ALLGEMEINES
KUNSTLER-
LEXIKON, HERAUSG.
VON J. MEYER (H.
LUCKE UND H...
Allgemeines KUnstler-Lexikon,
Georg Kaspar Nagler
ALLGEMEINES
KUNSTLER-LEXIKON.
ZWEITER BAND.
ALLGEMEINES
KUNSTLER-LEXIKON,
UNTER MITWIRKUNG
NAMHAFTESTEN FACHGELEHRTEN
DES IN- UND AUSLANDES
HERAUSGEGEBEN
vox
DY JULIUS MEYER.
(APPIANI-AZZOLINI revicint voy Dr. WILHELM SCHMIDT.)
REDAKTION FOR B: DR. HERMANN LOCKE.
ZWEITE GANZLICH NEUBEARBEITETE AUFLAGE
NAGLER'S KUNSTLER-LEXIKON,
ZWEITER BAND.
Appiani — Domenico del Barbiere.
LEIPZIG,
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN.
1878.
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Vorwort.
Nachdem die Herausgabe des allgemeinen Kiinstlerlexikons in
lewter Zeit durch Umstiinde verschiedener Art ins Stocken gerathen,
soll von jetzt ab mit aller Entschiedenheit darauf Bedacht genommen
werden, die Lieferungen des Werkes in stetiger und zugleich in
rascherer Folge, als bisher (cuniichst 3—4 Lieferungen jiihrlich), er-
scheinen zu lassen. Um letzteres zu ermiglichen, erscheint zweierlei
geboten: erstens ist Anlage und Ausfiihrung des Lexikons in gewissen
Punkten zu modificiren, zweitens die Redaktionsthitigkeit auf cine
gréssere Anzahl von Kriiften als bisher zu vertheilen.
Was den erstern Punkt betrifft, so soll dem Lexikon, beziiglich
des Inhalts, der streng wissenschaftliche Charakter selbstverstéindlich
in jeder Hinsicht gewahrt bleiben, in der formellen Behandlung aber
dine grossere Gedringtheit und Kiirze, als bisher angestrebt, das um-
fangreiche und tiglich noch anschwellende kunstwissenschaftliche
Material in méglichst knapper lexikalischer Form zusammengefasst
werden. Insbesondere sollen monographische Ausfihrungen und um-
stindliche kritische Erdrterungen, wie sie verschiedne frihere Artikel
‘iber hervorragende Meister enthielten, kiinftighin ausgeschlossen bleiben.
Hinsichtlich derjenigen Kiinstler, die nachweisbare Werke nicht
hinterlassen haben, von deren Leben und Wirken jedoch einige
Nachrichten erhalten sind, sollen nur dic wesentlichsten Daten ange-
fihrt werden, diejenigen aber, von denen bloss die Namen aus verein-
wlten urkundlichen Angaben bekannt sind — und deren Zahl beliuft
sich infolge der neueren Forschungen in die Hunderte — sollen in
Zukunft: wegbleiben.
Einen besonderen Werth hat das Lexikon bisher auf méglichst
wollstindige Verzeichnisse der Werke der Kupferstecher, Radirer u. s. f.
gelegt. Auch in Zukunft soll hicrin, was die namhaften Stecher an-
langt, eine Aenderung nicht eintreten; in der Beschreibung der Stiche
dagegen erscheint eine concisere Fassung, als bisher, ganz besonders
nothwendig. Bei den untergeordneten Meistern dieser Gattung wird
sich die Aufzihlung der Stiche etc. auf die bekanntesten, am hitufigsten
vorkommenden Blitter zu beschriinken haben. — Bei der Aufzeichnung
wv Vorwort.
der Stiche, Photographien ete. nach Werken der er, Bildhauer ung
Architekten soll auf die bisherige Vollstiindigkeit verzichtet werden
bei den Bildhauern und Architekten wird meist die Anfihrung ein.
zelncr Blatter nach ihren Hauptwerken gentigen oder die Angabe det
‘Titel der etwa gesammelten Abbildungen etc.
Von den Meistern des Kunsthandwerks, deren Namen in Folge
neuerer Forschungen zahlreich zu ‘Tage treten, werden nur die hervor-
ragenden zu behandeln sein: solche insbesondere, dic auf die Ausbildung
ihres Faches von Einfluss gewesen sind oder bekannte Werke hinter-
Jassen_haben.
Was den zweiten Punkt, die Vertheilung der Redaktionsthiitig-
keit, betrifft, so ist cine solche — unter cinheitlicher Leitung — schon
friiher beabsichtigt worden. Sie ist unumgiinglich nothwendig, da die
Redaktionsthitigkeit als solche; wenn das Lexikon nicht eine blosse
Compilation scin und doch in regelmiissiger Folge erscheinen soll,
erfahrungsgemiiss die Arbeitskraft eines Kinzelnen weit ilbersteigt. Zu-
gleich soll durch Heranziehung mehrerer Fachgenossen zur Redaktion
die gleichzeitige Bearbeitung von zwei, drei, viclleicht auch vier
Lieferungen und dadurch das Erscheinen des Werkes in verschiedenen
Serien erméglicht werden.
Dr. Julius Meyer, Dr. Hermann Liicke.
Benuiy und Leite, den 30, Miirz 1878.
Yerzeichniss der Mitarbeiter.
I. im Inlande:
Prof. F. Adler in Berlin,
Yo. R. Bergau in Niirnberg.
Moritz Blanckarts in Diisseldorf.
Dr. W. Bode in Berlin,
Dr. Justus Brinckmann in Hamburg.
Pu. Dr. Heinr. Bruin in Miinchen.
Dr. Bruno Bucher in Wien.
Carl Clauss in Dresden,
Prof. Dr. Eduard Dobbert in U
Dr. Robert Dohme in therlin.
W. Drugulin in Leiprig
Dr.
galerie in Cassel.
Prof. R, Eitelberger ron Edelberg, Wirek-
tor d. K. K. Museums fiir Kunst-
Industrie in Wien.
br, With. Engelmann in Leipzig.
Dr.Jakob Falke, erster Kustos u. Direktor-
Stellvertreter am dsterreich. Museum
fir Kunst und Industrie in Wien.
Dr. Theodor Gaedertz in Litbeck.
Prof. Dr. Herman Grimm in Berlin.
Prof. B. Grueber in Prag.
Prof. L. Gruner, Direktor des Kupfer-
stichkabinets in Dresden.
Prof. Dr. A. Hagen in Kongsberg i. Pr.
Prof. Dr. Herm. Hetner in Dresden.
Dr. H. Holland in Miinchen,
br. Albert Tig in Wien.
Prof. Dr. Albert Jansen in Berlin.
Dr. Maz Jordan, Direktor der kénigl.
Nationalgalerie zu Berlin.
Hermann Kindt in Neu stre itz.
Prof. A. Hivhn, Konservator am National-
museum in Miinchen,
isenmann, Director der Gemiilde-
Dr. Jul. Lessing in Berlin.
Dr. Fr. Lippmann, Direktor des kénigl
Kupferstich-Kabinets in Berlin.
Prof. Dr, With. Litbke in Stuttgart.
Dr. Hermann Litcke, Direktor des stiidti-
schen Museums in Leipzig.
Prof. Dr. Karl con Littzow in Wien.
H.W. H. Mithoff, Oberbaurath in
Hannover.
C. W. Neumann in Regensburg.
Heine, Otte in Frihden bei Jiiterbog.
Friedrich Pecht in Manchen,
Ludwig Pietsch in Berlin.
@. Ruland, Direktor des Museums in
Weimar.
Dr. Adolf Rosenberg in Berlin.
Dr. Wilhelm Schmidt, Konservator
der kgl. Kupferstichsammlung
Miinchen.
Dr. Schinherr, Archivar und K. K. Rath
in Innsbruck.
Dr. Alin Schultz in Breslau.
Dr. Segelken in Bremen.
Prof. Dr. Anton Springer in Leipzig.
A, Teichlein in Schleissheim.
Prof. Dr. Moritz Thausing in Wien,
Dr. Karl Weiss, stiidtischer Archivar in
Wien.
J.B, Wessely in Braunschweig
Prof. Dr. A. Wintterfin in Stuttg
Prof. Dr. Aifr. Wollman in Prag.
Prof, Dr. F, Wistenfeld in Gottingen,
Alfred von Wurzbach in Wien,
an
in
IL. im Auslande:
Cavaliere Professore ©. F. Biscarra, Se-
gretario della R. Accademia Albertina
in Turin,
Enil Bloch in Kopenhagen.
G. B. Cavalcaselle in Rom.
Camitlo Jacopo Cavallueci, Ispettore dell’
Accademia di Belle Arti in Florenz.
Francesco Cerroti, Wibliotecario della
Corsiniana in Rom.
Sidney Colvin in London.
J. A. Crowe, Britischer Generaleonsul
in Diisseldorf,
L. Dietrichson, Konservator d. K. Kupfer-
stichkabinets in Stockholm,
Julius Doring in Mita.
©. Eichhorn, K. Bibliothekar in Stock-
holm.
Prof. Karl G. Estlander in Welsingfors.
Dr. Gustavo Frizzoni in Mailand.
JS. Guiffrey in Paris.
K. F. Heinzen in Chicago.
Jules Helbig in Liittich.
Ludwig Hevesi in Pest.
Dr. EB. His- Heusler,
‘Museums in Basel.
J. Plul, van der Kellen in Utrecht.
Vorstand des
Prof. Gottfr. Kinkel in Hirslanden bei
Litrich.
8. R. Koehler in Boston.
E. Kolloff in Paris.
Joan von Kukuljevic Sakeinski, Prisiden
der Gesellschaft fiir siidslavische
Geschichte und Alterthiimer ix
Agram,
Prof. Dr. e. Lepkowski in Krakau,
Paul Mantz in Paris.
Diego Martelli in F lorenz.
Prof. Giuseppe Mongeri in Mailand.
Anatole de Montaiglon in Paris.
Charles C. Perkins in Boston.
Leopold Pezold in Riga.
A, Pinchart, Chef de section aux Archives
du Royaume de Belgique in Briiss e 1.
George William Reid, Keeper of the
Prints and Drawings in the British
Museum in London.
D. Rowinski, Bxc., in St. Petersburg.
Dr. P. Schellema, Archivar in Amste r-
dam.
V. Schroeter, Baumeister, Mitglied der
Kais, Akademie der Kiinste in St.
Petersburg.
Adolphe Siret, Membre effectif de !Aca-
démie royale de Belgique in Lou-
vain.
A, Somow, Ehrenmitglied der K. Akade-
mie der Kiinste in St. Petersburg,
Dr. C. Vosmaer im Haag.
W. H. James Weale in Briigge.
Don Manuel Zarco del Valle in Mad rid.
Andreas Jacobi Ognabeni
A.
Aireas. Andreas, Erzbilduer aus Argo:
vetknigte die Bildsiiule cines Siegers im Ring:
lugpfe der Knaben, Lysippos aus Elis: Pausa-
sas¥1. 16, 5. Seine Zeit ist unbekannt,
4H, Brun,
indreas, Andreas soll nach Ricci Storia
éel Archit. in Italia I. 395) der Verfertiger der
Breethtire am Dom zu Amalfi heissen. Allein
4s; Opus Andree memori ete. der Inschrift be-
Beht sich auf den Apostel Andreas, dem der
Dom geweiht ist. Die Thlire enthiilt vier Plat-
ta mit Piguren, die durch eingegrabene Um-
Hise und Ausfllllungen von Silber und Email
gebildet werden. S. liber dieselbe Schulz, Denk-
‘ailer der Kunst im Mittelalter in Unterital. 11.
24 und Taf. $5. Fig. 7.
vu.
Andreas. Meister Andreas von Lanziano
‘wute (nach einer allerdings nicht unverdichti-
ts Insehrift) im J. 1203 mit seinen Zunftgenos
sa icum soctis de Lanziano Comacinis Solidis
ij die Kapelle des wunderthitigen Marienbil-
4s, die angeblich auf der Diokletianischen
Bricke bei Lanziano in den Abruzzen gestan-
dea aben soll
+ Romanel li, Scoverte patric nella regione Fren-
‘uss, Nap. 1809. II, 152, — Schulz, Denke
nailer der Kunst ete. in Unteritallen. 11. 50.
U.
Andreas, Andreas wagister Romanus
verfertigte die marmornen, mit Reliefs und Mo-
ssik im Stil des 13. Jabrh. gexierten Chor-
sehranken in 8. Pietro. 2u Alba Fucense in den
Abrazzen. Dies ist ohne Zwelfel derselbe bonus|
Andreas, den eben dort ei
ciem Ambo, welcher seh
Waisehen, namentlich in 8. Lorenzo erinnert,
us Collega eines Johannes nennt, und zwar mit
dea snffallenden Zusatze: Nobilis et prudens
Oderisius abfuit abas, withrend ein Abt dieses
Nameas bei den Geschichtschreibern des Bo-
seliktiner -Ordens nicht vorkommt. Vermuth-
lich ist es auch derselbe, der durch Inschriften
w Rieti bekannt ist, wo ein Andreas 1252 mit
Petras und Henricus den Glockentburm der Ka-
thedrale 8. Agostino baut und — wenn dies nicht
ia Andrer ist (Gaye, im Kunstbl. 1839. p. 246)
~ 1253 den von einem der Pisani, vielleicht
wanni, begonnenen Bischofspalast als Operi
Meyer, Kenatler-Lexikon. Uh
Praefectus vollendet.
hanes,
8. Promis, Notizie epigraftche d. arteflel Ro-
mani. p. 1214. — Schulz, Denkmiler der
Kunst in Unteritalien, 11. 83,
Vergl. den Artikel Jo-
Fr. W. Unger.
Andreas, Andreas Pucei und sein Bruder
Tallinus, Goldschiniede in
ten 1287 flir die Kapelle 8. Jacopo in der Ki
thedrale daselbst einen neuen Kelch, und muth-
masslich auch den aus einem Antipendium und
einer Altartafel mit den Statuetten der Maria
und der Apostel bestehenden reichen Silber-
schmuck dieser Kapelle. Dieser Schatz wurde
1293 von drei Burgern der Stadt geraubt. Meh-
rere Unschuldige waren schon angeklagt und
gefoltert worden, bis endlich Vannes della Monna
gefangen wurde, die ‘That eingestand und 2u-
Bleich seine Genoasen, Vannes Fueci della Mouna
und Vannes Mironne verrieth. Vannes oder Vanni
Fucei ist fir die Unthat von Dante in die Hille
versetzt, wo ihn Schlangen zlichtigen (Inferno,
Canto xxiv.); er muss bereits hingerichtet ge~
wesen sein, als Dante die guttliche Kombdie
schrieb. Man bekam einen Theil des Raubes
wieder, und Ubertrag nun die Herstellung des
Silberaitars dem Andreas Jacobi Ognabenis (8.
den folg. Art.).
s. Ciampi,
pp. 57. 128.
Notiate della Sagris
Andreas, Andreas Jacobi Oguabenis,
Goldschmied , von Pistoja, in der ersten Hiilfte
des 14. Jahrh., restaurirte den silbernen Altar-
schmuck der Kapelle S. Jacopo in der dortigen
Kathedrale, der 1293 geraubt war, mit Benutzung.
der wieder herbeigeschafften Theile des Raubos
(s. den Art. Andreas Pucei). Anstatt des alten
Antipendiums aber verfertigte or laut Inschrift
im J. 1316 ein neues, das berlihmte Paliotto,
welches nicht bloss wegen soines Metallwerthes,
sondern auch wegen seiner kunstgeschichtlichen
Bedeutung zu den merkwilrdigsten Donkmillern
des Mittelalters gehirt. Dasselbe entbiilt in drei
Reihen uber einander 15 Tafeln mit Reliof-Dar-
stellungen aus dem Leben Jesu. Senkrechte Lei-
sten mit emaillirten Medaillons trennen die Ta-
feln und an beiden Seiten schliesst eine Einfas-
sung ab, die durch drei Ubereinander gesetzte
1
2 Androos Jacobi Ognabenis_-
Andress da Florentia.
Nischon mit Statuetten von Heiligen gebildet
wird. Diese tlichtige Arbeit lifsst in Andreas
einen sobr bedentenden Sehitler der Pisani er-
Kennen, und Einzolnes ist sogar geradezu den
Werken derselben entlebnt. Eine gewisse alter-
thilmliche Hirte macht sich noch neben sorgsa-
mer Ausfhrung bemerklich, insbesondere an
den emaillirten Medaillons. Die Reliefs zeugon
nach Labarte's Urtheil durch Gewandung sowol
als durch die Haltung der Figuron von cinem|
entschiedonen Studium der Antike, withrend die|
Einfachheit der Komposition und der Ausdruck |
der Kipfe mehr an Giotto orinnern, Dies Ur-
theil ist wol zu giinstig: Schnaase findet sie nicht
ohne Verdienst, aber die Gruppirung verworren.
Die silbernen Tafeln mit je noun entsprechenden
Darstellungen, welche spiter als Fitlgel des An-|
ipendiums zu beiden Seiten des Altars aufge-|
stellt wurden, und von denen Piero da Firenzo|
die eine 1357, Leonardo di Ser Giovanni 1366
die andere lieferte, blieben sehr hinter der Schin-
heit des Paliotto zuriiek. Der frilher von An-
dreas hergestelite silberne Aufsatz des Altars|
erlite spiiter bedeutende Verinderungen (6. dic
Art. Gilius und Piero di Arrigo)
Ciampi, Notizfe della SagristiaPistojese. p.129.
— Forster, Reltrige ete. pp. 65—73. — L
barte, Histoire des Arts Industriels. 11, 420—
433. 438440. — Schnaase, Geschichte der
bild, Kinste. VII, 487.
Abbildung des Antipendiom's boi Labarte, Taf.
‘56—59 und Vignotio IV. 38.
Fr. W. Unger.
Andreas. Andreas Puccini Ballionis,
Goldschmied in Pistoja, verfertigte 1337 fur den|
Iberaltar der Kapelle S. Jacopo im Dom zu
Pistoja silberne und mit Email geschmtickte
Kandelaber, um die geraubten zu ersetzen. Er|
ist wol zu unterscheiden von Andreas Jacobi
Ognabenis, der zu gleicher Zeit fiir den Dom zu
Pistoja thiltig war, sowie von Andreas Pucci.
s. Clampi, Notizic della Sagristia Pistojose.
pp. 134, 135,
u.
Andreas. Andreas do Pisis wird 1345 nach
Orvieto als Obermeister der Maler beim Dombau
berufen. Dort bomalt er dio Marmorstatue der!
Maria ber dem Haupteingango; von Tnteresse|
ist, dass or sich dabei (wie aus den Rechnungen|
hervorgeht) theils der Temperamalerei,, theils|
einer Wachsmalorei bediente, wie sic in dem von
den Méinchen des Berges Athos gebrauchten Ma-
lerbache beschrieben wird.
8 Della Valle, Storia det Duomo di Orvieto
pp. 113, 114. 280, 281.
u
Andreas, Andreas Petri Braccini, ein
Goldschmied, dessen Name mit der Jahrzahl 1384
auf einem silbernen Kelch im Schatz der Kathe-
drale von Pistoja steht. Der sechstheilige
Fuss enthiilt auf jedem klocblattartig gestalteten
‘Theile ein Medailon von transparentem Email
‘auf flachem Reliefgrund mit einem Heiligen, und
an dem Knoten sechs Medaillons mit ihnlichen
emaillirten Figuren. Die Ciselirung ist sehr fein.
4, Labarte, Histoire des Arts Industriels. I.
450. 45:
Andreas. Andreas Rico de Candia. So
t cin spiitbyzantinisches Madonnenbild in der
Galerie der Uffizien zu Florens bezeichnet. Doch
ist die Aufschrift von spiiteror Hand, wie der
‘Zusatz : pinxit in XI saeculo, bewel
8. Springer, De artiicibus med, aevi. p. 33.
w.
Andreas. Andreas von Everdinge, 2
Ende des 14. Jahrh. Werkmolster am Dom zu
Kln, Derselbe war 1412 bereits verstorben, da
in diesem Jahre seine Witwe Aleid erwitnt
wird; or mag anscheinend kein hohes Alter et-
roicht haben, da Aleid bald nachher als ander
weit verheiratot in dem K&Iner Schreine vor-
kommt.
s. Fahne, Beltrige zur Gesch. der Banmeiste
des Kélner Domes. 1843. p. 25. — Ennen,
Baugeschichte des Domes 2u Céln. 1863. p. 30
H, Ot
Andreas, Andreas da Florentia, Maler,
erhielt am 13. Okt. 1377 von Luca Orselli, Werk-
meister des Doms 2u Pisa, eine Restzahlung von
529 Lire 10 Soldi fiir die Gemiilde der Geschich-
ten des hl. Rainerius. Daraus geht hervor, dass
er, und nicht Simon von Siena, wie Vasari an-
gibt, dicse Bilder im Campo santo gemalt hat.
Schon vor der Ermittelung dieser Thatsache war
dic Angabe des Vasari von E. Forster bezwei-
felt worden, da die Bilder des Andreas im Stile
sehr von denen des Simon verschieden sind,
wenn sie auch einigermassen der sienesischen
Schule nahe stchen, ja cinen Schiller des Simon
vermuthen lassen, der seine Kompositionsweise
nachabmt, aber weit entfernt von der Gewandt-
heit und Durehbildung seines Meisters bleibt.
Andreas vollendete diese Bilder nicht. Man
sandte 1380 eine Botschatt an Meister Bernabus,
wahrscheinlich Barnabas von Modena, nach Ge-
‘nua, die ibn nach Pisa rufen sollte, um die Ge-
schichto des Rainerius zu vollenden. Doch muss
diese Verhandlung zu keinem Abschluss gelanst
in; denn Antonius von Venedig malte spiter
die untere Reihe dieser Bilder, und die Zahlang
an Andreas ist im Vergleich mit anderen Pri-
sen so bedeutend, dass sie sich auf alle drei Bi
der der oberen Retho bezogon haben muss. Diese
Gemiilde haben durch Zeit und Restaurationes
ausserordentlich gelitten, wodurch ihre Beur-
theilung sehr erschwert wird. Dennoch halten
sich Crowe und Cavaleaselle zu dem Urtheile
derechtigt, dass die grossen berihmten Wand-
gomiilde der Kapelle dei Spagnuoli bei Sta. Ms-
ria Novella in Florenz, die Vasari ebenfalls dea
Simon von Siena zuschreibt, so sehr im Stile
dem oberen Theile der Gese
norius gleichen, dass sie von demselben Male,
Andress da Florentia
‘ie diese, susgefllhrt sein milssten, Auch diese
Genilde sind restaurirt (zum Theil stark tiber-
suit), machen aber, auch abgoschen von der
‘isathimlichen interessanten allegorischen
Kompostion der beiden grossen Seitenwiinde,
i Is die Gemiilde de:
(anpo santo; Schnaase findet dieso Darstellun-
sanorteffich ausgeftihrt, im Ganzen noch in
seegem Stile, aber doch recht lebendig und
‘uta dem Leben gegriffenen Episodens, with-
read jedoch Crowe und Cavalcaselle weniger
oti davon urtheilen. Jedenfalls kinnen sie
Seittwa Simon sein, der 1339 Italien verli
; sie zeigen cine schon weiter ent-|
‘ciel Kunst, allerdings von sienosischem Cha-
nike an. Doch war die Ausmalung der Kapelle
su det Grabschrift des Luca Guidalotti, der
(ea Bsa derselben 1320 begonnen hatte, schon
‘erseiem Tode 1355 angefangen.
Fiuanderer Andreas de Florentia malte laut)
Avéchrit 1497 ein grosses vieltheiliges Altar-|
Ut die Beschreibung boi Crowe und Caval-
‘al ineiner ehemaligen Kapelle bei Sta. Mar-
fue ru Cortona, worauf er als ein schwacher|
Neshahner des Masolino und Angelico, vielleicht
2 en Gebtiife des lotztern erscheint. Crowe
td Cavaleasclio alten dafitr, dass manches
‘ciwichere Bild, welcbes unter Fiesole’s Namen
sebe, won diesem Andrea herrlihre. Die floren-
‘oer blero (bei Gayo) fbrt tiborbaupt meh
‘ee Maler des Namens Andreas auf, und es
‘ett ungewiss, welcher darunter mit dor Bo-
‘wag Andreas de Florentia gemeint sein
tua (4. die oben unter dem Kollektivnamen
Avira angeftthrten Meister). Am wenigsten
‘oirea di Cione, bekamnt unter dem Namen
(rags, fir den Maler der Geschichten des hi.
wu halten, da dieser (nach einer Ur-
‘aéeteiBonaini) am 17. Jan. 1376, also gerau
4st roe der Zahlung an Andreas’ de Florentia
tict webrlebte,
Ueber einen Bildhauer Andreas ‘de Flo-
‘eatin ia Neapel s. den Art. Andrea Cic-
ine
. ed. Le Monier. 11. 93, — E.
jitrage ete. p. LAL. auch
eatsche Presse, Febr. 187 y
‘erro ete, I. 36. — Bonaini, Memorie
tliteete. pp. 104. 105. LMI. — Schnaase,
Geschichte der bild. Kiinste. VIL, 473. 483. —
‘avalcaselle, Gesch. der ita.
Mie. 255—260 (daselbst Beschrei-
ng der Gemilde in der Capella degli Spag-
eK pella degli Spag
Abita
6.
ingen der Gemilde im Campo Sant
injo, Pitture a Freseo del Campo Santo
Firenze 1812. qu. Roy. Fol
Fe. W. Unger.
Andress, Andreas de Fesulis (von
‘© veont sich laut Inschrift der Verfertiger
Weer Grabmiler von Mitgliedern der Familie
in Bologna, Ein schines Grabmal der
beiden Saliceti mit der Jahroszahl 1403 bofindet
sich im Kreuzgange von 8, Martino, und das des
berlihmten Juristen Bartolomeo Saliceti, + 1412,
im Kreuzgange von 8. Domenico. Es enthiilt
eine Darstellung des Rechtslchrers auf dom Ka-
theder, umgeben von seinen an ihren Pulten
sitzenden Schiilern, und zeichnet sich durch
soblichto natitrliche Auffassung und Auordnung,
sowie den lobondigen Ausdruck der Kupfe vor
‘ihnlichen Denkmitlern aus. Bei diesem sonst
ganz unbekannten Meister an der Grenzscheide
der mittelalterlichen Kunst zeigt sich die Rich-
tung ausgeprigt, die ein Menschenalter spiter
von Masaccio und Donatello grisser und freior
/ausgebildet wird.
Dieser Kiinstler ist nicht mit Andrea Ferrucct
au verwechseln, der bisweilen ebenfalls Andrea
da Ficsole gonannt wird.
5.11 Bolognese istraito, Bologna 1850. pp. 22. 63.
Abbildung des Denkmals in S, Domenico in:
Cicognara, Storia della Scultura, I. 40 und
Tey. IV.
Fy. W. Unger.
Andreas, Andreas Alecxi oder Alexius,
Andrea d’Alessio von Durazzo, Baumeister
und Steinmetz, verfertigte 1454 cinen gothischen
‘Schnitzaltar in'S. Giovanni Battista zu Arbe in
Dalmatien, der jotzt ziewlich zerstirt ist. Spii-
ter lebte er in Trau in Dalmatien. Dort baute
or 1467 das Baptisterium des Doms und fithrte
in Gemeinschaft iecolo Fiorentini 1463—
1468 die Kapello des sel. Johannes Ursinus auf.
Von Einigen werden ihm auch Arbeiten in der
Kapolle des Evangeliston Johaunes 2u Spalato
augeschrieben, die nach Vasari von Alessandro
ria herrithren,
8. Bitelberger in: Jabrbiicher der k. k. Cen-
tral-Commission, V. 158. 204. 214. 230.
Fr. W. Unger.
Andreas, Andreas von Cleve, ein Stein-
metz, wolcher in den Baurechnungen der St.
Viktorskirche 2u Xanton 1495 als Verfertiger
cines Marienbildes erwihnt wird. Letzteres,
eine Sandstein-Statue, befindet sich noch an
cinem Pfeiler dos Mittelschiffes in der genannten
Kirehe.
s. Scholten
Kirche 20,
Abbildaned
Kunstdenkmiler in den Rheinlanden. 1.
XVIIL 9.
Baurochnungen der St. Vietors-
60.
i'mWeerth,
‘Te,
H, Otte,
Andreas. Androas de Pisis (nicht au
verwechseln mit Andrea Pisano, noch mit dem
obengenannten Andreas de Pisis), Maler von
Pisa gegon Ende des 15. Jahrh. Von cinom 80
benannten Meister findet sich ein Altarbild in
der Kirche Pievania di Cevoli (Kastell im Gebiet
von Pisa) mit der Jungfrau und den hh. Petrus
und Paulus. Es ist bezeichnet
ANDREAS DE PIBIS ME PINSIT MCCOCXGV.
Da Morrona, Pisa Mlustrata, 1, 451
Ippolito Andressi
_Andrejanow.
Andreasl, Ippolito Andreasi (auch An-
dreasino genannt), Maler zu Mantua in dor
aweiten Hilfte des 16. Jahrh., der seiner Zei
eine gowisse Bedeutung gehabt hat, aber sei
nen Werken nach, von denen sich beglaubigte
nur in Mantua finden, zwei jedoch im Louvre
au Paris ihm mit Wabrscheinlichkeit zuge-
sebricben werden kénnen, gegenwilrtig wonig|
gekannt ist. Er war nicht, wie sich dfters|
(auch von Lanzi) angegeben findet, Schiller
des Giulio Romano, da er nicht cinmal ge-
voren war, als dieser Meister starb; das Sterbe-
register von Mantua berichtet, dass er am
5. Juni 1608 sechzig Jahre alt aus dem Leben
schied (und zwar eines gewaltsamen Todes: »von
vielon Wundene), also um 1548 geb. war. Schon
ein Giovauni Andreasi, vermuthlich sein Ur-
grossvater, kommt um 1428 zu Mantua als Maler
vor. Der erste Lehrer des Ippolito war (nich
Carlo d’Arco) Lorenzo Costa, der Jlingere; doch
wandte er sich spiiter der Manier des Francesco
Mazzola (Parmigianino) zu. Er soll zu Mantua
viel in Oel und Fresko gemalt haben nur Weni-
ges hat sich erhalten. Darin erweist er sich als
einen gewandten Meister, tllehtig in der Form,
anmuthig und harmonisch im Kolorit; doch hat
er natilrlich zugleich die Mingel der Manieristen
seiner Zeit. Solche Ziige hat das noch erhaltene
Altarbild in $. Andrea au Mantua in der
dritten Kapelle links: Die Verktindigung in zwei
Abtheilungen. Man erkennt in der Manier noch
cine gewisse Tuchtigkeit, und die Madonna ist.
im Ausdruck noch recht ‘anmuthig. Anch die
Fresken in der zweiten Kapelle rechts, Geburt
Mariii und Verkiindigung (sehr verdorben),
mbchte Susani (8. Literatur) dem Andreasino
auschreiben; doch sind sie offenbar aus der
Schule Giulio Romano's, und daher nicht von
unserem Meister. Dagegen ist von ihm noch ein.
Bild in der Kirche 8. Barbara: dic hl. Mag-
dalena, welche dem Helland die Filsse wiischt.
You ihm fener, gemalt in Gemeinschaft mit
‘Teodoro Ghigi, einem Schiller des Giulio, sollen|
die Fresken im Chor der Kathedrale von
Mantua sein, welche die beiden in Mantua von
Papst Alexander II. im J. 1067 und von Pius I.
im J. 1459 abgehaltenen Konzilien darstellen,
sowie die Fresken in der grossen Kapelle der
Madonna Incoronata in derselben Kirche.
Auch in dem Palazzo del ‘Te, wo Giulio Ro-
mano seine Meisterwerke geschaffen, hat A. ge-
arbeitet. Er selbst meldet in cinem Briefe von
1587, dass er damals beauftragt war, den Sieg}
des Francesco Gonzaga am Taro im J. 1495 20
malen, Das Bild kam ohne Zweifel xu Stande;
doch hat sich Nichts davon erhalten,
Neuerdings wird dem Meister wol mit Recht
im Louvre zu Paris eine bl. Familie von En-
gelu bedient (kleine Fig.) beigemessen, die friher
en cinem Maler Namens
Andrea Azio zugetheilt, welche Benennung um
so cher auf Andreasi hinzudeuten scheint ,
Zani unter den verschiedenen Lesarten sei
‘Namens auch Andreatio anfllhrt. Das anmuth
Kleine Gemilde zeigt im Kolorit einen Nacht
ger des Parmigiano, den Bewegungen ¢
Einfluss Romano's, in der Elisabeth «
‘Studium Mantegna’s: Ztige, welche deutlich :
‘unseren zu Mantua gebildeten Meister hinw
‘sen (8. Stiche No. 4 und 5). Auch die noch
haltenen Gemiilde zu Mantua zeigen in ih
anmuthigen Bewegtheit und Frische des Kolor
ganz iihnliche Ziige. — Mlindler schreibt d
Meister Louvre noch ein zweites Bild +
eine hl. Familie (kleine Fig.), das dort als P:
migiano bezeichnet ist; es zeigt in der That fi
dieselben Eigenschaften, und es scheint berec
tigt, wenn das eine Bild, auch das andere de
Andreasi zuzuschreiben (s. Stiche No. 6 —
Beide Werke aber bezeugen, dass A. unter d
Malern der Nachbllite eine bemerkenswert
Stelle einnimmt.
‘izione delle Pitture ete.
a 1763. pp. 14, 23. 53.
edario. — Susani, Nuo
Prospetto ete. di Mantova. Mantora 1818. pp.
9. 26. 120. 132. — Coddé, Memorie Biogr
fiche. Mantova 1837. — Carlo d’Areo, Del
Arti e degli Artetiei di Mantova. 1. 79. 1H. 14
243. 244. 251. — Gualandi, Memorie Orig
hall Ialiane ete. 8, IH. 3, — Mandler, Est
d'une analyse critique ete, pp. 225-227.
Nach ihm gestochen,
1) David die Harfe sptelend, Hipp. Andreasi’
Fra
nue - Villamena fee. Ph. Th
Romae 1603. s. gr. Fol
von J. Briot. gr. Fol
3) Verkindigung. Maria kniet in einer Siule:
halle; oben Engelsglorie. Vielleieht nach de
Bilde in S. Andrea 2u Mantua, Hipp. Andre
slus inuen. Frane, Villamens fer, Ph. Th
massinus exe. 1598. s. gr. Fol.
4) AL. Familie, vo bedient, Nach de
— Dass, Rad. von Chataign
‘Namen des Parmigiano, Im Musée Fithol. gr.!
6) HI, Familie: die sitzende Jungfrau halt «|
ihren Knien das Kind; dieses umarmt de
Kleinen Johannes, der auf die Wiege #
Mettert ist. Hinter der Jungfrau zur Rec!
ten die bh. Joseph und Elisabeth. Nac
dem Bilde tm Louvre, dort Parmigist
ber., aber wahrscheinlich von Andress
Gest! von Abr. Bloemart. Fol.
1) — Dass. Ebenso. Anonym. Foi.
8) — Dass. Ebenso, Im Musée Fithol, gr. 8
9) — Dass, Ebenso. In Umriss gest. in: 1
don, Cholx de Tableaux ete, 8,
5. Heineken, Dict. — Katalog Winckter.
% W. Sehynidt
Andrejanow. Zwei russische Heiligenbild
maler:Iw an und Philipp Andrejanow. Si
Andreides__————
‘Wassili Androjew. 5
imickten im J. 1681 die Wiinde der Kirche
és Propheten Elias in Jaroselaw mit ihren Ma-
erin
wenill, Her. p. ime. nxow, ms.
m0. (Rowinski, Geseh. der russ,
derHeil. in den Mem. der K. arch. Gesellsch.)
S. Petersb. 1856. VIII. 129.
EA, Dobbert
ndreides. Amandus Andreides, Thea-
vemaler im 18, Jabrh., geb. xu Olmltz, ging!
nent bei Kaspar Franz Sambach und Daniel
Gna in Wien in die Lehre. Spiter.bildete er
‘his Buireuth und Dresden, wo er hauptsiich-
‘chante Bibiena die Perspek tivmalerei betriel
Scatnate er auch Historien, nach Heineken
{rl nicht ungeschickt, Um 1768 hielt er sich
a Bunschweig auf.
+(Weineken) Nachrichten von Kinstlern
vol Kunstsachen, I. 14
W. Schmidt,
Anirejew, Drei russische Heiligenbildmaler
des 1 Jahrb,
Grischka Andrej ew, Diener ander Kirche
‘eri, Anastasia in Nowgorod, wurde mit vie~
anderen Malern im J. 1660 nach Moskau ge-
‘alickt, um die Kathedrale des: Erzongels mit
Maletien ra versehen.
Iwan Andrejew, ebenfalls cin Nowgoro-
(tr, calte im J. 1670 Helligenbilder im Dorfe
Kobmeask,
‘Mux. Mawapiit, Apx. onme. nepr. pens.
nHlosr. (Archimandrit Makati, Arch. Be-
‘nebung der kirebl. Altorth, in Nowg,) I. 24.
Asdtei Andrejew malte im J. 1668 im
Sta Kloster.
+ Pernueniit, Her. p. wx. axon. wy, 3an. H.
4». (Rowinski, Gesch. der russ, Schulen
(eclleil, in don Mem. der K. Arch, Gesellsch.)
ScPatersb, 1856. VIL. 129,
Ea, Dobbert.
Andrejen. Zwei russische Kupferstecher die-
*<s Namens,
Wassili Andrej ew lebte in Moskau in der
‘eiten Hilfte des 17. Jahrh. Ein Sehiiler
Tuchnenski's, ist er einer der iilteston russ
ster Kupferstecher, die in jener Zeit meist
‘ch auslindischen ,” besonders_bolliindischen
oem arbeiteten. ‘Nur in der Ornamentik der!
‘afwtungen wussten sie eine Zeit lang cine
‘rise Originalitat zu wahren. Sonst aber ging
“:Kopirsucht 80 weit, dass sich z. B. Androjow
‘iovtien in russischer Sprache mit lateini-
‘ther Schrift unterzeichnete: »Wassilei An-
‘ew rezal (= sculpsit). A. gehtirt in jene
(ste Patiode der russischen Kupferstechkunst,
{.telcher die Kupferstecher zu den Silberar-
{tt eerechnet wurden, da sie entwedcr selbet|
{{emogen und Inschriften in das Tischgeriith
(2Zaten gravirten oder doch die Zeiehoungen
‘sou iferten,
Yon ihm gestochen:
1) Die Mutter Gottes mit dem Christkinde, das aut
einem harfenartigen Instrumente (ryeau) spielt
und don Fu
auf der Weldkugel halt, in hiseh
Binfassung. Unterschrift: Rezal
sil truchmenseovo (der Schiller des
‘Afonasi Truchmensht schnitt es). Hl. 242 mil,
br. 162.
2) Dio Mutter Gottes mit Krono, Szeptor u. Reichs-
apfel, den Helland auf den Knien haltend,
nten das Gedicht
nerhera ... u. §, we
(exe. Wassil), H. 151 mil, br. 129.
3) Christus mit Evangelium und Krouz; in der
Ferne die Stadt Jerusalem. Unten die Tnsebrit
Snarenury Cinowr> Oniwaxory Phan, Bac
‘eli Auaphean (fez. von Simon Usebakow,
feschn. von Wassilel Andrejew). H. 200 mill,
br, 132, 3
4) Die Kreuzigung, umgeben son allegorischen Fi-
guren. Unterschrift: »Gaarosberayer wep-
worb..... ompazae; phaaaw Bacusell, H. 344
‘mill. br. 274
5) Der Tod der Mutter Gottes. Unten das Godieht:
Eran Gomin warm yeoiname .....; phaary
Bacuaili Anapbeay. Nach einem Stiche En d-
net's. H. 170 mill. br. 138,
6) Die Bestattun,
pm nponoaac
br, 143,
7) Die Himmelfabrt der Mutter Gottes. Boctan-
ameten orm chisa...., unten Bacuaiil. Dio
‘Apostel stehen am Eingang zu einer Hable.
H. 170 mill. br. 140.
8) Die Erscheinung der Mutter Gottes; zur Seite
‘Engel. Unten das Gebet: Boropoanue theo p:
Ayiten. 7195 (1687) itoan wy 30 mrverxonasy
Bacnait (m J. 7195 [1687] den 30. Juli stach
65 Wassii). H. 304 mill, br. 171
9) In einem Gebetbuche (eroaum) aus dem Ende
des 17, Jahrb. das letzte Blatt, No. 39. Adam’s
Haupt: apait neaowbue cito raany ... Wasilei
Andreow rezal. H. 180 mill. br. 123.
10—23) Gebetbuch (evmoamen) aus 14 Blittorn,
‘An der Spitzo jodes Blattes eine Darstellung aus
der Hellsgeschichte oder eines Helligen, umge-
den von Blumen, Arabesken und Vogein. Die
Mitte des Blattes ist flr die Verzeichnung der
Seolonmessen leor gelassen. Dic Einfassung bo-
steht aus Séulchen, Planzen- und Thier-Orn
ment. =
10) Die Kreuzerhobung, 11) Maria
12) Die Verkiindigung. 13) Christ) G
burt, 14) Maria Opferting. 15) Epiphania,
16) Binzug in Jerusalem. 17) Die Ver
Mirung. 18) Die Himmelfabrt Christ
19) Die’ hl. Drefelnigkelt. 20) Der Tod
Marif. 21) Die Kreuzigung. 22) Die thro
nende Muitergottes. 23) Der hi. Johannes
Chrysostomus. Untersehrift: Baemail.
Wohe der Stiche 181— 188 mill,
Breite 122-137.
24) Der bi, Nikolaus, Unten: Bacwaii
25) Bin Biatt zu einem Landmessbuch, Moskau
1685.
26) Die bh, Sosimas und Sabbatius. Auf einer Fo-
derzeichnang im Moskauor Museum. Fol. Die
Unterschrift: maeGpaanan Cunomn Yinexor
194 r, phoase Bacuaili Avapecsn (ndargestellt
6 Alexei Andrejow _————
Giorgio di Pietro Andreoli.
yon Simon Uschakow im J. 194, geschn. von
i Andrejowe). Stich unbekannt.
8. Ponumeniit, Pycenic rpaneps (Rowinski,
Dio russischen Kupferstocher). Moskau 1870.
pp. 27. 107.113, 126. 150—152, — Cracon>,
as6op> pyxou. covmn. Posumexaro: »p. rpa-
Report ete.n my oTHeTh o ceAbMoMy UpHCyIRA.
sarpaay rp, Yaspons (Stassoy, Analyse der
Abhandlg. Rowinski’s: »Die russischen Stecher
fice im Bericht aber die 7. Zuerkennung des
‘Uwarow’schen Preises). 1864. p. 17.
"Ea. Dobbert.
Alexei Andrejew. Unbedeutender russi-
scher Kupforstecher um dio Mitto des 18. Jabrh
‘You ihm bekannt:
Ein Bild der Don’schen Muttergottes, »rpaaopo-
Baan yseuuny Aaenchit Anapeese (geschn.
vom Sehiler Alexel Andrejew). H. 252 mill.
br. 145.
s. Ponmuoniit, Pycenie rpasepet (Rowinski,
Die russischen Stecher). Moskau 1870. p. 150.
Ed, Dobbert.
Andreiul, Ferdinand Andreini, Bild-
hauor, geb. zu Settignano bei Florenz am 14. Ok-
tober 1843, Er war ein Schiller des Bildhauers
Ulisse Cambi und sein erstes Werk cine Mf
morbilste des Kinigs (1860), die im Saale der
Contralstation der Eisenbahnen in Florenz auf-
gestellt wurde. Ein Putto in Lebensgrisse, den
gofesselten Amor vorstellend, ist die beste Ar-
‘eit des Kiinstlers, voll Anmuth und Freiheit
der Bewegung; doch ist die Behandlung der For-
men etwas rundlich. Das Portriit des verstor-
denen Bildhauers Alessandro Tomba vom J. 1864
ist das letzte Werk Andreini’s, der seitdem, wie
viele Jlingere, vorzog, die Arbeiten Anderer in
Marmor auszufithren.
Cavoattucci.
Androino. Andreino da Edesia, Maler
zu Pavia im 15, Jabrh. Von ihm ist daselbst in
der Apsis der Kirche 8. Michele noch ein Fresko
erhalten, Krdnung der Jungfrau in der Glorie
mit einem anbetendon Prillaten; eine Arbeit, die
nur einen handwerksmissigen Kinstler anzeigt.
Er war offenbar in der illteren Weise befangen
und hinter seiner Zeit auritckgeblieben; daher
ihn Lomazzo fillschlich unter den ilteren Mei-
stern anfithrt, welche die Figuren ausser Ver-
hiltniss mit der architektonischen Umgebung
setzen. — In der zweiten Tlilfte des 18. Jahrh,
sah man noch an der Fassade von S. Martino
einen bl. Martin, den man ihm obenfalls zu-
schrieb, sowie Fresken (mit der Geschichte cines
Helligen) in einer Kapelle von S, Salvatore und
in der Sakristei von 8. Tommaso an der Wolbung.
s, Lomazzo, Trattato della Pittura, Neue Aus
1. 54. I. 321, — Fr. Bartoli, Notizia etc
Ti, dis 51. 55, — Cos. Cantu, Mustrazione
del Lombardo- Veneto. p. 173. — Crowe und
Cavaleaselle, Gesch, der ital, Malerel (abers.
von Jordan). 11.'418,
Androocelus. Andreoccius Bartolomei
(Andreoceio di Bartolomeio) in Siena, Bild-
schnituer, verfertigte flr die Kirche 8. Martin
in Chinseca zu Pisa 1389 und 1300 zwei Schriink
und einen Altar, der in der Inschrift seinen Na
men triigt. Da or 1392 als Taxator des Schnitz
werks benutzt wird, so darf man die geachnitzt
‘und vergoldete Inschrift an dem in der Sakristi
noch erhaltenen Sehranke weder mit Bonaini at
die in demsetben angebrachton Gomillde bezie
hen, noch mit Crowe und Cavateaselle den An
Areoecius fir einen blossen Zimmermann ode
Tischler erkliren. Die Fresken an der Deck
der Kapelle, in welcher der Schrank ehemal
gestanden hat, sind ihm natilrlich ebenso wenij
ruzusehreiben.
# Bonaint, Memoric intorno Traini ete. p. 96
— Milanesi, Document! Senesi, 1. 369. —
Growe und Cavalcaselle, Gesch. der ital
Maleret (Abers. von Jordan). Ii. 344.
Br. W. Unger.
Andreola, Filippo Andreola, Maler it
Fresko und Wasserfarben zu Neapel, + 1734
Er war Schiller des Solimena, in dessen Manic
er mit fliichtiger Fertigkeit arbeitete, und desse1
Bilder er zum Theil auch kopirte, 'Namentlic!
gab er sich mit der damals gebriiucblichen Aus
malung von Palisten und Kirchen ab, indem e
die von den Ornamentmalern freigelassenen Fel:
der geschickt ausfullte. Er soll oft in Einen
Tage cin Gemach zu Stande gebracht haben
Oelbilder hat er nur ganz wenige und aus selne
fritheren Zeit hintorlassen.
s. Dominici, Vite dei Pittori ete, Napoletani
WV. 549,
Andreoll. Giorgio di Pietro Andreoli
Dekorateur von Thonwaaren, in Pavia geb., da.
Jahr ist nicht bekannt.
I, Nachrichten von selnom Laben, Charakteristik.
Er kam schon in jungen Jabren, 1485, nacl
Gubbio, dessen Majolikafabrikation unter de:
Flrsten des Hauses Montefeltre, namentlic!
durch Francesco Maria, der Gubbio zu seine
Residenz erhob, zu hoher Blllte gelangt war
Mit A. kamen scino Brilder Salimbeno ut
iovanni, von denen er bei der Verzie
rung seincr Gofiisse unterstiitzt wurde. 149
1m das Patriziat, dio cittadinanza nobile
lichen, auch zeichnete ihn der Herzog 21
wiederholten Malen aus.
Die ersten Werke, vou denen sich Kunde er
halten hat, sind yom J. 1510, Sie waren in de
Art des Luca dolla Robbia, als dessen Schiile
A. sogar von einigen angeschen wird, theils be
malto, theils glasirte Reliofs von Thon. 1511 ent
stand ein solches Basrelief in dor Kapelle de
Bentivogli flir den Altar des hl. Antonio Abbati
in §. Domenico zu Gubbio, Es wurde in
17, Jahrh, weggeriiumt, um cinem Barockaltar,
Platz xu machen; bloss die Figur des Heiliger
ist erhalten. Zwei Jahre darauf vollendete A
einen grossen Altaraufsatz der Madonna del Ro:
sion derselben Kirche, welcher mit dem vor-
guanten abgetragen wurde, durch die franz-
sschea Kriege tiber die Alpen u. 1835 in's Stide’
ste hustitat 2u Frankfurt a/M. gelangte. Pas-
ssuat (im Verzeichn. des St. Inst. 1844, p. 127)
‘eehribt das Werk als eine herrlicho Kompo-
‘in. In drei architektonischen Abtheilungen
set wan die von Engoln gekrinte Madonna del
‘ojolo mit dem Schutzmantel, oben Gott Vater,
an Seckel Christus im Grabe stehond mit Hei-
lige; das Ganze eine Menge von Figuren. In
‘eowelben J., 1513, fertigto er den Hochaltar in
GrOsevantenkirche bei Bevagna, und wabr-
sekealich damals auch die sechs ganz im Run-
degarbeiteten Engel fiir die Portiuncula-Ka-
jelein Assisi, und eino Madonna in Basrelief|
‘rdieMonacelli in Gubbio. Wenigstensist zu ver-
tea, dass diese nach Donatello in Basrelief|
ssfiirte und nach Art der Robbia-Waaron
sciete Madonna mit dem Kinde Andreoli’s Werk
‘sie muss um 1513 ontstanden sein und hat:
‘ie enten Spuren seiner Neigung, metallisch
‘<illaade Farben und Glasuren anzuwenden,
vs spiterhin seine berithmte Kunstfertigkelt
‘irden sollte. Eine seiner Vason von der Form
kr pit zulaufenden, antiken Rhyton, stimmt!
ic den Metalltinon mit dem sanften Gold und
Rehinrefex dieses Reliefs. Kipfe und alles
Nacktelist A. uweilen ohne Glasurdecke, um
seo Ton des Fleisches mebr naturwahr heraus~
srigen
'a1525 verlor sieh in Italien die Vorliebo fiir
& obbia-Waare und wich der Anwendung
loctawer Materialien bei Altii doch
west A. schon um das J. 1518 diese Thiitig-
{etbeschlossen zu haben und in eine neue Laut
‘la cingetreton au sein. Den Namen Bildhauer,
‘he i manchaal verliehen wird, verdient
‘oweit, als man gowdhnlich schlechthin
1m neuen Feld lisst sich An-
is 1941 verfolgen. Er wandte
‘shdet Dekoration der im 16, Jahrh. mit hoher
Kunst vervollkommneten Fayencegeschirre zu
wad warle der hervorragendste Meister der
Sule von Gubbio. Die gew0hntiehen Anga-
tea: er sei der Exfinder der Majoliken von Gub-
bio, er habe uerst das Rubinroth sowie die
isrenden Metallfarben auf Thongefiisson ange-
‘ett, sind jedoch so haltlos wie die meisten
Nairichten von den sersten Erfindorne in der
Kctgeschichte. Auch hier gingen minder ent-
‘ckelle Vorstufen voraus; wic auch an gleich-
vitigen Werken anderer Meister sich ihnliche
Batrebungenzeigen. Robinson {im Katalog deran
Wetken Androol’s reichen Sammlung Soulages)
Bi dargethan, dass Andreoli das schimmernde
Zsbinroth und den sprithenden Goldton seiner
"efisse bei einem dilteren Kiiustler erlernte, des-
St Nachfolger in Werkstatt und Geschiift or
®rorden war; daher auch dic Arbeiten beider
owe Verwandtschaft bekunden. Es war also
Giorgio di Pietro Andreoli. 7
keine neue Art der Thon-Ornamontation, welche
A. erfand, sondern eine schon vorhandone hat
et zur hichsten Vollendung gebracht.
Die mit seinem Zeichon verschenen Geschirre,
welche im Email und in der Glasur der feinsten
Piite tondre von Sévres nichts nachgoben, zeich-
nen sich durch den strablenden Sehimmer der
Motalltinten, reiches Kolorit in Goldgelb, Blau
und Rubinroth aus, wihrend Uber das Ganze die
Reflexe der Metalltne cin zartes Irisiren wie
bei der Mezzomajolika und an maurischen’Thon-
arbeiten verbroiten. Im J. 1541 war A. zu voller
Meisterachaftin dieser die Fabrik Gubbio bezeich-
nenden Dekorationsweiso golangt; Zougnisse
dafiir sind ein Drageoir im Besitz des Mr. Jur-
ves und cin anderes bei Baron Alfons v. Roth-
schild, welches einen behelmten Kopf, Trophiien
und Grottesken mit der Insehrift: memento mori
zeigt.
Dio. neuesten Untersuchungen haben An-
Areoli’s Antheil an den ihm wugeschriebenen
Werken zum ‘Theil unsicher gemacht. Es ist
‘kein Zweifel mehr, dass die zablreichen, mit
‘scinem Zeichen verschenen Sticke von man-
cherlei Hiinden herriihren, dass Majoliken yon
Urbino, Castel Durante u. a. 0. mit der fer-
tigen Bemalung in sein Atelier gesendet wur-
den, um hier erst mit den beliebt gewordc
nen Metalltiinen ausgestattet zu werden, So fl
don sich gowiss Arbeiten des Xanto unter den
monogrammirten des Andreoli. Dieser von Ro-
binson vertretenen Ansicht ist neuestens A. Dar-
cel beigetreten mit der Bemerkung, dass die
grosse Anzalil von Gefiissen, welche diesen Me-
tigung hatte. So hat die noch zunennendeSchilssel
mitdem Parisurtheil alterthiimlichen Charaktorin
der Zeichnung neben der neuen Zierde des Me-
tallltistro, und in dom Tono dos letateren ist auch
Andreoli’s Zeichen rifckwiirts angebracht. Eine
cuppa amatoria im Besitz des Grafon d’Amaillé
hat das Zeichen in gelbem Refloxton und das N
des Sohnes Viconzo (s. d.) in rubinschimmornder
Farbe, cin Beweis, dass lediglich das Anbringen
des Liistro’s bei diesem Stlicke zwei Hinde be-
schiftigte und von der Malerei unabhiiugig war.
Nach Marryat’s Meinung wiire das cigenthtim-
liche Rubinliistre der Industrie von Pesaro ent-
Ichnt; in der Brillanz seiner Farben aber ist A.
uniibertroffen, s0 dass die Sage von Geheim-
mittoln, deren Kenntniss der Meister mit in’s
Grab genommen haben soll, erkliirlich wird.
‘Dem Majolikenstil Pesaro’s scheint insbesondere
seine Gold- und Silberfarbe, sowie das gliinzende
Kupferroth nachgeahmt au sein. — Umrisso und
Zeichnung sind oft hart und namentlich in der
ersten Poriode linkisch. — Die Ornamentation
der meist goldgelben oder en grisaille ausge-
filbrten Riinder der Teller mit ihron Trophiien,
Fillhirnern, Vason, Blattwerkschndrkeln und
8
Giorgio di Pietro Andreoli.
Detphinen, die Gubbio eigenthtimlich sind und
sich von den rafaclesken Grotesken des Urbi-
natenstiles wosentlich unterscheiden, ist grossen-
theils dem Bruder Salimbene zugetheilt ge
wesen; in den Sammlungen Yvon, Rothschild,
‘Jarves und Schmidt befinden sich solche Arbei-
ten, darunter oie von 1531 mit Palmettenmu-
stern auf blauem Grunde.
Im J. 1520 scheinen nur wenige Werke aus
des Kilnstlers Hiinden hervorgegangen zu sein.
Um diese Zeit werden dio rein ornamentalen
Stiicke seltener und treten figurale, historische
und mythologische Darstellungen in den Vorder-
grund. Hierher geblrt die mit 1520 datirte
schiino Schtissel mit dem Parisurtheil in der
Sammlung Dutuit, deren Zeichnung wol etwas
unbeholfen ist, doch aber cine gewisso Grisse
der Auffassung verrith. Dor Einduss der Um-
brischon und RUmischen Malerschulon tritt darin
deutlich 2u Tage, das Kolorit ist einfach, die
Gold- und Rubinfarbe auf Nebendinge’ be-
schrinkt. Die Inschrift: M. Giorgio, 1520, Adi
2de Otober BpsR in Gubbio beweist durch die
die Sorgfalt, mit welcher sie gegeben ist, dass
wir ein von dem Meister ganz vollendetes Stilck
vor uns haben (davon oine ausgezeichneto Ab-
bildung in Farbendruck bei Darcel). Hieran
iht sich eine Schale (Venus entwaffoet ihren
jhn) bel Baron Gustay v. Rothschild und jene
mit dom Sturz des Phaeton in der Sammlung
Basilewski. 1521 ist splilich vertreten, reich-
icher das folgende Jabr, 1523 und 1524 wieder
in geringerem MaGo ; doch besitzt Baron v. Roth-
scbild vom J. 1524 herrliche Schlisseln mit Wap-
penmalerei, deren Bordiire wahrhaft blendende
‘Ornamente zeigt. Von 1525 bis 1534 macht sich
unter den mit Andreoli’s Signatur verschenen
Arboiten eine auffallende Werthverschiedenheit
bemerkbar. Man sieht deutlich, es ist die Zeit
gekommen, in welcher der Ktinstler stots mehr
in dem Unternchmer, Fabrikanten aufging; auch
glaubt man, dass A. um 1525 zu malen aufge-
hirt habe, vielletcht in der Erkenntniss, dass er
als Ktinstler der alten Schule dem neuen Ge-
schmacke nicht mehr gerecht zu werden ver-
mige. Das folgende Jahr scheint das frucht-
barsto gewesen zu sein; 1527 ist wieder durch
cine geringere Zahl erhaltener Werke vertreten,
Damals scheint der Meister die Goldreflexfarben
noch nicht giinzlich in soiner Gewalt gehabt 21
haben. Das Museum Correr in Venedig besitzt
niimlich (sub No. 233 bei Lazari) einen ornamen-
tal dekorirten Teller auf dessen Riickseite
Rin Goldllistre, das Zeichen Andreol's dagege:
in Rubinliistre steht. Auf einem Stitck derSamm-
lung Fougtaine aber, das nur den goldenen Me-
tallschimmer hat, findet sich jenes R. allein:
daraits lsat sich vielleicht schliessen , dass sich
A. fiir solche Arbeiten mit cinem darin erfahre-
neren Meister vereinigt habe. Ein prachtvolles|
Werk dieses Jahres ist die Schiissel mit den
‘Wappen derVitelli (s, WerkeNo. 4). Die niichste
Zeit ist weniger durch rege Thitigkeit des Mei
sters und seiner Anstalt ausgezeichnet; 1534
erfolgt cin Aufschwung, und 1536 trennt er sein
Geschiift von dem des Sobnes Vicenzo. Nach-
welslich war A. bis 1537 flir die Majolikafabrik
von Gubbio thiitig; nach 1541, mit welchom Jahr
eine Schilssel der ehemaligen Pasolini - Samm-
lung datirt ist, kommen dio Sticke in seiner Art
nicht mehr vor; 1582 lebte der Ktinstler noch,
war jedoch bereits goschwitcht und binfilllig. Er
hatte drei Sdhne, von denen Vincenzo ihn in sei-
nor Kunst nachfolgte, und ein anderer, Fran-
cesco, Rechtagelehrter war.
IL, Dio Zelohen dos Maisters,
Yon besonderer Wichtigkeit ist bei diesem
morkwirdigen Kunstler die Beachtung der Zei-
chen, mit welchen die Werke seiner Hand, sei-
ner Schule und endlich auch viele fremde, denen
seine Geschicklichkeit durch Anbringen des Me-
tallglanzes Reiz 2u verleihen wusste, bezeichnet
sind. Ich glaube im Folgenden dio bisher be-
kannten und wichtigsten, die bisher nur sehr
zorstrout gofunden werden konnten, vereinigt 2u
haben. Die Notizen zu den cinzeinen Marken
ergiinzen aum Theil die schon gogobonen Nach-
richten.
nach Nagler (Monogr.-
Lex. I. 38) nur auf den
frithesten Werken, nach
Greslou (p. 200) ‘hatte
der Meister das Zeichen
nach seiner Ankunft in
Gubbio erst angenom-
mon, ca, 1498. Es er-
seheint dann auch in
nebenstehendertestalt,
roth, mit dem Pinsel
ausgefllhrt. Chaffers
(I Auf. p. 55) nennt es
nur dem Meister zugeschrieben und kennt es you
Tasse im Besltz, des Herrn J. Falke.
G sah cine Platte in der Campana-
Sammlung mit diesem Zeichen ver-
sehen, vorstellend den Ktnig Salomon.
Bloss mit dem G bezeichnete Stiicke
sind selten und zweifelhaft. Chaffers
Kombination beider Inittalen
dos Namens scheint einor
leren Zeit zwischen der Pe-
riode, in welcher bloss je cin
Anfangsbuchstabe gebraucht
wurde, (wenn das Vorkommen
des cinzelnen A oder G tiberhaupt auf unseren
Meister bezogen werden darf,) und der spiiteren
Zeit anzugehdren,, in welcher der in den Patri-
zierstand erhobene Meister M. G. angenomamen
hat. Grestou (p. 201) gibt an, einige hielten dies
Zeichen fir eine Vereinigung der Monogramme
des A. und des Orazio Fontana, was sehr un-
Giorgio di Pietro Andreoli.
vabncheinlich. Es erscheint blau mit dem Pin-
ve aufgemalt auf ciner Tasse der Sammlung|
Selages, welche den sitzenden Hieronymus;
‘amtellt.’ Fontana hitte nach Robinson Theil
lun, weil die Malerei des Sttickes besser sei
As die gewShnliche des Andreoli (?).
Nach der Erhebung in den Patrizierstand sig-
tit A. immer mit M. G., wou hiiufig noch die
Anzabe des Ortes und zwar in diesen Variatio-
wakommt: M. G. da Ugubio, M. G. da Egubio,
1.6. Gubio, auf Gefissen aus den Jahren 1519
1is1807 (Marryat, p. 48), nach Anderen 1518 bis
‘il (Chaffers, p.'56). Solche Formen sind:
auf einer Platte (St. Franziskus)
im South Kensington Musoum,
B wird hier wol bottega
bedeuten. Das Zeichen fin-
det sich auf einer Schilssel
mit der Aurora in dor
Sammlung Barker.
‘auf ciner grau in grau go-
malten Platte mit dem Bilde
o, des Amor, der einen Zweig
[2] schwingt, reich in Gold und
P) + Rubinfarbe dekorirt. Samm-
NI LO lung Soulages.
X.G. soll (nach Nagler, Kilnstlerlex. I. p. 116)
Yantro Giorgio bedeuten; Andere dagegon, wie
Taatmann (Kunst und Gewerbe, p. 78) lasen:
Yijoika von Gubbio, was aber dio gesammte
hniale Fabrikation umfassen wilrde; eine Les-
at, dio kaum wahrscheinlich ist. Derselbe
Ato schreibt auch die Monogramme Mo Go
‘en anderen unbekannten Meister des ersten
Drittle im 16. Jabrh. zu, bringt aber daflir keine
Belege bei; zudem aweifeln weder Marryat,
Chafers, Greslou, noch Passeri an dor Identiti
Sita. 'M.G. findet sich gleichfalls wieder in
rschenden Formen und zwar der folgen-
nach Greslou aus der Zeit,
als A. den Adel empfing.
ae
(nach Mareschal, les Faion-
°
My ¢
°
4 g ces Anciennes et Modernes.
Beauvais 1868. p. 110).
1, Kenatler-Lesiten. I.
‘Das Gemiilde der hiermit
signirten Schilssel in der
Sammlung Amburst zeigt
die sterbende Dido nach
dem Stiche Mare Anton's.
in Gold und
Roth.
haltnissen auf einer flachen Platte von 15 2,"
Durohmesser, in der Sammlung Narfords. Den
Rand umgibt eine Guirlande von Eichenlaub.
Die Mitto nimmt eine Allegorio, »Der Strom des
‘Lobense nach einem Stich von Robetta (um 1505)
ein, Die Plato, chemals in Passeri’s Besitz,
kam bei dem Verkauf der Sammlung Bernal fir
142 L, an den jetzigen Eigenthtimer.
einem 1525 datirten
2 °
pA) Gefiisse, welches:
Greslou aber filr cine der spiitesten Arbeiton
hilt. Dargestellt ist ein Liebespaar, dariiber
Amor. Sammlung Soulages.
Fin iihnliches Monogramm findet sich auf oiner
mit Trophiien, Kandelabern ote, gezierten Platte,
datirt 1520. ' Beide Buchstaben tinterscheiden
‘sich nur dadurch, dass sie diagonal durchstrichen
sind (Chaffors, 3. Auf. p. 72).
mit dem Pinsel roth
aufgomalt, hefindet
sich ebenfalls auf
Den Beachluss der Reihe Zeichen, wolche uns
‘aus dem J. 1525 bekannt sind, macht dieses in
2
dor Art eines Reichsapfels gehaltone. Chaffers|
hilt es fllr ein Fabrikzeichen. Es kommt vor auf]
der Schiissel mit der Geschichte Balaam’s im
Besitze des Mr. Fountaino, ausgezeichnet durch
die Behandlung dor Landschaft und den aus-|
nebmend brillanten Ton der Farben und des Me-|
tallglanzes. Lazari (p. 56) filhrt dioses Zeichen
gleichfalls als ein solches an, welches aus dem
Monogramm unseres Meisters und einem frem-
den (unbekannten) kombinirtist, aus dem Grunde,
weil A. bloss dio Motallrefloxe auf die fertige
Malerei des andern setzto. (Vergl. oben.)
Eino schine Cuppa amstoria aus der Samm-
lung Fan, bez.
o o
Mi Gp oye
bringt Darcel in seinen Farbondrucken: die
»Bella Giovannas, Brustbild, cine Korallensehnur
um den Tals, angethan mit Kloid und Barett
von domselben Muster, das blau auf rothschil
lerndem Stoff gezeichnet ist.
Ss
SRA
bod
Voreinigung der Zeichen Gior-|
gio's und Viconzo’s auf der|
Cuppa amatoria im Bositz des
Grafon d'Armaillé, (8. oben.)
ufl. I. e.) bringt noch eine Signi-
rung Mitre, Gie., welche auf einer Platte mit
Darstellung des hi. Johannes sich vorfindet (bei
M. Leroy Ladurie in Paris), und einige iihn-
liche, p. 73.
UL, Nambafte Werke dos Moisters in hentigen Sammlungen.
Die Reliefs im Stile Robbia's, die Kanne bei
M. Jarvez, jene bei Baron A. v. Rothschild, die
Cuppa amatoria beim Grafen @’Armaillé,’ dio
Schilssel mit St. Hubertus in der Delsotte-Samm-
Tung, das Parisurthoil, Venus und Amor, Sturz
Phacton's, Schiissel des Meisters Rim Museum
Corror, Tasse bei Herr Falko, in det Campana-
Sammlung, Tasse mit St. Hieronymus, St. Fran-|
ciscus im Kensington Musoum, Amor (Soulages
Sammi), Dido, Strom des Lebens, Licbespaar
mit Amor, Balam, Cuppa amatoria (Coll. Fan)
Giorgio di Pietro Andreoli.
sind oben bereits erwiihnt. — Passeri nennt
21 Arbeiten Andreoli’s, dic zum Theil in seinem
Besitzo waren. — Wir fllhron hier noch einige
der bodeutenderen an:
1) Schissel in dor Sammlung Dolsotte. Aurora
erhebt sich aus dem Ozean, von den Horen ge-
loitet.
2) Flacher Teller obne Vertiefung, Sammi. Rous -
e1 in Paris. Die Grazien nach Rafael, in land-
thaftlicher Umgebang, Palmen und) Wasser-
tumen, bez. M. G. 1525, Abbild. bei Darcel.
3) Prachtvolle Piatte mit der Darstellung eines
Frauenbades in waldiger Gegend, schin im Ko-
lorit, Der reiche Rand enthilt dio Worte amata
virtu und 1525, riickwarts: Maestro Giorgio da
Ugubio adi 6 d aprili 1525. Im Besitz des Herm
Baron de Parpart. In Farbendruck bel Darcel
4) Schfissel der Vitell, kam mit 17 anderen Wer-
ken Andreol’s aus der Sammlung des Abbé Ha-
milton in Rom an das British Muscum. Ber.
Mo. Go. da Ugubio. 1527. In Holzschnitt bei
Marryat, p. 49, Fig. 28, Segment der Bordiire
in’Farben bel Mareschal, p. 1.
5) Schiissel in der Sammlung Soulages mit der
Darstellung bewaffneter Reiter, und
6) Andere ebenda, mit einem wolblichen Pro-
fibitde.
7) Andere ebenda, mit dem gekrinten Adler der
Montefeltr.
8) Ebenda oine Platto mit cinem Heiligen, zwet
Hunden, im Ornament Scblangen auf Blau und
Medaillon. “Darin ein Amor und die Worte
Cosi fugge la vita nostra. Bez. 1530,
9) Ebonda: SchGssel mit dom Wappen dor Brin-
caleon!, herrlich vollondet in Tosa von zartester
‘Ton und rubinfarbenem List
10) Ebend sel mit dem Wappen Francesco
far id gelb, mit Metallschimmer.
11) Ebenda: ein Leuchter im Stil der damaszirten
Bronzen Orientalisehen Herkommens.
12) Benda: cine zwethenkelige Vase.
Tasso mit einem Theil der Kompo-
trom des Lebe
14) Wassergefiss fm Museum Correr zu Venedie,
mit Darstellung einer nackien Figur, die eine
Palme mit den Armen umfasst, in reichem Gro-
tesk-Ornament. Rickwarts zwel Satyre etc. mit
Gold-Rubio- und blavgrin schillernden Farben
‘Noun Sticke enthilt die Sammlung in Marl-
boroug house, vieles auch noch das Museum
in Bologna u, das Inkurablenspital zu Pesaro.
5G, Passeri, Tstoria delle Pitture. in Majolika,
‘Venezia 1752. cap. I Marryat,
History of Pottery and Porcelain etc. Lond:
1887. pp. 25. 47. 345. — V. Lazari, Notizia
delle Opere Arte ¢ a? Antichith della Raccolta
Correr di Venezia. Ven. 1859. pp. 431.
tera del Prof, G, J. Montanari intorno ad alcune
Majoliche dipinte esistenti nella Collezione del
Cav, D. Mazza, — L. Frati, Di un’ tn
Raccolta di Majoliche possedata da G. Delsetto
Bologna 1814. — Ders., Cinque Lettore sulla
raccolta di G. Delsette. Bol. 1845. — J. Rang-
hiasei Brancaleoni in der Pesaroser Ausg.
des Passeri 1857. Appendix. —
der Besprechnng von Salvotat’s Vebersotzung dee
Marryat. pp. 14741. — A. Darcel, Recueil de
Falences italiennes desXV., XVI. ot XVI. siecle
te. Paris, noch im Erscheinen. — J.C, Ro-
Dinson, Catalogue of the Soulages collection.
London 1857. — W. Chaffers, Marks and
Yanograms. London 1869. — Daas. 3. And.
1870.
Giovanni Andreoli, s. Giorgio An-
treoli.
Salimbene Andreoli, 8. Giorgio An-
dreoli.
Vicenzo Andreoli, genannt Cencio, Sohn
wiXachfolger des Giorgio Andreoli da Gubbio.
Errennte 1536 seine Angelegenheiten von denen
ésVaters, von dem er dio Fertigkcit in der Her-
sellang von Metalltinen gelernt hatte (s. Art.
Giorgio A.). Seine Tochter Antonia war ver-
silt mit einem Bertoldi figulo (Tupfer) a Castel-
dante, } um 1576. Nach 1530 otwa hiren die
‘Sigaturen des alten Andreoli auf und beginnen
jite des Meistors N., welchor koin anderer als
Vieenao ist, indem (nach Robinson und Lazari)
iadieser Chiffre das V, J. und N seines Namens
estan sind. Die Ansicht Ranghiasci’s, dass
¥. dieelbe Porson mit dem Maestro Prestino
sud dies ein Beiname des Vicenzo wegen seiner
Eiferigkeit gewesen sei, ist blosse Vermuthung.
Diefolgenden Monogramme und Werke wer-
‘ea bsher dem V. zugeschrieben.
Mit ziemlicher Sicher-
heit als Zeichen des
Sohnesanzusehen: Mae-
stro Concio, withrend
Passeridas Monogramm
Giorgiozuerkennt, Eine
Platte mit blauen Ara-
beken in der Sammlung Demon ville in Paris
‘gt dieses Zeichen.
Meistens auf Platten mit Metall-
glanz. Es kommt auf einer Sehiis-
sol der Sammlung Sauvageot vor,
welche Goldarabesken auf blauem
Grunde zieren, ganz im Charakter
der Schule von Gubbio. Wahr-
cheinlich das Zeichen des Soh-
nes des Vieonzo, Maestro Con-
cio.
Chaffers bei Erwihnung des Kataloges der
Sammlung Campana von A. Jacquemart, Paris
‘$62 (p, 738) stellt die Ansicht auf, dies Zeichen
shire cher dem Salimbeno als dem Sohne Vi-
eecao, well Passeri die Brilder Andreoli’s aus-
‘beklich als dessen Helfer bezeichne; aber das
: wm enthiilt ebenso gut im unteren Theil
tia V als oben das 8. Dasolbst s. Uber einige|
Gefisse derselben Sammlung verwandten Stils,
iedoch mit anderer Signirung.
Robinson (im Katalog
der Sammlung Soula-
ges) hilt dafiir, dass
derartig —bezeichnete
Arbeiten, welche zwi-
‘schen 1830 und 1540
vorkommen, dem Sohne
‘Vicenzo rugehiren, in-
dem in dem N der An-
fang seines Namens VIN
Giorgio's
enthalten sel.
Schiipfungen , re
schattirt und mit weiss roh aufgehdht. Die Platte
mit dieser Signatur enthilt das Haupt des hl.
Johannes als Gemildo. Andere deuten das N
Majolika von Nocera, Noch findet sich das
Zeichen
N
1$4o
aan Ad
8. Literatur bel Giorgio Andreoli.
Albert Ig.
Andreoli. Francesco Andreoli, Bild-
bauer des 18. Jahrh. zu Forlt in der Romagna,
der seine Kunst in Bologna erlernte. In seine
Vaterstadt zurilckgekchrt hatte er die Statuen
der Freigebigkeit und der Charitas fiir dic Fas-
sade des (1778 von Raimondo Compagnini er-
bauten) Hauptthores zum Hospital auszuftihren.
‘Auch fertigte cr cinon Raub der Proserpina fiir
den Palast der Familic Sassi aus. Durch ble
‘Nachreden cines seiner Mitblirger um seinen Ruf
gebracht, gab or indess die Arbeit auf. + 1815 in
hohem Alter.
8. Guida per la Citta di Forn. 1838. p. 59.
‘lez, Pinchart.
Andreonl. Francesco Androoni, Maler
zu Rom in der aweiten Hilfte des 17. Jabrh.
Angeblich war er (nach Zani, Encicl.) auch Ste-
cher und Formschneider, wovon uns jedoch
sonst nichts bekannt geworden ist. — Der bei
Malvasia (Felsina Pittrice. 11. 391) genaunte Or-
namentmaler Andreone, von Bologna aus der
eraten Hiilfte des 17. Jabrh., war jedenfalls ein
anderer Ktinstler.
Nach ihm gestochon :
1) Eftigios Jacobi Pignatellt V. C. L. # Cryptalels
entinis. Tn einem von 2 Genien gebal
Oxal, Franc, Andreonjus eff, J. Collin Se.
In Mellan's Manier. 4. Fol.
2) Caro. Joseph. Imbonatus Mediclan. Congr. Ref.
8. Bomard. Ord. Cistere, Gest, von Vincent.
Fol.
W, Schmidt.
Andreosi. Francesco Andreosi (auch An-
drosi) Bildhauer in Padua, gob. 1713, + 1785,
war wol einer der vielen Nachfolger des Bo-
. a
John Andrew.
nazza, Von ihm befindet sich im Dome cine
Statue des hl. Gregorio Barbarigo, Bischofs von
Padua zwischen zwei Engelstatuen (mit dem
Namen des Kitnstlers bez.). Ausserdem sind von
ihm im Prato della Valle sechs von den Statuen
bertihmter Paduaner. Vermuthlich war Seba-
stiano Androosi, der 1776 zum zweiten Vor-
steher der Steinmetzenzunft ernannt wurde, sein
Sohn.
5. Brandolos
Moschini, Guida di Padova, pp. 78. 232 f. —
Pietrucet,, Blograta degit Artist! Padovani,
Fe. W. Unger
Andreotti, Foderigo Androotti, Maler,
geb. in Florenz den 3 Mira 1847, Er machte
seine Studion in dor Akademio zu Florenz untor
der Leitung der Prof. Pollastrini und Ussi. Tm
Auftrage des Kinigs von Italien malte or das|
Bild: Savanarola verwirrt durch seine Bered-
samkeit die von Bentivoglio abgeschickten
Meuchelmdrder, bemerkenswerth durch dic ko-
loristische Wirkung. Jetzt beschiiftigt sich der
Kiinstler insbesondere mit dekorativen Arbeiten
flr die Neubauten 2u Florenz.
Cavalluce.
Andreozti, Antonio Francesco An-
dreozzi, Bildhauer von Siena um 1700. Er
war Schiller des Ercole Ferrata und stand 1720
im Dienste der Statthalterin von Siena, der
Prinzessin Violante von Bayern. Yon ihm in der}
Kapelle Feroni in der Kircho 8. Annunziata zu
Florenz dic Statuen der Treue und der Schi
fahrt (die beiden anderen Statuen von Giuseppe
Piamontini); in S. Michele dasolbst eine Statue
des hi, Andreas. Er arbeitete auch als Gehtilfe
des Gio. Batt. Foggini; beide in der Art dos
Bernini.
5. Richa, Notizie Istoriche ete. 11, 210. VIL
a6, — brane ares, Ragas als oe
tabill di Firenze. Ausg. 1767. p. 40. —
Dottari, Raccelta di Letere otc. 0,126. 127,
wo zwel Briefe von ihm abgedruckt sind. —
Fiassli, KGnstlerlexikon und Supplemente.
Andres, Andres (Andreas) von Kolmar
i , der seiner Zeit von Bedeutung ge-
8. Auf seine Mittheilungen be-
ruft sich cine in der fritheren Strassburger Bib-
Hiothek befindliche, wol schon im 14. Jahrh.
verfasste Sarnmlung von Farbenrezepten.
1s. Bastlake, Materials for a History of Oil
ting 1. 126.
Andres, Meister Andres, (cin Deutscher),
arbeitote 1495 mit Meister Nicolas die Chorstithle
des Klosters Sta. Maria zu Naxera in Spanien
mit einer fiir Werke des gothischen Stils ausser-
ordentlichen Sorgfalt. Der Abtstuhl wurde mit
40000 Maravedi bezahlt.
4. Coan Bermudez, Dice.
“Andres. Fray Leon de Andres, 8. Leon.
Andres. s. Anders.
Andresen. Emerich Andresen, Bil
geb. um 1840 zu Uetersen in Holstein, in Dres-
den gebildet, wo der Ktinstler auch gegenwiirtic
noch lebt. Er ist namontlich bekannt geworden
durch die schr anmuthige lebensgrosse Marmor-
.|igur einer gefesselten Psyche, von feiner Em-
pfindung im Ausdruck, ansprechenden Formen
und sehr sorgfiltiger Ausfithrung (Berliner Aus-
stellung von 1871; jetzt im Besitz des deutschen
Kaisers). Auch fiir die Kunsthalle zu Hamburg
hat er Arbeiten goliofert.
L, Pietsch
Andressen, Johann Andressen, hollin-
discher Baumeister in der zweiten Hilfte des
16. Jahrh. Er setzte in don J. 1591 und 1592 auf
das Mauerwerk des St. Nikolal-Thurmes eine
neue Spitzo, nach dem Muster derjenigen der
Osterkerk in Amsterdar
wogen cines Risses in
tragen.
s, Hamburgisches Kanstler-Lexikon.
Andreucclo, Giacomo di Andreuceio.
8. Giacomo.
Andreucclus. Andreuccius Pisanus. «
dic Pisani,
Andrew. John Andrew, Formschneider,
geb. 11. Miirz 1815 zu Hull, Grafschaft York
England. Er wurde zu einem Kupforstecher in
die Lehro gegeben, hatte aber frih Vorliebe fir
don Holzschnitt und fasste den EntschIuss sich
demselben zuzuwenden, sobald seine Lehrzeit
au Ende sein wiirde. In London arbetteto et
wei Jahre unter William Nichol’s Leitung und
‘empfing ausserdem den Untorricht des Form-
schneiders John Bastin. Im J. 1848 siedelte er,
in Gesellschaft mit Frank Leslie (spiter durch
viele von ihm herausgegebene illustrirte Blitter
bekannt geworden), nach New-York iber
Wihrend seines Aufenthaltes daselbst lieferte er
seine besten Arbeiten. Im J. 1850 begab or sich
nach Boston, Mass., und beaufsichtigto dort
unter Leslie's Leitung die Ausfthrung der Holz-
schnitte fllr eine illustrirte Zeitung »Cleason's
Pictoriale. 1852 verband er sich mit zwei an-
doren Formschneidern unter dor Firma Baker,
Smith und Andrew. Allein dieso Verbindung
wiihrte nicht lange, cben sowenigr als cine spitere
(1858) mit einem’ fritheren Lebrling, Namens
Filmer. Sein Sohn, George T. Andrew, ist
ebenfalls Formschneider, und war seit 186%
‘Theilhaberam Geschiifte des Vaters. A. +-24. Jan
1870 zu Boston. Er lieferte treffliche Arbeiten
in der englischen Art des Holzschnitts und war
in seiner Bliltezeit der beste scines Faches in
den Ver. Staaten.
John Andrew _——
‘Schuitte von ihm, ausser in vielen illustrirten
2 Blittera,
1) Waverley Novels, Abbotsford Edition.
Knight's Arabian Nights, Nach Zeichnungen
von Harvey.
3) Heath's Beauties of the Opera and Ballet , Lon-
don, David Bogue, 1844,
4) The mysteries of Paris (nach Eugtne Sue). Nach
Zeichnungen von Valentin, London, Chap-
man & Hall, 1845.
4) The wandering Jew (nach Eogtne Sue). Nach
Zeichnungen von Valentin, London, Chap-
‘aan & Hall, 1846,
Sketch Book, von Washington Irving. New-
York, G. P, Putnam, 1951.
1) Knickerbocker, von dems.
$) Alhambra, von dems.
4) Traveller, von dems.
10) Journal of the American Art-Union: Titelblatt
1 demselben, Illustration »Babes in the Woodss.
Nach Aufseichnungen seines Sohnes
‘SR. Kahler.
Andrew. Andrew, moderner Formschneider
fir Werke beschiiftigt und in
und Leloir thitig. Seine
Gewandtheit und Reinbeit im Sebnitt sind be:
werkenswerth, Wir fihren nur einige der be-
deatenderen Werke an, flir die er gearbeitet hat.
1)fistoire de Ancien et dn Nouveau Testa-
oat. Mit 60 Holzschn. nach den be
Késstlern von Andrew, Best und Leloir.
Paris 1836. 8.
4) Livte d'Heures complet en latin et en francais
te, Mit Leisten ond Vignetten In Holz nach
Gérard-Séguin und Dan, Ramée von
Breviéte, Godard und Andrew. Paris 1835. 8.
2) Les Aventures du Chevalier de Fanbl
ret de Couvray. Mit 300 Holeschn
Baron, Francais und ©. Nanteuil
1512. gr. 8. z
{ile Jardin de Plantes, Deseription et. miceurs
‘cs Mammntferes ete, par Boltard, Mit 250 Holzsch.
wa Andrew, Best und Leloir. Paris 1841. gr. 8.
5)Seines de Ia vie privée et publique des Ani-
suas — illusteées de 100 grandes Vignettes —
dessinées par Grandville. Mit Holeschn. von
Andrew, Best, Leloir, Brevidre, Caquéu, Godard.
Paris 1540. 8.
\ Le Blane, Mat
v
Andrews, Andrews, englischer Maler ge-
rea Ende des 18. Jabrh., der nur noch durch die
tachioigenden Bil. nach seinen Bildern oder|
Zeichuungen bekunnt 2u sein scheint.
Nach ihm lithographirt und gestochen
1) Mise Goole, Schausplelerin als Midchen mit dem
Tanbarin, Lith. 4.
2)ker, W. Bishop. Gloucester. 8,
3 Wo, W, Brown, Mic Autograph, 8
her JB, BerguerLinedn Sead 4
Sie b. €. browning, Gesticher. Gest, son
Hodgeits, Pa
Lord Vise, Adam Dancan, Admiral } 1804,
Mit Autogr. 5.
7) Marg. Riebard Wellesley, Gesandter in Spanien,
vell’s Daughter interceding for the life of
Charles 194, Gest, von Giller, Mezzot. gr, qu
Fol
W. Engelmann
Andrews. J, Andrews, englischer Maler,
wol im 18. Jabrh. thiitig und ein anderer als der
vorige.
Nach ihm gestochen
Der Besuch Mariii bel Elisabeth.
James Johnson, Fol
Geschabt_ vou
W. Engelmann,
Andrews. H. Andrews, ein englischer Ma-
lor unseres Jabrh
Nach ihm gestochen
‘The Bride of Abydos. H. T. Ryall te, kl, Fol,
Wendy.
Andrews. Henry Andrews, englischer
Zeichner, geb. in der zweiten Hiilfte des
18, Jahrh, lebte in London. Urspriinglich zum
Kiinstler erzogen, fertigte er spiiter ausschliess-
lich zu wissenschaftlichen Zwecken kolorirte
Zeichoungen von Pflanzen. Er soll auch mehrere
der Bil in den folgenden Werken selbst geltzt
haben. Die Zeichnungen sind nicht ohne Mingel,
haben aber zum Theil das Verdienst, in dieser
Gattung besseren Leistungen vorgearbeitet 2u
haben.
1) The Botanists Repository for new and rare Plants
London 1797—1914, 10 Bde, Mit 664 Tat. 4
2) Coloured Engrasings of Heaths (Heiden). The
drawing taken from living plants only, Mit Is
teinischem und englischem Text. 1802 f, 4 Bde.
Mit 268 Taf. Fol
jms or a Monograph of the Genus Gera-
nium, London 1905. 2 Bde, Mit 124 Taf, 4.
4) Roses; a Monograph of the Genus Rosa etc.
Drawn, engraved, described and coloured from the
living plants, London 1805—1828, 2 Bde, Mit
129 Taf, 4
Andrews, Joseph Andrews, Kupfer- und
Stahlstecher, geb. 17. Aug. 1806 zu Hingham
(Mass.), jetat in Boston (Mass.) ansiissig. Er
hatte ‘von Kindesbeinen an grosse Lust am
Zeichnen; und als er im 15. Jahre auf Besuch
nach Boston gekommen, hier an einem Hause
das Aushiingeschild eines Graveurs Abel Bowen
sah ging er sofort mit amerikanischer Ent-
schlossenheit hinein um sich als Lehrling anzu-
bieten, Zuerst zwar abgowiesen, dann doch an-
enommen (1821), erhielt A. von Bowen den
rsten Unterricht.” Allerdings beschriinkten sich
seine Arbeiten auf das rein Mechanischo; aber
er schreibt doch dio Kraft und Festigkeit
seiner Hand der Uebung zu, welche er durch
das Graviren von messingenen ‘Thiirschildern
und dergleichen erlangte. Die erste Unterwei-
14 Joseph Andrews
‘Tucius de Andris.
sung in der Kupforstichtechnik orhielt er von|
einem gewissen Hoogland, der 1825 nach Boston|
kam. Wonige Jahre darauf ging er mit seinem|
Bruder, der Drucker geworden war, nach La
caster (Mass.) und etablirte sich dort selbstiin-
dig. Den ersten Stahlstich, und zugleich den
ersten Stich nach cinem Gomiilde, fihrto er fiir
ein Annual 1829 nach Alvan Fisher's »Dio Busen
flichen wenn Niemand verfolgt aus, Unter
mehreren derartigen Stichen sei hier nur noch
genannt die Pantherszone, Illustration aus
Cooper's Novelle Die Pionfere, 1895 ausgefllhrt,
nach dem Gemilldo von Georg L. Brown, der
spiter als Landschafter Bedeutung erlangte.
Ende 1835 ging A., nachdem seino jungo Frau
gestorben war, nach England, um sich dort. wel-
ter auszubilden. In London ward er Schiller
des englischen Stechers Goodyear, und fihrte|
unter seiner Leitung den kleinon Stich Annette!
do Arbre, nach W. E. West, wiederum fir ein’
»Annuale aus, der einen bedentenden Fortschritt
gegen frlihere Arbeiten aufweist. Mit. seinem
Lehrer ging er nach Paris und stach dort ein
Portrit Franklin's, nach Duplessis, eine guto
Arbeit. Nach neunmonatlicher Abwesenheit
Kohrto er nach Amerika zuriick, machto aber im
‘J. 1841 einezweite Reise nach Europa, wo er dies-
mal beinahe zwei Jahre blicb. In Paris wurde er
durch Henriquel Dupont mit Calamatta bekannt,
und von Letzterem mit einem Briof an Porfetti
versehen, ging er nach Florenz. Hier ward ihm
dor Auftrag fiir cin Galeriework cinon Kupfer-
stich nach Tizian's Herzog von Urbino, in der
Galeric der Uffizion auszufithren, der bedou-
tondste Auftrag, den er bisher erhalten hatte.
Die Platte, in Florenz angefangen, wurde erat
nach seiner Riickkebr in Amerika yollendet.
Im J. 1855 bogann or sein Hauptblatt, Plymouth
Rock, 1620, nach Peter F. Rothermel, dem er
bis zum J. 1869 alle Zeit widmeto, die ihm go-
schiiftliche Auftrige liessen. A. 'tbt mit Vor-
liebe die Linienmanfer und ist ohne Zwelfel
‘einer der besten Stecher, welehe Amerika noch
hervorgebracht hat. Leider ist es ihm nicht ver-|
gant gowoson, wie er es wol gewiinscht hiitto,
seine Kunst dfter an grisseren Werken zu be-_
weisen. Viele seiner kleinen Portriitkipfe, deren
er eine grosse Anzahl gestochen, sind von schr|
tlichtiger Ausfbrung. Auch seine Arbeiten fir!
Banknoten gebiren zu dem Besten was in die-
som Genro goliofert worden ist.
Als seine besten Blitter sind zu nennen:
1) Franklin, Nach Duplessis (1836. Das On-
ginal befindet sich jetzt in der Bostoner Stadt-
Dibliothek). Fol.
2) George Washington. Nach dem Gemilde von
Gilbert Stuart, im Athenaeum Boston. Um
1843 gestochen. Fol.
3) James Graham, Nach G, P. A. Healy (1845).
4) Oliver Woleott. Nach Trumbull (1846). Fol.
5) Abbot Lawrence, Nach. P. A. Healy. Ber.
Joseph Andrews & J. Keily, Letzterer ein Ir-
lindor, don A. zeltwelso als Gehilfe zuzg.
Fur dle Whig Teview (1849). Fol.
6) Z. Taylor, Pris. der Ver. St, Ganze Figur, Kop!
‘ansgefahrt, Korper skizzirt (1848). Fol
7) John Quisey Adams. Prisident der Ver. St.
Nach G. P. A. Healy. Kupferstich , grisster
's Kunstlers, Fol.
isldent dor Ver. Staten
ter Harting, gest. ot
‘einem unfertigen Portrit von Gilbert Stuart
(1855), Fol.
9) Amos Lawrence, Nach Ohester Harding. Fl
40) Merzag von Urbino, Kupfertch, Nach Tizinn,
11) Parson Wells and his wife. UmeiSstich mic
4.0.0. Darley. Aus der Folge der Iilusta-
tionen zu Judd's Margaret. Fl.
12) Mr. Dowso, Nach Moses Wight.
43) The Witch of Endor. Allston p. Mit Ch. Baw.
Wagstaff gest. Schwarzk.
14) Pilgrim's Progress. Nach einer Zeichnung won
H. Billings, Grisstes Blatt, 1857.
15) Plymouth Rock, 1620. Nach P. J. Rothermel.
Hauptblatt, Ende 1869 vollendet.
‘Auch fiir illustrirte Werke hat Andrews man
cherlei gestochen, darunter
16—21) 6 Portrits in »Galeries historiques de Ver
sailles« (1840 in Paris).
22) Bine Anzabl Ilustrationen fix dio Globe edition
‘von Dickens’ Werken, Nach J. 0. C. Darley
‘Nach Mitthetlungen des KGnstlers.
‘8. B. Kile.
Andrews. James Andrews, Blumen-Zeicr
‘ner und -Maler dieses Jahrb. in England. Ns
seinen Zeichnungen.
1) Flora’s Gems or the Treasures of the Partere.
12 Blumonstrausse nach der Natur gez. und Ao
MitpoetTextvon L.A. Twanley. Lonion 18
2) The Floral Magazine (Zelehnungen von Gatten-
‘blumen). Die Mlustr. von Walter Fitch und
J. Andrews, Text von Moore und Domtesi.
3°Bde. London 1861. Imp. 8.
Andria, Tucius do Andria (Tuecio di
Andrea) hoe pinxit opus 1487: diese Tnschritt
trug eine Vermiilung der hi. Katharina mit dev
Bildnissen der Schutzpatrone, welche sich noch
‘gegen Ende des vorigen Jahrh. in der Kapelle
Raimondi in der Kirche 8. Giacomo zu Savons
(Gebiet von Gonua) befand. Auch die Fresken
der Seitenwinde der Kapelle zeigten die Hand
desselben Malers. Von ihm ferner ist eine noch
cerhaltene, aber stark tibermalte Altartafel, Jung-
frau mit Kind und vier Holligen, im Dom d3-
selbst, bez. Tucius de Andrea de Apulia hoe
pinxit acccenxxvir; nach Crowe und Cavales-
selle eine zicmlich rohe Arbeit in unabrisch-sie~
nesischer Art. Endlich wird thm noch, wioes
scheint mit Grund, cine Predelle mit Christus
inmitten der Apostel im Louvre augeschriebea,
dio wabrschoinlich auch aus jener Kirche 2u S:-
voua stammt. Von diesem Meister finden sich
sonst keine Nachrichten.
Andriant
Christisan Andriessen.
15
4 (Ratti) Deserizione dello Stato Ligure. p. 39.
—Mandler, Essai d'une Analyse etc. p. 26. —
Crowe and Cavalcaselle, History of Pain-
flag in North Italy. 1. 108.
Andriant. Andriani,
vielleieht bloss Dilettant.
Hine Dame, riickwarts geschen, in einer Landschaft
spucierend, dabei ein Windhund. Auf einer]
Rolle: La fdelité me conduit und unten: Son
treshumb, Ser. Andriani iny. et seulp. an. 1763.
8.
1. Ottley, Notices,
Radirer um 1763,
W, Schmidt,
indrié, Alois Andrié, Maler, geb. zu Se-
\eaico in Dalmatien den 17. Jan. 1852, + ebenda
Iss. Sohn eines armen Wachszichers und
Tanilangslehrling, beschiiftigte er sich zunichst
as Antodidakt mit Zeichnen und Malen. Einige|
Sse Versuche kamen dem Maler Salghetti in
Gellinde, der thn nun erst selbst unterrichteto
‘oi dann flr seine weitere Ausbildung in der
Aiademie au Wien sorgto. Doch musste A. von
hier seiner Gesundheit halber nach Venedig.
‘Sin Bld, bi. Nikolaus ein junges Miidchon mit|
airem Vater segmend (Ausstellung von 1952),
‘aad sowol in Wien als in Venedig Anorken-
turg. ~ Die hinterlaasenen Arbeiten des jung|
tersorbenen Kiinstlers sind im Besitze des Ma-
bes Saghetti zu Zara.
‘Kukuljevie, Slovnik umjetnikah jugoslo-
venskib,
Kukuljecié.
Andries, Michael Andries, Miniaturmaler
ws Holland, hielt sich um 1748 in Stockholm
uf, von welchem Jahre zwei hitbsehe kleine
iowschegemilde datirtsind, jetzt in Hammer's
Yueum daselbst befindlich. “A. reiste im April
18 mach Amsterdam aurick. Keine weiteren
Sadrichten,
‘Nich archivalischen Notizen.
Eichhorn,
Indriessen, A. Andricssen, hollindischer|
Pattitmaler des 17. Jahrh., dessen Lebensver-
‘Sinise unbekannt sind.” Heineken zufolge
‘nariea nach ihm von Koningh mebrere Bildnisse
ficiwher Fiirsten gest., darunter:
Uisriens comes Dominus Fri Gest. von
©. Koningh.
s Heineken, Dict.
J. E, Wesely
Andriessen, Hendrick Andriessen, Ma-
‘, im 17, Jahrh. geb. zu Antwerpen: wabr-
‘icinlich derselbe Meister, desson Taufakt mit
éenDatumdes 23. Okt. 1607°Th. Van Leriusinder
Kirebe Ste Walburge daselbst aufgefunden hat.
Diewenigen Nachrichten, welche wir von ihm ha-
‘a,hatunsC. de Bie tiberlicfert. Dieserberichtet,
4st A.denBeinamen Mancken Heyn (derHin-
\eade) hatte und dass die Mehrzahi seiner Ge-
salde unbelebte Gegenstiinde in geschmackvol-
\erAordnung und feiner Ausfithrung darsteliten.
+ ‘tach de Bie} in Seeland 1655. Descamps hat
diesen Notizen als Geburtsjahr 1600 hinzugefigt,
allein offenbar ohno daft einen Beleg zu haben.
Auch scheint diese Angabe schon desshalb nicht
richtig, weil ein Hendrick Andrisen erst 1637 odor
1638 sich als Lehrling in die Antwerpener Lu-
kasgilde eingetragen findet (der dann freilich
auch kaum der 1607 getaufte Andriessen sein
kann?). Das Jahr seiner Aufnahme als Meister
in dieselbe ist nicht angegeben. Von den Ge-
miilden des Kilnstlers bis jetat keines bekannt.
5.0. de Bie, Met Schilder-Boeck. p. 17
Deseamps, La Vie des Peintres Fsmands, I,
42. — Immerzeel, Do Levens en Werken
etc. — Balkema, Blographic des Peintres
Flamands et Hollandais. — Biographie na-
‘ionale (de Belgique). I. — Van Lerius et
Rombouts, De Liggeren. 1. 93. 96.
Alex, Pinchart.
Andriessen, Jurriaan, Anthonie und
Christiaan Andriessen, Maler und Zeich-
ner.
Jurriaan Andriessen, geb.2u Amsterdam
den 12, Juni 1742, + daselbst den 31. Juli 1819,
war Schiller von ‘A. Elliger, J. M. Quinkhardt
und der Amsterdamer Zeichenakademie. Er
malte Tapeten flr vornehme Wohnungen und
Dokorationen fiir das Amsterdamer ‘Theater.
Ueberdies war er ein guter Thooretiker und dess-
halb als Lebrer in der Kunst sehr gosucht,
Manchmal schilderte er auch Historien- und
Genrestticke, die auf fritheren Ausstellungen.
getroffen worden. Seine Zeiehnungen fanden
Aufnahme in vorschiedene Sammlungen, so in
die von Teyler’s Genossensehaft zu Haarlem.
Selbstbitdniss, Von thm gemalt und gezeichnet.
Gest, von R. Vinkeles, 1765. Auf einem BI.
mit denen des Stechers’ und Isaak Schmidt's
In der gleichen Weise und in dems. Format,
wio dio in van Gool's Niouwe Schouburg.
1750—1751. 8.
Selbstbildniss im 70, Jahr. Gest von J. E. Mareus
1812.
Anthonie Andriosson, sein Bruder, geb.
au Amsterdam den 23. Januar’ 1746
+ dasolbst 19, Nov. 1813, lente bei
Jurriaan und wurde wiederholt von
der Amsterdamer Zeichenakademie fiir scine
schin gezeichneten Akademiestlicke mit dem
Preis ausgezoichnet. Ocfter half erseinem Bruder
in der Staffirung an dessen Werken, und deuteto
dann seino Mitwirkung durch das Monogr. oder
die Initialen A. A-an. Er malte Landschaften mit
histor. Staffage, auch Szenen aus dem Volks-
leben.
Christiaan Andriessen, der Sohn und
Schtiler Jurriaan's, geb. den 14, Januar 1775 zu
Ainsterdam. Er erhielt wiederholt sowol an der
‘Akademie zu Amsterdam als durch die Gesell-
‘schaft »Felix Meritis« die silberne und goldene
Medaille, Er malte Historie, Genro, 1.
ten, Stadtprospekée und hie und da
16 Christisan Andriossen
Bortrand Andrieu.
I J. 1805 studirte und kopirte er in der Dilssel-
dorfer Galerie, Seine Zeichnungen, in Kleve
und Umgegend verfertigt, und ein trefflich und’
ausfilhrich gemaltes Panorama yon Amsterdam
zeugen von einem gewissenhaften und fleissigen
‘Talent.
4. Van Eynden und v. d. Willigen, Gesch.
der Vaderl. Schilderkunst. Il. 12. 14. 185;
‘Aanhangsel p. 213. —Immerzeel, De Le-
yens en Werken ete. 1. — Chr. Kramm, De
Levens en Werken 1. — Nagler, Mon
No. 97.
1. can Westrheee,
Andrieu. Bertrand Andrieu (nicht An-
drieux), franzisischer Stempelschneider, geb.
4. Nov. 1761 2u Bordeaux, $ zu Paris 10. Dez.
1822, Sein Lehrer war ein Wappenstecher 2u Bor-
deaux, Namens André Laveaux; nachdem er, von,
seinem Vater zum Stegelstecher bestimmt, unter
diesem sich technisch gelibt hatte, kam er 1788
nach Paris. Hier fertigte er 1789 zwei Schau-
mlinzen, wahbrscheinlich seine ersten, die eine
anf die Eroberung der Bastille (8. Verz. No. 1),
die andere auf die Ankunft Ludwig’s XVI.
Paris (No. 2); es scheint, dass ihr andere Revo-
lutions-Medaillen folgen sollten, doch kam nur
noch eine davon zur Ausfhrung (No. 3). Dagegen
sollte A., indem sich sein keineswegs gewUhn-
liches Talent nach der durch David eingeleite-
ten neuen klassischen Kunstrichtung ausbildete,
der vornehmste Medailleur der kaiserlichen
Epoche werden. Die Schaumlinze auf die
Schlacht von Marengo, die er im J. 1901 fer-
tigte, griindete sofort seinen Ruf und wurde da-
mals als ein mustergiltiges Zeugniss von dem
neuen Aufachwung der Kunst angeschen; sie
gilt auch heute noch flr eine der beaten Medail-
Jen-Arbeiten jener Zeit. Die Korrektheit der
Zeichnung, die Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit
der Ausftlhrung nicht bloss im Figiltlichen, son-
dem auch in allem Beiwerk, Eigenschaften,
welche bel Andriew durchwog hervortreten, sind,
anzuerkennen; es zeigt sich tiberall Verstiind-
nniss der Form und eine bemerkenswerthe Ge-
schicklichkeit sie wiederaugeben. Allein natlir-
lich gilt von diesom wie von allen Ubrigen Wer-
ken des Meisters, was von der kaiserlichen, das
Klassische Vorbild in eine akademische Formel
einzwiingenden Kunst unter David iiberhaupt|
Kilt. Es ist ein ebenso kaltes, als pomphattes
Spiel mit den antiken Formen, die in ihrer
Hchten Schinheit doch nicht verstanden sind.
Revers von anderer Hand war. Ueberhaupt
haben seine Medaillen cin mehrfaches Interesse}
ihre Sammlung ist ein sprechendes Zeugniss flr
den merkwitrdigen Verlauf des Kaiserretehs,
wie andrerscita dio allegorische und der Antike
abgesehene Darstellungsweise ein bedeutsames
Kulturgeschichtliches Bild dieser Zeit gibt. —
Nach dem Sturze Napoleon's war A. auch flir die
restaurirten Bourbons thiitig; doch war damals
seine elgentliche Zeit abgelaufen, und er fertigte
1.) nur wenige Denkmiinzen flr diese neue Periode,
in die er nicht mehr passte.
‘Von den vielen Medaillen des Kinstlers er-
wihnen wir nur die bedeutenderen ausfhrlicher.
1) 1789. Bine Menge bewaffneten Volkes belagert
ie Bastille. Legende: sttor vm us masviniy.
Exerge: ruisk PAR LHS CITOYRN® DR LA VILLE
vw pans ua 14 388 1789, Ber. : andrien. f,—
Ohne Revers.
‘Trésor de Numlamatique. Rév. frangaise.
Taf. 6 No. 5.
Bxorge: nrogee ov 1
die Kutsehe Lu
Ludwig's XIV
Legende : La wat10n a conauis 40M not, Exorge
auntvéx pu nor 4 rais Lx G ocronmm 1789,
Bez.: anpainv y. No. 2 (was auf eine best
sichtigte Fortsetzung hindentet, +. Text).
‘Trésor de Numismatiqne. Rév. francaise.
Taf. 13. No. 1.
3) 1790. Nackter stebender Mars, sich
Lanze stitzend, mit Beiwerk. Legende: axxt-
VERSAIRE DE LA PRINK DE LA nAsTILLE. Exerge
cuuémué Lm 14 sunxt 1790. —Ohne Revers, —
Zur Jahresfeler der Finnahme der Bastille.
Grosste Medaille der Revolutionszelt.
‘Trésor de Numismatique. Rév.
‘Taf. 22. No. 4.
4) 1801. Baste Napoleons nach rechts zwischen
Waffen und Fahnen, auf einem Sockel, welche
in einem Basrelief ‘in vielen Keinen Fig. die
Schlacht von Marengo darstellt. Legende: no-
NAPARTR PREKIRR COXAUL DR LA REPUBLIQUE
PRANM, Exerge: BATAILLE DR MARINGO Lm XXt
PRATIIAL AN Vit, Bez.: ANDEINU P,
ique. Rév.
francaise.
francaise
je folgende Nummer sollte den Revers bil-
den; doch scheint sich kein Exemplar zn din-
den, das beide, Avers und Revers, hatte
5) 1801. Napoleon zu Pferde mit den Blitzen in
der Hand die Felsen vor sich niederschmetternd,
Exerge: PASsAx DU Gs? BERNARD LH xy
PLOWEAL AN vitt. Bez.: ANDMIKU ¥.
‘Trésor de Numismatique, Rév.
francaise,
A. war fernerbin berufen, die Mehrzahl der
denkwilrdigen Momente der kaiserlichen Regie-|
rung — auch solche kleinerer Gattung — durch
‘Denkmllnzen zu verherrlichen ; er stand an der|
Spitze der nambaften Stempelschneider dieser|
Epoche, und ihm daher ficlen die gréssten Auf-
gaben zu, Seine Profilkipfe des Kaisers, leben
dig und in edler Form wiedergegeben, wurden
als der allgemein giiltige Typus auch’ auf der|
Mebrzabl jener Schaumllnzen angebracht, deren
‘Taf. 77. No. 3,
6) 1801. Bor
Weibliche
PAIK DH LUNE.
Lh OXX PLUVIOSR AK Ix, —
Exerge:
Bez.: axoninu ¥.
‘Trésor de Numlsmatique. Rév.
Taf, 82. No. 4
7) 1804. Napote
francaise,
+ Bertrand Andriou.
17
stim Legende: NaroLnon muvrunur. Bez. :
axpemme 7. — Ohne Revers.
Tréwor de Numismatique, Empire, Taf, 1
No.1.
‘1805: Napoleon als Kaiser. Kopf mit Lorbeer-
naz zur Linken. Legende: NaroLnox 20
ascn, Ber, axpammu ¥. — Ohne Revers. —
Zar Kaiserkrinung Napoleon's.
8)1505. Josephine als Kaiscrin. Bisto mit Dis-
dem rar Reehten, Legende: Josnriixn itr. ne
tue, Bez. anniv v. — Ohne Revers.
Teor de Numismatique, Empire. Taf. 7.
So 120. 13.
10) 1805. Buste Napoleon's 2
swrotrox mar. nT nor, — Revers: Kaiser
Franz I. von Oesterreich in antiker Gewandung
dem thi gegeniiberstehenden ebenfalls antik
Aostimirten Kaiser Napoleon die Hand bietend.
Exerge: ENTREVUR DE LIMP, NAPOLEON TDR
Lin, PRAxcors 1, 4 vnewIT: Un 4. DfcmEMK
xocecr. — Bez. ANDRIKU. ¥. DENO¥ D.
Trésor de Numismatique. Empire. Taf. 10.
No.1.
) 1806, Baste Napoleon's zur Rechten. Legend
susrotio nermnaton mex. — Revers: Napoleon
te Perde, antik gewandet, sprengt diber die ge-|
falenen Feinde weg. Legende : nonvest DiDI-
cams trmm, Exerge: RXBRCITY AD TAM DRE
lurp, x1¥ ocron, xpecctt, Bez. AXDRIRU 7, —
Zar Schlacht von Jena.
Tréwor de Numismatique. Empire. Taf, 14.
X08.
$07, Lorbeerbekrinzter Kopt Napoleon's, Mit
et Legende: NAPOLEON RMP. RT RoI. — Re-
vers: Amor dem rechts sitzenden Hymen Blu-
bea relchend, Exerge: 1. KAFOLRON, ©, DB
‘sturmauno ; ein strablendes x und xnecevtt
Bea. axpminv ¥. vRNOX D. — Zur Vermblung
tes Jerime Napoleon mit der Prinzessin Kat
fins von Wartemberg.
Trésor de Namismatique. Empire, Taf. 21.
S99,
'3)1808. Baste Napoleon's zur Rechten. Legende
Surouson mar. RT Rot. — Revers: Der Gott
‘es Tibers mit Fallhorn und Steuerrader aut
‘einer Ume liegend zu den Fissen des Kapitols
AQUILA RRDUX MDCcEIX, Bex. aX
Faxon p. — Zur Vereinigung der rimischen
Suaten mit dem Kaiserrefeh.
aiifer de Numismatiqne, Empire. Tat, 32
1) 1809: Avera wie vorher. — Rovers: Napoleon,
‘pare nackte Figur mit zurdckgeworfener Chla-
87, mit der Rechten einen Olivenzweig aut
fn Altar niederlegend, mit einer Fackel in
der Linken einen Haufen Kriegegerithe an:
Geol. Exerge: atx pm viENNn Mucoctx. Dez,
ssonnme 7. p. p. — Zum Wiener Frieden.
lift de Nunismatique, “Emplee, Taf 94
'5)1810. Die veretnigten Basten von Napoleon und
Mate Lonise zur Linken. Bez. axpninw
nest, — Ohne Revers. Sehr gross. — Zur Ver
silung des Kalsers,
xlifor de Namismatique, Emplie, Taf 42
‘8/1811. Die vereinigton Kapfe von Napeteon und
Marie Louise zur Rechten. — Revers: Kopf]
‘es jungen Kinigs von Rom zur Linken. Le-
Gade: “SAPOLKON FRANCOIN JOMRFH CHARLES
ReastierLaxiken. 1.
Rechton. Legende:
1
ny)
not vx Roww, Unten: xx Mana upcocx:, Ger.
anpaiwe ¥. — Zur Geburt des Kénigs von Rom.
‘Trésor do . Empire. Taf. 49,
No. 3.
17) 1811. Der Kaiser hebt den Jungen Konig. von
Rom in die Hohe, um thn dei Volke zu zeigen,
Mit der Legende? martmun pv not DR nox,
Revers: Die Wappen von 49 Stidten mit den
Andenken
Maires von 49 Stadten,
im Parls zur Beglitckwinschung des Kalsers bei
der Geburt des Konigs von Rom. Sehr gro
Trésor de Numismatique. Eimpire. Ta
No. 13,
18) 1815. Die vereinigten Kipfe Napoleon's, des
ingen Kénigs von tom und der Marie Louise. —
Revers: Napoleon in Uniform, ein Bauer, der
ihm ausstreckt und ein prisen-
tirender Grenadier. Exerge: wxroun Dx L'nM-
PRARUE MARS MbCCCXY. Bez. ANDRIKU P. DRNON
pin, — Zur Riiekkehr Napoleons von der Insel
Elba,
‘Trésor do Numismatique. Empire. Taf. 54.
No. 4.
bo.
‘Von den tibrigen Denkmiinzen Andrieu's sind
noch anzufithren :
19) 1802. Zum allgemeinen Frieden, — 20) 1803.
Zar Friedensvermittlung zwischen den Schwel-
zerkantonen. —21) 1803. Zur Errichtung der
Handelskammer zu Avignon. — 22) 1803. Dem
Wolthiter Frankreichs (Locupletatori Galliae). —
23) 1804. Zur Stiftung der Pariser Handels-
Kammer. — 24) 1804. Zur Kinfdbrang der Im-
pfung (mit Aeskulap, der dle Venus von Medici
uilter seinen Schutz ‘nimmt). — 25—27) 1804.
3 verschiedene Denkminzen zur Errichtung des
Antiken-Museums im Louvre, — 28) 1804. Zur
Errichtung der Handelskammer in Amiens. —
29) 1805. Napoleon als Kénig von Italien. —
im Frieden
der Rhone-
Pe reas ae
7300, tm Fee
Vollendung des Kanals von Oureq. — 39) 1810.
Besuch des bayrischen Kinigspaars in der Parl-
ter Minze, — 40) 1810. iste der Kalserin
Marie Louise, — 41) 1812. Zur Binnahme von
Wilna,
Endlich noch unter den restaurirten Tourbo-
non: 42) 1817. Wiedererrichtung der Statue
Helnrich’s 1V. — 43) Vermilung des Horzogs
vonBerry. — 44) Tod des Herzoga von Bordeaux.
Andriew hat auch folgende Blitter in Stabl
sgestochen :
1) Napoleon Franz Joseph Karl, Herzog von Relch~
stadt, als Kind. Baste, Denon del. 4.
2) Kopf des Homer in einem Medaillon.
315) 13 Viguetien fur die Ausgabe Virgil's bet
Didot. Paris 1797 (an VI).
16—38) 18 BU. diverse Vignetten,
3
18 Jean-Pierre Andricu_
‘Wahrecheinlich noch von ihm.
34) Engel mit Getreldegarbe. Rad. qu. 4.
8. noch (aussor Trésor etc.) Schlichtegroll,
Numismatische A .
Landon, Ai
Morgenblatt, Stuttgart. 1610, 1811, 1812.
passi
Andrieu, Joan-Pierre Andrieu, Maler,
gob, 1u Penouillet (Haute-Garonne) den 12. Dez.
1821, Schiller von Delneroix. Er hat in dessen
kolotistischer Manier in den sechziger Jahre
vorschiodone Bilder (worunter moderne Kriegs-
szenen), auch dekorative Malercien ausgestellt
‘Von ihm istauch die Restauration der Malereien
Dolacroix’s in der Galerie d’Apollon im Louvre.
8, Bollior de la Chavignerio, Dict.
Andringa, Tjeerd Andringa, Maler, Sohn
eines Handwerkers, gob. 20. Juni 1806 zu Leeu-
warden in Friesland. Als er, boi cinom Gold-
schmied in dio Lehre gegeben, entschiedene
Pihigkeiten zum Zeichnen an den Tag legte,
bowirkte sein Meister, dass er als Schiller bei
dom Malor W. B. van der Kooi cintreton
konnte. Weitere Unterstlitaung machte ihm
dann miglich, unter dem Maler C. Kruseman
im Haag seino Studien fortzusetzen, sowie im
J. 1821 die Akademic zu Amsterdam zu be-
suchen. Bald hatto or mit Bildnissen und Genre-
bildern, die er ausstellte, einigen Erfolg, starb
aber in’ der Bllite des Alters an der Schwind-
sucht den 7. Juni 1827. — Sein Bildniss, von
ihm solbst gomalt, befindot sich im Saal dos
Archivs au Leeuwarden,
Notizen von Eckhoff, Archivist von Leewearden. —
s.Immerzeel, De Levens en Werken etc. —
Van der Aa, Biograpbisch Woordonboeck.
29
Alex, Pinchart
‘Nach-ihm gestochen
Dan, Matth. Kaakebeen, Prediger,
von J.P. Lange. 8.
$1835. Gest.
Andrioll, Girolamo Andrioli, wenig ge-
kannter Maler von Verona um 1600, Schiiler des
Brusasoreci, von dem auch in seiner Vaterstadt
nichts mehr erhalten zu sein scheint. Kin Haupt-
bild von ihm war in der nicht mehr erhaltenen
Kirche 8. Caterina di Siena: Madonna mit En-
geln in don Wolken, unten dio hh. Domenikus
und Nikolaus, bezeichnot mit dem Namen des
Meisters und dem Datum 1606. Eine Geburt Ma-
war noch 1719 in 8. Maria Antica; die Kircho|
ist noch vorhanden, das Bild aber verschwun-
den. Noch ein paar andere Bilder in Jotzt auf-
gehobenen oder abgerissenen Kirchen werden
erwithnt.
8. Bart. dal Pozzo, Le Vite de’ Pittorl ete, Ve-
ronest. p. 144. — Riereazione Pittorica ete,
4 Verona, ‘Verona 1720. pp. 54, 207. 252,
Andriolo. Andriolo (auch Andreolo),
liapetra d. i. Steinmetz, von Venedig, Bau-
fer und Bildhauer, baute laut Kontrakts
von 1372 fitr den Marchese Bonifazio de’ Lupi
von Soragua die gothische Kapelle 8. Giacomo
maggiore in S. Antonio zu Padua, die jetzt
S. Felige heist, uachdem die Gebeine des hl.
Felix 1503 dorthin versetzt worden. Er ver-
pflichteto sich dabei unter andern, filnf Heil
genbilder mit eigener Hand auszufithren, die
Jedoch nicht von erheblichem Kunstworth sind.
‘Auch die Area oder das Heiligengrab zur Linken
dieser Kapolle, so wie das Grabmal des Bonifa-
zio de’ Lupi von 1389 auf der andorn Selte de
selben scheinen von seiner Hand zu sein. Die
Figuren in allen diesen Skulpturen sind in der
Gowandung nicht-schlocht, im Uebrigen aber
leblos.
Aus dersolben Schule, wie Andrioto, sind
mebrere Paliiste in Padua hervorgegangen, ma-
mentlich der Palast Mandruzzato. Auch in Ve-
nedig weisen einzelne Baulichkeiten auf die
gleiche Kunstweise; besonders einzelne Theilean
verschiedenen Gebiiuden, die im Ganzen ande-
ren Richtungen angebiiren, wie 2. B. an den Pa-
listen Contarini-Fasan und Ci dOro, an 8.
vanni ¢ Paolo, 8. Maria del’ Orto und das Fe
stermaBwerk ‘an den beiden Paliisten Giusti-
niani.
| Gualandi, Memorio Originali Italiane ete.
8, VI. 135152, wo der Vertrag des An-
Ariolo mit dem Marchese Lupt abgedruckt ist. —
Kunstdlatt, Stuttgart, 1847. p. 103. —
Schnaase, Gesch. der bild, Kinste, VII. 499.
—Gonzati, La Basilica di $. Antonto ot
173, ov. Il. 73, 93. — Perkins, Italian
Sculptors, p. 185, — Mothes, Geschichte der
Baukunst ete. Venedigs. 1. 228. 256.
Fr. W. Unger.
Andrlot. Frangois Andriot, franzisischer
Kupferstecher, biithte in dor letzten Hilfto des
17. Jahrh. und Ubte seine Wirksamkeit in Rom
und Paris, Wir haben von diesem Kiinstler
torische und andere Kupferstiche nach ei
gon der grissten Maler. Er arbeitete hauptsiich-
lich mit dem Grabstichel in der Manier des Fran-
ois de Poilly, aber ohne dio kraftvolle Wirkung
und genaue Zeichnung, die wir in den Werken
dieses berithmten Meisters antreffen, Seine Fi-
guren sind steif gezcichnet, besondors in den
Extromititen, und seine Art xu stechen ist hart
und unharmonisch. Obschon er dem Geist und
Charakter soiner Vorbilder wenig trou geblie-
ben, wurden dennoch seine Blitter theilweiso
/geschiitut und haben noch jetzt ein gewisses In-
teresse,
5. Heineken, Dict, — Huber und Rost,
Handbuch, Vii. 374. — Leblanc, Manvel.
1) Dic Marter der Makkabier, Nach A. Dieu.
st. qa. Fol
I. Mit don Namen der Kanstler.
HF, Mit diesen Namen und folgender Verlag
adresse: A Parls chez la vouvo Gantrel et
Alex. Lenfant son fl
Andriot
Andron.
2) Bother vor Astuerns. Nach 8. Guillebault
qu. Fol.
HeMit den Kéinstlernamen und der Adres
des Verlegors Gantrel.
I Der Name des Verlegers ist ausgeliseht.
3)Die Verkindigung, awei-halbe Figuren. Nach
(.Maratti. A Paris, chez Vallet. qu, Fo.
4) Das Christaskind In der Krippe, von sechs En-
elo angebetet, Nach S, Gulllobantt. A Paris,
ther Vallet. er. qu, Fol.
5)Die ML. Jongfraw reicht dom Christaskinide aie
Brut; dabei ein anbetender Engel. Nach Guido)
Rent. Halbe Figur in einem Oval. qu. Fol
‘Mca sitaend und aut dem SehoBe das Christus
lind kaltend, welchem dor kleine Johannes eine
ue iterreicht, Nach Rafael. Oval. A Paris,
der Vallet, Graveur du Rol, gr. Fol.
7)Marin, die Hinde auf der Brust gefaitet, Nach
Uaais de Boulogne. Brustbild in einem Oval
Steph. Gantrol exendit. gr. Fol
‘Maria mit dem Jesusknde auf den Armen; da-
‘ed die knieende bl. Margarotba und der’ Erz-
ogel Michael, Nach einem Genilde Tizian's
‘a Geachmack des Giorgone. oder vielmehr|
sch diesem Melstor. Ohno alle Kinstlernamen,
Avans, chez Vallet. qu, Fol,
‘)Die AL! Jungfrau sof clnem Wolkensitr, aie
Piss auf einem. von der Sehlange umvrandenen
Milbwond. Nach 8. Guillebanlt. A Paris,
thet Vallet, gr. qv. Fol.
‘yj ie M. Familie. Nach’S. Guillebault.
der Mite sitat Marla vor thr steht das Christ
Mol und hat in den Hinden das Robekreuz,
velctes thin der kleine Johannes verehet. Links
von der Jungfrau die hl. Anna; rechts Josoph
Bk Lien beschaigt, A Pais, cher Vallt. gr.
Ps
1) De MM. Familie. Néch 8, Guillebault, In
‘kr Mitte sitat Maria und hat neben sich suf
‘nem Kissen das Jesuakind; links knict Joseph ;
reebs die bl. Anna auf den Knien und Joachim
end. Oden inden Wolken Gott Vater und
der bh Gelst, A Paris, chez Vallet, Ohne Na-
ten des Stechers, ge. 9. Pol.
1) Die Hochzeit 20 Cana. Nach 8, Guillebautt,
gu. Fol.
T'Mit den Kéinatlernamen,
Mit diesen Namen und der Adresse des}
Vetlegers Gantrel.
1) Jesee und die Samariterin, Nach N. Poussin.
qu. Fol,
')CQristus mit Domen gekrént, zwischen zwei
Aricestneehten, von welchen fm einer ein Rohr
abit. Nach Domentchino, Halbe Fig. in
finem Oval. gr. qu. Fol.
|S) ie Domenkrénung. Nach Annibalo Caracci.
Custas und zwel Kriegsknechte, wovon der
‘te thm die Dornenkrone auf den Kopf driickt.
Mae Fig. tn einem Oval. A Pars, cher Valle
4. Po.
16) Der anglivbige Thomas. Nach B. Lesnour,
Otne Namen des Stochers. A Paris, cher Est
_ (tel. gr. qu. Fol.
Ny Der Ted der Saphira, Nach N. Poussin. gr.
wPd.
J. Mit den Kinstlernamen.
Mit dioson Namen und der Adresso des
Verlegers B. Gantrel.
's) Amtrosing, Erzbischof von Mafland, durch gott-
Tike Ofenbarung benachrlchtigt von dem Ort,
In
to die Korper der hh. Mirtyror Garvasnie
Protastus beerdigt sind, lisst dieselbew susgra-
bem und nach der Basilika Fausta hinbringem:
Nach Phil. de Champagne, A Paris, cher
Est. Gantrel. ge. qu. Fol.
19) Gregor der Grosse. “Er knfet vor seinen Bet
phite in efner Kapelle; die drel andern Kirehen-
Iehrer erschefnen ihm auf Wolken. Nach Phi
de Champagne. qu. Fol
20) Catherino Foutaino, Nonne. Halbe Fig. oiw
brenmendes Horr in der Rechten. Nach Bri-
Vea. Oval, mit ciner Untersebrift von 6 Versen.
Verlegt von N. Caillou.
Die Platte noch in der Caleographie des
Louvre,
21) Giovani Everardo N
Spanier. Nach J. de Laborde,
Yq reeds. Oval. Gestoeten ix Romi 1
1. Bloss mit den Ktinstlernamen, die au ofnet
‘Tafel unter dem Oval eingeritt sind.
MI, Mit dem Namen des abgebidoten Kandi~
nals auf Jener Tafel, und mit der Adresse
des Verlegers J. J. de Rubels in Rom.
MI, Mit dem Datuin des Todes der dargestell-
jt dio Febroarlj 1681.
22) Drel Platten fi
demer Statuen ,
Rarcolta dt Status
Iuce da Domenico de Ros
Fol. 161 Platten,
29) Kine gefligelte weibliche Figur, sitzend bel
elnem Wappenschilde, auf welehem das Wappen
Colbert's abgebildet ist. Titelkupfer in: Bellori,
Vite de’ Pittorl ete. Gest. in Rom. 8.
E, Koltoff.
Androbios. Androbios matte den Taucher
Skyllis, wie er die Anker dor Porsischen Flotte
(des Xerxes) abschnoidet: Plin. xxxv. 139; vgl.
Herodot. vin. 8; Pausanias x. 19, 1° Die Zvi
des Kiinstlers ist unbekannt,
In Roma, 170.
H. Brann,
Androbulos. Androbulos, Erzbikiner, nacht
Plinius xxx1v. 86 bekaunt durch Philosophen-
statuen,
B.
Androkydes. Androkydes, Mater sus Ky-
zikos, wird von Plinius xxv. 64 unter den Zeit-
enossen umd Nebenbubilern des Zeuxis, Parrha-
sios, Timanthes und Eupompos genannt, Nack
Plutarch (Pelop. 25) war er 379 v. Chr. in The-
ben mit cinem Sehlachtbilde besehiiftigt, in wol-
‘chem Pelopidas und Epaminondas 2u den Haupt-
figuren gehirten, vielleicht einer Darstellung des
Kampfes, in welchem Epaminondas mit eigener
Lebonsgefabr den schwer verwundeten Pelopidas
vertheidigte (vgl. c. 4). Ausserdem wird vou
ihm ein Bild der Seylla erwithnt, in dem er als
Licbhaber von Fischen diese mit besonderer
Vorliebo ausgeflthrt hatte: Plutarch, Quaest.
symp. 1v. 2 und 4; Athen, vitt, 341.
1, Brim.
Androu. Andron, wahrachetnlich Thebaner
und Solin des Gorgidns (vgl. Acklidas), wird
von Tatian (or. in Gr. 53, p. 119 Worth) aly
Ruustler einer Statue der Harmonix genanot,
3°
20 Andronikos
Jacques Androue!
Androntkos, Andronikos aus Kyrthos in
Macedonien oder in Syrien, ist der Erbauer
des noch grisstentheils erhaltenon sogenanuten
‘Thurmes der Winde in Athen: Varro, do r. r.
mm. 5; Vitruy. 1. 6, 4. Auf jeder der acht Seiten
des Baues ist einer der acht Hauptwinde perso-
nifizirt in Relief dargestollt. Auf der Spitze bi
fand sich ein beweglicher eherner ‘Triton, der
mit einer Ruthe in der Rechten dio Windrichtung
anzeigto. Ausserdem aber war das Gebiiude
ceingorichtet, «nm bei hellem Wetter als Sonnen-
bei tritbem und bei Nacht als Wasseruhr 2u die
nen: Stuart, Ant. of Athons 1. ch, 3; Millin,
Gall. myth. pl. 75—77. Ueber die Zeit der Er-
bauung feblen bestimmte Angaben. Der Stil der
Relief weist auf die alexandrinische Epoche
hin; und da nach Plinius N. H. vit. 215 eine
ahnliche Verbindung von Sonnen- und Wasser-
ubr in Rom im J. 159 v. Chr. eingerichtet wurde,
so hat Leake (Topogr. v. Athen p. 151 der
Uebersetaung) vermuthet, dass auch der athe-
nische Bau etwa in der nimlichen Zeit errichtet
worden sei. Ob Andronikos daran auch als Ar-
chitekt und Bildhauer, oder nur als Physiker
und Astronom thittig war, lisst sich nicht be-
stimmen.
H. Brunn.
Androsi, Francesco Androsi, s. An-
areosl.
Androsthenes. 8, Praxias.
Androuet. Familienname mobrerer franziisi
scher Architekten des 16. Jahrh., mit dem Bei-
namen Dueerceau,
Jacques Androuet Ducercoau. wahr-
scheinlich der ilteste der Familie, Architekt und
Kupferstechor.
I. Wachrichton von soinom Leben, A, als Baumeister.
‘Trotz der Bedeutung und Berithmtheit dieses
Kiinstlers weiss man nicht nur fiber cine Lebens-
umstinde, sondern auch tiber dio von ihm aus~
geflibrten Bauwerke so gut wie Nichts. Daher
auch einer seiner neuesten Biographen zu dem
Resultat kam, dass man ih vor Allem in seinen
hervorragenden Eigenschaften als erfindungs-
reichen Kupferstecher botrachten milsse, da di
thm zugeschriebenen Bauwerke nicht yon ihm
herrihrten. Indessen cin grosser Architekt bleibt
A. in allen Fallen, auch wenn er keinen einzigen
Ban ausgefllhrt hiitte, durch seine Ban-Zeich-
nungen, Darum nannte Jan Vredeman (in seiner
Architectura, Antwerpen 1577) unter den gros-
son Baumeistern neben Vitruy und Serlio den
erfabrenen Jacobus Androuetius Cerceate,
‘Weir der Tag seiner Geburt, noch der seines
‘Todes sind bekannt. Nicht um 1520 (wie man’
frithor annahm), sondern um 1510 scheint er das’
Licht der Welt erblickt zu haben; denn um 1550
hatte er, wie er selbst moldet (s. unter II), schon
verschiedene Werke verdffentlicht und 1579
Klagto er tiber sein vorgeriicktes Alter im2, Bie.
von: Les plus excellents Batiments de France)
Auch der Ort seiner Geburt ist unbekannt; wahr-
seheinlich war er Paris, da tho Lacroix du Maine
in seiner Bibliothéque frangaise (1584) einen Ps-
riser nennt, was die allgomeine Aunabme, et
in Orleans geb., entkriftet. Derselbe Gewihrs-
mann meldet, ‘sein eigentlicher Familionnawe
sei Androuet, dagegen Ducerceau ein Beinawe
gewesen, den man seinen Eltern gegeben, weil
sie an ihrem Hause als Abzeichen einen Reif
hiingen hatten, Doch wenn auch nicht in Orleans
geb., siedelte sich jedenfalls der Meister frib-
zoitig daselbst an, wie er auch den grissten
‘Theil seines Lebens dort zubrachte. Es war wol
die Heimat seiner Familie. — Die meisten seiner
‘Werke tragen das Datum Orleans. Wahrschein-
Jich nabm er dort um 1546 oder 1547 sofnen blel-
benden Aufenthalt, als er von Italien zurlick-
Kehrte, wohin er Georg yon Armagnac, Gesandten
Franz I. in Venedig, seinen ersten Besebltzer,
begleitet hatte.
Letaterer Umstand weist darauf hin, dass A.
am franziisischen Hofe Giinner hatte. Und in det
‘That muss er spiter sowol bei Heinrich TT. als
bei Katharina von Medici in Gunst gestanden
haben; Jenem widmete er 1559 den ersten Band
seines Livre d’Architecturo (s. Verz. der Stiche
No. 45a), wobei er zugleich fiir empfangene
Gunstbezeigungen seinen Dank aussprach, die-
ser die beiden Binde der Bastiments de France
(s. Ver. No. 46a und b), welche sogar, wie die
Dedikazion ergibt, im Auftrag und mit Unter-
stiltaung der Kinigin erschienen (1576 und 1573)
Morkwlirdig ist dieses Verhiiltniss insofern, al
A. Protestant war und allen Anzeichen nach fest
zu seinem Glauben hielt; es zeigt, dass man den
Kiinstler in seinem yollen Werthe zu schitzen
wusste. Doch befand er sich iu J. 1579, als er
den zweiten Band der Bastimonts herausgab, ia
Montargis; er hatte sich also doch wol an die-
sen Ort, der Zufluchtsstiitte der Reformirten,
aurlickgezogen, um den Kriegsunruhon und mig-
lichen Verfolgungen zu entgehen. Sein letates
Werk, Le Livre des édifices antiques romains
(Verz. No. 44) von 1584, ist dem Herzog von
Nemours gewidmet; und’ da dieser 1585 zu An-
ney bei Gonf starb, so spricht Liibke nicht ohue
Grund die Vermuthung aus, dass der Kiinstet
sich ebenfalls dorthin oder nach Gent begeben
habe und daselbst gestorben sci.
Jedenfalls ist dio bisherige Angabe, dass A.
erst 1614 gest, sei, unrichtig. Allerdings starb
in diesem Jahro ein Jacques Andronct Ducet-
ceau; allein es ist dies, wie neuerdings dargethan
worden, ein anderer Meister, was schon daraus
erhellt, ‘dass demselben 1610 ein Kind gebores
wurde’(s. unten}. Von diesem gleichnamigen,
vielleicht verwandten Meister ist daher der iltere
Androuet wol 20 unterscheiden.
‘Wie bemerkt, ist uns keine bestimmte Nach-
Jacques Androuet.
21
fickt von Bauwerken erhalten, welche A. aus-
fibrt bitte. Sicher sind nicht von ihm einige
Biase von Orleans, die man ihm bisweilen zu-
eexbrieben, noch die Kirche yon Montargis,
veh der Ausbau des Grabmals Heinrieh’s 11. zu
% Denis, das von Prinfaticcio begonnen und
nJean Bullant fortgesetzt wurde, noch endlich
r Pont Neuf, der vielmehr ein Werk seines
Sefen Baptiste ist (s. diesen). Es erscheint
ederbar, dass der Meister, «ler doch eine Zeit-
login der Gunst des kiiniglichen Hofes stand,
tu cer praktischen Thitigkeit filr denselben
lnm gelangt zu sein scheint; wenigstens fehlen
fireie solehe alle Zeugnisse, sowol Nachrichten
ashinterassene Werke. Doch mag dies zum
Tell die konfessionelle Stellung des Kiinstlers
scliren; deutlicher aber noch seine ausgebrei-
tee Thitiekeit als Stecher, auf die er sich schon
‘euetig beschriinkte (8. I
Allin, was er als Baumeister gewesen, was
cals solcher fiir seine Zeit vermocht und gel
retbat, ethellt mit voller Klatheit aus scinen
hittonischen Zeichnungen; wobei freilich
i Ab-
gm bringen ist, als eg nicht eigene Erfindung,
te Meisters, sondern Kopie nach Anderen ist.
Teeh es kommt gemng auf seinen Antheil, um
itn enter den ersten Architekten der spiiteren
Ensisance-Epoche seinen Rang anzuwei
(al dics, sowol was Erfindung,, als Kenntniss
i Antike und Ktinstlerische Anordaung und
Yormgebung anlangt; wenn natiirlich auch die
tareken Formen, die tiberladenen bisweilen
sbatewerlichen Kompositionen in der besonde-
a Spieart, welche der frauziisischen Spi
‘eaistance eigen ist, bei ihm nicht fehlen. In
oe Werken von_den antiken Triumphbogen
talden Tempeln (Vorz. No. 30 u. No. 33) zeigt
‘%L, dass er die klassischen Formen mit Ver-
ixdsiss und xugleich mit maBvoller Fretheit
szewenden weiss; dagegen lassen sich daftir
‘dt, wie Litbke meint, die perspektivischen
Aaschten (Verz. No. 336) anfiluren, da diese nach
Crebikopirt sind. Andrerseits bewilhrt er Ubi
alivea tngemeinen Reichthum von Baugedan-
tes,sowie ein grosses Geschick inder wirksamen
Aeeiamng der Bauformen in dor dckorativen
Weite der Spiit- Renaissance. Dabei laufen
nines phantastische und wilde Formenspicle
sit unter. Auch in der Mannigfaltigkeit der
nadplice erweist sich A. als schiipferischen
‘est der fir die verschiedenartigsten Zvecke'
4 Raumbedingungen das Richtige zu treffen
wis. Ucberhaupt fasst or seine Aufgabe in der
feteaten Weise; nicht nur fir den Palast, auch
ft das gewohnliche Wohnhaus zeiehnete et
Luwirfe von allen Arten und gemiiss allen An-
‘osicben. Wie er endlich fiir die Ornamentik
i fruchtbarste Thitigkeit entfaltete, win die
tang des Meisters als Stecher ergebon.
Das Bildniss desselben bewabrt das Museum
‘Ya Orleana; es fst kopirt in der Gobelintapete,
-|der Manier di
welche sich in der Apollo-Galerie des Louvre
defindet.
A. Berty, Les Androuct Ducerceat et leur maison
du Pré aux Cleres (1549— 1645): Extrait du
bulletin de la société du protestantisme frangals.
Nov. et Dé. 1857.
Lacroix du M
Paris 1584. p. 175.
[Notes sur les tableaux de Philostrat
e, Bibliothdque frangaise.
Blaise de Vigendre,
>» Paris 1614.
ville, Vie
des plus fameux architectes. — Archives de
38. V. 10, 13. VI. 307. 312
Net, Notice historique sur la
ft les ouvrages de quelques architectes fran-
gais du XV¢ sidele. Paris 1842. — De Buzon-
hidres, Histoire atchitecturale de Ia ville d’Or-
Wans. Orléans 1849. 11, 238—240. — Destatl-
leur, Notice sur quelques artistes francais, ar-
des gravours du XVI¢ au
Sal, Dictionnaire
(unter Cerceau). — Gazette des Beaux-Arts,
ML, 117. IV. 75. 141. VEIT. 159.
Notizen von J. J. Guiffrey.
I, Andronet als Btechor.
Androuet's Radirungen sind wie bemerkt fir
dio Architektur, besonders fiir die Ornamentik
Renaissancestils von grosser
Wichtigkcit. Nach Mariette’s Angabe lernte er
das Kupferstechen bei Etieune Delaulne, der in
sogenannten »kleinen Meister
Art des Zeichnens und Stechens
ist aber von der obengenannten so verschieden
‘und mit derjenigen des Leonhard Thiry und an-
derer Meister der »Schule yon Fontainebleau 80
nahe verwandt, dass leichter zu glauben ist, er
habe sich hauptstichlich nach den Kupferiitzern
dieser Schule ausgebildet. Sei o8, dass er durch
mangelnde Auftrige in der ersten Zeit sciner
Architektenlanfbalin veranlasst wurde zur Aus-
Ubung eines ergiebigeren Kunstfachs zu greifon,
oder dass ihn cinigo glitckliche Versuche im Ra~
diren auf den Gedanken brachten, diese Art der
Vervielfitltigung auf Schriften tiber Baukunst
nzuwenden, — wir finden ihn kurz vor 1549
in seiner Vaterstadt Orleans niedergelassen und
dort1519—1551 mit der Herausgabe seiner ersten
auf Architektur beziiglichen Kupferwerke be-
sehiiftigt.
antiker Tempel, di
No.
Tn dem Vorwort zu einer Sammlung
r 1550 verdffentlicht (Verz.
findet sich folgende morkwiirdige Stelle
ie dumalige kiinstlerische Stellung und
igkoit: »In friheren aus unserer Werkstatt
(ex officina nostra) hervorgegangenen Bilchern
hatte ich verschiedenerlei Mustor antiker Tem-
pel, mit Triumphbogen und Pyramiden vermischt,
erscheinen lassen; aber die Werke, die kunftig-
hin aus unserem Verlag in’s Publikun kommen
werden, gedonke ich so zu ordnen, dass jeder
Gattung von Bauten ein bestimmtes und eigenes
Buch gewidmet sein wird, was mit den Triumph-
bogen schon geschehen ist, und in einem ande-
ren Buche sollen allein die Tempel, in einem
anderen allein die Grabmonumente, in einem
22
Tecques Androuet.
anderen allein dic Springbrunnen, in einem an-
deren allein die Kamine, in einem anderen allein
aio kBniglichen Paliiste, Residenzschlisser und|
andere derartige Baulichkeiten nach und nach
abgehandelt wordene.
Hieraus erhellt: Androuet Ducerceau war
mats aus cinem Baumeister ein Kupferstecher
geworden, und hatte aus seiner neuen Kunst efn
Gewerbe gemacht. Er stand an der Spitzo ciner
Kupferstecherwerkstatt, mit welcher natirl
eine Kupferdruckerei verbunden war, und seine
ersten Gewerbsunternehmungen fanden so viel
Beifall, dass er an dio Herausgabo zablreicher
anfsein urapriingliches Kunstfach sich bezichen-
dor Kupferwerke denken konnto. Er selbst be-
trieb den Absatz seiner Verlagsartikel, die er itn
Auslande Bucbhiindiern und anderen
fsleuten in Auftrag gab, und hei deren
Ausfithrung er sich vermuthlich dor Hulfearbeit
von Gesellen bediente. Sie gehiiren nicht immer
seiner eigenen Erfindung und Komposition an
Italien, die Niederlande und Deutschland mussten
unfreiwillig zu den Erseugnissen seiner Ver-
Jagshandlung beistouern, und die eigentlichen
Urheber hatten nicht einmal immer die karge
Bofriedigung und Belohnung, dass sie als solcho
auf dem Titel namhaft gemacht wurden,
Ausser viclon Kupferplatten fitr scine der Bau-
kunst gewidmeten Werke stach Androuet eine
tiemliche Anzahl mythologischor Stiicko,
moistens nach italienischen Originalen, Die nach
dem Meister wit dem Wilrfel kopirten 32 Blittor
dor »Geschichto der Psychee mildern die Strenge
der rdmischen Schule, ohne sic allzu sebr in’s
Manicrirto und Affektirte ausarten zu lassen,
und die 20 Sticke von der Folge der »Giitter-
icbschaftene, nach Caraglio, in der Art und
Weise der Zeichnung nicht so geschmackvoll
und anmuthig, im Machwork nicht so gediegen
und meisterhaft als die Originale, stellen sich
doch durch die Sicherheit und Festigkeit der
Ausfithrung tther Kopien von gewiihnlicher Sorte.
Man sicht den Ducereeau'schen Bliittern wol an,
dass ihnen fremde Kupferstiche 2u Grunde lie-
gon; doch ist di ht
50 gross, dass man sie sogleich beim ersten Blick
auffallend finden sollte: sic sind stets franzi-
rt, die Manicr der Sebule von Fontainebleau
immer hervorstechend und wie ein dlinner|
iss iiber Allos verbreitet. Der Grabstichel
kommt dabei entweder gar nfeht, oder nur spar-
sam in Anwendung; der Meister arbeitet durch~
wegiit freier, leichterund fliichtigerR di
verfillt jedoch nicht in wildes und nachl
ziren.
Scino Hauptstirke besteht in der Ornamen-
tik, wo er cine ungewihnliche Zierlichkeit,
Feinbeit und Leichtigkeit an den Tag legt. Scine
Radirungen beschrinken sich keineswegs auf
monumentale Ornamentik bei griaseren und klei-
ron Bauwerken; er suchte auch den Bedtirf-
nissen soines Zeitalters auf mannigfaltige andere
Art zu geniigen: er lioferte Muster zu Thiiren,
Feustera, Karyatiden, Trophiion , Vasen, Ka-
minen, Kartuschen, Grotesken und anderweitigen
Ausseluntickuogen der Zimmer, Hituserfassaden
und Gartenanlagen, nebst einer Senge von Zeich-
nungen filr Goldschintede, Schlosser, Schreiner,
Markettirer, Damaszirer, Fliesenlegor, Posi-
mentirer und andere feine Handwerker. Der
ganzo Luxus und Reichthum des Dekorations-
und Schmuckwesens der ausgebildeten
franalsischen Renaissance spiegelt sich in dic-
sen Blittern, die als Vorbilder einen entschie-
denen Einfluss auf die Ornamentik der damaligon
Architektur und Kunstgewerbsamkeit in Fraak-
reich austibten.
Androuet Ducerceau hinterliess als Kupfer-
litzer eine sebr betriichtliche Anzahl von Werkeu.
Der Abt Michel von Marolles, einer der frithesten
und nambaftesten Sammler von Kupfersticheu,
sagt in seinem Katalog von 1666: der »Druck,
welchen er von diesem Meister in seiner Samm-
jung habe, bestche in 4 Binden, die zusammen
1386 Stileke enthielten; gogenwirtig begreift das
Ducerecau'sche »Werk« in der grossen Bibliothek
‘mu Paris? grosse und 14 kleine Folianten. Einige
‘Titelbliitter seiner architoktonischen Schriften
und ein Paar von seinen grossen Radirung
sind mit seinen voll ausgeschriebenen lat
sirten Namen und Vornamen oder mit den An-
fangsbuchstaben derselben I. A. D.C. bezeichnet
jausserdem sotzte er seinen Namen niemals suf
seine Stileke, und hatte, s0 viel ich weiss,
besonderes Zeichen, 60 dass sich in seine gesam-
melten Werke manches ihm nur Untergeschobene
cingemengt hat. Alle Erzeugnisse seiner Radir-
nadel sind gegenwirtig in Frankreich von Samu-
Jern und Kunstfreunden, zumal von Architekten
tnd Klnstlern verschiedener Dekorationsficl
sebr gesucht und deshalb schwer zu finden, na-
mentlich in gutem Zustande. Am seltensten
trifft man sie in Buchform, weil die frilheren Be-
sitzer die Blicher zerschnitten, um dic Blitter
zu anderen in die Mappo zu logen oder bequemer
zu praktischen Zwecken gebrauchen zu kinnen.
Seine Hauptstiteke, z. B. die Stadtpliino, warea
Uberdies von ciner anschnlichen, den Verletzun-
‘gen besonders ausgesetzten Grisso, und manches
Exemplar, was noch hiitte gercttet werden
‘nen, ging aus Unkunde verloren, weil die Schrift-
steller des Faches bisher den Ducerceau'schen
Radirungen keine ethebliche Aufmerksamkeit
sehenkten.
Von ihm gestochen
I, Figtrliche Darstellungen.
1) Die Vermilung der bl. Jungfrau. Nach Pat-
megianino. Komposition von wehr als zan-
zig Figuren. Oben abgerundet. Unton links:
PRANCISCYS FARMXsIS IXeRNTOR. —Anonymes
Stibek. H. 459 mill., br. 291 mill
2) Die Geburt Christi. Links, im Vordergrunde
ccines verfallenen antiken Tempels, kniet Maria
und verchrt anbetend das vor thr auf Stroh
Jacques Androust.
23
am Boden Hogende Christuskind, Ueber diosor
Gruppe schweben zwei Engel. Rechts Ochs und
Esel an der Krippe; dancten der bi. Joseph,
Rundes Stick: 191 mill. im Durchmesser. Un-
dezaichnet.
2) Die altheldntschen Gottheitem, nimlich Saturn,
Ops, Jupiter, Juno, Neptun, Thetis, Pluto, Pro
serpina, Mars, Venus, Apollo, Diana, Merkur,
Cores, Herkules, Hebe, Bacchus, Ariadne, Vil
Xan und Minerva, in Nischen sichend abyebil-
det, mit thren Attributen. Nach Zetchnungen
von Rosso. Gegenseitige Kopien nach den
Kupforstichen des J. Caraglio. Folge von
20 anonymen Sticken, Die Platten sind unten
rechts numerirt von 1 bis 20. Unter jedem Bl.
{st eine lateinische Inschrit, 1. 208 millim.,
br. 106 mill,
Die Platten sind unten links numerirt, und auf|
Jedem Bl. stehen im Rande der Titel und 8 Verse
‘in italientecher Sprache. H. 214 mill., br. 136
mill.
Die Originalo dieser Folge sind iusserst sel-
ten, was, abgeschen von dem Kunstwerth, das
gemeinschaftlicho Loos aller lasotven Vorstel-
Jangen Jener Zeit ist, wonach anfangs viel ge-
fragt wurde, und die’ man spiter zu vernichten
suchte. Man kannte bisher keine Kopie von die-
son sGitterliebschaftons. Bartsch , im Peintre-
Gravear, Band XV, beschrefbt nur 15 Dll, davon,
‘und benonnt sio thoilwoise ganz falsch; fiir dio
Sammler und Liebhaber solcher Kuriosititen
wollen wir daher die Folge erginzen und ein-
zelne BI, richtiger benennen. Diese Kupferstiche
lasgen sich freilich nicht niher beschreibon; sie
sind thellwefse so schmutzig undschamlos behan
delt, dass ein sittsames Auge sic nicht ohne
Sehauder ansehen kann, Die darauf vorgestellten
Gegenstinde sind:
1) Saturn and Rhea.
2) Jupiter und Semele, Dieses Stick ist aut
ie unzilehtigste Art bobandelt
3) Jupiter und Io.
4} Soptersormandelt, dex Juno au Gefallen,
‘fe To in eine Ki
45) Jupiter, als Schifer gestaltet, Hebt die -
6) Jupiter, in Gestalt eines Satyrs, Oberrascht
die Nymphe Diopia. Sehr schamlos kom-
ponirtes BI.
7) Neptun und Doris,
8) Pluto und Proserpina
9) Mars und Venus.
10) Venus betrat
11) Apollo und
12) Apotlo und ly:
13) Diana und Ps
Fassen einen Adler und in
eine Nymphe. (Jupiter und Antiope)
14) Merkur und Aglauro, Lotztore liegt in
unanstindigster Haltung auf einem lett
15) Bacchus und E
16) Herkules und Dejantra,
17) Valkan und Ceres,
18) Vertumnns und Pomona.
19) Amor und Psyche
20) Venus und Amor.
5) Die Arbeiten des Herkules. Nach Rosso. Ko-
ien nach den Kupforstichen des J. Caraglio,
Folge von sechs anonymen Bil. H. 212 mill.,
br, 176 mill,
6) Das Leben der Psycho, wie es bel Apulejus bo-
schricbon ist. Nach Rafael’ s Zeichnungon, dio
von Meister mit dem Warfel u. von Ago-
stino Veneziano gestochen warden. Folge
‘on 32 Bil. Diese Originale sind schlecht ko-
pirt; Ducerceau's Name findet sich auf kelnom
Blatt, HH. 193 mill., br. 225 mill,
7) Demeter. Sie sitzt links auf einem Thron;
rechts ihr Wagon mit dem Drachengespann.
Komposition von 18 Figuren, in Form eines
ses, Anonymes Bl. H. 70 mill., br. 271 mill.
8) Apollo und die Niobiden. Nach Primatiecto,
‘Anonymes BI. H, 221 mil., br. 284 mill,
9) Der Wettgesang der Muson und Pieriden. Nach
Porino del Vaga. Kopie des Kupterstichs von
Agostino Veneziano. Anonymes Bl. H. 248,
mill., br. 385 mil.
10) Dio Geburt des Adonis. Reiche Komposition von.
18 Figuren in einer Landschaft. Anonymes Bl.
H. 195 mill,, br. 295 mill.
41) Vertamnus tnd Pomona im Vordergrande einer
Landschaft. Anonymes Blatt. Hf. 208 mill, br.
290 mill
12) Tanzende Nymphen. Sechs Nymphen tanzon
im Roigen nach dor Musik dreter Satyro, welcho
io Hirtenfidto blasen. Anonymes BI. ’H. 177
mill, br. 262 mill.
43) Amor, stehend und vom Ricken geschen in der
Mitte des Blattes, schnellt seine Pfetle vom Bo-
gon auf viele nackte Jinglinge und Madchen,
dio in wollistigen Goniissen schwelgen. Kom~
position von 16 Figuren in einem rierlich ein-
erahmten Oval. Vorn, links und rechts stehen
awol nackto Posaunenbliser. Anonymes Blatt,
Deschrioben von Bartsch bel den ungenannton
Molstern der Schule von Fontainebleau (Bd. X.
p. 426, No, 125). H, 220 mill, br. 283 mill.
414) Persontfkationen sittlicher und unsitticher Za-
stinde und Eigenschaften, Folge von 43 BIL,
grisstenthells Wiederholungen von Kupfersti~
chen, de in Italien nach den Zelchnungen des
G. Porta, gen, del Selviati,
‘erschiedenen Abhandiungen son Doni und An-
deren als Kupfer beigezebon sind. 8.
15) Alto Philosophen: Aristippus, Bias, Cebes,
Gratos, Monedomus, Sokrates, Sokratos der Cy-
Reiter sind
‘Obne Be-
gefechte; die kimpfend
6 Sticke in Form von Friesen
zeichnung. HL. 83 mill, br. 256 mill.
17) Le Combat d'un chien contro un gentithomme
‘qui avait tué son malstro, fact A Montargs.
Figurenrefcho Komposition, Radirt nach elnom
‘alten Gemildo fiber dem Kamin des grossen
Stales im Schlosso zu Montargis. Der Titel steht
‘oben anf der Platte. Welter unten sieht man,
mitten auf dem Kampfplatz, den Hund, wie ot
soinen Gognor, don Edelmann, an dot Kehlo
packt, in Gegenwart einer grossen Anzahl Za-
Schauer. Anonymes Bl. H. 306i, br. 326:mill.
16) Kleidertrachten. Manner und Frauen, gekleidet
nach dor unter Karl IX. In Frankroich tblichen
Modo. Folge von S anonymen BU. H. 186.
285 mill., be. 118—145 mil.
19) Alletici Thiere: Liwe, Blephant, Pferd, Ki
24
Jacques Androuet.
mecl, Hirsch, Reb, Bir, Bichkitzchen, Sebild~
krdten, Eidechsen, Scblangen, Affen, ‘Stirche,
Papageien u. s. ¥. Folge von zehn anonymen
BI. 4.
TL, Btadtplane,
20)Plan von Antwerpen. Oben in der Mitte auf
einem Schriftbande Hiest_ man: Antverpia in
mes, seltenes und merkwil
| qu. Fol, max. H. 334 mill., br. 895,
von Jerusalem. Unten in der Mitte eines
breiten Randes die Inschrift: Hierusalem Civi-
tas, 1543. Nebenan Abbildungen des heiligen
Grabes und der Kapelle in Betlehem, Anony-
mes Bl. H. 176 ouil., br. 295 mill
22) Plan von Lyon. Oben in der Mitto auf einem
Schriftbande, welches Merkur hilt, steht: La|
ité de Lyon’ Oben in der Eeke lis
Zislscho Heichswappen; in der
Lyoner Stadtwappen , jedes in einem v
Engeln gebaltenen Kranze. Anonymes Blatt.
W. 203 mill., br. 739 mill.
in vier Bll., aus der Vogelper-
fgenommen, Oben in der Mitte, auf|
einem Schriftbande, der Titel: La. Ville. Cité .
Université . de . Pais. Danebon links das fran
absische Meichswappen; rechts das Pariser Stadt-
‘wappen. Die vier Ecken sind mit den vier Win-
den in Gestalt von blasenden Kopfen ausgefallt
oben links der Ostwind (Subsolanus), rechts der
Sidwind (Auster); unten links der Nordwind
(Septentriones), rechts der Westwind (Favo-
ius), Unten drei verzierte Tafeln mit lsteini-
schen Inschriften, Anonymes und seltenes Bl.,
in neuester Zelt so gesucht, dass der Preis dafir
auf 1000 Franken und dariber gestiegen Ist
qu. Fol, max. H. 668 mill.. br. 508 mill
24) Plan vom antiken Rom, 6 Bil, Verkleinerte Ko-
pic des 1565 von dem berihnten Architekten
Pirro Ligorio. herausgegebenen und dem
Papst Pius V. gewidmeten Plans. Oben betindet
sich eine mit Perlenschniiren und Dreischlitzen
eingofasste lange Tafel, worauf man folgende
rift lest: Antiquac urbis imago accuratis-
sime ex votustels monumentets formata. Rechts
tine Kartusche mit dem Datum 1578; links dlie-
selbe Kartusche, aber leer. Unten’ in einem
Rahmen steht geschrieben: Eftigies antiquac
Roma . ex vestigiis aedifciorum . et ruinarum
testimonio veterum auctorum fide . numismatum
monuments aeneis . plumbeis saxeis . toguli-
risque collecta . atque in hane tabellam tedacta .
et quam fidelissime compendiosissimeque eri
potait descripta per XIIIK regiones
‘bem divisit Imp. Caesar Aug. Grosse
Blatt. H. 2112 mill, be, 3025 mill,
25) Landschaften. Folge von 24 anonymen Stiicken.
xl. qu. Fol.
ILL Arohitektonische Darstellunge:
6) Petites Vues, Orléans, 1550. 8, Folge von
24 BIL, mit"Ansichten von Hausern uw. Strassen,
27) Petites Habitations. Adelige Horrenhiuser. Folge
von 15 BIL. kl. qu. Pol,
28) Parterres et compartiments divers pour dresser
fen plusieurs agréables fagons les Jardins des
‘grandes et médiocres maisons, 34 Musterblatter
fr dio Anlage von Ziergirten. Ohne Titel, ‘Text
und Datum. kl. Fol,
20) Paliste, Strasten, Stadtthore, Schlosshife, Ga-
Terlen, Bricken, Kandle, Garten, Wohnhiuser
in der Stadt und auf dem Lande, Bogenginge,
Plitze in perspektivischer Ansicht, Folge vo
28 Bil, Ml, qu. Fol, — Originalseitige Kopien
Meinerer Dimension nach den Kupferstichen
des Hans Vredemann De Vries, mit folgen-
dem Titel: Varle atchitecturae formae : a Joanne
‘Vrodemanni Vriesio inagno artis bujus studioso-
rum commodo inventae. Die erste Ausgabe da-
von erschien ia Verlage des Hieronymus Cock,
156... (die letzte Zahl ist nicht ausgedriickt),
80) Antike Tslumphbogen in Rom. Folge vo
‘nicht numerirten Platten, ohne das Titelblatt
amit lateinischem Vorwort.’ Orléans 1549, Fol
‘Zweite Ausgabe mit dem Titel: Jacobi An-
Arouetii Ducereeau xxx exemple arcutum parti
ab ipso invents, partim ex yeterum sumpta mo-
humentis, Aurelise 1549. Fol. 29 Platten.
31) Jacobi Andronetii De Cercean liber novus, coni-
plectens maltas et varias omnis ord
Uiquarum quam modernarum fabricas, Jam rece
aclitus, Anno: 0.1. Fol. 18 Kupferplatteo.
1. Die Platten’ sind our im Umriss. radirt,
ohne Hintergrinde und Nummern.
UL Die Platten sind schattit, haben Binter-
grinde und Nummern von 1—18, in der
Mitte und oben.
82) Grosse ‘Tempel. Folge von 52 BIL. in Mei-
nem Folioformat und mit grossen lateinischen
Anfangsbuchstaben von A—It bezelchnet..Jeder
Buchstabo enthilt einen Plan, Dureh-
schnitt und einen Aufriss; der Buchstabe A
allein hat zwei Auftisse. Oline Titel, Text und
Datum,
33) Tempel mittlerer Grosse. Das Vorwort auf dein
Titelblatt begingt : Jacobus Androuetius Ducer-
‘ccau loctoribus S. quoniam apud voteres alio
strueturae geuere (empla fuerunt aedificata .-
und schllesst: Valete, et laborem nostrum, ut
facitis, bene consulite, Aureliae. 1550. 4.
Platten.
1, Vor den Inschrifter
II, Mit den Inschriften und Benennungen der
abgebildeten Bauwerke.
34) Kleine Tempel. Folge von 49 BU, mit grossen
lateinischen Buchstaben von A—S bezeichnet.
Ohne Titel, Text und Datum. §.
35) Legons de perspective positive. Paris, M.p.1xxv!.
KL Fol. 11 BI, Text (Dedikation an Kathari
yon Mediel und Vorrede mit einbegriffen) und
60 Kupferplatten, mit rimisehen Ziffern von
IALX bezoichnet, — Zweite Ausgabo. 1676.
36) Porspektivische “Ansichten antiker Bauten.
20 Kupfertafeln, Unter der ersten Tafel liest
man: Jacobus Androuetius Du Cerceau lectori-
. Veteri consuetudine institutoque nostro
secissessssss+ Mistim fuit hoe opus tibt lector
ingenue edere . >..... continet vonustissimas
os quata perepectivam nominant vigint figu-
n flerl potaft accuratissime excusas atque
expressa$ oe .ee.e-..-. Aurelia, 1551, —
4, Androuet meldet In diesem »Gruss an die Le-
sere sehr pomphaft: vorliegendex Werk sei sehr
sorgsam on ihm ausgcarboitet und beendigt
worden; sagt aber nicht, dass er es nach dem
Buche kopirte, welches der italienische Kupfe
stocher.und “Kunsthindler Michele Crech!,
Jacques Androuet.
genannt Michel Lucchese, unter dem Titel
Prospectiva et Antichita di Roma heransgegebe
hatte.
37) Petit Traité des eing ordres de colonnes. Paris,
1593. kL Fol. 2 BM, Text und 12 Kupferiafeln
Kopirt nach der Abhandlung des deutschen Stein-
metzen und Formschneiders Hans Blum, Von
7. Fol. Diese deutsche Ab-
handiung von den Siulenoninungen fand 2u
ihrer Zeit allgemeinen Beifall; sie wurde in
Frankreich, Holland und England abersetzt und.
nachgestochen,
ike Monumente, 20 Platten, Fol. Kopirt
aus dem schinen Holzschnittwetke des I
Blam: Ein kunstryeh Bich von allerlet Ai
quiteten, so zum Verstand der fllnff Seulen der
Architectur gehoerend. Zurich in der Froschow
by Chrystoffel Froschower. Ohne Jabrzabl, Fol,
39) Architekturstiicke. 30 BIL. gt, Fol
40) Architekturstiicke, IIL Sticke auf 30 Platten
At. Fol.
41) Arehitekturstiicke, Nach dem Meister mit dee
Fussangel. 12 BI. Fol.
42) Coberreste alter Baukunst.
gen des Leonhard Thiry. Onlé
13. BUL (das Titelblate mit ein
Eine zweite Ausgabe mit dem Titel: Jacobus
Androuetius Ducerceau Lectoribus:
essem, duodecim fragmenta
gr. 5. "Der Name des
einer Platte der Folge vor
Virgilius Solis machte davon oine
kebrtectige Koj
43) Praccipuae aliquot Romanse antiquitatis rai
‘rum monimenta vivis prospectibus ad veri i
tationem affabre designata, Verkleinerte Kople
des ebenso betitelton und 1561 von dem vieen
3s)
toni in Venedig herausgeget
der Titelblatt eine Folge von 25 BIL. kl. Fol
In der ersten Ausgabe felt auf dei Titel die
Jabriabl w.0.ux., die auf dem Titel der 2vel
ten Ausgabe befindiich ist.
44) Livre des édifices antiques romains, contenant]
les ordonnances et desseings des plus signalez
et principaua bastiments qui se trouvalent A
ome du temps qu'elle e: a plus grande
feur: partie desquels bastiments se void encor|
a présent, lo rest aiant esté ou du tout ou
partie tuiné. oy. uxxxum, Fol, Titel, 2m
Blatter Text mit der Dedikation an Monseigneur|
Messire Jaques de Savoye, duc de Genevois et
de Nemours, und mit einem Vorwort an dio Le-
ser; Stadtplan son Rom und 105 Abbildungen
auf 45 Kupferplatten,
$a) Livre darchitectu
Mit
Paris. a. 1x. Fol,
Das Werk erschien zusletch in zwel verséhie~
denen Ausgaben, die eine mit franzisischem,
die andere mit iateinischem Text; es enthalt
see von 50 verschiedenen Bauten zur Beleh~
rung fir Baulustige von kleinem, mittlerem und
frossem Standes, Titel, 15 unpaginirte Blitter|
Text und 69 Kupferplatteu, mit romischen Zit-
feta von I—L bezelchnet. — 2. Auflage, 15
3. Auflage, 1611. — Dieser erste Band ist
jig Heinrich IT. von Frankreich gewidmet,
458) Second Ivrv d'architecture. Paris. 1561. Fol
Enehien ebenfalls zugleich in franzisischer und
scinischer Ausgabe ; enthilt Vorstellungen von
‘usinen, Dachloken, Thien, Springbrunnen,
Moser, Kenstler-Lesikon. I.
brunnen, Pavillons und Grabmonumenten.
1, ein BL. mit Dedikation an Konig Karl IX.
ind erliuterndem Text, und
45¢) Livre W'architecture. Paris. op. 1xx
inthilt sxerscbiedene Pline und Aut
Baten fir grosse Herr, Edelleute und andere
Personen, die auf dem Lande bauen wollen,
nebst etlichen Entwirfen von Hofraumen, Stal=
Jen, Zier- und Kichengirten, zum Nutzen und
Gebrauch fr divienigen, welche sich einen Be-
gril machen wollen von den datauf 2u verwen-
denden Kosten ond Ausgabene. Titel ud Dedi~
ation an KGnig Heinrich IIT, von Frankreteh,
26 unpaginiste BU Text und 52 Kupferplatten,
amit rinisehen Ziffern yon 1—-XXXVIM bezeich-
net. — 2. Auflage, 1582. — 3. Auflage, 1615.
— 4. Auflage, 1648. Dieser Band bildet
des Livre d'architecture, Die
finden sich sewer beisammen.
46a) Le premier volumo des plus exeellents Basti
ments de France. Paris. x¢.p, rxxv1. Titel und
Text, § Blatter; 68 Kupt ge. Fol. —
Dieser erste Theil enthalt die kiniglichen Rest-
denzschlisser Louvre, Vincennes, Chambord,
Madrid, ay, Montargis,
Saint n, La Muctte, und die Privather-
renhiuser Vallery, Verneuil, Aussy-le- Franc,
Gaillon, Manne.
46) Le second volume des plus excellents Basti-
ments de France. Paris. 0, 2xx1x, Titel und
Text, 7 BIL, 63 Kupferplatten. gr. Fol. Dieser
zmelte Band’ begreift die Kiniglichen Residenz~
schlisser Blois, Ariboise, Fontainebleau, Villers:
Cotterets, Charleval, Tuite
Chenonceaux, und die Privather
tilly, Anet, Eeouen, Dampierre, Challu
rogatd, Buty
Diese belden
de bilden ein wichtiges und
wer dic Bauwerke der franzisi
sepoche. Jeder Band ist der
Konig yon Medici gewidmet, welche
das Werk bei dem Verfassor bostellt und die Her
ausgabe desselben mit pekuniiron Hulfsmittel
tuntersitzt hatte. — 2, Auflage, 1607. — 3. Auf-
lage, Paris, chez Pierre Mariette, 9. .c. xivit
Mit vorindertem Titel: Livre W’Architecture de
Jacques Androuet Ducerceau.
AT) Vier Pariser Ansichtor
1) Die Fontaine des Innocents. qu. Fol.
b) Die Bastille und dic neue Tiusergruppe
zwischen dem Petit-Pont und dem Hotel-
Diou. Zwei Stiicke auf einem BI. qu. Fol.
€) Der Pont Saint-Michel, qu. Fol.
d) Innere Ansicht der grossen Halle des
stizpalastes. Dieses Stiiek ist unbeendigt;
dor ganze Schwarm der Prozessirenden,
Advokaton und Richter, welcher die grosse
Halle bevdlkert, ist nur leicht anradirt
qu. Fol.
‘Wahrscheintich verfertigte Androuet diese vier
Platten fir den beabsichtigten, aber nicht 20
Stande gekommenen dritten Thell seiner plus
excollents Bastiments de France (s. No. 46).
48) Scblossfassade. Unten links in der Eeke: taco-
vs ANDROVBTIVS DY CBUCHAY YHCIT AYRBLIAK.
1551. qu. Fol.
49) Schlossfassade. Unten gegen links: 1acomes
ANDUOVETIVS DY CEHONAY. YROIT, AVRRLIAY.
1991. qu. Fol.
4
Jacques Androuet _——
26
Jaoquos Androuet Ducorceau, 1
TV. Grotesken, Ornamente, Gerithe oto.
50) Arabesken oder richtiger Grotesken. Erste Aus
abo, Orléans, 1550. In 12, — Diese Ausgabe
Andet man fast nie in ihre urspriinglichen Zu-
stande, s0 dass man nicht genau welss, wie
viele Kupferplatten dazu gchiren; Mariette be-
stimnt sie auf 54. Das Vorwort auf dem Titel-
Matt Tautet: Jacobus Androuetius Du Cerceau
Lectoribus, 8, Nihil aliud semper cogitanti ot
rmollentt mihi, quam ut promissa exolverem
‘quod testantur satis sopertores nostri. Isbores,
Guibus vobls lectores candidi, Jam antes frui
Teuit, visum est Ibrum hune recensare con
scriptum de eo picturae genore quod (Crottesche)
vocant Hall in vestram gratiam emittere: eujus
inventionts partem sibl antiquitas ipsa assumere,
ppartem meo ure quodammodo vindicare possum,
Valeto, et nostra seripta vestris ponderibus bone
vole examinate. Aureliae, 1550.
‘Zweite Ausgabe, Paris, 1562, In 12. 60Platten,
Das Vorwort auf dem Titelblatt dieser Ausgabe
lautet: Leetori. En nostrom tibt denuo prodit
opus de ludiero picturae genere quod varias
rerum commiseet species (Groteseam vulgo di
cunt) multis gurls recehs auctum et locupleta-
tum. Vale et fruere, Lutetiae, Anno Domini
362. 1. A. D. C.
Mariette besass die Kupferplatton diesor A
gabe und liess eine grosse Anzahl Exemp!
davon abdrucken, aber ohne das Titelblat.
tor gelangten sie in den Besitz des K
Tors Jombort , der einen neuen Abdruck davon
Neranstaltete’ fir sein Répertotre des artistes
(Paris, 1764. 2 Bde. ki. Fol. 686 Platten). Der
Verleger schtieb seinen Namen und seine Adresse
in eine Kartusche der Zweiten Platte, Der Titel
lautet: Livre Wornements grotesques. et ara-
besques; & Paris, chez Jombert, ruc Dauphine.
Unter der Platte liest man: J. A. Du Cercean
ny. et se. Die Platten sind
‘Johann Sidmacher, K
arnberg, kopria dio Groteshon
fogta dabat dle Auogete von 1962 xu Grande,
Obschon Ducercean in seinem Vorwort zur|
ersten Ausgabe cingesteht, dass das klassische
Alterthum sich einen Theil der Erfindungen
ines Werkes bellogen kénne,, sagt or Jedoch zu
sleich, dass or auf den anderen Theil einiger-
‘massen mit gutem Recht Anspruch machen dirt.
Marlette hingegen bebauptet, dio Platten seien
radirt nach Primaticelo und andern Malern, die
rit diesem Meister in Fontainebleau arbeiteten,
‘wo sle jeno Verzierungen beinahe simmtlich in
den Galerien und Zimmer des dortigen Resi-
denzichlosses ausfhrien. Dasselbe sagt er von
der folgenden Sammlung.
Livre de Grotesques. Paris, 1566. Fol. 2.
ext und 35 Platten, Man ‘hat davon dreterlei
Abiriicke:
Jim erston Abdruck sind Schatten und Tinter-
sriinde leicht und klar bearbeltet; im zweiten
sind in allen schattirten Thellen die Schraffirun-
gen anfgestochen und von schwerfalligem Aus-
solien. Don letzten Abdruck veranstaltete Jom-
bert in seinem Répertoire des artistes (1764),
52) Waffentrophien. 40 Sticke auf 21 Platten, 8.
'53) Hermen und Karyatiden, 36 Sticke auf 12 Dlit-
torn. 4.
54) Harmen, Keryatiden wnd Chiron, 16 Bit
fer. 4.
51)
55) Moboln. 71 Sticke ant 45 Blittomn. kl. Fol
Ohne ‘Titel und ‘Text. Dio Platten sind un-
imerirt. — Seltene und sebr gesuchte Bll, In
jer Sammlung Vivenel waren nur 39, in der
ntarellt nur 30 Bil,
56) Vasen. G7 Sticke anf 90 Blittern, 4,
‘Titel und Text. Kein Blatt ist nomerirt.
87) Bijoutericartikel: Agraffen, Broschen, Obree-
hinge, Armbinder, Halsketten, 48 Sticke. 8
Ohne ‘ite, Text und Datum.
58) Goldschmiedesticke: Uren, Glesskannen, Heo-
Kolgetisso, Tvinkgeschirre, ‘Salzfasser, Kelche
und Patenen, Leuchtor, DreifUsse, Religul
Dehilter, Tabernakel, Monstranzen, Rauehfasser,
Splegel us. w. 110 Stiieke auf 56 Blitten,
bloss im Umriss entworfen. Fol. Ohne Tite,
‘Text und Datum
59) Kompositionen fr Ausschmickung des Bodeas
von Schalen und Sehisseln, 10 runde Sticke.
Fol.
60) Medattions und Vorstellungen aus der Mytho-
logle und Geschichte, 23 rund Sticke auf ver-
eckigon Kloinen Platten, 12.
61) Verzicrungen fir das Damasziren der Deleh-
‘und Degenklingen , zum Aufpressen auf Leder
an Kistehen, Fatteralen, Degensehelden, Bi-
chereinbinden u. s, w.," gewdhnlich Nielten
gonannt. 3 Folgon, Die ersto Folgo hosteht ss
101 Sticken auf 20 Plation; die rwelto
12 Sticken anf 12 Platten; dle dritte aus 125
Sticken auf 44 Platten, 8. und 12,
62) Muster fir Posamentirerarbeiten. “Auf dem T-
telblatt Host man: Martinns. Petrus. excudebst.
Livre contenant passement do moresques tris
utile & toutes gens exercant Ie dict art en Tan
1563. 8. 98 Kuprerplatten,
63) Kompositionen fur das Verzleren der Luxus-
sechrcincreien mit elngelegtor Arbett oder for dis
Auslegon der Fassbiden mit) Marmorfiessen
26 Bil. Ml. Fol.
1. Ohne Nammern.
TI. Mit Nummern.
64) Vignetton und andere Ziersticke. 12 BU. 8.
65) Muster ffir Russere Gelinder an Fenstern, Man-
arden us. w. 88 Stiieke, 12. Man nennt sie
gewihnlich, sber mit Unrecht, »kleine Nelle.
(66) Schlosserarbeiten: Schlisselschilde, Schiiasel-
Jieher, Vorschicbriogel, Schubladengriffe, Sehlis-
sel, Thirklopfer, Schilde und Laternenbalter,
Bachsendricker. 65 Sticke auf 20 Platten, 4
Fol
1, Ohne Titot und Text.
IT, Mit Mavietto's Adresso auf den Platten.
67) Livre premier dos fnstraments: mathématiques
‘et méeaniques, par Jacques Tleston. Das Kiig-
Obne
liche Privileginm oder dio Drackgenehs
am Schlusse des Buches lautet
Yan 1569, le 27m jour de juin, Fol. Bel dieser
ersten Ausgabe sind allo Kupferplatten yon
Dueerceau; bel den spiteren Ausgaben befnden
sich mehrere Platten von René Boyvin. Dieses
Buch wurde in's Lateinische, Italienische, Spa-
nische und Deutsche abersetzt.
E, Kolloff.
Jacques Androuct Ducercean, derJtin-
gore, Architekt, oft mit dem Vorigen verweeh-
selt. Dieser Jacques — und nicht der bertihmte
Stecher — starb am 11. Sept. 1614. Seine Gat-
tin, Marin Malaper, dic thm zwei Téehter gobar,
Jacques Androuet-Ducerceau _ -—
Paul Androuct-Ducorceau. _ 27
veckeiatete sich wieder und lebto noch lange
achiim. Man weiss nicht, in wolehem Grade
crit dem ilteren Jacques verwanilt war; sicher
‘var cr ein Glied dieser Familie, 1602 erwarb
sr ronder Wittwe des Jean Baptiste Androuct
Treeeeau das Haus, das sich dieser im Pré
sr Cltes in Paris erbaut hatte. Er wird zu
je Zeit als Registrator der kiniglichen Bau-
tm beteiehnet,
sBerty, die angef, Monographie,
Jean Baptiste Androuet Ducerccau,
Antitekt, wurde lange Zeit fir den Sohn des
Euplertechers Jacques gehalten, withrond ihn
Yy, der neueste Biograph der Ducerceau,
‘ilaebr als seinen Neffen ansicht. Zeit der Ge-
bei sabekannt, +1602. Er war ein Schiiler von
1hny and gelangte frithzeltig zu einem gowis-
sa ufo; auch wurde er von Heinrich HJ. zum
Subrehitekten ernannt. In einem Sehriftstiick
v0 1585 wird er als “Kammerdiener des genann-
‘a Kinigs und General-Komuissir der kinigl.
Rautee bezeichnet, flir welehon Posten cr]
Fr, Besoldung bezog. Nach Estoile war er
‘ssgezeichnet in seiner Kunste. Unter dom lotz~
1 Vabis weigerte er sich den Protestantismus
SeuchwOren tnd war gezwungen,, die Flucht
wemmeifen und sein Vermigen preiszugeben ;
‘och kehrte er unter Heinrich IV. nach Paris
‘rick und wurde nun zum Ober-Intendanten
rkinigl, Bauten ernannt, Er begann 1578 den
4a dee Pont-Neuf und lioferto die Pliine fitr
& Sehiisser Charleval und Verneuil. Nach
{nile erbante er sich »mit grossor Kunst und
axe ein Haus im Pré sux Cleres in Paris.
esa Wittwe verkaufte es 1602 an Jacques
eeean(s. diesen).
i Retty, wie oben. — Mariette, Abecedario
te: Archives do Vart frangais, Ul 224.
_Jesn Androwet Ducerceau, Architekt,
Sis des Jean Baptiste; Geburts-’ und Todes-
bir wobekannt. Er wurde von Ludwig XUI. an
fe Selle des Anton Mestivier zum Hofarchi
‘dv ermannt und begann am 19. Sept. 163!
+ Wieleraufbau der Briicke au Change, die
‘aie Jahre vordem durch Brand zerstirt wor-
(a: lett wurde diesetbe vollendet. Diese Briicke
Stetktralich abgetragen, als die neue Briieke
‘Change erbaut wurde, weleho das Boulevard,
‘Siastpol mit der Cité verbindet. AlleGebiiudo,
Grin die Zeit nach 1614 gehiirig dem Ducercea
Peectrieben werden, wie das Hotel Breton-
‘Wien in Paris, mflssen als Werke des Jean
Autrnet betrachtet werden.
“Betty, wicoben, — Gazette des Beaux-Arts,
Mu. 159.
J. I. Guiffeey.
Paul Androwet-Ducerceau, Gold-
‘tuicl und Radirer, in der zweiten Hiilfte des
5 dabch. 2u Paris thiitig, wol cin Verwandter
‘Jacques und Jean Baptiste. Reynard nennt
‘den Enkel des Erateren und den Sohn des:
Lotzteren, obno aber daftir Griinde anzuflihren
vielleicht war er der Sohn des Jean.
Man hat von thm cine betrichtliche Anzahl
Radirungen mit Ornamenten fiir Bildhauer, Ma
ler, Goldschmiede, Markettericarbeiter und an-
dere Kunsthandwerker; sie sind aus der Zeit
Ludwig's XIV., aber noeh ganz. im Geschmack der
antikisirenden Renaissanceepocho, haben ind
sen schon einen merklichen Anflag von dem gri-
beron Geisto der Kunstrichtung des 17. Jahrh.,
der hier aber nicht schiidlich eingewirkt, son-
dorn das gehirige MaB gehalten hat. Diese Ver-
tierungen unterscheiden sich durch breitere und
fettere Zeichnung und Ausfthrung vortheilhaft
von der mageren und trockenen Manier, welcho
die Arbeiten der letzten Radirer aus der Schule
von Fontainebleau charaktorisirt.
1) Folge von 6 nicht numerirten BIl. mit Verzie-
rungen in Pilasterform. Auf dem ersten BI. un-
ten: Nouveau Liure de Montans, Gravé par Paul
Androuet Ducerceau, A Parls chés F. do Poilly
su St. Jacques a l'image St. Benoft auec priul=
lege du Roy. Jedes der fant anderen BI. hat
unten links dio Adr.: F. Poilly ex. e. P.R. Die
Dimensionen weehseln fur die Hohe von 272 bis,
290 mill., und fiir die Breite yon 152 bis 165,
Diese Bil. sind in der Zeichnung, Erfindung
und technischen Behandlung gleich ‘vortreftich,
2) Folge von 6 mit arabischen Ziffern numerirten
BIL; Verzierungen in Pilasterform. Aut dem
ersion Blatt, unten, in der Mitte: 20€ Liure do
Montan, links: P. A. Ducercoan f.; rochts:
Ruf St. Jacques a Fimago St. Benoist. F. Poilly
ex. C. P, R, HL, 275—266 mill, br. 155—165,
Ebenso trefich radirt und komponirt als die
‘orhergehende
3) Folge von 6 nicht numerirten Bll. init Verzie-
vungen in Pilasterform, 2vol Pilaster auf jedom
BI, Unter dem orston il. rechts: A Paris Lang-
Jois rile St. Jacques aa Vietotre. Auce Priuil
Die anderen 5 BIL. haben unten reckts dleselbe
Adresse. -H. 295298 mil, br. 180 — 186.
Diese Folge ist weder mit einem Titel noch mit
den Kéinstlernamen begleitet, Ant den verschi
denen Exemplaren, die mit davon zu Gestcht
kamen, war handsehrifttich angemerkt: Orne~
mens des Appartemens dela Reine an viell Louvre
par lo Sieur Charles Errard. — Far dio genauere
Kenntlichmachung der
gende Winke: a) Oben, links, in eine
sitet eln gefligelter Genius, mit einem Pfeil in
der linken Hand, rechts steht Amor mit verbun=
denen Augen, — b) Oben, links, steht die Fama
mit zwei Trompeten, wovon
ten, ein weibliches Br
—o) Inder Mitte, links,
cine weibliche Herme, mit Weinlanb umrankt;
rechts zwet _gekreuzte Kécher voll Pfeile. —
a) In der Mitte, links, cin tanzender Knabe, das
Haupt mit Laub bekrinzt; rechts eine Vase mit
Frucht- und Blumenschnur. — ¢) Unten, links,
ln nackter unger Mann, ede seiner ‘beiden
inde auf den Kopf eines siizenden Jagdhundes
esttitet. — £) In der Mitte, links, eine weib-
liche Hermo, zwe! Blumenstingel haltond; rechts
t cine beklefdete Frau anf einem Piedestal
ro
Paul Androuet-Ducerceau.
uund hilt mit deiden Hinden die beiden Enden
inet Blumenguitlande.
4) Folge vou 12 BIL, mit Verzierungen In Form von
‘Tafeln und In awei Heften, die Jedes einen be-
souderen ‘Titel, aber fordaufende Nummera_ von
1 bis 12 haben, Auf dem ersten BI. folgender
Titel: Le 16 Liure de Divers Ornemens de
feuillages, en forme de Panneaux a TVsage de:
eux qui exercent Te Dessein, juveutez et gra-
ex pat A. Ducerceau, Im Unterrande: A Paris
chés F. Pollly rue St. Jacques A Ijmage St. Be-
holt auee priuilege du Roy. Auf'No. 2. 3.4.5:
nd 6 unten in der Mitte: F. Polly ex. ©. P. Tk,
id rechts: A, Ducerceau fecit. Das siebente Bl,
{Uhet den Titel des aweiten Hictts: Le Second
Liure de Divers Omemens de fouillage, en forme
de Panneaux a t'Vsage de Coux qui exereent le
Dessein, jnventer et graver par A. Ducerccau,
Ti Unterrande: A. Paris clés F, Pollly rue St.
‘Jacques A Timage St. Benoist auee Privilege du
Roy. Die Mittelfelder yon 10 Tafeln enthalten
ebenso viele Darstellungen aus der Mythe des
Herkules, die boss im Uinrissradirt sind. 1.185,
~ 190 anit, br. 255 2 260.
5) Folge von @ BIL, mit Verzierungen in Form von
Tafeln. Die BM. sind numerist von 1—6. Aut
dem esten Bl. folgender Titel: Divers Orne-
meus de feuillages en forme de Pann
TVsage de Ceux qui exercent le Desse
venter et graver par A. Ducereeau. Im Ui
tande: A Paris chez De Poilly rie’ St. Jacques
AVjmage St, Henoist asec priuil, du Ktoy. Auf
den andern BU findet man nur die Adresse de
Verlegers. Die Mittelfelder det Tafein enthalten
den Titel, zwel leere Rahmen und deel mytho~
logische Darstelungen: Anor und Amphitrito;
Herkules und Anteus; Apollo und Daphne.
H. 178 mill, br. 250.
6) Folge von 6 numerirten BU, mit Verzicrungen
in Form von Tafeln, In dem mittleren Felde der
ersten Tafel ist Herkules, we er die menschen-
frossonden Pfonde des Diomodes tdtet, vorgo-
stellt; im Unterrande liest manin der Mitte: Liuro
Ornemans de feuillage Gravé par A. du Ce
links: De Poilly ex. ¢. p. 12; rechts: rie St.
Jacques a Vimage St, Benoist. H. 176 mill,
br. 246 mill, — Zweite Tafel: Herkules fingt
die kerynitische Hindin, als M
links, die Adresse von F. Poilly.
wie oben, — Dritte Tafel, im Mittelfelde: zwei
phantastische Menschenfiguren mit vegetabili-
schem Unterletd und F!
rahmen, Unten, link:
Paul Androuet Ducer-
eau del. et fecit rechts: De Poilly ex. c. p. 1.
H. 180 will., br. 242 mill. — Vierte Tafel:
im Mittelfelde: der Phdnix, seine Jungen mit!
selnem Blut ernahrend. Unten, rechts: DePoilly
ex. c. pet H. 210 mill, br. 153 mill, —
Fuinfte Wate: eine Muschel xvschen evel Poll
Timer, als Abechlues snes Rankenwerks. Un-
tenvtin: . A: Dicesen dee foc; rece:
De’ Pollly ex. co fete Grose. wie olen, —
Rechate Tafel nv Mittlfldo: Merkle nt den
‘Acpioln aus dem Garten der tlesperiten. Unten,
finkes De Polllp exe. pot. i 176 milli.
pe ‘BIL. mit Ranke rk, Fe
1) Folge ton 6 I, mit Rankenwerk, in Form von
? tain; esi unten, recht vou bis 6 noe
merit) Auf det enien Blt: Livre Ome-
mont lavonté par Charmeton ot Gra par Dic
cerceau. Avec Privil. du Roy. Im Unterrande:
F. Poilly ex. A Paris, rie St. Jacques A image
St, benoist. Die flint anderen BIL. {Uhren bloss
die Adresse des Verlegers F. Poilly. H. 150 mill.,
br. 283,
8) Folge von 6 BU. mit Rankenwerk in Form von
Friesen oder Rorten. Auf dem ersten BI., in
einer Kartusche, der Titel: Frises propres pou
les Orfévres, sculptours, marqueteurs ete. nou-
vellement Inventées, et Gravées par A. Du Cer-
eau. Rechts, im Unterrande; A Paris Chez N.
Langlois, rue St. Jacques 2 Ia Vietoire. ; eben-
daselbst, links: Fait par Du Cereeau, Die fant
anderen’ Bil. haben jeder, im Unterrande, den
Namen des Stechers und die Adresse des Verle-
gers. Keines der 6 Bll. ist numerist. H. 115.
120 aill., br. 264 a 270.
9) Folge von 6 BIL. mit Rankenwerk in Form von
Friesen, 3 Friese auf Jedem BI. Auf dem ersten
BL, in'der Mitte, unten in einem Rahmen der
Titel: Liure de ‘diverses Frises, Inventées et
gravées par A. Ducerceau, Im Unterrande: A
Paris chez F. Poilly rue St. Jacques a T'image
St. Benoist auec Privilege du Roy. Auf den
andern Bll, nur die Adresse von F, Poilly, Kein
BL ist numerirt MH. 185—188 mill., br, 280—
284.
Bei dieser Folge ist ein BI., wo die Ranken-
gewinde der drel Friese Liwen, Tiger, Hyinen,
Panther und andere wilde Thiere enthalten.
10) Folge yon * BU, mit Rankenwerk in Form von
Friesen; 3 Friese auf jedem Bl, Unter dem ersten
BI. Tiest man: Le Second Liure de Frises jnventé
et gravé par A. Ducerceav. A Paris chés F.
Poilly rue St. Jacques a Tjmage St. Benoit auec
inilege du Roy. H. 175 mill., br. 250. — eb
1e von dieser Folge nur noch ein zweites BI.
at in der Mitte des Unterrandes dio eben
gogobene Verlegeradresse, ist von gloicber Grosse
‘mit dem vorhergehenden, und zeigt in den Ran-
kengewinden allerlet Vogel: Taube, Ohreule,
Adler, Puter, Pfau, Fledermaus, ‘Haushahn,
Pelikan u. a. .
? Dll, mit Rankenwerk in Form von
‘wel Friese auf jedem Bl. Das erste
Bl. enthalt, oben in einem Kranzo, folgenden
Titel: Ime ‘Line de diverses Prises Inventées
ct gravées par Panl Androuet Durercean. Im Un
terrando: A. Paris chés F. Poilly rue St. Jacques
ATimage St. Benoit auce privilege du Roy. "Die
‘rei andern BU, die ich von dieser Folge kenne,
tragen unten, in der Mitte, die Adresse von
F, Poilly, und rechts: Ducerceau sculp. H. 180
anil, be. 248,
12) Folge son ?Bil,, jedes mit zwei aus Blumen
‘wid Dlaterranken gebildeten Friesen. Teh kenne
von dieser Folge vier BIL. Auf dem einen lest
tan unten, in der Mitte: P. A. Ducerceau f.
De Poilly ex. eum privil. Rogis rue St. Jacques
A Timage St. Renoist. Auf dom andern unten,
echts: De Poilly ex cum pri. Ke, Auf dem
Gritten unten, links: De Poilly ex e. p. tA
‘Tom vierten unten, rechts: De Poilly ex . p. t.
H. 165—172 mil, br, 305—313.
13) Folge von ? BI," jodes mit drel Friesen,
‘welchen Kartuschen und Fratzenkipfo- ind
Mitto angobracht sind. Ich sah davon niur vier
Blatter.
1) Drei Frieso; in der Kartusche des obersten
Frieses ist dic strahlende Sonne (Emblem
Paul Androuet-Ducercean.
29
Ludwig's XIV.); darunter befinden sich die
drei franz. Lilien, und dariiber die franz.
Konigskrone. Im Unterrande, in der Mitte:
P_ A. Ducerceau. J. F.; links; F. Pollly
exend. rue St. Jacques Aijmage St. Henoist,
©. P. R.A, 192 mill, br. 282,
1b) Dref Friese mit Rankenverk. In der Mitte
des untersten Frieses hilt ein Kind mit]
deiden Handen einen Reif Gber seinem
Kopfe, Za den Fassen des Kindes: P. A.
Ducerceau in, fo. Im Unterrande, links
die Adresse von F. Poilly wie auf’ No.
)
1H. 154 mill, br. 272.
©) Dret Friese. In der Mitte des _untersten
Frieses eine Muschel und ein bartiger
Fratzenkopf, Im Unterrande, links, dic
Adresse von F. Poilly, wie oben. Ohne
‘Namen des Stechers. H. 188 mill., br. 278.
4) Drei Friese. In dem obersten Friese ein
weiblicher Kopf, mit Laub umgeben. Im
Unterrande, links, die Adresse von F. Poilly,
wie oben. Ohne Namen des Stechers. Hoch,
190 mill., br. 270.
14) Folge von ? BIL. mit Blumen und Laubgewin-
dea in Form von Friesen,
a) Sechs Friese. Unter dem Einfassunj
in der Mf
strich,
A Paris chez N. Langlois rie
HH. 280 mill, br. 184
Im Unterrande, links: Fait
par du Cerecan; rechts: A’ Paris chez
'N. Langlois rue St. Jacques & la Victoire.
H. 280 mill, br. 190,
¢) Acht Friese. Im Unterrando, in der Mitte:
A Paris chez N. Langlois, rilo St. Jacques.
H. 280 mill, ‘br. 192.
15) Btumen- und Rankenwerk in Form von Pila-
stern oder senkrechten Friesen, Tm Unterrande,
In der Mitte: A Paris chez N. Langlois, rie
St. Jacques. H. 280 mill., br. Gobire|
‘wel za der vorbergehenden Folgo,
16) Folge von ? BIL. mit Verzierungen in Form von
Puastern, auf jedem Bl. 3 Pilaster.
'8) Auf dem mitderen Pilaster, in einem Kranz,
ie grossen lateinischen Anfangsbuchstabon
A.L., deren Schenkel aus Seepterstaben
gebildet und folgendermaafen verbunden
sind a sie haben eine Umgebung
yon franz. Lillen und scheinen sich
Ludwig XIV. 2u bezichen (Ludovieus
Augustus, 2), Unbezeichnet. 1. 263 mill.,
br. 176.
b) Avf dem ersten Pilaster, links, ein fMite~
blasender Faun, in einem achteckigen Rah-
men, Undezeichnet. H. 268 mill., br. 178.
‘«) Auf dem ersten Pilaster, links, ein Siulen
schaft, umwunden mit’ einer’ Sehnur von
Blumen
Frilchten und Blattern,
270 mill., br. 180,
17) Zwei Pilaster mit Arabosken. Auf dem einem,
dem andern, unten , rechts: Ducercean Seulp.
‘und die Nummer 2." ¥ol. H. 310 mill., br. 88.
Diese belden BI. gehiren oustreitig zu einer
Fe
18) Blumen und Rankenwerk in Form von Pilastern ;
Unbe-
auf jedem BL. vier,Pilaster, zwei grissore und
zwei kleinere,
1) Im Unterrande: A Paris chez N. Langlois,
tue St. Jacques A la Victoire, Aue Pr.
Gravé par Ducerceau, H. 252 mill., br.
172,
b) Im Unterrande, dieselbo Insebrift. H. 269
tmill., br. 172.
)Im Unterrande, links, dieselbe Verleger-
adresse; oben,” rechts: P, A. Ducorcea
In, Fe.’ H, 273 mill, br. 187,
4d) Im Unterrande, die beiden Inschriften wie
‘auf dem vorhergehenden Bl. H. 280 mill.,
br. 187,
e) Von den zwet grisseron Pilastern bat der
linke acht Blumengewinde, der rechte,
unten, eine Vase und oben einen Korb mit
Blumen. Unbezeichnet, 1, 263 mill., br.
15,
1 Blumen- und Rankenwerk in Form yon
Friesen, vier Friese auf demselben Bl.
Im Unterrando, links: A Paris chez N.
Langlois’ me St. Jacques & Ia Victoi
rechts: P, A, Ducerceau In. Fe. Ul.
rill, br. 187.
Diese sechs BI, obwol von verschiedenen
Dimensfonen, bilden allem Anschein nach
cine Folge. ”
19) Zwei Pilaster mit Arabosken, auf demselben
BI Jeder Pilaster trigt, oben, eine Biste
zwischen Laub- und Rankenwerk. Unbezetchnet,
Fol. H. 250 mill,, br. 180,
420) Zwei Pilaster mit Arabesken, anf demselben
BI. Der Pilaster zur Rechten zeigt cin Me-
daillon mit einem Amor, der einen Pfeil vom
Bogen schnellt, Der Pilaster zur Linken hat
eine von musikalischen Instrumenten und 2wel
Fratzonkipfen gebildete Trophie, Unbezeichnet.
|. M. 192 mill. br. 172.
Blumen auf einem BI Unten, links:
A Paris chez N. Langlois ru St, Jacques a Ia
Victoire ; reehts: P. A. Ducercean I HL
172 mill, br, 263.
22) Lanbwerk, Unbezeichnetes BI. 4. H. 162
mill, br. 106,
23) Arabeske von Rankenwerk in Tafelform. Oben,
in der Mitta, ein welblicher Kopf mit phantasti-
schem Pflanzenanfputz, Unbozolehnet, H. 176
rill, br. 285.
24) Drei’ Friese auf demsolben BI. In dor Mitte
des obersten Frieses zwel phaulastische Vogel,
die einen Ring. in thren Schnabeln alten und
Aleren Sehwinze in Pflanzen ausgehen, Der
rittelsto Fries enthilt 2wel einander gegentber-
gestellte Sphinxe und dazwischen eino Blume;
dler unterste Fries zeigt einen Fratzenkopf. I
188 mill., br. 261. Unbezeichnetes Bl.
25) Blumen-) Frueht= und Rankenvwerk in Tafel-
form. Unbezelchnet. Il. 126 mill, br. 188.
26) Tafel wit ciner Kartuscho, in welehor der Kampf
des Herkules mit den Kentauron vorgestelt ist,
Dloss im Umriss anradirt. H. 153 mill, br. 188.
Unberelehuetes Bi
27) Tafel mit Rankenwerk, Unten, tn der Mitt
‘Noprun anf seinem mit vler Seepferden bespa
ton Wagen. "Dic Figur des Meerbeherrachers Ist
loss anradiet. Unbezelchnet. Hl. 142 sil. br.
215 (Hach einem sehr Deschnittenen Exemplare
gemesten)..
28)Das Portal der Kathedrale 2u Reims. Oben:
36
Paul Androust-Ducercoau
Loliis 14 Roy de France fut saeré te 7 Juin 1654.
Unten, aber dem Einfassungsstrich, iinks:
lays ex.; rochts: du Cercean seulp.” Unter dem
Kinfassungsstrich: On apporte de VEglise St.
Remy late, Ampoute dans Notre dame de Rheims.
pour la ceremonte du Ssere des Roys de France.
Im Unterrande: Portail de Notre-dame de Rheims,
H. 390 mill., br. 210. Kin mit der aussersten|
Feinheit und unsiglichsten Ausfihrlichkelt ra-
dirtes BI. (nur isn Umriss), um 40 interessante
als seitdem an dem abgebildeten berdhmt
Kirchenportal manche Theile sehr baschidigt,
andero véllig zerstirt worden sind.
Koltof:
Nach Katalogen kommen noch folgende Bll. vor
29) Folge von 6 BIL, mit Rankenwerk. Auf dem
1, Bl.: Ornemens & la mode, inventé et gravé
par Ducerceau. A Paris, cher N. Langlois, rue
Saint~Jaeques & la Vietoire, auec privilége du.
roy. Unten auf No. 2: Peint par Le Sueur,
graué par Ducerceau, Hl. 261 mill., br. 206.
30) Folge von 6 numerirten BH. mit Laubwerk.
Rechts oben auf No, 1: NovvmAU LivuR pony}
dons vonvxvnmntn Fait par Dueercean. Unten:
‘A vans chez N. Langlois, ro St. Jacques
a Victotre. Auee priuildge, Br. 220 millim.,
hb, 162,
31) Folge von 6 numerirten Radirungen mit Ran-
Kenwerk, Auf dem ersten: Frises propres pour
les peintres, seulptours, orfivres ete., nouvell
‘ment inuentées et granéos par P. A. Ducercesu.
Unten A Paris, chez J. Mariette, rue Saint
Jacques, avec priuildge da roy. Dr. 288 mill,
he i8i.
Auch scheinen die unter No. 16 erwithnten
BI. sich in einer Folge vereinigt zu finden :
‘Auf dem
42) Folge von 6 BIL mit Omamenter
‘ersten sieht man in elnem Medaitlo
Unten: A
. Langlois, rae Saint-Jacques, 2 la
ati priuilige, I. 272 mill, br. 477.
8. Catalogue d’Ornements, provenant du
Cabinet Reynard, 1846.11. — Cabinet San-
tarell i de Florence. Katalog von 1871. p. 199.
— Defer, Catalogue général. 1. 1.
W. Sehmiat,
Andruzskl. Dmitri Wassiljewitsch An-
druzski, russischerKupferstecher, empfing seine
Ausbildung als Schiller des Prof. Utkin in der
St. Petorsburger Kunstakademio, dio ihm in den
Areissiger Jahren mehrere Auszeichnungen er-
theilte. Er stach u. A. flir das im Jahre 1854
erschionene Prachtwerk : Antiquités du Bosphore
Cimmérien, gr. Fol., nach Pieard’s Zeiehnungen
le Tafeln 21 und 26—36.
5. CGopmunn warepiaaon» Aan ner. Il CoG. ana
xysom. (Materialien 2uz Gesch. d. K. Akad. @
Kinsto zu St. Potersb.), herausgeg. von P. Pe-
trow, St. Petersb. 1865. II. passim.
Bi. Dobbert.
Andry. Frangois-Eliséo Andry, Land-
schaftsmaler, geb. in Mons (im Hennegau) am
15, Juni 1813. Er war ein Schiller von Delvaux
in Brilasel, in welcher Stad¢ or sich bis zu seinem
‘Tode am 12. Mai 1851 aufhiolt. Auf den Aus-
stellungen 2u Brilssel von 1936, 1839 und 1842,
sowie auf denjenigen des Kunstinstituts daselbst
in den J. 1838 und 1840, endlich anf der in Mons
4813 waren Werke des Kllnstlera. Er stellte mit
Vorliebo Gegenden der Maas und aus Luxe
burg dar. Von seinen Gemilden nennen wir
Ansicht des Schlosses von Montaigle; Ansicht
von Ivoir; Ansicht des Schlosses von La Roche
Alex. Pinchart.
nde Anoda, spanischer Maler,
gegen dio Mitte des 16. Jahrh, zu Burgos th
Er fertigto im J. 1565 mit Juan de Cea die Ma-
lereien im Kreuzschiff der Kathedrale daselbst
Ucide Kiinstler erhielten flir diese sowie cinige
andere dekorative Arbeiten die Summe von
1700 Maravedis.
Aneda.
&, Urkunden im Archiv der Kathodrale von Bor-
gos. — Coan Bermudez, Diecfonsrio,
Anelay. Anelay (Anely), englischer Maler
in der orsten Hilfte des 18. Jahrh.
Nach ihm gest. von W. Hl, Egleton die
Nm. 1-4
1) Rev. J. Bromley, sitzend. Mit Autograph. 4.
2) Samuel Dunn, Wesleyaner, Geistlicher zu N
tingham. Mit Autogt. 4
3) James Everete, Wesleyaner, Prediger zu York,
Sehriftsteller. Mit Autogr. 4.
4) Won. Gritnth jun., Wesleyaner, Prediger. Mit
Autogr. 4.
W. Engelmann
Anesi. Paolo Ancsi, Landschaftsmaler und
Radirer, lebte zu Rom in der ersten Hialfte des
18, Jahrh. (gob. wahrscheinlich um 1700); et
Es
selbst nennt diese Stadt seino Vaterstadt.
sind wenig Nachrichten von ihm tibertie
Lanzi gibt vor, in Florenz viele Werke von sci-
ner Hand geschen zu haben, auch nennt er ihn
den Lehrer des Franc. Zuccarelli.. Jene Gemilde
‘waron wol in Privatsainmlungen; tnd wabrschei
lich hat Anesi einige Zeit in der Hauptstadt vou
‘Toskana sich aufgehalten und dort gearbeitet:
doch ist es ein Irithum, wenn ihn Andresen auch
dort geboren sein lisst. Sicher aber ist, dass er
in Gemeinschaft mit Antonio Bicchierai und Nic-
colo Lapiecola in der Villa Albani vor der Ports
‘Salara in Rout drei Sile mit staftirton Landschaf-
ten in Freseo bemalt hat; man lest daselbst
Paolo Anesi fece 1761. Es sind Arbeiten im Gi
schimack des Locatelli. Auf den Pilastern eines
anderen Sales malte or Baume mit Vgeln,
Dio Bilder des Anesi werden oft mit jenen des
Giovannl Panini vorwochsolt und sind jetzt sel~
ten; man trifft deren nur in zwei kleineren der
bekannten Sammlungen: drei auf Schloss Sagan
mit der Jabrzahl 1766 und vier kleine Land-
sehaften in der Galerie Hohenzollern-Hechingen
zu Lowenberg. Vier ihm zugeschriebene kleine
Gemillde auf Leinwand, Landschaften mit a
tiken Baulichkeiton und verschiedenen Figuren,
wurden 1667 in Amsterdam verkauft {noch er-
wiht in der Sammlung Lambert ten Kate,
welche 1776 verkauft wurde); zwei andere
vanien in Paris 1776 in der Versteigerang Blon-
4 de Gayny um 120 Livres zugeschlagen.
Inder Sammlung des Joh. Konrad Spengler, die
159 in Koy mum Verkauf kam, bofan-
asic mebrere Bleistift- und Bisterzetchnun-
fearon unserem Kiinstler.
Lanai, Storia pittoriea. 1. 248, — Vast, Itine-
ris istruttivo di Roma, 1804. p. 203. —ioet,
Gators of maamlyst van Sehilderyen, IT
GI. — Defer, Catalogue général des Ventes
lignes. Tableau. I. 104, Estampes. I. 70.—
Barbier de Montault, les Musées ct Gale-
es de Rome. 1870. pp. 471. 478, 483. 485.
Nagler, Monoge. 1,497.
Alter. Pinchart
You ihm radirt und gestochen
1-12) Namerirte Folgo von 12. Landschaften:
Vue vedute Inventate et da Paolo
Ate, Rome. Dedicate AM Bio 0 Rio Preiic
TSg.. Cardinale Gioseppe Renato Tmperiall,
Aum 1725. qu. 4.
1 Mit den Nen.
UL Die Nm, entfernt, auf dem Titel 1748.
N)Landschaft mit Gebiuden, In der Mitte t
és Mann einen Sack auf dem Ricken; vorne
Jaks ein Wirthshaus. Bez, Pauolo Anesl fn. ¢
qa.
N)Gekngige Landschaft, mit Gebiuden; im Yor~
depunte cin Pluss, "dara ela Ka KL
landehaft. Anf einer Anbiihe bet einem Banme
tel Figuren, links zicht ein Mann einen Kabn
ovoanfwirts. gr. qu. 4.
ibe Gebirge , -woranit einige Gebiude sich bo-
fodeo, vom Meete eingesehlossen ; fm Vorg
sks der Theil eines Kahnes mit zwel Figuren,
\etalb derselben sinkt die Sonne tn’s Meei
th gu. Fol,
Tgliseke Landschatt, vorn in der Mitte: zwel
stueade Manner, rechts im Grunde ein Hirt mit
er Sehatheerde. qu. 4
'Hsineken, Diet. — Le Blane, Manvel. T.
J.B. Wessely.
lufso, Jacopo Anfosso, Gemmen-
‘eceiter von Pavia im 16. Jahrh., von dem sich
‘ee Werke mehr nachweisen Tassen, der aber
‘ne Zeit in grossern Anschen gestanden haben
eeu Er war bei zwei Pipsten, Pius V. und
Segoe XII, in Gunst, wie wir aus seiner Grab-
“iit enehen, die uns in einer Briofsammlang
he 180 erhalten ist. Diesclbe gedenkt anch
“et Geichicklichkeit im Sehnitt der Edel-
Srieund berichtet, dass er im Alter von 80 Jah-
‘im J. 1385 gestorben sei. — Giulanelli cr-
{Get des Meisters in setnem Werke ther die
Scopelschucider nicht.
+ GeGndscbrit bel Bottari, Raccolta di Let-
‘ere ete, Roma 1754—73. Y. 241.
‘anrmo, Conte Ottavio Angarano,
Hansa von Padua, der in der zwolten Hilfte
{S17 Jahrh, in Venedig auch als Kitnstler 21
yreeewissen Anschen kam. Er malte in der
“ele derCaravaggisten, die man damals wegon|
ihrer dunklen Firbung und schwirzlichen Sel
ten Tenebristi nannte. Eine Anbetung der Hir-
teu war von ihm noch im 18. Jahth. in 8, Daniele
zu Vonedig. Nach iilteren Nachrichten ist diese
Darstellung auch von dem Grafen selber radirt;
allein Bartsch sebreibt diese Radirung nicht ohne
Grund dem Ginseppe Diamantini 2.
s Zanett!, Dolla Pittnra Veneziana. Ed. sec
pp. 494. 719. — IL Ritratto di Venezia, V
nevia 1704. p. 95. — Fr. Zanotto, Storia della
Pittura Veneziana. p. 93.
Nach ihm gestochen
Anbotung der Hitten (Geburt Christi). Oben ein
+ Gloria in excelsis Deo.
dls.
Ottaras, Angaranus Fa, ot Pinxit. P, exe, Fol.
Es gibt auch Abdriicke obne P. exc.
Man hat das sfaciebat« so verstchen wollen,
dass Angarano das Bl. selber gestochen habe;
allein es kann damit gemeint sein, dass von A.
nicht bloss die Malerel, sondern auch dic Erfin-
dung, dic Komposition herrithre. Bartsch findet
die Behandiungswoise des Stichs derjenigen dos
Giuseppe Diamantini so vollkommen gleich, dass
er nur den letzteren flir den Stecher halten kann.
B.No. 2.
Einen Stich des Diamantini hat Angarano auch
veriffentlicht
Die Republik von Venedig als weitl. Figur, sitzend,
zu thren Fissen eine Dogenmitze, ein Liwe
und cin Fallhorn. Fques Diam®, in, Ottanss,
‘Angst, Pats#, Vent, Ex, Fol. Ganz ibnlich im
Stich wie das vorige Bl.; was ebenfalls dagegen
spricht, dass A. selber dieses gestochen habe.
s. Zant, Enciclopedia If. rv. 390. —Ieineke
Dict. —'Bartseh, Peintre-Gravour. XI. 27
Ottioy, Notices.” — Nagler, Monogr. IV.
No, 2709.
* W, Schmidt.
Ange. Frangois de l’Ange oder Frang.
VAnge, Mater aus Annecy in Savoyen, geb.
gogen Ende 1675, + zu Turin 17. April’ 1756.
Noch als Kind verlor er seinen Vater Cesare
Amadeo, der gleichfalls Maler war. Den ersten
Unterricht in der Kunst erhielt er dahor von
seinem miitterlichen Grossvater André Chevil.
Er kam dann nach Turin, wo er acht Jahre lang
Ddesehiiftigt war und es zu einem gewissen An-
wen brachte, daher er auch Zeichenlehrer der
Prinzon von Garignano wurde. 1706 begab er
sich zu seiner weiteron Ausbildung nach Bo-
logna, wo er als Schiiler des G. M. Crespi ncben
den Meistern des 16. Jahrh. namentlich die Ca-
raceisten und vor Allen Franc. Albani studirte,
Die wenigen Gemillde, welche von seiner Hand
noch vorkommen, moistens religtdse Daratellun~
gen kleineren MaGstabs, zeigen denn auch einen
nicht ungeschickten Meister im Charakter der
Bologneser Schule, withrend die hitbschen land-
schaftlichon Griinde insbesondere an Albant er-
innern. Noch von Bologna aus versah er Turin
mit Bildern von sefner Hand; so malte er ftir 8.
Francesco di Paolo zu einem Mittelbild des Da-
niel Sayter die Seitenstiicke mit Heiligen und
cine Ausgicssung des hl. Geistes fiir den kinigl.
Palast Rivoli. Er war dann lange fiir dio Mar-
chesi Lucatteli thitig, die ihn in thr Haus auf-
genommen hatten. Endlich 1735 trat er in den
Ofden von 8. Filippo Neri cin und verbrachte
hier don Rest seines Lebens. Er war Ebronmit-
glied der Accademia Clementina zu Bologna. —
Crespi und dor Fuhrer von Bologna (8. unten)
aithlen seine Werke auf.
1s. Crespi, Felsina Pittrice. 11. 271—273, —
G.P. Zanotto, Storla deli? Accademia Clemes
tina, TL. 331, —'Pitture ete, di Bologna, 1792.
pp, 11. ML. 187. 220, — Bartoli, Notiza ot
26. — Lanzi, Storia Pittorica. V.
Nach seiner Zeichnnng gestochen
1) Bildnisse der Grafen und Herzoge von Saxoyen.
Gest. von G. Tasnidre. Fol.
2) Das Titelbl, fir die Gedichte des Delfino. Gest.
von B, Picart, 1730, 12.
4. Heineken, Dict,
Angel. Philips Angel, Maler, Radirer und
Schriftateller um die Mitte des 17. Jahrh. xu
Haarlem, wo er 1639 in die St. Lukaszunft cin-
geschrieben wurde. In den Akten vom 2. Dez.
1632 wird or erwihnt als sonderschriftheer+
(Vizesekretiir), wozu in der Gildevorsteher Sa-
lomon de Bray ernannt hatte. Nach der Ueber-
siedelung von J. de Volder nach Amsterdam
wurde er den 7. Juni 1643 zum Sekretiir bestellt.
Nach verschiedenen Registern staminte er von
Middelburg und vorheiratete sich 1642 mit einem
Haarlemer Miidchen. Im J. 1642 gab er cine
Scbrift heraus: Lof der Schilderkonst (tot Ley-
den ghedruckt by Willem Christiaens, wonende
by de Academie, Anno 1642), die Houbraken
(Do groote Schouburgh Il. 4) erwithnt. Das sehr
sehr seltene Werkchen ist mit einer anonymen
recht hiisslichon Titelvignetto ausgestattet, dic
Malerei in quasi klassischer Tracht mit Palotte,
Pinscln und Malerstock in der einen Hand, die
andere auf ein architektonisches oder perspek-
tivisches Gemillde gelehnt. Aus der Widmung
des Verfassers (an Johan Overbeck) ersicht
man, dass er diese Abhandlung am letztvergan-
genen St. Lukastag vorgelesen hatte. In einer
Bemerkung wird eine zweite Auflage des
Workes in Aussicht gostellt und dazu gesagt,
dass er an einem ausgedehmteren Werke der-
selben Art arbeite. Weder das Eine noch das
Andere scheint zu Tage gekommen zu sein.
Dic Vermuthng, A. sei von Haarlem nach
Leiden ibergesiedelt, beruht allein auf dem Um-
stande, dass cr dort im J. 1644 Malercien ange-
Kauft hat, also auf sehr schwachem Boden. Siche-
rer und atch von grisserem Belang sind die erst
unlingst im Reichsarchiv des Haag’s entdeckten
‘Thatsachen. Danach befand sich unser Kiinstler,
im J. 1646 im Dienste der ostindischen Handels-
gesellschaft zu Batavia und fm J. 651 an Bord
Philips Angel.
des Fahrzeuges, das den Rathsherrn Joh. Cunius
als Gesandten ‘an den persischen Hof brachte
Angel war damals Agent der genannten Gesell-
schaft. Die Gesandtschaft langte im Dezember
des Jahres in Persion an, besuchte die berithmtea
srsepolis und erreichte am 27. Fe-
Hauptstadt Ispahan, wo Avge!
seinen Anweisungen zufolge als Haupt des I
delskomptoirs der Kompagnie anftrat. Es scheint,
dass or sich in dieser Eigenschaft Mandlungen 1
Schulden kommen liess, derenwegen er zur Ver-
antwortung nach Batavia gerufen wurde. Er et-
fe jedoch, als er den Riickweg mit der
Gesaudischatt antreten sollte, und man gab ihn
anheim, den Dienst der Handelsgesellschaft 1
vorlassen und als Maler in den des Schab's za
treten oder nach seiner Herstellung zur Verant-
wortung nach Batavia zuritekzukehren. Er that
das Erstere und machte im November 1653 einen
Besuch an dem Hof, wo er cine fiirstliche Klei-
dung und 6000 Gulden zur Bestreitung seiner
Kosten, oder, wie er selbst schrieb, fitr ff
Kleine Bilder’ empfing. Er nahm nun seinea
Wohnsitz definitiy 2u Ispahan, woselbst er vo
Zeit zu Zeit fiir den Kaiser und die Grossen des
Reichs malte und stets fitrstlich belohnt wurde,
da der Schah selbst malen lernen wollte und un-
serem Angel sehr gewogen war. Auch der Rei-
sende J. B. Tavernier nennt zwei hollindische
Maler, Angel und Lokar, dic den Schah im
cielmen unterrichtet hatten (Les six Voyages
de J. B. Tavernier, Ausg. von 1679. I. 562
Dagegen hatte Angel immer Verdriesslichkeiten
mit dem Chef der Handelsangelegenheiten der
Gesellschaft in Persien, der es durchsetzte,
er doch noch nach Batavia zur Verantwortung
fiir sein Verfahron zuriickgerufen wurde. Im
5.1656 dort angelangt, scheint er sich gentigend
gorechtfortigt zu haben; denn, obschon er doa
ist der Kompagnie ve i
gesprochen und bekleideto hicrauf zu Batavia
ausgezeichnet zu haben scheint, da er wiederun
tur Rechonschaft gezogen und abgesetzt wurde.
Im Juni 1662 war er noch zu Batavia, kebrte aber
vielleicht nach den Niederlanden zurtick; dea
im Haag wurde 1742 cin Gemiilde,
einigen Vogeln, bez. P. Angel 1
verkauft.
Daraus lernen wir zugleich
soweit kennen, dass er Innenansichten und Stll-
leben malte, Ein Interieur mit Hithnern wunle
den 6. Aug. 1777 zu Middelburg und ein Kiichev-
stiick mit Tépfen, Kesseln und Gemllsen dea
16. August 1780 ‘daselbst versteigert. Zwei
andere Bilder sind von Kramm angezcigt:
Innere eines Bauernhauses mit Stillleben und
ein Stall mit Vieh und Stillleben, beide im
J. 1849 zu Leipzig verkauft unter dem Ni-
men D. Angel, worunter vermuthlich unset
Maler gemeint war. In der Galeric Snermonit
Philips Angel
——— _ Angelou.
3
zu Aachen erwihnt W. Biirger cin Gemilde von
ihm: Todte Vogel auf einer Tafel mit dem Na-
men und der Jahreszahl 1650.
‘Von ihm radirt
1) Brustb. eines Grelses mit grossem Barte. Links
oben: P. Angel. 1637. H. 53 mill, br. 50—
s, Bartsch, Oeuvre de Rembr. I. 179. No. 102.
— Claussin.’ p. 168. No. 103.
Dies Bl. kommt auch im blossen Aetzdruck
‘vor. Es ist im Geschmacke Rembrandt's radirt,
jedoch kein Metsterwerk.
2) Bin Bauer, im Grunde Landset
fee. Kleines Blittchen.
+. die im Text citirten Werke von H.
Bartseh, Nagler. — Kramm, De Li
ete. 1. 18; Aanhangsel. p. 3. —'A. va
Willigen, Les Artistes de Harlem 1870. p..
'T. v. Westrheene u. W, Schmidt,
Angel. José Ximenes Angel, spani-
seher Maler zu Toledo vor und um 1700, Schiller
des Antonio Rubio. Er malte 1692 einen hl. An-
tonius fiir S. Bartolomé daselbst, und nachdem
ex 1695 nach dem Tode des Claudio Coello zum
Maler der Kathedralo von Toledo ernannt wor-
den war, schmilekte er noch 1706 die Einstedelot
éer Madonna de los Remedios zu Sonseca mit
Fresken aus dem Leben der hl. Jungfrau,
+ Fiorillo, Geschichte der zeichn, Kinste. 1V.
47.
Angel. Fray Angel, spanischer Kupferste-
cher ita 18. Jabrh., Mitglied des religibsen Ordens
vom bl. Hieronymus.
‘Von ihm radirt und gestochen
‘Titetbl. zu: Fray Leon Benito Martin, Historia del
subterraneo Santuario del Real Monasterio de
Santa Engracia de Zaragoza, 1737.
+ D.5.Zapater, Apuntes acerca de Ia escuela
aragonesa. Madrid 1859,
Lefort.
Angelelll. Giuseppe Angelelli, Maler,
Soha des Romers Pietro Angelelli und der Ca~
rolina Grifoni aus Florenz, geb. zu Coimbra in
Portugal 7. Dez. 1803. Sein Vater, aus einer
vornehmen und wolhabenden bolognesischen
Familie stammend, sah sich, da er zu Rom im
Rufe eines Jakobiners stand, zur Flucht geawun-
gea. Die Mutter, gleichfalls aus vornchmem
Hause, besonders fiir Musik begabt und darin
ser ausgebildet, wurde an don Hof nach L
toa berufen und dort die Lehrerin einer Tochter
des KOnigs. Hier vermilte sie sich mit Ange-
tei
Die Jugend des Sobnes Giuseppe fel in stiir-
mische Zeiten: die Eltem gingen 1807 mit der
portagisischen Knigsfamilie nach Brasilien, hiel-
tea sich bis 1816 io Peru auf und bereisten dann
Meyer, Kenstler-Lexitos. IL
durch zwei Jahre Frankreich und England. Un-
ter diesen Umstiinden litt die Erziehung Giu-
seppe's; als er 1818 nach Florenz kam, konnte
er kaum spanisch und franzUsisch reden und
schreiben und noch weniger italienisch , 80 dass
er der letzteren Sprache, obgleich er spliter fast
| immer in Toskana lebte, nie ganz miichtig wurde.
~ Seine Eltern, die nun ihren festen Wohnsitz
in Florenz nabmen, schickten ihn, da er eine
grosse Neigung flr die schinen Kitnste zeigte,
Hin die Zeichenschule der Akademie, wo er als-
bald grosse Fortschritte machte und bei ver-
sebiedenen Konkursen den Preis erhielt. Er
wiire wol einer der besten Schiller des Pietro
Benvenuti geworden, wenn nicht seine Laufbahn
eine besondere Richtung genommen hiitt.
Als niimlich 1827 der Archifolog Rosellint im
,|Auftrage der Regierung eine Expedition nach
‘Aegypten (in Verbindung mit jener, welche Prof.
Champollion Figeae flr dio franzisische Regio
.|rung) unternahm, wurde A. als Zeichner zum
Mitglied derselben gewiihlt. Sofort machte or
sich zu seiner Uebung daran, die igyptischen
Monumente, welche sich im Florentiner Musoum
befinden, zu zeichnen, wobei ihm seine unab-
hiingigo Stellung sohr zu Statten kam. Diese
Zeichnungen haben durch die treue Wiedergabe
der Umrisse, das Festhalten des Charakters und
durch ihre Bestimmtheit einen besonderen Werth.
Und da Rosellini ihn vor und withrend der Reise
im Lesen der Hieroglyphen unterrichtete, 60 er-
warb er sich in dieser Arbeit eine meisterhafte
Geschicklich}
Die Dauer der Expedition war nur kurz be-
messen (vom 31. Juli 1828 bis Januar 1829), die
Reise selbst weit und beschwerlich, und doch
bereicherte A. die Sammlung des Roscllini mit
mebrals 1400 meist kolorirten Zeichnungen. Diese
Zeichnungen, die er dann fr das Werk des Ro-
sellini I Monumenti del Eyitto ¢ della Nubia
fizte, befinden sich zum grissten Theile in den
Uffizien in Florenz; einige (darunter aqua-
rellirte Skizzen aus verschiodenen Gegenden
Acgyptens) besitzt sein Sohn, der Professor An-
tonio A.
In seinen Freistunden machte A. die Bildniss-
skizzen der verdienten Manner, welche an dieser
Expedition von italienischer und franzUsischer
Seite Theil nahmen. Von diesen recht gelunge-
nen Entwilrfen ist das Bildniss Champollion’s in
cinem Nachraf, den ihm Rosellini widmete, litho-
graphirt verdffentlicht worden. *
‘A. hatte den Godanken gefasst, alle diese Por-
trits in einem Gesammtbilde der Expedition zu
vereinigen, dessen Schauplatz das Ufer des Nils
sein sollte, Im Auftrag des Grossherzogs kam
dies Gemillde zu Stande und wurde 1856 in dem
Aegyptischen Museum zu Florenz aufgestelit.
‘Ausser diesem Gemilde vollendete A. auch das
Bildniss seiner Gemalin, sowie das seinige, wel-
‘ches jedoch unvollendet biteb.
Lebhaften und erregbaren Geistes, wio A. war,
5
verlegto er sich auch auf das Studium der ex-
akton Wissenschaften und versuchte sich nun in
allerlei Experimenten. So bemithte er sich unab-
lissig einen neuen Motor au finden und setzte
dabei sein Vermigen und seine Gesundheit ein,
Ermlldet durch eine schleichende Brustkrank-
heit starb er in Floronz am 4. Nov. 1849.
'. Guglielmo Enrico Saltini, Giuseppe Angelell
Ricordo biograico. Firenze 1866.
J. Cavaltuec.
Angeletti, Pietro Angeletti, Maler zn
Rom im 18. Jabrh. um 1758 und 1786. Von ihm
sind einige Frosken in der Galerie und in der
Villa Borghese: dort Vershnung der Venus und
Pallas, hier eine Deckenmalerei mit der Fabel
von Apollo und Daphne.
‘Nach ihm gestochen
1) Alox. Borgia, Er2bischof von Firmo 1683—
1764. Malbfgur im Lebnstuble. P. L, Bom-|
belli sculp. 1771. Fol
2V Ala
von A. Cunego. 4,
3) Vicarit Christi Urbani Pape VIII. Pedes oscn-
laturas 8. Joseph a Cupertino sublim{s in acre
fertur. Pet. Angeletti inv. et del. Pet. Bom-
belli sculp. sup. lic. 1767. Fol.
Heineken, Dict. — Zant, Enclel. — Bar-
dier de Montault, Les Musées et Galeries
de Rome, p. 360. 493,
. W. Schmidt.
Angeletti, Alessandro Angeletti, Radi-
rer gegen das Ende des 18. Jahrh.
4 Bl. im: Felice Giorgi, Descrizione Istorica del
Teatro di Tor di Nona.’ Roma 1795, 8. Gemetn-
sam mit Tom, Piroli.
8. Fassli, Neve
1 de Sol
iniac. Gest.
W. Schmidt,
Angell. Jacopo Pieri Angeli,
und Arehitekt von Siena um und ‘nach 1400.
Von ihm wird (1416) urkundlich eine Zeichnung
erwiihnt, die er nach 1408 zu einem Brunnen auf|
dem Stadtmarkte zu Siena fertigte und dann
auch um 2000 Goldgulden ausfihrte (nicht mohr
‘Auch noch andere Arbeiten von ihm
dorselben Quelle (1419) genanut. An
seinen plastischen Figuren wird der heitere Aus-
druck und die Treffichkeit der Gewandung her-
vorgehoben,
5. Della Valle, Lettere Sanesi ete. Il. 163
Angeli. Ale: ndro Angeli, Bildhauer
und Giesser zu Ferrara im 15. Jaheh., der jotat
aur noch urkundlich bekannt ist. Denn mehrere
Bronzestatuen (der Gekreuzigte, die hh. Maria,
Johannes ete.), in der Kathedrale daselbst 1499
aufgestellt, die ihm Ofters zugetheilt worden,
‘sind nicht von ihm.
5. L.N. Cittadella, Notizie relative a Ferrara.
146,
Angell, Lodovico Angeli, Maler von Pe-
rugia um 1481—1506, s, Lodovico,
_Battista Angeli del Moro.
Angeli. Dio Angeli (eigentlich Angolo,
wie sich zwel derselben auf ihren Radirungen
selbst bezeichnen; doch ist die Lesart Angeli
mit dem Beinamen del Moro,
Kiinstlerfamilie von Verona. *
Battista Angeli dol Moro, der Aclteste
der Familie, Maler und Kupferstecher daselbst
in der zweiten Hilfte des 16. Jahrb. ¥on seinen
Lebensumstiinden ist fast Nichts bekannt, auch
Geburts- und Todesjahr sind uns nicht tiberli
fert. Selbst Uber seinen Namen, von dem sich
verschiedeno Lesarton finden, bleibt cine gewisse
Unsicherheit. Als Vorname ist bisweilen Gio-
vanni Battista angegeben; doch heisst er in den
lteren Quellen immer nur Battista. Seine Ku-
pferstiche sind gez. Battista del Moro, Batt. detto
del Moro, Batt. cognomento del Moro, aber auch
cinmal Battista d'Angolo. Sein Sohn Marco
nennt sich stets Marco Angolo, und letzteres
scheint der eigentliche Familienname gewesen
au sein. Ungenau schreibt Vasari Battista d’Ag-
nolo (offenbar hielt er dies fiir den Vornamen
des Vaters), Ridolfi d'Angolo otc.: neuerdings
wird gew0hnlich d’Angeli angegeben. Den Na-
‘men del Moro nahm Battista von seinem Schwie-
gervater an, dem Veroneser Maler Francesco
‘Torbido gen. il Moro, dessen Erbe er auch war.
Fillschlich nennen ihn Bartsch Jean Baptiste
a’ Angeli und Huber (Manuel des Curieux. LHL. 155)
Angeli del Moro surnommé Torbido. — Auch
tiber seine Lebenszeit haben wir nur ungefiihre
Angaben: Vasari berichtet in der zweiten Aus-
gabe seiner Biographien (1568) nicht bloss vou
seinen Arbeiten, sondern auch schon von der
‘Thittigkeit seines Sobnes Marco; Battista war
also damals zum Mindesten 40 Jahre alt und spii—
testens Mitte der zwanziger Jahre geboren. Was
die Zeit seines Todes anlangt, so erwilnt der
Veroneser Adriano Valerini, sein Zeitgenosse,
in einem Buche von 1586 (Le Bellezze di Verona.
p. 103) unter den Verstorbonen einen Battista
Ambulo detto dal Moro, und os ist sehr wahr-
scheinlich, dass damit unser Battista Angolo ge-
meint ist; allerdings milsste er in jenem Jahre
noch nicht seit lange verstorben scin. Darnach
ist kaum denkbar, dass sich die Angabe Ber-
nasconi’s (s. Literatur), das Testamentdes Ktinst—
lors vom 11. Mai 1610 befinde sich noch im Archiv
des stidtischen Hospitals zu Florenz, wirklich
auf unseron Meister beziche; es muss dasselbe
von einem anderen Meister ihnlichen Namens
herriihren, Wiire die Annahme richtig, so hiitte
Battista jedenfalls ein sehr hohes Alter erreicht.
Da dieser sowol in Konkurrenz mit Paolo Vero-
nese im Dome zu Mantua als gemeinschaftlich
mit ihm in einem Palaste zu Murano malte, so
war er dessen Zeitgenosse und mag wie dieser
noch innerhalb des 16. Jahrh. gestorben sein.
Dass er noch nicht 30 Jabr alt aus dem Leben
geschieden sol, wie auerst Florent le Comto (Ca-
Dinet des Singularetez ete. Brussolles 1702, IIT.
Battista Angeli del Moro.
35
252) und nach ihm Andere behauptet, beruht
‘wabrecheinlich auf einor Verwechslung mit se
sem Sohne Marco, dessen frilhen ‘Tod dal Pozzo
meldet.
Als Vasari fiber den Meister berichtete, hatte
derselbe seinen Namen schon zu Anschon ge-
bracht; jener sagt von ihm, er sei so anmut
im Kolorit und so kundig im Zeichnen gewesen
dass er seinem Schwiegervater Torbido cher vor-
ausgeellt als hinter ihm curlickgeblioben sci.
Vasari nennt ihn Schiller des Torbido, der sich
selber nach Giorgione gebildet hatte: ‘doch wie
dberhaupt damals die Veroneser in Venedig ihre
Sehale vollendeten, so hat auch ohne Zweifel
Battista in Venedig seine weitere Ausbildung
eupfangen. Man merkt noch die Einftisse des,
Moro und Spuren friiherer veroneser Maler, dic.
dieser noch zeigt; daneben Zige, welche an
Brusasorei (Domenico Riccio) erinnern; allein’
deutlicher ist das Vorbild Paolo Veronese’s, bis
weilen auch Tizian’s sichtbar. So hat Battista
als Maler wenlg Eigenthilmliches, er bekundet
radem die fitichtige dekorutive Manier, welche
die Venezianer nach der Mitte des 16, Jahrh.
kemnzeichnet; allein eine anmuthigo Wirkung,
cine gewisse edie Bewegtheit der Figuren und
koloristiseher Reiz lassen sich seinen Bildern
sicht absprechen. Was Kugler von ihm bemerkt
seine Gemiilde, von einem eigenthtialich starken
Effekt, seien nicht frei von Uebertreibung, gilt
snr von einigen derselben.
Von seinen Werken, deren Vasari erwilhnt,
baben sich nur wenige erhalten; darunter ein
Paulus bei Ananias, eine Jugendarbeit des Mei-
sters in Fresko, die sich friiher fiber der Haupt-
thre von 8. Eufemia in Verona befand, spi-
‘er aber mit dem betreffenden Mauerstiick in das
Innere versetat wurde. Auch von den Malereien,
welche Ridolfi hinzufigt, sind die meisten ver-
sehollen oder zu Grunde gegangen. Battista hat|
in seiner Vaterstadt vielfach Paliisto und Fassa-
den mit mythologischen und allegorischen Fres
ken ausgestattet; bekanntlich hat sich von die-
tem sebiinen Hiiuserschmuck, daran neben Man-
tua Verona besonders reich war, nur wenig
erhalten ; aber diese seltenen Reste lassen das
grosee Geschick dieser Meister flir dekorative
Malereien, ibren Sinn flir heitere farbige Wir-
kung und schines Linienspiel der Gestalten noch
deatlich erkennen. Was sich von Battista noch
nothdiirftig erhalten vorfindet, stellt ihn nicht]
unter die letzten dieser Maler. Seine Fresken
xo den Paliisten der Grafen Canossa (Vasari),
sowie diejenigen in Helldunkel am Hause der
Pedemonti, welche Ridolfiausfubhrlich beschreibt,
Sind ginzlich verschwunden, und gerade solche
‘umfassende Bilderzyklen hitten von des Mei-
ers Vermigen die beste Keuntniss gogebon.
So haben sich nur Bruchstllcke und einzelne
Darstellungen an anderen Hiusern erhalten;
Manches, was davon Persico und Bernasconi auf-
ubbleu, mag zudem dem Meister nieht angebiren.
Tnsbesondere sind zu erwithuen : Freskoan einem
Hause gegentiber dem Palazzo Canossa, das den
entschiedenen Einfluss Paolo Veronese’s zeigt;
Darstellung aus der Geschichte Koriolan’s an
dem Palazzino de’ Bentegodi (No. 2903), wenig-
stens 1820 noch ziemlich erhalten; zwei grosse
einfarbige Fresken in 8. Stefano, Lunetten
liber den Altiren in S, Nazaro ¢ Celso; Madonna
mit dem Kinde und zwei Heiligen an einer Fas-
sade bei der Barflisserkirehe (in der Weiso des
Torbido), zwei Friese in den Hiiusern Sacchetti
— wo A. fast alle Zimmer mit heiligen und pro-
fanen Geschichten ausgemalt hatte — und Mu-
rari und Madonna an einer Fassade in der Strasse
della Disciplina.
Battista malte dann Mancherlei in Venedig,
wo er eine gute Zeit seines Lebons verweilt zu
haben scheint; wie er dahin gekommen und wie
lange er daselbst geblieben, wird nicht gemeldet.
Dort ebenfalls hat er vielfach Hiiuserfassaden
geschmlickt, aber auch Altartafeln flr Kirchen
gemalt. Nach Ridolfi und Zanetti war von ihm
in S. Maria Maggiore ein Hauptbild, Madonna
zwischen den hh. Johannes und Markus, mit
Donatoren aus der Familie Marcello in herzog-
lichen Gewiindern. Dasselbe, jetzt in der Aka-
demic befindlich, wird von Boschini allerdings
dem sonst unbekannten Frane. Alberti zuge-
schrieben und ebenso im Katalog der Akademie
verzeichnet; doch mag jene iltere Angabe die
richtige sein. Ein noch erhaltenes Gemiilde in
8. Giovanni e Paolo schreibt ihm Bernasconi
mu: Johannes der Evangelist (vielmehr der hl.
Markus) mit einigen Edellenten, welche See-
truppen in Sold nohmen. Nach ‘Temanza sind
von seiner Hand auch die Zeichnungen (mit Ge-
schichten des hl. Markus) zu den Arazzi, welche
in 8. Marco zu Venedig die Seitenwiinde des
Chors bedecken ; doch hiilt Zanetti dieselben fiir
eine Arbeit des Jacopo Sansovino. — Zu deko-
rativen Malereien, von denen nur noch wonige
Spuren erhalten sind, wurde Battista auch nach
Murano berufen, wo damals Camillo Trovisano
seinen Palast von den angesehensten Kitnstlern,
darunter Ales. Vittorin, Paolo Veronese und
Gio. Batt. Zelotti, schmticken liess, Er malte
dasolbst insbesondere den Hof (nach Vasari auch
die Fassade) aus, und zwar in Gemeinsehaft mit
scinem Sohne Marco; ein Zeugniss daflir, dass
seine Thiitigkeit zu Venedig in seine
Jahre fillt. Ein Zimmer scheint er gemeinschaft-
lich oder in Konkurronz mit Paolo Veronese ge-
malt zu haben; Moschinj meint 2war, dies habe
vielmebr Zelotti gethan, aber wabracheinlich ist,
dass alle drei Ktinstler im Inneren des Palastes
beschiiftigt geweson. Dass itbrigens A. mit Paolo
‘Veronese Sfters bei solchem Hituserschmuek in
der Stadt und im Gebiet Venedig bescbiftigt
war, meldet uns Seannelli, der den Meister kurz-
‘wog als »Battista den Schiiler Tizian’sr bezeich-
net, Doch ist von den dort genannten Malereien
Nichts mohr erhalten.
se
Battista Angeli del Moro.
Auch in Mantua war Battista thitig, und
vermuthlich au der Zeit, als er Venodig verlas-
sen hatte. Vom Kardinal Ercole war er dabin
mit drel anderen Veronesern berufen worden:
mit Dom. Riccio (Brusasorci), Paolo Farinato
und Paolo Veronese. Auch hier trat er mit die~
sem, wie schon erwabnt, in Konkurrenz; und in
der That ist seine biissende Magdalena, im Dom
zu Mantua noch erhalten, wie wenn er es dem
Paolo hitte gleich thun wollen, ganz in dessen
Weise gehalten.
Die Riickkehr nach Verona, welche wabr-
scheinlich von Mantua aus erfolgte, fillt wol in
des Meisters letzte Lebensjahre; seitdem scheint
er dort wenig mehr gemalt zu haben. Vielleicht
ist in diese letzte Zeit das schiine noch erhaltene|
Bild in S. Fermo Maggiore zu setzen: Ma-
donna mit dem Kinde in den Wolken, unter ihr
vier Heilige, ansprechend durch den Adel der
Kpfe und Haltungen und wirksam in der Farbe,
wenn auch jetzt das Kolorit, offenbar durch
Nachdunkeln, in’s Schwiirzliche spfelt. — Noch
ist ein Bild in 8. Pietro in Carnario zu Ve-
rona zu erwillmen, die vier gekriinten hh, Mi
tyrer, das vielleicht der fritheren Zeit angehirt,
sowie eine Altartafel (Jungfrau mit Kind) in der
Pfarrkirehe in dem bei Verona liegenden Be vi-
lacqua, Von anderen Gemitlden, deren Ridolfi
erwiihnt, findet sich keine Spur mehr.
Vasari berichtet noch, dass Battista viel in
‘Minjatur malte und rlihmt insbesondere ein Blatt
mit einem hl. Eustachius, dem Christus zwischen
den Hirnern einer Hirschkuh erscheint. Es kann
sonderbar erscheinen, dass ein Maler, der mit
dekorativem Geschick grosse Wandfiichen 2u
filllen wusste, auch mit miviaturartigen Darstel-
Tungen sich abgegeben habe; allein Battista war
auch Kupferstecher, also an kleine Arbeit und
feine Ausflihrang gewSbnt. Er war in beiden
Gattungen der Kunst bewandert: wie ja iiber-
haupt die Vielseitigkeit bet den Kiinstiern des
Cinquecento nichts Seltenes war. — Uebrigens
ssind seine Stiche sehr ungleich und gehdren viel-
leicht verschiedenen Epochen seines Lebens
sie sind theils mebr oder weniger frei ra-
dirt, theils mit dem Grabstichel nachgearbeitet.
‘Manche Blitter sind ihm irrthiimlich zugeschrie~
den. 8. Battista als Stecher.
s. Vasari, ed. Le Monnier. VI, 108. IX. 184,
185, IX.'282. XI. 133. — Ridolfl, Le Mar
viglie dell’ Arte etc. I]. 311—314.—Temanza,
Vite det pit celebri Architetti ete. 247.—Sean
nelli, II Microcosmo ete, p. 263.— Zanetti,
Della Pittura Veneziana. pp. 282. 283, — B. dal
Poxzo, Le Vite de’ Pittori ete. Veronesi. pp.
—70 (enthalt nur einen Auszug aus Vasarl und
Ridold). — Baldinucet, Opere. VII. 546, —
Moschint, Guida di Venezia, 1. 284. 11, 445.
— Persico, Descrisione di Verona, I. 70. 185,
196, 201. 11. 44. 65. 264. — Snsani, Nuovo]
Prospetto ete. di Mantova, p. 9. — Bern
Studj ete. pp. 317 — 340, — Kugler,
Gesch, der Malerel, 2. Aufl. IT. 64, —Burck-
hardt, Cleerone. 2. Aufl. pp. 297. 1008.
Fe. W. Unger ti. J. Meyer.
Bata Angel a Moro als Scher
BME, BAL
Battista’s Stiche sind schr ungleich. Indesser
liisst sich doch eine gewisse Ordnung festhalten
indem er niimlich von einer mehr mit dem Grab-
stichel wirkenden, hiirteren Manier zu der male-
rischoren Radirung fortschreitet. Seine Bliitter
tragen nicht don Stempel eines Kupfersteche
von Fach, indem er die Strichlagen nicht so me-
thodisch anwendet und abtiint: der Maler ist ir
ihnen eben nicht zu verkennen. Vasari berich-
tet: »50 BU. mit verschiedenen und schinet
Landschaften haben Battista Vicentino (d. bh.
Pittoni) und Battista del Moro gestochens. Da-
raus hat man geschlossen, dass er an Pitton't
Folgen mit Ruinen einen Antheil habe, doch
sind diese Bil. bloss mit dessen Bezeichnung ver-
sehen. Wabrscheinlich aber, dass er mit Pittovi
in Verbindung gekommen war, und vielleicht
dureh' das Boispicl desselbon sum landachatt-
lichen Radiren angeregt wurde. Seine Land-
schaften sind denen Pittoni's verwandt, jedoch
freier, ‘sind oberfliichlich und dekorativ im
Sinne der venetianischen Malerei behandelt,
zeichnen sich aber ifter durch eine gewisse
grossurtige Komposition aus
a) Von ihm gestochen und radirt
1) Abraham kniet vor den dret Engeln. Rechts
inten Sarah am Zelte: ruxs viprt wr yNVM
avouavrr. Fol. Feblt B, und Pass.
gr. T. No, 1961
1, Vor wa links uuten am Baumstamm,
II, Vor Appresso Luca Guarinoni.
Ohne Grund dem B. Malpizsi oder Mal-
pucei beigelegt.
2) Aufflndong des kleinen Moses, Nach Parmeg-
‘glano. Ohne Bezeichn. kl. Fol, B, 1.
Dem Batista d'Angolo zugeschrieben,
stimmt fiir Marco d’Angolo,
‘A. Meldolla hat “dieselbe Komposition aber
mit Verinderungen, radirt,
3) Judith steckt das Haupt des Holofernes 1
ck. Mit Landschaft. Angeblich nach Gi
omano. Obne Bereichn. gr. 4. B. 2.
‘Auch in Braundruck,
4) Die Geburt Cl
Gaben darbringen. Nach Parmeggl
Battista del Moro, Fol.
‘So heisst es bei Rost 1 und danach bei De
Angelis I, Sonst ist das BI. nirgends erwibnt.
5) Flucht der bl. Famille nach Aegypten in ei
reichen Landschaft, Rechts die untergehende
Sonne, Unten rechts », x, qu, Fol, Febit 8.
und Pass, Nagler. 8,
‘Unrecht von Nagler berweifelt
6) Rohe auf der Flucht nach "Aegypten in einer
reichen Landschaft. Angeblich nach Tizian.
Batis, detto del Moro. qu. Fol, B. 3.
1. Yor Apud Camosium,
Battista Angeli del Moro.
7) Das Christkind wird gebadet, Nach Giulio Ro-
‘mano, MAG. invENT. tL. now, Fol, B. 11.
1. Yor n. a. dber dem Bette und der Retusche.
§)H). Familie, dabef eine Heilige und oin hi.
Bischof, Ohne Bezeichn, Angebl. nach Parmog-
ffano und dem Angolo zugeschrieben. Xl Fol
* doctlegs ayn Hele os: lai aten
alten Stecher (Notis von We
9)Mi Jangfrau mit dem Kinde auf einem Thron,
eter ihr Gott Vator und der hl. Geist, zu bei-
dea Seiten ein Engel. Unten links die hl. Ka-
‘Marina, rechts Magdalena, Ohne Bezelchn. Fol
Fallt B. Pass, 38,
In Weigel's Katalog dor nachgel. Kupferstich-
somlung eines der grissten Kunstsammlers:
Deutichlands. III. Lefpz. 1858, No. 1404 be-
‘cbrieben und dem Battista zugetbeilt,
10) Fl, Familie mit dem kl. Johannes u, Elisabeth.
Nich der bl. Familie von Rafael (genannt La
Peri) in Madrid, jedoch mit verinderter Lané
waft. (Passavant, Raphael d'Urbin 11. 252.))
Uoten links: mAPHARL . vB tx., in der Mitte
2.x, gegen reebts: BATT. cOGNOMEN TO,
tai. xouo, Roy. Fol. B. 12.
L Vor der, Schrift’ und Grabstichelretusche
Zwischen coaxomun und zo Andet sich
dem uns vorliegendon Explr. der an-
scheinende Rest eines Punktos. Vielleicht
tat man thn zu tilgen gesucht; nfcht un-
riglich dosshalb, dass cinzelne Abdr. mit
jem deutlich ausgedriickten Pankte exi-
abel dor kl. Jo-
‘tuanes. Links hinten trocknot dic hl. Elisabeth
Tice, Bat Ang. del Moo. ol. B10.
er Gogeaeie aitei
{)Mui, siteend, mit der Linken das
‘ed, das sie umarmt, Obne Bezelchn. Angebl
ua Patmeggiano’s Zeichnung und von An~
blondirt gr. 8. B. 6. Untedeutendes Bl.
1/BL Familie, HH. Elisabeth Knieend bringt den
Johannes dem Christkind entgegen. Links
Linen ein Schafor mit seiner Heerde an cinem
fuk. Die Exfindung wurde von Manchen dem
Titian rugeechrieben. Ohne Bereichn,, aber
tach Bartsch allem Anschein mach vou A. qu,
Tags
"yj, Fame, Masia mit dem Kind slit auf einer
Seiabank, auf der ein Relief; dahinter der Ml.
Joepb. Links ein Madchen mit einem Vogel,
‘iter itm ein ‘biriger Mann. Obne Bezelehn
"3" be, 8” 3% Unbeschrleben, Im Ber
liner Kabinet dem Angolo beigelegt. (Notis von |
Waly)
‘')BL Jungfrau, rechts unter einem Baume sitzend,
ssf dem SchooBe das Kind, das den von links
limunerden kl. Johannes umarmt. Dabinter stat
eM Ellabeti, die Groppe betrachtend ; inks
fineben eine. Wiek
Chee Beseichn, He
saseben. Wien, Albertina.
'3)ML Jungéran mit dem Kleinen Jesus, der im
ii, Obst von dem K. Johannes 21 neh-
‘rm, der von Ellsabeth gehalton wird.» YHCIT
sm wono v. qu. Fol. B. 9
16) Taufe Christi, von dem bl. Johannes a. Taufer.
1 FROIT DBL KORO v. Kl. Fol. B. 4,
Radirt und mit dem Stichel vollendet.
17) Christus am Kreuze, zwischen den beiden Schi-
cher, Dabel die hi. Jungfrau ote. Figurenreiche
Komposition. Ohne Bezeicbn. Roy. Fol. B. 5.
‘Wird dem Angolo zugeschrieben ; nach Bartsch
aurfte es eine Jugendarbett sein,
18) Christus am Kreuze, zwischen zwei Engeln
Unten links Maria, rechts Johannes. Unten gege
rechts: uavista ‘paNooto, kl. Fol. Fehlt B.
Pass. 39.
‘Von KR, Weigel im erwahnten Kataloge von
1858, No, 1403 als eigenindige Radirung An-
golo's beschricben.
19) Die PictA. Christus, Maria und zwei Engel. Batts.
cognominato del Moro, Fol. Fehlt Bartsch,Pass.40.
'Es diirfte Abdr, vor dem Namen geben,
20) Der Leichnam Christi am Fuss des Kreuzes,
‘on Nicodemus und den hh. Frauen unterstlitzt
lund beklagt. 6 Figuren. Ohne Zeichen. H. 6”
6", br. 48”, Wien, Aibertina, Unbeschriel
21) Grablegung Christ y
Tinks die hi. Jungfrau von den beiden Marien
unterstitzt, Ohne Zeichen. H. 6” 7”, br.4"7"",
Wien, Albertina. Gegenstiick zum vorigen. Zant,
Enciel. I. 1x. 26,
22) H) Rochus mit dem Hund; ein Engel erscheint
‘thm links oben auf Wolken. Links unten Barr
cooxOMRN . TO DEL MORO, Teehts unten . #3.
Fol. B. 14.
Onne Zweifel das BI. No. 6 bei Rost, No. VII
bei de Angelis. Ohne Namen, sagt dieser; es
witd also Abdr. sor der Bezelehmung geben.
‘Im spateren Abdr. findet sich statt ». M.:
D. n, (Donato oder Domenteo Bertelli?). Vom x
finden sich noch Spuren, (Aitth. von Wessely.)
23) HI. Hieronymus, vor seiner Hatie, Neben dem
‘Tische der Liwe. Rechts auf dem Hiigel ein
Hirsch, Unten zu den Fissen des Helligen s. .
gr. qu. 4, FobitB. Le Blanc 15, Nagler, Monogr.1.
No. 1961. Pass. 41.
1. Vor Apud Camocium.
24) Bl, Blschof rubt hn Grabe, unter einem Ma-
Hlonbild, und zwischen zwei weinenden Engeln,
Angeblich nach Parmeggiano’s Erfndung.
Obne Bezeichn., jedoch dem Angolo zugeschrio-
13,
25) Dio Matter der bl. Justina, Bernardi
moneni#, Inuentor (a. b, B, Campi). Bat
Moro F. Roy. Fol. B. 15.
1. Vor Donati Rascioti for.
26) Sibylle, auf Felsen sitzend und scbreibend; nach
Techts gewendet. Ohne Bezeichn. gr. 4. B. 31
27) Perseus gibt an Merkur und Pallas die thm ge-
lichenen Waffen zurlick, Anonymes BI. Wird
dom A. zugeschricbon und die Erfindung der
Fr. Primaticeto. kl. qu. Fol. B. 17.
28) Perseus vermalt sich mit Andromeda. Ohne Re-
zelchnung und Gegenstiick zum vorigen. KI. qu
Fol, B. 18,
28) Das Opfer an Jupiter, dessen Statue auf sinem
und Mer-
urs. Ohne Bezeichn. Dic Erfindung wurde
dem Gul, Komano zugeschrieben; Bartsch aber
‘laubt ber, dass es von dem Erfinder der beiden
Norigen Bil, herribre, zu denen es zm gehoren
scheint. kl qu. Fol. B. 19,
Simatliche 3 BU. gehiren Eine Kine
aan, ob jedoch dem Angolo, ist nicht sicher.
38
Battista Angeli del Moro.
80) Vulkan arbeltet in seiner Schmlede; hinter fhm
zur Linken Amor. Ohne Bezeichn., aber dem A.
augoschricben. ki. Fol, B. 21.
31) Sitzender trunkener Silen, von Nympho und
Satyr unterstitt, Ber. ». m. 4, Feblt B. und
Pass.
31a) Eine zwischen Biumen sehlafende nackte
‘Nympho von einem Satyr dberrascht, Armor klet-|
tert einen schiofen Baum hinauf. Obne Bezelchn
HW. 4” 9", br. 67 4", Unboschrieben, In Berl
‘dem Angolo zugeschrloben. (Mth, von Weusely.)
432) Die vier Jabreszeiten, durch die Bildsiulen der
Flos, Pomona, des Bacchus und H
sentirt. Ver, Estas, Autumnus und
den sich unten an den Statuen, Jul. Rom. am
Pledestal des Winters. Nach Giulio Romano.
Oben in der Mitte 8, ¥, gr. qu. Fol. B. 22.
Die spiteren Abdr. sind ganzlich in der Art
Bat, Franco's mit dem Stichel retuschirt.
fagler, Monogr. IV, No. 518, beschreibt
wahrschoinlich dasselbe BI. Nach seiner Angabe|
‘yon einem alten Franzosen radirt, Wol eln Irr-
thum,
88) Landschaft mit Venus und zwei Licbesgittern.
Nach dem Meister F. P. (Franc, Parmeg-
giano?). gr. qu. Fol. Feblt B. und Pass. Le
Blane 21. Nagler 10. Katal. Sykes.
‘Angebiich soll im zweiten Druck das Monogr.
des Angolo vorkommen.
34) Retche Fluss- und Berglandschaft, in der links
Moses mit den Gesetzestafeln herabschreitet,
rechts oben (ott in den Wolken erscheint, Ohne
Beretchn, H. 7” 2”, br. 10" 8”, Unbeschricben,
Wien, Alberti
35) Landsehaft mit Venus und Amor. Zufolge
Bartsch nach Tizian. Unten auf einem Stein:
Battista Moro Veronese F. 1562, Gleiche
Griase wi das vorige. B. 27.
Bartsch erwihnt nichts von der Bereichn., es
gibt also Abr. vor dersclbon.
36) Landschaft mit dem Liebespaar links (Jupiter,
der eine Nymphe umarmt?), reehts ein Hirt mit
faut Kihen, Mitte eln Fluss. In der Eeke
Jinks unten m, 4. H. 6” 1", br. 9” 10", Feblt B.
Pass. 43, Nagl
37) Landschaft mit dem Dambirseh. In der Mitte
unten m. . qu. 4. B. 23.
38) Landachaft mit grossem Fluss und verschiede-
non Thieren. Links unten n. s gr. qu. 4. B.24.
39) Landschaft mit dem sitzenden Hirten tind der,
Schafherde und zwei Hirsehen am Waldsaum.
in der Mitte das erste Zeichen. kl. qu.
It B, und Pass. Nagler 1. No. 1677
. Links gehen ein Mann und eine
Frau eine Anhohe herunter. Rechts mebrere
Figaren und cin von zwei Ochson gezogener|
Karren, welter hinten eine Stadt an einem
Flusse. Jedoch von Angole.
4H. 221 mill,
41) Landsehatt it er Ki
einer Frau gemelkt wird
folge Bartsch nach Ti zi
Ohne Bezcichn, Zu-
Wd, qu. Fol. B. 25,
42) Landsehaft mit Kihen, von denen eine von
‘einem Manne gemelkt wird. Zufolge Bartsch
ch iner Zelchn. von Tizian, Nicolo Nelli
oxo. gr. qu. Fol. B. 26,
TI, Noch mit Batista del moro Ver. F.
schirt,
Sollte es
Retu-
jeht auch Abdr. vor der Adr, gebon?|
43) Der grosse Hichenbaum am Strando des Meeres,
den dle Winde in Form von Kinderkipfen a:-
blasen. Auf einer Tafel in der Mitte unten
Firmissima convelli non posse
Sle sacra» guereus firmis radicibus extat,
Sieca licet uenti concutiant folla.
Rechts unten... H. 10", be. 6” 8”. Un-
besehrieben.
44—47) Vier Darstellungen, nach Art dor Pasto-
it Rainen und landlichen Gebinden. In
it man drel Wa
offene Thir eines Hanses drei Minner am Tische,
wol Christus und die JOnger zu Emaus. Act
einem anderen Bl.: Aprosso Gio, Franc, Cam
cio, H. 72”, br. 10" 9",
Diese radirton BIl, ohne Bezeichn. werden in ,
Katal, Malaspina Il. L41 dem Angolo beigeles
48) Heinrich I. son Frankreich, Halbfgur met
rochts, HENRICYS . 1. GALLONS . REX. cHBI-
Links unten Batt® ditto del Mor.
49) Bildniss eines langbirtigen Generals, Halbt.
‘in einem Ovale umgeben von allegor, Figures,
Eine Kartusche unten zeigt Spuren wie ror
einer ausgoschliffenen Insehr. Obne Bezeicha,
Scheint das Titelkupfer eines Buches. Auf der
Rckelte ein ital. Gedicht mit der Aufschrif.
DIM, LIVI0 CORALDO
DALOxrao,
Anfang: So bauer Vanimo puro — — Schluss
tienlo anco per primo Per bout,
ahi altri Orsini. HL. 9” 40", br, 6" 9". Unbe-
schrieben. Wien, Albertina.
50) Romulus und Remus von der Woltn gesiug.
11, now .1v, Nach Giulio Romano, Kl. qu.
Fol. B. 29.
1. Vor. » anf dem Stein links unten,
51) Die Vestalin Tuccia beweist thre Keuschbelt.
‘Ohne Bezeichn., jedoch dem A, zugeschrieben,
Die Zeichnung wurde dom Parmeg giano odct
‘dem Bern, Campi beigelegt. 1, Fol. B, 30.
52) Ein Mann trigt in einer Butte drei seiner Ki-
der nach rechts. Eines derselben nimmt ihm dea
Mut vom Kopfe, ein anderes hetzt einen Hund
mit Ruthen. Spesso al fighinol d'ingiusiar bal-
danza, da il sostegno del padre ¢ Ia possauiza. —
Ap. Givan, Fr, Camoeio. Ohne Bezelchn., aber
dem A. zuerkannt, Die Zelchnung wurde dem
Tiztan 2ugeschricbon. gr. 4. B. 32,
53) Der Ruf, eine gefligelte Frau auf einem Globus.
Links unten die Tugend, rechts das Laster als
Satyr. Batt®, cognominat, de Moro. Unten im
Rande Jo son eolel ete. KI. Fol. B. 33.
54) Der Sieg und der Friede, als weibl. Figuren,
sich einem Kinde nahend, das zwei weibl. Figu-
ren in den Armen halten.’ Ohne Bezelehn., aber
dem Angolo zugeschrieben. qu. Fol. B. 34.
IL. Links unten B. franco fece hinzugefigt
55) Der bestochene Richter von der Gerechtigkeit
‘und Massigung verlasson, Auf einer Tafel Uber
si ic pretio turpi ete. Auf
Judicium corraptum.
Unter den beiden allegor. Figuren: geminae fu-
siore sorores. Ohne Bezoichn. gr. qu. Fol. B. 35.
Nach Rechberger von Marco d’Angolo.
1. Vor den umfassonden Grabstichelarbeiten
und der Adr.: Clandlj duchet} forms.
i Holsschaitt tit Kleines Ve
indorangen.
56) Die Schlacht. Tm Vordergronde ein Helm.
‘Theil der Constanti
Bin
seblacht von Rafael. Ra-
Battista Angoli del Moro
Giulio Angoli. 39
dirang. gr- qu. Fol. B. p. 200 und bel Orazlo
Farinati 6. Pass. p. 180, Rost 4. Do Angelis V.
1. Vor der Adr. des Camocio,
IL Mit dieser.
I, Dieselbe zugelegt.
Rost No. 4 sagt: Mit den Namen Rafae’s
1. Battista's und der Adr. des Camocel. Mir
tunbekannt, ob dies nfcht etwa ein Irr-
ham. Danach gibe es noch eine Abdrucks-
zattung.
it Unrecht einem der beiden Farinati
sugeschrieben.
57)Die Nabscbule, Eino Frau untorrichtet jungo
Midchen, Obne Bezeichn. H. 5” 3", br. 67 11",
Feit B.'und Pass, (Nolis von Wesvely).
1. Vor der elngestochenen Jahrzahl 1554.
58) Allegorie.. Eine Frau, links hinschreitend, or-
halt sich die Nase mit der Linken und dffuct mit
der Reehten eine Truhe, aus der Seblangen und
Geviim kommen, Dabinter links eine andere
Fra, eine Fackel anzUndend; rechts ein Jugend-
leher Satyr. Obon der Thicrkrels mit Apolo ete.
Links unten: 2.0. 9., von Fr. von Bartsch
7
feisen: Zuan Bat, Moro. Diese Bezeichnung
1st aber fir Angolo fremdartig. H. 14”, br. 89".
Wien, Hofbibliothek. Dasselbe erwahnt in Wei-
eT Kunstkatal, No, 19701 und Passav. 42.
Im spiteren Zustand {st rechts elngestochen :
Im Dresdener Kabinet werden nach Mitthell
wen L, Gruner dem Meister noch folgende BIL
rmeschrieben, die keine Bezoichnung tragen u.
tel Bartsch felon:
W/L Johannes, Christus und die Apostel. i. 8.
(0) Christus heilt den Giehtbrichigen. Relche Kom
yestion. qu. Fol.
41) Christus trelbt die Verkiufer aus dem Tempel,
€.8.
£2) Christus am Oelberg. gr. 8.
(869) 7 BIL aus der Passionsgeschichte. gr. 8.
1H) Die Sibylle (nicht das oben bez. BI.). kl. Fol.
1) Die Venus des Tizian, Tict*. in. Mit einer un-
‘éevtichen Jahreszahl. Xl. Fol.
2)/Neeiden und Tritonen. il. qu. Fol.
12)Hers, mit Lorbeerkranz, bilt Feder u. Maske.
‘inter thm Pegasus. 4. qu. Eel.
W#)DerPriede (2). Ein Jngling #Undet einen Helm
an, Nisehe. 4.
Insthamlich ihm zageschrieben:
1)DieKaryatiden, B. 16, sind von A, Faloone
10.
2)Der Tod als Vogelsteller. Roy. qu. Fol. Von
'. 36 dem A. zuerkannt, ist indessen von G. P.
Cimeriint, dessen Dedikation es im ersten
Drocke trigt
b) Nach ihm gestochen:
1)Triamph des Kelehes (Sakramentes). Oben dle
M. Dreialighlt, unten de Apostl, 1976 Ba-
tista del Moro inuentor. Oriente Coniel! fecit.
Nicola Valegtj formis. Venet!
2) Nikolaus; darunter ein Bischof und der bl.
Antontus. Gaet. Zancon dis. et ine. Kontur-
stich. In: Raccolta di 60 Stampe della pit colebri
Pitture di Verona, No. 24. kl. 4.
3) Venus oder nackte Nymphe, zwischen cinem
Flussgott und cinem Alten’ sitzend und aus
Amor's Kacher einen Pfeil nehmend. Links un-
ten nartora anit, darabor FEUER ML. Fol
Dieses Monogramm, das aus rAny ruddestehen
scheint, auf den Angolo selbst zu beziehen, wie
B, 20, "und die Ungeschicklichkeit des radirten
‘und mit dem Stichel dbergangenen Bl. durch die
‘Annahme einer Jugendarbeit zu erkliren, liegt
kein Grund vor.
8, Vasari, Bi. LeMonnler.1X.281, —
Peintre~Graveur. XVI. 173. — Zan,
UL, passim. — Le Blane, Manuol. —
Jer, Monogr. passim, haupts. 1. 1960. — Pa
savant, Peintro-Gravour. VI. 180.— Huber
u. Kost, Handb, IL. 178. — De Angelis,
Fortsotzung von Gandellini's Notizie. V. 178,
= Katal. Winekler.
Notizen von M. Thausing und L., Gruner.
W. Schmidt,
Giulio Angeli (richtiger Angolo) del
Moro, der Bruder des Vorigen, in veneziani-
sehen Kirchenregistern und Urkunden bis zum
J. 1618 verzeichnet, Baumeister, Maler und Bild-
hauer. Dass er in’ allen drei Kunsten erfahren
‘gewosen, desson rihmt or sich selber; an cinom
soiner Bildwerke in 8. Salvatore zu Venedig hat
cr sich bezeichnet: 1ULIUS MAURUS VERONENSIS
SCULPTOR PIcTOR ET ARCHITECTUS. Diese etw:
prablerische Inschrift nimmt sich um s0 seltsa-
‘mer aus, als hundert Jahre frither die Vereinigung
der drei Kiinste in Einein Meister gar nichts Sel-
tenes gewesen. Zudem hat Giulio trotz einer
gowisson Geschicklichkeit os tiber das Mittel-
miissige nicht weit hinausgebracht. Er hat tibri-
gens nur Malereien und Bildwerke hinterlassen ;
von Bauwerken, welche er ausgeflthrt, ist Nichts
bekannt.
In seiner Vaterstadt scheint er kaum gearbel-
tet zu haben, da sich dort keine Werke von ihm
finden; er kam wahrscheinlich schon in ganz
Jjungen Jahren nach Venedig, das der Haupt-
platz sciner Thiitigkeit war. Wabrscheinlich
brachto er dasolbst auch den grdssten ‘Thi
nes Lebens zu. Von seinen Gemiilden finden
sich noch mehrere in venezianischen Kirchon
(bemerkenswerth in 8. Fosea auf Torce}!o das
Altarbild mit dem Martyrium der hl. Fosca; das
Von Lanzi noch gekannte Bild der vier gekrin-
ten Miirtyror in $. Apollinare scheint nicht mehr
‘vorhanden 2u sein). Doch sind dio Malereien im
Dogenpalast bodoutender, insbesondere das
‘grosse Bild in Sala del maggior Consiglio: Der
Papst Alexander IIT. ubergibt dem Dogen in 8.
Giovanni LateranoFahnen u.s. f. zumGeschenke
(6. Stiche No. 1). Andere Bilder aus der Dogen-
geschichte sind in der Sala dello Serutinio. Hier
rtsch,
nel
zeigt sich wol Geschick, mit bewegten Gruppen
/grosse Flichen anzuflillen; aber die Zeichnung
40 Giulio Angeli_——
ist flichtig und manierirt, das Kolorit sehwach
und die Ausfibrung reizlos.
Ansprechender sind die plastischon Arbeiten
des Kiinstlers, der als Bildhauer zu den Ausliiu-
fern dor Schule des Jacopo Sansovino gehtrt
‘und von Selvatico als Sebiiler des Girol. Cam-
pagna betrachtet wird. Sio sind, wenn auch in
der Manier der Verfallzeit befangen und in der
Formenbildung oberdlichlich, doch verbiltniss-
missig einfach und mitunter von einer aumuthi-
‘gon Bowegtheit. Dies gilt von den beiden Figuren
der bh. Georg und Steplian in den Seitennischen
neben dem Hauptportal von 8. Giorgio Mag-
giore; dieselben sind jedenfalls erst nach 1610
errichtet, da orst in diesem Jahre die Fassade
fertig wurde. Ferner yon den drei Statuen Uber
der einen ThUre der Sala delle quattro porte im
Dogenpalast (Geheimniss, Fleiss und Treue),
sowie von den Statuen des Heilands und zweier
Engel nebst Relief, das den Leichnam Jesu von
einem Engel gebalten vorstellt, in 8. Stefano
(Seitenkapelle des Chors). Grdssere Arbeiten
von ihm hatS. Salvatore aufzuweisen an dem
Denkmale der Dogen Lorenzo und Girolamo
Priuli und an demjenigen des Prokurators An-
droa Dolfino (lotzteres errichtet 1602, mit den
Statuen des Heilands, der hh. Benedikt und An-
reas). Das erstere, mit zwei Siulenordnungen,
enthilt in der oberen die Gestalten der hh. Lau-
rontius und Hieronymus, in der unteren die Bild-
nissfiguren der Verstorbenen auf Sarkophagen.
Auch die Architektur dieses Grabmals soll nach
Moschini von Giulio herrihren; doch schreibt
sio dio neue Guida von Vonedig dom Cesare
Franco au. ist der Kiinstler schwil
Jene gr°ssen Heiligenfiguren zeigen nur
hier und die Leere der Verfallzcit. Das Gleiche
ist der Fall mit seinen Statuen des Auferstande-
nen (davon eine in 8. Maria del Giglio, mit
Jener prahlerischen Inschrift, eine andere in S.
Maria Zobenigo). Ausserdem von ihm noch
erhalten: das Grabmal des Arates Parisano Ps
risani in 8. Fantino und einige Bronzestatuet-
ten in 8. Felice. Endlich hat Giulio einige
Bildnissbitsten hinterlassen, insbesondere die-
Jenigen zweier Dogen an der Fassade von §
Giorgio Maggiore (ausgefiihrt 1618), und
erweist er sich recht tlchtig, wie denn iberhauy
allen Bildhauern dieser spiiten Zeit das Bildnis
die einfache Wiedergabe der Individualitit noch
am besten’ gelang.
Aussethalb Venedig’s scheint Giulio nur wenig.
thiitig gewesen zu sein. Nur in Rovigo befindet
sich noch ein mit seinem Namen bezeichnetes
‘Werk: Madonna mit dem Kinde in einer Nische
in der Loggia pubblica, bez. opvs 1viit MAVRI
‘VERONE".
s. Dal Pozzo, Vito dei Pittori ete. Verone
p. 70. — Zanetti, Della Pittura Venezi
.. 384. — Moschini, Guida ‘dl Venezia. 1.
te. Il, 362. 471. — Bartoli,
. di Rovigo. p. $6, — Selvatico,
Sulla Architettura e sulla Scultura in Venezia
etc. Venezia 1547. pp. 368. 404—407. — Sel-
vatico e Lazari, Guida di Venezia, passim.
—Cicogna, Iserizione Veneziane. IV. 354
402—404. — Bernasconi, Studj ete. p: 340.
—Burekhardt, Cicerone. 2, Auf. p. 660.
Nach ihm gestochen:
1) Papa Alessandro Terzo che dons al Doge ti Sten-
‘dardi ¢ Trombe nella Chiesa di 8. Giovanni La—
terano, Nach dem Gemilde im grossen Rathssaal
des Dogenpalastes. In: Gran Teatro di Venezia.
ML, Taf, 12. gr. qu. Fol.
Marco Angeli (richtiger Angolo} del Mor o,
‘Sohn des Battista del Moro, wie sein Vater, des:
sen Schiller er auch war, Maler und Kupfer.
atecher. Wie Uber seinen Namen die gleiche
Verwirrung wie bei Battista herrscht, so sind
th ber sein Leben und die Zeit seiner Thii-
‘keit unrichtige Nachrichten Uberliefert. Nach
Dal Pozzo soll er in Rom unter Rafael sich aus-
sgobildot und daselbst in noch jungen, Jahren
(nach Spiiteren kaum 30 Jabre alt) gestorben
sein. Unmiglich konnte er Rafael's Schiller sein,
da er sicher erst nach dessen Tode geboren ist;
und ob er tiberhaupt in Rom gewesen, ist mehr
als zweifelhaft. Auch Lanzi sotet scine Thitig—
keit zu frith, in das J. 1560; vor 1565 lisst sich
kein Werk von ihm nachweisen, und noch 1585
‘und 1586 kommen in den Bilchern der Scuola di
8. Giovanni de’ Battuti zu Murano Zablungen
fir Arbeiten von seiner Hand vor. Andrerseits
ist ein Bild, das sich friher in 8. Bartolommeo
daselbst befand, mit seinem Namen (Marco Moro
| Veronese) und der Jahrzabl apuxx verschen ;
woraus also mit Wahrscheinlichkeit erhellt, dass
er zum Mindesten 16 Jahre lang als Kunstler in
Venedig beschiiftigt war. Demnach kann er nicht
jung gestorben sein, und in Rom ist er wahr-
cheinlich, da sich dort keine Spur seiner Thi?
tigkeit auffindet, gar nicht geweson. Dio An-
gabe, dass er dort unter Rafael gearbeitet, mag
durch eine von ihm gefertigto Kopie, dio sich
noch im Museum zu Verona befindet, veranlasst
sein; man gab niimlich dieselbe fruher fr cine
Kopie nach einem Bilde Rafael’s aus dem Hause
Canossa aus, in Wahrheit aber ist sie nach einem
Gemiilde Giulio Romano's, das die Madonna mit
dom klefnon Johannes vorstellt, wie or Wasser
her das Jesuskind herabgiesst : wahrscheinlich
nach der bekannten Madonna della Seodella, die
sich jetzt in der Dresdener Galerie befindet.
‘Von seinen Malereien hat sich wenig erhalten ;
er zeigt sich darin als cinen Nachfolger seines
Vaters, den er indessen nicht erreichte, Die Bil-
der zu Verona, deren dal Pozzo gedonkt, sind
siimmtlich verschollen; in Venedig sind von
ihm das hi. Abendmahl in 8. Leone, das Bild
aus 8. Bartolomeo (Darstellung des Paradie-
ses) in dor Vorrathskammer der Akadomio is bal
‘eine Kreuzabnahme mit mehreren H in
8. Stefano auf Murano (ber. Marco Angolo
Marco Angeli del Moro.
(ett del Moro F.), das aber, da es von einem F.
Maxoli 1733 ibermalt worden, die Hand des
‘Lisers nicht mehr erkennen lisst. Dass Marco’
‘sen Vater bei Wandmalereien in Murano be-
bdih gewesen, haben wir unter diesem geschen
= Auch hat Marco wie sein Vater in Miniatar
‘cult, Fioravanti (8. Literatur) nennt ihn sogar:
4 besten Mininturmaler Venedig’s (?) und be-
‘elt rugleich, lass sich der KUnstler viel mit
suthematischen und perspektivischen Studien’
geben babe. — Als Kupferstecher war M.
serltger als sein Vater in der Ausftihrung.
‘ae Stche sind gezeichnet: Marco oder Marcho
4uglo, Mareo A., auch bloss M. A., zuweile
vt dem Zusatz V. (Veronese) und nur einmal
sitdem Zusatz : dito del Moro.
‘Vasari, ed. Le Monier. IX. 184. — Fior:
anti, Speechio di Scienza. lib. T. eap. 15.
Dal Pozzo, Le Vite de’ Pittori ete. Veronesi
#10. — Zanetti, Della Pittura Veneziana,
— Lanzi,’ Storia Pittorica, 111. 139.
Fr. W. Unger.
‘Marco Angeli del Moro als Badirer,
Muro del Moro radirte im Stile seines Vaters.
\u welchen Griinden Renonvier (Des Types et
és Mniéres des Maitres Graveurs p. 30) be-
Uusptet, dass Benetto Stefani den Stichen Mar-
«td Behandlung des Corn. Cort zugefligt und
‘etadurch verdorben habe, ist mir unbokannt.
Velkicht liegt hier eine 'Verwechslung vor.
§ Swiani hatte verschiedene Kompositionen|
Janos gestochen oder verlegt; einige darunter
‘age in Monogramm ya vr, das indessen nur!
{anh Marco Angelo Veronese Inventor erklirt|
wala kann und nicht auf eigenbiindige Au
deutet. Bei der Ausfthrung des folge
‘aVeneichnisses verdanke ich viel don Mi
won M. Thausing
ANI.
LN.
a) Von ihm radirt
| Tanfe Christi. Se chi fu senza macula ete.
Xakco ARoOLO «ITO URL MORO, ¥. ¥. Benedetto
Seto excode: cum prvilegio. gr. qu. Fol
4)Piet Christus unter dem Kreuze betrauert,
Seten den Fossen der Magdalena das. dritto
in dem Tafelehen. Unten: nortan
‘mattares wostuas. Esalas 53. Venetiis apud)
Loam Bertelum. Anno. .uxxu. Fol,
Felt B. Brulliot 1. 42. Nagler, Monogr. IV.
No. 1609. Pass. 9. =
oo
{)Yemilang der hi. Katharina, Mit dem aweiten
» Kinetle-Laxikon. 1
Zeichen M und A. Kopto von Meldolla's Bi,
nach Parmegs 4. B.
‘Auf Meldollas BI, steht in thaliches Zei-
‘Ob tick dee cbige Zaichen wirklich suf
le, ese. eer ao ait vile atin
‘reich schreitt es dom Angolo 3
af
, dem dio tiburtinisehe Sibylle die Er-
weinung der Madonna mit dem Kinde in den
Wolken zeigt. Manco a. v. ¥. qu, Fol. B. 3.
Darstellang,
138) als anonyme Bi
iochen.
5) Jupiter eine Nympho umarmend. Tal fa 1a mia
Delta ete, Mareo Angolo F. 1565. Kl. Fol. B. 4.
‘und Venus nebst Amor in oiner Grotte.
jalon: M. A. i.
7) Triumph Neptun’s. anc . axooto . v. ¥,
FriesfOrmig. qu. Fol. B. 7.
8) Herkules, die Lydra tadtend. Ohne Bezeichn.
Ki. qu. Fol. B. 6.
9) Der Liebes Janchen wurde die Kr-
Andung dem Tizian zugescbrieben. Quest’ &
il Giardin del uago Dio d’Amore ete. Obne Ber.
Fol. B.8.
I. Vor den Versen.
10) mauver. 10ANtS D VALBTA MAGNS MAGISTER HR
LigIoNis. HimRosOLIMITANA. Nach Tizian.
Brustbild. Prof nach links in achteckiger Ein
fassung. Elpis Eros Pistis mibt nunc eaput ecco
coronant 1565. Links unten: ferando berte (a. b.
bertell), veehts: sancno gr. 4. Felt B,
tas,
1. 1OANES D VALKTA MAGNS. MAGISTER HosP'-
faaus wrenoeouertawo, Eiple Eros Psi
mmaitum caput eee coronalt nb tx¥.
Ebenals tie Fe Detalls Adt: und dem
Kiinstlernamen.
IL, Besehrieben.
ople von M. Rota. B. 100.
Folgende BIL, Bozeiehu. sind und
bei Bartsch foblen, werden nach Mittheil. von
L. Gruner ihm im Dresdener Kabinet zuge-
schrieben.
11) Bl. Familie. &1. qu. Fol.
12) Erziehung des Jupiter. 16.
13) Neptun auf dem Mecre, mit
sitter, Amorinen u. s. w. Fol.
14)Persous bel der enthaupteton Gorgo. Kl. Fol
15) Die junge Frau im Nachen, zu der ein
+ “"Sklave ein Kind bringt, Wol Danae und
der Kleine Persous, von Acrisius
fetzt. kl. qu. Fol
Di
0 Meer
ooh
ol nicht von Mateo.
16) Grosse Landsehaft mit der nackten Venus
und Adonis, der an ihrer Seite rubt. gr.
wibnto Blatt,
6
42
Marco Angeli del Moro.
'b) Nach ihm gostochen :
1) Dio Anbetung der Hirten. Magno Puer ote.
MANCO ANGYLO DAL MONO VRRONR IXVR. — 0. 0,
¥. (dh. G. Osello Fecit). — Rome 1585. gr.
Fol.
Im zweiten Druck finden sich dio Buchstaben
St. F. statt a. 0. x., dio viellefcht Stefani For-
mis bedeuten solien,
2) Anbetung der Hirten. Auf einem Stein 1581,
@arunter Marco dil moro inuentor. gr. Fol.
Dresden.
‘twa das zwoifethafte BI. von Ag. Caracci,
das Bartsch No, 9 beschreibt? In. spiteren|
Drucken scheint der Name des Moro unterdriickt|
und daffr a. c. elngefigt worden 2u sein.
3) Anbetung der hi. drei Kénige. Marco dil moro
Inuentor. Lucae Bertelli formis, Gest. von Ag.
Caracek. gr. Fol. B. 10.
Es gibt Abdriicke obne den Namen des Moro.
Heineken,
4) HL. Familie unter einem Zeltdache, Marla mit
dem Kinde, dem der kl. Johannes eine
Birne darbietet; dio hi. Hlisabeth kulet.
Marco del Moro inuentor. Gest. von
Stefani. gr. Fol.
48) — Dass. Radirt von Angelo Falcone. gr. 4.
B.7.
5) Hl. Familie, in einer Landschaft vor einem Ge-
biude. Dic hi. Elisabeth bringt den kl. Johannes
dom Christkind entgegen, das von ihm Friichte
nimmt. Rechts schlaft Joseph. Mateo dil moro
In, Benetto stefant exendebat, gr. Fol.
6) Beschneldung Christ. Ben. Stefani foe, Nicol,
‘Valegii formis Venetis. gr. Fol.
7) Dio Ehobrecherin vor Christo. In der Mitte
yavt. — con priuilegio Gasparo Osello pado-
vano fe. Benetto Stefant exe. Roy. qu. Fol,
1, Vor der Adr.
AL, Vor dem Stechernamen.
IL, Beschricben.
TV. Statt exe.: Forms,
8) Obristus mit der Samariterin am Brunuen. Ecco
qui Dio ete. “Marco dal Moro inutor, Jacobus
ueronit, fecit, (d. b. Jac. Valegio, nicht Ca-
raglio). Fol.
1, Vor dem Stechernamen.
II. Beschrieben
IL, Ntcolat Valeaij formis.
TV. In Bassano per il Remondin.
9) HL. ‘Abendmakl. "Al bel eonuinio ete. — cum
priuilegio. Mitte: Marco del moro Inuentor.
Rechts: Gasparo patauino fecit. Benetto
Stefani excu, gr. qu. Fol.
1. Vor der Adr.
IL, Besehricben.
UT. Gaspare osello padouano fo,
10) Christus im Gebet anf dem Oclberg, mit de
Engel. Hinten Judas und dio Soldaten. 0 d’al
Passion etc. — cum priuilegio ete. — Marco dil
moro jnd. Benedetto Stefani inci. gr. Fol.
11) Christus im Gebet auf dem Oelberg, mit dem
‘Engel, der thm ein Kreuz entgegen bringt. Ego
sicut ete. aa. v. 1. Querbl. Heineken, Manuskr.
12) Christus von zwei Kriegern gegeisselt. Dabei
Pilatus und im Hintergrunde viele Kriegor. Pro
Peceatus ete. Benetto Stefani exe. Gasparo
Oselle paduano f- cam prviegio. Fo
Diggee BL at ohne le. Bessehinn
‘wird o» von Heineken,
nach thm got bzsichno
rkripi,
13) Christus am Kreuz. Links Maria von Johannes
‘und einer hl, Frau unterstitzt ete. Marco angolo
Jnuentor. Benetto stefani Con priuilegio . et
f, Auf einem Stein links davon eine ausgelischte
Schrift, anscheinend Nicolaus ...... Roy. Fol.
‘Zwei Platten iiber oinander.
14) Die drei Krouze, Rechts dic wirfelnden Solda-
ten, links die hh. Frauen, Figurenreiche Kom-
position. Ohne Bezeiehn. gr. Fol. Wien.
15) Christus am Kreuz. Links wirfelnde Soldaten
ete, MARCO ANOOLO INVENTOR 1587. gr. Fol,
‘Zwoi diber einander gefigte Platten.
16) Kreuzabnahme Christi. Tu dolce mio Giesi etc.
‘cum priuilegio — Mareo dil moro inuentor. B.
Stefani ine. gr. Fol.
|. Pro Peceatis ete. aa v1.
j. Benetto Stefani exc. F, — con privi-
legio. Fol.
‘Zani sah einen Abdr., worauf unten bel dem
Zelchen die Buchstaben w, ot. angebracht waren,
‘Von der Jahreszahl 1573, dic nach Nagler sich
an das Zeichen anschliesst, erwahnt er nichts.
Dio mit der Jabreszabl diirften demnach die frit-
heren Abdr. sein.
18) Der Leichnam Christi von drel Engeln gehalten,
dabel dle Symbole der vier Evangelisten, Unteo
in der Miite eine Tafel mit: sons. ma. vita
rva., und mit der Dedik. des Stechers Martinus
Rota an Antontus Verantius, Erzbischof von
Gran und Primas von Ungara, Im Rand unten:
Hic est lapis ete, Benetto Stefani Exe. cum pri-
uuilelo — wa. vt. Fol. B. XVI. 253. No. 14.
19) Kople ohne dle ier Sombole. Com
templor ete. Date
san dan Zeics
er Nagela mat bes
nat nach Nagler in ereton Druck che
‘Namen vor. ‘Dann gibt os Abi. ver de
eum prae und derVahrzahl, ferner mi
20) Anosyme Kona von dor Gagan, nach, Sd
” Nereis Gum a ois: Untan fects der
21) Auferstebung Christi, Links unten in nicht
recht deulicher Schrift: marco . del . moro . we-
ronose . inventor, weiter rechts: benoto stefani,
dann undoutliche Buchstabon und 151. Auf
dem Schildo rechts unten: Mareo del moro int
Renetto stefani exe., dariber auf einem Stein
cum priuilegio. gr. Fol.
22) Christus als Gartner erscheint der hl. Magda-
lena, Prima 2 Marla del Cielo il gran. Signore
‘ete, Mateo dil moro Inuentor. Benetto Stefani
ineidebat 1572 cum priuilegio. gr. Fol.
TL Fran‘, Bertelli for. In Padova.
HI, Ohne B. Stefant incidebat und cum priui-
jeg. Bloss mit 1572 und hinzugesetst
Bonetto Stefani f.
28) Christus Gberzeugt den ungliubigen Thomas
Benetto Stofant jnci. F. — Qui non viderit et
credlderit ete ¢ prlullegio, m. v1 (Monogram).
Fol.
24) Christus erschoint in don Wolken den Aposteln,
‘unter denen zwel Engel. Colul che in questa
sguisa ete, Marco dil moro jnuentor. Gaspar pa-
tauino (@, 1. Osel6) fecit cum privilegio. Be
netto Stofant oxe, Fol
1, Vor den Kinstlernamon (Ottley).
IIT, Usber dem Stechernamen noch oselle bei-
efit.
25) Himmelfabrt Marié, Di Dio la madre ete. Marco
Maroo Angeli del Moro
——_ Filippo d’Angoli. 43
del moro jnuentor. Beneto Stefani f. — eum
Priuilegio. gr. Fol
26) Venus mit dem schlafenden Adonis, in einer
Landsehaft, B. Stefani jacl. gr. qu. Fol.
T. Vor fran‘, bertelt formis,
27) Papst Gregor XUIL., von allogorischen Figuron
umgeben, Verschicdono Inschriften im Blatte,
Marco déi moto jnuentor. Benetto Stefani ju-
‘eldebat, Cum priuilegio. Fol.
s Bartsch, Peintre-Graveur. XVI. 201.—Zani,
Exetel. I. passim. —Katalogo Winekler ete. —
Le Blane, Manuel. — Nagler, Sfonogr. pas-
sim. — Passa vant, Peintro-Gravour, VI. 182,
‘W. Sehmidt,
Girolamo Angeli (Angolo) de! Moro, an-
derer Bruder des Battista del Moro, Maler zu
Verona. Er scheint es nicht weit gebracht zu
taben, wird auch von Dal Pozzo nicht erwihnt.
Man kennt von ihm nur cin Freskobild am Hause
No. 4661 zu Verona (bei der Via di 8. Tommaso.
Cantuariense), eine Vermillung der hl. Katharina,
die radem Kopie nach Paolo Veronese ist (nach
dessen Bilde in 8. Caterina zu Venedig). Es ist
tereichnet: Geronimo dell’ Angelo, detto del
Moro, feee 1622.
+. Perstco, Deserizione dl Verons. I. 9.
nascont, Stud). p. 343,
Ber-
Angell. Marco Angeli, Gandellini (Notizic
1 44) sagt: Marco Angeli intaglid ornamenti,
woresehe, grotteschi ete. Von einem solchen
Kinstler ist uns nichts bekannt geworden. Hel-
seken (Dict. I. 256) vermuthet, G. habe, durch
das Wort sculptor irre geleitet, aus einem Bild-
kaner einen Stecher gemacht." Oder liegt nicht
her eine Verwechselung mit Marco Angeli (An-
rolo; del Moro vor?
W, Schmidt,
Angell. Filippo d’Angeli, gon. Filippo
Napoletano, Maler, geb. 2u Rom gegen Ende
es 16. Jahrh.’ Sein Vater, welcher Maler in
Dieasten des Papstes Sixtus V. war, dann aber,
vom Kardinale Pallotta beschiftigt, im Neapoli
tanischen sich aufhielt, erzog hier den Sohn und
Uiieb hier mit diesem bis zu seinem Tode : daher
Filippo jenen Beinamen erhielt. Unter des Va-
ters Anieitung malte dieser kleinere Bilder, in
besondere Schlachtenszenen. Als jener gestorben
mar, kehrte er dann nach Rom zurllek und wid-
‘ete sich hier nun, indem er sich weiter ausbil-
dete, namentlich der Landschaftsmalerei. Es
scheint, dass er sich hicbei gonauer an dic Natur
helt und diese sorgfiltiger studirte, als dies go-
volnlich bei den Italienern der Fall war; seine
Landschaften sollen sehr vollendet gewesen sefn,
ureh ihre Luftperspektive, sowie durch gute
Saaflage sich ausgezeichnet haben. Dod
das yon Baglione in der Weise jener Z
resprochene Lob, mit dem Zusatze, dass der
Maler damals in jener Gattung scines Gloichen
sieht gehabt habe, nicht allzu genau zu nehmen.
Erhalten hat sich wenig von seinen Bildern.
gearehafte Darstellung von komischem Charak-
ter, Der Satyr und der Bauer, findet sich untor
seinem Namen in dor Galeric des Louvre,
wurde aber frither dem Sebastiano Ricct zuge-
schricben, s0 dass die Urheberschaft des Angeli
nicht hinlinglich verbiirgt erscheint. Ein Rei-
tergefecht, mit vielleicht grésscrem Anspruch
auf Aechtheit, frilher in der pfalzbayerischen
Sammlung zu Milnchen, ist jotzt in der Galerie
zu Schleissheim. Dagegen schcinen seine
Landschafton wenigstens in Galerien nicht vor-
tukommen, — Zu seinen Hauptwerken sithite
Baglione grosse landschattliche Darstellungen in
Frosko im Palazzo Bentivogli auf dem Monte
Cavallo (nicht mebr vorhanden), sowie Bilder
aus der Umgegend von Tivoli von bemerkens-
werthor Naturtroue.
Auch in Florenz unter dem Grossherzoge Co-
simo II. und an desson Hofe fand Filippo Bo-
sebifftigung; aus jener Zeit stammt wol sein
Selbstbildniss, das in den Uffizion noch erhalten
iat. Nachdem er sich verheiratet, kehrte er nach
Neapel zuriick, wo er seine Jugend verlobt hatto,
kam aber leidend von dort wieder nach Rom
‘und starb bald darauf, wie Baglione berichtet,
in noch kriftigem Mannesalter, unter dem Pon
tifikate Urban's VILL., wabrachcinlich gegen 1640,
Diese Nachricht scheint die richtige zu sein,
nicht eine andere, weleho den Ktinstler erst ge-
gen 1660 sterben Tisst.
Sowol Marictte als Heincken, denen dann die
spiiteren Schriftsteller folgten, haben angenom-
men, dass Angeli dieselbo Person sei wie Fi-
lippo di Liagno oder Felipe de Liato,
der, obwol spanischen Herkommens, gleichfalls
der Neapolitaner hiess und Bildnissmaler war,
aber auch Verschicdenes radirt hat. Indoss fin-
det sich filr jene Annahme kein triftiger Grund,
‘und es ist vielmehr 80 gut wie gowiss, dass Fe-
lipe de Liafio (s. diesen) ein anderer Kunstler
war.
Unter den Zeichnungen des Louvre befindet
sich ein Bildniss von der Hand des Ottavio
Lioni, das flr das Portrit unseres Meisters gilt.
s. Bagliono, Le Vite de’ Pittori ete. pp. 221.
222. — Passeri, Lo Vite de’ Pittori etc.
p. 312. — Mariette, Abecedario,
Storia Pittorica ete, M1. 119. —
Beschreibung der Churpfalzbalerisehen Gemilde
sammlungen etc. II. No. 605. — Mindler,
Eseai d'une analyse critique ete. p. 26.
Nach ihm gostochen
1) Selbstbildniss, in den Uffzien. F. de Angelis,
otto Filippo Napoletano. Geat, von G.
Compislia Fiorentino.
in Benvenu
3) La Chute
Tandschaft mit
(ah. Philippus) Napolitain Pinait. J. Moyrean
Sculpsit. A Paris chez Moyreau ete. kl. qu, Fol.
ee
44
4) Reltergefecht. Radirt von 8. R. Graf Bau-
douin. qu. Fol,
Heineken fubrt noch an
Frane. Ximenes, Kardinal, P. Angelus Pins,
1604. — Dies ist sicher ein Frrthum, Der Stich
kann nicht nach unserem Melster soin, der erst
Ende des 16. Jabrh. goboren wurde, Sollte
icht mit jener Bezeichnung der spanische
Stechor P. Angelus gemeint sein ? Derselbe stach
im J. 1804 das Bildniss des Kardinals Ximenez
de Cisneros.
s. Heineken, Dict.
W, Schmidt
Angell. Giulio Cesare Angeli (do Ange-
lis), Maler, geb. zu Perugia um 1570, + daselbst
1630, Mit zwilf Jahren etwa verliess er Perugia
ohne die Zustimmung seines Vaters, in Gesell-
schaft anderer Knaben, um zu Bologna in die
Schule des Lodovico Caracci einsutreten. In
seine Heimat zurlickgekehrt, wurde er dasolbst
mit dffentlichen Arbeiten betraut, die Anerken-
nung fanden und ihn in Perugia festhielten. Von
den Kirchengemiildon, welche Dal Pozzo auf-
wilt, ist die Madonna mit Heiligon (darunter
der bi. Ivo) in der Kathedrale (8. Lorenzo)
noch erhalten und bemerkenswerth ; awei Altar-
bilder in 8, Agnese gind ganz tbermalt. Er-
halten sind auch noch seine Fresken, Szenen aus
der Geschichto Christi und der Apostel Philipp
und Jakob vorstellend, im Oratorio di 8.
Agostino. — In seinen Maleroien ist der Ein-
fluss der Caracei nicht sehr ersichtlich. Di
Zeichnung, insbesondere des Nackten, ist ver-
nachliissigt, withrend sich in Komposition und
Firbung, die an die Manieristen erinnern, Talent
zeigt. — Stefano Amadei und Cesare Franchi
waren seine Schiller
«Pi Vite de Pittori ete. Perugini. pp. 173
Gambini, Guida di Perugia. pp. 17,
23. 69. — Lanzi, Storia Pitorea, I. 13
\gell. Niccold Angeli, »Disciple de Re-
migio Canta-Gallina a gravé conjointement avec
son Maitre en 1635 les Fétes publiées & Florence,
rés les dessins de Giulio Parigic. So sagt
Heineken, Dict. 1. 256; der dann noch TIT. 549
eine von Nic. Angeli nach Canta Gallina gest.
Landgchaft anfithrt. Genaueres iiber diesen an-
then Kinstler ist noch beizubring
neken’s orste Angabe is
ganz unrichtig; ttber die zweite vermigen wir
nichts anzugeben.
W. Schmidt!
Angeli. Giuseppe Angeli, Maler von Ve-
nedig, geb. um 1709, da er im J. 1798 in seinem
89, Jahre gest. ist. “Er war Schiller und Nach-
folger des Gio. Batt. Piazetta und malte in der
leichten und gefilligen Manier des 18. Jahrh.,
mit der flichtigen Geschicklichkeit, aber auch
mit allen Schwiichen dieser Zeit; von der Er-
neuerung der Kunst, die noch 2u seinen Leb-
zeiten begann, ist er unberithrt geblicben. Von
soinem Meister hatte er die schwirzlichen Schat-
ten und cin unangenchm gelbliches Kolorit;
doch sind seine Kipfe oft recht anmuthig, seine
Zeichnung gewandt und soine Kompositionen
Iebendig, auch wird seine Firbung in spiterer
Zeit heller und ansprechender, ermangelt aber
der Kraft. Er hat viel fiir die Kirchen Venodig’s
und dor benachbarten Stiidte in Oel und Fresko
gemalt, wovon Manches an Ort und Stelle noch
erhalten ist. Eines seiner Hauptwerke ist dic
Malerei in der Kuppel von 8. Rocco zu Vene-
dig, die friher von Pordenone geschmiickt
Jgowesen; dargestellt ist Gott- Vater mit den
Evangelisten und Kirehenlehrern in zahlreichem
Engelchor. In der Tribune derselben Kirche von
seiner Hand die Transfiguration. Auch in der
Scuola 8. Roceo sind Deckengemillde von ihm;
dann noch Altartafeln in 8. Francesco della
Vigna (Mari Empfingniss vom J. 1756), in 8
Stefano, 8. Canziano, $8. Pietroe Paolo
ete, sowie in einigen Kirchen zu Padua. Mit-
unter malte er auch in Paliisten mythologische
Daratellungen, so in Rovigo.
In derlei grissoren Gomiilden flir Kirchen und
‘Wandflichen ist er wie sein Meister stillos und
in don Charakteren ziemlich gemein. Besser
gelangen ihm Bildnisse, Kabinetsstticke und
Gonrebilder, deren einzeine in zahlreichen Wie-
derholungen vorkommen, 2. B. ein Mann
P | cinem trommelschtagenden Jungen u. dergl. Ein
solches Figurenbild im Louvre zu Paris, —
Ein ihm zugeschriebenes Bild in jener geringeren
Art ist im Museum zu Mainz: Lot mit seinen
‘Téchtern, lebensgrosses Kniestlick
Soin Bildniss, Brustb. Alexan, Longhi
et scal. In: Longhi, Compendio ete.
tur). Fol.
8. Longhi, Compendio delle Vite de' Pittori Vi
nerlani ete. No. 13, — Zanetti, Della Pittura
. — Brandolese
Pitture di pp. 80. 166, 261. — Ros-
setti, Descrizione etc. di Padova. pp. 96, 121
— Moschini, Guida di Venezia, 1, 25, 43
575. 639. I. 206. — Bartoli, Pitture di Ro-
vigo. pp. 252. 257. — Zanotto, Storia della
Pittura Veneziana. p. 102.
Nach ihm gestochen
1) St. Vierge avec TEnfant Jesus. Halbig. Gest.
von L. Zucchi. Nach dem Original ebedem
im Kabinet Bribl. Fol,
2) Hi. Joseph, Halbag.
Gest. von dom
3) — Dass. Gest. von Thouveni
4) M1. Rochus im Gebet.
Fol.
5—8) Die vior Kirchenlchrer Ambrosius, Au
stinus, Gregorius und Hicronymus. 4 Bll. in
Halbtg. Gest, von M. Pitteri. Pol.
9) Der bl. Petrus Acotantus von Venedig gibt AF
mosen. Gest, von Fr. Bartolozzi. gr. 8.
10) Le petit Tambour. Grape zweler Halbaiguren.
J. Fr. Kauko se, Drosdw 1756. kl. Fol.
‘mit efnem Hund, Halb-
G. Schultze. del. et ine. Dresd=
haltend
- Fel
Gest. von M. Pliteri.
Fra Angolico da Ficsolo. 45
1n)Flaninius Cornelius, Beast, Venet. Gest, von
WM Pittert. 8.
s Heineken, Diet. — Kat. Winekler.
W. Schmidt,
Angell. G. (Giuseppe?) Angeli, italient-
ster Kupferstecher am Ende des 18, Jahrh.,
br tach den Zeichnungen von @. Beys mit A.
Pagzoli verschiedene Bll. aus den Kriegsereig-
sven der franziisischen Revol
1) Ankunft der Englinder in Toulon. Roy. qu. Fol.
2)Aniré et Campement des Francais dans
Pag Tarme de Livourne 27, Sunt 1786). Roy.
qu Pal.
ae Porto Ferrajo
77). Roy. qu. Fol.
{iEmeaation par les Frangals de la Place de Li-
voure (16, Mai 1797). Roy. qo. Fol.
W. Engelmann.
lugell, Giuseppe Angeli, Kupferstecher
inde aweiten Hilfte des 18. Jahrh., ob der vor-
‘ereheade G. Angeli?
Yelot de’ Bagni di Lucca ete, G, D. Malerbi
dis. Gius. Angeli Ine, Lucea. ge. qu, Fol.
\ Ottley, Notices.
W, Schmidt.
Angeli, A. Angeli, italienischer Kupfer-
veer in Aquatinta, 24 Mailand in der ersten
des 19. Jahrh. thitig.
I) Sposatizio. Nach Rafael, Milano 1824.
oy. Fal.
1. Vor der Schr., nur mit den Kiinstler-
2) Bie Transfiguration Christ, Nach Rafael, Roy.
a
»)Nedote di Milano, mit Randbildern, qu, Fol.
4) Medaillons mit Ansichten der Rathedrale
sed des Arco della Pace 24 Malland.
5)Fasti di Milano 0 Quadri storiel della Citta e
dela Provinzia ete.
Mit Text, Milano 1821,
von A. u, Anderen.
SjAasicht des Domes von Como mit 16 Randbile
en vom Comersee. qu. Kol.
“jlwia Bella. Mit Randbildern. qu. Fol.
W. Engelmann.
dagell. Heinrich von Angeli, Maler, geb.
» Jai 1840 zu Oedenburg (Ungarn}, gegenwiir-
‘1 Wien, wo er jetzt zu den bedeutenderen
© jingeren Kiinstier 2ihlt. Er begann seine
Salien 1854 zu Wien, erst in der Akademie,
‘sco unter dem Maler Gustav Milller aus Ko-
‘ur, begab sich 1856 nach Dilsseldorf und bil-
(ee ich dort namentlich unter Emanuel Leutze
“ter ans, Ein grisseres Bild aus jener Zeit
‘walt Maria Stuart vor, welcher das Todesurtheil
‘iadet wird. Vom J. 1859 an hielt er sich
re Zeit zu Mtinchen auf, wo er durch ein
(eee, Ludwig XI, bittet ‘Franz von Paula
‘2 Verlingerung seines Lebons, auf Veranlas-
meter von Bayern geal, sich be-
fetch machte, Im Jwt662 nabm dann der
Kloster seinen bletbenden Aufenthalt in Wien
"i vermilte sich daselbst 1965 mit Bertha
| von Sehtnerer, der Tochter des Tngonteurs Ma-
thias von Schdnerer. Dort nahm er bald unter
den Portritmalern eine angeschene Stelle ein.
Insbesondere fanden scino Bildnisse cleganter
Frauen aus der Aristokratio Beifull; obne tiefere
Charakteristik und obne ernstere Darchbildung
dor Form und Farbe verstand doch der Kitnstler
eine gefilligo und elegante Wirkung zu eraiclen.
‘Yon seinen Miinner-Bildnissen nennen wir die~
Jjonigen von Grillparzer (1864) und von Alex,
Dumas (1865), die aber auch an einer gewissen
Hiirte der Behandlung leiden, von welcher der
Kilnstler tberhaupt schwer loskam. Mebrere
istorische Bilder aua jener Zeit zeigen noch
eine gewisse Kilte und Niichternheit, wie sie
auch in der Bewegung nicht lebendig genus
sind; so Antonius und Cleopatra, Julius Ciisar
und ‘Antonius und Johanna Grey. Neuerdings
aber hat A. iberraschendo Fortschritte gemacht,
wolche ihn gegen seine fritheren Bilder in ener-
gischer Bewegthcit der Darstellung, in Sicherheit
der Zeichnung, sorgsamer Ausfihrung und im
Schmolz der malerischen Behandlung weit vor-
gerilekt zeigen. Diese Eigenschaften treten in
liberraschender Weise in einem Bilde hervor,
das zuerst 1869 in Wien ausgestellt war und aut
dor Berliner Ausstellang von 1870 grosses Auf-
schen errogte: »Der Richer seiner Ehree. Ein
Kostilmbild mit dem reichen Apparat vornehmer
Gesellschaft und prichtig ausgestatteter Paliiste
des 17. Jahrh., aber belebt durch einen Vorgang
von dramatischer Leidenschaftlichkeit: das Iust-
ige Gelag tippig gekleideter Miinner tind Frauen,
gestért durch Mord und Todtschlag, den der
eindringende Gemal mit seinen Gesellen an dem
Verflthrer seiner Gattin eben vollzogen hat. Dass
solehe Darstellungen fast immer etwas von dem
Charakter theatralischer Katastrophon haben,
liegt in der Natur der Sache; auch dieses Bild ist
trotz seiner Verdienste davon nicht freizuspre-
chen, Seine neuesten Werke zeigen ebenfalls
jeno tichtigen Eigenschafton: ein kleines Bild,
‘gen, Jugendiliebe, jetzt in der Galerie des Bel-
vedere, Italieniscies Liebespaar und Die ver-
weigerte Absolution, letzteres eben erst (1872)
vollendet.
Nach ihm gestochen ete.
1) Der Richer seiner Ehre, Radirt v
In: Zeltechrift fr bild. Kui
1871. qu. 4
Dass, Photogr. von der Photographischen
lschaft in Berlin, Fol,
W. Unger.
6, Jahrg.
Angelica. Angelica, spanische Miniatur-
malerin, fulhrte gegen 1636 fiir die Chorblicher
der Kathedrale von Tarragona einige Malereien
mit Geschmack und Feinheit aus.
4. Cean Bermudez, Diccionario,
Lefort.
Angelico, Fra Augelico da Fiesole
2. Giovanni,
46 __Francesso Angelieri
Angoliorl. Francesco Angelieri, geb. in
Esto 1561, + in Padua am 12. Nov. 1590, stu-
dirte anfangs, nachdem er sich eine klaasische
Bildung erworben hatte, in Padua und Venedig_
Mathematik und Mechanik, wandte sich aber
auletzt der Bildhauerei und Malerei zu. Eine
Bildsiiule der Diana und ein Gemiilde der plato-
nischen Akademie sind tiberschwinglich geprie-
sen worden.
} Phetracel, Blogratedoglt Artist! Padov.
Angelin. Alphonse Angelin, franzisi-
scher Malor, geb. 2u Aix gegen 1815, Schiller
von P. Delatoche. Er malte sumeist religitise
Bilder, darunter das Sakrament der Eho filr die
Taufkapelle der Kathedrale xu Aix (1847), gab
aber in seinen spiiteren Jahron die Kunst auf.
#. Bollior deta Ohavignerte, Dictionnaire.
Angelini. Bernardino Angelini, Maler
au Perugia um 1660, nur erwihnenswerth ale
Lehrer seines Sohnes
Scipione Angelini, geb, zu Perugia 14..
nuar 1661, + dasolbst 8. Nov. 1729, der frihzei-
tig ein ausgesprochenes Talent fir Blumenmaleret
an den Tag legte. Da er aber sah, wie wenig
dem Vater die Kunst einbrachte, widmete er sich
mehr den Wissenschaften und ‘wurdo Priester.
Indess die alte Neigung erwachte wieder, und
unter der Leitung seines Freundes . des Malers
und Grafen Orazio Ferretti, kehrte er sur Kunst
auriick, indem er mit besonderem Fleisse Blu-
men nach der Natur malte. Pascoli erziihit, dass
er geschickt und rasch mit seinen Bildern zu
Stande kam, sio aber um ein Spottgeld weggab;
wie das »fremde Kenners, die nach Perugia ka-
men, benutzten und ihm Alles, was cr malte, zu
bestimmten Preisen abkauften, wie aber dann
auch andere Licbhaber sich einsteliten, daher
Angelini's Bilder mebr und mehr im Preise stiegen
und endlich, immer gesuchter, auch nach Frank-
reich, Holland und England Absatz fanden. In-
dessen ist wenig von den Blumenstiicken An,
ini's bekannt geworden, wie tiberhaupt die
dekorative und filichtige Blumenmalerei der
Italiener immer der hollindischen weit nachge-
setzt wurde, Was Lanzi behauptet, dass niimlich
die Blumen des Meisters wie mit frischem Thaw
denetzt erschienen, ist nur dem Pascoli nachge-
sebrieben.
8. Pascoli, Vite do' Pittori etc. Peragins. pp. 255,
—257. —Lanzl, Storia Pittrtea, H. 228,
Angelini. Giuseppe Angelini, Maler von
Ascoli, + ber 70 Jahro alt den 20. Nov. 1751.
Sein Vater war ebenfalls Maler, ist abor ganz
unbekannt geblicben. Giuseppe empfing den
ersten Unterricht von Lod. ‘Trasi, wurde nach
deasen Tode der Schiiler der Giosafatti und Pa-
Iueci, brachte es indessen nur zur Mittolmiissig-
keit.’ Seine Freskomalereien an der Wélbung
der Kirche 8. Francesco di Paola (S. Giovanni
ad Templum), wabrscheinlich noch erhalten, sind
gering; fiir besser galt ein Altarbild inS. Pietro
Martiro, Pius V. in Anbetung des Gekreuzig-
ten, das Talent zeigt, aber fiichtig und skizzen-
haft gemalt ist. Ein anderes Altarbild von ihm
in 8. Tommaso Apostolo war nach der Zeich-
nung des Carlo Palucci ausgefithrt. A. soll auch
Biumenstticke und Landschaften gemalt haben,
doch sind solche Bilder von ihm nicht mebr be-
kannt. — Soinerzcit wurde er gewdhmnlich Re-
gina gonannt, nachdem er einmal anf dem
‘Theater dio Rolle der Dido gespiclt hatte.
‘8. Orsini, Descrizione delle Pitture ete. di A
soli. pp. 103. 188. 209. 244. — Cant
messa Carboni, Memorie intorno i Letterati
fe gli Artisti di Ascoli. Ascoli 1830. pp. 283
264. — Ricel, Memorie storiche etc. I. 361.
3m7,
Angelini. Giuseppe Angelini, Bildhauer,
gob. 2u Rom 15. Febr. 1735, + zu Rom 15. Juni
1811, Sohn des Angelo A. und der Catetina Pil
pirini. Im Zeichnon unterwies ihn Niccold Ric-
ciolini und in der Skulptur Cavaceppt; dock
‘widmete er sich noben der Kunst auch der Alter-
thumswissenschaft. Er hielt sich in Neapel und
Rom auf, arbeitete dann in Paris und London,
wo er flir verschiedene Stiidte Englands viele
Werke in Marmor ausfithrte, Et war Mitglied
der Kunstakademie von Paris und von Rom 1759.
Pius VIL. ernannte ihn zum Bildhauer der Pe-
terskircho sowie des Vatikanischen und Kapito-
Tinischen Museums, wie er auch sonst vielfache
Auszeichnungen erhielt. In seiner effrigen wad
fruchtbaren Thittigkeit traten Sfters durch wie-
derholte Geistesabwesenheitund kirperliche Lei-
den Stérungen ein. Unter seinen Werken neunen
wir die Statue des Piranesi (aus dem J. 1780
friher auf dessen Grabmal in der Kirche della
Madonna auf dem Aventin, neuerdings im Pa-
lazzo Braschi, zu der er nach Cicognara das
Motiv einer antiken Statue des Zeno entnaba
Auch beschiiftigte er sich viel mit der Restaura-
ration antiker Bildworke.
in: L’Ape itallana, Roma. Annoll
icognara, Storia della Seulton
in, 239. —Pitveli, Neve Zasttze,
Cavalluec.
Nach ihm gestochen:
Das Monument des G. B. Piranesi. N: Valentisi
del, H. Costa se. In Ape ital. 11, Tav. 25.
Wessel.
Angelini. Costanzo Angelini, Maler,
geb. zu-San Giusto in den Abbruzzen 22. Okt.
1760, + 2u Neapel 22, Juni 1853, In Rom erto-
gen, begann er das Studium der Kunst mit Marco
Caprinozzi, einem Schiller des Pietro Bianchi,
der selber aus der alten Schule der Caracei
stammte; doch gab er diese Weise bald auf und
schlug die Richtung ein, welche von David aus-
gehend die Kunst zu erneuern strebte und dereo
Costanzo Angelini
Luigi Angelini. 47
sorsehmste Anhiinger in Italien neben thm Ca-
muceini, Bonvenuti und Sabatelli waren.
Er widmete sich’ nun ganz dem Stadium der An-
tike und zeichnete zuniichst einige der bertihi-
testen Statuen zum Stiche flir dasZetchnungswerk
von Volpato und Morghen; bald darauf wurde
er von Hamilton, dem englischen Minister, nach
Neapel berufen, um Zeichnung und Stich fir die
Ausgabe von dessen Vasensammlung 2u tiber-
sehen. Doch wurde dieso Arbeit durch die
politischen Ereignisse unterbrochen, und es ging
dem Kiinstler schlecht genug, bis thn der Erz-
bischof Capecelatro zum Zeichenlehrer an der
k Akademie der Kiinste ernannte. In dieser
Stellung errichtete A. noch eine eigene Schule,
‘welche er ganz nach seinen Grundsiitzen leitete
cad aus der unter anderen Kitnstlern sein Sohn.
Tito hervorging.
A. hat wenig Werke hinterlasson, da er den
qrossten Theil seiner langen Lanfbal dem Un-
terrieht widmete; doch hat er eine Anzahl Bild-
risse gemalt, darunter dasjenige des Admirals,
Nelgon und sein cigenes mit dem des Braders:
rusammen, ausserdem eine Altartafel mit der}
Himmelfahrt Mariii, welche nach Ungarn gekom-|
men ist.
Diego Martel
Nach seiner Zeichnung gestochen
1) Principj del disegno trattl dalle pia eccellenti
statue antiche ete. pubblicati ed incisi da Gio.
Volpatoe Raff. Morghen, Mit 36 Taf. Roma
1786. Fol
Rene Any
Laitang vom
a
be, a0Fe News gest.
eas Mattel
2) Collection of Engravings ftom Ancient Vases,
‘mostly of pure Greek workmanship ete., now in
the possession of Sir W. Hamilton. Mit Bemer-
‘eungen von demselben, Mit 240 Taf, in 3 Bien.
Fol.
3)N. Zingarell,
von €. Biondi. 4.
Komponist 1
(Notis von W. Sekm
Wol nach demsolben Costanzo Angelini:
S. Maria capitis aquarum que enlitur civitate regal.
Gest. son Francesco Barbazza. Fol.
+. Le Blane, Manuel unter Barbazza 1.
W. Schmidt
Tito Angelini, Bildhauer, Sohn des Vori-
sea, geb. zu Neapel 10. Miirz 1806. Er zeigte
frth eine grosse Begabung und machte seine er-
ten Studien unter der Leitung des Vaters. Mit]
17 Jahren erhielt er von Staatswegen den Preis
er ihn als Pensioniir nach Rom zu sciner weite-
rea Ausbildung brachte; hier flhrte er in Gyps
sad Marmor mehrere Bas-reliofs und Gruppen’
aus, welche sein ungewdhnliches Talent bezeug-
ten. Darauf durchreiste ér Italien und trat in
frendschaftlichen Verkehr mit den bekannten
Bildhauern Bartolini, Pampaloni und insbeson-
dere mit Tenerani. 1847 begab er sieh nach Pa-
ris mit einer filr dic KUnigin bestimmten Bliste
der Herzogin yon Aumale, schloss dort Freunt
schaft mit Pradier und’ fand yon allen S
ten cine nicht gewdhnliche Anerkennung, wi
der Kiinstler tiberhaupt vielfach ausgezeichnet
wurde. Er ist gegenwirtiz Professor der Skulp-
tur an dor Akademie der Ktinste in Neapel und
Direktor der Zeichenschule. — A. ist in seiner
Kunst einer der fruchtbarsten Meister der Neu-
zeit; das Verzeichnis sciner zumeist in Marmor
ausgefllhrten Arbeiten umfasst ter 150 Stlicke.
Er gehirt der klassischen Richtung der moder-
nen Bildhauerei an und ist derselben auch newer~
dings, wo cine andere Anschauung die Plastik
au bestimmen sucht, tre geblieben. In der Be-
handlung des Marmors zeigt er jene bestechonde
Geschicklichkeit, welche der neuen italienischen
Bildnerei cigonthtimlich ist. Unter seinen Wer-
ken ist eine grosse Anzahl von Busten nach dem
Leben aus den vornehmen Familien Neapels,
wie von hervorragenden Persnlichkeiten auch
dos Auslandes. Ucberhaupt hatte sich sein Ruf
ber die Grenzen Italien’s hinaus verbreitet, und
cin nicht geringer Theil seiner Werke ist nach
England, Frankreich und Russland gekommen.
‘Das Bildniss des Kinigs Fegdinand IT. von Nea-
pel hatte er 8fters auszufiihren, zweimal als Ko-
lossalstatue flir Palermo und filr die Gemeinde
‘von Noto. Auch verschiedene grissere Grab-
‘monumente fiir das Camposanto zu Neapel
sind von ihm. Er hat ferner mannigfach Figuren
der antiken Mythe behandelt, unter Anderem in
einer Gruppe : Telemach, der auf den Rath Men-
tors die Nymphe Eucharis verlisst, mit einem
Amor, der seinen Bogen zerbricht (fir KUnig
Ferdinand II,), dann vier mythologische Figu-
ren fiir den Herzog von Buckingham, und be-
sonders hiufig Amor in verschiedenen Situa~
tionen, namentlich den Bogen zerbrechend (auch
fiir den Kaiser von Russland). Obwol seine Rich-
| tung eine durchaus klassisehe war, ist er doch
flir Kirehon gleichfalls thitig gewesen; so fer-
"| tigte er flir die Kirche della Madonna delle Gra~
zie zu Toledo die Statuen des Glaubens und
der Hoffnung, fiir die k. Kapelle zu Neapel
die Empfiingniss Mariii, und fiir das Campossnto
daselbst die Kolossalgruppe der Religion mit
vior Engeln. Von grisseren Werken ist ausser-
dem von ihm ein Brunnen zu Catania mit drei
Kolossalstatuen, dio Figur einer Sappho , sowie
dip Kolossalfigur der Milde fr das k. Schloss zu
Noapel au erwihnen,
Diego Martelli.
Nach ihm gestochen :
1 Carlo Filangierl , Herzog von Taor-
. von J, Aloysio. Fol.
Angelini, Luigi Angelini, ital
rscheinlich von Neapel.
Phiitigkeit ist uns nur fol-
‘gendes Werk bekannt:
48 ¢
Le Pitture della Certosa di Napoli disegnate ot
pubblicate dal pittore Luigi Angelini ed illustrate
da Raf. Liberatore. 18 Taf, nach Guido Reni,
G. Ribera, A. Vaccaro, Mass. Stanztont ete. Na~
poli 1840. Fol.
Angelini, Annibale Angelini, moderner|
italienischer Maler, Hofwaler von Victor-Ema-
uel II, und Professor an der Accademia di 8.
Luca zu Rom. Von ihm ist an einer Decke der’
Galerie des Palazzo Doria zu Rom die Fresko-
maleroi; auch hat er an der Fassade des Doms
au Orvieto nach einer neuen Technik gearbeitet.
Ausserdem hat er verdffentlicht
‘Trattato teorico pratico di Prospettiva. Dedicato a
S. M. il Sultano Abdul Aziz, Mit 54 Kupfertaf,
Venezia 1865, Fol.
Angelino. Angelino da Leoco, gebirtezu
den vielen Bildhauern, welche im 15, Jahrh, fltr
die Certosa von Pavia beschiiftigt waren. Man
weiss von ihm, dass er fiir dieselbe im J. 1464
eine Geburt Christi fertigte (scheint nicht mehr
erhalten). Gleiehzeitig mit ihm arbeiteten da-
selbst cin Landsmann, Antonio da Lecco,
und ein Giovanni da Cairate. Nachrichten
aus Urkundon der Certosa im Besitze des Grafen
Vimereati Sozzi zu Bergamo,
8. Calvi, Notizie ete. p. 144 Not
Angelion. Angelion und Teklaios, zwei
Bildhauer, die als Schiller des Dipoinos und
Skyllis und als Lehrer des Aegineten Kallon
zwischen 550 und 500 v. Chr. gelebt haben
talisgen. Ihr Werk war die alte Statue des Apol-
Jon in Delos und vielleicht eine dazu gehirige
der Artemis, Der Gott hielt in der Rechten den
Bogen, auf der Linken die drei Grazien, von
denen die eine als Attribut die Leier, die andere
die Fidten, die mittlere die Syrinx hiclt. Antike
Abbildungen sind uns wahrscheinlich auf athe-
nischen Milnzen und einer Gemme erhalten: der
Gott erscheint in denselben in alterthitmtich stei-
fer Stellung ; die Grazien dagegen sind der Sitte
der spiiteren Zeit entsprechend nackt und ohne
Attribute gebildet. Pausanias, Il. 32, 5; 35,
3; Plutarch. de mus. 14; Athenag. leg. pro
Christ. 14.
s.die A Dbildungen In: Miller, Denkmilera:K.
HI, 11. 126. — Beulé, Monnaies d'Athines,
p. 364. — Millin, Galerle mythologique.
XXXII 474,
M1, Bruna,
Angelis. Johannes de Angelis. Nach
einem oder verschiedenen Malern dieses Namens
im Beginne des 18. Jahrh. wurden gestochen :
1) Glemens XL, Papst, 691721, 3. 3, Ron
exe, Fol,
2) Anonymes Bildniss, Unten die Verse: Misan-
trope sensé etc. Job, de Angelis pinx. Gest,
yon Tanjé. Kleines Bl.
3) Apollo und die Musen, von denen eine sich
dom Mocresstrande nihert, um cin Buch aus!
dem Munde eines Delphins ‘anzunehmen. Oben
dio Fama, an deren Trompete ein Fabncher
‘worauf: Delphini sscra; in der Linken eine Roll
worauf: Reporto. Titelbl. 2 den Gedichten von
Delfino. Gez. u. gest. von B. Picart 1730. 12.
Heineken, Dict. — Kramm, Levens en
‘Werken I.
J.B, Wessely.
Angelis. Joseph de Angelis, Maler, nach
Zani zu Bologna gegen Ende des 17. Jahrh. Er
ist irrthtmlich mit Giuseppe Angeli voh Venedig
verwechselt worden.
Sebastianus Antonius — Cardinalis Tanarius Bono-
niensis creatus die XII Decembris M. DC. XCV.
Joseph. de Angelis Pinx. Benedict. Farjat
Beulp. 4.
W. Schmidt,
Angillis.
Angelis. Costanzo de Angelis, italie-
nischor Kupferstechor des 18. Jahrh.
Miracoloss Immagine di Marla 8S. detts dl Capo
Groce, che s venora nella volta della chiesa de
PP. Toatini nella clth di Frascatl. 4.
s. Le Blanc, Manuel.
Angelis. Peter de Angel
Angelis, Secondo de Angelis, Kupfer-
stecher zu Neapel, um 1760 thitig.
4) BU. in: Pavili M. Paclavdil — de cvlty S$. Jo-
hhannis Baptiste — Rome 1755. 4.
Le Pitture antiche @Etcolano © con-
tornt — Napoll 1757—79. 5 Bae, Fol. 11. 87,
Wensely.
Angelis. Domenico de Angelis, von Pon-
zano, Maler zu Rom in der zweiten Hiilfte des
18. Jahrh., lobte daselbst noch 1803. Er war
Schiller des Marco Benefial, Mitglied der Aka~
demie vou S. Luca und. fertigte meist Fresko-
malereien filr Paliiste und dffentliche Gebiiude.
So ist von ihm das Deckengemiilde im ersten
Saal det Galerie Borghese: es stellt denKampf
vor zwischen Apollo und Herkules, letzteren be-
schiltzt von Minerva, ersteren von Venus, deren
‘Wagen in den Wolken von zwei Nachteulen mit
Liebesgéttern gezogen wird. Die Malerei ist
ganz. geschickt im frandisisch-italienischen Stil
von der Mitte des 18. Jabrh., durchaus zopfig
und in der Firbung sehr hell. Aehnlich sind
einige Darstellungen im Vatikan, im sogen.
Kabinet: an der Decke Hochzeit des Bacchus
und der Ariadne, umgeben von mythologischen
Liebesszenen (ausgefubrt im Auftrage Pius’ VI.),
sowie die Deckenmalereien in zwei Siilon der
Villa Borghese: im ersten Saal Urtheil des
Paris, Flucht des Aeneas aus Troja ete., im vier
ten die Fabel der Galatea.
8, Memorie per le Belle Arti. 111. (1787) 29. —
Nibby, Itinéraire de Rome 1934. 1. 133. 11
250, —'Barbier de Montault, Les Musées
fete, de Rome. pp. 227. 345. 491. 494
Sein Selbstbildniss tn den Uftzien 21 Flo-
renz. Gest. in dem Museo Fiorentino, dritte
Folge, No. 1 (221). Fol
‘Nikolaus de Angelis
Angelo. 49
Angelis. Nikolaus de Angelis, Maler aus
Rom, Schiller Landie’s. Vom Grafon Ludwig
Pacaus Italien berufen, das Schloss in Dospéd
ti Augustow mit Malereien auszustatten, kam
ec nach Polen 1823. Hier und im Warschauer!
Palast jenes Grafen hat Angelis viele histo-
rische Gemillde gefertigt. Im J. 1828 kehrte er!
‘uch Rom zurtick, wo er den 3. Aug. desselben|
‘hhres starb. In Raczki, wo der General Pac
li Kirche baute, sind awei Altarbilder, in Ro-
ianka, wo die Kirche gletchfalls von diesem er-
‘ichet wurde, ist ein grosses Altarbild von der
Hand des N. de Angelis.
+-Clampt, Bibllografla critica, Firenze 1839. 11
250251. — Rastawieck!, Malerlexikon.
Lepkowski.
Angell. Samuel Angell, englischer Archi-
tekt vom Anfang dieses Jabrh., bekannt als Ent-
seeker der Metopen in Solinunt. Auf ciner Stu-
iunreise durch Sicilien, die er in Begleitung
sines Landsmannes und Fachgenossen, W. Har-
‘is, unternahm, kam er zu Ende des J. 1822
‘ach Selinns tund fing dort in den Triimmern der|
alten Griechentempel auf cigne Faust Ausgra-
angen an, welehe im Miirz 1823 die Entdeckung
er Metopen herbeifthrten. Drei derselben fan~
densich in den bei dieser Gelegenheit zum ersten
‘ual utersuchten und gomessenen Tempeltrtimn-
‘aera der Akropolis ; sechs in den Trilmmern des
feeealber liegenden Ustlichen Hiigels, dessen.
Teapelreste tibrigens schon vorher von Wilkins
tufgenommen worden waren. Sobald die ge-
tachte Entdeckung bekannt wurde, verbot die
Neapolitanisehe Regierung fernere Exca\
‘ea. Die Originalmetopen kamen in das Museum,
‘nfalermo, und es bedurfte der dringenden Filr-
‘sorache Sir William Hamilton's, des damaligen
‘aglisehen Gesandten in Neapel, um Abgilsse
fir das britisehe Museum zu erwerben. Harris
‘arb bald nachher am Fieber in Palermo. Statt
‘inerbetheiligte sein Schwager, ‘Thomas Evans,
sich an der Herausgabe der Abbildung und Be-
‘citeibung der entdeckton Bildwerke. Das Werk
‘nchien unter dem Titel
Sculptured Metops, discovered among the ruins of
the temples of the ancient eity of Selinunt tn
Selly, discovered by W. Harris and Samuel An-|
fell, deserfbed by S. Angell and Thomas Evans,
Mit9 Taf. London 1829. Fol,
Fr, Althaus
_lugell. Samuel Angell, Kupforstecher in
Sctabmanier, ohne Zweifel Englinder, arbeitete
in England und Paris in den dreissiger und vier-
tiger Jahren des 19, Jabrh. fiir den gew0hnlichen
Kuusthandel.
1-2)2 BIL: Le Départ und Le Retour du Pro-
Sait, Nach J. A. Franquelin, Roy. qu, Fol.
3) West parti! Nach A. Dévéria. Kl. Fol,
4) Bile pense a luf. Nach A. Dévéria, Fol,
555) 4 BIL: Le Goujon, Le Canard, Est il mar?
Voista? Entblosste Madehengruppen in Land~
schafteu. Nach L. E. Rlowlt, Fol,
Mayer, u.
9) The cottage door. Nach Owen. Fol.
8. Le Blane, Manuel,
Wessely.
Angelini. Francesco Marin Angellini,
Architekt zu Bologna, gob. 1680, + dasolbst 1731,
Er hat daselbst mehrfachin Kirehen und Pa-
listen gebaut und insbesondere dic Fassade von
8, Lucia entworfen. 1725 wurde er zum dffent-
lichen Architekt der Stadt ernannt. Ueber seine
Vaterstadt hinaus scheint er nicht thitig gewe
sen au sein. -
8. Pltture ete, di Bologna. 1792. pp, 187. 2895
vergl. atch die Ausgabe von 1782. p. 434. —
Gualand{, Memorie Original! Hallane, 8. VI
22. 29.
Angelo. Angelo di Ventura in Siena, wird
‘mebrfach in den dortigen Baurechnungen von
1522 bis 1349 genannt. Von ihm rithrt die Zeich-
nung zu der Porta Sta Agata oder de’ Tufi von
1925 und zu der Porta di 8. Martino oder Ro-
mana-von 1327 her. Ucber den Dombau erstattet
er 4333 mit mehreren Anderen cin Gutachten,
und 1334 baut er mit Guidone di Pace das Ka-
stel Grosseto. Man hilt ihn daher fiir den An-
gelus de der 1330 mit Agustinus de Senis
das Grabmal des Bischofs Guido ‘Tarlati zu
Arezzo machte. 8. den Art. Agustinus de Senis.
8. Milanesi, Documenti Senesi, 1. 203. 206.
Fr. W. Unger.
Angelo. Angelo di Meo Gartajolo vou
Fabriano, Maler vom Ende des 14. Jahth., Schti-
or des Gentile da Fabriano, von dem nur noch
‘Vekannt ist, dass das Hauptaltarbitd inder Kirche
'8. Lucia daselbst (nicht mehr erhalten) von sei-
‘ner Hand war.
s. Ricet, Memorle storiche ete
134.
Angelo. Angelo di Pietro (di Angelo) gen.
Macagnino, Maler von Siena um dic Mitte
des 15. Jahrh, Von ihm wird berichtet, dass er
um 1439 zu Nocera unter der Anklage eines
Mordes gefangen sass und dass sich die Ge-
meinde von Siena bei dem Kardinale Vitelleschi
von Florenz vergebens filr seine Befreiung be~
mithte. Doch warde derselbe, vielleicht als un-
‘schuldig erkannt, spiiter freigezeben, da uns sein
‘Testament vom 5. August 1456 erhalten ist. —
‘Milanosi vormuthot, dass diesor Angelo derselbe
Angelo sei, welchen Kyriakus (wahracheintich in
nem Itinerarium, Florent. 1742}, indem or ihm
den Beinamen Parthasius gibt, mit vielem Lobe
als Einen unter den Ersten erwithnt, welche in
Italien nach der Weise Van Eyck’s sich in der
Oclmalerei versuchten und von dem er noch be-
richtet, dass er im J. 1449 die neun Muson im
Palazzo Belfiore fiir den Marchese von Ferrara
‘gemalt habe.
8. Milanesi, Documenti Senest, 11. 187. 203.
298.
Fr. W. Unger.
Angelo. Angelo, Sohn des Niccold, Gold-
7
50 Angelo
Pedro Angelo. =
schmied in Florenz. Von ihm berichtet Gori irr
thiimlich, er hiitte mit Polajuolo an den gros-
sen Kandlelabern des silbernen Altars des hl.
Johannes im Baptisterium, — dem Werk so
zahlreicher Florentiner Goldsebmiede, — mit
gearboitet. Es bostiitigt sich indossen bioss, dass
von ihm die Vergoldung zweier silberner Leuch-
ter der Kirche herriihrten, die er 1440 zu Stande
brachte. Pollajuolo erhielt erst 1465 seinen Auf-
trag, den er 1470 — also 30 Jahre nach A. —
vollendete.
8. Labarte, Les Arts Industriels. 11, 497.
Albert Lig.
Angelo. Meister Angelo, Maler zu Padua
in der zweiten Hillfte des 15. Jahrh. Von ihm
ist im alten Refektorium des Klosters 8. Giustina
daselbst eine Kreuzigang Christi in Fresko, noch
erhalten aber vom Rauch schr geschwirzt. Der
Meister ist sonst nicht bekannt; dass er jone
Malerei im J. 1489 ausgefithrt hat, ethellte nach
Brandolese aus Handschriften im Archive des
Klosters. Es ist wahrscheinlich der gleiche Ma~
ler wie Agnolo Zotto (s. Aznolo), der auch
sonst in Padua gemalt hat, zur Schule des Squar-
cione gehirte und so mittelmissig war, dass der
Anonymus des Morelli nicht ansteht, ihn als
signobile pittoree zu bezeichnen. Was von dem
Bild der Kreuzigung noch erhalten ist, gibt von
seinem Urheber kein bosseres Zeugmiss.
Notizia ete. da un Anontmo, ed. Morell p. 8.
— Brandolese, Pitture ete. di Padova, p. 90.
— Moschini, Guida di Padova, p. 134
Crowe and Cavalcaselle, History of Pain-
ng in North Italy. T. 360.
Angelo. Angelo Siciliano (bei Vasari Ci-
ciliano), Bildhauer und wabrscheinlich auch Bau-
moister gegen Ende des 15. Jahrh. Er war, w
Vasari und dann auch Torre berichten, in Mai-
land mebrfach beschiiftigt. An der Fussade des
statuenreichen Mailiinder Doms ist von ihm (nach
Vasari) die Statue der von vier Putti aufwirts
getragenen Maria Magdalena. Vasari schreibt
dem Meister auch den Portikus der Kirche 8.
Celso zu Milano 2u, der von Cristofavo Lombar-
dino vollendet warde ; allein nach Anderen war
dor Entwurf zum Portikus sowol wie 2u der gan-
zen Kirche von Bramante, und dem Angelo nur
die Ausfiihrung tibertragen (der Portikus ist nicht
mebr erhalton). Torre meldet noch von dem
Meister, dass seine Marmorarbeiton durch ganz
Ttalien berdhmt gewesen seien; das scheint Uber-
tricben, da sich sonst weder bestimmte Werke
von ihm, noch Nachrichten tiber ihn finden.
Wahrscheinlich ist es aber der gleiche Kistler
mit Angelo Marini Siciliano, der unter
den vielen Bildhanern erwithnt wird, welche fir
die Certosa von Pavia thiitig waren. Nicht zu
verwechseln dagegen ist diosor Meister Angelo}
mit dem bertihmten Bildbauer Michelangelo Mon-
torsoli, der bisweilen gleichfalls Angelo Siciliano
xenannt wird, Jedenfalls kann wur vou diesem,
wenn die Angabe itberhaupt richtig ist, die Sta-
tue Pius’ IV. im Chor des Mailinder Domes sein,
‘welche Latuada und (wol nach ihm) neucre Hand.
blicher einem Angelo Siciliano ruschreiben.
s. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 273. ~ Torre,
Ritratto di Milano, p. 66.—Latuada, Deseri-
tione di Milano, T. 117. — Cicognara, Storia
della Seultora. 1 231, 11. 178. 182.
Angelo. Angelo da Piacenza, Holz—
fschnitzer, fortigte 1522 im Auftrage des Don
Sigismondo von Ferrara die Holzbildnerei_ fiir
die Orgel in der Kirche S. Maria di Consolazione
daselbst. Er war Schiiler der beriihtten Cano-
da Lendinara und wurde 1540 nach Modena
berufen, um das reich geschnitzte Stublwerk des
Domehores, das Werk joner Meister, zu restau-
riren,
5. LN. Cittadella, Notizie relative a Ferrara.
1. 338, — Campori, Gil Artisti ote. negli
Stati Estonsi.
Angel
Angolo, Zimmermeister in Siena,
fibernabm am 19, Miirz 1592 mit dem
schnitzer Filippo dio Ausfiihrung ees Taber-
nakels fiir die Kirche der Karthause Sta Maria
di Belriguardo nach der Zeichnung und im Auf-
trage des Malers Cristofuno Rustici.
s. Milanesi, Documenti Senosi, II. 265.
uv.
Angelo. Pedro Angelo (eigentlich wol An —
gel), Kupferstecher und Goldschmied 2u Toledo
im Beginne des 17. Jahrh, Er soll ein Ktinstler
von Verdienst gewesen sein, der sogar wegon der
Reiuheit seiner Zeichnung und seiues Stiches
borlihmt wurde; jedoch sind dio Bil. No. 4 und
5, die uns vorlagen, erbirmlich. Ebenso urtheilt
Strutt ber No.
1) Dic Jungfrau, dem Christaskinde cine Fruche
darbiotend. Petrus Angolus fecit 1597.
nf dem Monde stchend in einer Glo~
1616. Walirscheinlich nach eigener Zeich—
3) Bildntss des Kardinals Frane, Ximenez de Cis-
eros. 1604 Heineken sotzt don Stich false!
0 d'Angeli. Das Pin. jedenfalls.e:
Irrthum Heineken’
4) Bildniss des Kardinals Tavera, Halbfig., Oval
Bez: ¥ A. KIL d. In: P. de Salazar y Mendoca’s
lenal Don Juan Tauera. “To.
RNTIA und
nas Wappen des Kardinal.
6) Bildniss Heros Cevallos Pa
ravencellos. Aet. 51. 1613. Kniestiick. Regurn
offlcium est vim torere. Petrus Angelus Factes
bat Toled. 4
Titel. en 1, Tena's Commentaria et Dispu-
fationes in Mpistolam D, Pauli ad Hebracos,
Von Petrus Angelus 1611 gest. Fol :
Digcionarto de las belles Artes on Esparia.
= Strutt, Bloge. Diet. of Ki
Notizen won Lefort,
Carlo Francesco Angelo _——-—
Melater Angelus. 5
Angelo. Carlo Francesco Angelo, Ma-
; inlich in der zweiten
ig- Von ihm ist das
Altarbild in S. Maria del Carmino dasclbst, der
Austausch der Herzen zwischen Jesus und Ma-
tia Magdalena : letzterer, die veraiickt auf Wol-
kea aufwiirts schwebt, eilt Jesus mit offenen
Annen vom Himmel herab entgegen, im Begriff
nuit der Rechten das Herz auszutauschen. Dem
exras sonderbaren Vorwurf entspricht die Ge-
waltsimkeit der Bewegungen. Das Bild trigt
die Bezeichnung :
Gulielmas Cortesius Borgonlen det
Carolus Franciscus Angelus pingebat,
vooach also die Zeichnung von einem anderen
Meister herriihren wiirde.
+ Orsini, Descrizion
At Ascoli, p. 88.
Angelo. Theodor Gottfried Nikolaus
Angelo, Kupferstecher, geb. 2u Schleswig 1767,
Urspriinglich zum Maler bestimmt, kam er 1780
tach Kopenhagen, wurde dort Schiller des Ku-
pierstechers Guitair und erlernte das Schrift-
tnd Landkartenstechen. Zum Stecher bei der|
k Akademie der Wissenschaften dasclbst er-
tanut, war er filr dieselbe viel beschiftigt. Er]
kebte noch 1811 zu Kopenbagen.
Plans de Jardins dans le gofit anglais — par Jean-
Louts 3 Kopenhagen 1798, 2Thle., in
Jedem 12 Bil,
+ Weinwich, Kunsthistorie Paisstl,
Nene Zasitze. — Le Blane, Manuel.
W. Schmidt,
Angelo. Angelo, Maler, in England im Be-
gion des 19. Jahrh. thitig.
Nach ihm gestochen:
Thomas Simmons, Morder des Hummonstone and
Warner zu Hoddesdon Herts 1807. Gest. von
Rowlandson, 4
W. Engelmann,
Angelo. Angelo Puccinelli s. Puccinelll.
Niceold di Angelo 8. Nlecold (Nicolaus|
de Angelo).
Angelo Bresciano s. Anzolino.
Frate Angelo s. Montorsoll,
Michael Angelo da Siena s. Michael.
» auch Agnolo und Angelus.
Angelonl. Giovanni Angeloni und sein
Sohn Vicenzo Angeloni, beide Malerzu Rom
ia der 2weiten Hilfte des 18. Jahrh., insbeson-
dere Prospektmaler. Sie malten unter Anderem
gan in grau die Wolbung der Galorie, wolcho|
von der Peterskirche zur Sakristei fithrt, gaben
sich aber dann namentlich mit Versuchen in en-
Kazstischer Malerei ab (nach dem Vorgange «
Requeno , die damals tiberhaupt manche Kth
ler, um die Malweiso des Alterthums wiederau-
findon, boschiiftigte. In dieser Art fertigten sie
einen ‘Theil der Kopien uach den Loggien Ra-
fael's, welche der Malor Christoph Unterberger
filr Katharina I. von Russland auszufithren
hatte; dieser zog die beiden Angoloni als Gehiil-
fen au der ihm bestellten Arbeit hingu.
s Memorie per le belle Arti, I. 1786, p. 278.
IV. 1788. p. 152.
Angeluccio, Angeluccio Landi von Rom
war 1345 mit soinen Sthnen Andrea und Niecold
ei der Mosaikarbeit am Dom zu Orvieto be-
shiiftigt.
+ Della Valle, 11 Duomo dt Orvieto. p. 384
Angelueclo, Angeluccio, itatoaser
Landschaftsmaler in der zweiten Hiilfte dos
17. Jahth, Nur Pascoli gedenkt seiner, indem
er ihn unter den Sehitlern des Claude Lorrain
als den einzigen nennt, der zu einigem Anschen
gekommen, aber jung gestorbon sei und daher
wenig zu Stande gebracht habe. Bilder von ihm
sind bis jetzt nicht nachgewiesen.
s Pascoll, Vite de’ Pittorl ete. moder. 1.29,
Angelus. Angelus verfertigte 1317 die von
ischof Wilhelin (1314—1343) zur Zeit des KB-
nigs Robert gestifteton Chorsehranken der Ka
thedrale 2u Potenza in der Basilicata, die jetzt
ganz new gebaut ist. Insehrift bei Ughelli
(Italia sacra, ed. Coleti vis. 139), wo os aber
nicht dueentis, sondern trecentls helssen mu
ete. in Untertt,
v.
Angelus. Angelus Bizamannus, griechi
scher Maler von Otranto, mit dessen Inschrift
sich eine Kreuzabnahme in byzantinischer Art
im Berliner Museum befindet. ». auch Blzzamano,
Angelus. Angelus pinxit, Diose Inschrift
befand sich im Kloster Corpus Domini zu Vene-
dig auf einem nicht mehr bekannten alten Bilde,
das, wie es scheint, otwa dem 14. Jabrh. ango-
hirte, essen Stil aber nichts mit der Schule des
Giotto gemein hatte.
anzi, Storia Pittorica ete. HT. 14. ~ Crowe
Le, History of Painting In
vu
Angelus. Angelus Urbsveterensis d. i.
von Orvieto, filhrte laut Inschrift in den Jabren
bis 1335 das Portal des festungsartigen
Stadthanses in Gubbio auf.
5. Ranghiasei Brancaleoni, im Archivio stor
Ital. Ser. 3. Anno 1867. VI. 11. 36.
vu.
Angelus. Meistor Angelus von Caserta
goas laut Inschrift ain 11, Mai 1400 die grisste
der flinf Glocken der Kathedrale zu Nola in Un-
teritalien Ehe die Inschrift entdeckt war, galt
diese Glocke fiir die erste von Bischof Paulinus
von Nola, dem angeblichen Erfinder derGlocken,
im 4. Jahrh. nach Chr. Geburt gegossene, und
nachher metnte man, dass sie wol aus der alten
Paulinischen Glocke umgegosson und in dersel-
ben Gestalt wie die alte hergestellt sei Aber
auch dics ist nicht anzunchmen , da die fltesten
Glocken noch unverhiltnisemissig klein waren,
Jetzige aber mehr als sechs Palmen oder vier
Fuss hoch ist. Auffallend sind daran drei in der
Niihe des Henkels angebrachte Licher, yon de-
nen die Sage ging, dass Paulinus sie mit den
Fingern hineingedrilekt habe, um den allzumiich-
tigen Ton zu diimpfen, Wenn diese Licher spi
ter hineingebobrt sind, so haben sie offenbar nur}
den Zweck yehabt, die Glocke tiefer zu stimmen,
und dazu kinnen die spiter hinsugekommonen|
Ubrigen Glocken, von denen cine 1413, eine
aweite 1533 und cine dritte 1539 gegossen wurde,
Veranlassung gegebon haben,
8. Romonding, Nolana eccleslastios storia,
147. 1, 169. 499. Abbildung der Glocke
Kannt war, fliessen die Nachrichten tiusserst
dlirftig; doch bin ich im Stando, auf Grund ar-
chivalischer Forschunzen einige wichtige bisher
unbekannte Daten zu geben. Lipowski (Ktinst-
lerlexikon) nennt thn einen Schiller des Bild-
hauers Degler von Weilheim; obschon authen-
tische Angaben dartiber fehlen, wol mit Recht,
da der dortige Bildhauer Johann Degler schon
im Anfange des 17. Jahrh. einen berithimten Na-
men hatte und mit wichtigen Auftrigen betraut
war (s. diesen Art.).
Aus den in Weilheim befindlichen Akten habe
ich (durch die Glite des dortigen Spitalkuraten
Herr A. Schmidtner) nur erfahron kinnen, dass
ich im Stadtgrundbuche, welches auf dem Titel
die Jahraahl 1640 fithrt,” aber laut Inhalt schon
1610 angelegt sein musste, in der Pultener Gasse
»Withelm Angermayr Goldtschmidte als Haus-
besitzer vorgetragen findet. Es scheint dieser
‘Wilhelm A. der Bruder des Kiinstlers yewesen
zu sein, welcher nach dem Tode des Vaters das
Ta 1
Fy. W. Unger.
Angelus, Angelus Marmorarius s. unter|
Mecold di Angelo (Nicolaus de Angelo)
Angelus de Senis s. Agustinus de Senis.
Angelus. Petrus Angelus s. Petrus,
Auger. Hans Anger, verfortigte laut In-
schrift um das 1568 gearbeitete metallene Tauf-
gefiiss in der Kirehe 2u Stadthagon ein kunst-
reiches Gitterwerk aus Schmiedeeisen, welches
in den durch gerade Hauptstangen gebildeten
Feldern verschlungenes Rankenwerk in schiiner,
weehselnder Zeichnung zeigt. Ein gleichartiges
shrscheiulich von demnselben Meister herrith-
rendes) Gitter an dem Grabinale des Grafen Otto
vou Schaumburg daselbst trigt die Jabirzabl 1581
H.W. H, Mithof
Anger. Emile-Alexandro Anger, fran-
aijsischer Architekt der Gegenwart, geb. zu Pa-
ris, Von ihm ist der Entwurf des in der Aus-
ftihrung Degriffenen Rathhauses 2 Elboeuf
(ausgestollt 1867),
s. Bellior de 1a Chavignerte, Dietionnatre.
Angerer. Georg Angerer, bayrischer Bild-
hauer. Von ihm sind zu Neustift bei Freising|
die Statuen ete. bei dem zweiten Altar auf der
Evangelien- und Epistel-Svite.
+ Lipowskt, bait, Kinstlerlextkon,
Angermair, Christoph Angermair, Hof-
Dildhauer des Herzogs
Maximilian Lv. Bayern,
geb. in dem Stidtehen
Monogramm
CRISTOP ANGERMAIR
B. Ul, VON MINCHEN
16
dor Kunstgeschichte nur ganz oberfiiehlich be-
Viterliche Haus bernahm und da die Gesehiift
desselben fortbotrieb. Demnach wire A. der
Solu eines Goldschmiedes. Weitere Nachrichten
felilen, da dic Matrikel der dortigen Stadtpfar-
rei zu U. L. Frau erst mit dem J. 1633, die
der anderen Pfarrei — Sankt Pilten — gar erst
(nach Verlust der iilteren) von 1705 anheben.
A, den wir bis jetzt nur als Bildhauer in El-
fenbein kennen, scheint Weilhefm bald nach dem
‘Tode seines Vaters verlassen und sich in Miin-
chen niedergelassen zu haben, wo unter Herzog
Maximilian 1. ein reges Kunstleben, namentlich
‘durch den Neubau und dicinnere Ausschmtickuns
der Residenz, herrschte. In welehem Jahre A-
nach Milnchen kam, liisst sich jedoch nicht be
stimmen; dass er aber fllr den herzoglichon Hof
‘el arbeitete und schon im J. 1618 einen Hof-
titel flihrte, erhellt aus nachstehondem Raths-
protokoll der Residenzstadt Miinchon de ad 1618,
Fol. 121, Sessio de § Juni: »Bildhauer Hand-
‘werkh clagt contra Christof Angermair, Hof-
driixler, der Inen In Trem Handwereh cintrag
thue, er hab doch guete Hofarbeit. bittet Ime
ein Furschrifft an Ir Hfd. ote. — Beschaidt: Thr
beger hab nit statt, Sei ein ungereimbtes beger,
mnbg bei Ihr F. D. selber sich anmelden do sic
was fruchtbarlich wisse zu erwerbens, Auf welche
Veranlassung hin obige Klage der Miinchener
Bildhauer gegen A. angestrengt wurde, list
sich nicht ermitteln; wabrscheinlich botraf sie
zahreiche Besteliungen von Soiten der Hofher-
ren, welche die kostbaren Elfenbeinschriinke
geschen hatten, die der Ktinstler flir die p:
vollen Gem
___Christoph Angermair,
Als witklicher Diener am Bayrischen Hofe
ware A. am Ende des J. 1621 mit foster und
siemlich boher Besoldung aufgenommen. In der
Hofrablamts-Reehnung de ab 1621 unter dem
Titel -Tappecier -Maler Kiinstler und allerlei
gemaine Dienere, 8. 603, hotsst es: »Christoph
‘Angermair (der Namo erschoint in diesen Rech-
sungen hier zum ersten Male) bilthauer, ist It.
ainer ordinants, obwoln er vorhoro jedesmals
dareh den herrn Uhrspringer, camerdiener bezalt|
worden, doch anjetzt disorts vermtig ainer ordi-
ants von quartal weibnechten diss jars ange-
sehaft worden, mit jerlichon 400 fl, — zalt ime
derowegen das ratuin von bedeiter zeit an bis
ma ents jars als per ein quartal 100 fix Es ist
lieses seine Bestallungsurkunde als Hofdiener-
Birger von Muinchen und Meister wurde A. erst
im J. 1622; im Rathsprotokoll de ad 1622,
Fol. 301, Sessio de 16 Mart. heisst es: Christoph
Angermair, Pildhawer hat sich erklirt, er wolle
Barger und Meister werden, auch ein Meister-
stick machen. Ist also zugelassen; was er In der
Zanfit Piichsen schuldig, das sol er alda bezalen,
vas Er aber an der Statt Camer geben,
auch die Burgerrechts Cossten (des.
geltts; soll ihm sein sonderbabrer Kunst halber
zeschenkht sein und er anjetzo alsbalden filr ein
Meister erkliirt sein. Doch dass er cin Maister-
sdckh sein erbietten gemiiss mache, hat
Ge burgerliche Pflicht geleistete. Ebendaselbst,
Fol. 317, Sessio de 6 Juli 1622, ist der Eintrag
Christoph Angermair Pildhauer hat sein Mai-
serstiickh gemacht. Ist zugelassone —. Leider
sndet sich nicht die kleinste Notiz, worin die~
ves Meisterstiick bestanden, oder in wessen
Hinde dasselbe gekommen ist. Von nun an sind
lie Nachrichten Uber den Kiiustler und scine
Leistungen wieder spiirich ; jedenfalls war des-
sca Hauptthiitigkeit seinem kostbarsten Werko,
dem Milnzensehranke zugewendet, welehen er
jn erst 1624 vollondeto.
Wol anf Grund der Ablicferung dieses kunst-
reichen Schreines und des hohen Beifalles, wel-
chen derselbe hervorgerufen, hatte sich A. um
Weibnachten desselben Jahres an den Herzog
ond Kurftirsten um cine Gehaltserhishung von}
“#4. gewendet, welche jedoch durch den Kam-
cserdiener Haimbl auf 50 fi. vereinbart wurde,
‘wie wir aus dem im Mai 1625 an den Kurflirsten
gerichteten Bittgesuche Angermair's ersehon.
Cnterm 30. Mai kam nun die Resolution, dass
ihm diese Gehaltszulage bewilligt und ausgezahlt
werden solle, was wir auch durch die Hofzal-
amtsrechnung de ad 1625, 8. 598, bestitigt fin-
dea: «Christoph Angermaier bilthawer hat jer-
jieben 400 ., dan so ist er vermlig ainer ordinanz
vo0 eingang dis jars mit jorlichen 50 fl. addition
angeschaft worden, also in allem bis zu beschlus
des jars empfangen 450 fi.« In Folge dessen go-
bGrte A. zu den hiher besoldeten Dienern des:
Surflirstlichen Hofes; denn Peter Candid hatte
sar 500 4. und der beriihmte Erzgiesser und
Landdsmann Angermair's, Hans Krumpper yon
Weilheim, bezog 450 fl. Besoldung. Mit obiger
Angabo leruen wir zugleich den Preis kennen,
welcher filr den Mlnznschrank bezahlt wurde,
Er stellt sich bet der Besoldung des Meisters von
Jibrlich 400 4. fiir den Zeitraum von 7 Jahron
(1618—24) auf 2500 A, cine nach dem damaligen
Geldwerthe betriichtliche Summo. — Hier sei
noch erwithnt, dass sich in den Weilheimer
Kirchenakten aus dem J. 1626 »Herr Christoph
Angermayer, Burger und Bildhauer zu Mllnchene
unter den Wolthiitern zum dortigen Kirchenban
noben seinen Landslouten , »Bildhauor Melchior
Pendl und Johan Greitherr Maler, beede Burger
jz Weilhoime, vorgetragen findet.
Inawischen scheint der Meister, der mit oiner
zahlreichen Familie gescgnot dic harten Kriegs-
jabre und mancherlei andere Beschwerden durch-
fzumachon hatte, &fters in finanziellen Bedriing-
nisson sich befunden zu haben, wo er dann stets
zu soinem Herm, dem Kurftirsten, seine Zu-
flucht nahm, die thm dieser auch nicht vorsagte.
Es erhellt dieses aus cinom Bittgesucho an Ma-
ximilian I. vom Mai 1629, in welchom A. zur Aus-
steuer seiner Tochter, die er an einen jungen
Bildbauer verheiratet, um ein Darlchen von
300 fl, bittet, welches er in vierteljithrigen Ra-
ton zu 40 f., von Michacli d, J. angefangen,
rilckzahlen wolle, umal er vorige Anlehen, »a-
rumben ich mich gautz undorthenigst bedankon
thue, alberaith begalt habe. Diesem Begeht
‘wurde durch Beschluss an dic kurf. Hofkammer
‘vo 22. Mai der Art entsprochen, dass er die
obige Summe gegen quartalmiissigon Abzug von
50 fl. golichen erhielt, — Eine weitere Nachricht
finden wir dann erst wieder im Herbst 3631. In
diese Zeit fillt auch nachstehendes Bittgesuch
Jan seinen flrstlichen Génner:
Durehlauehtigster eltrfurst
ete.
Solte E. chf. D. ich zwar bey disen betriebton
loiffen mit disem unbehelligt lassen, weil ich aber
boy gogenwertiger schweren arbeith lang und
‘grosse bemiehung und vleiss angewendet und
‘wegen meiner vill habender klainer Kinder
scbulden sticke, alss bitte E. chf. D. ich hiemit
gantz underthenigist: Sy wollen mich der lang-
gehebten Mihesambkeit gdst gentlessen- und mit
fainer ergetzung oder gnadengelt, gdst begaben
und begnaden lassen. Soleher beger umb E. chf.
a. ich jederzeit in underthenigister gehorsamb,
auch gegen Gott fiirbittend zuverdienen,
E. cbf. D.
underthenigister
Christoph Angermayr
Pildthaur.
Interessant ist die Bogutachtung dieser Supplik
durch die kurfirstliche Hofkammer. Sie lautet
pMan ist der maining weiln disor supplicant
dannoch cin vornemer Ktinstler und seinor Kunst
nach etwas schlecht besoldt, es mbcht Thme
b4
Christoph Angermair.
von 2 im 300 fl. gnadengelt zuerthailen sein,
sign. 20. $31.
‘Prace, dom. dir. Wimpel, Haimbhausen, Soyer,
Adelzrciter, Sasser, Heck (Hofkammerriithe)+.
Unter dem 24. Okt. 1631 erfolgte nun das be-
uligliche Dekret des Kurflirsten in dieser Sache
augleich mit der Emnennung des Malachias Gei-
ger zum Hofmedikus, wie folgt
Decretum ser! domini ducis olectoris ote.
»Demnach die ehf. d.in Bayern unser gned.
herr Ie Malachiam Geigern fiir dero hofmedicum
g. an- u. aufgenommen und ime zu jerlicher be-
soldung zweyhundert Gulden bestimbt ; sodann
Christophen Angermayer pilthauer neben
erlassung seines diensts zu aincr abferttignng
und gnadengelt von eingehenden strafgefillen
dreyhundert gulden raichen lassen gned. bewil
liget und das er entgegn weiln I. chf.d. sei-
ner arbeit der zeit weitter nit bederffon
mit sein jerlichen besoldung abgestelt werde —
als beveichon sie dero hofeammerpresident u.
riten hiemit dessenhalb notwendige ab- u, an-
schaffungon zethun. Soind ete. Datum Mllnchen
den 24 Octobris a. 1631
(Archiv. Conserv. Miinchen
Hofamts-Rechn. Med. Wesen fase. 3).
Diese »Abstellung der Besoldunge findet sich nun
auch in der Hofzablamtsrechnung vor J. 1631,
8. 529. »Christoph Angermair pilthauer hat jer-
lichen mit 50 f. bessorng zam solt 450 fl, inilem
cer aber It. sgn. underm quartal weihnechten sei-
nes dienst entlassen und ime zum absug des
4.Q. per don halben theil verwilligt worden, be-
zalt ime also merers nit dan 392 fl. 45 xr.«
Es war sonach die Entlassung des Meisters
vom Hofdienste eine selbsterbetene, und konnte
er die verfligbare Zeit 2u Arbeiten fiir Private
verwenden, durch welche er neben seinem Gna~
dengelde seine Schulden zu tilgen und fllr seine
Familie besser sorgen zu kénnen hoffen durfte.
Eine knstlerische Letstung, welche in diese Zeit
fillt, besitzt das Nationalmuseum in einem vor-
trefflichen Elfenbeinrelief, »Heilige Families be-
zeichnet mit dem vollen Namen des Ktinstlers,
und der Jahreszabl 1632 (s, das Monogr.). .
‘Hiermit schlicssen dic ditrftigen Angaben tier’
den kunstgelibten Meister, welcher noch im
J. 1632 in Miinchen starb.
Es findet sich in dor Stadtpfarrkirche Weil-
heim’s ein Kenotaph, cine Holztafel, welche
wabrschcinlich yon Elias Greitherr dem Jiinge-
ren gemalt den englischen Gruss und im Hinter-
grunde cinen Mann (Bildniss Angermayr's?) dar-
stellt, mit der Inschrift: »Hert Christopherus An-
germyr | Cur F, Hoffpildhauer in Minchen |
Verachid Christseelig Anno 1632: | in Cur F,
stat Minchen deme | Gott, vnd allen Christ-
glaubigen | ein freliche Uhrstend verleihen |
welle. AMEN. | Unten um das Kruzifix knien
die miinnlichen und weiblichen Anverwandten
mit Rosenkriinzen in der Hand, Auf der obern
Leiste des Rahmens liest man die Worte: *Ich
griess dich Mutter Gottes mein, echleuiss un
deiner frbit ein, Amens, auf der untern Leiste
Gott, vnd Maria, auch 8. Sebastion: su Lob vnd
ehren, hat alds herauffgericht diss Epitaphturo,
Mit dees 8. Sebastions jj piltnuss der Erbar vnd
bescheiden Sebastion Kerphamer ~. Thme, sei-
ner Hausfrawen Cathering, auch fren Kind zu
angedenckhen | Anno 1636. +
In diesom, von Kerphamer (richtiger Korpsa-
mer), wahrscheinlich einem Schwager Anger-
mair's errichteten Kenotaphe finden wir zwei Da-
ten, nlimlich 1632 als das Todesjahr Angermair’s
‘und 1636, in welchem das Kenotaph von Kerp:
mer errichtet wurde. Nun findet sich aber im
Sterbebuche Wellheim’s der Name »Sebastion
Khirbshamer« unter dem27. Aug. 1634 ls gestor-
ben vorgetragen, und erscheint dieser Name tiber-
haupt nic mehr in diesem Buche. Es liegt deshalb
der Schluss nahe, dass Schwager Kerbsamer die-
ses Kenotaph bei Elias Greitherr d. J. nach An-
igermayr’s Tode bestellte, und dass dieses erst
spliter (das J. 1634 war cin Pestjahr in Weilheim
vollendet und anfgestellt wurde, was freilich der
Anftraggeber nicht mehr erlebte. Dass auf dem
‘Kenotaphe das Todesjahr des Meisters richtig
angegeben ist, bestitigt die Hofzahlamtsrech-
nung de ad 1633, 8. 404, Titel: Abfertigung u.
hf, gnaden schankungen, wo es heisst: »Chri-
stophen Angermairs gewesten pilthaners zu
Milnchen hiinderlassnen wittib aus gn. anstat
gebetner provision semel pro semper ord.
75 flw Unter dieser Rubrik erscheint die Wittwe
A. im J. 1632 noch nicht, s0 dass also der Kiinst-
ler wahrscheinlich Ende 1632 gestorben ist. Von
der Wittwe Anna, welcher es mit ihren zahl-
reichen Kindern ktmmerlich ergangen sein mag,
‘erfahren wir in den folgenden Rechnungen nichts
mehr; nur vom Mai 1635 existirt noch ein Gna-
dengesuch derselben an den Kurflirsten, aus
welchem hervorgeht, dass sie Ufters ssollicitiert
‘und angehalten,, aber kein beschait ervolgt sci,
weshalb sio umb Gotteswillen gantz. dimictigist
biftet, Sy wollen mich meines diemiectigesten
begerens gdst begabens. Darauf hin erfolgte Be-
scheid: »Anna Angermairin pilthauerin auch
jsnstat gebetner provision semel pro semper —
16 flx Hofeablamtsrechnung de ad 1635, S. 450
unter obigem Titel.
Wir gehen nun zu den in Milnchen befind-
lichen Worken des Meisters tibor.
1) Elfenbeinschrank fiir die Herzogin und spi-
tere Kurfirstin Elisabeth von Lothringen, Gema-
lin Maximilian’s I. von Bayorn, jetzt im Na tio-
nalmuseum. 1,52 Cent. hoch, 1,27breit, 90 tief,
welcherals Sclinuckschrank diente. Die tinssere
cinfach-architektonische Gliederung triigt nur
Verzierungen von vergoldetem Silber. Die vier
Fltgelthtiren haben als Schmuck in dor Mitte die
vier Elemente von Silber getrieben und vergol-
det; an dem Aufsatze der Genius der Zeit und
rilckwiirts der des Todes. Der eigentliche
Christoph Angermair.
55
‘Schmuck ist flir die inneren Fliichen aufgespart;
denn hier sehen wir auf der einen Seite des dreh-
daren Kastens in das Elfenbein eingelogt roi-
zende Emailarbeiten anf Silberplatten von der
kunstgetibten Hand des Augsburger Goldschmie-
des und Emailleurs David Attemstetter (s. die-
sea). Umrahmt werden sie von einer silbernen,
vergoldeten Einfassung, welche jedoch aus spii-
terer Zeit stammt; nur die iiussorst feingegliv-
derte und wolverstandene’ Umrabmung an den
Hauptplatten der Fitigelthiiren und der Mittel-
fassade sind gleichzeitig. Nicht minder kostbar
ist die Kehrsoite des Schrankes. Mit grossen
Stiicken von lapis lazuli sind die breiten Flichen
and die Stimseiten der Schubladen belegt, xiem-
lich bohe Siiulen mit silbervergoldoten Kapitellen
von demselben Steine bilden den architektoni-
sehen Schmuck; dazu sind das blendende Weiss
des Elfenbeins und die vergoldeten Zierungen
jeder Schublade sebr wirksam und ansprechend
gestimme.
1; Ein Sebrank von Elfenbein, 1,30 Cent. hoch,
1,01 breit, 71 tief, alle Aussovseiten wie das In-
sere mit lapis lazuli eingvlegt, ebenfalls fir die
Herzogin Elisabeth bestimmt und jetzt im Na-
tionalmuseum. Dio Einlagen sind bald rund,
bald vieleckig, die Zierung mit Silberornamenten
sebr spiirlich und einfach gebalten. Um uo rei-
sender ist der architektonisehe Aufbau der In-
zenseiten, der, von grossen Siiulen Monolithon
in lapis Lazuli getragen, durchaus den Charakter
der Spitrenaissance zeigt. Mehr noch als die
Pracht des Materials wirkt hier das feine Eben-
waG der Linien, die reiche Gliederang und der
elegante Anfban des Ganzen.
3) Ein kleines Elfonbeinschmuekkiistoh
ebenfalls mit lapis Lazuli cingelegt und vollig
Stile des vorerwithnten Schrankes gebalten, nur|
teten hier etwas zablreicher die vergoldeten
Silberornamente auf. Gleichfalls im National-
eum.
4) Die Perle der kunstvollen Arbeiten Anger-
wairs bildet der Elfenbeinschrank, welchen Ma-
ximilian I. vom Mefster zur Aufnahme sein
antiken Goldmlinzen fertigen lies. Sechs bis
Sieben Jahre arbeitete A. an diesem Hauptwerko
der Eifenbeinschnitzkunst in Deutschland, das
seit Anfang diesesJahrb. im k. Milnzkabinet.
sa Miimchen aufbewabrt ist. Welehe hohe An-
erkennung man schon in fritherer Zeit diesem
Meisterwerke zollte, bezcugen die Worte Bian-
conis in seinen Lettere al Marchese Filippo
Hereolani sopra aleune particolarit delle Ba-
siera ete. (Lucca 1763. p. 46. 47): »Fra le altro
insigni cose troverete nel tesoro di Baviera uno
serignio d'avorio stupendamente lavorato a bassi
rilievi, ¢ ripieno di medaglic grandiasime.
Questo in ogni senso ¢ il pit bello scriguio,
eappia disver mai veduto in vita mise.
Mit der Bekrdnung misst derselbe 85 Centi-
meter bei ciner Breite von 45 und einer Tiefo
oa 35 Centimetern. Simmtliche Aussenseiten,
‘wie die Innenseiten der vorderen Fliigelthtiren
tragen reichlichon bildlichen Schmuck in Bas-
‘und Hautrelief abwechsolnd bis zu vollig runden
Figuren, wobei derselbe mit vielem Geschick in
die architektonische Gliederung des Raumes ver-
theilt ist. Ueber dem Hauptgesinse erhebt sich
dachfurmig zulaufend die Bekrénung, welche
sich jedoch sehr bald 2u einem Piedestal abflacht,
auf dem div Reiterstatuo cines rimischen Kai
sers, vielletcht Trajan's, ther das Ganze hervor-
ragt. Bei den unteren vier Ecken der Bedachung
sitzen vier miinnliche Gestalten (wahracheinlich
itberwundene KUnige) mit gebundenen Hiinden,
jeder in verschiedencr Stellung und alle auch im
‘Ausdruck vortreftlich charakterisirt. Die Haupt-
filllung der Vordersvite schulickt eine Victoria
auf der Quadriga, den Palmzweig in dor Rech-
ten, mit der Linken das nach beiden Seiten
muthig ausspringende Viergespann zilgelnd; auf
der Riickseite sehen wir einen Adler, die Schwin-
gen zum Fluge ausgebreitet, Donnerkeile in
nen Fingen, ihm zur Scite geflligelte Vietorien
wit Trophiien nach Art dieser Gestalten in den
Bogenwinkeln der rmischen Triumphbigen. Die
rechte Nebunseite zeigt uns sitzend die gewapp-
note Roma mit dem Palladium in der Rechten,
die Hasta in der anderen Hand, wihrend sich auf
der linken Nebenseite eine sitzende Vietoria mi
Palmen und Kronen awischen stehenden 'Tro-
phiien befindet. In iilmlicher Weise hat der
Ktinstler die vier oberen kleinen Fillungen,
[welche an den Ecken Widderktipfe mit Frucht-
gehiingen trennen, durch Waffen und ‘Trophiien
Jjeder Art belebt: der passondste Schmuck fiir
die krdnende Statue des Triumphators,
Am Unterbau ist die Hauptfassade, entapre
chend den beiden Filgelthtiren, in zwei grosse
Halbuischen zorlegt, mit jo zwei korinthischon
und reich ornamentirten Pilastern und rundfor-
migem Giebel; der Aufbau des Ganzen reich
gegliedert im Charakter der Spiitrenaissance
In den Nisclien zwei weibliche Gestalten, links
das Alterthum (die Geschichte), rechts die
Miinzkunde. Die erste, eine ehrwitrdige Ma-
trone, steht auf Trtimmern der Vorwelt;, ihre
Rechte hiilt eine Rolle und lebnt sich auf ein
Piedestal, auf dem wir die Worte lesen: paiscak
MONVMENTA VerysTaTIs; die Linke hat den
wallendem Mantel gefasst und hilt
zusammen, Tw Hintergrunde
das Colosseum und Obelisken
‘Triumphbogen, von welchem Moos, Fleehteu nd
Gras, mit ciner Eidechse belebt, herabhiingen,
schliesst die weitere Durchsicht und 2
Aufschrift: vrai. Por. x1. 008. x11e — Die
Miinzkunde auf der anderen Fliigelthtire, ein
_| volles hitbaches reichgeschmticktes Weib, deren
Ziige an Maximilian's I. Gemalin Elisabeth von
Lothringen erinnern, betrachtet das Brustbild
einer antiken Mlnze in ihror Rechten, wihrend
die Linke sich auf einen Schild lent, dessen
ovale Wolbung als Symbol einen Ameisenhaufen
56
Christoph Angormatr.
zeigt. Auf einem Spruchband dartiber steht dic
Devise: SPDVLO QVAESITA RECODYNT. Grio-
chische u.rdmische Mitnzen mit bekannten Brust-
Dildern Tiegen zerstrout zu thren Fllssen herum,
und ein schnuppernder Hund im Vorgrunde
Hiisst unser suchendes Auge endlich ganz unten
vorsteckt eine Mtinze gewahren, auf welcher der
Kiinstler seinen Namen mit der Jahroszahl des
Beginnes soiner Arbeit angebracht hat: cui
STOP ANGERMAIR 1618, Im Hintergrunde die
Ruinen eines stolzen Baues, cbenfalls mit go-
sprengtem, grasumwucherten Bogen. An den
Sockein der Pilaster je zwei leichtbeklcidete
Genien als Wappenhalter, links das bayerische
Wappen mit dem Reichsapfel auf einem Herz-
schilde, darliber der Herzogshut, rechts das
‘Wappen von Lothringen mit der Fitretenkrono
ber demselben.
Der architektonischen Gliederung der Vorder-|
seite ontsprechend zeigt auch dic Gegenseite
e Doppeluische. In der rechten Nische hebt
ich in Hautrelicf dic kriftige Gestalt des Ro-
mulus ab, dessen Rechte auf der Brust rubt,
withrend dio Linke den Griff des Schwertes ge-
fasst hilt, Im Hintergrunde breitet sich das
Hiiuser- und Denkmal-reiche alte Rom aus, un-
ter der Figur steht in acht Zellen die Inschrift
*ROMVLYS VRBEM ORDIS CAPVT CONDIT » ARCEM
MVNDO IMPONIT - ASYLVM OMNIBVS APERITy. Tn
dor andern Nische Kinig Nimrod: Auch er wie
Romulus im antiken Kriegergewande, die Linke
anf dem Schwerte ruhend,
auf den im Hintergrunde miichtig hervorragen-|
don Bau des babylonischen Thurmes deutet. Dic
Inschrift hier lautet: »NEMBROTHVS BABYLONEM
MOLITVR - TVRRIM COELO ADMOVET - FAMAM NO-
MINIS IN OMNEM POSTERITATEM PROPAGAT « —
Die belden Nebenseiten hat der Kitnstler ganz
gleich bebandelt: in den Nischen mit joni-
schen Pilastern stehen je zwei miichtige Liiwen,
mit ihren Pranken ein gewaltiges Filllhorn mit
Fritchten haltend ; dariberzwischen Lorbeer- und
Palmaweig die verschlungenon Namenschiffern
des Herzogs und seiner Gemalin,
ber welchen hier dic Krone, dort
der Herzogshut angebracht ist. In
den Bogenwinkeln sitzen neben
Rankenornamenten, von denen Frilchtegewinde
horabhiingen, Genien als Halter vou Kartuschen,
doren cine die Aufschrift: »ANNo DNIe, dic an-
dere die Jahreszahl aupoxxtve enthilt. Es scheint
domnach , dass der Meister das ganzo Work in
don J. 1618-1624 ausgefthrt hat
Die Innensoiten der Fitigelthtiren sind am
reichsten ausgestattet. Das obere Feld der lin-
ken Thiire zeigt eine reizende Idylle: in einer
weit in dio Ferne sich ausdohnendon Landschaft,
auf deren Biumen sich Vogel wiogen und die von
weldondem Gothier belobt ist, sitet im Vorgrundo
auf Blumen und Gras Apollo mit einem Sternen-
Kranz um das jugendliche Haupt als Hirto, dic
EME
Hirtentasche an der Seite, auf einor Schalmei
Diasend; thm aur Seite sein lechzender Hund,
dip Thiore wie lauschend um ihn versammelt.
Das Hauptbild im Oval stellt in einer reichen,
vorne mit dichtbelaubten Biiumen besetzten
Landschaft ein Hirtenfest vor, wobei der Hin-
tergrund von Menschen und Thicron mannigfach
belebt ist. Die Hauptgruppe bilden flint musi-
irende Hirten, denen rechts gegentiber Pan
itzt, mit der Syrinx sie begleitend. Zwischen
‘diesem Instrumentalchor erhebt sich ein singen-
der Knabe, hinter welchem im Mittelgrundo noch
drei andere musizirende Hirten die Gruppe ab-
seblicssen. Dabei fehit es, wie auch sonst, nicht
an humoristischen Zigen: so halt ein grastres-
sondes Hischon seine Liffel gespitzt. Von oben
herab schwebt ein Genius mit einer Blumen-
kkrone, den Sieger zu krnen.
Im unteren Langeck zieht in rUmischer Trium-
phator nach dem Kapitol. Der Sieger — es scheint
Ciisar zu sein, wie aus den Worten Vent vidi
viei hervorgeht, die auf einer runden Tafel ste-
hen, welche an einer langen Stange nebenher
gotragon wird—, den Feldherrnstab in der Rech-
ten, fabrt auf einem Triumphwagen, von einer
Victoria gekrUnt. Voraus zichen Gofangene,
Krieger mit den erbeuteten Trophien folgen
Horolde mit ihren Siegeshtrnera und Volk be-
gleiten den festlichen Zug. Im Vorgrunde sitzt
eine lorbeergekrinzte Siegesgittin und gribt
‘sufmorksam in einen Schild das Wort: vicToriA.
Das obere Feld der rechten Thitro benutzte der
Meister, um mit Beziehung zur gegentiberstehen-
den Idylle die Orpheussage darzustellen. Un-
mittelbar hieran scblie +h ein Ovalbild, der
Chor der Musen, als Gegenstiick zum Hirten-
feste. Die freio offene Landschaft ist auch hier
nnigfach staffirt. Im Vorgrunde haben sich
dic Musen bei cinem epheuumrankten Baume ver-
sammelt, auf dessen Zweizen sich Vogel, Eich-
Kitzehen u. 8. w. wiegen. Vorne Klio das Vio-
lon spielend, neben ihr Euterpe mit der Oboé in
der Hand, gegontiber, sich otwas vorwiirts nei-
gend, Terpsichore, welche in die Saiten der Man-
line greift (der zu seiner Gebiotorin aufwiirts-
Dlickende Hund triigt am Halsbande die Buch-
staben 1118, Maximilian Herzog in Baycrn,);
das Liederbuch in der Hand haltend steht Erato
da, riickwiirts von ihr schligt Kalliope die Harfe.
Mehr im Hintergrunde spielen Melpomene die
Orgel, Thalia die Violine, Polyhymnia-den Drei-
angel, hinter Euterpe steht Urania als Hirerin.
Zu diesem Chor der ihr verwandten Musen eilt
die gepanzerte Minerva, die Lanze in der Rech-
ten, vom Helikon herab, in dessen Waldesdun-
kel eine Hirachkuh rubt und dem Schauspicle 2u-
sieht. Ueber der ganzen Gruppe schwebt cin
Genius, mit scinem gebogonen Horn in den lau-
ten Jubel einfallend, withrend die Rechte eine
‘Tuba hilt.
Das untere Feld setzt den Gedanken fort,
wolchen der Kiinstlor auf der linken Fidgelthtire
Christoph Angermair _—
azusellen begonnen. Im Vorgrundo rechts
nk der Flussgott Tiber zwischen Schilf und
Gnisauf seiner Urne, das Ruder in der Linken,
sit der Rechton den Bart streichend. Vor ihm
sgilen Romulus und Remus, von der siiugenden
Wn geliebkost, zu. seinen Fussenden ein qua-
caer Frosch. Im Mittelfelde bringt der Trium-
piator sein Opfer dem Jupiter Capitolinus dat,
‘sca Tempel die Aufschrift triigt: 10vi LTORI
cay.
Wie die Anordnung dieses reichen Bilder-
sinacks eine Phantaste von besonderer Gestal-
copknaft verrith, so zeigt auch die Ausfithrang
aeMeisterhand, Ueberall ist Leben, Bewegung,
rstiindniss der Natur,
‘Thieren an den Tag
2it, trftiche Individualisirang, gute Bohand-
ing des Nackten und der Gewandung, Sinn fiir
Feroemehinheit, obwol zugestanden werden
ea, dass dem Kilnstler die miinnlichen Gestal-
Is die der Frauen.
5 Daseine, mit einem Rundbogen abschlies-
vel, Centim. hoch, 16 breit, stellt dio hl.
Jagiau auf dem Throne sitzend dar, auf ihrem
Niobe dasliegonde Kind, welches die Linke aut |
eBrast legend zu ihr aufblickt. Sie selbst hat
te Hinde gefaltet, der rechte Fuss tritt auf den
luitmnd. Umgeben ist sie su ihrer Rechten
‘wah Joseph, Kinig David und der hi. Elisa~
inks ihre Eltern, Joachim und Auna nebst
lstarias. An den Stufon des Thrones knict auf|
a Kreaze voll Hingebung aufwirts schauend
Kleine Johannes der Tiufer, rechts reicht,
caEagel Krone und Scepter dar. Oben halten
ci Engel die Draperie des Vorhanges am
Lnwe, dariber in der Bogennische Gott Vater
sit der Weltkugel, von zwei betenden Engeln
centeo, unter ihm das Symbol des hi. Geistes,
Taube,
Dus Relief triigt weder Monogramm , noch
‘nat welche Bezeichnung, aber div ganze Arbeit
ai roraugsweise dic Bebandlang der Gewiinder
‘vie de Technik stellen dasselbe unzweifethatt|
ss tia Werk des Kitnstlers hin. Seine Ent-
schugszeit fillt_wol noch vor dic Zeit des
Miouchrankes. Die Empfindung und Kompo-
‘sim sind noch niebt von fremden, namentlich
“aietischen Eindriicken beeinflusst.
6 Das rweite Relief, eine hl. Familie darstel-
‘eat, neigt dagegen Uberwiegend italienische
Untisse, namentlich von Andrea del Sarto.
lise Arbeit, welche das oben gegebene Mono-
‘Svan trigt, ist erst gegon das Ende seinos Lo-
‘as 1632) entstanden und zeigt namentlich,
‘ass Peter Candid mit seiner italfenischen Bil-
fw auf die Richtung des Kiinstlers cingowirkt.
‘s, Die Behandinng ist durehweg frei und edel,
Ge Tectnik meisterhaft.
Andere beglaubigte Arbeiten des Ktinstlers
ope, Keawer Lexikon. IL
Joh. Adalbert Angermayer. 57
ingen noch in auswiirtigon Elfenbeinkabinoten
erhalten sein; in- Munchen finden sich weitere
Erzougnisso seinor kunstreichen Thittigkeit nicht
vor. Allerdings erinnern einige Elfenbeinreliegs
im Bayerisehen Nationalmuseum an Angermair,
aber sie sind doch bedeutend schwicher und
migen als Arboiten seiner Schulo gelton. Dass
Ubrigens noch manche seiner plastischen Go-
bildo boi dom Rosidonzbrande unter Kurfllrst
Ferdinand Maria zu Grunde gegangen sein mi~
gon, ist-mobr als wahrschoinlich ; denn fitr die
Rethe der Jahre, in welchen A. filr den horzog-
lichen und kurflirstlichen Hof arbeitete, ist die
Anzahl seiner ethaltenen Werke doch zu geting,
wenn wir auch annehmen ditrfen, dass Manches
von ihm dureb den Kurfifrsten Maximilian I. an
auswiirtige befreundete Hofe als filrstliches Ge-
schenk kam.
J. A. Kuhn,
Angermann,. Angermann, Elfonbein-
schnitzer in der zweiten Hilfte des 17, Jahrb,
Man hat von ihm ausgozcichneto kleine Skelette
in Elfenbein; eines davon, bes. 1672, ist im grii-
nen Gewilbe zu Dresden.
ndsberg, Das griine Gewilbe zm Dresden,
p. 22, —Labarte, Les arts industricls 1 268.
A. Ty
Angermann, David Angermann, Minia-
turmalor, gob. zu Eger 1763, noch 1808 am
Leben, hielt sich 1755 und 1790 in Berlin auf.
Er lernte bei Anton Graff, nach dem er sich ganz
gebildet haben soll. Das Verzeichniss der Ber-
linor Kunstansstellung von 1786 flhrt zwei Mi-
niaturbildnisse von einem Angermann ausSpeyer
auf, der wol unser Ktinstler ist.
8. Nicolai, Nachricht von den Baumelstern,
Bildhauern ete. — Meusel, Teutsches Kinst=
lerlexicon. — Fiissli, Neue
Angermayer. Johann Adalbert (Albert)
Angermayer oder Angermey er, Stillleben-
maler, geb. tu Bilin in Buhnen 1674, lernte uo-
ter Joh. Rudolf Byss und wurde ein ganz
geschickter, fleissig aber auch mit einer go-
wissen Steifheit und Gelecktheit ausfilbrender
Stilllebenmaler. Dass er, wio Dlabacz sagt, dem
Abr. Mignon gleichgekommen sei, oder ihn gar
libortroffen habe, ist unrichtig. Er liess sich in
Prag nieder und starb daselbst gegen 1740. In
dor fritheren Scott'schen Bildersammlung da-
selbst befanden sich einige Werke von ihm, auch
jetzt noch werden manche seiner Arbeiten in
Prag anzutreffen sein. Die Beschreibung einer
kleinen Gemiilde- und Kunstsammlung des ver~
storbenen Hofbuchhiindlers Walther 2u Dresden
(1812, 8.) nennt sochs Bilder, todte Thiere, aber
anch ‘eine Diana und eine Venus von seiner
Hand. InSchleisshoim befinden sich 7 Bilder
von kleinem Format, die Nrn. 408—409, Blumen
darstellend,, in der oberen Abthellung, und dic
Nrn, 225—231 in der untoren Abtheilung, zwei-
mal todte Vogel an einem Nagel hiingend, ein
8
58
Joh. Adalbert Angermayer
Wildschweinskopf, ein Rehkopf and das bedeu-|
tendste ein Todtenschiidel neben einem aufge-
schlagenen Buche ete., worauf I. A. Anger-
mayer F. Ao: 1731 zu lesen ist. Auch die Buch-
ataben I. A. sollen sich auf Bildern von iim
vorfinden. Der ehemalige Prager Weihbischof|
J. BR. von Sporck zeichnete den 1. Febr. 1737
awei Blumenstticke nach ihm in Tusche mit der’
Inschrift: Fiori d'un Aglievo del Sigr. Anger-
maier, die im 5, Buche der Sporck'schen Zeich-
nungen in Fol. (siimmtlich in der Strahower|
Stiftebibliothek aufbewabrt) zu finden sind.
s. Dlabacs, bihm. Kinstlerlexieon, —
Newe Zusiize. — Nagler, Monogr,
W. Slide.
Angers. Angers, Maler im 18. Jabrh., wahr-
scheinlich aus BUbmen.
Nach ihm gestochen
Bidniss des bohm, Bildhaners Matthies v. Braun.
Angers pinx. Johann Balzer so.
s. Dlabacr, bibm, Kinstlerlexicon.
W. Schmidt.
Angevin, Thevenin Angevin schrieb und
illumfnirte 1396 fur den Herzog von Orteans den
“Mirouer hystorial« und andere Biicher. Der da-
flr bezahlte Preis von 50 Franes, einschliesslich
des Pergamentes, liisst nicht unbedeutende Mi-
niaturen erwarten
s De Laborde, Les Dues de Bourgogne. I.
119,
v.
Angier, Paul Angier, untergeordncter
Kupferstecher, in London um die Mitte dos
48. Jahth. thittig. Nach Heineken ist er ein
Schiiler von John ‘Tinney und etwa 30 Jahre alt
gestorben. Als sein Hauptwerk wird No. 1 be-
trachtet, das sich indessen nicht ber die Mit-
tolmiissigkeit erhebt.
1) A View of Tivoli. And Prospect of the Ruins of|
Siylla Tiburtina near Rome. Moucheron
Pinxt: P. Angier Sculpt: Publish'd ete, Dect
the 5t, 1755 by T. Major ete. gr. Fol.
2) A View of Roman Ruins. G. Paul Pan ini del.
Datirt: Nov. 4, 1749. qu. Fol.
Nach Heineken ist das Gegensttick dazu von
Bust. de St. Far gest
3) Bin Kunstfeuerwerk im Green Park, Nach J.
Brooker.
4) Folge von zusaromengolegtem todtem Wildpret.
Nach C. Huet, Pobl. May 26, 1757 by F.
vares, Schmal Hochfol
* Heineken, Dict. 1. 262 und M
Ottley, Notices. — Le Blanc, Manuel.
W. Schmidt.
Angilbert. Angilbert, am Hofe Karls des
Grossen erzogen und Scbiller des Alcuin, war
Abt von Centula, spiiter von St. Riquier, 793—
kr.
ersichtlich, dass Angilbert selbst irgend welche
Kiinstlorische ‘Thittigkeit boi dem Bau ntfaitet
hat.
Harduls, Chron, Cental. U3, fuser. —
D'Achery ‘Spicll il, 103. — Desselben Viu
Angilb. in: Mabillon, Acta Benedict. 1V, 1
110, — Alewint Opera ed, Froben, 11. $52
= Piper, Monvuentate Theologte, p. 297
t
Angilelko. Feodor Angileiko, russischer
Holzschneider aus dem Ende des 17. Jahrh.,
ferte robe Atbeiten. Nicht zu verweehseln mit
dem gleichzeitigen trefifichen Meister Feodor A.
dessen Funilienname unbokannt geblieben ist,
Christus, Konig David und Johannes der Tavfer
Titelbl. zu dem fm J. 1700 in Mogilew erschie-
henen stlinmologinme, bez. Geoaop» Anruaclige
(Feotor Angiletko). Im Texte dieses Buches Mic
iatur-Darstellungen mit dem Monogramme®. A
Ponuneniit, Pycenie rpasepis (Rowinsi,
Die russ, Kupferstecher), Moskau 1870. pp. 2.
132. 150. — Cracose, PasGopn pyx. cov
Posunewaro oPyeck, spake a» Orverh o 7.
upaeyars. warp. rp. Yoapooa (:
der Abband!. Rowingki's: »Die russ, Kupfer
stechere ira Bericht ber die 7. Znerkenmumg des
Uwarow'schen Prelses). 1864. p. 51.
L Dobber.
Angillis, Pierre Angillis, franztsischer
Genremaler des 18. Jabrh., dessen Name vou
allen Biographen falsch angegebon worden. Es
finden sich verschieiene Lesarten: Angelis,
Angiles, Angelus, Angeles, Anchillus, Anchilus;
‘unter dem letzten widiete Van Gool dem Meister
inen besonderen Artikel, den Fiorillo und Nagler
thellwelse wiedergaben. G. Vertue verdffent-
Tichte ither den Kiinstler andere Einzelnheiten,
Gould, Immerseel und Bellier de ta Cha-
igneric benutzten, und von denen Nagler unter
einem anderen Artikel d’ Angelis Gebrauch
machte. Van Gool liisst ihn in Antwerpon 1685
geboren sein, Vertue in Dlnkirehen 1685. Letz-
teres ist das Richtige; Pierre Angillis — dies
sein wabrer Name, der Name einer alten Familie
ides Flandrischen Ktlstenlandes — ist in Diin-
/kirchen am 5, Nov. 1685 als der Sohn yon Pierre
‘und Marie Wingaerts geboren. Van Gool lernte
den Maler in London kennen und meldet von
Shin imJ. 1727, dusserdaselbstsehon’ Jahre, also
seit 1710 ansiiseig sei. Diese Avgabs stimmt mit
den wonst Uberlieferten Nachrichten, sowie mit
dem Datum, an welchem A. als Meister in die
St. Lukas-Gilde zu Antwerpen eingeschrieben
wurde und das in die Zoit zwischen dem
18, Sept. 1715 und dem 18. Sept. 1716 fallt. Sie
wird zudem bostiitigt durch die handschrifetlichen
fotizen des Jacob van der Sanden, des Sekre-
irs dor Antwerpner Akademie von 1757 bis 174.
Dieser eraiiblt, dass Angillis, nach Antwerpen
‘814, und hat das Kloster neu aufgebaut und aus-
geschmiickt. Er wird doshalb wol als Baumei-
ster angeschen. Indesson ist aus den Distichen,
die an verschiedenen Stellen der Kirche ange-
schrieben waren (8. Hardulf und Alcuin), nicht!
gekommen, fiir den Maler und Kunsthindler
J, Bapt. Bouttats arbeitete, dann nach Diisse!-
dorf ging, wieder nach Antwerpen zurlickkehrte
und hier drei Jahre beim Maler Ignaz van der
Beken wohnte. Selne Reise nach Italien erfolgte
im J. 1728, nach einer Verstelgerung_ seiner
Geuilde, unter welchen Kopien von vier Gemil-
deo des Rubens und F. Snyders waren und die
sich jetst in der Eromitago an St. Petersburg]
beGnden. Van Gol erzahlt, dass A. diese Reise,
rece ein Jabr danern sollte, Abends mit zwei
‘befreundeten Malern verabredet hatte; doch
Lieber drei Jabre in Italien. Er hatte dort gros-'
sea Erfolg, obgleich er, wie Vertue hinzuflgt,
‘vi seiner zurtickhaltenden Art und wenig ge-
urigt seine Bilder sehen zu lassen, Viele gegen.
sich cinnabm. Er war mehr bemttht, seine
Kunststudien fortzusetzen, als pekuniire Vor-
siner soll er 1727 oder 1728 in Paris, nach ciner
audem in Italien, nach einer dritten auf der
Heimreise bei Lyon 1733 gost. sein. Dagegen
Iwriehtet Vertue, dass Angillis, da er sich nach
England wieder auf den Weg machte, zu Rennes.
in der Bretagne einige Zeit sich aufhielt und,
nit Anftrigen tiberhiiuft, daselbst zu bleiben be-
s<tloss, Her endete er nach Vertue 1734 sein|
leben, und diese Angabe scheint die richtige au!
win
In England war A. binnen Kurzem ein belieb-
ta Mlaler goworden. Hans Huyseing, cin Kiinst-
Ieraus Stockholm, der sich da bereits seit meh-
‘eren Jahren angesiedelt hatte, maltesein Portrit.
ln der Zeit seiner ersten Erfolge ahmte er in
winer Malweise zugleich ‘Teniers und Wattean
ich: doch versuchte er anmuthiger au sein als
det Erstore und sich treuer an die Natur 2u
lalten, als der Letatere —, wobel er indess weder
em Einen noch dem Anderen es gleich that.
Spiter scheint er mehr den Fithrern der flamin-
dischen Schule gofolgt zu soin. Schon hicraus
Sekt man, dass es seinem Talente, bei aller Ge-
Yandtheit, an Eigenthtimlichkeit gebrach. Im
Udrigen ‘rithmen Vertue und Van Gool die
Leichtigkeit seiner Darstellung, sein glinzendos,
¥en auch etwas weichliches Kolorit und die
sllekliche Anordnung.
A. malte zumeist Hindlliche Szenew und Markt
attichten in kleinom MaGstabe. wobei er die
Vordergrtinde reich mit Beiwerk vereah. Seine
Werke sind sehr selten geworden; nur ganz
enige Sammlungen haben deren aufzuweisen,
In dem Kabinet Miiller von Nordegg 2u Prag
Yerden thm zwei kleine Bilder auf Kupfer zu-
feichrieben : ein Birger cin Midchen umfassond
und eine glefche Szene zwischen einem franxii-
sehen Edelmann und einer Biiuerin. Diese
Bildchen, welche gewissermaGen in der Mitte
Twischen ‘Teniers und Watteau stehen, kinnten
ol dem Meister angehren. In England sind
‘eine Werke schr gesueht, und hier trifft man
dnige in Privatsammhingen. Graf Derby kaufte|
deren zwei auf einer Versteigerung von 1842,
as cine einen Fischmarkt, das andore einen
Fracht- und Gemilsomarkt vorstellend.
Handsebriftliche Quellen: Zivilstandsre-
gister von Dankirchen. — Archty der St, 1
Kasgilde in der kGnigl. Akademie zu Antwerpen.
—Notizen von J. Van der Sanden, im Besitre
‘von Me Moons-Van der Straclen 2u Antwerpen.
tue, Anecdotes of painting in England.
London 1862, 11. 650. — Van G 001, De Nieuwe
Schouburg ete. 11. 138, — Gould,’ Biographi-
eal Dictionary. — Immerzeel, De Levens en
Werken ote. 19. — Stanley, A Classified
synopsis of the principal painters of the dutch
and flamish schools. pp. 199. 268. — Biogr
phie nationale (de Belgique) I. 268. — Bel-
Her de 1a Chavignerte, Dict
Alez, Pinchart.
iesor Meister, nach welchem unter
*
Es ist wol
dem Namen Piorre de Angelis folgonde Bll.
/gestochen sind
1) Joyco zwingt Kénig Karl J. von England zur
Armee xu gehen. Gest, von N. Dupuls.
2
3) Le Rot saist par Joy
4 Juin 1647. Gest. von N. Dupuis.
Fol.
4) Le Rot s'echappe d'Hamptoncourt Ie 11. Novbr.
er. qu.
1647, Gest von B. Baron. gt. qu, Fol.
5) L'Examen du procs. du Rol.” Gest. von
Du Bose. gr. qu. Fol
4. Heineken, Dict
W. Engelmann,
Angioletto, Angioletto da Gubbio war
1325 am Dom von Orvieto bel der Glas- und.
Mosaikarbeit beschiiftigt unter Oberleitung des
Malers Giovanni di Bonino von A: und als
Gehlilfe des Andrea Vanni von Siena. Ausser-
dem soll er in 8. Francesco zu Assisi mit Piero
da Gubbio wn Bonino von Assisi an den Fenstern
in der Unterkirche und in der Kapelle des Ge-
krenzigten im Sanktuarium gearbeitet haben.
Rosini schreibt ihm dort das grosse Fenstc
der Kapelle 8. Ludovici zu. Auch soll er i
Domenico zu Gubbio cin zusammengesctztes
‘Altarblatt mit der Maria, die dem hl. Thomas die
Glirtelschnur reicht, gemalt haben, von dem noch
die Tafeln mit den bb. Lucia, Katharina und
einer andern Heiligen, Maria, zwei musizirenden
Engeln und einem Brustbilde des Thomas von
Aquino in der Sammlung «les Grafen Ranghiasci
Brancaleone zu Gubbio erhalten sind. Sie zeigen
den Charakter der iiltern umbrischen Schule mit.
den schlanken zierlichen Formen, der rosigen
Farbe und einer gewissen Eleganz in der Klei-
dung und dem Goldschmnuck.
sella Valle, 1 Duomo dt Orvieto, pp. 106.
272.—L. Bonfatti, Mem 5
Nelli, Gubbio 1843."— Rosint, Storia della
itt, Ita. 1, 180, woselbst auch eine ADBITdung.
der bl. Lucia. — Crowe and Cavaloasell
History of Painting in Maly. 1. 192,
Fe. W. Unger
Angioli. Lodovicus Angiolis. Lodovico,
Angiolillo 5, Roceadirame,
Angiolini, P. Angiolini, uwobckannter
Kunstler, wahrscheinlich um 1800.
ee
W, Engelmann.
Angiolini. Francesco Maria Angiolini
s. Angelini.
Angiolint. Angiolo Angiolini, Maler aus
der ersten Hiilfto dieses Jabrh. Von ihm cinige
Fresken in dem chemaligen Palast Borghesi zu
Florenz.
Cavallucei.
Angjelovic. Albert Angjelovic, Maler,
geb. zt Fiume 1820, + ebenda im 29, Jahre, 1849.
Er bildete sich auf der Akademie zu Venedig)
und malto, nach Flume zuriickgekebrt, mebrere|
Kleine Bilder und Portrits, worunter dagjenige
des Banus J. Jellacté,
Kukuljecié.
Angler. Gabriel Angler, Maler zu Mlin-
chen, fertigte cin Altarwerk, das im J. 1437 in
der Frauenkirehe zu Mtinchen aufgerichtet, 1630
aber entfernt wurde und seitdem verschollen ist.
s. Monumenta Boica XX. 264, 267. 268, 271.
278, 280.
W. Schmidt,
Angles. Matthiius des Anglos, Maler und
Bildhauer, geb. 1667, +1741, war nach einer An-
gabe im Manuskripte'Terwesten’s, das dio Maler-
gilde im Haag betriffe und sich jetzt im Rathhaus
daselbst befindet, ein geborner Franzogo und im
J. 1725 in die Malergilde des Haag’s aufgenom-
men. Auf einer Zeichnung, sein cigenes Bild-
niss darstellend, im Navorscher (Amsterdam
1855, V. 257) beschrieben, steht unten : Matheus
des Angles, Schilder en Beeldhouwer, geboren
1667, overleden te Amsterdam, 1741.’ G. Hoet
nennt ihn Portritmaler und 'Crayonzcichner
In einer Versteigerung den 16, April 1738 zu
Amsterdam (s, Terwoston, Catal. van Schil-
deryen, 3. Theil zu Hoet, p. 25. No. 157) wurde
cin Bild, Hercules u. Dojanira, in Pastel, fir 20
holl. Gulden verkauft,
T. van Westrheene.
Nach ihm gestochen
1) Ror, Picart, Kupferstecher, geb. 1
Brustb. in Medaill Bolwerk. | M.
Angles Jacobus van der
Selle. Fol
Portrit selbst ist von
‘Wol
‘Gest.
s. Krams, Levens en Werken ete. 1.
W. Schmidt,
Afglols. Guillermo Anglois, Maler, an-
sissig zu Madrid in der zwoiten’ Hilfto des
* 18.Jabrh., dessert Nationalitit vonden spanischen
Biographen nicht angegeben wird. Er arbeitete
unter der Leitung von Rafael Mengs gemeinsam
mit Ales. Velazquez an den dekorativen Male-
;| reien des Palastes zu Madrid. Von ihm sind die
Gonien, die in Helldunkel gemalten Medaillons
und die Versierungen an der Decke des Vor-
aimmers der kiniglichen Gemileher; forner zwei
Brustbilder vou Karl TIL. und seiner Gemalin,
Maria Amalia von Sachsen, im Eskurial.
s. Coan Bermudez, Diccionario. — Katalog
der Maleroien im Eskurial,
Lefort.
Anglus, Benjamin Anglus, s. Wright.
Ango, Ango, franzisischer Maler und Ra-
diror am Ende des 18. Jabrh,
14 Radirungen, die meisten nach Rembrandt
s. Defer, Catal, général I. 1.
W. Schmidt.
Angolo. Mebrere Malor dieses Namens aus
einer Familie (mit dem Beinamen del Moro)
8. Angell.
Angouléme. Jacques d’Angouléme. s
Tneques.
Anguier. Von den drei Brildern dieses Na-
mens, franzisischen Ktinstlern des 17. Jahrb.,
haben sich insbesondere die beiden ilteren her-
vorgetha
Francois Anguier, deriilteste, Sohn eines
‘hlers, gob. 2u Eu (Seine - Inférieure) 1604,
+ mu Paris den §. Aug. 1669. Sein erster Meister
war Martin Caron von Abbeville, dann kam et
nach Paris und bildete sich dort unter dem be-
riihmten und tiichtigen Bildhauer Simon Guillain
‘weiter aus. Ausserdem brachte er einen grossen
‘Theil seiner Jugend in Italien und England zu
Bel seiner Riiekkebr wurde er von Ludwig XIII
uum Kustos der Antiken-Sammlung ernannt snd
erhielt seine Wohnung imLouvre. In seinereige-
non Thiitigkeit als Bildhaner war er rasch 21
einem besonderen Anschen gelangt, und obsehon
ibn sein jiingerer Bruder Michel an Talent und
Fruchtbarkeit tibertraf, sind doch in jenem Saale
dor plastischen Galerie dos Louvre, der von den
Anguier seinen Namen hat, die ‘namhafteres
Werke von der Hand des Frangois, wilhrend sich
daselbst von Michel nur einige Arbeiten zweiten
‘Rangs befinden.
Frangois hat insbesondere cine grosse Anzahl
vonGrabmillern ausgefuhrt; sie zeigen am besten,
welcher Art soine Kunst war und was er au Jei-
| sten vermochte. Was Liibke mit Recht als einen
anorkennenswerthen Zug der franzisischen Pla-
jahrh. lberhaupt hervorlicbt, eine e-
Gediogenhoit der Auffassung und Sehlicht-
heit der Darstellung (insbesondere im Bildniss!
innerhalb der barocken Manier jencs Zeitalters,
das gilt auch von Anguier. In allen seinen Wer-
ken ist ein entscbiedenes Streben nach Adel und
Stil bomerklich, und dass diese zum Theil et-
reicht sind, bestimmt ihre Wirkung. Zndem
zeichnen sich xumeist dic Bildnissfiguren durch
natlirliche Wabrheit und wilrdige Haltung aus.
Die getragene Auffassung von der Vornchmbeit
der Kunst und dem noch giiltigen Muster einer
allerdings einseitig verstandenen Antike, wie sie
&s Zeitalter Ludwig's XTV. kennzeichnet, er-
scheint hier von ihrer guten Seite. Freilich leidet}
Anguier auch an den Miingeln jener Zeit, vor-
sebmlieh an der Spannung der Empfindung 20
susfahrendem Affekt und dem unrubvollen, nicht
slten theatralischen Ausdruck desselben.
Grerseits ist seinen Werken cine gewisse Hi
wd Trockenheit der Ausfulbrung eigen, wie
wean er seines Werkzcugs und der technischen
Mitel nicht hinlinglich Herr gewesen wire. Da
aber jene guten Eigenschaften doch vorwiegend
den Eindruck bestimmen, haben seine Arbeiten
such heute noch einen gewissen Werth.
Das bedeutendste Werk, welches das Louvre
va dem Meister besitzt, ist das Denkmal der
Berziige von Longueville ifrither in einer Kapelle
42s Colestiner-Klosters zu Paris). Es besteht.
ns einer Pyramide mit ‘Trophiien, an deren
Sockel vier “weibliche Statuen, die Tugendon
vorstellend, die Ecken einnehmen und die Re-
iefs von vergoldetem Kupfer die vornechmsten
Episoden aus dem Leben des Herzogs Heinrich’
wbildern (die Schlacht von Senlis. und Hetn-|
eh LV. thm nach der Seblacht von Arques fitr
ie zugeflthrten Verstirkungen dankend). Clarac|
fobt diese Reliefs, doch findet Lubke in ihnen,
sit Recht ein UcbermaS malerischer Anord-
sung, das bis zur Verwirrung geht, wihrend die
rit gewandeten Figuren der Tugenden einfach
wad edel gehalten sind. Da Heinrich II., Herzog
sua Longueville, 1663 starb, ist das Denkmal
sane Zweifel nach dieser Zeit zu setzen. Mehr
ais zehn Jahre frither fillt ein anderes Denkmal
das neben jenem zu den besten Arbeiten des
Meisters ziihit : das Grabmal Heinrich’s II., Her-
mgs von Montmorency, der in Toulouse 1632
cathauptet wurde (errichtet 1652 im Anf
éer Herzogin von Montmorency im Kloster des
Filles de Sainte Marie in Moulins und jotat
daselbst in der Kapelle des Kollegiums). "Der
Held in rdmisehem Kaiserkostiim, diestal in
tal liegender Stellung fast zu anmuthig, die
Genatin sitzend und die Hiinde im SchooBe
Fingend, allzusehr im Charakter cinor rouigen
sehioen Snderin ; doch sind die Kupfe fem und
wo einer tiberzeugenden Naturtroue. Zu den
Seiten versinnlichen allegorische Figuren die
Eigenschaften des Firsten. Die Modelle zu den
Scatuen des Herzogs und der Herzogin befinden
sich im Museum von Versailles. Zu dieser Arbeit
tatwe A. seinen Bruder Michel, der eben aus
Rom zuriickgekehrt war, als Gchillfen zugezo-
gen, und von diesem ist sicher dic Statue des
Herknles oder der Kraft. Ferner ist von Frango!
is Museum von Versailles das Denkmal
iieiurich's Chabot, Herzogs vou Rohan, Gouver-
seurs von Anjou, der 1655 gest. in der Kapolle
Orleans in der Cilestinerkirehe zu Paris beige-
vetat worden. Er ist sterbend dargestollt, von
vei Genten betranert, doren clner thn seutzend
mit dem Herzogsmantel bedeckt. — Dann im
Louvre das Grabmal des Prisidenten ‘Thou
(frither in einer Kapelle der Kirche St. André des
Arta), und jones der Gasparde de la Chatre,
seiner zweiten Gemalin, das sich im Museum
von Versailles befindet. Im erstoren ist die
‘wiirdige Figur des Prisidenton, knieend vor
Jeinom Botpulte, dargestellt, wieder von anspi
fchender Wahrheit; doch ist hier besonders
schon erwithnte Hirte der Behandlung bemer
lich, wie andrerseits in den Details ein zweifel-
hafter Geschmack. Weniger glinstig als
Monumonto wirkt das Grabmal des Jobunniter-
Fitters Jacques de Souvré, Grossprior’s von
Frankreich, dessen liegende Gestalt von einem
weinenden Genius betrauert wird; es ist hier zu
sobrauf den Ausdruck cines besonderen Affektes
abgeschen und geht daher die Darstellung in’s
Gespreizte. Das Denkmal ist noch in der Kirche
S. Jean de Latran, fiir welche es bestimmt ge-
woson, erhalten. Noch ist in derselben Kirche
die Madonna tiber dem Hauptaltar yon dem
Meister.
Der sehr thitige Meister war Uberhaupt viel
fiir Pariser Kirehen beschiiftizt und fand mit
seinen Arbeiten allgemeine Anerkennung. Den-
noch, so sehr geschiitat er war, gelang es ihm
nicht, gleich seinem Bruder Mitglied der Pariser
Akademie zu werden, Ausehnliche Werke hat
er auch fiir die Kirche Val-de Grace geliefert
(Kreuzabnabme am Hauptaltar, Heiligenfiguren
am Portal), sowie flir das Thor St. Antoine die
Statuen der Hoffaung und der dffentlichen Sichor-
heit. Ferner haif er seinem Bruder bei der plasti-
sehen Ausstattung des Thores St. Denis. — Nur
elton hat er, bei der ernsten Richtung, dio ih
eigen war, an den gefillligen Formen nackter
Schiinheiten sich versucht (liegende Venus im
Garton des Hotel d’ Aumont).
Soin Schiller war'Thomas Regnaudin ; Girardon
und die Brilder Gaspard und Balthasar Marsy
waren Schiller beider Anguicr, ohne dass sich
Destimmen liesse, wie viel siv einem jeden von
‘ihnon zu verdanken haben.
s. Desallier d'Argenville, Vie des fameux
Arehitectes et Seulpteurs. Paris 1787. — Mé-
motres inédits sur la vie ete. des membres de
Académie royale ete. Paris 1854, Register des
2, Bdes. — Clarac; Musée de Sculpture ete.
— Soulié, Notice
. 502,
1) Die vier Statuen der Tugenden am Denkal
‘der Longueville in: Clarac, Musée de Semipture
62 Frangois Anguior
_Michol Anguicr.
Gest, von Le Pautre 1672. Die Platte befindet
sich in der Chalcographie des Louvi
3) Tombeau du Commandeur de Sou
de Tattan
5) Tombean du Due de Rohan. Ehedem in der
Kirchg des Célestinerklosters zu Paris,
Jetzt im Museum von Versailles. Her:
set Sculp. Deser. de Paris 1V, 208,
8) Piramide de la Maison dzleans Longueville.
Grabmal der Herzige von Longueville,
friher bel den Calestinern zu Parls, Jetzt
im Louvre. Deser. de Paris. IV. 216;
9) — Dass Marot.
10) Tombeau de MP. | Grabmal des Staats-
‘mannes u, Scheiftstellers J. A Thuanus. Sons
in St. André des Ares zu Paris, jetzt im Louvre,
Desct. de Paris VII. 89.
11) Die Bildsinten des hl. Benedikt und der hi.
Scholastien am Portal der Kirche Val de Grace,
Das Portal ist oft gestochen.
12) Die Bildsiulen der Hoffnung (ansplelend auf dle
Hoftunng, die Frankreich auf den 1659 mit
Spanten goschlossenen Frieden setzte) und der
Gffentlichen Sicherheit, dio sich auf cine Siule
stiitat. Bhedew ber dem Thor von St, Antoine
an Paris, Das Thor ist oft gestochen.,
+ Heineken, Dict. — Piisall, Neue Zusitze,
W. Schmidt.
Michol Anguier, Bildhauer, der zweit-
teste der Briider, geb. zu Eu am 28 Sept. 1614
(ach Mariette 1612). Er ist in seiner Gattung|
‘einer der namhaftesten Meister der franaisischen
Schule und hat eine grosse Anzahl ansehnlicher
Werke hinterlassen. Ein volistindiges Veravich-
niss derselben findet sich in der biographischen
von Guillet de Saint-Georges (8. Literatur),
in der akndemischen Lobrede des Grafen
de Caylus yom 3. Mei 1749. Wir berichten hier
nur von den wichtigsten Begebenheiten seines
Lebons und seinen bodeutendsten Werken.
Von seiner friihesten Jugend zeigte A die
grissten Anlagen zum Zoichnen, und schon als
Knabe trat er bei einem Kinstler seiner Vater-
stadt in die Lehre. Im Alter yon 15 Jahren be-
gab or sich dann nach Paris, wo er zu Simon
Guillain, dem Lehrer seines <eren Bruders, kam,
der ihn bei dem grossen Altar der Karmeliter-_
Kirehe im Faubourg St. Germain beschiiftigte
Gegen 1641 reiste er nach Rom, wo er sich zohn
Jahre aufhielt, um die klassisehen Denkmiiler|
unter der Leitung von Algardi 2u studiron; auch
ter und in verschie-
denen Paliisten von Kardiniilen. Bei seiner Rick-
Kehr nach Paris um 1051 brachte er die Modelle
ciniger beriihmten Statuen, wie des Herkules, der
Flora, des Laokoon, der Ringer mit. Sein Bruder
dos Grabmals fir den Herzog von Montmorency,
das or eben fiir ein Kloster von Moulins in der
JArboit hatte. Michel lieferte daftir das Modell
des Herkules und arbeitete fir dieselbe Kir
mit seinem Bruder zusammon vin Kruzitix, ei
"| Madonna und einen hl. Johannes. In derselben
Zeit fortigte er das Modell einer tiberlebensgros-
sen Statue Ludwig’s XIIL., die fiir die Stadt
Narbonne in Bronze gegossen wurde.
Schon damals, als er seine Arbeit zu Paris
kaum begonnen, war seine Fruchtbarkeit cine
‘ausserordentliche; man abit allein aus dem
Jahre 1652 nicht weniger als 20 ausgefilhrte
Figuren (darunter die Modelle fiir ewet Engel
Gio das Haupt des hl. Remigius tragen, flr die
Kathedrale von Reims in Silber ausgeftihrt)
Um diese Zeit begann er auch ein grosses Kruzi-
fix in Elfenbein; doch wurde diese Arbeit, welche
‘den besonderen Beifall der Kenner fand, erst
1668 fertig. —Im J. 1653 erhielt or den Auftrag,
die Skulpturen fiir die Gemiicher der Kinigia
Anna von Oesterreich im Louvre auszufthren,
wihrend Romanelli ihre Ausmalung tibernommen
hatte. A. atbeitote im Vestibiil und den vier
Gemiichern des Erdgeschosses, die jetzt
Musoum der-antiken Plastik benutzt und die
Siile der Jabreszeiten, der rimischen Kaiser,
des Friedens und des Centauren genannt werden
Der plastische Schmuck derselben, noch gut er-
halten, besteht in Termen, Atlanten, Karyatiden,
Genien, Medaillons, Basreliefs und allegorischea
Figuron. Diese Arbeiten zeugen von Mannisal-
tigkeit der Erfindung, und viel Geschick in der
Behandlung, haben aber ganz den Charakter
barocker und ausfahrender Bewegtheit, der det
iiberttiebensten Werken des Algardi eigen ist
Er war durch diese umfassende Leistung in
weiteren Kreison bekannt geworden, und man
suchte ihn fitr die neugegriindete k. Akade
‘mu gowinnen ; doch machte er einige Sehwierig-
keiten und trat erst 1668 ein,
Im Jahre 1655 ibertrug ihm Fouquet, Ober-
intendant der Finanzen, dio Ausfithrung aller
Skulpturen seines Palastes in St. Mand6, ci
Atbelt, mit welcher er volle drei Jahre bese
tigt war. Darauf hatte er auch fiir dessen Haus
au Vaux le Vicomte verschiedene plastische Fi-
uren, Termen, Philosophen und Gutter zu li
fern. ‘In der Gruppe einer Mutter mit vier Kio-
dern stellte hier A. die Caritas mit den Ziigeo
der Gattin Fouquet’s und ihrer Kinder dar. Seit-
dem wurde ihm Gfters von vornehmen Herren
die bildnerische Ausstattung ihrer Paliiste tber-
tragen; so arbeitete or flir die Galerie im Hause
M. de Lorme, file das Hotel d'Erval und filr das
Schloss Plessis Belleville. Fur die ‘Tuilerien
filhrte er um diese Zeit die Statuen eines Mars
tund einer Minerva aus. Auch verschiedene Kir-
chen wie St. Roch und das Kloster des Filles
Dieu erhielten Werke von ihm.
Im J. 1662 begannen die betriichtlichen Skulp-
turarbeiten in Val de Grace, von denen Miche!
- Michot Anguier: ~
63
A. mit seinem Brader Franz den grsston Thoil
sasfthrte; sie dauerten bis 1667. Dio Geburt|
Christi, am Hochaltar daselbst aufgestellt, hat}
immer fiir eins der besten Werke Anguier’s ge-|
relten, Ausserdem fertigto er fllr die Kircho|
eaige kolossale Engol, Rauchflisser haltend,
ebrere Engel, die kleine Tufelchen mit Inschrif-|
‘weatragen, die vier Evangeliston und die allegori-
seben Gestalten der Tugenden; ebenso sind von
ihm alle Ornamonte in Basrelief an der Wélbung,
Diese unermessliche Arbeit, die zu vollbringen
sar eine unerachipfliche Leichtigkeit im Stande
‘ar, stellte vollends den Meister an die Spitze
der Bildhauer seiner Zeit. In die Akademie trat
wie bemerkt 1668 (28. Jan.) ein, und zwar, da
er schon zur Meisterschaft gehirte, ohne ‘das
Acfaahmestiick, das sonst Bedingung war; doch
weilte er 1669 eine Gruppe aus Terracotta (Her-
kales und Atlas) zur Verfligung. Er gelangto
dana sehnell zu allen akademischen Wiirden.
Am 3. Miirz 1669 wurde er zum Professor, am
+ Okt. 1669 zum Adjunkten des Rektors und end-
‘ich mum Rektor an die Stelle Bourdon’, der den
12 Juni 1671 gestorben war, erwihlt. In dieser
Eigeuschaft hielt er im Lauf der Jahre 14 Vor-
‘ig Uber die Bedingungen seiner Kunst, yon
dencu Graf Caylus in seiner Lobrode einen Aus-
sag aus jenem iiber dio Basreliefs mitgetheilt
hat.
A. vermilte sich am 18, Febr. 1664 mit der
Niehte Rémy's, des Kammerdionors des Kénigs,
e ihm 4 Kinder schenkte, swei TUchter und|
rei Sohne, von denen einer Advokat im Parla
sent wurde. Auch in dieso letzte Zeit seines
Lebens, bis zu seinem Tode am 11. Juli 1686,
fallen zahlreiche Arbeiten: zwei Statuen des|
AL Peter Nolaseus und des hi. Raymund fir die
Kirebe der barmheraigen Briider (scheinen nicht
xzebr erhalten) ; sechs Termen fitr den Versailler
Park, von denen sich in don Beschreibungen des|
Gartens keine Erwihnung findet, mehrere Skulp-
tren fir die Kirche St. Eustache, ein Basrelief|
ja staeeo, Jesum vorstellend, wie er dem hi.
Dioays und seinen Geftihrten das Abendmahl
icht, filr den Hauptaltar der Kirche 8. De
‘aCtartres, ein von Mariette besonders geriihm-
tes Werk des Kiinstlers, drei Steinfiguren flr
as Haus des Marquis von Seignelay zu Sceaux,
sia Christuskind aus Marmor, in der Krippe lie-
read, fit das Hotel «Aumont und verschiedene
andere Werke, dio wie der grosste Theil der an-
‘efihrten nicht auf unsere Zeit gekommen sind.
In das J. 1674 fillt daon wieder cin Hauptwerk :
‘ganze plastische Schmuck des noch erhaltenen
Thors von St. Denis, eine Arbeit, die hin-|
Seglich sein Kinnen wie sein Talent bezengt
ced auch eines gewissen Charakters nicht ent-
bert, aber freilich auch den pomphaften Zug
fer Kunst untor Ludwig XIV. an sich hat,
Die Bildnerarbeit besteht aus zwei Basreliofy
er dem Thore und zwei Pyramiden mit Tro-
des Rhcin's zu boiden Seiten. Dies grosse Werk
gehirto mu den letzten Arbeiten des Meisters;
er vollendete nur noch 1684 ein Kruzifix aus
‘Marmor fiir den Hauptaltar der Sorbonne.
Tn der Sammlung des Lonvre befindet sich von
A. nur ein Werk: eine Biiste Colbert's. Uebri-
gens werden bisweilen seine Werke mit jeuen
seines Bruders Frangois verwechselt. Seine
‘Schiller sind schon bei diesem genannt.
*, GuilletdeSt. Georges, Notice in: Mémottes
Ingdita sur la vie et les ouvrages des membres de
TAcadinte, 1. 435—450, — Comte de Cay-
Ius, Notice, ebends, 1, 451—468, — Marlette,
Abecolario, — D'Argenville, Voyage pltto-
resque do Paris, Paris 1752. p. 14. — D'Ar-
genville (Als), Vie des faneux Architects et
Seulpteurs. p, 159. — Archives de Mart frai-
gals. IV. 201— 208. — Jal, Dictionnaire. —
Thiery, Guide des Ewangers etc. 2 Paris 1.
166. 511, 514, 580. 1. 59. 336.
* J.J. Guifrey.
Bildniss des Kiinstlers in Medaillon. Nach @. Revel
von L. Cars 1733. Ml, Fol. Fur dle Auf=
Tahmne des Stechers in die franz, Akademie gest,
Nach ihm gestochen:
5) Die Geometric, Pluto, Ceres, Neptun, Am
phitrite. Gest. von L. Desplaces. Fol.
‘Auch Thomassin n, Herz haben’ diese
Figuren gestoche
6) Pluto. Statue sonst im Garten xu Versailles.
Gest. von Ger. Audran. Fol.
7) Ceres, Gest. von Ch. Th. Lindemann, 1725.
Fol,
8) Dic plastischen Arbeiten am Thore von St. Denis,
von thin mit Girerdon gearbeitet. Dieses Thor
Ist oft gestochen.
26) Die Skulpturen im Vestibule, Salle des
Empereurs Romains, Salle des Saisons, Salle de
Ja Paix, Salle du Centaure im Louvre (Musen
der Plastik). Gest. in Clarac, Musée de Seulp-
ture, I. Tar. 63, 64, 70. 71.'75—79. 81. 82.
84. 85. 90—92. 05.
5. Heineken, Dict.
W. Schmidt,
GuillaumoAnguicr, Architektur- und
Ornament-Maler, Bruder der berithmten Bild-
haner Frangois und Michel, geb. zu Eu um 1628,
+am 15, Juni 1708, Er vermiilte sich im J. 1652,
aus welcher Heirat ihm eine Tochter geboren
wurde; daon Wittwer verheiratete er sich zum
aweitenmale. Er befand sich unter den zahlrei-
chen Ktinstlorn, die in dor Gobelinmanufaktur
in Paris durch Colbert's Verwendung angestollt
waren. Bei seinem Absterben war et in sciner
‘Todesiiste als ordentlicher Maler des Kunigs
‘cingetragen. Die Mémoires inédita (s. oben) be-
richten von ihm, dass er filr Architekturbilder
‘und Ornamente sehr gesucht war.
+. Jal, Dictionnalre, wo die wenigen blographi-
schen Notlzen ber thn averst verdffentiicht
worden,
J.J. Guiffrey.
Anguignani, Froskomaler
shéea nnd den kolossalen Figuren Holland's und
des 18, Jahrli,
64
— _Sofonisba Anguisciols.
Er bat mit den Malern Mart. Cignaroli, A. Bo-
nola, Pallavicini und Maggi in der Kirche 8.
Alessandro xu Mailand das Gewilbe mit einer
Glorie aller Heiligen ausgemalt.
5, Bartoll, Notizia ete. 1. 147. .
Anguillon. Anguillon, von Paris, malte 2
Ende des 16. Jahrh, Stammbuchfiguren und
Wappen.
5. Trautmann, Kunst und Kunstgewerbe ete.
Nordlingen 1869.
Angulsclola, Anguisciola (Angosciola,
Angussuola), Familienname einiger Kitnst-
lerinnen von Cremona, Schwestern, vou denen
sich insbesondere die iiltere ausgezeichnet hat.
Sio waren aus edlem Hause, die TUchtor des
Amileare Anguisciola und der Signora Bianca
Ponzona. Der Téehter waren sechs: Sofonisba,
die iiteste, Elena, Lucia, Minerva, Europa und
Anna Maria, Ausserdem hatte Ainileare einen
Sohn, Asdrubale, der in seinen spiiteren Jahren
einer’ der Regierungsvorstinde von Cremona
war; cin Zougniss von dem hohen Anschen, das
die Familie in ihrer Heimat hatte.
Sofonisba Anguisciola, Malerin, die
lteste der Schwestern. Die Zeit ihrer Geburt,
it nither bekannt, wird gew0hnlich wm das
J. 1530 gesetat; doch filllt sie wahrscheinlich
erst vor oder win 1535, da sich die Kiinstlerin
auf einem Bildchen, die hi. Familie vorstellend
wit der Jahrzahl 1559, noch sadolescenss nent.
Auch ist wol, wio wir noch sehen werden, ihr
‘Todesjahr spliter au setzen, als man gemeinhin
angenommen, Als sfe schon frith Talent und
Neigung zur Kunst zeigte, liess sie der Vater
1546 in die Werkstatt des Bernardino Campi
ciutreten, der damals der angeschenste Meister
zu Cremona war und wenigstens in einigen sel-
ner Bilder zu don besten Malern dieser Schule
gohdrt. Zwar nennt Soprani — indem er wol
eine Stelle des Vasari dabin deutete — Giulto
Campi als Lehrer der Sofonisba ; allein diese be-
zoichnet sich solbor in einem Briefo an Bernar-
dino als seine Schiilerin, wie auch der Maler
Francesco Salviati in einem Schretben an den-
selben (datirt von Rom den 28. April 1554) deut-
lich dieses Verhiiltnisses godenkt. Gleichzoitig
mit ihr war Elena, die nlichste wol nur um ein
Jahr jlingere Schwester, 2u Bernardino in die
Lehre gekommen. Beide blicben bei diesem
Meister drei Jahre lang, und obne Zweifel bil-
eto sich hier schon Sofonisba in allen Bodin-
gungen threr Kunst aus, wihrend zugleich die
gebildete Gattin des Campi sie in die literari-
schen Studien eingefithrt zu haben scheint. Als
dieser dann zu wmmfangreichen Arbeiten nach
Mailand berafen wurde, vollendeten dic beiden
Schwestern thre Studien bei Bernardino Gatti
(mit dem Beinamen Sojaro), und schon zu diesor
Zelt that sich Sofonisba in dew Fach hervor,
darin sie bald sich auszeichnen sollte, Jener
Brief des Salviati an Bernardino Campi bezeugt,
dass schon 1554 die Werke der jungen Malerin
zu Rom nicht gew0hnlichen Beifall gefunden.
Doch ist uns nicht lberliefert, welche von ihren
‘Bildnissen 0 frithe schon dorthin gekommen ;
vielleieht das Selbstbildniss, das sich jetat i
Belvedere zu Wien befindet ‘und mit der Jabr-
zahl 1564 beseichnet ist. Jedenfalls kam dic
einem edlen Geschlecht entsprossene und mit
seltenen Gaben ausgestattete Ktiustlerin, die
ssudem Salviati die schine Malerin von Cremona,
Baldinucei anmuthig in jedom Zug, in jeder Be-
wegung nennt, bald in Italien zu Ruf und An-
sehen. Von gleichzeitigen Schriftstellern und
Dichtern wurde sie vielfach gepriesen; Annibale
Caro, der ihrethalben eigens nach Cremona ge-
Jgangen war, schrieb 1558 an ihren Vater, dass
jer nichts mehr wiinsche als ihr Bildniss zu be-
sitzen, um zwei Wunder auf einmal zeigen zu
‘kéunen, das eine cin solches Work der Natur,
dag andere ein Bild von solcher Meisterschaft.
Auch stand Sofonisba damals als Kiinstlerin
schon auf ihrer HUhe; denn eines ihrer Haupt-
Dilder triggt das Datum von 1555. Es ist das Fa-
milienbildniss, das schon von Vasari beschrieben
‘worden und sich jetat in der Galerie des Grafen
Raczynski zu Berlin befindet: die drei Schwe-
stern (auf einer Tafel) Schach spiclend, wihrend
cine alte Dicnorin des Hauses welter surticksteht
(s. Vers, No. 10). Vasari hatte das Bild zu Cre-
mona im Hause des Vaters geschen ; es scheint,
dass Sofonisba damals insbesondcre fir ihr Haus
und sich selber malte und dass es auch grossen
‘Herren nicht leicht wurde, von ihr ein Bildniss
au erlangon. Kaum die Filrsten kinnen solche
bekommon, bemerkt Annibale Caro in seinem
Briefe an den Vater; er selber hatte mit grosser
‘Miho das scholich’gowiinschte Selbstbildniss
erhalten, aber kaum in dessen Besitz, man weiss
nicht aus welcher Ursacho, zu seiner grosson
Entriistang es wieder herausgeben milssen. So-
fonisba trieb offenbar dic Kunst, wenn auch mit
vollstiindiger Uebung und Sicherheit des Kén-
nens, als grosse Dame. Thr eigentliches Fach war
das Bildniss; aber auch aus den Edelleuten ihre
Kundschaft 2u nehmen, liess sie sich nicht hikutig.
herbei. Dagogen malte sie ofter ihre Familie
und sich selbst, wobei sie gern in verschiedenen
‘Situationon sich darstelite: cinmal mit Pinsel
und Palette, ein andermal mit offenem Buch, ein
rittes und viertes Mal am Klavier, endlich auch
an der Staffelei (8. Verz. No. 2—4, 7—9).. Darin
kam die Breite und Vielseitigkett der Bildung,
welche sie wirklich besass, ungesucht zum Aus.
druck. Sie war in der That, allen zeitgendasi-
schen Berichten nach, cine aussergewShnliche
und geniale Natur, die mit reichen Geistesgaben
das liebenswitrdigate Wosen verband; ihr feines
Verstiindniss flr alle Kunst und Poosie, ihr an—
regendes und geistvolles Gespriich, ihr shchst
Janmuthiger Gesange, da sie in der Musik fast
Sofonisba Anguisciola.
65
cbenso erfahren gewesen zu sein scheint wie in
der Malerei, die wolwollende Grazie ibres Um-
gangs tbten tiberall auf ihre Umgebung einen
Laaber aus. Zugleich erscheint 80 Sofonisba in
der rweiten Hilfte des 16. Jahrh. als ein edles
wean auch spiites Beispiel jener universellen
Kunstfihigkeft und Bildung, jener harmonischen|
Vollendung des Daseins, welche die humani
sche Epoche in thren hervorragenden Menschen
ausgezeichnet hatte.
Bald sollte sich ihr ein grosser und passender|
Wirkungskreis eriffuen; fiir cine solehe Ktin
‘erin war offenbar ein priichtiger kUniglicher Hof
der gecignete Platz. Der bedeutende Ruf, den
dr Name erlangt hatte, bestimmt den Herzog
von Alba sie dem K8nige Philipp Il. von Spa-|
ico zu empfehlen ; der Herzog von Sessa, Statt-
halter von Mailand, vermittelte dessen Ancrbie-
reagen; der Vater nahm sie an und brachte selbst
‘eise Tochter nach Mailand, wo sie als Gesclienk
ffir den Herzog dessen Bildniss malte. Als grosse
Daze reiste sie dann mit dem ihr entgegenge-
‘sndten Gefolge nach Spanien. Dortstand sie
‘ofort in der Gunst der kiniglichen Familie und
wurde gleich den ersten Damen des Hofes gehal-
en. Zuerst malte sie die KUnigin, danndenKunig,
dem dies Bildniss so wol geficl, dass er ihr dafiir
se jihrliche Pension von 200 Scudi aussetzte,
s.hierauf den Prinzen Don Carlos, der seinerscits
er Kinstlerin einen Diamanten im Werthe vou
1500 Sendi schenkte. Ein anderes Bildniss der|
Kooigin sandte sie 1561, auf deren Wunsch, an
Papst Pant IV., mit einem Briefe vom 16. Sept.,
Gr ein trefiliches Zeugniss gibt von der feinen
Geistesart und der Formgewandtheit der Sofo-
sisha. Kurz, darauf berichtet sie an ihren alten
Lekrer Bernardino Campi, der von ihr des Ki'-
sig» Bildniss zu haben wilnschte, dass sie soeben
dusjenige der Schwester des Kinigs gletchfalls
‘Sr den Papst male. Nach Berichten der Zeitge-
sossen hat sie die kinigl. Familie und insbeson-
dere die Kinigin Isabella Ufters gemalt. Es ist
ttsaum, dass sich davon in Spanien nichts mehr
vormufinden und tiberhaupt keins dieser Bild-
sisse auf unsere Zeit gekommen zu sein scheint
su so seltsamer, als man den hohen Werth der
Portrits, welche aus der Hand der Sofonisba
bervorgingen, wol zu schiitzen wusste. Auch
vu anderen Gemilden, welche sie nach Car-
éacho fiir verschiedene spanische Stidte gemalt
taben soll, hat sich unseres Wissens Nichts er-
‘alten.
Philipp II. fand an ihr solches Wolgefallen,
ass er sie an seinen Hof zu fesseln trachtete;
aber er sie unter die Damen der Infantin Clara
Engesis aufnahm und zudem unter den spani-
sehen Nobili fir sie nach einem Gatten suchte.
Allein die Ktinstlerin war anderer Meinung, nur
ait einem Landsmanne wollte sie sich vermiilen,
sed wahrscheinlich hatte sie selbst schon thre
Wabi getroffen, wenn es auch bei Baldinueci
‘eine, dus der King ibr nan jenem Wansehe
Meyer, Keaster-Lexikon. 1,
gemiiss einen Gatten gab. Es war cin roicher
sicilianischer Edelmann, Don Fabricio di Mon-
feada, der sich damals am spanischen Hofe auf-
hielt, jetat aber mit seiner jungen Gattin nach
seiner Heimat Palermo zuriickkehrte. Auf das
Reichste beschenkt entliess der Kinig die schine
Fran, mit einer Morgengabe von 12000 Seudi
und ciner jithrlichen Pension von 1000 Dukaten
= fir jene Zeit betriichtliche Summen —, ans-
serdem mit Edelsteinen, kostbaren Teppichen
und Zeugen, denen die Kunigin ein perlen
sticktes Gewand im Werthe von 1000 Scudi hin-
aufiigte. Seitdem vollends, da 2u threm Vermi-
‘gen das noch grissere ihres Mannes hinzukarm,
‘gebUrte Sofonisba zu jenen bevorzngten Kuinst=
lern des 16. Jahrh., dio'eine fast firstlicho Stel-
lung cinnahmen.
In Palermo scheint sie ausser Bildnissen
auch einige religi¥se Bilder gemalt zu haben;
sonderbarer Weise ist, so viel uns bekannt, auch
hiervon nichts auf unsere Zeit gekommen. Uebri-
gens worden wir bald an einen noch erhaltenen
Beispiele sehen, dass in solchen Darstellungen
Sofonisba weniger glicklich war und darin ihr
schiinesTalent nur unvollkommen zum Ausdruck
kam. Kaum aber war sie einige Jahre mit ihrem
Gatten in dessen Vaterstadt, als er starb. Der
spanische Hof wilnschte nun lebhaft ihre Riick-
Kehr, und der Kinig drang heftig in sie in Ma-
rid ihren bleibenden Wohnaitz.2u nehmen; doch
‘wusste Sofonisba geschickt sich freizuhalten, da
sie sich sehnte in der Heimat ihr ferneres Leben
ruzubringen. Auch dazu sollte es nicht kommen.
Die Galeere, welche die Ktinstlerin nach Genua
hiniiberbrachte, befehligte ein Genueser aus al-
tem vornehmem Hause, Orazio Lomellini; die
Zeit der Ucberfahrt gentigte, ihm fllr dio schine
‘und hochbegabte Frau Liebe einzufldssen, die,
wie es scheint, ihrerseits nicht unerwiedert blieb,
dassie bald nach der Ankunft seine Gattin wurde.
‘Aus der Uebersiedelung nach Cremona wurde
Nichts; Sofonisba blicb fiir den_ganzen Rest
ihres langen Lebens in Genua. Hier wurde sie
zum Mittelpunkt jener aristokratischen Kreise,
welche im Verkelir mit den Minnern der Kunst
und Literatur und im Austausch geistiger Inter-
essen einen ethihten Reiz der Gesellschaft fan-
den. »Ausgezeichnete Werke flir Fiirsten und
Edelleutes sollen auch hier entstanden sein; doch
sen die wenigen Bilder, welche von ihrer
Hand auf unsere Zeit gekommen sind, fast an-
‘nohmen, dass sfe in Genua nicht viel mehr gemalt
habe. Einmal sass ihr wieder die nun erwach-
sene Prinzessin Clara Eugenia, zu deren Damen
sic in Madrid gehirt hatte: als diese niiwlich,
venniilt mit Erzherzog Albrecht von Oesterreich,
auf ihrer Reise Genua berilhrte. Sofonisba hatte
nicht aufgehirt, vom spanischen Hofe Beweise
des Wolwollens zu erhalten, wie denn der Kunig
flr ihre zwoite Ehe ihr Einkommen um 400 Seudi
vermobrt hatte.
Die Klinstlerin erreichte ein hohes Alter, ver
9
_Sofonishe Anguisctols.
lor aber in ihren scchziger Jahren das Augen-) Vasari und Baldinucei berichten auch von
licht. In der Regsamkeit und mannigfaltigen | gonrehaften Zeichnungen, worin sich die Kiiust-
Bildung ihres Geistes fand sie seitdem neuo|lerin ausgezetchnet habe; eine davon kam in
Hulfequellen des Lebens; sie blieb der Mittcl-|den Besitz des Grossherzogs Cosimo von Flo-
punkt ciner gewidhlten Gesellschaft, und wie| renz. Es sind Darstellungen von lachenden Kin-
cine komische Charaktoristik
Gadurch ihr eigenes Dasein erheitert wurde, so] dern, worin si
fublten sich durch ihr geist- und inhaltvolles] zeigt (vergl. Stiche No. 3).
Gespriich Kunstler und Gelehrte gefvrdert. Es
wird glaubwiirdig eraihit, Van Dyck habe bet
seinem Genueser Aufenthalte in ihrem Hause
viel verkebrt und oft behauptet, dass er ans den
Kunstgespriichen mit der Blinden mehr Beleh-
rung empfangen als von bedeutenden Meistern
mit dem trefflichsten Augenlicht. Wiite freilich
die gewshnliche Annahme (die Ubrigens durch
nichts begriindet ist) richtig, dass niimlich Sofo-
nis 10n 1620 gest. sei, so kUnnte Van Dyck
sie unmiglich gekannt haben, da er erat im
Herbste 1621 nach Italion kam’ und den Winter
von 1621 auf 22 in Genua aubrachte. Allein
sicher lebte — wie auch Dallaway annimmt —
die Ktinstlerin fast, bis in die Mitte der zwanzi-
ger Jahre; allen Berichten zufolge starb sie
neunzigjiihrig, und dass sie schwerlioh wm 1530,
sonderu 1535 geb. worden, ist oben erwidnt.
In ihrer eigenen Kunstibung gehiirte Sofo-
nisba der Cremoneser Schule in ihren besseren
Leistungen an, wihrend sie ein 13 und
eigenthilmliches Talent bewihrt in der seltenen
Naturtreue, welche ihre Bildnisse auszeichnet.
Als Schilerin des Bernardino Campl zeigt sie
den Einfluss dea Romanino in dem leuchtenden
und yollen Kolotit, das dbrigens von kiihlerer
Klarheit ist als das der Venezianer ; durch Ber-
nardino Gatti hat sie andrerseits’ Correggio's
Einwirkung erfabren, wie denn in jener Zeit
ihre Portriits dure Harmonie und schmelzende|
Weichheit der Behandlung hervorragen. Dabei
sind Auffassung und Modellirung durchaus tiich-|
tig und gemalnen an die gute Zeit des Cinque-
cento; nirgends gewahrt man eine in's Schwiich-
iche apiclende Zartheit der Frauenhand. Dass
ihre Bildnisso den Reiz vornehmer Erscheinung,
und Anordnung haben, ist fast selbetverstiind-
lich. Merkwilrdig ist,’dass bei ihr das Indivi-
duelle und der Ausdruck des Charakters schiir-
fer und bestimmter hervortroten, als bei den
Venezianern.
Doch scheint sich ibre Meistorschaft auf das|
Portriit beschriinkt zu habon, Das schon er-
wihnte Bild von 1559, woranf sie sich als mdo-
lescens« bezeichnet, dio hl. Familie vorstellend
(feiher und wahrscholnlich noch in Privathesite
au Cremona), zeigt eine gowisse Befangen-
heit, insbesondere Hiirte in der Firbung; sie
scheint darin verschiedene Vorbilder, neben den
Campi auch Parmigianino und Pordenone — von
dem sie in Cromona Fresken und Oelbilder vor
Augen hatte — nachgeahmt au haben. Wahr-
scheinlich waren ihro religidsen Darstellungen
alle dieser Art, und mag sich desshalb 80 wenig,
davon unter fram Namen erhalten haben.
Thre Werke (erhalten):
1) In Cremona (Privatbesitz, Gebriider Bres-
clani) : Madonna mit dem Kinde an der Brust.
Kleine Fig. Mit der Jnhrzahl 1559. 9, Text
und Stiche No. 1
2)In Florenz, Uffizien: Selbstbildaiss
Sie hilt Papier und Pinsel, vor ihr liegt die
Palette, Bezeichn. : Softhonisba Anguisciols
Crem, At. sue ann: xx. GebOrt nicht
ihren bedeutenden Werken, s. gest. Bild-
nisse No. 16.
3) In Bologna (Privathesitz) : Setbstbildniss
Sie sitzt am Klavier, hinter ibr eine alte
Dienerin. Ber. : Sophonisba Angussola Virgo
filia Amilearis Dono dedit sepuxr. Aecht,
aber etwas tribe in der Firbumg.
4)In Brescta, Galerie Brognoli: Bildniss
eines Venezianischen Gesandten. Mit ihrem
5) Im England, bet Lord Spenser auf Alt-
horp: Selbstbildniss. Sic sitzt am Klavier,
hinter ibr eine alte Dienerin. Aehnlich wie
das Bild in Bologna. s. gest. Bildnisse No. 3.
6) In Burleigh House: Minnliches Bild-
nias. (Nach Waagen.)
7) Boi Lord Yarborough in-London
Bildniss einer Nonne im weissen Ordens-
Kleide. Vielleieht das der Schwester Elena?
Mit dem Namen der Ritnstlerin.
8) Sammlung Vornon Harcourt auf Nune-
ham Park: Selbstbildniss, noch in sehr ju-
gendlichem Alter. Klein. (Nach Waagen.!
9) Sammlung William Stirling zu Keir
Selbstbildniss. Ste sitzt an einer Staffele
und malt an einem Madonnenbilde. (Nach
Waagen.) s. gest. Bildnisse No. 10.
10) In Wien, Belvodore: Selbstbilduiss.
Ki. Brustb. Sie hilt ein offenes Buch mit der
Insehrift: Sophonisba Anguissola virgo s¢
ipsam pinxit. 1354,
41) In Berlin, Sammlung des Grafen Rai
zynski: Drei Schwestern der Sofonisba
Schach spiclend, weiter zuriick cine alte
Dienerin. Mit der Aufsohrift: sor... a
QUSSOLA VIRGO AMILCARIS FILIA . . - TRES
SUAS SORORRS ET ANCILLAM PINXIT. MDLV.
— Frither in der Sammlung von Lucien Bo-
naparte. Hauptbild dor Klinstlorin. . Text
und Stiche No, 4.
12) In Paris war 1840 in Privatbosita cine
‘Wiederholung dieses Bildes ; die groase Be
stimmtheit der Modellirung bei weicher, fet-
Sofonisba Anguisciola ————
Luoia Anguisciola. 67
ter und markiger Behandlung liess an der
Originalitit nicht zwoifeln.
1 St. Petersburg, Galerie Leuchten-|
berg: Bildniss ciner reichgekleideten Dame,
angeblich der Caterina Cornaro, Kinigin
son Cypern. Dies ist ein Irrthum, da die
beglaubigten Portritts derselben ganz an-
dete Ziige zeigen. Knicsttick. Von beson-
derer Wiirme des Kolorits. s, Stiche No. 2.
Ein grisseres Familiengemilde, dessen Vasari
fedenkt, scheint schon seit Iange ganz verschol-
lia: die Bildnisse des Vaters Amileare, der
Sekvester Minerva und des Bruders Asdrubale
swf Biner Tafel.
Kin Selbstbildaies, fast ganze Figur, in rei-]
dem Kleid, wurde anf der Versteigerang der
tie Thibaudeau zu Paris im J. 1857 um
S17 Fr. verkauft. Mir unbekannt, wo das Bild
edlieden,
Nich Dallaway besass der Herzog von Doxon-
ikire ein Skizzenbach von Van Dyck, in dem
sich auch einige Zeiehnungen der Sofonisba be-
ftedeo; wenig wabrschetnlich, da die KOnstle-
‘alingst erbtindet war, als Van Dyck sie kennen
lente. — Dallaway kafinte noch ein Selbstbild-
tis vow ihr in der Sammlung des Lord Ash-
tembam,
Bildniase der Ktinstlerin
|) Selbstportrit. (amit Palette u, 6. £.). In den Uf
frien 20 Florenz. Gest. von C. Gregori
jim Museo Fiorentino. 11. Fol.
2) — Dass. Gest. in: Ritratti originali de’ Pit-
tori ete. Fol
3) — Dass. Gest. von G. P. Lasinio in: Ben-
venuti, Galerie Impériale de Florence
No. 43. In Umrissen.
)— Dass. “Gest, von G. BL Ceceht in:
Serie degl’ Uom{nt illusttt in Pittura ete.
No. 160. 4.
— Dass. Gest. in Umriss von A. Gravagni
und @. Garavaglla, In: Vidoni, Pittura
Gremonese. Fol.
— Dass. Piatti del N. Onestt inc. 12. Zu
ao. tine Bucke.
BMnies, gest. von L. G. Galdottl in So-
ani, Vita dei Pittor! ete Genovest. Genova
i6s—69. 4.
‘ylldigg., Klavier splelend. Punktlrt von C.
Thompton, 1822. 4
‘ilk, yin Medatlion mit Monogrammen hal-
sc. In: Gentleman Magazine. 1801. 4.
“ise ibstbildniss : Sofonisba sitzend, an einem M.
‘eaeenbild malend. Wabrichetalich nach dem
Genilde, das sich Jetzt in der Sammlung Stir-|
‘og In England befindet. Gest. von W. Balllie
‘uSckvsrnk, Fol.
la der Galerie Leuchtenberg zu St. Peters
thay beindet sich ein dem Van Dyck zugeschrie-
feces Bildniss, das Sofonisba darstellen soll,
Bs vigt suf dem Grunde den rollen Namen der-
‘Mien und eln Monogramm. Allein das Portat,
‘allt eine jun ge Dame vor, gleicht zudem den
der Kinstlerin nicht im Gering-
‘ten und ist ohnedem nach Waagen’s a Vermatheng
unlong der Ermitage, p. 373) eher
‘wa Ratens als von Van Dyek. Namen nd Mo-
nogramm sind ohne Zwelfel sphter aufgesetzt.
Gest. in Muxel's Galeriewerk. :
Nach itr gestochen
1) Madonna mit dem Kinde an der Brast, unter
einem Baldachin; Hintergrand Landschaft. Gost,
yon A. Gravagni und G. Garavaglia. In
Vidoni's Werk. Fol.
2) AngeUliches Bildniss der Konigin von Cypern
(falsehlieh 0 bena
fenberg zu §
3) La Vecchia rimbamnbite muove riso alla Fan-
luletta, Nach ciner Zelehnung, welche auch
Baldinucel erwahnt: ein Kind lacbt dber eine
‘Alte, welche das Abe studirt. Gest. von Jac.
Bossius Belga. gr. Fol.
4) Drel der Schwestern der Sofonisha mit einer
Magd. Nach dem Bilde in der Sammlung Rac-
zynski. Gegens, radlrt von Denon. 8.
514) s. die Stiche No. 1—10 nach thren Setbst-
bildnissen,
Notizen von W. Schmidt.
s, Vasari, ed. Le Monier IX. 7-8, XI. 257—
259, XIV. 155. — Annibale Caro, Lettere
Familiari, Venezia 1572u. 75. — Ant.Campt,
Cremona fedelissima ett ete. Cremona 1585.
= Ales. Lamo, Discorso intorno alls Seultura
te. (Vita de Bernardino Campl). 2. Ausg. Cre-
mona 1774. pp. 3540. — Baldinucel,
Opere, VIM. 207—229. — Zaist, Notizie Isto-
riche, 1, 227233. —Soprani,’ Vite de’ Pit-
tort ete. Genovest. pp. 306—310. — Serie
degli Uomini etc. VII. 89. — V. Oardu-
cho, Dialogos de la Pintura. Madrid 1633. —
Brognoli, Guidedi Brescia. p. 205. —D
way, Anecdotes ete. p. 466. — Lancet
Biografle Cromoneso. Milano 1819. — Grai
selli, Abocedarfo Biogradico etc. — Vidoni,
La Pittura Cremonese. pp. 105—111. — Wa:
gen, Treasures of Art ete, TI, 404. 456. —
Waagen, Galleries ete. pp. 68. 351. 449. —
Mindler in den Jalrbichern fir Kunstwis
senschaft. TI. 316,
Der Aufsatz Ober dle Ktinstlerin in Selv
tico, L’Arte nella. vita degli Artisti (Firenze
1870. pp. 358—402) ist eine novellistsche Er-
zablung.
Elena Anguisciola, dic zweitilteste der
Schwestern, begann mit dieser, wie wir gesehen,
1546 thre Studien in der Werkstatt des Bernar-
dino Campi. Allein, obwol sio sic sich unter
Bern. Gatti noch weiter ausgebildet, gab sie
doch bald die Kunst auf und trat in das Kloster
der hh, Jungfrauen von 8. Vincenzo au Mantua,
‘wo sie 1584 noch lebte.
Lucia Anguisciola, dic drittilteste, Ma-
erin, + 1565 in noch jungen Jahren. Sie scheint
an Bogabung der iltesten Schwestor nicht nuch-
gestanden und sich sowol in der Maleret ale in
der Musik ausgezeiclinet zu haben. Vasari rfihmt
die treffende Acbnlichkeit zweler Bildnisse von
ihrer Hand — man kinne es nicht besser machen,
filgt er hinzu —: des Arztes Pietro Maria yon
Cremona und des Herzogs von Sessa. Das letz-
o°
68
Tuoi Anguisciola ————~
tere ist verschollen oder vielleicht eine Ver-
woehslung mit dem frither erwiihnten Portriit der|
Sofonisba. Das erstere ist uns noch in der knigl.
Sammlung zu Madrid erhalten. Dass Ubrigens
Vasari und seine Nachfolger Lucia nicht tiber
ihr Verdienst geriihmt haben, beweist ein rei-
zendes Bildchen von ihr, ein Rund von kaum
6 Zoll Durchmesser in der Offentlichen Samm-
lung (Tosi) zu Breseia. Es ist die Buiste eines
Kleinen Miidchens mit vollem Kupfeben und
grossen Augen, der Aufschrift nach dieSchwestor:
Europa vorstellend ; im Verstiindniss der Form,
der weichen markigen Behandlung und der
trofilichen klaren Firbung weicht es kaum den
Bildern der Sofonisba.
Minerva Anguiseiola, die vierte der
Schwestorn, war ebenfalls Malerin, vorzugsweise
‘aber in den’ humanistischen Studien bewandert
‘Auch sie starb in der Bliite der Jahre.
Europa Anguisciola, die fiinfte, ebenfalls
Malerin, Als Vasari 1568 die Familie kennen
lernte, war E. noch in zartem Miidchenalter;
aber iren Zeichnungen nach, meinte er, werde
sie ihren Sehwestern Sofonisba und Lucia nicht}
nachstehen. Darin irtte er doch ; deren Meister-|
shaft hat Europa nicht errefeht. Von ihren re-
ligitsen Bildern, deren einige in Cremoneser
Kirehen waren, hat sich eines in der Sammlung
des Grafen Giuseppe Schinchinolli zu Cremona
erhalten: der hl, Andreas dem Heilande folgend
(aus der 1808 zerstirten Kirche S. Elena). Der
Besitzer ist ein Nachkomme der Klinstlerin ; sie.
hatte sich mit Carlo Schinchinelli, einem Edel-
manne von Cremona vermilt, starb aber eben-
falls in noch jungen Jahren, — Von ihr war auch
cin hi, Franziskus mit den Wundmalen in der
Kirchezu Casalbuttano; wahrscheinlich das Bild,
das Bartoli (s. Literatur) als in $8. Apostoli 2
Cremona befindlich der Sofonisba zuschrieb.
Anna Maria Anguisciola, die jiingste
Schwester, Malerin; sie war, als Vasari 1568
Cremona besuchte, noch Kind. Von ihr befindet}
sich in Privatbesitz zu Cremona cine fr
Kopie nach der Madonna della Scala von Cor-
reggio, in ihrem 15. Jahre gemalt; sie hat der
Gruppe einen kleinen Tiufer mit dem Kreuze
in der linken Hand hinzugefligt.. Das Bild ist
bezeichnot : Anna Maria Virgo Amilearis Angui-
soli, et Sophonis soror suae aetatis annorum
quindicim fecit. — Ausserdem bei einem Lieb-
Traber in Cremona eine kleine Madonna mit
dem Kinde, dem der bl. Franziskus ein Kirb-
chen mit Trauben und Maulbeeren reicht; vorn
ein Todtenkopf und Jasminbllimehen. Mit der
Bez, : Aive Marie Amilcharis Angussola F
— Die Kitustlerin war vermiilt mit dem Edel-
manne Giacopo de’ Sommi von Cremona.
s. Vasari, ed. Le Mounier. XI, 259— 261, —
Campi, Baldinuces, Soprani, Lancettt,
Grasselli, unter Sofonisba A. angetil
Zaist, Notizie Istoriche. 1. 233—236. —
Panni, Distinto Rapporto etc. pp. $2. 83. —
Bartoli, Notizia ete. 1. 131. — Pungi-
leont, Vita del Correggio. 111. 133.
Notizen von O. Midler.
J. Meyer
Anguish. J. Anguish, wol englischer Ste
cher, nach Ottley (Notices) etwa um 1700. Otte
fudbrt von ihm an
Leeres Wappenschild mit Laubwerk vorziet, obs
cin Helm. J. Anguish Seolp. 4. Obne Kret:
atriche gestochen,
W. Schmidt
Angus. William Angus, Maler und Ke
pferstecher, arbeitete in London 1786—18%
wird von Bartsch (Anleitung zur Kupfersti
kunde I. 93) nebst Woollet und Middiman sl:
Muster in Behandlung der Biume, Blitter, Gri
ser und Pflanzen hingestellt. Indessen ist civ
Behaudlung, obwol zierlich, etwas kraftlos wi
entbehrt des feineren Natursinnes.
1) Tobit and the fish; Tobias mit dem Kngel. Noc
Elzheimer. Nach dem Gemalde in der San-
Jung des Earl Grosvenor. 1790. gr. qu. Fal
1. Vor der Schrift.
2) Drei Amoren tragen auf Stangen einen Bir,
Kopie nach Aldegrever (a. diesen Anite
Stiche No. 230). In_Dibdin's Bibliographic
Decameron. London 1817. 11. 535.
3) Zwet Kinder, Ranken haltend, Nach Dews
Aldegrever No. 258. In Dibdin's Bibl. Deeane
ron, I. 14
4) BIL, in: An Historical Account of the Bmtss
to the Emperor of China etc. Nach W. Alera
der's diesen No. 1) in de
awelten Ausgabe in 4. 1797.
5) BIL, far Beauties of Kngland and Wales, «
Aelinfations topogr., histor. and descriptive.
6) Principal Seats of the Nobility and Gentry i
Great- Br Wales. In: A Collection of
original Pictures and_ Dri
‘wings, with descriptive Accounts of each Views
Engr. by W. Angus. 6 Hefte 44 BU. Islingts
1787—1804. qu. Fol.
7) Twelfth Night (Olivia's Garden), Act. IV, Se.2
Nach W. Hamilton, gr. Fol. In Boydell
Shakespeare. Loudon 1791.
1. Vor der Sehritt.
8) Yue de la montagne de
Loup. gr. 8
rk Akenside, Dichter. N
rd, M. De,
Zeuenberg. Nach Le
h Pond. 8.
Biicher-Sammler.
Schriftstellerin. 8.
12)@. F. Handel, Komponist. Giirtelbild. Nib
Dixon. 8.
13) Will, Hunter, Anatom, Professor in Loniea
17181783. Miller del, 1783. 8.
14) Joane Jenyne, Sebritat. + 1787. Nach Res~
15) Th,
ler, 17301805. Gane
Fig SS. Ryley del. ad viv. §
16) Sir A. Lever, Naturforscher, + 1788. 8.
17) P. C. de Marivanx, dram. Dichter, 16881763.
H9l. 8.
18) J. Priestley, Biste in Oral. Angus sealp. Pulp
1. Febr. 1792. Literary Magazine. gr. 8.
William Angus
Anich. 69
19) Sir Thomas Rumbold, Gesandter, Nach Stot-
lard. 8.
13) T. Ryder, Schauspieler, $1791. Ganze Figur
tn Kostim. 1788. Ryley del. ad viv. 8.
Thins Sloane. Biste in Medaillon. “Angus
velp. Publ. 1790, Literary Magazine & British
Review. gx. 8.
‘2)Wkon, Schausplcler, $1796. Ganzo Fi
Kestim! 1786. Ryley del. ad viv. 8.
s Bartsch, Anielt. zur Kupferstichkunde, 1821.
L83.— Fiorillo, Gesch. der zelehn. Kanste
¥.829. — Le Blane, Manuel. 1.
W. Engelmann w. W. Schmidt.
lags Angus. Es gibt zwei noch lebende
1s) Mater dieses Namens, John und Wil-
ium, belde Sdbne des John Angus, eines gebo-
‘ce Schottlinders und der Johanna Moosen
‘sa Antwerpen.
John Angus, der iltore, daselbstam 23. Mai
gb. war Schiller von Ferd. de Brackolecr|
eileren, Sein Begin als Kinstler war ganz
‘etch, doch entsprach er nicht den Erwar-
je seine ersten Werke crrogten. Er|
ate Genreszenen , zumeist aus dem gewohn-
‘ve eben, doch mitunter auch nach geschicht-
‘een Vorgingen. Seine Gemillde waren auf
vaxciedenen belgischen Ausstellungen: so in
‘oomepen (1840, 1843, 1852, 1855, 1861, 1864),
Frigge (1850), in Brilssol (1845, 1848, 1854,
“i, in Gent (1844, 1859, 1865) ete.
Villiam Louis Angus, zu Antwerpen den
» Sept. 1823 geb., erlernte die Malerei bei
st deBrackelocr und spiter bei H. Leys, war
aénelten Gattung wie sein Bruder thittig und
‘eustelte bisweilen sogar die gleichen Vor-
sie, Er war vertroten auf Ausstellungen von
Isivrpen (1849, 1855, 1858, 1861, 1864), von!
fet 1853,, von Mons (1864) ete. Auch er biclt
‘2s, was seine ersten Werke versprachen und
‘teh jetat in seiner Vaterstadt dem Handels-
‘sue gewidmet.
Ales. Pinchart.
lai, Giovanni Ani, ital. Stempelschneider
© der zweiton Hilfte des 16. Jahrh. Seino)
eke wurden von Lochner, Kihler, Bolzen-
‘Siete mit jenen des Giov. Antonio Rossi aus
liad verwechselt, der zu gleicher Zeit mit
ca thitig war; diese Schriftsteller meinten|
‘wriDeckmfinzen mit den Zeichen : 10. ANI. P .
fad waxy. F dem Rossi zuschreiben|
p.ayr. mF lesen zu miissen. Nur cin!
‘erfiraann hat die rechte Lesart beibehal-
% der anonyme Verfassor der »Sammlung be-
‘Suter Medailleurss ete. (Nurnberg 1778). Die|
‘nt der erwihnten Denkmtinzen stellt den
Fp Pins V. und die Schlacht von Lepanto
lyvor; die zweite ist dem Papst Gregor XUIT.
{vsime, der jenem im Jahre darauf nachfolgte.
“ech ist demselben Meister cine dritte Denk-
‘ize muzaschreiben, dic des Don Luis de Re-|
und goptiigt, als
land war, also vor!
1573, in welchem Jahre Don Luis von Phillipp 11.
zum General-Statthalter der Niedorlande ernannt
wurde (+daselbst 1576). Die Bezeichnung dieser
Medaille war bis jetzt nicht gedcutet worden.
‘Was das Vaterland des Meisters anlangt, so ist
vermuthlich das P auf don piipstlichen Méinzen
der Anfangsbuchstabe seines Vaterlandes (Padua
oder Pavia), dem Gebrauch gemiiss, den die
/Stempelschneider des 15. und 16. Jahrh. ange-
nommen hatten. Dor elgentliche Namo des -
Ktinstlers war vielloicht Anieo. Wir kennen
also von ihm folgende Medaillon,
1) Avers: Baste Plus V.: riva.v. ronrivex .
aaxivs, Exerge: av (anno quitite); rechts
ddas Zelehon: 10. axy.r.P. — Revers:
Sooseblacht, mit der’ Logende =
vactya.. ust: istry. 1571.
s, Lochner, Sammlung merkw. Medaillen It.
385.
2) Avors: Biiste Grogor's XIN: onroonrvs x1
PONT. Max. Mit dem Zeichen: 10. axt.r. 7.
Exerg noxts. — Revers: Christus leitet
‘A DOMINO.
das SchiMein der Apostel im Sturme, Mit der
Legende: 1ntrsuA . DNE.. ET PAC TRANQVILLITA
s. KohJor, Minz-Bolustigung. XVIII. 406.
pautva, Mit dem Zoichen im Feldo
— Rovors: Schiffe kimpfen mit dem Sturme am
Eingang eines Hafens. Mit der Logende: rowrs-
jas. 1. 213,
dos Pays-
Alex, Pinchart.
Anib, axin ist der abgokiirzte Name eines
Medailleurs, welcher im Jahre 1551 auf Befeht
Foldherrn Castaldo eine Denkmiinze
‘Wiedervereinigung Sicbenbiirgen's mit
Ungarn arbeitete. Diese Denkmtinze zeigt auf
der Avorsscite das Bild Castaldo's mit der Um-
schrift: 10. BA. CAS. CAR. V. CAES. FER. RO.
BOE. RE. EXERC. Dvx. Unter der Schultor Ca-
staldo's ist der Name des Knstlers in obiger
Abbrevintur zu lesen. Der iiussero Umkrei
zeigt die Worto: TRANSILVANIA. cara. Die
Roversseite enthiilt ein nacktes Weib, das sich
auf den rechten Ellnbogen stiitzt nnd in der
Rechten oin Szepter, in der Linken eine Krone
hilt. Im Hintergrunde Berge und auf denselben
roiche ‘Trophiion. Unterhalb ein Flussgott, mit
dom rechten Arm auf eine Urne gestiitzt, aus wel-
cher der Marosfluss ontapringt, wie das nebenan-
tchondo Wort aanvstvs vernith, in der Linken
halt der Flussgott eine Schlange.
5. Ungr. Mag. TIL. 139.
Li, Hevesi.
Anich, Peter Anich, ein Tiroler Bauer, Ma-
thematiker u. Kupferstecher, geb. zu Oborperfuss
bel Innsbruck den 22. Febr. 1723, + den 1. Sept.
1766, blitete erst das Vich und bosorgte den
Foldbau, bis er im J. 1751 in Folge eines un-
widersteblichen Triebes zn Innsbruck jede Woche
einmal dreistiindigen Unterricht in der Mathe-
Andrea und Callisto Anichini,
matik und Himmelskunde sich geben Jiess. Sein
Unterricht dauerte vier Jabro lang. Er fing dann
an einon Himmelsglobus zu verfertigen, den er
1756 zu Stande brachte. Auch im Kupferstechen
iibte er sich. Sein erstes beteutondes Werk wat
eine Karte des damaligen Kriegsschauplatzes
awischen Oesterreich und Preussen. Darauf
arbeitete er einen Erdglobus aus, der im J. 1759
fertig wurde. Sein Hauptwork ist indossen die
Karte vou Tirol, wovon er zuerst den sildlichen,
dann auf Befehl der Kaiserin Maria Theresia auch
den nbrdlichen Theil aufoahm. Blasius Hucber
hatte er dabei zum Gehiilfen, Dieso Karte wurde
unter dem Titel: Tirolis chorographice delineata a
P. Anich et B. Hucber, cura Ign. Weinhaut. Vin-
dobonae 1774, von J. E. Mansfeld gestochen
und die Platten auf Befehl der Kaiserin, nachdem
cine gewisse Anzahl Abdriicke genommen waren,
zerbrochen. Spiiter erschien eine kleinere Kopie.
s Elogium rustle! Tirolensis celebersims Petri
Antch ete. AR. P, Maxim. Hell, Vindobonae
1766. — Lebensgoschichte des berihmten
Mathematikers u. KGnstlers Peter Anichs. Min-
chen 1767. Darin sein Bildn, als Titeitl, gest,
von J. A. Zimmermann. 8 — Morgen-
diate, Stuttgart 1811. p. 206.
W. Schmidt.
Anichinl. Anichini, auch Annichini
(Nichini): es gab mehre Gemmenschneider dieses
Namens, von Ferrara geblirtig und derselben
Familie angehirig, von denen wei, Francesco
und Luigi, frither zu einer Person gemacht
wurden, da man den Luigi des Vasari fiir den-
selben hielt, wie den Francesco, dessen die Zeit
genossen Leonardo und Liburnio gedenken. Man
kam dann auf das Auskunftemittel, diesem ver
meintlichen Einen Kunstler beide Vornamen,
Francesco und Luigi 2u geben, withrend sle in
der That zwel verschiedene Meister, niimlich den
Vater und den Sobn, bezeichnen,
Francesco Anichini, der Vater, nach
Baruffaldi Sohn einos Lorenzo, dor reich und von
ansehnlichem Stande war. Von ihm spricht schon
Leonardo in scinem 1502 herausgogebenon
Werke; er fubrt ihn als mu Venedig thitig unter
den berithmten Gemmenschneidern au, wlio 50
genau Bilder in Stein einprigen, dass nichts da-
za und nichts davon genommen werden kanne.
Grosses Lob zollt ihm auch Liburnio in seinem
‘Werke von 1513: dessen Gemmen und dossen
‘Tugenden witrden weder Zeit noch Tod zeratiren,
wobei man frellich die gewohnte Redeweise jener|
Zeit in Betracht zichon muss. Der Arst Brusa-
vola von Ferrara eraiblt von dem Meister, wie
er in Lapislazuli so geschickt ein Johannis.
wiirmohen geschuitten habe, dass die Goldader
des Steins wie der leuchtende Leib desselben
erschien. Diese Mittheilungen wurden meist irr-
thiimlich auf Luigi, den Sohn des Francesco
bezogen. Don Tod des Vaters sotzt Baruffaldi
erst in das J. 1545; allein er war schon 1526
dreas bealiglichen Urkunde von diesem J. her-
vorgeht.
Luigi Anichini, der eine Sohn des Fran-
cesco, schwerlich der ilteste —, ebenfalls Gew-
menschnelder, und nicht minder berithmt als det
Vater.
thd Schiirfe seines Sehnittes hervor und scheint
ihm von allen Zeitgenossen nur den Griecher
Aless. Cosari, als den weitaus Ersten in diese
‘Kunst, vorzuzichen; Aretino preist ihn in seiner
an Luigi selber gerichteten Bricfen als den voll:
‘Kkommensten Meister, wobei auch er die Feinhei
des Schnittes betont und hinzufllgt, dass er
Luigi, der valleinige Erfindere der Workzeug
sci, welche Solches erreichen (Brief yom Apri
1548). Wie gleichfalls aus diesen Briefon erhellt
war Luigi im J. 1537 noch Jtingling (Brief von
25, Sept. 1587). Mit Aretino, der ihn offenba
sehr hoch sehiitzte, stand cr in fortdauernden
Verkehr; er war’ ausserdem befreundet mi
‘Tizian und Sansovino, wie ein Brief des letztere
vom J. 1550 bezeugt. Zumeist scheint er i
Venedig thitig gewesen zu sein; doch beaass ¢
jin Ferrara cin Haus, das er 1540 verkaufte.
Nachwelsbare Werke haben sich weder von ihn
‘noch yon seinem Vater erhalten. Der Anonymu:
des Morelli erwithnt um 1543 in der Sammlun,
Contarini von der Hand des Luigi einen Karnec
mit einem nackten Apollino, der den Boge:
spannt, und Aretino einen Ganymed: was av
bdeiden geworden, ist unbekaunt. Spiitere Schrift
steller, wie Mariette (Ginlanelli), sprechen nu
von der Vortrefftichkeit seiner Arbeiten tiber
haupt, ohne bestimmte Werke anzufilhren.
Irthtimlich gibt ihn der Herausgeber de
Baruffaldi, dem darin Spitere gefolgt sind, auc
fur einen Stempelschneider aus; er verwechse
ihn mit Aless. Cesari und schreibt ihm die Denk
mUlnzen auf Papst Paul Il. und Heinrich II. vo
Frankreich zu, welcho Werke des Cesari sind.
Andrea und Callisto Anichini, zw
andere Sdhne des Francesco, waren gleichfail
Gemmensehneider, brachten es aber nicht 2
gletchem Ruf und’sind nur noch aus Urkunde
Dekannt; dor erstere wird zu Ferrara erwithr
um 1526 und 1529, der andere ebenda um 152
‘und 1827 und kommt dann noch 1553 2u Venedi
vor.
s. Camilo Leonardo, Speculam Lapidun
Venezia 1502. Lib. Ii. eap. 2. — Niocol
Liburnio, Le Bilvette. Venezia 1513.
Ant, Musa Brasavola, Examen omniu:
simpliclum medleamentoram’ Koma 1535.
Pietro Aretino, Lettero. Parigi 1609.
196, 1, 190, 1M. 82. VI. 181. — Vasari ed
Le Monnier. 1X. 250. ~ Gori, Historia Glyy
togtaphica p. 257. Bd. 11. von Dactyliothes
Smithiana. Ven. 1767, —Notizta etc. dau
Apontne. of Morell yp 89, 248 — 24
ultanelli (Mariette), Memorie dogii
rome 1188: pp. 20. 49, Barer
gest., wie aus einer auf seinen Sohn An-
faldi, Vite dei Pittori etc. Forraresi, 1. 149. £
Pietro Anichini
—-—_Aniemolo. i
ra, Storia della Scultura. 11, 418.
fella, Notizie relativ
673. 11. 236239.
Anichinl, Pietro Anichini, nicht unver-
Geesticher Kupferstecher au’ Florenz im
Tlahrh., nicht um 1715, wie es Sfters heisst,
coo das Bildniss des Torricelli (Nr. 5) ist jeden-|
{uls schon vor dessen Tode, der den 25. Okt. 1615
‘sirat, gearbeitet. Der willktirliche Basan gibt
ss Geburtsjabr des Ktinstlers 1610 an.
1). Familie. Maria hilt auf den Knien das
Kind, welches die Inichrift von dem fhm von
deo ‘1. Johannes vorgehaltenen Bande lest.
Joveph etebe Iinks vorn. Hinten Alpentandschatt
Pecras Anichinius scul. 1644 (nicht 1655, wie
Heineken angibt). Ll. qu. Fol
3)Dee barmherzige Samariter. il. qu. Fol. (Hel-
aeken.)
pisaben, Gra me Czernin, Fol. (Le Blanc.)
Fares Casslanvs A Prteo. Biisto in verzlertem
Gril. P. Anichinius f. gr. 4.
S)Brangelista Torricelli, der berihmte Mathema-
ker, Baste in verziertem Oval. H. 187 mill.,
194. Titelbl. zum Werke seiner akademischen
Vorlesungen, Fiorenz 1715.
6)Coumus Princops Hetrurim. Biste in Oval.
Serote, Victorie M.D. Hetruria ete, Petrus
Anichinius F. D. D. D. in Fir. con 1. de 8. kl.
Foi.
eken, Dict. — Zani, Enciclopedia. —
ey, Notices. — Le Blanc, Manuel.
'W. Schmidt
Aniello. Agnolo Aniello di Fiore, s.
Fiore.
inlemolo. Vincenzo Aniemolo, auch
Ainemolo (doch scheint dio erstore Lesart die
‘ektigere’, Maler von Palermo, geb. daselbst
gen Ende des 15. Jabrh., mit dem Beinamen
2owano, der thm von seinem langen rdmischen
Aaieathalte beigelogt wurde. Er ist der bedeu-
‘eadste Maler in Sicilien wiihrend des 16. Jabrh.,
dee nach Crowe und Cavalcaselle in seiner Hei-
tat dieselbe Stellung einnabm, wio Andrea da
Salerno zu Neapel. Es ist miglich, dass er in
der Jogend in letaterer Stadt sich aufgehalten
lat; eime Madonna von Engeln gekrint, in der
Galerie von Palermo, dort dem Perugino zuge-
shrieben, verbiudet unzweifelhitte Zilge der
Weise unseres Meisters mit einer Nachahmung
Peragino’s, und die Vermuthung liegt naho, da
teh in Neapel nach jener Himmelfabrt Mat
Perugino's gebildet babe, die sich im Besitzo des
Kandinals Caraffa befand. Dann kam er nach
Bom, wo er in die Schule Rafnel's gleichzeitig |
‘uit Polidoro da Caravaggio eingetroten sein soll;
sit diesem und Maturino scheint er befroundet
rewesen ru sein. Vielleieht aber hat er sich bloss
tach Rafael's Werken weiter gebildet, wie sich.
sas einer in 8. Domenico zu Palermo noch er-
taltenen Kreuzabnahme vermuthen liesse, in der|
‘einige Figuren aus Rafsel’s Spasimo di
wiederfinden. Bis zum J. 1521 blieb or
3 Rom; bevor damals dic Stadt gepliindert
wurde, machte er sich auf den Heimweg, erfubr
aber auf der Reiso_mancherlei Missgeschick
und Abenteuer. Nachdem er Schiffbruch gelitten,
gelangto er zuniichst nach Messina, konnto
aber aus Mangel an Mitteln nicht weiter kommen,
bis or bei cinem reichen Kaufmanne und Kunst
freunde Arbeit fand. Auch erhielt er Aufnahme
in des Ginners Haus, und da er nun noch linger
Dlieb, mannigfache Beschiiftigung, die ihm Ver-
dienst und Anschen cinbrachte. Zwei seiner Bil-
der, welche sehr deutliche rafaclische Eindlisse
zeigon, sind dasolbst noch erhalten, und zwar
aweimal dieselbe Darstellung, Madonna mit den
hh. Cosmo und Damiano in der Kirche 8. Fran-
cesco di Assisi und in der Sakristei des Ora-
toriums della Pace, letzteres tbrigens ziemlich
verdorben.
‘Von Messinx kam er endlich wieder nach
Palermo, wo cr den Rest scines Lebens bis
zu seinem 1540 erfolgten Tode zugebracht zu
haben scheint und cine Anzahl Werke hinter-
lassen hat. Dieso sind: die schon genannte
Kreuzabnahme in 8. Domenico, figurenreiche
Komposition; ebenda Madonna in der Man-
dorla, darunter viele anbetende Figuren, in der
Predella Szenen aus dei Leben der bh. Vincenz
und Dominik, mit der Jahrzahl 1540; Vermi-
lung der Jungfrau in 8. Maria degli Angeli
(della Gangia); eben da die Geburt Christi;
Simone (dolla Martorana) Himmelfahrt Chriati;
in S. Pietro Martire Pieté (beschiidigt und
restaurirt); ebenda Jungfrau mit Kind und
vier Heiligen; in S. Giacomo Gelsselung
Christi; inS. Maria di Valverde der hl. Anto-
nius, umrahmt von acht Kkleinen Darstellungen
us seiner Legende ; in der Kirche della Pieta
Christi Lefchnam iin Schoosse der Maria. Das
beste sciner Bilder und von besondorem Reich-
thum der Firbung ist die Madonna mit Heiligen
in S. Pietro Martire. Der rafaelische Einfluss ist
luberall gleich sichtbar; dabei zeigt der Meister
cine gewisse Leichtigkelt der Behandlung und
ein weiches warmes Kolorit, doch bl
durehwog oberfiichlich in der Zeichnung und
matt in der Wirkung dureh flaue Schatten,
‘Miindler kannte cin Bild von ihm in Privatbesita
zu Neapel, cine Wiederholung der filnf Heiligen
im Museum von Parma, die nach der Komposition
Rafacl's von Giulio Romano gemalt sind, und
fand darin nur eine hlzerne und charakterlose
Nachahmung des Meisters von Urbino. Doch
eracheint der Kilnstlor in seinen besseren Bildern
nicht ebenso gering, wenn er auch immer in
zweiter Linic bleibt und im Grunde nur eine
lokale Bedoutung hat.
'#. Baronius, De Majestate Panormitana, Ub. IV.
p. 100. — Pittori Messinesi. pp. 69—71. —
De Marzo, Le Bolle Arti in Sicilia, TI. 207.
= La Farina, Messine ed { suot Monumenti.
Messina 1840. pp. 116. 121. — Crowe and
Cavaleasolic., History of Painting in North
Italy. HL. 117. 118,
Schiller des Miguel Florentin, arbeitete um 1550
mit andern an den Steinskulpturen der kinij
lichen Kapelle in der Kathedrale von Sevilla.
s-Coan Bermudez, Diccionario. — Ders.,
Deecr. de la catedr. de Sev. p. 111.
Anjou. René d'Anjou,s. René,
Anissimow. Artemius Anissimow, Bild-
hauer zu St. Petersburg im eraten Viertel unsers
Jahrh., verliess im J. 1803 die St. Petersburger
Kunstakademie, als deren Schiiler er mehrfache
Anuszeichnungen erhalten. 1804 reichte er die
Skizze eines Basreliefs »Die Erwerbung des Bil-
des der Mutter Gottese fir die damals im Bau
begriffene Kasan'sche Kathedrale 2u St. Peters-
burg der Akademie zur Bestiitigung ein, die
dann auch erfolgte. 1812 ward er zu de
jentalen Arbeiten am Admiralititsgebsi
rufon. Das Jahr darauf wurde thin dor Titel
Akademikers fiir zwef Figuren: »Enropar und
»Afrikan zu Theil. + 182:
®. C6opu. marep. Aan ner. C-16. Ana,
(Materislion zur Geseh. d, St. Pet. Kunstakad,
herausg. von P. Petrow, St. Pot. 1864 u. 1865,
1,424. 429. 430, ote. ;'. 18. 48. 183,
Ed, Dobbert.
Ankarcrona. Honrik August Ankar-
crona, jetatlebender schwedischer Maler und
Major, gob. don 14. Sept. 1831. Kurl XV., Kunig
von Schweden, selbst Ktinstler, soll als Kron-
pring demselben_ einigen Unterricht ertheilt
haben, Im J. 1858 ging A. nach Paris, um in
der algicrischen Armee Anstollung zu suchen.
Er nahm auch wirklich an der Expedition gegen
Marocco im Herbste 1859 Theil und zeichnete
sich bei verschiedenen Gelegenheiten durch per-
sUnliche Tapforkeit aus. Wihrend dieses Feld-
auges zeichnete er fleissig, doch wurden ihm
alle Studien, die Arbeit zweier Jahre, gestohlen.
Im J. 1860 trat or in den spanischon Dienst ther
und kebrte nach dem Ende des Krieges in sein
Vatorland zurlick. Hier vollendete er 1862 sein
erstes Gemilde, die Schlacht bei Mad-Ras, wel-
ches sich jetzt im Besitz des Kinigs befindet.
A. vereint mit einom scharfon Blicke ftir Na-
turwahrheit cin solbstindiges Talent, das thn
schnell und ohne Atolierstudion zu einer Ge-
sehicklichkeit brachte, welche Anerkennung
fand. Von seinen Gemilden heben wir noch
hervor: Marsch in der Wilste (1863), Sturm
gegen Boni-Suassan (1865) und FranzUsische
Reiter cinon arabischen Stamm angreifend.
Spiiter unternahm A. auch Reisen nach Russ-
land.” Seine kriegerischen Verdionste erwarben
ihm schwedische, franzUsischo und spanische
Auszeichnungen,
Nach Privatmittheilungon,
v.
Dietrichson.
Anker. Ankor, Miniaturmaler vom Ende
des 18. Jahrh., wabrecheinlich zu Wien. Wol
derselbe Kiinstior, der echon unter J.B. Ancker
diosen) angofihrt ist. Yon ihm befindet sich
der Sammlung des Herm R. Fischer zu Wien
das Miniaturbildniss einer Horzogin Venturini,
mit dem Monogramm L p. 1793, auf El-
fenbein.
8. Katalog des K. K. Ocstorr. Museums fir
i id Industrie. Mai 1864. Anbang. p. 82.
AL Ny.
Anker, Peter Bernhard Anker, norwe-
her Gouremaler, yeb. in der Umgebung von
tiania am 5. Mai 1825. Anfangs fir den
‘Kriegsdionst bestimmt, verliess er jedoch aus
besonderer Neigung zur Kunst die Kriegsschule
und ging nach Kopenhagen, sodann (1849) nach
Diisseldorf, wo or einige Zeit Zdgling der Aka-
domie war. Zuerst fllr kowischo Darstollungen
cingenommen, wendete er sich spiter, als Schii-
Jer Tidemand's, den Szenen eines heimlichen
hiustichon Lebens zu. In dieser Gattung malte
er verschiedene Bilder, die in Deutschland und
1; | Norwogen ihre Kitufer fanden, Er machte hieraut
verschiedene Studienreisen durch Norwegen und
malte sein grisseres Bild: Des Sohnes Brief (den
ein Fremder der Mutter und den Geschwistern
vorlicst), oin Werk, das in joder Bezichung Bei-
fall fand. Mit einer Wicderholung desselben
Gogenstandes beschiiftigt, starb der vielverspre-
chendo Kiinstler an einer Lungenentztindung im
J. 1856 au Dilsseldorf. Sein Tod war um so
mehr zu bedauern, als ‘Tidewand fiir die Heimat
keine Schule geschaffen hatte und A. alle Eigen-
schaften eines tiichtigen Lehrors zu besitzen
sehien.
Nach Mittheilungon des Bruders des Kinstlors.
Dietrichion.
Anker. Albert Anker, schweizer Genre-
maler, gob. den 1. April 1831, aus einer wolha-
benden Familie zu Ins (franz. Anct) im Berner
Secland. Er wurde in dem nur wenige Stunden
von Ins entfernten Nouenburg erzogen und ging
dann als Student der protestantischen Theologie:
nach Bern und Halle, Allein seine Liebe zur
Malerei_gewann die Oberhand, Er wurde 2
Paris Sohliler von Charles Gleyro und ging 9
ter in die Ecole des Beaux-Arts tiber. Mit Pari
blieb er auch in bestiindiger Verbindung; seit
1859 hat er die dortigen Ausstellungen beschickt,
‘und den Winter arbeitet er daselbst auf seinem
eigenen Atelier, wibrend er don Sommer zu Ins
verbringt. In Nebenstunden beschiftigt er sich
auch mit dem Kunsthandwork, indem or fir cin
Pariser Haus Fayencen malt.
Zu Ins malto er 1861 eino Szene aus der niich-
sten Umgebung, das sogenannte »Nachmittags-
[gebets des protestantischen Landvolks, welches
‘wegen seiner Lokaltreue in seiner Helmat grosses
‘Aufeehen machto. Ein junges Miidchen liest cin
Stiick aus der Bibel vor; eine Kleine bemtiht sich
Tedlich zuzubdren, obwol sie noch nicht viel
73
Ofechank sanft oingeschlafon und nickt mit dem
Nonden Képfehen. Am Ofen selbst sitzt der
Vater, der von Allen am scl
Dies Bild, 1862 auf der Ausstellung in Newen-
burg, wurdo vom Stadtrath daselbst fiir 1000
Franken fiir das stiidtische Museum angekauft,
orf die Kantonalregicrung von Bera auf An-
‘ochen der dortigen Kiinstlergesellschaft bei dem
angen Maler ein Bild von 3—4000 Franken be-
elite, Anker war den Winter in Italion gewe-
‘ea, hatte Florenz und Venedig besucht und
tollendete jetut zuniichst einige kleinere Werke
somal, vielleicht als Nachwirkung der venezia-
sitchen Koloristen, schritt er dabei aus seinem
Kreis heraus mit dem Bild einer jungen Edel-
ame des 16. Jahrh., dio beim Austritt aus der
Kirehe Almosen spendet (von dem franzisischen,
Wisisterium angekauft, jetzt vermuthlich in
Bayonne; 8, Sticke ete: No. §). Dor Ruf des
‘cht nationalen Kilnstlers stieg jetzt auch im
Vaterande rasch ; Stidte und Kunstvereine wett-
siferten im Ankauf seincr Werke. Im Jahre 1864
tam jenes von der Berner Regicrung bostellte
rrseo Bild auf die Schweizer Ausstellung (auch
auf der Miinchener Ausstellung von 1869), um
shonin das Museum zu Born Uberzugehen. Es
seliein Examen in einer Dorfschule dar. Ein
Bube steht vor der schwarzon Tafel; er
sich auf dic Zchon aufrecken, um mit dem
Stickchen die Worte auf der Tafel zu erreichen,
ser er iat dennoch der Stolz des Schulmeisters,
‘deraebenibm steht und seine Schiipfung mit Wol-
fallen betrachtet. Links sitat um einen Tisch
‘ie Schulkommission der Gemeinde, meist Hono-
hatioren in vorstindfluthlichen Ricken, untor
even man auch den Vater des Wunderkindes
‘merkennen glaubt; zum Theil in Hemdiirmel
‘tz der Anwesenheit des Herrn Pfarrers. Wie
weit aber der Kreis von Anker's Gegenstiinden
‘richt, mag ein kleincres Bild derselben Schweizer
Ansetellang von 1864 bewelsen Getzt. ebenfalls
im Berner Muscum). Ein otwa awilfjihriges
Tehlerchen ist in grlinem Laub als Leiche aus-
eregt; die schwarzgekleidete Mutter zoigt es
‘ea Schulfreundinnen, welche das Bettchen mit
‘em Ausdruck theils dor ‘Theilnabme theils der
Kindlichen Neugier umnstehen. Eins der kleinen
Nidchen aber legt scheu noch cinen besonderen
Kranzauf die Bettdecke der Todten: woher das
Bild seinen Namen »Dio kleine Freundine tri
Aus demselben Jahre waren noch zwei andeta
stistere Genrebilder in Paris ausgestellt : Taufo
ud Begribniss eines Kindes als Gegenstlicke|
lettteres im Museum 2u Aarau; dic Taufe
Sticke ete. No. 7). Aus sechs Werken auf der
Neuenburger Ausstellung von 1866 kam cins,
Das im Walde eingeschlafene Midehen, in das
‘iliebe Museum zu Lille (6. Stiche ote
Xo.9),
mJ. 1867 erhielt A. mit Vautior, unter allen
Schweizer Malern sic die einzigen, auf der gros-|
Meyer, KéawterLesibon. 1.
sen Pariser Ausstellung di goldene Medaille,
und 2war flr oin Kinderbild unter dem ‘Titel
le Nouveau-née (jetzt im Museum zu Lau-
ane). Achntiche Familienszenen entstanden
in diesen JJ. von 1866 auf 68 noch mehrere (s.
‘das Verzeichniss der Stiche). Flir Schweizeri-
sche Ausstellungen hielt sich dor Ktinstler da-
‘gogen an seino charaktorvollen Borner Bauorn.
Auf der von 1867 war cine »Gemeindoversamim=
lunge, an bezcichnenden Figuren und cigon-
thimlichen Gesichtern Uberreich: ein ganzes
Dorf, mit Familieniihnlichkeit in den einzelnen
Clans, die seine Bevilkerung bilden (jetzt im
Musée Ruth in Genf). Ein kleineres Charakter-
ild von 1868 stelite einfach eine geheizte Stube
dar, in dor um den Ofon drei Bauern sitzon, 60
ganz. jeder fir sich und mit sich beschiftigt, dass
gerade in dieser isolirten Gruppirung der Borner
Bauerntypus erkennbar war. 1870 malte der
Klinstler zum ersten Male historische Genrebil-
der: Pestalozzi, der nach dem Blutbad von
‘Stans durch die Franzosen sich der verwaisten
Kinder annimmt (in der Galerie der Ziircher
Klinstlergeselischaft), und, bei weitom anspre-
chender, die »Milchsuppe von Kappele (im Pariser
Salon von 1870, wo man ihm im Hauptsaat einen
Ehrenplatz cingeriiumt hatto) : in don Religions-
kriegen der Reformation sehlossen beide Parteien
cinmal einen Watfenstillstand, stollton cine
Schtissel mit Milch auf der Grenzlinie beider
Gebiete auf und assen sic gemeinschaftlich mit
Liffeln aus (im Besitze der Frau Zéllinger-Bille-
tor in Ziirich). Endlich machte 1870 in Aarau und
1871 in Winterthur der Ktinstler Glick in einer
ganz neuen Gattung. Das Bild heisst: »Dic
badenden Kinder, Inuter Mildehen, vom Back-
fisch bis zum dreijihrigen Kind in verschiedenen
Situationen vor und im Bade. Dass die Kinder
theils am Bad sich freuen, theils vor dem kalten
‘Wasser sich flirchten, gibt dem Ganzen einen
Ausdruck von Natur und Humor, der das Bild
von sinnlichen Anreizungep frei hilt.
Anker ist. entschieden mehr Zeichner als
Kolorist, und das Charakteristische des Einzol-
nen geht tiber die malerische Gesamm
wirkung. Oft gibt sich sein leicht und rasch
schaffendes Talent mit sohr skizzenhafter Aus-
fuhrung zufrieden, dio eben gentigt, die Intention
des Werkes ins Licht zu setzen; das todte Kind
in Bern ist geradezu fliichtig gemalt, die Land-
schaft auf dem Kinderbad flau. Andrerscits
fehit es nicht selten den Bildern an der Abstu-
fang des Tons, an Luft und Tiefe. Darin steht
er scinem Landsmanne Vautior nach, mit dem
unseren Kitnstler zu vergleichen nahe liegt.
Auch in den Gegenstinden unterschoiden sich
beide. Anker malt lieber Miinner, Vautier be-
herrscht auch die naive oder die befangene Schin-
heit des Landmiidchens. Anker macht das herbe
‘Volksthum sciner engeron Heimat durch Humor
licbenswiirdig, Vautier sucht sich neben Schwoi-
zern auch dio schwungvolleren der deutschen
10
Albert Anker -
Stefano Santo d’Anna.
‘Stimme auf und liebt zumal das Schwabenvolk,
dom cr eine poetische Seite abzugewinnen weiss.
Sie stehen ungefhr zu einander, wie Gotthel
‘und Auerbach.
Messen wir aber Anker's Werth nach dem
MaGstab der Erfindung , so hat er unzweifelhatt
‘unter den ersten lebenden Malern der Schweiz
seinen Platz. Zwar bleibt er vorherrschend
Genremaler, ist virtuos auf einem sehr genau
umgrenzten Gebiet: aber innerhalb dieser selbst-
gesteckten Grenzen* wiederholt er sich nicht,
weiss vielmehr mit offenem Auge anzichende
Stoffe stets neu aufzufinden. In zwei Richtungen
geht sein Blick. Einmal malt er uns den Bauer
des deutschen Theils vom Bernerbiet in seinem
sehr entschiedenen Rassentypus : ogoistisch,
hart, oft gemlithlos, jedoch nicht ohne Kraft un
Humor, genau wie wir ihn als Jeremias Gott-
helfs Uli kennen, Mildernd aber tritt dem des
Klnstlers inniger Sinn flr die Kinderwelt aur
Seite, deren lieblichste Erscheiuungen er fein zu
erfassen weiss. Namentlich durch die letzteren,
die Kinderbilder, hat er im Ausland seinen Ruf
gegriindet.
a) Von ihm selbst radirt oder flir den Holeschnitt
gezcichnet :
1) ,Zur Branntweinfrage* oder ,der Schnapser',
Tach einem efgnen Bild von 1868 radirt. Ein
‘verkommener Landstreicher statin selnerletzten
Heimat, dom Wirthsbaus, Bindel und Bettelstab
neben sich, vor dem Schaapselas, in dle weiner-
liche Stimmung Gbergehend. H, 225 mill, br.
180. Blatt 7 des »Schwelzerischen Kaustl
‘Albums von Ki si in Basel.
2—4)Drei Kompositionen nach elgnen Bilder, von
Thm selbst fir die Zeltschrift »Alpentosen« auf
den Holzstock gezeichnet.
b) Nach ihm gestochen, lithographirt und
‘hotographirt
1) Writing home. Pajnted by Albert Anker. En-
‘graxed by Charles Tomkins. London published
June 15° 1867 by Henry Graves et C°, Kleines:
Midehen, das der wenig jangern Schwester ins
Blatt sieht, wie diese zu elnem Brief ansetzt.
as Originalbild ist von 1865.) Schwarrk. qu.
ol.
2) Petit frire. Peint par Anker. Gravé par Amédée
et Eugine Varin. Imprimé et Publié pat Goupi
et Cie. Editenrs le ter Sbr° 1869. Ein kleines
Madchen Wlappert einem pausbickigen Jungon,
der in der Wiege liegt, mit dem Schellenbelichen
A. qu. Fol. (Das Originalbildchen Ist vou
3) Grand Maman, Unterschrift und Grosse wie bel
‘dom vorigen Blatt, 2u dem es Gogenstiick bildet.
Bino alto Frau hat den Strickstrumpl weggelegt
und zeigt dem Eukelchen Bilder in einem Buch.
Ebend.1869. (Das Originalbildchen ist von 1868).
4) Les Exits. Un Air national. Imprimé et Pabli¢
und singond. Ein militirisch aussehender alter
Mann und cin Knabe lauschen: gleichsam Ge-
genvart, Vergangookeit und Zukunft dieser Me-
Todie. Der Mann gilt als Portrit cfnes polnischen
Eailicten. gr. Fol. (Das Original noch in Goupils
Besitz.)
5) Le petit Architecte. Imprimé et Poblié par
Goupil et Ci, Eaditeurs le te" bre 1871. Gravé
per A. etE, Varin, Bin Kind baat einen Thorm
‘von Dominosteinen. Fol. (Das Original im Besitx
von Herm Schulthess- von Meiss in Zarich.)
6) Dasselbe Bildchen, von Lasalle lithographirt
fir ein Haus in Amerika.
7) Die Taufe. Gest. von C. Deis, 1871. Die
hibsche Pathin trigt das Kind aus, die Elem
folgen von der Schwelle ihres Hauses. gr. qu. Fol.
8u. 9) Leaving Church. — Dans les Bois. Beige
nach den Originalen photogr. London, Marion &Co.
Auch Kolorirt. gr. qu. Fol.
Zum Theil nach of ‘ben des Kiinstlers,
weed G. Kinkd.
Anketillus, Anketillus, ein ausgezeichne-
ter englischer Goldschmied zu Anfang des
12, Jahrh., kam nach Diinemark und wurde dort
vom KUnige nicht nur beschiftigt, sondern auch
zum Vorsteher der Goldarbeiten und der Miinze,
[sowie zum Truchsess (summus trapezita) ernannt.
Nach sieben Jahren kehrto er in soin Vaterland
aurick und wurde Minch von St. Albans. Hier
trug ihm der Abt Gaufrid (1119-1146) auf, eine
priichtige Truhe fur die Gebeine des hi. Alban
2u verfertigen, und er widmete sich diesem Ge-
scbiifte mit einem Eifer und einer Andacht, die
‘seinem Schuller Salomon von Ely oft Ubertrieben
sehien, Es wurden 60 Pfund Silber dam ver-
/wandt, und das Ganze wurde vergoldet und reich
mit gotricbenem.Bildwerk und Edelsteinen ge-
schmilckt, Namentlich verwandte man dazu
‘einen im Klosterschatz befindlichen faustgrossen
Sardonyx, auf dem cine bekleidete Figur dar-
gestellt war, die in der Rechten einen von einer
Schlango umwundenen Spioss und auf der Lin-
ken einen schildtragenden Knaben hielt, und 2u
deren Fuissen ein Adler scine Fittigo ausbreitete.
Die Arbeit erlitt jedoch einige VerzUgerung, da
feinmal eine Hungersnoth den Abt veranlasste,
io schon verarbeiteton Silberplatten zu Gelde
‘tu machen, und schliesstich Ankotil sich nicht
entachliessen konnte, die oberste Bekréaung
auszuflbren, weil die Mittel nicht ausreichten,
sie 60 kostbar zu machen, als er es wilnschte
Erst 1129 konnte der Abt die Gebeine des Hei-
igen feierlich in diosem Reliquiarium nieder-
legen.
4s. Matthaous Paris, Vitas 23 8. Albant abba-
tam, p. 36. — Dors., Hist. maj. ed. Wats.
Paris 1644.
Fr. W. Unger.
Anna. Stefano Santo d’Anna oder Sant’
Anna, Maler von Messina vom Ende des
‘par Goupil ot Cie le 1e" Avril 1870. Gravé par
Amedée et Kugéne Varin. EinjungesMidchen,
‘auf einem Spinett cine Nationalmelodie spiclend
16. Jabrh. Von ihm ist daselbst nur ein Bild
erhalten in der Kirche 8. Dionisio, die thro-
jnende Figur des Heiligen dieses Namons, bes.
Stefano Santo d’Anns
Fra Girolamo Maria di 8. Anns. 75
srermasus 8% axxa 1590, in der Weise des!
Fulioro da Caravaggio gebalten. Nach Crowe
vod Cavaleaselle wire dies Gemilde vielmebt
1315 datirt und in der Manter der Nachfolget
Antoaello's da Messina. Doch scheint nach ttber-
cisstinmenden Berichten einheimischer Schrift
dler das Datum 1590 die richtige Lesart zu
0
« Pittori Messinest. p. 67. — Guida per la
Cia di Messina. Messina 1841. p.61.— Crowe
ind Cavaleaselle, History of Painting in
North Healy. 11. 117.
Anas. Baldassare d’Anna, Historienmaler
Venedig gegen Ende des 16.'und zu Anfang
17, Jabth. Die Schriftsteller, welche von
‘im berichten, neonen thn Flaminder von Ge-
ter, und es hat allen Anschein, dass er der Fa-
nile der reichen Kaufherren desselben Namens
ugehirte, welcho die Niederlande verlaesen
laten, um sich in der Dogenstadt niederau-
lastea’ Diese Familie steht auch sonst in Bo-
‘ebergen zur Kunstgeschichte. So liess schon
Mario d’Anna, wie uns Vasari berichtet, von
Perlenone die Fassade seines Hauses mit Fresken
‘enieren; dann malte Tizian flr einen Giovanni
¢Asna dessen Bildniss, ein Ecos Homo (1543)
ed einen Christus um Kreuz zwischen den
Schichern. Endlich erwiihnt der Anonymus des
16, Jabrh, eines Paolo d'Anna, der 1875 ein Ge-
ailde Tizian’s besass, bUchst wahrscheinlich
as der eben genannten. Nach Morelli gibt es
‘ach verschiedeno Denkmiinzen, welche ver~
‘etiedene Glieder dieser Familie darstellen.
Boni isst Baldassare d’Anna in Venedig gegen
‘360 geb. sein; wol etwas zu frilb, da er Schiller
és Leonardo’ Corona (eines Nachfolgers des
Titoretto), dessen Geburt nach Ridolfi in das
1.1361 am ‘setaen ist. A. hatte fiir seine Kunst
viel Bifer und Interesse, und wenn er auch seinen
Udrer, dessen Manier er gut nachzuahmen
vuse, in der korrekten Zeiehnung nicht er-
‘ickte, so Ubertraf er ihn doch manchmal in der’
Weictheit der Bebandlung, im Schmelz des
elidunkels und im Fleiss der Ausfihrung.
Cocoa starb 1605 in der Bltite seiner Jahre
ud hinterliess einige angefangene Arbeiten,
4 A. vollendete. Von Letaterem kommt in
ea europiischen Museen wie es acheint aus-
‘ertalb Venedigs kein einziges Bild vor: woraus
‘ich wol schlieseen liisst, dass er ununterbrochen|
‘a seiner Vaterstadt flir Kirchen, Klvster und
ieatliche Gebiude beschiftigt war. Von seinen
Werken findet sich nirgends cin Verseichniss.
Yaa muss sie aus den verschiedenen alten Guiden
‘2d Beschreibungen Venedigs zusammensuchen,
‘wbesondere aus Boschini und Zucchini. Fol-
pride Bilder waren zu Ende des 18. Jahrh. in
Greblichen Gebiiuden, von denen jetzt mebrere
tafgeboben sind, vorhanden: In 8. Marco Dar-|
‘ellang Chriatl im Tempel; in der Apostelkirche
(i Sagnen aus dem Leben Jesu; in 8. Marina
vier Szenen aus dem Leben Jesu; in S. Sofia
liber der Eingangsthiire Gott Vater von zwei
Engeln umgebon und innen eine Kreuzigung;
in der Servitenkirche eine Aubetung der Hirten,
gestiftet von der Familie Grimani; in S. Giustina
mebrere Heilige auf einer Tafel; in S. Giovanni
in Laterano cin Bild mit don hh. Johann de Lat-
ran, Anton und Franz d’Assisi, in der Kirche 8.
Maria del!’ Umilté: Krinung Mariao durch En-
gel, zwei Tafeln mit Heiligen und an der Wélbung.
Gott Vater, sowie die Martyrien des hl. Andreas
und bi. Paulus; in der Klosterkirche 8. Maria
Magdalena (auf der Insel della Zucea) zu den
Seiten des Hochaltars Maria mit dem Leichnam
Christi im Schoosse und Verklindigung : letztere
gilt fiir eines der besten Gemiilde des Meisters.
Endlich noch ein grosses und bedeutendes Bild
in S. Maria Formosa, das daselbst noch erhalten
ist und die Einsetzung der Gesellschaft zur
Loskaufung der christlichen Gefangenon vor-
stellt, bez. BALDISSERA D'ANNA 1619.
‘A. atbeitete auch am der Ausschmilckung ver-
schiedoner Privatbauten. Im Festsaale des
Dogenpalastes sah man im 17. Jabrh. vou ihm
jein Gemiilde, das die hh. Markus, Roch
Theodor und Sebastian 2u den Seiten eines M
donnenbildes vorstelite. Auch in verschiedenen
Oratorien (Scuole) fanden sich Arbeiten vou
seiner Hand. — In den Registern und Kirchen-
biichern Venedigs kommt sein Name bis zum
J. 1639 vor.
In Folge der Dekrete, welche zu Anfang dieses
Jahrb. in Venedig eine grosse Anzahl von Kir-
chen, Klstern etc. aufhoben, sind fast siimmt-
iche Bilder Anna's verschollen; ber ihre
Schicksale haben wir keine Nachrichten auffinden
k6nnen, Heutentage sieht man daselbst ausser
dem genannten Bilde in 8. Maria Formosa nur
noch eine Tafel in einem der Sle des Atenco,
welche aus der Scuola di §. Fantino stammt
Jesus wird auf Befeh! des Pilatus dem Volke ge-
zeigt.
ari, ed Le Monnier, 1X. 36. XII. 20. 43.
—Ridolfi, Lo Maraviglie dell” Arte ete. 1
102.— Boschini, Lo Minere dolla pittura
1664. — 11 Foresticre illuminato intorno le
cose pit rare della citth di Venetia 1765. —
Zanetti, Della Pittura Veneziana II. 165.
— Zucchini, Nuova Cronaca Veneta. 1784.
—Notizia dopere di disegno. pp. 89. 252. —
Moschini, Guida ai Venezia. 1, 193. 658. —
Venezia ¢ le sue lagune, 1847. U1. 2. 303.
394. — Quadri, Hult Jours 4 Venise. 1852.
pp-301. 321. —Fodorict, Memorie Trovigiane
ete. Il. 62, fabrt von ihm’ eine Geburt Jesa in
der Kapuzinerkirche zu Treviso an.
‘Alex, Pinchart
Anna. Fra Girolamo Maria di8. Anna,
beschuhter Karmeliter, Maler oder Zeichner. Er
gab cin Work heraus
LHistoire genealogique de 1a Famille de Ponte,
Patrizia Romana et Neapolitana, Napoli 1708)
Darin ist
10°
76
Alessandro d'Anns
Jean Andé Anneossens.
Nach ihm gestochen:
Als Titetblate
1s Bildniss des Josoph de Ponte,
‘Vermuthung von Magliar.
Heineken, Dict.
Anna. Alessandro d’Anna, nach Zani yon
Palermo und Sohn des Malers Cavaliere D. Vito
d'Anna, Landschaftsmaler zu Neapel in der
2, Hillfte des 18. Jahrh. Er ist hanptsiichlich
bekannt durch die nach thm gestochenen BIl.,
welche die Ausbriiche der Vulkane Vesuv und
Aetna darstellen.
Nach ihm gestochen
1) Ansicht von Neapel von
von V, Aloja. qu. Fol.
2) Answurf son Asche durch den Vesuy, Von
dems. qu. Fol
3) Ausbruch des Vesuv's 1779. Gest. von dems.
qv. Fol.
4) Ansicht des Vosuy’s und eines Thells von Nea-
pel. Gest. von dems. qu. Fol.
5—6) Eruption du Mont Vésuve de 1779. Erup-
tion de Mont Etna de 1766, 2 BIl. In Aquat.
und mit Farben abgedruckt von J. B. Chapuy.
Imp. Fol
7-8) Zl dergelcen Bi. rar und olor. von
E. Stra
9) Aurbroch dee Aetna, Gest. von Mixelle. gt
Fol
8. Fiissli, Neue Zusitzo. — Zani, Enciclopedia.
W. Schmidt,
Amnedouche. Joseph Alfred Anne-
douche, franzisischer Stecher in Schwarzkunst
und Linienmanier, geb. zu Paris den 13. Sept.
1833, Schiller von A. Martinet und Gleyre. Seine
Stiche sind gewandt und gefillig nach der modi
13) Raphael, Nach dem angeblichen Selbstbildnisse
im Louvre. Fol. Grabstichelbl.
14) Idylle. Nach Bouguerau. Radirung. 1868.
18} Bi fr den aolopehen Tel der: Heplortin
scientifique de Algérie pendant les années
184042. Paris 1846.
5. Le Blanc, Manuel. — Bellier, Dictionnaire
W. Engelmann,
Année. CharlesAntoine Marie Année,
franzisicher Maler, geb. zu Neapel den 13. Febr.
1812 von franziisischen Eltern, + 2u Paris 1842,
Schiiler von Eug. Dévéria und L. Cogniet, jetzt
deinahe vergessen. Er malte in den dreissiger
Jahren zumeist nicht ohne Geschick kleine Sit-
tenbilder aus verschiedenen Lebenskreisen, wie
sic damals belicbt wurden. Im Museum’ von
Nimes ist von ihm cin junges Miidchen, eine
‘Taube liobkosend.
Nach ihm lithographirt:
1—6) Aus dem Leben der bl. Jungfrau,
Lith. son H, Kobillard. Fol.
1) Education de la Vierge. 2) L’Annonciation.
3) ite en Egypte. 4) La Vierge et
Venfant Jésus, 5) La Vierge au pied de la
croix. 6) L’Assomption,
s. Bellicr, Dictionnaire, woselbst das Verzeich-
niiss seiner 1834—1842 ausgestellten Werke.
6 Bu.
Anneessens. Jean André Anncessens,
Architekt des 18, Jahrh. Der Name Anneessens
hat in der niederlindischen Geschichte seinen
Platz gefunden. Francois Anneessens wurde
unter der despotischen Statthalterschaft des.
Marquis de Prié (Nachfolger des Prinzen Eugen
von Savoyen) in Briissel am 19 Sept. 1719 nach
einer Iangen Haft enthauptet in Folge eines
Volksanfstandes, der im vorhergehenden Jahre
zur Erhaltung der alten Vorrechte der stidtischen
lich in Schwarzkunst,
gibt auch kolorirte Exemplare.
er. Fol.
Les Vacances. ‘Trayer p. gr. qu. Fol.
1) La fuite en Egypte, Portaéls p. 1864. Roy.
Eug. Lejeune p. 1866. gr. Fol.
5.0, 6) Au bord de la mer; Prés des cascades.
La Visite des Grands-Parents. H. Merle p.
schen Art, ohne auf kiinstlerischen Werth An-
Fol, Mezzotinto wie die folgenden.
aie
3 Zuber Buhler p. 1867. Fol
Nach dems. Jedesmal zwei junge modern ge-
3
gr. qu. Fol.
spruch machen zu kinnen. Sie sind fast siimmnt-
1. Vor der Schrift.
4) Le retour des hirondelles. Nach. T. Brochard,
Meidete Damen. Gegenstiicke. Fol
9) La Demando en Mariage. Nach dems. qu. Fol.
10) Idylte. Nach Bouguerau. Fol.”
41) Childhood, in Oval. Greuze p. Fol. Nach
‘dem Gemilde im Resitz der Kénigin von England.
In: Hall, The royal Gallery 1840; dam
Journal 1859.
12) The Lady Digby, in ganzer Figor, von Amoretten
‘umgeben. Nach'A. van Dyck. Fol. Nach dem
Gemilde im Besitz der Kénigin von England.
In: Hall, The royal Gallery 1840, dann im Art-
Journal 1860.
im Arte
Handwerkerziinfte stattgefunden. Alle Bitten
und Vorstellungen der Freunde und Familie dcx
langeblich Schuldigen waren vergeblich gewesen.
Jean André war der Sohn dieses energischen und
unschuldigen Mannes und der Florence Gilson,
seiner zweiten Frau, und wurde in Brilssel am
3. Dex. 1687 getauft. Am 26. Jan. 1709 heiratete
fer eine Frangoise Van Nerve (und nicht Van
Troon, wie neuere Schriftsteller schreiben), wel-
che der Familie des Cornelius Van Nerven, ‘Bi
hauers und Architekten, angehdrte und ihm meh-
rere Kinder gab. Kurz vorher, 1705, war A. al
‘Steinmetzmeister (meester steenhouwer) in die
Gilde der Quatre-Couronnés aufgenommen wor-
den; bei dieser Gelegenheit hatto ihm sein Bruder
Gilles, Sohn aus der ersten Ehe, durch einen Akt
vom 20. Mai desselben J. sein Erstgeburtsrecht
liberlassen, daher A. in die Gilde als »erster
Meisterssoline (als iersten meester sone) einge—
schrieben wurde.
DieErzherzoginMarieElisabeth, General-Statt-
hhalterin der Niederlande, tbertrug dem Meister
am 14. Jan. 1733 das Amt eines Hofarchitekten
und Bildhauers, an Stelle des Pierre Heroguelle,
Jean André Anneessens.
id
nit dem Gehalte von 960 Livres zu 40 Gros;
fandrischer Miinze. Wauters (Art. in der Bio-|
waphie nationale) vormuthet, die Prinzessin
labe mit dieser Ernennung das an dem Vater
tegangene Unrecht wieder gut machen wollen;
allein das ist kaum glaublich, denn noch im
4.1744 erhielt die Rechnungs-Kammer die Er-|
chtigung, eine Besitzung des Vaters, dessen|
Giiter mit Beschlag belegt worden, zu veriiussern.
Man hatte also offenbar in dieser Hinsicht fir die
Erben des alten Anneessens keino Riicksicht
Als Hofarchitekt hatte A. alle Arbeiten 2m tiber-
sachen, die inden Paliisten, Sebliissern, Miinz-
sdtten, Miihlen, Pachthiiusern, Brileken ete
‘orgenommen wurden. Ihm wurde die Herrich-
tung des Palastes von Oranien oder Nass
snvertraut, wohin sich die Erzherzogin Marie
Elisabeth 1731 zurilekzog, als der Palast abge-
, den nach einander die Herzoge von
Brabant und Burgund, Karl V., und die Erzher-
soge Albrecht und Isabella bewobnt hatten. Im
Oktober 1743 erhielt er den Anftrag, sofort einen
vollstindigen Plan davon aufzanebmen, weil
uan einen Neubau vorhatte, in dem der neue
Statthalter Karl von Lothringen wolmen sollte.
Doch wurden nur cine Orangerie und Stallungen|
erbaut. Als dann im J. 1744 bei der Ankun‘t}
des Prinzen und seiner Gemalin in Brlissel zu
deren Empfang ein Theater errichtet wurde,
waren die Skulpturen und Malereien daran von
A. entworfen, wie dieser auch alle Dekorationen
iden verschiedenen kirchlichen Festlichkeiten
fiir das Fiirstenhaus in der Kirche Ste. Gudule
seordnet hatte (1740 Obsequien fir Kaiser
Karl VI). Von ihm war ferner aus dem J. 1741
die Zeichnung zu dem Mausoleum der Ercherzogin
Maria Elisabeth im Chor derselben Kirche. Als|
weiterhin Prinz Karl von Lothringen das Schloss
Tervueren (3 Meilen von Brilssel) zu seiner Som-
wer-Residenz erwiiblte, wurden daselbst grosse
Uniderungen und Anbauten vorgenommen,
welche zum grisseren Theil A. auszuflihren|
atte
‘Yoo andern Arbeiten unseres Ktinstlers ist 20
ecrihnen: Der Umbau der Klostergebiiude von
Grimberghe bei Brilssel, den im J. 1710 der Abt}
Hermann de Munck unternommen hatte; insbe-
sondere leitete A. den stattlichen Neubau der
Wobuung des Abtes. Eine Abbildung desselben
fedet sich im Werke des Sanderus, Brabantia
sm, Doch wurde der Bau zu Anfang dieses
‘hich, wieder niedergerissen.
Im J. 1714 wurde A. vou Briisseler Magistrat
lesuftragt, Zeichnungen zu zwet Brunnen anzu-
fetigen, welche im Hofe des Stadthauses an der
Fusade des dem Thurme gegentiberliegenden|
Buakirpers anfgestellt werden sollten. Diese
Brennen sind noch vorhanden. Ueber jedem
sgt die Figur eines Greises (aus weissem M:
mur), einen Fluss vorstellend, zwischen Schilf
suf cine Urne gestiitzt, begleitet von zwei auf
Dupbinen sitzenden Tritonen (aus Bronze). Eine
muschelfrmige Vase, welche das Wasser aus
den Nasen jener Delphine empfiingt, wird ibrer-
seits von zwei verschlungenen Delphinen getra-
igen, welche das Wasser durch den Rachen in
das untere Bassin weiter fithren. Das Ganze ein
geschicktes Beispiel von der Kunst des Rokoko.
Dass sich der Ruf des Baumcisters allmilig
auch Uber Briissel hinaus verbreitet hatte, be-
zougt cin Auftrag, der ihm von Ltittich zukam.
Dort hatte im J. 1734 elne heftige Feuersbrunst
den bischifiichen Palast zum grossen ‘Theile
zerstiirt; insbesondere die oberen Stockwerke
der beiden Fitigel im ersten Hofe und dic vor-
dere Fassade gegen die Kathedrale von St. Lam-
bert. A. wurde 1736 von den Liitticher Land-
stiinden ausersehen, auf ihre Kosten nach einem
neuen von ihm selbst entworfenen Plane den
zerstirten Theil des Palastes wieder aufzubauen,
Aus dieser Zeit stammt dio neuo Fassade, die
jetzt in Folge des Abbruchs der alten Kathedrale
in ihrer ganzen Ausichnung siehtbar ist. Sie
steht mit dem tibrigen Gebiiude, das aus der
ersten Hilfte des 16. Jahrh. stammt, nicht in
Einklang, auch ist sio in ihrer Massigkeit 20
schwerfillig, doch fehit es ihr nicht an einer
gewissen Grisso, Die Mitte bildet ein reicher
Porticus mit Situlen gemisehter Ordnung und
Korinthischen Pilastern, daritber ein Giebeldach,
das von beiden Seiten mit grossen Figuren und
mit dem Wappen Georg Ludwig's de Berghes,
des regierenden Bischofs geziert ist. Nach
Saumery (s. «lie Literatur) hat es den Anschein,
als wenn die Fassade schon 1738 vollendet ge-
wesen; allein mach den Urkunden steht fest,
dass dies erst 1740 der Fall war. Nicht ohne
Interesso ist die Nachricht tiber die Bezablung
des Kilustlers. Laut Beschluss der Stiinde vom
24, Sept. 1738 war man mit dem Meister Uber-
eingekommen, ihm 2000 Gulden als Honorar fltr
seine Mihewaltung, Reisen, Pline ete. 2u zahlen,
doch sollten in dieser Summe die auf dic innere
Ausstattung beatiglichen Zeichnungen und Rei-
‘sen nicht einbegriffen sein.
Im J. 1747 machte A. fiir die Abteikirche von
Aflighem, drei Meflen von Brilssel, die Zeich-
‘nungen filr zwei neue Kapellen. Auch wurde er
1751 beauftragt, den Ban der neuen Kirche in
Etterbeok, die zum Kapitel von 8. Gertraude in
Nivelles gehiirte und einige Jahre vorher begon-
nen worden, zu tberwachen
Das Datum seines Todes, das die Biographie
nationale gibt, ist falsch : er starb 1754. Sein Zeit-
gonosse, der Kanonikus J. F. Foppens (+1761),
erziblt in seiner Chronique abregée de Ia ville
de Bruxelles, nachdem er vom Vater und den
Ereignissen des Jahres 1719 gesprochen, auch
den Tod unseres Meisters: der Sohn des orwithn-
ten Anneessons war ein sehr titchtiger Architekt
und Ingenienr, geschiitzt von Allen und besonders
von dem Herzog Karl von Lothringen, der ihm
die Leitung der Neubauten in seinem Schlosse
von Tervueren anvertraute. Er kam elendiglich
B_ : Annoossens
Bduard Annert.
bei Aachen im J. 1754 um, indem er in einer
Bergwerkegrabe eratickte, in die er sich, nn sie
mi untersuchen, hinabgelassen. Nach’ seinem
Tode wurde anf Vorschlag des Finanzrathes
(vom Juni 1755) die Stelle eines Hofarchitekten
nicht wieder besetzt.
Handsehriftlicbe Quetten: Rechnungsbach
der Zanft der Quatre-Couronnés von 1689—1709.
— Registre aux. commissions der Rechnunge-
Kammer von Brabant 1718—1743. Fol. 201. —
Registre aux resolutions des Finanzrathes vom
Marz bis August 1755, Fol. 89 uni
1757. Fol. 169. — Cartons d
— Comptes de I
von 1734—1757. — Comptes des ouvrages de la
Cour von 17341754, — Archives de Ja chat
kunden in den Kénigl, Archiven 2u Bi
Foppens: Chronique etc. Manusc. N. 10281
p. 190. in der Bil
Registros aux
état primaire K.
Staatsarchive von Littich
8. L. Galesloot, Procds de Francois Anneessens.
1. 61. 66. — Goethals, Histoire des Lettres.
Ti, 239. — Schayes, ist. de architecture
en Belgique. I, 520. —Henaux, Le Palais
carolingien de Liége (Bulletin de Vinstitnt arch.
iggeois. 1V. 310). — (Saumery) , Les Délicos
du pais de Lidge. 1. 241. — A.’ Wanters,
Histoire de Bruxelles. 111. 49—30 und Histoire
des Environs de Bruxelles. 1. 503. 11, 244, TH.
2d. 393. — Tarlier et Wauters, Geogra-
phie et Histoire deg commumes betges.” Nivelles.
p. 86.
Alex. Pinchart.
Amnella. Annella di Massimo, s. Anna
di Rosa,
Annequin, Benoit Annequin, franzisi-
scher Bildhauer, in der zweiten Hilfte des
17. Jahrb. Von thm war die aus Hols goschnitzte
Kantel in der Karmeliterkirche auf dem Platze
des Terraux zu Lyon; wie es scheint, eine ge-
naue und gelungene Wiederholung der Kanzel
in der Kircho St. Etionne-au-Mont in Paris, die
als cin Meisterwerk und als Arbeit des Claude
1Estocart angeschen wurde. Dio Kanzel von
einer grossen Statue des Samson getragen, war
ganz mit Basreliefs verziert und umgoben von
den sitzenden Figuren der theologischen Tugen-
den; Uber dem Traghimmel Engel, deren einer’
die Trompete blies.
4. J. de Bombourg, Recherches curienses de la
‘le de Raphael Sanzio ete. Lyon 1875, (Archives
de Vart frangats. 11. 8. 1 138.)
‘Alex. Pinchart.
Anner. H. Anner, Radirer um 1795.
2 BL. wotbliche Bilénisse. Nach Rembrandt,
1795, kl, Fol.
Annert. Friedrich Albrecht Aniert,
Kupferstecher, geb. zu Nilrberg 25. Mai 1759,
+ daselbst 3. Nov. 1800. War urspriinglich Posa-
mentier, widmete sich aber dann der Kunst und
ward Genannter des grisseren Rathes und Asses
sor der Rentkammer in seiner Vaterstadt. Er ist
hauptsiichlich als Stecher bekannt, doch war er
‘auch in der Holzschneidekunst wot getibt und
verfertigte fr sich selbst ein Fortepiano.
Als sein erstes BI. wird No. 4, die Auffahrt
des Luftschiffers Blanchard zu Nitraberg vor-
‘tellend, bezeichnet; am meisten geschiitat sind
seine Prospekte ans der dortigen Umgegend
(No. 12).
1) Brustbild Friedrich’s des Grossen. 16,
2) P. ©. G. Ackermann, Mediziner. 1756—1802
Siihouetie. 8.
F. A. Annert del. et
se. qn. Fol. Ss
5) Plan yon den neuen franzdsischon Flissen zur
Broberung von England gebaut 1798. qu. Fol
6) Parade du premier Consul. 1799.
Dies Bl. finden wir irgendwo angegeben,
7) Vorstellung der Beleuchtung, welche bey aller-
hichster Anwesenheit — Franz II. — von den
Herren Besitzern vorstehender dreyer Hiuser —
in Nirmberg veranstaltet worden. 18, Juli 1792.
G.P. Utz inv. et del. qu. Fol,
89) Vue de la Bastille; Vue de THotel des Inva-
des, qu. Fol.
10—11) Ansichten der Hifen von Quebec v. Boston.
qu. Fol,
12) Ansichten aus der Umgebung von Norberg. 3
Hefte 1789—1794. qu. Fol.
13) Der untere Theil der Hallerwiese bei Nirnberg.
‘Von A. gez., gest. und 1788 herausgeg. gr. qu
Fol.
13) Studien flr getbtere Anfanger. Nach Schellen-
12 Bh,
1, Museum fr Kunst und Kins
2 517 und Neue Miscellancon XIIT. 617
; Kunstlerlextkon. 117. 189.
W. Schmidt.
Annert.Eduard Annert, Architekt, +1847
(18482), A. erhielt 1827 von der St. Petersburger
Akademie der Kituste, deren Schiller er 1801 —
1815 gewesen, den Titel eines Akademikers. Im
Bau-Departement und zwar vorzilglich fllr Mn-
rine- und Bergwerksbauten angestellt, hat er
eine Reihe von Projekten fllr Hafen-, Kasernen-
und Adwiralititsbauten gellefort. "Auch auf
anderen Gebieten der Architektur war er thitig:;
so finden wir ihn in den Jahren 1836—1837 u. A.
mit folgenden Projekten beschiftigt: zwel grie~
chisch-russische Kirchen (in russ. Style) — die
eine fllr die Kolywanischen Bergwerke, die
andere fiir das im Gouvernement Rjasan bele-
gene Gut des Fursten Kropotkin —; eine katho-
lische Kirche; Denkmiller (in goth. Style) zur
Erinnerung an die Heldenthaten der russischen
Krieger in den Jahren 1812 u. 1813. Im J. 1841
reichte er der Akademie das Projekt einer Kirche
fiir das Schlachtfeld von Poltawa cin.
s. Oraers, If, an, xya. (Bericht der K. Akad.
det Rinse), St, Peters. fOr 1828, 1829 und
1830, p. 96 u. 42; fiir 1836—37, p. 17; ftir
846, p. 21; fr 1847—1848, p. 30, —
184
Martin Annes
Anquier. 79
COopm. warep. Aan wer. H. an. xya, (Mate-
rialien zur Geseb. der Akademie der Kinste),
herausgegeben von Petrow. I. 567. U1. 9, 38,
49 ete.
Ed, Dobbert.
dunes, Martin Annes, cin portugiesischer
Baumeister und Bildhauer, lebte 1477 in Santa-
eu, wo er mit der Oberleitung der kiniglichen
Arbeiten betraut und 1496 in diesem Amte be-
stixigt wurde. In derselben Eigenschaft erscheint)
1304 in Lissabon, — Annes ist nielit etwa das
deutsche Haus, sondern bedeutet im Portugiesi-
sehen einen Sohn Yon Johann und lnutet Eancs.
Man darf also nicht aus dem Namen auf deutsche
Herkunft sehliessen.
+ Racrinsky, Diet. p. 11.
Fr. W. Unger.
Annes, Annes de Feraach oder do Fu-
timburg 8. Johann von Fernach.
Ametsberger. Franziska Annetsber-
get, geb. Beckers, malte nach Nagler's Angabe
‘sm 1614 zu Minchen als Hofmalerin Bildnisse in
Winiatur w, A.
Annex, Giovanni Annex s, Johann. von
Pernach.
Aunibale. Rocco d’Annibale, italienischer
Kupferstecher in der ersten Hilfte des 19. Jahrh.
1)Glor. Rossini, Komponist. Nach L. Liperi ni.
1827. Fol. In Toscht’s Manier und der Societd
Apollines zu Venedig gewidmet.
2) L. Demartini, Tanzerin in Mailand, 1827. Nach]
der Zeichnung von V, dal Favero. 8,
W. Engelmann,
Aunlego. Fernando de Annicgo baute laut
lusehrift mit Toribio de Cambareo das Benedik-|
tiser-Kloster St. Maria de Piasca in den Bergen
von Lidbana, Asturia de Santillana in Spanien,
‘hs 1439 vollendet worden ist.
\ Llaguno y Amirola, Not. I. 105.
v.
duis, W. T. Annis, englischer Kupferste-
der au Anfang dieses Jabrh., der nicht ohne
Verdienst ist.
1) Toe dumb Alphabet; halbe Fig. eines Midchens,
Schwarzk. Fol.
Es gibt auch farbige Excmplore.
2-8)4 BU. Des Bauermidchens Aufbruch ond
Weg nach dem Markte, Anfenthalt daselbst und
Heimkehr. Nach F. Whoatly. Sehwarsk, gr
a.
1, Mit Nadelschritt.
6) Miss Cotton, Tochter des Dean of Chester, mit
det Inschrift Melinda, Nach Northcote. Fol.
2 lady Maria Wolstonekrat Godwin, Nach Ota
S)Joun Faweott, Schauspieler, + 1837. Nech Do
Vuilde.
9) Baward ‘Fitzgerald yon New York, Nach T.
Nugent. Fol.
W. Engelmann,
Annunciacio. Thomaz José d’Annuncia-
tio, Maler der Neuzeit, Professor der schiinen
Kituste in Lissabon. Er hat in seinem Vater-
Jando als Landschafts- und Thiermaler verschie-
dene Auszeichnungen orhalten, ist tibrigens im
Auslande nicht bekannt goworden. 2
Anon. Anon se. Norimb., so steht auf
iedenen Kupfertafeln nach Malereion der
Sophia Beeain und des St. Loibel in den beiden
ersten Theilen von: J. Chr. Schiifer, Fungorum
qui in Bavaria et Palatinatu circa Ratisbonam
nascuntur Toones. 1762 ff, 4'Thle. Nach der Sach-
lage scheint hier an eine Abkliraung filr Anony-
mus durchaus nicht zu denken zu sei
W, Schmidt,
Anon. Anon, Maler oder Zeichner in der
ersten Hilfte des 19, Jabrh,
Nach ihm gestochen :
F. A. Stieglitz, prakt, Arzt 20 Berll
Bolt. 1827, gr. 4.
Gest, von
Wessely.
Anone. Anone, Kupferstecher in England.
Heinrich VII, Konig von Rngland. 12. Sehr
selten.
Wewsely.
Anovelus. Anovelus de Imbonate malte
dio Miniaturen eines reich mit Gold und Malerei
geaierten Missals auf Pergament, welches Herzog.
Giovan Galeazzo Visconti der Kirche 8. Ambro-
gio in Mailand schenkte, Auf dom ersten Bl. ist
die Verleihung der Herzogewiirde an den Stifter
des Messbuches im J. 1395 dargestellt; wahr-
scheinlich hat diese also die Veranlassung 2u
dem Geschenke gegeben. Ob Anovelus mit dem
Vertihmteren Maler Isacco da Imbonate verwandt
war, ist nicht bekannt.
8. Giulini, Memorie ete. V. 796, — Carli,
Notizie, p. 136, Nota 2
Fe. W. Unger.
Anquetil, Pierre Anquetil, Glasmaler um
die Mitte des 16. Jabrh. Man weiss nur von ihm,
dass er gegen 1541 flr die Kirche St. Maclou zu
Rouen gearbeitet hat,
5. F. Bourquelot, Notice sur tes peintres ver-
lets, in Patria, 1847. p, 2260.
Guifrey.
Anquler, Antoine Anquier, franuisischer
Bildhaner des 16. Jahrh., der sich au Amiens
anfhlelt. Man sieht an der Einfassunge-Mauer
der Kathodrale diesor Stadt von soiner Hand
eine Statue von Stein, die den Adrian von Henen-
court, Dechant des Kapitels (+ 15. Okt. 1530)
vorstellt und zu dieser Zeit gefertigt sein wird.
Dieser Dechant hatte unter Andorem auf eigene
Kosten jene reich verzierte Umfassungsmauer
dos Chores ausfithren lassen, mit acht bemalten
Reliefs aus Stein, Szenen aus der Legendo des
hl. Firmin darsteliend, deren Urheber unbekannt
geblieben ist. Vielleicht findet sich etnmat der
Beweis, dass der ventailloure Anquier, wie ihn
die seinen Namen tiberliefernde Urkunde be-
zeichnet, daran gearbettet hat. Die Skulptaren
sind allem Anschein nach aus dem Ende des
15, Jahth,
# Gilbert, Description historique de elise
cathéirale ‘de Notre-Dame d'Amiens.
p-208.— Dusevels Werherches strigus se
les ouvrages exéentis dans la. ville d’Amtens
pendant les X1Ve, XVe & XVIe sidcles. 1858,
p22.
Alex. Pinchart.
Anraadt, Pieter van Anraadt (g0, nicht
Anraat, hat sich der Kiinstler auf dem Bilde zu
Haarlem bezeichnet), Maler, von dessen Leben
loss bekannt ist, dass er sich 1672 2 Am-
sterdam nfederliess und die Tochter des hollin-
dischen Dichters Jan van der Veen heiratete.
Houbraken erwidhnt von ihm ein *Regentenstuka
fiir das *Huiszittenbuise zu Amsterdam gemalt,
das im J. 1848 wieder zum Vorschein gebracht
wurde. Das stiidtische Museum zu Haarlem
besitzt von ihm ein Gemilde, dic Vorsteho-
rinnen des hl. Geistapital’s, 1674 gemalt; das
Berliner Museum das Bildniss eines Manes
u.s.w. Aus welchem Grundo Pilkington (Die-
tionary of Painters p. 17) versichert, dieser
Kiinstler sei 1635 geboren, ist unbekannt. Der-
selbe nennt auch yon ihm cin Gemiilde, das
letzte Gericht, in der Manier von Cornelis’ von
Haarlem. Dies ist ein Irrthum; Houbraken
nennt ‘ausdriick| de Bakker als den Verfer-
tiger deeselben.
3 Houbraken, De Groote Mm, 50.
—J. Campo Weyerman, = Im-
merzeel, De Levens etc. J, — Kramm, De
Levens ete,
7. van Westrheene.
Anreiter, Alois von Anreiter, Maler,
geb. zu Botzen 16. Juni 1803. In den Ausstel-|
lungen des Usterr. Kunstvereins 1851—1853 war
A. durch eine Reihe in Aquarell ausgefiihrter
Bildnisse vertreten, welche sich durch ihre sorg-
fiiltigo Ausfithrung auszeichneten. In friheren
Jahren beschiiftigte er sich mit Miniatur-Oel-
malerei, welcho er aber wegen seiner geschwiich-
ten Gesundheit aufgab.
8. Wurzbach, biograpblsches Lexikon.
K. Weiss,
Anrique. Anrique, einer der beriihmtesten
spanischen Steinmetzen seiner Zeit, verfertigte
laut Urk, 1380 ftir Konig Johann I. die knienden
Statuen an dem Grabmal seines Vaters Hen-
rigue II. in der Kapelle der neuen Konige in der
Kathedrale zu Toledo, die dort im Presbyterium
standen, ehe die Kapelle 1531 gant neu herge-
stellt wurde. Auch schreibt man ihm kleine|
Basreliefa tiber den Thiiren der erst 1401 in
Angriff genommenen Kathedralo von Sevilla zu.
8. Cean Bermudez, Dice. — Quandt, Be-
merkungen ete. p. 177.
Fy. W. Unger.
Ans. 9, Ausse.
Ansaldi, Tunocenzio Ansaldi, Maler,
Poet und Schriftsteller, geb. zu Pescia im Tos-
kanischen 1734, + 16. Febr. 1816. Er ist
mehr dureh seine Schriften als durch seine Bil-
der bekannt geworden. Zu Florenz fiir die wis-
enschaftliche Lanfbabn erzogen, xeigte er frith
eine so entschiedene Neigung fiir die bildende
Kunst, dass ihn seine Eltern Mater werden und zu
seiner Ausbildung nach Rom geben liessen. Nach
einigen Jahren Kebrte A. nach Florenz zuriick
und inalte nun daselbst, sowie in Pistoja (Marty-
rium von zwei Heiligen in S. Vitale} mit leichtem
und nicht ungeflligem Talent verschiedene
Kirchenbilder. Doch trieb er dancben fleissig
iterarische Dinge, insbesondere kunstgeschicht-
liche Studien, wic ihm denn die Kunstschrift-
ateller Bartoli, Cieognara und Lanzi mancherlei
Nachrichten verdanken. Verschiedene auf Kunst
deziigliche Briefe von thm und an ihn sind ab-
gedruckt in den Sammlungen von Bottari und
/Campori.
Seine Schriften
1) Descriztone delle Pitture, Seulture ed Architet-
ture della Cit © Subborghi di Peseia nella
Toscana. Rologna 1772. 8.
2) Catalogo delle migliort Pit
dinievole: gedruckt in
3) Pittore Originale,
Pubblicato dal Canonico Morent, on
morie riguardanti la vite dell’ Autore. Fi
1816. 8. Ucbersetznng der Schrift von Du Fres-
oy: De Atte Graphica.
8. Tolomei, Guida di Pistoia 1821
Camport, Letters. pp. 413445.
onze
p12
Nach seiner Zeiehnung:
Vine. Righini, Komponist, geb. 1756, gest. 1812
Gest. von Ferd. Gregori,
8, Fissli, Neue Zusitze,
W, Schmidt.
Ansaldo, Andrea Ansaldo (auch mit zwei
‘Vornamen Giovanni Andrea, was aber nicht das
Richtige 2u sein scheint), Maler, geb. 1584 zu
Voltri im Gebiete von Genua, + in letzterer Stadt
den 20. Aug. 1638. Sein Vater, ein Kaufmann,
war wolhabend, als Andrea noch bei jungen
Jahren war, erlitt aber spiiterhin betrichtliche
Verluste und hinterliess seine Familie fast ohne
Hilfsmittel; doch gelang es Andrea mittelst
seiner Kunst eine Stlltze derselben zu werden
und sich selber cin mmabhiingiges Leben zu ver-
‘schaffen. — Den ersten Unterricht empfing er
bei Orazio Cambiaso, einen Sohne des bekannten
Luca, den er aber bald weit tibertreffen sollte ;
seinem Biographen zufolge bildete er sich dann
weiter nach Paolo Veronese aus, indem er cin
Bild _desselben wiederholt und mit aller Sorg-
fult kopirte, Hierauf nach seinem Geburtsorte
zurilekgekehrt, malte er dort flir einige Kirchen
Altartafeln, unter denen insbesondere cin Bild
des bl. Ambrosius, der dem Kaiser Theodosius
das Abendmahl reieht, im Oratorium yon S.
Ambrogio sich nuszeichnete (letzteres vermuth-
lich noch erhalten).
Soprani erziihlt mancherlei Zlige von dem
Meister, welche seinen unermildlichen Fleiss be-
teagen, sowie die Raschheit, mit der er seine
Arteiten zu Stande brachte, Einmal, da er sich
za Tortona befand, wo gerade das Bild eines der
Schutaheiligen der Stadt im Domo aufgestellt
erien sollte, aber zum grossen Aergerniss der
Fiswohner zur rechten Zeit nicht fortig gewor-
cen war, ging man thn um Vollendung desselben
sa; das lehnte er zwar ab, malte selber aber in
wenig Tagen“ein Bild mit demselben Gegen-
stande und machte es der Kirche zum Geschenk.
Esstelte den Mirtyrer S. Marciano, den ersten
Bischof von Tortona, vor und war am Ende des
vwrigea Jahrh. noch vorhanden (vielleicht noch
usebst;. Der niichstfolgenden Zeit scheinen
seine besten Kirchenmalereien anzugehiren
‘amentlich eine Darstellung des hl. Carlo Borro-
eo, wie er mit dem Kreuze der Pest in Mailand
Fishaltthut, fiir die Kirehe $8. Niecold ed Erasmo
in seiner Heimat, und das letzte Abendmal fitr
S Antonio Abate 2u Genua (1629). In letzterem
uigte er sich als Meister in den Verktirzungen
wrie in der perspektivischen Behandlung der
uchitektonischen Szenerie. Zu der Zeit, da er
sndieses Werk die letzte Hand legte, gerieth er
‘wegen einer Bestellung, die er sich ungern ent-
getensah, mit dem jungen Maler Giulio Benso in
Steit, der fiir thn’ einen beinahe verhiingniss-
vollen Ausgang genommen hiitte; es kam zu
Thitichkeiten, wobei A. durch cinen Messerstich
‘ive erastliche Verwundung erhiclt.
A.war, wie diemeisten Kiinstler dieser Epoche,
sehr produktiv und filhrte viele Malereien (welche
Soprani aufzithlt) in Oel wie in Fresko sowol fiir
Siren als fiir Paliiste aus. So malte er zu
enua in einem Saale des Palastes Spinola
der Vorstadt § @Arena die Kriegsthaten
Us Marchese Fedetizo Spinola in Spanien, im
Pah Brignole-Sersale die Geschichte Samson's,
‘orie Fresken an der Fassade des Palazzo Impe-
‘ali; dann in der Kuppel der Kirche Annunziata
immelfahrt der Maria (letztere 1700 yon
Gregorio de’ Ferrari restaurirt). Es scheint, dass
iim die viele Arbeit, die erin Genua fand, unter
eo Kunstgenossen manche Neider zuzog; dic
Eatwiirfe zu der letzteren Malerei wurden stark
setadelt, doch als sie darauf A. an die Florenti-
te Akademie zur Begutachtung einschickte, von
ser und namentlich von den Malern Domenico
Passignsno und Jacopo da Empoli sehr gelobt.
A. versiumte nicht dieses Gutachten bekannt
"machen, indem er es zum Druck bringen liess,
ted fihrte nun auch das Werk unter allgemeiner
Zastimmung der Genueser aus. Allein unter den
Neidera war ihm manch stiller Feind geblieben,
tad als er noch an der Arbeit war, erhielt er
tiues Tages beim Ausgang aus der Kirche von
‘isem Unbekannten einen Stich in die Seite, der
iba wieder fir einige Zeit auf das Krankenlager
warf, Ueberhaupt hatte er mancherlei Missge-
‘chick, wie er denn ein ander Mal vom Geriiste
‘isl und einen Beinbruch erlitt. Aber auch bett-
'gerig war er immer beschiiftigt, sei es, dass cr
Meyer, Késutler-Lexikon. IL
Zeichnungen entwarf oder mit literarischen Ver-
suchen, z. B. Abfassung von Kombdien, sich ab-
gab.
‘Man hat den Ktnstler in seiner Manier moistens
als einen Nachfolger des Paolo Veronese be-
zeichnet, und in der That scheint er in der Man~
ichfaltigkeit der Anordnung, der reichen Kom-
position und der perspektivischon Daratellung
einer prichtigen architektonischen Umgebung
—darin er besonders gopriesen wurde — Man-
ches von ihn gehabt zu haben. Andrerseits aber
finden sich deutliche Anzeichen, das er sich Van
Dyck (dessen Aufenthalt zu Genua in das J. 1621
auf 1622 fllt) zum Vorbild genommen : vornebm-
lich in einem Bilde der Sammlung der Akade-
mie zuwGenua, das mit seinem Namen
ANDREAS
ANSALDUS
PINK. ~
bezeichnet ist. Es ist eine Krouzabnabmo, sehr
ttchtig, breit und markig gemalt, mit gut ver-
standenem Helldunkel, so dass man i
erinnert wird. Die Hauptfigur aber
bekannte aufreechte und nach vorn verkitrzte
Christus des Van Dyck, dem Johannes im
Schoosse liegend ; Magdalena hiilt seinen linken
Arm, die Handwunde mit einer Feder berithrend
— ihr Kopf ist durch Reflexe beleuchtet, wie bei
J. Jordaens. Dass der Meister, wie seine Bio-
graphen riihmten, zu den besten oberitalienischen
Malern jener Epoche zililte, gehtauch aus diesem
Bilde hervor. — Von seinen Fresken in den
Genueser Palisten scheint sich wenig erhalten
zu haben.
Seine Schiller waren Orazio di Ferrari, Gio-
vacehino Asseretto (nicht Lazzeretto), Giuseppe
Badoraco und Bartolommeo Basso.
5. Soprani, Le Vite de’ Pittor! ete. Genovest
Genova 1674. pp. 141146, — Baldinuce!,
Opere. XI. 470 —481. — Serie degti Vomini
iMlustei in Pittura ete, IX. 107 ft, — Bartoli,
Notizia ete, H. 86. — Ratti, Istruzione ete,
(ai Genova). p. 385 und passim. — Millin,
Voyage en Savote ete. TI. 166. 190, 199. 206,
1)Sein Bildniss, Girtelbild. Gest. von L. G.
Guidotel, in: Soprani, Vite de’ pittori
ete. Genovesl. Genova 1768-69, 4
2) — Dass. Gest. von B, Colombini, In der
Serie degli Vomini illustri nella Pittura ete.
Nr. 215,
Nach seiner Zeichnung gestochen
Das Titelbl, zu: Seielta al Caratter! diversi ete
Gest. von C. Cungins. KL qu. Fol
4. Heineken, Dict,
W. Schmidt.
Ansalonl. Vincenzo Ansaloni, Maler von
Bologna aus der Schule der Caracei, der um 1615
bliihte und einige Malercien dasclbst hinterlas-
sen hat. Ohne dass er sich unter den Caraceisten
auszeichnete, besass er doch die Geschicklich-
keit jener Schule. Sonst ist von ihm nur noch zu
bemerken, dass sich durch ihn Guido Reni in
rm
82 Ansaloni
Ansdell.
die Schule des Annibale Caracei einfithren liess,
— Sein Hauptbild war cine Altartafel in 3. Gio-
vanni Battista (bei den Zoelestinern , am Altar
der Bonfigliuoli) : eine Madonna mit dem Kinde,
den bh. Rochus, Sebastian und dem Evange-
listen Johannes (wabracheinlich noch erhalten) ;
‘ausserdem waren Gemiilde von thm in 8. Ste-
fano (hl, Sebastian mit Engeln) und in 8. Gia-
como Maggiore (Mariii Hoimsuchung}
8. Malvasia, Felsina Pittrice, 1. 577. I. 6. —
Masini, Bologna perlustrata. 1. 125. 130. —
Pittnre ete. di Bologna. 1792. pp. 6. 56. 214.
352.
Ansano. An
Matteo s, Sano,
no di Piero, Ansano di
Ausehiitz, Hermann Anschiitz, Histo-
rienmaler, Professor an der Munchener Kunst-
akademie, geb. 12. Okt. 1802 in Koblenz. Er|
erhielt den ersten Unterricht in Koblenz, ging
dann 1820 an die Akademie nach Dresden, 1522
nach Diisseldorf, um sich dort der von Cornelius
nou eingeschlagenen Kunstrichtung anzuschlies-
sen. 1826 von Letzterem mit Kaulbach und
Eberle nach Mitnchen berufen, malte er mit die~
sen dort die ersten Freskobilder an der Decke
des Saales im k. Odeon. Er zeigte schon da-
mals eine etwas weitergehende Entwickelung
des Farbensinnes, als sie sonst in der Schule
gebriiuchlich war, was er wol seinen Dresdener
Studien unter Hartmann und Matthiii, letzterer
ein in seiner Art tiichtiger Kolorist der David-
‘schen Schule, verdankte. Wol desshalb 1830 von
Konig Ludwig mit Hiltensperger nach Pompejt
geschickt, um die dortigen Wanddekorationen
austudiren, kehrten beide 1831 zuriick, um die
technische Leitung der malerischen Dekoration
Arbeiten im nouen Kbnigsbau zu tibernehmen.
Nach ihrer Beendigung wendete A. sich mebr|
der Oelmalerei zu und von der Cornelianischen
Richtung so weit ab, als dies elue grissere Auf-
merksamkeit auf die koloristische Seite der
Kunst nothwendig mit sich brachte, ohne sich
desswegen eigentlich realistischen Richtungen
anzuschliessen. Er malte nun in den vierziger
Jahren cine Anzahl religivser Staffeleibilder,
ameistens Madonnen und hi. Familfon, mit sicht-
lichen Studien nach Rafael und anderen Cinque-
centisten. Dieselben zeigten bei etwas schwicch-
licher Zeichnung und Komposition eine wenig-
stens flr die damalige Zeit der Miinchener Schule
ber das Gewohnliche hinausgehende Weichheit|
und Harmonie der Halbtinten und verschafften
dem Ktinstler einen gewissen Ruf als Koloristen.
Dicas veranlasste 1847 seine Berufung an dic
Minchener Akademie zur Leitung der Malklasse,
in welcher Stellung er noch dermalen wirkt. —
Unstreitig hat er seitdem noch Fortschritte aut
einem mebr realistischen Wege gemacht, 60 dass
aman seinen besten Arbeiten die Cornelianische
Schule kaum mebr ansieht. Die gelunge:
selben int ein grosses Altargemil
eine Himmelfahrt Mari, welches durch ein’
eigenthtimlich pikante Auffassung der Haupt-
fgur, durch kriftige Modellirung, ein kithles
aber’ verhiltnissmissig harmonisches Kolorit
einen angonchmen Eindruck macht, Weiter:
Bilder sind: Ein grosses Altargemilde in Kob-
lonz, 1857; Auferstehung Christi, in Dinkels-
bith]; grosse Oelbilder flir das Konviktder Jesui-
ten in Feldkirch, Hellige darstellend. Eine
grosse Anzahl Madonnenbilder von ihm sind ia
alle Welt zerstreut.
Ohne eigentlich bedeutende produktive Kratt
gelang es dem Kiinstler in seinen besten Wer-
ken doch eine gewisse wolthuende Harmonie der
Erscheinung zu erreichen, wenn er auch etwas
Modern-Flaches und Leeres selten gunz. los wer-
den kann,
Fr, Pecht
Nach thm gestochen
HA. Jungfrau mit dem Jesuskinde. Gest.
A. Fleischmann, gr. Fol. Stahlst. Tm
Ladwig’s Album, 2. Jahre
‘Von ihm lithographirt
Luther auf dem Relchstage zu Worms. Nach P. W
"App. gt. qn. Fol,
Wensely
Anschiitz. M. E. Anschiitz, Maler dieses
Jahrh. in Berlin.
Nach ihm lithographirt
Th. Dessoir, ged. Reimann, Schauspiclerin, eb.
1812. Kniestiick. Lith. von C, Patzachke. 4
W. Engelmann,
Ansdell. Richard Ansdoll, noch lebender
englischer Thiermaler, der sowol in seiner Hei-
mat als im Auslande in grossem Anschen steht,
Associat der k. Akademie u London, geb. 1815
‘tm Liverpool. Bis zu seinem 21. Jahre widmete
er sich einew geschiftlichen Berufe, ging aber
dann, von einem ausgesprochenen Talent getric-
ben, zur Malerei liber. Er machte zuniichst seine
Studion auf Reisen im Norden Englands und in
Schottland und stellte dann 1840 in der Aka-
demie 2u London seine ersten Bilder aus : Eine
Birkhhner-Jagd und Ein Pachthof in Galaway
(Schottland). Er schilderte schon damals mit
Vorliebe Jagdstilcke und Hausthiere, doch hat
er in diesor ersten Zeit scinor kiinstlerischen
Laufbabn auch historische Szenen und Sitten-
bilder aus dem gegenwiirtigen Leben behandelt.
So war gerade scin erstes Werk, das durch dic
geschickte Anordnung und Ausfiibrung die all-
gemeine Aufmerksamkelt erregte, cin histo-
isches Genregemiilde: Der Tod ‘Sir William
Lambton’s in der Schlacht bei Marston Moor (zur
Zeit Cromwell's; ausgestellt 1842). Im J. 1848
folgte dann cine Episode aus einer neueron
Schlacht, die aber diesmal dureh den allzu gros:
sen MaGstab des Bildes und die zoreplitterte
Anordnung geringeren Beifall fand. Ueberhaupt
zeigte sich nun, dass die Darstellung von Kampf-
Richard Ansdell.
83
setiumel des Malers Sache eigentlich nicht war.
Die Bilder, welche zwischen die J. 1843 und
1S fallen, behandeln zumeist das Leben der
‘gi und wilden Thiere; man merkt, dass sie
durch Landseer's Werke hervorgerufen sind, und
‘ezeigen deutlich deasen Einfluss, Dabei wiihlte
er Knstler mit Vorliebe Motive von lebhatter,
cher, bisweilen gewaltsamer Bewegtheit.
Uebrigens leiden auch diese Bilder zum Theil an
mvssen Dimensionen, denen sich das Talent
des Meisters nicht gewachsen zeigt.
Bis 1817 hatte A. zu Liverpool gewohnt; da-
tals ing er nach London, um dann dort, seine
Reisen abgerechnet, stindig au bleiben. Seit
4a J. 1850 sehen wir ihn in cine neue Bahn
‘atreten. Er widmete sich nun namentlich der
Dustellang der Hans- und Zuchtthiore, indom er
‘abei seinen Bildern einen gewissen idyllischen,
simnter sogar melodramatischen Charakter
fi. Eines seiner gelungensten Gemiilde dieser
‘riheren Zeit, das vielen Beifall fand, ist dic
guse Rast des Ochsentreibers auf der Insel
Yai (Hebriden). Zumeist malte er solche Bilder,
itbesondere zwischen den J. 1850 und 1860, in
Geneinschaft mit anderen Kiinstlern und vor
Allen mit Creswick, der das Landschaftliche
Serabm, withrend A. die Figuren und Thiere
sufihrte. Ansprechende Werke dieser Art sind
+B. Ein Tag auf dem Lando (ausgestellt 185!)
‘sd Die Rache des Schafhirten an einem Wolle.
4: der Behandlung des Landschaftlichen ist A.
sete nicht glileklich ; wo o8 von ihm herrithrt,
ites immer weit schwiicher als das Figiirliche.
185 malte er ein recht gelungenes Bild in Ge-
einschaft mit dem Genremaler Frith, der sei-
weneits die menschlichen Figuren tibernahm
Se Pitterung der Kilber.
tn dea J. 1856 und 1857 bereiste der Kunstler
is Gesellschaft des 1867 verstorbenen Malers
Jain Phillip Spanien, wo er namentlich zu Se~
via sich aufhiett und dort viele Studien machte.
lier fand er zahlretche Vorwiirfe zu Bildern aus
éea spaniseben Thier- und Hirtenleben, welche
és Beginn einer dritten Periode seiner Thiitig-
tet bezeichnen und sein Anschen auch in wei-
tea Kreisen verbreiteten. Es zeigt sich in
‘nea ein eingehendes Studium der Thier-
Canaktere, withrend andererseits die flotte und
vekume Ausfithrung eine meisterliche Hand
‘ekundet. Nur hat seitdem sein Kolorit eine
‘Tonart angenommen. Wir nennen von
ex Bildern dieser Jahre bis in die neueste Zeit
Wawertriger und Trinkende Maulthiere (1857),
Die Strasse von Sevilla (1855), Spanischer Blu-
‘Seaverkiufer (1860), Rettung vor dem Sturme,
Wiidiebe in der Klemme, Alhambra, Jagd im
Hochland (1867), Verwundetes Windspiel (1568),
neh in der Noth (1869) u. s. w. Gegenwart
WA dor angeschenste Thiermaler in England;
dhek steht er Landsoer nach, der iln namentlich
‘Ansdruck der Thiere und der Lebendigkeit
‘iver Bewegungen libertrifft. A. hat auf ver-
schiedenen grossen Ausstellungen Auszeichnun-
gen erhalten.
Notizen von H. A, Milter.
Sidney Cotvin.
a) Von ihm radirt
1) Jagdhund, ein geschossenes Redhuhn findend,
5 in Gras und Zweigen theilweise verateckt ist.
227 mill, b. 104.
2) The Shepherd's Revenge. Ein Wolf lisst ein
‘getddtetes Schaf fabren, indem thn in die Schul-
ter ein Pfeil trift, den ein Schifer, der in der
Ferne mit seinem Hunde sichtbar ist, abgeschos-
sen hat, Br. 290 mill., b. 215,
3) Waiting for Help. Deer-stalking. Zwei Hetz-
nde an der Koppel bewachen einen todten
eingewickelt, hinter einom Felsen, um sich vor
dem Wind zu schdtzen; sein Hund aftzt thm zur
Seite, Br, 223 mill., b. 17%
5) Plonghing in the Spring. Aussicht vom Rand
eines Hiigels, ein Mann treibt seinen von zwei
Pferden gezogenen Pflug nach vorn, ein anderes
Paar Pferde ebenfalls pfligend in der Ferne,
Br. 225 mill., h. 177.
6) Intorrupted teal. Wolf, im Begriff ein Schat
an verzebren, wird daran von zwef fiber ihm
Kreisenden Adler verhindert, gegen dle er
Knurrrend seinen Kopf wendet. H. 250 mill,
br. 174.
Retriever and Hare. Hund mit seinem Kopfe *
‘nach Yorn stehend, im Maul den noch lebend!-
gon Hasen, wie wenn er auf seines Herm Ruf
wartete. H. 250 mill., br. 175.
8) Death of the Stag.’ Zwei Darstellungen a1
einem Bl, Oben: Das sterbende Thier auf sei-
nen Vorderbeinen vor Erschépfung zusammen-
brechend. Unten: Es liegt tdt auf dem Rasen
mit ausgestreckten Gliedern. 1, 304 millim.,
br. 216,
Ein Schafer von seinem Hunde begleitet ruht
unter den Acsten einer Biche au
streut soine Heerde. Rechts fiihrt ein Fusswex
fan einigen Biumen vorbel. Radirt far die Lon-
doner Art-Union, Br. 254 mill., h, 176.
10) The Sea Shore. Das Meeresufer. Der aul-
gehende Mond erhelit einen schwerbewalkten
Bimomel; zwei Moven sitzen auf einer Sandbank
im Vordergrunde, wihrend elne dritte thnen 2u-
fliegt. Radirt far die Londoner Art-Union. 1870.
Br, 250 mill, b. 173.
11) Highland Sheep. Ueber einem Seo fiegt eine
Vogelschaar; ein Schaf mit xwel Limmern ste-
hen anf einer Erhohung im Vordergrunde, Rad.
fiir die Londoner Axt-Unfon 1871. Br, 228 mill.,
h, 150.
42) Der Park, 1865, Br. 213 mil, h. 177, In:
Selection of Etchings by the Etching Club.
t thou? King Lear, Act 3.
ler Schifer und Schlafender
Hund. 1843, Zwet Stucke
rmill., br. 214. In: Sheakespeare’s Songs illu-
strated by the Etching Clob. ‘Taf. 10.
14) Winters Song. Lovers labour lost. ‘Eine Ele
9
‘auf dem Ast eines Baumes. 1843. H. 306 mill.,
br, 214. Aufeinem Bl, mit einer Radirung von
ue
84
Richard Ansdell.
©. W. Cope. In: Shakespeare's Songs illustrated
by the Etching Club. Taf. 18.
15) The Sentinel, in Hirsch mit ezhobonem Kopfe
aufhorchend, Br. 215 mill, h. 152. Radire for
ie Londoner Art-Union, 1857. No. 8.
16) Fellow-Commoners. Br. 216 mill, h. 125. Rad,
fir die Londoner Art-Union. 1857. No. 16.
@. W. Reid.
1a) Nach ihm gestochen :
1) Waiting for help. Gest, von Fred. Bécon. gr.
qu. Fol.
2) The Shot, Die Hirschjagd. Gest, von Fred.
Bacon. gr. qu. Fol.
3) The Chase. Gest. von W. H. Simmons. Ge-
‘genstiick zum Vorigen. gr. qu. Fol.
4) Huntsman and Hounds. Gest. von Th. Barlow.
er. Fol.
5) The Death of the Fox. Gest, von Th, Barlow.
Imp. qu. Fol.
6-11) Shooting. 6 BI. 1) Grovse. 2) Partridge.
3) Pheasant, 4) Duck. °5) Rabbit. 6) Lunch.
Gest, von Th, Barlow. gf. Fol.
12) The Eat] of Sefton. Nach Ansdell und West-
cott. Gest, von Bellin, gr. Fol.
13) The Gardener's Daughter. Gest, von J. Chant.
1858. gr. qu. Fol.
14) Windbund und todter Hase. Cerito, Gest. von
G. Fr. Cooke, Roy. qu. Fol.
15) Zwei Hunde. Gest. von @. Fr. Cooke. Gegen-
stick. Desgl.
16) The Wayside in Andalusia. Guitarrespfelerin
auf einem Saumthiere. Gem, von Ansdell und
J. Phillip. Gest. von A. Cousen, Fol. Im
‘Art-Journal 1868.
17) In the pasture, Gest. von ©. Cousen. Fol. Im
‘Art-Journal 1869.
18) The Highland Keeper’s Danghter. Gest. von C.
Cousen. Fol, ArtJournal 1871.
1924) 6 Bil.: Deer Stalking incident near Bal-
‘moral. Hirschjagd im schottischen Hochlande,
Gest. von Bacon, W. F. Davey, Simmons
u, Anderen, Roy. qu. Fol.
25) The wounded Hound. Gest, von Davey. Roy.
qu. Fol.
26) A Friend in Need, Gest.
qu. Fol.
27) A faithful Guardian of the British Isles. Gest.
‘yon Davey. Roy. qu. Fol.
28) The hunted Slaves. Gest, von Charl @, Lewis.
1865. gr. qu. Fol, é
29) Rescued. Gest, von Ch. G. Lewis. 18
qu. Fol.
3033) Sheep Farming in the Highlands, 4 Bil
Gest. von Ch. G. Lewis, 1864. Mezzotinto,
Roy. qu. Fol.
1) Shearing. 2) Washing. 3) Picking ont the|
Lambs. 4) Going to Market.
34) On the look-ont. Gest. von Lucas, Roy. qu. Fol.
'35—36) 2 BIL, 1) Happy Mothers. 2) Startled Twins,
Gest, von Edw. Mitchell. gt. qu. Fol
37) The lost Shepherd. Gest. von Charl
ram. 1867.
3842) 5 BIL, British Sports. gr. qu. Fol.
1) Hunting. ‘The death of the Fox. Gest. von
Stackpoole, 2) Grouse Shooting. Wai-
ting for the Game, Gest. von G. Patter-
son. 3) Luncheon on the Moors. Gest.
von @. Patterson. 4)-Fishing. Gating,
a Salmon, Gest. son W. H, Sim
von Davey. Roy.
er.
Mott-
§) Deer Stalking. Examining the Grant
von Luce
48) Der Graf von Letcenter, Gest. von 8. W. Res-
nolds, Fol.
44) The County Meeting of the Royal Agricultort!
Society of England, (In Bristol.) Gest. von 8. W,
Reynolds, Friesformig. gr. qu. Fol.
45) The Caledonian County Meeting. Gest. von
8, W. Reynolds, gr. qu. Fol.
46) The Waterloo County Meeting. Gest. von 8. W.
Reynolds. gr. qu. Fol.
No, 47—60 gost. von M. T. Ryall.
47—53) 7 BU. Dogs and their Game. Das 7.
yon Hacker. qu. Fol.
54) Just caught. Fuchs mit erbeutoter Ente in
Maule. gr. qu. Fol.
55) Fight for the Standard at Waterloo. Roy. Fol
56) The Combat. Zwei kimpfende Hirsche. Roy.
qu. Fol.
57) The Death of the Stag. Verendender und von
Hunden iiberfallener Hirsch. Roy. qu. Fol.
58) The Halte. Abgestiegener Jager mit einem
Madchen sprechend, Gemalt von Ansdell
W.P. Frith. Koy. Fol.
59) Baiting the Horse. Nach denselben. gr. qv
Fol.
60) The Keeper's Daughter. Nach denselben.
Poblizirt von der Art-Union. gr. qu. Fol.
61) The Foresiar’s Daughter. ‘Nach denselben
von W. Hall. 1864. gr. qu. Fol.
62) uy a Dog Meum? “Ges. tos 8 tacky oot
er. qu. Fol.
63) The English Game Keeper. Gest. von de mse!
ben. Roy. Fol
64) The Scotch Game Keeper.
ben. Roy. Fol.
65) Return from Grouse shooting. Earl of Sef
‘and family. Gest. von W. H. Simmons. 1857,
gr. Fol.
66) A’ Dog Duke, or a friend in need. Gest. ron
Gest, von demse
ig the Ford. Von Ansdell u. Creswick
. Gest, von James T. Willmore. Roy
68) Rabo ‘Naren. ‘Aus dem Sporting Magazine
F. qu. 4
69) Dog and Duck, Wie das Vorige. gf. qu. 4
b) Nach ihm lithographirt
70) The Marquis of Breadelbane's Deer Forest. Aus
Lawson's Scotland delineated. 1852, Lith. von
W. Gauri. qu. Fol.
71) Bin Jagerbursche mit todtem Gefligel und 2¥ei
Hunden. 1853, Englischer Farbendruck von ¥
Brooks. Fol.
72-13) 2 Bil. i) Dor englischo Forster. 2) Der
schottisehe Wildhiter. Lith. von Jab, Fel
74) Ein Wildhiter Gber einen Poston blickend
Chromolithogr. Fol.
75) Madchen mit Schwarzwilapret,
Fol. Gegenstiicke.
Chromolithogr.
©) Nach ihm in Holz geschnitten:
No. 7677 zu Byron's Childe Harold.
76) How carol’s now the lusty Moleteer? Geschnit-
ten von W. J. Green fir die Art-Union. 1855.
Kd. qu. 8.
77) Then to the dogs resign the unburied slain
Geschn, von Dalziel, Art-Union, 1888, q2. 5
Ansdell
———_ Asotin.
85
18) The successful Deer-Stalkers. 4.
London News. 1849.
19) Sheep washing, Islo of Skye, Glen Sligisham.
Von der Ausstellung der k. Akademie. gr. qu. 4.
Ilustrated London News. 1852.
$0) Ein Eseltreiber unterbalt sich mit einem Mad-
chen, wihrend seine Thiere saufen. Auf den
Stock gez. von Beech, geschn. von H. D. Lin-|
don. qu. Fol. Hlustrated London News. 1858.
No. 908. :
4) Nach seinen Originalgemilden photographirt
von Marion & Son
1) The dead Ram. Fol
2) Crossing the Moor. qu. Fol.
3) Dog and Duck. qu. Fol.
$4) Retarn from the Fells. qu. Fol.
‘) Gipsy's Encampment. Fol
$6) A Dog's Head, Fol.
Si) Surprised. 2 Bll. Fol.
§§) The Death of the Fox. qu. Fol.
s. No, 5 oben.
8) Grouse Shooting. qu. Fol.
s. No, 2 oben.
{) Huntsman and Hounds. qu. Fol.
s.No. 4 oben.
W. Reid w. W. Engelmann.
Anse. Luggert van Anso, mittelmilssiger|
Kupferstecher in Holland im Boginne des acht-
zebnten Jahrh.
I) uimaaz praszcun’, Jonas, chap, IV. Kl. qu.
Ta: LHfistolre du vieux et du nouvean Test
nent ete, Par le Sieur de Royaumont, Nouvelle
Mastrated
Edition, ‘Suivant la copie imprimée & Paris (Hol-
land) 1712. Fol, Auf p. 341. Bez. Luggert
Anse Seup. (sic-)
Le Blane hatie Huggert gelesen , woraus ei
beionderer Stecher Huggert van Anse ents
den ist,
‘Obne Zwelfel gehiren noch andere Bil, in
diesem Werke dem Anse an,
2) Jonas aus dem Wallisch an don Strand gewor-
fen; im Hintergrunde wird er in das Meer ge~
Mint, Kleines BI. Von Kramm angefubrt.
Vielleicht das in dem genannten Werke vorkom-
mende Bl. : Jonas in das Meer geworfen.
4) Biblische Vorstellung aus Samuel 1. 5. L. van
Anse Schulp. qu. 4.
‘Von Ottley, Notices, erwahnt. Vielleicht das
BI, in dem erwibnten Werk zu Sam. I, 5. spon
oe paacox.
Es scheint, dass diesen BIL. der Stechername
Teigefigt. wurde. Dio enteprechenden Bil. in
dem Werke tragen ihn nicht. Die Titlevign.
‘on B, Bernards nach J. Goeree’s Zeichnung gest.
Andere Bil. sind J F. bozelehnet.
4) Karte von Delfland. Verkleinervng der grossen
Karte, dio sich in Swanenburg und dem Rath-
haus zu Delft beilndet, Bez.: Volgens orden.
van Kruikius (db. nach der Zeichn, von Krul-
ins, vol dem berihmten Ingenieur Nic. Crui-
quits). L. van Anso, F. Doosburg
Jon Dour en P, Ruyter sehulp. gr. Fol.
s. Ottley, Notices. — Le Blane, Manuel. —
Kramm, De Levens ete. 1. 19. 11. 333,
hangsel p. 3.
W, Schmidt,
Ansecle, Francois Anseele, Maler, geb.
in Gent am 20. Okt. 1819, seinem bleibenden’
Aufenthalte. Er war Schiller der Akademie die-
‘ser Stadt und widmete sich dann der Malerei
unter der Leitung des Peter van Hansolaer. Er
stellte im Salon von Gent 1847, 1850, 1853, 1862,
1868, 1871 und im Salon von Briissel 1869 Bild-
nisse aus. Von ihm sind auch die Darstellungen
des Kreuzwoges in der Kirche von Bouchaute.
s. Journal des Beaux-Arts. 1870. p. 160. ~~
Kervyn de Volkacrsbeke, Les Eglises do
Gana. 1, 154.
Alex. Pinchart.
Anselin, Jean-Louis Anselin, franzisi-
scher Kupferstechor, geb. in Paris den 26. Mai
1754, + 15. Miirz 1823, Schiller von Augustin
de Saint-Aubin.
s. Huber u, Rost, Handbuch. V.—Le Blanc,
Manuel. — Bellier, Dictionalre.
1) Le premier homme et la premitre femme, Nach
Lobarbier ainé, 1808. Fol.
2) Le Satyre impatient. Nach Ph, Caresme.
1780, qu. Fol.
3) Auacréon, Nach J.B. Restout. 1793, qu. Fol
4) Sabinus in seiner Zuftuchtsstitte von Trajan’
Soldaten entdeckt. Nach Taillasson. Kaltes
akademisches Grabstichelprodukt. 1819. qu. Fol.
5) Die Belagerung von Calais. Nach J. 8. Berth é-
Vemy. 1789. qu. Fol.
1. Vor der Sebrift.
UL, Mit der Sebritt
6) Molidre liest seinen ‘artiffe bei der Ninon de
LEnclos vor. Nach Monsiau, Mit einem Bel
Diatt, welehes die Képfe der abgebildeten Porso-
nen in Umrissen darstellt und nambaft macht.
1814. qu. Fol.
I. Mit den Namen des Malers und Stechers 1
angelegter Schrift. Links: Monsiau pins. ;
Techts: Anselin del. et seulp.
Mit den Kinstlernamen in vollendetor
Gravé par J. L, An
apr’s son dessin. Unterschrift:
Moligre lisant son Tartufe chez Ninon do
Lenelos, Darunter das franzisische Lilien
wappen, mit Attributen umgeben und mit
der Unterschrift: A Paris chez Vauteur,
rue de Savoie, No.9. Links im Rande, mit
der Nadel angerissen : ... do souscription.
Namen und Unterschrift wie im zweiten
Plattenzustande; aber das Wappen ist,
ausgelsebt, und unter dem Stimrande in
der Mitte liest man: Déposée Aa direetion
gén'e, de ITmpie. et de a Lible.
‘Trophime-Gérard, Graf und Marquis von Lally-
Tolendal. Nach G. P. Verhulot (soll heisson
‘Verhulst). Brustbild, 3/4 rechts. Oval. 1819, Fol.
S) A. T. Hue, Marquis von Miromenil. Profil,
links. ‘Oval. 8.
9) Marquise von Pompadour, als Blamenmidchen,
nach C. Vanloo, Halbe Figur, einen Hut auf
dem Kopf, einen Korb mit Blumen am Arm und
eine Blume in der linken Hand. Fol. Ein sehr
gesuchtes Portrit. In Pariser Kupferstichauk-
tlonen habe ich Exemplare des ersten Platten-
zustandes mit 150—200 Franken bezablen sehet
T. Unter dem Rahmen, in der Mitte, mit der
Radlmadel angerissen: peint par C. Va
Joo et gravé A T'eau forte par J. L. Anselin.
Der Rand umber ist mit Nedelstrichelchen
uu
86
Michelangelo Anselmi.
betipfelt von dem Kinstler, der seine N
del probirte.
Mit den Kinstlernamen in vollendeter
Schrift, Links: C. Vanloo pinxit; rechts:
J. L. Anselin
it der Untersebrift: La Belle Jardiniare,
M4. de Pompadour. A Paris chez Basan
et Poignant ete.
10) Das scblafende Kind. Nach Donato Creti. Es
hilt einen Apfel in der Hand. qu. Fol. Fir das
Musée frangais, von H. Laurent.
I. Vor aller Schrift.
II, Mit den KGnstlernamen.
LL, Mit diosen Namen und der Unterschrift :
Un Enfant endormée.
Mit dem Zusatz: Ecole italienne. 118.
‘Ausserdem noch den Namen des Verlegers
Danlos siné und des Druckers Chardon
ainé.
11) La parure naturelle, Nech C. Netseher. Fol.
12) La Coquette de village. Nach Saint-Quen-
tin, Halbe Figur in einem Oval. Fol.
13) Vous aver In clef, mais fil a trouvé Ja serrure.
‘Nach A. Borel. Fol.
14) La Faute est faite, permetter quill la répare.
Nach A. Borel. Fol, Seitenstiick zum vorher-
gehonden BI.
15) La méprise, Nacktes Madchen mit der Katze,
Monchet p. gr. Fol.
36) Vignetten far eine Ausgabe von Rou!
simmtlichen Worken.
17) Platten fr eine Ausgabe mit Kupfern von De-
Wlle’s Gedicht La Pitié. Paris An X = 1802,
gr. in — 18.
18) Platten fr eine Ausgabe mit Kupfern von Mi-
chaud’s Gedicht: Le Printemps d'un proserit, 8.
E. Kolloff.
Ansell. Charles Ansell, Figuren- und
Pferdemaler 2u London in der zweiten Hilfte
des 18, Jahrb.
1) The Wedding Ring. Ansell. del.
sculps. 1787. Oval, Fol. Punktirt.
2) The Valentine, Ansell del. Edd Scott sculps.
1787. Oval, Fol. Punktirt.
3—4) 2 BIL. Russia und France. Volksgruppen nach
‘Thompson's Herbst und Winter. W. Nutter se.
Oval. 4.
5—10) Leben und Tod eines Rennpferdes. 6 BIL
u.
am.
Iv.
san
Edd Scott
Gost, von Francis Juckes. 1784. qu. Oval.
‘Tuschmanier.
No. 11—17 von P. W, Tomkins in Punk-
tirmanior.
1) Arthor and Emeline, Rund. Fol
2) Rozina, Rund. Fol.
13) Tho poor Soldier. Published Jany. 24th. 1786
‘ete. Rund. Fol.
14) Comme on se chauffe & la Francaise. Oval. Fol.
15) Comme on se chauffe & TAnglaise. Oval. Fol.
16—17) Dressing Room a la Francaise u, Dressing
‘Room b'Anglaise, J. Russell u. Ch. Ansell del.
1789, Oval. Fol.
5. Kataloge Winckler, Brandes, Otto. —Fissii,
‘Neue Zusitzo,
W. Brgelmann,
Ansell, Michelangelo Anselmi, auch
Michelangelo da Lucca und noch hiiufiger
Michelangelo da Siena genannt, Maler,
1491 zu Lucca geb., + 1554 2u Parma. Vasari
bezeichnet ihn irrthtimlich als »Sieneson dew
Herkommen nach, aber Parmesaner gewordene.
Seine Familio war lingst in Parma ansiissig ge-
wesen, und sein Vater Antonio hatte nur zeit-
weilig, des Landes verwiesen, in Lucca eiue
Zuflucht gefunden, wo denn auch Michelangelo
geb. wurde. Von Lucea zog der Vater bald nach
1500 mit seinen beiden Sbhnen, von denen der
Eine, Paolino, Firber war, nach Siena; hier
machte unser Meister, wie es heisst in der Werk-
statt des Soddoma, seine Lehrjahre durch und
lied er auch wol noch, als der Vater 1505 nach
Parma zuriickkehrte. In jenen Jabren malte er
cine Heimsuchung fiir die Briderschaft von
Fontegiusta, die tbrigens keineswegs xu seinen
besten Werken gebirt. Kurz nach 1516, doch
bereitsals selbstindiger Kitnstler, scheint er nach
Parma gekommen zu sein, wo er dann aller-
dings den bedeutenden Einfuss des Correggio
erfubr. Zuniichst war er daselbst flir die Kirche
und das Kloster von 8. Giovanni Evange-
lista thitig und malte ausser verschiedenen
noch ethaltenen Fresken (aus der Legende der
Apostel Petrus und Paulus u. 8. w.) auch cin an
Ort und Stelle uoch befindliches-Oelbild: die
tlichtige lebensgrosse Figur eines kreuztragen-
den Christus. Von ihm sind ferner in derselben
Kirche die Arabesken an der Wolbung des
Hauptschiffes, wibrend die Frieso und Kande-
laber (an den Pilastern u. s. f.) nach den Zeich-
nungen Correggio's von Rondani und Torelli
ausgefilhrt sind.
‘Wahrscheinlich waren dies Anselmi's erste
‘Arbeiten in Parma. Als dann im J. 1522 den
angesehensten K tinstlern der Stadt die malerische
Ausstattung des Domes ttbertragen wurde, fiel
‘auch ihm — neben Correggio, Parmigianino,
Aless. Araldi und Franc. Rondani — ein Theil
dieser Aufgabe zu. Die beziiglichen Vertrige
mit den Meistern sind im Domarchive noch er-
halten (verdffentlicht bei Martini); derjenige mit
Anselmi ist vom 21. Noy. 1522 und bestimmte
als Preis filr die Arbeit 200 Golddakaten, cine
damals nicht unbetrichtliche Summe. A. hatte
daflir die grosso Seitenkapelle (Capella Montini)
neben der Kuppel auszumalen; doch kam die
Ausfilhrung erst nach 1548 zn Stande, nachdem
am 14, Nov. dieses J. die Bauvorsteher mit dem
Kilnstler sowol itber jene Arbeit als tiber eine
neu hinzukommende — die Ausmalung zweier
Abtheilungen im Hauptschiffe — einen neuen
Vertrag abgeschlossen hatten. Diese Fresken
sind zwar noch vorhanden, aber sehr beschidigt,
audem diejenigen in der grossen Seitenkapelle
von Ant. Brosciant im J. 1768 giinzlich erneuert.
In derselben Kirche sind auch zwei Altartafeln
von Anselmi, yon denen wenigstens die eine,
die hl. Agnes erscheint mit anderen hh. Jung-
frauen ihren Angehirigen, weit frither gemalt
war, da sic die Jahraabl 1526 triigt; die andere,
in einer Kapelle des Seitenschiffs nach Stiden,
stellt die Jungfrau mit dem Kinde und verschie-
Michelangelo Anselmi.
87
denen Heiligen vor. Anch filr andere Kirchen,
wie fiir 8. Francesco del Prato, das Oratorium
della Concezione, S. Stefano und 8. Pietro Mar-
tire, fertigte A.’ Wandgemiilde und Oelbilder;
seltener, scheint es, war er flir Privatgebiiude
beschiiftigt. Das Bild aus S. Stefano wurde im
J. 1800 mit anderen Kunstschiitzen als Kriegs-
beate nach Paris geschleppt und ist auch dort
reblieben (im Louvre): Madonna mit dem
Kinde in einer Engelsglorie, von Johannes und
dem hl. Stephan verehrt. Dieses Werk gilt mit
Recht fiir eines der besten Staffeleibilder des
Meisters; das Urtheil Waagen's, es sef nur eine
reringe Nachahmung Corteggio's, ist doch 2u
streng; es zeichnet sich durch eine warme und
tarmonische Firbung, sowie durch gefillige Au-
tnuth in Madonna und Kind aus. Das Gemiilde
aus 8. Pietro Martire, cine Krenztragung (Gang
rum Kalvarienberg) , befindet sich jetzt in det
Akademie zu Parma. Es hat cino Zeitlang
fir en Originalwerk Corteggio's gegolten, da es
in der Weiso dieses Meisters gemalt ist; aber die
Hirte der Formen, das Fratzenhafte des Aus-
drucks, das Manicrirto und Schvwtllstige in don
Figuren, zeigt deutlich genug, dass wir bier nur
einen Nachfolger des grossen Malers vor uns ha-
ten, wenn auch dem Kolorit eine schine Wir-
kung nicht abzusprechen ist. — ImJ. 1538 wurde
Anselmi nach Busseto berufen, um filr die
Hauptkircho daselbst verschiedene Malercien
auszufiihren und insbesondere die Kapelle della
Concezionc mit Fresken zu schmlticken. Den
10, Sept. wurde der Vertrag fllr diese Arbeit zu
60Dukaten in Gold abgeschlossen ; doch brachte
der Meister die Ausfthrung erst im Herbste 1539
mu Ende. Spliter wurden diese Malereien bei
cinem Umbau der Kapelle tibertiincht, und erst
in unserem Jabrh., da man ein neue Bauver-
‘inderung vorbatte, entdeckte sie ein Mater Tag-
liasacehf und brachte sie wieder zum Vorschein
es sind die Kirchenviter vorgestellt, sinnend
fer das Gcheimniss der Immaculata (wie sich
aus Inschriften auf Tafeln ergibt), umgeben von
anmuthigen Kindergruppen (an einem Pilaster
die Inschrift: Anno mpxxx1X. Mense Septembris).
Eive Fahne, welche A. fir die Brilderschaft
Jener Kirche malte und die thm mit 5 Dukaten
beaahlt wurde, ist verschollen.
Eine nicht unbedentende Arbeit, wieder fur
Parma, fiel ihm darauf im J. 1540zu, Parmi-
sianino hatte die von ihm begonnenen Wand-
malereien in der Madonna della Steccata
bei seinem Tode unvollendet hinterlassen; An-
eli wurde nun mit der weiteren Ausfithrung
betraut und ihm insbesondere das grosse Fresko
hinter dem Hauptaltar, die Krénung der Maria
nit vielen Heiligen, Kirchenvitern und Engeln
‘bertragon, wozu indessen nicht er, sondern
Giulio Romano — nach Vertrag mit den Bau-
vorstehern der Kirche vom 14. Miz 1540 — den
Eutwurf und zwar in ciner kleinen Aquarell~
uichnung lieferte. A. fiibrte die Malerei zur|
‘Zufriedenheit der Bosteller aus. Noch ehe er da-
mit ganz fertig geworden, wurde im Oktober 1548
ein neuer Vertrag mit ihm abgeschlossen, wo-
nuich er, ausser mebreren cinzelnen Figuren und
Ausbesserungen von solehen, die thm frilher nicht
‘gelungen, sowie anderer, die Parmigianino ver-
nachliissigt oder gar absichtlich verdorben,
hauptsiichlich eine Anbetung der Kinige tiber
dem Eingang der Steccata zu malen hatte. Di
ses Werk, das zu den besten Fresken des M
sters gehdrt, hat insofern noch ein besonderes
Interesse, als einer Ueberlieferung zu Parma zu-
folge der Kiinstler sich selber in dem Manne mit
dem nach lombardischer Art voll angeordneten,
schwarzen Haar abgebildet hat. Indessen starb
er itber der Vollendung des Werkes, welche
dann nach seinem Tode Bernardino Gatti Uber-
nahm, indem dieser namentlich die Verzierun-
gen hinzufligte
In der Zwischenzeit zwischen jener ersten und
dieser letzten Malerei in der Steecata muss sich
A. in Siena aufgehalten haben, da er dasclbst
im J. 1544, wie es scheint in bedriingter Lage,
noch erhaltenes Bittgesuch an die Signoria.
von Siena richtet (s. Gaye). Darnach filhrte er
noch den Beinamen Sealabrino (Schlaukopf), der
sich tibrigens dfters bei Ktinstlern findet. — Die
zu Parma noch yorhandenen Werke des Kitnst-
lers haben wir fast alle angeftthrt; in der Aka-
demic dasclbst befindet sich noch cine hl. Fa-
milie mit der hi. Barbara, die thm ebenfalls zu-
geschricben wird. Ausserdem befindet sich von
ihm ein gutes Altarbild zu Reggio in der Ba-
silika 8. Prospero: eine Taufe Christi mit
vielen Figuren, — In auswitrtigen Sammlungen
scheint er, das im Louvre orwihnte Gemilldo
und eine Madonna mit dem Kinde in der Galerio
Liechtenstein zu Wien ausgenommen, nicht
vertreten zit sein. — Anselmi ist wie schon be-
‘merkt im Wesentlichen Nachahiner des Correggio
und als solcher unter den Ktinstlern der Nach-
bitite bemerkenswerth. Er versteht zumeist eine
gewisse gefillige Anmuth zu erreichen und ver-
bindet damit einen warmen Ton (besonders dureh
die Mannigfaltigkeit des von ihm angewendeten
Roth), harmonische Gesammtwirkung und eine
gediegene Ausfihrung; dagegen ist er in der
Komposition meist therladen, in der Anordnung
und Erfindung schwach, im Ausdruck geziert,
in den Stellungen Ubertrieben und hart in den
Umrissen. Unter seiner Hand erstarren gleich-
sam dio zarten und beweglichen Typen des
Correggio.
s. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 246. — Aff,
11 Parmigiano, Servitore ai Piazza. — Gaye,
Cartegeio otc. II. p. 325. — Vitall, Pitture
ai Busseto. Parma 1819. pp. 2341, — Gua-
land{, Memorle originail italiane ete. §. TV.
51-61. — Gualandi, Nuova Raccolta dl Lot-
tere ots, . Af. — Bortoluzzi, Gulda di
Parma, — Malaspina, Nuova Guida di Parma,
pp. 27.31. 33. 47, 105. 157. —Campori, GIl
artist lalani ete, negli stati Estensi. — Carlo
Michelangelo Anselmi
d'Arco, Arte di Mantova, I. 127.
tini, Correggio. pp. 175, 183.
—Mar-
Nach ihm gestochen
1) Jungfrau mit dem Kinde, verebrt von Johannes
dem Téufor und dem hi. Stephan. Nach dem
Bilde im Louvre gest. von Landon in: Annales
du Musée. I. Taf. 43. 8.
2) La Bts, Vergine ool Bambino 8. Giuseppe e S%,
Barbara con un Angelo. A. Rossena ine.
Fol.
Photogr. von Naya in Venedig
4) La Vergine col Bambino S. Sebastiano ¢ S.
Giovanni Baptista. con diversi Angeli.
c. Fol.
Photogr. von Naya in Venedig
: Fiore della Ducale Galleria
Parmense di P. Toschi e A. Isac. Parma I
In Umrissen,
6) Christus das Kreuz tragend, Tollite jugum ete.
Ganze Figur. Nach dem Gemalde in 8. Giovanni
Evangelista zu Parma, Ed. Eichens se. Toschi
dir, 1831. gr. Fol,
7) Biiste des Kindes Jesu. Petit Jésus. G. Reverdin
del. J. Mecon sc. Fol.
Nolisen von Mindler,
Auselmi. Giacomo (Giangiacomo) Ansel mi,
Maler von Bergamo, wahrscheinlich um 1560
geb. und vielleicht Schtiler von Enea Salmeggis
da er mit diesem einige Verwandtsthatt zeigt.
Nicht von Bedeutung, ist der ausserhalb Bergamo
unbekannte Meister von Einigen doch allzuge-
ring geschiitzt worden ; sein noch erhaltenes Bild
in der kleinen Kirehe von Sudorno, Madonna,
mit dem Kinde zwischen den kniendon hh. Jo-
seph und Carlo, unter einem yon zwei nackton
Engeln gehaltenon Zelttuch, ist zwar hart und
gewohnlich in den Typen der Heiligen, aber von
einer gewisson Anmuth in Jungfrau und Kind,
welche an die Einfachheit der iilteren Meister
erinnert. Es ist bez.: Jacobus D. Anselmis pin-
gebat 1597. — Eine eigenthiimliche Berlihmtheit
hat in Bergamo ein anderes Bild des Kiinstlers
erlangt, indem sich eine Wundersage daran
knlipfte. A. hatte 1598 an einem Hause in
Borgo S. Caterina, wo er wohnte — daher viel-
leicht an seinem eigenen Hause — eine Pieta
gemalt; da, am 18. Aug. 1602, soll auf dem Bilde
am hellen Mittag ein leuchtender Stern erschie-
nen sein und zugleich jenes, das durch die Wit-
terungseinfllisse beschiidigt war, seine urspriing-
liche Frische wieder erhalten haben. Und da
nun das Bild weiterhin wolthiitige Wunder ver-
richtete, wurde ihm 2u Ehren ein Kirchlein er-
daut, wohin es dann in feierlichem Aufauge,
nachdem man es yon der Mauer herabgenommen,
gebracht wurde. Auch heutautage wird es noch
heilig gehalten. Ob der Kiinstler sclber den
frommen Betrug mit veranlasst hatte?
4. Calvi, Effemeride Sacto-profano di Bergamo,
Milano 1676. — Tassi, Vite de’ Pittor! et
Bergamaschi. 1. 187. — Carlo Marenzi, La
Pittura in Bergamo, Bergamo 1822. — Loca-
telli, Mlustri Bergamaschi. Bergamo 1869. 1
388301. — Pasta, Le Pitture notabili ai
Bergamo, 1775, erwihnt des Meisters nicht
Notizen von Aler. Pinckart.
Anselml. Giorgio Ansel mi, Maler, geb. 21
Verona 1723, +1797, Schiller des Balestra. Erw:
besonders als Freskomaler in Mantua und Verona
thittig und wenn auch gewihnlich in der Erfin~
dung, nachlissig in der Zeichnung, doch gewandt
in der dekorativen Ausstattung grosser Rime so-
wie wirksam und harmonisch im Kolorit. Sein
“| Hauptwerk war die Ausmalung der Kuppel von
Andrea in Mantua, die freilich zu dem
Klassischen Charakter der von L. B. Alberti er-
bauten Kirche nicht passte, aber ihrer Zeit vielen
Beifall fand: sie stellt inmitten der Schaaren der
Patriarchen, Propheten und Heiligen dio Stadt
Mantua unter der Gestalt einer kiniglichen Frau
vor, welche die Schaale mit dem hl. Blute hilt
(die Reliquie desselben wird in dieser Kirche
verehrt). Auch die Maloroi in der Wolbung des
Chors, das Martyrium des Apostels Andreas, ist
von Anselmi, sowie auch einige der Kleinen
Fresken tiber den Thiiren der Kirche. Ferner
malte or 1775 in einer Galerie des herzoglichen
Palastes simmtliche Fliisse des Gebietes von
Mantua in allegorischon Figuren ; diese Darst
Tungen in der davon benannten Galleria dei
Fiumi sind noch erhalten (s. unten). — Wenig
ist von den Werken des Meisters in seiner
Vaterstadt V corona geblieben: einige Freskenin
den Hiusern Salvetti und Erbisti (wenigstens
1820 noch erhalten) und namentlich in der Kirche
8. Zeno das Altarbild mit dem Abendmabl.
8. Susani, Nuovo Prospetto etc. di Mantova
pp. 15. 117. 122. 123. — Persico, Desa
zione di Verona. 1. 54. 200. — Bernascon
Stud) ote. p. 378. — Carlo d’Arco, Arto di
Mantova. 11. 208. 209.
Nach ihm gestochen u. photographirt,
1) Hi. Familie, Nach einer Handzeichn. sonst
der Sammlung des Geheimraths Klein zu Mann-
heim. Gest. in Tuschmanier, braun gedr., von
F. Bissel. kl. Fol.
23) 2 BU.’ H'Fiume Yo — ll Fiame Mine
Nach den Fresken im Palazzo Ducale 2u Mi
tua photogr. von C. Naya zu Venedig (1870)
1v. Fol
«. Weigel, Die Werke der Maler in ihren Hand-
zeichnangen.
W. Engelmann,
Anselmo. Anselmo oder Anselmus: Bei
den Nachforschungen dartiber, wer der Maler
‘Anselmo, den man filr einen Flamiinder 1
‘gowesen, traf ich zu meinom Erstaunen don N:
men Gabriel Ansel mus im Buche derLukas-
gilde von Briissel, wo er am 24. Jan. 1641 als
Schiller ues Peter’ Van der Borcht eingetragen
erscheint. Er war damals ctwas Uber 18 Jabre
alt, da or, wie ich weiter gefunden, am 8. Sept.
__Anselmo _——-_Anselmus de Campiliono.
89
der Rirche 8. Jakob am Caudenberg ge-
taxft worden, Das Pfarrregister nennt ihn Sohn
des Heinrich Anselmi und der Katharina Der-
wonit. Da nun weitere Untersuchungen erge-
bee, dass sich der Name Anselmus weder unter
io Meisternamen von Brilssel, noch in dc
Serberegistern findet, die ich bis zum J. 1725
lichen habe, dass ferner kein ihnlicher
Sane in den Registern der Ktinstlergilden von
Autwerpen, Brilgge, Tournai ete. vorkommt, 60
tin ich iberzeugt, dass Gabriel Anselmus oder
Asselmo jener junge zu Neapel so frithzcitig
retorbene Ktinstler ist. Diejenigen aber, dic
‘a der italienischen Form Anselmo einen Vor-
‘sen zu finden meinen, kann ich versichern,
ass iho in den ebengenannten Registern zu
‘mer Zeit, da unser Kiinstler lebte, Niemand
igen hat
Mu weiss von A. nichts weiter, als dass er in
Yeapel Schiller des Luca Giordano gewesen und
svar, wie wir annehmen tilssen, wm 1655—1660.
Dic Biographen. des Luca Giordano berichten,
ast A. dessen Manier mit vielem Gltick nach-
alt, er zablreiche Werke soines Lehrers fil
wnchiedene Private kopirt habe. Einige die~
sr Kopien, die Giordano mit cigoner Hand tiber-
angen, haben sogar flr Werke des Meisters
scilten, A. wurde in der Kraft seiner Jahro,
user eben in_dieser Weise stark beseh
vor und in seine Heimat zuriickzukehren o-
daebte, durch den ‘Tod dahingerafft. Unter de-
wa, welche Giordano’s Talent sebr schiitzten
wal tho zablreiche Auftriige gaben, sind zwet
‘ie in Neapel ansiissige Flamiinder zu nennen,
Gaspar Romer und Ferdinand Van den Eynden;
Se werden wabrscheinlich auch Anselmo be-
‘ctiftgt haben,
+ Bellori, Le Vite do’ Pittori ete. moderni
7.388." B. de Dominies, Vite de’ Pittori
tte, Napoletant 1742. 1. 403. 444.
Alex. Pinchart.
Auelmus, Anselmus nennt sich der Ver-
feriger der noch sichtbaren Reliefs an zwei
Kuste-Kapitellon der Porta Romana zu M:
lied. Dieses Doppelthor, von dem die ei
‘ite vermauert und zum ‘Theil in einem spi-
‘een Bau verstockt ist, die andere dagegen noch
as Durcheang dient, gehiirt zu den Befestigun-
s. welche die Mailiinder anlegten, als sie 1167
‘uch finfjibriger Verbannung in ihre Stadt zu-
Nckgekehrt waren, Das dusserst rohe Bildwerk
> itt in die Mauer oines Hauses nahe bei
Ssvgio, ia der zur Porta Romana ftthrenden
Smasee,eingolassen — stellt auf dem einen Pfei-
kr dar, wie die Mailiinder yon Rriegern aus
Crmona, Bresoia und Bergamo unter Anfiihrung
‘ins Minchs Jacobus zurtickgefihrt werden, und
‘af dem anderen, wie der hl. Ambrosius die
Araner and Juden aus Mailand vertreibt. Neben
rersten Darstellung kommt ferner eine schwer
deatende Gruppe vor, welche die Bogna
Bag der Verbannten und durch einen Mann,
Atyer, Kenstler-Lexikon. 1.
igt | dem Bruchstlick
der auf einem Lowen reitet und diesem in den
Rachen greift, dio gebiindigte Wuth der Feindo
anzudeuten scheint. Dieser Pfeilor enthiilt
Aufschrift: Hoc opus Anselmus formavit Ded
us ale. Dass der Bildhauer trotz seines Unge-
schicks ein Didalus genannt wird, kommt
bekanntlich in jener Zeit auch auf anderen In-
sebriften vor. Zwoifelhaft ist der Sion des Wor-
tes ale. Man hat es fllr einen Beinamen des
Anselmus genommen, der dann ein Sohn cines
Ala gewesen wire. Andere wollten darin eine
Bezichung auf den Flug des Didalus finden.
Jetzt nimmt man gew0hntich an, dass die In-
schrift hier nur verwittert sei, und anstatt ale
gelesen werden miisse : alter.” Von dem ver-
mauerten dritton Kapitell gab Rosmini ‘s. die
Literatur) die Zeichnung, aus der hervorgeht,
dass hier die Rilckkehr der Blirger in dic Stadt
dargestellt, und dass dieses Relief von einem
anderen Meister, Namens Girardus, ausgeftihrt
war. Es heisst ausdriicklich : Istud sculpsit opus
Girardus pollice docto. Schnaase (Gesch. der
bild. Ktinste. IV. 11. 561) irrt also, wenn er
Girardus de Castianego den Baumeister des Tho-
res nent. Noch ein anderes Relief befand sich
frither an der Porta Romana und ist jetzt an
dem Kanal neben der Brilcke eingemauert, Es
stellt cine Figur in Harnisch und Mantel und mit
ines Szepters in der Rechten
dar, welche tiber cin Ungeheuer wegschreitet.
Wahrscheinlich ist Friedrich Barbarossa ge-
meint, wol aber nicht als Spottbild, wie Perkins
glaubt, sondern als Darstellung eines siegreichen
Firrsten. Ganz iihnliche Bilder in dorselben un-
geschickton Stellung kommen auch anderwiirts
vor, wo an Spottbilder nicht gedacht werden
kann. Ucbrigens haben diese Skulpturen, gleich
anderen zu Modena, Verona und Lucca, nur als
Zeugnisse des villigen Mangels an klinstleri-
schem Geschick und hichstens als fast kindische
Acusserungen eines wieder erwachenden Kunst-
sinnes Werth.
Abbildungen bel: Séroux d’Agincourt,
Histoire de VArt par les Monumens,
Taf. 26, No, 24—27. — Cicognara, §
dolla Scaltura, Taf. 7. — Rosmini, 8
Milano. 1. 193 (die drei Kapitello). "— Giu-
lini, Memorie di Milano. Nuova Bd. 11, 707—
718 (daselbst auch die ausfihrlichsto Besehret-
bang).
Vergl. auch Perkins, Halian Sculptors. p. 104.
Fr. W. Unger.
Auselmus, Ansolmus do Campiliono,
a. h. von Campione in der Didzes Como, schloss
am 30, Nov. 1244 mit Albertus, dem Massarins
oder Vorsteher des Dombaues zu Modena einen
Vertrag, dureh den er sich und seine Erben fiir
cewige Zeiten verpfiichtete, bei dem Bau des Do-
mes gegen cinen Sold von 6 Imperialen tiglich
in den Monaten Mai bis August, und um 5 in den
librigen Monaten zu arbeiten.” Laut dorselbon
Urkunde wurde nach dem Tode sowol des An-
selmus, als des Massarius Albertus den Nach-
12
90
Anselmus de Campiliono
Ansiaux.
kommen des Anselmus, niimlich dem Meister
Henricus, Sohn des Ottacius, cines Sohnes jenes
Anselmus, und seinen Brildern, den Meistern
‘Albertus und Jacobus, abermals flir sie und ihre
Sohne, Erben und Nachfolger, die bei dem Dom-
bau Meister sein wiirden, wegen der veriinderten
Verhiiltnisso der Lohn auf § und 6 Imperialen
gesteigert. — Die plastischen Arbeiten dioser
Klinstler, insbesondere an der Kapelle des bi
Sakraments am Dome, und darunter die bedeu-
tendste derselben, das Basrelief des letzten
Abendmabls von der Hand des Anselmo, sind
2iemlich roh und leblos, ateif in der Bildung der
Formen und schwach im Ausdruck ; sie stehen
unter den Werken des Zeitgenossen Benedetto
Antolami und selbst unter denen der toskani-
sehen Bildhauer vor Nicola Pisano,
Uebrigens sehen wir hier, wie Ufter das Ge~
werbe der Steinmetzen, das damals die Bau-
meister und Bildhauer Heferte, nicht nur linger
als cin Jabrh. und durch mehrere Generationen
sich in einer Familie vererben, sondern auch
dieses Vererben als selbstverstindlich in den
Bauvertriigen voraussetzen. Auch ist hier ein
Beispiel, wie insbesondere Como und seine Um-
gegend die Bauleute und Steinmetze fir Italien
Uberhaupt lieferto. — Ueber Enrico da Cam-
pione s. Enrico.
8. Tirabosehi, Memorie storiche di Modena V.
cod. dipl. No. 824.~ Campori, Artisti Estensi
etc. pp. 116. 117. — Borghi, Duomo di Mo-
dena. p. 79. — Perkins, Malian Sculptors.
p. 106,
.
Fe. W. Unger,
Ansgis. Ansgis oder Ausegisus, Abt zu
Fontanellum oder St. Wandrille vou 623 bis 633,
wird von Einigen ohne allen Grund fiir den Bau-
meister des Milnsters xu Aachen ausgegeben,
das Karl der Grosse schon in den Jahren 796 bis
804 aufftihren liess. Die Chronik von Fonta-
nellum (Pertz, Mon. Hist. Germ. 2,
weiss nichts von einer solchen T!
selben, und selbst aus dem Berichte Uber
prachtvolle VergrUsscrung und Ausstattung sei-
nes Klosters geht nicht hervor, dass Ansgis da-
bei_porsinlich in kiinstlerischer Weiso sich bo-
theiligt hiitte. Daher ist auch kaum anzunchmen,
dass, wie Schnaase moint, Ansgis Leiter dor
Kinstlerwerkstiitten im Palast zu Aachen, unter
Oberleitung Einhard’s, gowesen sei. A. war Ex-
actor operum regalium im Kinigl. Palaste zu
Aachen zur Zeit des Abtes Einhard. Die Pflich-
‘ten dieses Amtes, cas sonst nicht vorkommt,
Jagson sich nicht genau crmitteln. Allein Exactor
ist stets ein Erheber von Abgaben, und auch
hier kann es nur ein Finanzbeamter sein. In
der That rihmen die Gesta abbatum’ Fontan.
(s. Literatur) ausdriicklich die Thiitigkeit des
Ansgis in dkonomischen Angelegenheiten, da-|
gegen wird nirgends erwilhnt, dass er in den
Kilnsten erfahren gewesen sei, was der Chronist
des Klosters, der von ihm und seinen Verdien-|
sten sebr ausflihrlich redet, gewiss nicht mit
Stillschweigen Ubergangen haben wiirde.
#. Gesta Abbatum Fontancll, in: Portz, Mon.
Germ. Hist. 11. 270—301, insbes. 293. —
Mertens in: Forster's AUlgemeine Bauzeituns
1810. p. 135. — Schnaase, Gesch. der bild.
Kiinste, 2. Aueg. IIL. 539.
Fr. W: Unger
Ansiaux. Jean Joseph Eléonore Antoine
Ansiaux, Historienmaler, geb. zu Ltittich
1764, + 20. Okt. 1840 2u Paris, wo er weitaus
die meisto Zeit seincs Lebens thitig war. Ent-
sprosson aus ciner angesehenen Juristenfamilie,
sollte cr demselben Berufe folgen und begann
dazu seine Studien. Aber eine entschiedene
Neigung trieb ihn in die Ktinstlerlaufbabn, und
schon im Alter von 17 Jahren erbielt er v
Prinzen von Lilttich, der cine Maler-Akademie
gestiftet hatte, die goldene Medaille fur dea
ersten Zeichnungspreis. Er begab sich sodann
nach Antwerpen, blieb jedoch nicht lange da-
selbst, sondern wandte sich zu sciner Ausbil-
dung ‘nach Paris. Dort beherrschten damals
David, J. B. Reguault und Frangois André Vin-
cont die Kunst. Gemeinsam ist diesen das Stre-
ben nach einer ernston Erneuerung der Malerei
nach dom Vorbild der Antike; allein Vincent
wollte doch auch das eigentlich Malerische bei-
behalten und behandelte daher mit einer gewis-
sen Vorliobe farbenreicho Szenen aus der fran-
aisischen Geschichte und sonst Stoffe von an-
muthiger Wirkung. Diese froiere Richtung sagte
dem jungen Ansiaux besonders 2u und entsprack
seincr Bogabung. Er trat daher in das A telie:
‘Vincent's ein und erhielt hier die Ausbildung
‘welche scine Laufbahn bestimmte. An eine:
jakademischen Studienreise, die er beschlosser
hatte, wurde er verhindert und suchte daftir at
den unter Napoleon in Paris aufgebiiuften Mei
sterwerken aller Liinder seine Studien 2u voll
enden.
Sein gofilliges Talent und cine gewisse Ge
wandtheit der Behandlung, die ihm von Jugen
anf eigen war, brachten ihn bald zu einem ge
wissen Anseben. Auch er begann, wie die metste
seiner Zeitgenosson, mit klassischen
(Sappho und Leda, im Salon von 1801), pflegt
abor zugleich das Bildniss, und hatte mit dem
jenigen dos Generals Kleber (in der Schlacht be
Heliopolis; auerst 1799, dann im Salon 180
wieder ausgestellt), wie auch mit anderen Por
trits, worunter das dos Generals Kellermann, i
don niichsten Jahren einigen Erfolg. Auf einer
nouen Folde zeigte or sich aber 1810 mit einer
Bildo, das allgemeinen Beifall fund: Angelik
und Medor, ihre Namenszligo in cine Baumrind
einschneidend (lebensgrosse Figuren). Hier ver
band sich die Anmuth jugondlicher halbverhiil)
ter KUrperformen mit ‘einem gewissen romant
schon Reiz, und das sagte dem Geschmack
Jjener Zeit zu, die sich beeilte, aus der Klass
schen Kilte der kaiserlichen Kunst zu der Re
santk und ihren poetischen und lebenswiirmeren
Gastalten therzugehen. Seitdem fand der Male
inmer lautere Anerkennung und einen anhal~
texden Erfolg, ohne dass er indessen je fiir ein
Takat ersten Ranges gegolten hitte. Den ver-
‘ciedenen Striimungen, welche den Gang der
nodernen franasischen Malereien bezeichnen,
‘ite er immer bis zu einem gewissen Grado,
indem er zugleich den neuen Anforderungen der
leteoden Kreise und des Publikums sich anzu-
puven suchte. Er war unter den Ersten, welche
éerRestauration und ihrer kirchlichen Richtung
iire Kunst zur Verftigung steliten. Schon 1512,
alsteiligenbilder noch sehr zu den Seltenbeiten
tren, stellte er eine Himmelfabrt Marit aus,
der 1812'und 1814 eine Auferstehung und ine
Fekehrung des hi. Paulus folgten (beide jetzt in
det Kathedrale zu Lttttich). Daneben aber|
‘eraun er interessante sittenbildliche Episoden
1 der franzisischen Geschichte zu schildern
1. B. den Kardinal Richelieu, wie er den
Jule Poussin Ludwig XI. vorstollt, im Salon
von S17, jetat im Museum von Bordeaux),
‘rider nan damals besonders ger zurlickkehrte,
vilrend er andererseits doch auch nicht ver-
Sunte, von Zeit zu Zeit jugendlich schiine Ge-
salten der antiken Mythe und der romantischen
Ise mit einem zahimen Anflug pikanter Sinn-
lickkeit darcustellen (Rinald und Armida, 1817,
Auors Erziehung , Urtheil des Paris, Nymphe
‘er Diana, im Salon von 1819). So verstand der
Nintler in allen Gattungen gefillige Bilder zu
Sunde zu bringen und sich doch auch den Bei-
‘al dues ernsteren Publikums zu erhalten, wie
do deen sogar das Institut empfabl und er in
Tolge dessen fiir die Regicrung Dic Riickkehr
dts verlorenen Sohnes (1819, jetzt im Stadt-
house au Liittioh) zu malen hatte.
Erwandte sich tibrigens in der Folgezeit mehr
‘i wehr der religidsen Malerei 2u; eine Anzahl
dieser Gemilde aus den spiiteren Jahren finden
‘eh in Kirehen von Paris und in der Provinz.
Duvou nennen wir noch: Predigt des hi. Paulus
w Athen in St. Etienne du Mont zu Paris,
Die Geisselung Christi in der Kathedrale zu
Netz, Die Anbetung der Kinige in der Kathe-
dale mu Mans, Auferstehung Christi in der
Kuthedrale zu Arras, Aufrichtung des Kreuzes
‘a der Rathedrale zu Angers (1827), Kreuzi-
fu in der Kirche St. Germain on Layo
188), Himmelfabrt Mari in der Kirche ‘zu
Line Dep. Aino, 1835). Zwei Bilder von ihm
xs dem Salon von 1822), Tl. Johannes, den
erodes tadelnd und Die Aufiindung Mosis, sind in
fea Museum zu Lille. Welcher Art indessen
‘ech die Gegenstiinde seiner Bilder sein mochten,
‘vbieb immer jener zahmen, mittleren und aka~
(enischen Darstellungsweise getreu, welch
‘Uichuung und Komposition nach gewissen Re-
flu durehzubilden suchte und im Kolorit mit.
tiser angenchmen hellen und kithlen Firbung |
chueallen malerischen Charakter) sich bogntigte.
s. Landon, Nouvelles des Arts. IV. 1
Ders., Almanach des Beaux-Arts. 1803.
Ders., Annales du Musée. Salons von 1510,
1814, 1817, 1819, 1821, 1822. — Morgen
diate, Stuttgart 1812. pp. 1096. 1128. —Ga~
det, Dictionnaire des Artistes do l' Ecole Fran-
gaise. — Comte de Becdelidvre, Biographie
Liégeoise. Liggo 1937. II. 555. —J. Meyer,
Geschichto der modernon franzdsischen Malerei.
pp. 162. 174.
Notizen von A. Siret.
‘Nach ihm gestochen
1) Rinaldo und Armida, Gest. von J. M. Gudin,
Fol.
2) Le’ départ du messager d'amour,
L. F. Mariage,
3) Le retour du messager d'amour.
Dems. Gegenstiick zum vorigen.
4) W. Woodville, Arzt, otaniker. 1752— 1805.
Kniost. Gost. von Perrot. Roy. Fol
5) Angelika und Modor (1810), immelfabrt M
ria (1812), Bekehrung des hil. Paulus (1814),
Rinaldo und Armida, Kardinal Richeliew tnd
Poussin (belde 1817), Der verlorene Sohn
(1819), Hl. Johannes und Herodes (1822): im
Umriss'abgebildet bei Landon, Annales du Mu
sée, in den Salons der betr. Jabirginge.
W. Engelmann.
Anspach, J. Anspach, Maler und Stecher
in Krayon-Manier, in Deutschland gob. Gegen
Ende des 18. und den Anfang des 19. Jahrh.
hielt er sich in den Niederlanden bald da, bald
dort auf und malte viele Bildnisse in Pastell ;
spitter kam er nach Paris. Seine Bildnisso fan-
den in den Niederlanden Beifall und sollen recht
‘thntich sein,
Gest. von
Gest. von
a) Von ihm gestochen nach @. Reverdin
1) Antinous. 2) Apollon, 3) Al, Carrache. 4) I
phael. Fol.
1b) Nach ihm gestochen
1) Ment, Hoogeveen, Philolog und Dichter. +
79 Jabr alt. Brust. nach links mit Pert
Oval. P. de M i
2) Willem de Yos, Mennonitenprediger 2u Am-
sterdam. +1828, alt 83 Jahre. Brustbild nach
links mit Periieke. Oval. K. Vinkeles sculp. 4.
s, Le Blanc, Manuel, — Kramm, De Le-
vens ete,
W. Schmidt.
Anspirger. Jakob Anton Anspirger,
‘Maler um 1740,
Nach ihm gestochen
Der Leichnam Jesu, belm Grabe von den Seinen
. Unten eine Legende des hi. Peregrinus.
Anno Christi 1740. Fol,
Wessely.
Ansuino, Ansuino oder Ansovino von
For, einer der Schiller und Gehiilfen des
Squarcione von Padua, welche in dem Zeitraum
von 14431460 die Kapelle 8. Cristoforo in der
Kirehe 8. Agostino dogli Eremitani daselbst mit
12°
92 Ans
Fresken aus der Legende der hh. Jakob und
Christoph schmlickten. Deren Hauptantheil ge-
hort bekanntlich dem Mantegna an. Mit dem
Namen des Ansuino — opvs ansvint — ist die
Darstellung des hl. Christoph bezeichnet, der in
palastartiger Umgebung aufrecht stehend , den
Palmbaum in der Hand, von den heidnischen
Kriegsknechten (die 2u seiner Verfolgung aus-
geschickt waren) verebrt wird. Zeichnung und
Malerei haben die Zige der Paduaner Schule,
bei diesem Meister fllssiger und lebendiger als
bei den Gehillfen Bono und Zoppo, jedoch
schwiicher als bei Mantegna; schr geschickt ist|
schon die perspektivische Behandlung der Ar-
chitektur. Der Einfluss Donatello's ist auch bei
ihm bemerklich, wie er tberhaupt ein energi~
aches Streben nach plastischer Durchbildung der
Form verriith. Jene Insebrift ist nicht ganz un-
verdiichtig; doch bezeugt schon der Anonymus
des Morelli dass eine der Fresken in der be-
nannten Kapolle von Ansuino da Forll ist. —
Wir haben nur noch diese einzige Spur von der
‘Thiitigkoit des Meisters ; das Bildniss eines Man-
nes im Profil, das ihm im Museum Correr zu
‘Venodig zugeschrieben wird, ist sicher nicht von
ihm, sondern verrith die Hand eines Ferraresen,
nach Crowe und Cavaleaselle wol diejenige d
Baldassare Estense.
8. Notizia delle opero di diseguo etc. p. 23. —
Crowe and Cavalcaselle, History of Pai
ting in North Italy. 1. 312844. 374. 52
Antaeos, Antacos, Bildhauer um das J. 160
v. Chr. (Ol. 156). Plinius, xxiv. 52.
B.
Antehius. Antchius von Kiln, nach Fran-
chetti (Duomo di Milano. p. 141) 1399 beim Dom-
bau zu Mailand beschiiftigt, ist wol kein ande-
ror, als der Ancetus de Colonie, welchen
Nava (Memorie © Documenti etc. p. 3) in der
gleichen Eigenschaft anfuhrt.
Anteaume. Anteaume, Porzellanmaler,
welcher unter den zwischen 1753 bis 1800 an der
kk. Fabrik zu Sevres beschifftigten Ktinstlern auf-
gofithrt wird. Sein Fach war die Darstellung
von Thieren und Landschaften, sein Zeichen ein.
Hiinschen mit einigen Zaunpfiihlen.
s. W. Chaffors, Marks and Monogra
p. 454
3. Aut.
A. Mig.
Antegnatl, Matteo Antegnati, Bildhauer
von Brescia, um dic Mitte des 16. Jahrh. Wie
urkundlich nachgewiesen worden, war er mit an-
deren Bildhauern, niimlich den beiden Fostinelli
und Bissone (Beiname des Martino della Pesa),
an der plastischen Ornamentation der Fassade
von 8, Maria doi Miracoli zu Brescia beschiiftigt.
Lokalschriftsteller von Brescia hielten diese M:
morrelicfs fiir cine Arboit des Prospero Bres-
ciano und des Raffaello da Brescia; allein der|
Erstere war zu ciner solehen nicht fihig und
Rom (s. den Art. Antichi), und vom Zweiten f-
det sich in don Urkundon des stidtischen Archirs
auch nicht dio geringste Erwidhnung, Jene Re-
liefs, insbesondere die Ornamentation der Pils-
ster, unterhUhit gemeisselter Arabesken woo
hchst anmuthiger Zeichnung und der feinsten
Modellirung und Ausfulhrung, gebiiren zu den
Schinsten, was der Art dic Hochrenaissasce
hervorgebracht hat. Es ist merkwiirdig, dass
vier Kiinstler, welche ein solches Werk ru ent-
werfen und zu vollenden im Stande waren, dic
also, wenn auch auf ibre Vaterstadt bescbrikt
au den tiichtigsten Meistern ihrer Zeit gebdrtes
sich in keinem Handbuche und in keiner Kuss
geschichte genannt finden ; auch iltere Gesehicht-
[schreibor von Brescia erwithnen ihrer nicht, wd
erat Broguoli scheint in den zwanziger Jahres
ihro Namen als die Urheber jevet
it gefunden zu haben. Damit babes
wir dio Gewissheit, dass die plastische Ornames-
tation an den Bauten der Hochrenaissane
welche Brescia auszeichnen, von einheimisehes
Ktinstlern herrithrt, die wir in dieser Gattuxg
ebenso hoch stellen mtissen, wie dic Lombarii
‘und Sansovino zu Venedig.
Brognoli berichtot noch, dass die genanste:
Meister auch fllr die Fassade des Palazzo Mui
cipale (Communale) thiitig gewesen. Hier zeig:»
die Arabesken auf den Pilastern einen masi-
geren derberen Charakter, stehen aber doch ni
Jjener Dekoration an S. Matia dei Miracoli
naher Verwandtschaft, dass wir jener Nacht
des Brognoli Glauben schenken kénnen. Aller
‘dings wurde jener Palast schon 1508 begoan:2
doch zog sich seine Ausfthrung und Vollendase
durch lange Jahre hin (auch Jacopo Sansorioe
und Palladio atbeiteten noch daran),, und jes?
Pilastorrelicfs mijgon erst etwa um 1530—1H!
fertig geworden sein.
s. Chizzola, Lo Pitturo © Sculture ai Brest.
p. 61, — Brognoli, Nuova Guida di Brees
Brescia 1826. p. 141,
Antolam!. Magistri Antelami heisses iz
den Statuten von Genua (Statut. civil. reips!
Gonuons. Genua 1597. p. 159) Steinmetz,
fabri murarii, und sie kommen dort nach Fei
Oderici schon in einor Urkunde von 1181 ual
einem Urtheilsspruch von 1355 vor. Vermuthlic
haben sic don Namen von dem Thale Antelan®.
dessen Zimmerloute, earpentarii, in Folge ei
Schenkung des Kiinigs Liutprand, dic 989
Otto HIT. und 1033 von Konrad I. bestitigt war's
dem Kloster 8. Petri in coclo aureo zu Tesit
‘dienstpflichtig waren. Eine Kolonie von dortiz™
Bauhandwerkern mag sich in Genua angesieds
und eine Steinmetzenzunft gebildet habeo, ihs-
lich wie anderwiirts dic magistri Comacini ol
die longobardisehen Stetnmetzen, welche i*
iena 1473 einen Vergleich mit den sieuesisches
Meistern Uber ihre Rechte sehlossen (Milane,
= Antelami
Anthemios. 93
Doe. Sen. 1. 129}, oder auch dio flandrischon
Tacbmacher in den deutschen Stidten. Auch
clazelne Steinmetzen aus Antelamo migen hier
tad dort sich niedergelassen haben, ibnlich wie
dic sabeichen Werkmeister aus Campiglione,
nd anf diese Weise konnte Antelamus zum
Finiliesnamen werden, So mag es sich mit dem
Benedietus Antelami in Parma (s. Bene-
‘ietus) verhalten, da die Genitivform aller-
ings nieht auf seinen Geburtsort, sondern nut
‘af den Namen selnes Vaters bezogen werden
00
sMuratori, Antig. Rer. Ital. 1. 597. V. 350.
= Lopez, Il battisterio di Parma. p. 125.
— Fed. Oderici, I Battistero di Parma
eseritto da M. Lopez. Disp. I. p. 7. —
Sehnaase, Gesch. der bild, Kunste, VIL. 201.
Fe. W. Unger.
Antllotte, Braccioforte Antellotto,
Ghldschmied von Piacenza in der zweiten Hilite
és 4. und noch am Beginn des 15. Jabrh., der
regen der Feinheit seiner kiinstlecisch ausge-
fiiren Arbeiten sehr golobt wurde. Er scheint
‘ilch fir den Erzbischof von Mailand thitig
feresen au sein, der ihn voll von Geist, Ei
‘iht, Verstand “und Wissenschaft erklirt in
Allen, was sich ktinstlerisch aus Gold und Sil-
le, aus Erz, Marmor und Edelsteinen machen
lise. In einer alten Chronik vou Monza (Mura-
‘si, Rerum Ttalicarum Scriptores XII.) wird
Uerichtet, dass A. auserschen wurde, um viele
Gtithe, Reliquien, Gold- und Silbergefiisse ete.
‘emtellen, und dass er sio dabei in eine sehi-
sr Form brachte, Wabrscheinlich stand der
\ser schon im Usbergango zur Renaissance
‘4 fand solchen Beifall durch die Anmuth
euzer Formen und Ornamente. Nachweisbare
Werke von thm seheinen nicht erhalten zu sei
‘ Cicognara, Storia della seultura, M187,
Aatem, H. van Antem, kommt als holliindi-
‘cher Seemaler Ufters vor; jedoch liegt hierbei
ite Verwechslung mit deui holliindischen See-
H. van Anthonissen (s, diesen) vor,
Dagegen ist (nach Mittheil, von W. Bode) in der
(hlerie von Prag ein Seesturm mit scheiternden
Salen an einer Felsonkliste a. v. ANTEM be-
‘echnet; die Behandlung sei von grosser Breite
‘sem braunen Tone, aber etwas roh, doch der
Aran Antem jedenfalls dem Anthonissen iiber-
‘eo. Uebrigens ist jene Lesart der Insebritt
«{dew Prager Bilde nicht ganz sicher.
W. Schmidt,
Antenor, s. Kritios,
Antguers, franzisischer Stecher, s. Autguers.
Anthemis, Matheus de Anthelmis,
Adler, geb. in Venedig, lebto im J. 1402 in
und arbeitete daselbst fiir die Kirchen
Ragusa
Anthemios,
Kukuljevié,
Anthemios aus Tralles in
"| dariiber habe ich jedoch an anderem Orte (8. Li
Lydien wurde vom Kaiser Justinian I. auser-
sehen, in Gemeinschaft mit Isidoros von Milet
dio in dem sogenannten Nika-Aufruhr 532 n.
Chr. Geb. abgebrannte Kirche der hl. Sophia
(a. i, dor gittlichen Weisheit) in Konstanti-
nopel in grisseren Verhiiltnissen wieder aufzu-
bauen. Er hatte sich mit seinem Bruder Metro-
doros, einem treffiichen Grammatiker, in der
Hauptstadt niedergelassen, und letzterer unter-
richtete hier vornehme junge Leute. Ein dritter
Bruder, Olympios, war ein geschickter Jurist,
und zwei andere, Dioscoros und Alexander,
Iebten als angosehene Aerste in ‘Tralles und
Rom. Anthemios erwarb sich durch zablreiche
Erfindungen den Ruf des ersten Mechanikers
seiner Zeit, und man erziihite als einen Beweis
seiner Geschicklichkeit, dass er einen Histigen
Nachbar durch Nachahmung von Erdbeben und
Gowittern vertrieben habe. Von seiner Schrift
liber Paradoxien der Mechanik ist ein Fragment
erhalten, das vier Probleme aus der Lebre von
Hohlspiegeln behandelt (s. unten). Die vatika-
nische Bibliothek soll noch ein ungedrucktes
Manuskript von ihm besitzen.
Die Sophienkirche war urspriinglich von Kon-
stantin dem Grossen als vornehmste Kirche det
von ihm gegriindoten neuen Hauptstadt gebaut.
Sie bildete mit dem kaiserlichen Palaste und
dem Senatsgebiiude die Umgebung des Auguste-
ums, eines der schinsten Plitze der Stadt, und
war’ mit dem Haupteingange des Palastes, der
sogenannten ehernen Halle, Chalke, durch eine
Siiulenhalle in Verbindung. Die gegenseitige
Lago dieser Baulichkeiten hat zuerst Jules
Labarte durch, Benutzung des Ceremonialbuchs
des Constantin Porphyrogenitus zu ermitteln
gesucht. Eine wesentlich abweichende Ansicht
teratur) dargelegt. Diese Gebiiude wurden
derholt durch Fenersbriinste betroffen, und in
dem Nika-Aufruhr von 532, wo der Kaiser in
einem Theile seines weitliufigen Palastes gleich-
sam belagert war, brannte die ganze Umgebung
des Augusteums’nieder. Nach der Besiegung
des Volks beschloss der Kaiser, diese Gebiiude
in einem grossartigen MaBstabe und mit ver
schwenderischer Pracht wieder herzustellen, und
er liess mehrere Grundstiicke ankaufen, wm ins-
besondere die Sophienkirehe vergrissern zu
kinnen, Dieselbe war friiher nach Art dei
rmischen Kirchen im sogenannten Basi
Stil mit hilzerner Bedachung aufgeflihrt. Aber
die Holzdiicher der Kirchen und Paliste, sowie
der zahireichen Siwlenkolonnaden, von denen
Konstantinopel_nach dem Vorbild syrischer
Stiidte nicht weniger als 52 enthielt, hatten
besonders dic grosse und schnelle Ausbreitung
des Feuers begiinstigt. Diese Gefahr sollte fiir
die Folge durch Anwendung von steinernen
Gewilben bescitigt werden, und so ethielt
Anthemius die Aufgabe, einen ungew0hnlich
grossen Raum mit einem solchen 2u tiberdecken.
94
Anthemios
Er Wate dieselbe, indem er ber dem mittleren
‘Theil des Hauptschiffos eine sphitrische Kuppel
auffiihrte, der er, um deunoch ein lingliches
Schiff 2u erhalten, vorn und hinten je eine nie-
Arigere Halbkuppel vorlegte. Die beiden Seiten-
schiffe wurden von starken Strebemauern durch-
setzt und dic dadurch gebildeten Abtheilungen
mit kleineren Kuppeln bedeckt. Die Kuppel-
gewilbe ruhten auf michtigen durch weite
Bogen verbundenen Pfeilern, welehequadratische
Riiume einschlossen.
So kam ein Bau zu Stande, der nicht allein an
sich durch Grisse, Schdnheit und Originalitit
ausgezeichnet ist und stets neben den hervorra~
gendsten Werkon dor Bankunst genannt werden
amuse, sondern ausserdem flr die geschichtliche
Entwicklung diesor Kunst dio grissto Bedeutung
erlangt hut. Denn die Sophienkirche ist zuniichst
das Vorbild fiir den Kirchenbau der Neu-Grie-
chen und ihrer Glaubensgenossen geworden,
‘obwol die spiteren Bauton derselben in sehr
viel Kleineren Dimensionen ausgefithrt wurden
und im Einzelnen manche Abweichungen erlit-
ten. Dann hat aber auch der dureh den Bau des
Anthemios begriindete neugriechische oder by -
zantinische Baustil seinen mittelbaren Ein
fuss weitor erstreckt. Die Eigenthtimlichkeiten
der muhammedanischen Bauten sind grissten-
theils aus ihm hervorgegangen, und im christ-
lichen Abendlande ist der Gewibeban unteugbat
dureh byzantinische Vorbilder angoregt und sind
einzelne byzantinische Bauformen, wie nament-
lich das Wiirfelkapitell, von solchen entlehnt
worden, Noch in der Bllitezeit der Renaissance
haben mohrfach abendliindische Kirchenbauten
eine direkte Anwendung von der byzantinischen
Kuppelkonstruktion gemacht. Indessen feblt es
allerdings au direkten Nachrichten, durch welche
eine bewusste Benutzung byzantinischer Vor-
bilder durch abendliindische Baumeister beglau-
bigt werden kiinnte.
‘Neu war bei dem Bau der Sopbienkirche die
Konstruktion des Verbindungsgliedes, welches
den Uebergang von den Ecken des Quadrats 2u
der kreisférmigen Basis der Kuppel vermittelte,
der Ziwviekel oder der vou den Franzosen soge-
nannte Pendentif, cine von den Eckpfeilern
als Konsole‘nach ‘innen vorgeschobene Mauer-
masso von der Gestalt einer durch ein sphiirisches
Dreieck begrenzten Kugelfiiche. Allerdings war
sie schon in den Bauten der rémischen Kaiserzeit
vorbereitet. Doch waren die gewaltigen Kuppel-
bauten der ersten christlichen Jabrh. in der
Regel tiber einer kreisftrmigen Basis auegefilhrt,
wie beim Pantheon in Rom, und héchstons hatte
man gewagt, von einem achteckigen Unterbau
mit schwachen Pendentifs zum kreisrunden
Kranzgesims der Kuppelbasis ttberzugehen, wie
bei der chemaligen Torre de’ schiavi und einem
Saal der Thermen des Caracalla in Rom. Wei-
ter war bei kleinern Verhiiltnissen der Erbauer:
der Grabkirche der Galla Placidia in Ravenna
im 5. Jabrh. gogangen, jedoch obme Anwendung
des Pendentifs, indem er die Kugelfliche der
Kuppel von den Wiinden des Unterbaues durch-
setzen lies, Eine neue Art der Verbinduog
eines Kuppelbaues mit quadratem Grundris:
haben wir in den Truimmern der Kathedrale vor
Bostra, jotzt Bosrah im Hauran, die laut Inschrif
505 gebaut ist, kennen gel ist i
licher Rundbau wit vier Nischen in den Ecke
der quadratischen Einfassung. Er kann jedo:
nur eine hilzerne Kuppel getragen haben. Okto
gone Kirchen mit Kuppelgewélben kamen i
Asien vor, scitdem Konstantin der Grosse in de
grossen Kirche von Antiochia, dem Dominicu:
Jaureum, cin viel gepriesenes Vorbild aufgestel
hatte. Diese Oktogone hatten in der Regel cine
ebenfalls achteckigen Umgang. Justinian abe
verband wahrscheinlich schon vor dem Bau de:
Sophienkirche in der Kirche S, Sergius ux
Bacchus, jetzt als Moschee unter dem Name:
Kutschuk Aja Sofia, der kleinon Sophienkirehe
dekannt, den Oktogonbau mit einem quadrates
Umbau, aus dessen Mitte die Kuppel hervorrast
Dio unmittelbarste Vorbereitung xu der Kor
struktion des Anthemios boten jedoch wal
scheinlich die sassnnidischen Palastbauten dt
da wir in den Ruinen von Firuz-Abad und Sar
Distan eine verwandte Konstruktion von Kuppels
‘ber quadraten Riumen vorfinden, die 60 eigen
thitmlich gektinstelt ist, dass man sie nur al
erste Versuche zur LUsung der Aufgabe betract-
ten kann. Der Name des Distrikts Firuz-Absd
in dom sie liegen, scheint die Vermuthung 2°
rechtfertigen, dass diese Paliiste der Zeit ule
Konigs Firuz odor Phoroses, 457—488,angehirea
In dem Bau des Anthemios ist aber zuerst di
Konstruktion des Pendentifs vollstiindig ausse
bildet, so dass sie fllr alle Zeiten maGgeberé
blieb,’ wenn es darauf ankam, den wirklich
Kuphelbau bet quadraten Bananlagen anzu-
wenden.
In Verbindung mit dieser Konstruktion ste
nun eine villig neue Gestaltung aller Detail:
formen. Die Gewblbe ruben anf hiichst es-
fachen nach unten abgeschiriigten Gesimees
Siiulen kinnen nur dekorativ verwandt werde2
Je zwei tiber eliiander gestellte Sintenarkaicr
fllllen die weiten seitlichen Bogen zwischen det
Pfeilern des Mittelschiffes aus. Die Siules
stimme sind antiken Tempetn entnommen, 13°
mentlich die kolossalen Stiulen von grin
thessalischen Marmor dem Dianentempel 7
Ephesus. Die Kapitile aber entfermen sit
giinzlich von der antiken Form. Sie sind kort-
formig und mit cinem sehr fachen Ornanest
{iberzogen, das nur*eine Reminiscenz an sit
antiken Kapitilformen genannt werden kan:
Im Uebrigen besteht dic Dekoration des Inne
nichtaus Skulpturen, sondern lediglich in reichew
Farbenschmuck. Die Wiinde waren bis an dss
Gesims wit Marmor, Porphyr und anderen kos
aren Steinarten in reichen und geschmackvolls
Anthemios.
95
Mester belegt, dio oberen Theile aber mit
Glssmossik therzogen, das theils figiirliches
Bildverk, theils reiche Blumengewinde, Sterne
tad ihnliche Verzicrangen in den prachtvollsten
Fasten darstellte.
la der Gesammtform unterschied rich der
fan von den bis dahin auch im Orient ttblichen
Siehenanlagen hanptsiichlich durch dieKtirzedes
Sctifes, die Abschliessung des Altarraumes mit~
‘est einer hohen reich geschmiickten Schranke,
‘ach die Galerien fiber den Seitenschiffen,
whe sich durch die oberei Siulenarkaden
seqea das Mittelschiff Gffneten, und durch die
lune Vorhalle, den sogen. Narthex, besonders
ster durch eine reiche Gruppirung, welche sich
ss der Verbindang mehrerer Gewélbe ergab.
Aach diese Neigung au mannigfaltiger Grup-
sing findet man an sassanidischen Bauresten,
sucentlich an der Ruine des sogen. Palastes des
Nera zu Madain, dem alten Ktesiphon. Eben
‘sind ru Ispahan Kapitelle mit sassanidischem
biuiwerk erhalten, wolche die einfachste Grund-
fora der byzantinischen Sinlenkapitelle darstel-
‘s. Diese Erscheinungen in Verbindung mit
ea erwihnten sassanidischen Kuppelaniagen
ien auf ein asiatisches Element hin, das i
ea Bau der Kleinasiaten Anthemios und Ini
‘oroszum Ausdruck kam, und dessen Eindringen
arf europiisehem Boden ohne Zwveifel in Verbin-
dmg stand mit der Ausbreitung der religidsen
‘ol philosophischen Anschanungen, welche in
enen sildasiatischen Religionssystemen be-
Fiudet, durch Vermittlung budhistischer Mis
“oaite, kabbalistisch - gnostischer Systeme und
seundrinischer Philosophie diesseits des Helle-
‘yontes Eingang fanden, und dem antiken Wesen
ea Todesstoss versetzten (s. daritber meine
Avsfihrung in der unten angofiibrten Quelle)
Der Bau der Sophienkirche war in den gross-
arigeten Verhiiltnissen ausgeflihrt. Sie ist ab-
chen von der aus der Ostseite heraustretenden
Cbornisehe 2417 lang und 224’ breit. Die Kuppel
latan der Basis 104’ Durchmesser und erhebt
‘thin der Mitte 46%)" tther dem Fusskranze, auf}
dea sie rubt und 179" ther dem Fussboden der
Kirke. Anthemios’ vollendcte sein Werk in
schs Jahren. Der Kaiser beschaffte die Mittel
am durch die ausserordentlichsten MaGregeln,
‘ear, wie Zonaras ihm Schuld gibt, dureh Ein-
Sehung der Besoldungen der ffentlichen Lehrer,
‘odarch er das Einreissen der Barbarel beftrdert
‘aben soll. Er ttherwachte den Bau persdnlich
tal rihmte sich Uffentlich bei der fefertichen
Finweihung am 26. Dez. 537, den Salomo Uber-
tfea zu haben. Auch die Zeitgenossen waren
‘hs Lobes voll. Prokop (de aodific. I, 2} widmete
‘et Sophienkirehe eine ausfihrliche Beschrei
tung und Paulus Silentiarius (d. i. der Geheim-
‘citelber) besang dieselbe in einem aus
finlichen griechischen Gedichte ‘herausgeze-
‘en in den Seriptt. Hist. Byzant. und mit deut-
‘eter Uebersetzung und Anmerk. von W. Kortlim
in Salzenberg’s altehristl. Alterth. von Kon-
stantinopel)
Die Kirche hat mehrfach Beschiidigungen,
Restaurationen und Veriindermgen erfahron.
Schon Justinian’s Baumeister fanden die Ge-
wolb-Anlagennicht unbedenklich. Sie getrauten
sich nicht den dstlichen Bogen zu vollenden, da
die Pfeiler beim Beginn der Wolbung zu weichen
schienen. Aber der Kaiser befahil, mit dem Bau
fortzufahren uni
sah darin eine
ser doch keine Fachkeuntniss besass. Beim Bau
des nirdlichen und siidlichen Tragbogens be-
gannen die Siivlen zu splittern, und man musste
einen Theil der Last wieder abwerfen, um den
Schaden zu repatiren und zu erwarten, dass sich
der Bau mehr setze. Nach Vollendung der Kirche
stiirate der dstliche ‘Theil der Kuppel 557 bei
einem Eribeben ein und zertrilmmerte den Altar
und den Ambo. Die Herstellung leitete ein
Eleichnamiger Neffe des Isidoros. Spiiter sind
wiederholt Restaurationen, Verstiirkung der
Widerlager und Stiiteung der Mauern durch
Strebepfeiler niithig geworden. Ein Glocken-
thurm an der Westfassade kam vermuthlich hin-
zu, als der Doge Ursus Patricianns von Venedig
865 dem Kaiser ein Geschenk von neun Glocken
machte. Die Tiirken verwandelten die Kirche
in cine Moscheo, beranbten sic ihrer Geriithe
und zum Theil ihres Mosaikschmuckes, und ver-
inderten den Bau an den iiusseren Theilen, in~
dew sie namentlich vier schlanke Minarets auf
den Ecken hinzuftigten. Die villige Ucbertiin-
ching des Innern ist jedoch erst in den letzten
200 Jahren vorgenommen, denn man sieht diese
Dekoration noch auf den Zeichnungen, die Grélot
mithsam aus der Erinnerung au Stande brachte,
indem er die Moschee wiederholt in tlirkischer
Verkleidung besuehte (s. Literatur). Unter Sul-
tan Abdul Medschid war eine griindliche Re-
stauration der Moscheo nothwendig geworden,
und der Italiencr G. Fossati, der damit 1847
beauftragt wurde, suchte so viel thunlich die
urspriingliche Gestalt des Baues herzustetlen.
Auch den Mosaikschmuck legte er wieder frei,
und nur die figtrlichen Mosaikbilder der oberen
‘Theile mussten wieder leicht ilbertincht werden.
Bei dieser Gelegenheit wurde W. Salzenberg
vom Knig Friedrich Wilhelm TV. von Preussen
nach Konstantinopel gesehickt, um die dortigen
christlichen Alterthiimer 2u studiren, und dieser
hat zuerst eine genaue Beschreibung der So-
phicnkirehe mit gentigenden Abbildungen ge-
geben.
Horausgegebone Schrift des Anthemios
Fragment d'un ouvrage gree d’Anthémius sur les
paradoxes de mécanique. Revue et corrigé sur
quatre manuscrits, avec une tradition et des
tes. Par Dupuy. 8.1, 1777. 4.
New herausgegeben von Aut.
Leiprig 1839,
s. Grélot, Relation
‘Westermann,
Voyage de Constan
96 Anthemios
Anthonissen.
Paris 1680, —Jules Labarte, Le Palais
Paris 1861.
Gruber,
Ate Sect.
set
168. Vergleiche dagegen wieder F. W.
erin: Gottinger gelebrte Anzeigen 1869.
p. 405M, —J.R. Rahn, Ueber den Ursprong
fund dio Entwicklung des christichen Central-
und Kuppelbaues. Leipzig 1866.
+. Die besten Abbildungen der
Fossati,
iMienkirche in
Medjid,
Bandenkmale von C:
tantinopel, Berlin 1854.
Fr. W. Unger.
Anthing. F. Anthing, Adjutant des Feld-
marsehalls Fiirsten Suwarow, + in St. Peters-
burg 1505, Silhouettenzeichner, gab einen Band
von Schattenbildern merkwiirdiger Personen
heraus.
‘Nach seiner Zeichnung.
1) Kaiser Joseph UL in einem Sele. Nach dem
Leben ger. Gest. von Balnis. qu. Fol.
2) Kaiser i TT. son Russland, wit threr
spazioren gehend. ‘Nach der
. Berger 1789. q
s. Files, Neue Zi
W, Schmidt.
Anthoine, Jean Authoine, Maler, einer
der Kiinstler, denen Franz I., Kinig von Frank-
reich, den Bau und die Auszicrung des Schlosses
yon Fontainebleau tibertrug. Viermal erscheint
in Name in den von Léon de Laborde verdffent-
ichten Urkunden. Zuerst mit dem Datum 1532
—1533, wo er als Maler des Monseigneur de Lagey
(iber dessen Person alle Nachforschungen ver-
geblich waren) bezeichnet ist. Dann war er
Zeit mit den Ktinstlern von Boulogne und Amiens
bei den Verzierungen der Abtei Notre-Dame von
Boulogne, wo die Zusammenkunft des franzisi-
schen Kiinigs mit Kinig Heinrich VII. von
England stattfinden sollte, beschiftigt. Etwas:
spliter findet man A. in Fontainebleau, wo er
vom September 1535 bis Miirz 1535 arbeitete,
j¢ monatliche Zahlung von 20 Francs, die
auch Nic. Bellini und Frane. Pellegrini erhielten.
Er kommt auch vor als Jean de Majoricy
genannt Jean Anthoine.
+. L. de Laborde, La Renaissance des Arts & Ia
cour de France. 1.289, 383. 385. 393.
Alex. Pinchart
Anthoine. Lambert Anthoine, Glaswa-
ler, der sich am Bourges zu Ende des 15. Jahr!
aufhielt, Sein Name erscheint in vielen Reel
nungen der Stadt und ist bald Anthoine, bald
Anthoenne geschrieben. Nach den Modellen, die
Jacques de Monlusson verfertigt hatte, lieferte
A. in den Jahren 1500—1505 verschiedene Gl:
gemilde mit Wappen und Devisen der Maires
und Schiffen flir den grossen Saal und andere
Gemicher des Stadthauses. Die letzte Lieferung
bestand aus einer Platte mit dem Wappen des
Gilles Pain, frilheren Maires, auf welcher das
‘Wunder des hl Anton von Padua gemalt war.
s, Baron de Girardot, les Artistes de Bourges
depuis le moyen-ige fusqu’d Ia révolution. Paris
1861. pp. 39. 40. — Archives de T'Art francais
2. Serle. 1. 247. 248.
Alex. Pinchot.
Anthoine, Louis d'Anthoine, franzihi-
scher Maler, geb. 2 Beaueaire (Gard) den 3. Apr.
1814, + 1852. Er war Schiller von E. Delacroix
und malte zumeist Bildnisse, doch auch einige
Genrebilder in der koloristischen Weise seines
Meisters. Davon ist die Beichte des Giaour in
Museum 2u Nantes.
4s, Bellier, Dictionnaire, woselbst das Verzeih-
is seiner 1940—1851 ausgestellten Werke.
Anthont, Anthoni, Bildhauer in Heidelberg
arbeitete ain Otto-Heinrichs-Bau auf dem dort
gen Schlosse. Alexander Colins verpfiichtets
sich in dem Vertrage von 1558 unter Anderen,
das vou ihm angefangone Thiirgestell zu voll-
enden,
#, Archiv flr die Geschichte der Stadt Heidelbers.
hherausg, von H, Wirth. Heidelb, 1868. 1. 18,
t
Anthonissen. H. (angeblich Hendrik) van
Anthonissen, holliindischer Seemaler gegex
die Mitte des 17. Jahrh., durch dessen missver
standene Bezeichnung man einen Hendrik va»
Antem erfunden hatte. Hr. Th. V. Lerius in
‘Antwerpen besitat ein Dokument, das itber seinen
Namen und seine hollindische Abkunft Aufkli-
runggibt, A. maltein der Manier desJ. van Goyen
und des Jan Parcellis, ist jedoch ein untergeord-
neter Kiinstler. Im’ Kaialog einer anonymen
Auktion 2u Amsterdam vom 2, Septbr. 1
kam cin aiemlich grosses Bild von ihm vor, auf
Loinwand, ein Fluss mit verschiedenen Fahrzeu-
‘gen, bez. i. ¥. ANTHONISSEN. In den Galeries
yon Antwerpen, Berlin, Orleans, St
Petersburg und’ Schwerin befinden sich
Werke von ihm. Das Antwerpener Bild, Eine
Rhede mit Schiffen, ist das bedoutendste. Es
ist wie das obige bezeichnet und auf Leio-
wand. Die zu Berlin, Orleans, St. Petersbure
und Schwerin dagegen sind ‘auf Holz. Das
Schweriner ist links auf einem Pfahl bez. : 1. ¥
AxToN.; das dor Ermitage . v. ant. 161
eine leichthewegte yon mehreren Sehiffen belebte
Seo. Waagen (s. Literatur) urtheilt dariiber: die
Wellen sind gut verstanden, doch die Firbung
besonders in den Schatten, etwas sebwer. Auf
dom Seestiick zu Orleans liost der Katalog 1. v
A. M., wahrschoinlich mit Unrecht. 1. v. a. 1
war das Bild bez., das Kramm im Besitze eines
hollindischen Licbhabers A. D. van Rioms-
ijk gesehen hatte. Das Gemiildein Berlin kommt
noch im Katalog von 1841 vor, wurde aber seit-
dem seiner Mittelmissigkeit halber in das Depst
Anthonissen
review, Die Bez, steht auf einem Pfable im
‘Wasser und ist, wie ich vermuthet hatte, jeden-
falls nicht H. v. Antem, wie der Katalog will,
sander wabrscheinlich Ht. v. aNTH, au lesen,
W. Bode sah ein Bild von ihm bea. u. v. ANTH.
162, cher, monoton und ungeschickt in der
‘evegung des Mores,
Nagler (Monogr. 111. Nr. G48) bezieht efn Mono
uum, aus und zwei ineinander gestellten v
wis bestehend, das sich auf einem Stiche, hl.
Funile in einer Landschaft mit Ruinen, vorfin-
4, af unsern Anthonissen. Er behauptet, das
Ut erinnere an Paul Bril. A. habe auch Land-
‘sie in desson Weise gemalt und sei vielleieht
seaSciler gowosen. So lange indessen blos See-
atieke in holliindischer Manier and keine Land-
‘citen in Bril's Art nachgowiesen sind, werden
‘virdieser Behauptung nicht beipflichten kinnen.
«Moet, Catslogus ete, 1. 89. — Catalogue du
‘Anvers 1857. 296 u. 414. — Waagen,
Yeneiehnise der Gemildesanunlung 20. Rell
ISH, p. 279. — Musée do:
Explication
Lenthe,
Mesammlung 20
Verzechniss der gross.
Sdhwerin, 1836. p. 82. — Waagen, die Ge-
nildesammlung in der k. Ermitage 24 St, Peo
tenburg. 1864. p. 250. — Kramm, de Lévens
te, Aanhangsel p. 3.
W. Schmidt u. A. Pinchart.
Anthoniszoon. Cornelis Anthoniszoon
(auch wol genannt Tou-
nissen), Mater, Radirer
‘und Zeichner fiir den Holz-
‘achnitt, um 1500.2u Amster-
dam gob., hat daselbst nicht
allein seine Kunst ausgeii
sondern auch in der Regi
rung der Stadt gesessen.
Selbst seine Wohnung wird
dureh die Adresse auf
= hinter de
jen Hand. Na
Hocbraken war er 1536 Mitglicd des Bogen-
‘chitzenvereins und wurde 1547 zum Stadtrath
twiklt, In den Protokollen von Amsterdam
faxiet man ihn im J. 1544 als Schiffen erwithnt,
‘eit dem Namen: Cornelis Anthonisz, Maler.
Sooderbar ist, dass van Mander ihn gar nicht
Semnt. Aus der Unterschrift anf einem seiner
Holechnitte muss gefolgert werden, dass et
Yeisen gemacht und u. A. an dem Zuge Karl's V.
een Algier Theil genommen hat. Filr die Ver-
‘suthung Sotzmann’s, dass cr ein Sohn von Anton
wea Worms gewesen sei, haben wir keinen tr
tigen Grund entdecken’ kinnen; dieser hatte
tach Merlo's Nachweisung blos zwei TUcht
Viel eher mag man ihn fiir den AbkGmmling eines
‘tht Aunsterdamer Geschlechtes halten.
Von seinen Malereien hat sich die eine und
sulere auf dem Rathhausezu Amsterdam
‘talten. 1) Eine Schiitzenmalzeit mit17 Figuren,
‘bekannt unter dem Namen der Braspenn
saultijd. Die Schiitzon sitzen rund um cino|
Meyer, Kanatler-Lezikon. 1.
-|chern dio Namen
‘Tafel, worauf zwei gebratene Vogel in einer
Schtissel liegen und weiter ‘Teller und Gliser
stohen. Allo sind auf gleiche Weise in Roth und
Grin gekleidet und tragen Barette auf dem Kopff
Im Hintergrund cine Fensterse
ein hl. Georg abgemalt ist. Das Bild ist mit dem
Monogramm des Meisters und anno 1533 bezeich-
net, jedoch nicht, wie Passavant angibt, mit d
‘Monogr., das sich auf dom falschen Holzschnitte
des Willigis zeigt (s. letzte No. des Verzeichn.)
und am Rand des Tafeltuches mit einem gothi-
schen I, 2) Eine Schiitzendarstellung mit 16Fig.,
im Hintergrund cine italienische Landsehatt,
dureh frihere Autoren auch wol dem Jan van
Schoorl zugeschrieben. 3) Abbilduug der Stadt
Amsterdam, wie sie in ihrer ersten Umwallung,
dio im J. 1482 begonnen ward, sich zeigte. Dio
Stadt ist aus der Vogelperspektive aufgenommen,
schr wusfithrlich; bei don Kirchen und anderen
Gffentlichen Gebiiuden finden
mngegeben,
ebenfalls die mitgothetite Bezeichnung und ist
1536 datirt.
Aus diesen Werken lernt man den Maler als
‘einen guten Zeichner kennen. Offenbar gehirte
jer zu der rein naturalistischen Schule, die sich
fin Nordniederland so kriftig geltend zu machen
fanfing. Seine Behandlung ist breit und kriftig
und namentlich in dem ersten Bild recht aus-
filhrlich. Der Farbe fehlt Helligkeit und Glut,
obwol in Einzelheiten ihr dic Wahrheit nicht
thangelt. Eigentliche Haltung bemerkt man in
den Portriitstlicken noch nicht,
Die richtige Wurdigung unseres Kinstlers,
aus dem Gesichtspunkte der Konzeption sowol
fals der Ausfihrung, wird jedoch erst, miglich,
wenn man seine Stiche und Holzschiitte in’s
Auge fasst. Ohne mit Renouvier (Des'T'ypes ete.
Il, 150) in den Werken des Kinstlers geradezu
don Einfluss, don dic Reformation auf die Geister
ausgelibt, zu erkennen, finden wir doch die Rich-
tung und Denkweise jener Zeit darin abgespic-
gelt. Seine zahlreichcn Allegorien haben zuver-
lissig twas mehr, als cine bloss moralisirende
"Tendenz, und sind ihm wathschefnlich durch die
Zeitercignisse, dio guten und schlechten Eigen~
schaften seiner Zettgenossen eingegeben. Sehr
deutlich sind sie nicht, selbst da nicht, wo er die
Bedeutung der allegorischen Figuren durch die
Namen iiber ihnen angibt. In einer dioser Allo-
gorien (8. Verzeichiniss No. 16) liegt die Wahrhoit
mit cinem Schloss vor dem Munde im Bette;
leicht in einem Wochenbett, denn davor in
ciner Wiege liegt vin Kind, Kenntniss geuannt,
roclts bet einem Fenster sitzt ein alter Mann,
die Furcht; links ist oin Anderer im Begritfe
anzustiirmen, mit einer Pike bewaffnet und von
einem Hunde gofolgt, der Hass. Soliten wir
hier wirklich eine sinnbildtiche Vorstellung des
Roligionshasses vor uns haben? Ein anderes
Mal (s. Verzoichniss No. 15) wird die Geduld
‘verherrlicht; Patientia steht in Mitten der Wogen
13
98
Cornelis Anthoniszoon,
auf einem Fels, der den Namen Christus trigt|
(in spiiteren Abdriteken beseitigt); rechts wird
sie durch den ‘Tod, links durch den Satan be-
Aroht, die sie von ilrem Standort wegzurllcken
trachten; hinter ihr schwebt ein Engel herbei
mit der Krone der Ueberwindung. Auch dies
kann cine Anspiclung auf die Glaubensverfol-
gungen sein, Auf der andern Seite sind die Dar-
stellungen offenbar bestimmt, den Frieden und
die Eintracht zu verhertlichen, und es werden
sowol die Auswiichse der religidsen Schwiirmerei
des Religionshasses nicht selten auf scharfe
satyrische Weise und bestiindig mit einem ge-
wissen Humor gegeisselt.
Durch diese Tendenz und scine sinnreichen,
‘wenn schon in dem Zeitgeschmack mehr oder min-
der gesuchten Kompositionen unterscheidet sich
Cornelis merklich von seinen Vorgiingern, j
selbst von vielen seiner Zcitgenossen. Seine
Auffassung verrith den Einfluss der tberall
indringenden Renaissance. In seiner Behand-
lung ist er freier und breiter als seine Vorgiinger,
seine Geatalten sind gut von Ausdruck, aber
meistens nicht korrekt und vor Allem nicht ede!
in der Form. Ueberhaupt ist darin eine grosse
Ungleichheit, die violleicht mit dem Umstande
zusammenhiingt, dass er nicht immer seine Zeich-
nungen gestochen oder geschnitton hat.
Das Monogram des Kilnstlers scheint aus
Cornelis) und T(heunissen oder Thonissen, der}
Abktirzung von Anthoniszoon) zu erkliiren; das
Zeichen in dor Mitte diirfte auf das Gléckchen
und Kreuz des hl. Antonius anspielen.
Tv. Weatrheene.
a) Radirungen :
1) Allegorie, Zwei Frauen, eine mit elinem Fall-
hom uw 5
Raum,
neben ihm drei Si
gebirgige Landschaft mit einer Stadt.
dene niederdeutsche Insehrifte
Verschie~
Rechts unte
das Zeichen und 1539. gr. qu. 4, Pass. 1.
2) Die Zerstérang des Babylonischen ‘Thurmes.
‘Yorn eine Menge Menschen. Links oben auf]
einer Schriftrolle: ALSt - oF THONCHSTR + WAS +
MOST « MKT « DORN - NIRT - ALLEN - Rechts in
den Wolken: nanstox. osxusis, 14, Darun-
ter eine rechts fliegende Fledermaus, auf deren
Brust das Zeichen. Unten 1. 1547. gr. qu. Fol
Pass. 2.
13) Carolus 5. Imperator. Brustb, mit Hinden, nach
ks zu 3/4. Links oben Zeichen und datunter
1548. gr. 8. Nagler, Mon. 18, Pass, 3. Grab-
stichelbl.
Im I, sehr seltenen Drueke bemerkt man nach
Nagler cine geringe Nachhilfe mit dem
Stichel. :
Der II, Druck wurde mit dem Stichel vollendet
nnd mit 1584 versehen, sagen Nagler und
(ol nach ihn) Passavant, Ich vermuthe,
dass bei Nagler cin Druckfebler vorliegt,
id es 1548 heissen soll. Der mir vor-
Vegende Abdr. war ginzlich mit dem Sti-
hel behandelt und mit 154% sersehen
aberbaupt von schon ziemlich ausgedrad-
ter Platte,
4) Kaiser Maximilian,
5) Konig Philipp If. von Spanien.
6) Philipp I.
Diese drel Bildnisse werden in der Oxy
Collection of prints (London 1837. p. 27) sth
geftrt, Jedoch lelder ohne nibere Angie. 0b
sio wirilich von A. sind, missen wir dange
stellt sein lassen.
b) Holzschnitte.
17) Hiob auf dem Misthaufen, Von Renouvier (Da
‘Types etc.) erwahnt, Sonst unbekannt.
8) Das Abendmahl des Herm. In 2wel ruammer
‘gehirigen Blittern, Zelchen links unten, i
qu. Fol. Bf.
Man findet Abd. von einer u. von ami Pis-
ten (gelbliches Helldunkel, dle zu den spit
gehiren dirften). Tou Rande, der bel Bartel
Exemplaren. abgeschnitten gewesen 20 sts
scheint, sind 16 latein. Verse von einem andere
Stocke abgedruckt. Die sier ersten lauten:
Quisquis ades sacree spectator candide nese
ice quid referat ita tabella tb)
Cena salutaris graphice hie exculpta Videst
‘Arte Viri cari Cornelij Antoni}.
Der Kat. Winckler (III. 341. No. 1943) fot
das BI. obne Grund als nach Frans Floris
9) Lazarus und der Relche, Die Hunde teeter
den Armen, der im Vorgrund im Port bee;
tein Bedienter nthert sich, wol um thn weE-
Jagen. Durch ein offenes Fenster erblickt 5
den reichen Mann und seine Freunde te
Schmause. Im Hintergr. eine Stadt.
Rechts gegen unten auf elnem Stein Zeid
wu 1541. TH, 273 mil im., br. 263. Feblt Be!
Pass.
10) Mucins Seivola, seine Hand verbrennend. Ei
aelne Figur. Zeichen und 1536 rechts Ot
In 2 Bil. Roy. Fol, B. 2.
Es gibt Abdr, mit der Rezefehnung des Ha
selueiders Jan Ewoutzoou: 3, €., dari
ein Zirke.
11) Das Urtheil des Paris, Dieser rubt im Vere
‘grund zur Rechten und hart aug dle Warte Me
Knra; die dret Gittinnen stehen links, ber he2
in den Wolken Cupido, der mit einem Bar
nach Paris zielt. Roy. qu. Fol, Pehle B. oP
Ottley (Notices No, 3) sagt dardber: Ob
ne Zelchen und roher in der Ausfihron
‘io meisten anderen Holzschnitte des Kanstss
hatte feb tha doch fir den Urbeber der Zed
nung,
12) Diligentia, Fine gefigelte Fran mit drei
Krone auf dem Haupte, aut einer Schlang
hhend. Zeichen links unten. H, 249 mil. br 165
B3.
1. Vor der Inscheitt pnuzoxarin in det Ki
tusche.
13) Unkeuschheit, Junge Frau rochts gebeod
drdckt Milch aus fhrer Brust, Dabei ein Bi
Oven am Maupte: cuawure, Links unten
Zelehen. gr. 4, Feblt B. und Pas, (itey +
14) Der Mann. tm Glick und Ungliek. I dr
Links erscheint er als vornebmer Hier mit Pet
‘und Falken, Darunter: Tk mach rijden, wel
of gaen, Tot niemants diensten der ick ste
Das Glick wendet sich und es ental ¥el!
99
rch reehts die Federn aus den Fidgeln. Bann
Nommt er mit der Kricke als Bettler. Hierbet
das Zeichen. Hieranf erscheint er mit Ringen
snd einem Sehloss an den Fussen. Dabei steht
Onghelock. inter ihm blast ein Engelskopf
Toitenkipfe aus dem Munde; dabel quade. for-
fin. Rechts steht unter dem in Pelz goklei-
etn Manne: Die vlieghen wil eer dat hy
Mloelen heeft, Tis recht dat hy in armoede
soeeft. Unten Gheprent tot Aemstelredam,
endie oude side in die Kerekstraet, By mf
Ewoutzoon Figuersnijder wonende inden vergul-
den Passer, Feblt B. Pass, 7. Nagler 10. Rath-
ber IT. 157,
1)Patientia, Im Texte beschrieben, Zeichen links
vein der Luft, H. 211 mili. br. 264. Feb
3, Pass.
‘9¥abrhelt. Im Teate beschricben. Zelehen
lwten in der Mitte. Rechts am Fenster das des
Jan Enoutzoon : 3. €., dazwischen
Zale, H. 169 min. br. 362,
M)ayevow (Retehthum). Retehgeschmiickte welb-
che Figur, eine Perle in der Linken. Fol.
Feblt B. Pass 8. R, Weigel, Kunstkatal, No.
5046,
48)Fro nach links auf einem Esel reltend,
lt eine Katze auf der rechten Hand und el
Schwein unter dem linken Arn, Zeichen links
vaten,
ten: Hick dient sinte aclwaer met grooter
Dogheert
Die van veel menschen wordt ghecert.
UUnks und unten viele andere Schrift, und unten
mets: Gheprent tot Aemstelredi, ten de onde
fle n dle Kercketraet, By mi Jan Ewoutzoon
Fmuersnyderinds verguiden Passer. H1. 266 mill.
196, Felt B. Pass. 6, Ratgeber Hi, p. 157,
can
16)Der Mann, der mit seinem Knaben reiste, und
ochte er zugleich mit diesem auf dem’ Exel
retea, oder mit thm neben dem Esel 2u Fusse
felen oder allein auf dem Esol reiten, wibrond
fer Knabe 2u Fusse ging, oder diesen auf dem
Sse allein reiten lassen, sich jedesmal dem
Gelichter der Zuschauenden preisgegeben sah.
Nach der Erzaplung in »Tausend u, eine Nachte
‘er Gintner, sein Sohn und der Esel. Aus 4
Zeichen u. 1544 auf dem 2. BI, Zwanzig-
alge in ler Rethen verthellte Unterschr.,
ie antingt: Die man moet sot ain ofte heel
terest Dat hi den Jongen op sen Fred
luet rijden ete. Unten rechts: Gheprent tot
Aenitelredam aen die onde side in die Kerk~
tract by my Jan Ewoutzoon Fig
wonende in den vergulden Passer. i.
weber I. 176.
‘Yon Barlach irthimlicher Weite Le Triomphe
deine benaaats her Weise We Tenn
48) Minoliche Figur mit Sehweinskopf und Schwert;
den Letb bildet ein Fass; auf dem Kopfe
Aanen und Warfel mit Weinlanb.
Fxemplar war handscbriftich bezeich
Ein voller Mensch ist gar ein Schwein,
_, Wa kan dafir der edle Wein
Yeichen rochts unten, Feblt Bu. Pass.
oy, Weigel, Runsthat. No. 9472. Nagler, Mon, 12,
1) Bin geigettes Schwein aureinem grossen Reichs
Cornelis Anthoniszoon.
apfel mit Krei
oben,
ete. stehend. Zeichen links
Hi, 268 millim,, br. 230. Fehlt B. und
weibliche Figuren, Die mittlere auf einer
zur Seite hilt einen Todtenkopf und
gel, die andere ein Falihorn v. eine
Mit'd. Zeichen. qu. Fol. Fehlt B.
Nagler, Mon, 14. Pass. 10.
23) Die Altersstufen des mienschlichen Lebens.
Links cin Kind in der Wiege, und welter bis
rechts zum Greis bei einem offenen Grabe, worin
ein Gerippe. Diese verschiedenen Altersstufen
beftnden sich fiber einem Architekturbogen, in
dessen Mitte das jangste Gericht, dariiber
der Tod, eine Sandubr mit der ‘Aufsehrift
»Die cyte (Zeit) haltend. Andere niede
deutsche Inscbriften auf dem Bogen. Zeichen
links unten, Fehlt B, Bralliot, Table générale.
p. 705. Pass 9.
24) Allegorie auf die Verginglichkeit. Oben tber
dem Rahmen: Alle dinck heeft sinen tijt ei alle
dinck ghaet voor by dat onder den hemel is.
Eecl. fiij. Der Tod, bei dessen Kopfe Taxrvs,
zeigt einein Greis, Halbf., die Worte oben rechts:
Nascexpo mouixvn, Ein Kind legt die lin
Hand suf die Sandubr, unter der
‘rmurous +; unter der oben links betludl, Sonn
DVLOK + LYMRN + BT + DRLHCTABILB » RST OCVLI8
‘vim - gouna- necuR + x1-. Auf dem Buche
inks: coaxrrio gt RT NATYRAE RATIONALIB,
rechts: Kennisse va God Ende Redelicke
Rechts gegen oben Zefchen u. 1537.
Fol. B. 4. Rathgeber III. 174.
Es gibt Abdr. mit Buchstaben des Formschnel-
ders 3. €, u. cinem Zirkel.
25) Reiche allegorische Komposition auf 2 BIL. Die
Figuren haben niederdentsche Inschrifter
Weelde, Wee, Aermoeie, Sorgheloos, Ghemack ete.
An der Kante cines Tisches stet pouer. Unten
rechts das Zefchen des Jan Ewoutzoon und 1541,
Gheprent tot Aemstelredam aen die oude side
e kerckstraet, by iny Jat
er wonende in
2B,
Mit
igt: Tek sorgheloose
stel my ter facht ete, gr, Fol. FebltB. R. Wei-
gel, Kunstkat, 11261. Pass. 11,
Rathgeber (111, 175) besehrelbt das BL, Jedoch
gibt er kein Zeichon des Anthontszoon an.
26) Ansicht der Stadt Amsterdam in 12 BIl., dio
neben- und bereinander gelegt werden milssen.
Rechts oben Neptun mit dem Stadtwappen und
einer Tafel, vorauf: ausrempam. Oben in der
Mitte: Dje vermaerde coopstadt van Amstelredam
igheconterfeyt etc. Wrgegeven by Cornelis An-
thoniszoon schilder met oetroye der K. M. onsen
ghenadichsten Here vant selfde niet mogen
nadrucken noch vercopen binnen den tyt van ses
Jaren lanck ghedurende, eii ghedateerd vanden
‘Jare duysent vyf hondert drienveertich ete, Men
‘intse te cope in die vermaerde coopstadt van
Amstelredam after die nieuwe kerek by dé voor-
sehreven Cornelis Anthoniszoon -sehilder inde
juende hant, Daniel 5. Mane. Tekel. Phares.
Dann folgt eine schreibende Hand und das Zel-
chen mit 1544. H, 39” 6”, br. 48" 7", Felt
B. Pass 15, Nagler I. p. 282.
Im Il. Druck ist nach hant noch beigefigt:
ende nu by Jan Jansz Printdrucker. (No
J. Ph, van der Kellen.)
27) Helagerung vo
100
Vineentius Anthony.
zeigen eine Abthellung kalserlicher Relterel.
Auf einem Téfelchen: Hier leyt het groete ruiter
Jeoghereii ete, Auf den belden obern Bil. wird
die Stadt »Terwacghor von 2 Seiten beschossen.
Oben auf einer Schriftrolle: Dit is het belech
terwaenghe conterfeyt na td euen, Rechts in
der Keke das Zelchen, Zwei Kartuschen links
haben noch keino Inschriften. H. 19" 9", br.
26”, Feblt B. Pass, II. 487.
28) Belagorung der Stadt Algier. Oben in der Mitte:
De stadt van Aelgicr. Unten rechts: Dit stat van
Algier gheconterfeyt na tleuen. — Geprent
Ewouts? tlguorsnyder woenen Inden vergulden
passer Ind kerck strate tot Aemstclradam.
Oben rechts das Zelchen, darunter 1542. Fehle|
B, Holler, Handb, 2. Aufl, p. 864. Rathgeber
A 176,
29) Kaiser Karl ¥. Ganze Figur mit einem Barett
auf dem Kopfe und den Orden des goldenen
Viiesses um, In der Linken das Szepter, in der
Rechten Handsehubo, Links: Carolus quintus
fmperator max. pater patriae felix semper augu-
stus. Rechts die Krone, der Reichsadler und die
Siulen mit dem Wahlsprach Plus ultra. Links.
unten das Zeichen. ge. Fol. Fehlt B, Nagler 1.
Pass, 12. Rumobr u. Thiele, Gesch. der k.
Kupferstichsammlung zu Kopenbagen. p. 22.
30) Johann, King von Portugal, zu Pferde, nach
links. Johannes Rex Portugalio: Arabio: :
Indie, Unten das Zelchen, Im Rendo
Imprime en Anuers par moy Siluestre de Paris
Taillieur de Figures. Febit B. Pass 13, Nagler
2. Rathgeber III. 159. No. 162.
31) Christian IIT, Kénig von Dinemark.
32) Heinrich IL., Kénig von Frankreich.
Diese beiden bel Renouvier (Des Types cte.).
33) Maria, Herzogin von Jalich.
Bet Collot d’Escury, Hollands Roem in Kun-
sten en Wetenschappen ete. 1820. III. 212.
‘34—39) Die Grafen von Flandern, in 6 Bil, jedes
qu. Fol. Jedes BI. enthilt fant ganze Figuren in
Ristung, von diesen 30 Fig. stellen 4 Damen
dar. DieFolge schilesst mit Karl ¥. u, Phi
von Spanien. Zefchen auf dem 2. Bl.
ciner Hellebarte und auf dem 5. Di. rechts auf
einer Hellebarte, Ottley, Notices 8.
40—43) Andere Folge in 4 BU. von gleicher 6:
Jedes 5 ganze Figuren in Ristung enthaltend.
Zeiehen tit 1551 auf einem Schild, beinahe in
der Mitte des 2. BL., ferner rechts oben auf dem
lotzten. Ottley 9.
44) Abbildung der Adern im mensehlichen Kérper.
‘Am Fuss eines Baumes sitzt ein Mann nach
links, jedoch das Gesicht en faco. Auf seiner|
Stirn, als, Beinen, Armen und Brust, die zam
Theil entbiosst ist, siebt man die Adern, welche
durch Buchstaben angedeutet sind, In der Ecke
Jinks oben hingt an cinem Ast ein vicreckizes
‘Tifelchen mit einer 17 zelligen latetnischen Aut=
schrift in Typendruck, eine Widmung des Arztes
Ronaclus an Lambert de Ora, Kanonikus 2u
Liittich. Hechis unten das Zeichen. In zwei
Sher elnander gedruckten BU. H. 461 mili.
br. 368, Feblt B. und Pass. Wahrscheinlich ge-
bart hiorbei ein Blatt Typendruck, worauf die|
Benennung der verschiedenen Ader, die mit
den Buchstaben A-K auf der Platte bemerkt sind,
(Wfittheiung eon J. Ph, can der Kellen.)
45) Abbildung des Grabstoines des Erabischats vo
Mainz, Wiligis, mit Ua
sebrift und Silefimo cet
(1450). Rechts das neber
stehende Zeichen,miteinet
Cc ) TT extiischen Mf durante, vi
nicht vorkommt. Von Hell
* YL % — sutgetinet, von Brot un
Nagler aber bezweifelt un
{fax cin trigliches Machwork eines spitern Kinst
Jers gehalton. Dio Angabe ist allerdings fat
‘verdichtig, so dass wir Beiden Glauben seheata
4G—47) In des Ortelius Theatrum Orbis Terns
1579 ond spiteren Aufl. wird wol unser Kast
als Landkartenzetchner erwibnt. Be heist ds
sComelius Antonij, Regionum Orientainm 7)
bulam, uti titulus habet (continet autem Danis
regnum et circumiacentes regiones) excust
Francofurti ad Moenum.« — Exemplare diss
Karten, wenn sich solche exhalten haben, Sde
wir kelhe erwihnt,
4. Houbraken, De groote Schouburgh. I. ~
Katalog Winckler, — Bartsch , Peinte-in
‘veur, 1X. 152. — Sotzmann, Ueber des Ante
1531. 1819. — Fissli, Newe Zusitze. -
Bruiliot, Table générale. p. 705. — Bral
Hiot, Monogr. 2. Aufl. I. No, 2319. — Ottley
Notices. — Rathgeber, Annalen der niciet
Hindischen Malerel, II. ~ Heller, Handb. |
Kupferstichsammler, 2. Auf. p. 86
Merio, Die altkilnische Malerschule 185¢
p. 167. — Kramm, De Levens en Werken cl
— Nagler, Monogr. Ul. No, 725. —P.
vant, Peintre-Graveur. 11, 30, — Aanwit
sing der Schilderijen ete. op het Randhais
Stad Amsterdam. 1864.
W. Schmidt
fs sonst bel Anthontiz0
austen,
Amstelrodami. Idem descripsit Europam edit
‘yon Worms Abbildung der Stodt Ciin aus d.J
vier, Dos Types et des Manidres, 11. 150. ~
Anthony. Vincontius Anthony, Arehitel
| und Bildhauer in der 2weiten Hilfte des 17. Jabrt
zu Briissel, wo cr schr wabrscheinlich geb. is
Das Datum seiner Geburt haben wir nicht inde
kinnen, In den Urkunden, die seiner erwi
die Form seinos Namens sebr verschieden, ¢
heisst abwochselnd Anthoen, Anthoon, Anthoint
Anthoni, Anthony. Die letztere Form findet st!
in einem Buche, das ihm gehUrte und auf eine
Strassen-Karte der Umgebung von Brilsse! u
Liwen. Seine Eintragung in die Gilde der Quatt
Couronnés von Brilssel als Moister-Bildhaut
fand am 26. Juni 1641 statt. In dem erwihote
Buche nennt er sich Tigenieur und Geomete
8. kath, Majestit zu Briissel.
Im J. 1680 fertigte er die Pliine des Dekan
hauses der Tuchmacherzunft von Lowen, 7
welchom der Grundgtein am 2. April geles
wurde; dieses kleine Gebiiuds, jetzt zum Stalt
hause gehirig, ist noch crhalten. In demselbe
Jahre wurde ihm auch der Bau des zweiten Stock
werkes Ubertragen, welchen die Universitit 21
die alte Tuchmacherhalle, die ihr vom Liwene
Magistrat 1079 Uberlassen worden, zu setae!
Vincontins Anthony — Antiohi, 101
bexlonsen hatte. A. klimmerto sich nicht um| einer Eiche (1860), Sonnenuntergang (1861),
dea Stl des Unterbaues, der aus dem J. 1317| Friede im Thal (1866) ote.
sunt; sein Bau mit gedriickten Bogenfenstern,
ekwppelten dorisehen Pilastern und einem Gic-
tel, xigt die gew’bn lichen Zitge der Barockar-
ddiektur. Das ganze Gobiiude onthilt jotzt die
Tilothek,
Das Grabdenkmal A.’s befand sich frither im
Cor Notre-Dame des Sept-Douleurs in der
Kirche 8. Gery in Brilssel, dio jotat zerstirt ist.
Es qab dus Todesdatum des Klinstlers an, niim-
Jib den 4. April 1692 und jenes seiner Frau
‘eima Kickens. Die Inschrift lautote: p. 0.
)pulture van Vincentius | Anthony architect
eran | Johanna Kickens syne huysvrouw |
aoek van Catharina Huwaert. | Obiit ille
apis 1692 illa vero | 7 febr. 1703. | x. 1. P.
Hundschriftliche Quellen: Register der
Gide det Quatre Couronnés in Brissel im kal.
Archiv. — Handschriftl. Karto No. 2500. ebenda.
= Sammlung von Grabinschrifton der Kirche
8. Géry, im Kommunal-Archiv von Brissel.
4Van Bvon, Louvain monumental. pp. 151.
161. Daselbst auch die Abbildungen der
\eiden im Text erwihnten Gebinde.
Alex. Pinchart.
Authony. Mark Anthony, noch lebender
torieher Landschaftsmalor, zeb. 1817 2u Man-
thster. Er war zum iiratlichen Berufe bestimmt,
sg aber mit entschiedener Neigung in die
iasterische Laufbahn tiber. Seine ersten Stu-
‘es machte er unter seinem Vetter, dem Land-
kufer George Wilfred Anthony (ge
‘tAshng des Jahrh., + 1859), der in Manchester
‘ikkwar, Ubrigens durch seine Lehre und durch
wiea Unterricht mehr wirkte, als durch seine
eke, die in der gewshnlichen Weise der eng-
fieten Landschaft gehalten waren. Zu sciner
Feiteren Ausbildung ging dann A. 1834 nach
Pats, wo er bis 1840 blieb und durch die neuo|
Kolorstisch-realistische Richtung der Land-
scaftemalerei diejonigen Einfllisse empfing,
elke seine Kunst bestimmten. Durch die
Schule der Prae-Rafacliten in England, wolcho|
tisau einem gewissen Grade ihnliche Ziele ver-
, wurde or in seinen Bestrebungen noch
testickt, und trat bald in offenen Gegensatz, zu
‘erin England herrschenden Artder Landschafts-
‘ler. ‘Thm kommt es darauf an, nach intimer|
Beobachtung die Natur in ihrer realen Erschei-
‘og zu erfassen und genau so wiederzugeben,
4 thm das Spiel der Landschaft — und mit!
Vorliebe eines kleinen bescheidenen Naturaus-
‘tnittes — in den elementaren Medien von Licht
‘nd Luft das eigentlich Malerische ist. Weniger|
eknnt unter dem grossen Publikum, ist er
‘von seinen Genossen, und insbesondere
va den jtingeren sohr geschiitat, auch wegen der
Brite seiner Behandiung. Von seinen Bildern
vemnen wir: See von Killarney (1845, gekauft|
fom Prinzen Albert), Sonntagmorgen (1846),
Une au Eve (1850), Stratford am Avon (1855),
Pribling im Walde (1857), Milhlo im Schatten.
Notisen von Sidney Cotvin. .
Nach ihm gestochen:
Killarney, the lower lake. Gest. von R. Wallis,
qu. Fol. In Hall, The Royal Gallery 1840. Dann,
im Art-Journal 1870,
Wenely.
Anticel, Giovanni Battista Anticcf,
Maler von Recanati. Nach Malvasia malte or zu
seiner »Unterhaltunge unter der Anleitung des
Guereino da Cento, und es soll ihm bisweilon
gelungon sein, diesen gllicklich nachzuahmen.
Er lebte noch 1669,
s. Malvasia, Felsina Pittrice. 11. 386.
Antichl, Prospero Antichi, gen.: Pros-
pero Bresciano, Bildhaucr von Brescia,
dessen Thitigkeit in die zweite Hilfte des
16, Jahrh, fullt, Er wird dfters auch Scavezzi
genannt, nach Orlandi, welcher behauptet, dass
er aus diesom Hause stammo; doch wird or in
einer zeitgendssischen Schrift, worin sich Sticho
nach Statuen von ihm finden (s. das Verz. No. 1)
Prosporo de Antichi bezeichnet. Dies war also
wol sein Familicnname; aber er wird auf einom
Stiche, der unzweifelhaft nach einem Werke von
ihm gemacht ist, Prosper de Scavezai Brixiensis
inventor 1589 (8. Verz. No. 4) gonannt, und bis
Jjetat ist nicht aufgekliit, in welcher Bezichung
‘diese beiden Namen 2u einander stehen (Antichi
jviolleicht von seiner Beschiiftigung mit Anti-
ken),
Er scheint schon jung nach Rom gekommen
zu sein und diese Stadt nicht mebr verlassen 2
haben; die Vermuthung, dass er auch zu Brescia,
in soiner Heimat gearbeitet habe, wird sich uns
als irrig erweisen. Nach Bagliono und Orlandi
soll er die Antike feissig studirt, auch mit Ana-
tomie viel sich befasst haben, so dass seine ana-
tomischon Modelle von den gleichzeitigen Malern
viel gebraucht worden sefen. Allein was uns
von des Meisters Werken erhalten ist, bezeugt
weder ein ernstes Studiu der Antike, noch tio-
fero Formenkenntniss. Er machte soine Bild-
werke zumeist in Stuck oder Thon, bisweilen fir
den Guss, nur ausnahmswei
daher ist wenig von ihnen brig gebli
gerade scine besseren Arbeiten scheinen au
Grunde gegangen. Kleinere Statuen, weleho or
filr die Kirche 8. Eligio und die Kapelle Paolina
im Vatikan fertigte, erwarben ihm nicht gewohn-
ichen Beifall, und so kam er zu grisseren Auf-
tigen. Er hatte zuniichst flir die Kapelle Gre-
goriana in der Peterskirche das Denkmal des
Papstes Gregor's XIII. (1572—1585), unterdessen
Regicrung er tiberhaupt viel beschifftigt war,
auszufithren, wobel er den Papst segnend, umge-
ben von andern Figuren, darstelite (Abbildung
8. No. 2). Dies scheint in der That eine seiner
bossorn Arbeiten gowosen zu sein, wenigstens
102
Rusconi, das spiiter an die Stelle trat, sungltick-
lichers. Nach seinen Moilellen sind ferner unter
dor Poterskuppel dio vier Léwen aus vergoldeter
Bronze. Damals war er, wie es scheint, auch
liber Rom hinaus zu einem gowissen Ansehen
gelangt; wenigstens hatte der Bildhauer Aless.
Rossi nach seinem Modell eine Statue des hl.
Bernhard fur die Kirche S. Maria in Carrara aus-
uftthren, dio dann 1584 von ihm selbor und B:
Orsolini auf 45 Seudi geschiitzt wurde. In Roni
aber fiel ihm nach jenem Monumente Gregors
unter Sixtus V. (1585—1590) noch eine griissere
Aufgabe au: er hatteftirden Brunnen der Termini
die Kolossalstatue des Moses anzufertigen,
welche noch heutzutage an ihrem Platze erhalten
ist. Es ist geradezu cine der schlechtesten Ar-
beiten aus jener Zeit des Verfalls, und nach di
sem Werke zu schliessen, hiitte Prospero zu den
schlimmsten Kiinstlern dieser Periode gebirt,
welche sogar den Sinn fir dio allgemeinsten
Verhiiltnisse der Formen verlor. Eine Ernenc-
rung der Plastik wie der Maleref nach strengeren
Studien trat erst ctwas spiiter ein, widrend|
Prospero ganz in der Zeit der Entartung stand,
Baglione berichtet freilich, dass der Ktinstler
in jenem Werke weit hintor sich selbst und dem,
was man von ili erwartete, zurlickblieb : alle
Kenner seien erstaunt gewesen, dass er sich in|
den Verhiiltnissen und MaGen so habe irren kin-
nen. Wenn er aber hinzufligt, dies sei daher!
gekommen, weil der Meister, trotz alles Abmal
nens, darauf bestanden habe, den Marmor liegend
zm arbeiten, 80 beweist er damit nur, wie ticf
damals in der Plastik das Verstiindniss und das
Kénnen gesunken war. — Aus dem, was Pros
pero zu leisten vermochte, ergibt sich schon,
dass dio Verinuthung von Lokalschriftstellern
Uber Brescia, der Ktinstlor. soi mit Raffactlo da|
Brescia an den Relicf-Ornamenten in Marmor in|
dor Kircho 8. Marin dei Miracoli dasolbst be-
schiftigt gewosen, sicher unbegriindet ist. Zu
einer solchen Arbeit, die noch in Zeichnung und|
Ausfthrung den besten Geschmack der Hoch-|
renaissance zeigt, wiire er gar nicht befiihigt
gewesen. Ebsnso zweifelhaft bleibt die Angabe,
dass die Statue des hl. Lorenz an der Fassade
von 8. Lorenzo von seiner Hand sel
Wie Baglione berichtet, ging der Mistorfolg|
seines Moses dem Kilustler so zu Herzen, dass
cr seitdem tief bektimmert war, und bald gebro-
chenen Muthes starb, Wahracheinlich unt oder
bald nach 1590, da er noch Statuen zu dem
Katafalk Sixtus’ V. (+ 1590) geliefert hat. Auch
Rossi (s. dic Literatur) nennt dieses Todesjahr,
und fuigt binzu, dass der Meister nur ein Alter|
‘von 28 Jahren erveicht habe. Letztercs aber ist
nach MaGgabe dessen, was er gemacht haben soll,
nicht wol anzunebmen.
Der Meister ist nicht zu verwechsoIn mit einem
Maler Prospero Bresciano, der zu Venedig gear-
beitet hat (s. Prospero).
‘Nach ihm gestochen :
1) 12 BIL plastische Figuren anf Piedestalen
Gest. von Franc. Villamena. Mit der Ber
Prosper Brix. In. und Prosper, Bri, In. kl. Fol.
2) Denkmal des Papstes Gregor's XII. in der
pelle Gregoriana in der Peterskirche. Gest.
Villamena mit Th. Cruger nach Lanfrancss
Zeichnang. 1501. qu. Fol
4) Papst Sixtus ¥., auf cinem Kisten kntend, sit
Sixtus V. P. M, — Prosper de Scavezzi Brixies-
sis inventor. 1589. Fol. Das inventor bezeict-
net offenbar nur den Bildbauer, der die Statve
gemacht hat, und es ist daher irrthiimlich, den
Prospero, wie man gewollt bat, fUr den Radin:
zu halten. Das malerisch ausgefahrte Blatt zeigt
cine im Radiren sche geibte Hand an.
5) Grabmal Grogor’s XII. Gest. von Girol. Frezza.
5. Rossi, Elogi tstorict de Bresclant iMustri
Brescia 1620. p. 515. — Baglione, Le Vite
do’ Pittori. pp. 40. 41. — Orlandi, Abece-
dario Pittorco. Unter Prospero. — Mariette,
Abecedario. Unter Antichi.— Ohizzola, Le
Pitture © Sculture di Brescia. pp. 61. 92. —
Cicognara, Storia della Seultura, IN. 31. —
mpori, Gli Artisti ete. negli Stati Estens.
nter Anticbi. — Perkins, Italian Sculptors
P. 235.
Antichlo, Pietro Antichio, Maler von
Vonodig um 1745. Er findet sich lediglich genanot
1s Maler des Bildnisses eines Stefano Venezzs
in der Sammlung diescr Familie zu Rovigo:
doch erwihnt ihn meines Wissens keiner der
Venezianischen Lokalschriftsteller, auch nicht
Zanctti und Moschini. Ist also der Name richtig,
so war der Kiinstler wonigstens nicht in Venedig
ig.
s. Bartoli, Le Pitture ete, di Rovigo. pp. 264
265.
Antichissimo, Guido Antichissimo, s
Guido.
Anticho. Andrea Anticho auch Antiquo,
Zeichner und Holzschnitzer des 16. Jahrh., geb.
zu Montona in Istrien. Er lebte grisstentheils
{in Italien, zumeist in Rom, wo er sich als Geist-
licher nebon Zeichnen und Holzschneiden wabr-
seheinlich auch mit Musik beschiftigte, da er
der Erste war, der dic Musiknoten filr Orgel in
Holz 2u schneiden und 2u drucken anfing. Weger
dieser Erfindung erhielt er vom Papst Leo X. iz
J. 1517 ein besonderes Privilegium auf 15 Jahre.
in welchem der Papst unter Anderem Folgendes
anfllbrt: >Cum itaque tu primus formis tui
excusas propediem editurus sis organi intabula.
turas, opus tum utile et necessarium omnibus qu
co artis genere dilectantur, tum etiam nova m
et nunquam antea nostra tempestate
impressum etc. Dieses Privilogium lies A
in seinem Werke: Frottole intabulate di sonar
organi. Libr. I. Impresso in Roma da Andree
Anticho
.btecho di Montona chierico 1517 abdrucken. In
‘easelben Werke befindet sich von dem Ktlnst-
‘rein Bild in Holz gestochon, das cin sitzendes
Miichen auf der Cymbel spictend darsteltt thr
semiber steht eine Frau mit dem offenon No-
beabuche.
/Stancovich, Blografia degli uomini distintt
dell Istria, IM, 101. — Kukuljevié, Slovnik
tnjetntkab jugoslavenskih,
7 Kukuljevié.
dnticone. Giovanni Battista Anticone,
Miristummaler namentlich von Bildnissen zu
Napel in der ersten Hiilfte des 17. Jahrh. Do-
siski hebt ihn unter den Miniaturmalern jener
‘Et, deren es zu Neapel nicht wonige gogeben:
hie, die aber nattirlich in den Kirchen nicht
erieten und daher wenig bekannt scien, nebst!
tigen Anderen als hervorragend heraus. Von
éea Rafe der Sofonisbe Anguisciola angezogen
‘gab sich A. nach Palermo und bildete sich
‘albst unter ihrer Anleitung in seinem Fache
1s. Er soll dann fllr »verschiodene Flirsten in
‘lieu thitig gewesen sein. Von seinen Werken
tent Dominici zwei Kleine Halbfigilrehon der|
4M. Petrus und Paul in dem Hause Valetta, dann
Nyuphen mit Satyren in einer Landschaft bei
(ea rinzen Montesarchio und einige Halbfguren
det Madonna bei dem Herzog Maddatoni. Nach-
weshare Bilder des Ktinstlers scheinen nicht|
cttalten,
4B. de Dominici Vite del Pittorl ete. Napo-
eal 11, 392,
nidotos. An tidotos, Maler um 350—330
¥.bildet als Schiller des bertiimten Euphr
er and Lehrer des nicht minder beriihmten
Nikissein nicht unwichtigesGlied der durchNiko-
auchos begrtindeten thebanisch-attischen Maler-
‘tule, Pinius, dem allein wir unsere Nachrich-
‘eo ther ihn verdanken (xxxv, 130), nennt i
hedestender durch Sorgfalt als durch Mam
‘tigkeit und streng oder ernst im Kolorit (ip
‘iigentior quam numerosior et in coloribus
‘verus), und fithrt von ihm an: einen Kiimpfer
sitdemSchilde in Athen, einen Ringer und einen
8 gerhmten Trompeter: Werke, bei
‘sen es nicht sowol auf Tiefe geistixer Auffas
f eine realistische Darstellung phi
‘Thitigkeiten und Krifte ankam. Wie
‘ich bierin eine Verwandtschatt mit der realisti-
scten Richtung seines Lehrers Euphranor offen-
‘ur, s0 erinnert die Bemerkung ber die Farben
Aristides, don Lehrer des Euphranor, an dem
tite gewisse Hiirte der Farbe gotadelt wurde.
4, Brann,
Antigenes, s, Acklidas.
Antigna, Jean Piorro Alexandre An-
tigna, franzisischer Maler, aus der neueren
ralistischen Richtung hervorgegangen, Schiiler
ooP. Delaroche, geb. 2u Orléans den 7. Mira
S17. Nachdem er mit cinigon religitsen Bildern
Anton.
nen, that er sich suniichst in einer besonderen
Gattung hervor, die namentlich nach 1848 in
Frankreich beliebt wurde, in dem Sittenbilde
niimlich, welches das kiimmerliche Dasein der
nioderen Stiinde unter schweren Schicksalsschli-
gen oder vernichtenden Zufillen behandelt. Der-
artigo Gegenstiinde wusste A. durch heftig er-
regten Ausdruck und die Lebendigkeit einer der
Natur abgesehenen Bewegung wirksam zu schil-
dern; allein in solchen Bildern ist die Durch-
bildung der Form wie des Details vernachliissigt,
/das Kolorit durch seinen schweren erdigen oder
Iehmigen Ton unerfroulich. Im Grunde entspricht
[diese Behandlung der ntichternen und trostlosen
Auffassung. Ocfters treten solche Darstellungen
in lebensgrossen Figuren auf und erinnern dann
an die bedenkliche Rolle, welche neuerdings der
vierte Stand spielt. Die soziale Frage der Zeit
Klingt hier an, und von Tendenz sind dieso Bil-
der, auch wo eine vorwiegend ktinstlerische Wir-
kung gewollt war, nicht frei zu sprechen. Von
Jdieser Art heben wir hervor: Der Sturm (1845,
Museum in Avignon); Der Blitz, cine Mutter
mit ihren Kindern in iingstlichem Entsetzen ber
das Wotter, das ganz in der Nihe ibror diirfti-
gen Mansarde einzuschlagen scheint ; DieFeuers-
brunst, cine Familie wieder in elender Dach-
kammer bei ausbrechendem Feuer, ihre Habse-
ligkeiten cusammenraffend (1851, im Luxe -
bourg); Ucberschwemmungsszene, Bauers-
loute, veraweifelnd an dem Dache ihres Hitus-
chens, das die angeschwollene Loire fast ganz,
tiberflutet; Familie auf der Wanderung, auf
dem Felde unter einem diisteren Himmel, um
den Vater im stumpfen Schmerz. sich dringend,
da eben am Karen, der offenbar all’ ihr Gut
Dirgt, der Gaul todt zusammengesunken (1855);
Szene aus dem Bilrgerkriege (1859, im Museum
von Bordeaux). Auch einen Besuch des Kai-
sors in Angers wihrend der Ucberschwemmung
von 1856 hat der Kitnstler dargestellt (1857, im
Musoum von Angers). Abstossender ist frei-
lich noch, wenn der Maler aus dem tiglichen
Leben der niederen Klassen die Sitton und
Gewohnheiten eines verkommenen Proletariats
schildert, wie z. B. eine scheussliche Alte, welche
an einer Strassenecke gicrig in den Taschen
eines noch nmerwachsonen Mildchens sucht, das
mit der Geige fiir die Megiire betteln gegangen,
wobei natiirlich der Gedanko an die spitere Zu-
kunft des armen Geschiipfes mit erregt wird
hier ist die Kunst geradezu auf Abwegen
(s. Vers. der Stiche No. 20).
Ansprechender dagegen sind jeno Bilder, da-
rin sich A. die harmlosere Seite des Volkslebens
/— woau or gorn die naturwitchsigen Figuren dor
Bretonen wihlt — zum Vorwurf nimmt; hier
wird er auch in der Behandlung freier, im Ko-
lorit lichter. Dahin gehUren insbesondere seine
Darstellungen aus dem Kinderlehen: inimer
Volkskinder, bald mit Feldblumen geschtalickt
‘ud grossen Aktfiguren seine Laufbahn begon-
und lustig durch die Felder springend, bald um
den Supponnapf versammelt, oder ein kleines
Bauernmiidehen, das an sonnigem Nittago
Grase schliift. Freilich hat er auch Kinder ge-
malt, denen das Elend die Ziige gealtert, die
‘Wangen abgemagert hat. Vergl. auch Verz. der
Stiche No. 10—14,
Doch ist A. bei dicsen Stoffen nicht. immer
goblieben; seit Anfang der sechziger Jahre hat|
er sich mehr und mehr den Gegenstiinden einer |
heiteren und anmuthigen Welt oder auch
prosai:
don. Von dor ersteron Art ist scine Serenade:
Drei blithende spanische Bauernmidehen in ihrer
Sonntagstracht, hinter einem Vorhang lauschend,
durch den das Sonnenlicht schimmert (1866,
8. Verz, der Stiche No. §). Der aweiten Art das
scltsame Bild Le Cauchemar, eine nackte schla-
fende Frauengestalt von vollen Formen, in de-
ren schwellendes Fleisch ein braunrother Satan
seinen Arm stemmt. Man sicht, worauf es hier
abgeziclt ist: das Nackto soll wirken, dor Kon-
trast diese Wirkung noch verstiirken und doch
auch der Geist durch cino pikanto Situation be-
schifftigt werden. Die Bilder dieser zweiten
Epoche. sind in der Form mehr durchgebildet,
als die friiheren, auch heller und wiirmer im
‘Ton; aber der Maler hat in ihnen an Charakter
verloren, was er an Reiz etwa gewonnen hat.
8. J. Meyer, Geschichto der modernen franzisl-
schen Malerel. pp. 632—634, — Bellier de
Va Chavignerio, Dictionnaire, woselbst das
Verzelchniss soinér seit 1841 ausgestellten
Werke.
Nach ihm gestochon, lithographirt und
photographirt
1) Bonheur. Hine junge Frau im Wochenbett; bei
ihr der Mann und dic Schwicgermuttor. 5 Figu-
ren, Gest. von F. A. Ledoux. Fol. max. Oben
abgerundet.
2) AiMiction, Vater, Mutter und Geschwister bo-
trauern oin gestorbenos Kind. 7 Figuren. Gest
von F. A. Ledoux. Fol. max., oben abgerun-|
det. Seitenstiick zu dem vorhergehenden. Im
Unterrande eines joden der beiden Bil.: der
Titel, awel franzdsische Bibelspriiche und die
YVerlagsadresson von Goupil. Beide BIL. sind|
chentalls als Seitenstiicke photographirt in der
bei domselben Verleger erschienenen Galerie
photographique, No. 850 und 851. April 1870.
Fol.
3) Voila les Bleus! Episode aus dom franziisischen
Rirgerkriege in der Vendée. 6 Figuren. Galerie
photographigue, No. G34. Verlag von Goupil.
1868. qu. Fol.
4) Une Tache de sang. Zigeunerszene in oince:
Felsongrotte. 9 Figuren, Galerie photographique,
No, 935. Verlag von Goupil. 1870, qu. Fol.
3) Lnspiration. Bin Junger Mann, halbe Figur,
vor einem Tisch sitzend und mit'Sehreiben bo-
Oval. Galerie photographique, No. 411.
Fol. — Musée Goupil et Cie, No. 727. 8
6) Paquerette. Bin juny nem
Sopha sitzend and die His
J. P, Alexandre Antigna.
tend. Galerie photographique, No. 489. 194
Fol. — Musée Gonpil et Cie, No. 742. 8.
7) Aus Ecoutes. Zwei junge Madchen im Wald
sie schefnen eben aus dem Bade xa komm
der in dasselbe hineinstelgen zu wollen
hhorehen auf ein verdichtiges Gerdusch. Gale
photographique, No. 503. Fol. — Goupil et 6
No. 808. 8.
8) Pendant la Sérénade, Drei spanische Madch,
‘an cinem Fenster. Galerie photographiqa
No. 458. 1867. Fol. — Musée Goupil et @
No, 836. 8.
9) Servante aragonaise. Ein Dienstmidchen, wt
ches einen Prasentirtoller mit erfrischendem Gj
{eink ust, Galerie photograpbiqne, No, Sif
1867. Fol. — Musée Goupil et Cie, No. 765.
10) Ave Maria! Ein Kleines bretagnisches Midchet
halbe Figur, mit gefaltenen Hinden betew’
Gest. in Aquatintamanier von Amédée und Ba
séne Varin. Verlag von Goupil, April 10
gr. Fol. Photographirt im Musée Goupil et C#
No, 1013. 8.
11) La Souris. Ein juiges Midchen und ein jor
ger Bursch aus der Bretagne betrachten licbeln
eine Maus, die an einer Mausefalle angebunde
{sts dancben oin zusehendos Kind. Galerie ph
tographique, No. 936. 1870. qu. Fol.
12) Loin du pays. Ein barflissiger funger Bavere-
‘bursche aus der Bretagne, am Fussgestell eit
abgebrochenen Sinle stehond, hilt mit der roc-
ten Hand seinen Hut hin und bittet um cit
Almosen. Lithographitt von Pirodon. gr. Fo
13) Seulo au village, Ein barftissiges junges Hic-
tenmadchen aus der Bretagne, in armalicher, 27-
rissener Kleldung, dle Schafo auf dem Felde
hitond; slo steht am Fuse eines Baumes und
stiitzt sich mit belden Hinden auf einen Stock
Lithographirt von Pirodon. gr. Fol. Seiten-
stick zu dem Vorhergohenden, Auf Jedem Dl.
unten, rechts: zwet Verse aus Gedichten vor
Brizoux.
14) Le Dimanche des Rameaux. Ein Kleines Mid~
chon bietet Buchsbaumbischel feil, womlt fhe
Schiirze angefillt ist. Lithographirt_vou Pite-
don. Verlag von G. Naissant. 1865. gr. Fol
Photographirt bel demselben Verleger. Fel. In
Holz geschnitten von Boctze1 fiir das Albus,
betitelt: Le Salon, No. 49 (Paris, au Burcau de
Ia Gazette des Beaux-Arts, 1865). kl. qu. Fo
theuse de Cancale. Eine vom Fischen hei
dio; sto trigt mit dt
einen Hand ibre Holzschuhe und mit der ande-
ren einen Kasten auf ihrer Schulter. Musée
Goupil et Cie. No. 872. 8.
16) Bohémienne. Kin an der Erde sitzendes Wel
1nes Madchen, die linke Hand anf einen nebea
ihr stchenden Korb gostitzt, Lithographitt ve?
Pirodon. 1853. Fol. ‘
17) Bohémicnne. Kin junges Madchen mit eines
Bichkitzchen auf der rechten Schulter, vor elne®
Gemiuer stehend, Lithographirt von Pirodo0-
Fol.
18) Loin du Monde, Hin junges Madchen, in 2"
Tumpter Kleidung, schlaft auf einer Stren neten
inet Ziego, die an einen Pfahl gebanden ist
Lithographirt von Pirodon, Platte No. 40
Sxmmlang mit dam Tia: Le Salon (Pars, cet
F. Sartorius. 1860). Fol.
19) Ramasseuses de bois, Zwel Kleine Midehen
Antigna _—
Antigonos. 105
fesen zor Winterzolt dirres Holz im Walde.
Lithographirt von A. Gilbert. Fol.
20) Métance. Eine sitzende alte Frau, mit einer
‘Kricke aur threm Schooss, untersucht die Roek-
tasche eines sor ihr stohenden Kleinen
chens, welches in der einen Hand eine Vielino,
Jn der anderen den Streiehbogen hilt und der
mlsstrauischen Alten fhren Unterhalt mit Vio-
Jinspielen ant det Strasso verdienen ma:
graphirt von A. Gilbert (Salon, 185
21) LOnage. Zwel junge Madchen , die
Gewitter sich bange an elnander
Hialbe Fig. Gest. in Agoatintamanier von Amé
ge und Fugine Varin, Goupil, Paris ler Avril
1872. Fol
22) A quoi tient PAmour. Baverbursche und Bauer-
midchen der Bretagno; ersterer, mit einer Heu-
gabel in der Linken, kniet vor soiner Geliobten,
‘ie cine Komgarbe im SchooB hat. Aquatinta-
Blatt von Paul Girardet. Goupll, Paris te" Avril
1872. Fol. max.
E, Kottof.
Antignotos. Antignotos, Bildhauer. In
vei athenischen Inschriften wird er als Kilnst-
ler einer Statue des Kotys (IV) und einer ande-
rea des Rhaskuporis (II) aus der Zeit des Augu-
stus genannt; vergl. Brunn, Ktinstlorgosch. 1.
533. Wahracheinlich ist er derselbe Kunstler,
den Plinius xxx1v. 86 unter den Portriitbild-
vern und wegen der Statue eines Perixyomenos,
4h. eines mit der Striegel sich schabenden
Athleten, anfilhrt. Ueber die ihm gleichfalls bei-
selegten Statuon der ‘Tyrannenmirder 8. unter
Rritios,
H. Brunn.
Antigonos. Antigonos, Bildhauer und
Kustschriftsteller. Plinius zitirt ihn unter den
Quellen des 33. und 34. Buches wegen cincs
Werkes tber Torentik. Ein Urtheil ber Par-
thasios (xxXv. 68) stammt dagegen aus cinor
Sciwift tiber die Maler, deren Bedeutung aus
ciner Erwithnung boi Diogenos Laértius (vit.
189), sowie daraus hervorgeht, dass sie den Pe-
riegeten Polemon zu einer Gegen- oder Engiin-
sungsschrift veranlasste (vergl. Preller, Pole-
uonis fragm. p. 97). Die wichtigste Nachricht
‘her ihn findet sich indessen in der folgenden
Stelle de Plinius (xxxty. 84), welcho hier in
seiterem Zusammenhange zu bebandeln ist:
‘Mebrere Klinstler stellten die Kiimpfo des At-
‘alos und Eumenes gegen die Gallier (Galater)
dar: Isigonos, Phyromachos, Stratonikos, An-
tigonos, der auch Blicher tiber seine Kunst}
schriebe. Die Siege Attalos' I. dber die Gallicr,
in Folge deren er den Kinigstite! annahm, fallen
in dio ersto Periode soinor langon Regicrung
awischen 239 und 220 v. Chr.), die Kiimpfo sot-
ues Nachfolgers Eumenes Il. in die J. 168—166
¥. Chr. (vergl. Meier in Ersch und Gruber's Ag.
Eneyelop, ILL. 16. p. 958; Urlichs in den Jahrb.
fiir Philol. 69. p. 383). Da von dtm genannten
Kiinstlern Phyromachos sicher in dje Zeit des
Attalos gebiirt und in diesclbe auch Antigonos
ta setaon ist, indom er vor Polemon schrieb, 60
Meyer, Ktsttler-Lexikon. 1,
{st os wonig wabricheinlich, dass dio an erster
‘und dritter Stelle angefithrten erst unter Eume-
nes lebten. Es scheint vielmehr, dass Plinius
nur die vier Grinder und Hauptvertreter einer
Kunstschule anflthrte, welche unter Attalus in
Pergamum zu hohem Ansehen gelangto, wenn
auch ihre Thitigkeit noch unter Eumonos fort-
dauerte.
Die von Plinius nicht nher bezeichnete Be-
deutung dieser Schule lernen wir aus einer Retho
| noch erhaltener Kunstwerke kennen, welche sich
mit hinlinglicher Sicherheit anf dieselbe zurttck~
fithren lassen. In dem sogenannten sterbenden
Fochter des kapitolinischen Musoums orkannto
schon Nibby einen Gallier (Effemeridi letter. i
Roma 1821, Aprile, p. 498qq. Abgebildet z. B.
bei Miller und Oesterley, Denkm. alt. Kunst. I
48, 217; vergl. Handb. §. 157, 2). Von iusseren
Attributen bezeichnen ihn die gallische Torques
um den Hats, der lingliche, nicht breite Schild,
sowie das auf demselben legende Attribut
(vergl. Bullet. archéol. de I’ Athenacum francais.
IT, 1856, No. 6). Sodann stimmt mit den Schil-
derungen bei Diodor (v. 28sqq.) und Pausanias
(x. 198qq.) die hohe, miichtige Statur, das saf-
tige und kriftige Floisch und die derbere Haut,
wie sie sich unter dem Einflusse eines nordischen
Klimas bildet. Besonders charaktoristisch ist
ferner die Bildung des Hares, das von Natur
derb, durch fortwithrenden Gobrauch einer Salbo
noch dicker und struppig wie eine Pferdemihne
gemacht, und von der Stirn itber Scheitel und
Nacken gestrichen wurde, wie man es bei Sa-
tym und Panen sah. Withrend sodann der Bart
theils ganz goschoren, theils in milssiger Fitlle
bewahrt wurde, war es bei den Vornchmen Sitte,
nur den Schnurebart, diesen aber voll und lang
mu tragen, dass davon der Mund ganz. bodeckt
erschien. "Endlich bezeichnet den nordisehen
Barbaron der ausgeprigte Rassontypus des
Kopfes, bosonders die eingedritckte Naso und
dig. horvortrotenden Backenknochen. — Dio
gloichen Eigenthitmlichkeiten nebst villiger
Uebereinstimmung in Bezug auf Stilistik, ‘Tech~
ik, ja selbst auf die Qualitit, des Marmors fin-
den ‘sich an der unter dem Namen Arrin und
Paetus bekannten Gruppe in Villa Ludovisi, in
welcher frithor auch der sterbende Fechter auf-
gestellt war (abgebildet bei Muller a. a. 0. 218).
Nach dem Vorgange Visconti’s (Op. var. 1v. 326)
jerkliirte sie Raoul Rochette (Bull. de Férussae
1830, xv. 3655qq.) fiir einen Gallier, weleher,
um der Schmach der Gefangenschaft mu ent-
gohon, zuorst sein Woib und dann sich selbst
tiidtet, wie Achnliches von Pausanias tiber dio
Niederlage der Gallier bei Delphi berichtot wird.
Beide Werke tragen durehaus das Gepriigo grio-
chischer Originalarbeiten; dass sie aber wirklich
der Zeit des Attalos angehiiron, wird durch eine
neuerliche Entdeckung bestitigt. Pausanias be-
tichtet (1. 25, 2): »An der siidlichen Maucr (dor
Alcropolis zu Athen) stehen der Kampf der Gi-
“4
106
ganton, dic cinst in der Gegend von Thrakien|
und dem Isthmos von Pallene wobnten, die
Schlacht der Athener gegen dio Amazonen, der
Sieg bei Marathon Uber die Meder und die Nie-
derlage der Gulater in Mysion: Weihgeschenke
des Attalos, siimmtlich im MaGverhiiltniss von
etwa zwei Ellen (écov ce bio ryziv Exasten)e,
Ueber diese Werke war bis vor wenigen Jahren,
s0 wenig bekannt, dass sogar darliber gestritten|
wurde, ob es sich um statuarische Gruppen oder|
Reliefs handle (vgl. Schubart in den Jahrb. f.
Philol. 87, p. 301 ff.). Bei den Ausgrabungen an
Ort und Stelle hatten sich keine Reste gefunden.
Sie miissen vielmehr nach der Zeit des Pausa-
nias von Athen nach Rom versetat worden sein,
wo cin Theil schon im Anfange des 16. Jahrh.
wieder entdeckt worden ist, ohne dass man die Be-
doutung erkannt hiitte. Jetztsind wenigstens acht,
Statuen als Bestandtheile dieser Gruppen sicher
nachgewiesen und, da die iilteren Abbildungen|
durchaus ungentigend sind, in neuen guten Sti-|
chen publizirt worden : Monum. dell’ Instit. arch.
ax, Tay. x1x—xxt, mit Text von Brunn in den
Annali 1870. pp. 202—323 (vergl. Friedorichs,
Bausteine, p. 322; Overbeck, Gesch. der gri
Plastik, 2. Aud. 1. p. 176). Es sind aus Gruppo
1) Ein todter Gigant, im Museum von Neapel;
Il) Eine todte Amazone, ebenda; IIT) Ein beklei-
deter todter und cin auf's Knie gesunkener und
sich noch vertheidigendor nacktor Perser, eben-
da und im Vatikan ; auserdem wahrschelnlich ein
dom letztoren naheverwandter, aber bekleidetor
bei Adam, Recueil de sculptures antiques. 1754.
pl. 32-33; endlich IV) aus der Galliergruppo ein
todter Jtingling, einnackterriickwiirts niederstitr-
zender Jtingling und ein auf das Koie gesunkoner,
sich vertheidigonder, mit Tunika bekleideter
nn, siimmtlich in der Sammlung der Markus-
bibliothek zu Venedig; ein Sterbender, in vor-
gerlickterem Alter, in der ganzen Stellung dem
sterbenden Fechter von der Gegenseite ziemlich
genau entsprechend, im Muscum zu Neapel; end-
lich aller Wahrscheinlichkeit nach ein auf's Knie
gesunkener und sich vertheidigender verwunde-
ter Jtingling im Museum von St. Germain bei
Paris (Clarac, Mus. de Sculpt, 280, 2151). In die-
selbe Reihe wenn auch nur als spiite Kopien, go-
hdren drei kleine Bronzen im britischen Mu-
seum, zwei Gallier und cine Amazone. Ucber
einige andere Figuren, die zu diesen Gruppen
oder allgomeiner zur pergamonischen Schulo in
mehr oder minder direkter Bezichung zu stehen
scheinen, sind noch genauere Untersuchungen
im Einzeinen anzustellen; vergl. Brunn a. a. 0.
Nur Zufall ist es, dass dio bishor nachgewicse-
nen Statuen in allen vier Gruppen der Parte
dor Unterliegenden angehiron. Dass urspriing-
lich auch die Sieger nicht feblten, wird dureh
eine Notiz. boi Plutarch (Anton. 60) verblirgt,
dor zufolge die Statue des Dionysos durch einen
Sturm von der Akropolis, also wol von der Hihe
ihrer Zinnen, in das Theater des Gottes herab-
gostilrat wurdo. Bedenken wir nun, dass allein
von den Galliern uns fllnf erhalten sind, welche
gowiss doch nur einen Theil der cinst vorhande-
nen Gruppe ausmachen, so ergibt eine Berech-
nung auf dieser Grundlage, dass die vier Grup-
von cinem Umfange bilden mussten, wie uns
kaum ein anderer aus dem Alterthume be-
kannt ist.
Die erhaltenen Figuren, welche in thren bei
antiken Skulpturen nicht’ eben hiufigen Ver-
hiltnissen von etwa */s Lebensgriisse dem von
Pausanias angegobenen MaBe von zwei Ellen
sehr wol entsprechen, stimmen mit dem sterben-
don Fechter und der ludovisischen Gruppe in
Matorial, ‘Technik und klinstlerischer Auffas-
sung villig tiberein, s0 dass sie unbedingt einer
und derselben Kunstschule angehtren; und wenn
auch zuzugeben ist, dass sic in der vollen Hi
monic der Durchfiihrung hinter ihnen zurtick-
stehen, 0 lassen sie sich doch in keiner Weise
mit rimischer Kopistenarbeit verwechselu. Viel-
mehr erkliren sich die an thnen bemerkbaren
Mingel, wie kleine Febler in don Proportionen,
h. [eine gewisse Hirte und Magerkeit in der Aus-
filhrung, am cinfachsten durch die Annahme,
dass sie verkleinerte Wiederholungen eines noch
grossartigoron, voraussichtlich in Porgamum er-
richteten Siogesitenkmals sind, welche Attalos
wahrecheinlich aus Anlass soines Besuches in
Athon um 200 v. Chr. flir seine Bundesgenossen
anfertigen liess, und zwar, wenn auch unter Lei-
tung der Meister der pergamenischen Schule,
doch wol nur von deren Schiilern und Gehtilfen.
Wilhrend nun in Athen die vier Gruppen einfach
neben einander aufgestellt gewesen zu sein
scheinon, darf wol angenommen werden, dass
ihre Vorbilder sich riumlich, wie der Idee nach
zu ciner hihoren Einheit zusammengeschlos-
sen haben werden. Die Vierzahl der Gruppen
weist uns auf eino Vertheilung an vier Seiten
eines architektonischen Monumentes hin; und
vortreffiich entsprechen sich ctwa auf Vor-
der- und Riickseite die Giganten und Gallier,
sowol iussorlich durch ihre vorwiogende Nackt-
heit, wie durch den Charakter roher und unge-
bindigter Naturkraft und Wildhoit, withread
‘die Amazonen und die Meder auf den Nebensci-
ten sich als Asiaton und in vollerer Bokleidung
gegentiberstehen. Wie aber dic hellenischen
Gétter dic wildon Erdonstbno bowiltigon , “so
bekiimpfen die Hellenen stets siegrefch das Bar-
barenthum , von der iltesten Zeit der Amazonen
bis zu den Zeiten des Attalos, dessen Siege tiber
dic Gallier durch das Ganze verhorrlicht worden.
Eine genauere Betrachtung der atheniensischen
Statuon zeigt nun, dass diesclben fir cine sehr
niedrige Aufstellung berechnet waren. Wenn
sic aber, wie Pausanias berichtet, an der Mauer
standen, die von Plutarch erwiihnte Bacchus-
statue aber, damit sie vom Sturm herabgestiirat
werden konnte, sich auf der Mauer oder deren
Antigonos.
107
Zinnen befinden musste, so milssen wir daraus;
folgern, dass die Gruppen urspriinglich filr eine
staffelfOrmige Aufstellung bestimmt waren, etwa
in der Weise, dass dio Sieger einen htheron
Platz als die Besiegten einnabmen. Das Auf-
fallige einer solehen Anordnung mildert sich bei
einem Blick auf die Entwickelung der dekorati-
ven Kunst um die Zeit Alexander's d. Gr., wie
sie in Mausoleen und besonders in manchen
Prachtaulagen flir temporiire Zwecke sich zeigt,
lenen namentlich der Seheiterhaufen des
tion (Diodor. xvi. 114) ein Beispiel fiir
terrassenfrmigen Aufbau bietet. Fragen wir
wan, ob sich von einem solchen grossartigen
Siegesdenkmale, wie es hier vorausgesetzt
varde, nicht noch anderweitige Nachrichten er-
isiten haben, so bietet sich eine Stelle des Am-
pelius dar, cines Schriftstellers friihestens aus
der Zeit der Antonine, der in seinem Liber me-
¢. § unter anderen Merkwiirdigkeiten
erwant : »in 'ergamum einen grossen marmornen
Altar, 40 Fuss hoch, mit grossartigen Skulptu-
tens. ‘Offenbar fst dies derselbe, welchen Pau-
tanias (v. 13. 8) als aus der Asche der Opfer-
thiere erbaut anfulbrt, der aber ebenso wie der
grosse Aschenaltar des Zeus 2u Olympia, mit
welehem er verzlichen wird, wenigstens unten
cine Steinbekleidung gehabt haben wird. Der
Zeusaltar bestand bei einer Gesammthihe von
‘2 Puss aus einer unteren Terrasse und dem auf
derselben errichteten kleineron Opferheerd, bei-
‘Treppenanlagen; der pergamenische
ich bei seiner griisseron Hohe in moh-
ere Terrassen gliedern. Wie hier auf den vier
Seiten die vier Gruppen im Einzelnen geordnet
fein mochton, lisst sich freilich nicht mehr be-
stimmen. Dass sic aber wirklich an diesem Al-
tar angebracht waren, darf man mit Zuversicht
aus dem Zusatze des Ampelius schliessen: »con-
‘inet autem Gigantomachiame. Er nennt aller-
dings nur die Gigantenmachic, aber gorade dic
Gruppe, welche der Idee nach den vornchmsten
Piatz an der Vorderscite cinnehmen musste (vgl.
Ball. dell’ Inst. 1871. p. 28). So darf dieser Al-
tar, bei dem tibrigens an einen ziemlich gleich-
zeitig von Hieron II. in Syrakus errichteten
Diodor. xv. 83; vergl. Serradifaleo, Ant. d. Si
cilia 1v. 146) erinnert werden mag, ‘als eins der
grossartigsten Monumente der Diadochenzeit be-
trachtet werden, in welchem die auf Glanz und
konigliche Pracht gerichtete dekorative Kunst
eben dieser Zeit einen besonders sprechenden
Ausdruck gefunden hatte.
Die Stellung der pergamenischen Schule in
der inneren Entwickelung der Kunstgeschichte,
wie sie uns in den erhaltenen Werken entgegen-
tritt (vergl. Brunn, Gesch. d. griech. Ktinstler. 1.
4H4ff;, ist wesentlich bedingt durch die ihr ge-
stellte Aufgabe. Dic Grundidee des Ganzen der
vier Gruppen crinnert allerdings an das alte
Grundthema vom Gegensatz zwischen Hellenen-
und Barbarenthum , wie er sich nicht nur in der
Literatur, z. B. bei Herodot, sondern auch in
der Kunst schon in der polygnotischen Schule
dei der Auswahl der Gemiilde in der Poikile zu
Athen ausspricht. Aber in der Behandlung die-
ses Thema’s tritt jetzt ein wesentlich neues Mo-
ment dadurch ein, dass hier ruerst in sta-
tuarischen Bildungen Barbarenkimpfe aus der
unmittelbarsten Gegenwart in lebendiger An-
schaulichkeit dem Auge vorgeflthrt werden soll-
ton. Dio griechische Plastik hatte bis nach der
Zeit Alexander's einen tiberwiegend idealen
Charakter bewabrt, aber auch den Kreis der
idealen” Anschauungen des Griechenthums in
ihren Darstellungen ziemlich erschipft. Die neue
Aufgabe verlangte ein weit stirkeres Betonen
des realen Elementes: es gentigte nicht mehr,
die Barbaren, welche dureh den Schrecken ihrer
Erscheinung noch in aller Gediichtniss lebton,
nur fiusserlich durch Bekleidung und Bewaft-
nung kenntlich zu machen, sondern es waren dic
Eigenthiimlichkeiton der Rasse in klaror und
destimmter Weise hervorzuheben, wie bereits
oben bei Gelegenheit des sterbenden Fechters
bemerkt wurde, im Typus des Gesichtes, im
Charakter des Haars und Bartes, in der Statur
und Muskulatur bis auf die spezifische Textur
der Haut herab. Nicht weniger aber als in den
Formen war das Wesen der Nationalitit in dem
ganzen Naturell zur Anschauung 2u bringen, in
der gewaltigen Entwickelung physischer Kraft,
in der Wildheit des Angriffes, im ‘Trotz der Ab-
wehr, der Verzweifelung der Niederlage und der
stummen Resignation des Sterbens. Die Laisung
der 0 gestellten Aufgabe verlangte allerdings
weniger das frithere Vorwiegen der in idealer
Richtung frei schaffenden kilnstlerischen Phan-
tasie; es war vielmehr die Gefahr des Verfallens
in einen platten Naturalismus nahe geriickt,
welcher nur zt begegnen war durch eine seharfo
Beobachtungsgabe und durch eine mit klarem
Bewusstscin auswithlendo und sichtende, vor-
wiegend kritische Thiitigkeit des Geistes. So
musste sich cine Richtung entwickeln, die mit
dem gosammten wissenschattlichen und gelehr-
ten Streben der alexandrinischen Epoche ziem-
lich parallel liuft, wobei nicht zu tibersehen ist,
dass der eine der von Plinius genannten Kiinstler,
Antigonos,auchalsgelehrter Kunstschriftetel-
ler der Zeit und dem Range nach eine der ersten
Stellen eiunabm, In der Kunst offenbarto sich
digse Richtung als cin Ekiektizismus, der bei
em und erfolgreichem Streben den neuen
Forderungen gerecht zu werden, doch durchaus
noch auf der Grundlage des fritheren Idealismus
ruht. Das lehren besonders die Galliorstatuon,
die, wenn auch gowiss keineswegs vollstindig,
doch zahlreicher als die anderen erhalten, allein
in vergleichendes Urtheil gestatten. In ihrer
Gesammtheit werden sie ein nach der iusseren
und inneren Charakteristik vollstiindiges Bild
des Barbarenthums gewihrt haben; in den ein-
zolnon Figuren aber beschriinkte der Kiinstler
ue
108 Antigonos
Antimachos.
die Charaktoristik jo auf das fllr den bosonderen:
Zweck Nothwendige: er willto zwischen Bo-
Kleidung und Nacktheit, zwischen verschiedenen
Attributen und Waffen: er zeigt uns an dem
Krper des Sterbenden in Neapel die Spuren
vorgeriickteren Alters in fast naturalistischor|
Durchbildung; er betont an dem sich verthoidi-
gendon birtigen Kimpfer die an Robheit strei-
fende Derbheit des gemeinen Manes. Aber
wilhrend am sterbenden Fechter sich die sorg-
samste Charakteristik der Kirperformen cincs
Barbaren gewissermassen im Gleichgewicht hilt
mit der idealen Auffas sung der ganzen Situation,
der schmerzlichen Trauer des Sterbenden, bot,
an dem todten Jtinglinge die ausgesprocheno
Jugend und die absolute Ruhe des Todes dem
Kiinstler den Anlass, auch dem K&rper ein 40}
ideales Gepriige zu verleihen, dass hier zu deut-|
lichor Charakteristik iussere Attribute, Leib-
gurt und sechseckiger Schild, weniger als sonst
‘entbehrt werden konnten. Auch in den Perser-|
statuen begegnen wir sofort dem Wechsel zwi-
‘schen voller Bekleidung und der bei einem Perser
fast auffilligen Nacktheit; im Vergleich mit dem
‘Prot der kiimpfonden Gallier zeigt ferner der
eine sich Vertheidigende einen fast furchtss-
‘men Charakter, und selbst an dem Todten tritt
in den weichen Linfen die Grundvorschiedenhett
im Wesen des Orientalon bestimmt hervor. Bei
dor Amazone und dem Giganten war ein stirke-
res Vorwiogen des idealen Elementes selbstver-
stindlich, so dass die an den anderen Gruppen
gemachten realistischen Studien sich weniger in
der allgomeinen Auffassung als in der formalen|
Behandlung des Einzelnen geltend zu machen
vormochten. Bei allen dieson Studien trat aller~
dings an die Stolle des Strebens nach absoluter,
allgemein gtltiger Schnheit die Forderung der
besonderen oder beschriinkteren Schdnheit einer
soharfen und klaren Charakteristik und der histo-
ischen Wahrheit. Aber eben darin liegt die
spozifische Bedeutung dieser Schulo, dass sie auf|
diesem Wege die Grenzen der Plastik orweiterte
und diesor Kunst das Gobiet der eigentlich histo-
rischen Darstellung eroberte, welche bisher auf|
die Malerei beschrinkt geblicben war. Wenn
nun auch diese, Entwickelung zu spit erfolgto,
als dass sio auf die weitere Entwickelung der
gricchischen Kunst im engeren Sinne noch einen.
bedeutenden Einfluss hiitte austiben kinnen, 50.
bildet sic cin um so wiehtigeres Vermittelungs-
lied flr das Verstindniss der historischen Kunst
der Romer, die mit keinor anderen Richtung der
griechischen eine niihere Verwandtschaft zeigt,
als gerade mit der pergamenischen Schule.
Hiermit scheint allerdings ihr Gebiot noch
nicht erschipft zu sein. Denn nach den bisheri-
gon Untersuchungen ist es jetzt nicht mebr ge-
wagt, selbst ohne iussero Zeugnisse blos aus
inneren Griinden dieser Schule noch andero be-'
deutonde Werke zuzusprechen: so die eine er-
halteno Figur aus ciner Gruppe mit Astragalen
spiclonder Knaben (Marbles in the brit. Mus.
Ul, 31); namentlich aber die Gruppe des durch
mebrfache Wioderbolungen bekannten, an der
Fichto aufgobiingten Marsyas und des im Ori-
‘ginal ethaltenen Skythen, der das Messe
sehleift, um ihn zu schinden, der unter dem Ni-
men des Schleifers, Arrotino, bekannten Statue
‘des florentiner Museums (abgebildet bei Miller
und Oesterley, Denkm. alter Kunst. 11. 14, 154
u, 155; vergl. Handb. §. 362, 4. Ucber andere
Bestandthoilo dieser Gruppo vergl. Michaelis ix
den Ann. d. Inst. 1858. p. 320 u. 340 ff). Dio
Statue des Skythen, in dessen Schidelbildmsg
Blumenbach den Kosakentypus genau wieder
gegeben fand, zeigt nicht nur cine den Galles
durehaus verwandte Auffassung der Barbaret-
bildung, sondern auch die Bebandiung der For-
men, der Oberfliiche des Marmors, ja das Mate
rial Verrathen durchwog cino solche Uebereia-
stimmmung, dass, wer namentlich den sterbender
Fechter genau studirt hat, an der engsten Scb-
‘verwandtschaft der Urheber beider Werke nicht
‘aweifen kann. Neben dieser Uebereinstimmvsg
macht sich aber in der Statue des Marsyas ct
neues Element geltend: ein fast bis sur Oster
tation gohendes Studium der Anatomie és
/menschlichen K&rpers, durch welches die ge
lehrte Richtung der ganzen Schule eine neve
|Bestiitigung erhilt. Es wird hiernach geniiges,
einfach an don xiomlich gleichzeitigen Laokoe
‘iu erinnern, um zu der Ueberzeugung 7u gelt-
gen, dass die boiden uns bekannton Hauptkuns-
sehulen der Diadochenscit, die rhodische mi!
dio pergamenische, ‘cwar im Eine:
manche und sogar bedeutende Unterschiede
‘gon, in thron Grundlagen dagegen sich als At
fluss einer und derselben Zeitrichtung offexbe
ron, sowie ferner, dass sie nicht dic Fortsetrm
einer einzelnen der friiheren Schulen bilde,
sondern, indem sie die gesammto frithere Es
wickehng cur Voraussetzung haben, in é
Kunst eine ihnliche Stellung einnehmen, wie it
Poesie und Literatur die sogenannte hellesi-
stisehe Periode gegentiber der hellenisehee ia
engeren Sinne.
Hi, Brena
Antimachides, Antimachides, Architét
»Zu Athon filhrten dio Architekten Antistats
Kallaischros, Antimachides und Porinos (%) fit
Pisistratos zu dem ‘Tempel, den dieser dea
olympischen Jupiter errichten wollte, den Grant
bau aus. Nach seinem Tode aber (oder vielleitt
richtiger: nach der Vertreibung seiner Sokx#
iossen sie wogen der veriinderten politische
‘Verhiiltnisse den Bau liegene ; Vitrav. vit. praef-
§. 15; vorgl. Aristotolos Polit. v. 11. Dicaearch
p. 8 ed. Hudson. Ueber dio Fortsetzung &
Baues 8. unter Cossutius. ,
Antimachos. Antimachos, Erabildnor,o1¢t
Plinius axexrv. 66 durch Frauenstatuon bela
Antinori
Antiochos. 109
Antinori. Giovanni Antinori, Architekt,
pd m Cumerino 1724, + xu Rom den 24. Juni
11 auf seinem Grabsteine in 8. Venanzio steht:
vm. Kal, Jul. an. 1792). Er begab sich jung
sch Rom, studirte dort Mathematik und dann}
Architektur unter Anleitung des Marchese Giro-|
lo Teodoli. Als Lissabon durch das Erdbe-
tea von 1755 grisstentheils zerstirt war, be-'
‘ellos er, unternehmungslustig wie er war,
onin zu’ gehen, um ein grisseres Feld dor
‘Thitgkeit au finden. Er wandte sich zu dem
Eade an den Nuntius Monsignore Conti, der da-
uals in Lissabon sein Amt antreten sollte. Conti
‘xin ibn dean auch mit sich und empfahl ihn
tea Kénig Joseph I. von Portugal. Dieser ge-
‘un nach Einsicht seiner Entwiirfe und Pliine
Vertrauen zu ihm, ernannte ihn zu seinem Hof-
urtitekten und tibertrug ihm grosse Aufgaben.
Nach seinen Zeichnungen wurde unter Mitwir-
{ig des Eugenio dos Santos de Carvalho der
Ninigl Palast gebaut, sowie auch dic Gebinde
amPatze del Commercio. Das erregte natiirlich
‘ea Neid seiner spanischen Kollegen, deren Ent-
‘wirfo den seinigen nachgesetzt wurden; sic’
‘sussten ihn bei dem Minister Pombal in den|
Verdacht zu bringen, dass er an den damaligen
era die Krone gerichtcten politischen Umtric-
ben betheiligt sol. Daraufhin wurde A. einge-
emt und awei Jahro gefangen gehalten, ohne
‘as er wusste weshalb; dann in Freiheit ge-
‘est musste er sofort das Reich verlassen. Usber
‘ou nach der Heimat zuriickgekehrt, um sich
‘at von den erlittenen Miihsalen auszuruhen,
kshiftigte er sich bald mit dem Entwurf 2a
‘ser flirstlichen Villa vom reichsten Charakter,
‘a der ippig verzierten Bauweise jener Zeit. Der
Grossherzog Leopold von Toskana, dem er den
Pim vorlegte, dachte wol daran, ihn auszuftih-
ta, aber es fehlten die Mittel dazu.
A sing nun wieder nach Rom; der neue Papst)
Pus VI. war erwiihlt (1775), und unser Meister
ielt oun die gtinstige Gelegenheit au neuen
Fimeren Arbeiten fiir gekommen. Zunichst|
‘ndess yerwendete ihn die Familie Doria, um
den Hof ihres Palastes zum Empfang des Kai-
‘ers Joseph II. zu einem reich ornamentirten
Pastszale herzurichten; was denn A. so gut aus-
fidbrte, dass ihm die Doria die Ausstattung und
Venierang ihrer Villa Pamfili tibertrugen. —
Intwischen hatte sich auch von Seiten des Pay
es eine Arbeit flir ihn gefunden. Bei Ausgra-
bungen in der Niihe der Kircho 8. Rocco war
vor dem Mausoleum des Augustus ein iigypti-|
weher Obelisk zu Tage gekommen; A. erhielt|
‘den Auftrag, ihn vollends auszugraben und ihn
auf dem Quirinal zwischen den bekannten bei-
ten Kolossen des Monte Cavallo aufzustellen.
Bei dieser Gelogenheit stellte or dio Kolosso
‘aunt ihren Pferden, welche schon Ofters, das
‘tate mal unter Sixtus V., ihren Platz veriin-
(er hatten, in der Art um, dass sie diagonal
‘tm dem in der Mitte bofindlichen Obelisk stehen.
Eine gewisee architektonische Gruppirung wurde
zwar dadurch orreicht, allein fir die Wirkung
der plastischen Figuren ist diese Anordnung,
welche Ubrigens mohr dem Papste ais dem B:
meister sur Last fillt, keineswegs gtinstig.
‘A. hatte dann auch noch 1780 den sogenannten
Obelisk des Sallust auf dem Monte Pincio und
den Obelisk des Marsfeldes (1792) auf dem Platze
‘Monte Citorio zu errichten. Bald nach der lete~
teren Arbeit starb er. Sein bekanntester Schil-
ler war Pasquale Belli.
s. Ricei, Memorte storiche etc. di Ancona. II.
386—390. 399. — Cyr. Volkmar Machado,
Coll, de Memorias, pp. 160, 191, — Kunst=
dilate, Stuttgart 1824. p. 387.
Antiochos. Man kennt mehrere griechische
/Kiinstler dieses Namens :
Antiochos, Bildhauer, Sohn des Demetrios,
nach einer in Eleusis gefundenen Inschrift ‘Av-
-rwozsbs, d. h. wol nicht aus Antiochia, sondern
aus einem attischen Demos dieses Namens ge~
birtig.
8. Lenormant, Recherches arch. 2 Eleusis;
Inser. n. 15. — Bursian, Arch. Zelt. 1856.
p. 223, =
‘Von ihm scheint wegen des paliographischen
Charakters der Inschriften als ein jllngoror
‘Kiinstler unterschieden werden zu milssen :
Antiochos aus Athen, sofern in der frag-
‘mentirten Inschrift (... nayos |... vatog | . ote)
der Name richtig ergiinzt worden ist. Er findet
sich in Sebriftziigen twa aus dem Anfange der
Kaiserzeit auf dem Gewandsaume einer Athene-
statue der Villa Ludovisi in Rom (Mon. dell’ In-
stit. archeol. II. 27), die durch hiissliche Restau-
ration der Arme, des Helmbusches, der Nase,
und durch das Abstossen der Gewandriinder am
Ueberschlag des Chiton wesentlich entatellt ist.
So weit sie erhalten ist, stimmt sie in der An-
lage durchaus mit der kleinen Marmorstatuette,
welcho allgemein als das vollstiindigste Nachbild
der Parthonos des Phidias anerkannt ist (Aun.
dell’ Inst. 1861. tay. d'agg. OP; Overbeck,
Gosch. der Plastik. 1. Fig. 46). Selbst die hohen
tyrrhenisehen Sandalen (Pollux viz. 92) finden
sich an ihr wieder. Das Fehlon der Attribute zu
ihrer Linken lisst sich dagegen aus der Beschit-
digung der Basis erkliiron. Die Statue des An-
tigchos ist demnach wabrscheinlich eine genaue
Kopie nach Phidias, und die Eigenthtimlichkolt
in dor formellen Behandlung der Gewandung,
an der bei sehr sorgfiltiger Ausftthrang die Kan-
ten und Briiehe zu scharf angegeben und dic
Falten au tief oingeschnitten erschoinen, erklirt
sich vielleicht daraus, dass der Knstlor die auf
cine Ausflhrung in getricbenem Goldblech be-
rechneten Formen ohne Riicksicht auf die durch
‘das Materia! bedingten Modifikationen genau in
‘Marmor tbertrug. Der Kilnstler gebirt somit
dor Schule attischer Renaissance an, liber welche
110 Antiochos_
Antiphilos.
unter Apollonios, Nestor’s Sohn, weiter zu han-
deln ist.
s, Weleker, Alte Denkm. I. p, 432. — Brinn,
Gesch. der griech. Kunstler. 1. 550. 567. —
Overbook, Gesch. der griech, Plastik. Il. 311.
Ob die Marmorstatue eines Oceanus und eines|
Juppiter im Besitze des Asinius Pollio Werke
des Antiochos oder eines sonst unbekannten
Kinstlers Heniochos waren, liisst sich wegen der
Unsicherheit der Lesart bet Plinius xxxvi. 33
nicht entscheiden.
Antiochus Gabinius, Maler, Schiller des
Sopolis, wird von Cicero (Epist. ad Attic. 1v.
46, 12) wegen eines Prozesses im J. 700 d.
filichtig erwiibnt.
Antiochus, angeblich Mossikarbeiter, 2u-
folge einer missverstandenen Stelle bei Sym-
machus (Epist. vit. 41).
Antiochos, angeblich Stoinschneider. Ein
Karneol mit einem Brustbilde der Athene und
dom Namen des Antiochos ward schon von Bracci
(Mem. d. ine. 1. 115; vergl. tav. 21) als eine
Arbeit des Flavio Sirleti bezoichnot. Auf zwei
anderen Steigen verbietet schon die Vertheflung
dor Namonsinschrift auf zwei Seiton der Bilder
an einen Steinschneider zu denken.
Brann, Gesch. der griech. Kinstler. 11. 601.
‘H. Brun,
Antipatros, angeblich Toreut, 8. Diodoros.
Antiphanes, Man kennt vier griechische Bild-
ner dieses Namens
Antiphanes, Bildhauer aus Athen, war
1. 93 bel der Ausfiibrung des Frieses am Erech-
theum beschiftigt (Brunn, Gesch. der griech.
Kiinstler. 1. 249).
Antiphanos, Erzbildnor aus Argos, Schii-
ler des Periklytos, eines Schillers des Polyklet,
und Lehrer des Kleon you Sikyon: Paus. v.
17, 3. Fir das grosse Weibgeschenk, welches
die Lakediimonier wegen des Sieges bei Aigo
potamoi (01. 93, 4) in Delphi aufstellten, arbei
tete er die Statuen der Dioskuren : Paus. x. 9, 8;
ebonso ein ehernes Bild des trojanischen Pferdes
fllr ein delphisches Weihgeschenk der Argiver
‘wegen eines vermeintlichen Sieges ther die La-
kediimonier: Paus. x. 9, 12. Sofern die von
‘Thukyd. vi. 95 erwithnten Kiimpfe wegen Thyrea
(01. 91, 3) gemeint sind, wurde dieses Werk viel-
leicht erst einige Zeit nach dem Siege aufgestellt,
da der Kiinstler noch nach O1. 103 am Leben ge~
wesen zu sein scheint. Denn in einem grisseren
Weihgeschenke, welches die Tegeaten wegen
cines Sioges tiber die Lakediimonier ebenfalls in
Delphi aufstellten, rihrten von seiner Hand die
Statuon der arkadischon Stammesheroen Elatos,
‘Adheidas und Erasos her: Paus, x. 9, 6. Ueber
die chronologische Bestimmung dieses Sieges
vergl. Brunn, Gesch. der griech. Ktinstler. I. 283
und Urlichs in den Jabrb. fir Philol. uxrx. 379.
Antiphanes, Bildhauer aus Theben; s. oben
unter Andron. =
Antiphanes, Bildhauer aus Paros, Sohn des
‘Thrasonides, nach der Inschrift einer in Melos
gefundenen, jetzt im Berliner Museum befind-
lichen Statue eines Hermes von guter Arbeit aus
der Kaiserzeit: Corp. inscr. graec. n. 2435;
Gerhard, Berlin's ant. Bildw. p. 75, n. 100.
H, Brinn.
Antiphilos. Antiphilos, Maler aus Aegyp-
ten, Schiller des Ktesidemos. Plinius (xxv. 138)
fihrt ihn unter den Kiinstlera an, welche den
ersten und ausgezeichnetsten im Range am
niichsten stehen. Hohe Bertthmtheit wird indes-
sen bezeugt durch Varro (de re rust. IIT, 2), der
ihn als Repriisentanten der Malerei tiberhaupt,
und dureh ‘Theon (Progymn. 1), der hn neben
/Apelles und Protogenes nennt. ‘Dass er Zeitge-
nosse der Letzteren war, ergibt sich aus seiner
/Thiitigkoit einerseits flir Philipp von Macedo-
nien, andererseits fllr Ptolemaeus I. von Aegyp-
ten. Nur irrthiimlich bringt ihn Lueian (de ca-
Jumn, non tem. ered. 2) mit einem Faktum aus
dor Rogicrungszeit des vierten Ptolemacus Phi
lopator in Beziehung. Mag nun auch die weitere
Erzihlung des Lucian, in welcher Antiphilos als
[perstnlicher Feind des Apelles erscheint, nicht
in allen Einzoloheiten auverlissig sein (vergl.
unter Apellos), 60 scheint doch die Geznerachaft
fan sich um so weniger 2u bezweifeln, als
ganze kunstlerische Eigenthiimlichkeit des Ant
philos den vollkommensten Gegensatz zur Kunst-
richtung des Apelles darbietet. Withrend niim-
lich die Kunst des Apelles in vollendetster
Durchbildung des Matorischen das Hichste Iei-
steto, bezeichnet Quintilian (xt, 10, 6) das Ver-
dienst des Antiphilos durch das Wort: facilitas,
Leichtigkeit; und dass dieser Ausdruck im wei-
teston Sinne, in Bezug auf Erfindung und Auf-
fassung sowol als auf die Ausfithrung zu deuten
ist, Ichron dic Nachrichten, welche Plinius an
awei Stellen (xxv. 114 und 198) ber seine
Werke gibt, doren wichtigste sich in Rom in
den Portiken der Octavia, des Philippus und des
Pompeius befenden.
‘Von mythologischen Gegenstiinden werden
genannt: ein Dionysos; cin bertihmter Satyr mit
dem Pantherfell, unter dem Beinamen Aposko-
penon bekannt, also etwa einen bestimmten
Punkt fixirend und das Auge gegen die Licht-
strahlen durch die erhobene Hand deckend:
Hesione; Hippolytos ;Kadmosund Europa. Ueber
die Auffassung dieser Bilder sagt Plinius leider
nichts; und dass die Beschretbungen eines Hip-
polytos und ciner Hesione bei den Philostraten
(u.4 und jun, 12) auf die Originale des Anti-
Philos zurtickzufuhren sind, lisst sich allerdings
nicht streng beweisen. Aber sie zeigen wenig-
stens, welcher Auffassung diese Gegenstiinde
Antiphilos =———
Antipow. Mt
fibig waren; und gerade die in ihnen geschil-
derte Auffassung, in der weniger das Ethos der’
einzelnen Personen, als die lebendige Aktion
in sehr ausgefhrter Szenerie hervortrat,, findet
aach dem Entwickelungsgange der griechischen
Malerei kaum vor der Zeit des Antiphilos eine
passende Stelle, so dass an ihn als miglichen
Urheber wenigstens erinnert werden darf. Rich-
tig bemerkt Jahn (Die Entfuhrung der Europa,
Wien 1870, p. 6), dass die drei zuletzt genann-
ten Bilder cine merkwlirdige Verwandtschaft
erkennen lassen: »Alle drei sind Seestticke und
statten eine pathetische Szene mit dem auffal-
leaden Reiz eines miichtigen Thiers aus, welches
exe Hauptrolle spielt, mit welchem noch die
rezenden Frauengestalten der Hesione und Eu-
ropa einen effektvollen Kontrast bildens. Auf]
lebendige Aktion weist ferner das Bild des Pto-
lemaeus auf der Jagd hin, wihrend die Verbin-
dung der Bildnisse Alexunder’s und Philipp’s
uit der Athene ausnahmsweise einmal an die
Kunstrichtung des Apelles erinnert. Sonst wird
vou Portriit’s nur noch Alexander als Knabe ge-
sant. Diesen Werken treten nun als eine durch-
aus verschiedene und tiberhaupt wesentlich neue
Kategorie die Arbeiten auf dem Gebiete des
Genre und der Kleinmalerei gegenttber, unter
deren ersten und vorziiglichsten Vertretern An-
tiphilos von Plinius ausdrlicklich genannt wird.
An einer Darstellung der Wollenbercitung wird
hervorgehoben, dass in ihr die verschiedenen
Anigaben der Frauen in lebendigster Bewegung.
sharakterisirt waren, Ein reines Lichteffektatilck
var das Bild eines Feuer anblasenden Knaben, in
dew sich der Glanz des Feuersitiber das ganze Haus
and das Antlitz des Knaben verbreitete. End-
lich ethielt nach einem seiner Bilder eine ganze
Kategorie von komischen, karikaturartigen Dar-
stellungen den Gattungsnamen Grylli: er hatte
nilich einen gewissen Gryllos in liicherlicher
Auffassung, walrscheinlich mit frappanter Be-
ziehung auf den Namen des Mannes gemalt,
welcher Ferkel bedeutet.
So zeigt sich schon in der Wahl der Gegen-
stinde die grisste Mamnigfaltigkeit, die eine
grosse Leichtigkeit der Auffassung und Behand-
Tang fast mit Nothwendigkeit voraussetzt. Es
wird sich dem Antiphilos sogar das Verdienst
nicht absprechen lassen, dass er duroh die Aus-
bildung des Genre das bisherige Gebiet male-
rischer Darstellungen nicht unwesentlich erwei-
tert habe. Aber gerade das Lob der Leichtigkeit
deutet darauf hin, dass es sich hierbei weniger
um eine Vertiefung der poctischen Anschauun-
gen handelt, als um ein praktisches Geschick
und einen frischen Blick in der Wahl der Mo-
mente und Situationen, sowie um eine mehr
wirkungsvolle, als bis in's Einzelnste durehge-
Vildete malerische Darstellung derselben.
+. Brun, Gesch, der griech, Kinstler. 1. 247 (7
HL. Brun,
Autiphilos, Autiphilos, angeblich Stein-
schneider. Sein Name, auf der Rilckseito einer
Gemme zwischen einem Bogen und einem Kt-
cher eingegraben (Corp. inser. gr. 7153) bezeich~
net wahrscheinlich den Besitzer derselben.
4. Brun, Gesch, der griech, KOntler. 1, 601
Antipjew. Zwei russischo Kupferstecher aus
der zweiten Hiilfte des 18. Jahrh. Beide waren
‘am Marine-Korps in St. Petersburg angestellt.
Peter Antipjew wurde durch Verwendung
des Corps -Direktors Iwan Loginowitach Go-
lenischtschew-Kutusow als Schiller in die mit
der St. Petersburger Akademie der Wissen-
Petrus Magnus.
‘A. Wortma
schaften (bis in den Anfang unseres Jabrh.) ver-
‘bundene Kupferstich-Klasse aufgenommen. Hier
‘widmete er sich unter der Leitung des berlhm-
ton Georg Friedrich Schmidt dem Portrittfache,
in welchem er zwar nicht Bedeutendes, in An
betracht des vorgeritckten Alters aber, in wel
chem er die Kunst zu erlernen begonnen, immer-
hin Anerkennenswerthes leistete. Von ihm sind
folgende Stiche bekannt:
1) Uschakow. Fol.
2)4J. L. Golenischtschew-Kutasow.
3) Graf Poter Scheremetew. Argumnof pinx. An-
tipjer sculp.
4) Eine Kopie desselben Bildnisses, aber nur
Brustbild mit einigen kleinen Verinderungen.
5) Foldmarschall B. P. Scheremetew, ebenfalls
nach Argunof. Fol,
6) La Comtesse Anne Petrowna, épouse de son
Excell. le Feldmaréchal Comte Borlss Petro-
witsch’Scheremetef, néo Soltikof. Argunot
pina. Antipjef sculp. Gegenstick. Fol,
7) Frau Schmidt. Kopie nach einem Stiche yon
GF, Schmidt. gr. 8
8) Kopie nach Wortmann’s Stil
Tannaner pin. 1714. C,
Acad. Se, seul. Fol,
9) J. 0. dela Mettele, der bekannte Atheist. 171
1751, Kople nach @. F. Sehmids. Fol.
Petorsb.
an. (Rowinsk!, Die russischen Graveure),
St Petersburg 1870. p. 172, —Xyaom. ray,
mg. Kynoabunna (Kunstzeitung, her
ausgeg. von Kukolnik), St, Peters
p41.
otis von W. Engelmann,
Feodor Antipjew, jtingerer Bruder und
Sehiiler des Vorigen, hat Seckarten gestochen.
+. mu, ea, (Bueykl, Worterbuch), St, Petersburg
1862. 1V,
E, Dobbert.
Antipow. Peter Antipow, russischer Ar-
chitekt mit dem Titel eines AKademikers, war
um das J. 1860 bei dem Bau des Palastes flr
den Grosafrsten Nikolai Nikolajewitsch und
dem Umbau der Alten Eremitage in St. Peters-
burg als Gehillfe des Professors Staken-
schneider thi
8. Orwern Hoar. xya. (Bericht der Kaiser
12 Antique
Antoine.
Akademie der Kinste), St. Petersburg 1856—
1857. p. 49 und 1860, p. 69.
Ed, Dobbert.
Antiquo, Beiname eines sonst nicht bekannten
Bildhauers I]ario Pier-Giacomo um 1500,
der unter den Gonzaga von Mantua in einem’
urkundlichen Aktenstiicke als sberithmter Mei-
ster erwihnt wird. Ein Brief von ihm von 1497
an Francesco Marchese von Mantua ist bei Carlo
dAreo versffentlicht. Von seiner Thitigkeit
lasst sich Bostimmtes nicht nachweisen.
5. Carlo d’Arco, Delle Artidi Mantovacte. II. 40.
Antiquas. Johannes und Lambertus
Antiquus, Maler, Gebrilder. Johannes, geb.
zu Groningen den 11. Okt. 1702 wandto sich erst
unter der Leitung von Gerard van der Veen der
Glasmalerei zu, spiiter wurde er durch Jan Abel
Wassenberg nur diirftig in der Malerei unter-
wiesen, Dann begab er sich von Griningen
Uber Amsterdam nach Rouen und Paris, von da
zuriick durch Brabant, wieder nach Amsterdam,
wo er einige Monate bei dem Maler Gimnich in
dic Lehre trat. Mit seinem Bruder, der Land-
sehaften und Ornamente malte, begab er sich
sodann nach Italien und fand mach allerlei Wi-
derwirtigkeiten 2u Florenz einen Besehtitzer in
dem Grossherzog, in dessen Dienst er sechs Jahre
lang atbeitete. Er wurde Mitglied der florentini-
sehen Akademfe, wo sich noch die Skizze einer
grossen von ihm gomalten Darstellung des
Titanenstreites befindet. Auch zu Rom, wohin
er sich mehrmals begab, fand er einen Micon in
Benedikt XIUL, withrend er daselbst und zu
Neapel mit den besten Ktinstlern jener Zeit Be-
ziehungen anknlipfte. Bald nach dem Tode des:
Grossherzog’s ging er nach Griiningen zurilck.
Seine Bildnisse waren schr gesucht; auch
malte er Historienbilder. In dem Palast des:
Statthalters bemalte er u. A. die Kuppel eines
grossen Saales und in dem Schlosse zu Breda
Verschiedene Sile, wobei er u. A. zum Vorwurfe
nahm: Mars, von den Grazien entwaffnet, Seipio
Africanus und M. Coriolan. Alle diese Werke,
worin et sich als einen guten Zefchner und ver~
dienstlichen Koloristen bewies, waren mit viel
Leichtigkeit ausgefihrt und bezengten seine
Studien der rdmischen Schule. Der Prinz von
Oranien, Herr von Breda, verlich thm einen
Jahresgehalt und bewog ihn, sich in Breda
niederzulassen. Eine der Spuren, welche er von
‘seinem Aufenthalte in genannter Stadt zurlick-
liess, findet man in ‘Th. E. van Goor’s Besehrei
‘bung von Breda (s. unten), fiir welches Werk er
eine Zeichnung von dem berithmten Grabmonu-
ment Engelbrecht's von Nassau entwarf, die
von B. F. Immink gest. wurde. Usberdies malte
er flir verschiedene angeschene Herrn su Middel-
burg, Griningen u. a. Orten Deckenbilder mit
Iebensgrossen mythologischen Vorstellungen und_
dergleichen. Johannes starb Ende 1750. Van
Gool gibt dies an und flgt bei, nachdem er kaum
das 46. Jahr orreicht hatte, was jedoch mit den
von ihm selbst angegebenen Geburtsjebr 110
nicht jibereinstimmt, Lambertus lebte noch 1731
au Groningen.
Nach Johannes gestochen
Grafstede van Engelbregt den 11. (a. b. 11) Gav
van Nassau ete, Joan. Antiquus delin, B.F.
Immink fecit 1744. Fol. Far: Th, Bw
Goor, Beschryving der stadt en lande van Ere,
Haag 1744. Fol.
s. Van Gool, De nleuwe Schouburg. I. 30 —
Phoritlo, Gesch. der zelebn. Kast. I. 31
— Tmmerzeet, Levens en Werken t=
Kramm, Levens en Werken. I. 200. IIL 7
Tv. Weateheene wu. W. Selmi
Antistates, Architekt, s. Amtimachides.
Antiveduto. Antiveduto della Grams
tica, ». Gramatica,
Antoine. Antoine, Maler, der zu Lisi
der zweiten Hilfte des 15. Jahth. lebte, wstald
man ihn Aintoine de Liége (Anton vo Lit
tich) nannte. Unsere ersten Nachrichten tht
den Ktinstler reichen bis 1454, in welchem dbx
‘er flr das Kapitel von 8. Peter in Littich &
‘Stibe malte, welche das Tabernakel wit d=
hl, Sakramonte tragen. Vier Jahre spiterettc!
‘er eine Summe von etwa 100 Livres flr ein +
scs auf Leinwand gemaltes Bild, welches é
hI. Apollonia vorstellte und fiir dieselbe Kir!
bestimmt war. Im J. 1460 betraute iho di
Kapitel von St. Peter noch mit der Restaunitit
ines hl. Christoph. Diese Werke des Malers4
sind wahrscheinlich kurz nachher zu Grol
igegangen, vielleicht 1468 durch die Soldste
Karls des Kuhnen von Burgund, die selbst 5
‘chen nicht verschonten.
In den Niederlanden bestand im Mittelslte: <=
Gebrauch, dem man den Ursprung vieler Kiss
fobjekte verdankt: man legte nimlich Solebe>
dio ihre Macht missbrauchten oder sich gegea
Obrigkeit verfehlten, die Verpflichtung auf, eb
Summe zu entrichten, fur welche ein Glas
fmillde, ein Bild oder eine Statue angeschs
wurde. Bel einer ibnlichen Veranlassung
A. 1476 den Auftrag, das juingste Gerieht ft
[den Sitzungssaal des Rathes von Namur zu =
len, der einen gewissen Jean de Corioulle =
Bestellung dieses Bildes verurtheilt und dest
Werth yon vornherein auf 40 Gulden anges:
hatte. Das fertige Werk aber wurde von Sich
Kundigen auf 55 Fi. geschatzt, wodurch dso:
fein langer Streit ontstand, der damit endic
[dass dor Verurthellte mit Gewalt das Bild »
sich brachte. Im J. 1478 malt A. auch fir
/Kapitel von 8. Martin in Luttich eine Reinigws
und cine Himmelfahrt Mariae flr die Summe ¥*
84 Livres.
8A. Pinchart, Archives des Arts. IT 158. ~
Balletin de VAcadémfe royale de Belgh®
XXL. 186
* Alex, Pincha
Sébastien Antoine
Jacques Antoins.
Antolté, Sébastien Antoine, Kupfor-
secher, nach Basan's Angabe geb. m Nancy
‘87, war daselbst und in Paris thiitig um 1720
—li61. Seine Manier war kraftios und klvinlich.
1) Saint Louis de Gonzague. Nach C. Charles.
APatis cher Oherean ete. Ml. Fol.
2) Ventreprise de Promethée met jupiter en fareur |
conte iny. Mignard pins, Seb. Antoine
Saulp. M1. qu. Fol. Nach dem Plafondgemilde
+ im ersten Salon der kleinen Galerie des Sei
von Versailles. In: Versailles {unortalisé ete.
par J.B, de Monicart. Paris 1720, 11. 143
3) Representation de Ta vraye grandeur de la Cou-
vonne de Plerrerles qui a serel au sacre de
Louis XV. en 1722. Nach Rondé fils. Zufolge
‘Le Blane bez.: Antoine und 1722. Unten
fednickter Text, gr. Fol,
4-5) 2 BLL. Are de triomphe fat pour Phevrouse
aivéo du Roy a Versailles en 1744 aux depens
‘es bourgeols de cette ville, Nach Lorriot. xr.
qu. Fol. Aus 2 Platten: 1. Vus du été da
dlateaa vu. 2. Vud du e6té do Paris, ‘Die 2. ist
awonym.
6) Fade de 1 Egliso Primatiale de Nancy . do
pele Thierry architecte a nancy.
Antoine . a nancy, ” Fol
A calm
lormine. Nancy, 3 Bando 1728, der 4. 1751.
7) Mansolée du Duc René II, Charles de - Antoine
8. Fol. — Tm 3. Bie. des genannten Werk
Darch Missverstand der Bezelebnung ward F'
dare gefilhrt, einen Chaties de Antoine anz
tehmen. Charles de heisst 40 viel als Charles
dddineavit; vermuthlich ist der Maler Claude
_Chatles von Nancy damit gemelnt.
5)Das 1. BI. mit Slegeln, “Ebenfalls im 3. Bde.
seb, Antoine. f. Fol.
Die anderen Bil. mit Siegeln sind obue Bezeich-
nang, doch auch von Antoine gest.
ORE. jestochen 1729, Oval.
Fol,
Nach Le Blane, an dor Spitze der gonannten
Histoire, “Feblt in dem mir vorliogenden Explr
40) W. Raviot, Advokat, Nach Revel. Gest. 1736.
M1). J, Thomas, k, Ingenteur. 1761.
‘Antoine Benin. fand Ofte. Notions,
‘andachate
née
Br.
— Im 3. Bie. von
’s, Histoire occlésinstique et civile de
on elisa ete
Wrst a8 gar nin 0
dase ib: Rntolna nach
mr gee ake
‘Wetneken, Dick. — Basan, Diet 1 —
Pisslt, Neke Zusitze, — Le Blanc, Manuel
W. Selmidt.
Antotme, Jacques Denis Antoine, Ar-
thitekt, geb zu Paris den 6, Aug. 1733, + di
selbst den 24. Aug. 1801. Er war der Sohn cines
‘Tieblers, und wurde zuerst nur Bauunter-
whuter. Dennoeh gelang es ihm sich noch bei
jimgen Jahren zu Anschen au bringen, denn er
‘ar erst flinfunddreissig Jahro alt, als ihm der
ides in Paris Ubertragen
| Einfachhoit
113
jum so bemerkenswerther, als thm der Minister
d'Angivilliers durch die Beschneidung des Ter-
rains — um flir cin eigenes Hotel Platz 2u gowin-
‘nen — Schwierigkeiten bereitet liatte. Tn diesem
Gebiude, dessen Architekt er mit cinem Gehalt
yon 1500 Livres blieb, wolinte er auch. 1776
fand dann in Folge desselben Baues seine Auf-
nahme in die Akadomie statt.
Das Anschen, ru dem A. in Paris gelangt war,
zog ihm verschiedene Auftrige in der Proving
und im Auslande 2u: so baute er die Kirche der
Filles St. Marie in Nancy, das Hotel Berwick
in Madrid, dio Minze in Bern, Auch in
Deutschland war er fllr den Markgrafen von
Baden und don FirstonSalm-Kyrburg boschiiftigt,
In Paris solbat hatte er noch dio Pine flr das
Hotel Jaucourt (rue de Varennes), flirdas Hospiz
bei der Barriére d’Enfer und filr das Haus der
Bernhardiner in der Strasse St. Honoré au lie-
fern; auch die grosse Treppe zum Justizpalast,
dio cin wahrhaft monumentales Gepriige zeigt,
ist sein Werk, sowie die Restauration der Ge-
P.]walbe und der Bau der Archive in demselben
Palast. Ferner sind noch von ihm : ein neuer Saal
im Hospital der Charité des hommes, der noch
jexistirt, in der Rue des Saints Péres, und das
Hotel Maillebois, Rue deGrenelle, bel der Strasse
du Bac, — Die Bibliothek in Paris besitzt von
A. verschiodene Pline, 80 zu einem Tempel der
Froundschaft, einem Saal der Nationalversamm-
Iung, einom Obelisk flr den Hof der Tuilerien,
au einem Arsenal, einem Gefinguiss, einem
‘Theater, zu einer hydraulischen Skule (Zeieh-
nungen aus dem Nachlasse des Ktinstlers). — Im
J. 1799 wurde der Meister zum Mitglied des
Instituts eroannt und ihm somit die hichste
Ehre erwiesen, welche in Frankreich dem Ge-
lobrten und Kiinstler zufallen kann. Er_gebiirte
in der That zu den tilehtigsten Architekten des
Rokoko und wusste innerhalb der ausschweifen~
den Zierweise dieses Stils noch eine gewisse
au bewahren. Einzelne Ankliinge
‘an die Ende des 18. Jabrh. eintretende niichterne
‘Erneuerung der Antike sind in ihm schon filblbar.
‘Nach ihm gestochen :
1) Plan des divers étagos ot coupe de I'hétel des
Monnates; son élévation prinelpale ot celle sur
In rue Guénégaud. Mit 9 Taf. Paris 1826, Fol.
2) Yue du chitean de Pierre en Bourgogne, du
‘eété dos cours ot du jardin. Dess. et gravé par
Antoine.
Lassault, Notice historique sur défunt Jacques
Denis Antoine, architecte. Parls 1801. $.
Renou, Notice des ouvrages ot de In vie di
cltoyen Antoine, Ine Ia séance du 9 Nivése de
1s soclété libre des scfences, lettres et arts. Obne
Orta. Jahr. 8, — Barfouville, Hommage
rendu au citoyen Antoine ..... mis au bag do
on buste, qui doit étre incessement placé dans
le plus grand salon de la Monnaie. Ohne Ort
entation ein geschmackvolles Ma8 nicht
abzuprechen; msbesondere aber ist die ge-
‘sbickte Anordoung und Vertheilung der Ritume
Meyer, Kesaler-Leatkon. I.
nd Jahr. 4. — Joachim Lebreton
ravaux de J.-D. Antol
Millin’s Magasin encyelopédique, wiederabs
18
Aid Jean Antoine
Antokolski,
druckt in der Rovue universelle des Arts. XXII.
108.
* J. J. Guiffrey.
Antoine. Jean Antoine, franzisischer|
Baumeister in der zweiten Hilfte des 18. Jahrh.
(Generalfeldmesser des Departements von Metz).
Er entwarf die Pine zu mebreren Offentlichen
Gebiiuden und baute 1762 fllr den Kurflirsten
von Trier das Schloss Philippstreud 2u Wittlich.
Auch vorfasste er folgende Schrift
Traits @Architecture , ou proportions des trois
‘ordres Greet, sur un module de douze parties.
Mit Holzschn. 2 Bde, Trives, 1768. 4.
Antoine. Etienne d’Antoine, franzisi-
scher Bildhauer (nicht erwihnt im’ Diet. von
Bellier de la Chavignerie), geb. zu Carpentras in
der Provence den 20. Febr. 1737, + 1809 2u
Marseille. Seine Eltern von kleinem Herkom-
men, welche schon bald nach seiner Geburt nach
‘Marseille zogen, liessen ihn ein Gewerbe lernen,
das er aber bei seiner ausgesprochenen Neigung
zur Kunst bald aufgab. Er hatte sich schon auf
der Akademie im Zeichnen hervorgethan und
trat nun bei einem Thonwaaren-Fabrikanten
ein, der ihn Vasen, Figuren u. dgl. anfertigen
liess. Mit zwanzig Jahren widmete er sich jedoch
ganz der Bildnerei, und seine Arbeiten in ge-
brannter Erde kamen bald zu einem gewissen
Ruf. Doch versuehte er sich auch im Marmor.
Er schmilckte mit seinen Werken die Hiiuser des
Vicomte de Flotte und des Marquis ’Arnisia:
besonders wurden davon cin Narziss und cin
Raub der Helena hervorgehoben.
Gegen Ende des J. 1766 trat er seine Reise
nach Rom an, flr die er sich lange Entbebrungen
aufgelegt hatte. Soin allzu eifriges Studium zog
ihm indess eine lange Krankheit zu, und nach-
dem er kaum wieder hergestellt, mit einer Gruppe
in Terracotta (Jupiter und Juno mit der verwan-
delten Jo; ausgestellt zu Marseille 1801) den
Preis der rémischen Akademie erlangt hatte,
sah er sich doch gendthigt, Rom zu verlassen
und nach Marseille 2urtckzukehren. Thm fiel
dann, als die Einwobner von Carpentras dem
Bischof d'Inguimbert (+ 1755) ein Mausoleum zu
errichten beschlossen, dieso Arbeit zu. Das
Denkmal in karrarischem Marmor mit der Bliste
des Bischofs und den Statuen des Giaubens und
der Barmberzigkeit, in dem Chor der Kapelle
des Hospitals aufgestellt, gilt fur ein Werk von
Verdienst. Es ist bezeichnet: D'Antoine Car-
pent. invenit et fecit. 1774. — Zu Montpellier
{ist von ihm ein Braunen dem Theater gegentiber
mit der Gruppe der drei Grazien; allein (nach
Millin) scheint diesen Figuren gerade das An-
muthige zu fehlev. Das Modell zu diesem Brunnen
war 1801 zu Marseille ausgestellt. Zugleich mit
dem Entwurf eines Monumentes, das die Stinde
von Languedoc auf dem Hauptplatze von Mont-
pellier errichten wollten, das aber nicht zuStande
kam.
Endlich ging der Kunstler auch nacit Pati
‘wo or sich 1783 verheiratete und fir das Kabinet
der metallurgischen Sammlung im Milnzgebiude
die plastischen Ornamente lieferte. Nach Mar-
seille zurlickgekebrt, verlor er seine Gatin sehen
nach einigen Jahren. Hier erhiele er spiter 1S"
noch den Auftrag, fir zwei Brunnen die Bisa
Homers und des Bildhauers Puget auszufibre:
Verschiedene Gruppen und Statuen in gebraut-
ter Erde, die er sonst modellirte (Gereehtigket
mit der Weisheit und Klugheit, Bacchantiaus..
sind zum Theil in der Akademie vou Marsile
noch erhalten, der er sie als Mitglied zum Ge
Voyage dans les département dx ni
do la France, 1V. 28. — Courtet, Dictennix
_xéographique des communes des départemett
Vaucluse. 1837. — Parrocel,, Annales dei
arseille. 1862. p. 412. — Thiéty
Guide des étrangers & Paris. Il. 478.
‘Alex. Pinchot.
Antokolski, Mark Matwojewitsch As
tokolski, Bildhauer, 1812 in Wilos geb, wit
bis zu seinem 13. Jahre seinen Eltern is de
Wirthsehaft behilifiich. Darauf kam er 20 ei
Posamentier in die Lehre. Da aber der Koste
leidenschaftlich gerne zeichnete, entschloset
sich die Eltern, ihn Bildschnitzer werdes 1
lassen. Bei seinemneuen Meister musste Marka,
Uberhiiuft, von Tagesarbeit, sich des Nachisa!
Jdem Boden verstecken, um sich dort ungestit
seiner Lieblingsbeschiiftigung hingeben 1 Ki
nen. Bis 2u seinem 17. Jahre ertrug er dies
‘Leben. Dann entlief er seinem Meister tl
erwarb sich nun die Mittel zum Unterbalt dort
Bildschnitzerei. In seinem 22. Jabro tat 4,
von Professor Pimenow als Verfertiger «ist
Christus- und eines Muttergotteskopfes benetit,
als ofreier Zuhirere in die St. Petersburger Kuss
akademie. Auf der akademischen Aussteltt?
1864 machte sich sein ajildischer Schneider}
Holz), eine Arbeit, fiir die er von der Akadesit
die zweite silberne Medaille erhielt, durch krftee
realistische Auffassung und tilchtige Ausflbrass
bemerkbar. Im Jahre darauf folgte sein Ge
halee (aus Knochen), woftir ihm ein Stipendit
vom Kaiser zu Theil ward (beide Werke wax
auch auf der Pariser Weltausstellung 1S
Die akademische Ausstellung 1867 brachte 4
Judaskuse, die — von 1868 »Juden von Inqsi-
sitoren Uberfallen.« Nach einem kurzen Anfeat
halto in Berlin ging Antokolaki 1670 ao est
grUssere Arbeit: »Der Zar lwan der Schrecklic
Lebensgrosse, sitzende Figur), die, im Wisk!
1871 vollendet, in der Akademie der Ktinste it
Gips) ausgestelit wurde und ein ungew0halichs
Aufschen erregte. Der junge Kiinstler want
daflir durch den Titel eines Akademikers uo!
den mehrfachen Auftrag geebrt, die Statue so¥0!
in Bronze als auch in Marmor auszufubrea, Inst
dor Schrockliche (ein Lieblingsthema der neuer?
russischon Kunst) ist vom Kunatler in cise?
Jjener Momente aufgefasst, da er von Gerit
‘ensbissen und Todesangst gequiilt, von Mis
Francisco Antolines y Sarabia,
115
tran, Zweifel und abergliiubischer Furcht ge~
driekt, kérperlich krank und gebrochen, 2wi-
sden ‘seinen wilden Entschllssen und’ einer
eeiebsam gewaltsamen Frémmigkeit, durch
‘echo er sich Gewissensruhe ertrotzen zu kiin-
wa wiht, hin und herschwankt. Der Natur des
Gegenstandes und wol auch der durchaus realisti-
‘chen Anlage des Ktinstlers gemiiss ist die Statue!
sieht sowol ein monumentales Werk als vielmebr
tia iusserst lebendiges Charakterbild. Das’
Werk zeugt von ungewibnlicher Begabung und
sediegenem Fleisse, sowol was die geschicht-
liekea Vorstudien als auch was die technische
Accfihrung betrifft.
Gegenwirtig befindet sich A. in Italien,
1 Ivan Turgenjew's Aitikel ber Antokolski
urd sein neustes Werk in: C. 116. Bhaowoern
(St. Petersb. Zeit.) und, in deutscher
Uderetzung, in der Nord. Pre
Petersburg 1871. No. 56. — J
Anas. aya, (Katalog. der Ausstel
‘lad. der KGnste) for 1863. 1864. 1865. 181
Ed, Dobbert.
Antoldl, Luigi Antoldi, Maler der Neuzeit
toa Mantua, der sich in don flinfziger Jahren!
(ard tehtige Kopien nach alten Meistern in
laliea hervorgethan hat und namentlich zu
Ubiland in Ansehen stand. Er hat. auch das
Ateaimabl von Leonardo da Vinei (im Refek-
‘rua von $, Maria delle grazie) in lebensgros-
2 Figuren fllr eine Kirche zu Mantua kopirt;
fener die Fresken des Mantegna zu Mantua,
Nach seiner Zeichnung lithographirt:
SUL Die Fresken des Andrea Mantegn
Cutello di Mantova. Gez. von L. Antoldi
Miano, Litogratla Gallina. Roy. Fol.
sKunstblatt, Berlin, 1866. p. 177.
Aatolinez, José Antolinez, spanischer
Maler, geb. zu Sevilla 1639, + zu Madrid 1676.
Nackdem er den ersten Unterricht in der Kunst
itderHeimat empfangen, kam er noch bei jungen
Jabren nach Madrid, wo er in die Werkstatt des
Frazeisco Rizi eintrat und bald zu dessen besten
Schilera gehirte. Er malte religidse Bilder,
aber auch Landschaften; seine Behandlung ist
ticht und glinzend, sein Kolorit zeugt vou Ver~
siainiss der Wirkung, doch bleiben seine Ar-
‘eiten in der Manier jener Zeit befangen. Seine
Licthaberei flr die Ktinste des Fechtens, dio er|
Bit Leidenschatt betrieb, sollte ila das Leben
kosten; in Folge allzu heftiger Kampfibungen
‘surde er von einem sehlimmen Fieber ergriffen
‘md rasch dabingerafft. Er war tbrigens in Folge|
einer Eitelkeit und seines spbttischen Weseus
seinen Genossen verbasst, und sein hbnischer
Wite verschonte selbst seinen Meister nicht, den.
‘rverichtlich Dokorationsmaler nannte, weil er
tiumal einen ‘Theatervorhang yemalt hatte.
Allein Rizi zahlte es ihm eines Tages heim. Da
A auf Anordnung des kgl. Hofwalers bei der
Awfihrung einer fir das ‘Theater vou Buen
Retiro bestimmten Dekoration helfen sollte,
wusste or mit der Arbeit gar nicht zu Stande zu
kommen, Rizi liess ihn lange sich abquiilen und
sagte ihm endlich; »lst es also so leicht, Deko-
ration zu malen? Man wasche nur ohne Weiteres
die Leinwand ab, welche Antolinez s0 verdorben
hate,
Dic namhafteren Werke des Meisters sind:
HI, Antonius von Padua in der Akademio 8.
Fernando zu Madrid, die Malereten am Haupt-
altar der Kapelle der Madonna del Pilar in der
Kirche 8. Andrea; Magdalena, von den Engeln
xehalten, im kgl. Museum, das beste Bild des
Meisters von energischem Kolorit; Empfiingniss
und Madonna in der Glorie im Museum Fo-
mento, beide bez. : J. H. Antolinez; siimmtlich
au Madrid. Im letzteren Museum wercen ibm
mit Wabrscheinlichkeit neuerdings auch zwei
-| Landschaften zugeschrieben. Ausserhalb Spa-
Inion sind seine Werke sehr selten.
Tn der
Munchener Pinakothek wird ihm cin hi.
Hieronymus in der Hohle, die Rechte auf einem
Toudtenschiidel, beigemessen, wahrscheinlich nur
nach ciner Ueberlieferung, die indess begrilndet
sein kann; in der Galerie Suermondt zu
Aachen, Heiliger, der von einem Cherub die
Wundenmale empfiingt.
5, Coan Bermudez, Diccionario
$ Lefort.
Antolinez, Francisco Antolinez y
Sarabia, spanischer Maler, geb. zu Sevilla
1644, $20 Madrid 1700, Palomino nennt ihn
Ochoa de Meruclo y Antolinez. Zuerst zum
Studium der Rechte bestimmt, besuchte er die
Hochschule von Sevilla und erwarb sich den
Grad eines Lieenciado; allein seine Neigung zur
Malerei hatte ihn schon vorher bewogen die
Zeichenschule zu besuchen, welche auf Betreiben
Murillo’s in der Casa Lonja 1660 errichtet wor-
den war. Wahrscheinlich besuchte er auch die
Werkstatt dieses Meisters und bildete sich dann
insbesondere nach dessen Werken aus: denn
Palomino berichtet, dass, als er eines Tages deo
Werth eines Bildes schiitzen solite, dessen Ur-
heber er nicht kannte, das aber cine der ersten
Arbeiten des Antolinez war, er es von der Hand
des Murillo glaubte und auf 100 Dukaten ansetzte.
‘Das klingt wie eine Kiinstler-Anekdote, doch
erziihit es ja Palomino von sich selber. 1
ging A. zu seinem Oheim nach Madrid und blieb
bel diesem bis zu dessen Tode (1676). Hier theilte
er seine Zeit zwischen der Malerei und der Jagd
nach einem Amte. Sebr eitel auf seinen Titel
Licenciado, aber auf die Kunst angewiesen, um
seinen Unterhalt zu verdienen, schickte er heim-
lich seine Bilder zum Verkaufe aus. Mebreremale
erhielt er in kleineren Orton das Amt eines
Alcalde-wayor, aber sein schwicriger Charakter
liess ibn solcho Stellen immer wieder verlieren,
und so griff er immer wieder, uim nicht I
zu sterben, in Madrid zur Palette, In
unruhigen Weehsel brachte er den
15¢
116
Francisco Antolinez y Sarabia
Antolini.
‘Theil vines Lebens ra, bis er ondich mido des)
Bewerbens und unzweifelhaft auch seinen Gin-
nern listig geworden, nach Sevilla zurtickkehrte,
sich dort verheiratete und als Anwalt nlederliess
Allein auch in diesem neuen Berufe scheint er
es nicht weit gebracht zu haben, nach der Anzahl
Kleiner Bilder zu schliessen, dio er in dieser Zeit
au Tage brachte. Als er dann Wittwer geworden,
wollte er gar sich zum Priester weihen lassen
und ging zu dem Ende von Neuem nach Madrid.
Allein so viel Verinderlichkeit erregte Miss-
trauen, und der Entschluss des Malers wurde
Ubel aufgenommen. Er nahm sich das so zu
Uerzen, dass er vor Kummer darliber gestorben
sein soll
Bel einem solchen Lebenslauf kann es der
Kiinstler wenigstens zu einer sorgsamen Aus-
filhrung und Durehbildung kaum gebracht haben,
und in der That sind fast allo seine Bilder skiz-
zenhaft bebandelt. In der Firbung erinnern sie
an die Schule yon Sevilla, doch zeigen sic auch
einige Verwandtschaft mit den Werken seines
Zeitgenosson Mateo Cerezo, eines cinfiussreichon
Meisters aus der Madrider Schule, A. malte auch
Bildnisse in Miniutur: Palomino erwihnt cin
solehes, das eine der TUchter des Malers dar-
stelite, als sehr gelungen. Einigo Gemilde des
Meisters im Museum Fomento zu Madrid geben
ein gutes Beispiel seiner Kunst; ste bekunden|
cin angenchmes Talent zweiten Ranges, leicht,
anmuthig und auf Effekt abziclend, aber wenig
geschickt fir grssere Kompositionen und manch-
mal nachlissig in der Ausfilhrang. Seinen Land-
sehaften, die immer mit heiligen Geschichten
stafirt sind, feblt es durchaus an Natur und
Wahrheit. — Auf der Versteigerung der Samm-
Jung des Marschall Soult (Paris, 1852) kam eine
Madonna mit dem Kinde von seiner Hand auf}
den ansehnlichen Preis von 2605 Fr.
8. Palomino y Velasco, El Museo pictorleo. —
Goan Bormudez, Diccionario. — Ch. Blane,
‘Trésor de la curiosité, I. 492.
Tefort.
Antolinl. Giovanni oder Giannantonio
Antolini, Architekt, wahrscheinlich bald nach
dor Mitte des 18. Jahrh, 2u Bologna geb. (in
einem Briefe yon 1817 bei Campori wird or
Bolognese genannt), aber zumeist in Rom, Mai-
land und Venedig thiitig, + bald nach 1828. Von
den Lebensumstiinden des Mefsters scheint nichts
Nitheres tiberliefert zu sein, und doch hat er
seinerzelt sowol durch seine gediegene theoreti-
sche Bildung und durch seine Kenntniss der
Antike, als durch grossartige Entwilrfe, dic er
flr Mailand und Venedig 2u machen hat
hatte Bedeutung. Jene Bildung bethitigte er
durch verschiedene architektonische Werke und
Zeichnungen, welche er herausgegeben hat; in
seiner praktischen Richtung gebiirte er der neuen
Schule an, wolche die ausschweifende Architek-
tar des Rokoko nach dem Muster der Antike zu
ermeuern trachtete. Er scheint sich in Rom aus-
gebildet zu haben; von seinen dortigen Studien
gibt sein Werk von 1785 Uber die dorische Onl-
nung (No 1) Zeugniss. In Mailand entwart et
vor 1806, wabrscheinlich im Auftrage des Kaises
Napoleon den Plan zu dem Forum Bonspare,
das an Pracht und Grossartigkeit allen rimisehe:
es gleichthun sollte, aber nicht a Stande kas.
Um 1815 finden wir ihn in Venedig mit der
Ausfithrung des Planes zur Fortsetzung det Pr-
kuratien beschiftigt; er hatte nach Zerstira
der Kirche 8. Geminiano den Verbindmgsta:
zwischen den alten und den neuen Prokuntia
herzustelion, Der Entwurf zu diosem Gebiie,
das den sch¥nen Bau des Sansovino mit dem:
Scamozzi angelegten neuen Theil, wenn mande
Zeit in Betracht zicht, keincswege ungiteklct
vermittelt, ist nach Moschini von unserem Mei
ster und bezeugt jedenfalls einen tilehtigen Ar
chitekten und Taiont fitr grossartigo Anordstxy
(fortgesetat und vollendet wurde der Bau vor
Giuseppe Soli). Dags A. in einer nlichtem
Nachbildung der Antike sonst befangeu bit,
lag in den Schrankon seiner Zeit.
Spiiter scheint or sich wieder zu Mailand, 1»
er Professor der Baukunst an der Akademie vs,
‘namentlich mit Studien antiker Bauwerke belast
zu haben, wie er denn die Zeichnungen der Ru
zen von Vclleja in einem eigenen Werke ken
gab. Andere Zeichnumgen yon ihm 4, im Ye~
a) Nach seinen Zeichnungen gestochen
1) LOrdine Dorico; oss, 11 Templo a'Erole wt
Citta di Cori. Ueberrest eines antiken dorisctet
Portikus (auch yon Piranesi gez. in selnen Ast
chit di Cora). 4 Taf. Roma 1785. Fol.
2) Prospetto della gran Piazza e Tempio Vatia>
Giovanni Antolini Arch', disegnd. Domest
Pronti ineise Koma 1789, ‘Verlag des Arse
Franzetti.. qu, Vol. (Notis vom W. Schmidt)
3) I Tempio dl Minerva in Assist conftontato lt
tollt in Taschmanter. Milano 1803. Fal
4) Deserizione del Foro Bonaparte, 24 Tutt
Parma 1806, gr. Fol, Nach elgenem Enter!
5. Text.
Andere Ausgabe : Opera dArchitetters
ypoliagation che doveraceogulralta
fe alilano. 1814. Fol
5) Le Rosine al Velela, misurate e dlsegute
@. A. 2 Thie, Milano 1819-22.
b) Seine Schriften:
1) Idee elementart q’Architettura civile, pete
Seuole del disegno. “21 Taf. Bologna 1813. Fe
Andere Ausgabe: Milano. 1820. Fol
2) Osservaztoni ed oggiunte ai prinetpil Archie
tura civile di Francesco Milizis. Milano 1817. ©
8. Memorte per le Belle Arti. . Homa 1755. b
83. 178, — Morgenblatt, Stutigart IS
p. 1118. — Millin, Voyage’ dans le Milam
1.241. —Mosehini, Guida di Venezia. 1
Vielleicht nach demselben Meister gestocbes
(bel Le Blane. C. A. Antolini):
‘Theater, In welchem im 15. Jabrh. das Mysterio
Anton
Baptista Antonolli, 117
des Laidens und Todes von Josus Christus da
geste wurde. Gest. von Ign. Benedetti.
qu. Fol. .
Anton, Anton von Worms, 8. Woonsam.
Anton, Anton »Frjasine (Vober die Be-
deatang des Wortes Frjasin 8, Aloisio Frj
sin), veneaianischer Architekt, kam im J. 1469
nit einer Gesandtschaft nach Moskau. Er war
da Neffe des Mitnzpriigers Iwan »Frjasine, der
smals schon seit Ianger Zeit im Dienste des
Grsfirsten stand. A. erbaute in Moskau einen
Nserthurm bei dem Techuschko-"Thor (tym-
onus opora), von welchom aus cin geheimer
uwterirdiseher Gang zum Moskwa-Flusse durch-
atfibrt wurde, sowie auch noch einen anderen
Thumm, ebenfalls mit einem geheimen Gange bei
‘eu alten Swiblow-Thor (Conbaonexin sopora)
s.Rapawauns , Heropin pace. rocy,. (Karam-
sin, Geschichte des russischen Refehes), 3. Aufl
St Petersb. 1830. VI. 66 u. 88.
Fd, Dobbert.
mm. Georg David Anton, diinischer
Architekt um 1769 und kinigl. Hofbaumeister
Alsdie Akademie gegriindet wurde, war er zum
lerer der Geometrie, Perspektive und Bau-
inst emannt. Unter seiner Leitung ist der
‘Tram der Friedrichskirehe in Christianshayn
‘ei Kopenhagen: vollendet: worden. Von ihm
rit auch der Bau des Friedrichs-Hospitals in
Kopentagen und das Hauptgebiude zu Bre-
etwed.
s Wetnwieh, Kunstnerlexicon,
Dietrichaon,
Antona, Giovan de Antona, Bildnissmaler|
ua Venedig. Zani meint, er sei vielleicht mit
Giovanni Peruzzini identiseh.
Nach ilim gestochen :
Jie Ant. Murani. Gest. von Fr. Zucch!, Oval.
‘Heineken, Dict. — Zani, Bnciel.
W. Schmidt
Antonazz0. Antonazz0, Maler zu Rom in
‘er rweiten Hilfte dos 15. Jahrh. Von ihm ist
srbekannt, dass »Mastro Antonazzo Pintoree dio
Kireheder Madonna della Consolazione am Kapi-
ti, welehe 1470 cingewetht wurde, ausgemalt
late. Vielleicht dersclbe mit cinem der Anto~
riasso?
sMuratori, Seriptores ote. 1734. 111. 1411,
1. Grimm.
Antonelli, Juan Baptista Antonolli,
gevieur, der filter Bruder des berithmteren
Baptista Antonelli und gleich diesem im Dionste
Pilipp’s IL. von Spanten, insbesondere mit Was-
terbauten: beschifftigt; geb. wahrscheinlich 20
Gseta, jedenfalls im Neapolitanischen, + den
4 Mire 1588 zu Toledo. Er ging 1569 nach
Spotien und trat als Ingenteur in ktnigliche
Diensté, begteitete den Filrsten Vespasiano Gon-
uaa nach Kartagena und Oran, um dort an den
Festangebauten zu arbeiten, und war arin 1562
zu Valencia in gletcher Weise beschiftigt. Er
traf auch die grossartigon Anordnungen zu den
Festlichkeiten beim Einzuge der Kinigin Anna,
von Ocsterreich im J. 1570 und konstruirte untor
Anderem die Triumphbogen, zu denen die Bild~
hauer Lucas Mitata und Pompeo Leoni, der
Sohn des bekannten Aretiners Leone Leon, die
Statuen und Rolicfs lieferten. Im Kriege mit
Portugal dann, 1580, befestigte er einige portu-
giesische Plitze. Nach der Vereinigung boider
KGnigreiche liess Philipp I. von hm und Pedro
Sarmiento zwei Kastolle an der Magelhaons-
strasse ontwerfen, die im folgenden J. 1581 von
seinem Bruder Baptista ausgeftihrt wurden. In
eben diesem Jahre machte er den Versuch, den
‘Tajo schiffbar zu machon, und dassclbe gelang
so gut, dass er schon 1582 in einer Schaluppe
von Lissabon nach Madfid und zuritckfahren
Konnte, 1584 machte der Kinig die Retso nach
Aranjuez mit seinem Gefolge in 2wei von Anto-
nelli gebauten Barken mit Zelten. Nun gaben
auch die Stidte dom Projekte ihre Zustimmung
(in den Cortes zu Madrid am 23. Febr. 1584),
und mit den von ihnen bewilligten Mitteln war
im J, 1588 der Tajo yon Toledo bis Lissabon
schiffbar goworden. Allein schon unter Phi-
lipp TIT. hirte die Schifffahrt zwischen beiden
Stidten wieder auf, und das Projekt ist spiiter
nicht mehr zur Ausftihrung gelangt.
s. Llaguno y Amirolas, Noticias ote. II. 10.
193.
Fy. W. Ung
Antonelli, Baptista Antonelli, der jiln-
gere Bruder des Vorigen und dor berithmieste
unter den spanischen Ingenieuren dieses Na~
mons, der in de als umfassenden Reiche
cine grosse Thitigkeit entwickelte. Ttaliener
von Geburt begab or sich 2u seinem Bruder nach
Spanien, als dieser unter Vespasiano Gonzaga
in Oran boschiiftigt. w ch cinem Berichte
seines Ginners, des Staatssekretirs Tharra, an
don Kinig soll’ er vorher die Belagerung von
Saragossa (1571) mitgemacht haben; allein dies
schoint unrichtig und von {barra nur zu Gunsten
seines Schiitzlings vorgebracht worden zu sein,
‘Von Oran ging A. mit scinem Bruder nach Va-
Jeneia und trat hier als Ingenieur in den Dienst
Konig Philip's I. 1561 trug ihm disor auf,
die von seinem Bruder entworfenen boiden Forts
an der Magelhacnsstrasse zu bauen. — In einer
misslichen Lage von dom Staatssekretir Juan
do Ibarra dom Konige besonders ompfohlen
wurde er 1586 mit der Flotte nach Amerika ge-
schickt, um dort unter dom Oberbofeht des Juan
de Tejada die aur Sicherheit der Flotte und zur
Fordorung des Handels nithigen Thitrme, War-
ten und Molos zu bauen. Er besichtigte das
[kanze Land, sowio dic nahegologenen Tnsetn
(Havana, San Domingo, Portorico u.s. w.) und
logte dann, nach Spanien zurllckgekehrt, seine
Befestigungs-Entwilrfe vor. 1588 ging er zur
‘Ausfilhrung der Pliine von Neuem nach Amerika
115 Baptista Antonelli
und 1589 mit weiteren Auftriigen nach Honduras.
Nach einiger Zeit wilnschte er wol seiner Ge-
sundheit halber nach Europa zuriickzukehren,
sah sich aber in der Neuen Welt bis 1596 fest-
gebalten, wo er dann noch die Gelegenheit cr-
hielt, gegen Francis Drake den Chagrefluss in
Vertheidigangszustand zu sotzen. Erst 1604 kam
cer dann nach Spanien zurlick und erstattete dem
Kénig Bericht tiber alle seine Unternehmungen.
Dieser bezeugte ihm seine Zufriedenheit, indem
er ihn nach Gibraltar mit einem neuen grossen
Auftrag sandte: A. baute dort den Molo. Nach-
dem er dem Kinig 50 Jahre lang mit dem grise-
ten Eifer gedient hatte, starb er zu Madrid am
22, Febr. 1616.
4. Llaguno y Amirolas, Noticias ete. 11. 58.
232.
=
Juan Baptista Antonolli, der Sohn dos
Yorigen und ebenfalls Ingenieur in spanischen
Diensten, geb. in Spanien um 1585, + 1649. Er
degleitete seinen Vater schon 1604 bei ciner
amerikanischen Expedition, und als dieser uach
Spanion zurlickkehrte, ging er zu seinem Vetter
Cristébat do Roda nach Havana, wo diesor mit
Festungsbauten beschiiftigt war, und studirte
daselbst unter diesem das Geniewesen. 1611
wurde er sodann vom Kriegsrath zu dessen Bei-
stand ernannt und war in dieser Eigenschaft bis
1622 insbesondere in Havanna thitig. Daraut|
hatte or im Auftrag des Konigs cin Kastell auf
der Landzunge von Araja zu bauen und tlber-
haupt flr die Befestigung von Neu-Andalusien
mu sorgen, spiiter ebenso in Portorico. 1632
wurde er, nachdem Roda 1631 gestorben war,
als dessen Nachfolger zum Militir-Ingenicur von
Westindien ernannt. Als solcher war er bis 2u
seinem Tode thiitig.
#, Liaguno y Amirolas, Noticias ote. IV. 9,
125,
Fr. W. Unger.
Antonelll. Giovanni Antonelli, Kupfer-
stecher, nach Zani zu Ferrara um 1706, pach
Fllssli zu Venedig um 1735. Ottley beeass vou
ihm das folgende schlechte Bl.
1) Pompejus last sich zum Imperator ausrufen.
Komposition von vielen Figuren, Plotare. in
‘vita Pompeii. Pompelus annos natus tres et Vi-
gintl etc. Recinensis delineavit. Jo, Anto-
nellus Seulp. qu. Fol.
2) Bildniss des Dogen Al, Pisant, Yon
vwint
». Zani, Encie, —
Ottley, Notices.
sel er
681i, NeuoZusitze, —
W, Sel
Antonelli. Vincenzo Antonelli, Kupfer-
stecher in der zweiten Hilfte des 18. Jahrh.
(Zani 1771), 2u Rom thitig.
1) Rube auf der Flucht nach Aegypten
Maratti 4.
2) HL. Jungfrau, das sehlafonde Kind auf dem
SchooBe, liest aus einem Buehe. Mater divinae
fete, Nach Fr, Trevisani, kl. Fol.
Nach C.
3) Christus am Oelborge. Apparuit ete. Nach Cor-
reggio. Romae 1775. kl. Fol,
4) Statuen in der Peterskirehe, Katal. Stemben-
Frenzel,
W, Sebi
Antonelll, Demetrius Antonelli, Make
in St. Petersburg in der ersten Hilfte unsere
Jahrh.,, seit 1820 Mitglied der St. Petersburger
Akademie der Kiinste, als deren Schiller 1795—
1812 er alle vier Preismedaillen erworbeu bat
A. maite in den zwanziger und dreissiger Jabre:
Portriits und viele Heiligenbilder flr russische
Kirchen, so z. B, 1837 —38 dreizehn Heilige-
bilder fiir den Synodathof und zehn fr de
Kirche der Commerz-Schule; 1839—40 die Bi-
der von zehn Heiligen des Dominikaner-Ordes:
fir dio katholische Kirche und drei Heiligestil-
der flir die Kirche des Kadetten-Corps zu Pol-
tawa, Den Titel ines Akademikers hatte e fir
cin lebensgrosses Portriit des Bildhauers Marts
erhalten.
. Oraer> H, an. xya, (Bericht der Kis
Akademle der Konste), St. Petersb. 1528
u, 1830. p. 28; 1836 — 1837. p. 13;
1838; 1830 — 1840. p. 18. — C6opa. mt
aan Wer. C. 6, Awag. xy. (Materislien re
Gesch. der St. Petersb. Akademie der Kins
herausgeg. von P. Petrow, St. Petersb. 19H.
1865. 1. 370, 541. 546, 564. 11 6. 32.34. HE
Ba, Dedte.
Antonelll. Giuseppe Antonelli, Archivit
dieses Jahrh. zu Venedig. Es ist uns vonite
nur folgendes Werk bekannt
Collezione de’ migliori Ornamenti antichi, sn!
nella citta di Venezia. Coll’ agiunta di akat
frammenti di Gotiea Architeteura ete, 120 Ts
‘Venezia 1831. qu. 4.
‘Zweite Ausgabe: Venezia 1843, Fol.
Antonello. Antonello da Messina (A
tonello d'Antonio oder degli Antonj), Maler v=
hervorragender Bedeutung fiir die Ausbildus
der italienischen Oelmalerei, geb. zu Messina a>
Anfange des 15, Jahrh., + um 1493,
I, Djs Nachrichten thor soin Leben,
Das Wenige, was wir von dem Leben
Meisters wissen, ist uns durch Vasari tberle-
fert, wo er zugleich von den Versuchen derFiv-
rentiner und den gliicklichen Bestrebungen de
‘Jan Van Eyck erzithlt, an der Stelle der Tex-
peramalerei cine bessere zu finden. Eine Reiit
von Jabren hindurch studirte A. die Zeichnunz
in Rom; dann liess er sich 2uerst in Palera®
nieder, wo er cine Zeitlang thiltig war, und hie
auf zu Messina, wo er in dem Rufe eines vr
trefilichen Malers stand. Als er aber einmal —
wie Vasari bemerkt, seiner Geschiifte balber
nach Neapel kam, hatte er Gelegenheit, ein Bill
au sehen, das Florentiner Kaufleute fiir Alfonso!
von Aragonien aus Flandern herilbergebract
batten, Dieses Bild, das mit einem neuen Bini
mittel von Jan Van Eyck gemalt war, erschict
Tho durch seine eigenthiimliche Glittte und Mlal-
119
tute, sowie durch dio este, gogen dle Feuch-
fgkeit'geschiitzte Oberfliche so bemerkens-
vert, dass er allo anderen Arbeiten und Pline
anfab, sich nach Flandern auf den Weg machte,
‘ort Jan Van Eyck’s Freundschaft gowann (ins-
lewndere durch das Geschenk italienischer|
‘iehoungen) und nach Messina erst zurlick-|
kedrte, als er das Geheimniss der neuen Malerei
emt hatte. Von Messina ging er dann nach
Veoedig, um sich dort niederzulassen: und hier
lum er, nachdem er noch Domenico Veneziano
in der neuen Kunst unterwiesen hatte, zu be-
‘viebtlichem Anschen, Hier erhielt er auch, im
Wetttreite mit Francesco Bonsignori (di Mon-
‘iguore) und trotz der angelegentlichen Empfeh
‘uagea, welche diescm Meister von eiten seines
Gioners, des Marchese von Mantua, zur Seite
tanden, von der Venezianischen Regierung den
Aufrag, Malereien im Palast der Signoria aus-
nfthreo, wurde aber durch eine Pleurosio ver-
hindert, ‘dies Werk zu beginnen. Er starb im
Alter von 49 Jabren zum grossen Kummer seiner
uilrichen Freunde. So weit die Erzithlung des
Vauati.
Francesco Maurolyco, der sich in Messina zeit-
bebers (1494—1575) aufhielt und eine si he
Ctroaik verfasste, bestiitigt Vasari in verschi
decen Punkten. ‘Er berichtet, dass Antonello
ss der Familie der Antonii zu Messina stammte,
«ass sein Talent lebende Wesen wiederzugeben,
‘ent bemerkenswerth war, als sein Geschick,
is einer neuen Weise zu malen, dass er ferner
Bidsisse zu Palermo fertigto, zu Mailand be-
riimt war und zu Venedig von der Regierung
lesehiftigt wurde. Die Stelle aber, welche dieso
Avsugen enthilt, sagt nichts von einem Auf-
lalte Antonello’s in Flandern. — Von Sum-
‘otzio, nem neapolitanischen Architekten dos
46. Jahth., ist uns (bei Puccini) ein Brief vom
% Mirz 1524 an Marcantonio Michele zu Vene-
‘ig erhalten, der flr die Geschichte unseres
Meisters interessante Angaben enthiilt. Sum-
wonio scheint darin seinem Venezianischen
Freunde Nachrichten tiber Neapolitanisehe Kilnst-
ler geben und fulbrt dabei unter Anderen den
Colastonio an als einen solchen, der in flandri-
her Manier gearbeitet habe und flir diese s0
tingenommen gewesen , dass er nach Flandern
‘ber hitte reisen wollen, aber daran von Kinig
Baziero (wol René von Anjou) verhindert wor-
ea sel, »Doch, fligt er hinzu, Colantonio ver-
‘Bechte gemiiss der Zeit, in welcher er lebte,
sieht ru der Vollkommenheit in der Zeichnung|
et antiken Dinge (delle antique cose) zu gelan-
fen, welcho sein Schiller Antonello erreichte —
sin Mann, der, wie ich hire, unter Euch nicht un-
‘bekanat ists. Mit diesen Notizen fhrt Summon-
to in die Kunstgeschichte einen Meister, Na-
«08 Colantonio, ein, der also in der Gunst des
Konigs René gestanden und Lehrer des Anto-
sello gewesen ; und in der That hat seitdem die-
‘er Colantonio, den man gewShnlich Colantonio
Gel Fiore genannt, vor Antonello als der nam-
hafteste Maler Neapel's gegolten. Allein dio
Existenz eines solehen Meisters ist nicht sicher
ausgemacht, und was Summonzio von ihm be-
Fichtet, stimmt mit dem, was Vasari von Anto-
nello erziihit, in Manchem so auffallend Uberein,
dass es fast den Anschein gewinnt, als ob jener
aus dem einen Maler Antonello zwei gemacht
hiltte.
‘Van Mander gibt die Aussagen des Vasari ein-
fach wieder, schon weil thm die darin enthaitene
Anerkennung der flandrischen Malweise will-
kommen sein musste. Allein die Angabe, dass
Antonello in Flandern gewesen, schetnt ihre Be-
stitigung in einem Manuskript zu finden, das in
Belgien am Beginne dieses Jabrh. entdeckt und
von De Bast verdffentlicht worden (s. Literatur).
Darin wird von Antonello berichtet, dass er, um
einen Boweis seiner Geschicklichkeit in Oel zu
malen zu geben, eine in dieser neuen Weise be-
nndelte Tafel der Kirche von 8. Bavo zu Gent
gewidmet habe, Indessen wird von anderer Seite
die Aechtheit dieses Manuskripts bezweifelt
(s. die Bemerkungen von Ruelens zu der franzl=
sischen Ausgabe des Werkes von Crowe und Ca-
valeaselle tiber die flandrische Malerel, eft. in
dor Literatur), und so bleiben die Meinungen ber
diesen Umstand im Leben Antonello’s getheilt.
Einigo meinen, dass er nicht bloss in Flandera
gewesen, sondern auch Jan Van Eyck gekannt
habe, andere dagegen glauben an seine flandri-
sche Reise tlberhaupt nicht.
Ueborhaupt ist uns ttbor Antonello's Lebon
keinerlei urkundliche Nachricht erhalten. Auch
sein Geburtsjabr steht nicht fest, bald gilt daftir
1414, bald 1421, und Einige rilcken es noch tie-
fer herab. Die ei sicheren Daten, welche
wir von ihm haben, sind diejenigen, welche wir
auf einigen seiner Bilder verzeichnet finden, Es
ist unniitz, die Lisung der Widerspritche au ve
suchen, welche sich in Vasari's Erzihinng und
den verschiedenen anderen Berichten finden,
Nach dem von De Bast herausegebenen Manu-
skripte scheint Antonello Jan Van Eyck gekannt
au haben ; allein Jan Van Eyck starb im J. 1440,
und Alfonso von Aragonien , unter dessen Ro-
gierung Antonello zu Neapel gemalt haben und
von dort aus nach Flandern gercist sein soll,
bostieg den neapolitanischen Thron erst 1442.
Die cinzigen Thatsachen, welche wir bezilglich
Antonello’s als gewiss annehmen knnen, erge-
ben sich aus seinen Werken. Doch auch hier ist
von vornherein festzustellen, dass von den Da-
ten nur diejenigen froi von jedom Verdacht der
Filschung erscheinen, welebe von 1465 an auf-
wiirts auf den Bildern sich verzeichnet finden.
Wenn wir das Datum von 1445, das sich filsch-
licher Weise auf einem seiner Biltnisse vorfin-
det, ausschliessen, so kinnen wir unschwer aus
den Zeugnissen seiner Thiitigkeit uns die Ge-
schichte seines Lebens wenigetens in ihren all-
gemeinen Zilgon vergegenwirtigen. Seinen eraten
Unterricht hat er wol in Sizilien empfangen, dort
auch cine Zeitlang gearbeitet, dann aber zu Nea-
pel ein Gemillde von Jan Van Eyck gesehen, das
sich im Bositze dos Alfonso von Aragonion be-
fund; das veranlasste thn, die Niederlande zu
besuchen, wo er vorzugsweiso Van Eyck's Werke.
studirte und mit den Schilern desselben bekannt.
wurde, vielleicht auch gomeinschaftlich mitihnen
arbeiteto. Gegen 1465 kebrte er nach Italien 2u-
riick und verweilte seitdem bis zum Schlusse des
J, 1472 au Messina. 1473 kam er dann, und zwar|
zum ersten Male, nach Vonedig, wo er starb-
Seine Bekanntschaft mit Domenico Veneziano’
zm Venedig ist, wenn nicht unmiglich, doch
hchst unwahrscheinlich. — In seinen jungen
Jahren soll er zu Rom gewescn sein; aber in sei-
ner Kunstwoise, in seinem Stil findet
Kelner Zeit fllr diese Angabe cine Be
Nach Summonzio wiire Colantonio sein Lehrer|
gewesen, allein diese Persinlichkeit bleibt in ein
ungowisses Dunkel eingebiilit, und dic Schrift-
stellor sind nicht einmal ttber die Zeit einig, in
welcher dieser golebt haben soll. Einige schrei
ben ihm das Gemiilde cines hl. Antonius xwi-
sehen, vier Hofligen in 8. Antonio Abbato zu
Neapel zu, darauf man den Namen des Nicola
‘Tommasi, cines Schillers des Oreagna, licst, und
einen Li, Hieronymus, der ein flandrisches Werk
aus dor Schule Van Eyck’s ist. Und andore ihm
zugeschriebene Werke sind wieder von diesen
dem Charakter wie der Zeit nach verschieden,
Doch wie gesagt, die ganze Person ist wythisch,
und wahrscheinlich hat Summonzio damit Anto-
nello selber gemeint.
TL Obronologiacho Folge seiner Werke,
Dio verschiotonen Periden seiner Thitigheit,
Das friihesto der noch erhaltenen Werke An-
toncllo’s, das wir kennen, ist der Christus vou
1465 in ‘der Nationalgalerie zu London
(e. Verz. a) No. 17). Dieses Bild zeigt deutlich,
dass A. mit der Technik der Oclmalerei, wie die
Flamiinder damals sie ausiibten, wol bekannt
war, und selbst in dem Gesichtstypus des Hoi-
landes erinnert Manches an die Niederliinder,
‘Das Haupt des Erlisers zeigt sich tiber einer
Brustwehr, die eine Hand ist auf diese gelogt,
die andere’ orhebt sich sognend; merkwiirdigor
‘Weiso ist letztere bei der Ausfilhrung weiter!
herabgerlickt, als wo sic ursprlinglich yezcich-
net war, und noch entdeckt man unter der Far-
benschicht den alton Umriss. Das Gesicht ist
oval, das Haar in der Mitte getheilt und zu bei-
den Sciton des Nackens herabfallond; die Augen
sind schwarz und sehr nahe bei der Naso, die
Finger diion und wie in Krampf verzerrt. Ein
injeressantes Zougniss yon Antonello's Geschick-
lichkeit; aber hier hatte er noch nicht den zarten
und klaren Ton, sowie die vollkommene Meister-
schaft in der technischen Behandlung erreicht,
welche die Gemiilde seiner spiiteren Jahre aus-
zeichnen.
Antonello da Messina.
Das diosem zuniichst folgendo Bild ist die
Biste Christi als Leidensmenschen in der
Sammlung Gactano Zir 2u Neapel (s, Vers. a)
No. 2). Dio Wangon sind sehr hervortretend,
die Augen eingesunken, die Brauen eckig, die
Schliifon zuriickilichend, der Mund offen, end-
lich zwischen dem oberen und unteren Theile
des Gesichtos cin gowisses Miseverhiiltaiss; das
Ganze erinnert auffallond an flandrische Kipfe
ihnlicher Art und zeigt den gleichen drastischen
Schmerzensausdruck. Auch hier ist das, neue
Bindemittel geschickt angewandt, aber doch noch
nicht mit der spiiteren Meisterschaft. Ohne Zwei-
fe] ist dieses Christusbild dasselbe, von welchen
Vincenzio Auria in seinem Gagino Redivivo be-
richtet, dass es 1470 datirt sei und den Agliata
tu Palermo gebire.
Nimmt man an, dass A. vor digsor Zeit 2
Vonedig geweson sci, so mlissto man crwarteo,
schon damals Spuren seines Einflusses, als Odl-
‘maler auf dic Vonexianer au findon, Er soll, wie
bomerkt, 2u Venedig der Lehrer. des Domenicn
Veniziano geweson sein; das aber wiirde scixe
Gegenwart daselbst vor 1461 voraussetzen, it
wolchem Jahre Domenico an Florenz, starb, und
weder in diesem noch in irgend einem anderea
Venozianer zeigt sich etwas von einem solehen
Einflusse. Antonio und Giovanni da Murano,
Bartolommeo Vivarini, dio beiden Bollini, sowol
Gentile als Giovanni, allo, malten in, Tempers,
und dies auch noch lange nach 1465.
Doch wo auch A. in dem Zeitraum, von 1465—
1470 gewosen sein mag, zwischen Jetaterem Jahre
und 1473 hielt er sich’ hichst wabrechoinlich x0
Messina auf, wo uns, in 8. Gregorio cine
grogse Altartafel von seiner Hand noch orhalter
ist: DiethronendeJ ung frau mitdemKindo,
iber deren Haupt zwoi Engel die Krone baltes,
awischenden hh, Benedikt und Gregorius(s.Ver
der Werke a) No. 1). Das Kind, groift mit der
einen Hand nach einer Orange, mit der.anderon
rnimmt ea von seiner Mutter eine Kirache, inde
es den Kopf mit spiclendem Muthwillen au ihr
wendet. Von der oberon Bilderreihe des Gemil-
des sind nur zwei Tafeln Ubrig, auf denen die
Vorktindigung Mari (in halben Figuren) dare’
‘stellt ist. Dieses bedeutende Werk bezeugt
wol das Studium flimischer Vorbilder, die
Fortschritte, welche Antonello's Kunst.machte.
Flandrisch ist dic Gewandung, die Anwondust
von Gold, die Behandlung der Siiume, sowie eine
gowisse Flachheit der Gesichtabildungen; anie-
t dio Verschmelzung der Farben wei-
cher, dio Modellirung, und der vou
Licht und Schatten kiinstlerischer, als in deo
fritheren Bildern. Als Werke derselben, Zeit
liessen sich vielleicht noch die Madonna mit dew
Kinde (halbe Fig.) in dem Museo Peloriteny
zu Messina und oino das Kind,anbetende Ma-
donna in derselben Sammlung ansehen, doch sin
boide Bildor zu sehr, beschiidigt. und restaurir-
Deutlicher. zeigt sich Antonello’s Kunstweiee ia
124
der Gtorie des hi. Nikolaus, einer grossen
Tafel mit acht kleinen Episoden aus dem Leben
des Heiligen in 8. Niccold 2u Messina; doch
Kinnte daa skizzenhaft und nicht so sorgsam be-
handelte Werk auch nur aus der Werkstatt An-
‘onello's und. von der Hand cines Schlilers sein
4. Vers. a) No. 3).
Im J. 1473 trat A. in Venedig auf und or-
regte in der dortigen Kiinstlerwelt grosses Auf-
sehen durch eino Madonna mit dem hl. Michacl,
welche lange Zeit den Hauptachmuck der Kirche
8. Cassiano bildete und {schon damals sowic im
16, Jabrh. viel gepricsen wurde. Vasari berich-|
tet, dass sio wogen dor »Nouhcit joner Malerci
und der Schiinheit der Figurene in hohem Werthe
sand, und weiterhin rihmen dies Bild Mattoo
Golaccio und Sabellico, der sonst mit dem Lobe|
vonKunstwerken sebr sparsam ist. Allein diese
Art in Oel zu walen rief nicht bloss allgemeine
Bewunderung hervor, sondern regte auch un-
nittelbar zur Nachahmung an. So versuchte sich
Bartolomeo Vivarini, der damals in grossem
and wolverdientem Rufe stand, sofort in dem
nouen Bindemittel ; soine Glorio dos hi. Augustin
in $. Giovanni e Paolo zu Venedig ist ein be-
nerkenswerthes. Zeugniss dieser Anstrengungen
und:des Wettstreites, in den er mit Antonello
tat, Gentile Bellini aber bemerkte wol, dass
cs mit einer oberflichlichen Nachahmung der
reuen Technik nieht gethan soi, und dachte wol
auch, dass sich diese nicht von heute aufmorgen
lemen lasse; dagogen hilt or seinen jlingeren
Bruder Giovanni an, schon in jungen Jahren die
‘Temperamalerei mit der. Qolmalorei zu vortau-
shen. Tn mehreren Werken des Letzteren aus
den Jahren 1474 bis 1480 sind uns solche Ver-
sache aufbewahrt; doch ist sein erstes gelunge-
ves Oslbild Dio Madonna von 1487 in der Aka-
demie-zu Venedig (dic Erziihlung bei Ridolf,
‘vie Bellini unter einer Verkleidung dom Anto-
ello sein Geheimniss abgeschen habe, ist natiir-
lich blosse Ktinstleranckdote). Noch etwas spii-
ter ging dann doch auch Gentile Bollini zu dor
neuen Weise ber. Nach ibm kam mit aweifel-
haftom Erfolge Luigi Vivarini, dann aber folgten
nit grisserom Geschick Carpaccio und Cima,
Wiihrend sich derart dio Venezianer im Wett-
suet mit Antonello versuchten,, bohauptote die-
vr unerreicht die erste Stelle, ‘welche er einge-
‘tommen, und erwarb sich sogar noch grdsseren
Rohm durch kleine Brustbildnisse, welche
er nach Art dor Nioderliinder um diese Zeit zu
malen began. Er stellte damit seine fruheren
Werke bald in Schatten, und wonn wir auch kein
eleichaeitiges-Zeugniss von dem Exfolge haben,
deo.er in dieser Gattung errang, 80 ist dieser
doch dureh andere Umstiinde hinlinglich erwie~
sen, Das. Bildniss .cines jungen Mannes. vom
4.1474, aber schlecht erhalten, bofindet sich in
dem Palast Hamilton bei.@lasgow. Drei eben
tolehe entatanden, wie uns tiberliefort ist, im
4.1475; eines davon ist sicher dasjonige in der
Moyer, Kéntler-Lesikos. IL.
Sammlung dos Louvre (s. Verz. a) No. 15), ein
anderes mag dasjonige im Palast Borghese zu
Rom (s. Verz. a) No. 4) sein, das dort den Na-
‘mon Bollini’s triigt, das dritte ist verschollen
(s. Verz. c) No. 5). Nichts kann die Wahrheit
‘und don Ausdruck dos Bildnisses im Louvre,
sowie seine vollendete Ausfihrung und die M
sterschaft der vorschmolzendon Technik tber-
treffen. Es bestiitigt vollkommen die Bomer-
kung, wolche cinmal der Anonymus dos Morelli
macht, dass niimlich Antonclio’s Portrits von
ciner ausscrordentlichen Lebendigkeit sefen, und
dies insbesondere im Ausdruck der Augen. Es
¢ cin Mann von mittleren Jahren, kriftig und
‘gesund, von réthlicher Fleischfarbe, von offenem
und sichorom Ausdrucke, von entschiedenem
Charakter. Alles ist auf das deutlichste ausge-
flhrt, die Schramme an der Oberlippe, die zarten
Adern in den Augenwinkela, die spirlichen Bart
haare, dio sich zitlon lassen ; aber alles Einzelno
ist der Wirkung des Ganzen untergeordnet, und
das Kolorit, bei den feinsten Reflexen und Modu-
lationon des Hautgowobes, michtig, warm und
louchtend. Etwas mobr italionischen Typus zeigt
der Mann des Bildnisses im Palast Borghese;
cr istiiltor, weniger bedeutend und wirdevoll,
der Zug in den Mundwinkeln aber besonders
ausdrucksvoll; doch ist das Bild weniger gut
erhalten. Dieses sowol als das verschollenc,
welches den Alvise Pasqualino vorstellte, be-
fanden sich am Anfange des 16. Jabrh. in der
Sammlung des Antonio Pasquatino zu Venedig.
‘Doch waren diese drei Bildnisse nicht die ein-
zigon Werke des Jahres 1175. Aus demselben
Jahre stammt die sehiine kleine Kreuzigung
ndom Museum zu Antwerpon (. Verz. a)
No. 16). Schr wirksam ist hier der wiirdigo
ruhigo Schmerz des Heilandes mit den krampt-
hafton Zuckungen der Sehiicher in Kontrast ge-
setzt; woithin dehnt sich cine reizende Land-
schaft mit Gebiiudon und Bergen aus, reich staf-
firt mit Thieren und Menschen; mit rihrender
Einfachhoit ond ergebenem Kummer sitzt dio
Madonna auf der Erde am Fusse des einen Kreu-
208, wiihrend ihr gegentiber am anderen Kreuzo
der Evangelist Johannes in Verchrung kniet.
Dic Behandlung des Nackten im KUrper des
Christus ist breit, dabel voll und warm in der
|Farbe; die gebrochenon Falten der Gewiinder
‘zeigen noch flandrische Zilye. Auch der Vorder-
sgrund ist nach flandrischer Art mit kleinen Thier-
chen, Schiideln und Knochen von der feinsten
‘Vollendung angefiillt; ein Detail, das schon Mau-
rolyeo hervorhob. — Der Streit, der sich frither
ber das Datum dicsos Bildes othoben, ist jetut
von keinem Interesse mehr; wenn De Bast be-
weisen wollto, dass an Stelle des jetzigen Da-
tums. 1475 chemala: 1445 stand, so wissen wir
jjotzt genug von dor Laufbahn Antouollo's und
‘seiner Thitigkeit zu Venedig, um cine solche
‘Annahmo fiir vUllig grundios anzuschen. Erwiihnt
sei hier noch, dass Carpaceio, der Nachfolger
16
122
Antonello da Messina.
und Freund Bellini's, die Bewegungen der Ge-
kreuzigten in dem Bilde Antonello’s verachic-
dentlich nachgebildet hat.
‘Von einom Bildnisse, das sich jetzt im Besitz
des Signore Mol fino 2uGenua (s. Verz. a)
No. 10) befindet, wird uns berichtet, dass es ehe-
mals auf einem Zettel eine Inschrift trug, welche
es als Selbstportriit Antonello’s bezeichnete. Die
Ausfithrung dieses schinen aber nicht unbeschit-
digton Bildes, in welchem die Behandlungsweise
des Meisters breiter als frither erscheint, mag um
1476 fallon, Das Angesicht ist dasjenige cines
‘Mannes in den vierziger Jahren, mit geschorenem
Haar; or triigt eine rothe Muitzo und braunes
Gewand; der Ausdruck nicht von grosser Be-
doutung, aber frank und minnlich. Das Bild ist
Ubrigens mit weniger Sorgfalt ausgefuhrt, als
andero Werke dieser Zeit, auch nicht so durch-
sichtig in der Fiirbung, nicht so wirksam im Hell-
dunkel und nicht so kriftig im Impasto. Von
weit grUsserer Vollendung und von emailartigem
Glanz ist das Portritt eines Mannes in den Sech-
zigern in der Sammlung Trivulzi zu Mailand
(s. Verz. a) No. 9), welches das Datum 1476
trigt; von ganz ibnlicher Behandlung, aber mit
freferem und breiterem Auftrag, ist das Bildniss
eines sehr charaktervollen Kopfes in der Casa
Giovanelli zu Vonodig (s. Vorz. a) No. 8).
Antonello's Melsterwerk aus dieser Zeit aber
ist das Bildniss im Berliner Museum, das
Jetzt mit dem Datum 1445 bezeichnet i
{s. Verz. a} No. 33). Dieses Bild von fast mi
niaturartiger Feinheit ist dasselbe, welches
Zanotti in seiner Pittura Vencziana als ein Klei-
nod bescbreibt, das sich im Be 8 Barto
lommeo Vetturi befand, der 8 von cinem der
Grafen Vidman erhalten hatte. Wir wissen aber
aus Zanetti’s bestimmter Angabe, dass damals
das Bild den Namen des Malers und das Datum
von 1478 trug. Auch zeigt eine genaue Beobach-
tung, dass, wie die Inschrift jetzt beschaffen ist,
dio beiden letzten Ziffern absichtlich ausgekratzt
und retuschirt worden sind. In diesem Bilde
zeigt A. die huchste Ausbildung seiner Kunst,
und es erschien, so lange an dic Aechtheit des
Datums noch kein Zweifel aufgekommen war,
geradezu als ein Wunder filr diese Zeit; es blieb
unbegreiflich, wie so bald nach dem Tode Jan
Van Eyck’s Antonello in allen Feinheiten der
Oclmalerei mit 90 vollkommener Meisterschaft
gelibt sein konnte. Eine nithere Kenntniss jedoch
von Antonello’s Kunst und die Entdeckung vom
Herkommen des Berliner Bildes haben in dio
chronologische Reihenfolge von des Meisters|
Werken mehr Licht gebracht, und es kann kein
Zweifel sein, dass jenes Geuiilde in die Zeit xu
sotzen ist, welche den Huhepunkt von Antonello's
Schaffen bezeichnet. Wir sagen absichtlich den
Hobepunkt; denn wenn auch A. in der Folge
jeles hervorbrachte, was der Bewunderung
so hat er doch das Bildniss im Berli-
ner Museum niemals Ubertroffen. Es stellt einen|
jungen Mann vor, der in einer Oeffoung auf dew
Grunde einer im Zwielichte fein abgestaftea
Landschaft erscheint, in sehwarzer Kappe auf,
dem vorn kurz. geschorenen Haar und in schwar-
zem Wamms, Uber welches ein mit Pelz gefltterter
Mantel von der Schulter hingt. Ein feiner ued
zugletch charaktervoller Kopf tit heiterem Blick
und von blihenderGesichtsfarbe; auf dasSieh
ste in zarten Uebergiingen vom Licht zum
‘Schatten modellirt, von dem saubersten Umriss
und der feinsten Ausfuhrung, 60 dass selbst die
einzelnen Haare der Augenwimpern und die Re
flexe in der Iris sichtbar sind. Dagegen ist der
Vortrag so verschmolzen, dass die Arbeit des
Pinsels als solche nirgends hervortritt. Die Fit-
bung verbindet schr wirksam den weiches
‘Schmelz des Fleisches mit einem Glanz von fast
metallischem Schimmer, und unmerklich geit
das helle Licht in graue Halbtiine, diese in
Schatten von einem vollen Braun tiber. Eine
Behandlung, wie sie in den Bildern des Jan Van
Eyok aus den J. 1434—1436 sich zoigt; allia
von einem lichteren Glanz, so dass in der Leucht-
kraft des Kolorits der Nachfolger sein Vorb
noch tibertrifft.
Indessen erscheint der Meister auch in dieser
Zeit noch unter gewissen flandrischen Einfls-
sen, die soiner Kunst nicht frderlich ware,
und von denen er sich doch nicht fret macker
konnte. So zeigt ein Christus an der Siule
in der Akademie zu Venedig, ein Bild, dss
icher nach 1476 fullt (s. Vorz. a) ‘No. 5), dext-
lich den realistischen Zug der flimischen Malet,
insbesondere in dem krampfhaften, fast veraer
tem Schmerzensausdruck des zum Himmel erto-
‘enen Hauptes. Doch ist nicht bloss die Stirkt
der Empfindung mit materiellem Mittel zor Er-
scheinung gebracht, sondern auch dic Gestalt
des Heilandes von gewUhnlichem ‘Typus wi
Knochigen Formen. Die Behandlung des Fi
sches ist von metallischer Gliitte und Schirle,
‘und der Umriss wie alles Einzelne mit emaila-
vollendet; allein die glinzende
den lichten Stellen ist die warme Untermaluxg
durch darliber gezogene khlere Tune abge
Gimpft, wihrend umgekehrt die kalt pripariries
Schatten durch darilber geschummerte disse
Tinten erwiirmt sind; Uber das Ganze scbeist
zuletzt noch eine feine verbindende Lasur gez-
gen 2u sein. A. hat lbrigens diesen Gegenstand
Sfters gemalt : eine Original-Wiederholung jeues
Bildes besitzt Herr Robinson in Londoa
(s. Verz. a) No. 18), und eino etwas verinderte
Darstellung befindet sich in der Casa Miari zt
Padua (s. Vers. a) No. 12).
Letatere aber zeigt uns, dass damals der Mei-
ster von sciner frilhoren Sorgfalt otwas einge-
Dilsst hatte und mehr aus dem Gediichtniss unt
der Uebung malte, als in trouem Anschluss a2
die Natur. Die Formon sind diirftiger und weei-
Antonello da Messina.
_1n
ger ausgewihlt, die Firbung eintdniger und in
einem dunklen Olivengriin gestimmt. Wir sehen
bier den Meister in eine neue, zugleich in dic
leate Stafe seiner Entwicklung eingetreten und
nin seiuerseits Ejnflisse yon anderen Meistera
tufsehmen, wihrend vordem Er es war, der auf
die Ztgenossen eingewirkt hatte.
Noch etwas spiiter wurde A. berufen, flr den
Geriehtshof des Rathes der Zehn einen Leich-
sam Christi zu malen, der von drei Engeln
ler der Platte seines Grabes gebalten wird:
jeut im Belvedere zu Wien; 8. Verz. a)
$0.20), Hier ist der Realismus der Flamiuder:
toch verstirkt durch jenen anderen, der sich in
Vevedig dureh die Vivarini und Crivelli ausge-
tilde hatte, und damit eine keineswegs anspre-
chende Wirkung erreicht; andererseits finden
wir mebr die Behandlung des Gio. Bellini, als
die frthere eigene des Meisters. Ueber einige
ecingere Bilder dieser Periode s. das Verz. a)
Xo.8.11. 14. b) No. 15. Die Zeit war vorliber,
woer unter den Venezianischen Malern die Fuh-
reschaft iibernommen hatte; was diese vou ibm
lene kounten, hatten sie sich angeeignet, und
sit diesen so erworbenen Mitteln gingen sie nun
‘ire eigene Wege. Natiirlich blicben die M
ea von ihnen hinter ihrem Muster zurlick,
Eisige aber erreichten es nicht bloss, sondern
Ubertrafen es sogar. Cima z. B. entnahm Anto-
tello die gegliittete und gliinzende Weiehbeit,
‘onic den metallischen Ton seiner Beh
des Fleisches; Bellini sah ihm sein technisches
Verfahren aus seiner frilheren Zeit ab; Beide
ater Gberholten ihn in der Anmuth ihrer Gestal-
‘ea, in der Freiheit und dem Reichthum ihrer
Darstellungen. Als sich aber A. in dieser Weise
‘erholt sah, mag er gesucht haben die alte
Swllung wieder cinzunehmen, also jenen Mei-
tera es gleich zu thun, und so tinbewusst von
der Art des Bellini Manches angenommen haben.
In dieser letzten Epoche seiner Kunst ist er noch |
inner ein bedeutender und interessanter Maler,
sher nicht mehr der Meister von frither. Zu-
fleich verliert seine Kunst Manches von ihrem
‘igenthiimlichen Gepriige. Form und Gesichts-
Uildang seiner Figuren nehmen einen anderen
Coarakter an, die Gewandung einen anderen
Fatenwurf; auch die Zeiehnung einem
anderen Stile, und das Flandrische geht, soweit
sien bei den ‘bestimmenden Einwirkungen,, die
«cin der Kunst ein fir allemal empfangen, mig-
lich war, im das Italienische, nither in das Vene-
Tanische ber. Von allen den Bildern, welche
den Einfluss Bellini’s zeigen, tritt dieser am
Sirksten hervor in der Madonna des Berli-
terMuseums (s. Verz. a) No. 21). Dio Jung-
‘rau hilt das Kind aufrecht auf einer Brustwehr,
eves lebnt sich an ihren rechten Arm zurlick ;
‘ehlingt sein Aermehen um ibren Nacken und
faust an den Saum ibres Leibehens. Der kurze
Nacken und der vorgestreckte Leib machen es
der Jungfrau, sowie die Landschaft in der Ferne, _
dann auch die Behandlung erinnern auffallend
an Bellini ; doch finden sich auch leise Ankliinge
an Cima, Kirper und Gesichtsbildung zeigen
entschieden venezianisches Formgeftihl, and die
Gewandung ist wol in den Brilehen noch flan-
drisch, nimmt aber schon italienischen Fluss an.
Die Lokalfarben der Gewiinder sind von email-
artigem Glanz, das Fleisch aber, mit kiihlen
Halbtinen und olivenbraunem Schatten, dunkel
abgetint. Kein Zweifel : hier geht Antonello in
den Spuren Bellini’s, ohne ihn zu erreichen.
Es ist sehr miglich und sogar wabrscheinlich,
dass A. um diese Zeit, d. h. in den J. 1480—1485,
verschiedene lombardische Stidte besucht und
dort sich aufgehalten hat. Maurolyeo berichtet,
dass auch zu Mailand der Maler sebr bertihimt
war (»Mediolani quoque fuit pereelebrise): eine
Aussage, die allerdings weder durch Urkunden,
noch durch andere Gewihrsminner beglaubigt,
aber durch einen Umstand anderer Art doch be-
wird. Der hl. Sebastian war ein Mailiin-
discher Heiliger, und won er auch durch ganz
Italien dfters gemalt wurde, s0 doch besonders
hiiufig in Mailand. Dass A. gerade diesen Hei-
igen mehrere Male gemalt hat, lisst sich viel-
cht auf Rechnung scines Mailiinder Aufent-
haltes schreiben. Solche Brustbilder des hl. Se-
bastian, der am Pfeiler sein Martyrium erleidet,
finden sich in den Museen zu Berlin, Frank-
furt und Bergamo und in dor Saminiung Mal-
dura zu Padua; doch mag das Eine und An-
dere davon nur aus seiner Werkstatt kommen
. das Verzeichniss)
IIL, Letete Lebeasjabre, Charakteristik,
Ueber,die letzten Jahre, sowie ttber das Ende
seines Lebens haben wir nur ganz unzureichende
ichrichten. Ridolfi und nach ihm Federici er-
ziihlen, dass die Kénigin Caterina Cornaro bei
er Riickkehr von Cypern von ihm eine kleine
Madonna kaufte (nach Federici eigentlich eine
Verkiindigung) zum Hochzeitsgescheuke einer
ihrer Ehrendamen, welche sich mit einem Avo-
‘garo yon Treviso’ verehlichte. Das Bild war
noch_bis vor Kurzem in der Sammlung Avogaro
erhalten, scheint aber jetzt verschwunden. Ri-
dolii berichtet auch, ohne daflir Belege beizu-
bringen, dass A. die Fresken, zwei bewaffnete
‘Minner, an dem Grabual des Senators Onigo
mi Treviso malte, Das bestreitet zwar Fede-
ici aus der irrthiimlichen Anuabme, dass Onigo
erst nach Antonello im J. 1491 gestorben sei;
Onigo starb 1490, A. erst drei Jahre spiiter, und
\sofern kiiunte die Malerei ganz wol von Anto-
nello herrtibrev. Allein die beiden noch vorhan-
denen Figuren sehen weit mehr einem Werke
Bollini’s gleich, als einer Arbeit Antonello’s, und
dass dieser so genau in der Manier des Ersteren
gemalt habe, ist kaum anzunehmen.— Wie schon
frither bemerkt, erhielt A. auch yon der Vene~
ticht gerade anzichend. Insbesondere der Kopf
aianischon Regicrung den Auftrag, in dem Pa-
16°
124
Antonello da Messina.
dast der Signoria zu malen. Da nun dieser im
J. 1483 durch Feuor zorstirt und orst 1493 wic-
dor hergestellt war, der Tod des Kiinstlers abor
eingetreten zu sein scheint, che er die bestellte
Arbeit beginnen konnte, so hat man angenom-
‘men, dass cben in jones Jahr 1493 soin Tod fil
Eine etwas willktihrliche Voraussotzung; doch
haben wir fiir die Zeitbestimmung seines Tod
keinen anderen Anhaltspunkt, und wenigetens
findet sich nach 1493 keine Spur mehr, dass er
noch gelebt hiitte.
Die Bedeutung, welche A. {llr die Entwicke-
lung der italienischen Malerei gohabt hat, liegt
schon darin, dass er die neue Technik der Van
Eyck in sein Vaterland brachte und damit die
hohe Ausbildung vorbereitete, welche in Italien
bald dic Oelmalerci auf gleiche Stufe mit der
Fresko-Malerei erhob. Allein, wie schon ange-
doutet, auch ttber das Technische hinaus, in sci-
ner Auffassungs- und Darstollangsweiso war A.
auniichst auf die Venezianer (neben Mantegna),
dann auf die itationische Kunst tiberhaupt von
grossem Einfluss. Als geborener Italiener be-
hielt er immer den Sinn fur cine gewisse Ein-
fachheit und natiirliche Schiinheit der Erschei-
nung; damit suchte or dann, durch dic flandri-
schen Muster angeregt, genaue Charakteristik,
Wahrheit des Details ‘und feinsto Ausftlhrung
zu vereinigen. Diese beiden Seiten zu ver-
schmelzen gelang ihm allerdings nicht; ein roa-
listischor Zug in der Wabl der Typen, Formen
und Bewegungen bleibt bei ihm vorhorrschend,
wie andererseits eine gewisse Hirte dor Konture
und Schiirfe des Dotails Uftors wiederkchrt.
Daher bilsst er nicht selten die Anmuth der Er-
scheinung sowie den Formenadel ein, welche die
frilhere italienische Kunst auszeichneten, und|’
wird in der realistischon Darstellung cinseitig,
wie es auch die Florentiner waren. Allein durch-
weg kommt ihm jene Eigenschaft zu, welche
ibm auf dio nachfolgende Malerei cine 80 grosse
‘Wirkung gesichert hat : das hervorragende kolo-
ristische ‘Talent, womit er seiner Fiirbung fast
immer Glanz, Wiirme und Durchsichtigkeit ver-
loiht, sowie ‘dic malorische Anschauung tiber-
haupt, welche, wenn sic gleich dic Hirte dor|
Umrisse und eine gewisso Schiirfo der Zoichnung |
deibehiilt, doch in der Modellirung Weichhcit,
Fluss und Breite erreicht. Darin, wie anderer-|
seits im Glanz des Kolorits und in der Fille des
Tons, tibertraf er auch seinen Vorgingor Jan
Van Byck, yon dem er neben der Technik dic
feine Vollondung und Zartheit der Ausfiihrung
lornto. In jeder Bezichung aber, auch durch
digjonigen Eigensohaften, welcho scine Schranke
bildeton, hat or dio italienische Kunst sehr go-
fUrdert. ‘Divs bethitigt sich namentlich in jonom
‘Zweig der Malerct, darin A. selber eine svltene
Meisterschaft bewihrt hat: im Bildniss, Hior
gelang ihm nahezu vollstiindig die Vereinigung
des charakteristischen Details und der realisti-
schon Bestimmthcit mit malerischer Fille und.
Schnheit der Erscheinung, hier erreichte ct,
indem er streng die Natur wiedergab, doch durch
die ernsto und zugleich edle Auffassung der Per-
sunlichkeit, durch die gesammolte Kraft des
Ausdrucks ‘und den leuchtenden Schmelz det
Farbo cino gewisso Idealitit, withrond shim diesd
‘in den religidson Darstellungon, wo er sie tfters
Jsichtlich anstrebt, nicht recht gelingen will. Da-
jer hat or in dom Bildniss fitr dio Venezisner
nen Kunstzweig goschaffon, darin diese mit
{fortschreitender Vollondung jede andero Schule
jin ihren besten Leistungen zum Mindesten er-
roicht, wenn nicht tbertroffen haben.
Soine Werke.
‘s Boglsctigt ond thm mit! Grad mageechsisbeat
Messina
| 1) In 8. Gregorio: Jungfrau mit dem Kinde
zwischen don hh. Gregorius und Benedikt.
i
|
Figuren unter Lebensgrisse. Die Gewinder
sind stark rotuschirt. Auf den oberen Ts-
foln die Verktindigung in Halb-Fig. Die
Glorionscheine sind reich vorziort und ver-
goldet. Bez.: Aiio Diii mie coco seotuage-
simo tortio. Antonellus Messaneus % me
| pinxit. 8. Text.
| 2) In 8. Niocold: Der hl. Nikolaus thronend
‘und segnend, mit acht kleinen Darstellungen
i} aus der Legende des Heiligen. Die Accht-
| helt kann nicht fir ausgemacht golteo, doch
stammt das Bild sichor aus der Workstatt
| Antonetio’s, ». Text.
3) Neapel, Sammlung Gaetano Zir
Ecce Homo. Brustbild, ganz yon vorn
auf duokiem Grunde, Auf Holz, Bex. auf
inom Zettel auf der Brustwehr : . ntonellus
Nuch der Beschreibung Auria’s
us der Sammlung Agliata zu Ps-
lermo, welches bezeichnet war: Antonellus
do Mestina me fecit 1470. 5. Text.
4)Rom, Palazzo Borghese: Bildaiss
eines Mannes in schwarzem Barett und r0-
them Kleid. Brustbild auf Holz. Abge-
schnitten und daher ohne die Bezeichnung,
welche sich wol ursprlinglich darauf befand.
Hier irrthimlich Gio. Bellini benannt. Wabr-
scheinlich dae Bildniss eines Michael Via
nollo, das im 16. Jahrh. dem Antonio Pas-
qualino angehirte und 1475 datirt war.
8. Text.
Venedig:
5) Akadomie: Christus an dio Situle gobun-
den. Brustbild auf Holz unter Lebensgrisse.
Bez.: Antonellus Messaneus me pinxit. Aus
dem Palast Manfrin. s. Text.
6) Ebenda: Nonne in Thrinen, Auf Hols
‘Yon dunkelolivenfarbigem Ton. Vielleicht
nur oin Bild aus der Werkstatt Antonello's.
7) Ebenda: Jungfrau an einem’Pulte lesend
Antonello da Messina.
125
(in der Situation der Verkitndigung). Bez.:
ANTONELLVS MESANIVS PINIT. Die lnschrift
ist wol cht, allein das Bild macht den Ein-
druck, wie wenn es Basaiti in der Werkstatt,
Antonello’s gemalt hitte.
»/ Casa Giovanelli: Bildniss eines jungen
Patritiers mit vollom Haare. Abgeschnitten|
wd ohne die gewdhnliche Briistung, daber|
vol such ohne Inschrift. Ehemals im Palast,
Contarini und, wie man glaubt, ein Glied
dieser Familie vorstellend; darauf in der|
(Casa Alvise Mocenigo in San Stae. s. Text.
Mailand:
Casa Trivulzi: Bildniss eines sechzig-
jitrigen bartlosen Mannes mit dunklem Ba-
vett und rothem Kieid. Man erkennt noch
indem rasirten Bart die Spuren der schwar-_
ten und der weissen Hirchen, Brustbild auf
Hols. Bez.: Antonellus Messanes mo pinsyt,
Priher in der Sammlung Rinuceiti. s. Text.
Genua:
Ww Signore Molfino. Bildniss eines Mannog
in den vierziger Jahren iit rother Mitzo
md braunem Kleid. Fast lebensgrosses
Brustbild auf Holz. Die Augen sind sehr
offen, die Brauen sehr dicht. Abgeschnitten
tnd daher ohne Brilstung. s. Text.
1, Palazzo Gi acomoSpinola: EcceHomo.
Brustbild in halber Lebensgrdsge. Auf Holz.
Yon einfachem Ausdruck, ohne Verzerrung.
Sehr beschidigt; das Kolorit muss chemalg
tiven warmen goldenen Ton gehabt haben.
Padua:
'0af4 Miari: Ecce Homo (bis zur Hutte;
‘water einem steinernen Bogen) mit Nimbus.
Auf Holz. Freie Wiederholung des Bildes
in der Akademie zu Venedig (a) No. 5).
Text.
1)Casa Maldura: Bil. Sebastian. Brustbild
maf Holz. Das Bild hat Manches von der
Weise Buonconsiglio aber doch wol
‘You Antonello, oder wenigstens aus seiner
Werkstatt von einem Schiller.
4Pavia, Sammlung Malaspina: Minn-
likes Bildniss in griluer Miitze und rothem
Kleid. Auf griinem Grund. Brusthild auf}
Holz. Das Gesicht mit lichelndem Ausdruck
ist gew0hulich, Bez,: ANTONELLVS 1: €8
uxeys PUNXL.
Paris, Louvre: Minnliches Bildniss in
tchwarzer Miitze und dunklom Oberkleid.
ANTONELLVS MESSANEVS ME PINXIT.
‘Das Bild wurde auf der Versteigerung der
Galerie Pourtalés im Mai1865 um 113,500 Fr.
sogekanft. 5. ‘Text.
16) Antwerpen, Museum: Der Gekreuzigte
zwischen den Schiichern, mit der Jungfrau
und dem Evangelisten. ' Kleines Bild auf
Holz. Bez.: 1475 antonellus messanousme 3
pinxit. Das Bild war ehemals im Besitze der
Familie Maelcamp, welche es in Italien ge-
kauft hatte; auf der Versteigerung dieser
Galerie wurde ¢s vom Prof. van Rotterdam
erworben, der es seineravits an van Ertborn
verkaufte. Man las die Jabrzahl friiher 1445,
doch kann sie nur 1475 heissen. s. Text.
In England:
17) London, Nationalgalerie: Christus
segnend. Brustbild auf Holz. Bez.: mile: 10
quatricentessimo sestagesimo quinto vuj.
Indi. Antonellus messanous me pinxit. 7.
Das Bild trigt auf der Riickseite das Sie-
gel der Stadt Neapel, der es chemals an-
gehirt hat, und wurde 1861 yom Cavaliere
Isola zu Genua fiir die Galeric angckauft,
8. Text
18) London, bei Hm. J. C, Robinson,
Portman-Square: Ecce Homo. Brustbild
auf Holz, wio das Bild in dor Akademie 2u
‘Venedig. No. 5. 8. Text. Wabracheinlich
Jetzt verkauft an Mr. Cook in Richmond,
(otis con A. von Zahn.)
19) Palast Hamilton bei Glasgow: Minn-
Jiches Bildniss in brauner Miltze und rothem
Kleid. Bez.: 1474 Antonellus Messanus me
pinxit. Stark tibermalt. Wabrscheinlich das
Bild aus der Casa Martinengo, welches Lanzi
beschreibt, aber ihm zufolge die Inschrift
triigt: Antonellus Messaneus me fecit 1474.
s. Text.
20) Wien, Belvedere: Der Leichnam Christi
von drei Engeln gehalten, in viner Land-
schaft. Auf Holz. Bez.: ANTONIVS MESA-
— Zum Thoil beschiidigt und Ubermalt.
8. Text.
Berlin, Museum:
21) Jungfrau mit Kind in einer Landschatt. Auf
Holz. Bez, auf der Brilstung: aNTONELLVS
messanssis. P. Das Bild stammt aus der
Sammlung Solly. 8. Text.
22) Hl. Sebastian. Brustbild auf Holz. Bez. auf
der Brlistung: ANTONELLVS MESANEVS P.
Aus der Sammlung Solly. 4. ‘Text.
23) Minnliches Bildniss, Brustbild auf Holz,
unterlebensgross. Bez. 1445 (? urspriing-
ich 1478) Antonellus Messancus we pinxit.
Auf der Brilstung die Inschrift: Prosperans
modestus esto, infurtunatus vero prudens.
8. Text.
>, Bwelflbaft und unscht!
1) Messina, Museo Poloritano: Jung-
frau, das Kind verebrend. Halbe Figur auf
126
Antonello da Messina.
Goldgrund. ‘Theil cines Altarwerkes und
sehr beschiidigt. s. Text.
2) Ebonda: Die sitzende Jungfrau hilt das
schlafende Kind, in einer Landschaft. Das
Bild ist so Uberinalt, dass es schon deshalb
schwer ist, den Urheber zu bestimmen; der
Stil ist eine Mischung von Bellini und Cima.
8. Text.
3) Palermo, Museum: Krinung der Jung-
frau. Dieses dem Antonello zugeschriebene
Bild ist von einem ungenannten deutschen
Maler.
4) Florenz, Uffizien: Minnliches Bildniss
in einer
Schule van der Weyden's, als an diejenige|
Antonello’s.
5) Florenz, Galerie Corsini: Minnliches|
Bildniss mit kegelfUrmiger Miitze in ciner
Landschaft, ganz von vorn gesehen. Besser
und dem Antonello eher angehirig als das
Vorige. Das Bild wurde chemals dem Pol-
Iniuolo beigemessen und ist jetzt als unbe-
kannt bezeichnet.
6) Venedig, Akademie: Miinnliches Bild-
niss in dunklem Barett und Kleid. Aus der|
Sammlung Manfrini. In der Weise vonNo. 4,
aber wirmer im Ton.
)) Venedig, Museum Correr: Drei
minnliche Bildnisse, simmtlich nicht von
Antonello.
10) Padua, Casa Ford. Cavalli: Munnli-
ches Bildniss in purpurnem Barett und
Kleid. Sehr Ubermait; kinnte wol auch ein
Luigi Vivarini sei
11) Mailand, Ca
Morbio: Christus auf
‘Antonellus Messaii pins
Wahrscheinlich eine Kopie nach einem bes-
seren Original vou Antonello.
12) Bergamo, Sammlung Lochis: Hl. 8e-
bastian, Brustbild auf Holz. Grdssere Wie-
derholung von dem Bilde im Berliner Mu-
soum (s. a) No. 22), aber weit schwiicher,
wabracheinlich Schuibild.
43) Ebenda: Miiunliches Bildniss in dunkler
Mutze und braunem Kleid, ganz von von
gesehen und aufwiits blickend. Das Bild
ist eine Mischung von Antonello's und Bel-
lini's Stil und war frilher als Holbein be-
zeichnet.
14) Lonigo, Casa Pieriboni: Christus mit
der Donenkrone das Kreuz tragend. Brust-
bild in ciner Landschaft. Dort der Schule
Tizian’s cugeschrieben, aber ein Bild
aus der Werkstatt Antonello’s oder viel-
leicht von thm selber aus seiner allerletz-
ten Zeit.
48) Cefala, Casa Mandralisea: Minnli-
ches Bildniss mit heiterem Ausdruck, in
schwarzer MUtze und schwarzem Kleid.
Brustbild auf Holz. Das Bild ist durch Re-
stauration beschiidigt, kinnte aber wol aus
Antonello’s spiiterer Zeit sein.
16) Paris, Sammlung Comte Duchatel
Kleines Brustbild eines barkipfigen jungen
Manns. Ein schtines Bild, aber nicht von
Antonello, dem es bier zugeschrieben wird,
sondern von Andrea Solario.
17) London, Sammlung Baring: Der li
Hieronymus in Kardinalstracht in seinem
Arbeitszimmer. Kleines Bild auf Holz. Es
ist Ufters’dem Antonello beigemessen wor-
den; allein als es sich noch im Hause
des Antonio Pasqualino zu Venedig befand
(1529), war man Uber den Meister im Unge-
wissen, wie denn der Anonymus des Morelli
geneigt war, dasselbe dem Van Eyck oder
‘Memling oder auch Giacometto (Jacomello
del Fiore) zuzuschreiben. Diese Zweifel ber
den Urheber des Bildes bestehen noch. Es ist
ein shines Kleines Gemiilde, das viel von
Antonello hat, aber auch von Gio. Bellini.
18) Antwerpen, Museum: Bildniss eines
Mannes in schwarzem Barett und Kleid, in
der Hand eine antike Denkmiinze, in einer
Landschaft. Diese erinnert an Memling,
auch ist etwas Flimisches in der Behand-
lung, doch hat das Bild zugleich italieni-
schen Charakter. Ob es aber von Antonello
herriihre, ist zweifelhaft. Angekauft auf der
Versteigerung Denon zu Paris.
19) Frankfurt a/M., Stiidel’sches Insti
tut: Brustbild des hl. Sebastian als Mir-
tyrer. Schwiichere Wiederholung des Bildes
im Berliner Museum (s. 8) No. 22), wabr-
scheinlich ein Bild aus der Schule.
+ Verschllen:
Wir fibren hier noch dle Werke des Melsters an, von
denen sich ino 2uverldssige Nachricht erhalten bat,
aber neuerdings nicht mebr nachzuweisen sind;
‘wire immerhin nicht unmiglich, dass das Eine
oder Andere noch gefunden wirde.
1) Mossina: Dio sogen. Madonna del Car-
mine, beschrieben von Gallo (Storia Messi-
nese. I. 183). Vor dreissig Jabren soll die-
ses Bild an einen Kaufmann von Quinto bei
Troviso verkauft worden, dann in den Be-
site eines Englinders gelangt sein. Jetzt
unbekannt wo.
2) Palermo: Daselbst wird von Maurolsco
ein Bild erwihnt, das cin altes Paar, Mano
und Frau, lachend darstellte.
3) Floronz, im Besitze des Messer Bernanlo
Vecchietti nach Vasari: Die bh. Franziskus
und Domenikus auf Einem Bilde, eigentlich
ein Franziskaner und ein Kanouikus vou
Lateran. Es wurde am Begiun dieses Jahth
von einem Nachkommen der Vecebictti aa
don Maler Ignatius Hugford verkauft und
gehirte spiiterhin dem Kunsthiindier Wood-
burn zu London, Es wire der Milhe werth,
dem Jotzigen Besitzer nachzuforschen.
Antonello da Messina
————_Antonello de Saliba. 127
4 Venedig: Das berUhmte Altarbild in S.
Cassiano, Madonna mit Kind und dem hi.
Michael, das nach Sansovino noch 1580 an
seinem Platze, aber 1646 versehwunden war,
als Ridolfi seit Buch schrieb. s. Text.
8) Ebenda, im Besitze des Antonio Pasqua-
lino im 16. Jabrh.: Bildniss des Alvise Pas-
‘qualizo in rothem Kleid und mit einer Mutze,
welche auf die Schulter hherabhiingt, datirt|
15, 5, Text
Bbenda, in 8. sno: hl. Christoph.
Erwihat von Sansovino, Ridolfi und Zanetti.
1 Ebenda, Scuola della 8. Trinita: Der todte
Helland und die drei Marion. Erwiihnt von
Boschi
®Ebenda, Palazza Contarini: Madonna,
welche sich spiiter zu Antwerpen in der
Smmlung Van Weerle befunden haben soll.
“Ebenda, Casa Zanne di Piazza: Figur}
tines hl. Christoph. Nach Ridolfi.
Ebenda, Sammlung Ottavia Tassi: Ma
doaca ein Buch haltend. Nach Boschini
Carta del Navegare. p. 324.
it Treviso, Sammlung Avogaro: Kleine Ma-
donna, welche sich daselbst noch in diesem
Jabrh, befand. 8. Text.
‘Paceint, Memorie storicho-critiche di Anto-
elo degli Antonj, pittore Messinese. Firenz0
149, 8.
'.Prane, Mawrolyeo, Sicanicarum rerum com-
Pendium (erste Ausgabe von 1562) in: Graeve
‘od Burman, Thesaurus antiquitatum et histo-
ue Siciliae, Lugd. Batay. 1723, IV, Lib. V.
283. — Vasari, ed. Le Monier, 1V. 74—100.
= Morelli, Notizia ete. pp. 59. 74. — Vin.
cenrio Auria, Notitia della Vita ed opered’
teria Gagino sculture. Palermo 1653. p. 17. —
Van Man
Leven der moderne Italiaensehe Sehilder's. p. 38.
= Mattteo Colaccio in: Morelli, Notizia
dun Aronimo etc. p. 189. — Sabellico, De
er, Het Schilder Boek (1618); Het
stu urbis Ven, (zuerst erschienen 1514)’ in:
Gneve und Burmarin, Thesaurus antiy. lallae,
Logd. Batay. 1722. V.9. — Sansovino, Ve-
rela dese
ta, Ed. Martinfoni. pp. 126.'205.
=Ridolfi, Le Maraviglie ete. 1. 86. 87, —
Zanetti, Della Pittora Veneziana 1771, p. 21
~ Manuskr, vou Ch. van Rijm in: Do Bast,
Messager des Sciences et dos Arts de Belgique.
Gind 1824. p. 347. — Boschini, Le Ricche
Mune, 8. ai Dorso Duro. p. 30. 8. delle croce.
£62. — Federici, Memorie Trevigiane. 1
2s, — Guida perla Citta di Messina. 1826,
P.28, — Lanzi, Storia Pittorica. IIL. 20. —
(Hackert) Memorie dei Pittori Messinesi. pp. 2.
4.11. 13, — Eastlake, Materials for the Hi-
ery of OU Painting. 1. 211. — Journal
des Bean - Aris, 1862, p. 12. — Murray,
Handbook for Sicily by Dennis. p. 248. —Crowe
Cavaleaselle, Les anciens peintres fla
ands. Trad. par Delepierre. Bruxelles 1862,
4 197229." Annotations de Ruelens.p. oxutitf,
Crowe and Cavaleaselle, History of Oil
Patnting in North Lualy. II. 77100.
“ Crosse und Cavateaselte
1) Bildniss des Kinstlers, GUrtelbild. Prof,
Hllaschnitt in den Ausgaben dos Vasari,
4. In der Serie dogti uomini i pid illustri
tic. No. 23
4) — Dass. N. De L’armessin sealp. 4. In
Buliart’s’ Académie des
Arts, 1682. 1. 335.
5) —— Dass. (Verinderte Kopie.) In (Grossi's)
‘Memorie de’ Pittori Messinest. Messina 1820. 8,
Pietro Beaumont Del. Antonino Minas! Scolpf.
Oval, Punktirt, 8.
6) Angebl. das Bildniss des Kinstlers, Im Ant-
‘werpener Museum. Photogr. nach dem Ori-
ginal von Fierlants. Fol.
— Dass, In: Monuments des Arts du Dessin
ete, recuellis par Denon. Decrits et expliqués
par Amaury Daval. Paris 1829. 11.
Nach ihm gestochen und photographirt:
1) Bilaniss eines Condottiore. Brusth. Gest. von
Claude Ferd. Gaillard, Nach dem Bilde im
Louvre (No. 15). 4.
2) Madonna, ‘Nach dein Gemilde tn der Aceaderata
de’ belle Arti, Venedig, photogr. von Naya
(1870), Fol.
3) Madonna, Nach dem Gemilde im Berliner Mu-
seum photogr, von der Photogr, Gesellschaft da-
selbst (1870). Fol
4) Christus am Kreuz, Nach dem Gemilde im Ant-
Yerpener Museum photog, von Pleats, gr,
5) Bildniss eines jungen Mannes, Nach dem Ge-
‘milde im Berliner Museum photog, ton der
Photogr. Gesellschatt daselbst (1870). Fol,
6) 8. No. 7 der Bildnisse dos Ktnstlers,
Eine Jungfrau mit dem Kinde im Seminar zu
‘Venedig, die als Antonello von Naya photogr.
fst, gehOrt dem Molster nicht an,
W. Schmidt.
Antonello. Antonello de Saliba, sizi-
lianischer Maler gegen Ende des 15. und zu An-
fang dos 16. Jahrh., entweder zu Messina geb.,
‘oder doch dort ansiissig. Seine Werke sind lange
Zeit, ausser mit andern Meistern, mit denen An-
tonello's von Messina verwechselt worden, da sie
einige Verwandtschaft mit diesem zeigen und
rudem mit Jahrzahlen bezeichnet sind, welche
‘an das Ende der Laufbaln Antonello’s fallen.
Er gehirt 2u jenen wenigen sizilianischen Malern
dos 15. Jahrh., welche tiber ihre Heimat hinaus
nicht bekannt geworden sind, keine Schule ge-
‘griindot und daher auch keine nachhaltige Be-
deutung gehabt haben. Unter diesen Meistero,
den Tommaso de Vigilia, Pietro Ruzulone, Ant.
Crescenzio, ist Antonello noch der bemerkens-
wertheste. MUglich, dass er der Schiller des
‘Tommaso gewesen, ‘wenn er nicht etwa mit ihm
und Ruzulone unter demselben Meister gelernt
hat. Alle drei sind sebr sorgfiltig, aber nifehtern
in der Zeichnung,, eintUnig in der Firbung des
Fleisches und zaghaft im Helldunkel. Doch bil-
dote sich Saliba weiter aug, indom er die Gemilde
Antonello's von Messina studirte und in der Mat
128 Antonello de Saliba
Andres d’Antont,
weise die Verbindung von Tempera und Oel
annahm, welcher Joner nach Itallen brachte.
Von seinem Leben wissen wir Nichts. Das fi
heste erhaltene Werk von ihm, bez. ANTONELLUS
MISSENIUS D'SALIBA HOC ®. FECIT opus 1497 di
2 July, ist cine Jungfrau mit Kind in der Kirche
§. Maria del Gesi bei Catania. Die Madonna,
cine schlanke hohe Gestalt, auf cinem Marmor
thron sitzend, reicht dem nackten auf ihrem
SchooBe stchenden Kinde eine Blume; beide’
Kupfe sind plump und regelmiissig, aber von
lieblichem Ausdruck, dic Anordnung zwar nicht
ohne Anmuth, doch gestirt durch die steife Hal-
tung des Kindes und die straffen eckigen Linien
der Gewandung. Der Einfluss Antonello's zeigt
sich in der sorgsamen Zeichnung, dann auch im
Tandschaftlichen Detail, insbesondere aber in
der technischen’ Behandlung. Durch den Mangel
eines entschiedenen Kontrastes von Licht und
Schatten hat die Erscheinung eine gowisse Flach-
heit. Das Bild_wurde von Grosso Cacopardo,
dor die Inschrift falach gelesen, fr ein Werk
des Antonello von Messina gehaiten.
Dieselbon Eigenschaften, welche dieses Bild
charaktorisiren, zeigen sich in folgenden Gemiil-|
don, welchedaher dom Meister zuzuschreiben sind,
auch ohne dass sie seine Bezeichnung tragen_
1) Jungfrau mit dem Kinde, ihnlich wie das
vorhergenannte Bild, aber mit der Zugabe von
vier Engoln in der Kirehe von Castro Reale
bei Barcellona in Sizilien; 2) Christusaufdem
Grabe sitzend zwischen zwei Engeln, dabei die
drei Marien in der Sakristel von 8. Domenico
tu Palormo; 3) Thronende Jungfrau mit dem
Brustbild des Donators in 8. Lucia su Mes-
sina, mit der Jahrzahl 1516, ein schwiicheres|
Bild des Meisters ; 4) Thronende Jungfrau mitdem
Kinde, tiber deren Haupte zwei Engel eine Krone
halten, genannt die Madonna del Cardeliino, in|
dem Museo Peloritano zu Messina, wie
das Vorige; 5) Anbetung der Kinige zwischen den
bh, Paulus und Biagio in 8. Maria de Can-
celliere zu Palermo; 6) der hi. Thomas von.
Aquino, thronend awischen Heiligen, im Streite
den von ihm niedergeworfenen Averrhoes tiber-
windend, in 8. Domenico zu Palermo.
Das letatere Bild ist verschiedentlich anderen
Meistern zugeschricben worden: von Puccini
dem Antonello da Mee , von Anderen dem |
Salvatore d'Antonio oder dem Jacobello d’An-
tonio, ist aber unzweifelhaft von Salil Diese’
Gemillde scheinen alle frilher zu fallen, — indem
sio den Uebergang bilden — als cine Darstellung
der beiden hh. Petrus und Paulus, welche
1631 datirt ist und die zunchmonde Schwiicho
des Malers bekundet. Das Bild befindet sich in
der Chie: Madre zu Milazzo und ist be-|
zeichnet in sizilianisehem Dialekt: Lu Mastru|
Antonellus de Saliba pinxit. Hier haben dio
Figaren eine kurze gedrungene Form, harte|
Umrisse und eckige Gewiinder , ihrend die
Pirbung undurchsiebtig und triibe ist.
8. G, di Marzo, Dello Relle Arti in Steilia. I.
69. 72; Grosso Cacopardo, Memorie de
3 Gallo, Annali Messinesi;
aleaselle,
History of Painting in Nofth Tealy. 11. 101—112
Crotce und Catalcaselle.
Antonello, Antonello da Palermo, sit
lianischer Malor vom Beginn des 16. Jahrb.
Sohn des Malers Antonio Crestenzio. Er ist der
Zeitgenosse sciner Landsminner Antonello vor
Messina und Antoncllo von Saliba, allein is
seiner Kunstrichtung verschieden von Beiden:
denn statt ein Nachfolger der flandrischen uni
venezianischen Kunstweise zu sein, ist er viel
mehr aus einer unbekannten lombardisches
‘Werkstitte hervorgegangen. Der Ktinstler ist
ziemlich vergessen, doch ist er einer der weniges
sizilianischen Meister, ther welche uns wrkund-
iche Borichto erhalten sind. Er war 1827 Ge-
hilfe des Bildhauers Ant. Gagino und hatte ia
den J. 1530 und 1532 Gomiilde abzuschitzec.
Zsvoimal, in den J. 1537 und 1538, verfertigte er
Kopicn von Rafact's Spasimo, welche noch er-
fhalten sind, dio eine in dem Kloster Fazello
bei Seiacea, dio andero in der Karmeliter-
Kirche 2u Palermo. Das einzige Gemilde, das
als Zougniss soiner eigenen Kunst auf uns ge-
Kommen ist, ist eine Madonna mit dem Kinde
awischen den bh. Katharina und Agatha in
8. Maria degli Angeli (La Gangia) zu P.
lermo. Unten am Bilde finden sich die Brust-
bilder der Donatoren (Mann und Frau) mit zwei
Engeln zwischen ihnen, welehe ein Tifelches
mit der Inscbrift tragen: ANTON:LL PA. FIST
1p 28 (das Bild ist also vom J. 1528). Die Laud-
schaft, auf welcher die Figuren stehen , ist auf
Goldgrand. Es sind kurzo stiimmigo Gestalten mit
grobem Umriss, fehlerhatt in der Zeichnung des
KUrpers, plump in den Extremitiiten ; die Gewas-
dung ist armselig, die Frbung ist matt und gaz
ohne Helldunkel, das Fleisch von einem kraft-
losen Roth mit braunem Schatten. Andere Werke
deoMeistorssind bis etat nicht bekannt geworde.
8G, di Marzo, Delle Belle Arti in Sicilia. IL
157. — Crowe and Cavaleaselle, Hi-
story of Palnting in North Italy. 11. 116.
Notixen von Crowe und Cavaleaselle.
Antonl, Antoni von Rein (vom Rhein’),
Glasmaler, welcher in Wien bei Maria Stiegea
und Maria Otto-Haims Stiftung (Salvatorkapelle)
arbeiteto. Wird genannt 1490—1498,
. Tachischka, Geschichteder Stadt Wien. p. 257.
Albert Tig.
Antoni. Andros d’ Antoni, Maler vou Ps-
lermo, + daselbst 23. Dez. 1868. Er gehirte in
seiner Vaterstadt zu den besseren Malern der New-
zeit, war ausserdem angesehener Birger alsStsJt-
rath und mit der Leitung des Theaters betraut.
8. C. Pardi, Dells Vita e delle Opere dl Andie:
Antoni, "pittore. Palermo 1869. — Arte io
Taal. 1.36. .
Antoni ———
Antonl, Meister Antoni, welcher nebst set-
wa beiden Mitmeistorn Cristoffl und Pernhard
U8 das alte romanische Liwenthor der Lieb-
fatetkirehe 2u Botzen mit miglichster Beibe-
haiung des alten Materials und unter Wahrung
sis Stls, da dasselbe die dariiber befindliche
Feasterose zum Theil verdeckte, in kleinerem
uiitabe new aufrichtete. Die beiden Liwen,
welche die Portalsiiulen tragen, wurden aus
Tiinter Marmor neu gemacht,’ da die alten
neh geworden waren.
‘Ladurner, Heitrige 2urGesch, der Pfartkirche
ta Botzen. 1851. — Mittheli. derk. k. Ce
‘akCommission, 1857. p. 99.
HH, Otte
lulatant, Pietro (Perego) Antoniani,
Uvisenaler vou Mailand in der 2. Hilfte des
'S Jabrh,, + 1805. Es heisst von ihm, dass er
duh seine Seestticke, die er mit viel Wahrheit
‘wd Renntniss des Helldunkels gemalt habe, wol
‘ckannt gewesen sei; doch finden sich in irgend
‘aulaften Sammlungen keine Werke von ihm
veruchnet.
4s Turin et ses euriosités. Turin 1817. p. 371.
Antonino, Antonio Antoniano. Siche
nio Viviani
Antonlasso, Antonio Antoniasso, sowie
‘olere Maler dieser Familie, s. Aquilio, auch
Antonazz0,
lutodes, A. Antonides: unter diesem
Sioa erscheint im Katalog der Sammlung von
At van Toeck Jansz., zu Amsterdam den
April 1706 versteigert, ein »Zeestormtjes, d. h.
ses Bild mit einem Seesturm, das 16 holl
Gelien erzielte. In einem anderen Katalog einer
seoaymen Sammlung, den 29. April 1763 zu L
(en Yerteigert, waren zwei Bilder als Gegen-
Sticke, die einen Fluss rit verschiedenen Fabr-
agen orstellten, unter dem Namen A. Anco-
tides anfgeftthrt.. Es gab in Holland eine Fa-
‘ile Autonides, von welcher eit Mitglieder
i dureh thre Schriften ausgezeichnet. haben.
‘idliche gehdrt auch unser Seemaler, wenn der
Acgube der Kataloge niimlich 2u trauen ist, di
‘a Geaehlechte an.
Alter. Pinchart.
sat je Antoni, Malerfamilie von
Ncsioa, welcher der beriihmte Antonello da
Nevina angehirte. s. Antonello und Antonto
w Messina,
Antonii, Antonio Maria degli Antonii,
traant Rizzino, Architektur- und Dekora-
‘humaler, um 1650 in Bologna geb., war Schit-
‘and Gebilfo des F. Galli Bibbiena. Von ihm
‘thrt die malerische Ausstattung der prichtigen
Ujiotek des Dominikaner-Klostors dasclbst
‘sowie die Ausmalung des Teatro della fiera
is J. 1693), das von Maria Mitelli gestochen
inde
«
+ Rénatler Lexikon, 1
Carlo Antonini, 129
Crespi, Felsina Pittrice (111). p. 254. —
Pitture, Scolture ete. di Bologna 1782, pp.
216. 4
Alez. Pinchart.
Antonii, Cristoforo Cesare Antonii
intaglid paesi ete, heisst es bei dem wenig ge-
wissenhafton Gandellini (Notizie degli Intaglin-
tori I. 16', Uns unbekannt, ob ein soleher An-
tonii wirklich Landschaften gestochen hat. Viel-
leicht beruht diese Angabe auf einer groben
Verweehslung mit Cesare Antonio Accius.
W. Schmidt,
Antonin, Der Kapuzinerpater Anto-
nin, Maler, in der 2. Hilfte des 17. Jahrh.
‘Nach ihm gestochen :
Lonor Goyon de Matignon, Bischof von Lisieux.
Gost. von R. Nantenil, kl. Fol. R-D. 172,
5. Le Blane, Manuel III. 86. No, 153.—Robert-
Dumesnil, Peintre-graveut. IV. 148.
W. Schmidt,
Antonini, Giuseppe Antonini, Maler von
Mailand, geb. um 1985 oder 1586, Er liess sich
zu Rom nieder, verheiratete sich daselbst und
lebte noch im J.'1656. Titi (s. Literatur) erwithnt
in einer Kapelle von 8. Maria Annunziata da-
selbst cinen Christus am Kreuz zwischen Heili-
gen, der einem Giuseppe Milanese zugeschrieben
wurde; vermuthlich ist damit dieser Antonini
gemeint.
8. Narduect, Notizie del contagio di Roma negli
anni 1656 'e 1657 (vergl. Il Buonarotti,
8.11, Titi, Ammaestramento di pitture
etc, nelle chiese di'oma, 1686. p. 270.
ler. Pinchart.
Antonini. Giovanni Battista Antonini
war einer der Bildhauer, von denen Clemons XI.
im Anfange des 18. Jahrh. die Travertinstatuen
auf den Kolonnaden desS. Peters-Platzes machen
lies. — Der Verfertiger eines Brustbildes des
hl. Antonius in der Galerio Pallavicini zu Genua,
heisst ebenfalls Antonini.
s. Titi, Deserizione di Roma. 1763. p.450.—La-
vice, Revue des Musées d'Italie. p. 104.
Jansen,
Antonini. Pellegrino Antonini, Architekt,
geb. 2u Pistoja 2. April1765. Ermachteseine Stu-
dien in der Akademie zu Florenz unter dem Ingo-
niour Giuseppe Salvetti und bildeto sich dann
in Rom unter. Antinori und Andrea Viel weiter
aus. Spiiter in seine Heimat zurlickgokehrt,
war or besonders filr die Verwaltung der Stadt
thiitig. Er lebte noch 1821.
s. Tolomet, Guida di Pistoja. 1821,
Alex. Pinchart.
Antonini. Carlo Antonini, Architekt,
Zeichner und Kupferstecher, arbeitete in Rom am
Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrh, Ob er
‘mit dem rimisehen Architekten Antonini, der im
J. 1801 boi der Expedition des Lords Elgin nach
Griechenland war, eine Person ist, wissen wir
nicht; noch im J.'1806 wird letzterer genannt.
Nach Zani lebte ein Zeichner und Stecher Carlo
7
130
_Salvatore d’Antonio.
Antonini zu Modena um 1784; sicher der obige
Kiinstler, der sich damals fir das Werk Tira-
boschi's besehifftigt (s. a) No. 14), in Modena|
aufhielt.
1) Von ihm gestochen :
1) Mannale di varj ornamenti tratti delle fabriche
‘eframmenti antichi per uso de pittori ete. Opera
raccolta disegnata ed incisa da Carlo Antoni
Roma 1781—90. 4 Bde. mit 213 Taf. Fol.
2) Manuale di var} ornamenti, componenti la ser
de’ Vasi antichi si di marmo, che di bronzo esi-
stenti in Roma e fuori, Opera raccolta, disegnata
et incisa da Carlo Antonini, Roma 1821. 3 Bde.
mit 193 Taf, Fortsetzung zum vorigen.
3—4) 2 DL. Vignetten in: Bagionamento di Orazio
‘Orlandi sopra una ara antica posseduta da mon-
ignore Antonio Casali — Roma 1772, Nach
Fr, Smuglewie:
5) Serie di 85 Disegni in varie grandezze composti
dal celebre Pittore Salvator Rosa, pub. ed
Incisi da Carlo Antonini, Roma 1780. gr. Fol.
6) Antikes Relief in vielen ‘einen Figuren, die]
iss darstellend. Auf dem Kapitol za ltom.’
dula Hiadem Homeri effingens ete. Carolus
Antonini Seulp. qu. Fol.
7) Imago 8. Petri Apostoli ete. Halbfig. in Wolken
‘Eques Arpinas pinx. Carolus Antonini del.
et Sculp.
8) Pio VI. P. 0. M. Kniestick. Mit Dedik, an
Rezzonico. gr. 4.
9) Bildniss des Geschichtschreibers und Bibliothe-
kars Tiraboschi von Modena. Nach Conte Gia-
como della Palude.
10) Veduta. principale det glardino Colonna sul
Quirinale, Pannini del. gr. qu. Fol,
1112) Pro ler Villa Pamfli und der farne-
sischen Garten, 2 Bil. Nach demselben. gr.
qu. Fol.
13) Die Wasserfille des Velino bet Terni. Philippus
Hackert Delincavit. Carolus Antonini Senlpsit
Rome. Roy. Fol.
In: Tiraboschi, Storia della Radia di
Nonantola, Modena 1784—1785. Fol.
D) Nach ihm lithographirt :
Antique. Zeichnungen von Rosetten aus den be-
rihmtesten Bauverken des alten Rom von C. An-
tonini, lith. von W. Doyle. London 1832. 4.
Es erschien nur eine Lieferung mit 4 Taf.
. Fiseli, Kinstlerlex., Suppl. und Neue Zu-
sitze, — Fiorillo, Geschichte der zeichn.
Kanste V. 884. —' Katal, Winckler. —
Zani, Enciel. — Ottley, Notices. — Le
Blane, Manuel, — Campori, Gli attisti etc.
negli Stati Estenst.
W. Schmit,
Antonini, Loo Antonini, Kupferstecher,
in Italien um 1800?
Dildn, des Antonio Scarpa. 4.
s. Le Blane, Manuel.
W, Scbmidt.
Antonini, Luigi Antonini, Kupferstecher
in Italien am Anfang des 19. Jahrh. thitig.
HI, Magdalena, Nach Bart. Schidone, 1811.
Antoninus. Unter den Kaisern dieses Namecs
werden zwei als Dilettanten in der Maferei ge-
nant:
1) Mare Aurel, der Philosoph, der die Kua
unter Leitung eines Lehrers Diognetus betrih
Jul. Capitolin. M. Ant. Philos. 4, 9.
2) Antoninus Heliogabalus, der beso:-
ders sein eigencs Bild im Aufzuge verschieden:
niedriger Gewerbe, als Kuchenbiicker, Knciy
wirth, Kuppler u. 8. w., aber auch mit biter
Priitensionen in kolossaler Grisse zur Aufl
Jung im Senatssaal gemalt zu haben sebeist
Aol Lamprid. Anton. Tlellogub. 30,1; Hervdist
= 5,6.
H, Bros.
Antonio. Antonio di Rabotto von Pip»
im Volsker Gebirge baute die Vorhalle der =
tigen Kathedrale laut einer Inscbrift, die 0
deren Einweihung im J. 1183 berichtet. Ue
Skulpturen dieser Vorhalle migen ebenfalls v2
ihm herriibren. Indessen ist die Kirche mc
ciner zweiten Insehrift im J. 1782 gril)
restaurirt worden,
4 Rieet, Storia del? Areitettura Faia L$
Antonio. Die Antonio, Malerfamilie
Messina.
Antonio @Antonio, der Aclteste
ihnen, malto in der zweiten Hilfte des 13. Jat
Fiir die Kapelle 8. Placido in: der Kathetr
Mossina’s verfertigto er 1267 das Bildiss =!
1276 das Martyrium des Titularheitigen. Delt
Bilder sind bei einem Brande zorstért.
's. Grano, heransg. von Hack ert) Memes
pittori Messinesi, Napoli 1792, p. 11, — (Gres!
Cacopardo) Memorie de’ pittort Messines.-!
Jacobello d’ Antonio malte nach Zasii*
ersten Viertel des 15. Jahrh, Thm wird dss Bil
des hi. Thomas von Aquino zugeschrieber, &
sich in $. Domenico au Palermo befindet. 4X
es wird auch filr andere in Anspruch genom
von Puccini flir Antonello da Messina,‘
Gallo fiir Salvatore d’Antonio, von Crowe-(*
valeasollo fiir Antonello da Saliba (was ©
das Richtige). Ein Altarbild in 8. Michele *
Messina soll nach Grosso Cacopardo vou Js
bello in Gemeinschaft mit Salvatore d'Anwe”
gomalt worden soin; abor Crowe-Cavalesslt
‘bezeichnen das Bild als werthlos und verweis®
es in das 16. Jahr. Grosso weiss auch 2b
richten, dass Jacobello eine Immaculata fir S#
Bartolomeo in Messina malte, welche, nach (
latro in Calabrien gekommen, an ihrem ext
Platze durch eine Kopie ersetzt worden sei
Die Quellen unter Antonio d’Antonio, ~ C9"
and Cavalcaselle, History of Painting ®
North Iealy 1.83. Anm, 2. 112 Anm. 2.
Mi. Fo.
Salvatore d’ Antonio war ein Zcitgeo"®
Jacobello's und soll mit diesem gemeinsi =
Salvatore d’Antonio
Ein hi. Nikolaus in der Cister-
sak haben,
tiwserkirche und ein hi. Johannes in 8. Spi-
tte m Messina werden von Grosso als an-
slike Werke Salvator's erwithnt. Die bei-
a Heiligengestalten sind von cincr Anzahl
{einer Bildehen umgeben, welche Geschichten
sesitrem Leben enhalten. Eine Madonna, die er
fir die $, Annunziata in Messina verfertigto,
fat nicht mehr vorhanden zu sein. Von
Groso und den Herausgebern des Vasari wird
Sivatore als der Maler des Bildes betrachtet,
‘ss den hi. Franziskus darstellt, wie er die
Wooleamale empfingt, und das sich in der|
8. Francesco zu ‘Messina befindst. Da-
‘ere finden Crowe und Cavaleaselle in em
Viske die Arbeit cinos Nachfolgers des Anto-
sel da Messina,
‘Die Quellen unter Jacobello und Vasari ed. Le
Monnier LV. 77.
Salvooder Salvatore d’ Antonio war der|
Sta oder Enkel des Antonello da Messina
in der 1
®t his ihn der Rubi Leonardo's da Vinci nach
Nonlen aog. Aber unterwegs, in Rom, liess er
‘ih von Rafael fesseln und wurde dessen
Stile. In J. 1511 mach Messina zuriickge-
‘clrt, malte er filr $. ‘Tommaso den ‘Titular-
\cliva, der spiiter in dig Franziskaner-Kirehe
‘a, nach Grosso scit 1758 verschwand, allein
‘ch Zani noch in unserein Jahrh. in der Kirehe
8 Maria di Gesit_ vorh ar. Das Haupt-
ret Salvatore’s bewahrt die Sakristel des
Ines vou Messina, Es stellt den Tod der
lie Apostel sind wm sic versammelt
n einer Taube und einem Rebhuln
armor stehen die Worte : »Salvus de
ait. Grosso fund in diesem Gemiilde all
Avwouth ud Hoheit Rafael's, wie er denn der
Yeinug var, dass in den Galerien Europas
Vide Bilder Rafael's triigen,
Werke Salvo's waren, Wahrachei
0 - Cacop
Memorie de’ pitt.
Mess. p, 21, — Zant, F
opealia.
Sach Antonello da Messina.
Jansen,
intonto. Antonio di Jacopo von Sanse
‘erino war um 1205 der Baumeister der
Swen Kirche, welehe an Stolle der alten 8. Ca~
{fia 44 Sanseverino errichtet wurde. Der Abt
is Klosters 8, Bonaventura hatte fiir diesen
‘eck von der Familie Smeduzia reiche Gcld-
itel erhalten. Der Name des Architekten ist
Inelnor Tuschrift tiber einem gemalten Kruzifix
‘in Chore der Kirche erhalten.
* Rieet, Memorie storiche ete, di Ancona T. 62.
Jansen.
yintonlo. Antonio »paternostro«, ein
‘fertiger jenor aus buntem und Filigranglas
‘lildeten Knépfe, die an Schnitren zu Rosen-
Antonio Vite.
kriinzen gereiht wurden, cin Hauptartikel der
Fabrikation von Murano. Sein Beiname ist de
8. Salvador, er wird so 1308 in ciner Urkunde
aufgofilhrt
s,B, Cecchetti, Sulla storia dell’ arte votrarta
Muranese, Venezia 1865.
AL Ig.
Antonio. Antonio Veneziano soll nach
einer miindlichen Mittheilung des Cav. Acqua
um 1300 eine Tafel in 8. Francesco zu Osimo
jgemalt haben, dic mit seinem Namen bezcichnet,
war, spliter aber statt dessen mit dem Namen
des Perugino verschen wurde. Dieser sonst un-
bekannte Maler wiire dann nicht mit dem Anto-
nio di Francesco en) von Venedig, der
gew0hnlich nur Antonio Veneziano genannt
wind, zu verwechseln.
8, Lanai, Storia pittor
1.42,
v.
Antonio. Antonio Joannis, Bildhauer in
Florenz, arbeitete 1345 mit Benci Cione, Paolo
Maj. Joannis und Anderon am Palaste des Po-
desta in Floreng,
Ein Antonio Joannis aus Bologna kommt
als Maler 1398 in Dokumenten von Padua vor.
8, Crowo und Cavaleasolle, Geschichte der
ital. Malerei (Jordan) II. 30. (J.uigh Passerini,
Pretorio dl Firenze). — Mosehint, Origine €
Vicende ete. di Pailova. p. 9.
Jansen,
Antonio Vite von Pistoja, ein
er Maler aus Starnina’s Schule, der
(nach dem Guida des ‘Tolomei) einer in Campo-
reechio ansiissigen Familie angebdrte, schon 1347
Iebte und 1378 im Rathe von Pistoja sass. Dass
er der Antonio di Filippo von dem
Sicneser Malerverzeichniss von 1428 (bef Milanesi,
Doe. 48) sein kinne, wie Della Valle
und Ciampi gemeint haben, ist jedoch schwerlich
anzunchmen, Man lernt ihn in dem Kapitethause
von 8. Francesco zu Pistoja kennen, wo er
nach der gewihnlichen Ueberlieferung die von
Puccio Capama angefangene Ausmahing zu
Ende fiihrto und schwaehe Gemiilde an der Decke
cinen weniger tlichtigen Meister erkennen Inssen.
Ciampi und Tolomei schreiben thm auch die
Fresken in der chemaligen Kirche S. Antonio,
em Privathause (Piazza 8. Domenico
'5) zu; doch verrathen die Gemiilde des
Gewilbes nach Crowe und Cavaleaselle einen
sehwachen Malcr ans Oreagna’s Schule, und nur
dic iibrigen Fresken stimmen mit den Decken-
gomiilden von 8. Francesco tiberein. Starnina
tat nach
Antonio.
mittelmitssig:
nen gelesen
h ber nichts mehr von
Ubrig ist. Dagegon findet Ciampi die Szenen
aus der Passionsgeschichte im dortigen Campo
Santo, dio Vasari dem Buffalmaceo zutheilt,
mit seinen Werken tihereinstimmend, und auch
Andre erkennen wenigstens an, dass sie efnom
132 _Vite Antonio
Antonio di Francesco.
unbedeutenden Maler des 14. Jahrh. angebdren,
Endlich malto Antonio in Prato, wo awar dic
Fresken im Palazzo dei Ceppi, einer frommen
Stiftung, deren Grinder hier von ihm verherrlich¢|
wurde, ganz erloschon sind, dagegen eine Kapelle
im Querschiff der Kathedrale noch Fresken in
seiner Manier aufzuweisen hat. Diese setzen eine
Reihe von Gemillden fort, welche von einem
tiichtigern Klinstler, vielleicht Starnina selbst,
herrithren.
s. Vasari, ed Le Monier, 11. 202, 215, —
bnas'se, Gosch. dor bild: Klinste. V. 481.—
Crowe and C
Painting in Italy.
alcaselle, History of Ol
5. 498.
Fr. W. Unger.
Antonio. Antonio di Andrea Tafi ist in
einem Vorzeichniss der Malergilde vou S. Luca
au Florenz mit dem J. 1348 eingetragen, und
demnach wol cher cin Sohn, als ein Schiilor der
Andrea Tafi, der schon 1294 starb. Vasari sagt,
cr sei ein guter Maler gowesen, obgleich er von
seinen Werken nichts mehr kannte.
s. Vasari ed. Le Monier, I. 286, — Gaye, Ca
teggto ete. II, 37.
Antonlo. Antonio di Andreuzzo ist t
bei der Malerei im Chore des Doms von Orvieto
als ein Gehillfe des Ugolino di Prete Hario be-
sebiiftigt.
8. Della Valle, Storia del duomo di Orvieto.
pp. 117. 384. — Luzi, 1 Duomo di Orvieto.
Firenze 1866. p. 372. — Als Bildhauer, 1350,
fart thn Zant, Bnei, auf.
v.
Antonio, Antonio da Campilione, Bau-
meister und Bildhauer in Bergamo, war ein
Schiller des Giovanni da Campilione daselbst
und Gehilfe bei dessen Arbeiten an den Portalen
von Sta Maria Maggiore, wie ein 1361 begonne-
nes Rechnungsbueh dieser Kirche ergibt.
Tassi, Vite de’ Pitt. ete, Bergamaschi. 1. 11.
Antonio. Antonio di Francesco aus
Venedig, gen. Antonio Veneziano,
Maler in der zweiten Hiifte des 14. Jahrh. Bal”
dinueei will zwar auf Grund urkundlicher Nach-
richten behaupten, A. sei Florentiner gewesen
und nur wegen seines lingeren Aufenthalts in
Venedig Venezianer, ebenso aber auch wegen
seines lingeren Aufenthalts in Siena nach diesem
Orte genannt worden, Allein sowol in den Do-
Kumenten Uber die Malereien im Campo Santo
au Pisa als in den Biichern der Dombaubehiird
au Siena, wo er mit Andrea Vanni 1369 an den
Gewilben des Doms waite, heisst er Antoniu
Franeisei de Venctiis, Baldinucei scheint
ihn entweder mit Antonius de Florentia oder
mit dem Antonio di Francesco dipintore (1407
angefiihrt in der Florentiner Malerrolle) ver-
Gomillde der Briiderschaft 8. Niceold Reale bi
8. Francesco in Palermo (das im Charakter seiner
Pisaner Werken iihnlich sei) die Bezeichauag
trage: Antonio Longhi da Vinexia pinxit 138.
In Venedig besassen die Maler und Kautherres
Gaddi aus Florenz cin Zweiggeschitt; der jie
gere derselben, Agnolo Gaddi, soll sich soex
einige Zelt daselbst aufgehalten haben und ib
Jjedenfalls (nach Crowe und Cavaleaselle) st
dortige Maler auch einen gewissen Einfiuss as
‘Dass sich Antonio an ihn ansebloss und 13:
Florenz zu ihm in die Lehre ging, berichtet Yr
es spricht nicht dagegen, wenn beil
Miinner gleichaltrig waren und wenn Antosi»
Werke nicht sowol die Richtung Agnolo Gaitit
als diejenige Giottino’s und namentlich des Gir
yanni da Milano offenbaren. Innerhalb «ist
und derselben Schule erkliren sich oft gees
Verschiedonheit und Ucbercinstimmung wi
Kunstweisen aus den Charakteren und Auliss
der cinzelnen Ktinstler. Wie Giovanni da Mis»
als Schiller Taddeo Gaddi’s seine Selbststini
keit zur Goltung brachte und als Lehrer Azo
Gaddi's keineswegs seine Eigenart aut dis
iibortrug, so hat sich auch der begabte Ants
Veneziano seinem eigenen Genius gemiss
wickelt. Weisen seine Werke auf diejesie
des Giovanni da Milano hin, 80 mag sich dasa
ciner angeborenen Verwandtschaft beider Mest?
erktit
Nach Vollendung seiner Lehre in Flore
kehrte Antonio, wie Vasari erziihlt, nach Yer
dig auritek, fand hier reichliche Beschitiicess
und erhielt sogar den ehrenvollen Auftng, dit
cine Wand der Sala del Consiglio 2u walt
Allein Gebiissigkeit und Neid seiner veueti-
sehen Kollegen vertrieben ihn bald und firina
aus seiner Heimat. Vasari berichtet dann weit
von Matereien, die er darauf in Floren aus
flihrt habe (im Kloster S. Spirito, in 8. Ant”
nio al ponte alla Carraia und in 8. Stefano s¢
Ponte Vecchio). Von allen diesen Gemilden's
Nichts erhalten. Vasari rithmte daran die wos
meine Sorgfalt und Fefnheit der Ausftir
dio bedeutsame Charakteristik, die Naturr
und das unmittelbar ergreifende Leben. Yo*
‘man von diesen Lobspriichen auch Manches3>
zichen, so zeigen doch noch erhaltene Bilder &
Meisters ihnliche Eigenschaften. Nameati
aber wurden Federzeichnungen von ibm (21
Fresken in 8. Spirito zu Florenz), dic in Vast!
Besitz waren, von diesem als die besten ibt#
Zeit gepricsen. Im J. 1370 war Antonio #
Siena und malte hier in Gemeinschait of
Maestro Andrea di Vanni am Gewilbe it
Domes. Vier Jahre spiiter begegnen wir ihm it
Florenz, wo soin Name in der Liste der Jo
tigen Barbier- und Chirurgengilde (die zuzli?
digjenige der Maler war) erscheint. Mindest#®
seit dem Jahre 1385 aber befand er sich in Pis#
Hier erhielt er am 10. April 1386 durch det
Operaio 1:35 Goldgulden fiir drei Bilder aus le
luten des hl. Rainer oder Raniero bezahlt, die
in Campo Santo angefertigt hatte und vou
dexen jedes auf 70 Gulden geschiitzt worden
sar, Das erste Gemiilde stellt den Heiligen dar,
river sich aus dem gelobten Lande zur Heim-
Lairtach Pisa cinsehifft, sowic seine Ankunft
indereimat: dort sieht man noch die Hafen-
sait, auf dem Meero schwimmt das Boot und in
Jerlthe erscheint Christus in der Glorie. Dieser
Tiel des Gemildes hat schr gelitten: der Kopf
deeligen ist zerstért und alle Figuren bis aut
tis eintige neben $. Raniero sind tibermalt,
in am
Dea ensten Theil des Gemildes trent
Virittender Schiffer vom zweiten. Auf
serverden zwei Szenen dargestellt: die Ge-
stidte vom betriigorisehon Wirth und die east
lite Bewirthung des Heili iden Do
slum von Pisa, Dort, wo S. Ranicro in
sien Gewande das Wasser von dem We
‘eheidet und den ‘Teufel in Katzengestalt auf]
ea Feste zeigt, herrscht Aufregung, Entsetzen
sed Bewunderung; hier unter der Pfeilerhalle
+ dem stillen Kloster waltet ein freundlich ge-
lusenes Behagen. — Auch das zweite Gemiilde
ezegenwirtigt awel versehiedene Ereignisse.
Trent die Ausstellung des Leichnams des
‘siigen in $. Vito; links steht eine Gruppe
leidiagender, am Kopfonde Klerus und Volk;
rehtsdrickt ein Stinger die Hand des Mefsters
so ine Lippen und lisst sich cin greisor Bruder
wo duem rlistigen Genossen heranfilhren, noch
gamal das Antlitz, des Verewigten 2u schauen.
Vor legt eine alte Mutter ihre wasserstichtige
Teter nieder, damit sic durch den wunder-
vikeaden Todten geheilt werde. Ueber den
fiaern und dem Kirehthurm im Hintergrunde
‘inl endlich der Verklirte von vier Engeln zum
Hiimnel getragen. Auf der anderen Seite des
Geniddes erfolgt die Uebertragung des Todten
a8. Vito nach der Kathedrale unter grosser|
Deelitung. — Das dritte Gemiilde besteht wie-
der aus zwei Haupttheilen,, dic aber beide sehr!
selten haben: die Ausstellung des ‘Todten
‘wer einem Baldachin in der Kathedrale, wo
Kranken allerlet Wunder geschehen, und die
Wnoderwirkung des Heiligen nach seinem ‘Tode
4 denen, die ihn gliubig anrufen.
tik des Meisters, dic Vasari
bei jenen verlorenen Bildern andentete,
tigt sich durchaus an den Fresken des
‘snpo Santo, soweit diese noch, insbesondere
ait Hilfe der Abbildungen von Lasinio, beur-
tilt werden ktinnen. Mit aufmerksamem Aug
vl sicherer Hand folgt Antonio itberall bis in
‘lle Binzetheiten der Natur selber. Dio nackten
Ximper zeigen ein iiberraschendes anatomisches
Verstindniss, und an Kranken wird die Art ihrer
iden und “Gebrechen auf das hestimmteste
‘argestellt. Vollendete Kindergostalten wurden
est von der spiteren Renaissance geschatfen,
ter sonst weiss Antonio die verschiedenen Al-
‘et, Besehiiftigungen und Charaktere treffend zu
_133
schildern. Viele seiner Figuren sind ohne Zweifel
Portriits (darunter auch der Ueberlicferung nach
das seinige). Allein bei allem Realismus licbto cr
h Vasari gerade das Zarte und An-
mathige, und in der Charakteristik erhob er siclt
bis zu edier Wilnde, — Scinem Weson gotrou
stilisirt Antonio viel weniger seine Gewinder,
als dass er sie nach der Wirklichkeit bildeto. Er
unterschcidet selbst verschicdene Stoffo. Aber
seine Bekleidung liisst nicht nur die Formen der
‘Kirper noch zur Geltung kommen, sondern gibt
auch den Gestalten etwas Sehlankes. Die Archi-
tekturen Antonio's sind klar tnd bestimmt; inder
‘© hat er filr seine Zeit Ausserordent
eleistet. Ucherall filhrt cr mit Feinheitund
Sorgfalt aus. Vasari rlihmt von seinen Fresken,
dass nirgends Retuschen a secco vorkamen, und
lotzteres haben auch Crowe und Cavaleascllo
ch erkennen Kénnen, — Der Stil der Dar-
stellumgen muss, wenn gleich die Ansichton dit-
riiber getheilt sind, fitr toskanisch gelten, wie
denn “auch Schnaase dic Zeichmmg giottesk
findet, doch mit dem der spiiteren Zeit entspre-
chet r Rundung. An-
io biliet so einen der Vortiufer fiir die Ent
clung, welche sich in den Malereien der
et Florenz
Kundgibt. Daher ist an sich nicht unwahrschein-
lich, ‘was Vasati noch beriehtet, dass A. der
Lehrer des Gherardo Starnina und des Paolo
Ueeello gewesen, Dass dureh ihn ein gewisser
‘Zug des yenezianischen Geistes nach Florenz
gekommen und zur Hebung der dortige
beigetragen hiitte, w:
die Auffrisehung der verfallenden Florentiner
Schule unter den spiiteren Nachfolgern des Giotto
scheint ttherhaupt auf Eimvirkungen zu beruhen,
die theils von Siena, theils von Oberitalien
gingen (Unger).
ine gleichfalls noch 1386 fiir die Orgelkn-
pelle des Domes in Bisn gemalte Altartafel ist
untergexamgen. — Auch noch im J. 1387 war der
Meister fin Campo Santo beschiiftigt, nament-
lich mit der Restauration oder Vollendung der
Fresken iilterer Zeit, Holle, Fegefeuer und Pa-
radies wurden yon ihm umrabint, wobei er dann
mit zwel Gebilfen flr 4 Tage Arbeit 69 Lire und
13 Denare bekam. Bedeutende Ergiinzungen
oiler Ausbesserungen machte er an dem Werke
Pietro Lorenzetti’s, an den Anachoreten
in der Thebais. Hier sind von seiner Hand der
Leichnam des Onoftio und die Gestalt des Pafnu-
zio, ferner der Beato Giovanni Gambacorti
zwischen zwei schwebenden Engeln und unmit-
tetbar darttber die Gruppe von vier Einsiedlern,
welche besonders lebenswabr erscheinen. Uel
gens schloss sich Antonio bei diesen Malercien
so getret als miglich an Lorenzetti’s We
Nach Vasari kehrte Antonio von Pi
Florenz zurlick und malte hier fir Giovanni
degli Agli_ in Nuovoli vor Porta Prato cin
‘Tabernakel, das Bottari vergebens suchte, von
134, Antonfo ai Franooseo
-_Antonio Vinoensi.
dem aber Crowe und Cavaleaselle wenigstens
noch einen ‘Theil im Besitze der Panciatiehi,
freilich in einem fiusserst verwabrlosten Zustande
wiedor vorfanden (Kreuzabnahme Christi; dann
noch Reste vom jlingsten Gericht und von der
Himmelfabrt Marit; in der Bogenwélbung
Christus segnend zwischen den vier Evange-
listen). Andere Werke, die damals A. noch zu
Florenz malte, sind zu Grunde gegangen.
Antonio, so orziihit Vasari, gab auletzt die
Maleret auf und beschiiftigte sich damit Hei
kriiuter anfzusuchen und zu dostilliren. Ge-
raumne Zeit lebte er noch der Araneikunst und
starb an oinem Magenleiden oder an der Pest, von
dor or andere zu heilen bemttht gewesen. In der
oraten Ausgabe seines Werkes theilte Vasari
folgendes seine 2wiefache Thitigkeit rithmende
Epitaph mit:
‘Annis qui fueram pletor juvenilibus, artis
‘Me medicao reliquo tempore caepit amor.
Natura invidit dum certo eoloribus il
Atquo horninum multi fata retardo m
1d pictus paries Pisis testatur, et ill
Saepe quibus vitae tompora restitui.
Crowe und Cavaleaselle sind noch der Ansicht,
dass Antonio die Deckenfresken in der Kapelle|
de'Spagnuoli bei 8. Maria Novella gemalt!
hat, und finden auch in der Kreuzabnabme,
welche der Amerikancr Jerris zu Florenz besitzt,
die *Eigenschaftens seiner Kunst
s. Vasari cd Le Mounier. Hl. 171-177. — Ral-
dinucei, Opere, IV. 376, — Milanesi, D
coment! Senesl. 1.205. — Ciampi, Notizie
Campo Santo di Pisa, p. 151 und’ passim. —
Rosini, Descrizione delle Pitture del Campo
Santo, Pisa 1816. pp. 80—98. — Forster,
Reltrage. p. 117. — Ro sini, Storia della Pitt,
selle,
Kal. 1,177,289. — Croweu, Cavale:
jesch, der ital, Malerel. 1. 328, 11. 56.
hnaase, Geschichte der bild.
AGS. 483. — Nernasconi, Studi ete. pp. 9
‘Vergl. diber die Fatvengebung Esch
jer, Eneyklopaedie. Sect, 1. uxxxv.
Bild niss des Kiinstlers in Holzsebn. in den
Ausgaben des Vasari; ed. Le Monnier Il.
Abbildungen der Malercien im
to in: Carlo Lasinio, Pitturo a Fresko del
di Pisa, Firenze 1810. Mit 41 Taf,
ich in: Pitture a Freseo del Campo
Santo di Pisa, disognate ed incise da Giuseppe
Rossic da @. P. Lasinio figlio. 44 Taf. in
4 Theilen. Firenzo 1832—1838. qu, Fol.
Jansen und Fe, W. Unger.
Antonio. Antonio da Ferrara schnitzte
cin Kruzifix in Hols 1387 filr die Kathedrale zn
Ferrara, Das Werk stand lange auf hohem Ar-
chitray am Hauptaltar, bis es 1453 durch cin
anderes von Bronze ersotat wurde und in die
Sukristei kam, wo es noch gegonwiirtig auf-
bowalirt wird.
Cittadolla, N
a Ferrara. p. 48.
Jansen,
Antonio, Antonio del Mezzano ans Pi:
cenza war cin ausgezcichneter Goldschmied des.
44, Jahrh. Filr die Kathedrale seiner Vaterstadt
fortigte cr cin kostbares Kreuz, an dem et
28 Jahre, von 1388 bis 1416 arbeitete. Es war
von Silber und vorgoldet, reich vergiert mit Or-
namenten, Basreliefs, kleinen Statuen, Sehmelz-
work und an derom Schmuck. Man rihmte da-
ran den Geschmack des Ktinstlers, die muhsame
Sorgfalt der Ausfthrung. Eine Inscbrift hiess
»Hlee act . maj . ecel . plac . faeta . per . Anton
do Mezzano seccoxvi« Das Werk war 3 bis!
Fuss hoch. Im Revolutionsjahre 1798 wurde
in die Mtinzo zum Einschmelzen geschickt. Dex
Kanonikus Boselli rettete einige Fragmente,
cine kleine Statuette und einige Pliittchen, die et
fiir den Metallwerth erhielt.
8. Gleognara, Storia della Scoltura. 1. 187
Jansen.
Antonio, Antonio Vincensi oder di Vi-
cenzo, Maurermeister zu Bologna. Er erhict
i dio Sechshundert am 20. Okt. 1388 den Bu
von 8. Petronio beschlossen, den Auftrag, die
Risse dazu zu zeichnen; nachdem dieselben ge-
nehmigt waren, musste er 1390 ein Modell darnact
aus Stein und @yps im MaGstabe von /,» der wirk-
lichen Grisse im Hause des Giacomo Pepoli auf-
stellen. Am 7. Juli dessetben Jahres wurde fe
erlich der Grundstein gelegt, aber erst 1392 er-
nannte man Antonio fUrmlich zum Obermeister
des Baues. Antonius war nur Maurermeister
(Magistor Antonius quondam Vineontii murate
eivis Bononine heisst er in einer Insehrift ve
1392 bet Zani, Enciclop. I. 11. 296). Doch wax
er auch sonst in Angelegenheiten der Stadt an-
geschen. Er war unter don Roformatoren des
Staats, und 1396 unter den Gesandten, welche
die Stadt an dio Republik Venodig. sehickte
Dennock ist nicht er, sondern der als Architekt
beriilunte Scrviten-General Fra Andrea Man-
fredi von Faenza (s. diesen) fltr den eigentl-
chon Erfinder des grossartigen Planes zu halten;
denn Antonio war angewiesen, sowol die Zeich-
nung, als das Modell nach der Anweisung uni
unter der Leitung des letzteren anszufiihren. Et-
was Auffallendes hat die Nachricht , dass er der
Baukasse auf besondere Bitte den filnften ‘Theil
von seinem Lohn fitr das Modell erliess. Das
lotatere wurde indess schon 1406 eingerissen un!
von Jacopo di Paoli Avanzi durch ein kleiner
von 10 Fuss Linge aus Holz und Papier ersetzt
Die Veranlassung dazu lag vielleicht nicht ix
boabsichtigten Aenderungen, sondern darin, dass
orrschaft der Stadt von der Familie
th im Bositz des ersten Modells be-
fand, auf die Familio der Bentivogli iibergesan
n war. Das jetzt noch vorhanden
‘guzzi (8. diesen) bezeiehnet, was Vasari zu dew
Trrthum veranlasst hat, einem Arduino den ur
spriinglichen Plan yon S. Petronio zuzusehrei-
en.
Dieser Bau, dor die alte im J. 1211 orrichteto
unansehnliche Kirche darch eine wilrdigere er
Antonio Vincensi -
Antonio da Padova. 135
stuea sollte, war sehr grossartig angelegt. Die
Kinke sollte efn Kreuz bilden von 608° Liinge
sui 196’ Breito, mit einer achteckigen Kuppel
iadee Mitte von 110° Durchmesser; den drei
Eegingen an der Fronte und den Enden der:
Kwusehiffe soliton weitliufige Vorhife ent-
‘gechen, Um den Raum filr diese Anlage zu go-
viaten, mussten ausser vielen anderen Gobiiu-
via acht Kirchen niedergerisson werden, von
nen einige Pfarrkirchen waren. Man begann
aber mit dem Bau der Seitenkapellen, auf die
san die Titel jener Kirchen tibertrug, und schon
‘09 waren vier derselben vollendet, 80 das:
va ia ihnen am Feste des hi. Petronius mit
macFeierlichkeit die erste Messe leson konnte
Yaxi, Aun. di Bol. 11. 569). Um diese Zeit
fegan man auch mit der Verzierung der Fas-
‘sie (s. den Art, Bonafuti). Dann abor scheint
soe Stockung im Bau dadurch eingetroten zu
sia, dass der Kardinal Legat Cossa (nachmals
apt Jobann XXII) den Vorrath von Marmor-
beken abbanden brachte und wahrscheintich zu
‘ka 104 begonnenen Bau des Kastells Galiera
vervandte. Erst Papst Martin V. (1417—1431)
eite die Erlaubniss zum Abreisson der Kir-
clea, von denen bistang bloss drei dem neuen
fun Platz gemacht hatten. Drei andero stehen
sier noch heute, da nur der Bau des Schiffes
suggefirt und ‘mit einer _halbkreisfUrmigen
(Corische gesehlossen ist. Das Mittelschiff er-
St cogar erst 1588 sein Gewiilbe (6. den Art.
Teciia), und erst nach 1647 soll es durch eine
va Wolbung auf die jetzige Hihe von 118" go-
sein,
User gothische Bau folgte in manchen Be-
‘ehogendem System dos Florentiner Doms,
sot quadratischen Gewdlben des Mittelschitts
unl tasprechenden linglichen Gewilben der
Svitesehiffe, umd kreisrunden Oberlichtern. Die
euteren wiederholen sich in den Seitenschiffen.
Neuvaren aber die quadraten Kapelien, deren
tei jedem Gewblbfelde der Scitenschiffe ent-
‘urechen, Jedo Kapelle ist durch awel zweithel-
‘ee MaBwerkfenster und cine kleine Rose
vewehtet. Die Verbindung der Pfeiler, und
atch auch dio Eingiinge der Kapelion sind
Samtlich spitzbogig. Das Ganze bildet eins der
‘ceressanteston gothischen Bauwerke Italien’s,
lonern durch die Hihe, den erweiterten Blick
Rapetien, dio sehlankeren Bigen und dic
Svigere Mauermasse luftiger und miichtiger
tend, fiir dic Aussonansicht belobter, als der
i ist jedoch wenige
1m, namentlich’ sind die Kapi-
; jer auffallend hoch. Dennoch er-
‘cicit der Bau mit seinen nur gemalton Gewilb-
fen und seinen diirftigen zwischen den Ka-
ellen aufsteigenden Strebepfeilern schwerfillig
‘el niichtern gogen deutsche und franzsisch
Shute,
* Ricei, Storia dell’ Archit. d'Italia, TI. 28%
—Libke, Geseh. der Architektur. 5.
Aull.
pp. 610. 611. — Schnaase, Gesch. der bid.
Kansto. VII. 202. — 11 Bolognese istruito,
Bol, 1850. p. 35. — Nohl, Tagobuch. p. 329.
Fe. W. Unger.
Antonio. Antonio dal Santo malte wahr-
seheinlich gegen Endo dos 14. Jahrh, in Padua.
Aussen an einem kleinen Thurme der Umfas-
sungsmauer der Stadt war cin Muttergottesbild
von seiner Hand. Inn J. 1450 bemerkten dieGliiu-
bigen zum erston Male, dass dasselbe Wunder
that, Darum wurde dic Kirche Torresino der
S. Maria dol Pianta crrichtot, und jones Bild der
Schmerzenswutter sorgfiltig von der Mauer los-
geliist und am Hauptaltar in der Mitte des neuen
Tempels aufgestellt.
5. Brandolese, Pitture di Padova. p. 78. —
Moschint, Guida ai Padova, p. 165,
Antonio. Antonio da Padova, Maler am
Endo des 14. und im Anfang des 15. Jahrh, Nach
dom Anonymus des Morelli verfertigte er in Ge-
moinschaft mit Giovanni von Padua die Male
reien des
hremann will auf cinemSteine
nerhalb derKirehe und zwar liber der'Thiire,
die in’s Kloster fithrt, folgendo Inschrift gelesen
haben: »Opus Joannis et Antonii de Padova.
Hieraus hat man geschlossen, dass nur die Werke
nnethatb des Baptisteriums von der Hand der
beiden Meister gemacht sind, widhrend dia jetzt
liingst zerstirten Aussenmalereien dem Giusto
von Padova zugewiesen werden, dessen Vasari
allein gedenkt. Die Arbeiton Antonio's und Gio-
vanni’s haben durch Restaurationen sehr gelit-
ten. Oben in der Kuppel erschoint Gott Vator
inmitten zahtloser Engel und Heiligen; es ist das
Paradies. An den Wiinden dagegen’sicht man
Geschichten des Alten und Neuen Testamentes
und namentlich Szenen aus der Offenbarung Jo-
hannis. Im Charakter diesen Malerefen dur
aus entsprechend fand der Anonymus diojoni-
gen, welche die Kapelle der Apostel Filippo und
Giacomo in der Kirehe 8. Antonio erfillen. Es
Geschichten dieser Apostel, Gesch
Christi und des Beato Luca Belludi, Nach Va~
sari aber sollen auch sie von Giusto aus Padua,
gemalt worden sein,
Crowe und Cavalcaselle stimmen beide Male
ari zu und wollen Antonio und Giovanni
iichstens unter die Zab dorjenigen Ktinstler
rechnen, welehe im Salone des Palazzo della Ra-
gione gearbeitet haben, 8, auch Joannes do
Padua.
Moschi
dova, mit Beinamen Zucconi, der zusammen
Jacopo 1423 eine Einrahimung um jenes Made
nenbild im Domo malto, das von der Hand des
Evangelisten Lucas sein'soll. Vielleicht ist dies
derselbe Antonio da Padova, der 1434 go-
meinsam mit Filippo Lippi in der Kapelle des
Palazzo del Podesti malte und dessen unter An-
V:
erwithnt cines Antonio da Pa-
it
tonio da Forll zu gedenken ist. In Dokumenten
136 Antonio da Padova
bei Cittadolla begegnon wir cinem dritten Anto~
nio da Padova genau aus derselben Zeit, des-
sen Sohn, Maler ‘Titolivio, 1453 und 1473 vor-
kommt.
Morelli, Notizia di un Anonymo. pp.
— Moschini, Ori
Padova. pp. 11. 21 i
ALS. Antonio, 1. 235, — Cittadela, Notizic
relative a Ferrara. pp. 565. 583. —'Crowe
und Cavaleaselle, Geschichte der ital. Mal.
(Jordan) 11. 410. 411,
Jansen,
Antonio. Antonioda Pandino, ein Bru-
der des Stefano da Pandino, war cin trefilicher
Bildhauer und Maler in Mailand. Er arbeitete
1399 bei dem dortigen Dombau fiir 6 Gulden
monatlich, und filhrte 1416 fiir die Karthause bei
Pavia einige schine Glasgemiilde aus.
s. Nava, Memorie e Documenti ete. p. 186.
vu.
Antonio. Antonio della Mea in Florenz
war 1400 als Bildhauer im Dom von Orvieto be-
schiiftigt und half 1402 dem Pietro di Giovanni
(s. diesen) bei dem Taufbecken
8. Della Valle, Storia det Duomo di Orvieto.
pp. 120, 382.
v.
Antonio. Antonio Guarnerino, Maler
von Padua, war in Verona bei der Ausschmlickung,
der Ziminer im alten Kastel und dem Raths}
laste, damals la Corte degli Sealigeri genannt,
besehiiftigt, welche zur Wohnung des Francesco
von Carrara bestimmt waren, der im Mai 1404
seinen Einzug in Verona hielt.
ss (Carli) Istoria di Verona VI. 116.
vu.
Antonio. Antonio di Piero del Va-
gliente, Goldschmied in Florenz, verfertigte
1405 fir die Kaufmanns-Innung ein silbernes
und vergoldetes Reliquiarium fllr den Arm des
hl. Philipp, das mit 350 Gulden bezahlt wurde.
5. Labarte, Les Arts somptuaires. IT. 496.
v.
Autonlo. Antonio di Banco aus Florenz
war 1406 als Bildhauer am Dome seiner Vater-
stadt beschiiftigt. Sein Sohn und Schiller ist
Nanni, flir dessen Meister Donatello irrthtiulich
gehalten wurde. Beide arbeiteton 1408 mit ihrem
Meister Niccolo di Picro de’ Lamberti, gen. Pela,
an der noch erhaltenen Einfassung der Domthtire
gegen dio Via de’ Servi.
Vasari, ed. Le Mounier. 11. 55. n. 2.
Semper in: Jahrbiicher fir Kunstwissenschatt
I. 26.
otis von Unger.
Jansen,
Antonio. Antonio di Domenico, sowie
Antonio di Tommaso, halfen als Bildhauer
in Florenz dem Lorenzo Ghiberti bei Ausftth-
rung der Bronzethtiren von 8. Giovanni.
8. Yasarl, od. Le Monnier. IIT. 129.
Jansen.
Antonio. Antonio da Trevigi, Maler im
Anfange des 15. Jabrh. Fur 8. Niceold in Tre-
Antonio Alborti.
malte er den hi. Christophorus mit dem
Christkinde in kolossaler Grisse: seine Hobe
betrug 31 Fuss, seine Schulterbreite $9. Ein
‘Martyrium des ld. Petrus verfertigte er 1414 fir
.| die damals yegriindete Confraternita de’ Nobili
s. Zanotto, Pittura Veneziana. p. 61, nach den
Negistern des Archivs von S. Niccold in Treviei
—Federict, Meuiorie Trevigiane ote. 1. 200.
Jansen,
Antonio. Antonio daVerzelli gehirte zx
den Architckten, die sich um 1420 von der Eifer-
sucht, Missgunst oder Vordringlichkeit Floren-
tiner Biirger dazu bestimmen liessen, durch An-
fertigung you Modellen mit dem grossen Filippo
Brunelleschi in Konkurrenz xu treten,
8. Vasari, ed. Le Mounier. IL, 218,
Jansen
Antonio. Antonio di Ser Nadda wae
4428 in dio Malorgilde Siena’ s cingeschriches
1418 malte er filr 18 Lire vier Historien des i
Nikolaus. 1450—51 verdingte er sich auf cis
Jahr bei Mariano im Dienste der Dombauver-
waltung. Die letztere lieferte Farben, Geld, Ge-
riiste u. 8. w. und Antonio malte’tagtiiglict
Figuren und andere Sachen, wofiir er denn jabr-
lich 50 Gulden bekam.
8 Milanesi, Documenti Senes, 11. 282. 283.
Jansen.
Antonio. Antonio di macstro Simone,
Malor in Siona, ist 1425 in der Malerrolle ve
zoichnet, malte 1464 oine Loggia fiir Pietrodi
Giovanni Trecerchi und Iebte noch 1171. Deeb
erklirte er sehon 1167, dass er 70 Jabr alt
schwach und blind sei und mit seiner kritoklichea
Frau fast von Almosen lebe.
8. Milanesi, Documenti Senest. 1. 48. 11. 32%
329. 336.
t
Antonio. Antonio diGiovanni vonSiens
An dem Hochaltar in 8. Antonio zu Padua
‘man auf der Bronzetafel mit der Geschichte von
dom hl. Antonius und dem Geizhalso zwei lo-
schriften, die man anf die mit dem Guss dieser
Tafel unter Donatello bescl ten Meister be-
aicht. Die eine lautet: § ANT DI Glo DE SEX
svory, was gedoutot wird: Ser Antonio di Gio-
vanni de Senis et suorum.
Mea di S. Antonio di Padors.
t
Antonio. Antonio Alberti (di Alberto} oder
Antonio da Ferrara, Maler von Ferrara wo
dio Mitte des 15. Jabrh. "Vasari orwithnt ihn als
einen Schiller des Agnolo Gaddi, der in 8. Frar-
eesco zu Urbino und in Citté di Castello viele
schiine Werke gefertigt habe; auch Borghini ge-
denkt seiner. Dieser Antonio soll derselbe sein,
der zwischen 1464 und 1465 unter dem Namec
Antonio Alberti seine Tochter Calliope an Bar-
tolommeo, Vater des bekannten Malers Timotco
Viti, verheiratete. Doch ist zu bedenken, dass
jder Schiiler des Agnolo Gaddi bei dessen Tod
Antonio
inJ. 1896 wenigstens ein Jlingling von 18 Jah-
rm, alo etwa um 1378 geboren sein mussto,
silnad von dem obigen Meister kein fritheres
‘eaithnetes Werk als von 1439 erhalten ist und
‘vine Tochter erst 25 Jahre spiiter, also etwa
‘seinem 87. Jahre, verheiratete. Daher ist wol
suuehnen, dass, wenn wir es hier nur mit
Sinem Meister zu thu haben, Antonio von Fer
ria nur insofern zu den Sehiilern des As
waiblen ist, als er sich nach dessen Werken.
ile hat, ‘ohne von ihm dirckte Unterwei-
saxg empfangen zu haben. Diese Vermuthung
‘wsitigt in der ‘That das schon gedachte erhi
‘ae Werk des Meisters, sofern es yon dem
fs Gald’s und der Schule Giotto’s tberhaupt
taxiwache Spuren zeigt. Es ist eine grosse
Alanafelin verschiedenen Abtheilungen, welche
jist getrennt in der Sakristei von 8. Bernar-
lino bel Urbino aufbewabrt wird: Dic Jung-
ina mit dem auf ihrem Schoofe schlafenden
inde awisehen don bh. Petrus, Paulus, Ludwig
‘wn Toulouse, Johannes dem Tiufer und Hiero-
syns yanze fast Iebensgrosse Figuren) ; in der
elerea Reihe sechs andere Heilige in Halbfigu-
rads Mittelstiick mit der Bezeichnung : 1139
sonius de Ferrairia. Diesem Bilde nach zu
lissen hat A. dus Gepriige der florentinischen
Kaos, wenn er es in der Jugend gehabt hat, fast
fur verloren, oder er ist nicmals in Florenz
evo, Er etscheint hier halb als Realist, halb
aalter Ucberlioferung befangen, Die Jungfrau
in breites Gesicht von jener Feierlichkeit,
ie Ga ilteren Schulen cigenthiimlich ist;
‘ictdn ibermiissig und knitterig gefaltetes (
‘sud in desson reiehen Saum Sehriftstellen ei
‘i bislich, dio Figuren der Hei
‘ex kunen Formen mit ausdruckslosen
ond hilaernen Stellungen,
ist die Pirbang flach und roh.
So ist dis Bild von Interesso nur als das Werk
‘ines Malers yon Ferrara zu jener Zeit, deren
Keamzeichen in anderen Gemiilden wiederk
ta, welche sich, wie Vasari ganz richtig be-
sckt, zu Urbino und Ferrara finden. Diese
JLlereien sind.
4 In, Maria della Nunziata extra muros bei
Urbino: Ucberreste eines verklindigenden
Engels, zum ‘Theil durch einen Altar ver-
deekt; von warmer Fiirbung und die Gestalt
sicht ungefilig.
Inder Kapelle Bolognini
Bologna eine Reihe von Ménchen, Bisel
fen und anderen Heiligen an den Pilastern
und Gewélben, an den Wiinden Szonen aus
der Leidensgeschichte, Darstellungen des
Paradieses und der Hille (wobei der Erzen-
gel Michael auffallend an den eben erwithn-
ten verkiindigenden Engol erinnert). Diese’
Malereien werden von Vasari dem Florenti-
‘er Buffalmaceo zugeschrieben, kinnen aber
erst nach dem Tode dieses Kunstler (der
. Ktmatler-Lesiton. I.
Schoobe
brei-
‘épfen
Dem entsprechend
Alberti 137
unter dont J. 1351 in der Florentiner Maler-
rolle cingetragen ist) entstanden sein, da
sic in Folge letatwilliger Verftigung vines
Bartolommeo della Seta nach 1408 ausge-
fithrt worden. Doch sind im Paradiese
manche Figuren von guten Verhiiltnissen
und Kipfe von einer gewissen Kraft des
Ausdrucks.
3) In dem inneren Chor von 8. Antonio Abate
au Ferrara Freskogemilde der Jungfrau,
wel ile die Brust reicht, zwiseben
drei Heiligen und einem Engel mit der
Waage, aus dein J. 1433, wie die Insehrift
zeigt: Hoc opus fecit fier! soror Agnetis de
Fontana weccexxxit,
4) In dor Sammlung Saroli zu Ferrara fetiher
chenfalls in 8. Antonio Abate daselbst sechs
Kleine Halbfiguren von Heiligen, sehr by
schiidigt und filschlich dem Giotto zuge-
schrieben.
Was die Geschichtschreiber von Ferrara Niihe-
res iiber den Meister berichten, stimmtzum Theil
mit dieser Thiitigkeit Antonio's an verschiede-
, von der uns Werke hinterlassen sind,
; nur dass sic darnach ihre Nathrichton
gebildet und den Rest zur Verkniipfung dersel-
ben hinzugefiigt zu haben scheint, Sie melden
Antonio sei nach dem Tode Gaddi's von Florenz
(wo er aber wie bemerkt gar nicht gowesen ist)
juniichst nach Urbino gekommen und habe dort
in 8. Francesco gemalt; dann nach Citti di Ca-
stello gerufen, sei er daselbst liingere Zeit thi
tig gewesen. In scine Vaterstadt zurtickgekehrt
habe er in dem Palast der Fiirsten von Ferrara
gofilhrt. Die lotztere Angabe ist richtig, und dio
‘Thatsacho, dass dem Meister solche Arbeiten
iibertragen wurden, bezeugt, dass er damals in
nicht gewdhnlichem Anschen stand, wenn er
gleich fiber das Mittelmiissige nicht: hinausge-
Kommen ist. Aber Nichts von diesen Malercien,
dio bald nach 1438 fielen und cin interessantes
Ereigniss der Zcit darstellten, hat sich erhalten.
Thr Gegonstand war die Union der griechischen
wit der lateinischen Kirche, die dammals von dem
byzantinischen Kaiser, Johannes VIL. Palaelo-
gos, auf dem nach Ferrara berufenen Konzil,
dem auch Papst Eugen IV. beiwohnte, lebhaft
angestrebt wurde; auf dem Bilde hat A. nebst
den vornehmsten Mitglicdern desselben auch den
Papst und den Kaiser dargestellt, Auf den tbri-
gen Wiinden malte or die Glorie des Paradieses
mit den himmlischen Heerschaaren (daber der
Palast auch Palazzo del Paradiso gonanntwurde)
Cittadella sah noch 1780 Reste davon, bis auch
dieses Gemach bald darauf zerstirt wurde, nach~
dem schon 1683 die anderen Malereien tiber-
tlincht worden waren. — Liingere Zeit hat sich
dann der Meister in Bologna aufgehalten, wo er
ja auch seine Tochter yermilte. Als soin Todes-
Jahr gibt Baruffaldi filschlich 1450 an; er starb
18
Antonio Alberti
Antonio Fedorighi.
Jedenfalls orst nach 1465, nach der Verheiratung
seiner Tochter Calliope.
Alles in Allem genommen ist dic Kunstwoise
des Moisters in jener Mischumg des umbrischen
Stils mit Einfllssen aus der Schule Giotto’s be-
fangen, welche den Malern von Bologna um 1400
cigen war und auch die diltere Schule von Fer-
Fara kennzeichnet, bis diesotbo im 15, Jahrh.
cine eigene Bedeutung gewann.
Scalabrini 2ihit noch einige Bilder von ihm
auf, die lingst verschollon sind. Das Bild in S.
Francesco in Urbino, hi. Jungfrau mit dem Kinde,
aoll bezeichnet gowesen sein: ANTONIUS DB FER-
RARIA. P. MoCCCXXX. — Nicht von ihm aber, wie
Einigo meinten, sondern von einem iilteren
Antonio daForrara, dor nach Cittadolla
um 1380 bliihte, war das Gemilde am Hauptaltar
{n der Kathedralo zu Ferrara, das 1394 vollendet
‘gewosen sein soll.
Hingegen ist die Existonz ines dritten An-
tonio da Ferrara, weleher der Jngere go-
nannt wurde, durch Nichts beglaubigt und beruht
nur auf einer Verwechslung mit Antonio Alberti.
8. Vasari, ed, Le Monnter. 11, 83, VII. 155, —
Scalabrini, Chiose di Ferrara. p. 399. —
Gittadetta,’ Catalogo Istorico ete. I. 29-49,
— Baruffaidi, Vitodet Pittori ete, Perrarest
1, 5862, — Pungilooni, Klogio Storico di
‘Timoteo Vit. Urbino 1835, 'p. 1. — Lamo,
Graticola di Bologna. Noue Ausg. Nota zu p. 39.
Crowe und Cavaleaselle,
Antonio. Antonio di Pietro di Briosso
aus Mailand war Bildhauer um die Mitte des
15. Jahrh, Er tibernahm 1442 die Vollon-
dung der Thiren yon 8. Petronio in Bologna,
welche Giacomo della Quercia begonnen hatte
und die auszufithren dessen Bruder Priamo ver-
hindert war. Mit Genchmigung des Senates von
Bologna und der Baudirektion von 8. Petronio
tbertrug Priamo das Werk an Antonio, behiclt
aber jegliche Verantwortung.
3. Milanesi, Documenti Senesl, 11. 210,
Jansen,
Antonlo, Antonio di Cristoforo, Bild-
hauer aus Florenz, arbeitete schon in der er-
ston Hilfto des 15. Jahth. Brunelleschi war sein
Lehrer. Im J. 1443 wurde der Beschluss go-
fasst, dem Marchoso Niecold d'Esto von Ferrara
(+ 1431) ein Reiterstandbild in Erz zu errichton.
Boreits den 27. Nov. 1144 waron zwei Modello
fertig, das eine von Antonio und das andere von
Niccold di Giovanni Baroncelli, der ebenfalls
Florentiner und Schiller des Brunelleschi war.
Das Schiedsgericht fand beide in Bezichung auf
‘Achnlichkeit und ktinstlerisehe Ausfihrung vor-
trefiich. Der Furst ordnete Abstimmung au.
Fur Antonio ontschioden 6 woisso Bohnen gegen
die 5 schwarzen, welche Niceold zuficlen. Allein
beide Ktinstlor scheinen sich doch derart in die
Arbeit getheilt 2u haben, dass Antonio den Rei-
ter und Niccold das Pferd machte, wonach or
dann den Beinamen del Cavallo erhielt. Die
*
Steinarbeiten tberkamon dio Florentiner Meo (
Ceccho und Baceto de Netti sowie der Padova
ner Lazaro. Micholo vergoldete zuletat Pferd un
Reiter. Das Monument wurde tlber zwet Siule
auf dem Platze vor der Kathedralo Forrara’s dé
2. Juni 1451 aufgestollt; seit don Zeiten Justi
nian’s das erste Mal, dass eine Reiterstatne it
Froien und nicht in oder an ciner Kirehe ihre
Platz erhielt. — Schon 1450 hielt sich Antoni
in Venodig auf, als ihn der Bischof und cinig
vornehme Bilrger Ferrara’s einluden, mehrer
Bronzofiguren anzufertigen. Allein man ward
mit ihm nicht oinig und Niecold Baroneelli erhil
den Auftrag. Auffallend erscheint 8, dass die
sem am 1, Sept. 1451 auch die Ausflihrang de
sitzenden Bronzestatuo des Herzogs Borso dEst
anvortraut wurde. Dieses Werk sowol al ds-
jonige Antonio's wurden bei der Revolution 17
Zerstirt, nachden sie 1472 ihron orsten Pst.
verlassen hatten und an den Haupteingang de
herzoglichen Schlosses gebracht worden water
Die Reiterstatue kennen wir nur aus einer Be
schreibung. Niccold d'Esto, das Markgrafenbs
rett auf dem Haupte, war mit einem Wamse 32
gethan und dariiber mit einem Mantel, desse
Kapuze tiber die Sehultern herabhing. Von Ar
tonio's Hand ist noch cine Terrakottafigur erhal
ten, eine sitzende Madonna mit dem Christus
kinde. Ausgefithrt im J. 1451, befindet sic sc
gegenwiirtig auf dem Durebgango von der St
kristoi nach dem Innern der Kathedrale Fer
Ferrara, pp. 6
21. (Cittadella ist versucht, de
Antonio di Cristoforo far identisch mit Avera
genannt Filareto zu halten, was aber, wie ce
Artikel Averlino zeigen wird, durchaus sid
statthatt ist.) — Gualandi, Memorie origin!
ote. 8. 1. 178183. 8. 1V. 33—48. (M1 Suze
tore, Giornale Romano, 1. 400.) — Perkins
Les Seulpteurs Ttaliens. 1, 186, — Vasari, el
Le Monier. HI. 241. (Die Noten der neve
Herausgeber enthalten cinigo Ungenauigketten
‘Jansen.
Antonio, Antonio di Simone aus Flo
ronz, Mitglied des Ordons San Gidvangualbert«
schrieb 1415—1451 drei Antiphonare fllr de
Dom dor gonannton Stadt.
s, Vasari, ed, Le Monnter VI. 164, 327.
Jansen
Antonlo, Antonio Fedorighi oder Anto
unio di Federico, Bildhauer und Baumeister at
Siona, gob. um 1420, + vor dem J. 1505. Dac
cinmal sAntonius Federici de Ptholomeis- ge
nannt wird, darf man wol annchmen, dass er det
alten und berlthmten sienesischon’ Geschlecht
do’ Tolomei angebirte. Pietro della Minella, de
von 1391 bis 1458 lebte, war Antonio's Leht
moistor in der Kunst. Beroits 1445 finden wi
‘hn selber als Maestro bezeichnot. Mit sechs an
deren Genossen arbeitete er dammals an dem Grab
monumente des Bischofs Carlo Bartoli d’Agaio
Tino von Siona (+ 11, Sept, 1444). Fir 25 Tas
Antonio Federighi.
139
‘tet mit dem Bobrer ynd mit seinon Meisselne
‘sit Antonio 25 Lire Bezahlung. Dio Zeich-
sag dem Werke hatte der Oberdombaumei-
‘er ietro della Minella gemacht ; er leitoto auch
Ausfihrung und Zusammenttigung desselben,
Js Altr der Kapelle 8. Cresconzio im Dome
Siena, welche derselbe della Minella mit|
‘kiss von Omnamenton und Figuren geschmilckt
‘use, sieht noch heute das Grabdenkmal des
isc,
‘uchsn den berithmton Pavimenten, den »Mar-
soritisiene im Dome, die seit 1369 begonnen,
‘a1 180 eine technische Aenderang in der
Asdinag erfuhren, war A. beschifftigt. Auf
taéen vor dem Portal von S. Giovanni hatte
sen Malein dem genannten J.Bartolommeo
{ friz0 (gon. il Mandriano) cin solehes Werk
‘stjanoed. h. mit dem Bohrer gemacht; un-
‘ellar dancben hat dann 1451 Antonio ein an-
sea Werk in derselben Weise ausgefihrt. Es
‘6¢fgurenreiche Darstellung ciner Kindtaufe,
Wider nit der Zeit arg mitgenommen wurde.
let Nactagio di Guasparre lieferte zu bei-
luunien die Kartons.
Sve stand Antonio in Anschen, und wie
va Doabau in Orvieto lingere Zeit wiederholt
‘ncevtter aus Siena geholt wurden, so erhielt
som IH. Sept. 1451 A. dieso Stollo (nach Ab-
‘aug des Giovanni di Meuecio, 8. diesen) mit
‘adhrestohn von 100 Gold-Dukaten. Diese
‘"mnlieteer bis 1456, ohne dabei seine Bozichun-
snsiena 2u unterbrechen. Zwei seiner Schit-
‘«}imante von Assisi und den Deutschen Vito
‘eo, hatte er bestiindig bel sich. Mit einem
‘Stéttiefe der Republik Florenz, und des Ki-
‘erm Neapel begab er sich 1453 erst nach
(eva nad dann nach Corneto, um dort Marmor
alreies, An einer Eeke der Fassade des Do-
“tite er im Sept. 1456 eino nene oder we-
eae von ihim durehaus emeuerte Statue
{0% Jan, 1457 (alton Stils 1456) wurde An-
ait der Ausfthrung von vier Statuen flr
*Logia della Moreanzia oder di San Paolo,
‘a {eatigen Casino de’ nobili, in Siena betraut.
8 wite auerst eine derselben vollenden, und
‘st wean diese geficl, auch dio Ubrigen. Schon
1 Det. 1457 hatte er den hi. Petrus fertig
swckt, der allgemeine Billigung orfuhr und
¥. Mirz 1458 an dem ersten Pfeiler der|
‘is augesteltt wurde, aber bald einer an-
im Statue weichen musste. Flr das Stand-
Stich, Ansano erhiolt Antonio am 23. April
"72 Lire und um den denselben Preis fer-
‘Breton noch die Standbilder der hh. Sa-
‘ud Vittore. Diese Werke, alle drot aus
Sewithem Marmor, stehen noch heute an
®t: Patze, Sie sind voll Leben und Bewe-
Se, ter dass ihre Gewandung noch etwas wirr’
Sitctwer erseheint.
laveaao di Pictro (gen. i! Vecchietta), der mit:
‘Soto Schiler des Pietro della Minelia. gewo-|
sen, wurde am 28. Miirz 1460 an Goro Soli Pic-
colomini als Baumeister filr den Papst Pins IT.
von der Republik Sina sehr cindringlich em-
pfohlen. Es handelto sich um don Bau »des Tea-
trum in platea 8. Martinis, d. h. der Loggia del
Papa bei San Martino in Siena, und Vecchiotta
verfertigte ein Modell dazu. Allein der Papst
ortheilto don Auttrag an Antonio, und Veechictta,
darliber verstimmt, war im Begriff Siena zu vor-
Insson. Damit er aber blicbe, Ubergab ihm dic
Stadt am 3. April die Ausfithrung der zwei Sta~
tuen Petrus und Paulus und bezablte ihm daftir
1000 Lire, doppelt so viel als Antonio erhalten.
Dieser aber konnto bereits am 18. Mai 1462 dic
crate Siiulo der Loggia del Papa aufstellen. Ein
paar Jahre spiter war der Bau vollondet. Die
Bogen sind weit gospannt, aber sie erscheinen
dem Auge fast »zu dlinn und zarts. — Aus einem
Briefe vom 1. Juni 1463, worin jene Bezeichnung
de Ptholomeis vorkommt, erfahren wir, dass
Antonio damals Arbeiten und Lioferungon ftir
den Bau des Palastes hatte, den Bernardo Ro-
sellino von Florenz fiir Caterina Piccolomini, die
Schwester Pius’ IT., entworfen hatte und der
heute delle Papesse oder Nerueci heisst. — Eine
kithne und geschickte Leistung war es, als er
1468 auf die offence gothische Kapelle am Sic-
neser Rathhause cine neue Bedachung und Be-
krinung in reiner Renaissance anbrachte. Im
J. 1480 cmpfaht sich Antonio seiner Vaterstadt
durch einen eingehendon Bericht als Baumeister
und Oberbeamter flir dio Kloaken und Brunnen;
aber man scheint auf scine Vorschtiige und An-
orbictungen nicht eingegangen zu sein.
Dies ist alles, was wir von Antonio's Bauthit-
tigkcit wissen. Als Obormeister am Dom wird
er inden J. 1454, 1468 und 1475 erwilbnt. Mila
nesi tnd nach ihm manche anclere sind der Mei-
nung, dass der herrliche Backsteinban des Pa-
azo de’ Diavoli sowie der dazu gehdrigen Ka-
pelle vor Porta Camollia in Siona eine Schipfung
Federighi’s wire. Nach aufmerksamer Untersu-
chung habe ich mich nicht flir diese Ansicht
entscheiden kinnen: die Arbeiten an jener Ka-
pelle sind so fein und stilvoll, wie ich sonst
nichts von Federighi kenno; ein ganz neuer Geist
spricht sich in ihnen aus. Dieses Werk sowie
andere Backsteinbauten und Terrakotten Siena’s
michte ich einem noch unbekannten Meister zu
schreiben, der um 1510 thittig war. Hierin be-
stiirkt mich eine Notiz, welche die Herausgeber
des Vasari mittheilen. Sie ist aus dem Manu-
fen des Giulio Mancini »Ragguaglio delle
cose di Sionas und Inutet folgendermasson: »Hicr
war in der Zeit des Pietro Perugino cin
Bildhauer, der sehiine Sachon in Terra cotta
machte, und man sieht von thm Werke in der
Osservanza, bei den Monacho di Campansi und
in der Kapelle des Palazzo de’ Diavoli. Seinen
Namen weiss ich nicht, aber or war Sic-
nese. Teh glaube ein Werk von ihm u besitzen
‘cine Madonna mit dem Christkind und dem hi.
ase
140
Johannes mit einem Feston f
Die erwithnto Terrakotta in der Kapelle am Pa-
azo do’ Diavoli ist ein Altarrelief, welches sonst
immer dom Cecco di Giorgio von Siena zugo-
schrieben wird, ebenso wie die vier Evang
listen in 8. Niccold, dem heutizen Spedale de
Pazzi. Von den Ornamenten jener Kapelle aus-
gehend, hat dann Milanesi auch diese Terracotta |
fitr Antonio Federighi in Anspruch genommen.
Zum Schlusso haben wir noch einer Anzahl
Skulpturen dieses Meisters zu gedenken. Mar-
‘morintarsien, wie er sic vor dem Portale von 8.
Giovanni 1451 ausfithrte, hatte er wiederholt im
Inner des Domes zu machen, Im J. 1459 ver-
fertigte er die Geschichte von den beiden Blin-
den nach der bekannten Parabel im Matthaeus,
im J. 1473 dio Bofrefung von Botulia, 1475 die
sicben Lebensalter und 1481 bis 1452 die ery
thriischo Sibylle. Ob er auch nur zu einem ein-
igen diesor Werke den Karton selber entworfe
hat, wisson wir nicht. Die Zeichoung zu der
Befreiung Betulia’s wird von dem Einen dem Ur-
bano von Cortona, von Anderen dem Matteo di
anni zugeschtieben.
ie beiden Weihwasserbecken im Mittelschift
des Domes von Siena hat Milanesi mit Recht als.
Arbeiten Antonio's geltend gemacht. Sie ont-
standen in den J. 1462 und 1463 und wurden irr-
thiimlich dem Jacopo della Quereia beigelegt.
Eins derselben ist bet Nohl (Tagebuch p. 125)
abgebildet und zeigt auffullendo Vorwandtschatt
mit dem Weihwasserbeeken 2u Orvieto, das wir
ebendort p. 132 schen. (Unger.) Das Piedostal
des Beckens zur rechten Hand in Siena ist antik,
das andere links hat aber Antonio gemeisselt;
Bode sprieht mit Recht vou den kriftig ausla~
ladenden Details, von dem Klaren Aufbau des
Ganzen und nent die figtirliche Dekoration
phantasievoll und zum ‘Theil phantastisch. Das
ist wol Antonio's Art, und sehr verschieden da-
von sind dic Ornamento an der Kapelle vor Porta
Camollia, Die ornamentirte Marmorbank, rechts
in der Loggia della Mereanzia, wurde von ihm
1464 gefortigt; auch sic ist sche woit von joner
feinen, geistreichen und stilvollen Renaissance
entfernt, wie sic in Siena mit dem Anfange des
16, Jabrh, auftrat.
Von 1445 bis zum J. 1482 konnten wir doku-
mentarisch die Thitigkeit Antonio's verfolgen.
‘Aum 5. Dez, 1473 schloss er nebst 7 anderen Sie-
nesen einen Gewerkvertrag mit 9 lombardischen
Meister ab. Um das J. 1490 muss von ihm das
Schriftsttick aufgesctzt sein, worin er behufs der
Besteuerung seinen Besitz angibt: im Stadttheil
Camollia hatte cr ein Haus mit Garten, aussor-
dem vor Siena eine Vigne und zwei Grundstiteke.
Bei den Gobriidern Borghese hatto or seit Iange
aber vergebens 226 Fiorini zu fordern. »leh bi
im Dienste des Dombaues, 60 schreibt er, alt go-
worden, 43 Jahre ging ich dabin, nun’ bin ich
von dort ausgeschlossen. Ich habe keinen Er-
werb, aber Familie und noch kleine unniltze
meister am Dome wurde, geschah dies ausdriick-
Tich unter densolben Bedingungen wie bei dem
verstorbenon Antonio. Sollte dieser noch einmal
in hohen Jahren zu jenem Amte berufen gewe-
son und dann kurz vor 1505 gestorben sein?
Fiir Sehiiler Antonio's gelten Neroecio di Bar-
tolommeo, Giovanni di Stefano und vor allen
der sehr geschickte und kunstreiche Lorenzo i
Mariano, genannt il Marrina.
si, Documenti Senest. 1. 126, 11, 223
19. 310. 311. 321, 323. 325.
378. 436, 437. HL 27.
suo tertitorio, 1862, au vielen Ste
— Vasari, ed, Le Monnier. IIT, $2. 1¥
n. 1X1. 163. —
Jahrbiicher fit Kunstwissensebat
38. — Luzi, Duomo di Orvieto, p. 44%
— "Crowe and Cavaleaselle, Hist. «
Painting in Maly. MI. 59, 63. 319. — Per
kins, Tuscan Sculptors. 1. 112. (Diirftige N~
tiz.) — Vergl. auch Rumobr, Hal, Forschur
11, 200. 208 u. 209, Ex schitzt Anton’
etwas unter seinem Werth, Sachlich ist do
durch Milanes's Dokumente in diesem A>
schnitt widerlogt oder werthlos geworden.
Notizen von Unger.
Jansen
Antonio, Antonio da Murano, Maler 1
Yenedig, dossen Thitigkoit zwischen 1440 unl
1470 filllt. Den erhaltenen Werken zufolge ar
boite er in den J. 1440—1447 immer in Gemei-
schaft mit@iovanni Alemanno; die Genii:
aus dieser Zeit sind schon unter letzterem Me
ster (s. Alemanno) besprochen, wie auch di
eigenthiimliche Fortbildung, welche Beide unt
dem gemischten Einfluss des Gentile da Fabris
‘und Pisano cinerseits, der rheinischen Sckak
andel
Was Giovanni Alemanno anlangt, 80 haben vit
geschen, dass er von Antonio unzertrennlieh i.
und Bilder von ihm allein oder mit Anderen a
gefithrt nicht vorkommen. Dagegen finden sich
Bilder, welche von Antonio allein herrllbren, >
wie solche, welche von ihm in Gemeinschaft nit
scinem Bruder gowalt sind, wo dann dio Bezeick-
nung gew0hnlich lautet: Antonio ct Bartolominee
fratres do Murano. Dicso Thiitigkeit des Anto-
nio, welche spiiter fillt, als seine Verbindung mit
Giovanni, haben wir noch zu betrachter
Soin Bruder Bartolommeo nahm in seine
lotzten Jahron, als er selbstindig thitig war,
don Namen Vivarini an, und man hat daber
‘fters (nach dem Vorgange yon Sansovino} auc
Antonio als cinen Vivarini bezeichnet. Alleis
ein gentigender Grund findet sich daftir nicht:
es finden sich zahlreiche Beispicle, dass Ktins
ler in Folge eines bestimmten Umstandes einen
Beinamen annahmen, der dann auch auf ihre
Nachkommen tberging, aber nur fiir sie und
nicht fiir thro Brilder galt (co 2. B. der Name
Oreagna flir Andrea di Cione). Vivarini hiess
Bruder Luigi; allein soviel sich absehen liisst,
Antonio da Murano,
141
‘reg Antonio diesen Namen nicht. Wann und
sodieser geboren wurde, ist unbekannt.
Bald nach 1447, als sich die Arbeitsgemein-
‘aft mit Giovanni, wir wissen nicht, durch
veleben Umstand, geist hatte, trat Antonio mit
uem Bruder Bartolommeo in Verbindung, und
‘vit sehen wir in den Werken, welche ihre ge-
neiuamen Erzeugnisse waren, ein neues Ele
tat anfteten. Damals tibte Donatello, ancr-
tut als Reformator der italienischen Kunst,
rakes
der Venezianer grossen und ent-
‘chidenden Einfluss: nach seinem Muster und
Verug strebte man vor Allem nach strenger
tolkissischer Durehbildung der Form. Barto-
boooto zeigt sich uns als ein Anhiinger dieser
Beltane. Das erste Werk, welches sich uns als
fociusame Arbeit der Brilder erhalten hat, triigt
‘ieJuhraabl 1450, Es ist cine Tafel mit verschic-
dora Abtheilungen, eingerahmt von jener reich
intzten gothischen Architektur, wie sie bei
ea Altrbildern der Ktingtler von Murano tb-
leh ist: in der Mitte die thronende Madonna,
44 auf ihrem SchooBe schlafende Kind vereh~
rod, in den Seitennischen vier Heilige, in der
‘teren Bilderreihe Christus mit zwei Engeln
sitchen vier weiteren Heiligen. Die Bezeich-
‘ung in seltsam zusammengozogenen Majus
eblautet: Anno Domini MCCCCL. Hoe opus
iswptum fuit et perfeetum Venetiis ab Antonio
tartolomeo fratribus de Murano, Nicolao V.
ot Max. monumentum R. P. D. Nicolai Card.
“a Sanctae Crucis; sie lehrt uns also, dass
4s: tid vom Papst Nikolaus V. bestellt, zum
Aticken an die Dienste des Kardinals Alber-
xi testimmt und in Venedig gemalt war. Ur-
‘wriglish in der Certosa zu Bologna, ist es
‘iterindie Pinakothek daselbst gokommen.
Das Werk ist unzweifelhaft eines der schinsten
Genin von jener im nérdlichen Italien ge-
riuchlichen Art, architektonische Einrahmung,
‘riches, vergoldetes Schnitzwerk und ‘Tafelma~
‘eeizu einem einheitlichen Kunstwerk au ver-
igen, In der Anordnung sehen wir dic bis-
‘sige Weise beibehalten, aber in der Bildung
& Figuren wenigstens zum Theil den neuen
Gadus Donatelto’s und der Paduaner Schule.
Soc aeigt sich deutlich in den schlanken Ge-
‘an mit vorgeneigten Képfen, in den weichen
cin und dem sanften frowmen Ausdruck des
taten Christus und der verchrenden Jung-
‘he, auch in der mangelhaften Form der Hinde
‘al Passe die Weise Antonio's, wie sic sich un-
‘rier Einwirkung des Gentile da Fabriano und
tmanischer Elemente gebildet hatte. Allein
itige Figuren bekunden die neue Weise B:
vivameo's, eine strongere Behandlung der Form
sb paduanischem Vorbild, das damals
‘ie Werkstiitton von Murano seinen Eingang |
‘sd. Inshesondere verriith das schlafende Chri
‘kind die den klassischen Mustern zugewen-
Von geringerem Interesse sind die brigen
Werke, welche der gemeinsamen Thiitigkeit der
beiden Briider ihre Entstehung verdanken, und
eines der spiiteren kommt diesem ersten gleich.
Zum Theil mag Antonio mit zunchmendem Alter
schwiicher goworden soin. Zum Theil fand wol
auch die jlingere Kraft Bartolommeo's in dieser
Verbindung nicht mehr ihre reehte Entfultung,
und endlich scheinen Beide mitunter einen gu-
ten Theil der Arbeit nur den Gobilfen ihrer
Werkstiitte fiberlassen zu haben. Diese Bilder
sind:
1) Verkliirung des hi. Petrus, friiher in dem
Kloster 8. Francesco zu Padua, jetzt in
der Gffentlichen Galerie daselbst. Auch
dieses war ein Bild in vielfachen Abthel-
lungen, dio jetzt getrennt sind; in der un-
teren Reiho war der hi. Petrus zwischen
Heiligen, in der oberen der gekreuzigte
Christus ‘ebenfalls zwischen Heiligen. Es
war bezeichnet: MCCCCLI. Antonius et
Bartholomeus fratres de Murano pinxerunt
hoe opus. Eines der geringeren Werke, wol
zum grissten Theil von Gebilfen.
2) Zwet bh. Bischéfe in Rundbildern in der
Sakristei_ von 8. Maria della Salute in Ve-
nedig. Bruchstiicke eines grisseren ver-
schollenen Werkes in der Art der Altarta-
tafel zu Bologna.
3) Vier Abtheilungen mit Heiligen in SS. Pietro
¢ Paolo zu Pausola. Ebenfalls Bruch-
stlicke, die sich der Art des Mantegna nii~
her.
4) Verkiindigung zwischen den hh. Michael
und Antonius in drei Abtheilungen in 8.
Giobbo zu Vonedig. Arbeit von Gehilfon,
von Zanetti dem Luigi Vivarini zugeschrie-
ben.
3) Dio bh. Paulus und Hieronymus auf 2wol
‘Tafeln (Bruchstiicke) in der Sammlung Car-
rara Lochis zu Bergamo. Sebr beschii-
digt, grdsstentheils von der Hand Antonio's.
6) Altartafel mit der Krénung der Jungfrau
und acht Heiligen in zwei Reihen in der
Kirche der Frati Miviori Osservanti au
Osimo. Schwicheres Werk der beiden
Briider, hell im ‘Ton und ohne Schatten
7) Krinung der Jungfrau in der stidtischen
Galerie zu Turin (Bruchsttick). Wenn nicht
von den beiden Briidern, doch in ihrer Ma-
nier.
Die gemeinsame Thiitigkeit der beiden Briider
dauerte bis 1464, in welchem Jahre Bartolommeo
von Antonio sich trennte und eine Werkstatt flr
sich griindete (8. Bartolommeo}. Noch in dem-
selben Jahre vollendete Antonio, jetzt sich selbst
Uberlassen, ein Bild, das in den iangen mageren
Gestalten, der inkorrekten Zeichnung der Hinde
und Fiisse, den eckigen Gesichtszligen deutlich
die Spuren des Alters triigt, Frither in 8. Anto-
uu Pesaro, befindet es sich jetzt in
‘ Richtung des jiingeren Kiinstlers.
von 8. Giovanni Lateran 2 Rom;
142 Antonio ds Murano
Antonio di Mercatello,
es zeigt in der oberen Reihe cin Ecce Homo 2wi-
schen vier Heiligen, in der unteren den hl. An-
tonius ebenfalls zwischen vier Heiligen und ist
bez.: 1464 Antontus de Murio pinxit.
Doch finden sich von der Hand des Antonio
allein noch einige Werke, welche in ansprechen-
dor Weise den Einfluss des Gentile da Fabriano
zeigen und daher in eine frithere Zeit zurtick-
gehen missen, sowie ein Bild, welches er in Ge-
moinsehaft mit Luigi Vivarini’ gemalt zu haben
scheint :
1) Krdnung der Jungfrau, mit Szenen aus ihrem
Leben in sechs Theilen (cine Predella), im
Borliner Muscum, dort benannt: Schule
des Gentile da Fabriano. Das,Bild erinnert an
die Krdnung der Jungfrau von der Hand des
letztoren Meisters in der Brera xu Mailand.
2) Anbetung der Kinige, frither in dem Pa-
Inzzo Zon zu Vonedig, jetzt gleichfalls im
Borliner Museum, dort benannt: Anto-
nio und Bartolommeo Vivarini. Das Bild ist]
zum Theil der Darstellung desselbon Gegen-
standes von Gentile in der Akadomic zu
Florenz nachgebildet; die Ornamente sind
in Rolief aufgetragen, die rosigen Fleiseh-
tne sanft verschmolzen, dieselben Gesichts-
aligo dtters wioderholt.
3) Altartafel mit sechs Theilon, mit Christi
im Grabo zwischen zwei Engeln, cbonfalls!
im Berliner Museum, dort dem Antonio|
und Bart. Vivarini zugesebrioben. Das Bild
ist aber num Theil in der Weise Antonio's
vor 1450, zum anderen ‘Theil von Luigi Vi-
varini.
‘Von unserem Meister erziihlt Sansovino noch,
dass er im J.,1470 Verschicdenes in 8. Appolli-
nare zu Venedig malte (nicht mehr erhalten) und
dass er nach 1470 in dieser Kirche begraben
wurde.
nsovino, Venetia descritts. pp. 185. 188.
189, 269. —iRidolfi, Le Maraviglie ete. 1. 51.
fanettt, Della Pittura Veneziana. pp. 15.
16. — Bottarie Ticozzi, Lettere Pittoriche.
Vii. 201, — Crowe and Cavaleaselle,
Mistory of Painting in North Italy. 1. 30— 38.
Notizen von Crowe und Cavateaselte.
Nach ihm photographirt und gestochen
1) LIncoronazione della Vergine. Kronung Ma-
ria's, Nach dem Gemilde in der Aecade-
mia di belle Arti in Venodig. Photog.
von Naya (1870). Fol,
2) —— Dass. In Holzschnitt in: Crowe and Ca
valeaselle, History of Painting in North Italy.
1. 28,
3) The Virgin enthroned.
Pinxnt, J. L. Appold Sculpt, gr.
Journal 1870. p. 220.
G. And A da Murano
. Zum Art-
'W, Schmidt.
Antonfo. Antonio di Niccold, auch An-
tonio da Venezia, Bildhauer aus Venedig,
verfertigte 1448 das Altarwerk in der Kapelle
dell Incoronata im Domo 2 Vicenza, Es trigt
dio Inschrift: »Per mi Antoni q. Nicolai de Vi
netiis factum fuit hoe opus MCCCCXLVII
Wahrscheinlich hat er auch dic awei Statuen fi
8. Lorenzo gemacht, woleho die Bezeichou
tragen: »Hoe opus feclt magister Antonius ¢
Venctiise. Lotztero stehen (nach Bode) in Ze
und Stil den Massegne nahe, ole sie jedoch 1
erreichen.
In Ferrara finden wir einen Bildhauer At
tonio da Vonozia schon 1430 thitig. Fird
Sakristet des dortigen Domes meiselte er ¢
marmorne Fenstereinfassung sowie alle Gesins
namentlieh auch den am Kamin.
8. Cicognara, Storia della Scultura, 1. 150.-
Cittadel!a, Notizie relative a Ferrara, Gl. -
Bode in: Jatibiicher fir Kunstwissenschat.
45. — (Boni, Biogr., nennt den Antoniodi Se
cold aus Venedig falschlich di Viee
Antonio. Antonio di Raffacllo undist
teo di Antonio, Goldschmiede, machten |i!
fiir den Stadtrath von Perugia 2wel silberoe Ts
felaufsiitze in Gestalt von Schiffen, sogenaiat
Nefs, von denen eins spiiter dem Kardinal Gio
vanni Borgia geschenkt wurde, als derselle 1¢
gat in Perugia war, Gio. Batt. Anastagi msst
dafitr 1512 cin anderes machen.
& Mariotti, Letere pttorche Peron, pt
Antonio. Antonio di Niccold aus Flore
verfortigto Holzsehnitzercion fitr die Kathedral
von Ferrara. Es waren ein Gott Vater und 2
Engel, welche itber die Thiir der Sakristei kt
men und fitr die er laut Vertrag vom 20. Mit
1451 drei Golddukaten und 48 Sold erhielt.
s. Cittadella, Notizie relative a Ferrara. p.
—Cicognara, Storia della Seultura. Il.
Wilt thn fiir NiecoWd dal Cavallo und oni. 8
srafla verweehsolt thn sogar mit Antonio dC
stoforo,
Jansen
Antonio. Antonio da Forli, war Malerit
. Jahrh. Violleicht ist er identiseh mit Ans
vino, dem Lehrer des Melozzo da Forli, ol
auch’mit jonem Antonio da Padova, der in G¢
meinschaft mit Filippo Lippi und Niceold Vir
zolo die jotzt lingst untergogangenen Bilder |
[der Kapclle des Podesta zn Padua malte.
8. Vasari, ed. Le Monnier. 1V. 199. 121 n.|
VI. 93. 8.4.
anse.
Antonio. Antonio diMereatelloa
Massa, Holzschnitzer, machte laut Insel
1501 an der grossen Thiire des Cambio, der
riihmten Weehslerhalle der genannten Statt,
Perugino seine Fresken malte, die eingeles!
Holzarbeit (Tarsia) auf der inneron
ziweimal sein Name cingelegt ist, und wol ane
das pritchtige Schnitzwerk auf dor iussoren:
Die Zciehnungen dazu hat vielleicht Perusi
goliofort.
5. Crowe and Caval
fing in Italy, 111, 209.
elle, History of paint
Jansen
_Antonio da Pandino
———_ Antonio da Fabriano.
143
lntenie. Antonio da Pandino erscheint
sadieMite dos 15. Jabrh, als Glas- und Fresko-
saler in Pavia und Mailand. Wahrecheinlich
«a er eln Schiller des Stofano da Pandino von
Lilied. Ein Glasfenster in der S. Sirokapelle
izCertosa von Pavia, wolches den hi. Mi-
init dem Drachon darstellt, trigt unter dem
Inge! die Inschrift: Antonius de Pandino me
fait. Mit Raimondi hat Antonio da Pandino,
‘ir Calvi dureh ein Dokument erwiesen hat, die
vie Brangelisten in den Zwickein der Kuppel
vaS Satiro in Mailand gomalt.
\Nisita alla Cortosa di Pav
Milano 1865,
HL —Crowe and Cavalcasell e, History of
hating fn North Italy. I. 82. 63. — Calvi,
Beale ete, H. 281,
‘ Jansen,
niatlo, Antonio da Crevaleore war in
4 meiten Hillfte des 15, Jahth. vein ausge-
vicketer Mater und Musikuse in Bologna. Ganz
sede rihint Bumaldi die Thiere, die Blu-
‘uj Friehte seiner Bilder, welcho in den
tise des Adels sehr werth gehalten waren.
ve Wahrheit und Naturtroue war es, welche in
‘2 Werken des Meisters auch den Dichtern ge-
‘Bin paar charakteristische Verse werden
va Baraldi angefllhrt und vordicnen hicr wio-
‘eiolt 2a werden :
Na tar dal ver si vale il Crovalcore
Che qual Zeusi gl’ oechi gabba co’ i frutti.
{Achillino, Vir
DaCrevaleuor meste? Antonio dotata
Po di varie virtuti, ¢ in la
Sempre di pari
Salvo che all” opre sue non dava fl fato,
(Bquos Casins.)
jiner Galerie besitzt ein interes-
aH (auf Holz) dieses Meisters. Vorn aut}
‘Somer Brilstung, nackt, nur mit einer Art:
“hides auf dem Rilcken, sitzt das Christkind
‘ad nets gewendet. Anbetend stehen hinter
‘AaJoeph and Maria in Halbfiguren. Von rechts
'xeneivint der kloine Johannes im Profil, eben-
‘Wthibigar. Tinter diesen Personen dffnet
Si a Rundfenster, das den Blick auf cine
it im fornen Hintergrunde filhrt. An
‘sPeuterrahmen sind Gehiinge von Orangen,
®&Onnge wird vom Christkind mit beiden
schalten, und links und rechts neben thm
‘ier Briistung liegen einzelne Birnen und
. wibrend eine zierliche Kirschenguir-
dasKipfehon des klcinen Johannes umgibt.
auf einem Streifen die Bezeiehnun
ée Antonio da Crevaleore 145%. Alle Fi
$8 tind mit schlichtem entschiedenem Rea-
S=sbehandelt und haben etwas wiirdig Ern-
| 4 Freundliches zugleich. Crowe und Ca-
| Blew finden im Stile des Werkes Achnlich-
| titnit Bernardino von Perugia.
‘Bamalai, Minervalla, p. 243. — Crowe
‘svaleaselle, History of Painting in North
aly, 1. 556. Anm,
Jansen,
Antonio. Antonio da Vorrara (statt Fer-
ara?) und sein Neffe Simon arbeiteten als Kunst
schlosser 1454 an dem metallenen Christus im
Domo von Ferrara.
8, Cittadella, Notizie relat, a Ferrara. p. 48.
Jansen,
Antonio. Antonio daNegroponte, Maler
dor Venezianischen Schule des 15. Jabrh, Fitr
die Kapello Morosini in Franceseo della Vigna
au Vonodig fertigto or cino kolossale Madonna
mit dem Christkind; auf der unteren Stufe thres
Thrones steht geschrieben : +Frator Antonius da
Negropot pinxits, Daher irrt Ridolfi, der das
Bild dem Jacobello del Fiore zuschreibt, sowie
Sansovino und Boschini, die es dem Fra Fran-
cesco da Negroponte zuweisen. Der obere Theil
mit Gott Vater ist aber moderne Zuthat, und dio
Fleischpartien sind wol durehweg retuschirt,
Dio'Temporatechnik ist sohr tlichtig in ihrer Art,
obsehon hart und trocken. Tm SchooGe der thro-
nenden Mutter liegt mit einem Kreuz in der Hand
das Christkind; zwei Engol sind zu seinen Flis-
sen. Der Thron ist reich mit reliefartigen Orna-
‘menten und Putten verziort, auch dio Fussbank
ist entsprechend goschmlickt. Vigel und Blu-
‘men, Guirlanden, efno Vase und ein Kandolaber
erscheinen als Beiwerk, das in seiner Fille an
dio Paduanischen Meister crinnert. Die Gesichter
sind ungefillig wie bei Zoppo, doch hat das
Haupt dor Jungfrau eine ansprechende Bildung.
Mit den Nachfolgern des Squareione, Zoppo und
Gregorio Schiavono orscheint durch dies Werk
Antonio im Zusammonhango. Sonst ist, nichts
von ihm bekannt; denn die Bildor der hh. Hic-
ronymus, Bornardinus und Ludovious in S. Fran
cosco della Vigna, die Moschini dem Negroponte
deilegt, sind nach Crowe und Cavaleaselle von
esserer Hand, wahracheinlich von einem der
‘Vivarini. Eher michton filr ihn dio genannten
Forscher Die thronende Maria im Oratorium della
au Legnano in Anspruch nehmen.
2, Crowe and Cavaleaselle, a
in Italy. 1. 5$9 und insbesondero History of
{in North Italy. 1. 10—12, — Moschini,,
. 44. 61. — Ridol fi,
Venezia.
Maraviglio etc. 1.
Jansen,
Antonio. Antonio di Benedetto, Kamal-
dulenser-Minch, malte 1461 dic Miniaturen eines
Missals filr den Dom von Siena.
8. Milanest, Documenti Sene
IL, 383.
u
Antonio. Antonio Pisano lebte 1461 in
Foligno und zcichnete sich hier dadurch aus,
dass er Gemmen und edle Steine auf kunstvolle
‘Weise zu schneiden verstand.
s. Da Morrona, Pisa illustrata, 1, 449, zitirt
Ale Note aus Muratort, Sertt tal. 1. 341.
Antonio. Antonio da Fabriano (Anto-
nio di Agostino diSorGiovanni da Fabriano),
Maler in der 2. Hiilfte des 15. Jabrh., Schiller
und wahrscheinlich Gehilfe des Gentile du
144
Antonio da Fabriano
Fabriano. Ricei berichtet, dass Antonio eine
Prozessionsfahne malte, dic gleichzeitig mit
einer Fahne von der Hand seines Meisters Gen-|
tile in feicrlichem Aufzuge 2u der Franziskaner-
kirehe in Fabriano gebracht worden; darin habe
or zeigen wollen, wie nahe er seinem Meister zu
kommen vermige, und Ricci, der das Bild im
J. 1829 bei einem Privatmann zu Rom sah (es
stellt einen hl. Franziskus vor), bestiitigt, dass
man geneigt wire, dem Gentile das Werk 2u-
auschreiben, nur dass es im Kolorit zaghafter
und in der Zeichnung stellenweise trockuer sei.
Nach den Werken, dio uns sonst von dem Meister
erhalten sind, erscheint dieses Urtheil allzu
gilnstig, und Lanzi hat Recht, den Schitlor oder:
Gobilfen fiir weit geringer als den Lehrer 2u er-
Kliren. In der Pirbung bleibt er tief unter Gen-
tile; seine Temperamalerei, Ofters mit cinem
ziihen Oel gemischt, hat einen trilben und mit-
unter rohen Ton; seine Zeichnung des Nackten
trifft wol dic Verhiltnisse, zeigt aber immer
eine gewisse Trockenheit und Welkheit, seine
Hinde und Filsse sind nichts weniger als dureh-
gebildet, und seine Gewandung behiilt durebweg |
das Eckige der iilteren Schule. Diese Zilge
zeigen folgende Werke, von denen ein ‘Theil
durch dio Bezeichnung beglaubigt ist, ein an-
derer sich mit grosser Wahrscheinlichkeit ihm
zuschreiben lisst:
1) In der Galerie Forvari zu Fabriano ein
schreibender Hieronymus iu Kardinalstracht,
mit seinem Liwen in der Blicherzelle; da-
tirt 1451 und bez. : Antonius d Fabri.
2) In dom Palazzo Piersanti zu Matellica
gekreuzigter Christus, bescl
Insehrift ist noch zw lesen:
Drianen. 8. P. 1452. Ricci la
und Cavalcaselle vermuthen 1
das Bild in die friihere Zeit fallen.
3) In der Pfarrkitche von La Genga (Ort in
der Nihe von Fabriano) Madonna mit dem
Kinde zwischen Johannes dom Tiufer und
dom hl. Papst Clemens, tiber ihr Gott-Vater
in der Glorie mit Engeln, bez. : Antonius de
Fabio pinxit. Das Bild zeigt den Einfluss
Gentile’s und der Schule von Siena.
4)Ebenda eine Fabne mit Jungfrau und
Kind und Gott-Vater dariiber, bez.: An-
tonius . . ., einerscits und Heiligen anderer-
seits.
5) Ebenda cine andere Fahne mit der Ma-
donna und dem Donator einerseits und der}
Kreuzigung anderersvits.
6) Frosken in dem alten Refektorium von
8. Domenico (jetzt Kornspeicher) zu Fa~
briano: Kreuzigung zwischen vielen I
ligen und die hh. Luzia und Katharina in
awei Nischen. Hier ist nur das Datum an-
gegoben, 1480 die 25. Februarii; doch ist
die Malerei unserm Meister wol zuzu-'
schreiben.
7) In 8. Croce bei Sassoferrato grosse
frau mit Kind zwischen vier Heiligen, ind
obern Rethe Kreuzigung und wieder vf
ige, in den Gicbelfeldern Gott-Vat
ior Evangeliston, in der Pree
sechs Szenen aus der Geschichte Chris
Schlanke Formen, sorgfiltige Ausfihraa
Das Bild ist der Weise Antonios sebr ve
wand.
Im J. 1471 erhielt der Meister don Auftra
in cinem Saal des Offentlichen Palastes ei
Madonna mit Heiligen zu malon; cin Zeiche
dass der Meister in seiner Heimat damals ¢
sebiitat wurde.
. Ricci, Memorlo Storiche ote. 1. 17617
180. —'Crowe and Cavalcaselle, Hit!
of Painting in North Ttaly. 111. 108. 108
Antonio. Antonio da Corna, Male
aus Cremona, der in der 2, Hillfte des 15. st
arbeitete. Er war, wie er selber auf einem sei
Bilder angibt, der Schiller des Mantegna,
dies wahrscheinlich vor dem J. 1466, in der 2
wo der genannte Meister in Verona und best
ders in Goito verweilte. Bereits 1469 ersebti
A. als selbstiindiger Maler zu Padua, wo ¢t
Urkunden erwithnt wird. Er ist also spiteste
uum 1450 geboren. Das cinzige beglaubigte il
dag von seiner Hand bekannt ist, trigt die Jab
‘zahl 1478. Aus diesen Daten folgt naheru
Bestimmtheit, dass dalla Corna nicht — ¥
Crowe und Cavalcasclle gencigt sind ansune
men — der gleiche Kiinstler mit jenem Anton
da Payia sein kann, der 1528 unter den Kits
lern im Palazzo del Te genannt wird. Es
kaum denkbar, dass er noch alg Greis vou sit
destens $0 Jahren zu solehen Arbeiten ber!
worden sein soll. Das letzte Datum, das wir?
seinem Leben kennen, ist das J. 1490, in ve
chem Lodovico Sforza alle Kiinstler seines
bietes binnen 24 Stunden nach Mailand entic
um dort sein Schloss auszuschmiicken; »”
dalla Corna musste aus Cremona herbeicilen-
‘Das schon oben beriibrte Bild, mit des
mn, befindet sich jetzt in der Samul
Bignami zu Casal Maggiore; im18. Jahrh.b
sass es Zaist, und kam es dann in die Sammle
Averoldi zu Bresci Crowe und Cavalease
fanden darin nicht die Eigenschaften der Scht
von Cremona, sondern so verwandte Zilge ¥
der Weise Antonio's da Pavia, dass sie wie
merkt gencigt waren, beide Meister fir cin
elbe Person zu halten, Das seltsame 6
miilde stellt einen Mord vor: Ein Mann 2
wiithendem Ausdruck neben einem im Bet
liegenden Paar hat so eben die Frau erstocl-
(man sieht ihre Wunde in der Brust) und sche!
im Begriff, auch den Mann zu erstechen; /
Hintergrand noch cine weibliche Figur
durch die Oeffaung eines Bogens die Kreuzixt!
und das Martyrthum des Evangelisten Johanne
Wahrscheinlich wollte der Kiinstler den hi.
Antonio dalla Corna
Antonio di Santo. 145
‘ua ebildern, wie er in einem verhiingnissvollen
4:All on Eifersucht Vater und Mutter tédtete,
‘er Meinung, sein Weib und ihren Bublen zu
rin, Er hatte Ubrigens offenbar die Absicht,
‘ade Heftigkeit der Bowegung und des Aus-|
‘reksim MOnder, sowie in der Verklirzung der
kxaien Figuren sein Talent zu zeigen. Doch
sei ds gelang ihm nicht; die ganze Darstel-
hug it zur Karikatur verzerrt. Interessant ist
‘Bid, 1478 datirt, durch seine Bezeichnung :
HOC Q. MAENEE DIDIC 6UBDOGME
CLARE
ASTONI CORNE DEXERA PINXIT OPVS.
(Se quae (auf das folgende dextera bezo-
re listenee didieit sub dogmate clari Antoni
(nie dertera pinxit opus.
‘inder Hand desselben Meisters scheint eine
Lina mit Kind und vier Heiligen in der
skealtg Malaspina zu Pavia zu sein, welches
i die wabrscheinlich uniichte Bezeichnung
fs antena mit der Jahraahl 1491 trigt;
‘evr ein gekrouzigtor Christus zwischen dem
hbietdea Donatoren-Paar mit ihren Schutz~
‘eigen und eine Pietd mit vier Heiligen, beide
kit Kirche del Carmine 2u Pavia; endlich
‘eds Kind verehrende Jungfrau mit den bh.
‘em’ und Hieronymus in dem Hause Marti-
"nGoneino. Soncino soll tibrigens nach
te Asgube eines Cremoneser Gewiihrsmannes
‘eGhurtsort des Meisters gewesen sein.
“lust, Notizie Istoriche ete. I. —Mosehint,
ke e Vieende ete. in Padova. p. 50. —
‘Stassellt, Abecedario biogratteo ete. p. 109. —
(ure and Cavalcaselle, History. of
Faog in North Italy. 11. 73.
Jonsen,
itis, Antonio da Imola, Malerin der
"im ifte des 15. Jabrh. Ein Bild der
‘Met Uratelii in Ravenna trigt folgende
‘floc opus fecit Antonius alias Ghui-
‘ Imolésis aio dii 1470 die 17. mensis
Dargestellt ist die Krénung der Maria
Stacichen Heiligen. Das groteske ‘Tem-
Jeddd mit seinen ungeschlachten Figuren (8.
ove Literatur) erregt darum unser Interesse,
‘ies auch in seiner Uebertreibung noch als|
“e¥ichahmung des Ernstes des Piero della
erscheint und Verwandschaft mit der
“kb des Boccati von Camerino zeigt.
‘Gowe and Cavalcaselle, History of
in Italy. 11. 557.
Jansen,
dite. Antonio da Vonozia, Maler in
(fmmitea Halfte des 15 Jnhrh. in Ferrara, Es
sguteteiatich derselbe Meister, der unter
men Pochottino, filschlich Podettino,
(hast. Er seichneto dio Figuren, welche
ef die klerikalen Gewiinder. 8. w. gestickt)
Ta Sie dienten zum foferlichen Empfange
iettedieb's UL, als diesor nach Ferrara
[wt Borto d Esto zum Herzog machte. Fir!
"4, KinerLaxikon. I.
das Hochzeltsfest der Herzogin entwarf er 1473
Malereien, die wit Lire 12Soldi bezahlt warden.
In einem Dokumente von 1493 kommt ein Sohn
des Mastro Antonio Pochettino vor, der den
gleichen Namen triigt.
8. Cittadella, Notisle relative a Ferrara, pp. 67.
74, 215, 565. 575.
Jansen.
Antonio, Antonio da Colle, Holzschnitzer
in der aweiten Hiilfte des 15. Jahrh., verfertigte
1469 in der Kollegiatkirche vonSan Gimignano
beiden Thitren der Sakristel. Wabrschein-
lich hat er auch das Pult und die Binke gear-
beitet, die sich cbendort zwischen der vierten,
filnften und sechsten Siule nach dem Presbyte-
rium zu befinden. Sio sind von Nussbaumholze,
schin im Gesammtaufbau und mit eingelegten
Arbeiten und Schnitzereten verziert. Lange In-~
sebriften in Iateinischer Sprache enthalten Mah-
nungen zur Wiirde und zum Anstand, dic uns
durch ihre Naivetitt Uberraschen.
s. Pecori, San Gimignano, p. 513.
Jansen.
Antonio. Antonio di Locate gebirt zu
den verdienstvollen Bildhauern, die seit 1473 die
icrlichen Werke an der Certosa von Pavia aus-
fithrten.
icognara, Storia della Scultura Il, 178, —
Ricel, Storia dell Architettura. TIT, 404
Antonio di Lorenzo del Vescova, von
Rovigno war wie sein Vater Bildhauer und
mit diesem 1473 am Bau der Kirche 8. Michele
bei Murano beschiiftigt. Sic fubrten zwet
Hauptsimse und die innern Bgen der Kirche
‘aus. Conradino, der mit daran arbeitete, ist
wabrscheinlich auch ein Sohn des Lorenzo.
s.Moschini, Guida di Venezia, UM. 394. —
Mothes, Gesch. der Baukunst in’ Venedig.
71.
Jansen.
Antonlo, Antonio di Santo aus Mailand
kommt als Bildhauer in der zweiten Hiilfto des
45, Jahrh, vor. Er war Birger und Einwohner
von Reggio. Wicderholt hatte er Auftrigo
vom Grafon Bosio Sforza. Mit diesem schloss er
1474 cinen Kontrakt, wonach er filr 21 Ducaten
sechs grissere und sechs kleinere Siulen mit
Blattwerk und anderen schiinen »Sachen« ver-
xieren sollte. Am 9. Sept. 1475 kam es zwischen
denselben beiden Personen zu zwei neuen Ver-
trigen. Nach dem ersten tbernahm A. die Aus-
fihrung eines Portalés am grifflichen Palaste,
wo oben der Helmschmuck des Grafon mit wel
Putten an den Seiten als Veraierung anzubringen
war. In deu letzten Dokumente versprach der
Meister die 50 Ellen lange Balustrade der Treppe
au machen und an ihrem Fusse zwei Pfeiler,
jeder mit einem Lwen oben, zu errichten.
8. Gualandi, Memorie Itallane ete. Serie VI.
31. 33.
me Jansen.
146 _
Fra Antonio da Monss.
Antonio. Antonio di Giorgio aus Set-
tignano war ein borihmter Architekt in der
aweiten Milfte des 15. Jabrh. Von ihm wurde
die Kirche 8. Giusto alle mura in Florenz ge-
daut, die sammt dem Kloster beim Kriege 1520
aus militirischon Grinden abgetragen wurde.
Im J. 1485 ging er nach Siena, um die Sehiiden
der Britoke in Macereto 2u besichtigen und fir die
Herstellung Sorge zu tragen. Bald darauf folgte
er einer Einladung des Kinigs Ferdinand vou
Neapel, der ihn zu seinem Baumeister und In-
genieur ernaunte. Als solcher hatto er dic’
Leitung Uber alle Bauten im Kinigreiche.
Unter den fremden Ktinstlern, dio er in dieser
Stellung herbeizog, war auch Andrea da Fiesole.
Nach Vasari wurde Antonio vom Kinig sogar
au don wichtigsten Staatsgeschiiften herbeige-
zogen. Er starb noch vor dem J, 1494. Der
‘Monarch liess ihn nicht wie einen Baumeister,
sondem mit kiniglichem Pomp begraben;
awanzig Paar dffentliche Leidtragende {imba-
stiti oder ineappati) folgten seiner Bahre.
ri, ed. Le Monnier VI. 33. VII. 138.
} Documenti Senest. Il. p. 410.
Jansen,
Antonio, Antonio diMareo diVenezia,
Baumeister in der 2weiten Hilfte des 15. Jahrb.
Er war Obermeister beim Bau der Kirche 8. Zac-
earia in Venedig und hat wabrscheinlich den
gangen unteren Theil derselbon gebaut, der eine
so eigenthlimliche Mischung der Gothik und Re-
naissince zeigt.
's. Ricet, Storia dell’ architt.11 591.—Cicogna,
Inscrizioni Venete. 1. 58. (Nach Dokumenten des
P, Nucehi.)
Jansen.
Antonio. Antonio da Parma, Steinmetz und
Bildhauer, fertigte 1488 das Portal am Palast des
Grafen Cajazzo, das mit Ornamenten und Fi-
guren reich verziert war. Im J. 1510 vorfortigte
er fiir 8: Giovanni Evangelista in Parma sausser-
ordentlich schdno Situlenkapitille. Sie tragen
die Bezeichnung: Anno Salutis «ox Autonius
Parmensis faciebat.
8. Lopez, ll Battistero di Parma p. 46. — Per-
Kins, Les Scolptours Ital 11. 294.
Jansen,
Antonio, Antonio di Giacomo, genannt
Toniolo, aus der Familie der Ormanni, Era-
gicsser zu Siena, arbeitete 1497 fiir den Dom.
Dieser erhielt von ihm ein Gitter im Fussboden
ueben dem Altar, durch das man in die untere
Kirche hinabsieht, und die Bronzethtir der Lib-|
reria. Lotztcro, sein Hauptwerk, vollendete er
1512. Filr die Kapelle do’ Bichi in 8. Agostino
lieforte cr bronzene Schranken, die aber bei der
Modernisirung der Kirche verschwunden si
Muthmasslich ist er auch gemeint, wenn Fuss,
Kugler und Férster angeben, dass Marzini mit)
Cozzarelli die schinen Bronzeverzierungen an
dem yon Gandolfo Petrucci 1504 erbauten Pa-
lazzo del Magnifico verfertigt habe; denn To-
filschlich 2u einem Bruder des Lores»
i gemacht worden, dessen Namen tau ia
Marzini korrumpirte.
i Senesi. 11 488.1. 6.
lorlexikon, — Forster
gler, Handbuch. 3.401
p. S780. a a0,
Fe. W., Unger und A, ©. Zale
Antonlo. Antonio da Argenta, Male i:
Ferrara, lebte am Endo des 15, Jabrh. und nut
von Antonio dall’ Argento (siehe Dist
wol unterschieden werden, was Baruffaldi Pir)
tori ete, Ferraresi) nicht gethan hat. Uebigas
wissen wir yon ihm weiter nichts, als dis
1498 gorichtlich angehalten warde, seine Beit
Magdalena nicht zu verletzen.
5. Cittadella, Notizie re
ive a Ferrans. pi
Jann
Antonio, Antonio di Gregorio
rara, Steinmetz am Ende des 15, Jabth
Fir die Reiterstatuo, die Ercole I. auf der ia
in torra nova (nachmals Piazza Ariostes) eri
tet werden sollte, aber niemals zu Stande bs,
war Antonio von'1499 bis 1503 mit den Maro
arbeiten beschiiftigt. »Basis, Piedestal, Fal
Karnies, Reliofornamente (intagliameat)
und alle anderen Arbeiten in Marmor
Bruchstein unter und um die Situle, auf wide)
dio cherne Reiterstatue kommen sollte: is
dies filhrte er aus. Die Gebriider Domeria
Bernardino aus Mailand halfen dabei. !#
Antonio starb wurde die Gesammtartei
‘Architekten und Steinmetzen auf 5210 Marka
liche Lire abgeschiitat, wovon $00 auf jeeet
den Briider kamen. Aber wir lesen, dass eed
28, Juli 1525 Antonio's Sohn, der Steise
Francesco, dic Kommune Ferrara’s um Bes |
angehen musste.
8. Clttadella, Notizie relative a Fern tt
422. 423. |
Jews. |
Antonio. Fra Antonio da Monts,
niaturmaler der Vor~Lionardesken Schut sf
1500. F. Antonii de Modootia Minoriste op
de sind prachtvolle Miniaturen in der Same
des Ercherzogs Albrecht in Wion bessids#
Sie stammen offenbar aus einem Andachtt-#
Kirchonbucho in gr. Fol. Erhalten ist ein 2)
ild von ungewUhnlicher Grosse, die lis)
kunft dos hl. Goistes in schdner Marmorial
Renaissancestil darstellend. Die Gestaltes
ria's und dor Apostel sind schiin bewest
/gewandet, die Kpfe von lebendigem Ausir)
Die Nimben zeigen noch aufgolegtes
Das Detail der Architektur, Fillungen, X
lon, Schmuck- und Gemmennachahmung i
wundernswilrdig ausgeflihrt. Von gleicher
falt ist der ornamentale Rahmon eines Bi
der ebonfalls gerettet ist, voll der anmu
sinnigsten Erfindungen und das Ganze fuk?
in der leuchtonden Kraft allor Farben. Ucb
Nische der Maria — cine Partie, welche die ht
Antonio de Hollands
Antonfo da Morbegno,_ 447
speltive als dio schwache Seite des Ktinstlers
‘erith — halten zwei Genion ein Medaillon mit
derUmsebrift: Alexander. Valentinus. Borgia.
Poifer. Max. VL.
Hotoenpbische A bbildun gen belder Fragmente
in den Photoge. des k. k. dst. Museum's fOr
Kanst und Industrie in Wien.
Albert lly.
Antonfo, Antonio de Hollanda, Maler,
insbesondere von Mininturen, der gegen Ende
‘es 15, Jabrh. aus den Niederlanden nach Portu-
galtemfen wurde, wahrscheintich durch den
King Emanuel, dessen Regierung den Beginn
des Wicderauflebens der Kunst in Portugal be-
wide Wie viele fremde Ktinstler, welche
sd dunals in Portugal niederliessen, hinterliess
sreiseSchule und zudem in seinem Sohi
«ico, den tiberlieferten Nachrichten zufolge, den
-schicktesten und berithmtesten seiner Nach ol-
er. Erlebte zu Evora; ein in don k. Archiven
‘och vorhandenes Dokument bekundet, dass 1518
aler 519 nach Ausbruch der Pest zu Lissabon A.
ku Maler Francisco Henriquez, der an der Epi
fecie gestorben war, als Wappenhorold des
Xie meehfolgte. Tn den Handschriften, welche
‘a Sohn Francisco hinterlnsson hat, finden
ick inige auf die Arbeit des Vaters beztigliche
fwtrichten. So lebrt uns das Manuskript von
StI, das den Titel hat: Fabrica que fallece &
aie do Lisboa, dass A. im Auftrago des K5-
‘igs Emanuel Mess- und Chorbiicher malte
‘isch die Miniaturen in einem Brevier fer-
tire, welches der Donna Leonor, der Gemalin
SIL, angehiirte, wobei Francisco hinz
flgt, us diese verschiedenen Werke »nit gro:
Sr Sorgfalt und grosser Einsichte gezeichnet
‘aren. ~ Gegen 1525 orhielt A. vom portugi
‘sehen Hofe den Auftrag, das Bildniss des
‘aie Karl V. zu malen. Er begab sich des-
ab nach Toledo, wo damals der Kaiser residirte.
(srl V. war mit der Arbeit sehr zufrieden ; noch
585, als Francisco seinerseits zat Barcelona das
{Hise des Kaisers matte, rihmto diesor das
Terk des Vaters und figte hinzw, dass keinem
Mastler, selbst Tizian nicht, es besser gelungen
sin Portrstt zu malen. Aus der folgenden
{Wile der schon genannten Handschrift geht|
for, dass A. den Antrag erhielt, in den
ent" des Kaisers itberzutreten. Francisco
tdeibt: sIndem feh ablelnte, dieses Land au
‘eiamen, wollte ich trouer Portu;
Ibianda erweisen, dem der Kaiser Don
fl die Kaiserin alle Gunst in Kastilien erw
fs wollten; wir haben beide vorgezogen
‘ortugal weniger geschiitzt und arn zu ble
lbreich und angeschen in Kastilien, Franks
Hersonst wo mu werden, denn die Malerei ist
heral mehr geschitat als in Portugale,
In dem Verzeichnis, das Francisco von den
Sethmtesten Ktinstlern seiner Zeit aufgestellt
der Miniaturinaler: »Antonio de Hollanda, mein
Vater, dem wir den Vorrang zuerkennon milssen
als dem ersten, der in Portugal eine anmuthige
‘Art grau in grau 2u malen kennen lehrto, die
von diesem tberschwiinglichen Lob wird man
wol abzichon miisson. In dom Kapitel, das die
Ueberschrift hat sVon dem Nutzen’ und der
Konntniss der Zoichnungy erinnert Francisco den
Kénig Don Sebastian an die von seinem Vater
geleisteten Diensto und sagt dann weiterhin
Thr werdet auch fur die Goldverzierungen der
Siittel und der Harnische, flir die Degen, die
Dolehe, die Halsbiinder, die Denkmlinzen und
die neuen Geldmiinzen den Werth der Zeich-
nung anerkennen; eine wiehtige Sache, worin
man bisher viel Fehler gemacht hat, Das kann
man aber nicht den Zeichnungen vorwerfen,
welcho mein Vater und ich fir die goldenen
Denkmiinzen des hi. ‘Thomas und des hi. Vin-
zenz, sowie von andern kleinen Miinzen gemacht
habens. Wir wissen nicht, ob solche Miinzen
noch vorhanden sind, und ‘iberhaupt lisst sich
von den Arbeiten des Antonio bis jetzt nichts
nachweisen.
+ Wabrscheinlich lebte A, bis gegen die Mitte
des 16, Jahrh.; denn als Francisco im J. 1549
nach seiner Riickkehr aus Italien sein Manuskript
Uber die Malerei der Alten vollendet hatte, wid-
mete er es dem Kinig Johann I]. »zufolge dem
weisen Rath seines Vaterss,
8. Manuskripte des Francisco de Hollands
(sersl. Barbos, Biblioteca Lusitana). — Cean
Bermudez, Dic. —Raczynski, Les Arts
en Portugal. — Fournier, Die Manuskr. des
Frane, dOllanda in: Jahrbicher fiir Kunstwis
senschatt, I. 3
Lafort.
Antonio. Antonio da S. Zuane Evan-
gelista war ciner der Bildhauer, die 1508 an
der Kanalfassade des Dormitoriums von S. Gior-
gio Maggioro in Venodig gearbeitet haben.
s. Mothes, Geseh, der Bankunst u. 8. ¥, Veno-
aig’s. 11. 103,
Jansen,
Antonio. Antonio da Morbegno, d. h.
Morbegno im Bezirk Sondrio arbeitete als
Bildhauer im Anfange des 16. Jabrh. in Ober-
italien, Mantua scheint lingere Zeit sein
Wohnort gewesen 2u ir dio Griffin Lucia
Rangoni Rusea (} 27. Aug. 1508) verfertigte er
cin Grabmonument in der Familienkapelle der
Rangoni im Dome von Modena. Drei Jahre
spiiter, am 5, October 1511, verschied ihr Gemal
Graf Franceseo Maria Rangoni; seinem letzten
Willen gemiiss wurde er in 8. Agostino zu Spi
awberto bestattet. Auch fiir ihn hat Antonio
das Denkmal ausgeftihrt. Beide Werke —
fast _gleichze 1515 vollendet — sind sich
durehaus iihnlich. Ein einfacher Sarkophag, be-
kriint mit ciner Urne, stilvoll architektonisch
lat, setat derselbe seinen Vater an die Spitze!
gegliedert und profilirt, befindet sich in einer
19°
148 Antonio da Morbegno
Antonio del Ceraiclo,
Art Nische, welche links und rechts von einem
Pfeilor und oben tiber dem Bogen von einer
reichen Gliederung umfasst wird. Kleine Tro-
phiien von Waffen bilden die Pfeilerfiillung, eine’
grosse Trophile erhebt sich auf der Spitze jedes
Monumentes. Ein rein heidnisch antiker Geist
spricht uns aus diesen Kunstwerken an, deren
lateinische Inschriften dem Klassizismus der
Darstellung wol angemessen sind. Auf dem
der Griifin stehen die Worte
D, 0. M.
Luciag Rangonae practer eacteras oius dotes in
hhoe incomp ;
Quod forma et pudicitia in ea foruerint,
Franc. M. contux opt. meritae
‘moerens
Vix. ann. xxvt obiit a natali Christi oem
xxvii Aug..
dle Inschrift am Grabe des Grafen lautet:
D. 0. M.
Franciscus Maria Rangonias ego sum, viator,
quid fles, cociat
Qui cadebam sed vivo qui vivebam
Obiit die ¥ Octobris xvxt,
Bei der Ausfiihrung beider Denkmale war der!
tajapreda oder Steinmetz Anzolino der Ge-|
hilfe des Meisters Antonio da Morbegno.
8. Litta, Famiglie Italiane. VI., wo auch die AD-
bildungen der Monumente. — Campori, Git
artisti ete. negli stati Estenst. pp. 325. 326. —
Cicognara, Storia della scultura. II. 181. —
Perkins, Les Sculpteurs aliens, 11. 264. —
‘Vergl. den Artikel Anzolino.
Jansen,
Antonio. Antonio di San Marino nennt
Benv. Cellini einen damals (1519,) alten Meister,
den »vortrefflichsten Goldschm Rome und
Lehrer des Firenzuola di Lombardia, bei dem
Cellini arbeitete.
8, Beny. Cellini, Autobiographic, Usbersetzung
Yon Gdthe. Stuttgart und Tibingen. 1840,
XXVIIL 31.
A, tly.
Antonio. Antonio da Mantova, Holz
schnitzer, machte gemeinsam mit seinem Bruder
Paolo zu Anfange des 16. Jahrh. die schinen
Intarsien in der Kirche 8. Marco zu Venedig.
Vollendet wurde ihr Werk 1528 von Vincenzo da
Verona. Es sind Schrinke von ausserordentlich
foiner Arbeit. Der mittlero derselben, der mit
Prospekten verziert ist, wurde von Fra Sel
stiano Schiavone und Bernardino Ferrando aus
Bergamo gearbeite
8. Moschini, Guida di Venezia. 1. 305, 306. —
Selvatico e Lazari, Guida dl Veneri
p. 23. — Crowe and’ Cavaleasolle, Hie
story of Painting in North Italy. 1. 369.
Jansen.
Antonio, Antonio da Tisoio malte im An-
fange des 16, Jahirh, im Venezianischen und zeigt
sich in seinen Werken als Nachabmer der Viv:
ini, Bellini und Cima wetteifernd mit Jacopo
da Valontia. Die Madonnenkirche von Orzes
besitzt von seiner Hand flinf Stiicke und zwei
Fragmente eines Altarwerkes: in derobera eit
Madonna mit Christkind zwischen den bh. Av-
dreas und Johannes dem Tiufer, in der untera
Reihe Sebastian und Michael; beeichnet: »Ao-
toned BD Tisoio pinxit 1512«. Das Werk,
fleckig und abgebliittert, ist in gemischter Tex-
pera-Manier sorgfiltig behandelt, inden Forwa
jedoch sowie in Licht- und Schattengebuy
‘mangelhaft. In Belluno besitat die Cass Pr
gani cine Maria mit dem Kind, bezeichnet Ar
tonio da Tisois, Ebendort hat Graf Agost ix
Fragmente,, jedes mit einem Engel, vor dat
eins vortreitlich erhalten, ein anderes resasit
und das dritte zerstirt ist. An der Frost és
Hauses Carlo Miari in der Piazza del Metab
‘Belluno ist noch eine Madonna mit dem Chis-
‘kind zwischen Ornamenten yon Figuren vs ¥.
tu schen. Bei den letztgenannten Werkessais
die Formen awar als rogelrocht und schlaahlt
zugleich als schwiichlich bezeichnet.
4. Crowe and Cavaleaselle, Misty aR
ting in North Italy. 11. 172.
Jw.
Antonio. Antonio, genannt »il Carotsue
Florenz, sehr tlichtiger Holzschnitaer it t
ersten Hiilfte. des 16. Jahrh. Ex verferie &
ornamentirte Umrahmung, welche noch jettit
8. Maria del Bigallo zu Floronz dic Maia
mit dem Kind und den zwet Engelo exit
Als die Echebung Leo's X. zum Papste ist
Festlichkeiten gefefert wurde, arbeitete silt
mit an den drei geschnitzten und gemalveli
‘umphwagen, auf denen dann die Syainl de
drei Lebensalter dargestellt wurden, Wise
finden wir Antonio in gemeinsamer This
mit Tasso. Mit ibm schnitzte er mach Zit
nungen Perin’s del Vaga Schiffshintertheit &
mit ihm machte er nach Michel Angelo's Weel
das Holzwerk in der Libreria von 8. Lares
Florenz.
8. Vasari ed. Le Monnier. 11. 36. X, 16:1
34. XL. 214, — Boehi Cinelli, Belch
Firenze p. 63. — Zani, Enciclopedis (rtf
als Messer Antonio oder Andrea bezeichn!
‘ise
Antonio. Antonio del Ceraiolo, Mit
aus Floronz, arbeiteto in der ersten Hilfedl
16, Jahrh. Er war zuerst lange Zeit bei Last
da Credi und dann bei Ridolfo del Ghiriilt
in der Lehre. Von Vasari wird er als Port
maler schr golobt, weil or sich nur vo!
‘Wabhrheit leiten liess und selbst die Misti
gen der Natur in unbeirrter Troue wied
Seine Bildnisse sollen sehr zahlreich gc
sein. Von grisseren Kompositionen werdet
zwei erwithnt, Der Eraengel Michael, des
8. Annunziata in Floronz malte,, ist ‘nicht
vorhanden. Dagegen befindet sich noch bet
in der dortigen Accademia delle belle atid
Christus am Kreuz mit den hh, Francisca: ®
Maria Magdalena (urspriinglich flr 8. J4°
tra’ fossi gemalt).
Antonio da Faenza
Antonio da Trento. 149
\Tasarl, ed. Le Monnier. VIM 132, X1. 204. —
Faldinueci, Opere. VII, 144,
Jansen.
inal, Antonio da Faonza, Modellour
| nililervon Majoliken unter AlfonsoI. vonFer-
1m, der ihn 1522 zum Leiter der ‘Tépferarbei-
hn teef, Zani in seiner Enciclopedia nent.
tia Antonio oder Marcantonio da Faenza.ale
‘oe 18% noch lebenden Maler; os ist dies ohne
‘Trill derselbe Meister. A. bezog monatlich
\tUime (etwa 22 Franken) feston Gehalt, nebst|
Kinyg und Wohnung flr hn und Camillo,
0a fohn. Beide erscheinen auch 1517 im
Usendelle Gabelle. Wie sehr der Flirst den
Tate echttate, zeigt ein {im Archivio di Man-
mn Sione E. Cass. xxx1_veriifentlichtes)
Seediea Alfonso's an scine Schwester Isabella
fm vom 26. Nov. 1523, worin er ihn »mio
nent und mit Werken seiner Hand
rineendet, A. blieb bis zur Mitte 1528 bei
bsteroge.
‘Campori, Notizie storiche, artistiche della
‘uplia, della porcellana di Ferrara et Modena
Wil. 28. —Ders. in Gazette des Beaux-|
4s XVID, 187.
Albert Ig.
Linio, Antonio Fiorentino, Architekt,
Bi mm 1500 in Ia Cava (daher della Cava
| Put, + nach Boni 1570, nach Ticozzi 1571.
ist nicht zu verwechseln mit Antonio
's. Averlino). Er erlernte in Rom dio
tnd liess sich als Meister in Neapel
Kuppelkirche 8. Caterina Formello,
‘ie Nachbildung der Kuppel des Domes
2, ist sein Werk; sie entstand scit’
‘Bei, Storia dell’ Architettura, I. 16. —
Schulz, Denkmaler der Kunst in Unterit, IV.
Boni, Biogratla (wirft Ant. Florentino
"Liveline genannt Filarete zusammen). —
‘Meanti, Architetti ¢ Seultori.
Jansen.
lita, Antonio di Donnino di Dome-
* wurde 1525 in dic Malergilde von
Twteat cingetragen. Ein Schiller des Francia
‘“arer ein tiichtiger Zeichner und verstand
‘apentlich auf Pferde und Landschaften.
‘SaRiaterS, Agostino al Monte Sansovino malte
‘alkiaroscuro Geschichten des alten ‘Testa-
“Sa. Die Kapelic im bischiflichen Palaste
betas von thm die Taufe cinos K5-
®, wbei das Portrit eines Deutschen ange-
'war und ausscrordentlich gefiel. Dagegen
# fir Bartolomeo di Francesco del Gio-
| (Rblueiner Kapelle der Annunziata in Florenz
nen in Fresko, die ihn wegen schlech-
‘Aeftirang um allen Kredit gebracht haben
i In derselben Kirche befindet sich noch
| Piiatttd 8. Anna, Maria und Jesus mit den
Preied und Stephan, welches Antonio vom
Hibs 15, Aug. 1543 flir 84 Lire fertig ge-
gibt Die beiden Heiligen sind Portrits
re Bifali and des Frate Stefano. Einmal
wonigstons hat diesor Maler durch eine recht go-
schickte Leistung Staunen und Ueberraschung
errogt. Es war 1539, als er cine Kriegsezono
fur die Commedia »il Commodor entwarf, die
Antonio Landi zur Feier der Hochzeit des Lan-
desherren gedichtet hatte.
8. Vasari, ed. Le Monier. IX. 104. X1, 210.
(oll Commodos. Commedia di ‘Antonio Landi.
Firenze 1539. — Vergl. auch die Litt, unter
‘Antonio del Domenico.) — Boehi-Cinelli,
Bollezzo di Firenze. p. 449. — Gualandi,
Memorie originali etc. S. VI. 177.
Jansen.
Antonlo. Antonio di Girolamo d’Antonio
@Ugolino aus Florenz malte 1526 bis 1530
acht Miniaturen in zwei Antiphonarion des Domes
der genannten Stadt. Jedes dorselben enthiilt
vier. 1) Die drei Marion am Grabo mit schtinen
Ornamenten und kleinen Historien am Rande.
2) Derselbe Gegonstand. 3) HI. Jobannes auf
Pathmos. 4) David kniet in einer Landschaft
vor Gott, der am Himmel erscheint, 5) Judith
mit Holofernes’ Haupt; in der Ferne die Stadt
Betulia. Am Rande Wappen und kleine Halb-
figuren. 6) Esther mit einem Buche sitzond.
7) vier knfeende Figuren in einer Landschaft.
8) Prophet Ezechlel in Halbfigur erschaut in dor
Hohe Gott Vater.
1, ed. Le Monnter. VI. 165. 199. 200 und
Abbildungen in: Curmer, Evangiles
des Dimanches et Fétes. pp. 256. 334. 360.
Jansen.
Antonlo. Antonio da Trento, italionischer
Formschneider in Helldunkel, mit Unrecht ge-
wohnlich Antonio Fantuzzi da Trento
[genannt, scitdem ihn Bartsch (in dem 1811 er-
schienenen zwilften Theil seines Peintre-Gra-
veur) mit dem bolognesischen Maler und Ra-
diror Antonio Fantuzzi identifizirte, mit dem er
schlechterdings nichts zu schaffen hat. Die
fritheren Kunstgeschichtschreiber lassen thn in
den venezianischen Staaten, zu Trient, um 1508
anf die Welt kommen und als Lohrling bei Par-
megianino cintreten; angeblich machte er hier
grosse Fortschritte und wiirde gewiss Bedeuten-
des in der Malerei geleistet haben, wenn or
nicht, auf Zureden seines Lehrers, seine Talento
dem Formschneiden in Helldunkel sugewendet
hiitte, Allein diese Angaben sind lediglich aus
dor Phantasie geschdpft. Wir habon von soiner
Person, yon seinen Arbeiten und aus seinem
‘Leben keine anderen bestimmten Nachrichten, als
diejenigen, welche uns Vasari in den Biogra-
phien des Parmegianino und des Marcantonio
iberlieferte, Vasari berichtet: »Als nach der
Pliinderung Rom’s (im J. 1527) Mazzuoli_ cine
Zeit lang in Bologna verweilte, liess er, wibrend
seines dortigen Aufenthalts etliche Formschnitte
in Helldunkel verfertigen, unter Anderen einen
»Diogenese und die »Marter der Apostel Petrus
und Paulus, Er machte noch Vorboreitungen
au vielen Zeichnungen, welche er auf dieselbe
Antonio da Trento.
Art vervielfiltigen lassen wollte von einem ge-
wissen Meister Antonio da Trento, don er zu
diesem Behuf zu sich genommen und in der
Kunst dos Uobereinanderdruckens yon mohreren
Platton in dunkleren oder helleren Tdnen unter-
richtot hatto, vorfolgte abor diesos Vorhabon
nicht weiter, weil er mit Bestellungen von Ge-
mildon und’ anderen Werken iberhijuft
Um diese Zeit benutzte der besagte Antonio da
‘Trento einen Augenblick, wo Parmegiunino noch
scblief, um ihm einen Koffer aufzubrechen und
alle seine Holz- und Kupferplatten, wie auch alle.
seine Zeichnungen zu entwenden, ‘und ging mit
dieser Beute zum Tonfol, ohno dass man je er-
fahren, was aus ihm geworden. Mazauoli fand
Jedoch’seine Platten wieder, die Antonio bei
‘einem soiner Freunde gelassen hatte in Bologna,
wahrscheinlich mit der Absicht sie gelegentlich
abzuholone. (Vasari scheint jedoch spiiter vou
Antonio da Trento’s letztem Schicksal gehdrt zu
haben; denn im Leben des Marcantonio, wo er
verschiedene Werke unsores Meisters namhaft
macht, flgt er schliesslich hingn:: ver verfortigte
noch viele andere Stiicke, die nach seinem Tode|
von Joannicolo Vicentino gedruckt wurden.)
Wie aus jener Stelle aur Gentige erhollt, war
Antonio da Trento kefn Malorlohrling des Par-
megianino, sondern ein »Meistere, cin Form-
schneider von Fach, der von Mazzuoli nichts als
dasTondrucken lernte und dazu gebraucht wurde
seine Zeichnungen in soleher Woise zu verviel-
filtigen, dabei aber an seinem Haus- und Brod-
horrn dio schnddeate Untreue beging und hein
lich davon lief.
Wohin er sich gefltichtet, wusste Vasari nicht
Mariette bemerkte auf Kupferstichen der Schule
yon Fontainebleau cin aus den grossen Ia
schen Buchstaben AT F cusammengesetztes
Monogramm: \F > und vermuthete, dass
es sich auf Antonio da Trento bezichon kinne,
welchem daher auch in seinem handschrift-
lichen Kupferstichverzeichniss die mit. diesem
Zeichen versehonen Bliitter beigelegt sind, be-
richtigto aber seinen Irrthum, als ihm in der,
Folge Radirungen vorkamen, worauf der Name
des Meisters, Antonio Fantuzzi, ganz auage-
schrieben stand. Bartsch kannto ebenfalls diesen
Kiinstlernamen, wusste aber nichts von Mari-
ette’s nachtriiglicher Berichtigung und blicb bei
dem ersten Irrthum, indem er sich fllr Uberzeugt
erklirte, dass der Kupferstecher Antonio Fan-
tuazi kein andorer sei als der Formschnoider|
Antonio da Trento, der sich nach Frankreich
begeben, dort in der Kolonio italienischer Kinst-
ler, die unter Primaticcio an der Ausschmiickung
des Schlosses von Fontainebleau arbeiteton,
Unterkommen gefunden und seinen Familien-
namen, wovon er in Bologna keinen Gebrauch
von Bartsch verschaffte dieser Vermutins.
jugang bei den meisten nachfolgenden Kuns-
schriftstellern, obschon die Griinde, worauf sie
sich stitzto, ‘nichts woniger als beweiskilis
sind. Der Uinstand, dass Antonio Fanturi wx
Antonio da Trento nach Parmegianino’s Zcict-
nungen gearbeitet haben, ist sehr unerhetlit
und gibt jedenfalls kein Recht aus dem Kuptit
iitzer und Formschneider nur einen Klustle
zu machen. Was dic Monogrammo betrift, «
gehiren dazu seltsame Augen, um das auf Hi-
sehnitten in Helldunkel vorkommende gothic
A aiemlich tibereinstimmend m i
den mit den lateinisehen Inizialen ANTE &
rman in folgender Weise verbunden A
auf radirten Blittern antrifft, und wenn Bust
will, dass jedes der beiden Monogranse de
Buchstaben AT enthalte, wolche, nach ="
Ansicht, Antonius Tridentinus bedeutea sla,
so ist das eine ganz willkiirliche Vorausstues
Das einfuche gothische A, womit Anti @
‘Trento cin Paar Mal scine Helldunkel bet
nete, kann nur hichst gezwungenerveit
AT genommen werden, und in den verbeéaa
romischen Iuizialen ANTE, welche 4250
Pantuzzi auf seine Radirungen als Mores
zu setzen pflegte, ist die Abklirzung des T=
namens und des Wortes Pecit nicht zu vertox
Zani, an mebreren Stellen seiner Encielps
namentlich in den Anmerkungen 10 486
Cavalli und Antonio Fantuzzi, bekimplt &
Ansicht von Bartsch und wies nach, &®
16. Jahrh. eine Familie Fantuzzi in Bolen
stirto: cin Francesco Fantuzzi war 1311 dx
Podesta und cin Pasotto Fantuzzi less 18
Gemilde der dortigen Kireho 8. Jacopositit
Kosten restauriren. Dieso Fakta watet
in dem Streitpunkte durchaus nicht entechs!at
und vor lauter Gelehreamkelt und Beles
libersah der eifrige Abbate das naheli
augenfilligete und schlagendste Argun
das, was er beweisen wollte, ich meine é#
schrift auf dem radirten Blatt, welches i
derseite der berlihmten Badegrotte abbilit
au Fontainebleau im Pinfengarten des Se
befindlich war und beim Niederreisset
Odyssousgalorie zerstirt wurde (1738).
Disher vielfach, aber stets unrichtig repro!
und daher immer falsch verstandeno Inc
ein merkwilrdiges Beispiel fiir mancke
[griffe golchrter Kritik; ihr Inhalt, in etwas
Kilrater Weise, jedoch in grossen Buch
klar ausgedrlickt Iautot: Antonio Fanti
Bologna Feeit Anno Domini 1543, uni
demmach aufs deutlichsto, dass Antonio Fst
machte, wieder angenommen habe. Die Autori-
nicht aus Trient, sondern aus Bologna st
Antonio da Trento.
151
var und mit Antonio da Trento bloss den Tauf-
amen gemein hatte. Die vorkchrto Doutung
kam hauptsichlich davon, dass der Endbuchstabe
ds Wortes Fantuzi, das I, die zweite Zcile der
Inehrift anfiingt, deshalb’ nicht 2u dem Namen
Franti mit hinzugezogen, sondern fir sich ge-
roomen und als Abklrznng yon Inventor aus-
selegt wurde. Man las nun Inventor Do Bologna,
asd betog diese Worte auf Primaticeio, der in
Frankreich bekanntlich den Beinamen Bologna
hatte (6, den Artikel Fantuzzi). Uebrizens be-
darfe6 nicht einmal jenes so positiven Umstan-
‘us, um die Ueberzeugung 2u gewinnen, dass
Astoio da Trento’s Holzschnitte in Helldunkel
‘uch Parmegianino und Fantuzzi's Radirungen
such eben diesem Meister nicht von einer und
erelben Hand verfertigt sein kinnen. Ich
teiss wol, wie jeder reproduzirende Kitustler in
seizen Arbeiten ungleieh ist. Es gibt aber zwei
Aten von Ungleichheiten, mégliche und untmijg-
lice. Wenn ein Formschneider oder Kupfer-
secher denselben Meister ein Mal grlindlich und
genau, ein anderes Mal oberflichlich und unge-
‘teu wiedergibt, so handelt es sich bloss um ver-
schiedene Grade des Machwerks, dio ganz gut
deretben Werkineisterhand angehren kinnen,
und unsere Erfahrung bat Nichts dagegen ; wenn
aber derselbe Meister in einigen Blittern mit
aller Liebe und Trouo nachgebildet, in anderen
‘agegen anfs Nachlissigste behandelt und bis
nr Unkenntlichkeit entstelit ist, so sind das
duchaus entgegengesetzte Eigenschaften der
Béandlung und Auffassung, Eigenschaften, dic
frticht in einem Kunstlerindividuum existi-
raWUanon, und wir sind gendthigt zwei Per-
Salichkeiten anzunehmen. Das ist auch im vor-
liegenden Fall das Richtige. Antonio Fantuzzi
and Antonio da Trento sind zwei ganz verschie-
dene Ktnstler, die nicht flir eine Person ge-
alten werden dtirfen, wie auch die Radirungen
des Ersteren von den Tondruckblittern des Lotz~
teren ganz und gar zu trennen sind. Fantuzzi's
Ausfiirung ist hart und ohne alle Wirkung;
uuan erkennt darin freilich eine Kilnstlerhand,
sher eine solcho, die belicbig und litderlich zu
Werko geht; er hat Verschiedenes nach Parme-
fianino mit’ fitchtiger Nadel radirt; aber das
vorziglich Charakteristische dieses Meisters,
das Elegante und Graziiise mit einem schwitche-
rea oder stiirkeren Anflug von tbertriebener
Zielichkoit und Lieblichkeit, ist verschwunden
tnd in Fantuzzi's rohe und wilde Manier ver-
zert. Antonio da Trento war cin fleissig und
sorgfiltig ausfithrender Meister, welcher den
ierlichen Formencharakter, den pikanten Effekt
und den geistigen Gehalt seiner Vorbilder sehr
slicklich auf die Holzplatte tibertrug und seinen
Nachbildungen den Reiz der Originale gab. Er
urbeltete ausschliesstich nach den eigens zu
diesem Zweck verfertigten Zeiehnungen Parme-
Hanino’s, welcher sich die Vervielfiltigung und
Verbreitung dorselben durch den Formschuite in
Helldunkel unmittelbar angelegen sein less und,
‘wie dor kenntnissreiche Mariette glaubte, eigen
hiindig dabei mitwirkte, indem er dem Form-
schneider dio Aufzeichnungen auf die Holzstéeke
machte. Ohne der Achtung, die man der An-
sicht eines so foinen Kritikers schuldig ist, zu
nahe zu treten, miiehte ich diescn Umstand be-
aweifeln. Parmegianino war zu viel beschiftigt
und arbeitete zu schnell, als dass er die mithsame
und langsame Arbeit solcher Aufzeichnungen
e bernehmen sollen; hichst wahrscheinlich
yegntlgte er sich die Ausfibrung des Form-
schneiders sorgfiltig zu beaufsichtigen und durch
fandeutende und verbessernde kritischo Nach-
hulfe zu gelungener und witksamer Durchbil-
Jdung au beférdern,
Antonio da ‘Trento's Helldunkel scheinen theils
in Rom, theils in Bologna unter den Augen die-
ses immer geistreichen und talentvollen, wenn
gleich schon etwas manierirten Meisters ent-
standen 2u sein. Sie sind meistens von zwei
Platten: die eine, die Strichplatte, driiekt ver
mittelst Schraffirangen die Umrisse und Sehatten
die andere, die Tonplatte, gibt die Halb-
tinten und enthiilt dic fiir die Lichter ausgespar-
ten Huhungen mit Weiss. Alle seine Blitter ge-
hiren zu den Seltenheiten, zumal in guten Exem-
plaren, Die klarsten und reinsten Abudriicke
sind die besten, Man trifft einige mit Verschie-
donbeiten, die sich in den AufhUhungen mit
Weiss und in den Schraffirungen bemerklich
machen, aber lediglich von dem Abnutzen der
Platten herrthren.
Bartsch beschreibt 26 Stiicke, von welchen er
loss sechs als unbexweifelt iicht gelten zu
Ingsen scheint. Das Monogramm des Meisters,
a
cingrosses gothisches A. AN ® findet
man nur auf zwei Bhittern (No. 6 und 35); die
anderen haben weder Namen noch Zeichen, 80
dass dio Bestimmung der Werke dieses Meisters
nicht immer sicher und leicht ist. Das nachfol-
gende Verzeichniss umfasst 36 Stiicke. Um nicht
von der herkimmlichen Benennung plitzlich ab-
augehen, sind darin die 13 Blitter der Apostel-
folge (No. 7 bis 19) aufgenommen, bet welchen
es sehr zweifelhaft ist, ob sie von Antonio da
Trento herstammen, und di
des Ugo da Carpi erinnern, dass ich diesen
Kiinstler als ihren Urheber vermuthe. Auch un-
ter den andern Nummern befinden sich vielleicht
noch einige Sticke, wobei es ungewiss
jie von Antonio da ‘Trento oder yon Gius
Meister cine ziemlich gleiche Art der Behandlung
an sich habon, ist es schwer Uber ihre Werke
zu entscheiden, wenn sie nicht ihren Namen
oder ihr Zeichen darauf gesetzt haben. Demnach
152
Antonio da Trento.
bliebe von den verzeichneten 36 Stiicken nur}
etwa dic Hilfte tibrig, die unserem Meister als’
authentisch zugeeignet werden kYunte. Diese
Zabl ist jedenfalls zu gering; denn Vasari sagt,
dass Antonio da Trento ausser den 4 Stllcken,
die er von ihm hernennt, noch viele andere ver-
fortigte. Wir haben keinen Grund an Vasari's
Aussage zu zweifeln, und ziblen aber nur auf,
was vor ciner strengen Kritik mit Ehren zu be-
stehen vermag.
s. Huber und Rost, Handbuch fir Kunstlieb-
haber (1790), I 165. Martech, Pentre:
Graveur (1811). X11. p. 1415. — Zani, Encl-
clopedia. 1. VI. 311. VIL 272. — Joubert
Manuel de''
estampes da comte
L, de Cicognara (1837). p. 15-r16.— Nagler,
Monogrammisten, (1858). 1. No. 1 i
Passavant, Peintre-Graveur (1804), VI. 195.
4) Das Opfer Abraham's. Nach Parmegianino,
Helldunkel von 2 Platten. kl. Fol. B. XI
Abth. 1. 3; hier einem Ungenannten zugeschrio-
ben. Dieses sehidne Helldunkel trigt allerdings
Kein Zelchen; aber ich zweifle nicht, dass An-
tonto da Trento der Vertertiger desselben ist.
faria, auf einem Sessel sitzend,, herzt
‘hren Armen legende Christuskind, Nach Par-
megianino, Helldunkel von 3 Platten. Oval 8
B, XI, Abth. III, 4 hier einem Ungenannien
beigelegt. Freilich befindet sich darauf kein
Zeichen; aber ich bin Gberzeugt, dass es von
‘Antonio da Trento herstammt, Jedenfalls ist der
Formschnoider derselbe , welcher das vorherge-
hendo Blatt ausfObrto.
3) Die Rosenmadonna. Maria, halbe Figur, hilt
Rosen und hat auf den Armen das Christuskind,
das sich an thre Brust lehnt; daneben der schla~
fende kleine Johannes, den Kopf aut seine bei
den Hinde gestitzt. ‘Nach Parmegianino.
Ovales Helldunkel von 2 Platten. gr. Fol. B, XII.
Abth. II. 12, wo es avffallenderweise einem
Ungenannten rugeschrieben ist. VortreMiches
Blatt; Vasari spricht davon und gibt es dem
Antonio da Trento. Die Strichplatto ist_ mit]
mebrfachen Schraffirungen ausgeftihrt; es han-
delt sfeh nur darum, dass die Schraffirangen
rein und klar sind, was ein Zeichon von dem noch
frischen Zustande der Platte ist. Acgidius Sa-
Acler hat dieselbe Zeichnung in Kupfer gestochen.
4) Maria, das Jesuskind und der kleine Johannes.
Marla sitzt am Fuss eines Baumes und bale auf}
‘hrem SchooBe das ‘Christuskind, welches den
yor ihm stehenden kleinen Johannes bel der}
Hand fasst und mit der aufgehobenen Rechten
segnet. Nach Parmegianino. Helldunkel von
2 Platten, I. 240 mill., Br. 185 mill, Ein bis-
her noch nicht beschricbenes Blatt, sehr echin
und ganz in der Art des Antonio da Trento be-
handelt,
5) Die heilige Familic und zwei Heilige. Maria,
sitzend, hat neben sich eine knicende Heilige,
‘welche das Jesuskind in thre Arme nimmt, und
auf der Seite, Joseph, begleitet von einem heiligen
Bischof: nach Parmegianino, Schr schdnes
Helldunkel von 2 Platten. Man weiss nicht be-
stimmt, wor der Usheber daton ist; ich sehe
‘Niemand, dem es sich passender zuschrelben.
2
Visst als dem Antonio da Trento, Dieselbe
Zeichnung wurde zwelmal ton Ungenannten ia
Kupfer gestochen. Fol. B. XII. Abth. Il. 24,
‘vo es einem Ungenannten befgelegt ist.
1, Ohne Zeichen.
A, Unten links, A. Andreani's Monogramm.
6) Johannes der Taufer, in der Wilste sitzend,
streckt den Arm nach einem Kreuze aus api
will damit auf den Messias hindeuten; nebea
thm Megt das Lamm, Nach Parmegianine,
Der Gogenstand ist mit einem Rande umgeber,
a
worauf unten folgendes Zel-
chen eingeschuttten ist, welches den Antonio ds
‘Trento bozeichnet. 4. B XIL. Abth. TV. 17. ~
Eigenthimlich schines Melldunkel ; aber san
muss es gut gedruckt finden, aus dor Zeit =»
dle Platte neu war; alsdann sind die Hohurge
rit Welss schraffirt und nicht fleckweise bisr=
gesotzt, wie in den spitoren Abdrlcken; uxt
die Stricbe des Schnittes sind Klar und santer
Je mehr die Platten sich abnutzen, desta mer
Yermengen sich die Schraffirangen und. were
schmutzig, als ob es Klokso waren. Das be
‘wirkt sogar einen solehon Unterschied, dass mis
mint es sien mebrere Plattenzustande , es
aber nur ein Plattencustand im grisseren ez
geringeren Grade der Abnutzung. — Bartsch te
imerkt mit Unrecht, dass die Abdricke mit da
Monogramm im Rande von den schon abgesst-
ten Platten herzurdhren scheinen. Das Zéca
findet sich auf Abdriicken der schinstea vot
frischosten Art; sehr oft aber ist es abe
chnitten,
719) Christus und die Apostel. Nach Parne-
gianino. Folge von 13 Bil. Helldunkel wa
5 Plation, die, wie man gewabnlich anninet
yon Antonio da Trento, aber nach meiner Xe
nung, von Ugo da Carpi ausgeftihrt si.
Der grésste Theil der Apostel hat keinen He
genschein um den Kopf, sondern bloss eine bie
Zackenglorio oberhalb desselben. Jede Figes ss
rit einem doppelten Einfassungsstrich umgebex
der einen ziemlich breiten Rand entstehen lis
Die Abiricke mit den zwei Kinfassungestricht
sind aber sebr sclten; meistens finden sich ret
solehe, wo der Rand abgeschnitten und nur nod
ein Einfassungsstrich dbrig ist. Auch ert x
diese kleinen Sticke ausserst selten von gos
Farbenton und Druck; die schinsten, die iet
schen habo, waren in Roth gedruckt. Die gust
Folge habe ich noch nirgends Veisammen sap
clbstthellweise kommt diese Folge
selten vor, dass vier Sticke davon Bartsch eo
bekannt blisbon. 8. B. XI. Abtb. IV. 1—12
7) Christus, mit Nimbus und Gloriensehein,
der Kopf in Proflansicht links, der Kerr
nach der anderen Seite hingewendet, 3
mit der Linkon sein Gewand in die Hite
und betheuert mit der aufgehobenen Becl-
ten seine géttliche Sendung. Dieses Bus?
feblt bel Bartsch.
8) Petrus, in Dreiviertelansicht rechts, dx
Kerper nach der anderen Seite hingewes-
det, hilt die Rechte auf der Brust unt
trigt in der Linken 2wei SehlOssel. B. 1
_Antonio ds Trento.
§)Pautus, gebt nach{rechts in w
seinen Kopf nach der anderen Sei
ut dio linke Hand erhoben und halt unter
dem rechten Arm ein nach oben gekehrtes
Schwert. B. 12.
10) Andreas, der Kopf nach rechts proflirt und
der Kérper nach dereelben Seite hingewen-|
det, hilt mit beiden Armen das schrigo
Batkenkreuz, B. 2,
1) Simon, der Kopf nach links proflirt und
der Leib nach derselben Seite hingewen-
det, halt mit der Reehten dio Sige und
scat ch mi der Linken af sine Hae,
0.
12) Judas Thaddius, von vorn gesehen, kreuzt
‘io Arme vor der Brust und blickt vor sich
nieder. B. 11.
13) Jacobus der Aeltere, der Kopf nach Tinks|
proflit und der Kérper beinahe rickwirts
gesehen, geht nach der linken Seite bin;
er hat einen Hut aut dem Kopfo, stitzt
sich mit der Rechten auf seine Hifte und
‘lt in der Linken elnen Plgetah, Bel
Bartech unter No. 3 erwihnt, aber 1
tevchricbens wel im Koln Abdruck dieser
Figur zu Gesicht kam.
14) Johannes, der Kopf nach rechts profirt
und der Kirper nach dersolben Seite hin-
genendet, halt in der linken Hand einen
Keleh, aus dem sich eine Schlange em-
porwindet, und hat 2u seinen Fassen den
Adler. B. 4
18) Bartholomius, der Kopf nach links proft-
list, hilt in der vom Gewande bedeckten
rechten Hand das Messer. Von Bartsch
unter No. 6 erwahnt, aber nicht be-
schrieben.
16) Matthius, “mit Nimbus und Glorie, der
Kopf nach rechts proflirt und der Kérper
nach derselben Seite hingewendet, hilt
mit der rechten Hand oino Hellebarde und
tragt cin Buch auf der Schulter. B. 7.
17) Philippus, mit einer Strablenglorie um den
Kopt, der 3/, nach rechts hingewendet ist,
feht nach derselben Selto hin, hat beide
Hinde gefaltet und hilt zwischen de
Armen einen Kreuzstab, B. 5.
18) Jakobus der Jingere, der Kopf nach rechts
profllirt und der Korper nach derselben
Seite hingewendet, hat die rechte Hand
auf der Brust und hile damit sein Gewand
in die Hihe; er trigt einen Girtel, wo-
an eine Tasche oder ein Beutel befestigt
Ist. B.8. Der Apostel heisst hier Thom
19) Thomas, der Kopf nach rechts profit un
der Kérper nach derselben Seite hinge-
wendet ; er hat in der Linken einen Speer
und hebt mit der Rechten sein Gowand in
die Hohe. Von Bartsch uuter No. 9 erwil
und Jakobus der Jingere genannt, aber
nicht beschricben.
Dieselbe Folge der Apostel existirt in Ra-
dirungen von einem Aetzkinstler, den
Keone, Er setzio auf seine Platten
Zeichen: F. P., was Manche glauben liess, dass
sie von Parmegianino gearbeltet waren ; aber sie
sind gewiss nicht von thm, es ist weder sein Vor-
frag noch seine Art zu zeichnen, Ich bin sogar
Gbernengt, dase diese Platten hach den Holz
schnitten in Helldunkel radirt worden; ste sind
‘over, Keastler-Letikon. IL
von glelcher Grisse, auf gletche Art schattirt,
die Figoren nach der entgegengesetzten Seite
hingowendet, und eigenthiimlich ist, dass die-
ser Kupferstocher nichts radirt bat, was nicht
gleich gross als Formschnitt in Helldunkel aus
gefihrt worden, S. weiter unten No. 24, 25, 28
<3.
20) Die Marter der Apostel Paulus und Petrus. Der
rOmische Statthalter lisst in seiner Gegenwart
den Paulus enthaupten, und verurtheilt zn einer
anderen Todesart don Petrus, den ein Henker
‘beim Bart gefasst hat und gewaltsam fortschleppt.
Nach Parmegianino. Reiche Komposition
‘von beinahe 30 Figuren. Helldunkel von 3 Plat
ten. Ohno Namen und Zeichen, qu. Fol. B. XII.
Abth, IV. 28.
‘Vasari berichtet, dass Antonio da Trento die-
ses Helldunkel verfertigte, und hitte er es auch
nicht gesagt, so kOnnte man sich hierber nicht
irren, wenn man sich die Mahe nihme, esmitdem
Johannes in der Wastes und mit dem »Lauten-
splelers, d, h, mit den zwei Blattern, worauf der
Mister soin Zeichen gesetzt hat, zu vergleichen,
‘Auch darf man sich nicht verwundern, dass die-
‘ses Stiick eines der schinsten ist, die nach Par-
megianino in Helldunkel geschnitten worden
sind, weil es unter seiner unmittelbaren Auf-
sicht von Antonio da Trento ausgefabrt wurde
und er dabei die Arbeit des Formschneiders
leitete. — Bartsch unterscheidet bet diesem
Helldunkel zwei Plattenzustinde, indem 2uerst
das Ganze, nachher nur ein kleiner Theil des
Vordergrundes mit drei, das Uebrige bloss mit
awei Platten gedruckt worden sel, Das sind aber
Keine verschiedenen Plattenzustinde, die nur
durch Hinzuftgung neuer Arbeiten bedingt
werden, sondern blosso Druckvarianten, Ab-
Ariicke,’ die zu verschiedenen Zeiten abgezogen
wurden, was verursacht, dass sich etliche Ver-
schiedenhelten vorfinden, besonders in den Auf-
hohungen mit Weiss far die Lichter, die auf den
einen breiter sit suf den andern. Auch
tuifft man in den Abdriicken mit breiten Lichtern
Klecksige Stellen ; aber alles das kommt lediglich
her von der abgenutaten Platte, die sich erbrel-
tert oder an gewissen zarten Stellen zorbrochen
hat,
Zanotti behauptet in der Sammlung des Grafen
Cicognara einen Abdruck geschen zu haben, wo
unten rechts das Datum DXXXV (1535) deut-
ich bemerkbar gewesen ware, nebst einigen
senkrecht eingeschnittenen Buchstaben, die man
nur mit Miihe lesen konnte, weil dieht dabel das,
itten war, man hitte aber ganz ent-
in wirkliches
auf eines
Sammlung befindlichen Exemplar sah man hin=
‘gegen kein Zeichen und Datum. Ich habe mebr
als zwanzig Abdriicke dieses Biattes, Abdriicke
yon allen Sorten, zu Gesicht bekommen , aber
auf keinem einzigen weder Zeichen noch Datum
angetroffen, und so lange ich mich nicht mit elg-
nen Augen von dom Vorbandensein eines mit
‘Monogramm und Jabrzal bezeichneten Abdrucks
‘Aberzeugt habe, muss ich das von Zanetti be-
sehriebene Exemplar fir falschlich halten.
‘Wenn aber auch Datum und Zeichon auf jenem
‘Exemplar nicht etwa hinzogeschrieben, sondern
‘wirklich hinzugedruckt sein sollten, so waren
slo Jedenfalls spiter von fremder Hand hinzuge
20
154 Antonio da Trento.
setat worden; denn Vasari meldet ausdricklich,
dass Parmegianino den Formschnitt in Helldun-
el, welcher die Marter der zwei grossen Aposte!
+ vorstelit, wihrend scines Aufenthaltes in Bo-
Togna, also 1527, verfertigen liess.
21) Die hi. Cacilia singt Loblieder auf Gott und be-
begleitet sie mit der Handorgel. Halbe Fig. in
einem Rund. Nach Parmegianino. Hell-
dunkel von wel Platten, Fol. B. XI. Abth
1V. 37.
1. Ohne Zeichen.
II. Mit A. Andreani’s Monogram.
22) Die tiburtinische Sibylle zeigt dem Kaiser Au-
gustus die bl. Jungfrau, dio mit dem Christus
Kinde auf ihren Armen in der Luft erscheint,
Nach Parmegianino. Helldunkel von rei
Platten. Fol. B. XII. Abth. V. 7. One Zeichen.
Dieses von Vasari erwihnte Biatt wurde von 4
tonio da Trento unter Parmegianino's Aufsicht
und Leitung geschnitten: es gehdrt darum zu
den schinsten, die nach jenem Meister ausze-
fart worden.
Nach derselben Zeichnung existirt ein ande-
res Helldunkel, mit drei Platten gedruckt, und
‘von einem der vortrefflichsten Formschneld
die in diesem Genre arbeiteten, verfertigt: man
vermuthet, dass es von G. N. Vicentini herrih-
ren Kinne. Es ist unbezeichnet und in den
Schatten mit einer efntigen Strichlage schraffrt.
Ein fast noch schoneres und von jenen beiden
verschiedenes Helldankel sieht man in der Samm-
«lung des Berliner und Pariser Kupferstichkabi-
nets: es ist ohne alle Schraffrang, Taille und
Kentar; wie mit Pinselztgen ausgedrickt, abmt
es vollkommeneine getuschte Zelchnung nach, ist
‘brigens von derselben Grosse und die Figuren
sind nach derselben Seite hingewendet. Die Be-
handlung erinnert entschieden an Ugo da Capi.
Abgesehen vor Machwerk, unterscheldet man die
bdelden ruletzt erwahnten Helldunkel von dem
ersten leicht daran, dass hier unten anf beiden
Seiten ein wenig Terrain mit Pflanrenbewuchs
{st und oten rechts die Siulenfisse von Ge-
striuch umrankt sind: dort hingegen, unten
ebener Fussboden und oben rechts hinter den
Palastsiulen ein Fenster angedeutet ist,
23) Diana, beinahe vom Ricken gesehen, nach
links hingewendet, halt einen Bogen in der er-
hhobenen linken Hand; links wei Nymphen in
einem vertieften Terrain, Nach Parmegia
nino. Helldunkel von rwei Platten, Ohne
Zeichen. 8. B. XU. Abth. VII. 9.
2) Diana gobt anf die Jagd, von dreien ihrer Hande
begieitet; thr vorauf laufen andere Hunde, die
einen Hirsch verfolgen. Nach Parmegianino.
Helldunkel von rwei Platten. Ohne Zeichen.
KL. qu. Fol. B. XII. Abth. VII. 10.
25) Pallas, stehend, mit der linken Hand einen
Speer ‘schleudernd und die rechte Hand auf
einen Sebikd stitzend, Nach Parmegianino.
Helldunkel von rvei Platten. Ohne Zeichen.
Bin Bisher noch nicht beschriebenes Blatt, S.
HL. 105 mill.; Br. 72 mill,
26) Circe reicht den Gefahrten des Odysseus einen
‘Zaubertrank, um sie in Schweine ru verwan-
dein. Nach Parmegianino, Helldunkel von
rwel Platten. Oval. qu. Fol. B. XII, Abth. VII.6.
Hier wird es cinem Ungenannten zugeschrieben.
Sehr wabrscheinlich ist dieses Blatt sowol als
auch das nachfolgende von Antonio da Trento.
Belde Blitter sind mit mebrfachen Taill
schraffirt; das erste ist vortreMflich, das z¥e
aber bel ‘weitem nicht so schin als das He
dunkel, welches Ugo da Carpi nach derselb
Zeichnung ausgefubrt bat.
1. Ohne Zelchen. Die AbdrOcke dieses 2
standes sind klar, und dio Platte ist nc
nicht wurmstichig.
II, Unten in der Beke, rechts, das Zelch
‘A. Andreant's und ie Jahrzahl 1602.
27) Derselbe Gegenstand, anders behandelt. (i
ist hier abgebildet, wie sie sebbst ihren Zaub
tank probirt, um’ durch solches Vortrinken (
Gefihrten des Odysseus sicher zu machen «
desto besser xu tiuschen. Nach Parmegi:
nino. Helldunkel von zwei Platten. Oval F
B, XII, Abth. VIL. 8.
1. Obne Zeichei
TT. Mit A. Andreani's Monogramm, unter!
der Beke links,
28) Mutius Scivola verbrennt seine Hand. Esti
vor einem Heerd, worauf ein Feuer loder; ht
gegeniber sind drei Frauen, die mit Fisget
‘uf thn zeigen und zwei Minnern dfe Haniioa
Demertlich machen; abel xwel Kinder. Si
Parmegianino, kl. qu. Fol. B. XII. Atd
X. 2. Hier ist dieses Helldankel von 2
Platten einem Ungenannten rugeschrieben ot
las Opfere etitelt.
20) Die Vestalin Tuccia trigt Wasser in einem Sit!
zum Beweite threr Jungfernsehaft; sie st!
ellig nach reehts hin, den Kopf herumwendes
tum binter sich ru blicken, und hilt das Sie =
delden Hinden; Aber ihrem Kopfe flattert
leichter Schleler. Nach Parme gianino, Hel
dunkel von rel Platten. Ohne Zeicken. £
B. XII. Abth. X. 2. Wunderticherweise beti
Bartsch dieses Blatt adie Fran mit der Sehisse
Ich halte die obige Bezeichnung unbedingt
richtiger: es ist gerade dieselbe Figur als £¢
welche sich tn einer von Parmegianino erfvsl"
nen und von einem Uogenannten in Kup ©
stochenen figurenreichen Darstellung leiche”
Inbalts befindet, nur mit dem Untersebiede, és
der Kopf nicht dieselbe Haltung hat. Uebrict
ist dieses Kleine Blatt ein vortreffliches Hel
dunkel und sebr gut ausgefBbbrt, ich glaub r
gewiss von Antonio da Trento, Wir best
mchrere Helldunkel von ihnticher Dimensis=
die in derselben Weise behandelt sind.
Dieselbe Zeichnung des oben genannten (Gt
genstandes besitzen wir in einer geistreitet
Radirang von dem Meister, der noch mebr=!
Kleine Sticke radirt und mit den Initialen F.?
Dezeichnet hat, unter anderen die Folge
12 Apostel (No. 7—19), im Kleinen nach de
selben Zeichnungen des Parmegianino, di¢
sleicher Form in Helldunkel geschnitten ¥"
den: denn, wie schon gesagt, bemerkt mh
dase alle auf solche Ar geschnittenen Kleine!
Sticke in gleicher Grosse radirt vorkommmen ©
wahricheialich dem Actzkinstler als Vorbie
dlenten. Veral. No. 24, 25, 30, 31, 32, M4
30) Die Starke, personifizit durch eine Frat, 2
‘mit belden Armen eine Siule umspannt... Ni
Parmegianino. Helldunkel von zwei Pate
Ohne Zeichen. 8. B. XM. Abth. VII.7.
31) Die Wahrheit, versinnbikilicht durch eize 2!
einem Fussgesel stehende und. von SoS.
strahlen beschienene nackte Frau, weleit
Anwe kreuzweise auf die Brust legt, Nach Par-
megianino, Helldunkel von zwei Platten. Un-
Yereichnet. §, B. XII. Abth, VIL. 8,
1%) Das cholerische Temperament, vorgestellt durch
eine rasende, mit zwel Schvertern bewattnete
Fru; dabinter egt eine Violine an der Erde,
um anzudeuten, dass die Musik den Zorn be-
Siofiigt. Nach ‘Parmegianino. Helldunkel
eo zwel Platten. Unbezelcbnet. 8. B, XII.
Abth. VIIL. 11.
53) in sitzender Philosoph, Profil nach rechts bin-
fewendet, logt seine rechte Hand auf Etwas,
das wan nicht wol bestimmen kann; hinter ihm
4 Frauen, wovon man nur die Kipfe steht, und
Ghinter ‘eine vierte stehende Frau in ganzer
Tgur, die sich mit dem linken Arm auflehnt
tod elnen Globus betrachtet; an der Vordes
des Steines oder Kastens, woraut der Philosoph
sitt, ist ein Kompass, Nach Parmegianino.
Helldonkel yon zwei Platten. Unbezetchnet.
LL qu. Fol. B. XII. Abth. VIL. 16; Yer heist
ts adie Astronomiee.
‘M) Ein sitzonder Philosoph, Prof] nech rechts bin-
genendet, scheint in seine Gedanken vertieft
tind alt eins Buch, worauf er sich mit dem lin
Arm stitzt; hinter ihm ein auf einem Stock
eitender Amor. Nach Parmegian ino. Hell-
dunkel von zwel Platten. Ohne Zefchen. 8.
B.XIL. Abth. X. 1.
45)Der Lautenspieler. Ein alter Mann, an der
Erde sitzend und an einen Baumstamm gelebnt,
sinmt eine Laute. Nach Parmegfanino, In
dem Rande, welcher diese Darstellung. ein~
fusst, fst das Zeichen des Antonio da ‘Trento
T\ eingeschnitten. Helldunkel
wo awel Platten. 4. B. XM. Abth, X. 3.
%) Bin mackter Mann, vor Riicken gesehen, sitzt
suf einem Erdrefeh and schlift, Kopf und’ Arme
fein vor ihm befindliches hOgeliges Terrain
Patitzt, wo man das untere Ende eines dicken
Bumstammos sieht; neben thm an der Erde,
aks, eine weibliche Marmorbiste. Nach Par-
negianino, Helldunkel von zvei Platten,
Obne Zeichen. Fol. B. XIT. Abth. X. 13.
Eines der sebdnsten Blatter, welehe Antonio
4a Trento gemacht hat. Vasari erwahnt es unter
dea Werken dieses Formschnefders, und Bartsch
cdet vfelmehn Mariette — denn ler wie an so
vielen anderen Stellen wiederholt Bartech wort-
nicher Akt, fst ausnebimend schin, was die
Wietigkeit der Zatehnung und die Letchtigkeit
des Vortrags anlangt, Nur Parmegianino konnte
wo geistreich zeichnen, und man zvelfelt nicht,
dus er selbst die Zige und Schraffirungen,
‘elehe Schatten und Lichter ausdricken. au
den Holastock zetchneto, bevor er sie schnekden
less, woru er sich des Antonio da Trento Ve-
lente, weleher das Genre der Formschnitte in
Heldankel mit am glicklichsten bearbeitet
Die Richtigkeit dieser Bemerkong scheint mir
tus dem schon oben angefahrten Grunde zweifel-
1aft, und finde ebenfalls aut andere Bitter des
Antonio da Trento ihro Anwendbatkeit.
= B, Roll
Antonio del Domenico.
Antonio, Antonio di Lunigiana, Domi
nikanorminch, fortigte im Anfango des 16. Jahrh.
Arbeiten in cingelegtem Holz. Er war Schiller
des Frate Damiano. Die Intarsion im San Ro-
mano in Lucea sind sein Werk,
s. Ricel, Storia del’ architettura. 111. 640.
Jansen.
Antonio, Antonio da Pavia, Maler, der
sich 1528 unter den Kiinstlern verzeichnet fin-
dot, welche an der Ausstattung des Palazzo del
Te ‘mu Mantua beschaftigt waren. Er war cin
geringes Talent, von dem man mit Recht gesagt
hat, dass in ihm dio Kunstwoise Mantegna’s auf
eine niedrige Stufe herabgckommen sel, und
gehurte in dor That 2u den mittelmissigen Nach-
folgern der Schulen von Murano und Padua, in
denen sich die Weise der Vivarini und des Man-
tegna sehr unvollkommen mischte. Seine Ge-
stalten sind schwer und fast abstossend, seine
‘Temperamalerei toh und von schroffem Kontrast
awischen Licht und Schatten. Diese Zilge zeigt
eine Altartafel mit seinem Namen in dem Museo
Virgiliano zu Mantua: Thronende Jungfrau mit
Kind zwischen vier Heiligen (fast lebensgrosse
Fig.), bez.: Ani. Papiesis p. Das Bild erinnert
an die Altartafel des Andrea da Murano zu Mus-
solone, ist aber schwicher. Doch ist 2u beachten,
dass die Malerei sehr triib geworden und stark
nachgedunkelt hat. — Von derselben Art ist
ein anspruchvolles Bild im Museum von Vo-
rona, das die Bekehrung des hi. Paulus dar-
stellt, eine Geburt Christi in dem Hause des
Apothekors Mangini 2u Piove (dort dem Man-
tegna augesehricben) und eine grosse Altartafel
in mehrern Abtheilungen in der Kapelle Ogni
santi_in S, Maria di Castello zu Genua (dort
dem Antonio da Murano zugeschrieben) : in der
Mitte die Verktindigung, auf den beiden Seiten
jo awei Heilige, in der Predella die Vermihlung
‘dor Jungfrau, der himmlische Gruss, Geburt
Christi, Anbetung der KUnige, Flucht nach Ae-
gypten, Beschnoidung, in den obern Giebelfel-
dor der gekreuzigte Helland zwischen Maria,
Evangelisten und zwei Heiligen. Ein Ge-
miilde in der Sammlung Barker 2u London,
Jungfrau mit Kind unter reich ornamentirtem
Bogen zwischen awel Engen, in der Art der
Paduaner Schule und dem Schiavone verwandt,
hat in don Pilastern die Buchstaben A. P., wel-
che wol auf unsern Meister hindeuten kinnten.
8. Carlo d’Arco, Delle Arti etc. di Mantova. 1,
~ 50, — Crowe and Cavaleaselle, History of
Painting in North Italy. 1.34. 341. 343. 419,
(Crowe und Cavateasile,
Antonio. Antonio del Domenico, Maler
in Florens in der ersten Hilfte des 16. Jahrh.,
war 1539 bei Ausfilhrung der Bilder im grossen
Schlosshofo der Medici bethoiligt. Zur Feier der
Hochzeit des Herzogs Cosimo mit Leonora di
‘Toledo gemalt, verherrlichten sie die Thaten des
Herrcherhauses neben denen der Griechen und
Romer.
20°
156
Antonio da Venozia
Antonio de Bruxelas.
5 Vasari, od, Le Monnier. 270. (Francesco
Giambullart, Apparato et feste nelle nozze
elt illustrissimo Signor duca di Firenze e della
duchessa sua Consorte con le sue madriali, come-|
dia ct Intermedia in quelle recitati, MDXXXIX.
Fisenze, Benedetto Giunta).
Jansen.
Antonio de Bruxolas, s, Ant. van den
Wyngaerdo,
Antonio. Antonio da Venezia, Malerdes
16. Jahrh., entwarf das Freskogemilde, das sich
im Oratorium 8. Giuseppe im Kloster 8. Fran-|
cesco zu Osimo bei Ancona befindet.
5. Crowe und Cavaleaselle, Geschichte der
ital. Malerei (Uebersetzung von Jordan). II. 59.
Aum. 6.
Jansen,
Antonio. Antonio da Vigu’, Viggiu'’
oder Vieggitt wird yon Vasari unter den Bild-
haucrn genannt, die im 16. Jahrh. am Dom von
Mailand arbeiteten,
Cieognara, Storia dolla Scultura. II. 182,
Jansen.
Antonio. Micer Antonio Florentin,
Bildhauer in Sevilla, war muthmasslich der Sohn
und Schiiler des Miguel von Florenz, mit dem
er nach Sovilla kam und fiir die dortige Kathe-|
drale arbeitete. Er verfortigto von 1545 bis 1550
das beriibmto Monumento, das nach spanischer
Sitte widhrend der heiligen Woche im Chor der
Kathedrale aufgestellt wird, ein grossartiges
figurenreiches Schnitawerk ,' das sich in vier
Stockwerken tibereinander aufbaut und mit dem
Kruzifix zwischen den beiden Schiichern nebst,
Maria und Johannes, das die Spitze dor krénen-
den achteckigen Laterne bildet, bis an das Ge-
wolbe der Kirehe reicht. Das’ unterste Stock-
werk hat vier Arme mit Fassaden nach den vier
Seiton und 16 grossen dorischen Siiulen, zwi-|
sohen denen ein Kuppelbau mit vier Kleinen
Siiulen, zu dem zehn Stufon auf jeder Soite hin-
ansteigen, die berithmte silberie Custodia des
Juan de Arfe mit dem Allerheiligeton aufnimmt.
Das zweite Stockwerk mit acht ionischen Siu-
Jen enthillt eine grosso Christus-Statue im Ho-
henpriester-Omat, und umber stehen auf dem
Karniss des unterston Stockworks acht grosse
alttestamentliche und allegorische Statuen. Das
dritto Stockwerk mit acht korinthischen Siulen
enthilt eben so viele Kleinere Statuen. Bei einer
Renovirung in don J. 1594—1596 fligte man ver-
schiedene neue und geschmackvollere Zierraten
hinzu und vertauschte das gemalte Kreuz, das
frither einfach den oberen Abschluss bildete,
mit einer Vase mit weissen Lilien, statt deren
1624 die achteckige Laterno als viertes Stock-
werk aufgesctzt wurde. Pedro Honorio von Va-
lencia renovirte und malte 1649 die 16 grossen
Siiulen und vergoldete ihre Basen und Kapitile,
Die jetzige Form orhiolt das Ganze bei einer
durehgreifenden Reparatur, die Miguel Pavilla,
mit seinen drei Shnen in den J. 1688 und 89)
Vornahm. Das Monument wird brigens jedes|
Jahr einer Reparatur unterworfen. Dic Aufstel-
Jung nimmt jedesmal drei und das Abbrechen
awei Wochen in Anspruch. — Antonio hat aus-
serdem noch 1554 einen Entwurf zu einem Eisen-
sitter fiir die Kapelle der Madonna de Is Antigua
geliefert.
8. Coan Bermudez, Dicc. — Le Art! Itallane
4n Ispagna. Roma 1825. pp. 20. 112.
Fr. W. Unger.
Antonio. Fray Antonio, von Villacastin
jgebiirtig, war Hieronymitanerminch in dem spa-
nischen Kloster de la Siffa, und wurde hier und
in dem Nonnenkloster Sta Paula von demselben
Orden zu kleinen Bauten benutzt, nachdem er in
Toledo gelernt, Estrich zu machen und Fliesen
in den gebriiuchlichon Mustern zu legen, und
praktische Uebung als Baumeister orlangt hate
Er wurde als Aufscher (fabrieao praefectus) bin
Bau des Eskurial zugezogen, dessen Anfing
und Ende er erlebte, und boi dem er viel durch
sein praktisches Talent niitzte. Aussordem lei-
tete er yon seinem Kloster aus die Bauten an
der Kirche seiner Heimat. + 4. Miirz 1603 ia
einem Alter yon 90 Jahren.
8 Llaguno y Amtrola, Noticias, 11. 150.311.
Fr. W. Unger.
Antonio, Antonio di Lorenzo di Macsto
Alessandro, Maler aus Sanseverino, lebteim
16. Jabrh. “Seinen ersten Unterricht erhielt er
bei seinem Vater Lorenzo. Als Bernardino di
Betto (Pinturiechio) in die Marken kam, nabm
ihn Lorenzo in seinem Hause gastfreundlich auf
und gab ihm seine Sthne Antonio und Gian-
gentile in die Lehre. Der letztere behielt dex
Meister auch nach des VatersTode noch bei sich.
‘Viel gelernt aber haben die Briidor bei Piata-
ricchio nicht; auf ein schiines kriftiges Kolort
verstand sich keiner. Im J. 1548 malten sic ge
meinschaftlich ein Altarbild ftir den Dom vot
Sanseverino. Oben ist die Madonna in der Glo-
rie, unten der hl. Martin, der fllr den Bettler ein
Stlick scines Mantels abschneidet, und an dex
Seiten stehen die hh. Petrus, Johannes der Tiu-
fer und Augustin, Die Inschrift des Bildes ver-
Hith die Selbstgefilligkeit der Meister ; Faciebat
Apelles, Antonius et Joannes Gentilis de Ms
gistri Laurentii Setempedani pingebat.
Chi vuole biasimare opera manifesta
Facciane un’ altra.
Ita Sapienti pauea. MDXXXXVIII.
8. Ricci, Memorle storiche di Ancona. II. 111.
112. 130,
Jansen.
Antonio. Antonio de Bruxelas (Anton
von Brilssel), Maler, der um die Mitte des 16.
Jabrh. im Dienste des Kinigs Philipp von Spa-
nien in dem Alcazar zu Madrid und in den Lust-
schléssern der Umgegend malte. Von seinen
Werken scheint Nichts erhalten zu sein. Dago-
‘gen ist noch eine kUnigl. Verordoung vom 15.
Febr. 1572 erhalten, nach welcher ihm, da er a
Antonio da Bologna
Antonio di Catalano. 157
dea Hinden gelihmt sei, oin Gnadengohalt be-
viligt wird, Sein Name’scheint eigentlich Ant.
an den Wyngaerde, s. Diesen.
s.Kunstblatt, Stuttgart 1822. p. 247,
Antonio. Antonio da Bologna gehirte
1m dem Orden der Olivetaner und malte um 1550.
Inscinem Kloster San Michcle in Bosco entwarf|
«renen 8, Sebastiano in Lebensgrésse, cin an-
«eres Oclbild verfertigte er fr das Kloster Sea-
‘icalasino und ein Fresko in Monte Oliveto mag-
sore. Als er aber vom Abte Ghiaccino beauf-
tngt wurde, die neue Sakristei mit Malercien
nchmlicken, filhlte er sich der Aufgabe nicht
wrachsen und empfahl die Meister Girolamo
‘Carpi und Biagio.
4. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 235.
Jansen.
datonlo. Antonio da Urbino, Kiinstler
in Tipferfache, welcher am Turiner-Hofe Be-
iiitigng fand. Erhalten ist ein Dokument,
tetrefend Auslagen, die er im Dienste des Fir-
ea bei einer Reise gehabt. Es ist zugleich die
ilteste Nachricht von der Existenz einer Majo-
Wa-tndustrie in Turin, gegeben im Jahre 1562
m Rival
4G. Camport, Notizie storiche e artistiche della,
ajolica e della porcellana di Ferrara nei see. XV
eXV1. p. 63.
A. lg.
lntonio, Antonio da Faenza, Gold-
nied in der zweiten Hiilfte des 16. Jabth.,
sich durch seine kunstreichen Arbeiten aus
Xenete, Namentlich wird ein Kreuz, und ein
Far Leuchter von Silber erwihnt, die Alessan-
év¥amese flr 8. Pietro in Vaticano zu Rom
suchen lies. Auch rilhmte man die geistvolle
Erindung des Meisters, wenn es sich um Modelle
fir Bramen, flir Fackelhaiter u. 8. w. handelte.
+ Oieognara, Storia della Scultura. TIT. 39.
Jansen.
_ Antonio, Antonio da Faenza, Bildhauer
{a der aweiten Hiilfto des 16. Jabrh. Von ihn
‘st der Plan 2u dem Brunnen, weleben Kardinal
Alessandro um das J. 1575 auf dem Marktplatze
fon Ronei gli one errichten liess und den Bag-
tbae als vin ausgezeichnetes Werk rithmt. Lane
‘eit dem Vignola filschlich zugeschrieben, fand
inf Maggiori die Dokumento, die Antonio als
4 Meister bezeugen.
cet, Storia dell’ Architt. 111 86.
Jansen,
Antonio. Antonio da Varese, Maler au
‘om in der zweiten Hiilfte des 16. Jahrh., soll
'e geographischen Bilder in den oberen Log-
‘en des Vatikans gemalt haben, welche von
en auch dem Ignazio Danti zugeschriel
erlen,
#. Taja, Palazzo Vaticano, p. 267.
Jansen,
(1585—1590). Er malte damals mit Nogari, Sa-
limbeni, Torelli ete. in der vatikanischen Biblio-
thek.
#. Taja, Palazzo Vaticano. p. 424.
Antonio. Antonio Vicentino genannt il
‘Tognone blithte um 1580 als Maler in Vicenza.
Yon niedriger Herkunft war er orst nur Farben-
reiber bei Battista Zelotti, dann, als dieser sein
‘alent erkannte, dessen Schiller, Da soin erstes
Werk, eine Madonna un der Fassade seines
Wobnhauses, misslang, brachte er ein Jahr mit
emsigen Studien in Verborgenheit u und malte
dann an die Seite des ersten Fresko cin nenes,
das besser gelang und ihn zu einem gewissen
Ansehen brachto, Daraufhin erhielt er in Vi-
cenza mancherlei Auftriige xu malerischer Aus-
schmilckung von Hiusern*an Fassaden und im
Inneren, Er zeigte darin so viel Geschick, dass
ihn Palma der jlngere mehrfuch verwendete,
Allein da er dabei kaum das Nothdlrftigste ge-
wan, gab er die Kunst auf und wurde Soldat,
wobei er es aber auch nicht weiter brachte und
im Elend bei noch jungen Jahren starb.
s. Ridolfi, Le Maraviglie ete. 11. 458—460, —
Baldinucet, Opere. X. 42.
Jansen,
Antonio. Antonio di Catalano, gonannt
»l’anticos, Maler aus Messina, lebte von
1560 bis 1630. Der Sohn armer Eltern, kam er
zu cinemSchubmacker in die Lehre; allein seine
kiinstlerische Begabung erregte Aufschen, Gui-
naecia unterrichtete ihn in den Elementen des
Zeichnons und Malens, und cin Jesuit, der selbst
Kiinstler war, nahm ihn spiiter mit sich nach
Rom. Doch muss er damals schon in seiner Hei-
mat selbstiindig thiitig gewesen sein, Eine Ah-
nung yon dem Geiste der grossen Rémischen
Schule hatte Antonio schon in seiner Vaterstadt,
wo er Werke des Polidoro da Caravaggio stu-
‘und namentlich dessen Geburt Christi fiir
Kapuzinerkirehe in Gesso kopirt hatte, In
Rom studirte er vor allon Rafael und Baroceio ;
dann ging er nach Parma, wo er die Sehipfun-
gen Correggio’s kennen lernte, und von da nach
Bologna. Hier schloss er sich auf das Innigste
an Francesco Albani und Girolamo Bonini an,
Wahrscheinlich wegen seines liingeren Aufent-
haltes in Rom und wegert seines Anschlusses an
dic Rimische Schule hiess Antonio in Bologua
sil Romanos. Auch in der letztgenannten
Stadt scheint er Jahre lang verweilt zu haben,
In dem dortigen Palazzo pubblico hat er mit
Bonini Fresken gemalt, und fur die Kirche der
Madonna della Grada verfertigte er allein cin
Altarbild, welches die vier Schutzheiligen Bo-
logna’s darstellt. Von Bologna aus soll er nach
Malta berufen worden sein, bis er dann fiir im-
mer nach Messina zurilckkebrte.
‘An seinen Bildorn gefiel die woiche Anmuth
Antonio, Antonio da Urbino, Il Sordo,
wer zu Rom wabrecheinlich unter Sixtus V.
und eine zart verschwommene Harmonie dér
Farben. Scine Kindergestalten, heisst es, sind
158
_Antonio di Catalano _————
Pedro Antonio.
ganz Lieblichkeit und seine Jungfrauen ganz
Grazio. Gotadolt wird nur, dass seine Engels-
gesichter immerfort dieselben sind, Wahrsehein-
lich noch vor seinen Reisen entstand das Altar-
bild Maria und Anna in der Kirche der Konven-
tualen au Cefali. Es trigt die Bezeichnung
Antonius Catalano Messanensis pingebat 1598e
Vor seinen Reisen ist vielleicht auch die ‘Trans-
figuration gemalt, die sich in S. Salvatore zu
‘a befand und jetzt im dortigen Mu-
i. Man liest darauf: »Ant. Catalanns
pingebat 1602, Alles aber, was von
dem Altarbilde die Jungfrau Maria mit Engel
in der Kirche S. Chiara gésagt wird, scheint den
entschiedensten Einfluss des Francesco Albani
am verrathen, Von Antonio's Werken werden
noch folgende aufgeziihlt, die wenigstens noch
1821 in Messina vorhanden waren
In 8. Erasmo: 1) Maria mit Petrus und Pau-
tus. 2) Placidus mit seinen Gefiihrten (spiiter
im Museum; s. den folgenden Artikel). —
In 8. Francesco d'Assisi: 3) Geisselung
‘sti. 4) Dio hh. Dominikus und Franziskus.
In 8. Annunziata alla Ciajera: 5) die
Madonna de! rosario.
In der Kirche der Marinari
i Porto salvo.
In dem Dominikanerkloster
und 8. Giacinto, §) die Madonna
Kopic eines alten Fresko im Kloster.
In 8. Maria di Gest: 9) die Madonna degli
Angeli. 10) die Ausgiessung des hl. Geistes
11) der bl. Franziskus empfiingt die Wunden-
male.
In der Mutterkirche zu Catanea: 12) Eine
Immacolata, 13) HI. Anna mit anderen Heiligen.
8. (Grosso Cacopardo) Memorie de’ pittori
Messinest, p. 97. — Malvasia, Felsina pit-
tice, 11. 189, 196. — Lanzi, Storfa pittorica,
Hi 192. 1V. 119.
cl
©) 8. Maria
Jansen,
Antonio di Catalano, Maler aus Mes-
sina, genannt »i] giovanee, warder Sohn des
vorigen Meisters gleichen Namens und lebte von
1555 bis 1666, Der reichgewordene Vater wollte
ihn Jurist worden lassen, gab jedoch der lebhaf-
ten ktinstlerischen Neigung des Soles nach und
‘wurde selbst sein erster Lehrer. Aber den ent-
scheidenden Einfluss auf den Jilngling gewann
Giovanni Simone de’ Comandé, der mit ihm
gleichalterig war und sich dureh seine geistreiche
wenn schon unkorrekte Kunstmanicr hervorthat.
Viel und rasch zu malen und 50, was man damals
genial nunnte, das gefiel auch dem jlingeren Ca-
talano. Aber nur wenige seiner Arbeiten hiclt
die splitere Zeit fir erwidhnonswerth. Grosso er-
wibnt folgende: 1) die Madonna della lettera
vom J. 1602 in der Klosterkirche S. Paolo. 2)
der Scbutzengel in der Pfarrkirche S. Lio-
nardo. 3) Josua an den Ufern des Jordan und
4) David erhilt von seinen Soldaten Wasser,
belde Bilder in derBakristel des Domes. 5) HI.
Josef in der Kirche de’ Cruciferi.
Der Verfasser eines Artikels im Kunstblatte
vom J. 1825 schreibt dem jtingeren Catalano ein
Bild zu, das sich im Museum zu Messina be-
findet. Es stellt die Bexegnung des h. Placidus
wit seinen Schitlern dar und zeichnet sich, wie
es dort heisst, durch lebensvoll individuelle Cha-
rakteristik aus; seine ganze Malweise erinnere
entschieden an Domenichino. Allein dieses Bild
gehirt dem ilteren Catalano an und ist unter
jesem erwilhnt worden,
in zweiter Sohn des Antonio »lanticoe hiess
Giuseppe, wurde ebenfalls Maler und biitte
vielleieht Rubm erworben, wenn er nicht in der
Bliite der Jugend gestorben wiire. Von seiner
Hand waren zwei Altarbilder in 8. Giuseppe de’
Falegnani zu Messina noch 1792 an Ort und
Stelle, wurden aber spiitor beidem Umbsu der
Kircho weggenommen.
5 (Grano-Hackert) Memorie de' pittori Mes-
sinesi 1792. p. 31. — (Grosso Cacoparde)
‘Memorie de’ pittori Messinest. pp. 100. 102. —
Lanz, Storia pittorica. 1. 333, — Kunst
diate, Stuttgart 1825, p. 230.
Jansen.
Antonio, Antoni da Valsolda arbeitete
am Ende des 16. -
Fitr die Kapelle Sixtus’ V. in 8. Maria maggiore
muchte er die kniende Gestalt dieses Papstes,
der es nicht an Einfachhelt und Adel fehit; Uber
derselben stollte er in Relief die Krénung Six-
tus’ V. dar. Von demselben Meister ist auch das
Grabmonument des Kardinal Ranuecio Farnese
in der Basilika 8. Giovanni Laterano. Ausser-
dem wird nur noch orwihnt, dass er antike Sta-
tuen mit Beifall restaurirte, Noch in jungen
Jahren ist er gestorben,
5, Cicognara, Storia della seultara. II. 33.
Jansen.
Antonlo. Antonio di Pietro von Citta-
dolla fllbrte unter dem Proto oder Oborbaumnei-
ster Bartolo Alessandro, genannt Manopola, die
Restaurationen im Hofe des Dogenpalastes zn
Venedig aus, die 1602 unter dem Dogen Marin
Grimani begonnen und 1615 unter dem Dogen
Mare Antonio Memo vollendet wurden. Nament-
lich entfernte er die Mauern unter den beider
grossen Silen des Consiglio maggiore della Seru-
tinio und ersetzte sie durch Bogen-Arkaden
gleich denen dor Langsoito des Hofes,
4. Franc. Sansovino, Venetia, con aggtanta
da Giustiniano Martinion!, Venetia 1663,
p. 360. — Piotrucel, Biogratts deglt Artisti
Paior. p. 12.
Fr. W, Unger.
Antonio, Pedro Antonio, spanischer Ma-
ler, geb. 1614 2u Cordova, + daselbst 1675. Er
war Schiller des Antonio del Castillo, und auf
ihn ging zum Theil das Ansehen tiber, das die-
ser Meister dureh sein glinzendes Auftreten er-
langt hatte. Von den Kirehen und Kitistern Cor-
Pedro Antonio _-
ane ___ 159
dova's waren seine Gomiilde, dio sich durch cine
Hare und ansprechende Farbung auszeichnen,
sehr gesueht. Besonderen Beifall fanden eine hl.
Rosa de Lima und ein hl. Thomas von Aquino
in dem Kloster San Pablo; doch war eines sei-
set besten Werke eino an der Ecke der Strasse
San Pablo gemalte Empfiingniss, an der Palo-
nino das reizende Kolorit und die grossartige
Haltung rithmt, Dies Werk ist zu Grunde ge-
angen, aber noch hat sich in Cordova, wo noch
inPrivatsammlungen Staffeleibilder Pedro's vor-
kommen, sein Andenken als eines geschickten
Meisters erhalten. Palomino, der zu Cordova
wobnte, als der Meister daselbst starb, rihmt.
asch den Menschen und sein liebenswilrdiges
Wesen.
s Palomino, Vidas de los Pintore
oles. — Cean Bermudez, Dice.
Fr. W. Unger.
Antonio. Francisco Antonio, portugie-
‘ischer Bildhauer und Schiller des José de Al-
aeida, war Bildhauer der Stitckgiesserei in Lis-
sabon, wo sich ausser mehreren Arbeiten in
Waehs und Metall die in Hol geschnitzten Sta-
tuen des Mars und Vulkan von ihm bofinden.
Sein Nachfolger in diesem Amte war Jo&o José
@ Aguiar. Er war auch Musiker und Singer,
mt 1790 in die Briderschaft der hi. Ciictlia und
‘eitete 1791 und 92 das Lukasfest der Maler in
Sa Joanna. Einige Jahre spiter ist er 60 Jahr
alt gestorben.
4. Cyr. Volkmar Machado, Coll. de Memo-
tias. p. 5.
te,
pa
Fe. W. Unger.
Antonio. Es kommen noch eine Anzahl Maler
aes Namens urkundlich in verschiedenen ita-
fimischen Stiidton vor, ohno dass Niiheres von
ihrer Thitigkeit bekannt wire. Wir stellen sie
\ier in Gruppen zusammen, fir den Fall, dass
etwa noch mit solchen Namen bezeichnete Male-
reiea snfgefunden wiirden.
In Florenz: Antonio Jacobi 1395 im
Dom beschiftigt; Antonio di Michele 1393.
InLueca: Antonio di Jacopo 1318—1318.
In Padua: Antonio di Albertino 1361;
Antonio di Giovanni de Laudo 1377 und
1382; Antonio di Niccold von Neapel
19; Antonio di Pietro von Verona 1393
ad 1398,
In Pisa: Antonio di Borghese 1382 im
Santo; Antonio di Manno 1396.
In der Malerrolle von Siena: Antonio Bue
1349; Antonio di Giovanni 1355; Anto-
uio di Niccold 1398; Antonio di Giusa
geb. 1412; Antonio di Filippo von Pisto}
1438,
#. Gaye, Cartoggio ete. I. 37. — Trenta
morte ¢ Documenti. VIII. 37. —Ders., Memo-
He di Traini, p. 41. — Milanesi, Documenti
Senest, 1. 39. 48. — Zanotto, Della Pittura
‘Venetians. pp. 236. 237. 247. — Semper in:
Jnbrbicher fr Kunstwissenschaft, III. 44. 68.
Fr. W. Unger.
Antonio. Antonio di Ambrogio, s. unter
Ambrogio di Andrea.
Antonio dall’ Argento oder Gio. An-
tonio dall’ Argento, s. Dianti.
Antonio Barili, s. Barill.
Antonio da Corroggio, 8. Bernlerl.
Antonio da Brescia, s. Glovannl.
Antonio Fiorentino, s. Antonius de
Florentia.
Antonio de Fiorenza, s. Averulluo.
Antonio degli Organi, s. Squarclalnpo,
Antonio di Pollajuolo, s. diePollajuoll.
Antonio della Porta, s. Porta.
Antonio del Proconsolo, s. Rossellino,
Antonio da San Gallo, s. dic Sangalll,
Antonio da S. Michele in Bosco, s.
Asinelll.
Antonio da Sestri, 8. Antonio Trav.
Antonio Veneziano (Musi), 5. Musi.
Bernardo d’ Antonio, s. Bernardo,
Stefano di Antonio, s, Stefano.
Antoniolus. Antoniolus de Brona war
1430 beim Dom in Mailand als Glasmaler bei
der Ausfiihrung der Entwilrfe des Michelino de’
Molinari yon Besozzo beschiiftigt.
8. Nava, Memorie © Documenti ete, p. 204,
v.
Antonissen. Henricus Josephus Anto-
nissen, Landschafts- und Thiermaler, gob. 2u
Antwerpen 9. Juni 1737, + daselbst 4. April 1794,
3 trat or in das Atolior
von Balth. Beschey d. A., 1755/56 wurde er als
freier Meister aufgenommen; zweimal, in den
[Jahren 1762/63 und 1772/73, wurde er zum Dekan
der Malerzunft gowilhlt, Am 4, Nov. 1765 ver-
heiratete er sich mit Katharina Josephine Rade
mackers. Hicrauf trat er in die von den Jesuiton
geleitete Bruderschaft der Verheirateten; den
28. Mai 1767 wurde er Konsultor dieser Gesell-
schaft, in welchem Amt er am 12. Mai des fol-
conden Jahres von Neuem bestitigt wurde.
Antonissen versuchte sich zuerst mit der Hi-
storienmalerei, sein Talent aber wies ihm auf
die Landschaft mit Thierstaffugo, wihrend er
menschliche Figuren im Allgemeinen weniger
glicklich behandelte. Ausnahmsweise aber malto
er auch nach der Natur Blumen und Frilchte.
Er golangte soiner Zeit zu cinem nicht unbedeu-
tenden Rufe; seine Bilder fanden besonders auch
in Paris und Holland Aufuahme. Sie sind den
160 Antonissen
Antonius,
Gegenden der Maas und anderen Thellen des
Landes entnommen und zeigen eine schine Kom-
position, gediegene Zeichnung und klare Farbe.
Sein Schiller J. B. van Lancker hatte in seiner
Sammlung 8 Gemiilde unseres Antonissen, wo-
runter zwei Kopien nach Jan Wynants; sie
wurde im J. 1835 durch Auktion zerstreut.
Werke von thm befinden sich bet Theod. Van
Lerius, P.C. Ommeganck in Antwerpen, dann
in der Galerie des Grafen Harrach in Wien, im
Schlosse Bellevue bei Kassel und an anderen
Orten.
Antonissen bildcte verschiedene Schiller; der
berilhmteste darunter ist der Landschafts- und
‘Thiermaler Balthazar Paul Ommeganck, den er
im J. 1767/68 aufoahm, Im J. 1759/60 traten
J.B. Ceurvorst, 1767/68 H. Bloemaerts, 1772/73
J. J. van den Berghe, der sich dem Kupferstiche
widmete, in seine Werkstatt ein; andere Schiller
waren Clemens Denis, cin untergeordneter
Kiinstler, J. A. J. Trachez und zwei Dilet-|
tanten von Antwerpen, der cine J. B. van
Lancker, der andere ein Mitglied der adeligen
Familie Man, der, obwol taubstumm von Geburt,
doch fiir einen nicht ungeschickten Landschafts-
und Stadtansichtenmaler galt.
‘Von ihm radirt:
1) Landschaft mit Figuren. Nach eigener Erfin~
dung. 1767. Mit No. 1 bezeichnet,
2) Fonf Kile auf einer schilfgen Landzunge an
einem breiten Flusse. Gravé & Yean forte d'aprc
A. Cuyp, par H. J. Antonissen Peintre d’An-
vers Ae, 1767. qu. Fol,
Quellon: Pfarregister von Antwor;
dere archivalische Quellen,
Sanden, Oud konsttoneel van Antwerpen, Ma-
nuskript.— Inscriptions funéraires et
monumontales de la province d’Anvers. —|
J.B. van der Straclen, Jaerbook der ver-|
maerde en kunstryke Gilde van Sint Lucas ete.
‘Antwerpen 1855. pp. 203. 233, 234. 268, 278.
286.
Th. Von Lerius,
Antoniszoon. s. Cornelis Anthoniszoo1
Antonius. Antonius Florii von St. Va-
Jentino baute laut Inschrift 1309 den Glocken-
thurm von S. Francesco zu Teramo in den
Abruzzen.
8, Schulz, Denkm, der Kunst des Mittclalters in
Unterit. 11. 12.
U
Antonius. Antonius Bartolomutii von
Orvieto, Bildhauer, verfertigte mit Antonius
Johannis von Ravenna 1374 die Versierungen,
welche die Rose an der Domfussado 2u Orvieto:
einfassen.
2, Della Valle, Storia del Duomo at Orvieto,
p. 289. a
rigen Artikel. Es war wol derselbe Antonio
Johannis, der nach Luigi Passerint schon 1345,
mit Bencino Cionis und Anderen am Palast des
Podesta von Florenz arbeitete.
5. Crowe and Cavalcaselle, History of Pain-
ting in Italy. 1, 454. Anm, 2.
a
Antonius, Antonius oder Antoninus de
Paderno, Sohn eines Ambrosius, war Bau-
meister und Maler in Mailand, wo er von 1399
bis 1439 als Ingenicur beim Domban in mehreren
Verhandlungen auftritt. Namentlich erscheiat
er bei der Borathung tiber dio von Joh. Migoo-
thus (s. diesen) angefangene Konstraktion des
Gowilbes am 26. Miirz 1401 als einer der eifrig-
sten Gegner des letzteren. Er verauchte sich
auch in der Glasmalerei, indem er sich am5.At-
gust 1404 neben Paolino da Montorfano zu sea
Versuche in dieser Kunst erbot, von der danas
die ersto Anwendung fiir den Dom genutt
werden sollte,
8. Nava, Memorio e Documentl ete. pp. $2.10.
107. 116, 118. 120, 129. 147. 150. 151. 210.
t.
Antonius. Antonius de Alemania, Sti
metzmeister, verfertigte zu Bergamo 1403
‘Skulpturen der Verktindigung Mari Uber dex
Sildportal von Sta Maria Maggiore mit den Fi-
guren Gott-Vaters, der Maria und des Engels.
4. Dio Urkunde bei: Tassi, Vite de’ Pit. ee
Bergamaschi. 1. 14. A
Antonius, Antonius Cortonionsis
Dompans Antonius monachus Cortoniensis bot
‘am 27. April 1404 der. Dombau-Deputatioa 12
Mailand seine Diensto als Glasmaler und
Bemalung des Marmors (2) an, da man ebea nit
den Glasmaloreien fiir dio Fenster des Doms des
Anfang machen wollte, Er ethielt eine vor:
fige Anstellung, um Proben seinor Geschicklch-
keit zu liefern, ging aber schon am 15. Jui
heitmlich davon, nachdem er die ihm geliefecte2
Materialien erfolglos verbraucht hatte, Seit
Beispiel hatte aber wenigstens die Wirkuts,
dass sich nun auch mailindische Maler, wie Par
lino da Montorfano und Antonio da Paders0,
mit mehr Gllick in der Glasmalerei versuchte.
5. Nava, Memorie e Documenti ete, pp. 142. 14
1
Fe, W, Unger
Antonius de Paullo de Foss
pinxit 1436« lautet die Bezeichnung fiir cinco
Cykins von Wandgemiilden aus der hl. Ge-
schichte, die sich in der Kirche 8. Domenico t
Aquila bofindon.
8. Schulz, Denkmiler der Kunst des Mittelalters
io Untertalien. Hl, 72. 11. 174.
Jansen.
Antontus. Antonius und Silvester, Mo-
saikarbeiter in Venedig, machten in S. Marko
Antonlus. Antonius Johaunis von Ra-
venna, Bildhauer, arbeitete zu Orvieto 1374 als
Gehlllfe des Antonius Bartolomutii, s. den vo-
laut Tnschrift 1458 die Figuren der hh. Berasr-
din, Paulus, Eremita, Vincenz und Antonius
unter dem Bogen neben dem grossen rundea
Antonius de Florentia
161
Fenster des rechten Kreuzflligels. In den Doku-|
menten des Archivs kommen sie erst 1486 als
Meister (Mistro Antonio und Mistro Silvestre)
vor.
& Pietro Saceardo, Saggio d'uno studio di storla
artistica soprai musaici della chiesa di 8, Marco
in Venezia, Ven, 1864. p. 10. — Venezia
Je sue lagune. 11. 30,
v.
Antonius. Antonius de Florentia, nenut
ch der Maler von vier Heiligen-Figuren in der
Sammlung der Akademie zu Venedig (vordem
in der Kirche de’ Serviti daselbst), die nach
Crowe und Cavaleaselle (History of Painting in
fly. I. 480. Anm. 2) dem 15, Jabrh, angehiren
tad nichts von dem Stil der ilteren venezi
chen Schule an sich tragen, sondera in jeder
insicht ganz florentiniseh sind. Auf ihn mijgen
sich die urkundlichen Nachrichten bezichen, wo-
‘auf Baldinueci seine Behauptung stiltzte, das
Antonio Veneziano, d. i, Antonio di Fran-
eeseo (8. diesen), der aber schon im 14, Jabrh.
kbte, ein geborner Florentiner sei.
Fr. W, Unger.
Antonius do Florentia,
Bildkauer und Baumeister, s. Averulino.
Antonius von Rom, s. Aquilio,
Antonozzi. Francesco Antonozzi, Maler
in der 2weiten Hiilfte des 17. Jabrh., wurde nach
Zi in Ancona, nach Rieei aber in Osimo ge-
toren und liess sich in der letzton Epoche seines
Lebens in Ancona nieder. Die Kirche 8. Niceold
& Lorenesi in Rom bewahrt von ihm in der:
tnten Kapelle rechts ein Altargemillde, Sonst
‘aren vorzugsweise seine Landschaften gesucht.
Wanigstens von Ignazio Hugford, der als ge-
hrter Satnmler und Maler in Florenz lebte, wird
beriehtet, dass er cin besonderes Interesse fiir
Sie Devas,
Ein Vorfabre des Francesco Antonozzi war
sabrscheinlich jener Leopardo Antonozzi,
der 1635 das Werk Do’ caratteri herausgab, und
ea Zani als einen kalligraphischen Zeichner|
‘ikmt, der mit ein Paar Federstrichen oder selbst
sit einem einzigen Zuge jede Art von Figuren
‘aachen konnte.
+ Ricci, Memorie storiche etc. di Ancona,
Mh. 423. 441. ti, Descrizione di Roma,
p. 410. — Zani, Encielop.
Jansen.
Aatonuecius. J. A. Antonuceius, vigont-
fchwol A ntonucei, Malerim!7.oder 18, Juhrh,
Nach ihm gestochen
Bilduiss des R. P. Rizerius a Mutis, Gest
Nic. Oddi in Rom.
«Heineken, D
W. Schmidt.
_ Antony. Antony, Formschneider von Frank-
in der crsten Hilfee des 16. Jahrh.
Verleger (ungewiss ob auch als
stler-Lexikon. I
fartam Mai
Holzschneider) auf dein folgenden, wie os scheint
von Burgkmair gezeichneten Blatto. Dasselbe ist
gut gesebnitten, so dass man bedauern muss,
kein anderes sichores Werk yon ihm nachweisen
au knnen. ‘
Kaiser Maximilian T. mit Gefolgo in der Hofkapelle
die Messe hirend. In der Mitte des Vordergrun-
des knurren sich xwel Hunde an, Die alten
Drucke haben in Drucklettern oben dle Tuschr. :
Ein hipsch spruch son Kaiser Maximilian, un-
ten Verse: 0 Kaiser Maxinnili it
auf sprechen kan ete. Antony Formschneider zi
Franckfurdt, Pol
Nach Gwinner kommen auch Abdr, mit 1515
und 1518 vor.
ren Abdr. haben unten eine latel-
ebr. in 3 Zeilen mit dem Datum des
Todes des Kaisers (1519).
8, Bartsch, Peintre Graveur VIL. App. No. 31.
Heller, Leben Direr’s No. 1889, — Pa
Kiinstler. 1862. p. 41.
Antorides. Antorides (Antenorides?), Ma-
ler, Schiller des Aristides, lebte etwa 350 v. Ch.
Plinius XXXV. 111
B.
Antreau, s, Autreau,
Antropow. Alexei Petrowitsch Antro-
pow, russischer Maler, geb. 1716, +1795, be-
gann mit sechzehn Jahren seine Kunst zu erler-
nen. 179 ward er als Sehiiler in die Kanzlei der
Bauten aufgenommen; 1752 finden wir in in
Kijew, wo er Kuppel und Wiinde der von Ra-
strelli im Rokoko-Stil neu aufgefithrten Andre-
Jjewschen Kirche mit Malercien schtntickte und
auch Heiligenbilder fiir die Ikonostasis. malte,
1756 malte er die Plafonds im Golowin'schen
Palais zu Moskau, Allmillig hatte sich A. den
Ruf eines tiichtigen Heiligen-und Portritmalers
erworben. Auf letzterem Gebiete ahmto er Ro-
tari nach und fand besonders in den aristokra~
tischon Kreison St. Petersburg’s viel Beifall.
Als scin bestes Bildniss wird dasjenige des gru-
sinischen Flirsten Teimuras bezeichnet. Auf
J.J. Schuwalow's Empfehlung wurde er mit den
damals bedeutenden Jahrosgohalte von 600 Rbl.
als Maler und Revisor der Heiligenbildmaleret
an der Synoder angestellt. Auch griiudete er
in St. Petersburg die erste Schule fiir letzteres
Fach, in welche jede Eparchie zwei Schiller
sandte. — A. befand sich unter don Malern, die
zur Kriimung der Kaiserin Katharina IL. nach
Moskau kamen, um die Krdnungsfeierlichkeiten
darzustellen: er malte u. A. ein vielfach ko-
pirtes Portritt der Kaiserin in Lebensgrdsse in
weissem Kleide, Purpurmante! und Krone. Von
jinen Bildnissen erivithnen wir ferner Peter III.
(1761); Peter I. (1769) und ein miinnliches Bru
bild (1772) in dor Moskauer Rustkammer, das
awar auf der Rilekscite als Patriarch Filaret
Nikititsch bezcichnet, nach nenerer Forschung
2
162
_Aloxoi Petrow. Autropow
aber wabracheinlich das Bildoias eines grusini-
schen Fiirsten (Artschil oder Heraklius?) ist.
Yon Heiligenbildern nennen wir: »Die
Droieinigkeite (1784) und ler Apostel Paulus
mit Maria Magdalenas (1788.)
Nach ihm gestochen :
1) Tetmuras Nikolajewitsch, sllucam A.
Aurponowp, ntiphs, E. Banorpagons w A. Upe-
nom ow C. Hrd, pw I. An. Hew xya 176%.
(ogemalt von A. Antropow, gest. von E. Win o-
gradow und A. Grekow inSt. P. an derk. Ak.
der Wiss. und Kiinste 1761s) H. 308 mi
br, 222,
2) Das als »F ilarete bez. Bildniss, gez. von S50
luzew und chromolithographirt von Drey guer
In dom Prachtwork: »ApeanoeTu Poce.
rocyae (Alterthiimer des russ. Rei-
che
+ Gua og (Rueytl, Warterb.) St P, 1862
Nikolai Antropow, jilngster Bruder dese
Vorigen, ebenfalls Maler, ein Schiller Grimmel’s.
In der Akademie der Ktinste ein von Mich. Belski
gemaltes Bild, welches »die Familio A. P. An-
tropow's« darstellt. Den Mittelpunkt desselben
bildet, wie es scheint, Nikolai Antropow.
Ed, Dobbert.
Antropp, Johann Antropp, deutscher
Kupferstecher, der gegen das Ende des 18, Jahth,
schlochtes Zoug fiir Buchhiindler lieferte.
8. Fasslt, Neue Zusitze,
W, Schmidt
Antwerpen, Johannes von Antwerpen,
Maler in Diinemark um 159, s. Johannes.
Siche tiberhaupt die Meister, welche mit die-
sem Namen vorkommen, unter ihren Vornamen,
Anvorsa, Ugo d’Anversa,
Anvien. J, B. V. Anvion (wie im Katalog
von Marolles steht: Jean Baptiste van Anvien),
scheint unverdienter MaGen zum Ruf cines
Kiinstlers gekommen zu sein. Es gibt ein Werk
ingr.4: Theatrum Pontificum, Imperatorum, Re-
gum, Ducum, Prineipumete. Antverpiac apud Pe-
trum de Jode, 1651, mit 180 Bildn., von verschie-
denen Stechern verfertigt. Darin kommen zwei
Bildn. vor, bez. J. B. V. Anvien sculpi curavit,
Ae. 1646. P. de Jode exe., und eines: J. E. V. A.
aculpi curavit, Antverpino apud Pet. de Jode,
1618. d. h. wol,er liess es stechen, nicht er stach
es selber, wie bei Krannm, Levens en Werken,
zu lesen.
Van der@oes.
W. Schmidt,
Anwander, Johann Anwander oder An-
wandter, Maler, geb. zu Lauingen, war un dic
Mitte des 18. Jahrh. 2u Batnberg thiitig. Daselbst|
malte er unter Anderm einen hl. Thomas von
Aquin im chemaligen Dominikanerkloater 1757,
ters nach Frankfurt in dio Messe.
die awoi Freskoseiton des Rathhauses und die
vorsehicdenen Oclgemiilde im Saal desselbeo,
den in der oberen Pfarrkirohe befindlichen Hie-
ronymus, zwei Oelgemiilde in der Sammlung der
k. Bibliothok, Flr die Fassademalereion des
Rathauses erhielt er 1000 Gulden, worllber er
‘am 29, Nov. quittirte und sich Johann Anwani-
ter Mahler von Lauingen nannte. 4. ©. Zahn
schreibt uns darilber: =Dio (an don gesebiitztea
Stellen) vortreffiich erhaltenen Fresken sind mit
grossem dekorativem Geschick als Nachabmuog
iner reichen Architektur mit Figuren in dirckter
Sonnenbeleuchtung (der ganze obere Theil in
Schlagschatten des fingirten Kranzgosimses) ge-
malt, Die Stellumgen der Figuren sind manieri,
die Gewiinder bauschig flatternd, Charakteristk
ist nirgends angestrebt: die koloristische Wir-
kung aber ist hichst luftig und harmonisch ux!
entspricht dem ornamentalen Rokokostil ds
Bauess, Withrend seines sicben- bis achtjit-
rigen Aufenthaltes zu Bamberg reiste er ot
Sick u-
theilt von ihm, dass seine Oelgemiilde sich
vorziiglich dureh cin etwas kaltes Kolorit, cio:
etwas unrichtige Zefchnung: unit einen manie-
|rirten Vortrag Kenntlich machen; das. Brite
und Markige seines Pinsels gche mebr aus si
inen Freskoarbeiten als seinen Oclgemiilden her-
vor. — Dieser Anwander ist vermuthlich der-
selbe, der nach Lipowsky sich in Landsberg an
aufhielt. Von d
t, das andere ist eine Geburt
Tn Halm's Manuskript (im Anfang des
19, Jahrh. zusammengestellt) heisst es von An-
wander: dieser Ktinstler verfortigto 2u Kloster
Schoiern die Fassarbeit des Choraltares und der
tibrigen Altire, nach Marmorart. — Endlich
malte er in der ehemaligen Dominikanerkirche
zu Ginfind 1764 die Decke aus; cine roicho Kon
position, die urapriinglich aus 1200 Figuren ¢
bestanden haben mag. In dicser grossartiges
Malorel erweist sich A. als cinen der geschick
teston Meister von dor Art Werken au jeter
Zeit.
8. J. Lipowsky, bale. Kinstlertexiko. —
Jick, Pantheon der Literaten und K
Hambergs 1821. —Jaek und Heller, Bi
t- und Literaturgeschichto.
Anxenor, s. Alxenor,
Anzianl, Giacomo Anziani oder An-
iani, yon Ravenna, nach Zani gob. 1681 und
war zugleich Maler, Zeichner, Bauwei-
ster und Radirer. Zan ht ihm Verdienst zu.
‘A. Tuschiui und Dom. Capaci waren.naeb Bel-
trami seine Schiller. Anziani, sagt er, half deo
Capaci an einem Bilde, bl. Petrus wnd hi. Apol-
Anziani
Johann Heinrich Apel.
163
Tisarius, ehemals in dem Chor der neuen Apolli-
niriuskirche. Das von dem Kardinallegaten C,
Bentivogli im J, 1724 2u Ravenna erbaute The:
terist nach A.'s Pliinen. Ein Privatmann dieser
Stat, Bonanzi, besass 1783 versehiedene Ge-
nilde dee Kiiustlers,
s. Beltrami, Il Forestiere istruito delle cose no-
tubilf della eitta di Ravenna. 17S3. p. 50, 8
146, 149. — (Nanni) 11 Forestiere di Rave
182. p. 26. — Zant, Enctel,
A, Pinchart.
Amoling, Anzolino aus Brescia, auch
Angelo da Brescia genannt, Bildhauer,
aachte 1468 fitr dic Kirche degli Eremitant i
Mailand cin schiines Altarblatt mit Reliefs in
Terakotta. Nach Cicognara kinnte dioser
sister noben Begarelli und Mazzoni als Urheber
von gewissen Terrakotta-Reliefs in der Certosa
toa Pavia in Frage kommen. Der genannte
Stuiftsteler hat dabet nanientlich die drei Put-
ecim Auge, von denen der cine Laute spiel,
‘of dann das Relicf mit der Samaritanerin am
‘ronnen
Ia Anfange des 16. Jahrh. kommt cin taja-
yea oder Steinmetz Anzolino in Mantua
‘or, der dew Bildhaner Antonio von Morbegno
‘eider Ausfithrung zweior Grabmonumente half.
Shverlich diirfte dieser flir identisch mit Anzo-
‘so ans Brescia gehalton werden.
\ Cleoguara, Storta dolla Seultura. I, 181. —
Perkins, Les Sculpteurs Italiens. 11, 264. —
Yeraleiche den Artikel Antonto da Mor-
degno.
Jansen.
Aowsten, Aousten, Bildhauer zu Avignon,
2.1861 wirksam. Damals wurde er beauf
‘agt, in Gemeinschaft mit Fr. ‘Truphome die
Mis des ersten Zimmers des neuen Gerichts-
‘ofesma Marseille auszufiihren.
rroce}, Annales de Ia peinture, Marseille
2. pe BT. 507
A, Pinchart
Apricio, José Aparicio, spanischer Ma-
geb. au Alicante 1773, + 2u Madrid 1838,
‘tadirte zuerst in Valencia und Madrid, sodann
al Pensionir des Kinigs in Paris, wo er in
“David's Werkstitte cintrat. Im Salon von
186 stellto Aparic sein erstes grosses
+s, die Pest von Spanien, das eine herbe Beur-
dhuag erfohr. In dieser Kolossalen aber
‘tlecht entworfenen Malerei hatte der Ktinstler,
‘ea é@ um eine pathetische Wirkung zu thun
in der Mitte der Todtengruppen und der
|We estenden Mince eine episodische Szene
‘sgebracht, wie sein eigener Vater von der Pest
‘anil im Augenblicke des Verscheidens das|
eines Sohnes betrachtet. Nach der,
in dic Heimat im J. 1815 ward Apa-
‘io mam »Pintor de Cameras ernannt, und et-
‘a pte zum Mitglied der Akademie von San
{uio, deren Direktor er bis an seinen Tod
Die wichtigsten Werke des Kiinstlers Definden
sich im k. Museum von Madrid. Sie stellen
Minche lWsen in Algier spanische Gefangene
dann eine grosse Allegorie: der Ruhm
Spanien’s, Anspielung auf die Erhebung der
spanischen Provinzen gegen die franaisische
Herrschaft im J. 1808; endlich die Hungersnoth
zu Madrid, cin anderes groses allegorisches Ge~
.| miilde, nach dem Katalog darsteliend slie spa-
nische Standhaftigkeit und den Charakter eines
Volkes, das die von seinen Unterdriickern dar-
gebotene Tlilfe zurtickweist und lieber den Tod
ht denn unter einer anderen Herrsehaf
der seines rechtmissigen Kinigs zu lebenr. Man
weiss, dass dieser Kénig Ferdinand VII. war.
Diese drei Malereieft von kalter graucr Furbe,
von schneidender Zeichnung und theatratischer
Komposition bekunden, wie herabgekommen die
spanische Malerei im Anfang des 19. Jabrh. war.
iv heimische Kunst war mit Goya zu Grabe ge-
gangen, und das folgende Geschlecht bemithto
sich die abgeschwiichten Traditionen der David’=
sehen Kunstweise in Spanien efnzuflhren, go-
langte aber bloss zur armseligsten Leeré und
Charakterlosigkeit. Eine Erinnerung an den
alten heimischen Ruhm scheint sie kaum noch
zu haben.
P. Lefont.
Apaturios. Apaturios, Skenenmaler von
Alabanda in Karien. Von ihm berichtet Vitruv
(vn, 5), dass er einst zu Tralles in dem klefnen
Theater mit kunstfertiger Hand dic »Dekoration
imalte und an dersetben statt derStulen, Statuen,
gebiilktragende Kentauren, Rundgebiiude mit
Kuppeldiichern, cckig vorkragende Giebel, Ge-
simse mit Liwenkipfon geschmlckt, was alles
dic Rucksieht auf den Abfluss des Regenwassers
von den Diichern etheischt, nichts destoweniger
aber oben darauf noch ein Geschoss malte, an
welchem Rundgebiude, Vorhallen, Halbgicbel
und der ganze verschiedenartige Sehmuck der
Bedachung dargestellt ware. Obwol die Arbelt
Anfangs Boifall erntete, sah er sich doch d
die Hinweisung auf das Uuschickliche di
Zusammenstellung gendthigt, sie zu kas
und dureh eine rationellere zu ersetzen.
Der
Zeit nach gehdrt er wabrscheinlich in div alexan-
drinisehe Epoch
Trunn.
Apel. J. Apel, angeblich Dilettant zu Kas-
sel, soll, wenn niimmlich die Angaben riehtig sind
und nicht viclmehr der folgende J. H. Apel da-
runter zu verstchen ist, folgent
haben
itudium nach $
4) Hobnermarkt,
56) Zvel Ml. Kopf
8) Zvel BI. 1
Salvator Rosa. 4
4.
fchaften. qu. 8
W. Schmidt,
Apel. Johann Heinrich Apel, Maler in
ae
164
Leipzig um 17631801, Vielleicht rithren von
ihm die folgenden Radirungen her, um so mebr
als deren Verfertiger, der sich J.'H. Apel oder
A. sc. bezeichnete,” von Nagler (Monogr. 1
No. 83) als ein um 1770 - 80 in Sachsen lebender,
Kilnstler angefhrt wird. Wir finden cinmal
einen J. Apel erwithnt als einen in Kassel le-
benden Dilettanten. Dies ist aber vielleicht cine
Verwechslung mit Withelmina Carolina v, Apell,
geb. Tischbein in Kassel, die auch cin Paar Bil
radirt hat. Es gab im 18, Jahrh. auch einen
Sachsen-Meiningen'schen Kammersiinger Apel,
der zu Klingen im Schwarzburgischen geb. war
1) Sieben nackte Kinder, wovon zwei ein Medaillon
you Amor mit Guirlanden verzieren, qu. 4
1) Dref fn einer Landschatt sitzende nackto Kin-
der, das eine hilt einen Korb. kl. qu. 4.
2) Die wandernden einen Mustkanten ai
ser. Seekatz P. J. H. Apel 8. kl. qu. Fol.
3) Dieselben, bel einem Feuer tanzend. See-
katz P. J. H. Apel 8. KI. qu, Fol. Gegenstiick,
45) Zwef BIL. Landschaften ‘mit einem
und seiner Frau. Nach D. Tenters.
Apel 8, Fol,
6) Dorfgasso mit ruhenden Bauern. Nach J. G.
Wagner. J. H. Apel S, qu. Fol.
Ga) Eine Ruine in der Mitte eluer Landschast,
im Vordergrund drei Figuren, mit Hund und
Schaafen. JH. Apel S. Kl. qu. 4.
7—10) Folge von vicr Kleinen Landschaften.. Zwel
derselben stellen Bauernhitten mit Figuren zu
Fuss und Ross vor; das dritte einen Markt, das
vierte Reiter vor einem Wirthshause. A. sc,
qu. 8.
s. Katalog Winckler, deutsche Schule. T. 29. —
Fiissli, Neve Zusitze, — Ottley, Notices. —
Nagler, Monogr. I. No. 83. — Le Bl
Manuel.
Ww
W. Schmidt.
Apeldoorn, Jan Apeldoorn, geb. zu
Amersfoort den 27. Jan. 1765, Schiiler von Jor-
dan Hoorn, Er malte und zeichnete Landscl
ten, zumeist nach dem Leben, in den malerischen
Gegenden von Utrecht und Geldern; seine
Zeichnungen in Tusche und Aquarell ‘werden
brigens seinen Gemillden vorgezogen. Auch M
niaturbildnisse malte er. Er wohnte etwa cin
halbes Jahrhundert zu Utrecht, wo
lich sich mit Zeichenunterricht besch .
J. 1807 oder 1808 wollte thn Kiinig Ludwig von
Holland zum Zeichenlehrer der kinigl. Pagen
mit dem Titel Professor ernennen, Apeldoorn
lehnte indessen den Rufab. Er starb den 10. Feb.
1838 zu Amersfoort. Ein Jahr darauf wurden
eine Anzahl von ihm selbst verfertigter und nacl
gelassener Zeichnungen und einige Gemiilde Uf
fentlich versteigert.
8. Immerzeel, de Levens en Werken ete.
W. Schmidt,
Peeter Appelman,
Apelemman.
Apellas, Apellas, Erzbildner, wird von
Plinius (xxiv. 86) unter den Kiinstlern ange-
fahrt, welche Philosophen, betende Frauen w. A.
darstellten, Ausserdem’” erwihnt Pausanias
(v1. 1,6) von einem Kunstler dieses Namens ein
Viergespann mit der Statue des Wagenlenkers
und der Kyniska, der Schwester des Agesilaos,
von dieser wegen eines Sieges mit dem Vierge-
spann in Olympia aufgestellt; vergl. ut. 8,1
Er lebte da 90. Olympiade ‘und winl
wegen dieses Werkes und der dorischen Endung
seines Namens den peloponnesischen Kiinst-
Tern zuzuziilen sein. Auf ihn bezicht sich wahr-
scheinlich auch eine Erwihnung bet Suidas v.
Aya paternal
Bruno,
Apelles. Apelles, griechischer Maler.
1, Labensnachrichten,
Obwol kein Maler des Alterthums mehr ge-
feiert und Gfter erwihnt wird, als Apelles, s
geniigen doch die zerstreuten Notizen auch uit
Hllife des lingeren Abschuittes, welchen Plivius
ixxxv. 79-97) ihm widmet, in keiner Weise,
|.| um ein vollstiindiges Bild seines Lebens zu ent-
werfen, Plinius setzt ihn in die 112. Olympiade,
womit tibereinstimmt, dass scine Hauptthitig-
keit unter Alexander den Grossen fillt; aber
schon fir dessen Vater Philipp war cr beschif-
tigt, und eben so erscheint er noch in Berithrung
mit cinigen seiner Nachfolger. Scine Wirksam-
eit umfasst daher, wenn auch nicht vollstin-
dig, doch den griissten Theil der zweiten Hilfte
des 4, Jahrh. v. Chr. Seine Geburtstadt war
Kolophon, seine Adoptivheimat Ephesos ; doch
scheint er auch in Kos, wo sich einige seiner be-
riilmtesten Werke befanden, das Burgerrecht
"|besessen zu haben. Sohn des Pytheas, welcher
‘cht Maler war, wird er doch nicht Schiller
es Vaters, sondern des uns sonst unbekann-
Ephoros von Ephesos genannt. Dort mochte
die Malerei noch von der Zeit des Zeuxis und
Parthasios her in Biite stohen, wenn wir auch
von cigentlicher Schultradition dieser Meister
nichts erfahren, Eine weit bedcutsamere Stel-
lung namentlich in Hinsicht auf theoretische und
technische Durehbildung nahm in damaliger Zeit
die sikyonische Malerschule unter Pamphilos
und Melanthios ein, so dass Apelles, als er schon
anfing eigenen Ruhm zu erwerben, dadureh yer
anlasst wurde noch in dieselbe einzutreten, theils
zu seiner weiteren Durchbildung, theils, wie hi
efligt wird, um auch selbst an dem Ruhme
dieser Miioner theilzunchmen (Suidas v. Arc)
yg: Strabo xiv. 642; Plutarch, Arat. 12 u, 1,
Plinius xxxv. 76, 79 und 123). Von seiner dor.
tigen Thiitigkeit erhalten wir nuraus Plutarch die
beiliiufige Notiz, dass an cinem Bilde des Ari-
stratos vou Melanthios (s. diesen) auch Apel-
les mitgearbeitet habe. In die Zeit seives sikyo-
nischen Aufenthaltes fillt wahrscheinlich seine
Begegnung mit der jlingeren Lats in Korinth,
sofern Uberhaupt die Erzilung Glauben ver:
dient, dass er zuerst ihre aufkeimende Schin-
eit erkannt, als er ihr beim Wasserholen an der
Apolles.
165
Peirene begegnete (Athen. xtt1, p. 558 ¢; Alci-
roa fr. §). Da wir ferner von cinem spiteren
Aafentalte in Athen nichts erfabren, so michte
indiese frthere Zeit auch sein Zusammentreffen
nit Phryne in Eleusis gehiiren (s, u), deren
Blite wir wegen ihres Verhiiltnisses zu Praxite~
‘bs doch wol vor Alexander ansetzen millssen.
{seinem weiteren Leben tritt besonders se
Verhiltaiss xu dem makedonischen Kiinigehoto
fa den Vordergrund; ob es sich direkt von Si-
yon aus, etwa durch Vermittelung des aus Am-
shipolis geblirtigen Pamphilos ankntipfte, liisst
‘ich nicht beweisen. Jedenfalls bestand es schon
aden Zeiten Philipp’s, gestaltete sich aber be-
waders glinzend unter Alexander. Die be-
tusate, in verschiedenartigen Wendungen aus-
feitickte Nachricht, dass Alexander sein Bild-
sis nur yon Apelles habe wollen maten lassen,
irfen wir wol in den modernen Regriff tibe
feta, dass er der erste uns bekannte =!Hofma~
lim eines griechischen Kinigs war; denn trotz
(eangeblichen Verbotes gab es doch auch yon
toler gleichzeitigen Kilnstlern gemalte Bild-
sie des Alexander (Ptin. vin. 93 u. 125; Horat.
‘oi. 1,239; Cle.ad fam. v. 12, 13; Valer. Max.
mM, ext. 2; Apul. florid, p. 117). Ueber
‘av intine Verhiiltniss zwischen Herracher und
Sfastler werden allerlei Anckdoten erziilt: als
Aeander cinst in ungeschickter Weise tiber
\altrei geeprochen, habe ihn Apelles bedeutet,
“th sieht vor den Jungen Hicherlich zu machen,
te im Atelier Farben rieben. Wie wenig m
vaflsrig indessen dicses Geschichtchen ist, geht
faras hervor, dass nach einer andern Version
‘att des Alexander der ephesische Megabyzos
ind in einer dritten statt des Apelies Zeuxis
amt wird (Plin. xxxv. $5; Plut. de adul, et
‘aico 15; de tranquill. animi 12; Aelian. v. hy
2. Nicht besser stcht es um die Glaubwitr-
Sgkct ciner andern Erziilung: als Alexander’
(21m Apetles gemaltes Pferd nicht genilgend
bermdert, ein lebendig
genichert, habe sich der Ktinstler goiiussert
ttcheint, dass das Pferd von Malerci mehr ver-|
‘tebtale da(Aclian v.h.tt. 3; hav. 50). Denn
wach bier finden wir eine xweite Version: dass
seinem Gemillde durch das Wiehern den
‘ite Uber Ronkurrenzgemiilde verschatft habe
Mtn xxxv. 95. Etwas beglaubigter erscheint die
t, dass Alexander dem Apellos eine soi
se Kookubinen, Pankaste oder Pakate, nackt
Selén anfcetragen und,
Alass sich in si
habe, was als cin
hen der Selbst
des Knigs tiber Gehithr gepriesen
SAL Plin. xxv. $6; Ae anv. be x
WeRtieeartige Alexander's mochten den Anliss
2a Gas auch Apelics sich wieder nach sei
be ischen Heimat zuritckwandte und,
Weeteehelit, Ephesos zu seinem Hauptaufent-
Prillte, Wir begegnen ihm sodann bet
See Bestchie des Protogenes in Rhodos, und
chr zufiltig von einem Sturme verschlagen am
Tlofe des Ptolemacus 21 Alexandria, Dass sich
Werke von ibm in Smyrna, Samos, Rhodos,
Alexandria befanden, gestattet noch’ nicht die
‘Annahme cines liingeren Aufenthaltes an allen
diesen Orten. Nur zu Kos scheint er dauernde
Bezichungen gehabt zu haben, da er einige Male
sogar Koer genannt wir. Tandelte os sich da-
bei nicht um ein losses Ehrenbiirgerrecht, 80
erlaubt vielleicht der Umstand, dass sein letztes
unyollendet geblichenes Werk fir Kos bestimmt
Vermuthung, dasa er dort die letzte
ies Lebens zubrachte,
diesen'schr spiirlichen Nachrichten gibt
es noch cine Reihe von anckdotenartigen Braii-
lungen, welche sich nicht sowol mit den iusse~
ren Lebensumstinden des Kitnstlers, als mit sei-
nom perabnlichen Charakter beschiiftigen. Wie
er mit Freimut dem Alexander gegenilber tr
so zeigt er sich auch als Kritiker. Der Anm:
sung cines Schnellmalers begegnet er'mit dem
Urtheil, dass man sich nicht ber seine Schnel-
ligkeit, sondern vielmehr darither wundern
milsse, dass er von solehem Zeuge in der gleichen
Zeit nicht noch mehr zu Stande gebracht habe
Plut. de educat. puer. 9. Die sgoldreiches Helena
ines seinerSchiller, meinte er, habe dieser gold-
reich gemalt, weil er nicht im Stande gewesen
sie schiin au malen: Clem. Alex. protr. 11. 12
Er liisst sich von einem Schuster einen fulsch-
gomalten Stiefel korrigiren, weist abor die Kri-
tik des Schenkels mit der sprichwirtlich gew
denen Redensart ab: Schuster bleibe beim Lei-
sten: Plin. xxv. 84; Valer. Max. vin. 12, ext.3,
Bedeutungsvoller erscheinen die Nachrichten,
dass er keinen Anstand nahm, die Verdienste
andercr Klinstler, wie Melanthios und Askl
doros, offen anzuerkennen, ja nach bestimnten
Richtungen ihnen den Vorrang vor sich selbst
feinguritumen (s.n.). Besonders aber war ea Pro-
togenes, den er nicht nur laut und nufrichtig be-
wunderte, sondern auch durch seine Anerken-
ing aus materiell ungilnstigen Verhiiltnissen zu
efreien strebte Er soll
haben, dass er heabsichtige die fertigen Bilder
des Protogenes filr einen theueren Preis zu
werben, um ale als seine eigenen Arbeiten wie-
zu verkanfen, und erst dadureh die Rhodier
sanlasst haben, hessere Preise 2u zahlen : Plin.
xxxv. 87, So trift uns ans diesen verschiedenen
Notizen ziemlich tihereinstimmend das Bild eines
nes ontgegen, weleher im Bewusstsein der
hohew Stellung, die er einnahm, doch ohne Hoch
uth gereehte Kritik annimmt, dor Ammassung
cutgegontritt und fremles Verdienst, wenn auch
ter Begtenzung, doch offen und oline
Riiekhalt anerkennt
TL. Werke,
So lebrrvich es filr die En 7
schichte des Kiiustlera sein witrde, wenn wir im
Stande wiiren, seine Werke ach der Zeit ihrer
166
Entstehung aufzufithren, so verbietet doch die
Diirftigkeit der sein Leben
sogar den Versuch ciner solcheu Anordnung,
und es bleibt nur eine Klassifizirung nach den
Gegenstiinden der Darstellung miglich:
Unter don Giitterbildern nimmt die erste Stelle
die Aphrodite An 1, wie der|
Beiname besugt, die ufsteigende
Giittiv. Trotzzall
Schinheit it
den schostichtigen Ausdruck der Augen,
schwellenden Busen preisen,
die gesammte Auffassung der @
doch nur, dass sic mit den Hiinden dic Feuchtig-
keit und den Schaum des Meeres aus
drlickte ; s. besonders die Epi;
all. 1. 231, 41 von Leonidas;
welch
den A\
15, 32
vou Antipater (danach Auson. ep. 106); 1.95,
13. von Archias; 11. 500, 32 von Julian, ferner
+ Ovid. pont. ry. 1, 29; amor. 1. 14, 35; frist. 11
527, Corn. Sev. Aetna v. 593, Sofern ein Ep
gramm des Demokrit (Anal. 11, 260), welches,
sich in der Anthologie allerdings unter den auf
¢ Avadyomene beziiglichen findct, ch
eses Gemilde schildert, muss die Gbttin uur}
mit der oberen [ilfte ihres Kirpers den Wellen
eutsticgen dargestellt gowesen sein; woftir ancl,
trachtung zu sprechen scheint, dass Apel-
tes wol kaum schou so weit ither Praxiteles hin-
aus gegangen sein miichte, um die ganze Gestalt
in viilliger Naktheit daraustellen, obue dass es
ie Ziichtigkeit dureh die Bo-
Entscheidung ist indessen nicht miglich. Ohne
Werth fiir die Kenntniss des We
achrieht
nutzt oder dass er das ganze Motiv von der
bei einem cleusinischen Feste im Mecre baden-
den Phryne entlchnt habe: Plin. xxv. 86;
Athen. xin. 590f, Urspriinglich befand sich das
Bild im Asklepicion in Kos. Avy
es unter Nachlass von hundert Talenten an den
Abgaben der Insel und mit Bezugnahme anf die|
angebliche Abstammung seines Geschlechtes|
yon Aphrodite und Aencas in den ‘Tempel des|
Caesar 21 Rom, Da es am unteren Theile durch
Fiiulniss gelitten und Niemand cine Herstellung
wagte, wurde es von Nero entfornt und durch,
eine Kopie v Hand des Dorotheos ersetzt
(Strabo xiv. 657; Plin, xxxv. 91). Doch berich-
tet Sueton (Vesp. 18) noch von einer Restaura-
mn unter Vespasian. Allgemeine Lobspriiche
bei Callimachus fragm. 254; Propert. 11. 7,1
Ovid. art. amand. 11. 401 ;'Cic. de divin. 1,
23; ad Attic. 1. 21, 4; orat. 2, 9; de nat. deo
4.21, 75; in Ver. tv, 60, 135.
Eine zweite cbenfalls fir Kos bestimmte
-| Himmel, welches
Aphrodite, durch welche der Ktinstler don
Ruhm der ersten noch zu tiberbieten hoftte,
blieb wegen seines Todes unvollendet, und Nie~
mand wagte es zu dom vorziiglich durchgebilde
ten Kopfe und oberen Theile der Brust das
Apelles.
Uebrige uach der yorhandenen Anlage aust
flibren: Plin. xxxv. 92, 115; Cie. ad fam,
3 de off. mt, 2, 10. Da diese Anlago (prav-
seripta lineamenta) theilweise in Untermalung,
theilweise i Umrisszeichnung bestehen
St)
quam Graeci monpenemon appellant
wabrscheinlieh auf diese Aphro
mn, an welcher der eine Unter
schenkel vielleicht noch nicht einmal uptermalt
war. Der Beinamne der »*Einsehenkeliz
ch, umm diese zweils: Aphrodite vn
unter dem Namen Analy
inten mit einem Worte bestimnt 2u uate
iden.
Nur kurz erwithnt werden eine bekleidete
Charis im Odeum zu Smyrna (Paus. 1x. 35,6
und cine Ty che, dic der Kiiustler sitzend dar
lire
stellte, »da di nicht feststele
Stob. floril. cv. 60; Libay, eephr. ay. 105)
Reiske.
Beriihwter und nach dem Urtheile der feineren
Kenner sogar lichstes Werk war
na sacrificantium virginum chow
eine Di
mixta, mit welcher er dic homerischen Verse
libertroffen habe, welche diese Szene schildert
Phin. xxav. 96. Ex kénnen hier nur die Verse
der Odyssee vi. 102 ff. gemvint sein, abwol iz
densetten nicht von einem Chore’ opferuie<
Jungfraen, sondern von Nymphen, die mit der
durch Wald und Gebirge schweifen, di
Re Der Widerspruch Kist sich, wenn nach
der schinen Vermuthung Dilthey's (Rhein. Mus
f. Philol. xxv. 321) in dem Worte sacrificantiuun
bei Plinius cine falsche Uebersctzung des grie-
chischen Paovsér im Sinne von schwiirmende:
thyiadischen Jungfrauen erkanot wird. Das
Bild stelite also den dagdzug der Artemis wd
‘hres Gefolges dar und diirfte sich etwa mit det
Diana von Domenichino in der Galerie Borghese
wu Rom vergleiclion lassen. In diesem Bille
moehte sich das Reh befinden, dessen Aclian
nat. anim. epil. gedenkt.
Neben den Gitterbildern erscheint bei Apelles
cino der dlteren Kunst fremdo Gattung vou Dar-
stellungen symbolischer und allegorischer Ge-
stalten, wio Bronte, Astrape und Kerauuo-
bolia: Donner, Blitzleuchten und Blitaachlea-
derung: Plin. xxxv. 96. Dieselben erinnert
allerdings an cin von Philostratus (imag. I. 1!
Veschriebenes Bild des Todes der Semele und der
Geburt des Dionysos, in welehem »der Donnet
in driiuender Gestalt, der Blitz, wie or Strahlen
aus den Augen cutsendet, und Platafeuer vou
is KGnigshaus ergriffons, dat-
gestellt waren. Doch diirfon wir nicht wageo,
in diesem Bilde goraile das des Apolles wiederer-
kennen zu wollen. Eben so wenig: ist flir die Ver-
muthung, dass diese Personifikationen in dem
Bilde des blitetragenden Alexander ihre Stelle
gefunden, bis jetzt ein geniigender Bewela ge-
iefert worden, wenn auch zuzugeben ist, dass
Apolics.
_167
letteres Werk (8. 1.) sich diesor aymbolisiren-
den Kanstrichtung ong anschliosst,
Gaur gehdren dersetben zwei andere Alex
sderbilder an: der Kinig mit Castor, Pol-
lex, Vietoria, indem hier Alexander gewisser—
naswn als neuer Helios zefetert wird
Konig anf dem Triumphwagen nebst der Pe
wrifikation des Krieges, welcher,
Fide anf den Riicken gelrunden , auf Waffen
ut, Beide Gemalde hatte Augustus anf seinem
Form in Rom anfgestellt
‘br Kapfe des Alexander die des Augustus ein
eteen Pin. xxxv. 27, 93; Sorv. ad Ver.
Ara.1. 294. — Eine reine Affegorie enullich war
as Genitde der Verlonmdung, welches Lu-
fan feahmn. non tem, ered. 4) in folgender
Weite beschreibt: »Rechts sitzt cin Mann mit
aren Ohren, dem Midas darin fast vergleich-
far, welcher der Diabole (der Vertoumdanz)
‘chon vou fern die Hand entgegenstreckt. Thin
nr Seite stehen zwel Weiher: Agnoia und.
Aypolepsis (Unwissenhelt tnd Argwohm), wie es
teint. Von der anderen Seite schreitet die
Dabole heran, ein priichtig schiines Weib, et-
sat hiteig und erregt, wie am Wath tnd Zor
mreigen. In der Linken triigt sie eine bren-
wroleFackel; mit der Rechten schleppt sie cinen
Uegting bei den Haaren herbet, der die Hinde
um Himmel erhebt nnd div Gitter xi 7%
erat, Es geht ilinen aber voran ein blei
‘od ungestalteter Mann, mit scharfem Blicke
sodeinem Ansehen, als sel er von linger Krank-
Seitabgezehrt. Man wird ihn flir Phthonos (den
Neid) erklaren miissen. Noch zwei andere folzen
tsGeliterinnen und Genossinnen der Diabole.
Se wanlen inir vom Periczeten erklirt als Epi-
tales und Apate (List und Tiusehung). Hinten
‘atch folzte noch eine ganz traurig angethane
Gestalt in schwarzem Kleide und ganz nerrissen
Meaacia (dio Reue), glaube ich. wurde sie ge-
wandte sich weinend rilekwitrts und
Wiete voll Schaam aufdie sich naherule Atethefa
de Wakrhoit}e. Ueber die Verantassung. 20
Geen Bide theilt Lucian cine
fitvidag Apelies durch sei
Antphilus bei Ptolemacus der Vervitl
felige md vor dem Zorn des Kinigs nut
font das freiwilligo Gestiindniss cies Ver~
Stvorenin gerottet worden sei; dass der Kiintg,
fie Zorn bereuot, den Kinstler entsehildigt
fel dieser dann das Bild zum Andenken gemalt
Ste Die Binzclnbeiten der Erzilung leiden.
Siderischen Ungenauickeiten, und wenn ihr
tech twa ein gespanntos Verhiiliniss zu Ptale-
Sens and die Nebenbulerschaft des Antiphi-
IsaleThatsicho 2u Grunde liegen miigen, 90
Gfsie doch in ihrer Ausfthrung wuf Glaub-
Nibligkeit keinen Anspruch machen, sondern
#6 sin Poriegetommircheh betrachtet werden.
aber sind wir noch nicht berechtigt, die
ides Gemilldes: selbst zu leuxnen, in
sich kitnstlerischor Darstellbarkeit widerspriiche,
Die weitere Frage, ob das Bild, wenn auch exi-
stirend, doch mit Recht dem Apelles zugeschric-
ben werden dilrfe, wird erst bei der Wilrdigung
seiner geistigen Eigenthtimlichkeit beantwortct
werden kénnen. Vl. tlbrigens Blumner, Studien
au Lucian. p. 42.
‘Von Heroendarstellingen wird enannt das
Bild eines nackten Heros, wlurch welches er
dic Natur selbst zum Wettstreite herausfor-
dertos; ausserdem wurde ihm beigelegt (eiusdem
Jarbitrantur manu esse) ein Herakles im Tem-
pel der Anna oder der Antonia: obwol er yom
Beschauer abgewendet dargestollt war, 80
glaubte man doch das Gosieht mehr wirklich xu
sehen, als nur au ahnen: Plin. xxv. 94.”
Weit zablreicher sind dio Bildnisse, namont-
ch die des Philipp und Alexander, welche
siimmtlich aufzuzillon Plinius untorlisst. Ausser
den beiden schon erwidhnten griisteren Darstel-
Iumgen des Alexander wird besonders gofciert
der KSnig mit dom Blitz fm Tempel der Artemis
rat Ephesus: Plin, xxxv. 92; Phut. de Alex. M.
virt. 2; Cie. in Verr. tv. 69, 135; (ilher Kolorit
und Zeichmung s. n.). Gewiss irrthiimlich bezicht
Aclian v. h. 11. 3 auf dieses Bild dic oben er-
wilte Erailung von dem_wichernden Pferde.
Anvlere Bildnisse filhrt Plin, xxxv. 93 u, 96 an
-Clitus mit seinem Rosse in den Krieg cilend
und ein Knappe, welcher ihm den Helm reicht;
Habron in Samos; Menander, Kinig von
Karien in Rhodus (oder nach anderér Interpunk-
tion: Habron wd Menander in Samos; der
Kinig von Karion in Rhodus); ferner Antacus
und in Alexandria der Tragide Gorgoathenes:
Neoptolemus von seinem Rosso gegen dic
Perser (kiimpfend); Archelaus mit Weib und
‘Toohter; Antigonns im Panzer mit scinem
Pferdo vorschreitend. Die Kenner zichen allen
soinen Werken donsolben Kini; im Panzer vore.
Die meisten dieser Persntichkeiten gehiren der
Umgebung Alexander's an, 80 Antigonus, Ar-
chelans, Clitus, wahrachoinlich ler Sehwarzee,
weleher Alexander am Granitup das Leben ret”
tete, Neoptolemus ist wahracheinlich dor Fuhrer
der Leibwacho, der sich bei dor Brstitemung von
Gazn hervorthat, Menander der von Alexander
zum Satrapen von Lydien ernannte Hetire (9.
Panty; Realeneyclopildie untor Neoptolemus und
Menander). Sonst nicht bekannt sind Habron,
Antacus und Gorgosthones, und ungowiss bleibt,
welcher KUnig von Karien gemeint ist, sofern
nicht etwa Plinius den Mniander irrthtimtich als
solehen bezolchnot. Oofter erwithnt wird von
allon diesen Bildern nur das des Antigonus, be-
sonders wegen der Art, wie Apelles. dic Ein-
fiugigkoit dos Mannes 2u verbergen verstandon
hatte (6. u.). Es befand sioh nach Strabo x1v. 657
im Asklopleton xu Kos, und da es dicser Sehrift-
teller als wdone Antigonus des Apelles bexeich-
net, 60 ist wol anzunehmen, dass dor Antigouns
‘em Beschroibung sich nichts findet, was an
thoracatus cum equo incedens und der sedens in
Apeller
quo bei Plinius sich auf ein und dasselbe Bild
bezichen, welches nur irrthlimlich aus zwei ver-
schiedenen Quellen wird. — Auf ein
Selbatportrit des Kilnstlers bezieht sich
ein unbedeutendes Epigramm: Anall. 111. 218,
314. Ueber seinen Antheil am Bilde des Aristra~
tos s. u. Melanthios. — Von Frauenportrits ken-
nen wir nur das schon erwilbnte der Pankaste,
welches von Lucian (Imagg. 7) wegon des nicht
zu weissen, sondern leicht wie yom Blut gerd-
theten Kolorits gepriesen wird.
Ausserdem filhrt Plinius an: den Festzug
des Megabyzos, des ephesischen Artemis-
priestors, und Bilder vou Sterbenden (exspi
Tantium imagines): xxxy. 93 u. 90.
‘Werthlos sind die Erziihlungen tiber die falsch
gemalten unteren Augenwimpern, 60 wie iiber
den durch einen glicklichen Zufall gelungenen
Schaum am Munde eines Pferdes, indem die erste
‘wol mit besserem Rechte von Mikon,
in ganz gleicher Weise von Protogenes und Neal-
kes borichtet wird: Aclian. nat. anim. 1v, 50;
Dio Chrysost. orat. 63,4; Sext. Empir. Pyrrhon.
hypoth. 1. 28.
Endlich ist anzufthren, dass er in einer an
seinen Schiller Perseus gerichteton Schrift seine
Kunst theoretisch bebandelte: Plin, xxv. 79 u.
|. Plinius fiibrt dieselbe unter don Quellen|
seines 35. Buches an, benutzte sie aber wol mehr
indirekt als direkt.
IT, Gharakteristk des Kenstlers
Bei den berschwiinglichen Lobsprilchen, mit
denen Apelles fast als. der Inbegriff aller Voll-
cendung in der Malerei. gepriesen wird, darf nicht
vergessen werden, dass unsere Nachrichten tiber
ihn wns simmtlich durch RUmer und spiitere
richteten Handel untergeordnet? Gewiss wat
es nur auf die kilnstlerisch vollendete, Gestl-
tung der einzelnen Figaren und ihre Verbindung
zu schinen Gruppen abgeschen, wobei Artenit
‘und ibre Nymphen fast nur den Stoff bergabea,
ohne dass die religivise und sittliche Bedeutung
der Gittin hier wesentlich in Betracht geko-
men wiire. Die tbrigen Gdtterbilder waren ve
einzelte Gestalten in der Erscheinung eines vol
Tendeten Daseins, darunter Tyche und Charis
Wesen yon wenig entwickelter geistiger Inti
lualitit. Aphrodite aber erscheint trots ofet
vielmeht wegen der Beschiiftigung der Itinde
mit ihrem Haar fast noch mehr auf ibr eigeres
Sein zurllekgezogen, als selbst die Aphrodite des
Praxiteles, welche durch ihr Bedachtsein ant de
Wahrung ihrer Zilchtigkeit die Existent einer
sic umgebenden Aussenwelt wenigstens io der
‘Idee voraussetzt. Bei den beiden Heroenbilter,
wo wir am ersten eine bestimmte Mandlusg
Voraussetzen sollten, wird einer solehen nicht
cinmal mit einem Worte gedacht. Auch in de
Festaufeuge des Megabyzos kam gewiss weit
weniger der geistigo Inhalt, als dic kinstler-
ische Darstellung, der Glanz und Reichthum des
Festgepriinges in Betracht. Um so auffillgtt
kann es orscheinen, dass mehrere Dildnisse, die
des Clitus, Neoptolemus, Antigonus, weuigstets
nicht einfach Portritbitder sind, sondern durch
Umgebung und Beiwerk, wio namentlich durch
ihre Rosse, sich in einer lebendigeren Bewegtas
darstellon, Aber warum wird von Apelles, dea
Maler des kriegerischen Alexander, "keit
Schlachtbild, nicht cinmal cine cigentlicie
Kampfszene ‘angefllhrt? Es soll eben in jeu
Bilduissen nicht eine bestimmte, individualisire
Handlung, cin bestimmter historischer Mowest
Griechen iiberliofort und mehr darch den Kunst-
geschmack der spiteren Zeit bedingt
dags in ilnen versucht wiire, das Ver
Kulustlers in kritischer und historischer Richtung.
bestimmt zu begrenzen, Sie diirfen also nicht
ohne Weiteres und ihrem einfachen Wortlaute
nach als maaBgebond ancrkannt, sondern mtis-|
sen allgemeineren Gesichtspunkten untergeord-
net und an diesen geprilft werden. Bei jedem
Kunstwerke aber ist zwischen dem poetischen
Inhalte und zwisehon der formelien kitnstle-
rischen Gestaltung und Darstellung zu unter-
scheiden
Betrachten wir also zuerst die Werke des
Apelles mit Ruicksicht auf ihren poetischen In-
halt, so finden wir wuter ihnen kein einziges,
in welchem eine lebhafte und energische, dra
matisch bewegte Handlung oder That unter Ang
gebot sei es gewaltiger physischer Kriifto, sci
es starker geistiger oder tragischer Affekte zur
Darstellung gekommon wire. Am moisten
mochte lebendige Bewegung noch im Bilde der
Artemis und ihres Nymphenchors herrschon.
Aber war diese Bewegung einem bestimmten,
auf einen gelstigen oder ethischen Mittelpunktge-
dargestelit, sondern nur die cinzelne Gesslt
durch ihre’ Umgebung charakterinirt wendea:
wir sehen den Clitus, der (stots) schnell beret
zum Katopfe ist, den Neoptolemus, der (st
thatkriiftig in den Kampf eingreift. ‘Wir erkes-
nen hier zuerst, wenn auch nur im Keime, die
Neigung 21 syimbolischer Auffassung, die
deren Werken weit bestimmter hervortritt: #
im Bilde des Alexander, woleher den Blitz bil
und dadurch dem Zeus allerdings gleich gesetz!
wird, aber doch nicht gleich ist. Es war nicht
dor wirkliche Alexander, wie ihn im ausge-
sprochenen Gogonaatzo ait Apelles Lysip di
gestellt hatte mit der Lanze, durch die er
den Erdkreis unterjocht (Plut. de Is. ot Osi a.
sondern cin als Zeus gedachter, eben so wie dem
mit den Dioskuren verbundenen wahrscheinlick
die Idee des Helios zu Grunde lag. Mag dater
in dem Triumphbilde die gefesselte Figur witk-
lich als Kriegsdiimon gemoint gowesen oder uur
als Repriisentant der yon Alexander besiegtea
Barbaren zu fassen soin, immer handelt es sich
‘auch hier nicht um eine rein poetisch-ideele,
sondern um eine symbolische Gestalt, dio ihre
Entstehung weniger der Phantasic, als dem ab-
smakten begrifflichen Denken vordankt. Dic
Darstellungen der Gewittererscheinungen migen
allerdings in ihrer kiinstlerischon Gestaltung
sich an mache aus unmittelbarer Anschanung
der Natur herausgeschaffene Wosen oder Perso-
tiikationen, wie die Diimonen des Meeres, die
indgitter wu. a. angeschlossen haben, aber
‘hon in der Benennung der drei Gestalten be-
regnen wir wieder einer Scheidung nach be-
simmten Begriffen.
Auf diese den Kunstler darchaus beherrschende
Geistesrichtung muss mit allem Nachdruck bei
‘er Beurtheilung eines Werkes hingowiesen
werden, welches man dem Kiinstler entweder
sinalich hat absprechen oder hichstens als eine
Verirrung seines Greiscnalters hat gelten lassen
sollen = dag Bild der Verliumdung. Wir mégen
tereehtigt sein, die’ Allegorie im Prinzipo zu
verwerfen; aber wir dlirfon darum den ein-
weinen KGinstler und das cinzelne Werk nicht
fir die gesammten Siinden des Prinzips verant-
sortlich machen, Das Bild der Verloumdung
istallerdings eine Allegorie, aber als solche dart
*s nicht als »monstris, als seine Grauen erre-
rende Erfindung, eine Verirrung der Phantasiex
hezeichnet werden, sondern verdient innerhalb
ter Grenzen des Prinzips cher Anerkennung als
Tadel. Die Gefahr, welcho eine vercinzelte alle
corisehe Figur wie etwa der Kairos des Lysipp
darbietet, ist hier wenigstens zum Theil dadarch
vermieden, dass der Gedanke in einer Reihe von
Ficuren entwickelt ist, welche sich in bestimm-
wa Gegensitzen von civander abheben und
swerdem durch eine, wenn auch noch #0
tehwache Handlung, das Heranschleppen des
ruchaldigen Jlinglings, unter einander ver-
omden sind. Die Komposition zeigt uns also
oar die weitere Entwiekelung derjenigen Auf
fwsung, wolcher wir bercits am Kasten des
Rypselos (Paus. v.18, 1) in der Gruppe der
Dike und Adikia in der Nekyia des Polygnot
Pans. x. 25) in den Gruppen des Vatermiriers
sod Tempelriiubers, wie in der des Oknos und
Jer Uneingeweihten begegnen (vgl. Memor. dell’
fast arch. 11. 383). In der Durehbildung der
‘iaaetnen Gestalten mochte vielfach die Tragii-
ie vorangegangen sein: die Hauptigur der
Diabole erinnert an Lyssa und Oistros; Apate
‘ad Phthonos finden wir unter don tragischen
Masken bef Pollux tv, 142, wie auf unteritali-
vehen Vasenbildern. Ausserdem aber diirfen
wir sieht vergessen, wie auch in der Literatur
dareh Aristoteles, “Theophrast u. a. dic ab-
strakte philosophische Schilderung und Zerglie-
Yerng von moralischen Charakteren sich der
Aaffareung des Apelles durchaus parallel ent
wekelte, und wie auch die newer Komidie
araktere von allgemcin typischer Geltung
seeubilden bestrebt war. Das Bili des Apelles
stalso durchaus charakteristisch fiir div ganze
Zee, und der Kiinstlor orweist sich durch das-
ich boi ihm nicht um eigentliche Genre-
sondern seine Gestalten gehiiren noch
durchaus dem Gebieto an, welches dic Griechen
als Mogalographic bezcichnen. Aber es fingt
dio froie, rein aus der Idee schaffende poctische
igeln an, und an die Stelle eigent-
licher Idealgestalten treten »Charakteres, nicht
Individualititen, sondern Gestalten als Trilger
gowissor, bestimmt begrenzter Eigenschaften.
Die Verloumdung in ihren Urenchen und ihren
Folgen wird durch refloktirendes, abstrakt p!
losophisehes Denken in eine Reihe von einzel-
nen Eigenschaften und Begriffen zerlegt und cin
jeder derselben wird durch eine besondere Ge-
stalt sinnlich veranschaulicht. Noch aber ge-
schicht dies nicht durch fiusserliche, hiufig nur
im metaphorischen Sinne angewendete Attribute,
sondern der Begriff findet seinen Ausdruck in
der Charakteristik dos geistigen Wesons dor
Figuren selbst: die Verloumdung ist erhitzt und
von Zorn erregt, der Neid blass und abgezchrt,
die Ree traurig und yerschiimt. So haben wit
es also bier, wenn auch das ganzo Bild cinen
durehaus allegorischen Charakter trigt, doch Im
Einzelnen kam mit eigentlich allegorisehon Ge-
stalten, sondern mit Personifikationen ethischer
Bogriffo und psychologischer Affekte zu thin.
Es ist gewiss unrichtig, wenn man das Ter-
vortreton dieser symbolisch-allegorischen Rich~
tung bei Apelles auf einen Einfluss der Schule
von Sikyon hat zurtickfllhren und liberhaupt sein
Verhiltniss zu derselben so hat darstellen wol-
lon, als ob der sidealistische Grundzugs scinor
vdurch und durch fonischen Nature durch die
srealistiseho Richtung der dorischen Kunst Si-
kyon'se im innersten Grunde eigentlich mehr
Einbusso crlitton als FUrdorung erfabren habe
Schon der Umstand, dass er dort nicht seine
erste Bildung erbielt, sondern dass er mit ge~
reiftem Bewusstscin zur Vollendang und Abrun-
dung seiner Studien Sikyon aufsuchte, hiitte
von einer solchen Auffassung abmalmen sollen.
mit welcher er auf der Hihe seines
Ruhmes bei allem berechtigten Selbstgofithl
doch auich die Grenzen soines Verdienstes anzu-
erkennen wusste, scheint ihm auch schon in
Jilngeren Jahren cigen geweson zu sein. Er mag
gefithit haben, dass dic ihm von der Natur ver-
lichenen Gaben der strengen und systematischen
Durchbildung bedurften, wie sic gerade und
eben nur die sikyonische Schule daraubieten ver-
mochte, Und in diesor Richtung bat sie ihm ge-
loistet, was er erwartet, wilrend auf denjenigen
Gebieton, auf welchen ibn die Natur wouigor
freigebig ‘bedacht, auch sie nicht so viel ver~
moehto, dass sic ihn tiber andero erhoben hiitte,
wenn sie auch mancho Mingel verringert und ab-
eschwiicht: haben wird.
Dicto Gebiete bezeichnet Apelles selbst, in-
dem cr dem Melanthios de dispositions, dem
Asklepiodor de mensuris odor, wie o8 in einer
veibe als ein Kind eben dieser Zeit, Noch han-
Meyer, Konstle-Lenkon. 1,
aweiton Erwithnung heisst: in eymmetria den
2
470
Vorraug vor
80 u. 107; 8. uw. Asklepiodoros. Beiden
Kiiustlern’ gegeniiber handelt es sich um die
riiumliche iiltnisse der Komposition und
ihrer Th nder, namentlich wol,
auch nicht um e Porapektive, doch wm
die Aufstellung und Anordnung der
innerhalb des Rahamons der Komposition nach
ihrer Breito und ‘Tiefe. So wenig mm sonst et-
was liber die Werke des Apelles in dieser Be-
zichung iiberlivfert wird, so lehren doch die
Gegenstinde selbst, wie richti-
ger Selbstbeschriinkung sich hier bestimmte
Grenzen gesetat hatte. Schen wir von den ein-
zelnen Gestalten und den Bildnissen wit ¢
eint
ine Autstellung der
der Breite, nicht in der ‘Tiefe des Bildos.
Dio Pompa des’ Mogabyzos ist cin Festzug;
Alexander mit dem Kriegsdiimon cin Triumph-
aug; der Kini mit Nike und den Dioskuren
das Sviteustiick dazu, In der Verleumdung be-
wegt sich
, ordnet sich am cinfuchsten in
is0. Nirgends wird eino besondere
‘Tiefe des Bildes verlaugt, filr welche ein tieferes
YVerstiindniss der mathomatischen Bedingungen
des Raumes mit Nothwendigkeit erforderlich
gewosen wire: fiir die oinfacho Entfaltung in
der Breite konnte schon cin natiirliches, halb
unbewusstos Gefithl fiir Anmuth und Se
der Linien gentigen. So erkennen wir also mit
dom Kiinstler selbst dic Beschriinkung. seinos|
‘Talentes an; ein Tadel indesseu wirde ihm da-
raus nur in dem Falle erwachsen sein, wenn er,
austatt diese Gronzen zu achton, sie xu tiber
schreiton gewagt hiitte.
Soin besonderes Verdienst suchte Apelles in
einer anderen Richtung und er fand es voraugs-
in der »Charise: ein Ausdruck, welcher,
vorliiufig als -vollendeto Anmut« itbersetzt,
doch erst volistindig gewitrdigt werden kann
durch dic Erkenntniss der Grundlagen, auf
welchen diese Bigonschatt als Inbegriff der Voll-
endung berubt. Dio Kiinstleranckdote ist frei-
lich filr die Untersuchung so wichtiger Fragen
cine tribe Quelle, dio mit Recht cinigermassen
in Verruf gekommen ist; aber bei der Dilrftig~
‘kvit sonstiger Nachrichten darf sic dennoch nicht
unberlicksichtigt bleiben. Bekannt ist die Er-
aihlung von der »Linies des Apollos : Plin. xxv.
81. Er kommt nach Rhodus, um Protogenes su
besuchen, findet ihn nicht su Hauso und anstatt
seines Namons lisst ‘er.auf einer fir cin Gemiilde
.| Linie mit anderer Farbe eine noch ‘éinere hin-
ein: alio coloro tonuiorenr lineam in lla desis,
endlich Apelles wiederkommt, theilt er die
jo nochmals mit einer dritton Farbo: tertio.
fcolory lineas veouit, nullum retinquens atoplias
subtilitati locum. Die'Tafel mit den kaum sicht-
aren Linien soll spater in Rom gewesen unt
besonders von den Kiinstlorn bewundert wordes
sein, bis sie bei einem Brande der Kniserpaliste
auf dem Palatin (1'n. Ch. G.) au Grande ging.
in der ganzen Erziilung
kann nur der sein, dass Apelles durch das
wen ciner tadellosen Linie durch oder quet
ber cine grosse Tafel (amplne mnagnitudsis
von der ungewihnlichen Feinheit seiner Hand
‘Zeugniss ablegon will und dass er nachher den
unter erschwerenden Umstiinden mit ihm rivali-
ironden Protogenes auch noch innerhalb dieser
engeren Schranken an Subtilitit und Sicherbeit
tiberbictet. So yofasst zeigt uns dio Erailung
nur den letzten Erfolg des sprichwértlich gewor-
sine linea. Apelles livss nim-
#0 beschiiftigion Tag ahve
Livieniibung voriibergehen: ut non lineam dt-
cendo exercoret artem: Plin, xxv. 84. Bs ist
also dic hichste Virtuositit der Hand, welebe
Apelles erstrebte, und welcheals dic erste Grund-
Jage joner Charis betrachtet werden dart, indem
sie div aufgewendete Kunst vergessen und das
‘Werk als cin gewordenes, nicht als ein gemach-
tes erscheinon Tisst, Die Anwendung divser
Virtuositiit musste auniichst in der Zeichnung
hervortreten und auch hier begegnen wir wieder
‘iner charakteristischen Anekdote. Nach Alex-
andria durch einen Sturm verschlagen wird ih
nach einem hinterlistigen Anschlage seiner Ne-
benbubler cine falsche Einladung zur Tafel des
mit ihm auf gespanntem Fusse lebenden Pile
macus zugestollt. Als nun der erbittorte First
ihn fragt, wer ihn geladen, nimmt er vino Koble
aus einem Kohlenbecken und zeichuet dev
Boten an die Wand, dass ihn der Kinig schoo
‘bei den ersten Strichen erkennt: Plin. xxxv. ‘!.
Hier finden wir also wiederum die Virtuositit
der Hand und awar im Dienste einor scharieo
Charakteristik, die uns einen Schluss auf ana-
loge Verdienste im Fache der Portriitmalerei ge-
stattet. Unter diesem Gesichtapunkto diirea
wir vielleicht sogar die Nachricht des beriichtis-
ten Apion nicht vollig yerwerfen, dass ein Kr-
niologe (ex facie hominis divinantem, quos me-
toposcopos vocant) aus den sprechond abnliches
Portrits des Apolles dio Lebensdauor der dat-
‘gestellten Personen zu beatimmen unternomme
habe: Plin. xxv. 88. Auch das Verdienst der
Bilder von Sterbenden wag weniger im psych
logischen Ausdrucke begritudet gewesen sein,
bereitstehenden Tafel eino feine Linio gurliek
adreptoque peuicillo lineam ex colore duxit
summac tenuitatis,por"tabulam. Protogenes er-
Kennt die Hand des Apelles und sieht in dioselbe
als in der Wahrheit und der Schiirfe, mit wel-
‘cher in ihnen dar pathologische Prozess des Ster-
dens cur Anschauung gebracht sein wird, Bnd-
muss cino .grosse Feinheit der Zeichnuns
als Mitel der C1 auich bed dew ver-
schiglenea Figuren im Bilde der Verlewndung
rormisgesetat werd
An dem Bilde des auf einem Auge blinde
Antigonus wird als cin besonderes Verdienst
hervorgehoben, dass er auf eine neue Weise
diesen Febler ‘zu verstecken gowusst habe
aliquam nauque fecit: Phin. xxxax. 90; vgl
Quint. 1.13, 12, Wire damit nur eine Dar
‘ellung in eiufachom Profil gemeint, so witrde
‘aria nichts Neues und Absonderliches liegen,
ol es scheint daher nur folgende Erklirung’
ig u bleiben. Man gab in der Portritmalerei
‘er Vorderansicht den Vorzug, bei welcher der
Corestelite den Beschauer anzublicken schie
Lote aber Apelles den Antigonus. ganz oder!
fut gana in Profil matte, liess or doch das Auge!
iwitts aug dem Bilde herausblicken, wonach
aw obliquam fecit so zu deuten ist, dass Anti-
fous den Beschanur nicht recto, sondern obli-
‘0, in latus deflexo oculo aspicicbat (vgl. For
clit ¥. obliquus) und der Kiinstlor nur eam
tem, d. h. hier das Auge, ¢ facte ostendit
‘gan fotam poterat ostendere, Noch um einen
Ssrit weiter geht der sabgewendeter Herakles,
‘slew an ihm trotz, dieser Stellung der Charakter
tbs Gesichts erkeunbar blieb,
bei solchen und iihulichen Pro-
t besondors auf die Sicherhoit
‘ai Richtigkeit in der Begrenzung der Formen
‘ibreu verschiedenon Lagen durch die Zeich-
mg ankam, wovon wol die mit einfuehen Kon-
ton hergestellten Figuren der ficoronischen
Gite den besten Begriff zu geben yermiigen , 60
{iit doch in ausgeflihrter Malerei als ein nicht
hinler vichtigos Elemont die Modeltirung der
Ferm dutch Licht, Sohatten und Refloxe, durch
ésHlelldnnkel
| my dio Schule von Sikyon Ieistete, zeigen na-
‘watich die Werko des Pausias;
Mbt dahinter kaum guriick. Von seinem blitz
‘mgrnden Alexander heisst es, die Finger schei-
fezaus der Tafel hervorzutreten und der Blitz
sichaupserbalb dor Tafel au befinden : Pli
‘2. Danit ist aber weiter xu verbinden,
fuch (Alex. 4) tiber die Kirperfarbe in dic
Side bemerkt: withrend dem Alexander ein
‘wiises, nur gegen die Brust und im Gesicht go-
Kolorit eigenthiimlich gewesen, habe
SApelics in cinem dunkleron und schmutzi-
ra Tone gemalt: gewiss nicht, weil er die
‘atrlche Farbe nicht wiederzugeben vormocht
; denn an einem anderen Portriit, dem der
te, wird gerade die nicht zu weisse, son-
‘cx leicht wig yom Bluto gerdithote Karnation
sb uuntergiltig erwiilnt;, sondern cs muss sich
‘ist um eine Art des Helldunkels gehandelt ha-
maxv.
| iz siurch welches. gerade jones Hervortreten
Blitzes unterstiitzt wurde, wobei wabrschein-
‘Sa nach ein besonderes technisches Verfahren
‘Ay Betracht kam, Ein eigenthiimlicher, von kei-
Maler.erreighter Voraug seiner
- 7
inlich darauf, »dass er die fer-
cinem so diinnen Schwarz
dem yon ili erfunienen Elfen
Plin, xxv. 42) Uberging, dass be
der Durehsichtigkeit desselben die darunter lie~
gonde Farbe einen anderen Ton annahm und 2u-
gleich vor Staub und Schmutz geschiitzt wurde,
obwol man die Sehwiirze erst bei ganz genauer
Betrachtung erkannte. Dieses Verfahren war
seht wol darauf berechnet, dass die Helle der
Farben das Auge nicht ve indem mau sie
nun wie durch ein Glas gebrochen anschaute,
und dass aus der Ferne betrachtet die zu grellon
Farben dadureh unyermerkt einen ernsteren Ton
erhieltene: Plin. xxxv. 97. Gewiss handelte es
sich hier nicht um einen Diossen dunkeln Firniss,
mit dem das gauze Bild iiberzogon wurde, son-
dern um gin sehr entwickeltes System you La-
suren, auf welchem die Vermittelung der Ueber-
giingo, das Abdiimpfon der Sehiirfen, die Klar
heit des Holldunkels, iiberhaupt die letzte und
hiichste Harmonie der Licht- und-Schattonvi
kung beruhte. Nur durch solche Mittel war es
‘midglich, die Lichteffekte, ohno welche die Dar-
stellungen der Blitzerscheiuungen auch in dec
vollendetsten Charakterisirung durch mensch
liche Personifikationen ihre Wirkung biitton ver
fehlon mntissen, zu lebondiger Auschauung zn
bringen: und ebenso wird der vielgepriesene
Zauber des Haares der Anadyomene, aus wel-
chem die Guttin die Fouchtigkeit und den Schaum
des Meeres ausdriickte, auf diese Durchsichtig-
koit der Lasuren zuriiekzuftihren seien,
Wenig erfahren wir tiber das K olorit im en
ren Sinne. Denn was iiber die Erhitaung der
‘Verleumdung, itberdie Blisse des Neides bemerkt
wird, betrifft nicht dic malcrische Wirkung, son-
dern die Farbe als Mittel der Charakteristik ; und
das Schweigen unserer Quellen, selbst der Anek
dote, diirfen wir daher wol in dem Sinne deuten,
dass das Verdienst des Apelles nicht in der Farbe
ch, sondern in der Farbo unter dom ver
‘denen Einflusse von Licht, Luft und Schat-
n au suchen ist. Ucbertroibung und Missver-
stiindniss mien allerdings den nicht cinmal un-
ter cinander ibercinstimmenden Angaben 2
Grunde liegen, dass Apelles nur mit »vier Far-
bens seine unsterblichen Werke aussefiibrt habe :
Plin, xxxv. 50 u. 92; dagegen vergl. Cie. Brut
18; Fronto ad Yorum 1. Doch wigen sie wenig-
stens so viel Wahrheit enthalten, dass das Far-
bonmaterial sclbst eines Apclles im Verhiiltniss
‘zu der spiitoren Zoit als ein noch relativ einfaches
bezeichnet werden durfte, etwa wie das oines
Rafael und Correggio 2u’ dor Maleroi unsoror
‘Tage. Nicht iberfllissig wird endlich an dicsor
Stelle die Bemerkung sein, dass Apelles 2u dep
‘Temperamalern gehiért und die effektvollere En-
kaustik ihm fremd war ; denn die cinaige Erwiih-
nung Apellei’schen Wachsos boi Statius (Silv. I.
1, 100) ist ein rein poetigchor Ausdruck.
Werke beruhte
tigen Arbeiten mi
(wahracheinlic
beinschwarx
In allen diesen Nachrichten tritt ungalso Apet-
22¢
172
Apelles.
Jes als cin Kilnstler eutgegen, welcher auf cine
tilchtige und grilndliche Durehbildung einen ho-
hen Werth legt. Wir erkennen, dass cr nicht
nur die Unterweisung und strenge Zucht der si-
kyonischen Schule fltr seine Kunst zu verwer-
then verstand, sondern dass er in analoger Weise
wie Pausias, nur in ctwas veriinderter Richtung:
die von Pamphilos gelegten Grundlagen selbst-
atiindig weiter entwickelte. Diese seine Rich-
tung Hussort sich nicht nur auf dem Gebiete der
Praxis, sondern er verschmihte auch nicht, seine
neuen Erfah und Erfindungen, lure
welche er allein seine Kunst mehr als alle ande-
ton flirdertes, achriftlich darzulegen und thore-
tisch zu begriinden. In diesem Zusammenhange
darf auch an die Erzillungen crinnert werden,
welche auf persinliche Misshelligkeiten zwischen
Apolles und Antiphilos hindeuten, Denn indem
es nich dabel um tiefere Gegensiitze der kiinstl
rischen Eigenthiimlichkelt handeln mochte, so
etwa, dass die gepriesene Leichtigkeit des An-
tiphilos von dem grilndlichen Apelles als Leicht-
fertigkeit getadelt wurde, erkennen wir, wie dic g
Verbindung des Letztoren mit der sikyonischen
Schule keine nur Kusserliche und zufillige war,
~ondern auf ciner tiof innerlichen Verwandtschaft
in allen den Beziehungen beruhte, welche der
technischen und wissenschaftlichen Seite der|
Kunst, dem kilnstlerischen Machwerk im wel-
testen Sinne (céyyn, ars) angehdren,
Bis hierher haben wir Apelles zwar als einen
dedentenden, aber doch noch keineswegs als den
unbedingt grssten unter den griechischen Ma-
Jorn kennen gelernt, in dessen Namen gewisser-
maasen der ganze Ruhm seiner Kunst verkirpert,
ist (vgl. Overbeck, Sebriftquellon 1903—5). Um
den Anspruch, den er selbst auf eine so hohe
Stellung erhob, zu begriinden, bleibt also als
ihm eigenthtimlich zuletat nur cine einzige Ei-
genschatt tibrig, eben’ jene Charis, oder wie sie
umfassender von Quiniilian (x1. 10, 6) mit zwel
Worten bezeichnet wird: ingenium ct gratis
Withrend alles Uebrige mehr oder minder durch
eifriges Studium erworben war, bezeichnen dieso
beiden Worte diejenige Gabe, welche ihm als
freies Geschenk von der Natur verliehen,” ihm
angeboren war und welcher alle tibrigen’Vor-
xilge nur zu dienen die Aufgabe hatten. Das
Wesen diesor Eigenschaft wird sich aber weni-
ger an sich, als nur relativ und annithernd be-
atimmen lassen, wenn wir dio bisher erkannto
Eigenthilinlichkeit des Kitnstlers im Verhiiltniss
au sciner historischen Stellung in der Maloroi
Uberhanpt in's Auge fassen. Die Entwickelung |
der Maleret hatte in der griechischen Kunst einen
weaentlich anderen Verlauf genommen, als die
Bildhauerel. Wihrond wir in den Werken eines
Phidias nicht nur die Erhabenhett der Ideen und
die Vollendung der Form, jedes fitr sich betrach-
tet, sondern noch mehr die Verbindung dieser
Voralige aur hiichsten Einbeit bewundern, steht
grossen Wandkompositionon
a
wol dem Phidias hinsichtlich der Grossartgket
der poetischen Konzeption und Tiefe der «ii-
schen Auffassung als ein gleichberechtigterGes
zur Seite, aber in der kiinstlerisehen Vortrags-
weise gehiirt er noch so sehr den Anfingen ir
Mulerei an, dass sich in gewissem Sine behasp-
ten liisst, das Malerische sei ihm sogar noch vi
lig fremd gewesen. Wenigstens rechtfertigt seh
dudureh der Standpunkt des Plinius und der vo
ihm benutzten Quetlen, welche dic Geschickie
nicht der zeichnenden Kinste, sondern der Yi-
Jerei im engeren Sinne eigentlich erst nach Po-
Iygnot beginnen lassen, Erst nach Apollodo,
Zeuxis und Parrhasios wurde die neue Richturs
angebahnt; aber so sehr diesetbe durch ihreNex-
heit ibren Urhebern zu hohem Ruhme verha,
80 konnte dieselbe doch nicht sofort abgeschl-
sondern erst durch verechiedene Zwiscl:a-
stufen ihrer Vollendung entgegengefithrt wenden
‘Was nun flir diese Durchbildung der Gesetze dt
Malerischen namentlich von der sikyoniseie:
Schule, wenn auch nicht von thr ausschltesslich
ret wurde, das nahm Apelles in sich
das sammelte sich in thm wie ix einem Brest-
punkto und golangte durch seine persinlches
‘Vorziige : ingenio et gratia zum Gipfel der Voll-
endung:: in weleher Weise, das spricht er set
in seiner Beurthellung des hm in vieler Betie-
hung geistesverwandten Protogenes aus. In Al
Tem, sagte er, sei dieser thm gleich, tbertrefe
ihn sogar; doch besitze er selbat ihm gegenibe
einen Vorzug, dass er niimlich verstehe, io
rechten Moment die Hand ven der Arbeit abro
zichen. Denn durch 2u grosse tnd peinlicht
Sorggfalt yehe eben jene Charis verloren; besie=.
er auch diese noch, 80 wiirde seine Vortrefich
keit bis an den Himmel reichen: Plin, xxxv. 80
Plut. Demetr. 28; Aclinn. var. hist, xix. 41. S¢
berubt also nach Apelles’ cigenem Urtheil jen!
Charis darauf, dass dio héehste Vollendung de
Malerischen nicht mehr erstrebt wird , sonden
wirklich erreicht ist, dass im Moment der Voll
endung die Milhe der Arbeit verschwindet 1
das Werk wie ein mtthelos gewordenes, als ein
in sich vollendete Schipfung dasteht.
Demnoch wiirde die blosso technische wad na
lerische Vollendung die hohe Bewunderuos
welche das Alterthum dem Apelles zollte , nos
nicht gentigend erkliiren, wenn sio nicht mit at
deren hiheren Eigenschaften gepaart gewese
wire, Gerade dic Gegentiberstellung des Ape
Jes und Polygnot kinnte leicht zu der Annabie
verleiten, dass in demsclbon MaGe, wio bei Px
Iygnot der gelstige Gehalt die Form Uberragt
tun umgekehrt bei Apelles die Vollendung di
Form auf Kosten des Inhualts erreicht worden se
Und allerdings musste ja zugezeben werden, da:
unter don Gegenstiinden seiner Gemilde kein
auf Tiofe der religitisen oder poetischen Auffa
sung, der ethisehen oder psychologisehen Durcl
bildung, auf das Lob oiner dramatisch bewegte
scharf begrenzten Handlung Anspruch mach
Apollos.
173
Kooate. Um so mehr wird es aber einer War-
mang gegen Unterschiitzung des Apelles nach
«ieser Richtung bin bediirfen. Seine Kunst hatte
‘och nichts von dem rein dekorativen Charakter
tiser spiteren Zeit, was, wenn auch in unge-
sctiehter Fassung Plinius (xxxv. 118) ausspricht,
‘oer ber den Verfall der Tafelmalerei und ihre
Venitingung durch dekorative Wandmalerci
act. Sie hatte ferner nirgends etwas Kleinli-
cies und Genreartiges, sondern es war ihr cin
Verdleast eigen, welches wir nach einem friher
binfger als jetzt angewendeten Ausdrucke als
“Grisse des Stilse bezeiehnen diirfen. Daftlr be-
siuea wir noch ein ausdritckliches Zeugniss,
welehes inan freilich in neuerer Zeit in das ge~
rade Gegentheil hat verkehren wollen (Wust-
‘sina im Rhein. Mus. f. Philol. xxttt, 476). Pli-
sis xxv, 111) sagt niimlich von Nikophanes,
‘inen Schiller des Pausias, also ungefihr noch
Leitgoossen des Apelles, er sei elegans et con-|
caus, itu ut venustato pauei ei comparentur;
caburmns et gravitas artis multum a Zeuxide et
Apelle abest. Indem man hier im Lobe der ve-
‘ust eine der Apelleischen verwandto Charis
der Anmuth zu erkeonen und Anmuth und Er-
‘ubeabeit, Charis und Kothurn als natlirliche
eceositze auffassen zu ttissen glaubte, die
hander ausschliessen,, hiclt man es flr noth
veadig, dea zweiten Satz bei Plinius von dem
‘ates volistindig abzultisen, und ihn 90 2u fas-
vs dass Plinfus in einem ginzlich aus dem Zu-
saneshange gerissenen Nachtrage dem Zenxis
‘i Apelles die Eigensehaften der Hoheit und
inde geradezu abspreche. Es sollte uns darin,
‘= Gegensatze 2 dem sonatigen Standpunkte
‘sMinias, das Urtheil eines griechischen Sehrift-
veilers erhalten sein, weleher noch einen Blick
(eile innere Entwickelung der hellenischen Ma-
‘etd beseasen habe. Allein so gross an manchen
Selle die Nachliissigkeit des Plinius in der Re-
‘aktion selner Notizen auch sein mag, 50
fk gerade hier ein Urtheil tier Zeuxi
Apiles, welehes isolirt und absolut,
‘eelrichsweise ausgesprochen werde, durehaus
wise Stelle finden, und auch der Ausdruck mul-
‘omabest weist mit Bestimmtheit auf ein ver-
‘echendes Urtheil hin, Das Lob der venustas
ophanes erhiilt aber cine sehr bestimmte|
Seecrng durch die vorhergehonden Worte
Spas ct eoneinnus. Zu dieser eleganten und
seliehen Anmut bildet nun der Kothurn und
Se Gravitas den vortreffiichsten Gegensatz, und
‘rem ef also heisst: lie Grisse und der Ernst
‘hes Stils, oder seiner *Manfere (artis) ist weit
oder des Z. und A. entfernte, so lornen wit
starch die Charis des Apelles (und in yer-
vedter Weise die stn des Zeusis, wie sie sich
vain seiner Helena offenbaren mochte) , als
yon der des Nikophanes durchaus verschic-
ot Kennen, Schon in der Porsiinlichkeit des
elles trite uns nirgends, selbst nicht In den
‘ulotenhafteston Erzihlungen, cin Zug von
Eleganz und Ziorlichkeit ontgegen, uirgonds ein
Zug von Leichtfertigkeit, von einem Haschen
nach oberflichlichem Effekt; nirgends wird ihm
eines seiner kiinstlerischen Mittel zum Selbst-
aweek, sondern Uberall begegnen wir cinem
eraten Streben mach strengster und griindlich-
ster Durehbildung,
Dieses Wesen der Perstinlichkeit aber konuto
nicht umbin, sich auch in seinen Werken auszu-
sprechen. Die enge Verbiudung der Kunst mit
der Religion war allerdings yelist und das Stoff-
liche dos poctischen Inhalts bildete nicht mehr
die Hauptaufgabe der Darstellung. Aber trotz~
dem gestattete die Welt der Erscheinungen noch
immer eine hohe Auffussung, eine Auffassung,
wie sie in der Malerot selbst als deren letztos
Ziel lag. Indem diese Kunst neben der Form der
Dinge und dem Ausdruck der Seele zugleich den
sinnlichen Schein festhilt, bringt sic in diosem
nicht minder ilas Innenteben der darzustellenden
Gestalt zu Tage, Aber dieser sinnliche Schein
wird vergeistigt, von innerem Leben durehdrun~
gen und eben deshalb zu seiner hichaten Schiin-
heit gesteigert. So war des Apelles’ Anadyo-
mone allerdings nicht mehr cin Tempelbild im
Sinne der iilteren Religiositit; aber sie war das
Bild einer Schiinheit und Lust der Sinnlichkeit
ohne Schuld und Reue. So mochten seine Bild-
nisse die dargestellte Persinlichkeit zeigen zwar,
wie wir gosehen, nicht ohne Charaktor, aber doch
nicht als Charakterbilder imgew3hnlichen Sinne,
sondern in der ganzen Fille ihres sinnlichen Ds-
seins, in viner Weseuheit, welehe die Worte
Alexander's tiber soin cigenes Portrit rechtfor-
tigt: es gebe jetzt zwei Alexander, den unbe-
siegten Sohn des Philipp und den unnachabmali-
chen des Apelles. Auf diesem Wege wurde dio
Kunst des Apelles wieder ideal, wonn auch in
anderem Sinne, als die der friheren Zeit, niim-
lich nicht indem sie aus einer geistigen Idee her-
aus schuf und diese Idee mit klnstlerischen For~
mon bekleidete, sondern indem sie der natiili-
ihre ideale Bedeutung, dureh
den Zauber der Schinheit verlich und sie in det
Fiille und Vollendung ihros ktinstlerischen ma-
Ierischen Daseins zeigte, Das ist die mit Hohett
und Ernst gepaarte Charis, welche nicht nur in
der Darstellung alles Stofiliche und alle Noth der
Arbeit tilgt, sondern, indem sie den Sche
Natur bis zur
Zauberwelt der Schiinheit verklirt, uns sogar
die Forderungen cines bedentenderen idectien
Gehaltes ganz vergessen list.
je letzten Betrachtungen sind zum Theil
wirtlich J. Meyer's Charakteristik eines ueue-
ren Kiinstlers entnommen: des Correggio, der
sclion lingst als *Maler der Graziene fast instink-
tiv mit Apelles verglichen worden ist. Die tiefera
Bereehtigung dieser Zusammenstellang ergibt
sich aber erst jetzt, wo die Resultate einer kriti-
schen Betrachitung. des einen wie des anderen
Kiinstlers dirckt mit cinander verglichen werden
Apollos
Apens.
174
ktnnen. Nattirlich werden sich zwei Individuali-
titen nie vollkommen decken, und so fehilt es auch
hier nicht an bedentenden Verschicdenhcitcn.
Im Ganzen aber werden selten zwei Ktinstler so
viele gemeinsame Ztige nafweisen. Schon in hi-
storischer Bezichung nehmen Beide eine durch-
aus analoge Stellung oin: Apelles bildet den
Schiuss und unter gewissen, wenn auch bestimmt
begrenaten, Gesichtspunkten den Gipfel der hel-
lenischen Malerei, an welche sich die hellent-
stisehe unter mannigfach veriinderten Bedingun-
gen anschliesst; Corregsio biliet die Erginzung
der Zeit eines Leonardo, Michelangelo und Ra-
fael; aber auch er schliesst dieselbe ab. Durch-
aus vorwandter Natur ist ihr beiderscitiges inne
res Vorhiltniss 2u den religidsen und poctischen
Stoffen: indem beide den lodiglich ktinstlerischen
Standpunkt cinnehmen, vollzichen sie in der Mia-
lerei die Aufibsung des Glaubens, die Verwelt-
Vichung der Religion. Thr Ziel ist die Schénheit
der Form, der Reiz der tusseren Erscheinung,
und sio verfolgen dieses Ziel auf dem eigensten
Gebiete ihrer Kunst, nimlich durch rein male-
Fiche Mittel. Darum ist cs noch mehr als dic
Form und Farbo an sich, vielmehr die Form und
Farbe unter: dom Einflusse von Licht und Luft,
das Helldunkel, in dem sie den tiberzeugenden
Schein der Natur zu erreichen streben. So ist
8 denn endlich das Lob joner auf dem Zauber
der hiehsten Vollendung beruhonden Ammut,
in.welchem die alte und dio neue Zeit dus eigen
thilmlichste Wesen des cinen wie des anderen
Kinstlers in einem Worte zusammenfassen zu
KGnnen geglaubt hat. Es ist schwer, der Versu-
chung 2u widerstehen, mit Hlfe der im ersten
Bande dieses Loxikons, p. 417—26, gegebenen
Charaktoristik des Correggio das fragmentarische
Bild, welches unsdie Alten vonderkilnstlcrischen
Persnlichkeit des Apelles hinterlassen haben, zu
ergiinzen und auszufithren und den ditrftigen Um-
ison K¢rper, Form und Farbezu verleihen. Doch
muss es dem Einzelnen tiberlassen bleiben, bis
zu wolchem Punkto er eine solche Vergleichung
verfolgen will: die objektive wissonschaftliche
Forschung darf die Gronzon des Wabracheinli-
chon nicht ungestraft tihersehreiten.
8, Hrunn, Geschichte der grieeh. Kanstler. 11,
p. 20241. — Wustmann, Apelles' Leben und
Werke. Lelpalg 1870.
H. Brun,
Apelles. Apelles, Toreut, um 200 v. Chr.
Geb., der sich mit der Darstellung des vielbo-
strittenen nestorischen Bechers beschiiftigte:
Athen. x. p. 488 6. d.
Apelles. A pelos, angeblich Steinschivcider.
Sein Name azcdov, ‘von Visconti aus azashos
emendirt, findet sich auf einem geschnittonen
Steine bei Bracei Memor. d. inc. 1. t. 27, be
zeichnet aber nicht den Ktinstler, sondern wahr-
seheinlich den Besitzer.
Apelt. M.C. Apelt wird in Otto's Katalog
als geb. um 1730 und als der Verfertiger folgen-
den Stiches genannt, wenn niimlich dies nicht
eine Verwechshing mit J. H. Apel Ist.
Motte mit Biumen, wahrschetntfeh 1
maert. qu. 8
. W. Engelmann
Apengeter. Apengeter biessen im 14, und
45, Jahrh, in Niedersachsen die Bildgieseer. Es
ist also kein Namo, sondern bodeutet Fige-
Fengiesser (Affengiesser); doch mag von die-
ser Beschifftigung ein solcher Familiewname sich
gebildet haben. Tn Lttbeck kommen urkund-
ein Conradus Apenghotor (1337) wl
cin Johannes Apengheter (1332—41) vor
Der letztere goss Inut Inschrift 1337 don Tau
easel vou Messing in der dortigon Marionkirche
‘Es ist ein randes von drei knicenden Engelsee-
stalten getragenes Becken mit zwel Rethen zien-
lich roher Reloffiguren, enthultend : Tuufe, I
den, Auferstehung und Himmelfahrt des Herr,
die klagen und die thirichten Jungfrauen, dea
thronenden Erliser, Maria und die Apostel, be
malt und vergoldet; der hohe Deckel zopfig: dss
Ganze auf cinem achteckigen, steinernen Posts-
‘mente stehend, welchos ein-schtines Messinggit-
ter triigt.
Derselbe goss 1340 aus Messing ein Tanfgefiss
fir die St. Nikolaikircho zu Kiel, dessen rin-
des, auf drei grossen sitzenden Liwen ruhendes
Beeken mit gut komponirten, aber rok ausge-
fllhrten Reliefs (die Lebensgeschichte des Hei-
lands in’ zwei Rethen bor einander und unter-
halb Wappen darstellend) goschmiickt ist.
Ausser obigon Meistern dicses Namens ist
noch ein Laurens Apenghoter (138) b-
kannt, der die Taufbecken zu Hittfold bei Haw-
burg und zu Handorf bei Liineburg goss.
8. Milde und Decke, Denkmiler der bildendes
Kiinste 2u Libeck. p. 4. — K. W. Nitzse
Das Taufbecker Ki
1856. Ders, in: Schleswig-H
Dlicher, 1. 128— 132. ADbildu
u, Ungewitter, Musterbuch 195. 199, 1—
Mithoff, Mittelalterliche Kiinstler ete. p. 10.
Notizen'von Fr. W. Unger,
A. Bloe-
Mibbof.
D. Apens (Apous, Appous), recht
iissiger Kupferstecher. zn Groningen in
der zweiten Hilfte des 17. Jahrh.
41) Samuel Maresius 8. 8. Thoologi« ete., Baste in
Oval; 2u den Seiten stehen die Figuren der el-
sion und der Diigentia, C. Apens focit, 4. Titel
zum Systema Theologicom ete. Groniugae 10
2) Guilelmus Petri Suchtelonius etc. Anno 16%
ete, in elnem Stubl sitzend und unter die Kuie
stehtbar. D. Meinerdtsma Pinxit, C, Apens
seulp. et exeu, Fol.
3) Th. Couperus, Prodiger, + 1664. Halbfig, Ohne
‘Namen, kl. Fol.
8. Brunn, Gesch. d. grlech, Kiinstler. 1. p. 546,
Frunn,
25 ansehlie:
fondo Aufschr.:
pene: =>
Philipp Apianus,
do UytVeert on Begracffentsse ete. Auf dem) Aphrodislos. Aphrodisios, Bildhauer aus
erden BI. das Bildniss.des Prinzen. Auf dem| Tralles
letzten der Palast desselben; dabei eine Wid-
‘mung an die Prinzessin Albertina und ihren Sohn
und an die Stande dor drei Provinzen und thre
Deputirten von den Verlegern 1666. Glelch da
bel: P. Carré delineavit, M. Nog en C. Ap-
peus seulpebant, P. Langweer serlplt.
des Fl. ist 20 Centimeter hoch und 50 bret,
Lange des Ganzen also 12"/y Meter.
Diese Folge ist von der grssten Soltenhelt
(Notis con J. Ph, van der Kellen.)
1) Bilan. des berdbinten Ingonteur-Generals Menno
Cochoorn (16111704), Halbd. mit grosser|
Periieke und Hamnisch, Nach rochts gewendet,
wo man im Grunde dle Reschiessung ‘einer Fe=
stung sieit. Obeu an dem Oval: Dederant
cendia Iucem, Metam. Ovid, unten an demscl-
bem: Der Romben Schlag des Feurs Macht
Dem den schinsten Glanz gebracht, Unton der
Name und Rang des Generals. Rechts unten:
& fea Anft. 0. Ya.
Dies Bi. tet mit dom Stichel in trockener
mt
jem obigen und dav Sehent veh
fer nach Bal fall
‘Ob day obigo Monoge, wirklich anf Apent
EOE Wraulet Noreen ohare Atos
{g-dlononpzu erst It das Fl pte hab,
Nach der hochdeutachen iuschrift honnte tat
‘Ker eluen Dentechon vermatheny
+ Bratitot, Monogr. App. 1. No. 16. — Nag-
er, Monogr. 1, No. 2178. — Ottley, Notices,
W. Schmidt.
Apesteguia. Juan Felipe Apeztoguia,
vio Navarrese, der in seiner Jugend bei einer der
ingor angestellt- war,
vad dann bei Luis Salvador Carmona die Bil
‘auerei erlernte. Die Akademie von 8. Fernando
dete ihm 1777 durch die Aufnahme als Ehren-
uitglied. + 1785, Einige seiner Arbeiten sollen
‘ich in 8. Cayetano befinden,
Cean Bermudez, Dico,
uv.
Apfaltrer. Apfaltrer. Von cinem solchen
ct Fissli (Neue Zusiitze): avormuthlich cin
Séastler, der gegun Ende des vorigen Jahrh. in
Gtmen arbeitete. Ingendwo nennt man von ihm
sebrere Handzeichnungen in Farbe, Sepia und
Tesehe, welche bihmische Gegenden — dann
sher auels zwei derselben in: Sepia, davon die
size die tragische Muse mit dem Dolehe in der’
Reabten, und die andere eine Bacehantin in einer
Landschaft darstollene. — Martin Abfalte-
‘er biess ein Bildhauer im 17. Jahrh. zu Inns-
nek, von dem weiter nichts bokannt ist
* Vasstl, Neve Zusitze, — Tiroler Kanst-
1
Karien, Werke von ihm befanden sich
in den Kaiserpaliisten zu Rom: Plin. xxxvt. 38.
H, Bruna.
Aplanus. Peter Apianus, cigentlich Ben-
newitz, berlihmter Mathematiker, geb. 1495 als
Sohn eines Sehubmachers zu Leisnig in Sachsen,
verdient hier eine Stolle, insofern er sich auf
Wappenmalerei, Landkarten-undStidtezeichnen
yerstand, und Landkarten und mathematische
Instrumente nach seinen Zeichnungen geschnitten
wurden, Erstand bei Karl V. in hohen Ehren, der
ihm 3000 Gulden schenkto und an dessen Hof er
Lehrer der Mathematik war. Auch wurde er von
scinem Kaiserlichen Schutzhermn nebst seinen
drei Briidern in den Adclsstand erhoben, in dem
*Adelsdiplom von Kaiser Carolus V. an Petrus
Apianus Bennewitz und dessen 3 Brilder Gregor,
Niclas und Georg vom 20. Juli 15ile. Dab
wurde der Namo Bennowitz in Apianus latin
sirt. Er starb zu Ingolstadt als Professor der
Mathematik im J. 1552.
8. FGssli, Neue Zusitze. — Pinchart, Ar
chives des Arts, 1. 137. 11, 6. 314. 315. — A.
Mirus in Mittheilungen des Geschichts- und
Alterth.-Vereins zu Lelsnig. 1868, 1. 531, Da-
selbst Abdruck des Adelsdiploms,
Georg Apianus, Bruderdes Vorigen, Buch-
drucker und Verleger, von Karl V. in den Adels-
stand erhoben, war zu Ingolstadt in der ersten
‘Hilfte des 16. Jahrh. thitig. Auf TiteIn von Bu-
chern und in Vignetten in denselben findet sich
nach Nagler ein grosses aus GAB zusammenge-
setztes Monogramm. Auch cines Schildchens, wo-
4A. bediente er sich; das ist
jedoch offenbar sein Verlags- und Druckerzei-
chon. Ob or wirklich Formschneider war, folgt
aus den beiden Zeichen noch nicht.
s, Nagler, Monogr. 1. No, 2193. I No, 2695.2687.
Philipp Apianus, Sohn des Vorigen, Arzt
und Mathematiker, gob: zu Ingolstadt’ 1531,
folgte seinem Vater in der Professur der Mathe-
, musste aber, da er den Eid auf das Tri
dentinun verweigerte, die Universitit verlasson,
worauf er im J. 1569 zu Tubingen cine Professut
erhiclt. Er starb dasolbst 1559. Sein berilhm-
tostes Werk ist die Karte von Baiern, die er auf
Bofohl Heraog Albrecht's V. aufigenommen hatte.
Er erbiolt dafiir cin Geschenk von 2500 Dukaten
und einen ausserordentlichen Gehalt von 150 fl.
Die Karto ward zuorst 1561 auf Einem Blatt,
spiiter 1566in vergrdssertem MaBstabein 24 Holz
tafoln geschnitten unter dem ‘Titel: Phil. Ap-
plavi:bayrische Landtafeln, Sie crlebte in der
Folge mehrere Auflagen und warde oft kopirt.
Die Stécke werden im Reichsarehiv zu Miinchen
fhewahrt. Dic zusammengezogenen Buchsta~
ben A und B findet man auf einem Holeschnitt
mit einem Horologium, 4. Da sic durch Apianus
Bienewite erkliirt werden kinnen, so ist miig-
auch von seinem Vater.
8, Flissli, Neue Zusitze, — Nagler, Monogr. 1.
No, 139.
Apiello, Apiello sind zwei Figuren vou
Porzellan bezefchnot, Mann und Frat in ehine~
sischer Tracht; in der Sammlung Langford. Der
Kunstler muss an der Fabrikation von Capo di
t gewesen sein, welehe 17;
dureh Karl IIT. gegriindet wurde.
s.W.Chaffers, Marks andMonogr3, Auf. p.318.
A Tig,
Apoll. Charles Alexis Apoil, franzisi
scher Maler, geb. zu Mantes den 24. Okt. 1809,
4 den 22. Dez. 1864, Schiller von Eugéne Devi
ria, Er hat seit 1543 Bildnisse in Pastel au
stellt, die Beifall fauden, wovon sich eines im
Museam von Avignon befindet. Spiiter war
er in der Porzellan-Manufaktur von Sév res be-
sehiiftigt. Erhatte Emails, prachtvolle Kupferaut|
der Ausstollung, welche dio von Pierre Courtoys
flir das Schloss in Madrid weit hinter sich liessen.
8, Labarte, Histoire des Arts industrels. 1. 150.
Mme. Charles-Alexis Apoil, geb.
Estelle~Suzanne Béranger, Gattin des Vorigen
und Malerin, geb. mu Sivres den 19. Okt. 1825,
Schiilerin ihres Vaters A. Béranger. Thre Blu-
men- und Friichte-Gemilde zeigen eino sehr
jckto und leichte Hand ; eines da-
yon im Museum yon Nimes. Sie hat dann auch
Rafael und Guido Reni in Email und Aquarell
kopirt. Gegenwirtig ist sie in der Manufaktur
yon Sévres beschiftigt.
8. Bellier, Dictionnaire, wo das Verzeichniss der
‘von beiden avegestellten Werke.
Apollas. Apollas? Auf der Vorderscite eines
eisernen Spiegels findet sich die Inschrift aro)
exo: Arch. Zeit. 1862, p. 166. Da die Gravi-
rung der Riickseite dem gegrlindeten Verdacht
moderner Fiilschung unterliegt, so darf auch di
Inschrift nicht als authentisch betrachtet werden.
Brunn,
Apollodoro. Francesco Apollodoro, Ma-
ler aus Padua, geb. um die Mitte des 16. Jabrh
Scinen Beinamen di Porcia filbrto er nach
einem Kastell in Friaul, wabrscheinlich, weil
seine Eltern von dort stammten. Unterrichtet
wurde er von Dario Varotari, Durch Portritt-
malerei machte er sich ebrenvoll bekannt. Er
soll fast alle Paduanischen Gelchrten seiner Zeit
gemalt haben; erwihnt werden Sperone, Mercu-
riale, Capo di Vacca und Acquapendente. Miind-
er hat in Mailand ein Bildniss geschen, das er
flr einen Gelehrten oder Diplomaten ansprach
und welches die folgende Bezcichnung trug:
FRANC, APOLLODORUS PINXIT ANNO 1585 MENSE
mato. Er fand darin eine kriiftige Behandlung
und jene Art Ltirte, wie sie wol dem alten Pour-
bus eigen Nach Rossetti befand sich im
J. 1776 im Palaste Borromei bei 8. Lucia in Pa-
dua cin hl. Franziskus mit Christus am Kreuz,
gemalt von Apollodoro. Noch im J. 1606 et-
sebeint dieser Meister in der Paduanischen Ma-
lerliste. Giambattista Bissono war sein Schiller
auch den folg. Artikel.
8. Piotrucet, Biografla deglt Artisti Padovani. —
Mosehini, Origine © sicende ete. in Padus
pp. 92. 98. ~ Rossetti,
dova, p. 825. — Ridol tf,
260, — Lanai, Storia pitt, 1825. 111, 243.
Notis von Mindter.
Jansen
Apollodoro, Paolino Apollodoro, Maler
aus Padua, machte das Portriit des Alessandro
Fortezza if 1613). Pietrucci hilt diesen M.
fiir identisch mit Francesco Apolludoro, Mo-
schini aber fiir dessen Sohn oder Neffen.
8, Tommasini, Mlustrium Virorum Elogia
tavil 160, 1. 354, — Pietrucet, Bioge. d
art. Padovani. — Mosehiniy Origine e vi-
cende ete, in Padova, pp. 92. 93.
‘Nach ihm gestochen :
Bildniss dos Alessandro Fortezza, In Tommasin's
Werk, s. Literstar.
‘ Jansen.
Apollodoros. 1) Apollodoros, Architekt
aus Damaskus unter Trajan und Leiter der bedet-
tendsten Bauten dicses Kaisers. Cassius Div
(Lx1x, 6) nenut als solche das Forum, ein Odeuw
und Gymnasium in Rom, vielloicht mit den bei
Pausanias (Vv. 12, 6) erwithnten Thermen ideu-
tisch. Nach Procop (de acdif. 1v, 6) baute er
auch die Briteke, welche Trajan in Dacien ter
je Donan schlagen liess und auf Miinzen des
Raisers, wie auf der Trajanssiule abgebildet ist
Die erhaltonen Reste des Forum mit seiner Ba-
silika, an wolcher Pausanias namentlich die Be-
dachung von Bronze bewundert, legen von det
hohen Bedeutung des Mannes Zeugniss ab, wel-
cher dio Architektur nachmals fr kurze Zeit auf
cine unerwartete Hohe emporhob. Unter Hadrian
nahm leider sein Schicksal eine traurige Wen-
dung: er wurde exilitt, weil er den Kaiser scho
vor seinem Regierungsantritt durch eine spit-
tische Bemerkung sich zum Feinde gemacht
hatte; und als er nun dessen cigene Baupline
fiir den Tempel der Venus und Roma scharf
‘wenn auch gerecht, kritisirte, wurde er sogar nit
dom Tode bestratt. Nicht ausgoflihrt wurde sein
Plan, 2u dem in das Bild des Sounengottes ver-
andelten Koloss des Nero die Mondgottin als
Seitensttlck anfzustellen (Spartian, Hadrian. 19)
2) Apollodoros, Bildhauer, der nach Pli-
njus xxx1v. 86 Philosophenstatuen machte. Ob-
‘wol es Plinius nicht ausdriicklich bemerkt, dart
doch der von ihm kurz vorher (xxxtv. $1) eben-
falls als Bildhauer erwihute Apollodor, des-
‘sen Erzstatue Silanion ausftihrte, filr dicselbe
Person gehalten werden. Ueber seinen Charak-
ter berichtet Plinius, dass er in Folge einer pein-
lichen, selbstquiilerischen Sorgfalt hiiufig fertige
Arbeiten zertrtimmert habe, indem er sich in
seinem klinstlerischen Streben nicht zu gentigen
vermochte ; er habe daher den Beinamon des Tol-
lea bekommen; und in seinem Bilde habe Sila-
sion diesen Charakter ausgedriickt und nicht das
Bild eines Menschen, sondern des Zornes selbst
im Erze dargestellt.’ Nun begognon wir unter
den Zuhdrera des Sokrates einem Phalereer
Apollodor, dessen Charakter namentlich am
Eingange des platonischen Symposion in ganz
Ubereinstimmender Weise geschildert wird, #0
dass er dort sogar denselben Beinamen fiihrt
Ea liegt daher nahe, den Sokratiker , obwol er
ticht Bildbauer genannt wird, mit diesem zu
identifiziren, sofern die Zeitangaben nicht ein
Hinderniss darbicten. Der Sokratiker war Ol.
99, 4 noch ein Knabe oder junger Mensch (ra
kounte also noch liingere Zeit nach O1. 100 recht
vol am Leben sein; Silanion, der die Statue des
Bildhauers machte, wird allerdings von Plinius
de 113. O1. gesetat, womit aber miglicher We
sicht der Anfang, sondern das Ende seiner Thii-
tigkeit bezeichnet wird. Es ist also wenigstens
sieht unmbglich, dass er um Ol. 102—4 das Bild
jenes Phalereers arbeitete. Uebrigens ist os
‘iekt nothwendig, wie man angenommen, dass
der Sokratiker, sobald er sich der Philosophie
ragewendet, die Bildhanorei aufgogeben habe.
+ Hertz, De Apollodoro statuario et philosopho
Breslaver Programm 1867.
4) Apollodoros, Bildhauer aus Phocaea,
Sohn des Zenon, nach der Inschrift einer Sta-
tuenbasis in Erythrae, aus guter, also minde-
seus wol alexandrinischor Zeit: R. Rochetto,
Lettre & Schorn. p. 433
4 Apollodoros, Maler aus Athen, von
Hinius xxxv. 60 in die 93. Ol. gesetzt, aber als
serer Zeitgenosse des Zouxis gowiss schon liin-
frre Zeit vorher thittig. Seine kunstgeschicht-
che Stellung list sich am besten durch den
Gegensatz gegen Polygnot deutlich machen.
Wahrend die Werke dieses grossartigen Kiinst-
fxs in malerischer Bezichung wenig mehr als
tolorirte Zeichnungen waren, beginnt mit Apol-
lodor eine neue Entwickelung, indem er das
Vemischen und Vertreiben der Farben in Bezug
anf Licht und Schatten serfande (Plut. de glor.
Atéen. 2), d. h. eine eigentlich malorische Bo-
Sending begriindeto. Dasselbe bezeichnet Pli-
Yas dureh die Worfe : hic primus species expri-
‘ere instituit. Denn species ist hier im Gegen-
‘at za Form, Stellung und Haltung der Figuron
Ge inssere Erscheinung, wie sie rkt,
Wie ie also in der Kunst die Sinne gowisser-
Bassen tiuscht und Ilusionen hervorruft. So ist
Apollodor, weleher zuerst »dom Pinsol Ruhm
ecwirbte und zuerst beachtenswerthe Staffelel-
Wider fiefert , withrend bisher dio Wandmalerei
Sberwogen hatte. Der Boiname des Skiagra-
deen, Schattenmalers, den er wegen seiner Rich-
Neyer, KtastorLerikon. Ul.
tung erhielt, wird nun aber auch mit der Skeno-
‘graphic (Hesych. v. oxd) in Verbindung gesotzt,
dio ziemlich in derselben Zeit durch Agatharchos
(s, diesen Art.) ihre Begriindung orhfelt; und
wir worden dies dahin erkliren mlisson, dass mit
der malerischen Behandlung der Figuren nun
auch eine entsprechende Behandlung der archi-
tektonischen und landsehaftlichen Szenorie Hand
in Hand ging. Auf eine solche deutot namentlich
sein Aias fulmine incensus in Pergamus (vgl. So-
lin 27) hin, d. h. der lokrische Ainx, dessen
Schiff vom Blitze getroffen ist und der nun we-
gen scines Trotzes gegen die Gvtter seinen Tod
in den sturmerregten Wellen des Mecres finden
wird. Wonnwine von Philostratus (1. 13) be-
schriebene Darstellung dieses Gegenstandes sich
auch nicht mit Bestimmtheit auf Apollodor zu-
rlickfllhren list, so vermag doch die Schilde-
rung des Rhetors uns einen deutlichen Begriff
davon zu gewithren, in wie hohem MaGe die
Wirkung des Ganzon durch dio Entwicklung des
skenographischen Elementes bedingt war. Von
andern Werken nennt Plinius nur noch efnon
betenden Priester. Der Scholiast zu Aristoph.
Plut. 385 legt ihm ferner cine Darstellung der
in Athen Schutz suchenden Herakliden, dor Alk-
‘mene und der Tochter des Herakles bei (vgl.
unter Pamphilos). In einem dritten Bilde musste
die Figur des Odysseus vorkommen, den or zu-
erst durch den Schifferhut charakterisirte : Schol.
I, x. 265; woraus vielleicht durch Verwechso-
lung die Nachricht bei Hesychius entstand, dass
er selbst einen (asiatischen) hohen Hut getragen
habe. Seinen hohen Kitnstlerruhm bezeugen
endlich noch die Verse des Nikomachus aus einer
Elegie tiber die Maler (bei Hephaest. de metr.
4, 7), wihrond der stolze Spruch, dass tadein
leichter sei als besser machen, nicht auf ihn,
sondern auf Zeuxis (6. diesen) zurlickzufllhren
sein wird.
s. Brunn, Gosch. der grlech. Kunstler. 11. 71%
HH, Bruna.
Apollodotos. Apollodotos, angeblich
Stoinschneider. Auf cinom geschnittnen Steine
dezeichnet die antike Inschrift wahrecheintich
denBesitzer; auf einem zwoiten ist sio gefilscht.
s. Brunn, Gesch, der griech. Kinstler. 11, 602.
Brunn.
Apolloni. Q. M. Apolloni, Kupforstecher,
arbeitete in Italien um 1840,
1) Sposalizio ai S, Catharina, Nach Correggio.
Roma, Caleografla camerale. Fol.
2) Der toate Christus von rwel Engeln gehalten;
vor ihin knfet der Klosterabt und der bl. Bartho-
lomius. L. Longhi pinx. Gezeiehnet von D.
Marini. Foi. In: Cappi, Luca Longhi illustrato.
Ravenna 1853. Fol,
38) Ienoto. Unbekanntes mannliches Bildniss, An-
‘oblich in der Manier Holbein's, Gezelchnet
von Pompignoll. 4. In 1, Bardi's Galleria Pitti.
1842.
4) Mehroro Bil, von thm nach Bildern und plasti-
23
178 Apollonides
Maro-Antonto Apollonio.
schon Werken in: Valentini, La patriareale Ba-
silica Vaticana, Fol.
W, Schmidt
Apollonides. Apollonides, Steinschnei
der. Plinius xxxvii. § nennt ihn unter den be-
riihmtesten Kilnstlern seines Faches und setzt
ihn und Kronios zwischen Pyrgoteles und Dios
kyrides. Die Steine mit seinem Namen sind die-
ses Rubmes nicht nur nicht witrdig, sondern
auch aus andern Griinden im hichsten Grade
verdiichtig.
s. Brunn, Gesch, der griech. Kanstler. 11. 603.
Brann.
Apollonlo, Agostino Apollonio, Malor
in der zwoiten Hilfte des 16. Jahrh,, stammte
aus der arbinatischen Ortschaft S. Angelo in
‘Vado. Er war wahrscheinlich ein Schiller und
Gehiiife seines mlitterlichen Oheims, des Maters
Lucio Dole, wie er nachwoislich dessen Erbe
wurde und auch die Vollendung von dessen letz~
ten Arbeiten therkam. Um das J. 1589 verfer-
tigte er bei Urbino in Castel Urbania, das friiher|
Castel Durante hieas, Stukkaturen und Wand-
malerefon in der Kirche S. Francesco,
+. Zan, Enciel, — Lan2t, Storia pittoriea.1825.
M14, —Coluced , Gronaca di Castel Durante,
‘Jansen.
Apollonio. Giacomo Apollonio, Histo-
rien- und Landschaftsmaler, wurde nach Mel-
chiort 1582, nach Verei 1584 in Bassano geboren
Giacomo da Ponto war der Vater soiner Mutter
Marina, und ihr Brader Girolamo und Giambat-
tista warden seine Lehrer. Sie haben nie einen
besseren Schliler und glieklicheren Nachahmer
gehabt. Alles was die Bassano so auffallig chi
rakterisirt, findet sich in Apollonio wieder: ihre
Farbe und Zeichnung, thro Menschen- und Thier-
gestalten, ihre Costlime und Banlichkeiten, ihr
Himmel und ihre Landschaften. In diesen letz-
teron scheint or ihnen vollkommen gewachsen.
Die Kraft seiner Tinten — froilich trib und
schwer wie bei seinen Vorbilden — und dic
Zartheit seiner Konture stehen nur wenig hinter
diesen zurlick. Die Galerie Doria in Rom be-
wahrt unter ilien zahlreichen Landschaften auch
Werke von der Hand Apollonio's. Er starb ohne
Nachkommen am 1. Dez. 1654 und wurde in der
KirchoS. Francesco zu Bassano bestattet. Wenn
auch viele seiner Bilder als ichte Bassano’s in
der Welt zerstreut sein migen, so bewahrt soine
Heimat doch noch immer eine grosse Anzahl
derselben.
In der Kirche der Padri Riformati trigt
das Bild dos Hauptaltares die Bezefchnung 14-
COB, APPOLLONNIUS ASSANENSIS FACIEBAT
1611. Vor dem gekrouzigten Christus knict der
heilige Bonaventura. In der Hohe Gott Vater
von Engeln umgeben. Zwei kniende Engel hat
nachmals Giovanni Goffré hinzugeftigt. — Die-
selbe Kirche besitat noch eine heitige Elisabeth
Almosen spendend, und cine Madonna in der
Engelsglorie mit den heiligen Diego, Carlo und
Bernardino im untoren Theile des Bildes.
Das Gemiilde des Hauptaltars der Pfarr-
kirche von Liedolo hat die Inschrift: Jaco-
bus Apollonius Bassanensis P. 1s, 1614. Presb
M. Ant. Ferla Pecinns actatis suae a. LXx1 sus
religione fieri fecit. Unter dor Himmelskinigin,
die das Christkind hilt, stehen die hh. Lorenzo
‘und Carlo und hinter dem letzteren der eben er-
wilnte Stifter. Das Bild hat durch Restauration
gelitten.
In 8. Sebastiano das Bild des Hauptalta-
res: der heilige Sebastian an einen Stamm ge-
‘bnnden wird von zwei Henkern mit Pfeilea be-
schossen, wihrend yom Himmel zwei Engel mit
Palmen zu ihm herabkommen ; im Vordergrunde
sechs Heilige. Die Bezeichnung lautet Jacobus
Apollonius Bassanensis faciebat. Das Bild wirl
sehr gortihmt, obgleich dio Luftperspeetive man-
golhaft ist. Zanotto nennt os ein Werk der fein-
ston Sorgfalt und findet in ihm jedo sklinstle-
rische Mitgifte nur die einzige der Zartheit oder
tenorezza nicht.
In 8. Francesco: 1) eine bezelchnete
kniende Magdalena, welche Zanotto zu Apollo-
nios besten Werken zihlt. 2) Seelen im Pese-
feuer, tiber thnen die hh. Petrus und Franziskes
und ganz in der Hihe die Dreieinigkeit.
Im Oratorio di 8. Filippo Neri: Dreieisis-
keit mit violon Engetn. ‘
In 8. Girolamo restauritto Apollonio das
Bild des Hauptaltars und fligte die hh. Girolamo
‘und Benedetto new hinzu.
In dor Pfarrkirche von Romano: der b. Abt
Antonio zwischen verschiedenen Heiligen.
In der Pfarrkircho von Solagna: Maria vit
dom Christkind in der Hthe und unten die bh
Roechus und Emerenziana.
In der Pfarrkirche von Carpendo: die Hi
melskdnigin mit dem Christkind, unten Heilize
In der Kirche 8. Pietro in Pove: der bl
Petrus auf der Kathedra mit den hh. Paulas und
Carlo an den Seiten.
In 8. Eusebio: Christus am Kreuz mit Me
ria, Magdalena und Johannes.
Im Kloster 8. Francesco zu Citadella
die Beschneiduog Chri
Inder K. degli Eremitani zu Padova: die
Dreieinigkeit in der Hoho, unten Heilige.
In der Nonnenkirehe Gesi Cristo zu Ca
stel franco: Christi Himmelfahrt, und in jenet
der Serviti: Christi Geburt.
s. Verei, Notizie alla vita ete, de’ pittort at Bas
sano. p. 2297, — Gamba, Di Bassanes ill
stei, sowio Zanotto, Della pittura Venerism,
p. 316 und Lanzi, Storia pitt. 1825. 1 171
gehen allo auf Verci zurick. — Federie!,
‘Memorie Trevigiane, 11. 65 bringt aus Melehio#
die Notizen ber die Bilder in Castelfranco. —
Brandolese, Pitture di Padova. p. 216. —
Rossott!, Descrizione di Padova. p. 150. —
Burckhardt, Cicerone. p, 1074.
Marc-Antonio Apollonio, Grossneffe
des Malers Giacomo Apollonio, geb. in dessen
“Erbsehaft nach Neapel gebracht wurde.
‘der Angabe des Plinius (xxxvi, 3)
__179
‘Todesjahr 1654, +1729, Auch er kannte keinen
grisseren Rubm als die Bassano nachzuahmen,
ur dass er darin weit hinter seinem Grossoheim
aurickblieb. In den J. 1681 und 1697 multe er
Fresken in der Kirche 8, Giambattista zu Bas-
sano, aber seine Arbeiten wurden bei einem Um-
bau zerstirt.
& Verei, Notizie alla vita ete, de’ pittori di Tas-
sano. 1775. p. 230.
Jansen
Apollonios. 1) Apollonios, Architekt zur
Zeit des Kaisers Trajan, Sohn des Ammonios
ans Alexandria, Sein Name findet sieh auf einem
yoo ihm eweihten Altare bei Mons Claudianus|
in Aegypten wo er vielleicht wit der Leitung|
der dortigen Steinbriiche betraut war.
2 Apollonios, wer, der in Gem
schaft mit Tauriskos die beriihmto Gruppe des
farvesischen Stieres ausfuhrte, welche von Rho-
das in den Besitz des Asiniua Pollio gelangt, im
46. Jabrh. in den Thermen des Caracalla. wi
der anfgefunden, spiiter mit der farnesischon
‘Nach
parentum
bi certamen de se fecere, Menecraten videri
‘professi, sed esse naturalem Artemidorum, sch
“ten sie Briider gewesen und ausser ihrom witk-
Fieben nuch einen Adoptivvater gohabt zu ha-
ten, dessen sie (ob vielleicht in einem Epi-
samme unter der Gruppe?) in besonderer Ver-
krung gedenken mochton, Thre Vaterstadt war
seh anderweitigen Nachrichten fiber Tauriskos
ralles in Karien ; doch schliessen sie sich ihrer
sanzen Kunstrichtung nach durehaus der Schule
oa Rhodos an, wo ihr gemeiusames Werk ur-
pringlich aufgestellt war. Keino andere Kunst.
chipfung des Alterthums ist dem Stier
saniter, als der Laokoon (s. unter Agesandros)..
Selbst ganz jiusserlich in der Erwihnung bei
‘inius tritt diese Verwandtschaft hervor: wie
im Laokoon die Schwicrigkoit der Komp.
ion durch die Hinweisung auf xen Vater, di
Sthoe nd die wunderbaren Windungen’ der
Seblaogens und thre Ausfilhrung in einem Mat
sorblocke hindeutet, so finden wir bei dem Stier}
wiederum »Zethos, Amphion und Dirke, den
Stier und asTau ans demselben Marmorblockes,
vebei sogar die Antiope, der Ortsdiimon und
Ge reich verzierte Plinthe nicht einmal er-
‘iiat sind. Wir finden also hier noch eine Stei-
G@rmg in derKomplikation derProbleme, deren
Ulemg sich dic Kiinstler vor ne Ste
serung, die noch bedeutsan he den Um-
Sand wird, dass der Laokoon flir eine Uaupt
Saticht Komponirt ist, withrend der Stier ctw
i die Anfatellun,
Seelmet ist, wo er von allen
wenden konate, Nicht weniger zeigt si
Ferwandtechaft in der Wahl des Momentes, der
sStt-onr von Seiten der handeinden Persone
mi Kampfe gegen die phy-
'h tiberwiegende Gewalt des wiithenden Stie~
res etfordert, sondern auch in dem Beschauer
durch div kiihne Aufgipfelung aller, die schreck-
licke Katastrophe unabwendbar vorbereitenden
Umstiinde den hiiehsten Grad tragisch-patheti-
scher Erregung hervorrufen muss. So gehiren
beide Werke cincr Geistesrichtung an, flr welche
sich nur in der alexandrinischen Epoche di
nothwondigen Vorauasetzungen finden; und die
Annahme einer Entstehung in der rémischen
Kaiserzeit, die hinsichtlich des Laokoon noch
einige Vertheidiger findet, fillt fiir den Stier
schon darum weg, weil derselbe bereits in der
Zeit des Augustus nicht etwa neu gearbeitet,
sondern von Rhodus nich Rom versetzt wurde,
s Welcker, Alte Denkm, I. p. 352, — Brunn
ch. der griech, Kiinstler. 1. 495. — Fries
Worichs, Haustcine, p. $17. — Overbeck,
Gosch. der eriech. Plastik. TI. p. 240.
Abbildungen zB, bet Miller, Denkmaler
alter Kunst, 1, 47, 215 und im Museo Borbonica.
XIV. 5—0i. | Ueber antike Nachbildungen anf
Manzen u. s. w. vergl. Arch, Zeit, 1953, p. 654
3) Apollonios, Bildhauer, Sohn des Nestor
aus Athen, der Kiinstler des berithmten Hera-
Klestorso im Belvedero des Vatikan's. Da der-
selbe beim Theater des Pompeius in Rom go-
funden ist, und die Ziige der Inschrift auf
Zeit dor Erbauung desselben hinweisen, 50
seheint das Werk 2ur Ausselintickung dieses
Baues gearbeitet zu sein. Die Spuren antiker
Restaurationen erkliiren sich dann dureh die Be-
schiidigungen, dic es bei den mehrfachen Briin-
den des Theaters erlitten haben mochte. Nach
dieser Zeitbestimmung ist es wenigstens miglich,
uf denselben Kilnstler eine Nachricht des Chal:
cidius xu Plato's Timacus (p. 440 ed. Moura.)
au bezichen, in welcher ein Apollonios als
Kiinstlor der Statue des Jupiter Capitoli
Gold und Elfenbein angefuhrt wird.
pel war nimlich 84 v, Chr. Goburt abgebrannt,
zwar 69 yon Catulus schon neu geweiht, aber
noch 62, also gerade in der Zeit des Pompeius
nicht ganz vollendet (vgl. Tac. hist. 3, 72; Dio
31, 44.). Dio Nachrichten tiber zwei andere In-
schriften mit des Apollonios Namen sind nicht
hinkiinglich verbtirgt. —
Ueber dic Restauration des Torso sind die
Meinungen noch getheilt. Ziemlich allgemein
aufgegeben ist wohl die Ansicht, daas zur Lin~
ken des Heros noch eine weibliche Gestalt, sei
es Hobe oder Auge, gestanden habe, Zweifel-
haft erscheint aueh die Annahmo, dass er errail-
det dasitzond, die Keule oder einen Stab neben
sich geatellt 'und einen oder beide Hinde aut
diesolbe gestiitzt gehabt habe. Die meiato Wabr-
scheinlichkeit hat die Vermuthung E. Petersen's,
dass der Heros auf don linken Schenkel
Leier gestellt, mit der Linken das Horn dersel-
en oder den Ste gofnsst, mit der Reehten xber
Ze Wochste Anspannung und gewandteste Be-
die Saiten berillrt habe, wobet das Haupt so
180
Apollonios.
gewandt war, dass der Gosang des Mundes mit
den Ténen der Leier vereiut nach oben drang.
‘Wie dem auch sein mige, so darf doch mit Si-
cherheit vorausgesetat werden, dass das Werk
wenigstens sciner Erfindung nach nicht das volle|
Eigenthum desKtinstlors war, sondern dass die-
sor, wenn nicht die Idee des Ganzen, doch sehr!
wesentliche Motive den Werken ciner illteren|
Zeit entlcbnt hat. Apollonios gehirt niimlich,
als einer der Hauptvertreter, der Schule
scher Renaissance an, welche schon vom zweiten
Jahrh. v. Chr. an bis in die Kaiserzeit eine be-
deutondo Wirksamkeit besonders in Rom ent-
falteto. Indem sie einen Theil ibrer Selbststiin-
digkeit, namentlich hinsichtlich der vollen Frei-
heit Ktinstlerischen Schaffens freiwillig aufgab
und sich begniigte, im engen Anschluss an
‘Muster der besten Zeit dieselben mehr oder min-
dor frei zu reproduziren, wirkte sie namentlich
fir die Erhaltung der idealen Kunstrichtung in
Rom und schuf eine Reiho von Werken, welche
zwar in ihrer ganzen Ausfilhrung des Zaubers|
der vollen Frische von Originalschiipfungen ent-
bebren, aber doch fir den Verlust derselben
durch eine Rothe tlichtiger Eigenschaften einen,
annithernden Ersatz bieten. Dadurch ist es al-
lerdings bedingt, dass der absolute Ton der Be-
geisterung, wie er in Winckelmann’s beriihmter
Schilderung desTorso angeschlagen ist, wesent-
lich herabgestimmt werden muss; und wenn
sich also die Beurtheilung in der Geschichte
der griech. Klinstler des Unterzeichneten in
cinon bestimmten Gogensatz zu der fritheren Be-
wunderung setate, 80 ist doch zu betonen, dass
‘Winckelmann’s Beschreibung »nur auf das Ideal
der Statue ging, dass dagegen eine kritische
Botrachtung sich’ auf don historischen Stand-
punkt stellen muss, welcher den Werth des
Torso einestheils an Werken der durchaus
idealen Kunst, wie den Skulpturen des Parthe-
non'misst, mit welchen der Kitnstler im Prinzip
sich auf gleichem Boden befindet, anderntheils
aber auch mit Werken wie dem Laokoon ver-
gleicht, gegen deren gewaltige, keiner Steige-
Tung mehr fihige Anspannung aller Krifte scine
eigene Richtung sich als eine bewusste Reak-
tion darstellt. Von diesom Standpunkte aus
wird sich endlich auch eine Vermittelung mit
derjonigen Betrachtungsweise gewinnen lasson,
welche kiiralich v. d. Launitz in einer formalen
Analyse des Werkes (bei Overbeck) eingeschla-
gen hat. Er geht davon aus, dass durch die aus-
Tuhende Stellung cine vollkommene Erschlaf-
fung oder richtiger Abspannung der Muskeln
bedingt sei, mit Ausnahmo derjenigen, durch
welche das giinzliche Zusammenbrechen der Fi-
gur verhindert werde. Dadurch sei cin speziel-
eres Eingchen auf die Darstellung der Haut n-
thig geworden, weil ohne ihro naturgemiisse
Charakterisirung im Momente der Erschlaffung
Keine vollendete Darstellung der Abspannung|
des Kirpers mUglich sei; und da wiederum ge-
wisse Wirkungen in der Kunst nur dureh Koo-
traste erreicht worden kinnten,, 80 hitten t-
und abgespannte Theilo cinander gegentberge-
stellt werden milssen. Das sei in berrascheodee
Weise gelungen: es zeige sich die Abspaunuz
im Bauche und in der eingebogenen Seite és
Korpers, die Anspannung in der ausgereekter
und in der Kreuzgegond des Ritckens. Kez
‘Theil ermangolo der Naturwahrheit; Kein Th!
gebe einen falschen Begriff von der Bestimau,
Lage und Wirkung der Muskeln. Wenn 2
aber ausserdem noch hinzugeftigt wird: ks
‘Theil erscheint zu flau und abgeschwicht, ©
dass man auf die Nachahmung eines fribere
Originalwerkes schliessen mitsster, 80 wird ded
ein besonderer Nachdruck auf den folgesée
ie|Schlusssatz gologt: worden dlirfen: »wenngleh
sich der Meister dem Einflusse und der Sime
richtung seiner Zeit nicht hat entziehen kiaa,
die allerdings von dem Geiste des Lysippos v=
schieden wary, (an den die Erfindung in mani
Beziehungen erinnert). Denn es liegt in dieses
‘Worten wenigstens cino theilweise Anerkeusey
des historischen Standpunktes. Wir kGanea n=
kiinstlorischer Soite dio Vortrefflichkeit dere
lage im Ganzen und den einzelnen Theile, #2
hohes Verdienst in der Charakterisirang ¢e
verschiedenen Formen durchaus zugebeo, wl
worden dennoch nicht verkennen dlirfea, és
es der Zeit des Kitnstlers nicht mebr gegehs
Jwar, digjenige Frisch und Unmittolbarkeit &s
Meissels, digjenige Freiheit und Prizision dr
flotzten Vollendung zu erreichen, welche eis
nur der Zeit originalster Produktivitit und exe
dio Natur nicht nur nachbildenden, sonders iri
nachschaffenden Kiinstler eigenthtimlich ist
s, Brunn, Gesch. der griech. Kiinstler. 1. 42
‘u. 563, — Petersen, in der Arch. Zeit. 18.
p. 126. — Overbeck, Gesch, di rice. Ft
Tt, 308.
4) Apollonios, Bildhauer, Sohn des Ards
aus Athen, nach der Inschrift einer herkalax
sischen Bronzebilsto: Mus. Hercul. I. t. #8
48. Als Marathonier wird cin Apollonios, Salt
des Archias, in cinor athenischen Kiinsti=
schrift genannt (Arch. Zeit. 1856, p. 222), wl
endlich findet sich cin Marathonier Archi
Sohn des Apollonios, in einer Kiinstlerinseisit
des ‘Theaters yon Athen (Bull. d. Inst. 15%
p. 165). Ob die beiden ersten Inschriftes s
‘auf eine und dieselbe Person bezichen, ist re
folhaft, da die Zlige der zweiten einen etm
Wlteren Charakter zeigen sollen, withrend die
ersten und dritten etwa auf die augusteische Zét
deuten. Jedenfalls also gab es damals in Abi
tine Kiinetlorfamilie, in wolchor dieselben Se
‘men in mohreren Generationon wiederkebr
wenn wir auch ihre Rethenfolge noch nick
bestimmen vermiigen. Sie gebirte eben 1, ¥#
Apollonios Nestors Sobn, der Schule atts
Renaissance an. Denn die erhaltene Browt
Apolionios
Aponte. 181
bate ist nicht eine originale Schipfung, sondern.
‘ie Reproduktion des in mehrfachen Wieder-
tolaagen vorkommenden Jtinglingskopfes, der
gerdhnlich auf den bertihmten Diadumenos des
Poiyklet ruriickgeftihrt wird: vgl. Friederichs,
Buusteine p. 119; Conze, Beitriige zur Gesch. d.
Phat. 8.7.
Ausserdem findet sich derName Apollonios
such in awei Inschriften, aber ohne Angabe des
Vaters, 40 dass eine Bestimmung etwaigen Fa-
amusammenhanges mit 3 und 4 nicht mig-
feh ist. Zuerst auf der Statue eines Satyrs in
erSammlung des Lord Leconfield zu Petworth,
Oi Ausfthrung wird gertthmt; der Erfindung
tach ist aber auch dieses Werk nur die Replik
izes tfter (2. B. Wieseler D. a, K. 11, 39, 459)
siederkebrenden Typus: Miller, Amaithea 111,
552; Conze, Arch. Zeit. 1864, Anz. 8. 239. Die
smite Inschrift steht am ‘Trunk einer bei Aricia
sfundenen Apollostatue in der Sammlung Des-
nig auf Mallorca (Hubner, Bildw. in Madrid p.
3, Die Arbeit wird als die eines Kopisten
ach Bronze charakterisirt; der Erfindung nach
sbirt das Werk zu der Rethe derjenigen Apol
osatuen, deren Typus von der Schule des Pa-
iles und Stephanos, wenn nicht erfunden,
‘ch new durchgebildet wurde. Vgl. Kekulé,
lan d, Inst. 1865. p. 68, und: Gruppe des Me-
aos p. 28.
5, Apollonios, Bildhauer, Sohn des Aeneas,
‘der nkorrekt geschricbenen oder publizirten
sschrift eines vom Kilnstler geweihten Werkes,
tabsehenlich aus Smyrna: Corp. inser. gr. n-
8
Die Insehrift axo)2ov auf einer kleinen Zeus-
‘atue des Museums von Lyon (Corp. inser. gr.
630), in der man den Namen eines Ktinstlers
‘pollooios hat finden wollen, ist modern.
Apollonios, angeblich Minzstempelschnei-
© Apol, Apollon auf Minzen von Meta-
oat ond von Katana ist nicht Namo eines Mtinz~
eupelschneiders, sondern des dargestellten
ettes; Apol, Apollo, Apollonios auf Munzen
on Tarent dagegen Magistratsname.
+ Brunn, Geseh. der griech, Kinstler. 1. 423.
— +. Sallet, Kinstlerinschriften auf Manzen.
pl
H. Brun,
Aponte. Pedro de Aponte oder auch
onte, spanischer Maler, geb. zu Saragossa
'Beginn des 15. Jahrh. ‘Er folgte, so glaubt
40, dem Roman de la Ortiga in der Stelle eines
slers der aragonesischen Reichsstiinde, Nach
«Nachrichten tiber die aragonesische Schule
®D. J. Zapater (8. Literatur) wiire Aponte,
sen Name von Coan Berinudez und Palomino
mal erwiilnt wird, zuerat in Diensten
Johann I. gewesen und hiitte aut}
sen Befehl zu Hucsea die Malereien des
Altarblattes der Pfarrkircho San Lorenzo aus-
geflhrt. Dieser Altar wurde im 18. Jabrh. zer-
stUrt, doch hat der gelehrte Akademiker D. V.
Carderera ktirzlich dret wichtige Bruchstllcke
aufgefunden. Man vermuthet, dass Aponte sich
in Italien gebildet habo; der allgemeine Ein-
druck jener Fragmente wilrde allerdings recht
gut die Vermuthung Zapater's bekriiftigen, der
ihn — wir wissen nicht, auf welche Daten hi
in dor Schule von L. Signorelli seine Ausbil-
dung finden list, Jedoch, wenn der Charakter
dor Zeichnung, der Glanz und dio Tiefe der F
bengebung in Aponte’s Werken einen ursprling-
Jichen Einfluss der italienischen Schulen erken-
nen lassen, so erlauben die knitterigen Gewand-
falten mit scharfon Winkeln, sowie dic Anord-
nung und die Wiedergabe der geringsten Einzel-
hoiten in den Trachten andrerseits den Schluss,
dass der Kiinstler die Werke der nordischen
Maler gekannt und studirt habe. Aponte ist
vielleicht gar nicht in Italien gewesen, und hat
sich, wie 80 viele andere spanische Meister des
15, Jahrh. in seinem Vaterlande selbst durch
das Studium italienischer und nordischer Werko
jenen Mischstil aneignen kinnen, Durch eine
Stelle bei Juscpe Martinez, einem Aragonesen
und Maler Philip's IV., erbilt diese Meinung
eine Art Beweis. Martinez ist der Verfasser
einer sehr mnerkwirdigen Handsebrift, Discursos
practicables del nobilisimo arto do la Pintura,
new herausgegeben durch die Akademie von S.
Fernando mit trefflichen Erliiuterungen von Car-
derera. Cean Bermudez hatte es nur unvollstiin-
dig gekannt, was sein Stillschweigen tiber Aponte
erklirt. Es heisst darin: »Der KUnig Don Fer-
nando (Ferdinand der Katholische) hatte in sei-
nen Diensten einen der ausgezeichnetsten Maler
Jiener Zeit, genannt Pedro de Aponte, der zu
Saragossa geboren war. Da er ausFlandern und
Deutschland vortreffliche und in Spanien ge-
suchte Bilder anlangen sah, so widmete er sich
‘mit solehem Eifer seiner Kunst, dass er es in
kurzer Zeit diesen fremden Arbeiten gleichthat,
und selbst hinsichtlich der Bildnisse ein beson-
deres Talent erlangte. Jede bedeutende Persiin-
lichkeit in Spanien wollte seiner Zeit yon ihm
gemalt Er soll auch der Urheber der
Kriegslist mit den fingirten Mauera von Santa
Fé bei derEroberung von Granada gewesen sein,
und dies hat nichts Ucberraschendes, denn ot
verstand sich wunderbar auf die Perspektive
und war mit viel Genie sowol flir die Erfindun-
als die Maschinen ausgeriistet. Er folgte
liberal dem Hofe Isabella's und Ferdinand's.
Teh habe mehrere Arbeiten von seiner Hand im
Knigreich Aragon, in Katalonien und zu Vs
lencia geschen : es ist dieser Ktinstler, der 2
erst in Oel malte. Er wurde sebr geschiitzt von
don Majestiten, zu deren Hofmaler er mit bo-
sonderem Privilegium ernannt wurde ; der erste,
dem solche Gunst in Spanien zu Theil wurde,
Dies trug sich um 1500 zu.
Apostool._
Hofmaler geworden, und hiitto wiederholentlich
die katholischen KUnige gemalt, sowie auch die
Bildnisso, die sich 2u Burgos befinden, sein
Werk wiiron,
Aponte’s Name und eines seiner Werke, das] gri
Altarblatt von Huesea, werden erwithnt in den
Schriften yon Dormer und A. Uztarroz, welche
werthvolle Aufzoichnungen tber die aragonesi
sche Kunstgeschichte enthalten. Jedoch weiler|
‘Martinez noch ein anderer der aragonesischen
Schriftsteller tiberliefern uns Nihores tiber den
Lebenslauf eines Kiinstlers, welcher nach seinen
ibm mit Grundzugeschricbenen Arbeiten als einer
der bemerkenswerthesten Maler zur Zeit der ki
tholischen K&nige betrachtet werden muss.
5, Zapater, Apuntes historico-biograficos acerca
de la escuela Aragonesa. Madrid 1859. — Die
brigen Quellen, namentlich handschriftliche,¢.fm
Texte.
P. Lefort.
Aponte. Sebastian de Aponte, verfer-
tigte die Chorstithle in der Kolle he 8.
Antolin zu Medina del Campo im 16. Jabrh. Sic
sind mit dorischen Siulen geziert, und die Ritck-
Jehnen enthalten verdienstliche Flachreliefs.
5, Coan Bermudez, Dice.
U.
Apostoll, Franz Apostoli, sonst unbe-
kannter Kunstler der zweiten Hilfte des
18, Jahrh.
Nach ihm gestochen:
Relfefbiiste an einem Denkstein in einer Medaille,
vorstellond: Max. Comes. a Lamberg. Quadus.
Nat. IX. Kal. Dec. uncexxix. Unter der Mo-
aille liegt cin aufgeschlagenes Buch mit 1
und Inschrift, Das Piedestal hat die Inschr.
Democrito. dulciori., und Apostoli darunter.
Unten: Franciscus Apostoli C. V. Inv. et del
Joann Nepa Maag. se. 8.
W. Schmidt.
Apostool., Cornelis Apostool, Kunst
liebhaber, Maler und Stecher in Aquatinta, zeb.
1762 zu ‘Amsterdam aus cinem angeschenen
Kaufmannsgeschlecht, + daselbst 10. F
‘Von H. Meyer unterrichtet siedelte er mit d
nach England ber, wo er sich dem Kupferstich
widmote. Im J. 1796 nach Amsterdam zuritek-
gekehrt, erhielt er eine Anstellung bel den diff
lichen Wasserbauten. Spiiter war er in
matischer Beziehung als Generalbevolli’
gter und Generalkonsul der Regicrung inEngland
und als Generalsekretiir des Generalgouverne
ments in Niederlindisch-Indien thiitig. Nach
1808 hiclt er sich bestiindiger zn Ainsterdam auf]
und wurde in dem genannten Jahr durch Ki
Ludwig zum Direktor des Reichsmuseums, im
J, 1809 zum Mitglied des kinigl, Instituts und
1810 zum Direktor des Medaillenkabinets er-
nannt, Seine Kunstkenntniss war auf seinen
umfassenden Reisen merklich entwickelt worden,
und er wurde ganz mit Recht unter die ver-
dienstvollsten Dilettanten seiner Zeit gerechaet
Nach der Umwiilzung von 1813 ward er dunt
den Kinig Wilhelm 1. in seiner Bezichusg als
Direktor des Amsterdamer Museums bestitiz:
und erflllite dieselbe bis an seinen Tod mit dea
‘ssten Eifer. Im J. 1815 nabm er an derKox
mission Theil, welche die von Napoleon aus dex
Niederlanden’ nach Frankreich fortgeschleppt:t
| Kunstwerke zurilckholen sollte
Auf verschiedenen Ausstellungen ia de
Niederlanden sah man Bilder und Zeichnung:s
von seiner Hand, u. A. auf der zu Amster
1813 eine Ansicht der Umgebungen vou Tivos
(Zeichnung) und auf der zu Antwerpen 1519 ¢
Gemillde, Ansicht der Umgebung von Bev
wijk (Nordholland). A. wurde 2u wiederbolus
‘Malen Vorsitzender der 4. Klasse des k. nied
Institut’s, im J. 1816 Ritter des Ordens vee
niederl. Lowen und 1820 Mitglied des Verv-
tungerathes der k. Akademie der bild. Kiss
‘au Amsterdam, Sein Bildniss von C. H. Hots
gemalt, hiingt in dem Versammlungszimmer ie
‘Verwaltungsrathes des Refchsmuseums 20 As-
sterdam,
T. van’ Westrheaw
Sein Bildniss, gemalt von C. W. Hodges
Gest, von H. W. Couwenberg.
‘Von ihm gestochen:
14) The Beauties of the Duteh School selec!
from interesting Pictures of admfred Landeap!
Painters. London 1793. qu. Fol. 14 il 8
Aquatinis nach L. Bakhuizen, A. Cust.
©. Decker, A. van Everdingen, J.
Goyen, C. du Jardin, P. Molyn, Art
Neer, J. van Ostade, P. Potter, 8.
daol, W. ¥.d. Velde, Ph, Wouwerm:
J. Wynanti
jandschaften in: Select Views in the South
France — by the author of the Rhaetian Jp.
(Albanis Beaumont), London 1794. Fol
16) Landschaften in: Travels through the mari:
Alps — by Albanis Beaumont. London
Fol.
17) Vue du Chiteau et d'une Partie de Ia ville &
Caire. Dedem del. gr. roy. qu, Fol. Aquitst:
18—19) Zwei BIL. in den Views. of Hindostan vt
Daniell. (In den Verslagon en Mededeelingea vl
het k. Nederl, Instituut von 1844 No. 3 &
wabnt.)
20) Landschaft mit Pferden, Nach Barrett.
21) Kleine Landschatt,
Die No. 20 u, 21 in dem Catal. raisonn’ ®
15)
22) Gezigt v
23) Lavinia Fenton, Schauspiclerin,
‘kin von Bolton. ‘Nach Hogarth. 4.
24) Carel Wouter Visscher, als Maire vor Ams:x
dam, Brustb. nach rechts im Profil. C. Apo
sculp. Oval, 4.
en en y. d. Willigen, Gest"
denis der Vaderl, Schilderk. IIT. 328 — 10
merzeel, Levens en Werken ete. Kao
piter He
desgleichen. — Le Blane, Manuel.
W, Sei
App
Appolman. 183
App. Peter Wilhelm App, Historienmaler,
von Darmstadt, bildete sich um 1820 auf der
Aademie xu Munchen und dann in Dileseldorf
unter der Leitung von Cornelius. Von seinen
Bildern sind besonders zu nennen Luther in
Worms auf dem Reichstago von 1521 (s. unten}
tad die Riickkebr des sicgreichen Hermann 2a
den Seinigen (1841) zu Darmstadt ausgestellt.
la dem Schlosse des Herrn von Plessen bei
Disseldorf hat er auch ein Fresko gemalt: das.
Urtheil des Midas.
Pius VII. den Segen erthellend, nach der Natur
gezeichnet zu Rom 1829 von P. App. P. App
dis, Romac. ki. 8. Das BI. ist wol von App
sellet radirt,
Nach seiner Erfindung
Lather anf dem Reichstag zu Worms. Lithogr. von
H. Anschitz. gr. qu. Fol.
W. Schmidt,
Apparitio. Apparitio Scholastico. Konig
Sascho der Aeltere von Navarra, Kastilien und
Anon liess 1033 fiir die Gebeine des hl. Millan,
tie bis dahin im Kloster Suso in einem steiner
ue Sarge ruhten, einen anderen von Holz
aachen, der mit Goldblech, Elfenbein und kost~
laren Steinen iberzogen und mit vielem Bild-
werk geschnitzt war. Das Leben und die Wun
der des Heiligen waren darau anf 22 Elfenbein-
Tifela dargestellt, und ausserdem befanden sich
ann viele Figuren theils in Elfenbein, theils in
Gold gearbeitet. Kinig Garcia, genannt von
Nizera, versetzte denselben in das Kloster Yuso,
‘as za Suso gehirte, An diesem alterthitmlichen|
Reiguiar befinden sich zwei Kleine Figuren mit
dealuschriften: Apparitio Scholastica. Ramirus
Res. Zwei andere Figuren, cin Jiingling, der
fia Schild hilt, und cin Greis, der mit einem
Meissel das Schild bearbeitet, sind mit der ver-
‘timmelten Inschrift versehen: — Aro et Ro-
doipbo fio. Man hilt Apparitio flr den Namen
des Verfertigers dieses Sarges, und den Alten
sit seinem Sohne fir dessen’ Gebillfen. Die
Vebindung des Ersteren mit dem Kénig Ramiro
macht aber diese Deutung sebr zweifelhatt.
4. Coan Bermudez, Dice.
Appel. Jakob Appel, Maler, geb. 1650 20
Amsterdam, + daselbst den 7. Mai 1751, Schiiler
wah. de Graaf, D. van der Plaas und A. Mey-
criogh, studirte er Ubrigens fleissig nach der|
Natar und den Werken von Tempesta. Er malte
Landschaften, Bildnisse und Historienbilder.
Sach seiner Verheiratung begab er sich nach
Zaandam , vou wo er jedoch 1705 nach Amster
éam zurlickkehrte, und daselbst reichlich Gele-
gaheit fand, scin Talent in der Bemalung von
Salen, Thir- und Kami
Wwingen. Auch dic priich
Amsterdamer Herren wurden von ihm im Gi
sdmacke des Jahrh. mit Malercien verziert,
wobei die damals beliebte bis cur Tiuschung
[getriebeno Nachahmung von Basreliofs und
farchitektonischen Gliedern (das _sogenannte
‘Prompe-Voeil) eine grosse Rolle spielte. Es
ist also wol von dom Urtheile Pilkington's, dass
cr in einem guten Stile gewalt habe, ‘etwas
abzuziehen, Dagegen waren seine grau in grau
gemalten Reliefs und die Marmorstatuen, die er
gerne nachahmte, verdionstlich genug. Er hin-
terliess einen Sohn, nach van Gool 1719 geb.
und durch den Vator unterrichtet. Der Sohn
nebst andern Sehiilern half dem Vater bei der
Ausfiihrung seiner zabllosen Bestellungen. Viel-
leicht ist dieser der Jakob Appel, der gegen
das Ende des vorigen Jahrh. noch zu Amsterdam
als Dekorationsmaler bekannt war.
Bikinis des |. A. Schouman del,
opie hiernach in Descarops Vie des Pointe
5. Van Gool, Nederl, Sehilders en Schilderessen.
U. 158. — Fiorillo, Gesch. der zeichn.
ste, IIT. 330, —Immerzeel, De Lovens
en Werken, —K ram m, De Levens en Werken,
7, van Westrheene.
Appel. Fr. Appel, Zeichenlehrer in Kassel,
radirte um 1848
Studienblatt_mft einer woidenden Kub, einem
Kinderkopf, einem Hundekopf und einem steh-
fenden Knaben, qu. 4.
W. Engelmann,
Appelins. Johann Appelius, Portritmaler
ete, wurde (nach den Aufzeichnungen eines be-
jahrten Kunstkenners und Sammlers) in der
Schweiz geb., hielt sich aber den grUssten Theil
seines Lebens zu Middelburg in Seeland auf.
Seine Werke datiren aus der zweiten Hilfte des
18, Jahrh, Ermalte besonderes Bildnisse. Ausser-
dem wird er in einer Redevoering ter inwyding
van het teekencollogie to Middelburg (Redo 2ur
Einweihung der Zeichnenschule zu Middelburg’,
gehalten im J. 1778 dureh den Sekretiir der An-
stalt L. Bomme, als ein verdienstlicher Kiinstler
erwihut, dessen Bildnisse u, a. Gemillde tiberall
in Seoland zorstreut scien,
ihm gestochen
1) Jakobus Willemsen, Hoogleeraar en Predikaut
zyne goboortestad Middelburg. Gest. von
R. Vinkeles, 174. gr. Fol.
2) Aur. Steengracht, Raadpensionatis van Zeeland,
‘ob, 1770, at, 39, Brust. nach links in Oval,
Gest, son braken. Erschfen nicht im
Handel, n Portretten van F, Muller.
No, 5136,
8. Van E: on Van der Willig
Geseh, der Vaderl. Schilderk. Il, 272. — 1
merzvel, Levens en Werken. — Kram!
Levens en’ Werken.
1. vam Westrheene,
Appelman. Jan und Pecter Appelman,
ster im 14, und 15, Jalrh. Appelman ist
dig richtige Schreibart dieses Antwerpener
seblechtes, das i 14. u, 15, Jabrh. Baumeister
und Bildhauer hervorgebracht hat,
184
Jan Appelman,
Jan ist der ilteste. Appelman ist in Ame-
liu von Gramaye Iatinisirt worden nach dem
mittelalterlich Iateinischen melum, griechisch
nov, nfederdeutsch appel, hochdeutsch Apfel.
Nach Gramaye begann Jan Amelius im J. 1422
den Bau des Thurmes an der Kathedrale Un-
serer Licben Frau zu Antwerpen. Der
Name Amelius hat verschiedene Irrthilmer her-|
vorgorufen. Marshall und Bogacrts haben da-
raus einen Architekten von Bologna gemacht
und selbst. sein Bildniss erfunden und verdf-
fentlicht. Andere schrieben dann Amelio, Dus-
sioux nimmt ihn als cinen Franzosen in An-
spruch, lisst thn xu Boulogne-sur Mer geboren
und von Karl VI. nach Frankreich mitgenom-
men worden. Merlo seinerseits beansprucht fitr
Kiln die-Ehre seiner Geburtastadt. Hr. Léon
de Burburo hat (in der Biographie nationale)
dieso Meinungen in ihr wahres Licht gesetzt und
uns dio von ihm benutzten Notizen Uberlassen.
Dieso liegen unserer Darstellung 2u Grunde,
welche in einigen Theilen von der sefnigen ab-
woicht
In einer Sammlung von Grabschriften (1575
durch einen Christoph van Huerne yon Gent 2u-
‘sammmengestellt und von den Geschichtschrei-
bern Antwerpen’s, Mertens und ‘Torfs, benutzt)
steht auch folgendes Epitaph, das sich frilher vor
dem Hauptaltar der alten’ St. Goorgskirche
mu Antwerpen befand: Hier legh begraven
Jan Appolman | motser van der metselrye der
kercken | in de stadt Antwerpen | die ten toren
tot onser vrouwe | tocleyde on sterft int jacr
x. eoce. xxxitu. xv d. in mey. Die Interprota-
tion dieser Grabschrift hat ergubon, dass zwi-
sehen der aweiten und dritten Linfe eine Llleke
‘oj, und dass man anstatt »metsor van der mot-
selryex meester ete. lesen milsse, Ausserdem
hat man dem Worte »der« das Wort sdezere un-
terschieben und go aus Jan Appelman einen der|
Baumeister der Georgskircho machen wollen,
deren Chor 1326 begonnen wurde, deren Vollen-
dung aber mit den Seitenscbiffen erst in den An-
fang des 18. Jahrh. fllt. Allein nichts steht der
Annabme entgogen, dass die Worto wlerkerckene
der {jetzt feilenden) Bozeichnung der Kirche
selbst vorausgehen und dass ihnen das Wort
vane und die Angabe des Patrons dersolbon
nachfolgen. Lassen wir also das Dokument nicht
mebr sagen, als ndthig ist. Es enthiilt an seinem
Schlusse ein Todesdatum, und aus einer Rech-
nung der Bauverwaltung zu Unserer Licben
Frauen von Antwerpen weiss man, dass Peter].
Appelman, Sohn des oben erwiiinten Johann
gerade 1434 verstorben ist. Es ist daher un-
aweifelhaft, dass sein Name in der Grabschrift
enthalten war, und dass sich auf den Vater Jan
der Anfang, auf den Sohn Peter das Ende der-
selben bericht.
Diese Inschrift, so ungenau sic ist, bat
doch den Werth, dass man aus ihr den Jan Ap-
pelman als Meister der Maurerei konuen lernt,
eine Bezeichnung, die fiir jene Zeit gleich be-
deutend mit Architekten ist. Sonst hat man
wenig Nachrichten tiber ihn. Hr. de Burbure hat
in den Stadtarehiven von Antwerpen einige auf
thn bezilgliche Akten entdeckt. Einer derselben
vom 1, April 1395 (neuer Zeitreehnung) meldet,
dass Jan einen Garten miethet, cin anderer vom
28, Sept. 1395, erwiihnt seine Witwe Zoete oder
Mersoote Buys und bosagt, dass sie bereits an
den Steinmetzen Jun Sanders wieder verheiratet
war. Appelman ist demuach zwischen den bei-
den Daten gestorben. In einem Akt vom
30, Okt. 1398 erscheint dann die Witwe vor den
Schisffen mit ihrem Sohne Peter, der damals be-
reits volljihrig und mobr als 25 Jahre alt war.
Peter kommt noch einmal vor, mit der Mutter in
einem Akt vom 3. Feb. 1399, bei Gelegenheit des
Verkaufs eines Hauses, das ihnén gemeinsam
gehirto. — Dann rt cine Litcke in dea
Rathsakten von 1399—1405.
Andorerseits habe ich in einer Rechnung der
Depurtementalarehive der Cote d'or zu Dijon
die folgende Stelle gefunden: A Pierre Aple-
main, tailleur d'ymaiges & ouvrer de menu fers,
demourant & Dijon pour sept sopmaines et sept
jours commengant le xij: jour de septembro
‘mil cece et ung et finissant le dernier jour
octobre quil a vacqué continuellement en
ouvrant et besoignant en Ia taille et fagon de
plusieurs tabernacles de pierre pour le portal de
Voglise des chartroux en Champmol et en plu-
sieurs autres choses et besognes de son mestier,
‘au pris de xvils gros par sopmaino. Es erhellt
hieraus, dass Appelman ein Paar Monate Tang
boschiiftigt war, die Ornamente an der Kirche
deg Karthiuserklosters auszuhauen, welche
Philipp der Kithne von Burgund auf seine
Kosten bei Dijon aufftthren lies. Wie alle
Baukitnstler seiner Zeit vorstand sich Peter
auch auf die Steinornamentik.
Nach einem anderen Dokument (ebenfalls’in
don stidtischen Archiven Antwerpen’s durch
Hrn. de Burbure aufgefunden) war Peter bereits
im J. 1406 mit den Arbeiten am Chore der L.
Frauenkircho beschiiftigt, deren Wiederaufbau
um die Mitte des 14. Jahrh. fortgesetzt worden
war: Laurentius Volemaer genannt de Gheer,
Vorstcher des Bauwesens filr die Kirche, ver-
macht durch'sein Testament vom 14. Juni 1406
eine Summe von 12 flandrischen Groschen an
jeden der acht Hauptarbeiter (operarii), Maurer,
‘Steinmetzen, Zimmerleute u. s. w., mit Namen
Godefridi Incobi, Nicholao Smit, Petro Ap-
pelman u. s. £. Der erste war dazumal tiber die
Maurerarbeiten gesotzt und Stadtarchitekt, sehr
wabrscheinlich auch Baumeister der Kirche.
Den Namen Appelman’s trifft man dann noch
cinmal in einem Akt von 1407 und dann in den
Antwerpener Archiven nicht wieder bis 1420,
Von da an geben sie uns einige Daten Uber
seine Person: sein Name kommt von 1421—33
in zehn Aktenstiicken vor, theils als Kiufer,
Jan Appelman.
185
theils als Verktufer. Mehreromale wurde er in
‘erselben Zeit zum Vormunde von Waisen oder
zum Testamentsvollstrecker gowahlt; im J. 14
war er derjenige des Baumeisters Jan Strekaert.
In Akten von 1425 und 1426 erscheint er dann
in einem Ehrenamt in Erbschaftsangelegenhei-
ten, sowie als Bilrge fiir den Biirgermeistor Ant-
werpen's in einer Sache gegen den Bulrgermeister
von Aalst Ucberall steit in den Akten vor
seinem Namen der Titel Meester. Aus jenen
‘Thatsachen erhellt aber, dass sich A. in soiner
Vaterstadt eines grossen’Anschens erfrente.
Peter's Name knlipft sich an den Bau der
Liebfrauenkirehe von Antwerpen, doch ist cr
nicht, wie unzidlige Bucher angeben, der U
beber des Planes. Aus allen Nachrichten und
Studien ergibt sich, dass die iiltesten Theile der
Kathedrale dem 14. Jabrh. angehiron. 1406 ws
ren der Chor mit seinen Umgiingen und die
Querschitfe noch nicht beendigt. Der Bau des
Mittelschiffes stammt aus derselben Zeit; der;
ist der des Chores. Ein ‘Theil der beiden
Seitenschiffe der Sildseite ward in dem ersten
Viertel des 15. Jahrh. gebaut. 1419 oder 1420
warde der hitufigen Ueberschwemmungen ausge-
setate Chor betriichtlich erhht, und man hat.
durch Ausgrabumgen entdeckt, dass seitdem
durch die unter dor Erde vorborgene Basis der
Preller diese wigefithr 10 Meter an Hohe, und
folglich ihre urspriinglichon schiinen Verhiilt-
xisse yerloren haben. Das Niveau wurde auch
an anderen Orten des Baues geiindert. Appel
wan war es, der diese Anordnungen traf. Zu
der gleichen Zeit begann man unter seiner
leitung mit der Fundirang des grossen nird-
lichen Thurms, und die Arbeiten des ungeheuren
Bans wurden 80 rasch geftirdert, dass dieser beim
Tode des Architekten im J. 1434 beinahe die
Hohe der zweiten Galerie erreicht hatte. An dio
Grundarbeiten zum stidlichen Thurm legte man
erst wm 1430 die Hand.
Zar Wiirdigung des Antheiles, den Appelman
wim Bau der Kirche genommen, knnen wir
leider bloss zwei Baurechnungen beizichen ; die
ive boginnt mit Wethnachten 1430, dio andere
ait Weihnachten 1433, beide umfassen den Zeit-
rium von sechs Monaten. Man liest darin, dass
inder Fureht, die Wasser der Schelde kinnten
2 die zur Grundlegung des stidiichen Thurmes
cetogenen tiefen Griben eindringen, der Bau-
neister den Arbeitern befahl, sie sollten ihre
\alzeit auf dem Bauplatze selbst nehmen, um
taf alle Fille bereit zu sein. Da wie bomerkt,
e Vorgiinger den Chorboden so niedrig ge-
sett hatten, dass er bei jedem grossen Wasser-
ande berschwemmt wurde, hatte Appelman
las Niveau geiindett. Deshalb errichtete er die
‘undmanern der Thiirme und des Restes der
‘irche viel hiher mit dem offenbaren Hinterge-
lanken, das Kapitel werde so spiiter zum Neu-
vau des Chores und der Krewzschiffe gendthigt
\gemacht, indem Kaiser Karl V. am 14. Juli 1521
den Grundstein zum neuen viel weiteren Chor
legte, der unter sich eine Krypta haben sollte.
‘Man arbeitete daran mit grosser Thitigkeit bis
, wo ein schrecklicher Brand den Dachstuhl
und etwa 60 Altire zerstirte und das ganze
Langhaus und die Thiirme in Asche zu legen
Urohte. Der Bau wurde eingestellt, und die
fertigen ‘Theile des neuen Chores am Ende des
16, Jahrh. niedergerissen.
Appelman leitete von 1431—34 noch andere
Arbeiten: er liess den alten Thurm der ur-
spriinglichen Kollegiatkirehe widerhorstellen und
itberwachte den Guss von zwei nouen Glocken.
Ein fast ebenso ausgedohnter Brand als der vor
erwithnte, am 7. Juni 1431, wenige Tage nach
des Kiiustlers Tod, vernichtete in einigen Stun-
den einen grossen Theil der Baulichkeiten,
ausserdem die Mehrzahl der Altire, Fenster,
kirehliche Geriithe, dio Biicher der Bibliothek
und die Arbeiterwerkstatt, wo sich die Zeich-
‘nungen und Modelle befanden.
Appelman bezog jihrlich, in seiner Eigen-
schaft als Leiter des Baues, den bescheidenen
Gebalt_ von 2 Pfund 10 Schillingen Brabanter
Wahrung. Im Winter erhielt er 6, im Sommer
10 Groschen den ‘Tag, withrend die anderen
Stoinmetzen bloss 5, beziohungsweise 8 Groschen,
empfingen. Als et Materialien in Briissel, in
den Steinbriichen von Affiighem u. s. w. fllr den.
Ankauf zu besichtigen ging, zahlte man ihm als
Reiscentschiidigung tiglich’ cinen Schilling (xu
12 Groschen). Dieser grosse Ktinstler starb den
16. Mai 1434, wie aus den Rechnungen sowie
aus dem Grabmal, das in der St. Georgskirche
war, hervorgeht. Er vermachte der Lieb-Prauen-
Kirche eine Summe von 26 Schillingen $ Hel
Jern. Jan Tac folgte ihm in der Bauloitung der
Kirche.
Bereits vor 1414 hatte der Kunstler Elisabeth
Royners, Reyncers oder Reynoro, unehelich
‘Tochter eines Goldschmieds Jan, geheiratet,
erhielt von ihr ein Miidchen, wie die Mutter ge-
nannt, welches Jan ‘oder de Smet zum
Ehemann bekam. In ihr erlosch die Linie der
Antwerpener Appelman, Jedoch nahmen ihre
Abkimulinge hiiufig den Namen Appelman oder
Appelmans an, und im 16. Jahrh. finden si
sich unter dem Namen Smit, genannt Appel-
mans. So kennt ian den Steinmetzen Peter
Appelmans, der von 1454 bis 1470 am Bau
der Frauenkirche thiitig war, und einen anderen
Poter, der dassolbo Handwerk ausiibte und
ebenfalls an diesen Arbeiten von 1477 bis 1520
mitwirkte. Dieser half im J. 1519 dio letzten
Schichten der grossen von seinen Vorfabren he-
gonnenen Bauwerke legen, und schnitt stolz
anf seinen Namen in eine der hiichsten Galerien
des ‘Thurms die einfache aber ruhmreiche In-
schrift: Appelmans fecit, die man noch heutigen
‘Tags liest. Ein Zwoig der Familie lies sich in
i. Und in der That wurde damit ein Anfang
Meyer, Kesutler-Lexibon. I.
Brilssel nieder: ein Jan Appelman wurde
u
186 __Peter Appelman
G. Appelmans,
dort in dio Zunft der Vier-Gekrénten 1414 auf-
genommen; Anton Appelman, geborener,
Brisseler, ist dasolbst 1469 eingeschricbon.
Peter Appelman's Witwe tiberlebte ihn. Eine
Urkunde vom 5. Juni 1427 bolebrt uns, dass die
Schiffen von Antwerpen damals die Trennung
von Tisch und Bett bei beiden Ehegatton aus-
sprachen, und doch hatten sie kurze Zeit zuvor,
den 1, April 1425, weehselseitig dom Ucbor-
Jobenden ihr Wohnhaus 2ugesichert. Nichts
liisst auf eine Wiederanniiherung schliessen.
Handschriftl Quellen: Die Archive der
Stadt und der Domkirche von Antwerpen; das
k. Archiv 2u Briissel und das Departemental
arehiv zu Dijon.
. Gramaye, Antiquitates belgicae. 1708. Ant-
verpin. Fol, 14. — Marshall et Bogaerts,
Bibliothaque di iquités belgiques. Antw.
1843. 1. 218. — L. de Burbure, Toestand
der beeldende Kunsien in Antwerpen omtrent|
1450. Antw. 1834. p. 6. — Gens, Histoire de
la Ville dAnvers. 187i. p. 278.’ — Torfs,
Nieuwe geschiedenis van Antwerpen, 1862,
1. 96, — Tnseriptions funéraires et monu-
mentales de la province d’Anvers 1, XXXT. fl. —
Dussteux, les Artistes feangals & 'étranger.
1886. p. 190. — Merlo, Nachrichten von dem
Leben und den Werken kdlnischer Kinstler.
p. 23. — Biographic nationale de Belgique,
353,
Alex. Pinchart,
Der Thurm, au welehem A. den Grund legte,
und dessen untero Theile er auffiihrte (den or
wol auch entwarf}, gehirt zu den bedeutendsten
gothischen Bauwerken, doch mehr durch scine
UWvhe vou $6 Fuss rheiniseh, als durch seine
Bauart. Diese ist in den beiden unteren Ab-
theilungen ziewlich einténig und niichtern; da-
rauf folgen aweimal auffallende Ucbergiinge in
cigenthiimliche Uebereckstellungen, wibrend
die Spitze Gedenfalls nach jlingerem Entwurf
in dem Gbermissig gezierten Stil der spiitesten
Gothik gehalten
Die im J. 1829 vorgenoinmene Restauration des
‘Thurms wurde vou L. Serrure 2u elner grind
lichen Bearbeftong des Baus benntet, die er mit
Wolfe seines Sehilers P. Erk in einem Kupfer-
werke heransgab, wie dio Niederlande kein shn~
liches besitzen: L. Serrure, La tour de 'élise
Notre Dame ou ancienne caihédrale d'Anvers,
réduite et expédige sous la direction de Tauteur
par P. $40, — Dazu des-
Ia tour de Notre
— Auftiss und die Grundrisse
aller Stockwerke bei: Mertens en Torts,
Geschiedenis von Antwerpen. III. — P. Gé=
nara, Notice sur Vélise de Notre Dame
nvers. 1856. — Ansicht der Fassade bei
Chapuy, Le moyen age monumental, No,
Fr. W. Unger.
Appelman, Bartholomaeus oder Barend
Appelman, Maler, geb. im Haag 1640, bo-
suchte in jlingern Jabrou Italien, wo er den Bent-
namen Hector erhielt. Aus der Terwesten'-
Maler bezieht, ersieht man, dass er imJ. 1676
in die Malergilde des Haag’s eintrat und fir
eine Landschaft mit Wasserfall malte. Zufolge
Houbraken malte er mehrmals Landsehafte als
Hintergritnde fiir die Bildnisse von Jan de Bam
‘Auf dem Lustschloss der Firsten von Oraaien
zu Soestdyk verzierte or einen grossen Sul
mit Landsehaften und Figuren. Einige seine
Malereien sind durch Adriacn van de Velde
staffirt (Katal. vou Hoet und Terwesten); auch
Koumen seine Zeiehnungen (italienischen Lani
sehaften) hier und da vor. In don J. 1677 ud
1680 war er Vorstand der genannten Gilde uni
starb 1686,
8, Houbraken, DegrooteSchouburgh. IIL 161.—
Campo Weyerman, De Levensbes
‘ingen ete, I, 3, — Immerzeel, Levens
‘Worken
1. van Weastrheew.
Appelman. Gonsales Appolman, Ki-
pferstecher zu Kiln am Ende des 17. und Ar-
fang des 18. Jahth. Merlo identifzirt iho nit
G. Appelmans, uns unbekannt, ob mit Recht
1) Kurfirst Maxim. Heinrich von Kéln, Net
HH. Quiter.
2) Kurfirst Joseph Klemens von Kéln, Gens!
Appelman: seup: Colon: Titelbl. 7a elnea
Gobetbueh : Seraphisch Gebett-Garten ete. 6
3) eee homo. Appelman. sc. E. Goffart exc. Fi
‘Auf Merlo's Exple. war Goffart’s Adi. 21
Stelle einer andern gesotzt,
4) Christus redet zu einem Weibe. Ich will in tt
Herz redon. G. Appelman. f. 12, Titel.
dor 1724 bei Metternich in. Kéln ersehienenen
Vebersetzung einer latein, Schrift des Jesuiten
D. Pawlowski, Gittliche Ansprach ete.
5) Der hi. Benedikt, Brustb. Vera offigies 8. Be
nodieti Ex archivis eto. G. Appelman, fe. §
. Merlo, Kaln. Ki
Kunst, Jahrg. XV. 186;
s — Organ far christ.
Appelmans. C. G. Appelmans, Kupfer-
stecher in der orsten Hiilfte des 17. Jabrh., nach
Nagler zu Antwerpe
1) Juliana Morell, Gelebrte, Dichtorin und Nonte,
1594-1653, am Sehreibtisch, 1617. 8° Dies
BI. inden wir in Micthke und Wawra's Kunst
aultion, VILL 1865.
2) Titelbl,, die allegor. Pigur der Beredsamkeit,
zu: Vicentit Guintstt Kucensis E. Soe. Jest
Allocutfones gymnastleae. Antvor, 4vexxXit
Bezeichnet C. AF, 12. Seblechtes BI. Ob aber
dieso Bezeichnung sich witklich auf Appelmans
Dezieht, ann ich nicht sagen.
8, Nagler, Monogr. 1, No. 2213,
= W. Schmidt,
Appelmans, G. Appelmans recht mittel-
miissiger Kupferstecher, um 1670 au Leideu
| thiitig. Zani nennt einen Giorgio Appelman von
Holland um 1672 und 1680,
1) Thomas Rartholinus, A.C. 1671, Anatow,
Prof, in Kopenhagen, Baste in Oval. Hear
Ditmer pinx. G. Api In dew
unter No, 2 erwahnten
schen Handschrift, die sich auf die Huag’schen
2) Verschiedene anatomische fir desser
Joos Appelmans
———_Applan. 187
Fat: Anatomia Bartoliniana et. Lag. Dat
sit
3)Titeapfer nach Z. Webbers zu Biche,
die 1675 zu Leiden ersebienen (Fassli).
4 Einzug eines siegreiehen Heerfahrers. in eine
Festung. G. Appelmans sc. qu. 4.
«Bryan, Dict. — Zani, Enciclopedia, — Ott-
ley, Notices. — Fiissli, Neue Zusatze, —
Krimm, De Levens en Werken
W. Schmidt
Appelmans. Joos Appelmans, Archi-
tht, Sohn von Peter A. und Maria van der Est,
eh. 1u Hal in Stidbrabant den 18. April 1837.
Erbesuehte zuerst einige Jabre lang die geo-
saphisehe Anstalt der Brilder van der Maclen
u Brissel; und trat, nachdem er in Stein und
Mealle gravirt hatte, als erster Zeichner in die
‘ngelfabrik von Merklin, Sehiltze u. Co. Nach
wien Zeichnungen wurden die Orgeln der!
Kirhe zu Assche in Brabant und zu Bergerac in.
der Anvergno im Spitzbogenstil verfertigt. Von
1SS—1860 war er der Reihe nach bei den Ar-
dtitekten H, Beyacrt und Schoonjans und in den
Bareaux der dffentlichen Arbeiten bet der Brtis-
‘der Stadtverwaltung beschiiftigt. A. ist der Ur-
ieber der hiibsehen Fassade der Briisseler Ka-
rinerkirche im romanischen Stile; sie wurde
“62 beendigt. Er hat mebrere grosse Manu-
fikturanstalten in den Vorstidten Cureghem
wed Molenbeek nach einem neuen sehr bemer-
Keeswerthen Stile erbaut.
Alez. Pinchart
Appelstadt. Christian Jakob Appel-
siadt oder Appels tat, siichsischer Hofmaler,
eatorben za Dresden 1736, 78 Jahre alt, Nach
ibn wurde gestochen
Est Diedrich Graf von Taube, kureichs, Kam-
netherr, Refchspfennigmetster. In Rastun
teinahe Kniestiick, C. Appelstat pinx, M. Bo~
denehe seulpsit Dresdw 1693, Schwarzk. Fol
«Heineken, Diet. — Sichsisches Curiosi-
titen-Cabinet. 1737. p. 6.
W, Schmidt
Appert. A. Appert, Stecher in Aquatinta,
arbeitete in Paris um 1841 und 1842.
1-6) 6 BIL. Ansichten von Paris. qu. Fol.
1) Ate de triomphe de VEtoile, Nach Lassus.
2-6) Nach A. Testard.
2)Colonne de Juillet. — 3) Chambre des}
pairs. — 4) Jardin des planes
5) Hétel-de- Ville. — 6) Boulevard
4) Aspect général de Paris, vue prise du Jardin des
Puntes. Nach Salathé, In Vogelperspectiv
qu. Fol. Paris, Delarue.
Sy Aspect général de L ‘vue prise de Abbaye
de Westminster. Chapuis p. gr. qu. Fol.
Pi, Pe gr a
4) Aspoct général de Rowe; in. Vogelperspektive,
ton der Villa Pamphili’ aufgenommen. Nach
A. Teatard. gr. qu. Fol. Paris, Dusecg et Co.
10) Aspect général do Naples. Nach Salathé. gr
4u. Fol. Paris, Delarue.
«Le Blane, Manuel.
W. Engelmann,
Apert. Eugéne Appert, franzisischer Ma-
le, geb, zu Angers 28. Dex. 1814, + den 8. Mitra
1867 zu Cannes, Schiller von Ingres. Er war zu
Paris seit 1837, wo er zum ersten Male auftrat,
mit Talent in'den verschiedensten Gattungen
thiitig, sowol im Sitten- als im Gesehiehts- und
Kirchenbilde (auch im Stillleben) und wusste
immer, auch in der Darstellung religidser Stoff
dureh ‘eine anmutige Darstellungsweise cine
ansprechende Wirkung zu erzielen, indem er
doch immer seiner Schule getrou eine gewisse
Durehbildung der Form im idealen Sinn anstrebte.
Doch darf man tiefore Anspriiche an den Kiins
ler nicht machen. Jene Bigensehatt, das Ieale
in der menschlichen Form und Erseheinung her-
auszubeben, istauch in seinen historisehen Genre~
bildern bemerkenswerth; davon ist eines der
besten im Luxembourg: der verjagte Papst
Alexander III. wird als Bettler verkleidet von
Monelien anfgenommen (Salon von 1864). Wir
nennen noch : Nero vor dem Leichnam der Agrip-
pina im Museum von Montauban (Salon vou
1542); dio barmherzigen Sehwestorn in der Kriw
(Salon von 1855, s. unten); mehrere religi’se
Bilder im Hospital von Angers (1863) ; Malerei
ander Decke des Esssaales iu Staatsministerium.
Bozeichnend fiir den Kiinstler ist, dass er auch
an der zarten Dekoration im oneugriechischens
Stile in den Gomitchern der Kaiserin in den Tui-
{erien Theil hatte, die jetzt zerstirt sind.
s. Bellier, Dictionnaire, wo das Verzcichniss
seiner in den Selons ausgesteliten Werke.
Nach ihm lithographirt
Yon Didier und
Les soeurs de charité en Crimé,
Régnier, gr. Fol.
Appian, Adolphe Appian, franzisischer
Landschaftsmaler und Radirer, geb. zu Lyon
1819, Schiller von Corot und Daubigny. Er ge-
hbrt'zu der neuesten Schule der franzUsischen
Realisten, welche das erste beste Stlick Natur
zum Gegenstande nohmen, wob
perhafte Schein desselben in der atmosphiirisehen
Hiille, in dem besonderen Spiel von Licht und
Luft, der eigentliche Gegenstand der Malerei ist,
‘und sie os weit mehr auf die Gesammtwirkung,
als auf das Detail abgeschen haben. A. insbe-
sondere sucht Tiefe der Stimmung mit starkem
Licht zu verbinden und mit fettem pastosom
Vortrag Uiberraschende Effekte zu erreichen
Bemerkenswerth und in ihrer Art tilchtig sind
seine Kohlenzeiehnungen, wozu er auch biswei-
len edlere Motive wilt.
8. Moyer, Geschichto der franzisischen Materet,
p. 781, — Bellier, Dictionnaire, wo das Ver~
‘elehniss seiner seit 1835 ausgestellten Werke.
a) Von ihm radirt:
1) Planzenstudie, Im Vordergrunde, rechts, zwei
[Angler an einem Wasser. Vorne, in der Mitte
‘A. Unten, in der Eeke links: No. 2, Ohne alle
Untersehrift. (1850). qu. 8.
2) Baumstudie. Im Mittelgrunde, links, zwei Figu-
ue
188
Fen. In der Mitte des Vordergron
alle Unterschrift. (1850.) aa.
3) Chemin des Roches (Environs de Creys). Ein’
‘Weg im Walde, mit einem Ochsenfubrwerk, FOr!
dic Sammlung: Eaux-fortes modernes, publiées|
par Ia Société des Aquafortistes. Erster Jabr-
gang, 1863, No. 43. qu. Fol.
1. Vor aller Schrift.
IL, Mit der Unterschrift des ‘Titels und mit
don Namen des Kiinstlers, des Druckers
und Verlogers,
4) A Gorge de Loup (Environs de Lyon). Kleine
Landschaft, qu. 12. Fir dieselbe Sammlung,
1863, No. 43
1. Unter dom Einfassungsstrich , Hinks:
riax, 1863.
1, Mit Titelunterschrift, Kinstlernamen und
Datum.
5) L'Btang neuf pris de Creys (Isdre). qu. Fol.
Fir dieselbo Sammlung, 1864, No. 116.
1, Oben in der Ecke, links: Appian.
ML, Mit Titeluntersebritt,
den Adres
16) Souvenirs. Ls
‘am Ufer eines Wassers. qu. Fol.
Sammlung, 1864, No. 100. -
1, Unter dem’ Binfassungsstrich , links
Pir diecelbe
ymax.
Titeluntersebrift, KUnstlernamen,
‘und Verlegeradresse
7) Landschaft. In der Mitte zwei Fischerboote und
cin Fischer. Oben in der Ecke, links: Appian,
1864 (serkehrt geschrieben). Ohne Unterschritt.
qu. Fol, Sammlung, 1865. No. 173.
§) Environs de [tix (Ain). FOr dies. Sammlung,
1965, No. 173. qu. Fol, Seitenstiick zu dem
vorhergchenden Blatt.
Ohne Titelunterschrift; links,
Randstrich : apriay. 1864.
Li, Mit Titeluntersehrift, A. Appian seulp...
‘und Drucker- und Verlegeradressen.
9) Landschaft, In der Mitte ein hefmkebrender
‘Angler. Oben links: arriax. 1865. qu. 12.
10) Landschaft, In der Mitte ein Fischerboot und
Figuren. Oben links: arviax. 1865. qu. 12.
Seitenstick zu dem vorhergehenden , beide auf}
einer Platte, ohne alle Titelunterschrift. Fir
‘lese Sammlung, 1866. No. 205.
11) Un Rocher dane tes Communaux de Rix (Ain).
Far dies. Sammlung, 1865. No. 205. qu. Fol.
1. Oben in der Keke, links: arriax. 1865
(ale letate Ziffer ist verkebrt geschrieben).
M1, Mit Titeluntersehrift, A. Appian sculp.,
‘und Drucker- und Verlegeradressen
12) Le villago do Chanar (Savoie), Far die
Jang, 1866. No. 229. qu. Fol
T, Unten in der Ecke, links: Appian, 1866.
I, Unter dem Einfassungsstrich, links: Ay
pian seulp.; rechts die Adr. des Druckers;
in der Mitte die Unterschritt des Titels,
und daranter die Adresse des Ve
1) Une mare(E: ‘de Rossillon). Fol.
Sammlung, 1866, No. 285.
1, Oben in der Ecke, links:
unter dem!
m=
- 1867.
1M. Mit Titeluntorsehr. , Appian seulp., Drucker-|
Appi
und Verlogeradr
14) Hords du Lac du Bourget. qu. Fol,
I, Vor der Titelunterschrift; oben, links:
arriax, 1966
‘Francesco Appiani,
strich, links: Gazette des Beaux-Arts, und
rechts: A. Appian pinat. et sculpt,
15) Avant la plute, Village de Villeneuve. Oden,
links: aprraN, 1869. qu. Fol. Bir dle Samm-
Jung der Société des Aquafortistes, 1868. No. 48.
16) Un Soir. Bords du Rhéne 4 Rix (Ain). Oben,
links: arriax, 1869. qu. Fol, Far dies. Samm-
Tung, 1868. No. 60.
17) L'Elang de Frignon & Crey
plan. qu. 4. In der Gazette
82.
Unten links: Ap-
ss Beaux-Arts, X11
de Lyon). Unten
XIV. 279,
b) Nach ihm lithographirt und geschnitten
1) Lyon vue du coteau de Fourvitre, Lith. von E.
Cleeri. 1855. qu. Fol.
2) Morestel (Istre). Waldpartie mit einem Gewas-
ser, wo ein Herr und cine Dame angeln, Lith
von E, Leroux, 1856, qu, Fol,
3) Source de I'Atbarine en automne (Ain). Unten
links: avrtay. 70; rechts: sonamr se, Holzschn
BR, Koltoff
Apptanl. Niccold Appiani (Appiano im
Katalog der Brera und bei Lanzi) lebte um_ 1510
als Maler in Mailand und war angeblich ein Sehti-
ler Leonardo's da Vinci. Cesaro Cosariani spricht
in seinen Erliuterungen des Vitruy, die am An-
fang des 16. Jahrh. erschienen, mit grossem
Lobe von thm. Nach Torre malte Appiani im
Vorhofe des Klosters della Pace in Mailand ein
Freskobild : Maria mit dem Christkinde und dem
hl. Joseph, umgeben von Engelchiren. Lanzi
hilt dies Werk flr entschieden leonardisch. In
der Brera werden Appiani zwei Bilder zuge-
schrieben: Lavice bezeichnet das eine, die Taufe
Christi mit Engeln, als mittelmiissig, wihrend
er das andere schr anerkeunt. Es stellt die An-
dotung der drei Kinige dar; die Jungfrau Maria
hat blondes Haar, feine Zilgo, zierliche Lippen
und ein vortretendes Kinn (s. Stiche No. 1—2).
s. Torre, Ritrato dl Milano, 1714. p. 904, —
‘da, Deser. di Milano, 1
nur Torre ans. els ser pi
vice, Revue des
Jansen,
Nach ihm gestochen:
41) Liadorazione do’ Magi, Anbetung der hi. drei
Kénige. Gezelehnet von Antoni, Gest. von 1.
Bridi. 4.
2) battosin di Cristo, Tanfe Chieti, Von dem ~
Belde in M. Bis’s Pinacoteca di Milano.
W. Schmidt.
Appiani. Francesco Appiani, Maler aus
Ancona, lebte von 1704 bis 1792, einer der be-
merkenswerthesten Freskomaler joner Zeit. Nach
Yani wurde er 1701, nach Lanzi 1702 geboren.
Dass aber 1704 sein Goburtsjahr, lehrt die Grab-
schrift des Melsters. Sein erster Lehrer war
Domenico Magatta. Dann wirkte bestimmen
H, Mit der Titehmtersebrift; unter dem Ri
Frane, Trovisani auf ihn in. Das Altarbild des
Joseph Appiani. 189
ti, Franz von Paula, das er fiir die Kirche San
Sahator in Fuligno, und das Altarbild des hl.
Joseph, das er fiir 8. Maria della Minerva in
Assisi lieferte, sind beides Jugendarbeiten, in
denen Appiani noch vollkommen von der Manier
dies Lebrers beherrscht erscheint. Francesco
Mancini machte Trevisani den talentvollen Jiing-
lng abwendig und tibernahm dann selbst dessen
Leitung. Tiefer Schmerz ttber don Tod seiner
Fru verleidete Appiani die Heimat; er ging
uch Perugia. Hier malte or das Bildniss des
Moasignore Imperiali, des Gouverneurs der Pro-
sing, das allgemeinen Beifall fand. Bald daraut
tenchaffte ibm »Der Tod des hl. Domenikuss,
den er im Auftrage Benedikt XIII. fllr 8. Sisto
teechio ia Rom ausfilhrte, die grosse goldeno
Medaitle. Am 2. Dez. 1773 erbielt er das Bilr-
rerecht von Perugia. Fiir dioso Stadt hat er
‘is meisten seiner zahlreichen Werke gemalt.
Fir die Kirche 8. Pictro malte er das Altar-
Wild des Pietro Abate, sowie cine hi. Schola~
sika, den Propheton Hosea in oiner Litinette und)
ander Decke der Sakramentskapelle Die Him-
nelfahrt Mariii (das Ornamentale und Architek-|
‘waisehe ist von Pietro Caratoli). Im Dom ent-
‘arf Domenico Sergardi 1766 dic Ornamonte und
Appiani die Figuren des Chores. Die Kuppel
we 8, Francesco schmllckto or um 1784 mit
éea vier Kardinaltugenden und den theologi-
«cies Tugenden, wihrond Girolamo Perugini dio
wwente ausflihrte. Fitr die Kirche dell’ Ere-
wausanecel 0 lieferto er 1786 einen 8. Lo-
reuo: das letzte datirte Werk von seiner Hand.
Marcheriei von ihm besitzt 8. Maria degli Angeli
wterhalb Assisi; in Citta di Castello sind
ton ihm die Malereien der Kirche delle Monache
finurate gemacht, Die nicht datirton Peruginer|
Arbeiten sind in der Ktirze folgende:
la8. Maria Maddalona: dio Hoffnung und
:Glaube in den Ltinetten.
In B. Calomba alle Figuren, withrend die
Omamente von Paolo Brizi sind.
In8. Maria della Misericordia: Die Ma-
ovea sitzend mit dem Christkind und den bh.
Calo Borromeo und Papst Silvestro kniend.
Tafetbild.)
nS. Lucia: dio Fresken.
In der Confraterniti di Sant’ Agostino: In
ter Nitto der Docke der Heilige sich gegen das
srabolische Bild der Ketzerei erhebend und an-
fee Figaren (die Ormamente von Pictro Cara-
a8. Fiorenzo: der hl. Giuliano Faleonieri
Aluarbild), das Portrit des P. Rancati tber der
Klcsterthiir und die Historien in dem Refekto-
mn,
In8. Antonio A bbate sind die Ormamente
‘wa Niee. Giuli, die Figuren von Appiani.
Ia 8. Tommaso: Die Madonna del rosario
‘Altarbild).
In8. Maria Nuova: Mari Empfiingnias wit
Ueiligen und 8. Pelegtino. Beides Altarbilder.
In S, Giorgio: Der hl. Goorg tidtet den
Drachen.
In der Chiesa Nuova: Dio Figuren an der
Decke des Schiffes, von ansprechendem Kolorit,
allein schwerfillig in der Komposition, nament-
lich weil die Frauengestalt aus der Offenbarung
viel zu gross ist. An der Decke der Sakristei
dor Erzengel Michacl.
Im Palazzo pubblico, im Zimmer der Por
trits berlthmter Perugianer, malte Paolo B
die Ornamente und Appiani dio Figuren
Appiani starb am 2. Mira 1792, Der Gelehrte
|Annibale Mariotti verfasste seine Grabschrift.
Franciscus Appi
‘Domo Ancona
Incola Perusinus
Qui a prima aetate pingendi artem
Sub Franeiseo Trevisano et Francisco Mancino
edoctus,
Tantos in ea progressus fecit
Ut inter eximios sul temporis pletores
Brevi adnumerari meruerit
ius praeclara opora
Udo illitis coloribus
Aut linteo picta suspiclant
Roma Picenum Umbria Perugia
Quae constant! manu ad supremos usque vitae
dies
Artem affabro
Admiranda est
Vir frugi bonestus comes religiosus integer
Vixit annos 1xxxvitr
Decossit placidissimo vitae oxitu
‘vt non. Martii upcexcrt
Hospiti honorificentissimo amico optimo prae~
cceptort
Benemerenti
Perusini aliquot ef
xx ab ob. diebus
In ecclesia paroch. 8, Angeli p. e. in qua con-
‘itns est
Pietatis causa
Jnsta porsolvunt.
Senex meritissime valo in pace.
Ricel, Memorle storiche dolla Marea di An-
cona, Il. 392. 415—417. 438. 439. —Orsini,
Guida al forestiore della cltta dl Perugia, an vie~
len Stellen. — Deserizione delle Pitture dl
8. Pietro df Perugia. Perugia 174. pp. 25. 51.
60. — Lamzt, Storia pitt. I1. 275 (Ausg. 1815).
—Zani, Enciel. — Rosai Scotti, Guida di
Perugia. p. 63.
Jansen.
Appiani, Joseph (Giuseppe) Ap-
piani, Maler aus dem Mailiindischen, Er
kam um die Mitte des 18. Jahrh. nach Deutsch-
land und malte in der berilhmten oberfriin-
kischen Wallfabrtskirche Vierzehnheiligen zu
Frankenthal bei Lichtenfels in Oel und
Fresko: 1) Das Altarblatt dio Himmelfahrt
Mari, 2) Die Nebenaltarblitter mit den Hei-
tigen des Cistereienserordens Bernhard und Ma-
lachias, 3) Die Geburt Christi an der Decke
des grosson Chors, 14) Die ganze Kuppel, die
vierzehn Heiligen’ in der Glorie vorstellend,
190 ___ Joseph Appiani_
5) Die Anbetung der hi. drei Kinige, 6) Die bei-
den Deckgemiilde iiber den beiden Seitenaltiiren,
wovon das eine den Traum Jacob's mit der Lei-
tor, das andere die Geschichte Mosis mit dem
brennenden Dornbusehe versinnlicht, 7) Alle Sei-
tengemillde Uber den Deeken der beiden Nebon-
thiiren. M. J. v. Reider urtheilt in Jick’s Pan-
theon tiber diese Malereien : »Scine Gemiilde ge-
ben Proben vou sinnreicher Arbeit ohne Wiirde,
die Stellung der Figuren ist obne Ausdruck und
tibertrieben, seine Komposition geschmacklos
und durch auffallende Leere kenntlich, sein Ko-
lorit ohne Harmonie, bunt, unwahr und hart,
seine Zeiehnung kithn und unriehtig. —— Seine
Figuren sind ganz nach dem Rocaillegeschmack
der Franzosen geformt. Seine Farben sind sehr
grell ——. Er arbeitete einige Zeit am nassau-
ischen Hofe zu Saarbriickon und bemalte das
Gewilbe der Jesuitenkirche dasclbst. Um 1760
war er zu Meersburg, der Residenz des Bi-
schofs von Konstanz thiitig. Spiiter erhielt er
die Wiirde eines kurmainzischon Hofmalers.
Nach einer Fiissli zugegangenen Notiz. soll er
im J. 1786 (Jiick sagt sangeblich vor 1756q)
zu Mainz gestorben sein und der von ihm aus-
gemalten St. Ignatiuskirche daselbst 14000 Gul-
den vermacht haben ; Flissli hatte ihn zuerst als
ischen Hofmaler bezcichnet, nahm dies
aber wieder selbst zurlick, da er ihn mit Andrea
Appiani verwechselt hatte.
Gowilk. Josephus Appianus
it et sculpsit Mog. Fol
sitzend, datel ein Gentus mit offenem
he. Appian fecit, 8. Wird auch Andrea A.
augeschrleben,
bj Nach ihm gestochen.
1) Die 14 Heiligen in Wolken, unten der Prospekt
‘der Kirche von Vierzehnheiligen und in der
1g herum die vier Erscheinungen, welche
io Wallfabrt und den Bau der Kirche veran-
lassten. 1 BI. Gest. yon J. Klauber nach
iungen des Appiani, gr. Fol.
2) 19 BIL, Ansieht der Kirche, di
nd die vierzehi
Kenthal, Bamberg 1
3) Madonna, Halbigur,
10: APPIANE: IXVR
ROCKER: SCULP
Riveker. 4,
8. Zani, Enelel. — Jick, Pantheon der Litera
ten und Kiinstler Bamberz’s. 1821. p. 9. —
ick, Frankenthal und Langheim. Narnberg
1826.'p. 24. — Fiissli, Kinstletlexikon.
W. Schmid.
Appiani. Giuseppe Appiani, Maler, gob.
nach Zani 1754 2 Vaprio im Mailiindischen, kam
als Kind nach Monza, wo er unter dem mittel-
inde Kind.
et: DRLIN: Moa: Ww: ©
jest. von Wilhelm Christian
jorgi, dann des Traballesi; deshalb ist
Boni’s Angabe des Geburtsjahres 1740 unglaub-
aft, da er dann etwa mit 35 Jahren Traballesis
‘chule hiitte besuchen miissen, der erst in den
siebziger Jahren nach Mailand Kam. Seine ersten
Arbeiten in Ocl_und Fresko liessen nach Boti
viel erwarten, ér wandte sich jedoch dem Re-
stauriren zu, woshalb er wenig zum Selbsteriin-
den und Maten kam. Die thm anvertrauten Bil-
der soll or nicht verdorben haben, da er ein tie-
for Kener der iiltern Maler, besonders der Lom-
barden, gewesen sei, Er starb in Mailand 1812.
Ein Studienkopf in der Brera zu Mailand von
»Giuseppe Appianie ist wol von unserem Meister.
Doch kinnte auch der vorige in Betracht kom-
men.
ni, Enciel. — Bont, Biografla degli Ar-
tisti,
W. Schmidt,
Applanl. Andrea Appiani, einer der at
geschensten italienischen Maler der Neuzei
23, Milra 1734, + in Mailand 8. Novbr. 181
glaubte, er sei von Bosisio (im Gebiete der
lirtig, da sich der angesehene Dich-
ter Parini (geb. zu Bosisio) seinen Landsmann
nannte uud A. selber sich gerne in demselben
Sinne aussprach. Allein dies ist nur soweit rich-
¢ Familie (arm, aber von altem Adel)
‘io herstammte. Er selber ist unzwei-
felhaft in Maitland geboren, da er in der ehema-
ligen Pfarrkitche 8. Carpofaro (bei der Porta
Comasina), wie das Kirehenbuch auswies, ge-
tauft worden. Nachdem er zuerst eine Zeitlang
in der Schule des De-Giorgi,-cines sehr mittel-
miissigen Malers, gewosen, begab or sich, da er
bei diesem nicht weiter kam, unter die Li
des Prof. Giudici. Allein auch dio Unterweisun,
welche er hier empfing, befriedigte ihn nicht
Die Malorei war damals in Mailand (wie auch
sonst in Italien) in einer Manier befangen, in der
die Darstellungsweise des Pictro da Cortona
durch seine Nachfolger nur,abgeschwiicht und
noch mehr ontartet war. A. hatte der Natur s
nes Talentes gemiiss ein anderes Ziel im Auge ;
er gebirte mit zu den jtingern Meistern, welche
| eine Ernouerung der Kunstanstrebten, und folgte
der Anregung, welche in dieser Bezichung die
Batoni, Mengs, Benefiale und Albertolli gegeben
hatten, Thm war es also besonders um das Stu-
dium der Antike und nach den grossen Meistern
au thun. Daher gab er bald auch die Dékora-
tions-Malerei auf, der er sich zuerst zum Erwerb
seines Unterhaltes gewidmet hatte. Nachdem er
noch in Mailand viel nach antiken Bildwerken
gezeichnet, begab er sich auf Reisen nach Bo-
logna, Parma, Modena und Florenz; nach den
Studien, die er hier machte, bildete er sich solb-
stiindig weiter aus, ohno an irgond einen Lehrer
Joder an ein bestimmtes Vorbild sich einseitig
anzuschliesson. Etwas spiiter ging er auch, und
iissigon Maler Gio. Maria Gariboldi studirte.
‘Mit 20 Jahren ging er nach Mailand in die Schule
zwar wiederholt, nach Rom. Denn ganz beson-
‘ders war er bemtiht, in den Geist und in die
‘Technik der Rafael'schen Fresken einzudringen.
Tad in der That gelang es thm so, sich zum er-
sten Freskomaler soiner Zeit aufzuschwingen.
Die erste Frucht,jencr Studien nach seiner
Rickkehr war eine Altartafel mit der Vermilung |
der Maria filr die Pfarrkirche von Oggiono.
Bald darauf malte et mit Giuliano Traballes
der damals, Professor an der Akademie zu Mai-
land, fir den ersten Freskomaler namentlich vou
Relief-Darstellungen galt, im Hause des Mar-
dee Busea, gemeinschattlich und um die
Wette, wobei er es dem iilteren Meister fast
seeh that und mit ihm befreundet wurde. Zu
jever Zeit war auch Martin Knoller in Mailand
a ngesehener und vielbeschiiftigter Ktinstler
sit im und Traballesi znsammen filhrte A. dann,
‘eginstigt vom Erzherzog Ferdinand, in der
Minigl. Villa von Monza (s. Stiche’ No. 9)
Freskomalereien aus. Von seiner Hand sind die
Dantellungen aus dem Leben der Psyche. Tu
jine Zeit fallt auch ein Gemiilde des Herkules
1m Krewzwege, das Parini den Werken von Ba-
‘ni und Mengs gleichstellt. Dureh diese Arbei-
tama Ruf und Ansehen gelangt, erhielt er 1792
dea Auftrag, die Kuppel von S. Marin presso
8.Celso auszumalen. Doch kam er erst einige
Jahre spiter zur Ausfithrung, und ging nun erst
im J.1795 nach Rom, um sich zu dieser Arbeit!
endlich vorzubereiten. Auf diosor Reise be-
rire er wieder Parma, und hier war es, wo auf}
itn die Gemilde des Correggio, seimem vigenon
lriefe an Albertolli zufolge, den griissten Ein~
érack machten. Er war von Haus aus besonders
asgelegt aur Darstellung des Ammutigen und
Gefilligen ; Correggio's Vorbild bestirkte ihn in
Geer Richtang, durch die er spiiter den Beina-
ven des »Malers der Grazion« erhielt. Mit den
N91 vollendeten Fresken in 8. Maria hatte er
roasen Erfolg; sie gehiiren 2u seinen be:
Werken, und die Evangelisten und Kirchenviiter
in det Kuppel sind noch heute bemerkenswerth.
Andere um diese Zeit entstandenen Bilder
‘iad: bl. Margaretha, Almosen spendend, filr
dea Marchese Litta und ein Fresko im Hause.
Masserati, Venus, umspielt von Amoretten.
la die J. 1796 bis 1797 fallen auch cine Anzahl
Bilinisse angesehener Mailinder Personen, wie
denn tberhanpt viele Portritts zu malen hatte,
shwol er im Treffen nicht gliicklich war (s. Stiche
Xo, 22—26). Sein Talont war auf das Charak~
‘tistische , auf kriiftige Individualisirung nicht
acgelegt. Allein man wird aus jenor Zeit went;
Bildnisse finden, welehe namentlich in d
uz der Anffassung und des Vortrags, sowie in
(er klaren Firbung die seinigen erreichen. Spi-
tx malte er wiedcrholt Bildnisse des Kaisors
Napoleon (s. Stiche No. 15—21), des Vizokinigs
vwatalien und anderer Glider der Familie und
et Hofes. — In das J. 1500 fillt ein bezeich-
tendes Bild fiir den First Cobenz!, Rinaldo in
éex Girten der Armida, wobei A. die Bildnisse
Andrea Appiant.
‘einer beiden Sthne anbrachte; etwas spiiter
Fresken mit der Geschichte des Apollo beim
Grafon San Nazzaro, die bei einer Revolution
zerstirt wurden, von denen aber Reste in der
Akademie zu Mailand aufbewahrt sind.
Schon damals wurde A. zu den ersten Ktinst-
ern seincr Zeit gerechnot, und bald fielen ihm
die ehrenvollsten Auszeichnungen mu. Si
Mitbiirger hatton ihn zu Ehrenstellon berufen,
wie er denn 1797 zuin Mitglied des gesetzzeben-
den Rathes der cisalpinischen Republik ernannt
wurde. Insbesondere aber schiitzte und begitn-
stigte der Kaiser Napolcon den Meister. Schou
bel seinem ersten Aufenthalte in Italien hatte er
ihn bovorcugt; nun erhob er ihn zu seinem Hof-
maler, machte ihn zum Mitglied des Instituts der
Kiinsto und Wissenschaften fir Italion, ertheilte
ihm die Orden der Ehronlegion und der eiserne
Krone und setzto ihm einen ansebniichen Jah-
resgehalt aus. Zugleich hatte der Ktinstler fr
den Kaiser grosse Auftriige auszufithren, na~
mentlich den kinigl. Palast zu Mailand mit
Freskon auszumalen, welche nattirlich die Napo-
leonischen Thaton und Siege 2u verherrlichen
hatten. Diose Malercien stellen dar: im ‘Thron-
sale den Eroberer auf goldenem Throne mit der
Weltkugel und dem Szepter nebst den allegori-
schen Figuren der Gerechtigkeit, der Macht, der
Klugheit und der Miissigkeit, im Fries Basreliefs
in Helldunkel (sogen. Camayeux), welche dic
Grossthaten des Kaisera schildern; in
aweiten Saale Minerva, welche der Gese!
cinen Schild ibergibt, worauf wieder die grossen
Ereignisse des Kaiserreiches veravichnet sind;
dabei in den vier Schildbiigen die vier Weltge-
genden, welche staunend diesem Akte beiwoh-
nen; im runden Saale den Frieden, der unter
dem Schutze Napoleon's zur Erde herabsteigt
(6. Sticho No. 11). Die Fresken an der Decke
dos vierton Saales sollte A. nicht vollenden.
Mitten in der Arbeit traf ihn am 28, April 1813
cin Schlagfluss, der ihn fortan lihmte (2 Ende
gefllhrt wurden jene Malereien yon Hayez und
Palagi).
So glinzend bisher seine Laufbahn gowesen
war, 80 traurig war nun der Rest seines Lebens.
Von ciner Thiitigkett konnte nicht mehr die Rede
sein, und bald traf ihn auch noch das Ungliic
dass ihm mit der Absctzung des Kaisors sein
Jahresgehalt entzogen wurde. Um fiir seinen
Unterhalt zu sorgen, musste er alle seine Zeich-
nungen und Studien verkaufen. Endlich machte
ein zweiter Schingfluss im J. 1817 diesem tros
losen Leben ein Ende:
Die Malereion aber, welcho er in den J. 1808
bis 1812 in dem Palaste zu Mailand ausfithrte,
zeigen, was der Klinstlor zu leisten vermochte.
Sie zeichnen sich durch cinfache Grisse der
Komposition, Verstindniss der Form, Anmut
der Bewegungen und eine helle gesunde Farbung
aus. Die Kartons au diesen Fresken (welcho 1850
in Paris zum Verkaufe ausgeboten waren) iiber-
raschten durch den ungewUbnlichen Adel der
192
Auuffassung, dio Reinheit der Zeichnung und dic
meisterliche Freiheit der Behandlung, worin sie
den Kartons eines Annibale Caracei wenig
nachgaben (otis von Mundler|. A. hat das nicht
geringe Verdienst, sich in diesen Werken, wie
Uberhaupt, von der damals allgemoin herrschen-
den Nachabmung der Antike und dem theatrali-
sehen Wesen der David'schen Schule freigehal-
ten zu haben, wilkrend er doch von der Manior
des Rokoko sich losgesagt hatte. Andererseits
liisst sich freilich nicht leugnen, dass es seinor
Malerei an Charakter und an Kraft des Aus-
drucks gebrach, und dass dic Anmut seiner
Gestalten, leicht in’s Flaue und Unbedeutende
fel.
‘Von seinen Werken erwithnen wir noch: Ve-
nus, den Amor liebkosend (ausgestellt im Salon
von 1808, spiiter in der Sammlung Sommariva,
mit dieser 1839 verkauft; s. Stiche No. 5 u. 6);
Napoleon auf dem Throne zwischen den allego-
rischen Figuren des Sieges und des Friedens (in
der Galerie Leuchtenberg zu St. Peter
burg); Juno von den Grazien geschmtickt;
Zorn des Achilles (eine Zeitlang in der Samm
lung Sommariva); Begegnung Jakob's mit dor
Rachel flir die Kirche von Alzano (s. Stiche
No. 1—3); Napoleon liisst bei der Insel Lobau
eine Briicke tiber die Donau schlagen (in der
Galerie von Versailles); Parnass in Fresko
in der kinigl. Villa von Mailand (gehirt zu
don letzten Werken dos Ktinatlers).
‘Zu seinen Schitlern gehiiren: Antonio de’ An-
toni, spiter Konservator der Brora zu Mailand;
Carlo Prajer, Direktor der Akademie von Ca
rara; Angelo Monticelli; Bellati.
Monographion: (L. Lamberti) Descrizione
dei dipinti a buon fresco eseguiti dal Cav. A.
Appiant, nella Sala del Trono del Real Palazzo
4 Milano. Milano 1816. — Allocuzione di
Giovanni Berchet nei funerali del pittore A. Ap-
piani, celebrati nella chiesa della Passione di
siomo 10. Nov. 1817. Milano 1817. — Giuseppe.
Longhi, Elogio storico di A. Appian. Milano
1826, —'Fumagalli, Elogio del Cav. A. Ap-
piani, Discorso. Milano 1835. In den Atti dell
‘Accademia delle Belle Arti in Milano, — Gin-
seppe Beretta, Le Opere di A. Appiani. Mit]
Bildniss. Milano 1848,
8. Serie di Vite Ritratti dei famosi personagsi
degli ultimi tempi. Milano 1818. — Louis
Bossi, Guide des étrangers & Milan et dans les
environs de cette ville. Milan 1819. — Ant.
Caimi, Delle Arti del disogno et degli artis
elle provinete at Lombardia dal 1777 al 1862,
‘Milano 1862.
‘Notizen von D. Martelli.
Bildnisse des Kinstlors:
1) Andreas Appiani R. Pictor insignis. Reltef,
Biste In Rund. Pletro Anderlom| dis e incise.
Agli Amatorl delle belle Arti L’Effigie del Pittore
delle Grazie L'Incisore ammiratore D. D. D, De-
posto alla Biblio§. Reale Milano 1811. 4.
2) Selbstbildntss in den Ufftzien xu Florenz.
a) Von ihm lithographirt und radirt:
1) Kopf eines Jinglings in breiter Kretdemanier. 4
2) Kopf eines Kindes. Desgl. 4.
3) Lelcht bokleidetes Madchen (Pandora?) steed
und mit abgewendetem Kopf, eine Bichee i
fend, aus welcher Rauch auitelge, Desgh. Fi
itzend, bei ihr ein Genins. Appian
8. Radire.
‘Wied auch dem Josoph Appiani zugeschrie-
ben,
) Nach ihm gestochen
1) Jakob trifft Rahel am Bronnen, Jacob venit is
terram etc. Andrea Appiant dipinse 1811.
Giovita Garavaglia dis, ed inc,
1830. Imp. Fol. Das Bild ist in der Pfsrt-
Kirche von Alzano maggiore bet Bergamo.
2)— Dass. Gest. von F. Citterio. kl. Fol
Aquatinta,
3 Dass. Lithogr. von Reintek. qu. 4
4) Christos und die Jiinger in Emans. Gest. von
Jac. Bernardi. gr. qu. Fol.
‘Venus unter einem Baum sitzend liebkost des
Amor, Il Cav, Andrea Appiant dipinse
Michele Risi disegnd ed incise. Der
Stich im J. 1822 von der Matlinder Aks-
demic primiist, 1823 verdffentlicht. Avs
der Galerie des Grafen Sommariva, Roy.
Fol.
—— Dass. Gest. son Fr. Bartolozzi.
7) Raub der Europa, Gest, von P, Garonni
1928, Fol.
8) Amor mit der Fackel von cinem Midchen ge-
fihrt, Gest, von P. Caronni. gr, roy. Fol
9) Apoteost di Psiche, Nach dem Freskogemi
im Palast von Monza. Gest. von Glu, Be-
retts, Rund. gr. Fol,
10) Romolo ¢ Tazio, Gius. Marri del. Michele Bisi
ine. qu. Fol.
11) Die Grossthaten Napoleon's
‘Napoléon. Gest. von G. Rosaspina, G. Lon-
ghi, M. Bisi, G. Bonaglia, Gandolfi
Nach den Fresken Apj in Clairobscur im
K. Pataste zm Mailand. Erschien vollstindig,
erst um 1822 oder 1823. Friesfirmig. Fol.
12) Die Freihoit im Gespriche mit einem Jangling
Allegorie. Gest. von G. Mercoli. qu. 4.
13) Monument anf Joseph II. Kaiser von Deutsch-
land. Gost. von G. Mercoli. kl. qu. 4.
14) Napoleon I, als General Bonaparte, Halbag.,
Oval. An 6=1798. Gest. von P. M. Alix. Fol.
15) Napoleon als Erster Konsul. Halbig. Oval
Gest. von P.M. Alix. An 11 1803. Fol.
. von P.M,
32 BU, Fastes de
Figur. Er diktirt einom gefligelten Gentus die
‘amen seiner Siege. Hinten Erstirmung dor
Bricke von Lodi. Geschabt von J. B, Smith.
Publ. 25, Januar 1600. gr. Fol.
18) Napoleon als General. Halbfig. A. Appiani
pioxt, F. Bartolozzi. R. A. sculpt, After an
original Picture painted from life by A. Appian’
at Milan, London, Published —June 10. 1802 —
Fol,
19) Napoleon als General. G
von Moret. Fol
Andres Appiani —.
—— Jean Appier. _
20) Napoleon als General, Oval. Gest
Tielker. Fol.
21) Napoleon als Konig von Italien, Brustb. Gest
von Muxel, in dessen Gemaldesammlung des
Heraogs vou Leuchtenberg. 4.
22) Napoleon I. auf dem Thon, neben sich die
Giittin des Siegs; die Gottin des Rubmes schrei-
let anf beide zu. Bez. Appiani 1806. Gest
von Dems. in demselben Werke. qu. 4.
21) Ant, Canova Scultore. Brustb. J. Rosasp:
dis. inee, Mit der Adr. von Bettalli. kl. Fol,
2M) Casti, Dramatiker 1721 — 1803. Gest, von
Tavernier. 4
35) — Ders. Gest. von A. Tardien, 8,
3) lambert. A. Applani dis, F. Rosaspina ine,
H)V. Monti, dram, Dichter 1733-1928, Gest
won P. Beceni, Fol.
38)Le opere di A. Appiani pubbl. da M. Bisi,
Stiche von M. Bisi, A. Gajani, G, Marrt,
Mit Text. Milano 1822. Fol.
von J. E.
W. Schmidt,
Applan, Andrea Appiani, der jtingere,
Maler, geb. 1817 einige Tage nach dem Tode
‘ines Grossoheims, dessen Namen er erbte und
indessen Bahn er efntreten sollte, ohne sich zu
skisher Hohe der Kunst zu erheben, + 18. Dez,
Noch jung, warde er nach Rom geschiekt|
tel dort an den Maler Minardi empfohlen. Ganz
in dessen Art war sein erstes Preisbild geh
ta Konradin vou Schwaben, der vom Schafott
‘us seinen Handschuh dem Volke zuwirft, damit
der Racho gedenke. Zwei Jahre spiiter er-
bielt er gleiehfalls den von der Akademie ge~
sifteten Preis mit dem Moses’ Rettung
susdem Wasser. Doch inderte er damals seine
Kunstweise. Er begab sich unter die Leitung
es Malers Franz Hayez und nahm dessen Art
tisweilen bis zur Tiuschung an, ohne ihm jedoch
sleich zu tun. A. war kein fruchtbarer|
Maler, aber durch eine gewisse Ausdauer bei
ier Arbeit brachte er einige Werke zu Stande,
w aickt ohne Verdienst sind. Mit Ausnahme
resken filr die Kirche von Bolbeno i
Tipl sind os durchweg Oelgemiild
tad historisehen Darstellungen, stets mit wenig
Fieuren, und dfters nur Halbfiguren und Bild-
tise. Zu den ersteren gehiiren Ruth und Booz
len Kaiser von Oesterreich, Laura und Pe
‘rvea (1952) fllr den Grafen Giulio Litti, Gio-
mila (1852) fiir Galeazzo Monno, Laban und
Jakob ftir Uboldi, La povera Murine (1859) fir
to Konig von Italien.
G, Mongeri
Appiano, s. Niccols Appiani.
Appler. Jean Appier Hanzelet Jean,
‘let Vorname, nicht Augustin, wie meistens
tszegsben ist, weil man dic zwei Kursive I. 4.,
fs vielfach mit dem Anfangsbuchstaben des
Simens Hanzelet verbunden sind, irrig flr ein
Aschalten und als Augustin gedeutet hat),
Kupferstecher und Radirer aus Lothringen , in
\erersten Hiiifte des 17. Jahrh, Der Mitarbeiter
Meyer, Kanetler Lexikon. I.
seiner ersten Schrift ber Feuerwerkerkunst
(8. No. 4), der Chirurg und Mathomatiker Fran-
gois Thybourel, meldet uns in der Widmung an
den Herzog Heinrich HM. von Lothringen: um
gine Sammlung von Kriegsmaschinen undFeuer-
werkereien zu besorgen, habe er die Hydrothera-
peutik aufgegeben und sich mit Jean Happier,
fanzelet, verbunden, wegen seiner sel-
enschaften und seines verstiindigen
Urtheils, dio er von seinem seligen Vater, In-
‘genieur in Diensten des verstorbenen Herzogs,
an sich behalte. Der Kiinstler selbst nennt sich
auf seinen Kupfersticlen und in seinen Schrif-
ton: Jean Appier, Jean Appier Hanzelet und
Hanzelet Lorrain. ‘Basan lisst ihn zu Toul wm
1609 auf die Welt kommen, — eine Nachricht,
wovon das Datum jedenfalls unrichtig ist; denn
ein yon dem Kiinstler gestochenes Portritt triigt
die Jabrzabl 1610. Tout kann seine Geburts-
stadt sein, obgleich auch diese Angabe zweifel-
haft und bloss aus dem Umstande abstrahirt
scheint, dass er das ‘Titelkupfer (No 5) zu einem
in Toul gedruckten Gebetbuch verfertigte. In
der mit Frangois ‘Thybourel gemeinschaftlich
veriffentlichten Schrift folgt auf die schon er-
wihnte Widmung ein Sonett an »Herrn Hanze-
let, herzogl. lothringischen Hofkupferstecher an
der berithmten Universitiit von Pont-i-Moussom;
er war denmach, wenn auch nicht aus dieser
Stadt gebiirtig, wenigstens daselbst ansiissi
und ein lothringischer Lokalschriftsteller_be-
richtet, dass Hanzelet daselbst auch das Buch-
druckergeschiift 1624-1628 betrieb.
Seine Kupferstecherthiitigkeit kdnnen
von 1610 bis 1630 verfolgen. Er arbeitete in
Callot’s erster Manier, und war vermutlieh mit
diesem, mit Claude Deruet, Bellange und weh-
reren anderen Lothringischen Kilnstlern Lehr-
ling bei Claude Henriet, einem Maler aus Cha-
Ions an der Marne, der sich in Naney angesiedelt
hatte. Callot's Art 2m stechen gelangte sehr
frith zu grossem Ruf und Ansehen; es ist daher
nicht zu yerwundern, dass Hanzelet ihr 2u folgen
suchte, und dass er, aus derselben Schule wie
‘allot hervorgegangen, auch dieselbe Art zu
zeichnen, die eben nicht die beste war, an sich
hatte. In seiner Ausfiihrung ist alles ziemlich
fllichtig behandelt, sehr leicht radirt und went;
bearbeitet; obschon er die Nadel i
Freiheit handhabt, sind jedoch seine Werke in
allen Theilen, zumal in den Hintergriinden,
nicht so frei, dass sie Blittern aus Callot’s
spiiterer Zeit’ gleichgestelit oder damit ver-
wecehselt werden kUnnen. Hauptsiichlieh, seh
es, beschiiftigte er sich Blcher mit Kupfern
auszustatten; auch das Bildniss des Hern
von Harancourt (No. 1) war, allem Anschein
ebenfalls als Titelkupfer zur Aus
eines Buches bestimmt. In der
des Ktinstlerlexikons werden ibm
drei Kupferstiche zugeschrieben: der hl. Fran-
aiskus, welehem Maria das Christuskind tber-
25
194
Jean Appier.
reicht; derselbe Heilige, in einem Buche lesend,
und eine angeblich sehr schine hl. Familie; aber|
diese Blitter sind mir bis jetatunbekannt. Ausser
don oben erwitnten voll ausgeschriebenen Na-
men, bediente sich der Kiinstler bei der Be-
zeichnung seiner Bil. der Iatein, grossen Buch-
stabent. A.autfolgende Art: [A fe.
Das aus den drei lateinischen Inizialen 1. A. H.
Destehende Zeichen JH welehos Brulliot,
1, No, 463 ihm beilegt, habe ich niemals allein als
Monogramm, sondern immer mit dem Zusatz an-
zelet, d. h. als ganz ausgebildeten Eigennamen
oJHarre ht angetroffen, Basan,
spricht von unserem Kitnstler wie von einem
sehlechten Kupferstecher, der seine Kunst aus-
schliesslich in obszdnen Darstellungen ausgelibt
habe, Zwoi Drittheile dieser Behauptung sind
Jedentalls ungegrlindet. Hanzelet ist kein be-
‘cutender Meister, aber auch kein Sttimper, und
die nachstehend beschriebenen Werke bezeu
gen, dass Inszive Abbildungen nicht der allei-
nige Gegenstand seiner Arbeiten waren. Wie es
tiberhaupt sich mit den ihm zur Last gologten
Obszinititen verhillt, weiss ich nicht zu sagen,
weil dergleichen mit ‘seinem Namen oder Mono-
gramm bezeichnete Blitter mir nicht vorge-
kommen sind, Aus eigener Anschauung kenne
ich von ihm folgende Werke.
1) Das Portrat des Elisée de Hi
neur's von Naney, Brusthild, 3g links, barhaupt,
Harnisch und Foldbinde. ‘In einem Oval mi
* franz, Umsebrift. Unten, im Oval: Falet a Nancy
par Jean Appier 1610, "In den vier Reken der
ncourt, Gouver-
Platte, Spruchbinder mit Devisen. Im Unter-
tande vier franz. Verse. — H. 156 mill.; Br.
116, — Nettes Blatt, mit der Radimadel ange-
Jegt und mit dem Grabstichel beendigt. Das
Machwerk ist sauberer und sorgfaltiger als ge~
wahnlich, Bet den Abdricken mit breitem
Papierrand findet man das Wappen des Dargo-|
stellten von einer besonderen klelnen Platte ab-
goulruckt,
2) Titeleinfassung mit architektonischer Verzie-
rung. In der Mitte, auf einer Tafel: RELATION
IOVRNALIERE DY VOYAGE DY LuVANt Fait et des-
crit paw wayT RT puissant Seigneur wAxRy DR
BRAYWAY . .. Daneben stehen ein afri-
kanischer Schiitze mit einfechem Handbogen und)
Pfellen, und ein europilscher Landsknecht mit
brennender Lunte in der Hand, und die Mus-
kote auf der Schulter. Unten in einer Kar-
tusehe: A NANCY Pan Iacob Garnich, Imprinetr
oln der daneben befindlichen Sinlenfisse
an der einen Seite ein auf einem Elephant re-
tender Wilde und an der anderen Seite eine uf
elnem Nashorn sitzende Frau abgebildet. Unte,
Tink rechts: Fe, der Verfasser der
Reisebeschreibung widmete sein Buch dem I
20g Heinrich II, von Lothringen, dessen Wapjen
im Giebelfelde der Titelverzierung angetract
ist. Ausser dem Titelkupfer enthilt der Quit
and noch 49 Kleinere Kupfer, welche die wn
dem Keisenden besuchten merkwinligen Stile
tnd Pliitze abbilden und in die 181 Seiten des
1s eingedruckt sind. Simmtliche Plates
sind radirt. Die 17. (Modon) ist. bezcichnet
auf der 36, und 3.
‘ . Gerusalem und Ris
‘yon der Kirche dest
Grabes) findet mind
biden lotaten aus den Inizialen I, A. beste
den Zeichen, wie sfc oben nachgebiliet si
8) Titelkupfer. "Tn der Mitte, ein ‘Triomptie
inrseher Art, in Form von Grottenwerk; oes
auf der AUtikastzt die Fama; ste Mist de
‘Trompeto und halt in der Rechten eine a
Trompete mit einem Fahnehen, woranf da Wi
pon der lothringischen Adelsfamtie von Hs-
fourt abgebildet ist, Unter dem Bogen, au &
Spitze eines Velsensticks ist ein Adiernes
rel Miiggen Jungen, deren ichte Atstaantit
der alte Adler damit probirt, dass ex die jem
Thrut gerade indie Sonne blicken Tast; oben 2
riibor ein Sprachband. mit der Inschrit:
(ow nannnnaxt, Za aiden Seiten des Beet
in den Pfeilernischen , wel allogoische Si
bilder; sechs andere allegoische Figurcn st
tind sitzen inks und rechts auf Passgestlle
Unten, in der Mitte, steht geschrieben
Hanreht fork 167.
Im Tintergrunde, eine Gebirgl
tinem Five durehstromt, qs Fo.
Blut feb ah davon nur einen stark ex
nen Abdeuck,
4) nent piusfeurs machines Mii
Artilets pour la Cuore e Recreation
dete lgence do rnaye. ynovnns, Wis
Chirurgion ct de. tea avronn dit a
CCalenge ay roxtea-nonsson ra chal Mo
eset ett
chant Imprimeur 8. A. 1620. kl. 4.
Dieser Titel ist mit einer architektovisd==
Verzierung eingefasst. Auf jeder Seite erbetst
sich 2el Siulen, deren Scbifte aus Moreer
Kanonenliufen gebildet sind; in den Sivis-
weiten stehen zwei wunderlich gekleidete o#!
Dehelmte Krieger. Ueber dem Titel, das te
zoglich lothringische Wappen, von zwei Ad
gehalten, Mitten oben, in einer Niscbe, #
‘auf einer Waffentrophie ein gepanzerter R
ter; links und rechts daneben sind Fis!
mit Kanonenkugeln,, zwischen den Fassern i
Kanone auf thror Lafette, und dariber Spe
und Standarton, Ausser dieser grosseren By
Airung enthile “das Werk noch 100 Bese
Kupfer mit Abbildungen von allertel mf
shen Gerithschaften, Kunstfouerwesken, w=!
anderen Eriindungen fr Kriegfahrung wal 7
&
Jean Appior
195
Von den Platten
den Nami
des Kilnstlers, a
istigung. Diese Kleineren ebenfalls. radirten
fet sind in den Text mit eingedruckt und
arabischen Ziffern von 1 bis 100 numerirt.
rt beinahe die Halfte (48)
folgende “Art,
gextricben Hanzeht3
Das Werk ist
Buch hat einen besondern ‘Titel un
Astion an einen besondern adeligen
sen radirtes Wappen sich auf dem
ire oseultement A son amy par
Thrithemius, ebenfalls mit elgens
wacht die Methode pour
id cine Dede
n Heren, dos
n Titel befin-
Falphabet de
‘Titel und
dem radirten Wappen des adeligen Génners,
vwelehem dieser Anhang dedizirt ist.
5) aISSALE ROMAN.
‘an einem Piedestal
lisehe Kirche sitzt; zu beiden Seiten des Piede-
stals stehen die Apostel Petrus
und Paulus,
Unten, eine Kartusche mit der Insehrift:
Taut-Levconya, apud Simonem 8. Martellum,
et Simonem Belgrand, Typograph. Tullen.
1621. — Dieses Titelkupfer ist eine geradsoi-
tige, sehr genaue und leidliche Kopie von dem-
jenigen, welches Theodor Galle
‘der Zelchnung von Rubens fir
Romanuim ausgefiihrt hat
whiede, dass der Ko
anf dem Original befindlichen
nur mit dem Unte
le de
‘ipstlichon Waj
Belgien nach
Broviarium
pens eine linglich geformte Kartusche setztc,
in welcher der Druckort (Toul)
des Druckers verzelehnet sind,
mit dem Namen des Kiinstlers, d
der Name
irabstichelblatt
jer ier eben
0 wie auf vielen Platten des vorhergehenden
Werkes geschrieben ist, H. 340 mil
ore
der Mitte ein von Flammen
‘elches folgenden Titel enthil
DR MANZRLET Louual
worssox ran 1. et Gas
An jeder Sete, xwel Siulen, gebi
nonentiufen, die mit Disteln (Nul
lothringisehen Krenzen, Adler u.
tier sind, Unter dom ‘Titel, zwei
el hernard. 1630.
i. ; br. 217.
LA PyROTRCHNTE
ay
JONT-A-
det. aus Ki
si Frotte),
Kanonen auf|
‘tren Laffetten, kreuzweise gruppirt mit Pulver-
Die Si
fisern und Kanonenkugel
‘iulen tragen
in Giedelfeld, das in der Mitte offen Ist und auf]
finem Fussgestell das. Wapy
pen
Karl's IV. von Lothringen, welchem di
Fevidmet ist, erblicken lisst. Am Friese des
Giebelfeldes, die Insehrift: “Mantx xT AuTE,
Auf den 264 Seiten dieses Quartbandes sind
Kupfer in den Text cingedruckt. Der
Kunstler bemutzte dazu eine gewisse Ai
Platten, die schon bel dem von thm zusammen
tlt Frangols Thybourel herausgegebenen Werke
eebrancht worden waren
theilweise die alten
Zablen- und Namenbezelchnungen behalten
Aaben; die new hinzugekommenen nicht numer-
‘men Platten bilden jedoch bei
Mebreal, und
sind
‘irkliehem Interesse und Verdienst
«Masan, 1. 262. — Le Blane,
P. 341, — Nagler, Monogr. 11
1187,
Appleton. J. W. Appleton, englischor
Stahlstecher in dor 1. Hilfte des 19. Jahrh,
A City of ancient Greece with the return of a vie~
torious armament (Empfang eines zuriickkeh~
Siegers). Engraved from the Original
in the possession of Benjamin Hick,
Esq. of Bolton. Painted by W. Linton. En
graved by J. W, Appleton, Fol In
Finden's Royal Gallery of British Art, 11 Lefer.
London (1838—44),
W. Selomidt,
Appold, Johann Leonhard Appold,
Kupfer- und Stalstecher, geb. zn Dennenlohe
bei Wassertriidingen den 12. Okt. 1809, + au
Ntirnberg den 5. Dez. 1858, war Schiller von
Griinewald in Nilrnberg. Er arbeltete besonders
fir Buchhiindler, fir Payne's Verlag in Leipzig,
file den Triester Lloyd ste. In den von dleset
Instituten herausgegebenen Galeriewerken fin-
‘det man Bil, seiner Hand.
1) The Virgin enthroned. G. And Ada Murano
Pinxa, J. L, Appold Seulp’, ge. 4, Zam Arte
Journal 1870. p. 220.
2) Triktrakspieler. Nach A.
3) Bi
seine Geliebte ei
Piloty. qu. Fol
Stalstich
I. Yor aller Schr.
TE, Vor der Sel
4) Brusth. eines bartigen Greises. Nach G. Flinck
(Rembrandt). Kopte nach G.
gre 4.
1. Vor aller Seb.
IT. Vor der Schr.
5) Die achlafenden Ki
Grafen von Berolilingen 20 Wi
ger's Kunstschitzen Wien's
6) Ungarische Fubrleute. Nach J. A. Klein, 1853.
Stalstich. 4.
7) $ Dil. Kapfe und ganze Figuren mit verschio-
denen ‘Thieren, Stalradirungen nach Roos,
Klein, Riedinger, J. 8. Cooper, G.Mind.
4. qu. 4. 8. und qu. 8.
8) Maria, Kanigin von Hannover, zu Pferde. qu. 4.
9) Alfred, Furst 20 Windischgritz, Jellachieh und
tzky auf Einem Bl, 4.
10) Gitz von Berlichingen. Brastb. Ov:
11) Tycho de Brahe, Girtelbild. J. de Ghoyn del.
1586. Fol. Kopie nach de Ciheyn's Stich.
12) J. D. Burgschmiet, Dildhauer und Eregiesser
au Narberg. Brusth. 4,
13) Heinrich Proch, Kapellmeister ra Wien. 4.
14) Bogine Sue, der franzisische Dichter. 4.
15) J. J. Winckelmann, der berihmte Archiolog
Kopie nach J.F. Bause, 4.
1. Vor aller
W. Engelmann,
weitem die
n, welebe Fest
Manel, 11.
No. 186 und
F. Koloff.
Karl Appold, Sobn des Vorigen, geb. zu
Nimberg den 25. Jan. 1839, lernte erst bei
nem Vater das Kupferstechen und besuchte dann
1865—66 die Miinchener Akademie, um sich als
Maler auszubilden. In Folge eines Augenleidens
vorliess er sic wieder und sab sich dadureh tiber-
haupt von tieferen Studien zurtickgehalten. Er
ae
196 Appollonio
war nun als Hlustrator und Zeichner filr den
Holzschnitt in allen Gebieten thiitig. Neuerdings|
Jedoch hat er sich speziell dem Genrefache ge-
widmet. Er lebt in Miinchen,
W. Schmidt
Appollonlo. Appollonio di Giovanni
von Ripatranzone in der Mark Ancona, Holz
schnitzer in der 2. Hilfte des 15. Jahrh. ‘In Ge-
meinschaft mit ‘Tommaso von Florenz hat er von
1467 bis 1471 die schiinen Arbeiten im Chore
der Unterkirche 8. Francesco zu Assisi
tigt. Nach Vollendung dies
Werkes wurde er
mit 33 fiorini »prii Was seine Leistung
besonders auszeichnet, sind die Intarsien von
Blumen und Friichten, die zu den ersten ge-
hiren, welche damals an die Stelle der bisher
meist gebrituchlichen Architektur-Einlagen tra-
ten; sie haben Anmut und Naturwahrheit.
5. Ricet, Memorie storiche ete.
235. 240.
i Ancona, I.
Jansen.
Appollonius, A ppollonius (A ppolonio),
ach Vasari's Angabe ein griechiseher Kilnstler
jahrh., der Andrea Tafi zu Venedig in der
htet haben und von
diesem bewogen worden sein soll, mit ihm nach
Florenz 2u gehen, wo sie gemeinschaftlich in der
‘Tribune von S. Giovanni (Baptisterium) gear-
ten. An der Existenz eines so genann-
ten Ktinstlers ist nicht zu zweifeln; nach einer:
Handschrift in der Magliabecchiana zu Florenz
(von Del Migliore) kommt ein Magister Apollo-
nius pietor Florentinus in einem Vertrage vou
1279 vor, und nach Urkunden, deren Richa go-
denkt, ohne sie niiher anzufilhren, war ein sol
cher Meister wirklich im Baptisterium von.
Florenz beschiiftigt. Allein dass Andrea Tafi
von ihm in Venedig die musivische Arbeit er-
lernt haben soll, ist nicht anzunehmen (s. den
Art. Andrea Tafi). Werke von Appollonius|
sind nicht nachzuweisen; sicher ist nicht von
ihm das Kruzifix in der Kapelle des Campo
Santo zu Pisa, das man ihm hat 2usehreiben
wollen, das aber ohne Zweifel zwischen 1150 und
90 au setzen ist. Mit Recht wird ttberhaupt an-
gexweifelt, dass er ein Grieche gewesen, und er
ist wol zu den Florentiner Meistern des 13. Jahrh.
zu aiihlen.
s. Vasari, ed, Le °Monnier. 1. 281, 288. —
Richa, Chiese Fiorentine. V. xu. — Ru-
mobr, Italienische Forschungen. 1. 355. —
Crowe und Cavaleaselle, Geseh. der ita
Maleret (Jordan). 1. 137. 162.
Crowe und Cavateaselte
Aprét. Der Name d'Aprdt findet sich in
‘Terwesten's Cutalogus van Schilderyen ete., der
die Fortsetzung der beiden Binde von G. Hoet
bildet (pp. 291 0. 419). Daselbst sind einmal vier,
ein andermal zyvei grosse dekorative Bilder auf
geflibrt, bei denen die Figuren von Carlo Maratti,
die Blumen von d’Aprét, Dapret oder Daprét sein
soliten, Es ist hier, glauben wir, Franz Werner
Tamm, genaunt Dapper, von Hamburg ge-
meint, der sich eine Zeit lang in Rom aufhilt,
wo Maratti einen grossen Theil seines Lebens
aubrachte.
Alex. Pincha
Aprile, Francesco Aprile, Bildhauer aus
Mailand, war in der zweiten Hiilfte des 17. Jabrb
in Row beschiiftigt
+Die Kirche Gesit ¢ Maria im Corso besitat
mehrere Werke von seiner Hand, vor allen das
marmorne Grabmonument der Familie Bolognetti
anit Bildnissen und anderen Figuren. Eben dort
hat er gemeinsam mit Michele Maglia, Dow
Guidi und Cavallini Statuen von Stuc
der Kapelle der Jungfrau Maria und des bl
Joseph gearbeitet. Mit Michele Anguier, wit
Pietro Senese und Filippo Carrari verfertigte er
die Stuckaturen der Hauptkapelle in der Kirche
8. Giovanni de’ Fiorentini. Sie stellen Jing-
inge mit Medaillons dar. Aprile’s letzte
Schipfung war die Marmorstatue der heiligea
Anastasia filr die Konfession der Kirehe, welehe
triigt. Er starb withrend der Ar-
lann Ereole Ferrata vollendete.
s. Titi, Deser. delle Pitt. ete. in Roma 1763. 7p
392. 389. 424. 79.
Jansen.
April, Anthonius Maria de Aprili
von Carona, Bildhauer in-Genua, verfertigte
laut Inschrift das Grabmal des 1519 verstorbenes
Andelantad mayor von Andalusien, Don Pedro
Enrique in Sevilla, das mit dem ithnliches
des Pace Gazin (s. diesen) aus der Karthause is
die chemalige Jesuiten-, jetzt Universitiitskirebe
versetzt ist. Es besteht aus einem Sarkophsse
im reichsten Renaissancestil und drei Reliefs is
der Nische, welche den Kalvarienberg, dit
Auferstehung Christi und die Erscheinuse
Christi vor Maria Magdalena darstellen. Die
Arbeit ist eben so sch6n, aber die Ausschmllch-
ung etwas ruhiger als an dem Monumente det
Gazin.
5. Passavant, Ol
1, Kunst in Spanien. p. 3.
t
Apsel. Willem van Apsel, amystiseher
Schriftsteller und der ilteste Kupferstecher de
vliimischen Schule, sagt Hr. Goethals. Weao
fir diese Behauptung, die J. Renouvier bereits
bezweifelt, Beweise beigebracht werden Kiau-
ten, 80 wire die Thatsache fusserst interessant
denn W, van Apsol muss um 1410 geb. sein, und
er starb am 4. Aug. 1472 nach einem
Klosterleben. Er stammte aus Breda von eine
adeligen Geschlechte der Stadt und trat in dss
Karthiiuserkloster der Kapelle U. L. Frau 20
Hérinues bei Enghien, nicht weit von Brisse
nach drei Jahren (1462) wurde er Prior des
Karthiiuserklosters Val de Grace bei Briigee
In dem Kloster von Hérinnes lebto seit 1456
der iilteste Sobn des berithinten Malers Roger de
la Pasture oder van der Weyden, Cornelius, der
‘Thomas van Apshoven.
1475 starb, Van Apsel war nach der Chronik
des Klosters 2u Hérinnes, die sein Zeltgenosse
Amold Beeltsens geschrieben, ein Mann von
gosew Wissen und ein vortrefMlicher Buch-
binder (vir magnae scientine et egregins librorum
ligator); er arbeitete auch in Bronze und Holz
atque operarius in aere ot lignis). Ein anderer
Geschichtschreiber driickt sich tiber ihn aus
Man erzilt, dass er einer der geschicktesten
Handarbeiter gewesen sei und in der Kunst das
Fisen zu schmieden, sowie in allen Handfertig-
ten sich ausgezeichnet habe (in exercitat
corporali exquisitissimus operarius seribitur
catitisse, nempe in arte ligandi fabrilique supe-
rans universos, et quaecumque mittebat manum
cxcellens et industrius habebatur). Hierbei han~
dkelt es sich also nicht von dem Holzschnitt und
dem Kupferstich, wie Hr. Goethals in seine
Antikeln tiber W. van Apsel und Hendrik van
den Bi want de Pomerio, behauptet,
ier legte diesen Meistern dio Komposition
Speculum humanae salvationis ete. bei
Nichts desto weniger verdient unser Munch in
cinem Kitnstlerlexikon einen Platz, Er hat auch
versehiedene prosaische und poctische Werke in
lateiniseher Sprache hinterlassen,
sebriftliche Quellen: Chronicon et
jum domus capelle beate Virginis Marie
carthusiensis juxta Angiam in Hert
compillatum et inchoatum anno 1314 et pe
ductum ab Arnoldo Beeltsens ad annum 1459
(Manaser, No. 13764 der burgundischen Dib
liothek. Fol. 36). ~G. de Wal, Collectaneuin
rerum gestarum et eventuum cartusiae Bruxel-
lensis, 1. 97. (Manuser, No. 7043 der burg
Bibl.)
+ Dorlandus, Chronicon earthusiense, Kiln
1608, p. 445. — Sweerti
cae. Antwerpen 1628. p. 297
Lectures relatives & Thistoire des
en Belgique. 1, 23. IL, 64. 65. — J. Renou-
vier, Histoire de lOrigine et des Progrés de la
Gravure dans les Pays-Bas et en Allemagne,
p82,
Alex, Pinchart
Apshoven. Apshoven, Malerfamilie von
Antwerpen.
Ferdinand van Apshoven, Sohn eines
sleichnamigen Vaters, yetauft zu Antwerpen
den 17, Mai 1576. Er trat im J. 1592-93 als
Schiler in das Atelier des Adam van Noort und
iu J. 1596-97 als Freimeister in die St. Lukas-
le. Die Liggeren setzen fitr seinen Eintritt
‘as J. 1505—96 an; dies ist aber ein Trrthum
‘iafureh entstauden, dass man die Jahre 1592
{8 und 1593—94 als cin einziges behandelts
Ferdinand war ohne Zweifel Historienmaler,
wie sein Lehrer. Dass er Bildnisse malte, er-
sab ich aus der Genealogic der Familie meines
GroBvaters J. B. van der Straelen, Jan de
Maerschalk, Nagelhiindler, zalte.niimlich seinem
Oheiin Ferdinand van Apshoven die Summe von
15 4. 14 Stilber fiir das Bildniss von ‘Thomas
Courtois mit Einrechnung des Stoffes, worauf
es gemalt war. Weder dies noch ein anderes
Werk des Kiinstlers lassen sich noch nachweisen.
ie Liggeren nennen 7 Schiller Apshoven's
1, Jan Michielsen 1597—98, 2, Alaert du Gau-
gier 1601—2, 3. Jacob Jacopsen und 4. Gaspar
Couvreur 1604—5, 5. Peeter Geerkens 1613—14,
6 Peeter Isak den 4, August 1617, 7. Hans van
Wolschacten 1620—21. Von diesen wurden Jan
Michielsen Meister 16 4, Couvreur 1609—1610
und van Wolschaeten 1632—33, Am 29. Aug.
1617 verheiratete sich Apshoven mit Eleonore
Wyns, aus welcher Ehe 8 Kinder entsprangen.
Eleonore Wynsstarb zwischen dem 18. Sept. 1651
und dem 17. Sept, 1652, wiihrend div Gilderech-
nungen vom 18. Sept. 1654 bis zum 18. Sept. 1655
don Tod des Kiinstlers selbst vermelden.
Thomas (und nicht Theodor) van Aps-
hoven, Sohn des vorigen, getauft zu Antwer-
pen den 30. Nov. 1622, Er war Sehiller von
D. Teniers d: J., doch steht er als solcher im
Liggere nicht verzeichnet, eine Auslassung, die
bei Meisterssbhnen hiiufig vorkommt. "Tm
J. 1645—46 wurde er als Weinmeister aufge-
nommen. Im J. 1650—51 nahm er in seine Werk-
stiitte Hendrik van Voren oder Voor (nicht
Namen), der spiiter nicht unter den Freimeistern
vorkommt, und 1651—52 Hendrik van Exp oder
Herp TIT. auf, der cin _guter Interieurmater
wurde, zwar sonderbarer Weise
nach der Reehnung vom 18. Sept.. 1656 bis
30. Sept. 1657 Ferdinand Cabes zum Schitler
hatte. Apshoven heiratete am 22. Miirz 1645
Barbara Janssens, aus welcher Ehe vier Kinder
hervorgingen. Den 21. Febr. 1652 leistete er
n Eid als Fabnentriiger der Birgerwebr der
Abtheilung, und am 20, Dez. 1657 als Haupt-
mann der §. Abtheilung. Der Tod des Kilnstlers
muss zwischen den 18. Sept. 1664 und den Mo-
nat Juli 1665 fallen, Denn die Liggeren ver-
hnen die Todtenschuld des Kapitins van
Apshoveu zwischen dem 18. Sept. 1664 und dem
‘5, und sein Nachfolger in jener
militirischen Wiirde,
loistete den Eid am 24. Juli 1665. Jan van Kes
sel war zugleich sein Schwager, indem er seine
Scbwester Maria am 11. Juni 1647 geheiratet
hatte.
van Apshoven malte ganz in der
Weise des David Teniers, Bauern, Wachstuben,
Rancher, Trinkerete., auch leblose Gegenstiinde.
Nach tindler's handschrift!. Nachricht sind
»seine Werke in den Niederlanden, Deutschland
und Frankreich nicht sehr selten und zeigen
unverkennbar einen Nachahmer von Teniers,
welcher freilich den Geist, die Schiirfe der
Zeichnung und die Frische und Kraft der Far-
bung desselben auch in seinen besten Bildern
nicht erreichts, Er kopirte ifter mit vielem Ge-
schicke die Werke scines Vorbildes, indem er
Ferdinand van Apshoven.
entlehnte und einige Abiinderungen dazu flgt
So habe ich von ihm vier kleine Stiicke, di
vier Jahreszeiten, geschen, welche einem Pri-
vyatmann zu Antwerpen gehdren. Sie erinnern
stark an die Ki , die im
und damals von P. L. Surugue gestochen wur-
den. Apshoven iinderte die Haltung der Figu-
ren, filgte da hinzu und nahm dort weg. Diese
Bildchen zeichnen sich durch die Feinheit d
Yortrags und ihren klaren und silbernen ‘Ton
aus. Eine andere Komposition von ‘Teniers
stellt einen alten Trinker und einen Genossen
vor, der ein Papier in der Hand hilt; sie ist
von Fr. yan den Steen gestochen. Hier ve
inderte Apshoven nicht die Haltung der Figu-
ren, wol aber ihren Gesichtsausdruck und
Avzug. Der Grund dieses Bildchens (in met-
nem Besitzo) ist von cinem leicht gelben Tone
aur Rechten und stark beschattet zur Linken
augleich ist es breit mit schiner Farbe und
viel Wirkung ausgefilhrt. In Antwerpen 1S68\
wurde cine mit zalreichen Figuren gesehmtickte
Wirthsstube verkauft, doch hatte es der Be-
er in soinem Katalog fiir cinen David Teniers:
ausgegeben. Ein schiines Frithstiicksbild be
sitzt die Dresdener Galerie; eine lindliche
Szene von 1656 die Darmstidter; eine Wach-
stube ammlung der Kunstfreumde zu
Prag. Einem Apshoven werden auch ein Che-
mniker in seinem Laboratorium und eine Bauern-
familie in der kinigl. Residenz zu Kopen-
hagen zugeschrieben.
Ferdinand van Apshoven, der Jiingere,
Solin von Ferdinand dem Acltern’und demnach
Bruder von Thomas, getauft den 1. Mirz 1630,
lernte ebenfalls bei Teniers. Die Liggeren ve
zeichnen von 1657—1658 seine Zulassung als
Meisterssohn. Obschon sic ihm das Priidikat
eines Kunsthiindlors (handclaer) geben, 80 ist
doch nicht zu bezweifeln, dass er auch gemalt
habe. Denn Ferdinand der Alte, geb. 1576,
konnte weder von David Teniers d. Aelt. (geb.
1582,) noch von ‘Teniers d. J. (eb. 1610) Un-
terricht empfangen. Ebonso wenig kann auch
der Sohn von Thomas, Ferdinand , getauft den
15, Febr. 1649, im J. 1657—58 Meistor gowor-
den sein; zudem haben wir von diesem keine
Nachricht in den Liggeren gefunden, Der an-
dere Ferdinand wurde am 20, Jan, 1657 mit Jo-
sina van Overstracten getraut, von welcher er
flinf Kinder erhielt ; das jlingste derselben W:
lent, getauft don '7. Sept. 1661 wurde auch
zum Maler bestimmt und kam 1679—S0 zu Jo-
soph de la Morlet; von einer Zulassung als
freier Meister jedoch melden die Register nichts.
‘ein Vater Ferdinand leistete am 9. Dez. 1664
den Eid als Hauptmann der 13, Abtheilung der}
Amto zu entzichen. Den 3. April 1604 wurde der
Kiinstler in St. Walburg zu Antwerpen begra-
ben und erbielt eine »cleyn kereklyke d. h. cin
Begribniss der zweiten Stufe der 1. Klasse.
Ferdinand’s Bilder sind ganz im Stile von
D. Teniers gemalt und bebandeln dieselben
Gegenstiinde; aus dor Seltenheit ihres Vorkom-
mens kann man schlicssen, dass sie gewshnlich
im Kunsthandel unter dem Namen von Teniers
gehen. Schon W. Birger hatte bet Gelegenheit
der Besprechung des Rotterdamer Bildes be-
merkt, dass Ferdinand yan »Abtshovene ihm
ciner der tituschendsten Nachahmer von Teniers
au sein scheine. Das Bild des Museums von
Rotterdam stellt cine lindliche Stube vor,
worin ein Alter mit einem Midchen scherat
nach Burger's Behauptung, so gut gemalt wie
ein Teniers. Bin anderes Interieur mit xwei
Figuren besitzt das Museum von Diinkir-
chen, eine Bauerngesellschaft in einem Wirths-
haus der Verfasser d. Art. au Antwer-
pen. Dies letztere Bild, auf Leinwand,, ist in
sehir durchsichtiger Weise gemalt und zeichnet
sich zugleich aus durch die Wahrheit der Phy-
siognomie und das Nattirliche der Bewegungen
und Stellungen. Den Hauptgedanken desselben
hat A. einem Bilde des jlingeren D. ‘Teniers im
Amsterdamer Museum entlehnt. Dieses enthiit
jedoch blo zwei Figuren, das des Verfassers
vier. Es ist also keine Kopie, beweist aber, dass
Ferdinand mit der Nachahm
ebenso machte als Thomas. Wenn Gemilde der
beiden Apshoven unter dem Namen von Teni
‘gehen, 80 ist es auch unzweifelhaft, dass
als cinem Stich, angeblich nach dem’ Letztes
Werke dor beiden Briider zu Grunde liegen. Eine
Probe davon haben wir in einem Blatte von
J. Ph, lo Bas, betitelt »Vecole du bon goust.
das cin Gemilde im vorigen Jahrh. im Besitze
des Herzogs von Valentinois darstellt. Obgleich
Jo Bas den Namen des David Teniers darauf ge-
setzt, so haben wir doch die Ueberzeugung, dass
es von dem Pinsel Ferdinand’s herrithre, denn
man erkennt darin, so deutlich als miglich,
‘seinen Stil, und sicht rechts cinen guten Alten,
den der Kiinstler dfter wiederholt hat, seinen
Krug leoren.
Waagen spricht in seinem Handbuch der Ge-
schichte der Malerei von cinem Michael van
Apshoven; allein cin solcher ist uns villig
unbekannt, obwol wir bis 1726 dic Genealogie
dieser Familie verfolgt haben.
Christian Kramm erwilhnt eine Bilderauktion
‘mu Gent 1779, worin nach dem Katalog unter
No. 1: cine Kitehe mit allerlei Wildpret ete. von
»Joan Absovens vorkommt. Dies dirfte cine
‘Verwechslung mit Thomas oder Ferdinand d. J.
sein. Jedoeh gabeswirklich zwei »Johanne van
Apshoven zu Antwerpen. Der ltero heiratete
Cornelia Jangens und hatte einen gleichnamigen
Birgerwebr. Im J. 1678—79 hitte er Dekan der|
Gilde werden sollen, er wusste sich aber dicsom
Sohn, der am 8. Okt. 1715 getauft wurde, Beide
scheinen unserer Familio fremd geweson zu
Apuleius
199
ig haben wir entdeckt, ob
sie Mater geworden selon.
Handschriftliche Quelle
sister son Antworpen. — Akte
vehr in den Antwerpener Archiven.
Ph. Rombouts und Th. V. Lerius, de Liggo~
revtete. 1.369, 385, 398, 118,422, 128, 153, 497,
500, 531, 567, 680. 11.36, 43, 168, 173 ete. —
W. Birger, Musées do la Holland, 11, 343, —
(he, Kramm, De Lovens en Werken, —
Parthey, Deutscher Bildersaal.
Th. Van Lerius.
Apuleius, Apuleius, angeblich Baumeister
tach einer gefiilschten spanischen Insehrift (an
‘et Tempelruine za Coruiia del Conde in Alt-
tation}: Corp. inser. lat. 11. No. 219°.
HH. Brunn,
Aputeo, Isabella Maria Aputeo, d. h.
uputeo, s. Pozzo,
dic Pfarre-
der Burger
Apu, Pietro d’Apuzzo, Baumeister
des 17, Jahrh, Er erbaute die neue Kirche zum
h. Marcellin, die zum Benediktinerkloster
Peoninoviertel zu Neapel gehirt. Der Grun
stein wurde im Juli 1626 gelegt. 1633 wi
Buu beendigt, doch wurde er erst 1645 feierlich
tingeweiht. Die Kirche hat die Form eines
Kreuzes mit wenig ausgedehnten Armen, Auf
en Seiten zeigen sich sechs Kapellen; eine sie:
teute ist in einem der Kreuzschitfe; am Ende
‘ks andern befindet sich der Zugang zum Klo-
ster. Die Fassade schmiickt cine Halle von vier
uarmornen korinthisehen Siwlen, Im J. 1776
vertierte man das Innere des ‘Tempels mit Or-
tamenten von Alabaster und Marmor nach den
Zeichnungen des Vanvitelli.
4 Dominict, Vite do’ pittori ete. Napoletani. 1
250. — Colano, Dello Notizie della citti di
Napoli. 4. Auf, 4792. TH 158. — Ginsti-
‘nian, Dizionario geogratico ragionato del regno
di Napoli. 1803, VI. 273, — Galanti, Nuova
Guida per Napoli. 1845. p. 115. — Nobile,
Deserizione della eittd di Napolt. 1863, 11. 471.
Alex. Pinchart
Aqua, Christoforo und Giuseppe ab
Aqua s. Acqua.
Aquado. A. Aquado, spanischer Stecher in
deraweiten Hidlfte des 18. Jaheh.
Bl yon thm gestochen kommen vor in: De-
‘eripcion de los Ornatos publicos con que Ia corte
de Madrid ha solemnizado la exaltarion al trono
de Don Carlos IV. y Doiia Luisa de Rorbon
Madrid 1789, Fol. Mit 11 Kupfer
W. Engelmann,
Aquanus, Cornelius Aquanus, s. C.de
ater,
Aquaroni, Antonio Aquaroni, moderner|
Landschaftsmater und Radirer zu Rom, ist uns]
‘durch folgende 3 BI. bekannt.
1=3) Ansiebten yon Rom, 3 BM 1840, Antonio
Aquaront delined e incise in Roma
W. Engetmann.
Aquila, Andrea dal’ Aquila, s. Andrea,
Sllvestro dall’ Aquila.
Aquila, Johannes Aquila. Unter diesem
Namen, mnitbeigefligter Lobonszeit 1420, erschion
seit Mechel bis zum Engert’schen Kataloge von
1856 im Wiener Belvedere ein Bild in zwei Ab-
theilungen ; Rechts die hl. Familie, links Maria,
den kleinen Josus schreiben lebrend, daneben
der kleine Johannes Evang. und der hi. Joseph;
alles in kleinen Figuren. Auf dem Gewandsaume
des Johannes befindet sich dic obige Inschrift,
die sich aber offenbar auf don Johannes selbst
bericht. Erst in der neuesten Ausgabe des En-
gert'schen Kataloges ist, nachdem Waagen auf
das Missverstiindniss aufimerksam gemacht hatte,
der angebliche Kiinstlername gestrichen worden.
‘Waagen belauptet, das Bild sei sicher von dem
Meister der kleinen'Tafeln in Mlinchen und Niln-
berg, die man auf die Autoritit E. Harzon’s hin
jerzt H. Schiilein (Malor zu Ulm um 1468 und
1502) nennt. Harzen's Autoritit ist hier aber um
so weniger von Gewicht, als er auch das Wohl-
;gemuth'sche Altarwerk in der Pinakothek, No.22,
27, 31 und 37, dem Schiilein zuschreibt, obwol
jesienfalls dieses und die oben erwithnten Tafeln
nicht von Einem Meister sein kdnnen, und Wohl-
gemuth's Urheberschaft nicht anfechtbar e
scheint. Nach dem in Augsburg im Privatbesitz
befindlichen Gemillde, welches von der Insehrift
Is gemeinschaftliches Werk von Schitlein und
Zeitblom angegeben wird, erhillt man nicht den
Eindrack, als ob die obige Reihe auch von Sehit-
Iein sein milsse. Doch gentigt dies zur Bour-
theilung nicht; der Tiefenbronner Altar selbst
milsste noch efnmal mit den anderen Bildern ver-
glichen werden.
8. Chr. von Mechel, Verzcichn, der Gemildo
det k, K. Bildergalerio in Wien, 1783. p. 231
und 332. — Engert, Katalog des k, k, Belve-
doze, 1858. p. 184, —'Firster , Geschichte der
deutschen Kunst. U.
zeichn, Kénste, V1.28,
enkmiler in Wien, 1.
W, Schmidt.
Aquila, Salvato dall’ Aquila, ef. den
folgenden Art.
Aquila, Silvestro dall’ Aquila, auch
Silvestrod’Arsicola oder Ariseola genannt, war in
der zweiten Hiilfte des 15. Jahrh. als Bildhauer
in seiner Vaterstadt thiitig, deren Namen er trig.
Im Jahre 1472, so erzihlt Cirillo, wurde die
Kirche eingeweiht, welche die Stadt Aquila dem
dasolbst verstorbenen 8. Bernardino von Siena
errichtet hatte. Den wunderwirkenden Leich-
nam, der bisher in der Kirche 8. Francesco ge-
wesen, brachte man in felerlicher Prozession zu
seiner nouen Ruhestitte. Zwei sborithmte Bild-
hauere aus Aquila, Silvestro und Salvato,
hatten den Marmorsarkophag gefertigt und der
Edelmann Giacomo Natarnanui (oder di Notar
Nanni) hatte'die. Kosten dieses Werkes getra
gen. Es ist ein einfaches langes Viereck, aber
geschmiickt mit historischen Kompositionon in
erhabener Arbeit, umgeben von Guirlanden mit
200
Vigeln. Obenauf stehen acht Statuetten von
Heiligen. Ein besonderes Interesse gewibren
die historischen Reliefs. Auf der Riickscite des
Monumentes ist die Auferstehung Christi dar-
gestellt, auf der Vorderseite die Himmelsktnigin
Maria, auf Wolken thronend, die tiber befliigel~| i
ten Engelkipfen schweben oder ruben. Auf ih-
rem Schoosse steht das nackto Christkindchen ;
von der rechten Hand der Mutter leise umfasst,
stiitzt es den linken Arm an deren Scbulter
und segnet mit erhobener Rechten den Do-
nator Giacomo, der kniend vor ihm betet und
hinter demS. Bernardino als frbittender Schutz~
patron sich befindet. Maria aber neigt ihr Haupt
nach der anderen Seite, wo sich Giovanni Ca-
pistrano, die Kreuzesfahine im Arm, mit leiden-
schaftlicher Bewegung zur Erde niedergeworfen
hat.
Der Bau derKirche San Bernardino, fiir welche
auch Luea della Robbia ein Altarwerk lieferte,
wurde fir die Erweckung und Ausbildung der
Renaissance in Aquila von grosser Bedeutung.
Der Annalist Cirillo woist auf die schdnen Grab-
denkmiiler hin, die sich nan auch Privatleute
verschiedenen Kirehen errichten liessen, Aber
man beachte wol, ausser Silvestro und Salvato
nennt er keinen einzigen anderen Bildhauer.
Und schon darum ditrfte man Leosini beipflich-
ten, wenn er das priichtige Monument der Griifin
Maria Pereira von Montorio dem Silvestro zu-
icht. Man kinnte auch an Salvato, oder
wiederum an beide Ktinstler als die gemeinsa-
inen Urheber des Werkes denken. Allein auf
keinen Fall wird man mit Perkins Andrea dal!
Aquila als den Meister ansprechen. Denn sein
Stil ist so lange unbekannt, als uns unbekannt
bleibt, welche Arbeiten gerade von ihm am
‘Triumphbogen des Alfonso in Neapel ausgefithrt
worden sind, Ausserdem aber ist zu beachten,
dass Andrea otwa 30 Jahro friher in Blite stand,
che das Denkmal der Griffin Pereira zur Aus-
fihrung kam, un dass Andrea's Name bei den
Annalisten yon Aquila gar nicht erwihnt
Konig Ferdinand mit se
lie Stadt Aquila und das
Heiligthum Bernardino’s, Wahrecheinlich-lernte
er damals Silvestro keonen und lud ihn dann
zu der Mitarbeit am Triumphbogen des Alfonso
ein, der auch damals noch lange nicht volleudet
war.
Dem Silvestro werden auch Bilder in der Ge-
miildesammlung des Marchese Dragonetti zu
Aguile zugeschrieben.
. Bernardino Cirillo Aguilano,
fa dell” Aquila, Ro
sini, Storia e Mon
Perkins,
1.244. —'Sehulz, Dy
Mittolalters in Unteritalien,
at.
‘Les sculpteuts Ttaliens, 1.
3
rst des
kmiler der Ki
1. 73. 75, 206.
UI. 91. 108,
Abbildung des Vorderreliefs vom Sarkophage
Bernardino’s in Perkins, Atlas, Taf, XLVI.
No. 3.
Pompeo dall’ Aquil
Aquila, Andrea dall’ Aquila, Bildhaver
aus Trient, in der ersten Hiilfte des 16. Jabrh.,
soll unter deutschen oder tiroler Bildhauern stu-
dirt, und durch seinen halb italienischen, halb
zum Verfalle der Bildhauet
in Venedig
lieferto er 1525 die Statue einer Madonna (bos
tiberlieferte Nachricht). Moschini erwihnt noch
eine andere Madonna von seiner Hand mit sei-
nem Namen bezeichnet, setzt aber den Ki
ler mit Unrecht an das Ende des 17. Jabrh. Ein
Jgrisseres Werk von ihm, eine Altartafel mit der
‘Madonna zwischen zwei Heiligen in Marmor, in
der liingst niedergerissenen Kirche delle Vignole
und ebenfalls mit seinem Namen, scheint nicht
mehr vorhanden zu sein,
s.Den Art. Andrea dell’ Aguila.
Dazu: Zani, Enelel. — Cicogna, Tsctizioni
Veneto. 1. 124. — Cicognara, Storia dell,
Seultura, Ii, 107, —Moschini, Guida dt V
nezia. 1. 667. Mothes, Geschichte
der Baukunst ete, I. 2
1, 698, —
onsen.
Aquila, Pompeo dall’ Aquila, neapoli-
tanischerMaler, wahrscheinlich um die Mitte des
16. Jabrh., geb. zu Aquila in den Abruzzen, und
deswegen auch Pompeo Aquilano genannt,
wird zuerst als ein sehr achtbarer Ktinstler vou
Orlandi erwihnt. Dieser Schriftsteller sab vou
ihm zu Rom sehr schiine Feder- und Aquarell-
zeichnungen, ferner ein Gemiilde der Krewza-
nehmung in’ der Kirche S. Spirito in Sassia
‘von sorgsamer Behandlung und lieblicher Far-
bengebung (Méindler fand in dem Gemiilde einen
gewissen Anschluss au den Geschmack des Par-
migianino). Viele andere Malereien wurden 0r-
Inndi gezeigt, als er dureh die Vaterstadt des
Ktinstlers kam. Die dortigen Freskogemiilde of
fenbarten ihm die Hand vines grossen Meisters.
Baglione und die andern Kunstgesehichtsehre
ber der niichsten Zeit tibergehen unsern Kiinstler
nit Stillschweigen; doch erwithnen ihn Dome-
nici und Lanzi, wiederholen indess nur Orlandi
wie auch Titi nur des Bildes in 8. Spirito
denkt (Notiz con Jansen). Gandellini macht ibs
auch zum Kupferstecher, aber mit Unrecht. e
soll mehrere Bitter verfertigt haben, welche
dem Orazio de’ Santi zugeschricben werden, z.B.
den Kampf des h. Georg mit dem Drachen. Die-
ser Kupferstich triigt freilich keinen andera
Kiipstlernamen als denjenigen des Pompeo Aqui-
feln, sje Blatt yon 0. de
Santi gestochen ist. Von demselben Kupferste-
cher, wie Pompeo aus Aquila gobi jd atch
mnebrere andere Blitter nach diesem, obsch
‘darauf nur als Verlezer (Horatius Aquilanus for-
nis) genannt wird; und dieJabraablen 1568, 1572,
1573 und 1574, womit or seine Kupferstiche be-
zeichnet hat, Iassen vermuten, dass Pompeo wm
Pompeo dall’ Aquila
——_Pietro Aquila, 201
Mittedes 16. Jabrh. bitihete. Wenn die eben’
erwibnten Kupferstiche, wie Mariette versichert,
s<irgutdie Art und Weise des Malers wiederge-
ben, so ersehen wir daraus, dass er sich den Par-
crgianinozam Vorbilde gowihlthatte. Wirbrau-
chen wol nicht hinzuzusetzen, dass die’ charak-
weristischen Fehler dieses schon merklich zum
Manierirten hinneigenden Meisters, die affektirte
Grazie und tibermiissige Formenschlankheit bei
dea Nachahmer in noch stirkerem Grade her-
vorteten.
Oflandi, Abecedario pittoico, 1719.
Domentel, Vite de Pittori
266. — THA, Studio ete. p. 3
rion. p.
374. —
UL
Nach ihm gestochen:
})Dasid mit dem Haupte des Riesen Goliath.
Gest. 1573 von Orazio de’ Santi. 4.
2Die Verkiindigang. Gest. 1572, von Dems.
Fa.
S)Die Anbetung der Hirten, Gest, 1572, von
Dems, gt. Fol.
1) Helige Familie: Maria, Joseph, Elisabeth und
der Heine Johannes, welcher dem Christuskinde
ein Kreuz aberreicht. Gest. von Doms. Ml. Fol.
S)Mlelige Familie: Maria siugt das Christuskind
4 beschaftige sich dabel mit Lesen in einem
Bache; ausserdem, Joseph und oln Engel, Gest.
10 Rom 1573, von Dems. gr. Fol
6)Die Taufe im Jordan. Gest. 1572, von Dems.
Pol
1)Die Kreuzigung; unter dem Kreuze Marla, Jo-
hunnes und Magdalens, Gest. 1572, von Dems.
Fa,
8) Die Abuebmung vom Kreuze; Kompositton von
9Figuren, ganz im Geschmack des Parmegla-
Seveinen den
Ent legenden gat
sronde, int andere Fi
Dens Fol.
‘)ie Abnehnwuing vou Kreuze;, Kompostion von
SFiguren. Maria botet knieend den Leichnam
Chri an, welchen ein Engel fiber dem Grabe
eoprhitt, in Hindergrunie, links, Nikodemus
nd Joseph von Arimathia. Gest. 15745. von
Dems. gr. Fol. Hauptwerk des Malers sovol
As des Rupferstechers.
anach Kopie von Glamtatista de Caval-
tei
18) Die Grablegune; 7 Figaren. Saris und zwei
soiere bl, Frauen beweinen den todten Christus,
der'vn einem Singer iter dem Grabe empore
felalten ‘wird; nebenbei wel andero Junge.
fet von Dems. 4.
ee it wine Ropie diesen Bl, von Bap
wen Leichnam ; im Hinter-
ten, Gest. 1572, von
1) Der auferstandene Christus erseheint der Mag-
(alena als Gartner. Gest. 1572,.von Dems. Fol
12) Johannes der Taufer in der Waste, ganz in der
Maier des Parmegianino. Gest. 1572, von
Dems. kl. Pol.
2 diesem BL, geatochen anter|
eter, “dle einen a
Norgrund Mineutagte.
15) Die bh. Petrus, Paulus, Tochus und Sebastian,
tehend, Gest. 1573, von Dei
Lexikon. UL.
14) Der hl, Hieronymus, am Eingang seiner Grotte
sitzend und vor einem Kruziftx betend. Gest.
za Rom, 1574, von Dems. Fol.
15) Der bl. Georg bekimpft den Drachen. Gest, von
Dems. (Ohne Namen des Stechers.) Fol.
1G) Zwei auf cinem Gowilhbogen sitzende Jing-
Jingsengel, die ein Kartell halten, Ohne Namen
der Kiiustler, aber, wie Bartsch, Band XVII,
p. 14, No, 17 behauptet, ganz gewiss von 0. de
Santi nach P, Aquils
17) Die serschieden
ligsten Hauses. von Li
‘mit Itallonischen Inschritt
oxcudit. gr. qu. Fal,
. Phil, Thomassi
E., Koltof.
Aquila, Pietro Aquila, italienischer
Kupferiitzer, geb. zu Marsalla bei Palermo,
nach Basan’ im J. 1624, nach Tuber und
Rost um 1677; allein von diesen zwei Jabr-
zalen ist die eine zu hoch, die andere zu nic-
drig angesetzt, denn mehrere Radirungen, welche
den Kiinstler in der vollen Stirke seiner
schicklichkeit zeigen, ich meine don betenden
hl. Gregor nach L. Searamuceia und die Blitter
zu Rafael's Bibel, tragen die Jahreszahlen 1674
und 1675, Wahrscheinlich fallt seine Geburt
zwischen 1640 und 1615, und sein Tod gegen
das Ende des 17. Jahrh.; auf seinen Kupfersti-
chen findet sich keine Andeutung, die ber 1683
hinausreicht, In seiner Jugend studitte er'Theo-
logie, wm sich flr den geistlichen Stand vor-
zuberciten, und empfing auch wirklich die Prie-
sterweihe; seine angeborene Neigung zur Kunst
destimmte ibn jedoch dom violleicht aufgedrun-
genen Beruf zit entsagen und sich der Kunst 2
widmen. Er bildete sich vermuthlich durch
eigene Kraft zum Kiinstler aus; wir kennen we-
nigstens seinen Lebrmeister nicht und wissen
auch nicht, wo er seinen ersten Unterricht gi
noss, ob in Palermo oder in Rom, wo er wenn
nicht die meisten, doch die besten Jahre verlebte
und vielleicht auch starb. Ueberhaupt haben
wir von seinen Lebensverhiiltnisson keine rei
chere Kunde als von denjenigen fast aller ita-
Tienischon Kupferstecher damaliger Zeit, was
wol darin seinen Grund haben mag, dass ihre
Kunst immer noch als eine untergeordnete an-
geschen wurde, Nach Baldinueci’s Angube war
P, Aquila cin achtbarer Maler; Lanzi nennt ihn
‘ebenfalls unter den sizilischen Meistern der nea
politanischen Malerschule und erwithnt von ihm
awei Bilder, die sich zu Palermo in der Kirehe
der Piet befanden und Episoden aus der Ge-
schichto des verlorenen Sohnes darstellten. Als
Kupferstecher ist er jedoch den Kunstfreunden
allgemeiner und vielieicht verdienterweise be-
Kaunt, denn er gehdrt zu don Aetzktinstlern,
welche zuerst von dem regellosen, geistreich
aber filichtig, oft wild skizzirenden Radiren,
wie es in seiner Zeit bei den italfenischen Ma-
Jer durehaus Mode geworden war, abgingen
und auf einen geregelten, songfiltigen Vortrag
hinarbeiteten, Man rihmt ihn gewhnlich als
6
Pietro Aquila,
202
eillektichon Nachoiferor dos Pictro Santi Bartoll;
seino Art zu radiron hat in der That viel Achn-
liches mit derjenigen dieses Meistors, und beide
kennen Kupferstecherlehrlinge in’ derselbon
Werkstatt gewesen sein, allein P. Aquila ent-
wickelt cine griissere Virtuositit in der Fithrung
der Radirnadel und bringt es mit diesem Instru-
ment allein zu einer Kraft und Genauigkeit,
welche Pietro Santi Bartoli nur durch Beimi-
schung von Grabstichel- und trockener Nadel-] P—
arbeit erreichte. Er zeichneto meisterlich in der
dorben, handfesten Manier seines Zeitalters und
wiihlte Malerwerke von grossem Umfang zu sei-
nen Aufgaben, fiir welche, wie aus den Auf-
schriften auf seinen Stichen erhellt, die Zeich-
nungen you ihm selbst nach den Originalgemil-
den verfertigt wurden, Wenn er sich mit Ra-
facl's Werken befasste, leistete or eben nichts
Yorziigliches, weil ihn dabei mehr seine eigene
Gefithlsweise als dio gonauo Untersuchung des
Vorbildes leitet, in dessen edie Reinheit und
Einfachheit er sich nicht hineinfinden konnte.
Das von ihm nach diesem Meister ausgeftihrte
grosse Blatt der Konstantinsschlacht ist immer-
hin ein hichst achtungswerther Beweis seiner
Geschicklichkeit im zarten und zugleich krifti-
gen Radiren ; allein seine gelungensten Blitter
sind unstreitig diejenigen, welche er nach Ann.
Carracei, C. Maratti, P. Berrettini, @. Lanfranco
8. w. verfertigte. “Dicso Meister verursachten
ihm keine Schwicrigkeit im Nachkommen und
‘Nachempfinden ; ihre Art zu fihlen und zu zoich-
nen stimmte vollkommen tiberein mit der sei
gen, und er hatte dabei so zu sagen nur sich
selbst nachzuschreiben. Er radirte mit_vicler
Fretheit, Sicherheit und Leichtigkeit. DieStriche
sind frei geschwungen ; dieSchraftirungen folgen
den Formen der Muskeln und den Falten der
Draperien, sind enge, ungleich jo nach Art der
verschiedenen Gegenstiinde, und an den dunkeln
Stellen mit zwei oder drei, selten mit vier Strich-
lagen Uber einander bewirkt, aber ordentlich
angelogt und froi ausgefithrt. Dio Schatten sind
mit Punkten und Strichelchen vertrieben oder,
wie man in der alton Kunstsprache sagte, ver
schummert. Wenn P. Aquila auf solche Weise
das harmonischo Yerlaufen der Schatten gegen
das Licht glitcklich bewirkte, so gelang es ihm
dagegen nicht Gesammtwirkung in seine Stiche
hineinzubringen, weil er seine Lichter ungebiihr-
lich zerstreute und durch diesen Mangel an Run-
dung und konzentrirter Beleuchtung seinen Blit-
tom cin flaches, haltungsloses Aussehen gab.
Scine behonde, geistreiche und leichte, weder
allzu ausfilhrliche noch allzu skizzenhafte Art
‘mu radiren kann man besonders beurtheilen aus
dor Folgo von acht Blittern nach Lanfraneo’s
Deckengemiilde in der Villa Borghesc zu Rom,
wolches dio Gotterversammlung auf dem Olymp
darstellt, P. Aquila entwickelte seine ganze
Kunstfortigkeit in die zu seinen
besten Leistungen gohdrt, Alle seine Werke be-
zougen griindliche Kenntnisse. Die Extromititen
seiner Figuren sind durchweg von gutem Ver-
hilltniss, die Képfo ausdrucksvoll und die Cha-
raktero treu beibehalten, aber die Umrisse an
don Tichten Stellen und im Faltenscblago der
Gowiinder oft zu hart. Seine Blitter haben mei-
stens den gauz ausgeschriebenen Namen : Pietro
Aquila sculp., Petrus Aquila delin. et incidit;
biswellen ist’ er folgendermassen abgekiiret
Aq—, P. Aq’. sculp., Pet. Aq’. delin. et f:
ur einmal, so viel ich weiss, finden sich die Au-
fangsbuchstaben des Tauf- und Familiconamens
verbunden R
Lanzi, Storia Pittorica. II. 288. — Hei-
eken, Dict. — Huber und Rost, Handbuch
flr Kunstlicbhaber. IV, 109. — Le Blanc,
Manuel.
‘A, Bistter von seiner elgenen Erfindung.
1) Die Anbetung der Kinige. Fol
2) Dio Kleine Flucht nach Acgypten, wo die Ms-
ria, mit dem Kinde in ibren Armen, auf den
Esel sitzt, welchen Josoph am Zigel {Uhrt; x¥ei
Essvorrath tragende Kleine Engel gehen voraut
au 4.
3) Dio grosso Flucht nach Aegypten , wo Joseph
attain plickt; drel kleine Engel Mattern in der
Luft, Fo.
4) 11, Familie, Maria hat moben sich, dem Bl, Jo-
soph und aut ibrom'Schoosse das Christusind,
dae mit dor Hand nach dem Krouze greift, we
ches der Kleine Johannes halt und dieser Kis
thm die Flsse. Maria und Joseph sind Halb-
suron. Bozeichnet: D. Pietro Aguila f. 4.
Dieses Bl. hat Keine andere Aufechrift, as
dio cbon angefahrte: man tindet oft angeseten,
‘asses nach C. Marat radit set; alletn das ist
Keineswegs gewiss, P. Aquila. war nicht blos
Kupferitzer; er zeichneto und malt, und kano
cht wol dieses Bi, nach seiner eigenen Erin-
dung ausgefthrt haben. ‘ch fir mein Theil
role nicht daran.
5) Diana mit thren Nymphen im Bade von Al
‘berrascht; Komposition son fint Figuren.
Vordergrand, unten in der Heke inks: P-
Ah gu Fo
6) Kine welbilche Figur, in
andschatt-noben fn
stitet-dlo linko Hand
als Sessel dient, und
cinen Apfel. 8.
1. Unton links das Zetehen: R 7
TT, Unten Winks folgende Inschrite:
Aquila inventor et fectt.
1) Bin birtiger Mannskop, %grechte, Untrsehit
Vordergrunde einer
Ba
filt in der andern Hand
Piet
jen Defindlichen antiken Medaillen gezelch-
not und chronologisch geordnet, von Julius C:
sar bis auf Kaiser Leopold I. omae anno Sal
Muctxxxt. Cura et sumptibus To, Jacobi de
Robets, 160 Medaillons auf 14 Platten, gr. Fol.
Pietro Aquila,
203
8) Zwei Kimpfende Lowen, mit der Insehrift: Spo
faseita iras. Kl. qu. Fol. Erwabnt boi Heineken.
10) Die Verzierungen zu der Umgebung des von
Allert Clouet nach Ferd, Voet gestochenen o¥
Jen Bildnisses des Livio Odescalchi. Petrus
Aquila delineavit et ornavit. Fol.
)Anfangsgrinde zum Zolchnen: Augen, Fi
und Hande, nebst einem Pferdckopf. Si stam-
pono per Gio. Jacomo Rossi in Roma alla Pace.
iB. 4.
3. Blatter nach verschiedenen Meistora,
17) Darstellungen aus der bi, Geschichte, von
Rafael oder vielmehr nach seinen Zelehnungen
ton seinen Sehillern ander Decke der Loggien des
Vatihan gemale, und gewobalich olafael's Bibela
penannt, 52 an der Zahl, woson die ersten 36 und
dieAL. von Cesare Fantetti, dio anderen 15
‘wo P- Aquila raditt sind. Diese Folge fibre den
Tiel: Imagines Vetoris et Novi Testa
anti a Raphaele Sanetfo Urbinato In Vatleani
Faatil Nystis mira pietorac elegantia exp:
Jo. Jacobi de Rubeis cura ac sumptibus delin
tac, incisne, ac typis editae; sie ist der Kénigin
Citstine von Schweden dedtait, und das Bild-
nis dieser Farstin mit. Verzierungen von P.
Aquila’s Erfindung und Stich dient dabet als Ti-
tebblatt. Auch gebirt dazu ein Blatt mit dem
Eidnisse Rafael’, Brustbld in einem Oval, wel-
ches die Fama bekrinzt und wobel dle Malete,
‘4: Bildhauerel und Baukunst zugegen sind, die
sit ihren Geberden das Bedauern ter den Ver-
lust eines so grossen Mannes zu erkennen geben.
Dieses Bl. ist ebenfalls von P. Aquila radizt nach
tiner Zeiehnung, welche C. Marattt imJ. 1674
dem Andenken Rafael's widmete. Unten rechts:
Je. Jacob. do Rubeis formis Roman... 1
. Fol. — Den Rafaclischen Geist und Go-
‘ehmack der Zeichnung hat freilich der Kupfer
stecher merhlich verindert; aber bel seiner Art
ro radiren {st ungemein viel Kunst und Behen-
eke
15) Moses vertheidigt dlo Téchter Jethro’s am Bru
ep. Nach Ciro Ferri. gr. qu. Fol.
I) Moses sehligt Wasser aus dem Felsen,
Cio Perri. gr. qu. Fol.
Der Tod der hi. Jungfzau, Komposition von 24
Figuren, Nach Giov. Maria Morandi. gr. qu
Fal
21) Der ML. Lukas, mit der einen Hand sein Eva
felium sehreftend, mit der anderen die hi, Jung-
‘nau malend, Nach Lazaro Baldi. Fol
12) Der hl, Lukas zeigt der Maria das Blldniss, das
crnach thr gomalt hat. Nach C. Maratti, Fol.
2D) Der M, Stephan blickt nach dem offenen Him-
tel empor, wo zwei Engel die Martyrerkro
‘ter setnett Haupte haHten. In einem Oval, Nac
San. Carracei. 4.
4) Die Marter des hl. Erasmus. Nach P. Testa,
oe. Fol.
Papst Gregor der Grosse, auf cl
Aeieend, mit erhobenen Ila
aks
ch
pA; aber seinem Haupto schwobt der hi. Geist,
‘ungeben yon Engeln auf Wolken, Nach Luigi
Searamuceta. 1674. er. Fol,
%)Pietd. Der auf den Knien dor Maria rubendo
Leiebnam Christi wird von der bl. Magdalena und
dem hl, Franziskus angebotet ; zwei Engel zel-
gen die Wundenmate des Hellands. Nach dem
berihmten Gemilde des Ann, Carracet in der
Kirche 8, Francesco a Ripa zu Rom. Unten links
Si vendono a 8. Ignatio da Arnoldo V. Wester-
hout. Fol.
Ein in dor Zelehnung wle in der Radirung
vortroffich ausgefthrtes BI., auch im Ausdruck
dor Kapfo sehr verdienstlich. Von Winckelmann
wird aus diosem Bilde die Figur Christi als Mu-
ster einer edlen, dem Begriff des Gottmensche
angemessenen, Gestalt angegeben.
27) La Vierge au Pistolet. Maria verhertlicht Gott
im Himmel fur dio gnidige Aufoahme und Z
lassung der vom Papst Klemens X. im J. 1671
Kanonisirten fOnf Helligen:
trand, der hi, Rosa da Santa Marla, des hl. Kaje-
tan von Thiona, des bl. Philippus Bonizzi und
des hl. Franciscus Borgia, die ihr von dem Apo-
Petrus vorgestellt werden. Nach C.
apell
Altieri der Kirche S. Marla sopra Minerva 21
Rom, Der bl. Louis Bertrand, vom Ordon der
Predigerméncho, unten rechts, hilt cine Pistole,
die auf ihrem Lauf ein zisolirtes Kruziftx trigt
‘und dem Bl. den Namen gegeben hat, unter
es den Sammlern bekannt Ist, gr. Fol.
twork des Met
28) Mune orcheine dem hi, Aloxius, vom Orton
dos hl. Franziskus, der, von einem Sternenglo-
rlenscheine umstrahlt, ‘auf seinem Bette Hegt.
Nach Ciro Ferri. In'einem Rund, Fol. Sorg-
zart radirtes Bl
20) Dic hl. Katharina von Bologna, das Christus-
‘kind haitend, knict vor dor hl, Jungfrau. Nach
Marcantonio Franceschini, Fol.
294) Folge von 6 BIL. Darstellungen aus dem Le-
‘ben des hl. Turribius Alfonso Morgroveio, Krz-
Dischof von Lima. Nach C. Maratti, Ohne
Bezeichn., jedoch sicher von A. Fol.
30) Ein Kind, an der Hand gefihrt von einem
‘Schutzongel, dom sein Seelenhell anvertrant Ist,
tund der thm den himmlisehen Ruben als das 20
cexstrobende Ziel andeutet. Nach C, Maratti,
YVortreffich radirtes Bl., welches der Maler sei-
nem Freunde G. P. Bellort gewidmet hat, Fol,
Dieselbe Komposition wunle von J. Frey ge-
stochen,
31) Dor Triumph des Christenthums. Die vier Welt-
thetle huldigen der ebristlichen Religion, dio a
einem Globus thront, von wo herab sie dieselber
belehrt, Nach C. Maratti. Anonymes BI, fur
eine in Kom verfochtene Thesis. Fol.
1a) Drei Genien tragen dic pipsiliche Krone und
die rimisch-katholischen Kirchenschiiissel. Ra-
dirt 1675 zum Ausfallen einer weissen Stelle in
einer groBen zu Rom veriffentlichten chronolo-
gischen Karte, weleho dic Portrits aller Pipste
centhalt. Nach'C. Maratti, qu. Fol,
32) Der Papst Sylvester macht den Kaiser Konstan
tin aufmerksam auf den Grundriss der von dic-
sem Farsten gestifieten Tasilika des hl. Petrus
tund lisst ihn in prophetischer Bogelsterang.2u
slelch dic jener Stiftung im Verlauf kiinftiger
Jabrhunderte bevorstehenden Verinderungen und
YVergrisserungen vorhersehen, was ausgedriickt
{st m{t einem Banplan, welchen dic Fama auf-
rolit. Nach C. Maratti, Titelblatt des Buches:
Descrizione fatta della Chiesa antica moderna di
8, Pietro con misnre pid. principali ¢ relazione
A pittura, scultura et architettura, da Carlo
26°
204 Pietro Aquila
Padro Dio. Roma 1673. Fol. — Ein seltenos
Buch; das radirte BI. noch seltener.
33) Der Triumphzug des Bakchus. Nach P. da Cor-
ona, gr. qu. Fol.
31a) Herkules auf dem Scheldewege. Nach C, Ma-
Fatti, Ohne die Kinstlernamen, gr. qu. Fo
34) Polyxeria, von den Griechen am Grabe des Acl
les geopfert. Nach P. Berrettini, gr.
35) Nenophon, bel der Rickkehr von. der
bringt der Diana ein Opfer von
Berrettini. gr.
Schlacht bol Arbela.
Grosses BI. von zwel Platton. qu. Fol. max.
37) Der Sabinerraub, Nach P, Berrettini. gr.
Fol,
(6) Dio Vestalinn
Augustus.
ie Schacht
Jag,
iner Jagdbeute.
Fol.
Nach P, Berrottini,
36)
Vor der Adr. des Verlegers Dom. Rossi.
Gtterversammlung auf dem Olymp. Nach G.
Lanfranco's Deckengemilde in der ¥
Borghese zu Rom. Folge von 9 Bil., das Titel~
blatt mit cinbegriffen. gr. qu. Fol.” Eine von
den vorziiglichsten Arbelten des Melsters,
1. Vor den Nummeri
M1) Darstellungen aus der antiken Gotter~ und He-
roenmythe. Nach den Malereien des Ai
racet im Schlafgemach des P:
Rom. Folge von 13 BIL, F
acdibus Sereniss. Ducis Parinensis ab
bale Carraccio aeternitath pictae. A Pietro
‘Aquila delineatae incisae. Jo. Jacobi de Rubeis
itae Romae
1. Vor den Nammern.
42) Darstellungen aus dor antiken Gatter- und He-
arraces im grossen
se zu Rom gemalt, ge-
a
's Romae in acdibus Sereniss. Ducis
Parmensis ab Annibale Carracclo ad veterum
emulation’ posterorumg admiration® coloribus
expressae cum ipsarum monoeromatibus et orna~
mentis a Pietro Aquila delineatae incisae Jo. Ja
typis exeusae
Folge von 21 numeristen BIL. Fol.
Vorauf gehen, ausser dem Titel,
eobi de Rubeis cura sumptibus
Romae
BIL: 1) Das Portrit des Ann. Carracci,
Brustbild in einem Oval an der Vorderseite
berhall der Inechrit, welee
widmeto, als
demjenigen
facls in der Kirche La Rotonda zu Rom errichten
liess; 2) cin allogorisehes BI., welchos Ann.
Carracei vorstellt, wie er, von seinem gliickl
Genius mit erleuchtender Fackel begleitet, die
gefallene Malerei wlederaufrichtet und nach dem
Tempel des Apollo und der Minerva binfahet;
im Vordergrunde liegon zwei Flussgitter, die
Tiber und den Reno bezeichnend, wovon die
were bei Bolog
dass der
ster in Jenen zvei Stadten seine Talento glanzen
lies, Yon P. Aquila nach einer Zeichnung des
C. Maratti radist, — ein echones BI. mit fol-
_ Francesco Faraone Aquila.
gender Insehrift im oberen Theile dor Platte:
Jacontem Picturam Annibal Carraceius 3 tenebris
‘suo lumine restituit et ad Apollinis et Palladis
aedem perduxit; 3) cin anderos allegorisches
BI, zum Rubm des Francesco Maria Phoebe
Bischof yon Tarsus, welchem diese Folge dedi-
zirt ist. Man sieht darauf unter anderen die Ma
ben der Minerva sitzt und den Rath
in befolgt, um das Bild-
niss jenes Pralaten zu malen. Dieses Bl. ist vou
der Brondung des P. Aquila, welcher die ganze
Galerie radirto, und diese Folge von Bll. reic
allein bin, um dio meisterhafte Geschicklichiit
Jenes Kupferitzors im vorthoilhaftesten Lichte
terscheinen zu lassen. — Die Originalplatten die-
ses grossen Kupferwerkes sollen 1824, auf Be-
fehl des Papstes Leo XIL., wegen ires allow
heidnisch Gippigen Inhalts vornichtet worden
sein.
F, Kallof.
Aguila, Francesco Faraone Aquils
italienischer Kupferstecher, Neffe des Vorher-
gehenden, geb. in Palermo, angeblich um 1
scheint voraiiglich in Rom gelebt au haben, et
arbeitete dort von 1690 bis 1740, wie die auf
seinen Kupferstichen verzeichneten Jahraahlex
vesagen. Er hatte bei weitem nicht das Talent
seines Oheims und blieb immer ein
ger Ktinstler, der es im Stechen zu einer gewis-
sen Sauberkeit und Handwerksmiissigkeit, aber
im Zeichnen niemals zu einiger Griindlichkeit
brachte, In den Platten, wo er den Grabstiche!
allein anwendet, ist er kalt und wirkungslos
leidlicher sind divjenigen, bei welchen er die
Radiroadel zu Hilfe nahin und mit dem Stichel
verband=
5. Heineken, Dictionnaire. — Huber
Handbuch fir Kunstlicbbaber. 1V. 107
Blanc, Manvel.
AL Blitter ven eigener Erfindung.
1) Dic I, Rosalie bittet fiir die Pestkranken. F
Aquila inv. et intaglio, Fol,
2) Mars bei einem Baum, woran scine Waffen sof
‘gehangen sind. Fol.
B, Bittter nach verschiedenen Meistern.
Nach P.
1) Esther vor Ab
Fol.
2) La Viergo au panier.
dem Christuskinde
Vordergrunde unter einem Bau
sich einen Korb, wovon der Name kommt, sntet
welchem dieses ehemals in der kinigl. Gemilde
sammlung zu Madrid, jetzt in der Londoner Ss-
tonalgalerie betindlicho Bild. be i
Hintergrunde der bl. Joseph, mit Hobeln be-
schiftigt. Nach Correggio. Fol.
T. Mit folgender Untersehritt :
vio D.. Joann
de Mattei
Enuditissimy
Petro Bellori cui detent
literae bonaeq artes, Pietorumg cineres
raeefpuum Antor i
Franeiseus Farao A
‘erosorius Panorralt
mae 1691.
Dio obige Untersehrift ist ausgesebliden
und dure folgende ersetzt: Nudus eran
et vostistis me. Matth. XXV. La Saplenzs
Francesco Faraone Aquil:
205
divina disse al Bo, Enrico Susone nel
logo Amore. Cap. XX, Conservando 1a]
purita del cuore, et una perfetta liberta|
a tutti gl’ affetti cerreni, mi vesti 6 copri
a mia nudita, Ex pictura Antonij Allegrij
‘de Coregio Fran, Aquila chaleographus ero-
sorins Panor,
An, 1691
2a) Die ersten Entwiirfe 2m dem Kuppelgemilde
der Himmelfahrt Maria's, von Correggio, in
er Kathedrale zu Parma. 6 BIL. Fol.
4)fetrus kommt dem auf dem Wasser gehenden
Christus-entgegen. Nach G. Lanfranco’s Ge-
nilde in der Peterskirche zu Rom, F. Faraonius
Aguila del. et seulp, — Io, Iacobus de Rubeis
formis Romae . ... 1690. gr. Fol., oben gerundet.
4) Das Abendmal. Nach Fr. Albani. gr. qu. Fol.,
ten abgerundet,
>) Det som Kreuz herabgenommene Leichnam
Christi wird, am Eingang der Todtengruft, von
Jobannes gebalten ; die bl. Magdalena kisst ihm
ie Linke Hand; im Mittelgrunde steht die weh-
Akgende Mutter; weiter zuriick, rechts, vel
tauernde bh, Frauen. Nach Bonay. Lamberti.
saverat D. Petro Bellori
‘Nes stamperia di Dome. de Rossi ... in Roma
= Tan 1695. Fol,
Eines der besten BU, des Meisters; es erin-
vert sehr an die Art des P. del Pd, und ist ¥
tem Maler seinem Gonner, dem Marchese Au
elo Gabrielli, gewidmet.
) Die Apostel, ganz stehende Figuren, in Ni-
sehen abgebildet nach den Statuen verschiedener
Bidhauer. Folge von 12 numerirten Bil. Romae
x chalcographia jam de Rubejs nane R, C. A.
spud Pedem Marmoreum. Fol
1-29) Die Maztyrertode der Apostel. Nach G. Lan
franco, Folge von 12 BIL. nebst folgendem T
‘el; Martirij de’ gloriosi Santi Apostoli, effi
‘al famoso pennello del Ca¥, Gio. Lanfranchi
el Sacrato Tempfo dedicato a medesimi Santi di
Chiersi. Regti, Teatini di Napoll ... Date in luce
4 Paolo Petrini exeudit Neapoli. Fol,
wy Christus zeigt dem Gott Vater einen grossen
Engel, der mit dem Kreuze in der Lutt iegt
und von vielen kleinen Engeln, welche die af
deren Passionswerkzeuge tragen, begleitet ist
Nuch P. Berrettini's Kuppelgemilde in der
Kirehe 8. Maria in Valicella oder Chiesa nuova.
te Pa
w lace da Domenico de Rossi
Fungo 1696, il di 15 Settembre. gr. qu. Fol
Geschichten des alten Testaments, Abbildung.
der ersten Mosaikkuppel rechter Hand von der
apelle det SSmo, Crucifsso in der Peterskirche
a Rom. Nach Ciro Ferri. gr. qu. Fol,
I Mit der Adr. des Domenico de Rosst ... in
Roma Fanno 1695,
UL. Mit derselben Adr, in Roma 'anno 1696.
Ti Aatetung dex Lammes der Offenbarung. Ab-
buidung der aweiten Mosaikkuppel rechter Hand
vor der Kapelle al San Sebastiano in der Peter
lurehe in Mom, Nach P, Berrettini. gr. q
Fal
1. Mit der Ade. des Dom. de Rossi... in|
Roma lan. 1695.
M1 Mic derselben Adr, in Roma Yan, 1
4) Darsellungen beadglich auf das Geheimniss der
Escharistie. Abbildung der dritten Mosaikkup-
pel rechter Hand vor der Kapelle del Santissme.
Sacramento in der Peterskirche in Rom. Nach
P. Berrettini. gr. qu. Fol
I, Mit der Adr, des Dom. de Rossi .... in
Homa I'an®. 1694, il di 15 Settembre,
1, Mit derselben Adr.: .. in Roma 'an°. 1696,
il di 15. Settembre
51) Darstellungen aus der Kirchen- und Pro-
fangesehlehte, gewobnlich die »Stanzen des Vatl-
Nach Rafael, Folge son 19 nu-
‘mit einbegriffen das Titelbl.
ches die Dedikation an Innozenz XI. w
den Titel fahrt: Picturae Sanctij Urb:
ex aula et conclavibus Palatij Vaticant ad publl-
‘cum terrarum orbis ornamentum in aeteas tabu-
las nune primum omnes deductae, explicationi-
bus ilustratae, typisque edictae. Typis ac sump-
tibus Dominiel de Rossi To. Tacobi ait, Ro-
mae... Anno Dil, wpcexxtt. gr_ qu. Fol
82) Christus und Maria, auf einem Thron sitzend
tund von mebreren Heiligen umgeben, Nach G.
Boni. kl. Fol.
53) Marla empfangt im Himmel den bl. Karl Borio-
ius und stellt thu ihrem auf Wolken thronen-
den Sohne vor; der hl. Ambrosius, bereits des
‘Aufenthalts der Hochglickseligen theilhaftig und
Kenntlich an der Peitsche, die neben ibm ein
Kleiner Engel hilt, unterbricht seine Lektire,
uum sich nach jenem him
zuschauen, Nach C. Maratti’s Altargemilde
in der Kirche 8. Carlo auf dem Corso zu Rom,
Roma ex chalcographia Dominfci de lubeis anno
1693 (nicht 1698, wie gewohnlich angegeben
st), gr, Fol, Hauptbl. des Meisters.
54) Maria iim Himmel sitzend awischen dem bi. Jo-
seph, kenntlich an dem blibenden Stabe, den
cer bilt, und dem bl. Philippus Nori, der aus den
Handen des Christuskindes eh
empfingt. Nach C. Maratti. 8
Cosarini de Matteo Giudice con lie. de Sup.
P, Faraone Aguila del. et sculp. Fol
45) Ein hi, Bischof meldet der Maria im Himmel
‘die Ankunft der sterblichen Hille der bl. He-
ona, Nach Seb, Conca. Fol.
56) Der hl, Antonius von Padua, das Christuskind
tragend. Nach Giacinto Calandrucet, Fob
57) Die Marter der bh, Firmus und Rusticus. Nach
Ignazio Marchi. Fol.
BS) Der hi, Franz Xavier, Ueberwinder der Welt
nd dos Ten, Nach Pde Mat Cals, 3 Pat
qu. Fol.
wel
56a)'S, enantins.Insigne otim miraculam ete,
‘Nach P. Santo Panel. Fol, (Wessely.)
59) Die bl, Cicille, Nach Ant. Guerardi. Gest.
1692, Fol.
(60) Die Verlobung dor hl, Katharina von Siena mit
dem Christuskinde. Nach Correggio. 1711.
Fol.
1) Das Bad der Diana, Nach Aloisio Garzi, 1699,
qu. Fol.
62) Venus in den Wolken zeigt dem Aenea:
einem Taum aufgebangenen Waffen, Nach N.
Fel.
det Europa, Nach P. de Mat-
tois. Datirt vom 1, Februar 1699, qu. Fol.
64) Ein Held, welchom Pallas einen Lorbeerkranz
nd Mars ein Schwert berreicht. Nach Ant.
Bonfigli. Fol.
65) Die Pest, Nach Rafael. qu. Fol.
166) Constantin’s Sieg ber Maxentins an ler Milsi-
206 Francesco Faraone Aqui
ila
schen Briicke. Nach Andr. Camassel, Datirt
aus Rom, 1692. gr. qu. Fol
67) Constantin’s Triumphzug, Nach Andr. Camas
sei. Datirt aus Rom, 1692, gr. qu. Fol.
68) Fed, Franc. Maria Casint, Kapuziner und Kar-
inal, 8/¢ rechts. Nach Odoardo Vietnelll, Oval
im Viereck, 4.
69) Joseph Maria de Thomasije, Kardin
Nach P. Nelli. Oval im Vioreck.
70) Clemens XI. “unterrichtet den rimfschen Kle-
rus. Nach Bl. Puceini, Eine von Sebastianus
Roechus de Comtibus dem obengenannten Ps
gewidmete Thesis, gr. Fol,
71) Allgemeine Versammlang des Kapitels der Mi-
noritenménche, gehalten zu Rom im J. 1723,
unter dem Vorsite des Papstes Innozens. XIIT,
Nach Ferd. Pulettus. gr. Fol. — Interessan-
tes, sauber und felssig radirtes BI.
72) Die Zeichenakademio, (9 Figuren. Nach Ciro,
Ferri. gr. qu. Fol.
78) Finfig Platten fOr folgende Sammlung antiker
nd modemer Statuen: Raccolta di Statue
antiche e moderne, data in Ince da Domenico de
Rossi, fllustrata colle sposizion{ « clascheduna
immagine di Pavolo Al fel. In Roma,
Yanno mpcerv. In Fol. 161 mit rémischen Zif-
fern numeriste Platten. Text, XIT und 170 Sel-
ten, Titel, Dedikazion an Clemens XI, von Do-|
‘mentel de Rossi, mit Verzferungen nach der Kom-
posizion des F. F. Aquila, und von diesem auch
gostochen. Derselbe stach ebenfalls die zwel
Vignetten, eine an der Spitze, die andere am
Ende der Vorrede des Maffel, und dle dritte vor
dein Beginn des elgentlichen Textes.
74) Die Rasteliefvan dem Postament dor Siule des An-
toninus Pius, betitelt: Stylobates Column:
Antoninae nuper © roderibus Camp! Marti
Juss $8. D. N. Clementis XI. effossus, tn tres
tabulas disteibutus. Cura et impensis Dominiel
do Rubeis ...... Romae ann, ancevn, 4 Bll.,
mit Einschiuss des Titels, nebst oinem lat
nischen Vorwort an den Leser. qu. Fol.
75) Le Camere Sepolehralt def Liberti ¢ Liberte di
Livia Angusta. Folge von 40 Platten. Fol
70) Der Katafalk far dle Leichenfeler beim Tode des
Papstes Clemens XI., am 19. Marz 1721, in der,
Petorskirche zu Rom.’ Nach Filippo Barigion{.
ax. Pol.
77) Das in der Peterskirche in Rom errichtete
‘Trauergeriist fur die Letchenfeler boim Tode des
Papstes Innozenz XIII., am 7. Mirz 1724, Nach
Fil, Barigioni, gr. Fol,
78) Katafalk fir die Leichenfeter beim Tole des}
Papstes Clemens XIL., am 6. Febr. 1740, in der
Peterskirche zu Rom. Nach Fil. Barigion|,
gr. Fol.
79) Katafalk ffir dio Letchenfeter Konig. Karl's 11.
von Neapel in der dortigen Cappella del Tesoro,
Nach Ferd. Sanfelice. gr. Fol.
80) Architektonfsche Dekorazion fir die zm Ehren
‘Alexander Sobleski's, za Rom in der Kapuziner-
Kirche auf Befehl von Clemens XI., am 22, No-
vember 1714 veranstalteten Leichenfeler. Nach
Aless. Speceht, gr. Fol.
81) Arco trionfale eretto .... nell? Ingresso della
Piazza di Campidoglio alla glorie di Innocenzo
XII in oceasione del solenne Possesso preso in
8. Glovannt Laterano, il di 16 novbr® xvcoxxr.
¥Yqrochts.
genden Merkur vorstellend, und gebraucht fir
das zu Ehren Benedikt’s XII, am 28. Juni 1735,
abgebrannte Feuerwerk. Nach Aless. Specehi
qu. Fol.
83) Sammlung von antiken und modernen Vases,
Raccolta di vasi diversi formati da Mlustri arte
fici anticht © di varie targhe sopprapposte alle
fabbriche piu Susigni di Roma da celebri archi-
tettt data in Ince da Domenico é#
mm. 51 numerirte BIL. Tit!
und Dedikazion mit einbegriffen. qu. Fol
84) Ein Zeichenbuch, mit dem Bildniss des Pas!
de Matteis. 16 radirte BIL. nach den Zeiehnar-
gen dieses Meistors. Ki, Fol,
E, Kollof.
Aquilano, Tobia Cicchino, genannt To-
bia Aquilano, neapolitanischer Maler unl
Kupferstecher, wovon dio Kunsthistoriker noch
weniger zu melden wissen als von dem vorber-
Jgehenden, dessen Schiller er gowesen zu sein
scheint. Uebrigens findet er sich nur bei Strat
(Dictionary, 1755) und Zani (Enciel., 1820) er-
wiihnt. Ich'kenne ein nach diesem Maler gesto-
ichones sehr seltenes Blatt, welches einen todtea
Christus auf dem SchooBe der Maria vorstell,
und nach seiner Art und Weise urtheile ich
dass Pompeo Aquilano sein Lohrmeister ist
‘Man hat von ihm auch einen seltenen Kupfer-
tich, einen Christus am Krenz, aus dessen Auf-
schrift erhellt, dass Tobia Aquilano im J. 137
au Rom fiir den dortigen Kunsthiindler Ant. La-
frery arbeitete. Meines Wissens ist dieses Blatt
‘das cinzige, welches mit seinem Namen bezcich-
net vorkommt; aber dieser Umstand liisst ver-
muthen, dass’ manche anonyme Kupferstiche
die mit'dom alleinigen Namen des angegebenen
‘Verlegers herausgegeben sind, unserm Kiinstier
angehiren,
a) Von ihm selbst erfunden und gestochen
Christus am Krenz; am Buss des Kreuzes dc:
‘Todtenkopf. Zn betdon Seiten vier lateinische
Verse: Summa Deum pie nostra labore
salus. Unten in der Mitte: ‘Tobias Aquilanss
wrciT..D.uxx. Rechts: Komae Anto, Ls-
frerij. H. 416 mill., br. 300 mill. Selten,
b) Nach ihm gestochen
Piet, Komposizion von 4 Figuren, Maria, an eine:
Felsonwand sitzend, halt auf ihrem SchooBe des
todten Christus, welchen Maria Magdalena ante
tot und der hl. Johannes bejammert. Inder Ferme
ie belden Schicher
mill, br. 245 mill, Ohne Ni
stechers, in der Manier von
sonders mit dem Sti
jen des Kupfer
Aquilano. Orazio Aquilano, s. Orazio
de’ Santi.
Aqullano. Pompeo Aquilano
dal’ Aquila,
Pompeo
Architet pecehi, gr. Fol,
$82) Archite © Dekorazion , den friedenbrh
Aquiles. Julio de Aquiles von Rom, auch
Julio Romano genannt (denn diese beiden
nicht, wie Cean Bermudez mefnte, von ein-
avier versehieden), war ein Maler, den Alonso
Berruguete 1533 bei den Verhandlungen tiber
den Preis seines Altartabernakels in dem cho-
ualigen Kloster 8. Benito el Real zu Valladolid
zum Taxator ernannte. Cruzada Villaamil vor-
utet nicht ohne Grund, dass er einer der bei-
eg Schitler des Rafael oder des Giovanni von
Udine sei, welche nach Pater Siguenza zu Uboda
im Palaste des Stantssekretiirs Cobes, und in
der Alhambra im sogen. ‘Tocador de ta Reina
n.Palomino noch Gemithde
digo von Alba zu Madrid sah.
Die Gemiilde im ‘Toeador de In Reina wurden
Zeit der neuen Palastbauten unter Karl V.
usgefiihrt, und waren in den architektonischen
tnd dekorativen Theilen im Geschmack des Ber-
mguete gehalten. (Vergl. den Art. Al. Berru-
fete.) — Dann wiire also diesor Aquiles ciner
vou den beiden schon unter Alexandro (6.
‘iesen) und Julio angefithrten Kiinstlorn.
+ BL Arte en Espafa. 1. 144,
Fr. W. Unger.
Aquilio, Antonio Aquilio, gen. Anto-
siacei oder Antonazo, Sohn des Benedetto
A., aus Rom, malte in der zweiten Hilfte des
15. Jahrh. Antonio sowol als ein Bruder von
iio, Namens Evangelista, besassen jeder cin
cigenes Haus auf der Piazza della Cerasa, der
‘eatigen Piazza Rondanina, Als Ktinstler finden
vir Aquilio zum ersten Male 1460 beschiiftigt,
‘so er fiir den Kardinal Bessarion die Engenien-
‘apelle in $. Apostoli zu Rom mit Malercien
‘chutiekte, (mitsamt der Kapelle zerstirt). Als
er Herr von Pesaro, Alessandro Sforza, wahr-
‘ebeinlich 1461 nach Rom kam, liess er sich von
Melorzo da Forli das Marionbild in Maria del
Mari
popolo kopiren und von Antonio das in §
Augsiore. Dio Originale galten den Gliiu
camer fiir Werke des Apostels Luka
itte dieser selber nach den lateinischen Versen
es Martino Filetico die Kopien nicht von thnen
sterseheiden kéunen. Beide Arbeiten
iugst verschollen. Noch heute aber existirt 2u
Rieti in der Sakristei von $. Antonio del Monte
cae Altartafel mit der Bezeichnung »Antoniu
de Roma epinxit. 1461. (ist hier vielleicht zu
een me pinxit 14042). Die Jungfrau Maria
reicht ihre Brust dem Christkindo, an ihren Sci-
ea die hh. Antonius und Franziskus. Das
Werk ist in Tempera auf Goldgrund gomalt, der
aber fast ganz abgerieben ist; auch von dem
Yanen Mantel der Maria sieht man nur noch
Sparen. Crowe und Cavaleasello erblicken i
tm Maler einen Nachabmer Benozzo Gozzoli’
tad der umbrischen Schule.
Bernardo Rosellino bezahite an Antonio Aqui-
io den 15. Mrz 1469 drei und einen halben Du-
taten flir die Bemalung eines Wappens des Car-
‘inal Rohan, welches Turino da Pescia an der
Kirche 8. Agostino zu Rom in Marmor gomei-
207
selt hatte, — Antonazo war auch unter den Ma-
lern, welche zu den alljihrlichen Passionsspiclen
im Golosseum die Szenerien und Dekorationen
fertigten.— 1470 machte er flir dieKirehe Maria
dolla Consolazione Gemiilde (bei dom Umbau
derselben zu Grunde gegangen).
Die Kapelle della Coneezione in der Kathe
drale zu Vellotri besitzt eine Altartafel mit
der Unterschrift ANTONATIUS ROMANUS ME PIT
axxo wccocnxxxitt, Die thronende Himmels-
konigin hilt im linken Arme das Christkind,
das in eine rothe ‘Tunika gekleidet in se
Hand dic Weltkugel mit dem Kreuze trigt; sein
Wesen hat etwas Erhabenes, das der Maria zeigt
foierlicho Pietit. Das Werk ist auf Goldgrund
gemalt und yon der Art und Weise florentint
scher Renaissance noch weit entfernt; all
hat nichts von griechischem Stil, wie Corvisieri
‘mointo.
Im J, 1489 erthetlte Girolamo Gaetano, Er2-
bischof von Capua, an Antonazo den Auftrag,
filr die neu erbaute Kapelle des dortigen Domes
cin Altarbild zu malen. Noch heute ist es dort
Jan seinem Platze, aber durch Restauration ver-
dorben. Aus dor Inschrift hat man noch her-
ausgelesen: »Antonatius Romanus M. For. P.
MCCCCLXXXIXe. Maria sitzt auf cinem’Throne,
der mit Arabesken geziert ist und zugleich mit
den Buchstaben S.P.Q.R.A.R.P.3.Q.R.
Diese Tafel scheint flir Crowe und Cavaleaselle
die Veranlassung gowesen zu sein, dass sie cin
Bild im Quirinale ftir denselben Meister in An-
spruch nehmen, Es stellt die Maria mit dem
Christkind zwischen den bh. Paulus und Petrus
dar; am Throne der Madonna das Wappen des
Monsignor Brancadore, der es flir die Audienz~
halle der Rota. machen liess. An Antonazo er-
inneia auch Bilder im Versammlungszimmer des
Sacro speco bei Subiaco und ebenso die Fres-
ken in der dritten Kapelle links von 8. Pietro in
Montorio zu Rom. Die letzteren zeigen Gott
Vater in der Glorie, cine Empfingniss Marit so-
wie David und Salomon.
Interessant ist cin Kontrakt, den Antonazo
den 12. Noy. 1491 mit Guglielmo Pererio abge-
schlossen hat; or botrifft die Ausmalung der
Kapelle des Pietro Altissen in 8. Maria della
Pace in Rom. Die Siiulen und Pfeiler mit ihren
Kapitilen sollten mit Gold und priichtigen Far-
bon geschmiickt werden; aussen itber den Bo-
gon aber awei Engel Vorhiinge zurlickzichen, um
‘zwischen ihnen cin Rundbild der Madonna auf
Holz gemalt erscheinen zu lassen; flr die Haupt
wand im Innern war die Verkliirung Christi be-
stimmt: oben der Erldser zwischen Elias und
Moses auf goldigen Wolken, unten Potrus, Jo-
hannes und Jacobus, Als Altarbild wurde eine
Madonna mit den hh. Fabiano und Sebastiano
bestellt, worauf dann auch die Donatoren Pietro
Altissen und desson Frat anzubringen waren. —
Flr den Kalkbewurf der Wand, fiir alles Ge-
ith, fiir Matorial und Farbe musste Antonazo
208 Antonio Aquilio
Jacques Etienne Victor Arago.
sorgen und das Werk in 4Monaten zu vollenden
versprechen; dafiir sollte er 60 Goldducaten er-
halten, Es ist unbekannt, ob er je diesen Auf-
trag ausgefllhrt hat. Aus Vasari erfahren wir,
dass Antoniasso 1493 gemeinsam mit Lancislao
von Padua berufen war, um den Preis der
wilde zu begutachten, die Filippo Lippi in S.
Maria sopra Minerva ausgefiihrt hatte. — Der
Padre Casimiro bewunderte noch vor etwa 150
Jabron in der Franziskanorkirche $. Maria in
Campagnauo die Frisehe und yortreffiiche Er-
haltung einer Tafel, welehe bezeichnet war Au-
tonasius Romanus’ me pinxit MCCCC97.._ Si
zeigto die thronende Madonna mit dem Christ-
kinde umgeben von vier Heiligen. Aber noch
bei Lebzeiten jenes Padre schiug der Blitz in
die Kirche und beschiidigte das Bild, das dann
sogenannter Restaurator vollends verdarb.
Ein Zeitzenosse und, wie es scheint, ein Freund
Antonazo’s war dor Maler Francesco Cajazza,
der 1486 wegen eines Mordes am kapitolinischen
Galgen erhiingt wurde. Aus seinem Nachlasso
erhielt jeuer flr eine Schuldforderung 5 Gold-
ueaten, 7 Karlen und 1 Groschen.
Antonazo war mit Paolina Vessecchia ver-
miilt und hatte vier Sdhne, Um das J. 1500
scheint er gestorben 2u sein. In 8. Luigi de’
Francesi liess der dlteste Sohn Girolamo eine
‘amiliengruft errichten, in welcher beide Eitern
beizesetzt wurden, Man kennt jetzt nicht einmal
deren Stiitte mebr, aber die Biblioteca Chigiana
bewalirt noch handschriftlich das folgende Epi-
Est Antonati manibus dum pic
Quae spreto mortis viveret arbitrio
Invida mors dicens : nil est hae falce relictum
© scelus! ezregium substulit atra virum,
tio Aquilio pictori ineomparabili ac Pau-
we Vessechiae uxori Hieronymus parentibus
n . ac sibl suisque posuit,
Monographie:
Aquilio i
ella
antino Corvisieri, Antonazo
der Rimischen Zeitschrift wll Buona-
1869. pp. 129-136 und
157 — 168. — Crowe and Cavaleaselle,
History of Painting in Italy. IIL. 167. 168, 60:
Thre Notizen und Jene Monographie entstanden
unabhngg von olaander; slo enginzen und be~
i i, ed. L.
in den Jahrb,
Marco Aquilio, einer der Sdline dos An-
tonio Aquilio, war gleichfalls Maler und verfer-
tigte 1511 cine Altartafel fir Rieti, Sic befindet
sich noch dort im Refektorium des Klosters 8,
Chiara und zeigt auf einem Streifen die Worte:
»Marcus AntonTus Magi Antonatii Romanus de-
pioxit MDX1« (heisst es vielleicht me p i
Dargestellt ist eine Auferstehung Christi zwi-
schen S, Stefano und 8. Lorenzo; in der Lunette
cine Piotd und die Grablegung. Der Christus ia
Hauptbilde ist von schlechten Verhiltuissa,
dio schlafenden Soldaten sind schlecht grappir,
aber das Ganze zeigt einen Meister, der Perugi-
no's Werke gesehen hi
Crowe and Cavalcasele, History of Put
ing in Ttaly. IT, 165,
Jansen,
Arachequesne. Jean Louis Pierre Ars
chequesne, Genremaler, geb. zu Compidsie
den 8. Juli 1793, $ 2u Paris im Mai 1967. Er
Ternte bei Guérin und Picot. Von 1853—1553
war er Maire seiner Vaterstadt. A. scheint die
Malerei in seinen alteren Jahren wenig mebr se-
pilegt zu haben.
5. Bellier de la Chavignerie, Dict, wodu
Verzcichniss seiner von 18271836 auseestel-
ten Werke,
W, Schmidt
Aradi, Siginund Aradi, ungarischer Bili-
hauer, geb. 1538 2u Arad. Er widmete sich An-
fangs dem technischen Studium , absolvirte das
Polytechnikum zu Karlsruhe (1857—G1) und trieb
besonders Mechanik, worauf er ein Jabr lavg is
Wien als Mechaniker in Verwendung stavd
Schon in Karlsruhe hatte er jedoch bei Sebri-
der zeiehnen gelernt und sich viel mit dsthet
/schen und kunstgeschiehtlichen Studien besch
tigt, was er in Wien unter Joseph Gasser’ Lei-
tung und an der Akademie fortsetzte. Um Iss!
er nach Mailand, wo er theils unter Tantar-
theils selbstiindig arbeitete ; nach zweijit-
rigem Aufenthalt zog et nach Rom, Hier wid-
mete er die niichsten zwei Jabre, zum TI
Genuss eines Stipendiums der k. ungarisclee
Rogierung, dem Studium der Antike und wollte
dann nach Ungarn zuriickkehren. Auf dem Weee
Jjedoch fesselte ihn sein geliebtes Mailand wie-
‘der, welches er seitdem, zweimal mit erneuerteo
Staatsstipondien unterstlitzt, nicht mehr verlas
sen hat,
Ausser einigen kleineren, in seiner Vaterstait
Arad ausgestellt gewesenen Werken trat er 1865
mit einer grossen Statue aus karrarischem Mat-
mor, der strauernden Romar auf, welche der
Pester Kunstyercin ausstelite und ankaufte
Er bekam dann den Auftrag, das flir Arad be-
stimmte Honvéddenkmal auszuflihren , welehes
er 1869 beendigte. Dieses Werk besteht ats
der iberlebensgrossen Personifikation der Stait
Arad, welche das Honvédgrab bekriinzt; die
Enthiillung desselben war auf den 9, Febr. 1
angesetzt, ist aber scitdem mehrfach wieder ve
schoben worden. Unter den letzten Arbeiten As
jst namentlich die marmorne Kolossal
durch thre Wol ‘it bekannten Gr
‘Theresia Brunsvick Getat im Nationahouseww
au Pest) erwihnenswerth
A, Hevesi
Gott Vater zwischen S. Franeiseus und 8. An-
tonius; auf der Provella dieGefangennahme, die
Geisselung und die Kreuzigung Christi sowie
os Etienne Victor Arago
sender und Sehriitsteller, geb. im Miirz 190 20
Jacques Etionno Victor Arago
Estagel bei Perpignan, begleitete als Ze
die von Preyeinet befeliligte Expedition t
Welt 18171520 und entwarf cine Sammlum
inferessanter Zeichnungen , dic in der Beschrei-
lung der Reise (3. unten) in Kupfer gebracht
vwunlen, Seine spiitero Thiltigkeit, dic sich
haaptsichlich auf Dichtnuzen, Reisebeschre
angen et lit ansser den Bereich
dhs Kiinstlertexikons, wir bemerken hier nur,
sass er erblindete und fm Januar 155 zu Paris:
strb, Man hatte ihin den Beinamen des sblinden
Reisenddene zegeben. Wenn die Bil. unter No. 2
such yon ihm herriihren, was wir nicht mit Ge-
wrisheit angeben kiunen,, so verstand er sich
such auf die Lithographic.
1) Voyage auton div mond
Roi — par Freycine
Kupfer nach A's Zeichnung.
2) Proverbes et Bons Mots mis
tmeeurs populaires
par les peintres Pigal,
aver texte expl
bigs par Noe
4 cH.
Pajou et J. Arago,
tit rédigé par J. Arago, et p=
50 BIL. Paris. ar. Fol.
W. Schmidt
Arago, Alfred Arago, Maler, geb. 2u Pa-
sisden 20, Juni 1816, Er stellte seit 1841 Tist
rien, Genret
san 2 Perpignan béfinden sie
Graf Bald. Castiglione, Kopie nach Rt
4, Franz von Aleala, Kop
‘ani er Inspektor der sch
seria des Innern.
sMellier de laChayign
tlw Verzeichnis seiner bis 155
Werke.
Jor und Landschaften aus. Im Mu-
von ihm
nen Klinste im Mini-
W. Schmidt
ebastiano Aragonese, Ma-
Aragonese.
‘erin der Mitte des 16, Jahrh., geb. au Bresei
ulsSobn der Catarina Trunconali und des Al-
fino A., der gleichfalls Maler war. Di
sieht man ans dem Grabmal, wolches der
wud die beiden TBehter Innocentia und Sal
tuanea in der Kirche. Giovanni zu Brescia ihrer
in J. 1559 als Witwe verstorbe
neten, Die erwithnten Namen weisen darauf hin,
‘hss die Familie viiterlicher Seits ans Aragonien
samate
Die Scbriftsteller Brescia’s bezichen auf Se-
‘astiano ein noch vorhandenes Gemilde in der
Kirehe San Alessandro, das Christus mit den.
‘th. Ludwig von Frankreich, Rochus nnd Seba~
sian vorstellt. Es ist bozeichnet L-8- A und.
vard frither dem Luca Mombello beigemessen.
Den ersten Buchstaben lést man durch Luca,
ler Lazaro auf. Die Formen und Bewegungen
sind richtig gezeiehnet, aber es felit die Mor-
lideaza, jene Weichheit der Farbengebung, die
‘let Italiener so ungern vormisst, Miindler findet
jn dem Werke Nachahmung des Gambara, mit
entfernten Anklingen an Moretto, Eine Besehrei
Ing Brescia’s von 1760 schreibt dem Arago
sich das Bild des Hauptaltars dor Kirche
Alossandro Araldi, 209
stellt; And
loch schliessen sich dieser Méi=
nung nicht an, ‘nnd weichen in der Bestimmung
des Meisters von einander ab.
Unser Kiinstler war ein grosser Licbhaber von
Alterthiimern, Man kennt von thm eine Samm-
lung mit ungefihr 1600 Federzei
daillen mit ihren Riickseiten, und 200 Einrah-
ungen seiner Erfindung. Ebenso zeiehnete or
die Denkmiller von Breseia, kopirte die alten und
nenen Inschriften der Stadt und Umgegend, und
veriifentlichte davon eine grosse Anzal in ciner
Schrift: Monumenta antiqua urbis et agri Brixiani
Sebastiano Arragonensi pictore brixiano
cura et dilige
Die Holzschnitte zeigen die
immer weiss auf schwarzem Grand.
Als Zeiehner war er offenbar bedeutender denn
als Mater.
‘Wann er gestorben, ist unbekannt; im J. 15
lebte er noch
8. Rost, Blog) istorlei de’ Breseia
p. SIT Cozz, Vago ee
p. 131
17383. p. Pitture e Sgul-
tore di B 1760. pp. 77. 2. — Fuga,
Abecedario pittorico, p. 1152. — Memorie di
Lattanzio Gambara © de" Pittori Breseiani. 1807,
Pp. Storia pittorica. 1822. 11.
107. — Broguoli, Nuova Guida della cites di
Brescia, 1826, pp. 14, 151, 267, — Sala,
Pitenre ed altel oggettt al belle arti in Hreseia
1834. pp. Ginstlerlex. 1
Alex, Pinchart
Arais. Arais, moderner Kiinstler, wol in
England. =
Nach ihm gestochen
Albert, Prinz-Genal dee finigin Viktoria, 20
Pferi, (dost. son Tall. 4
Araldi, Alessandro A
umd oder nach Tose!
ter hiess Cristoforo, und sein Lehre
Maleret war wabrschcinlich Cristoforo Casel
je Schule des Giovanni Bellini, welcher dieser
Meister angehiirte, offenbart sich auch noch bei
Alessandro Araldi, so dass Tanzi auf den Ter
‘thom kommen konto, ihn zu einem unmittelba-
es grossen Venezianers 21 m=
ratete zuerst Marin Cattorino und
Sohn mit ihr 1456, im J. LSS
cr mit ciner Paola di Andrea del Piombo
_dmd. 1896 wird er
Prufisotto, zum
Parmesaner Fuilien Pradisotto und Pelle
Axata au, welches die Marter der Hei
Moser, Kenatler-Lasiken, 1
erwiilt, Tm J. 1508, nach seines Vaters To
pfiindet er ein Stiick Land in Torricelta fiir
200 Lire. Am 27. Febr. 1500 tibernahin Araldi
flr die Confraternita. von S. Quirino au Pan
die Ausfiihrang einer Altartafel und erhielt da-
fiir »per elemosina seereta noun Zu gl
cinige Kleidungsstiieke, Bin FreskobildimDome
mi Parma, unterschricben Alex .nder D. Aral-
lus pinxit 15
feaw Maria, das Christkind und den hi. Joseph
Die
ben haben sehr gelitten. Crowe und Caval-
selle bemerken hier Nachahmungen der For-
men des Franeia von Bologna und Anklinge an
G co Caroto. Ganz un-
chiehten des Leidens
10 im Chore von S.
Ver i
Paolo’al fresco malte.
erhalten
in
Insebrift tiber dem Kamin:
ignem et aquam ... oxtink vervith uns wol das
Jahr der Vollendang. Der Beschauer begegnet
ahmung jener dekorativen Art,
viesic Andrea Mantegna inder Kirche
i zu Padua so vollendet entfaltet|
Auf dem blauen Grundo des Gewilbes
en, Meerwander u. a, phan=
'n, musizirende Engel und spie~
lende Kinder. Von zierlichen Umrahmungen cin-
geschlossen Taufen ringsherum Historien -des
A. und N. ‘Testamentes: Adam und Eva, Abra-
ham's Opfer Judith und Holofernes, Salomon's
Der Kindermord, Der wunderbare Fisch-
Die Hochzeit von Kana, Die Predigt des
Apostels Paulus u. 8. w. Die schwerverstind-
hen Allegorien in den Liinetten halten Crowe
transivimus per
und Kunst,
deli Ei
hatte.
und fir schlecht komponirt, aber
fir Anspir des Mantegna, Costa und Fran-
i istorien dagegon gewahren sie
nicht nur Erinnerungen an Costa, sondern auch
an Rafael, nd Bazi, Welche
Fille von Namen und Richtungen verschieden-
ster Art! Sehr zutreffend hat Lanai den Mater
Araldi als einen »antico moderno« charakterisirt.
Das starre Wesen des fritheren 15, Jahrh. ist in
ihm noch nicht tiberwunden, und der Genius der
vollendeten Renaissance noch nicht zur freien
Entfaltung gekommen. Dies befangene und ge-
Dbundene Wesen erscheint selbst an der Kop
des Leonardo’schen Abendinales und zwar s0
sehr, dass sic von Burckhardt seine Zurlickiiber-
setaung in den illteren lombardischen Sti
naunt werden kounte. Diese Temperakopic, aut
1 nur wenig Kleiner als das Ori-
ginal, nach Malaspina itn J. 1530 gemacht wurde,
ward von ‘Tosehif fiir die Akademio von Parma
erworben; sie steht in dem grossen Saal der
Alossandro Araldi.
Seuola del Nudo. — Im J. 1514 verfortigte Araldi
fiir die Kirche del Carmine Mariit Verkit
die xegenwiirtig in der Galeri
dic Unterschrift “Alexander Araldus
faciobat 1514,
ren und nawentlich der A
ben wenig Anzichendes; di
gefllt noch am meisten. Miindler nennt hier das
Kolorit »entsetzlich trockene. Im J. 1516 walte
Araldi in der Kapelle Centoni im Dom von
Parma und Tieferte ausserdem ein Tafelbild
fiir Casalmaggiore bei Cremona, das dic
-[hh. Rochus, Hiob (oder Paulus Eremita) usd
Sebastianus darstellt. Es triigt seinen Nawen
und wurde fur Panui
jan fir Bartoli die Vorunlassung, Casahu
gire als Araldi’s Heimat auszugeben.
$ verdunkelte Correggio jedes andere Taleat
in Parma, Dennoch weiss unsAffd noch von Aut
n zu berichten, die Araldi bekam,
J. 1520 ein Altarbild und ie Anzal Fres
ken fiir den Dom. Im J. 1519 malte er die Ver-
Die Gesammthalung der Figi-
sdruck der Kipfe bs-
sehlichte Laudschait
‘n| miilung der Maria unter der dortigen Kontession
‘Zowei Jahre spiiter maite er fiir die Gemeinde von
Parma im Palast des Gouverncurs das Wappe:
Franz I. von Frankreich nach den Zeichnungea
des Temperelli. Im J. 1528 machte or sein Te
st und setzte nach dem Tode seiner secbs
’ihno den Filippi Porzioli zum Universaterben
‘Zovei (oder drei?) Jahre spiiter starb er.
Ausser den bisher angeftihrten Werken kit-
nen nur noch wenig afidere mit Sicherheit Aru
beigelegt werden. Dazu gehiiren der hl. Ubaidus
awischen den Erzengeln Michael und Gabriel so-
wie Mariti Verkiindigung und eine Pietit in der
Kirche San Sepolero zu Parma. Den sesnended
Christus mit dem Buche auf gritnem Grunde, der
in der dortigon Galerie sich befindct und als eix
Giovanni Bellini angefthrt wird, erkliren Crowe
und Cavaleaselle fiir einen Caselli oder Araldi
Dagegen sprechen sie thm die dortige Verkiin-
digung ab, wo in der Hohe Gott Vater mit einem
Engel und unten die hh. Sebastian und Katht-
rina angebracht sind, Sie weisen das Bild Lo:
dovieo da Parma zu, und denselben Meister las
sen sie wenigstens zum ‘Theil an dem Fresko
der Cusani-Kapelle ein ben, das sonst
durehaus fiir ¢ 's gilt.
s Aff, Vita ete, del Par
bring’ merst eine Iteih
richten, die Ronebini
Andere atchivalische Nachrichten findet mi
M. Lopez, Il Rattistero di Parma, 1865. pa
im Bartoli, Notizie ete
fore, das sie at
anlasste,
s. Toschi ond sac, Fiore dolla galleria Pat
nse. p. 54. — Zaist, Notizie istoriebe di
pittori ete, Cremonesi. 1. 100. — Crowe ta
Cavaleasette, History ete. 1.500, Anm. {
in Zahn's Jabehichera fir Kunstwissenseh. 1
___Carlo Francesco Araldi
Aranda Salazar. aut
I81u, 182 Ama. — Burekhardt, Ciceron
pp. 279. 827. STA. — Lanzi, Storia pittorica
UL 379, — Vergl. Td. 1. Artikel Alleget,
1p. 309 u. otter, — Notiz von Minder.
Jansen u, Fr. W. Unger.
draldi. Carlo Francesco Araldi, war
i Anfange des 18. Jahrh. Malcr in Bologna. Im
4.4110 hat er mit Hilfe des Bildhaners Giuseppe
Mares den Kopf der Marienstatue wieder bemalt,
vrcbe der franziisische Bildhauer Giorgio Fibd
die Confraternith 8. Matia della Mise-
in Carpi gemacht hatte.
+ Campori, Gili Artist ete. noglt Stati Estensi.
p. 203.
Jansen,
Araldi. Felice Araldi, Zeichner. Grasselli
cube, er stamme aus Casalmaggiore, und setzt
‘ive Lebenszeit um 1774. Seinen Namen fand.
auf einem Kupferstiche, der von F. Gugliel-
sinetti nach Araldi's Zeichnung ausgefithrt
sande, und zwar nach cinem Gemiilde, das vom
‘Volke iu San-Martino delle Chiaviche, bei
‘ma, Didzese Cremona, sehr verehrt wird.
8-den Stich.
\ Grasselli, Abecedario biogr. del pittorl ete
Cremonesi, 1827.
Nach seiner Zeichuung gestochen
Malonna mit dem Kinde, vor thr knicen die hh,
Karl und Fransiskus. Gest. von Fel, Gugliel~
minetti.
ler, Pinchart,
Andi, Paolo Araldi, nicht unverdionst-
ler italienischer Maler Ende des 18. Jahrh.,
pb. am Casalmags ichiiler des Chiozzi und
‘ann in der Akademie zu Parma weiter gebildet.
| den Kirchen seiner Vaterstadt, sowie der um-
ptenden Stidte sind mehrere Altarbilder von
-ppe Diotti war sein Schiiler.
\ Grasselli, Abecedario biogratico do’ Pittori
Cavalture
Arumborgo. Aramborgo
ihm in der dortigen Salesiane
Mater 2u Turin,
rehe,
:
Vistazione di Maria Vergine, ein Altarblatt.
(ster dem Namen Aranbourgus filbrt cin
Auktionskatalog. cine Zeichnung des Bildnisses
vives jungen FUrsten auf, 4. Miglich, dass dies
(@ verstiimmelte Name Aramborgo's ist.
* F. Bartoli, Notiaia delle pitture,
wrhitetture ete. Venezia 1776, 1. —
Kiasiletleaikon, I. und Neue Zusitze,
Aramburu. Fr. Miguel de Arauiburu,
ra Wnch xu Cerain in Guipiizeoa, war Ban
‘ister aus Herrera’s Schule. Er tibern:
“ns 1387 in Verbindung mit dem St.
rode Mendiola vou Tolosa den Bau des
(erigen Franaiskanerklosters, der in acht Jah-
a yollendet werden sollte. ‘In der That lies
1604 das Tabernakel des Hauptaltars nach
‘wiuer Zeichnung yon dem Bildhauer Ambrosio
de Vengoochea ausfithren. Dennoch ist noch lange
an der Kirehe fortgebaut worden. Domingo de
Tdiaga tibernabm den Bau 1622, und erst 1
wurde derselbe von Nicolas de Zumaeta zu Ende
gebracht und von Miguel de Abarea von Be-
sain und Juan de Zuzunigui von ‘Tolosa gut ge-
heissen. Dieser Ban soll der schiinste in Gui-
plizeoa sein, 60 dass or des Herrera wilrdig go-
halten wird. Aramburu zeichnete ausserdem die
Pline zu dem Rathause und dem Kloster der
‘Trinitarierinnen 2u Renteria in den Jabren
1604 und 1605, Die letzteren fulhrten Iranes le
Gaybury und Martin de Ondarza aus. Endlich
zeichnete er 1606 die Pline zu dem Kloster
sammt Kircho flir die Franziskanerinnen de In
Coneepeion zu Eybar. Diese fithrte Meister Her-
nando de Loydi aus. Doch kounto der Bau erst
nach dessen Tode von Garayzabal vollendet
werden. Diese Kireho soll eino Wiederholung
der Franziskanerkirehe zu ‘Tolosa in kleinem
MaGstabe sein.
8. Llagumo y Amirola, Noticias. JIL
Caveda, Geschichte der Baukunst in §
- Fr W. Unger.
Aranda, Frapcisco und Juande Aranda
gehdrten zu den 1S Kistlern, welehe 1800 die
Sustodia des Hochaltars in der Kathedrale
oledo verfertigten. Dies ist wahrschei
lich goldeno Monstranz, dic-in der
grossen Custodia von vergoldetem Silber, dem
berithmten Werke des Henrique de Arfe (8. Di
sen), verwahrt wird. Denn der Ausdruck Cu-
stodia wird von den Spaniern fir beides ge-
Draucht. Jene eigentliche Monstranz hatte ur-
spriinglich der Kapelle der Kinizin Isabella
gehiirt, fir die sie vom Kardinal Ximenes er-
worben wurde. Auch sie war ein bedeutendes
Werk, mit Figuren, Reliefs und vielen Edlelstei-
nen geschmiickt, und wog 57 Mark. Der Gold-
sehinid Francisco Marino hat sie 1594 restaw-
‘rt. Wenn itbrigens dem Juan de Aranda aus.
rdem Bildhanerarbeiten tiber dem Nonportal
der Kirche xu Jaen zugeschrieben werden, die
besser Geschmack der Renaissance
das auf einer Ver~
weehslung mit Juan de Aranda Salazar zu be-
ruhen,
Conca, Desc
fr.
és Martinez de Aranda, s, Martiner,
W. Unger.
Aranda Salazar. Juan de Aranda Sala-
ar, vermuthlich ein Biskayer, war Baumeister
und ‘Schiller seines Oheims Ginés Martinez de
Aranda,
Er leitete von 1626 bis 1628 den Ban
dova bis zur Vollendung des ei Altar
tabernakels. Dann ging er nach Madrid, und
1631 fibertrug ihin Bischof Baltasar Moscoso y
2
212 Aranda Salazar
Christian Ventura Araujo.
Sandoval von Jaen den Bau seiner Kathedra
der aus Many lange gestockt hatte
Arauda hielt sich an dio iltern Pline des Pedro
de Valdelvira, riss die unter Bischof Juarez. aut-
der Kirehe, die denselben nicht
ieder, filhrte die Kapellen
igelienseite auf, und vollendete bis
dio Hilfte der Kirche bis an den letzten
des Chors. Auch das Nordportal sehreibt |
im zu, bei dem er mit Juan Gomez de Mora
Cean Bermudez riihmt daran die
igsstatuen, die
ischof Moscoso Erzbischof von Toledo ge-
worden war, berief er Aranda 1650 mit mebre-
ren Andereu dorthin, um sein Gutachten tiber
die Arbeiten an dem Oktogon der Kathedrale ab-
zugeben. Vielleicht war seine Entfernung von.
die Verantassung, dass Pedro de Portillo
seit 1654 den Bau der dortigen Kathedrale fort-
setzte, ohne den Titel eines Meisters zu fiihren.
s. Coan Bermudez, D
Amirola, Noticias. 1. 1
— Llagnno y
Iv. 18,
Fe. W. Unger.
Arandas, Gaspar Arandas, Goldschmid
in Taragona, verfertizte gegen End
17, Jahth. fir die dortige Kirche das bei
lcichnamsfeste zu benutzende hi. Grab,
Goldse
erblich.
+. Coan Ber}
Die
nidkunst blieb bet seinen Nachkommen
dex, Dice
Arandia, Juan de Arandia baute d
rosse und majestiitische Kirche des Klosters
Benito el Real in Valladolid in einem reinen
und zierlichon gothis tile. Dieses Kloster
war urspriinglich ein kGniglicher Palast, den.
Juan I. den Ménchen tibergab, nachdem die
Stiftung dureh vou 28, Dez
1380 get
tau 11! aud Rhrte div drei Seife nua. Ob er
auch den weniger xut konstruirten niederu Chor
yebaut hat, an dew man in der Zeit ar
HauptaltarsauMibrte, istzweifelhaft. Der schtine
Bau wurde spiiter verunstaitet durch das Portal
und den Kreuzgang, die Rivero in Herrera’s G
schuntek hinaufiigte, und mehr noch durch spii-
arucke Zuthaten, als der Geschmack «les
Churriguero herrschte. Jetzt ist er in einem
traurigon Zustande, denm das Kloster wurde von
den Franzosen gepliindert, besonders unter Mar-
dersich das22000 Unzen schwere
silberne Sakramentshiiuschen aneiguete, ‘und im
Karlistonkrioge von den Exaltados in cine Fe
+ stung verwandelt, Berruguete's Tabernakel (Re-
tablo) und Chorstithle hat man in das nene Mu-
é
+ Ldaguuo y Amirola, Notie
Yodn, Geschichte der Hank
1186, — Cae
.| wurde.
p. 167, = Ford, Handbook for travellers in
Spain. p. 575.
i Fe. W. Unger
Aranea, Frater Fridericus ab Aranea,
Freimaurermame des Kupferstechers J.P.Ba use
8. diesen.
Aranzactrogul. Domingo und Joanes
Aranzaetrogui tibernahmen 1964 nach
dem Tode des Domingo de Aranzalde die V
endung der Pfarrkirehe von Renteria in Gui-
und filbrten sic dem Kontrakte gemiiss
vier Jahren aus, Domingo baute ausserdem
1568 den Thurm und 1570 die Sukristei, die in
seinem Kontrakte nicht bogriffen waren. Auch
ist das Portal erst 1625 von Cristobal de Zumar-
resta nach der Zeichnung von Juan Gomez de
Mora hinzugeftigt.
5, Llagunoy Amirola, Noticias, A. 17
v
Aranzalde. Domingo de Aranzalde, Bau-
meister, verpflichtete sich 155
Bau begriffene Plarrkirehe von Renterta in
Guipiizeoa binnen s
vollendet zu haben,
da erst 1562 die Pfeiler des Hauptschiffes auf
igefiihrt waren. Seine Erben entledigten sich
ihrer Verpflichtung, indem sie Domingo und
es de Aranzaetrogni zur Fortfihrung des
vorschlugen.
8. Llaguno y Amirola, Noticias, U1, 17.
u
Aranzeta. Juan de Aranzeta baute 1699
das Rathhaus von Placencia in Guipiizeoa, ds
sein Plan dem des Juan de Zaldua vorgezogen
Er lieferte aber nur ein Denkwal des
damaligen Verfalls der Baukunst. Mebr G
schmack zeigte er 1703 bei dem Bau des dort
gen Kirehthurms,
8. Llaguno y Amirola, Noticias TV. $4,
L
Arats. P. Arats, Genremaler. Unter diesem
Namen waren zufolge einer Nayler’schen Notiz
in der Sammlung des Etatsrathes Stenglein zu
Minehen zwei Bilder : Eine musikalische Gesell-
schaft und Ein Mann mit seiner Fran, der ei
Miidchen ein Bildniss bringt.
W. Selamide.
Araujo, Pedro de Araujo wurde 1700
nach dem Tode des Henrique Cardon zum Bild-
hauer des Kiinigs mit 100 Dukaten Gehalt er-
nannt.
5. Cea
Bermudez, Dice
v.
Aranjo. Christian Ventura Aran
spanischer Architekt aus Brozas, von dem es bei
illo (Gesch. der zeichn. Ktinste, tv. 6) heisst
*Florez {in seiner Espafia sagrada,”8. Vol. x11
1756. p. 128) hat von ihm eine Abbildung der
antiken Briieke zu Aleantara, die der berithmte
Baumeister Diego de Villanueva in verkleiner-
ten MaBstab gebracht, hekannt yemacht.e Das
Araujo Porto Alogro
Bl. selbst ist bexcichnet; D. Villa. Pe
sep MM, qu. Fol
W. Schmit
Araujo. Araujo Porto Alegre, brasilia-
tischer Mater in der ersten Hilfte des 19, Jahrb,
var Schiller der Akademic yon Rio de Janciro.
+ Siret, Diet
Araynes. Joan Frangois Marie d'A-
taynes, Maler, wurde in die Pariser Maler~
akdemie den 30. Juni 1781 zugelasseu. Aka-
eaiker selbst wurde er nicht, Im J. 1751 atellte
im Louyte eine hl, Familie aus.
«Beller de la Chavignerio, Diet
Louis Arbant, Maler, gob. 2a
Micon ‘Sdone-et-Loire), lernte auf der Lyouer
Kuostschule und matte Landschaften und Still-
kbea, Belier de la Chayignerie neunt von thm
Bei Vulaine (Scine-et-Marne); ferner im Salon
Salon 1566
im Salon 1868 Ansicht bei Valvius uabe
Pootaiacbleau.
W. Schmit
Arbasia, Cesare Arbasia, Maler, gob. um
die Mitte dos 16. Juhrh. zu
sarer Fingere Zeit in Spanien hesehiiftigt, Um-
fassend
pile der Fleischwerdung uud in der Hauptha-
pelle der Kathedrale von Malaga, Als sich
ler die Summe von 2000 Dukaten, die
fefordert wurden, cin Streit erhob, hekum Leo-
tenlo Henriques ‘von Cordova 1581 den Auf-
tmz. sein Gutachten in dieser Sache abaugcben.
Der itulienisehe Meister muss dic Gunst und Au-
ekcanung der Spanier in hohem Grade gewou-
ten haben. Denn der Bischof Don Gregorio
Pazos von Cordova erklirte 1583 seinem yer-
‘Snmelten Kapitel, dass er endlich das Sanktua-
tim der Hauptkirehe von Cordova vollendet
sehen wollte, nnd dass Arbasia der vinzig
Kinstler wire, dem er die Malercien anvertrauon
Winle, So entstanden dort von seiner Hand die
Frekobilder der Miirtyrer von Cordova, welche
toe Zierde ler Kathesirale wurden, In J. 1586
Bremahm Athasia in Gemeinschaft wit den dret
Spanien Perolas, die als Mater, Bildhaner und
Atchitakten einen Namen hatin, im Auftm
sGrossadmirals Don Alvaro de Bazan Mar
fe Sta Cruz, die kiinstlerisch Ausselunti
me des Palastes, den dieser zn | Visn in cer
Siem Morena besass. Don Alvaro hatte den
Kinstlern cine grosse und werkwiirdige Aut
Gh rorgezeichnet, viimlich Malereien, welche
SeKampfe, an denen cr Theil genomnen, dic
Site die er erobert, oder div Vilkur und
Maplaichlichston Gegunden, welche er besucht
Gomaliten,, Dow joder Theil die-
srassgodehnten Behausung mit Secschluchten,
Lasiechatten tind Stadtansichten aus dem Orient
* Arbol.
historischen Vorwilrfen und grossen allegoris
Kompositionen, wo dic miichtigsten Reichs Euro-
pa'ssichzeigten, bedeckt. Palomino spriclitin sei-
ner Beschreibung lobredend davon, Tin Ant
unseres Jalith, machte dort Federico Qui
einen Besuch und fand alle jene Herrlichkeiten
der Unbild des Wetters und der Zeit preis
ben. An allen Ecken und Enden sickert
oben die Wasser herab. Betriibt durehying or
dio Riumo. Jeder Gang und jedes Zimmer, jede
Wand und jede Decke waren ausserordentich
schiin verzicrt gewesen. Das Interesse des Be-
suichers erregten namentlich die Landsehaften,
Portriits und Schlachtenbildor. Noch erkannte
er die edie Charakteristik und die Hoheit der
Haltung, das brillante Kolorit und dic stilvolle
Zeichning, Als Landschaftsmaler ist Atl
auch von Pacheco ancrkannt worden. In scine
Hoimat muss er spiitestens 1595 murlickgekelirt
sein. Denn damals wurde die Accademia 8. Luca
in Rom gegrtindet und Lanzi berichtet aus Al-
ti (Orig. et progr. ete.), dass Arhasia zu den
Urhebern und ersten Mitgliedern dieses Tustituts
kehirte, Auch in seiner Vaterstadt Saluzz0
troffen wir dann den Meister wieder. Er u
hior die Fresken an der Aussenseite «des Pal:
pubblico, die noch zum ‘Theil erhalten sind und
nach Méndfer an die Malweise des Federigo Zuc-
‘caro und B, Lanini erinnem. In Savi
bei Suluzz0 maehte Arbasia die Deckenbiller
der Benodiktinerkirehe. Der Piemontesische Hof
gab dem Kitnstler seit dem J. 1601 einen dale
resgehalt, Juan de Alfaro y Gomez zoichnete
nachals, unbekannt nach Welehem Originale,
cin Portriit Arbasia's und bowerkt auf demsel-
ben, dass er 1614 gestorben sei
5. Coan Rermudez, Dice, nach Ponz, Viage
ia, — (Feletico Qui vet) La arth Ha
Tepagna, Roma 1 Ant
Palomino Velasco, Elms
24, Storia pittorie
von Mindler und Lefort
Jansen,
ugen Arbeit,
zu Weegscheid
Arbeit. Franz Joseph
Mater, geb, den 9%. Aug. 1s:
te bei Eug. Delacroix und Co-
ize Zeit iu Italien aut, des
fun au verschiedenen Landsehafts- und Genre-
bildern Anlass bot, Ausserdem malte er Yor-
wiirfe dem hefmatlichen Leben und den Vogesen
entnommen,
Bellies de la Chavignoria, Dict, wo-
selbst das Verzelehntss seiner son’ 1S51— 168.
avsgestellten Werk
Pfarrkirche von Sel vat in Katalonien waeh
Plane cles Jaime Amigé zu Ende.
8 Lagu y Amirota, Notleias, 1V
WW
px und Afrika. mit mythologischen «ler
24 Arbos
Arbes. Joseph Friedrich August
WArbes (Darbes), dinischer Portritma-
ler, geb. nach Weinwieh in Kopenhagen, nach
Meusel in Kurland, nach Filssii und dem Ham-
burger Kiinstler- Lexikon in Hamburg 1747,
26. Juni 1510 in Berlin, Sein Lehrer im
Zeichnon war der Kupferstecher J. M. Preis-
le
in der Malerei der schwedische Maler P
der sich lange in Kopenhagen aufhiclt. Er machte
+h besonders als Pastellmaler bemerkt, malte
aber auch in Ocl. 1773 ging er nach Petors-
burg und hielt sich da einige Jahre auf, bis
er nach Berlin kam, wo er spiiter Professor und
Lehrer an der. Akademie wurde. Von sei
27 in der Gi
Moisterstiick, Portrit
Christiansborg ci
von Katharina 11, in Lebensgriisse ; sie ist
Hermelin und rothem Saumt gekleidet, dartiber
trigt sie das blawe Band und streckt gebietcriseh
den rechten Arm aus (Sprengler's Katalog
No. 874). Seine isse zeichnen sich dureh
grosse Achulichkeit aus, sind aber mit fast po
licher Genauigkeit gemalt. Einige dorselben sind
gestochen.
8. Festi, Kiinstlorlexikon
ches Kiinstlorlexikon. I
Meusel, Tout-
— Hamburger
Dietrichson,
Nach ihm gestochen
1) Friedrich Wilhelm I, Kinig von P
W. Bock. Schwarzk, He
DK on Preussen, Gest, von Dem sel
be weken,
3) Friedrich Wilhelm, Kronpring von Preussen,
Gest. von Dems. Teineke
4) Leonhard Euler, der be
mite Mathematiker,
Gest, von 8, Kibttner 1750. Fol,
5)-—Ders. Darbes pinxit. Darehow sculp:
Berolini 1782. ge. 8.
J. Darbes pinsit, At
u. @ sind ol Kepien
suns Teider nicht vorlag.
7) Professor Fessler, Gest, von Fr, C, Telker.
Fol.
8) August Wilhelm Hupel, Gest, vou Klem, Kobl
in Wien,
10) J.C. W.'v, Steck. Gost. von W. Arndt. 4.
11) Sophie Albrecht, Gest, vou Dan. Berger 1784,
er. 8.
arlotte Elisabeth Constantia yon der Recke.
Gest. von C, W. Bock. at. 8.
n, Diet. — Le Blane, Manuel un-
. Berger und C, W. Bock,
W. Solunidt
Arbien. Johann oder Hans Arbien, Ma-
lor, war vielleicht mit Magnus Gustay Arbien
(s. Diesen) verwandt, Im J. 1761 orscheint er als
Zeichenmeister bei der k. Landkadettenkom-
pagnio zu Kopenhagen. Dies wird der Arbion
. | dasclbst einige Farbendrucke
| zeichuete Walkyre
ligers C. J. Helse malto, das sich frither
der Sakristei der dortigen Petrikirehe befand.
Nach ihm gestochen
1) Konig Christian V. vou Din
nisch, Kniestiiek, Gi
Londen,
2) Hedwig Eleonore Hoppen (geb. v. Wolff), Dich-
in Dinemark,, Hiftbi
Lode 1755, 8.
W. Schmidt
Arblen, Magnus Gustav Arbien, Medail-
lour, in Norwegen geb., sein Vater war jedoch
Schwede. Seine Kunst'lernte er voraliglich
euhagen, doch besuchte er 1745—46 Stoct
, wo Hedlinger, der 1746 Schweden ver-
licss, sein Lehrer wurde, Seine Stempel werden
vielfach gelobt. Kurz vor seinem Tode wurde
er nach Petersburg berufen, um cine Denkmiinze
zt Ehren der Kaiserin Elisabeth zu schneiden.
Sein Monogramm war ein einfaches A. Er starb
1760, sein Geburts regen unbekannt
8, HJelmstjornos Mod,-og Mynt-samt Skilderi-
og Kobberstiksamling Kj
Weinwich, Ki
curius. V. (17
Dietrichwon.
Arbo, Peter Nicolai Arbo, jetzt lebender
norwegischer Historienmaler, geb. in Drammen
1831. “Er erhiclt seine orste kiinstlerische E:
iehung unter Professor Helsted in Kopenhagen,
verdankt aber seine eigontliche Ansbildung dem
Professor Karl Sohn in Diisseldorf, wohin er sich
1852 begab und bis 1855 Zigling dor Akademie
war. Wihrend seiner Dilsseldorfer Zeit besuchte
er doch auch das Vaterland und veriffentlichte
Ider aus Nor-
wegen's Geschichte (Verlag von Ténsberg). Ver-
schiedene Figurenbilder (Italienischer Hirten-
jungo u. a.), besonders historischen Inbalts (Ki
nig Sverre's Flucht), entstanden in dieser Zeit
Ejnen weit voraiiglicheron Griff in die nor-
dische Vergangenheit that er durch seine ausge-
, die auf mebreren Ausste
lungen grosses Aufsehen gemacht hat und des
Kilnstlers Namen berithint machte. Der Kéuig
von Schweden und Norwegen besitzt gegem
tig dieses Bild.
Nachdem er 1861 Diissoldorf verlassen hatte,
ging er 1863 nach Paris, wo cr ungefiihr
Jahre — mit Unterbrechungen — zubrachte, eine
Zeit, dio auf soine kinstlerischen Anschannngen
und Wirksamkeit bedeutenden Einfluss geitbt
hunt und uns hoffen tisst, bald reife Friichte
seines bedeutenden Talents zu erhalten. A. hat
in soinen bessern Bildern cine kecke, fast dreiste
Pinselfithrung und cine ausdrucksvolle Farben-
sein, der im J. 1741 das Bildniss des Hamburger
gebung, die seinen Werken einen Hauch frischer,
Axbois
satiirlicher Poe
des Wasa-Ordens,
Nach schriftlichs
geben. A. wurde 1866 Ritter
Arbois. Jean d’Arbois (oder d’Arboiz),
Uofmaler Philipp’s des Kithnen yon Burgund.
Wahrscheinlich stammt er aus dor kleinen Stadt
Arbuis (Franche-Comt:
‘eses Fiirsten, der ihn m
sen) Briefe vom 21. Juni 1373
berief, Der Herzog schickte ihn
ex gewisse ihm aufgetragene Arbeiten
wen musste, denn Philipp der Kiihne hat
der Hauptstadt sein Hotel. Der Ktinstler bo-
og einen 1
uum Unterhalt zweier Pferde
Mire 1475 findet sich seine aus
dang in den Registern des heroglich
veracichnet,
4 Archives des Arts ete. IL. §. 91.
‘Alex, Vinehart
Fiir den Monat
ite Besol-
Palastes|
Arborelius. Olof Per Ulrik Arborelius,
junger, vielverspreeheuder, schwedischer Land-
sehaftsmaler, geb. den 4. Noy. 1842 in Dak
wurde 1561 Sehiiler an der Kunstakademie, wo
unter der Leitung vou Boklund, Edv. Bergh und
Hickert rasche Fortschritte machte. Er hat be
wnders die Natur und das Volksloben Dalarne’s:
seschildert, indem er seine Landschafton oft mit
richer Staffage cu beleben weiss. Herbstmor-
zen in Dalarne (1865), Inneres eines Fichten-
valdes mit Barenjagd (1867) und Eichwald
ait aufzichendem Gewitter (1868, mit der kb:
tiglichen Medaille belohnt), sind seine be
kenswerthesten Arbeiten. Nebenbei hat er hi
seho Sachen fiir den Holzschnitt gezeichnet. Eine
Geisehe und wahre Empfindung der heimatlichen
Natur, die er vom Grande aus kennt, zeich-
set seine Landschaften vortheilhaft aus. Den
1. Febr. 1869 erhielt er ein Kiinstlerstipendiuin
des States fiir 3 Jahre.
itungen fiir Feb, 1969, —
Mitthellungen,
1. Dielrichson
Arbos. Arbos, Kupforstecher in Punktirma-
niet, arbeitete zu Paris 1831,
Baste des Napoteo
«be Blane, Manuel
W. Solidt,
Arbousse. Jean Alphonse Arbousse,
Maler, geb. zu Paris 1791. A. Siret, Dict., nent,
von ihm eine Ansicht von Paris vom Kirehhofe
Pére Lachaise aus, in Aquarell.
Arbule. Pedro Arbulo Marguvete, ver
lich aus der Vorstadt Marguvete in Santo’
Domingo de la Calzada geblirtiz, da er in dieser
Stadt um 1565 lebte und init Anna de Romerino
eslohn fiir sich, seine Diener und] ®
verheiratet war. Er verferticte von 1569 an das
Altar-Tabernakel und die Chorstiile der Stadt
San Asensio oder Sant Ascensio in der Land-
Arcano. 215
sehaft Rioja hei Burgos, und zeigte sich hier als
cinen tlichtigen Schiller entweder des Michel
Angelo oiler des Berruguete. MutmaBlich sind
yon seiner Hand verschiedene ‘Tabernakel und
Statuen in den Kirchen und Kldstern dieser
Landschaft, die dem Borruguete oder anderen
bekannten Ktinstlern zugeschrieben werden, Er
starb 1608 in der Stadt Briones, wo er sich zu-
letzt niedergelassen hatte.
s. Cean Bermudez, Dice
Fr. W. Unger.
Arbuthnot. Arbuthnot, englischer Kiinst-
ler, vermutlich Ende des 18, und Anfang de
est
irten BML, Text verselien
je mit erliuternden
sind. Fiorillo meint hierunter wol Kupterstiche.
8, Fiorillo, Gesch, der zelehn, Kiinste, V. 728,
W. Schmidt.
Area, Niccold dell’ Area s. Mecold.
Area. Léonard dell’ Arcs soll nach dem
Abbé de Marolles Ornamente und Grotesken ge
stochen haben.
W. Schmidt,
Areadius. F. Areadius, Zeichner und Li-
thograph zu Paris.
‘Von ihm gezeie!
1) Choix de modites de dessi eo lave AT
{fet et imprimés on plusieurs couleurs destin
é . Dessinés et lithogr. par
‘ouché, 136 BU,
u linéaire industriel, Di
. Chaque figure est aecompagnée d'un
“aif. Dessiné par P, Areadius et
texte expl
lidhoge. par Carles, TIL, Ausg. Paris 185156,
Fol.
W. Engelmann,
Arcangell. Giovanni Battista Arcan-
seli, von Pesaro, Baumeister, + zu Ferrara am
Sept. 1615, wo or den Bau ‘des von Carlo IT,
und Alfonso IT. von Este angelexten Castelnuovo
bei der Porta di Leoni fortfiibrte. Spiiter ethielt
dieses Fort den Namen Castelveeehio, als das
Kastell vor Porta di Sta Agnese angelogt war.
Auch der Hafen vou Sinigagtia wurde durch ihm
bofestigt.
Mittheilung aus Antaldi’s ungedvuckter Handschritt
iiber dio Kiinstler von Urbino und
Avventi, Guida di Kefrara, p. 4
Ricei, Storia della architettura in Malia, 1.
300, 330, HL, 131.
Fee W. Unger.
Arcano. Pietro d’Arcano malte 1475 die
Fassale der Confraterniti det Calzolajiin Udine.
In ciner Engelsglorie schwebt Gott Vater und
hilt im den Hiinden «las Christkind. Der heilige
Geist geht in Gestalt einer Taube von ihm aus
uf die Juugfrau Maria, die in der Hand eine
Schriftrotle hat. Eine anmutige Umrahmung von
Blittern und Friichten umschliesst die Darstel-
Jung, deren Zeichnung und Kolorit gerithmt wer-
den. Unten liest man die Insel
ft: Op... Petri
de Tricano 1175. Das Werk war aber selion vor
ligt.
50 Jahren stark besel
Udine 1823. pp. 38
Jansen,
Arce. Joan Murtinez de Arce, s. Mare
tinex.
Arce. Arce, spanischer Glasmaler, empfing’
h den Ausgaberechnungen des Domkapitels
vou Burgos im J. 1581 die Summe von S600 Ma-
ravedis flir dic Restauration der Glasgemiilde im
Querschitt.
8. Cean Bermudez, Dice,
Lefort.
ree. Josef de Arce, Bildhauer und Selit
ler des Jean Martines Montafies, verfertigte 115
div cht steinernen Kolossalstatuen der Evange-
listen und der vier Kirchonviiter auf den ko-
inthischen Pfeilern an dem Portal, das von der
Kirche del Sagrario in die Kathedrale zu S¢-
villa filbrt, Stellg und Gewinder werden an
ihm golobt. Doch ist der Platz, un dem sie ste-
hen, bei ihrer Grisso ungiinstig. Vergl. Josef
Arfe,
8. Coan Bermudez, Dice. — Ders., Deser.
do Ja Catedral de Sevilla, p. 174.
v
Arce. Coledonio d’Arce, Elfenboin-
schnitzer, geb. zu Burgos 1749, Schiller des Ma-
lors und Minchs Gregorio Barambio. Im J. 1756
gab er in Pampelona ein Buch horaus: Conver-
' sobre ln eacultura, und zivei Jahre spii-
Folge seiner Verdienste Mitglied
der Akademie des hl. Ferdinand und Kaumer-
bildhauer des Kénigs Karl I. + am 24. Febr
1795,
Nach itn gestochen
iterstatue des Kinigs Karl IV, von Spanien,
Nach Arco's Elfenbeinschnitewerk gestoclon vo
J. A. Salvador Carmona.
s Coan Bermudez, Dice, — Zant, Enetel,
Alex, Pinchart
Ke
Arcesius, s. Argelins,
Arche Arch, auf emer Miinze Scloukos! 1
(Combe, num. mus. brit. pl. x1. 22), scheint nicht
Milnzstompelschneider-, sondern Magistratsname
zu sein,
5. v.Sallet, Kénstlerinschritte
uf Miinzen. p. 14
Brun
Archangé. J. Louis Archangé, Architekt,
geb. zu Orsay ‘Seine-et-Oise) im J. 1750, + mu
Paris im Nov. 1832. Scine hauptsiichlichston
Arbeiten sind : Das Schloss Rochefort boi Dour-
dan (1787), Der Saal der Schaubithne vou Havre
chert fim J. 1810, ver-
Ergiinzungen und Restaurationen,
». hellier de la Chavienerie, Dict
W. Schmidt
Archardta, Archardta, cin sonst unbe-
kaunter Kiinstler, sollte historische
I \ den Monogramm nebst der Jalres
zal 1767 versehen haben. Die
der Name Archardta selbst cine Verstiimmelung,
enn nicht geradezu aus der Luft gegriffen. Das
Altdorfer's und Andrea Andreani’s.
s Brulltot, Monogr. 1. No. 14. — Nagler,
Zcichnungen mit dem nebenstehen-
ganze Angabo scheint indessen apokryph und
Monogramm hat Aehulichkeit mit dem Albrecht
Monogr. 1. No, 90.
W. Schmidt,
Arche. Ginet d'Arche, franzisischer Bau-
meister aus der aweiten Hilfte des 14. Jahrh
Aus einem Dokument, das ein Schriftsteller des
17, Jahrh, aur Hand hatte, erhellt, dass or 1395
Baumeister der Kathedralkirche 8. Maurice von
Vienne in der Dauphiné war, bei welchem
Bau er ie Griindung
8 schinen Baues geht bis in die ersto Hiilfte
des 13. Jabrh. Vollendet wurde er zu Anfang
des sechzehnten,
s. Les Recherches du sleur Choricr sar les
Antiqaités de In Villo de Vienne. Lyon 1659
P. 238. — Idem, Vienne 1846. p. 247.
Emerle David, Titstoire de ta sculpture fran-
alse. p. 113.
Alex. Pinchart,
Archedomos. Archedemos, Architekt?
aus Thera, erseheint in den Inschriften der
Nymphengrotte am Hymottos als derjenige, wel-
cher dieselbe eingeriehtet, vielleicht auch selbst
ausgefiihrt hat: Corp. inser. gr. n, 456; Stephani
‘Titul. grace. 1v. p. 6. Dorpat 1849,
Bruna,
Archelaos. Arehelaos, Bildhauer, Sohn
des Apollonios aus Prienc, nach der Inschrift
dor Ktinstler des unter dem Namen der Ay
theoso des Homer bekannten, jetzt im britise
en
‘Museum befindlichen Relicfs. Dasselbe stammt
‘aus Bovillae, wo Tiberius im zweiten bis dritten
Jahre seiner Regierung cin Heiligthum der Gens
‘Julia grindete (Tae. Ann. 11, 41). Da dic eben-
dort gefundene Tabula iliaca und die ihe ver
wandten Bilder- und Insehriftenzyklon 2u
sem Heiligthum in bestimmter Beziehung stehen,
uit ibnen aber wiederum die Apotheose einen
gewissen Zusammenhang hat, so ist es nicht un-
wahrscheinlich, dass sie damals dort aufgestelit
und geradezu im Auftrage dos die Sagenge-
schichto mit Vorliebe pflegenden Tiberius gear-
beitet wurde. Viellefcht erkliirt sich aus diesem
Ursprunge cin Theil ihrer besonderen Eigen-
thitmlichkeit. Das Reliof zerfillt in zwei Haupt-
abtheilungen. Im unteren Raume, dessen
tergrund durch einen an Siulen aufgehiingten
Vorhang abgeschlossen ist, throut Homer, von
Chronos und Oikumeno, der Zeit und der bewohn-
ten Erdo, bektiinzt. Neben ihm knien die kleinen
Figuren der Ilias und Odyssec; cin Froseh und
cine Maus am Scheme! deuten die Batracho-
myomachie an, Ihm entgogon bewegt sich eine
Opferprozession, durch die Gegenwart eines Al-
tars und eines Opferstiers bezcichnet. Ein Knabe,
mit Kanne und Sehale, der Mythos, versieht die
Stelle des Opferers; os folgen Historia, Poeisis,
Tragodia und Komodia, dann nach einer zweiten
Kindergestalt, der Physis, vier andere Frauen-
gestalten: Arete, Mneme, Pistis und Sop!
Ueber dieser Szene erhebt sich ein Berg mit:
eizer Grotte, neben der auf einer Basis cine
miunliche Statue vor einem hohen Dreifuss auf-
gestellt ist. In der Grotto steht Apollo Cithar-
cedus und eine etwas kleinere weibliche Ge-
salt; zwischen ihnen der Omphalos;; auaserhalb
aber ‘in derselben Reihe drei Musen. Vier au-
dere befinden sich liber diesen in einer zweiten
Reihe, wiihrend die beiden tibrigen den Ueber-
gang zur Hithe bilden, auf weleher Zous in halb
liegender Stellung dargestellt ist. — Der rium-
lichen ‘Trennung entsprechen sehr wesentlicho
Verschiedenheiten in der ganzen Auffassung und.
Hebandlung. Im oberon Theile sind die Gesetze
der griechischen Reliefbildung in auffallender|
Weise vernachliissigt; die cinzelnen Figuron
machen vielmeht den Eindruck von auf den
Grund aufgesetaten Statuen und um von ande-
rea Reminiszenzen zu schwelgen, ist namentlich
fie Polyhymnia geradezu die Kopie einer be-
kannten Statue. Die Komposition des unteren
Theiles entspricht dagegen vollkommen der
Weise griechischer Votivreliefs. Wihrend so-
dann oben die bekannten Wesen der griechischen
Mythologie erscheinen, ist die untore Szeno eine
reine Allegorie, welche ohne die beigefligten In-
sehriften durchaus unverstindlich sein wiirdo.
Es ist derselbe Geist, der zuerst in der Diabole
des Apelies (s. 0. 5. 167) hervortritt und sich erat
inder geammiten Geistesrichtung des alexandri
sischen Zeitalters weiter entwickelt. — Die Li
sung dieser Widerspriiche kann nur auf dem Wege
dee Vermuthung und zwar durch dic Aunahme ver-
sucht werden, dass der Kiinstler nicht frei, son-
dera-darch bestimmte Voraussetzungen gebun-
den war. Der Berg in seinen individuellen For-
vaen weist auf ein bestimmtes Lokal hin. Doch
geniigt die Gegenwart des Zeus nicht, um an
den Olymp, noch die Grotte und Apollo, um an
Delphi zu denken. Schon die Heimat des Kiinst-
Jers weist nach Kleinasien, noch bestimmter aber
Hower auf seinen cigonon Geburtsort Smyrna
bin Dort befand sich an den Quetien des Meles
cise Grotte, wo Homer seine Gedichte verfasst
haben sollte (Pausanias vit. 5, 12), Es ist gewiss
nicht unwabrscheinlich , dass sich in der Nihe
dieses Platzes eine Art'Heroon befunden habe,
in welchem dic gewissermaGen gittliche Bedeu-
tang der Homerischen Gesiinge durch cin Relief
ler Gemiilde gefeiert sein mochte, von dem uns
Aer untere Theil des Reliefs vielleicht cin Abbild
darbietet. Die weitere Umgebung der HUble wach
dem Berge hinauf liesse sich aber sehr wol mit
dem Haine der Musen auf dem Helikon verglei-
Meger, Kanstler-Lexiton, I
‘M, Archer. 217
chon, dor mit don Statuon der Musen und ver-
schiedener Dichter reich yeschintickt war (Paus.
1x. 29, 5 sqq.), um so mohr, als die Musen nicht
nur zur Geburt Homer's, sondern aueh zur Gritn-
dung Smyrna’s cine bestimmte Bezichung ha-
bon (Philostratus, imagg. 1. 8). Natilich kavn
diese Vermutung nur durch eine Prilfung der
Lokalititen selbst ihre Bestiitigung finden. Sollte
sio indessen richtig sein, so wiire das Relief ein
landschaftliches Portritbild, wenn auch natiir-
lich nicht in sklavischer Nachahmung, sondern
in der bei den Alten tiblichen freieren Auffas-
sung: die Darstellung der Stitte, von weleher
aus sich die homerischen Gestinge mit ihrom so
‘a sagen kanonischen Ansehen und daher auch
als dio iiltosto Urkunde fir das von den Aenca-
den sich herleitende julische Geschtecht mage-
bond, liber die bewohnte Erde verbreiteten,
8 Brunn, Geschichte d. grtech, Kiustler. 1
584. — Over beck, Geschichte d. Plastik, 1.
382, — Kortegarn, De tabula Archelai, Hor
1862.
H, Brun
Archenault. Adrien Frangois Théodore
‘Archenault, Maler, gob. zu Paris am 25, Dez.
1825, Schiller von Abel de Pujol und H, Vernet.
Er beschifftigte sich anfiinglich (von 1837—1840)
mit dem Ziscliren. In den Salons von 1859, 1804
und 1865 hat er Bildnisse ausgestellt
s. Bellier de 1a Chavignerie, Dict.
W. Setonidt.
Archer. Archer, englischer Baumeister im
ersten Drittel des 18. Jabrh., baute im Stile
des ausschweifendsten Barock.’ Walpole nennt
ibn einen unmittelbaren Naehfolger Jobn Van-
brugh’s: er habe jedoch mehr als dieser auf Re-
eln in der Architektur gesehen. Er bekleidete
die Stelle eines Groom porter (ein Hofamt). Un-
ter seiuen Baten werden genannt: Hethrop,
cine Kirche in Wrest, St. Philips Church in
Birmingham, die Villa Cary in Roehampton
und der Landsitz Cliefden in der Grafschaft
Buckingham, Eine Fassade des letztern war zu
ebner Erde mit jonischen Siuulon geziert, zwi-
schen jo zweien derselben war eine Nische an-
gebracht. Auch die schinen Giirten desselben
sind von ihm angelegt. Vou der Villa in Re
hampton sagt Waipole, dass sie als ein Bei
seines verdorbenen Stiles in dem (von C. Camp-
hell, J. Wolfe und J. Gandon horausgegebenen)
Vitruvius britannicus (17151771, 2. Aufl. der
3 ersten Theile 1767) geschen werden kinne, doch
sei das Hauptwerk seiner Manier dic Kirche St
John in Westminster.
s, Walpole, Anecdotes of painting, Aut
1786. p. $5. — Monaldini, V
lebri Architetti. Roma 1768. ‘p.
Fillo, Geschichte der zelehn.
— Flssli, Kiinstlerlextkon u. Newo Zusitz
W. Selonide
Archer. M. Archer, sonst unbekannter
Kiinstler, Ende des 18. Jabrh.
Nach ihm gestochen
Heroisme of a French Soldier at Carrickfergus,
st. vor Will, Bromley. Zu einem Buche.
1794. 8.
G, W. Reid
Archer. Archor, Kupferstecher in England.
Mugo Chas, In , Ober-Sherlff ete
Bitzend mit seinem Jager.
s. Evans, Catal. of Portraits. 8.
Archer. Archer, Maler dieses Jahrh. in
England
‘Nach ihm gestochen
ren Leiter William Allan war. Daselbst lernte
er atieh malen unter ‘Thomas Dunean und sehlus
seitdem ganz die ktnstlerisehe Laufbakn ein
Er machto sich zunichst dureh gute Kreidebild-
nisse bekannt, mit denen er sich zelih Jahre lan
hauptsiichlich’ beschiftigte. 1850 zum Associa-
ten der Royal Scottish Academy erwihit, hat er
seitdem die akademischen Ausstellungen 7u
Edinburgh und London hiiufig und nicht obne
Auszeichnung beschiekt; insbesondere mit Bi
dem aus der alten Geschichte und den_pocti-
schen Sagen Englands und Schottlands. Der Be-
inn seiner Laufbahn fol mit der prirafacliti-
sehen Bewegung rusammen, und seine Darst
est, | lungsweise bekundete eine Zcitlang deren Ein-
boren 1801. Gest, von Serive:
Evans, Catal, of Portraits, 2,169 u. 2,181
W. Engelmann,
Archer. Johu Wykeham Archer, engli-
scher Stecher, auch Mater, geb. 2, Aug. 1806 au
Neweastle upon ‘Tyne
Schon 1820 kam er nach London zu dem bekann-
tou, namentlich in der Darstellung yon ‘Thieren
ausgezeichncten Stecher John Seott, unter dein
er sich in seiner Kunst ausbildete, "Er widun
sich insbesondere dem Architektur-Stich. 1827
tigte or in soiner Teimat die grossen Radi-
rungen von Fountains Abbey in Yorkshire, 80-
wie von der Abteikirehe und Abbot's ‘Thurm zt
Hexham. Dann ging er nach Edinburgh, wo er
eine Menge vou Zeichnungen nach alten Gebiiu-
den und Strassen dieser Stadt machte. Nach
London zuriiekyekehrt, trat er in die Werkstatt
von W. und E. Finden cin, umn auch die Technik
des Stahstichs zu erlern
‘Von scinen vielen Zeichnungen sind eine Reihe
von einigen Hundert nach alten Londoner Ge-
biuden im Besitze von William Twopenny Esq
und eine Folge der alten Bauten in der Graf-
sehaft Northumberland, in der Sammlung zu
Alnwick Castle. Er malte auch einige Are!
tekturbilder im Oct, umd hat auch viele Zeich-
nungen filr Zeitschriften geliefert.
‘Von ihm gestochen:
1) Vestiges of Old London (Stiche nach Original-
zeichnungen von Monumer Bauten Lon-
don’s aus dem 1., 4., 12. und den folg. Jahrb.)
Mit Teat, London 1501. Mie 37 Taf. 4.
2) Tho Recreations of Mr.
Douglas Jorrold’s Magazine.
38) Richmond Castle and Town. Nach Turner.
4) Crook of Lune, looking towards Hornby Casth
Nach Dems. Fol
Beide in Whitaker's History of Richmondshire.
5. H. Ottley, A biographical and critical Dietio-
ary ete
Notizen von W. Engelmann.
ixzag the Elder in:
51. In Kriegszeiton (London 18!
wirkung. In soinen spitoren Werken treten diese
Einfllsse mohr zurlick; doch blieb ihm eine ge-
wisse Schiirfe und Bestimmntheit der Zeichnung,
Eigenschaften, die tibrigens zu allen Zeiten die
Malerschule von Edinburgh gekennzeichnet ha-
bon. A. wurde 1858 Mitglied der Royal Seot-
tish Academy. Seine namhaftesten Bilder sind
; Tod Arthurs:
Kinig Arthur sucht sein Schwert (beide London
1862); Dor hl. Graal’ (1863); Heinrich TI. und
dio schine Rosamunde (1867); Bestattung vor
Guinevre (1868).
Sidney Cotein
Archermos, s. Bupaloy. :
Arches, Jac. Loets ab Arches f. und
Jacob
Loots. ab Archos . f. sind zwei vou
estochene Bildnisse von Ru-
Sealiger bezeichnet. Ex sind
erbiirmliche Kopien nach alteren Kupferstichen
Archeréque, s. L’Archevéyues
Archias. Arch ias, 1) Architekt aus Korinth
welcher unter Beistand des Archimedes den Baa
cines kolossalen Schiffes fiir Hiero I. von Syra-
kus (um 200 y. Chr. Geb.) leitete, das dieser
nachher einem Ptolemier zum Gesehenk machte
Athen. v. p. 206.d—209¢, Reich mit Statuen,
Gemiilden, Mosaiken geziert, war dieses Schitl
ines derjenigen Monumente, an welehen in der
alexandrinischen Epoche dér Einfluss des por
haften asiatischen Dekorationsstils deutlich he
vortritt, wihrend diese selbst wieder cinen be-
stimmenden Einfluss auf die Kunst der Romer
in der Ausschintickung ihrer Triumphbiigen .s.¥.
ausiiben. — 2) Bildhauer. Falschlich wurde fir
einen Bildhauer ein Archias gehalten, welcher
cin Pallasbild in den Parthenon weihete : Corp.
inser. gr. n. 150, §. 42. Dagegen wird der Vater
ines Bildhauers Apollonios (s. diesen) ebenfalls
als Bildbauer anzuerkennen sein.
Archer. James Archer, englischer Maler,
1824 au Edinburgh. Er trat 1838 in die
Zeichenschule des Manufakturgoschiiftes ein, de-
Brann
Archidamos, Archidamos, Bildhauer aus
Milet, wirdauf einer Basis von Lindos aufRhodos
Areimboldo. 219
geuannt : Hirschfeld, tituli statuar.n.77. Vonihm
ist wahrseheinlich ein Archidamos, Sohn des Ni-
Komachos, verschieden, dessen Name ohne An-
gabedes Vaterlandessich auf ciner Basis von Hali-
Kamas findet: Corp. inser. gr. 2657. Lotutere
rag die Statuen eines Tiberius und Drusus Ju-
lius Caesar, nach Boeckh derselben, die von
Augustus im J. 757 d. St. adoptirt worden wa-
ren ©
Brunn.
Arehilochos. Archilochos, Architekt. Als
solcher wird er in der Baurechnung des Erech-
theumn’s angeflihrt: Stephani inden Aun. d. Inst.
ISB, p. 320, 56; 324, 9. Da er aber nur ge-
ringe Diliten erhielt, so war er gewiss nicht der
Leiter, sondern nur ein Aufscher des Baucs.
Brunn,
Archimedes. Archimedes, der bertthmte
Nechaniker, hatte in den Hebdomaden des Varro
‘ive Stelle’ unter den sieben beriihmtesten Ar-
chitekten des Alterthums erhalten: Ausonius
Mosella_v. 304, Doch sind Bauwerke von ihm
sicht bekannt.
Brunn,
Arehioli. Rafaol de Archioli war in Val-
hadolid unter Karl V. als kiniglicher Baumeister
ter Besoldung angestellt. Man findet hn
1551 und 1552 bei dem Kloster A brojo und 1554
beider Festung Simancas beschiftigt.
». Llagunoy Amirola, Noticias, 1. 54,
vu.
Archion. Archion, angeblich Steinschnel-
éer. Der Stein mit seinem Namen ist eine mo-
éme Filschung.
+ Brann, Geschichte der griveh. Kunstler, 11,
oo.
Brunn,
Arehita, Archita aus Perugia malte nach
Titi im Anfange des 17. Jahrh. sebastiano
worden Mauern Rom’s an cinem Altar den hi
Girolamo und an einem andern dic hh, Bernardo
ul Carlo, beide Male a fresco. Eines der Bil-
éer ist restaurirt. Der Name des Meisters, der
wenst weeler als Vor- noch als Zuname in Italien
encheint, erregte bei Pascoli Bedenken, um so
sockr, da er in Perugia keine Spur vou diesem
Manne entdecken komnte. Allein sein Patrio-
‘smus reichte doch aus, Titi auf das Wort zu
rluaben und tiberdies Archita zu cinem tiicht
fea Maler zu stompoln. Denn, so sagt er. di
Kirehe 8. Sebastiano wurde unter dem Kardinal
Borghese hergestellt. und ausgeschmtickt, und
via Mann von dem Gesehmacke und der Gesin-
‘omg des Borghese hiitte nie einen mittelmissi-
a und trivialen Professor beschiiftigt. Aus
freier Hand konstruirt er muletzt fiir Archita eine
Lebenszeit von cirea 1560 bis 1635. Derselbe
Schriftsteller tibersal, dass Titi auch einen Ar~
chita aus Lucea orwithnt, der in dersel
Lait wie jener Andere in einer Grotto der Villa
Borghese Grottesken, Musen und andere Gott-
teiten a fresco malte, Waren vielleicht beide
Meister ein und dieselbe Person? Ist eine der
beiden Stidteangaben unrichtig? Archita ist wol
nur Beiname, vielleicht nach dom antiken Ar-
chitas, Mathematiker aus Tarent.
8. TIt1, Deserizfone. pp. 70. 71. 440. — Pas-
coli, Vite do’ pittorl ete, Perugini. pp, 165 u.
166,
Jansen,
Arclmboldo. Giuseppe Arcimboldo, Ma~
lor aus Mailand, entstammte einem adligen Ge-
schlechte und lebte von 16% Er war
vorzugsweiso in Deutschland thittig; Maximi-
lian IT, berief iim an seinen Hof nach Prag. Ur-
kundlich erscheint er hier zuorst im J. 1565 als
sHof-Conterfetter« mit ciner Monatabesoldung
‘von 20 Gulden. »Fitretliche Conterfet und schiine
gemil, da er Irer kiniglichen Majestit gemacht
und gehorsamst prisenticrte, bekam er noch in
demselben Jahre 225 'Thater. Unter den erwithn-
ten Gemiilden befanden sich wahrschefnlich die
boiden Jahreszeiten Sommer und Winters, die
noch heute in der Wiener Galerie des Belve-
dero sind. Boide tragen das Datum 1363, und
wir kinnen hiernach annehmen, dass sie der
Kiinstlor noch in seiner Heimat verfertigte. In
Prag machte er 1560 zwoi Pendants genau in
derselben Grisse dazu, das »Feuers und das
»Wassery, dio man gegenwiirtig ebenfalls im Bel-
vedere sicht. Aus den Hofhaltsrechnumgen er-
fahren wir, dass Arcimboldo 1566 »u einer Zei-
tung in Italie 100 Gulden erhielt, dann 1570
saus Gnaden des Kaisers« 100 Thaler, 1574 fiir
setliche Conterfets in die aigene Kammer Trer
Majestiite 54 ‘Thaler und endlich 1576 wieder
200 Gulden als Gnadengeld. In dem letztgen:
ten Jahre starb Maximilian II., aber sein Nach-
folger Rudolf Il. behielt die Ktinstler desselben
bei sich und vermehrte noch ihre Zahl. Der Me~
dailleur Antonio Abondio der Jtngere war seit
1566 »Contrafetter und Malere des Kaisers go-
wosen, Martitengo trat 1582 mit einem Monats-
gehalt von 15 Gulden cin. Hoftanzmeister war
Carlo Beccaria aus Mailand. Der niederlindische
‘MalerSprangor wurde 1581 mit monatlich 10Gul-
don engagirt und bekam 15 Gulden seit 1582.
‘Man bemerkt, Arcimboldo war gleich von vorn-
hercin am besten gestellt. Bei Rudolf If. stand
er in hoher Gunst. Als Erfinder, Anordner und
Dekorationsmaler spielte er bei allen Festen und
Feicrlichkeiten, bei Schauspicten und Karnevals
cine grosse Rolle. Scine Kunst cignete sich dazu
mit Geist und Witz dem Augenblicke zu dienen.
Arcimboldo besass fiir alles Kenntniss und Ge-
sehick, Einmal schickte ihn Rudolf II. an den
Biirger Rayinund in Kewpten, der von den Fug-
gern Antiquititen und Kunstsachen, von den
Wolsern und Hochstettern aber Wunderviigel
und alletlei Thiere aus der neuen Welt erhalten
hatte. Alle diese Kostbarkeiten sollten fir den
Kaiser erhandelt werden. Im J. 1587 schied
Arcimboldo aus dem Hoflebon aus. Sein slang-
wieriger treuer und embsiger Dienst« warde mit
28°
_Arcimboldo
wer »Hofabfertigung« von 1500 Gulden belohnt.
Nach Mailand zurlickgekehrt, ist er dort im
J. 1593 gostorben.
‘Von den Malereien, die Arcimboldoin Deutsch-
land zuriickgelassen hatte, zilt ein Prager In-
ventarium um 1621 die folgenden auf:
dic vier Elemente in vier Bildern,
awoimal dio vier Jahreszeiten,
vein Kuchen, wie ein Katz Fisch frisste,
cin Kopf von Krifuterwerk,
awei Conterfet, das eine ‘von Flilgelwerk
‘und das andere von Biichern,
drei »Angesicht von Ruben, von Obst und
von allerlei
weit mehr
Werke verfertigt, aber selbst die eben genaun-
ten verschwanden mit der Zeit zum grissten
‘Theil, und das Inventarium der kaiserlichen
Schatzkammer von 1771 kennt nur noch die vier
Bilder, deren wir zuerst gedachten, und dio das}
Belvedere aufbewahrt, Sie sind siimmtlich auf
Holz gomalt und jedes ist 2’ 1” hoch und 1° 8”
breit. Winter und Sommer, Feuer und Wasser
sind als menschliche Gestalten dargestellt, aber
selbst die Gesichter derselben sind jedesmal
‘aus den Produkten oder Eigonschaften u. s. w.
der Jabreszeiten und Elemente zusammenge-
setzt: der Sommer aus Frlichten, der Winter aus
knorrigen Stimmen und Gewurzel, das Feuer
aus Flammen und Fouergeriit, das Wassor aus
Fischen und Seethieren. Die beiden ersten ‘Ta
foln sind bezeichnet Giuseppe Arcimboldo f. 1563
die beiden andern Josephus Arcimboldus Minen-
sis f. 1566, —
Miniter veschreibt vin Bild, bezeichnet Giu-
seppe Arcimboldo f. 1573: in vier Abtheilun-
gen enthiilt es vier Brustbilder, die aus Pflan-
zentheiten, aus Wurzeln, Blumen und Friichten
gebildet sind. Die vier Nasen werden der Reihe|
hach aus einer Glockenblume, aus einer Wurzel
einer Birne und einer Gurke fabrizirt. Campori
im 17. Jahrh. der Advokat
toni zu Verona von Arcimboldo’s Hand die vier
Jabreszeiten besass che formano una festa
Aus der Ferne gesehen, zeigten alle diose Ge-
‘iilde anmutige, mensehliche Gestalten: aber
dom niiher Herantretenden Kisten sie sich in cin
wanderlich bizarres Arrangement auf, das bis
weilen wol Lachen, aber gewiss nic iisthetische
Befriediguog erregen durfte. Durch solche Pro-
duktionon machte sich die Kunst zum Rivalen
des Hofnarrenthums. Aber Arcimboldo, der
vseltsame Maler», wie ihn Fissli nent, stand
mit seinen Possen durchaus nicht allein.” Fran-
ecesco Zucea und Giovanni da Monte verstanden
auch daranf und dazu. Und schon fanden
alle diese Meister in Lomazzo’s Kunsttheorie
ihro Rechtfertigung: er wiinschte nur, dass ihre
Gemilde an diejenigen Orte gebraucht wiirden,
von denen sic eine so lebhafte Vorstellung geben,
also wahrschelnlich in Ktichen und auf Fisch-
und Gemiisemirkte.
Einen wirklichen Ruhm erwarb sich Arcin-
bolo als Portriitmaler. Die Bildnisse, die er |
von Kaiser Maximilian verfertigte, fund Lo-
mazzo edel und wiirdevoll : er gewahrte in ihnce
vden Widerschein der kaiserlichen Majestit.
s. Arehiy firGsterreich. Geschichtsquellen, 1850
709M. — Mitthetlungen der ster
Centres, 1980.3, 207.— Homey
Archiv. 192 — Campori, lacs
ae eataoghp. 102. — Lomazz cy Tratats dla
pittura ete. Hl. 199, 375.
Nach ihm gestochen :
1—4) Die vier Jabreszelten, Képfe aus Bluea
und Friehten, Gest. von ‘einem Unbekannten
Heineken.
Jann.
Arcionl. Daniele Arcioni oder Arcione
Goldschmid aus Mailand um 1500, genoss si
ner Zeit eines bedeutenden Rufes in der Niello
arbeit, Er wird besonders geriihmt yon seine
Zeitgenossen Ambrogio Leone aus Nola, einem
der berithmtesten Acrzte zu Venedig und einem
Mann von grosser Gelehrsamkelt ($1515), in
dessen Werk de nobilitate rerum, cap. 41: Quin
etiam nostra tempestate duorum Mediolanensium
genero, sculptura clarissimorum opera subtilis
sima et ingeniosissima florescunt atque pracli-
cantur. Alteri Caradoasus (a. h. Antonio C
radosso Foppa), alteri Danieles ex fami
Arcionum nomen est. Verum hic in eo genere
praesertim pollet, quod Niel] um novato verbo
appellant, neque aliter in eo splendet, quod vi
treum est, ipsi vero fusores smaltum voeant, Eu-
gene Piot schreibt unserm Ktinstler die Erfindung
ciner besonderen Art Email zu, wie sie aus Mai-
hinder Fabriken hervorgegangen ist; nach La-
barte indessen sind seine Emaillen wol in dew
(Ende des 13, Jahrh.) in Italien erfundenen Cha-
rakter der »Emaux de basso taille gowesen, ia
welchem dic auf Gold oder Silber in leiehtem
Relief gearbeiteten Darstellungen wit durehsieh-
tiem Schmelz. hedeckt sind.
Tr <i Sannazaro_ zu Padua ssh
Duchesne den Abdruck eines Niello, ein Muster
‘einem mit Arabesken verzlerten Messerbett.
‘wir her die Arbett eines Goldschinides vor
haben, gibt der Annahme fi
ehkeit, wenn auch froilich noch keine Gewis
s/ Morelli, Notizia da un anonimo. p. 205. —
Kunstblatt, 1825. p. 397. Aum, e.—J, Du-
chesne, Essai sur les niclles. 1926, p.
‘abinet de T’Amateur. Nouvelle Serie. 1563
wi
Nagler, Monogr. 1
151.
W. Schmit.
Arcls. Mare'd’Arcis, Bildhauer der Tou-
louser Schule, geb. zn Mouzens bei Lavanr (Dep.
Tarn) im J. 1651, studirte unter Pierre Rivals
Arcis
Soy und starb als Dekan der Paris
then 26, Okt. 1739, in welche ihm im J. 1684 ein
Marmormedailion witdem Brustbild des Apostels
Markus den Eingang verschafft hatte. Er bil-
‘te verschiedene Schiller, darunter Parent und
Pierre Lucas. Obwul er nich Mariette bloss ein
Bildhaner zweiten Ranges war, so wurde er
sheh mit der Ansfithrung michrerer Arbeiten fir
lieGirten zu Versailles beauftragt. Man sieht da-
sctbst noch eine Vase von ihm Kings dem Tapis
tert und cinen Terminus in Marwor, Dor Frith-
ling, den er anfing nnd Maziére 1699 beendigte.
Den grissten Theil seines Lebens brachte cr!
jioch in Toulouse zu, Das dortige Museum
insite 16 Werke von ihm: 1) Vier kolossale Fi-
wren in Terrakotta, Propheten und Heilige;
} Die Modelle von’ sechs ‘Terrakottafiguren
Medailion von Ludwig XIV. in Marmor; 4) Die
iste des Klinstlers, von ihm selbst in ‘Terra
lotta; 5) Die Bilste’ von Frangois de Nupees,
Prisidenten des Toulouser Parlaments; 6) Das
Drsthild von J. P. Rivals (diese siimmtlich
mm der Akademie seinen Erben abgekautt);
Das Bruchstlick eines Marmorreliefs, das vom
Grabe des Marschalls d’Ambres zu Lavaur her-
ribrt; S) Das Wachsmodell einer Reiterstatue
Ladwig’s XIV., das nach.dem ius J, 1685 gege
‘oen Auftray’ des Magistrats auf dem Rath-
auplatz aufgestellt werden sollte, Der Kinst-
empfing 1800 Livros fiir das Modell. Zuletzt
te er in
Sazeeo cin Basrvlief von 30 Fuss Liingo, das
‘sin noch im Sale der musikalischen Aknde
m Toulouse sieht.
Pir Pan filhrte er eine andere Bildsitule Lud-
igs XIV. in Bronze aus; dic Busroliefs am
Fussgestell bildete er aus Marmor.
+ Abecedario de Mariette. 29. — Archive
te TAst frangais. 1.372, Th. 357, — Notice
ede Versailles. HI, Sti, — Cata-
gue du Musée de Toulouse. p. 922. — Bio-
graphite Touloneaine publige sous la direction
eM. te baron de la Mothe Langon, 1823. 1. 19
Notizen vom Fy. W. Unger.
Gruiffeey
Nach ihm gestochen
® Gondelin. Nach Despatz nach einer Biiste von
Aris, gest. von F. Baron, Fol.
Area, Alonso del Arco, spauischer Mater,
eb. au Madrid 1625, + dasolbst Die Bio-
sphen nennen ihn bfter nach seinem Zunamen
*Sordillo de Pereda; er war nimlich in
iver Kindheit taubstumm gewesen. A. war
‘er Sehiller von Antonio de Pereda. Nach Cean
Leranden wiiren seine Studien 2u langsam ge-
‘esen ;-dies wiirde erkliren, warm Pereda au
inmeinen geschiekton Koloristen machen konnt
sine ihm den rechten Begriff von Kompositio
Verstindniss und Vertheilung der Masson bei
mabringen, und wie Alonso ein mittelmiBiger,
taiter Kiinstler blicb, der sich bloB auf das
Handwerk verstand, im Grunde ein ungentig
© der, lidufig selbst unrichtiyer Zeichner. Im Bil-
nissfache zeichnete er sich vielleicht am Meisten
aus; er wusste wol zu treffen und zeigte eine
leichte und lebendige Hand, die thm
nem wahren Verdienste tiberlegenes
schaffte. Bei Gelegenheit des fei
augs der Kiniginnen, oder flir di
und kirchlichen Feierlichkeiten mate
‘Triumphbigen oder
Kompositionen, die er mit seltener Leichtigkeit
‘und nicht ohne Talent ohne Weiteres zu
brachte, Nach der Angabe seiner Biograph
hatte seine geizige Frau liber Alonso cine sole!
Herrschaft errungen, dass sic ihn niithigte ke
nen Auftrag abzulelinen, selbst dann, wenn er
damit tiberhiiuft war. Sie selbst
Werkstiitte und maB ihm seine Aufgabe zu.
Sic ordnete die Vorbereitung der Gemiilde an,
Tiess sie durch die Schtiler vormalen, und der
Gatte legte im Fluge die letate Hand dara
doch nach den Befehlen der Frau bloss nach Mat
gabe des in Aussicht gestellten Preises. Daher
dig orstaunliche Anzahl der schwachen oder ab-
scheulichen Bilder, mit denen Arco die Kidster
und Kirehen von’ Madrid tiberschwemmt hat.
Begreiflich, dass der Kiinstlor rasch alles wahre
Kunstgefili_verlor, und dass die Mehraaht se
ner Werke, obschon voncinerangenehmen Farbo,
bald weder Haltung noch Charakter zeigte. Und
weit entfernt, dass seine traurige Fruchtbarkeit
ihn bereicherte, schadete sie nur seinem Anse-
hen; und beim Tode war er so heruntergekom-
men, dass der Marquis de Santiago, fiir welehen
or oft gearbeitet hatto, ihn auf seine Kosten be-
graben lies. Die hauptstichlichsten Male
‘Arco's befinden sich zu Madrid in den Ki
von 8. Juan de Dios, 8. Andres, 8. Felipe el
Real, S. Bernardo und S. Sebastian. Die Ge-
miilde der Kapelle U. L. Frau de la Novena in
der letatgenannten Kirche sind vielleicht seine
besten Arbeiten. Im Museum des Fomento b
‘gegnet man cinigen seiner Bilder, die den unter
driickten Klvstern ontstammen und 1682, 163
und 1657 bez. sind; sie stellen cine Empfiingnias
Mariii, Die Marter eines Heiligen, U. L. Frau de
la Merced und Die hi. Rosa von Viterbo dar.
Die Akademie von San Fernando besitzt in ihrer
Sammlung ein Josuskind unter dem Kreuzo
ilafend. Ein recht gutes Bildniss des Don
Manuel de Sekretirs der Dom
riana_von Neuburg, zweiter Frau von Katl II.,
war frlier in der alten spanisehen Galerie des
Louvremuseums. Des Kiinstlers Selbstbild-
niss befand sich zur Zeit von Cean Bermudez in
der Sammlung Bernardo Iriarte’s, die seit dem
Beginne des 19, Jahrh. zerstreut ist.
s. Palomino, EI Museo pintorieo, — Cean Ber-
mudez, Dice. — Die Kataloge der Museen des
Fomento, der Akademie S. Fernando u.
Carlo d’Arco
Arconio.
ler zu Mantua, hat eine Reihe kunst-
geschichtlicher Schriften verfasst, die wir unten
folgon Iason. Er yerstand sich auch auf das
Zeichuen, wovou die zum Theil von ihm herriih-
renden Bil. seiner Werke Zeugniss ablegen.
1) Monumenti di Pittura e Scultura traseelti in
Mantova nel suo tertitorio. 24 BIL. Mantova
1527. kl, Fol,
2) Istoria della ‘ita e delle opere di Giulio
. Zweite Aus.
S43. gr. 4. Mit
theils in 4.,
Tafel
rissen ‘sind
Agostino Comeri
und gest, von Bramati.
die Geschichte der Psyche.
oder gez, von Carlo dArco
‘Von dem erstern ganz
Im Ganzen 40 T
1) Wildniss. 2) 7 Pline und Auftisse
sehiedener dem Giulio zugeschriebener Gebiiu-
Vebkeiten in Mantua, 3) Die Gbrigen sind Um-
risszeiehnunge
8) Di cinque valentt
colo XVI. © dello stampe da loro operate
moria di ©. d’A. Mantova 1840, 8,
4) Intorno al carattere nazionale che aver debbono|
ti italiane aggiuntevi aleune osservazi
‘he sopra varie opere esposte in Milano dal
1812. Memoria I. ¢ 11, Mantova 1912.
1st3. 8.
5) Delle Artie dest Arteflel di Mantova, notizie
rarcolte ed iMusteate con disegni e eon docu
menti. 2 Voll, 59 Lithogr. und 2 T
18 Pacsimnile’s, Mantova 1857-38. 4.
hnen wir einige der von
die von L, Puzzi gest.
Incisori Mantovani del. se-
Me-
Im Folgenden verzei
ihm gezeichneten BU. ,
1) Gio, Bat, Bertani, Maler und Architekt, Fol
2) Franc, Noceamagetore, Jurist, 15091572, 4.
3) Vine, Gonzaga, Herzog von Mantua, 154
1612. 4.
4) L, Loonbrano, Maler. 4,
5) Marcello Venusti, Maler. 4
5. Universal Catalogue of books on art. 1570,
W, Selmidt
Sela
Arco, Graf Max von Arco, Dilettant, wie
es scheint am Anfang unseres Jarh., radirte
drei kleine Kopien nach Waterloo, Bartsch 52,
56, 59, ohne Bezeichnung.
8. Brnlliot, Katal. Aretin. 1.4313, (Hr. y. Are-
tin hatte sicher seine guten Griinde, diese
-nlosen BIL. unter Max von Area zu bringen. )
In einem Auktionskatalog erscheint unter der
Bezoichnung Graf d’Areo, aber mit Frageze
chen, cin galvanoplastiseher Veranch »Junger
Herr in bairischer Gebirgstracht mit einer Hand-
harmonika. Fol Dies scheint eine ganz unge-
wisse Angabo.
W, Schmidt,
Arco. A. dell’ Arco, moderner italienischor
Stecher.
Kre
wes und Maria,
igung Christi, mit J
Giotto. Gezetehnet von Celerina Buonajoto.
A. dell” Atco ine, Fol, Umrisse mit leichter
Schattirung, (alleria dell’ Accademia di Firenze.
P Matt
Arcolano,’s. Dini.
Arconlo. Mario Arconio, geb. 1569 za
Rom, lernte zuerst die Maleret und dann die
ikunst, flir die er mehr Talent besass. Alle
von ihm bekannten Werke befinden sich in Row.
Er vollendete Kirche und Kloster 8. Isidoro, wo
donna della Vittoria sind die Stuckaturen uni
er Altar der Kapelle Merenda von ihm, Av,
Urbano a Pantani baute er die Fa
8. Enfemia das Portal. Portale m:
flir die Villa Sannesi vor porta del popoto wad
fir das Casino Sannesi iin borgo 8. Spit
Veber dem Eingang der Kirehe Maria in Campo
ken in der N
lich die vier lateinischen Kirchenviiter an der
Decke, vielfach zugeschricben. Nicht weit vou
Jjener Marienkirche stand Arconio's Wohnha
Messen Portal von zwei Granitsiiulen gebiliet
war, die cinen kleinen Balkon trugen, Er liebte
die Vornchmheit, aber er zog die Gunst der Hote
sjenigen der Musen vor, Bei Kardinal Camillo
Borgheso war er cin paar Jahre Mundschenk
Darauf lockte ihn die Aussicht auf eine Reise
durch Frankreich u. 8. w. inden Dienst des K:
dinals Pietro Aldobrandini; »er wollte die Welt
auf Kosten anderer schens. Als aber sein erster
Herr 1605 auf den. piipstlichen Stuhl erhoben
wurde, da gereute ihn sein Schritt und weinend
warf er sich ihm zu Filssen. Dieser, der der
mon Paul V. fithrte, begnadigte ihn mit det
Statthalterschaft von Cori, wo dann Arconio dew
besten Theil seines Lebens verbrachte. Mit dew
‘ode Paul's V. endete seine Herrlichkeit. Er
lebte wieder in Rom und klagte jedem sein Ge-
nen des Mario Arconios wur-
den spritchwértlich bei den Ktinstlern. Er starb
1635 und wurde im Porti iit
Laterano begraben.
4. Passeri, Vite de’ pittori, p
Deser. di Roma. pp. 2 476. 454
— Ritratto di Roma moderna. Roma 1689
= Baglione, Le Vite de’ Pittori ete
215,
245. 939
Pith
Jansen.
‘Nach im gestochen :
Me
Villa.
Aadrab,
2) Kopie. Govt, von P. Tanelburg. Fol.
3) Gest, von Crip, de Pas. Helveken, Darfte nol
‘auch Ropie sein
A Gest. von, Sandeart, Heineken, Vermatich
bento.
5) Papst Kile
Figuren
von Fr,
5. Heineken, Diet
Hiiste von allegoriachen
uungeben. Gest
ae. Fol,
— Sternberg-Frenzel
(riegewohntieh ).
Manuel, 1, 414 (sebreibt Frenzel ab).
W. Schmidt.
Aros. Fray Tomas de los Arcos, spani-|
scher Minch, stach nach Cean Bermudez, Diet.,
ra Conlova im J. 1633 das Wappen des Ponce
(ie Leon fitr Dr. Franciseo de Leyva y Agui-
is’ Si por Ia urina puede ser conseida In pre-
‘ex en las mugeres und im J. 1634 das Wappen
des Grafen Santisteban fiir ein diesem gowidme-
tes Werk: Notae, additiones et resolutiones a
siossas legum partitarum D. Gregori
per Gasparum de Hermosilla ; ferner
ise Bil.
W. Schmidt.
Areueel, Camillo Arcucei, Architekt im
1. dahth., erbaute in Rom die Fassade des Pa~
lases Gottifredi-Grazioli neben dem Palast Al-
‘eriti der Kirehe del Gest. Nach der bei Rossi
unten) gegebenen Zeichnung, die indessen
‘or der Ausftihrung einige Veriinderungen zeigt,
ist der Palast verziert in der Mitte mit Pilastern,
wust Lisenen, die Fenster efnrahmend. Diese
Sod mit reiehen Einfassungen verschen. Das
Gange ist trotz einer gewissen Schwere witksam
snd ia starkem Baroekstil. Im Auftrag der Flir-
sten Pio di Carpi di Ferrara erweiterte und voll-
‘adete er auf dem Campo di Fiori in Rom den|
Palast Pio, den einst Kardinal Fr. Condolmero
ater Engen TV. tiber den Ruinen des Pompe-
theaters errichten liess. Die (No. 2) gesto-
‘chenen Fenster zeigen edles Barock in sehinen.
Verkiltnissen ; die Einfassungen dersclben und
‘iesimse sind vortreffich,
Nach ihm gestochen :
fred alla Piazza di $. Marco (Itione
Fassade, Gez. vom Architekten
gest. von Anton
1) Palazzo
dells Vigna).
Carlo Quads
Fol. In
2) Fenster Stock=
‘rerkes des Pal, del Sigt, Principe Pio, Gez. von
©. Quadri, gest. von Ante. Rarboy (Tay. 116),
and Frane. Bartoli(I17 u. 115). In Rossi,
Studio d'Arehitet
2) Porta del Palazzo Gottifredi, Daselbst Tav. 124,
+ Titi, Deserizione — in Roma, p. 108. —
Rieei, Storia dell” Architettora in Ttalia. TIL,
, Jansen,
Ardant. Francois und Joan Ardant,
Foldsehmide zu ‘Limoges im Beginne de
‘>. Jabrh.,. verfertigten cinige nach dem Zeug-
sie des Abbé Texier mittelmissige Gravth
Se gehiiren zu der Familio Ardant, die seit
dem 15. Jabrh. za allen Zeiten Goldschmide her~
vorbrachte, und wovon auch Maurice Ardant
ststammt, der unter anderen Werken das Buch
Enailleurs et Eunaillerie de Limoges (18
fuste. Der oben erwilnte Frangois legte im
4.1709 sein Amt als geschworner Goldsehmid
der Stadt nieder, worauf ihn noch in demselbey
Jahre Jean, vermutlich sein Sohn, ersetzte.
8. Tex ier, Dictionnaired Orfévrerie. 1857. p. 170.
Alex, Pinchart,
Ardel, 8, Dardel.
Ardell. James Mac Ardell, Kupferstechor
in Schwarzkunst (Mezzotinto), + 2u Lon-
M_ don den 2. Juni 1765, Ungowiss ist sein
sotzen, verbietet die Angabe,
Geburtsjabr; mit Ottley es um
ass oF ni
geworden soi, und weil sieh dann doch erwarten
Tiesse, dass bereits Bil. von ihm aus den zwanzi-
ger und dreissiger Jahren bekannt scien. Mig.
lich ist fibrigens, dass er bereits in den dreissi-
[gor Jahren thiitig war, jedenfalls als Schiiler
doch sind uns keine wit diesen Jahren bezeichnet
Werke bekannt. Mit den vierziger Jahren hiiu-
fon sich seine Bil., die Hauptmasse der datirten
aber stammt aus den fiinfzigern, Wir werden
darum cher seine Geburt um 1715 annehme
1710, was Rost vorschliigt, ist vielleicht noch zu
frith. Es ist ungewiss, ob er in Irland oder in
London von irlindischen Eitern geb. sei, was
Strutt zu glauben gencigt ist. Er scheint in der
‘That kein hohes Alter erreicht zu haben, Dass
er trotzdem so viele Werke hinterlassen, kommt
gewiss zum Theil auf seinen Fleiss, aber auch
‘auf die Gattung selbst, die zur schnellon und
leichten Ausbeutung verleitet: gauze Waxenk
dungen dieser Bil. sind von den unermiidiichen
Ardell, Faber, Smith, Simon, Houston, Earlom,
und wie sic alle heissen, geliefert worden. Zt
den besten derselben wird Ardell mit Recht g
ailt. Aber diese ganze Gattung hat nur einen
Vedingten Kunstwerth: das immerhin Ru
der Erscheinung, die verschwommenen Lichter,
der Mangel markiger Linien und scharfer Cha
raktoristik des Einzelnen kéunen uns nicht mehir
; Jansprechen. Dass Ardell mit Vorliebe Bildnisse
gestochen, hiugt mit der englischen Neigung
dafir zusammen, aber gerade auf diesem Gi
biete verloren die Werke des Kitustlers nur zat
bald ihr Interesse. Wer kiimmert sich heu
zutage um jene modischen Erscheinungen von da-
als, um die reichon und vornehmen Herren, um
die geputzten Damen, diemanchmal verkleidetals
Diana ete. erscheinen? Um die Prediger, Aerzte,
icken
en bis auf den
Metzger von so und so viel Pfund? Nur ver
nissmissig wenige Bildnisse 1
nehmen noch die Aufmerksunkeit in Anspruch.
Damals standen cben diese Abbildungen in ihrer
Bite, jetzt glefchen sie xetrockneten Pflanzen
Es gibt in der That kaum eine
beit, als die Mappen englisch
tigen Jabrh, nachzusehen. Am meisten unter den
Portriitistenscheinternach J. Reynolds, A. Ram-
say und Th, Hudson gestochen zt habe
dem noch nach Peter Lely, W. Hh
tard, v. d. Myn u, vielen Auderen. Von Meistern
ersten Ranges erscheinen vorztiglich Van Dyck,
224
Rubens, Rembrandt, Murillo und Brouwer, Dat
Gescllschaftsbild des Rubens ist sehr selten, da
die Platte friitzeitig verdorben wurde. Die Bll.
nach Rembrandt, Brouwer (Schmide) und Rich-
ard (Inneres einer Gerstengraupeniiile) haben
dureh die geschlossene Beleuchtung etwas An-
‘ichendes. Boi solchen Gegenstinden gestattet
ie Schwarzkunst_ oft hiibsche Effekto; das
niichtliche Helldunkel ist hier ganz am Platze.
_Uebrigens verstand sich der Ktinstler selbst auf
das Zeichuen sowol von Portriits als anderen
Gegenstiinden und stach hiufig nach eigenor Er-
findun,
Wir ben
srken, dass wir hior bloss einen Au
ors zalreichen Arbeite
Ein vollstindiges Verzeichniss w:
herhaupt vielleicht selbst bei Spezialforschungen
schwierig, geschweige denn bei den hier gesteck-
ten Grenzon. Zudem wiirde es sich hier nicht
sehr verlohnen. Von mehreren Platten hat der
Kiinstler auch Abdrticke in Bister genommen,
dic von vielen Kunstlicbhabern mehr als dieje-
nigen in dem gewdhnlichen Schwarz gesucht
worden sind. Ausserdem pflegte er Abdr. vor
der Schrift zu nehmen. Mehrere seiner sehiinsten
BIL. befinden sich in dem Kupferstichwerke
(2 Vols. in Fol.) der ehemaligen Galerie von
Houghtonball,
Bildniss des Kiinstlers,
James Mae Ardell, Mezzotinto Scraper. Idftbild,
der Hand. Neben
Dyck, Die Zeit, dem Ai
wl.’ J. Mae Ardell del,
Heilige Geschichte.
1) Aufiindung des Kleinen Moses im Nil, Nach A.
van Dyek, Original in der Sammlung des Her-
zogs son Devonshire. gr. Fol
2) Joweph’s Kenschhelt, Nach einer Zetel
Cignant
3) Tobias with the Angel. Nach Rembrandt,
Hockts fin Rande das Monogr. des Kinstlers, gr.
Fol
4) Maria auf der Mondsichel in Engelsglorie, (Un-
beflekte Empfing Nach Murillo. Orig.
bol John Blackwood. gr. Fol.
5) Dor Zinsgroschen, Nach Rembrandt, Orig.
bel John Blackwood, gr, qu. Fol
6) Das Christkind mit dor Weltkugel in einer
Landschaft, Fol.
7) Ml, Petrus, Malbtlg. Nach Spagnoletto, Fol.
8) Baste eines Apostels, Kopf nach links. Nach
van Dyck. ki. Fol,
is.)
; Anicend, Nach Murillo,
Orig, bei J. Blackwood. gr. Fol
10) Hl. Hieronymus kniend in der Waste. (Das
Original dem P. da Cortona oder dem Murillo:
beigemosson). Fol,
Mythologie.
11) Cupid and Psyche. Payehe beleuehtet den schlae
fenvlen Caplio, Skalken pinxt. Nach @, Sehal=
cken, Fol
James Mac Ardell.
12) Die Zeit besehneidet Amor’
Dyck’s Gemilde in der Sarah
zu Mlenheim, gr. Fol
Sittenbildliche Darstellungen.
13) Ghismonda fiber dem Herzen Tankred’s weinens.
(Ans der ersten Novelle des vierten Tages. in
Ales Boccaccio). Nach Corre gto
i
ta quarts,
(Farino) pinst, Orie. 1
mulung Reynolds, kl. Fol
15—15) Die vier Jahreszeiten, 4. iil. Weibliche
Halbg. J. Me. Ariell del. et fee. Fol
19) The Mathematician. Rin Mathematiker
Knaben, Ni
hp. Th
mit zwei Frauen, dic eine jiingere
sehlafendes Kind, die andere liest ihr
vor. Nach einer Handzeichnung Rembrandt's
im ‘Cabinet Hudson; das Bild selbst aus d
Galetie Orléans. gr. qu. Fol,
22) Inneres einer Gerstengranpen
le. Nach J
J.Richard. gr. qu, Bol.
23) Inneres einer Schinlie mit zwei Schmiden. Nach
A. Brouwer. Collect. I Cleeve, Fol
24) Junges Midchen Fiste spielend. Naelf Jan
Molenaer. Fol.
25) Junge Frau beim Nihen elugeschlafen,
Ph. Mereier, Publ. 1756, Fol.
}) Knabe mit Kretsel. Dosgl,
27) Midchen mit Austorn, Desgl.
3} Midchen lt Ganteltn
29) Midehe re. Desa
Nach
Desel.
30) Midtcher Licht lesend, ‘The stndious F
Desgl.
31) Junge Da einem Tische aus einer Tasee
trinkend. Desgl.
ndes Madchen mit throm Liebhaber
Halbig. Employment of een spinnend Juffertic
Nach Pietro Longhi. Fol.
33) Teague’s Ramble’ at Charing Cross,
Fol.
34—37) A country Life. 4 BU. oval
38) Alte Fran ‘einen Hahn rupfend.
brandt. Fol,
39) Madness. Wahnsinnige
Pine. J. Me, Ardell fee
WaT. er
Heineken.
Nach Rem-
Kerker.
WO, Fol.
Nach i
Idnisse.
a. Unbekannte.
(ines oder das andere desselben ki
mit dem Namen bezeichnet sein, da dic Rildn
ie vor der Schrift sind, gewohniteh als unbekannte
angegeben werden.)
40) Gartetbld vines Hollinders mit Hut und Kranse
Nach Rembrandt. Fol.
41) Junger Mann, als Matrose gekleidet
GoMatebias.” Fol
42) Kopf eines Manes betitelt Health ((esnnd-
helt). Nach Gravel. (Hlelneken.)
43) Junge Dame im Wald, cin Lamm Tiebkosend
Nach P. Lely. Fo
44) Dame
ite indessendoch
Nach
__James Mao Ardoll.
tote Gwynne, Karl's des zweiten Maltresse ).
Neh A Ramsay. Oval. Ful. (ed,
em Titel: "A, Russian
Orbutt felt. (Att
b. Rekannte,
48) Ancaster. Mary Dutchess of Ancaster 1757.
Ganze Landsehaft, Nach Th, Hudson.
Fol,
48)Anson. George Lord Anson, Baron of Soberton ete.,
ie Admiral of Great Britain etc. Kuiestiick.
Nuh J. Reynolds. Publ, 1755. Fol.
41) Atgyle. Elisabeth, Herzogin von Argyle,
#1790,
Mach Cotes. Fol,
45) Amstrong. “John Armstrong, Oberingenieur.
$1742, Fo,
49) Ashton. Charles Ashton, Vorsteher des Jesus
Uolieginms, +} 1752. Nach Pyle. Fol.
50) Ashton. Thomas Ashton, Rektor von Aldin
gyi 1715. Nach Reynolds, Fol.
51) aneks. ‘Charles Baneks, schwodischer Minia-
turmaler, mit Versen seines Froundes Decaseaux.
Nich Raneks selbst. 4,
52) Boman. SirJohn Barnard, Alderms
Nach Allan Ramsay. gr. Fol,
ham,
of Lond
53) thstard. Mrs, Ann Bastard, Gemal‘n von Wm.
idle ‘ld. Fol
554) Bath. William Puttenoy, Earl of Bath, Nach
q, eynolds. 1758, Fol.
34) Beard, Jobn Beard, Sel
__ Th. Hudson, Foi
55) Benn. William Benn, Lord Mayor von London,
<b 1785. Nach Th. Hudson. Fol
56) Bennett. ‘Timothy Bennett, Schubmacher von
Hampton Wick. 1752. Nach G. Budi. Fol.
Berkley. Elizabeth Countess of Berkley (nach
ze Markgrifin von Ansbach), Halbilg. Nach
cq ltynolds. Publ. 1757. Fol.
58) Blakeney. Lord William Blakeney, Gouverneur
‘ou Minorea, als General
mers. Fol
suspieler,
791. 3
‘ach
Junge Dame
im Wald, Kniestiick, die Rechte wider dle Seite
stemmt und das'Kleid empor ziehend, die
Linke das Kleid haltend. Nach J. Reynolds,
Fduard Boscawen, Vice Admiral ote,
1757, ganze Fig. Nach Reynolds. gr. Fol.
1) Bouverte. Jacob, Sobn von William Bouverie,
Baton von Longford, ganze Fig. Nach Rey
nolds. Fol.
it) Bower. Archibald Dower, Schriftsteller, Jesuit,
am Tische sitzend. Nach'Knapton. Fol.
63) Boyd. Lady Boyd als Diana, Kniestiick. Nach
A. Ramsay. Ardell fecit 1749. Fol.
58) Boyle. “Henrietta Boyle, Countess of Rochester,
Nach Peter Lely. Fol.
faunschwelg, Karl Wilholm Ferdinand, Erb-
pring. von Braunschweig. Origin. im Besitze von
General Conway. Brustbild in Lebensgrisse.
Nach Quiscnis d. i. J.G. Ziesenis.
88)
Kopie ‘s.
66) Reaunsehwel Eropri
ig. Augusta, essin_ von
Hraunschweig, Gemalin des Vorigen, Brustbild
fn Lebensgrisse. Nach Reynolds, gr. Fol.
Gegenstiiek
Kopie von Baune i
Kunuller Lexibon. IL
Heyes
67) Brett. ‘Thomas Brett, Rector von Belleshanger,
‘ITA. Nach C. de La Fontaine. Oval. Fol
68) Bridges. Dorothea Bridges, Frau eines KOnst-
lers in Plymouth. Nach Smith, Fol
69) Bright. Edward Bright, Metzger,
achwer, } 1750. Nach Ogborne. Fol.
70) Buck. Nathan Buck, Kupferstecher, Halbtig.,
‘ein offenes Buch haltend, Fol,
71) Buckingham. George Duke
his brother Francis, 1636, ganze Fig. Done by
J*.M. Ardell from a Capital Picture of Van Dyck
in the Royal Pallare of Kensington, 1752, er.
Fol.
72) Burton, Charles Burton, Bart. M. G. n. Lord
Mayor von Dublin, +1775. Nach Hunter, Fol
Rustard, s. Bastard,
73) Campbell. Lady Mary Campbell, Tochter des
Herzogs von Argyle, Witwe des Viscount Coke,
eine Mandoline haltond, ganze Fig. A. Ramsay
pinxt. 1762, Fol.
74) Canning, Elizabeth Canning, Quikerin. Nach
W. Smith. Fol,
75) Cantemir. First Dimitri Cantemir, Hospodar
der Moldau, Akademfedirektor in St. Petersburg,
Harebitd, 44,
wmnac, Miss Carnac, im Wald, Kniestiic
Nach J. Reynolds. Publ, 1755. Fol. (Mitth.
von G. W. Reid.)
77) Cartwright, John Cartwright of Farnham in
Surrey, Blamist. Nach Elmer. 1745, Fol.
st. Lord Charles Cathcart, +1776, Nat
Reynolds, Fol.
79) Chambers. Lady Catharine Chambers, Halblg.
Nach Reynolds, Fol,
Mr*, Chambers, #. Lowe,
Miss Cibber, s. No. 116,
80) Clive, Robert Lord Clive, Generalgouverneur
e Fig. Nach Gainsborough.
78)
Coke, s. Campbell,
81) Collins, Rev, Eman,
‘Nach Hone. Fal.
82) Coram. Capt, Thomas Coram, + 1751, Griinder
des Findlinghauses. Nach dem Bilde daselbst
von W. Hogarth. Fol,
Tet nach Heineken, Manuske
Ardell gestochene Werk,
John Couts, Lord Prevost von Edi
|. Nach A, Ramsay. Fol,
84) Coventry. Mary Gunning Countess of Coventry.
Nach W. Hamilton, 1753, Fol
85) — Dieselbe. Nach Cotes. Fol,
Greville,
86) Cumberland. William Duke of Cumberland,
Kleines Brustb, in Oval,
87) Dawson, Lady Anne Dawson Gt, Daughter to
‘Thomas Fermor Earl of Pomfret Aged 21, 1754.
Als Diana, Halbflg. mit Hund. Nach Reynolds,
Fol.
Day,
Collins. Mit 4 Versen,
das erste von
> ganze
Stock und Dogen in der Linken,
jth, von G, W. Reid.)
89) Dobbs. Arthur Dobbs, Gi
tolina, eine Karte von Carolina in der Hi
$1765, Nach H. Hoare, Pol.
29
226
James Mac Ardell.
fold Sackvile Duke|
1763. Nach Kneller.
90) Dorset. Prince Lionet
of Dorset, Brustb.,
Oval, Fol
91) Douce, Francis Douce, Mediziner, Brusth.,
£1760, Nach Th. Hudson. Oval. Fol.
92) — Derselbe. Nach W. Keable. Fol.
93) Ebberton, Mrs. Luey Ebbertou, spiter Gratin
Dorset, Nach @. Knapton, Fol.
94) Egmont, John 2% Earl of Egmont, 18 Lord
Lovel, holland, Generalpos } 1770.
Nach Th, Hudsou, Fol
harina Compton,
atin Egmont
‘ohn Ch, Perceval, + Nach
Fol,
96) Erskine. Charles Erskine, Sachwalter, 7 1763.
‘ach Th. Hudson. Fol.
T. Oline Halskette und ver dem
TI, Mit der Halskette.
97) Essex. Frances Countes of Essex, Halbfg.,
£1759, Nach Reynolds, Publ. 1757. Fol
98) Fenbioulet. Lady Ann Day Fenhoulet , Halb-
‘ig. mit Muff, Ohne Namen, Nach Reynolds.
Fol.
Fiammingo, s. Quesnoy.
99) Fielding. John Fielding, der berihte Dichter,
Kniestiick, Nach H. Hone. Fol
100) Fitzpatrick. Susanna Fitzpatrick. Nach A. Sol di.
1750, Fol.
101) Fitzwilliam. Lady Charlotte Fite - Willi
Halbig. Nach Reynolds. Publ. 1754, Fol
102) Folkes. Martin Folkes, Mediziner, hervorragen~
der Sammler, sitzerd. Nach Hudson. Fol
103) Fortescue, Lady Anne Campbell Fortescue 1757,
sltzend fiber die Knte sichtbar, Nach Reynolds.
Fol.
Der aweite Druck obne die Jahrzal.
104) Fox. Henry Fox, Secretary of State,
Liotard pinxt, 1754. Das Original bei
Horace Walpole. Fol.
105) — Ders. Nach Ramsay. Fol.
106) Franklin, Benjamin Franklin, der beribmte
Amerikaner, Hiitth., +1790. Nach B. Wilson,
1761, Fol,
107) Garnett. John Garnett, Bi
1781. Nach Gainsborough,
105) Garrick. David Garrick, der bs
spleler, Halbfig., 1716—
ff von Clogher,
Fol.
ihmte Schau
79. 8.
109) — Ders., Hitt. “Von Ardell gez. und gest,
Fol.
110) — Ders,, Halbfg. Loitard (a. b. Liotard)|
Pinxt! Done from tho Original Picture
Painted at Paris 1751. kl. Fol.
111) — Ders. Nach A. Pond. Oval. Fot.
112) — Ders, Kniestiox, im Hamlet, Act 1, Se. 4.
‘ach B, Wilson. Publ. November 1754.
Fol.
113) — Ders, in the Character of King Lear, Act
3, Se. 1., ganze Fig. Nach Wilson. gr.
qu. Fol.
114) — ers, in Romeo und Julie, Grabsz«
‘Act 5, Se. 4. Nach Wilson. gr. Fol.
115) — Ders.’in the character of an Auctioneer.
Fol.
116) -— Ders, mit Miss Cibber als Jaffier und)
Belvidera, in: Venice preserved von Otway. Nach
Zoftant, ge. qu. Fol
117) Gascoyne, ©. Gascoyne, Lord Mayor, } 1761.
Nach W. Keable. 1753. gr. Fol.
Musiker,
1174) Gemintant, Francesco Gemtni
Nach T. Jen-
am Tische sitzend, Kniestiick,
angebliche Familic des Malers
Gerbier WOusilly, auch die Fam bens
oder die des Herzogs von Ruekingham ge
Die Mutter im Lebnstule mit 4 Kinder. Nach
Rubens und Van Dyek, Das Orig. jetzt tn
der k, Sammlung 2u London. gr. qu. Fol.
‘Selten, da die Platte verdorben wurde.
jaine. Lord George Germaine,
‘sekretir, Nach Reynolds. 1777. Fol.
Tst der zweite Druck von No. 2000. Die Platte
ist serindert,
119) Gibbs. James Gibbs, Architekt, sitzend, einen
der Hand, Nach Joha Wil-
11s
Nach W
120) — Ders. -
Mit dem Stichel ausgefiirt. Hei-
Hogarth.
ueken
121) Gooel.
Edy A.D, 1749, Nach Th. Hudson.
Dr, ‘Thomas Gooch, Lord Bishop of
xl. Fol
122) Grammont, Lady Grammont, Miss Hamilton
‘als hi, Katharina, weg hall Eine
der Schinheiten von Windsor. Nach B. Lely’s
te ra Windsor. Fol, s. Midd-
Granby, Lord, s, No. 2154.
123) Grant. William Grant, His Majesty's Advocate
for Scotland, Brusthild. A. Ramsay Pin
1751. Oval. Fol.
124) Greville, Miss “Ann Greville (spiter Gema-
lin des Barons John Crewe), mit ihrem Bro-
der, als Psyche und Cupido, ganze Fig.
Walde, Nach Reynolds. Publ, July 25%, 1762.
er. Fol.
125) Grossbritannien. Georg UL., Friedrich, Prinz
von Wales und ekanuter Kavalier. 3
Bildnisse auf einer Platte, Sehr seltenes BL.
126) Grossbritannien, George IIT. King of Great
Britain, Nach J. Myers (Meyer). Fol.
127) — Ders., Biste in Leber gr. Fol.
128) — Ders,’ als Prinz von Wales. D. Liiders
pinx, 1734. Gest. 1754. Fol,
129) Grossbritamiien, Charlotta Queen of Great Bri-
tain, Biste en profil. J. Me, Ardell del"
& fect, Publ, Feb, 10%, 1762. gr. Fol
130) — Dies. Nach Meyer. Fol.
131) Grossbritannien, Eduard, Prinz von Wales.
Liders. Fol.
. Eleonor Gwynn,
Fo.
133) Hales, Stephen Hales, D. D., Halbag. in Ova),
+1761. Nach Th. Hudson. Fe
italkett, Sir Peter Halkett (getdidtet in einem
Gefecht mit den Tndlanern tn Nordamerika). Nach
Ramsay. Fol.
135) Hallet. Benjamin Wallet, Musiker, im Drary-
Lanetheater spiclend. 1748. Nach Jenkins
gr. Fol
136) Harcourt. Simon Harcourt, Graf von Nuneham,
Lehrer Georg's IIL, Kniestick, ein Papier bal=
tend, 1777, Nach B. Wilson, Fol.
197) Hardwicke. Phil, Lord Hardwicke, “Graf von
Gloucester, im Staatskletde, 1764, Nach
wills. Fol.
138) Hart. "Aaron Hart, Rabbiner. Kniostiek, ste
hen, 1751, Nach B. Dandridge. Fol.
139) Hawke, Kiluard Lord Hawke, Vieadmira
f17S1, Nach G. Knapton, Fol,
110) Mealy. Robert Henley, 1. Graf von Norehington,
Lordkanzler, + 1772, Nach udson. Fol
41) Herring. Thomas Herring, Erzbischof von York
und Canterbury, tm Staatskleld, + 1757. Nach
Webster. Fol.
143) Honywood, Philip Honywood, General zu Pford,
+1792, Nach B. Dandridge, Fol.
143) Horneck. Miss Horneck, als Sultanin, Halbfi.,
sitend, Nach Reynolds, Fol.
141) Hyndeford. Jane Countess of Hyndeford 175%
itzend, Garn wickelnd, Nach Reynolds, Fol.
145) Jackson, Rev. John Jackson, } 1763. Nach
V.d. Myn, Fol.
146) Jennings. Rev. David Jennings. Nach Jones.
Fol
147) Keeling. John Keeling, Braner und Richter,
$1759. Fol.
118) Kildare, James Lefnster Earl of Kildare, 1754,
i Nach Reynolds. Fol
ily Countess of Kiklare, 1754, Knie~
stick, Nach Reynolds. Fol.
150) King. Wm, King, L. L. D., 1763, Nach Hud~
son, Pol
151) Lampe. John Frederick Lampe, Mustker, Hatb.,
vor einer Orgel sitzend und Noten schreibend,
8. Andrea Pinxt. (nicht J. Andrea, wie oben
BLL. p. 711 an lesen), Fol.
152) Leinster. Emily Lennox Leinster, Nach Rey
nolds. Fol
153) Lenox. Lady George Lenox, Halbilg. Nach A.
Ramsay. Fol,
154) Lesiex. Charles Levies,
Tanzmetst
, Rensth,
in Oval, “1778. Nach
158) Lewis.” Miss
Liotard. Fol
136) Lincoln.
Prof i
157) Lock. Dantel Lock, Architekt des F
spitale. Nach Hogarth, Fol.
15) Lockhart. John Lockhart Koss, Schiffkapitin,
Kniesttick. Nach Reynolds. Fol.
138) Lowe. MF. Lowe and Mr, Chambers in the
Character’s of Capt, Macheath and Polly Beggar's
Opera I. Scene IL. Nach R. Pine, Publ. 1752.
Pol.
180) Lueas. C. Lucas, M.D. in Dublin, } 1771.
Nach J. Reynolds. Fol,
161) Macdonald, Miss Flora Macdonald,
Ramsay. Fol.
162) Mackintosh. Lady Mackintosh, Halbilg. in Ov
Nach A. Ramsay. Fol.
163) Mancini. Louis Jules Bourbon Mazarini Mancini,
Herzog von Nisernais, Nach A, Ramsay, Fol.
164) Martborough. Caroline Spencer Dutehiess of
ndlingho-
Nach A.
Marlborough, $1811. Mit einem Hund. Nach
Reynolds, Fol.
Ist der zweito Druck mit vorinderter Unter-
echrife von No, 20a,
165) Mercter. Charlotte Mercier, Tochter des Malers
Ph, Mercier, Nach Diesem. Fol,
166) Middleton." Lady Jane Middleton, Blumen
tragend, Kniestiick. Eine der »Schinheiten von
Windsote, Nach P. Lely's Gemilde im Sehlosse
Windsor. gr. Fol. s. Grammont.
161) Monckton. Robert Monckton, General, Knte-
stick, +1782, Nach Th, Hudson, Fol,
168) Montagu. John Duke of Montagu, 1749. Nach
‘Th. Hudson, Fol.
169) Montagu, Lady Blizabeth Montagu Daughter of|
Goorge Earl of Cardigan, Halbflg. Nach Rey-
nolds, Publ. 1756. Fol.
170) Moor, John Moor, Lord-Mayor von London, im
Staatskleide. Nach P. Lely. 1681. Fol
171) Murray, Alexander Murray, Jurist, +} 1751.
Nach Ramsay. Fol
172) Murray, Miss F.
ay. Nach @, H. More=
land, Fol,
173) Neck. Gerard van Neck, Kaufmann in London,
sitzend,
174) Netto,
matlhe vens,
gr. F
175) Neweastle. Thomas Holles Duke of Neweastle,
Minister, Halbfig., 1764. Nach W. Hoare. Fol
176) Newman. Rev. Thomas Newman, 1758. Nach
5.8, Webster. Fol. :
177) Newton. Isaac Newton, der berihute Mathema-
tiker, 1642-1727, Nach Enoch Seeman, ki.
Is. John Nicholls, Kanonik. von Oxford,
+ Nach A. Taylor. Fol
179) Osbalderston, Rev. Osbalderston , Bischof von
Carlisle und London, + 1764, Nach Hudson,
Fol.
180) Pelling. John, Pelling
esti
181) Pi
Medaillon.
1. Mit de
IT, Ohne dieseben,
192) Pitt, Lady Williers Clark Pitt (spitor Mrs.
Hanneman), Schwester des Earl of Chat
OW. Pitt), $1770, Nach Vietry (Vie
Fol
183) Pocock. Geo. Pocock, Admiral
Fol
Friedrich der Grosse, Kénig_ von
Preussen, Haftbild, Nach G, v.d. Myn, Fol,
185) Pritchard. Hannah Pritchard, Schauspiclerin,
Kniestick, sitzend mit Buch,’F, Hayman p.
Fol,
186) Punt. John Pont, Maler und Kupferstecher, Knie~
stick. Nach G. van der Myn. gr Fol.
1ST) Quesnoy. Frangois dn Quesnoy i Fiamm
Bildhauer, Gartelb. mit Hut, eine Kindorgrappe
Menbein haltend. Orig. in der Sammlung
Hudson, Fol,
‘Mr. Quin in the character of Sir John
Falstafl. Fol
189) Rembrandt. Rembrandt's Mother, Kniest,, in
einem Buche lesend, From a capital Picture in
the Collection of M, Ed, Scarlett, Nach Re
brandt. Fol
190) Reynolds, John Ieynolds, Vater des Malers
Josuah, Kntest. in geist]. Trach, sitzend, +1758,
Rector son St. Anna,
‘ol.
ther, Rrustb, in
1792.
Nach
180,
102) Richmont, Prince Charles Duke of fichmond
fiox and Aubigny etc., Kulest., 7 8. Aug.
1750. aot. 49. Will, Smith ad vivum Pinx!,
Fol,
193) Robinson, Andreas Robinson, General - Major,
$1762, Nach Hudson, ol
194) Roniley, Compos. Nach John Williams. Fol.
195) Rothes,’ John Leslie Karl of Rothes, Lfeutenant-
General. Hittb., + 1767. Nach Reynolds,
sr. Fol.
29°
James Mac Ardell
Robert Dake of Roxburgh, + 1755
196) Roxburgh.
Nach Hudson, Fol,
197) Rubens. Helene Forman, Reubens' Wife, Ro- | 2
bons’ Frau, ganze Fig. Nach Rubens, Fol,
195) Rubens. ‘Die Frau des Rubens, Nach A, van
Dyek, Orig. beim Grafen Oxford. Heineken,
199) Rubens with his Wife and Child, im Garten,
ganze Figuren. Nach Rubens, From the Ori-
ginal in the Collection of His Grace the Duke of|
Marlborough at Blenheim, 1752, gr. Fol.
Bs gibt eine Kopi
Rubens’ Fatnilie a
200) Russell, Lady Caroline Russell, sitzend, ein
Keinen Hund auf den Knieen, Nach Rey=
nolds, Fol.
200) — Dieseibo, chne Hund. Nach Reynolds,
1755, Fol.
200) Sackville, Lord George Sackville, mit sein
Pferde, 1753, Nach Reynolds. 1759, Fol,
2006) Sandby. Ann Sandby, Frau des Maler
mas Sandby, im Sessel Garn wickelnd. F.C
tes Pinat. 1755. Publ. 1756. kl, Fol, (Mth,
von @. W. Reid.)
201) Saunders. Charles Saunders, Vie-Admtral,
est., f 1775. Nach Reynolds,
202) Saverus, “Mf. Saverus, einen Brief haltend, im
Garten. ‘Fol,
203) Secker, Thomas Secker, Archbishop of Canter-
Bury. Nach Th. Hudson, -Oval, Fol.
204) —— Ders. Nach James Wills,
205) Sherlock, ‘Thomas Sherlock, Bishop of Fangor
Salisbury, sitzend, + 1761. Nach Van Loo, Fol,
206) Shirley. "Wi ley, Gouv. von Neu-Eng-
land, 1771. Nach Hudson, Fol,
207) Smith. ‘Mistress Mary Smith’ von Portsmouth,
Nach Th, Worlidge. Fol,
208) Southampton, Rachel Countess of Southampton
1636, ganze Fig , auf Wolken sitzend, die Linke
anf cine Erdkugel golegt, der rochte Fuss auf]
elnen Todtenkopf, SF. Antony Vand y ke Pinxt,
J Me. Ardell fecit 1 dem Orig. in
der Sammlung des Lord's Royston und der Mar-
chioness Gray. gr. Fol
209) Stanhope. Griselda Hamilton Countess of Stan-
hope, + 1745, Halbag. in Oval. Nach A. Ram-
say. Fol,
210) Stanley. John Stanley, Komponist, k. Musik~
direktor, Hiftbild, Klavier spielend. 6.
Pole
211) Strafford. Wm, Wentworth Earl of Strafford,
EITM, Nach Reynolds, 1762.
212) Strafford, Anna Campbell Forte
of Strafford, an cine Bank gelebnt,
Reynolds. 1762, Fol,
213) Stratford. Will. Stratford, Advocat, +
Nach Cranck. Fol.
214) Stuart, Lord John (j 1644) & Lord Bernard
Stuart (} 16: us of Esme Duke of Lenox,
A. van Dyck. Nach dem
1753,
sss Gray, gr. Fol.
215) Townshend, George Ferrat
Townshend, Lord-Licutenant von Irland, Ki
f 1807, Nach Hudson. Fol.
215a) Townshend. Henry Townshend, Lieutenant-
Colonel, bel elmer Buste von Lord Granby,
letztere nach Reynolds. Fol
1er of Oxford Baronet of
Nach Gainsborough.
1%, Marquis of|
“| keiten mit dem ge
mmiong des Lord Royston und | il
Turner of Clints in Yorkshire
Nach ey olde. fol
‘Marineoffizier.
non, Ade
Georgo Venables, Lord Vi
borough.
ileal, Kilt, 1787, Nach Gan
20) Waiegrave, James 212. Kash of Waldegrase
Nach Keynolds. 1762. Fol.
221) Waldegrave, Mary Griffin von Waldegrave, mit
Ihrer Tochter. 1761. Nach Reynolds, 1762.
Fol,
222) Waldegrave, Mary Countess of Waldegrave,
zolne Fig., Brusth, Nach Reynolds, Publ.
Jan, 1. 1762. gr. Fol
223) Walpole. Horatio, JOngster Sohn von Robert
Walpole, Graf von Orford, Sehriftsteller. Nach
Reynolds, Fol.
ae Wilkinson, Capitin, ein Tau
.splistend. Fol,
15) Woftington. Margaretha Woftington, Schauspie-
760, Nach Arth. Pond. Fol.
226) Woodward. Mr. Woodward in the Character of
y*, Fine Gentleman, in Lethe. F. Hay ma
Aclin, Fel
Diet, of Engravers, — Basan, Dict
Hei Dict. —Fissit,
Kanstlerlexikon u, ze, — Huber u,
Rost, Handbuch IX — Ottley, Notices.
—Le Blane, Manuel, — Defer, Catalogue
‘géneral de Tableaux et Rstampes. 1.1,
W, Schmidt u, W. Engelmann,
Ardemans, Teodoro Ardemans, spani-
scher Maler und Baumeister, geb. zu Madrid
1664, + daselbst 19, Febr. 1726. Sein Vater, e
Deutscher, dicnte in don k. Leibgarden und lies
auch seinen Sohn darin aufnehmen. Jedoch
Teodoro bewies so gitickliche Gaben flr die Ma-
lerei, dass er in Claudio Coello’s Werkstitte
cintreten durfte, wiihrend er zu gleicher Zeit im
k. Jesuitonkollegium Mathematik und Baukunde
studirte. Nach Beendigung seiner Studien begab
cr sich 1688 nach Granada und erhielt beim Kon-
kurs die Stelle eines »maestro-mayor« der Ar-
beiten amDomo. A. hatto in Granada Streitiz-
ickten aber tiberaus eitlen
Maler Atanasio Bocanegra, der sich fir einen
der besten spanischen Maler hielt. Dieser kam
zu A. und forderte ihn zu cinem sonderbaren
Wettstreit heraus. Jeder der beiden Maler sollte
Sffentlich und in einer einzigen Sitzung das Bild-
iss scines Nebenbulers verfertigen. Am be-
jimmten Tage vollendet auch wirklich Ardemans
veniger als ciner Stunde cine prichtige Por-
‘itskizxe von Bocanegra; sie war vollkommen
ichtig gezeichnet und mit ¢inem kraft-
vollen und freien Pinsel durehgeflihtt. Den Tag
darauf war die Rethe an dem Eitlen ; aber dieser,
in Schrecken gesctzt, hielt es fllr besser, seinew:
Versprechon untrou zu werden, wodurch er sich
als den Schwiicheren bekannte. Die Biographen
erzilen, dass er wegen dieses Missgeschickes eine
arge Scham empfand; und da er dasselbe Jahr
noch starb, vermutet man, dass jener Kummer
Po Dateeptiues
sein Ende beschleunigt habe. A. blieb bis 1691
1 Granada. Unabhiingig von den Beschitti-
cungen seines Amtes vollendete er einige reli-
idee Malereien und beschiiftigte sich mit der
Hydraulik, woftir er betrichtliches Mater
sanmelte; er gab es spiiter heraus. Im J.
kam er zuritek nach Madrid, hier ward er Stell-
vertrter des Stadthaumeisters. Am 21. Miirz
16M ernannte ihn das Domkapitel xu Toledo
zum Oberimeister der Kathedrale, und im J. 1700
der Stadtrath von Madrid definitiy zum leitenden
Architekten der Stadt. Nach Josef dol Ohm
Tod am 30. Mai 1702 berief ihn Philipp V. zum|
Otermeister der k. Bauten von Madrid und der
Ungegend mit dem Gehalt von 400 Dukaten,
nd endlich am 20. Juni 1701, nach dem Tode
des Francisco Ignacio Ruiz de la Iglesia, wurde
er Kammenmnaler »pintor de eamaras und Schloss-
hauptmann, was er bis an seinen ‘Tod blieb.
AlsMaler war A.’s Thittigkeit seb beschriinkt,
Von seinen Bildern ist nichts mehr nachzuweisen.
Cean Bermudez. fithrt den Plafond der Sakristei
des Klosters S. Francisco dritter Orduung auf,
der von A. mit Fresken geschinlickt war,
srosse dekorative Arbeit, deren verstiindniss-
volle Ausfithrung und Zartheit er lobt, Davon
bat sich aber nichts erhalten.
Anders steht es aber mit seiner Thiitigkeit als
Atchitekt; hier hat er wenigstens Spuren hinte
fassen. Nach Beendigung des Erbfolgekrieges
Ieitete er den wieder aufgenommencn Bau des
Pslastes von Aranjuez, dessen Ausfiihrung,
Jedoch dem Juan de Echave y Zabellas zufiel
Dieser baute cinen grossen Theil der Ostfassade
und eine Wand des Hofes, wobei er sich gliick-
lich dem Stil der von Juan de Herrera qufge-
fihrten lteren ‘Theile anschloss. Philipp V.
Kaufte 1718 yon den Minchen von Parral dic
Meieroi S. I1defonso oder la Granja in Alt-
kastilien und liess hier von Ardemans versehic-
lene neue Bauten auffihren, von denen die
Kapelle, die spiiter zu einer Kollegiatkirehe er
weitert wurde, der bedeutendste ist. Ausserdem
mmachte Ardemans die Zeichi den Kat
falken fiir den Dauphin Louis de Bourbon und
Marie Adelaide von Savoyen, 1712, fiir die Ki-
nigin Marie Louise von Savoyen, erste Gemalin
Philipps V., 1714 und fiir Ludwig XIV., 1
Endlich zeichnete er den Plan zu der Kirche
lan in Madrid, die 1722 erbaut wurde,
wvittelmiissiges Werk , das zur Gentige beweist,
dass der smaestro-mayor+ des Sehlosses und der
Stadt Madrid, nicht der Mann war, die seit
Philipp IV. in Verfall gerathene Baukunst wie-
ler aufeurichten. Auch gab er zwei Schriften
beraus, niimlich 1719: Declaracton y exten
sobre fas ordenanzas de Madrid que habia eserito
Juan de Torijo, y de Ins que se practicaban on
Toledo y Sevilla, con algunas advertencias a los
alarifes, und 1723; Flueneias de In tierra y curse
subterraneo de las aguas. Ein heftiger Gichtan-
fall nbthigte ibm, die Zeiehnumgen zu dem Altar-
Ardentic.
cisco Ortega au tiberlassen, und Ardemans war
noch mit der Ausfithrung derselben in Madrid
beschiiftigt, als er am 15. Febr. 1726 starb. Er
in der Kapuzinerkirehe des Prado begraben.
Ardemans war bereits der Manicr verfallen,
die svine Zeit beherrschte,, indesse
sich doch allen seinen Zeitgenossen tber-
legen.
3. Coan Be
Amirola
Vinge de
Dice. — Liaguno y
10, 217. — Po
Noticias IV.
pala
Lefort u. Be, W. Unger.
estocher
seiner Zeiehnung x
1) Philippus V. Hisp.
. Ganze Figue zu Prerd,
von allegorisehen Figuren umgeben. Gest. von
Ger. Edelinek, Titelbl. zum Diario de Ios
Viages de Felipe V. Fol, Robert-Dt 95.
W. Schmidt,
2) Karl IL. von 8} Figuren
‘das Ganze in einer hibschen Kartusche, Titelbl,
mu: D. Antonio de Solis, Historia de Ia nueva
Madrid 1684. Theod. Ardemans inv.
Leonardo seulp. Fol,
lez, Pinchart
Ardenne. Gilles d Ardenne, Golds
und Ziseleur aus Lilttich. Die einzigen
richten iiber diesen Kiinstler findet man in dem
t Malers Louis
Kostharen Werke des. Liittiel
Abri (Ende des 1
Helbig und Bormans veriifentlicht wurde. Diese
Quelle wurde cin Jaheh. spiter vom Baron
jenfayne benutzt, dann auch vom Grafen
Beedeliévre und Baron Saint-Genois wiederholt.
A., Sohn des Goldschmids Matthias ’Ardenne,
war in Huy im Firstenthum Liittich geboren;
er wurde am §. Septbr. 1616 in der Kirche 8,
uft. Nach Abri hielt er sich mehrore
Frankreich und anderwiirts
fihrte.
Gilde in Antwerpen vom J. 1642—1646 er
in der That unter den Kunstfreunden, die eine
nrliche Abgabe zalten, einen St. Darden, Dacr-
Weyn oder Derden. Dieser ist vielleicht unser
Riinstler. Br erscheint mit seiner Frau in den
Biichern 1643—44 und 1611—15, G. dA. kehrte
+h seinew Reisen in sein Vaterland zuriick und
in Huy und Liittich mehrere Werke aus,
insebr beriihmt machten. In letaterer Stadt
hielt er sich mehrere Jahre auf und warf sich
dann mit vielom Eifer auf die Malerci, mit wel-
cher er sich bis zu seinem (nach den Sterhe
Register der Pfarrei St. Adalbert) am 11, Febr.
1700 erfolgten Tode beschiiftigte. In derselben
Kirche wurde er neben seiner Fran beigesctzt.
Abri sagt: A. set beinahe 80 Jahr alt geworden;
jedoch irrt er sich, wonn er 16819 als scin Todes-
jabr annimmt.
Die Werke A’s sind wabrscheinlich durch
gehends verloren gegangen. Man schreibt ihm
sechs Kandelaber zu, die den Altar der Notre-
tabernakel in 8. Ildefonso seinem Schitler Fran-
Dame de bou-Secours in der Kathedralkirche
230
des. Lambert zu Litttich zierten. Die Kirche
ist zu Ende des vorigen Jahrh. zerstirt worden
Jeder Kandolaber besteht aus einer Porphyr-
siiule, um welche sich zwei rothe Schlangen
winden, welehe zu beiden Seiten einer Marmor-
muschel vou Verde antico, die als Leuchterdille
dienten, Henkel bilden. Auf jeder Muschel bo-
fand sich das Wappen des Donators. In dersel-
ben Kirche sah man auf dem Altar des hi. Albert
der dem Johanniterorden gehirte, auch sechs
silberne Kandelaber, welche die Malteserritter
auf ihre Unkosten ausfilhren liessen, und welche
die Gestalt von Elephanten-Riisseln hatten.
Mandschriftiche Quellen: Archive von Huy und
Littieh,
5. Abry, Hommes illustres de Is nation liggcoise
p. 307. — Baron de Villenfagne, Recherches
sur Uhistolre de Ia prineipaute de Lidge. 1. —
Ct, de Becdeltavre, Biographe liggeoise. 11
318. — Biographie nationale (do Belgique).
Van Lerius und Rombouts, De Liggoren
H_ 140. 150. 160. 170. — Van den Steen de.
Johay, Essai hist, sur Vancienne cathédrale:
de St. Lambert a Ligge. p. 102. 130.
A, Pinchart.
Ardente, Alessandro Ardente, Mater,
wurde noch vor der Mitte des 16. Jahrh. gob. und
war in verschiedenen Stidten Oberitaliens be-
scbiiftigt. Die Kirche 8. Paolo in Lucea besitzt
vou ihm einen h. Abt Antonio, der Alexa Arden-
tius Faventinus bezoichnet ist. Die Kirche 8.
Giovanni in dersclben Stadt hat eine »Taufe
Christie, welche im alten Guida von 1721 als cine
der sneuestene (d. h. eigenthitmlichsten) Erfin-
dungen charakterisirt wird. In 8. Frediano eben-
daselbst befindet sich ler hi. Bischof Cassio
von Nami, der in Gegenwart des Tyrannen
Wonder veritbts. Endlich bewahrte auch 8. Ma-
ria Forisportae ein Werk von seiner Hand. —
Ardente arbeitete in der Art der damals moder-
nen Réiischen Manieristen und verschaffte sich
dadurch auch eine giinstige Stellung in Turin,
Fir Monealieri bet Turin malte er cine An-
betung der Kénige, bezeichnet mit 1592 und fir
Monte della Pietd in Turin selber eine Bekeh-
rung des bl. Paulus. Scinen besten Rubm ver-
dankte er der Portritwmalerei. An dem Bild-
niss des Horzogs Karl Emanuel von Savoyen
rithmt Lomazzo jene vornchm witrdige Haltung,
ohne welche nach seiner Meinung hohe Herren
wenigstens im Bilde niemals erscheinen diirften.
Als Ardento 1595 im Dienste de
zogs starb, begnadete dieser seine Witwe und
Kinder mit einem Jahrgehalt. Der Dichter Gigli
hat dem Ardente unter denjenigen Malern einen
Platz gegeben, welche den Triumph der Maleret
bowirken:
E il copioso Kaffael da Reggio
Col lucchese Alessandro Avdente tutto ote.
. Lanai, Storia pittorla, 1V. 394 nach Mansi,
Diario sacto dl Lucea und nach dem Gutda di
Lucca, 1721. p. 261. — Lomazzo, Trattato
etc, I. 876. — Mariette, Abseedatio. p. 25
iluste. 1. 521. 5
Ardesio, Alessandro Ardesio, Maler aus
Brescia, erhielt 1451 den Auftrag, dic Bilder der
Schutzheiligen von Brescia unter der Loggia
der Stadt wieder herzustellen. Es waren dic
Gestalton des Apostels Markus undder hh. B
schife Apollonio und Filastrio. Gleichzeiti
sollte er »in lieblicher Forme dic Binke bemalet
welche an den Widen derselben Loggia stan-
den.
Ardikes, 5. Aridikes,
Ardinow. Elkanai Ardinow, eigentlich
Elkan Lardinus, doutscher Goldarbeiter und
Tuwelier, gehirt zu den in der Zeit des Zaren
Michail Feodorowitsch nach Russland berafen
ausliindischen Kunsthandwerkern (vergl. Ale
darch). Im J. 1624 verfertigte er im Auftra;
des Zaren im Verein mit anderen Meistern eine
Krone, im J. 1629 einen Armbrust -Bebiilter
sammt Kicher (eaiiaan»). Aus einem im Archiv
der Riistkammer 21 Moskau aufbewabrten Aus-
gabebuche erfahren wir, in welcher Weise diese
Meister belohnt wurden. Ardinow erhielt u. A.
cinen vergoldeten Silberbecher, 40 Zobelfelle
eben so viele baschkirischo Marderfelle, 10 Ellen
Atlas, 5 Ellen Taffet, 4 Ellen Tuch.
«.3a6hann, O wer. npoman. my. P., my. 201
WL apx. 0, (Sabelin, Metallarbeiten tn fuss,
in den Mem, der K. Arch, G.). St, Petersbure
1853. ¥. 20 u. 123.
E, Dobbert.
Ardisson, Ardisson, sonst unbckannter
Maler in Frankreich in der zweiten Hillfte des
17, Jabrh.
Nach ihm gestochen
Gest. von Fr. Landry. 1672. 4,
+. Le Blanc, Manuel. iI. 488,
W. Schmidt.
Ardito. Andrea di Ardito, 8, Andrea,
Ardoini, Anna Maria Ardoini, Ardoino
oder Ardoina, Dilettantin im Malen, geb. 20
Messina 1672, Tochter Paolo Ardoint’s, Fiirsten
von Palizzo. Sie heiratete 1697 Gio. ‘Bat. Lo-
doviei, Filrsten von Piombino, den letzten sei-
nes Geschlechtes, der bereits einige Monate nach
der Hochzeit starb und einen nachgeborenen
Sohn hinterliess, der seinen Vater nur wenig
Uberlebte. Der Kummer brachte auch die Mut-
ter am 20. Dez. 1700 in’s Grab. Man kann von
ihr sagon, dass sie sich allon Ktinsten zuwandto ;
sie trieb auch das
‘Theologie. Haup
uf dio Malerel; und aman bowabrt to ihrer F
Arduino da Bologna.
231
nilie noch eine grosse Anzal ihrer, nicht ohne
Talent ausgeftihrten Bilder. Im Alter von 15 Jah-
ren erechien von ihr eine Sammlung lateini-
scher Gedichte: Rosa Parnassi plaudens triuw-
pho iwperiali S, M. C. invietissimi Leopoldi de
Austria ete. Neapel 1687. Auch italienisebe Ge-
dichte kennt man vou ihr. In Rom, das sie zur
ihrer Heirat bewohnte, wurde siv in die
literarisehe Gesellschaft der Arkadier unter dem
Namen Getilda Faresia aufgenommen.
{tore, Bibliotheca sieula. Palermo 1705.
— Cresetmbent, Istorla della Volgur
Venedig 1731 1.'— Mazzuehelli,
tori d'Italia, 1. 11. 986. — Memorie
de’ plttori Messinesi. 1821. p. 205. — Nou-
velle Biographle générale. IIT. 60.
A. Pinchart
Ards, Willem Ards, Arnts oder Acrts,
Holesehnitzer des 15 Jahrh. zu Brlissel und Li
wo, In der Biographie nationale {de Belgique:
ist ihm ein anger Artikel gewidmet, der jedoch
sicht ganz fehlerfrei ist. So, um den wichtig:
sten Febler hervorzuheben, wirft derselbe den
Kinstler mit einem gleichzeitigen Bildhauer in
Marmor, Willem Amy (6. diesen) zusammen:
Nach einer Urkunde von Léwen vom J. 1453,
die M, Van Even anftthrt, ist Ards aus Briissel
sebiirtig. Derselbe Schriftsteller berichtet, dass
sich der Kiinstler 1449 in Lowen ansiedelte. Wir
finden den Namen Willem Aerts: unter jenen
Personen verzeichnet, die 1415 in die Zunft der
Vier-Gekrinten 2u Brilssel zugelassen wurden.
Vielleicht ist dies unser Kiinstler. Als Ards
sich in Liwen niederliess, baute Matthias
de Layens das herrliche Rathaus, das man
toch heute bewundert, und Ards wurde mit der
Ausfihrung der Bastelicfs beauftragt, welche
tlie Kragsteime und andere Theile der Balken
‘des unteren Stockwerkes schmticken, Zu der
selben Zeit vertraute man ihm auch das Sehnitzen
ciner Marienstatuo an, dic sonst den Eingang zur
Kapelle des Stadthauses zierte. Der Sockel der-
selben war mit vier Engeln und zwei Chimiiren
versehdnert. Im J. 1453 errichtete er fiir die
Krypta der Notre-Damekirche in Gem bloux
bei Namur) ein Grabinal: eine Gruppe -aus
Eichenholz mit elf Figuren, welche Christum im
und zwei Engeln umgeben ist
Jener Zeit war das Grabtnal sehr sorgfil
Rudolph van Velpen, Mater von Liw
worden.
wurde unter die 18 aufgenommen, div im J. 1857
vordem Stadthaus 2u Lowen aufgestellt wurden.
, mgetasste
— Das Standbild unsercs Kiinstlers
4. Van Even, Les Artistes de Thitel de ville de
Touvain. p. 32. — Van Even, Lonvain mo-
numental, 8. — Biographies
de Belgique. — Eon dragt, Gent 1857
A. Pinchart
Arduino, Arduino da Baise oder Bai
s. Abaisi.
Arduino. Arduino meiselte in Venedig
"| de Ardoynis de Pesauro phisic
1360 ein Relief der Madonna mit dem Christus-
Kinde. Es steht im Kloster Maria del Carmine
liber einem kleinen Portal, cingeschlossen von
einem gothischen Bogen, und ist bezeichnot:
MecexL mensis octubris Arduis Taja Petra fo-
cit. io rohe Arbeit beweist nur, wie weit da-
mals die Kunst Venedigs hinter derjenigen von
Florenz und Neapel zurlick war.
Venezia, Il. 267. — Selvatic
8. Mosehini
eLazari,
gnara, Storia della Scultura Italiana. 1. 27. —
Schnaase, Kunstgeschichte. VIL. 498.—Sel-
vatico, Sulla Architettura e sulla Sevitura in
Vonezla! 1847, p. 104
Jansen u. Fr. W. Unger.
Arduino. Arduino zeichnete sich cbenso wie
Giacopo und Augustino im Anfange des 16, Jahrh,
als Holzschnitzer in Bologna aus. Alle drei
machten vorzugsweise bewunderungswilrdige
Bilderrahmen und kostbare Altarworke. Bu-
madi, der uns dies berichtet, bringt auch aus
Achill. Virid. die Verse bei, ‘welche Arduino,
Giacopo und Agostino verhert
Atel st con ch’ han spirto pellegrin
In legno cose fanno da. stupire
Giacopo, © suot frattel, quel a
Figura, © perspettiva, io non so dire
Che paion vive © vere ed Arduino
Fra gleccellenti merita venire
s Bumaldi, Minervalia, p, 249. *
Jansen.
Arduino. Arduino, Maler und Holzschnitzer,
int in den (von Masini durchgeschenen}
der phifosophisehen und me-
dizinischen Kollegion von Bologna. Er war Po-
dell dersetbeu. Vermutlich ist er mit dem vori-
ken Arduino von Bologna cine Person, um 80
mehr, da auch er als in der ersten Hilfte des
to, Jahrh, thiitig angefithrt wird.
simi, Bologna perlustrata. 1668. 1. 615. —
Fuga, Abecodario pittorico, 1776. 131.
‘A. Pinchart
Arduino, Einem Arduino, der schon 1300
gestorben sein sollte, und aus dem Lenoir (Bull.
archéol. 2, 186) sogar einen Franzosen Hardouin
macht, selirieb Vasari den Plan zu 8. Petronio zu
Bologna zu, ein Irrthum, der offenbar durch
das Modell des Arduino Ariguzz veranlasst ist
Vergl. auch den Art: Antonio Vineenzi.
Arduino. Arduino da Bologna war Ma-
ler, Formschneider in Holz und tlichtiger Bota-
niker. Er bliihte um 1515, heisst es bei Gan-
dellini. Dies ist wahrscheinlich der gelehrte Arat
Santes de Ardoynis, von dem ein Werk erschien
Incipit liber de venenis, quem magister Suntes
— edere co-
424 et ipsam
Impressum Venetiis opera Bernardini
Riecii de Novaria, 1192. — Das Werk erschien in
einer Aufl, vou 149s und einer zu Basel 1562,
32
Arduino de Domenogo degli Arigusi
___Suan do Arellano,
enthiilt aber keine Holzsohnitte. Mdglich ttbri-
geus, dass der Gelebrte auch zeichnon konnto,
aber ein eigentlicher Maler und Formschneider
ist er gowiss nicht gowesen.
Gandellint, Notizio deglt Intagliatori. 1. —
Le Blanc, Manuel. .
W. Schmidt,
Arduino, Arduino do Domencgo dogli
Ariguzi in Bologna war Baumeister von 8.
Petronio bis 1530, da ihm Ereole Seceadenari in
diesem Amte folgte. In dor Fabrica der Kirche
wird noch ein hilzernes Modell mit seinem Na-
men aufbewahrt, das er 1514 im Auftrage des
Senats verfertigto. Dasselbe weicht von den ge-
zeichneten Plinen mehrfach ab, und Arduino
hatte namontlich Wie Fassade gegon Angriffe
‘eines Ungenannten zu vertheidigen, die ihm von
den Vorstehern des Baues zugestellt waren.
Gayo, carteggio ined. 11. 140, Neuerlich ist dies
Modell von dem Kapuziner Fra Geremia von Bo-
logna restaurirt, und Lilbke hat von demselben
eine Beschreibung und Abbildung gegeben.
s Mittheilungon der k. k, Contral-Koumis-
sion. V. 1 03, —
Bolognese istrulto, Bol. 1880. p. 45.
Ueber den durch dieses Modell veranlassten
Irrthum des Vasari s. den Artikel Antonio Vin-
cenzi. .
Fe. W. Unger.
Ardy. Bartolommeo Ardy, Architekt und
Maler, geb. den 13, Sept. 1821 zu Saluzzo
Piemontesischen. Seino Ausbildung ethiclt er
in den J, 1850 und 1851 in dem Atelier von Alex.
Calame, studirte aber dann auf Reisen durch dic
Schweiz. und Frankreich, sowie insbesondere bei
einem liingeren Aufonthalt in Rom und dessen
Umgegend grlindtich nach der Natur. Er hat
versehiedene Ausstellungen in der Schwoiz, und
in Italien beschickt und ist auf derjenigen von
Florenz im J. 1861 durch cinen Preis ausgezoich-
net worden. Als Architekt war er in Turin und
an einigen Villen am Lago maggiore beschiiftigt.
Soit 1848 hat er sich ganz der Malerei zugewen-
det. Er hat auch radirt.
‘Von ihm radirt:
tagni (Oggebbio. Lago Maggiore). qu,
L’Arte in Italia, Torino 1869,
D, Martelli.
Areche. Martin de Areche leitete 1517 den
Portalbau an der Pfarrkirehe von Utiel, Didzes
Cuenca, vielleicht nicht nach eigenem Plane,
denn 1523 erhielt ein Meister Joanes von Cuenca
Bezalung fiir einen Plan zu diesem Werke.
s. Llaguno y Amirola, Noticias, I. 156.
Sotto 4
Fol.
v,
Arogio. Pablo de Arogio (vielleicht italic
nisch Paolo da Reggio oder Arezzo), italienischor
Maler, filhrte 1506 mit Francisco Nea poli die
prichtigen Malereien der Fitigel des Hochaltars
in der Kathedrale von Valencia aus; jeder
dieser Fliigel zeigt in LebensgriBe sechs Dar-
stethingen, jo dref anf der Aussen- und Innen-
seite.. Dio Vorwiirfe sind dem Leben der bi
Jungfrau entnommen. Das Kapitel zalte 300
Golddukaten daftir. Dio groBartige Gesammt-
haltung, die feste Zeichnung und die bewun-
dornswerthe Farbe sollen an die besten Schipl-
ungen der Schule des Leonardo da Vinei ge-
mahnen; es scion die niimlichen genauen und
destimmten Umrisse, dieselbe Feinheit, dieselbe
cinschmeichelnde Modellirung und das zarte und
unnachahmliche Sfumato, das man nur in der
[Schule des grossen Leonardo antreffo. Eine aus-
fithrlicho Wirdigung dieser Gemiilde findet man
in dem Titbinger Kunstblatt von 1823, p. 33. Es
heisst darin, dass sic ganz den Charakter des
Leonardo tragen ete., das Kolorit sei etwas cit
tinig und ordig, auch von Helldunkel wenig 7
splren ; sie hiitten tiberdies sehr gelitten. Wenn
auch keine Beweise vorliegen, dass Pablo md
Francisco bei Leonardo selbst gelernt haben, #0
gehiiren sie doch jedenfalls zu seinen geschick-
testen Nachfolgern.
Withrend ihres Aufenthaltes im Kénigreich
Valencia hatten beide Kiinstler zweifelsobne
auch noch andere Werke zu vollenden. Ein Bil
die hl. Katharina in Lebensgrisse, auf Holz urd
aus einem der aufgehobenen Kldster der Proviax
ia stammend, das jlingst noch einen Be-
il der Sammlung des Don Vicente Pele-
guer, Graveur und Mitglied der Akademie 83
Fernando, zu Madrid bildete, wies alle Keat-
zeichen der Dombilder auf. Aber die Ortschro-
iken und die Biographien haben leider iber
dig Arbeiten dieser beiden merkwiirdigen Kilost-
ler geschwiegen, und selbst ihre Malercien des
Hochaltars waren herkémmlicher Weise dem
Leonardo selbst beigelegt worden, bis man ia
den Domarchiven die wahren Meister entdecktc
Bermudez, Dice. — Ponz, Viage&
a. — Kunstblatt von 1823. p. 33.
Lefer.
Arogon, s. Kleanthes.
Arellano, Juan de Arellano, spanischer
Maler, geb. zu Santoreaz 1614, +2u Madrid 16%,
Er war guerst Schiller eines dem Namen nach
unbekannten Malers zu Aleala do Henarez und
trat dann in die Werkstitte des Juan de Solis
cin. Scine Fortschritte waren indesson gerios
und er hatte bereits das 36. Jahr erreicht, oboe
gebirig cine Figur zeichnen zu kinnen, als
beschiimt von seiner Unwisseuheit und gendthist
auf andere Weise flir seine Familie zu sorger
die groBo Malerei aufgab und sich darauf lez.
die Blumenstiicke von Mario di Fiori zu ke-
sn. Hierauf malto er nach der Natur selbs
Diese neuen Studien hatten solehen Erfolg, das*
seine Arbciten scitdem sehr gesucht waren uot
ihm eine wirkliche Berlthmtheit verschaftes
er ward dor beste Blumonmaler, den Spaniex
hervorgebracht hat. Arellano besitzt die Kunst,
seine Massen zu gliodern und die Gegensize
Juan de Arellano
3
sbnuwigen; seine Farbe ist glinzend, seine'Tne
von einer grossen Tiefe, und soin Vortrag hat
tino Fille, welche den Matern dieser Gattung|
uisht gowdhnlich ist. Jedoch bemerkt Miindler
in einer uns vorliegenden Notiz, dass diese!
Blumenstiicke gewihnlich otwas’ zerstrout in
det Lichtwirkung scien. Was aber namentlich
diesen sonst treftlich ausgefilhrten Bildern ihren
Werth benimmt, sei der dunkle Grund oder viel-
uebr der Mange! an Feinheit der Halbtinten nnd
Durchsichtigkeit der Schatten, wodurch nur das
Helle geniessbar werde und die Harmonie verlo-
ren gehe.
Die Akademie S. Fornando, das Fomento und
ask. Museum 2u Madrid besitzen Bilder un-
seres Klinstlers. Cean Bermudez erwiihnt eine
tiemlich groBe Anzal, die
in den Sakristeien oder den Kapellen der Kir-
then von §. Isidoro el Real, der Recolotos und
von S. Geronimo befand. Pong erwiihnt eben
falls einige im Palast, in der Bibliothek
Palomino in den beritimteste
sea. A. bielt, nach Palomino’s B
fene Bude mit seinen Gemi
S. Felipe ot Real; in di
auch sein Begribniss
«Palomino y Velasco, Las Vidas. — Ponz,
fage de Espafia. — Cean Bermudez,
— Katalog des Madrider Mus
Tafort.
Arellius, Arellius, Mater in Rom kurz vor
llr Zeit des Augustus. ‘Seinen Ruf als Kiinstler
betleekte er durch dic Benutzung seiner jewei~
ligen Geliebten als Modelle, so dass ef zwar
Géttinnen malte, aber unter dem Bilde sei
Geliebten, und man an seinen Werken seine M
tressen ziilen konnte.
5 Plinius, 35, 119,
Brunn.
Arena. Juan de Arena, spanischer Mater,
der in don J. 1557 und 1558’ in_der beritmten
Abtei von Monte Cassino die Fresken der
unterirdischen dem hl, Benediktgeweihten Kirche
unter der Aufsicht des Marco Mazzaroppi, gen.
Marco da Pino, ausfithrte. Die Vorwifrfe sind
ler Leidensgeschichte Christi entnommen. Ver-
whiedene Aktenstiicke erwithnen Zalungen,
ibm bei dieser Gelegenheit geleistet worden sind.
Eines derselben ist gezeichnet: Juan de Larena,
s. Caravita. I Codici e Ie arti a Monte Cassino.
1871, MIL, 48. 50. 52,
A, Pinchart.
Arena. Girolamo d'Arena malte im An-
fange des 17. Jahrh. in Neapel. Hier befindet
sich in der Kirche 8. Anna de’ Lombardi e
Darstellung des hl. Carlo Borromeo, der mit in~
higer Devotion vor einem Altar kniend betet,
liber dem Maria mit dem Leiebmam Christi in
ihrem Sehoosse erscheint. Auf den inneren Raum
Maria und mit Heiligen, umgeben von singenden
‘und musizirenden Engeln.
s. Domentet, Pittori Napotetant. 11.
ot.
Janeen,
Arena, Pietro d’Arona, neapolitanischer
Maler des 18. Jahrh., der die Tribline oder Ga-
lorie der Kirche del i
malte, Das ist die cinzige Nachricht ,
liber diesen Kitnstler finden kounten, Er ki
cin Nachkomme des Girolamo d’Arena gewesen
sein,
5. Celano, Delle Notizio del bello, dell’
Ia citth di Napoli, Ausg, 1692.
2.1. 6,
A. Pinehart
sco de las Arenas, ¥!
des 15, Jabrh., in Spanien
ig, dessen Name ins Spanische tbersetat
wurde, s. Fr. vanden Zande,
Arenas. Hernando de Arenas in Cuenca
verfertigte 1557 und 1558 das Gitter vor dem
hor der dortigen Kathedrale, so wie cinige
i als Le-
ind glinzende Meister-
Beide
stlicke der guten Zeiten, wiihrend der Chor
selbst unselig modernisirt ist.
s. Cean Bermudez, Die. — Ford, Handbook
sepulte denen.
for travellers, p. 810.
Arenas. Andrés de Arenas, Baumeister
aus Herrera's Schule, baute laut Inschrift an
der Fassade 1581 dio schiine Marienkirche zu
Olivenza in Portugal
Liaguno
da, G
i
Arenberg. Anton vou Arenberg, bekam
ter unter dem Namen des Fraters Karl von Aret
cetauft au Brilssel den 21, Febr, 1593, war
1, Fiirsten yon Arenbors.
‘Anton wurde an 4, Mirz 1616 2u Léwen Minch
bei den Kapuzinern, deren Besehiitzer sein V:
ter war; dieser hatte zu Enghien ein Kloster g
griindet, in welchem er begraben 2 werden
wiinschte. Man sebreibt jenem den Plan der Ki
puziner-Kirehe und -Klosters zu ‘Tervueren 1,
das im J, 1626 errichtet wurde ; er war der erste
Guardian desselben. Ehenso gilt er flir den Bau-
meister der neuen Kapuzinerkirehe zu Brilssel,
deren Wiederaufban im Miirz 1651 begonen und
im J. 1652 vollendet wurde. Die Verfasser der
Histoire de Bruxelles sind weit entfernt, den
Bau zu loben, und in der That geniigt ein Blick
auf den Stich, der den Werken von San-
derus und Baron le Roy findet, wm ihnen
beizupflichten. Diese Kirehe enthielt tibrigens
Meisterwerke, die ihr Philipp Karl von Aten-
berg, Bruder unseres Architekten, geschenkt
der kleinen Kuppel von 8. Maria della Carita
alte Arena die Droieinigkeit mit der Jungfrau
Meyer, Reastler-Lexiton, I.
hatte. Anton starb zu Brilssel im dortigen Ka-
puzinerkloster den 5. Juni 1669.
30
234 Anton von Arenberg _ >
Joh. Jacobus Anton. van Arondonk.
5. Relations véritables do 1652 (Rrissel), p. 356.
—Foppens, Bibliotheca belglea. I, 49. —J.le
Roy, Le Grand Théatre sacré du Duché de Bra-
Dant,'T, n, 272, — Sanderus, Chorographia
sacra Brabantiae, Il. 33. — Bibliotheca
seriptorum ordinis eapucinorum (Venedig 1747).
p. 58. — Mensaert, Le Polntre amateur et
curieux. 1. 48. — Descamps, Voyage pitto-
resque. — Goothals, Lectures relatives
Thistoire des sciences ete. en Belgique. T. 166.
— Wanters ct Henne, Histoire de Rruxelles.
Histoire des environs
Belgique héraldique, 1. 181. — Fétis, Catal,
du Musée royal de Belgique. — Biographie
nationale. 1. 401,
A, Pinchart,
Arenberg. Augustus Maria Raimund,
Fiirst von Arenberg, geb. den? 3. Aug. 1753
‘tu Brlissel, + den 26, Sept. 1833 daselbst, ver-
suchte sich in der Radirnade! nicht ohne Talent.
‘Von ihm radirt
1) Das junge Paar mit jungen Hihnern beschit-
tigt. Nach F. Boucher. In Rundung. Augustus
ipsit 1770. qu. 8.
2) Das junge Paar im Zimmer; der jungo Mann
schniirt das sich strivbendo Mildchen auf.
Eber
(Den Namen Arenberg finde ich in tergo der
BI, von fremder Hand geschrieben.)
Wenely
Arenberg. Pauline von Arenberg, Filr-
stin von Schwarzenberg. s. Schwarzen-
berg.
Arend, 8. Gelder.
Arendonck. Cornelius van Arendonck
wird von J. van der Moelen oder Molanus,, der
cin merkwiirdiges Werk tiber die Geschichte der
Stadt Lowen hinterlassen hat, zu den Bildhanern
gecilt. Er war Frater im Kloster der Franzis-
kaner-Rekollekten in Léwen und starb am 26,
Dez. 1540. Im J. 1513 verfertigte er neue Chor-
stithle aus Holz fitr den Chor der Kirehe. Diese
wurde 1525 niedergerissen , um einer neuen in
reicherer Architektur Platz zu machen, die bis
1801 sich erhiclt. Die Chorstille des C. van
Arendonek sind in die neue Kirche tibergefithrt|
worden.
5. Dietsche Warande, IV. (1858). p.
Van Even, Louvain monumental. p. 250. —
De Ram, Les quatorze livres sur Thistotre de
Ja ville de Louvain de Jean Molanus. 1. 262.
‘A. Pinchart,
Arendonk. Johannes Jacobus Antonius
van Arendonk, Bildhauer, geb zu Antwer
pen 4. Mai 1822, machto seine ersten Studien an
der Akademie seiner Vaterstadt. Im J. 1816
unternahm er eine Reise nach Italien. Einige
Jahre lang arbcitete er im Atelier eines mittel-
‘missigen Kilnstlors Joh. Bapt. Peeters. Er be-
wohnte Antwerpen bis zum Junj 1872, worauf er
nach Mecheln 20g.
Van Arendonk ist der Verfortiger ciner Un-
zal von Bildwerken jeder Art, in Holz, Stein, |
Marmor, Terrakotta u. 8. w. Das folgende Ver- |
zoichniss ist unvollstiindig, da uns eine vollstin- |
digo Aufzilung zu weit gefilhrt hitte. Zugleich
geben wir das Jahr oder das ungefihre Datum |
‘des Entstehens der Werke an.
Tn Antwerpen:
1) Theaterrotunde: Melpomene in Stei
240 Cent. hoch, im J. 1852 in dem Antwer-
2)Institut des hi. Die bi
Jungfrau und dor bi. Ignatius, vou Stein |
(1855).
3) Kapelle der barmherzigen Schwe-
stern: 30 Figuren von Holz und eine hl
‘Magdalena in gebrannter Erde (185758).
4) Boulevard Leopold : Kolossalstatue von
Stein der Stadt Antwerpen, die Bliste van
Schoonebeke's bekriinzeud (1864).
5) Kirehe des hl, Augustin: Der hl. Au-
gustin in Holz,
6) Viimisches Theater: Kolossalfigur des
Fricdens von Stein, an der Ustlichen Fas-
sade (1871—72).
7) Kapelle der Kongrogation zur Un-
befleckten Empfingniss: 2 Holzfigu-
ron, Allegorien auf die geheiligten Herzen
Jest. und Marit
8) St. Jakobskirehe. Mehrere Grabmiiler
und andere Bildwerke.
9) Im Friedhof zu Bouchout bei Antwer-
pen: Denkmal des gelehrten Dichters Wil-
Jems, 1848 errichtet.
InGent
10) St. Michaclskirehe: Die 30 Holzsta-
tnen des Hochaltars, und 2 grosse Engelfi-
guren in weissem Marmor.
1) Haus des Arehitekten Minard:
6 Standbilder von Grafon von Flandern und
8 Engel mit Schriftbindern, von Gips, in
der Kuppel der Vorhalle (1848).
12) Bibliothek des Hrn, d’Hoogstoe!
ie Bildsitulen von Jesus und Maria und di
allegorischen Reliefs des »Patere und des
sAve Marine, von Holz.
13) Foyer des Theaters Minard: 2Busten
aramnatischer Schriftsteller, in gobrannter
Erde, und 6 andere in Gips.
44) Friedhof von St. Amand bei Gent
Denkmal des Dichters Ledeganck, imJ. 1848
errichtet.
In Brilssel:
15) Giebelfeld der Kirehe Notre-Dame
de Finisterrae: Die unbefleckte Em-
phingniss, von Engeln umringt, Stefnfigures
von kolossalen Grissen (1856)
In Namur
16) Fussade des Theaters: Die Steinfigu-
ren der Komidie und der Musik (1504).
Ausserdem noch zalreiche Bildwerke in ver-
schiodenen Orton Belgien’s Und Holland's.
In England befinden sich zu Liverpool
and Sheffield Werke vonihm, in Frankreich
im Norddepartement u. s. w.
Van Arendonk stellte im J. 1867 im Antwer-
pener Salon ein Gipsrelief aus unter der Be-
ennung: Vous ne tuerez pas. Nennenswerth
sind noch seine Bilsten der viimischen Dichter
od Schrifteteller Willems, Ledeganck und
Conseience,
+. De Viaemsche School. V. 49, pas
Th. Van Lerius, Notice des oeuvres
dans Péglise de Satnit~Jaeques & Anvers, 1
pp. 110.1
Nach ihm gestochen
1) Melpomene. Nach der Zelchnung von Fd. du
Jardin gest. von H. Brown, In der Zeltechrift
De Viaemsehe School. 1855. p. 7.
2/1, Petrus, In: De Vlaemsche School. V. 29.
8)Hendrik Conscience, berdlumter vlimischer Did
. J. Arendouk fee, A. Weger
‘Vat
Alex. Pinchart
drends, Johan Fredrik Arends, di
‘cher Maler im 18. Jahrh., Schliler des Peder
Al, lobte lange in Giticksburg, wo er Bildnisse
alte,
+. Weinwich, Kunstnerlexikon,
Dietriehton.
Arends. J. T. Arends, geschickter Minia-
‘urwaler. In einem in der Lade des Jahrver-
valters des Hospitals St. Hiob zu Hamburg
‘uindlichen Manuskript: Catalogus Petkumii
emendatus, d. i.: Verbessertes Namonsgediic
uiss der Herren Patronen und Vorsteher des
Hospitals St. Hiob und Pockenhauses, Hamburg
Fol., findet sich ein iusserst sauber ge
Ieitetes Titelbl., die Geschichte Hiobs ete., bez.
1.T, Arends feeit. Ferner enthilt es eine Ab-
tildung des merkwiirdigen Altars der vormali-
zen Brilderschaft, dem Anschein nach von der-
selben Hand in Miniatur und 2um Theil auf
Goldgrand.
s. Hamburger Kinstlerlexikon.
W. Schmidt,
Arends, Jan Arends, Maler, geb. zu Dort-
recht den 11. Sept. 1735, war Bruder des Dich-
ters Roclof Arends. Er lernte zuerst die Malerei
bei J. Ponse und ging dann nach Amsterdam 2u
iner weiteren Ausbildung. Daselbst und zu
Middelburg in Seeland mnalte und zeichnete er]
Lasthiiuser der holliindischen Honoratioren. Ei-
nige dieser Zoichnungen hat er selbst geitzt, an-
dere sind durch franzisische Stecher in Kupfer’
gebracht. In spiiteren Jahren fand er in Middel-
turg nicht mehr Arbeit genug; er wandte sich
daher nach Dortrecht zuriick und zeichnete da-
selbst meist mit Tusche Wasseransichten
Schiffen, die nicht von Steifheit frei soin sollen;
in der Perspektive soll er jedoch sehr erfabron
Joh. Jacobus Antonius van Arendonk _- -
235
gewesen sein. Er star in seiner Vatorstadt den
22. April 1805,
* Von ihm radirt:
Ansicht dos Schiffswerftes der Ostindischen Kom-
pagnic 2u Middelburg. J. Arends del. ad viv.
ITT ot fee. 1779. qu. Fol.
1. v. Wes
s. Van Eynden on Van der WIN
der Vader], Schilderkunst, Il, 272. — Lmmer=
zeel, De Levens en Werken,
W, Schmidt,
Arendtson. Cornelius Arendtson, schwe-
discher Maler, wahrscheinlich der Sohn des
Arendt Lampreehts, cines vom Auslande unter
Johann TIT, berufenen Kiinstlers, war auf dem
Schosse in Stockholm angestellt, unter dessen
»Amtsleutene (d. h. Handwerkern) er eingeschrie-
ben war. Man findet seinen Namen unter dic
zuerst 1611. Er widmete sich spliter der Portriit-
malerei; so weiss man 2. B., dss er 1628—1629
das Portriit des beriihmten Johann Bure’
ner zwei TUchter mit Oelfarben malte,
die damals scchsjihrige KUnigin Christina.
Er muss also ein bedoutendes Anschen gebabt
haben. Zweifolsohne befinden sich mebrere Ar-
Deiten von ihm in den schwedischen Sammlun~
gen, wenn sic auch nicht als solche zu bestim-
met sind. Im April 1633 wird er zum letztenmale
genannt. MUglicher Weise ist er mit dem Maler
Eine Person, der ein lebensgrofes Reiterbild
von Gustay Adolf, jetzt in Upsala, bezeich-
BH Comelius Ar-
nold Feeit. Das Bild ist jetzt ziemlich verdorben.
s. Die Bucher der k. Rentkammer tm k. Kam-
merarehiy 2u Stockholm. — Bureus, Al
nuskript in der Stock-
net hat, Man Tiest darauf:
holmer k. Bibliothek,
©, Eichhorn.
Arenhold. Gorhard Justus Arenhold,
Zeichner, geb. 2u Hildesheim, + zu Hannover
gegen Ende 1775 als Sekretiir des dortigen Kon-
sistoriums. Er verfertigte zuweilen Bildnisse und
zeichnete nach Fussli viel fr Buchhiindler.
Nach ihm gestochen
1) Job. Gottfried + Jurist, Justizrath in
Hannover und 8
figur hinter einem Fenster.
dclin, M, Bernigeroth il se. Lips. Fol,
2) Silvester Tappen, luther. Theolog. Gest. von
Georg Daniel Houmann. 8.
4) Titelth. mit der Ansicht von Goslar und Ram~
melsberg. G. J. Arenhold Inv. & del, Hanov,
G. D. Houmann fecit Norimb. 1738.
4) Karte des Bisthums Hildesheim. Gest. von R.
A. Schneider. Verlag von Homann in Nim-
berg. Auf dieser Rechte und
der Mathesis Befllssenen.
5. Heineken, Diet, — Fiissli, Kanstlerlex
W. Schmidt,
Arenius. Olof Arenius /Athenius, Arrhe-
ius), schwedischer Mater, geb. 1701, +2uStock-
0
__Arentus
Im 5, Mai 1766, Sohn eines Pfarrers in Upland.
Er lorntezuerst unter David von Krafft, worauf er
nach den Niederlanden ging, um die iileren Me
ster zu studiren, Kneller und Pieter Lely wa
danobon seine besonderen Vorbilder; und es ge-
Tang ihm eine eigene rasche Manier, welcher
Haltung und Eleganz nicht abgingen, sich anzu-
eignen. Seino gelungensten Bilder komuien de-
nen der letztgenannten Meister schr nahe, ja
libertreffen sie nicht selten in genialer Auffas-
sung und schéner Behandlung der Fleisch
rhe. Besonders geistvoll sind seine Frauen-
bilder aufiefasst; auch seine Behandlung der
Gewiinder ist meistens gelungen. Er malte auch
sehr schine Miniaturon in Ocl und war cin
ausgezeichneter Wiedethersteller alter Gemilde.
Dies hat er an dem grossen Ehrenstrahl'schen
Krinungsgemilde Karl's XI. bewiesen, welches
sich auf Drottningholm befindet und von ihm im
wurde, ohne der Eigen-
thilulichkeit desselben im Geringsten Eintrag
zu thun. Nach langem Aufenthalt im Haag, wo
er sich auch mit der Tochter des daselbst woh-
en Schlachtenmalers Isaak Cruus verhcira-
tote, wanite er sich 1736 wieder nach Schw
den ‘zurlick, wo or Hofmaler des Kinigs Frie-
drich wurde.’ Hier arbeitete er nun mit groBem
Erfolg, besonders fir die Aristokratic, deren
Lieblingsmaler A. war, bis Lundberg mit seiner
cleganten Pastellmalerei Mode wurde. Obgleich
‘nun nicht mehr mit Auftriigen so tiberhiiuft, ver
lor A. doch keineswegs sein Anschen, und seine
Hand bewarte bis zum ‘Tode die ihr cigenthitm-
liche Sicherheit und Breite.
Seine Bilder, die nicht oft bezcichnet sind,
definden sich ziemlich zalreich in allen dffent-
lichen und don besten privaten Galcrion und
Portriitsammlungen Sehweden's.
Die Biiste des Kiinstlers, vom Bildhauer Cou-
sin entworfen, befindet sich in der Sammlung
der Kunstakademie von Stockholm. Ei
untermaltes Bildniss auf Osterby (Upland)
als sein Selbstbildniss bezeichnet. Kramm be-
sass sein yon ihm selbst mit rother Kreide ge-
zeichnetes Bildniss.
pur
Nach thm gestochen
Benzellus, Erzbischof von Scheden,
758, Brustb. J. Athenius pinxit.
J. Gillberg Sculpsit (1758). 4. Das Original
im Consistorium ecclesiasticum 24 Ups:
2) Herman Cedercreutz, Graf, schwed. Relchsrat,
16841754, ganzo Fig. aneinem Tische sit
©, Arenius pinx. E. Geringius se, 1746,
3) Carolus ab Hrleman, k, Oberintend
7 yer Brustbild in Oval
J. Jacob Haid seulps. et
al.
it, 1700—
Arenius pinxit.
sud. A. ¥. Fol
1691—
inter einem ovalen
1738,
rolus Hedlinger, Medaitleur,
alba,
pins, Ae,
. Jac. Haid seulps. A.V. Fol, Schwarzkunst,
Original in der k. Akademie der Wissenschaften
zu Stockholm.
Stockholn
Johann August Arer
5) Arvid Posse, Graf, schwed. Relchsrat,
1754, Brusth. in Gval. Arbenius pina’
tin Se 4
6) Gustav Precht,
hauer, 16
Nanen, und ait J.'U, bezelchnet, wabrecheinl
Joh, Georg Hen nichsen. Bl, Fol.
7) Died, Rdvard Taube, Graf, schwed.. Reiehsrat,
Bruit. in Oval. Arhenus pinsit. J. F. Martio
Sculpsit. 4.
8) In den neueren lithogr. und photogr. sehwest-
schen Portriteammlongen finden sich mehrere
yon einen Werken.
8, Biographiskt Leaicon, — Kramm, De Le-
ven en Werkon.— Eichhorn, Svenska stu-
dior. Stockh. 18
©, Eiehhorn,
Arens, Indrik Arens, deutscher Gold- und
Silberarbeiter, kam zugleich mit einer Reihe
andorer auslindischer Kunsthandwerker ia der
‘Zeit les Zaren Michail Feodorowitsch nach Russ-
land (vergl. Aleidarch). Im J, 1635 arbeitete
‘er an einem Zarenthron, 1637 an einem Sattel
fir den Herscher, 1638 verfertigte er einen gol-
denen Pokal, 1640 einen zweiten ‘Thron.
8. 3aGhann, O wer. upon. ay Py my aan.
it. aps. o, (Sabelin, Metallarbeiten in Rust,
inden Mem, der Kaiserl. Arch. Gesellseh.) Si.
Petorsburg 1853. ¥. 20 u. 111. — Ders., Her
o6oap. chun. m yeu. Ahan m Poecin, my san.
It. aps. 0. (Iistor. Uebersicht der Email- und
rearbeiten in,Russland, inden Mem der
Kalserl, Arch, Gesellsch.) St. Petersburg 1853,
Vi. 287.
Ed, Dobbert
Arens. Johann August Arens, Baumei-
ster, Weimarischer Baurath und Ehrenmitelied
der Berliner Akademie, geb. zu Hamburg, sti~
dirte zu Géttingon und Kopenhagen und machte
dann eine fllnfjihrige Kunstreise durch Frank-
reich, wo er von 17891791 bei dem Architck-
ten de Wailly arbeitete, ferner dureh England
Italien und Deutschland. Hierauf liess er
au Hamburg nieder, wo et reichliche Beschit
tigung fand und nicht nur eine grosse Anzal
moderner Wohn- und Landhiiuser, sondern auch
mehrere iffentliche Gebiiude, das neue Schu!-
haus der Armenanstalt (jetzt Straf-, Art
Kur- und Detontions-Haus), dic Kapellen aut
den St. Petri- und St, Katharinen-Begriibniss-
pliitzen und die Kirche von Wandsbeck erbaute.
Er und Hansen werden als die genannt, welche
in die Hamburger Gegend den sneuen italieni-
schen Stile cinfihrten. Da er kein eigentliches
Handwerk erlernt hatte, so machten ihm die
‘Ziin{te das Leben schwer. Er war zugleich Gar
tenklinstler von Geschmnack; als solcher arbei-
tete er auch zu Weimar, wo sich Githe tilt
ihn interessirte. In den ‘besten Jahren noch
wurde er mu Pisa den 18. Aug. 1806 vom Ner-
venficber weggerafft.
s. Meuscl, Teutsches Ktnstlerlexikon, — Ham:
burger Kiinstlerlexiko
‘Aronsburg
Georg von Aretin.
Arensburg. Zacharias Hartwig Arens:
burg, Medailleur, geb. in Kurland, lebte als
Zollbeamter in Stockholm noch 1737. Ursprling-
lich Siegelstecher, wurde er von dem alten
Modailleur Karlsten zur Beihiiife angenommen
tater den letzten Regierungajahren Karl's XII.
Er hat die Stempel der sogen. »Munzzeichens
augefertigt,wolehe unter Girtz’s Administration
ausgefihrt wurden. Auch die Miinze, die bei
‘er Krénung der K@nigin Ulrika Eleonora unter
éas Volk ausgeworfen wurde, war von seiner
Hand, wie cinige andere Stileke von ziemlich ge-
s.Wein wich, Kunstnerlexicon, — Menel, Flor
rerande Stockholm und Florerande Sverige.
©. Eichhorn.
Arent, s. Arnt.
Arento, Ippolito d’Arento, Bildhauer in
der aweiten Hiilfte des 16. Jabrh., gehiirt zu den
uittelaissigen Talenten, die um 1574 von den
Este in Ferrara beschiiftigt wurden.
s. Perkins, Les Seulptenrs Italiens. 11. 280. At
merkung 2.
Jansen,
arents, Jan Arents wind als cin guter!
Landschaftsmaler zu Leiden um 1590 (nieht 1620)
seuamnt. Wahrscheinlich der von K. van Mander
eewiinte Joan Ariwensz (s. Diesen.’
+ Descamps, Vie des Pointres flamands. 1. 390.
— Fiorillo, Geseh, der zeichn, Kinste in den
Niederlanden.’ 111. 56.
W. Schmidt
Arentsen, W. Arentsemn pinx. 1
uaehrero lebensgrosse Bildnisse der Familie Hat-
tinga bezeichnet. Kramm, der sic
lie estaurirt hat, spricht ilmen wenig Kunstver-
sienst au
+ Kramm, De Levens en Werken,
sel. pds
Aa
W. Schmidt.
Arentz, Richard Arentz oder Aretz,
nach Nagler (Monogr. I. No. 1164)
Maler zu Breslau um 1540—1560,
In der Galerie des Schlosses Rol-
+ land, dem Rittengute des Friedens~
Fiehters A. Fahne in Kiln, befindet sich ein Bild
iss mit dem nebenstehenden Monogram, das
dem Arentz beigemessen wird. Der Aufschrift
zufolge stellt es die Auna Wolfeselderin vor,
1596 im 57. Jahr gomalt,
W, Schmidt,
Thm wird auch folgender Kupferstich zuge-
sehricben :
Jo. Hess, Pastor von Breslau. + 15:
Auf einer Tafel 2 Disticha
Exprimit hee vultus ete,
Wensely.
Arentzen. D. R. Arentzen, holliindischer|
Maler in der ersten Hiilfte des 18. Jahrh. Christ.
Kraum restaurirte ein Kabinetstilckchen, Jesus|
nit der Samariterin am Brunnen, woraut er die!
Bexeichnung D. R. Arentzen pinx. entdeckte.
Es sei in der Maier von Gerard Hoet gemalt,
der sein Lehrer gewesen sein miichte.
s. Kramm, De Levens en Werken,
W, Schmidt,
Aresentus. Georgius Aresenius pinx...,
so las Fiissli, Neue Zusiitze, die auspolirte, nur
noch schwach sichtbare Inschrift auf dem yon
G. B, de Cavalleriis 1572 gestochenen Bl.
mit der Seeschlacht bei Lepanto gegen die Ttir-
ken. Teh selbst glaubte zu orkennen: Geo
gius Ar...... pinxit .......ano. Ob
leicht der in Zani’s Encicl. aulgeflthrte »Gigto-
Artemio Giancarli, genannt Giorgio Ar-
themio, Maler, Dichter und Sehriftstelle
gemeint ist, kann ich nicht sagen.
grisstem Fol. , befindet sich in: Alph. Ciacor
Vino Postiewm Romanorum, hernsgeg. von
Agostino Oldoini, Romae 1677. Fol., im 3. Bde.
Aretacus. Daniel Arctaeus ist der Name
eines Bildhauers und Ziseleurs, der nach den
Annales Corbejonses zum Jahr*i455 (bei Leib
nitius, Seriptt. Rerum Brunsvic
vei in Westfalen von Christian I. nach Diinemark
berufen und von diesem hoch geschiitet wurde.
Als sehr unsicher muss die Annahme Weinwich’s
bezeichnet werden, dass das sogenannte Olden-
burgische Horn in’ den
Iungen von thm angefertigt sein sollte, Wei
wich, Kunstnerlexicon, beschreibt dassolbe.
iat cin seltenes Stiick des diinischon Mittelalters,
in Jacobaci Museum regiuin (1696, pp. 58 und 59)
abgebildet.
L, Dietrichson u, Fr. W. Unger.
Arethon, s. Alpheos.
Aretin. Aretin, Adelsfamilie in Baiern, de-
ron Mitglieder sich vielfach durch Gelchrsam-
keit und Kunstsinn ausgezeichnet haben.
Adam Freiherr von Aretin, geb. den
24, Aug. 1769, $16, Aug. 1822, bairischer Jurist
und Staatsmann, Bundestagsgesandter in Frank-
furt a/M., war grosser Kunstireund und schrieb
einige jetzt veraltete Werke tiber die Kunst. Er
‘besass auch cine Gemiildesammlung und radirte
folgende BIL
4) Landschatt mit Rulne a
Mi. qu. §. Weigel, Kunstk. 11764,
‘Le bilane macht aus dieser Landse
rere, indem er Weigel’s Worto »Landschatt mig
Baufragmenten, auf einem die Inschrift A, B,
YV. Aretine missverstand, Das sauf einem be~
aieht sich auf eines der Raufragmente,
2) 2 BIL, Prerde, Nach P. de Laer. qu. 8.
3) 8 BML Kleine Sehlussvignetten und. Verzi
ren.
W. Engelmann,
Johann Georg Joseph Karl Maria Freiherr
von Aretin, Bruder des Vorigen, geb. den
, Mitre 1771, + den 0, Jan, 1913, Sebrift-
238 __Goorg von Aretin
Macstro Pollogrino de Aretusi.
steller und Staatsmann, lithographirte Ansich-
ten bairischer Schldsser, die 2u den Inkuna-
beln dieser Kunst xehiren ; sie sind nach Nagler
mit den Kursiven GA bezeichnet. In seiner Ju-
gend hatte er auch Radirungen geliofert, von de-
nen wir die folgenden aufzeichnen, Aus den
Bezeichnungen G. F. v. A. und G. B. de A. hat
man einen Georg Friedrich und einen @. B.
von Aretin erfunden, wilbrend es bloss Georg
Freiherr und Baron bedeuten soll.
Ein Neffe von ihm ist der verdicnstvolle Karl
Maria von Aretin, dor Stifter des bairischen|
Nati nalmuscums. Geb. 1796, + 1869.
‘Von Georg radirt:
1) Einstedelet_mit zwet Monch
Woirotter. qu. 8
Auf dem mir vorliegenden BI. war keine Be-
zeichnung.
2) Bauernbitte, mit dem Rauer und dem Hund,
Gegenseltige Kopte nach Ferd. Kobell. Rez.
G. AL qu. 12.
3) Bauernhitte mit dem Gber den Zaun sehenden
Kopi nach
Bauer, Gegenseitige Kople nach F. Kobell.
Ber.:'G, Ftv. A. qu. 12,
4) Landschaft’ mit cinem Baumstamm, den etn
Knabe mit Epheu umrankt. G: B: de Aretin Se.
ML qu. 8.
W, Sehmidt.
Anna Maria Froifrau von Aretin, geb.
von Strommer, zeichnete um 1520.
G4) Landschaften und radirte auch einige
Bl. nach Ostade, Chodowiecki_ und
nach eigener Erfindung. Auf diesen Bll. findet
man das nebenstehende Zeichen.
s, Brulliot, Monogr. 1. No, 65. — Nagler,
Monogr. 1.'No, 112.
W. Schmidt
Friederike Baronin von Aretin radirte
folgende awei BI. ;
1) Das Eschenbelmer ‘Thor in Frankfurt a/M,
Fréderique d'Aretin le 29 Mat 1819. gr. S.
2) Landschaft; vorn eln Weg, der nach dom Hin-
ergrunde 2u geht, Bez.: 8. v. Aretin, qu. 8.
W. Schmidt.
Rosa Baronin von Aretin, geb. zu Mlinchen|
1794, zeichnete und radirte Landschaften.
1) Landschaft mitt einer Mille, qu. 8.
2) Stadtgraben mit einem Angler.qu. 8.
Gebligige Landschatt mit Hsusernrechts Sun
Grunde. Bet.: RA24 Aout. qu. 8.
4) Landschaft mit Gebsulichkeiten anf einem Ha~
sel. Bez. : Rv. Aretin, dahinter schwach ein R.
a. 8.
8) Wir inden noch erwatnt: Landschaft mit einem
Schiffe, qu. 8., das wir nicht gesehen haben,
#. Nagler, Monoge. 1V. No, 3534,
W, Schmidt.
Aretino, s. Spincllo Arctino.
Aretino, 8. Nlecold di Pieri.
Aretino, Andrea Arctino, s. Andrea.
Aretusi, Maestro Giovanni oder Zohanne
Aretusi, alias de Munari, bitihte am Ende des
18. Jahrh. als Maler in Modena. Lancilotto spen-
det ihm im aweiten Buehe seiner Cronaca nicht
Hwenig Lob. Aber von seinen Werken ist nichts
mebr erhalten, Flr die Kirche del Carmine in
Modena hatte Maestro Giovanni eine Pieta e-
malt und ausserdem eine ganze Kapelle wit Fres-
kon goschmtlckt. Dies Arbeiten wurden na-
mentlich wegen ihrer ausgesuchten Feinheit be-
wundert.
a. Vedriant, Artisti Modenest, p. 41
Maestro Pellegrino de Aretusi, Maler,
gowdhnlich Pollogrino Munari genanot, ist
der Sohn und Schiller des Maestro Giovanni.
‘Tiraboschi hat aus Lancilotto's Cronaca ein wich-
tiges Dokument ter ihn beigebracht. Wir er-
fahren daraus seinen Uraprung und gleichzeitig,
dass er am 4. Aug. 1509 fllr das Hospital 8. Ma-
rin de’ Batti, dem nachmaligen 8. Maria della
Nove, ein Tafelbild ablicforto, wofttr thm 40 Du-
katen oder 140 Lire bezahlt wurden, Das Bild
stellte Christi Taufe durch 8. Johannes dar und
wurde mit der tblichen Feierlichkeit am 5. Aug.
aufgestollt. Lanzi fand es noch sebr gut erhal-
ten in der Kirehe San Giovanni wieder. Hate
sich nttn auch der Macstro Giovanni durch dic-
‘ses Werk schon als »geschickt, erfahren tnd ge-
schmackvolle bewithrt, so erfillte ihn doch ein
Streben nach Huherem. Rafael's Ruhm zog ihn
nach Rom, und hier schloss er sich den Jting-
lingen an, xdie zugleich um Rafael's Gunst und
um cinen Namen in der Welt wetteifernd ran-
gens. Pellegrino wurde an den vatikanischen
Loggion beschifftigt und soll hier dic Geschich-
ten Jakob’s sowie vier Historien Salomon's aus-
gefllhrt haben. Nach den Kartons des Perin del
‘Vaga malte er zusammen mit Daniele da Vol-
terra in 8. Marcello al Corso dio Fresken der
Kapello des Gekreuzigten. Sie waren von Perin
selbst begonnen und stellten ausser anderem die
Schipfung Eva's und zwei Evangelisten dar.
Ein selbstindiges Werk schuf Pellegrino in S.
Giacomo dogli Spagnuoli. An den Wiinden der
Kapello, die dort Kardinal Albornese errichtew
licss, schilderto cr in oinzolnen Szenen das Le-
ben des Spanischen Apostels. Aber diese Fres-
ken litten durch die Zeit und dann noch mehr
durch cine Restauration. Und gerade hier rilhmte
man an der Gesammthaltung der Figuren und
insbesondere an den Kipfen die wahrhaft rafae-
lische Anmut. Vollstindig untorgegangen sind
dio Frosken, die Pellogrino an der Fassado eines
Hauses auf’ Monte Cavallo entwarf, sowie dic-
Jjonigen in der Kircho 8. Eustachio, ‘welche drei
Heilige darstellten. Nach Seannelli und Vedriani
hat or fllr dio lotztgenannto Kirche auch ein Al-
tarbild verfertigt. Auch fllr eine Kapelle in 8.
[Antonio do’ Portoghesi soll er die Fresken und
‘das Altarbild gemalt habon. Corvisieri hat eine
interessante Notiz in vatikanisehen Papieren ge~
funden. Im J. 1515, zur Zeit Leo's X., wurden bei
_Maestro Pollogrino de Aretusi — —
dea grossen Kampfspiclo vierzelm Wagen nit
allegorischen Gestalten aufgofiihrt. Unter den
Matern, welche die Herstellung derselben tiber-
‘takmen, befand sich auch Pellegrino da Modena,
der in dem Manuskripteinmal alsnero, einmal als
rossound zuerst ohne jedes Attributgenannt wird.
Erdekorirte den Wagen der Hilarita mit Putten,
welche eine Dame tragen, ferner den der Magna
simita mit Schriftstiicken, welche verbraunt wer-
den, und endlich den der Fortezza mit einem
iwennenden ‘Thurme. — Nach Rafacl’s ‘Tode
Kebrte Pellegrino in seine Heimat Modena zu-
tick. Eine Reihe Schipfungen tragen hier noch
seinen Namen. Wenn die Jungfrau Maria mit
ea Heiligen Girolamo und Sebastiano in der
Kirehe 8. Pietro wirklich sein Werk ist, so fillt
tie Entstebung degselben wol noch vor den r=
nisehen Aufenthalt. Pagani schreibt es dem Ja-
copo Francia zu, andere dem Meloncio. Der hi.
Antonio in der Confraternita dell’ Annunziata
schirt nach Lazarelli dem Pellegrino Dallamano.
‘abeaweifelt cht ist die Anbetung der drei Ki-
sige im S. Francesco. Die Geburt Christi am
Hauptaltar von 8. Paolo gilt fir Pellegrino's
estes Werk. Es athmet alle rafaelischen Gra-
tiem, sagt Lanzi. In der Kirehe de’ Servi sah
Vedriani cin Tafelbild mit Cosmo, Damiano u. a.
Heiligen, bezeiehnet: Hoc opus faciendum cura-
tit Joannes Macehiavellus ad laudem altissimi
dom. 1523 die Veneris Sancti Aprilis ILL.
Tirabosebi konnte dies Werk nicht wiederfin-
dea; dagogon entdeckte er im oberen Chore der|
eaannten Kirche eine Krinung der Maria von
Pellegrino's Hand. Schon im Anfange des
V7, Jahrh. hat Seannelli dariber geklagt, dass
sou den Arbeiten dieses Malers die meisten zor-
ict und die tibrigen wenigen sehlecht erhalten
‘siren.
Es war gegen Ende des Jahres 1523, als Pel-
‘egrino in seinem Zimmer die Kunde vernahm,
vein Solm habe soeben einen Gegnet auf der
Strasse niedergestossen. Er eilt hinaus, um ihn
‘enigatens zur Flucht zu verhelfen. Aber kaum
ein paar Hiuser von seiner Wohnung entfernt,
atiest er auf die Verwandten des Erschlagenen.
Withend fallen sie liber den Alten her, und aus
ei Wunden blutond sinkt or zusammen. In
dem nichsten Hause, wohin er gebracht wurde,
tanchte er seine Seele aus. — So erziilt Lanci-
lotto, der den Ereignissen noch am niichsten
stand, nur dass er irrthtimlich den 27. Dez, 1521
statt 1523 als Datum angibt. Er iberliefert uns
such drei Distichen, die, wenn nicht flir ein
Epitaphium, doch jedenfails als ehrender Nach-
ref gedichtet waren. Exegi monumenta duo, 80
begianen sie, und als die beiden unvergingli~
chen Monumente werden Pellegrino’s Maleret
‘ud die letute That seines Lebens, die Errettung
des Sobnes durch sein eigenes Blut, bezeichnet.
LTiraboschi, Notizie de’ pittori di Moden
e489, — Vasari, VIM, 246-248, X. 15
— Vedriant, Artist Modenesi, p. 38, —
Cosaro Arotust._
Titi, Deserizione. 124, 323, 324. — Sean-
Microcosmo, p. 313 u. 314. —
pittoriea. If. 104 uy, III. 3
visieri in der Zeitschrift it Bi
1969. p. 158 Anm. 2,
allo
parotth
Cesare Aretusi, Maler aus Bologna, war
in dor zweiten Hiilfte des 16. Jahrh. thiiti
Tirabosehi erfindet ttber seinen Ursprung cine
merkwiirdige Novelle. Hicrnach war er ein Sohn
des Pellegrino und wurde noch als kleiner Knabe
von seinem ilteren Bruder nach Bologna mitge-
nommen, wohin dieser in Folge des. erziilten
Mordes geflohen wiire. Allein dann miisste Ce-
sare ein Alter von fast 100 Jahren erreicht ha~
ben, was als ungowUhnlichen Umstand zu be-
merken in der reichen Literatur tiber ihn gewiss
nicht vergessen worden wiire. ‘Trotzdem ist ein
Zusammenbang der Familien Aretasi in Bologna
und in Modena sehr wabrscheinlich. Dafitr
spricht insbosondero, dass der Vorname Pelle-
gtino auch der Vornaine von Cesare's Vater war.
Diesor war ugleich der orste Lehrer des Soh-
nes, der sich aber bald mit besonderer Vorliebe
dem Studium der Werke des Bagnacavallo er-
gab. Aussicht auf Gewinnst sowie innore Nei-
gung und Befihigung lonkten Cesare auf dic
Portriitimalerei, wobei er sich denn als feinen
Beobachter und gitieklichen Nachabmer der Na-
tur zeigen konnte. Seine Bildnisse »schienen
wirklieh von Fleisch und Blut 2u seine und of-
fenbarten den ganzen Reiz des lombardischen
Kolorites. Die Gabe der Erfindung jedoch war
Cesare nicht zu Theil geworden. Daher verband
er sich mit Giovanni Battista Fiorini, der eine
reiche Phantasie und die Kunst zu komponiren
besass, aber allér Vorallge Cesare’s entbehrte.
Beide arboiteten gemeinsam, der cine zeichnote
und der andere filhrte aus. So entstand das
Wunder des hl. Georg im Chor von 8. Maria
de’ Servi, 30 die Freskomalereien im Chor von
8. Piotro. Hior war der Apostelfitrst darzestellt,
wie er aus Christi Hiinden das Amt der Schlits
sel erhiilt; dariiber dio hh. Gregor und Ambro-
sius und in der Wolbung Engelgestalten. Unter
dem Portikus der Kathedrale von Bologna be-
findet sich ein Fresko mit der Jahreszal 1576.
Hior hattodon oberen Theil : Gott Vater, Christus,
Maria und Heilige, Orazio Samachini gezeichnet
und Fiorini gemalt. Der untere Theil war ganz
Cesarc’s Schpfung. Es ist die Stadt Bologna
mit ihren charakteristischen Kirchen und Ge-
biiuden; eine Prozession von Brilderachaften,
Geworken tnd allerlet Volk zieht dureh dieStras-
en. Vollkommen selbstiindige Arbeiten unseres
Meisters sind auch die folgenden: Abnahm
vom Kreuz in 8. Renedetto, — Mari
ang und Marit Empfiingnise in 8.
Francesco, — Mari Geburt in 8. Giovanni
Monte — der hl. Bartolommeo in der Theatiner-
kirche, — die Madonna mit der Carita und 8.
Francesco in 8. Marin della Carita, — der hi.
Gregor in der Kirche der Madonna del Barra-
cano. Mit dem zuletat genannten Bilde, dessen
Zeichnung angeblich von Fontana ist, bertraf|
Cesare den Federigo Zuccheri, weleher vor
den Auftrag erhalten, aber nicht nach Wunsch
ausgeflihrt hatte. Die Geburt der Maria in S.
Afra zu Brescia ine Kopie, welche
Pier Maria Bagnadore nach Cesaro's Original zi
S. Giovanni in Monte gefertigt hat. Von den
zalreichen Porttiits des Meisters werden nur
wenige nambhaft gemacht. ‘Tiraboschi erwihnt
diejenigen der Kardindle Cristoforo und Lodo-
vico Madrucei, weleho seiner Zeit in der Galerie
des Marchese Filippo Hercolani zu Bologoa wa~
ren, und Aff fihrt gelegentlich ein Portrit der
Maddalena Comazana Malaspina an,
Im J. 1586 bofand sich Cosaro in Parma
und kopirte die Sehpfungen Correggio's, Vor-
uilglich gelang die Nachbildung der »Nachte fur
S, Giovanni, die dann Tirabosehi in der Kirche
8. Barnaba in Mantova wieder zu finden glaubte.
Meyer hiilt aber die Identiti fir fraglich.
ie Kopie der hl. Katharina in der Nounenkirch
8. Antonio in Parma finde ich nur bel Malvasia
erwiihnt. Auch nach Parmegiano hat er gemalt,
und eine Kopie nach dessen Madonna del colle
Tungo befand sich um 1680 in dor Sammlung
des Palazzo del Giardino zu Parma. Die Bene-
diktiner von 8. Giovanni, von Cesare’s Talent
sebr beftiedigt, Ubertrugen ihm am 12, Aug. die
Kopie der Fresken Correggio’s fiir dio neu zu
ertichtonde Tribiine ihrer Kirche. Dem Ver-
trage yomiiss sollte er mit allem Fleiss dio go-
krdnte Maria und Christus kopiren, ebenso den
Atchitrav, Karnies und Fries und alles rusam-
men auf die neue Kirche iberfithren und fiber
tragen. Dieso Mittheilung des Tiraboschi crgiinzt
Aff durch die Notiz, dass im Vertrag auch die
Rede war von cinem garzone che preparcri i
cartoni. Denn die Fresken mussten zuerst aut]
Kartons ibertragen werden, s0 dass also dic Ko-
pirarbeit eine doppelte war. Nach Malvasia hiitte
hun Aretusi dieses Geschiift langweilig gefunden
und es auch den Benediktinern durchaus nicht
vorhehlt, Fur die erste Nachbildung, habe er g
iiussert, wiiren auch Schiller gut genug, War damit
die Durchpausung der Originale gemeint, so hatte
er entschieden Recht. Nun aber sind ‘Theilo yon
yollkommen ausgefhrten Kartons vorhanden,
welche keine geringeren Maler als Agostino und
Annibale Carracei zu Stande brachten. Aller~
@ waren sio 1586 noch keineswegs die be-
Tubmten Minner, die sie nachmals orst wurden.
Allein es widerstrebte schon Lanzi, diese beiden
Kiinstler flir die »Garzonic hinzunchmen. Gleich-
wolsteht os fest, dass es ihre Kartons waren, nach
denen die Kopie der Fresken gemacht worden ist.
Nach Malvasia waren die Carracci mit dem Gang
derSache wenig zufrieden. Sie merkten, dass Ce-
sare nicht nur den besten Gewinn, sondern auch
alle Ehre fiir sich in Anspruch nahm, und fingen
n zu murren und zu klagen. Cesare spottete da-
riiber, er sprach von der Narcheif und tibel an-
gebrachton Erregung junger Leute, die keive
Abnung von hifischer Sitte hiitten.” Er selber
verstand sich allerdings vortrefflich auf diese. Die
Fiiraten gewaun er durch ihre Hoffeute und die
ofleute dadurch, dass rihnen kleine Madounea-
bilder verehrte, oder dass er ihre Damen, wenn
nicht sie selber, portriitirte. Stolz auf sein cig
nes Herkommen, vermilte er sich mit Siguors
Lucia aus dem edlen Geschlechte Barbieri. E:
wusste sich aristokratisch zu kleiden und 21-
gleich durch feines Benebmen und gewandte
Unterhaltung zu gliinzen. Kithn und riicksichts-
los, anmaBend und herausfordernd von Natur,
hat er sich in Hofkreisen doch nur ein einziges
Mal durch seine Bitelkeit zu ungeschickten und
bedenklichen Schritten verleiten Inssen.
raton und Filrstinnen, Kavaliere und Damen
sich gern von ibm malen. An scineo
Portrits rihmte man die zauberische Farbe
Corregyio’s und die wiirdevolle Haltung der
Carracei. Der Herzog Rannecio von Parma et-
nannte ihn zu seinem Hofimaler. Der Herzog
Alfonso II. von Ferrara lud ihn in seine Resideuz
cin und bestelite bei thm eine Anzal Miniatur-
bilder von Damen: aber or golite sie heimlich
und gleichsam aus dem Verstecke portritiren,
JJedenfalls mit Niemand davon sprecheu. Da war
fs, dass der Kunstler dureh seine Eitelkeit 2ur
Indiskrotion vorfiihrt wurde. Der Herzog be-
sehied ihn zu sich, zerriss vor seinen Augen alle
empfangenen Portrits nnd befal ihm, binuen
zwei Tagon Stadt und Hof fiir immer 2 verlas-
sen. Gegen schlimmere Unbill hiitte Aretusi an
seinem Herzog yon Parma sicherlich einen Schutz
gefunden. Aber selbst in Ferrara verzieh mau
‘ihm, Im Nov. 1606 war er in Modena, um dort die
Bildnisse der Prinzen und Prinzessinnen anzu-
fertigen. Tiraboschi hielt das Portrit Alfonso’s I
in der Spiegelkammer 2u Modena fllr eine Arbeit
Aretusi’s. Es stellt den Herzog in ganzer Figur
tit pelaverbriimtem Mantel dar. Nach der An-
gabe Oretti’s star Aretusi im Jabr 1612.
Gualandi theilt uns mit, dass er 2u Bologna in
der Parrochie 8. Tommaso am Markte wohute
Boi demselben Schriftateller finden wir auch sein
‘Testament. Hiernach machte er seinen Neffen
Pellegrino Aretusi oder eventuell dessen Bruder
Gasparo zu seinem Haupterben. Legate ver-
machto er seinen drei Nichten Guglielmini (jeder
10 Seudi) sowie seinem Bruder, dem Kanonikus
jovanni Maria. Seiner verwitweten Schwester
Caterina testirte er den Niessbrauch eines Land-
gutes, genannt il grande, das an dem Orte Casa
nuova in der Commune 8. Maria della Viola iag.
Die Gemiilde, die sich dasclbst befanden, sollte
sio jedoch auf keinen Fall verkaufen.
Lanzi berichtet, dass dio Maler Felice Pas-
qualini, Giulio Morina und Lorenzo Sabbatini
bel ihren Atbeiten mannigfuche Hitlfe von Cesare
orf und er wagt soar die Vermutung,
8 Bild von Sabbatini wenigsten
Cesare Arotusi
Honrique do Arfo. 241
unter Aretasi's Namen in der Welt wire. Nam-
huft zu machen, weiss er kein einzigos. Da|
Sabbatini bereits 1577 starb, so kUnnte bei einer
solchen Untersuchung Uberdies nur die friheste
Ruastweise Aretusi’s in Betracht kommen.
Pir die Kunstgeschichte hat sich unsor Meister|
vielleicht sein grOsstes Verdienst durch dieKopie
der Fresken Correggio’s in 8. Giovanni erwor-|
bea. Der neue Chor, in den sie kamen, wurde
1587 gebaut, und s0 kounto Cesare seine Arboit|
vabncheinlich erst 1588 beginnen. Wann e
vollendet, wissen wir nicht. Aber alle Kunst-
keaner des 17. und 19. Jahrh. spendoten ihm
tas hbehste Lob. ‘Tiraboschi glaubte in ihnen
eltichsam das Original selber zu erblicken, Allein
der neueste Biograph Correggio’s mdchte wenig-
stens cine »gewisse Geziertheits, von der er die
spielenden Engel nicht freisprechen kann, zum
futen Theil auf Rechnung der Nachahmung
Konmen- lassen.
s.Malvasia, Felsina pittrice 1. 331. Er erhielt
‘on Cesare’s Neffen nicht nur das Portrit, das
er in seinem Werke nachbilden less, sondern
shne Frage auch einen Hauptthell seiner Nach-
tichten, — Aff, Vita ete, del Parm. p. 95
Aum. — Gualandi, Memorie ete. 111. 185.—
Masini, Bologna perl. 1. 39. 116. 123. 192.
161. 170. 171. — Tirabosehi, Notizie dei
pit di Modena. p. 303. — Lanzi, Storia pit
MM. 66 u. 426. IV, 58. — Sala, Pitture di
Brescia, p. 71. — Averoldt, Pitture ete
di Brescia, 152. — Chizzolo, Pitture ete. di
Brescia. p. 109. — Brognoli, Brescia. p. 100.
—Camport, Raccolta de’ Cataloghi. p. 192. —
J. Meyer, Correggto. pp. 167. 168, 301. 310.
|. — Zani, Encicl.
ldniss des Kanstlers, Halblg. Se ipse pinx.
Gest. von P. A. Pazzi, Museum florentinum.
Fol,
Malvasia’s Felsina pittrice, Oval. 4.
Jansen,
Von thi radirt
Madonna mit dem Kind auf dem Sehooss, auf Wol-
ken, Thre rechte Hand ruht auf der Schulter
ines Heiligen, der zur Linken auf dem Boden
niet; seine Mitra wird rechts im Vorgrund von
zwei Engelchen emporgehalten. Rechts in den
Wolken sieht man den obern Theil einer alten
veiblichen Heiligen. Unten eine Rolle, offenbar
‘bestimmt far eine Insehrift, in der Mitte dersel-
ben defindet sich ein Monogramm, némlich ein
srosses C, darin Au, R verschlungen. Sehr
Lriftig geitat, mit breiten Strichen, die ¢ina
der in verschiedenen Richtungen, manchmal bel
abe rechtwinklig, kreuzen. kl. Fol.
‘Auf die Rickseite des Ottiey'schen Exemplares
hatte eine alte Hand, nach Ottley anscbetnend
‘aus des Malers Zeit, geschrieben : Cesare Aretust
Bal. Demnach scheinen die obigen Buehstaben
diesen als Radirer zu bedeuten.
4 Ottley, Notices. — Nagler, Monogr. 1.2185.
(Bringt frethimer. Die belden angeffhrten BU.
‘ind {dentiseh mit dem obigen, dle Bezeichnung
bloB anf dem Ottley’schen Exemplar und nicht,
‘wis man nach Nagler annehmen muss, auf allen.)
Aretusl. Costanzo Aretusi, Cesare's
Noffe, ergab sich der Gelebraawkeit und dem
Kirchendienst. Die Malerei trieb er nur als
Dilettant. Von ihm konnte Malvasia Vieles Uber
Cesare erfahren.
‘5. Malvasia, Felsine pittrice, I. 332.
Jansen,
Aretusl. Alessandro Aretusi aus Modens,
Maler um 1650, Vedriani redet von der Menge
und Glite seiner Bilder, von threr sorgsamen
Ausfilhrung und eigenthiimlichen Feinheit. An
don Hifen wiiro er als ausgezeichneter Portritist
gesucht gewesen. Sein Leben becndete er in
Toskana, wo er besonders viel Liebe und Ach-
tung gefunden hatte. Tiraboschi meint, Vedriani
habe seinen Zeitgenossen Alessandro gewiss ge-
kannt, aber ihn ebenso gewiss tibertricben ge-
lobt, da sonst kein anderer Schriftsteller seiner
gedenkt, und Werke von ihm nicht bekannt ge-
worden sind.
s. Vedriant, Raccolte dt pitt. modenesi 1662.
p, 124, —Tirabosehi, Notizie det pittori di
Modena. p. 302.
Jansen.
Arévalo, Juan de Arévalo, Bildhauer,
arbeitete 1537 mit Andern an dem Portal der
‘Thurmkapelle in der Kathedrale von Toledo,
die goschmackvoll mit Blumengewinden, Kindern
und kleinen Thieren verziert ist. Die Wappen-
sehilder an derselben filhrte er mit Leonardo
Alcas und Martin de Inarra aus,
s. Coan Bermudez, Dice. *
Areztibura, Domingo de Areztiburu,
Baumeister, verzierte 1550 die Kapelle Santiago
in der Marionkirche zu Segura in Guipizeoa.
8, Llaguno y Amlrola, Noticias, If. 24.
v.
Arezzo. Arozz0, Kiinstler dieser Stadt suche
unter ihren respektiven Namen, so Spinello
von Arezzo unter Spinello u. 5. w.
Arfe. Arfe ist der Name einer aus Deutsch-
land oder Flandera in Spanien cingewanderten
Goldschmidfamilie, die sich durch die grossarti-
gen und prachtvollen tabernakelartigen silbernon
Custodias beriihmt machte, in denen fast alle
spanischen Kathedralen dic Monstranz auf dem
Hochaltar vor dem eigentlichen Altartabernakel,
Retablo, aufbewahron und in der Fronleich-
‘namsprocession auf eben so reichen und gross-
artigen Gestellen, Andas, umherfabren. Hen-
rique, der Grossvater, Antonio, der Vater und
Juan, der Sohn und Enkel, bezeichnen ausser-
dem die drei Stilentwickelungen der spitgothi-
schen, der sogen. plateresken und der sogen.
griechisch-rdmischen Periode der spanischen
Kanst des 16. Jahrh.
Henrique de Arfe, auch Arphe und Darfo
Moyer, Kantler-Loxiton. If.
geschrioben, kam um 1500 aus Deutschland oder
at
242 Henrique de Arfo
vielleicht aus Flandern nach Leon und verfer-
tigte zuerst 1506 dic Custodia flr die dortige
Kathedrale, dann eine zweite flir die Kathedrale|
zu Cérdova 1513, eine dritte fiir die zu To~
Tedo von 1815 bis 1524 und eine vierte fllr das|
Beneciktinerkloster zu Sahagun in Alt-Ka
lien, alle im refehsten gothischon Stile mit vielen
Statuotten und Reliefs. Die Custodia von Leon,
ein Thurm von 10 Fuss Hohe, ist sammt den von|
Antonio de Arfe dazu verfertigten Andas von
den Franzosen geraubt, ungeachtet das Kapitel
diese vier odor flinfmal mit ungeheuren Summen
von den Generilen Dupont und Soult losgekautt
haben soll. Der reiche Sitberschmuck des Altars
und die noch vorhandene Custodia mit der Statue
hl. Froilan, ein antiker Rundtempel von|
tammen aus weit jlingeren|
Zeiten, und nur die in der letztern verwahrte|
‘Monstranz, ein silberner Thurm von 1"/z Fuss
Hohe, der ohne Ueberladung mit allem Reichthum
gothischer Architektur und mit musterhaften
vergoldeten Statuetten und Reliefs geziert ist,
gilt fiir ein Werk des Henrique von 1520.
(Kunstbl, 1822, p. 263.) Erhalten ist dagegen die
beinahe Fuss hohe Custodia yon Toledo mit
260 Statuetton und vielen Reliefs. Wie weit
sich Arfe dabei an die Zeichnungen des Juan de
Borgotia und Diego Copin und die Modelic des
letaztern, die in den Jahren 1515 bis 1517 fllr di
Custodia gemacht wurden, gebalten hat, ist nicht
vekannt. "Francisco Marina hat die Custodia
1594 bis 1599 vergoldet und mit eincm Untersatz
verschen, und noch spiiter sind vom Erzbischof|
Infanten Don Luis die Andas dazu gestiftet.
(Conca, Deser. di Spagna I. 274.) Eino andere
Custodia des Hochaltars, die allerdings ur-
spriinglich fiir die Kapelle der Kinigin Isabella
bestimmt war, liess Kardinal Ximencz schon
1500 von 18 Ktinstlern anfertigen. Di
wahrscheinlich die goldene Monstranz, die in der
Custodia des Henrique do Arfe verwahrt wird
(s, den Artikel Francisco und Juan Aranda).
Dio Custodia von Cérdova ist ebenfalls erhal-
ten, aber 1735 durch unverstiindige Zusitze von|
Bernabé Garzia de los Reyes entstellt. Dio von|
Sahagun dagegen ging durch die Pitinderung
von 1810 2u Grunde. (Ford, Handbook p. 229.
556.) Ausserdem hat Henrique fur verschiedeno|
Kirchen kleinore Gerithe aller Art verfertigt.
Sein Ruhm wurde durch seinen Enkel verdun-
elt, aber es zeichnet ihn aus, dass er in dem
immer noch edien spitgothischen Stilo arbeitet
und deshalb in Harmonie mit der Architektur
der gothischen Dome bleibt. Aus diesem Grande
galt er selbst da noch, als der von seinem Enkel
vertretene Geschmack dos Michel Angelo auch
in Spanien Alles beherrsehte, fr den grdssten
Meister undals cin unerreichtes Vorbild unter den
Goldschmiden, die, wie sein Enkel in dem Lehr-
gedichte, Varin Comensuracion, rihmt, seine
Werke und Grundsiitze eifrigst studirten und
sich in seinem Lobe erschipften, ohne dass ihm
einer in der Ausfiibrung gleich kommen konnte,
‘wenn ihm auch Einzelne an Genie tiberlegen
sein michten.
Henrique lebte noch 1543, da ihm und seiner
Gattin Gertrude Rodriquez Carrefio das Dom-
kapitel zu Leon gestattete, ein demselben ver-
pfiindetes Haus zu verkaufen, und er war spiter
noch cinmal mit Velluda de Ver verheiratet,
die nach der Grabschrift in der Kathedrale 1562
starb. Er scheint in den spitern Jahren nicht
mehr gearbeitet zu haben, da er sich wol nicht
mebr dom veriindorten Geschmack der Zeit an-
bequemen konnte. Ein Schiller von ihm war
Juan Ruiz, genannt il Vandolino, in Cérdova
4 Coan Bermudez, Dic. — Llaguno 5
Amirola, Noticias iI. 97,
Fe. W. Unger.
Antonio de Arfe zu Leon war der erste in
Spanien, der bei Goldschmidsarbeiten den gothi
schen Stil verbannto und sich dafiir der mit ara~
bischen und gothischen Elementen verquickten
italienischen Manicr bediente, die man dort dea
plateresken d. h. Silbersehmids-Stil neunt, weil
dor zierliche Reichthum und die phantastische
Ueberschwiinglichkeit desselben sich besser fir
luxuriéso Goldschmidsarbeiten cignen, als fir
‘monumentale Marmorwerke, und daher von je-
nem entlehnt scheinen, obgleich das Verhiiltniss
‘Walirheit das umgekehrte ist. Antonio hat
sich nicht so grossen Ruf erworben, als seit
Vater und sein Sohn, obwol er in der Zeichnung
tlichtig und in der ‘Technik vollendet war.
Street (Gothie architecture in Spain. p. 472
nennt seine Arbeiten, trotzdem dass sie viel
geprieson sind, in Wahrheit uninteressant. Seine
vorzilglichsten Werke sind die 6!/, Fuss hohe
Custodia der Marienkirehe zu Medina de
Rioseco in Altkastilien und die der Kathe-
drale von St. Jago de Compostella in Gali-
cion, die er 1544 vollendete. Auch wurden ihm
awei andere prachtvolle Werke zugeschricben,
die in den napoleonischen Kriegen von den Fran-
zosen geraubt worden, niimlich die Custodia der
Kathedrale von Burgos, deren Stelle jetzt eine
andere von seinem Sohne Juan fiir S. Pablo v
fertigte cinnimmt, und die 6 Fuss hohen und 5
Fuss breiten Andas der von seinem Vater Hen-
rique verfertigen Custodia von Leon. Morales
(Viage. p. 58) scheint die letzteren nicht von der
Custodia zu unterscheiden, wenn er sagt, dass
diese Landgaleere dic Erfindung eines Viamen
soi.
s. Coan Bermudez, Dice, — Kunstblatt
1822. p. 263 — Ford, Handbook for trarel-
lers. p. 549. 845.
Fe. W. Unger
Juan de Arfe oder Arphe y Villafaie,
wurde noch bertihmter als sein Grossvater und Va-
ter durch die groBartigen und prachtvollen Custo-
dien, in welchen er die Spiitrenaissance der
Schule des Michel Angelo vertrat. Er war zu
Leon im J. 1535 geb., wie namentlich aus seinem
Juan a
aes 48
von ihm selbst in Holz geschnittenen Bilde vor|
seiner Varia Comensuracion hervorgeht. Seine
Lebrer in der Goldschmidekunst, wie in den
wothigen Kenntnissen der Architektur und Bild-
haneskunst waren Vater und Grossvater, und
obgieich er einer ganz anderen Richtung 2u-
gewandt war, so erkannte er doch vollkommen
nicht nur die hervorragende Bedeutung seines
Grossvaters, sondern auch die Unfithigkeit seiner
Zeitgenossen und den drohenden Verfall (8. oben
den Art. Henrique de Arfo). Er hat sich dariiber
in einem Lebrgedichte in Ottave Rime ausge-
sprochen, das er 1585 in Sevilla unter dem Titel
De Varia Comensuracion para la escultura y
anuitectura por Juan Arphe Villafane, mit
Holgsehnitten herausgab. Das dritte und vierte
Buch ist jedoch orst 1567 gedruckt, weil dic
emten Holzstiicke 2u Thierzeichnungen flr das
Gritte Buch verbrannt waren, Nicht alle Exem-
plare des Gusserst seltenen Werkes sind daher
‘ollstindig. Es ist jedoch mit Arfo's Medaillon-
bildsiss zu Madrid 1675 und in 6. Auf. 1773, 4,
vieler aufgelegt, und enthiilt werthvolle kunst-
bistorisehe Notizen. Juan Arfe war im La-
‘einischen und in der Mathematik untertichtet,
besuchte die Universitit Salamanca, wo er bei
Comme de Medina Anatomie hirto, und ging}
anaf nach Toledo und Madrid, um an dem
essteren Orte die Skulpturen des Vigarny und
Laraguete und an dem letateren die des Becerra
¥ sadiren. Nach seines Vaters Tode licss er
chin Valladolid nieder, und der ererbte Rubm
‘eines Namens verschaffte ihm rasch Gelegenheit,
xine Geschicklichkeit zu entfalten. Er war erst
% Jahr alt, als das Domkapitel von Avila sei-
tea Entwurf zu einer 6 Fuss hohen Custodia mit
vielen Statuen und Reliefs annabm, die er von
164 bis 1571 ausflhrte, und spiiter in der Varia
Omensuracion abbildete. Das Domkapitel 21
Sevilla schrieb 1580 eine Konkurronz zu einer
Castodia aus, die jede andere im Kunigroiche
Wertreffen sollte, und es belohnte einen Ent-
uf des berithmten Franeisco Merino reichlich,
ater der des Juan Arfe erhielt den Vorzug, doch
wurde Fernando Ballesteros beauftragt, daran
mibelfen. Sie vollendeton das Werk 1587. Arfo
werifentlichte eine Beschreibung davon, die
(eam Bermudez (Dice. I. 60) wieder abdrucken
lias, und gab ebenfalls die Zeichnung derselben
ja der Varia Comensuracion. Diese Custodia
‘ar 12 Puss hoch und die Ideen zu dem Bildwork
latte der gelehrte Dichter und Kanonikus Fran-
‘seo Pacheco iin Auftrage des Domkapitels an-
gegeben (Rodr. Caro, Antiques de Sevilla, Sev.
168M. Fol. 74). Wibrend er noch an derselben
sbeitete, ubernahm Arfe eine dritte flr die
Kiehe 8. Pablo in Burgos, die er 1588 vollen-
4te, und die spilter in der Kathedrale dasclb
(sidlleicht flir die von Henrique verfertigto, die
wa den Franzosen geraubt wurde) anfgestellt
it. Fir Valladolid lieferte er 1590 eine 6 Fuss
tobe Custodia. Eine andere fiir Segovia,
deren Entwurf das Kapitel 1588 annabm, kam
nicht aur Ausfthrung. Um dieselbe Zeit machte
er mit seinem Schwiegersohn Lermes Fernandes
del Moral eine kleinere, aber vorziiglich gut aus-
gefiihrte Custodia fiir die Kathedrale zu Osma,
und 1600 zu Madrid eine kleinere flr die Brli-
derachaft des Allerheiligsten in der Pfarrkirche
S. Martin. Dies war seine letate Arbeit, und sie
wurde in Madrid ausgefiihrt, wo Arfe und Moral
‘musammen einquartiert waren. Von Einigen wird
dem Arfe auch die Custodia von Palencia 2u-
geschrieben. Die Kathedrale zu Lugo endlich
‘rhielt noch lange nach seinem ‘ode, 1536, eine
wierliche ilberne Custodia von dem Bischof
Diego de Castejon, der diesolbe in Madrid als
eine Arbeit des Arfe erworben hatte, Ausserdem
licferte Arfo fllr viele Kirchen grosse Krouze,
Bischofwstibe, Leuchter u. dergl. Philipp IIT.
erhielt 1509 von ihm ein Becken mit Giesskanne
von vergoldetein Silber fllr 4054 Dukaten. An
dem Becken war Jupiter auf dem Adler in Gold
gravirt und die vier Elemente in Relief, und an
der Giesskanne Orpheus, Pallas und Bacchus
ziselirt und emaillirt angebracht. Von seinen
Kirchlichen Arbeiten ist allordings Vieles in den
napoleonischen Kriegen geraubt, namentlich soll
cin Theil desson, was die Kathedrale zu Leon
von ihrem reichcn Silberschmuck verloren hat,
1 seinen Meisterstilcken gehirt haben, withrend
das Erhaltene meist yon Henrique de Arfe her-
rihrt. (Kunstblatt 1822, p. 263. Ford, Handb. f.
tray. in Spain. p. 549.)
Juan hat auch in Kupfer gearbeitet. Der Konig
berief ihn 1596 nach Madrid, um bei dem Zise-
liren und Vergoldesi der Bronzestatuen zu hel-
fen, die im Hause des Jacomo Trezzo fiir die
Grabmiiler im Presbyterium vou 8. Lorenzo el
real unter Leitung des Pompeo Leoni gegossen
wurden, und im folgenden Jahre tbernahm er
die Anfertigung von 64 Bilsten von Heiligen fllr
dag Eskurial. Sie dienten als Reliquienbehiilter
und wurden von Fabricio Castello bemalt und
vergoldet. Der Staatssckrotir Ibarra schlug ihn
am 11, Febr. 1598 zum Oberprobirer von Kasti-
lien und Aufscher der Grabmiiler des Eskorial
an der Stelle des yerstorbenen Felipe de Bena-
vides vor, doch gab der KUnig dem Sohne des
letzteren, ‘dem Lizenciaten Juan Beltran de Be-
navides diese Stolle. Arfe war in jener Zeit als
Probirer bei der Miinze in Segovia angestellt.
Die Griindung der Miinze zu Valladolid im J. 1870
hatte ihm Veranlassung gegeben, zur Belehrang
der Miinzmoister den Quilitador de oro y plata,
Valladolid 1572, herauszugeben, und Klagen
liber den Miinzgehalt, die im J. 1585 laut wurden,
und denen die vom K8nige berufenen Probirer
nicht abzuhelfen wussten, bewogen ihn, zu ihrer
Belehrung dasselbe Buch villig umgestaltet
wieder aufrulegen. In Folge davon wurde ihm
Jjenes Amt des Mitnzwardeins verlichen, und
‘als solcher verdffentlichte er 1598 noch eine
dritte Ausgabe des Quilitador, zu der aber das
sie
244 Juan de Arfe
kUniglicho Privilegium schon 1595 ertheilt war.
Bei seiner Bernfung nach Madrid im J. 1596
sehlug er den Lermes Fernandez del Moral 2u
seinem Stellvertreter vor, und dieser erhielt
apiter das Amt des Minzwardeins.
Juan Arfe sollendlich auch die Abbildungen xu
seiner Varia Comensuracion (s, obenjund withrend
seines Aufenthaltes in Madrid ein Bildniss des
Alonso de Ercilla vor der ersten Ausgabe vou
dessen Araucana in Holz geschnitten haben. Zu
bemerken ist jedoch, dass keines der Bll. zu
seinem Werke mit seinem Zeichen versehen ist
blogs auf p. 34 erscheint ein BI. Re bezeichnet.
Wabrecheinlich ist o8 auch ein Irrthum und be-
ruht auf falscher Deutung des Monograms, dass
wan ihm auch die Bilder zu des Hernando de
Acuiia Uebersetzung von Olivier’s Caballero
determinado, Salamanca 1573, zugesehrieben hat,
die nur in weichem Metall ausgeftihrte Nachbil-
dungon der mit dem Zeichen 4 verschenen und,
wie Nagler annimmt, von Anton Sylvius in Holz
geschnittenen Bll. der frilheren Ausgaben sind
(Nagler, Monogr. I. 33. 1049, Nr. 80. 2526.) Noch
wird angegeben, dass er zu einem Buche eine
Sammlung von Bildnissen beriihmter Zeitgonos-
sen verfertigt habe, wovon uns aber weiter
Andere schriftstellerische
nichts bekannt ist.
Unternchmungen
men. In der Va
er eine kurze praktische Perspektive, die aber
nicht erschienen ist. Ein Wappenbuch iat hand-
schriftlich von Gouzalez Argote de Molina in
der Nobleza de Andalugia, Sevilla 1562, benutzt
worden; dass aber die Wappen darin zum Theil
von Arfe gesehnitten worden seien, ist nur Ver-
mutung.
Arfe muss bald nach 1600 gestorben sein.
Coan Bermudez, Dic. — Liaguno y
Amirola, Noticias. MI. 98. 102. 330. —
Choulant, Geschichte und Bibliographic der
anatomischen Abbildang. Lelpziz 1852. p. 72.
Fr. W. Unger.
Arfe, Antonio de Arfo, spanischor Form-
schneider, in der zweiten Hilfte des 16. Jahrh.
Seine elusichtige Zeichnung und sein hoher Ge-
schmack verstatten die Annahme, dass er in
Italien, besonders zu Florenz studirt habe. Ge-
hort er au der Familie der berithmten Gold-
sehmide des Namens? Cean glaubt es, und
meint, er kinne der Sobn von Juan de Arfe
Villafatie sein.
Titelbl, zu: Geronimo Gudiel, La Familia de los
Giroies. Alcala de I Es stellt das Wap-
pen der Girones dar, dure die Fortitado und
Pradentia emporgehalten. Nach Coan hat er das
BI, im J. 1577 in Holz geschnitten.
». Cean Bermudez, Dies,
Lefort.
Arfe. Joseph de Arfe, war nach Palomino
Velasco (Vidas. p. $0) ein Bildhauer, gebiirtig
us Sevilla, der sich in Rom ausbildete, dann.
ich in seiner Vaterstadt nicderlioss und dort
1666 im 63 Lebenajabre starb. Er schreibt ihm
in der dortigen Kathedrale die silberne Custodis
und die kolossalen Marmorstatuen der Evange-
listen und der vier Kirchenviiter am Eingang det
Kapelle del Sagrario zu. Dagegen bebsuptet
Cesn Bermudes (Dice. I. 46), dass nach auver-
liissigen Dokumenten die erstere von Juan de
Segura, die letsteren dagegen von Josef de Art
seion, und vermutet daher eine Verwechseluxe
mit dem letzteren, 80 dass Joseph de Arfe vie-
leicht gar nicht existirt.
t
Arflan. Antonio Arfian, spanischer Male,
lebte 2u Sevilla in der Voratadt Triana in dt
xweiten Hilfte des 16. Jabrh. Nach Cean Berm-
dex hiite A., gleich Esteban Murillo ein Jab
r, zuerst Bilder, Beilast fur die Schiffsange-
stellten, die damit fret handeln durften, gewal,
[Cuadros de Feria, nach dem Ausdruek 1 Se
villa, wo man damit einen wichtigen Handel nit
dem spanischen Amorika triob. Boi diesem Ge-
schiift haben sich gewiss nicht Isuter Meister
gebildet, aber manche besser Begabte erwartet
sich dadureh eine gellbte Hand und Leichis-
koit der Erfindung: flr dio Feria musste ox
rasch und so gut als miglich arbeiten, deou die
Bezalung, der Erfolg hingen davon ab. Za diese:
Begabteren gehirte Arfian; er ging als tiehtger
Praktiker und geschickter Kolorist daraus be
vor. Der Kiinstler veratand sich besonders got
auf die Malerei auf Sargas, eine Art ungebieict-
ten Zouges, worauf die Sevillaner mit Ws
oder Leimfarben grosse historische oder rel
Vorwiirfe malten. Diose Sargas dienten 1
Verhilllung des Altars withrend der Charwocls;
auch verwandte man sie wie Tapeten zur Mauet-
bekleidung herrschaftlicher Wohnungen. Als
Luis de Vargas um 1550 aus Italien nach Sevils
zorlickkam, trat A. wahrscheinlich als Geile
in dessen Atelier; Vargas lebrte ihn aus de
Oclmalerei, die dazumal vielen Kilostler iz
Andalusion wenig oder schlecht. gelinig ww.
Der Rubm des Lebrers, eines der besten Sevilis-
ner Maler, verbreitete sich ohne Zweifel tell
auf seinen Schiller, deon Arfian Uberoabm bald
selbst die Leitung wiehtiger Arbeiten. ImJ.13
malte or nebst seinem Mitschiller Antonio Ruis
das Altarblatt fir den Hochaltar xu Sevilla wx!
im J, 1587 schmilekto or dio Magdalenenkir¥
mit Darstellungen aus der St. Georgslegenk
Boi diesom lotzten Werke half ihm sein Sots
Alonso, dessen Namen die spanischen Biogr
phen nur bei Golegenheit dieser Arbeit erwihtes
Es herrschte damals in Andalusien ein Kuss
zweig, ausschliesslich den Malern vorbehalts
nimlich dio Bildwerke und Reliefs, welche dt
Bildhauer flr die Kirchen verfertigten, mit det
natiirlichen Farben auszumalev, was man estofsde
fnannte. In dieser Kunst zeichnete sich mt
Pacheco, der selbst oin bertihmter Estofsist
fwar, Arfian aus und figte ihr neue Wirkusee
fhingu. Nach Luis do Vargas war, zufolge Ces?
Bermudez, Arfian der beste Freskomaler; sit
Carl Arfwedson
————_ Marie Joséphe d’Argent.
28
Sti erinerte an die beiden Italiener Julio und
Alexandro, die zu Ubeda und Granada you 1525
—3thitig waren, und deren Schiller er in seinen
Jmgen Jabren gewesen sein kounte. Kein sp:
tseher Sehriftsteller hat das Geburts- oder To-
desjahr Arfian’s angegeben.
s.Pacheco, Arte de la Pintura, Sevilla 1649, —
Cean Bermudez, Dice.
Lefort.
Arfwedson. Carl Arfwedson, in Stock-
toim, radirte als Dilettant drei Landschaften,
die gut aufgefasst, aber ungentigend in Licht-
und Schattenvertheilung sind. Er starb 1861
‘ber $0 Jabre alt.
1) Landsehafe mit Male,
fevidmet. Fol.
42) Landschaft mit Hitten. Seinem Vater Charles
fenidmet. Fol.
3) Landschaft mit einer Bricke mit zwei Bigen.
ADA. A., des KGnstlers Oheim, gewidmet. Fol,
Alle det BIl., die sehr selten sind, befinden
sich in der Sammlung der k. Bibliothek 2
Stockholm,
Seiner Mutter Charlotte
L, Dietrichson und ©, Eichhorn.
Arfwidson, s. Arvidsson.
Argand. Jacques Antoine Argand,
Modelleur, geb. 2u Genf 1733, + dasolbst 1783,
tin kiinstlerischer Kopf, der allerlei Schmuck
ait vielem Geschmack verfertigte. Von seiner
Erfndung war auch ein in gebrannter Erde ge-
fertigtes Denkmal auf Jean Jacques Rousseau,
tive Bildsiule mit allegorischen Figuren, das
Argand in seinem Garten aufgestellt hatte. Es
‘varde 2u Paris in Kupfer gestochen.
s Lotz, Nekrol, denkwiirdiger Schwelzer. p. 24.
= Pilasii, Neue Zusitze,
W. Schmidt.
Argelati, Antonio Bartolomeo Arge-
lati, Radirer um 1700, vermutlich verwandt
nit Francesco Argellati, Maler zu Bo-
logoa, der in Zani's Verzeichniss mit dem
Datum 1747 erscheint. Ottley, Notices, beschreibt
die folgende Radirung, die sehr kriftig ausge-
fihrt sei und viel von dem Stile der Bolognesi-
schen Schule am Ende des 17, Jahrh. habe; sie
sei unverkennbar das Werk eines Malers.
Allegorle auf die Einklekdung eines Friuleins Bri-
fiita Boeeaferst als Nonne, mit Widmung an
{ren Vater. Tim Himmel links sind verschledene|
Mleine Engel, dle fromme Inschriften tragen.
1m Vorgrund’ bemerkt man Abrabam kniend,
seinen Sohn Isaak und die Junge Dame, welche
emporschauend die himmlische Erscheinung 20
Yewundern scheint. Links im Grunde ein Tem-
pel, rechts ein Felson. Professando Solem
mente ete, Sig. Brigita Boccaferri, folgt eine
Abschrift. der’ Verse Jo viddl allore ete. von
Carlantonio Bedori, zuletzt die Widmung: All
Tilo, Sigr, Camillo Boceaferel. Antonio Barto.
Argeiati D. D. D. Ziomlich in der Mitto unten
‘befindet sich ein sonderbares Monogr., das Ottley
{Or das Argelati's hilt, gofolgt von dem Buchsta-
ten f. und 1700. gr. qb. Fol.
W, Schmidt.
Argelius. Argolins, Architekt, sebrieb,tiber
diekorinthische Ordnung und tiber den fonischen
‘Tempel des Asklepion’s 2u Tralles, den er selbst
erbaut haben soll. Wie einige andere theoreti-
sirende Architekten um dic Zeit Alexander's
erkliite er sich gegen die Anwendung des dori-
sclien Stile fir Tempelbauten: Vitruv IV. 3.
VIL. praof. 12. Ucbrigens ist die Schreibung des
Namens nicht sicher und von Rose, dem neuesten
Herausgeber des Vitruv, in Arcesius veriindert
worden.
Brun,
Argens. Boyer d’Argens 8. Boyer.
Argent. A. L.d'Argent, Kupferstecher und
Enmailleur, wird bereits 1798als Hofkupferstecher
au Stuttgart erwithnt. Im J. 1812 sah man von
ihm nach dem Tibinger Morgenblatt von 1812
p. 539 auf dor Kunstausstellung zu Stuttgart im
J. 1812 oschiinee Emailgemiilde. Als Kupfer-
stecher indessen war er unbedeutend, was auch
filr seine Emaillen wenig Vertrauen erweckt.
‘Von ihm gestochen:
1) L'Entrée du Roi et de la Famille royale 3 Paris,
le 6 octobre 1789. Nach cigner Exfindung.
qu. Fol.
2) Christoph, Herzog von Wirtemberg. 1515 —
1568. Hartbild, aetat. 26. Fol.
8) Ea. Jenner, Arzt, Einfihrer d
pfung. 17491823. Hatt. 8.
4) Chr. Fr. D. Schubert, Nach Ocllonbainz.
Punktirt. 8.
5) Ou peut on tre mfeux qu’au sein de sa famille?
Interieur. , Defer, Catal. général. 1. 1. 107.
6) Die Schine bel ihrem Tagebuche. H(étseh) p.
Ponktirt, Fol.
7) Kleine “Gebirgslandechaft mit Wasserfallen.
Nach Adolf Friedr. Harper. qu. 8,
8) Ebrengedichiniss von dem regierenden Herzog
Ludwig Engen xu Wirtemberg seinem Regi-
ments-Vorfahrer Herzog Karl errichtot zu Lud~
wigsburg den 20, Febr. 1794.
sr. Fol.
9) Allegorle auf die Kanste und Wi
‘welche in der Rheinpfalz unter Karl Theodor
geblat haben. Nach Karl Pitz. Imp. qn. Fol.
Lisferte auch sonst noch for Buchhindler
viclerlel, was seiner Mittelmassigkelt halber
rleht verdient, vigens aufgefthrt zu werden,
5. FGssli, Neue Zusitze,
W, Schmidt u. W. Engelmann,
Argent. Michel d’Argent, Historien- und
Miniaturmaler, getauft zu Luttich den 1. Aug.
1751, studirte um 1772 auf der Antwerpener Aka-
demic. Im Mai 1775 reiste er nach Rom und kam
erat 1781 zurlick. Am 24. Juli 1787 heiratete er
in Liittich Maria Jeanne Donnay. Drei Jahre spi-
ter findet man ihn zu Briissel, wo er noch 1814
lebte. Er starb au Litttich den 28. Juli 1824,
A. zeichnote Dargent.
Marie Joséphe d'Argent, seine iltesto
‘Tochter, geb. mu Lilttich den 29. Juli 1789, malte
gleichfails Miniaturbildnisse und stellte im J. 1812
Kubpockenim-
246 ___Marie Joséphe d'argent —
~____ Juan Bautista Arguello.
zu Gent, im J. 1813 zu Brllssel Bilder aus, dic
damals gelobt wurden. Die Kataloge nennen sie
mit Vornamen Josephine und Schitlerin hres Va-
ters und des Malers Alex. do la Tour. Sie starb
au Ukkel bei Brilssel aim 10. Mai 1863. Verhei-
ratet war sie mit dem Artillericoberst C. A. J.
Hebbelinck gowesen.
Eine andere Sehitlerin Michel's im selben Fache
ist Flora de Maleingreau d'Hembiso.
s. J.B. van der Straclen, Jaerboek der Gilde
van Sint-Lucas. 1855. p. 305. — Hommage
du Salon de la vile de Gand. 1812. p. 3.
Alez. Pinchart.
Argenta. Bartolomé Argenta war 1325
Baumeister der Kathedrale von Gerona;
man meint, dass er den Bau bis zur Vollondung
des Chors im J. 1346 geleitet habe. (8. Street,
gothic architecture in Spain. p. 319.) Weder
Llaguno, noch Villanueva kennen diesen Namen,
was aber allerdings die Unrichtigkeit der Angabo
nicht beweist.
v.
Argenta. Jacopo Argenta, Maler aus
Ferrara in der zweiten Hiilfte des 16, Jahrh.,
hatte den Titel eines Malers von Emanuel Phili-_
bert, Herzog von Savoyen, Sein Name findet
sich in den Rechnungen aus der Zeit dieses
Regenten, Zwei ihm zugeschriebene Bildnisse
esselben, miissig in der Zeichnung und sebr gran
im Ton, sind in der Pinakothek zu Turin.
s Lanzi, Storia plttorica. 1822. V. 302, —
Nouvelle Biographie générale,
Alex, Pinchart
Argentarius, s. Julianus,
Argenti. Giosué (Josua) Argenti, Bild-
hauer, geb. zu Viggit, in der Proving’ C
19. Febr. 1819. Mit 12 Jahren fing er in
Vaterstadt an zu zeiehnen und den Marmor zu
bearbeiten; mit 15 Jahren begab er sich nach
‘Mailand, wo er sich seinen Lebensunterhalt da-
mit erwarb, dass er den Marmor in verschiede-
nen Ateliers zurichtete. Mit 17 Jahren an die
Akademio der Brora zugelassen, widmete er 3
Stunden des Tages dem Studium, um die anderen
zur Erhaltung seiner Existenz auf frihere Weise
zu verwenden. Unermildet studirend trug or
verschiedene Scbulpriimien davon; im J. 1856
ging or imKonkurs flr die Pension einer Studien-
relse nach Rom als Sieger hervor. In Rom
blieb er 6 Jahre. Nach Mailand zurlickgekehrt,
wohin ihm ein guter Ktinstlerruf voranging, und
wo seine jithrlich dahin abgeschickten Kunst-
proben sehr belobt wurden, bogann er scine
kunstlerische Lautbahn. Seine Richtung ist na-
turalistiseh, die Behandlung der Form sorgfiil-
tig. — Bei verschiedenen grissoren Ausstellun-
gen erhielt er Preise.
Unter den vielen'von ihm ausgefihrten und be-
lobten Werken sind folgonde erwithnungeworth :
1) Die Wolfabrt (Ia salute), Gruppe von 5
Figuren. — 2} Die christliche Martyrin, —
3) Der Unsehuld Traum. — 4) Die Badende. —
5) Eva nach der Stinde. — 6) Die Bescheiden-
heit (BUste). — 7) Die Hoffnung (Bulste). —
8) Graf Cavour (Buiste).
»Die christliche Martyrine hat er viermal ge-
macht, cinmal ist sie im Besitz des Kénigs vou
Italien, dann des Grafen Castelbarco in Mailand,
des H. 0. Hebert in Neu-Orleans, endlich eine
vom Kaiser von Oesterreich erworben und dem
verstorbenen Kunig von Baiern verehrt. »Der
Unsohuld Traume ist im Besitz des Kunigs von
Italien; Wiederholungen-davon sind in Dublix,
boi James Young in Glasgow, Maria Beddington
in London und Humpelmayr in Miinchen. Die
-Eva nach der Siinde« besitzt Williams Smith in
Dublin, die »Badondes der Herzog von Modrone
in Mailand,
Nach ihm gestochen :
La Martire cristlana (s, oben No. 2). Gest, ven
Aurelio Alfiori. 1885. 8.
Nach Mittheilungen des Kinstlers,
Cacattuce.
Argentlerl, DanicleArgentieri aus Turin
malte um 1570 in Rom. Er war Grotteskenmaler
‘und ein Schiller dos Jacopo de’ Groteschi.
s. Fssii, Knstlenloxikon,
Jansen,
Argentint, Meister Bastiano Argentini,
Goldschmid in Siena, lieferte um 1590 verschie-
dene Arbeiten in Sitber und Bronze fiir den Don.
Milanesi hilt ihn fiir eine Person mit Bastiauo
di Bastiano (s. den Art. Bastiano).
5. Milanesi, Document! Senest, 11. 270.
v.
Argenville, 5, Dexalller d’Argenville.
Argilllére, 5. Largillitre,
Argnanl. F. Argnani, italienischer Kupfer-
stecher, arbeiteto um 1841'2u Florenz.
1) Pier de’ Medict il Gottoso, Nach Agnolo Bron-
zino. 4. s, Lexikon. 1. 503. No. 25.
2) Ignoto. “Brustbild eines Unbekannten,
Giovanni Bellini, 4.
Beide BI. in L. Bardi’s Imperiale © Resle
Galleria Pitti, 1842.
8. LeBlanc, Manuel,
Nach
W. Schmidt.
Arguello, Rodrigo de Arguello, Bau-
moister, wurde von der Stadt Alcazar de S.
Juan in der Mancha 1587 mit dem Bau der Pfarr-
Kirche Sta Quiteria beauftragt. Was frilher Juan
de Oza und seine Gehiilfen gebaut hatten, sollte
‘er abreissen. Doch vollendete er den Bau nicht,
denn 1593 wurde die Ausftthrung dem Andres de
Astian mit der Weisung tibergeben, sich in
Allem nach den Pliinen des Herrera zu richten.
8, Liaguno y Amirola, Noticlas, 11. 137.
v.
Argucllo, Juan Bautista Arguello,
spanischer Maler zu Sevilla am Ende des
416. Jahrb. Nach einem Dokument in den Ar-
Argumosa__—
Arhardt. 27
chiven des Domkapitels war or im J. 1594 mit
der Restauration des »Monumentox beauftragt,
ciner grossartigen in Oel- oder Wasserfarbe ge-
alten Konstruktion von Gerlisten und Leinwand,
die in dem Dom wibrend der Charwoche aufge-
riebtet zu werden pflegt.
s Cean Bermudez, Dice.
Lefort.
Argumosa, Natalia de Argumosa, spa-
sisehe Kupferstecherin zu Anfang des 19. Jahrh.
von deren Lebensverhiiltnissen wir nichts erfah-
reakonnten. Nach der Unterschrift des Kupfer-
stichs ist sie in jungen Jahren gestorben.
Wir kennen von ihr nur folgenden Kupfer-
stich
Mi. Magdalena, knfend und betend, Murillo lo
pinto, Copiada de la de Morghen. Darunter:
Ultima obra de grabado de la Sefiorita Ds, Nata
lia de Argumosa, que dej6 sin concluir & su fal-
+ leeimiento 4 la edad de 23 afios. Fol,
Wenely.
Argunow. Zwei russische Maler, urspriinglich
Leibeigene des Grafen Scheremetew.
Iwan Argunow, Portritmaler, erlente
seine Kunst unter der Leitung ausliindischer
Meister. Um die Mitte des 18. Jahrh. genoss er
aw St. Petersburg eines nicht unbedeutenden
Rafes. Auf Bofebl der Kaiserin Elisabeth
wurden die Hofsinger Lossenko (spiiter be-
ribmter Maler) , Golowatschewski und Ssablukow
ibm in die Lehre gegeben. Das iffentliche Mu-
seum in Mosk au besitzt eine Kleopatra (Brust
bild) von der Hand Argunow’s, ein Gemiilde, das
die Febler seiner Zeit an sich triigt: eine matte,
sentimentale Darstellung obne Kraft und Lebens-~
wabrheit; die Farbe erinnert in ihrer Blisse an
Pastellmalerei. Ferner stammen von Argunow:
in Portrit des Grafen Peter Scheremetew, 80
wie das des Feldmarschalls Boris Petrowitsch
Scheremetew und seiner Gemalin Anna Petrowna,
alle drei_gestochen von Peter Antipjew), und
cin Portritt des Flirsten Michael Golizin (gesto-
chen yon Antonius Radigues).
Nikita Argunow, Sohn und Schiller des
vorigen, reiste mit dem Grafen Nikolai Borisso-
witseh Scheremetew ins Ausland und machte
dort Kunststudien. In dem ersten Viertel unse-
res Jahrh. galt er in Moskau fiir cinen guten
Portritmaler. Die St. Pet. Akademie der Kiluste
machte ihn im J. 1818 flir das daselbst befind-
liche Portriit des Senators Runitsch 2u ihrem
Mitgliede. Seine Malart ist nicht frei von Manier.
‘Bun, ca. (Encyel. Worterbuch) St. Petersb.
1862. V. 264. —Auapees. iRasonucn o
anpoanensi (Andrejew, Malerel und Maler)
St, Petersb. 1857. pp. 485. 492. — Xya.
Fasera. (Kunstzeitung) 1838. p. 471. —
enili, Pycen. rpas. (Rowinski,
Gravenre) Moskau. 1870. p. 273. — Copa.
warep.A.uct. IL ana. xya,pea-Il.HeTpon
(Mater. zur Geschichte der Kais. Akademie der
Kinste, redig. von P. Petrow). St. Petersb.
1865, 11. 77. 120. 123.
Bl, Dobbert.
Nach Iwan Argunow gestochen
Peter Scheremetew. Gest. von P. Anti-
2) Kopie davon als Beste,
48) Feldmarschall Boris Petrowitsch Scheremetew.
Gest. von Demselben.
4) Anna Petrowna, Gemalin des Vorigen.
von Demselben,
5) First Michael Golizin, A. Radigues seolp,
171.
Gest.
W. Schmidt.
Arhardt. Johann Jakob Arhardt, Bau-
meister zu Strassburg, erbaute mit Andr. Ker
mann seit 1636 das alte Spitalbollwerk daselbst.
Um 1663 wird er Stadt- Baumeister und Inge-
nieur genannt. A. verstand sich auch auf land-
sehaftliches Zeichnen, wie die drei tibrigens schr
mittelmiissigen Federzeichnungen von ihm im
Kupferstichkabinot der Universitit Gdttingon
beweisen. 1) Petersthaler Saurbronn oder Welsch-
bad. Arh: fec: A® 57 d. 10. Julj ausgearbeith
mit fleiss in Ae 1669, 2) Funf Orte in einer Land-
sebaft sind mit Namen bezcichnet, darunter:
Sehlettstatt. Johann Jacob Arhardt ad vivum
delineavit. Anno 1613, 3) Badenweiler. Arhardt
fecit. Ausserdem befinden sich auf der Git
tinger Universititsbibliothek ein Band Briofe
und anderes Schriftliches von Arhardt, darunter
Entwitrfe von allerlei Maschinen, ferner ein Band
mit Beschreibungen und Zeichnungen vom Strass-
burger Miinster und einigen anderen Kirchen,
wabrscheinlich Vorbercitungen zu einer beab-
sichtigten Schrift tiber das Mlnster, wie eine
geschriebene Widmung vermuten lisst; endlich
in einem »Memento morie bezeichneten Band,
worin u. A. ein Todtentanz, Federzeichnung
mit Sepia von D. Lindweyer, 12 getuschte Ab-
bildungen eines ‘Todtenkopfes in verschiedenen
Lagen, von einem Kérper, der am 30, April
1661 bei Anlegung eines Ravelins ausgegraben
wurde, wie auf einer Schrift darauf zu lesen ist.
Bezeichnet: Von Joh. Jacob Arhardt Ingenieur;
sonst steht noch unter jodem Kopf cin Datum
vom 30. April bis 18. Mai 1661. Risse vom
Strassburger Munster befanden sich von ihm in
der im J. 1870 abgebrannten Strassburger Bi-
bliothek.
Nach ihm gestochen
1) Titelbl. zu Caspari Bitschit ICM, et Profess.
‘publ, Commentarius in Consuetudines Feudorum ;
hherausgeg. von J. M. Bitschius, Argentor. 1673.
4. Bor.: Arhardt inv: et fecit.
Dies. gestochene (nicht radirte, wie Fdssit
gt) Bl. ist in der Manier von Peter Aubry
ausgefirt; es ist ganz erbirmlich, Den Athardt
selbst als Stecher dafir vorantwortlich zu machen,
fst so lange bedenklich, als er sonst nicht als
elgentlicher Stocher nachzuweisen, und auch ein
anderer des Namens nicht bekannt ist. Dass das
nfecite micht unbedingt die Arbeit des Stechers
248 Arhardt
Josef Arias,
telat bezeiehnt, bovis ds flgende Bl. Bs
State Dolan Er enfachie ‘ond hee (eke
2y'orentia Lelonls VILL, Auguste, quod
snventom ext Aveta sub tera’ defosum
Xana Ghvst MBCLSII die, 2 Sopembris,
De Dl Antara fee, Peer Aubry ely
{ofFa In: B,Bebelae, Angutate Cerslae
Frioas in hae Argentrsteni Beate evan
files ete Argent 1680.
3 apa legen tn eps Aaa see
oh
4) Allegor. ‘Titelbl. 2 der Luther-Bibel. Basel
1665. Fol. Gest von P. Aubry.
J. A. Silbermann, Local-Gesehlehte von
‘trascburg. 1775, Fol. p. 4. 124. — Fissli,
Neue Zusitze,
Milthellungen von Fr. W. Unger,
W. Schmidt,
Arhus, 5. Aarhus.
Ariens. Joan Ariaensz, Maler von Lei-
den. Van Mander spricht von ihm in einem An-
hhang 2u seinem Schilderbock von 1604: Ich hitte
noch unter den kunstreichen Malern erwithnensol-
Jon Joan Ariaonsz von Leiden, der schr geist
reich ist in der Landschaft und anderen Gebieten
der Kunst, und sich besonders gut auf das An-
bringon hiibscher Gebiiulichkeiten versteht. Er
hat viele Lando besucht, hiilt sich nun zu Leiden
auf, oin Mann in den besten Jahren. Ich ver-
mute, dass Jan Aronts dersolbo Kiinstler ist.
(6. diesen).
. Kramm, De Levens en Werken.
W. Schmidt,
Arian, Marco Arian, meiselte im J. 1349
einen Brunnen, der bei S. Sebastianoin Venedig
steht and folgende Bezeichnung trigt: Marco
Arian....j..p.. ra (Tajapietra).
s.Selvatico © Lazari
Mothes, Geschichte de
180. 186.
Arias. Lope Arias, Baumeister in Zamora,
erhielt 1372 von Enrique IT. Befehl, den Aledzat
von Ciudad-Rodrigo zu bauen, dessen sieben
‘Thore schon soit der Zeit Ferdinand’ II. von
Leon (+ 1188) mit Willen und Alcizar befestigt
waren, Dor Bau des jetzigon Aloizar oder Forts
Degann laut Inschrift 1410.
8, Llaguno y Amirola, Noticias. I. 67.
v
Arias Fernandez, Antonio Arias Fer-
nandez, Maler, geb. zu Madrid um 1620, + da-
selbst 1684, lernte bei Pedro de las Cuevas, der
weniger durch seine Worko als seine ausgezcich-
noten Schiller bekannt ist. Im Alter von 14 Jah-
ren war A. ein Wunder: er komponirte und
dass er bereits 25 Jahre alt mit Recht xu den
besten Kitnstlern der Madrider Schule gereeh-
net wurde. Als solcher ward er vom Grafen Oi-
varez ausgezeichnet und beauftragt, nach alten
Originalen eine Folge der Kunige und Kénigin-
nen Spaniens zu malen, die im grossen Komi-
diensale des alten Madrider Schlosses ihre
Aufstellung fanden. Unter diesen Gemilden,
jedes mit zwei Bildnissen, bezeichnet Palonizo
fals die besten: Alfons VI. und seine Muter
‘Donna Urraca von Kastilien und den Kaiser
Karl V. nebst seinem Sohne Philipp I.
Im J. 1657 _verfertigte Arias filr das Mutter-
Kloster San Felipe el Real zu Madrid elf dem
Leiden Christi entlehnte Vorstellungen, wofir
er 800 Dukaten erhielt. Fiir die Kirche San Gi-
nes malte er um die gleiche Zeit ein grosses Bild,
‘Taufe Christi, das sich am Baptisterium be-
findet.
Das Museum zu Madrid besitzt von Antonio
unter No. 242 Jesus unter den Pharisiern wad
das Nationalmuseum des Fomento eine hl. Jung-
frau das Christkind siiugend, mit der Bezeichn.
Antonio Arias 165.. Diese beiden Werke mit
ihrem harmonischen und kriiftigen Kolorit, ihrer
tiichtigen Zeichnung und ihrer energischen Cha-
rakteristik kUnnon als seine besten Arbei-
ten betrachtet werden. Es wird unglaublich er-
scheinen, sagt Cean, dass Arias, der beriihmte
Kiinstler, ein Mann von mannigfacher Bildung
und yon untadelhaftem Betragen, zugiei
Verfasser einiger leichter, geachtoter Dich-
tungen, elend in einem Spital gestorben sei!
Aber Arias hatte trotz seiner glinzenden Kilnst-
lerlaufbabn keine Gunst vom Hofe genossen, und
darin mag man vielleicht die Ureache seiner Ver~
gessenheit und Not finden, wortlber sich Cean
Bermudez beklagt.
Eine der Téchter Antonio’s, seine Schileris,
hatte einen gewissen Ruf in Bildnissen.
Nach ihm lithographirt
Christus und die Pharisier. Der Zinsgroschen. Nuch
dem Bilde im k. Museum zu Madrid Lith. voo
G. Sensi. In Madrazo’s Coleccton litographica
de Cuadros del Rey de Espaiia ote, Madrid 1626
2. Fol.
8. Palomino y Velasco, Vidas de los Pintores.
— Cean Bermudez, Dice.
Lefort.
Arias. Josef Arias, Bildhauer, geb. 1743
uu Madrid, war Schiller des Juan ‘Pascual de
‘Mena und der Akademie von 8. Fernando, vou
der er 1766 den ersten Preis der zweiten Klasse
und in Folge davon eine Pension, dann 1769 den
fllbrto die Hochaltartafeln des Klosters der un-
beschuhten Karmeliter zu Toledo aus. Und
fern davon, dass diese erstaunliche Frithreife —
ein Wunder filr seine Zeitgenossen — den jun-
gen Antonio eingebildet machte, er fubr in sei-
nen Studion mit verdoppeltem Fleisse fort, 80
ersten Preis der ersten Klass ethielt und 1782
als Ehrenmitgliod aufgenommen wurde. Er ging
darauf nach Mexiko als Direktor der neu errich-
teten Akademie 8. Carlos und starb dort 1788.
s. Coan Bermudez, Dice.
v.
Arichall
Francesco Arighi. 249
Arichall. Francis Arichall, geb. 1772 2
Portsmouth in England, lornte erst die Kunst zu
seinem Vergniigen, bildete sich aber dann in
London fSrmlich aus. Er kam 1786 nach Ham-
burg, wo er Bildnisse in Miniatur, Pastell und
Silberstift malte. Dort lebto or wahrscheinlich
toch 1794. Wenn das folgende nach »Arichale
restochene Bildniss, wie kaum zu zweifeln, nach
tuserem Kilnstler iat, so ist er auch in Hanno-
ver gewesen.
Nach ihm gestochen :
Dr. Lebr. F. B. Lentin, Letbmedieus zu Hanno-
ser 1736— 1804. Gest. von Laurentz. 8
Berlin.
1i, Neue Zusitze. — Hamburger
Kanstlerlexikon.
W. Schmidt,
ikes, Maler aus Korinth.
chen Angaben des Plinius
(35, 15) ber die Anfiinge der Malerei findet sich
auch die Notiz, dass Aridikes von Korinth und
‘Telephanes von Sikyon zu den ersten gehiren,
welche die linearis pietura noch ganz ohne Farbe
austibten, doch so, dass sie zu dem iiusseren
Unriss (Schattenriss) schon innere Linien hin-
tuftigten. Die Namen sind vielleicht historisch
und nur nachtriiglich in eine saystematische Ent-
wickelungsroihe hineingozwingt.
Brann,
Ariense. Alessio Ariense, Baumeister 2u
Bergamo, seiner Zeit von Ruf, wurde von
Lodovieo Moro, Herzog von Mailand, im J.
1400 (nicht 1400, wie es bei Fussli, Nene Zu-
sitze, heisst) berufen, um sein Gutachten wegen
der Erhdbung der Kuppel des Mailinder Domes
abcugeben. Da Alessio aber, mit der Korrektur|
des Brentaflusses beschiftigt, das Werk nicht
umtersuchen konnte, 80 verschob er das Gut-
achten. — Es findet sich sonst unseres Wissens
keine Erwihnung des Ktinstlers,
Eines Oliviero Ariense, Baumeisters zu
Rom um 1550, und seines Sohnes Alberto,
erwihnt Zani ohne weitere Angube. Ob diese
St Aoaiic. in Beriahnag. steaten,, ikea’ he
s. Cleognara, Storia della Scultura, 1. 226 (ale!
Notiz bel Boni ist von dleser Stolle abgeschrie-
ben). — Zani, Eneiel.
W. Schmidt,
Arientl. Carlo Arionti, Maler und Radirer|
von Mailand, geb. um 1800. Er gab um 1822
tuehrere Hefto mit 24 radirten, kolorirten Bll. in
Hogarth’s satirischem Geschmacke heraus, cine
Gattung, welche, nach der Besprechung im Tu-
binger Kunstbl. (1822, p. 7) in Italien orst im
Entstehen war. Er fand indessen keinen Bei-
fall und wandto sich einer ernstern Gattung mu.
Zu gleicher Zeit waren angeblich von »Arintic in
Mailand zwei Aquatintabll,einoVestalin in's Grab
steigend und die Obsequien des Balletmeisters Vi-
gano zu sehen; in der gloichon Rezonsion, p. 10,
Meyor, Kesstler-Lexikos, I.
werden ihnen Erfindung, Grazie und Korrekthett
abgesprochen. Es ist leicht miglich, dass Arinti
und Arienti bloss durch einen Irrthum 2u zwei
verschiedenen Personen gemacht wurden. Auf
der Mailiinder Kunstausstellung vom J. 1624 war
von Arienti zu sehen: Orest, der sich seiner
Schwester Elektra zu erkennen geben will, aber
von Pylades zurtickgehalten wird, droi lebens-
jgrosse Figuren. Dies Bild vergiltet seine Zeich-
nungsfebler auch nicht einmal durch die Farbe,
heisst es im Kunstbl. von 1825 (p. 255). Auf der
Mailinder Ausstellung von 1829 war eine hi.
Magdalena in Lebensgrisse. 1830 befand sich
der Kunstler in Rom. Auf der Mailiinder Aus-
stellung von 1837 bofand sich eine Szene aus
der VerschwUrung der Pazzi. (Kunstbl. 1837,
p. 236.) In Briissel stellte er 1639 aus. Im J. 1851
war er Prelsrichter und kommt noch 1855 vor.
Vielleicht ist er noch am Leben.
W. Schmidt.
Arighi. Alessandro Arighi, Holzbild-
sebnitzer aus Cremona, lebte um div Mitte des
17. Jabrh. Nach Grasselli war er wahrscheinlich
ein Schiller des Gabriele Capra. Er verfertigte
flir die Kathedrale seiner Vaterstadt cin Altar-
werk, theils Bas-, theils Hautrelief, das sich noch
in einem Seitenschiffe befindet. Er stellte hier
den hi. Abt Eusebius dar, wie er mehrere Todte
durch ein Wunder wieder lebendig macht. Ein
‘Werk von Arighi’s Hand ist auch das geschnitzte
Pult derselben Kircho; Carlo Natali lieferte die
Zeichnung dazu, Seinem berlihmten Zeitgenos-
son Bertesi versuchte Arighi in seinen Leistun-
[gen vergebens gleichzukommen.
8. Grasselli, Abecedario blografco.—Bartoli,
Notizia delle pitture etc. Tl. 135. — Zaist,
Notizie istoriche ete. 11. 97. —Panni, Distinto
Rapporto ete. p. 26.
Jansen.
Arighi. Francesco Arighi, Ziscleur und
Giesser, verfertigte 1727 flr 1000 rUmische Seudi
das Tabernakel dor Abtei Monte Cassino nach
den Zeichnungen des Baumeisters Antonio Ca-
nevaro. Der Vertrag dazu war in Rom, seinem
Aufenthaltsorte, zwischen ihm und dem Abt Se-
rafino Tanzi geschlossen worden. Antonio Arighi,
sein Sohn, fiigte gleichfalls seinen Namen bei.
Das Tabernakel sollte in der Art desjenigen ge-
halten sein, das sich damals auf dem Hochaltar
der don Jesuiten gehirigen St. Andreaskirche
befand. Es war cin wabrhaftes Monument, das
auf den Altar einer Seitenkapelle gesetzt wurde.
Der Kontrakt bestimmte, dass es giinzlich aus
vergoldetem Kupfer mit Theilen in hartem Stein
bestehen sollte, dazu noch mit allerlei kostbaren
Steinen verziert. Aussen brachte A. sochs Statu-
etten an, durch kannellirto Siulen von cinander
getrennt; das Modell dazu hatte er auf eigene
Kosten ausfulhren lassen milssen.
& Caravita, I Codict e le Artl a Monte Cassino,
MM 445—449,
Alex, Pinchart.
32
250 Arighini
——_rip.
Arighini, Giuseppe Arighini, Maler und
Bauneister aus Brescia am Ende des 17. Jahr
stand im Dienste des Herzogs von Braunschwe
der thn Itatien, Frankreich und Deutschland
reison liess, damit er dio Einrichtung und Au
schmitckung von Theatern genau erforschte.
s Orlan dl, Abecedario nach Cozzando,
Ristrotto dell’ istoria Bresciana, Brescia 1694.
p. 180. — Cristians, Della vita di Gambara
Schroibt Orlandi aus, aber zitirt ausser Cozzando
noch Puga, Supplemento agli elogi de trecento
uomini ete. 1776, p. 521.
Jansen.
Arigonl. Francesco Arigoni, Maler, er
scheint 1628 in der Malcrrolle von Padua. "Von
seiner Hand ist ein $. Antoni» von Padua, der
sich in der Kirche 8. Felice © Fortunato zu
Vicenza befindet und mit dem Namen des
Kiinstlers bezeichnot ist.
6 Arnald{, Deserizione di Vicenza. 1. 40. —
Moschini, Origine e Vicende ete. in Padova.
P93.
Jansen.
Arigonl. Giuseppe Arigoni. In der Be-'
sehreibung der Galerie von Wilton-House in
England kommt ein Gemilde vor: sJupiter, Cu-
pido und Psyche von Giuseppe Arigoni. Cupido
beklagt sich bei Jupiter, dass Psyche ihn hiitte
thdten wollen. Auf Kupfers. Sonst unbekann-
ter Meister, wonn der Name richtig gegeben w
8. Aedes Pembroklanae, A new account of]
the Statues, Pictures ete.’ in Wilton - House.
10. Ausg. 1784. p. 56.
W, Schmidt,
Ariguztl. Arduino di Domenico degli
Ariguzzi, Architekt, machte 1514 in Bologna
das Modell von S, Petronio, das noch gegenwiir-
tig vorhanden ist. In cinem interessanten Briofe
bekimpft er energisch die Auklagen und das 2u-
Gringliche Besserwissen des Dilettantismus.
8, Ubrigens auch den Art. Arduino,
5. Gaye, Cartogaio. I. 140, — Burckhardt,
Geschichte der Itenaissance in Italien. pp. 31.
— Bianconi, Guida por Ia citth di Bolog
1645. pp. 91. 104. —Kunstblatt, 1841 p, 122,
Jansen
Arijaensz. Piert Arijaensz, s. Pieter
Aertsen.
Ariminose, 8. Bartol. Coda, :
Ariminl. Arimini stach nach Ftissli (Neue
‘Zusitze) mittelmissige Pferdestticke zu: Regole
do’ Cavalli, descr. dal Conte F. Bonsi, Rimini
1751, gr. 4°
W, Schmidt,
Arimino. Johannes de Arimino, 8. Jo-
hanes.
Ariminus. Johannes Ariminus, 8. Jo-
hannes.
Arimnes. Arimnes, Maler aus alter griechi-
cher Zeit. Doch fragt es sich, ob in der sehr
verderbten Stelle bei Varro, de lingua latina 1x.
6, 12, nicht ein bekannterer Namo (Aristomenes
herzustellen sei,
Bruna.
Arlmondo, Giuseppe Arimondo, mit dem
Ordensnamen Fra Andrea da Treviso, des-
halb auch wol Andrea Arimondo genannt, wat
Johanniter und Inhaber einer Kommende in Tre-
viso, und gab 1542 der dortigen Kirebe 8. Mar-
tino als Patron und, wie eine Inschrift ausdriick-
lich hinzuftigt, ale ‘Architekt eine neue Gestalt,
nachdem dieselbe von den Mdnchen von 8. Zeno
in den Besitz des Johanniter-Ordens Ubergegan-
Jgen war. Die Tuschrift lautet: Hace fabbrica
Mpxut prima Martii facta fuit Patrono et archi-
tecto D. Andrea v. equiti Hierosolymitano. Die
Eloganz der Fassade und die innere Zweckmis-
sigkeit werden gerithmt.
s. Foderiel, Memorie Trevig. 11. 29. — Z
Bnelel. 1.1, 196.— Riel, Arebitett
lis, IT. 336. 349,
i
aia
v.
Arintl, s. Arientt,
Arlp. Iwan Arip (?), Goldatbeiter des
15. Jahrh. zu Nowgorod, verfertigte im J. 1436
‘ein Kirchengeftiss fllr geweihtes Brot, — eine
sogen. Artos-Panagia, — das sich in der
Schatzkaminer der Sophienkathedrale zu Now-
gorod befindet. Es ist cin vergoldetes Silber-
gerit, das aus einem Untersatze und einem
Deckel besteht. Auf dem Deckel befindet sich
die Himmelfahrt Christi (Relief) innerhalb eiues
Kreises, um den eine russische Inscbrift Hiuft,
welche besagt,dass die Panagia auf Befehl des
Erzbischofs Euphemius withrend der Regierung
des Grossfiirsten Wassili Wassiljewitsch ete.
J. 1436 verfertigt worden, der Meister aber sei
Iwan Arip (Apu). In neuerer Zeit ist behaup-
tet worden, Arip sef nicht derFamilienname des
Meisters Iwan, sondern bedeute nach einer
ten Geheimschrift (rapa6apenan rpamora) »A meus
(Aum). Wenn auch die MUglichkeit dieser
Deutung zugegeben werden muss, da in jener
Geheimschrift in der That » statt p und m stat «
gelesen werden, und dergleichen Inschriften nicht
selten mit dem Worte »Amene schliessen ; #0 ist
doch andererseits darauf aufmerksam zu machen,
dass, nach Kippen, dor Name Aripow noch im
18, Jahrh. vorkommen soll: ein Goldarbeiter
dieses Namens, vielleicht ein Nachkommo unse-
res Arip (?) hat nach dieser Angabe im J. 1743
eine Bibel versiert. — —
Der Deckelrand unserer Panagia ist mit fei-
nem Gold-Filigran bologt; im Innern des Geftis-
ind die Dreieinigkeit und die Mutter Got-
tes mit dem Christuskindo gravirt; rings um den
Fuss des Untersatzes sind Liwen (in Relief) an-
[gebracht; auf den Liwon— Engel, die dieSchale
des Untersatzes halten. Der Stil der Arbeit ver-
Arip
Ariste, 251
‘ith westeuropiiischen Einfluss. War Arip etwa
cia deutscher Meister, der zu dem deutschen
Hof, der Niederlassung der Hansa in Nowgorod,
gebirte?
+ 3a6bamu2, mer. pouss. wm P., we aan.
aps. o. (Sabelin, Metallarb. in Htussl., ind
Mem. der Kaiser arch
tersbarg. 1853.
sven, Ounce.
Be«breib. der
tersburg 1858. — Apx. Mamapiil, Apx. onm
4 ap. wp Hoar. (Archimandrit’Makari,
Arch, Beschreibung der kirehl, Alterthimier in
Simgor.). Moskau 1860, Il. 151. 208—210. —
U, Renney, Coucorn pycen. nnsnra. (2.
Koppen, Verzei Denkiniler. Mosk
1822. p. 84. — Ei oda dr Pas
tagia nebst Test in: Apna. p. roc. (Alterth.
tea rats, Reichs). Abib- I. No. 95-58.
Ea, Dobbert.
Aripe, Aripo und Adalbert renovirten um
sis auf Befehl des Abts Ramvold oder Ramuald
waSt. Emmeram zu Rog ensburg die goldene
Evangelienhandschrift, die damals dem Kloster
(esselben gehdrto und jetzt in der k. Hof- und
Staubibliothek zu Milnchen aufbewahrt wird.
Dass sich diese Renovirung jedoch nicht auf dic
nebr Oberschmierten, als ibermalten Miniaturen
besichen kann, mit denen Beringarius (s. diesen)
‘od Liuthardus die Handschrift filr Karl den
Kalen geziert hatten, geht aus dem wolorhal-
‘ezen Bildniss des Abts Ramvold auf Fol. 1 her-
‘of, das mit grosser Foinhoit in Miniatur aus-
efit ist. Man muss vielmebr annehimen, dass
‘Gees Bildniss von efnem der beiden Restaura-
‘urea herrithre, und es ist miglich, dass die Re-
torirang nur don kostbaren mit grosson Porlon
sed Edelsteinen besetzten Einband betroffen hat,
‘ewen in Gold getricbene Reliefs allerdings dem
1», Jubrh. anzugebiiren scheinen, und von dem
Bidwerk der Karolingischen Zeit erheblich ver-
‘etieden sind.
«.Colomann Satiftl, Diss, in aureum ac perv
‘mon
6. — Fr-
Fr. W. Unger.
Wiram. Ariram, ein Minch in S. Emmeram
maRegensburg, dessen frithen Tod eine versttim-
‘ache poetische Grabschrift ohne Datum bekiagt,
vorin es heisst: nullus viget ingeniosior illo...
sribus et variis
‘Per, Thesaurus ancedotorum. VI. 1. 9.
Ariseola, 8. Silvestro dall’ Aquila,
Arisius, F. Sollicitus Arisins Augusti-
sianes Laudensis faciebat 1607 steht auf cinem
Seat, Anbetung der Marien, in San Giovanni
mB8e
4 Sebulz, Denkmiler der Kunst des Mittelalters
in Unteritalfen, 1. 150.
uv.
Arismendl. Juan do Arismendi, Bild-
hauer in Cizurquil, Proving Guipizeoa, verfer-
tigte 1632 mit Juan Vaseardo und Juan de Iralzu
mehrere Tabernakel, namentlich das des Haupt-
altars fir die Pfarrkircho von Fuenmay or in
der Landschaft la Rioja bei Burgos, dessen Sta
tuen und Reliefs gelobt werden, ferner das des
Hauptaltars in der Pfarrkirche des Fleckens
Briones und das U. L. Fr. de los Reyes in dem
Flecken de la Guardia. s, den Art. Vas-
eardo.
s. Coan Bermudez, Dice.
u
Felipe Arismondi, Bildhauor zu 8.
Sebastian in Guiptizeoa, ein Sohm oder Enkel
des Vorigen, starb 1725 oder 1727 in Folge seiner
Lounenhaftigkeit arm und verschuldet im H
tal seiner Vaterstadt. Man schreibt ihm viele
Werke in Biscaya zu, die sich durch einen uned-
len Naturalismus auszeichnen, namentlich zu
S, Sebastian in Sta Maria einen Petrus, einon
Joseph und mehrere Gruppen aus der Leidens-
goschichte Christi, die er 1710 bis 1713 aus-
fubrte; in S. Vicento cin Medaillon mit den
Seelen im Fegofeuer; in 8. Francisco die Sta-
tuen des KUnigs Louis XIV. von Frankreich
und der h. Rosa, dio zu seinen besten Arbeiten
‘gebren; ferner zu Bilbao in 8. Jago die Sta-
tuen der Konzeption und der hl. Barbara; in der
Pfarrkirche von Pasages vier Statuen am
Haupttabernakel, und einen Taufer in der Sakri-
stei, der fllr sein bestes Werk gilt; in der zu
Placoncia cinen Christus undinderzu T1080
einen hi. Ignaz von Loyola und ein Retief mit
den Seolen im Fegefeuer.
«, Coan Bermudez, Dice.
Fr. W. Unger.
Aristandros. Aristandros, Bildhauer
Paros. An den mit Figuren geschmntickten Drei
flssen, welche dic Spartaner wegen des Sioges
‘bel Aegospotamoi (01. 93, 4) nach Amyklae wei-
hhoten, machte or die Gestalt einer spartanischen
Frau miteiner Leier : Paus. IIL. 18, 7. — Ausser-
dem findet sich der Name eines Aristandros,
Sobnes des Skopas, nochmals auf der Basis einer
von Agasias gearbeiteten Ehrenstatue in Delos,
etwa aus dor 160. Olympiade: Corp. inser. gr.
2285», Doch scheint dieser zweite Aristandros
nur mit der Aufstellung der Statue betraut ge-
‘wesen zu sein.
Brunn,
Aristarete. Aristarete, Malerin, Tochter
und Schillerin des Nearchos. Plinius 35, 147 er-
‘erwithnt als thr Werk einen Asklopios.
Brunn,
Ariste. Aristo... ist wabrechoinlich der
Anfang des Namens eines Mtinzstempelschueid
auf einer Mlinzo von Metapont: Arch. Zeit. 1817,
‘T. 8.4, Etwas jlnger ist eine andere Mllnze von
Motapont, auf welchor R. Rochetto (Gravours dos
monnaies pl. IV. 36) Aristi las. Da der letzte
Buchstabe unsicher scheint, so ist hier vielleicht
aze
252 Aristoas
-_Aristides.
nur eine Abkilrzung von Aristoxenos zu erken-
nen (8. diesen).
*. Brunn, Geseh, der gr. Kanstler. 11, 425, —
. Sallet, Kinsleindtnten a Manze.
p13.
Brun,
Aristeas. Aristoas und Papias, Bildhauer
aus Aphrodisias in Karien, die Verfertiger zweier_
im kapitolinischen Museum aufgesteliten Ken-
taurenstatuen aus schwarzem Marmor, die in der
Villa des Hadrian bei Tivoli gefunden und wahr-
scheinlich fr dieselbe gearbeitet worden si
Foggini, Mus. capit. 1v. t. 32-33; Clarac, Mus.
de sculpt. pl. 739 u. 740; Wieseler, Denkmiiler
a. K. 1, 47, 598; vergl. 597. Dio Erfindung die-
ser auch in anderweitigen Wiederholungen vor-
KommendenWerke gehirt wahrscheinlich derale-
xandrinischen Epoche an. Ihr eigenes Verdienst,
suchten die beiden Kustler aber darin, dass sic
die Eigenthtmlichkeiten der offenbar in Bronze
gearbeiteten Originale mit miglichster Genauig-
eit in den harten und spriden Marmor zu Uber-
tragen strebten. Indem ihnen jedoch der feinere
Sinn flr die stilistische Bedeutung des Materials
und eben so das tiefore Verstiindniss des innern
Wesens der Form abging, haben ste zwar dus-|
sorlich ihre Absicht erreieht, aber durch zu grosse
Hite und Schiirfe die harmonische Wirkung ihrer
Arbeit zerstirt. Von dem Ruhme hichster Mei-
sterschaft in der gesammten Durchfthrung, auf
welche das Stroben der asiatischen Kunstschu-
len vorcugaweise gerichtet war (vergl. Agesan-
dros und Agasias), bleibt daher bei ihnen nur
noch das Verdicnst tochnischer Bravour in
schwieriger Marmorarbeit Ubrig.
8. Brunn, Gesch, der griech. Kanstler. I. 593, —|
Overbeck, Gesch. der Plastik. 1. 337, —
Schwabe, Observat, archseol. Il, Dorpat 1870.
Brunn.
Aristineos. Aristiacos, Maler, Vater und
Lehror des Nikomachos (s. diesen), wofern nicht
etwa der Name in den des Aristides zu veriin-
dern ist: Urlichs, Chrest. Plin. 35, 108. *
Bruna,
Aristide, 6. Aristide Lous.
Aristides. 1) Erzbildner, Schiller des Poly-|
klot, bekannt durch Zwoi- und Viergespanne.
Plin. 34, 50 u. 72, Bel dem Interesse, welches
er wegen dieser Werko am Wagenrennen haben
mmusste, darf er wol flir denjenigen Aristides ge-
hhalten werden, welcher nach Pausanias vt. 20,
14 an don Rennschranken zu Olympia einige
‘Verbesserungen anbrachte.
2) Maler aus Theben. Die Angaben tiber seine
Zeit lassen sich schwer unter einander vereinigen
und machen es néthig, zugleich die Nachrichten
liber einige andere Klnstler der thebanischen
Schule in Betracht zu ziehen. Nach Plinius 35, 75
war Aristides zur Zeit des Zeuxis und Parrhasios
Schiilor des Euxinidas, obenso wie Pamphilos
Schiller des Eupompos. Dieser Synchronismus
fubrt auf einen Zeitpunkt, der vielmebr vor als
nach Ol. 100 fallen muss. Ein Werk des Aristides
hatte Alexander nach Pella tibergeftihrt (trans-
tulerat : Plin. 36, 98), also wol nicht direkt. vom
Klinstler gekauft, sondern wahrscheinlich avs
seiner Vaterstadt Theben, wo es dffentlich auf-
gestellt sein mochte, bei der Eroberung dieser
Stadt(Ol. 111,2) mitgenommen. Lebte derKtinst-
ler damals noch, so musste er wenigstens ein be-
ruhmter Mann sein. Fir Mnason, Tyrannen von
Elatea, malte er eine Perserschlacht: ibid. 99
‘Mnason kann nicht wol spiiter als Ol. 100 gebo-
ren sein, wenn er schon Ol. 105, 3 sich zu ver-
heiraten gedachte: Aristot. polit. v. 4. Die Zeit
seiner Tyrannis lisst sich nicht genau bestin-
men; doch konnte das Bild recht wol schon vor
Erlangung derselben, wenigstens vor’ Ol. 110,
[gemalt sein. Schiiler des Aristides war Euphra-
nor, den Plinius wol nach dem Beginne, nickt
nach dem Hohepunkte seiner Thiitigkeit in die
104. Ol. setzt. Soweit vereinigt sich alles xu der
Annahme, dass die Thiltigkeit des Aristides etwa
von 01. 100—110 gedauert habe, und dass er da-
her, wie es von Plinius geschieht, als Zeitge-
nosse des Apolles (wenn auch als’alterer) be-
zeichnet werden konnte. Nun aber nennt Plinius
‘unter seinen Werken auch ein Bildniss der Leon-
tion, der Geliebten des Epikur, welches nicht
‘wol vor Ol. 115, sondern wahrscheinlich erst
spiter bitte gemait werden k®nnen, theils wegen
des Vorhiiltuisses dieser Hetire zu Epikur, theils
im Hinblick auf ihre Tochter Danae, welche 01
133, wenn auch allerdings wol nicht in jugend-
lichem Alter, auf Befchl der Laodike ermordet
wurde: Athen. xin. 593¢; vgl. Niebuhr, kleine
Schriften, I. 257; 272. Ausscrdem kommt aber
Jauch die Zeit des Nikomachos und seines Schi-
Jers Philoxenos in Botracht. Letaterer malte fir
Kassander eine Schlacht des Alexander mit Da-
rius, und wenn auch nicht nothwendig erst,
nachdem Kassander (Ol. 118) Kinig gewordeo,
doch auch gewiss nicht in den niichsten Zeiten
nach der Schlacht. Nikomachos selbst malt fiir
den sikyonischen Tyraunen Aristratos, wahr-
scheinlich in der Zeit zwischen Ol. 105 und 110,
‘und noch spiter flir Antripatros. Hiernach er-
scheint er als Zeitgenosse des Aristides, nicht
aber als Vater desselben , fllr welchen man iha
nach der Angabe des Plinius 35, 110, dass ex
vm Schillern seinen Bruder Ariston, seinen
Sohn Aristides und den Philoxenos« ' gehabt,
geglaubt hatte balten zu milssen. Es darf in-
dessen wol darauf hingewieson werden,
Plinjus §. 75 den Aristides, Schiiler des Euxiai-
das, als don ausgezeichnoten Ktinstler: praecls-
rum artificem, denselben 98 sowie 111 als den
Thebaner bezeichnet, wihrend 110 mit keinem
Worte angedeutet wird, dass diesclbe Person
gemeint-sei, woru doch tim 80 mehr Anlass vor-
golegon hitte, als friher bereits ein anderer Leh-
rer genannt worden war. Damit kann freflich
Jeder Grund wegzufallen seheinen, zwischen Ni-
Aristides,
288
Komachos und dem bertihmten Aristides irgond
welchen Familienzusammenhang anzunehmen.
Wenn aber Nikomachos einen Bruder Ariston,
Aristides einen Sohn desselben Namens hatte
110; 111), 60 darf man vielleicht annehmen, dass
die beiden berithmton Ktinstler Brilder waren
tad Nikomachos einen seiner SUbne zu Ehren
seines Bruders Aristides nannte. Dieser jtingere
Konate sehr wol das Bildniss der Leo
‘ea, welches dann durch einen leicht erkli
Intbum dem bertihmteren beigelegt wurde. Auf}
dea Neffen passt dann auch die Bezeichnung als
Pornograph (Polemo bel Athen. x11. 567b), die
dem Wesen des Oheims durchaus widerspricht.
— Ueber seine Werke berichtet Plinius 98—99
-Ein Bild yon ihm stellt eine Szene aus der Er-
oberung einer Stadt vor: ein Kind kriecht nach
der Brust seiner Mutter horan, die an ciner
Wande im Sterben liegt; und man erkennt, wie
die Mutter {Uhlt und flirchtot, dass das Kind,
wenn die Mileh erstorben, Blut einsauge. Dieses
Bild hatte Alexander der Grosso nach soiner Va-
terstadt Pella weggeflihr. Er malte ferner eine
Schlacht mit den Persern und nahm in dieses
Bild bundert Figuren auf, fllr deren jede er sich
ton Mnason, dem Tyrannen von Elatea, zohn
Minen ausbedungen hatte. Er malte auch ren-
vende Viergespanne, einen Flehenden, dessen
Stimme man fast zu hiren glaubt, Jiiger mit
der Beute, Leontion, die Geliebte des Epikur,
eine Ausruhende (anapauomenen propter fratris
sworem?), ferner Bacchus und Artamenes, die
man in Rom im Tempel der Ceres sah; einen
Trgiden und einen Knaben im Tempel des
Apollo, welches Bild seinen Reiz durch die Un-
kunde des Malers verlor, dem es der Pritor M.
Junius um dio Zeit der apollinarischen Spiele
tum Reinigen geschickt hatte. Im Tempel der
Fides auf dem Kapitol sah man das Bild eines
Greises mit der Leier, weleher einen Knaben
aterweist. Er malte auch einen ohne Ende ge-
Priesenen Kranken, und war so bedeutend in
seiner Kunst, dass ‘Kinig Attalus eines scinor
Gemilde fur hundert Talente gekauft haben soll.«
Als letztes unvollendetes, aber darum nicht we-
tiger beriihmtes Bild fhrt endlich Plinius an
saderer Stolle (35, 145) ein Bild der Iris an. In
diesem Berichte haben die Worte propter fratris,
smorem und das als Artamenes bezeichneto Bild
Vielfachen Anstoss erregt, den man durch Um-
‘tellang der ersteren Worte zu boseitigen ver-
sucht hat. Dilthey wollte in einer artomene ob
fratris amorem die wegen der frevelhaften Liebe
m ihrem eigenen Bruder sich erhiiugende
Byblis, Urlichs in Artamenes den auch Artaba-
mazes genannten ilteren Bruder des Xerxes er-
kennen, der als vor der Thronbesteigung des
Darius geboren in der Rathsversammlung als
ticht suecessionsfibig erklirt werde. Hierzu
sollte durch die Verbinduog von: supplicantem|
Feene cum voce mit den Worten propter fratris
‘orem sogar noch cin Gegeustlick gefunden
werden: dio berihmte Furbitte der Frau des
Intaphernes fr ihren Bruder. Keiner dieser
Versuche ist hinliinglich tiberzeugend, die Frage
also als eine offene zu bebandeln. Sonst wird
nur noch berichtet, dass Polybius bei der Zer-
stérung Korinth’s durch Mummius unter anderen
auf dem Boden herumgeworfenen Gemillden, auf
denen die Soldaton wilrfulten, auch den Bacchus
des Aristides gesehen habe. Als aber bel einer
Versteigerung Attalus darauf 600,000 Denare
(ungefiibr die oben erwihnten 100 Talente) bot,
habe Mummius das Bild auriickbehalten und in
‘den Cerestempel gewetht, wo es in der Zeit des
‘Augustus mit dem Tempel verbrannte: Strabo
vu. 381; Plin. 7, 126; 35, 24. Ein Werk des
Aristides war villeicht auch dor von Polybius
mit dem Bacchus zusammen erwithnte Herakle
von Schmerz durch das Gowand der Detanira
gepeinigt.
Die ktinstlerische Bedeutung des Aristides
charakterisirt Plinius 35, 98 in wenigen nicht
‘gut wrtlich zu Ubersotzonden Sitzen : is omnium
rimus animum pinxit et sensus hominis expre
quae vocant gracci ethe, item perturbationes,
durior paulo in coloribus. Da er §. 122 unter den
Erfindern der Enkaustik genannt wird, so kann
der Tadel einiger Hirte der Farben bei ihm nicht
auf einer Vernachliissigung des Technischen be-
ruhen, sondern sie wird sich daraus erkliren,
dass die koloristische Wirkung nicht auf Kosten
hherer geistiger Qualititen bevorzugt, sondern
ihnen vielmehr untergeordnet wurde. Dieses
geistige Weson des Kilnstlers ist aber von einer
sehr bestimmten eigenthiimlichen Art. Eine
Storbende, ein Flehender, eine Rubende, Jiiger,
in Tragide, ein Greis, ein Kranker, oline dass
cine bestimmte Persinlichkeit namhaft gemacht
wiirde, deuten darauf hin, dass es hier weniger
auf den Stoff an sich, als auf die besondere Art
der Auffassung des Stoffes ankam. Wenn nun
auch bei Gogenstindon dieser Art eine gonre-
hafte Behandlung wol miglich wire, so weist
doch bei Aristides nichts auf eine solche hin. Ja
selbst eine vorwiegende Schiirfe paychologischer
Charakteristik, wio sie sich bei Parrhasios fin
det, die von sorgfiltigster Beobachtung einzel-
ner feiner und charakteristischer Zllge ausgeht,
tritt bei Aristides nirgends in den Vordergrund.
Seine Kunst wendet sich an unser Gofllhl, er
schildert das Leben der Seele in ihren zartesten
und ruhigsten Stimmungen, aber auch in ihron
tiefoten pathetischen Erregungen. Am erschilt-
‘terndsten scheint dies in dom Bilde der storben-
don Mutter geschehen zu sein, das man sebr mit
Unrecht als eine Episode eines grisseren Gem
des, otwa einer liupersis, hat hinstelien wollen.
Die GrUsse desselben liegt gerade in seiner Bo-
scbrinkung, die uns einen grossen historischen
Hintergrund, die Verwilstung einer Stadt, nicht
‘susftrlich in allen ihren Greueln vor Augen
stellt, sondern aus einer efnzigen Thatsache ah-
nen lisst, dagegen aber flir diese einzige That-
Aristida
Aristokles.
sache all unser menschliches Mitgeftthl in An-
spruch nimmt und uns eben dadurch tiber diese
hinaus auf einen noch hdheren Standpunkt, den
der sittlichen Weltbetrachtung, emporhebt. Zu
nlichst an dieses Bild wilrde sich der vermutungs-
weise ihm beigelogte Herakles init dem Gewand
der Detanira anrefhen, withrend es in der Perser~
scblacht dem Ktiustler leicht sein musste, ana-
loge Motive aufcufinden, Weniger lebhatt or
regt, aber nicht minder auf der Schilderung ticf-
sten’ Fublens und Empfindens beruhend werden
die Bilder des Flehenden und des Kranken ge-
wesen sein. Dass aber selbst einem scheinbar
40 gleichgilltigen Gegenstande, wie den Jigern
mit ihrer Beute, nach dieser Seite hin sich ein
besonderer Reiz abgewinnen liess, lehrt die Be-
schreibung eines Gemilldes bei dem jtingeren
Philostratus (3), welehes, selbst wenn es nicht
auf das Original des Aristides zurlickgehen sollte,
doch zeigt, welcher Auffassung eine solche Szene
fibig ist. Man fille sich ganz das Behagliche in
der Stimmung versetzt, wBlches sich nach ge-
thaner Arbeit Uber diese an schattiger Waldes-
stelle rastendo und durch Speise und Trank sich
erfrischende Jagdgesellschaft verbreitet. Hier,
wie tberall bei den Werken des Aristides, musste
die Wirkung auf dem sympathetischen Geftthl
beruhen, welches der Ktinstler bei dem Beschauer|
erweckte, welches er aber nur dadureh zu er-
wecken vermochte, dass er selbst nicht etwa dic
einzelnen Ziige nur durch scharfe Beobachtung
der Wirklichkeit ablauschte, sondern dass er
das Ganze dor darzustellenden Situationen und
Stimmungen in der eigenen Seele nachzuem-
pfindon und aus dieser Empfindung heraus zur
Anschauung zu bringen verstand. Eine solche
persinliche Disposition des Gemilthes liisst sich
freilich nicht wol Iehren und in ihrer Eigenart
auf Andore Ubertragen; und es ist daher schr
begreiflich, dass durch seinen bedeutendsten
Schiller Euphranot (die andern: Nikeros, Ariston
und Antenorides sind fast nur dem Namen nach
bekannt) sich oin starker Umschwung in reali
stischer Richtung vollzieht. Es ist dies dieselbe
Erscheinung, die sich in der florontinischen
Kunst des 15. Jahrh. wiederholt, wo der spiitere
Realismus sich zu inom ser wesentlichen
Theile auf der Basis der Seelenmalerei
Fiesole entwickelt.
8. Brunn, Gesch. der gricch. Kiinstler. 1. 160]
u, 171. — Dilthoy ini Rhein, Museum. XXV.
151 u, XXVI. 283, — Urlichs, ebd, XXV.
507 u. XXVI. 590.
Brunn.
Aristion, Aristion, Bildhauer aus Athen,
der zufolge einer Inschrift um die Zeit der 70 Ol.
ein Grabdenkmal arbeitete: Hirschfeld, Tituli
statuariorum p.68. n.6, Sollto er etwa identisch
sein mit dem Aristion, dessen Grabstele von der
Hand des Aristokles (s. diesen) wir noch besitzen?
Bruna.
Aristipp. Aristipp auf Minzen von Tarent
ist nicht Namo cines Milnzstempelschneiders,
sondern eines Magistrats.
#. Brunn, Geseh. der griech. KGnstler. 11, 424.
Brunn.
Aristobulos. Aristobulos, Maler aus Sy-
rien, also schwerlich ilter als die Zeit der Seleu-
kiden, wird von Plinins 35, 146 unter den zwar
nicht unbekannten, aber doch nur einer fllichti-
gen Erwithnung wiirdigen Malern angefilhrt.
Brunn,
Aristodemos, Aristodemos, 1) Bildhauer,
»machte Ringerstatuen, Zweigespanne mit Wa-
igenlenkern, Philosophen, alte Frauen, den Konig
‘Seleukos; geschiitzt wird auch sein Doryphoros.
Plin. 34, 86. Wegen der Statue des Seleukos
gebirt er in die Zeit um 120 OI., etwa 300 v. Chr.
Ausserdem filhrt Tatian (contra Graec. 55 p. 120
ed. Worth) eine Statue des Aesop als sein
Werk an.
2) Maler aus Karien, Gastfreund des Philo-
stratus, also um 200 nach Chr. Geb. Er malte
in der Manier des Eumelos, wird aber in der
Vorrede zu den Eikones des Philostratus beson-
ders wegen seiner historischen Schriften Uber
Malerei erwithnt.
3) 8. Aristiaeos,
Brunn.
Aristodikos. Aristodikos, wabrscheinlich
erdichteter Kunstlername, nach einem spiteren
‘Epigramme, etwa aus Konstantin's Zeit, in wel-
‘chem tber die Kosten eines in Gold getriebenen
Pallasbildes (40 Talente) ein Rechenexempel
aufgegeben wird: Brunck, Analecta II. 488.
m4.
Bruna.
Aristodotos. Aristodotos, der Kilnstler
einer Erzstatue der Dichterin Nossis (um 300 vor
(Chr. Geb.), wie wol anstatt Mystis bei Tatian
(c. Grace. 52 p. 114 ed. Worth) au lesen ist;
vergl. Jahn in den Abhandl. der siichs. Gesell
schaft, 11. 753.
Aristogeiton. s. Hypatodoros.
Aristokleldes. Aristokloides, Maler. Un-
ter don Malern zweiten Ranges (primis proximi)
nennt Plinius 35, 138 den Aristokleides, welcher
don (d. h. im) Tempel des Apollo zu Delphi
‘malte.
Bruna.
Bruna.
Aristokles. Aristokles, 1) Bildhaver aus
Kydonia auf Kreta. Sein Werk war ein Weih-
/geschonk des Euagoras aus Zankle in Olympia
Herakles wegen des Gtirtels mit der Amazone
zu Pferde kiimpfond. Pausanias v. 25, 11 nennt
den Kunstler sehr alt, jedenfalls ilter ala dic
Zeit, in welc
hielt, was freilich nicht O1. 29 (vergl. 1v. 23, 4),
sondern erst Ol. 71 geschah.
2) Bildhauer von Sikyon, »Bruder des Kana-
chos und thm an Ruf wenig nachtehends (Paus.
Aristokles
Aristomones. 255
vt.9 1}, obwol nur ein Werk: die Statue einer
Muse mit der Schildkrtenleier, von ihm ange
flirt wird: Anall. II, p. 15. n. 35, Sein Ruf|
wird sich daher mehrdurch seine Bedeutung als
Lehrer erkliiren, in dem Pausanias seine Schule
‘on ihm an, also etwa von O1, 70 durch Synnoon,
Ptolichos und dann mit Ueberspringung zweier
Glieder durch Sostratos und Pantias bis um
61, 100 verfolgt, ohne uns freilich Uber ihren
besonderen Charakter Aufschluss zu geben.
44,4) Attische Bildhauer. Bei dem geringen
Zasammenhange unter den verschiedenen Nach-
richten ist auszugehen von der Grabstele des
Aristion, welche durch die Inschrift als Werk
des Aristokles bezeichnot wird und in die Zeit]
swischen Ol. 70—80 gehdrt. Nochmals erscheint
¢rals Kiinstler in der furchenfirmig geschricbenen |
Insebrift eines Weihgeschenkes: Corp. inser. gr.
1.23, Weit jiinger ist ein anderer Aristokles, der|
tach einer inschrift aus der 95. Olympiade mit
der Basis der Parthenosstatue des Phidias zu thun
tat: Corp. inser. gr. n. 150, §.39; Michaelis, Par-
thenon, p.316, Dass er mit dem illteren verwandt,
Vielleicht sein Enkel war, muss wenigstens als
cine Miglichkett zugegeben werden, Neben die
sen nschriftlichen Nachrichten stehen nun einige
andere Angaben des Pausanias: Kleoetas, Sohn
ines Aristokles, richtot dio Schrankon flir das
Wagenrennen in Olympia ein, welche spiiter Ari-
stides (wahrscheinlich ein Scbiiler des Polyklet)
verbessert: vt. 20, 14, Ein Aristokles, Sohn und
Schiller des Kleoetas, machte cine Gruppe des
Zeus und Ganymedes, welche ein ‘Thessalier
Guothis nach Olympia weihete: v. 24, 5. Hier-
aus ergibt sich allerdings noch keine Verbindang
nit der attischen Familie. Allein auf der Akro-
polis von Athen befand sich eine Statue von
Kleoetas: swer aber Kunstreiches dem Alter-
thiimlichen vorzicht, der betrachte folgendes:
yon Kleoetas ist die Statue eines behelmten
Mannes, und die Nigel hat ihm Kleoctas von Sil-
ber eingefitgte: 1.24, 3. In der Inschrift aber
weist der Ktinstler auf seine Erfindung in Olym-
pia hin: vs. 20, 14. Es ist nun gewiss wahr-
fecheinlicher, dass ein athenischer Kiinstler in
Olympia arbeitote, als dass ein Kiinstler aus Elis
fiir Athen besehiftigt war, und so darf es wenig-
stens als Vermutung ausgesprochen werden, dass
Kleoetas der Sohn des ilteren Aristokles, sein
Sohn aber mit dem jtingeren identisch sein
ochte. 8. dagegen Bursian in den Jahrb. flir
Philol, uxxun. 514. Von Arbeiten diesor Kiins
ler ist nur die an erster Stelle erwihnte im
Nordosten von Attika gofundene und jetzt im
Theseion zu Athen aufbewahrte Reliefstele
cthalten: s. die Literat. bei Kekulé, Bildw.
im Thesefon. p. 149; Abbildungen z.B. bei Schill,
Arch. Mittheil., Titelbl.; Overbeck, Gesch. der
Piastik, I. 140. Fuir die Kenntniss der archai
sehen Kunst in Attika ist sie eines der wichtig-
Sten Denkuiler. In streng geschulter Haltung,
aber ohne Steifheit und Hite, steht der voll-
kommen gerlistete Krieger ruhig da, gesehickt
in den schmalen Raum eingeftigt, dass er nicht
beengt erscheint. In’ der Zeichnung und den
Verhiiltnissen, z. B. des Oberschenkels, der Hand-
wurzel treten allerdings noch gewisse Mingel
hervor; aber dic Gesammtauflassung ist cine
unbefangen natiirliche, die das Leben mehr yon
innen heraus erfasst, als auf genaue, mehr iius-
serliche Beobachtung des Details den Haupt-
worth logt. Flir roichero Abwechselung der iius-
seren Erscheinung war itbrigens dureh sorgftl-
tige Bemalung gesorgt, von der sich noch zal-
reiche Spuren erhalten haben.
Brunn,
Aristokydes. Aristokydes, Maler, »micht
unberithmt, aber doch nur im Vorbeigehen zu
nennens, Plin, 35, 146,
Brunn.
Aristolaos, Aristolaos, Maler. »Aristolaos,
Sohn und Sehiiler des Pausias, gehirte zu den
strengsten Malern. Von ihm sind: Epaminon-
‘Theseus, ein Bild
attischen Demos, ein Stieropfers: Plin. 35,
137, Er lebte demnach um die Zeit Alexander's
des Gr. und die Strenge seiner Kunstrichtung
erklirt sich aus dem Charakter der sikyonischen
Malerschulo, die durch Pamphilos, den Lehrer
seines Vaters, eine strenge theoretisch wissen-
schaftliche Grundlage erhalten hatte. Ueber
seine Werke lisst sich um so weniger urtheilen,
als es ungowiss ist, ob jede der angefihrten Fi-
guren ein Bild fir sich bildete, oder ob darunter
mohrere, namentlich von den auf Athen bezilg-
lichen, zu einer Komposition vereinigt waren.
Brunn,
Aristomachos, s. Aristomenes,
Aristomedes, Aristomedes und Sokrates,
Bildhauer aus ‘Theben, dic Ktinstler einer auf
dem Throne sitzenden Statue der Dindymeni-
schen Mutter aus pentelischem Marmor, welche
Pindar in das Heitigthum der Gdttin nabe bei
seinem Hause weihete: Paus. 1x. 25,3.
Brunn.
Aristomedon, Aristomedon, Erzbildner
aus Argos. Seine Werke waren dio Statuen des
Sehers Tellias, mehrerer phokischer Heerfthrer
und cinheimischer Heroen, welche die Phokier
‘wegen eines wenige Jahre vor dem Einfalle des
Xerxes in Hellas tiber die Thessalier erfochtenen
Sieges nach Delphi wetheten: Paus. x. 1, 1
vergl. Herodot. vitt. 27.
Brun.
Aristomenes, Aristo menos, Maler ausTha-
sos, wird von Vitrav (ttt. praef. §. 2) als einer
dor Kilnstler angeflibrt, deren Verdienst nicht
einen ihrer Tiichtigkeit’ entsprechenden Nach-
ruhm gefunden habe. Aufihn ist ein Epigramm
‘dea Antipater von ‘Thessalonike zu bezichen,
obwol er dort Strymonier und in einer Wieder~
holung desselben Epigrammes Aristomachos go-
256
nannt wird. Dort wird als sein Werk ein Ge-
miilde, ein Weihgeschenk dreier Miidchen, bo-
schrieben, die sich auf demselben nebst dem
‘Tempel und Bilde der Aphrodite wegen gliick-
licher Liebe vereint hatten darstellen lassen:
Anall. 11. 114, n, 22; Anthol. Palat. vi. 208 ;
Benndorf, de Anthol. gr. epigr. p. 50.
Ariston, Ariston, 1) Erzbildner aus Sparta.
Mit seinem Bruder Telestas machte er cine
eherne, 18 Fuss hohe Statue des Zeus, welche
die Bewohner von Kleitor in Arkadien wegen
der Besiegung mebrerer Stidte in Olympia ge-
weiht hatten. Pausanias (v. 23, 7) konnte Uber
die Kiinstler nichts Niheres erfahren; doch ge-
hdren sie wol keiner spiiten Zeit an, aus welcher
berhaupt keine spartanischen Ktinstler bekannt
sind,
2) Bildhauer aus Mitylene von miissigem Ver-
dienst, augesehener wegen seiner toreutischen
Arboiten: Plin. 33, 156; 34, 85. Er lebte wabr-
scheinlich in der Zeit der Diadochen, in welcher
die Toreutik besonders bitlhte.
3u.4) Maler aus Theben, der eine der Bruder,
der andere Sohn und Schiller des bertthmten
Aristides. Nur von dem zweiten wird ein be-
kriinzter Satyr mit dem Becher erwihnt: Plin,
35, 1100. 111,
5) Mosaikarbeiter, nach der Inschrift oines an
der Via Appia bei Rom gefundenen Mosaikes
mit der Darstellung einer Nymphe, welche von
dretSatyrn verfolgt wird: Atti dell’ accad. pontif.
n, 670.
6) Angeblicher Steinsehneider. Sein Name aut
einem Steine des Parisor Kabineta (Chabouillet
1, 1827) scheint alt, aber dem Bilde nicht gleich-
zeitig, und kann auch aus anderen Griinden nicht
den Klinstler bezeichnen; vergl. Brunn, Gesch.
der griech. Kunstler. 11. 605.
Brunn,
Aristonidas. Aristonidas, Erzbildner aus|
Rhodos. Plinius 34, 140 fubrt ein in Rhodos be-|
findliches Werk von ihm: Athamas, wie er we-
gen der in der Raserei begangenen Tédtung sei-
nes Sohnes Learchos reuig dasitzt, besonders|
‘wegen einer technischen Eigenthilmlichkeit an:
der Ktinstler habe niimlich Eisen unter dieBronze
gemischt, damit die durch den Glanz dieser
lotzteren ‘durchschimmernde Ruthe des Eisén-
rostes als Ausdruck der Scham erscheine. Wenn
das Werk wirklich diesen Eindruck hervor-
brachte, so war er doch schwerlich auf dem von
Pliniua bezeichneten Wego erreicht; vgl. Over-
beck, Geschichte der Plastik. II. 266, N. 35,
Aber auch hiervon abgeschon nimmt das Werk
‘eine bedeutsame Stellung in der Kunstgeschichte
ein, indem es sich durch das tief tragische Pathos
des Gegenstandes durchaus an die anderen be-
rifhmten Werke der rhodischen Schule, den Lao-
Koon und den farnesischen Stier, anschlicsst.
Dass Aristonidas auch Maler war, geht aus der
Erwihnung seines Sohnes und Schitlers Muasi-
timos bei Plinius 35, 146 hervor, der Ubrigens
auch wieder als Bildhauer in einer fragmentirten
Thodischen’ Inschrift erschoint: Ross im Rhein. |
Museum N. F. rv. 161 ff.
Bruna.
Aristonoos. Aristonoos, Erzbildner aus
Aegina, arbeitete eine von den Metapontinern
nach Olympia geweihte Statue des Zeus, der,
mit Lilien bekriinzt, in der einen Hand den Ad-
ler, in der anderen den Blitz hilt. Pausanias v.
22, 5 wusste weder die Zeit, noch den Lehrer
des Kiinstlers anzugeben, der indessen wol vor
der Unterjochung Aegina’s durch die Atheuer,
also vor Ol. 80, lebte.
Bruna.
Aristopeithes. Aristopeithos, Bildhauer,
Sohn des Kleonymos aus dem attischen Demos
Phylo, der Zoit vor Ol. 113 angehirig, nach zwei
attischen Inscbriften: Bull. dell’ Inst. 1860
P- 180; vergl. Jahrb. flr Philol. xxxvu. p. 86
Aristophon. Aristophon, Maler aus Thasos,
Sohn des Aglaophon und Bruder des Polygnot
Plinius, dor ihn (35, 138) unter den Malern zwei-
ten Ranges nennt, flhrt zwei seiner Werke an
den Samier Ankacos vom Eber verwundet und
‘von seiner Mutter Astypalaea betrauert (verg!.
Jahn, Bericht d. siichs. Gesellschaft 1848, p.127),
und cin Bild von sechs Figuren: Priamus, He-
lena, Credulitas, Ulixes, Deiphobus, Dolus, also
nach der Bemerkung von Jahn (Areb. Zeit. 1547
p. 127) cin Abentouer des Odysseus aus der
letateron Zeit der Belagerung Troja’s, wo er als
Bottler verkleidet mit Holena den Plan zur Er-
foberung der Stadt verabredet. Ein drittes Bild,
einen kranken Philoktet, erwihnt Plutarch, de
aud. poet. 3; quaest. conviv. v. 1, 2, — Nua
borichtet aber Athenacus (xi, 534d) aus Saty-
rus, dass Alkibiades in Athen zwei Gemilde von
[Aglaophon's Hand aufgestellt habe, das eine,
wie er von der Olympias und Pythias bekriuzt
wird, das andero, wie er auf den Knien der Ne-
mea ‘sitzt, schiner von Gesicht als die Frauen
(vergl. Paus, 1. 22, 6). Dieses letztere aber nennt
Plutarch (Aleib. 16) ein Werk des Aristophon.
Tat diese Angabe richtig, so wiirde Aristophon
als der jiingere Bruder des Polygaot bis um Ol. 9,
die Zeit der Siege des Alkibiades, in der Kunst
thiitig gewoson soin, was an sich nicht unmdglich
‘wire. Sollte dagegen Plutarch irren, 20 milisste
ein zweiter Agiaophon, etwa ein Enkel des ilte-
ren, angenommen werden. Doch findet sich bei
don Alten cine solche Unterscheidung nirgends
ausgesprochen, und auch die Angabe des Plinius
(35, 60), welcher Aglaophon gerade in die
90. Olympiade setzt, bictet nur eine schwache
Stittze, indem Plinius in der Zeitbeatimmung der
ilteren Maler nachweislich Ufter geirrt hat.
#. Brunn, Gesch, der griech. Kinstler, Il. 14 0.
53. —Bursian, Jahrb, fOrPhilol. LXXIT. 517.
Brun.
Aristoteiches
257
Aristoteiches, Aristoteichos, angeblich
Steinsehneider. Sein Name auf einem Scarabaeus
ist za gross, um filr einen Kilnstlernamen 2u
1n, Geseh, der griech. Kanstler. 11. 605.
Brann,
Aristoteles. Aristoteles aus Kleitor in At-
kadien, der Ktinstler eines grossen Beckens,
tach einem Epigramm der Anyte, welche un
01, 120 bldhete: Anthol. gr. I. 130, 2; Anall. I.
191,2.
Brun,
Aristoteles yon Bologna, s. Floravanti.
Aristoxenos. Aristoxenos, Miinzstempel-
schneider. Sein Name findet sich vollstiindig und
abgekiirat auf Miinzen von Heraklea und Meta-
pont: Millingen, Ane. coins. 1.n.22; R. Rochette,
Grayeurs de monnaies. 1v. 32—34; Berl. Blitter
fir Munzkunde. v. T. 52, 2; vergl. auch Ariste.
+ Brann, Geseh, der griech. Kistler, 1, 425,
= *. Sallet, Kanstlerinsehriften auf MGnzen,
pe
Brun,
Ariu, Emilio Ariu, Bildhauer aus Venedig,
arbeitete in der zweiten Hiilfte des 16. Jabrh.
Lomazo hebt ihn sehr heraus, er stellt ihn un-
ter die »luminari della sculturas, Von seinen
Werken ist uns leider nichts bekannt.
+. Lomazzo, Idea del tempio della pittura. p. 161,
= Cicognara, Storia della Scultura. I. 149.
158.
Jansen.
Arjona, Arjona, spanischer Maler, um
1650 Schiller von Sebastian Martinez, der da
uals in Jaen sich aufhielt. Von Arjona stam-
tnen einige Werke in den Kirchen von Baeza,
Ubeda, Jaen und hauptsiichlich in der Kirche
und dem Kloster der unbeschuhten Karmeliter
in letaterer Stadt. Soin Stil crinnert an Marti-
tet, aber seine Farbengebung ist viel Kilter
snd seine Zeichnung entbehrt der wiinschens-
werthen Richtigkeit.
«Pont, Viage de Espaiia. Coan Bermudez,
Diee.
Lefort.
Arkesehlot. Kornila Arkeschlot, deut-
cher Goldarbeiter in Russland, in den sechziger
Jahren des 17. Jahrh. in die Heimat ontlasson.
Er verfertigte, im Verein mit Widmann, zwei
nit Email und Diamanten verzierte Messersticle,
ine Ostergabe filr den Zaren.
$.3a6-b.amu-2, Mer. nponsn. w» Poccis,
H. apx. 0. (Sabelin, rbeiten in Russ
land, in den Mem, der Kats, arch. Gesellschaft.)
St. Potersb. 1853. V. 111. — Dors., Fimail-
‘und Fayencearbeiten in Russland, ibid. V1. 287.
Ea. Dobbert
Arkesilaos. Arkesilaos, 1) Maler und Bild-
tauer aus Paros, Sohn des Aristodikos. Durch
ein Epigramm des Simonides (+ Ol. 78, 2) ist or
als der Kilnstler einer Artemisstatue bekannt:
Anal. L. p. 141. n. 74 aus Diog. Latrt. rv. 45.
Meyer, Keastler-Lesibon. 1.
| Thir.)isst vermuten, dass ein kostbares
Wenn nun Plinius (35, 122) einen Arkesilaos
‘aus Paros als einen der iltesten enkaustischen
Maler neben Polygnot anflihrt, fllr dessen Tliu-
persis Simonides gleichfalls die Inschrift li
ferte, so wird an der Identitit des Malers und
Bildhauers nicht gezwoifelt werden kinnen.
2) Maler. Unter den fitichtig zu erwihnenden
Malern nennt Plinius 35, 146 cinen Arkesilas,
Sohn des Tisikrates. Im Peiraeeus aber sah
Pausanias (1. 1, 3) ein Gemiilde von Arkesilaos,
den Ol, 114, 2 gefallonen athenischen Feldherm
Leosthenes’ mit seinen Sthnen darstellend. So-
fern nun beide, wie wol anzinchmen ist, iden-
tisch sind, Tisikrates aber der bekannte Bil
hauer ist, mntisste das Gemilde lingere Zeit nach
dem Tode des Leosthenes, etwa im Auftrage
seiner Sdhne um Ol. 120 gemalt sein.
3) Bildhauer, Vertrauter des L. Lucullus umd
Zeitgenosse des Cacsar und Varro. Letzterer be-
sass von seiner Hand eine Marmorgruppe: eine
LiwinmitgefliigeltenAmoren, vondenendieeinen
ie gefesselt hielten, andere sie aus einem Horn
mi trinken zwangen, andere ihr Socken anzo-
gen: Plin, 35,41. Von ihnlichem heiterem Cha-
rakter waren Kentauren, welche Nymphen tru-
en, inn Besitze des Asinius Pollio: ibid. 33. Vou
emsterer Art war dagegen die Statue der Venus
Genetrix im Tempel auf dem Forum des Cacsar,
welche wegen der Eile der Einweihung schon
vor ihrer Vollendung im J. 46 v. Chr. Geb. auf-
gestellt wurde: ib. 155. frithere Annahme,
dass der Typus, welcher die Géttin in dtinnem,
eng anliegendem Gewande mit raffinirter Ele-
ganz darstelit, auf das Original des Arkesil
auriickgehe, hat sich als unhaltbar erwiesen
Sie erschien vielmehr in ernsterer, mehr dem
Charakter der Juno sich annihernder Haltung
in matronaler Gewandung, bekrint und mit dem
Szepter, und als Venus wabrscheinlich durch
einen Amor auf der Schulter deutlicher bezeich-
not: Reifferscheid, Ann. dell’ Inst. 1863. p. 361.
Ein anderes Gdtterbild, das der Felicitas, war
dom Arkesilaos von Lucull aufgetragen, kam
aber wegen des Todes des Bestellers und des
Kiinstlers nicht aur Ausfilbrung: Plin. 35, 156.
Da nun der bekannte Lucull bereits 56 v. Ch
gestorben war, so kann die Bestellung wol nur
Yon seinem Sohne ausgegangen sein, der in Folge
der Schlacht bei Philippi 42 v. Chr. getédtet
wiirde. Der hohe Preis von_sechzigmal hun-
derttausend Sestertion (HS LX = circa 350,000
aus
Gold und Elfenbein beabsichtigt war. So chron
volle Auftriige und das Lob des Varro zeugen
von der hohen Anerkennung, die der Ktinstler
m seiner Zeit fand. Auf seine ktinstlerische
Eigenthilulichkeit gestattet hichstens die wei-
tere Nachricht einen Schluss, dass seine Moitelle
den Kiinstlern selbst thourer zu stehen kamei
‘als sonst fertige Werke. Der Ritter Octavi
habe fitr das Gypsmodell eines Krater's ihm ein
Talent zahlen milssen. Wie sein Zeitgenosse Pa-
33
die selbstiindige Durchbildung des Modells ge-
loge au babon, und gegenlber dor matsenbafien
Kunstiibung seiner Z im Reprodu-
firenilverer Muster, ais un Produsien neuer
Werke thiitig war, darf er mit Pasitcles wol als
der Repriisentant einer selbstiindigeren Kunst-
richtung betrachtet werden.
s. Brunn, Gesch. der griech, Kinstler. 1. 600. —
Overbeek, Gesch, der Plastik. 11. 349,
Brun.
Arkett. Arkett, neuer englischer Stecher.
Hesperus, Painted by Waugh, London 1860.
Graves & Co.
Es gibt anch Abdr. vor der Schr.
W. Engelmann.
Arland. Jacques Antoine Arlaud, seiner!
Zeit gofeiert als Wiedererwecker der iichten Mi-
uiaturmalerei, geb. zu Genf den 15. Mai 1668,
kaw um sein 20. Jahr nach Paris, wo es ihm bald
gelang, sich zu ciner glinzenden Stellung
auschwingen. Mariette spricht von ihm nicht
cben glinstig und legt ihm noben seiner Gewandt-
heit im Benehmen auch otwas Charlatanerie
bei. Vortheilhafter urtheilt Descamps er rithmt
den Fleiss, mit dem er seine Studien betrieben.
Sein standhafter Eifer erwarb ihm nach Des-
camps eine tberraschende Leichtigkeit, die, ver-
bunden mit der Richtigkeit der Zeichnung und
seinem lebendigen Geiste, ihn inden Standsetzte,
eine groBe Anzahl Miniaturbilder suszufiih-
ren. Diese seien stets inlich und wol angeord-
net gewesen. Auch habe er den leichten Tou
inne gehabt und die, welche er
seine Miniaturbildnisse den nach Paris kommen-
den Fremden, welche sie ihm sebr theuer bezal-
ten. Mohr als 40,000 Thir., eine damals sehr be-
triiehtliche Summe, habe er zusammengebracht.
Doch gesteht Mariette dem Kiinstler andererseits|
zu, dass er seine Farben richtig abzutinen wusste
und darin, so viel als ihm miglich, den Beispie-
Jen Tizian’s und anderer guter Koloristen gefolgt
sei. Er habe diese gute Art zu schon und zu ma-
Jen dem Forest verdankt. A. hatte cine groBe
Anzahl Landschaften dieses Kiinstlers gesam-
melt, die ihm so au sagen als Leitstern dien-
ten ; denn obschon die Gattung von der seinigen
ganz versehieden war, fand er doch in ihnen,
nach seiner eigenen Austage, die richtige Behand-
lung, Einsicht im Helldunkel und in der Wabl
der Farben, die er auch bei seinen Bildnissen an-
wenden mntisse, wenn sio Wirkung haben sollten,
Auch mit Largilliére und Rigaud war er be-
freundet. Besonders schiitzten ihn der Regent
vou Frankreich, Philipp vou Orleans, und dessen
Mutter, die Pfalzgriifin Elisabeth. Der Regent
hatte fhm eine Wohnung in St. Cloud angewie-
sen, um sich an seiner Unterbaltung au ergitzen
uud in der Malerei vou ibm unterweisen zu las-
_Jacques Antoine Arleud.
son, Er hatte dem Ktinstler einen Titian, Wun-
der des hi. Antonius, aus seiner
ein Bild seiner eigenen Hand geschenkt.
Regent verstiog sich sogar in scinem Enthusias-
mus zur Behauptung : Jusqu'a présent les Peintres
en Mivinture on fait des Images, crest Arlaud
qui leur a appris a faire des Portraits, Sa Minia-
ture a toute Ia force de la Peinture a Ibuile
Auch des Herzogs Mutter war eine Ginnerin des
Malers; sic scheukte ihm ihr mit Diamanteo ver~
aiertes Bildniss und gab ihm Ewpfehlungen av
die Prinzessin von Wales mit, als er im J. 1721
seine Reise nach England antrat.
In England fand er nicht minder eine ebren-
volle Aufnahme. Deseamps erzilt: »Arlaud wari
der Freund der GroGen und Gelehrten, und
Newton theilte ihm seine Grundsitze der Optik
mit, dio unser Maler mit Figuren erliuterte
diese Freundschaft liste nur der Tod. Sein Bild-
iss der Prinzessin von Wales erregte eine t
endliche Freude, so dass alle (!) Dichter Verse
tum Lobe des Verfertigers machten; wir erin-
nema nur an die des Grafen Hamilton (folgen
diese).
Der Kiinstler hatte ein Bild, Leda und Ju-
piter als Schwan nach einem Marmorrelief
‘angeblich von Michelangelo) in Schwarz und
Weiss mit Wasserfarben gemalt, das von den
Kennern besonders bewundert worden war
Mariette behauptet, dass er es von einem der
Briider Nattier habe malen lassen und es nach-
her mit groBer Sorgfalt beendigt habe. Erhatte es
dem Herzog de la Force um 12,000 Livres vet-
kkauft, nahm es aber, als dessen Vermdgensvet-
hiltnisse in Unordnung geriethen, gogen eive
Entschiidigung von 3000 Livres zuriick. Ar-
Jaud liess nun, nach Mariette, eine Wiederho-
ung in Schwarz und Weiss, aber diesmal in Oe,
ausflthren, brachte diese iin J. 1721 nach Eng-
land und verkaufte sie dort dem Herzog vou
‘Chandos, um 600 Pfd. Sterling, wie in den Poésies
des Hrn. de Bar (Amsterdam 1750) zu lesen (dott
Defindet sich auch im dritten Bande eine Ode aut
die Leda}. Als Mylord erfuhr, dass Artaud das
schinere Exemplar behalten hatte, drohte und
donnerte er; aber der gewandte Kiinstler wusste
sich aus dieser Geschichte zu zichen und seit
Geld zu sichern. Descamps lisst tibrigens un-
seren Helden seine Leda erst nach der engli
‘schen Reise malen, und Fiorillo lisst ihn das
Original verkaufen, unter dem Versprechen, dass
er kein idhnliches Werk mehr mache; er habe
trotzdem eine Wiederholung angefertigt. Diese
sei von ihm spiiter aus Gewissensbissen und, un
nicht als Lilgner zu erscheinen, zerschnitten wor-
den. Beide Erzihlungen sind aber weniger glaub-
wiirdig, als Mariette’s Bericht. Dass diejenize
Leda, ‘die er im J. 1738 wol aus religidser
Ucberspanntheit zerschnitt, das Original war,
scheint durchaus das Rich
stlickte sie tbrigens anatom
zeluen Theile keinen Schaden litten ; diese kamen
Jacques Antoine Arlaud
Arlotti, 259
indie Hinde verschiedenor Personen. Ein Stlick
der Leda besitzt noch die Bibliothek zu Genf.
it seiner englischen Reise war scine Haupt-
thitigkeit abgeschlossen ; er fing an iiber Kopf
‘chnerten zu klagen, die ihn an der Arbeit hi
deren, und verliess endlich im J. 1729 Par
tach seiner Vaterstadt zurlickzukehren. Hier
biseram 25. Miira 1743 plitzlich versch
Bibliothek von Genf vermachte er seine schine
Ssumlung seltener Biicher und alter und neuer
Geode
Arlaud hat das Miniaturbildniss der Pompa-
‘our in Hoftracht gemalt. Sein Selbstbildniss
beindet sich in der Malerportritsammlung. zu
Flotenz. Andere Werke besitzen die Bibliothek
sol das Museum zu Genf; das Louvre 2u
Paris eine Zeichnung.
Bildnisse des Kinstlers
13) befinden sich in folg. Werken: Deseamps,
Viedes Peintres Flamands, gest. von Fiquet;
in Fassli, Geschichte der Schweizer Kinstler,
fest. von J. R. Schellenberg, und in Wale
pole, Ancedotes of Painting, Ausg. von J. Dal-
hamay 1828, neue Ausgabe 1849.
A)Sebsbildniss. Gest. von 0. Colombini im
Mureum forentinum. Fol.
5) Malbtg., mit dem Pinsel in der Hand an der!
Leda malend, Nicol. de Largillitre
Paris pinz. J. Jac, Haid ad prototypum
seul, et exeud, A. V. Schwarzk. Fol
Gegenseitige Kopie nach links.
von C. Bretherton. 4.
‘Avs Blldniss findet sich auch in einer Folge
9
ton Bildnissen berihmter Genter, qu. 8.
Radirt,
‘Mariette, Abecedario. 1. 30. — Gazette
des Beaux-Arts. VII. 301, — Merenre de
France, Jull 1743. — Trévoux, Memoires,
Sept. 1740. — G. Price, Deseription de Parts.
5, Ausg. Paris i713. p. 73, — Walpole,
Aneedotes of Painting, Ausg. von 1786, IV. 79.
—Ocuvres de Hamilton. IV. 279.—Poésies
de Mr. de Bar. Amsterdam 1750. Ill. — Des~
camps, La Vie des Peintres Flamands ete
116. —Fiissli, Kinstlerlexikon u, Neve 7
sitze.— Fiorillo, Geschichte der zoicbnenden
ste. V. 555. — Heineken, Dict. — R.
Weigel, Kunstlagerkatslog. 27. Abthellung.
p. 103—i04.
Netizen von J. J. Guifrey.
W. Schmidt,
Benoit Arlaud, urmaler aus Genf,
jliogerer Bruder Antoine's, wandte sich nach
London, woselbst er bereits (8. Stiche No. 4)
‘toi thitig war. Er starb daselbst 1719. Er
‘teint cin mittelmitssiger Kitustler gewesen zu
‘eit, und jedenfalls seinem Bruder nachgestan-
den zu haben.
Nach ihm gestochen :
1) Wilhelmine Charlotte von Wales, Kurpy
ton Hannover. Geschabt con J. Simon,
2) William Shakespeare, Uober Brostbild in Oval.
B Atlaud del. G. Duchange seul. 4.
3) William Shakespeare, Brustbild in Oval. B. Ar-
laud pinx. Jos. Selb del. Lithographio, kl. Fol.
Verinderto Ko
selben mogen
ach dein vorigen Bl. Nach dem-
rekter oder indirekter Kopien herrihren.
4) Ezechiel Spanhemius Liber Baro — Anno Din
MDCCVIL. Preuss. Gesandter in London. Br
Dbild in Oval. 1. Atland ping. ad vivam, J. Si-
mon fee. Schwarzk. Fol.
s. Filssli, Kiinstlerlexikon, — Mariette, Abe-
eedario. 1, 30.
W. Schmidt,
Louis Amé Arlaud, Maler, Nachkomme
des Antoine (ummiglich der Sohn), geb. 2u Gent
1752, kam um 1780 von Rom zurtick, lebte noch
1797. Senebier in seiner Histoire littéraire de
Geneve sagt von ihm, er sei nicht ohne Talent ge-
‘wesen tnd habe seinen Oheim Benoit iibertroffen,
Nach ihm gestochen :
1) Jacob Vernet, Prediger in Gent
L. Arland del. Gest, von
8.
elbe, Gest. von A. Chaponnier
28 — 1791
|. Pfennin
8
2)—Dd
1785. 8.
FOssii, Kinstlerleaikon.
W, Schmidt u. Guiffeey.
Arlaud, s. Artaud.
Arlt. C.W.Arldt, Lithograph des 19. Jahrh,
lieferte eine Menge besonders landschattlicher
Blitter, die auch en gouache koloritt erschienen.
halter
2) Bergin ez, yon
P. Grimm, lithosr. yon ©. W. Arld¢ und sei-
nem Vater. Tondruck. qu Fol
8) Der Kélner Dom in selner Vollen
Statfage. C. Sprosse dol. Koy. qu. Fe
4) Panoramnische Ansicht der Markuskirche und des
Dogenpalastes zu Venedig, C. Enslen p. Roy.
qu. Fol.
8) Tauben-Michels Wohnung in Ruppertstort bet
Herrahut. qu. Fol
66) Aktionbrauoreizusn Feldsehldsschon bol Dress
Tondruck, gr. qu. Fol.
7) Schloss Weosenstein, Sommeranfenthalt des Ki~
ngs von Sachsen, gr. qu. Fol.
8) Jagdfrdhstick im Lastauer Grunde bel Kolditz.
(Friedrich August II. von Sachsen, umgeben
von Jagdgotolge, meist P
3. J. W.Wegouer, Mit
Fu,
8) Det Marktplatz in Halle an der Sa
10) Ansicht der Stadt Querturt, qu. Fol
11) 3 BIL, Ansichten von Altenburg. kl. qu. 8
12) 11 BIL. Ansichton von Gorliez. Kl. qu. 8.
3) 4 DIL. Ansfeten von niche gor 8,
14) 6 BU, Ansichten in Bremen. Nach W. F.Kobl.
Tondr, qu, Fol.
15) 12 Bil, Album
16) 93 BIL, Ansichten
ng, mit
13 Schwarzburg. «0, 4.
8 Thiiringen. qv. 8
W. Engelmann.
Arlotti, Angelo Arlotti, Historienmaler
au Bologna Anfangs des 18. Jahrh. Zani Hisst
ihn 1730 geb. werden und 1772 sterben. Er war
33¢
260 Arma ——
Armandus.
Schiller von F. Torelli. Die Kirche 8. Bartolino
in Rimini besass von seiner Hand ein Altar-
bild mit dem hl. Bartholomiius.
s, Marcheselli, Pitture delle chiese di Rimino,
1754. p. 34. 73, — Zant, Enctel,
A. Pinchart.
Arma. Dalli Arma, Steinmetz aus Ferrara,
verfertigte 1554 und 1555 Siiulen, kunstreiche
Basen und Kapitiile.
8. Cittadella, Notlale relative etc, a Ferra
p. 397.
Jansen,
Armand, Charles Armand, Landschafts-
maler, geb. 2u Bar le due 1635, + den 18. Febr.
1720.” Er wurde am 13. Mai 1673 mit Pomona
und Vertumnus in einer Landschatt in die Aka-
demie zugelassen. Wahrscheinlich ist es dieser
Kunstler, den Gault de Saint-Germain erwithnt
und dem er bloss cine mittelmiissige Begabung
auschreibt. Nagler ziti irrthllmlich einen Histo-
rienmaler dieses Namens, der 1670 gestorben sein
sollte. Der einzig bekannte Armand ist der Land-
schaftsmaler, den die Akademie 1673 aufnahm.
Dass er sich tibrigens auch aufHistorie verstand,
Dboweist sein Bild aus der hi. Geschichto, das im
4J.1850 mit der Sammlung des Kinigs Wilhelm II.
von Holland versteigert wurde; es kam auf 225
Gulden, Der Katalog fand in dieser schénen
‘Komposition von verschiedenen Figuren den Stil
Rembrandt's. Armand hat in den J. 1699 und
1704 Bilder zur Ausstellung gebracht.
4. Archivos de l'art francais. I. 367. I.
Defer, Catalogue général. U. 1, 127.
Guifrey u, W. Schmidt,
Armand. Charles Armand, Bildhauer,
verfertigte flr die Schlosskapelle zu Versailles
eine jener Kindergruppen mit den Attributen
des Katholizismus, welche von ausson die Bo-
geneinfassungen der grofen Arkadenfenster
schunllekten.
s. Livret du Musée do Versailles. 1. 3.
Guiftrey.
Armand, Armand, Porzellanmaler, erscheint
unter den zwischen 1753 und 1800 ge-
nannten Kitnstlern zu Sévres. Er malte
meist Vigel und Blumen und zeich-
nete mit nebenstehendem Monogramm.
#. W. Chaffers, Marks and monograms, 3. Aud.
pp. 440 u. 454, — A. Dommin, Guide de|
Tamateur, nouvelle édit. Paris 1863. p. 475.
AT.
Armand. Emile Armand, Maler, geb. zu
Paris 1794, trat am 3. Nov. 1821 in die Akade-
mieschule.” Schiller von Petit, hat or Bildnisse
in Miniatur gemalt und derartige in den Salons
von 1838, 1839, 1841 ausgestellt.
8. Bellierde la Chavigneric, Dict.
7.
Armand, Alfred Armand, Architekt
vorzliglich im Eisenbahnbau, geb. zu Paris den
18. Okt. 1805, trat den 22. Jan. 1827 in die Pa-
riser Akademic und lernte bei Provost und A.
Leclere. Er verstand sich auch auf die Malerei,
‘wie seine Aquarell-Ansicht der Galerie Hels
rich’s II. im Schlosse von Fontainebleau bews.
die im Salon von 1839 ausgestellt war.
s. Bollier dela Chavignerie, Dict.
W. Schmit
Armand-Dumaresq. Edouard Armazd-
Dumaresq, Maler, geb. zu Paris 1. Jan. 1s
bildete sich unter Couture aus und hat sich be-
sonders als moderner Soldatenmaler bemerkld
macht. Zuerst stellte er verschiedene religiis:
Bilder aus, vom J. 1855 an aber hauptsicblich
Gomiilde, bei denen es ihim auf die Verhert-
chung der kriegerischen Vorfille der beidea\
poleonischen Kaiserreiche ankam. Der Kins!
erfreute sich bald offizieller Beschiitzung; »
verfertigte or im J. 1859 im Auftrag des Krier
ministers die Zeichnungen der Uniformen dc:
kaiserl. Garde und wurde fiir die Weltaussi!-
Tung im J. 1867 mit der Organisation dr
‘Vailkertrachten beauftragt. A. sucht realistict
den Charakter des franzisischea Troupiers, és
Momentane der Bewegung, im Kolorit das Kir-
perhafte wiederzugeben. Er weiss die Nat
des Soldaten im Felde frappant zu verges:
wirtigen. Im Salon von 1861 machte sein His-
terhalt, Episode aus der Schlacht, bet Solferio
sich bemorklich : Jigger lanern auf einer Ankit.
‘biuchlings auf dem Boden liegend und dem Be-
schauer die Schuhe zukehrond, anf eine Arill-
rickolonne, die fitichtend aus dem Hintergrazde
einem Holweg zujagt (lebensgrosse Fig.!. Das
Bild ist gegen alle Regeln der Komposition ax
‘geflhrt, aber lebendig, energisch in der Zeish-
nung, flott und kriftig, freilich auch schwer i
Kolorit. Andere Werke von ihm sind : Rukmrei-
‘chor Tod, Erinnerung von 1812 (Salon 1855); Er-
obernng der groBen Redoute in der Schlackt bei
Borodino und cin Bildniss (Salon 1857) ; Tod de
Generals Bizot bei Sebastopol (Salon 1559)
Chassours d'Afrique, cin Usterreichischos Kart
sprengend (Salon 1861); Angriff der Divisioe
Desvaux bei Solferino (Salon 1863); Vive TEx-
perenr, aus dem Feldzug von 1859 (Salon 1864
Promenade des kaiserl. Prinzen (Salon 186,
ferner dasolbst: In garde du drapeau; Tanmosie
du régiment ; Schlacht bet Solferino und die be:
‘don Aquarello : Angriffund Eroberung des Berres
Fontana und Uebergang tiber die Adda, 12. Jus,
1859, Im Salon von 1866: Angriff von Kitrassira
bei Bylau und die beiden Aquarelle : Transpo!
Verwundeter und ein Jiger als Tirailleur. At!
der Weltausstellung von 1867 befand sich sia
Cambronne bei Waterloo, im Salon des J. 185
eine Aquarelle : Kitrassire bei Eylau und ein Bid
niss, im Salon 1868 Die Ruckkehr von Elbs et
5. Meyer, Gesch. der franzis. Malerei. p. 6!
—Bellier dela Chavignerie, De
‘lonnaire.
* W. Seimitt
Armandus. A. Armandus, Goldarbeite i
der ersten Hillfte des 17. Jahrh, au Nizza, ech
folgendos BI
Armaninus
~_Armenini. 261
Dus wonderthitige Madonnenbild zu Laghetto
(Viigo do Laghes). Auf Wolken stchende ge-
Iniote Madonna in stornenbesetztem Gowande,
nit der Rechten das Christuskind haltend, in
alr, vezierter Unrahmung. Unten das Wap-
en wou Christina von Frankrelch, Herzogin von
Suveyen (1606—1663), nebst der Widmung an
Aleseoe. Schmal Fol.
W, Schmidt
Armanings, Armaninus von Modena (de!
Matina) malte laut Insehrift 1237 einen Chi
uit mebreren Heiligen in der Kirche Sta Mari
deCastignana bei Bussi (nicht Buff) in der Dib:
1eee Salmone in den Abruzzen.
+ Agincourt, Peint. ad tab. 133 nach Mitthei-
jung des Abts di Costanzo von St, Paolo vor
Bom. — Schulz, Denkmaler der Kunst des
Mittealters in Unteritalien. 11. 59,
: v.
Armannl. Pietro Martire Armanni, geb.
a4. Jan, 1613 in Reggio, + dort am 10, Juli
10, Er war oin Schiller des Malers Sebastiano |
Vercellesi. Als aber Leonello Spada nach Reg-
cio berafen wurde, um die groBe Kireho der
Beata Vergine della Ghiaja zu malen, da schloss
sich auch Armanni der Zahl von Kilnstlern an,
‘ie ugleich die Mitarbeiter und die Schiiler|
Spadx’s wurden. Er hat das Wunder der Maria
am Hauptportal im Innern der genannten Kirche
auggefthrt,
« Malwasta, Felsina Pittrice. IL, 109, — Tira
Notizie de’ pitt, Mod. p. 308, nach
und Ranzani, Veridico Racconto
del! origine ete. p. 62. — Breve Deserizione:
del Tempio della B. Y. della Gara ote. Parme
f
Jansen.
Armanno, Vincenzo Armanno, genaunt
Mons Armano, stammte aus den Niederlan-
tea, war aber lange Zeit in Rom als Mater thii-
tig und schmUlekte hier die Paliste der GroBen
nit Fresken und Staffeleibildern. Die Vollkom-
nenheit, die er in der Landschaftsmalerci be-
8, hatte er sich in seiner Heimat erworben.
Erwar refch an Erfindungen und wusste seinen
Landschaften durch Kolorit und Staffage sowol
Reiz als Bedcutung zu verleihen, Den Italienern
seficlen die goschickt gezeichneten und passend
angebrachten Figuren, sowie die Naturwahrheit
wd Harmonie der Farbentne, die sanft und
nil in einander Ubergingen. | Armanno galt
ftir grob und unzugiinglich. Er verkebrte blch-
stens mit seinen Landsleuten. *Wie alle Fremde,
sagt Passeri, bate er wenig Neigung zu den
ienerm, weil er von ihrer Seite immor
Betrag flirehteter. Wegen Fleischessens in
er Fastenzeit wurde er bei der Inquisition
enunzirt und trot seiner Reue mit einer|
Einschliessung in das Dominikanerkloster be-
straft. Hier malte er tber der Sakristeithtire
der Kirche 8. Marin sopra Minerva zwei Land-
sehaften al Fresoo, von denen die eine nach-
stirt worden ist. Verstimmt ter die verniite-
rische Anzeige, wollte Armanno in scine Heimat
turiickkehren. Aber ein Fieber hielt ihn in Ve-
nedig fest und brachte ihm nach wenig Tagen
im J. 1619 den Tod.
5. Passerl, Vite de’ Pittot
tari, Ractolta di Lettere. V1
zige aus Passer,
p. 170. — Bot-
j7, gibt nur Aus-
Jansen.
Armano. Giovanni Antonio Armano,
Maler und Mitglied der Florentiner Akademie,
crscheint in folgenden Auktionskatalogen: Ca
talogo di una Serie preziosa delle Stampe di
Glulio Bonasono Pittore © Intagliatore Bolog-
nese, raccolte dal Professore Gio. Antonio Ar-
mano, Membro della R. Accademia di Firenze
ete. Ora possoduta dal Sig. Dott. Gio. Battista
Potrazzani di Bologna ed esibita in vendita dallo
stesso. Roma 1820. 6., und Catalogo di una it
signe Collezione di Stampe delle rinomatissime
e rare Incisione del celebre Mare’ Antonio Rai-
mondi fatta da Gianantonio Armano Pittore.
Firenze 1830. 8, Es ist wahrscheinlich auch der
Johann Anton Armano, yon dem Fussli
(Neue Zusiitze) zwei anonyme kleine Radirungen
mit Figuren anfithrt,
W. Schmidt,
Armanow. Armanow nonnt Flissli, Ktinst-
lerlexikon 1v. 1845, unterThévenin einen Stecher
‘um 1800, der das nachfolgende schlechte punk-
tirte BI. geliefert habe. In den Newen Zusitzen
fithrt or ihn als Armano auf.
Hero und Leander. Nach Ch. Thévenin,
‘cchwarzen und farbigen Abdrticken. Fol.
Spitere Drucke tragen nach Fassli die Adr.
von C. G. Zehl in Leiprig.
In
W, Schmidt,
Armao, s. Arnao,
Armas, Duarte d'Armas, s. Duarte.
Armeliino, Aluigi oder Luigi di Rugieri
oder Ruggeri, genannt I'Armellino, Stein-
metzmeister in Siena, kommt 1473 urkundlich
vor und erhielt 1481 den Auftrag, mit Vito di
‘Marco ein Feld in dem Mosaikfussbodendes Doms
auszufthren. Milanesi glaubt, ihm dort die ku-
miiische Sibylle zuschreiben’ zu dlirfen. Sein
Name erscheint noch in Urkunden bis zum Ja-
nuar 148
6. Milanest, Documenti Senesi. 1. 129. 11. 377
=379, 413.
v.
Armengal. Magin Armengal, Maler vou
Valencia, Schiller des bertihmten Juanes, in des-
sen Haus 2u Bocairente er sich beim Tode d
selben 1579 befand. Er wird in cinem notariellen
Akt von 1580 erwilbnt.
8. P. Arques Jover, Coleccion. Ms. p. 11.
Zarco deh Valle,
Armenini, Giovanni Battista Arme-
mals bei einem Durchbruch der Wand zer-
nini, Sohn des Pier Paolo Armenini, 1540 in
262 Armenini_~
Giovanni dall’ Armi.
Facnza geb., ging mit seinem 15. Lebensjabre
nach Rom, um dort die Malerei zu erlernen. Hier
trat er Taddeo Zuccaro nahe. Gelegentlich er-
fahren wir, dass er auch Michel Angelo's jting-
stes Gericht kopirte. Als Herzog Alba siegreich
gegen die Pipstlichen 1557 den Kirchenstaat be-
trat, verliess Armenini Rom und wanderte neun
Jahre lang allein durch Italien. »Alle Stidte des
Landes, schreibt er, zwischen Mailand und
Neapel, ‘zwischen Genua und Venedig habe ich
kennon gelernts. Bei all seinen Schicksalen und
Abenteuern gewann er nichts flir seine Kunst.
In Mailand lernte er den Maler Bernardino Campi
aus Cremona kennen und zeichnote nach einem
Karton desselben cine Himmelfahrt Marit fir
ihn auf. Campi aber gab ihm nicht nur die ver-
heissene Bezahlung, sondern bebielt ihn auch noch
ein Paar Monate lang bei sich. Das cinzige selb-
stiindige Werk des Armenini Ist merkwirdiger
‘Weise ebenfalls eine Himmelfahrt Mariii. Sie be-
findet sich nach Lanai in Faenza und trigt die
Untersehrift: Joh. Bapt. Armonini primitince.
Hat dies Eratlingswerk keine Nachfolger gebabt?
»Von demjenigen, sagt Armenini , der tiber mich
verfligen konnte, wurde ich am Schlusse meiner
Wanderschaft gezwungen,, zugleich meine Pro-
fession und mein Gewand 2u inderne. Er wurde
Geistlicher, und mit der Praxis vertauschte or
die Theorie der Kunst. Das Buch, das ihm
einen Namen gemacht hat, war 1586 fertig,
wurde von dem Verleger dem Herzog Gu;
Gonzaga von Mantua gewidmet und ¢1
dann 1587 mit cinem sebr verlockenden Titel
-Wahre Vorschriften der Malerei, worinnen in
schiner Anordnung nlitzlicher und guter Anw
sungen denjenigen, so in dieser Kunst mit Ge-
schwindigkelt will ausgezeichnot worden, geleh-
ret werden die Hauptarten zu zeichnen und zu
maten und Gemillde zu machen, wie sie den Be-
dingungen der Orte und der Personen angemes-
sen sind, Ein Werk, niitzlich und notwendig
nicht allein flir alle Klinstler wegen der Zeich-
nung, des Lichtes und der Grundlegung aller
anderen Kunstmittel, sondern auch ftir jeder-
mann, der dieser so edeln Profession beflissen|
iste, — Der Wunderdoktor konnte sich freilich
nicht verhehlen, dass seine Rezopte ihm selber
wenig geholfen hatten, und vertheidigto sich in
einer Nachschrift, worin dann die Missgunst des
Schicksals und der Mangel der Gunst der GroBen
flr alles verantwortlich gemacht werden. »Das
Geschick, heisst os, vermag mebrals die Geschick-
lichkeit, und wo am wenigsten Verstand ist, fin-
det das Gliick den meisten Raum fur siche. "Das
Buch enthiilt tbrigens unbestreitbar vortreffiche
FingerzeigoundAnweisungen,daneben auch zahl-
reiche historisch interessante Notizen. Noch im
vorigen Jahrh. wurde esin Italien von Bottari und
in Deutschland von Hagedorn ausserordentlich
geschiitzt. Sein erstes Erscheinen aber fiel gerade
in die Zeit, wo die Kunst auf Akademien ge-
bracht wurde und nun Uberhaupt der Theorie
und Systematik in die Hiindo fiel. Kurz vor Ar-
menini hatte sich schon Lomazzo verachmen
lassen, und kurz, nach ihm schrieb Federico Zuc-
caro. Damals wurde jenes Axiom zur Geltung
gebracht, wonach dio Malerci -cine schweigende
Poesies und die Poesie seine redende Malerei
sein sollten. — Am 27. Juni 1605 machte Arwe-
nini sein Testament in Faenza, wo er Priester
war. An Giovanni Francesco, Sohn des Tom-
maso Anmenini vermachte er ausser anderen
vallo Malereiene, die er zum owigen Andenken
aufheben sollte. Paolo Viani erhielt Medaillen,
Biicher und Zeichnungen. Nur von den letzteres
sollte auch Innocenzo Zanolini einen Theil be-
kommen. Sein Grab wilnschte Armenini in der
irche von S. ‘Tommaso rechts vom Haup!-
smshilzernen Sarge.
1609 erfolgte sein Tod.
4. Armenini, De’ veri procetti etc. Ravenns
1587. Anbang. Ausserdem pp. 12, 23. 64
—Gualandi, Memorie. 11.7. 192
—Rottarl, Raccolta. VI. 192. — Hagede!
Betrachtungen Ober dle Maleret. pp. 18, 520u. 3
— Vergl, auch @iibl, Kiinstlerbriofe. I. Ein.
‘ansen.
Armessin, s. L’Armessin,
Armfleld. G. Armfield, moderner engli-
scher Maler von Jagdszenen.
Nach ihm gestochen und lithographirt
1) Three to one on the fox. Gest. von Tomkins
‘gt. qu, Fol.
2) How to live in the country. Gest. von Dems.
gt. qu. Fol.
8) For ever and ever Amen,
gr. qu. Fol.
4) The First Losson and full Practice, Nach Am=
fleld und J. Bateman gost. von Geo, Zobell.
ar. qu. Fol. 1868,
5) The sporteman’s Fireside. Jagerzimmer mit fin!
‘Hunden. Chromo-lith. by Vincent Brooks
London 1856.
46) Full Practice. (New plate.) Engraved by Alfred
Lucas, London 1870.
Gest. von Dems
W. Engelmann.
Armband. Armhand, vielleicht bloss Dilet-
tant, Ende des 18. Jabrh.
Nach ihm gestochen :
Steph. Wiist, Zisterzionser , Professor der The
logie in Ingolstadt. Armband p. 1789. Gest. von
JLE. Haid, Schwarzk. 8.
W. Engelmans.
Armi, X. dall’ Armi, Zeichner undStecbers
Kunstdilettent u Mailand am Anfang des
19, Jahrh,
Schaf und zwei Lammer. 1816 (oder 18062).
s. Le Blane, Manuel,
Weasly
Armi, Giovanni dall’ Armi, italienischer
Mathematiker, verstand sich auch auf die Litho-
‘graphic, wie dic von ihm lithographirten mathe-
matischen Figuren 2u seinem 1821 zu Rom er-
Edward Armitage.
263
schienenen Werke: Ristretto di Fatti acustici,
(eta in Accademia de’ Lincei, boweisen.
+. Tabinger Kunstblatt. 1822. p. 40.
W. Schmidt
Armitage, Edward Armitage, englischer
Historienmaler, Associat der Royal Academy
ton London, aus einer angesehenen Familie von
Yorkshire geb. am 20. Mai 1517. Seine Aus-
bildung ging nicht den in England gewdhnlichen
Weg. Er kam frith nach Frankreich und trat|
schon 1836 zu Paris in das Atelier yon Paul De-
laroeke ein, der damals eine Hauptrichtung der
fanzisischen Kunst boherrschte. A. hatte schon
{ith hohe Ziele im Auge und wendete sich mit
Vorlebe der ernsten gedankenvollen Kunst s0-
ciner strengeren Durchbildung der Form zu,
itrend die onglischo Malerei mehr nach kolori
sehem Rei trachtete. Um so mehr wirkte dic.
frmisische Kunst der dreissiger Jahre, die in
iiren Hauptmeistern, Ingres, Delaroche und Ary
Scheffer ernste Durchbildung und historischen
Sil anstrebte, bestimmend auf ihn ein, Unter
det Leitung von Delaroche machte er rasche
Fortschritte und wurde bald einer der bovorzug-
tea Schiller desselben, so dass er von diesem
‘ebst drei andern zur Ausfithrung seines grosson
Wandgemildes in der Ecole des Beaux-Arts,
tes bekannten Hemicycle, herangezogen wurde.
Sie hatten nach dem Entwurfe die Figuren zu
‘ergrossern und auf dio Wand zu zeichnen, s0-
sieauch nach einer Skizze die erste materische
Ausfthrang zu iibernehmen. Darauf arbeitete
Delaroche noch ein Jahr mit ihnen gemoinsam
au der Vollendung des Ganzen. So bildete sich
‘ia inniges Verhiiltniss zwischen dem Meister
tad den Schillern, das sich auch spiiter um so
sehr erhielt, als Delaroche, der flir seine Arbeit
‘elber knapp bezahilt wurde, ihnen keinen Lohn
numessen konnte, aber daftir mit seinem Rath
aod seiner Anleitung auch in ihrer ferneren
kisstlerischen Thiitigkeit beistand. A., nicht
lusge darauf nach London zurlickgekebrt, er-
Mit mit seinem daselbst ausgesteliten ersten
Earton (bei einer Konkurrenz fiir Freskogemilde)
den ersten Preis von 300 Pf. St. Gegenstand
‘rar die Landung Ciisar’s in Britannien, die Dar-
wellung aber noch so sehr in der Weise Dela-
nnehe's gehalten, dass man argwohnte, dessen
Hand habe mitgcholfen, und der Kiinstler erst
dea Preis erhielt, als er in England sclbst eine
rweite Zeichnung gemacht hatte. Bezeichnend
us, dass der Karton auch die wissenschaftlicho
Kenntniss des historischen Stoffes bekundete,
‘tucin sich gleichfalls A. als den treuen Sehiiler
Delaroche’s erwies. 1845 erhielt er dann einen
eiteren Preis mit dem Karton »Der Geist der
Religions und endlich 1S47 einen groBen Preis
sua 500 Pfd. St. fitr das Oelgemiilde Die Schlacht
bei Meeance (Sieg des Charles Napier itber die
Exire von Sindh), das in den Besitz der Kini-
sia Viktoria tiberging.
Diese Erfolge fibrten ihn zu griBeren Arbei-
ten. Er wurde zuniichst berufen, an den Wand-
mulereien im Parlamentshause (Westmin-
ster-Palast) ‘Theil zu nehmen und malte daselbst
in der oberen Vorhalle (Waiting Hall) zwei
Fresken: Die ‘Themse mit ihren Nebenflissen
(1852) und don Tod Marmion's (1854). Diesen
folgten spiiter die Malereion in der katholischen
Kirche zu Islington, wo der Ktinstler den hi
Franziskus vor dem Papst Innoconz ILL. (1859)
und in der Apsis Christus mit den 2w3lf Apo-
steln (1860) darstollte. Er hatte dazu besondere
Studion auf einer itallenischen Reise und na-
‘mentlich auch in Assisi gemacht (1857), nach-
dem er sich schon 1519 einige Zeit in Rom auf-
gohalten. Dicsen Werkon list sich eine gewisse
‘monumentale GrbBe und Wirkung nicht abspre-
chen; sic sind bemerkenswerth dureh die ein-
fache Behandlung der Formen, den Adel der
‘Typon, den breiten, wolgeordneten Faltenwurf,
sowie durch die tiefe Firbung und den Ausdruck
einer feierlichen Empfindung. Tn die jtingst ver-
flossenen Jahre fillt eine sehr umfangreiche
Wandmaleret in University Hall zur Erinne-
rung an den verstorbenon Crabb Robinson. Der
alte gelehrte Herr ist in seinem Studirzimmer
dargestellt, wie vor seinem Geiste die Gestalten
der groBen Menschen, mit denen er befreundet
geweson, voritberwandeln: Githo, Schiller, Fran
von Staél, Edward Irving, Bunsen ; Samuel Ro-
gers, Wordsworth, Southey, Coleridge ete. nither
um ibn versammelt. Hier ist die Darstellungs-
wolse mehr realistisch gebialten, withrend in je-
nen religiisen Gemillden das Vorbild der Flo-
rontiner Moister und Rafaél's unverkennbar ist.
‘A. hat die modernen Menschen auch in moderner
Kieidung und Haltung goschildert, tnd man kann
diesen Versuch, auch im Monumentalen sich nii-
her an die Wirklichkeit zu halten, nicht miss-
Tungen nennen,
Bekanatlich gehen leider die Fresken in West-
minster threm Untergange raseh entgegen, ohne
dass man gerade ihrer Technik die Schuld zu-
schreiben kinnte. A. war geneigt, die Ursache
in dem Bewurf zu suchen, da die Malereien in
Islington nicht gleicher Weise Schaden litten.
Allein niher untersucht gehen auch diese dem
Verderben entgegen, und es ist wol den Ein-
wirkungen der Londoner Atmosphilre die Zersti'-
rung zuzuschreiben. Der Kitnstler hat daher
au den Malereien in University Hall eine Mi-
schung von Wachs und Terpentin als Bindomit-
tel gebraucht, die eine grissere Dauerhaftigkeit
verspricht.
‘Zu den Wandmalereien Armitage’s gehirt noch
eine allegorische Darstellung des indischen Auf-
ruhrs im Stadthause au Leeds. Hier ist Bri-
tannia als hohes, gewaltiges Weib von ernster
Schiinheit dargestelit, wie sie eben daran ist,
cinem bengalischen ‘Tiger, den sie an der Kehle
vor sich gefasst hilt (dem Sinnbilde der aufrith-
rorischen Seapoys), das Schwert in die Brust zu
stossen. Rings um sie nfedergemetzelte Gestal-
Edward Armitage —-———_ Cosmo Armstrong.
ten. Dieser Komposition ist cine gowisse Wucht
eigen, und die weibliche Figur ist nicht ohne
Grosse und Macht des Ausdrucks, allein in der
Erfindung ist ein gewisser franzlsischer Zug
nicht zu verkennen.
Neben diesen monumentalon Werken hat der
Kllnstler in den J. 1848 bis auf dio neueste Zeit
eine nicht kleine Anzahl von Oelgemillden her-
vorgebracht, welche in den Ausstellungen der
Royal Academy einen nicht gewihulichen Bei-
fall funden (ausgestellt waren 36 Gemilde in
22 Jahren). Wir nennen von diesen: Hein-
rich VIII. und Katharina Parr, der Tod Nel-
son's bei Trafalgar (1848); Szene aus der Ge-
schichte des Thomas Becket (1849) ; Vision Eze-
cchiels (1850) ; Samson in der Mulhle (1851); Hagar
(1852) ; Schlacht bet Inkermann und der Kaval-
lerieAngriff bei Balaklava (1856); Die Mutter
des Moses nach dor Aussetzung des Kindes (1860) ;
Pharao's Tochter (1861); Bogribniss oines christ
lichen Miirtyrers zu Nero's Zeiten (1863) ; Ahab
und Jezabel (1864); Das Festmal der Esther
(1865); Reuo des Judas (jetzt in der National-
galerie zu London) und die Eltern Jesu, ihn su-
‘hend (beide 1866); Savonarola und Lorenzo der
Prichtige; Christus, den Kranken heilend (beide
1867); Das Fest des Herodes (1868); Hero, das
Zeichen auf dem Leuchtthurme gebend ; Christus,
die Apostel Jakob und Johannes zu sich rufend
{beide 1869).
‘Wie man sieht, hat sich A. auf den verschie~
densten Gebieten der Geschichte und der Mythe,
insbesondere auch der alt- und neutestament-
lichen Sage bewegt. Bisweilen hat er sich auch
in Genre-Darstellungen versucht, wie er denn
bei seinem rimischen Aufenthalte cine Szene
aus dem dortigen Volksleben malte. Zu den
beiden Bildern, welche Ereignisse aus dem Krim-
Ikriege schildern, war er an Ort und Stelle gewe-
sen, da er den Auftrag von der englischen Re-
gierung erhalten hatte. In ihnen niherte er sich
der Darstellungsweise Horace Vernot’s, Zur
Schilderung des bewegten Kampfes kam ihm
seine KUrperkenntniss gut zu Staten, doch wie
Uberhaupt das Kolorit seine schwichere Seite
ist, so leidet hier insbesondere die Firbung an
einer gewissen Schwere und Buntheit. — Ande-
rerseits haben seine religi¥sen Gemiilde nichts
‘yon der tiberreizten kirchlichen Empfindung des
Nazarenerthums; sie geben eine einfache, wenn
auch wilrdige Schilderung der Ercignisse, wobei
Jedoch A. keineswegs, wie Horace Vernet, die
biblischen Figuren in das heutige arabische Ge-
wand kleidet. Bei Darstelling geschichtlicher
Szenen hebt A. gerne das leidenschaftliche Mo-
ment hervor, und geht im Ausdruck desselben
Disweilen etwas zu weit. Usbrigons bleibt er
einer der wenigen unter den modernen engl
schen Malern, welche einen monumentalen histo
rischen Stil und desbalb eine griindliche Durch-
bildung der Form in idealom Sinne anstreben,
‘Noticen von Sidney Colvin. .
Nach ihin gestochen ete. :
1) The Battle of Meeanco. Gest. von J. B. Allen
In Hall's Royal Gallery of Art — 1854. Kl. qt.
Fol. 8, Lexik. 1. p. 488.
2) Howard the Philanthropist visiting an Asiatic
Prison. Gest. von E, Webb. Art-Union of Lou-
don. 1847,
3) Samson, Gest. von Will. Holl, In Stackhoute’s
History of the Bible. 1855. kl. Fol,
4) A City of Refuge. Gest. von W. Holl.
Blackte’s Imperial Bibel. 1856. qu. Fol,
5) Caesar's frst invasion of Britain. Lithogr. vou
Will, Linnell. 1847, qu. Fol, Preisharton,
oben. Wurde nebst den Prets-Kartons andere?
Ginstler herausgegeben: The Prize Cartoons.
11 lith. BU, zur Geschichte Englands,
6) Sir Walter Scott's death of Marmion. Nach dem
Fresko im Parlamentegebiude, In Holz gesebn,
von W. Thomas. 4.
London News 1850. gr. 8.
8 Peace. Ebendaselbst, 1951. Fol.
9)
gemilde. London, Marion, son & Co. gr. qu. Fol
10) Retribution, Photogr. nach der Originalzeich-
the Portfolio, an artistic Periodical. April 1870,
Fol,
7) The Soctalists, Holzschn. in den Wlustrated
Esther's Banquet. Photogr. nach dem Origloal-
hung zu dem Fresko in Leeds. In Hamerton
@. W, Reid
Armknecht, Peter Armknecht, in H
genstadt auf dem Eichsfelde, restaurirte mit Jo-
hannes Theno die dortige Stiftskirche nach
dem groBen Brande von 1333. Ingehrift an der
Ausseuseite des Chors.
5. Wolf, Geschichte von Hollig
stadt. p. 129.
C
Armknecht. Armknecht, Maler in Krakau,
offenbar deutscher Abkunft, kommt in Rathsak-
ten von 1387—1390 vor. Er malte das Bildniss
des Ktnigs Kasimir, wol flr den Magistrat. Im
Akte steht: Pro ymagine Armknecht pictori de-
dimus marcas 4.
A. Grabowsky, Skarbniczks, 1854, p. 38.
W. Schmidt
Armorinl. Giuseppe Armorini, bomalte
nach Meusel (Miscellaneen, xu, 50) in der Kirehe
8. Biagio zu Bologna zwei Kapellen mit Orna-
menten; wabrscheinlich im 18, Jahrh.
Armstrong. Cosmo Armstrong, engli-
‘scher Kupfer- und Stahlstecher im ersten Viertel
des 19, Jabrh.
‘Von ihm gestochen
41) Kant 1, Nach A. van Dyck. 8.
2) Geoas IV, Nach Thom. Lawzonce, 154. §
3
bruder u. Ginstling Heforich’s TIT. ; erschl. 20
Bayonne 1298. Nach dem Monument in der
‘Westminster-Abtei. 4,
del. 1819. 8.
5) George Gordon Lord Byron, Dichter, + 1825.
Nach Phillips. 8.
‘Wm. de Valence, Graf von Pembroke, Halt
4) John Haighton, Art, +1823. Fr. Simona
6) Peter Nicholson, Architekt. Nach Heaphy. 4
Cosmo Armstrong
265
7) W. Shakespeare, mit kletnem Schnurrbart and
etigem Steblragen. §.
§) Micke! Angelo Buonaroti. 8.
9) Peter Duputs. Nach N. Mignard. 1822. 8.
10)Don Quixote’s combat with the Glant Malum-
trono, Nach R. Smirke. 1817.
1) Picturesque views of the antiquities of Pola, by
Th, Allason architect. London 1819, Darin Bll,
‘on Cosmo Armstrong, Fol.
13) Charites, Brustb, Artist's benevolent friend.
Stustich” 1821
43)2 BU, antike Skulpturen in: A. Description of
the collection of anciont Marbles in the British
Museum. London 1812. 4.
‘Notizen von @. W. Reid.
W. Engelmann,
Armstrong. Thomas Armstrong, engl
seter Maler der Gegenwart, geb. zu Manchester|
1835. Seine Ausbildung empting er namentlich
indem Atelier Ary Scheffer's zu Paris. Er hat
sich in den letzten Jahren insbesondere durch’
auspreehende Genrefiguren bemerklich gemacht,
indenen er mit der Einfachheit der pracrafacli-
tisehen Schule eine zarte und dekorative Fiir-
baag, wie sic einer Richtung der modernen fran-
hen Malerei eigen ist, zu verbinden suchte,
Vou seinen seit 1865 in der Royal Academy
gesteliten Bildern nennen wir: Josephine, Mor-
sing, Peach Gathering, ‘The Lesson.
Sidney Colvin,
Armstrong. Charles Armstrong, vor-
trefficher Chromolithograph, geb. zu London
35, Nov. 1839, langjihriger Schiiler der Regie-
rungszeichnenschule. 1858 erhielt er als solcher
ize Medaille flir eine Studie nach dem Leben.
Im J. 1860 fing er an, in dem Etablissement von
Vincent Brooks die Lithographic und Chromo-
lithographie zu betreiben. 1866 kam er nach
New-York und siedelte einige Jahre spiiter nach
Boston tiber, wo er gegenwirtig (1870) in dem
Etablissement von L. Prang & Co. thitig ist.
Zu seinen besten Leistungen zidhlen
1) Bay of Naples. Nach Richardson, Gr. 14 wv,
42 Zoll, 28 Platten. London, bel Lloyd & Co,
2)Oelskizzen. Nach John Leech, darunter die
grisste The Hunting Parson, 16 u. 25 Zoll. Circa
30 Platten. Bei Agnew & Co, (Manchester).
3) Zwei Aquarelle. Nach Jutsum. 14 u, 18
{7 Platten. Nottingham, bel Shaw.
4) Locke Lomon. Nach Aaron Penley, 15 u, 242.
25 Platten, Nottingham, bel Shaw,
5) Muatrationen au Shatespeare, Nach John Git-
ert.
6) Faksimiles nach Pine’s Aquarcllen, zum Ge-
‘Brauch der Schiller in den englischen Regie-
rungszeichnenschulen als Vorlagen. 9 u, 13 Z.
18 Platten,
7) Launching the Lifeboat, Nach Edward Moran,
‘24 uw, 133), Z, 27 Platten, Boston, bei L. Prang]
& Co.
§) The Joy of Autumn, Nach William Hart. 15%
u, 20 Z. 31 Platten, Boston, bel L.. Prang & Co,
Nach Mittheitungen des Kiznatler
‘S. B. Kahler,
Armytage, s. Armitage.
Moyer, Ktustler-Lexikon. I.
» James Charles Armytage,
Stablstecher und Kupferstecher, geb. 2u London
um 1820, wird 2u den besten seines Landes ge-
ziihlt.
1) Hagar and Ismael. Nach J, Clark, qu. Fol,
Art-Joumnal 1865,
2) The Magdalen, Dic biissende Magdalena. Nach
A. Corroggio, Kl. Fol, In: Europ. Gailerion,
inschw. 1847.
8) The good shepherd.” Der gute Hirt, Nach Mu-
Fillo, Das Original in der Semmlung des Ba-
rons Rothschild, Kl. Fol. Europ. Gallerion ete.
4) The Disciple, Brustbild eines bartigen Manes,
Nach W. Etty. Fol. Das Bild in der Vernon-
Gallerie. Art Journal 1863.
5) Genevidve of Brabant — in der Hohle mit Kind
‘und Hirschkuh, Nach G. Wappers. Das Bild
im konigl. Bositz. yu, Fol, Hall, The Royal Gal~
lery, 1810; dann ina Art-Journal 1856,
6) Where they crucified him. P, I. Morris p.
Das Bild bel Rob. Rawlinson. “Art~ Journal
4868; dann in J. C. Hall, Selected Pictures from
the Galleries and Private Collections of Great
Nach F. Gérard, Das Bild
. ki, Fol, Europ. Gallerien. Braunsehw.
Louyi
147.
§) Christiana in the House of Gaius. Nach J. Gil-
bert. Das Bild bei Ch, Fraser. qu. Fol. Art
Journal 1867; dann in Hall's Selected Pictures
ete,
9) The monk, Brustbild in Prof nach Rechts, in
Oval. Nach E. V. Rippingille, Fol. Das Bild
in der Vernon-Gallerie, Art-Journal 1853.
10) Rout of Comus and his band. E. Landseor p.
qu. Fol. Das Gemilde in der National-Galler
Art-Journal 1865; dann in Hall's Selected Pie-
tures ete.
11) De Foe in the Pillory. E. Crowe pinx. Art-
al 1968; dann in Hall's Selected Picture
12) Gil Bia
Hall, the royal Gallery.
Journal 1859
13) The Guerilla Counetl of war. Nach D. Wilkie.
qu. Fol, Tm kénigl, Besitz. ArtJournal 1859.
14) The Gacrila's Departure. Nach Demsel ben.
Art-Journal 1861.
15) The wounded Guerilla,
Art-Journal. 1861.
16) The Mill-door. Nach J. C. Lowis. Fol. Art-
Journal 1869; dann in Hali’s Selected Pictures
ete.
17) The Gleaner, Junge Achrensammlerin. Nach
B.F. Poole, Fol. Das Bild im Besitz des
J. Bickerstaff tn Preston. Art-Journal 1864;
‘ann in Hall's Selected Plotures ete.
18) Tho chieftain’s friends. Der Junge mit einom
Falken und Jagdbunden. Nach E. Landscer.
qu. Fol. AriJournal 186:
19) The balcony ; zwei Damen und ein Zitherspie~
ler am Balkon, Das Bild in der Vernon-Gallerie
W. Etty p. Fol. Art-Journal 1854.
20) The cavalier; eln Reiter grilsst 2wel Midchen.
Painted by erring, Bright and Baxter,
Das Bild im Besitz des Fr. Chapple in Liverpool,
Fol. Art-Journal 1866; dann in Hall's Selected
Pictures etc,
21) Drawing the net at Haveswater, Yornchme
Ey
Nach Demselben,
266
Arnald.
N
Fisehfang-Partie. Nach J, Thompson. qu.
Fol, ArtJournal 187
22) King Charles the First. Nach van Dyek. Das
Bild im Louvre. kl, Fol. Europ. Gall. Braun-
schweig 154
23) The Children of Charles the First, Nach Dem!
Dag Bild in der Londoner Natlonal-Gall. kl. Fol,
Ebenda,
24) Charles Dickens , Schriftsteller. Nach Miss M.
Gillies. Mit Autogr. 8,
2) The Lady Dover (mit dem Kinde auf det
SclooBe). Nach Thom. Lawrence. kl. Fol.
Europ. Gall, Braunschw. 1847.
26) Mre, Faucit, Schauspielerin, als Helena, 5.
27) Marriot Martineau aus Norwich , Schriftst. Uber
politische Ockonomie. Nach Miss Gillies. Mit
Autograph, §.
28) Southwood Smith, Nach Dorsetbon, Ebenso.
29) Sir Thomas Noon Talfourd, Scbriftst., gob. 175.
Mit Autograph.
Gilites. Ebenso,
182) Approach to Venice. Nach J. M. Turner. q)
Fol, Das Bild in der Nationai-Gal, Art-Journal
1
) Venice: the bridge of sighs. Nach De
qu
Fol. Ebenso. Art-Journal 186
34) Te sun rising in a mist. Seelandschaft. Na
Dems. qu. Fol. Art-Journal 1862.
‘gale. Nach Doms. qu. Fol.
dos Earl of Ellesmere, Art=
W. Engelmann w, J.B, Weseey.
Juan Pedro Arnal, einer der ge-
Arnal
Jehrtesten spanischen Baumeister des vorigen
ih., war der Sobn des Goldschmids Juan He
drid am 19. Nov.
demie zu Toulouse gebildet,
gewann, beruchte dann die Akademie 8. Fer-
nando in Madrid, und erhiclt hier 1763 den zw
ten Preis orster Klasse fllr Architektur. Als
einer der geschicktesten Ziglinge wurde er aus-
‘gesandt, um unter Leitung des Josef Hermosilla
die arabischen Alterthiimer von Granada und
Cérloba aufzunchmen, und in Folge dieser Ar-
beit ernannte dio Akademie ihn 1767 zum Eh-
renmitglied. Dann wurde er 1774 stellvertre-
tender Direktor derselben, und 1780 beauftragte
ihn der Konig mit der Untersuchung der new
entdeckten Mosaiken von Rieclves bet Toledo.
Er nabm den Plan des alten Gebiiudes: auf,
zeichnete 15 Mosaiken, und publizirte dic Aus-
grabungen in kolorirten Stichen. Hierauf baute
er 1784 dic kinigliche Druckeref, wurde 1786
Direktor der Architektur an der Akademie, 1801
Generaldirektor der letzteren und 1802 Areh
tekt der Postanstalten, als weleher er sich durch
den Bau der Postin Madrid hervorthat. Erstarb
daselbst am 14. Miirz 1805. Arnal war zweimal
verheiratet, zuerst mit Luisa de Robles und data’
mit Fraucisea Ortiz y Carrion, die er schwaupr
hinterli , Ohne andere Kinder. Ueber seine’
reiche und ausgesuchte Bibliothek verfligte sein
Testament, dass bei deren Verkauf die Fachge-
‘nossen ein Vorzugsrecht haben sollten.
Arnal hat auch viele arehitektonisehe Oma-
mente, Grabmiiler, Mébeln und dergleichen ge-
tat; Geschmack nicht sonderiich
gerithmt. Nicht besser waren die von ihm est-
Worfenen Batten, “Hervorgehoben werden a-
ser Dekorationen zu festlichen Gelegenbeiter,
Altartabernakel in Madrid, Jaen und Sala-)
manca, der Reliquienkasten der sel, Mariss,
in Madrid, das Portal und die Reparaturea an
Palast des Herzogs von Alba im Barquillo, ual
bin kostbarer Obelisk fir die Stadt 8. Lucar}
de Barrameda,
laguno y Amirola, Noticias, 1V. 30s. — |
‘aveda, Geschichte der Baukunst in Spanien.
p. 287.
Fr.
W. Unger
‘Von ihm verfasst
Discurso sobra et orfge
n en las excavaciones de 1a villa de Ril=
ves de onten de 8. M. (Madrid? 1788.) Pal,
Arnald, George Arnald, englischer Lavi-
schaftsmaler, geb. 1763 (zu London?), 1510 Ae
sociat der k. Akademie, $1841. Er war insbe-
sondere fiir den Herzog von Gloucester beschil=
tigt. Seine Bilder sind Darstellungen einfacher
Gegenden in England und Frankreich von fried-
lichem Charakter.
Er gebirte zu den Kiinstlern, welche imJ. 1801
eine Gesellschaft bildeten und England dureb-
reiston, um dann dio Beauties of England and
Wales, or delineations historical, topographica!
und descriptive, 4, herauszugeben.
a. H. Ottley, A Biographical and Critical Dict
nary ete.
Nach ihn gestochen :
1) View of Well’s Cathedral,
von J. Greig. In Walk
qu A.
Im xweiten Druck findet es sich im Copper
Plate Magazine.
2) West Front of Jedburgh Abbey Church, 1
burghshire. Gest. von J. Greig. Par: The
Border Antiquities of England and Scotland
1812, Kl. Fol
3) South East View of Jedburgh Abbey, Roxburgh-
shire, Gost. von J. Greig. Fir dasselbe We
qu. Fol.
4) Echo and Narcissus. Gest, von Alfred R. Free
rn, Aus Hall's Book of Gems, 1836. qu. §
5) The Battle of the Nile. Presented to Green-
‘ich Hospital by the Directors of the British In
stitution, Gest. von J. Le Petit, 1831. qu. 4
6) Kipfe von Schafen, Gest, ton J. Greig. ISH
gr. qu. 4.
267
1) W, Wyndham's Boar. Gest, von J. Greig. er.
qu
5) View of the suspension Bridge erected near the
Menal strait, in North Wales. Geat. von Rt. G
Reeve in Aquatinta, 1825, No, 15 ciner Folge,
Roy. qu. Fol.
9) View of the suspenst
North Wales. Ges
Bridge erected at Con-
von R. @. Green in
Gest. von Middiman, qu. Fol
12) The river Meuso: being delineations of the sce-
nery of that river from Liege to Mezieres, etched
(with explanatory remarks) by Georgo Arnald.
London 1825, Fol,
13) Ch. Matthews, Schauspieler, gob.
Figur im Kostam. @. Arnald del.
76, ganze
Greig se.
W, Reid,
Arnaldi, Conte Enea Arnaldi, Baumei-
ster, geb. zu Vieenza im J. 1716 von vornehmen
Eker, Seine Vorliebe fiir die mathematischen
Wissenschaften fhrte thn zum Studium der Ar-
chitektur. Der Magistrat seiner Cicburtsstadt
‘bertrug ihm die Restauration des Rathauses,
genannt Della Ragione, das von Palladio erbaut.
worden war, und er entledigte sich dieser Auf-
gabe untor allgemeinem Beifalle. Nach seinen
Plinen wurde im J. 1779 die Reitbahn der Stadt,
die Cavallerizza, aufgefithrt. Es ist dics cin
cleganter Bau im toskanischen Stile. Die Fas-
sade zithit neun Bogenreihen mit Pilastern, von
ciner Attika tberhoht. Im Werke von Mosea
findet man den Stich danach. Milizia spricht mit
grofem Lobe von den theoretischen und prak-
tischen Kenntnissen Arnaldi’s in der Baukunst.
A. starb nach Boni im J. 1800, nach Zani je-
och 1787.
Seine Schriften
1) Idea d'un Teatro, nelle principal sue parti simile
a Teatzi antichi all’ uso moderno accommodato;
con due diseorsi, uno sopra i Teatri in ge
riguardato al solo coperto della Seena esteri
Yaltro intorno al sofftto di quella del Tes
Olimpico di Vicenza. Vieonza 1762. 4. Mit 6B.
De
4 Vicenza del colobre Andrea Palladio. Coll’ ag-
gionta della Deserizione d'una Curia d'inven-
Hione dell’ Avtore, Vicenza 1767. 4. Mit § BI.
3) Deserizione delle Architetture, Pitture et Seul-
ture di Vicenza. Vicenza 1
s. Boni, Biogratla dey
—Milizia, Men
modern. 3. Auf. 1781
blatt. 1848. p. 222. — Fissii, Nene Zu-
sitze.
Netizen von W, Sehmidt,
Alex, Pinchart.
Arnao. Arnao de Flandes oder Arnold von
Fianderu, Glasmaler aus den Niederlanden, bot
| Mar, und der hi.
im J. 1525 mit Arnold de Vergara, den man fiir
seinen Bruder hilt, dem Domkapitel von Sevilla
an, ihm cinen Theil der Glasgemilde der Kathe
drale zu tibortragen. Diese Arbeit, ursprlinglich
im J. 1504 durch Cristobal Aleman begonnen,
von 1501 bis 1525 durch Verschiedene fortge-
setzt, ward in diesem Jahre durch die beiden
Amoid tibernommen. Sie arbeiteten gemeinsam
bis 158. Damals lies Arnold de Vergara at
unbekannter Ureache eine der Rosen des Quer-
schiffes, die Himmelfahrt Mari darstellend, un-
vollendet, und sein Bruder musste sie volls
dig machen, Von nun an arbeitete Arnold yon
Flandern allein und setzte sein Werk bis an sei-
nen'Tod, imJ. 1557, fort. Das Kupitel bezalte da-
mals seiner Witwo eine Summe von 50,592 Ma-
ravedi flir das letzte Bild, das er gemalt hatte,
und das die Niederkunft des hl. Geistes auf die
Apostel darstellte. Unter den 9 Glasgemiilden
dor Kathedrale rihren von Arnold 20 her; die
wichtigsten versinnlichen Christi Einzug in Jeru-
salem, die Auferweckung des Lazarus, das
Abendmal, die Fusswaschung, dic hl. Magdalena
die Flisse Christi satbend, den’Tod Marit und end-
lich die Himmelfahrt Christi, welche der von
Amold de Vergara unvollendet gelassenen Rose
gegentiber sich befindet. Nach Cean's Forsehun-
gen war Arnold's Bezahlung im Prinzip auf
100 Maravedi festgesetzt, und er empfing aus-
serdem3 Realen fir jede fertig eingefilgte Spanne
in Kapitelsbeschluss erhihte
‘sen Nebenbezug auf 4 Realen, weil sich a
vertheuert habe. Diese aus Urkunden ese!
ten Nachrichten widersprechen den Angaben von
Ponz, welcher im 9. Bande seiner Rei
Sevilla unserem Ktinstler die vollstiindige Ar-
beit der Glasgemilde zutheilt und die Kosten auf
90,000 Dukaten veranschlagt.
Nagler nennt den Kitnstler irrig Armao,
s. Cean Bermudez, Dice, — Domarehiv von
Sevilla, — Fiorillo, Gesch, der zeichnenden
Kinste. 1V. 99
Lefort.
Arnau. Juan Arnau, spanischer Maler, geb.
Barcelona 1595, + daselbst 1693, empfing in
seiner Geburtsstadt die ersten Unterweisungen
in der Kunst und kam sodann nach Madrid, wo
er in dio Werkstatt von Eug. Caxes cintrat. Er
ward einer der besten Schiller desselben. Die
Kirchen Barcelona's enthalten einige Werke
Amat Iilfte der Gemiilde im Kloster 8.
Agustin, deren Gegenstiinde dem Leben dieses
Heiligen entlebnt sind; St. Petrus empfingt von
Engeln die Sehltissel der Kirehe in St, Maria det
Franz von Sales in einer Kapelle
der Kirehe der Minimen, Sein Stil ist krftig und
Korrekt, scine Farbengebung breit und entschie~
den, aber nicht ohne cine gewisse Trockenheit ;
das Ganze entfernt sich wenig von den guten
Werken des Eugenio Caxes.
s. Coan Bermudez, Dic.
Lefor.
oat
268 P, Arnaud
Arnbergor.
Arnaud. P. Arnaud, Maler zu Marseille um
1750, nach welchem zufolge Fuiseli J.Candier das
Bildniss von Jos. Marrot, Prétre de Voratoire,
gestochen hat. Dies wird wol der Arnaud sein,
von dem Fiorillo spricht. Mir ist nur eine ein-
zige Malerei bekannt, Mago, Hannibal's Bruder,
der den Senat von Karthago um Hilfe bittet und
ihm ein Gefiss mit den Ringen der bei Cannit
geblicbenen riimischen Ritter tberreicht. Dies
Werk wurde im J. 1769 nach dem Todo Arnaud’s
ausgestellt.
8. Fassli, Kinstlerlextkon, Suppl. — Fiorillo,
Goschiehto der zeichnenden Kinste. 111. 400.
W. Schmidt,
Arnaud. Anne Frangois Arnaud, Maler,
geb. xu Troyes den 17. Okt. 1787, + daselbst im
Okt. 1846. Er lernte bei Vincent, Gros und Da-
vid. Bet der Griindung des Museums zu Troyes
ward er Konservator desselben;, im J. 1820
Professor, im J. 1835 Dircktor der freiwilli-
gen Zeichenschule daselbst. Auch war er Auf-
seher der historischen Deokmiler. Er hat in
Troyes dio Grisaillon im Palais de Justice und
die Fresken im Hospital 8. Nicolas ausgeftihrt.
Im Museum dasclbst befinden sich: Ansicht des
alten Thores 8. Jacques, erbaut um die Mitte des
16, Jabrh., niedergerissen 1831, und eine Ansicht
des gegenwiirtigen Pariser Thores zu Troyes.
Ausserdem schrieb er
Les Antiquités de Ia ville de Troyes et vues pitto-
sesques de ses environs. ‘Troyes et Paris 1825.
Fol, Mit Abbild
Voyage archéologiqu
ct pittoresque dans le dé
ppartement del'Aube, Troyes et Paris 1837. 4,
Mit 4 Lithogr.
+. Aufauvre et Gadan, Almanach de Troyes,
= Bellier, Dict,
W. Schmidt,
Arnaud. Josoph Arnaud, Maler, geb. 2u
Allauch bei Marseille, malte Genre und verfer-
tigte viele Zeichnungen. Er war der Schiller von
Augustin Aubert, Direktor der Marseiller Aka-
demie, und wurde spiiter Professeur- adjoint an
derselben. Er starb plitzlich den 21. Mai 1859,
s. Parrocel, Annales de Ia peinture, Marseille
1862. p. 463.
Alex. Pinchart
Arnaud. Giovanni Arnaud, Historien-
maler von Cuneo, + zu Volpiano im Piemonte-
sischen den 6. Miirz 1869, einige 40 Jahr alt,
malte u. A. cinige Szenen aus Guthe's Faust und
lithographirte auch.
8. L’Arte in Ital
1.32,
w
Arnaud. Charlos Auguste Arnaud,
Bildhauer, geb. zu La Rochelle den 22, Aug.
1825, Schiller von Rude. Man verdankt ihm die
steinernen Bildsiulen des Jagers zu Fuss und
des Artilleristen an der Almabrilcke zu Pa
und die Marmorbiiste des Architekten Fontaine
am Palais do Institut.
8. Bellier, Dict., woselbst das Verzcichniss sel-
ner von 1846—1865 ausgestellten Werke.
W. Schmidt,
Arnaud-Durbec. Joan Baptiste Frangois
Arnaud-Durbec, Historien- und Genrema-
ler, geb. in Marseille am 30. Juli 1827. Seine
ersten Studien machte or an der Kunstschale
seiner Vaterstadt und ging dann an die Pariser
Akademic. Darauf kehrte er in seine Vater-
stadt zurlick und siedelte sich daselbst an. Die
Kirche von I'Estaque, das in der Bannlinie
von Marseille Hegt, enthiilt seine besten Bilder,
nilmlich: Befreiung Petri durch den Engel (1555);
8. Johannes schreibt die Apokalypse; Berufang
des hi. Matthiius; Der hi. Antonius (1860) und
St. Lazarus (1961). Letzteres Bild ist der Lo-
Kallegende entnommen und stellt den Lazarus
vor, den man als den erston Apostel der Pro-
veneo ansieht, wie er mit seinen Begleiter,
Magdalena, Martha cte., welche die Juden in
eine segellose Barke geworfen hatten, bei
YEstaque landot.
8. Parrocel, Annales de la peinture. Marseile
1862. p. 481.
Alex. Pinchart
Amnaudies. Francisco Arnaudies,
Zeichner und Kupferstecher in der zweiten Hilfe
des 18. Jahrh., aus Katalonien.
Nach ihm gestochen :
1) Maria Antonia Valburga di Baviera Elettrice e-
dovadi Sessonia Frale Pastorelle Areadi Ermelinis
Kniefig., sitzend. In Oval mit Rokoko-
delin. Giovai
2) Vignetten, ebenfalls von Brunettes gestocheo.
Das obige Bildniss und die Vignetten in: Ast
Eximono, Dell Origine © delle Hegole della Ma-
sca ete. "Hom 1774. 4. Dass A. sich auch act
das Stechen verstand, bewelst die letzte
tafel, dle bezelchnet ist: Free, Arnaudies ince
W. Sebmidt,
Arnayon. J. Arnavon, Kanonikus 1
Avignon im 18. Jahrh., verstand sich auch auf
dic Malerei.
Nach ihm gestochen,
4. J. Balechou, Céidbre Gravour. Brastb. in Ora.
Peint par J. Arnavon Chanoine & Avignon. Gravé
parL.J.Cathelin Graveur du Rol. Ki. Fal.
W. Schmidt.
Arnberger. Veit Arnberger, bisher un-
bekannter Bildhauer zu Innsbruck, ‘erste Hilfte
des 16. Jahrh. Urkundlich finden wir ihn
1548 mit Bildhauerarbeiten bei dem selbst von
‘Tizian bewunderten Saalbau in der Burg zt
Innsbruck beschiiftigt; ferner in Gregor Lif-
ler's Werkstitte mit Modelliren von Statuen etc.
Es kann urkundlich konstatirt werden, dass er
die Statuen Chlodwig’s und Karl's des Gr. zum
Maximiliansgrabmal modellirt hat; von dieseo
ist jedoch nur dic erstere gegosson. Die Regie-
rung von Innsbruck empfahl 1551 das Bittgesuch
seiner Witwo an den Landesfllrsten mit dem Be-
merken, der Kunstler habe sich »firnemlich der-
nilgst mit Schneidung der Bilderform, die Ihre
Arnborger_-
Wilhelm Arndt. 269
Majestit dem Meister Gr. Lefer zu giessen be-
foblen hat, auch der Ehrenpfennige und anderer
villig gebrauchen lassen und solche Werke wohl
errichtet und gemachts. Unter den Ehrenpfen-
igen, ru denen Arnberger die Form »geschnit-
tear, war besonders jener cine Bertihmtheit
seiner Zeit, welehen die Tiroler Stiinde 1550
dem KUnig Maximilian yon BUhmen verehrten.
Er wurde von Lifiler in Silber gegossen und
‘vog 359 Mark 7 Loth. Der Silberwerth betrug
404 4. 20 Xr. Ein gleichor Ehrenpfonnig wurde
von Befden fllr den Prinzen Philipp von Spanien
verfertigt. Der erstgenannte ward leider 1552
in der Kriegsnoth evermllnzts. A. starb Ende
1580 oder Anfangs 1551. Soiner Witwo mit
7Kindern, die in groBer Noth waren, bewilligte
Ferdinand I, einen Gnadengebalt.
Aus den Rait- und Kopialbii chern des Statt-
Balterelarchivs zu Tunsbrack.
D, Sehinherr
Arad. Arnd oder Arnold war nach Urkun-
den 1285 Glockengiesser zu Rostock. Von ihm
kaun die Fitnte oder der bronzene Taufkessel
ait reichem Figurensebmuck herrithren, der sich
in der dortigen Marienkirche bis zur letzten Re-
vovirung befand, da er das Datum 1290 trug.
Ueber das Verbleiben dieses seltenen Denkmals
ist nichts bekannt.
+ Beschreibung von Lisch in: Jahrb. des Veroins
fir Mecklenb. Geseh. u. Alterthumsk. XXIX,
246, und daraus mit skizzirter Abba. im Organ
fir christl. Kunst. XVII. 265. — Vergl. Lo
Kanst-Topogr. 1. 525.
v.
Arndt, Samuel Wilhelm Arndt, Dilet-
tant, geb. zu Striegau 1769, erbielt auf dem Wal-
feohause zu Bunzlau den ‘ersten Unterricht im
Zeichnen und Malen vom Senator Wollman. In
Halle studirte er die Rechto, bildete sich aber
éaneben 4 Jabre lang unter Prange in der Kunst
weiter ans. Im J. 1798 liess er sich in Breslau
tieder, wo er noch 1801 als Roferondar am
Stadigerichte lebte. Arndt hat Historie und
Bildnisse nach An. Carracei, C. Dolci, A. Kauff-
mam u. A. in Oel, Pastell und Miniatur kopirt
ad Einiges, wie die Bildnisse dor Schauspicler
Iffand und Fleck, in Kupfer gestochen. Er mo-
elirte auch in Thon und gab heraus: Thoore-
tisch-praktische Anweisung zum Selbstunter-
‘ichte in der Ocl- und Pastellmalere!, mit ciner|
von ihm selbst gestochenen Kupfertafel.
4 Schummel’s Breslauer Almanach. 1801. 8.
—Fissii, Neue Zusitze,
W. Schmidt
Arndt, Wilhelm Arndt, Kupferstecher und
Ministurmaler, geb. zu Berlin, hilt sich noch
1794 daselbst auf, ging aber spiiter nach Worlitz,
um fiir das neugegriindeto Dessaucr chalkogra
phische Institut zu arbeiten. Fir dieses erschie-
ten seine Hauptarbeiten im historischen Fache,
Amor, Danae, beide nach A. van Dyck, und die
‘Tironerhebung des Alex. Severus nach Lairesse
(s. Stiche 1—3), die in punktirter Manier ausge-
flhrt sind. Er arbeitete auch mit dom Stichel,
der Nadel und in Schwarzkunst. Im J. 1809 sie~
delte er nach Leipzig ber, starb aber daselbst
bereits 1813. Arndt hat in lefchter Manier viel
filr Buchhiindler und eine Menge Bildnisse ge-
Tiofert; er blicb durchaus auf dem Standpankte
des Mittelmissigen stehen, nicht viel mehr als
‘einer der zahllosen handwerklichen Arbeiter.
Fiissli, Kanstlorloxikon. Il. u. Neue Zusitze,
— Tibinger Morgenblatt. 1812. p. 923. —
Le Blane, Manuel. — Archiv fir die zeich-
nenden Kanste. X. 90. — Andresen, Hand-
buch for Kupferstichsammler (III. Auflage des
Heller).
W. Schmidt.
a) Von ihm gestochen
1) Amor mit Pfeil und Bogen am Meer, ganze Fi-
gar. Nach A. van Dyck’s Gemilde’in der Ga-
erie zu Kassel. Gezeichnet von Nahi, Punk-
tirt, Fol,
For dio chalhographischo Gesellschaft ru
Dessau ausgefthrt,
2) Danae den goldenen Regen empfangend. Nach
A. van Dyck’s Gemilde des Dresdener Mu-
seums. Gezeichn, von Seydelmann, Punktirt,
1798. gr. qu. Fol
Fir dio chalkographische Gesellschaft mu
Destes.
Bs gibt auch einige wenige in Farben
ausgefirte Exemplare.
8) Marcus Bassianus wird als Kind zum Kaiser~
‘throne ertoben (als Kaiser Alexander Severus).
Nach G. Lairesse’s Gemilde im Berliner Mu-
seum. Gezeichn. von Housinger. Punktirt, Roy,
qu. Fol.
Ber &
Dest
4) Luther's Ted za Eisleben, Nach Sehubort's
Zeichnung.
5)Friedrich der Grosse als xtmen
Nach Schubert's Zetchnong.
No. 4 u. 5 im I. Bando des Panthoon’s der
Deutschen. Chemnitz 1794. 8,
5a) Abschied Ludwig's XVI. von seiner Familie
5b) Matter mit dret Kindern. In der Stube, in
‘welche ein Herr efntritt. Nach D. Chodo-
Wiock!, Oral. 12.
6) Kaljer Aloxander 1. von Russland,
roschkow. 1802
7) Maria Josepha Arbeiter,
‘in, hingeriehtet 1800 20
5) Joh, Beckmann. gr. 8.
9) Alols Blumauer, Dichter, 1755-1798, Giirtel-
bild in Ov
10) Heinrich Bésenberg, Schauspicler, 1740-1628,
4. Von Arndt gestochen?
11) Edmund Burke, englischer Redner und Seheit-
stellor, 1703-1797. 8.
12) M. L. Cherubini, Komponist, 1760—1842. 4
13). Theod, Prince von Dalberg, Kuafirst son
174 —
chalkographitche Gesallschaft 1a
1 Richter.
Nach Bi-
n, Schubert, Monte
ireslau. Radirt. 8.
‘Mainz,
1817.8,
14) Joh. Ludw, Dusseck, bordhmter Pianist, 1761
= 1612. Oval. gr. 4.
14) Jean Baptiste Eblé, General und Kriogsmin'-
‘ter des Konigs Hieronymus. Nach Fischer.
Grossherzog von Frankfurt,
Brustb, Punktirt, Oval, kl. Fol.
16) Samuel Foote, englischer Lustspieldichter, 1719
1777. Gest, 1796. 8.
47) 4. P, Frank, Act, 1745—1821. 8.
19) Herzog Friedrich Franz von Anbalt- Dessau.
1803.
20) Joh, Gall, Phrenolog, + 1828, Halbtig. in Pro-
fl, V.H!Sehnorr del, Punktitt. Ov:
21) J. Wolfgang von Githe, en face, UhI
del, 8.
22) Joh, Gottfr. Gurlitt, ratlonalistischer Theolog,
17541827. Seyffert del. Panktirt. Oval. 4.
23) J. Ch. Gutsmuths, Pidagog, 1759 — 1838.
Buddeus p. Radirt und punktirt, Oval, 4,
24) Jos. Haydn, + 1809. er. 4
25) Karl Franz. von Irving, Philos., preuss. Ober-
Konslstorialrath, 1728—1501, Radirt und pr
tirt, Oval, 8.
26) A. F. F. <. Knigge, Musikdilettant und Schrift-
steller, 1752—1796. §.
27) Aug. von Kotzebue, 1764—1819. 8.
28) C. M. de La Condamine, Profil. 8.
29) Sophle La Roche (v. Gutermann), Schriftstel-
erin, Jugendgeliedte Wieland's, 1731 — 1807.
Gestéchen 1797. Oval. 8.
30) A. L. Lavoisier, Chemiker, geb. 1743, guillo-
tinirt 1794. 8.
31) C. A. Freiherr von Lichtenstein. Tisch bein
pd
82) Gertz, Elisabeth Mara, Singerin
Halbfigor in Oval, Punktict. 4,
1) Friedrich v. Matthisson, Dichter, 1761~ 1831
Tischbeinp. Brustb. 1801. gr. Fe
34) Maximilian Franz, der letzte Kurfirst von Kéin,
1756—1801. F. F. v. Seida p. Punkt. Oval. 4.
S.C. A. Mayer, Arzt, 1747—1801. Rad. 8.
I) P. FAL Mechain, Astronom zu Paris, 1744—
Fol.
1750-1519,
1804. 8,
37) C, Mihler, Kslegerath in Benin, Dramatier,
gob. 1763. 12.
38)\A. H. Niemeyer, Dichter, 1754-1828. Halb-
fAgur. 8,
29) Rapti
40) Chr, wih. Opts,
Bankr Fa
snyBiango Paty vsonder, gob, 1771, emordet
1803's
42) Gu, Ja, Plank, Thos Pot in Jena, Kon-
tort in Gcngen, Trot 4 Vor
fer Neuen Leipaiger Literre
43) Gia, Batsta Pulled, ili
fbi, Scheel. 4
44) Abaantey Popes Graveiot de. 8,
43). guanit, Ara ou Nay, Evtador dr Gls
atenbarontta, $1800.
46)! Freth von ter, ieiter in Wien, 1785
isis
47) Carp Hae, bohekar 20 Fsiburg im Url,
fori, Genachen 103. 8,
48) Fide, Wah Hat, Romp hy Dessay, 1739
‘
+1810. Geyer
—1796. 4.
49) Chr. Schkoht, Hotaniker, 17411811. $. Von
Arndt gest.
50) Joach. von Schwarzkopf, Ji
Radirt, Oval. 8.
51) Joh. Gottfr, Seume, Dichter, 17
52) Joh. Christ. Wilh, von Steck, preuss. Lega
tionsrath, geb, 1730. Darbes'p. Oval. 4.
53) C, A. Struensee von Carlsbach,‘Staatsikonom,
17351804. 12.
54) E. Tillich, Art, 8.
Dichter, 1793. 8.
Joh, Bapt. Viotti, Komponist, 1755—1824. 4.
57) Joh, Friedr, Westrum, Mineralog in Hameln,
gob. 1763. Punktirt. Oval. 8. Von Arndt gest.?
58) Wilhelm i1., Prinz von Oranien. In Schab-
59) Bl, fir die Galerle biuslicher Denkmale, Leip-
rig 1811
(60) 4 BI. fr Kuchelbecker’s Mumien. Penig 1803,
61) BIL, fr Almanache u, a. Bucher.
) Nach ihm lithographirt u. gestochen
1) J. Haydn, Lith, von P, Rohrbach. 1863, Fa.
2) Die Frau und das Kind des Malers Latresse
Gest. von Buchhorn.
Le Blane, Manuel. — Archiv far die zeich-
te. X. 97. — Passli, Neve Zo-
W. Engelmann.
Arndt, J. Arndt. Unter diesem Namen fin-
den wir angegeben
Tandschaft mit Vieh, J. F. Bloemen pins,
quatinta, qu. Fol,
W. Engelmann.
Arndt, Franz Arndt, lebender Landschafts-
‘maler, Schiiler der Weimarer Kunstschule. Seine
Richting ist realistisch. Im Besitz der Grof-
herzogin von Weimar befindet sich von ihm eine
Landschaft, dic nach einer Besprechung in
Liitzow’s Kunstchronik (Jahrg. 1868, p. 1
bei wirkungavoller Stimmung ein tichtiges Stu-
dium der Baumnatur erkennen lisst. Von einem
Bildchen A.’s, Sommermorgen in der Rhin, heisst
es ebenda, dass es, hauptsichlich in einer dufti-
gen Ferne von ciner feinen Boobachtung und
Empfindung der Natur zeuge. Seinem »Scherao:
dagegen, zwei tanzendo Bauerskinder bei drei
Ziegen in einer Landschaft, dss auf der Weima-
ror Ausstellung von 1872 2u sehen war, wurden
betriichtliche Miingel in der Ausfithrang vorge-
worfon. Ob dies das Bild ist, das der Referent
liber die Februarausstellung des Ocsterr. Kunst-
ns von 1873 unter dem Titel *Kinderscherze=
ibut? Auf der Dresdener Ausstellung von
1872 befand sich eine Muble in Oberbayern.
Von ibm radi
Gebirgsgegend an der Ithdn. In einem Album von
Radirungen Welmarer Kinstler. qu. 4.
8. Zeitschrift fir bild, Kunst, Retblatt, Kunst-
ehronik, HIT, 135, VII. 463, VIII, 322.
Notizen von A, von Zahn.
W. Schmidt.
Arnelos, 5. Herakleldes.
Arnemius. Arnoldus Arnemin:
stecher um 1556,
Der Prophet Ezechiel. Nach dem Fresko Michel-
‘angelo's in der sixtinischen Kapelle, Links aut
dem Piedestal steht In verkehrten Buchstaber
Kupfer-
Arnemius
Ferd. Heinr, Ludw, von Arnim,
Michael Angelus Inventor, 1556, Arnold*, Arne=
Iuins faciebat, worauf ein Monogramm folgt.
Otley, der dies BI. besprickt, sagt, or habo nut
Einen Abdruck gesohen ; es sei mozlich, dass es
in Gegendruck gewesen sei, obwol er es nicht
dlaube. Der allgemeine Charakter set wol ge-
vahit; aber die Extremititen erbirmlich gezeich-
ner. kl. Fol.
+ Ottley, Notices
W, Schmidt,
Ameenti. FM. Arnenti, Kiinstler in Mailand
sm Ende des 18. Jahrh., zeichnete
Veduta della facefata det Duomo di Milano.
ven P. Ruga, Roy. qu. Fol. Siche and
vom Mailinder Dom bei D. Aspari.
W. Bnyetmann,
Aruesen. David Arnesen, norwegischer
Portritimaler und Zeichner, gob. in Christiania
Isis, war Schiiler des norwegischen, damals
sehr angesehenen , spiiter vergessenen Portriit-
uualers Jacob Munch und des Landschafters:
Riiatoe. Er hat auch in Kopenbagen und Paris
Studien gemacht (1840 und folgonde Jahre
Amesen ist Mitglied der Direktion und Lehrer
an der kiinigl. Zeichen- und Kunstschule
Cristiania. Er war‘rither vielfach als Portri
veichner, auch als Portritmalor beschiiftigt; ist
jedoch weniger als selbstiindiger Kiinstler ‘be-
nerkenswerth, als wegen des Einflusses, den er
als Lehrer auf den Zeichenunterrieht’ in der
lauptstadt Norwegen's wie auch auf verschie~
dene der jiingeron norwegischen Maler geiibt hat.
Nach scbriftlichen Mittheilungen.
L., Dietrichson.
Gest,
BIL,
Nach ihm lithographirt:
1) Bischof Mans Egede, der Apostel Grit
1656—175S. Fol
2)Henrik Arnold Wergeland, norwegischer Dich-
ter, 1508—1845, Fol.
nds,
W, Engelmann,
Arahold. Johann Samuel Arnhold (nicht
Arnold), Aquarell-, Porzellan- und Emailwaler,
seb. zu Heinitz, einem Dorfe bei Meissen, den
22. Dez, 1766, lerute auf der Meissener Kunst~
fehule der Porzellanfubrik unter Lindner und
Grahl die Materei in Wasser, Ool und auf Por-
aellan. Er wurde am 1. Jan, 1806 Zeiehnen-
uocister an der Kunstschule und erhielt den Titel
ines k, Hofmalers. Er malte Landschaften und
Jagden, ethielt aber besonders Ruf dureh seine
Blumen- und Frlichtestileke. Eine von ilum, in4.,
nit Vorlegebliittern fiir Blumenfreunde, Zeich-
ner und Stickerinnen herausgegebene Anleitung,
Biumen und Friichte zu malen, ersehien 1808 zu
Dresden in 2. Auflage. Auf der Dresdener Aus-
stellung von 1794 sah man yon ihm zwei
uenstticke in Wasserfarbe, deren Komposition
wid lefchte Behandlung gerilhmt wurden. In der
von 1800 sah man cine »schlechtex Landschaft
und ein sgutes: Blumenstitek, ebenfalls in Was-
serfarbe, ebenso lieferte er fir die von 1801 acht
otreffichos Blumenstitcke, 1805 waren zwei Kirb-
chen mit Rosen zusehen, odie sich durch Leichtig-
keit und schine Zusammensetzung auszeichn
tens, 1807, 1508 und 1811 stellte er Kopien nach
W. Tamm und der B. Buysch aus; dann yon 1810
1519 zehn Blumenstiicke in Gouache und zw
in Oel, siimmtlich nach eigencr Erfindung, sowie
auch 1818 zwei Porzellanvasen mit den ‘Monu-
menten Sehiller’s und Klopstock’s in Feuer ge-
malt. Ferner im J, 1820 zwei Landschatt
Gouache nach Molitor, die im TUbinger Ku
(1820, p. 386) manierirt und mittelmitssig genannt
sind, ‘und 1821 in Feuer auf Porzellan einen Pro-
spekt bef Dresden. Er starb don 1. Jan. 1827.
s Faisslt, Kinstlerlextkon. 1, unter Arhold
‘Arnold, und Neue Zusitze, —Mewsel,
Teutsches Kinstlerloxikon (wosolbst noch an”
dere Quellen).
Mittheilungen von M. 0. Raithel.
W, Schmidt,
Arnim. Arnim oder Arnimb, junger bran-
denburgischer Edelmann, besehiiftigte sich wm
1776 als Dilettant mit den Kiinsten und radirte
auch ¢ tig genannte) BI.
s. Fussli, Newe Zusitze.
W. Schmidt
Arnim, Bettina von Arnim, geb. Bren-
tano, die bekannte Dichterin und Scbrifts
4) Liebende Charitinnen ; tm Umriss. gr. qu. Fal.
2) Nackte Junge Madchen klssen Amoretten unter
‘einem Haume mit Vogelnestorn. -Kadirung.
qu. Fol.
W. Engelmann,
Arnim, Ferdinand Heinrich Ludwig von
Arnim, Architekt, geb. 15. Sept. 1814 2u Trep-
tow an dor Rega. Sein Vater, ein Hauptmann,
wechselte oft seinen Aufenthalt, bis er in Kislin
1826 starb. Hier blieb denn v. Arnim, um das
Gymnasium zu besuchen, doch hemmte ihn seine
schwache Konstitution oft im Fortgang; als je-
doch die Kriiuklichkeit tiberwunden war, nah:
men voraliglich matkeniatische Studien und
Zeichnen ihn derart cit, dass er den urspriingli-
chen Plan, sich der Rechtswissenschaft zu wid
men, aufgab, und 1833 nach Berlin zog, um sich
ram’ Feldmesser auszubilden, Im J. 1835 mel-
dete er sich zur Priifung als Baumeister, nach-
dem er drei Jahre hindurch die kénigl. Bau-,
schule besueht hatte. Sein Talent entwickelte
sich giinstig, indem er mit Auszeichnung fiir
Schinkel verschiedene, zum Theil ausgedehnte
architektonische Entwiitfe ausarbeitete und von
Hampel bei verschiedenen Bauten verwendet
wurde. Im J. 18i4 wurde er zum Bauinspektor,
1864 zum Hofbaurath und Professor an der-Ban
akademie ernannt.
Yon seiner kiinstlerischen ‘Thitigkeit ist z1-
niichst zu bemerken, dass er die von Schinkel
und Persius begonnene Friedenskirche vollen-
_Molster Arnold.
m ethetlige sowie namentlich beim
lla auf dem Pfingstberge, so dass Stu
ler, der gewUhnlich allein den Ruhm der ktinst-
lerischen Autorschaft geniesst, diesen mit v. A.
theilen muss. Als Hof-Architekt des Prinzen
Karl filhrto v. A. eino groBe Anzahl von Zior-
bauten aus, unter denen die prinaliche Besitzung
Glinike bei Potsdam und das Jagdschloss her-
vorauheben sind. Das letztere, in spiiterer Re-
naissanee unter Beibehaltung mancher aus-
schwoifenden Formen gebaut, gibt Zeugniss, wie
v. A. bestrebt war, auch diesen Formen Grazie
zu verleihen, —
In Glinike wurden ausserdem
wiirfen erbaut, sowie eine grosse Anzahl von
Landbifusern Zeugniss seiner Frachtbarkeit und
Ktinstlerischer Art gibt. Diese war sehr cin-
fussreich flir die Ausbildung der Handwerker
in Potsdam, aus deren Werkstiitton cine groBe
Anzahl architektonischer Details, Geriite, Brun-
nen, Vasen ete., nach seinen Zeichnungen oder
Angaben verfertigt, hervorgingen. Segensreich
war auch Arnim’s langjiihrige Thitigkeit als
Lobrer an der Bauakademie; auch hier war es
dio Darstellungsweise architektonischer Ent-
wiirfe, welche scinen Unterricht auszeichnete.
Als Aquarellmaler ist er den bedeutendsten
Klinstlern dieses Faches an die Seite zu stellen.
Eine reiche Anzahl seiner Aquarelle ist im Be-
itz der Kinigin-Witwo, des Prinzen Karl und
inden Mappen des Hofbauamtes. Der Tod m:
seiner rastlosen Thitigkeit am 25. Miirz 1866 in
frithzeitiges Endo.
Nach ihm gestochen
1) Prom] der fOr Berlin projektirten Kirche St.
Georg in achteckiger Grundform. Im Umrisse
gest. Im Werke: Kirchen, Pfart- und Sebul-
inser, Potsdam bei Riegel.” Fal
2) Verschiedene in Farbendruck ausgefthrte oder
als architektonische Zeichnung behandelteVillen,
‘Wobnhiuser, Gartenbiuser, Grabkapellen ete.
im Werko: Architektonisches Skizzenbuch, Bor
Bn, Emst & Korn, Fol, Lithogr. von Loefilot,
3) Villa von Arnim bel Sinssonei. Von Ferd, von
‘Arnim. 9 BIL. Berlin 1865. Fol.
Nach archival. Uskunden und mindlichen
Mittheflungen.
Wesely.
Arnold. In Kiln werden mehrere Steinmetzen
und Baumeister dieses Namens erwiihnt. 1) Ar-
noltinciaor 1056, (Springer, p.26,nachClas-
son, Das edelo Kin.) — 2) Arnold, Dombau-
meister in einer Urkunde von 1296, vermiilt mit)
Fredegundis von Reimbach. Das jtingste von|
seinen flinf Kindern war Johannes, der spi-
tere Dombaumeister. Arnold wird also dieses
Nechr. p.24, viollicht dereelbe wie 4) Ar
noid, Sokn des Stsinmetzea Heinrich. ». lela.
rich.
t
Arnold, Meister Arnold von Winbuy
malte unter dem bischiflichen Protonotar Mi
chael de Leone nach dessen mit dom J. 1354 3b-
schliessenden Aufteichnungen in der Kirche des
Klostors Neumtinster zu Wlirzburg mehrere st
nerne Heiligenbilder und andere Gemillde »mci-
sterlich fein und sohr kostbare (Buhmer,
Fontes rerum Germ. I. 451.) Er muss oin Kits
er vou mebr als gewbbnlicher Bedeutsanke
gewesen sein, denn ihnlich, wie Giotto und Al-
bertus Magnus beliebte Figuren in den anck-
dotonhafton italionischon Novellen bilden, 1
wird sein Name noch ein Jahrhundert spite
von zwei friinkischen Dichtorn in witzig schert-
hafter Weise als der eines ausgezeichneten ux!
berithmten Malers erwilhnt. Der Niirnberger Haas
Roseuplit der Sehnepperer erzithit von ihm ciae
freilich sehr nichtssagende Anckdote (Pfilzer
Handschrift in Karlsruhe No. 455) und Egon vox
Bamberg vergleicht in einer Stelle der »Minne-
burge (Aufsess und Mone, Ansciger 18%),
p. 315; Kunstblatt 1841, p. 367 und 1851,
p. 404) die Wangen der Geliebten mit der Farbe
seines Pinsels (beide Stellen bei Sighart,
Gesch. der bild. Ktinste in Baiern, p. 405.) Soer-
langte Arnold von Wuraburg also um die Mitte des
14. Jahrh. eino iholiche Berithmtheit in Fran-
ken, wie Meister Wilhelm von Kiln am Nieder-
thein, Wenn gleich von jenen pootischon Spie-
lereien nicht auf seinen kiinstlerischen Charak
ter geschlossen werden kann, so dilrfen wir iho
doch als den Repriisentanten’ einer ilteren frin-
kisehen Malerschule betrachten, die einerseits
der kilnischen, und anderersoits der bUbmischen
unter Kaiser Karl IV. ebenbiirtig zur Seite stebt.
Die bisher allein beachtoten Gemiilde, wie der
Imhof sche Altar in der Lorenzkirche zu Nr
»|berg und andero, auf welche Waagon (Kunst
und Klinstler in Deutschland, 1. 164) zuerst auf-
merksam machte, bilden die Ausliufer diese:
Schule und den Uebergang zu der Entwickelung
im 15, Jahrh, Es ist nun freilich kein Werk be-
kannt, das man dem Meister Arnold oder seinet
unmittelbaren Schule zuschreiben dlirfte. Aber
dioselbe Entwickelung der deutschen Malerei hat
sich offenbar Uber Franken hinaus auch nach
Bayern erstreckt. Davon zeugt cin ausgezeich-
neter Fllgelaltar im National-Museum 1
Miinchon, welcher aus der 1803 abgebroche-
nen Kapelle des Schlosses P&h | in Oberbayern
stammt. Das Mittelbild onthilt ein Kruzifix mit
Maria und Johannes und auf den Seitenfitigeln
sicht man Johannes den Tiufer und die hi. Bar-
Ant zwischen Gerhard von Rilo und Johannes,
1205 bis 1301, bekleidot haben. (Fahne, Diplom.
Beitrige zur Geschichte der Baumeister des Ki
ner Doms. pp.20. 70.) — 3) Arnold, Steinmetz,
genannt Poloyr, Urkunde von 1321 bei Merlo,
bara: Das Bild ist auf Goldgrund, noch ohne
Anwendung von Oel gemalt, Hiinde und Filsse
‘sind noch schlecht gezeichnet, dagegen die Kupf
sehr bedeutend und von ungewthnlicher Schén-
heit. Den Gegensatz gegen die spiteren Bilde:
Moister Arnold
-_Jonss Arnold. 273
der frinkischen Schule charakterisirt das groBe
Altarwerk mit den Passionsbildern cbendaselbst,
‘as aus der Franziskanerkirche in Bam berg
stammt und die Jahrszabl 1429 triigt. Dieses Bild-
vretk ist, abgesehen von dem Umfange der figu-
reareichen Komposition, groGartiger aufgefasst
ud mit gréGerer Naturwahrheit durchgefllhrt,
aber es fehlen ihm namentlich in den Kupfen
sie Peinheit und der ideale Zug jenes iilteren
Fihler Gemiildes. Die Verwandtschatt dos letz~
‘eren mit jenem und andern weniger groBarti-
ren Werken der bisher bekannten lteren Nurn-
berger Schule ist nicht zu verkennen, aber eben.
‘0 deutlich spricht sich hier auch derselbe Ueber-
rang vou der idealistischen zurrealistischen Auf-
fssung aus, den wir in der Entwickelung der
Ksluer Sebule wahrnchmen. Es wird daher zu-
Hesig sein, den Fligelaltar von Pahl, 80 lange
als einziges Werk dicser Art dasteht, als eine
Schipfung, wo nicht des Meisters Arnold von
Waraburg, doch seiner Zeit und seiner Schule
13 betrachten,
Fr W. Unger.
Der Pahler Altar ist unstreitig eines der iater-
ssantesten Werke jenor Zeit. Schnaaso brachte
‘dn mit anderen Bildern im Nationalmuseum zu
samen und- glaubte ihn zu einer Schule von
Satburg rechnen zu kinnen. Indessen ist der
Alar mit Mariii Verkiindigung und den stehenden
Eciligen bereits unter dem Eindusse der Van Eyck
rezalt, und ebenso ist die eine der boiden Marion
im Kornithrengewande entweder eine spiitere
Kopie eines alten Bildes oder ganz Ubermalt,
‘as sich bei der hohen Stelle des Bildes nicht
‘otacheiden liisst. Am ersten vorsucht wire man
wegen des Fundortes das Pabler Bild zu einer
‘wjrisehen Schule zu rechnen. In diesom Falle
aber milsste man annehmen, dass die bayrische
Sehule in spiiterer Zeit nicht gleichen Schritt mit
ékuanderen gehaiten, wiihrend sie sich in diesem
Werke mit ihnen vollkommen messen kinnte
Xabe lige es auch an das nicht sehr entfernte
Angsburg zu denken. Aber leider mangeln hier
Ge Deakmiiler zur Vorgleichung. So wird man es
afich unter die Rubrik soberdentschie Schulex
‘eigen und den oben erwilhnten Vergleich, dass
aden fritokischen Bildern (Imhoff schor Altar in
Nuraberg, den Berliner Tafeln, No. 1207—10 des
Katal. von 1560 ete.) verwandt sei, annelimen
iwen. Im Nationalmusoum gibt ¢s noch ver-
‘%tiedene Gemiilde dieser Van Eyck vorangehen-
éaRichtung, jedoch nicht von derselben Bedeu-
tug. ~ Die Entstebung wird um das J. 1400 an-
saehmen sein; vielleicht etwas frilher oder spii-
ter, das lisst sich nach dom jetzigon Stando der
Forschung nicht bestimmen. Die Figuren sind
tek schank, wihrend sic spiiter gedrungener
‘andes, bis sich dann allmilig die neue flan-
‘Sische Kunstweise fiberall mit Entschiedenheit
Baka bricht.
SLterstar ausser der im Text genannten:
tho, Die Malerschule der van Eyck, worin
Kéostie-Larikon. I
eine treffiche Besprechung der Nurberger e
Bilder. — Schnaase, Mitthellungen der k. k.
Central-Commission. Jahrgang 1862. p. 206. —
Messmer, ebendasclbst. p. 261 (susfihrliche
Beschreibung und Mittheilung einer interessan-
ten chemischen Untersuchung des Pibler Bildes).
— Das bairische Natlonalmuseum. 1868,
p. 81.
W. Sehmidt.
Arnold genannt Treynghin, ». Treynken,
Arnold, Arnold de Westphalia (Arnalt
Bestirling), Baumeister, befand sich in der
aweiten Hillfte des 15. Jahrh. in den Diensten
des Kurflirsten Ernst und des Herzogs Albrecht
von Sachsen. Er ist der Architekt der Albrechts-
burg zu Meissen, einer der groGartigaten und
schinsten Schlossbauten der gothischen, insbe-
jondere spiitgothischen Epoche Deutschlands.
Die kiinstlerischen Voralige der Anlago sind
durch eine neuerliche Restauration wieder an's
Licht gestellt worden. Aller Wahrscheinlichkeit
nach, ribrt von A. der Plan her; jedenfalls aber
t der Bau unter seiner Leitung in den J. 1471
bis 1489 ausgeftlhrt worden, In einem Schreiben
des Herzogs Albrecht an den Dresdner Rath, aus
dem J. 1477, den »grofen Bau 2u Meissene betref-
fend, wird er»Meister Arnolde genannt. Auch in
Dresden war der Ktinstler, wie dortige Chro-
nisten berichten, an einem bedeutenden Baue
betheiligt, der in don J. 1467—1477 am Resi-
denzschloss vorgenommen wurde.
C. Clauss.
Arnold, Jonas Arnold, Maler und Radirer
A «au Ulm, 1640 als Burger auf-
BL FL Pe genommen, + 1669, malte
Pe) We Bilduisse, Historic, und ver-
stand sich auch auf's Architektur- und Pflanzen-
teichnen. Das Verzeichniss der *Kunst- und
Naturalkammere von Christoph Weikmann zu
Ulm (1659, kl. 8, p. 69) sagt, dass unter den dort
vorhandenen Malereion besonders merkwiirdig
seien: »In dio 200 Stiick von allerhand schinen
und von Jonas Arnolden sehr fleiss
/gamin_(Pergament) contrafehten ‘Tul
dem Weikmann'schen Garten. In der alten
ihrer Zeit berihmten Furtenbach’schen Kunst-
kammer ru Ulm war von A. das Bildniss der
GroGherzogin Bianca von Florenz (jedenfalls cine
Kopie nach einem ilteren Italiener), das Haupt
Johannes d. T., und das Lob der Pallas, letzte-
res mit der Feder gezeichnet. In der Galerie des
Friedensrichters A. Fahne auf Schloss Roland
bei Diisseldorf befinden sich zwei »schtinee Bil-
dor auf Leinwand yon ihm, Herbst und Sommer,
das cine mit dem Monogramm des Ktinstlers und
1663, das andere mit dem Namen Jon. Arnold
fecit! Man findot auch Zoichnungen mit dem
Monogramm, die nach Nagler mit der Feder um-
rissou, ausgetuscht, mit Weiss gehiht und sorg-
filtig vollendet sind. Das Monogramm legte man
frlther dom Joseph Furtenbach bei, dessen -Ge-
vattere Arnold war.
3
Jonas Arnold —
Heineken's Augabe, er habe auch in Paris ge-
arbeitet, beruht offenbar auf einer groben Ver-
wechselung mit N. Arnoult,
a) Von ihm gestochen :
1) Kigendtliche Abbildung des Schonen end Be-
rahmten Tempels oder Minsters In des H. Rom.
Reichs-Statt Ulm, Jon: Arnold . pict: Deli-
neavit et fecit in Aqua forte. Oden links die|
‘Widmung mit dem Sehlusse: Jonas Arnold Anne,
1666 Im Monath Junio, gr. Fol.
2) Sinn-Bild Vber den im Jahre 1648 den 4, Tag
des Weinmons 20 Minster gotroffenen nnd
beschlossenen allgemeinen Reichs Frieden, In
\dung fasst der Friedensengel die Ger-
‘mit threm Stubl umaustirzen droht,
Senator und Archit. Jos. Furtenbach gewidmet.
‘Mit dem Monogr. und in: et fecit, ikl. Fol.
des Nowen Cometen (18,—18, Dex
1664) au Ulm beobachtet, Unten 19 Zellen Text.
Ulm bey Balt, Kithnen Buchdrucker Fol.
4) Die Tugenden und dic Laster, allegor. Gestal-
‘ten, 6 BU theils mit dem Namen, theils mit dem
‘Monogr., dem das Wort fecit belgefdgt ist. qu.
Fol. Nagler No. 2.
stoigen. Links unten bei der Leltor steht der
Name Jos. Furtenbach’s und rechts ist das Zol-
chen Arnold's. kl. qu. Fol.
6) Xespazhaarexh seu D. Joaunis Seultott Phys. et
Chir, apud Ulmenses olim felic. Armamentarium
chirurgicum XLU Tabulis aeri eleg. incis. ete.
Nunc primum in lueem ed. Studio et Opera J.
Seulteti — Ulmae 1655. Fol, Die Bll. darin
‘grossenthells von A.
7) doseph Furtenbach’s d. A. Mannhaftier Kunst-
‘apiogel. Augsb, 1663. Fol. In der Widmung
sagt Furtonbach , dass sein Gevatter, dor Maler
Jonas Arnold von Ulm nicht allein’ zu diesem
Werke gezeichnet, sondern auch 27 der hier 2u
‘Sndenden $2 BM. (nebst dem Titelkupfer) selbst
eizt habe
8) Patrousa Sodalitati, Klein, von ihm selbst ge-
stochen, sagt Heineken in seinem unklaren
Verzeichnisse. Wir kiunon dle Richtighelt. der
Angabe nicht verbirgen.
Louis le Grand und Louls Danphin, die Hel-
weken nach A. Dieu von diesem Arnold ge-
stochen sein lisst, sind von Nie. Arnoult
(s. dlesen).
‘Das Bildniss von J. Jenis, gest. von Ph. Kt-
lian, das Hoineken anfahrt, ist nach Joseph Ar-
nold (s. diesen).
bj Nach ihm geatochen:
1) Leopold, Kaiser von Deutschland. Mit Attri-
Duten un
Orwamenten. Gest. von Ph, Kilian,
Kaiserin, Gemalin desselben.
BIL, in Heineken’s handschrift.
‘Nachlass erwahnt,
3) Conrad Wiederhold, in verziertem Rund. Gest.
von B. Kilian. Kl. Fol. Ebenfalls in Heine-
en's Manuskript,
4) Helene Furtenbach, gob. 1627, Act. 26. Knle-
stick. Gest. von M. Kael. 4.
5) Joseph Furtenbach d. J., gob. 1633, Act. 20.
1653. Gest. von Dems.'4.
6) Mart, Zeller, Halbiig., mit der Feder in der
Hand, hinter einem Tische Jonas Arncld,
Delineavit. Andreas Khol, Seulpsit. $
Titel. 20 Zetler's 606 Episteln. Um
1657. 4.
7) — Ders. Ebenso, aber mit verindertem Bei-
werk, Jonas Atnold. Delineavit: A°, 1687. 5.
Kleinere Kopie nach dem vorigen.
8. Heineken, Dict. —Fiissli, Neue Zusitze.
— Kunstblatt 183). p. 267. — Nagler,
Monogr. I. No, 868. — Parthey, Deutscher
Bildersaal.
W. Se
Joseph Arnold, Bildnissmaler zu Ut
‘Sohn von Jonas Arnold, + 1671. Vermutlich ist
folgondes BI. nach ihm:
Tacob Jenis, Rechtsgelebrter, Rath der Stadt Men
mingen, " Oval. Brustb.’ Jos. Arnold pins.
Philipp. Kilian sculp. Fol.
Hans Ulrich Arnold, Bruder von Joseph,
Kupferstecher zu Ulm, + 13. Aug. 1662, als er
mit den Stichen 2u Furtenbach’s maonhaftem
Kunstspiegel beschiiftigt we
8. A. Weyermann, Nachrichten von Gelehrten,
Kiinstlera ote. aus Ulm. 1798 und 1829.
Notixen von C, D. Hassler.
7 _W, Schmidt,
Arnold, Robert Arnold, Bildhauer und
Avchitekt von Lilttich, im 17. Jabrh. Er war
Benodiktiner. Maximilian Heinrich, Bischof voa
Lilttich, soheint an seiner Unterhaltung Gefallen
gefunden xu haben, und man erzilt, dass er ihn
lin Folge eines Balispiols, bei welchem sich der
Minch durch einen vortrefflichen Wurf hervor-
gethan, zum Abt in einem Kloster Bayern’s ge-
macht habe. Nichtsdestoweniger lisst ihn eine
‘Tradition in der Karthause au L ti ttich sterben.
‘In der alton St, Lambertkathedrale dieser Stadt,
die 1794 niedergerissen wurde, befanden sich
unter dem Siingerchore von unserem Ktinstler
awei groBe, gut gearbeitete Medaillons von Mar-
‘mor mit den Busten Jesu und Mari. Bei dem-
selben Gebiiude, neben der Eingangepforte zum
Kloster sah man eine Statue der hl, Jungfrau
mit dem Kindo, eine grazidse Gestalt, die gltick-
licherweise dem Untergange entging und jetzt
in dor Kathedralkirche S. Paul aufbewabrt wird.
Sic befindet sich in ihrer urspriinglichen Mar-
‘mornische der hi. Anna, ber dem Altare der
Kapelle der bh. Fabian tnd Sebastian. Als Ar-
chitokton sohreibt man ihm den Entwurf zur noch
vorhandenen Fagsade der Kirche der reformirten
‘Benodiktinerinnen am Boulevard d'Avroi zu, die
bald nach der Einfithrang dieser Noonen in Ltit-
tich, 1627, erbaut wurde. Ihre Kirche soll nach
dem Zougnisse eines Schriftatellers des 18, Jabrh.
die schdnste unter den Frauenkonventen der
Stadt Liittich und Umgebung gewesen sein. In
der ‘That sind thre Verhiltnisse sebr elegant.
s Bulletin de Vinstitut arch. Liggoois, VI
207. 292. VI, 232. 237. — Les déiices
dn pais de Litge. 1. 228. — Henaux, Des-
cription his. et topogr. de Lidge, 1837. p. 103.
— Van den Steen de Jebay, Essai hist
Tancienne Cathédrale de 8. Lambert & Lise
1846. pp. 69. 128. — (Thimister) Essai
st. ur Mégliso de. Paul. Ligge 1867. p. 201.
‘Ales, Pinchart,
Arnold. Arnold, ein guter Bildhauer von
Liittich aus der zweiten Hiilfte des 17. Jahrh.,
den man mit dem vorigen Robert Arnold nicht
verwechseln darf. Von ihm stammt das Monu-|
‘ment von weissem Marmor, das im Chore der|
Kathedrale von 8, Lambert In Luttich, links
yom Altare, auf Kosten der Domherren dem
Bischof Jean Louis de Elderen ({: 1094) gesetat
warde. Der Priilat ist dargestellt im Basrelief|
vor einem Altare, darauf ein Kruzifix steht,
kaiend, In der niimlichon Kirche befanden sich
von unserem K tinstler noch zwei groBe Basreliefs |
You Marmor, welche die Franzosen 1794 bei der|
Zerstorung derselben wegnahmen. Eines dersel-
‘ben stellte die Kreuzabnahme vor. In Liittich
sieht man noch in der Kirche 8. Nicolas im unte-
ren Maasviertel einen Christus von Arnold ; auch
in hl. Sebastian in der Kirche S. Antoine wird
ihm zugeschrieben.
Van den Steen de Jehay, Essai hist. sur
Tancfenne Cathédrale de S, Lambert Ligge.
1846, pp. 58. 179. — Bulletin de institut)
arehéologique liggeois. VIII. 232.
‘Alex. Pinehart.
Amol. Georg Adam Arnold, cin nach
Jack »gutere Maler zu Bamberg um 1669 und.
1680. Im letzteren Jahre malte er eine innere
Aasicht des Bamberger Domes in Oel.
Nach seiner Zeichnung gestochen
Durehrug der Juden durch’s rothe Meer. Gest, von
Fr. Weygant 1680. Gewidmet dem Farst-
bischot P,P. von Dernbach. qu. Fol.
+. Jiek, Pantheon der Literaten und Kiinstler
Rambergs. — Ders., Leben und Werke der
Kanstler Bambergs. — Fiissli, Neue Zusitze,
W. Schmidt.
Arnold. Johann Arnold (von Heineken
inig Anton Arnold genaunt), Kupferstecher,
geb. 1735 2u KUniggriiz in Bohmen, lernte bei
Rent und war um 1763—1772 2u Prag wirksam.
Er stach viel fiir Buchhiindler, ausserdem cine
Menge Andachtsblitter. Nach dem, was ich von
ihm gesehen habe, war er schwach in der Zeich-
nung sowie in der Technik des Kupferstiches.
1) Saul bei der Hexe von Endor. Divina mihi in
Pythone ote. Franciscus X. Palcko pictor Re~
gis Poloni= inv. Joa, Arnold Sc. Pr. gr. 4.
Febit bei Diabacz.
2) Habakok, durch den Engel am Schopf herbel~
gefahrt, bringt dem Daniel unter den Laws
Speise. 'Nach Dems. Ebenso bezefchnet. gr. 4.
Gegenstiick. Feblt Diab.
3) Taufe Christi. Nach Sereta, Feblt Diab.
4) Jesus in der Mitte der Jiingor und Jesuiten.
Pot. Di. 22,
8) Jesus. am Oelberge.
DL 16.
6) Schmerzhafte Mutter (ottes
J. Arnold se, Pragae. §.
12. DL 4.
275
shre Abbildun
der schmerzhaften" Mutter
Gottes, welche der hl. Vater Ignatius de Lojols
— suf eciner Brust getragon hat. J. Arnold's,
Pre 12. Di. 12.
8) 8. Matis Catir
Diez
9) Maria mit dem Kind. S, Maria Mator Creatoris,
Tpram colo, ut de moie etc. 8. Di. 15
10) Marienbild vom beiligen Borg in Bobmen, mit
den bh, Landespatronen und den Prospekten vom
Mi Berg und Prag. J. Arnold se. Prag. 8.
Did
11) Ware Avbilduns des Gnadenbiltes zu Maris
Zell. Amold, 8. Dl. 24.
12) HL Apollonia in der Kirche der Chorherren des
hl Gyriakus zum Ml, Krenz in der Altstadt Prag
Je Amold se. Pr. Dl 26
13) Hi. Bar
14) HI, Bernard, Ohno Untersohett. Fol.
15) HL, Franz von Paula. Nach dom Frater Vie~
torinus aus dem Paulaneronien, ge. 8. Dl. 2.
16) 11. Ignar von Lojola. 8. DI. 5.
Amold se. Pragae. 8.
1) ML Sohann von Neponnk Arnold se. DL 2.
15) Grabdor i. Shane von Noponnksrmld. 8
peas.
19), Joueph Calaantas Sele, Pa, andar
rnold st rage. 8 Dh
20 Seusian, ein: Ate, Armold
pare
au) i en
tcbn desley in Jed
22 oa Fy ber 8 tnt,
anonotatnser in Kove Stow
41683, Nach Serota, J. Arsold sc. Pragae. 8,
pet
rlahilf, mit der Abbildung der (abgetragenen)
pelle beim Sandehore in Prag. J. Arnold se,
Prag. 8. Di. 6.
23)
25) Stadt Reichenberg. Jo. Arn
4, Ebendasetbst, D1. 19.
26) Fant Familienwappen auf einer Platte.
daselbst. DI. 17.
27) Wappen der grifl, Clam’schen Familie, J. Ar-
rnold se. Pragae 1763. Dl. 8.
28) Das Graf Trautmannsdorf'sche und des Stiftes
‘Topel Wappen, Titelbl, 2u Petri Jos, Gruber Med.
D, Dissertatio inaugaralis mediea de exe:
Milalis vasorum, variisque in
ld del. et se, Prag.
29) Wappen von Joh. Adolf Graf von Kaunltz, fr
‘den im J. 1764 heransgeg. Tractatus de Gratia
Minor. in Prag. Arnold sc.
Pragae. 1764. DI. 9.
30) Titelbl. 2u Holzipfel's Institutiones Theologicae
1769. 4. Arnold se. Prague. Di. 10.
31) Fr. E. von Schonfeld, Prof. in Prag. 8, Fehlt Dl.
s, Heineken, Diet, — Meusel, Teutsches
Kinstlerlextkon. —Dlabacz, Bohmisches
Kiinstlerlexikon.
W. Schmidt,
Arnold, Arnold feo. aquaforti, so ist nach
Gwinner (Zusiitze und Berichtigungen zu Kunst
und Kiinstler in Frankfurt a/M. 1867, p. 2) die
Biiste eines nach links schauendon Alten mit
Bart bezeichnet. Oval, kl. 4. Der Urheber,
35°
276 Samuel James Arnold
Friedrich Arnold.
wol nur ein Dilettant, meint Gwinner, sel ohne
Zweifel aus Nothnagel’s Schule hervorgegangen
(1747—1804). Gewiss ist dies das BI., welches
Brulliot im Katalog Aretin unter den nach Noth-
nagel radirten Bil, auffuhrt. Er gibt die Be-
zeichnung: Arnold fee. in aqua forti.
W. Schmidt,
Arnold. Samuel James Arnold, engli-
scher Panoramen-Maler um 1800, Nachabmer und)
Rivale Parker's in dieser Gattung. Sein Pano-
rama, Treffen bei Alexandria, das er 1502 voll-|
endet, war nach Fiorillo giinzlich missglifckt.
Der folgende Stich ist wol nach ihm; wenigstens|
stimmen die unsangegebenen Anfangsbuchstaben
des Vornamens mit den seinigen
Er, Darwin, Rotantker, Arzt. Haftbild.
von P. Pym 1901. Fol.
s. Fiorillo, Geschichte der zeichn, Kanste. V.
815. — Fiissli, Neue Zusitze,
Geschabt
W. Schmidt.
Arnold, Samuel Benedikt Arnold, Ma-|
ler, geb. zu Dresden 1744, + daselbst 1817, lernte|
in genannter Stadt beim Hof- und Theatermaler
Miller die Dekorationsmalerei und ging dann g
finf Jahr auf Reisen, wo er hauptsiichlich in B
men und Oldenburg als Zimmermaler thitig war.
Im J. 1793 ward A. in seiner Vatorstadt als Hof-
marschallamtsmaler angestellt. Als solcher be-
sorgte er die Ausschmilckung einiger Riiume des
Lustschlosses Pillnitz, ebenso filhrte er im
Prinzenpalais zu Dresden, gelegentlich der
‘Vermilung des Prinzen Maximilian 1792, Male-|
reien nach der Angabe des Hausmarschalls
Frhrn, 2u Racknitz aus. Ausser dekorativen
Arbeiten, insbesondere Plafonds, welche bei sei-
nen Zeitgenossen viel Beifall fanden, malte A.
auch Portriits in Wasserfarben, die jedoch ebenso
‘wie erstere Arbeiten untergegangen oder verges:
sen sind.
8. Meusel, Teutsches Kiinstlerlex. — Keller,
‘Nachrichten vou Dresdener Kiinstlern,
C. Clauss,
Arnold. Johann Friedrich Arnold, Ku-|
pferstecher in Linienmanier und Aquatinta, lernte|
bei D. Berger und arbeitete besonders viel in|
‘Aquatinta, Seine Bll, sind nicht ohne Anerken-
nung geblieben, Er starb zu Berlin im J. 1809
nicht tlber 30 Jahre alt
1) Napoleon am Grabe Friedrich’
H, Dabling del. qu. Fol.
2) Zusammenkunft Napoleon's, Alexander's und
Friedrich Withelm's 111. zu Tilsit den 25. Juni
1807. L. Wolff del. qu. Fol. Aquatinta
3) L'amour peintre, nacktes Midchen in einem
Maler-Atelier. Braunn p. kl. Fol.
‘apoleon I. Ganze Figur in ciner Landschaft,
H. Dahling del. Aquatints, Fol,
5) GroBifirstin Helena Pawlowna_ von Russland,
Erbprinzessin von Mocklenburg-Sehwerin. (1781
1808). Brustbild. F. Schréder p. 1804. Fol.
6) Geb. Leb. von Blicher, Farst von Wablstadt,
‘in Husarenuniform. Ganze Figur. H. Dih=
Ting del. Fol. Tuschmanier,
1) Daniel Chodowieck!, Kniefg., sitzend, die Brille
les GroBen, 1806.
4)
{in beiden Hinden. Gemalt von A. Graff. gr. 4.
Feine, wenngleich etwas kraftlose Grabstichel-
manier,
T, Mit den Worten: Director der Kéniel
Academle der Kinste zu Berlin
‘Ohne dieselben; die Platte verkleinert,
. von L'Estocg, preuss. General. 4.
9) Der groBe Wasserfall. J. Ruisd acl pinx. 1806.
gt. Fol. Aquatinta,
10) Gegend in Bayern. 8. Ri
‘Aquatinta.
fel del. kl. qa. Fol
W. Engelmann u. W. Schmidt.
Arnold, Heinrich Gotthold Arnold,
Maler, geb. 2u Lamlitz bei Radeberg in Sachsen
1785, + zu Dresden 1854, widmeto sich anfiing-
lich unter Prof. Schutz in Dresden der Kupfer
stecherkunst, wendete sich aber bald unter der
Leitung des Prof. Schubert der Malerei zu. Im
J. 1823 wurde or als »Zeichenmeisters, mit dem
Titel als Professor spiter, an der Dresdener
Kunstakademic angestellt; Kriinklichkeit, ein
organischer Fehler des Hirns, wie die Sorge um
eine zahlrciche Familie verklimmerten seine letz~
ten Jahre, A. war nicht obne eine gewisse 0
itt im Leben; in seiner Kunst, die er ganz
andwerksmissig bettie, war er ohne Bedeu-
tung. Er malte hauptsiichlich Bildnisse, kopirte
in jlingoren Jahren viele Gemiilde der Dresdenet
Galerie, insbesondere Tizian und Guido Re
fiihrte jedoch auch Einiges nach eigenen Kor
positionen aus. So 1805 eine Hygiea, 1519 die
Jugend, welche von einem Greise auf die Ver-
ginglichkeit der Zeit aufmerksam gemacht wird;
1820 stellte or Christus am Kreuze und St. Ro-
chus aus, zwei Altargemiilde, welche im Kunst-
Diatt von 1820 (p. 375) erwiihnt werden. Noch
malte er 1823 eine Maria Rosaria fir eine Kirche
in Polen, wie spiter eine betende Constantia und
endlich eine hi. Augustins. Wie A. in diesen
Arbeiten ganz innerhalb des zu Anfang dieses
Jahrh, herrechendon Kunstverfalls steht, 80 ist
auch sein Wirken als Lehrer sehr untergeorduet
gewesen und nur charakteristisch flir die Ver-
sunkenbeit des Akademiewesens jener Zeit. Eine
‘Menge dafr sprechender Anckdoten lebt allein
‘vou ihm im Andenken seiner zahlreichen Schiiler
fort.
Sein Sohn Lukas war ebenfalls Maler, starb
aber jung und ohne cine bemerkenswertho Spur
seiner Thitigkelt 2u hinterlassen.
©. Claws.
Nach Heinrich Gotthold A. gestochen :
1—2) Die Kleine Nitherin und die Kleine Stricke-
in, Gest. von ©. Beichling fir die »Bllder-
chronik des Kunstvereins« 1829, gr. 8.
urden such auf Eimer Platte abgedruckt.
qu. Fol.
J.B. Wessely,
Arnold. Friedrich Arnold, Baumeister,
geb. 1786 zu Karlsruhe, lernte bei Weinbrenner,
wurde im J. 1811 Professor der Baukunst in
Freiburg und im J. 1825 M
Joseph Johann Arnold
Karl Johann Arnold. 277
A. bante Kasornen, Hospitilér ete. und die Sa-
linen von Rappenau und Durrheim, und ver-
fenichto
1) Ueber Vorzug der altgriechischen und rémischen
‘Baakunat vor der gothischen, Freyburg 1814. 8.
2)Projecte der hoheren und birgerlichen Bau-
anst, 40 Lithogr. Karlsruhe 1831. 4.
s.Universal Catalogue of Books on Art, Lon=
don 1870, — Miller, Konstlerlexikon:
Amold. Joseph Johann Arnold, Mater,
geb. 1 Stans bei Schwaz in Tirol 178, lernte
‘ei dem Benediktinerpater Eberh. von Zobel 2t
Vieebt und bildeto sich nach Joseph Schdpf. Im
J.1819 ging er nach Wien. Dort malte er im
4.1824 awei Bilder. Das eine, Saphira, vor
dem hl, Petrus todt niederfallend, erhielt den
Reichling’schon Preis; or schenkto es dem Magi-
xntz Innsbruck, wo es seinen Platz in der
Ssmmlung des Ferdinandoums fand. Mit dem
anderen, Abigail und David, gowann er den k
fetlichen Preis. Ausserdem malto er noch fllr
Tirol zwei Altaratiicke, eines fiir die Kuratkirehe
wSehlitters, den hl. Martinus; das andere ftir
tie Kirche 2u Mth Tbach, den hi. Nepomuk. Im
ach Innsbruck zurilck, wo er
war, zumeist in Freskobil-
(em. Geschiitat ist soine Verklirung Christi
aber dem Hochaltar in der Pfarre zu Inns-
bruek (1881). Die Kirche zu Axams bei Inns-
buck ethielt von ihm einen Zyklus aus dem Le-
des T. (1811).
ben Johann In der Kirche zu
ten der bh. Stephanus und Lanrentius (1844)
Za seinen gelungensten Arbeiten zilt der weit
Hinfige Bilderzyklus, zumeist aus dem Leben
Mari, in der Pfarrkirche 2u Enneberg (1819.
Ebengo war er in der newerbauten Kirche 2
Silx thitig. Vor Kurzem erst vollendete der
Meister ein Frosko an der Kirche zu Drethei-
ligen bei Innsbruck. Seine Oclgemiilde sind
von weniger Belang, doch begegnet man an ver
schiedenon Orton Staffeleibildorn von ihm.
Arnold's Kunst zeigt akademische Ztige; er
Ueibt véllig unbertihrt vom Nazarenerthum und
Neakatholizismus. In diesem Sinne fehlt seinen
Bildern der kirchliche Stl; zu ihren Vorztigen
gehiren meistens eine tibersichtliche Kompo-
sition, gewandte, wenn auch nicht immer kor-
rekte Zeichnung, leichte und harmonische Far-
ben. Seit 1850 trat sein Einfluss in Tirol in den
Hintergrund und wich jlingeren Kriften.
Arnold lebt noch hochbetagt 2u Innsbruck.
+. Tiroler Kénstlerlexikon,
Ad. Pichler.
Arnold. Ernst Arnold, Maler, verfertigte
sach einer Notiz Nagler’s 1837 Altarblitter und
Fresken fllr die Kirche in Ries bel Sterzing
Tirol.
Zeichner aus St. Petersburg, studirte zucrst da-
selbst, dann in Dresden, wo er im J. 1821
Schtiler der Akademie drei Kopien nach Dietrich,
Pillement und Riedinger (zwei Landschaften und
ein Jagdstiick) in Sepia und Kreido ausgestellt
hatte. Nagler zufolge widmete er sich dem Land-
schaftsfache und verwandte besonderen Fleiss
auf das Studium der Thiere, womit mebrero sei-
ner Bilder staffirt sefen.
W. Schmidt.
Arnold, Karl Heinrich Arnold, Maler
und Lithograph, geb. 2u Kassel den 16, Sept.
1795, + den 8. Juni 1872, bildete sich in Paris
unter David zum Kunstler aus und malte Land-
schaften und Thierstiicke, unter welehen letzte-
ren besonders ein Oclbild: Liwe und Liwin in
Hegender Stellung, lebensgross, erwiihnenswerth
ist. Nach seiner Riickkehr aus Frankreich Uber-
nahm er die Fabrik seines Vaters und gab dic
Kiinstlerlaufbahn aut.
‘Von ihm auf Stein gezeichnot
1) Friedrich Wilhelm UII., Kénig von Proussen.
Fol, Leukner in Ber
2-3) 2 BIL. Lowe und Lwin, lobe
‘aus der van Aken’schen Menagerie
Rey. Fol.
seroBo Képto
Berlin 1826.
J.B, Wenely,
Karl Johann Arnold, Sohn des Vorigen,
gob. am 30, Aug. 1829 zu Berlin, begabter Thier-
und Genremaler, Zeichner und Lithograph, wid-
mete sich der Kunst in friiher Jugend, empfing
auf der Kasseler. Akademie den ersten Zeichen-
unterricht, die eigentliche malerische Aus
danach auf der Akademie zu Antwerp\
fand seine bestimmte Richtung vielleicht mehr
noch als durch diesen Studienanfenthalt durch
die folgende Thitigkeit im Atelior Adolf Men-
zel's in Berlin. Die Lehre dieses groBen R
listen und tiefsten allseitigen Kenners der Na-
tur unter den deutschen Kinstlern der Gegen-
wart filhrte seinen glitcklich begabten Schlller
zu einem so cindringenden Studium der Natur
nach allen Seiten ihrer Erscheinung hin, wie es
in den Ateliers und Akademien durchschnittlich
Kaun gotrieben zu werden pflegt. Das Tech-
nische der zeichnonden Kiinste lornte or mit
Leichtigkeit beherrschen und seine Anschauun-
igen gleich geschickt durch Ocl-, Aquarell- und
Pastell-Malerei, durch Radirung, Feder- und
Kreidezeichnung auf Stein ausdritcken. Fir das
Leben der Thiere zeigte er einen besondersscharf
und richtig beobachtenden Blick. Die Hunde und
das bunte Volk des Hilhnerhofs, des Ententeichs
und des Taubenschlags zumal wusste er von je~
her mit Wabrheit und munterer Lebendigkeit 2
sehildern, und in der Wahl der Situationen, in
welchen er die Thiere ffr sich allein, wie in ihren
Beziehungen zum Menschen und threr Zusam-
mengehtrigkeit mit der Landschaft darstellto,
bewies er immer sein genaues Verstindniss ftir
Arnold, Eduard yon Arnold, Maler und
ibre Eigenthiimlichkeit wie die crnste Empfin-
278
Karl Johann Arnold.
dung fiir den unwillktirlichen Humor, der sich
so oft dort wie hier entwickelt. Doch blieb seine
Kunst keineswegs auf die Thierdarstellung be-
sebrinkt. Die Zahl der von ihm gemalten Bild-
nisse und Genrebilder, der liindlichen wie der
Szenen aus der modernen und eleganteren Ge-
sellschaftdarstellenden, kommt der seiner Thier-
stiicke gewiss gleich. In der Farbe erreichen
seine Aquarelle eigentlich eine griBere Kraft
und Tiefe, als sic dem meist etwas stumpf|
und matt ‘bleibenden Kolorit seiner Oelbilder
gegeben ist. Seinem Erfindungstalent und ori
nellen Humor aber scheint die Zoichnung auf Stein
noch ein genehmeres und besonders gern ange-
wendetes kilnstlerisches Ausdrucksmittel. So
war auch die erste Leistung, welche seinen Na
men ten Kunstfreunden bekannt machte, cine
Reibe von Pederzeichnungen auf Stein, in ihrer
Gesammtheit ein in geistreichster Weise illu-
strirtes und mit Beibebaltung seiner Grundfor-
men und Zeichen in's Phantastisch-Lebendige
fibersetztes Kartenspiel. Auf der Berliner Aus
stellung von 1852 debiltirte er mit dem anmuti
gen Oclbilde eines hessischen Bauernmidchens
Sein ausgedehntestes Werk war das. lebens-
groGe Oclbild einer Eberjagd (Ausstellung von
1558), gegenwiirtig im Besitz des Grafen Schaff-
gotsch, eine Komposition von energischer Le-
bendigkeit und schinem Verstiindniss der Thier-
natur; ferner ein Altarbild flr eine Kirche in
Laudan (Russland), mebrere groBe Bildnisse,
darunter das Bettina’s von Arnim, im Besitz
des Grafen Flemming, und zwei nach dem Leben
gemalte Kinig Wilhelm's von Preussen; cine
groBe Zahl vorwiegend heiterer Thierbilder,
2. B. Fanny und ihre Verebrer, der Rentier und
seine Freunde und ibnliche.
Sehr bedeutend ist A.’s Thiitigkelt in den ver-
vielfiltigenden Ktinsten. Er hat Radirungen,
‘Tisch- und Festkarten, lithographirte Blitter in
Menge geschaffen, von 1862—1866 an dom vom
Grafen Stillfried herausgegebenen Werk Uber
die Krinung Kénig Wilhelm’s gearbeitet, an den
Aquarellvorlagen wie an den Steinzeichnungen.
‘Auf den Kunstausstellungen der fiinfziger und
sechziger Jahre zu Berlin, Paris, London, Edin
burgh, New York und Kassel war er durch
Arbeiten vertreten und hat die groBe silberne
Medaille auf ciner Ausstellung der letatgenann-
ten Stadt erhalten, Er lebt noch in Berlin.
1, Pietsch.
Seine Radirungen gehiron griGtentheils der|
fritheren Zeit an.
a) Von ibm radirt:
1) Die Rudelsburg. 1986. Nach einer Zefehnung
des Dr. Parthey. qu. Fe
1, Mit Nadelversuchen im Rande.
2) Kartoffelhacker auf dem Felde. 1856. qu. Fol.
3) Eingefangene Hunde. qu. 4.
4) Der angelnde Knabe. 1854. 4. s, Nagler, Mo-
nnogr. I. No. 2180,
Im Album des jlngeren Kunstvereins 20
Berlin.
5) 6 BIL. Landschaften, Thiere, Kopf ein
Gelehrten ete, Fol.
In Kassel radirt und nicht im Handel.
alten
) Von ihm auf Stein gezeichnet :
6) Marla Theresia auf dem Reichstage in Press-
borg. ge. qu. Fol. Mit deutscher, engl. und
franz, Unterschrift. Tondruck.
7) Andreas Hofer in der Schlacht am Berge Isel
gz. qu. Fol, Ebonso. Seitenbl. zum Vorigen.
8) 1211 Szenen aus dem Kriegsleben in Schleswig,
Nach Zel sn desk. preuss. Majors. iio
Generalstabe H. von Salpius. Auf Stein Gber
tragen von Arnold und L. Burger. Betlin
A. Bath, 1864. qu. Fol.
9) Guten Morgen! ‘Bon jour! (Pudel beim erws-
ehenden Kinde). Rund. gr. Fol
10) Gute Nacht! bonne nuit!” (Pudel an der Wiege
Kindes). Ebenso. Pendant rum Vorigea.
11) Fin illustrirtes Kartenspiel. 1852.
12) Lowengruppe. Nach W.
Wolff. Deutsches
‘Kunstbl. 1855.
13) Die Mosesgruppe. Nach Rauch. Deutsches
Kunstbl. 1855.
14) Alte Feinde. Thierszene. qu. Fol.
15) Warme Freunde. Ebenso.
‘Vorigen.
16) 8 Bil, Hundekipfe in Charakterdarstellungen
Photoilthographie, Tondruck. kl. Fol
17) 2—3 BIL. Randzetchnungen, Genre- und Thier-
stcke, in jedem Jabrgang’ der Berliner Argo,
Album ir Poesie und Kunst. kL. 4
18) Ebenso in den DUsseldorfer und Leipzig
leralbums.
19) Festkarten fOr die Berliner Kinstlerfeste, Tisch-
‘Karten u. s. ¥.
Gegenstiick zum
©) Auf Hotz gercichnet
20) Wie der Herr, so der Hund, 16 BM
1) Im Hundemaut. 16 BU.
22) Menschen- und Thiergestalten. 30 BI,
23) Der beste Freund. 16 Bll.
24) Dem Oberkeliner sein Hansel ist fort (ste*}
16 Bh.
25) Die acht Lat
26) Am grinen Tisch.
27) Plakat fr den Berliner roologische Garten.
Timp. qu. Fol, Letzte Arbeit des Kinstlers
2) Humoristtehe Thierkipfe. 16 Bll.
4) Nach ihm gestochen, lithogr. und photogr.
29) Siesta. Thicrstick. Gest. von T. Heawood
80) Abschied vor Vatel. Gest. von Teichel. 1853
31) Fanny und thre Verebrer. Hundeszene. Gest.
von A. Teichel. Mezzot. gr. qu. Fol.
Vo ist Fanny? Dame mit Hiindchen vor dem
Spiogel. Gest. von H. Sagert. Mezzot, 1864
er. Fol.
33) Willkommen im Grinen. Bin Holzsammler mit
Hund und Sehlitten im schneebedeckten Wald
‘stisst auf einen Stuhl mit der Aufsehrift: Will-
kommen im Grinen. Gest. von A. H. Bayne.
Stahlst. Fol.
llef im Tode verfolgt. Stablstich. In L.. Wir-
Kert’s Der Bau und die Bauleute, oder die Re-
formation. Leipzig, Payne. 4.
35) Louis Spohr, Violinist und Komponist.
von Jentzen, Fol,
32)
a)
Lith.
Karl Johann Arnold _——
Michnel Arnold. 279
36) Das norddeutsche Parlament, Lith. von Sss-
napp.
37) Die Kollegen (Affenstiicke). Oclfarbendruck von
Storch u. Kramer. 1858, gr. 4.
38) Bei Tische. Ebenso.
439) Hundecharaktere. Kpfe durch Ranken verbun-
den. Nach Arnold's Federzetehnung photolitho-
gnphirt von W. Korn, Kl. Fol.
40) Das grofe Havptquarticr von Paris. Nach dem
Gemilde photographirt.
41) Die deutsche Katserfamilie. Ebenso,
42) Deutschlands Ruhmeshalle. Ebenso. Roy. Fol.
43) Vergessen ! Photogr. Berlin, photogr. Gesellsch,
4A) Ginsemarsch. Ebenso.
Nach Mittheilungen des Kunstlers, — Notizen
com L. Pietsch,
J.B, Wensely
Arnold. Friedrich Arnold, Atchitektur-
maler, geb. zu Strassbung 1814, besuchte 1842
die Akademie zu Diisseldorf und zelgto vortreff-
liche Anlagen. Er malte damals eine incre An-
sicht des Domes in Xanten von botrichtlicher
Grofe, welche von treuem Studtum und folnem
Sinn fiir Form und Farbe gezeugt huben soll.
Leider wurde Arnold dureh den Tod au frtih der
Kunst entrissen.
Netizen von Nagler. ce
Arnold. Christian Friedrich Arnold,
Architekt, gob. den 12. Febr. 1823 zu Dre-
bach bei Wolkenstein in Sachsen, bildete sich
anf der Dresdener Kunstakademio unter Sem-
per und warde hier durch den ersten mit cinem
Relsestipendium verbundenen Preis ausgezeich-
net. Von 1850—1852 bereisto or Italien, Frank-
reich und Belgien. Nach Dresden zurllckge-
kebrt, erhielt er an der dortigon Akadomic
dine Professur, die er gegenwirtig bekleldet
Mit Eifer gab’ or sich seinom Lebramte hin
cod entwickelte zugleich auch als praktischer
Architekt eine rege Thitigkeit. Verschiedene
Restaurationen flhrten ihn zur niiheren Be-
kauntechaft mit der mittelalterlichen Bauweise
tod regten ihn zur Verwendung gothischer
Bauformen bei Neubauten an. Zu ersteren
Arbeiten geh®ren die Restauration der Ku-
rigundenkirche zu Rochlitz, der So-
phienkirche zu Dresden und des Domes zu
Meissen, flr welchen A. zngleich eine neve
Orgelbithne nebst Orgelgehtiuso schuf, sowie
sueb die Restauration der zu letzterem Domstift
gehdrigen Propstei. Von gothischen Neubauten
sind hervorzuheben: die Kirchon in Staucha,
Wantewitz, Eppendorf, Voigtsdorf und
Palkenstein in Sachsen, Auch im Profanbau
verwendete A. dic Gothik; unter welchen Bau-
tea insbeeondere das malerisch auf den Losch-
vitzer Bergen gelegene Schloss Souchay und,
Ge Kreuzschule, cin Dresdener Gymnasium,
ranemnen ist. Bei der Abnelgung unserer Zeit,
Ge mittelalterlichen Banformen namentlich aut}
moderne Lebenszwecke zu tbertragen, haben
ie derartigen Bauausfithrungen A.’s verschic-
desartige Beurtheilungen gefunden, Tm Uebri-
gen fst A. durchaus nicht exklusiver Gothiker ;
gem und nicht ohne Gllick bewegt er sich auch
in der Kunstrichtung, in der er erzogen, in der
Ronaissance. Letzteros bokunden einige gelun-
gene Villenanlagen in und um Dresden, wie end-
lich die folgenden literarischen Publikationen A’
©. Clauss,
Seine Schriften:
1) Dor herzogl. Palast von Urbino. Gemessen, ge-
zeichnet und herausgegeben von Friedr. Arnold.
Mit 3 BU. erfauternden Textes und 50 lithoge.
Tefeln (6 davon in Farbendruck). Leiprig 1856
—1857. gr, Fol.
2) Die Renaissance. Musterbuch nach monumenta-
Jon Schpfungen fr Architekten und Kunstge-
worke. Unter Mit
von Fr, Arnold. Mit
1, Lief. mit 7 ith. Tafetn
3) Das Baptisterium von Si
zeltung.
Arnold. Michael Arnold, Bildhauer, gob.
30, April 1824 zu Aschaffonburg, lernte bis in
sein 14. Jabr boi seiner Mutter, einer geborenen
Keller, die sich auf das Malen verstand. Nach-
dem or sich die Aufnabme im Gymnasium zu
Bamberg erworben, trat or bei dem damaligon
Bildhauer und Restaurator des Domes in dic
Lohro, um die Bildhauerei zu erlernen. Zu sei-
ner weiteren Ausbildung bereiste er dann Min-
chen und den Rhein und fortigte bei dieser Ge-
legenheit das groBe Veteranendenkmal ft Mat n-
hoim, wo er 5 Juhro selbstiindig wirkte. Der
Revolution 1848 ausweichond, begab of bich
nach Mlnnerstadt, um am dottigen Gymnasium
als Zeichenlehrer 2u wirken. Nach ftinfjéhrigem
Aufenthalto daselbst rief thn der Magistrat nach
Kissingen, damit er die dort neu errichtete
Zeichenschule tthernehme. Hier erhielt er von
der k, Akademio zu Miinchen auf Verantassung
des Kinigs Max IT, ein Stipendium nach Rom,
und spliter ein eweites nach Frankreich. Bei
ieser letzten Refse wurde auch England be-
sucht. Das Resultat dieser Reisen war dic Bo-
stelhing der kolossalen Brunnengruppe auf dem
Kurplatz zu Kissingen und eine lebensgroSe
Fawiliengruppe auf Schloss Mainberg bei
Schweinfurt fiir dio Familic Sattler, und spiiter
dic 9 hohe Statue des Kinigs Max II, welche
die Einwohner Kissingen's errichten’ licssen.
Ferner arbeitete er in derselben GrdBe Die tr
ernde Germania filr das vereinte Grab der im
Kampfe bei Kissingen am 10. Juli 1866 gefalle-
nen Baiern und Preussen. Die beiden letztge-
nannten Kolossalstatuen sind aus weissem
Marmor. Die 2weite Romfubrt unternahm er
‘aus Veranlassung mebrerer Bestellungen von
lebensgroBen Portriit-Statuen und Biisten in Car-
rara-Marmor. Er hielt sich zu diesem Zwecke
1869 und 1870 mit seiner selbst klnstlerisch ge-
bildeton Gattin in Rom und Neapel auf. Arnold
verfertigte seftdem zablretche Blisten und Sta
280 Friedrich Arnold
tuen in Marmor filr aller Herren Liinder. Er lebt}
Nach ihm in Holz geschnitten:
Die Germania (6. oben) zu Kissingen. In der Gar-
tenlaube von 1869. No. 17. p. 261.
Arnold, Friedrich Arnold, Landschafts-
maler, geb. 1831 su Zeulenroda, + 1862 zu Flo-
renz, studirte auf der Dresdener Kunstakademie
und spiiter insbesondere unter der Leitung Lud-
wig Richter's, in dessen Atelier er einige stim-
mungevolle Landschaften ausfthrte, die von viel
‘Talent zeugten. Diese Arbeiten, eine Ernte,
eine MUhle und zwei Abendlandschaften wurden
auf den Dresdener Ausstellungen der J. 1858,
1859 und 1860 priimtirt und befinden sich gegen-
wiirtig noch 2u Dresden in Privatsammlungen.
Brustkrank, erhoffte der Kilustler von einer nach
Italien, die er 1862 antrat, neben der Vollondung
seiner kiinstlerischen Ausbildung zugleich Hei-
lung seines kirperlichen Leidens, doch starb er
bereits, auf dem Wege nach Rom, in Florenz.
Seinen kiinstlerischon Nachlass, Studien und
Skizzen, sah man auf der Dresdener Kunstaus-
stellung von 1863
Arnold, s. Arnoldt.
Arnold, ». Arnald,
Arnold, s. Arnhold,
Arnoldi. Alberto Arnoldi oder di Ar-
noldo, s. Alberto.
Arnoldt. Jeres (Georg) Arnoldt, Gold-
schmid und Kupforstocher, wie es heisst zu Auge-
burg, Ende des 16. Jabrh., stach Ornamente
wit groBer Zartheit in der Weise des Daniel
Mignot, die sehr selten geworden sind.
1) Folge von 6 kleinen BU, mit Goldschmidemn-
stern. Mit den Initilon A und TAF bezelch-
net, mit Ausnahme eines oinzigen Bl., worst
ores Ammoldt fecit 1586. Diese Jahreszahl findet
‘sich auch auf einem anderen BI. Xl, 8,
2) Folgs von 6 kleinen Bll. mit Goldschmidemustern.
hhauptsiehlich fir Ringo, Auf dem Titel. das
romlsche Alphabet, die Jabreszabl 1569, und die
Georg Arnoldt fect. Die Gbrigen Bll, mit G. A.
bezolchnet, (Nach Drugull
8) Folge von’ 6 Kleinen Bil,
stern. Vom Jahre 1596.
4) Ein Kentaur und ein Triton kimpfen mit ein-
ander; im Hintergrande entfuhrt ein anderer
Triton dle Nymphe auf cinem Steine
LA.F. qu. 8. Kopio nach Gius. Ribera,
gen. Spagnoiotto. Bartsch XX. 83. No. 11.
Dies Bl. ist zufolge Nagler in der Weise des
©. Pecham krittig radirt: or denkt an anseren
Jeres Arnoldt. Dio Initialon passen allerdings
fanf diesen, doch geniigt dies allein noch nicht.
Dass das Bl. von A. herrUhrt, fst auch darum
sebr zmelfelbaft, weil Ribera erst 1588 geboren
C. Clauss.
Nagler, Monogr. II. No. 1779 u. No. 1852.
= Catalogue dOrmements du Cabinet Rey-
hard, Parls 1846. p. 57. — Zanetti, Kabieet
Cieognara. II. 151.
W. Schmidt,
Arnoldus. Arnoldus, Meister, nennt sich
inschriftlich als Verfertiger des 1376 vollendetea
Erz-Baptisteriums in der Oberkirche zu Frank-
furt an der Oder, welches aus dem urspriinglich
von den Attributen der Evangelisten getrage-
nen, abgestumpft sechseckigen Taufkessel vox
1,11™, Durchmesser und einem gegen 4. hohes
pyramidalen Baldachin bestebt. Das Ganze ist
mit vielen roh ziselirten Reliefs aus der alt- und
neutestamentlichen Geschichte geschmlickt, die
in den Gestalten zwar sehr unbeholfen, in einigen
Kupfen indess nicht ausdruckslos sind.
4s Spieker, Beschreibung und Geschichte det
Marlenkirche zu Frankfort a. d. 0. p. 34.
2H. Otte,
Arnolfo. Arnolfo di Cambio, einer der
[bedeutendsten Baumeister und Bildhauer des
italienischen Mittelalters. Vasari neunt ihn Ar-
nolfo di Lapo, indem er ihn, vermige einer in
dor Ktinstlersage auch sonst wol vorkommendes
Verwechselung geistiger und leiblicher Ver-
‘wandtschaft, zu einem Sohne jenes Deutschen
macht, welcher die schiine Kirche des hl. Fran-
iscus zu Assisi erbauto, den er demniichst nach
Florenz tibersiodeln und dort seinen Namen Ja-
cobus in die in Toskana Ubliche Abktirzung Lapo
ibersetzen liisst. Die Urkunden gestatten aber
‘keinen Zweifel, dass A. mit jenem Jacobus nichts
gemein hat, als das Verdienst, die gothische Ar-
chitektur dem italienischen Geschmacke ange-
passt zu habon. Er war der Sohn cines gewissen
Cambio und in Colle di Val d'Elsa, unfern Flo-
renz, um 1232, wie Vasari richtig vermutete,
geb. Tm J, 1266 finden wir ihn, und awar in Ge-
meinschaft mit einem Lapo, dessen Name zu det
Gestaltung jener Sago beigetragen haben mag,
in der Werkstiitte des berilhmten Niccolo
sano, welcher in dem Kontrakto, den er mit der
‘Verwaltung des Domes zu Siena tiber die fiir die-
selbe zu fertigende Kanzel schloss, diese seine
Gesellen und Schliler dorthin mitzubringen ver-
sprach. Indessen muss er schon ziemlich selb-
stindig gewesen sein, da er anfangs nicht in
Siena erschien und seinem Meister eine amtliche
Mahnung zuzog, ihn zu gostollon; spiter nahn
er jedoch, wie eine Quittungsurkunde ergibt, an
den Arbeiten Theil. Jener Lapo und zwei an-
dere Florentiner Bildhauer liessen sich von der
Stadt Siena bestimmen, sich daselbst niedersu-
lassen. Arnolfo aber zog weiter und scheint ia
Rom und auch wol in Neapel gearbeitet 2u ha-
ben. Denn im J. 1277 wandto sich dic Gemeinde
von Perugia, welche damals fhren grofen Bran-
fnon durch die Hiinde des Niccolo Pisano und
‘seines Sohnes Giovanni mit reichen Skulptures
schmUlckte, an den Kinig Karl von Anjou mit
Arnolfo di Cambio.
281
der Bitte, dem Meister Arnulfus »von Florenze
die Rickkehr 2u ihnen bebufs dieser Arbeit zu
setatten. Entweder hatte er also schon an der~
‘elbea Theil genommen oder sein alter Meister,
der ihn am liebsten zum Gehiilfen wollte, hatte
ie Sache eingeleitet und mit ihm verabredet.
Der Kénig antwortete zustimmend, und zwar
nit der Wendung, dass er seinem Geschiiftstri-
eer in Rom den Auftrag gogeben habe, ihn zu
catlawsea. Er kam indessen nicht, wenigatens
vind erin der weitliufigen Brunneninschritt bei
der Anfhrung siimmatlicher Mitarbeiter nicht ge-
auaut, und scheint noch lingere Zeit in Rom und
in rimischen Gebiet geblieven zu sein. In S.
Domenico zu Orvieto ist von seiner Hand das
tun niher zu erwiilmende Grabmal des im
J.1280 verstorbenen Kardinals de Braye. In
Rom wird ihm das um 1283 entstandene Taber-
takel des Hochaltares in S. Cecilia mit Wahr-
scheinlichkeit, das sehr viel grbGere und refchoro
‘a St. Paul vor den Mauern aber mit Gewissheit,
‘agesehricben, da er sich auf domsclben als Ur-
Seber, mit Erwihoung eines sonst unbekannten
Gebllfea Petrus und des J. 1285 inschriftlich
sant Hoe opus fecit Arnolfus — cum suo socio
Peto. Bald darauf wird er sich in Florenz
siedergelassen haben, wo er hauptsiicblich als
Baumeister auftrat und als solcher zu héchstem
Autehea und zu den groBartigsten Aufgaben ge-
sagt.
L Amolfo als Baumeister,
Unter diesen ist zuerst die im J. 1294 be-
sonpene gewaltige Klosterkirche S. Croce zu
aeanen. Die Franziskaner, welche zugleich mit
ca Dominikanern nach Florenz gekommen wa
ma (1221), erfreuten sich nicht so milchtiger
Caner und Freunde als diese, aber dafitr eines
ao gréBeren Zulaufs des Volkes. Als sie da-
‘er, viel spiter als jene, im J. 1294 dazu gelang-
‘a, statt des kleinen alten Gebiudes, das man
itowa efngeriumt hatte, eine neue eigene Kirche
ssmlegen, musste diese sehr umfangreich, zu-
deh aber, dem Charakter des Ordens und den
Miteln entsprechend, mUglichst sparsam ge-
sackt werden. Sie Wwandten sich 2u diesem
Inecke, da sie nicht. 60 kunstreiche Ordensbrit-
‘er besassen wie die Dominikaner, an den Laien
Anolfo, und hatten dabel das Gliick, den geeig-
setten Mann erwihlt zu haben, der ihre Gedan-
ieanit unbeugsamer Folgorichtigkeit und siche-
mr Meisterschaft verwitklichte. Er gab dem
fGebdade kolossale Verhiiltnisse, welche dio der
Dominikanerkirche, 8. Maria Novella, weit
‘et sich liessen, eine Liinge von 371, eine
‘elshiffbreite, ‘wie man sie selten findet, von
WFuss, endlich eine hichst bedeutende Hihe.
Legleich aber reduzirte er alle Glieder auf das
setbwendigste MaB, verzichtete auf jeden ent-
bebrlichen dekorativen Schmuck und erreichte
fade durch diese Einfachheit und durch die
Seblankheit der Stiitren (kaum 6 Fuss) eine um
Aeyer, KasaterLesihoa. 1.
80 stiirkere Wirkung der riesigen Dimensionen.
Der Stil ist der gothische, im dem Sinne, wie er
‘an italionischen Klosterkirchen schon seit dem
aweiten Viertel des 13, Jahrh. Ublich war; auch
der Plan folgt im Wesentlichen dem Herkomm
der Minchsorden:: ein dreischiffiges Langhat
mit einem geriumigon Quorschiffe und ciner die
ganze Riickseite desselben einnebmenden Reiho
Kleiner, mit dor Chordffnung in derselben Flucht
Negender Kapellen. Zugleich aber enthilt die
ganze Anlage erhebliche Neuerungen, dio thre
‘Wurzel besonders darin haben, dass das Mittel-
schiff sehr viol broitor ist als sonst, nicht bloss
dic doppelte Breite der Seitenschiffe hat, son-
dern noch fast die Hilfte mehr. Die Méglichkeit
dieser Steigerung wurde dadurch erlangt, dass
dor Meister therall auf Gewolbe verzichtete und
‘mu dor altitalienischen Gewohnheit des offenen
Dachstubles zurtickkehirte, wobei er aber, um die
hohe Wand des Mittelschiffes 2u sichern, in den
Scitenschiffen von der Wand zu den Pfeilern
mt und jedem Joch oin besonderes
igenem Giebel gab. Die Pfeilerab-
stiinde durfton natiislich der gowaltigen Mittel-
sehiffbreite nicht gleichen, aber sie betragen
doch fast zwei Drittel derselben (39 Fuss) , 80
dass die achteckig gebildeten Pfeiler sehr schlauk
und die von ihnen aufsteigenden Scheidbigen
sehr weit gespannt erscheinen. Das tiberaus ein-
fache, streng gebildete Blattwerk der Kapitille,
dann die nur durch andere Farbe des Steins aus-
gezeichnote Einrahmung der Bigen und die
gleichfarbige Lisone, welche von den Pfcilera
nach oben aufsteigt, sind die cinzigen Zierden
des Baues, und selbst die Oberlichter sind nur
sehlichte spitzbogige Oeffaungen. Sehr cigen-
thiimlich ist dann aber, dass zwischen der Spitze
der Scheidbéigen und den Fenstern aus der Mauer
cin Balkengang hervorspringt, der im Langhause
cine horizontale Linie bildet, im Kreuzschiffe
aber wegen der h8heren Spannung des Bogens
mit einer Treppe aufwirts steigt. Der Zweck ist
offenbar derselbe, welcher den Triforien der nor-
dischen Gothik zum Grunde Ing, den Zugang fllr
die Untersuchung und Reparatur des Mauerwerks
mu erleichtern, und es ist charakteristisch, dass
Amolfo, statt diesen Gedanken architektonisch
auszubilden, ein nacktes Gerlist hincinlegte, das
hior freilich in dem offenen Dachstuhle ein Ana~
logon fand. Eine andere Eigenthiimlichkeit
dann, dass die Chornische nicht die gewaltige
Brite des Mittelschiffes hat, sondern erst mit
awei daneben liegenden Kapellen derselben ent-
spricht, so dass man im Mittelschiffe nicht bloss
die hohe, polygonisch geschlossene Chornische
mit ihren schlanken zwoigethoilten Fenstern,
architektonisches
Bild vor Augen hat, in welchem dic kleinen und
niedrigen Kapellen, tiber denen noch wieder je
cin groBes Fenster steht, don kihnen Aufschwung
der Choréfinung erst recht bemerkbar machen.
Die sehr geringen Dimensionen, welche flr diese
36
Arnolfo di Cambio.
282
beidon Kapellen bedingt waren, um gentigonde
Breite flir den Chor 2u behalten, ‘waren dann na-
‘tirlich auch flir die anderen maBgebend, und
dies erkliirt, dass hier statt der fllnf oder héch-
stens sieben Altarnischen, die man sonst bei
Hhnlicher Anlage auf der Ritckseite des Quer-
scbiffes antrifft, ihre Zahl auf elf gesteigert ist,
welche demnichst als giinstige Riume fiir die
Stiftung von Wandmalereien benutzt wurden.
Uoberhaupt sind die grofen Wandflichen dieser
architektonisch so einfach angelegten Kirche
bekanntlich durch die Frdmmigkeit des Mittel-
alters und den Patriotismus der spiteren Gene-|
rationen so refch mit plastischen und malerischen
Runstwerken ausgestattet, dass der Besehauer
sich ihrer urepriinglichen Schmucklosigkeit kaum
bewusst wird.
Bald nach dem Beginno dieses ersten groSen
Unternehmens wurde Arnolfo durch ein zwet-
tes viel bedeutonderes in Anspruch genommen.
Schon im J. 1294 beschloss niimlich die Stadt,
an Stelle dor kleinon, den Verhiiltnisson nicht
wneht angemessenen Kathedrale einen neuen,
grossen, mit Marmor und Bildwerk geschmtick-
ten Dom zu bauen; im September desselben Jah-
res wurde mit groGer Feierlichkeit der Grund-
stoin gelegt und zur Furderung des Banes ein
Antheil an gowissen Steuern tiberwiesen. Eine
Inschrift. am Dome selbst nennt zwar das J. 1298
als das dor Grundsteinlegung, aber mit erwei
lich unrichtigen Nebonumstiinden und mit dent-
lichen Zoichon einer viel spiteren Abfassung,
80 dass dadurch jene erste, durch den gleicha
tigen und glaubwlirdigen Geschichtschreiber Vil-
Jani berichteto und Uberdies durch dio schon im
J. 1294 beginnenden Zahlungsnotizen der stidti~
sehen Rechnungen bestiitigte Zeitangabe nicht
erschiittert wird, Fur dieselbe spricht denn auch
eine sehr merkwiirdige Urkunde vom 1. April
1300, in welcher die stiidtischen Behirden dem
Meister Arnolphus, als Obermeister ihrer groBen
Kirche, filr seine Lebenszeit Steuerfreiheit ver-
Jeihen, ‘und zwar, wie es darin heisst, »in Anbe-
tracht, dass er cin hichst Ueriihmter, im Kir-
chenbau vor allen Anderen bewithrter Meister
ist, durch dessen Fleiss, Erfabrung und @
das Volk von Florenz, wie man aus den pracht-
vollen Anfiingen des von ihm begonnenen Ge-
biudes bereits seh en kine, den schinsten und
reichston Termpel zu erhalten hofft, den es in
Toskana gebee. Arnolfo stard schon 1310 und
hinterlioss sein Werk noch woit von der Voll-
endung; allein wenn es schon im J. 1300 nach
einer Bauzeit von nur drittchalb Jahren 80 woit
gedichen war, dass sich die Prioren auf die
bereits sichtbaren Anfiinge bezichen Konnten,
musste es zehn Jahre spiiter schon bedeutendere
Fortsehritte gemacht haben, und jedenfalls bi
stand ein ausfithrliches Modell, von dem auch
die bertthmtesten seiner Nachfolger, Giotto und
‘Tadeo Gaddi, nicht wescntlich abwichen, und
als man im Anfange des 15. Jahrh. die Kuppet
wilben sollte, Bedenken, welche dann belannt-
lich durch Brunelleschi ‘in ruhmvolister Weise
beseitigt wurden.
Als Amnolfo den Plan zu seinem groBen Werke
machte, war die Herrschaft des gothischen Sti-
Jos auch in Italien schon eine entschiedene. Alle
bodeutenderen Kirchen, dio seit der Begriinduog
von 8, Franceseo zu Assisi entstanden waren,
gehrten diesem Stile an. Allein indem die Ita-
liener sich dem nordischen Geschmacke auschlos-
‘sen, waren sic weit davon entfernt, sich ibm ua-
au unterwerfen. Volkscharakter und
jeche Verhiiltnisse bedingten schon an sich
gewisse Aendernngen, und das ktinstlerische
Selbstgefitht , das in don Italionern sich gerade
jetzt michtig regte, Hebte es, sich in mannig-
fachen Formen zu versuchen.” Zu jener riick-
sichtslosen statischen Konsequenz, welche die
‘Wiinde in ein Gerilst schlanker, vertikaler, nach
oben strebender Glieder mit Inftigen Fullangen
verwandelt, Konto man sich hier nicht ent-
schliessen. ‘Dor sildliche Himmel forderte flache
Diicher, griGero, fllr Malereien und den Schmuck
bunten Marmors geeignete Wandflichen , brei-
tere, bequeme Innenriume. Schon der deutsche
Jacobus bei jenem Bau von Assisi hatte, viel-
leicht unterstlltzt durch den architektonischen
Provinzialidmus seiner Heimat, diesen italieni-
‘schen Bedlirfnissen Rechnung getragen und da-
durch die Einfithrung des fremden Stiles wesent-
lich erleichtert. Seine Nachfolger waren auf
diesem Wege noch weiter gogangen. Manches
‘war dadurch schon zu festem Herkommen ge-
worden; div Pfeilerabstinde, in den niirdliches
Liindern stets ziemlich schmal gobildet,, hiich-
stens von zwei Dritteln der Mittelschiffbreite
wurden dieser fast immer gleich gehalten, #0 dass
ich quadrate Gewilbfelder von bedeutender
Broite ergaben ; die Pfeiler selbst bestanden nicht
wie dort aus einer groGen Zahl achlank anfstel-
gender Dienste, sondern bildeten eine vollere
Masso zylindrischer, achteckiger oder ihnlicher
‘Form; die Fenster blicbon woit hinter der ge-
‘waltigen Breito zurlick, welche sie dort erhiel~
ton, und durchbrachen die durch jene Pfeiterstel-
Jung ohnehin bedentend erweiterten Wandfiiicken
nur in geringem MaBe.
Artiolfo schloss sich diesem Herkommen as
aber er ergriff es mit seinem schipferisches
Geiste und suehte es uu sicherer Bedeutung 21
entwickeln, Sein Plan ist jodenfalls cin sehr
cigenthilmlicher und organisch gedachter. Ax
das dreischiffige Langhaus sebliesst sich niimtic:
nicht wie gewdhnlich ein rechtwinkelig gestalte-
ter Quorarm nebst cinem davon gesondertes
Chore an, sondern eine Gruppo von drei groBe,
aus dem ‘Achteck gebildeten Conchen, welebs
mit dem Langhause zusammen nach aussen die
Gestalt des Krenzes, im Innern aber einen wei-
ten achteckigen Chorraumn bilden, tber den sich
dessen Ausfithrung erst dann Bedenken errogte,
eine von jenen Conchen und den letzten Pfeilen:
Arnolfo di Cambio.
283,
des Langhauses gotragene Kuppel wilben sollte.
Eine Abbildung des Domes in einem Wandge-
nilde der Capolla degli Spagnuoli, welche um
1350 und mithin nach dem Modell des Meisters
auigefihrt sein muss, ergibt, dass er sich diese
Kuppel ziemlich flach und weit entfernt von der|
kihuen Bildung dachte, welche sie nachher durch
Brunelleschi erhiclt. Indesson auch so wiirdo
sie, in Verbindung mit den drei grofen, nach
der Mitte zu anstrebenden Conchen eine hiichst
bedeutsame Gestaltung gegeben haben, wie sie
dig italienische Kunst noch nicht besass. Der
Gedanke eines polygonen, von einer Kuppel ge-
deckten Zentralraumes war allerdings schon ein
Paar Dezennien vorher am Dome yon Siena aus-
refihrt, abor in hichst unbefriedigender, unor-
ganischer Weise, wilhrend er erst hier in sciner
gatzen Bedeutung entwickelt erschien. Die Nei-
fing zu Kolossalen Verbiltnissen, die Arnolfo
schon an S. Croce gezeigt hatte, war bier bei der|
Hauptkirche der michtigen Republik recht am
Platze, und or unterliess nicht, sich thr hinzw-
geben. Zwar durfte das Mittelschiff, da es schon
aus statischon Griinden mit Rileksicht auf die
Kuppel tiberwilbt werden musste, nicht die un-
geheure Breite erhalten, wie bei dem offenen
Dachstuhle in der Kirche des Bettelordens, In-
dessen blieb Arnolfo auch hier nur wenig da-
mater und gab dem Mittelschitfe cin MaB, wie
s die gréBten Dome des Nordens nicht haben,
von 83 Fuss im Lichten (etwa 60 zwischen den
Preilerkernen), was hier wm so kithner ist, als
@ die Pfeilorabstiinde nicht wie dort schmal,
jern dor Mittelschiffbreite gleich machte, und
Gewilbe in einer Hohe von 133 Fuss unter
dem Schlusssteine, also fast cbenso hoch wie in
den schlanksten fener Dome, anbrachte. Die.
Anordnung ist Ubrigens die gew0hnliche der go-
thischen Kirchen Italiens; Pfeiler von mbglich
geringer Stirke (81/, Fuss) in krouzfUrmiger Gi
stalt, mit gleichen Pilastern auf allen vier Seiten,
und mit polygonformigen Diensten in don Ecken,
auf dem hohen, mit einfachem Blattwerk ver-
tierten Kapitile obere Pilaster als Gewdlbtriger,
eckig profilirte Scheidbigen, in den Seitenschif-
fen aweitheilige Fenster von geringer Breite, je
cines auf jedes Joch, kreisfrmigo Oberlichter.
Auffallond ist, dass Amolfo dio hilzerne Gal
rie, welche in 8. Croce der klUsterlichen Ein-
fachheit und dem offenen Dachstuhle entsprach,
auch hier in dem Prachtbau wiederholte, wo sie
nun diber den Kapitilen der oberen Pilaster den
Gewolbansatz ganz unmotivirt horizontal dureh~
selneidet. Allein dies entapricht ganz der ita-
lienischen Denkungsweiso, welche das Schiine
scharf von dem Nothwendigen, dem Beditrinisse
Dienenden sondert, und sich nicht schout, dieses
unverhiillt an oder in unmittelbarer Nihe von
jenem zu zeigen. Fir Triforien, welche in den
nordischen Milnstern denselben Zweck erfillen,
aber zugleich dem Gebiiude sur Zierde gereichen,
welche er angemessen fand, kein Raum,
mochten ihm aber auch zu ktinstlich und Kclein~
lich erscheinen. Denn sein Bestreben war augon-
scheinlich viel mehr darauf gerichtet, durch Mas-
sen und Verhiiltnisse, als dureh feine Durchfth-
rung und Belebung des Einzeen zu wirken
er nusste die Einfachheit der Details dem Reich-
thume eelbstindiger Gliederungen vorzichen.
So tief durehdacht aber der Plan, so kithn und
meisterhaft dic Ausfithrung, ist das aesthetische
Resultat_ des Innenbaues keineswogs ein unbe-
dingt befriedigendes. Die starre und einftrmige
Bildung der Pfeiler und die weithin gedehnten
schmalen Gewdlbe der Seitenschiffe machen den
Eindruck des Schwerfilligen und Unbelebten,
der Mangel an anziehenden Details, der weite
Pfeilerabstand, die nahcliogenden breiten und
hohen Seitenwiinde den des Leeren und Kalten.
Selbst die sinnreicho Choranlage, wo der freie
achteckige Raum breiter ist als das Langhaus
dingt giinstig; es fehlt thm dic bedeutsame Be-
Teuchtung, welche der Perspektive ein wiirdiges
Ziel bictot. Und dies witrde, wenn die flache von
Arnolfo projektirte Kuppel zur Ausfiihrung ge-
kommen wiite, schwerlich besser geworden sein;
sie wiirde wahrscheinlich noch weniger Licht
gegeben haben. Es gibt kaum einen kirehlichen
Raum, der so wenig erhebend oder anregend
wirkt,, und die sparsamen Denkmiiler, welche
sich auf den weiten Mauerflichen verlieron, be-
weisen, dass auch die Frdmmigkeit der Floren-
tiner, trotz der traditionellen Bowunderung des
Domes, sich hier nie einheimisch gefunden hat.
Sehr verschieden von diesem fast bis zur Mo-
notonie ernsten Eindrucke des Tnnern ist dann
die Erscheinung des Acusseren. Sie beruht niim-
lich nach toskanischem Herkommen auf dem
‘Weehsel dunkeln und hellen Marmors, dor aber
hier nicht wie sonst einfach in horizontalen Strei-
fen liegt, sondern zu cinem Tifelwork benutat
ist, welches am Hauptkirper der Wand aus Rei-
hen kleiner, verhiiltnissmassig hoher Rechtecke
Desteht, die sich zwischen horizontalen gesi
artigenLinion viermal tiber einander wieder-
holen. Dazwischen treten dann, diose regolmiis-
sig durchgefllhrten Muster unterbrechend,, die
aweithelligen Fenster und die Portalo, beide mit
gewundenen Siulchen und anderem buntfarbi-
gen Marmorschmuck, und endlich dio durch eine
abwoichende Ornamentation bezeichneten schwa-
chen Strebepfeiler hervor. Allein auch an die-
son sind die Horizontallinien jener Muster be-
tont, go dass sic vorherrschen und sich mit der
Vertikale dor schlanken Fenster unangenehm
schneiden. Flir manche Details dieses Marmor-
schmuckes, z. B. filr die barocken und tberla-
denen Spitzgicbel tiber den Fenstern und zum
‘Theil auch Uber den Portalen kann man Arnolfo
nicht verantwortlich machen, da sie erst nach
war hier bei dor groBen Htho der Scheldbigen,
seinem Tode ausgefithrt sein kénnen, wol aber
36"
284
Arnolfo di Cambio.
wird das Muster des Tafelwerks, desson allzu-
Kleine und gebitufte Felder die Wirkung der
groGen Linion schwiichen und dem Ganzen etwas
Unruhiges geben, auf seiner Anordnung beruhen,
Indessen muss man erwiigon,, dass diese Ver-
wendung des heimischen Materials in ‘Toskana
fast unvermeidlich war, und die von thm beliebte
‘Tifelung dem gothischen Stile jodenfalls bessor
entsprach ala der bisher Ubliciie Wechsel hori-
zontaler Schichten verschiedenfarbigen Marmors.
Ueberhaupt sollen uns diese Miingel nicht al
halten, die Verdiensto des Werkes anzuerke
nen. Sie liegen nicht bloss in der kithnen und
mneisterhaften Konstruktion, in der Beherrschung
so groBartiger Massen und Verhiiltnisse, sondern
auch in der konsequenten Durchftthrung der
Formgedanken, auf denen die italienische Go-
thik beruhete. Man begreift wol, wie Vasari
oder die Kinstlersage, der er folgte, dazu kom-
men konnte, Arnolfo zum Sohne des Jacobus 2u
machen; was dieser begonnen hatte, vollendete
Jener. Sie sind persinlich hichst verschieden,
fast Gegensitze: der Meister von Assisi witkt
durch anmutige Formen, der Florentiner dureh
‘eine strenge, fast kann man sagen herbe Folge-
richtigkeit. Aber sie wirken in derselben Rich-
tung. Wenn jener den Anstoss gegeben und
einen glitcklichien Versuch gemacht, das Gothischo
ins Italienische xu Ubertragen, stellte dieser die
bis dahin schwankend gebliébenen Regeln fest,
nach denen es geschchen milsse. Beide bilden
zusammen gewissermaGen die KUnigereiho in der
Geschichte dieses Stils: sic sind die Tonange-
enden, denen die Anderen nur nach dem MaBe
threr Individualitit folgen. Wibrend die bishe-
igen Meister zwischen dem inneren Gesetze der
Gothik und den Anforderungen des italienischen
Raumgefithles schwankten, bestimmte Arnolfo
die Grenzen, in denen beide sich zu bewegen
hatten. Dem Vertikalprinzip des gothischen
Stils riiumte er durch dio Pfeilorbildung, die er
annahm, mehr ein als alle seine Vorgiinger, aber
mit noch viel grdGerer Energie betonte er die
spetifisch italienischen Anforderungen an pla-
stisch volle Form, an GroBriumigkeit, an cin-
fache, leichtfassliche Verhiiltnisse. Santa Maria
del Fiore, wie die Liebe des florentinischen Vol-
kes dic Kathedralo taufte, wurde daher gewis-
sermaGen der Kanon, nach welchem die spiiteren
Meister der italienischen Gothik sich richteten,
Es ist wabr, dass die Lebonsdauer dieses Stils
keine schr lange war, dass die weiteren Konse-
quenzen aus den in Arnolfo's Werke festgestell-
ten Prinzipien auletzt nur dazu dienten, der Ro-
naissance vorzuarbeiten. Aber diese Prinzipien
waren ben dio vaterliindischen, dom italient-
sehen Genius zusagenden. Daher erklirt sich
denn auch die grofe Verehrung, mit der dic Ita-
ener noch heute den Bau des Arnolfo betrac
ten, dic Pietit, mit der solbst ihre schiirfaten
Kritiker Uber dio Mingel desselbon fortgehn.
Sie fllblen darin die Behauptung ihrer Eigen-
thilmlichkeit selbst unter der Herrschaft eines
fremden Stiles.
Arnolfo war, wie jenes Reskript der Priores
‘vom J, 1300 bezeugt, vorzugsweiso wegen seiner
Kireblichen Bauten berihmt. Vasari schreibt ihm
indessen noch cine Reihe von weltlichen Arbe
ten in Florenz und in den Nachbarstiidten
darunter die Ausftihrung der Stadtmauern, diz
Loggia von Orsanmichele, die Marmorbekleidung
des Baptisteriums und endlich den Palast der
Priori, den jetzigen Palazzo veechio. Urkund-
liche Beweise dafiir besitzen wir nicht, aber V:
sari’s Behauptung, dass man bei dem grofeo
Ansebn, in wolchem or stand, keinen wichtiges
Bau ohne seinen Rath unternommen habe, ist in
scheinlich, dass man wenigsters
ten dieser Uffentlichen Gebiude,
dem Palaste der Prioren, dessen Errichtung
J. 1298 durch den Bericht des Zeitgenossen Vii-
Jani und durch urkundliche Notizen festgestelt
ist, seine thitige Mitwirkung annchmen dart
Das Innere des Palastes ist spitter villig verie-
dort, aber der Aussenbau hat mit bewunderns-
werther Festigkeit allen Sttirmen der Jabrhuo-
derto und der stiidtischen Fehden gliicklicten
‘Widerstand geleistet, und gibt mit seiner unan-
greifbaren, aus platen Quadern geftigten Mauer-
imasse, mit den wenigen durch verhiiltnissmidig
Kleine zweitheilige Fenster beleuchtoten Stock-
werken und dem weitvorkragenden, zinnenbe-
Krinten Wehrgango cin hichst charakteristisehes
Bild, das sich jodem Beschauer tief einprigt und
den Vorstellungen, die wir uns von einem sol-
chen Bau Arnolfo’s machen diirfen, wol ent-
pticht,
TL, Arnolfo als Bildhauer.
ine bildnorische Thitigkeit sind
wir, obgleich sie ihn don gréGton Theil seines Le-
bens beschiiftigt haben wird, hichst unvollkom-
men unterrichtot. Was er im Dionste Karl's von
Anjou in Rom gearbeitet hatte, als derselbe ihiz
im J. 1217 erlaubte von da nach Perngia zu geho,
Ist uns unbekannt; die sitzende Statue dieses
KUnigs, welche noch jetzt im Senatoronpalast za
Rom bewahrt wird, und die man nach einer auf
jene Thatsachen gegriIndeten Vermutung ihm z0-
schreiben kinnte, ist dazu zu unbedeutend. Va-
sari logt ihm in einem Zusatze zur zweiten Aus-
gabe seines Werkes cine Anzahl von Skulptureo
in Rom bei, die er frlher flr Arbeiten des Mar-
chionne von Arezzo erklirt hatte; aber dicset
Schwanken zeigt, dass er nur Vermutungen aus-
spricht, und dio Skulpturen selbst sind xu ge-
wihnliche Leistungen jener Zeit, als dass wit
berechtigt wiiren, sie gerade Arnolfo zuzuschrei-
ben. Wir sind daher auf seine wenigen insehrift-
lich bezeichneton Werke beschriinkt. Von diesen
sind auerst die Skulpturen an dem ‘Tabernakel
in St. Paul vor den Manern Rom's zu nennen
welches er laut Inschrift im J. 1285 mit seinem
|Gehiilfen Petrus vollendete, Sic bestehen in
Arnolfo di Cambio.
285
vier Statuen an den Ecken tiber den Stulen, die
th Petrus, Paulus, Lukas und Benedikt dar-
sellend, in_korrespondirenden Reliefs in den’
dreieckigen Feldern neben den Bogen aller vier
Seiten, darunter Abel und Kain opfernd und auf|
einer anderen Seite die ersten Eltern, und ond-
lich in schwebenden Engeln, welche Kusserlich
an den Giebeln und innerlich’an und neben dem
Gewbtbe angebracht sind. Jene vier ersterwiihn-
ten Statuen sind, vielleicht mit Rulcksicht auf
die Nischen , in denen sie stehen, in etwas stei-
fer Haltung, dagegen dio zwei senkrecht herab-
sehwebenden Engel im Inneren von groBer Kuhn-
heit der Konzeption und holdseligster Anmut,
tnd auch die Reliefs recht erfreulich und schi
Durehweg zeigen sich Ankliinge an den Stil
18s friheren Meisters, des Niccolo von Pisa, die
redrangene Kurperbildung, die volle fleischige
Behandiung des Nackten an Adam und Eva,
iberhaupt eine gewisse Frische, Fulle, selbst]
Derbheit, dabei aber auch das Gefithl fir das
Ganze der Erscheinung, das gerade den fritheren
Meistern so sehr gefehit batte, Viel bedcuten-
der ist dann das zweite, mit seinem Namen be-
wsichnete Werk, das Denkmal des Kardinals
Withelm de Braye zu 8, Domenico in Orvieto.
Die Anordnung ist die, welche sich gerade um
diese Zeit, wie es scheint von der Pisaner Schule
ausgehend, weit tiber Italien verbreitete: det
Verstorbene liegt auf einer Bahre oder einem
Paradebett, wihrend Engel zu Hiiupten und Fits
fen stehend die Vorhiinge desselben aufheben,
dariber aber, unter dem das Ganze umrahmen-
bogen, entweder musivisch oder, wie
cs hier der Fail ist, auf einem zweiten Vor-
sprange statuarisch, die Aufnahme des Verstor-
denen fm Himmel dargestellt ist. Wir sehen hier
wu thronend, neben ihr die hh. Petrus
kus stehend, und endlich den knien-
I. Vor allem ist die Jungfrau schiin
von kriftigem Bau, in wlirdiger Haltung, die
sechte Hand auf der Kugel des Stubilpfostens ru-
hend, erinnert sie noch an die junonischen
Franengestalten, die in Niccold’s Reliefs vor-
kommen, ist aber mitterlicher, inniger. Auch das
Kind etwas klein, abermit lehrend vorgestreckter
rechter Hand und zurtickgebogenom Kopfe frei
und wilrdig sitzend, entspricht dem Gedanken
sebr wol, und die Engel sind sehr lieblich. Es
herrseht in dem Ganzen eine wirklich groBartige
und doch wieder sebr schlichte Auffassung.
Neben diesen wenigen eigenhiindigen Arbeiten
Arnolfo’s finden sich dann aber in allen Gegen-
den, wo er linger wirkte, in Rom, im Kirchen-
Maate, in Toskana zablreiche Skulpturen, dio bei
geringerer, selbst oft handwerksmiGiger Au:
fihrung verwandte Ziige zeigen, cine zwar etwas
allgemeine, aber stilvolle Auffassung der Natur,
derbe, breite Formen, dabei aber ein richtigos|
Gefuhi fiir plastische Massen und die Kirper-|
verbiiltnisee im GroGen, das sie sehr deutlich von
der Haltungslosigkeit der friheren italienischen
‘Skulpturen unterscheidet. Es wird sich dies
sehr einfach dadurch erkliiren lassen, dass Ar-
nolfo schon withrend seines Wanderlebens wie
nach seiner Niederlassung in Florenz vorzugs-
weise den Beruf des Architekten tbte, und da-
her, withrond er selbst sich nur selten zur Filh-
rung des Meisels entschloss, hitufig die Arbei-
ten Anderer zu leiten hatte. Vergleichen wir
dann den Stil dieser theils von ihm selbst aus-
gehenden, theils untor seinem Einflusse entstan-
denen Werke mit denen seines groGen Mcisters
Niccold Pisano, 0 ist eine Verwandtschaft mit
denselben nicht zu verkennen, doch ebenso we-
nig ein erheblicher Unterschied. Jener Anklang
an dio Antike, der bei Niecold oft in so tiberra-
schender Weise hervortritt, ist hier einer schlich-
ten, unmittelbarcren Auffassung der Natur ge-
wichen, Auch Niecold war, das zeigen seine
Werke deutlich, woit ontfernt von einer unbe-
dingten, theoretischen Vorliebe fiir die Antike;
si war ihm nicht Zweck, sondern Mittel, und
zwar ein zufillig in seine Hinde gerathenes Mit-
tol, Er war durch das Leben, durch die groBen
Ereignisse, durch die religiése und poetische
Bogeistorung seiner Zeit angeregt, fllr groBe,
sittliche Motive empfinglich gemacht, und ent~
Jdeckte sic, withrend ihm die Uberlieferte Kunst
noch keine Darstellungsmittel flir dieselben bot,
in einigen antiken Bildwerken, auf die seinAuge
ficl. Er ibertrug daher diese antiken Zlge, die
seinen ktinstlerischen Bedtirfnissen entsprachen,
unmittelbar auf seine christlichen Darstellungen,
welche dadurch etwas seinen Zeitgenossen
Fromdartiges, und zugleich, da jeno Vorbilder
nicht fiir Alles ausreichten und mittelalterliche
‘Traditionen sich mit hnon misehten, trotz soiner
gewaltigen Begabung etwas in ge
Unharmonisches erhielten. Bei sein
gestalteto sich dies anders; nochm:
Antike zurlickzugebn, fiel keinem von ihnen
ein, Die groBartig aufgofasste Natur in den an-
tikischen Gestalten ihres Meisters ffuete ihnen
die Augen fiir die Natur selbst. Indessen auch
so wiiren sie vielleicht nicht weit ter den rohen
Naturalismus hinausgekommen, der schon so
lange in Italien herrschte, wenn nicht etwas An-
dores hinaugetreten wiire. Ktinstlerische Natur
studien bediirfen der architektonischen Vor-
schule; erst wenn das Auge in dem abstrakten
Gebiete der Baukunst an die Wirdigung der
MaGvorhiiltnisse und der Wirkung von Licht und
Schatten gew0hnt ist, vermag es auch die le~
bende Natur stilvoll aufzufassen. Diese Vorschule
gewithrte nun die gothische Architektur in vor-
ziiglichem Grade, theils schon an und fir sich,
dann aber noch mehr durch den Konfiikt, in don
sic mit dom italienischen Raumgefthl gerieth,
und dic Studien, welche die Ausgleichung des-
selben erforderte. Gerade hierin aber war Ar-
nolfo Meister, und dios erkliirt es, dass er, wenn
er auch in eigentlich plastischer Begabung weder
‘Niccolo, noch dessen berithmten Sohn Giovanni
286
libertraf, fiir die Verbreitung ihrer Errungen-
schaften und flir die Forderung der italienischen
Plastik mehr als Beide wirkte. Hier wie in der
Baukunst war es sein Verdienst, die nothwen-
digen Grundlagen flr die ktinstlerische Ausbi
dung seiner Landsleuto 2u erkennen und festzu-
stellen, und so der weiteren Entwickelung ihrer
nationalen Kunst kriftig vorcuarbeiton.
. Vasari im Leben des Amnolio mit den Anm
xungen der Herausgeber in der bei Lemonnier
in Florenz erschienen Ausgabe. 1. 247—257. —
Cicognara, Storladella Scultura (Prato. 1823)
TI 23907, ~'Schnaase, Geach, der biide
Konste, Vil, 173—185,322—327.— Perkins,
Tusean Sealptors, 1. 37.
Urkunden: Schulz, Unterttalten, IV. No, 125.
Milanest, Document! per le storia dell” arte
Senese. 1. 145—154, — Gayo, Carteggio, bo-
sonders 1. 445
Monographie ber den Dom zu Florent mit Ab-
bildungen: (Molin) La Metropolitana Floren-
Aina ilusteata, Firenze 1620, Mie 38 Taf, 4.
K, Schnaase,
Armotfo al Camblo
Abbildungen:
1) Von dem Denkmal des Kardinals Wilh. de Braye
in 8. Domenteo in Orvieto die Madonna mit dem
Kind. Radirt in Perkins’ Tuscan Sculptors. 1.
52. 4,
2) In: Pianta ot Alzati di 8. Maria del Fiore — da
Gio. Bat. Nelli. Fol. Firenze 1755:
‘Taf. 1—3. Grondrisse,
4. Durchschnitt in der Linge,
5. Querdurchschnitt,
6. Alzata esteriore.
Arnone. Alberto d'Arnone, Maler im
17, Jahrh., lernte zuerst bei Luca Giordano in
Neapel; und dann bei Carlo Maratti in Rom. Den
letztoren verstand er tiuschend zu kopiren. Wo
er nach eigenen Empfindungen malt, offenbart
er die Manieren seiner beiden Meister. Von Luca
Giordano empfoblen, portrittirte er Kénig Phi-
lipp V., worauf er dann von vielen vornebmen
Herren und Frauen Auftriige erhliolt. An sine
historischen Gemiilden lobt Domenici nicht we-
niger als Alles, die Zeichnung, die Farbe, die
ganze Komposition. Um das J. 1690 entwarf|
Arnone in Neapel elf groBe Bilder, welcho, fiir
Balthazar Arnoullet.
habe, wo er ein Schiiler des Claude Francois ge
wesen. Diese Bemerkungen sind irrig. Araoul
oder Araoult — seinen Vornamen konnten wit
nicht erfabren — war ein Schiller des Claude
Frangois, und dieser selbst hiess Frater Lueas
und waraus Amiens gebiirtig. So eraiihites Flo-
rentLeComte, der in der Lage war, es 2u wissen
Er sagt auch, dass Arnoul — so wird sein Name
eigentlich geschrieben — aus Cambrai stamate
5. Le Comte, Cabinet des singularités d'archi-
tecture ete. IIL. 165, elie. Brax. 1702 (ed bie
land. Utrecht 1744." I. 410), — D*** (De-
tallier d'Argenville ls), Voyage pittoresque de
Paris, 1778. p. 165.
Alex, inchs
Arnould. Arnould von Lisieux wind tei
Fiorillo Gesch. der zeichn. Kiinste. mt. 53
um 1200 der Erbauer der dortigen Kathedrale
‘ohne Angabo der Quelle genannt. i
Arnould, Arnould, Miniaturmaler (Iiluni-
nirer) im 15. Jabrh. Er war MGnch in der Kart-
hause zu U. L. Frau von Schent bei Brilssl. Im
J. 1467 war er mit der Verzierung eines Dinrusls
flr eine Nonne der Abtel Forét, ebenfalls bei
Brilssel, beschiiftigt. Sein Laionname ist nicht
bekannt. :
4. Alex. Pinchart, Archives des Arte. IL 200.
Alex. Pinchot
Arnould, 5, Gaelman,
Arnould, s, Devuez,
Arnoullet. Jean Arnoul let, angeblich
franzsischer Formschneider um 1566.
Ansicht von Bourges. In der ovalen Einfassung.
LA VILLE DH MOVRORS DR GAVLRS LA CITR FRE
armen, Unten rechts 10 « an (versehlungen) 74
1566. H. 260 mill, br. 649. Helldunkel von
2 Platten. Unten ein gedruckter Text und die
No, 227. Es gebirt also zu einer Folge vox
‘Stidteansichten, die wol alle bei Balthazar Ar-
noullet erschienen. Man liest die Bezeichnung
Johannes Arnoullet Faciebat, doch ist unseres
‘Wissens mit Sicherheit ein’ solcher Arnoulle
nuicht nachgewiesen. Wenn dies der Fall, 0
wire er obne Zweifel ein Verwandter von Bal-
thazar Arnoullet (s. dfesen).
eine Kirche zu Mej orado in Spanien bestimnt,
das Leben eines Heitigen in seinen Hauptmo-
menten darstellten. Der Kinstler gefiel sich in
vornehmen Geselischaften, wie er sich auch mit
einer adligen Dame verheiratet hatte. Er starb
um 1721.
. Domintet, Pittort Napolitant. 1¥. 212,
Jansen.
Arnondsroon. Pieter Arnoudszoon,
s. Pieter Aertsen,
Arnonl, Arnoul oder Arnoult, Maler des
47. Jahrh. In den Anmerkungen zum Werke:
Voyage pittoresque de Paris, 1778, liest man,
dass der gowUhnlich Frater Lucas genannte
Maler Arnoult geheissen und in Cambrai gelebt
. Le Blane, Manuel. — Brulliot, Monogr. 1
No, 31. — Nagler, Monogr. IV, No. 118.
Schmidt,
Arnoullet. Balthazar Arnoullet, bekam-
ter Buch- und Kunstverleger rt
BL,B. Lyon in der aweiten Hilfte des
16. Jahrh. Papillon fand in der k.
‘Sammlung zu Paris einen Holaschnitt, Helldun-
‘kel von 3 Platten, mit der gedruckten Aufschrift :
‘La Ville de Poytiers. Delineation des princi-
peaux lienx notables de la presente ville de Poy~
tiers. A Lyon, par Balthazar Arnoullet. Auec
Priuilege de la matesté Royale pour six Ans.
kl. qu, Fol., und meint, dass A. dies BI. und'aueh:
andere geschultten haben mige. Sichere: Be-
weise, dass A. auch Holzschneider war, fehten
‘Nicolas Arnoult,
287
indess. Er bediente sich eines aus B und A au-
summengesetzton Monogramms mit Beiftigung.
‘Lag. (Lugduni).
+ Papillon, Traité histor. et pratique de la gra
sure sur bois. Paris 1766, 1. 400. — Nagler,
Monogr. T. 1654. TV. 118'a. passim. — Le
Blane, Manuel, — Passavant, Peintre-Grav.
VI. 263, 264.
W. Schmidt,
Arnoult. Nicolas Arnoult, franzlsischer
Kupferstecher, Kupferdrucker und Kupferstich-
verleger 2u Paris im letaten Drittel des 17.Jabrh,
Die auf seinen BI, befindlichen Jahrzahlen rei-
chen nur von 1681 bis 1689; bei seinen undatir-
tea Sticken sind jedoch unstreitig manche von
‘terer und juingeror Herkunft. Er stach haupt-
sichlich Bildnisse und Modckostiime, welche
leatere damals zum ersten Mal die Grabstichel
Hemlich vieler Kunstler beschiftigten. Seine
Werke sind gewissermassen Jahrgiinge eines
Modgjournals, wobei man aber nicht an unsere
Nodejournale denken darf, Wie der damalige|
Kleiderluxus, namentlich der Damen, don heu-
tigen noch um ein Bedeutendes in Ueppigkeit
und Kostbarkeit tibersteigt, so haben auch die
‘lteren Modebilder im Machwerk und Gehalt ein
Betriehtliches voraus vor den neuen Modeku-
pfern, Nicht bloss Staatsaktionen, Hofzeremo-
tien, Bildnisse und Alltagsvorkowmenheiten
piegte man damals modisch cinzukleiden; auch
Allegorisehe Gegenstiinde und dergieiehen, ja 80-
ar die groBen olympischen GUttinnen wurden
als Kostiimstiicke aufgefasst und verarbeite.
Da diese Sachen gefielen und zu wiederholten
Valen aufgelegt, ja sogar wenn auch nicht ge-
nidezu nachgedruckt, doch mit geringen Varian-
teu nachgeahmt wurden, so kam natiirlich viel
Ordinires zum Vorschein. Unser Kiinstlor ge-
hdrt 2u den Stechern, welche das Mechanische
itror Kunst in achtbarem Grade verstehon und
uit missigem Talent sorgsame Arbeit verbin-
dea, daher von den eigentlichen Kupfersticht
Urikanten unterschieden werden milssen. Zwar
lisferte er keine besonders ausgezeichnete oder
kunstreiche Waare, fertigte aber Besseres als
ie Bonnart und andere Konkurrenten, die nur
nittelmiissige Fabrikate zu Markte brachten.
Vermutlich hatte er in seiner Werkstatt auch
Gehitlfon sitzen, donon or ihre Arbeit zutheilto ;
oft aber machte er ganz allein cine Platte oder
inzelne Theile einer solehen. Dieser Umstand
erklirt das auffallend Ungleiche im Technischen,
zumal bel seinen Portriits. An den Kipfen dor
portritirten Personen ist die Nettigkeit und Fein-
eit des Grabstichels 2u loben; das mit Stichel-
punkten tnd kurzen Strichelchen gegebene
Nackte und die nattirlich gekriiuselten Haare
oder ktinstlich gelockten Perriicken machen eine
gute Wirkung, und die Gesichtszllge haben da
bei etwas Individuelles und Lebendiges. Dieser
Theil rUhrt gowiss von dem Meister selbst her,
und das iibrigo ist von der Hand seiner Gescllen.
Die Anulige, wobei die Aetzung mit der Stichel-
arbeit verbunden ist, sind breiter gearbeitet und
freilich nicht von der Art, dass man die ver-
schiedenen Stoffe deutlich unterschoiden kann,
aber so beschaffen, dass die einzelnen Kleidungs-
stiicke und Beflittorungen mit Bestimmtheit 2u
erkennen sind. Bei der jetzt herrschenden Lieb-
haberei der Franzosen, ‘alle auch noch so unbe~
deutenden Kupferstiche, die tiber eine Persin-
lichkeit und Sitte ihrer historischen Vergangen-
heit einige Aufklirung geben, begicrig zu sam-
meln, sind Arnoult’s Bil. sehr gesucht, aber im
Zustande der besten und frilhesten Abdritcke
nicht leieht zu finden. Da man sich aus keiuem
Kunsthistoriker tiber seine Werke untorrichton
kann (was Heineken, 1. 468 und Le Blanc, t.
57 daritber mittheilen, ist hichst mangell
und unbestimmt), so dilnkt es mir nicht wt
‘néthig, von don Bil., die ich selbst gesehen habe,
ein Verzeichnis anzufertigen, bei dessen Ge-
brauch folgendes zu merken ist: fast alle Bil.
sind in kl. Fol. und fithren zweimal den Namen
des Kuinstlers, der ein Mal als Stecher (N. Ar-
noult fecit oder sculpsit), das andere Mal als
Verleger (ce vend a Paris chez N. Arnoult rie de
la Fromagerie aux Halles a V'enscigne du Gros
Raisin oder au Bon Raisin oder auch a Image
de St. Claude) genannt ist. Das Format i
in wenigen abweichenden Fallen angegeben. Des
Kiinstlornamens und der Verlegeradresse ge-
schieht nur dann ausdrlickliche Erwihnung, wenn
sie entweder gar nicht vorkommen, oder zur Un-
terscheidung von Plattenzustiinden dienen. Bei
den Jahrzahlen miissen die uneingckiammerten
von den eingeklammerten unterschicden werden :
die ersteren sind von dem Kiinstler selbst aut
die Platten gestochen; die letzteren fand ich
auf einzelnen Abdritcken handsehriftlich ver-
zeichnet.
A. Allegorien.
1-4) Die vier Elemente,
wel Dam
zeigen und schauen
n Vogeln.
fe der Titel (L’Air), der
seln
Unterrande der Titel (17 Aire) und,
sausser dem Stocher- und Verleger=
Namen, vier franzis
2) Le Feu, Eine Dame facht
‘alg das Feuer in einem Ofen an
bringt einen Korb mit Kober
T, Hintergrund welss; im Unterrande
dor Name des Stechers, der Titel und
die Adr.
Tin Hintergrunde Terrain und in
Becke links zwel Baume. Im
rande vier franais, Verse
3) La Terre. Hine Dame erthellt vine Wei-
sung an einen Kleinen Neger, dor eine
Bautokiste sehlebt.
I,
I, Hinterge. welss ; im Unterrande der
288
‘Nicolas Arnoult.
Name des Stechors, der Titel und
die Adr.
11, Im Hintergr. links z¥ei Biume; im.
Unterrande
1. Bintergr. welss; im Unterrande der
Name des Stechers, der Titel und
ale Adr.
HL, Im Hintergr. Gestriuch ; im Unter-
rande vier frant. Verse.
5—8) Die vier Weltalter.
'5) L’Aage d'Or. Eine Dame in blossen Armen
lund blossem Gesicht fingt einen Bienen-
schwarm cin; bel ihr ein Frauenzimmer
und ein kleines Madchen.
6) WAage Argent. Fine Dame, unter einem
Baune sitzend, streckt Ihre Rechte aus
nach Blumen, die tbr ein kleines Madchen
hinreicht; dabei ein Frauenzimmer mit
Kornihren im Arm.
7) WAage d'Airain. Fine Dame schmidet auf
einem Ambos ein Stick Brustharntsch ; eln
Mleines Midchen holt einen Helm aus einer
‘Vase und im Hintergr. zieht ein Frauen-
rimmer den Blascbalg.
8) L’Aage de Fer. Hine Dame hilt in der
Rechten ein Schwert; ein kleines Médchen
rihrt die Trommel, und ein Frauenzimmer
‘ingt Schild und Helm an einen Baom,
Boi allen vier BIL. im Unterrande der
Name des Stechers, der Titel, die Adr.
und vier franzis, Verso. Ich kenne bloss
glaube aber, dass es
einem Zustande vor
‘den Versen,
912) Die vier Welttheile.
9) L'Europe, Eine Dame ladet thre Jagdfiinte;
ein Page hilt zwel getidtete Kaninchen,
und ein Frauenzimmer tragt einen Falken
10) L’Afrique. Eine Dame stisst mit einem
Jagdspeer nach einem gofangenen Lowen;
dei ihr oin Page und cin Frauenzimmer
mit brennenden Fackeln, In der Ecke
rechts ein Palmbaum,
11) Aste. Links ine Dame mit einem
‘Jagdspeer; Techta eine andere, von einem
Chinesen begloitet. Im Hintergr. Elephant
und Kameel in einer Berglandschatt.
12) Lamerique. Eine Dame schnelit eine
Pfeil ab; eine andere trigt einen Papaget
tnd streichelt mit der Rechten einen Af-
fen, den ein kleiner Neger auf der Schul-
ter hat.
Diese Folge existirt in zwet Plattenza-
stinden.
1, Im Unterrande der Namo des Ste-
hors, dor Titel und die Adr.
IL, Die Platten aufgestochen ; im Un-
terrande-vier franz. Verse,
13—16) Die vier Jahreszelten,
13) Le Printemps. Eine Dame sitzt auf einer
Gartenbank; neben ihr in der Luft ein
Amor mit einem Blomengewinde.
14) L'Esté, Im Schatten eines Baumes sitzt
‘eine Dame, welche in der Rechten einen
aufgerollien Ficher und in der Linken eine
ichel hill. Eine andere stchelt Getreide
a,
15) L’Automne. Eine stchende Dame Gbe:-
‘eicht einer vor ihr sitzenden eine Traube
16) L'Htyver. Eine Dame warm sich vor einem
Kamin, wo ein Kammermidchen das Feuer
anblist.
‘Yon dleser Folge existiren xwei Zu-
stinde.
1. Im Unterrande der Name dos Ste-
‘hers, der Titel und die Adr.
Hl. Die Platten aufgestochen; im Un-
torrande noch vier franzis, Verse.
Ausserdem ist beim «Herbste im
Hintergr. ein Rebengelinder, u. scht
man belmsWintereneben dem Kasia
Baumawelge in die Luft ragen.
17-20) Die vier Tageszelten.
17) Le Matin. Hine vor ihrem Toilettenspi
‘gel sitzende Dame schminkt sich, wibrend
der Friseur thr die Haare Kimtnt; dabei
ein Kammermidehen,
1, Hintergr. welss; im Unterrande der
Name des Stechers, der Titel und
dio Adr.
TL, Im Hintergrunde rechts ein Bau.
Im Unterrande vier franz. Verse.
18) Le Midy. Zwel speisende Damen , on
‘einem Neger und einem Pagen bedient.
IL, Im Hintergrunde noch zwei Baume.
19) La Pres Disner. Zwei mit Stickerei be-
schiftigte Damen und ein lesender Her
an einem kleinen Tisch, worauf ein Korb
mit Frichten.
I, Im Hintergrunde noch rwei Biune.
20) Le Soir. Eine Dame im Begriff sich ru
entklelden; eine Kammerzofe nimmt ibt
die Haube ‘ab, und ein anderes Madchen
macht das Bett zurecht.
HL, Im Hintergr. noch ein Baumzweis io
der Luft, wo eine Eule fiegt.
21—25) Die fant Sinne.
21) La Veus, Zwet Damen an einem Tisch
‘fe eine schaut durch ein Fernrobr.
22) L'Odorat. Zwel Damen; dio eine sitxt
‘und beriecht eine Blume, wihrend itr
eine andere noch eine Blume tberreicht.
23) L'Ouye. Ein guitarrespielender Herr sittt
neben einer Dame, die ein Notenblatt hilt,
Ein Herr und eine Dame neb-
isehungen; dabei cin Diener.
25) L’Attonchement. Fin Junger Herr umart
tine neben thi sitzende Junge Dame unt
botastet mit der Rechten thr Mieder.
Rel allen fing BIL. im Unterrande Titel,
Name des Stechers und die Adr. Wabr-
scheinlich existiren auch Abdr. von einem
zweiten Zustande mit Verser
26-30) Die fant Sinne,
26) La Veu
Glas nach einem Gegenstando, den ihr eine
andere bemerklich macht; rechtsein Knate,
der mit einem Stabe den Grandriss einer
Festung, welchon ihm ein Frauenzimmet
hinbilt, erldirt.
27) LOdorat. Zine Dame riecht an eine Nelte,
und langt mit der Rechten nach einer an~
dern Blume, welshe thr ein Madchen dar-
reicht und aus einem Korbe genommen
hat, don ein kloiner Neger tragt. Im Hin-
tergrunde rechts ein Horr mit einer Blame
In der Hand.
Nicolas Arnoult.
289
28) Odie, Neben einer Dame, dle auf ihrem
‘Schoofle ein Notenblatt hat, spielt eine an-
dere Guitarre; links ein Knabe und ein
Midchen mit Noteublittern,
29) Le Goust. Zwei Damen und ein Kavalier]
speisen in einer Laube an einem Tisch;
ein Diener dberreicht der einen Dame ein
Glas Wein,
30) Le Touché. Unter einem Baume sitzt ein
Herr und hat ein kleines Midchen bei der
Hand gefasst ; hinter ihm ein Negerpage.
Links zwet Damen.
Bel allen fOnt Bil. im Unterrande Titel,
Name des Stechers, die Adresse und vier
franz. Verse. Vermutlich oxistiren auch
Abdricke von elnem Plttenzustande vor
B. Minnliche Bildvisse.
51) Baltazard (Chevalier), als Dragoneroffizier, in
Frauentracht, ganze Figur, stehend, 3/4
Hinks. Im Hintergr. ein Lagerzelt und ki
valleriescharmiitzel, (1697.]
32)—— Ders., als Reiterhauptmann, ebenfalls in
Welberkleidern, ganze Figur, 3/grechts, Im Hin-
tergrunde ein Lagerzelt und eine brennende Fe-
stung. (1697.]
3) Bart (Jean), ganze Figur, 3 rechts, anf einem
Schiffsverdeck, den Degen in der Hechten und
eine Lunte im Munde; bei ihm ein Matrose. Im
Hintergrunde Seeschlacht, (1687.
34) Berry (Charles, Herzog von), 3 Jahre alt, in
Madchenkleidern, streichelt einen Spaniol
und wird von einer Hofdame gefihrt.
[1689.)
38) — Ders., echt Jahre alt, ganze Figur, sto-
hend , die Rechte ausgestreekt, die Linke aut]
dem Degengrifl. [1694.)
36) Boucherat (Louis de), franz. Kanzler, auf einem
‘Armstubl, dioechte auf der Lehne und dle Linke
_ auf seiner viereckigen Miitze, Nach A. Diew,
34) BoumMers (Louis-Frangols, Marquis von), ganze
Figur, stehend, 8 links, hilt setnen Hut mit
der in die Seite gostemmten Linken. Im Hin-
tergrande Reitergofecht.
1, Als Generallieutenant, in der Rechten cine
Lanze. Im Unterrande Name des Stechers,
Titel, eine Insehrift yon 9 Zellen und die
Adr. ‘nebst 1692,
IL, ‘Als Marschall von Frankreich, in der Rech-
ten den Kommandostab. Im Unterrande
zu der obigen Inschrift noch zwei Zellen,
Die Adresse nebst der Jabreszahl getilgt.
1695.)
88) Bourgogne (Herzog von), 6 Jahre at, aie
‘an der Seite, in der Linken’ den
seiner Leibbinde. (1688.]
38) — Ders., 8 Jahre alt, ganze Figur, /¢rechts,
‘ie Rechte auf einor Jagatinte, die Linke
{n der Seite. (1690.]
40) — Ders., 10 Jahre alt, ganzo Fig., 8/4 links,
die Rechte auf einem Spazierstock, die
Linke in der Seite, (1692,]
41) —— Ders., besucht die Herzogin von Bourgogne,
dio vor ihrem Toilettonspiegelsitzt, in Ge-
genwart der erzogin von Lude. (1698
Feines Bl.
42)— Derg. und seine Gemalin sitzen in einer
Gartenlaube, Kine Hofdame (Herzogin von
ide) bringt Flaschen und Glaser. (1701.
in
hte
ipfel
for Kusaler- Lei
43) Bourgogne (Herzog von), wird mit Maria-Ade-
Taide von Savoyen in der Schlosskapelle zu Ver-
sailles getraut, 7. Dez, 1697. Sorgsam ausge-
fahrtes BI. von Werth und Inieresse,
44) Catinat (Nicolas de), Generallicutenant, ganze
Figur, Mg rechts, in der in die Seite gestemmten
n seinen Hut, in der Rechten den Kom-
Prinz von),
snze Figur, #/, rechts, stehend, die Rechte aur
seinen Kominandostab gesttitat, die Linke in die
Seite gestemmt, Iin Hintergr. links Aussicht aut
Pest und Sehlachigetiimmel. Nach A. Dieu.
46) Delavigno (Michael), pariser Arzt, Brustbild von
vorn gesehen, ein Kappchen auf dem Kopf, in
Oval. 4.
47) Duras (Jacques-Henry de Durasfort, Herzog von),
franabs. Marschall, ganze Figur, Yq rechts, ste-
end, in der Rechten den Kommandostab hal-
tend, die Linke in die Seite gestemmt. (1657.]
48) Humidres (Louls de Crevant, Marquis. von),
franziis. Matschall, ganze Figur, 3/4 rechts, ste~
‘end, in gleicher Haltung wie det vorhergehende,
49) Innozenz XI. , Papst, ineinem |L.ehnstub, etheilt
den Segen. Im Hintergrunde rechts Rom. Nach
A. Dieu.
T, Unter dem Einfassungsstrich, Hinks:
A, Dieu pinxit; rechta: N. Arnoult fecit ;
azwischen : IXXOCENT SI. SOVVRRAIN POX”
turn; ‘darunter 5 Zeilen franz. Text und
die Adr.
Il, Innozenz XI. in Alexander VIL.
ndert. Unten: chez N. Arnoult
ue priuilege du Roy.
die Adresse getilgt. Titel und Unter-
jer VIL. in Innozenz XI, um-
einem Sessel,
d auf seiner Krone, Im.
links London, Nach Ay
Hintergrande
Dieu.
51) — Ders., ganze Figar, 3/4 rochts, stohend,
hilt in der Rechten seinen Kommandostab und
fn der Linken seinen Hut. [1690.]
52) Johann TIL., Konig von Polen, in einem Sessel,
‘ie Rechte auf seinem Kommandostab. Im Hi
tergrunde rechts Krakau. Nach A. Dieu.
53) Karl IL., Kanig von Spanien, im Krdnungsornat
\d Lehnstuhl, auf dessen Arm er dle Linke aul
stitzt, wabrend er in der Rechten den Zepter
halt. "Im Hintergrunde rechts Madrid, Nach
A. Dieu.
I, Karl. hat natiiliches Lockenhaar. Unten
die Namen des Malers und Stechers, der
‘Titel und eine franz, Unterschrift von 6
Zellen, nebst der Adresse.
UL. Der Kopf Karl's I. ist zum Portrit Phi
Lipps V. umgeindert, der eine Allongen-
periicke trigt. Ausser dem Zepter, wie
del Karl II, halt er in der Linken einen
Zepter mit der franz, Lille, und auf seiner
Brust ist bei dem Goldenenvliessorden noch
der Heiligegetstorden angebracht. Im Un-
terrande felt der Name des Malers; der
Name des Siechers und die Adresse sind
geblieben, Der Titel: Don Felipe V. Rey
290
@'Espaiia; darunter eine spanische un
franzisische Unterschrift,
54) Karl V., Herzog von Lotbringen, ganze Figur,
hend,, in der Rechten den Kommando-
ke an seinem Helm, Tm
die Exstiirmung von Best
Nach A. Dieu.
5559) — Ders. mit soiner Familie, Folge von
5B.
55) Eleonora Marla von Oesterreich, Gemalin
Karl's V. von Lothringen, sitzt auf einem
Stuhl und hilt mit belden Hinden das
Brustbild thres Gaiten ; um sie herom thre
vier Prinzen. (1692.] ‘Titelbl.
56) Prinz Leopold, Herzog von Lothringen,
ganze Figur, if, links, stehend, tn der
57) Pring Karl von Lothringen , in getsilicher
Tracht, ganze Figur, Winks, steht, mit
dem Hut unter deim'reehten Arm, nob
einem Schrethtisch und Biichersch
Tm Unterrande links: 2.
58) Prinz Joseph von Loth
‘gur, 3/4 links,
Rechten, Im Mintergrande Gefecht.
dem Einfassungsstrich links:
Franz von Lothringen, ganze Figur,
Links, stebend, die Rechte an der Seite
und mit der Linken die Zipfel seiner Leib-
inde haltend, Im Unterrande links: 4.
60) La Feulllade (Frangois, Vicomte d'Aubu
Herzog von), franz, Matschall, ganze Figur, 4
links, stehend,, in der Rechten den Kommando-
stab und in der Linken den Hut. [1687.]
61) Leopold 1., deutscher Kalser, auf einem Sessel,
‘in der Rechten den Kommandostab , und
ie Linke am Reichsapfel. Im Hinter-
grande Wien. Nach A. Dien,
6268) — Ders., mit seiner Familie. Folge von
7 numeritten BM
62) Der Kaiser und seine dritte Gemalin,
Marla Magdalena Theresia von Neuburg, an
einem Tisch; um sie herum zwet Prinzen
und fang Prinzessinnen, I/Ilustre Famille
deYEmpereur des Romains.[1700.]Titelbl,
63) Joseph Leopold, spiter Joseph I, ganz0
Figur, 8g links, stebend, in der itechten
seinen Hut, die Linke ‘vor der Bro:
(1701) 1.
(4) Maria’ Elisabeth, Erzherzogin von Oest-
Teich, ganze Figur, 3rechts, einen Spano!
auf dem rechten Arm. (1701.) 2.
(65) Maria Anna Josepha Antoinette, Ercher-
ogin von Oestreich,
Rend, einen Spaneol
(1701,) 3.
(66) Maria Theresia Josepha, Erzherzogin von
Oestreich, ganze Figur, ®/ links, in der
Rechten einen Facher, th der Linken eine
Sommetmaske. [1701.] 4.
67) Karl Franz Joseph, Erzherzog von Ocst-
reich, ganze Figur, 3 rechts, stehend, die
Rechte ausgestreckt, die Linke in der Seite.
(1701) 5.
68) Magislena Josepha, Erzherzogin von Oest-
telch,, ganze Figur, 3 links, stehend, dle
Nicolas Arnoult.
Mando tberetnandergelogt, in der Linken
thren Ficher,
69) Lorges (Guy de Durasfort, Graf von) franz
Marschall, ganze Figur, fg links, in der Rechten
den Kominandostab, die ‘Linke am Dezenzvi.
Im Hintergennde Scharmatzel. [1687.}
70) Louis, Dauphin von Frankreich, ganze Figur,
4), rechts, in bloBem Kopf, die Rechte sui
einem Spazierstock, die ‘Linke vor der
Brust, Nach A. Dieu. (1678.)
11) — Ders., ganze Figur, 3/4 reehts mit einem
Federhut auf dem Kopf, die’ Rechte auf
‘einem Spazierstock, die Linke in derSeite
[1651,)
72)-— Dors.. ganzo Figur, 8/¢ links, Hot unter
dem inken Arm, in der Rechten den Kom-
mandostab, dié Linke am Degengrif
1687.)
73) — Ders., ganzo Figur, /g links, Hut auf dem
Kopf, in der Rechten den Kommandostab,
die Linke in der Seite, (1690.}
74) — Ders., ganze Figur, stehend, die Linke
‘anf einem Spazierstock, die Rechte in der
Seite, [1690.]
75) — Ders. mit seincrFamilic. 5 ganze Figu:
Der Dauphin und die Daaphine Maria Anns
Christina von Baiern, sitzen an einem Tiseh ; bei
thnen thre dret Kinder. Im Unterrande: La
illo Royalle de Monseigneur Dauphin de
France. qu. Fol. Hauptbl
76) Ludwig X1V., Konig von Frankreich in eines
Sessel sitzend. Tm Hintergrunde reehts der
Sehlosshof zu Versailles. Nach A. Dieu.
(1678)
71) — Der, ganzeFigur, 3/rechts, stehend, die
Rechte auf einem Sparierstock, dic Linke
der Seite. (1682.]
78) — Ders., ganze Figur, in Prof rechts, sor
cinem lilienbestickten Zelt, in der Hevh-
ten den Kommandostab, die Linke in de:
Seite. Louis Le Grand la torreur et V'ai-
miration de Univers. (1682.]
rs., ganze Figur, von vorn, die Rechte
iagentrockt, dle Linke In der Seite, Der
Kopf mit einem Federhut bideckt..
80) — Ders., ganze Figur, i rechts, in bloBer
Kopf, die Rechto ausgestreckt, die Linke
in der Seite. Im Unterrande, Unterschrift
von 20 Zeilen. [1687,]
81) — Ders., tn einem Lehnstuhl sitzend . beie
Arme’auf den Armen des Sessels. [1687
T, Hintergrund weiss ; unter dem
fassungsstrich Name des Stechers,
Titel, cine franz, Untersebrift von
20 Zellen und: ‘chez N. Arnonlt
‘auee privilege du Roy.
TL, Hintergrund weiss, wie oben; unten
der Zusatz: ance Prinilege du Roy.
Die vorige Adresse ausgelischt.
Im Hintergrunde Landschaft, xo
Frankreich mit dem Degen Holland,
England und Deutschland in dic
Flucht treibt; Spanien liegt bereits
niedergeworfen,
82) — Ders., im Kronungsornat, eine Herkules-
Koule ‘und Liwenhaut neben eich, zertritt
cin dreikipfiges Ungeheuer (Anspicluns
auf dle von Ludwig dberwundene Tripe!-
2). Hinter dem Konig ist die Steges-
gottin tm Begriff etnen Lerbeerkranz ati
die Allongenperiicke xu dricken. Nach der
ue des M. van den Bogaert. [1
79) —
W.
‘Nicolas Arnoult.
291
55) Luinig XIV., Kénig von Frankreich, ganze F
ur, 3 rechts, stehend, Federhut auf dem
Kopf, die Rechte ausgestreckt, dio Linke
in der Seite. (1690.]
$4) — Ders. und seine Familie, Der Dauphin,
‘neinem Lebnstubl, hilt mit der Linken
Losbeerkranz und mit der Rechten das Bras
Ludwigs XIV., welches seine drei Enkel halten
elfen. Unten: La Famille Royale und acht
franz. Verse, so wie der Name des Stechers und
dle Adresse, [1692,]
$5) Maine (Louis-Auguste de Bourbon, Herzog
‘yon), 17 Jahre alt, ganze Figur, stehend,
jer Linken seinen Federhnt, die Rechte
10 Jail, gante Figur, stohend,
in der Heehten einen Specr, unter dem liken
Arm seinen Hut. (1689.)
$i) Maximilian IL, Kurfast von ayer,
ur in Harsch, steht sor einem Tek, wora|
SE Meters den’ or wie seiner Linken antasst,
Seine Meehle it auf dom Kommandostab, it
Mincergrande Heltergtech.
45)Montanoreney (Erangols-Henty, Hetz0g_ on),
ance Figur? yaks, tebe in dr Rethten
Fen Romaudosab,selnen tut gater dea Maken
‘em Ten Hintergrande Schacht. (1087-
$9) Monczoot (Sfathiow de), Brasil, links, sn
nem ‘Latheerkrane ait cinom Socket, an wele
them der Name. 6.
90) Nonles (Anno-Suies, Herzog vos, ganze Figo,
sJelinks, stebend, fn der Recht dun Komman:
stab die Lint in der Seite, Im lntergrunde
Sehlcht. (1083)
oi) Orleans (Philipp ., Herzog von), Bruder Zd-
TrigeXIV. gansotigur, 9 ink, stehend,
Infdor echtonscinen fut, hate Linke
or der Brust. tin Iinteygrunde, recht
Shas Sant-Cloud, Nach A,’ Dies
92) — Ders., ganze Figur, J/g links, stehend, dle
Rechte in der Seite, den Daumen der lin-
‘ken Hand in seiner Leibbinde. (1652.]
$3) — Ders., ganzeFig., 3 links, stebend, in der
Rechten den Kommandostab, in der Linken
seinen Federhut. (1682.)
94) Orleans (Philipp II., Herzog von), Regent von
‘Frankrefeh als Herzog von Chartres, ganze
Figur,3/,rechts, stehend, seinen Hut unter
dem rechten Armund die Linke inder Seite,
1. Der Prinz ist 11 J. alt [1686], at
natiliches Lockenhaar; im Unter-
rande der Name tes Stechers, der
‘Titel und eine Unterschrift von sieben
Zeilen. In der vierten Zeilo nach
dem Wort Philippe und nach dem
‘Panktum, lautet der Text: Ce prince
fait Yadmiration de la cour ete. Zu-
letet die Adresse in zwel Zellen,
M1, Der Prinz ist 13 J. alt [1688] und
sein Gesicht umgearbeitet; er tigt
tine Perricko. Titel und Name des
Stechers im Unterrande geblicben;
‘auch dio Unterschrift bis zum Punk-
tum der vierten Zeile beibehalten,
nachher aber folgendermaBen abge
Andert: Ce prince epousa etc. Die
‘Ad. ist ebenfalls anders gestochen,
— Ders., 193. alt, ganze Figur, Mg links, die
Rechte auf dem Spazierstock, die Linke auf dem
Degengeiff, 1694.)
96) Pedro Il., KGnig von Portugal, im Lehnstubt
sitzend, in der Rechten den Zepter, die Linke
am Dogen Hintergrunde links Lissabon,
Nach A. Diew,
97) Philipp V., Konig von als Herzog von
4. alt, in Midchenkleldung, ganze
Vogel. (1657.5
98) — Ders., J. ait, ganzo Figur, steh
Federhut und Ueberroek , die reclite Hani
ceinen Spaxierstock gestltzt, die Tinke a
Wane, [1692.)
99) Stuart (Pring Jakob Eduard), der Pritendent,
‘auf den Armen seiner Amme.”(1088.]
100) Toulouse (Louis-Alexandre, Graf von), Gross-
admiral von Frankreich, 10 J, alt, ganze Figur,
stehend, in der Rechten eine Seekarte. (1688.]
101) Toursitle (Anne Hilarion de Cotentin, Graf
franz. Viceadmiral, ganze Figur, 4,
Tinks, stelend, Allongenpersiteke un
Ueberrock, in der Rechten den Kommando-
stab, In der Linken seinen Hut, Tm Hin
tergrunde Seogefecht. (1087.]
102) — Ders., ganze Figar, 3 links, stehend,
‘llongenperricke und Harniseh, in der Rechten
den Kommandostab, die Linke in der Seite, Im
Hintergrunde Seeschlacht. (1693.
103) Vietor Amadeus 1., Ieizog von Savoyen , im
Tebnstuhl, in der Rechten den Kommatido-
‘ie Linke auf seinem Dege
Hintergrundo Torin. Nach A.
104) — Ders., mit seiner Gemalin Am
‘Yon Orleans, und fhren belden Kindern,
Herzog im Lchnstubl; eben Hhm steht die Herzo~
sin und zoigtanfihrealteste Tochter; die jingsto
Prinzessin streichet oln Windspiel. (1696.] Kin
felnes und schines Blatt,
108) Villeroy (Francois de Neufvill, Herzog. w
franz. Marschall, in der Reehten, seinen Kom
imandostab, seinen Hut unter dem linken Arm,
Tin Tintergeunde Teitergruppen und Landschaft.
(1687.)
106) Wilhelm 11., Kénig von England, ganze Figur,
‘stehend, seinen Kommandostab in der Rechton
er dem linken Arm, (1688.]
10 Bildnisse.
107) Angeau (Marquiso von), sitzt vor threm Tol-
iettentisch und halt cine Bandschletfe. (1696)
108) Bouillon (Iferzogin von), sitzt auf einem Stuhl
‘und streckt die Rechte aus nach einem Brief, den
thr ein Noger diberreicht. (1695.]
gelegt, hilt in der Rechten eine Sammetmaske
lund in der Linken einen Facher; ein Page trigt
ie Schleppe. [1695.]
110) Conti (Prinzessin von), ganze Figur, stehend,
‘der Rechten einen Facher; mit der Lin-
ken hilt slo ihr Kleid in die Hohe. [1680.]
111) — Dies., ganze Figur, die Rechte ausge-
atreckt, in der Linken einen Facher ; ein Neger-
knabe trigt die Sehleppe. [1696.]
112) Eleonora Maria, Herzogin von Lothringen,
ganze Figur, stehend, in der Rechten einen,
Ficher, dio Linke’ aufgehoben. Nach
A. Dieu, [1671]
ai*
113) Eloonora Maria, Herzogin von Lothringen im.
Lebnstul, in der linken Hand das Brustbild
hres Genial. Oben eine posaunende. Fama,
{1690}
114) Lolson (dle zwel Schwestorn), im ‘Tullerien-
farten spazierond. (1690.}
115) Ludre (Madame de), ganze Figur, von vorn
gesehen, wen Stenkerkee, wie die Unterschritt
besagt, sie hilt in der Rechten einen Facher und
{in der Linken efne Sammetmaske. (1692.]
116) Main:enon (Madame de), ganze Figur, stehend,
3/4 links, in der Kechten ein Gebetbuch.
[1694.)
117) — Dies., ganze Figur, 9/,rechts, stehend, tn
der Linken den Facher; mit der Rechten hebt
sie thr Kleid in dio Héhe. (1680)
118) Maria Anna, Kénigin von Spanien, Gemalin
Karl's IL, im Frofen sitzend, hebt mit der Rech-|
ten thr Kieid in die Hohe und hile in der Linken
einen Ficher; sie tigt Lockenbaar.
i feeit C. P. R.; dann Marie
Anne de Neubourg und eine Unterschrift
von sieben Zeiten, nebst der Adresse.
II, Maria Anna, in Marla Louise Gabrielle
Savoyen, Gemalin Philipps V., umge-
tauft, denn an der Figur selbst ist nichts
umgeindert. Die Namen des Stechers und
der Konigin sind ausgelseht; anstatt der
franz, Untersebrift flndet man eine spani-
sche, sodann dle franz, Uebersetzung der-
selben 1. darunter die Adresse.
119) Maria Am von England, ganze Figur,
jer Linken ihr Kleid in die
120) Maria Anna Christina Vietoria von Tayern,
Dauphine von Frankrelch, ganze Figur,
2) links, in den Minden einen Ficher. Im
Mintergrunde links die Einfahrt son Tvia-
non. Nach A. Dieu. (1680.}
121) — Dies,, ganze Figur, links, die Hinde
vor der Brust gekreuzt, in der Rechten
einen Facher. (1682.]
122) — Dies., ganze Figur, ify rechts, in der Lin-
ken einen Facher, den sie mit der Rechten fas
(1687.
123) Maria Eleo
Figur, 84 link
hat die Linke an der Seito.
124) Maria Magdalena Theresia Eleonora, Kalserin,
dritte Gemalin Leopold's 1. ganze Figur, Jy
rechts, bilt in der Linken thren Facher, mle der
Rechton thren Schleppmantel. [1700.}
125) Marla Theresia, Kénigin von Frankretch, ganze
ra, Konigin von England, ganze
‘in der Rechten ihren Ficher,
(1690.)
Figur, stchend, inder Linken einen Facher,
die Rechte +o
126) — Dies., in einem Le!
auf dem Sessel. Im Hintergrunde Schinbrunn,
Nach A. Dieu. (1678.]
127) Montpensier (Anna Maria Louise von Orleans,
Herzogin von), ganze Figur, stehend, Baste von
vor, hilt in der Linken eine Sammetmaske, mit
der Rechten thre Schleppe. [1694.]
128) Orleans (Elisabeth Charlotte von der Pfalz,
Herzogin von), ganze Figur, stehend, von
vorn, hebt thr Sehleppkleid in die Hohe.
Im Hiintergrunde, der grosse Wasserfall im
Park von Saint-Cloud, Nach A. Dieu.
[167.)
Dies., ganze Figur, stebend,
in der techten eltien Ficher, (1
129) —
rechts,
1
Nicolas Arnoult.
130) Orleans (Elisabeth Charlotte von der Pals,
Herzogin von), ganze Figur, stehend, 3), rechts,
hile in der Rechten eine Sammetmaske mit det
Linken thre Schleppe. (1684.]
131) Orleans (Mademoiselle de Blois, Herzogin von),
als Herzogin von Chartres, ganze Figur, stehend,
‘on yoru, in der Linken den Ficher. 1695.)
192) Seignelay (Madame de), ganze Figur, 3/grechts,
‘in der Linken einen Ficher. (1694)
133) Thereso, Kurfdrstin von Hayern, zwelte Gems-
aton Maximilian II., ganze Figu
in Ficher in der Heehten, einen
Handspiegel in der Linken.
le von Hannover, Kaisein
., ganze Figur, 3q rechts,
, hile in der Rechten eine Sammetmashe
find mit der Linken ihren Mantel. (1700.)
D. Modetrachten und Szenen des hiiuslichen
und geselligen Verkebrs.
135) Homme de qualité en habit d’Espéo, in der
Rechten einen Spazierstock, in der Linken eine
Schirpe. 1682.
136) Homme de qualité en habit d'épée, Hut unter
dem linken Arm, die Hinde versteckt. [1683.]
137) Homme de qualité en habit q'Epée, die Rechte
in der Seite, die Linke unter dem'Ueberrock.
1681.
138) Homme de qualité en habit d'Epée, die Rechte
‘anf dem Spazierstock, dle Linke an der Seite.
1687.
139) Homme de qualité en habit d'épéo, Hut unter
dem linken Arm, die Rechte unter dem Ueber-
rock. 1687.
140) Homme de qualité en habit d°Epée, Hut unter
dem linken Arm, die Rechte in der Seite. (1686. |
141) Homme de qualité en habit d'épée , dio Rechte
ausgestreckt, die Linke in der Seite, 1687.
142) Homme de qualité en habit @éspée, Hut unter
‘dem rechten Atm, dle Linke in der Seite. (1687. |
143) Homme de qualité en habit D'Espée, die Rechte
auf einem Spazterstock, die Linke in der Sei
1688.
144) Homme de qualité en habit D'Espée, die Rechte
in der Sefte, die Linke auf dem Degengriff.
1, Mit 1688,
IL. Mit 1689,
145) Homme de qualité en habit d’épéo, Hut unter
dem rechten Arm, die Linke an der Seite. 1688.
146) Homme de qualité en habit d'épée, auf der
Rechten einen Papagel,, die Linke in der S
1687.
147) Homme de qualité en habit d’Esté, den Daumen
der rechten Hand in selner Leibbinde, in der Lin-
Xen ein Spitzentuch. Im Unterrande Inschritt
‘on sieben Zeilen. (1682.)
148) Homme de qualité en habit D'Esté, nimmt eine
Prise. 1687.
149) Homme de qualité en habit D'Esté, die Rechte
‘ethoben, die Linke auf dem Spazierstock. 1688.
150) Hommo de qualité on habit diver, Hut in der
Hand und die Linke in einem Muff.” 1689,
151) Hommede qualité, Hut unter dem rechten Arm,
‘fe Linke in der Seite. 1687.
152) Homme de qualité, die Rechte auf dem Sparier~
‘stock, die Linke ausgestreckt, 1687.
153) Homme de qualité, Hut unter dem rechten Arm,
‘io Hinke Hand in der Selte. 1689,
154) Homme de qualité en surtout, unter demlinken
Nicolas Arnoult,
293
fmm seinen Hu, den ot mit dor Rechten fast
684.
159) Ferame de qualité habiliée en Corps de Robbe,
‘in der Rechten eine Sammetmaske, mit der Lin
en hebt sic thre Sebleppe. 1688,
156) Femme de qualité habilige en Sultane, in der
Reehten einen Muff; ein Negerknabe tragt ihr
die Schleppe. 1688,
187) Fomme de qualité babilige en Sultano, in der
Linken einen Facher; ein Page trigt die Schleppe.
16s
188) Femme de qualité en déshabillé a'étoffe sh
‘moise, elnen Spaneol auf dem rechten Aru
1688,
189) Fille de qualité habillée pour le Printemps, in
der Rechten einen Ficher. 1658.
160) Femme de qualité en habit d'Esté a la grec,
hhebt mit der Rechten Shr Klefd und trigt in der
Linken einen Sonnenschirm. 1688,
161) Femme de qualité, on habit desté, d'étoffo
‘amoise, hilt in der Rechten einen Ficher, mit
der Linken thr Kleld, 1687.
162) Femme de qualité en habit a'Fsté, halt in der
Reebten einen Spazierstock, mit der Linken ihr
Kleid. (1688.]
163) Femme de qualité en habit d'Fsté, in der Roch-
ten einen Ficher und in der Linken eine Sammet-
maske; ein Kleiner Neger trigt die Schleppe.
1659,
164) Dame do qualité en habit d'¥sté, in der Rech-
en cine Sammotmaske, in der Linken einen
Federficher. 1682.
165) Femme de qualité en habit d'Esté, in der Rech-
ten einen Ficher, in der Linken eine Sammet-
maske. 1687.
166) Femme de qualité en habit d'Esté, in der Rech-
‘ten cine Sammetmaske, in der Linken einen
Ficher. 16
167) Femme de qualité en habit D'Esté, in der Rech-
‘ten eine Sammetmaske; ein Page ‘trigt thr die
Schleppe und hat in der Rochten eine Blume.
1687.
168) Femme de qualité en habit D'Este, trigt in der!
Linken einen halb aufgemachten Ficher. [1687.)
169) Femme de qualité en habit D'Esté a In Vestalle,
n der Rechten einen Ficher, in der Linken eine
Sammetmaske. 1
170) Fille de qualité en habit D'Ksté, in der exhobe-
‘nen _Linken einen auseinandergefalteten Ficher.
1687.
171) Fille de qualité en habit d'Esté, in der beban:
schuheten Linken einen aufgeklappten Fichei
1688,
172) Femme de qualité en deshabills do Vestal
‘in der Rechten clue Sammetmaske, in der Lis
ken einen Ficher. 1685.
173) Femme de qualite en d'Eshabillé 'Esté, sitet
‘auf einem Stubl mit Liwenflssen und stickt.
1687,
174) Femme de qualité en deshabillé des
edrigen Sessel
‘Vogel
> sitzt
und hat auf der
Blume.
15) Fomine de Qualité en Deshabit Esté, in der
Rochten einen Facker, inder Linkoncine Sammet-
Im Unterrande Insehrift von § Zeller
176) Femme de marchand en deshabillé @'Esté, sltat
‘a Lehnstubl und hat in der Linken eine Schreib-
feder, neben dem Stubl zwei Waarenballen. 1687.
177) Fille de qualité, en deshabillé W'Esté, auf dem
n Spaniol, den sie strefehett.
178) Fill de qualité en d'Eshabillé d'Esté, hebt mit
der Rechten ihr Kleid in die Hobe und hat die
Linke binter sich. (1660.]
)) Fille de qualité, en @'Rshablilé D'Esté, mit
Btickerel beschitint. 1687.
180) Fille de qualité en déshabills pour L'Automne,
‘ie Arme vor der Brust, hilt in dor linken Hand
einen Facher. (1678.]
181) Femme de qualité en habit Phyver, in der Lin=
on eine Sammetmaske, in der Rechten den Zi-
pfel thres Kopftuches. 1688.
182) Femme de qualité en habit @hiver, in der Rech
‘ten eine Sammetmaske. Ein Neger trigt ihr
Schleppe und Gebetbuch nach. (1690.]
183) Femme de qualité En habit d’hyver, hebt mit
beiden Handon thr Kleid in dio Hohe. 1687.
184) Fomme de qualité on habit dhyver, die Hinde
cin Page trigt dle Sehleppe.
185) Fille de qualité en habit d'hyver, In der erho-
‘Donen Reehten einen Muff; oin Page trigt the dio
Schleppo; vorauf liuft ein Spancol. 1689.
186) Fille de qualité en deshabillé D’hyver, auf dem
rechten Arm einen SchooBhund. 1689.
187) Fille de qualité en dEshabilige dhyver, sto-
hend, die Rechte ausgestreckt, die Linke Kinter
sich. (1685.]
188) Fille de qualité en Deshabillé e'Hliver, halt in
der Rechten eine Sammetmaske und mit der Lin-
en thr Kleld. (1684.
189) Femme de quallté en Eeharpe, belde Arme vor
dor Brust, in der rochten Hand eine Sammet~
maske. (1692.]
190) Femme de qualité en Desbabillé sortant du lit.
Bine Dame sitzt vor threm ‘Tollettentisch und
aieht sich elnen Strumpf an; den anderen hilt
ein Kammermidchen. 1689.
191) Femme de qualité estante a ccs necessiter.
D: Stuhl
192) L’Agréement aux Dames, Eine tm lett Negende
Damo spricht mit einer anderu und zoigt nach
mem im Mintergrunde stehenden Pagen, dor
ino Klystiorepritze hilt. (1689.
193) Femme de qualité anx bain de la Saussaye.
ine aus dem Tade kommende Dame, unter
einem Baume sitzend; noben thr elu Noger; vor
ihr trocknet eine Kammerzote thr die Fisse ab
i bedentet eine itergrunde herbetkom:
menden Kavalier zu schweigen. (1687,]
194) Femme de qualité estant a sa toilette, sitzi vor
ihrem Tol
Spiegel; hinter thr macht eine Kammerjungfer
den Kopfputz zurecht. 1688.
195) Fille de qualité a sa toilette, sitzt vor dem
Spiegel und kimmt sich; bet ihr ein Kavalier
i (1687)
‘a sa toilette, stralt vor einom
Spiegel thre Haare. [1690.]
197) Fillo de qualité Recovant visite a ea Toilette,
Eine Junge Dame belm Ankleiden;; thr gegentiber
spielt oin Kavalier Guitarre; hinter ihr die Kam-
merjungfer. [16:
198) Fille de marchand asa toilette; ein Birgermid-
chen kimmt vordem Spiegel seine Haare, 1687.
199) Femme de qualité en attendant Visitte;_ sfe
sitzt auf einem Stubl, die Arme vor der Brust
204
fibereinandergelegt, und in der Linken einen
Ficher. [1681.]
200) Dame allant en visite.
Nogerknabe die Sehleppe trigt, fut et
aim Arm cin juuger Abbé begieitet sie.
201) Femme de qualité allant a TEgliso, in der
hhobenen Kechten eine Sammetmasko ; cin Neger
trigt ie Schleppe und Gebetbuch; ‘hinter ihr
zwei Frauenzimmer und neben ihr ein junger
Abbé. [1692.]
202) Femme de q
sitzt auf elnem Stubl
[1686.]
qualité a la promenade. Ein Neger-
Iknabo tragt die Scbleppe; eben ihr ein junger
Abbé, hinter ihr eine Kammorjungfer. (1687)
204) Femme de qualité ala promenade; ein Kleiner
Neger trigt thr die Sehleppe und ein junger
Abbé begleitet sic. [1692,]
205) Femme de qualité aux Thuilleries. Eine Dame,
‘im Profll rechts, auf einer Gartenbank, halt mit
der Rechten ihren Facher am Kin. 165%
206) Femme de qualité aux Thuilleries. Eine Dame,
links, auf einer Bank, halt mit der Rechten
ihren Ficher an
207) Zwol auf einer Bank im Tuileriengarte
Damen sprechen mit einander; die i
Linken, hat in der einen Hand einen Facher
und in der andern eine schwarze Sammetmasko.
[1682],
I. Hintergrund weiss. Dames de qualité en
* conversation dans les Thuilleries; ausser~
ye des Stechers und die Adresse.
unde Biume, Les Deux Dames
‘Dans los Thuilleries und
ie Platte aufgostocheo.
208) Gens de qualité en famille la promenade,
Kin vornehmer Herr fabrt seine Frau am Arme;
Tochter und Sohn bogleiten sic. [1692.]
209) Femme de qualité allant incognito par la ville,
‘rigt in der Rechten cine Sammetmaske und
hhebt mit der Linken thr Kleid, 1689.
210) Femme de qualité au rafraichissement des Lt-
quours. Eine Dame sitzt an einem Tisch; ein
‘Neger prisentirt ihr ein Glas Lil ¥
211) Femme de qualité Jouant du Clave
ML
213) Fillo de qualité en vendange.
Midchen mit Kérbehon; dic eine pdekt Tr:
bon. [1686.]
214) Lo Caquet des Femmes. Kino Frau im Wo-
chenbett; 2u belden Seiten sitzen zwei Frauen,
(1693,
215) Lo Jeu do Billard, Fin Hert und_ eine Damo
spiclen Dillard; eine Kammerjungfer trigt einen
Aran voll Billardsticken.
216) Le Jou de Boule.
hen spielen das Kugelspiel;
rende Damen. [1687-]
217) Le Jeu de Dames, Ein Herr und cine Dame
apicten Domino; dabel cin Eravenzimmer. (1692. }
218) Le Jeu de Dez, Ein Herr und cine Dawe
wilrfela; dabel elni Frauenzimmer. (1692).
219) Le Jeu des Echecs. Ein Herr und eine Dame
‘aplelon Schacb; dabei cin mit Nahen oder Sticken
Deschiftigtes Frauenzimmer. [1686.]
220) Le Jeu de Quille. Kin Knabe und ein Afad-
hen spielen Kegel, wobel ein Herr und eine
Dame zusohen, (1690.
zwel
label 2wel spazi-
Nicolas Arnoult.
221) Le Jeu du Volant. Ein Herr und zwei Damen
schlagen Fedorball. [1658.]
222) La Deuineresso. Kine vornchme Dame list
‘ich von einer Zigeunerin aus der Hand wabs-
sagen, wobei ie Schellentromme!
rahrt. (1097.
223) LBsearpolette. Ei
geschaukelt. [1087.
224) La Charmante Tabagie. Drei Damen in einer
‘Weinlaube§ zwei davon rauchen, die drittezer-
schneldet Roliknaster. Auf dem Tische liegen
Spielkarten. Im Unterrande der Name des Ste-
hers, der Titel und die Adresse, nebst vier
franz. Versen. [1698.]
1. Ce vend a Paris chez N. Amoult au bon
Raisin rue de Ia Fromagerie aux balles
ace privilege du Roy.
I, Ce vend a Paris chez
Pont a la Couppe d'or
225) Der Friedensschmaus, in Bezichung anf den
Frieden zu Rijswijk 1697. Frankreich, Savoyen,
Deutschland, Spanien, England und Holland, als
Herren und Damen’ {n franz, Modetrachien,
‘schmausen an einem reich gedeckten Tisch
‘Zwei Pagon und cine Kammerjungter bodienen
sic, um rustix yx La rats, Im Unterrande
dor Name des Stechers, zwei Strophen, jede von
acht Versen, die Namen der schmausenden Per-
sonen und die Adresse, (1697.]
226) Le Galant dupé. Ein Herr spielt Karte mit
‘einer Dame, welcher eine andere die Karten im
Spiegel zelgt, Im Hintergrunde ein festgebun-
doner Affe, [1686.]
227) Le Tata aux Darbons. Ein als Frauenzimmer
gekleideter Mann, mit Trommel und Zepter, vot
einer jungen Frau im Gangelbande gefthit.
(16975 .
Telle au Frats. Ein im Schatten eines Bau-
ingeschlummertes Frauenzimmer ; dahinter
eine Guitarre spielende Dame und ein junger
Kavalier. [1692.]
229) La Dance de Village. Vier Fravenzimmer und
‘ein Herr “tanzen um einen Baum, auf welehem
ein Dudelsackpfetfer sitzt. [1684.]
230) La Servante qui Ferre la Mule. Eine Magi
beschligt cinen Saulescl, dem cin Stallknecht
das Bein hilt; daneben eine Dame mit einem
Ficher. [1697.]
231) La Servante Revétue, Eine Magd sitzt unter
‘inem Baum, ein brennendes Herz in det Hand;
daneben drei grimassenschneidende Talpel
232) La Jardinigre. Eine Biuerin steht auf einer
‘Leiter und pfiickt Aepfel; ein Bauer will Eulen-
spicgelstreiche mit ibr machen, und ausserde
drei Bauern, von welchen einer grablich galant ist.
233) La Philosophie Tabagique, Vier Bavern
Freien; der eine schligt sein Wasser ab, dic
andern’politisiren beim Dierkruge.
234) Les Plaisirs Tabagiques, Drei Bauern und
ine Binerin unter einem Zelttueh.
235) La Tabacgio Rustique. Drei Bauern und eine
‘iuorin im Freien; der eine trinkt, der andere
steckt seine Pfeife'an, der dritte hilt sein Glas
In die Hohe Anonymes Bl. Im Unterrante der
‘Titel und vier franz. Verse,
236) Les Fumeurs Contants. Droi Bauer vor einer
Schenke, aus welcher der Wirth mit einem vollen
Krug kommt.
237) La Musique
ye Dame von zwei andem
lois sur le petit
228)
Ein Bauer und eine
ragee,
_Nicolas Arnoult
Louis Julos Arnout.
Binern begleiten mit Gesang cinon Klarinat-
295) Vor einer Dorfschenke sitzt ein Bauer und
asst eine Bauerin; fn anderer tanzt mit einer
Binerin nach der Fiedel ein Bei
den Personen sind dio Namen goschricben: Por-
tine, Guillot, Claudine, Blaise. Im Unterrande
4 franz. Verse. Anonyes Bl,
239) Le Manant Contant, Ein vor einer Dorfschenke
siuender Bauer alt cinen Krug und umarmt
ine Banerin.
240) Kino wolbeleibte Bauerfran will einem im
Lehnstuhl sitzenden Bauer einen Krug wegueh-
men. Im Hintergeunde steht ein an einen Baum
gelehnter Mann von griesgrimlichem Aussehen,
der jene Szeno durch seine Brille beguckt. Im
Unterrande 4 Verse,
21) Die Jagerin, Eine vornehme Dame, stchend,
die rechte Hand auf einem Gewebr, "Tm Unter”
rande § franz. Verse. [1690.]
242) Die Eroberungssichtige. Kine vornehme Dame
in vollem Putz, stebend, in der Rechten einen
zusammengeklappten Ficher, hat die Linke in
der Sefte, Im Unterrande vier franz. Verse
(1690.]
243-248) Schultrachten in. der vo
Maintenon gestifteten Unterric
delige Fraulein. Folge von 6 Bil;
Unterrande vier franz. Verse.
Madame do
itsanstalt fOr
auf allen im
243) Dame Religiouse de St, Cyr.
244) Demoiselle de St. Cyr de la 1°, Classe,
portant le Ruban bleu,
2A5) Demoiselle de St, Cyr de la 2°. Classe,
portant le Ruban jaune; hebt mit der
Rechten ihr Kleid in die Hohe.
246) Demoiselle de St, Cyr de ln 2°. Class
portant le Ruban jauno; hat dle Hinde v
der Brust gekreuzt.
isello de St. Cyr de la de, Classe,
portant le Ruban verd.
248) Demolselle de St. Cyr de la de. Classe,
portant le Ruban rouge.
249) Hofviolinspicler. Joucur de violon de chez le
Roy. 1688.
250) Le Tailleur Francols. Ein Schneldermeister
‘immt einer Dame das MaB, dabel eine Kammer-
Jungfer. (1697.)
251) Le Chausseur Frangoisaux Dames. Ein Damen-
‘schohmacker nimmt einer sitzenden Dame di
MaB, in Gogenwart eines Kammermidchens.
(1698)
252) LOpérateur, Bin Bartscherer operirt einem
Bauer ein Geschwiit auf der Schulter; dabei die
Frau dos Pationten,
}) La Coiffeuse. Ein Dame sitzt vor ihrem Tol-
lettentiseh und lisst sich eine Haube anproblren.
Im Hintergrunde eine Kammerjungfer. 1692.)
251) La Bonne Couturiére. Eine Modeschnoiderin
‘nimmt einer Damo das Mai} in Gegenwart einer
Kammerjungfer. [1692.]
255) La Belle Organiste,
ie Orgel. Im Hintergrun
Rlasbalg einen Mann ai + der” auf den
Knicen Hegt und mit seinem Obetkirper im Or-
gelkasten versteckt ist. [1694.)
3) La Belle Barbierre, besehaftigt, einen Mann
inzuseifen, desson Perriicke Ober éinen Iau
stock ausgebreitet ist und von einer Gehiiln ge-
Kammt wird. (1694.}
’) La Belle Saignée,
Wundarzt
Dame zur Ader, eine Kammerjungfer bringt eine
Schiissel. [1690.]
E, Kolloff.
Arnout. Joan Bapt. Arnout, Maler und
Lithograph, geb. zu Dijon 24. Juni 1788, Sehit-
ler yon Dovosges, war als Landschaftemaler in
Aquarell und Sepia thitig, hat, aber besonders
eine Monge Lithographien geliofert, von denen
wir folgende herausheben. Er gehirt zu den Be-
Jgriindern der Lithographic in Frankroich und iat
augleich cinor der geschicktesten dieser Gattung.
1) Paris. Vues et Monuments de la Capitale; lth,
en couleures. kl. qu. 4,
2) Les environs de Paris, "Vues et Monuments des
onvirons de Paris; llth. en couleurs. kl. qu. 4.
3) 3 BIL Are de Iétile, von verschiedenen Seiten
und der Tuilerienpalast von der Gartenseite, gr.
qu. Fol.
4) Vue de ta Place St. Vietor A Paris,
Burhaut. qu. Fol.
5) Mausoleum Napoleon's in der In
ar. Fol.
6) Entrée de su Majesté Charles X. dans TE gliso
Notre-Dame de Reims le Jour de son Cou
‘ment. 29 Mai 1825. Fol,
‘Das Rathbaus von Briissel. Gavard del. Imp.
Fol.
8) Thorhalle des Dogenpalastes zu Venedig. Fol.
9) Brighton, vue prise en ballon,
10) Windsor} ebenso,
11) St. John’s College in Cambridge. qu. Fol. ‘Ton=
‘druck,
12) BU im Album
Landschaften von
dort, Girodet-Trioson, Arnout ete. 6
8. Bellicr, Diet., wo seine von 1819 bis 1865
ausgestellten Werke verzoichnet sind. — Gabet,
Dict.
Lith, nach,
Hidenkirche.
W. Engelmann,
Louis Jules Arnout, Sohn des Vorigen,
geb. au Paris den 1. Junt 1814, Schifler yon
Ruillard, war wie sein Vater Maler und Litho-
graph.
) Von ihm radirt:
Landschaft mit Gebiuden, aus welchen Wasser
‘Hiesst, qu. Fol. (Im Journal des Artistes.)
1) Von ihm lithographirt :
1) Paris et ses environs. Vues dessinées dap:
ature et lth, deux teins, 21 Dil, qu. Fol
2) [a Grande Bretagne, Angleterre, Ecosse et Ir-
lande monumentates et pittoresques. Dessinées
daprés nature et lith, 28 BI qu. Fol.
3) Vues do Paris et des environs, Nouvelle Collec
‘tion do vues prises daprés nature et en daguer-
réotype ct ith. 40 BIL. qu Fol.
4) Excursions aériennes, prises de Ballon daprés
nature ct ith, & plusieurs telntes. Vues do
Franco. 10 Bill. Vues étrangéros, 6 Bill. qu. Fol.
5) 4 Bil Rouen in: France monumentale ot pitto-
resque (par Chapuy ete.). qu. Fol.
6) Voyage aétien en Europe. Collection de vues &
‘ol d'oisean de toutes les capitales, chefé-lieux et
villes importantes de chaque pays. (Nach Zeich-
ungen yon Jul. Amout, A. Guesdon ete.)
296
Lonis Jules Arnout
= Arnulf.
Malle 42 BI France 55 BI. Sutsse 1 BI. Pays-
Bas 1 BI. Angleterre 5 Bll.
7) 20 BNL. ‘Klcinere Ansichten von Ttallen, nach
Deroy und Chapuy. kl. qu. 4.
8) MU. ns La Sulese et te Savoie d vol doleau,
9) 12 BN. Chasses au tir et au chien d’arrét, Doss.
par Grenier et lith. par Arnont.
10) Palais do Mndustrie (Vue générale oxt. & vol
doiseau). gr. qu. Fol
11) — Dass. (Ve intérieure de Ia grande nef). gr.
qu. Fol,
12) Vue prise do la haute platne & Tolade, Gez. von
Chapuy. qu. Fol.
13) Cour dhétel de la Ville de Lyon,
Chapuy, Fol
Gex. von
¢) Nach thm gestochen :
‘Yao de Paris & sol doiscau, Gest. von Outh-
waite. qu. Fol. Aguatinta,
W. Engelmann,
Arnoux. Charles Albert dArnoux, be-
kannt unter dem Pseudonymen Bertall, Schi-
lor von Drolling, war cin iusserst fruchtbarer
Zeichner fiir den Holzschnitt. Bellier, Dict.,
flhrt Verschiedenes von seinen Werken auf.
W. Schmidt,
Arnswald. Bernhard yonArnswald,
Oberstlicutenant, geb. zu Weimar den 1. Sept.
1807, verstand sich aufs Radiren und zeichnete
auch gowandt Bildnisse, Landschafts- und Genre-
bilder in Aquarell, Scpia und Bleistift. Er wurde|
imJ. 1840 SchloBhauptmann der Wartburg, wel-
ches Amt er noch bekleidet, und hat sich um die
Restauration derselben groGe Verdienste er-
worben.
‘Von ihm radirt
anit zwei Damen (des Kinstlers GroB-
Cousine). Zur Erinnerung an die ver-|
ehrte GroBmatter durch deren Enkel. B. v. Arns-
wald gez. u, in Kupferrad, 1837 del. v. 1838 se. 4
yo und andere vornchme Personen im
oge in ciner Saulonhalle, Mit Zeichen. 1840. 4.
48) Souvenir de la cour de Weimar, GroBherz. Karl
Friedrich und seine Gemalin Marta Paulowna mit
Gefolge im Cederzimmer der Weimarer Residenz.
is, Kl, qu Fol,
Moderne Promenade. Rin Elternpaar mit don
Kinder und einem Bedlenten, in auffallender
Kleidung (Kurflrst von Hessen nebst Familie
in Kissingon). 4.
15) Ungarischo Drahtbinder, ganze Fig. Nach J. A.
Klein, A. foc. n. K. gr. 8.
s Kunstblatt 1839. p. 312,
Mitthetungen des Kizntters,
W. Schmidt.
Arnt. Arnt, Bildschnitzer (Beeldsnyder) im
14. Jabrh., findot sich zweimal in einer Rech-
nung Wilheln’s I., Herzogs von Geldern. Der
Kiinstler hatte danach Arbeiten im Gemache des
Fiirsten zu Arnheim im Jan, 1389 ausgefiibrt.
Zufolge der Rechuungsablogung durch H. van
Steenbergen vom Margarethentag 1388 bis zum
selben Tag 1389 In den Archiven der Provinz
Geldern 2u Arnheim.
Es ist nicht unmbglich, dass dieser Arnt mi
dem Bildschnitzer Arent identisch sei, der in
den Aufzeichnungen der Gildeblicher von St
Lukas zu Utrecht (zusammengetragen im J. 1806
durch den Maler van der Puyl, Direktor der
stiidtischen Zeichenschule daselbst) vorkommt.
Zu den dort genannten Ktinstlern gehdren: Mey-
ster (aicht Meyston, wie Kramm schreibt)
Arent, Bildschnitzer 1369 und Claes Arent-
zoen (Sohn von Moister Arent?;, Maler, 1379,
s. Kramm, De Leven
Arnt. Meister Arnt von Lorenwert, Bild-
schnitzor (Beldensnider), erhiilt 1488 den Auf-
trag, cine Bildtafol nach dem Vorbilde der mu
Ziitphen und Deventer fir dic Nikolaikirche zu
Kalkar zu machen. Er wird von Zwolle geholt
und atbeitet daran in Kalkar, stirbt aber 1491
oder 1492.
8. J.B. Nordhoff, im Organ fOr christliche
Kunst, XVIII. 239! 240, 250.
v
Arnulf. Arnulphe oder Arnold von Binche,
belgischer Baumeister des 13. Jahrh. Seinen
Namen kennen wir noch aus einer gleichaeitigen
Inschrift auf einem Quadersteine, welcher an der
Aussenwand der Pfarrkirche U. L. Frau yoo
Pamele zu Audenaarde cingomauert ist. Die Kir-
che verdankt ihro Entstchung einem Streito zwi-
sehen den Abteien von Elnacme und von Maeg-
dondael, welchen der Bischof von Cambrai damit
beilegte, dass er dio alte Kapelle von Pamele zu
‘einer Pfarrkirche erhob. Die neuo Kirche, welche
uuverstiindige Restauratoren mit Zugaben von
Stuck und Marmor verunstaltet haben, ist cin rci-
zendes Bauwerk und der merkwilrdigste Typus
des Ucbergangsstils, (nach dem Verfasser der Hi-
stoire de architecture en Belgique). Der lanzet-
fUrmige Spitzbogen vereint sich bier mit dem
Rundbogen des romanischen Stiles. Der Bau
‘wurdonach der Insehrift begonnen am4. der Iden
des Mitra 1234, d. h. am 12. Mirz 1235. Eine
handschriftliche Chronik des 17. Jahrb. im Stadt-
archiv von Audenaarde setzt thn irriger Weise in
den Nov. 1235. Dio Autoren, die sich mit der
Geschichte der Stadt beschiftigen, fllhren an,
dass diese Kirehe binnen 1 Jabren vollendet
wurde, Dank der Freigebigkeit von Arnold,
Herr von Audenaarde und Pamole, und seiner
Witwo Alice von Lessines. Diese’ zweite Be-
hauptung entspricht ebenfalls, was den ange-
gebenen Zeitpunkt anbelangt, keinem authen-
tischen Dokumente.
Der griisste Theil der Kircho ist erhalten ; sic
Ist, mit Ausnahme des Transepts, ein Werk des
Arnulphe von Binche. Die Verhiiltnisso an der-
selben sind nicht gross; sie ist etwa 45 Meter
lang. Dio Form ist cin lateinisches Kreuz mit
drei Schiffen. In der Mitte des Kreuzes erhebt
sich der Glockenthurm.
Es ist schr wabrscheinlich, dass der Kunstler
Alex, Pinchart.
Arnulphe oder Arnold von Binche (beide Namen
sind gleich) aus diesem Stidtchen gebiirtig war,
und wir sind sehr geneigt zu glauben, dass man
dio Urkunde, welche wir 1846 in einem Urkun-
denband der Abtei St. Denis in Broquerofe bel
Mons gefunden haben, auf ihn bezichen mlisso.
Sic ist vom Februar 1248 neueren Stils, vermijge
welehor ein Kanonikus von Cambrai Namens des
Meisters Arnulphe von Binche Magister Arnul-
pbus de Bincho) diesem Kloster mehrere Gtiter
zum Besten der Armen der Stadt Binche ver-
macht.
Andere Nachrichten her diesen Ktinstler be-
sitzen wit nicht. Vielleicht erbaute er auch die
Abtel Maegdendael, die sich frtther in Flo-
teeq befunden hatte, im J. 1233 aber nach Pa-
inele verlegt wurde,
Handschriftl. Quelle: Cartulaire deYabbayode Saint
Denis fm Staatsarchiv zu Mons. Fol. 183.
s.Messager des sclonces hist. Gand 1825. p.
424; 1863. p. 406—7. — Annales Adbatio
8. Dionysti in Brogueroya, Werausgeg. von Reif-
fenberg. p. 599. — Van Cauwenbergh
Lettres sur Thistoire @Audenaerde. p. 62.
Schayes, Histoire de Varchitecture en Bel-
gigue. 11. 61—65. — Annalos du corcle ar-
‘eho. do Mons. I. 147—152.
Lithogr. Ansfchten der Kirche findet man in
folgenden Werken: Collection historique des
Principales vues des Pays-bas, herausgeg. von
De Wasmo. — Cloet, Voyage pitor. dans e toy-
sume des Pays-bas, IV. — G, Simoneau, Vues
et Monuments d’Audenaende. 1839. — P. van
de Vyvere hat die Ansicht des Innern ver-
Sffenticht. - Schayes hat tn selner Hist. do
hit. en Belg. I, 62 den Chor in Holzschnitt
egcben; danach’ im Organ fiir christiche
Kunst. VI. 279. Boll. Fig. 5.
Alex, Pinchart.
Arnalphl. Claude Arnulphi, Maler, gob.
24 Aix in der Provence im J. 1697. Er bildete sich
tuter dem Florentiner Maler B. Luti. A. scheint
sich ginzlich dem Portrittfach gowidmet 2th
ten und brachte es darin zu groBer Fertigkeit.
Er filhrte einen breiten und leichten Pinsel.
Eine grofe Anzahl seiner Werke ist noch in
x. In dortigen Museum befindet sich ein Bild-
niss, welches seinen Landsmann, Lucas de Cl:
piers, Marquis de Vauvenargues, den bertthmten
Moralisten, darstellen soll. Zur Kunstausstel-
Jung in Marseille 1861 sandten Kunstfreunde von
Aix fiinf Portrits von Arnulphi, darunter die des
Arnulf ———— __Arnz.
Predigers Abbé Poullo und dos Marquis de Gal-
lifet, Flrsten von Martigues. Das letztere be-
findet sich im Besitze eines seiner Nachkommen.
Im Museum 2 Versailles sicht man das Bild-
niss von Chicogneau, des ersten Arztes von Lud-
wig XV., welches auf der Riickseite die Bezetch-
ung fuhrt: C. Arnulphi pinxit 1750. Der go-
schiekte Kupferstecher H. Cousin, der in Aix
seb. war und dort arbeitete, stach mehrero Por-
‘its vou Arnulphi (s. unten).
Als der Herzog von Villars, Gouverneur der
Provence, im J. 1766 die Grindung
chenschule in dieser Stadt anordnet
Moyer, Kénatler-Lexikon. 1,
297
nulphi einer der drei berufenen Professoren. Er
starb in seiner Vatorstadt am 22. Juni 1786 und
ward auf dem Begriibnissorte der Franziskanor
Destattet. Unter seinen Schitlern sind zu erwith-
non Esprit-Antoine Gibelin und J. Fr. P. Peyron.
8. Livrot de exposition des Beaux-Arts de Mar-
seillo 1861. p. 22. — Parrocel, Annales do
Ta peintnre. ile 1862. pp. 191. 201. 202.
MH. — Gibert, Catalogue du Musée dAix.
1862. p. 1. — Villot, Notlee des tableaux du
Musée du Louvre, Ecole francaise. 1871. p. 258.
—L. Lagrange, Joseph Vernet, Paris 1864.8.
Alex, Pinchart,
‘Nach ihm gostochen:
14 gest. von H. Coussin.
4) Joseph Aillaud, Arzt,
2) Mare Antoine Houthler, Jesuit.
3) Fr. de Commis, Rechtsgelehrter
4) Louls Van Loo, Maler.
No. 5—7 gest. von J. Faber.
5) Thomas Matthews, Admiral. Fol.
6) William Rowley, Admiral, “Pot.
7) Dio Schauspiclerin Clive in the character of Phi-
Tila, 1734, Ohne den Namen des Malers.
Fol.
Diesolbe, ebenso. Gest. von P. van bleock
1735. Fol.
Er selbst soll auch radirt haben.
8. Heineken, Dict. u, Manuskr.— Catalogue
Erans.
8)
W, Sehmidt,
Arnutlus, Arnutius, Kupferstecher, um
1756. Von ihn
Joh. Georg Hart
Mechan. C. Muller p. 8.
W, Engelmann.
Arnvidson, 5, Arvidsson,
Arnz, Albert Arnz, Landschaftsmaler in
Diisseldorf, dasclbst geb. den 24. Jan. 1832, er-
elt seine kilnstlerische Ausbildung bei seinem
Schwager Oswald Achenbach, mit dem er auch
ine Hingere Reise nach Italien unternahm. Dort
sammelte er die Studien zu seinen meisten Go-
miilden, in denen er hauptsichlich Motive
Rom und Neapel mit besonderer Beritcksichti-
gung der Architektur behandelt. Auch liebt er
€s, cine reiche Staffage von Figuren und Thie-
ron anzubringen, was seinen wirkungsvollen Bil-
der, die sich durch leuehtende Furbo und
wandte Technik vortheilhaft auszeichnen, erhih-
ten Relz verleiht. In der Wiedergabe deutscher
Gogenden zeigt sich Arnz weniger glticklich,
wie denn auch an Zahl seine westfilisehen und
niederrheinischen Landschaften den italienischen
‘bedeutend nachstchen. Von den letateren befin
det sich cine der besten, “Tempel dor Vestas, im
Museum zu Hannover. Sonst sind noch zu
nennen: Strand von Neapel im Mondschein, Der
Petersplatz in Rom u, A. Mit G. Stis maite er
gomeinschaftlich das Bild Die Martinswiese bei
Diisseldorf, das im Ocsterr. Kunstverein vom
Miira 1873 zu schen war.
Moris Blanckarte,
38
298
R, Arondeaux.
‘Von ihun lithographirt:
Das Grabmal dor Caccilia Metella bol Kom.
Oswald Achenbach. Disscldorf 1861.
ruck, qu. Fol.
W. Schmidt.
Aroca. J. dela Vuerta, gonannt d’Aroca,
8. J. dela Vuerta genannt de Daroca.
Arode. Guillaume Arode oder Arrode,
Goldschmid und Emailleur 2u Paris, kommt hi
fig vor inden Rechnungen der kinigl. Zablmeister
von 1388 bis 1408 filr Lieferungen joder Art, die
er fir Karl VI. und seine Gemalin, Isabella von
Bayern, gemacht batto. Er fiihrte nicht den Titel
eines Goldschmides des Kinigs, wie Texier be-
hauptet. Alle von ihm gelieferten Arbeiten an-
zugeben, wlirde hier 2u weit fithren; wir ver-
weison auf Texier und die handsehriftlichen
Quellen.
8 Register KK. 19. Fol, 64. v2.; KK. 21, Fol.
St. 18.5 KK. 29, Fol. 71. 1., 119. 16.3 KK. A.
Fol. 20, v0. 51 ., 79 10. u. 10539, in der
Chambro des comptes des Nationalarchivs 24 P
His. — De la Borde, Les Dues de Bourgogue.
M51. Texter, Diction, orfévrerte. p. 1
Hugues (Huguelin, Huguenin) Arode, Ar-
rode oder Herode, vermutlich Verwandter des
Vorigen, flhrte don Titel Sticker der Kinigin
Isabella von Bayern, und diejenigen, welche da-
mals einen solehen ‘Titel fiihrten, waren Kiins
ler. Arbeiten von ihm sind in den Rechnungen
des Nationalarehivs 2u Paris angegeben. Er,
lebte noch 1402,
8. Rogister KK. 19, Fol, 70 ¥9,, 115 ¥9.; KK,
20.
‘ol. 95 40.; KK. A, Fol. 37. 6°; KR. 42,
2°., in der Chambre des comptes des Na-
ilarchi¥s zu Paris
Alex, Pinchart.
Arold, Dilettant, Kaufmann in Frank-
furt a/M., radirte nach Gwinner u. A. eine Land-
sehaft in Kobell’s Geachmack. qu. 8.
8. Gwinner, Kunst und Kinstler in F
p- 405. — Archiv far die zeichnenden
X. 315,
W. Schmidt,
Aromatarl. Dorotoa Aromatari, ge-
schickte Stickerin zu Venedig im 17. Jahrh. Von
ir spricht lobend der Maler Marco Boschini in
seinem iiusserst seltenen Werk In Carta del ua~
vegar, Venedig 1660. Sie verfertigte mit der
Nadel, sagt or, Wunder, welche nur die gedul-
digsten Maler mit dem Pinsel hervorbrachten,
pittorica, 1822. 1V. 182.
Ale. Pinchart,
Arondeaux, R. Arondeaux, holliindischer
Medattleur Ende 17. und Anfangs des
18, Jahrh., von viiimischor Abkunft. In Folge
der Religionsverfolgungen entfloh Isaac A., Blir~
ger von Gent, mach Hulst in Staatenflandern,
Wo er 1591—1595 das Amt eines Stadtschroibers
versah, Seine Nachkommen sicdelton sich in
. helm HT. Pi
Vilicssingen, Leiden u. a. 0. an. Von ihnen
stammt ohne Zweifel unser Kiinstler,dessen voll-
igor Vorname uns unbekannt geblieben ist.
Wir kennen 24 Medaillon von R. Arondeaux;
sie bezichen sich auf dio Bogebenheiten vou
1678-~1702, und der Kiinstler ist hiichst wabe-
seheinlich in den ersten Jahren des 18. Jahrh
torben. Seine Werke sind griGtentheils mit
seinem Monogram A., oder R. A., oder dew
vollen Namen beaeichnet. Das k. Kabinet im
Hang besitzt sic vollstiindig; cin groBer Thei
dersclben befindet sich auch in der Sammlung
der k. Bibliothek 2u Briissel. Die illteste Me-
le cnthiilt eine Allegorie auf den Frieden vou
imwegen. Eine zweite vom J. 1683 zeigt das
Bilduiss von G. Brandt, evangelischem Geistli-
chen und Historiker, dor in dioser Zeit starb.
Die nach der chronologischen Ordnung folgende
Medaille ist vom J. 1687 und ausgeftihrt im Auf-
trage des Grafen von Avaux, damals franz:
schen Gesandten bei den Generalstaaten der ve
cinigten Provinzen. Vom J. 1688 an werden die
Werke A.’s zahlreicher. Fast alle, die aus dieser
Zeit stammen, verherrlichen den Statthalter Wil-
inzen von Oranien, der das Jahr
darauf mit Anna, sciner Gemalin, als KGnig von
England gekrdnt wurde. A. hat die Ausschif-
fung dieses Prinzen am Ufer England's darge-
stellt, dann seinen feierlichen Einzug in London,
ine Reise nach Irland an der Spitze seiner Ar-
mee, seine Riickkunft nach Holland, seinen
Triumphs-Einzug im Haag; die Pazifiziring Ir-
land’s, die Seeschlacht am Kap de la Hogue,
wolcher die franziisische Flotte von der engli-
schen und holliindischen besiext wurde; die Ein
nahme der von den Truppen Ludwig's XIV. be-
sotaton Stadt Namur. Im J. 1696 verfertigte A.
eine Medaille auf den Tod der Kinigin Anna.
Zwei andere yom J. 1696 beziohon sich auf einen
Aufstand in Amsterdam. Der Friede von Ryswyk
gab ibm Stoff zu zweien, deren eine er im Auf
trage der Staaten von Friesland ausfilhrte. Der
. | Waifenstillstand von Karlowitz, der 1699 durch
. | die Bemiihungen des englischen.
inigs zwischen
dem deutschen Kaiser, dem Kénig von Polen
und der Republik Venedig einer- und dem Sul-
tan andererseits geschlosson wurde, bildet den
Gogenstand der niiehstfolgenden Medaille. Im
J. 1700 verfertigte A. eine desgieichen 2ur Ver-
hortlichung des Jahrhunderts. Seine letzten
Werke beschiftigen sich mit dem hundertj
gen Festo der Griindung der Ostindischen Kom-
pagoie und mit dem Tode Wilhelm’s IIT.
Die ersten Medaillen von R. A. zeigen, ohne
schlecht zu sein, doch noch die Unerfahrenheit
des Kilnstlers; untor den spiiteren gibt es s0
schine, dass man ihn den besten Medaillcurs eci-
ner Zeit an die Seite stellen kann. Seine Bikd-
nisse des englischen Kinigs und der Kinigin
sind mit Eleganz behandelt und gut modelirt.
Die Medaillen mit kleinen Figuren sind mit gros-
sot Feinhcit ausgefilhrt. Dagegen ist in denen
der letzten Jahre ein Zuriickgehen des Meisters
‘vemerkbar.
Verzeichniss seiner Medaillen
1) 1678. Ludwig XTV., Baste in Profil, Legende:
LYDOVICYS MAGNYS OMS PACIFICATOR, IR. A. ¥.
— Revers: Der Friode auf der Weltkugel. 14
onde: souvs mac otta ractr. (Van Loon, Hi-
Staite métallique des Pays-Bas. IIT. 260.)
31683. Gerbard Brandt, Baste in Profil, Ts
gende: GRERAARDT HRANDT JOXGH G VI APE.
MVCLYIE, 0. XXIT. DRC. MMCLXXxIL. — Revers
sieht der Briicke von Rotterdam mit vier hol-
indischen Versen Untersehrift. | Exerge: 1.
AMONDEAUX FRE, CUM. rutveL. (Van Loon HI,
17)
3) 1657. Ludwig XIV., Baste in Profil. Ls
Lypoviews aoxvs; (unter dem Arme:) a1ox-
pnavx x. — Rovers: Zwei Figuren, div sich die
Hinde reichen, Legende: iNcouyatras rrnutca.
Exerge: om REST! PRING ! SALYT : 108
DR MESMES COM : D'AVANX ! APUD TAT
mar: e7 0: mpeixxxvut. (Van Loon III. 328.)
4) 1688. Allegorie auf Wilhelm IIT, von Oranier
Legende: p80 VINDICR ICSTETTA COMETH at
Boten: R.A.r. — Rov
Kanigs an der englischen
Tua INFANTEM rERDITIONIS; Exerge: uxPupIT10
(Van Loon IIL. 355.)
5) 1689. Allegorio mit den Biisten des
und der Konigin von England Gber Bichern und
Faulbémem, die mit Gewinden von Orangen-|
und Rosenzwelgen eingefasst sind. Legende:
WIL. HENDRY MARIAM, HIT. 1, — Revers:
Eine alte Eiche, umgeworfen, 2ur Seite ein jun-
ger Gppiger Orangends
H ‘avnst. 1689, Unten: a. F. (Van Lo
i. 379.)
6) 1690. Biste Wilhelm's 111, Kantgs yon Eng-
\d, Profil. Legende: oviun . nr
wat] yRAN | RT MME.
R.A. ¥. — Revers: Der Kinig setzt ior di
Fluss Boyne in Inland an der Spitze seiner Trup-
C
Baste Withelm’s Y1., in Profil,
7) 1690, untied,
der vorhergebenden. Legende: cum. nr. a
mT. R. DR IAC. ET LUD , TRICE. 1.
+ Derselbe, wie bei der Medaille No.
cemplar des k. Kabinets im Haag hat in
der Exerge den voilen Namen des Kinstlers
snoxpeavx. (Van Loon 1V. 5.)
5} 1691. Basten Wilbelm's TIT. und seiner Gema-
liu Maria, $m Prof. Legende: ovis . wr x
RIAD... UT, PROT HID, REX | §F Ie
ora. “Unter der Bisto: x. anoxpratx m.
Revers: Inland, untor der Gestalt einer auf einem
Haufen vou Waffen sitzenden Frau vorgestellt,
alt mit der Linken die Lyra und reieht mit der
Rechten einem Irlinder, der ihre Knie umfasst,
den Oclawoig. Legonde: 14 VLAcibem soxt
TUBA Matos, Exerge: QULIML . 1, ET san.
REG . MEUBRSIA DRVICTA IN GRATIAM IXCEETA
R. Arondeaux.
xcve xet. (Van Loon TY. 61.)
299
9) 1691, Bisto Wilholm’s IIT, in Prof, Legende:
OUILLMINUS : HL: DG. MAG. BRIT. FRAN: BT.
nim : Kex. — Revers: Landung des Konigs in
Holland tet seiner Itickkebr. Legende in elnem
Bande: seuvaxpus seuvarvs; Exorge: vin
‘ror: xoctra : 1X scUAP FLUcT
SY tax: 1691, (Van Loon IV. 23.)
10) 1691, Diesclbe Darstellung im Avers, wie bei
der Medaille No, 9. — Revers: ‘Trlumphboy
vom Magistrat vom Haag anf dem Krintermarkt
bei Gelegenhoit des Einzuges des Kinigs i
lese Stadt errichtet. Logende in der Exerze
YA, GUILMLMO TIL ARIE. 1, EG . GUI. HAGA.
Llp srepvet, spexct. (Van Loon 1V. 28.)
11) 1691. Knig Wilhelm IL, stehend, und Trl,
‘als kniende Frau vorgestelit, in einer Barko; vor
der Kiiste eine’ Frau in rimiseher
‘dic Republik vorstellend. — Legende
UNUF FoNaNno Kustivurr wnat: Unten: ms. 7.
Revers: Der Trlumphbogen,, den die Hollinal-
schen und Westfriesischen Staaten bei dersclve:
Golegenheit vor dem inneren Hofe des Palastes
errichtet haber LaULMO IE SACHS,
Yorn eine behe Rastung, mit der
Rechten eine Granate ‘und auf eine
Schild gostlitat. Legendo in der Exerge: cox
Guzssce €-nixe naga «tv exct, (Van Loon.
5)
12) 1691. Dereelbe Trivnphbogon wie bet No. 11,
aber die Zeichnung ist. hier rt,
Logende: mic mekowm Woxoss Pe
Ze MO. ML. TRICE: P,P, GUE TC.
SI. an. 1691, Revers wie bel
(Wan Loon TY. 33.)
13) 1692, Avers wie bel der Medaille No. 8. —
Rovers: Kin Kriegor sitzt iiber einem Maufew
von Waffen und Fabren, die eine Art Kahn bil
zogen wird. Ex hilt einen Dreizack,, auf dem
fine Lorbeerkrone hingt, Im Grande ist eine
Scoschilacht, Logonde: Gattis ocraNo rxrvists
4 CLASSH IRITANNO~HATAVICA. MpexxtI. Be~
deichnet: m. auoxpeavx . ¥. (Van Loon IV.
a
14) 1692. Der Revers der vorhergehenden Medaille
‘tiont bier zum Ayers einer neven Medaille, deren
Rovers den englischen und hollindiseben Admiral
vorstellt, wie beide in einem Moerwazen Lud-
wig XIV. verfolgen. Tu Grunde die Seschlacht
bel la Hogue, wo die franzisisehe Flotte besiegt
‘wurde, Legende: PSkv0 SEPTUNO MARL LINCTO,
(Van Loon 1V. 96
15) 1695. Diiste Wilheln’s MH, in Prof, Legento
COVILIE THE DG. NG BML. PRAN 2 YTD
umx i. Alon — Hevers: Die Stat. Namur,
allogorisch dargestolt, Uberreieht dem Kiulg
Schlissel. Legendo: rion . catuis cM.
MILETYMC KLYDIF WILAURLAM NIRTVS VIRLIS AMCs
castit NaNvReE vieroR, apexcy. (Van Loom
1Y, 203.)
16) 1695. Tiste der Maria, Kénigin von England,
in Prof, Legende: bavs santa nate. ons
Tevers: Die. Konlgin auf dem ‘Todbette; 4
Vontorgrunde nian det Konig Willa I. de
Kondolenz dor Hefeute entgogen. Legende:
(¥an Loon IV 185.)
Dieser Revers begleltet auch einen stderen
ase
300 B, Arondesux
‘Avers, der dio Kénigin Maria in Baste vorstelt,
aber nicht von R, Arondeaux goschnitten ist.
17) 1696. Neptun auf seinem Meereswagen stehend,
‘worauf man das Wappen von Amsterdam sicht,
gebietet den Winden, sich zu berahigen. Le-
gonde: Moros ruasTAT coNPOXERE TLVCTYs
Revers: Stilles Meer, worauf zwei Eisvogel
Nestor bauen ; die Sonne stelgt empor. Im oberen
Theile in einer Cartouche die Inschrift: 4at-
{CXONINYS RRDVCTIS SRNATVS AMSTRLOD, CIVINVA
S¥I8 NOC ANTIQVA VIRTVTIS SPRCTATAA, FIDE
ruanrv anotryr, Everge: xnexevt, (Van
Loon 1Y, 221.)
18) Medaille, dio mit der vorhergohenden Gberein-
stimmt, aber kleiner und mit dem vollen Namen
anonpnavx bezelchnet ist. (Van Loon IY. 221.)
19) 1697, Tempol dos Janus. Legende: casa
YINMAUANT TORDRRA POHCA, ANONDEAUX, ¥. —
Revers: Perspektivische Ansicht des Schlosses
von Ryswyk, umgeben von vier Wappen der
Linder, welche den Frieden stossen, Legends
RYAWYE GUILIREME 1.
Huvazar svexoett, (Van Loon I
20) 1607. Die Proving Friesland durch eine sitzonde
It, die den Janustemapel betrachtet.
(PRRTO DIONA TiMmRt; Bxerge: FRISIA.
Dieselbe opfert auf einem antiken
. Legende: CLAUSO VIA ORATA TIDRLIS;
Exergo: racis an. uvswyx wpexcvit, darunter
anoxpravs . », (Van Loon IV. 271.)
21) 1699. Kaiser Leopold und Sultan Mustapha be-
schwdren den Frieden dber einem Altar. Legende:
BUROYA QUINSCAT ASIA unsriunt; Exergo: alt=
DMISTITIA INTER CAS. FOL, RUS. RT TUNC. B.A.
y. — Revers: Wilhelm Ill, vereint als Herkules
unter dem Hammer dio dureh den Krieg ent-
zwciten Thoilo der Erde, Legende: Nassavivs
‘ITAN.. DATAV. (Exerge) CONSOLIDAVIT MDCXCIX.
(Van Loon IV, 290.)
22) 1700. Eine Frau mit der kénigl. Krone, sitzt
nd Tehnt den rechten Arm auf ein grosses Me-
daillon, welehes Papst Innocenz XII. vorstellt;
‘dor Linken hilt sie eine Schlange, die sich in
den Schweif belsst; in der Mitte ‘des Kroises
sieht man ein Cj mit der Rechten halt sic eine
Palme. Aufdem Boden stebt: ance und darunter
XK. ANONDRAUX, ¥. Legende: sATURNIA REDDIT,
— Rovers: Fassade der Peterskirche in Rom
mit vielem Volk. Legende: racar . suk . Nov.
SDCUL . FHL . TUBE. BCCLNSEA.
1702. Alleg. Figur der ostindischen Kompagnic.
Legende: 1 ALTuna sxcvia reno. Exerge
svectt. Ivers: Ein Schiff fart durch die Siu
len des Herkules. Legende: 1xviA SULLA via,
(Exerge) vavnyrx ywO. ARONDRAUX.¥, (Vail
28)
Loon IV. 359.)
24) 1702. Biste Withelm's IIL, in Prof, Legende:
DIV OVID HI. BRIT. CAS HATAY. GUE. A.
— Rovers: Grossbritannien und die Provinzen
Molland’s sitzen in Gestalt von bew:
zu beiden Seiten eines antiken Scheiterhaufens,
den die erste mit einer Fackel anziindet. Jede
Abtheilung des Scheiter jst mit Insehrif-
ton versehen, Legeude: mRDIT 1AM VOS VIGILATE.
(Van Loon IV. 343.)
8. Flad, Berdhmte Medailleurs etc. Hetdelberg,
1751." p. 13. — Sammlung berdhmter Me-
ailleurs und Manzmeister nebst ihren Zeichen.
Nib. 1778. p. 54. — A. Pinchart, Recher-
ches sur les Graveurs de médailles. 1. 170. —
De Navorscher. IY. 175. VI. pp. XXIV und
OXXIY, Vol. XI. 354. — J. Lansberge, Be
schrysing van Hulst. p. 161. — Vroltkhert, |
YViissingsche Kerkhemel, 1756. 30—34. — Te |
Water, Horvormde Kerk te Gent. p. 68.
‘lez, Pinchart
Arons. Philipp Arons, Genre- und Bild-
nissmaler, geb. zn Berlin 17. Sept. 1821, war zum
‘kaufwinnischen Beruf erzogen, wandte sich je-
doch im 19. Lebonsjahre der Kunst 2u. Nachdem
er anfangs in Berlin im Atelier des Prof. Dige
studirt hatte, ging er nach Paris, um sich, zuerst
unter Lepaulle's, dann unter L. Coignet’s Leitung
auszubilden, Von Paris wandte er sich 1848 nach
Rom, wo er bis 1851 lebto; seitdem hiilt er sic
Berlinauf. Seinekleinen Genrebilder und Portrits
zeichnon sich durch eine gefiillige, elogante,
malerische Technik und klare warme Farbe aus.
Mit besonderer Vorliche malt er in kleiner
Format hitbsche FranenkUpfe von wenig indivi
duoll bestimmter Charakteristik, denen er aber
einen gewissen Reiz sinnlicher, auch wol koket-
ter, Anmut zu verleihen weiss. Dergleichen Bil-
der fehlten selten auf den Berliner Ausstellungen
des lotzten Jabrzehnts.
1, Pietsch
Aréstegul. Juan de Aréstegui entwari
den Plan zum Neubau der Kirche von Deva in
Guipizeoa und began den Bau derselben, den
Juan Ortiz. von Olaeta 1629 vollendete.
.Llaguno y Amirola, Noticias.
190. 401.
95.
Arphe, Arphey, 5. Arfe.
Arplnas oder Arplno. Josephus Ar
oder Cavaliere d Arpino, s. Cesari.
Arragona. Salvatore Arragona arbeitete
um 1662 mit Maschio Lattanzio als Bildhauer
und Stuckator im herzoglich Estensischen Pa-
laste von Sassuolo. Hier verfertigten sic
die Stuckfiguren der Allegrezza und der Eter-
nita an der grossen Treppe, sowie die Fon-
tinen im Hof, auf der Terrasso und im Garten,
welche jetzt von dor Zeit sehr mitgenomnen
sind,
s. Camport, Gli artisti ete. nogli Stati Estensi.
p. 307.
Jansen.
Arras, 8, Matthias von Arras und Nieolaus
von Arras,
Arré. Olof Jacobsson Arré, schwedi:
scher Kupferstecher, gob. 1729, war erst Geo-
meter, che er sich dem Stichel widmete. Im
J. 1768 ward in Stockholm eine Manufaktur-
zeichen- und Modellschule eingerichtet, zu deren
Yorsteher man ihn ernannte. In Folge der neuen
Adelcrantz’schen Organisation der k. Kunstaka-
demic ging die Schule in der Akademie auf.
Arré
—_Arriot. 301
Ausserdem war er Zeichner an der Akademie
der Wissenschaften und hat zu deren Abhand-
Ingen cine Menge Zeichnungen geliefert, die
thals von Bergqvist, tho von Areé selbst go
stochen sind. Wie lange er als Zeichner benutzt
vwarde, ist uns unbekannt; sicher ist aber, dass
er schon in don achtziger Jahren giinzlich ver-
geaen war. Er starb den 16. Juli 1806 auf Tiby
in Roslagen.
Unter seinen Arbeiten sind die wichtigsten:
})Hafen von Stockholm. Arro seulpsit Holmie
Ae, amectavit. Fol
2) Dr, Torsten Rudden, Biskop | Linkipls
Karlsten's Bildniss 1714, Srresgutp. 1768,
3) Erieus Abrahami a Loholm. Ol. Arre 177
‘)Sotrutt Nordin
den 23. Januarié 177
5) Bl, zw Linnés Fi
7) Das k. Lager auf Ladugiedsgirdet, Anno 1773
id. Arve delin. & sculp. Doppelt Fol.
8) Titelvignette zu Nymanson's Rede auf Rolin,
Are del. &
bl. zu:
Obne Bez. 8,
10) Titelbll, ‘und Karten zu den 4 Theilen der
Weltbeschreibung von Mallet, Bergman und
insulin, 8.
11) Er hat auch Titelbll, gezeichnet, div vou Berg-
qvist gest, wurden.
9 :ininnelsedfver Fru Patlanderhietm,
+ Stockholms Stads Calender 1760 fg, —
Inrikes Tiduingar 1770, No. 51; 1809, No. $7.
— Sammlung schwedischer Stiche in der k.
Bibliothek zu Stockholm.
L, Dietrichton und 0. Eichhorn,
Arredondo. Isidoro Arredondo, spani-
scher Maler, geb. 1653 zu Colmenar de Oreja,
au Madrid 1702, war zuerst Schiiler eines ge-
wissen Josef Garcia (nicht des Malers Karl's IL.),
dana des Fr. Rizi, bei welchem seine Fortschritte
so rasch waren, dass er 1685 zum Maler des
Konigs ernannt’ wurde, noch bevor er Rizi’s
Werkstitte verlassen. Rizi liebte unsern Kitnst-
Jer und verheiratete ihn mit seinem Adoptivkinde
Maria Verguillas. Bet seinem Tode 1685 ver-
uuachte Rizi sein Atelier, scine Biicher, Skizzen
tnd Zeicbmungen dem Arredondo.
‘You Seiten Karl's II. hatto dieser sich verschio
dener Auszeichnungen zu erfrouen. Arredondo
erbielt den Auftrag 2ur Theilnabme an den unter
der Leitung von Cl. Coello ausgefithrten Dekora~
tionsarbeiten der Galerie del Cierzo im k. Palast.
Er malte dort zwei der Psychefabel (wie die Ver-
sierung tiberhaupt) entaommene Kompositionen,
tnd filhrte ebenso einige ornamentale Arbeiten
fir die Gemicher der KUnigin aus. Gomiiss scines
Amtes hatte A. hiinfig dic Gelegenbeit, in Wasser-
farben Dekoratfonen firs Hoftheater und Allego-
rien bei den Einaligen der Kéniginnen und fitr die
Leichenfeierlichkeiten kiniglicher Personen zu
malen; in dieser Gattung war sein Talent sehr
bemerkenswerth, und sein eleganter und Ieichter
wusste reizende Ornamente zu improvi-
siren. Die Freskomalereien im Retiro, in den
Gemiichern der Konigin und im kinigl. Kabinet,
an denen er in Gemeinschaft mit anderen Kiinst-
len malte, erwarben ihm verdienten Ruf, Im
J. 1690 ward A. nebst Seb. Mufivz mit der Wio-
derherstellumg von Herrera’s el mozo Kuppel-
fresken in der Kirche U. L. Frau von Atocha
betraut. Beide brachten sie wieder mit Hulfe
von Herrera’s Skizzen in ihren urspriinglichen
Stand. Durch die Geschiifte seines Amtes 2u
sehr in Anspruch genommen, konnte A. ausser
dem Dionst dos Kinigs kein bedeutendes Werk
ibernehmen; darum finden sich in den Madri-
[der Kirehen nur einige seltene Werke. Man
findet jedoch in der Salvadorkirche zwei Bilder
mit Darstellungen aus dem Leben des hl. Eligius,
und Palomino zitirt als ehemals bei den Mdnchen
you U. L. Frau von Konstantinopel, einen hl.
| Bischof Ludwig, hl. Klara und hl. Franz von
Assisi.
Cean und Palomino loben Arredondo’s Cha-
rakter; er war ein freundlicher und guterMensch,
der bei seinem Tode sehr von seinen Freunden
Dedauert wurde. Als Klustler ist er ein einsich-
igor und korrekter Maler: seine Farbo ist zart
ein wenig kalt; und wenn es ihm aueh an
igung fehlte, 80 blieb er doch zum minde-
sten bis zum letzten ‘Tag den Ucberlieferungen
dor Madrider Schule trou und liess sich nicht
von dem verderblichen Binflusse des Luca Gior
dano fortreissen, der damals die Schule in einen
Abgrund tiefen Verderbens stitrate.
s.Cean Bermudez, Dic. — Palomino y
Velasco, Vidas de los Pintores ete,
Lefort.
Arredondo. Manuel Arredondo, spani-
scher Maler zu Madrid am Ende des 17. Jahrh.
Man findet seinen Namen in den Rechnungen
der Junta do obras y bosques, nach wolchen er
die Stelle eines Malers des Kinigs mit Bezilgen
cinnahm, Er starb 1712 2u Madrid und wurde
in seiner Stelle durch Pedro de Calabria ersetat.
Keiner der spanischen Biographen liefert uns
Niiheres tiber diesen Kiinstler, einen Verwandten
vielleicht von Isidoro Arredondo.
+. Cean Bermudez, Dice
Arregio, s. Areglo.
Arrhenius, s, Arenius.
Lefont.
Arriaga. Luis de Arriaga sotzto 1669 den
Fassadenbau der 1664 yon Josef de Arroyo aul
gofithrten Miinze zu Cuenca in Neu-Kastilien
fort.
S Llaguno y Amt rota, Notas. 1V. 87.
Arriet. Arrict, ein Deutscher, hat ein por-
tugicsisches Wapponbuch verfusst und ausge-
malt, welches sich im Besitz der Familie da
Costa als der erblichen Wapponherolde befintet
und vollendeter scin soll, als das, welches Kini
Antonio Arrigoni.
Emanuel von dem Kammerschreiber Anton
Godinho anfertigen liess.
Raczinsky, Dictionnaire hist, art, du Portugal.
pe Md.
v.
Arrighettl. Tommaso Arrighetti, zoich-
note nach Fissti zu Florenz um 1775 Gemilde
Veriihmter Meister, die dann gestochen wurden
(s. den Artikel Allegri, Verzeichn. der Stiche
No. 211 u. 465). Eines Malers Arrighetti zu
Florenz um 1758 erwithnt Zani (Enciel). Di
ist vermutlich dersolbe. Auch der folgende Stich
wird nach ihim sein
Joh, Bapt. Serbellons, kais. Felimarschall. Ialbf,
Th, Arrighetth pinx. 1762, J, Mercorus ec.
Fol,
W. Schmidt,
Arrigh, Antonio Arrighi, Baume
von Pistoja, am Anfang des 17. Jahrh., go-
hdrte einer vornchmen Familie an, welche noch
cxistirt. In seiner Vaterstadt sicht man noch
dio Stuckverzierung der alten von ihm erbauten
Karmeliterkircho, die cino der schinston der
Stadt ist. Im J. 1610, als die Hauptstrasse von
Pistoja gecbnet und’ breiter gemacht wurde,
musste dic Kirche 8. Vitale niedergorissen wer-
don; sie wurde durch eine kleinere ersetzt,
welche Arrighi auffiibrte. Auch der Glocken-
thurm der Franziskuskirehe zu Peseia ist sein
Werk.
s. Ansaldi, Deserizione delle seulture ete. at
Pescia od! 1816. p. 20. — Tolomei, Guida
AU Pistoja. 1821. p. 85. 120. 151.
Alex, Pinehart,
Arrighl, Antonio Arrighi, Eragiessor aus
Rom im 17. Jahrh., goss fir den Dom von Ber-
gamo dic Basreliefs am Altar der Jungfrau
‘Maria, Dor Deutsche Bergor hatte die Modell
dazu gemacht.
'. Pasta, Pitture di Bergamo. p. 17.
Janse,
Arrighi. Giuseppe Arrighi, Maler aus
Volterra, in der 2. Hilfte des 17. Jabrh. Sein
Landsmann Baldassare Franceschini war sein
Lehrer und soll grofen Antheil an seinen Ar-
Weiten gehabt habon, dic wogen ihrer Licblich-
keit Gefallen fanden.
s. Zani, Enciclop. — Giachi, Saggio di ricorche
ete, dl/Volterra, 1, 202.
Jansen.
Arrighl. Giovanni Battista Arrighi,
Sohn des Senators Alamanuo in Florenz, malte
gegen Ende des 17. Jahrh. ein Ovalbild ‘des hl.
Ludwig Gonzaga flr die Kapelle der Jesuiten-
Kireho 8. Giovannino zu Florenz, wo das
‘Monument dieses Heiligen ist.
8. Richa, Notlale Istoriche ete, V. 152,
Jansen.
Arrigo. Arrigo oder Heinrich von Bra-
bant, wie er in den Archiven des Domes vou
Ferrara vorkommt, belgischer Bildhauer, in
Brabant geb., sehnitate 1441 die Ornamente zu
mebreron Wappen aus Holz in der Sakristi
jener Kirche; ein gewisser Jacopo di San-Miniato
liess sie auf seine Kosten herstellen.
s. LN. Cittadella, Notizie relati
Ferrara 1864, p.
a Fernn,
Alez, Pinchart
Arrigo. Giuliano und Francesco d’Ar
rigo, 8. Pesello.
Arrigo. ArrigoFiammingo, s. Hendrik
van den Broeek.
Arrigonl. Arrigoni oder Arrigone, Ar
chitekt, der nach einer Nachricht Attilio, nach
ciner zwelten Arrisio zum Vornamen hatte
lebte zu Mailand in der 2, Hilfte des 17. Jahrb
Nach seinen Plinen wurden 1695 der neue Fried-
hof des groBen Hospitals dieser Stadt, il Foppose
dell’ ospital maggiore genannt , und die Kirche
im Innorn desselben, San Michele de’ nu0si
Sopoleri, ausgeftihrt. Die Wethe der Kirche ging
1700 vor sich. Er fithrte sie in Form eines grie
chischen Kreuzes aus, tiber dessen Mitte
Kappel erhebt. Die Verzierungen der Halle a2
der Umfassungsmauer gehiiren einer spitera
Zeit an. Latuada gibt in seinem Werke eize
Ansicht des Friedhofes und der Kirche.
8, Datuada, Deserizione di Milano. 1737,
— Nuova Guida ai Milano. 1795, p. 121.
Pirovano, La Ville de Milan. 1824. p.
illin, Voyage dans le Milanais, 1. 101
Alex, Pinchot
Arrigoni. Vincenzo Arrigoni, Architekt
in Vonodig, stellte von 1590 bis 1397 die
Kirche 8. Domenico di Castello wieder bet
welche 1559 bei dem Brande des Arsenales sta
gelitten hatte.
's. Mothes, Geschichte der Baukunst in Veet
11, 265.
Arrigont. Antonio Arrigoni warum és:
J. 1700 ein mittelmiBiger Maler in Venediz.
Von ihm sind folgende Werke bekannt. Inde
Kirche Moise: 1) das Wunder des hl. Antonis
mit der Mauleselin. 2) der hl. Antonius sets
in Bein wieder an. 3) der hl. Antonius kaiet
vor der Himmelskinigin und unten sind diet.
‘Moisé, Cilastio und Andrea. Das letzigensaxte
‘Werk wurde 1705 als Altarbild in der Sakrista
aufgestellt. — Die Galerie Manfrini hat von Am-
goni cine rimische Charitas.
8, Mosehint, Guida di Venezia. p. 520. 5
Caalogo de’ quadrt nella Galeria Mani
“James
Sein Bildniss, von ihm selbst gemalt, befsst
sich um 1780 in der Sammlung von Malerbil-
nissen des Grafen Firmian auf Leopoldskros be
Salzburg.
Nach ihm gestochen
Salomone Adolatra. Sed colebat ete. Pittun 4)
‘Antonio Arrigont Veneziano posseduta dal Se
Alessandro Arrigoni_
Sebastiano Fava.
qo. Fol.
Gest, von P. Monaco. gr.
W. Schmidt.
Arrigoni. Alessandro Arrigoni, Blumen-
uuler, geb. 7. Jan. 1764 zu Barzio bet Como (der
Mailinder Katalog sagt 17522u Valassina), + 1819
darch Selbstmord. Die Lebensverhiltnisse des
Kinstlers sollen schr ungliicklich sgowesen soin,
seine Leistungen unverdienter Weise wenig be-
kannt. Komposition, sowio detaillirte Ausfith-
rung werden an seinen Blumen besonders ge-
presen. Dio Akademie von Mailand ertheilto
ihm den Preis fir ein dann in's dortige Museum
cekommenes Bild, Blumen in cinem Gefisse,
welches A. in seinem Todesjahre gemalt hatte.
Katalog der Brera 1872, — Wurzbach,
Ocsterr, blog. Lexikon, .
AL lg.
Arrigonl. Giuseppe Arrigoni, Holz
schneider und Steinschnoider aus Mailand, am
Anfang des 19. Jahrh. Obgleich er nur wenig in
der lotateren Eigenschaft gearbeitet hat, da er
sich mit verschiedenen Kunstaweigen boschif-
tigte und besonders in der Holzschneidekunst
anszeichnete, so ist doch das Wenige, was er
als Steinsehneider gearbeitet hat, von solcher
Gite, dass man ihn zu den besscren Kiinstlern.
dieser Gattung rechnen kann,
+. Antonio Caimi, Delle arti del disegno nelle
Provincie di Lombardia, Milano, 1862.
. Cavaltucel.
Arrigoni. F. Arrigoni: unter diesem Namen.
med dem des G. Bramati zugleich finden wir
rei Aquatintabll. veravichne
Parade Gsterreichischer Truppen bei Medole 1833.
Roy, qu. Fol.
W, Sebi.
Arrigon!. Anton Arrigoni, Dekorations-
naler, geb. 21 Wien 1789, Schiller der dortigon
Kunstakademic. Er war zuerst fllr das Theater
su der Wien daselbst, dann in Briinn, Breslau,
Presburg und Graz als Theatermaler thiitig. ‘Im
J. 1526 wurde er als Hoftheatermaler nach Dres-
dex berufen, wo er wirkungsvolle und beifillig
sufgenommene Dekorationon malte. Seine Lel-
stungen wurden jedoch spiter durch Gro
ie insbesondere durch Desplechin und einige
andere franzsische Maler, welche seit 1840 flr
‘ie Hofbilhne thiitig waren, otwas in Schatten
geatellt. A. starb den 6. Dez. 1351 zu Dresden,
‘A, lig, C, Claus.
Dies ist ohne Zweifel der Arrigoni, der flr
dea Konig Friedrich August II. mit ‘Traugott
Faber Hunderte von Aquareltansichten siich-
tiseher Gegenden und Kirchen malte. Sic sind
sehr zierlich gearbeitet. Ein Vornamo findet sich
Uerigons ingends auf den BI.
. Gruner.
Arrigucel. Luigi Arrigucei, Architekt,
feb. zu Florenz. Nach seiner Zeichnung wurde
am 24. Juli 1624 das Kloster 8. Maria Maddalena,
——-_Arrivabene. 303
Papst Urban VIL, der zu di esem Bau Geld be
sgesteuert hatte, berief den Kiinstler nach Rom
und liess ihn die Fassade der kleinen St. Seba-
stiankirche, genannt alla Polveriera, baucu,
welche im J. 1624 an die Stelle der alten Kireho
zur hil. Maria in Pallerra trat. Ferner verdankt
man dem Kilnstler die Fassade der Kirche 8.
Anastasia, bei der er zwei verschicdene Ord-
nungen anwandte und die er mit Detail tiber-
ud; doch ist ihr Ziorlichkeit nicht abzuspr
chen, Er scheint diesen Bau unter Bernini’ Lei
tung ausgefiihrt zu haben. In der Ausgabe vou
1686 von Titi's Beschreibung von Rom win der-
selbe dem Dom. Castello beigelegt. Urban VIIL
bertrug im J. 1632 dem Artigucei den theil-
weison Nenbau der Kirche zu den bh, Cosmas
‘und Damian und des anstossenden Klosters der
Franziskaner der dritten Regel auf dem Forum
Romanum, wie man sie noch heute sieht, 2
s, Richa, Notizie storiche delle chiese florentine.
1,324. Titi, Ammaestramento utile ¢ curioso
4 pittura, ecultura ot architettura nelle chiese
«ti Homa. 1686, pp. 64. 180.
delle pitture ete. in Roma, 1763.
206, — Milizia, Memorie degli ar
anticht © modernt, 1755, I. 116, — Vasi,
Itinerario istruttivo di Roma, 1804. 1. 114. 11,
402. — Melehiori, Nuova Guida metodiea di
Roma. 1840, pp, 262, 287. 421.
Alex. Pinchart und A. Jansen.
Arriguzzl, Arduino Arriguzzi, s. Arle
guzzi.
Arriguztl. Fabrizio Arriguzzi, Bild-
hauer aus Rom, atbeltete in den J. 1655 und
1674. Von soiner Hand war die Bilste des Guer-
ino, die lange Zeit in der Familie Gennari sich
befand, 1808 im Besitze des Filippo Hereolant
und 18i0 in demjenigen dor HH. Advokat Gauch
und Dr. Girotti in Bologna war. Diese Bliste
muss das Vorbild fir diojenige gowesen sein, die
Filippo Scandellari aus Bologna fitr das Keno-
taphium des Guereino in Cento verfertigte:
Kenner habon beide fur tbereinstimmend er-
klirt. Nach Campori, der Guereino’s Biisto noch
1855 in Bologna sah, war diese von Thon ge~
macht und bronzefarben angestrichen,
ganze Anzahl von Gipsfiguren lieferte Arrigi
1674 au dem groBen Festo der Krdaung Maria's
in Reggio: zwei Statuen fir die Confraternita
di 8. Agostino, Statuen und Reliefs flr die del
8S. Sacramento und oine Statuo fllr die der Beata
vergine. In den Festbeschreibungen werden diese
Werke in den Himmel gehoben und der Meister
als scolebrer gefoiert.
s.Malvasta, Felsina pittrice, Newe Ausgabe.
(Biogr. Gucreino's). — Campori, Gl Artisti
heghi Stati Estensl. p. 15.
Jansen.
Arrivabene. Giulio Cosare Arrivabene,
Maler, geb. 1506, stammt aus der alten Familie
der Grafen Arrivabene in Mantua. Er lerate auf
a Pazzi zu Florenz bedeutend erweitert.
der Mailiinder Akademie, wo im J. 1833 sein
304 Arrivabene
Josef de Arroyo.
Haman 2u den Fiissen Esther's den Preis erhielt.
Sodann lebte er einige Jahre in Rom, wo er
unter andern Gemiilden folgende ausfilhrte : fir
den Marchese Ala-Pongoni von Mailand Ehe-
schoidung Heinrich’s VIIL., flir den Marchese
Lomellini von Genua Jane Gray, ihr Todes-
urtheil vernehmend, flir die Kirche’S. Andrea in
Mantua ein groBes Bild, Ezzelino da Ravenna,
welchom der bl. Antonius zuredet, diegefangenen
Paduaner freizulassen; flr den Marchese Bevi-
luequa von Broscia Ruth vor Boor; flr den
Marches Arconati Visconti Cola Rienzi, wie er
domVolke von der Macht des alten Rom's erzithit;
filrdie KUniginWitwe von Sardinien dio Binweih-
ung der Kircho von Altacomba. In Rom selbst
mate er in Fresko einige Allegorien im Palaste
Torlonia, In Mantua und umliegenden Pfarr-|
Urtern einige Madonnen. Ferner in Mantua in
der Apsis der Kirche 8. Leonardo die Apotheose|
dieses Heiligen.
In Florenz, wo er seit 20 J. seinen festen
Wohnsitz hat, malto er in Ocl verschiedene hei-
lige Familien und eine Jungfrau mit dem guttli-
chen Kinde im Schoo8, von Engeln umgeben, flr
eine Kapelle des Marchese Arconati. Fur die
Grifin Revedin Maguaguti einen Jesus unter
den Schriftgclebrten, welches Bild in die Kirche
8. Egidio zu Mantua kam. Im Hause des Moi-
ses Jacur ist das Bild: Empfang des Faraten
Amadeus von Savoyen mit seiner Begleitung in
Padua 1866. Eine Ismelda dei Lambertazzi be-
findot sich noch mit anderen Bildern im Atelier
des Kiinstlers. Eine Ruth, groBartiger kompo-
nirt, als die bereits genannto, kam nach London
in den Besitz des Herzogs Sutherland und cine
‘Macbeth in den Waring’s daselbst. Vor kurzem
malte or an einem Gomiilde, den Pythagoras vor-
stellend, wie er einigen am Ambos himmernden
Schmieden ausicht und dabei die Theorie der
‘TSne studirt.
Die Werke des Kiinstlers werden ihrer kor-
rekten Zeichnung, ihres Geflhls und gesittigten
Kolorits wegen gerilhmt. In dor Behandlung er-
innern sie an Sabatelli. Sie belaufen sich (in
Fresko und Ocl) gogen neunzi
J. Cavaltucei.
Nach thm photographirt:
Gest Cristo in mezzo af Dottorl. Das Gemilde in
lorenz. Photoge. von Alina, Fol.
'ngelmann.
Arrivet. J. Arrivet, Zeichner und Kupfer-
stecher zu Paris, arbeitete um die Mitte des
18. Jahrh. Von ihm :
1) 4 BIL Los costumes Frangots. Réprésentants les
diferens Etats du Royaume. Paris 1776. Fo.
+2) 6 BI. in: Le petit Atlas maritime, recueil de
Cartes et plans des quatre parties du monde, pat
Nic. Bellin. 4
3) Vignette sum’ Atlas do Corse, par Nie, Bellin,
4) Vignetten’ fr den’ Schlachtplan von Johans-
vere. 1766.
5) Plan und’ 18 Soltenanslehten von Warschau.
1712, Mit Chalmandrier gost. gr. qu. Fol
6) Kartuschen mit Blumen verziert. 23 BIL. Arri-
vot 1787 inv, et sculp, (Notis von Pinchart.)
«Le Blanc, Manuel.
Arrowsmith. Charles Arrowsmith, Ar-
chitekturmaler, geb. zu Paris 1798, war Schiiler
von Daguerre, und arbeitete mit diesem am
Diorama, desson Erfinder Daguerre war. Von
1827 an brachte er eigene Gemillde zur Ausstel-
lung, besonders Interieurs,
‘Nach einer Notis von Nagler.
Arrowsmith. Arrowsmith, englischer Ma-
fier des 19. Jahrh.
Nach ihm gestochen
Jobn Emery, Schauspieler. Gest. von Busby. 4.
Arroyo, Diego de Arroyo, Miniaturmaler
‘und Iiluminist, geb. 2u Toledo 1498, + zu Madrid
1551. Seine Biographen glauben, er habe is
Italien oder bei einem italienischen Meister
studirt, und der Stil im Einklang mit dem
Datum’ seiner Werke rechtfertigt vollkommen
dicse Annahme. Seit 1520 malte Arroyo zu
Toledo, und zwar gemeinsam mit Francisco
de Villadiego an den Miniaturen versehiedener
Chorbitcher flr die Kathedrale, in welcher Gat-
tung nach dem Bericht Juan Cristobal Calvete'sde
Estels, dem Beschreiber der Reisen Philipp's I
Niemand unter den Zeltgenossen seines Glei-
‘chen hatte, Als Miniaturbildnissmaler erlangte
A. cine grofe Berilhmtheit. Karl V. ernannte
ihn zum Pintor de Camera, und sass ihm Ufter.
‘Aus den Worten Palomino’s: fue sin duda ex-
elente en pintar de Miniatura y Porcelana,
kGnnte man schliessen, dass A. auch auf Email
gemalt habe.
8. Palomino y Velasco, Vidas de los Pintores
pafioles. — Coan Bermudez, Dice.
‘ant, Obristl. Kunst in Spanien. p. 65.
Iefort.
Arroyo. Juan d’Arroyo, spanischer Maler
au Sevilla in der 2. Hiilfte des 17. Jahrh., gehirte
zu denjenigen Kitnstlern, dio 1660 auf Anregung
Murillo’s auf ihre Kosten cine Uffentliche Zeichen-
akademie in der Casa Lonja griindeten. Arroyo
ar im J. 1674 »Fiscale der Akademie.
*, Cean Bermudez, Dice.
Tafort.
Arroyo. Josef de Arroyo baute 1664 die
Miinge zu Cuenca in Neu-Kastilien im schwitl—
stigen Barockstil des Donoso. Den Fasssdenban
setzto aber Luis de Arriaga 1669 fort. Wenn Cean
Bermudez. in ciner Noto 2u Liaguno (1. 38) von
der Fassade der Kathedrale spricht, so wird das
auf ciner Verwechslung beruhen. Ausserdern
finden wir Arroyo 1682 bel der Herstellung der
‘Toledo-Brilcke bei Madrid und 1693 bei Kanal —
anlagon zu Jarama bei Aranjuez beschiiftigt.
s, Llaguno y Amirola, Noticlas. IV. 57. 183.
187. — Caveda, Geschichte der Haukunst i
Spanien. p. 271.
Arschot
Arschot. Wilhelm und Nicolaus von
Arschot, vielleicht Verwandte, waren Miniatur-
naler (illuminator librorum), zu Liwen in Bra-
lant, Wahrscheinlich waren sic aus dem Stiidt-
chen Arschot, einige Stunden von Liwenentfernt.
Die Schreibart derselben wechselt sehr: Aer-
schot, Aerscot, Arschot, Arscot ete. ; dio obige.
istdie jetzt gebriuchliche. Der erste kommt in
Urkunden der J. 1304 und 1305, der zweite 1304
und 1308 vor. Werke von ihmen sind nicht be-
kaont.
4A. Pinchart, Archives des Arts, I.
Messager des sciences historiqu
1566. pp. 16. 17.
Alex, Pinchart,
Arsentus. John Arsenius, schwedischer
Pferdemaler, Major in der schwedischen
rei, geb. 4. Febr. 1818 in Westorgithland, Als
Schiller der militirisehen Hochschule zu Marie~
erg neigte er sich der Malerel immer mehr zu, $0
thas er seiner eigenen Aussage nach mehr zeich-
sete als las und endlich 1843 auf einige Monate
in das Atelier des Bildnissmalers Staaf cintrat.
1519und 1850 lernte er bei dem tlichtigen Pferde-
und Schlachtenmater Wablbom ; das J. 1852 ver-
brachte er in Gemeinschaft des trefflichen Ko-
loristen H¥ekert zu Paris. Nachdem or 1857
Escadronschef geworden, kam er nach Ma
stad, erhielt den Schwertorden und wurde
mim Major ernannt. Auch als Schriftstoller
ist er thitig gewesen und hat unter Anderem
Seidler’s Reitkunst in’s Schwedische tibertra-
ge. Er fing nun_an, die Ausstellungen zu
beschicken, und seine Werke fanden zahlreiche
Kiufer. Einige Arbeiten der 2weifelhaften
Gattung der -Pierdeportriits« diirfen wir ber-
gehen; viel bedeutender sind seine Bilder:
Wettreunon (1864), Rast (1866), Foucrsbrunst
in einem Stalle (1861). Seine letzten Werke, die
immer von Fortsehritten zeugen, sind seine
Pferde von ciner Lokowotive erschreckt und
Steinbruch bei Lugnaas. Im J. 1865 wurde er
Mitglied der schwedischen Kunstakade
Nach sebriftlichen Mittheilungen des Kiinstlers
L., Dierichson.
Arsenne, Louis Charles Arsenne, Maler,
geb. an Paris den 23. Dez. 1780, + daselbst den
3. Aug. 1855, ichlich Histor
Genre und Bildnisse, ohne jedoch zu irgend.
einer Bedeutung zu gelangen. Bellier verzcich~
net seine von 1522 bis 1849 ausgestellten Werke.
A. war auch Schriftsteller; er schrieb
1) De Tintervention du gouvernement
beausarts. Paris 1830. 8.
2) Manuel du Peintre et du Sculpteur, ouvrage dans
Tequel on traite de la philosophie de Art, et des
‘moyens pratiques = Avee une notice sur
Jes manuscrits A miniatures de Orient et da
‘Age et sur les voyages 2 figures
rapport avec la p e, par Fer
nut ents. Parla Kore. 133, al Ms
les
applications pratiques sur Art, des notions sur
Yexécution mécanique et les couleurs, des obser-
vations sut les concours, et suivi d'un vocabulaire,
parArsenne otF. Denis, Nouvelle
et enti
pointre dhistoire, F. Malpeyre et EB. R.
ABI, Paris 1858. Kl. 8.
W. Schmidt,
Nach ihm gestochen.
Le Souvenir, aus Lamartine’s Méditations. Gest.
von J. J. Mougeot,
W. Engelmann,
Arsing. Arsing, Schweizer Emaillour im
18, Jahrh. Von ihm sah Blainville im kurftirst-
lichen Schlosse zu Diisseldorf vier Bildnisse des
Kurflirsten und drei der Kuriltrstin sitberaus
wolle von Arsing in Schmolawerk gemalt.
5. Blainville, Reisebeschreibung. I. 75.
Arson, Mile. Olympe Arson, Malerin, gob.
au Paris 17, Septhr. 1514, Schiilerin des be-
rithmten Redouté, stelite von 1835—1842 auf
dem Pariser Salon Blumen und Friichte in Was-
serfarbon aus. Sie trat als Nonne in das Kloster
von Neuilly (Dep. Indre}, wo sie den Zeicl
unterricht leitet.
s. Bellier, Dict.
W. Schmidt,
Arson. Alphonse Alexandre Arson,
Bildhauer, geb. zu Paris 1822, Schitler von
Combette’ wandte sich der ‘Thierbildneret zu
und stellte in den Pariser Salons yon 1859 an
verschiedene Bronze- oder Wachsgruppen von
verschiedenem Goflige! aus.
8. Bellier, Dict., worin das Ve
Arstenius. C. Arstenius, so nenut Heine-
ken (Dict.) einen Maler, nach dem G. J. Mar-
staller im J. 1746 das Bildniss des Kaufmanns
J.C. Cuno gestochen habe. Da wir dasselbe
nicht geschen haben, 60 kiiunen wir fiir die
Richtigkeit nicht cinstehen. Fitssli {Neue Zu-
Siitze) meint, es sei dies der schwedische Maler
Arenius (Arhenius)
W. Schmidt.
Artan. Louis Victor Antoine Artan, See-
und Landschaftsmaler, geb. im Haag den21. April
Tm Alter yon 21
1842 nach
1837 von belgischen Eltern,
Jahren erkliirte A., dessen Pani
Belgien auritckgekommen war, Belgi
ben; er ist desshalb unter die belgischen Ktinst-
ler au zien.
‘Artan’s erster Erfolg schreibt sich von 1864
her; er erhielt damals den ersten Preis in einem
dureh den Brilsseler Cerelo artistique et littéraire
veranstalteten Konkurs fr seine Landscbatt: die
Ufer des Wayai. Im selben Jahre stellte er zu
Liittich cinen Sonnenuntergang in der Umgegend
von Span aus. Im folgenden Jabre wandte er
sich fast ausschliesslich der Marinemalorei zu,
‘au der er 1866 und 67 die Motive den Kilsten der
Nordsee, besonders zu Heyst bei Ostende ent-
39
306
Jehnte, Im J. 1868 besuehte er die Ufer des
Kanals und malte u. A. die Falaises de Granville.
Im J. 1869 malto er Ansichten von Blankenberge,
Heyst und Havre, und machte eine Studienreise
auf die englischen und franzdsischen Inseln des
Kanals. Auch Mondeffekte hat er veranschau-
licht. Im Briisseler Salon von 1869, wo er drei
Bilder hatte, von denen eines durch Leopold 1.
angekauft wurde, erhielt er eine der fiir dic
Landschaftsmalerci ausgesetaten Medaillen,
Artan gehirt zu der neuen Schule der sogen.
Realisten.
Von ihm radirt :
Wald-Inneres for : C. De Coster, LaLégended'Ulen-
spiegel. 1. Aufl. Mit der Insehr.: Plaintive bieste-
lette que fais-tu Id sitard. Imp. Delitre, Paris
Louls Artan del. et aqua fortl aculps, Il. 240|
mill, br. 162 mill.
T. Unvollendet; bloss die linke Seite ist i
Umriss, Kinzig.
Bloss geitzt vor den Nae
erst selten.
LL, Beschrieben,
f, des Ulen-
splegel.
8, Le Bibliophile belge. 1869. V. 15.
Alex, Pinchart,
Artangen. Artangen, -Bambocciaden-Maler
und Radirer, heisst es in Frenzel’s von Feblern
wimmelndem Katalog Sternberg III. 4133; darin
ist folgendes BI. verzeichnet. Die Richtigkeit
der Angabo miissen wirdahin gestellt sein lassen.
Nach ihm gestochen:
Barger und Landleute sich vor einem Wirthshause
crlustigend in.der Mitte ein Charlatan auf dem
‘Theater. Unten ber. Artangen uy. Schooten
feclt, 1757 (das Jahr fast unleserlich.
W. Behmidt.
Artarl. Giuseppe Colombo Artari,
Maler, Schiiler Albertolli’s, war um das J. 1837
Zeichenlehrer an der Architektur-Schule 2u
Moskau und erhiclt 1852 yon der St. Peters
burger Akademie der Ktinste fiir die Zeicbnung
2u dem Plafond eines Jagdschlosses (Programm-
arbeit) den Titel eines Akademikers. A. war
an der inneren Ausschmilckung des im J. 1849
vollendeten neuen Kreml-Palastes in Moskau
detheiligt. Von ihm stammt daselbst die Pla-
fondwalerei im »Parade-Divan-Salone so wie die
Claudio Artaria.
Artaria, Giovanni Battista Artaria
Stuckator, um 1660 2u Arogno bei Lugano geb.
Dureh seiue Arbeiten erwarb er sich weithi
Anerkonnung, Was er iu Verein mit Genone in
Fulda und Rastatt ausfithrte, das hat Fuss
voraliglich schiin gefunden. Seine Bildnisse,
seine Allegorien und alle seine Dekorationen
zeigten jene Art von Antike, wie eben die Zeit
Louis’ XIV. die Antike ansah. In diese
Sinn ist es auch zu. verstehen, wenn bei ih
von der »edeln Zeichnung« gesprochen_ wird
Figuren und Ornamente waren von Artaria
liberal! sehr geschickt mit der Architektur ver-
bunden. Ueberdies hatte er den Rubm, dem
Stuck dic Dauerha‘tigkeit des Marmors ver-
lichen 2u haben.
Giuseppe Artaria, Sohn des Giov. Batt
Artaria und gleich diesem Stuckator , 1697 in
Arogno geb. Die ersten Lebren erhielt er von
seinem Vater, daun studirte er in Rom. In
Deutschland, Holland und England fand er viel-
fache Thiitigkeit. “Auch au seinen Arbeiten wird
der santike Geschmacke gelobt, besonders aber
an seinen Figuren die Leichtigkeit und der
kunstvolle Wurf der Falten, Sie waren voll
Leben, sie schienen sich zu bewegens. Fitssi
empfall sie geradezu als Muster fir die Nach-
ahmung. Der Kurflirst von Kiln zog Giuseppe
Artaria unter vortheitbaften Bedingungen an
seinen Hof, wo or dann 1769 gestorben ist.
8, Zani, Encicl. — Fiissli, Kinstlerlexikon,
Jansen.
Artaria, Carl Artaria, Sohn des Kunst
huindlers Domenico, Chef der Kunsthandiung
Artaria & Fontaine in Mannheim, radirte als
Dilettant verschiedene BU. nach W. Kobell und
Boissien. Er hediento sich eines aus © und A
musammengesetzten Monogramms und der I
tialen CA.
1) Bauern bet einem einspinnigen Karten, Nach
Wilh. Kobell. Mit der Bezetchn. ses.
gd.
2) Zwel Reiter und ein Hund im Galopp nach
rechts. Links unten im Schatten fast undeutlich
die Buchstaben WK. (W. Kobell.) Rechts un-
ten CA 181]. Kl, qu. Fol.
3) Fin legender und ein stehender Hund in einer
Landschaft. Nach W. Kobell. qu. Fol.
4) Zwei Reiter und ein Mann xu Fuss eotzen durch
das Wasser. Nach einer Zefchnung von J. J. de
Boissieu, 1815. Rund. 4.
Wandmalerei in den »eigenen Gemiichern Threr
Majestiitens.
sOruern, Hl nag, aya. (Bericht 4. K.
Aad: d.K.) Se Pet 1884p 5. — Aree,
Fip. yas, aoetoup. Goavut. pena, as. (3
Jews Anzeigen der Merkw. d gr. Kreml-Pu
iastes) Mosk. 1865, pp. 24.45, — Gbopn, warep.
Acer. anAA X., pea, HL. Herpown (Sister. ©
Geach. dv Akad. d.'K., rod. von P. Petrow).
355, 362, IN, 180.
El. Dobbert
4. Nagler, Monogr, 1, No, 2179. 2189,
W, Schmidt.
Artaria, Claudio Artaria, Kupferstecher,
gob. 2u Blevio bei Como den 16, Febr. 1810, lernte
daselbst unter Longhi und Anderloni dieSteeher-
kunst. Er hat nur wenig gearbeitet, da er
J. 1812 den Grabstichel verliess und in Wien in
dio Kunsthandiung von Artaria eintrat, wo er
im Febr. 1862 starb. Einen Namen machte er
sich besouders dureh den vortrefflichen Kupfer-
Matthies Astoria.
sich nit dem Erzhorzog Rainor im J. 1838, der
zazleich seine letzte Arbeit war.
3 Luin ip, in Lugano
Probedruck, Das Ch
Vor aller Seb,
Nur mit den Kanstlernamen
Mit angetegter Schrift
Mit aller Schr,
2) Redentore. Christus zeigt seine Wundenmale
Nach Raf. Morghen’s Kopie des Bildes von
Carlo Dolei, 1882. kl. Fol.
1. Vor aller Sebr.
IW, Nur mit den
MM. Mit aller Schrift,
3) Leonardo da Vinet, Brustb. in Oval.
stkind nur in Um
tlernamen
Se ipse
pinx. Origin. in der Tribiine von Florenz. 4.
1. Vor der Sehr
Hi. Mit der Adr, on Artaria,
IME, Mit der von Liiderite,
4)Ranieri Arciduca Austria ete, G. G. Pagan
dis. Claudio Artaria inc, in Brera 1838. Fol.
5) Kinderbiiste, Nach Correggio. Fol, In
Bardily Gallerla Pitti. 8. Allegri No. 501.
s Vallardi, M
aiStampe, Mila
M
wale del raccogl. ¢ del negor.
1843. p. 339, — Le Blal
Mittheil. der Familie Artaria..
J. Cavaltueci u. W.
Rudolf Artaria, Bruder von Claudio, geb
muBlevio 1812, trat 1329 in das Gesehiift der Firm
Artaria in Wien. Seit frither Jugend iiusserte et
cine besondere Vorliebe fitr Musik und bildende
Kunst. Von seinen Arheiten ist jedoch unter
‘einem Namen nichts in Handel gekommen. Ei
starh beroits 1836,
Engelmann.
tein Knabe_schreiter
beck del. 1820, Mit dem Monogi
und 1834, qu. 4
‘yon dom Kunst
Inebreren von iadalCe persialchen Frew
regen
& Nagler, Monogr. IV. No. 3537.
W. Schmidt
Artarin. Matthias Artaria, Maler, geb.
zu Mannheim den 19, Juni 1814, Zuniichst zum
Kaufmann bestimmt, bezog er erst in seinem 22.
Lobensjahre die Akademie zu Diisseldorf. Was
cr so an strenger Schulbildung versiiuunte,
wurde theilweise crsetzt durch den Umgang mit
den bedeutenden Kiinstlern der Diisseldorfer
Schule, namentlich durch den Einfluss des mit
ihm nahe befreundeten Andreas Achenbach, 80
wie den mebrjithrigen Verkehr mit dem akad
nischen Zeichner Wilhelm Trautschold.
Artaria’s Feld ist das Sittenbild ; er weiss mit
Wahrheit das cizenthtimliche Leben des Land-
solks wiederaugeben, ohne je in das Gew0hn
liche zu verfallen. Wiederiolte Reisen nach
‘Tirol fihrten ihn zu Darstellungen des hiiuslichen
‘von Szenen aus ihrom Heldenkampfo im J. 1809.
Von den Bilder, welche dieser Zeit entstammen,
. | nennen wir: Vertheidigung des Berges Isel durch
Tiroler Schiitzen unter Anfiihrung von Haspinger
und Speekbacher (im Besitz des Kaisers Ferdi-
nand von Oesterreich) ; Hochzeit im Zillerthal,
mit Tanz (in Privatbesitz) ; Verseligang in einem
tiroler Dorfe bei Fackelbeleuchtung (Eigenthum
der Griifin Waldner in Weinheim) ; Kirehgang in
dor Christnacht (in der neuen Pinakothek’ zu
Minchen); Blasender Postillon, umgeben von
‘Tirolern und Ungarn (war im Besitz des Dr.
Spieker in Berlin).
Im J. 1811 unternahm Artaria eine Reise nach
Spanien, von wo er mit reiehen Studien zuritck-
kehrte. Von den Bildern, welche in Folge dieser
Reise entstanden, seien erwihnt: Schloss Elche
bei Alicante und Improvisator an einem Brun-
nen (beide Eigenthum der Frau Buhl in Deides-
heim); Marktszene in Valencia (im Besitz des
Herzogs vou Hamilton in Schottland) ; Charfrei-
tag, Spanierin mit ihren Kindern vor dem Kru-
zifix betend (Eigenthum der Freifrau von Hiigel
in Mergentheim); Flichende Guerillas (war im
} Gitanos. (spanische
geuner), bekannt durch’ den Kupferstich von
Fr. Weber.
‘Auch emstere, dem Mittelalter entnommene
Darstellungen haben wir von Artaria, 80: Ge-
fangene Hugenotten, denen das Urtheil verlesen
wird (in der fllrstlich Flirstenborg’sehen Galerie
zu Donaueschingen); Ravaillae’s Verhaftung
nach der Ermordung Heintich’s 1V. tind Wacht-
Rathauses aur Zeit des
30jiihrigen Krieges (waren beide im Besita der
verstorbenen GroBherzogin Sophie vou Baden).
Unter den vielen anderen Bildern unseres
Kiinstlers sind noch 2u erwiihnen : drei Zigeuner
nach Lenau’s Gedicht (war Eigenthum des ver~
-{storbenen Freiherrn yon Hagedorn in Dessau) ;
Das Miidehen yon Saragossa und Marketenderin,
sich und ihr Kind rettend bei dem Ucbergange
liber die Beresina (beide in der Familie des
Kiinstlors); Die frithore Fassade des Mannheimer
‘Theaters (in der neuen Pinakothek zu Miinchen)
In Folge cines Augenleidens musste Artaria
seit 1863 sciner ktinstlerischen ‘Thiitigkeit ent-
sagen. Er lebt in Mannheim.
Artaria hat es in der Oelmalerei nicht zur
Vollkommenheit gebracht, dagegen sind seine
Zeichnungen sehr Icbendig, voll unmittelbaren
Lebens der Personen, die Gruppen voller Tht
hte
Nach Privatmittheitungen.
Nach ihm gestochen und lithographirt
ltanos, spanische Zigeuner, Gest, von F.
Teh bin die
italien, Nach
308 Artes ———_
Motias Artoaga y Alfaro.
einem Aquareligemilde lth. von J. Walffle.
‘Aus dem Konig Ludwigs-Album. 1. gr. Fol
4) Die Christmette im Zillerthale. ‘Lith. von
Dems. Neues Minchner Galleriework. qu. Fol,
W. Engelmann,
Artas. Artas, Glasarbeiter aus Sidon in
Phinikien. Sein Name findet sich in griechischer,
wie in lateinischer Schrift auf Henkein von Glas-
gefiissen, von denen eine nicht geringe Zahl in
verschiedenen Sammlungen zerstreutsind. Ganze
Gefiisse haben sich nicht erhalte
8. Brunn, Gesch. der griech. Kinstler. M. 743,
Brann.
Artaud, William Artaud, englischer
Maler, erhielt im J. 1786 von der Londoner
Akademie den ersten Preis in der Oclmalerci.
In Archives de Art frangais 1. 31 (Abecedario
des Mariette) wird von einem W. Arlaud ge-
sprochen, nach dem Bartolozzi das Bildniss des
Kippis (8. unten) gest. habe; dies ist aber aus
einer falschen Lesart entstanden. Nach William
A. werden wol gestochen sein
1) Fr. Bartolozzi, Kupferstecher, am Tische sitrend,
stick, Gest. von Pastorini und P. W.
Tomkins. Publ. 1803. gr. Fol
2) Andrew Kippis, Herausgeber der Biogr. Bri
W. Artand pintt, F. Bartolozzi sculpt, Le
don, Publ. Octt. 20t%, 1792. Fol,
3) Sam. Parr, Reet, von Wadenhoe, mit der Hand
auf dem Tisch, Gest. von Say. Fo
4) Jos. Priestley, Philos. und Schriftsteler, Gest,
yon Holloway. Fol.
5) Gilbert Wakedleld, Philo. und Schriftst.,sitzend
und schreibend. Gest, von Dunkarton. gr
Fol.
6) Re
5. Meusel, Miscellaneen,
Neue Zusitze.
Edw. Willes. Gest. von Quilley. Fol.
XXX, 959.—Fassli,
W. Schmidt.
Auch folgende Stiche werden nach demselben
ausgefiihrt sein.
7) Hagar and Ishmael (Genesis Ch. V- 17, 18).
von W. Bromley. Aus Thomas Macklin’s
Title London 1800. Pabh
'8) Moses meeting his Wife and Sons, (
'¥. 5. 7.) Gest. von James Fittler,
lin's Bible. Publ. 1792. gr. Fol,
9) Relshazzars Feast (Daniel Ch. 1V. v. 6). Gest.
kam sehr jung nach Lyon und brachte daselbst
den gréBten ‘Theil seines Lebens zu, Urepriing-
lich Oberst-Lieutenant, spiter Direktor der
Schulo der schinon Klasto in Lyon und Griin-
der des Museums daselbst und desjenigen der
Antiken zu Lyon. Im Moniteur vom 3. Aug.
1819 heisst es von thm, er sei ein ebenso be-
/scheidencr als unterrichteter Mann, der Gelebr-
samkeit und Geschmack mit vieler Anmut der
[Sitten vereine, und namentlich in theoretischen
[sowol als praktischen Kenntnissen der Malerei,
Kupferstecherei und noch anderer Zweige der
bildenden Ktinste bewandert sci. Er selbst be-
sass eine Sammlung vonantiken Kanstsachen, be-
sonders Vasen, welche an das Lyoner Museum
kamen. Sein Bildniss, von ihm selbst im Alter
von30J. gezeichnet, besitzt das Lyoner Museum,
ein anderes Bildniss, im J. 1812 durch Jacomin
von Lyon gemalt, befindet sich in der Galerie
Yauelusionne des Museums von Avignon. Zu
verschiedenen seiner Werke hat er selbst ge-
zeichnet und gestochen; das Verzeichnis der-
selben findet sich in dem Universal Catalogue of
Books on Art.
Er ist nicht zu verwechseln mit Alexis
Frangois Artaud de Montor, der ebenfalls
ttber Kunst geschrieben hat.
s. Fitssli, Neue Zusitze. — Bellier, Dict. —
Universal Catalogue of Books ou Art. 1
W. Schmidt
Arteaga. Bartolome Arteaga, spanischer
Kupferstecher zu Sevilla in der ersten Halfte
des 17. Jahrh. Cean erwithnt folgende 2 BU.
1) Wappen des Herzogs von Olivarez an der Spitze
‘des Buches: Panegirico de la Poesia, dem Herzoz
von Hernando de Vera gewidmet,'um 1627 20
‘Montilla gedruckt.
2) Titelbl. zu einer Abhandlung Gber verschiedene
Provesse, an der Universitat zu Sevilla einge-
reicht von dem Abte Gordillo. Cean sagt, dass
ces im Ganzen ziemlich gut gestochen sei
4. Cean Bermudez, Dice.
W. Schmidt
Matias Arteaga y Alfaro, Maler und
Radirer, Sohn Bartolome’s und Bruder Franci
co's, geb. zu Sevilla um 1830, } daselbst 1704.
‘yon P, Thomson, Aus Macklin’s Bible. Publ.
1796." gr. Fol,
10) The Widows Mite (Luke Ch. 21. ¥. 1. 2.3).
Gest. von Delatre. Aus Macklin's Bible, Publ,
1794. gr. Fo.
11) The Woman accused of Adultery (John Cb. 8.
7). Gest. von P. Thomson, Aus Mac
ble. Publ. 1794. gr. Fol,
12) The Triumph of Merey (Collin’s Ode to Mery),
Gest. von Fr. Bartolozzi. Aus Macklin’s|
Poets. Publ. 1794. gr, .u. Fe
13) Titelbl. rw Vol. TIL, No. 198 des Spectator,
Sharpe's Edition 1803.
ered.
GW. Reid.
Artand. Antoine Frangois Marie Ar-|
taud, Maler und Schriftsteller, geb. zu Avignon
1767, $ au Orange 1938, Sehliler vou Saint. Er
Gest. von J. Fittler,
Schiller von Juan de Valdes Leal, strebte er doch
nicht danach, diesen nachzuabmen ; seine Vor-
liebe fur die Perspektive liess ihn mit Vorzug
‘Tempel, Paliiste, Girten und Buinen malen, die
der waren zahlreich und gesucht; noch heutigen
Yage bowabren die Privatsammlungen Sevilla
‘einige gute Proben. Das Museum daselbst besitzt
einen hl. Michael, den Drachentidter, und zwei
andere unbedeutende Kompositionen, betreffend
Melebisedek und Achimelech. Cean’ bezcichnet
als seine besten Werke die chedem in der Kirche
|S. Pablo befindlichen Gemiide.
Hauptsichlich aber verdient A. als Radirer
‘einen Ehrenplatz in der andalusischen Schule
Valdes Leal, selbst ein geschickter Stecher, liess
ihn unter seiner Leitung an den Platten des
Werkes von de ls Torro Farfan theilnchmen,
wot auch Franciseo Arteaga thiitig war. Die.
besten Kiinstler Sevilla's arbeiteten flir das
Werk, 80 dass es ein wahres ktinstlerisches
Monument geworden ist. A. ist einer der selte-
nen spanischen Stecher, dio Malereien ihrer
Landsleute wiedergegeben haben, und zwar mit
roGem Talente. Seine schiinsten BUl, sind nach
Herrera el Mozo und Valdes Leal. Doch soll er|
auch verschiedene Andachtsbll. von geringem
Kinstlerischem Werthe gearbeitet haben.
Arteaga wirkte bei der Errichtung der Se-
villaner Zeichenschule im J, 1660 mit, er wurde
Sekrotie deacthen io J, 1685 und 1669 Rout
» Lefort.
‘Von ihm gestochen
1)Der ‘Triumph des bl, Sakraments. Nach Hor-
era's Bild in dem Dom von Sevilla.
2) Die Verziickung des hi. Franziskus. Desgl,
3) Der hi. Ildefons empfangt das Messgewand vo
der hi. Ju Nach Valdes Leal's Gi
‘milde in der St. Jakobskapelle des Domes vor
Sevilla
4) M1, Dominikus in Soriano, Nach
ung von Al. Cano.
5) Folge von 58 Vorwarfen aus dem Leber
den Wandern des bl. Juan de la Cruz,
Ze
und
Ver
mutlich nach eigener Extindung,
6) BIL in: Fiestas do la S, Iglesia metropoitana y
patriareal de Sevilla ete, Sovila 1671 (1673),
erausgegeben von Feruando de In Torre Farfan
Fol, Der Wiehtigkeit- wegen fi
Malerradirungen dieses Werkes au
8) Titel, Gloritkation des bi. Kénigs Ferdi-
nnand I, mit allegor. Umgebui
init Sebrift; unten
Fr. do Herrera yn.
scalp. Fol
»b) Bildniss Ferdinand's
ne. vultus ete
murillo pins, Mathias Arteaga
exes, 1672. F
«) Bildniss des Kénigs Karl 1f,, Medallion
son Engeln getragen ete, Fr. de Mor-
tora F. Fol. (Also nicht xon Arteaga.)
4) Ansicht des mit Bindern geschmickten
Thormes ond der Kirehes. oben Engel.
Mathias Arteaga F. A. 1672, Fol
©) Amicht derselben von° dot _Abendscte.
(Occidens.) Mathias” Artiagn (ste) F. Fo
te, (Merides.)
‘Mathias Arteaga
6) Grundrisse und Durchschnitte derselben,
Mathias Arteaga sculp. et xeud. (sic). Fol
b=) Vier BIL, in Jedem vier Sinnbilder mit
Elnfassungen, Nicht von Arteaga, sonde1
von Luc. de Baldes (Valdes) und De
Fol.
‘Yon Fr. Arteaga zui
‘Theil nach Luc. de Baldes und Luisa|
Morales. 1672.
1) Innere Ansicht der Kirche. Von Fr. Ar-
teaga. gr. Fol.
8) Andere Ansicht, besonders einer Kapelle’
Nach Juan de Baldes Leal
von Fr. Arteaga. gr. Fol.
8) Andere Kapello derstben. Von M, Ar~
derselbe'
ir. Fol,
u) Andere Kapelle. Von M. Arteaga. gr
Fe
¥) Reich geziertes Festgebiude; tn der Luft
schwobenide Engel ete., welche Engel nach
‘oiner anderen
1, Weigel's Bohauptang
Hand und maleriscber
wie von Murillo gezetch
Reni radirt, was unglaublich fst), als die
BIL, des M. ‘Arteaga, gr. qu. Fol.
4. Cean Bermudez, Diee. — Catalogo de los
euadros y estatuas que ecsisten en Ia actualidad
en el provincial de Sevilla, 1850.
Ottley, Notices. — Le Blanc, Manuel, —
Dofer, Catal. général. 1. 1. — Weigel, Kunst-
lagerkatal. No. 1581720. — Nagler,
Monogr. I. No. 1214.
Mittheitungen von A. Pinchart,
W. Schmidt
Francisco dé Arteaga, Zeichner, Kupfer-
stecher und Radirer, derandereSobn Bartolome’s,
arbeitete zu Sevilla um 1671 und starb 1711.
Von ihm gestochen :
1) In don: Fiestas de la. Iglosia metropolitana y
patriareal de Sevilla etc. (8, oben bei
wga No. 6) folgende Dil
Vier Bil., In Jodem sochs
Einfascungen zum Theil nach Lueas Bal
des und Luisa Morales. 1672. Fol.
Innere Ansicht der reich ausgeschindckten
Kirche. gr. Fol
Bine andere Ausicht, insbesondere etner
Kapelle datin, nach Juan de Baldes
(Valdes). gr. Fol
2) BIL far: ‘Tratado de la Monewa Jaques,
‘oteas de oro, y plate del reyno de Aragon.
rom 1681. 4.
18) Fassade der Universitat von Huesca, Nach eige=
ner Zeichnung.
4. Le Blane, Manuel. — Cean Bermudex,
Dice.
do
P. Lefort und J. E, Wenely.
Arteaga, Juan de Alfaro findet sich Uftor
unter Arteaga verzeichnet, s. Alfaro,
Artemas. Arte:
» angeblich Bildhauer.
Scine Namensinschrift unter einem Relief ist
keineswegs als dic cines Ktinstlers bezeichnet;
vgl. Hirschfeld, ‘Tituli statuariorum. p. 143.
Brunn.
Artemidoros. Artemidoros, 1—2) Bild-
hauer, Vater oder Adoptivvater des Apollonios
und Tauriskosaus Tralles, der beiden Meister des
farnesischen Stieres: Plin. 36, 34. Von ihm ver-
schieden ist cin Artemidoros, Sohn des Menodo-
tos aus ‘Tyros, der Kiinstler eincr Ehrenstatue
aus rdmischer Zeit, nach einer Iuschrift aus Ha-
likarnass: R. Rochette, Lettre & Mr. Schorn.
p. 230; vgl Brunn, Gesch. der griechischen
Kiinstler. 1. 471.
3) Maler einer Venus, auf welche Martial v.
— Jacques a’Arthois.
ner filr uns nicht;
40 ein Spottepigramm
ganz klaren Pointe dichteto.
| Artenjew. Prokofi (Procopius) Artom-
w, russischer Kupferstecher des 18. Jahth.,
iN 1733, trat 1749 in die »Zeichenkammer« an
der St, Petersburger Akademie der Wissenschaf-
ten, 1754 als Schiller in das Departement des
Kupferstichs. Vom J. 1757 an besuchte er dic
Klasse von G. F. Schmidt; im J. 1761 stach er
saus dem Polybiuse; 1766 eino der Platten in Fo-
lio fitr sDie Begribnisafeierlichkeit der Kaiserin
Elisabethe, oin umfangreiches Werk, das Anton
Radigues mit, seinen Gehillfen unternommen,
dann aber auf den Bofehl der Regicrung hatte
einstellen milssen.
A. hat ferner gestochen.
¥ von J. Tseh)
Artemjew in St, Petersb. a
demic), nach M. Machajew's
2 BN, H. 412 mill, Br. 1314
8. Pomumeniit, Pyce. rpas. (
russ. Gray.). Moskau 1570. pp. 153. 253.
l. Dobbert.
Artemjew. Michael Artemjew besass in
der zweiten Hiilfte des 18. Jahrh., cine »Gravil
ron-Fabrike in der Nihhe Moskau's, in welcher
eine Reihe von Bll. sowol geistlichen als welt-
lichen Inhaltes, moist in Schwarzkunst gestochen
und gedruckt wurden. Auf jedem der aus di
sor Anstalt hervorgegangenen Stiche dic Unter-
schrift: =qbwano ®. moc. ua ipaGp. M. Ave (ge
macht in Mos. in der Fabr. von M. A.) oder auch
sauaphsane na cbaGp. M. Ap (geschnitten in der
Fabr. vou M. Ar.) Die Stiche stammen wal
scheinlich von J. Stenglin oder sind doch un-
ter sciner Leitung entatanden,
8, Posaueniit, Pyce. rpas. (Rowinsk!, Die
russ. Gray.). Moskau 1870, pp. 152, 41 —343,
Ba. Dobbert
Artemon. Artemon, 1) Maler, von Plinius
, 139 unter denen angefilhrt, wolehe solehon
ersten Ranges am niichsten stchen. Als seine
Worke fillirt er an: »Eine Danae von Riiubern
angestaunt; Die Kinigin Stratonike; Herakles
und Deianei derithmt aber dio
Bilder im Porticus der Octavia: Herakles, der
vom Dorischen Berge Octa der Sterblichkeit ent-
kkleidet nach dom Willen der Gitter zum
inel emporsteigt, und des Laomedon Geschichte
mit Herakles und Poseidon, Der Name der
Stratonike welst auf Kleinasien als Heimat des
Kiinstlers und auf die Zeit der Nachfolger Ale-
xander’s, Doch liisstsich nicht bestimmen, welche
der verschiedenen Kiniginnen dieses Namens
gemeint ist. i
thauer, der mit Pythodoros gomeinsam
te. Werke von ihen befanden si
Kaisorpaliisten 2u Rom: Plin. 36,38. — Unsicher
ist, ob derselbo Name in zwei fragmentirten atti-
‘schen Inschriften zu ergiinzen ist: Bull. dell Inst.
1860, p. 61; Hirschfeld, ‘Tituli statuar. p. 150.
Bruns.
Arter. Arter, Dilettant zu Ztirich in der er-
‘sten Hiilfte des 19. Jahrh., malte Landschaften,
‘nach welchen Brodtmann lithogr. Bil. gegeben
hat. Wabrscheinlich sind von und nach ihm die
folgenden Bil.
a) Von ihm radirt:
Alterthiimer von ZOrcth nach vorhandenen Ueber-
resten, geitzt von Arter zum Werke von Vo-
golin, Das alte Zarich im 15. Jabrh. Zirch
Ful. :
by Nach ihm gestochen
Ansicht von mit 16 Randbildern. Ger, vou
Arter und in Aquat, gest. von Suter. Roy.
au. Fol.
5. Flissli, Newe Zusitre,
W. Selonide
Arthols. Es gibt drei Kiinstler dieses Namens,
Jacques d’Arthois, Nicolas, sein Bru-
dor, und Joan Baptiste d’Arthois, sein
Sohn. Thr wahrer Familinname ist Artois, den
‘man verschiedentlich geschrieben findet (Artoys,
Artoes, Arthois, Artoies, Artoos, Artoois, Oor-
toes ote). In don Urkunden des Zivilregisters
itber die Familie findet er sich nicht wit der
Partikel (d’Arthois) ; diese kommt bloss bei den
‘Namen von Nigolas und Jacques vor, und beglei-
tet auch den von Jean in dem Einschreibe-
register der Malergilde. Dieso Form wurde
von Jacques zuerst angewendet, der immer mit
einem d’ zeichnete, and so seinen Namen auf den
Bildern schrieb: J. d’Arthois, Jac. d'Arthois
Jacques d’Arthois, Jacobus d’Arthois.
Die drei Ktinstler sind geborene Briisseler
Jacques und Nicolas sind Séhne von Henri A.
und Jeanne Geerarts oder Geerems. Der erstere
wurde gotauft in der Kirche der hl. Gudula den
12. Okt. 1613, der zweite in derselben den 4. Mai
1617. Jacques zihte noch nicht 12 Jahro, als ihn
seino Mutter, daimals Witwe, zu Jan Mertens,
einem sonst unbekannten Mater, in die Lebre
that: im Gildeverzcichniss ist er unter dom
11. Jan, 1625 eingesehricben. 21 Jahre waren
damals zur Zulassung in die Gilde erforderlich
nichtsdestoweniger datirt seine Einschreibung
‘schon vom 3. Mai 1634 (ontfangen als meester
Jaques Artoys sone Hendricx, getraut, binnen
geboren, en heeft geleert boy Jan Mertens). Er
‘war damals schon verhefratct mit Maria Sau
mels, Samels oder Sambels, von der er'mebrere
Kinder empfing: Jacques, gotauft den 11. Sept
1634; Nicolas, den 6. Juli 1636; Jean Baptiste
, fernor zwei Miidehen ; vielleicht
‘noch andere in den Akten.
Jacques d'Arthois hatte wabrscheinlich
keinen anderen Lehrer als Mertons, weil er sich
bei der erwiihnten Einschreibung noch als den
Schillor-desselben angegeben. Das Zunftbueh
verzeichnet, ausser seinem Bruder Nicolas und
seinem Sohne Joan Baptisto, 6 Schiller von ihm:
Jean de Sainnovillo, 1639; Cornelius van Empel
oder van Impel, 1612; Johannes Cornelius de
Ridder, 1645; Job. Bapt. Fabri, 1646 ; Peter van
und Phil. van Dapels, 1654. Alle
sind soust unbekannt. Nicht unmiglich ist os,
dss er noch andere Schiller gehabt; denn di
bestunterrichteten Biographen Insson auch den
Cora. Huysmans bei ihm lernen, und wir mlls-
sen bemerken, dass mit dem Schlusse 1654 das
Register der Mulerkorporation sehr schlecht e-
fhrt wird, und eine Menge Namen darin feblen.
Nicolas wurde am 11. Noy. 1610 Meister,
4b. mehr als 6Y/; Jahre nach Jacques, was mir
auzuzeigen scheint, dass scin kiinstlerischer Bo-
raf sich erst ziewlich spit entwiekelt hat. Abra-
ham van Avont, 1645, und Joos Dieriex, 16
traten nach dem Gildebuch bei ihm als Schiler
ia, Am 25. Nov. 1637 hatte er sich bereits mit
Auna van Coninexloo, die aus einer Ktinstlerfa
nilie stammte, vermiilt.
Jean Baptiste ist als Meister unter dem
2, April 1657 vergeichnet (Jan d'Artois, schil-
der, Sone St. Jacques d’Artois). — Das ist Alles,
vas wir liber die drei Kitnstler ausfindig machen
Konnten.
©.de Bie hat in seinem Gulden Kabinet tiher
Jacques 72 Verse und sein Bildniss gebrackt.
Campo Weyerman allein hat einige biogtap
sche Details gegeben, die dann von Descamps
wiedorholt und etwas vervollstiindigt wurden,
Hieraus sind alle anderen Lebensbeschreibun-
sen entlehnt.
Die Bilder von Jacques sind offenbar mit aus-
verordentlicher Leichtigkeit gemalt; bogreitlich
ddarum, dass er wiihrend seiner langen Laufbs
«ine betriichtliche Anzahl verfertigen konnte. Er
var thiitig augleich fir groBe Herren und cin-
fache Privatleute, flir weltlicho Korporationen,
Klister und Kirch y
sel am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrh,
tesuchte, will von dom Kiinstler mohr als 100
Bilder von groBer Ausdehnung , gut gezeichnet
und gemalt, geschen haben. Sein Talent ver-
schaffte ihm Beliebtheit; bereits fm J. 1648 stach
W. Hollar nach ihm. Er licas sich gut bezahlen
aad verdionte viel Geld, aber er verachwendete
¢ in toller Weise, weil or don Luxus lichto.
Auch starb er arm, nach dem Berichte von
Weyerman, der sichorlich diese Besonderheiten
von den Zeitgenossen des Kiinstlers orfahren
latte. Wir wissen xudem durch eine von unse-
rem Kollegen Galesloot ontdeckte Akte, dass
Arthois Schulden halber au Brilssel vom 26. Okt.
is 2. Dez. 1658 in Haft sass, obschon er am
1. Okt. einen Sicherheltsbrief fiir 6 Monate ge-
gen seine Gliubiger erhalten hatte. Der Prozess
‘anerte noch bis 1662. Unter den Aktenstilcken,
beigebracht wurden, befindet sich das Zeugniss
von Balthazar de Robiano, Sekretiirdes@cheimen
Raths, vom 6. Juli 1662, der erklirt, dem Maler
nebst seinen Unkosten 24 Gulden tiglich angebo-
ten zuhaben,oline Hinztirechnung jedoch der Aus-
gabon fiir seine Malereien, unter der Bedingung,
dass er flir ihn ein ganzes Jahr arbeito, Auf der
andoren Seite bezougte der Prior der Karmoliter
von Brilssel, dass der Ktinstler flr sie 10 Tage
Ing an einem Bilde gearbeitet habo, wofllr er aus
Frimmigkeit blos 200 fl. nehmen wollte. End-
lich versicherte der Prior von Rouge-Cloitre
(Rooden-Klooster) im Wald von Soigne scbrift-
lich, dass Arthois 25 Tage lang im Kloster an dor
Ausfiihrung ciner hitbschen Landschaft.gearb
tet habo, woflir er ausser seiner und seines Die-
ners Vorkdstigung 900 rhein. Gulden erhalten.
Damals verlor Arthois einen seiner Sdhne, der
einfueher Bote von Brilssel nach Antwerpen war,
und er bat den Marquis de Caracena, General-
statthalter der Niederlande, um die Unterstiitzuog
seines Gesuches bei der Briisseler Stadtverwal-
tung, dass cin anderes seiner Kinder den Ver-
storbenen ersetzen diirfe. Wir haben den Origi-
nalbrief des Statthalters, Enghion don 27. April
1662, im Rentamt von Brilssel aufgefunden,
Das Jahr seines odes ist ungewiss. Man pilegt
irrthiimlich 1665 als solehes anzugeben, was
aber unserer Ansicht nach erst von dem leicht-
fertigen Pilkington (1770) herrtihrt. Bei de
Sandrart und Houbraken findet sich eine
desangabe nicht, und Campo Weyerman (1729)
bemerkt, dass er das Jahr nicht in Erfahrung habe
bringen kénnen, Wir haben vergeblich die U
Kunden der verschiedenen Brilsseler Piarreion
vou J. 1665 und spiiter nachgesehen. Es erhellt
Jjedoch aus einer Rechnung dieser Stadt vom
"Yage Johann's des Taufors 1683 bis zum selber
‘Tage 1684, wovon A. Wauters uns in Kenntni
gesetat , dass cine Summe von 60 fl. an Jacques
CArthois als Rest des Preises flr ein Bild gezahit
wurde, welches er fiir einen der Siile des Stadt-
hauses gemalt hatte (Voldoeninghe van eeneschil-
dorye berustende in de schoon camer). Wir far
den ausserdem cinen vor dem Notar C.F. Tribels
vollzogenen Akt yom I. April 1667, bez. Jacques
dArthois, worin dieser die Vollmacht zu einem
Prozesse gibt. Ebenso kommt in der Verateigo-
rung der Griffin yon Albemarle (gu Amsterdam
im J. 1744) ein Bild mit dem Datum 1678 vor,
und endlich sicht man in dem Madrider Mu-
soum Ludwig XIV. 2u Wagon, unter Begleitung
cines zahlreichen Gefolges, in der Umgegend
von Briissel cine Rekognoszirung unternehmen
= cine Thatsache, die vor dem J. 1673 nicht
stattgefunden haben kann.
Seine Bilder pflegten von groBen Verhiiltnis-
sen und hijufig mit einem biblischen Gegenstande
staffirt zu sein ; derartige Werke, dic man histo
sche Landschaften nennen kann, pflegten in Kir-
welche zum Erwois, dass Arthois gonug ver~
chon und Kléstern aufbowabrt zu werdon, Seine
312
Stoffe ontuahm ex gowdlnlich dom ausgedchnton
Wald von Soigne, der damals bis an die Thore
Briissel’s reichto.' Ausgezeichnete Malor, u. A.
G. de Crayer, iessen sich yon ihm die’ Land-
schaften in ihre Bilder malon; andererscits
Denittzte A. zur Staffage seiner Werke eben-
falls tiichtige Kunstler, wie D. ‘Teniers sen
und jun., P. Bout, A.'F. van der Meulen, 'T.
Michau, J. van Cleef, G. Coques, HL. de Clerek,
M. van Helmont, A. Sallaert und viele Andere.
Gogonatind aus der Bibel, Mythologie aus
dem gew0hnlichen Leben, Bauern, Jiiger, Thiere
u. 8, w. malten sie ihm in seine Landschaften,
Waagen sicht in Arthois den Nachahmer von
L. de Vadder und bemerkt, dass der Werth
der Bilder in Folge seiner ausserordentlichen
Pinselfertigkeit, die ihn zu breiter und dekora~
tiver Behandlung verfihrt habe, sehr ungleich
sei. In der Klarheit der Firbung stehe er dem
do Vadder um vieles nach, ja er habe im Ton
‘fter etwas Schweres und Dunkles. Energie und
Kraft der Bobandlung aber kann man ihm nicht
absprechen; der allgowaltige Einfluss des Ru-
bens wirkt bet ihm noch in voller Stirke nach,
Der Maler Mensaert verdffentlichte im J. 1763
cine werthvolle Beschreibung der Kunstwerke,
welche damals in einer grofien Zahl von Oertlich-
keiten Belgiens vorhanden waren: die Mehrzahl
der folgenden Angaben ist aus seinem Worke
entnommen. Man sah in jener Zeit zu Briisse
mehrere schiine Historienlandschaften Arthols’
ie befinden sich noch daselbst — in der Ka-
pelle des hi. Sakramentes der Kirche Notre-
Dame de Ia Chapelle, und andere im Chor der
M1. Jungfrau in der Kirche zur hi. Gudula, Eine
Rechnung der Bruderschaft von U. 1. Frau,
welcher jene Kapelle gehiirte, belehrt uns, dass
dor Mater im J. 1664 150 fl. flir cines dieser Bil-
der empfing (Betaelt aen S*. Arthois, Schilder,
voor cone schilderye ten dienste van 0.-L.-
capelie de somme van 150 uldens). Ferner wa
ren zwei Gemillde in der Kirche du Grand-Bé-
guinage (daseinejetztim BriissclerMuseum),
und ein anderes in der Augustinerkirche da
selbst. Dio Kirche der Nonnen von Leliendacl
bei Mech eln besass ebenfalls cines. Vier groBe
Sticke, Ausichten dor Klosterbesitzungen,
schintickten das Refektorium der Abtei Rouge-
Cloitre. Eines derselbon kam in dom Verzcich-
nisse der 1785 yerkauften und aus dem Besitze
der religidsen durch Joseph II. aufgehobenon
Rorperschaften stammenden Gemilde vor. Aus
dem Verzeichniss andorer, im J. 1779 in Folge
der Unterdrtickung der Jesuiten, abgehaltenen
Auktionenerfiihrtman, dass es mehrals 12 Werke
Arthois' in verschiedenen Kollegien des Ordens
gab. In der Kapelle zur hi. Anna der St. Niko-
Inuskirche zu Gent sieht man noch die zwei
Landschaften, geschmtickt mit Szenen aus dem
Leben der hl. Anna, von Jan van Cleef staffit,
die von beiden Kilnstlern fiir jene Stelle
malt waren. Die Kirche U. L. Frau obondasolbst
V.| de Burtin ersehen wir, dass in Belgion in d
hat cines der historischen Gemiilde Arthois' ge-
erbt, welches sich sonst im Refektarfum der ehe-
maligen Abtei St. Pierre du Mont-Blandin befaud.
Fur dasselbo Lokal dos Alextanerklosters 11
Gent malte er 6 oder 8 groBe Landschaften, die
wie 80 viele andere eben aufgeziihite versehollen
sind. Dagegen soll der Konvent der regulirten
Augustinerinnen au Briigge noch heute ein
Werk unseres Kiinstlors mit Figuren von A. Sal-
vert bewahren. Ebenso sieht man Schiipfungen
soinos Pinsols in don KlWstern des bischiflicher
Seminars und im Museum des Johannesspitals
derselben Stadt. Man misst unserem Maler den
landschaftlichen Hintergrund eines Bildes der
Kirche von Anderlecht, unweit Brilssel, bei,
das, von do Crayer gemalt, den hl. Guido im
Gebete darstellt. Falls die Thatsache auf Wahr-
heit beruht, so wiire es das lteste Beispiel sei-
ner Thittigkeit, denn die Jabresrechnung vou
24 beweist, dass die Tafel damals ausge-
fibrt und dem Mater de Crayer mit 300 fl. nach
dor Sehiitzung des Architekton Francquart be-
zahlt wurde. Eine andere Schpfung de Crayer’s,
Bekehrung Pauli, mit Landschaft von J. d'A.,
aierte chedem div Kirche der Nonnen vom hi
Potrus zu Britssel.
Das Inventar der Gemiilde, welche 1749 das
Schloss Tervueren, die Sommerresidenz des Ge-
neralstatthalters, ‘schmtickton, orwihnt kein
Werk von Arthois; jedoch finden sich im Auk-
tionsverzeichniss des Prinzen Karl von Lothrin-
gen (1781) zwei Landschaften von ihm mit Figu-
ren von Michau, Descamps versichert, dass
seiner Zoit (1753) der Prinz 19 besass. Der Ka-
talog Ubrigens verzeichiet nicht die Namen der
Meistor aller Bilder, dio das Kabinet dos Prinzen
‘ausimachten. Sieben oder acht bloss sind in det
Sammlung Hoct und ‘Terwesten
‘Aus dem anonym erschienenen Buche
Jahren 1773 — 1803 44° untor den Hammer ke-
kommen sind. Eines derselben, mit Figuren von
3. Coques, wurde im J. 1779'um die dazumal
sehr betriichtliche Summo von 800 fl. verkauft
Ein Genter Sammler, 'T. Loridon do Ghellinck,
hatte 5 Bilder von Arthois im Kataloge seines
Kabinets, don er 1787 drucken liess. G. F. J
Verhulst, dessen kostbare Sammlung im J. 17
zum Verkauf angeboten war, besass eine prich-
tige Landschaft, worin der jtingere D. ‘Teniers
sich selbst mit anderen Figuren dargestellt hatte
Endlich zitirt Defer 9 Gemilde, die unter Ar-
thois’ Namen in den dffentlichen Versteigerun-
gen Frankreich’s yon 1737 an bis 1865. vorge-
Koummen sind. Uebrigens wird man yon allen
diesen Ziffern etwas abzuzichen haben, da ce-
wis manches nicht von A. herriihrende Werk
unter seinem Namen aufgefiirt wurde.
Zu unsern Tagen sind die Bilder des Ktiustlers
in der That uuzihtbar, und man findet deren eine
Menge in den Museen und Privatsammlungen
Es geuligt, dass eine Landschaft des 17. Jabth
g7oG_ Biumo darstellt, einen Hohlweg in einem
Forst, eine malerische und ungeklinstelte Lage,
halb bewaldet, halb bergig, eine Lichtung in
cinem Gehdlze , ein Gewiisser oder ein sandiges
‘Terrain im Vordergrand, einen blauen oder leicht|
tewilkten Himmel, einen liehtvollen Horizont,
aige gut gemalte Figuren und dabei cinen brei~
tenVortrag und stark ausgesprochene Tne hat,
ua das Werk sofort dem Briissoler Meister zu-
aaschreiben, Es ist nicht zweifelhaft,, dass 2u
seinen Lebzeiten und bei seinem Erfolg sich
viele Nachahmer gebildet, die sich gehiitet
taben, ihre Werke zu bezcichnen. Vermutlich
nnuss man zu diesen seinen Bruder und
Sohn rechnen, deren Malereien mit den se
wol zusammengeworfen werdet
Eine Durehsicht der curvpiischen Galerien
ergibt folgende Zusammenstellung
In Belgien befinden sich 5 Bilder (3 davon
beaeichnet) im Brilsseler Museum, ohne
aurechnung der Landschaft eines groBen Gemil-
des von @. de Crayer, worauf der hl. Hubertus
or dem wunderbaren Hirsche kniet. Denselben
Vorwurf, ebenfalls von beiden Kinstlern, trifft
uan in der St. Jakobskirche zu Liwen; doch
bestreitet ein Lokalforscher diese Angabe und
tilt die Landsehaft von L. de Vadder.. Ein an
deres — bezeichnetes — Bild von J. a’A. sieht
xan im Museum von Briigge. Darf man dem
ibrigens erbiirmlichen) Kataloge trauen, s0 bi
ise das kleine Museum yon Tournai 6 Schi-
Pfangen seiner Palette, die uns aber alle zi
lich aweifethatt ain
Die Kataloge der franzsiseheu Muscen,
timlich der von Besangon, Bordeaux,
Caen, Dijon, Douai, Lille, Orleans
Valenciennes, erwihnen 10 Bilder des Ma-
lers. Diozu Bordeaux stammen aus der
lung des Marquis de la Caze. Auf ei
Gemilde au Lille liest man: Jacobus d’Arthois.
Das au Orleans darf man ohne weitercs aus
‘ler Liste streichen, denn es ist bezefchnet|
JV. A., was nicmals das Monogramm des
Kiinstlers gewesen,
In den deutschen Galerien werden dem Ma-
erm Augsburg, Darmstadt, Dresd
Frankfurt, Gotha, Miinchen, Schloi®:
heim u. s. w. gegen 15 Werke zugeschrieben,
In Oesterreich sind 4 Bilder in den Samm
lungen des k. k. Belvedere und der Kunst-
akademie. Eines derselbon (im Belvedero) trigt|
die Aufschrift: Jacques W’Arthois; seine Ver-
hiltnisso und dio seines Gegenstilckes sind ko-
Jowal. Nach den Darstellungen aus dem Leben
der hh, Franz von Borgia und Stanislans Kostka,
die sich auf ihnen befinden, kinnten si
lich fir eine Jesniten-Kircho oder -Kollegium in
Belgien angefertigt worden sein. Ebenso kommt
Artois inden Wiener Sammlungen Lieeh-
tenstein, Czernin und Sehdnborn vor.
Das Bild der letzteren trigt die Bezeichnung des
Rastlers; und Waagen versichert, dass es eines
Meyer, KAsatler-Lesiton. I.
Jacques d’Arthois,
der schiinsten sei, das er von dem Meister
‘kenne.
In den Museen ‘zu Stockholm und Chri-
stiansborg ist je cin Gemilde dem Arthois
beigelegt, jedoch ‘ist die Richtigkeit dieser Be-
nennung 2Weifelhaft.
Madrazo verzeichnet in seinem Katalog der
Madrider k. Galerie 9 Werke unseres Kilnst-
lers; Lavice hat diese Zab! in seinem Buche ber
Spaniep auf 14 erhiht, Die Mehrzahl dersel-
bon gehirt sicher unserem Meister an.
Tn den Privatsammlungen England's ver-
zeichnetWaagen gogen 12,welcheSirHumphrey
vonTrafford, Lord Caldon, Graf de We-
myss, Herzog von Bridgewater cte. be-
sitzen. In den Offentlichen Galerien selbst ist
keines vorhanden
Auf der Versteigerung Chapuis zu Britssel,
1865, befand sich eine sehr sehiine Landschaft
von unserem Kiinstler, mit Figuren von D. Te-
niers d. J., bez: J. d’Arthois.
Auch Zei ‘on hat or hinterlassen, zum
‘Theil in chinesischer ‘Tusche, zum ‘Theil in
Tusche und Indigo, wieder andere in Gouache.
Der Katalog Paignon-Dijonval (1810) beschretbt
4 davon.
Mandsehriftliche Quellem: in den ¥
denen Atchiven 2 Brlissel,
s. ausser den schon im Texte angefihrten Werken
von De Bie, Houbraken, Weyern
n ps (Vie des peintres 11. 213,
plttoresque, 1769, pp. 46, 57. 17. 94. iS
Sandrart, Hoet u, Pilkington noch
rt, Le Peintee amatour ot et
TA 102. 104. 156
Catalogue des effets
le duc Charles de Lorraine,
Catalogue dune collec
sicurs grands maitres ete. 17!
—(de Burtin),
\dus A Bruxelles depuis 1
pp.
née 1773,
— Renard, Cabinet de Paignon-Dijonval. —
A, Wanters e Bruxelles. TT. 270.
456 ete. und lle.
n, Handbuch der niederl. Malerel, Tl.
Derselbe, Die vornchmsten Kunst
in Wien, passim. — Ders., Trea-
at nae psn, Wontar
virons, Ausg. von 1864.
ml Melghum: pp 68.70. 194-284. —
Nagler, Monogr. II. p, 882. — Defer, Ca-
talogue général. 1. 1:80, — Ausserdem noch dio
verschiedenen Galerickataloge.
Alex. Pinchart,
tlers, Halbflg., mit Einer de-
Mey Bens pinxit et
excud. Petr. de Jode seulpsit.
Bie's Gulden Kabinet,
gr. 8. In C. de
Nach ihm gestochen
1) Diebeiden Bauernhiuser auf dem Hiigel. Jacques
van Artois pinxit, W
Jacques d’Arthois
2) Der Schifor im Waldo. P. (sic) van Artois pin-
xit, Wiollar fecit, 1049, gr. qu. 4. P. 120
3) Der Mann und die Fran am Waldrande. “J.
Artois pinxit. W: Hollar fecit, 1619. gr. qu.4.
P. 1207
4) Der kleine Wasserfall, Jacq
xi W: Hollar fecit 164
qu. 4. P, 1208,
5) Die Reiherjagd. J. van Artois pinsit. W; Hol-
Var fecit, 1649. gr. qu. 4. P. 1209,
6) Die vier Wanderer am Wasser. J. ¥. Artois p.
W. Hollar fecit, gr. qu. 4. P. 1210,
7) Der Bettler. Jac: van Artols pinz, W, Hollar
fecit, 1049. gr, qu. 4. B. 1211.
8) Die zwet Wandorer. J. van Artoi
s van Artols
+ Antuerplae, gr.
inu: W.Hol-
lar fecit, 1652. gr. qu. 4. P. 1212.
9) Der Schweine- und der Rinderhirt. W. Hol-
ar fecit. P. van Avont exeud. Cum priuilegio,
r qu. 4. P. 1213,
‘Wie Vertue angibt, nach P. van Avont, was
Jedoch wenig glaublich. Das Format stimomt mit
‘dem der vorigen, und so kann auch dies BI. nach
Arthois sein. Es ist wol das von Heineken (Dict.)|
dei Arthots unter No. 9 aufgefohrte.
$0) Waldlandschalt mit der Vision des bl. Franz
Horgia ‘and seiner Gefihrten, Nach dem Bilde
des Belvedere in Wien gest. von K. Ponhei-
mer. gr. qu. Fol.
11) Landsehaft, Gest, von J. Axmann, qu. Fol.
12) Kin Milchmadchen am Waldeingange mit einer
‘durch’s Wasser gehenden Herde, M.G. Biehler
seulpsit. Nach dem Bilde der Galerie zu Augs-
burg. gr. qu. Fol
13) Waldlandschafe mit einem Karren im Holweg,
M. G. Eichler seulpsit. Nach dem Bilde der
Galerie zu Augsburg. gr. qu. Fol.
14) Waldlandschaft mit Relsenden im Holweg, Ga-_
erie Ksterhazy. Gest. von Fr. Loos 1820. gr,
qu. Fol
15) Higelige Landschaft mit einer groBen Buche
auf dem Higel. Gest, von Fr. Loos 1819 nach
lem Bilde beim Grafen Lamberg, Jetzt in der
Akademie zu Wien. gr. qu. Fol.
lige Landschaft; cin irt treibt Kihe zur}
‘Trinke, Gest, von Fr. Loos 1821 nach dem
Dilde bei Lamberg, jetzt in der Akademie. ge.
qu. Fol.
17) la Diligence. J. v. Artols p, Wilhelm Kobel!
‘BIL. Landschaften. R. G, fecit, Kl. Fol,
18.
(Catal. Birkenstock.)
22) Zug Ludwig's XIV. In’s Feld. Photoge. nach
dom Original im Madrider Museum von J. Leau~
rent. qu. Fol.
W. Schmidt.
Artiga, Francisco Artign, spanischer|
Maler, Stecher und Architekt, eb. zu Huesca
um 1650, + daselbst 1711. Seine Malerthiitigkeit
scheint sich auf einige dilettantische Versuche
beschriinkt zu haben: nach Cean Bermudez malte
“er Sibyllen, eine Empfiingniss Mariii und cinige
Architekturbilder von groer Genauigkeit. A
Architekt zeichnete er dio Pliine der Universi
Huesca, die ginzlich unter seiner Oberk
erbaut wurde. Zugleich radirte cr nach
urspriinglichon Plan die Hauptfassade dieses
Gobiiudes. Auch die Stiche in dem Werke La-
stanosa’s, Zratado de ta moneda Juguesa, Hu~
——-_ Artlott.
esea 1681, rithren von ihm her. Als Schriftstel-
ler war er ebenfalls thiitig. “Ein Manuskript
gebliebones Werk, das vortreftiiche Zeichnungen
von seiner Hand enthiil, flibrt den ‘Titel: Forti-
ficacion elemental; ein’ andores behandelt Ge-
genstiinde dor Mathematik, in der Artiga sehr
bewandert war, und die er lange Zeit auf der
Universitit xu Huesca lehrto. .
5. Cean Bermudez, Dice.
Lefer.
Artigues. Jusepe Artigues leitete den Bau
der Kirehe zu Chelva in Valencia von 1657 bis
1659, Tn dieser Zeit wurde der Bau des Chors
(Sagrario), des Thurms und der Sakristei voll-
endet.
s. Llaguno y Amirola, Nottelas. 1V. 44.
t
Artizzonl. Francesco Artizzoni, Maler
‘yon Ferrara in der zweiten Hiilfte des 1S. Jahrh.
‘Von ihm bofindet sich ein hl. Joseph de Coper-
tino auf dem Altar der Fioravanti in der Kirche
der Minoriten Konventualen 2u Pistoja,
8, Tolomel, Guida di Pistoja, 1821. pp. 136,
219.
Alex. Pinchart
Artlott. R.A. Artlett, moderner englischer
Stahl- und Kupferstecher, lieferte eine groBe An-
zahl Werke, besonders fiir das Art-Journal.
1, Figirliche Darstellungen und
Bildnisse,
1) France. Bauernmidchen und Kind an der Quelle.
J. Jenkins p. ge. Fol,
2) England. Madchen, ein schlafendes Kind be-
‘trachtend. Nach Dems, gr. Fol.
3) Faith. La Foi. Nach ED. Palmer. Pasis,
Delarue, Fol.
4) Boalogno in 1805 and 1855,
solon, gr. Fol.
5) Lord Francis Ashburton, Nach Lawrence. 4
6) Maria, “Marehionoss of Ailesbury. Nach Ro-
stock. 4.
7) Lady Agnes Butler, Gattin des Lieut. Col. B.
¥. Pelynt, Nach J. Healey. 4.
'8) John Singleton Coploy, Baron Lyndhurst, Nach
halon. 4
alr, Nach Ab-
186s.
Nach Rich
9) Graf R. W. P. Curzon-Howe, geb. 1796, Nach
@. Ward. 4,
10) Georg Fitzclarenco, Graf v, Munster, Sob Wil-
helm’s IV. Nach Philipps. 4.
11) Mrs, Gladstone. Nach W. Say.
12) The Rt. Hon. Henry Goulburn,
mond. qu. Fol,
13) Henrietta Frances Griftn De Grey, Gemalin des*
Earl Th. Ph. de Groy. Nach Chalon, 4,
14) George Macdonald, Nach George Reid.
don 1869. Fol.
15) leary Melville,
Lens
Kaplan des ‘Tower. Nach
Rand, 4.
16) Caroline, Grin von Mount Edgeumbe. Nach,
Thorburn. 4.
17) Sir James Emerson Tennent. Nach Ric h-
mond. 4,
18) Lady Clementina Villiers. Nach F, Winter~
halter. London 1858,
Artlott _
-_ Arts,
Basreliefs ete,
Adams,
UL Statuen, Basten
19) SirJ. ©. Napier, Statue,
Fa. Art-Journal 1858.
20) The fawn, Nacktes Madchen mit Rehen. Statue
won C. B, Bireh, Fol. ArtsJournal 1869.
2) The Virgin Mother. “Gruppe von Carrier-
Bellouse. Fol. Art-Journal 1869.
22)Phy, Mutter mit dem Kinde spfelend. Gruppo:
aschJ.D. Crittenden, Fol. Art-Journal 1869.
2) Res Fol.
5)ller Majesty the Queen (Victoria) Mate von J.
Dorham. Fol. Art-Journal 1857
16) Pendita and Florizel. Gruppe von Dems. Fol,
‘Are-Journal 1870.
2) Tho angel of light.
rmonument von J. Edwards.
Pol. Art-Journal i870.
29) The ast dream, Bastelief von Dems, Fol. Art-
Jonrnal 1858.
29) Religion consoling Justice, Masrelief fir ein
Monument des Sie John Hern. Bosanquet_ von
Dems, F. Koffe del. Fol. Art-Journal 18
{h) The spirit of love and ruth. Bastel. von Dems.
qu. Fol, ArtsJournal 1867.
MA Vision, Basrel, fir ein Monuin
BasrelieT 2u einem Grab-
F. Roffe del,
Dems,
ley. Fol
34) The tomb revisited; dret Frauen am Sarkophag,
Gruppe von Doms. Fol. Art-Journal 183%),
45) The mother. Gruppe von Dems. qu. Fol. Art-
) Innocence, Statue von Dems. Fol.
437) The Muse of Painting. Statue von Dems, Fol.
jeneral Robert Bruce, Nach
-Jourual 18
Statue von
Dems. qu. Fol. A
The Leopard - hunter.
Fol. Art-Journal 1870,
40) The day-dream. Statuo von P. Mac Dowell
Fol. Art-Journal 1555.
41) The veiled Ves tue vou B, Mowti (im
Besitz des H, von Devonshire) Fol, Art-Jour-
nal 1853,
42) The angels,
Journal 1861.
43) Love — the ruler, Basrelief von Riotsehel
(im Tesitz des E. M, Ward). Fol, Art-Journal
1569.
1) Innocence — the dove. 5
Fol. Art-Journal 185:
$5) The angel's whisper. Marmorgruppe von Dems.
(im Besitze des J, Smith in Liverpool). Fol. Art=
Journal 18
eriehan.
Arte
Statue von M. Noble. Fol.
“Fol, Arti
17) Boadieea,
Journal 185
18) The Cradl
Statue von Thornycroft.
1860.
49) The temptation; Eva und die Schlange. Statue
‘son Vande Venne, Fol. Art-Joumal 1856.
ciner Muschel sitzond,
Fol. Art-Journal
51) Hero, Statue von J. Durham, Fol, Art-Journal
isi.
52) Asia, Gruppe von J. H. Foley (the Albert Me=
morial, Hyde-Park). Fol. Art-J. 1871.
58) The angel of the Sepulture. Statue von E.
Palmer, (Albany -New- ¥ vol. Art=J.
1sil.
54) Amy and her fawn, Statue vou M. Noble. Fol
Art-J, 1872.
55) Peri and ebild. Gruppe von C. ¥. Fuller. gr.
Fol, Art-J. 1872.
56) The Spirit of faith, Grabmonument von M.
Noble, Fol, Art-J. 1872
57) A Dip in the Sea, Gruppe von J. Durham,
Fol. Art-J. 1872,
J.B. Westely u. W, Engelmann.
Artois, Jacob van Artois, s. Jacques
@Arthols,
Artorius, M. Artorius Primus, Architekt
des griBeren Theaters zu Pompei, etwa in der
Zeit des Augustus, nach der noch erhaltenen In-
sehrift: Mommsen, Inseript. Neapol. No. 2238.
Brann.
Artos Tizon, Artos Tizon, spanischer Ma-
ler, geb. zu Murcia, Nach Ausweis ciner Ur-
Kunde vom 1. Jan, 1581 verpflichtete er sich,
flir die Kapelle der Lo der Pfarrkirelio
von Jumilta dessen
Hauptvorwurt das Martyrit
bilden sollte, dabei noch einige andere Kompo-
sitionen, deren Entwiirfe der Maler vorlegte.
P. Lefort
Arts. Hendrik Arts, nicderlindischer Ar-
chitekturmaler im ersten Drittel des 17. Jabrh.,
vielleicht zu Amsterdam, wo Londerseel (8. un-
ten) sich aufhielt. Nagler spi
pelt, unter H. Aertsens und unter I. Arts,
und gibt an, or se 16:30 Mitglied der Brudersehs
des hl, Lukas zu Antwerpen gewesen. Aller~
dings findet sich ein Hendrik Aertsen als Dekan
derselben im J. 1631/32, und ein anderer Hendrik
ein; beide aber
sind sls Buchhiindler bezeichnet. Es ist nicht
glaublich, dass einer yon diesen der Ktinstler ge-
wesen sein soll, nach dem die folgenden BU. ge~
stochen wurden.
1) Das Innere then Kirche.
‘Vorn der betende Papst, hinten rechts Prozes-
on, wobei der Papst das Sanctissimum trigt.
Tronderick Arts Inventor. Joannes Londerseet
Senltor. Mit den Vers
In Lateranenst Romam
Supplicat hine Triads,
ide sacrosancti sub imagine Panis Jestm
estat adorandum Num sibi Papa Deus?
sr. qu. Fol,
‘Kramm erwibnt, dass das Bl. bei Cl. Jansz.
sel. Auf un
Die Kirche ist Obrigens nicht §
im Lateran, wie angenommen wird, und wie ma
nach den untenstehenden Versen’auch glanben
54) Allan Conningham’s Monument. Bi von
ML. Watson, Fol. Art-Journal 1
Iinfisste, Erwibnung venient, dass ein d.
40°
316 Arts
Artvolt.
Blicck 1651 bezeichnetes Octbild der Avgs-
burger Galeria denselbon Prospekt darstellt, doch
mit anderer Staffage,
Die Jahreszahl 1539, womit nach Fass das
BL. bezeichnet sein soll, habo ich nicht gefun-
‘en, dagogen kann wan dio letzten Zeichen
der linken Seite des Leichensteins zur Li
als 160 (die letate Zahl undeutich) lesen,
len keineswogs ge-
und bezichen sich natirlich nfeht auf die
Vollendung des Blattes, sondern auf die Ver-
storbenen, die hier bestattot sind,
Notizen von Alex. Pinchart.
W. Schmidt.
Artsen, 8. Aertsen.
Artsons. Isabella Artsens, schlechte Ku-
pferstecherin zu Antwerpen um’ die Mitte des
18. Jabrh. Le Blane (Manuel) fihrt sie unter
Acrts auf.
Bin brennendes Herz, von den Leidenswerkzeugen,
Christi ete. umgeben. Verzierung xu einem Ab-
lassbrief von 1752,” Bez.: Isabella Artsens.
Roy. Fol.
Alex. Pinchart.
Artuinus. Meister Artuinus, Maler aus
mit 4 Lire bezahlt, d
‘Treppe des Hauses der Dombsuverwaltung ge-
‘malt hatte.
Urkunde bei ©
jampi, Notizie ete. p. 118,
Artusl, Giovanni Artusi da Piscina,
genannt il Piscina, goss nach dem Modell
Bernini's die Cathedra des hi. Pietro mit den
vier liberlebenszroBen Gestalten der lateinischen
Kirchentehrer fiir 8. Peter in Rom. Fur S. Luca
¢ Martino machte or den Guss des imposanten
Bronzealtars, flir den Pietro da Cortona die
Zeichnung und Modelle lieferte und ausserdem
die Kosten der Ausfuhrung trug.
s. Titi, Deserizione — in Roma, pp. 15 und 201.
Jensen
Artusl. Niccold Artusi, Bildhauer am!
Ende des 17. Jabrh., fhrte eine der unzithtigen
Statuen aus, welche das Acussere des obern
Theils der Peterakirehe in Rom sehmntteken.
8. Titi, Deseriafone delle pitture ete, in Roma,
ig! von 1763 p. 450.
Alex. Pinchart
Artusl. Domenico Artusi, Mater von
Parma in der 2. Hilfte des 18. Jalirh., ward wm
1798 beauftragt, die Kapelle U. L. Frau von
Caravaggio in der Kircho San Vitale zu Parma
mit Malereien auszuschmticken,
3, Donati, Nuova deserizione della citta di Parma.
1821, p.
Ale. Pinchart.
Artrelt, Andries van Artyelt (nicht Ert-
volt}, Seemaler, getauft zu Antwerpen den 25.
Mirz 1590. Dio Antwerpener Liggeren lassen
ihn im Gildejahr 1609/10 als freien Meister in die
Innung cintreten, withrend sie tiber seinen Ein-
tritt als Lehrling schweigen. Man kennt von ihm
vier Schiiler: 1) Willem van Overdyck, einge-
schrioben den 16, April 1617. 2) Willem van de
Meuter oder van do Muyter eingeschrieben
1622/23; wurde Freimeister 1030/31. 3) Gaspar
van Eyck, eingeschrieben 4. Sept. 1625: Frei-
meister 1632/33, 4) Muss man nach Aug. Jal
noch hingurechnen Matthys van Plattenberg, der
in Paris den Namon Plate-Montagne annahm,
und gleich G. van Eyck ein geschickter Marine
maler wurde. Am 28. Nov. 1615 verheiratete
sich A. mit Katharina de Vlieger, aus welcher
Ehe 2 Kinder ontsprangen: Simon Petrus, ge-
tauft 17. Okt. 1619, und Katharina, getauft
26. Nov. 1623. Dio Gattin des Ktinstlers starb
zwischen dem 17. Sept. 1626 und Sept, 1627,
da sich dazwischon thro ‘Todtenschuld in den
Liggeren verzeichnet findet.
Soprani nent einen »holliindischens Maler
Alfelt, der sehr geschickt in Landschaften und
Marinen gewesen sel. Dieser habe in Genus die
Bekanntschaft des dort ansiissigen Cornelis de
Wael gemacht, der ihn aufgenommen und ihm
mebrere Werke zu malen verschafft habe, die
dann Beifall fanden. Mariette hilt diesen Alfelt
obno Weiteres fiir Artvelt, was in der That viel
fiir sich hat. Seinen Aufenthalt in Genua diirfen
wir nicht vor 1615 setzen. Denn Cornelis de
Wael, gob. 1592, war zu jener Zeit erst 23 Jahre
alt, und ¢6 ist kaum 2u glauben, dass er friher
schon unserem Kiinstler hitte Bestellungen ver-
sebaffen kiinnen, mibehten cher glauben,
dass jene Reise erst nach dem Tode der Kath:
rina de Viieger fille.
Sicher aber war Artvelt im J. 1630 wieder in
Antwerpen, da er damals dort mit Susanna April
in wilder Ehe lebte. Zwei Kinder, Susanna, ge-
tauft den 13. Miirz 1631 und gehoben von’ dem
fritheren Sobliler A.’s W. van de Meuter oder
Muyter, und Anna Maria, getanft den 29. Juni
1652, gingen aus ihr hervor. Den 3. Okt. 1633
heiratete der Kunstler Elisabeth Boots, wahr-
scheinlich dio Tochtor des Malers Jan Boots, der
‘am 14. Aug. 1625 Meister der Gilde wunte, und im
J. 1641/42 dem bekannten P. Gysels seine Werk-
titte iffuete, Bereits am 11. Febr. 1634 wurde
das einzige Kind dieser Ehe, Johannes Baptista,
getauft.
Im J. 1612/43 bezog die Gilde cine Summe
von 6 Gulden fllr die Abschiitzung eines Bildes
Artvelt’s dureh die Dekane.
Am 23. Juni 1619 miethete A. auf zwei Jahre
flr die damals betriichtliche Summe von 240 4.
ein Haus mit Thorweg und Garten, am -Oevere
(Ufer) gelegen. Die Kaution ist vom Kiinstler
unterzeichnet: Ander. van Artyelt.
‘Van Artvelt war 42 J. alt, als van Dyck im J.
1632 ihn malte. Das Bild, friiher in Dilsseldorf,
Defindet sich jetzt in der Galerie von Augs-
burg (Nr. 118), DerKiinstler sitzt, aus dem Bilde
herausblickend, yor seiner Staffelei, mit der
Artvolt
Arundale.
317
Ausfibrung eines Seestiickes beschiiftigt, dessen
Vorbild Schiff im Sturm) im Hintergrunde sicht
tar ist, Am Boden cin Hund. Lebensgrofe
game Fig. Auf Leinwand. H. 5" 5" 8", br. 7.
Das von Schelte van Bolswert nach van Dyck
set Bildniss A.'s (8. unten) ist nicht nach die
fea Gemilde, sondern wol nach einer Gri-
uaille des groBen Malors. Schelto van Bols-
vert hat auch einen Scesturm (s. unten) nach
ihm gestochen. Der Maler J. Th. J. Linnig be-
richtet uns, dass er das Original dazuvoreinigen
‘hbren anf einer Autwerpener Auktion unterdem
Namen W. van de Velde, und spiiter auf einer
anderen Auktion derselben Stadt unter einem
suderen falschen Namen, und dazu erbiérm-
lich verwaschon, geschen habe. Andere Stiche
tach A. kennen wir nicht, aber dieser selbst hat
tine Ausicht der zugegangenen Schelde im J. 1621
ralirt; ein Expl. der Platte war in der reichen,
1197 2u Brlissel versteigerten, Kupferstich- und
Handzeichnungssammlung von P. Wouters,
Ssoontkus au Lier (Katalog von N. J. 1'Sas
No. 1974).
Gemilde A.’s sind selten, wabrscheinlich, weil
sie unter fremden Namen gehen, Unter dffent-
lichen Galerien besitzt das Belvedere zu Wion.
cive groBe Marine auf Leinwand mit vielen Sehif-
feu;imVordergrand liegt Kriegsgeriit. Die Samm-
lung Suermondt zu Aachen besitat ein See-
stick auf Leinwand; reehts am Strande zichen
wei Matrosen ein Schiff aurlick ; bez. A. V. A.
Waagen sagt in seinem Katalog, dass dies feine
Dereits am die Manier des viel spiteren W
van de Velde erimmere; es sci das ciuzig
ubestreitbare, das er yon Artvelt gesehen
abe. Ich finde indessen nicht dic geringste
Achulichkeit zwischen dem Machwerk unsers
Klustlers und van de Velde’s. Das Gentor Mu-
seum besitzt einen Sturm, worin tlirkische Schitfe
autergehen, auf Leinwand, In der Sammlung.
eines verstorbenen Schwiegervaters P. Th.
Moots in Antwerpen beindet sich eine von
Kriegsschiffen beschossene Festung, die in Brand
setathen ist. Dies Bild, auf Leinwand, ist b
gemalt und von der krifftigsten Wirkung; die
Schiffe sind sehr gut dargestellt. Der Verfasser
selbst besitzt ein Leinwandbild mit cinem See-
seieeht awischen Hollindern und Spaniern, Es.
ist sehr fein und durebsichtig gemalt, man be-
nerkt darin, wie auf Bolswert sStiche, die zack-
ige Manier, in der Artvelt seine Wogen bildete.
Gleich dem vorigen zeichnet es sich durch treff=
liche Reflexe und die schine Zeichmung der Fahr-
zeuge aus. Desgleichen besitzt der Verfasser
von A. eine Zeiehnung in Medaition mit Farben
leicht gehiht. Sie stellt eine Ansicht der Stadt
Antwerpen vor, vom Visamschen Hoofd aus ge-
commen,
Andries van Artvelt starb im J. 1652, Am
1. Aug. des Jahres ward die Todtenschuld yon
(64. 6 Stiibern flr seine skerklyk« (8. Apshoven)
Kathedrale, Siidquartier, bezahlt. Soprani
sagt, dass »Alfelte am Schlage starb, kurz uach-
dem er wieder in seine Heimat gekommen. Wir
kénnen nicht sagen, ob dieser Bericht auf Wali
heit beruht.
Dor Maler J. van Velsen war cin gliieklicher
Nachahmer des Kiinstlers, wie uns eine Marine
von seiner Hand bewies.
Quellen: Pfarrregister yon Antwerpen. — Ph.
Rombouts und Th. V. Lerius, De Ligge
1.453. 520.585. 638. 11. 14,18. 35. 43.257. —
Mariette, Abecedario. 1, 33, — Félibien,
Entretiens ‘ete. Grofle Ausg. U1. 237; kleine
ME, 457. — A. Jal, Diet, ertique de biogeaphie
et Whistoire, bei Plate Montagne, — N. de_
Pigage, La Galerie lect. de Dusseldorf. .
Bruxelles 17$1. p. 89. ~- Catalogue raiso
de la galorio de Dusseldorf, religé Wapres lo
catalogue raisonné et Aguré de Mr. N. de Pigage.
Marggraff, Katalog derk
Birger, Galerie Suermondt a Aix-la-
Chapelle, aver le catal. de la collection par le
Dr. Waagen, traduit par W. Birger. pp. SI.
129130. A. P. Sunaert, Catalogue du
Musso de Gand, 1870, No, 8,
‘Th. van Lerius,
A. van Dyck,
in Meehel's
1) Bildniss des Kanstlers vi
Jetzt in Augsburg (s. obet
Diisseldorfer
2) Bildniss des Ki Warkbild. Profil nach,
rechts; der Kopf ist uber die rech te Schulter
auriiekgewendet,, ohne jedoch den Blick aut det
Beschauer zu richten. Die rechte Hand halt
eine Papicrrolle. Im Hintergr. stiirmische See,
we schiff mitden Wellen kimpft. axpnnas
VAN RKTVKLT PICTOR TRIREIVM NAVIVMQYE
MALORVM ANTVRRPLAR, Ant, van Dyck pinxit.
S.A Bolswert sculpsit, kl. Fol. Vergl. Archiv
ir die zeichn. Ki
tchiedenen Abdrucksgattungen.
a) Von ihm rac
ht der zugefrorenen Schelde im J.
Siehe oben.
1621.
bj Nach ihm gestocher
Seesturm mit Sebitfen; die Wellen in kibner Be-
Wwegunig, Andreas van Artvelt pinxit, 8. a Bols~
wert sculpsit, Gillis Hendriex excudit, qu. Fol
W. Schmidt
- Arun. V. Arun, wol Engliinder, Als von
einem solchen gestochen finden wir angegeben
Morgan Graves of Mickleton, ob. 1770. Fol, Privat-
plate.
W. Engelmann.
Arundale.,Francis Arundale, englischer
Architekt und Zeichner, geb. zu London den
9. Aug. 1807, +2u Brighton den 9, Sept. 1853,
Ternte bei dem Architekten Pugin (gothische
Richtung), wo cr 7 Jahre blieb. Im J. 1831
er nach Aegypten; ferner reiste er i
Italien, Griechonland, Sizilion und Frankreich,
Uiberall interessante Gegenden und Alterthtimer
abzeichnond und skizzirend. Viele Winter brachte
erin Rom zu. Er gab heraus
1) The edifices of A. Valladio, forming a select
from his most admited buildings, from drawings
318 Arundale
‘and measurements taken at Vicenza —; (Ds
Leben Palladio's ist aus dem Malionisehen des
Milizia Gibersetzt.) London (1832). Fol
2) Mustrations of Jerusalem and Mount Sinat, in
‘luding the most interesting sites between Grand
Cairo and Beirout;. from drawings by F. Arun
dale. With a descriptive account of his tour and
residence in those remarkable countries, Lon-
don 1837. 4.
3) F, Arundale u. J. Ronomy, The Gallery of an
tiquities selected trom the British Museum, wit
Egyptian art, mythological illustra
London 1842. 4.
4) Examples and designs of Verandahs — 24 PI.
London 1851. 4.
s. Art-Journal, 1854. p. 50. — Grasse,
‘Trésor de livres’ rares, — Universal Cata-
logue on books of Art
W, Schmidt
Arundel. Th. H. Earl of Arundel und
Arundel Society, s. den Supplementband
(Kunstliebhaber und Kunstverleger).
Arvidson, Anders Arvid Arvidson,
schwedischer Maler und Kupferstecher, geb. 2
Landskrona in Schonen, + 1832, studirte zucrst
an der Kunstakademio’2u Kopenhagen, spiiter
wurde cr Westin’s Schiller in Stockholm. Er
wurde aweiter Lehrer an der Universitit Lund,
wo er den neuerdings verstorbenen bedeuten-
Landschafter Stick unterrichtete. Von
techer hat er 2 BU. hinte sen:
1) Jacob Pontus de laGardie, Nach Kirenstrahl.
Mit scinom Namen bexcichet. 8
2) Sandgatan (die Sandgasse)
s. Boye, Malarelexicon. — Sa.
Mibliothek 20 Stockholm.
ud, Fol.
Tung der k,
L, Dietrichson,
Arvidsson, Truls Arvidsson, schwedi-
scher Kupferstecher, geb. um 1660 in Wester-
viek, in der Matrikel der ostgothischen La
mannschaft der Universitit Upsala ‘Troilius
Adsarant, auf einigen seiner Stiche Truts Arn-
vidson genannt. A. bezog 1680 die Universitit Up-
sala und ward Stecher am antiquarischen Archiv.
Die neue Bilite der archi‘ologischen Studien un-
ter Karl XI. trug zur Belebung der Illustrations-
und Kupferstecherkunst nothwendig bei, und A.
war einer der Schweden, welche die Berufung
auslindischer Krifte tberflissig machten, in-
dem er selbst mit cinem Swidde und van Avee-
Jen wetteifern konnte. Wihrend scines Aufont-
haltes zu Upsala liess ihn Ornhjolm, der Ueber-
setzer von des Emanuel Thesaurus Gothicarum
Longobardicarumque in Italia rerum Epitome, die
Platten dieses Werkes nach den Originalen ko-
piren, widhrond er mehrere Jahro den unbemit-
telten Jiingling in seinem Hause unterhielt. A.
ethieltein Stipendium, um in den Nioderlanden zu
studiren, dessen Schule man auch in seinen Wer-
ken wiedererkennt. Er ging nach Leiden. Wie
lan, Auslande verweilte, ist unbe-
Kannt; man weiss nur, dass er cine Nonne ent-
fihrto, sic heiratete und nach Stockholm hein-
flhrte, wo sie aber noch indemselben Jahrestar.
A. war zugleich ein vortrefilicher Linguist,
ior; es wird von ihm erwiut,
Lousdenti Biblia Hebraica sive
punctis mit sich herumtrug. Er machte such
den Versuch, die sieben ersten Davilisehen
Psalmen im Grundtexte in Musik zu setzen. Diet
Werk, das er yon Kupfertafeln abuog uni
Manuskripte fortsetzte, erschion 1705, wardeaber
von der Kritik arg mitgenommen. Nach einer in
Filsali's Neuen Zusiitzen mitgetheilten Beurthei-
lung waren dio Melodien alle eines Schlages
und noch dazu jimmerliche Gassenhauer.
Irriger Weise gilt 1705 gew0hulich als sein
‘Todesjabr. Man kennt Kupferstiche von iti
mit der Jabreszahl 1706, Sivers erziiblt, dass A.
dem Jahre mach der Pest starb; die Pest wii-
tete aber in Stockholm nicht 1704, sondern set
stark 1710, wonach er also 1711 gest. ist
‘Von ihm gestochen
1) Die meisten IMustrationen 2u Peringskio’s Mo-
‘oumenta ullerakensia cum Upsaliawova ills
strata, Stockholm 1710, 19. Fol, Hauptweth des
Kinstlers. .
2) Die Mlusirationen 20 Peringskiold’s Attar
‘Stockholm 17
3) Titebl, 2u Thesauri Gothicarum Longoband. re
rumepitome(siehe oben). Ohne Bereichnung. Fel
Ernst vlele Jahre nach des Stechers Tod herans:
Begeben.
4) Die BU. zu diesom Werke. Kopien, Die Plater
noch im Antiguititenmuseum, aber durch Feaet
stark beschidigt.
5) Bildniss des Johannes Mesenius. Ex Orig deli
sculpsit Truls Arvidsson 1703. Fol,
6) Bildniss des Joh, Jac. Leibnite, ‘Truls Arvits
son se, Holmiwe 1706."er. Fol.
. Sivers, Westerviks historia och beskrifning
Linkiping 1758. p.°331.—@. Ge zelivs
Biogr. Lexicon. 1. Stockholm 1778. — Blogr
Lexicon. — (G. B. Klemming), Ur en antec
‘aros satlingat. Stockholm 1868," 69. pp. 5. Sé
1. Dietrichion u.'C, Eiehior
Laborde (Histoire de 1a manidre noire, 1859,
p. 335) gibt an, dass Arvidsson mit Unrecht fir
einen Kupferstecher in Schwarzkunst gelte. Seine
Manier sei hart, einftinnig, mager, olme dass et
diese Fehler durch vielen Geist ersetze. In Pe-
ringskidld’s erwithnten Monumenta ullerakeusia
‘cum Upsatia nova illustrata ete. Stockholm 1712.
Fol., hatte er mit schwarzem Sammet bedeckte
Kenotaphe darzustelien. Nach Rembrandt's Ar
krouzte und vervielfiltiste er die Striche und
brachte so ein Dunkel heraus, das an die Wi
kung der Schwarzkunst erinnert, und mit dieser
verweehsolt worden ist. Es sind dies dio bei-
‘sculpsit Trals Arvidsson.
2) Sacellum Bjelkianum in templo cathedral Ups-
Tensi. Hiervon gibt Laborde eine Kopie.
W. Schmidt.
319
Arzoro.
Anberger. Christoph Daniel Arzber-
ger, Kupferstecher, geb. zu Kreglingen 17
Schller des W. Bock, arbeitete in Nurnberg, um
198 aber zu Erlangen. Er stach Verschiedones
fir Buehbiindler, auch Bildnisse, darunter sein
égeoes, das sein Lehrer gezeichnet hatte.
Bildnss des Kiinstlers, in Medailion. C. W, Bock
ad 751. 4
1. Vor dem Geburts
5. Pissli, Neue Zusitzo,
W, Selonidt.
Anere, Stefano dal’ Arzere, auch Ste-
{ano da Padova genannt, Maler, im Anfange des!
16, Jabrh, geb., erhielt den einen seiner Beina-
imen nach seiner Heimatstadt, den anderen nach
der Via dell’ Arzere, in der cr daselbst wohnte.
80 erklirt es Moschiui und bemerkt, dass Ste-
faous ab Aggero bei Seardeonius nur oin Druck-
fuiler ist. Bereits im J. 1540 malte Stefano He-
tven und historische Personen im Riesensaale
des Palazzo della ragione, wetteifernd mit
Gaalteri und mit Domenico Campagnola. Das.
Vorbild fr sie alle war ‘izian, der dann spiter
such an dieser Stelle in ihrer Mitte thiitig war.
Die Bilder des Riesensaales erregten Lanai's Er-
samen, weil sie noch nach zwei Jahrhunderten
son keinem Einfluss der Zeit berithrt zuscin schic-
v0, und er lobte das schiine Helldunkel und das
ihende Kolorit. Die Zeichnung aber fand er
tm Theil schwerfillig. Mit Lanzi’s Urtheil
stimmt das yon Zanotto Uberein. — Fitr div
shrwirlige Frazia de Mr. 8. Jacomo e
Cristoforo da Ponte Molin« verfertigte
‘Stefano 1549 ein sanmutiges Gemiildes und erhielt
‘fir nach Bogutachtung der Mater Dom. Cam-
pazuola und Geronimo Cesaro 34 Goldseudi. —
Der Kirche des hl. Antonio malte er 1552 flir
45Dukaten die Auferstehung Christi. — In der
Kirche degli Eremitani fithrte er 1560, wie
die Unterschrift lehrt, dic Fresken an der Scite
des Hauptaltares aus: oben Moses und Josua,
‘oten Potrus und Paulus, umrahmt von Orna~
enten, Mit diesem Werke, meinten 1623 Porte-
sari und 1648 Ridolfi, habe Stefano mehr als je
sein Vorbild Tizian erreicht. — Im J. 1568 logte
Ancere sein Amt als Verwalter der Malorinnung
ieder. Ein Portrait der Signora Maria Mussato,
i ‘gt die Jah:
rewahl 1575 und ist das letzte datirte Bild von
Stefano's Hand. Nach den angegebonen Zahlen
werden wir auch die folgenden Malercien i
‘iuen Zeitraum setzen mllssen, der we
4340 beginnt und bald nach 1573 abschliesst.
Wir ziblen dieselben in Kilrze auf.
Fresken in der Vorhalle der Bethlehems-
Kirehe: Ueber dem Thore Gott Vater segnend
und an den Seiten der Engel der Verkiindigung
‘nd Maria, im Bogen der todte Christus von zwei
Engeln gehalten und dic vier Evangelisten in
Halbiguren. In Halbigur war auch das Portriit
des Lorenzino de’ Medici angebracht, der 1837
dea Herzog Alessandro de’ Medici ermordet hatte
und der Stifter der genannten Kirche geworden
war, Man sah die schwaragvkleidete magere Ge-
stalt im Profil mit der Adlernaso und dem rothen
Haar. Dic Zeit hat dieso Malereien fast ganz zor-
stir.
Fresko in der Scuola di Colombini: Das
letate Abendinahl Christi, Die Kipfe voll Natur-
wabrheit.
Altarbilder in der Kirehe der PP. Servit
1) Maria mit dem Christkind und unton die hh.
Paulus, Augustin, Marin Magdalena, Katharina
u. a. 2) Maria mit dem Christkind nnd den hh.
Girolamo und Sebastiano, bezeichnet: Stefanus
Patavinus F.
Altarbild in S. Maria del parto: Maria mi
dem Christkind und den hh, Girolamo und Cri-
stoforo.
Mebrere Altarbilder in S. Bovo, unter ande-
rem cine Krewztragung Christi.
Altarbild in 8. Cristoforo a S. Croce
Maria mit dem Christkind und den hh. Cristoforo
und Jacopo.
Fresko an der Decke der Sakristei von
Benedetto Novello: Gott Vater in der En-
gelsglorie.
Altarbild in 8. Sofia
Das verachiedene Interess don verschie-
denen Personen lebendig ausgedriickt, Rossetti
schrieb dassehr durchdachte fleissige Bild filsch-
lich dom Marco Basaiti zu.
Fresko in der Taufkapelle der abgetrage-
nen Kirche 8. Michele: cin 8. Girolamo in der
Grablegung Chri
0
jd in S. Giovanni di Versara:
Kreuzigung Christi, bezeichnet st.” .. Ge-
schickt erfunden, fleissig ansgefithrt, offenbart
das Werk einen Adel, wie ihn Stefano sonst sel-
ten oder nie besitzt.
Altarbild in 8. Niecold: Martyrium des hi,
Lorenzo.
Fresken an der Fassade des Palazzo Pa pa-
ava: zwischen den Fenstern des ersten Stockes
die symbolischen Kolossalgestalten der Wissen-
schaften und iin oberen Stock Legenden des
alten Testamentes. Unten sind Chiaroscuren
Fresko an cinem Hause nicht weit vom Hospi
tal: eine Gruppo von 3 Figuren, angeblich nak
einer Rafaelischen Zeiehnung.
‘Zageschricben werden dem Stefano das Altar-
bild in der Kapelle des Hospitals: Maria
mit dem Christkind und den hh. Antonio und
Bornardino, sowie das Altarbild der Kapelle
der Madonna de’ Cicchi in der Kathe-
drale: Maria, in halber Figur, mit dem Christ-
Kinde. Beide Bilder genicssen als wunderthiitig
die Verehrang der Gliubigen. Einen derartigen
Erfolg hat selten cin Maler mit seinen Werken
gehabt. Dem Stefano ist er erstaunlicher Weise
hoch cin drittes Mal zu Theil geworden. Unweit
der Kirehe del Carmine, die als Altarbild von
seiner Hand die Schutzheiligen der Stadt Pros-
decimo, Daniele und Antonio besass, und dicht
320 7 “Arzoto
beim Palazzo des Capitano "der Stadt hatte Ste~
fano unter dem Porticus der Casa Selvazzi
cin Marienbild gemalt. Da geschah es nun, dass,
1516 zur Zeit der Pest sowol dem Karmeliter-
Provinzial als auch dem Capitano Padua’s ge-
rade diese Madonna zwei Mal im ‘Traume er-
sehien. Das Fresko wurde in Folge dessen ab-
gesiigt, auf den Hauptaltar von del Carmine
gebracht, und sofort endete die verderbliche
Souche. “Der Maler Bissoni hat dio beriihmten
Visionen gemalt. Wahrscheintich war Stefano
schon vor diesem Ercigniss gestorben, denn sonst
wiirde gewiss auch seine Person in der Geschichte
Padua’s dabei bedeutsam hervorgetreten sein.
In der Kunst hat Arzere besonders fiir seine
Fresken Anerkennung gefunden. Er besass cine
ungewobnliche Fertigkeit. Seine Zeichnung ist
meistens richtig. Die Fleisehfarbe hat bei thm
einen zu rothen ‘Ton, Feuer und Energie febit
seinem Genius nicht, aber seine Schpfungen
haben anstatt der GréGe oft etwas Rohes und
Plumpes und lassen dann Hoheit und Adel ver-|
anissen. Die kirchliche Wunderkraft der Bilder
ragione »Aula
ws, p- 175 zitirt, — Seardeon
De antiqua urbe Patav., Basileae 1560. p.
= Moachint, Della origi le vicende
della Pitturain Padova. p. 77 ete. —Por te nari
viglie ete. 1835. 1.
gratia degli artists Padi 1, "Storia
IL, 137. — Zanotto, Storia della
‘eneziana. 1. 291.
Battista dall’ Arzere, vielleicht ein Ver
wandter des Stefano dal!’ Atzere, war ein mit
telmiissiger Maler des 16. Jahrh
8. Pietrucei
Jansen.
Arzet. A. Arzet, der nur durch folgendes
BI. bekannt zu sein scheint
‘Nach seiner Zeichnung gestochen:
Cedrus Montfortiana, id est illustr. . D. comitum
de Montfort ete. incorrupta genealogia etc, M.
Wening se. 1675. Imp. Fol
W. Engelmann,
Arzo. Tommaso d’Arzo malte 1516 auf|
Goldgrund cine thronende Madonna mit dem
Christkind flir die Kirche 8. Lucia all’ Ospedale
fe beiden Lehnen des Thrones
STA
DIL
wn auf der ‘Tafel noch Mast
Ausserdem liest
Bildes sichtbar wird, michte der Verfasser der
unten angeflihrten Memorie fiir das Portrit des
Malers alten, Uebrigens vermutet er in im
einen Schiiler Antonello’
Memorie de’ pittor! Messinesi. p. 24,
Jansen
Arzt, s. Arzet.
Arzt, Franz Christoph von Arzt, Male,
arbeitete um 1690 zu Mlinchen. Fitr zwei lebers-
/groBe Bildnisse der damaligen bayrischen Kur-
zon ethielt er 150 Gulden. Ob er mit dem
A. Arzet (8. oben) in Verwandtschaft stand,
wissen wir nicht zu sagen,
8. Lipowsky, Bair, Kinstlerlexikon. 1, 212.
W. Schmit
Asam, Johann Asam, Zeichner, zu Augs-
burg im Beginne des 18. Jabrh. thiitig. Es
mir unbekannt, in welchem Verhiiltnisse er 2
den folgenden Asam’s steht.
Nach ihm gestochen
1) Fenerwerk zu Augsburg zu Ehren Kaiser
Karl's VI. Das Brustbild desselben in Medaion
iten dari. Hinten die Illumination des
‘Thurmes der St. Ulrichskirche. Johann Asm
del, He Jonas Ostertag seulp. gr. Fol
2) Ludovieus Pius Imp. Adalberto Comiti Fanis-
12 pro Canobio Lindavieusi concedit
Flias Schaffhauser Sculp
‘Aug. Vind, KI. Fol. Titelbl. 2u M. Rassle’s
Vindicatio contra Vindicias ete, Campliome
A711 (2. Aufl. 1714 mit demselben BL.)
8. Flissli, Neue Zusitze,
W. Schmidt
Asam. Die Asam, Ktinstlerfamilie in Ober-
deutschland, die durch mehrere Generationen iw
37. u. 18. Jabeh, thittig war
Hans Georg Asam, Maler, der iilteste det
Familie, war nach den Denkwiirdigkeiten vor
Innsbruck ({. Stlick) cin Tiroler. Das ‘Tiroler
Kiinstlerlexikon entnahm aus einem Briefe d
Hn. Leop. Spiclmann zu Hall, dass ein Asso
oder Asam, aus Griden oder Enneberg in Tirol
gebitrtig, mit Martini Gump in Rom studirt habe
Er habe die Grabvorstellung in der adeligen
Friuleinstiftskirche zu Hall gemalt und s
Lehrer der Architektur zu Prag gestorb
naeb wiire dieser A. identise mit E
Da-
Georg
A., was ganz glaublich ist; ob jedoch die Notiz
von der Prager Professur fiir ihn gilltig ist
scheint doch zweifelhaft. Als ‘Todesjahr Haus
Georg’s wird von Westenrieder 1696 angege-
bon, und zufolge Nagler starb er zu Sulzbach
wo ihn der Herzog in die firstliche Gruft legen
liess. Auch seine Frau Theresia wurde 1719 da-
selbst begraben, Er arbcitete in Oel und Fresko
mu Miinchen, Benediktbeuern und Te-
gernsee. Westonrieder bringt Urkunden aus
‘Tegernsee, die von Malereien daselbst und in
der Umgegend handeln. Im J. 1690 wurde ibm
bi Anzu Mpxy1. Einen Kopf, der im Grunde des
fiir den hi. Laurentius auf dem Choraltar der
Hans Georg Asam
artkitche Egern 107 Gulden bezahlt. 1691 er-
hale er fir das »gemalono Blitt! in das obero
Rundel des neuen Choraltars zu Egern« 73 fl.
30 Kr, 1892 fiir das Choraltarblatt 8. Aegidii zn
Gnund 155 A, und 1695 flir das mene Seitenal-
turblatt St. Nicolai et Joannis bapt. zu Gmund
wa
5 Westenrieder, Deitrige rur Vaterl. Historie.
. p. 391 und Bair. histor. ‘Kalender fir
1788. — Lipowsky, Bairisches Kiinstlertox.
#11, Kinstleriexikon,
Cosmas (Damian) Asam. 321
Cortona und Bernini's an sich. Zufolge Hagedorn
studirte Cosmas unter dem Ritter Ghezzi; ob
dies indessen der iltere Giuseppe, Sekrotir der
rmischen Akademie, oder dessen Sohn Pietro
Leone, der beriihmte Karikaturist, gewesen ist,
bleibt unklar.
Nach ihrer Zurilekkunft aus Italien schlugen
sie ihren Wohnsitz in Miinchen auf. Die Blitter
des Cosmas zur Descriptio utriusque fortunae
Maximiliani Emanuelis, welche die Jesuiten im
J. 115 erscheinen liessen, sind aus Miinchen
datirt. Im J. 1722 entwarf Cosmas die Dekora-
Nach ihm gestochen :
1) Der Maria Magdalena wird von einer sitzenden
meitlichen Figur die Papstkrone aufgesetzt. Die
Jungfrau hat den besten thail er wahlet, Jue. 10
v.42. Gs Asam: del: Bs se: kL d
2) 8. Quirinns M. erster Schuz-Patron des Uralten
Stift und Kloster Tegernsee. Der Hl, sitzt auf
Wolken; unten sind Verehrende. Pinx. G. Asam,
delin. F, Ganlrapp, Seal, F. X. Jungwirth.
a,
W, Schmidt,
Cosmas Damian Asam, Maler, und Aogi-
dius (Egid) Quirinus Asam, Bildbauer, waren
‘videSohne Hans Georg’s. Der ersterewurde nach.
der Insehrift anf seinem durch Franek lithogra-
phisten Bildnisse (8. unten) den 28. Sept. 1686 zu
Benediktbeuern geboren, der letztere zu Tezern-
fe. Beide studirten zu Rom, wo Cosmas an der
Akademie den ersten Preis ethielt. Darauf lies-
sen ie sich zu Miinchen nieder, von wo sich ihr
Raf weit verbreitete. Beide atbeiteten brilder-
lich ausammen : der eine bemalte die Kirchen
und Schldsser, der andere schmtickte sie mit sei-
ven Bildhauerarbeften, namentlich Stuckaturen.
Thr Wirken hatte etwas Fabrikartiges, es ging
imen raseh von der Hand. Man war eben damals|
ureh die italienischen Schnellmaler daran ge-
thot, weite Riiume in kurzer Zeit bemalt und
verziert zu sehen, so dass selbst griBere Ta-
lente, als unsere Asam waren, zur soliden Durcl
Iwldang nicht gelangen konnten. Die Stiirke des
Cosmas beruhte daher auf der Wandwalerci,
‘nd in seinen Oelbildern merkt man den Fresko-
naler immer heraus. Die oberfiichliche Geschic
liekkeit der damaligen Italiener zeigt sich by
leiden in hohem MaBe, und eine Riumlich-
keit in heiterer und gefulliger Weise zu sch
cken, das gelang ihnen vollkowmen. Begrei
lich darum, dass ihre Arbeiten nicht vom Stand-
punkte der Einzelbetrachtung gewiirdigt werden
nissen, sondern von dem der Dekoration. Eine
lebendige Phantasie, Gewandtheit und heitere
Farbe sind Cosmas eigen, und es kommt weniger
bei derartigen dekorativen Arbeiten in Betracht,
dass ihm — wie es tibrigens seine Zeit tberhaupt
it sich brachte — griindliche Formenkenntniss,
Zueht der Komposition und nachhaltige Kraft
det Farbe abgehen. Die Asam hatten sich unter
(en rdmischen Ktinstlern dor letzten Pe
Hi.Jabith. gebildet; sie tragen darum
sus dio Merkmale der Nachahmer Pietro’s da,
Neyer, Kanatler-Lexiton. It,
tionen zur Vermillung Karl Albrecht’s von Bay~
em mit Maria Amalia von Oesterreich (6.
; - Vom 8. Juli 1722 bis 6. Aug. 1723
bemalte Cosmas das Gewdlbe der St. Jakobs
kirche zu Innsbruek, wofiir er 4000 Gulden
hrend Egid filr die Stuckarbeit 3000
Gulden empfing (Notiz von A. ig: Im J. 1
erpflichteten sich die Briider zur_Ausschmil-
ekung des Domes von Freising: 7000 Gulden
und die Titel als Hofmaler und -Stuckator waren
der Lotin. Um Jakobi 1724 musston die Arbeiten
beendigt sein, da zu dieser Zeit das 1000jihrige
Jubiliium der Divzese gofeiert wurde. Ueber-
haupt sind die bayrischen Kldster und Kirchen
angeflllt mit den Werken der beiden Brilder. Zu
Aldersbach (1720), Amberg, Benedikt-
bewern, Egern, Firing, Firstenfeld,
Gmund, Hohenwart, Ingolstadt, Met-
ten, Michaelsfelden, Mitnchen, Ober-
altaich, Ostorhofen, Regonsburg,
Schwarzach,Straubing, Sulzbach, Wei-
henstephan, Weingarten u. a. 0. befinden
sich Spuren ihrer Thiitigkeit. In Weltenburg
erbaute Cosmas eine Kapelle und zierte sie mit
Malereien. In SchleiBheim rithren das kolos
salo Plafondgomiilde des Treppenhauses, Vulkan
schmiedet auf Bitten der Venus die Waffen fi
Aeneas, und das der Schlosskapelle von i
Ferner malte er im J. 1728 die Deeke der Kirche
f dem weissen Berge bei Prag und die des
Speisesaals des Abts im Stifte BFzewnow. Um
irche zu Maria Ein-
siodetn in der Schweiz mit Fresken. In Mann-
heim rihren die Malereien der Kapelle und des
Stiegenhauses im Schloss von Cosmas her; cben-
so entwarf er die Skizze zum Plafond der dorti-
gen Jesuitenkirche. Die letzte Arbeit des Cosmas
waren nach Hagedorn die Malereien in derKireho
Herrgottsruhe bei Friedberg (in Oberbay
Jedenfalls aber gebiiren auch dic Gemilde in der
Kirche zum hi. Johannes in Minchen zu seinen
letzten ; ja wahrscheinlich fallen sio noch spiiter
als die vorigen, denn der Maler starb ber der
Yollendung des Baues. Jene Kirche erbauto
Egid (wol auch Cosmas} von 1733—1746 auf seine
eigenen Koston, und beide Briider wetteiferten
sie auszuschmiicken: cin gutes Beispiel priich-
tiger, aber ins MaGloso getriebener Rokoko-Or-
namentation. Diese iberwuchert die feste are
tektonische Grundlage ; das Auge sueht vergeb-
at
[a
licheinen Ruhepunkt, und so maleri
wirkt, so darfman doch mit gutem Gewissen be-
haupten, dass es wie ein Schatzkistlein, aber nicht
‘wie cin ‘monumentales Gebiiude erscheint. Arg
geschmacklos sind die Bildwerke datin; mit
rundlicher Modellirung, lappigen Gowiindern und
verdrehten Linien haben’sie Halt und Ruhe ver-
loren : sie sind Produkte einer bloss dusserlichen
Geschicklichkeit.
In Galerien ist natiirlich Cosmas nicht ver-
treten, Bloss in der Miinchener Pinakothek
war ein grosses Leinwandbild yon ihm: die hi.
Jungfrau mit dem Kinde auf dem ‘Thron wird
von der hl. Rosa de Lima und dem hi. Domi
kus verehrt, die von ihr die Rosenkriinze em-
pfangen haben. Es ist schon vor einigen Jahren
tach Schleissheim in's Depot gekommen.
Aus dem Privatleben der beiden Briiler ist
wenig bekaunt. Sic waren yon strong religid
Gesinnung ; die Stiftung der St. Johanneskirche
und dio Thatsacho, dass Cosmas verschiedene
Kinder in KWstern hatte, beweisen dies. Freilich
war ibnen auch dio Geistlichkeit sehr gewogen
und wetteiferte, Kirehen und Kldster von ihnen
ausschmlicken zu lassen. In Folge ihrer Arbeiten
flr don Freisinger Dom erhielten sic vom dorti-
‘gen Bischof den Titel als Hofmaler und -Stuekator|
und Kammerdiener. Cosmas fithrte zugleich den
eines kurt. bayrischen Hofrathes und Hofmalers
ob auch Bgid, ist mir nicht bekannt. In dem un-
weit Miinchen gelegenen ‘Thalkirehen erbaute
Cosmas sich cin Schldsschen nebst der (jetzt|
niedergerissenen) Kapelle Maria Einsiedel, und
schmilckte es von Innen und Aussen mit Gemiil-
den. Diese sind noch sichtbar, aber in schlech-
tom Zustande, indem das Schi
Wirthschaft verwandelt worden ist.
nach Flssii im J. 1739, nach Westenriedet
glaubwirdigerer Angabe aber 1742, Egid's
‘Yodesjabr ist unbekannt, es fille aber jedenfalls
nicht vor 1746, wo dic St. Johanneskirche been-|
digt wurde, Hinter seinem Bruder trat er in jeder|
Bezichung zurlick.
Cosmas Damian hat auch radirt. Wir ken-
nen zwei Bil. von ihm. Sic sind kriftig mit
fertiger Hand ausgeftthrt, leiden jedoch an Ober-
flichlichkoit und sind nicht besonders komponirt.
Bildniss des Cosmas, Brustb., mit Pelzmiitze, in
Jugendl, Alter, Lith, von M. Franek. 4.
a) Von Cosuias radirt
4) Madonna mit dem Kinde unter einem Thron-
hhimmel sitzond; vor ihr kniet links der bl. Fra
ziskus von Assisi, weleher vom hl. Petrus
Buch exhilt, Datei mebrere Engel. Ohne B
zelchnung. “TH. 333 mill., br. 263 mil.
Tm 2. Abir. ist der knicende Heflige in eine
bl. Bischor ler Petrus in Jacobus,
die Siu) Bionenkorb u. 5. ¥.
Diese Arbeiten rihren nicht von A., sondern von
einem methodischen Kupferstecher her. Ausser~
dem tindet sich hier noch die Inschrift: C.
Assam f, und Georg Christoph Kilian excudit,
2) Madonna mit dem Kind auf einem Postament
wend, cin Engel ‘aus Rosen und
Sternen 2usammengesetzten Kranz aber sie, in,
anderer spielt die Guitarre, dabei noch mebrere
Engel. Der bl. Dominikus zur Linken teust
der bl, Jungfrau. Links hinter eiue
lle, Ohne Bezeichnung. H. 335 mil.
UL, Mit Georg Christoph Kilian exe, Avg,
Vind. Dieser Druck ist mir von Anschauune
nicht bekannt, Ich kann darum auch nicht sacen,
ob sich hier die Bezeichnung des Meisters wie
vel dem gorigen BI. finde.
b) Nach Cosmas gestochen:
1) Madonna mit dem Kind, Knfefig., sitzend, cor
ihr ein Buch, auf das der Kleine die Linke ge
legt hat, Mit abgerundeten Ecken. Bez.: C.D.
Asam. Tl. 112 mill,, br. 94 mill
Da dieses BI. bloss die Bezoichnung Asan’s
trigt, co kinnto man ea ihm 2uschreibon. Es
weicht jedoch in der Behandlung sebr von dex
obigen ab und ist eine oberfichliche, schiler
hatte Radirung, die nicht von der Hand eines
fertigon Malers sein kann.
2)Madonna mit dem trinkenden Kind, sitzend,
Kniefig., anscheinend einen Besen In der Reel
ten, Dabo tibi ubera mea, Cosmas Damian Asan
pinxit. F: Xavery Jungwierth. del: et Sr
Monachij. 4.
3) Der bi, Franziskus knieend vor der bl. Jungtran
auf Wolken. Georg Sigmund Rosch fecit. «
Fol.
fissli (Neue Zusitze, unter Asam) gibt an
man sagt, dass G. S, Rosch mehrere geistreiche
Dil. nach’ thm geliefert habe. Ein Irrthum, det
aus der falschen handschriftiichen Bezelchnung
dor Radirung (No. 1) von Asam in der Winckler-
‘chen Sammlung herriihrt,
erstein, sexlp-
rbergae. kl. qu. Fel
8) Max Emanuel, Kurfirst von Bayern, schaut nach
einer welbl. alleg. Figur, die oben auf Wolken
unter einem Bogen sitzt und thn mit der Rechter
segnet. Cosm. Dam. Asam del. F. J. Spitt
Sculps. Monae: Titeibl. zur Descriptio historica
utriusque Fortune Maximiliant Eianuelis te
Pedepouti 1715, Von der Gesellschaft Jesu ber-
ausgogeben, Fol,
Mirllogt auch
Explr. des Stiches
Inschrift in Cos:
se: Mon: geindert i
Die nachfolgenden Nr, 6—11 dnden seh in
emselbon Werke.
6) Theodo I. ete., im Harnisch, ganze Figar, in
einer Nische stehend, wle die folgenden. Ohne
Hezeiehn, des Kilustiers, wird aber auch von
Asam herrihren. And.’ Matth. Wolffgang
Seulps. Aug. ¥. Fol,
7) Carolus Magnus ete, Cosmas Asam delin, Mons-
hij. And, Math, Woltt gang Se. Ang. Vi
8) Otto Magnus Witelspachlus ete, Cosmas Asam
hij. Am Math, Wolttgang 5
nicht indas Werk eingefdg.e:
{spiterer Druck) vor, wo die
aun: Asam del: F: G: Spatt
Cosmas (Damian) Asam
Asoanto, 323
9) Ludovieus LV. Bavarus ete, Cosmas Asam dein,
Mouschij. And. Matth. Wolffgang Sculps.
Ang. V. Fol.
10) Reiterstatue des KurfOrsten Maximilian I, Auf]
dem Gestell derselben steht: A.
Wolffgang. Seulpsit. Unten: Cosmas Asam
Aelin. Monachij. Joh: Aug: Corvinus Sculp-
sitAug: Vind. gr. qu. Fol,
1) Theresia Kunegunda, Gemalin Max Emanuel’
same Fig., sitzt in einem Gemache und sebreibt :
Penelopo Ulyssi. Hane tua, — Cosmus Asam
dein. Monachij. Johan Jacob Klelusehmidt
t. Gest, von J. Morel,
gx. Fol, (Helneken.)
13) Triumphbogen zur Heirat Karl Albrecht’
Balern und Amalia’s von Oesterreich, errichtot
den 17. Oktober 1722, C.D. Asam inv: J.
Morl Se: Mon: gr. Fol.
Hy Triumphbogen zu derselben, Vivant in plurimaete.
©.D. Asam lua: J.MOrl: Se: Mou. Fol.
'5)Allegorie auf dieselbe. In der Mitte hinter einer
Arlule zwischen zwet Biumen (mit der Insebr:
Semper Viveseo und Semper Flotesco) springt
cine Fontine und fille reehts und links In den
Mund eines Liwon und elnes Adlors. Aufeinem
Shild in der Mitte: ‘Tygris Potentiam. Eja 8
tumia ete. C.D A: inv: J, Morl. f: Fol.
Brulliot (Mon, 11. 370) sagt, dais main dle
Backstaben CD A Inv. auf verschiedenen Ent
‘irfen Asam's fix Springbrunnen und Feuer
setke finde. Andere Dll als das vorige stnd mir
‘ndessen unbekannt.
ten, Brustb. tn Medailion. Unten
‘tei alleg. Figuren und der niedergeworfene Sa-
tum, dem elne derselben das Stundenglas ge-
Sperling. Fol, Sternb.-Frenzel II, 2234.
) Das Innere des Freisinger Domes mit der Jubl~
iumsprozession von 1724, Cosmas Damian
Aum pinait et inv. Frane: Jos: Mérl seulps:
etexeud: Monach: Roy. Fol.
Nach Egid Asam gestochen:
1)B. Petrus Gambacurta ete. BQ. Asam: del:
FX Jungwierth sc, Mon. 8,
4) M1 Anastasia, Patronin des Klosters Bonedikt-
Yecem. Gest, von M, Jungwirth. 8.
3)Hin Ritter des Ordens der Unbefteckten Em-
Winguiss, ganze Figur, mit Ornamenten. Gi
%o J. MOrl in Munchen, Fol. Heineken.
‘Hetneken, Dict, — Westenrleder,
‘etreibong, Yon Minchen 1783. p. 337, ul
ir. histor. Kalender fir 1788. — F
Kinstlerlexikon, Suppleme
~ Lipowsky, Bair. Kinstlerlextkon
Diabacz, Bohmisches Kinstlerloxikon, —
Denkw ardigkeiten von Innsbruck. 2. Aufl
1816. 1. 14 f. 33 f, — Tiroler Kiinstlerlexikon.
‘=Teehischka, Kunst und Alterthum. 1836.
Wp. 141. 144, — Hlandschriftiches von Nagler.
W. Schmidt.
Franz Erasmus Asam, Sohn von Cosmas
Tunian, Maler, geb. 1720 2u Miinchen, erhiclt
|iJ.1747 den Titel eines kurflirstlichen Kam-
‘erlieners, nachdem er vorher oinige Zoit im
| Aulande sugebracht hatte. Nach dem Tode von
Balthasar Albrecht 1765 wollte er Hofmaler wer-
don, erhielt aber die Stelle nicht. Er malte an
verschiedenen Héfen und hiclt sich in spiterer
Zeit besoniers in Bamberg auf, wo er, wie
, | auch in der Umgegend, fiir Kirchen malte, Nach
Jick’s Urtheil erwarb’ sich Asam weder durch
gute Zeichnung, noch durch Komposition Ach-
tung, nur ein kriiftiges Kolorit babe scino Ar-
beiten ausgezcichnet. Er hiitte bei der Unter
atittzung des Dompropstes Lothar von Stadion
ein weit grissererKinstlor werden kinnen, wenn
er nicht dem Missiggange und dem Trunk 2u
sehr, ergeben geweson wiire. Er starb 1705
Zisterzienserkloster Schiinthal im Wrtembergi- *
schen unter sehr iirmlichen Verhiiltnissen.
8, Westenrleder, Beschreibung von Manchen,
—Lipowsky, B. Kinstlerlexi-
. — Jack, Pantheon der Literaten und
Kiustler Bambergs. 1821, — Mandschriftliche
chriehten vou Nagler.
W. Schmidt.
Engelbrecht Asam, ein anderer Sohn von
Cosmas Damian, verstand sich auch auf's Malen.
ErwarMduchimKlosterFurstenfeld bei Munchen,
Mandschriftliche Nachricht von Nagler.
W. Schmidt,
Ascanl. Traiano Ascani aus Castello 8.
Ippolito bei Fossombrono, Bildhauer in der
aweiten Tilfte des 17. Jahrh. Fir die Familie
Ambrosi in Fabriano hatte er wiederholt Auf
triigo au erfllllen; zuerst 1683 machto er eine
marmorne Altarbekleidung in der Kapello S.
Ambrosio in der Kirehe 8. Benedetto und daon
1654 don Altar der Maria Vergine in der Kircho
del Gonfalone. Das erstero Werk wurde mit 80
Scudi, das zweite mit 77 Seudi 10 Baiocehi be-
zahlt. Im J. 1686 lieferte er fiir 90 Scudi eine
marmome Altarbekleidung fiir die Kapelle S. .
Antonio in der Konventualenkirehe.
#. leet, Memorie ete. dl Ancona,
Jansen.
Ascani. Pellegrino Aseani, Blumenma-
ler aus Carpi im Herzogthum Modena, lebte von
der Mitte des 17. Jabrh. bis um 1714. Lanzi be-
zeichnet ihn als rausgezcichnet« auf seinem Ge-
| biete.
*. Zani, — Lanzi, Storia pittories
(Aus! son 1825) 111. 372.
Simone Ascani, Bruder des Pellegrino,
Maler aus Modena, lebte um 1700,
. Zant, Enclel
Jansen
Ascanfo. Ascanio di Giovanni oder di
Pietro, Bildhauer und Erzgiesser, geb. 1531 zu
Tagliacozzo. Sein Todesjahr ist unbekann
Zucrst vou cinom gowissen Francesco unterrich-
tet, ging er dann 1537 nach Rom zu Benvenuto
Cellini, wm sich unter ihm als Goldschmid zu
yervollkommnen, Bis zum J, 1545 finden wir
ihn nun unter diesem Meister beschiftigt. Zw
mal ist er mit ihm in Frankreich und 1540 auch
ae
324 Ascanius
relative ote, a Ferrara,
Ascanio, Ascaniound Ascanius,s. Dom.
van Wynen.
Ascanius.
‘Minch zu Rom!
ter Don Guido Ascanius,
der aweiten Hillfte des 16.Jahrh.
Nach ihm gestochen :
Obedientia, allegorische Figur, mit den Symboten
verschiedener Tugenden. 'P. Ascanius Don
Guido inven, B, Passarns Rom, fecit. Pauli
Gratiani formis Rome MDLXXX. gr. Fol.
dissli, Neue Zusitze. — Le Blane, Manuel
unter Passari No. 78. — Nagler, Kinstler-
Jexikon unter Passari No. 78,
W. Selonidt.
Ascenzi. Carlo Ascenzi oder Assenzi,
Maler aus Gennazzano, lebto am Ende des
17. Jabrh. In Rom fertigte er fiir dic Kirche
8. Niccold e Biagio das Altarbild Der hi. Carlo
Borromeo und fiir die Kirche $. Ambrogio
Carlo Die Frimmigkeit, wihrend dort dic Sinn-
bilder anderer Tugenden von Giov. Battista
Boneore entworfen wurden. Die Stadt Ascoli
besitzt von Ascenzi cine ‘Taufe Christi in der
Sakristei der Kirche 8. Giovanni ad templum, die
gewihnlich 8. Franceseo di Paolo hei
8. TItl, Deserizione ete. di Roma, pp. 154. 3
= Orsini, Descritione delle Pittore ete. di
Ascoli. p.
Jansen
Aseh, 5. Viseher,
Asch, P. Johannes van Asch oder ab
Asch, nach Heineken (Dict.) Bildnissmaler, geb.
in der Grafschaft Biiren in Geldern, lebte im
16, Jabrh. Heineken gibt weiter an, dass Domi-
nicus Custos nach ihm das Bildniss des Model-
Jours Athemstedt (oder Attemstett) gestochen
habe. Doch beruht dies auf einer Verweehsclung
mit Hans von Achen, nach dessen Gemilde
D. Custos das Bildniss Athemstedt’s gestochon
hat. Das BI. ist bezeichnet: Jo: ab Ach de-
pinxit. Diesem Irrthum bei Heineken entspringt
wol die Angabe, der Vater des Pieter van
Asch, der auch Jan hiess, sci Bildnissmaler
gowesen. Die iilteren Quellon melden nichts da-
von; erst nach Heineken tritt diese Nachricht,
auf. A. Sirot sagt in seinem Dict. des Peintres
(1866) von diesem angoblichen Jan van Asch:
Poclenburg habe den Ruf dieses Ktinstlers be-
wirkt, der lange in Frankreich gewohnt habe.
Es muss dies aber auf irgend cinem Missver-
atiindnisse beruhen,
W. Sehmidt.
Asch. Pieter Jansz. van Asch, gob. im
J. 1603 zu Delft, war ein sehr verdie
voller Landschaftsmaler, besond
Leben und spiiter sehr gesycht. Sie sind aber
selten, weil der Klinstler nach Houbraken, tn
seine alten Eltern zu pflegen, zu sehr von der
Malerci abgezogen wurde. Seine Bilder stellen
die cinfache hollindische Naturdar. Sieerinness
theilweise an Salomon , Jacob van Ruisdacl und
J. Wynants. Manche’ seiner Bilder sind nach
Immerzee! durch den Einfluss der Zeit brava
oder farblos geworden. Wie dies sich auch ver-
halten mag, andere Bilder von ihm haben sich
gut erhalten, u. A. ein Hauptwerk seiner Hard,
das auf dem Deifter Rathhaus bewabrt wind
eine groBe Landschaft mit der Stadt Delft im
Hintergrunde. Sic ist bezeichnet: P. van Asch
und H. Verschuering Figuravit 1669, sebr krif-
tig und natiirlich im ‘fon und fertig behandel,
Sic crinnert in der That an J. van Ruisdac,
wie W. Biirger von einem andern Gemilde van
Asoh's, der waldigen Landschaft im Museum van,
der Hoop zu Amsterdam, bemerkt hat, das
mit dem Monogramme verschen ist. Das Mc-
seum Boymaus zu Rotterdam besass ov
dem Kistler vor dem vorderblichen Brand iw
Febr. 1804 eine Landschaft mit groGen Binmen
an einem Wasser und einen ansteigenden Wes
mit groBen Biumen, Jetzt besitzt das Museu
wieder ein hilbsches monogrammirtes Bild, einice
Bauernhituser mit hohen Biumen am Wasser
Im Kopenhagener Museum findet man so
ihm die Ansicht cines Landhauses an einem
Kanal und noch eine andere ibnliche Vorstel-
lung. Das Landhaus trigt nach dem Katalog
den Namen Oversteen und stand bis vor weniges
‘Jahren an dem groBen Weg und dem Kanal 2vi-
‘chen Delft und dem Haag. In der groBh. Galerie
zu Darmstadt ist von van Asch eine bezeich-
nete Landschaft mit Figuren. Tn der aufyeldsten
Galerie des Schlosses Lust heim bei Schle
heim war eine kleine Landschaft van Asch
Nach Inmerzcel warden im, J. 1777 2u Paris eice
Landschaft des Ktinstlers um 780 Livres und im
J. 1824 in der Auktion Teengs eine Berglani-
schaft fiir 135 Gulden verkauft.
Van Asch wurde sehr alt, da der im J. 1630
geborene Maler Johannes Verkolje noch Umganz
mit ihm hatte und scin Bildniss in Kupfer brachte-
Der Kiinstler soll mit dem obenstehenden Mo-
nogramm gezeichnet haben.
Mittheilungen von C.,Vosmaer.
7. van Westeheenc.
1) Des
dnstlers Bildniss. Brustb. yon vorn, is
der linken Hand ein Blatt mit einer Landschatts-
zelchnung. Schabkunstbl. von J. Verkolje.
+ (6d. und V. Verkolje von J, B. Wessels, im)
Archie f. d. zetchnendon Kinste, XIV.) H. 5”
br, 3” 8", Schr selten, (Miltheilung von
W: Drugutin.)
Pioter Janz. van Asch
Asensio.
Nach ihin gestochen
Landichatt mit Kana}. Gest.
Mchetd
i sondero rofelge Helacken ach dat
tan det
sMoubraken, De groote Schouburgh der Ne-
deal. Konstschilders. Ausg. von 1753. 1. 235
= J. Weyerman, De Lexensbeschry
fen ci I. 24. — Descamps, La Vie des
Freatres Flamands etc. If. 76. — Tmmerzeel,
De Levens en Werken etc. — Kramm, De
Levens en Werken ete, — Nagler, Monogr. 1V
No. 362.
W. Schmidt,
Aschlerl. Angiolo Michele Aschieri,
rue Holzschneider von Parma im 17. Jahrh.
Treisonda Bonelli, seine Frau, malte Bild-
site
+ Campori, Raccolta dt ataloghi.p.251. Anm. 2
Alex. Pinchart
Aschmann. Johann Jakob Aschmann,
Zeichner und Kupferstecher, ge. zu Thalwyl am
Uirichersee 1747, radirte und Kolorirte in der
lanals beliebten Manier schweizerische Ansich-
‘ea, die indessen keinen Kunstwerth haben. Er|
leite noch 1803. Es wurde auch nach seinen
‘iebnungen gestochen.
‘Von ihm gestochen
1) Hr. Diae. Lavaters Lust-Haus. qu. 8.
2) Die Aussicht vom Zirich-Albis, gegen Itigi und
Pilatus. Auch kolorirt von Freytag. qu. Fol
3) Noch mehrere Ansichten aus der Schweiz.
unbedeutend, um sio namentlich aufeufihren.
Neue Zusitze, — Le Bla
za
“Fissli,
Asclone, Anielio [Angelo] Ascione, Ma-
lee zu Neapel un 1680 und 1708, hatte bei G.
B. Ruoppoli gelernt. Er war seiner Zeit einer|
‘der gesebitztesten Stilllebenmaler Italiens und
stellte mit besonderem Beifall Frlichte und Wein-
wenn auch nicht mit nieder-
in Kunstkabinete.
Die Bebandlung ist recht
verstindig und kriftig, leider aber hat der durch-|
sewachsene rothe Grund die Harmonie zerstirt.
Auf einem Bilde fanden wir die Bezetchnung’
D. Aniele. Ascione, D und A. verschlungen und
sack dem D ein Punkt in das A hineingeschrie-
ben, Méglich daher, dass Ascione noch einen
Vornamen hatte, eher aber diirfte das D die
‘panische, flir Neapel nicht auffallende, Abkitr-
sang filr Don sei
Eines Militiringenieurs und Schriftstellers
Capitano D. (wol auch Don) Emanuele Asei-
one mu Neapel gegen Ende des 18. Jahth. er-
‘wibnt Zani. Dieser wird ein Verwandter von
Asiello gewesen sein.
8. Zan}, Enelel, — Domeniel, Vite de’ Pittori
Napoletani. IIT. 568.
W. Selmiat,
Ascona,s. Antonio Abondioden Aclteren.
Ascondo. Francisco Ascondo, mit seinem
Klosternamen Fray Juan genannt, Baumetster,
geb. 1705 in Jurreta, Distrikt Durangoin Biscaya,
trat 1731 in das Kloster 8. Benito zu Valladolid,
und erlangte in ganz Kastilien einen guton Ruf
als Baumeister. Er entwarf und baute die Kir-
chen zu 8. Roman de Hornija, Villarde-
frades, diodes Priorats Sta Maria de Duero
bei Tudela, betriichtliche Sticke am Kloster
von Frémesta, so wie an dem von S, Pedro
de las Duofias bei Sahagun, ein Landhaus
zu Fuentes und das des Vizconde de Valoria
m Valladolid. Sein voratiglichstes Werk aber
ren zwei Galerien des Kreuzganges seines
Klosters, bei denen er dio beiden andern von
Juan de Herrera und Juan de Ribero Rada im
16, Jahrh. aufgefihrten zum Muster nahm, Er
erwarb sich durch dieselben den Beifall des
Ventura Rodriguez, Ausserdem baute er_in
seinem Kloster cine Galerie auf der Stidseite,
sowie den hinteren Theil der Kirche seines Klo-
sters. Er starb 1781 in einem Alter von 76 J.
8. Liaguno y Amirola, Noticias. 1V. 231
Fe. W. Unger.
Aseroft. W. Ascroft, lebender englischer
Landschaftsmaler, wohnhaft in Chelsea, London.
Er war seit 1859 fast in allen Ausstellungen der
Royal Academy mit sorgfiltig ausgeftthrten
Landschaften der realistischen Richtung vertre-
ten, Wir nennen dayon: ‘Tho Old Road to Cul-
loden (1859), Solitude (1862), ‘The Silver Birch
1864), Fairlight Glen (1866), Fisherman's Fa-
mily (1868) ete.
Sidney Colvin
Asel. Gottholf Rudolf Asel, Porzelian-
maler, den 18. April 1816 in Deutschland
& geb., kam nach Stockholm am Ende der
30er Jahre, woer walirscheinlich Schiller
des tiichtigen Porzellanmalers Wilh.
Heinemann wurde. Nachdem dieser Schweden
verlassen, war er der einzige, der die Kunst der
Porzellanmalerei daselbst austibte; seine Ar-
beiton, die meist aus Verzierungen an Tassen
destehen, wurden eine Zeit lang sehr geschiitzt.
Nicht selten bediente er sich des nebenstehenden
Monogramms. Er starb2u Stockholinden 11. Sept.
1851.
5. Trauungs- und Bogribniss-Bicher der
deutschen Gemeinde zu Stockholm, — Versehie
dene gesammelte Notizen
©, Bikhorn,
Asensio. Asensio, spanischer Maler 2u Sa-
ragossa am Endo des 17. Jabrh., wird von Palo-
mino erwiihnt als in der Portriitmalerei in groBem
Rute stchend,
5. Palo y Velasco, Vidas de los Pinto-
res ete,
Lefort.
326
‘Francisco Asensio y Mejorada
Asher.
Asenslo, Francisco Asonsio y Mojo-
rada, geb. zu Fuente de la Encina in Altkasti-
Wien, } zu Madrid 1794, war mehr Pliine-,
‘Tafeln- und Schriftenstecher als Ktinstler.
Doch hat er cinige Figurenbll. hinterlasson; ihre
Zeichnung ist schwach, der Stich ‘ungeschickt.
Er war an der kinigl. Bibliothek beschiiftigt.
Wol von ihm ist das schlechte Bl., das Ottley
(Notices) auffuhre :
Papst Pius VI. Unten das Wappen desselben,
‘Assensto lo grav.
ines J. Asensio erwihnt Zani, Enciel,
unter dem J. 1794.
5. Cean Bermuder, Dice,
'P. Lefort u. W. Schmidt,
Asortl. Ercole Aserti, Maler des18, Jahrh.,
schmiickte mit seinen Werken im J. 1724 2u
Parma das Oratorimn des hl. Laurentius, das
der Bruderschaft des hl. Sakraments und der|
bh, Paulus und Petrus 2u Rom gehérte.
s, Donati, Nuova descrizione della eta dt Parma,
1824. p. 86.
Alex, Pinchart,
Ashby. H. Ashby, Schriftstocher, fllhrte
uum 1790 ein Vorschriften-Buch nach Will. Thom
son aus, sowie das Widmungsblatt zu’Th. Mack-
lin's engl. Bibel, welches das Datum Jan, 1791
triigt.
Soin Bildntas
HL. Ashby, wrlting engraver. Brustb, in Medaillon,
Nach Burckhardt punktist von Moll, Publ,
1803, 8. Wol das BL, das Le Blanc auffahet als
von Tiob. Ashby verlegt,
Boide Ashby waren vermutlich Verwandte
in welehem Verhiiltnisse sie aber zu den folgen~
den, dem Kupferstechor W. Ashby und dem
Maler H. Ashby, standen, ist mir unbekannt.
sR. Weigel, Kunstlagerkat. 27, Abthl, No, 86.
— Le Blane, Manuel. —Fasslt, Neue Zu-
sitze, unter dem verkelirten Namen Aschloy.
W. Sehmidt,
Ashby. W. Ashby, englischer Kupferstecher
mit der Radiroadel, dem Grabstichel und in
Punktirmanier, hielt sich um 1821 —1833 zu
Paris auf, Wir erwithnen folgeride BII.
1) Chassour anglais. 8.
aniel. Nach Roinagle. qu. 4.
|. Mit der Adresse von Ashby.
HI. Mit der Adz. yon Aumot
Diese Druckgattungen gelten wol auch fir die
rel fig, Nummer
or spantel. Nach Rotmagle. qu. 4.
3)
4) Pointer. Nach Reinaglo. qu. 4.
8) Syma Mette. gu. 4.
6) eed at pee et DaStangn
area
3
Ot te meget Bae ahs i,
wa wer arene
Liegende Frau, Nach Rob. Westall. kl. qu. 4.
Bil. zu: Oeuvres complites do Béranger. Par
9) Joseph Benson von Edmond Hall. Nach Al-
artek. 4,
1831.
10) Narbonne Berkeley Baron von Bottecourt, Uei-
nieken, Fissll,
11) Reverend John Hewlett, Fol.
s Helnoken, Diet. — Passli,
kon, II. — Le Blane, Manuel,
W. Schmidt
Ashby. I. Ashby, englischer Maler in
ersten Drittel des 19. Jahrh. Wahracheinlich der-
selbe, den Fiorillo ohne Vornamen erwihnt
Im J. 1802 habe dieser das Bildniss des Lexiko-
graphen Walker vollendet. Jedenfalls ist er
t, wie Filssli meinte, mit dem Kupferstecher
Ashby (s. diesen) cine Person.
dinatlerlexi-
Nach ihm gestochen :
1) W. Butler, Sehrefbmelster zu London, #1822
Gest. von Holl. 8,
2) John Dale, Bsq*. Gest, von Young. 1803. Fel
43) John Haighton, Arzt, Prof. an Guy's Hospital
London, + 1883. Gest. von J. Kennerley.
gr. Fol.
4) Patrick Kelly, Verfasser des Universal Catechis
$1842. Gest, son Woolnoth. 4.
5) Mr. Norto von Clint. Fol.
6) Charles Lord Spencer, born 1740, View Treasure:
and, died 1520, Gest. yon Turner. Ful
Privatplatie,
8. Fiorillo, Gesch, dor zeichnenden Kinste. V
793. — Fissli, Neue Zusitze.
W. Schmidt
Asher. Louis (Julius Ludwig) Asher,
Historien- und Genremaler, geb. 1%
Hamburg am 28. Juni 1804. ‘Seine ex-
sten Lehrerin der Kunst waren in seiner
Vatorstadt Gerdt Hardorf und Leo
Lehmann, der Vater der bekannten Histories:
maler Heinrich und Rudolf Lehmann zu Paris. Mit
17 Jahren ging er zur weiteren Ausbildung 20-
niichst 1921 auf die Akademie zu Dresden unds0-
‘dann nach Diisseldorf, wo damals Cornelius cine
groBen Kreis von Schtilern um sich vercinigt hatte.
Ale Cornolius 1825 nach Mlinchen tibersiedelte,
folgto A. thm dahin mit seinen Landsleuten, den
frith verstorbonen Oldach und Erwin Speekter,
sowie W. v. Kaulbach u. A. Hier war er unter
der Loitung von Cornelius an der Ausfiihrunz
der Fresken in der Glyptothek thitig. Nackdet
A. 1827 nach Hamburg aurtickgekehrt war un!
1830 in Berlin seinen Aufenthalt genommen hatte,
zog ihm 1832 ein lang geniihrtes Verlangen nach
Italien, wo erin Gemeinschaft mitseinem Freunte
Erwin Speckter linger als drei Jahre verweilte
Hicrauf brachte er wieder mehrere Jahre inseiner
Vaterstadt zu und ging iin Herbst 1839 zum zwei
ten Male, in Gesellschaft Kaulbach’s, auf cin
Jabr nach Italien. Seitdem lebt A. abwechselal
in MUnchen und in Hamburg.
Asher's Kunststreben ist hauptsiichlich dew
Idealen zugewandt. Diese Richtung iiberwiect
bei ihm so sehr, dass sie thn hindert, seine
Gestalten nach der Natur zu vollenden, sowie es
auch auf eine malerische Wirkung von ihm nicht
abgesehen ist. Erfindungsgabo und Mannigfaltig-
keit der Darstellung, Komposition und Zeichnung
Asher
327
sind es sonach vor Allem, wodurch seine Lei-
stungen sich hervorthun, und wovon namentlich
seine Historienbilder Zeugniss ablegen. Wenn
A. Anfungs dio altdeutsche Kunst nachahmte, 80
verdanken wir es seinem Aufenthalte in Row,
dass or in den italienischen Meistern mehr und
nehr seine elgentlichen Vorbilder fand. Von
seinen historigchen Gemilden sind die bedeutend-
sten: Kinig Lear mit der todten Cordelia, zu
Miinchen 1854 entstanden, in der stidtischen Ga-
lerie der Kunsthalle zu Hamburg; eine hl. Ciiei-
lia, im Besitz des verstorbenen Senators Merck
daselbst; eine Auferstehung Christi, aus dem
J. 1851, welche bei der von dem Hamburger
Kinstlerverein ausgeschriebenen Koukurrenz als
Altarbild fllr die neuerbaute St. Petrikirehe da-
selbst bestimmt war, aber erst, nachdem bereits
cin von Hermann Steinfurth eingeliefertes Bild
diePalme davon getragen hatte und in der Kirche
aufiestellt worden, in der Vaterstadt eintraf. Un-
terseinen Genrobildern nennen wirnamentlich die
Albaner Hirtenfamilie, Rom 1835, im Besitz des
Dr. Asher in Hamburg; Rimisches Genrebild
stehender Hirtenknabe —, im Besitz. der Frau
Dr. Abendroth daselbst; Romerinnen (Maria
VOrtolana}, in der stidtischen Galerie der Kunst-
halle daseibst, und ein Ave Maria in Rom, im
Besitz des Scoators Haller dasclbst. A. malte
susserdem zahlreiche, griGtentheils in Ham-
burg und Liibeck sich befindende Portrits und
leistete auch in diesem Fache nicht Gewbhnliches,
wiex. B. das Bildniss der Siingorin Jenny Lind
\im Besitze des Hrn. Th. Arnemann in Altona)
beweist. Einen gewissen Ruf verschaffto ihm
schon 1623 das von thm auf Stein gezeiehnete Bild-
tiss aus der Stummon von Porticie; Masaniello
und Fenella, dargestellt von den beliebten da-
nealigen Hamburger Schauspielern Cornet und
Betty Schriider. Noch erwiihnen wir von ihin aus
der letzten Zeit einer Reihe von Kompositionen
zur Ausschiniickung des Musikeaales in dem Hrn.
Parish gehrenden Schlosse Senftenberg in
shmen. — Er bediente sich bisweilen des oben-
stehenden Monogramms.
s Hamburger Kinstlerlexikon. 1. 7. — Brul-
Mot, Monogr. I. N. 550. — Nagler, Monogr.
I. No. 897.
Th. Gaederts
Nach ihm
1) 6.A. Bader, Tenorsinger. Iiftbild im Kostim.
Gez, von Asher, 0. Speckter lith. gr. Fol.
2)Heine. von der Hude, Syndicus In Lilbeck,
Lithogr, von Schwab.” Fol.
3) W. Kaulbach, Maler. ‘Brusth, Gez, von Asher.
Gest, von C. Gonzonbach. 4.
4) Titania und Zettel. ‘Titania and Bottom, (Aus
Shakespeare's Sommernachtsteaum.) Nach einer
Zeichnung. Asher feet. Albert phot. Exschien
1863 in Bruckmann’s Mauchener Verlag in ver
schiedonen Grissen.
W. Schmidt,
Ashfleld, Edmund Ashfield, englischer
Vildnissmaler, gegen Ende des 17. Jahrh., aus
vornehimer Familie, Schller von Michel Wright,
malte in Ocl, hauptsiichlich aber in Pastell, und
man rithmte dabei seine groBe Mannigfaltigkeit
des Kolorits, durch die or jede Gesichtsfarbo
zu treffen und seinen Képfon volle Rundung zu
geben vermocht hiitte. Nach Fiorillo haben
seine Gemiilde viel Harmonie und eine sanfte
Verschmelzung der 'Tinten. Sic waren so theuer,
dass man einige bis auf 10 Pfund Sterling be-
tahlte. Sein Schiller H. Lutterel aber erlangt
einen weit griBeren Ruf. Waagen erwihnt die
Bildnisse der Ladies Pembroke und Warwick,
nach van Dyck, in Burleigh House, wegen
ihrer ausserordentlich feinen Ausfihrung.
s. Pilkington, Diet, — Fiorillo, Geseh, der
zeichnenden Kiinste. V. 451. — FGsslt, Kinst-
lerloxikon und Noe Zusitze, — Waagen,
‘Treasures of Art in Great Britain. IIL. 408,
W. Sehmidt.
Ashford. William Ashford, Landschafts-
maler aus der zweiten Hilfte des 15. Jabrh. Er
ist geb. in England, behauptet aber seinen Platz
in der Kunstgeschichte Irlands, wo er sich nie~
derliess und starb. Er hatte daselbst ein oin-
‘igliches Amt in der Artillerie-Verwaltung;
in seinen freien Stunden trieb er Zeichenkunst
und Malerei, worin or es bald so weit brachte,
dass er darin Unterricht ertheilen konnte. Seine
Arboiten wurden in Irland schr geschiitat. Um
1800 stand er auf der Hohe seiner Kunst ; von da
bis au seinem Tode hatte er nur zwei Gemitlde
fiir einen Mr. Hodges zu malen. Er starb um
1530 in seinem Hause, Sandy-mount Park, bei
Dublin.
Sein Zeitgonosse Pasquin urtheilt tiber Ash-
ford's Bilder: Seine Vordergriinde und Baume
gerathen ihm gut, die Lifte sind zu griin und die
Figuren mit wenig Fleiss ausgefithrt. Die Samm-
lung Fitz William zu Cambridge besitat von
unserem Kiinstler fiinf Ansichten aus der Umge-
bung von Dublin,
s Ant, Pasquin, An authentie history of the
professors of painting, sculpture and architecture,
‘who have practised in Ireland (1794). p. 40. —
WD. Sarafe Jor, The origi
a of the fine arts in G
Britain and Irland, 11.282. —Lay tee, Revue
des Muséos d’Angletorte, p. 154
‘Alex, Pinchart
Nach ihm gestochen nach Th. Milton
1) Bally Finn, 1787.4
2) Mount Kennedy. 1787. 4.
3) The sealp in the County of Wieklow. 4.
44) Belan-House in the County of Kildare. 4.
@, W, Reid u. W. Engelmann,
Ashley, Alfred Ashley, moderner engli-
scher Zeichnor und Radirer, hatte
A® , % cin tebhaftes Gefilh file Landschat-
ten; dagegen missricth ihm ginzlich dic Zei
ing von Interieurs oder Figuren, Br bedi
sich der obenstehonden Monogramme.
Ashley
Von ihm radirt:
1) The Art of Etching on copper. By Alfred Ashley.
Milustrated with 14 Etchings by the author, Lon
“0 of tho Sixteenth
‘Herbert Rodwell. Mluste. by
London. 8. Mierin stud 25 BI.
ach seiner Zelch=
Century,
Alfred Ashloy.
von Ashley und eit Hola
freonaway & Wright,
By (
hadows. A Tale of the Times. By!
Alfred Ashley. Mit Radirungen des Verfassers.
London (1850). 8.
4) Hine Mutter schorat mit threm Nach
D. Wilkie. 8.
s Nagler, Monogr. 1. No. 103,
G. W. Reid und W, Schmidt,
Ashley, s. Astley.
Ashton. Matth. Ashton
in der ersten Hiilfte des 18. Jahrh.
Nach ihm gestochen :
1) Hugh Boulter, Bischof
Gest. von Th. Beard. 1
2) Ambrose Philipps, Dichte
‘ook, 8,
Armagh in Irland,
749, Gest. von
s. Heineken, Dict. — Le Blane, Manuel,
bel Beard,
W, Schmidt,
Ashton. William Ashton, war der Vor-
tzonde der im J.-1787 zu Liverpool uach dem
Muster der kiniglichen gestifteten Malergesell-
sehaft.
#. Fiorillo, Geseh, der zeichn. Kinste. V. S71.
W. Schmidt.
Asinaro. Tognono, genannt Asinaro, war
in Bologna Schilder- und Ornamenten-Maler in
der ersten Hilfee des 17. Jahrh. Malvasia scheint
seiner nur 2u gedenken, um fllr einige Scherze
Gelegenheit zu haben. Tognone war Eselstrei-
ber, ehe ihn der Ehrgeiz zur Kunst trieb, Einen
anderen Namen als den seines ersten Gewerbes
hat er sich nicht erworben : aden nicht aus je~
dem Holze macht man Merkure,
8. Malvasia, Felsina pittrice. 11. 118,
Jansen,
Asinelll, Frate Antonio Asinelli, war
Karmeliter in Bologna und lebte Ende des 15.
und Anfang des 16.Jahrh. Er zeichnete sehr rut
und besass ein grofes Geschick fiir Intarsiaturen.
Bumaldi nennt ihn delineator ingeniosissimus.
Mit dem Dominikanor Damiano aus Bergamo
verfertigte er die eingelegten Holzarbeiten im
Chore der Kirche San Domenico. Auch an den-
sich im Chore you 8. Michele in
0 vollendet wurden, soll
Asinelli thittig gewesen sein.
s.Masin1, Bologna perlustrata, ganz aus Bumal-
ai, Minervalia. p. 253,
Jansen,
Asinio. M. Asinio, spanischer Kupferstecher|
zu Madrid am Beginne des 17. Jahrh.
Dojia Margarita de Austria, Gomalin Konig. Phi-|
lipp's IIL. von Spanien, im Alter von 26 Jahr
Diego de Guzman, Patriarch von Indien, Ge-
stochen 1616 zu Madrid.
+ Coan Bermudez, Dice.
P. Lefer.
Asinius, ». Michel Lasne.
Astoll. Giuseppe A
oli
Kupferstecher,
reggio den 24. Aug. 1753. Bald nach dem 1801
erfolgten ‘Tode scines Vaters, begab or sich nach
Bologna, um sich unter der Leitung Franc. Ro-
rkunst zu widmen.
Indem er hier mit Vorliebe die Stiche seines
Meisters, Morghen’s, Strange’s und Edelinck’s
studirte, gewann er eine eigene Manier, die wegen
der Weiehheit, Lebhaftigkeit, des 'Verstini-
nisses der Zeichnung, der Form und des male
rischen Reliefs wie nicht minder wegen der glin-
zonden Kraft des Grabstichels Beifall findet. So
Kopirte er mit der tiuschendsten Nachahmung ix
zehn Monaten den grossartigen Stich von Ele-
die hl Familie, Im J, 1814 hielt er sich wit
seinom Bruder Luigi, einem guten Musik-Kom-
zu London auf, wo er ein Jahr blieb
icebliche Portriit des Correggio nach
einem Gomiilde Dossi’s und eine hl. Familie nach
Rafael verdffentlichte. Nach Bologna-1815 20-
riickgekehrt, flibrte er verschiedene Stiche nach
Gemiildon der dortigen Pinakothek flir das vou
Rosaspina herausgegebene Werk aus und heira-
tete 1817 dessen Tochter Henrietta. Er blieb dort,
ganz seiner Kunst ergeben, bis 1821, in welchen
Jahre er zum Professor der Kupferstichkunst aa
der Kunstakademie in Modena ernannt wurde.
Sein Verdienst war es, dass die Kupferstecher-
kunst, die man beinahe todt nennen konnte, 21
einer Bliite gedieh,
laubten. Anschnliche Kiinstler gingen aus seiner
Schule hervor; einige derselben tberschritten
nicht die Mauera von Modena, andere gingen
weiter in griBere Kreise, um ihre Studien 2
yolleuden. Unter den erstern sind erwihnens-
werth Agostino Boceabadati, Geminiano Bruni
und Agostino Cappelli, bekannt durch seine
Kopie der Miller'schen’ Madonna di S. Sisto.
Mit der Liebe eines Vaters und der Gewissen-
haftigkeit cinos Kuinstlers leitete A. sein Amt
is zum Juli 1842, in welchem Jahre ein schwe-
rer Gichtanfull ihn zwang, um den ehrenvollen
Ruhestand anzuhalten, der ihm in seiner Vater
stadt Correggio zugestanden wurde. Hier starb
fer am 10. Jan. 1845.
‘Voratiglich verstand er sich auf die
Zeichnuns.
Darum erbaten sich nicht wenige Ktinstler vou
Bedeutung von ihm Zeichnungen, die ihnen zum
. Sein am meisten goschiitzter Stich sind die
Grazien nach Pellegrino Tibaldi, heute in
ien zu den Seltenheiten zihlend, da cin ge-
wisser Bacilicri die Platte nach England ent-
fikrte.
In der Lebensbeschreibung der Konigin von
Cavallueci.
augleich tiichtiger Klavierspieler, geb. 2u Cor- |
Asioli ——
Askevold.
‘Von ihm gestochen:
1) La strage degli tnnocenti, Der Bethlehemittsche|
. a. Fol
y Marla, Nach elnem Un}
3) HI, Familie. Nach Rafael,
4) HL Familie Franz’I. Kopie nach Edelinek’s
Stich nach Ra faet’s Bild im Louvre. 1811. Fol.
5) HHL Familie nach P. Benvenuti, Fol.
sanniten,
8)ML Familie nach Bagnacavallo, In dem
Galeriowerk der Pinacoteca di Bologna.
1) Bece homo. Nach Correggio. Fol. s, Bd. I.
Allegti No. 2408,
S)Christus in Engelsglorie. Homo factus_ est
Nach Correggio’s Bild tm Vatikan zu Rom.
ISI6. 4,6, Ba. L. Allegri No, 399.
| Familie. Nach Ba
0) Madonna von Heiligen verebst,
tarini. Desgleiehen,
1) Madonna von Heiligen verebrt. Nach L. Car-
tacei. Desgl.
12). Jungfrau
‘Magdalena und Lucia.
Nach 8. Can-
Kinde, dabet die hh.
Quadro ilipinto da Anto-
bio Allegri, — In Albinea, per quella Ch
Nach Giaroli’s Zeiehnung. ki. Fol. In Venturi's
Storia di Scandiano. 1822. s, Bd. 1. Allogri
No. 354.
18) La B. V, addolorata, Halbig. Nach G. Rents
Wild in Bologna. Primienblatt der Akademie
‘on Bologna. Foi
14) Mater dolorosa, Nach Magnanint
15) Himmelfahrt Mari. Nach Ann. Carracei,
In dem Galeriewerk der Pinacoteca di Bologna
16) M. Sebastian, Nach G. Reni, Desgl,
13) Ml, Franziskus. Nach G. Reni.
18) HL, Franziskus, Nach Guereino
19) HL. Magdalena in der Waste. Nach Correg-
gio, qu. Fol. s. Bd. 1, Allegri No. 260%,
20) Venus und Cupido, “Nach ©. Cig For
das Turiner Galerlewerk von It, d'Azegllo, Fol.
21) Le Grazie, Die drei Grazien, Nach P, Tibaldi.
Fal.
22) Galathea, Nach Ann, Carracei,
23) Angelika und Medoro. Nach L. Cipriani,
24) Jason und Medea. Nach P. Tibaldi.
25) Lonore. Die Ehre. Nach L. Carracet.
26) Die Sehrecken des Krioges. Nach dem Bilde des
Rubens im Palazzo Pitti, gr. qu. Fol.
hL, Cipriani,
keit. Nach L. Carracei,
28) Kopf eines Singenden.
450) Angebliches Bildniss des Allegri gon. Correggio.
Brustb, mit MGtze in Medaillon. Nach der
Zelchn. des Pasini. 4. s, Ba. T Allegri
p. 463'No. 28.
St) — Dass, Zum Werke: Vito e ritratti d'illustri
Holiani, Milano.
32) Bildniss des Arztes Araldi.
43) Bildniss des Bonifazio Asfoli,
34) Bildniss des Dichters Bojardo.
Profil, 4.
15) Bilduiss des Domenico Cimarosa, Nach Lebrun,
3) Bildniss des Ferd. d'Esto, Nach A. Malatesta,
37) Biste des Franc. d'Esto, Nach einer Skulptur
des Pisani.
48) Blldniss des Benedetto Giovanelli,
‘i9) Bildniss des Kardivals Ippolito de’ Medici. Nach
Pontormo, Muzei del. In L. Bardi's Galleria
Pint, 1512.” Fol.
Moyer, Runatler-Lextk
Brust. im
-
40) Bildniss des Claudio Merula,
41) Bildniss des Paolo Ruffini
42) Bildniss des Arztes Tommasi,
Nach Notisen dea Prof, F. Asioli, Sohnes des
‘Kiinatlers
J. Cavatlueci u. W. Engelmann,
Askaros. Askaros, Bildhauer aus Theben,
aber in Sikyon, vielloicht in der Schule des
Kanachos, gebildet. Sein Werk war eine Zeus-
statue, mit Blumen bekriinzt und den Blitz in
der Linken haltend, welehe die Thessalier wegen
cines Sieges liber dio Phokier gegen die Zeit der
Perserktiege nach Olympia gewoiht hatten
Paws. v.24, 1.
Brunn, Gesch. d. ge. Kiinstler. 1. 64,
Overbeck, Schriftquelien. No. 477.
‘Brann.
Askerold. Anders Monssen Askevold,
norwegischer Landschafts- und Thiermaler, geb.
25, Dez. 1831 im Kirehspiel Askevold in Bergens
Stift. Sein Vater, Kiister und Schullehrer, be~
sass cine kleing Bitchersammlung, welehe der
sig studirte, indem er besonders die
Mlustrationen der Zeitungen und Zeitschriften
zufillige Veranlassung, einigo
torisehe, Zeichnungen zu kopiren, na
Aufenthalt im Felde,
wo er die Herde seines Vaters im Sommer hiitete,
aben ihm ein lebhaftes Interesse filr die Thier
welt. Dureh die Filrsorge des hochverdienten
Stiftamtmannes Christie kam er 1817 nach Ber-
gen, wo der Landschaftsmaler Reusch, der zwar
in mittelmiissiger Kolorist, aber ein eleganter
und sicherer Zeichner war, sein erster Lehrer
ward. Reusch war Dahl's Schiller, und somit
wurde A. von der Richtung dieses »Vaters der
nordisehen Landschaftsmalerei« borithrt. Spiiter,
Is Christie 1849 gestorben war, wurde Reusch
auch sein perstnlicher Wohlthiiter, indem er den
in sein Haus aufnahin. Unter ihm malte
tillloben, besonderstodtes Vogelwild und
Jagdgeriite; auf cigene Hand malte er — flir's
Brod — Portriits, so dass er, als der Tod ihm
bald nachher auch Reusch wegnahm, nach Diis-
seldorf gehen konnte, Im Herbst 1855 kam er
nach Dilsseldorf und wurde Gude's Schiilor.
Alle Sommer besuchte er Norwegen der Studien
halber; 1858-60 hiclt er sich in Bergen auf.
Dann ging er abermals nach Dilsseldor? und
Paris, wo er sich vier Jahre aufhielt. Seit 1866
ist er wieder in Bergen.
Es sind besonders dic norwegischen Senn-
blitten mit den frischen Graswiillen, welche A.
it Vorlicbe darstellt. Menschliche Figuren ge-
ngen iliun nicht ebenso als das Rindvieh, des
sen Charakter er mit seltener ‘Treuo und Poesio
jerzugeben versteht. Vor Allem sind seine
Naturstudien bewundernswerth. Vier derselben
kaufte die Diisscldorfer Akademie an. Unter
seinen Gemilden heben wir besonders den Herbst-
‘morgen in cinem norwogischen Bauernhof heraus,
42
330 Asklepiades
Domenico Aspari.
der auf der Londoner Ausstellung von 1866 zu
sehen war und in England angekauft wurde,
‘Nach Privatmitthellungen,
L, Dietrichson,
Asklepiades. Asklepiades, 1) Architckt,
Sohn des Attalos aus Kyzikos, in Samothrake
beschiiftigt : Corp. inser. gr. 2158; vgl. 2157.
2) Architekt, Sohn des Hilaros aus Lampsakos,
nur aus seiner Grabschrift bekannt: Corp. inser.
gr. Hh 995. n, 20162,
Brun,
Askleplodoros. Asklepiodoros, Maler
‘und wabracheinlich auch Bildbauer, von Plutarch
(de glor. Ath. 2) den bertihmtesten athenischen
Malern beigeziihlt. Noch mehr spricht fiir seinen
Ruhm, dass Apelles ihn in der ~Symmetriee be-
wunderte und fhm in den »MaBen, d. h. wie weit
etwas vom andern abstehen mllsser, sogar den
Vorrang vor sich selbst einriurmte (de mensuris
hoc est quanto quid a quoque distare deberet
Plin. 35, $0 u. 107). Symmetric bezeichnet hier
nicht dio Proportionen der einzelnen Gestalt,
sondern chen das Verhiiltniss der Abstiinde der
verschiedenen Dingo von einander innerhalb des
Bildes, so dass an der Stelle des Plinius nichts
au iindern ist, wie Wustmann wollto (N. Rhein,
Mus. xxu1.15). Da Plinius ihn unter den Quellen
des 35. Buches zitirt, darf wol angonommen
len, dass er diese Seite der Kunst auch theo-
hin Schriften behandelte, Von seinen
iden wird nur ein es angeflbrt, die
zwolf Gitter darstellend, die ihm von Muason,
‘Tyranuen von Elates, cin jeder mit 30 Minen
(zusaramen also mit 9430 ‘Thalorn) bezablt war-
den. Ueber Mnason ygl. Urlichs, im N. Rhein,
‘Mus, xxv. p. 510. Der Bildhauer Asklepiodo-
ros, der Philosophenstatuen machte (Plin. 34,
$6), scheint von dem Maler nicht verschieden
au sein.
Bruna,
Asmundus, Asmundus sculpsit: Ueber-
setaung der Runen-Inschrift auf dem Grabstein
des Gailfon, aus den Monumonta Uplandica,
Pars 1, Stockholmiae 1710, p. 225—226, abgebil-
det bei Agincourt, sculpt. tabl. 29. No. 3, Die
Skulptur ist nur ein in Umrissen efngehauones
Ornament von kiinstlich verschlungenen Bindern.
Fr. W. Unger.
Asno, s. Miche! Lasne oder 1?Asne.
Asner, s. Assner.
Asola, Orazio d'Asola, Maler zu Cremona
ium letaten Drittel des 16. Jahth., lernte bet Ber-
nardino Campi. Er arboitete gemeinsam mit
seinem Mitschitler Cristoforo Magoant in den
Kirchen 8. Domenico und 8. Abondio zu Cre~
mona.
s. Baldinucet, Notizte de’ Professor! del Disegno,
VIII, 234 (im Leben des Crist. Magnani).
‘W. Schmidt,
Asoletti. Giovanni Bornardino Aso-
letti, Wachabossirer zu Neapel, war 1618 zu
Rom. Er soll nach Domeniei (Pitt. Napol. 1. 248)
im Bildniss und der Tistorie seines Gleichen
nicht gehabt baben.
v
Asopodoros. Asopodoros, Bildhauer aus
Argos, Seiler des Polyklet. Pin. 9, 50,
Aspaas, Syond Aspaas, Baumeister von
Roraas in Norwegen in der zweiten Hillfte des
18. Jabrh., dessen -Geschicklichkeite geribmt
wird. Er erbaute einige Kirchon in Hedemarkes.
8, Weinwich, Kunsthistorie, p. 227.
Aspach. Adam Aspach, Niimbergischer
Maler von Bildnissen, »in welchen sowol die
Kunst als dio Achnlichkeit ihn zu einem habilea
Meister machte. Starb um’s Jahr 1580e: so be-
richtet Doppelmayr in seiner historischen Nach-
ticht von den Numb. Kiinstlern p. 204.
W. Sehmitt.
Asparl. Domenico Aspari (Aspar), Malet
und Radirer, geb. zu Mailand den 4. Aug. 1748,
+8. April 1831. Er lernte die Malerei an der
Akademie zu Parma unter Biagio Valdrichis
Leitung und fllhrte daselbst einige dekorative
Arbeiten im herzogl. Palaste aus. Nach seiner
Vaterstadt zurtickgekebrt, nibm er selten metr
den Pinsel in die Hand, da die Zeitverhiiltnisse
der Malorci nicht giinstig waren, sondern wandte
sich mit glicklichem Erfolg der Radirung 1v,
woboi er sich Piranesi zum Vorbild nahm. Aui-
triige zu Malereien erhielt er so selten, dass er in
10 Jabren nur cin Bildniss der Baronin Harrach
und einige Dekorationen flir eine fromme Laien-
bruderschaft in Mailand ausfithrte. Diese De-
korationen geficlen allgemein, wieauch der Maler
Frane. Londonio sich rithmend darliberausspract.
Dies bowirkte wol mit, dass A. 1776, als in Mai-
land die Akademie erdffnet wurde, ‘zum Lehrer
der Elementarzeichen-Schule ernannt wurde
Seitdem war or Ubrigens vorzugsweise als
Kupferstecher thiitig: sowol in figiirlichen Dar
stellungen, als auch in der Architektur und Pro-
spekten.
Sein Hauptwerk in der Malerel ist eln Bild flr
dio Pfarrkirche von Osnago: Madonna mit dem
Kinde in trono, zwischen dem hl. Titularbischof
der Kirche und einem anderen Heiligen. Durch
Feuehtigkeit verdorben, musste das Bild spiter
auf eine frische Leinwand tibertragen werden
doch bemerkt man an ihm noch das Verdienst-
liche, das es fitr seine Zeit hatte. Die Zeichnuns
ist breit, das Kolorit fett impastirt in der cha-
rakteristischon Weise der damaligen Mailiinder
Schule. A. malte ferner noch ein groBes Ge-
milde bei Gelegenheit eines Konkurses, welches
dann auf Anordnung der Regierung von Bo-
Jogna angekauft wurde.
Nach 52 Jahren unermildeten Fleisses als
Asolenl, s, Azzolini,
Zeichenlehrer wurde er mit der groBen gollenes
331
Domenico Aspari
Medaille ausgezcichnet, die thm durch ein kai-
seliches Dekret vom September 1826 ertheilt
mune.
+. Elogto del Professore Dom. Aspatl letto dal
Sig. Ignazio Fumagallt il giorno 7. Sept. 1840,
Inoceasfone della solenne distribuzione dei prem
nella J. R, Acad, di Brora, Milano 1840.
J. Cavaltucei,
‘Von ihm gestochen:
1) Rube auf der Flucht nach Aegypten. Nach dem
Bilde bel G. B, Biancont in Bologna, angeblich
von Correggto. Mit Widmung an den Grafen
Wilzeck 1784. Fol. s. Allegri, Bd. I. p. 472,
No. 371, 5
2) Abeudmahl des Leonardo da Vinet.
Fisse der Figuren und mit bls 2um Boden
inder Tischdecke. Nach eluer Zetehi
ize von Glus. Casatl. gr, Ri
Ohne
3) Biste eles Mannes mit
inks. 1770. 12.
4)M. Peregrina Amorettl. Nach Pauolo Boront,
‘Thelbl, zu: Laurea della Signora M. Pellegrina
Amorettl. Pavia 1777. 4.
5) BU far die von den Zisterzionsern in Mailand
herausgegebene itallenische Uebersetzung von
y 1's antiker Kunstgeschichte: Storla
§) Veduta delle Colonne dt $. Lorenzo. 1786.
9) Veduta generale del fabbricato detto at S.
Lorenzo di Milano, 1791.
10) Veduta del antico Castello ora Foro Bona-
parte, 1792.
11) Veduta dell’ Ospltalo Maggtore,
12) Palazzo del Ministero della Guerra. 1792,
13) Veduta del Palazzo dl Governo, 1792,
14) Veduta dell'antica Piazzadel Castello, 1790,
15) Veduta del R J. Castello di Milano, 1790,
16) Veduta del Castello con parto della Citta:
1792.
17) Vedata delta Piazza di $, Fedele col Palazzo
a Finanza,
15) Piazza e Palazzo Telglojoso. 1788.
19) Veduta della Piazza Fontana, o Palazzo
1790.
a0) eins a Cae Be
3} vets dace Bons
Ze Nott del ser aiora rng,
: fig
25) Veduta del Cortile di Brora.
ieee da Testo Grandeail Seals, 1790,
21) Veduta dl 8, Maria presso 8. Celso. 1786,
128) Veduta di S. Paolo dello Monache. 1788.
s. Le Blane, Manuel.
W. Schmidt u. W, Engelmann.
CarloAntonio Aspari (Aspar, Asparri), Sohn
Domenieo's, Architekt, nach Zani auch Kupfor-
seeher, lernte bei Giac. Albertolli und erbaute im
4.1810 die Arenadel Sole zu Bologna. Erstarb
ia J. 1834 als Lehrer der Zeichenkunst an der
kk. Nonmalschule zu Mailand.
Zant, Enelel, — Biancont, Guida del foros-
Mere per ta eittd di Bologna. 'Ausg. von 1820,
436,
W, Schmidt u. Alex. Pinchart,
reich geschmiicktem Helme, jetzt im Wiener
Kabinet, an dem man die Inschrift mit Unrecht
hat verdiichtigen wollen: Canini, Iconogr. pl.
xem; Stosch, Gemm. ant. t. 13; Bracel, Mem. d.
ine. 1. 29; Winekelmann, Deser. de Stosch 1 190.
Eckhel, Choix de pierres grav. pl. 18. Sollte
eine Wiederholung des Steines (Bull. d. Insti
1844, p. 88; 1845, p. 108; suppl. al n, x) antik
sein, 80 kénnte sic doch nur als eine Kopie von
anderer Hand gelten. Viellefeht antik ist das
Bruchstilck eines Serapiskopfes im Florentiner
Museum: Stosch, Gemm, ant. t. 14; Gori, Mus
Flor. u. 3, 1; Braeei, Mem. d. ineis. 1. 28, Alle
Ubrigen Steine mit’ seinem Namen sind ver-
diiehti
5 Brunn, Gesch, d. grlech, Kinstler. 1. 473.
Brunn,
Asper. Hans Asper, Maler, aus einem an-
geschenen Zliricher Geschlechte stammend, geb.
au Zilrich im J. 1499, + den 21. Mira
1571. Das Geburtajahr ergibt sich aus
ciner ihin zu Ehren geprigten Medaille,
die auf efner Seite sein Bildniss enthilt mit der
Unschrift: 1tAG0 JOANNIS ASER PICTORIS ANNO
ABTATIS Sv 41. 1540, auf der Kehrseite einen
‘Todtenkopf mit der in schriig gestelltem Quadrat
herumgefithrten Inschrift: sic Wek DV Mist.
DER TOD aWYs Ist. VNaWVS DIE STYND. REDT
Gores Mvp. — A. scheint um 1526 geheiratet
zu haben, denn von 1527—1552 wurden ibm,
nach den Zilricher Taufbtichern, sechs Sohne und
fllnf Téchter geboren. Im J. 1545 ward er yon
seinen Mitbiirgern, bei denen er in Anschen
stand, zum Mitglied des groBen Rathes gowiiit.
Seine Vermigensverhiiltnisse waren aber nicht
glinzend. In einem Schreiben des Rathes von
Ziirich an den yon Solothurn komme tiber ihn die
Stelle vor: er sei bei geringem Kapital und vie~
Jen Kindern dennoch iussorst uncigennittzig in
Austibung seiner Kunst (ovnnd also sin kunst
-|vnnd arbeyt mit Ringem houptguth vund vilen
Kindenn, menglichem getrilwlich mittheylt).
‘Damit stimmt tiberein, dass thm 1564 sein Bru-
der Melchior hundert Gulden vermache, mit der
Bedingung, dass hiervon cine Sehuld an die
Zunft xur Meise, zu der die Mater gehirten, ge-
tilgt werd; 1565 schenkton ihm ferner die Tueh-
ter des verstorbenen Bruders hundert Pfund.
Und am 7. Januar 1568, nachdem er dem Rath
mavei hitbsche Werke gemalt und um eine Be~
lohnung gebeten, ergeht der Rathsbeschluss : in
Anbetracht, dass er und seine Frau hoch betagt
selen und nfcht genug bestissen, um auf die Dauer
ihres Leibes Nahrung zu haben, zudom er sich
stets fromm und aufrecht gehalten, seien die
ae
332
‘MaBrogeIn zu treffen, um den guten alton Mann
und seine Frau zu versorgen. Wahrscheinlich
wurde er also gegen scines Lebens Endo in das
Pfrundhaus aufgenommen.
Seine Arbeit war mannigfaltigster Art; auch
dio rein handwerkemiiige Ubte er, dem Zeitge-
brauch entsprechend. Als Stadtmaler hatte er,
nach den Rathsrechnungen, den Anstrich der
Sffentlichen Gebiiude in Zlirich, die Bemalung
der Schilde und Fahnen auf Brunnen und ‘Thilr~
men zu besorgen. Von seinen Fassadenmalereien
ist nur cine auf uns gekommen: Die Lowen mit
dem Schild und Panier von Zilrich am Schloss-
thor von Ky burg (1556). Die Malerei am Ge-
sellschaftshause der Bucke oder Schwertler, ging
1696 zu Grundo, als dasselbe abgerissen wurd
um fiir das neue Rathaus Platz zu machen. Hi
waren die zw0lf Monate dargestellt wit ihren
entsprechenden Beschiiftigungen und in Land-
schaften, unter jedem Monat dic Fischo, die
man zur betreffenden Jahreszeit im Ziirich-See
und Limat-Fluss fangen durfte. Am St. Peters-
thurm hatte erdie astronomische Zeittafel gemalt,
die aber bereits im vorigen Jahrh. bermalt und
soither zerstért wurde. Im Rathauso zu Ztirich
Vefinden sich jene Bilder, auf die sich der oben
ritirte Rathsbeschluss bezieht, das 1567 bezeich-
nete Stadtwappen, gehalten von zwei Lowen in
nattirlicher GriBo ‘durch Uebermalungen verun-
staltet, im Treppenhause) und die beiden che-
maligen Seitenstlcke (jetzt im Vorsaal des Raths-
zimmers), Frucht- und Blumensticke mit V6-
geln, von scharfer, liebovoller Naturtreue. Aehn-
liche Gegenstiinde pflegte er vielfach in Farben
auf Papier nach der Natur zu zeichnen; nach
Filssli hat er auch die Vorbilder zu den Holz~
thnitten von vierflissigen Thieren, Vogeln und
jen in Konrad Gessner's Historia Animalium
geliefert. Sein Zeichen kommt hier indessen
nirgends vor. Es sind Abbildungen, die mit gro-
Ger Sorgfalt und dem Bestreben hichster Treue,
augloich nicht ohne ktinstlerisches Geschick go-
macht sind. Wahrscheinlich zeichnete er die
Ilustrationen zu zablreichen, mamentlich zu den
bei Froschouer herausgekommenen, Zilricher
Druckwerken, In der 1546 erschienenen »Gemei-
ner loblicher Eydgnoschafft, Stotten, Landen vnd
‘Volkeren Chronike von Johann Stumpf trigt das
Portriit Zwingli’s sein Monogramm (vel. Passa-
vant, Peintre-Graveur 111. 474; jedenfalls ist
8 nicht von ihm selbst geschnitten.) Doch kann
man wol auch, zablreiche aus Holbein’s altem
Testament kopirte und viele geringero Darstel-
Iungen abgerechnet, die Erfindung der meisten
librigen Holzschnitte — Bildnisse und figlrliche
Kompositionen, namentlich Schlachtenbilder,
die oft schr reich und Iebendig sind, Thiero,
Stidte-Prospekte — auf seine Rechnung setzen.
Hinsichtlich mancher Stiidteansichten ist seine
Urheberschaft durch eine kiiralich verdffentlichte
Urkunde bewiesen, Hans Asper, so schreibt am
‘Himmelfahrtatago 1546 der Ziiricher Rath dem von
Solothurn im oben erwithnten Briefe, habe fir
die 2u Ehren der Eldgenossenschaft in Druck be-
findliche Chronik, Solothurn und andre firnehme
Schweizer Stiidte abzukonterfeien unternommen,
aberSolothurn habeihn dermaGen interessirt, dass
corstatt dor blossen Ansicht ein volistindizes Pa-
norama aus der Vogelperspektive auf Grund ge-
nauer Messungen, 80 er mit zwei Dienern ange-
stellt, gefertigt und dies zu Zilrich sorgfiltig. auf
‘Tuch gemalt. — Dios schickto er der Stadt So-
Jothurn zum Geschenk, empfohlen durch das
Schreiben des Ziiricher Rathes, der der befrean-
deten Stadt nahe genug legt, dem Kiinstler fur
gehabto Muh und Arbeit cine gebiirliche Ver-
chrung zugehen zu lassen. Er erhielt 70 Kronen,
Jeder Gehitlfo zwei Gulden Trinkgeld. Haos
‘Asper war auch Schlachtenmaler und filhrte
Arbeiten dieser Art fur Solothurn aus , woriber
uns ebenfalls urkundliche Nachrichten erhalten
und kurzlich verdffentlicht worden sind. Eine
frither vom Maler Rudolf Heri von Basel fir
Solothurn gemalte Darstellung der 1499 von
den Eidgenossen gegen den schwiibischen Bund
gelieferten Schlacht bet Dornach war so schad-
haft geworden, dass der Rath Hans Asper mit
der Anfertigung einer neuen Darstellung dieser
Schlacht und ebenso der kurz vorher im selben
Kriege gelieferten Schlacht in dem Bruderholze
beauftragte, Der Kilnstler griff die Sache auf
das sorgsamste an, erkundigte sich bei den Kan-
tonen nach den Namen siimmtlicher Hauptlente
und brachte das erste Bild endlich im Jabre 1554
zu Stande, nach lingerer Verzigerung, deret-
‘wegen er sich dem Rath gegentiber mit anderen
Arbeiten, den erwihnten Arbeiten am Uhrthurm
und mit dem groBen in Ziirich gehaltenen Spiel
entschuldigt, bei dem er dem Rath und der Buir-
gerschaft hitte dienen milssen. A. crhielt 30
Kronen, seine Frau 3 Kronen und sein Geselle
1 Krone in Gold. Des zweiten Kriegsbildes go-
sehicht keine Erwithnung mehr. Die auf L
wand gemalte Schlacht bei Dornach ist ebenso-
wenig wie der Prospekt von Solothurn und wie
die meiston andern zeitgenUssischen Arbeiten in
gleicher Technik auf uns gebommer
Hauptsiichlich aber ist H. A. Bildnissmaler.
Doch beweisen gerade seine Portriits am deut-
lichston, dass er mit Unreeht in vielen Hand-
Dilchern’ unter Holbein’s Sehiiler gezithlt wird
Selbst dass er sich nach Werken Holbein's gebil-
det oder im Portriitmalen Verwandtsehaft 2u
thm zeige, lisst sich nicht behaupten. Den Keim
dieser Annahme hat man offenbar in einer Wen-
dung Sandrart's zu suchen, welcher von A.'s
Bildnias Zwingli's sagt, es sel sdermaGen meister-
haft und fleissig gomalt, dass niemals Holbein ein
mehreres 2 wegen bringen kiinen.« Dies, nach
der Aufschrift offenbar nach Z.'s'Tode ausgeftibrt
befindet sich jetzt noch, wie zu Sandrart’s Zeit,
auf der Ztiricher Stadtbibliothok. 2. istin
Profil geschen, in halber Figur, und hii die Bibel
Dies Bild, wie die meisten dor tibrigen Portrits,
‘Hans Asper.
333
trigt des Malers Monogramm Hf . Ebenda
tefndet sich das Bildniss von Regula Gwalter,
ingli's Tochter, mit ihrem siebenjihrigen Mid-
9 gemalt. Aufdem KUnstlergtitli zu
Zirich befinden sich drei Bildnisso aus dem
1.1585, das Portritt eines Herm Escher vom Glas|
anddiejenigen des Landvogts Holzhalb und seiner
Ehefrau ; diese hilt Hund und Katze, dienaturge-
treu, doch etwas trocken gemalt sind, auf dem
SchoB. Miindier rithmt ein von ihm zu Paris im
Privatbesitz geschenos Portrit eines Greises (Act.
M4), das mit dem Monogramm JA und 1535 ver-
sehen ist, Im J. 1549 malteA. den Feldhauptmann
‘er Schweizertruppen in franzisischem Dienst,
Wilhelm Friblich, geblirtig aus Ziirieh und Biir-
ger von Solothurn, einmal in ganzer Figur und|
in seiner vollen i
tes Mal als Brustbild
Gemalin zum SeitenstUck. Alle drei Bilder be-
finden sich jetzt zu Solothurn im Besitz der
Familie des verstorbenen Alt Rathschreibers
Togginer. (Vgl. tiber andere Portriits das Ver~
ieichniss der Werke. Willkiirlich werden A.
drei Bildnisse in der Miinehener Pinak
thek und eines im Wiener Belvedere bei-
Femessen.)
Im Ganzen fidssen A.’s Portriits Achtung ein
x der Durchbildung und der hingebenden
Sorgfalt, deren der sonst an schinelle Handwerks-
arbeit gewohnte Kiinstler bei solehen Aufgaben
fihig war. Mitunter, wie bei dem Bildnisse
Zwingli's, ist er scharf, ja hart in den Umrissen,
sonst aber gediegen,, klar und licht in der Fi
bang, er malte hitufig mit Lasuren, die aber
neist durch Verputzen verschwunden sind. Eine
durchgingige Energie und Tuchtigkeit, aber
verbunden mit einem gewissen Mangol an feine-
fem Formgefiihl, ist stets bei A. xu bemerken.
Die Kopfe sind das Bosto, denn wie solid auch
sine Bilder in allen Thetlen zu sein pflegen,
sie gut gezeichnet bis auf die manchmal uw
sicheren Hinde, wie trefflich auch in allen Ei
uetheiten gemalt, 80 zeigt sich doch oft ein g
inder Anordnung, und es fehlt
des reich
ist ein hichst achtbarer, fle
Mater, der sich lange auf seiner Hihe er
aber von der griBeren Entwickelung vaterli
discher Kuust, namentlich von den eminenten
Portschritten " Holbein’s ziemlich unberithrt
eibt.
# Sandrart, Tentsche Akademie Ml. Th. I
p81, Th. ll. p. 71. Zirich. —J. C. Fuessli,
Geschichte der besten Kiinstler in der Schweiz,
1769,1.—J. J. Amict, Hans Asper's des Malers
Leistungen fir Solothurn, 1866 (treMiche Mono-
Enphie mit reichem urkundlichen Material). —
Neujahrsbl. der Kinstlergesellsehatt in
Zarieh, 1943, — Neujabrabl, der Stadtbiblio-
thek in Ziirieh. 187;
Creundtiches aus Ziirich und einige handachrift-
licke Notizen von 8. Vagelin,
Alfred Woltmann.
Bildnissedes
1) Die erwihnte Medaille von 1540, Kopf mit
etwas Hals, gescutzter Vollbart,
2) Hicrnach das Bildniss in J. Caspar Fuessli's
Geschichte der besten Kiinstler der Schweiz. 1.
J. Rodolf F dess1i fecit.
3) Radirung ohne Angabo des Stechors. Halbfig.,
hilt Pinsel und Paletto in der Hand, soaxxia
Asvunsicton axxo atatis sv. 72. 1571, in 12,
4) Hiernach seheint ein ganz geringes Oelbild
(Leinwand) auf der Stadtbibliothek zu
Zurich getertigt zu sei
nstlers:
Verzeichniss der Werke
schiedenheit der Technik
lebermalungen — ist es
Wir ziblen daher ohne
Anspruch auf ein abgeschlossenes Urtheil die
bedeutendsten Bilder ant.)
A) Brhalteno Werko, dio A. mit mobr oder weniger Grund
sageechrieben werden,
1) Alter Mann mit Pelzmiitze im Profil. Kopf
und Schultern fast lebensgro®, Monogramm.
Imago Johannis Miller wtatis sue 75. obiit
ann. 1524, K iinstlorgesellechaft
Ziirich, aus der Keller'schen Sammlung.
2) Peter Flissli, Stilek- und Glockengicsser in
Ziirich. Kniestiick. Viertel-LebensgriBe.
‘Auf dem Fingerring das Fussli'sehe Wappen.
P. F. R (itter) Z (u) Innvsavem. 1535.
Oben die Insignien der Pilgerreise Fusslis.
In der Hand hiilt er den Rosenkranz, das
Zeichen seines katholischen Glaubens, den
er bis zu seinem Tode (1548) beibehielt.
Das Bild ist vollig tlbermalt und Tisst ein
sicheres Urtheil nicht mehr zu, doch stimmt
es ganz mit Asper's Art, galt auch immer
als seine Arbeit. Stadtbibliothek
Zurich.
3) Brustbild eines Mannes mit Federbarett,
offenem Hemd und umgeschlagenemschwar-
zen Mantel, die Hinde auf emer Marmor-
briistung. Halbe LebensgréGe. Monogramm,
anno 1538. Nach der Ueberlieferung Portriit
eines Herm Escher vom Glas. Kiinstler-
gesellschaft, Geschenk aus der Familie.
4) Landvogt Hans Holzhalb, Kniestiick, in
rothem Kleid, schwarzem Uebermantel und
Kappe, golben Hosen, das Schwort in der
Hand. 'Yon vielem Ausdruck, mit geringen
Mitteln sehr lebendig gearbeitet. Das Wap-
pen der Familie Holzhalb. Monogramm
Anno wtatis sue 35, 1538,
5) Holzhalb’s Gemalin, geborne Krieg, W
‘Atlaskleid mitschwarzom Kragen und rothem
334
‘Hans Asper.
Besatz und sehr viel Goldgeschmeide, s.Text.
— Wappen der Familie Krieg. Monogram,
cetatis sum 42, 1538,
Boide Bilder, halbo LebensgriBe, in der
Kitnstlergesellschaft, aus der Keller-
schen Sammlung, wo sic (nach Miller's
Alterthiimern v. 9) noch mit einem zum
‘Auf- und Zuschliessen eingerichteten Rah-
men verbunden waren. A. malte nach
Zeugniss gerne seine Doppelbilder
in dieser Art eines Brettspiels, wie auch das
beriihmte Doppelbild des Erasmus und des
jus, und wie obne allen Zweifel
auch Holboin’s Bildnisso des Buirgermeisters
Meyer und seiner Fran von 1516 urspriing-
lich eingerichtet waren.
6) Jakob Werdmiillor, Rathsherr und Seckel-
meister in Zlirich, Freund und Gevatter
Zwinglis. Halblebensgro8, in halber Figur.
Wappen. Als man yon Christi Geburt 1544
Was J. W, 64 Jar alt ete. Werdmuller-
sche Familiongaleric auf Schloss
Ellg. — Ebendaselbst noch ein zweites
Exemplar dieses Bildes, ebenfalls in Asper’s
Art, aber ohne Bezeiehnung.
7) Wilhelm Frohlich von Ziirich, Blirger von
Solothurn, Feldhauptmann der Schwei-
zertruppen in franzisischen Diensten.
Monogramm. Angst und not Wirt biss
jun Tod. 1549 anno wetatis sum 44,
Ganze Figur in LebensgriBe. Neben
ihm ein Geuius in Frihlich’s Wappen
farben, der ihm don Helm hiilt.
5) — Ders., Brustbild, anno etatis sum 44
1549. Monogram.
9) Froblich’s Gemalin, Brustbild, Gogenstiick
zu No. 8. Anno etatis sum 23. 1549. Mono-
gram,
Alle drei Bilder zu Solothurn in der
Familie Tugginer (Nachkommen Frdhlich’s).
10) Regula Gwalter, Tochter Zwingl's, Gattin
des Antistes Rudolf Gwalter, und ihr Téch-
terchen. Kniestlick, halbe LebensgriBe.
Etwas trocken gemalt, die unschinen Kipfe
von grofior Natiirlichkeit, das Ganze cin an-
mutiges Familienbild. Monogramm. anno
Dei wpxtix wtatis xxv. Ueber dem Miid-
chen: anno etatis vit. Stadtbibliothek
zu Zurich. Wol das Schiinste und Bester-
haltone von allen Portriits des Meisters.
Lithographirt von K, Seheuehzer als Titel-
bi, ‘um Neujabrsblatt der Kiinstlergesellschatt
Barich 1843.
Regula Gvalter allein, hiuflg, 2. B. von J.
Lips, 8., gestochen unter der irrigen Bezoich-
mung *Anna Rotnhard, Zwingli’s Gattine, unter
welcher ouch Sandrart des ildes erwihnt,
11) Ulrich Zwingli. Hatbe Figur in Profil. Halbe
LobonsgréGe. In der Linken hilt er dic
Bibel, auf die er mit der Rechten deutet.
Monogramm.
DVM PATRIA QVERO FRR DOOMATA SANCTA SALNTEX
INOMATO FATE CASY8 AD BNSH CAO.
our Ao DRI M. p, XxxI. ocpon, x1.
(ATATIS SY. XLII.
Das Bild ist also nach Zwingit’s Tode gems
lund zwar offenbar gleiehzeltig und als Goger-
stick zum Vorigen, det MaBon suf
Gator wir
tund Kind malen liess, auch das Bildniss seine
sgroBen Schwiegervaters 2u besitzen gewinscht
hhaben, Es kam im 17. Jahrh. durch Schenkung
auf die Stadtbibliothek zu Zurich, woes
‘schon Sandrart sab und als ein Holbein’ wigss
Werk lobte, Seither wird es immer als A.’ vo-
iiglichste Arbelt bezelchnet, Wir Kinmen nut
zum Theil in dieses Lob elustimmen. Es istein
sehr tchtiges Werk, und namenilich: es ist ein
Iiehst charaktervoller Kopf, aber es trigt dic
Mingel eines nicht nach dem Leben gemalten
Bildes: ene gewisse Steitheit und Leblositet,
Fragen wir nech den Anhaltspunkten, die A. far
‘leses Bild hatte, so ergeben sich folgende:
4) eine Medaille Jakob Stapfer's, ungetitr
1540 — der Kopf mit der Magistermitze und det
gelstlichen Gewand, ganz im Prof wie auf dem
DIK —, eine vorzigliche Arbeit.
b) Zwingli’s Portrit als Titelbl. rur Ausgabe
seiner exegetischen Schriften, besorgt von Leo
Sud 1539, und zur Ausgabe seiner Werke 1511
Wieder derselbe Kopf, dasselbe Kleidschar in
Profil, dazu aber ist vollig leblos noch’ die Hilfe
des Letbes angefigt
‘) Nur der Kopf, wieder genau der Mesllle
entsprechend -bet Stumpf in seiner Chronik
1516 mit A's Monogramm.
Es driingt sich bei sorgsamer Botrachtung
auf, dass A., als or 1549 aufgefordert ward,
den verstorbenen Zwingli zu malen, den
Profilkopf der Stapfer'schen Medaille durel
Anfligung eines Rumpfes, 80 gut es geben
wollte, zu einem Bilde abrundete. Daher
der 0° ganz beziehungslos tber das Buch
weggleitende Blick, daher berhaupt die
ganze statuarische Haltung, endlich die et-
was verzcichneten Hiinde.
Nachbildungen dieses Porteits: gibt es unzih-
lige. Wir Kennen mebr als 100, von denen wit
nur ein Paar nennen,
GroBer Holzschnitt, »Getruckt zu Zirich
bei Augustin Friess,« um’ 1550.
Holzschattt tn Pantaleon’s Welden
1565 Lateinisch und 1575 Deutsch,
hy
Kupferstteh:
Dietrich Meyer von Ziirich sc. Anfang des
XVI Jahth,
Conrad Me yer von Ziirich se., tn den Adbil-
dungen der Herren Oberstpfarrern von Zarich
1679.
M. Esslingor, 1819.
H. Lips, 1819.
Eine vorziigliche Photographie nach eines
Originalaufoahme yon J. Ganz.
Kopien nach dem Bilde gibt es eine Unmasse,
die wir nicht aufeiblen,
12) Probst Brennwald yon Embrach (+1561).
Ganz von vorn, unter halber LebensgriBe,
nit sehwarzem Mantel — ein wenig anspro-
chendes Bild, zudem villig ibermalt; ein Ur-
theil ist nicht mehr miglich. Monogramm
und 1551. Imago D. Heinrichi Brennvaldi.
Das Bild ist laut beigeftigtem Distichon erst
nach seinem Tode gemalt. Stadtbiblio-
thek zu Ziirich.
13) Heinrich Bullinger. Unter halber Lebens-
gre in dreiviertels Wendung hilt die auf-
geschlagene Bibel in der Hand. wersnycnvs
ivuincerys. Vndecim jam nune labuntur
sydera lustri Hee aetas, formam picta ta-
bella refert ete.
Ein anmutiges Bild, vondem kein Kupfer-
stich oder Holzschnitt existirt. Es kam vor
cinigen Dezennien aus cinem Privathaus auf
dioStadtbibliothek zu Ziirieh. Leider
stark fibermalt und daher nicht mit Si
beit 2u bestimmen, die Anlage aber
in A's Art. Wenn die Inschrift — wie nicht
aveifellos — ficht und das Bild wirklich
cin Portriit Bullinger’s ist, so muss es, da
dieser 1504 geboren war, zwischen 1954 und
1559 gemalt sein.
Der Buchirucker Christoph Froschauer.
Unter halber Lebensgrie. Bei Froschauer's
Nachfolgern, H.H. Orell, Filss}i & Comp.
Ward leider villig ibermalt. Boi diesem An-
Jass kam auch die Insehrift dazu : Christoffel
Froschauwer, der Weytberiimnte Buchtruker,
Hr in Loblicher Statt Ztirich Ao. 1556, die
die Paraphrase einer iilteren Insehrift 2u
sein scheint, (Froschauer starb 1564.) Ver-
mutlich von Asper.
Gest. von R, Denzler fir das Neujabrabl,
der Stadtbibliothek Zarich. 1811,
15) Konrad Gessner. Halbo Figur in Drittel
LebensgriGe. Gessner's Wappen und: Anno
Actatis sue xuyur., d. h. also, da Gessner
1516 geboren ward, 1564, Das Bild ist leider
ganz verputzt und dann roh tbermalt, 50-
dass sich der Urheber nicht mebr bestim-
men liisst: Es kam 1666 als cin Geschonk
aus der Familie Gessner, in der es als Fidel
kommiss aufbewabrt war, auf dio Stadt-
bibliothek, wo Sandrart es sah und als
cin Werk A.’s erwihnt. Gessner erhiclt 1564
von Kaiser Ferdinand seinen Wappen- und
Adelsbrief. Es scheint, dass das Bild mit
dem neuen Wappen zur Feier dieser Stan-
deserhdhung gemalt ward. Vielleicht aber
auch im Vorgeftihl des Todes; denn im sel-
ben Jahre machte Gessner sein Testament
und starb 1565.
Darnach rablrelche Holasehnitte und Kupfer-
stiche,
16) Blirgermeister Georg Milller, Kniestiick in
ViertellobonsgriBo, libermalt, so dass nicht:
bestimmt zu sagen ist, ob von A. Miller's
Hans Asper.
335
‘Wappen und: AnuoChristi inearnati spuxitt
mtatis vero sue 1x. Stadtbibliothek
zu Zurich.
Conrad Moyer se., von der Gegenscite 1674,
Dezeichnet Joh. Asper pinxit Ao, 1564.
‘Auch 8. Walch se. in den sPorttits aller
Herren Burgermeister der vortrefflichen Rep
bique, Stadt und Vororths
Walche, Kempten 1756, hier mit Avs M
ramm, das auf dem Bilde felt.
17) Hans Gessner, wol erhaltenes Brustbild, in
der GriBe des vorigen, im Besitz der Familie
Gessner in Ziirich. Das Wappen und
sllans Gessner eines alters 31 jar 1966.«
Ein anderes Portrait daselbst, A. zuge~
schrieben. Andreas Gessner wtatis sue 52.
1578, fillt nach A.’s ‘Tod.
18) Konrad Pellikan, Professor in Zitrich, der
blosse Kopf mit Hals, Dreiviertelwendung
und DrittellebensgriBe. Ohno alle Bezeieh-
nung. Stadtbibliothek zu Zurich. Der
geistvolle Ausdruck und die Technikerinnern
an Holbein, dessen Modellirung und scharfe
Zeichnung das Bild aber doch nicht villig er-
reicht. Hingogen ist es augenseheinlich unter
Holbein's direktem Einfluss entstanden. Es
zeigt einen hichstons 45 jihrigon Mann, ist
also, da Pellikan 1478 geb. ist, in den ersten
zwanziger Jahren gemalt und wiirde, wenn
begonnen, dieselbe aber
nachher verlassen hat. Doch ist soust, wie
im Texte bemerkt, ein Einfluss Holbein's
auf A. nicht nachzuweisen,
Patin sah 1673 in Zilrich cin Bildniss Polli-
kan's bei Rathsherm Werdmilller, das er
dem Holbein zuschreibt (Index’ operum
Joh. Holbenii Nr. 46). Darunter standen zwei
Distichen, die begannen
Bis septem lustris vixt et quinque
insuper annos ete.
Sandrart orwihnt 1679 eines Bildnisses
Pellikan’s von H. A. auf der Stadtbibliothek
Ziirich, und Wagner im Mercurius Helveticus,
1688, fulhrt unter den Schenswiirdigkeiten
dor Kunstkammer der Bibliothek 2u Zitrich
an: »Bey der Bildnuss Conradi Pellicani
stehet: »Bis septem lustris vixi et quinque
* insupor annoss ete., dieselben Verse wie bei
Patin. So nahe es nun liegt, dieses vou
Patin, Sandrart und Wagner erwithnte
Bild in unserm Exemplar zu erblicken,
40 ist dies doch nicht miglich aus folgenden
Griinden : a) unser Exemplar kat erst vor
mehreren Jahren geschenkweise auf die
Bibliothek, b) es stellt, wie angogeben,
hichstens einen Fiinfundvierziger dar, das
Bild bei Patin und Wagner laut Unterschrift
cinen Fiinfundsiebziger, ¢) Sandrart sagt
von dem Bild auf der Bibliothek, es sci »in
gleicher GriBe und fast eben so gute wie
Unser Kopf ist aber viel
336
Hans Asper.
besser und achtmal kleiner als das letztere
Zwingli's.
‘Yon unserm Exemplar gibt es alte Kupfer-
stiche, und eine gute Lithographic als Titelbl,
zum Neujabrsblatt der Stadtbibliothek fir 1871
19) In der Pinakothek 2u Miinchen trij
das Bildniss eines Herm Haller (Kabinet
No, 724) und
20) das Bildniss eines Georg Weiss 1533 (Ka-
binet No, 725), beide ohne Bezeichnung,
schon aus den Zeiten der Boisserée's, aus
deren Sammlung sie stammen, den Namen
H. A. Wie schon im Texte bemerkt, beide
nicht von Asper.
Beide sind von N. Strixner for die
Boisserée'sche lithogr. worden. Fol.
21) Ebendort (Kabinet No. 727) ist ein ehema-
liger »Holbeine aus der Wallersteinischen
Sammlung nouerlich in R. Marggraff's Ka-
talog Asper genannt worden, aus ungenti-
genden Gritnden dusserlicher Art.
22) Sicher nicht schweizerisch, sondern ober-
deutsch ist der H. A. im Belvedere zu
Wien. s, auch Text.
23) Ueber ein schiines Minnerbildniss in der
Galerie 2u Braunschweig, dort Anto-
nio Moro genannt, das aber Miindler unserem
Meister zuschreiben wollte (?), 8. Zeitschrift
flr bildonde Kunst, rv, 212.
B, Untergegangene Werke,
‘welche A. rogetchricben werden.
Sandrart, d. h. sein Ziiricher Korrespondent,
vermutlich der Maler und Kupferatecher Konr.
Meyer, erwiihnt auf der Stadtbibliothek
Ziirich folgende Bilder A.’s »in gleicher GriBe
und fast eben so gute als der Zwingli.
24) Heinrich Putlinger — soll heissen Bullinger,
Ein solches Bild ward 1630 von Martin
Stocker, Bullinger’s Enkel, der Bibliothek
geschenkt.
Es war rweifelsobne das Original Jener zahl-
reichen Kupferstiche alter und neuer Zeit, die
‘uns Bullinger in haherem Alter zeigen, mit Pelz-
rock und Barett. Auch Kopien dieses Originales
ibt es, u.a, eine auf der Stadtbibliothek selbst,
tein schlechtes Tid auf Leinwand, bezeichnet!
M, Henricus Bullingerus Ecclesi« Tigurine An-
tistes ab a9, 1531 ad 1575,
25) Conrad Pelican. s. oben No. 18.
26) Josias Sifner — soll heissen Simmler.
Nach diesem Bilde existiren” noch
Kupferstiche von Dietrich und Konrad Mey er,
Nach letzterem eine Lithograpl itelbl. des
Neujahrablattes des Waisenhauses Zirich| for
1855.
27) Heinrich Gualther (Gate der Regula Zwingli).
‘Auch von diesem haben Dietrich und K
Moyer Kupferstiche gefertigt. Hiernach das
Titelbl. zum Neujahrsblatt der Chorherrenstube,
Zarich 1829.
28) Leo Jodt — soll heissen Leo Jud oder Jude,
sche
Zwingli's Gehiilfe und Freund. Ein solches
10H. Konrad Hottinger det
thek; wir wissen aber nicht, ob A's
Original oder die Kopie, die heute noch der:
ist. Es ist ein gutes Bild auf Leinwand, 12-
bensgriBe mit der Inschrift: M. Leo Jui
Pastor Ecclesin Tigurine ad d. Petri ab
anno 1522 ad 1547. Das Portrit ist durch
alte Kupferstiche bekannt und ganz in As
Art.
29—30) »Die beede Rahtsherren Heinricus Holt-
halbius und Dirthelmus Reustius, beede als
ihres Vatterlandes ware Viittere beriibmt, wie
solche dureh den kunstlichen Conrad Mayer
nun auch zu Kupfer gebracht zu schen syn:
(bei Werdiiiller, Feldhauptmann}. Heinrich
Holzhalb muss cine Verwechslung sein. Eia
solchersVater des Vaterlandess, dh. Biirger
ter, existirte zu A.’s Zeiten nicht, erst
.Jabrh, Hingegen weist der Kupfer-
nt
stich des Biirgermeisters Reust von Konrad
Meyer allerdings auf ein sehr schiines Ori-
ginal A's hin. Ein Bild Reust’s auf dex
Bibliothek ist ein elendes Machwerk von
Johannes Meyer nach dem Kupferstich
seines Vaters.
31—32) Bei Werdmilller waren noch : Zwei
derlich sehéne Contrafaite, nem
Edelmann in einem Mantel, auf welckes
Haupt ein Schweitzer- bart (Barott) samt
seiner Damen, in weis Atlas und schwartz
Sammet bekleidet, gleich des Joh. Holbein
Arbeit Verschollen. Werdmilllers
Sammlung kam in’s Ausland.
Endlich sind noch folgende Kupferstiche
au erwibnen :
33) Bargermeister Heinrich Walder (4 1524). Jeb
Meyer se. mit A.'s Monogramm (sehr zweifel
hatt).
34) Biirgermeister Johann Haab ($1561). Conrad
yer sc. Joh. Aspar P. (Conrad Meyer ‘st in
seinen Bezeichnungen gewissenhaft).
383) Johannes Stumpf (der Geschichtsschreiber, tor
dessen Chronik A. die Iustrationen besorste
3. oben). C. Meyer se. Job. Asper p. —
Scheint ganz in A.’s Art. Wiedecholt im Titebl
zum Nenjabrsbiatt der Stadtbibliothek Zarich
fair 1836, i
36) Rudolf Collin, Professor in Zarich. C. Meyer
se, Joh. Asper p., ebenfalls in A.'s Art
37) Heinrich Stapfer, Vogt zu Kyburg, Ae. 1461
nach einem einst anf der Stadtbibliothek Zirieh
Defindlichen Bild — mit A.’s Monogramm. Gest
yon Clausner fir Miller's Merkwiirdige Ueber-
Dleibsel, XII. 21. Wenn von A., jedentalle nur
Kopie eines alten Rides, aber Mille ist unza-
verlissg.
38) Die Tafeln zu Murer’s Helvetia Sancta, Luzern
1648, 2
M
: Joh. Asper pinait, Aber
sie haben mit A. gewiss nichts zu thun, Es sind
Bilder im Gesehmack und Kostiim des 17. Jabrh.
Bezcichnend ist namentlich, dass auch das eigens
fir dieses Buch entworfene Titelbl. jene Siguator
hat. Sollte dieselbe richtig sein, 80 mbsste man
an Kistler einen Joh. Asper des 17. Jahrb,
Amico Aspertini. 337
denken; allein ein solcher ist ganz onbekannt,
Viel nther liegt daher die Annahme, Rud. Meyer,
cin gewandter Ilustrator, habe diese Komposi
tionen, dfe auch wirklich in seinem Stile sind,
selbst entworfen und thnen den Namen Asper’s
vorgesetzt, um sich vor allfilligen Reklamationen
au sichern, wio er, cin reformirter Ziricher,
daza komme, dem Karthiuserprior in Ittingen
seine Heitigenlegenden zu illustriren, Die Meyer
arbeiteten, in Zirich nicht genugsam besehattigt,
viel far Katholische. Im J. 1618 aber war die
Intoleranz in der Schweiz auf's Hichste gestiegen
39) Die Zeichungen 2a den Holeschnitten von
Cont. Gessner’s Thierbuch, das in verschiedenen
Ausgaben erschien, werden zum Theil Asper
rugeschrieben, obwobl sie kein Zeichen haben.
Dagegen nennt Gessner einen Verwandten von
hm, den Maler Johannes Thomas, der viele
der Bl. gefertigt haben myss.
8. Vogetin,
Hans Rudolf Asper und Rudolf Asper,
Stbne des Hans, nach Flissli ebenfalls Mater.
Mit Sicherheit kann man ibnen nichts zuschrei-
ben, denn mit ihrem Namen ist nichts bezeichnet.
Wol aber mag Vieles von ihrer Arbeit unter
ibres Vaters Namen und mit seinem Monogramm
laufen. Am Ende des 16. Jahrh. gab es in Ziirich
tablreiche Werke aus der Schule Asper'se, in
der wir gewiss zuniichst diese seine Séhne wer-
den zu suchen haben. Es sind dngstliche, meist
seistlose Bildnisse olme Interesse und Werth.
8. Vigelin.
Asperne. J. Asperne, hatte in London im
Beginne des 19, Jabrh, einen Verlag. Er wird
auch als Verfertiger der folgenden Kupferatiche
ausgegeben
1) Mr. Betty, Jugendiicher Schanspieler, als Dou
elas. 8.
2) Wm, Hae, Schauspleler, geb. 1782. 8,
W. Engeimann.
Aspertini. Amico (di Giovanni Antonio)
Aspertini, Maler und Bildhauer, insbesondere
aber ersteres, geb. um 1475 zu Bologna. Seine
erste Unterweisung in der Kunst empfing er
walrscheinlich von den Ferraresen Ercole Ro-
berti Grandi und Lorenzo Costa. Anfangs des
16, Jahrh. stand er als Freskomaler in voller
‘Thitigkeit und war sogar in der Ausschmiickung
von Fassaden zu einem gewissen Ruhm gelangt
Eifersiichtig auf das groGe Anschen der wol-
bekannten Ktinstlerin Properzia de’ Rossi, unter-
tahm er es sogar als Bildhauer mit dieser zu
wetteifern und fuhrte daher 1526 flir den Dor
2u Bologna (S. Petronio) den Loichnam Chris
inden Armen des Nikodemus aus. Allein weder
nit diesem Bildwerke noch mit seinon Malerefen
kam er zu dem Rufe, der seinen Anspriichen und
iner zu Uebertreibungen geneigten Sinnesart
zenligt hiitte; er brachte es schliesslich doch nur
zu einem Ktnstler dritten Ranges.
Was von seinem Leben und seiner Thitigkeit
bekannt geworden, beschriinkt sich auf folgende
folgten Darstellungen von Paradies und Hille an
der Fassade der Bibliothek von S. Michele in
Bosco zu Bologna (spiiter ganz ibermalt von
Canuti). Dann sind Urkunden von Zahlungen
fllr Malereion erhalten, die er 1527 fllr einen
Bologneser Edelmann Namens Annibale Gozza-
dini ausfilhrto; und als Karl V. 1530 feierlich in
Bologna empfangen wurde, wurde ihm in Ge-
meinschaft mit Alfonso Lombardi der Schmuck
der Strassen und Gebiude anvertraut. Seine
Heirat in demselben Jahre ist in cinem ‘Testa-
mente 1532 erwibnt, und da seit dieser Zeit
seiner als eines Lebenden nirgends mehr gedacht
wird, ist er wol bald darauf, wahrscheinlich im
J, 1532, gestorben. Noch wird erziihlt, dass er
in seinem Alter untritgliche Zeichen zunebmen-
der Verrticktheit gegeben habe. Dass er in Rom
‘gewesen, geht aus seinen noch erhaltenon Wer-
Ken hervor und wird auch von Vasari sowie von
dem Bologneser Poeten Achillinus berichtet, der
dem Mater folgende Strophe gewidmet hat:
‘Tatto Hl campo empid con le sue anticaglie
tte dentro alle Romane grotte,
Bizar pid che reverso di medaglie
E benche gioven sla, fa cove dotte,
‘Che con gli antichi aleun vuol che s'aguagtie,
Un altra lande sua non preteriseo —
De la prestezza del pennel’ stupisco
Ucbrigens scheint er, wie Vasari gleichfalls
erziihlt, sich in verschiedenen Stidten Italien’s
umgetrioben und seine Kunst mehr auf der
Wanderung von Ort 2u Ort, als durch regel-
rechtes Studium in der Werkstatt erlernt 2u
haben, Dabei kopirte er, was ihm inden Weg
kam, indem er ohne Auswahl und ohne Grund-
sitze nur den Ejnfilien seines launenhaften
rithmte, erhiilt durch Vasari’s Bericht cine eigen-
thiimliche Erkliirang. Der Klinstler soll mit
beiden Hiinden zugleich gomalt haben, mit der
einen im Lichte, mit der andern im Schatten, um
den Leib einen Ledergurt, gespickt mit Farben-
tWpfehen. Usbertreibt dio Erzithlung nicht, so
muss es ein seltsamer Anblick gewesen sein,
wenn der Maler mit der Brille auf der Nase 50
auf der Leinwand herumfuhr, wobei er unermlld-
lich im Plaudern war und das tollste Zeug vor-
brachte, Es kann nicht Wunder nebmen, dass
ein soleher Mann, der sich seinem exzentrischen
Naturell giiuzlich tberliess, schliesslich vollig
verriickt wurde, wobei freilich Manche meinten,
dass seino Tollheit zum groBen Theil Verstellung
gewesen.
Er scheint zu den Malern Cotignola, Bagna-
cavallo und Innocenzo da Imola in nitherer Bezio-
hung gestanden zu haben; mit den beiden letz-
teren zusammen malte er die Kapelle della Paco
in 8. Petronio zu Bologna mit Fresken aus dem
Leben der Jungfrau und Jesu aus (nicht mehr
Daten. Um 1506 bis 1510 malte er zu Lucea die
Kapelle S. Agostino in 8. Frediano aus; 1512
Meyer, Kanstler-Lerikon, I.
vorhanden). Auch mit Francia und Costa arbei-
tete er gemeinschaftlich in dem Oratorium
43
338
8. Cecilia daselbst. Von diesen noch or-|rithren, mit des Meisters Namen bezeichnet. Die
haltenen Freskon sind die Enthauptung dor|Figuren sind hier vorzugsweise trocken, manie-
wh, Valerian und Tiburtius und ihre Beatat-|rirt und seltsam in der Zeichnung; aber auch
tung sicher von seiner Hand, vielleieht auch | dieses Bild — in dem der Einfluss der umbrisehen
ie Darstellung der hl, Cicilia’ vor dem Kaiser. | Schule vorwiegt — gewinut Einem durch de
‘Aspertin's Kunstweiso aeigt hier cing phanta-| cigenon Charakter sowiv die Sichorhet der Au
stische Mischung der umbrischen und bologne-| flihrung ein besonderes Interesse ab. Demsellen
sischen Schule. Charakteristisch ist fur ihn die| sehr ibolich ist ein Raub der Sabinerinnen im
Bildung der KUpfe, in denen Auge, Mund und] Museum zu Madrid (No. 885), das dort der
Nase fust mopsartig eng zusammengertickt sind, | Sieneser Schule augeschrieben wind. Andere
Stirn und Schiidel aber stark bervortreten. Aucli| noch erhaltene Werke des Meisters in dem nack-
seine Gewandung ist seltsam, bitndelartig in| folgenden Verzeichnis. — Vasari erzilt noc
cinander gerollt, dabei die Verzierungen dor| dass A. in Bologna viele Fassadenmalereien aus-
Rinder reliefurtig erhiht, in der Art des Pintu-| gefuhrt habe, von denen jotzt nichts mebr vor-
Ficchio. Usberhaupt zeigt A. flir desseu Stil] handen ist, und fligt hinzw, dass daselbst nicht
cine gewisse Vorliebe. Seinen Kompositionen| eine Strasse sei, wo man nicht irgend
fehlt es an rhythmischer Anordnung, oftsind die] »Sudelcie von soiner Hand sehe. Urtheilt man
Gruppen und Figuren willktirlich und launenhaft| nach seinen noch erlaltenen Fresken, so ist cin
vertheilt. Auch in den Kostitmen, die er wilt, | solcher Ausdruck jodenfalls ungerechtfertigt.
Amico Asportini.
sowie in der Hiiufung des Beiwerks, spricht sich
seine Neigung zum Seltsamen aus, Im Kolorit
hat er meisteus uoch den einfrmigen rithlichen
‘Ton der dlteren Ferraresen, ‘Trotz alledem und
trotz der durchgiingigen Gewthnlichkeit seiner
‘Typen, die sich bisweilen bis zur Hisslichk:
steigert, sind scine noch orhaltenen Werke nicht
ohne Reiz; was in ihnen anzieht, ist neben einer
gewisson Kraft der Darstellung cben das Eigen-
thiimliche, das sich nicht unvortheilhaft vou
Jenem konventionellen Schinheitsideal unter-
scheidet, an dem die SchuledesFranciaallzu starr
festhielt.
Sein Hauptwerk sind die schon erwihnten
Fresken in $, Frediano au Lucea. Die Dar-
stellungen sind der Legende vom Volto Santo
(Kruzifx, das in 8. Martino zu Bologua. auf-
bewabrt wird), der Geschichte Jesu und des
Kirehenheiligen entnommen. Das Beste darunter
ist die Taufo eines Proselyten, besonders leben-
dig in der Bewegung, fretlich wieder mit hilss-
lichen ‘Typen (sehr beschiidigt). Reeht verzerrt
dagegen ist in der Lunette dariiber die Darstel-
der Krouzabuahme, deren Figuren zum
il nach Pinturiechio’und Perugino kopirt|
sind, Die Schwiiche seiner Komposition tritt
besonders in dem Fresko hervor, das den hl.
Frediano zeigt, wie er in Gesellschaft knieender
MUuche den Lauf eines Flusses regelt. Das ge-
ringste dieser Gemiilde iberiiaupt ist die Geburt
Christi, zudem dureh den Kerzenqualm arg be-
sehiidigt. Die Pilaster sind mit. rafaclesken
Ornamenten verziert; auf einem derselben die
Buchstaben: 3. a4. 4.6.0. £. (Amico). Tn der
Wolbung endlich ist Christus mit Engoln dar-
gestellt, welche die Symbole seines Leidens tra-
xeu. Das ganze Werk ist mit kithner und nach-
lisssiger Leichtigkeit hingeworfen, ausgeftihrt
mit dickem Farbenauftrag, die Umrisse in einem
dunkleren ‘Tou scharf herausgeboben, die Mo-
deltirung dureh Schraffirung hervorgebracht.
Aus friiherer Zeit als diese Fresken scheint die|
Geburt Christi im Museum zu Berlin hergu-
Verzeichniss seiner Werke.
1) Fresken in 8, Cecilia zu Bologna. s. Text
2) Fresken in 8. Frediano zu Lucea. In die-
sem Jahrh. von Ridolfi restaurirt. . Text
Die Fresken des Melsters in der Kapelle dll
Petronio und in der Kapelte 8, Nic
Giacomo zu Bologna sind zu Grunde
8) Madonna mit Kind zwischen den lib. Lucia
und Augustinus, mit dem bl. Nicolaus, det
drei jungen Miidchen ihre Aussteuer sib.
In S. Martino Maggioro zu Bologna.
4) Madonna mit Kind awischen den hb. Jo-
hannes dem Tiufer, Franziskus, Georg,
Sebastian und Eustachius; mit den beidea
Bildnissen der Stifter. Sehr beschiidigt. In
der Pinakothek zu Bologna.
5) Predella: Heimsuchung, Geburt der Jung-
frau, Darstellung im Tempel und Vermilns.
Tm Palazzo Stroaxi zu Ferrara. Eines dec
besten Werke des Meisters, dem Erevle
Grandi verwandt.
6) Geburt Christi, boz.: Amicus bononiensis
faciebat. Auf Holz, in Tempera (2). lm
Museum zu Berlin. s. Toxt.
7) Raub der Sabinerinnen. Kleine Tafel. Iu
Museum zu Madrid (No. $85), dort der
Schule von Siena zugeschrieben. 9. Text.
s. Vasari, ed. Le Monnier. IX. — Lame
Graticola’ di Bologna. pp. 19. 22. 34. 37. —
Bumaldi, Minervalia, 1641, pp. 246-247, —
Gualandi, Memorie ete. Serte i. 33. U1. 1
— Crowe'and Cavaleaselle, History of
‘ainting in North-Italy. I, 575—577.
* Crowe und Cavateaxil
Angeblich von ihm gestochen:
1) Der Sindenfall. Vorn links liegt Adam 20 Be-
den, die Rechte gestikulirend erhoben er suit
mit’Eva, die auf der andern Seite am Bodeo
avert tind den Spinnrocken. mit der rechten
and hilt, Neben Adam liegt eine Hacke. 10
Mittelgrunde zwischen ihnen ein liegender Mano.
Amico Aspertini,
339
einem Spiogel betrachtet, den er mit
n in ihm erblicken
iter Adam ein runder Altar,
verbremit. Darber schwelt
cine Gestalt mit flegenden Haaren, in der rech:
ten Hand eine Bandrolle, Am Fuss des Altares
erhebt sich der Baum, um dessen untern ‘Theil
sich die Sehlange windet, die Frauenkopf und
-briste trigt. Das Ganze wird von einer Mauer
uumsctlossen, worauf rechts oben im Hintergrund
Adam und Eva yon dem Engel nach rechts ver-
trieben werden. Ohne alle Bozeichnung. kl
qu. Fol.
Ein Bh. vonder wu
‘asia (Felsina pittrics 76
spricht unter den Werken Bonasone's von dem
Stiche: »Ertindung und Ausfahrung von Mei-
ster Amico Aspertini; Andere, und die Meisten,
sagen. dass Aspertini es auch gestochen hal
Das Bi. Ist allerdings so wunderlich in der Er-
AAndung, dass Malvasia Recht haben mag, es dem
sonderbaren Kauze zuzusehrelben; und dass A.
es auch gestochen habe, dafir kinnte wenigstens
der Umstand sprechen, dass es von einem in der
Fuhrung des Grabstichels ausserst ungewandten
Kanstler herrabrt, Die Fig schlecht und
thnet, und die Behandlungdes In-
weiss sich den Formen nielt anzu-
Mariette verwarf die Meinung, dass
es von Bonasone herrihre, er fand es eher von
C.Reverdinus, Der Letztere ater, so wie
fonasone handhaben ihren Stichel mit ganz an-
derer Sicherheit; nur dann Kinnte man an ste
denken, wenn man es fir eine Anfangsarbeit
betrachten wollte, wozu indess die Avhaltspunkte
feblen. Noch weniger kann man an Agostino
Yeneziano denken, dem man es zugeschri
lat, und am alle
Erfindung anlangt, deni
bitte nie ein so manterist so biaarres Werk
‘mit plumpen Figuren gezeicbnet, Der Stich ist
so etwa zwischen die J. 1530—60 zu verle
Das von Le Blanc, Manuel und Defer,
général, als No. 2 nach dem Kataloge Masterman
Sykes angefilhrte Wl., Adam und Eva aus dem
Paradiese vertrieben, Ist vol obne Zwvelfel mit
dem vorigen identiseh, worauf Ja die Vertreibung
sorkommt, Ebenso das von Rt Weigel im Kata-
log Otto, bei Meccafumi, als Bartsch feblend
BIL: »Die iexe oder der Sabbat.
len Thurm die Hexe,
im Vordergrund zwei minnliche und eine weib-|
liche Figur. qu, Fol. Br. 117 10", H. 9" 10"
ist offenbar nichts als eine verkriippelte und
bnrichtige Beschreibung des obigen Bl.
jette sagt: sBeim Konige im Werke Par-
‘meggianino's sieht man ein in derselben Manter,
nie das vorige, gezeichnetes und gestochenes BI.,
‘ohne jede Bezeichnung, das aber sicher von A
herriiirt, wenn das vorhergehende ihn zum Ur-
heber hat, wie Malvasla glaubt und wie es In
rach den von mir
seschenen Zelchnungen des Kinstlers za urthel
Ten Das BI, beschreibt Mariette folgender
massen: »(Aspertini) a vouln représonter Adam
et Eva décheus du premier état de grice, dans
Teqnel i avolent écé eréés, et voicy sous quelle
fletion, Ta représenté Adam fuyant, effrayé de
Vaspect d'un dragon, qui est entortillé autour de
dieser grofie Meister
a
J offenbar annimmt, das
sa gauche, apparemment Eve, tlent pat les pleds
A Ia terrasse; toute la partie inférleure de Ia
gore, jusqu’aux genoux, parvist métamor
phosée on terrasse, Par I il semble voul
apprendre qu’ Eve, par sa déobsissance, ns
assujettis A la mort et A retourner la te!
nous étions sortis. Sur le devant, prés @
est um petit enfant, qui tient & la terre de méme
qu Eve et qui tache de se defaire d'un serpent
Qui le monly par of fl a eu encore dessein de
repréventer la postérité d’Adam assujettie aux
mémes peines.« 11. 10 3", be. 6 6",
Das betreffende Bl, ist in Paris nicht mebr im
Werke des Parmeggianino zu finden, Die Be-
schreibung Klingt ibrigens so wunderlich , dase
lauBen michte, eine mythologische
Verwandlungsszene oder ein Phantasiegebilde,
als Adam und Eva, vor sich 2u haben
Ausserdem hat man dem A. noch die Kupfer-
sticho, welcho mit den Monogrammen FF~F}
HEE bozeichnet sind, beigelegt. Das Eine
dieser BIL, »une Bacchanales (wahrscheinlich der
entweihte Parnass oder die sogen. Weinlese),
hatte bereits Heineken unter Aspertiniaufgefihrt,
dann aber alle unter Beceafumi; Bartsch zithlte
dieselben gleichfalls unter letzterem Meister aul.
Ottley dagegen driickte sich so dariiber aus
»Die folgenden 5 BIL., obwol in etwas anderer
Art gestochen , als das vorige BI. (No. 1 oben),
d, meiner Ansicht, nach den Zeichnungen
Aspertini’s, und ich libre sie darum hier auf,
weil ich sio nirgends besser unterzubringen
wiisste.« No. 2 ist tibrigens nach einer Kompo-
jon des Mazzolino da Ferrara im Berliner
Muscum; und dass die BIl, von A. auch ge-
stochen sein sollten, wie Weigel im Katalog Otto
webt vollends giinz-
lich in der Luft, Weigel hat ferner Un-
recht, die Stiche als geiitzt auszugeben. Passa-
vant urtheilt ibor dicselben: »“Esistaugenschein-
lich, dass dieselben nach verschiedenen Meistern
gestochen worden sind. Der Christus unter den
Schriftgelehrten ist eineKomposition von Mazzo-
lino da Ferrara, und die Anbetung der Hirten
(Passavant sagt irtig Magier) crinnert an den
Stil von Jacopo de Barbar}. Die Zeichnung der
Meorgitter ist im Geschmacke Rafacl’s und die
dor Weinlesenden in dem Michelangelo's. Man
findetfselbst in derStichelfiihrung dieser BIL groBe
Unterschiode; die der beiden ersterwiihnten hat
viel Feinheit, wihrend die beiden andern theil-
weise wenigstens, viel Rohheit verrathen. Man
miisste dieso letzteren in das Alter des Kiinstlers
verlegen, wenn man berechtigt wire, die beiden
Monogramme als Einem Stecher angehrend 21
betrachten oder zu glauben, dass es sich hier
nicht um einen bloGen Herausgeber handle.« Dass
die beiden Monogramme in der That auf densel-
bon gehen, ist Ubrigens durch die cusammer
gehirigen BI, die Anbetung der Hirten, mit
son bras, Une femme vétue, et qui est debout
ldem Monogr. ohne F, und Christus unter den
340 Amico Aspertini
Aspottl.
Scbriftgolobrten mit dom F, erwioson. Eino an-
dere Frago ist jedoch die, ob das Monogramm
den Stechor odar den Verleger bezeichnet. Dass
das F nicht 2u dem Namen gehirt, beweist das
Feblen auf dem genannten Bi.; man kaun es nur
als Abkitrzung von Fecit oder Formis betrach-
ten, was letzteres mir jedoch annehmbarer er-
scheint. Der Verleger kann freilich immerhin
auch der Kupferstecher gewesen sein. In Fol-
gendem fulhre ich die BIL. Ottley’s kurz auf, indem
ich bei Beceafumi, unter dessen Namen sie der
Autoritiit von Bartsch halber zumeist gehen, aus-
{ihrlicher darauf zurlieckkommen werde.
1) Anbetung der Mirten. Mit dem Monogr. ohne
F. kd. Fol.
2) Christus disputirt mit den Schriftgelehrten.
‘Nach Mazzolino. Mit dem Monogr. mit F, wie
dle folgenden. Kl, Fol.
3) Zug. von Meergittern nach rechts,
qu. Fol.
y
3
Friesformiz.
Der entweihte Pamass. gr. qu. Fol.
Die Weinlese mit den vier nackten Mannern
orn. gr. qu. Fol.
Nach ihm gestochen und photographirt ;
1) Taufe des hl. Augustin.
Lucea, Bronori dis. Cristofani
GLRT der Monumentiu der Storia della Pitta
Heaiana von Rosi
2) Fries, Photogr. von A. Braun
Handzeichnung in der
Florenz,
s. Mariette, Abecedario, in den Archives de Vart
francais. 11, 34, — Heineken, Diet., unter
Aspertint und Beceafumi, — Bartsch, Peintre-
Graxeur. XVI. 4G1 1. — Zani, Enciclopedia,
UL. Thl. passim. — Ottley, Notices, — Nag-
Jer, Monogr. ill, No, 925. — Passavant,
Peintre-Graveur. VI. 153,
ich einer
ffizien 20
W. Schmidt
Guido Aspertini, Maler zu Bologna, Bru-
der und wabracheinlich auch Gehiilfe des Vorigen.
Von ihm, tiber dessen Lebensumstiinde nichts be-
kannt ist, hat sich nur ein Bild erhalten: Anbe-
tung der Kunige, in der Pinakothekzu Bologna,
das die Manier des Bruders, namentlich unter
dem Einflusse der umbrischen Schule, noch ver-
grdberter und verzerrter zeixt.
Crowe und Cavaleasele
Aspetti. Tiziano Aspetti, Bildhauer aus
Padua, lebte von 1565 bis 1607. Viterlicher
Seits aus adiigem Geschlechte, stammte er durch
seine Mutter von dem groBen Tizian, der bei
seiner Geburt noch lebte, und dessen Namen er
bel der Taufe erhielt. Seine Meister und Vorbil-
der in der Kunst fand er in den Sebillern und
Nachahmern des 1570 vorstorbenen Jacopo San-
sovino. In das niichste Verhiiltniss trat er 2u
Alessandro Vittoria, und schon frillzeitig tiber-
kam er in Venedig die Ausfithrung solbstin-
diger Arbeiten. Als der Architokt Vincenzo
Scamozzi 1582 ausser anderen Banten auch den-
Jenigen der Eingangshallo der Zecca erhielt,
mueiselte Aspetti flr diesen Raum den einen der
beiden Kolosse und bezeichnete ihn mit seinen
‘men, Der andere ist von Sansovino's Schiler
Girolamo Campagna. Verdient dieser Anerket-
nung und Lob, so hat wenigstens die Gegenwart
flir das Werk scines viel jiingeren Rivalen nichts
als Tadel. Die Zeichnung ist noch unsicher,
namentlich sind die Beine zu kurz, und der
hnik feblt noch die Fertigkeit und Gewandi
Die Muskeln sind schwillstig und obne
die ganze Gestalt und Haltung er-
reizt und gesucht. Vielleicht aber
nahmen seine Zeitgenbssen Robheit fir Kraft
Denn Vineenzo Seamozzi Uberwies Aspetti die
Ausfiihrung der Skulpturen an dem groGen Ka-
min, den er im Saale des Anticollegio im Dogee-
palaste erbaute, Zwei fleischige Sklaven, dere
Muskeln und Geberden auf entsetzliche Last
Jschliesson lassen, bilden dic Tragfiguren an dex
Seiten, Oben ist ein Marmorrelief: in der Werk-
stiitte Vulkan's, wo Kyklopen an ihrer Arbeit
hiimmern, erscheint Venus und bittet den Gott
um Waffen flir ihren Sohn Acneas. Das Werk,
mit der Bezeichnung T, A. P. F. wird von phat-
tastischen Stuckaturen umschlossen. Dic gauze
Komposition und namentlich die effektvolle
Perspektive ist durchaus malerisch. Jene rei
Tragfiguren aber zeigen einen entschiedenet
Fortsehritt in der anatomischen Kenntniss, s0-
wie grofe Feinheit in der technischen Beband-
Inawel anderen Figuren bewies Asprtt
h derjenige wol am wenigsten tiber die
Natur erhebt, der die Natur bertreibt. Es siod
die Statuen des Atlas mit der Himmelskugel ud
des Herkules mit der Hydra; sie stehen auf Six-
len vou Pavonazetto und tragen den Bogen am
Aufgang der Scala d'oro im Dogenpalast. — Vox
Sonate beauftragt, verfertigte Aspetti fir deo
Saal des Rathes der Zehn die Bilsten des Mar-
antonio Bragadin, Agostino Barbarigo und des
Dogen Sebastiano Venier, der drei Hauptheldee
aus dem Ruhmesjahre 1371. Gegenwiirtig in det
Akademie der Ktinste, interessiren sie den Be-
schauer nicht bloss historiseh, sondern zugieich
durch ihre meisterhafte kiinstlerische Behané-
lung, die voll Fretheft und zugleieh voll Mal
fst. Bart und Haupthaare sind ausserordentiet
geschickt gemacht.
Fir Palladio’s Fassade der Kirche San Fras~
cesco della Vigna schuf Aspetti zwei bronzexe
Kolossalstatuen des Moses und Paulus, die noch
dort in Nischen stehen. Der Kilnstler strebie
hier nich Ideaten und gerieth nur in eine bizarre
Phantastik mit wunderlichem Naturalismus. Die
Gestalt des Paulus erscheint uns bloG als inbal:-
lose Affektation. Moses ist herabschreitend ge-
dacht, Sandalen an den Fissen, die Arme nackt,
im rechten die'Tafel und den linken vorgestreckt
Eine enge Tunika umscbliesst seinen Leib. Eia
Mantel, vorn im Giirtel bofestigt, flattert aber
den Ricken und bedeckt mit sonderbarer Orisi-
nalitit, durchaus kapuzenartig, die mystiseher
Horner des Gesetzgebers. — Innerhalb der ge-
sunsten Kirche S. Francesco stehon am Altar
der ersten Kapelle links zwei Bronzestatuen, die
tise xluee indicoe und die andere »comiti bellor
beteichnet. Nach Stringa und Selvatico si
Arbeiten des Cammillo Bozzetti,
seastallgemein dem Aspetti zugeschrieben wer-
des. Besondere Gunst wiirde er bei der Gegen-
‘ar nicht damit erlangen.
Spitestens im J. 1591 verliess or Venedig und
vanle auf lingere Zeit durch ehrenvolle Auftriige
‘a winer Vaterstadt Padua festgehalten. Dio
‘este bekannte Arbeit, die er dort lieferte, sind
wei figurenreiche Bronzercliefs fiir den Altar|
esMirtyrers San Daniele Levita im Dome, beide
beweichnet mit der Unterschrift Titiani Aspetti
Padovani opus. Dio cine wurde vorn und die
andere hinten an der Area eingelassen, in wel
ter die Gebeine des Heiligen ruhen. Als La
Parte am 11. Febr. ihren Werth auf 140 Scudi
abschitzte, filgte das Kapitel noch weitere 110
in der Bezablung hinzu, weil der Kiinstler ber
ie erste Bedingung hinaus seine Arbeit nicht
i fachem, sondern fast ganz frei erhabenom
Relief ausgeftibrt hiltte. Eine ganze Anzabl
Werke wurden ihm sodann filr das theuerste
Heiligthum der Stadt, flir die Kirche San Anto-
tio, ragewiesen. Zuerst verfertigte er die vier
Bromzestatuen Glaube, Liebe, Missigkeit und
Stirke, welche auf den Altar des bl. Antonio
result wurden, aber 1651 ihrer lastenden
Sawere halber auf die vier Pfeilor der Balu-
srade des Presbyteriums kamen, wo sie heute
toch gesehen werden. Jede triigt im Piedestal
e Bezeichnung Titiani Aspetti Padovani opus.
Bei der vierten Figur liisst die Heiterkeit dos
Gesichtes, die ganze Hattung und namentlich das
Stick Anker in der Hand viel cher ein Symbol
der Hoffoung als der Stiirke vermuthen. Am
6 Nov. 1593 machte Aspetti einen Kontrakt flir
sie anderen Bronzewerke, die or filr die Kapello
éeselben Helligen ausfilirte und woflir er 1300
Dukaten empfing. Es sind die drei Statuctten der
Heiligen Antonius, Bonaventura und Ludovicus
‘wo Toulouse, dann in den Ecken der Balustrade
vier Engel ais Kerzenhalter und vorn an der
Stafe zwei Halbkandelaber, endlich die bronze-
va Thiiren. Ausser diesen Bronzearbeiten gilt
ana auch der Altar aus edlen Marmorarten filr
win Werk. Hinter der Arca unten an der Balu-
snde hatte der Klinstler wieder seinen Namen
angebracht, den aber die Zeit fast ganz verwischt
tat, Im J. 1603 waren die genannten Arbeiten|
tollendet. Inzwischen aber muss der Meister auch
dea Christus geschaffen haben, welcher sich tber
dem sehiinen Weihwasserbecken links am Haupt-
agange der Kirche Sant Antonio erhebt. Die
Biode fiber einander gelegt, das Haupt gencigt::
menscheint der Erlser in dem Momente, wo er
GeTaufo im Jordan empfiingt. Fur diese Schi-
Hémg haben alle Zeiten dem Kilnstler ihren Bei-
fall gespendet.
Wahracheinlich war es 1604, dass Aspetti im
Gefolge des Monsignoro Antonio Grimani ,
schofs von Torcello und Nuntius in Toskana,
h der Stadt Pisa kam. Hier trat er in das
innigste Verhiltniss 2u dem Edelmanne Camillo
eit und sein Talent in Anspruch
nahm, Fur den Palast desselben machte der Mei-
ster dio beiden Statuen Herkules und Antacus.
Die aweite der drei Frauen seines Gvnners, Luisa
Paganolli aus Florenz, verowigte er durch ein
Reliofportrit, Von zwei Kruzifixen in Bronze,
die Aspotti machte, erhielt eins die Noone Orsola
Fontebuoni in 8. Marziale in Pistoja und das
‘andere Berzighelli. Eben dieser bestellte bei
ihm das Relief flir die Kapelle Usimbardi in San
‘Trinita in Florenz und bezabilte ihm 1000 Scudi
dafiir. Es befindet sich dort hinter dem Altar
und stellt das Martyrium des hl. Lorenzo vor.
Die Komposition und Grazie der Figuren wurden
chedem sehr gelobt. An den Reliefs scines
Giinstlings schien Berzighelli besondercs Gefal-
len zu finden. Noch werden 8 an der Zahl er-
wilbnt: Herkules tédtet den Stier, Jupiter raubt
die Jo, Vulkan schmidet Blitze, Mucius Scaevola
verbrennt seine Hand, Psyche will Amor tédten,
Syringa wird in Rohr verwandolt, Thisbe tddtet
sich selbst, Daphne, vor Apollo flichend, wird
zum Lorbeer. Die vier letzten Werke’ sind
Rundbilder. Nach Baldinueci kamen sie wahr-
scheinlich in Besitz der Familie Usimbardi nach
dor Villa di Ruscinno; Berzighelli niimlich war
ein Neffe des Senators Usimbardi. Endlich wis
sen wit noch, dass auch ein Adonis mit der
sehlafenden Leda fiir ihn ausgeftihrt wurde.
Schon im J. 1607, kaum 42 Jahre alt, starb
Aspetti zu Pisa. Sein Giinner liess ihn ehrenvoll
destatton und errichtete ihm im Kreuzgange des
Klosters Del Carmine ein Denkmal wit rithmen-
der Grabschrift. Die Buste des Klinstlers ist von
seinem Schiiler Felice Palma aus Massa Carrara.
In neuerer Zeit hat man streng und verdam-
‘mend liber Aspetti als Ktinstler gerichtet, Allein
flr vieles, was uns an ihm missfllt, muss meisten
‘Theiles die Zeit vorantwortlich gomacht worden,
in der er lebte. Er gehdrte jener Uebergange-
epoche an, die zwischen den groBen klassischen
Meistern und Bernini lag. Die Voraussetzungen,
ter denen jene ihre Werke schufen, waren
nicht mehr vorhanden. Flr veriinderte Weltan-
schauungen, flr neue ethische Richtungen suchte
auch die Kunst nach neuen Formen. Eine Epoche,
die in Bernini ihren angemessenen, vollendeten
Ausdruck finden sollte, durfte sehr wol As-
petti’s Suchen und Wirken mit Theilnahme und
Beifall begriisson. — Die Skulptur wollte mit
der Malerei wetteifern. Die Statuen sollten in
der leidenschaftlichsten Bewegung erscheinen,
daher spreizten sich dic Glieder und flatterten
die Gewinder. Von den Reliefs forderte man
Perspoktive; ein Grund sollte hinter demanderen
‘immer ferner und ferner erscheinen, so dass man
vorn mit fast freien Figuren began und zuletzt
gleichsam mit facher Zeichnung endigte, Auf
solche Zicle war Aspetti gerichtet, aber ihm
fehite jene raffinirte Virtuositit der Technik,
auf die wir bei einer uns fremden Geschmack:
richtung am wenigsten verzichten wollen.
#.%. G. Prosdoctimo, Sulla vita ed opere del!
Adpettl, Padova 1821. — Pletruce!, Blogra-
‘Ba degli Artisti Padovani. 1858. ~~ Selvatieo,
in Veneala. pp. 395
344 (gibt aut Tafel
Perkins, Les Seulpteurs Ialiens. 1. 236,
— Mosehint, Venezia, 1. 34. 48. 409
404. II. 629. — Selvatico e Lazari,
Guide di Venezia. pp. 47. 85. 71. 131. 134.
261. — Brandolese, Padova. pp. 43. 44. 46.
48. 191. — Rossetti, Padova. pp. 59. 63. 77
ig des Moses).
133, — Gonzatt, La Basiliea dt 8. Antonio di
Padova, 1. 86.151. 171, 257.— Richa,
ai Firenzo, UL, 159 (cchreibt mur Boechi-
Cinell, Le Bellezze di Firenze, aus). — Bal
Ainuced, Opere. X128.—ot tart, Lettere.
HL. 101.'118 (verwechselt Tiziano Mizio mit
‘Tiziano Aspetti. Auch Orlandt, Abecedatio,
‘ibersieht, dass Vasari unter dem ‘Tiziano Pado-
vano nicht den Aspetti verstehen kann, Cicog-
nara verfillt in denselben Irrthum, wenn er den
Aspett! xii einem Schiller des Sansovino macht,
Mothes, Gesch. der Baukunst u. s. w. in Vene-
dig muss durch derartige Vorginger zu seiner
0 vielfach falschen Chronologie bel Aspettl ver-
anlasst worden sein),
Jansen
Aspois. Joan Aspois, Glasmaler zu Lille,
wo Jacques Aspois, aller Wahrscheinlichkett
nach sein Vater, diesclbe Kunst um 1385 bis 1397
austibte. Der Name Jean's wird zum erstenmale
in oiner Rechnung der Stadt Lille 1402 erwihnt,
und zwar bei Gelegenheit der Arbeiten im Saal
der Schéffen. Im J. 1424 lieferte er Glasbilder
spourtraictes d'images ct tabernacles-, die die
Fenster der neuen Kapello der genannten Halle
zierten, und die, nach dem daftir gezablten Preise
von 20 fiandrischen Stllbern fiir den Fuss, nicht
ohne Bedeutung sein mussten. Damals pflegte
‘man nur die Hilfte fr ein Glasgemiilde au zah-
len. Drei Jahro spiiter lieferte A. noch sechs
Wappenschilder flir andere Fenster der Halle.
s.J. Houdoy, La Halle échevinale de Ia ville de
ile. 1870. ‘pp. 40—49.
Alex, Pinchart.
Asprucel. Antonio Asprucci, Baumel-
ster, Sohn des Architekten Mario A., geb. zu
Rom den 20, Maj 1723, lernte bei Nicola Salvi.
‘Zuerst stand er seinem Vater bei, dann vergriis-
sorte er allein den Palast des Herzogs von Brac-
ciano, Der First Marcantonio Borghese tiber-
trug ihm viele Arbeiton. So erbaute er fir ihn
ein Landhaus am Meere in der Niihe von Prattica.
Ferner hatte er dessen Statuengalerie in der Villa
Pinclana zu ordnen und die Winde und Gewdlbe
mit Malereion, Plastik und Mosaik auszuschmtl-
cken. Die Dekorationen waren in Ucbereinstim-
Symung mit den dort ausgestellten Bildwerken.
bauto er im Garten dieser Villa einen Temps
des Acskulap, filr cine antike Statue des Gottes
Die sehnen Verhilltnisse der vier jonischen Sin-
Jen, worauf Vorhalle und Giebel ruhen, und der
cinfache in antikem Muster gehaltene Stil fandes
seinerzeit vielen Beifall. Asprucci war Mitglict
der Akademfe und Architekt der Grossheraige
yon Toskana zu Rom. Er starb daselbst sn
14. Febr. 1508.
Sein Sohn Mario Asprucei, geb. 2u Row
den 10. Dez, 1764, war gleichfalls Architekt uoi
Schiller des Vaters. Er erbaute zwei Tempel-
chen des Aeskulap und der Diana fiir den First
Borghese, eine schiine Kirehe ausserhalb Siera$,
so wie auch der Graf Bristol nach seinen Pliveo
einen Palast (der auch iin Stiche ersehien) io
England ausfihren liess, In Folge der Umwil-
aung aller Verhiiltnisse gegen Ende des Jabrt.
wandte or sich der Malerei von Kopien zu, statb
jedoch bereits den 7, Mat 1804 zu Rom.
‘Nach Antonio gestochen:
1) Planta con Pavimento della Stanza ornata a!
uso Egtzzio nel Palazzo ai Villa Pinelaus. Ast”
Asprucel inventd disegné D. D. D. Carlo An-
tonini incise. Roy. qu. Fol.
2-4) Die dazu gohdrigen Seitenwinde, Alle di
gleichmassig bezelchnet: Una delle Pereti des
za ornata all’ uso Bgizzio nel Palaszo i
Villa Pinciana, Ant? Aspruce! invents diseg>s
D.D, D. A Sua Eccellenza il Sig. Principe D
fare’ Antonio Borghese, Carlo Antonini ia-
else, Roy. qu. Fol,
5, Memorleperle Belle Arti, Rom 1785. 1. 60
4787. 111. 67. f. — FUesls, Konstlerlexiton 1
—Nibby, Itinéraire de Rome. 183). 1.225.
—Tipaldo, Bioge. degli Taliant Must. 1835,
T1427. 435. — Bont, Biogr. degli Arist
W., Schmidt
Aspruck. Franz Aspruck, Goldarbeite
auf einem Stiche nach ihm (s. b) No. 17) Brax
Jensis genannt, d. h. aus Britssel. Er kam jo dea
90er Jahren des 16. Jabth. nach Augsburg,
als dic beiden Landsleute des Ktinstlers. die
Bildhauer Hubert Gerard und Adrian de Vries
mit der Ausfithrung der groBartigen Bruxnea
daselbst beschiiftigt waren. Den von Gerati
d.h. den Augustusbrunnen, hat A. selbst firde>
Stich gezeichnet. Es ist nicht unwahrscheislich,
dass er im Gefolge oder auf Veranlassung Fines
der Beiden nach Augsburg kam, indem diesea
‘geschickto Hillfsarbeiter erwiinscht sein mss
ten. Jedenfalls war er daselbst bercits 158 bis
1603 thitig. Ohme Zweifel gebirte or der Briste-
ler Familie Asbrock oder van Asbroek an, den
das pruck ist nur die oberdeutsche Schreitart
nach damaligem Gebrauche flr broek (Notis ro"
A. Pinchart). Dass er Maler war, sehllesst ma
offenbar nur aus den nach ihm gestochenea BU.
was indessen kein Bewels ist, da er als Metall-
arbeiter sich ebensogut auf das Zeichnen roo
Figuren verstehen musste. In Augsburg std
er mit Dom. Custos in Verbindung ; dieser ve
“unit brachte er 20 Jahre zu. Im J. 1787 er-
legte verschiedene Stiche nach ihm. Asprack
Aspruck.
343
var geschickt im Wachabilden, Goldschmiden
and im Sitber- undBronzeguss. Im J. 1603 ver-
fertigte er nach Stetten flr den Erzhorzog Mat-
thias von Oesterreich , dem nachmaligen Kaiser,
dex Erzengel Michaet von Silber und den Kaiser
Antoninus Pius in Messing (d. h. wol Bronze).
Migiich darum, dass auch die mit dem neben-
stchenden Monogramm verse-
hene Bronzegruppe, die Brulliot
incinem Hausozu Augsburg sab
¥ von ihm herrithrt. Uebrigens
kann das Monogramm auchdureh
Adtianus Frisius aufeuliisen sein, und demnach
das Werk von Adrian de Vries, dem bekannten
Bildhauer, der sich um 1596 in Augsburg auf-
hielt, herrtihren. Jedoch ist dies weniger walr-
seboinlich, da A. de Vries nach Brulliot, (Mo-
sogr-I. No. 281), sein Zoichen aus den verschlun-
seven Buchstaben abv gebildet haben soll.
‘Am bekanntesten ist Aspruck, abgeschen von
scinen bei Custos erschicnenen Kompositionen
(s.b) No, $—16), durch die Versuche, in einer
neuen Art den Kupferstich zu handhaben, die
in’sJ. 1601 fallen. Es ist dies cine Folge von
13 BIL, Christus und die Apostel, und ein Ein-
xelbl,, Eros und Anteros (8. unten a) No. 1—14)
Stotten, der sio ruerst erwilhint,lisst sie in »ge~
hinmerter Arbeite ausgeflihrt sein. In neuester
Zeit jedoch haben Nagler und G. Duplessis diese
Stiche flir Arbeiten in Schwarzkunstausgegeben,
deren Erfindung durch 1. von Siegen bekannt-
lich 40 Jahre spiter gesetzt wird. Leider liegen
«ie BIL. nicht vor mir, sodass ich mntch deseigenen
Urtheils begeben muss. J. E. Wessely schreibt
nr aber, dass die Folge 1—13 nicht, wie bei de
Schwarzkunst, aus dem Dunklen in’s Helle, son-
dern umgekehrt aus dem Hellen ins Dunkle dureh
ine Art Roulett gearbeitet sei, sogar die Um
risse seien durch Punkte gegeben. Dasselbe
theilt mir Z. Gruner von No. 14 mit, wo selbst
die Schrift eine derartige Behandlung zeige.
Diese Bil. fallon alle in das J. 1601. “Da nun
Aspruck nachgewiesener MaGen noch 1603 lebte,
so seheinen ihn seine Versuche, die er selbst ein
novum fn aere typi genus nennt, nicht aur
weiteren Ausbildung verlockt zu haben. Andere
derartige BIl. sind wenigstens nicht bekannt ge-
worden
Die Jahreszahlen der Thitigkeit Aspruck’s
sind 1598, 99, 1601, 1603, wo er in Augsburg
verweilte.” Nachricliton tiber seine Thiitigkeit
an anderen Orten habe ich nicht gofunden.
4) Von ihm gestochen folgende 14 BIl., die alle
sehr selten sind:
113) Christus und dieApostel in ganzon Figuren,
Folge von 13 numerirten Dil. nach Agostino
Carracel. Jedes detselben trigt eine Inschritt
und dle Buchstaten A.C. (d, b. A. Carracel)
tnd F.QvA. Auf dem Bl. No. 1, Helland
mit der Weltkugel uid der Siegesfahne, lieet
man im Unterrande: Adm. Reuer. in Chro.
Patt} ac p. v. aNtoxro celeberr, Monaster. ad
8.8. Crucom Aug. Vind, Praopo. digniss®. 1°.
19 suo clem. Has oxi opt. max. et
fig. nowo hoc in
B. 1601. Ha" 3" — 7",
14) Ein Kleiner sich striubender Amor, weleher von
einer Frau, deren Busen und Beine entblisst
sind (Knieflg,), mit dem linken Arm unfasst
wird; dor rechte Arm wetst nach den Bettvor
gen im Hintergr. Minter den zwei Figuren
sich ein Satyr fiber die Gruppe, welcher
ausgestrockten Hand elne Blume hilt un
Untor
superans. J
phus Heintz inuentor. OF
vind.
ciscus Aspruck By focit. Oben rechts 1601
ML 67 5” br. A" A",
) Nach thin gestochen
14) Dio Krzengel Michacl, Gabriel, Raphael und
Uriel. 4 BU, Halbtlg. Im Verlage des Domenic.
Custos, 4.
No, 5—15 simmtlich Halbflg, und in 4.
us des D. Custos
5) HI. Afra in Flammen, Vndantes inter flammas
ete,
6) 111, Apolonia, Dentibus excussis ete. P. A.
Juv D.C. ex,
7) MU, Barbara. Barbara, prd facinus ete, F. A.
Jne, D. C. exeud.
§) IN, Christina, §. Cristina, Te Christina sui etc.
D. Custos excud.
9) Hi. Elisabeth. Diua tuam ete
D, Custod. exe
10) 1, Helene. Abs te Crux ete. F.A. jv. D.C.
11) Hl, Katharina, Cur lacteseit ete, F: Aspruck inv.
D.C. ex.
12) Hil, Urenla, Ursula, sponse tut ete. F, Aspruck
jn. D. C. exe.
‘Ohne Bezeichn, Aspruck’s
F, Aspruck Jn¥,
13) DieSamaritorin, Halbg. Desgleichen. Heineken.
15) HI, Georg. 8. Georgius. Virglnis ut sistas ete
FA. Inv. D.C.
monius von zwei Teufeln versucht. DC.
1, Auf unserm Exemplar war der Rand ab-
gesebnitte
16) Venus, ganze Figur,
Lue. K'tl
nittelgroBes PI. Gest, von
nach A.'s Zeichnung, Die Dedikation an Oc
Secundus Fugger hat die Unterschr. Franciset
1s) Ke
” Gear
19-20) In:
‘Ane. Virg: partus, ciacc, xxix, usque ad Ann.
iota, Te. Genuine Eicones ete.’ Im Verlage des
D, Custos, Augsb, 1599, Wl Fol., das Titelbl. bez.
FAT, und. das kaiserlicho*Wappen, bez. FAL
Erechien auch in deutscher Uebersetzung bel
D. Custos.
s. Heineken, Dict, — P. von Stetten,
Kunst-, Gewerb- und Handwerksgeschichte von
Augsburg. 1779, pp. 417. 439. 467. 486. —
Brulliot, Monogr. 1. No. 314.11. No. 755. 760.
App. No. 87. 88, — Nag-
SUL. M. passim. —
Duplessis Histoire de Ia Gravure on France.
p. 266.
W. Schmidt,
Assaloctus. Assalectus, angeblich Bild-
hauer; doch bezeichnet sein Name auf dem
Sockel einer Acskulapstatue schworlich den
Kilnatler.
«, Winckelm
nn, Werke. V, 289
Brunn,
Assan, . Asam,
Awsehe, Henri van Asache, Landschafte-
maler, gob. xu Briissel d. 30. Aug. 1774. Vom
Vater, Joseph Frangois v. A., einem wolhaben-
don Brauereibesitzer,, dor sich als Dilettant mit
Malerei beschiiftigte, erhielt er den ersten ktln
lorischen Unterricht ; dann besuchte cr das Atelier
des damals sehr angesehenen Landschaftsmalers
J.B, Deroy, dem er hauptsiichlich die Gewsh-
nung an aufmerksames Naturstudium zu ve
danken hatte, den er mit seinen Leistungen aber
bald Ubertraf, Seine Bilder sind voll Wabrheit,
Geschmack und Originalitit und zeigen beson-
ders cin lebhaftes Gefllhl fir die Lokulfarbe.
Achnlich, wie Ommeganck, suchte er in der
Landschaftsmalerei zu einer Zeit, da dic konven-
tionelle Manier vorhorrschend war, zu einer
treuen und gensuen Daratellung der Natur
‘nrllckzukebren.
Nachdem er die malerischen Reize dor Um-
gegend von Brilssel und des Waldes von Soigne
erschipft hatte, besuchte er su wiedorholton
Malen die an pritchtigen Landschaftsbildern 60
reichen Gegendon der Maas, Ourthe, Saar, Roer
in der Umgebung von Trier und einen groBen
‘Theil der anmutigen Ardennenthiller. Gegen
1815 bereiste er das nUrdliche Italien, ein paar
Jahre spiiter dic Vogesen, dann Holland, Deutsch-
Jand, die Schweiz, und brachte von allen diesen
Gogenden reiche Studienausbeuto heim. Eine
Sammlung der vorziiglichsten Ansichten der
Schweiz, dio P. Lauters herauszugeben begann,
blicb unvollendet. In der Ausfithrung soll A.
eine 80 groBe Leichtigkeit besessen haben, dass
cr oft unmittelbar vor der Natur Geiniilde vollen-
dete,die von den Liebhabern nicht weniger, als die
Atelierbilder geschiitet wurden. Werke von ihm
sah man auf den Ausstellungen in Gent yon 1808
1838, in Briissel von 1816—1836, in Antwerpen
1819, 25, 34, 37 und 40, in Lilttich 1836 ete.
Mit Recht hat man ihn den Maler der Wassor-
fille genannt, 1890 malte er den Wasserfall von
Reichenbach und des Avers, 1833 der Liitschine
im Thal vou Lauterbrunnen, 1836 der Tocca,
1839 des Griesbach in der Schweiz, 1833 der
Roer ete. Von »*Mublen« sind zu nennen: die
‘Wassermlible bei Briissel (1812), die Mithle yon
Epave zwischen Dinant und Rochefort (181
die Muhle von Salzinnes bei Namur (1814), eit
Hammerwork bei Fumay an dor Mans (1814),
Hasmerwerk bei Stayelot (1520), eine Mable im
ae
Honri van Assche. }
Luxemburgischen (1835), cine Milble an derDea- |
der bei Geersbergen (1836), eine Mithle an der
‘Veadre ete. Von andern Darstellungen kann mat
erwiihnen ; die Ansicht des Schlosses Montaizle
(1808), eine Ansicht von Perugia gegen dev
‘Trasimoner See (1816), cine Ansicht der Vogeses
dei Markireh (1818), dasSchloss Montaigle (152;),
die Ruinen der alten Abtei St. Bavo zu Gest
(1828), Ansicht der Stadt Lugano (1836, das
‘Thal und die Hoblwoge beim Schloss Unspunnes
in der Schweiz (1836), die Nolla-Schlucht in
Graublinden (1839) ete,
Dass manche seiner Bilder von Ommeganck,
wie man bebauptet, mit Figuren staffirt wares,
ist nicht sehr glaublich ; H. war cin vortreflicher
Zeichner und wol unterrichtete Personen vet- |
hern, dass er Ommeganck nie zu Hilfe genom
men, In der Regel malte er auf'Tafeln von Acs-
jjouholz, die mit einem orangefarbigen Too |
priipurirt waren. Er zeichneteH. van Assehe und
Hey van Asche. — Die Zahl soiner Sebiiler ist
gering und besehrinkt sich auf folgende Nanen
Eq. Delvaux, Max. Gelissen, Ant. Payen, Vicomte
‘de Beughem, Jean de Coene, Isabelle van Assche
(die Nichte des Maters), Lauronco und Clara
Kindt. Der Neffe F. de Marneffe, der ihn oft
auf Reisen begleiteto, ist nicht zu seinen Schi-
Tern zu rechnen, A. starb unverheiratet xu Bris-
sol den 10. April 1841 und ward zu Heembeke
sstattet. Die Freunde liessen nach seinem Toe
eine groBe, von Hart gravirte Medaillo prigeo,
die auf der cinen Seite das Bildniss des Malers
zeigt, auf der andern in einer Gruppe von Maler~
gerithschaften das Kreuz des Leopoldordens,
das der Verstorbene 1836 erhalten hatte (die
Inschrift: LES ARTISTES A HENRI VAN ASSCE
NEA URUXELLES EN 1779 MORT LE 10, AVRIL
1811). Auf Ausstellangen erwarb A. mebrere
‘Medaillen und ward von verschiedenen Kunst-
akademion zum Ehrenmitglied ernannt.
Das frilheste Gemiilde van Assche's, das wit
kennen, besitzt das Museum zu Antwerpen
(vom J. 1805 datirt); es stellt cino Gewitter-
landschaft dar (Lecoup de foudre) undstammt aus
der Sammlung Van Heke Bant de Rasmon. Lo
Muscum you Brilsse! sah man bis vor eisigen
Jahren den Wasserfall der Toccia und dic An-
sicht einer Milhle; im Museum von Brilgge be-
findet sich cino Ansicht der Umgebung von
Briissel bei Gewittersturm, — Kinig Wilhelm I
und Leopold 1. kauften Gemillde des Kilnstlers,
dio gegonwiirtig dic kiniglichen Schidsser im
Haag, in Haarlom und in Briissel sehmll-
cken; “die Kinigin der Niederlande erwarb die
Ansicht der Leye bei Gent. — Viele Werke van
Assche's sind in englisehen, boll
belgischen Sammlungen zerstreut. Drei
schinsten besitzt Hr. Scraphin Malfait xu Lille
Bildnisso des Kitustlers
1) Lith. von J. J, Eeekhout in: Collection de
portraits des artistes modernes, (1822.)
Hoenri van Assche —
Amélie van Assohe,
345
2) Lh. von Kogen Verboockhoven. (1826.)
5) Lith, von Baugniet in: Les artistes contem-
porns 1838.) Der landschattliche Hintergrond
is ton Fourmols gezeichnet.
4) olesehnite in: Tnmmerzecl, De Levens en Wer-
len ee,
‘Von ibm lithographirt
1) Motiv aus dem GroBherzogthum Luxembui
1827,
2) Altes Thor in Trier. 1828,
Nach ihm gestochen und lithographirt:
1)fvet Bichen an einem Keinen Wasserfall.
he, Van Assche del, — Ph. Cardon seul
Dieses BI. gehdrt zu dem vom Stecher he
segebenen +
Cahier des paysagos, figures et
von Rhein
Rhein, H. Van Asche pinx, Normand ills Se,
IAI) Der See von Lugano, — Der Wasserfall von
Suubbach. — Die Briicke von Amsteg. — Der:
feld am
vald, — Das Thal ¥%
Thun. — Die Teufelsbricke. — Ansicht der!
Missox. — Der See von
Jungtra
bilden
ten Werks:
— Diese 9 BIL., lith, von I.
‘Vues pittoresques de I
dessinges dapr’s nature par H. Van
12) WassermGble an der Vesdre.
Ch. Biotin ith,
13) Der Wasserfall der Toceia,
ping. Stroobant litht,
1M) Die Mahle von Sal
P. Lauters litht,
15) Eine Meterei in Ixelles,
P. Lauters hitht,
+. De Bast, Annales du salon de Gand (1820), p.
G6. — Alvin, Compte-rendu du salon d'expo-
sition de Broxelles 1836, pp. 179—184. —
Dictionnaire des hommes de lettres, d
et des artistes de la Belgique , 1
Messager des sciences historiques.
ISH. pp. 293-298. — La Renalssa
Chronique des arts ete, IIL. p. 13. — Raez yn:
Ki, Histofre de Yart moderne en Allemagne. 111
p. M42. — Guioth, Histoire numismatique de
résolution belge. pl. XLVI, n, 313, p. 299.
—Blographie générale des Belges morts ot,
1850. p. 15, — Kramm, De Levens
1. HL. Van Assche pins.
H. Van Asche del,
savants
+ pe 198. —
Gand
ken etc, — Immerzeel, De Levens
en Werken ete. — Biographie nationale. I.
p. 500,
Alez, Pinchatt.
Asche, Auguste Lambert van Assche,
Bildhauer, Sohn des Jean Baptiste Charles v. A.
eeb, zu Briissel d. 5. Miz 1797, taubstumm. Er
var ein Verwandter des Landschaftsmalers
Heri v. Assche. Da er fiir die Plastik gréBero
Anlagen zeigte, so ging er auf Antrieb des Vaters
spiter zu dieser tiber; auf der Brlisseler Akade-
nie erwarb er 1818 den ersten Preis und hatte
120, nachdem er einige Zeit im Atelier des Bild-
tauers Godecharle gearbeitet hatte, bei der von
der Genter Akademie ausgeschriebenen Kon-
kurenz den gleichon Erfolg. In Paris vervoll-
Koumuete er sich unter Bosio’s Leitung und ward
Meyer, KénstlerLesxiton. 11.
hier als Elove in die kiinigl. Akademio aufgo-
nommen, Von seinen Arbeiten sind in Frank-
reich mebrere, namentlich Portriits, vorhanden.
Die Julirevolution veranlasste ihn, in sein Va-
terland zuritckzukehron.
‘Wenn sich van Assche entschloss, die dffent-
ichen Ausstellungen 2u beschicken, so trat er in
[der Regel mit Werken der verschiedensten Gat-
tungen hervor. Die Ausstellungskataloge von
Briissol in den J. 1818, 24 und 36, dio von Gent
in den J. 1820, 32, 35, 44 und 47 fllhren von thm
auf: Bisten und’ Medaillonportriits von Louis
Philippe, General Belliard, Graf Frédéric do
Mérodo, 0. Van Veen, Haydn, Grétry u. A., Sta-
tuetten in terra cotta, Modelle zu Statuen, Reliefs
in Gips und Marmor, unter welchen. letateren
eine Anzahl von Medaillons mit Engelkipfen und
eine hi. Jungfrau von 1810 und 1820 datiren.
Viele Werke v, Assche's besitzt das Schloss von
Westerloo, darunter mohrere Biisten von
Gliedern der Familie de Mérode, welcher das
Schloss gehiirt. Von den beiden Bilsten Jean
Baptiste ‘Thorn’s, des alten Gouverneurs von
Hennegau, befindet sich die eine im Sitzungs-
saal des Provingialraths zu Mons (Bergen), die
andere im Kirehhof dieser Stadt auf dem 1842
nach dem Entwurf des Architekten Gouél er-
“| riehteten Monumente Thorn's. Das neue Museum
von Briissel besitat yon dem Kiinstler cine
schtine Bilste des Bildhauers Laurent Delvaux,
kopirt nach Godeeharle, die gezeichuet ist
A.L.V hy V.A. starb in seiner Geburtsstadt
den 7, Jan. 1864,
s, Kunstblatt, 1820, p. 326. —Dictionnaire
des hommes de lettres, des savants et des artistes
de la Belgique, 1837, p. 198. —Immerzeel,
De Levens en’ Werken ete,
Atez. Pinchart.
Asche. Isabelle Cath érine van Asscho,
Landschaftsmaterin, Nichte und Schillerin von
Henri van Asscho, geb. den 23. Nov. 1794 zu
Brlissel, vermiilte ‘sich 1828 mit Charles Léon
Kindt. Schon in den J. 1812 und 1813 stellte die
frilbreife Kinstlerin 2u Gent und Brilssel Aqua-
rellbilder aus; dann befanden sich Werke von
ihr auf den Ausstellungen in Gent 1826, 20 und
35, in Briissel 1827 und 42, in Antwerpen 1833,
37’und 40,, in Lilttich 1836 ete. Von der Genter
Akademie erhiclt sic 1829 den ersten Preis filr
Landschatten. Thre Gemilde haben immer Par-
tien aus der Umgebung von Brilssel zum Ge-
genstando ; eines derselben, welehes eine Gogend
Yon Boitsfort darstellt, befindet sich in der
kdnigl. Sammlung im Pavillon zu Haarlem.
Alex, Pinchari.
Assche. Amélie (nicht Emilie) van
Asscho, Portritmalerin, geb. den 26. Jan. 1804,
‘ochter von Heuri Jean v. A., blieb unvermilt.
Sic walte Miniatur-, Aquarell- und Pastellbilder
und war Schillerin zuerst von Me, F, Lagarenne
und d'Autissier, spiiter in Par sich
einige Zeit authielt, von Millet. Ihre Bildnisse,
“a
346 Amélie van Assoh
Assolineau.
die simmtlich den Vorzug groBer Aehnlichkeit
besitzon, sind nach Firbung, Zeichnung und
Modellirung gleich verdienstlich. Mit Aquarell-
und Pastellbildern debutirte sie auf den Aus-
stellungen in Gent (1820) und Brilssel (1821).
Miniaturen waren ausgestellt in den Brilssoler
Salons von 1830 bis 48, in den Salons von Gent
1835 und 38. Mit dem Portrit Leopold's I., wel-
ches sie 1639 ausfithrte, erwarb sie den Titel
einer Hofmalerin der Kinigin Louise Marie von
Belgien. Seit lange beschiiftigt sic sich nur noch
amit Pastellmalerel.
5, Immerzoel, De Levens en Werken etc.
Alex. Pinchart
Assoho. Auguste van Assche, Architekt,
geb. 2u Gent den 5. Juli 1826. Erstudirte zuerst
an der Akademie daselbst, dann unter Roolandt
und A. Pauli; spiter weihte J. Bethune ihn in
die Kenntniss der mittelalterlichen Baukunst ein.
dio Proving Westflandern besitet verschiedene
nach seinen Zeichnungen ausgeftihrte Gebiiude
die Gemeindeschulen’ von Laathem, Nevelo
und Berchem (bei Audenaarde), forner das
Pensionat Saint-Henri 2u Deynzo, in moder-
nem Stile, die Zeichenschule derselben Stadt und
dig Schule und das Kloster Petit-Sinay im
Stile des 15. Jabrh. ; die Kircho und das Stift der
englischen Frituleinzu Melle, endlichdie Kirche
und das Kloster der barmherzigen Schwestern
zu Quatrecht, im Stile des 14. Jabrh.
Der Kiinstler ist ferner mit der Restauration
verschiedener alter Gebiiude, von denen einige
sebr wichtig sind, beauftragt worden. InFlandera
nennen wir die Kirchen von Welden, Loo-
tenhulle, Deynze, Wieze, Schelde-
windeke und Lophem, die St. Jakobskirche
au Gent und U. L. Frau von Pameele zu Aude-
naarde; in Brabant die Kollegialkirche von
St. Leonhard mu Léau; in Limburg die St. Pe-
torskirche zu St. Truyen. Mebrere dieser Kir-
chen sind vergrissert worden. Auch zur Ver-
grésserung der U. L. Frauonkirehe zu Thienen,
die bald beendigt sein wird, hat v. A. die Pline
entworfen. Ebenso ist im die Wiederherstel-
lung des merkwilrdigen Scblosses von Spontin,
das zwei Stunden von der Maas liegt, anvertraut
worden.
Alez, Pinchart,
Asselbergh. Cornelis Asselbergh oder
Asselberg, Bildhauor, geb. zu Antwerpen in
der zweiten Hilfte des 16. Jabrh., studirte an
der Akademie seiner Vaterstadt und begab sich
dann nach Lyon, wo er nach verschiedenen an-
dern Preisen im J. 1783 den ersten Preis erbielt.
Spliter kam er nach den Niederlanden zurtlck
und verfertigte in Teyler's Stiftung zu Haarlem
nach dem 1793 erfolgton Todo Jan Swart’s das
von diesem unvollendet gelassene Marmordenk-
mal Toyler's.
s.Immerzeel, De Levens en Werken. ete.
— Kramm, De Lovens en Werken. ete.
W. Schmidt,
Asselbergs. Alphonse Asselbergs, Land:
schaftsmaler, gob. zu Brilssel 19. Juni 1839,
Schiller von Hubert’. Von 1867 bis 69 studite
or die Natur zu Tervueren, und mebrere seiner
Bilder sind der malerischen Umgebung dieses
Ortes entlehnt; sodann brachte er die Herbste
und den Winter von 1870—71 bei Dinant an dea
Ufern der Maas und einen groBen Theil des Jah-
res 1872 zu Kinroy in der Limburgischen Can-
pine 2u, einer andern nicht minder interessanten
Gegend Belgion’s. Er gehirt zu der Kleinea
‘Schule der +Realistens, unter denen es bere
gezeichnete Klinstler gibt. Bilder von ihm e-
schionen auf den Aussteliungen von Lowen 185s,
Gent 1968 und 1871, Briissel 1869 und 172, Aut-
werpen 1870, Paris 1869, 1870 und 1872, Loudoa
1871 und 1872, Bordeaux, Lyon und Grenoble
1870, Mecheln 1870 ete.
Alex, Pinch
Asselborn. Wilhelm Asselborn, Male,
vor mebreren Jahren zu Minchen verstorbes
mehr Handwerker als Kiinstler,, lieferte ein setr
unbedeutendes Genrebild, Zithor-Unterricht in
‘Tirol, fir das Kénig-Ludwigsalbum.
Zither-Unterricht in Tyrol. Oelgemilde von W.
Asselborn, Steinzeichn. von C. Straub, Ix
Ludwige-Album. 6. Jabrg. 1860. 4.
W. Schmidt
Asselin. Asselin, Porzellanmaler in der
ersten Periode der Fabrik 1
Sévres, xweite Hilfte des
18. Jabrh., malte feine Minis-
“ turbildnisse. Er zelchuet
‘mit den nebenstehenden Monogrammen.
snd Monograms, 3, Aut
Ally
Asselin. Frangois Asselin, Malet, gb
in der Normandie um 1767, emigrirte als Geis
licher zur Zeit der Revolution aus Frankreisb,
wandte sich dann der Kunst xu und studirte vot
1799-1801 2u Dresden. Auf der dortigen Kuns'-
ausstellung sah man von ihm einen Amor nach
Mongs (vermutlich nach dessen beriibmten
Pastellbilde), wie es heisst voll Kraft und Lebee,
ferner zwei Bildnisso in Pastell , die sich dure:
‘Weichheit und gefiillige Bebandlung empfobles
haben sollen. Hierauf ging er wieder tach
Frankreich und dann nach St. Petersburg, "0
man ihm seine Arbeiten und seinen Kunstuoter-
richt wol bezablte, Er starb daselbst nach Ver-
auf einiger Jahre.
Dieser Asselin darf nicht, wie es geschebes,
mit dem vorangehenden Porzellanmaler Asselis
vorwechselt werden
+. Pdssli, Kinstlerlextkon I, und Newe Zositee
W, Schmidt.
Asselin, s. Asselyn.
Assolineau. Léon Auguste As
Maler und Lithograph , gob. zu Hamburg 1818
von franziisischen Eltero, Schiller von Roch. Is
sie Asselineau_ -
347
‘ea Jahren 1536, 38, 40, 46 und 47 stellte A.
Landschafton im Pariser Salon aus, hauptsiich-
lich aber ist er als Lithograph thiit
Yon ihm
jographirt:
1B, im Madrazo's Colecelon lthographica a
Caadrs del Tay de Espa, 3 Tile.” Madrid
18%—32, gr. Fol.
2) In: Musée de Trarsko«
Armes de sa Majesté L’Emperenr de toutes le
Rassies, Ouvrage de 180 PL. lith, par A. d'apr's
lesins de A. Rockstubl. Avec introduction
Fl. Gille, St, Petersb. und Karlsruhe
2 Bue, nebst Text. gr. Fol
3) BIL in: Musée des Armes rares auclennes ot
crientales de sa Majesté L’Empercur de toutes
les Russies. Les Dessins dapris Nature par
Rockstahi, lithogr. par Asselineau et autres,
Texte par M, de Gilles, 1 Vol. in 20 Liefr. 24
6 Bil. St, Petersb. 1812, 46, gr. Fol, Ist ein
Theil des Vorigen.
4)BIL.in: Armes, Armures, Meubles et objetsdivers
du Moyen-ige et de la Renaissance, Dessinées
aprés nature dans les prineipeaux musées et ea
binets de 'Europe et lithogr. par Asselineau,
(EA, yar Chapuy.) 34 Lr, de 6 pl. Pari 1840
‘elo ou Coltection
5) i, in; Monuments Arabes et Moresques de
Cordoue, Séville et Grenade, des c
en 1832 et 1833 par Girault de Prangey et ith
Pir Asselineau, Tayot, Bichebols ete. Paris
1836—1839. gt. Fol
6) BN. tm: Choix d'ornements moresques. Dessinés
daprésnature par Girault de Prangey etlith. par
Aselineau et J. Peyre. Ouvrage falsant suite §
las in folio Monuments Arabes et Moresques
Condone ote. 30 BIL Paris (1842). kl, Fol.
7) BM, in: Monuments Ai Moresques
aEgypte, de Syrie et de Asie mincure, dessinés
et mesurés de 1842—45, Ouvr, faisant suite aux
monnments atabes et moresques en Espagne du
mime Auteur, Paris 1846, Fol,
$) Hl in: Le Moyen-Age plttoresque. Monuments,
Architecture, meubles et décors du Xe au XVILE
tlicle, Par N.'M. J.C i
ParM, Moret. 3 ide. mit 188 BIL. Paris 1
~40."K1. Fol, (Frithere Ausy. 1836.)
8) BI in: Meubles religieux et civils, conservés
‘dans les. principaux Monuments et Musées de
1Earope ete. Dessins par Asselineay , texte par
Daniel Ramée. 2 Bde. Paris (1864).” gr. 4.
10) Pi, in: Seulptures décoratives. Motifs dre
mentation recueillis en France, Allemagne, Italic
et Espagne, dans les plus beaux Monn
douzitme an sefzi&me sitele, Dessins
lineau, texte par D. Ramée. 2 Bde, Paris 1864,
ard.
11) WU, ins Vues pittoresques des principaux Chi-
teaux des environs de Paris,
+. Beltier, Diet,
W. Engelmann u, W. Schmidt,
Mile, Antoinette Asselineau, Malerin,
Schwester des Vorigen, geb. zu Hamburg den
15, Mai 1811, stellte von 1837 verschiedene Inte-
leurs, Prospekte, Genreszeuen und Bildnisse
aus. Tn Musetn des Louvre befindet sich von
Shr ein Kleines Bildniss des Barons Dornier,
Dragonerhauptmann, in ganzer
5. Bellier, Diet.
Asselt. Johannes van der Asselt ist ur-
kundlich der ilteste viiimische Maler, den wir b
Jjetat erwihnt gefunden haben; er gehirt der
zweiten Hilfte des 14. Jabrh. an. Sein Name
kehrt in vielen Dokumenten wieder, die alle fran-
isch sind. Wir geben ihn orthographisch ,
Quittungen des Kinstlers aber erscheint er
verschieden goschricben, als: del Asselt, d’Assolt,
del Hasselt, de le Hasselt. Wir fanden einen
Abdruck scines Siegels, darauf die Madonna mit
dem Kinde und die Insehrift : 8. JOHANNES « DE +
Asset: Der Artikel del oder de In vor seinem
Namon zeigt an, dass dic richtige Form dessel-
ben Van dor Asselt odor Vorhasselt sei. Doch
wiire es ungereimt, anzunchmen, dass der Kiinst-
ler aus der Stadt Hasselt (frilher im Geb
Bischofs von Lilt , odsr einer der
vielen Oertlichkeiter ederlanden Asselt
oder Hasselt angehiire.
Van der Asselt lebte zu Gent; sein Name
kommt indessen in den Zunftbite
tigen Maler und Bildhauor nicht vor. Erarbeitete
Ddereits im J. 1364 flir Ludwig von Male, Grafen
von Flandern. Im niichsten Jahre nahm ihn
dieser Fiirst mittelst Verfiigung vom 9. Sept. in
seinen beronderen Dienst, mit dem Verbot, sich
fir Andere sonst ohne seine besondere Er-
Jaubniss verwenden zu lassen, und setzte ihm
einen Jahresgehalt von 20 livres de gros (so viel
wie 240 pariser Livres) aus.
Nach den Urkunden wurde ihm dann aufie-
tragen, die Malereien in der Kapelle des Grafen
in Gent auszuftiren. Damit dbrigens der Kii
ler keine Veragerung in der Auszahlun
Gebaltes erleide, schiirfte dor Graf ausds
dem Zahlmeister von Gent cin, den Kilnstler
vierteljihrlich auszuzablon und’ sich mit einer
cinfachen Quittung zuftieden zu geben. In
einer Rechnung der General-Einnahme von
Flandern, in welcher die Auszablung des Ge-
haltes an’ J. van der Asselt vom J. 1377 er-
scheint, wird er bezeichnet als pointeur (Maler)
de Monseigneur; sonst tiberall wird seinem Na-
men das Wort Maitre vorangestellt.
Der Graf von Flandern hatte an die U. L.
Frauen-Kirchezu Kortryk einogroBeund priich-
tige, der hl. Katharina gewidmete Kapelle an-
bauen lassen, welche 1373 cingeweiht wurde
und sein Grabinal aufnehmen wollte. Diese
Kapelle existirt noch. Man hat in derselben
Reste alter Wandmalereien entdeckt, darunter
Bildnisse der Grafen von Flandern, die al
Bildsiiulon in Nischen dargestellt sind.
nehimen keinen Anstand diese Figuren des Ludwig
‘yon Male und seiner Vorfahren dem J. van der
Asselt zuzuschreiben. Derselbe hatte auch, wie
wie wir glauben, dic Zeiehnung zu dem Grabmale
geliefert, das der Furst in dieser Kapelle file sich
ae
348 Asselt
Jan Asselyn.
ertichten lassen wollte. Es ist ber allen Zweifel
gestellt, dass der Kilnstler auf Befehl des Gra-
fon 1374 von Gent nach Kortryk sich begab, wo-
bei auch der Bildhauer Andreas Biaunepveu aus
Valenciennes berufen wurde; denn der Graf]
wollte von beiden ein Gutachten ber das Mau-
soleum haben, unter welchem sein Kérper ruhen
sollte.
Im J. 1379 oder 1380 malte J. van der Asselt|
im Auftrage desselben Filrsten ein Marienbild
fil dessen Schloss van den Wal 2u Gent, Im
Jan, 1382 erhielt er vier Monate seiner Pension,
die bereits im Mai 1381 fillig gewesen; dies war
dasletztemal, und seinenGehaltscheiuterseitdem
nicht mehr erhalten zu haben. Denn er wird in
den Rechnungeo nicht mehr angeftlhrt; und kurze
‘Zeit spiiter kommt der Name des Melchior Broe-
derlam vor, der zum Maler und Kammerdiener
Philipp’s des Ktihnen, Herzogs von Burgund,
ittelst Patents vom 13. Mai 1384 ernannt wurde
mit einem Jabresgebalt von 200 Franken, einer
Summe, welche den Gehalt seines Vorgiingers
botriichtlich Uberstieg. J. van der Asselt scheint
also in Missgunst bei Ludwig von Male gefallen
mu sein. Eine Urkunde aber beweist, dass der
Herzog von Burgund, dessen Schwiegersohn
und Nachfolger, das Talent des Kunstlers 2u
schiitzen wusste; er liess niimlich von ihm ein
Bild filr die Franziskanerkirche in Gent ausfUh-
ren, fir welches demselben auf Anweisung vom
25. Aug. 1386 sechzig Franken ausgezablt wur-
den.
Handschriftiiche Quellen: Rechnungen
tund Quittungen der Genter Minze und Rech-
jungen der Generalrechnungsrerwaltung von
Flandern, beide in den Staatsarchiven vonBrassel
— Desgleichen in den Arebiven des Departement
du Noni u Lille,
#. Gachard, Rapport AM. le Ministre de inté-
eur sur les Archives de Vancienne chamtre des
de Laborde, LesDucs de Bourgogne.
A. Pinchart, Archives des Arts ete. Il. 143,
Asselyn, Jan Asselyn (Asselm), Maler,
,_, sollte uin’s J. 1610 zu Antwer-
A fe spricht jedoch der Zusatz »van
f Diepene 2u seinem Namen im
Beidung com Scheltema) wol als Abkirzung
ffir Diepenheim zu betrachten. Nach Einigen
genville u. A. von Jan Miel Unterricht empfangen
haben. Er scheint bereits in ganz jungen
wegen seiner verdrehten Finger den Bent-
namen Krabbetje Kleine Krabbe erhielt_und
Vich bestimmt wurde, dessen Manier nachrubil-
den. Scine Behandlung des Figiirlichen , in der
comptes de Flandre & Lille. pp. 64. 65, — L.
lez, Pinchart
pen geb. sein; dem wider-
Amsterdamer Birgerbuche; Diepen ist Mit-
soll er von Esaias yan de Velde, nach d'Ar-
Jahren nach Italien gereist_m sein, wo er
durch seinen Umgang mit Pieter de Laer anfiing-
er sehr geschickt war, erinnert auch stets an die~
sen Meister. Durch einen groGen und selbstin-
digen Fleiss jedoch, der sich in einer sebr groBen
Anzahl der Umgegend von Rom entaommener
Landschaftsstudien kund gab — die dann
die Grundlage filr seine zahlreichen Gemilde
wurden —, fand er bald seinen eigenen Weg. In
poctischer Auffassung und feinem Gefll fir
Haltung und Lichteffekt erinnert er unwillkirlieh
an Claude Lorrain, so dass man vielfach meint,
er habe sich spiiter diesen Meister zum Vor
genommen. Obwol sich dessen Einwirkung ni
Tougnen ‘80 miissen wir doch bemerken,
dass Asselyn's Landschaften deutlich die Kenn-
zeichen einer iicht holliindischen Naturauffas-
sung an sich tragen; Ton und Haltung, obschon
ich sein Auge von den Linien der sitdlichen
Landschaft lebendig ergri
offenbar die Farbengebung der holliindischen
Schule. Sein Kolorit ist hell und durchsichtig;
besonders sind seine Liifte, meistens warm und
fein im Ton, vortrefflich’ gemalt. Ueberdies
bewies er vielen Geschmack in der Wahl seiner
Vorwiirfe und im Anbringen von Gebiiulich-
keiten oder Ruinen. Zuweilen malte er auch
Gefechte. Miindler bemerkte fiber ihn: «Im Han-
del gilt A. flir einen Meister zweiten Ranges
seine Bilder, obwol geschiitzt, erreichen nie
hohe Preise, weil er, ohne entschiedene Indivi
dualitit, sich gréGtentheils an Andere anlehnt
Nach Houbraken kehrte er gegen 1645 aus Italien
zurlick und nahm seinen Weg tiber Frankreich,
wo er zu Lyon in genanntem Jahre die Tochter
eines Antwerpener's heiratete. Vermutlich bat
er darnach noch einige Zeit im sildlichen Europs
verweilt, weil er erst den 24. Jan. 1652 als Bur-
ger von Amsterdam eingeschrieben wurde (s. das
‘Verzeichniss eingekaufter Burger, in Scheltema's
Rembrand, Nouvelle Edit. par Birger. Paris
1856. p. 78). Hier war er seitdem wobnhaft und
starb er auch (nicht in Venedig, wie manche
Schriftsteller angeben) im J. 1660.
Die Anzahl seiner Bilder ist sehr betriichtlich
‘obwol er allem Anschein nach kein hobes Alter
erreichte. Wir konnen aus der Menge bloss
eine Auswahl anftbren. Das Museum von
Amsterdam besitzt von ihm eine Allegorie auf
die Wachsamkeit des Rathspensionirs de Wit
ein Schwan vertheidigt sich gegen einen bellen-
den Hund. Das Museum van der Hoop da-
selbst eine Landschaft mit Ruinen, staffirt mit
Bauern und Maulesel. In verschiedenen Pri
‘sammlungen der Niederlande findet man ausge
zeichnete Werke Asselyn’s. Im Museum zu
Briissel: Italienische Landschaft mit Figuren
in einer Fabre; bei dem Herzog von Arem-
Derg daselbst: Italienische Landschaft Im
Berliner Museum sicht man eine Landschaft
mit Felsen, worin ein Ochsentreiber, und einen
Seehafen mit alten Gebauden und Felsen, staf-
‘rt mit orientalischen Figuren. In Dresden
Gebirgige Landschaft mit Hirten und Vieh ; An-
sicht mit einem Kloster, wo ein Minch Bettler
Jan Asselyn,
349
speist; Landschaft mit Ruinen , staffirt mit Fi-
tren und Thieren, In der Mimehener Pina
Kothek: Italienische Landschaft mit Ruinen
tnd Felsen, staffirt mit Reisenden zu Pferd, und
Fluss mit Briicke, wobei Reisende und Kauf-
annsgiiter, die auf die Einschiffung warten. Im
Museum zu Gotha: Landschaft mit Felsen am
Meeresufer; im Vorgrund Schiffe und Waare
Eine Reihe zum Theil der ausgezeichnetsten Bil
der Asselyn's besitzt die Kunstakademic in
Wien. In der Sammlung patriotischer
Kunstfreunde au Prag findet sich ein Bild-
aiss des Historienmalers Sereta, sebr bemerkens~
werth, weil A. sonst keine Portriits zu malen.
pflegte. Das Louvre au Paris besitzt: An-
sicht der Briicke von Lamentano am Teverone;
Italienische Landschaft; Ansicht der Tiber mit
Hirten; Ruinen in der Campagna mit Hirten.
In der Ermitage von St. Petersburg
Landschaft, worin rechts eine hohe Mauer, lings
deren ein Hirt seine Herde treibt. Im Musoum
11 Kopenhagen : Gustay Adolf in der Schlacht
bei Liitzen, von 1634, bemerkenswerth wegen
des Gegenstandes und der frithen Jabreszal;
ferner drei andere Bilder. Auch in England
finden sich Werke von ihm; Waagen hebt daraus
als eines seiner besten Werke: Vieh und eine
Frau vor einer Hhle, bei Th. Baring, hervor.
In den Katalogen von Hoet und ‘Terwesten sind
Bilder von ihm, angeblich mit Staffage von Te~
a, verzeichnet. Dies diirfte indessen auf einer
falschen Angabe beruhen, da vou einem Aufent-
halte Asselyn’s in Antwerpen und Brissel nichts
bekannt geworden ist.
Zahllose Zeichnungen und Skizzen, mit schwar-
zer Kreide und ostindischer Tusehe in breiter,
ueisterlicher Manier behandelt, befinden sich in
verschiedenen Sammlungen; das Museum Fo-
dor zu Amsterdam besitzt drei der besten,
worunter Gebifude an einem Fiuss, Uber den eine
Briicke fihrt, auf der Versteigorung Verstolk
van Soelen im J. 1847 flir 311. verkauft.
Tv, Westrheene.
In spiteren Jahren wandte sich A. auch der
Dekoration von Delfter Topfereien zu, dio er in
vlauem Camaiew auszufllhren liebte. " Arbeiten,
dieser Art, welche sebr selten sind, zeichnen sich
durch bewundernswerthe Anorduung der Kom-
position, feine Detaillirung und richtige Per-
spektive aus. Demmin besitzt eine prachtvolle
Landsehaft, Six van Hillegom in Amsterdam ein
Thiersttick ‘nach Berchem vom J. 1659 und eine
Schlachtszene nach Wouwerman, die auf
Fayenceplatten ausgefithre sind.
+. Démmin, Guido de VAmateur de Fayences.
Paris 1963. p. 274,
A, lly.
Amselyn bediente sich gewdholich des ersten
Monogrammes mit mebr oder weniger Mo-
difkationen. Das zweite soll nach Miundler
AAussordem wandto er noch die Initialen Jd und
TA an oder xog das erate J mit dem A des gan-
zen Namens zusammen,
Das Gedieht Broederschap der Schilderkunst
ete. Amsterdam 1654, ist nicht von Jan Asselyn,
wie Ofters angegeben wird, sondern von Thomas
Asselyn. Ob sic mit cinander verwandt waren,
ist unbekannt.
Bildniss des Kiinstlers, Halbag.
Rembrandt. gr. 4. Bartsch 2
Hiernach existizen viele Koplen in den ver-
schiedenen Werken Ober Maler, in Houbraken,
'Argenville, Immerzeel u. 4, .
Ausserdem noch radirt von A.B. de Querte=
mont. 4.
a) Angeblich von ihm radirt
Radirt von
Altes italtenisches Thor mit Anbau von mit Ge-
striuch bewachsenen Ruinen: rechts eine a
baute Mauer, welche das Blatt schliesst,
‘Aussicht auf fuinen in der Fer
links ein groBer Esel mit di
Manne, in de
4H. 2", br. 3”
Dies gelstreiche hier und da veritzte Blatt glauben
wir dem Asselyn zuschreiben zu dirfen ; soll
man es mit andern Meistern vergleichen, s0
Innert es am ersten noch an B. Breenberg, von
dem es Jedoch nicht ist
So KR, Weigel im Kunstkat, No. 16634.
Vermutung richtig, bleibt dabingestellt.
b) Nach ihm gestochen:
4) Durehbruct des St. Anthonisdammes bei Amster~
dam im J. 1651. Hadiet von E. d'Alton,
einem Bilde angeblich von Asselyn, und der
Radirung von P. Nolpe. qu. Fol.
Radirung Nolpe's In jedoch, nach W.
Di
Schelilnekx. Basa
don Deich von Hotewaal oack a
ta ar
Im Vorgrunde
0» die
Yerwirrang ait dsm No
tag gegetens (J. Ph. tan der
"is iSdirang von Bolraten tom J-
sveaiwird als nach einen bilge vou Aveey
der Shaman Tronchin angegsben.
2-1) Folge von 6 numeritten BIL. mit Ruluen der
Umgegend Rom's. Dessigné par J. Asselin,
et graué par Perelle, qu. 4
2) Temple de la ville Adrianne. 1
3) Temple de Marcus Cursus. 2
4) Vue du Tivoly avec le Temple de la Sibylle
‘Tiburtine. 3,
'5) Ruyne du Colisée. 4."
6) Une Fontaine proche de Lorette. 5.
7) Ruyno de Ste, Croix de Jerusalem. 6.
8-13) Folge von 6 numerirten BIL vou Ansichten
und Ruinen Rom's. Dessigué par J. Asse~
lin, et graué par Perelle. qu. 4.
8) Vestige du Temple de la Paix, biti par
‘Vespasian ot Tite Emperours. ete. 1.
9) Vestigo du Palais Major biti par Neron
ete, 2.
10) Vestige des Arcades ou Arquedues de Fris-
cati ote. 3.
11) Vestigo de la Maison de Cieeron. 4.
12) Veiie de la Porte $*. Paul ete. 5.
13) Veatge du Pont dee Subines, 6.
14-19) Folge von 6 numeritten BIL. aholicher
ebenfalls auf Bildera von ibm vorkommen.
‘Ausichten Row's. Dessigné par J. Asselin, et
Jan van Asson.
graué par Perelle. Unterscheiden sich von
den beiden vorigen Folgen dadurch, dass sle
nicht in die Quere sind, sondern Hochformat
haben, kl. Fol,
‘Vou diesen 3 Folgen komman|Gegendracke rer,
20) Les Voiageur a Schwal de apres Je Tableau
Original do Jean Asselyn de Ia gallerie Rajal a
Munie graue par Guil-Kobell 1835, qu. 4.
21) Ruris Deliciw, Tu Tityre, lentus tn umbri ote,
4J. Sethein Pin. 4 Paris chez Beauvarlet ete, Fol.
22) Keliquie Danadm, Sidontam Puer ote, J. Sel
hein Pinx. Beauvarlet Excu, A Paris chés Boa
varlet ete. Fol
23) De Keysiger. Le Voyageur. Ein Relsender mit
einem Pierd In einer Felsenboble ete. J. Asse-
lyn pinxit, L. A. Claessens f. aqua forte A°,
1800. N. 5 einer Folge kl. qu. Fol.
2) Landschatt mach Asselyny dle Figuren von
hem, Gest. von Th. Major. gr. qu. Fol
ny die andere mit
Gest. ‘von Cardano,
Niquet. gr. $. In Filhol's Mus
27) Vue du Tibre. Gravé a1
né par Liénard. gr. 8.
royal. No. 130.
28) Landschaft, rechts eine steinerne Briicke,
vou De Saul, kl. 4.
29) Vue du Tibre. Gezeichn, con Gemillon, gest.
von Garreau und T. Dequevauviller. qu.
Fol, Musée Napoléon.
30) Les Pécheurs la ligne. Nach Heineken gest.
yon J.B. Derry (Derrey oler Desrayes?)
und bez. Jean 4 Selim, pins,
31) Hoble mit antik
In Fithol's Musée
Gest.
2) Ita. Landschaft mteRaine, Fluss und Viebherde,
rechts eine pissende Kuh. Gest. von Angel
Moitte nach dem Bild im Kabinet Poullain,
33) The watering Place. Die Schwemme. Gest. von
V.M. Pleot. qu. Fol
3M) Antike Rutnen mit Av Gest.
yon Weisbrod. Fol. Galerie Lebrun. 1792,
135) Bergige Landschaft mit Ruinen und Eselstretber.
nung in Bister. Anonymes Dl.
nach R, Weigel in Il. Spilman's Manier. kl. qu. 4.
36) Landschaft, in der Mitte ein Relter, rechts ein
Mann, der init zwei Frauen spricht.” Gest. von
LeGrand. ML. 4.
37) Das reitende Madchen beim Brunnen. J. Galag~
tinow del, et se. qu. 4. Collect. Stroganoff.
38) Kubkopf. “Radirt von J. Bemme nach einem
lebensgroBen Bilde, wie aus dem Katalog von
Hoet und Terwesten exhellt. (Notts con 7. van
Westrheene.) 8.
39) Ein gefleekter Jagdhund, Links ein Theil einer
Mauer, wodurch ein Stick des Schwanzes und
der rechten Hinterpfote bedeckt wird. Links
unten das eus J und A zusammengesetzte Zei
chen. In Schabmanier von J, Wakkerdak,
Jedoch obne seinen Namen. qu. 8. (J. Ph. van)
der Kellen.)
+ Houbraken, De gosteSchouburgh, 1758. 1.
G1. —Immerzeel, De Lesens en Werken ete.
—Kramm, De Lever
neken, Dict. — Winekler's Katalog. 111. —
Weigel, Kunstlagerkatalog passim. — Ka
log Aretin. — Nagler, Monogr. 1. No
HL, No. 1769. 1789,
W. Schmidt w. W. Engelmann,
Asselyns. Joris (d. h. Georg) Assolyns,
Holeschnitzer 2u Brlissel in der ersten Hiilfte des
16. Jahrh., ist einer der zablreichen niederlis-
dischen Kunstler, denen wir die wundervollex
Kunstwerke in Holz, wie Altire, Chorstile
Altarbliitter ete., die fast alle Kirehen vor dem
Bildersturm 1566 zierten, verdanken. Die Namen
der Kiinstler sind fast durchgiingig unbekanut,
weil siv ihre Werke fast niv bezeichmeten ; einige
sind zufillig in den Archiven entdeckt word
80 Jacob de Baerse, Willem Hessels ete.
Die erste Nachricht tiber Assclyns gab uns
seine Einzeichnung in die Biirgerschaft zu Bri
sel vom J. 1527 (Joorys Asselyns). Im J. 1539
‘erhielt er die Summe ‘von 200 Gulden fir eines
Altar mit der Legende des hl. Quintin fiir die
Quintinsbruderschaft zu Liwen. Dieses Bili-
werk wurde'bald darauf durch den Lwener Ma-
Jer Jan” Willems mit Farben und Vergoldung
liberzogen. Ferner fanden wir den Namen des
Assclyns in einer Rechnung yon 1546 —47 fiir
Wappenschilder, Kartuschen , Kapitile und
dere Ornamente von Holz, die er im Auftrage fir
den neuerrichteten Audient-Saal der Kanzlei zu
Briissel verfertigte. Das Tafelwerk dieses Saales
fhrte Frans van Roo oder van Rode nach dex
Zeichnungen des Michael van Coxcyen aus.
Eve
Compte de Tamman de
528, und Comptes des exploits do
fl de Brabant 1545—47, tn den Staats
archiven zu Briissel.
Alex, Pinchart
Assen. Johann Walter van Assen, an-
geblicher Formschneider im ersten Drittel des
16, Jabrh., 8. Jacob Cornelisz van Oost-
zanen.
Assen. Jan van Assen, Bildniss-, Histo-
rien- und Landschaftsmaler, geb. zu Amster
dam inn J. 1635, + daselbst 1695, folgte giinzlich
der Manier des Tempesta, dessen Kupferstiche
er oftmals einfach kopirte. Da seine meisten
Bilder, die breit und oberflichlich behandelt
Waren, ausser Landes (besonders nach Ost-In-
dien) gingen, 80 glaubte er, ein solches Plagiat
ungestraft begehn zu kiunen, Kramm nennt von
ihm ein minnliches Bildniss, im Stile G. Ter-
Durg’s gemalt, in Besitz der Familie Huydecoper
van Nichtevecht zu Utrecht.
Te.
Weatrheene
Angeblich nach ihm gestochen
1—2) Le Jardinier und La Fruitidre. 2 BIL. Besu-
let exc. Fol. s. oben p. 325. P. J. van Asch.
oubraken, De groote Schouburgh. Au-g, von
1753. 11, 236. — Immerzeel, De Levens eo
Werken ete. — Kramm, De Levens en Wer
ken ete. Heineken, Dict.
W. Schmidt
E hino Assereto.
351
Assen. A. van Assen, Zeichner und Kupfer
stecher, dem Namen nach niederliindiseher Hor-
kunft, arbeitete zu London um 1802 und starb
daselbst_gegen 1817. Ottley schreibt thm Ta-
leat zu; doch ist uns von bedeutonden Arbeiten
desselben nichts bekannt geworden.
1) Bdward Ederds, black preacher. 8
2)Thom. Egerton, 2% Count of Bridgewater.
Mach P. Lely. 8.
3) Sir Phitip Francis, der vermutliche Verfasser
der Juniusbriefe, Nach der Biste von Lochee.
A)Mr, Robert Grave. tat, 40, Obiit 1802 ABtat.
71.’ Painted by E. Penny, R, A. Engraved by
Van Assen. kl. oval.
5) John Hamilton Mortimer, Pietor, fac-simtle from
4 drawing in Pen and Ink by himself. Diiste, im
Profil, A. Van Assen Fecit. Publ. Feb. 1, 1810
ete, Oval.
6) Orator Tub, Kupferdrucker und Verfechter der
freien Wahlen 2u Brentford. 1802, 4.
Matthew Wren, Rector ete.
ford, +
Bisehiof von Here-
Nach einem Miniaturbild der
von
ein
hed
5) Graf Boruslawski, Zwerg bet Stanislaus
Polen. Gauze Figur, techts eine Dame un
‘ind. A. van Asson delin, et seulp. Publi
175%, Oval. 8.
9) Drei Nymphen und
‘oder Pomona opfern
in nacktes Kind, der Ceres
die auf einem Piedestal
zor Linken sit. Zucehi A. Van
Ip. Oval. qu. §. Nach Ottley artig
gestochen in Punktirmanier.
+ Ottley, Notices.
W. Schmidt,
Assente. Jan Baptist d’ Assenie; so nennt
Houbraken (Groote Schouburgh, 2. Aufl. II. 360)
civen Mater aus Tournai, der in der Schilders-
bent zu Rom den Beinamen Lantaren (Laterne)
flurte. Werke von ihm sind uns nicht bekaunt.
Vermutlich gebiirte er zu der Familio dAsseig-
ties, d'Assegnyes oder d’Assignies zu Touruai,
yon welcher Gaspard und Gédéon zur Zoit dos
Herzogs Alba oder bald darauf der Vermigens-
konfiskation unterlagen. 5 Assignies.
‘Notizen von Pinchart.
W. Selmidt,
Assensio, s. Asensio.
Asser, 5. Adzer.
Assereto. Giovacchino Asscreto oder
Axareto, Maler aus Genua, von 1600 bis 1649,
kam zuerst zu Luziano Borzone in die Lehre,
spiter zu Ansaldo. Fir die Ktinstler @ onua’s
hatte Giovanni Carlo Doria in seinem Palaste
einen Aktsaal eingerichtet. Einmal stellte er
bier einen Fisch zum Kopiren auf, weil ihn dessen
wanderlich bizarrer Kopf interessirte ; alle mal-
ten ihn, Assereto am besten. Damit griindote er
seinen Ruf. Noch nicht 16Jahre alt, wurde er
berufen file das Oratorium 8. Antonio Abate in
Sarzano ein groBes Bild zu malen. Es stellte
den Titularbeiligen dar, wie er durch Gebet die
Teufel vertreibt. Ansaldo unterstiitzte seinen
Scbtiler bei der Arbeit; vielleicht that er das
Beste dabel. Denn als Assereto, mit ihm zer-
fallen, fiir dasselbe Oratorium allein und ganz
selbstiindig den hl. Antonius malte, der seinen
verdurstenden Minchen aus einem Felsen auf
wunderbare Weiso Wasser hervorsprudeln lisst,
da war man allgemein liber das Mangelhafte des
Bildes betroffen. Das Kolorit insbesondere er-
‘schion hart und ungeschickt. Aber derstrebsame
Jiingling tiberwand seine Febler; von Bild zu
Bild machte er Fortschritte. Fur das Oratorium
. | 8. Maria malte er cin Abendmal, ein anderes fiir
das Oratorium S. Croce und filr lotateres auch
cine Fahne, wo auf der einen Seite 8. Antonio
und auf der anderen Christus, ein Kreuz tragend,
dargestollt waren. Einen Christus aim Kreuz
entwarf cr fiir das Soldateuquartier yor derPorta
dell’ Irco, fiir das Oratorium 8. Germano eine
Auferstelung Christi und einen Christus mit
8. Thomas, fiir das Oratorium S. Andrea einen
S. Andreas Besessene heilend und fir das Ora-
torium S. Stefano eine Auferstehung des hl. Lo-
renzo. Das Kloster der Agostiniani Scalzi S.
Nicola schmiickte er mit den Bildnissen einiger
Ordensheiliger, voll Milde im Ausdruck und
Devotion in der Haltung; ganz besonders wurde
hier die Lebhaftigkeitund Ktibnheit des Kolorites
gerlihmt. Von Assereto’s Hand erhielt die Kirche
8. Cosma e Damiano awei Bilder, erstens die
beiden Titularheiligen Kranke heilend und Uber
ihnen Maria mit dem Christkind, und dann di
drei Hoiligen Agata, Apollonia und Lucia. Nach
der Kirche S. Brigida kam eine Madonna del
Rosario mit den Heiligen Domenico, Francesco
Saverio und Chiara. Zufolge Lanai suchte er
diesem Werke durch jenes effektvolle Helldun-
kel zu wirken, auf das sich sein erster Meister
Borzone so gut verstand. Auch fiir die Ortschat
ten Recco und Chiavari hatte Assereto Altar-
bilder auszufiihren,
Im Jahre 1639 ging er nach Rom. Stolz und
selbstbewusst hatte er nie durch Unterwlirfigkeit
nach Auftriigen’ gestrebt und hochmiitig die
Arbeiten anderer geringgeschiitzt. Dennoch
‘schiimto er sich seiner Kunst und stellte sich,
als ob er nur zum Vergntizen und Zeitvertreib
dieselbe austibe. Bei keinem der Meister, deren
Atcliers er in Rom besuchte, gab er sich als M
ler zu erkennen, Dic Domenichino, Lanfranco,
Reni, Poussin machten nicht den Eindruck auf
ihn, den er erwartete, »Es war ein Vorurtheil,
was ich fiir sie hegte , so erklirto er in der Hei-
mat, ich bin davon geheilt und kann mich nun
mit vollem Grunde selber achten.«
Zahlreiche Gemiilde entstanden noch von sei
ner Hand in Genua. Die yornehmsten sind in
der Kiirze folgende:
In der Kirche der Minoriti osservanti:
1) zwei Prophetenfiguren auf Leinwand, 2)
Petrus heilt den Lahimen und 3) David wird von
‘Abimelech umarmt. Dic beiden letzten sind a
fresco gewalt.
352
Giovacchino Assereto
Assié.
In der Kircho 8. Agostino: Dio Wunder
der Jungfrau Maria in ihrer Kapelle. Fresken
voll Geist und Leben.
In einem Saale des Palazzo des Francesco
Granello die Geschichte Abraham's und Perso-
nifikationen einiger Tugenden. Die Fresken
wurden 1643 ausgefhrt und geficlen durch di
Vornehmheit der Komposition, sowie durch
ihre reiche Fulle und Anmut.
Tm Saale des Palazzo des Agostino Airolo
an der Piazza Amorosa malto A. an der Decke die
Geschichte des Marsyas. Die Lilnetten fllte er
mit Figuren einzelner Gottheiten aus und an den
Wiinden brachte er in Chiaroscuro eine Anzahl
‘Termini an. Begonnen war diese Freskomaleret
Yon Giovanni Maria Bottalla, der aber bereits
1644 starb. Assereto liste seine Aufgabe mit
Geselmack und zeigte Kraft und Harmonie im
Kolorit.
Francesco Granello, flir den Assereto schon
1643 thitig war, Ubertrug thm 1617 neue Ar-
Deiten. Alle drei freien Seiten seines Hauses
Viess er mit Fresken schmilcken. An der einen
war das Opfer Abraham's, das aber schon zu
Soprani’s Zeit fast gan zerstirt war, an der
anderen die Kriimung der Marin und zwischen
den Fenstern Personifikationen der Tugenden.
Millin sah noch einen guten ‘Theil dieser Fresken
der zweiten Fassade und Tobte an ihnen den
guten Geschmack des Ktinstlers. Geistrefcho
Arabesken mit sehr energischem Relief zierten
die dritte Seite und umseblossen in ihrer Mitte
kriegerische Symbole.
Man bemerkt, dass Assereto nach seinem
Aufenthalte in Rom vorzugsweise Fresken malte.
‘Von Bildern auf Leinwand ist noch eine Dor-
nenkrénung Christi xu erwihnen, welche dic
Gallerie Spinola aufbewahrt; die Malerei ist
gut, hat aber schr nachgedunkelt. Viele Werke
unseres Meisters sollen nach Sevilla geliefert
sein, Auch sein letztes Werk, das Abendmal
war fr Spanien bestimmt. Eben hatte
auf die riesige Leinwand hinge-
iches und Disteres ; aber er liebte
die Heiterkeit, und seine Unterhaltung war
witzig, scharfsinnig, gliinzend. An Musik und
Gesang fund er innige Freude. Lud er Musiker|
zu sich cin, so machte er selber den Koch. An
Freunden fehite es ihm nie; ihre Vergutigungen
zu theilen, war er stets bereit. Selbstbei Fresko-
arbeiten, wie dort bei den Geschichten des Mar-
‘yas, liess er auf der Stelle Alles stehen und lic-
gen und machte sich mit seinen Bekannten einen
frdbilichen Tag. Wie manchmal verzweifelten
die Burschen, die or als Akte gestellt, und denen
er eingepriigt hatte, sich um Alles in der Welt
nicht zu riihren; denn der Meister, der nur auf
ein Augenblickchen fortgegangen war, kam nicht
wieder und spielto mit seinem Hunde Bagolino
und seiner Katze Biusma, oder er sang und péif
im Nebenzimmer. Leichtigkeit des Schaffens
und eine gewisse GroBartigkeit der Auffassung,
sichere Zeichnung und wirkungsvolles Kolorit
‘machten ibn seiner Zeit zu dem besten Maler in
Genua, Allein die Zerfahrenheit seines Charak-
ters offenbart sich doch auch als Nachlissigkeit
und Leichtfertigkeit in seinen Werken. Ihre
Firbung erscheint heute fleckig und tribe
8. Soprani, Pitt. ete. Genovesi. pp.
Millin, Voyage en Piemont ete. 11
Lanzi, Storia pittoriea. IV, 359.
Revue des Musées d'Italie. p. 114.
nucet,,Opere, bringtnur Notizen aus Sopranibei
Notiten von Mindler.
Giuseppe Assercto, Sohn und
Giovacchino’s, war reich begabt und eignete sich
den Stil des Vaters an, starb aber schon in frl-
her Jugend. Nach Zani hat er 1650 gomalt.
s. Soprani, Pitt. Genovesi, — Zant, Encie
Assereto, ein zweiter Sohn Giovacchino's,
wird von Zani ohne Vornamen angefllhrt. Er
‘war noch 1686 als Maler thiitig.
s. Zani, Eneiel.
Jansen.
Assié, Adrien d’Assié, Historienmaler, um
1630 zu Lyon. Der Verfasser der unten aufge-
fuhrten Recherches tiber Lyon schreibt ihn
dAcier, Clapisson Dacier, Mariette hingegen
Dassié; die obige Form d’Assié ist uns durch
J. de Bombourg, Landsmann und Zeitgenossen
des Knstlers, Uberliefert worden. Der Kiinst-
ler studirte in Rom und abmte die Manier
von N. Poussin nach. Man sclireibt ihm eine
regelrechte Zeichnung, sorgliche Ausfllhrung,
aber eine magere Komposition und dilstere
Farbengebung zu. Seine bostern Werke zieren
den Chor der Kirche 8. Nizier zu Lyon und
dilden einen Zyklus von 6 groBen Darstellungen
Jaus dem Leben der hl. Jungfrau. Ferner sab
man von ihm in Lyon noch folgende Bilder
Christus in der Kapelle des Gekreuzigten der
Kirche 8. Paul ; Himmelfahrt Maria in der Kirche
vou Notre-Dame de la Platiére; Taufe Christi
in $. Nizier; Segnung der Brote und der Fische
zwischen zwei Seitenbildern mit den bh. Bene-
dikt und Scholastika auf dem Hauptaltare der
Benediktinerkirehe de 1a Désorte; die drei
Marien auf dem Hauptaltare der Kirche der
unbeschuhten Karmeliter, und endlich cin Ge-
miilde, dessen Gegenstand wir nicht angegeben
finden, in der Kind -Jesu -Kapelle der Kathe-
drale.
4.5, de Bombourg, Recherches curieuses de Is
Vie de Raphael Sanzio d'Urbin ete. (Archives de
TArt francais, 2, Serie, Vol. 11.99). — Reeher-
ches pour servir A Yhistoire de Lyon ou les
Lyonnois dignes de mémoire. 1757. Il. 133. —
(Clapisson), Histoire et description de ls ville
de Lyon. 1761. p. 110, — Mariette, Abée
darfo, TI 61.
Alez. Pinchart.
Assis
Assman.
Nach ihm gestochen
1)Der bl, Bruno betend, dargestellt auf elnem von
i Kindern gohaltenen Vorhang. At. Dassir|
Gest. von J. J. Thurneyser 2
Lyon 1674. 8,
2)Der durch den Handel hervorgebrachte Reich-
thom, in einer Kartuscho, flr einen Lyoner
Kaufmann, Gest. von Tharneyser zu Lyon
1674. 8.
+.Heineken, Dict., antor Dacter.
E, Kolloff.
Ein Dassi é (d’Assié), vielleicht ein Verwand-
tervon dem Obigen, gab heraus
Warchitecture Navale, avec le Routier des Ind
Orientales et Oceldentales, Paris 167. 4.
s.Universal Catalogue of Books on Art. 1.
unter Dassié,
W. Schmidt.
Assignies. Gideon @Assignies (Dasseg-
ies), Medailleur, war in Holland fm Beginne des|
‘Jahrh. thiitig. Laut Dekret der General-
staaten, 7. Juni 1614, erhielt er eine (im Doku-
mente nicht angegebene) Summe fiir ein Pet-
shaft, das er fiir das Comptoir van‘de Gene-
naliteyt. geliefert hatte. Zwei Medaillen zu Ehren
des Prinzen Moriz von Nassau sind von ihm
tekannt; sie filhren dic Jabreszahlen 1618 und
1620, Von ihnen ist jedoch nur die 2weite, welche
die Zichtigung der algerischen Seerituber durch
die hollindische Flotte darstellt, verdffentlicht|
worden, InTournai gab es eine Familie d'Asseig-
siea, d’Assegnyes, oder d’Assignies, von welcher
Gaspard und Gédéon zur Zeit des THerzogs von
Alla oder bald darauf der Vermigenskont
tion unterlagen. Vielleicht ist Gédéon mit dem
bigen gleichnamigen Medailleur identisch, oder|
doch mit ihm verwandt,
3) Moriz von Nassau-Oranien, Biiste im Profi, mit
Lorber. MAYRITIVA + + AVR + CO« NAS8 + CAT +
wane - Vu + BT- vLis — Revers: Palmen, wo-
bet die Jahres! 1618; Legende: tannnu +
svucyzys anon +. — Diese Medaille, von der
ios Kin Exemplar gesehen haben, ist auf der
Exerge bezelchnet: ap'asstowtns (0 und ver~
sehlangen).
2) Dieselbe Bite. — Revers: Ein hollindisches|
Schiff verfolgt einalgerisches; Legende: * ansama|
S xpayrria * amare + 20'* yEuRY + 1620. —
Rezelchnet: cassoxtss- (Van Loon, Histoire
métallique des Pays-Bas, IT, 126.)
Ein Cornelius @'Assigny, Wappenschnei-
der (Stempelsnyder) kommt unter den Mérdorn|
der Gebtilder de Witt (ermordet im Haag 1672)
vor, Er kinnte der Sohn Gideon's gewesen sein.
5. Revue de la nomismatique belge. 3. Serle. IV.
190. — Wagenaar, Vaderlandsch historie,
4756, XIV. 112, — "J. Kok, Vaderlandsch
Woordenbock. XXXII, 347. — Kramm, Levens
en Werken ete, unter Dassegnies.
‘Alec, Pinchart und W, Schmidt,
Assteny. Marie Josoph Louis Bona-
venture, Baron d'Assigny oder Assignies
Dilettant in der Malerei, geb. im gleichnamigen|
Meyer, Kanatler-Lesiton. 11
Schlosse zu Tourmignies zwischen Lille und
Douai, machte seine Studien im Collége Louie
le-Grand 2u Paris, wo er sich auch die erste Fer-
tigkeit im Zeichnen und in der Musik erwarb.
Er betrat die militiirische Laufbahn, zog sich
indessen zur Zeit der franzUsischen Revolution
nach Tournai in Belgien zurlick, wo er sich wit
der Malere! beschiiftigte. Die Eroberung Be
gion’s durch die Franzosen zwang ihn zur Flucht
nach Kleve, wo er mit andern Emigranten einen
Verein griindete, der in Kleve und Emmerich
sehr beliebte Konzerte veranstaltete. Eine weite
Erwerbsquelle bildete die Kunst; er bemalte im
Verein mit einem Freunde aus der Pikardie
‘Tabaksdosen, dio ihnen von Nitrnberg geschickt
wurden.
Nach der Ruckkohr der Ausgewanderten nahm
i wo er sich mit
Musik, Poesie und Malerei beschiiftigte. Er ver-
fertigte Landschaften, worin er sich bei Piat
Joseph Sauvage aus Tournai auszubilden suchte.
In der Kirche zu Tourmignies sieht man von
ihm eine groBe Landschaft, die wit den nach
Emaus wandernden Jiingern staff ist. Bin an-
deres im Geschmacke Claude Lorrain's gemaltes
Bild, das leider seitdem durch Ucbermalungen
verdorben wurde, befindet sich in der Kathedrale
von Tourna\ ; eaistbez.: LE BARON D'ASSIGNIES
inv, 1806, Die St, Katharinenkirehe zu Lille
besitzt cin drittes Bild, worin die Figuren von
Blanquart-Evrard,, einem Maler yon Lille, her-
rilhren, D'Assigny nahm spiter selbat in Lille
seinen Wobnsitz. Hr. Michel, Vorstand der Ge-
meindeverwaltung von Tournai, besitzt von
ihm eine sch¥ine Landschaft, staftirtmit Fischern,
3 sie ist bezeiehnet Dassiny
(sic?) 1802; doch ist die Schrift schwer lesbar.
D’A. starb in seinem Schlosse Assignies den
30, Sept. 1831
Hulletins de Is soclété historique et lttéraire
de Tournai, XV, 141.
Alex, Pinchart.
moderner Maler, uns
Asstotl. Assioti,
nicht weiter bekannt.
Nach thm gestochen:
‘Town and Harbour of Mahon in Minorea,
von Darling. gr. qu. Fol.
Gost,
Assist. Tiberio d'Assisi, s. Tiberlo,
Assisl. Andrea d'Assisi, . Alovigi.
Asslinger, s. Aesslinger.
Assman, Johan Assman, gewbhnlich nur
Johan Conterfeyare genannt, ein geboruer
Deutscher, kam frilhzeitig nach Stockholm, wo
er im Jahre 1630 flir den Reichsadmiral Carl
Gyldonbieln malte. Wie man aus dessen Rech-
mingen sieht, hat er
gefiirt; doch gab er sich auch mit reiner Hand~
rbeit ab. Bestimmte Werke kann mau
45
354 Assmann
Jetat nicht mehr von ihm nachweisen ; doch wer-
den von den zahlreichen anonymen Portrits aus
Jener Zeit noch manche von ihm herrithren. Er|
war verheiratet und hatte unter mehreren Kin-
dem auch einen Sol, Elias, Maler wie der}
Vater. Beidelebten in Stockholm noch imJ. 1669.
Nach gesammelten Notizen aus versehienenen hand~
schriftlichen Quellen der Zeit,
, Biekhorn
Assmann. Christian Gottfried Ass-
mann, Professor der Ockonoinie und Kameral-
wissenschaften zu Wittenberg, wo er noch 1811
lebte, besehiiftigte sich au seinem Vergniigen mit
der Kunst, worin ihm Oeser zu Leipzig Unter
richt ertheilt hatte.
‘Von ihm radirt:
1) Fin auf einem Stuble sitzen
Metzu. 4.
2) Landschaft mit romischen Gel
sitzenden Figuren. qu. 4.
Midehen, Nach
jen und zwet
Nach ihm gestochen
1) In Assmann’s elgenor Reise im Riesengebirze,
Letpzig 1798, $., findet sich nach seinen Zeich-
aungen gestochen von C. T. Riedel elne Karte
‘von Tromlitz drei kolorirte Prospekte.
2) Fir C, B. Junk serfertigte A. eine Zelehnung,
a immels, welche son der J.D. Phi
Nipp, eeb. Sysang, in Kupfer gebracht wurde.
8. Fiissli, Nene Zusitze,
W, Schmidt.
Assmus. Robert Assimus, Architektur- und
Landschaftsmaler, geb. zu Stuhm (West-
wussen) den 25. Dez, 1837. Dureh einen
ygeren Aufonthalt an der polnischen
Grenze lernte er als Knabe dic welt ge-
dchaten, stillen Haiden und diceinsamen Fohren-
valdungen Polen’s kennen, Eindrifeke, an denen
ich spiiter seine Vorlicbe fllr Stimmungsbilder
entwickelte. Als er in Thorn das Gynmasinm
besuchte, lente thn beim Zefchnen-Unterricht
der Maler F. W. Volcker (Sohn des Blumen-
W. Vlcker) kennen, der sich exbot,
tstunden im Zeichnen und Malen zit
geben. Das Blumenmaten indess sagte seiner
Neigung nicht zu, und so oft er kounte, zeichnote
cerdeShalb draussen im Fischerdorfe, am Waldsee
oder am Muhlteich. Bald stasben in kurzem
Zwischenraume seine Eltern. Nun galt es cine
Laufbahn einzusehlagen, welche ihm schnell die
Mittel zum Lebensunterhalte gewiihrte, und so
erlernte er nicht ohne Wider
handel. Als Autodidakt arbeitete er in seinen
Freistunden weiter. Die Niehte verwandte er
zum ‘Theil zum Kopiron Calame’scher Blitter.
InJ. 1859 ging er nach Berlin, wo er sich mittelst
seiner Ersparnisse cine Zeit lang authiclt, um
die Galerien zu studiren, insbesondere die G:
lerien Ravené und des Konsuls Wagner. Noch
in demselben Jah ach Halberstadt,
wo aus er hiinfig in die Felsen- und Wald-
thillor des Harz wanderte, um dort Studien zu
zeichnen und zu malen. Tn den Galerien des Dr.
Lucanus und des Freiherr von Spiegel i Hal
Derstadt, wie auch in den Galerien Berlin's, hia-
terliessen namontlich die Landschaften Lessing's
einen bedentenden, Eindruck bei ihm. Nach
aweljihrigem Aufenthalte in Halberstadt siedelte
er nach Prag tiber, wo ihn namentlich die Ar
chitektur anzog.
Tm J. 1862 hegunn er seine journalistisehe
‘Thiitigkeit. Zuerst in der Gartenlanbe; dann
brachton illustrirte Beitriige von ihm die Leip-
ziger illustrirte Zeitung, das Daheim, Lilio-
stration. Fast zu scinen siimmtlichen Holzzeich-
nungen lieferte er selbst den Text, Iiulig aus
dem Gebieto der Kunstgeschichte.
Imm J. 1863 schlug er seinen Wohnsitz in Leip-
zig auf, nachdem er noch in Dresden die Werke
der dortigen Galerie, namentlich die Ruisise!
schen Landschaften studirt hatte. Auch in Leip-
zig hielt er sich nur ein Jahr auf und wanite
sich dann nach Stuttgart, wo er seit dem J. 1st
Iebt. Von hier aus machte er alljilrlich Studien-
Reisen, auf denen er jedoch mehr zeichnete, als
malte, an den Bodensee, in die Alpen und nach
Nordi
A. ist im Wosentlichen Autodidakt. Seine
Bilder lassen sich in keine bestimmte Schule
cinreshen ; dio ersten sind von etwas schwertr
iisterer Farbe, die neueren dagegen zeigen cine
Klarere, gliinzendere Farbengebumg.
Hiebe wandte er sich der eigentlichen Stimmungs-
Iandschaft zu, wobei er meistens die Motiven
seiner Heimat entnahm.
a) Von ihm radirt:
Windmilhle mit Witton. ge. 4.
b) Nach ihm in Holz geschnitten
1) Partie aut dem alten Judenfriedhofe in Pre
Nach seiner Tuschzeichnung. Gartenlaube 1562.
ar. 4.
2) Die neue Markthall
Zeichnung. Leipz. Mluste. Zeitung 1964. 4.
3) Das Wielandhiuschen bel Tubingen. Nach
1 Zeichnung. Leipz. Ilustr, Zeitung 1863.4
Kleinseite und der Hradschin zu
Stuttgart, Nach seiner
4)
Von ihm auf Holz gezcichnet. Leipz. lust:
Zeitung 1866. Fol.
45) Die neue evangelische Kirche am Feuersee in
Stuttgart, nach threr Vollendung. Nach seiner
Aquarelle, Loipz. Ilustr. Zeitung 1866. Fol
ow it der Rosstrappe und Teufelsbricke
You thm auf Holz gezeichnet. Ds
ard.
7) Schloss Lichtenstein in Schwaben. Yon ihm
‘auf Holz gezeiehnet, Gartenlanbe 1966. 4.
8) Die Tamina-Schlucht bei Fackelbeleuchiuns
Von thm auf Holz gezeichnet. Gartenlaute
1866. gr. 4.
9) Strandpartie an der Kiiste von Helgoland. Nach
dem Gemilde yon Christian Morgenstern
von ihm auf Holz gezetchnet, Leipz. HMustr
Zeitung 1867. Fol.
10) In der Raumannsbichle,
zelehnet. Daheim 1867,
Yon thm auf Hotz ge~
ard,
Ast. 355
M1) Das Manster_ zu Ulm in seiner Vollendung.
Von thm auf Holz gezelchnet. Gartenlaube
1568. gr. 4.
12) Der Dom 7u Konstanz. Yon thm auf Holz ge-
zeichnet. Leipz, Iluste. Zeitung 1$08, Fol.
13) Kreuzgang im Dome zu Constanz, Von ihm
auf Holz gezetchnet, Leipz. Mlustr. Zett
1868. 4,
14) Partie am Regenstein im Harz, Nach dem
eigenen Oelgemalde von thm auf Holz gezeich-
Leipz. Ilustr, 1968. er. 4.
Gemini Passage fm Kanton Wallis.
auf Holz nach der elgenen Aquarelle
net. Letpz. Ilustr. Zeitung 1868. Fol,
16) Der Halberstadter Dom, Yon ihm anf Htolz go-
eichnet, Daheim 1869.
17) Auf dem Wege nach Rigi-Kulm. Yon thm auf]
Holz gezetchnet. Dahelin 1969. gr. 4
18) Partie aus dem kinigl. Hirschparke Solitude bel!
Stuttgart, Von thm auf Holz gezeichnet. Leipz.
Mluste. Zeitung 1869. Fol,
19) Hedeekte Strasse in Cairo. Nach der Aquarelle
von E, Hildebrandt von thm auf Holz ge-
teichnet. Leipz, Ilustr. Zeltung 1869, Fol.
20) Die neue Schynstrasse in
ihm auf Holz gezelchnet.
fr. 4,
21) Die Solisbrileke an der Schynstrasse
inden, Von thm aut Holz gezelchnet,
Mustr. Zeitung 1870. Fol.
22) Die Sehynstrasse mit dem Hétel P
einer Aquarelle. L'lllustration 1
22) Partie aus dem Schwarzwildparke Solitude bel
tuttgart, (Mondsehein.) Yon thm auf Holz
eereichnet. Leipz, Iluste. Zeitung 1870.
‘Nach Miitheilungen des Kin
Asser. Johann Assner, Kupferstecher,
seb.2u Wien, + daselbst 1748, Schiller von Dietel,
lieferte nur ordiniire Heiligenbilder.
You
ee
Gra
Leipz.
mal. Nach
Franz Assner, Sohn des Vorigen, Kupfer~
‘her, geb. au Wien 1742, lornte boi seinem
Stiefvater Joh. Napert und ibertraf seinen Va-
ter Assner. Er lebte noch 1791 zu Wien.
1) BN. 2n Dobrizhofer’s Geschichte der Abtpon
fiversetzt son Keil, Wien 1753—S4. 4
) Gott, Mond und Sonne erschatfend,
Deus'ete. F. Assner sculpsit. 8.
5) Kleiner Knabe, der einen Hund hilt, Halbtg,
Nach Paul Veronese. 4.
4) Ferner Thiere nach C, du Sardi
gefecht und Marodeurenach A F. M
und A., was seiner Mittelmissigkeit
serdient, besonders aufgefihrt zm wer
Leonhard Asaner, anderer Sohn von Jo-
hann A., Kupferstecher, ebenfalls sebr mittel-
wiisiger Kiinstler. Er lernte bei Johann Mans-
feld und stach
1) Ansicht des Schlosses KGnigsberg bel Presburg.
Nach einer Zeichnung von Ignaz von Milller
(ifeineken).
2) Titelbl. 74 dem yon Denis herausgegebenen
Ossian, Wien 1765, gr. 4.
serberg, Fascleulus primus
operom minorim medicorum et dissertationum.
Vindob. 1775, 2 anat. BIL. nach eigener Zeich-
nung.
The. 8.
Fecitque
in Reiter
ulbertseh
ber nicht
& Heineken, Dict. unter Asner. — Fassli,
KAnstlerlexikon II. und Neue Zusitze, ebenfalls
unter Asner,
W, Schmidt,
Assona, s. Henricus de Assona.
Assoniea. Giovanni Giacomo Assonica,
Maler aus Bergamo in der ersten Thilfte des
17. Jabrh., war Schiller desTalpino und hefratete
dessen Tochter Chiara, die den Beinamen la
‘alpina fithrte und ebenfalls Malerin war.
Ucber der Hauptthtire der Kirche det Carmine
au Bergamo hiingt ein Bild mit der Bezetch-
nung: «Jo. Jacobus Assonica Berg. pinxit 1624.«
Dargestellt ist unten die Stadt Bergamo, daritber
in Wolken ein hi, Karmeliter und 8. Maria Mad-
dalena de’ Pazzi, endlich ganz in der Hihe die
Madonna umgeben von Heiligen. Dieses Werk
gleicht durchaus dem Bilde, das Assoniea's Fran
in demselben Jahre fur die Kirche delle Conver-
tite verfertigte, und das bezeichnet ist: »Clura
Sonica d. (d. h. detta) Talpina 1624.«
s. Tassl, Vite de Pit Bergamacth 1 226(uibt
falschlich 1724 statt 1624).
Assonville, s. Dassonneville.
Asstragalos. A sstragalos, angeblich Bild-
hauer. In seiner Grabschrift (Corp. inser. graee.
n, 6659), die ihn nicht als Kfinstler bezeichnet,
wird or Freigelassener des Nestor genannt , in
dem man ole Grund den Vater des Apollonios,
des Kiinstlers des Heraklestorso im Vatikan hat
erkennen wollen,
Assurance. Assurance, franzis
chitekt, in der ersten Hiilfte des 18. Jabrh
lernte bei Jules Hardouin Mansard und wurde
1699 Mitglied der k. Akademie 2. Ordnung. Nach
seinen Zeiehnungen wurde das Schloss Bellevue
awiselen Meudon und St. Cloud erbaut, ferner
versehiedene Hotels zu Paris, wo er unter allen
damaligen Baumeistern am meisten beschiftigt
gewesen sein soll. Sei der
Stelle cinesKontrotours derk. Baut.
des S. Michaelordens.
Im franziisischen Almanach royal von 1741
und dem von 1742 erscheint ein Assurance, der
im J. 1734 Mitglied der k, Akademie der Bau-
Kunst erster Klasse wurde wad in Marly wobnte.
Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass es dler-
selbe Assurance ist.
‘4. Fassli, Kanstlerlextkon I, und Neve
17. Jahth., erlernte seine Kunst i
Meister in die Malergilde 629 ein Gemiilde,
St. Katharinenthore zum Geschenke machte.
Ast. B.van der Ast, holliindischer Still-
lebenmaler in der ersten Hilfte d
Andenken
Friiehte darstellend, nach dem damats bestehen-
den Gebranche dem St. Hiobs-Hospitale vor dem
Die Biographen geben ihm den Vornamen Bar-
45°
Ast
tholomacus, Kramm nenntibn Balthasar, one je-
doch stichhaltige Griinde fir seine Meinung bet
aubringen. Er wird darin dem Kataloge Hoct
und Terwesten gefolgt sein, worin an zwei Stel-
Jen der Name Balthasar vorkommt. Auf seinen
Bildern kennen wir seinen Namen nur mit einem
B. angegeben. Die Daten auf denselben fallen
awischen 1611 und 1630 ; sie sind mit dem obigen
Monogramm bezelehnet, washiiufig anf Abraham,
zuweilen auch Ambrosius Brueghel gedeutet
wird, die beide weit spiiter lebten.
A, hielt seine Bilder gewdh
Verhiiltnissen. Man sieht da in einem Kirbehen,
einer Vase oder auf ciner Tischplatte Friichte
oder Blumen, je nach Umstiinden auch Insckton
oder Schnecken. Seine Blumen und Fritehte
sind dusserst sorgfiiltig behandelt, aber schlecht
gruppirt und enthebren in der Regel der male-
Fischen Harmonie. Er erinnort an Jan Brueghel.
In deutschen Museen sind zahlreiche Bilder von
ihm, u. A. in Berlin, Dresden, Pommers-
felden, imDessaucr Amalienstift, inG otha.
Ein bezeichuetes befindet sich bei Suermondt
in Aachen. Der Katalog Hoot und Terwesten
erwithnt eins seiner Bilder mit Blumen und
Friichten, welehes im J. 1719 in Rotterdam zum
Verkauf kam, und zwei andere, ein Blumen-
und ein Fruehtstitek in der Sammlung von Cau-
werven, dio 1765 2u Leiden verkauft wurde.
Tn demselben Katalog wird dreimal ein Maler|
derselben Gattung erwiihnt, cinmal Astyn oder
B.Astein und endlich Barend Astyn genannt.
Die unter diesem Namen angeflihrten Gemiilde
haben viel griBere Verhilltnisse als die oben an-
gefilbrten von B. van der Ast. Da aber der Name
Astyn sonst nirgends vorkommt, so sind wir
geneigt au glauben, dass es sich hier um Werke
des B. van der Ast handle.
sli, Kinstlertextkon. 1. — Van Bynden
en Van der Willigen, Geschiedents ete. 1
Immerzeel, De Levens en Werken.
— Hovt,
234. 253, 420,
TI, 475, — Parthey, Deutscher Bildersaal.
Alex. Pinchart.
Asta, Andrea dell’ Asta, Maler aus Bag-
nuoli bei Neapel, geb. 1673, + im Okt. 1721, war
tiichtiger Schiiler des Solimena, dessen Werke
er gut kopirte, Die Vollendung seiner Bildung
suchte er in Rom, wo er dio Schipfungen Ra-
fael's und Domeni Von seinen|
eigenen Arbeiten folgende auf:
In Amalfi: Dic Gomiilde an der Decke von|
St. Andrea.
Tn 8. Nicola alla Carita: Maria mit dem
Christkind, 8, Joseph und cinigen Putten. Bins
der i Meisters, hat es noch
ganz, wie Domeniei sagt: die stisse Weise Soli-
In Neapel: Im Chor von 8. Agostino de
Scalzi 1) die Geburt Christi; 2) die Anbetung
b in kleinen
der Kinige, Lanzi nennt diese Bilder allen,
well sie unter seine besten gezihlt wurden.
In Carmine Maggiore: 1) Verktindigung Mari
2) Maria mit dem Christkind in der Engels-
lorie und unter S. Orsola u. a. Heiligen.
In 8. Giovanni delle Monache: die Sehmer-
zensmutter, als sehr gut bezeichnet
In. Pietro Martire die Fresken einer Rapelle
8. Caterina und Magdalena geben das Bild des
hl, Domenico an den Sakristan (Decke). Der hl
Giacinto passirt, auf der Flucht vor den Sars-
zenen, mit dem Bildniss der Maria den Borysthe-
nes (rechte Seite). — Der hl. Domenico wind wit
der Mileh der Maria geniihrt (linke Seite).
In der Kongregazion bei der Pfarrkirche
Maria dell’ Avvocata: Fresken ang dem Lelen
dor Maria.
In der Kongregazion del Rosarielo di Palazzo
Fresken aus dem Leben der Maria und ci
Oclbild. Von jenen sagt Domenici
ganz rdmisch hart wie
Tn 8. Maria detta a Piazza: Maria mit dew
Christkind und unten Seelen im Fegefener.
Tn der Halle des Schlosses des Marchese
Angelis oberhalb des Museums: Geschicht
der Aurora und des Kephalos mit der Jag
der Diana, woboi Martoriello die Landschalt
alte. Domeniei erkliirt dies fiir Asta’s beste
Leistung. Der First von Avellino wollte ei
Halle in gleicher Weise von ihm gemalt habes,
aber der Meister starb, und Maria Rossi beka
den Auftrag.
*. Do
Zant,
11389,
enict, Pittori Napolit. 1V. 550-552. ~
Encielop, — Lanzi, Storia pittorie
Jansen
Astafjow. Tretjak Astafjew, einer der
Dekanntesten russischen Silberarbeiter des
16. Jahrh. hatte sich unter dem Einflusse abeni-
idischer Kunst gebildet. Um das J. 1585 ver-
fertigte or den Sarg (pana) flr die Reliquien des
hl. Sergius.
AGhauny, o werans npouse. wp Poccit
my Ban. Hur, opx. o6m, (Sadelin, die Me
tallard. in Russl., in den Memotren des Kai
arch, Ges.) St. Petersb, 1853 V. 112.
Ed. Dobber.
Astarita, Giuseppe Astarita, neapoli-
tanischer Baumeister, Schitler von Dom. Ani.
Vaccaro, bitihte in der Mitte des 18. Jahth. E:
hatte cino fruchtbare Gestaltungskraft und wx"
guter Zeichner. In seiner Heimat, Neape!
sicht man einige Gebiude von ihm. Die 8, Anna-
Kirche ward im J. 1751 nach seinen Vorlagen
gebaut. Um diesclbo Zot bogann or den Bxt
neuen Kirche Sta Maria Maddalena de’ Pazzi,
ie aber unvallendet bieh, S701 sotoedeee§
die Kirehe 8. Agostino alla Zecea, die mehr als
ein Jahrh, frither nach den Zoichnungen Bart
und derez
Picchiati’s angefangen worden wa
Querschifte und Chor unfertig gebliel
857
der Sehwicrigkeiten der Ausfithrung halber,
welche das Projekt Picchiati's darbot.
s.Celano, Notizie delle citth di Napoli, Ausg.
von 1860, IV. 176, V, 353. 535, — Bont,
Biogr. degli Aitis.i. — Ricei, Storia dell! Ar-
chitettura in Italia, IML 519.
Alex, Pinchart,
Astasl, Giuseppe Astasi, Maler von Rom,
var der Lieblingsschiller von ‘And. Procaecini,
den er mach Spanien begleitete, wo er im J. 1725
gest. sein soll.
5: Pascoli, Vito de’ pit
nodernt. 11. 407.
Alex, Pinchart.
Aster. W. Aster. Unter di
vin Stich aufgefithrt
Louise (von Mocklenbu
rich Wilhelm’s I. von Preusse
WW, agen
Aster, Karl Friedrich Theobald Aster,
Maler, geb. 1833 zu Dresden, hesuchte die dor-
esem Namen wird
tige Akademie und wurde Schifter von J. Iiib-
ter, spiiter von Schnorr von Carolsfeld. Seine
Arbeiten, theils dem Genre, theils dem histori-
schen Fache angehirend, trugen ihm auf ver-
schiedenenDresdener Ausstellungenakademischo
Auszeiehnungen ein, Im J. 1862 ging er nach
Italien, starb jedoch bereits 1864 zu Moran.
©, Claws.
Asterion. Asterion, Ercgicsser, Sohn eines
Aeschylos, machte die Statue des Chaore
Sohnes des Chaeremon, aus Sikyon, der imFaust-
kampfe der Knaben in Olympia gesiegt hatte
Paus. vi. 3. 1. Er lebte spiter als der jiingero
Kanachos, der in der 95. Olympiade thiitig war.
Brunn,
Astiaso. Astiaso, Bildhauer und Schiller
des Micer Dominico, arbeitete um 1550 mit An
deren an der Steinskulptur der kiniglichen
Kapelle der Kathedrale von Sevilla,
+. Cean Bermudez, Dice. — Ders., Deserip-
elon dela Catedral de Sevilla. p. 111.
v,
Astl. Leonard Astl, cin Name, welcher in
dem Gewandsaume einer Figur, auf dem die Be-
schneidung Christi darstellenden Retief an einem
Aussenfliigel des siidlichen Hauptaltares in der
aweischifigen Pfarrkirehe des Marktes Hall-
tad tin Oberdsterreich, deutlich zu lesen ist und
fir den des Schnitzkiinstlers gehalten wird. Dic
Reliefs dieses Altares, der zu den vorailgl
des dsterreichischen.Berglandes gehirt, sind von
sehlichtér und im Ganzen wiirdiger Komposition,
jedoch wol mehr in konventioneller Zusammen-
stellung der _gedrungenen Figuren, denn als
cigene Erfindung ines sich an guten Vorbil-
dern nihrenden Schiilers, welcher unverkenn~
bar unter dem Einflusse Diirer's stand und um
1515 thitig war.
s. Mittheilongen der k, k, Contral-Commissfon
1558. p. 23 und Taf. 1
HH. Otte,
Astley. John Astloy, onglischer Maler,
geb. in Wemm, Shropshire, ++ 2u Duckenfiold in
Cheshire am 14. Nov. 1787. Er lente au Lon-
don bei Thomas Hudson, bei welehem aueh
Reynolds, Wright und Mortimer sich ausbilde-
Sodann unternahm er eine Reise nach
Italien, wo er 1750 oder 1751 mit Reynolds zu
Rom ausammenkam. A. wusste sich die Gunst
von Sir Horace Mann zu erwerben, fiir den or
Bildnisse und Kopien nach italienischon Mei
storn ausfiibrte. Nach seiner Rlickkehr lebte er
einige Zeit zu London, dann aber liess er sich 2u
‘Dublin nieder, wo er sich um 1759 aufhiolt. Hi
soll er so zt Ruf gekommen sein, dass er binnen
drei Jahren 3000 Pfund Sterling erwarb. Tn Folge
ciner reichen Heirat betriob er die Malorei nur
noch in freien Stunden. Seine Portriits gehiren
zu den griBten Seltenheiten,
'. The literary works of Joshua Reynolds, Lot
don 1835. 1, 112, —M. Adams, Biogr. history
—Pasquin, An auth ‘tory of the pr
fessors of pafnting, sculpture and architecture in
Ireland (1759). p. 26, — Edwards, Anecdotes
of Painters. 1808. p. 124
Alex, Pinchart und P, Monts,
Astolfinl. Gactano Astolfini, venetia~
nischer Maler des 19. Jahrh., hat sich mehr aus
sich selbst und nach den Alten gebildet, als
unter bestimmten Meistern. Er lieferte ‘gute
Kopien nach Giorgione und ‘Tizian, Gut waren
uch seine Bildnisse, wozt ihn angeschene und
fiirstliche Personen yerwendeten, Er verstand
sich auch auf das Rostauriren alter Gemild
Bilder von ihm sind w. A. Christus am
Maria Mater Domini und der Heilige
selbst in 8. Jacopo dall’ Orio, beide in Venedig.
anotto, Pittura Veneziana. p. 105.
Astolfo. Astolfo, Baumeister in Rovigo,
lebte um das J. 1500. In der genannten Sta
certichtete er fir dic Malteserritter
von San Giovanni della Commenda.
triigt cingemeiselt folgende Inschrift
+ Astolfo + 1501 » Ad
+ Agosto +
Nach Bartoli bedeutet Astolfo den Erbauer
des Thurms, da an dem Thurm mit dem Wappen
zugleich der Besteller B. B. bezeiehnet sei
8, Bartoll, Pitture di Rovigo ete. p.
Jansen,
Aston, C. R. Aston, lebender englischer
Landschaftsmaler. In den Iilustr. London News
von 1868 wird ein Sonnenuntergang auf der
Glaramara von ihm gerithmat,
Astor. Diego de Astor, spanischer Kupfer-
stecher zu Toledo, lernte zeichnen ei dem be-
rihmten Maler Dom. ‘Theotocopuli, genannt el
Greco, unter dessen Leitung er im J. 1606 einen
Aszontini.
1h. Fraoziskus nach cinem Gemiilde von Nic. do
Vargas stach. Am 12, Jan. 1609 ernanute ihn
Philipp I11. zum Stecher an der Mlinze von Se-
govia, und von Philipp IV. ethiclt er zufolge
Reskript vom 14, Sept. 1633 die Zusicherung,
dase sein Sohn Diego ihm in jenem Amte folgen
solle. Bereits im Dex. 1636 versah dieser zeit-
weilig die Stelle des Vaters, als dor Letztere
nach Madrid gerufen worden war, um die king:
lichen Siegel 2u graviren. Schon frither, in Folge
‘Auftrags vom 26, Aug. 1617, war er in Madrid
ewesen, um dic Platten des Werkes.tiber di
Genealogie der spanischen Kiinige xu stechen,
welches der Portugiese Labanha unternommen.
No.6 der Stiche (8. unten) gehirt wol dazu.
ean spricht von Astor's Geschicklichkeit und
Ruf, in Wirklichkeit aber war er cin ganz
telmiissiger Stecher.
1) Mt, Franz kniend halt elnen Todtenkop.
Vargas unter Gi
sculp, Tolet! 1606. , oben.
2)Das Titelbl das Bildniss des: Verfassors und
einige andere Stiche in: D. Mauro Castella Fer
ter, Historia del apésol de Jesueristo Santiago.
Zh
0's Loitung. D. D. Astor|
Ieio.
8) Titelbl, zu: ‘Toma, Isagoge in totam Sacram
Seripturam, Barcelona 1620, Diego de Astor.
Pecit. 1619.
4) Allegorie. “Hin Thor, dariiber rechts Herkulos,
links ela knicender Heiliger, nobst verschiede~
nen Wapponschildern der Familie Ariz. Diego
Do Astor fecit. Fol.
) Titelbl. xu; Historia de Segovia y Conpendio
de las Historias de Castilla, Autor Diogo de Col-
menares.. Madrid 1640.” Umrahmendo Arc
toktur, in welcher die Statuen des hl, Hiero-
thous und des Herkules, das Brustbild des Vo
fasers und das Wappen Segovia’ sich befinden,
Diego de Astor. Fecit. Fol
6) Das Thor von Guadalszara und die Statuen von
D. Beruan, Garcia und D, Dia. Sanz. Diogo de
Autor Fecit 1629, Fol. Far dasselbo Werk
7) Titelbl. 4: Juan Pablo Bonet, eduction de tas
Helios, y Arte para enseTar a ablat los mulos.
Madrid 1620. 4, Gest. 1619 zu Madea
'8) Rosal do_principes progenitores del principo de
Expat don Philippe nvestro seer.” Diego de
Astor Feet. Sehr gr qu. Fol,
Goan Hermuder, Dice. — Fissli, Neue}
satze, — Ottley, Notices, — Le Blane,
januel. — Bolzenthal, Skizzen zur
schichte der modernen Medaillenarbeit. p. 208,
‘Ales. Pinchart uw. W. Slat.
Astorl. Benedetto Astori, Bildhauer in
Friaul, war imerston Viertel des 16.Jahrh. thit
Am Taufbecken in Caste! Belgrado machte
cer 1523 drei Patten von ausgezeichneter Arbeit.
+ Mamtago, Arte Friulana, p. 160 (nach Cor-|
Hinovis, Lettera sulle Seulture del Frill)
Jansen.
Astori. Gian Marta und Alberto Astori,
Brilder, Maler, beide in Treviso geb., waren in
Vonodig, in der zweiten Hillfte des 18. Jabrh.
thitig. Der Erstere machte sich durch die Erfin-
dung eines eigenen Verfahrens der enkaustischen
ochrore wit Beifall aufgenommene Bilder aus,
Man beechiiigte sich damals eben viel damit,
die Malweise der Alten wieder zu entdecken,
und die franzisische Akademie hatto ber diese
Thema sogar einen Konkurs_ausgeschriches
Astori verdffentlichte iber die enkaustisc
Malerei ein Schriftehen, das in Venedig 175% er
chien, Bei dieser Gelogenheit wurde er ru
Mitglied dor Kunstakademie dieser Stadt er
aunt.
+. Federici, Memorio Trevigiane, 1803, 1.168
‘Ales. Pinchot
Astoud, Madaue Louise Astoud-Trol
Joy, Bildhauerin, geb. xu Paris 1528, Sebi
von Monanteuil und ihrer Mutter Astoud, stellt
‘don Pariser Salons verschiedene Portrit-Me
Aaillons und -Bilsten aus.
+ Beller, Diet.
Astruc. Astruc de Vissee, Zoichner uni
Kupferstecher mit der Nadel und dem Sti
Dilettant, lebto zu Montpellier. Seino BIl. sine
von 1760-65 datirt.
1) Joueurs de cartes. Nach D, Tenters. 1765,
1,121 mill, br. 148,
2) Landschaft, rchts eln Schifer mit seiner Herde
‘Astrue do’ Vissee invenit et sculpsit 17)
Daspe exeudit, Ht 59 mill, be. 101
3) Bettler, Nach Stefano della Beil
Diam, 51 mil
wn
6) Landschaft; tm Grande rechts ein Kiretthorn
Diam, 43 mill,
7) Inneres eines Hofes; reehts elu Brunnen; inde
Mitte ein stchendes Schwein. 1760. Daspe exc
46 mil, br. 46,
se Blane, Manuel.
W, Schmidt
Asturiuo, Gherardo Asturino, Architek
und Maler in Palermo, lebte um 1650. In de
Kircho 8. Eulalia zu Palermo ist ein Altartile
it. der Titularheiligen vou seiner Hand. Er so!
ich Kupferstecher, dh. wol Radirer, geweset
Rosin{, Storia della Pittura, VI. 225.
onsen,
Asum, s, Asam.
Aszentini. Francesco Aszentini, Juwe
tier aus Venedig, kam im Juni 1601 nach Moskat
und Iebte daselbst drei Jahro. Er schnitt fiir den
| Zaren Boris Godunow eine Kreuzigung in Acha\
‘und einen groBen Smaragd flir einen Ring. Go:
danow gab ihm daftir einen Zobelpels, cine
Miltze, cinen Muff und 100 Dukaten. Im Mai
1604 reiste Aszentini nach Kijow, um iber dic
‘Tirket in sein Vaterland zurlickzukehren, wo et
1617 seine Memoiren herausgab. Sic sind ins
FranzUsische Ubersetzt_vom Abbé Bonrier
Memoires d’Aszentini
s. Rapawaunn, Her. poce. reeya. (Karam
sin, Geech, d. russ, Staates)3, Auf. St, Peters)
Malerei bemerklich und fllbrte in dieser Manier|
1836-31, X, 292 und Anm, 449. —3a6%-
Athenaeos
aun, erat. opouae. ep P., ow Sam. I.
aps. 0. (Sabelin, Metallarb, it Rnssh. i.
Mem. d. K. Arch, Ges.) St. Pet,, 1833, ¥. 9.
E, Dilber.
Atemstedt, s. Attemstett.
Athemstet, s. Attemstett.
Athenaeos. Athenacos, 1) angeblich Archi
tekt, wahrscheinlich aber nur Militirbeamter,
unter dem zur Zeit des Gallien (Trebellius Po!
Gallien, e. 13) die Mauern von Byzanz horge-
stellt wurden.
2) Augeblich Bildhauer. In dom Ki
ueichuiss der 156. Olympiade bei Pl
wird ein Athenacos nur irrthilich aufgefithrt,
wibrend nur der unmittelbar vor ihm genannte
Polykles als Athener hiitte bezeichnet werden
sollen.
Bren,
Alhenades, Graveur cines goldenen Ringes,
in welchen im Stile der Bliltezeit grivchiseher
Kunst die sitzende ines Skythen einge-
schuitten ist, der die Spitze seines Pfeils priift:
Stephani, Compte rendu. 1861, p. 153.
Athenion. Athenion, 1) Maler aus Maronca
in Thrakion, Schiller dessonst unbekannten Glau-
kion von Korinth. Plinius, dem allein wir unsere’
Nachrichten tiber ihn verdanken, sagt (35, 134),
dass, wenn er nicht jung gestorben ich
iewand mit ihm wiirde vergleichen lassen.
Dennoch werde er dem Nikias gleichgestellt, ja
uuweilen vorgezogen. Er sei diisterer in der
Farbe; aber dieser diistere Charakter wirke an-
genchm, indem aus seiner Malerci cin grofes
Wissen ‘ervorleuchte. Die Nacht
seine Werke leiden an cinigen D
Als das berithmteste bezcichnet Plinius einen
Reitkneeht mit dem Pferde; ferner Achilles
Weiberkleidung verborgen
appt, ein Gegenstand, der
Werken vorkommt, ohne dass cines derselben
auf Athonion als ‘Erfinder sich zurtickfithren
licsse. Ein Gemiilde mit sechs Figuren, welehes
Piinius als ein Bild fiir sich ohne Angabe des
Gegenstandes anfiihrt, ist vielleicht identiseh mit
inem andern, das er allgemein als Familienbild
beeichnet, und das in Athen aufgestellt wa
Endlich malto er fiir den Tempel in Eleusis
‘phylarchums, wie man friiher meinte, irgend
einen Mann dieses Namens, richtiger aber wol
cinen Reiterfiihrer. Es gab niimlich zur Zeit des
Kassander einen Reiterfiihrer Olympiodoros, der
sich namentlich in einem ‘Tre Eleusis|
suszeichnete und deshalb dort durch ein Ge-
tilde geebrt wurde; und cin Olympiodor war
aussordem Ol. 121, 3'Archon in Athen. Sofern
also Athenion dessen Portriit malte, war er dem
Nikias nicht nur in der Kunst verwandt, sondern
auch dessen um weniges jiingerer Zeitgenosse.
s. Preller, Demeter und Persephone. p. 376.
Brunn, Geseb. d. gr. Kinstler. I, 204,
359
Sein Werk ist der beriihmte
Zeus
n, di
schlangenfilssigen Giganten mit dom Blitze ni
derschmetternd. (Abgebildet bei Winckelmann,
Mon. ined. 10; Bracci, Mem. d. ine. I. 30; Mus.
borbon. I. 53, so wie’ in den meisten mytholo-
gischen Bilderbitchern.) Ausserdem befindet sich
im Museum zu Berlin das Fragment eines
antiken, cinen Onyxkamee nachahmenden Glas-
flusses mit seinem Namen und der Darstellung
eines Triumphzuges, in welchem ‘Toelken (Sond-
schreiben an Kihlor, p. 38) an der Hauptfigur
Achnlichkeit mit Drusus, jingerem Bruder des
‘Tiberius, oder dessen Sohne Germanicus heraus-
finden will. Jedenfalls also scheint Athenion der
erston Kaiscrzeit anzugehiren, in welcher sich
die Steinschneidekunst namentiich in der Schule
des Dioskurides auf ciner Stufe hoher Voll-
kommenheit erhielt.
2) Steinschneides
Onyxkamee im Museum von Neapel
auf wild dahersprengendem Viergespa
Brunn,
Athenis, s. Bupalos,
Athenodoros, Athenodoros, 1) Bildhauer,
aus Kleitor in Arkadion, Schiller des Polyklet.
Yon seinen Werken erwiihnt nur Pausanias dic
Statuen des Apollo und des Zeus, welche zu dem
groen Weihzeschenke gehirten, das die Spar-
‘aner wegen des Siezes bei Aegospotamol in
Delphi aufstellten : Plin, 34, 50; Paus. X, 9, §.
2) Bildhauer. s. Agesandros.
Brun,
Athenokles, Athenoklos, Torout, unter
den ausgezeichnetsten Kiinstlern dieser Gattung
von Athenacus angefithrt: XI, 0. 17. p. 751
©. 19. p. 752.
Brunn,
Athenon, Arnould Athonon, Bildhauer
ger) des 14. Jahrh, Am 10. Jan. 1355 (neuen
) schliesst er einen Vertrag ab, um fiir di
‘Summe von 21 Livres zu verfertigen ven la mai-
son du grant Batel que monseigneur le due de
Berry avoit ordonné estre fait par son esbat
prés de son chastel de Poitiers, quatres reprin-
ses dangeloz et une grant teste de eerf pour la
Tene du batele.
Rechnung der Zahlungon fur Arbeiten an den
Gebiuliehkeiten des Herzogs von Berry, vom
1. Aug. 1392—L. Aug. 1384. No. KK 255 des
Nationalarehiys 2a Paris.
Alex. Pinchart
Atkins. Atkins. Unter diesem Namen, von
dom wir nicht wissen, ob er nicht eine Abktir-
zung fiir Fred. Atkinson ist, fiihrt der Katalog
Evans folgenden Stich auf:
Thos. Waters, Strassenriuber, hinger, 1691, Zigeu-
ner bei Bromley beraubend: Fol.
W. Schmidt. »
Atkins. Samuel Atkins, englischer Maler,
itber den wir niihere Nachrichten nicht aufgefun-
den haben.
Samuel Atkins
John (Augustus) Atkinson. |
Nach ihm geatoch
Clit, Dover. Suu, Atking pins.
Haveli Sculp, gr. qu. Fol.
Wabrscheinlich ist er der Maler Atkins,
tach dem wir ohne Vornamen cin Aquarell, Seo-
‘ansicht_ mit Schiffen, und folgende Stiche ange-
geben finden
Sehiffe acbstHafonansichten
fee. Aquatinta, qv. Fol.
Hine Marine." Gest. von ¥. Janinet (Lo Blane
‘unter Janinet)..
10 BU, H. Merke
W. Schmidt
Atkinson. Frederick Atkinson, eng-
cher Radirer, 2u Ende des 18. und Anfang
19, Jaheh. ‘Er hat namentlich eine Anzahl
von Bildniasen aus der englichen Geschichte
gestochen, die vielleicht 2u einem Bucho goh
Ten. Ottley (Notices) fUbrt von thin das Bilis
des Hugh Robinson an und bemerkt, es sei in
Worlidge’s Manier ausgefithrt.
1) Eduard I1,, Kénig von England, 4,
2) Philippa, Gemalin desselben. 4.
5) Richard H., Kénig von England, vom Earl von
Northumberland verrathen. 4
4) Johanna Plantagonet, Prinz. von Wales, genannt
the fal maid of Kent, mit Richard IT, auf einem
Kissen knicend. 4.
5) Heinrich VI, KGnig von England, betend. Nach
dem Gobelin in St. May's Hall, Coventry. 4.
8) Margaretha von Anjou, Gemalin des Vorigen. 4
T)Hywdda, oder der Gute, KGnig. von Wales,
448. Nach einem alten MS. 4
48) Arthur Me, Marroch, Kénig von Lelnster, 1399,
au Prerd. 4.
9) Sle ugh Bardolf, Vermitter zwischen Richard
‘und Konig Tanered, + 1203/4. ‘Nach dem Denk
‘mal zu Banbar, Norfolk. 4,
10) A. Brodie, Eiscuwerksbesitzer von Broscley.
Balllou p. Gest. 1800. 4.
11) Edmand Cartwright, D. D., Verbesserer der
Webemaschinen, } 1823. 8,
12) Robert Chamberieyn, Schildknappe des KGnlge,
1417, in Ristung. 4
18) Joieé Lady Tiptoft and Powys, Mutter des un-|
aliclichon Earl of Worcester, 1446. 4.
14) Sir Wm, Gascolgne, Oberrichier, $1413. 4.
15) Lady Joh, Pickering Gascoigne, zwelte Gemalin
des Vorigen. 4.
16) Thom. Graf von Lancaster, Lelcester, Derby und
Lincoln, enthauptet 1322, Im Waffenschmuck,
Nach seinem Siegel. 4.
41) Aveline, Gran von Lancaster, + 1269. Nach
Threm Monument 2u Westminster. 4
18) Alberle de Vere, zweiter Graf von Oxford etc,
$1215, mitseiner Gemalin Adelisia, Nach ihren
Monumenten. 4.
19) Rachel Pasley von Wentworth farm, + 1758. 8,
20) James Robertson, Schausplcler, {714—1795.
21) Hugh Robinson. "From an original sketch by
Imselt, 1770, Feederick Atkinson fcit 1800.12.
22) Harry Rowe, Trompeter und Shakespesrekom-
‘mentator, ged. 1726, F. Atkinson del,
et se. 1798. 8.
23)——Ders. Verschiedene Darstellung vom
‘origen, obne Jahreszabl. 8.
24) Rhys ap Thomas, Gouverneur von Wales. Nach
seinem Graal tn der St, Petertirehe x Caer
marthen. 4,
25) Roger Walden, Dechant von York, Erabictot
von Canterbury, $1405. Nach einem Glas
gemalde in St, Mary's Hall, Coventry. 4. |
26) Richard Boauchamp, Earl of Warvtck ete,
Waffen, Gesandter beim Konzil von Konstan, |
$1439. 4.
27) Halph Nevill, erstor Graf von Westmoreland ete
$1425. Mit soiner Gamalin Johanna Beaufort
25) John Wilkinson, zu Broscley, 1808. Nac
Abbot. 6.
4. Ottley, Notts
W. Schmit
Atkinson. John Augustus Atkinson,
Hiseher Mater und Radirer, geb. zu London
lebte daselbst noch 1831.’ Im J, 1784 begitete
er seinen Sehwiegervater James Walker, der als
Kupferstocher in die Diensto der Kaiserin Kaths-
rina getroten war, nach St. Petersburg. Dott
studirte er namentlich in der kaiserl. Gemilde-
galerio, auf das Freigebigste von Katharina uod
nach ihrem ‘Todo von Paul 1. unteratitzt. Fir
diesen malte er verschiedene groBe Biller aus
der russischen Geschichte. In einem Saale des
-Palastes zu St. Potersburg befan-
ich von ihm zwei grofe Gomillde, welcbe
cinen von den Russen am Don Uber die Tataren
erfochtenen Sieg und die Taufo des Grossflrstea
Wladimir vorstoliten. War an ihnen , urtheilt
Kotzebue , hier und da auch etwa Einiges in der
Zelchnung 20 tadeln, so musste man doch ge-
stehen, dass A. das Auge zu rilhren und zn fet-
sein wasste.« Im J. 1801 kehrte er nach London
frurtick und beschiftigte sich nun hier damit,
Ansichten und Kostlime aus Russland zu atzct
tind herauszugeben. Usber scin Hauptwork,
A Picturesque Representation of the Russians (&
unten) spricht sich Ottley folgendermaGen aus:
Platten sind im Umrisse auf weichom Grunde
tt und mit cin wenig Aquatinta schattit.
Viele von ihnen sind sehr geistrefch; alle zeigen
die Hand eines gelibten Zeichners und sind durch
die dargestellten Gegenstiinde interessant. Man
muss aber bedauern, dass sic im Detail nicht
mchr studirt und ausgefithrt sind, und dass das
Koloriren der Bil. nicht besser ausgofalien ist,
oder noch cher vielleicht, dass diese Mode, sie
dor groBen Menge gofilliger zu machen, Uber-
haupt angowandt wurdes, Im J. 1815 verlicas A.
rit dem Maler Devis England, um die Oertlich-
eit der Schlacht von Waterloo in Augenschein
su nehmen. Zu dem Schlachtbildo malte Devis
die Portrits, A. das Uebrige; gestochen wurde
Jes von J. Burnet (s. u.) Auf historische Wabr-
holt macht das Gemiildo keinen Anspruch; die
Komposition ist rein aus der Phantasie des Ur-
hebers entsprungen, der so viel als miglich seine
‘Bildnisse im Vordergrunde anbringen wollte
‘Um aber auch im Vordergrunde otwas Kampf zu
haben, lisst der Maler rechts von der Portrit-
sruppe ein Paar Hochliinder 2u Fuss einen sieg-
reichen Kampf gegen franzisische Kiirassire
ihren, was sich in dieser Vorbindung hichst
‘wunderlich ausnimmt. Originell ist auch, dass
361
Jobn (Augustus) Atkinson
Wellington als die absolute Hauptfigur erscheint,
wibrend Biticher sich mit einer untergeordnoton
Stelle begntigen muss, woxu der Referent im
Kunstbl. von 1820 (p. 37) sarkastisch moint, dass
A. der deutschen Bescheldenheit damit wol ein
Kompliment habe machen wollen,
a) Von ihm radirt :
1) A Pieturesque Representation of tho Manners,
Customs, and Amusements of the Russians, in
one hundred coloured plates, with an accurate
explanation of each plate in English and French.
ByJohn Augustus Atkinson and James W
Ker. London, 1512 (1803—1804. Die Wid-
mung ist von 1803). 3 Voll. Fol, Die Bil. sind
dezeichnet: Drawn & Etched by John Augustus:
Atkinson.
2) A pleturesque Representation of the naval, mill-
tary and_ miscellaneous Costumes of great
Britain. 33 kol, Taf, mit der englischen und
franzis. Besehreib. jeder Tafel. London 1807.
Vol.I. Fol. Drawn & Etched by J. A. Atkinson.
Bin frdherer Titel jet: One hundred coloured
plates.” Vol. Von dieser Serie wurden nicht
ne ale 0 Bll auegetUhets arsprtnglich sollte
das Work ohne Zvelfel Gegonsttck tu dem tber
Hosaland, mit der gleichen Anzait Bil, bilden.
(titthating con 6. W. esd.)
36) Vue panoramique de St. Petorsbourg prise de
VObservatoire. 4 kolorirte Bil, und Titelbl. mit
der Statue Peter's dos Gr. London, Boydell.
1805—1807. Roy. qu. Fol.
3) Vue de Palais de marbre jusqu’ A V’Amirau
4) L’Amirauté Josqu’ au Qual Anglais et la
tatuo de Pierro I.
5) L’Académfe des beanx-arts, les colléges, le
globe de Gottorp et les magazins.
2) La bourse ot les magazins et !a vue jusqu’
A la forteresse de St. Pierre et St. Pa
XB, Wir
aerTuct die
7) BI, in: Miserics of human life. 1907.
§) Zufalgo Ottley lithograpirte A. vorsehicdone
Seblachten, die bei Ackermann erschienen und
selstyoll entworfen sein sollen.
cen nicht mit Bestimmtheit,
by Nach ihm gestochen:
1) Battle of Waterloo, on the 18: % of June 1815.
Painted by J. A. Atkinson, The Portraits by
A. W. Devis, Drawn & Engraved by John
Burnet. Imp. qu. Fol, Linienmanter mit Er-
Mlirungsbl.
2) Battle of Vittoria, Gost von James Walk er in
‘Aquatinta, Auch kolorirt. qu. Fol.
3) Battle of Leipsic. Gest. von Dems. Desgleichen.
4) Paul I., Kalser von Russland, zu Prerd in einer
Landschaft, Painted by John Augustus Atkin~
ron, Engraved by Ja*. Walker Eng. to his
Imp. Maj. ete, Publ, June 1*, 1797 etc. Imp.
Fol. Aquatinta.
4) Feldmarschall Suvarow. Gest. von Dems. gr.
Fol. Aquatinta.
6) George Fitzclarenco, Karl of Munster. Sohn
Wilhelm’s IV. von England, Gest. von Cook.
Autogr. 8.
7) Dietrich Wilhelm Soltau. John Atkinson ad
viv, pimx. Mayr se, Aquatinta und punktirt. §,
In dem folgenden Werk,
Meyer, Kénstler-Lesibon. I,
J.C. Mayr in Aquatinta
9) Gomala, Gost. von Hoa th, Publ. 1803.
ciner Ausgabe Ossian’s. 4.
10) A Baggage Waggon and Guard (auf einer Platte
‘mit zwei andern). Gest, von John Young. In:
‘A Catalogue of pictures in the possession of Jobn
Fleming Leicester ete. by John Young, Lon-
don 1825. 4.
11) +Nach einemJ, Atkinson (ob demselben?) kennen
adler goitate artig, Kolorirte
i (Neue Zusitze).
nvdon Kiinste, V.
stlertexikon TI, u. Neue
Das merkwilrdigste
M, — Tabinger
Kunseblate. 1820. p. 37. — Ottley, Notices,
Mittheilungen von @. W. Reid.
W. Schmidt,
Atkinson. ‘Thomas Witlam Atkinson,
Baumeister und Maler, geb. 1799 im Norden
Englands, war zucrat als Steinmetz bei Kirchen
Dauten thitig. Um 1829 ties er sich in London
nieder, wo er New Church in der Vorstadt Lower
Tooting erbaute; ferner ist von ihm eine Kirch
in Ramsgate und dic Liverpool and Man-
chester district Bank in Manchester. Diese
Bank, im gricchisch-rmischen Stil, machte in
Manchester Aufsehen und bezeichnete in dem
esentlich unkiinstlerischen Orte den Anfang
‘ciner neuen Architekturperiode. A. liess sich
um 1834 in Manchestor nieder und erhielt nun
dig Auftriige zu den ansehulichen Bauten da-
selbst, wihrond man vorher Architekten yon
London hatte kommen lassen, Er baute zahl-
reiche Villon in Renaissance~ und gothigchem
Geschmack in der Umgezend von Manchester
und 1835 sein schiinstes Werk, die Kirche von
Cheetham Hill, in modifizirtem gothische
Stil mit reicher Ornamontik.
1840 Kehrte er nach London zurlick, wo er
indess keinen Erfolg hatto, ging dann tiber
Hamburg und Berlin nach St. Petersburg, wo
er seincn Beruf als Baumeister mit dem eines
Reisenden und Malers vertausehte. Er bereiste
nun sieben Jahre lang Sibirien, die Mongolei,
Mandsehurei u. 8, w., ward sodann Mitglied der
Londoner Geographischen und Geologischen
Gesollschaften und starb den 13, Aug. 1861 2u
Lower Walmer in Kent.
s. The Builder. 1861. p. 590.
Fr, Althaus,
‘Von ihm herausgegeben :
1) Gothie Ornaments, selected from the different
Cathedrals and Churches in England, London
1829, Fol.
2) Oriental and Westen Siberia; « narrative of
years explorations and adventures
Mongolia, the Kirghis Steppes, Chinese
‘Tartary and part of Contral Asia, Mitzahlreiche
zum Theil kol. Iustr, und oiner Karte. Lon-
don 1658. 8.
3) Travels in the Regions of the Upper and Lower
Amoor and the Russian acquisitions on the con=
16
William Atkinson
‘Thomas Lowis Atkinson.
4) Recollections of Tartar Steppes
fants, Mit Ilustr. London 1863.
Dieser Atkinson ist nicht zu verwechseln mit
dem iilteren
William Atkinson, gloicbfatls englischem
Architokten, der im J. 1805 folgendes Werk zur
Herstellung von Musterwohnungen fur dio arbei-
tenden Klassen herausgab
Views of picturesque Cottages, with pl
froma collection of drawings taken
parts of England ete. London 1803. 4.
selected
‘different
5. Universal Catalog we of Books on Art. 1.
‘W. Schmidt,
Atkinson, Thomas Lewis Atkinson,
vorallglicher englischer Kupferstecher in Mezz0~|
tinto, geb. den 4. April 1517 zu Salisbury, Sohn
des Koromandeurs Thomas Atkinson von der k.
Marine, Im J. 1833 kam er zu Samuel Cousins)
in dio Lehre und blicb bei ihm sicben Jabire. Er
hhat eine bedeutende Anzahl von Bildnissen und
viele Georestiicke, besonders Jayal- und Thier
Epreuves d'ar-
isto plogto er auch Abdrlicke mit Nadolschrift,
vor der gestochenen Sebrift, zu uehmen. Noch
am Leben.
A. Bildnisse,
1) Victoria, Kéwigio vom, Nach Winter
halter. gr. Fol
2) Pring Albert, Gemal der Vorigen. Nach Dems,
3) The Queen in Windsor Forest, Nach E, Land~
‘seer, London, 1868, Imp, Fol
4) Windsor Castle in the present time. Print
‘Albert von der Jagd zurdckgekehr, die Kinigin
Victoria und ein Kind in einem Zimmer des
Datel Wild, Jagdhuude u. dere!
andseer. gr. qu. Fol.
Nach A. Morton,
Biddulph. Nach H. Graves. London
1870. gr, Fol.
7) Goneral Sir Geo. Brown, Nach H. Graves.
qu. Fol
S)1.K. Brunel, Ingenieur. Nach Horsley. Fol.
9) Lord Campbell, Lard-Chiot-Justice of England,
Nach F. Grant. Fo
10) Paul und Florence Dombey. Nach Barrand,
i. Fol.
11) Lord Downe. Nach F. R. Saye,
12) Lady Ellosmero. Nach Thorburn,
13) George Lane Fox. Nach F. Grant, 1856.
Fol
14) Dr. Gaisford, Nach F. R, Saye.
15) Genera! Garibaldi, Nach Oesani, 1860,
16) Admiral Sit A. Gordon. Nach A, Mor oi
17) Colonel Perey Herbert. Nach F. Grant. qu. Fel
18) RW, Jackson. Nach F, Grant, qu. Fol
IS) Genel Teh, Mach Bare,
20) Will, Geo. Hylton Jolie, Bart , M. P. Nach
Grant. London, 1865. gr. Fol
21) Lady Londesborough.. Nach F.
21) Dr. Moberley. Nach F. Grai
22a) James Moncrieff. Nach D. Macnee. 1972.
Fol,
23) Newton atthe age of twelee, Nach F. Newer
Yam, London, 1859. Fol
24) Der Bischof vou Oxford, ‘Nach F. HR, Saye,
25) General J. Peel, M. P. Nach F. Grant. Lo
don, 1866. Roy. Fol.
25x) Dr. Plumptre, Nach EN.
Br. Fol,
26) Admiral J. Rowley. Nach A, Mortoa.
2) Lot Willa Me da Satroment enptn
26) Robert
1785, gefallen bel Moodkee 1845,
Moseby. Fol
28a) Earl of Sefton, Nach F. Gran t, 1864. er. Fo
29) George Stephenson, Togenieur, Nach J. Lucas
Fal,
Eddis. 1
3,
ee.
'niform
‘30) Robert Stephenson, Sohn des Vorigen. Nach
Dems, Fol,
1) General Strudwiek. Nach F. I, Saye.
1872
52) J. Anstruther Thomson, Nach P. Gral
Fol.
rbischof von Canterbury (Dr. Tait), Nick
Sliney Hodges, London 1870._ Rey. Pol
3M) Lord und Lally Wenlock. Nach F. K. Saye,
435) J. Williams, Arat, Nach I, Say.
'36) Thomas Wiliams, Parl
Nach Th, Lawrence.
Famille gostoche
33)
Roy. Fol
Fur die
B. Sittenbildl, Darstollungen, Thierstiicke uw. a
37) Gone. Nach Brooks. qu, Fol.
38) Home and its treasures. Nach Rob, Carrick
London, 1866. gr. Fol.
39) Bethletlem mit der Geburt Christ. Nach F. W.
©. Dobson, London, 1863. gr. Fol.
40) A Listener ne'er hears gud o himsel”. Nach
Th. Faed. Fol.
41) The frst break In the Family, Nach Dems,
qu. Fol,
42) Quilting the manse, Nach Geo, Harvey. Loo-
‘don, 1853, gr. Fol.
43) Outcast of the People. Nach Merbert, gr. Fol
44) Shoeing the horse. Nach J. F. Merring, Koy
qu. Fol.
45) Feeding the horse, Zwel Pfende vor eins
von elem Madchen und elem
geflttert. Nach J.F. Herring. London, 151%
Toy. qu. Fal.
48) Society of fiends. Zwel Prerdekipfe aus der:
Stalle bickend, und.2wei Tauben, Nach Des
Rand. gr. Fol,
47) Pharao's horses, Nach Dems. oy. qu. Fol
48-50) 3 BML aus der Fuchsjagl. Fox: hunting
82) The Hog atheren. Nach Dems,
1865. gr. Fol
‘New. 6383 mach Hawin Landscer:
"The free Kirk. London, 1857.
5158) Time of peace und Time of war.
Gogonstiieke. London, 1850. qu. Fol.
56) Dignity and Impudence. qu. Fol.
5) Highland Congregation. qu. Fol.
58) Dialogue at Waterloo, Pendant 2 Waterlo»
a. Fol
‘amily. qu. Fol.
60) The shepherd's prayer. London, 1838. Fol.
London,
‘Thomas Lowis Atkinson —
61) Flood in the Highlands,
qu. Fol,
London, 1870, Imp.
163) The Prize Calf, 1871. qu. Fol,
61) Lady Godiva, Nach J. Van Lertus. 1872,
qu. Fol
3) Cinderella, Nach Dems. London, 1869. Roy.
qu. Fol.
68) The black Brunswicker. Schwarzer Husar
seiner Braut Abschied nebmend. Nach J. E,
Millais. London, 1864. Roy. qu. Fol.
61) Sympathy, or first wound of love. Nach P.
London 1853. qu. Fol.
465) Weighing the Deer.
London, 185
68) Volunteers at a tring point, Nach Il. 7. Wells.
1872, qu. Fol.
70) Louis XVII, in the temple.
qu. Fol,
Notizen von G. W. Heid u. W. Schmidt.
W. Engelmann,
Mech. Louis Jean Marie Atoch, Maler
und Lithograph, geb. zu Saint-Cyr (Seine-c
Oise) den 7. Sept. 1785, + 2u Paris den 22. Ju
1892, Schiller yon Bertin, malte Landschaiten
n Aquarell und Oel. Er'war an dem Kupfer
stichkabinet der k. Bibliothek angestellt.
s.Bellier, Dict.
tone,
Nach Fred. Taylor,
‘ach Wappers.
W, Schmidt.
Atoche, Atoche, sonst unbekannter (spa-
sischer?) Maler oder Zeichner zu Anfang des
19, Jabrh.
Nach ihm gestochen:
Dr. Antonio Pittaro, Gest. von R. Morghen. 8.
s. Le Blane, Manuel.
W. Schoniae,
Atsyll, Richard Atsyll (nicht Atsyn
St ineider (erste Hiilfte des 16. Jahrh.}, in
den Diensten Heinrich’s VII. von England , der|
ihm jibrlich 20 Pfund Sterling anwies. In der!
Nouvelle Biogr. générale ist er filschlicher
e mu einem Siegelstecher gemacht. Der
Herzog von Devonshire besass von ihm einen
Sardonyx mit dem Kopfe Heinrich’s VIII.
s. Walpole, Anecdotes of painting. Ausg. von
1862. 1. 108. — Fiorillo, Gesch. dor zeichn.
Kinste. V. 217,
Alex. Pinchart
Attalos, Attalos, Bildhauer aus Athen, von
Pausanias (11. 19. 3) als dor Ktinstler einer Statue
des Apollo Lykios in Argos erwiihnt, Sein Name
scheint sich auf einer beim ‘Theater in Argos
ausgegrabenen Skulptur befunden zu haben,
liber welche aber genauc Angaben fehlen.
s. Bruna, Geseh. d. gr. Kunstler. 1. 5
Attalos II, Konig von Pergamum, beschitf-
tigte sich mit Erzbildnerei. Justin. xvi. 4.
Brunn.
Attavante, s. Vante.
Attemstott. Andreas Attemstett, Wachs-
bossirer und Goldsehmid aus Friesland, + au
Augeburg 1501, Er arbeitete lange Zeit in Ita-
lien, liess sich dann in Bayern nieder, desson
igten. Im J. 1581
erhielt er zu Augsburg das Blirgerrecht. Er galt
als einer der ersten in seiner Kunst, wie auch
seine Grabsehrift (bei Prasch III. 30) bezeugt
Plastes auri ct argenti caclator in orbe et urbe
nulli secundus. Seine kiinstlichen Arbeiten in
edlon Metallen gegossen und getrieben, mit di
Schmuck von Perlen, Edelsteinen und
lirung verbunden, fithrte er sowol in gréBerer
Stile aus, als in’ jener Weiso, wolcho Celli
»minuteria« nonnt. Es sind kleine Goldschmieds-
werke, theils nach dem Geschmacke der Zeit an
Werken des Mobeltischlers, prunkvollen Kabi-
netten, Schmuckkiistehen und Schreibtischen als
Veraicrung angebracht, theils _sclbstiindige
Exzeugnisse der Juwelierkunst : sowol Schmuck-
gegenstiindo als pritchtige Geftisse. Die Kunst
der Renaissance in Deutschland ist auf keinem
Feldo glinzender vertreten, als auf dem der
Goldschmiede, Hier hatder Einfluss Italien’s ver-
Wiltnissmiifig die reinsten Ergebnisse geliefert,
jindem an diesen Arbeiten eine hichst geschmack~
volle, leichte und elegante Gestaltung der Formen
vorherrscht, 80 dass sie in den Sammlungen noch
vielfach als Werke Cellini’s gelten. Nur die Ge-
fissformen und die eigenthiimliche Gattung des
Emails lassen zuweilen, bei sonst tiuschender
Achalichkeit, die Arbeitenalsdeutsche erkennen.
‘Olne Zweifel stand Andreas A. in gleicher Linie
mit den beriihmtesten Meistern seines Fachs: den
Wenzel Jamnitzer, Hanns Petzolt und Jonas
Silber von Niinberg, den Kellerthaler und
Matthiius Walbaum, sowie mit den ausgezcich-
noten fiir Kaisor Rudolf II. beschiftigten Prager
Goldschmieden, Im Stile scheint A., sowie sein
Sohn David, von welehem gleich die Rede soin
wird, dem hichst angesehenen Dresddener Gold-
wesen zu sein,
der beiden Augsburger Kiinstler,
Goldsehmiedetechnik, Juwelierkunst,, Fili
und Emaillirung, die’ getriebene Arbeit stiirker
vor. Als Wachsbossirer war A. nicht minder
geschickt. Stotten besass cine Anzabl von Patri-
zierbildnissen in farbigem Wachse, die von hm
als Werke des Meisters bezeichnet wurden.
Goldschmiedsarbciten, die sich ihn bestimnt zu-
/weison lessen, scheinen nicht erhalten zu sein.
A. Ty.
Rildniss des Kinstlers, Brustb. n Oval. An-
we LXV, Anno Chri.
dreas Athemstet Btati
CML. Jo: ab Ach depinait . aug-Vind,
inicusCustodis sculp: DD. DasBI. ist
der obern ft gewidimet dem Joa
Athemstett Prov te, Medico. 8.
Dies ist das BI., welehes Heineken, Dict, trrthiim~
lich als nach einem Johannes ab Asch gestorhen
‘womit oF einen neuen Bildnissmaler
‘unstgeschichte einfiihrte. —
erm Verzeichnisse bei Hans von Achen,
, wird der Dargestellte irrthimlich als Arzt
gegeben.,
W, Selmidt,
46¢
‘ David Attomstott
Justus van Attovold.
David Attematett, auch Altensteter,
Attemstetter, Sohn des Vorigen, Goldschmied
zu Augsburg in der zweiten Hilfte des 16. und
am Anfange des 17. Jahrh. in der Weise seines|
‘Vaters thitig, dem er an Ruf, Talent und Tied
tigkeit nicht nachstand. Es ist merkwilrdig ¢0-
gar, wie -n Nachwirkungen
de + von dei
sstungen ist uns
Vaters; er beac
Stetten kannte #0 bezeiehnete Blumen und Wap-
pen in Schmelzwerk, und dasselbe Monogramm
findot sich auf dem Pommerischen Kunsteckrank
Schon 1578—79 war David sammt den
<sburger Kiinstlern Matthias Fend, EliasWald-
an ciner Arbeit fir Herzoy
beschiift
‘ohne sich nilher darilber auszulassen (viellefeht
ist das nachfolgende Werk gemeint)
tionalmuseum in Milnehen besitzt
Emails, Lapis Lazuli und Metallornamenten g
zierten Pruchtschrank vom J, 1601 ; die ersteren,
wolche A. fertigte, zeigen, bei sorgsamster Aus
fihrung, durehaus die friiher erwibnten (s. den
vorigen Art.) treMichen Eigenschaften der da-
maligen Goldsehmicdckunst. Das berithinteste
Stlick aber, woran der Kiinstler betheiligt war,
ist der prichtigo Pommerische Kunstschrein
oder Scbreibtisch in der Kunstkammer des Mu-
ms zu Berlin. Herzog Philipp II. von
dieses tiber 4 Fuss hohe
rovch dem Entwurf des bekannten, 137
lebenden Augsburger Diplomaten und Patri
lipp Hainhofer anfertigen, dessen abenteue
iches Leben unlingst Franz ‘Trautman (Aug:
er allgemoine Zeltung, Jg 1872) ausflbrlich
jert hat. Die Form des Schrankes ist —
meistens in Deutschland zu jener Zeit —
h architektonische Motive bestimmt. Nebst
A. arboiteten daran folgende Augsburger Met
ster: die Goldschmide Gasz, Kolb, Minder,
Pehner, Walbaum, die Malet Kager, Mozart,
Langenbucher, die Uhrmacher Goschman und
Stahl, der Orgolbauer Genser, der Zirkelschmid
Horn, der Bildhauer Schwwegler, der Ktinstler
Paumgartner, der Steinschneider und Graveur
GriBbekh, der Drechsler Miller, der Bildhauer
Mendler, dic Schlosser Kinlin und Miller, der
Instrumentenmacher Gabler, der Buchbinder
Meclflirer, der Kupferstecher Guttig. und der
Futteralmacher Heeklinger. Im Stile schon
etwas barock, baut sich der aus Ebenhotz beste-|
hende Kasten als cino Art Pyramidentempel auf,
it zahlreichen wythologischen Allegorien,
mit silberuen Relieffiguren in der Manicr
des Goltzius, mit Thierbildern und Wappen ge-
schmiickt. Besonders zicrlich und geschioackvoll|
sind die vielen Kleinen ‘Thierchen, Kifer,
| Kiinstler
ing
Unterbaue angebracht. Die Wandflichen ent
halten_Silberplatten wuntfarbigen Emails
und feine’ anmutige Arabesken (hier auch das
Kiinstlers D. A. F.). Den Aut
satz ziert eine in Silber gegossene, figurem
Gruppe des Parnasses von Mathiius Walbaum.
Da im Innern desSchrankes, ncbst allerlei kunst-
Portrit dos David A. erhalten. Die Ausftibrung
des Schreins fillt in den Anfang des 17, Jahrh
In neuerer Zeit hat sich dic Ansicht gelteu!
gemacht, dass A. auch der Verfertiger der dster-
serkrone, der sogenannten Haus
tendsten Gebilde de
it, sein kunte. Nach
es, insbeeondero aber
bunt en
‘wol miglich, dass es von unsorm Meister her-
rire. Auch an dem Pommerischen Kunsi-
sehranke und dein Sehrein in Miinchen findet
sich jenes translucid schimmernde Schinelawerk,
‘und tit derselben Menge von Insekten, Vogel-
chen, Libellen ete. in gleichem Arabeskenspiel
doch wurden allerdings damals hiiulig derglei-
chen Motive ihnlich verwendet). Dieses Meister-
‘werk der Kunstindustrie, durch Pract des Mate-
wie durch Schiinheit der Form und Aus-
flihrung hervorragend, wurde im Auftrage Raise
Rudolfs Il im J. 1602 gefertigt und befindet sich
in dor kaiserl. Schatzkammer 2u Wien
‘woselbst_mancho andere Arbeiton von ganz
sleichem Charakter aufbewahrt sind. Fir At.
mstettals den Urheber des Werkes spricht auch
dies, dass er, wio Stotten berichtet, Kammer
goldschmied des Kaisors war.
sPrasch, Epitaphla Augustana, 11, 30, —
Stetten, Kunst-, Gewerbs- und Handwerks-
sesch. der R. St. Augsburg, 1779, 1, 225, 439
466. 465. 486, — Kugler, Kunsikammer in
Berlin, 178. — R. Flecher, Hist.-kritische
Besehr. der Kansthammer ete. — "7:
mann, Kunst und Gewerbe. pp. 71, 140. 388.
Die dstere. Kalserkrone, abgebildet in dem ant
Befebl des Kalsers hersg. radirten Prachtwerhe
Die vorzigltchaten Kunstwerke der Sehatelam-
mer des dsterr, Kalserhauses (Qu, Leitner):
‘und in Holzsehnitt in: Egger's Vorschule det
Acsthetik, Wien 1872, p. 352. — s, auch die
Besprechung des Lelinerschen Werkes von
Lippmann in: Zeltschrift far bildende Kunst
ISTH, p. 55, wo glelchfalls die Radirung der
Krone, und ‘den Anfeatz: Ig, Dle ster.
Kafserktone , bol Reger, p. 350.
ty
Attereld. Justus (Joost) van Atteveld
aider Attevelt, nach einein von T, Jelgersna
sgexeichneten Bildniss geb. 1621, + 18. Nov.
eichnote und malte in Utrecht Wappen, Siegel
und Bildnisso in kleinem Formate. Auch li
er Zeichnungen zu Medaillen, von welehoa
Didorik van Attoveld
Attirot.
in van Loon’s Nederlandsche Historlepenoingen
vorkommen.
Diderik van Atteveld, sein Sohn, war zu
Urrecht in demselben Fiche thitig. Von ihm
rien die Abbildungen her, welche in dem fol-
genden Werke gestochen wurden:
eschry ving der Bischoply ke Munten en Zegelen ete.
door Frans van Mierls (d. Jlingeren). Leiden
1726. Fol,
s.Kramm, Levens en Werken ete. I. und Aan-
Rangsel. — A. van der Willigen, Les Artis=
tes de Harlem. 1870,
TA, wan Westrheene.
Atthalin, Louis-Marie-Jean-Baptiste Baron
Atthalin, Maler, Schiller von Horace Vernet}
und dem englischen Maler Daniel, geb. den
2, Juni 1784, + im Sept. 1856,
‘Von ihm und nach ihm lithographirt :
Maison des Templiors und andero BML in: Voyages
pittoresques et romantiques de Vancienne France,
parCh. Nodier, J. Taylor et Alph. de Cail
Jeux. 9 Séries, (668 Livr.). Paris, Gide 1820
~ 63. gr. Fol.
+ Catalogue du Colonel dela Combe. Paris 1863.
W. Engelmann,
Atticlanus. Atticianus, Bildhauer aus
Aphrodisias, nur bekannt durch die Insehriften
ciner Musen- und einer Konsularstatue, beide
imFlorentiner Museum, aussehrspiiter Zeit,
nach Visconti (Op. Var. 1. 94) erst aus dem
4. Jabrh. n. Ch. G.: Mus. flor. Stat. 1. 18 und 88.
Brun,
Attlctati, Domenico Atticiati oder Atti-
ciato, genannt Domenico di Filippo, Bild-
Schnitzer aus Florenz, in der zweiten Ililfte des
16. Jahrh. thiitig. Richa bezeichnet ihn als einen
berithmten Ktinstler, was er freilich allzuoft auch
lei recht mittelmiBigen Leuten thut. A. sch
flireine Kapelleder JesuitenkircheS. Giovannino
in Florenz das Gesims und Deckenwerk. An
dem ‘Tabernakel in der Kirche del Carmine,
welehes Bernardo Buontalenti gezciehnet hatte,
machte Poccetti dic Figuren und Atticiati die
Schuitzereien, deren ausserordentliche Amuut:
geprieson wurde. Der Priester Filippo di Lodo-
Vico Betti trug die Kosten des Werkes, das 1593
vollendet war. Auf Kosten des Cosimo Betti
hat unser Meister flir dieselbe Kirche das shine
iborium verfertigt. Fir die Kapelle der
Katharina von Siena in Sta. Maria Novella zu
Florenz, lieferte A. die Statue der Katharina,
in gepresstem Papier (earta pesta). Auch theilt
ian ihm die Marmorverzicrungen des Altars der
‘imlichen Kapelle zu.
+ Richa, Chiese di Firenze. V. 146 und X. 41
Encicl., hat filsehlich 157
Attigiatl. Attigiati, Kriegsbaumelster des
18, Jahrh., dessen Vorname uns nicht bekannt
ist. Er lieferte die Zeiehnung
Philipp’s, des 1777 gestorbenen iiltesten Sohnes
des Kinigs Karl von Neapel. Es
Sammartino in Marmor ausgefithrt und befindet,
sich in einer der Kapellen von S. Chiara zu
Neupel.
s. Celano, Notizie del bello ete, dt Napoli, Ausg.
von 1958, 1. 409.
Alex, Pinchart,
Vielleicht derselbe wie Stefano Atticciati
der im Neapolitanischen Staatskalender auf 1791
als Bofmarmorirer und Restaurator der antiken
Ornamente erscheint.
8, Fissli, Neue Z
te.
W. Schmidt,
Attikos. Attikos, angeblich Bildhaner aus
Athen, wabrscheinlich aber nur mit der Auf-
stellung einer Ehrenstatue in Elousis beauftragt:
Corp. inser. graee. n. 399; vgl. n. 400,
Brunn.
Attiret. Jean Donis Attirct, Maler, geb.
zai Dole den 31. Juli 1702. Er lernte zuerst bei
seinem Vater, einem unbedeutenden Maler. Un-
terstiitat durch den Marquis de Brossia, konnte
er nach Rom gehen, wo er mach den italienischen
Mefstern des 16. Jabrh. und der Antike sich zn
bilden suehte, Nach seiner Ritekkehr hielt er
sich einige Zeit in Lyon auf, wo er verschicdene
uit Beifall aufgenommeno Bildnisse malte; dann
arbeltete er in Dole, Kaum tiber 30 Jahre alt trat
er in don Jesuitenorden; withrond seines Novi-
ziats malte er vier Bilder fir den Dom zu
Avignon.
Eine entscheidende Wendung in seinem Leben
trat cin, als die Jesuitenmission in Peking einen
Maler suchte; er nahm das ihm deshalb gestellte
Anerbieten an und schiffte sich im J. 1737 nach
ia ein. Ein Gemiilde, die Anbetung der hl.
Kénige, das er dem chinesischon Kaiser
Kien-Long tiberreichte, fand dessen Beifall und
im Innern des Palastes seinen Platz. Allein
seine Stellung und Aufgabe an diesem Hofe war
nicht beneidensworth. Er hatte bis dahin blo
Historie und Portrit gemalt, musste aber jetzt
allen Gattungen sich abgeben, und nament-
lich seine breite Malweise im enropiiischen Ge-
sehmacke gegen cine halbkindische, unent-
wickelte vertauschen. Iu einem Briefe vom
Nov. 1743 an d’Assant bemerkt er: »Quant & la
peinture, hors le portrait du frére de Yempereur,
de sa femmo, des princes ot princesses du sang,
et de quelques autres favoris et seigneurs, je
wai rien point dans le goit européen. I m
fallu oublier, pour ainsi dire, tout ee que Javais
appris et mo faire tme nouvelle maniére pour me
conformerau goat: de sorte que Je wal été ocenpé
les trois quarts du temps qu’ a peindre, ow en
_|Iiuile sur des glaces, ou & Teau sur la soie des
arbres, des fruits, des oiseaux, des poissons, es
animaux de toute espéce, rarement de Ia figure.
366
‘Tout ce que nous pelgnons (er und der Maer und
Jesuit Castiglione) est ordonné par 'empercur.
Nous faisons d'abord des dessins il les voit, los
fait changer, réformer comme bon lui semble.
Que la corréetion soit bien ow mal, il faut en
aster par li sang oser rien dite.« Dem Kaiser
nissfiel die Oclmalerei wegen des Glanzes, den
dor Fimiss verursachte, er fess sie nur Air Bild
nisse gelten; alles Andere aber mussteder Klinst-
ler mit Wasserfarben malen, Und da die Schat-
Flecken vor-|
kamen, drilckte sie A. gar nicht oder nur ganz
Teicht aus. Als er elues Tages ein Bild vollendtet
iache Damen in einer Landschatt,
you dom et gute Wirkung hoffte, fand der Kai
ser, dass die Dam
lichen u. 8. w.
erklirtoA.,erhaboden Fi
eit gegeben, nicht das
die Biume nicht im Detail genug ausgefthre und
dlergl. mebr. Darnach richtete
wan 90 die Gunst des Kaisers und dor Hofleute,
Doch fertigto or auch Kirchenbilder, malte viel
Christen und mehr als 200 Bildnisae der
Personen,
175360 fillt die Unterjochuny
Dsongarischen Volker im Westen China's. 1754
ware Attiret an das k. Hoflager daselbst ge-
rufen, um verschiedene Gemilde auszutthren,
Die Eire, die ihn der Kaiser dafir anthun wollte,
sn zum Mandarinen 2u emnennen, schlug A. aus.
Die Vortille jenes Krioges malte er nim Theil
spiiter in Peking. Ueber die Zeiehnungen jener
Eroberungen, welche der Kaiser 1765 ‘nach
Frankreich schickte, s. das Verzeichniss der
Stiche.
Eine Anzahl von Attiret’s Gemilden im kals
Palast zu Peking findet sich im Journal des
Savants (Juin 1771) aufgofihet: Tempel des
Ruhmes, Dame, dio ihro Toilette beendigt hat,
und Die vier Jahreszeiten.
Wie bemerkt, hatten dic am kais, Hof be-
schilftigton Kiinstler nur zu malen, was der
Kaiser gesehen und gebillgt hatte, zudem nach
seiner Vorschrift; Uberdies stand
dom klcinlichen Zeromoniell und den Qi
dles Mofes. Attiet, der viel davon zu leiden
atte, starb den 5. Deg. 1768. Der Kaiser warf|
1500 ‘Tails (angefithr 500 Thi.) zu seinem Be-
sribnisse aus.
Nach ihm gestochen :
1=16) Die Vortatte des Krieges gegen dle Tataren,
16 MIL. Nach den Zelehnungen von Atttret,
J. J. Damascenus, Jos. Castighone und
Ignaz Stehelbarth. Gest. unter der Leltung
igestocken ae werden, mati
eendigt aS
words tie it
ieee sine stark erbeinert Rope ve
Melman indsendae for
Tune lettre da pire Amiot fn Jooral
17H, Jula, p. 405, — Beete
Ps finden sich in don Lettres editantes
XVI. — Fiorillo, Geschichte der reieien-
den Mi, 376, —L. Dussieus, Ls
‘Artistes francais Vétranger. 1852. p. 7
W, Selmi
Claude Frangois Attiret, Bildhaver
ecb. xu Dole den 14. Dez. 1728, + ian Hospital
au Date 15, Jull 1904, Vetter des Vorigen und
‘Schiller von Pigalle. x hatte sowol in Paris als
in Rom in seinor Jugend sich Preise errangen
Nach seiner Rilekkehr aus Italien
tellungen 1762, 1764 und 1774
Nach Unterdritekung der genannten Akademie
kehite er nach Burgund zurtiek und lieas sich 22
Dijon nieder. Er verfertigte u. A. eine Statue
on Voltaire nach Pigalle's Modell, die Statuen
/hannes, eine Bildaliu
die von
Ludwig’sXVL, die erste,
Konig aufgestellt wurd:
Domezu Dole,
e Apostel
um das Grab Mari’ yersammelt u./a. m. Nock
chomaliger Mitglieder der Akadem
sensehaften und Kituste in Dijon. Eudoxe Mar-
Midchens.
y-Rabutin sicht man ci
ie Kybele. Vier
c Bilsten besitzt das Museum
Reliefs und eini
von Dijon,
s.Jourmal de la Cite d0r (1804), — Fassti.
tlerlexikon, — Landon, Nouvelles de:
TIL 333.'— Comte de Sareus, Notice
sur ie chiteau de Bussy-Rabutin. Dijon 1834
pp. 28, 32. — Catalogue du Musée de Dijon
1860. ‘Sculpture, p. 111
J.d. Guiffey w. W. Sekmidt.
Attius Priscus, Maler. »Nach
nm in Anschen Cornelius Pi-
nus und Attius Priseus, welche den Tempel
dos Honos und der Virtus bei der Wiederherstel-
ung durch Vespasian malten (69 nach Chr.)
Priscus nithertsich mehr den Altene: Plin. 35. 120,
Brenn,
Richard Istdory. Attlmayr,
. Cochin durch 1. J. Masquelier,
JeAltamet, JP Le Tas, Arde Salat
Aubin, F. de Née, BL. Prévost, P. P.
Chortart, N. de In eriitem Fore
imate, sodas man elgenes Papier dazu anfertigen
‘must,
seb. 2. April 1831 zu Ionsbrack
‘absolvirte zuerst zu Innsbruck und Trient das
Gymnasium tnd die Humaniora, wendete sich
dana ‘zur Kunst. and eanchte xu Mnchee
und Wien erst die polytechnische Scbule, mu
Atohitekt au werden, ing aber 1881 au die
and Hiltensperger sich der Malerei zu widmen.
Seine erste Komposition war eine Weihnacht fitr
as Album der Kaiserin Elisabeth von Ocster-
. In Wien malte A. erst unter Blaas’, dann
unter Pubrich’s Leitung verschiedene Bilder,
daruuter eine griGere Altartafel (fiir Falter=
sehein bei Landeek), die Himmelskinigin mit
dem segnenden Christuskinde; doch wurde das-
selbe vou Mahlknecht, weil A. am T'yphus er-
krankte, vollendet. Uebergesiedelt nach Miin-
chen, fand A. durch eine Komposition *Hagen
nit den Meerweibern« Aufnahme in Schwind’s
Schule, wo er einen »bl. Christophe in reicher
fanz altdeutseh gehaltener Landschaft, ebenso|
‘as Miidchen aus der Fremdex malte; ausser-
dem zeichnete er Legendenbilder fitr den Buch-
siudler Schuhmacher in Innsbruck, welche ge-
tochen warden (s. unten). Auch entstanden
dort drei grGere Kartons: Madonna mit dem
shlafenden Kinde und musizirenden Engeln,
cine fmmacutata und hi. Joseph zu Glasgemiilden
fir die Kirehe zu Absam bei Hall. Zuriickge-
kehrt nach Tirol, versuchte er sich selbst in der
Glaswalerei (Fenster flr die Kirche St. Paul's
tei Botzen) und Tiess sich 1863 auf seinem
Sellésslein Weierburg bei Innsbruck hiiuslich
sieler, wo er als Lehrer auf jtingere Kriifte
wirkt,” alte Bilder restaurirt, " Bildnisse nnd
Fresken malt (Madonna am Hause des Bau-
weisters Nirr zu Innsbruck). Auf derInnsbrucker|
Ausatellung 1867 befanden sich von A. zwei Hei-
ligenbilder, die hh. Romedius und Christophorus.
Nach ihm gestochen :
hh, Romedius, Nothburga, Cassian, Hart-
ind Fidelis. 4 Bil, Gest. von Burger
ger.
1-4) Di
mi
Hi Hotlond.
Attwold. R. Attwold, untergeordneter
Kiinstler umm 1750 in England. Br stach ein sat
Blatt auf day rasche Aufriicken vor-
uehmer junger Leute in der Flotte:
‘The Naval Nurse, or Modern Commander. Mit §
From Mid, to Lieutenant ete. Invented
wed by R. Attwold, Publ. — 1750. kl. 4
+. Ottley, Notices.
W, Schmidt.
Atel. E. Atzol oder Azel. Von cinem sol-
chen Ktinstler sagt Nagler (Monogr. 1. No. 5
Jandschaftsmaler, welcher um 1670 bitihte, fin-
det sich bisher in keinem Ktinstlerlexikon, v
dient aber eine ehrenvolle Stelle. Wir kennen
jedoch nur ein Paar Gemiilde von seiner Hand,
wovon eines mit dem Namen bezeichnet ist.
Eine andere, sehr schiin in Oel gemalte Land-
sehaft ist mit 1668. bezeichnet , und wabr-|
scheinlich von diesem Meister. Unter dem Buch-
staben A ist wol nicht Anno angedeutets. Die
Richtigkeit dieser Angaben muss dahingestellt
bleiben, da wir sonst keine Nachrichten Uber
cinen Ktinstler jenes Namens haben.
W, Schmidt.
Joan Martin Aubéo.
Atzelt, 8. Azelt.
Atzinger. Joseph Atzinger, Lithograph,
geb. den 14. Juni 1814 2u Milnchen, wo er noch
lebt. Er wendete sich spiiter auch der Malerei
in Aquarell sowie in Oel zu.
Yon ihm lithographirt :
1) Der englische Gruss. Gegriisset seyst Du Hold-
selige ete. Nach Jos. Fischer, Roy. Fol.
2) Christus ‘am Fosse des Kreuzes beweint. Et
Josephus depositum involvit sindone, Lac. 25,
V. Haphael pinx, Nach dem in der
hener Pinakothek bellndlichen Biklchen
+s Meisters der niederrhetntschen Schule
nach Hafacl gefertigt ist. gr. Fol.
3) Grablegung Christi, Posuerunt Jesum in monu=
mentum novum. Raphael pinx. gr. F
4) HL, Elisabeth. Nach einem Meister der Kilner
Schule, Aus’ der Dolsserée'schen Sammlung.
Lith, von N. Strixmer und Atzinger, Fol,
5) Leben des hi. Vineentius. 19 BIL. ge. Fol.
6) Die nenn Musen. Nach Guldo Rent, gr. Fol.
Erster selbstandiger Versuch,
7) Nymphen begriissen die aufgehende Sonne am
Meer. J. Storch inv. qu. Fol.
8) Das Abendmal in belderlei Gestalt, ansgethellt
Dr. Martin Luther Gemalt’ von Gustav
Konig. Roy. qu. Fol.
9) Martin Luther stirbt zu isteben den 18. Feber.
MDXLVi. Nach dems. Roy. qu. Fol.
10) Die Befreiung Griechenland's in 39. Bikdern
entworfen von Peter Hess. Lith. von H. Ko
ler und Atzinger, Mit 1 Bl. Text. gr. Rol.
Nach den Skizzen von Hess in der Minchener
Neuen Pinakothek. Atzinger verfertigte nach
diesen die Originalaguarelle, die den Lithogra-
phien zu Grande lage
41) Ausserdem lithographirte A. noch verschlede
Bildnisse und Anderes, was sich nicht 2ur
zelaufedblung elgnet.
W, Schmidt,
Aubanel, Joseph Aubanel, Mater, geb.
zu Avignon, Schiller von L. Cognit und A.
Glaize. Er stellte von 1847—59 im Pariser Salon
‘aus, mit Ausnahme eines Portrits nur Hetligen-
bilder. In den Kirehen von Avignon befinden
sich Arbeiten seiner Hand.
5, Bellier, Diet,, worln das Verzelchniss seiner
‘in den Selons ausgestellten Werke,
W. Schmidt,
Aubée. Martin Aubée, Maler, geb. zu
Lilttich, wo er Professor, und spiter Direktor
an der Akademie war, + au Paris um 1805. In
der Sociétd d'Emulation zu Lilttich brachto er
zwischen 1781—1788 cine Menge Bilder zur
Ausstellung. A. besass ttberhaupt mehr Frucht-
varkcit als Talent.
8. U. Capitaine, Documents et mat.
servir A Vhistoire de la Société libro dé
dle Ligge, 1860—1867. p. 45.
Jean Martin Aubée, Sohn des Vorher-
gehenden, geb. mutmaBlich zn Liittich. Er lernte
auerst bei seinem Vater und begab sich dann
nach Rom, wo er bei den Konkursen der Akn-
68
joan Martin Aubéo_
Jean Aubert.
demie des Kupitol's drei Medaillen erhielt. Die
Zeichnungen,, welche ihm 1780 eine derselben
verschafften, kamen nach Litttich und wurden auf|
Anordnung des Burgermeisters im Stadthause
ausgestellt. In der Société d’émulation stellte er
folgende Bilder aus: Selbstbildniss und Portriit
des Hrn. F. J. Dewandre im J. 1762; Bacchus
und Ariadne; eine stillende Mutter, welche
Amor lichelnd betrachtet, beide 1783 ete.
4. Bulletin de Institut archéologique Hégoois,
VII, 423. — Capitaine, Documents et maté-
laux ete.
‘Mittheilungen des Herrn Capitaine.
‘Ad. Siret,
Aubel. Karl Aubel, Maler, geb. 2u Kassel
1796, war bis 2u seinem 21. Jahre in dem Buch-
Aruckereigeschiifte seines Vaters thitig. Zur:
Malerei ttbergehend besuchte er die Kasscler|
Kunstakademie, ging 1819 nach Paris, wo er im
Atelier des Baron Gros und in der Galerie des
Louvre seine Studien fortsetzte. Von 1824 hielt}
er sich in Italien, abwechselnd in Florenz, Peru-
gia, Rom und Neapel anf. Nach seiner Vater-
stadt aurtickgekebrt, wurde er bald als Lehrer:
und Professor bei der kurfllrstl. Kunstakademic.
angestellt und ihm 1843 dancben das Inspektorat
der Kasscler Gemiildegalerie tthertragen, womit
dann seine Thitigkeit als schaffender Ktinstler:
ihr Ende fand, Im Fache des Bildnisses hat er:
‘Tiichtiges geleistet, in der Historie beschriinkto|
er sich auf Madonnendarstellungen im Geschmack
der Rafnel'schen Periode, die sich durch Innig-|
keit der Empfindung und ansprechende Farben-
gebung auszeichnoten. Um dic Erhaltung der
Scbiltze der Galerie hat er sich groBe Verdionste
erworben, sowie auch durch die Restauration
der alten ‘Gemiilde in der Elisabethenkirehe 2u
‘Marburg (1811—1843),
Hermann Aubel, Sohn des Vorigen, geb.
au Kassel 1834, bildete sich zuerst an der Kas-
seler Akademie und hielt sich dann in Munchen
auf, wo er sich der Landschaftsmalerei zuwen-
s dete, Nachdem er seine Studien in Tirol und
der Schweiz gemacht, verweilte er abwechselnd
in Belgien, Ktln, Diisseldorf, Kiel, Hamburg)
und Dresden. Im J. 1856 durchreiste er Schott-
land, wo er die Motive 2u einer Anzahl wirksamer|
Bilder fand, in denon priignante Auffassung,
schwungvolle Linien und kriftige Behandlung |
vorwalteten, Sein Wandertricb hat thn 1869 bis
Lappland und die Halbinsel Kanin geftlhrt, von
wo er mit reichgefiiliter Skizzeumappe zurlick-
kehrte. Die von ihm in der letzten Zeit gefer-
tigten Bilder sind, obgleich in ihrer Gosammt-
wirkung stets ansprechend, nicht hinreichend
ausgefiihrt, ja bisweilen von ciner bizarren|
Fillchtigkeit ‘im Vortrage, und stellen dabei
Sfters seltsame phiinomenartige Lichteffekte dar.
Werke von fhin besitzen u. A. Baron Ungern-
“berg und Direktor Helle in St. Peters.
burg, Oberforstmeister von Donop in Detmold
und GroBhiindler Horschlitz in Kassel.
Fried, Miller
Aubelet. Johan Aubolot (Audelet bei
Schnaase vr. 111 iat oin Druckfebler), war 1483
Sorgent d'armes des Kiinigs von Frankreich unl
‘Magon général des Herzogs yon Orleans zu Paris
Er wurde 1401 auf Empfeblung des Meisters
Remond du Temple, Maistre des oeuvres du Ros,
mit seinem Neffen Jehan Prevost tiber den Bay
der Kathedrale von Troy es 2u Rathe gezoge.
Aubelet legte dem Kapitel einen Plan zum Bax
gewisser Pfeiler, Bogen und Gewdlbe vor, wofir
er mit einem Geschenk von 22 livres 10 sous be-
Tohnt wurde.
s.Laborde, Les Dues de Bourgogne, Tl. 1
205. 476.
Fe. W. Cage.
Anbelin. J. Albert Aubelin ist dur}
Filssli und Nagler ganz unverdienter Weise ru
Rang eines Kupferstechers gekommen. Es gibt
niimlich einen Stich mit dem Brustbilde des Her-
‘zogs Friedrich Achilles von Wirtemberg, wx
J, 1608, worunter sich 6 lateinische Verse be
finden, die mit M. Jo: Albert Aubeling be
aoichnet sind. Dies bedeutet aber nicht d=
Kupferstecher, als welchen sich unten in de
‘Widmung -Jacobus ab Hey den sculptor neat,
sondern den Verfasser der Verse, Das M. be
deutet ohne Zweifel Magister. Ausserdem tris
das Bl. die Inschrift: Conradt Meelberee
pinxit. Spiter wurde die Platte an allen vie
‘Seiten beschnitton und entsprechend verandet
wobel der Malername wegfiel.
4, Fiisell, Kiinstlerlex. IMT und Nagler, Kim
lerlex. unter Meclberger.
W, Schmit.
Auber. L. Auber, franzUsischer Kupfer:
stecher um 1690, nach Ottley nicht ungeschickt
1) Bildniss von sMr. Boylaue, rechte Hand sieht:
{in einer Umrabmung mit verschiedenen Insc
ten. Unten: Au joug de la Ralson ete. Fran. «
Troye pinsit, L., Auber seulpsit, KI. Pol. De
BL, sagt Ottley, erinnere etwas an Edelinck. ~
(Kopie nach Duvet. Drugulin.)
2) Giovannt Boeaclo, rust it Oval. 1 Ane
Se. 8.
3) Christus an's Krenz geheftet, relche Konpos+
tion. Nach Ottley aus einer Folge von Bil. s+
dom Leben und Leiden Christi, von denen elise
vielleicht von Le Clere herrihren, | Binge(s
mit doppelter Linfe, T.. Auber se. kl. 9B. 5.
W. Schmitt
Aubert, Jean Aubert, Elfenbeinschnitzet
des 14. Jahrh. zu Paris. Im Auszuge einer Ree!
nung der Silberkammer Kinig Karl's VI., dee
Jal veriffentlicht hat, liest man, dass im J. 135°
66 Pariser Sous an «Jehan Auber, ymagier: fit
die Restauration eines Elfenbeinkreuzes und fir
Reinigung einer Elfenbeintafel ausbezahlt war
den, Wir fanden den Namen des Kiinstlers noct
in einer anderen Rechnung desselben Ames vo
J, 13941395 vor; da diese Stelle interesssst
Pierre Aubert
aad noch nicht verdffentlicht ist, lassen wir sic
tier wOrtlich folgen: »A Jehan Aubert, ymagier
dyvoire, pour In vente d'une absconse d'ivoire |
achetée de Ini pour mettre la chandelle quant 1a’
royue (Isabella von Bayern) dit ses heures.« Wir
erfahren dann aus niichstfolgender Rechnung,
dass die Zeichnung 2u diesor »Absconse« oder
Lateme von dem Maler Nicolas de Laon verfer-
tigt worden war,
* Rechnungen der Silberkammer Karl's VI.
{in den Staatearchiven zu Paris, No. KK. 19. fol.
95 und KK. 41. fol. 68. x0. und 14 Jal,
Dianna equ de Mlogrphl et dite
P78,
Alex, Pinchar
Aubert, Piorre Aubert, Elfenbeinsehnitzer
des 14, Jabrh,, der in den Archiven der Stadt
‘Tournal vorkommt, und zwar im Registre de Ia
lvivom J. 1364 : Pigrart Aubert, tailleur de yvore
jarasebourgheslele IX. de février XIITeCXXIX.
Erwarde also am 9. Fobr. 1380 unter die Bilrger-
schaft aufgenommen ; denn in Tournai wurde das
4habr von Ostern ab gerechnet. Ob er mit dem
Yorker erwihnton Jean Aubert verwandt war,
ist bis jetzt nicht bekannt,
Alez. Pinchart.
Aubert. Jean Aubert, franzisischer Ar-
chitekt und Kupferstecher, wurde 22. Jan, 1720
in die zweite Klasse der k. Bauakademie von
Parig aufgenommen. Das Diplom gibt ihm den
Titel eines Zeichners des Kinigs; spiter wurde
er Anfscher der k. Bauton und Architekt des
Hertogs von Bourbon. Am 4. Jan. 1741 stieg er
in die erste Klasse jencr Akademie auf, an die
Stelle des iilteron de Beausire. + 13. Okt. 1741.
Seine Hauptwerke sind das Rathaus in Sois-
song und die prichtigen Marstille und die Rei
schule des Schlosses Chantilly bei Paris.
1. Pigantol dels Force, Description de Paris.
IX. 103, — Archives de Vart francais. 1.421.
Guiftey.
ant’s Guida Armontea, JS (verachlungen) Aubert
scalp, Ed. Bouchardon Invenit, 1741.
6) Die Symbole der Verginglichkelt, Bouchar-
don jun. del. A Pars chez Huguler. qu. Fol
tirt noch,
7) Unter dem Namen des Jean Aubert finden wir
noch: Saint Francois de Borgia de la Compagule
de Jésus. Halbfg. Nach Ch. Natotre. Ode
rund. Fol.
‘Dies BI, besehreilt Brolliot im Katalog Are
tin TT unter Natoire.
Hierzu fagt endlich Le Blane, Manuel :
8) §. Frangols Xavier.
9) 8. Ignatius de Loyola.
10) Jean Francois Regis.
Alle drei ebenfalls nach Natoire und ohne
Zwelfel von dem gletchen Format. Die Platten
der vler Stiicke existiren noch wie Le Blanc an
gibt. Ob indesson dieselben wirklich von dem
Architekton Jean A. sind, kann ich nicht sagen
Der Stich Jakob et E: hJeaurat, den
Le Blane unter unserm Jean it, [at von
Michel A.
Notisen von Kolloff.
W, Schmidt,
Aubert. Miche! Aubert, franz. Stecher
und Radirer, arbeitete zu Anfang des 18. Jabrh.
in Paris, wo er 1757 starb. Er stach Portriits
und Historien; seine Behandlung erinnert manch~
mal, aber von weitem, an G. Andran's Manier.
s. Heineken, Dict. — Huber und Rost,
Handbuch ete, VIII. 102. Blan
Manuel.
1) Labs
sucht seine Gitzen, Nach E, Joaurat.
qu.
2) Jacob se prosterne aux pieds d'Esai. Jakob
versihnt sich mit Esau, Nach Dems. qu. Fol.
3) Die Brrichtung der ehernen Schlange. “Nach
Rubens, Verkleinerte Kopie nach dem Stiche
von §, aBolswert. 1725. qu. Fol.
Die Platte existirte noch 1855. Aus diesem
Jahre Andet man Abdriicke mit der Adr. von
Lamoureux.
4) Erziehung der bl, Jungfrau. Rubens.
'Verkleinerte Kople nach dem Stiche von S. 4
Rolswert. Obe Fal.
‘Von ihm gestochon:
1) C1, Gitlot de Langres, Maler, Halbfig. in Oval.
Nach Gillot selbst, "J. Aubert sculp. A Paris
cher Huquisr. Fol.
sen Dig Rina ete nook
2) Le fou de carneval. Der Karnevalsnarr mit dem
Hommelpot. A. Bloemaert del. qu. Fol.
4) Zeichenbueh von 12 BIl. nach den Zeichnungen
von Edme Bouchardon nach Rafael u. a.
groflen Meistern, In Huguier's Verlag. (Heine-
ken).
4) Titelbl, (No, 1) und vier andere Nammern (3,
6, 8, 11) einer gemeinschaftlich mit P. Ave-
Mine, Huquier und Perronneau gestochenen
Folge von 12 Bil.: Second Livre de Diverses
Figures d’Academies Dessinées d'aprds le naturel
par Edme Bouchardon, A Paris chez Huquier.
Fol,
5) Muse der Musik, am Fuss des Parnasses sitzend,
suf dem SchoB ein Notenbueh; sie horcht nach
den Tonen der Leter, welche der in der Luft
sehwebende Apollo spielt. Titelbl. fr Gemini-
Moyer, Keaster-Lerikon. I.
5 Chalkographio|
5) Die Beschneidung. NechC, Ferri, 1724. Fol
6) Rilekkehr aus Aegypten. Nach Rubens. Ver-
Kleinerte kehrseitige Kopie nach dem Stiche von
aBolawert. Fol.
7) Die Kananitorin, Nach Matth. de la Platte~
Montagne. 1729, Fol.
Die Platte ist noch vorhanden,
8) Ecce homo, Christus vor Pilatus. Nach Rubens.
‘Verkleinerte kebrseitige Kople nach dem Stiche
you N, Lauwors, Oben rund. 1729. Fol.
9) Christus am Kreuze awischen den beiden Sebi
‘chern, Nach Rubens. Verkleinerte Kople nach
dem Stiche von 8. a Bolswert. Oben rund.
Fol.
10) Kreuzabnebmung. Nach Rubens. Verkleinerte
Kopie nach dem Stiche von L. Vorsterma
Oben rund, Fol,
11) Maria mit dem Christuskinde, welches den bi
Georg streichelt. Nach Parmegianino, Fir
das Dresdener Galeriewerk. II. Nr. 4. gr. Fol
12) Hl Katharina, Nach Rubens. | Verkleinerte
Kopie nach dem Stiche von 8. a Bolswert.
‘Oben rund. Fol.
a
370 Michel Aubert
Nach Lo Blane sind die Platten von Nr.
8, 10, 12 nock vorbanden,
15) HL Franciskus, Nach @, Rent, Fol.
6
14) HY, Karl Borromdus releht den Postkranken dio
Nach P. Mignard, 1726, Oben|
Kommunion,
rand. Fol.
45) MI. Paul
16) 11, Franz von
ol.” (Hletneken
17) Naissanee de Vénus, Nach E. Jeaurat, qu. Fol.
15) Venus et Amour, Nach F. Boucher. gu. Fol.
49) Mare Yénus és par Panour Nach P. Ve
ronese. Fol.
20) Mars désarmé par Vénus. Nach Dems. Fol.
‘wot Bl Cr das Cabinet Crows. I. Fl
qu. Fol
22) Pan wird von Amor unterrichtet. Nach Annib,
Carracet. Halbtg. Fol
23) Fétes au Dieu Pan, Nach A, Wattoau. qu. Fol.
2 Salons de la Paix, des
halle in. Ver-
sallles. Nach Ch. Lebrun. Hund, Der Stich
wurde von L, Cars beendigt, Platte for J. B.
Massé, La Grande Galerie de Versailles. Ps
1752, 'No. 44. gr, Fol
‘Dio Pate it in der Caleographie
noth verhandes. vit
25) Sancho Pansa im Hofo der Herberge geprellt.
‘Nach P, C. Tremoliéres, qu. Fol,
26) Louis, Dauphin von Frankreich, Vater Lud~
‘wig’s XVI. +1766. Nach M.Q,de La Tour. Fol,
1. Vor aller Schrift.
27)Maria Josepha von Sachsen, Dauphine von
Prankreleh, Nach Dom:
Halbe Figuren in Ovale
1. Vor der Unterschrtt,
28) Ludwig XV., Konig von Frankreich 2n Pferde,
Nach Nie, Le Sueur. ge. Fol,
29) Lodwig XVE., als Dauphin, iu Pferde,
Dems. gr. Fol.
90) Francois Rivard, Professor der Philosophie 2u
Parls, In elnem Lehnstubl am Schrefbttsch|
sitzend, ‘Nach J. Valade. Fol.
31) 0. F. 0. Rozette de Brucourt. Brustbild von
‘yom, Oval. Nach P, Villebots, 12,
}) Prinz Kari Edoard Stuart, des Pritendente
ltester Sohn, halbe Figur, 8, rechts. Oval
Nach M. Q. dé La Tour, Fol,
33) Zmelunidsechelg Portrits von Malem fOr den|
‘Avrégé de la Vie des plus fameus peintres, von
Dezalller WArgenville. Paris, 1745—1782, 3
Bde. 4,
34) Zwelundzwancig Bildnisse berihmter Personen
fir L'Burope Mustee (Sammlung Odleuvte).
Parls 1755, 8 Bie, 4.
35-18) L’Econome, La Dévote , La Seavante ,
Goguete, Folge'von 4 BI, Rech B,Jeau
89) LTndiseret, Der Flétenspleler 2u Fassen der
Splnnerin. Nach A. Watteau, qu. Fol.
40) Abbé en conqueste, Nach Seb. Leclere,
41) Hermite en queste, Nach Dems. Seltensticke,
Taare
Nach
Louis Aubert.
‘thm die welsson, dle andere ate sehwarzen Huse
ausrupft. Nach Dems, 1728. Seltenstide
HL Fol,
44) L’Amant complats:
45) CAmant_ magnifique
sticke. Fol,
46) Les Jeux nalfs, Nach J. Courtin,
42) Ka Bele Daneuse, Nach Dems. Seltensite
48) Rendez-vous do chasto. Nach A. Watteas,
49) Promenade sur les romparts, Nach Dens
Seltenaticke. gr. qu. Fol.
50) La Déeue ‘Thvo Chen dane Msle dHeinsne.
Nach A. Wattoan. qu. Fol.
51) Hole do Ia Déeste. KI Mio
Seitensticke. qu. Fol.
52) Habillemonts dos habitants de la Province de
Houkouan & la Chine. Nach A. Watte:
'58) Habillements de ceux du Soutehosened la Chine
Nach Dems, Seltensticke. qu. Fol.
54) Femme chinoise de Kouei-Tehéou,
Watteau, Fol,
655) Viossen ou Musicien chinosls. Nach Dems
‘Seltensticke. Fol.
56) La Polonalse, Nach A. Wattoau, Fol.
57) 5 Vignetten nach J. B. Oudry fir dle Fs
de par J, Lafontaine, Paris 1755—1758
‘ale
58) Platten Ur dle Histoire générale des Voysees,
von Abbé Prévost. Paris 1746—89, 20 Bue. 4
t. Nach J. Courtin,
Nach Dems. Seite.
io, Nach Dens
Nach A
59) 14 BIL In: Jean Jorephe Sue, Elémens dsns-
tomle 1 Tusage des peintres, dex eeulpteurs e
des amateurs. Paris 1788 gr. 4, Nach Zelh
imungen von Tharsis.
E, Kell.
Aubert. André Aubort, franzisischer Ar-
chitekt in der zweiten Hilfte des 18, Jahrh., war
. ohne Zwvoifel mit dem Akademiker Jean Aubert
vorwandt. Er erbaute 28 Hiiuser oder Paliste in
den Strassen Thiroux, Caumartin, Bouderea
und Neuve des Mathurin, die damals noch un-
bewohnt waren. Mit dem Generaleinnebwer
(Fermier géuéral) Delabaye hatte er einen da-
auf bealiglichen Vertrag abgeschlossen. Ihre
Untornchmung wurde durch Patentbrief vom
3. Juli 1779 bohirdlich geuchmigt; die Strasse
[Csumartin wurde im April des folgenden Jabres
erdffnet. In der Strasse Boudereau hatte er das
Palais d'imécourt, an der Ecke der Strasse Cat-
martin und des Boulevard aber cin sonderbares
Haus erbaut, wovon Thiéry die Beschreibuog
ib.
8. Thiéry, Golde des strangers a Paris. 1.136
137, — Lazare, Dietion, des rues de Pars
unter Boudereau vind Ca
Aubert. Louis Aubert, Genromaler, arbei
tete"um 1778 2u Paris. Heineken nenut ihn det
‘Sohn eines »Musicien, Violon de lOpérac.
kiinnte der Balletmusikkomponist Jacques Aw
bert sein, welcher zu Paris 1753 starb.
Fol.
42) L'Hommo entro deux ages, Nach Seb. Leclerc,
43) CHomme entre sex denx maltresses, Der Grau
‘opt zwischen seinen Matresten, wovon die eine’
Nach ihm gestochen
1) Le billet dous, Gest. von ©. Duflos, Fol
22) La revendeuse A la tallotte, Gest, von Deas
Fol.
_ sit
Gest. von D
Nach einer Zelchnung, F. B
‘Scalp. Fol. Gegenstlick,
7) Le Peintre. F. Basan Exe. gr. 4.
8) Der erste Mai.’ May-Day, or Spring. Gest, x0
London von H. Roberte. (Heineken)
9) Ge n'est pas cela. Gravé par Angelique Pa pa-
voine. (Heineken.)
W. Schmidt,
Aubert. Aubert, nennt Filssii (Kilnstlerlexi-
kon I) ohme Vornamen einen Schmelzmaler in
Paris um 1760. Basan, Lorraine u.s. w. hit-
ten nach ihm gestochen. Da num Basan nach
Louis Aubert gestochen hat, so bezieht sich
Filsli’s letztere Angabe offenbar auf diesen.
Sein Schmelzmalere Aubert aber wird mit dem
Folgenden Eine Person sein.
W. Schmidt.
Aubert, Aubert, Blumenmaler, arbeitete
zwischen 1753 und 1800 in der Porzel-
lanfabrik zu Sévres. Er zeichnete mit
dem nebenstehenden Monogramm.
+.W. Chafers, Marks and Monograms, 3, Aufl,
p. 434.
Ng.
Aubert. Charles Aubert, Architekt zu
Paris am Ende des 18. Jahrh., erbaute das Haus
Varin im Quartier der elisiiischen Felder. Es
findet sich in Abbildung in:
J. Ch, Krafft ct A. N. Ransonette, Plans, Coupes et
AGcations des plus belles maisons et hétels con-
‘struits & Paris, Cah, X. Paris 1801-1802.
Fol,
+. Fieall, N
1¢ Zositze,
W. Schmidt,
Aubert. Aubert, Architekt zu Paris um
1788, ob mit André oder Charles identisch?
Nach ihm gestochen :
Folge von efsernen Treppengelindern. Cahiers de
Rampes dans lo nouveau gofit, Morien und
Chapuy se, 1788, Fol. ie
Aubert. A. Aubert, Kupferstecher zu Paris
im Anfange des 19. Jahrh., Schiller von A. Tar-
diew, war taubstumin und zeichnete in Folge
dessen gewUhnlich Aubert Sourd-muet Sculpt.
Nach Flissli (Neue Zusitze) stach or das Bildniss
des Abbé de L'Epée (No. 3) im J. 1823.
1) Fed, Baroceio, Brustb., %/ links, Oval. Nach
Baroceio selbst, Fol. Fir: Wear, Galerle de
Florence.
2) Mlle, Duchésnols, Actrice du Theatre-Francats,
als Diana, halbe Fig., stehend, 8/4 links, Oval,
Nach J. F, Hollter. Fol.
8) L/abb6 de VEpée, halbe Fig., sitzend, 3/4 rechts.
Nach Langlot s. Fol.
4) Liabbé Sicard, Knfesttick, im Lehneessel , 9/¢
inks. Nach Dems, Fol,
5) F. J. Talma, Brastb., 3/4 rechts,
J. F. Hollier. Fal.
Nach
6) Allegorle auf Napoloon I. In einem Lorbeer-
‘und Sternenkranz, inmltten elner strahlenden
Sonne der Kopf des Kaisers, von Alex. Tardieu
gez. und gest. Oden Krone und Wappen des
Kalsers, unten ein blenengestickter und von 2
Adlom getragener Vorhang, mit der Aufechritt:
Napoléon le Grand, Nach Dubos, Bez.: Aubert
Bourd Muet Seulpt, Elave de MF, Tardieu, gr.
Fol,
1. Vor der Sehrtt,
7) Personnage hérolque
Heros), Nach der Antik
Fol, Flr das Muséo fang
finconnu (grlechischer
Gez. von Granger.
TV. Theil
&. Kollof.
Aubert, Augustin Raymond Aubert,
Maler, gob. 2u Marscillo 23, Jan. 1781, lernte
zuerst unter Guenin, dann begab er sich 1402
nach Paris, wo er in der Werkstitte J. F. P,
Poyron's eintrat. Zwei Jahre spiiter kehrte er
nach seiner Vaterstadt zurtick. Im J. 1810 wurde
er zum Direktor der Zeichensehule und des Mu-
seums von Marseille ernannt. Im J. 1845 zog er
ich von den Geschiiften zuriick und begab sich
auf sein Landgut bel Marseille, wo er den
1857 starb.
A, nimmt in der Kunstgeschichte seiner Pro-
ving einen nicht unbedeutenden Platz ein; sein
Einfluss war betriichtlich, und er hat eine sehr
groBe Anzahl Schiller, worunter viele namhatte,
gebildet. Wir nennon von ihnen: Papety,
J, Beaume, J. BY. Bertrand, F. Reymond,
A. Nancy, F. Simon, Lagier, B. B. Blane, D. A
Négre, F. Barry, Magand, Estachon, Bouquet,
Billet, Olivier, Pélicot, A. und J. Lamy u. a, m.
Der Kunstler selbst hat sich in verschiedenen
Gattungen mit Gllick bewogt; er malte Historie,
Bildnisse und Landschaften. In den J. 1817,
1819, 1822, 1824, 1827, 1936 und 1845 waren
Werke von ihm in den Pariser Ausstellungen.
Eine in Litle ausgestellte Landschaft trug ihm
cine Medaille ein. Auch die schiusten Punkte
der Umgegend yon Marscille hat er in Land-
schaften behandelt. Sein Name kommt Ubrigens
schon im Verzeichniss der Ausstellung 2u Mar-
seille vom J. VIII (1801) vor.
Die Anzahl seiner Bilder ist betrichtlich. Wir
uiblen im Folgenden diejenigen auf, die sich in
den dffentlichen Gebiiuden von Marseille
finden, Im Museum: das Opfer Noah's beim
Verlassen der Arche (1817). In der Eglise de
la Trinité, A la Palud: die hi. Dreifaitigkeit
(1822). In der Kirche Notre-Dame du Mont
Besuch der hi. Jungfrau bet der hi, Elisabeth
(1822). In der Kirche Saint-Charles: die Ver-
kKlitrung Christ! (1838). — In der Kirche von
Ussel (Departement Corrize): der englische
Gruss (1827), welcher vom Minister des Innera
bestellt worden war. — In der Kirche St. Paul
zu Beaucaire a.d. Rhone: das Martyrium des
nl. Paulus (1836).
5. Gabet, Dict. 1831. —Parrocel, Annales de
Ja Peintare, Marseille 1862. p, 432, —Bellier,
Dict, — Notice des tableaux et monuments
ae
Piorre Bugine Aubert
antiques ete. 1840.
p. 27.
du Musée de Marseille,
Ale, Pinchart.
Aubert, Pierre Eugéne Aubert, Kupfer-
stecher, geb. xu Paris 1789, + daselbst 1847,
Schiller von Scheuder, arbeitete hauptsiichlich
fiir Verleger von Werken mit Kupfertafeln.
1) Vue prise & Samboagan, fle de Mindanao (Océ-
‘Waldansicht bei Samboagan, auf der Insel
Mindanao (Australien). Nach E, Goupil. 1842,
Fol, Max. Hauptbl. des Kiinstiers.
1, Vor der Schrift,
2) Ansicht der Stadt und des Schlosses Heldelberg
‘vor seiner Zerstirang im J. 1620. Nach einem
Stiche von Hollar. gr. qu. Fol.
3) Die Ruinen des Adolfs- und Ruprechtsbaues
auf dem Heidelberger Schlosse, Nach Ch. de
Graimberg. 1816. qu. 4.
+ 4) Vue du Chiteau de Frédéric I, ait Castel Monte
(Apullen). Nach V. Battard, Fol.
5) Der barmherzige Samariter, Landschaft. Nach
Cabat. Fol,
6) Bl fir: Description de Ygypte, Pais 1800—
1813. Fol.
7) Itallenische Ansichten far: Souvenirs du Golfe
de Naples, von Turpin deCrissé, Paris 1628 Fol,
jehten aus Spanien fiir: Mémoires du
‘Maréchal Suchet sur ses campagnes en Espagne.
de 1808 41814, Paris 1834. 8.
9) 8 BIl.: Huit Portraits de femmes, dites les mo-
ales de Raphael. Gest. nach Desnoyers' Zeich-
nungen von A. Godefroy und Aubert nach
Freskobildern in der friheren Villa Rafaele ete,
In: Desnoyers’, Recueil d'estampes gravées d'aprés
les peintures ‘antiques, itallonnes tc. Paris
1821, De l'imprimerie de F. Didot. Fol.
10) Ulysse abordant & Tile des Phéaclens. Ulysses
und Neustkaa. P,P, Rubens p. Aubert pare
seulpt. qu. Fol. Fr die von Gavand herausgege-
bene Galetio Aguado Paris 1837. Fol.
1, Vor der Scheift.
8)
11) Yue prise dans 'Andalousie, Romantische
Landschaft, Franeisquito p. 1837, Fol.
Rbenda,
1. Vor der Schrift,
12) Landscbaft nach J. Ruisdael. Fir: Galleria
i Torino, von R. d'Azeglio, 1836—1841. Fol,
13) BIL. fr: Galeries historiques de Versailles,
herausg. von Gavard. Paris 1938 u. ff. Fol.
14) Das Aostathal. Mit 33 Stablstichen und 137
Holzschnitten im Text. Lefpzig.
15) »St, Hélénee, Napoleon I. stebt in seiner Gene-
Uniform, der Hut liegt auf der Erde, aut|
einen Felsblock am Rande des Meeres, links
hinten, Landschaft. sDesiné et gravé, pat E.
Aubert pére — Decembre 1840. Ohne Maler.
qu. Fol. in die Hohe, (Gruner.)
6. Bellior, Dict,
Ernest-Jean Aubert, lebonder franz.
Kupferstecher, Lithograph und Maler, Sohn des
Vorhergehenden, geb. zu Paris 11. Mai 1824,
lernte das Malen Dei Paul Delaroche und das
Kupferstechen bei A. Martinet. Nachdom or in
diesem letzteren Kunstfach 1844 den groBen
Prois‘erworben und dassolbe etliche Jalire erust-
lich betrieben hatte, wandte er sich zur Litho-
graphic (1853), und trat 1850 ala Maler auf mit
einem Bilde, das ihm viele Freunde gewam.
Es fllhrte den Titel »Réveries, und hatte mm
Gegenstande eine junge Blondine am Meercs-
strande, Flr die Motive der Bewegung und Be-
kleidung hatten zwei antike Gewandstatuen in
Louvre, eine Urania und eine Polyhynmnia, die
Muster’ abgegeben, und dem Ausdruck des
feinen Kopfes waren ein Paar Tropfen moderser
Sentimentalitit beigemischt, 60 wie sie in Fratk-
reich immer wirken. Das Ganze war einfach, von
lieblichem Anblick und gefilligem Kolorit. Seit-
dem beharrte der Maler bei dieser Richtung des
modern Antikischen, wobei er sich jedoch in dea
Grenzen des verntinftigen MaGes und an leidlicke
Vorbilder hiilt (Confidence im Salon von !si!
Jeunesse: Ein junger Hellene riecht an des
Blumenstrauss, den seine Gefiihrtin am Buse
trigt, im Salon von 1865, u. s. f.).
a) Von ihm gestochon
1) Prinzossin Mathilde Bonaparte, Forstin Deni
doff, ganze Fig. Nach E, Giraud, #833. Fel
Nachahmang von Pastellmanter.
2) Mannliche akademische Figur. Premfer grind
prix remportéen 1841. Grabstichel. Fol.
3) Hine ziemliche Anzahl Bl. fiir: Gavard, Gale
ries historiques de Versailles. Fol,
4) Dante, Brustb, nach Links, Aus der Dispos
nach Raphael, gr. Fol.
1, Vor aller Schrift.
58) Stiche von thm in: Oeuvres complies de P. J
‘do Béranger. Paris 1846. gr. 8.
b) Von ihm lithographirt:
1) Le Calvalre. Nach Jobbé Duval, 1858. ¢!
F
2) Venus auf einem Ziegenbock.
Rundes Bl. mit der Unterschrift: VE)
*AZEATHS. 1856. qu, Fol.
3) Raphael. Nach Raphael. Lithogr. in Flores
3
Nach Gleyre
1
Dante. Nach Dems. Lithogr. in Rom. Pol
Le Dompteur @amours. Nach J. L. Hames
Fol.
6) Comédie humaine (Marionettentheater). x
2) Trade "Nach BF
‘Tragédie. Nach E. Froment. :
Roomtate! Raat Demss {eens
in Rothelzeichnungsmanter. Auf Tonpapet
Achtecks, qu. Fol.
9) Orphelins. “Nach Hamon. 1855. qu. Fol.
40) La Saison des papllons. Nach Dems 1855.
Fol.
11) La Boutique a quatre sous. Nach Dems, Fe
12) Palestrina (in Gesellschaft von zwei Damen ut
zwei Herren musicirend). Nach Ferd. Hei bot>
1857. gr. qu. Fol.
13) Rendez-vous de chasse. Nach Rosa Bonhews
1865, gr. qu. Fol,
14) ka Mltson. "Nach AI van Muyden. et. ¢
15) ME, Réné Nicolas Sergent, Bischof von Qais~
per. Nach A. Goy. 1855, Fol.
16) Chiem darrét (Kopf eines Jagdhundes). Neh
tow Honkeu, Ro. tr Poe
17) Vea des Pyeénées (Kalbskopf), Nach Ros
Bonhe
No. 3..qu, Fol.
Ernost-Joan Aubert
as Aubertin.
¢) Nach thm gestochen und photographirt
1) LaRéserie, Gest, von Thibault. 1859. gr.
Fol, Photogr. {n Goupit's Galerie photographique
1», 691. Fol.
2) Confidence. 1861.
1, 105, Fol
3)Le Lac. Ebenda, n. 520, qu. Fol.
4) Jeunesse. 1865. Ebenda, n. 374. Fol,
5) Jeunes Filles d’Atina. Ebenda, n. 695, Fol.
6)Le Fil rompu, 1872. In der Photographien-
femnlung: Le Salon de Goupil. 1872, No 4.
Pal.
In Goupll’s Gal, photogr.
E, Koliof.
Aubertior. Alcide Francisque Auber-
tier, Maler, geb. zu Lyon, 1. Jan. 1827, Schll-
Jer von Lepage und ‘Tissot. Das Verzcichniss
seiner in den Pariser Salons von 1865—68 aus-
ssteliten Werke gibt Bellier (Dictionnaire).
Nach ihm lithographirt
1-4) Dio Jabreszeiten (im Stile Louis XV.).
Ail, Vou Gilbert. Paris, Dusacy & Co. gr.
Fol. Auch kolorist,
W. Schmidt,
Aubertin, Frangois Aubertin, Kupfer-
socher in Aquatintamanier, geb. 6. Juli 1773 zu
Metz, ergriff zuerst don Militirstand und trat, 18
Jahre alt, in cin Bataillon von Freiwilligen des}
Moseldepartements bei der Ardennen-Armee|
unter dem General Marecau, der ihn als Zeichner:
Wei dem Generalstab anstellte und spiiter zur
Rheinarmee mitnahm. Bei dor Niederlage der|
Franzosen von Mainz, 1795, wurde er gefangen
sevommen und nach Dresdon gofithrt, wo er bei
em Kupferdrucker arbeitete und die Schwierig-
iten des Drucks der Schabkunstbliitter ibn aut}
len Gedanken brachten, anstatt des bisher ange-
wandten Verfahrens das Kolophonium zu ge-
brauchen, vermittelst dessen,er ein feines Kora
wie bei Tuschzcichnungen! erhielt. Diese Ver
besserung des Mezzo tinto, die man seitdem
Aqua tinta genannt, verschaffte ihm viele Be-
siellungen von Verlegern in Dresden und Berlin,
Als der Frieden von Lunéville 1801 seiner Kriegs
sefangenschaft ein Ende machte, begab er sich
von Berlin, wo er zuletzt seinen Wohnsitz hatte,
tach Paris, machte aber daselbst kein besonderes
Glick, Bei der Restauration beauftragte ihn die
Herzogin von Berry das Portriit Ludwig's XVII.
nach Gérard zu stechon, ‘Trotz des anschnlichon
Vorsehusses, den er auf diese Arbeit empfangen,
verkaufte er schmithlicherweiso die fertige Platte
cinem Pariser Kupferstichhiindler, und flichtete
sich zu einem Ginner in der Umgegend von Metz
und spiter nach den Niederlanden. Hier verweilte
er zuerst in Briissel, sodann in Gent, wo er in
der Nacht yom 26—27. Ang. 1821 seinem kin-
merlichen Leben durch Selbstmord oin Ende
mmachte.
Von ihm gestochen :
1) Combat sur Ja rade des sables d'Olonne, le 24
Février 1809. Nach L. Ph. Crépin. qu, Fol,
1a) Pango da Grand St, Berard par TA
‘haute soos le orrea de Benepe Gautier
degre que Fo, Ach in Farben
2 Page te te fate anglase a Miner,
Frevot, utah
2) Bator Walloon Maer al ase, babe Figur,
Steend ond sus ener ron Mereehavaptl
fnucionds Nath tsabey dom Altre, MF
ine alle Sehr
ay’, Hain ale Amor. al Fl
5) ebay der Relea ane ule etn Pa
nile” Nath since Zelcune dieses Meters
fh Fol max Haupt des_Kopfetecers
Bokanne unter dem tl sa Barqus Texbaye
Nur mit dea Ksreane
6) bats VI Kenly non Fear,
Feder 15d Pa
‘) Fins wow Mia, Eralaiet von Mechel,
Such. Vorviet. 1800, Fo
sy us Goap de Vent,” wellche Feu,
Doos. gr- Fo,
oy Narebanfeanlante,
10) Pecher ave,
11) Le Cheval au sera
Nach
‘ach
Nach
‘Nach W. Turner
(Le Blane).
‘ach P. Potter. qu. Fol,
12) La Récureuso (Landschaft mt Vieb). Nach
P. Potter. gr. qu. Fol.
19) a Pitre (or ler im Maas). Pubié 15. May
1803. Nach P. Potte qu. Fol.
14) Dor Wasser, Noch N. Derg liem unter Let-
tung von Frefdhof gest. Das Gemilde in der
Gallerie des Fretherrn von Brabeck zu Séder. gr.
qu. Fol.
15) Der Morgen. Nach J. H. Roos, 1801.
16) Der Abend. Nach ©. W. E, Dietrich, Land-
wchaft mit durch den Bach gehender Heerde,
Seitenstiicke, qu. Fol
my ‘Winterlandschatt, 1805,
Fal
16) Winteriandschaft anit Relter urd Ruine. Nach
Dems, 1806. qu. F
19) Winterlandschatt. Nach Dems. 1807. qu, Fol.
20) Landschaft mit Mondscheinbelouehtung, Nach
Dems. 1505. qu. Fol.
21) Maison russe (Winterlandschaft), Nach elgner
Zoichnung. gr. qu. Fol
22) Environs du Havre, in
Nach A. N. Now].
23) Port de Fécamp.
‘gr. qu. Fol.
24) Die Esplanade von Lolpzig. Nach
meyer. 1800. qu. Fol.
25—26) Ite, Vue de Pillnitz und Ie. Vue de Pi
nitz, 2 BI. Nach @. Fr. Thormeyer.
27) Das Grabmal des Dichters Th. Kérner bei
ne.
Nach Dems. Seitenstiicke.
Thor-
Wobbelin. Nach Dems. qi
25) Mausolée deMucdoom 4 Moncah, Nach Di
qu. Fol.
)) Porte du tombeau de Vompereur Akba
Dems. qu. Fol.
330) Porte orientale ‘de la Summa Musjid a Delhi.
Nach Dems. qu. Fol.
31) Parte “du “palais fortité Allahabad, Nach
Dem
32) Die
de Noter. 1820, Fol.
43) Der Kirchenbrand in Ath, Nach Ducorron
1817. Fol.
34) Die Dekoration vor der Fassade der Militir-
schule an der Seite des Marsfeldes in Paris, er
richtot bet Gelegenhelt der Verthellung der Ad-
Aubriot,
Depatationen al gtttungen|
ddr franzésischen Armee. XIV. Frimalre an XIII
= 5 Décembre1604. Nach Lecoour. qu, Fol.
35) Vues du Muséum d'Histoire naturelle 4 Pars,
Nach Huet le fs, 8 Bil. qu. Fol. (Le Blanc),
36) Das Genter Universituiswappen, 1820. Fol.
57) 44 Platten fir: Collection de nouveaux bi
‘ments pour la déeoration des grande Jardins ot
ddes campagnes.. Nach Zelehnungen von Sehat-
fer. Lelprig, 1802, Fol.
38) Platten fOr: ‘Description d'un pavé en mm:
que découvert dans Tancion ville dTtalica von!
A. de Laborde. Paris 1802, Fol.
39) Platten fir: Chotx des monuments, éifcos ot
‘masons lee plus remarquables du Royaume des|
Pays-Bas, von P, Goetghebuer. Gent 1817.
Fol
40) Platten fOr: Ursula, princesse britannique, vom
Baron von Keverborg. Gent 1518. Fol.
41) Platten far: Annales Belgiques des sciences,
des lettres et des arts, Gent 1818. Tund Il, 4
4245) Platon fir die bet Basecher in Gent 1820 —
1821 erschienenen Werks:
Déassements de Venfance, son P. Blan-
chard. 2 Bde,
Le Robinson sulsse, von Viss, 2 Bde.
Le Nouveau Robinson de Camp
4. Meusel, Teutsches Kinstlerlexikon, 1. Auf
1808. —' Annales de la Société royale di
Beaux-Arts et de Littérature de Gand. 1853,
Le Blane, Manuel,
‘Notisen von lez, Pinchart,
Kolto.
Aubigny, s. Daubigny.
Aubin, 6. Saint-Anbin.
Aubin. Etienno Gustave Aubin, Males,
insbesondore Pastellmaler, geb. 2u Paris am
20. Jull 1821. Nachdem er einige Jahro bei Léon
Cognit studirt hatte, verlegte er 1818 scinen
Wobnsitz nach Briissel. Auf einer Reise nach
Paris bofil ihn die Cholera, und er starb daselbat
am 17, Okt. 1865.
A. befasste sich wenig mit Oolmalerei; doch
stollto er 1847 in Paris sein Sclbatbildniss aus,
0 wie ein Gewiilde, Rubens bei David Toniers,
41854 in Antwerpen und 1855 in Paris. Dagogon
verstand er sich vortrefflich auf Pastellbildnisso,
deren er cine Menge gemalt hat. Man sah der-
artige Werke von ihm au Paris in don J. 1855,
57, 89, 63; au Brilssel 1851, 54, 57, 66; zu Ant
werpen 1849, 55, otc. Er portritirte vielo be-
riihmte Persialichkelten, unter anderen den|
Marechall Magnan (1857). Im J. 1851 war von
‘hm in Paris ausnahmeweise oin»Iateriour, eben-
falls in Pastell, auagestollt. In domsclben Jahre
erhielt er im Salon von Brilssel die goldene Me-|
daille.
'#, Bolter, Diet.
Alez. Pincha
Aublinger. Berthold Aublinger, Kan
nikus, 2u St. Andreas in Freising, verfortigto
(perfecit laut Inschrift) 1323 das Chorgostibl fur
seine Stiftskirche, welches jetat zum ‘Theil im
dortigen Didzesan-Museum aufgeatellt ist. Das-
selbo war sehr cinfach und nur an den Wangen
‘mit Bichenlaub und Weinranken versiert. Jeder
Sita war nischenfrmig gestellt und oben wit
Jeinem gutgezeichneten, xber nicht, profilirten
Klooblattfirmig gebrochenen Rundbogea gc-
kerdnt, 30 dass diese Kleebiigen in fortiaufender
‘Reihe’ einen Fries bildeten, tber dem auf einem
Bande in vertieften gofilligon Majuskeln die In-
schrift
CANTENT 1 CHOMD SICUT AMHLLUS 1X ORD.
IMIG LOCUS RAT HOKUM LI CANTANT, NOM ALIOKCA
‘zu lesen war, welche von der humoristischen
‘Ador dea kunstfertigen Stiftshorrn Zougniss ab-
log.
6. MtthotTungen der k, k. Centealcommatsion
1861. p. 106. 1863, p. 222 und Fig. 10. 11
"H. ote.
Aubols. Augusto Aubois, fransBsischer
‘Mater, geb. 1795, + 1831. Er war ein Schiller
von Gros und stelite historische und religiése
Bilder in den Pariser Salons von 1822 bis 1831
‘aus. Pir die Kirche St. Germain I'Auxerrois 1x
Paris fertigte er zwei Altargemilde.
bet, Diet. — Guyot, Annuaire des Reaur-
Arts, 1832.
Aubourg. Aubourg, franaUsischer Radirer,
Dilettant, arbeltete im Beginne des 19. Jahrh.
‘Ansicht igyptischer Monumente und Alterthimer
‘Anonymes Bl. H, 221 mill, br. 152.
+. Catalogue Denon. No. $75, — Le Blane,
Manuel.
W,, Schmidt.
Aubrey. C.E. Aubroy, onglischor Maler un
1841. Er lieferte Zeichnungen zu:
Ancient spanish Ballads, historical and romantic.
‘Tranalated with notes, by J. G. Lockhart, with
‘numerous tlustrations from
Allan, R,A.; David Robe:
vey. The borders and ornamental Vignettes
Owey Jones, architect. London 1856, 4
(truhere Aut. 1846, spatero 1859),
«. Universal of Books on Art. I
unter Lockhart, — Grisse, Trésot des livres
ares, dese).
Aubri, ». Aubry.
Aubrier, Aubrier, franalsischer Kupfer-
stechor im 15. Jahrh.? Sein Name steht auf fol-
W, Schmidt.
/gondem Bi.
Cesar Borgia. nati. Sohn des Papstes Alexander
VI. W. p. M4.
&. Hotneken, Dict.
W. Schmidt
Aubrict. Claude Aubrict, Miniaturmaler,
pamentlich von naturgeschichtlichen Gegenstiin-
‘den, geb. 2u Chalons sur-Marne. Als sein Ge-
burtsjabr nimmt man 1651 an; in dem von Jal
aufgefundenen Todtenakte des Kulnstlers (+ 3,
Dex. 1742 zu Paris) dagegen heisst os, or sei un-
gefiihr 77 Jahre alt gowoson. Demnach diirtte
Aubrict
seine Geburt vielmehr um 1665 2u sotzon soin.
Er war der Schiiler Joan Joubert’s und ersetzte
diesen, laut Verfigung vom 23. Jan. 1700, in
seiner Stelle als Maler des k. Kabinets und Gar-
tens. Noch im Almanach royal von 1742 orscheint
is Maler und Zeichner bei der Akademie der
Wissenschaften unter dem Titel: Peintre du Roi,
au Jardin du Roi. Er begleiteto als Zeichner
den bertihmten Botaniker ‘Tournefort auf der
Reise mach der Levante (Miirz 1700 —Junt 1702),
nachdem er bereits frither filr dosson Institu-
tiones rei herbariae die Zeichnungen geliefert
hatte. A. war filr zahlroicho naturgeschichtliche
Werke thitig und setzte die von Gaston von Or-
leans veranlassten, durch Nicolas Robert begon-
enen Pflanzenzeichnungen auf Pergament fort,
an denen auch Joubert und dio Mad. Basseporto
Theil haben. Diese befinden sich jetzt auf dem
kabinet der Nationalbibliothok zu
, die noch ausserdem fiinf Foliobiinde mit
Zeichnungen von Muscheln und Fischen und zwei
Polgen von Schmetterlingen, Vogeln und Fischen
von ihm hat. Ebenso besitzt die Bibliothek zu
Gittingen efne Menge Zeichnungen von seiner
Hand. Wie sehr Aubriot bei den Naturkundigon
gtichtet war, geht daraus hervor, dass De Can-
‘lle cine Pflanze aus der Familie der Kruziferen
-Aubrietiae nannte, und dass Bernard de Jussieu,
Vorstand dor medizinischen Fakultit 2u Paris,
seinem Leichenbegingniss in erster Reihe bei-
wohnte,
Nach ihm gestochen
1) BIL im; J. P, de Tournefort, Eléments de Bota
nique. 3 Voll. 451 Bil. Paris 1604. gr.
8. ImJ. 1797 erschien eine noue Ausgabe.
Ders., Institutiones Rel Herbariao, 3 Voll.
476 Bll. Paris 1700. 4. Corollarium, Pl.
477—A89. Paris 1703. 4.
3)— Ders., Rélation d'un Voyage au Levant
2Voll. Paris 1717. 4. Erschien in verschiede-
nen Ausgaben und Ucbersetzungen,
4) Seb. Vaillant, Botanicon Parisiense, ou Dénombre-
ment des plantes qui se trouvent aux environs de
Paris. Enrichi de plus de 300 figures, dessinées
par Cl, Aubriet. 33 Tafeln. Leyde et Amsterdam
1727. Fol.
5) Plantarumamericanarum faseiculi X., contin
plantas, quas olim Carolus Plomicrius d
Insulis Antillis ipso depi
jcem edidit, descripti
observationibus aencisque tabulis illustravit J.
Burmannus. 262 Bll, Amstelod. 1755-60. Fol.
Diese Bl. sind dbrigens bloB Kopien Aubriet’s
nach Plum
L'lféritier de Brutetle, Stirpes
Peter Aubry.
und Institutiones ret herbariae, 1.50. —F a
Kiinstlerlexikon I. und Neue Zusitze.—A, Jal,
Dict, — Bellier, Dict.
W. Sehmic
Aubriot. Hugues oder Hugo Aubriot
(Aubryot), geb. zu Dijon, bekleidete unter
Karl V. {also im 11. Jahrh.) das Amt ines Ober-
intendanten der Finanzen und Prévot von Paris.
In der letztorn Eigenschaft sorgte er flr dio
Sicherheit der Stadt durch Bauten, bei denen er
sich nicht auf die Stelle des Unternchmers be-
schriinkt zu haben, sondern auch als Ingenieur
und Arehitekt thiitig gewesen 2u sein scheint. Er
fithrte mehrere Uffentliche Gebiude auf und um-
gab dic Stadt mit Manern. Dio Bofestigung be-
gann er beim Louvre und belm ‘Thor St. Antoine,
wo or in der Nitho cinen cigonon Palast besass,
verbanddie Cité mit beiden Ufern dureh steinerne
Briicken und sicherte das der Stadt gogenitber-
liegende Ufer durch ein Kastell (Chatelet du
Potit Pont). Besonders aber machte er sich ver-
dient durch die Anlage von unterirdischen Ab-
‘ugsgriiben. Dass er auch die Bastille gobaut
habe, ist ein Irrthum, der auf einer Verwechse-
lung ‘derselben mit der Bofestigung der weit
davon gelegenen Porte St. Antoine beruhit. Eine
kihne Froisinnigkoit verwickelto A. in Streit
keiten mit der Geistlichkeit und der Universitit,
und er wurde zu owiger Haft verurthoilt. Dor
Aufstand der Maillotins gegen Karl VI. befreite
ihn 1381 aus dem Gefiingniss, das er solbst im
Chitetet gebaut hatte, Die Autrlrerstallton ihn
an ihre Spitze, er aber entwich nooh in derselben
Nacht aus Paris und starb in Zurlickgezogenheit
in Burgund.
s. Juvonal dos Ursins, Mistoire de Charlos V1.,
par D. Godefroy, Paris 1653. p. 14. —L. Dowet =
W'Areq, Choix de pidces inédites rel. au régue
dle Charles VI. 1. 53, — Chronique du Rell-
gicux do St. Denys, par L. Bollaguet. I. 4, in
tien Docum, inéd. ‘pour sorvir 4 Vhistoire de
France, 1. 100. — Jaillot, Recherches sur
Paris. XV. 26. — Nouv. Biographic géné-
rae. iL. 583.
Fr. W. Unger.
Aubry. J. Aubry, Kupferstecher zu Strass-
burg um dio Mitte des 17. Jahrh., gehdrt aller
Wahrscheinlichkeit nach zu der Kupferstechor-
familie der Aubry. Wir finden seinen Namen
auf folgendem Stiche :
Titelbl. zu: C, Suetonius Tranquillus ete, Strass-
J. Schef Inuenit, J, Aubrj
Alex. Pinchart,
6) Carolus Ludov.
novae aut minus cognitac, 91 Bl,
Fol.
7) Réné Louiche Desfontaines, Choix des plantes
du corollaire des instituts de Tournefort, publiées
a'aprds son herbier et gravées sur les dessins
originaux o’Aubrict, 70 kol. Taf. Paris 1808. 4,
§) Ferner Bil. in H. L. Duhamel du Monceau's
Werken u. &. ¥,
s. Tournefort, Voyage au Leva
Paris 1784.
. Lettre 1. 3,
Aubry. Peter Aubry, deutscher Kupfer
stecher und Verloger, angeblich xu Oppenheim
1596 geboren, soll 1666 in Strassburg gestorben
sein; doch findet sich sein Name als Verleger
noch auf einem BI. von J. 1668. Ktinstler von
geringem Verdienst, betrieb or in Strassburg cin
ansehnliches Verlagsgeschift, hauptsi mit
Bildnissen nambafter Personen seiner Zeit, von
welchen Heineken (Diet.) ein langes, aber sohr
376 Potor Aubry _——~
~_Abraham Aubry.
unbrauchbares Verzeichniss aufgesotzt hat. Wir
erwithnennachfolgendkeinoArtikelausP. Aubry’s
Verlag, sondern nur solche Bll, dio von dem
Kiinstler selbst herrithren; sic sind mit dem
Grabstichel sehr mittolmiissig ausgefthrt, und
mehr historisch als isthotisch interessant. Es
befinden sich darauf folgende Bezeichnungen
P. Aubry se. — Peter Aubry. Ar. (Abkitrzung
von Argentorati oder Argontoratonsis).— Petrus
Aubry sculpsit Argent.
I. Bildnisso.
1) Friedrich, Markgraf von Baden, Brustb, 9/,
reehts, 4,
2) Wilhelm, Markgraf von Baden, Brust. 3/,
rechts. 4.
3) Caspar Bauhin, Botantker. Brustb. 8 rechts
Fol.
4) Micronymus Bauhin, Arzt in Basol, Brustb. 9/4
echts. cropeuxvit, 4.
5) Matthias Bernegger, Prof. der Geschichte, Mathe-
rmatik ete, in Strassburg. Brusth. 3, rechts, kl,
Fol. :
8) Grogor Bicclus, Jurist, Brustb. 3/4 rechts. 4,
7) Job. Cont. Dannhaucr, Theolog, Brust. 3g
Tinks. peut, 4.
ul Ferri, evangolischer Prediger in Metz, halbe
Figur, stelend xwexxxux. Fol.
9) Job. Freinsheim, Professor in Heldelberg, Brustb.
Ye links. 4
10) Andreas Frommen, Theolog, Brustb. %/ links.
1665. 4.
11) Wilhelm Egon, Landgraf von Furstenberg,
Brusth, % reehts, 1677. 4.
12) Gangolph, Bischof von Laval, Brustb. 3/4 rechts,
ancuxt. 8.
13) Joh. Andr. Knoderer, Strassburger Pfarrer,
Brustb, 4 rechts. 4.
1B) ss Kolb, Podge, Bran reche, 4,
8)
15) Eberhardt Kolb, Prediger am Strassburger Mi
ster, Brustb. 9/¢ rechts. 4.
16) Jobann Kifer, Arzt in Strassburg, Brustb. 3/4
Techts, ctotooxix. Fol. Haupt.
1. In BloBem Kopf.
IL. Mit einem schwarzen Sammetkippchen
auf dem Kopf.
17) Michel Maurer, Brustb, 9/¢ links. 1618. Oval. 8
18) Ferdinand Karl, Erzherzog von Oestreich, Brust,
Profl rechts. Fol.
19) Thomas Plater, Arzt in Basel, Brustb. # links.
aooxxvi. 4,
20) Joh, Bapt. I1i., Marquis von Pompey, Brustb.
44 links. 1663.’ Fol.
21) J.J. Graf von Rappoistein, Kniestiick, 4/4 rechts,
Fal.
22) Anna Claudina, Grifin von Rappolstein, Knie-
stck. 3 links.” Fol.
23) Joh, Rebhan, Jurist in Strassburg, Brustb, 3/,
rechts. 1664. Kl. Fol.
24) Nic. Rebhan, evangoliseher Prodiger,
‘Yqrechts. Nach A. Erich, 4.
25) Job. Rud. Selzmann, Arat in Strassburg, Brustb.
‘Yq rechts. Fol.
26) Samuel Schallestus, ovangelischer Prediger.
Brust. 4g rechts. 1638. 4.
27) Seb. Schertlin, Feldhauptmann, Brustb. %/,
stb,
28) Joh. Christoph Schilling, Strassburger Pir,
Brustb. 4 rechts, Oval. 4.
29) Johannes Schmidt, ‘Theolog und Profesor is
Surasbarg, Brash. $f recht. 4
30) — Ders., im Alter von 47 Jahren, Brust."
. Nach 8. Stoskopft. 1641. Fol
31) Jou, Franz, Freiherr von Schnau , Bischof we
Basel, Brust. rechts. 4.
82) Bemhardus Verzascha, Arzt in Basel, Brot."
echts, Nach R. Werenfels. x. 100. tat. §
38) Michel Virdung, Altdorfer Universiiulelre,
Brustb. 3), rochts, 1637. 4.
UL. Verschiedene Darstellungen.
94) Gotticher Traum, welchen der gottseige Csr
first Friedrich 2u Sachsen, der Weise gecam’,
vor 130 Jahren, nomblich’ die Nacht vor All:
Hoyligen Abendt 1517 zu Schweinitz dreymalass
elnander gebabt. . . Strassburg zu finden bi
Peter Aubry. Im J. 1668, gr. Fol. Merkwis-
diges sattrisch-historisches BI., ein Gemisch me
Allegorie, Karrikatar, Bildnissen, Bibelspriches
us. w., mit 4 Spalten Text in Verven
35) Unser liebe Fraw in Dusenbach bey Rappst-
‘weyr im Elsass (chemaliger Wallfahrtsor) 1081
qu. Fol, Gegenwartig sobr gesuchtes BL, 2b
selten,
36) Strassburgisches Trachtenbuch. 39 Bi. ven
verschiedener GroBe. (fee. et) exe. 1668, Ul. §
37) Titelbl, fir: Anthologia Sive Florilegium J>
soph Langii Cacsaromontani. Argentorati, Atte
ciotoenxtt, 8. Um den Titel herum, zeht
Brustb., 5 christliche Kirchenviter und 5 be
nische Dichter und Schriftsteller.
such Bd. Il. p. 248 unter: Arhardt 2)3)
B, Kalicf.
Als von P. Aubry gestochen finden sich nxt
folgende Bil. angeflihrt, doch ist miglich, dss:
manche davon nur in seinem Verlage erschieaes
sind:
4) Bernard, Herzog von Sachsen-Weimar zu Piet.
Fol,
2)C. Columbus. F,Bounoville del. Mit Fas:
3) Galileo Galilei. 8.
4) Georg Gumpelzheimer, Stadtkonsulent in Re
gensburg (1596—1643). Oval. 8.
6) Kaspar Hoffmann, Med. (1572—1648). se
60. Hare. 4.
IL, Mit angodruckter Vereplatto.
6) Maria Louise (Gonzaga), Gem, Wladislaus 1V
‘und Johann Casimir von Polen. 8.
7) Sir Thom, More. Oval. 4.
8) Joh. Wolfg. Schiltl. “Senator in Regensbrt
9) Wolfg. Math, Schmoll, ‘Thoolog in Regersber
(1638— 1666). Halbag, Oval, 4.
10
11} Bhesh Welper, Pit. fn Suasburg. et
an, 1652.8.
13) Madchen mit einer Mausofalle und Singing»
einer Kerze, Halbg. P. Aubry fecit (2) i. ¢¢
Abraham Aubry, doutscher Kupferstectet
und Kupferstichverleger, ein jlingerer {Broit
inks. 4.
(1614—1658), Oval. 8.
Joh, Sturm, Med. (1507—98). Halbag. &.
12) — Ders., Girtelb. an. 1641. 8.
Fol.
W. Engelmann
und Schiller des Vorhorgehonden, wie dieser
Abraham Aubry.
377
Oppenheim geblirtig und vou eben so mittel-
nilfigem Talent, bte seine Kunst in vorschio-
denen Stidten ; er verweilte anfangs in Strass-
turg und arbeitete hier 1650 fltr den Verlag seines
Braders; arbeitete auch flr den Kunsthiindler
Paul Furst in Nitroberg, war um 1659 in Frank-
fort am Main ansiissig und hatte daselbst eine
Kupferatichbandlung in der »Mainzergassene; von
da scheint er nach Kiln gegangen 2u sein, wo
iin der Verleger und Kupferstecher Gerhard
Allzenbach beschiiftigte, und lebte noch, wie
Fissli angibt, im J. 1682. Man hat von ihm ver-
schiedene Prospekte und fliegende Blatter, d. h.
Bilderbogen mit Abbildungen von merkwiirdigen
alten und neuen Begebenhelten, nebst erliutern-
dem Text, welche dio houtigen Sammler und
Liebbaber von speziellen Kuriositiiten schiitzen
und eiftig aufsuchen, jedoch eben nicht hiufig
mebr finden. Wo A. Aubry seinen Vornamen
t ganz ausschrieb oder nur durch cin A
andeutete, pflegte or dieses mit dem A des Haupt-
namens auf folgende Art zu verbinden
Prubry Fecit.
1) Die Sieben Tugend. Inventiret durch Abraham
tchen , einschiliesslich
des architektonlsch verzierten Titelblatts, 12.
2) Die zwolf Monate des Jahres. Nach J. vou
Sandrart. Der Mai ist von Fr. Brun ge-
stochen. Auf dem ersten BI. liest
und alter Schrelb-Kalonder auff i
1653.« Fol.
53) Abbildung unseres hentigon Deutschland
der hichstgewindschten Vereinigung des Cl
sten Reichs Haupt mit seinen Gliedern,
Joh. Toussyn. qu. Fol. Mit Text.
4) Kronang Karl's 11, Konigs von Grossbritanter
zu London, 3, Mai 1661 qu. Fol. Mit er
dem Text.
5) Kurtze und elgentliche Farstellung des prichtigen,
Finzugs, welchon Guidebaldus — Erzbischoff 2u,
Salzburg — Hauptabgesandtor in Regensbt
alten. (29. Aug.) 1662. Zwel Darstellu
Oben der Einzug aber die Bracke, unten der
in 10 Rethen. Unten 3spaltige Beschr. gr. Fol
6) Die Belagerung der ungarischon Gronzvestung,
Neuhiueel durch die Tirken, 1663, qu. Fol
Mit Text.
7) Wanderbare Geschichte (Tod, Begribniss
Wiederauferstehung) der Frau Richmuth zu Kal
zur Zeit des grofien Sterbens im J. 13
J. Toussyn. qu. Fol. Mi nde
5) Konrad Diterich, protestantischer Geistlicher,
halbe Figur. Oval. 1639. 4.
9) Job. Andr. Herbst, Musiker, halbo Figur. Oval
ich Seb. Purck. 1635. 4.
10) Graf Niklas von Serin, Oberfeldherr des unga-
risehen Heres, zu Pferde. Im Hintergrunde ist
vorgestelit, »wie dic Tarcken dlc kostbaro Briicke
zu Esseck ‘in Brandt stecken lassen«. Fol.
11) Innere Ansicht des Strassburger Minsters, mit,
Figoren, gr. Fol.
12) Das Rathhaus ru Kdln. 1655. Nach J. Towssyn.
Fol.
13) Der alte Markt in Kaln. Nach Dems. Fol.
Meyer, Kenstler-Lesikon. 1,
14) Der versammelte Rath der Stadt Koln.
Dems. Fol.
15) Das Schiql mit den Bixgermeistern und Raths-
horm der Stadt Kiln, Nach Dems. Fol.
16) Ansicht der Stait Kaln mit weiter Fernsieht.
‘Titel: Colonta Agrippina, CallenamRheyn,
Nach J. Toussyn. qu. Fol. Die Stadt ist
auf der rechten Seite des Bl.
— Dieeelbe Ansicht mit dem Titel: Colonia
Agrippina, Collen am Rhein, Nach Dems. qu.
Fol, suf der linken Selte
des BI. Ohne Angabo des Zeichners
18) Kupfer fir: Ovidii Metamorphosis, Nach J. W.
Baur. 150 BIL, Verlag von P. First in Nira-
berg. Kl. qu. Fol
19) Titelbl. far: Architecture curiosa nova, Die
Justreiche Bau- und Wasserkunst Goorg Andrei
Béckler’s. Nurnberg 1664. 200 BIL. Fol.
20) Titelbl, mit der Ceberschrift: »Stétte des v1
alten Ertz-Stifts Callen Rheinischen Thetlss;«
dabei oin zweites, mit deweglicher Schrift ge-
drucktes Titelbl, ‘und am Scblusse desselben
aGotruckt in der Churfurstlichen Residenz Statt
Bonn, und in einem Chronogramme dio Jahr
zahl 1659. Fol.
21) Titel. zu dom Buche: »Christliche Haushal-
tung.e Nach J. Schott. 1677. Fol.
ippen mit der Ueberschrift: Aussemiorum
insignia v. s, w., und dem Wahlspruche: Solide
et constanter. Fol.
23) Dio Platten far: sNoues Zieratenbuch, den Schrei-
ern, Tischlern oder Kiinstlern und Bildhauern
sehr dienstlich. Durch M. Friedrich Unteutsch,
Statt Schreinern zu Franckfurt am Maine Nin
dorg, bei Paulus Kirsten. 50 BU. 4.
24) Dic Platten fir: »Newes Zieratenbuch, Ander
Theil durch Meister Friedtich
Niimnberg bel Paulus Farsten.
25) Folge von 18 Bil,
und Kamine im Re tile (Architektur
yon Altiren und Kaminen) nach J, Barbet.
1645. Fol.
5, Heineken, Dict. — Merlo, Kalnische Kinst-
ler. — Nagler, Monogr. I. p. 48. — Le Blane,
Manuel,
Nach
22)
E, Kollofl
Als von A. Aubry gestochen finden wir noch
folgende BI. erwithnt; doch sind manche davon
wol nur in seinem Verlage erschienen.
1) Die vier Jabreszciten, Weibl. Kostiimfg.
Landschaften. 4 BIL gr. 4.
2) Der Newer Allamodischer Baw
Cauallieren
aller Jung
Jungen gesellenn. (Baum , von
ie Madchen die Manner herab-
Fol,
3) 2 BM. mit jo acht Vorstellungen, groBtentheils
auf die Liebe beziglich, Meist nach Motiven
von A. Bosse. Mit zweizciligen Versen. qu.
Fol.
4) Consideratio Monstrosissimas Rel. Der_ungo-
rechte Richter, A. Fabricius inv. 1668, Mit
Best. Text. gr. Fol
Entrée de Louis XIV ot Matie Thérise A Paris
Je 26 aoiit 1660. Zug von 10 Reiten aberein:
der. Oben die Bildnisse des Kinigs und dor
Kénigin, unten deutsche und franzis. Beschrei-
bung. gr Fol.
. Homburg, dram, Dichter (1605—1681)
12,
48
Johann Philipp Aubry
Etfenne Aubry.
7).10 Bi, Amoentssiat aliquot Locorum ete. ete.
‘4 W, Hollar Bohemo delineatse et a Abrabamo
‘Aubry aqua fort sett incsue, Kl. Fol,
W. Engelmann,
Aubry. Johann Philipp Aubry, Kupfer-
stichverleger und Kupferstecher zu Frankfurt a.
M. in dor zweiton Hilfto des 1
ohne Zweifel zu derselben Familie, wie Peter
und Abraham Aubry. Er stach cine Menge
schlecter BIL, darunter Thierstilcke au:
J. Ludolf Historia Acthiopfea. Francot. 1681. Fo
Nach J. Hoos,
s Heineken, Dict, — Festi, Kinstlerexi-
kon Hl. und Neue Zusitz,
W, Schnit.
Aubry. Aubry, Kupferstecher 2 Paris, wie
Ottley (Notices) vermutet um 1680, Ottley. sah,
von ihm:
Marin Magdalena in ihrer Hihle. In den Wolken
Hinks xwei Hagel. Voiex vous Maileleine ete.
Aubry seulp. « St, Thomas du Louvre. ge. 4
Nach Ottley sebr roh ausgefthrt mit rechtwink-|
sich kreuzenden Strichen, die nackten Theile
‘mit Punkten beendigt.
W, Schmidt,
Aubry. Guillot Aubry, Architekt 20
Paris in der Mitte des 18. Jairh. Er wurde im
J. 1737 in die aweito Klasse der Pariser Acadé-
amie d Architecture an Lo Rous’ Stelle, und 1758
in dio orate Klasse an do Viguy’s Stelle aufge-|
‘nommen. Er erbauto cine Anzahl von Palisten,
darunter die von la Vrillerie, Bouillon, Conti
uu.s.w. Besonders hervorzuheben ist das Palais
Villeroi, das sich den Beschroibungen zufolge
dureh grofartige Anordnung auszcichnete.
s: Thidry, Guide des Etrangers a Paris. Il, 934.
J. J. Guifrey.
Aubry. Etienne Aubry, franzisicher Genre-|
und Bildnissmaler, geb. 2u Versailles 10. Jan.
1745, gest. daselbst den 24. Juli 1781. Er lernto
bei J. A, Silvestre und Joseph Vien und wurde
am 30, Sept. 1775 Akademiker in Folge seiner
Bildnisse von Adam dem Jtingern, Hallé und
Vassé, die in der Eeole des Beaux Arts aufbe-|
wahrt werden. In den Salons von 1771 und 1773)
waren versehiedene Bilduisse von ihm; von 1775}
stellto er mit Ausnahme des Bildnisses
von Hallé Genreszenen aus, in denen das Bestre-|
ben, Greuze nachzuahmen, deutlich hervortrat
Sein letztes Bild war der’ Abschied Coriolan's
von seiner Gattin, das im J. 1751 ausgestellt
wurde. Der Kiinstler fing an sich einen bedou-|
tenden Namen zu machen, als ihn der Tod in
seinen besten Jabren traf. Gault de St. Germain
nrtheilt von ibm: Er war sehr unbestiindig in|
scinem Geschmacke; zuerst in der Akademic|
als Bildnissmaler aufgonommen , wandte er sich
dann hiluslichen Szenen zu und wollte sich tu
letat zur Historie erheben, wo er aber Schiffbruch
litt. Jene Genreszenen gelangen ihm am besten.»
A. fihrte den Titel Mater des Kinigs.
Das Portrit des Kunstiors, von ibm selbst
sgemalt, befindot sich in Muscum des Louvre,
jwokin os fm J. 1864 von seiner Eokelin, Mad
Charlotte Pierret, geschonkt wurde.
In dem Catalogue général von Defer werden
11 Bilder von ihm angeftlhrt, die auf Verstelze-
rungen sohr verschledene Preise erreichten: vor
50-— 1200 Fr.
[Nach ihm gestochen ete.
1. Lamoignon de Malesherbes
woo L
3) Bildniss von Frangots René Mots. Gest.
do St. Aubin,
4) Bildntss in ganzer Figur, Photogr. von 3.
Braun in Dornach nach einer Handzeiehn. i
A
5) Bildniss in ganzer Figur. Photogr. von Dems.
Desgl.
6) Les amants curleux. Llebende lassen sich tie
Karte schlagen. Gest, von J. ©. Le Vasseur
von M. Blot. gr.qu.
ter anschmegend, Ges
Fo.
{ Leccaption du ménage, Gest. vou Dems.
Fal.
10) La correction maternelle, Tableau du eabinet
Yaron de Breteuil, Gest. von J. de Longuell
qu. Fol.
11) La bergire dos Alpes. Nach einem Stoffe ans
dem Contes moraux von Marmontal, Gas. vn
Le Voau. gr. qu. Fo
12) iabor do is ered’ Hine Zigeunerin wai-
‘agt einem Madchen. In einem Oval. Peint pot
¥. Aubri, Peintre du fol, Et gravé par N. De
‘sunay, Graveur du Kol. kl. qu. Fol.
Premiira logon d'amitié fraternolle. Familie vn
‘sieben Personen in clnem Zimmer. Gest. vou
Dems. gr. qu. Fol.
14) Le mariage rompu. Point par Htionno Aub
Pelntre du Roy. Et Gravé par R, De Launay
le Jouno, Kl. qu. Fol.
15) La roconnaistance do Fonrose. Gest. von
‘Dems. qu. Fol.
16) Les adieux de la nourtice. Gest. von Dems.
af. qu. Fol.
17) Litnnocence inspire la tondresso. Zwei sehla-
fondo Kinder, dic von drei Personen betrachtet
werden, In einem Oral, Aubry Pinxt, Voi-
Sard Sculpt, Kl. qu. Fol.
18) La perte reparable. Junges Madchen boweint
‘den "Tod hres geliebten Vogels. Gest. von
Jourdheull, Fol.
19) Lheureuse nouvelle. Familie am Tischo, det
‘der Lottobeamte dio Nachricht von einem Trofer
gebracht hat. Gest. von J. B. Simonet, 1777
ft. qu. Fol.
#, Nécrologe, 1782. Abrégé du journal de Paris.
M1, 1156. — Heineken, Dict. —
Wineklor, frant. Schule, — Fassit, Kénst-
Biographlo de. Versallles.
Arehlves do Vast francais. 395. —Bellier,
Diet.
Pe 183,
W. Schmidt.
379
Aubry. Jean Aubry, Zeichner und Stechor
1 Paris um 1785,
Die Taf. in: Cours de Botanique pour sereir 4
Education des Enfants de 8. A. ote. Le Duc.
Orleans. Paris um 1785. Mit 66 Bl. Fol.
s Le Blane, Mannel,
.*
Aubry. Louis Frangois Aubry, Male
seb. ru Paris 1770, gest. gegen 1850, lernte bei
Vincent und Isubey und brachte es in der Minia-
turmalerei zu anschnlichem Rufe. Im Salon von
4510 sah man von ihm die beiden Bildnisse des
Konigs und der KUnigin von Westfalen (in ganzen
Fig,, welche nach Landon sich besonders durch
die Lieblichkeit des Kolorits auszoichneten. Auch
das Bildniss einer lautenspiclenden Frau (Salon
1514) fanddureh seinen angonobmen und zugleich
kriftigen Farbenton Anerkennung. Im J. 1831
stellte er das Portriit der Gemalin Ludwig Phi-
lipp's aus, und noch im Salon von 1838 fanden
sich Werke von ihm.
+. Fiorillo, Gesch. der zeichnenden Kinste.
UT. 489. — Landon, Salons 1810, 1814, 1831.
—Fasslt, Neue Zusitee. — Bellier, Dict.
W. Schmidt
Aubry. Ch, Aubry. Nach einem uns sonst
ubekannten franzsischen Maler oder Zeichner,
‘un 1824 fUhrt Le Blane auf:
Sa Majesté Charles X., rot de Franco, passant la
revue au Champ-de-Mars, le 30 septembre 1824,
Gest. von L. Fr. Charon.
W, Schmidt,
Esist ungowiss, ob diesder Charles Aubry,
der Zeichenlehrer an der Reitschule zu Paris
var. Von ihm orschion um 1837 im Verlag von
Ch, Motte, Imprimeur-Lithographe:
WEquitation et los Chasses, Histoire pittoresque
de T Equitation ancienne et moderne. 1. und 2.
Folge von 24 Zelchnungen aut Stein
Komponirt und lithogr. von Ch. Aubry, prof. de
dein Henle docaalrie, Auch Leorit et.
Aubry-Lecomte. Hyacinthe Louis Vie~
tor Jean Baptiste Aubry ~- Lecomte,
franasischer Lithograph, geb. zu Nizza 31. Okt.
1797, gest. xu Paris 2. Mai 1858, Schiller von
Girodet-Trioson. Dieser Maler interessirte sich
fir das Aufkommen der unliingst in Frankreich
cingefithrten Lithographio, und selbst zu be-
schiiftigt, um sich wirksam daflir 2u bethiitigen,
ricth er seinem Schiller, der jung geheiratet und
nach dem Verlust seiner Ansteliung bei dem
Finanzministerium den Unterhalt fllr eine Fa-
nilie zu erwerben hatte, jene damals noch un-
ebenbitrtige Kunstgattung zu ergreifon. Der
junge Kiinstler befolgto den Rath und machte
‘wit den ihm eigenthtimlichen Gaben und Fertig-
keiten Gltick und Epoche in dem neuen Kunst-
fache. Seine ersten Bll. aus den J. 1821 — 1822] K
ind unter der unmittelbaren, bisweilen handan=
legenden Leitung Girodet's und griBtentheils
nach Gemillden und Zeichnungen desselben ge
arbeitet, zu deren Verbreitung A. L. auch noch
Aubry-Locomto.
spiiter, vermutlich aus Erkenntlichkeit gegen
den stets hilfreichen und befreundeten Meister,
unermildlich beitrug. Diese erston BIl. zeigeneine
schlichterno, rogelrechte Arbeit mit dicken und
harten Strichen; der Grund ist stellenweise
vollig gedeckt und das Korn zu einer schweren,
undutehsichtigen Masse verdichtet: aber bald
nachher macht sich im Vortrage mehr Keckheit
und Freiheit bemerklich, die zunchmend an
Stiirke gewinnt und sich bis zur gewandtesten
Bravour steigert. Einzelne Bitter aus den J.
1824—1828 fanden bereits cine so ungemein wol-
wollende Aufuahme, dass von einigen, wie von
der Danae (No. 11) und der Psyche (No. 19)
mehr als 600 Exemplaro an Einem Tage abge-
setzt, und andre, 2. B. die Korinna (No. 46)
mebrmals wiederholt wurden.
Nunmehr stellte sich der Name des Lithogra-
phen den borithmten Kupferstechorn andieScite,
und wurden seine Arbeiten wie Kunstwerke im
wahren und vollen Sinne des Wortes geschittzt.
Vor ihm hatte in der That keiner die Lithogra-
phie mit so kostbaren Voratigen bereichert und
ihr solche Kraft, eine so durehgefuhrte Ab- und
Ausrundung gegeben. In seiner Hand scheint
die lithographische Kreide sich nicht mehr auf
dem Steine abaustumpfen und breit zu driicken;
sic lisst einen scharfen und markigen Strich dar~
auf zurlick; das Vorbild zeichnet sich fest und
geschmeidig ab; Luft und Licht verbreiten sich
mitFilllo und Gesammtwirkung; leicht und durch-
scheinend fattern dio Gewiinder; die Perspek-
tive entfaltet sich ins Weite und Tiefe ; die Bau-
lichkeiten, die Formon des Erd- und Pflanzen-
reichs zeigen sich in ihrer materiellen Wirkli
keit und Stattlichkeit; kurz, was man von kraft-
und gefithlvoller Nachbildung des eigenthiim-
lichen Charakters eines Vorbildes der Kunst
oder Natur verlangen kann, ist hier mit mannig-
fach abwechselnder Technik geleistet, und dic
Lithographie erscheint hier auf einer Stufe der
Ausbildung, die flr sic unerreichbar diinkte und
wirklich nur dom ausgezeichnetsten Talent und
der gréBten Virtuositit zu erreichen miglich
war. Wie auch der Kupferstecher seine Platte
bearbeiten mag, das Ergebniss davon ist gewiss,
weil das Metall genau wiedergibt , was Stichel
und Nadel darauf vorgezoichnet haben. Nicht
80 der lithographische Stein, indem dio einen und
transparenten Schattirungen, womit in dem Korn
des Kreideauftrages Licht und Luft ausgedriickt
sind, beim Abzichen sich meistens vergrdbern
und die harmonische Wirkung beeintriichtigen.
Was diese zweite lithographische Manier unseres
Kitnstlers auszeichnet, ist das griindliche Ver-
stiindniss in der Ausfihrung des Ganzen wie des
Einzcloon, de grome Kraft oder Feishelt dos
che der Zeichner, jo nach Erforder-
nise, mit seiner Kreide zu erreichen weiss, und
die wahre und tiofo Empfindung, womit er seine
Werke bescelt. Nicht bloB dio Menge seiner
Arbeiton, sondern auch die Gewandtheit und
4s*
380
Aubry-Looomto.
Meistorschaft ihrer Ausfuthruny verdient alle
Anerkennung, Ich kenne keine Erzeugnisse der
lithographischen Kreido neuorerZeit, worin das
Charakteristische der Originale mit’ so ausser-
ondentlicher Feiuhoit und Eleganz. der Behand-
Jung nachgebildet ist. Es ist eine Keekheit und
jerheit der Zeichnung , cine Sorgfalt in An-
deutung der Schatten, und dabef, eine s0 unge-
wohnliche Leichtigkeit in allen Thellon bemerk-
lich, dass man eben 80 sehr die rlicksichtsvolle
‘Trowe gogon das Vorbild, als den selbatstindigen
Geiat des Lithographen bewundert. In seiner}
langen Kltnetlerlaufbahn lieferte A. L.. mebr a
160 Bil. nach Matern, dio durch ihren individu-
ellen Stil sowol als durch dio Schulen, welchen
sic angehirten, unter einander verschieden wa
reu, — alle fanden an ihm einen gewissenhaften
Nachbildner, wobei nur zu bedauern ist, dass
auch das Manierirte mancher Vorbilder in die
Nachbildung ibergehen musste, was jedoch im-
mer nur bis 2u einem gewissen Grade goschohen
fst. Darum machten auch dio Originale in der;
lithographischen Abbildung manchmal mehr]
Glick als in threr ureprtinglichen gemalten Ge-|
stalt, indem der gewandte Lithograph dasjonige,
‘was in don Bildern am wenigston beftiedigte oder
am meisten miealel, theils frefer ausgearbeitet,
‘theils geuildert und namentlich dic theatralische
Hohlheit und kalto Eleganz der antikisirenden
David'schen Schule mit einem Zusatz von Leben.
und Wiirme verbessert hat. In den lotaten Jab
ren seiner kilstlerischen Thitigkeit beschiftigto
sich A. L. mobr als vorher mit der Nachbildung,
der Werke von Greuzo und besonders von Prud’-
hhon, und bildete sich dabei eine eigenthtimlich
woiche und zart verachmolzone Behandlung, wio
sie dem Charakter dieser Vorbilder angemessen
‘war, und die thin noch griisseren Beifall erwarb,
als die vorhergehende kriftige und gediegene
Ausfilhrung, die, nach meinem Gofithl, den Vor-
zug verdiont; doch muss man dem Lithographen
das Lob zollen, dass seine letato Manier, trotz
der Zartheit des Korns und der Weichheit dex
Vortrags, nic in Weichlichkeit und Geleckt-
hit ausartet. Was aussor der kilnstlerischen
Behandlung noch ganz besonders an seinen
Bil, gerlthmt werden muss, ist die Schinheit
des Drucks. Als Kilnstlor und Verloger hatte er
cin doppeltes Tnteresso den guten Druck seiner
Bil. zu beaufichtigen und das Andrucken der
‘Steine dabei eigenhiindig 2u besorgen; daher die
Reinheit, Kraft und Klarheit, wodurch nament-
lich die Abdriicke vor der Schrift auf chinesi-
schem Papier sich auszeichnen und den Sammlern,
die liebsten sind, Da abor seine Bil. violo Ab-
nehmer fanden, so wurden bald vielo Abdrlicke
davon verkauft und die Steine dadurch 2u Grunde
gerichtet; in diesem verdorbenen oder Uberar-
boiteten Zuatande bilden sio theilwoise noch jetzt
in ganz schwachen, abgenutaten Abdriicken
cinen fretlich nicht besonders geschitzten und.
sgesuchten Handolsartikol.
S.A. Galimard, Les Grands Artistes conten
rains, Aubry-Lecomte, dessinatear et like-
raphe. Paris 1860, 8.
1, Religise Darstollungen:
1) Eva, am Lebensbaum stehend, Figur aus den,
‘seltenon Kupferatich des Sindenfalls von Marc
Antonio nach Rafecl. 1952. 11. Fol.
2) Sandfutszene. Nach dem Bilde fm Loeve
von Girodet 1825. Fol. max,
3) Marid. Verkindigung. Mit der Unterscrit
Angelus. Nach K. Cares. 1845, gr. Fol
4) Maria mit dem Jesuskinde, habe
x Kople von Corregg o's Madonna,
5) La Sainte Famille, 5 Fi
sin, 1825. gr. Fol
6) La Sainte Famille, 7 Figuren.
Kupferstich von dem berthmten Bilde, welebes
Rafael far Franz I. malte, 1838, Fol.
7) Die Sixtinisehe Madonna. Nach der in Rosen
befindlichen Kople des Itafael'schen Biles,
1526, Fol, max,
8) Das Jesuskind, aut dem Kreuze schlafend, Nach
Guido Rent. 1522. gu, Fol.
9) Der BI. Bruno erthellt seinen Méacken dss
‘Ordenskieid, Nach P. Lesuour. 1821. Fol,
Il, Mythologieche,
risehe ete. Di
10) Erebus und die Nacht,
Fol,
11) Danae. ‘Nach Dems. 1824. gr, Fo
12) — Dieselbe Komposition, Kleiner. 1849. 4
13) Erigone. Nach Girodot. 1822. qu. Fol.
14) Verlassene Ariadne. Nach Dems. 1823.
Fol,
15) Triumph der Venus, Nach P. Prud*hon. 1852,
ch Girodet. 182
1. qu. Fol
16) Tanzende " Liebesgitter. Kopie von Mate
Antonto's Kupferstich mach Rafael, 18¢
M. qu. Fol
1718) Les Petits Déridours, Nach P. Prud’hon,
Les Potits Fileurs. Nach Doms. Seltensticke
1848. qu. 4
19) Kntfahrung der Pysche. Nach Dome. 1824, Fo.
20) Amor und Peyche. Nach Fr, Gérard. 182:
- Nach Girodot, 1825. MI Fal.
23) Acskulap, von einer Ziege gesiugt, wind ax
ergo Titthion von Hirton “gefunden. Nach
Guillon Lethidre. 1824. gr. qu, Fol. Seite
stiick zu Romulus und Remus, n. 43.
24) LEtude guide Testor duGénie. Nach P. Prud’-
hon. 1846. Rond, Fol,
333 VAmoon et TAmiué, Nach Dems, 1850. 4
26) Ode. Nach A. Galimard. 1846, Kl. Fol
27—30) Frabling. 1827.
1826, Winter, 1827,
Doj:
Sommer. 1825. “Herbs
Folge vou vier BI. nach
1827. Fol.
1846, 4.
4H) Modestio, halbe weibliche Fig. mit Schleter.
‘Nach der Natur. 1840, Fol.
35) Medestio, wefbliche Halbfig. Nach der Natar.
1841. M1. Fol,
98) Coquetterie, welbliche Halbig. mit Turban.
Nuch L. Duets, 1840, Fol,
531) Les boueles de cheveux, weibliche HalbAg. mit
Rlnglloeken. 1942. 4. Jonrnal des Arts. 1.
0. 12,
38) La Natte, weibliche Halbfig. mit geflochtenen
Waarzipfen. 1930. Fol. Bildniss der Madame
Blanqui. No. 63.
39) Der Schwur der sieben griechischen Hiuptlinge,
Nach Girodet. 1825. gr. qu, Fol.
40)elena. Aus dem Gemilde von Delorme,
welehes den Hektor vorstelit, wie er dem Pari
cor und Feighelt vorhilt, 1846,
41) Zusammentreffen des Aeneas und der Andro-
nacho in Epirus, Nach Girodet, 1626. qu.
fal.
42) Abtelse der Trojaner. Nach Dems. 1826, qu.
Pol,
43) Die Zwillinge Romulus und Remus, von der
gt, werden von Fanstulus am Ufer
iden, Nach Guillon Lethiare.
‘S24. gr. qu. Fol, Seltonstdek zum Aeskulap,
”)
Kinig René, Nach Suint-Bve, 1896. gr.
45) Francesea und Paolo, Nach Ingres. 1834. Fol.
46) Korinna anf dem Vorgebirge von Misenum, Nach
Fr. Gérard, 1827. gr. qu. Fol,
47) Wiederholung desselben Bildes. gr. qu. Fol, —
Bin damaliges Lieblingsbild; “Aubry-Lecomte
musste es zweimal lithographiren, 40 bogierig
riff das Publikum nach einem Werke, welches
tie Verhertlichung der gefelerten Madame de
Stal zum Gegenstand hatte. Auf dem ein
BI. sitzt die Romanbeldin links, auf dem andern
rechts,
48-51) Le Départ du Guerrier. Le Combat du
Guerrier.” Le Retour du Guerrier. Le Triomphe
du Guerrier. Folge von vier Bil. nach Giro~
det. 1824. qu. Fol.
52) Lorenzo von Mediet, umgeben von seiner Familie
‘und den beribmtesten Personen seluer Zeit.
Far die
58) Die Pest in Marseille, Nach Fr. Gérard
ar. Fol.
54) Die Groppe der Mutter mit thren beiden Kin-'
dern, aus demselben Gemilde. 1836. Fol.
) Das Haus des Michel Angelo in Florenz,
‘und das Haus des Torquato Tasso in Ferrara,
IS24. Seitenstiicke. Nach Dejuinne, Fol.
5) Ludwig Philipp, zum Reichsstatthaltor ausgeru-
fen, wird von Lafayette und andern Abgeordneten
der Depntirtenkammer vor dem Pariser Rathhause
empfangen, 31. Juli 1830, Nach Guillon Le-
thiare. 1831. gr. qu. Fol.
1935.
Tl, Bildnisse:
58) Amalte, Kalserin. son Brasilien, halbe Figur.
Nach dem Leben. 1830, Fol.
59) Madame Anbry-Lecomte, Brust. 9% reehts,
‘Nach dem Leben. 1820. Fol.
60) — Dies., halbe Figur, stehend, den Kopf auf
Das BI. ist betitelt: La Robe de Sole. Fol.
1, Mit 1827 und der Adresse von F, Villain,
TT, Mit 1828 und der Adresse von Lom
61) Mademoiselle Aubry-Lecomte, Profiikopf, na
rochts hingewandt. Nach dew, Leben,
Mit der Unterschrift: scanrm. 1833. qu,
Fo
62) — Dies, halbe Figur, Profl, in etnem Bache
esend, Nach dem Leben. 1834. kl. Fol.
63) Madame Blangut, halbe Figur, 3/4 Unks, Nach
der Natur. Das Bi. fUbrt dle Unterschrite: La
Nate, 1830. Fol.
G4) Madame Bontemps, halbe Figor, 3g links. Nach
‘dem Leben, Unterschrift: La Toilette du Soir.
1830. Fol.
65) Lord Byron. im Vordergrunde einer Landschaft
unter einem Baume sitzend, neben ihm seine
Geliebte, die sich mit dem rechten Arm auf seine
Knife stitzt. Nach Dejuinne, Das Bi, hat die
Untersehrift: Childe-Hlarold et’ Inds, 1830. gr.
qu. Fol.
66) Graf von Chambord, als Kleiner Herzog von
Bordeaux, und seine kleine Schwester Made-
molselle (spitere Herzogin von Parmi
Hersent, 1822,
Kniestiick,
Nach
aibt spitere Abdriicke
ygenntzten Stein, 1846.
65) Gustave Chatenet, Brastb, von vorn. 1847. 4.
Girodet, 1823. Fal.
von dem
69) Mademotselle Darcier, Brustb. 8/, links, Nach
E, Sewrin. 1850, Fol.
70) E. J, Delécluze, Kunstkritiker, Brustb. 3 links,
Nach Mie, L, de Mirbel, 1846. 4
71) Demonchy, Justizheamter, halbeFigur,/ rechts
Nach L. Ducis, 1840. Fol.
72) A. L. Girodet-Trioson, Maler, Proflkopf, links.
Nach ihm selbst. 1841. 4. Far die
Annales de In Soclété bre des Beanx-
Ants, X.
73) — Ders., Proflkopf, rechts. 1624. Fol,
1) J. P. Granger, Maler, Brastb. 9 links.
Thm selbst. 1946, 4.
75) Madame L. albe Figur, sitzend, den
Kopf auf den rechten Arm gestiitzt. Nach’ dem
Leben. 1842. M1, Fol,
16) 3. F. ©. A. Lachize,
einer Biste von Bonn
‘ach
musth, 8g rechts, Nach
steux, 1851. kl, Fol.
77) Baron Larrey, ganze Figur. Nach der Statue
von David W’Angers, 1847. kl. Fol.
78) A. P. A. de Laval-Montmorency, ganze Figur,
im Vordergrunde einer Landschaft, 1832. gr
Fol.
79) Mainnomare, Kunstlicbhabor, Im Lehnstubl.
‘Nach Henri=Dupont. 1840. Fol,
80) Mona Lisa, genannt La Joconde. Nach
Vinel, 1824, Fol.
81) J. N. Patllot de Montabert, Kunstschriftsteller,
halbe Figur, % links, Nach P. Carpentier,
1843. Fol.
82) Mademolselle N. ....., halbe Figur, /¢ rechts.
Nach dem Leben. Unterschrift: La Toilette du
Matin. 1830, Fol.
83) Madame Pa
demona. Brust.
rard, 1830. Fol
84) Casimir Perier, Rrastb. 3/4 rechts
sent, 1822. ki, Fol.
85) Graf und Grifin Potocka, xwel ganze Figuren
igerin In der Rolle der Des-
ig links, Oval, Nach F, G#=
Nach Hor-
382. Aubry-Lecomte
Frangois Ion Adrien Aubry.
auf einer Torrasse. Nach Duval-Lecamu:
1839. gr. Fol.
$6) Marie Potocks , fm Freten sitzend. Oval. Nach
Colson. 1881. Fol.
87) Madame deProny, halbe Figur, sitzend, im Lebn-
stab.
‘Nach Girodet. 1822, Fe
‘Récamier, in threm Zimmer, bet offe-
welehes man dle Abbaye aux
eht. Nach F. Gérard, 1827. gr. qu. Fol
$8) Raimond de Size, halbe Figur, /g inks. Nach
Glrodet, 1824. Fol, Selten; von dem.
Stein worden nue {Unf Abdricke gezogen.
90) — Ders.
1824. Fol.
(91) Spontinl, Kapelimelster,{m Lehnetubl am Ti.
‘itzend, den linken Arm aufgestitet. Oval. Nach
3. Guerin, 1823. KI. Fol.
IV, Genreartige Darstellungen
Studien
age.
93-94) Lintériour
Seite
‘Nach Duval-1
io und La Réprimande, Seiten-
‘Nach Dems. 1592. Fol.
97) Les Frives de la doctrine chrétionne.
Duval-le-Camus, 1823, Fol
98) La Sérénade Vénitienne, 1824. Fol,
99) Jeune Napolitain, Nach Monvoisin.
1826. qu. Fol. Flr die Galerie
Palais Hoyal.
toy) Usa, Nach Bonnefond. 1828, qu, Fol.
Weselbe Galerie,
101} Uoe Famille malhevreuse
hon, 1823. Fol. Das BI i v
Deleuchtet,
102) — Dass. 1814. 4.
der rechten Seite
Nach
Das Licht kommt von!
Nach P. Prod’hon, 1945.
‘ach J.B, Greuze:
105) Le Jardin, Nach Fauvelot, 1852. kl, Fol
106—108) Porteur de Palanguin. 1826, Paysans
‘et Mariniers Jouant aux 46. 1927. Halears pre-
nant leur repas. 1929, Drei Dil. mit chinestsehen
Figuren, Nach elgener Zeichnung. Fol.
109) La Vierge au Linge, halbe Figur der Madonna
in ‘dem unter diesem Namen bekannten Hilde
Rafael’. 1525, Fol.
., Brusth, 3, recht.
Aus eit
112—113) Endymion and Le’ Zéphire. Zwet Stu
‘Gienkipfe, Nach Gtrodet. 1822. gr. Fal.
114116) Atala. Chactas. Le Pere Aubry. Di
‘Studlenkipfe, Nach Girodet, 1822. gr. Fol.
117—118) Corinne. Jeune Gree. Studientiguren.
Nach F. Gérard, 1625, Fol,
119) Drutdesse. Studlenfgur. Nach Il, Verne:
1826, Fol
120) Amazone, Stndlenkopf,
Fol.
121) Odalisque,
a. Fol
‘ach Olrodet, 1826.
Studlenkopf, Nach Dems, 1823.
122) — Dies. Odallake, kleiner. 1825. Fal.
125124) Dame Homaine, Esclave Géorgienne
‘Zwel Studienkipfe. Nach Delorme, 1929.
Fol
125) Marguerite. Nackto Halbagur von vorn, Nach
P. Prud’hon, 1849, kl. Fol
126) La Belle Elisabeth, nackte Halbfgur, von der
Seite, 1831. Nach Girodet. 1831. Fol.
}) Baigneuse, Nackte Halbtgur som Ricken
‘ach Dems, 1826, Fol.
128) Collection de Tétes d'Etude d'apris Le Tablesn
‘point on 1801, par M. Girodet-Trioson,
smpres. les Omabres des Heros Francais recnet
ans Io Palais acrien d'Ossian, lith. sons sa di-
rection par Aubry-Lecomte, 16 numerirte Bll
Paris 1921, 22. Fol. 0, qu, Fol.
120) Der chine Neufundlinder. Portralt du beww
Pyrshus. Nach FH, Fabre. 1924. qo. Fol
130) Vue d'Auvergne, Nach Joly. 4851. qu. Fol
131) Les Rutnes du Chiteau de Pierrefonds. Nach
or Nator. 1831. qa, Fol.
Forét de Compidgno, 152
Forst de Compligne, Im
Hlegt ein Hirsch. qu. 4.
134) Forét de Compitgne, 1841.
Journal des Artistes, 1842. IL Ne
195) Camp de Compidgne, 1837. qu. Fol.
136—139) Compldgne et ses Environs,
vier mumerirten Studienbl, Nach der Nat
1695, qu. Fal.
B, Kallof
Aubry. Frangois Léon Adrien Aubry,
Zeichner und Maler, geb. 20 Brlissel den 23
Juni 1835, besuchte die kgl. Kunstakademie da-
selbst und erlernte dann verechiedene Gewerbe,
‘weil er sich der Kunstindustrie widmen wollte
Im Okt. 1860 begab er sich nach Paris, wo er
flir Rechnung des Hauses Hachette an den illu-
strirten Werken des Panthéon littéraire unter
dor Leltung H. Delacharlerie's arbeitete. Doch
findet man auf den Vignetten, an denen A. Theil
hatte, nur den Namen des Eratern. Nachdem
sich A. etwa 3 Jahren Paris aufgehaiten, kehrte
er in seine Vaterstadt aurick, wo or dann 1$64
zum Zeichenlehreran.eincr der stidtisehen Mittel-
schulen ernannt wurde. In den J. 1863 und 1869
stellte er zu Brilssel und 1861 in Antwerpen groBe
landachaftliche Koblonzcichnangen aus, dio zum
‘Theil Motive aus der Umgebung von Paris be-
handeln, In letzterer Zeit beschilftigte sich A. mit
Malerei, sowol mit Genre als mit Landschaft
und Stilileben. So war im Salon yon Gent 1S71
‘eine Landschaft. von ihm: Le mauvais chemi
132)
133)
s] (Regenstimmung). Seine Zeichnungen und Bilder
bezeichnet er zuwellen mit einem fremden Vor-
‘amen (Mare). 1868 bogann er das Werk: Le
Dessin appliqué aux Arts ot & Industrie, vou
dem bis jetzt awul lithogr. Tafeln mit erklitren-
dei franzisisehen und englischen Text erschie-
non sind,
‘Von thin radirt:
BM. zn: Champavelt, Contes immoranx pat
Poteus Borel. Brozelles 1872. 8.
4) Tel, Bing von. Borel. "Ad, Aubry
Frangois Léon Adrien Aubry
—__Robort van Auden-Aerd. _ 383
2) Eine Schaar Soldaten von elner Laterne
boleuchtet. Ad. Aubry. H. 117 mill.
br. 92,
3) Zwei ringende Neger. Ad. Aubry. H. 127
mill, br. 91.
4) Spanische Soldaten, geftibrt von einem
‘MOnche mit einerFackel. Ad. Aubry 1870,
H, 137 mill. br. 91.
4) Eine Schaar Neger, von welchen Einer ein
Menschenbaupt auf seiner Pike trigt.
Nicht bezelehnet. H, 127 mil, br. 90.
6) Ein Fischer, im Begriff eine Frau in's Meer
zu werfen, Ad, Aubry. I. 138 mill.,
br. 90,
7) Bin Mann einer entsetzten Frau das Skelet
eines Kindes zelgend, Ad. Aubry.
H. 133 mill, br. 91.
Alex, Pinchart.
Aubry, 8. Abri.
Aubuisson, Marquis d’ Aubuisson, fran-
lsischer Maler, wabrscheinlich nur Dilettant.
Im Pariser Salon von 1812 befand sich von
im: Letater Abschied des Paris von Helena;
1814 dann Hektor zwingt Paris die Helena zu
‘erlassen und in den Kampf zu gehen, 1822 end-
lich Bukephal durch Alexander gebiindigt und
Bestrafung Hebe's. Der Bukephal fand in der
Kritik jenes Salons im Observateur et Arlequin
au Salon (p. 20), eine beissend fronische Be-
sprechung, Tin J. 1825 war dieses Bild im Museum
von Toulouse ausgestellt.
s. Piisslt, Neue Zasitze, — Notice sur lo tab-
lean repr. Alexandre domptant Buctphale exposé
anjount hut au mnsée de Toulouse ete, 1825, 8.
— Rellier, Dict.
W. Schmidt,
Anbyn. Aubyn. Unter diesem Namen ist im
Katalog Stenson folgender Stich aufgeftthrt
Wm. Beckford, Lord Mayor. Nach Sauvage. 4.
W. Engelmann.
Aubyn, Catherine St. Aubyn (wol Saint]
Aubym), radirte in England zu Ende des 18.
Jahrh. Ottley (Notices) flhrt folgende BN aut:
1) Junges lesendes Weib, Knielg. Koy
Bartolozzi’s Stich nach Guereino’s Ze
Otley sah ein Explr., worauf auf dem
tho handschriftich geschrieben stand : Cathe~
rine St. Aubyn, March 1788. 4.
2) Dorothy Pentreath, wie man sagt, die letzte
che die alte Cornische Sprache redete.
ig geitat, J. Opto R.A. pins
©. St. Aubyn sculp. PI, 8, April 3d 1789
Rande. kl. 4.
3-4) Ansichten von Pevensea Castle. 2 Bil. Sebr
gut ralirt. Auf dem cinen Bl: Pevens
U. St. A. 1797, Auf dem anden: Pevensea|
©. 8/4. 1798. Ke qu. 4.
5. Ottley, Notices,
W, Schmidt,
Audach. Andach: unter diesem Namen
kommt eine Landschaft mit Thierstaffiage in
iner anonymen Auction zt Amsterdam den 16.
Maire 1778 vor. Es ist die einzige Erwihnung,
die wir yon
haben.
m solchen Ktinstler gefunden
Alex. Pinchart,
Andebert, Joan Baptiste Audebert, Ma-
ler und Radirer naturgeschichtliche Gegenstinde,
gob. zu Rochofort 1759, + zu Paris im Der,
1800, kam frithzeitig nach Paris, wo er sich im
Miniaturmaten ausbildete. Gigot d'Orey, cin
reicher Liebhuber der Naturgeschichte, boauf-
tragto ihn im J. 1798, die seltensten Stilcke
seiner Sammlung zu malen, und liess ihn sodann
Holland und England bereisen. Die von dort
mitgebrachten Zeichnungen wurden au Olivier's
Histoire des insectes vorwondot. Dies entschied
den Beruf des Ktinstlers; er unternabm nun
grissero Arboiten auf cigne Kosten. Sein erstes
Werk war: Histoire naturelle des singes, des
makis et des galéopithdques. Paris an VIIL =
1300, Fol., mit sechzig in Farben gedruckten
Platten, die or selbst gozeichnet und radirt hatte.
Namentlich aber gelangte er im Koloriren xu
hoher Volikommenheit, indem er nicht nur die
verschiedenen Farben auf eine einzige Platte
auftrug, sondern statt der Wasserfarben Ocl-
farben anwenden und mit metallischem Gold in
verschiedenen Nuancon drucken lernte. Nach
der Beendigung seiner Histoire des colibris, des
diagauz-mouches, des jacamars et des promérops
Uberraschte thn dor Tod, so dass dieses Werk,
mit Text von J. P. Vieillot, erst nach seinem
Tode herausgegeben werden konnte. Die Histoire
des grimpereauz et des oiseaux de paradis hinter-
iess er unbeendigt; sie wurde von Desray und
Vieillot vollendet. Dicso beiden Werke bilden
den I. und If, Band der Oiseaner dorés on & reflets
métalliques. Paris An XI = 1803. gr. Fol.
s. Fissli, Kiinstlerlextkon If. und Nee Znsitze,
— Nout. Blographie générale,
W. Bohmidt,
Andebertus. Raud(ulf)us Audebertus
de Sto. Johanne Angerinco, d.h. ang St, Jean
@Angély, verfertigte laut Inschrift das Reliet
mit der Abnahme Christi vom Krenze in der Lit-
nette einer blinden Arkade auf der Nordseite des
Portals der romanischen Kirehe St. Hilaire zu
Foussay im der Vendée. Calneil setzt die In-
schrift in das Ende des 12. odor den Anfang des
13, Jahrh, Nach der Abbildung, dte er mittheilt,
scheint jedoch der Stil you Schrift und Bild-
werk auf das 11. Jahrh, hinzuwelsen,
8. Ch. Calmeil in den Mémoires de In Soctté
ddes Antiquaires de YOuest, 1953 (Poitiers 1854)
8185 u. pl. Hu.
Fy, W. Unger.
Andelet, s, Aubelet.
Andel. Audel, sonst unbekannter Kiinstler,
stach dem Katalog Stenson’s zufolge
Bikdntss von J. A. Hiller. 4.
W. Engelmann,
Audenaerd. Robert van Anden-Acrd
oder Auden-Aert, niederlindischer Maler,
384
Robert van Auden-Aord.
Kupferiitzer und Kupferstecher, gob. 1663 zu
Gent, empfing den ersten Unterrichtin der Malerei
von Mierhop und H. von Cleef und unternabm
1685, um sich weiter auszubilden, eine Reise nach
Rom, wo er in C.Maratti’s Schulo cintrat. Aussor
em Zeichnen und Malen beschiftigte er sich
nebenbei mit Radiren, und als er etliche Proben
davon seinem Meister zeigte, glaubte derselbe
entschiedene Anlago zum Kupferstechon bel ihm
au bemerken und gabihm den Rath, dieses Kunst-
fach vorzugsweise zu betreiben und sich dabei
des Anitzens zu bedienen, woraus er betriicht-
lichen Vortheil ziehen kinne, was or auch mit
Erfolg that. Nach einem sicbenzebnjithrigen
(Andere sagen, ich glaube richtiger, siebenund-
Areissigiibrigen) Aufenthalt in Rom, kebrte er
in seine Vaterstadt zurilck, wo er 1743 starb.
AlsMaler wird von ihm sehr lobend gesprochen;
aber seine Bilder scheinen fast alle in den Kir-
chen und Klistern seiner Heimat geblieben xu
sein, denn in den reichsten Museen andorer Liin-
der habe ich nirgends solche angetroffen. An-
geblich zeigt or sich darin als ein trouer Nach-
ahmer seines Meisters, verbindet jedoch mit der
italienisirenden Auffassungaweise ein braban-
tisches glinzendes Kolorit. Seine Art au radiren
erinnert ebenfalls an C. Maratti’s geistreich
skizzirende und malerisch wirksame Manier.
Seine Kupferstiche sind ziemlich weich behan-
delt, und haben dabei Kraft. Bisweilen nabm er!
sich C. Bloomaert’s viereckige Kreuzschraffirung |
zum Muster, aber mit Anwendung des Voriitzens
‘was keine gute Wirkung hervorbringt, weil die-
-s Korn die ganze Sauberkeit und GleichmiSig-
keit der alleinigen Grabsticholarbeit erfordert.
In einer andern freiern kriiftigeren Weise und
viel gllicklicher stach er mohrero Blitter nach
Marattl, Domenichino, Ann. Carraecl. Es ist
nicht 2 leugnen, dass R. v. A. ein hichst acht-
barer Kunstler war. Die Geburt der Maria (No.
411) und ihr Tod (No. 28) sind sebr gute Bil.; die
Marter des heiligen Blasius (No. 40) und die
Rosenkranzvertheilung (No. 31) sind noch vor-
trefflicher. Das Werk ‘Meisters ist be-
triichtlich ; den ansehnlichston ‘Theil desselben
bilden die BIL, die thn C. Maratti nach seinen
Zeichnungen und Gemillden ausfilhren liess. Auf
den Bil., wo sein Name ganz ausgeschrieben ist,
lautet derselbe: R. V. Auden Aerd oder R. V.
Auden Aert, und nicht Audenaerde, wie sich
‘tberall angegeben findet. Ausserdem gebrauchte
er noch folgende Bezeichnungen: R. V. A. Gand
Inu. Ine.
R. xX. Gandensis seulp.
RH. sears
1) Das Opfer Abraham's. Nach einer Zeichnung
von C, Maratti, Fol. Radirang,
1. Vor Frey's Adresse.
2) Magar und Ismaol in der Waste. Nach eine
Zeiehnung von Dems. Fol. Kadirung.
38) Ellezar und Rebekka ‘am Brannen. Nach einer
Zetchnung von Dems. Fol. Radirang
1. Vor: Romae apud Jacobam Frey
4) — Dots. Gegenstand, anders behandelt, Nuc
‘einem Gemilde Doss.” gr. Fol. Sorgsam eex-
Deitetes Grabstichelbl.
5—S) Vier Darstellungen aus dem alten Test
ment. Radirt nach Domenichino’s Frester
in S. Silvestro zu Rom, Fran‘. Collignont forais
Romae ... . Rund. Fol.
5) Judith” zeigt dem Volke das Haupt do
Holophernes.
6) David tanzt vor der Bundeslade.
7) Salomon und seine Mutter Bathsebs (ni:it
‘le KOnigin von Saba, wie es gewohinlch
heisst) auf dem Throne.
8) Esther und Ahasverus.
9) David trigt den Kopf und das Schwert de
Goliath, Nach Zeichnung des C. Maratti, Fol
Radirung.
I. Vor Frey's Adresse.
10) Bathseba im Bade. Nach einem Gemilde Dess
Romae apud Jacobum Frey. Fol.
11) Geburt der Maria. Nach Ann, Carracci,
vitas Gloriose Visginis Marise. Oben abe
det. gr. Fol.
1. Vor Prey's Adresse.
12) Vermilung der Maris. Nach einer Zelchrung
von C.Maratt{, Fol. Eines der ersten Bi.
welehes der Kanstler in Kom radirte; sett
skizzenhaft behandelt.
1, Arnoldo van Westerhont formis Rom.
II, Fran, Collignon formis Romae.
13) Verkindigung Marli. Nach C. Maratti. Mic
der Unterschrift: Angelus Domint Nuntisst
Maria. Fol. Grabs
1. Vor Frey's Adi
14-17) Vier Darstellungen ‘aus dem neuen Test
ment, Radirt nach (. Marattt's Fresken it
der Kirche St, Isidoro 2u Kom. Oben abgersi-
det. Xl. qu. Fol.
14) Geburt Christ,
15) Der hi. Joseph erhalt im Traum von ei
Engel den Befebl, nach Aegypten ansio-
wandern,
16) Christus betet im Garten.
17) Christus, mit Dornenkrone und Robt
zepter, witd von einem Schergen verbibit
18) Geburt Christi. Nach P, Berrettini da Cot-
tona, Fol. Radirang.
T. Vor: Arnoldo V. Westerhout for.
19) Anbetung der Kénige, Nach einem Gemill
von ©. Maratti, Kl. Pol. Rin froher un!
schwacher Versuch, kurze Zeit nach der A>-
Kunft des KGnstlers’ in Rom; skizzenbatt radic.
Dasselbe Gemilde wurde 1736 von J. Frey be!
weitem besser gestochen,
20) Flacht nach Aegypten. Nach C, Marattl. &
qu. Fol, Skizzenbaft radirtes Bi; Seitenstick
zum Tod des hl. Joseph, No. 42.
1, Amoldo van Westerhout formis Romae.
M1, Fran. Collignoni formls Romae.
21) Rube auf der Flucht in Aegypten ; dabei der
Kleine Johannes, Nach einer Zeichnung Dess
Qualis est dilectns tuus ete. Aebteekig. HI. gv
Fol,
22) Obristus und die Samariterin am Brunnen. Nach
‘Ann, Carracet, Gegenseltige Kople der Ra-
Robert van Auden-Aord.
___ 385
dirang, dle. Marattt im J, 1649 nach diesem
Geailde verertigte. kl. qu. Fol.
1. Mit Cllignon’s Adresse.
IL Mit Westerhout’s Adresse.
18) Obrsts beter im Garten. Nach C. Marat
Tris est anima mea ete. gr. a. Fol.
1. Vor: Romse apud Jacobum Prey. An. 1728.
M)Owistus am Kreuze, Nach Dems. Franc,
Gitignont formis Romae, kl. Fol, Yon dem
Kinsler ausgefibrt zur Zeit, als er dic Radis~
tule ma handhaben begann, und daher ziemlich
alllonmen,
15) De Kreuzabnahme. Nach dem-Gemilde des
Durlele da Volterra (Ricciarelli) in
S.Trinita del Monte 2u Rom. Von der Gegen-
séte gestochen, Fol. Kine der frihesten Arbei-
‘ades Kupferstechers, welcher dleses Ii. dem
Ante L. De Gomer gewidmet at.
1. Vor Vine. Billy formis,
28)Der Leichnam Christi auf dem Sehooe seiner
Matter, nebst zwei heiligen Frauen nnd Johannes.
Nuh C. Maratti, Mit der Unterschrit: Mater
Deloram, cum priuflegio, «... . . 1701. Fol.
1) Die bl. Dreitaltigkeit.' Nach’ dem Bitte. von
G. Rent in 8, Trinith de’ Pellegrin! in Tom,
(hen abgerundet. Fol.
‘S) er Tod der Maria, Nach C. Majeaitei. 1728,
qa. Fol,
2)Dicltmmelfahet Marti, Nach Doms, Quast
Aurora consurgens. Fol.
‘) Maria mit dem Jesuskinde, Johannes der Taufer,
det M. Lukas, welcher das Portrit der Mutter
Onttes malt, und der Papst Petrus Cilestinus.
Nib M.A. Franceschini's Gemilde in
S. Giovanni in Bologna. gr. Fol
3) Mharia, auf einem hohen Thron sitzend, neben
‘ich as Jesuskind, welches Rosenkrinze , die
war Engel in Blomenkirben som Hitamel
Wneht werden, an heilige Nonnen und Monch:
fe Dominikanerordens vertheilt, die ibrerseits
en elnen Thell davon abgeben,
nalde, welehes C. Marattt in
4.1695 verfertigte und unter seiner Aut
‘un seinem Schiller sehr sorgfiltig stechen liess.
Potesmel fructus honoris, spei. gr. Fol. Kapitalbl.
1. Vor Frey's Adresse.
Maria, das Christuskind auf threm SchooBe hal-
fend, betrachtet von ihrem erhdheten Sitz den
4 Car] Borromiins, der sich in ihren Schutz be~
ibe und dem hl, Ignatius, der, auf den Band
seiner Ordenssatzungen hinweisend, gegeniiber
Aniet, Nach einem Gemilde von C. Maratti,
¥ran®, Collignon formis Romas. Oben abgeran-
aber
det, gr. Fol. Radirtes BI, skizzenhaft,
nelsterlich behandelt,
24) Marla (Kniesttick)
tackte Christuskind, das einen Apfel dem M
tahert, iber dem Tische und mit der Link
Boch’ links bringt der kleine Johannes el
Vogel, Nach Ann, Carracei. Unten in der
sateau somesme: JD, sess
Carracei Tnvenit. Rechfs: Colingnon
Romae. Radirt. kl, Fol,
3337) Vorginge aus dem Leben des hl. Andreas
5 nalirte BIL, nach Domentehino’s Gewilde
{n der Tribune der Kirche 8. Andrea della Valle
tm Rom, qu. Fol.
33) Der Apostel Andi
Meyer, Kenetler-Lexikon. If,
formis
wird von Johannes
dem Tanfer in der Waste auf den Helland
hingewiesen.
Berufung des Andreas,
Ireas anf dle Folter gespannt und von
Schergen gegeisselt.
}) Andreas auf dem Wege zum Richtplatz,
betet das Kreuz an, das 2u seinem Todes-
werkzeug denen sol
37) Andreas, von Engeln nach dem Himmel
entfubrt,
38) Die fan? von Alexander VIII,
ton HelligenTarention
hannes Capistranus,
ohannes de Deo tnd Paschalis Bayle
P. Locatelli. Io, Iacob. de Rubei
Romae. gr. Fol
39) Der hl, Antonius von Padua von einem
umgeben, kiisst dem Jesuskinde die Fisse,
©. Maratti, Mundo eorde — videbunt. Fol.
40) Die Marter des bl. Blasius, Nach Dems, Ubi
multae coronae, mutta certamina, gr. Fol.
Adresse.
1)
)
‘acundo, ganze Figur,
42) Der Tol des hl. Joseph. Nach C. Marattt.
Ki. qu. Fol. Ziemlich skizzenhatt radirtes BI.
von dem Kanstler in den ersten Jahren aus”
geffihrt, als er, in Rom angekommen, sich ants
Kupferstechen verlegte, Seitenstiick zur Flucht
nach Aegypten, No, 20.
1. Arnoldo ‘an Westerhout formis Romae,
TL. Frane®, Collignont formis Romae,
43) Der hl. Philippus Neri knicend im Gebet.
nze Figur, Nach Dems, Fol.
44—AS) Loben der bl. Bibiana.” Nacli Fresken in der
Kirche 8. Bibiana in Rom. 5 Radirungen, Romae
ex ofileina Jo, Jacobi de Rubeis, gr, Fol,
44) Biblana yerweigert den Jupiter
Nach P. da Cortona,
45) Demetria, Sehwester der Bibiana, die gott=
losen angen des Pritors verab-
schenend, stiirat plitalich todt nieder, lin
Beisein ilirer Schwester. Nach Dems,
Bibiana, an Je gebunden, wind mit
Bleikugeln zu Tose gepeitseht, Nach
Dems.
47) Flavianns und Dafrosa, Vater
der Bibiana und Demetria,
. Nach L, Bernin
48) Demetria, Schwester der Bibiana, Statue,
Nach Dem
49) 1. Magdal
‘ubeten,
nd Mutter
Statuen
ia, in der Wiiste. Nach C. Ma
ratti, Gaudiam erit coram Angelis, ete. Fol.
— Die erste Platte, welehe R. s. A. flr C. Max
rattl nach einer Zelchnung desselben ausfiihrte,
50) Aurora und Phat
Begleitung der Horen
yon Guido Remi im Gartenbat
Rospigliost 20 Rom.
ve, Westerhont, Omni
Pol.
1) Apollo und Daphne, Nach einem von C. Ma-
ratti Mir Ludwig XIV. gemalten Bilde, Rou
apnd Jacobum Frey. an, 1728. gr. qu, Fol.
Zwei BIL, die zusammengehiren und ein ein
iges grofles Stick ausmachen, welches dem
Marchese Pallavicint gewidmet’ ist von dem
Kupferstecher, der auch die acht darunter ste~
eniden lateinischen Verse verfasst hat. Seiten
stick 2u Romulus und Remus, No. 53.
49
Deckengemitde
1 des Palastes
Si_nendono da Arnoldo
vineit Amor. Roy. qu
lund Frost, und inter iti folgen die Zephire,
oleh die’ FrOhlingsgdttin die lieUiche, von
Amorinen durch die Luft getragene Flora ankiin=
Diese relche Komponition Ist der Giegen=
(, Marat! far
‘und nicht blo
stand. eines Hides, welche
Iateinischen Verse ind von A,
Br. qu. Fol. — Diese Allegorie
Eeneuerang der Jabreszeiten nennien Heine-
\cund andere Ikonographen
‘Apotheose dex Jan:
Kanigs von Ttalien.- :
‘Nach
‘Apud Jacobum Frey|
gefunden.
Zwei musammengesotate DM. gr.
|. Seitenstck 2u Apollo und Daphne,
Ro, 61, unit ebenso dem Marchese Pallas ini
gewidiet.
1. Vor Frey's Adresse.
ere Abdrdcke Veider Kr, yuo dew noch
vortandenon Patten,
5463) Der Triumph ses Julins Caesar. Nach A.
Mantegna, Folge von 10) Bi mit Tt
C. Tuli, Caesarie Dietatoria Trinmphi . Ab
Andrea Mantines ‘Mantuae .
Dominici de Rabeis
Platten nach A. Andreani
Uelldunkel verfertigte
andern Zeichuungen zum Vorbilde hatte:
jenten ibia fir die erste Anlage seiner Platten,
die er nachber vallendete, wieee ihm gut diinkte,
fund dieger Umstand etklirt, Meshalb seine
Kupferstiche s0 wenig son dem Geist und Chi
taller der Originalgemalie an sich haben.
G4) Der Leichenpomp det Konigin Christina von
Schweden in Tom, 1089. Tomae ex officina To,
Taeobi de Robes. gr, qu. Fol. Radisung.
da) Nuova et esatta Plants det Conclave fatta nella
‘ede vacante di Papa Alessandro VII. ete. den
12. Febr. 1691. Plan desselben mit andbilden
‘tie Zeremonten bel dem Begrabniss des Papstes
fund der Neuwabl sorstellend, Unteu die Nat
der Kardindle, Verlag von Dom, de Rossi, R.
V. AL (R sau Audenaerd) Ganiese. i
Stamperia di Gio, Giseoma Rossi. gr, qu. Fol
Dice Platte ist auch noch spiter verkleinert (dle
Randbitderabzechtten) und it Verinderan
gen achefach fiir das Conclave vom 5.
{730 mock dem Tode Bevelibt NII verwendet
worden. (Prugutin.)
65) Nuovo isegno dell ordine ten
sehnitten
eavaleata — peril porsuno preso da N.
Innocentio NIL
18. April 1692
ar. qu. Fol. Kadirt, (Druyutin,)
nie. Allegori
1 Mauces Spinola; dxe Wappen die
idem Schilde, welehes die Ge-
adirang fir el Titel, 4.
fer Fara
reehtigkeit halt
GGa) Allegorie, die Mathematik’ und Architektur,
‘on einem Genius geeli
Nach GH. Gaulli, Fol,
Wes L 67a,
16) Allegaviache The
* falgen dem Merkur,
Jn: Sternberg’ Kate-|
uns Hleweise des Vorrangs,
wweleher dem Kirchenrecht vor dem Statsrech
seblibrt, — dem Papste lonocenz XI geri
‘met und am 27, Junt 1695 24
sen Inn, Cam, Hier. Pamphill,
dellini, Fol, max.
2) Der Zorn des Achille, groBe Kompostion
‘elne Theale, Nach ‘Ons Ks
falog U1. 1897.
‘umringt von einer Menge atoe
te, die thre Dankbarkeit bexelgen far dh
Wolthaten, welche der Papst thnen erwiew:
hat; von der andera Seite her kemmen di
Serschiedenen Weltthelle und. bringen itn
Wldigungen dar, wabrend die au Baden gewst
fone Ketzerei vor ihrer Niederlage schaeder
Sinnbildliche Thesis zum uh des genannten,
Papstes far seine Barmberzighoit gegen die Ar
‘men und seine unbeugsame Strenge gegen dit
Ketzer, In det untern Abthetlung dieser Thess
‘ite von dew rimslachen Prilaten Mario Mils:
dem helligen Vater gewidmet ist, sieht man ive
Figuren mit den Portrtmedailons der Kins
yon des Rurfance
rich August von ‘ie Bede
‘SchooB der alleinscligmachenden Kinks
ickeekebrt waren, Disses acbr selene Si
‘wurde 1698 nach C, Maratti's Zeichoast
(vieht, wle die gewhnlicbon Ange
jocacelnl) gestochen, und beset
‘zusammen nur Eine Kospssitco
Kardinal von Saito!
Nach G.
0) Francesco Barberint,
rerbts, Nach ©. Maratth
71) Francesco Caracclolf, Pater,
Nach A. Procaceint, 4.
arinal, Brust. rl
ch G, M. Morandi, 1695, 4.
7) Menri de Ta Grange d'Asquien, Ran
Nach F. Desportes. 4
TA) Herzog son Medinacell, Brust. 9/grects, Nt
‘A. Lesina. Fol.
ust, grt
Kardinal Ottoboui, rust, 3fq links. Seo
GB Gaull, 4.
76) Philipp V., Kinig von Spanien, Trt
recbts. Nach P. Valentini, Fal
17) useppe Scan, anna, Br.
Sar Gat Ova 4
Cre, Kardinal, Bratt
SehePassert
no Taarual, Kardinal
Gt, Gaulle 4
$0) Bins eines ngsnatinten Randal, Be
Sjalinks, Cite in einer Rartesche das 84
sis Vorgestelten, und darunter: B.¥, A
Kerk Gand, inven, et seatp, 1695. Sop.
Pal — Der mir vriogende Druck wa et
Settee und die Cnterchif des Nae
Teich abet
S1):21 Platten fore Hacoula dt tate amide
oderve uta ts hice
itantrata colle sporsion
Mattes to Romay 1704, {62 BH, Fl
$2) Numismata irri. ius ox gente
Sadiea, Patan, MDCCRNNM. Fat. Mie
1761 rerentichen Snpiement. 178 Pat
So ereabut in tanathstaechen and We
Brust. 3
Robert van Auden-Aerd
387
yhischen HandBiichern, Teh kenne dieses Pracht-
‘etk pur als Kleinen Querfolianten ohne Titel,
nit 57 in Bloemaert's blonder und weicher Manior
fein and suuber gestochenen Platten; 38 dioser
Pusten zeigen eben so viele Vorder- und Riick-
‘etea von Medalllen mit Bildnissen von Mit-
fielem der Familie Batbarigo, in reicher
‘wappenattiger Verzierung; anf den andern Bil.
‘etnlen sich bloB einzelne allegorische Figaren,
tnspiteren Ausgaben sollen diese Bil. mit latei=
tivben Versen begleitet sein und letztere den
Anperstecher zum Verfaster haben.
Sehliesslich sef noch bemerkt, dass die Vertrei-
‘eng Heliodr’s aus dem Tempel 2u Jerusalem,
‘ud Rafael, eine groBe Raiirang in 2 Til.,
utUnrecht zu den Werken unsors Kinstlers
fehnet wird; dieses BI. ist nicht von R. v.
etd, soniern von C, Maratti raditt,
seiner Jugend, aber mit der vollen Ge~
vielichkett eines reifen Mannos, auafihrte, Die
Aogibe der Kunstschriftstoller kpmto nur Grond
‘abe, wenn von der Originalradirung eine Kopie
suite, die von Auden-Aerd verfertigt worden ;
site slehe ist mir bisher jedoch nicht vorge-
leer,
‘Heineken, Diet. — Huber und Rost,
Hindtueh VI. 283. — Le Blane, Manuel.
E, Rollo.
Atder, Auder, Kupferstecher zu Paris in der
‘wren Hilfte des 18. Jabrh.
|-2)Premiére und Seconde vue des environs de
2 BI. Nach Jos. Vernet. A Paris
id ete. qu. 4.
2-4)Premitre und Seconde vue de Tisle de la
Grenade, 2 BIL, Nach F, Kobell, A Paris chez
sid ete. qu. Fol.
‘kul, Winekler. — Katal. Brandes, —
Utley, Notices. — Le Blanc, Manuel.
W. Schmidt.
Autiran, Frangois Adolphe Bruneau
Audibran, Kupfer- und Stahlstecher, geb. zu
i den S, Sept. 1810, lernte bei Girard und
‘sch in Linien- und Punktirmanier. Seine von
‘65 in den Pariser Salons ausgestellten
Stee finden sich bei Bellier (Dict.) angefithrt,
‘enuf wir verweisen. Wir nennen bloB
|) BL tir: Ch. Gavard, Galeries historiques de
Veralles, Fol
2) BU. Fir: Oeuvres complites de Bi
Ferotin, 1846, 2 Bde. gr. 8
3) in: Musée de Versailles. Paris 1850. Roy. 4
4)Kaln verlisst die Leiche Abe's. Prudhon
Pina, gr. 4.
«Le Blane, Manuel, — Bellier, Dict
W. Selanide,
Atdinet. Philip Audinet, mittelmiGiger
‘pferstecher mit dem Stichel und in Punktir-
tier, franaisischer Abkunit, arbeitete am
tude des 18. und Anfang des 19. Jabrh. xu Lon-
‘ia, -daselbst den 18. Dez. 1837. Er hat beson-
Viel nach dem franzisischen Maler Pierre
‘saloux, der sich zur Zeit der Revolution in
‘oudon aufhielt, gestochen.
1) Heinrich V., Kénig von England, mit Farollie. 4,
2) nia XVL, Konig von Frankreich, 8.
mnger. Paris,
3-5) Der Graf von Artois (Karl X.), Louts An-
toine, Herzog von Angouléme und Marie Thérdse,
Herzogin von Angouléme. 3 Bll. Danloux pinx,
Fol
6) Francis Beaumont, dram. Dichter, $1615. 4
7) Sir Richard Browne, Gesaldter. Nach Na
tenil,
8) Heinrich, 3. Herzog von Buccleugh und Queons-
bury, 7 1812. Danloux p. Fol.
9)C. W. HL, Herzog von Buecleogh, + 1819.
Danloux p. Fol.
10) Buffon , der beriihinto Naturforseher.
11) W. Bulmer, Buchdrucker, + 1830.
Mit Auto-
Burrell, Baronet von Valentine house,
der Accise, +1796. Mit Wappen. 4.
13) Master de Camp , Schauspieler, als Hengo. 1
14) Miss Chapman , Schauspielerin. Nach Wilde.
8
15) J. B. Cliry, dernier servitour de Lonis XVI.
Danioux p. Fol
16) Joseph Cradock, M2
17) J. A. Delue, Geolog,
, Obersheritf, $1826. 8.
1817, Nach Wyatt, 4.
584.
18) Sir Gilbert Dethiek, garter king at arms, }
4
19) Sir Wm. Domville, Baronet, Lord -Mayor von
London. 1833. Nach W. Owen, Fol.
20) John Fietsher, dam, Dichter, 1625.
21) Sir W. H. Freemiantle, - Hausschatzmeistor
Georg’s I, $1550, Nach Yelloway.
22) J. Frobenius, Buchdrucker. Holbein p. Fol.
23) David Gareitk, der ber. Schatspleler. Nach
ciner Statue. Stothard del, 8.
24) Adam Lord Gordon, General. Danloux p. Ft
25) —— Ders. Desgl. 8.
26) Lord John Holt, Obersichter, + 1709. 8.
27) — Dens. 4.
28) John Howard, 1. Herzog von
29) Soame Jenytis, Literat,
430) Ben Johnson, dram, Dichter,
horstp. Gestocken 1511. 8
31) John Phil, Kemble, Sehanspicier, als Cato, 8.
432) Timothy Lane, Erin 1807.
ch Patten! 4.
433) Thomas Leach, Polzeimagisteat in Hattonganten,
18i8. §
34) Gh, Lytlaton, Bischof son Carlile ete
Cotes. &
cls Baron Maseres, deputy recorder of Lone
“1821, Nach Hayter. 4
36) Sir'Thomas Moore. Holbein p. 4
47) Caleb Millier Party, M.D., 1822. Nach J.
Il. Bell. 4.
538) Richard Poiwhele, Schriftyeller uni Histor.
71838. Nach Opie. Mit or. 8.
219) Sir W. Raleigh, Scefshror, 7 1G1S. Mit Pacsim.
G. Vertue p. Fol
40) Lord’ Robert Raymond Ko
Nach Richardson, 4.
Nach,
41) — Ders. Desel
42) Lawrence Hyde, Graf von Rochester, Gesandter
in Polen ete. Nach P. Lely, 4.
43) Lorenz. Sterne, Dichter, 1708, J. Reynolds
p. 8.
41) Teaac Walton, berdhmter Angler, 1683. Nach
Housman. 4.
45) Rev. Sit George Wheler, Rector von Houghton
Te spring, Durham, +1724. 4.
46) Rey. ‘Thom. Whitaker, ‘Topograph, + 1821,
Nach Northeate. 8.
49°
388
47) Mrs, Whitlock, Sehaospolrin als Margret,
Ganze Figur. gr. 8.
48) Lear mit dem Lelchnam Cordells's, Nach HH
Fuseli, 12, In Bells British Theatre,
49) Hine vor Hunger sterbende Familie. Gravé par
P. Audinet d'aprés uno esquisse de H. P. Dan-
loux. London ete. KI. 4.
50) Ansicht des ‘Termple, In: Journal da ee qui
est passé a la Tour du Temple, pendant Ia cap-
tivité' do Louis XVI. — par J.B. Cléry. Lond
179s. 8.
51) Erstach auch nach W. Alexander's Zelcbnungen
far: An historial Account of
‘the Emperor of China ete.
pas. 283,
_ Ottley, Notices. — Le Blane, Manuel. —
Oettinger, Moniteur des Dates.
"Notizen von W. Sehmide,
W, Engelmann,
Andouln, Pierre Audowin, Kupferstecher,
gob. zu Paris 1768, gost. dasclbat 12. Juli 1822,
Schiiler von Beauvarlet. Seine Platten sind,
wie die seines Meisters, anit grofer Sauberkeit,
Feinhoit, Brillanz und Leichtigkeit ausgefihrt.
Bei der Unterzeichnung derselben fugt or hiiutig
au seinem ganz ausgeschriebenen Namen Mem
bre de Tacadémie Royale et Impériale des arts|
4 Vienne hinzu; auf diesen Titel scheint er mehr|
gegeben zu haben, als auf denjenigen des slot
Kupferstecherss, der ihm zuerst vou der Kaise
Mutter, wachher von Ludwig XVUL., verlichen
wurde.
1) La Belle J
linitre. Nach Rafael, Fol. Oben
abgerandet. Fol. Fur: Musée 1,2,
1. Mit den lernamen in punktirter
Schrift: Rafaél pins. — Prudom Del
P. Audouin sevlp. 1802,
MI, Bbenso, aber der Nau
verbessert in Prudhs
IM, Mit der Untersehrite des ‘Titels und mit
Yen Namen des Malers, Zelehners und
Stechers in gewihnlicher Schrift. Die|
Iahrzabl 1802 bel dem Namen des Ste-
‘hers i An 11 abgedndert
IV. Mit: Keole Halienne, 17 and der Adr,
Danios ainé,
2) Die Grablegung. Nach Caravaggto. gr. Fol
For
n
Muséo Francais. 1. 36.
dem Kintassungsstrich, links: Pei
par M.A. de Caravage; rochta: Gi
par p. Atidouin de TAeadémie des Ar
de Vienue, 1809 (in punktireer Schrift)
1, Mit den Namen des Malets, Zeiehners ond
techers (in gewdholicher Schrift), und
mit der Unterschrift des Titels: Le Christ
porté an tombeau,
in, Mit dem Zusata
Beale Italienne, 55,
os ain,
8) Die bt, in einem Oval. Nach:
©. Dole. kl, Galerie de Florence
Wear. Tid. 1,
1, Vor aller Sebrit.
IF, Mit den Namen dos Malers, Zeleliners und
Kunstlemamen und der Unter-
‘Madalaine,
‘Nach Corregaio. Fol
schrift:
4) Jupiter und Antiop
1, Mit aller Schrift,
IL, Mit den drei Kdnstlemamen in punk
Sehritt,
|. Diese Namen sind ansgeldseht and
Unterrande betinden sich die Unterscd
des Titels, der Name des Malers umd
Name P. Audovin ale Stecher und_\
leger —, alles in gewohnlicher Sehr
dabei: Déposde 0 ta Bibl, Nat. le 19
mare An. X.
8) Venus ai
aus dor Pusssoble. Ni
1. Vor der Schrift; nur im Unter
rechts, ist de Saulx mit der Nade! !
geritet.
U1, Mit don drei gestochenen Knstlernas
{in gowihnlicher Schrift; dabei das Wap
des Grafen von Metternich-Winnebare
ML, Noch mit: Vénus Blessée, und der W
‘mong an den eben genannten Grafen,
Ablrteke lad von der nock 12
Oval, Nach Lesu eur F
7) Die Muse Urania. Oval. Nach Dems. Fu
8) Dio Mase Terpslchoro. Oval, Nach Dew» F
Von jeder dieser dri far das Musée Proms
1. G1. 62 und 63 gestochenen Bl. exatiren
Piattonsustinds,
1. Vor aller Sebit.
U, Unter dem Einfassungstic,
DP. pat le Sucur,
renty et P.
funkier Sehet).
Mit den Namen des Malet, ds Zein.
und der beiden Stecher, ta gewdhali
Sebrity; dabei die Unterscrit des Ti
auf dem ersten BL: Muse No. 1; au!
fneiten ; Muse No, I; auf dem driv
Tina
m,
Muse No. UI.
9) Die Musen Me)pomene, Polyhyuant
Nach E. Le Sueur. qu. Fol, Musée franc
1.68.
1. Mit dem Namen des Malers und: Gravép
P. Audoula 1805 (In punter
Sahnit).
11, Mit diesen Kanstlernamen und den Na
der vorgesteliten drei Musen (in pas
tlrter Serif),
IIL. Mit den Namen des Malers, Zetehuets «
Stechers, in gewihnlichet Schrift. we
der Unterschrift des Titels: Muses No.1
Erole Frangaice. 4
ir, Danloa sing.
io, ‘Ruterpe und: Thalia, Ss
Fol, Musée Framais. 1.6
W.
1
IT, Mit den Namen des Malers ond Stecbe:
davei 1805 und die Namen der drvi
sen, — alles in punktirter Schrift
IML, Mit den Kiinstiemamen und. der Cats
sehrift des ‘Titels: Muses No. ¥, — al
in gewibnlichor Sebritt,
LY, Mitdom Zusatz: Beole Frangatse, 45, ©
der Adr. Danlos aind
11) Die Muse Erato, Nach der Antike. Fol
1. Vor aller Schrift, nur vnter dem Eiof
ssungastrich, rechis, befluden sich die
tialen: B.A,
12) Die Muse Polyhymnia, Nach det Anttke. F
Musée Francais. TV. 18,
.-Mitslen Nansen des Zelehners und Stecke:
Pierre Audouin.
UH, Mit diesen Namen und der Untersehrife
50 unter dem Namen
der Muse und mit der Adr, Dantos ainé,
2) Aplin coromnant In vit, Nach Landon,
1. Mit den Namen des Malers und Stochers,
nnebst 1796, — alles in punktirter Sehritt
, Mit diesen Namen und 1797, in gewohn=
licher Schrift, ferner die Unterschrift des
obigen Titels, und zuletzt die
1H) Die Caritas, Nach A. del Sarto,
Musée Royal, 1. 7,
1. Blo8 mit den Kinstlernamen auf einem
Zettel in der unteren Eeke, links. ax~
DWEAS SARTVS — YLONBNTINVS PINXI —
XM. v. x. vit. — ¥. AvpoutN. 1813,
1. Mit den Namen des Malers, Zeichners und
Stechets unter dem Hinfassungsstrich ;
dabei: La Charité,
ML Mit: Ecole Italienne, 29, und der Adr,
Danlos ainé.
15)11 dest plus toms? (Psycho an einer Quelle, von
Auors Pfeil verwundet.) Nach P, Bouilion,
Out. Fol,
1. Mit den Kiinstlernamen und dem Wappen
es Grafen von Cobenzl.
U. Ausser Namen und Wappen die Widmang
an den Grafen und der Zusatz: Déposé
a Bibl, Nat, le 16 Ventose An. 12
UL, Wappen und Widnwung ausgeschliffon ;
afl dio Adr. Rosselin zugesetzt,
Fol,
W)L.G, Graf Suchet, Herzog von Albufora, franz.
Mbrchall, Brust. 9/q rechts, Oval. Fol.
M)Aletander I., Kaiser von Russland, Brustb, 9/4
lols, Oval. "Nach P, Bourdon, Fol.
‘amo und Titel des Kaisors in offener
Schriit; dabei die Namen des Zeichners,
Stechers und Verlegers,
I. Name und Titel des Kaisers in gesehlosse-
Schrift; ferner: die Widmung ai
Ludwig XVIML., die Namen des Sehr
echers und Druckers, und die Worte
Déposé A la Dircetion Royale de 'impri-
metic... 2.
18) Alexander 1., Kaisor von Russland, Brusth,
Frofl Links. Gval. Nach J, A. Laurent. 4.
1. Der Name ALEXANDRE UE, in offener
Schrift; dabei die Namen des Zoichners
und Stechers, dio Widmung an Lud-
wig XVIII. und die Adr.: ebez, P. Au-
douin, Rue du Mont Blane, n. 1
W. Der ‘Name des Kaisers’ in
vg uy, Sehrift; sonst wie obow.
!8) Herzog von Angoulame, Brusth. Yq rechts, Oval.
Aub J. Bralle. Fol,
2) Herzogin von Angouldme, Brusth, 9g rechts.
yy lual. Nach F, Dumont. ‘Fol
41) Charles Ferdinand Due de Berry, Brusth. 3,
links, Nach J.B. Augustin, Oval, Fol
1. Unten auf der Platte der Name des Vor
gestellten, sein Titel, Geburtstag und
Goburteort, in offener Schrift, und sei
Wappen; unter dem Einfassungsstrich,
dic Namen des Balers, Zefehners
Stechers,
H. Name, Titel, uw. s. w. des Vorgesteliten in
geaperrter Schrift; ausser den Kinstler-
geaperrter
amen noch die Widmuug, der Name des
Schriftstechers, die Adr. des Verlegers und
Druckers, und der Zusatz: Déposé a
Bureau des Estampes.
12) Mario Caroline, Duchosse de erry, Brusth, 3g
rochts. Oval, Nach H. Hesse. Fol.
J, Unten auf der Platte der Name der Vor-
burtsort und Geburtstag,
F'Sebrift, und ihr Wappen; unter
dem Einfassungsstrich die Namen des M
lors und Stechers.
II, Name u. s, w. det Herzogin in gesperrter
Schrift; zu den Kiinstlernamen sind noch
hinzugekommen die Widmung des Kupfer-
stechers, seine Verlagsadr. und die An-
gabe: Déposé & In Direction,
23) Madame Boulanger, Singerin, Brustb. 3, links.
Oval. Nach @. Rouget. Mit Bertonnier gest.
ISH. kl. Fol
24) Lucius Junius Brutus, Brust). von vorn, ti
einem Rund. Nach Molenchon. Fol
25) J. C. Ellovi er, Brusth, 3), links. Oval
ach Riesener. KI. Fol.
luck, Kapellmeister, Brusth
daillon. Nach Le Faivre. 8,
27) Heinrich LV., von Frankroich, Brustb./g rochts,
Nach F. Pourbus, Oval. 1S18, Fol
I, Mit den Namen des Malers, Zolehners,
Stechers und Verlogers,
M. Ausserdem noch: die Widmung an don
Kanig, die Namen des Schriftstechers und
des Druckers, Worte: Déposé a
Ia Direction,
26)
iy links, Me-
28) Karl X., von Frankreich , als Graf von Artois,
Brust. fast von vorn. Oval. Nach Saint.
1818. Fol,
— Ders., Brustb, Profil links, Oval, Nach
P. Bourdon, 4.
1, Dio Worte: 8. 4. n. moxsinex in offener
Schrift, dabei die Kiinstlernamen,
H, Jene Worte in gesperrter Schrift; dabet
hoch die Namen des Sebriftstechers und
Druckers, nnd die Augabe: Déposd & la
Direct, Royle.
30) Angelika Kaufmann, Malerin, Knfestiiek. Nach
‘selbst, Kl, Fol, Fur: Galerie de Florence,
Wiear, IV.
31) Jean de La Fontais Nach
HW. Rigaud. 4
+ Brustb, #Y¢ rechts,
de Florence, von Wiear, IL.
1, Vor aller Schri
AL, Unter dem Finfassungsstrich Tinks: Vigéo
Je Brun pinx, in Koma 1790, recht
P, Audonin.....,. sealpt, ‘1804 ‘(in
punktirter Schrift). In’ der Mitte des un
teren Kandes: Mie, Vigée le Brun peintre
(ebenfalls in punktirter Schrift)
M1, Unter dem strich, Peint
celle-méme & Rome en 1790. — Dess
par Wicar, — Gravéo par P. Aude
sess ase 18045 tHefer unten: Mme
Vigéo Lo Brun, — alles in gewohnlicher
Schrift,
33) Ladwig XVI. von Frankreich, Brustb. 3/, links.
Oval. Nach eigener Zeichnung. Fol. — U
bonanntes BI., Seitenstiiek zu Necker, No. 47.
34) Ludwig XVII, von Erankroich, Brustb. Profil
rechts, Oval. Nach J. A. Laurent. 4.
I. Der Name des Vorgesteliten in offence
Sebrift
IL, Dieser Name in geschlossener Schritt
dazu sind hinzugekommen dle Names
des Schriftstechers und Druckers, und
die Angabe: Déposé 4 la Direction de Te
Librairie.
— pers., Brust, 8), reehts, Oval
einer Baste von As Valois, Fol
36) — Ders., ganze Figur, im. Krimungsomnat,
stehend.
Nach
iter dem Einfassungsstrih, Tin
par A. J. Gros. 1915; rechts: (
P. Andouin ..... ISIS: tlefer unten,
de Verlagsadt, des Kupferstechers,
H Auf der Platte unten* novis mix mvt,
Hol de France et de Navarre, Unter dem
Binfassungsstrich die Namen des Malers
lund Stechers, ebenso wie oben; weiter
ten die Widmmung , die Verlagsade., der
Name ‘doe Drockers und der Zusatz
Dispose & la Direction,
Ami Lullin, Genter Syndikus, Brusth, Pros!
in, Opernsinger, Brusth. 9/¢ rechts,
Nach Itiesener. Gemeinschaftich mit
ter. Kl. Fol
‘Medici, Kardinal, halbe Figur. Nach
il, Fol, Fr: Galerie de Florence, von
Wiear, I
1. Vor aller Sehrit.
TT, Mit den Namen des Malers, Zetehners und
Kupfersterhers und der Untersehrift: Le
Cardinal Hippolyte de Médicls,
41) Frans yan Moris der Acltere und seine Gemalt,
Nach thi selbst. Fol, Musée Royal, I. 80.
1. Unter dem Einfessungssteieh: P, Audouln
(in punktirter Seheit),
a. n des Malers, Zeichners und
Stechers: darunter det Titel des Bl.:. Por
traits de Mieris Et De Sa Femme, — alles
Ii gendbalicher Sehit
ML, Mit'dem Zusatz; eole Hollandaise, 99,
mt mit der Adr,: Datos ain
Tiguetth, Graf von Miabeau der Acttere,
‘Yq tects. Nach M. del ad viv. Fol
tee Bl
43) Moreau, Kommandivender Gen
ihelnarinee, eusth. 3g. tnks
F. Gérard. Fol
1 Unter dem Oval in groBew tatet
Buchstabon: Morea Général en
Varmée du thin
I, Die Namen des Mators und Stechers aber
dieser Inschift; innerhalb der Rinfassung
die Seblacht bel Hohentinden, gezelehnet
tnd adit son Duplessis-Rertaus ; darun-
ter die Widmung, die Verieeredr. una
die Angabe:Diépoed 3 Ix BD, Nat, Le 18.
Floréal. An 1X.
44) Napoleon. als ester Konsol, Brusth 3 rechts
Oval Wouillon. Mitder Unter
scheit: Te Consul do ls
In Untoreande die
‘adit son
al der franz
Nach
‘Oval.
45) —. Ders., als Kaiser der Franzosen, Brustb.,
|
Plorre Audonin. |
Tovbeerrane uot Kidneegseut 0
Nach Cae Ghattlfon. Ya
IDle karaneven th tease Fa
Pate cniaen desea
Ramenivog, selec en
aber NE
I. In den rwei oberen Laren |
tan En ood Avterir Ine
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Unteehtt Naylon Eager
Frannie Ho dtalies, te
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miter Seve von sete
et und rad vo Dupes
Taos ond dan Cansei we
outer Kalvin Mater
Dery Brat 3 Uns. Oa
Werther Pat
1: Unter dem Ova at def Pate: 30
barman, iy ofenee Sn ol
Wappen es Kater Unter
thengtch, te Namen de
tie Sieher darter AB
Stun and ig
thegue api
ui, Der Ram dee Kalers in sng
Suan dle cige Veecentese
abe Depoalienesaae
Sehton und alent A
‘her ale ev Mase Was
4) Necker, Fnnnnnnister Brew
Ova Nach sigener Zetehaane.
Unban Be See te
Noa
48) BrobertogKas von esters!
Oval Fak
TT tbe nd Titel des Abpea
‘Widnung an den Brshreg et
pen ten Panzer dabel deat
ut, Bate tem Naiem ies Boe
elchen der Widmung i
wieder astra ober
Frcdenpetinfseen te Los
Ping gecetehnet an Bebe
roa So
nowk! Deport
hn
¢ Peet amamowst, ganze Pl 4
Mhehestehend, Nacht Guctentrane-
Nur ie den Namen der Mie
Steer ;
th Noche vmlt der Untertitel
Wappen ;
Su) Sava Ra ae Figur, ns. 8
sclbets 4 Galere de Petes son
Uae em Hares
‘sotto 1703 (in pane
un, Benatar Re
inte fin gown Sa)
Aiden Sten doe Maer Zee
Steers, helt der Unter
te Salar ov
51) Mata SaintsAobiny Singin A
Mest ating Dra ie Pl
42) Hatt Sanat ond tin Pech
ihm selbst, Fol. FOr: Musée franais. |
1 vor aier Set
11, Unter em nouns tb
peraphads ess Grane pe
S00 in panties 88)
46) —
49)
Pierre Audouin
Pierre Elie Audouin.
IIL Ebendaselbst, dic Namen des Malers,
Zeichners und Stechers (in gewohnlicher
Schrift); dabet de Unterschrift: Raphaél
Et son Maitre D’Armes.
AV, Mitdem Zusatz: Ecole italienne, 11, und
mit der Verlegeradr, Danlos ainé.
51) Herzog von Wellington, Brustb. Profl, rechts
Oral, Nach J.
1
Vauthier. 4
fame und Titel: Le Feld-Maréchal wvc
WALLINGTON, In offener Schrift; die
Kanstlernamen ‘und Verlegeradr. in ge-
wohnlicher Schrift
7
unter der Adr. noch dic
Namen des Schriftstechers und Druckers,
tund die Worte: Déposé & la Direction de
1a Librairie,
Si) Yelarquez ins
tin D. 3
dimen, Hofrwergen u. s.
selbst.’ gr, Fol.
nem Atelier malt dic
1 Unter dem Einfassungsstri De,
Diego Velasquez De Silva. pins. rechts:
P. Audouin sculp. (in punktirter Seheift),
H, Winter P. Audovin seulp. noch 17
$5)Mlitiisches Anerbieten. Nach G. Terburg.
Fol, Far: Musée francais, 1.29,
1. Voraller Schrift,
I. Unter dem Einfassungastrich dio Namen
des Malers und Stechers in gewibnlicher
Setuite.
M1, Zu jenen Namen ist der Naine des Zetch~
nershinzugekommen, unddie Untersehritt
Un Militaire offrant’de Yor 4 une jeune
femme.
1V, Mit: Reole Hollandatse
Veriegeradt. Danlos ain
18)Der Ordonnanztrompeter, Nach
Ta. Far: Musée Franga, 1 30,
1, Vor aller Sebritt
1, Unter dem Einfassungsstrich, links: Pelnt
par G. Torburg; rechts: Gravé par P. Au-
douin ....... 1807 (in punktirter Sehsilt),
Ebendaselbst die Namen des Malers, des
Zeichners und Stechers, in gewahnlicher
Sebrift; darunter die Inschrift des Titels:
Un officer assis prés d'une jeune femme.
Mit: Ecole Hollandaise, 41, und mit der
Verlegeradr, Danlos ain.
9, und mit der
Terburg.
mu,
W.
51) Die Aufwartang. Nach G. Metzu, Fol. Fur:
Musée Francais, Il. 42.
1. Vor aller ‘Schrift.
IL, Unter dem Finfassungestricb, links: Peint
par Metzu; rechts: Gravé par P. Audouin
mM,
Un Militaire faisant
sersir des raffraichissements & ne jeune
femme.
IV. Mit: Eeole Hollandaiso, 54, und mit der
Verlegeradr Dantos ainé.
55) Diemusikalische Unterhaltung. NachG. Metzu.
Gest. von Chataigner, vollendot von Au-
douin, Fol. Fir: Musée Frangais, 11. 43.
1. Vor aller Schrift
TL. Unter dem Einfassungsstrich, links: Peint
par Metzu (in panktirter Schrift); rechts
D108 die beiden Parallelstriche, wo der
‘Name des Stechers hinkommen sollte,
IIT, Mit den Namen des Malers, Zeichners und
Stechers, in gewohnlicher Sehrit
tor:
darun-
La Musicionne Hollandaise,
Ecole Hollandaise, 55, und mit der
Vorlegeradr. Danlos ainé.
59) Die Begleitung mit der Laute, Nach Casp.
Netseher. Fol. Fir: Musée Francais, I. 44.
I. Vor aller Schrift
II, Unter dem Ei
sssungsstrich, links: Point
par G. Netscher; rechts:" Gravé par
P. Audouin ....'. . 1805 (in punktirter
Scbrift),
IIL Ebendaselbst, mit den Namen des Malers,
Zeichners und Ste
Schrift: darunter:
Teh
Mit: Eeole Hollandaise, 117, und mit der
Adr. des Verlogers Danios ainé,
60) Die Gefiigethindlerin. Nach G. Metzu.
Musée Royal, I, 72,
1, Vor aller Schrift.
Tl, Unter dem Einfassungsstrich : P. Audouin
sculp. 1621 (In punktirter Schrift),
Edendaselbst die Namen des Malers, Zeich-
ners und Stechers, in gowsbnlicher Schrift,
s, in gewihnlicher
Laecompagnement du
Iv.
Fol.
m.
und: La Marchande de volaille.
IV, Mit de + Benle Hollandalse, 56,
und
61) Die Man
Gomilde
1,58,
1. Vor aller Sehsit,
TF, Unter dem Finfassungsstrich: P, Audouin
1817 (in punktirter Sehritt,
IIL, Ebendaselbst die Namen des Malers, Zeich-
ers und Stechers, in gewahnlicher Schrift;
ind daruntor: Jeune femme étndiant sue
1a mandoline.
62) Bin junger Athlet. Fol.
Fir: Masée Frang
1. Vor aller Sel
HI. Unter dem Einfassungsstrich: Dessiné
par Bouillon, Gravé par P. Andouin,
1810 (in punktirter Schrift).
Die Namen des Zeichners
in gewihnlicher Schrift, un
Jeune athlite remerciant les Dieux.
Mit dem Zusatz: 105 und mit der Adr.
Danlos ainé,
63) Das grofle Staatskostiim der Kalserin,
Isabey und Percicr.
64) Amtstracht des GroBalmoseniers.
\d Stechers,
der Titel!
W.
Nach
Nach Dems.
65) Amtstracht eines stidtischen Maire. Nach
Dems.
No 61 A, OS, dre Paton fie: Le Sere do
Napoléon (1.), dans
is, le NI, Brine An NI, Fol, LX,
Die drei Platten sind och fv der Caeogra-
phie du La ‘vorhanden, a3
66) Vier Fuss lange Kinnlade eines wallfischartigen
Thieres, gefunden bei Maastricht, 1780. qu. Fol.
Kaltof.
Audouin. Piorre Elie Audouin, Maler
und Zeichner, geb. 2 Poitiers 1798, gest. zn
Niort 23. August 1864. Er leitete gegen 40 Jahro
lang dieiffentliche Zeichenschulezu Niort. Seine
ersten kiinstlerischen Arbeiten sind Miniaturen.
Lange Zoit brachte er seine Ferion damit xu,
reisen, von wo or jedes Jahr zahlreiche Erinne-|
rungen in Pastell oder Aquarell zuriickbrachte.
© geringe Zahl Gemiilde hat er in Ocl ausge-
flhet, unter diesen einige von ziemlich groBem
Format; cines der letztern, Himmelfabrt Maria,
kam in eine Kirche. Ein anderes, der Bottler,
Defindot sich im Museum yon Niort, wetches
auch eine hilbsche Ansicht der Stadt in Wasser-
farben besitzt. A. hat tiberhaupt seine eigent-
JicheStiirke im Aquarell. Die AnsichtdesGenfer
Sees gilt fir eines seiner besten Werke.
8. Explication des ousrages do peinture etc.
ui comporent le Musée de Niort. 1865. pp. 11
tal 22.
Privatmittheilungen von Beletu. Ritter 2 Nioet.
‘lez. Pincha.
Andran. Audran. Dio frantisische Familio
dieses Namens gehiirt zu den Familien, wo Nei-
ung und Anlage zu gowissen Kunstfichern sich
fortpflanzen, wo dieSthne dem Vater, die Neffen
dex Oheim in ihrem Kunstbetriebe folgen und
daraus gewissermaBen cin Erbgut machen: sie
fillt in den Annaten der franzisisehen Kupfer
stecherkunst einen schransehnlichon Platz. Vor~
cinzelte Sticke von allen ihren Reprisontanten
kommen hiiutig genug vor; aber eine vollstin-
dige Sammlung ihrer simmtlichen Werke habe
ich nirgends angetroffen. Die nachfolgenden
Verzeichnisse sind bei weitem nicht vollaihlig
und bitten zu einem viel grBeren Umfange aus-
sgedchnt werden kiinnen, wenn ich die mir unbe-
Kannten Stiicke, dic ich in kunsthistorischen
Biichern und in Versteigerungskatalogen er-
wiht fand, ohne weiteres hiitteanfllhren wollen,
Allein grundaiitzlich habo ich in das Verzoiehniss|
women, die ich aus eigner|
wenn ich bei P. J. Mariette
amir unbekannte Blitter erwithnt fand, gl
cine Ausnahme machen zu diirfen, weil
griindliche Kenner nichts verzeichnete, als was
cr selbst geschen hatte. Heineken, Le Blane
in ihron Angaben durchsehmittlich
wo dio Stlicke sich da
nutzte. Uebrigons
fremden Angaben 1i
Jodesmal ausdriteklich bomerkt,
5, Hoinekei
-Dumenil,
IX. 297 W. ((irGérard Audran}.
Charles oder Karle Audran, von setier
Familio der ersto, der sich in der Kupferstec
kunst einen Namen muchte, Er soll 1594 au Paris
eb.
Defindliche Bezeichoung: C. Audran P
Romae scheint es zu bestitigen. Von wem er
dic erston Anweisungen erhielt, ist nirgends be
richtet, wir wissen nur, dass seine Erstlingnt
bbeiten in Lyon erschienen sind, — ein Umsiaxé
der an der Richtigkeit der allgemeinen Ancabc
dass er in Paris geboren und erzogen worder
Zweifel erweckt, und wenn er, gleichfalls xc
allgemeiner Anfitbrung, ecin Kunstfach in mr
tester Jugend xu betreiben anfing, so pass daz
eben s0 wenig die fruheste Jahreabl, die a
einem seiner Stiche geschricben steht. Diese
ersto mit einem Datum verschene Blatt iste
itelverzierung, welche Maria und Joseph 2
beiden Seiten einer Kartusche vorstellt; esis
1616 gestochen, d. h. als K. Aud
leben erwithntes Geburtsjahr richtig
22 Jahr alt war, und mit einer Unbebiltisks
ausgefilhrt, die keine lange Uebung voraustet
is 1620 zeigen eben keine grissere Gescist
ichkeit im Mechanischen; sie haben nochess
sehr Hartes und Stelfes. Erst von 1622 anni
sich cin Fortschritt bemerklich, und io de
niichstfolgenden Jahren, 1624—1627, wind &t
Stich zunehmend weicher, sauberer wi <
schmeidiger. Um sich im Zeichnen und Stecieo
au vervollkommnen, unternabm der Kisser
seine sitalienische Reiser, vermatlch iv Jair
1628 oder 1629, Denn von seinen Lebeaseesit~
den ist so wonig bekannt, dass man mit
iden Jahrzahlen auf seinen Kupferstices Fol-
gerungen machen kann. 1627 ist nimlch ds
letzte Datum auf den Blittern, welebe Marie
mit Recht als »K. Audran’s erstor Zeit und X
niors angehiirig bozeichnet. Die Kupfer
welche A. in Rom verdtfentlichte, sind vo!
1631, 1632, 1633 datirt, so dass wir seinen
schon Aufenthaltetwa vier bis filnfJabreamstee
18 Greuter; wabrscheialicb
jedoch ist, dass or dort bei keinem Meister#*
‘Lehrling eintrat, sondern sich selbstindig ¥¢
ter ausbildete; denn ‘seine rUmischen Arb
vorrathen ein’ nach verschiedenen Seites bit
ig, | umschauendes, eklektisches Studinm, unl di
K. Andran nicht ganz unvorbereitet, als Vise!
[Anfinger, nach Kom kam, beweisen die voi
‘daselbst gelieferten Bil., di theilweise, naz
lich wtie Geburt des Zeus nach A. Sacehi 8
115), 2u dem Vollkommensten gebiren, #1
liberhaupt goleistet hat. Aus Rom Kebrte eit
die Heimat zurltek, wo er sich zunichstnoch®
geraume Zeit in Lyon aufhielts denn dieSpor
incr dortigen Thitigkeit lassen sich aut But
tel- und Theseaverzierungen von 1695 bis 6
verfolgen. Die datirtgn Pariser Stiche beriste:
1646, und es ist nicht au gewagt, wean mao ="
nimmt, dass or um diese Zeit seinen Wot
nach Paris verlegte, wo er 1674 starb, Obschy
cr sich durch scine eigenen Werke Bubs %)
Boifall erwarb, so verbroitete sich jedoch
Berithmtheit noch mehr dadurch, dass ibm
Charles Audran.
399
Ietalton war, die ktinstlorischen Anlagen seiner
drei Neffen ‘Germain, Claude TI. und Gérard
Audran zu entwickeln, von welchen der Letztere
den Familiennamen aut’s hichste verherrlichte.
A. hinterliess eine groBe Anzahl Kupferstiche,
‘einahe 300, grdBtentheils von geringer Bedeu-
‘tag und nach unetheblichen Meistern, oft von
sachlissiger Ausflthrung. Sehr viel beschiiftigte
ita die damals herrschende Sitte, Drucksebriften
aller Art mit Kupfern auszuschraticken, So fin~
de sich auf ‘Titelblittern vielerlei, bisweilen
‘weilfufige bildliche Darstellungen, die entweder
tach eigener Erfindung gestochen sind, oder w
wer einzelne Bruchstlleke, sogar ganze Kom-
Yetionen aus Kupferstichen nach Zeichnungen
anierer Meister verwendet hat. Manche davon
huien in technischer Hinsicht viel Gutes; alle
seummen sind merkwtirdig durch ihren Inbalt
ud die mit urchristlicher Symbolik , scholasti-
scher Mystik, Klassischer Allegorie’ und heid~
bicker Mythologie verwebte Behandlung der
ekichaeitigen Staats- und Kirchengeschichte.
Hiichtlich dor teehnischen Behandlung bie-
tea seine Bil. eine grosge Verschiedenheit der
Yasieren. Die einen nidhorn sich der Art des
C. Bloemaert; andere erinnern au L. Kilian,
ud wieder andore haben cine gewisse Verwandt-
tchaft mit den Werken der Sadeler. Offenbar
verdankt er viel den namhaften deutschen und
siederindischen Kupferstechern, die zu se
4eit ihr Vaterland verlassen und sich in It
angesiedelt hatten, wo sie durch ihre Arbeiten
mlotem Anschen gelangten : erlernte vonihnen
‘iu Blatt auafifiren und ein Gemilde gut und
tfilig, wenn auch eben nicht sehr treu im Geist
tnd Gesehmack des Originals vortragen. Nach
trem Vorgange bedeckte er sorgfiiltig die Licht-
ficken, welehe die fritheren auf Harmonie un-
achisumen Kupferstecher ohue Unterschied ganz
tell gelassen hatton, so dass die vielen liber ver-
‘sshiodene Theile zerstreuten weissen Stellen die
Gesammthaltung aufhobon und die Darstellung
\erwirrten. K. Audran liess die Schattenstriche
inkichtePunkte verschimmorn und bewirkte da-
ureh passendere Uebergiinge vom Licht zum
Schatten und eine richtigere Abstufung der ‘Tine
‘ach Maassgabe des Abstandes der Gegenstiinde.
Veruittelst dioser Verbosserung erhielten seine
Kupferstiche ein klareres , vollkowmneres Aus-
sehen; da aber soino Schraffirungen nicht go-
érigabweehseIn, sondern dasNackte derFiguren,
Stoffe und Gewinder, Baume und Griine mit,
<uer einfirmig sauberonPraktik behandelt sin
allgemein verbreitete Weichheit und Gleichfor-
nigkeit zu riigen. Indessen wire es unbillig,
K. Audran's Werken, zumal seinen bessern
Suicken, eine grosse Achtung 2u vorsagen: fehlt
3 ihuen auch an kiinstlerischer Abweehslung
der Behandlung, so zeigen sic dagegen grosse
Leichtigkeit und Freiheit in der Fairung des
bediente, und machen, wenn sie nach guten
Meistorn mit Lust und Liebe gearbeitet sind, eine
gefiillige Wirkung, die fiir den Ausfall des Kraft-
vollen und Malerischen leidlichen Ersatz gewahrt.
— Man sagt, dass er seine BH, anfangs C. A. zu
bezeichnen pflegte; alsaber sein Bruder Claudel.
Kupferstiche erscheinen liess, die ebenfalls den
alleinigen Anfangsbuehstaben scines Namens
flhrten und C. A. bezeichnet waren, inderte er,
umdiescinigen vondenenseines Bruders zuwter-
scheiden, das C in K, Anfangsbuchstabe von
Karle, und schrieb sich auch mit diesen Vornamen
anstatt des frilheren Charles, der wieder Vorname
mm € anfing. Diese Nachricht
Dictionnaire des Beaux
Arts (Paris, 1 12}, von Lacombe, d. h.
bei cinom Schriftsteller, der tiber alle Audran
so genaug und klare Notizen mittheilt, dass sie
ihm von cinem der letzten Repriisentanten dieses
‘amens geliefert sein miissen. Nichtsdestowe-
niger ist mir die Angabe verdichtig; denn die
Kupferstiche, dieich von Claudel. Audran kenne,
sind entweder mit seinem ganz ausgeschrichene
‘Namen: Claude Audran oder mit seinem folgen-
dermaGen abgektirzten Vornamen: Cl. Audra
Dezeichnet, so dass, selbst abgeschen von der
gunz verschiedenen Art der technischen Bohand~
lung, die Kupferstiche der beiden Brilder nicht
fliglich verwechsolt werden konnten. Was
Charles oder Karle Audran angeht, so bediente
er sich auf scinon BH. folgender Bezeichnungen.
In seiner ersten Zeit 2u Lyon (1617—1
CAF.
CAudran fect.
C. Audran
harol* Audran seulpsit
Withrend seines Aufenthalts in Rom (165083)
Carol* Audran Gall? seulp. Roma
Karol* Audran Paris, Fecit Romae,
In seiner letzten und spitesten Zeit zu Lyon und
Paris:
K: A * odor KA:
K. Audran iss
Karolus Audran seapsit
Verzeichniss seiner Stiche.
Claude mit
findet sich zuerst i
Biblische Geschichte, christliche Legende
und Mystik
1) David dichtet seine Psalmen, Nach J. Stella. 8,
Grabetichels, desscn er sich fast ausschlicsslich
Meyer, Kanster-Lexikon. Il.
2) Der englische Gruss Kopie eines Kupferstichs
50
Charles Audran.
son dem Jlngerea Raphael Sadeler nach der
Yoichoung deot Siradanue, ur mit e
lvinen Verscbletenbelten. Fo
5) Der englisrbe Viruas, Nach L, Ca
Spiritus Sanctus superventet in te ete, Fol. —
Not dem Bist Ammitale Carraceh als Maler ge
nant, Malvasia versichert jedoch, dass die Bre
findung dem Lndork
Haupthircke 20 Bologna sei,
1) Mara und Jowph verehren das an der Erde
Nach A, Cretey. Saccitur|
Siugt da» Jesuekind, halbe Fig. im Ocal
Sach Aun, Carracel oder riebtizer pesagt,
opie des con Guido Reminach Anu. Carrace!
fadirten Ul, Kl, F
4) Maria uit don’ Jostskinde, in einer Landschaft.
Herman Weycu exe, §. Kopie des Originalstichs
von G. Huet Blob aie Kopte der Maria und
lcs Kinles sind von K. Avdran,
SS) Maria mis sem Christuskinde
habe Fig. im Achtedk, 8,
Sara reich den Jesskinde een Apfel, ate
Fig. ty (sal.
10) Maria hat auf idvem SehooBe das Cheistuskind,
sip eine Weintraube hinbalt; halbe Fig.
Nach J. Stella, &,
11) Maria hat in icem Armen das Jesuskind , das
hier Mutter einen Kranz auf den Kopf sotzt;
Fig is Ora. 8,
yerttt der Scblange den. Kopt und bat tebe
Sliven Moines Christus mit dem Krewe, Kople
ines Kupleritiches nach GL, Valoslo
(Hartel NVI 213. No, 1}, 9 dle Schlange
hoielt sorkineint und auch das Lanudschafuiche
serachieden ist, kl Fal,
1. Vorder Sebsift,
WE Mit see
ran
jsehen Versen im Unter-
day Christuskind , das seiner, Mutter
Scllange zertreten.hilft’ Nach
Gi. Uuret, kl Fo
11) Mavis mit dem Christuskinde, dem eit Enget
Iuiugsen nbortetebt. Osal, mit einem Kranz von
Hishenlaub, Eine Zustmmenstappelung aus
rmebreron St Vouet, Fol Ano
nnymies Ul
1. Vor der Ade.
15) Maria vercbrt hi
tuomndo Chrintshindy welehes kleine Engel
Munen besreuen, Keck P. Werrettini, M
Fol
Wi) Maria hat nieben sich das Christuskind, welehes
‘dees Kleen Joba
en Segen erthelt,
G. Reni, olor vielmebe nach dem Formachnitte
Mellduikel, yelchen B. Coriolano 1647 nach
‘los Komposition disses Meister verfertigte. qu 4.
1. Vorder Seheift,
u
Selift und betrichtlichen Verindo-
rungen, wolehe N. Polly dabel vorgenom-
men bat der Kopf der Maria ist voll ver~
ndert Und vom Newem gestochen. P
Marlette fs exe.
17) Maria, au einer Stub siteend, in der aufge=
iobenidh Linken eine Rose, hat aut shremScooB
das Christaskind , welebem der kleine Johanne
die Hand kisst.' Halbe Fig. im Oval. Fol, —
Gohirt xn K. AW’ letzten Arbeiten, und ist sel
Hoppe.
1 Carolus Andran
Regis.
U, Mit deo: Zosatz> Hombelot excndi
1S) Maria hat aul threm SchooBe das Christuskind
‘welehem der kleine Johannes Blumen berreickt
Halbfig. im Oval. Nach Tiztan, kl. Fol.
Dieses Bl. ist sauber gestochen und gut gezeich-
net, aber nicht im Tizianiechen Geschmack
J. Matham stach dietelbe Madonna, wo nob
der M. Franziskus dabel ist, und vielleicht
fertigte KA. nach diesem Kupferstich deu
seinigen.
‘Titianus in. — K. Audran fee. — Inve!
quem diligit anima mea, — A Paris, her
Pierre Mariette ls...
MI An dem Tande de
‘noch eltmal die Ade.:
19) Maria im Freien sitzend, empfangt dle Frac
‘de thr der Meine Johannes Oberreicht, und b
‘el sich die hl. Katharina, welche das Christhint
anbetet, Nach Tiztan. Im Unterrande dle
Namen der Kanstler, die Adr. des Henman
‘Weyen, und: Osculetur me oscuto ers sul ete
qu. Fo
20) Maria mit dom Jesuskinde, welchem der Meine
Johannes richie in einem Korbe dberreieht
Kople des Kuplerstichs von Joh. Sadeler nach
Joh, von Achen. 8, Mariette erwahnt yun d=
‘sem Bi, den Abdruck eines vom Pollly tie
arbeiteten Plsttenzustandes,
21) Maria, unter einem Haume siteend, hilt ss)
‘heen Armen das Cheistuskind ; the egenii=:
sitzt die bl. Elisabeth eben Joseph, und 2
chen diesen beiden steht det kleine Jobannes
Kopieciner Radirung von. Cantarini( Bartsch
XIX. p, 127. No.9), K. Achat zu der orspeine
jen Kemposition einen reichen landscbatt-
lichen Hintergrund vou H, van Swane elt s
Erfindung hinzugofagt; der Umrise der Lar‘-
schaft ist radirt und die Sehattirangen sind 2!
‘dom Stichol ausgefahrt. Im Unterrande ait
Iatelnische Verse, die Dedikation und 1644
‘gu, Fol. — Sehr zart und zierlich gestockes
‘ond bei allem Zusamaiengestoppel nicht ss-
Interetant,
22) Maria sitzend, umageben von Joseph, Anns o=!
Joachim, bald das Christuskind,, weleher de:
Evangelist Johannes anbetet; dariber thret
ott Vater. Nach J. Stella, Fol.
23) Joseph fet dem hleinen Jesus an der Hand, ~
Tiel Mariette als eine Arbeit sso K, A's eter
Manier: erwatt.|
24) Die Taufe thristi. Nach Aun. Carracei. Ow
Vaten in der Mitto: An. Car. In. qu. 12. —
Nielliches, anonymes BI. Selten.
25) Christus betet im Garten. Nach J. Stella. §
26) Der todte Christus, am Fusse des Kreuzes aut
‘einem Leichentuch an der Erde legend, wird
von der Maria betravert. Fol,
27) Der toate Christus ami Grabe, von Engela ver-
‘chet. Kopie des Kupferstiches you R. Sadeler
rach J. von Achen. qu. Fol
28) Christus, der Mann der Schmerzen.
seulp, cum privilesh
opie des
Charles Audran,
Kupferstichs von A. Diirer (Bartsch VII. p. 44,
No, 22). C. Savreux exe. 12.
28) Rrastbilder von Christus und Maria, in Ovalen.
Hombelot exe. Seitenstiicke, 8. — Geringe Bil.,
von K. A, in seinem Alter ausgeftbrt, zu ciner
Zeit, wo seine Geschicklicbkeit schon sehr ab-
genommen hatte.
30) Zwei dergleichen Brustbilder, Seitenstiicke in
Oralen, Nach den Kupferstichen von C. Mel-
lan, Fol.
31) Das vom Apostel Lukas gemalte Marienbild in
‘der Kirche 8. Maria Maggiore, zu Rom. 8.
32)Das wunderthitige Marienbild Notre Dame de
Grace in Rochefort am Meer. 1648. 8.
3%) — Dies. Darstellung. 12.
4B) Das wunderthitige Marienbiid Notre Dame du
Mont Carmel. Boissevin exe. 8.
4H) Maria auf Wolken , von zwei Engeln gota
‘und vom heiligen Geist tiberschwebt, Nach F.
Albani. qu. Fol,
35) Marla von Engeln gon Himmel gotragé
Domenichino. Oval. Fol. Hauptbl.
1. Im Oval: Quae est ista quae progreditur
quasi Aurora consurgens pulera ut luna et
electa ut sol. — Canticor~, Unten auf der
Platte, links: Dominie* Bonnons, Inv. et
Pinx.; rechts: Karol® Audran. Pai
sculpsit.
MI, Die Stelle der Umsehrift des Ovals ist
dureh einen Kranz ersetzt; die Kanstler-
amen sind getlieber im Unterrat
fist folgende Inschrift hinzugekomm
Reginae Triumphantl. A Paris ches Pierre
Mariette fls rue St, Jacques aux Collomnes
aHercnle,
36) Maria, als Himmolskénigin auf der Mondsichel
stebend, halt in der linken Hand das Zepter und.
hat auf ihrem reeliten Arm das Jesuskind, Nach
3. Stella. Amat hanc Sapientia Matrem. Fol.
3) Drei BIL, (Anbetung der Kinige, Beschneldung
und Abendmal), nach Ch, Evrard, for das 1642
au Paris in der Konigl. Hoftuchdruckerei des
Louvre gedruckte Gebetbuch. .
38) Vier BIL. (das 2., 22., 24, und 28.) zu einer
Folge, wovon ich 34 Sticke gesehen; der Titel
ist mir unbekannt geblieben; sie behandels
Gegenstinde aus dem Alten und Neuen Tes
ligengeschichte und sind
gen des Fr. Chauvea
Nach,
nach den Zeie
ium ad usum ordi
Francisei. Paris 1664. 12.
40) Dreinndzwanzig BIL, von gleicher GroBe
‘ohne Zwoifel fir cin Brevier ausgotibrt
Darstellungon aus dem Alten und Neuen Testa-
ment, wie aus der Heiligenlegende, nach Mei-
Mern ‘versebiedener Schulen. 8.
41) Der bL. Antonius, im Vordergrunde einer Land~
tehaft; an seiner Seite wappenhaltende Ki
ch J. Stella 4.
42) Der bi. Athanasius, halbe Fig.
Champagne. 4
I. Mit den Namen des Heiligen , des Mater
‘und Stechers,
HL. Mit: Divini ‘verbi vindex intrepidus ete.
Die Platte ist dberarbeitet, nach Marieite's
Kopf des Heiligen darauf von Newem ge-
stochen haben soll.
43) Der bl. Renedikt, knicend, mit ausgebreiteten
Handen, betrachtet die Limmlische Herrlichkeit,
Vor sich, auf einem Tische, ein Buch, elnen
‘Todtenkopf und ein Kruzifx. Im Unterrande
‘tus Benodictus, eine lateinisehe Zeile, Zi
dem ersten Buche der Dialoge Gregor’s, und
darunter die Namen des Stechers und Verlegers.
8. — Die zwei bei Le Blane No. $8 angefahrten
Plattenzustindo sind mir unbekannt und vor-
dachtig, um so mebr als seine Beschreibung
dieses Bl. unrichtig ist. — Marlette erwahnt als
von K. A. gest. noch zwei hh, Benedikte, dio
ich bisher nicht angetroffen: crstens Halbtig.
im Oval, und dann awischen zwei Monchen
44) Der bl, Bernhard von Menthon, stehend, als
Besieger des Teufels.
45) Der hl. Bernhard von Ciairvaux, auf den Knicen,
vor der gittlichen Weisheit, die ihm in der Luft
erscheint mit Gefolge vou Engeln , wovor
iner ihm cine Rose iiberreicht, Nach G.
Valesio, qu. Fol.
Marlette spricht von einem IT. Zust
vetrichtlichen Verinderungen, u, A, an dem
Kopfe des Helligen, und erwitint noch zwei hb.
Hornbarde, dic mir nicht vorgekommen sind
Halbg. im Oval, und derselbe, auf den Knicen
vor der bl. Jungfrau, die ihn mit der Mileh ihrer
Briiste erquickt,
46) Der hi. Bruno, betend; im Hintergrunde zwei
Ménche seines Ordens und die Klostergebiude
der grofien Karthause, Fol
1. Im Unterrande dic Dedikation des Her-
mann Weyen und die Adr.
Il, Die Adr. ist wergenommen und mit den-
selben Worten, aber in kleinerer Schrift
und mit verschiedener Interpunktirung
ausgedriickt und weiter mach links hin
Resetzt,
MIL. Dedikation und Ade. ausgeldscht, dafir oi
Kartell mit einer kreuztragenden Welt-
kugel, um welche: Stat crux dum volvitur
orbis.
47) Der hl, Kajetan, Stifter des Theatinerordens,
welchem Christus von seinem Blute zu trinken
gibt. Halbe Fig. im Oval, 4
48) Der hi, Franziskus de Paula, von Kinderengeln
tund Cherubim umsehwobt, betot vor einem
Altar; im I ts, zwei Monche
in Kirehe, Nach
Sehines BI
49) — Doers. Heilige, in der Eindde betend, be-
sleitet von drei Kindern; zwei davon liebkosen
das dritte hilt
Carol’, Mell
Pinxit Romae. Im Unterrande §_lateinische
Verso. Fol. — Eines von den schinen Bil. des
Meisters und von ihm in Rom ges
50) Der hl, Franz Xaver, stehend, halbe
‘er 1634 in Neapel dem Pater Mastrilloerschien. 4.
Auxerre, nimmt
Brinte
51) Der hi, Germanus, Bischof von
div bl, Genovofa von Nanterre unter di
Christi aut. 1 st
ML.
foinos Bl.
52) Der bl. Gregor der Grofle, halbe F
oy die linke
Hand auf der Brust, Nach F. Chauveau. KL
Fol.
58) Der hl. Hyacinth rettot aus einemK irchenbra
das bl, Sakrament des Altars und das Marionbild,
P. Mariette exe. Kl. Fol.
49*
54) Der MM. Ignaz von Loyola, betet sor einem
‘Kruzids, halbe Fig. iu eluem Oval anit viet
hecubim in den Eeken, kl. Fel.
Det bl, Ludwig, Konlg von Frankeeleh , beret
‘das wale Krewe und die Doruenkrone an Nach
Stella d.
36) Derhl. Petrus vond.vsemburg, Bischof von Metz,
von Engeln Inden Himmelaufgenommen. kt. Fo.
97) Der bl, Placidus, Benediktinermineh, welchem
‘die Maria mit dem Cheistuskinds, it Begleitung
tes bl. Joseph, ersclelnt. qu. 4.
58) Der bi. Sebastian, an einen Baum gebunden
‘und durchboirt mad Pfellen die cin Rngel aus
seinen Wunden herausceisst, Achteck, qu, Fel,
459) Der hl. Stephanus, gesteinigt, Ropie des Kupfer.
ichs von Aog. Sadoler nach J. Palma,
60) Die bl. Cazaria, stoht vor einer eth
der Kindle. 4.
61) Die M. Gertrude, Acbtissin von Nivellos, em
pfingt den Besuch der bl. Jungtraa, 8.
62) Die hl, Holena, von Kranken angerufen, 8.
68) Dic hl, Margaretha, ganae Fig. in einer arehi-
tektonisehen Verzicrung. Heiligeabild eince|
frommen Bruderschaft bei der Kirche Sainte
Gormain-des-Pris zu Paris. Fol,
4) Diesalbe Heilige. Kopic des Kupforstichs yon
Fr, Chauveau nach N. Poussin. Fol
68) Die hl. Ottlia, Acbtissin dos Klosters yom Ho-
Thonburg, botet vor einem Altar. 8,
6) Die hl. Hegina, ganze Fig., stchowd. 4.
IM, Scholastica, im der Kiusambelt. Herman
‘Weyen ex. cum Pri. Re, 8.
165) Serbs Darstellugen aus dem Leben derselben
eiligen und ihres Bruders, des bl. Bonediktus;
tio bilden die echuitckende Einfassung xu det
Usewischon geschricbonen moralischen Anwet-|
ing der vlerzehn Bigenschaften der Taubo au
‘die Benediktineruonne,
Die bl, Scholastica bitter den Himael, e
‘ige ‘ihren Bruder, der sie verlassen|
wollt, bel ihr bleiben lassen,
v, Die Meitige ertheilt sheen Noanen die Or
Aensregel.
¢, Die Mize verschetdet vor eluem Alta.
41, Der Ml Benedikt, an einem
chen in
7)
4) Kin Knabe und ein Midehen wetden durch
‘tie Merahrung mit den Gebeiuen des W.
Wenedikt' tind der Mi. Scholastica wieder
Is Leben gebeaeht, Oben Gott Vater ta
‘Wolken. Uncen ein Blumenkranz init vier
Strophew
nitlalen des Stechers,
ile Adr. des Herman’ Woyen, gr, Fol,
Seltenes und vortrefniches Bi, eines
Hauptwerke des Meistors. Lo filane ziti
es aweimal (No. 12 y, 171) unter ganz
verschiedenen Tieneontingen
we von Jesu, Stifterin dos Ordens
inuen, halbe Fig. 8.
di ¢ WM. je iet sinh jedoch in diesem Punkte,
s Not 98.
Geschichte und Bildnisse,
11) Anode eines rimischen Feldheren an seine S:-
ten, mit Unterachefe ewer latelnacher Vere
‘a0. Dieses Tl, das ich 0 einer Samm
Yon K, Avs Werken anteaf, und das Le Bate,
280, ebenfalls auTihet, ist eln Bruchstick ats
dion’ ‘Randyersicangen einer philosophic:
‘Thess, uaten No, 1
) Adam, Rig von Acthioplen, tm Regn deo
Jesuiten und: athioplachen Paiviarchen Andra
Oviedo den Kopf abraechlagen, wird vn sete:
Gemalin dasan serbindert. Nach Ant. Pome:
ranelo. er. Fol.
THAT) Vorder- und Rueksete des am 11. Dei
1622 Lodwig X11, un der Anna vor Oeste)
tel them Einzoge in Lyon von den dete
Tomoheren in Ihrem Hesidenthause emit
‘Triumphbogens. Fol. — Zwel sauber und st
faite gestochen Bil,
“) Ambieori (Pater Alb, Marla), balbe Fig.’
rechts. 12.
“hy Avanx (Claude Mesmes, Graf von), frensisi<
Diplomat, balbe Fig, Oval. Im Uuterrande
diet Name dex Dargentellten ; man Sndet dass
for sein Wappen (Halbmond., Stern unl 1
‘ingelnde Liwon). Kol. — Vortefiekes 3
77) Barbosa (Agostino), papstlicher Proton, ae
Figur, mit Schrefben besehiftigt, 1636. Fit —
KA bat fr dieses Blatt dle Haltung tect
{ellweine auch die Belwerke auf dem (tt
Fr Villamen en Portat desta
chen Kitehenhistorikers acsar Baronus bs
1. Der leht besthettete Knobeltart belt
‘ie ganze Oberlippe: das Kinnbarehes
four etwa eine Lite beet; die Ave
Uirken gerade anf den Boschaver,
1. Dor ganze Kopf Ist verindert; tere
‘ergriaserto dtukle Knobelbart ust
CObertippesichtbars der breiter gem
[Kinmbart amiat mehr ale drei Lisien;
‘Augen blicken nach rechte hin
78) Mus (der Selige Casar von) , Stifter der ces
lichen Lebtvater in Frankteieh, abe Fue
Sf links. Fol,
1) Ferdinand TUT, der Mettige, Wong vom Spanien,
schiend, i Kronoenat, 130, Fo
50) Gallemant (Pater Jacques), atbe Figy a4
Rechten eine Host, th der Linken einen Kel
il 8.
Si) Joyeuse (Tater Angelus von), talbe igus
techts, 8.
52) Kempis (Thomas von), aut einem Uige ste!
12. Seb feines Matchen,
B84) Lairuelz (Pater Servatins vou), balte Fie
‘fe techts. 4. Anonyan.
1) Landellos (Gaston-Jean-Raptiste de Rent,
ron von), 3)grechts, Brustbi ia Ova, nee
ton ‘on den allegorish
chriatichen Tugenden.
Fol. — Schines B,
1, Gaston Jean Haptiste de Hanty, Sent!
dle Citsy, Baron de Landelies, wart)
234 devel deta
169, le 3.
om ag
UL Hintar dom Worto Landelies hineogestt
‘88) Laurentigs (Andress), Leibarst Hein’ 1
von Fraukreloh, Brustbild, Y% inks. Oval 8:
$8) Ribadenetta (Petrus), halbe Fig. Yq rechts. 4
87) Savoyen (Karl Emanuel 11., Herzog. von), in
‘einer Jugend, halbe Fig., 3¢'rechts, 4
$8) Seguier (Pierre), franzis. Kanzler, ‘haibe Fig,
4g links, in Oval, begleitet von der Reli
der Gerechtigkeit, Nach Fr. Chauveau, Obne
den Namen des Vorgestellten; im Unter
nur die Namen der Kiinstler, ‘das Wappe
Kanzlers und ewet Devisen. Fol.
58) Spinola (Pater Carlo), balbe Figur. 8. Anonym
0) Vie (Dominigne de), Erzbischof von Auch, halbe
Figur, Yq rochts. Oval. Nach C. Carette. Un~
ten das erzbischiffiche Wappen, aber keine An-
sabe des Namens. 1055. Fol.
41) Villeroy (Charles de Neufsille, Marguts von),
halte Fig., 3 Kinks, Oval. Fol.
‘ny Yran (Antoine), Priester. malt ein Bild nach
dem an's Kreur’ gebefteten Christus und nach
Moses, wle er auf dem Berge Sinai Gottes Be-
feble tir die Verfertigung der Stiftshitte em
pling’. Nach Phil. Viewghels. Fol. — Ohne
den Stechernamen,
‘4 Morel (Juliana) , gelehrte Nonne, lalbe Figur,
nit Biehersehrelben beschiftigt. 1617. 4.
‘M)Rita da Cassin, Augustinernonne, iiberreicht
nieend der Maria und dem Jesuskinde eine Dor-
nenkrone und empfingt einen Kranz von Rose
8.— Ohne den Stechernamen
Mythologie und Allegorte.
$8) Die Gétter, welche den sieben Planeten vor-
stehen, sitzen um elne Weltkugel herum, welche
das Chaos vorstellt. Nach A, Vajani, qu. Fol
{%) Apolio und Merkur auf ihrem Gitterwagen he
fen dem Herkules die Last der Hinmelskugel
tragen, Kopie des Kupferstichs von Fr. Vila~
mena nach Fr. Albani. qu. Fol.
7) Fang DU. allegorisch-mystischen Inbalts,
Lubin Bau gin u. Champagne far: [
tation de Jésus Christ, traduction nouvelle par
le Sieur de Beuil. A Paris eliez C. Savreux.
1665, $. — Dieselben fin BN. in 12.
bel demselben Verleger.
9) Die vier Elemente (nach anderer Bezelehnung
die vier Jabreszeften), dargestellt durch miun-
liche akademische Aktiguren, Folge vow vier
radirten BIL, Jedes bez: K. A. 1034. qu. 4.
I, Vor der Adr. auf dem ersten BI., dem Frith
ing und vor den Nummern.
IL, Mit B, L. D. Ciartres exeudit auf dem er-
sten BI. ond mit den N
$4) Eine Frau mit verschletert
Anker gostiltet und ein brenmendes Herz haltend,
als Versinnbildlichung der droi christlichen Tu
genden in Einer Gestalt. Oval. 8.
100) Bin Schutzengel zeigt einem Kinde die himm-
lische Herrlichkeit. Kopie der Radirung des S.
Cantarini, Mariette exe. 4.
101) Die Weisheit mit dem Siegspanter Christi, auf
einem Pledestal zwischen Religion und. From
migkelt; daneben die Stirke, Klugheit, Gentig-
samkeit| und Hoc!
@enjenigen des Leichenpomps zu Ehren di
stes Paul V,, von Fr, Villamena, und der
Hintergrund mit Gebiuden nach einer Thesen=
verzierung von demselben Kupferstecher kom-
ponirt, qu. Fol.
Charles Audran.
tz) Die Gettin des Robms auf einem Fussgestell
zmischen zwel anderen welblichen Figuren, wo-
‘von die eine die Abthellungen der Logik und
397
Moral, die andere die Abtheilungen der Physik.
ind Mathematik darstellt, Fol.
103) Die Gittin der Heilkunde, begleltet von Ar
stoteles und Plato, denen sié ein Bild zelgt, wo-
auf der bl. Lukas vorgestellt ist. Fol.
1. Die ganze Platte 257 mill. hoch.
II, Die oben abgenommene Platte 168 mil,
104) Apollo verleiht die Gabe der Arzucikunde sei
nem Sohne Aeskulap, der von den Hauptrepr
sentanten dieser Wissenschaft begleltet Ist. Fol,
105) Die Gerechtigkelt auf einem Richterstuhl unter
den berihmtesten Gesetzgebern, Allegorie auf
die VortreMichkeit des Parlaments in Dijo
Fol
106) Kaiser Ferdinand 11. zwischen det
des Siogs und des Rahms. Fol.
zherzog Leopold Wilhelm von Qesterreich
1 einem auf Wolken getrag
nphwagen
Genien, wovon die einen die Seboelsueht , die
Wollust! und andere Untugenden mit Pfeil
durchbobren, die andetn die Schitze des Uebe
fusses auf die von der Gerechtigheit begleiteten
Wissenschaften und Kiinste anssehiitten, Nach
Gttinnen
A, Vajani. qu. Fol
105) Herzog Victor Amadeus von Savoyen Vekimpft
seine Feinde, Kople des Kupferstichs von ¥
Villamena nach A. Tempesta, qu. Fol,
109) Der junge L
abgebildet in
uel von Saxoyen,
ragenen Spie-
NII, von Fri
reich und den ander
verschwwigerten Pi
wendet, Nach Spiritus Camberiens
(Esprit von Chambéry). qu. Fol
110) Die rimiseh - katholisehe Ki
wig NUL. von Frankreich ge
Dienste der Herren von Villeroy an
Nach J. Stella. qu. Pol,
111) Frankreieli bekrinzt zwel junge Krieger, son
welchen der eine fiber Tirken, der andere aber
Spanier gesiegt hat; dabei das Familienwappen
mit Hermelin und rothen Pfihlen. Fol.
112) Ein Perserkinig lisst eine Krone und goldene
Ketten an einen Baum aufhingen. Nach A. Ca-
massei. Allegorie zu Ehren einer italienischen
Adelsfamilie, welche rothe Strelfen und Lilien
ima Wappen fibrt. qu. Fo
113) Gott Vater, auf seinem Throne
den Feuerste
tzend, giesst
n seiner Liebe iber vier weibliche
ki. Fol.
114) Die Poesfe, daneben eine andere weibliche Fi-
ur, welche Seefalirer unterrichtet, wie man den
Schiffskompass gebraucht; den Vorsitz dabet
fibre Jupiter in Begleitung seines Adlers, der
seinen Klauen einen Magneteisenstein hilt, an
welchen sich eiserne Kettenringe anhingen, Nach
P. Berrettini qu. Fol. — Schines und wune
derliches BI., fr Rom gestochen,
1. Dem Papste Urban VII.
eifrigem Defrderer der Ki
enschaften und als hohe
rimischen Firsten!
bekanntlich Bie
Auf dem Magnet stot geschrieben :
tis nods
urs, Nach G, Ben, Castiglione,
dedizirt,
Areas
Charlos Audran,
schrigen Querbalkon deck
Garunter ebenso wie dariber Ringe abge-
bildet sind. Dasselbe Wappen ist, dem
srosseren heile nach, ebenfalls an der
Vorderseite des Sitzes’ der Poesle ange-
Dracht.
IIL, Der gefligelte Genius hilt einen Kandi
nalshut ber einem Wappenschilde, das
‘lnen Adler mit ausgebrelteten Schwi
im oberston Fel An dem
e
113) Die Geburt des ‘acehi. Oben
echts in der Luft trigt ein gelligelter Genius
das Wappen der Barberini. qu. Fol
Dieses Bi., eines dor vollkommensten, wurde
ante das vorhrgebende in Tom gestochen, Auch
Iiier hat die Schmelchelet die Bienen des I
schlecht olympisehe Verwandtschatt angedichtet
Die Exemplare, die mir von diesem Bl. vorlagen,
‘waren Toth gedruckt, wie es mehrere nach dem-
felben Melster ausgefthrte Kupferstiche sind;
n gewiss auch schwarze Abdrlice.
en und andern Gewissern, die
‘Alpen entepringen, sitzen in einer hohen
Gebirgegegend und verwundern sich dber einen
in ihrer Mitte befndlicken und son Watfentro-
phen gestitzten Magnet, an den sich Lorbeer-
ze und andore Siegeszeichen von selbst an-
Dhingen. Nach A. Vajani. qu. Fol. Allegore|
auf Ludwig's XHi. Eroberungen in dea Alpen.
1. Der Magnot ist mit Frankreichs Wappen
blnmen bezelehnet, Unten: Arcanis nodis,
‘Aut jedem der Ruder ist ein Wappen, und.
tunten in der rechten Ecke anf einem Stet
ebenfalls cin Wappen.
I, Vober dem Magnet zwet goftigelto Genicn
dom Magnet wozgenommen, ebenso wie}
tlle Wappen aufden Tudern der W:
fotthelten and auf dem Steln in der
fen Ecke zor Rechten; nur das unten in
lor Mitte des Dlattes liegende Rader hat
sein Wappen behalten.
‘Hin Kentaur landet im Garten der Hesperidon
ii Gberreieht Jinglingen, die von der Jagi
‘kommen, eine Laute, auf deren Riekselte ein
schachbrettartig gefeldertes Wappen. Nach Ant.
Pomerancto, qu. Fol. — Dies Bi. it elnem
Grimatdt gewidinet.
118) Bine sitzende weibliche Fi
‘Engeln gehaltenen Kartusche, hat die Rechte
welche,
Velociori
qu, Fol
119} Eine welbliche Figur, elnen Palmenzwelg und
Globus haltend, sitzt auf elnem Thron, vor wel-
chem xwel Engel das Wappen der Madeabiele
‘on Montpensier halten, und an. belden Seis
Fehon auf zwei andera Thronen die fansite
‘Tapferkolt ond Herrichermacht, in Begltne
voreciedener Togenden. gr. qu. Fol.
120) Dio. makellose Tapferkoit in einer Prachi
Tenballe, umgebon von vier allegorschen Fig
ren, welche. Schilde- mit Wappen halen; oben
‘ier Kartuschen mit den Inschtften: Una Fi
Unus Dens, — Unos Rex, — Una Lex. — qe
Fol. Allegorie auf die Eiohett in Rise sol
Stastanter Ludwig XIV, in Frankelh
121) Persous bindigt das Fligeleoss Begases, mt-
dem er der Gorgo Medusa, aus deren Bla eat
sprungen, das Taupt abgesthlagen; dabei de
Victoria, ‘ie einen Drachen aberwaligh Ale
forische Komposition, woru R.A die Beuai-
Uhelle aus deun von Aegid. Sadeler gestoiers
Porat des Kalsers Matthias entayamen bi
qu. Fol,
122) Minerva, und Perseus neben einer Rast
deta Wappen von Camus, Bischof von I
ey; dabel vel welbliche Figuren welded
Studlen- und Frledensliebe vorsellen. Nuh
Kupferstich des Cher. Alberti, woran aure®
Paar Klelnigkelten abgeindert sind. qe, Fi
125) Mohtere welche Figuren, welebe te
‘ebledenen” Abthellungen der Philespbe ce
Sinnbildichen, Allegorie zum Rhine doo Pi
in, der a Mahan fm Wappen
a.
124) Die Religion, sor einem Tempel sts. ¥=
Kinder das Wappen eines Pralaten bate, 28
cin Kameel und drei Storne zeigt. 12
fgrunie die Ansicht einer am Meeresstante t©
fogenen Stadt, dio sich. wahracheilch sat de
eine Kistenstadt Frejus in der Proven be
alot. qu. Fol.
125) Herkales un dle Stirko, in stat ener Fa
aie fe trigt, vor einem dar Gerechght
feweibten Tempel, and auf dor ante Se
Minerva, begletat von Apollo, bei dem Tea!
des Friedens, Alloorie auf einen fants
errn, wolther drei Sterne’ und ene Bice ®
feinem Wappen (hr. qv. Pol
126) Die alegorschen Piguren der Liebe unt Oe
Teehtigkeit-neber dem Wappen eines apsbl-
fchen Protonotars, das an einem Palmbana ink
‘nd einon steigendon Lowon nebst de Mook
cheln ‘vorstalt.Kopie eines Kupfestehs
Orasio Brunetii nach Fe, Rustiet. a0 Fa
Thesen- und Titelvorsierungen.
127) Ludwig XII, von Feankretch, xu Pend, tbe,
feltet"dio Sebeetsucht, die” Zeletscht
dere Untugenden vor einem Teiamphi
wo die Statuen der franzdsischen Konlge, well
den Namen Ludwig fUhcen, sufgedet set
‘Thesenkupfer tm awel BM fir: Assetne
univers pilosophia,verfchten von Pts Se
{utjon tn Monat Atiust 1622, und Lig I
geri Nar ro
Vl gestochenet Th
rankretch, aber mit Veter
derteetensaden Hinterer=
den er einer anderen Thesta, Vilaneas#
Jette, Die Size der ablgen Thess sind lt
{asst alt elner Randeerzlorung, wo athe Gee
Sande abgebitdet sind, und bel diesen bo
Aerungen, A.ver
sich, unten in der Mitte, die oben
wibnte Ansprache eines rimisehen
seine Soldaten, qu. Fol. max.
128) Heinrich, Prinz vou Condé, Krustbild, 3 rechts,
Nach J. Stella, Von. B. Du Gu
nzen dedizirt, Fol. — Schi=
pen
dem genannten Ps
tes Bl, nicht hing.
126) Sigismund IU, Kénig von Polen, als Beste
tetder Tarken, ‘Nach A. Pomerancio. Fol.
130) Die gittliche Weisheit erscheint
weblichen Figur der katholischen
eben sitzen vier andere alleg:
Meh P. Berrottini. ‘Thesis, aus 2wel Bl.
testehend, 1648 in Paris gestochen und vi
‘trem Defendenten Ant. de Stainville de Cowonge
em Kardinal Mazarin dedizirt. gr. qu. Fol
1. Die Kirche halt das Bildniss Mazarin’s,
und ein Buch, das als Untersatz far di
papstliche Krone dient. Die von den
Nebentlguren getragenen Kartuschen ent
halten Devisen. zum Ruhm des Kardinals
Oven alten Engel andero Kartuschen,
Jede mit den Mazarinischen Wappen
(imische Fasces und Querstreifen mit
drei Sternen).
Die Kirche halt einen Schild, der ein Me-
dusenhaupt zur Verzierung hat; die Tiara
auf dem Buche, das sie mit der Linke
r
alt, ist weggent gruppe
in der Luft halten Kartuschen, in welchen
das Mazarinische Wappen durch cin anderes
ron zwel wilden Minnern gestitztes Wap-
Fen ersetzt ist. Die Devisen auf den Kar-
fuschen der sitzenden vier Figuren sind
ebenfalls abgeindert, und unten rechts
liest man: P. Mariette ex.
Abermals mit zablreichen Verdnderungen|
In der oberen Abtheilung trigt die gitt-
liche Weisheit anf der Brust den leuehten
den heiligen Geist, anstatt der strablend
Sonne im erste
Dic Engelgruppen daneben halt
thon mit verschiedenen Wappen, wow
das zur Linken zwei kreuzweise ibe
cinander gelegte Schlissel, das zur Ree
ten eine von sieben Lilien umgeben
Bischofsmitze fart.
131) Jason raubt das goldene Viiess unter dem Bet-
Sunde der Medea und des Orpheus, welcher mit
den Tonen seiner Leier den Drachen einschlifert
Im Hintergrunde ‘dio Fassade eines Tempel
essen Giebelfeld mit dem Wappen des Kan
tals Mazarin verziert ist, Nach P. Berrett:
Thesis, vom Abbé Le Bouthilier 1658 in Paris
verfochten und dem Kardinal Mazarin dedizirt
sie bestebt aus zwei Platten, vou welehen di
‘unterste die Conclusiones philosophicae
shiseher und lateinischer Sprache
‘it Devisen zum Rubin des genat
lugefast ist. qu. Fol, max
152) Die Stadt Lyon huldigt ihrem Erzbischof, dem
Kanlinal A. L. du Plessis vou Richelieu) der
auf seinem Thron sitzt zwischen zwei weiblichen
Fifuren, welche Frankreieh's Klogheit und
Bickliche Lage vorstele
mM
Frommigkeit der Kinwohner dieser Stalt, de
Vorsichtigkeit ihrer Magistratspersonen und die
ihr zu Theil gewordene Segensfille darstellen;
fm Vordergrunde die Flussgottheiten der Rh6ne
und Saine. Nach N. Bonvallot. Zwel 2
sammengebirige BIL, 1642 in Lyon gestocher
qu. Fol
134) Frangois de Chassepot, Herr von Beaumont,
stellt seine Neffen Charles und Jacques-Bénigne
‘Thesut der Weishelt vor, die von allen
jon umgeben, anf einem hohen Thron sitzt,
der unteren Abtheilung sind Apollo, die
Kngben auf die zur Weisheit’ hi
Stufen der Philosophie verwoisen, Nach V.
Plassard, Zwei zusammengehirige Platte
‘eine Thesis. qu. Fol. max.
135) Die hl. Rosalie und die boiden palermitanischen
uh, Agathus und Sergius, stehend zwischen ge-
wundenen Siulen in einer architektonisch
YVerzierung. Fir: De 8, Rosalla oratio hal
a Joanne Maria Roscfolo. . . . in Aula Collegit
Romani Societ. Jesu. Fol,
136) Die bl. Katharina empftchlt der bl, Famil
vier von ihren Schutzengeln begleitete Studenten
der Philosophie, Vermutlich nach L, Baugt
Andere sagen nach J, Stella, qu. Fol. —
Schines Bl,
197) Zwei nische Philoso-
phen oder grieehische Hiresiarchen, dle thre
Glanben abgeschworen haben, werden von der
1, Katharina bei der Maria eingefthet, die, mit
dem Jesuskinde In den Armen, auf Wolken
thront und die Sehutzempfohlenen gnitig. auf
nimmt; im Vordergrunde, rechts verbrennt ein
Engel ihre ketzerischen Nach Cl. Vig~
non. qu. Fol
) Der Gist Gottes, versinnbildtieht durch einen
Jungling, der unter Donner und Blitz Stu
und Wirbelsind ausblist, offenbart sich ei
Philosophen und einem “Kriegshelden. Nach
chriften
J. Stella, Flir eine 1632 in Rom gebalter
Rede: De 88, Spiritus adventu oratio habita
Rome. kl. Foi
139) Der Geist Gottes in der Gestalt des Donners,
mgeben von stiirmisehen Wolken und vier alle-
gorischen Figuren, welehe die vier Ecken und
Enden des Weltalls vorstetlen. Nach J. Stell
Fiir eine akademische Rede gleichen Inhalts, wie
ie vorkergebende; cbenfatls in Rom gestochen,
Mi. Fol,
140) Apollo und Diana , anf Wolken sitzend, halten
milienwappen, und. tieter
F, welche die Bered-
Macht durch
unten, eine weibli
samkeit vorstellt, des
die neben thr befindlichen Blitze und Ket
gedentet fst, Nach J. Stella. Titel einer vou
Seb, de Laurentiis in Rom verfochtenen und dem
Provinzial Fr. Mich. Mazarin dedizirten Thess
ML Fol.
ML) Zophir verbreitet milde Luft, die auf seinem
Gange Rosen spriesson lisst. Nach J. Stella.
Fir ei J. 1631 2m Rom gehaltene akad
mische Rede: De St, Ivone oratio habita Rom
KI. Fol.
142) Kifo und Mnemosyne neben einer Kartusche, in
welcher die Erschaffung der Welt, Titetbl, zu:
Hooratit Tursellint ..... Epitomae Historiarnm
Libri X. altio tec Lugduni, x, 0,
xx, 8.
400, Charles
Audran,
143) Moses und Aaron, die Schafe hitend, werden,
x Kine zum Gesetzgebor, det Andere zum
lohenpriester berufen, Nach J. Stella, Titel
‘Stepl Do Jostitia .
_Libei Septem, Lugdunt ...'. a. pe. xut. Pol
144) Das Alte Testament und das Ne mt
inet architektonlschen Veralerang, deve
bere Abtheilung den Martyrertod des Jes
vorstellt. Titel fir: Jesalas expositus a P. Ga-
posterior. Lagi
Pegleltung der allego-
ander Pheologie und Logik, hte
fr: Dialeeticothea. Lugdant . ... ve. xxv, 8,
146) Zwel weibliche Figurem, die’ eine mit einem
Buch wnter dem Arm, die andere mit dem
Schwert in der H Kranz aber
einer Tafel, wor + Come
‘mentarij In Librum Numer. Erste Ausgabe:
Lyon, 1022; — Zweite Ausgabe: ebendas. 1625.
Fal.
147) Hanna von dem Hobenprlester FM getristet,
‘Titel fr: La Direction et Consolation des per-
sonnes mariées, (A Paris.) 12.
148) David, sich mit der Harfe begleitond , singt|
Loblieder Gottes: Titel zu: Les Pseaumes do|
David en latin et on francais, Paris, 1650. 12.
149) David, auf seino Harfo gestitzt, zwischen 2wel|
Palmbitmen
Siege aufgehs
J.Stella,. Titel far:
‘Comment. llastea
sit, Fol, Sehiines Bl
im Giebelfelde einer
arebitektonlschen Verzierung , um welche rund|
hherum Medaillons mit Portratkipfen judischer
Konige angebracht sind, Titel fir: Prancisel
de Mendoca .... . Commentari) in quatuor libros
regom. Lugduni » «x. ne, xx
151) Dig Propheten Jetemias und Baruch in
nung, wo oben in zwel
igto Christus und die|
Mondsichel dargestellt sind. Titel,
iehaelis Giislert... in Texemiam Prophe=
Commentari) .. . . Lugduni. x. nc. 2X0
Fol.
152) Die awdit Kleinen Propheten,
tektonisehen Umgebung, wo obe
Dreieinigheit in einer Engelsglorc.
Commentaria In duodeeitn Prophetas aninores
n einer archi-
Ale gittiche|
Tiel. for
r
158)
Hlerung fir: Novus
M. ue. 2X. 18,
154) Christus belebrt seine Singer. ,Nach J.B. de|
Champagne. Buchtitelversterung. 12,
‘Van Schuppen hat dieselbe Darstellung gestochen
155) Die Hauptvorginge der Passion Christ, Tiel
fir: Le Misthre Sacré de Nostre Redemption,
‘pat Dom Polycarpe De La Revlire . . 1. Partie,
A Lyon, 1621. 5.
156) Petrus und Lukas in einer
‘Verzierung, wo oben die Ausgless
Gieistes vorgestellt ist. Titel, fir
tarla in Acta Apostolorum, Auctore R. P. Cor
nelio Cornelij A Laptie. Lugduni. x, we, xxvt
Fol.
ufer.
‘Testamentum,
Tite
Lg
Bologme. Titelversicrung, fir dat Mi
Romain, von Voisin, 1600, 12. i
158) Die Evangelisten’ schreiben the Brasgd=
‘unter der Eingebung des helligen Geiss. Nie
E, Le Sueur. Thelkupfer fr: Wists t0'e
Exangelica, Pastis, aped Canim §
nM. De. Ux. 13, = Dlesee Ds
Warde 1653 von Nantel gestechen.
199) Christus und Maria, 20 belden Seen &
Rartusche, Titelhupter fir: Prides chris,
Lyon, 1619. 28, .
160) Maria, stchend, tn Begtetung mebrerer Ea
‘von weichen zwel einen Strablenkran ait
Tnsehrift:tnsva — manta halten, eap
Auf der Rlickselte des Abdrucksy de 1)
Sehen habe, stand. gedruckt: Dicurss Pec
fabiles super Litanias Lavretanas Beit,
Virgints Marae, Fal, i
161) Maria und Joseph zu beiden Seiten sie:
tosche, Ti
162) Maris hat
Schoo, Thelkupfe
ment da Grand M6tel Diew de Lyon, Als.
1636.5.
163) Maria mit dem Chrstoskinde, bate Fest
finer Kartusche, Titelbt, fir: Vitae et Set
tae Patrom cecidentis, Libris VIL, Digste
‘Opera et studio Benedieti Gonont Burges. Le
dunt. w. ne, xxv. Fol
‘cf Wolken thronend, bale der Linke
‘und malt der Rechten dw! tra
ind, das ie Reo
Hand hat. Titelknpfr fir: L'esclave dels Niet
arte, par MT. doLongueterre, A Lyon, 16. &
165) Maria im Himmel, zwiachen den Prop
Elias und Elisa und. zwei Helligen des kara
Merordens, Petrus Thomas ond-ATbertas Ma
nus, Titel, fl: Breviarfom Fratrom Be
Mariae Virginis de Monte Carmelo. Put
spud Joseph Cottereau.. Unter deo Tite std
Hrustbild des Paters Job, Ant. Philipp, Crs
generals der Karmeliterminche, 4. eines
166) Gott Vater, siteend ewischen zwel wel
Figuren, von welehen die elne, zur Linke,
christliche Theologfe, und die andere, 231 He
ten, dle naturalistsche Theologle. rot
‘Tielbl, 2a: Theologia nataralis =. « st
RP. Theophilo Raynaud . . . Lugdanl.
xin. 4.'— K, Aula gobranchte 20
TL. ans ‘seiner ersten Zette Betweske a
fg Rien Sigtamnd on Po
adeler,
167) Dic allgemetnen iirchenversamamlunge.
eset in Karsathen, Titel fr Brevis
Gronologicum. Logan. xe. xa. Fel
168) Dic. ellge Dretatigtate, im. Himmel»
ngein angobetet, nd darunter der BT
ven Agi ‘nt der Me Bonavetaa,
inehreren Kindern, welche dag Wappen des
Sinals Tarbert Raten. Nach Gree
‘Aquila Titel fhe: Do SB. Trinieate ms
‘opus. Auctore Th. Bergamens.. Fo
169) Die christiche Regt, auf Bom Throne
the, links, die Geveebtigtett- mit Sebwer ©
Wage; recht, die remlacho Kirche mit Sls
und Tiara. ‘Ttebl 20: Moralinm questn
fe’ Christianisoftis et Castbus consent
Gott offenbart den Evangelisten das Gehelmniss|
‘der Monstranz mit der hl. Hostie. Nach Jean de
«Toms secands , Decalogtpracept
fila” “Auctow Vinci Piluce Load
aide. sar. Bol
Charles Audran.
40t
170) Die rimischo Kirche, sitzend zwischen zwei
veilichen Figuren, welche das Gehelmniss der
Feichte vorstellen, in einer architektonischen
Yerslarong, wo unten dio Kardinile Scott und
Aretiabgebldet sind. Titelkupfer, von K. Au-
‘ras erster Manier, fOr: Antonin{ Diana Panor-
altai.... resolutionum moralium Pars Quinta,
Fito witnga, “Lugduni. at. vo. xuvt.. Fol
Webrecheintich wurde dieses BI. fir die erste
Auigabe gestochen, und man benutzte es fir
Ainge lette,
1) Die Macht der romischen Kirche, versinnbild-
likt dorch 2wei weibliche Figuren, von welchen
die eine die Tiara, die andere einen Tr
vad die Himmelsschlissel trigt;,beide
wten einem Altar, auf welchen die gittiche|
Liebe sich in Gestalt vou Feuerzungen ergtesst.
ich J. Stella, Buehtitel, gestochen 1639 in
ea, Fol
1. An dem Altar ist das Wappen des Kardi-
nals Cesarin{ abgebildet. Oben sind
nit brennenden Fackeln ; eines ders!
hilt cin Spruchband, worauf geschrieben
seb Maritalis Ignis. Dio Platte, in die-
sem Zustande, diente nimlich far ein so
Uetiteltes Buch, Seleen.
U, Die Platte ist benutet fr: Conclusiones
ex universa sacramentorum materia
_ Romae, apud Grignanum.
42) Petrus Nolascus und Johannes Baptista. vom
4. Sakrament, zwei Hellige vom Orden der
Kumbersigheit ror Auslisung der Gefangenen.
Tiulkupfer fir: Sufficientia Concionatorum
_Urloni. x. ne. xxxvi. 4,
49) Der. Pranziskns und die bl. Klara, 2u beiden
‘Seten eines Piedestals stehond. Nach J. Le-
Yutre, Titelbl fir: Beglo de S. Francois.
ii. 32,
"UParus "yon Aguitanien, Karmeliterménch,
‘ef eivem Schiffe, ermutigt die Lateiner 2ur
Enterung von Konstantinopal,Titelversierang
fs: Vita B. Petet Aquitani, Lugduni. a. 0c.
_ sua. 4,
175) Die Bildnisse der vier Haupthelligen des
Jesuitenordens, in Modaillons, welehe
den Korinthischen Siolen einer architek-
tooischen Verzierung aufgehingt. sind.
Titelbl, fiir: Loei communes ad Conciones
‘Auetore P, Francisco Labata, Lge
veo _ tink. x, D0, xx. Fol.
13s) ——Dasteibe ‘BL, noch’ einmal gestochen,
‘uk betrihtlichen Verindermagen, als Titel-
hopler for: Seb. Barradas... Itinerarium fi
rum Israel ex. Egypto in terram promissionis
_bardant x, ve. xxv. Fl.
40) Sechs Zisterzieuserhellige: 8. Raymundus,
S. Petrus de Castrono, 'S. Pater Bernardus,
8. Albericus, S. Stephanus und S. Robertas
‘n atehitektonischer Versicrang. Titlb.
Cutercensium seu verius ecclesistico
Som ‘Tomas primus, Fi
_Mantique, Burgensi. Lugduni. x, ne. xx1t. Fol.
'T) Brustbild des Kapuzinerminchs Matthias von
Hallintani, in Oval, 8/g rochts, Titelbl. far
Guudragesimale ambrostanum R. P. Mathiae
_belitant Capuecini. Lugdunt. 1624. 4.
175) Die gittieha Weishoit, in Gestalt eines Engels,
tad die menschltche Weisheit, dargestellt dareh
tine weibliche Figur, die einen Spiegel und
Tathematische Instrumente hilt. Titelbl.
Meyer, Ktnitler-Lesikon. It.
B. P. Damiani opera omnia, Lugduni. x, pe.
xxitt. Fé
Fol.
ten und gestoch
rae ac profanae eruditionis P. Fr. de
Mendoca , Soc. Jesu Lugduni, mit zwei Figuren
der heiligen und wellichen Gelehrsamkeit. Fol.
180) Zwei Frauen zertreten die verginglichen Giter
mit Fissen und richten thre Blicke gen Himmel,
Titelverzierung far: L’Adiou du Monde. A Lyon,
1625. 8.
181) Die Unsterblichkeit, eine in der himmlischen
Herrlichkeit sitzende weibliche Figur tiber einem
drennenden Herzen, welehes zwei Engel halten
Titelbl. far: L'Angelique de excellences !'ime.
A Lyon, 1626. 8.
182) Die Edelmithigkeit und andere weibliche Fi-
guren, welche die Tugenden Anna's, Koulgi
yon Frankreich, versinnbildlichen, sind beschaf-
tigt das Lob dieser Fiirstin zu verkiinden und ein
ihr geweibtes Standbild auf einem Piedestal in
einem Prachttempel zu errichten, Nach P. Ber-
rettini. Titelbl. far: La Galerie des Femmes
Fortes. Par le P. Piorre Le Moyne, mit zwanzig,
nach Claude Vignon’s Zeichnungen von
G. Rousselet und A, Bosse gemeinschaftlich
gestochenen Kupfern. Fol.
183) Die Fama bringt das Portrit Mazarin’s nach
‘einerden Wissenschaften und Kiinsten goweihten
Halle, wo sieben kleine Genien mit optischen
Beobachtungen beschaftigtsind. Nach’. Vouet.
Titelbl. Fol,
1. Der Titel des Buches ist noch nicht ge-
stochen , und Mazarin’s Portrit gegen die
linke Seite hingewendet.
I, Das erste Brustbild Mazarin’s ist wegge-
nommen und mit einem Portrit dieses
Kardinals, das nach der rechten Seite hin-
Dliekt, ersetzt. Nec vidisse semel satis
ras usque tuerl, Der Titel: R. P.
iis Francisci Niceronis parisini ord.
Minimor. Thaumatorgus opticus ad Emi-
nen™2®, Cardinalem Mazarinum. Lutetine
Parisiorum Typis et formnis Francisei Lang-
lois alias dicti Chartres... t. . a. ve.
XLXvr, cum privilegio Re,
Ganz wie If; aber Mazarin’
geschabt. — Diesen
Bartsch angogel
spricht von einem, be
Kardinals daranf gestod
Plattenzustand wiirde d
angeftrten v
Gelogenbeit
das on
ganz_weiss ist, und kann daber nicht ber
die Sache urthellen,
184) Ludwig XIV. fy rochts, mit Har-
isch, in Oval fir: Le Monarjue ou
les Devoirs du Souverain, Par le R. P. Jean
Serault. Paris, 1664. 12,
1, Tustitia et pax osculatae sunt, in offener
Schrift,
II, Diese Insebrift in gesperrter Schrift.
ML.
184) Klio und Mnemosyne, zu beiden Seiten einer
architektonischen Verzicrung. Titelblatt fur:
Abrég6 de Histoire, yon H. Turselin. 12.
185) Die Geschichtsehreibung, stehend neben einem
Fussgestell, und begleitet von der Zeit, der
aL
vund Fams, die thr Hafeleisten, Nach
J. Stella, Bucbtitel, Fol,
1. Fur: Unisersa Historia Profana
‘Auctote P. Jacobo Goutoulas Tolorane,
UL Fir, Atlasgénéralet dmentairepour!étude
dela géographie. ..parleS*, Denos. 1769.
186) Die Poosie, sitzende weibliehe Figur mit einem
Kranz auf dem Kopfe. Oben in einer von znel
Eugeln gehaltenen Rartusche: Vincentli Gul-
isi Lucensis .... Poesis. 12.
157) Die Heredsamkett auf dem Thron sitzend: Naeb
J. Stella, Titelversierung fOr: Vine, Guintelt
+ allocutiones gymmasticae. 1633.12,
189) Die Tateinische und tranzisicehe Poesle, awed
‘eibliche Figuren neben einer Kartusehe. ‘Titel
Le ois des epitres de Lipse
frangols, par Antoine Teun.
A Lyon, 1624. 8.
159) Fortuna, begleltet mit einem Kinde, das einen
Vorhang lilt, woract das Wappen des Kard
Barberini abgebildet Ist. Titelb fOr: Tragediae|
Lieae Ant, Casinl, 12,
190)'Die leibliche Sehonkelt und Gesandhett, ein
Madchen und ein Jangling 20 beiden Selten
fines Buehtitels, Fur: Le Miroir de la Beauté
et Santé corporelle, A Lyon, 1625. 8.
191) Biidnisse der ier vornehinsten Schriftsteller
‘Uber Chemie. Titelbl, fUr> La Royale Chymie de
Crollius, A Lyon, 1024, 8,
}) Giacomo arozzio, genannt Vignola, habe
Figur, 3/,rechts, in atchitektonischer Verzierung.
‘TWelbi, fies Hegle des cing ordres darchiter-
ture, D, M, Jacques Barozsio de Vignole, 1665,
A Paris, cher Pierre Mariette. 8
Wappen, Vignetten, Zierbuchstaben,
Devisen, Verlagszeichen und Sonstiges
193) Wappen Urban's VIL; dancben die Apostal
Petras und Paulos,
194) Wappen des Papstes Alexander VIL, gebalten
‘von ewel Kinder, P, Mariette ex, 8.
195) Wappen eines Kardinals (Adler und Lowen-
haupt), uebst mebreren Genien, Joan. Salia~
‘us Augustin delineavit Aumione. 1033. 4)
196) Wappen elnes GroBmeisters des Malteserordens,
‘von Rindern gebalten, unddaneben in vier Kartu
schendieOrdenseroBmelsterfranzis. Herkuntt 4.
197) Wappen sles Hischofs von Heauvals Félix Vise
lard, gebalten von awel Engeln.
199) Wa
welche herum dle Frismighelt, dle
eit, die Weisheit und Stirke, Fol
199) Dis fransisische “Relchawappen, netst 21
ander Wappen newerannter Ritter des ti
Michaclordens, Fol
200) Wappen des Ministers Colbert; daneben dle
allegrisehen Figuren der Welshelt und Yor~
sichtigkeit. 8,
201) Wappen des Marge
wel Adler get
202) Wappen det Familie son Yilleroy, von awel
‘wufgertehteten Elnbornen) gebalten," umn deren
Hirner ein Spruchband gewunden ist mit: Ex
virtute potestas. qo. Fol.
203) Wappen in einer Kartusche, an deren Seiten|
‘le Gerechtigkelt und Vorsicht! Nach J. Stella,
qu. Fol.
204) Wappen, das einen Eber im Schilde het;
en as dem Melmirhinueh ebenfals ein Eber
AI Fol,
von Saint-Chaumont, son
205) Das Herz Christi con deei Nigeln durchbsbrt an
‘yonder Dornenkrone umgeben. Vignette. qu. 12
206) Ellas in einem feurigen Wagen gen Hine
‘geflbt. Vignette in elner Rartusche mit Ris
Kenvertierang. qu. 12.
207) Christus wascht den Aposteln die Fiase, Xu
J.B. de Champagne, Viguette in einer Kir
ische mit Renkenversierung. qu. 12.
205) Johannes der Taurer predigt Busse in der Wore
‘Nach J.D, de Champagne. Vignette. qu. 12
200) Die Ausgiessung des heiligen Geistes. Sut
P. Derrettini. Vignette, qu. 12.
210) Der Evangelist Matthius sebreibt dis Ge
schlechtaregister Christ, Vignette. qu. 12
211) Der Stammbaum Christi, am Fusse sitt
Engel Fr. Chauvean, Vignette. [2
212) Lodwig IX, von Frankreich in der Schack le
‘Tailledourg, und derselbe bet Damotte inte.
‘doves Vignetten nach Fr. Chauveau. qu *
213) Ludwig XIV. als Sonnengott, Viggnete sid
Fr Chanveau. qu. 12.
214) Zwei Phantaslepfente, deren Hinterleba
Laubgeminden endigen, welche sich in esisie
verschlingen, Hbiche Seblussversierang \
4a. Fol, Anonymes BI.
215) Ein. weiblicher Kop mit Ohrbammeln co!
Perlenschnnr, rwischen wel elnander geet
‘bergestellten Delphinen , deren Schwinte 10
/bunden sind mit einer Sebleife, wor!
216) DieSonne zwischen rwe! Lorbearzweigen, ie 10
‘Kindern gobalten werden. Schlossvignette. 12
217) Zierbachstaben, 24
‘Der Rvangolist Matthi
1, Der Evangelist Markus, ebenfalls ela
, Die franzosisehe Kénigskrone, dle mitiins
‘Schwergewicht sicben andere Krones tt
ne in einem 8.
* ind Perseus, neben einer Kartusche
6 wwelcher Korngarben anstrtt.
©. Bln Stier, welcher Gitzenbilder umwitt
4
. Kin Adler Kimpft mit einem Drachen
Bin Adler pelt seine Jangen, ob sie oko
‘Wimpersucken in dle Sonne sehen kianer
fund damlt bewelsen, dass sie ichter
fond Terkunft sind.
Bin Schwan in einer Kartasehe von fstr
Bin tolter Lime, aus dessen Rachea «=
attert_ Nach fr
a,des J. A. Toguetan; — Prolemius ws
aklides an den Seiten elner Kartusche
‘in weleher eine Sphire. 8.
b. des I, Anissony — dle Fama und Abus
dantia an den Seiten einer Rartusche 2
‘der forentinischen Lilie. 8.
ein Jans
Storch, der einen alten Storeh auf seine
Fligeln. trigt und mit einer. Seblan
fattert, umringelt von einer Sehlange, J
sich In don Schwanz belsst, Nach’ F
Chanvean, 8.
der Louis Prost; — die bh. Ignaz ot
Frans Xaver neben einer Kartuscbe m
flnem Adler aut der Weltkogel. qu. 5.
Charlos Audran _————
Claudo I. Audran. 403
und Johannes
aes Buchhindlers j— St
‘det Tiufer an den Reiten einer Kertusche,
Nub Fr. Chauveau. 8,
ten zwel andere Kinder sitzen,
Nich Ch. Berard. qu. 12.
221) Autte Statuen,
*. Hine kanernde Venus.
1 Eine rimisehe Dame, Blumen In,der linken
and haltend.
© Eine riinisehe Dame,
linken Hand the Gewand aufhebend,
4 Bin dramatischer Dichter, In der Rechten
tosammengerlltes Papler, in der
ken eine Maske haltend,
Bin Miteblasender junger Faut
Fat Sticke, vonK. Audran gestocben fi
Silatinana. -Romae (1631). Fol. Platten 36,
48.75. 108 und 131, im 1, Theil,
12)Die verschiedenen ‘Lagen des Rindes in der!
Uebinmatter, Nach J, Androuet Ducerceau,
LBL fOr: Tyalté des maladies des femmes
tow... Par Fr. Manriceau, Paris, 1651.4,
In der Dresdner Kupferstichsammlung fndet
‘abt ale bemenkensnerth (Mithelng vm
“re
22) Zvel Engel einen anit Fallhimern nmgebenen
Stil haltend, woraut elne sitzende weibliche
Fret, sowie ‘eine Lorbeerguislande mit aeht|
Yeialions. Legende-usus_ me peperit_ete,
‘Mei noch andere Inschriften. C, Andran fecit.
nh.
Vande Audran der Acltere, der erate wit]
és Voraamen Claude und deswegen Claude
Ugeanat, Kupferstecher, 1597 zu Paris geb.,
2ever des Vorhergohendden oder, wie andere be-
‘nyt, sein Vetter, lerute bei ihm und ging
stehend mit der
ach Lyon, wo erain 18, Nov, 1677 starb,
Suter die gewdhnlichen Angaben; ich weiss
Sei, in wie weit sie genan zutreffen. So viel
Steeria: seine Kupferstiche sind in Lyon se
ciel Seine Art zu stechen hat nichts von
‘ejetigen Karle's ; er verbindet einen festen und)
ton Grabstichel mit breiter Behandlung, nnd|
te Bitter erinmern an die Kupferstiche dos
Cort und Frane. Villamena. Es kann da-
‘olacn, dass er auch einige Zeit in Rom zu-
feicthatte. Erstach Portrits und allegorische
von ‘Thesen und Buchtitein, Die
1 des Rustlers fllhren, ausser seinem ganz,
weeebriebenen Namen Claude Audran, noch
Mceade Bereichoungen: Cl. Audran fe. oder
fet oder inciait, und den bloBen Vornamen,
maton abgekilrat: Cl
Verzcichniss seiner Sticho,
"VAL Famitie mit dem kt. Johannes, welcher den
Ceitavkind einen Sprochzettel mit ler Au
ce AON WRI bereleht. Fol
2) Maas Mater miseicordlae, ihren Mantel sus
Uber le Gemeinde." Ordinls ests
Aube Vins de Mereede Redemptions Cap
3, Fo
4)Mata is Mater dolorosa, Image de Nostre Dame
‘sept douleurs honoree “A Lyon. 8
‘Alege nor den Bau des erzbisehifichenPalastes
in Arles. Im Vorlergrunde Allegorie derRischs
‘lichen Merkur and der Gerecbtigkelt ; oben
‘cht Meine Engel, welche Baubolz herbeibringen,
qu. Fol.
Helden des Alterthums, 20 Prerde, in der
‘uf der Schulter Matteende Fabien
it Lowe, Wider, Gazelle und Adler
Ninus, KGnig von Assyrien;
bi. Cyrus der Grofe, Konig von Pers
¢. Alexander der Grote;
@.ulius Cisar.
Alle 4 BIL mit 4 lateinischen Versen im
nterrande, und eines mitder Adr.: 1.1. Thowrn-
eysen ex: Basilese. Fol
4
ene X.,' Papst, habe Figur, Mg. rechts,
Oval. tin Cnierrande Wappen, zvel Medaillons
ait Devisen uni viet atelnisehe
8) Jacques Martotite, Pr
Franz. von Pavla, stehend, vor einem Krazit,
Vetend. Knlestick. Tm Chterrande sechs fran
alssche Verve und cin Wappen, Al.
40) Pettus Ritadeneica, alte Fig, 3)
‘alt in der Linken ein Bildniss des 1, Tanae,
ual, Fol
411) Thesenserslerung. Sieben allesorisehe Figur
a. Fol.
1, Rechts, awel Figuren halten ein Wappen,
dias awe! Kronen und einen aingelnden
taiwen fm Sebilde fart,
1H, Dieselben alten ein Wi
5)
vereierung. Faint allegorisc
tte des Vordergrundes bren
Feu
flnen Sebldssel binelubilt; sie hat in der Linh
on Ring. qu. Fol.
13) Allegorisches Thesenbild, Vorne rechts eine
sitzende weibliche Figur, die einem aberwuti-
den Kopr sete.
ide, auf derselben Sette, eln Teipel
lenhalle, wo getanct uid ein Stier
esehlachtet wird, qu, Ful
14) Das Tildniss des Kardinals Glosannt te Lag,
Hrusth., 3qreehts, Oval mit Wappen. Fir ele
G46 von Frangofs Piolo ha Lyoner Jesuitet=
Aollegium verforhtene These. 4,
35) Das Blldniss des jidisehen “Arztes Abraham
‘Zacuto, im OO. Jabre, Anno 1642, halbe Fighr,
Mgrectits, Oval. Im Unterranie eine anelactlige
Iatelnisehe Inschrift, Tite far
‘opera oninia tn duos Toatos divisa, Fol
46) Zen Medalllon
‘auf elven
welches eine weibliche Figur
Conceptions théologhiues sur tontes te
des Salnets et autres solemnelles de
prescléesen divers lux par Me, Pier
wea A by 1 S— Viele
feicht ‘gehirt auel 20 diesem uche dai
Le Wlane unter No. 14 erwihate, aber mir
Kannte Porteat desselben franaisigehen Hof
resligers.
417) Kin Prilatenwappens danebe
Figuren ,
wel allegotische
fund dariber drel” Engel,
M4 alton ait-der Inseheit:
1 gemino arbi. Fo
ase des bl. Franeiskus, deel Vorgi
ricaaees
Ay) Zvel Bi
Gormain Audran,
strachte
minche. EMf Platten: 19. 21, 22. 25. 24. 30.
51, 38 bis 36, fr die elf Abbandlung im zwei-
ten Bande, p. $77—908, der Annales minoram
Capucinorum, de Z, Boverlo, Lugdunl, 1632.
3 te. Fol,
Claude 1, Audran hinterliess drei Suhne,
Germain, Claude IL und Gérard, alle dre
Kilnstler und Schiller ihres Oheims Karle, die]
nachstehend folgen
Germain Audran, Kupferstechor, dor]
iilteste Sohn des Vorhergehenden, geb. zu Lyon
6. Dez. 1631, daselbst 4, Mai 1710, kam nach
is zu seinem Oheim Karle in die Lehre. Nach
seiner Vaterstadt zuriickgekehrt, verdffentlichte|
er Kupferstiche, dio eben nicht tiber das Mittel-
miGige hinausteichen. Er stach hauptsiichlich
Portrits, die auch zu seinen gelungenston Er-|
zougnissen gehiren. Seine Blitter, theils ge-
stochen, theils radirt, tragen folgende Bezeich-|
nungen:
G@. Andran seulp.
Ger, Audran fee.
Germ. Audran seulp.
Germain Audran sculp.
Verzeichnis seiner Stiche:
1) Maria mit dem Jesuskinde in den Armen
scheint einem Holzhauer. Fol.
2) Der hl. Augustin, halbe Figur, schrefbend. 8.
5) Die Ml, Delphine — the
‘Tod; — die Hiupter des hl, Elzear und der hl.
Delphine, in Weligulenbedster.
4) Almeray, -franzis. " Geschwaderkommanden
Brust, 3/grechts. Oval mit Wappen, aber oh
Namen.” Fol
5) Andrautt_ de Meulenvrier Langeron, Klosterabt,
Brustb., 3 rechts, In einem Lorbeerkranz, MIt
‘Wappen, ater ohne Namen. Fol
‘aber ohne Namen.
eulp. Lugda. 1685,
Unt
Tinks, Fol
5)J. B. Brodart, Galoorentntendant in Marseille,
Brustb,, 3 reehts, Oval mit Wappen, aber ohie
G. Audra
Namen, 1680. qu, Fol.
9) Jean-Claudo de Levis, Marquis
‘Morand, Brustb., fg reehts, in
kranz. “Mit Wappen, aber’ ohne Namen, Fol.
Gutes Bl,
10) Baron Chatean-Renand d’Aymar, Parlamentsratb,
Brustb., 3/4 rechts, in cinom Lorbeerkranz, Mit
Wappen, aber ohne Namen. Fel.
11) Claude Expilly, Parlamentsprasident, Brust
Mg rochts, in einem achteckigen Rahmen, Mit
Wappen, aber chne Namen. qu. Fo
12) Frangoise de Saint-Joseph, barflssige Karme-
liternonne. Brustb., Mg links. 8.
1. Mit dem Namen der Dargestellten,
‘Audran fee
Germ,
ML Noch mit
thomassin,
‘A lion
imerciele devan rue
13) Erard-Anne de la Magdeleine-agay, Bre,
‘fg recht In einem Lorteerhtans, nl Wap,
ster ole Namen. Fol.
14) Piero Mation, Bischof von Gap, Broth,
rechis, in einem Ramen von Hebe, Mt
Wappen, aber obne Namen, 1668. Fa.
15) Frama Amedée Millet Eesha Mose |
In Suvoyen, balbe Figur, jg reds, On) xt)
Wappen. Fol,
Tetras Mullet, D. D. D. 161 oe 6
(Ge Toate Zant ankeatites. GA}
dan seup. tog.
TL. Mit der Umschrift des Namens ds Dox
gestellten,
16) Camille de Neuville, Erzbischof won Lyon, babe
Figur, 3/ recht, in einera Ova wa Fis!
Uatern.” Mit Wappen, aber ohne Sins
au. Fol
Tas Spruckb nd obnm_Inschrit.
TE. Aut dem Spruckbande:.Aspice tar
tumet referentem signa Camus
Ka. 6.
17) — Der, Brust, 3/¢reehts, neem Be
sanz! Oval mit Wappen, aberohiedina
Gere. Auizan seup. aga 165
18) — Der, in oinem Lebnstubl tn dr Laks
in Papier und in der Rechten eine Pat Os?
Namen des Dargestaliten. Fel.
19) Théophile Reyaauld, im Lebnstudl ne #22
Tisch, wo ein Tintenfaas, Lm Uoternle dt
Namo, zwei lateinische Verse, und lari
Tinks’ Get. Audran seulp.; rects: 166. FL
19a) Lararus Riverius, ranzisischer Ant ro Ma
pellier, Yq links,” Doktormudtze , lange Bot
Oval mit Umsehrift, Unten eine Kartscie=*
zwei Versen. Fo.
20) Charles-Frangols de Sales, Enel des BP
von Sales, Brastb,, recht, Oval 168).
pen, aber obne Namen, Fol.
24) Kani Exiauuet I1., Herzog von Savoye, Bra
S)plinks. Nach F de La Monee. 12
Marla Johanina Baptista, Herzogin vo Soe
rast, 3a rechts. Nach Dems, Ov!
23) — Dies,,frastb, a rechts, Ineines Bie
Aranz. 167%. qu. Fol.
24) Vilor Amadeus, Herzog von Savoye, Bro,
Je rechte, auf elnem Sockel in einen KES
1683, qa. Fol,
25) Pierre de Villars, Erabisehot von Vienoe, 2
Figur, 3% links.” Oval mit Wappen, abt
Namen, Fol.
26) Allegore aut Karl Emanuel Tf, von Sim
Tbrusth, wird von seinen Togendon betit
Nath Charles Dauphin. In elnom views
Rahmen mit Rankenversiorung. Fol.
2) Allegoric auf Maria Jobanna: Baptista ron St
Yoyen. Die Farstin sitzt auf einem Twas?
der mit dem Pegasus bespanntuol
‘Tugenden begleitet ix. Fol.
28) Dio Stadt Lyon, begleitet vou Genien, weed
Wappen ihres’Oberbirgermolsters und, ht
Schoffen tragen. Hadirtes BI. nach Thos
Blanchet. Fal.
29) Titelbl. far: Andreae Argoli Ephomerides»
‘anno 1640 ad annum 1700, Lugdant, 1682. |
Le Blane 6.
30) Titlbl tr die 1. Ausgabe des: Le Grand Dit
tionnaize historigue vou Tauls Moret. A L3%
1674. Fol.
Claude II, Audran
Gérard Audran. 405
Audran. Claude Audran, Mater, dorzweito
dieses Namens (daher Claude HI. genannt) und
der zweite Sohn des oben besprochenen Claudel.,
ged. zu Lyon am 27, Milrs 1639. Sein Oheim
Karle war sein Lehrer im Zeichnen; die Neigung
tur Malerei bewog ihn, dieser Kunst den Vorzug,
w geben. Er malte mit vieler Verstindigkeit
und Leichtigkeit, und diese Eigeuschaften dien-
teaihmals Empfehlung bei dem Hofinaler Lebrun,
retcher ihm die Untermalung bei zweien von
feinen Aloxanderschlachten anvertrante und
ihn auch spiiterhin noch viel bei seinen weit-
lisfgen Deckenmalereien in Seeaux, Paris
m1 Versailles gebrauchte, so dass der Ge-
We ganz die Manier seines Meisters annah
Sialetates grosses Gemiilde, die »Vervielfilti-
pug der Brode#, ist C. Audran 1683 bez. und
winfe von seinem Neffen Jean Audran go-
‘chen (No. 20), 8. auch No. 39 und No, 81 unter
Gerard A. Er'starb 2u Paris 4. Januar 1684.
*. D’Argenville, Vies des Peintres. IV. 136.
Andran. Gérard oder Girard Audran,
Kupferstecher, der dritte Sohn von Claude I.,
rb. au Lyon’ 2. Aug. 1640. Nachdem er b
ivem Vater und Oheim den ersten Unterricht
im Kupferstechen erhalten, kam er zum Behuf|
veiteer Ausbildung nach Paris, wo er seine
Letrzcit weniger auf sauberes, korrektesScbraf-
fea mit einfuchen oder doppelten Strichen als
‘ef grlndliches Zeiehnen verwendete und hierin’
tle grosse Sicherheit erwarb, die einen Haupt-
‘orug seiner spiiteron Meisterscbaft im Stechen
besrindete. Der Hofmaler Lebrun bemerkte
6, Audran unter der Menge von Kiinstlern, die
sch um seine Gunst bewarben, und gab ihm
és Anftrag, seine Gemillde: Konstantin's
Sccht gegen Maxentius und Konstantin's Tr
snph, zu stechen. Die zwei im Jahre 1666 nach
tieten Bildern ausgefiihrten Bll. (No. 93) be-
“irkten Lebrun in der guten Meinung, die er|
rou dem jungen Kiinstler gehegt hatte, und ver-
‘chatfte diesem freie Wohnung in der Tapeten-
brik der Gobelins. Die Steinigung des heil
Stephanus (No, 51) nach Lebrun, und die Ret
‘ung des jungen Pyrrhus nach Poussin (No. 89)
tttielen ebenfalls die Zustimmung der Patiser|
Kiostlerwelt; G. Audran liess sich aber damit!
‘icht gentigen und ging 1667 nach Rom, wo er
ici Jahre verweilto und seine Zeit zwischen
‘kichnen und Stechen theilte. Unter dem Ein
fuss des herrschenden Modegeschmacks ver;
sich anfangs in der Wahl seiner Muster; das
Studiom der grossen Meisterwerke inRom lenkto
‘Snjedoch von den manieristischen Vorbildernab,
vad bald erschienen Beweiso nicht bloB seines
feliuterten Geschmacks, sondern auch seiner
Wrgeschrittenen technischen Geschicklichkeit,
Jie, als sie nach Versailles kamen, so gerithmt
wunlen, dass Ludwig XIV. ihn nach Frankreich
tarickberief, ‘zum Hofkupferstecher mit an-
‘halickem Gehait ernannte und die von Lebrun
fir den Ktnig ausgeftihrten Bilder aus der Ge-
schichte Alexander's dos GroBen zu stechen be-
auftragte. Die vier Blitter, nach jenen ungemein
groGen Kompositionen, womit G. Audran alle
‘vorhergehenden Erzeugnisse der Kupferstocher
kunst in Schatten stellte, erschienen 1672—167:
(No. §8). Inzwischen scheint er eine zweite Reise
nach Rom gemacht zu haben; denn die »vier Kar-
dinaltugendens (No.73), nach Domenichino's Ge-
milden in $. Carlo zu Rom, sind bezeichnet:
G. Audran sculp. Romae 1675, und in der Folge
veriiffentlichte er nach N. Poussin, P. Mignard
und ander Matern noch cine ziemliche Anzahl
Platten, welche den Namen ihres Urhebers we
und breit berilhmt machten. Er starb 2u Paris
26. Juli 1703,
Audran galt lange fitr den vorziiglichsten
Kupferstecher des groBen historischen Stils. Vor
ihm hatte Niemand Werke von solevem Umfange
zu unternehmen gewagt; die GrdGo seiner Plat-
ten iibertraf alle bisher bekannten Kupferstiche,
und eine bisher beispielloso Virtuositiit der Be-
handlung steigerte die Ueberraschung und Be-
wunderung. Sein grofer Vorzug vor allen
modernen Kupferstechern wird gew0hulich in
die Vortrefflichkeit seiner Zeichoung gesetzt.
seiner Lehrjabro nicht sowol das iingstlich regel-
miBige Schraffiren als das gediegene Zeichnen
angelegen sein, und dass letzteres auch in seiner
spliteren Studienzeit ein Hauptgegenstand seiner
Bestrebungen blieb, beweist das Zeichnenbuch
(No. 123), welches er 1683 in Paris herausgab
Les Proportions du, corps humain mesurées sur
les plus belles figurés de Tantiquité. »Der Leser
findo nicht fiir ungut, sagt der Verfasser am
Schluss der Vorrede, dass ich hier mein Buch
anpreise: Das Rithmlichste darin gehdrt nicht
mir, sondern der von mir gepriesenen Antike;
sie bietet mir bewundernswiirdige Meisterwerke ;
ich macho daraus mein ganz besonderes Studium
und verdanke ihr das Wenige, was ich weiss.«
Die schiinsten antiken Statuen, von G. Audran
in Rom »auf allerhiichstes Verlangen zum Nuteen
der Zeichnenschiiler gemessene, sind der Lao-
koon, der farnesische Horkules, Antinous, die
Venus Kallipygos (cuphemistischer das »grie~
chische Hirtenmidchenegenannt) die Mediciische
‘onus und der Belvederische Apoll.
Von der cigenthiimlich befangenen Auffas-
sungsweise seiner Zeit war A., den iilteren Mei
storn gegoniiber, nicht durchaus abbiingig. Er
sah nicht unbedingt Alles durch die Brille der
damals maGgebendon Bolognesischen Schule,
obwol er natiitlich auch ein Kind seiner Zeit
war. Mit Recht lobt Watelet an dem Kiinstler,
er habe beim Nachzeichnen groBer Gemiitde in
der Verkleinerung Vieles verbessert, wodurch
in seinen Stichen merklich gewonnen Witten
Diese Bemerkung gilt freilich nur in Beziohung,
auf gewisse Meister. P. da Cortona und G. Lan-
franco gab er etwas Stilgemiisses und Korroktos,
was dioso Manieriston in gilnstigorem Lichte
406
Gérard Audra,
1en Stichen nach Rafael,
zeigt sich ein botrichtlicher Abstand gegen dic
Originale, wobei jedoch in Rechnung zu bringen
ist, dass’ die Hauptblitter dieser Gattung, der
Hfourige Busche und die Stilcke aus der Re
folge der »Tapetens, dem gealterten und seiner
Hand nicht mehr miiehtigen, Kupforstecher an-
gehiren, Uebrigens hatte ¢r auch sonst kein}
hores Auge und Gefithl filr dio Wilrdigung
ischer Werke: er irrte sich dfter in den
‘Namen der Meister, obwol er lange nach ihnen
studirt hatte, und fast unbegreiflich ist der schon
von Heineken beriehtigte Irrthum, dass er ino)
Zeichnung von Rubens fir eine von Rafael hielt
(No. 44).
Nach unseren heutigen Anschauungen ist G.
Audran zwar nicht mehr dor einaigo, unerreich=
bar hiichste Kupferstecher istorischer Stilbilder,
als der er seinem Zeitalter galt, aber immer noch
cin Kitnstler, der in seinem Fache Ausserordent-|
liches leistete. Dio iltoren franzisischen Meister
des Stichs, L. Gautier, Callot, A. Bosse ver-
Dreiteten vorzugaweise ihre eigenen Extindun-
gen, und der bei einer solchen Bethitigunzsweise
Dostehonden \Freiheit verdankte dic Kupfer-
stecherkunst in Frankreich, wie chemals in
Deutschland, unstreitig. ihren rasehen. Fort-
schritt. Aufdie chen genannten Stecher folgten
Mascon und Nanteuil, in deren Minden der
Grabstiche! technische Wunderwerke hervor-
Draehte. Thre Kunst bestand in der tiusch
ston Nachahmung: das Mlirbe und Weiche des
Nackten, das Raubo und Feine der Stoffe,
Stickereien und Spitzen, die blinkende Politur
‘und Kompaktheit wer Metallo, dic leuchtende
Helligkeit und Durchsichtigkeit der Edelsteine,
itigkeit eines reich
Tlaupthaar ichts ‘war Masson unerreic
Dar, und in'Nantenil's verwegener Faust wurd
der’ gohorsame Gra i
womit er stattlich roe Portrts aus:
fihrte. Zu solehen Voraiigen brachte (, Antran
ine besondere Technik und Tendens hina,
durch welche seine Kupferstiche eine net
Epoche bezcichnen. Wiirend seine Vorgituger,
dio hauptsichlich aus der Natur oder’ Phan
asi entnommene Gegenstinde mit. viele
Fleiss, Verstindniss, Geachack und
21 Originalse
sich voratigiich, die Werke der berihiatesten
Maler jener Zeit in ihrem eigenthtinh
und Charalcter maleriseh wiederzigeben, und
die Art, wio er, nit allen technisehen Vortheilen
versehen, und init den ihm eigenthtim
ben tet, auf diesem Wege in
i if, was eF
erscheinen list. Tn s
Um den
selvortrag und dio Abstufungen des Helldunl
miglichst trew und vollkormnen wiedereugeben,
Dildeto er sich cin cigenthilaliches Verfahren
das filr dic Uebertragung groBer historiseher:
Gemiildo in den Kupferstich sich ohne Widerele |
als das zweckniissigate herausstellte und dt
bostand, die Platte vermittelst der Radiruadl at
des Scheidowassers bis zu einem gowiseen Grait
‘vorzubereiten, und nachher mit dem Stickel be
zum Hervorbringen voller malerischer Wirkuy
fnothwendige Arbeit hinzuzufligen. Sshoo is
Boginn des 17. Jahrb. bedienten sich die tae.
shen Maler des Grabstichels zur Nachle
iren radirten Platten, und pAegten die br
bei
bantischen Kupferstecher ihre anradirtea Patz
in Frankreich findet man jeltet
‘inte Anwendung der Radirnadel wala
hols erst spiiter, und dio meiseiae
Art und Weise, wie G. Audran diese Metis
Jgeltend machte, war umn so liberraschender, ab
van sie von thm gar nicht vermutet bite
Seine frithesten Grabstichelarbeiten (1660-16)
ieasen eben keinen groBen Teebniker errs |
dag Machwerk dabei ist steif,trocken unde
los. Auch die obenerwithnten ftir Letra nt
gefilbrten Stiche von 1666 sind noch keizewes
fei von Iiirte und Monotonie. Dagegen beat |
‘man in seinen rdmischen Blittern (1-17) |
inew freieren, Detonteren Vortrag:: die Poi |
von Clemons IX., J. Hillings und S. Sorbie el
auch noch mit dem Grabstichel alli, j
schon mit achtbarer Gewandtheit ausgeftirt;ee
stelien am Schluss der ersten Periode. Dergrfe
Kupforstich nach dem Deckengomilde rea?
«la Cortona in der Villa Sacchetti (No.6) und &
Vierzehn Blittor nach den Malereien dss
Meistors im Palast Pamfili (No. 86, won dient-|
herrechende Grabstichelarbeit.schichter: mi)
slviehsam versuchsweise Nadelstriche cig
tischt sind, bilden den Ushorgang zu der fi,
Jgenten Manier, dio zuerst in den Bitter ss
iden vier runden Fresken von Domenichino nS.)
Silvesteo di Monte Cavallo entachieden unde
lich hervortritt. Hier zeigt sich bei viele Fstisr
in der Behandlung, Zeichnung vad Be
‘nung ein tborlegtes und gliicklich durebgeftires |
Kombiniren des Grabstichels und der Ratiras |
Wenn G. Audran, wie sich angegeben fn
hrond seines Aufenthalts in Rom das Atlee,
des C, Maratti besuchto, daef man wo vera,
dass er von diesem au jener Stichmanier tee»
leitet worden,
sehen den Grep|
pen hinzugleiten und si jeht zu umspiel|
und zu durelulringen scheint, sind dermabe dit)
fiir sin Talent charakteristischen Eigenschat®, |
ddass man in den von ihm gestochenen Gewilses|
Voraiige nur selten wiederfindet, und wt
las Verdienst der Maler nach demjenigen ¢
Kupferstechers beurtheilen wollte, kinnte sith
taung der einen uni desandert
leicht irren, Doch soll G. Audran's Taleot nicht
oline jede Einsehrinkung gelobt werden:
Romano hat er nur in leicht andeutender Weise
wiedergegeben und Rafael, wie gesagt, sehr
_Gérard Audran.
rach Ghertragen, Bester golang es ihm mit
Dbseiehino und Ann, Carraee! ; doch zeigt sich|
vise Hauptatirke weniger in den Stichen nach|
Werken italienischer Meister, als in den Nach-|
vidangea franUsischer Maler, weil er sich dexo
sesiodzchen Stil nieht 80 innig, wie seiner ein-
icinisehen Kunstweiso anzuschwiegen wusste.
Poosin und Le Sueur waren Maler, denen er an
Gris, an Strenge des Stils und der Zeichnung|
sechkam und im Vortrag, in der Kraft und
File des Ausdrucks und der Farbenstimmung|
Sbelegen war. Was er nach Mignard und Le-
tra gestochen hat, bezcugt seine Meistorschatt|
iehsten Grade cs int dieselbe Art der Em-
ing und Beseelung; man erkennt don Fat-
der Bilder und den Pinselstrich der Meister
Jignds ist der Kupferstecher seiner eigenen
ser gefolgt, abor er hat die Art und Weise
cGriginale mit einer Leichtigkeit und Preiheit
‘edegegeben, die nur dem ausgezeichnetsten|
‘he eigen ist. Man weiss nicht, ob er solche
[chee mit seiner Nadel oder mit seinem Stichet
mice er gebrauchte beide Mittel mit solchem
‘Dh nd Geschmack, vermengte sie so ein-|
feluroll und passendl, dass es schoint, als
cea in aciner Hand jene zwei Werkzouge|
Jee Augenblick einander ausgeholfen und ein-|
‘sanig ir cin hewundernswiirdiges Ganzes zu-|
wasen gearbeitet, G. Audran suchte kein
‘ase au erregen; sefo Beatroben ging nicht
ad vegiame Charakterisirung der Theile im
Hain: die Wirkung und Taltung im Ganzon
id meta scin Augenmerk. Seine Art das
aéeiaieho ou behandelo ist brit and
‘ite, eroGartig oslor ernsthatt, wie die Gegen-|
Sais, die er darzustellen hatte ; seine Pélanzon|
“tl Masier von Naturwabrheit, so dass, wenn
‘Vela der Schacht am Hydaspese dea Kopf des|
‘feradeten Porus. mit Interesse betrachtet|
‘ates, unsere Aufmerksamkeit sich auich nach)
& sar Rechten befindlichen Distelstande 2u-
‘etn, weil sie gleich meisterhaft ausgofirt int.
Die vier grofen Kupferstiche nach den von
Os Latrangemalten Bidern aus dor Geschichte
Amasders des Grofien, welche die Sanmuler
‘Pritolich tie Alexanderschlnchten von’ Au-|
‘bu nenten, sind Meistorwerke ersten Ranges,
e ‘rweckten bei ihrem Erscheinen jenscits|
D
{Ep son der VortremMichkeit der Originale,
40 bohen Begriff, dass die Italiener in der
‘een Verwunderung ausgerufen habon sollen
Aimer Rafael, du hist nicht mehr der Erste‘
Xa indets spiter, als sie Gelegenbielt hatten|
Se Urhiter an sehen, Uber den fortdauernden|
ii ihros gefeierten Meistors goviss bo-
nice, Lebrun selbst, wenn einer Ucberlic-|
frag, die mit dem Charakter dieses chen 80
herrachalichtigen Hoftalers
nstimmt,, zu tranen
‘venebert
habe. Diese therats geoflen Kom-|
Yeagcoenseheinen wirklich in den gestochenoa
Nachhildungen einen leiehteren Seliwung
Fluss der Zeichoung als in den gemalten Origi-
nalen zu habon, und jedenfallf'sohen wir heut-
autage dio ersteren viel lieber als dic letter
Nicht bloB in der Auffassunge-und Gefillsweise
fnictt G. Audran gleichen Sehrite mit Lebrun, er
lich thm auch in der riistigen Handiortighoit
JAus dem Datum seiner riesemmiiiy grolen
Platten ersieht man die Schnelligkeit, wom
iesetbon hervorbrach
gang tiber don Granikus« 167:
/Arbelae 1674, den »Einzug Alexander s in Baby
ows 1675, und die »Niederlage des Kiiniss Parise
1678. Diese letztere Platte ist nabe an ‘Fuss
breit und 2 Fuss hoch; G. Audran’s geschyvinie
[Werkmeisterschaft hedeckte demnach bianen
3 Jahren cinen Flichenraum von 10) Quadrat-
schuk mit eben so gleichiniissig gensuer als all-
Jgemein harmonischer Arbett, und lisferte in so
kurzer Zeit diolwoithiufgsto ima figrenr
‘Komposition in der griBten Dimension,
Kupferstich haben kann.
G, Audranthatte viele Schliler und Nix
die sich aus Frankreich ins Ausland ve
to date aciue Richtuog und Behan i alle
neueren Kupferstechorschuten tbersexansen ii
seitdem ununterbrochen bis auf den heutigen
‘Tag gangbar geblieben sind. Er hinterlicss
croBe Anzahl Blitter, die theilweise jn lioher
‘Achtung stehen, Man findet darauf folgenle
‘Arten der Bezeichnung
G. Aw. f
Ger. Aecdran tw. S0utp. 000
und 1680)
Se Cheibedze fecit.
Soran dus Audran
Nicht alle Blitter, welche seinen Namen oder
b1o8 den Namen Audran tragen, wurden voll-
stindig von ihm verfertigt, mehrere sind von
seinen Schillern, namentlich von scinen zwei
Neffon Bonoit L.'und Jean ausgoftiirt und von
Gérard_nur fMberarheitet. Nach der hei den
‘Kupferstechern seiner Zeit gancbaren Sitte hatte
G. Audran cin Verlagageschift, woleies or sucrst
fir Rechnung der Regierung aux Gobelins, 50
dann fir eigene Rechnung und unter der Pinna
‘Aux Deus Piliers or, in der Rue S'. Jacques
io} betrieb. Diesos Geschift erstreckto sich nicht
bloB anf die von ihm selbst oder in asiner Werk—
tatt und unter seiner Aufsicht gearboiteten
Blattor; es begeif auch die von ihm bei aodern
408
Kupferstochern bestellten Platten, wobet er ge-
wiss gar keinen Antell hatte und herdies
manchinal der Name des ausfilhrenden Kilnst-
Jers vorhanden igo Verlagsartikel dieser
Art sind am Sehlusse unseres Verzeichnisses
onannt, — Im J. 1771, bet dew Toile des letz-
{en namhaften Reprisentanten der Audran'sehen
Kiinstlorfamilio, verkaufte man die von den Mit-
sliedem dieser Familie gestochenen Platten: die
tmeisten davon gelangten in den Besitz. des Pari-
ser Kupferstichhiindiers Joubert, weleher dic-
selbe Firma (aux 2 pliers dor), wie dic hundert
Jahro vorhervonG. Audran gewiihlte zursetuigen
jomacht hatte, und seitilem wurden viele Platten
golegentlich fitr dio Calcographie du Musée du
Louvre angekauft, welehe sic noch gexenwirtig
Desitat und Abdrleke davon 2u wolfellen Prei-
sen verkauft. Auf dicse Anstalt ist verwiesen
mit den cingeklammerten Worten (Cale. du
Louvre) bei den Bittern des uachfolgenden Ver-
zeichnisses, von welchen dio Platten noch daselbst
aufbewuhrt werden und neue Abiilieke liefern
Bildnies des Kanstlers, Brusth, 3g links, in Ova.
Gestochen von N. Dupuis, mach einer Biste
des Ant. Coysevox. 5.
1, Mit den Namen der Kinstler und der dar-
gesteliton Person.
M1, Mit diesem Namen und der Adresse des
Odienvre, welcher die Platte in diesem
fustande’ far dle unter dem Namen La
Suite d'Odicuvror bekaunte Portriteama-
Tung benutete
Verzeichnis seiner Stiche.
Biblische Geschiehton, christliche
Legende und Mystik.
1) Die Sunddut. Nach R, de La Fage. gr. qu
Fol. B.D. 1.
1. Vor aller Schrit.
IT, Die Namen des Stechers and Zeichners,
und die Adresse Jean van der Lruggem,
rue St. Jacques Ala Vieille Poste,
ML Die Adresse abgeindert: rue §
fay Grand Magazin
IY. Mit der Untersebrit:
Jacques
Le Déluge, Gen. 7,
Nach Rafael, Tadittes|
der letaten Werke des Kupferstechers,
‘deri man nur zu deutlich die Alterschwiele an
mmerkt. gr. qu, Fol, — R. D. 2, — (Cale. dul
Louste.)
T. Mit den Namen des Malers und Stechers,
W, Mit dem Zitat avs dem tweiten Buch
Mosis, 3, 6. und G. A's Adresse: roe
St, Jacq
8) Durchgang durch's rothe Meer. Nach Fr. Ver=
ter Aus 2 Platten. gr. qu. Fol. — It. D. 3,
= (Cale, du Lourre.)
1. MieG. A's Adresse aux Gobelins.
H, Mit den Namen des Zelehiners und Ste
cchers; mit der Dedikation und seines|
Adresse : Rue St, Jacques,
4) Durchganz dureh's othe Meer. Nach R. de La
Page, er, qu. Fol, — KD. A.
I. Mit don Namen des Zetchners und Stechés
und mit der Adresse des Jean Van tet
Bruggen: rue St, Jacques & la veille pst
1. Dio Adresse abgeandert: au Grand Magarin
III, Mit Passage do la mer Rouge. Exot, 14
‘und mit der Adresse das Gérard Valk,
5) Josus's Kempf mit den Amalekitern. Nach Kj
do La Fage. gr. qo. Fol. — B.D. 5.
T. Mit dem Namen des Zefchners. and St
hers, und mit der Adresse des Jean it
dor Bruggen.
1, Mit der Untorschritt d
‘Adresse des Gérard Valek.
65) Leben David's, Nach dem Deckengemilde
P.Berrettini, fm Palast Sacchettl 20 Roa}
Besteht aus 3 Platten, die zusammen eine
Kupferstich und ein Titelbl. bilden; 1688
Rom gestochen. Das Titelbl. enthilt das Wa
dos Staatsministers J. B. Colbert zwischen 7d)
Genien. qu, Fol. max. — B.D. 779. —
(Cale. du Louvre.)
7) Vier biblisehe Histories |
‘. David tanzt vor det Bundeslade.
Titels und
by, Salomo auf dem Th sn Geine Mee
ter Bathseba,
. Judith zeigt dem Volke das Haupt dé B>
Tofernes.
4. Esther vor Abasverus.
Vier runde Fresken von Domentebine it
der Kirche 8. Silvestro di Monte Quisinale #0
Kom gemult und von G. Audran wikrend seines
dortigen Aufenthaltes mit allom miglichea Ge-
sebmack tadist, Fol. — R, D. 101—104, —
(Cale, da Louvre.)
8) Sechs Kupfer fr
Les Peoaumes de David mis
‘on vers Francais, Par le R. P. Charles Le Bret
A Parts, cher Francois Maguet. M. DG. LY. §
19) David prophezeit das Leiden Jesu. Nach eige-
— B.D. 1,
Devt
ner Brindung. i. qu. Fol.
ie Darstellung itrig, besebrisbem ist:
Ikniet nicht, sondern
lieder auf den Hern
T.G. Andean in, ot sculp., darunter ein Zitat
aus Lukas, 24, 41
W Noch mit dem Namen des Verlegers F.
Muguet.
10) Usthell Sslomo's, Nach A. Coypel, Von dem
Stecher dem Marquis von Villacert’ gewidmet.
‘qu, Fol, max. — Rt. D. 6. — (Cale, du Louvre.)
11) Judith’ reieht ihrer Beglelterin den Kopf de
Tlolofernes. Ohbe Namen von Maler n. Stecher
qu. §
12) Der Kngel des Herra bringt dem Propietex
Exeehiel eln Buch zum Aofessen, 8.
13) Die Vermilung der Maris. Nach N. Poussi
Kl, quy Fol, — R, D. 7, wo es wanderlicher-
wweise helast, dats nicht der Hohepriester, sn-
dern Gott Vater die Trawung vollzlebe, (Cale
au Louvre.)
1 Blass mit dem falsch geschriebenen Namen
des Malers: Ponsein.
HL. Mit den Namen des Malers und Stechers..
‘Zu dem Namen des Stechers ist hinzuge~
ctat seine Verlagstraa: aux 2 pliers €or.
Nach einer Zeichnung
5 — RDS. —
Gelsireich radirtes Blittehen. Unten, recht.
bloss Pal (verkebrt gesehricben). G. Andran
That soinen Namen nicht daraut gesetet: es ist
Jedech von thm wire dio Sache nicht gowiss, 10
Wnnte man die Radirung dem jingeren Palma
selbst beilegen, so sehr ist sie in dor Manler die-
08 Meisters.
13) Anbetung der Kinige. Nach C. Cesio. kl. qu
Pol
1h) Flucht nach Aegypten. Nach F. Verdier. Dem
Marquis von Villacerf dedizirt. — gr. Fol. —
B.D. 9, — (Calo. du Louvre.)
17) Mara mit dem Jesuskinde, welches nach einem
‘Vogel greift, den thm der Kleine Johannes hin-
Ail, Oval. Fol. — R. D. 13.
18) Der Weltholland, halbe Figur, 8/q rechts. Oval
Fa. — B.D. 11,
19) Die Mutter Gottes, halbe Figur, 9g links. Oval
Fol, — KD. 12.
B)Jobannes taut dlc Judon im Jordan. Nach N.
Poussin. Zwei Platton, qu. Fol. max. — R.
D. 31, — (Cale. du Louvre.)
1. Vor aller Sehrit
UI, Vor G. A.'s Adresse: Rue St. Jacques.
IL, Innerhalb des Einfassungsstrichs der Namo
des Malers; darunter das Wappen des
Staatsministers Colbert ; zu beiden Seite
dessolbon ein Zitat aus Matthius, Kap. 3,
todann die Dedikation, und ruletzt ist
G. A. als Stecher und Verleger gonannt.
21) Die Bhebrecherin vor Christ
sin. gr. qu. Fol. — R. D. i
Lowe.)
1. Vor aller Schrift, Usberaus selten
I. Mit dem Namen des Malers, dem Zitat aus
Johannes, Kap. 8, dem Wappen des 8
ministers Colbert; 2u beiden Seiten des-
der
telben die Dedikation des Stochers,
weiter unten noch als Stecher und Verle-
ger genannt ist.
Mit den zohn Uber cinander gesetzten
Pankten oder vielmehr kurzen Strichen
rechts im Rande. Angeblich waren diese
bestimmt, das jedesmalige Hundert der
Abdriicke anznzeigen ; ich halte sie jedoch
fiir bloss zufallige Probirungen des Stichels.
2) Die Uedergabe der Himmelssehlissol. Nach
‘iner Zeichnung von Rafael. Radirung. kl. qu.
Fol. — B.D. 16, — (Cale, du Louvre.)
1. Vor den Kiinstlernamen,
0,
TT, Mit diesen Namen: R. V. In. — G. Au,
se. C. PLR,
28) Das Sehiff Potri. Nach G. Lanfranco, Oben
abgerundet. gr. Fol. — B.D. 35. — (Cale, d
Louvre.)
1, Vor aller Schrift
TL, Die Platte ist dem Ober
rault dediairt, dossen W:
kontroleur Per
pen sich dabei
sme des Malers.
massungsstrich G. A.'s Adr.:
A Paris rue 8. Jacques ...
24) Die Kreuztragung. ‘Nach P. Mignard. gr. qu.
Fol, — R. D. 10, (Cale. du Louvre.) — Seiten
stick zu der von Benoist 1. Andran nach Ch. 1
bran gestochenen Kreuzerricht
e
1. Vor der Untersehrift; nur dio Namen des
Malers und Stechers’ unten ini der Mitte
Mintergrund bloss radi,
H. Dein vallerchristlichsten Koniges dedizirt;
abel ein Zitat aus Lukas, Kap. 23, 26,
nnebst G, A.’s Adresso: A Paris rue 8.
409
mit dem Stichel aborarbeitet. Die Platte
von 582 mill. anf 524 verkleinert,
25) Der ungliubige Thomas. Nach N. Poussin.
qu. Fol. — B.D. 15.
26) Die Ausgiessung des bl. Geistes. Nach Ch. Le-
‘brun, ge. Fol. Obon abgerundet.
tenstick” zm’ »Rosenkranzmysteriume
(No. 36). — B.D. 17.
Vor dor Schrift.
Lobran als Maler und G. Audran
als Stechor genannt; darunter die
Worte des Propheten Joel und die
Dedikation
27) — Ders. Gegenstand. Nach einer Zeichoung
des Rafael"echen Kartons fir die Tape
ten mit Darstellungen aus dem Leben
Christi, qu. Fol. Passavant. 11, 270.
28) — Ders. Gegenstand. Nach ©. Ferri. Ml.
qu. Fol. —R. D. 131.
29) Der ‘Tod des Ananias. Nach einer Zelchnung
des Rafael schon Kartons far die Tapoten mit
Darstellungen aus der Apostelgeschichte. gr. qu
Fol. — R. D. 18. — (Cale. du Louvre.)
80) Paulus und Barnabas in Lystra. Nach einer aha-
lichen Zeichnung. gr. qu. Fal. — KD. 19.
(Cale. du Louvre.) — Dieses und das vorher~
gehende Bl. sind von @, Audran in seinem ho-
lien Alter radirt and zwei seiner schwiehsten
Werks. Yon beiden Platten existiron Abiiicke
sor dor Schrift; die erste Platte ist von dom
Stecher dem Messire Henry Frangols Daguesseau
gowidmet,
$31) Paulus predigt in Atho
‘eichnung. er. qu
28.
$2) —— Ders. Gegenstand, Nach ©. Perri, it
qu. Fol, — B.D. 130.
rechts:G. Au, seulp., und im Un-
\le ein Zitat aus dem zweiten Briefe
an die Korinther, 2, 17.
Nach einer ahnlichen,
Fol, Passavant. 1.
die Inschrift im Unterrande ist von neuen
gestochen und hat den Zusatz: Se v
chez N. Le Roy, au faub. St, Marsel, au
lyon argent.
) Der Evangelist Johannes erthoilt der Maria das
LL, Abendmal, Nach L. Carracei, Fol. Oben
abgerundet, — Bin In, Audran's Atelior ra:
@irtes BI; man Vest darauf nicht den Namen
des Malers, und seine Manier ist dabei sehr ver-
Kleidet,
34) Die Monstranz mit der hl. Hostie, von zwei En-
geln im Himmel angebetet. Ecce pants angelo-
rum, Anonymes BI., gestochen flr die Con
frérie du S. Saeroment 4S. Roch in Paris, Fol.
—R.D. 20.
35) Der Bunid des Alten und des Neuen Testaments,
Nach dom Gemalde von Ch, Lebrun in der
Schlosskircho 2u Scoaux, 5 Platten. 1681. Fol.
max. — I. D. 81. (Cale, du Louvre.)
136) La Vierge au Rosatre. Nach Douenich
Radirt und mit dem Stichel dberarboitet,
us G.
Audran’s letzter Zeit. er. Fol, Oben abgeran-
det, Seitenstiick rur »Ausgiessung des hl. Gei-
stese (No. 26). — RR. D. 21. (Cale. du Louvre.)
1, Ohne inrahmung; das Wort Antma falsch-
lich Amima geschrieben.
II, Kingerahmt und der orthographi
vorbessert,
37) Die himulische Glickseligkelt der Gebened
82
10 Fobler
. Nach P.Mign ard. Grofe Komposition
von mebr als 200 Figuren; sieben Platten. 1603,
Fol. max. — K. D. 76. (Cale, du Louvre.) —
Wenn die Abdricko noch einzeln und nicht 2
sammengefugt sind, lest man auf dem sechsten,
BI, im Rande links? ne coupe pas. Auch bel
‘den sich darauf und auf den andern Til, kurze
Strichelchen im Rande, wie sie bel der -Ehe-
brecherin« (No. 21), der wMarter des bl, Lauren-
tiuse (No. 46) u. s,'w. vorkommen, und die sich
sehwerlich auf das jodesmalige Hundert Abdricke
sondern. blosse Stichelprobiruagen
‘Versuchung des hl. Antonius
ol. — B.D. 23.
Nach Ano,
— Sehr ge-
rift und mit einem doppelten
infassungestrich, der bei den
n Abdricken ansgeliseht it,
UW, Mit den Namen der Kunstler und mit der
Dedikation.
IML Mit der Tnscbrift auf dem Mi
nneben dem Heiligen: Una es
he, rechts
, lnbe Fig, ti
1662. Fol. — I. D! 36,
41) HI. Franziskus
Gegenwart von dreien seiner
Carracei, Radirt und mit dem Grabstiche
vollendet; el eben so schin goa
gestochenes BI. Fol, — K. D. 27, (Cale. du
Louvre.)
1. Vor aller Schrift,
I, Bloss mit G. Audran’s Verlagsadresse.
Mit den Namen der Kiustler und mit der
‘und Protasius, vor die Statue
um ihm 20 opfern. Nach
Le Sueur. qu. Fol, max. — B.D. 36,
(Cate. du Louvre.)
1. Vor aller Schrift und vor dem Kinfassungs-
strich auf jeder Seite des BI. in der Brelte
ler Kiinstle, mit der Ver-
techors und seiner Dedi-
43) Der I. Hieronymus berwindet durch Busse
‘und Kastelongen die Anfechtungen des Teufel
indricke, welehe der Anblick rémi-
scher Frauen in seiner Phantasie zuriickgolassen
hatte. "Nach der Fresko des Domenichino
Jn S. Onofrio zu Kom. Sorgtaltiz und sche go-
schmackroll gestochen; die Platte wurde von
BenoistJ. Audran angofangen und von sei
nem Oheim beondigt. qu. Fol. — R. D. 32,
1, Yor aller Sehrit
H, Mit den Namen der KGnstler und G. Au-
Aran’ Adi
HS, Miter Inscbrift: Sanctes Hicronymes
Der Wl. Miyacinthus, s. Raymundus yon
tie stammt aber von Rubens und wurde far die
son Corn. Galle gestochene Folge der Vita beat
fart; os ist das 67, BI, Man beget si
wie cin so tichtiger KOnstler einen solebe In.
‘hum begehen Konnte, in Folge dessen et natt-
lich auch den Bl. Ignatfus mit dem Aposte Pas
i verwechseln musste. 8, — Ht. D. 30
45) Johannes der Taufer in der Waste, babe Fe.
Oval, qu. Fol.
46) Die Marter des bl. Laurentius. Nach E, Le
Sueur, Pol. max, Oben rund. Seitendtich rt
sMarter der bl, Agness, nach Domentebize
(No. 52). — Ht. D. 33. (Cale, du Loayre.)
1, Die Wolke neben dem rechten Fligel
fam nichsten bei der Statue befotidnt
Engels, oben links, hat eine weise, t-
schattirte Stelle
Die unschattirto Stelle der Wolke ee
nleht zugedeckt, und unten im Rade
Rechten bemerkt man sieben butte S¢-
chelstriche,
Dio weiste Stale schattirt, Mit deo Sine
47) M1. Paulus, halbe Figur, in einem Buchs leat
Oval. qu. Fol. — G. Audran blose als Yee
genaunt
48) Hl Petrus, die Hinde gefaltet und de Ae
seer Himmel gerichtet. Oval. 1687? — R.D-3,
49) HI, Raymundus von Peiaforte, in Dioinir
nerkloidung auf seinem Mantel’ aber da Met
schwimmend, von Majorea nach Bazelta. Sc
P, Faceini, — Kin mit vieler Leichiet
Mochenes BI, wo unten Hyacinthus a Heiter
und Guereino als Erfinder genanat snl: et
AoppetterInrthum, Die Erfiadung ist va Fe
igen betrit, «i
an der bl. Raymund, Diesebe hie
postion arde 1601 son Glow. Valeo et.
fem Stiche sind die Namen des Mr
Heiligen richtig angegeben (Bard
XVIML 215), — Fol. — RD. 29,
1. Vor aller Schrift
1H, Im Unterrande: Guerchin jn. — $¥. 1
CINTE. — G. Audran seulp. 6. P.B
MM, Noch mit: A'Paris, cher Basel, eS:
Saeques.
50) I, Sebastian, an einen Raumstamm gebnie
und mit Pfeilen durchbohet, tm Vorderre®
ciner Landschaft. ‘Nach Ann. Carracel. Rulit
‘und mit dem Grabstichel beendigt, sehr erat
gezeichnet und treffich gestocken, Fol. —
D.
1. Vor der Schrit
IL, Peint par Antbal Carache: Salnt Sebate:
attire.
51) Steinigung des Ml. Stephanus. Nach Ch. Le
bran. gr, Fol. — Ohne den Namen des
‘hors, Das BI, wird oft verwechselt mit elec
inderen anonymen Kupferstich, der nack de>
selben, vormals In der Kirche Notre-Dame 1
Paris betindlichen lde von Et, Pleat
ausgefiht lat,
92) Die Marter der bl. Agnes, Nach einer Zekb-
ing des Bildes von Domenie hin 0 inde
wok 1u Bologna. Radirt und mit d=
. G, Audran machted
aus ela BI, wo Kraft and. Korrekibeit det
Zeichnung mit der Schonbeit des Stichs gepaat
‘ind; es ist aber nur nach einer Zeichmung reo
3. B. Corneille ausgofaihrt und daher dem Orig
P. Ignatil Loiolae (Romae, 1609, In 4.) ausge-
inalgemaldo eben nicht getreu. Pel. max. Oben
Gérard
411
udran.
rand. Seitenstick zur »Marter des hl. Lauron-
fiuse, nach Le Sueur (No, 46). — K, D. 22.
(Cale! du Louvre.)
I. Vor der Finfassung.
jinfassungsstrich und
Kiinstlernamen.
IML Noch mit G. Audran’s Dodikation und Adr.
50) MM. Franaiska, die géttliche Strafgerechtiskeit
anflehend. Nach N, Poussin, Fol. — R. D. 28,
(Cate, du Louvre.)
I. Mit den Namen der Kiinstler und 6
dran’s Adresse.
IL, Noch mit: Ste, Frange
54) Die hl, Magdalena in elner Grotte, wo ihr zwel
Engel erscheinen. Nach G. Rent, Sehr gutes
Grabstichelbl. Fol.
58)Die hochselige Maria Vittoria Fornari betet vor
tinem Altar. Schwaches Grabstichelbl. aus G,
Audran’s erster Zeit. kl. Fol, — R. D. 72
L In der 2weiten Zeilo der Untersehri
ter dem Worte L’Annonciade steht le,
TL Das le am Ende der zw le ist aus
und in den Anfang der dritten
5 an seiner Stelle celeste,
erpflegt einen Kranken. (i, Au-
0 le 26 Janvier. 4.
it den
Aue
ran feeit I
Mythologle und Allegorie
8)Die Entfihrung Ganymed's, Nach Tizian.
‘Acbteck. Radirt und nachher mit dem Stichel
R, D. 100, (Cale, du Louvre.)
Kiinstlernamen.
I. Mit diesen.
IN, Mit der Dedikation des Stechers
$8)Der Triumph der Flora, begleltet von Nymphen
und Liebesgdttern. Nach It. de La Fage, Der
Fries besteht aus vier Platten, jede mit zwei
Abtbetlungen. Diese Abthei faibren die
Xin, 1—7, wobei die 4 und 7 gebraucht
fad, Die’ Bil. sind radirt und sortrofftich ge~
richnet. qu. Fol. max. — R. D. Ad.
40) L¥impire de Flore, d. b. die Metamorphosen der
in Blumen verwandelten mythischen Personen.
8. (Cale,
Nach N, Poussin, qu, Fol, — R. D.
‘a Louvre.)
60) Apollo und Daphne,
‘ach N. Poussin. Fol.
Sueur. Fol. —R, D. 45.
(Cate, du Louvre.)
L Vor aller Sebrift u. vor der zweiten Strich-
n der linken Ecke,
dernamen, (. Andran's Adr,
‘ond dem Zitat aus Psalm. 118, 105.
(2) Bacchus und Ariadne, Nach Ant. Coypel. xr.
qu. Fol. —R. D, 40.
1. Die Platte nur geatzt;
von dem Maler herrihet.
U1. Die Platte von dem Stechor mit dem
‘chel beendigt; ebenfalls noch vor aller
Schrift,
ML, Mit der Dedikation an den Herzog son Or-
ans, zn boiden Seiten des Wappens die-
Prinzen; mit der Angabe der Oertlich
Keit, wo sich das Gemalde bende
der Erklarang des Gegen:
mon der Kiinstler und 16:
ine Vorarbeit, die
64) Zwei tanzende Bacchantinnen und cin fldtebla-
ch Rafael. Radirt. qu. Fol, —
lc. du Louvre.)
Nach N. Boussin. qu. Fol
— R, D. 39. (Cate, du Louvre,
's Angabe wire diese Platte von Benoist I.
ese métamorphosé’ en fleur qui porte son
unstreitig aber bezieht sich der Gegenstand
anf die Situation der beiden obengenannten Per-
Luft flatternde Amorine ‘ih
sein Liwenfell nachtragen.
Radin
67) Der Kentaur Nessus entfibrt die Deianira, Nach
G. Romano. Radirung, Fol. — RB. D. 173.
(Cale, du Louvre.)
65) Mnemosyne und der poetische Genius, hegloitet
69) Vier Statuen im Schlosspark 2u Versailles:
a, Pluto und sein Hélenbund Cerberus. Nach
M. Anguior. Radirt.
b. Der Raub der Proserpina, 1680. Nach Fr,
Girardon,
. Dio Morgentithe. 1681. Nach. de Marsy.
a. Afrika, 1681. Nach Dems,
Die drei letzten BU, sind mit Nadel und Sti-
‘hel ausgefiihrt. Fol. — It, D. 169172,
1. Vor aller Sebrift
70) Sicben Darstellungen im Geschmack antiker
Flachreliefs, wovon einige Frauen und Genien,
andere Opferhandlungen darstellen, Angeblich
nach Kafaol'schen Zeiehnungen antiker Skulp-
turen, Fol. u. qu, Fol. Anonyme Bil, unter G.
Audran’s Leitung von s Neffen ge-
stochen. — R, D. 175—1 sind nur tint
erwahnt). — (Cale. du Louvre.)
71) Amorine, welche die Attribute
fantiken Gotter und Heroen tra
facl’s Bildern in der Farnesina zu Rom. Folge
von vierzehn numeritten radirten Bll. Der
Kupferstecher widmete diese Folge seinem
jer Ch. Lebrun und verfertigte sic entweder
in Rom oder bali nach seiner Rilekkebr in Paris
nach Ze! ‘die er zu Rom gemacht hatte.
qu. Fol. — KR. D. 105-118. (Cale, du Louvre.)
72) Seeungeleuer und Tritonen. § Bll. nach Flach-
reliefs. KI, qu. Fol. Erwahnt von Mariette.
73) Die. vier Kardinaltugenden
weibliche Figuren mit
charakteristischen Symbole tragen. Nach den
Malercien son Domenichino in 8, Carlo a’ Ca-
tinari zu Rom, 1675, Fol, — R. D. 119-122.
1, Vor der Schrift.
AL, Mit den Insehriften, Auf allen vior BIL:
G. Audran soulp. Romae 1675.
74) Diuerses figures Hierogliphiques Peinte par Ra~
phacld'Urbin dans une des Salles di
A Rome, A Paris, cher. Audra
aux 2 pilliers dor. Folge v
BIL, untor G. Audran’s Leitung von seinen
stantinsaals vorgestellt
Religion, Friede, Gesetziichkeit,
Woinlese, Schifffahrt, Seewesen, Handel, Bo-
o2*
AN
Gérard Audran.
{orderung des Acker und Strastentaves, BefSr~
derumg der Kiinste und Wissenschaften, und
ior panrweis zurammengestelite Karyatiden,
Fol. — R. D. 155—167. (Cale, du Louvre.)
75) Apollo vertheilt Belohnungen an Kunste
Wissenschaften, und Minerva bok
Mignard an der Decko des Hauptsaals d
kicinen Wohnzimmer des Konigs zu. Versailles
Drei rusammengehirige Platten. Fol, max. —
R. D. 83. (Cale. du Louvre.)
1. Nur mit den Namen der KGnstler,
IF, Mit Insebriften, die auf Joder Platte den
dargesteliten Gegenstand erkliren. Auf
einer Seitenplatte: G. Andean. 1688,
TLeler in der Hand, und ther th
fn), mit dem von der Sonne sich
abhetenden Wappen des. KOnigs. Nach dem
Deckengemilde on Ch. Lebrun in einem
Sehlosspavilion 2u Sceanx, Grosse Komposition
aus sechs Platten, an Ludwig XIV. dediaire
Rund, Fol, max. —"D. R, 82. (Cale, du Louvre.)
TH) Die Zeit (Saturn) trigt dio Wabrhoit, de
‘Scheelsucht und Verleumdung um Tote, gen
Himmel empor. Nach N. Poussin, In einem
ausgeschweiften vlereckigen Rabmen. gr. Fol.
S'h'D. 46, (Cale. du Louere.)
Vor aller Schrift. Sebr seiten
HE Mit dom Namen des Stechers wnd sel
Adresie: aux Gobelins,
Mit der Dedikation an den Oberbankontro-
leur Perrault, dem Wappen destelben, vier
franzos. Verion und G. Audran's Adresse
aux deux Piliers dor, rue St. Jacque
Mit dom Tucho or der Scham der Wahr-
halt.
V. Hinter G, Audran’s Adresse:
‘ment ehés Buldot,
|. Dieto Adresto aurgeliecht,
78) Die Zeit Ohernimmt das Tragen der Bimmels-
gel, nachdem sio die Scheelsucht zu Boden|
geworien: dariber ein Vorkang fOr eine Ket-|
tusehe, iL. Fol
70) Das Traumgebilde des Menschenlebens oder die
Eitelkeit des menschlichon Strobens. 1% 1MA~
cise rruraaxsi7 noxo. Ps. 38, 7. qu. Fol. —
R.D.AS. — Anonymes und zweifelbaftes BI.,
‘manchmal irrig »Morpheuse benannt.
$0) Eine wefbliche Gestalt, mit der recbten Hand
nach dem Hinsinel hinweisend, und auf dem lin
en Arm ein umgestilptes Horn des Ueberdusses|
haltend. Nach Ch. Lebrun. 8. — RD. 168,
81) Die Malerei, um sie herum font Kindergeni
Nach Claude Hl, Audran, Oval. qu. Fol. —
D9,
L Tnventé ot pel
par son frire
UL Digse Insehrife ausgesebliten
AermaGen exsetzt, in der Mitte: 1A PRIN=
‘rywn; Hinks: Inyenté et pelnt par C. At
fran; rechts: gravé par son free, Tin Hl
tergrunde, links, auf der Kople von Le-
‘u's oFamille des Darlase Mest man:
Te Bron pinx., und im Mittelgrunde,
rechts, aif dor Rilckseite zweler einge=
abmter Lelnewandstieke: falt Par mol
Pouss. und fait Par mol le Sueur. Tn die
‘som Zustande Ist dle Platte als Kupfer fur|
fdas sCabinet des Beaux-arts, 2. Be. xc
Présente.
par ©. Audran et grave]
ind folgen
aries gebraucht.
IIL. Noch mit der Adroste des Jacques (h-
eau, und dem Zosatr des Names 6
‘Audran nach den Warten: Gnieé pate
rire.
2) Vier allegorisehe Figuren,, ‘Trauer, Wabi,
Sogensfille und Gereehtigkelt als Seiten fx
den Sarkophag des Kanzlers Séguier. Neck (L
Lebrun. Fol. — B.D. 183.
1. Vor der Sehritt.
TE Oberhall des Hinfassungsstriches ust
Hinks: C, Le Bran, — @. Avdrn fic
aris Hue St, Jacques ...
rte Figuren des Todes, die wt
alerakademio an den viet Eeten fe
zum Andenken ihres Gonners, des Kamen:
1. Vor der Sebrif.
WF Tnnerbalb des Binfassungsstrcts
inks: C. Le Bran. — G. Andne ft
aris Ruo St. Jacques
Poesic, Geschichte und Bildniut
54) Die Pest. Nach P.Migmard. gr. qu.bi~
R. D. 53, (Cale. du Louvre.)
1. Vor aller Sehrit. Die Darstellog tet
sch auf die Pest auf der Insel Ae
ter Konig Aakus. Man erblet de®
Luft die Gottin Juno, welte de Pot
ddampfe ausschOttet.
11, Mit den Namen des Malers und Seb
tund dor Adresse: Rue St. Jats. I=
Unterrande die Zucignung des Mais §
Monssignenr le Marquis de Lous
Gone", du Roy...
‘ministre ast
Gogenstandes, welcher als
Insel Aegina unter Kénig Askus tet
not ist,
Bei der Dedikationsachritt ist aber &
Worten Ministre d'Ketat der Zoutt
Secretaire hinzagekommen, unt lt
Ende: par son trie-humblo, tie-<té!
ot trbs-obligé sersiteur P. Mignar
Mit der Darstellung ist mum die Pot
Israel untor Kénig David gemeint.
Gattin wurde in den Wirgenge Jib
‘umgetauft; der Kupforstecher bebe!
{fir diesolbe Figur, aber der dab
indliche Pfau wurde worgenoaee®
dio Schrift im. Unterrande ausgesei2t
V. Dem Wirgengel sind Flogel angese I=
‘Unterrando eine aus dom 2. Bueh zB
nigo, Kap. 24, entlehnte Untercirh
welche den Gegenstand als die Pest i
rel unter K6nig David erklitt.
85) Odysseus entdeckt den als Madchen velit
ten Achilles, Nach Ann. Carracel. gt fe
— KD. BI. (Cale, du Louere.) — Fixes
G. Audran’s’ geringsten Arbelten; in wit
Wicktem Alter verfertgt,
1. Der linke Fuss des knloenden Achilles zt
nackt, daber gane weiss; unter dem Bit
eh dle KOnstlername.
sen letras.
‘Frklirung des Gegenstandes, und éar~
tor eine latoin, Inechrift, Zitat an dea
ILL. Bueh von Ovid's Metam. €. 18, 0!
m.
Ww.
sen Wappen dabel abgebildet ist. Det linke
Fuss des Achilles ist-mit Riemen um-
vickel
6) Lebensgeschichte des Aeneas. Nach den Male-
‘eien von P. Berrettini im Palast Pamalt zu
Rom. Folge von 16 Bil. (Titel- u, Dedikationsbl.
einbogrifen). Se vend A Paris cher N. Pilly
f.qu. Fol. — B.D. S199,
1. Yor den Nummern 1—14.
Si) Aeneas ettet seinen Vater Anchises. Nach
‘nem Bide in der Galerie des Louvre, wo es frd-
chrioben wurde,
jut aber L. Spada heisst. Fol. — Rt D. 50.
(Cale. du Louvre.) Vortreffiches Grabstichell.
1. Vor der Sebi.
‘S)Die Aloxanderseblachten, Nach Ch. Lebrun.
Vier Darstellungen auf 14 Platten, die bestimmt
sind, so anefnander gesetet zu werden, dass sie
\iergrosse Kupferstiche blden, (Cale. du Louvre.)
4 Die Schlacht am Gwanikus. Aus vier Pla
ten, qu. Fol. max. — RD. 57.
1. Yor aller Schrift, mit Mangelbeftigheit des
nnyeh ungesiuberten Kupfers und mit Sti-
chelprobirungen; — auf der zweiten Platte
hat das Hintertheil des Pferdes, welches
cin mit einer Axt bewaffneter Soldat rei
tet, noch keine Taillen ; — auf der dritte
Piatto iat der Baumstamm zur Rechten und
das daneben befindliche Erdrcich ebenfalls
noch unschraffirt; — das erste nnd vierte
Bl, sind noch auf derselben Platte, die
rather in zwei Stiicke goschnitten wurde.
Im Rande verschiedentliches Gekritzel und
ANicbtig, Skizzites,
TN, Tnnerbalb des Binfassungssteichs, auf der
ersten Platte links: Gir, Audran sculp.
1672, Im Unterrande franzis. und Jatin
Inscheiften, welche den Maler und Stecher
namhaft machen and den Gegenstand der
Darstellung erkliren, In der franzis, I
schrife ist Lebrun's Hofmalertitel geschrie-
ben: premier pintre du Roy. Bei den In-
schriften der mit der Nadel punktirte
Name des kiniglichen Druckers Goyton.
M1, Der orthographische Schnitzer verbessert:
premier peintre du Roy.
». Die Schlacht bel Arbela. Aus 4 Platten.
qu. Fol. max. — R. D. 58.
1. Vor aller Sehrift u. vor dem Binfassungs-
rich; — das Laub avf der ersten Platte,
unten links, und der Baumast anf der
zwoiten Platta, oben zur Linken, nur mit
tiner Strichlage schattirt; — auf der sir-
ten Platte feblon am Kopf, Arm und Kleid
des Negers zur Linken di¢ Ueberarbeitan-|
sen malt der kalten Nadel.
U. Innorhalb des Kinfassungsstrichs , unten
links: Gir. Audran sculps. 1674. "Im Un-
terrande feanzis, und latein. Inschriften,
welche den Maler und Stecher nennen,
‘und don Gegenstand der Darstellung er-
liren, Lebrun's Hofmalertitel geschrie-
hen: premier pintre du Roy. Auf der
driten Platte, Fechts, unter dem Finfas-
sungsstrich der Name des Hofkupfer-
drackers in verkehrter Schrift mit der Na-
el_punktirt (das vorderste Wort ist £0
mich unleserlich).
UL, Der orthographische Fehler in Lebrun’s
Titel verbessert : premier pintre du Roy.
Auf der dritten Platte, unten recht
fam Ende der lateinischon Neunung des
Stechers, liest man: Goyton (in punktirter
Schrift); dahinter sieben kurze Stichel-
striche, und noch weiter unten, rechts,
steht noch elumal GOYTON (in gewshn=
licher Schrift).
« Der Hinzug Alexander's in Babylon. Aus
zwel Platten. qu. Fol, max. — B.D. 60,
1, Vor aller Schrift und vor den Kreuzsehrat
firangen an dem Teppich auf der mit einem
Prachigefiss und anderen Siogesspolien be-
ladenen Tragbabre, auf der ersten Platte
‘und an der Statue auf der zweiten Platte,
Tr, Tunerhalb des Kinfassungestrichs auf der
ersten Platto: Gir. Audran sculps. 1675.
Im Unterrande franzis. und latein. In-
die sich auf den Gegenstand der
ng bezieben und den Maler und
Stecher nennen, Vor dor franz, Inscheift
beflnden sich acht kurze Stichelstriche,
uuud am Ende dieser Inschrift der Name
des Hofkupferdruckers Goyton in purl
tirter Sehrit
WI, Unter dem ‘Einfassungsstrich, auf der
awciten Platte, rechts, acht kurze Stichel-
striche; der punktirte Name des Hof
Kupferdrackers und die acht Stichelstriche
anf der ersten Platte nicht mehr vorhan-
den.
a. Kinig Porus vor Alexander gebracht,
Aus 4 Platten, qu, Fol. max, — R, D. 59
1. Yor aller Schrift und vor dem Einfassungs-
strich; — die erste Platte, vor den Krour-
sehrafiirungen auf dem Terrain um dle
todten Elephanten herum, im Mittelgrunde
links und anf dem Wasser im Hinter-
grunde; — auf der aweiten Platte sind
Hals und Hintertheil des Pferdes Alexan-
ers, die Berge des Hin des zur
Linken, die Zelte, Baumstimme u. 8. w.
mit einfachen Strichen schattirt; — die
dritte Platte, vor den diagonalen Schraf-
fr wuf dem oberen Thelle des Zeltes
zur Rechten und auf dem Vorhang oben
in der Ecke lin der vierten Platte
das Tnnere des Wagens, im Mittelgrunde
nks, stellenveise nur mit einfachen Strl-
chen schattirt
H, Innerbalb des Einfassungsstrichs, auf dor
vierten Platte: Ger. Audran seulps. 1678;
darunter, ausserhalb des Einfassungs-
striehs, der Name des Hofkupferdruckers
Goyton in verkehrt punktirter Sebrift, und
neben dem Einfassungsstrich zur Rechten
bemerkt man acht kurze Stichelstriche,
Im Unterrande Benennung der Kinstler
‘und Erklirung des Gegenstandes der Dar-
stellung. Auf der ersten Platte, unter dem
fassungestrich, links, ist der Name des
Koniglichen Druckers noch einmal in ver-
kehrter Schrift angebracht,
MIL Der Name des Druckers auf der ersten
und vierten Platte ist versehwunden die
acht kurzen Stichelstriche auf der vierten
Platte noch vorhanden,
mu dieser Folge geborige fanfte Bl., ge~
Di
wobnlich das »Zelte oder die »Familie des Dariuse
genannt,
de von Edelinek gestochen,
414
Gérard Audran,
'89) Der jungo Pyrrhus vor den Molossern geftichtet
‘Nach N. Poussin, 2 Platten. qu, Fol, max, —
HD. 54. (Cale, du Lonvre,)
Platarch’s, ferner der
we Adresse.
IIL MitG. Audran’s Adresse: rue St. Jacques.
90) Die Zichtigong des Sehulmeisters von Faleri,
Nach N. Poussin. qu. Fol, — R. D. 56. —
(Cale. du Louvre.)
1. Vor der Schrit
IE, Mit den Namen des Malers und Stechers
‘mit dem Zusatze: auec Prlvil. du Roy,
‘und mit der Zaeignung ; dabel sechs Zei-
len Text.
Noch ait @. Audr
Jacques.
91) Coriolan vor Rom, Nach N. Poussin. Zwet
Platten. gr. qu. Fol. — R.D. 55. (Cale. du
Louvre.) — Angeblich wire dieses BI. von Be~
RoistT. Audran gestochen und von Gérard
Dioss Giberarbeitet und beet
92) Selplo's Hu
Giulio Romano,
52, (Cale. du Louse.) — Ohne den Namen des
Stechers; das BI. 1st sehr schin gezelebnet und
jm Gesehmack des Giullo Romano, welcher das
Gemalde im Palast det Te bet Mantus ausgefOhrt|
hat.
93) Zwei Vorginge aus dem Leben Constant
enlace Constant
am, Adresse: rue St.
Ch, Lebrun. qo, Fe
(Cale, da Louere.) — Yon dem Maler dem
iinister Coltert gewidmet und mit dem J. 166
datirt; der Stecher hat sich nicht genannt
95a) Vier Gegenstinde bistoriachen rnd poetischen
‘nbalte
je Einmahme von Alexandria. Nach
Bourguignon, Im Vordergrunde is
Krokodil. Fol. — B.D. 13:
1. Vor der Schrift; nur mit dem Namen
des Stocbers
II, Mit: Prise d'Alexandsie,
, Die Schlacht bei Antlochla. Nach Bour-
guignon, Fol. —R. D. 133.
ir mit den Kiinstlernamen,
Kistlemamen: Ba-
1. Mit den Kunstlern
UL Zwischen den Rat
fice W'Iphigénie; ausserdem G. Au-
dan's Adr,: Rue St Jacques.
4, Der Tod'der Clorinde, Nach Dems, Fol
=R. D. 138,
. Bloss mit den Ki nen.
Th Mit: Mort de wisehen
diesen Nats
94) Rinaldo und Armida, Nach N. Poussin,
Fol. — RD. AL. (Cale, du Louvre.) — Nach
der Angahe “Le lane's wite dieses Bl
von
Jean Audran gestochen t. nach=
card berarbeitet worden.
95) Archange Aberdone, schottischer Kapuziner,
halbe Figur, rechts. Oval. 12, — R. D. 62.
98) Andrea Argoll, Professor der Mathematik in
.
Padua, 3/4 reebts, Oval mit Ummeebrft auf ete
Untersat2. G, Andean Fe, 4. — Originaet
Kopie des on Gio, Georgi gestocbener Pi
‘flr die 1645 in Padua ersehienene Ase
sabe der Ephemerides dieses Axtronomea, Be
bert Damesnil, IX. 248, bebauptet, diese B.
inne dem Gérard Audran nicht foglieh xe
schriebon werden, sondern set von Germain A
dren, Unter den Bezeiehnangen dieses Letzte
Kenne ich jedoch keine solche, wie die cbes a=
geftbrie, die hingogen mit der Art, wie Givi
‘Audran die Stiche seiner ersten Zeit ra bere"
zu Lyon erscbienenen Ausgabe yon Antz:
‘Argoll Ephemerides coclestinm motuur; «i
wenn niche die erste, jedentalls eine dr (ie
ften Arbelten des damale erst 19 Jabre abs
Ranstlere und als volche merkwidls
97) Henri Arnauld, Bischof von Angers, Bot
‘fq rechts, Ovaler Rahinen mit" Wappe a!
elnem Untersatz. 8. — RD. 63
1. Vor der Untersehritt: G, Audran ip.
exe. 6. peR.
TL. Noch mit: a paris rue St. Jacques. Cae
‘dem Wappen das Datuin 1685, suse
sind Name, Stand tnd Alter der ce
stellten Person augegeben.
Mittelmissiges Grabstichelbl,, und man tas
aum glauben, dass @. Audran sat sic
Namen darauf gesetzt,
98) Clem Papst, Brostb., Mg reais, Ow
wehe. Fol. In Rom getwher
99) Frangois Dugué de Bagnols, Intent ©
Lyon, Brustb., 3g teehee. Oraler Rabaet"
‘einem mit Palmblattern veraierten Vorhane
einem Wappen, dessen Schildhalter Sphinxess,
fr. qu. Fol. — B.D. 66,
100) Frangots Duquesnoy, Bildhaver, Bros"
Oral. Unten in der Beke techs
Tinks Bildbaeras-
gant vollendet, 8. B.D.
1. Der ovale Rabmen mit einem 20 bet
Seiten herabalienden Gebsnge wad
abel betndlichen Attribute Daw stl?
Nadal angereben
Ti Die Matte auegefabr.
daymixor mntca, tevLrTox
100s) Guillaume de Limoges, Bankelsnget 8
tier Brustwehr des Pont Neaf an
aie snewen Liedere, die erin der Lisl
tate! Fol, —R, D, 68, Radi.
1. Vor aller Sebrif. Ohne aie Rast #°
Mannes int Pedertut, Stock und te
in essen binteren Ziel ea Hon
{n der tttieren Retbe der Quudene®
dle Braekenge iis Crten
Schattendes Sackessferner he dent
der einen Karrenschlet, tu dr axes
Rethe ier Qualerstene, Hinks 1
riche des Singer.
1 Mi lesen awel sklzairten Figures
ff elner Draper. dle este sie
Stop’ etnes france ee
Tobe des Binkelsangrs desten ale
Strophen tnten auf der Pate re
Binds Hoartcuun pro. Regs.
Gérard Audran. 415
IM, Der Name Huart ausgestrichen; oberhalb] Petro a Sto, Joseph Fubensl. Paristis. .
der Inschrifttafel, auf einem Pfasterstein| —M. DC. LXM. 12, — R, D. 140,
unten rechts: opnAN, rucrr (verkebrt mit Piedestal,
der Nadel hingekritzelt.)
TV, Man liest auf diesem Steine: G. Audran
seulp., und im Unterrande cher H. Bon-
nnart, au Coq, auee priuil,
101) Jordan “Hilling, gehelmer Kiimmerer des
Papstes, Brustb., ¥/, links, Ovaler Rabmen mit
Wappen darunter ; das Ganze auf einem Bi, das
auf einer viereckigen Kinfassung angenagelt ist
Grabstichelbl., in Rom ausgefihrt, 8. —R. D.
69,
1 Das Ovalallein; die Platte noch unbeendigt.
II, Das Oval abgebildet aufeinem angenagelten
Bogen Papier, und unter dem Oval liest
man eine lateinische Inschrift, welche
Namen, Stand und Alter der dargestellten
Person angibt und mit folgenden Worten,
schliesst : G, Audran scalpsit Romae. Man
bemerkt darin den Febler: roxtirisis.
U1. Der Fehler verbessert in: roxtivicts,
102) Leopold 1., Kaiser, links. Oval. 4. — BR.
D171
109) Dom Jean Pegon, Karthiusergeneral. Fol.
—R. D. 73, — Gestochen und bestimmt zum
Ansetzen in der Ecke des grossen, aus mebreren
BI. bestehenden Kupferstiches von Michel Na~
tallsnach dem Gemalde des Bertholet F le macl,
‘elches die allgemeine Versammlung der Orden
aenerile der Karthiuser vorstellt,
104) Pietre Séguier, franzisischer Kanzler, in
einer Kartusehe, gebalten von zwei weiblichen,
Figuren, die ber einem leeren Aehteck sitzen,
an dessen Selten die Zeit und der Tod angebracht
sind. X. Fol. — R. D. 74, (Cale. du Louvre).
I Die Schriftrolle unter dem Achteck weiss
und von einer Eule im Schnabel gebalt
IL Die Schriftrolle an jedem Ende yon einem
geligelten Genius gehalten.- Die ule
ausgeléscht und in der Mitte unter der|
Schriftrolle ein gefligelter Eulenkopf.
105) Samuel Sorbidre, franzisischer Arzt und Ge-
hichtsschreiber, halbe Figur, 8/4 links, Oval,
Yo. — B,D. 75.
I. Die oberen Ecken der Platte leer und un-
fgerollten Schriftbande
Vers.
H, Die Beken oben links und rechts schattirt
und mit runden Emblemen ausgefallt,
Unten an dem ovalen Rabmen: G. Audran
faciebat ad vivum Romae 1667, und da-
unter, auf dem Sehriftbande, zwel latel-
ische Vers
1m Rahmen der Namen des dargesteliten
Mannes, sein Geburtsort und sein Alter.
Melblatter, Vignetten, Zierbuehstaben
und Devise
106) Der hl. Augustin halt etn brennendes Herz und
‘eupfangt das Feuer des giitlichen Geistes. Nach
3.8. de Champaigne. Fol. —R. D. 24. —
Titel. der Ausgabe der Werke jenes Heiligen
Parsis, F. Muguet, 16791700, 11 Bde. Fol.
1. Der Hellige trigt ber seinem Kleide das
Pallium,
MH, Das Pallium weggenommen,
Wi) Die Philosophie, an einem Tische sitzend.
Titelbl. fdr: Suimmula Philosophiae, authore D.
woneben die beiden beribmtesten Aerzte des
—R. D, 139.
109) Die 88 einer Siule sitzend
‘und mit dem Kompass die Entfernung der Pla-
neten messend auf einer Himmelskugel, die von
Herkules und Atlas getragen wird. Titelbl, fir
Andreae Argoli Ephemerides ab anno MDCXL
ad annum MDCC, Lugduni. ....M. DC, LIX.
5 alseitige Kopie des nach Francesco
Rusehi’s Erindy
Ausgabe des genannten Werkes. Robert-Dumes-
nil, IX. 244, gibt dieses BI. dem Germain Audran
ces fibrt aber unten rechts die Aufsehrift: G. A:
", db, eine Bezeichnung, welche Germain
eines Wissens nie angewendet hat,
110) Die Wissenschaft (nicht die Geometrie, wie es
dei Robert-Dumesnil und Le Blane heisst), alt
In der erhobenen Rechten eine Sphire und setzt
mit der Linken die Schenkel eines Kompasses
auf ein Buch. Zeichen des Lyoner Buchdruckers
Jean-Baptiste de Ville. Man findet es auf dem
‘Titel des ersten Theils vom Manuale in omnes
D. Pauli Apostoli Epistolas. loannis Bence.
Lugduni, apud Joan. Baptista de Ville, in via
Mareatorii,, sub signo Scientiae, MDC.
LXXXI. '12. — B.D, 138 und Le Blane 111,
‘wo es irrig als Vignette beschrieben ist.
1. Unten links: @. A.
II, Diese Initialen ausgeldscht. Audran seulp,
111) Dio auf der Weltkugel sitzende Wahrheit male
Leinwand,
welche die Religion hilt; zwei Cherubim bringen
das Kreuz des pipstlichen Hirtenstabes und
brennen Weihrauch, Nach ©, Ferri. Titelbl,
die von G, G. Rossi in Rom herausgegebene
Sammlung Portraits von Kardinilen, Fol, —
R. D. 65,
1. Ohne Portrit und ohne Yusebrift in der
unteren Kartusche.
TL, Mit dew Brustbilde des Papstes Clemet
nd mit: Efilgies Nomina et Cognomi
D. N. Clementi
S. ROE. Card, nu
To, Jacobo de Rubels Romae as
paris cum priuil. S. pont, (1670 — 167:
Ausserdem, Cyris Ferrus del.
rechts: G. Audran sculp, Ro. Kl. Fol.
IIL, Das Brustbild Clemens’ X. ist durch das
Vortrit seines Nachfolgers Innocenz XI
ersetct und die unten befindliche Inschritt
in diesem Sinne abgeindert, (1676-—1689,}
112) Der Kapuziner Benoist Langlois malt die Me-
‘daillons von Adam und Eva, Moses und Christus.
Unten, links von dem Letellier'schen Fatal
Wappen, liest man: J. Bapt. iu. Ohne den Namen
des Stechers, Titelbl, fir: La Seience universelle
de VEeriture Sainte... - par le P, Benoist
Langlois.
Gérard Audran.
Louis le Grand, panéayrique par
ars 1680. 4. = D. 136.
Dae Sprchband hat keine Tasch
‘Auf diesem: Lovin tx cian, In der Mite
twnten 1650. Im Unterrando, rechts
dio Namen des Stochers und des V
logers F. Muguet Tipo.
IL. Das Datum 1680 in 1083 verindert,
1V. F, Muguet Tipog. wezgenommen,
114) Die Zeit (Saturn), uneerstatzt von dor Togend-
liebe, enthallt di van
walk
Stadlrtes itl. fOr: Sontimente des plan babiles
tres da temps sur Ia pratique de Ia pelnture
ar Il, Testelin. Baris 1680. qu. Fo.
‘auf abr Plato it gsiochon: L. Teatein pinatt
‘ls aber dieses BI, als Titehupfer Ur das chen
fenannte Buch von Henry Testelin deat, das
lange nach dom Tode von Louis Testelin erschien,
so dart san wol annchmen, dass es cher nach
Henry als nach. Lout see hat
liveries gant. ale Le
lund Henry Testelin arbeltete bekanndich bel
diesem. — RD. AT.
115) Die Kinigiche Malerakademio in Pais, aut das
‘Wappen thres Direktors Ch. Lebrun gestitz,
sitet unter Genlen, welche die verschiedenen
‘Thelle der Maloretdazstellen. Nach H. Teste-
Lin. "Vignette for dle Dedikation des obener-|
‘ahnten Dees. Hadirang. qu. Fol. — WD.
iM.
116) Merkur malt auf einer Leinwand_ den NU
mrechem er den Kopf Ladwia's XIV. gege
tat, Nach Ch.
aries cones du débordement du Ni, par Monseur
els Chambre. Paris 1665. 4. — RD. 137
117) Zwelradine Vignetten:
2) Hin junger Mann wirft sich in dle Arme
ines barbarichen Forsten, der eln Mid-|
‘hen schlachten will
3b) Hin Krieger tritt verwandert in das Zel
einer Furstin, die so eben unter ihren
Dienerinnen verschieden ist
Fir: Saint Louys ou la Sainte Cooronne
conguise, posme hétolque. Par le P, Piero Le|
Moyne, Paris 1066. 1
118) Die Natur schenk eine Leler und ein mit dem
Waster der Mippokrene gefiltes Gefss an eine
Mase, dic, zur Hezcichnung der Stirke und]
Fruchitarkeit der Begeisterane, einen Flassgott
wl einen Liwen neben sich hat. Usber der
Kartuche ein Spruchband mit der Inscheift
xarvne wrnva, Nach Ch. Lebrun. Schlust-
ignett. qu. 12. — R. D. 142.
119} Zwel postunende RubmeogSttnnen tragen das
frantSsliche Hstchewappen. Vignette, 12.
120) Zwel Zlerbuchstaben. In dem ersten. eine
‘mit Kichen~ und Ollvensweigen verfochtene
Schlange; in dem andern ein Haufe Kornihren
‘und Trauben, 12.
121) Folge von 14 lafoinschen Devisen auf die Bi-
feneehaften der Sonne, tale Bezugna
Herrechertugenden Ludwig’ XIV. Darunter
ti Steke, son G. Audran kurze Zeit nach
iner Ankunft In Patie gestochen auf elnem:
G. Audran faut einem andern: G. Ax, die mel
Anidern, da sebente und zwalf, sind von J.
Lentant. Fur: De Yart de rguer au Roy,
le Pare P. be Moyne, Paris 1665, Fol. —R.
DMS 196
122) Das Epitaph der Frangoise Roualle, Gemslin
dos Parlamenteprisidenten Frangols Gourreau de
de Ia Proustidre, verziert mit Skulpturen woo
Fr. Girardon, Fol.
Studion, Ansichten und Ornamente.
123) Studlenbuch: Les Proportions du Corps Humain
Mesurées sur los plus belles Figures del antiquité
‘A Pasla, chet Girard Andran «a, po: xxi
Fol. — ‘Dieser Band besteht, ausser dem Tite,
‘aus drei BU, Text, und aus drolssig nadirten und
‘omerirten ‘Platten (Fol. und qu. Fol), wotel
zwei Dll. mit Studlenkipfen aus Rafact's Coo-
stantinsehlacht (Nr. 29 und 30) alt elnbegrifes
sind. Diese wel allein sind malt dem abgektrzten
Namen des Stechers ((. Au. seulp.) dezeichnet
‘und schattirt; auf allen andern sind die Figures
four im Umriss gestochen und von Pankten co
Ziffern, welche die Verhiltalsse angeben, be
sleite.” Die Platten 27 und 28 haben bide
G. Audran, sondern J, Pesne sum Ante. ~
HD. 186-215.
124) Diuerses Veuts d'Italie, Folge vom secu it
Hienisehen Landschaften, gezefchnet und (2%
chen von H. Focus, und Gberarbeltet va
G. Audran. qu. Fol. — So erwahnt bel Marit
Hobert-Dumesnil 1, 235—242, oschreibe dese
Landschafien, gibt sie aber nicht dem G, Acérie
selbst, der in der That nus als Verloger auf dem
Tetaten BI, genannt Ist. Die Folge dieser sechs
BIL ist von G. Audran dem Malar Cb. Letrun
‘Rewidmmet; die Dedikation befindet sich auf dex
ersten BL, das, wie Mariette moldet, gant To
G. Audran gestochen Ist.
125) Folge von sechs Landsebaften. Nach Zeit=
jungen von G. Dughet. Sechs numeri Bi,
von welchen G. Audran das erste und letate be
elchnet hat. qu.
126) Folge von sechs Landschaftan (die erste rand)
‘erfanden und radirt von Allograin, tnd be
endigt von G, Audean. qu, Fol. — Krwibnt no
Marleto,
127) Die sfidliche Scitenfassade der Kirche Salnt-
‘Ouen 1m Kouen, Nach Toutain, Unten eit
aufgerolltes Papier mit Versen. gr. qu. Fel. —
HD. 184.
128) Verschiedene Arten Vogel und Thiore als Wap
‘pontriger. Zohn Bll. ; dabet zwel von Benoit!
‘Andean. qu. Fol.
129) Louchter “der Peterakircho in Rom. Noch
Bernini, Fol. —G, Andean nur als Vert
genannt, aber wabrscheinlich auch der Sted
130) Omemons du Sieur Charmeton, Peinte é=
Roy Et grasé par Audran, Socks fUnfeckige BU
A Paris chez Audran, rue St, Jacques... 8. —
HD. 185,
131) Plusieurs sortes Dornements et Masque Inveo~
tez par G, Charmeton Peintre et Graver pu!
| G. Audran exeudit.. . 1676. Seebe
Al, Pol, Act
don vier letzten Piation stoht: K. Andran Seulp.;
aber das Ist ein Verschen, dicve Platten sini
fant gewise von G. Audran, der auch suf deo
als Urheber zu allen Bll. genannt ist, ob-
schon die aweite Platte N. Rober scalp. et et
Dozeichnet ist,
132) Diverses ornemens et masque aégainer par O.
‘Charmeton Peintre et Graver Par N. Robert
‘Auee Pri. du Roy 1676, A Paris chez G. Andran
Huo St. Jacquet... Sechs numerirte BI. 1
Gérard Audran.
Fol, — Bet dieser Folge wird freilich N, Robert
aufdem Titelals Stecher gonannt, und sind die an-
der finf BIL. K, Audran Sculp. bezeichnet ; doch
steherlich ist hier ein doppelter Irrthum begangen,
und die ganze Folge von G. Audran gestochen.
188) Plusieurs sortes de Masque ornésde Feuillages
desinez par G. Charmeton Peintre et Graver
pirG. Audran. G. Audran exeudit ... . 1676.
Seths numerirte Bil, kl. Fol. — Auf dem Titel
G. Audra
als Stechor und Verleger namhaft
fOnf andern BU. tragen jedoch die
ang: N. Robert sculp. et eX. ¢. . ty
tnd gebéren vielleicht zu einem zweiten Platten
rstande.
154) Omemens de Plusfeurs sortes Inventer par
©. Charmeton Peintre et Gravez Par N. Ro-
bert avec Prinil. du Roy. 1676, A. Paris chez
G. Andran rue St. Jacques... Sechs numerirte
BIL Kl. Fol. — Auch hier, wie bei der vorher-|
sebenden Folge, ist auf dem Titel G. Audran als
Verleger genannt, dennoch sind die fiinf andern
BIL bezefchnet: N. Robert seulp. et ex. c. p- r
135) Die nachstehenden neun Folgen Ornamenten-
UL, seheinen Verlagsartikel:
4) Diverses Comiches choisies sur I'Antique
avec leurs Profils. Par le Sieur Charme-
ton. 30 BI. 4.
¥)Desseins de Plafonds
Stenr Charmeton,
qu. Fol.
©) Plasicurs Vaze désinez par G. Charme-
ton Peintre et Graver par N. Robert.
1676, Sechs Bll. Fol.
4) Omemens désiner. par G. Charmeton et
gravéz par N. Robert. Sechs mit a, b, ¢,
4, ¢, f bezeichnete Bll. Fol.
¢) Omements servants de Montans ... «
dessinés par G. Charmeton .... et
gravés par N. Robert... Sechs nume-
tirte BIL. Fel.
1} Ornements servants de Montans ....-
dessings par G. Charmeton.... et gravés
parN. Robert... Sechsnumerirte Bll. Fol,
#)Montans propres pour plusieurs sortes
ouvrages..... . Inventez par G. Char
meton.... et Gravés par N. Robert.
Sechs numerirte Bil. Fol,
b) Diverses omemens pour servir 4 toutes
sortes dartisans dessinge par G. Char~
meton peintre et Gravée par N. Robert.
Sechs numerirte BIl, Fol.
4) Plusteurs sortes d'ornement, comme Pi
neaux on Montans, Scabellons, Platfonds,
Pontes de Lits, Servants a Ia Broderie et
autres, dessinez par G. Charmeton.....
et Gravés par N. Robert... Sechs
numerirte BU. Fol. und qu. Fol.
X)Ceintre et Panneaux pour servir a di
Inventé par le
‘echs numerirte BI,
Carrosse et autres ormemens dessiner pi
G. Charmeto. .. . et Gravés par N. Ro~
bert... Sechs numerirte BI. qu. Fol.
1) Dref BIL, jedes mit zwei Kartuschen ohne
Nummer. Von N. Robert nach G.
Charmeton gestochen. Auf einem steht
G. Audran’s Adresse: aux 2 Piliers d'or.
bert-Dumnesnil (XI. 3) erwibnt noch :
136) Sacrifice de Manué, pire de Samson, Ein Engel
‘chwebt dbor einem brennden Holzstoss, vor dem,
Meyer, KtnaHlor-Lexiton, 1,
Bonoist Audran. ANT
Altar knieen Manue und seine Frau, H. 0,406,
br. 0,274, Der einzige Abdruck, den or 20 Gi
sicht ‘Dekommen, habe in alter Schrift die Be-
merkung getragen, dass dieses BI, nach lL.
Ch¥ron von G. A, gestochen se
Germain Audran war Vater von vier
Sohnen: Claude IIL, Benoist I, Jean und
Louis.
Claude Audran, Claude II. genannt,
Maler, geb. 2u Lyon 25. Aug. 1658, Schiller sci-
nes Vaters Germain, seines Oheims Claude II.
und seines Ohcims’ (Gérard. Der Kunig er-
nannte th zum Kabinetsmaler und verlich thm
dabei 1704 dic Sinckure der Schlossvorwalter-
stelle im Luxemburgpalast xu Paris, wo er am
27. Mai 1734 starb. Er ibte die Malerei mit
eigenthtimlichem Talent fiir Verzierungen im
Arabeskengenre mit theatralisch oder phantas-
tisch Kostilmirten Figuron in Lustgirten und
Landschaften ; er schmiickte damit Wandgetiifel
und Decken, und da sie niodlich erdacht und
sorgsam ausgeftihrt waren, fanden sie ausneh-
mendon Beifall und verschafften ihrem Urheber
mannichfaltige Bestellungen. Wir haben jedoch
zu dem, was cr in diesem Genre geleistet, kein
kritisclres Verhiiltniss mehr; denn von seinen an
vielen Stellen, namentlich in den kiniglichen
Lustschldssern 2u Meudon, Marly und La Muette
boi Pasay, in der Menagerie zu Versailles und in
den vornehmsten adeligen Herrenhiiusern xu
Paris befindlichen Werken ist nichts erhalten.
Dor bertihmte Ant. Watteau war sein Schiller.
‘Jean Audran, Bruder von Claude IIT., stach nach
Claude die ‘zw0lf Monates (s. die Stiche vou
Jean, Nr. 76—81), die fir don KUnig als Tapeten
ausgeflthrt wurden,
Benoist Audran, Kupferstecher, der erste
dieses Namens, daher Benoist I. genannt, der
zweite Sohn von Germain, geb. zu Lyon im
J. 1661, lernte bei scinom’Oheim Gérard und
erlangte wie dieser den Titel eines kiniglichen
Hofkupferstechers. Er starb aufseinem Landgute
im Dorfe Ousoir oder Ouzouer, bei Montargis
den 2. Okt. 1721, Wenn auch sein Grabstichel
die Ziigo des grossen Meisters, dessen Schitler
er war, erkennen liisst und vielen Beifall fand,
so wird jodoch ziemlich allgemein zugegeben,
dass er es in seiner Kunst nicht eben so weit
brachte. Seine Bohandlungsweise ist beendigter,
zarter und niegllicher, aber nicht so fest, leicht
und kunstvoll ; seine Aunehmlichkeit und Zier-
lichkeit ersetzen keineswegs Gérard’s Kraft und
Gediegenheit. Man hat von ihm viele Stitcke
nach den besten franziisischen Malern und be-
merkt darin viel Fleiss, sogar etwas Mithsames
‘und Geawungenes, ferner cine leidlich korrekte
Zeichnung und charakteristischo, iicht klinstle-
Tische Schinheiton. Seine»Kreuzorrichtunge nach
Lebrun (Nr. 26) hat in der sorgfiltigen Durch~
filhrung gleiches Verdienst mit dem Original;
auch schiitzt man mit Recht seine zwei nach D.
da Volterra gestochonen »Davids (Nr. 17 und 18)
33
418 Bonoist I.
tnd den skranken Alexandere, nach Le Sueur
Ne. 67). Yon seinen kleineren Stileken sin
bekanatesten und gesuehtesten die nach den ¢
iilkden des Herzozs Philipp von Orléans ge~
stochenen BIL, welche die Liebe des Daphits
und der Chloé, wie sie der Sehiferroman des
1 diese
Longus erzithlt, darstellen (Nr. 51). W
BI. weviger Kraft, Ausdruck wad Keckh
dern mehr Milde und Zartheit alsdie Ge,
griBeren Umfangs erforde
ihm auch damit besser. Sie si
Geschmack, und der Stecher hat darin
aulgebote
h Is i
und Leichtigkeit.
ebenfalls den Werth der vier Bil, aus der ‘Mythe|
yeh Albani (Nr. 42—15), worin das|
ner Vorbilderathiet, de
ylli-
unit Guarink er
gilt das Bildniss
cus von Kiihy
8 golungenste ; es h wahr-
hdnes, und wenigo, sclbst von den titch-
Benoist 1
mit seinem
Familiennamen, wobci der letztere,
eines Wissens, immer, und der erstere
aauelt gam
dlietus), meiste
kilrat ist
Benedie., B
Sein Bildniss: Brustbild, 3), rechts, Allonge
perricke, Nach J. Vivien, Gestochen von
einem Netfen Henoist MS,
‘Verneichniss seiner Stich
Biblisehe Geschichte
hristiiche Legende
md Myst
12) Moves komunt den Tiehtern Jethro's zu Milfe,
‘und Moses heitatet Zipora, 2 Bill, Seitensticks
mach Ch, Lebrun,
uni Sterbers, und
Im Unterrande dle
sgenstandes
Kation des Stechers an
ten die Namen des Malers
VsAdresse: rue St, Jac-
Hoult,
Schlange In der
Tm Unterrande die!
ienenstaniles(Iatel~
sisch), dle Namen des Malers
id Pieart rome, exendlt.. qv.
Waste
Hrklirung des dargestellten
Nach Ch. Lebrun:
niseh und fran
rand Stechers
Fol, max,
416) Dreizehn Sticke au der Folge yom 40 Bil
‘aus dem Leben Simon's, nach F, Verdler's
Zelclunungen. Eloigesind von Verdier selbst, und
‘ile andern von Ben
J.B. Poilly, Ch. Si
change im
tragen dio Nrn
28. 31. 32 und 36, qu. Fol
i. Invente et dessiné par F. Verlier; ot gravé
der Mitte die.
eiten die Krkli~
eat) A's, Ml
19, 14,20, 25, 27
Audran,
TL, Noch mit: a Paris cher P. Cherean es
17) Der Junge David hebt den Sibel, un dem
Baden geworfenen Riesen Goliath dea Kop.
uhauen, Nae dem auf elne Seblefertst «=
alten Bilde des Louvre, dss hens tex
Michel Angelo sugescltieben war, jx
cle d
Volterra berriit, Witte
Jnr Ie Prince de Chess
mare). A Paris, 31 Décembre 16
15) erst Gegonstand, anders beta. Se
tvllang anf der Rickie ds er
Die Tafel ist nih a=
Seiten bemalt. To, Uinterrande. deste le
ation, aber mits A. Paris Te Te, Jet Fi
QQ. Fol, Beide Hy gleich grb en nee
fair und getat,naciber mit des Ga
endigt sind Hater des Meise
19 Vorkondigung Man. Nach F. Werdie:
dem Kitlomamnen. bl gs Fo
20) Anbotnng derbi 3 nig, Obie Ramains>=
AParischort, Andran,eueSt, Jao 2%
21) Darstellong des Chratunnindes in Te
Nach Ch, lebran.
1. Andran fee et exe
11, Mier Ade. yon Huet,
Ain Jordan, Nach YAIR
Fal
TMi en Namen des Ma
tind Veslogers (chee Acti
iu Unterane rat, el
tat aus S, buses 3 2
Die Intense Wiianing ds Sth
den ate Sohn on Mind w=
trex vor Christus, Nach 3.09
Verkleinerto Kopin des Kupfentib
ra (Srl). qh: Fal
Marina ind Masi,
Tel max
Nach Le
(ques au buste de Monselgneut
IML Unten rechts die Jahreszabl 1690 80
efit,
25) — Dass. Verklelnerte Kople des vorher*
den BI. 12,
26) Die Kreuzerhohang, Nach Ch, (ebren. ©
1. Vor der Schrit.
it den Namen dos Maters und Sth
‘er letztere mit dem Zusatz avec Prt
dn Rol de 1706; weiter unten dieatlai™
‘und franzisisehe Krdlarung des Gegens”
dow a belden Seiten des fransiisdt
pens und det son And ©
Konig gerichteten Widwons. (a0
Tinkss dle Angabe, wo sich
de bende, und wie groBesist; teh
Se vend A Paris au Palais du Loxenbost
fn Je dit Aucran [Benoist 11] demeu
27) Die Abnelmnng vom Krvure, Nach, Leben?
‘Oven abgerundet, Fol
m
Bonoist I, Audran.
I. Vor der Sehritt.
M. Mit den Namen des Malers, Stechors und
YVerlogers (A Paris rie St. Jacques aux 2
Piliers dor), einer Zelle Iateinischer In-
schrift, und der Dedikation des Stechers
an Monseigneur Gaston Jean Bapt.-Louis
de Noailles, Evéque comte de Chaalons
Pair de France,
In der Dresdner Sammlung ein Abdruck
‘mit den Namen und obne die lateinische
sehrift. (I. Gruner.)
28) Paulus predigt 20 Ephesus, Nach E. Le Sueur.
qu. Fol, max.
1, Vor der Schrift,
TL. Mit den Namen der
Mlimng des Gegenstandes und dar
E. Pieart's Adresse: & Paris Rue Saint
Jacques .
333) Die sieben Sakramente. Nach N. Poussin,
Verkleinerte verkehrtseitige Kopien der Pes:
sehen BIL, mit den nimlichen lateinischen Titeln
in Minuskelschrift, qu. Pol
1. Mit Audran’s Adresse,
TE Mit Buidet’s Adresse,
8) Der bi, Antonius von Padua kniet anbetend vor
‘dem Christuskinde, das ihm auf Wolken erseheint
Nath Cl. Guy Hallée. An jeder Seite des Bi
_ es eine Spalte lateinischer Text. Kl, qu, Fol
7) Der hl. Dionysins
Kommunion aus
der
Claude IT, Audran. Kl. qu. Fol. — Mariette
Hand
‘sgt: dieses TM. sei unter Geérani’s Aufsicht von
Fenoist 1, oder Team gestochen,
‘S)Johannes der Evangelist wird. vermit
Seiles in die Hake gezagen und in
siedendem Oel gefillten Kessel hinunterg
Sich 8, Leelere, kl. Fol
Iartech, Anteitung. ser Kapfersichkunde
1. 20 benebzebt swot Battenzurtandes di aber
Vionse Abdrvekapattungen. Yon miner tid deriele
ten Platte sind, Dies lento mi
Fenagin det k
ever Banfi, was
‘ha Festtagn des Evangeliston Johannes, der am
OP Mai’ aa Kom vor dem walschen Thor, ante
Dortam latina, In Oel gevotten, worden: and
Wwelehen die Pariser Verlege
zmaler ron Kapferstichen x ihem 3
Ferahtt hatte, trogen de Abdrec
Pntercurft: a Contain de Sant Je
frigéo 9 Parie-aw counent. des
Cotdelieree par lee srchanie Gravears, Ip
ners et enlumineurs de taille douea, ee sem
ea lo (eiue fur den einzusebreibenden Woche
{ag Ieer golansone weisaa Stelle) 0 Mai Teste de
rangeliste---, und unten sot dem
selbst, unter der vordersien Stuf lest man
rita planes a ste, dounce par Ignace Antoine,
Ws; TSeitndin iat far in Malorne
dh fur den Pesttng des Schutepatrons
des Ii. Lukas (18. Ot, so lautets
ratrio do Saint Lucy et
‘tint Jean ports Latine, drigén ..,.-_ 0 saletn=
ie 1S Ostobre fests do Saint Line,
Die’ unter der vardorsten.Stufo ant dem blstto
elindllene Tnschritt ist nicht. mele slehtbat
afur aber ist alsdann oben auf der grisseren
Platte, im dem schatlirten ‘hei, eine sie
‘ingerahmate Alcinere Platte abgedruckt, welche
fon kas yori wie nom att inter
ihm ‘fatteraden Engeln”begristert, die Afarin
abonterfeit.
24) Marter des hl. Laurentins,
Nach
Kopie des Originalstichs von Gérard Audran,
Oben abgerundet. kl. Fol
40) Verlobung der bl, Kathas
dem Jesuskind
und. Quaesisi
na von Alexandria mit
ret halbe Figuren in einem
betend, Nach Ch. Lebrun,
Audran fecit a Paris ‘Oben abgerundet,
Fol. — Von Mariette dem Benoist 1. zugeschris
ben; Heineken gibt das BI. dem Louis Audran
aber mit Unrecht.
Mythologie, Allegorie, Geschichte,
Bildnisse, Prospekte,
4245) Die Liebschaft der Venus und des Adonis.
Nach Fr. Albani, Folge von 4 Bil., auf jodem
die Kiinstlernamen, 2walf franzisische Verse
und die Adresse: a Paris chez Benolst Audran
gehdren 20 dem Gelungensten
sten, was der Kupferstecher gearbeitet hat,
m ihron liobten zu ge-
sich vonden Grazien schmiieken,
43) Die Amorine, auf Befel threr Mutter,
spitzen thre Pfeile und probiren ste, um
esto sicherer damit das Herz des Adonis
zm durebbobren.
's auf der Jagd trifft div schlafende
enus und wind von ihren Reizen entziiekt,
45) Die Nymphen der Diana rauben den schla-
fender ‘ihre Waffen, beschneiden
ihre
fir d
4G) Venus im Bade, von Amor bedient,
Fouché. Fol,
47) Acis und Galathea, am Mecresstrande, vor den
Fingang der Grotte des Polyphem, Nach F. Ma:
rot, Acht lateinische Verse und die Ade
Paris chez I Audran au Palais du Luxembourg,
4S) Flora, unter einem Baume sitzend, empfingt
die Liebkosungen i ‘Zephyr. Nach
Ant. Coypel. Halbe Figuron, Vier franzisische
Verseund die Namen des Malers und Stechers, Fol.
49) Die Liebe des Zephyr unt der Flora, Nach
J. Christophe, Fol. Unter Benoist 11, Au-
Nach N.
Drei Nyu
ein Satyr bei einer Priaposherme.
Mignard, Mit @. Audran's Adr.: rue St, Jac-
ques aux 2 Pilliers Wor. gr. qu. Fol. (Cale. Wd
Louvre). — Das Seitenstiiek dazu ist von Jean
Auiran (No. 67),
51) Die Liebe des Daphnis und der Chio’, Nach
den Gemilden des Herzogs Philipp von Or-
16ans (des spiteren Regenten von Frankreich),
in einem Zimmer des Sehlosses Saint- Cloud,
fiir etne auf Kosten dieses Prinzen veranstaltete
Prachtausgabe des von Amyot ins Franzisische
‘Mbertzagenen Schiferromans von Longu:
25 BIL. Ant. Coypel lieferte dazu die Komp
sition des Titelbl., wo Pan die Robrfldte bist,
nach deren Ténen drei Nymphen tanzen; oben
halten zwei Kindergenien ein aufgerolites Blatt
Papier mit ; 128 aMovis PASTORALES DE DAPHNIS
ET DE cuzon, Avec Figures 1715. Kl. 8.
T.Ohne gedruckten ‘Titel; das Titelkupfer
trigt das Datum 1718. Unter jedem der
28 BI, bemerkt m ippus inv. et
pinxit 1714, und: Bt, Audran senlp. Di
allerersten Abd iach Mariette’
‘
ieke solle
53
go
Benoist I. Audran.
Angabe, In den vier Eeken eine blihende
Lille Diese Bi. gelten mit Recht
te Arbelt und sind sebe ge-
sucht, Diese erste Ausgabe ist angeblich
nur in 250 Exemplaren abgezogen worden,
Kommt aber so iuilg vor, dass es mit
Jenem Umstande schwerlich'seine Riehtig-
Kee hat.
UL Das Titelkupfer trigt noch 1718, aber das
agedruckte Titelbl, bat dle Jahrzahl 1745,
lund die Platten sind aberarbeltet; Jedoch
nt elno Platte binzogekommen ein sehr
fret gedachtes BI., Conclusion du roman
betitelt und auch unter der Henennung,
wlio Mleinen “Fuster (Jes Petite Peds)
Dekannt
5255) Zwel antike Statuen: La Diane d'kphise
Flachreliefs,. Vier BIL, die zwat letzten anonym,
fir: Veraslilos immortaliss, par J.D. de Moni
cart, Paris, MDCCXX. 2 Bie, 4,
456) Arion, Statue. Nach Frang. Gi
‘ran 6x, Von Benoist 1. in seiner ersten Zelt
sestochen,
‘60) Die ‘Thoologio, die Philosophie, die Juris
pprudenz und dio Poesie. Nach den runden|
Deckeubildern Raphael's im Zimmer della
‘Signatura des Vatikane, Vier BM. Fol,
T, Vor der Unterechrit und obue N
II, Mit der Untersehrft und mit den Nummern|
recht. Beide Zu
6166) Sechs Darstellungen aus dem Leben Ale-
xander’s dee Grosten. Nach Ch. Lebrun,
(61) Der Usbergang aber den Granikus.
‘des Darius nach det Scblacht|
64) Der Einzug Alexander's in Babylon.
65) Die Niederlage des Porus am Hydaspes.
66) Die Grossmuth Alexander's gegen Porus.
Sechs BU, gemeinschafwich von Benoist 1.
‘und Jean Audran ausgefUrt, Mariette versichert
Jedoeh, sie selen unter der Leltung der zwet
Brider von N. H. Tardieu gestochen, und in
‘der That, Benolst I. und Joan Audran sind daraut|
tur als Verleger genannt. qu. Fol.
for aller Schrift; ima Unterrande sieht man
nur das Wappen dos Oberbauintendanten
J. H, Mansart, welchom die Flatten ge-
‘widmet sind,
MI, Mit Sehrift und Wappen im Unterrande;
dabei dio Namen des Malers und dor Ve
leger: a Paris chez B. et J. Audran rue et]
Fautourg St, Jague
67) Alexander auf dem Krankonbettleert den Trank
‘eines Arztes Vhilippus und Uber
domselben Augenblick dé
Nach E. Le Sueur. In einem Rund, mit Tro-
phien in den unteren, und mit Wappea in don
oberon Ecken, Fol. Hauptbl,
1, Vor der Schrift und vor den Kreuzschraft-
rungen im Vordergrunde des Zimmerfuss-
toden:
UL, Mit dom Namen des Malers und: Benedict.
‘Audran dol. ot sculpsit, 1711. Im Unter-
tande die Dedikation an den Herzog vo.
ie Schlacht bet Arbela,
Orléans, desson die franzisische
Erklirung des Gegenstandes und B. Ac-
dran’s Ad®.
(68) Korlolan vor Rom. Nach N. Poussin. Ges
‘hen von BenolstI. und Uberarbeltet von Gérard
Audran. s, No, 91, qu. Fol. max
(69) Die Schlacht Konstantin’s gegen Maxentios eo
Kons ‘Telumph, Seltensticke nach C.
Lebrun, gemeinschafdich mit Jean gestoten,
gu, Fol. max,
70) Die Niederkuntt der Kénigin Maria von Medic.
71) Die Ausweehselung der Prinzessinnen Tabel
‘von Bourbon und Anna von Oestreich. Zvei Se-
tenstcke nach Rubens, Far: La Gallerie de
He Ae Calpe, STH eet
du Lousre.
12—130) Ache und achtzig Kloine Platten it Me-
daillen, Nach Ant. Coypel. Fur: Métal
sur les principaux éeénements du régne de
Je Grand, A Paris, M. DCC. II (mit 256 Meti-
lon). — Zweite Ausgabe: M. DCC. XXII (eit
31S Medaillen), Fol.
160) Holland fige sich in den Frieden, Nua Co
qu. Fol. max. — Die Piatte in
lc, du Louvre, wo sie dem Gérard Audra te
elegt wird.
161) Die Grotto der ‘Thetis, Darstellung eines
Namonstage des Kénigs 1719 in den Tulsa
abgebrannten Fevermerkes, kl. Fol.
162) Dio Roiterstatue Lodwig’s XIV., im J. 1719
‘suf dom Platz Bellecour zu Lyon ‘errichtet ont
in Bronze ausgefuhrt von Martin Desjardint
‘und. dio am Fussgestll =
Aadlichen Figuren, welche dle Nymaphes dr
Rhone und Sabne vorstellen, von den Gebrider:
Guill, und Nie, Coustou, Dic Platte rule
‘on Benoist I. 2u stechen angefangen und 2}
selnem Tode von seinem Bruder Jean been
slo wird, wie Le Blanc, No. 248, angibt, ne!
fm Archlv des Lyoner Rathhauses aufbewahs.
Fol, max.
1. Vor aller Schrift.
WF, Unten livks und rechts dio Namen de
KGnstler, Im Unterrande, in der Mite ds:
Wappen des Herzogs vou Villeroy und die
Angabe, wo das Monument sich befaist
‘undanf wessen Farsorge eserrichtetwordes
163)Das Grabdenkmal der Familie Latour d'Auverte.
Herzige son Bouillon, oder richtiger des Yates
tund der Mutter des’ Kardinals von Bouie,
Oberabts von Cluny, welchor dieses Manson!
in der Stiftskizcho des dortigen Klosters erriciet,
liess. Nach P. Legros. Anonym. Fol. ms.
161) George. Monck, Herzog von Alben,
EBrustb., %/grechts, in cinem Oval, Nach A. vo
der Worft. Fol.
1. Yor der Schrift,
165) Loulte-Blanche-Thérdse de Fallon, Stifter
‘und erste Aebtissin der refermirten ‘Berabsrt-
nnerinnon in Frankreich und Saroyen, knen!
‘or eineta mit Edelsteinen besetsten Krour, wel-
ches Christus thr darreicht; im Hintergrande
Knieende Nonnen, Nach J. de La Monee. 8.
166) Henri de Beringhen, Oberstallmeister, Brast-
Dild, Ng reehts. Oval. 1710. Nach einer Zeich-
ung Yon R, Nantewil, 1663, Mit dem von
wel Greifen gehaltenen Wappen. Fol.
1. Mit langem Spitzonkragen und Mantel,
‘worauf der hi. Geistorden gestickt ist.
11, Mit einem Spitzenkragen, blauem Ordeas
and und Harsch,
Benoist I. Audran.
421
16%) Pierre de Berulle, Kardinal, Brustb., Mg
rechts, Kappchen und umgekrimpter Kragen,
in elnem Oval mit Umschrift, Nach J.de La
Monee. Unten zu beiden Seiten des Wappens
dle Namen des Malers und Stechers; darunter
die lateinische Widmung. Fol. max.
168) Jean-Paul Bignon, Abbé, Halbiigur, 9/grechts,
Lockenbaar und Kragen, Oval mit ‘Umschrift,
suf einem Untersatz mit Wappen.
vion, Fol.
1. Offerebat bumillimus ser
Grain clericus Ambianus anno 1703.
1 Offerebat_ Franciscus Josephus Kobuste
dlericus Engolismensis, prior commenda-
tarius de la Tache. Anno 1705.
109) Jean-Baptiste Colbert, Staatsminister, Brust-
tild, 3, reebts, mit Spitzenkragen und Ordeus-
Oval auf einem Untersatz mit Wappei
Lefebvre. qu. Fol. (Cale. du Louvre).
1. Vor der Schrift und vor den Strichen unter
dom Wappen. (JL. Gruner.)
110) Frangois de Salignac de la Motte Fénéton,
Erthisehof von Cambrai, Brustb., 3/4 rechts,
Kragen und Histenstab, in Oval mit Umschrift,
anfcinem Sockel mit Wappen, Nach J. Vivie!
Fal, (Cale. du Louvre.)
‘ranciscus De
I. Mit dem Namen des Stechers: Bened’,
‘Audran seulpsit 1714.
HL. Mit diosem Namen und der Adr.: se vend
A Paris chez B. Audran, graveur du Roy
au Palais du Luxembourg.
11) Stetano Ferati, genuesiseher Edelmann,
Brusth., 8g rechts, lange grave Haare und
Spitzenkragen, in Oval. Ohne den Namen des
Dargestellten ; unter dem Einfassungsstriche
tects: B. Audran scalp’. 8.
72) Samuel Frisching, General der Truppen des
Kantons Bern, Halbiigur, 3/¢ links, weisse Allon-
fenperricke, Schnurrbart, Harniseb, in Oval mit
Unscbrift. Gestochen 1713 nach J. Huber. Im
Unterrande Wappen, 6 franz. und § deutsche
Verse, Fol.
413) John Hampden, englischer Patriot
4h rechts, in Oval mit Umschrift,
Untersatz’ mit Wappen und Inschri
_ Litertatis. Fol,
174) Joseph Clemens, Exzbischof und Kurfirst von
Kiln, Kniestiick, im Lehnstubl und Ornat, Nach
J. Vivien. Im’ Unterrande Wappen und Namo
_-nebst allen ‘Titeln. gr. Fol,
175) Karl I. von England, halbe Figur, 3/, links, in
.,finem Oval. Nach A. van der Werff. Fol,
16) William Laud, Erzbischof von Canterbury.
Brusth,, Mg rechts. Oval auf einem Untersatz,
‘uit Wappen und Namensinschrift, Nach A. van
der Werff, Fol.
7) Charles Le Goux de Ia Rerchire, Erzbischot|
von Narbonne, Brustb., 3/4 links, in Oval a
cinem Untersatz mit Wappen. Nach L, de Bow:
logned. Ac. Fol.
1, Vor aller Schrift.
U, Mit Namen und Titel des Pralaten ; darun-
ter links dic Kiinstlernamen und rechts:
__.._G. Montbard exeudit 1708.
178) Ludwig XIV. von Frankreich, in seinen ver-
‘chiedenen Altersperfoden vom ‘finften bis zum
rundfinfrigsten Jahr, in einer Folge von
4chn Medailien, die an éineni Palmbaum in der
Mitte einer Waffentrophie aufgehingt sind. Nach
A Benoist. M.DCC.IV. Fol.
Brustb.,
uf einem
Vindex
179) J. BP. de Moliére, Brusth., 8% links, In
‘einem Oval. Nach P. Mignard. 8.— Angeb-
lich Titelkupfer far eine Ausgabe von Moliére's
simmtlichen Werken.
1. Das Gesicht hell beleuchtet, und das Nackte
Aleinen Punkten, kurzen Strichen und
cinfachen Schraflirungen gegeben.
I, Aufgestochen, das Gesieht beinahe ganz
‘Schatten gehalten, das Nackte sta
pastirt und auf der linken Backe (fir den
Beschauer), in der Hohe des Mundvinkels
i Schnurrbirtchens, eine doppelte
Schrafitrung angebracht.
180) Herzog Philipp von Orléans, Regent von
Frankreich, ganze Figur, im Paitkostim, mitten
inciner Verzierung vorgestellt, Anonym, obie alle
Sebrift, und, wie ich vermuto, flr das Kupfer-
werk elnor franzisischen Konigskrinung, gr. Fol,
151) Christophe Ozanne, berihiater franzontocher
Kriuterdoktor dos 17, Jalirh., habe Figur, 9),
rechts, lange Haare, umgeschlagener Kragen,
geknipfter Rork. Oval mit Umschrift, unten mit
Kriutem yerziert, an eine Wand gehettet und
uf einen Untersatz mit einer Tafel, wo man sier
sische Verso list, gestellt. Nach J. V
‘Anonym mit der Adr.: A. Patis chez
H. Bonnart- rue St, Jacques at Coq, Kl. Fol
‘af einem mir au Gesicht gekommenen Abdruck
and dio Handschriftliche Bemerkung: Audran
sc. 1696, Teh bin sebr geneigt, diese Met=
fnung anzunehmen, Indessen nicht ganz davon
fiberzeugt; tbrigens ist das Portrat von tichtiger
Hand mit breitem, kriftigem Stichel ausgefiihrt
nd historisch interessant. Ich finde es nirgends
Amauld, Marquis de Pompoune,
3)q rochts.’ Oval. 12.
183) Joh. ‘Friedr. Willading, Bargermeister in
Bern, halbe Figur, stehend, auf die Ricklehne
eines Stubls gestitzt. Im Unterrande Wappen,
‘amen und Titel. NachJ.R. Huber, 1718. F
Thesenkupfer, Titelblitter, Vignetten,
Zierbuehstaben und Anderes.
184) Die Wabrheit mit zurdickgeworfenem Gewande
erscheint der Astronomie und Mathematik, um-
geben von drei Kindergenien. Nach R. Tour-
nidre. Far eine von Daguesseau de Fresne am
6. Aug. 1719 2 Paris verfochtene philosophische
‘Thesis. Dazu gehirt ein franzisisches Gedicht
von vier Seiten. kl. qu. Fol.
185) Die Theorie und Praxis der tik, di
gestellt durch zwei welbliche Figuren in Begl
tung von Genien, die versehiedene mathematische
Beschiftigungen vornehmen. Fir eine von J. 1
Thioly ond P. Taillandier zu Lyon im J. 1693
verfochtene Thesis, Nach J. de La Monee, Fol,
186) Maria mit dem Jesuskinde auf Wolken; im
fintergr. dio Parisor Kathedrale, Titelbl. fir das
von dem Buchdrucker Mabre-Cramoisy imJ. 1685
‘verdffentlichte Pariser Missale. 12.
187) Odyssous und YTelemach tadten die Frefer der
Penelope, Nach Ant. Coypel. Titelbl. der v
Madame Dacier fibersetzten Odyssee Homer's. 8,
1, Im Unterrande die Namen
MW. Mit diesen Namen “und: MNHTHD(
@ONIA.
188) Minerva setzt das Wapp¢
‘Toulouse oben auf eine von zwel Triton
haltene Kartusche. Nach Ant. Coypol.
Bonoist I. Audra
fir: Sonate a Violino solo & Violoncello col Cim-
belo, von Gio. Ant, Piani Des Planes... A|
Paris... 712, Fol
189) Das Wappen des Kurfursten von Baiera, oben
‘auf eluer Kartusehe mit Verslerungen. Nach
Ch, de Lafosse, Hadirtes Titel, fur d’o So-
naten von Maseiti. 4
190) Die itallenische KomZdie, dargestllt von ein:
Frau, welcher ein Genius Theatersticke Ube
reicht, Titeltl, nach Fr. Verdier. 8.
191) Arlequin Mercure gulant.
Ienischen Theatersticks,
Kadirt you F. Ertinger und
Denolst 1, Audran, 8,
die eine itallenische Possenszene vor=
itelbl, eines fallentschen Theater~
nigh von
izt In der Luft die Medailons von
Ludwig X1Y., woran Trophien be-
festigt sind. Nach L. Boulogne d.J. Titel. 4
191) Ein anf Nachern sitzender Amor zeigt anf einen
‘in einer Nische befestigten Vorkang, woraut ge-
Augustus
sebileden steht: Le Poéte sans fand. Nach Is
Boulogne d. J. Titelbl. 6,
195) Zwei Kinder halten Uber eluer Kartusche el
Sairmaste, Nach L, Boulogne ded. Tit
eel Vignetten fe dle Duodezausgabe
‘der ffanzisischen BibelUbersetzang von 1. J.
Lemaistre do Sacy, mit den kurzen Anmerkunger
schaffong der Welt.
rehgang durch das rothe Meer.
198—201) Vier Vignetten fa ire dee Empe-
eure et des autres princes qui ont régaé durant|
iglise, von Seb, Le
Bae. 4.
200) Die ettung des rimmisehen Heotes unter
Mark Aneel durch den plotalichen Regen,
‘welehen das Gebot der Christen bewiekto.
201) Konig Schapur I. gebraucht den Kaiser
‘Valerian als Fussschemel, um aufs Pferd 20,
steige
202) Die Monstranz mit der geweihten Hostie, von
angebetet. Nach N. de Plattenion~
e. Vignette. 8.
203) Fin Sterbender enipfingt die letzte Oclun
Nach N. de Plattemontagne. Vignette, §.
204) Zwel Amorine, von welchen der eine cinen
Kranz, der andere eine Sehlange hilt, Vignette,
von B. Audran erfunden und gestochen. 5.
205—208) Vier Vignetien, Nach A. Dieu, Fur
‘len Tralté de Ia Police yon N. de Lamate, Paris
VH13-1722. 4 Bde, Fal,
205) Apollo in seinem Wagen mit den Sonnen-|
‘und Kiinsten, die unter threm Beistande
biden.
207) Das gesegnete Frankroich, aut einer Welt
ogel sittend, zerteit ein dreikbptiges
Ungeheuer, weiches cermutlich ie Ketzeret
vorstellen fol; rund herum Religion, Ge~
rechtigkeit, Stirke und andere allegorische
Figuren.
205) Die Seotschorel,
209) Die Zeit bilft der Weisheit
Wahrheit das
Dildniss Ludwig's XIV. im AUlerheligsten der
Unsterblichkeit avfotellen, Nach Ant, Coypel.
‘Vignette. kl. qu. Fol
1. Das Portest im Oval ist cin Brustbid, 4,
Links, mit Allongenperricke und Hermelin
jusatz: Daullé Eifgiem scup.
240) Die Gattin der Maleret sitet in einem Leds
sessel und und halt das Bildniss Ludwig's XIV
Nach Ant. Coypel. Unten rechts: Bl. Audra
E1714, Vignette. 12,
211) Die Bankunst, cine rubende weibliche Fi
‘ie in der Linken ein Winkelmad und in det
[Rechten einen Bauriss halt; um sie sieben mick
Kinder, Nach TL. Boulogne a. Ae. Ou
‘Viguetio fir das Cabinet des Beaux-Arts, va
Ch, Perrault, Paris, I. Augg. 1690; 10, Aug
1695. qu. 4.
212) Die Malerel ermuntert thee Anbinger, 4
Delaplcte der grofen Meister au folgen. Vigne
nach Ch, Ant. Coy pel, fir die Conférees
Ja peintoro. kl. qu. Fol.
218) Die Metale ‘des Herzogs Philipp con Oa
n einem Palmbaum zwischen He
je Seheelsuckt 18
‘vignette, nach Dems tol
far dasselbe Buch. Unten’ rechts: B, Avira
seul. 1720. Bl. qu. Fol
214—215) Zwei Vignetton, nach Ant. Cospel
far: Histoire do l'Academie des Inseriptions et
Belles-Lettros. Paris 1701 ff, 4.
214) Minerva, bel einem Pslmbsum und ancien
Ueberresten asitzend, in Begleltang
ret Genion, die auf thr Geheiss M
‘und Medailten
vermittelst de
Maren,
Dat Wappen der kiniglichen Aksdeaie
orlnschriften und schinen Wissenschate.
zu Pasis, zwischen Apollo und 3
216) Die Medaitions Meinrich’s I. von Frankreid
‘und der Katharina von Mediet, aufgehingt +=
einem Palmbaum in einer Umgebung von Ver
erungen. Nach 6. M. Oppenord, Vigne
qu. 4.
217) Die Geometric und Astronomie.
Tournidre. Vignette, qu. 4.
218) Ein Philosoph, begleitet von zwei Genten, de
‘hm optische Experimente machen helfen. Ni
J.de La Monee. Vignette, gestochen 1633. §
219) Monzen von Kénig Chlodwig u. A, aut daca
ausgebrelteten Hermelinmantel. Unter dem Ei
fassungsstrich Hinks: Audr
220) Das Wappen des Merzogs von Orlé
lund bekranzt von 2wel Engeln
Oppenora. Vignotte von der Dodikation eines
Buches, 8,
21) Das Wappen des Kardinals son Honillon, unter
sehaltonen Herzogsman-
Nach B.
Vignette, erfunden und gestochen ton bi
228224) Zwol Bil, 21 einer Fol
‘mit verschiedenen Arten Vogeln und Thieren,
Bonoist I, Audran
25) Zwei Ziesbuebstaben ; in dem einen die Atrl-
bute der Gerechtigkeit, in dem andern der ru
Boden gestreckto Drache Python. 12.
228) Die Sonne, Devise Ludwig's XIV. verbreitet
fhre Stablen ber den Globus von Frankreich
Zierbuchstabe. 12.
21) Das tranzisische Wappen ber einem Globus,
der von zwei Rubmesgottinnen gehalten wil
Nach Ant. Coypel. Seblussvignette. 12.
Jean Audran, Kupferstocher,, der dritte|
Soha von Germain’ Audran, geb, 28. April 1607
ru Lyon, empfing den ersten Unterricht von sci-
ea Vater und ging sodann nach Paris, wo sich
‘a Talent, unter der Anfeitung seines,Oheims
Gand, so gllicklich entwickelte, dass er 1706;
‘xo Hofkupferstecher mit jibrlichem Gehalt und
‘er Wohnung in der Gobelinsfabrik ernannt
Er starb am 17. Juni 1756. Jean Audran
biteriies efne bedeutonde Anzahl BI. Zu seinen|
tet Arbeiten gehdren die Platten, welehe er
‘emittelst der Radirnadel und des Scheidewas-|
versziemlich weit vorbereitete und nachher mit
‘enStichol in freier, markiger Weise vollendote.
DieFiguren sind korrekt gezcichnet, die Képfe
asirucksvoll und. sorgsam durchgebildet. und)
\ieandern Extremititen gut gegeben. Jean steht
jock nicht in gleicher I1Uhe mit seinem Oheim
‘éard und auch nicht mit seinem Bruder Be-
bit; es feblt seinen BM, an wirksamer Har-
see and Gesammthaltung; seine Lichter sind
sexhr und zu gleichmiissig zugedeckt, und
ie Art, die Hintergriinde an bebandetn, unter-|
riedet ‘sich zu wenig von der Manier, seine
Gewinder zu stechen. Seine Grabstichelbil. sind
suber gearbeitet, aber von kaltem silberigom
Ekt, Auch unter diesen letzteren, wie unter
dewersteren gibt es nicht wenige, die mit Recht
fuchitet werden. Man findet darauf folgende
Barichnungen:
A S.A. J. Audran. Jo. Audran,
Juan, Audran. Joannes Audran. Jean
Audran,
Bidlisehe Geschichte, ehristliche
Legende und Mysttk,
1) Jakob frett um Rahel. Nach Ant. Coypel. qu.
Fa,
1. Vor der Scbritt.
MW. tm Unterrande’ die Kinstlernamen, die
‘an Jértme 'Phe-
Iyppeaux, Graf von M
2) Die Aussetstng Mosis, Nach N. ait
der Ade: a Paris chez Audran rue St, Jacques...
4. Fol
3) Die Findang Mosis. Nach Dems. Mit der Adi
favs cher 6. Andean eS. Jacques. g
4)Dio Findung Mosis. Nach Ant, Coypel. Im
Unterrande die Namen der Kunstler und darunter|
G. Audran’s Adr. Rt
Ihtdinisebe Erklirus
Intlniehe Widmong an den Kardinal César
strées and dazwithen das Wappen deselbon,
fu Fol a,
5-5) Mover fast dio Histon vom Bronnen und
Mewes beste Zipora. Zot i, Settonstieke
ach Ch: Lebrany Verklcinerte Kopin deri,
io. 12), gemeinicbattlich
7) Moses schligt den Fels. Nach N, Pous si
‘Anonym. Im Unterrande der Name’ des Malers
tund Audran’s Ade. : :
S11) Vier Bll, (No, 11. 12,19 und 94) cor de
‘olge der vierzig Kupferetiche mit Daretellungen
‘aus dem Leben’ Simson's. Nach Fr. Verdier.
1698, qu. Fol.
1. Unter dem Binfassun)
a Paris cher
12) Atbatia und Joas. Nach Ant, Coy pel. Im Un-
terrane die KGnstlernamen, die Iateinische und
franeisische Erklirung des Gegenstandes ut
dazwischen dle Dedikation an den Herzog von
Orléans, mit dem Wappen desselten. qu. Fel,
max, (Cale, du Louvee,)
18) Esther und’ Abasteras, Nach Ant, Coypel.
gr. qu. Fol.
1, Vor der Sehitt
Kdnstlernamen unter dem Ein=
ssungsstrich Inks und reehts, Tm Enter~
rande die Weklirung des Gegenstandes,
Tatelnisch und franzisisch, die Widmoung
des Malers an den Baumeister Messire
Tulles Hardouln Mansart, franzistsch, und
‘essen Wappen.
TH, Mit den Ktnstlemamen und der absigen
Schrift,
Jungfrau lem bel threr Mu
15) Verkiindigung Maris, Nach Fr.
G. Audran’s Ade.: Hue St, Jacq
gorundet. Fol.
16) Verklindigung Marii, Nach P. D* Vin. Unter
‘3. Audran's Leltang son Simon Vallée gesto-
chen, Ii Unterranite die Dedikation an Chri-
Sstophi Pajot, Selgneur de VAubroy, das Wappen
essolben und ganz unten, links, J. Audean's
Adr.: aux Gobelins. Oben abgerundet. Fol
47) Anbotung der Hitten, Nach P. Borrottini da
Cortona. Oval. qu. Fal.
18) Darstellung im ‘Tempel.
‘Oben abe
Nach M. Corneille,
Nach Galloche. Fol.
d wunderbare Spelsung. Nach Claude Il,
Audran, qu. Fol.
21) Christus helt Kranke
Fol,
22-23) Der wunderbare Fischang und dle Aufer-
wweckung des Lazarus, Soitensticke wach J.
Touvenet, zwet geschatzte Bl. ; aut jeder in
Unterrande ‘lle Namen der Kunstler, ie tatei~
nische und franzisische Erklirung des Gezen
standes, uni darunter J. Audran’s Adresse: en
THHdtel Royal des Gobelins, qu. Fol. max. (Cale,
du Louvre.)
24) Christi Binzngjin Jerwsa
Fol
25) Die Fusswasetung. Nach Dems. Pot
26) Das Abendmal, Nach Dems. Ful.
ch A. Diew. gr. que
1. Nach A, Diew.
27) Das Gedet im Garten, Nach Domenichiu
Radiet und nachher mit dem Stichel deendigt
In dem doppelten Einfessungsstrich unten links:
Dominic. Pinxit. — Audran sculpsi, ohne Yor
name, wesbalb das Bl, biswellen Gérard Audran
augerchrieben wird, obschon es nach der Be-
tandlung von Jean Audran herzurdhiren scheint
—Srechts UG. Audran's Adr.: Roe St. Jacques
Jim Unterrande Zitat aus Jesaias LiI1, 5 (late
isch und franztsisch). gr. Fol.
2835) Acht Parstellungen-aus der Passion, Nach
“Ant. Dieu. Fr eine Folge von 15 Bil, die von
Jean Audran, J. Langlois, Ch.’ und b.
Simonneau gestochen sind. Fol.
2) Christi Gefangennchaung im Garten. (4.)
29) Christos wor Kaiphas. (5.)
30) Christus von Pilatus dom Volke
3.)
31) Geissolung. (6.)
52) Dornenkrsnong. (9.)
583) Kreuzerrichtang. (10.)
34) Grablegung. (14.)
45) Auferstebung. (15)
1. Vor den Nummern. tm Unterrande die
Namen der Kinstler, die franzisische Br-
Mlirung des Gegenstandes und die Adr.
A Paris cher N. Amoalt... & Umage St,
Chaude
IL Mit den Nommern und mit: A Paris chor
la V. F, Poilly, A l'image 88, Benoit
'36) Kreustragung Christi, mit vielen Figuren. Nach
‘Ant, Dieu. Unten in der Mitte, aut elnem auf-
geroilten Papier: Ant, Dieu pin, — Jo. Audran|
Seulp. ge. qU. Fo
‘87) Kroustragung. Nach P. Mignard. In der Mitte
des Vordergrunvies die Namen des Maters und
Stechers. Im Unterrande die franzdsische Er-
AMkrung des Gegenstandes und die Adr.: A Paris
chez la veuve Audran rie St. Jacques. qu. Fal.
Krewzerrichtung. Nach A. van Dyck, Im
Unterrande die Namen der Kunstler, die In-
schrift: O Mort ob est ta Victoiret, dabel 6
franzislsche und eben so viele latenische Verse,
und darunterdie Adr.: A.yon, chez Pintard...
Oben abgerandet, Fol. — Hlervon moderne Ab-
dricke. "Dieselbe Darstellung wurde von $.
Balswert gestochen,
39) Christos verscheldet am Kreuze
Po
40) Ch
Ant. Coypel.
fet Kunstler, die Dedikation an. den Dauphin,
das kronprinaliche Wappen und dle Angabe
des Lokals, wo. sich das Gemilde befindet
(Sehlosskapette 2u Meudon), Oben abgerundet
er. Fol.
41) Das Chrlstushind, nackt im Vordergrunde einer
Landschaft auf einem Gewande liegend, betrach-|
tet das Krous, welches drei Engel in’ der Luft
tragen, Nach’ Fr. Albani, Mit J. Audra
‘Adr.+ aux Gobelins. Oben abgorandet. Fol.
42) Christus mit seinem Kreuze beladen, in ciner
it unzibligen andern Kronzen besicten Gegend.
ch Ant, Dieu, il, Fol.
43) Christus in. don verschiedenen Qu
Leidens, dargestelitin dem Herzonelnes Chesten,
zum Nachdenken in der Charwoche. 4.
44) Das wanderthitige Madonnenbild in der Kapelle
an 8. Oruseo bei Madrid. Nach Dom, Barn,
Garcia, Al Fol,
elgt.
38)
Nach N.
45) Die Mma
48) Der
cheHerilichkelt. Nach Ant. Dieo.
ty fratzenbafter Kopf mit Bale
‘ben, in elnem Rund rit doppelten Bitassng
inten. Unten ein avfgeroliter Vorhang. §.—
Auf dem Aburuck, den ich davon sah, stan! de
hhandschrifilehe Notiz: L’Antechelst, 06 Aust
prs Babylone, jouxte Ia eople tirée par Muley
‘Azem Pelntre arabe, Grave & Paris en Tune
1707, par J. Audran.
47) Der hl, Andreas wind 2um Keeuzestode gefth.
Nach G. Reni's Bild tn S, Gregorio 20 Hon
Kadirt und mit dem Stiehel beeudigt, qu. Fi
max, — Melsterhalt,
48) Der bi, Andreas. Nach der Marmorstatce ve
Fr. Duquesnoy in der Petershirhe 1 Roa
Fol.
49) Der hl. Benodiktus, vor einem Altar kale}
die Augen gen Himmel gerichtet; danetea sx!
einem Tisch cine brennende Lampe. Nv
tout. Im Unterrande die Namen dr
vend a Pats
‘des Gobel
Oben abgerundet, Fol. Seltenstick zur
lastika (No. 38).
50) Der hl. Dionysius im Gefingniss, empfing
Christus das bl. Abondmal, Nach ClanéelL
Audran, Fol. — Grabstichelbl., wor Marese
bemerkt: wantor Gérard Audran's Leituag se
‘oder Benolst 1, a6
51) Dio hb. Firminos von Amiens und Cana Bat
romius, bel einem Brunnen sitzend
52) Der, Frangots de Sales, halbe Pgs,
Oval wit Umichrft, auf inem Soekel
bischer und franzSelecher Invcbrit 8
58) Der BL. Franz Xaver, auf den Roien vet
i, Jungfrau, de Thm’ mit dem Jesuiiade
fchclnt Im Unterrande eine drelzlige ait
Tnsebiif 4.
54) Der li Johannes a Cruce, ant den Kaien st
einem Altar, wo thm Christus erschelt. Nib
E-Christophe, ImUnterande ver tranists
Verse und tle Namen des Malers, des Stee
und des Telligen. 4.
30) Die Ml, Magdalena, in der Waste, wit et
imomlscher Sfusikerqutekt, Nach Ant, Diet
Fol
56) Der bl. Petrus, in der Nacht vom Kage és
Herm aus dem Getingniss Bett Nuh 4
Coppel, Radietyon N Chateau und tele
fond, Audran, qu. Fol.
51) Kreuzigung dee bi, Petrus, Nach 6, Bet
rit Tiinzuftgung eines Hinvergrandes, da 3
in dem Originalgemilde (Jetat tn. det (see
des Vatians) nfebt. vorhanden ad. ton 2
Malor An. Dieu exon iat. Votes
aicses ‘Bly obwol gut gesteehen, leis!
Go itents Goschouch und tege gant eri
treite den Namen des Domentebino, Moet!
tre. Fal,
19) Dio Mh. Sholastika, ohnmatehighingesnken v=
einem Altar, im Belssin eweler Nennen. Xi
Si'testout, Im Unterande, die Nunes dt
‘Kanster und der Hflligen, dle Dedtstion nd
AAbtssin Marianne do. Scalia de. Verraéy
Wappen dieser Dame and J- Audrans Ad: 3
THTdat Koyate des Gobelins, Fel, Oben 18
rundet, = Soitenstiek aun bl. Bendites
1).
Mythologie, Allegorie, Poesio,
5) Der Triumph der Galatea. Nach C. Maratti
Fir Crozat's Recueil d'Estampes. 1729. 1
so. 123. Fol,
2) Drei Bl, mit antiken Statuen, Far: Ver-
alles immortalisé, von J.B. de Monicart. 1720,
Tide, 4
0) Fine Venus. 1. 386,
1) Die Venus von Arles, I. 400.
62) Hebe, 1. 402.
{8)L/Alianee de Baeeus et de Amour (der Eine ver-
lebt und der Andere betrinkt sich). Nach Ant.
Coypel. Tm Unterrande die Namen der Kiinst~
let § ranzisisehe Verse, der Titel, und darunter
4 hadzan's Ads. A YHtel Royate des Gobel
qu. Fal.
6i)Payche, durch den aus der unvorsichtig gedtfueten
Sehnbeitssalbenbilchse herausstrimenden Qualm
tetinbt und zu Boden gestirzt, wird von Amor wie-
det au sich gebracht, Nach Ant. Coypel. Im
Unerrande eine latelnische und franzisische In-
sehrift und die Namen der Kistler. qu. Fol. —
Eines der besten BI. in der saubern Manier des
Neisters,
$5) Venus tisst von ihren Nymphen die Psyche mit
Xuthen peitschen. Nach J. B. Nattior. Fol,
8) Venus bettehit der Psyche, einen grofien Hanfen
durch enander gem n Tage
nusondern, Nach Mich, Nattler. Fol.
Scheelsueht und Zwietracht. Nach. Mignard,
Oten abgerundet. qu. Fol. Seitenstick zu: Les
Mhisine des Jardins, von Benolst 1. Audran
50). (Cale. du Louvre.)
S871) Die Leidenschaften, “Nach Cl. Gillot,
Folge von vier nicht numeristen DI, Mit J, Au
feats Aa. on THe! Royal des Gobelins. gu.
3) Der Frabling (das Paradies) und der Winter
(le Sinddut). 2 BIL. nach N. Poussin. gr.
Fol, Cale, du Louvre, wo sie mit Unrecht
em G. Audran zugeschricben sind ; sie wurden
von Jean Audran ausgefGhrt und sind mit dem
Namen dieses Meisters bezeichnet. Die zwel
andern Jabreszeiten hat J, Pesne gestochen,
1. A’Paris chez 1. Audran A !'Hétel Royal des:
Gobelins, auf dem ersten BI,
. Mit der Adr. von Steph. Gantrel.
UAutomne, Nach A. Watteau. qu. Fol, —
hint ru der von Larmessin, Brion, Moyroau
‘nd J, Audran gestochenen Folge der ver Jabres-
ten,
15) Utlyver, Nach Dems, Fol. — Die ander
Jahreszeiten sind von Desplaces, Dubos und
Fessard gestochen,
S1) Die zwolf Monate des Jabres, tn zwdlf Ara
%eskenfallungen, je zwei Monate auf Einer Plat
und wo sich in der Mitte einer jeden die jedem
Monat vorstehende Gotthelt befndet. Nach
Claude M1. Audran, Folge von sechs Bil
Unten auf dem ersten: Tnvente par C. Audran
ft arave par son frére, und J. Audtan's Adr.: en
Motel Royal des Gobelins. Fol.
52) Der seblafende Rinaldo wird yon Armida mit
‘lumen gefesselt. Nach Ant, Coypel, Unter
dem Hinfassungastrich dle Namen der Kinstler
nd G. Audran's Adr.: Rue St. Jacques: im
Vaterrande franzisische Inschriften und die
Dedikation an den Herz0g von Richelieu. qu. Fol.
Si) Amida bezaubert den Rinaldo, den sie von
Meyer, it
L. de Silvestre, Yon N. Chateau angoitst
und von J. Audran mit dem Stichel vollendet.
1708. Fol,
84) Der franzisische Parnass, Bronzegruppe, welche
die berdhmtesten Dichter unter Ludwig's XIV.
Regierung in Frankreich vorstellt; 1718 von
L. Garnier nach Anleitung des Titon du
‘Tillet modellirt und 1723 von J. Audran nach
der Zeichnung von Nic, de Poilly gestochen. Fol,
Profanhistorio, Portrits, Genreszenen
und Studienfiguren.
$85) Odysseus entreisst den Astyanax seiner Mutter
‘Andromache, Nach L, de Silvestre. gr. qu
Fal.
8691) Die Alexanderseblachton. Nach Ch, Lebrun.
Folge von sechs BIL, gemeinschaftlich mit Bee
Nach J. Jouvenet.
Ohne Namen des Stechers. qu. Fol. max.
Darstellungen aus dem Leben der
Maria von Medici. Nach Rubens. Far: La
Gallerie du Palais du Luxembourg. 1710. Fol.
(Cale, du Louvre.)
94) Heinrich TV. entschliesst sich zu seiner
Heirat mit Maria, deren Bildniss thm Hy-
men hinbalt, wahrend Amor dieSchénheiten
derselben hervorhebt,
95) Heinrich IV., vor seiner Abreise zum
Kriege in Deutschland, tbergibt der Ki-
nigin die Reichstegierung,
96) Maria von Medfel wird in der Stiftskirche
zu Saint-Denis als Kénigin gekrint. Mel
das grdBte und beste von
den vieren, die iibrigens alle sebr schitz~
bar sind. qu. Fol max,
97) Das Bildniss von Rubens, Brustb. in einer
mit Blumengewinden geschmiickten Kar-
tusche, 1710 nach A. van Dyek gestochen,
selbe, welches P. Pontius ge-
stochen hat, aber mit dem Unterschiede,
dass J. Audran den Hut weggelasser
1. Vor der Nummerirung der Platten.
98) Die Roiterstatue Ludwig's XIV., auf dem Platz
Bellecour zu Lyon, in rimischer Kaisertracht;
er ist nach der linken Seite hingewendet und
gibt mit der rechten Hand einen Kommandowink,
Nach M. Desjardins. An der Vorderseite di
Fussgestelles ist ein Basrolief mit der auf einem
Lawen sitzenden Stromnymphe der Saéne, nach
Coustou. Fol. max. — Von Benoist 1. an-
gefangen und nach seinem Tode von Jean voll-
endet, (s. Benoist I. Audran No. 162.)
99106) Acht Medaillen mithistorfschen Allegorien.
Nach Ant. Coy pel. Flr: Médailles sur les pri
clpaux événements du régne de Louis le Grand,
A Paris M. D. CC. TI. (erste Ausgabe mit 286
Medaillen); —M. DCC. XXIIT, (2weite Ausgabe
mit 318 Medaillen). Fol.
T, Vor den Kiinstlernamen.
426
Joan Audran.
107) Antoine de Pardaillan de Gondtin, Herzog von
‘Antin, Halbtgur, %/ inks, Allongenperricke,
Harnisch und Mantel, Nach H. Rigaud. Oval mi
Umsebrift, auf einem Sockel init den Namen det
Gnstler nd dem Wappen des Dargestellten. Fel,
108) Adrien Baile, Priester, Halbagur, 2) rechts,
grave
mit den Namen des Stechers und des Abgeb!l-
Aeten, Fol
109) Claude Chérler, Abbé, Halbngur, 3/4 reebts
{gelocktes Maar und Kragen. Nach J. Tortebat.
Oval mit Umschrift, auf einem Soekel mit den|
‘Namen der Konstler und dem Wappen des Dar-_
gesteliten, 4.
August von Bayern, FUrstbischot von
Paderborn, Brustb., Ng rechts,
fon und Hermelinmantel. Nach J. Vivien
Oval mit Umschrift, auf einem Untersatz mit
‘dem Wappen des Dargesteliten und der Dediks
ton an den Baron von Plettenberg; weiter unter
‘lo Kinstlernamen, Fol.
111) Pierre Clément “d'AMincourt, —franzisischer|
Ingeniour, Halbtigur, 3 rechta, noben einer
lo steliond, in der rechten Hand einen ante:
rollten Festungstiss. Nach H. Rigaud, Fol.
1. Vor aller Schrift,
H, Am Sockel Wappen, Name und Titel des
‘Vorgestellten; unter dem Kinfassungsstrieh
Jinks : Hyac. Rigault pinait 1693; reehts:
1. Andran sculpsit 1706, Aufdem Festungs-
ries, beinahe in der Mitto mit der horizon-
tal gostochenen Inschrl
pusnemnacn
IIL. Diese Insehritt ist
in schriger Richtung.
112) Nodl Coypel, franzisischer Hofmaler, Halb-
‘gar, /glinks, Mantel, Allongenperriicke, Spitzen-
halstuch, Nach Coypel's eigener Zcichnung.
Oval auf einem Untersatz mit der Insehritt
Gravé d'apris le dessein do N. Coypel par J.
Audran pour sa Reception AY'Académie en 1708,
Fol. (Cale. du Louvre.)
113) Antoine" Coysevox, franz. Hofbildbauer,
‘Malbtgur, 2/¢ links, Allongenperricke und Ms
tel. Nachi. Rigaud. Oval auf elnem Untersatz,
Fei. (Cale. du Lowvs
1, Vor der Sebritt.
MI, Noch vor der Schrift,
rechts, Dildhaverwerkzeuge, nimlich Tam
mer, Meissel, Kompass hinzugefigt.
IIL. Antoine Coyzevox Natif de Lion, sculpteur
ordinaire du Roy... .; links: Peint par
Tiyaciathe Rigaud ; rechts: Gravé par Jean
pour sa Reception A T'Académie en
on anf dem Riss und
‘Auf dem Sockel,
114) Pierre Danet, Abbé, Halbgur, 3 tnks,
der Linken elt) aufgeralltes Papier.” Oval iait
‘Vmchit, aut einem Untereatz mit zwelzliger
Iateinischer Tnsehrit, Fol
145) Jean Esteées, Abbé, Halbager, %y links,
elvektes Haar, Kragen.” Oval mit" wappenge
Schinickter Kaftusche anf einem Untersata da
heben die Namen der Kanter. Nach Ul. Iti-
Baud. Fol
1. Joan p'seviths APUD LYATTANLA: REOR
‘eran uroatvs annas. (1692)
UU, er Dargestellte tagt den Siem dos bl
Gelstordens aut der Brust, und die Une
JOANNES Dineragas Aro
schrift lautet:
110) virile, Herzog von Batre, Marsh,
Halbngur, Yq links, Allongenperricke, Spitzen-
Instuch,” Ordensstern, gesticte Aermelen
sehlige. ‘Nach. uf eines
Untersate mit Wappen und Kanstleraamen. Ful
Tein der Dresdner Sammlung ein Abdrek
‘or alle Sehrit (1. Gruner.
111) Francois Plerte Gillet, franaisischer Pas
mentstdvokat, Brust, ij rechts, Allongenper
Heke, Talat und Kragen.- Nach J. Torted st
Oval init Umsehrift, aut’ einem Unteraste
Wappen ond Kinstiernamen (Jo. Audean scelp
anno 1715); tm Unterrande wel lateinicls
Verse aus Suen, Sat. 1. Fo.
118) Jakob IL. von England, Halbtgur, 3g recht,
‘Allongenperrick ach
an der Werff, Oval auf einem Sockel at
Basreliet. Unter dem Einfassungssrih de
Kiinstlernamen, Fol.
119) Inigo Jonos, englischer Arehitokt, Huéecr,
a reehis, n der Keehton ein anfgeoiles Px
Otal, von einem Genius getragen; dancban ei
Xelnore Genien und die sitzende Minerva. Si
W. Kent. Fol
Fried. ‘Kerg, Baron von Bebe
Yq reeks, Nach J. Vivien, Or!
tinem "Sockel mit Wappen und. siebenzellive
Iatoinischer Inseheit. Vo.
121) Camille Letelier, Abbé de Loovois, tras.
Mofbibliothokar, Brost., %/¢ links. Nach HL
Rigaud. Oval auf elnem wappongesehmacktes
Untereate. 12.
1. Vor der Schrift
HE Mit den KGnsilernamen unter dem Ei
fassungutrich
122—125) Ludwig SIV. un
‘Medalllone mit Umschrifte
Sieben DIL. 12
122) Ludwig X1V., von de Seite, roehts, Pe-
Tlcke mit fine neben eiaander hent-
fallnden Locken. Oben in der Ese
Tinks: M.
seine Famille, Sick
Nach A. Benoist
Perriicke mit vier
ch ia
er Ee
senso.
fllendon Locken, die
derive teen Oben in
Hinks: Vi
124) — Ders., ebenso, Die Perricke lat
vier Loeken, son welchen dle dritte ead
Oven ie der
‘eke links : TX.
125) Matla Theresia, ‘Kinigin von Franke
von der Set, links, T. Audran seal. 1705
126) Der Dauphin Ludwig und seine Sckoe,
Louis, Her20g von Bourgogne und Paiipr.
Herzog von Anjou.- Die Unterschrift =
selehnet filsclieh den Herzog Charles v0
Bort, den dritten Sohn des Dauphins, als
den Abgebildeten,
127) Der Dauphin Ludwig und seine Sitre
Louis, Herzog von Bourgogne, Pllirn.
Horzog von Anjou und Charles, Herm
von Berti, In der Untersehrite wind tric
der Herzog Philipp vou Anjou als der Ab~
eebildete genannt,
128) Louis, Herzog von Bourgogne (spiter
Dauphin), und gegenber seine Gemalin
Adolalde von Savoyen, M, DC, XCVIL
129) Ludwig XV. von Frankrotch, ganze Figur,
stehend, die Linke in der Sefto und mit der
Krone berihrend. Nach Gober t, Im Unterrande
die Namen der Kanstler und J. Audran's Adr.:
aT Hétel Royal des Gobelins, gr. Fol.
180) Maria von Este, Knigin von England, Halb-
‘tear, 3 links. Nach A. van der Werff. Oval
auf einer Fensterbristung mit einem Teppich.
Fal.
131) Maximilian Emanuel, Kurffirst_ von Bayern,
sunze Figur rechts, vor einem Zelte stehend,
neben ibm ein J. Vivien p. oy. Fol.
Von Le Blane 371 falschlich als Prinz Eugen
von Savoyen bezeichnet. (Drugulin.)
152) Henrlette von England, Herzogin von Orléans,
albfigur, 3Yy links, Nach A. van der Werff,
val auf einem Untersatz mit Inschrift. Fol.
183 Pietro Ottoboni, Kardinal, Brustb., 3/g rechts.
Nach Fr. Trevisan, Oval auf einem Untersatz,
‘uit Wappen, Namen und Titel des Vorgestellten ;
darunter die Kiinstlernamen, gr. Fol
1834) Raimond Poisson, berihmter Pariser Schau
Spieler, im Kostim von Crispin.
Netscher. Von Le Blane, Nr. 370,
Audra erwahnt; ich weiss nicht warum; denn
tas Bi. ist von Gérard Edelinck gestochen und
hat nichts zn schatfen, weder mit Gérard Audran,
dem Le Blane es zuschretbt, noch mit Louis A\
dran, welchen Heineken als Urheber desselben
nennt, Fol.
(Jean Audran_ scheint das landschafiliche
Belwerk gestochen zu haben, da auf dem Blatte
G, Edelinek effigiem seulp. Drugulin.)
13))Graf von Saint~Aignan, 20 Pforde in einer
Landschaft, reitet nach rechts. Nach Ch, Par-
tocel. Fir: Eeole de Cavalerle, von De Lal
Guerinidre, Paris, 1733. Fol.
135) Frangois-Rtobert Secousse , franzdsischer Theo-
i, Kniestiick, in einem’Lebnstuhl, mit der|
he 10" Doktormiitze haltend.” Nach
ereande die. Kinstlernamen,
Wappen, Name and Titel des Vorgestllten gr.
Fal
1. Vor den Diagonaliinien anf der untersten
Quaste dos Vorhangs links
136) Dominique-Barnabé Turgot, Bicchot vi
Brusth,, 3/y links, Nach J. Ran
sinem Untersatz mit Wappen, Name
des Dargestellten. Fol.
13i) Le Magister de Vaujour, Brusth., 8/¢ rechts,
Schaltermantel und Kapuze. Im Unterrande der
Tite. 4. — Auf einem mir zu Gesicht gekom-
mmenen Exemplar stand mit Tinto geschricben :
Joan Audzan seulp. — Maretil delineavit
138)Meiratszeremonien, aufeinem antiken Sardonyx.
Nach der Zeichnsung vou Elisabeth Cheron, Oval
4, Fo.
1:8208) Sictenzig Platten fir:
rents Caracteres, de paysages et det
apres nature, par A. Watteau, gravées A Yeau
fore par les plus habiles peintres ot graveurs
Oval aut
a Titel
Fig
du temps, Paris chez Aulran -- et chez
Chereau. 2 Bde. Fol. 350 Platten (um 1735).
J. Audran’s Bil, sind durchweg J. A. bo-
reichnet,
200-298) Zwanzig
rte Platten (Titel mi
‘ngeschlossen), fur: Expressions des Passtons
eT Ame. Roprésentées en plusieurs tostes era-
Wes dapres les desseins de fou Monsieur le
Joan Audran.
427
o1727,
Brun
Fol.
229—234) Sechs Bll, Studienfguren aus Lebrun's
Alexanderschlachien. Fol., qu. Fol. und 4. A
Paris chez Jac. Chereau ... und chez @. Au-
dran.
235—239) Funf BIL, nach Ch. Parrocel. Fur:
Ecole de Cavalerie, von De La Guerinitre. Paris
Fol.
236) Allores naturelles, 2 Pll. zu p. 74.
237) Airs relevez. PI. mu p. 81.
238) Le Comte de Saint-Aignan, PL. zu p. 117,
s. No. 133,
239) Maladies du cheval. Pl, zu p. 185,
« A Paris par Jean Audran
Thesenkupfer, Titelblitter und
Vignetten.
240) Christus predigt dem Volke vom Verdeck eines
Schiffes am Ufer des Sees (ienezareth. Bei Jean
‘Audran und unter seiner Leitung ziewlich sauber
gestochen, obschon keineswegs im Geschmack
Rafael’s, dessen Name unter dem Kupferstich
steht, der’ zu einem Thesenkupfer verwendet
worden, gr. qu. Fol
241) Dig Frdminighett,
in Fussgestell
ibliche Figur, die sich auf
‘ben zwei Engel mult de:
sssin von Condé, Nach Ant.
: Le Diurnal romain tradui
‘Madame la
con francais par I
Princesse. A Paris. 8.
242) Die Zeit (Satur) verweist dio Geschichts-
Schreibung an die Denkmiler des Alterthums.
Titelbl. fOr: Le Grand Dictionaire Historique
on L, Moreri). A Lyon .. M, DC. LXX1V.
Fol.
243) Auf einer Welthugel, welche zwei Figuren, die
‘eine knieend, die andere vom Riicken geschen,
halten, sitzen Amerika und Europa mit einem
Zeptet uni Blatt Papier; oben dardber schwebt
je posaunende Fama. ‘Titelbl. fOr: Nouveau
‘oyage autour du monde, von Le Barbinais. §
244) Pa
dor Hirtentlite, Nach Ant, Coy pel.
im Unterrande 2wel franzisische Verse.
25240) Zvel Titel. Nah L. Boulogne d. 3
Shas) Finf Kleine Liebesgitter, wovon der eine
vor der verschlossenen Thiir eines Hauses
die Lante spielt, wihrend ibm ein Madchen
aus dem ersten Stock den Inhalt eines
unlieblichen Geschirres anf den Kopf
lesst. Titelbl. for: Le Théitre Italien,
von Gherarii (erster Theil).
24G) Sechs Kindergenien, verschiedene In:
‘Titolbl, fr den zweiten
Frau,
Spezialgeschiehte von Genua.
248) Eine Hirtin tanzt nach den ‘Tonen der
Schalmel.
249) Eine andere Hirtin bekranzt ihren Hirten,
der bei ihr sitzt und Flageolet spielt.
250281) Vignetten. Nach Dems. kl. qu.
al.
250) Die Israeliten opfern den Gotzen. Far:
Dictionnaire historique et critique de la
Bible, von Dom. Calmet. Paris 1722—
1728, 4 Bao, Fol.
428,
Joan Audran
Bonoist Audran.
251) Aaron von Moses zum Oberpriester einge-|
setzt, Fr dasselbe.
1252) Der Religionseifer asst einen von der Ge-
‘echtigheit bepleltoten Mann des Richte
standes aus der profanen Welt schelden,
253) Ludwig XIV. Verschlungene Namens
chiter ner Kartusche auf einem
Hermelinmantel zwischen Trophaen. Unten
die Kanitlernamen. Aut deo Titelbl. der
el erston Thelle des Traits de la Police,
von N.de La Mare. Paris 1705— 1719.
Fol, — Dieselbe Vignotte befindet sich aut]
dem Titel des vierten Thells som J.
aber die nd ausgelischt,
251) Ludwig's XIV. ‘einem Biblio-
thekzimmer anf einem F
‘GroBthaten des Konigs beschiftigt ist.
Anfang dor Vorrede des ebengenannten,
Werke
255) Die Medizin, eine Frau auf einem Thron,
‘umgeben von den vier Elementen. Zu
‘Anfang des vierten Buches, ebendaselbst.
256)Die Barmhorzigkeitermuntort Ludwig X1V.,
Tuvalidenhaus zu baven, fOr welches
die itdenden Keto thm den Kis Ube
relehen.
257-278) Folge von 22 Vignetten mit Dar-
Mellungen aus der portugieslschen Ge-
schichte, von J. Audran selbst oder unter
seiner Leitung gestochen fir: Histoire
‘générale de Portugal, von Jacques Le Quien
de La Neufville 00. 2 Bde. 4.
279) Die Unsterblichkoit legt einen Kranz aut]
des Friuleine vou Montpen
setat das Wappen derselben
251) Frimmigkeit, Gerochtigkelt und Bered-
wnkelt neben dem Wappen des Herrn.
von Fieubet,
282—283) Zwei Vignetten. Nach A. Coypel und
Ch. A. Coypel. kl. qu. Fol.
262) Merkur mit acht Genlen, dle nach selner
Versenden von Weare
erie
Pe ea
At saad iene ae te
Nach 8éh, Leclere,
256) Hn BisehtorfneDiakonn.
287) Schlussvignerte mit drol Pariser Buch
‘hindlerschilden.
288) Dio Religion sitet neben dem franzisischen
Reichswappen, das von Genten gekalten und von
der Unsterblichkeit bekrinzt wird. Nach 1
Boulogne. 4.
289) Gercehtigkelt, Beredsambeit und Vorsichtighelt
ten das Wappen ines franzisischen Petla-
jenteprisidenten. Nach Desmaretz.
Louis Audran, Kupferstechor, der vierte!
Sohn von Germain Audran, gob. 7. Mai 1670 2u
is ging, um seine Stu-
Schule seines Obelms zu beendigen.
stecher, half er, wie man anuimmt, seinen Br-
dern be ren_umfangreichen Arbei od
hinterliess nur eine geringe Anzablcigenbiadier
BIl., die L. Audran bezeichnet sind,
1) Autrichtung der ehernen Seilaage. Nad OL
ebrun. Im Unterrande die Kunsermina,
dig. Heklarung des Gegenstandes (Cans)
fund die Ads. der Witweides G.Audrsn.qu.P
2) Der Dethlehemitische Kindermord. Ned (.
Lebrun. Im Unterrande die Kitalerase,
cincllge lateinsche Tnsehift und G. dna
‘Ad: rue 8. Jacques. qu. Fol
3) Christus elit de Belden Minden ven Jey
" Unterrane de Rib |
die Eeklirung des Gegenstades (|
ssch nd latlnisch) vod daruner de Mt
vor der Thit
Tempeia” Nach N. Poussin, lm Uatenol
dle Namen des Maiers und Stechers, ener:
rellige franzOslsche Inschrift und darute &e
‘Adt. von G, Audran's Witwo, qu. Fol
Nach N. Pousit lz
5 elnzelie
ese
‘qu. Fol, — Aut dt
West mann: A Pals cbt Jat
rue Jean do Beauvals No. 10,
612) Die Sieben Werke der Barmberigct
Nach Seb. Bourdon, Folge von sleben Bi
‘uf Jedem im Unterrande die Namen derkans.
le einzellige Iatelnische Erklarung des Gege-
itandes und die Adr.: a Paris rue 8, Jcqee
2Pillers dor. qu. Fol,
6) Abraham bewirthet die Engel.
stilt den Durst der Prophet.
immt die zwei Kngel gatitenntd
9) Hob tas dle Armen kleiden.
10) David bitat Gott um die Hetlang ss
YVlkes von der Pestilenz
11) Der Hauptmann Nebusar-Adan list
‘Joremiss seine Ketton abnebmen.
12) Tobias bestatet dio Todten.
13) Le Cadavro. Allegorio au die Nichtigte
Trdlschen, ausgedrckt dureh einen rubees
Soldaten,” der eich ait Schauder wegweaiet re
ingm Grabe, welehes er in der Hotung a
Sch
Verwert
Nach R.A. Hou.
des Malers und Stechers, Inschrift von 15
franzisischen Vorsen und’ die Adr. der Wit
dee G, Andras, qu, Fol,
44) Fin in den leteten Zigen Liegnder itt
‘bl, Jungfrau um Halfe an, Nach Fr. Verdier
Fal.
Bonoist Audran, Kupferstecher, derzweit
dioses Namens und daher Be noi st Il. oder d=
jungere Benoist gonannt, geb. xu Paris!"
“daselbst 1772, Sohn von Jean und sein Sebile.
Seine BI. sind nicht zablreich, und man muss si
nicht mit denjenigen seines Oheims Benoit I
zusammenwerfen, wie es Brulliot, Nagler
‘thun, Der zwveite Benoist ist merklich sebwicher
als der erste und steht sogar seinem Vater Jeas
Erstarb hicr um 1712. Mittolmiaslger Kuptor-
fan Stirke nach; es bedarf daher nur einige?
Bonoist Audran.
429
Aufmetksamkeit, Man muss aber dabei nicht
das von Le Blane angegebene Unterscheidungs~
nerkmal zu Grunde legen; denn die Art, das
‘Nackte wit Punkten, kurzen Strichen wud stellen-
weise dazwischen angebrachten Schraffirungen
ti geben, ist ein gemoinsames Verfahren der
G. Audran'sehen Schule und wird ohne Unter-
whied von Benoist I., Jean und Benoist Il. in
thichem Mae, nur nicht mit gleichem Erfolg,
sogewendet. Was den jtingeren Benoist speziell
von seinem Oheim und seinem Vater unterschei-
det, ist, dase seine Bil. im Ganzen nicht so kriif-
tig und tlichtig gearbeitet, aber in der Gesammt-
‘taltung heller nnd tonreicher sind, weil er seine
amndirten Platten leichter und filichtiger mitdem
Stitel uberging. Ausserdem unterscheiden sich
‘vie BI, von denen seines Oheims durch die
Adreasen; weder G. Audran oder dessen Witwe,
‘tech Benoist 1. Audran und Jean sind darauf als
Verleger genannt, sondern die Bil. fihren hiufig
ie Ads, von F. Chereau, welcher G. Audran’s
Verlagageschiift angekauft zu haben scheint;
eon sein Kupferstichhandel geht unter gleicher
Vir a Paris chez F. Chereau oder chez la
Vw. de F. Chereau, rile St, Jacques aux deux |.
pilliers dor. Die sonst noch auf den Bil. des
‘ifingeren Benoist vorkommenden Adressen lau-
ta: A Paris chez Huquier Rue St, Jacques pris
les Mathorins; — chez L. Surugue Ruo des
‘oyers; — chez Audran oder chez I'Auteur (also:
in eigenen Verlag von Benoist Il.) rite St. Jac-
{est laVile do Paris, Er zeichneto in folgender
cise
Braves
Bia Sv
Bya- fv se.|a. bh, Benedictus Audran
By Ay fv se. filius sculpsit
ByAvfy
Brauvfy
B. Audran f. sc.
Brulliot (II. No. 1169. b.) erwiiint noch als
‘uwserem Kiinstler zugehérend das Monogramm
8. per.B. A., welches er Superiorum permissions
B. Audran auslegt. Erwiihnung und Deutung
sind aber gleich unrichtig. Man liest niimlich
‘uf Platte 213 des zweiten Bandes der nach
A. Watteau radirten Studien und Skizzen: G.
mr B, A., 4. h. Gravé par Benoist Audran, was
‘ich nicht auf Benoist I., sondern auf seinen
Neffen Benoist I. bezieht.
Bildnisse des Kiinstlers.
1) Brustb, von der Seite rechts, in rundem Rahmen,
‘Yon N. Oudoux nach P. G. Audran gesto-
chen. Kl. Fol.
2) Brustb., 3/, links. Oval auf einem Sockel mit
vierzeiliger franzisischer Inschrift in Versen.
Gezeichnet und gestochen von Liager. 8.
atb., 3/g rechts; auf der linken Schulter cine
Katze, ‘die mit dem Haarbeutel der Perriicke
o)
splelt. Im Unterrande sechs franzisische Verso
und darunter: Gravé et présenté a MF. B. Au-
dran par J. Michel son Eléve le te", Janvier,
1753. 8.
‘Verzeichniss seiner Stiche
1) Lot und seine Téchter. Nach Paolo Veronese.
‘qu, Fol. Flr den zweiten Thell von Crozat's
Recueil destampes. 1742. Fol,
2) Die Ehebrecherin vor Christus. Nach N. Pous~
sin, qu. Fol. Verkleinerte Kople des Stichs
‘yon G. Audran (No. 21).
3) Christus am Kreuz, Nach Ch. Natoire. Oben
abgerundet, Fol.
T. Die Platte von dem Maler mit Nadel und
Scheidewasser vorbereitet.
TL. Von Benoist 11. mit dem Stichel vollondet.
4—5) Die Abnahme vom Krevz, nachN. Poussin,
‘und Christus mit den zwei Jangern zu Emmaus,
nach P. Veronese. Oben abgerundet. Fol,
Seltensticke ; auf jedem unter dem Einfassungs-
striche, links und rechts, dle Namen des Malers
und Stechers. Im Unterrande die Erklirung des
Gegenstandes, die, Angebe, wo das Originalge-
mile sich beitndet; dazwischen das Wappen des
Reichsgrafon son Bribl, aus dessen Galerie das
Gemalde berstammt, und des Stechers Adr.:
Ja Ville de Paris.
In der Dresdner Sammlung nur die radirto
‘Anlage des BI. No, 5 vor aller Schrift,
Fol.
8) Le Fou. Nach Laneret. Im Unterrande die
Namen der Kiinstler, die Erklarang des Gogen-
standes, § franzisische Verse und die Adr. der
Witwe des F, Chereau, Fol. Gehirt in eine
Folge der vier Elemente; die drei andern BIL
sind von N. ©. Cochin, N, Tardieu und 1, Des-
places.
9) Le Printems. Nach Dems. Fol
1, BloB gedtzt.
IT, Mit dem Stichel vollendet, Im Unterrande
die Namen der Kiinstler, der Titel des
Gogonstaniles, auf jeder Seite daureben
franzisische Verso und ganz unten die
‘Adr. der Witwe F. Cherean,
40—11) Frihling und Herbst, 2 BN. Seitensticke
nach Ch. Natotre. Fol.
I. Mit Nadel und Scheldewasser vorbereitet
‘yom Maler, dessen Name unten rechts zu
lesen ist; sonst ohne alle Schrift,
11. Von B. Audran mit dem Stichel vollendet,
Unten die Namen der Kinstler; im Unter-
rande der Titel des Gegenstandes, lateinisch
und franzisisch, die franzisisehe Dedikation
an den Oberfinanzkontroleur Phil. Orry,
dazwischen dessen Wappen und darunter
Huquier’s Adr.
Die beiden andern Jahreszeiten, ebenfalls vom
Maler anradirt, wurden von P. Aveline mit
dem Stichel beendigt.
12) Le Dégoit. Nach P. Veronese. Fir den
‘aweiton hell von Crozat’s Recueil d'Estampes,
1742. Fol
19) Szene aus Scarron’s Roman Comique, wie Ragotin
loo ds Sener i
gt alten. Nach J. B. Pater. qu. Fol
14) Benolat 1, Auaran, licost,, 2 ree, Alion-
genperricke, rechto Mand auf der Brust.
5. Vivien. §.
1. Vor aller Schrit.
it, Aussrdem dio Adresse des Odiensro, der
das BI, in seine Portritsammlung ausge-
‘nommen bat.
15) Frater Blaise, Pfortner des Pariser Feuillan
Ainerklosters, ganze Figur, die Linke anf einen
Stock gestitet, die Hechte an einer Thiirklinke,
Nach J, B. Detroy. Fol, Hauptbl,
1. Unter dem Schidserbunde am Gutel des
Pfortners auf der Minchskutte, rechts, drei
kurzo Strche, welche die erste Strichlage
Arouzen. Tey’ Untertande links: de Troy
pin, ; in der Mitte: fere Blaise fenilan..
Fechts: B.au. 4 #0 ¥
TH, Neten dem Schldsselbunde techts ist die
Monchshutte mit Kreaschrafftrungen
schattirt, anstatt der einfachen Taillen,
die tay ersten Plattenzustande an dieser
Stelle vorbanden sind. fen Ui
Frere Blaise Feuillan
Feullian ~ abge
16) Clemens XII.
inks,
17) Fr. Fen, Pariser Piarrer,
Kippehen, Kragen
anf einem Socket mit 7 Ps. 106,
Nach der Biste von Feuitlet, Mit dem Namen
id der Adr. .
18) Claude - Pierte 6
Selte reehts, Kraget
M.A. Slodtz, 5.
1 Unter dem Rinfassungasteich , links und
rechts, die Namen des tildbavers und
hers; im Unterrande Name und Titel des
Vorgestellten und darunter die Ade. des
Jjiingeren Benoist Audran.
M1 TmUntorrande noch acht franzislache Verse
und die Adr. des Stechers, von einer hin-
‘ugebrachten Platte gedrackt.
19) Jacques dubs, franzisischer Geistlicher, halbe
Pigur, 3/ links, kranse Haare und Kragen. Oval]
mit Umechrift auf einem Untersatz. Nach B.
Brant. Fol,
1. Vor dor Schritt
Im Bande des Ovals links: Peint en 1735
olen Tranailvanie, par B. Brant rechts
‘der Name des Stochers, und an dem Sockel|
fin zwelzelliges franzisisches Zitat
Hebr, XI
de Thomas de Lavslotte, Pelester vom.
Oratorium Jest, Brosth., 3)y rechts, Nach
Bonnet. Oval auf Untersate mit Wappen
aad se anaaacen Vere, Uta de
Tieastb.,
s-W) Oval mit Unisehrite,
3f4 links,
tb. von der
Ocal. Nach
‘und Kappehen,
20) Loni
Aly links, in der rechten
ind auf det Kopr ein Kappchen.
ungsatrich rechte: B, Audean
Teo Unterrande der Name, Or
Aenstitel und Wappen des Dargesteliten und die
‘Ad. des Stechers,- Fal
22) Louise Cavelioe Levesque, Drusth., 3/4 rechts.
Untersats mit swei vierzeigen Strophen. §.
23) Jérbme-Nicolas de Paris, Vieomte von Machaslt
Pariser Parlamentsrath , halbe Figcr,
A), links, sitzt und halt in der Rechton sein
Uarvet. "Nach J. Restout. Im Unterranie
Wappen, Namo und Titel des Dargestellten:
abel die Namen der Kanstle. Fol
24) Meretin, eigentlich Angelo Constantini, ein xs
Ende des 17. Jahrb, in Paris viel bewanderter
Schauspieler, der hier den komischen Masken-
charakter des Mezetin aufbrachte und davon dea
Spitnamen ethiclt, sitet im Freien auf eine:
Bank und spiele Guitarre. Nach A. Watteas
Unter dem Einfassungsstrich die Kinstlernamsen
im Unterrande der Spitaname des Dargestellcn,
‘lie Angabe des Kabinets, welchem das Original
gemille angehirt, und die Adr. der Witwe von
F. Cherean. Fo
25) Dom Bernard de Montfaucon, gelehrter Bese-
diktiner, halbe Figur, 3g rechts, vor einem Tisch
sitzend,' die Hinde quer aber einander glee
Nach E, Gueslin oder Guestatn, Ia Cater
rande die Namen der Kinstler, der Name des
Vorgestellten, § franzisisehe Verse
des Stechers,
26) Paul Rains
nd de Ale
3), links, sitzt_vor
und stitze die Linke auf ein Buch, Nach Bon~
net, lin Unterrande der Name des Dargestelites
vier fanzisisehe Verse und darunter die Kunst-
i dst der Adr. des Stechets, Fol
27) Madame von Vermenton, Niehte des Herrn vou
Julienne, sitt tm Freien und streichelt mit der
iinken Hand einen Jagdhund; neben thr Jasi-
erie und Wildpret, Nach A. Watteau. Ful
Sehr anzichendes Bh
| Unter dem Eintassongestrich die Kuster
ramen Im Unterrande: Retour de chase
—Venationis Reditus, die GriBenverbil
hisse das Gemaldes, bet
lund latciniseh, und die Adr, des F. Chevess
Noch mit: Avec Prisilege du Koy.
28) Cornelis de Visscher," hollandiseher” Rupfer-
stecher, halbe Figar, iy links, hale in der aut
eine Kupforplatte gesthitzten’ Rechten einen
Grabstichel und legt die Linke anf einen Tisch
Nach ©. do Visseher's elgener Zeichnuns.
Unter dem Bahmen, in einer Kartasche, der
Name des Dargesteliten und unter dem Finias-
jer Kiinetler und die
‘dr. von Hoguier, Fol.
29) Hohimiene disant la bonne avs Nach M,
‘A. Amerigi, Far Crozat's Recueil d'Estampes.
1. 95,1739, Fal
30) Amusements champétres, Mach Ant, Wattes™.
Fol.
1. Im Unterrande dio Namen der Kinster.
lor Titel des Gegenstandes, lateiniseh und
id die Adr, yon F. Chereau:
acon
‘und lateinischen Insehrift, noch; Du Ca~
Dinet de Mr. Dejultienne,
31) L’Avanturiere, Nach. Dem:
‘Chores
Verlegt von F.
Mit dersetben Adr
32) Bon Voyege. Nach Dems.
qu. Pol.
) Le Concert ehampétre. Nach Dems.
selben Ad. Fol,
Mit der-
Benoist Andran
34) La Danse Paysane. Nach Dems. Aus demselben
Verlag. Fol.
35).Le Docteur. Nach Dems.
Witwe F, Cherean. Fol,
36) ’Enchanteur. Nach Dems. qu, Fol. — Seiten-
Mit der Adr. der
stiick zu L'Avanturiere (No. 31).
31) Entretiens badins. Nach Dems, qu. Fol.
3S) La Fileuse. Nach Dems. Fol. — Seitenstiick
10 La Marmote (No. 41). Von B, Audran selbst
40)Le Galant, Nach Dems. Verlegt von F. Che-
rean, Fol,
41) La Marmote. Nach Dems, Fol, — Seltenstick
a La Filense (Nr. 38). Von B, Audran selbst
verlest.
{H)Le Passe Temps. Nach Dems.
P.Cherean, qu. Fol,
4344) Le Rendez-vous nnd Le Teste a Teste,
Seitenstiicke nach Dems, Fol,
1. Unter dem Einfassungsstrich links.
Audran sculp.; in der Mitte dio Unter-
schrift des Titels, und im Unterrande die
Angabe, wie gro das Original, und som
wem gem,
IL Noch mit: Avee Privilege du Roy.
45)LaSnltane. Nach Dems. Verlegt von der Witwe
P. Cherean
48) La Surprise, Nach Dems. Aus dem Verlag des
Stechers.
41-65) Neunzebn BIL. fiir: Figures de differents
cancteres, de paysages, et Wetudes dessinées
dapris nature, par A, Wattean, gravées 2)
Teau forte par les plus habiles peintres et gea-
‘urs du temps. Paris, cher Audran (Benoist IT.)
et chez F, Chereau. 2 Bde. mit 350 Platten.
Verlegt von
fa
(6) Ansiche der Stadt Angouléme; tm Vorlergr.tinks
Unten links: Dessing par d'Abos de
Binanville. 1753; rechts der Stechername.
we
67) Bin Thierarzt erklirt ei
fehner Horron den Bat
Nach Ch, Parrocel, ¥
ole de Cavalerte, von D
13, Fo
(5) Eine silberne Monstranz fiir die Karmelite
ronnen in Poitiers, Nach J. A, Meissonnic
1717. Erstes BI. des Livre dorfevre: Eglise,
‘No. 78 im Oenvre de Juste Auréle Melssonier,
Aa Bol.
1 Versammlung xor-
wes Pferdeschadels.
wtte zu p. 173 der
La Guerini@re, Paris
Prosper-Gabriel Audran, Kupferitzer
us Ligbhaberei, Sohn des Gobolinstapetenfabri-
Luoten Michel Audran, gob. zu Paris 1744, em-
ig den Unterricht seines Oheims Benoist II.,
tad tried zu seinem Vergntigen das Radiren,
scheint aber keinen Beruf zur Kunst gefithlt zu
taben: er trat jung in den Richterstand und
minle nackher Lehrer der Hebriischen Sprache
an Collége de France. Als solcher starb er 1819.
1-8) Sechs Studienkopfe. kl. qu. Fol. — Auf dem
ersten BI. Wiest man unten rechts: P. G. Andran
(ait der Nadel gerissen), und links oben:
Feullles de tites — Etudes graves 4 l'eau forte
Var P. G. Audran 1765, und wnten die Adr, von
Benoist I. Audran, Das zweite BI, ist unten
texeichnet: Gabriel 1764
John James Audubon.
10) Vier Bll. Stndionkipfo
‘ohne den Namon des Urheber
11) Studienbl, mit zndlf Kopfe
Anonym, ‘kl. qu. 4.
12) Studienbl. mit drei Kipfen bartiger Groise und
ein Zysorge, der seinen Hut hinter sich hilt,
Railirte Skizze. qu. 8.
paarweiso radirt,
. KL qu. Fol
und einem Arm,
F, Koltof.
Audri, Im Katalog der Sammlung des Prinze
Karl von Lothringen, die nach dessen Tode in
Briissel, Mai 1781, verkauft wurde, sind zwei
Leinwandbilder mit Jagden unter dem Namen
Audri anfgofithrt. Hicrunter ist vermutlich Jean
Baptiste Oudry oder der Sohn desselben,
Jacques Charles Oudry, der im Dienste
des Prinzen gewesen war, zit verstehen,
s. Catalogue des effets précieux de fene Son
Altesse Royale le prince Charles de Lorraine et
de Bar. p. 109. No. $2.
‘Alez. Pinchart u, W. Sehinidlt
Audric. Antoine Audric, Holzschnitzer,
geb. zn Ciotat, bei Marseille, 1653, + zu Orleans
14. April 1690. Mit einem Kunstgenossen
Namens Cot Taboué kam er nach Tours, wo
Beide im Monat Dez. 1676 die Ausfithrung der
Holzschnitzercien des Altars und des Chors der
Minimenkirehe St. Grégoire zu Plessis bei
‘Tours ithernahmen. Im J. 1678 traten sie dann
in's Kloster ein, und A. legte die Profess am
1, Okt, des folgenden Jahres ab. Er verfertiz
fiir das Kloster zahlreiche Arbeiten, so den Rah-
men des Hauptaltarblattes, die Kredenztisehe im
Chor, den Adler des Pultes, die Skulpturen der
Bibliothek, die Holzschnitzercien der Sakristet,
die schiine ‘Treppe, die zu dieser fibrt, einen
geschnitzten Altar im Vorsaal des groBen Ka-
pitels, die Ornamente einer vor dem Kranken
immer befindlichen Fontiine u. A.
s. @randmatson, Documents ingiits pour ser-
vir A Uhistoire des Arts en Touraine. p, 233.
: ‘ler. Pinchart,
Audry, Jean Andry, Miniaturmaler zu
Angers in Frankreich, verzierte im J. 1534 die
von einem Geistlichen Namens Jean Piloche fiir
Kirche des Hotels Diew daselbst geschrie-
esangbiicher.
s. Port, Les Artistes peintres Ange
1972. p. Gl.
Alex, Pinchart.
Audry. Ferdinand Andry, Maler, geb. 21
Paris, stellte yon 1831 bis 1818 im Pariser Salon
versehiedene Landschaften aus, die bet Bellier,
Dict., verzeichnet sind.
Audubon. John James Audubon, gob.
4, Mai 1780 auf einer Plantage scines Vaters,
cines Franzosen, bei Neu-Orleans, } 27. Jan.
1851 zu Neu-York. Obwol am bekanntesten als
Ornitholog, verdient er dennoch auch als Kiinst-
ler genannt zu werden. Schon im Knabenalter
fithrte er eine Reihe von 200 Zeichnungen nach
franzisischen Vigeln aus. Er genoss den Unter-
richt David's 2u Paris, jedoch bloB im Zeichnen,
Mit dem 17. Jahre ging er nach den Vereinigten
Staaten, woselbst er unter allerlel Abentewern
das Zefchnen dor Vogel nio aus dem Auge verlor.
‘Mit Ausnahme eines cinjibrigen Aufenthaltes in
Frankreich blieb er daselbst. Wie flissig A.
arbeiteto, ersieht man aus folgender Stelle seines
‘Tagebuches, datirt 25. Okt. 1821: »Seitdom ich|
Cincinnati am 12. Okt. 1820 verliess, habe ich 62
Zelehnungen yon Vogeln und Planzen, 3 Vier-
flssler, 2 Schlangon und 50 Portrts jeder Art|
ausgofiibrt und habe mich von meinem geringen
‘Talent geniihrt, denn ich hatte keinen Dollar,
als ich auszog.«’ Es begegnete ibm das Unglick,
dass seine Sammlung von nahezu 1000 gezeich-
noter Vogel durch Ratton zu Grunde ging. Un-
cerschrocken nabm er indessen wieder Flinte und
Zeichenmaterial zur Hand, und in drei Jahren
war der Verlust ersetzt.
Im Dex, 1822 machte A. 2u Natchez die Be-
anntschaft cines Portritmalers Stein ; von dio-
som erhielt er den ersten Unterricht in der
malerei; denn bisher hatte A. blod mit Kreide|
‘und Stift gezeichnet oder in Wasserfarbon gemalt.
Spiiter setzto er diese Studien in Philadelphia |
‘unter Sully fort.
‘Den 26, April 1826 reiste er nach England, wo
anfinglich Niemand etwas von der Publikation
seiner Vigel in den von ihm gowiinschten riesvn-
haften Dimensionen (alle TebensgroB) wissen
wollte. Der Unermlldliche began trotzdem die|
Arbeit, und es gelangihm, vorschiedene Sub-
‘skriptionen zu finden, Am i. Sept. 1628 ging er
nach Frankreich, wo er groBe Anerkennung faud.
DerBlumenmater Redoutéfthrte thn beim Herzog
von Orléans ein, Gérard nannto ihn den Kinig
der ornithologischen Maler, Cuvier berichtete
uber sein Werk am 22. Sept. im Institut und
dezeichnete es als das prachtvollste Monument,
‘welches bishor der Ornithologicerrichtet worden.
‘Am 1, April 1829 reiste A. von Portsmouth wie-
der nach Neu-York ab, nachdem er das Gelingen|
seines Werkes gesichert und cine Menge Bildor|
fiir hervorragonde Personen gomalt hatte.
Im J. 1830 reiste er zum zweiten Male nach
Europa, und am 15, April des Jahres schricb er
in sein Tagebueh, dass er sich aus allen Schwie-
rigkeiten heraus gearbeitet habe, Der 3. Sept.
1831 fand ihn wieder in Amerika. Von New-York,
aus wandte er sich, beufs einer 1
kursion, in Gesellschaft mehrerer
nach Ostflorida. Einer dieser Assistenten war
Georg Lehmann, cin Schweizer, den A. als ci
der geschicktesten Zeichner neunt, der ihm je
vorgekommen. Von Florida wandte er sich nach
Maine und New-Brunswick, im J. 1933 nach
John James Audubon.
Expedition nach dem Golfund nach Texassehif:
ersich Ende des Sommers wiederholtnach Enrop
cin, und vollondote daselbst die Zeiehnungea s-
ner Vigel, sowie scin groBes literarisches Werk
Ornithological Biography (5 Bde, 18321509
Im Herbst 1839 kehrte er endlich rum lett
Male nach Amerika curiick und liess sich i
‘Neu-York nieder, wo er bis zu seinem Eade rer
lied, Am 31. Jan. 1851 wurde er im Traits
sihofe beigesetzt.
‘A's Zeichnungen erhalten ihren Werth dct
ihre naturgetreuo Wiedergabe der Foren ed
als der Farben der Thierwelt. Er begnite sit
nicht damit seinem AugenmaGe zu folgen; «2-
Jdern jeder Theil wurde, wenn es migiic vs
mit dem Zirkel gemessen. Dabei zeiehnen sik
seine Darstellungen durch die schlagendsChart-
teristik und Lebondigkeit der Bewegung ax. fr
zeichnete fast nio nach dem ausgestopfe
Tagelang belauschte er seine Liebling, ts
her begegnet es ihm auch nio, dass seve Vee
Jausschen, vals hitten sie 2u Portrit geese:
wie er das den Vigeln anderer Kunstler vrei.
Frellich geht unter seiner realistischen Bes
ungeweise das eigentlich Kiinstlersete &t
Darstellung sebr oft verloren, und seine Vor!
‘verschwinden manchmal fast unter dem si:
gebenden Laubywerk.
‘A. war Mitglied einer groBen Anzabl elt!
und. kiinstlerischer Gesellschaften. — Siar
stimmtlichenOriginalzetchnungen befindensei2
Besitze derhistorischen esellschaftiaNew-Tek
‘A. erwithnt cin von ihm selbst gett:
Portrit, welehes er einem Herm Reuben lst
[schenkte, In England malte ihn Cruikshash
in Amerika Honry Inman.
des KGnstlers. Gemalt von Toss
. von HL. B. Halle In der yon seine 2
herausgegedenen Biograpbie,
2) Brasthild nach einem Daguerotyp ven Ba
ith, von F. @Avignon, Mit Fuesiie. PL
8) nit” Gemalt von Crusbank, Oo
Ausgaben von seinen Werken:
41) The Birds of Amertea; from origina dn
ohm James Auilubony. Lambo, 1522
20. sunt 1898. 41d, Elepbas
435 hotoirtePiatten, tn Kupfer go
vou Robert Haveli jr., Load (t
Uusnahme elniger der erten we"
WoW. Lizzars, in Edinburg, ot
snd) ‘und unter’ desien Lettre het
‘Als Haves Avsstenten raha A. &
Stecher Blake, Stewart vad Bliss
(Als Text’ dara: Omnitele
raphy, ot an account ofthe baits f°
binds of the United States of Nith-t=*
Labrador, 1834 zum dritten Male nach England.
1836 wiederum nach Amerika zurlickgekehrt,
verweilte er einige Zeit in Charleston, und begann
dort die Studien zu dem Werke »Quadrupods of|
North Americar, wolches or spiter zusammen mit
‘seinem Freunde John Bachmann, und unter Bei-
life seiner beiden Sdhne, herausgab. Nach einer
rica u. 8. %. 5 Bao. ge 8, Bh 1 Pe
dolphin 1882; Ba. ‘T,Bovtn, 185,
Ba. IV. Edinburgh 19851839. 1
dem ‘Titelbiato falsblich 1848")
2)-— Dass, in 7 Ban., dle Zelcdmenees vt.
Kleinert, lithographist. New-York!
John James Audubon -
Johann Paul Auor. 433
3) The Viviparous Quadrupeds of North-America,
by John James Audubon and the Rev.
Jobn Bachman, New-York {815—48. Fol.
150 kolorirte Platten, lithographirt, go-
druekt und Kolorirt von G. 'T. Bowen,
Philadelphia. Einigo der Zeichnungen in
diesem Wetke sind unter A.’s Leitung von
der Hinter-
eriinde von ‘seinem zweiten Sohne V. G.,
ausgefthrt, "Als Assistonten Bowen's
int A. lobend der Lithographer
‘Trimbly und Hitcheock.
(Der Text dazu, unter demsetben Titel,
‘Bde. gr. 8. New-York 1845—1853, zum
‘Thell von Bachmann.)
4) Dass. in 3 Bun. gr. 8., mit verkleinerten
Zelchnungen.
5)The Birds of North= America ete. relssued by
¥. Audubon. New-York 1848, Ein Ba.
(aio Originalkupferplatten” auf Stein
gedruckt, die Farben in der lith. Anstalt von
F.Bien, in New-York, hineingedruckt); enthilt
nar eine Auswahl von ungefahr /, der Vogel
im Originalwerk. 5 Bde. Text
ine neue Ausgabo von No. 2, in § Ban.
erchien vor einigen Jabren im Verlage von Lock-
ood, New-York.
The life of John James Audubon, the Natu
lst, Baited by his widow. With an introduetion
by Jas. Grant Wilson. New-York 1869. kl.
Dasselbe Buch ist in England (vor 1869)
crschienen, mit geringen Abweichungen,
Ausseriem finden sich die Materialien zu A.’s
Bigraphie zerstreu Sebriften,
ouptsiehlich im den Introduktionen zu der
mith. Biographys, und in den »Episodese,
‘whe diesem Werke eingewebt sind,
Jos Woodhouse Audubon, iltester
Soka des Vorigen, gleich seinem Vater Ornitho-
1 dessen
Werken. Er war Mitglied der Akademie in New-
York, und starb, 50 Jahre alt, am 21, Feb. 1862,
Victor Gifford Audubon, jlingorer Bru-
ler des Vorigen. Auch er war Thiermaler, G
ile seines Vaters und Mitglied der Akademie
New-York, $17. Aug. 1860.
S.R. Kohler,
Audya, Audyn, shollindischer Historien-
ler, von welchem ein Stilck die Decke der
Silderkammer im Haag ziertx, heisst es in
ris Kiinstlerlexikon 1, nach Uffenbach:
Yerkwlirdige Reisen durch Niedersachsen, Hol-
wud und England. Ulm 1752. ILI. 375). Dies ist
er eine falsche Schreibart fiir Willem Dou-
\yns (s, diesen).
W. Schmidt,
Auer, Peter Auer, Bildhauer, kommt zu.
‘im im J. 1508 und von 1517—1535 vor. In den’
‘Imer Hlittenrechnungen heisst er schlechtweg’
‘eer Bildhauer. An dor Miinsterorgel liest:
tan, neben einem sitzenden eine Fahne halten-
a Kind, auf der einen Seite der Fahne di
Meyer, Kanstler-Lexikon. 1,
Jahreszah! 1552, und auf der andern das Mono-
gramm aN In Kunstblatt 1833, p. 413, wird
gofragt, ob dies Auer's Monogramm sei. Das ist
aber nicht wahrscheinlich ; erstens, weil zwischen
1508 und 1552 doch cine 2u lange Zeit liegt, und
dann, weil der Vorname, der zu jener Zeit etwas
Wesentliches war, nicht angedeutet ist. Das
Zeichen scheint aus T und A zusammengesetzt.
W. Schmidt,
Auer. Johann Paul Auer, Malor, geb. 2u
Nilrnberg den 20. Sept. 1636 (aufSandrart’s Stich
stoht 1638), lernte von 1654 an 2u Regensburg
vier Jahre lang bei dem Maler Georg Christoph
Eimmartund ging 1660nach Venedig, woer einige
hro bel Pietro Liberi verweilte, dann nach Rom,
wo er itber vier Jahre verblieb. Von hier wandte
er sich Uber Turin nach Lyon und Paris und
Kehrte endlich 1670 tiber Lothringen und StraB-
burg nach Niirnberg zuriick. Auer malte Historie
‘Sandrart nennt die Geschichten von der Ariadne,
don Triumph des Bacchus, die vier Evangelisten
und »noch andere poetische Alludiene), Genre und
namentlich Bildnisse, worin er sich einen bedeu-
tenden Ruf erwarb, 80 dass verschiedene flirst-
licho Personen ihre Portrits von ihm malen
lessen. Die Galerie von Salzdatum besass von
A. cin Madchen, das Klavier spielt, wi
cin Junge aus einem Notenblatt hinter ihr singt,
lebonsgroBe Halbfiguren, aufLeinwand. +16.0kt.
1687. Es erschien tiber ihn von P. Weber
in ngediichtniss, dess — Joh. Paul Auer
nstborithinten Malers ote. Mit ‘Titolkupfer.
Niirnb. 1687. 4., das uns nicht zu Hiinden ge-
kommen.
1) Des Kiinstlers Bildniss, Malbig. in Achteck.
‘Aueri, celebris ete. Gest, von Joach. von
Sandrart Jing. 1688. Fol
2) — Dass. Anonyme Ko
23) Der Kanstlor, pance Figur, als St, Paulus, aut
dornengekrinten Christuskopf zeigen der
ngoln gehalten wird. Gest. von seiner Fran,
Maria Auer, geb. Sandrart. 8,
Susan
Nach ihin gestochen
1) Henricus Magnus Heigel, Arzt in Regensburg,
Malblg, in Oval. Bt. nay. a,c. wpcuxxvnr,
Gest, von G. C. Eimmart, Ml. Fol.
26. HGnn, Kaufmann in Nurnberg, 1621
1674, Ifalbfg. in einem Achteck, Gest. von
B, Kilian, Fol.
3) Jo. Joachim Mihtberger, luth, Theolog. Gest.
von J, A. Boner,
4) Gabriel Natzel, Duumvir in N
irnberg , 1624—
1687, Kniestick in Oval, mit Beiwerken, Gest,
von J. Sandrart. Fol.
5) Andr. Georg Paumgartner von Hollenstein,
Duumvir in Nornberg, Kriegsrath des franki
sehen Kreises, 16131686, Halbfiz., von
pen umgeben, Gest. von J. Sandrart.
6) Goorg Schweigger, Bildbauer in Nurnberg, 1613,
1690, Act. G0, Knieflg., die Linke aut
1m Todtenkopf, Gest. von G. C.
Eimmart, gr. 4,
— Ders. Gest. von ©. W. Bock 1813, Ov
53
134 Johann Paul Auer
Bonodikt Auor d. J.
8) Friedr.
1619
Volckamer, Septemvir
jertem Oval
n_Namberg,
Joh
royno de Napoles en el ai
de Tats
4. (Alex. Pinchart.)
por don
‘Leon de Francia (db
+ Teutseho Akademie, M. Theil
ML. Buck, ‘p. Doppelmayr, Mist
Nachricht’ son rnberg, Mathematicis und
Kinstlera, p. 241, — Heineken, Dict
W Schmidt.
Auer. Jakob Auer, Bildhauer, gob. 20
Gi Landeck in Tirol, nach Andern |
Bozen, (die Angabe seines Geburts-
ortes Gries bei Landeck beruht auf einem Irr-
thum) bliihte um das Endo des 17 und dew An-
fang des 15. Jahrh. und starb in Bozon, wo seine
Grabstitte. A. arbeitete Manches flr Bozen
‘und Umgebung, so den Bruderscbaftsaltar in
Gries, ferner in Stans bei Schwaz den lin-
ken Seitenaltar. Als 1657—1693 in Wien am
Graben zum Andenken an die Pest die Dreifaltig-
keitssiinle, nach dem Entwurfe Burnacini's, durch
Fischer von Erlach errichtet wurde, soll Auer in
Gemeinschaft wit Strudl, Fruh
miiller an den Figuren earb
gibt auch an, dass er als Inger
an don Wasserleitungen und Evy
Ten in Wien geleitet. Der Ti
Ingenuin Lechleitner war sein Schiller.
Kunst und Alterthum. Wlen
Tiroler Kuustierlexl-
Diogr. Lexikon.
Alig.
Auer. Nikolaus Auer, Historicumaler, geb.
4. Dez. 1690 in Meran, +14. Juni 1753 in Passeier.
Erkam frihzeitizzudem Maler Berger nach Meran
dao lerate or in Munchen, wo ibn Hofrath Peter
cin geborner Passeirer unterstiltate
endlich in Augsburg bel Job. Georg Bergmiiller
Spier liess er sich im Passeierthale vider. Er
ethielt dort 1719 das sogenannte Malerhaus ange-
wiesen und arbeitete nun ririg bis zu seinem
‘Tode. Ex malt filr das Kloster Marienberg,
fiir St Martin, fiir Riffian, fiir Moran und
Moos. Besonders hervorzuheben ist die Aus-
malung der Mangarethkirche in Stersing. Er
war der Lehrer des spiter in Augsburg witken-|
den Johann Holzer, des Ph. Haller und A. Auer's
Kunst ist cine ‘cht volksthimliche; Alles
cerscheint bet fhm aus dem Leben gegriffen, seine
Gestalton zeigen mehr Fleisch und Blut als Aus-
druck der Andacht. Der Verdienst, den er durch
ine Kunst hatto, fiihrte ihn zu einer aiemtic
sorglosen Lebensweise. Seine Sihne, Ben
dikt, Nikolaus und Joseph waren ebex-
falls Maler, ohne aber zu einem glefehen Rafe xe
/gelangen.
+. Beda Weber,
1852. p,
este
Dus Tha Pascie, Inn
‘roler Kunletesiien |
bioge. Lexikon,
Aly
Benedikt Auer, dor Acltere, Histories
Sohn von Nikolaus Auer, geb. . Jed
Passeierthale im Orte ‘St. Marti,
Dez, 1792 in seiner Heimat, Sein enter
Lebrer war der Vater selbst, der ihn danr, H
Jahre alt, zu einem Minintur- und Wappenmalit
jahren arb
dieser, und die Witwe trieb
inom Gesellen fort, vondem A. indas Portitiet
feingeftihet wurde. Dann wanderto er nas ls-
lien, wo seine Bildnisse ausserondentlic e3--
ont schon hatte er alte Geaiie™ »
sn begonnen ; Verona brachte thm Veta |
und einige Ele, da er hier vou den zablnieh |
ren der franaiisischen Armee 0 ites,
Portritmater erkoren wurde, freilich ens, mr
[dem man ihn wogen des Aufschens, das sit
wgezogen und dann zum Tot
irt hatte. Aber bald wurde man héflicher:
Kommandant verschaffte ihm Bestellasges wl
Dbrachte in zu einem italienischen Maer Ba
iesem lernte A. eifrig, als man ibn abs
lockenden Anerbietungen gewinnen wollte, 2
Soldat in den Gencralstab zu treten, entteh
nach Venedig, wo er in Noth gerieth,
den Werbern entkam und endlich an dem Kinsttt
‘Wagner, der ihn auf seine Febler aufmerkss.
machte, cinen Gonner fand. Es folgtes vit
Jahre emsigsten Stu im denen er
Rupferstecherkunst bere
lie Kustlerin Rosalba Ca
riera sowie den beriihmten Maler Aion bo
nen, die ihn schiltzten und auszoichneten, Ustet
dem Letzteren lernte damals Benedikt's Brolet
Joseph. Beide kehrton nach weiteres vit
Jahret Heimat auriick ; Benedikt
20g es bald wieder nach dem Siden, wo eb
den Jesuiten in Bologna malte. Erst nach ie
Vaters Tode, 1753, kehrte er zum xweit
heim.
Seine Arbeiten, griGtentheils Miniaturstickt
auf Pergaiment, Elf auch Radirungee vot
Hbesonders geschmackvolle Stiche, fanden
verbreiteten Absatz, selbst in Italien. Jesuits
und andere fromme Gesellschaften beschifticte®
ihn. Seine Zeichnung ist derb, kriftig; er atte
tote sehr leicht und Komponirte mit Gewandth't
Benedikt Auer, der Jiingere, Sohn de
gleichnamigen Malers, Enkel des Nikolaus Auet
geb. 2u Passeier in Tirol am 13. Febr. 17
$daselbst im Orte St. Martin am 4. April!
Bonodikt Auer d. J.
Kaspar Auor.
kr lette kiinstlerischo Vertroter der Fa-
fe Aver. Als Lieutenant der Pusseier Schii-
iiompaguie machte er die Kriege von 1796
‘sid wit vielom Rubmo durch. Ueber seine
itikeit als Kilostler, haben wir keine nithere
oie
luer, J.B. Awar, Kupforstecher xu Bozen
Tint, 18, ¢) Jahr.”
(retge Heineich von Hozen in dor Gh
Arne und dio St
Ioiea
Tiroler Kanatlerlexikon,
W, Soni.
er. Anton Auer, Porzellunmaler, gob.
‘Mire 1778 (nach Nagler 1777) zu Miiuehen,
tt 5, Okt, 1814, Et ka Jan 1
Nmphenburger Porzellan - Fabri
wo er unter Johann Poter Melchior bis
Unterricht genoss uni
eannten Anstalt verwendet werden konnte,
F180 wurde cr au weiterer Ansbildun
Wien geschickt, von wo er nach ahtaonat
Aufenthalt zurllekkehrte und 110 zum
jer bei der Manufaktur
a Kronprinzen inch
patellte Aufgabe, eine Rei
iekinixl. Gemildegalerie fi ein kostbares
2 kopiren, beyann er zur hiichsten Zit=
abit und Anerkennung, loch starb er
dr villigen Vollendung. Der Anftrag wurde
syater dure Adler, Max Auer, Heinzinann,
Praice und Kristfeld boendigt.
arr kann wit Recht det Griinder einor neuen
der Porgeltanmalerei genannt werden, die
er genauen Nachbildung von Oclzemilen
Exfolge sucht, aber den eigentlichen Anfor-
gen des Materials nicht eben gerecht wird
ft und Genauigkeit der Ausflihrung zeiek
A. aus,
Lipowsky, Maitisches Kinstlerlexikon, —
Nénebensrtiesellrhattablatt. 1813, No,
Norrenblate. ISA py 10S, — Fussii,
Neve Zavatzo, — Wayrixebe Anmalen, 1834,
Sos, pe 962.
, Holtend.
lax Joseph Auer, Porzellanmaler, Sohn
Vorigen, geb, den 11! Juli 1805 2u Nymphen-
seit den Unterricht von scinem Vater,
in der Zeichenschule ses Professors Mit.
der Katalog der Kunatauastellung des
1617 weist schon Képfe auf, weleho der
fibrige Zigling der Akadetie nach der
ke preiswirlig gezeiehnethatte, 182i wurde
in die KUnigliche Porzcllan-Manufaktur aut-
rund erlernte das Fach der Schmelz-
unter der Leitung des Professors Giirt-
tad des Inspektors Adler, 1529 wurde oF
er Fortsetzung des kostbaren, von seinem
Vater im Auftrag Kini Ludwig's I. begonnenen,
Services betraut.
Die grofe Treue, Vollendung und Feinhoit,
der Ausfithrung erwarben thm seiner Zeit cinen
nicht unbedeutenten Ruf. Zu seinen feithesten
| Arbeiten gehiren ausser vielen Tellerbildern mit
‘Kopien nach den Meisterwerken der Bildergateric
auf 10zUligen Platten: Christus und Johannes,
als Kinder mit einem Lammo spiclend, nach
Rubens; Bildniss der Helene Forman, nach dem-
selben; Bildniss des Sir Bryan Tuke, hinter ihm
dor Tod nach Holbein. Ferner 1833: St. Barbara
und Elisabeth, nach Holbein, beide auf Platten,
‘yon 22 Zoll Hohe, und 10 Zoll Breite. In der Folge
war Auer auf jeder groBen Kunstausstellung 20
Mnchon mit seinen ‘Teller- und Plattenbildlern
‘Yertreten, auletat noch mit Kopien nach Rubens
(Kastor und Pollux entfihren die boiden Schwe-
stern Phoebe und Hiteaira), Lorenzo di Cred
(Madonna), Rafael (Portrit des Bindo Altovit
simmtlich ‘nach Gemiilden der Minchener Pina
nel Murillo
im Kunstverein von 1855) zu; doch hinderto ihn
auletet cin bedenkliches Augeniciden an slor
‘Austibung seiner Kunst. Er lebt noch,
5. Bayertsebe Annalen 1834, No, 111. p. S83.
Kustbtat, 1529. p. 19.
1M, Heottand
Auer, Kaspar Awor, Mater und Lithograph,
gob. 1795 2u Nymphenburg, kam in seinem 1
Jahre an die Miinchoner Akademie, Im J. 181
lerbielt er die Stelle als Lehrer am k, Erziehungs-
institute am Anger, erlag aber schon 1921 der
jin der Nowen Pinakothek und xu Schletsshei
bofinden. Sie sind nicht ohne Kraft und male-
isches Gefthl ausgofithrt, so dass nan das tribe
Hinsehoiden des Klinstlers sehr bedauern muss,
M1 Httand.
‘Yon ihm lithographirt
1) Kin Hirt motQt in
Lanidsekatt
vbabel Schate ete, C, du Jardin pl
dels Fol
2) Thiete und Meuschen vor
Paul Potter pins: ky Auer
labo ein Mitespielonder Hirt und Thier,
van der Velde pinx: K> Auer
J. Both pix:
5) Bauernbinner mit State,
2 Auer del: at. qn. Fol
{8) Todtor Haso und todtes GeMigel, worn sirh eine
Katze srhleicht, Hamilton pink: C: Auer
ar. Fol.
7) Hafon aun Meer bel siukender Sonne; wud
Gobauden, Claudivs Gelée pix: C2 Auer del:
sr qu. Fol,
Awer del, xe,
Ji Dokkor pine
soe
Johann Gottfried Auorbach.
in die Ferne. J: Both pinx: C: Auer
1519. gr. qu. Fol
el:
9) Landschafe mit Tleerde; corn greift ein Stic|
do Heenjongen mit don Hirer an, C. Kune
2 Auer del: gr. qu. Fol
10) Ware J. Dornor pian: C: Aver de
Fol,
11 Gea soem Sta, de Hata lene
lich Hon dekoetez) pinx. C: Auer del:
Fol.
12) Landechaft mit dem Teich im Vordergrunde und
dem Weg, woranf Leute 2u Fuss und Pferd.
J: Wynants pinx: C: Auer del: 1819,
4. Fel.
13) Ein Hirt tretbt eine Heerde dureh’s Wasser,
dabei ein Karren, A. van der Velden pink,
©. Auer del. 1820. qu. Fol
14) Belastete Thiero ‘In einer’ Landschaft; dabel
der Treiber, ein Hund und eine Frat, Wilhelm
Romeyn pinx. Auer del, Fal.
15) In elner Waldiandsehatt reiten eine Dame und]
cl Herr aut die Falhenjagd. J, Wynants pinx,
©. Auer del, 1820. gr. Fol.
16) Landschaft mit Wald; 2wet Jiger mit Hunden
verfolgen einen Hasen, S, (soll holssen J.)
Ruysdael pinx, C. Auer del, gr. qu. Fol,
17) Hahn and Henne ja Stall, Albert Kuyp pinx.
©. Auer del. qu, Fol
No. 117, In: Kénigh. Bair, Gemildesaal ru
Miinehen und Sebleissheim 2 Vell, Muneben
«1817 und 182. gr, Fol.
18) Bll. in: Lithoge. Nachbildungen vorziglicher in
‘grofien dflentlichen Privatiammlungen autbe-
wahrier Originalgomilde , pez. von Au
Muxel, Quagliov. A, ‘25 Lith. in Tondruck
‘nd 6 Bogen Text. Mnchen 1820, gr. qu. Fol
s, Tabinger Kunstblatt, 1520. p. 409, — Nag-
ler.
W. Schmidt.
Auerbach. Johann Gottfried Auerbach,
Maler, geb. am 28. Okt. 1697 zu Muhthausen in
‘Thiringen, + in Wien am3. Aug. 1753, Er hielt
sich nach Fuss (Annalen) sehon um 1216 in Wien
auf, wo er 1735 Hofmaler und 1750 Mitglied der
Akademie der bild. Ktinsto wurde, In den J.1735
(woter Karl VI.) und 1741 (Maria Theresia) et-|
scheint er mit dem Titel Kawmermaler, wie die
sgedruckten Hofkalender ausweison. 1741 erhielt
er von der Kaiscrin Elisabeth 350 fl. aus der
sgehcimen Kammer angowiesen. Tm J. 1728 muss
er bereits bei Hofe einen Namen gehabt haben,
dlenn im Belvedere zu Wien befindet sich ein
Gctbitd Francesco Solimena’s vouJ. 1728: Kaiser
Karl VI. nimmt aus der Hand des Hofoaudirck-
tors, Gundacker von Althan, das Inventar der
Bildergalerie in Empfang, woru unser Kinstler|
die Kupfe des Kaisers und des Grafon Althan
gemalt hat. Von tlchtiger Technik zougt se
ebenfalls im Belvedere befindliches, Portrit
Karls VI. in reicher Staatsklcidung,, wie denn
die Stirke des Kilnstlers im Bildniss igelegen zu
haben scheint, Gleichfatls von thm awei Bild-
nisse des Prinzen Eugen von Savoyen, das eine
im Belvedere, das andere in der alten Galerie xu
Saledalum. fu Wien befindet sich ferner ein
Werk seiner Hand, die hl, Anna, in der Kirehe
von Margarothen.
5. Tschischka, Kunst und Alterth, pp. 20.42.53,
B31. — Ders., Geschichte Wien's. p. 400. —
Wurzbach, Biogr. Lexikon, — Oesters,
Bioge. Lexikon. — Bugett, Katalog det k. b
Gemiide Gallerie im Belvedere. pp. 188, 206
208. — FUssti, Aunalen der DIM, Kinste (4
Gsterr. Staten,” Wien 1801, 1. 6, Note
Schlager, Materialien zur’ dsterr. Kunstex
schichte. p.'50, — Weinkopf, Beschreibung
der Akademie der Kinste, 1756) — Fuss!
Newe Zusatze.
AL My,
Das Bildniss des Kinatlers,
Prenner. Fol
Gest. von A. J. vor
‘Von ihm radirt
Der Kiinstler eolbst seine Frau malend, Anoayoes
Ti. 8,
Nach ihm gestochen
1) Ka VI, Kaiser von Deutsehland. Gest. 2
G. Kilian, Fol
2) Elisabeth Christine, Ksiserin, Gemalin Kats VL
Gost. von Dems. Ful
3) — Dies. Gost. von Andr, Sehmutzer. grt.
4) — Dies. Gost. von G. P. Busch. §.
5) Ferdinand Albrecht Furst von Braunsebwes.
Gomalt ru Wien, Gest. von einem Unbeksna-
ten. gr. Fol.
6) Prinz Bogen von Savoyen, der bertbmte Feld-
herr, Brastbild in Oral, nebenbei zwei Genies
‘M: Cubiculi Pietor. Pren-
‘J. Gotifr. Aurbach, pias.
‘Joh, Balth. Probst, Seulp. Aug, Wied.
1728. gr. Fol.
8) Georg Lehmann , Buchhindler in Wien. Gest
von Andr. und Jos. Sehmutzer. Fol
9) G. W. von Leibnite, der berthmite Philosoph,
‘el. ad vivum 1714. "Gest. in Schwarsh.
von J.B. Wald 781. 4,
40) Dats: Lith. von J- Selb, Toulrech. Fa
Jurist, Stastsman,
J auteinem Buche.
von B. Vogel in Sehwarzk. Toy. Fol.
12) Graf von Ott, Gouverneur von Wien. Gest. vou
Ado, Pre
619) Mats Char. Ant. Je
. Grifin von Questenberg,
Kniestick, am Klavier, Gest, vou A, ead J
Schmutzer. gr. Fol,
14) Johannes Henricus Lib, Baro, a Schits ete.
wirtemb. Geheimerath 1669— 1752, Kriefig.
J. Gottfr, Auerbach pins. Vienne, Job, Balth,
Probst Sculps. Ang. Vind, 1783. Fol
45) Ph. 1. von Sinzendorf, Kardinal, Gest. vo
J.B. Probst. gr. Fol.
16) Simon Ambrosius Nobis de Stock, Eplscopas
cte., Brustbild in Oval. Auerbach pint. 1751
Mansfeld se. 1773. 8.
‘Ernst Friedr. Graf Windischgrite, Diplomat
Relchshofrathsprisident, 16701127," Gest
von ¢, Alb, Wortmann 1719, Fol,
15) Historischer Gege (Prenner le?) Cou ~
sin fecit aqua fort: (Heineken).
5. Heineken, Diet. u, handschrifuiche Nachtige.
W. Schmidt.
Johann Karl Auerbach, Portriit-und Histo-
comsler, Sohn des Vorigen, geb. den 9. Ju
23 in Wien, + daselbst 31. Juli 1788, nach
ndern 1786, lernte bei seinem Vater und wurde
cichfalls Mitglied der kais. Akademie der bild.
linste. Von ihm besitzt die St. Stephansdom-
ihe in Wien ein Altargemilde in der Ka-
aarinenkapelle und ein Deckengemiilde in der:
aterm Sakristei (1771), 1754 malte er laut!
agabe einer Stadtarehivurkunde das groBe
astenbild daselbst um 200 Gulden, Das Portrit
ines Adeligen im Pelzkleide besitzt die Bilder-
imalung der Akademie, cin Dreifaltigkeits-
iiddieKapelle des kais. Lustschlosses Hetzen-
ion, die Heiligenkreuzkirche in Inns-
n Hochaltarblatt (Christus am Kreuze
it¥aria, Johannes und Magdalena)
« Tsehisehka, Kunstund Alterthum. pp. 54.
M1, 332, — Ogesser, Beschreibung a
Metzopolitankirche 2u St, Stephan, Wien, 1
7.129, — Oesterr, bioge. Lexikon,
Ay.
Anfeawerth. Johann Aufenwerth, Gold-
wid zu Augsburg, im 18. Jahrh., erwarb
sh seine wierliche geschmelate Arbeit: aut}
ehsisehes Porzellan einen Ruf. Auch seine
ochiter, verheiratete Hosennestlin, arbeite
te Zeit lang in dieser Kunst.
4 Fissli, Kinstlerlexikon fund 1
: W, Slit
dafray, Edouard-Alphonse-Engu
and Aufray, Landschaftsmaler, geb. den
“Nov, 1833 zu Paris, hat seit 1870 den Namen
\ufray de Roe’ Bhian angenommen. Er
ente der Reihe nach unter Tabar, Baudit und
‘ébert. Seine Werke befanden sich u.a. auf den
Jaret Salons von 1964, 65, 66, 68,
‘tele gewhnlich Ansieliten aus Fran}
derselben, von IS6S, vergegenv
Fieberei auf ‘den Peelstimpfen in Hollands.
Jellier hat irrthtimlicher Weise ein Bild you ihm
tive Haide in der Bretagne) unter J. A. Autray
cafgeftbrt,
/ Relller, Dict, — Ausstellungskataloge.
Aler, Pinchart
Aufray, Joseph-Athanase Aufray,
jcnremaler, geb. zu Paris 4. April 1836, Sehiiler
va P. Barrias. Er bewohnt Ecouen, ie kleine,
“sige Stunden von Paris gelegene Stadt, welehe
Seenwirtig cine wahre Kilnstlerkolonie beher-
‘gt. Er war beinahe in allen Pariser Salons
a 1865—73 vertreten, auf der Ausstellung in
Kiln 1873 u. s. w. Unter seinen Gemiilden nen-
ta wir: Les Dragées de baptéme, — Le Chapeau
‘papier, — La Legon de politesse au couvent,
> We Retour du bois, — Le Faux-pas, — Le
Fhgrant délit, —L'Annonee de la eomédie ete.
* Bellier, Diet. — Ausstellungskataloge.
Ale. Pinchart
Augé. Estienne Augé, Maler, Schiller
‘eines Bruders Alexis Augé, geb. 2u Saintes
\Nieder-Charente), stellto yon 1865 sn ita Pariser
Salon mehrere Genrebilder au:
cich dar;
tigt eine
Karl Auerbach ———— Jacques Augior.
Bellier, Dict.
Bilder auffabrt.
der die bis 1868 ausges
Anger. Victor Auger, Bildhauer zu Paris,
Ende des 18. und Anfung des 19. Jahrh. Er hatte
nach der Antike mehrere Figuren kopirt, welche
sich in dom Hause des Frls. von St. Germain, Rue
St. Lazare, befanden; ferner rithrte von ihm in
der Kirche St. André des Aris das Grab des
Abbé Batteux her. Die Beschreibung dieses
Grabmals findet man bei Thiéry. Jin J. VIII der
Republik erhielt er gemeinschafttich mit dem
Architekten Sobro den Preis fiir den Entwurt
r Departomentalsiiule (s. Stiche No. 2) .Er
diirfte mit dem von Landon (Salon 1808. 11, 1820)
genannten Bildbauer Auger, der damals in Paris
lebte, Eine Person gewesen sein.
Nach ihm gestochen
1) Pius VIE, Papst. Nach Avs 7
von J. Bout lard 1808
+2) Dio Abbildung der obigen Siule in: Grands
prix d'Architecture ete, Lisr. XIH, Paris 1804.
s. Thigey, Guide des étrangers a Varis. 1 143.
ig Rest.
IL, 355, — Fitssti, Neue Zusitze.
W. Schmidt u, J. J. Guiffre
Adrien Victor Auger, Maler, vielleicht cin
Verwandter des Vorigen, g¢
Valérie en-Caus (
Okt. 1787, stellte im Salon von 1810
den hl. Johannes in der Wilste pre-
digend, 1824 das Fest des hil. Ludwig in einem
Dorf der Normandie und 1832 den Besuch des
Pastors aus.
In sciner fritheren Zeit bediente er sich des
obenstehenden Monogrammes,
Von ihm radirt und lithographirt:
1) Le bouquiniste em jouissance. Radirt. Fol.
tableaux en extase. Kadirt. Fol.
3) Graf D. de Krayssinous, Bischof von Hermopo~
lis, franzis, Ministor, 17651811. 4. Lithogr.
Vielleicht verwandt mit diesem: Charles
Auger, Maler, geb. 2u Paris, der yon 1842—
1864 im Pariser Salon Portriits ausstellte.
8, Bellier, Diet. — Brulliot, Monogr. 1, No,
753. — Nagler, Monogr, 1. No, 139
W. Schmidt.
Angier. A ugior, Familie yonGoldsehmiden,
Stempelschneidern ‘und Minzgraveuren des
16. Jahrh, zu Bourges in Frankreich.
Jacques Augier, der als Goldschmid und
‘Minzgraveur von Bourges aufyeflhrt ist, wurde
1562 vom Domkapitel von St. Etienne beauftragt,
ein neues Sioge! in Silber zu stechen. Im J. 1504
vorfertigtoer ein Siegel und einsilbernesPetschatt
mit dem Wappen der Stadt. Am 11. Jan. 1575
beschloss das Domkapitel ein neues groBes Si
gel herstellen zu lassen, und Augier sollte darin
Leocadius, Priifekt von Gallien, der dem hi.
Ursin, Apostel von Berry, Zuflucht gewiibrt hatte,
darstellen. Der Kiinstler erhielt dafiir im J.
438. Jacques Augier
1577 die Summe von 15 livr. 17 sous. Nach ciner
anderen stiidtischon Rechnung erhiclt J. Augier
(der Vorname ist nichtausgeschrieven) 35 livr. flr
das GravironderStempelzucinor Medaille, wolche
die Stadt zu Ehren von Francois, Herzog von Al
‘gon, Brudor von Heinrich IIL. von Frankreich, prit-
igen liess, als er zum Herzog von Berry ernannt
wurde. Auf der einen Seite orblickt man die tiber
das Meer aufgehende Sonne, mit dem Wahlsprach
des Prinzen: Pover Bt piscvrrr. 1575, auf der
andern dre! Schafo (das Stadtwappon) umgeben
von einem Feston, und die Worte: MvNvscvLV.
DE GREGE TYO.
Einem Pierre Augier schenkte die Stadt
Bourges 187 dic Summo von 35 Eous, als er zum
Minzmelster ernannt wurde.
s, Baron de Girardot, Tes Artistes de Bourges.
pp. 11. 12. 59, 60. (Ausang aus: Archives de
Art franc. 2, Sér. 1861.)— Pierquin de Gom-
bloux, Histoire monétaize philologique du
Berry. Bourges 1840. pl. VIII. No. 15.
‘lez. Pinehart.°
Augier. L. Augier, franulsischer Maler,
Ende des 17. Jahrh.
Nach ihm gestochen :
1) Claudius de Bourdsloue, Eques.
N. Pitaud, J. Fol.
2) Gh. Mavelot, éeuyer et gra
phine, Gest. von Dems,
Gest, von
mur de Mme ta Dan-
W. Engelmann,
Augier. Augier, Kupferstecher, stach eine
Ruine nach Pannini und die Ansicht von
‘Tivoli mach Moucheron: so bei Le Blanc,
Manuel. Dies ist jedoch eine falsche Schreibart|
statt Angier, 8. dieson.
W. Schmidt,
Augiers, Johan Augiors, Bildhauer
(Ymager, verfertigto 1500 oder 1501 die Figuren
zu dem Kreuze des Kirehhofs von Bunil in
Touraine. Es existirt nur noch das Kreuz, w
ches der Stoinmetz Pierre Chotard dazu her-
stellte.
des arts en Touraine. p. 210.
Fr. W. Unger.
Augos. Juan de Augos, Bildhauer, war
einer von den 18 Meistern, die 1500 an der Mon-
stranz, custodia, des Hauptaltars in der Kathe-
drale Tol edo arbeiteten.
8. Cean Bermudez, Dice.
Fe. W, Unger.
Augrand. Parfait Augrand, fransisischer
Kupferstecher in der englischen Punktirmanier,
geb. zu Joinville 1782, lieferte zahlreiche BI.
zameist nach obskuren franziisischen Malern aus
dem Anfange des 19. Jahrh., Iautor Marktwaare
von ordinirer Sorte. Nachstehend erwihnte
Proben werden gentigen
1) Le Sommeil de Jeans. Nach dem Bilde von
‘Ann, Carracei im Lonvee(genannt Le Silence),
er. Fol.
Nach Rafael’s Bilis
Jat. 4 Bll qu, Fol.
7) Napoleon 1. und die Gratin Hated
Marlet. qu. Fol
8) Vermilang Napotéon’s 1. mit Maria Lv
Nach Dems, qu. Fol.
9) Napoleon 1. Brustb., von vorm gesebes. Sd
Munneret. Oval. 4.
10) Talme, in der Rolle dos Nero, Halbteut. Ss)
Dems. Oval. Fol.
11=14) Vier Brust
Petitot. Fol.
11) Frau von Maintenon.
12) Herzogin von Lavallidre.
13) Madame de Sévigné.
44) Ninon do Lenclos.
15~ 16) Qui trop embrasse mal étreint; — tabs
tiens vaut mleux quedeux tu auras, Seite
nach Mallet. qu. Kol.
17-20) Le Reveil; — La Pridre ; — Lilnstac*
— La Récompense. Vier BU, Nach B31"
ML Fol,
5. Le Blane, Manuel,
wt
ler. Nach Miniatures s
E.Reat
Augros. Augros, Kupferstecher ml
um 1827-1838. ;
1) Heilige. Mehrete BI. Nach Ohasselst
2) Geschichte ‘Telewach's und Kalypsos. $B
Chassolat del, qu. Fol.
Auguin, Louis-Augustin Auguis Lo
schaftsmaler, geb. 1824 zu Rochefort (Cha
inférieure), machte seine Studien au Paris 0
J.Coignet und Corot und schlug seinen Wotos
au Bordeaux auf. Scine Gemiilde erschiesea =
61, 63, 67 und 72, auf denen vor
werpen 1967, Briissol 1866 und 72, Bordeaux
—08, Blois, Limoges, Niort, Périgueux, Pues
LaRochelle (1566), Rouen (1860), Toulousees*
Auf der Wiener Weltausstellung von
man einen »Abend im ‘Thalee (Saintone
sich in dem Besitz des franziisischen Staats
findet. Eine groBe Anzahl seiner Lands
veranschaulicht Motive des Departement. &
seine Heimat ist; viele andere geben Axio
‘aus der Saintonge wieder. Er hat verse
Schiller gebildet, darunter Cantegr
s. Bellier, Dict. — Ausstellungski
— Gazette des Beaux
62; XVI. 456; XVII.
488; XXIV. 540, ete.
Aler, Packs
Augur. Hezekiah Auguc, Bildbauer.2°
2. Feb.
ka), + 18. Jan. 1858, wandte
Bildhauerei zu. Die Kopie eines Apo!
in Marmor, ohne alle Vorbereitung direkt
dem Block’ gehauen, erregte einiges Auth
das dureh einen »Washington« noch vere
wurde. Im J. 1827 folgte eine Statne Sapp
iter cine Gruppe Jephtha und soine Toh”
(jetzt in der Galerie des Yale College, in Se*
1 zu New-Haven, Connectieat Am
ich erst spit
Augur
Henri Augusto. 439
Haven). Nun erst nahm er das gewihnliche
‘Verfahren an und modellirte seine Werke, eho
er sie in Marmor ausftihrte, Er fertigte noch
verschiedene Statuen und Bilsten, unter letzteren
die des Ober-Richters Elsworth, fiir die Stadt
Fashington. A. war Ehrenmitglied der Na-
timal Academy of Design 2u New-York.
sDunlap, History of the Arts of Design in the
United States. 11. 438. — Cummings, Hist.
Annales of the Nat. Acad. of Design. p. 268, —|
Tuckerman, Book of the Artists. p. 573.
8. R. Kohler.
Augusta. Cristoforo Augusta, genannt
Tra Cristoforo, Maler aus Casalmaggiore,
te in der aweiten Hilfte des 16. Jabrh. Ein
Siler des Malere ‘Trotti, der den Beinamen
hho flhrte, erweckte er groBe Hoffaungen,
sub aber schon in friihor Jugend, Von seiner
lind ist das Gemilde des Hauptaltares von
Mateo 2u Cremona, worin er dio Anmut Cor-
‘rgxio's, namentlich im Ausdruck der Gesichter,
uckaahmen suchte. Fir S, Domenico daselbst
nalte er die Verlobung der hi. Katharina von
Sina nit dem Christkinde. Die Engelsglorie in
‘br Hohe ist besonders ansprechend. Das Werk
trigt die Bezeichnung: F. Cristoforus August.
De Casali Majori Factebat 1590.
Pann, Distinto Rapporto delle Dipinture nelle
‘diese di Cremona. 1762. p. 77. — Lanzi,
Soria pittoriea dalla, 1. 4
VAL.
Jansen.
Michele Augusta, Goldschmid
w Reggio in der aweiten Hiilfte des 17. Jahrh
‘Nach ihm radirt.
‘Vergine coronata, Deserizione della
fatta in Reggio, composta dall’ Abbate
15 BIL, radirt von G. M, Mitelli,
Solennis
ise. Certan
W. Engelmann.
Auguste. Robert Joseph Auguste, Gold
‘ebmid “zu Paris in der zw ifte des
's, Jabrh, Tim J. 1761 zisel
Zeichnungen des Arehitekten Ch de W:
‘ergoldeten Bronzeornamente einer Porphy’
leidem Marquis de Voyer, dic eine antil
Pir die Marquise de Pompadour fiilrte er
fh Gold eine Salz- und eine Pfefferbiichse aus,
fit welche er 16000 Livres erhielt; sie gelangten
760 in die Sammlung des Generaipiichtors
Rendon de Boisset, mit welcher sie 1777 verkaut
Wurden, Das Salzgofiiss stolite einen Matrosen
tor, der, in der Hand cine Auster, auf eine
Felsen sass; die Pfefferbiichse einen Knaben, der
in der Hand einen Sack trug, woranf Pfeffer-
Kier abgebildet waren. in J. 1865 befand sich
auf der Pariser Ansstellung eine Pfefferbiichse
von J.1770, die er ftir den Herzog la Trémouille
Sugefertigt, und die spiiter dem Baron Jérdme
Fichor gehiirte. Auguste’s Arbeiten fanden groGe
Bewunderung, und bei der ‘Thronbesteigung
Ludwig's XVI, 1774, war er der bevorzugto
Goldschmid dos Kinigs. Er erhielt, in Verbi
dung mit dem Juwelicr Aubert den Auftrag, die
Krone fir die Krinungsfeier herzustellen und
bewiihrte sich darin als tiichtigen, geschmack-
vollen Kiinstler, 80 dass die Kunstverstindigen
seinem Werke cinstimmiges Lob zollten. Ferner
lieferte er auch den goldenen Keleh und die
librigen Gold- und Emailarbeiten, welche Lud~
wig XVI. boi seiner Krénung der Kathedrale zu
Rheims schenkte. A. hatte sich mebr und mehr
von dem Geschmacke Ludwig's XV. loszuldsen
und_antiken Formen zu nihern gesucht. Im
4J.17$8 wurde er zum »Fermier und Regisseur
des affinages de Paris, Lyon et Trévouxeernannt.
+ im Louvre am 23. Vontdse An XIII (1805).
Im Auktionskatalog des Schatzmeisters Blon-
del do Gagny 1776 kommt ein Paar dreiarmiger
Leuchter von A. vor, die un 510 Livres ver~
kauft wurden; jeder Arm stellte eine weibliche
‘Terme vor. Im J. 1785 legten A. und sein Sohn
Henri, der seinen Vater in der Arbeitunterstiltzte,
dem Kiinigspaare einen Putztisch von vergolde-
tem Silber vor, der zum Geschenk fir den por-
tugiosischen Hof bestimmt war. Die Arbeit war
von griBter Vollendung. In Kabinet Jaquin
befand sich eine Dose, worauf ein Medaillon mit
einer Gruppe spielender Kinder.
Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb.
au Paris 18, Mirz 1759, erbte die Talente seines
Vaters. Im J. 1790 sehlug er, aber ohne Erfolg,
der Nationalversammlung vor, aus dem Metall
der Glocken eine Statue Ludwig's XVI. zu er-
Fichten; er bezeichnete sich damals als Gold-
schmid des Kénigs und »Fermier des affinagess.
Mit Brenet verfertigte er eine Medaille auf die
Schlacht bei Marengo 1800 und eine auf General
Desaix. Auf der ersten Industricausstellung zit
Paris im J. X. der Republik erhielt er die gol
Von ihm rihrt der damals viel
isch her, welchen im
JASON ai in Josephine zum Gesehenk
crhielt. Im J. 1506 stellte er religivse Goldar-
deiten und zwei Kandelaber aus, die Napoleon I.
ir die Kirche von St. Denis bestimmt hatte
Der Bericht sagt von ihm, dass er mit einer leb-
haften und fruchtbaren ‘Einbildungskraft_ vi
Geschmack in der Ausfithrung seiner Zeichnungen
ie
verbi
Blane, Le Trésor de la
Auguste ist hier offenbar ein Irsthum). —
Davillier, Le Cabinet du due
1 NXV
Baron €
@Anmont. 1 zette des
Beaux-Arts, |. XIV. 240, XIN,
BAT. — Catalogue du Musée rétrospectif,
expos. de Paris, 1869. — Catalogue général
de Vexposition universelle de 1867. Hist, du
travail, 2° partie, pp, 469. 470.
Notizen von J. J. Guiffeey und W. Schmidt.
Alex. Pinchart.
440
Joan Baptiste Jacquos Augustin ——
Jan Augustini,
Auguste, s. Jassaud.
_tmmatn, Joan Daptinte Jacques Au
tin, Miniatur- und Schmelzmaler, geb. x1
Saint-Die in Lotringon den 18. Aug. 1139, er-
nen bestimmten Lehrer
2zu Paris auf, bis ihn die
von 1882 dem 13. April
. In den Pariser Salons stellte er seit
1751 bis 1831 ohne Unterbrechung aus
A. gowann bald einen groBen, ja europiischen|
Ruf. Dio bedeutendsten Personen seiner
hater in abgebildet; Napoleon, Lu
Konig von Holland, dessen Gatti, die Ktui
von Neapel, ihre Schwester Mad. Recamier, i
Firstin von Schwarzenberg, die Vicomtesso
Chaptal te., zur Napoleouischen Zeit; Lad-
wig XVIIL, die Herzoge von Berry und Orléans,
dic Herzogin von Angouléme ete. zur Zeit dor
Restauration. Dio Emailbildnisse von Nader-
mann, Denon, der Kaiserin Josephine u. 8. w.
fanden der Reihe nach in den Ausstellungen von
1810, 1812 und 1881 groBo Bowunderung. Man
hme an den Miniaturen und den Emails dic|
Wiirme des Kolorits und die zarte Ausfthrung,
wogegen froilich Fiorillo urtheilt, er set wol dem
Isabey in praktischer Fihigkeit sehr nahe ge-
kotnien, es fehle seinen Bikdern aber an Geist
und Leben, Man verdankt unserem Maler nicht
unwesentlich den Fortachritt, den diese Kunst
reich machto. Im J. 1819 wurdo er erster
iaturmaer der Kammer and des Kaine des
yensehile
Zahl verdienstvoller Kiinstler’erhiclten darin
fire Ausbildung, s0 Besseli¢vre, der Chevalier
de Lestang-Parade, der Vieomte Desfosser, Fon
tallard, Ménageot, Pinchon und Sicurac, die Fria
Me und Pfenninger,
, aillard, geb
Chaeerée do Beaurepaire, Lemoine, geb. Blot,
und Swagers ete. In der beribmten Sammlung,
des Lord Hertford (jetzt Rich. Wallace) 2u Lon-
don befinden sich von ihm 5 Bildnisse ; eines von
Ludwig, XVII, 2 von Napoleon 1. und zwei
weibliche Portrits mit den Daton 1615 und 1824.
Sein Portrit nach im selbst ist,
estochen worden,
Fremy|
Nach ihm gestochen:
1) Ludwig XVII, Konig son Frankrcich, Gest.
von R, Morghen, Oral. Fol
2) — Dors. Gest. von Bervie. Oval, Fol.
3) — Ders. Gest. von ©. F
4) — Der.
5) Marie Therese Charlotte, Herzogin von Angou-
lime. Gest. von Dems.” Fol.
6) Charles Ferdinand, Herzog von Derry, Brust.
‘in Oval. Gest. son P. Audouin, Fol
7) — Ders. Gest. von P. F. Bertonater, Fol.
8) Graf Stanislaus Zamoyshi, Gest, vou J.8. Agar.
AL. Fol,
0) Joseph Joachim Ferrer. Gest, von B. Bovinet,
10) G. €. A. Pigault-Lebrun, dramatischer Dich,
17831835, Gurtelbild.’ Gest. von Bovinet,
Ist
11) Mehtere selner Bi
im Umriss in: Croguie de
Pauline Augustin, geb. Ducpuet, Gemalia
des Vorigen, geb. 2u Paris, Schlilerin ihires Maa-
nes, malte ebenfalls Bildnisse in Miniatur, ed
Jawar mit Erfolg, so dass 1921 die Jury ihr vise
Medaille der zweiten Klasse filr ihre beiden ix
Pariser Salon ausgesteliten Arbeiten zuerkan
Eine derselben stellte das Bildniss des Males
Abel de Pujol dar. Andere ihrer Werke sah
man auf dem Pariser Salon 1822, 27, 31, 34,35
und 38. Nach dem Tode ihres Mannes 20g sic
sich nach Arras aurick.
s, Landon, Prédls historigne des producdonsd:
Avis, IT. B2. IV, 108. — Ders., Saloe Isl
IL, 106. — Fiorillo, Geschichte der zeta
Kinste, 11. 526, — Fussli, Neue Zuste
= Gabet, Dict, pasim, — Moniteur wi
sersel, §. Mal 1832. — Kunseblact. 182
p. 192. — Le Blane, Manuel, passin. —
Parrocel, Annales de la Peintute, p. 349. —
Belller, Dict. — Guiffrey, Collection +
Livres dés anciens expositions depuls 16
Jusqu‘en 1800, — Blane, Le Trésor dell esti
site IL 853,
TNotizen com W, Schmidt.
Ale, Pinchart
Augustin, Maria Freiin von Augustin, a
Schriftstelterin bekannt unter dem Namen Maris
von Thurnberg, geb. an Verschetz im Banate
28. Dez. 1810, lebto noch 1851 in Wien. Wir
haben es hier nur mit ihren Versuchen im Malen
zu thun, welche awar weniger bekannt, aber
worthyollerals ihre literarischen sind, Schon (rb
iibte sic das Zeichnen und dio Miniaturmalerei
worin sie ein unverkeunbares Talent zum Tredfet:
‘besass, ohne es freilich bel ungeniigeniem Un-
torricht2u horvorragendoren Werken zu bringes
‘An Portrits hat sie mehrere hundert xeliefer
Zugleich orlangte siv viel Geschicklich)
Kopiren alter Meisterwerke. Auch eigene Koa
positionen rlbren von ihr her, und zsrar, r=
shen von kloineren Stiicken in el und Agus
14 Stationsbilder flr die Kirche in Pyhra bei
St. Pélten, cine Madonna fiir die Kapelle det
Rennwegkaserne in Wien und cin Salvator is
Dobling.
Wurzbach, Bioge, Lexikon. — Oesterr
blogr. Lexiko
Ay
Augustin, s. Dubourg.
Augustin. Jan Augustini, Maler, ge
a Groningen 1725, lernte bei Phil. van Dyk.
Ex malte Bildnisso, ferner schmllekte er Sile und
‘Zimmer mit Malereien in der Manier seiner Zeit
und zeichnete Blumen und Pflanzen. Obschon et
‘ach Terwesten's Manuskript sich Ofters im Haas
Jan Augustini
Auliciek.
aufhielt, so hatte er doch seinen festen Wohusitz
in Haarlem, wo et Terweston zufolge auch Kunst
handel trieb und im J. 1776 noch lobte, widhrend
van Eynden und yan der Willigon ihn bereits
3 sterben lassen,
Nach ihm gestochen
1)Gisb, Matth. Elsner, Theotog, Prof. in Utrecht,
female 1757. Gest. von J. Hou
in. Gemalt
Mop, Gest. von Houbraken 1765, (Hieineken,
an.)
3) Afeekening van een Cachelot — tusschen Z:
soort en Wyk op Zee aan strand gedreeven etc.
20 Febr. 1762, J. Augustint del. H. Spilman
fer, Rad. qu. Fol.
4)De Amerieaansche Aloi—hebbende—gebloeyt by
Jae. Schuurmans Stekhoven, Bloemist
4. Augustint ad viv. del. A. Delfo:
ft, Fol. Nebst Textbeiblatt.
Jacobus Luberti Augustini, iltester!
Solndes Vorigen und von diesem unterrichtet.
Ermalte u. A. Allegorion grau in gran, die gut
angeoninet und fleissig ausgeftihrt waren, wandte
sich aber spiiter dem Buehliandel zu und gab die
Kunst auf. Auf dem Amsterdamer Rathhaus
filet man von ihm ein »Regentenstiicke von 6
Figuren, welches die Vorsteher des Leprosen-
Sauses vorstelltund gezeichnet ist: Jacob’, Au-
ini Luberti pinx. 1773.
«Van Eynden en Vander Willigen, Geseh
der Vaderlandsche Schilderkunst. U1. 190. —
Immerzeel, De Levens en Werken ot
Kramm, De Levens en Werken.
Notizen con W, Engelmann nd W. Sehmidt.
Th, van Westrheene.
‘Von ihm radirt:
A0bildung eines Bison's, Tm Hintergr.
‘he Augustini fee: 1766,
J.Phil van der Kellen geschenon einzigen
Faple, hatte der Kiinstler selbst gesehtieben
1766.'28 Octod. te Haarlem na’t leven geteckend
en godst door Jacobs, Augustini,
Haarlem,
Angustinus, s. Agostino, Agustinus.
Augustinus Venetus, s. Must.
Augusto. Giovanni Augusto, Bildhauer
woo Padua, lebto um die Mitte des 16. Jabrh.
sud arbeitete unter Sansovino in Venedig.
Dieser zahlte an iim am 9. Aug. 1563 flir das
Anspunzen und Gliitten der Sakristeithiiren
ianzig Dukaten.
4. Mothes,, Gesch. der Baukunst Vonedig’s. Il. 187,
Jansen.
pAtiellest-Pages, Francois Aujollest-
Pagés, Maler, geb. zu Bordeaux 1746. Nachdeém
¢r unter Boucher gclernt hatte, liess or sich in
Poitiers nieder, wo er 1775 dio k. Schule der Ma~
lerei, Bildhauerei ete. griindete, deren Direktor
&t bis an seinen Tod, 27. Aug. 1801 zu Poitiers,
biieb. Die Kirehe Sainte ~Radegonde daselbst
bewabrt von ihm zwei Gomiilde:: den hl. Sebastian
Meyer, Risatler-Lexthon. 1,
und den hl. Kinig Ludwig in Anbetung vor der
Dornenkrone. Es gibt viele von A. gemalte
Bildnisse. Mehrere seiner Werke kamen auf einer
Ausstellung zu Poitiers im J. 17
8. Bellier, Dict,
Alex. Pinchart,
Aula, Der Marquis d'Aula, der beriihmte
Kunstliebhaber und Kenner wt Madrid im
17, Jabrh., malte auch und besass nach seinen
Biographen das ganze Wissen eines ausgeze
neten Ktinstlers.
s. Pacheco, Arte de la Pintura. Sevilla 1619, —
Palomino, Vidas de los Pintores et
P. Lefort.
nglischer Mater um 1810.
Auld. P.C. Auld,
Nach flim gestochen
View of Burns Monument and surrounding Seenery
on the Banks of Doon. Gest, von W. Porrest,
W. Schmidt.
AulieZek. Dominik Auliezek, Mod
in Porzellan und Bildhauer, gel
in Bihmen, lernte zuerst bei einem gewissen
Franz Paczak in Leitomisehel, zing dann nach
Wien, wo ihn Joh. Georg Leutner mehrere Jahre
unterricbtete. Auch Frankreich, Englewd und
Ttalien wurden von thin bestcht; in Rom ver-
weilte er einige Zeit, um sich bei dem Baumefster
Gactano Liaveri im Bossiren 2u vervollkomm-
nen.
Lukasakadeinie unter 36 Mithewerbernund wurde
durch Clemens XIL. zur Wiirde cines Ritters
vom gollenen Sporn erhoben. Er fithrte in der
selben Stadt einige grof » sowie
Modelle in Thon und Wachs, Auf der Heimreise
nach Deutschland verlor er durch einen Betriiger,
Hh fiir einen Bischof aus Ungarn ausgab,
in 1200 Gulden bestehendes Vermigen. Zu
Miinchon lernte ihn der Direktor der kurfitrst
lichen Porzellan-Manufaktur Sigmund Graf von
Haimhausen kennen, wor Ak die Stelle
des verstorbenen Oberbossi nz. Pastelli
erhielt und bald zum Inspektor dieser Anstalt
(eu Nymphenburg) vorriiekte; auch wurde er zum
Tlofbildiiauer und 1782 zum Hofkammerrath er-
nant. Er fertigte schine Modelle in Thon und
Wachs; auch die groBen, aber sehr manierirten
Steinstatuen der Juno, des Jupiter, des Pluto
und der Proserpina fiir den Nymphenburger
Schlossgarten rlihren von ihm er. Seine Stellung
au der genannten Anstalt scheint zeitweilig und
nicht ohne Auliczek’s Schuld eine sohr verdriess~
liche gewesen zu sein. Er starb nach Lipowsky
au Miinchen den 14. Okt, 1803 (1807 bei Nagler
scheint ein Irrthum zu sein).
s. Lipowsky, Bair. Kinstlerloxikon, — Augs~
burger Kunstzcitnng. 1771. p. 65.—Meusel,
Teutsches Kiinstlerlexikon, Nagler,
Geschichteder Porzellan-Manufaktur 2u Manche
fin den Bayerischen Annalen. 1884. No. 108.
zbach, Biogr. Lexikon, und desselben
kre A. a.
H. Holland und A. Ig.
es
442
‘Von ihin radirt:
Sltzonde Frau, Halbfigur, in det Rochten ein Buc,
Nach Ro Mongs. 4.) Dies Bl. fuhrt Rrulliot
unter +Anlizeke in det vow ibm verfassten Kata-
log Arotin, 1.1206, anf; es it uns aber nicht be-
kannt, ob in der That der obigeder Verfertige
W, Schmidt,
Aullay. Aullay, Maler, in England thitig.
Nach ihm soll das folgendo BI. gestochen sein
Der Name klingt tibrigens otwas sonderbar, 80
dass uns eine falsche Schreibart statt Anelay
(s. diesen) nicht unmdglich erscheint.
Nach ihm gestochen
Ralph Wardlaw, Scbriftsller, Gest. von Shaw.
Mit Autogr. 4
Evans. Il 403.
W, Schmidt,
Aulnette da Vautenet. Louis-Julien-Jean
Aulnctte du Vautenet, Genremaler, Kunst
liebhaber, gob. 2u Rennes’ 176 if seinem
is Einige seiner
Arbeiten sah man auf den Pariser Salons you
1817, 19, 22, 31 und 33. Bellier gibt an, dass
das Museum von Lisieux von ihm den Schlaf
zt und das von Rennes ein an
Bianea von Kastilien befreit di
Diese letztore Erwerbung muss
nach 1863 fallen: denn der Katalog des Museums
Yon jenem Jahre erwahnt das Bild nicht, In den
sLettres a Davide ter den Salon von 1819p. 19
fst der Kiinstler zu einer Dame gemacht, wahr-
seheinlich, weil der Kritiker den Namen Auluette
als weiblichen Vornamen betrachtete, Er nennt
die Bilder Ubrigens mittelmissig.
* Gabet, Dict, — Dellier, Diet. —FUssli,
Neue Zusitee,
Gofangenen,
Alex, Pinchart.
Aulos. A ulos, angoblich Steinschnoider.
Sein Name ist wie kanm ein anderer zu modernen
Filschungen benuizt worden, Die wenigen sicher
oder walrscheinlich ichten Steine aber weichen
im Stil der Arbeiten, wie in den Formen der
Buchstabenso voneinanderab, dasa sie unmiglich
von einer und derselben Hand herrithren kinnen,
Es ist also wabrscheinlich, dass, wie in unseren
‘Tagen die Siegel hiuig mit dem bloGen Vornamen
bexeichnet sind, dies auch im Alterthum der Fall
war, und der Name sich auf versehiedene Besitzer
hiufigen Vornamen Aulus bezicht.
seh, der grieeh, Kiinster, 1 546,
Brun,
Aumann. J. Aumann, sonst unbekannter
Kitnstler, Unter diesem Namen finden wit ver-
eichnet:
Landschaft mit Eatenjiger, in Reinhart’s Man‘er,
ALequ. 4,
W. Engelmann,
Aumont. Ludwig August Franz Aumont,
Maler, geb. xu Kopenhagen 7. Jan, 1805, lernte!
auerst an der Akademie daselbst, wo er 1825 und
1826 die sitberne Medaille erhielt, ging 1827 nach
Paris und trat bei Gros in die Lehre. In demsel-
Anlley —~
Aur a
ben Jahre stellte er ein Bildniss im Pariser Salm
aus. Er blieb in Paris bis Endo 1629, kam dam
nach Kopenhagen zurlick und fand hier sehr viel
zu than; namentlich 1832, 33 und 34 erschien er
auf den Kopenhagener Ausstellungen mit zal-
reichen Portrits (16 bis 20 des Jahres), worsater
mehrere flirstliche Personen. Schon im J. 1801
hielt er sich nach Ausweis eines Briefes in Ban-
burg auf, wurde 1539 daselbst Bilrger. Ach
hier fanden seine Bildnisse in Ocl, besouders dc
in kleinem Formate, viel Beifall. 1842 kaw e
uach Kopenhagen zurlick und malte nnn auch
einige Genrebilder. Mire 1847 ging er nud
Westindien und matte auch hier, bis er 1883 as
Proviantverwalter eines Schiffes zurick k
Dies blicb er nun einige Zeit, bis er sich i
Kopenhagen niederlioss, woselbst ex noch ett
Das Musou 2u Montpellier besitet vouiia
das Portrit des Marquis von Massilian, te:
Aumont. 1828. A. war brigens nicht bedeteo!
als Kilnstler.
Hamburger
Kunstlerlexikon, — Gab
Diet. — Explteation des ouvrages ley
tore ete. exposés le 4 nov. 1827. p.
Notfce des tableaux ete. exposée su BUH
Fabre ete. 1866, p. 3.
Noliten con Aler. Pinchart
Boal Blo
Aumont. Picrre Hippolyte Aumott,
Maler, geb. 2u Evreux (Eure), + zu Paris dx
20. Nov. 1865, stellte von 1843—47 im Paris
Salon Landschaften und Portriits in Pastell 0:
s, Bellier, Diet.
Auntiller. Xaver Aumiiller, Dilettant.
‘Minchen Ende des 18. und Anfang des 19, Jah
radirte und lithographirte verschiedene Bl. Er
bezeichnete sich mit dea Initialen X. A.
41) Brustbild Christ Nach Rosalba Carriets
1799. 5,
2) Landschaften, Mindestens 8 BM, Raiict. qb.
‘und qu. 5.
3) Das Diefehen Eulensehwang, qu. Fol, Uns
liegender Angabe nach lthographirt
W. Schmit
Aunay, s. Delaunay.
Auquier, Emmanuel Auqu
Mons (Hennegau) 1. April 1819, Di
Malen, lernte bei G. J. Halles, Er hat sich 9
aiell auf Aquarell und Pastell geworfen wed
‘Mons in den J. 1868, 61 und 68 verschiedene de
artige Arbeiten ausgestellt,
Aur. Anton Aur, Zeich
cher, ein
stach folgendes mittelui
Der bl, Kasimir kuiet vor Mara
om
virgo die
Rogina Polont ... ing. del. seul, F. Aur Att
operis, “Auf der Rivkseite steht das Lied de>
ML, Kastmir von dem Priester Anton Weszzy0»-
wiee. Krak . 4.
5 Rastawleck!, Kupferstecher- Lexikon, I)
Manuskripe
vom Lephonei
Auroggio
Aurelius Antoninus.
Aurbach, 6, Auerbach,
Aure, 8. Passy,
Auregglo. Antonio Aureggio, Land-
schaftsmaler zu Brescia um 1700. Chizzola er-
wibnt yon thi “zwei groBe Landschaftene in der
Galerie Barbisoni zu Brescia. Er warder Lehrer
J.B, Cimaroli’s und A. Toresani's.
s.Zani, Encicl. —Chizzola, Le Pitture etc,
i Brescia, 1760, p. 171.
|. Jansen und W. Schmidt
Aurell, Niceold Auroli, Kupferstecher,
rb, zu Poli im letzten Drittel des 18. Jabrh.,
Rom um 1805—1836 thiitig. Er ist tibrigens
sur von miBigem Verdienst. Von seinen Bil.
Hezte er vorher Abdriicke I. Vor aller Schri
i Nur mit den Kiinstlernamen;
‘egter Schrift zu nehmen.
1La sedizione ¢ 1a punizione di Core Datan e
Abiton, Sandro Botticelli dip. P». Guglielmi
‘lis. Das Bild in der Sixtinisehen Kapelle. Roy.
qu. Fol
2) Salomon und die Konigi
menichino. Rund. Fe
3) Esther yor Assuerns. Nech Domenichino,
Rand. Fol.
4) Lo Sposalizio, Verlobang der hl
Nach Itafael. (1930). Fol
5) Madonna detta della Seggiola
Fol.
IIL. Mit ango-
von Saba, Nach Do-
Jungfrau,
Nach Rafael,
6) Hi. Jungfrau, genannt die belle Jardiniére, Nach
Rafacl. 1822. Roy. Fol
1) Die weinende Mutter Gottes. Nach Guereino’s
ild in der Galerie Patrizi zu Rom, Fol.
S)Ia B. Vergine consolatrice, Roma, Calcogratla
tamerale,
9S. Francesco dl Pat
0), Caeeilia, Na
M1) Der Tod des Adonis,
Nach Domenichino
dtet in Gegenwart von
Minerva die Medusa, Nach Ann
er. qu. Fol.
13) Alloeuzione a Soldati.
vaggio, Fol,
14) BIL zu der
ferkur und
Carracel.
Nach Polld. da Cara-
ge von 20 Bil, mit der Geschichte
des Papstes Ping VI. Mit Balestra, Nonato, Fon
tamu, A. nach L, Agricola, Beys, Scotto,
Cecchi und Petromi gestochen, gr. qu. Fol.
15) Aveenture di Oreste ete. Nach der An
P. Guglielmi dis, N. Aurelj ine. BL
rmenti del Museo Lateranense deser. da
R. Garrueci ete. om 1861, 2 Voll. Fol. Nach
antiken Vorbildern gez. von P. Guglielmi, F
Severati und GB. Borani und gestochen’ von
larcucel,
L, Fer
D, Marchetti, F. Trotani,
G. Bonafode, ‘Fafeln
en indessen von Severati und Trolani her,
Blane, Manuel, — Andresen, Handbuch
fir Kupferstichsammler, UL, Aufl, des Heller,
Notizen von W. Schmidt.
W. Engelmann,
Aurell, Lodovico Aureli, Maler und Li-
thograph, geb. zu Bologna am 9. Jan. 1816. Er
idmete sich der Malerei und malte einige Altar-
bilder; spiter jedoch wendete or sich der Orna-
mentik zu und malte Blumenstiteke, deren Na-
turwabrheit und Anmut geriihmt werden
hatte cine besondore Neigung zur Lithograp!
und versuchte sich auch in der Chromolithogra-
phie nach Engelmann's System; seine Proben in
dieser Gattung sind anerkennenswerth. Unter
seinen namhafteren lithographischen Werken
t cin Elementarkurs von schattirten und weiss
gehdhten Ornamenten auf'onpapier zu verzeich-
nen, und dieses nitzlicho Werk verscha‘fte ihm
1859 die Stelle eines Professors der Ornamentik
an der Kunstakadomie in Bologna. Er starb
9. Aug. 1865.
8. Atti della R, Accademia di Bologna. 1865.
Cavaltucei.
Aurelio, Fra Aurelio, nach Vasati
der des Girolamo Lombardi, arbeitete noch vor
1550 als Bildhauer. Von ihm ist der Prophet
Daniel an der Nordseite des Heiligthums in
Loretto. Auch wird ihm die Statue des Bileam
an der Ostseite zugeschrieben.
s. Burckhardt, Cicerone. p. 641.
Bru-
Jansen.
Aurelius. Aurelius Antoninus, Archi-
tekt, in der ersten Hilfte des 3. Jahrh. nach Chr.
in Tanais, dem heutigen Nedwigowka, an der
Milndung des Don, wirkte wihrond der Regic-
rungen der bosporanischen Kinige Reskuporis
und ‘Tib. Jul. Ininthi Wir finden seinen
Namen in den griechischen Inschriften dreier
Steino, von denen zwei in Nedwigowka, der dritte
im Stadtgarten von Nowo-Tscherkask gefunden
worden. P. v. Kppen, welcher die letatere In-
schrift 1850 der St. Petersburger Akademie mit-
theilte, verlegt ihre Entstehung ebenfalls nach
Aus der ersten Inschrift erfahren wir,
dass wirend der Regierung des Kinigs Resku-
poris der Architekt Aurelius Antoninus Nauax,
Sohn des Meuakos (in dieser Vollstiindigkeit
findet sich der Namo bloB in dieser Insehrift),
im Vereine mit dem Architekten Diophantos,
Sohn des Nopolos, im Auftrage des Hellenarchen
Basileides, des Sohnes des Theoneikos, im
J. 517 der bosporanisehen Zeitreehnung, —
221 nach Chr. — seinen Platz fir die Stadt
und den Handel restauritter. Die von Képpen
mitgetheilte Inschrift berichtet, »Aurelins An-
toninus habe withrend der Regierung des Ki
Ininthimaios im J. 533, — 237 n. Chr. — einen
lange vernachliissigten Brunnen von Grund ans
wieder aufgebaut und einen Thurm errichtets.
In der dritten Insehrift berichtet ein Demetrios,
Sohn des Apollodoros aus ‘Tanais, er habe im
4.538 anf eigene Kosten einen verfallenen Thurm,
von dem Architekten Aurelius Antoninus, ()2
dppetacevog AiGeqhien Avew)uebws, restauriren
Tassen und habe denselben der Stadt und dem
Handelsstande tibergeben.
s. Antiquités du Bosphore Cimmereen,
U8 MT. Inseript. LXXT. 314 ff.
Metin, de ta elasce his
56e
_Aurolius Nikephoros
-philologique de Acad. impér. des sciences
t. Pétersb 1951. VIN 16
as
‘hd, Dobbert.
Aurelius Nikephoros, Sohn des Nikepho-
+08, Bildhauer, nach der Iusehrift einer Ehre
statue in Sparta: Corp. inser. grace. No, 1402
Johan Aurellor d. X., schwy
Abkimmling des Juweliers A.
ich Stockholm tbersi
widmete sich sehon frith der
ot Portritwalerei, Anfangs
lerleben, 1608 wurde
aber von dem Reichsrath Gista Posse nach
Helickis in Westergitland berufen, wo er
seinem Todo, 1696, verweilte. Seine Portrits,
Jahre 1650—1675 fallen und
ichtung: dor Ehrenstrahl'schen Sehulen sich
niihern, kommen sehr selten vor.
Sein Sohn, Johan Aureller d. J., gel
1657 in Gefle, ebenfalls Maler, wurde der Nach:
ines Vaters auf Hollekis und lebte noch
aly »Pictor et Contrafactore und Mitglied
des Maleramts in Stockholm. Wie der Vater
liegt er in Medelplana Kireho in Westergitland
begraben, wo er sich schon bei Lebzviten ei
tiges mit seinem Bildniss gesehmiicktes
Epitaphium errichten liesa. Dieses Epitaphium
wurde 1867 mach der Pariser Weltausstellung
weschickt. Kine Kopie von dessen Inschrift
Defindet sich in der Sammlung des Herrn
Mandelgren.
Aureller.
discher Maler
ler
©. Kichhom,
Auria, Domenico d’Auria, Bildhauer in
Neapel uu die Mitte des 16,Jahrh., war der beste
Schiller des Giovanni Meriano von Nola und ci
Gehiilfe bei vielen von dessen Arbeiten, wie
2. B. bei den Kolossal-Statuen aus Stuck, welche
derselbe zur Feier des Einzuges Kaiser Karl's V.
tit Annibale Caccavello und andera Schillera
verfertigte. Auria war anfangs zum Maler be-|
stimmt, warde aber durch die Sehipfungen des
Merliano und des Girolamo Santacroce flir die
Bildhauerkunst begeistert. Er soll auch in Rom|
seino Studien gemacht haben, jedoch ist der!
Zeitpunkt ungewiss. Seine erste selbstindige|
Arbeit war eine Marmortafel mit der Bekehrung
des Paulus in Kleinen Figuren, dic er, kaum 25|
Jahre alt, fir eine Kapelle der Familie Poderico|
in Sta, Maria delle Grazie zu Neapel machte.
Merliano korrigirte dio Zeichnung, tlberiiess ihm
aber dic Ausfiihrung in Marmor villig. Bin Re-
lief mit der Madonua als Schiitzerin der Seeten
im Fegefouer in St. Aguello Abate, Kapolle der
Lottieri, gelnng 80, dass es von Vielen fiir cin
Werk soines Lehrers gehalten wurde. In Folge
davon besteliten die Tieronymitaner von Sta
Maria delle Grazie eine Tafel mit demsclbon
Gegenstande. Der wachsendo Rubm des Auria|
cerregte Eifersucht, und vor Allea bei Am
Caceavelio; allein jener hat
an Merliano, und s0 sah er sich ausehuliche Be-
stellungen gesichert.
des Alfonso Rota, umgeben von kriegerisehen
sn, auf dessen Grabmal in 8. Domenico
Maggiore erwihnt. AufEmpfeblung des Merliano
ward ihm aufgetragen, in der Strasse Sta Lucia,
eine schiin
3 vielfaeh fiir Arb
halten. Dieses reicho, i
heiten Uberfllte Werk erwarb dem Kiinstler be-
dtentenden Ruf, und auch die Gegenwart muss
wenfgsteus das Ganze in seiner Wi
jotet Anftrige; name
in die Kathedrale yon Palermo
Kirche zn Cosenza geliefert haben. Nach dea
Todo des Santaeroce wurde er am 15. April 547
mit Merliano, Caceavello und Pietro della Pat.
lauserschen, die reiche Kapelle des Marchese i
Vico Co!” Antonio Carncciolo in 8. Giovantis
[Carbonara zu Neapel zu vollonden. Thu files
das Standbitd des hl. Paulus und das Grabmal des
Marchese mit dessen Statue zu. In den letsten
[Lobensjabron des Merliano, da dieser selbst we-
niger thitig sein konnte, war A. es vorziilich
[der ihm’ bei seinen Arbeiten Hilfe leistete. Nach
[dem Tode des Metsters, 1359, votlendete et cie
von diesem angefangenes schiines Relief mit er
Nack
Pieti in 8. Soverino, Kapelle Gesualda
diesem errichtete er im Arsenal zu N
groBe sogenannte Fontana di Medina
auf den groBen P
tz vor dem Castel Nuovo ver-
setzt und von Cosimo Fansaga vergrBert wunie
Auch hier war alle Welt wieder Uber das phantas-
clohnte den Meister mit einer Pension aus
linften der Salinen vou Tarent. Noch
withrend dieser Arbeit Ubernahm er die Aus-
schmifekung der Kapelle der Familie ‘Turbolo in,
Sta Maria della Nuova, filhrte jedoch nur die
Statuen der bh. Franz von Assisi und Beruhartis,
aus. An dem Grabmal des Bernardino Turbolo
in derselben Kapello v
seiner Gemalin und tiberlites das Uebrige seisea
Schiller, Auch wurden ihm dor Christus as:
Kreuz mit den Schitchern, cine Holzschui
Jarbeit, in Sta. Incoronata und eine Altartatel is
/S. Giacomo degli Spaguuoli zugeschrieben. Be
/sonders gertthmt wird endlich noch das Grabmal
des 1575 yerstorbenen Dichters Bernardino Rota
in S, Domenico Maggiore, wo man ferner noch
dig Grabmiilor Alfonso Rota's (s. oben}, Carafa*
‘und des Firsten von Fondi, Niccolo di Sangro
bewabrt. Die Ausschmlickung einer Kapelle
Giuseppe Maggiore ist bei dem Umbau sler Kirche
1783 aoretirt worden, und in iihnlicher Wei
sollen noch manche andere seiner Werke unte?”
gegangon sein, Er starb um 1985. Von seized
Schiilern sind nur zwei bekannt, Domenico oder
Domenico d’Auria
=~ Auroux, 15
io 'Ambrogio, don or viel als Geiifon be-
satu, und der bedeutendere Andrea Barchetta,
‘Aus Arbeiten neichneton sich gleich denen
seve Lebens durch Adel und Einfachheit aus;
jek war er diosem nicht villig. ebenblirtig.
Sich dew Urtheil you Sehulz ist or massig und
‘omangelt el malerischer Auffassung bestinmter
‘sl genauer Zeichaung,
‘ameniet, Vite de? plttort Napa 1. 166, —
Gessi, Le bello
formats, Stor
Terethardt,
Uandbuch der
lela Seuleura, ‘Hl, 973.
p. 2 — Rug
unsigeschiebte. 1, 695,
Fe, W, Unger
lurla, Geronimo d'Auria. Dieser sonst]
stekannte Name steht unter einem Marmorrelief
‘euler Erwockung des Lazarus in einer Kapelte
der Sakristel vou 8. Severino xu Neapel.
Sic Zant arboitete eF 15
| Catalant, Diseors! su monument pati. p. 38.
tant, Encle.
Fr W. Cnger.
dariga, Hermann Auriga, Baumeister,
‘4aKonrad yon Hinenburg, Bischof von Strad-|
tes, in den letzten Jahren des 12. Jahrh, den|
Baier doppelten Umwalltng der Stadt anver-|
jr, welehe noch am Ende des 18. Jabth.
fetaien war. Drei Thote, in Gestalt. von!
Tiraeo, fihrten au den Vorstidten, und jedes
(owlten war mit cinor Skulptur geschialickt,
4uidem Bildwerk des Zollthores sah maa einen |
‘Lou neben einem Rade sitzend, auf welche
caren dio Inschrift: Hermannus Auriga ma
hujus oporis, cingehauen war, Das Bild-|
‘ek enthielt augenscheinlich eine Anspielung
‘ufdea Namen dey Architekten,
Ein StraSbargor Alterthumsforscher, dem
(6. Gérard beiptlichtet, legt dem Hermann den
as des Chores und der Querschiffe im Miinster
‘Bis jetat fat aber noch nicht der geringste|
‘eis dafir aufiebracht worden,
\Gideard, Les Artistes de VAlsaco pendant te
Moyen-Ago. 1. (1872). 93
lez, Pinchart,
Aariol, Charles Joseph Auriol, unter-
ondoeter Landschaftsmaler, geb. zu Genf den’
1. Nov. 1773, + au Satigny, unfern seiner Va-
aoadt, den 2s. Mai t834. Er war Schiller yon
Derive, Zwei seiner Arbetten hat er dem Gen~
‘rt Masoum geechenkt.
Musée ath a Gendee, 1870. —
Ales, Pinchart.
Auripert, Auripert, Maler im 8. Jahrh.,
‘a von dem Langobardenktinig Haistulf der|
eal 8. Pier Somaldi zu Lucca aufgetragen
4. I, Semper in: Liteon's Zeitschrift far bitd,
Kunst, 1871, p37.
W. Engelmann,
Auroux. Nicolas Auroux, Kupferstechor,
eh, au Pont-Suint-E: Departement’,
‘int-Esprit (Gat
arbeitete in Lyon und Turin mm die Mitte des
ing apilorn litter sind sche wittelniig
1) Maria sitzond, bale au them Schoo das Je
ind, welehom der klcing Johannes die Passe
Xteei, St Maria mater Delors pro nobis. Fol
bf des BI Blzear tit der Bl, Dol-
hing, Nach A. Vivi. 8.
ap 'Francosto Albial, Kardioal, Brust, %/ inks,
al Fal
4) Antonio Harberiat, Kardinal, Irth, a rechts
ih Larbecrkeane. Obie Namondunterschnf, Fal.
8) Deminique. do Sésue Maria, Ordensgoneral der
arfusigen Karoelter,balbe Fur, elu Kruz.
Inder Rechten, die Linke auf einen Stock goat Ott.
Ti Mintergrande Ansict von Prag und der
Sehtacht aus welsten Herge, 8.
6) Charles Favret, Bras. fg Inks, Oval wt Cen
sehr Auf elnem Untetatz malt vier fase,
Yersen, Ins Trait de Tabu, ron dem Oben=
fenannten. Lyon 1677, 2 Bie. Fol.
1 KoulsePrangois de La Baume de Suen , Wichot
on Vislersy Brusth., fq techie, Oval. Ole
Unachnit des Namen, Fa)
8) Brard-Anme de La Magdeline Ragay. Oberpro-
urateur der Ablel Sts Claude fn der Franthe=
Comte, Brust, tech, in elnens nappet-
favetociontn' Reine ewischen vier Sten
en Sehafte ebenfalls tat. Wappen veralert
-AvAuroux setpsit Lugton. 1604, uF.
ore Lgotord, Senator in Niesa, Trust,
jerecis. Ova, in: iver singulars de Usurs
Ube 1682, Fat.
10) doh: Caramel von Lobhowttz, Blshot von Vige-
Brust, fq teehts, Oval, Fal.
ny Siteestre de’ Marella, Bischot von Mende,
rath tink Oval Fol Oban Nanena
sehr
12) Camtie de Neofvlle, Erzblschot son Lyon,
Irasth. 3/¢ Uke, Oval, Ohne Namensumscdit,
Val
13) Ment de Forbin Mapnier, thaton von Oppide,
init der Devise: Incuobit-wtrique. qu Fol,
abl. 12
14) Hernard de Raseas, Ordnder dos. Spitas an
‘Avignon. Nach-l; Dareth. qu, Fol, Lebl 15,
15) Lazarus Riveius (ste), Prot in Montpelier,
Act od. 8.
de do Roxas, Jurist, frost, 3g
tn: Teartaaa porthumis de
compatibilitate Regnorum et Majoratuum, von
om Obengenannten. Lug. 1669. Fol.
vugwsto de Sales, Hischot. §,
Jesuit,
Charles
18) Carlo Spinol
brennenden
‘bunden (wards
nt). Kl.
jinicus Tuscus, Kardinal, bilbe Figur, fm
Lebustubl am Tisch sitzend und mit Schreiben
‘bescbiftigt. Oval. Fol
20) Ungenannter Klosterabt, Tenstb., links, *wet
Warzen auf der rechten Dacke, und eine dritte
auf der Né
joze Figur, auf einem
sa an einen Pfahl go-
1622 fn Japan ver-
19)
‘Oval. Fal.
Ausfeld.
Auroux —
ter.
's der Evangelist empfangt aus der
gels das Buch der OM
darnng, Joannis da Sylveira
mentarioram in Apocalypsim B. Joaunis
Apostoli Tomus 1. Lugd. 1667. Fol.
22) Die Wahrheit und Forschung der christ-
lichen ‘Theologic, dargestellt von zwei
sitzenden Frauen neben einem Piedestal,
fiber welchem dio hl, Dreifaltigkeit in ihrer
Glorie erscheint. Nach Fr. Chauveau.
Fir: Theologia assertiva, Fol.
23) Michel de Montaigne, Brustb.. 9/4 rechts.
Oval. Fir: Les Essais do Michel Belg. de
Montaigne. Nouvelle Edition mis
voll, M. DC. LXIX. A Lyon. 1
21-28) Buchdruckes- und Buchhindlerzetchen,
‘24) Zwei zusammengeringelte und sich’ be-
gattende Schlangen, mit der Devise: quod
tbl lori non vis, alteri ne foccris, in oiner
artusehe. qu. 4.
Holemius Euklides_neben einer
Sphiro, bor welcher eino Schriftrolle sich
ausbreitet mit der Inschrift: Universitas
rerun est pulvis Jehovac. qu. 4.
26) Die Vorsichtigkeit, eine bebelmte Figur,
in der Rechton ein Schwert, in der Linken
cine Sehlange; oben dariiber ein Spruch-
band mit der Devise: Vineit prudentia
2)
‘res, in reel Engeln gehaltenen,
Kattuscho. Firmazeichen der Buchhindler
Girin und Barth, Rivitre zu Lyon, Rue
Merciére, & la Prudence. 1677. qu. 4.
27) Ein Kreuz mit zwei danoben knieenden
Engeln, von welchen der eine ein Schild
halt mit den Initialen: 1, B,D, Firma-
Speer, in der
Piluges, vor welehem Saturn angespaunt
ist; vorauf geht Fortuna und streut den
Samen aus. In einer Kartusche mit der
Devise : Semina fortunae geminat ©
tempore virtus, Firmazefchen der Bu
handlung P. Prost, Phil. Borde
rent Arnaud’s Eben in Lyon. 1648. qu. 4.
29) Wappen des Jean Matthieu Dupuis de la Serre,
zwei cinander gegenitbergestellte Seedrachen
(serra), dio in einen Brunnen hinabschen, Vig-
hette zu Anfang der Widmung eines Buchs.
qu. 4.
30) Das Rathaus in Lyon. gr. qu. Fol. Le Blan
8. Basan, Dict. — Heineken, Dict. — Le
Blanc, Manuel,
E, Kolloff.
Aury, Antoine, Augustin und Pierre
Aury, franzisische Graveurs im 17. Jabrh.,
Uber welche Jal Forschungen angestellt hat.
Ueber Antoine ermittelte er nur das Datum
seines Heiratskontraktes vom J. Au-
gustin war Siegelschnoider des
wig XIIL, dor ihn bercits 1648 beschiiftigte; er
starb nach Jal den 26. Febr. 1661. Er ist der
Vater des Medailleurs Pierre Aury, geb. zu
dou 4. Dez. 1622, von dem mebrere Werke
sich bis auf unsere Tage erhalten haben. Aus
einem Auszug der Rechnungen des bastiments
du roye vom J. 1688 ersehen wir, dass Aury fi
den Stempel einer Denkmllnze , auf welcher du
Schloss von Versailles abgebildet war, 35uLivres
erhielt; dieseibe sollte einen Theil der Folge dx
histor. Medaillen Ludwig's XIV. bikdeo. Dex
gleichen Ktinstler milissen wir auch zwei sudere
Medaillen zuschreiben. Dieselben betiehen tid
auf das tragische Ende der Brtider Jan und Cc
nelis de Witt, welche im Haag 1672 als Op:
der Volkswuth ficlen. Von den sieben an jes
Begebenheit beailglichon Medaillen sind die
P. Aury ohne Widerrede dio besten. ite is |
nur die Wiederholung der anderen. Der Av: |
zeigt uns die sich zugewendeten Biisten der xi-
den Briider , Jan links , Cornelis rechts, mit és,
Legende: JOHANNES + DE + WITT « NAT- A-103 |
CORNELIVS » DE WITT NAT + A. 1623, Unter
Blsten stehen Horaz’ Worte: i TEGeR - vit
BCELERIS - QVE- PVRVS und die Bezeichoor
avery rec- Auf einer Bandrolle findet mat?
aus Ovid die Inschrift: mic + arstis - mai
ULE - ToGA- Die Reverascite stellt eine
heuer mit noun ‘Thierkipfen vor, weleke &
awei entkleideten Opfer niederstampft. Lege?
NUNC REDEUNT « ANIMIS + INGENTIA - CONS"
ACTA ET FORMIDATI + SCEPTRIS - OC
auxistet - Darum laufen zwei Dornenswez:
Form einer Guirlando; sio sind mit einer Bu |
rolle durehflochten,, auf welcher der Virgie
Vers: MENS AGITAT MOLEM ET MAGNO SE
pore miscer. Endlich in der Exerge finds s
ein Chronogramm in drei Zeiten: xonlLe nt
FRATRUM saVo eVRoR ORE TRYCIDar. MI
Avaysri.
Bolzonthal, Immerzee! und Kramm babes 83
ber die Abstammung Aury’s geirrt. Der Lest
‘macht zugleich hinsichtlich seines Namens ¥=
derliche Konjokturen.
8. Van Loon, Mistoire mét. des Pays-s.
SI. — Holzenthal, 8 Kun
achichto der mod. Medaillen 0. p.2
- rzeel, De Levens en Werken &
A. Pinchart, lech
‘aux des graveurs de
Dictionnaire critique de biographic et és
p. 84. — Kramm, De Levens en Wetker
‘Alex, Pinel
Ausfold, Johann Karl Ausfeld, ku
stechor, geb. zu Jena den 16. Nov. 1772, se
unter Joh. Gotth. Maller in Stuttgart. Eri
sich in Frankfurt, dann in Stuttgart auf, ¥*
voraliglich fiir die Cotta'sche Buchhandlune 8
thig war. Soine Hauptarbeit waren 4 Bll. fi
Generatkarte des KUnigsreichs Wiirtemb
Im J. 1807 siedelto or nach Meiningen Uber,
10 Jahre spiiter erhielt er die Zeichenlehrerts*
‘an dor Salzmann'schon Erzichungsanstat **
Schnepfenthal. Die ihm vom Unterricht tr
lassene Zeit benutzte er zu Kupferstecherat":
ten, besonders fllr Perthes in Gotha. Yoo 18
hielt er sich zumeist in Meiningen auf, wo et
25. Okt. 1851 starb. A. war besonders Lad,
kartenstecher, stach aber auch Figures 4
Miguel de Ausola_—
‘William Austin. 447
Landsehaften, die nach Nagler von ge
Werthe sein sollen. 6 solehe BI. befinden
Silsnann's Heinrich Glaskopf. 1820, Auch in
der Lithographie hat er sich versucht.
s.Nouer Nekrolog der Deutschen, Weimar
1853. Jahrg. 1951, No. $27.
W. Schmidt,
Ausola, Miguel de Ansola, Baumeister
tnd Lebrer seines Sohnes Juan, scheint gleich
diesem au der Kirche zu Ey bar in Guipuzcoa
earbeitet zu haben, da Juan nach der Vollen-
dng des Thurmes im:J. 1662 neben seinen ei
en Arbeiten anch die seines Vaters taxiren li
8.
Juan de Ausola, Sobn des Miguel de
Auwola, baute von 1646 bis 1662 die Kapelk
‘ojden Thurm der Pfarrkirche von Ey bar in
‘apuzcoa nach den Zeichnungen des Jesuiten
Francisco de Issasi
Ss Llaguno y Amirola, Noticias IM, 122,
Fr, W. Unger.
Aussandon. Hippolyte Aussandon, Ma-
ler, geb. 2u Paris 1836, Schiller von Horace Ver-
wet, Gleyre und Pils, malte Genrebilder und
Purtrits, welche er von 1863 im Salon ausstellte.
“Bellier, Dict.
Ausse, 8. Memlincs
Austen, William Austen, Metallgiesser
es 15, Jahrh, in England. Sein Hauptwerk sind
‘ieFiguren an dem pri
‘ou Beauchamp, Grafen von Warwick,
tas sich ine Chor der Kole;
uWarwiek angebauten Kapelle betindet
Kaplte, die der Graf setbst testamentar
ssf, wurde im J. 1449 angefangen und 21 Jahre
sper vollendet
Diz von Austen nach Holzmodellen ausgefibr-
tea Theile des Monume id:
Grafen Richard, der liegend in s
dargestellt ist mit dem Heline zur Si
1 den Fiissen ; ferner vierzehn Statuetten von
Leidtragenden und 18 kleine Engelsgestalten.
Das Messinggitter, welches die Statue des Gra-
litzt, ist gleichfalls von Austen gefertizt
wbeiter in London, tibernahm die Ziselirung,
Vergoldung und Politur aller Eretheile und
uuserdem die Lieferung von 1 vergoldeten und
vusillirten Wappen. Jede Langseite des mar-
aornen Unterbaues enthiilt elf Abtheilungen von
sngleicher GrdBe, jede Schimalseite fiinf.. In di
et Abtheilungen, die durch schiine architekto-
sische Ornamente eingefasst werden, sind fir
jie Statuetten grissere und kleinore Nischen
ogebracht, iiber denen sich imarmorne Balda-
shine erheben. In den groBen Nischen sicht!
‘san die Statuetten der.Trauernden, in den
leinen, die mit jenen abwechseln, dic Engels-
figuren aufgestellt. Die Trauornden stellen Hoin-
‘ich vou Beauchamp, den Sohn des Verstorbenen,
und dessen Gemalin Caecilie Neville, dic
‘Téchtor des Grafen mit ihren Gatten und andere
Glieder der Familie Neville dan
Flaxman urtheilte wol zu enthusiastisch: Die
Figuren sind so natlirlich und anmutig, die
Architektur so reich und geschmackvoll, dass
kein gleichzeitiges Bildwerk derselben Art in
Italien sie tibertrifft, obgleich Donatello und
Ghiberti damals lebten.
8. Walpole, Anecdotes of painting. 1. 38.
Labke, Geseh. der Plastik, p. 110, — Flax-
man, Lectures on Sculpture. pp. 44. 45.
Abbildingen finden sich in: Dugdale, The
Antiquities of Warwickshire. 165 354
Gestochen vou W. Hollar (Parthoy 2:
Britton, Archit WV.
"Nolizen von Br. W. Unger u, Fr. Althaus,
‘Mer, Pinchart.
am Austin, Zeichner und
geb. zu London um 1730, lernte
chen bei George Bickham. Da er aber
ix Erfolg im Kupferstiche hatte, ward er
Zeichenlehrer, betrieb zugleich cinen Handel
mit Stichen. Seine meisten Blatter sind Land-
schaften rdem stach er auch noch eine
Folge von aturon in Bister-
manier (No. 1—6).
Bildniss des Kiinstlers (2).
Drawing Master of rightone, Kniestiek, sitzend
vi Scott delt, Jat. Godby sculpt, Publ
arch 25, 1509, by W. Austin No, 20 G
Russell Steet Brighton, Kt, Bel,
5) Folge sou 6 Dill. politischer Karikatw
Austin, Wil
Kupferstecher
das
Me, William Austin,
Fretich Spies attacked by British Bees
W. Austin, 1780. 2) The Spanish Dons
overtaken by an Ancient Briton, 3) Bri-
tish Invalid driving Foreign Animals from
the Camp. 4) Public Ordinary.
Peep into a Camp kitchen by
drove Ox. 6) Recruiting Sergeant and
wed Mate
ins of Palinyra, 4 BM, qu. Fol
7) The grand Entrance into the Temple of the
Palmyra. $) The Remains of the
great Temple in Palmyra ftom the North
West, 0) A genoral prospect of Palmyra
from the North-West, 10) The ancient elty
ra, as it now appears.
2) Rome in its Original Splendor, 2 BM,
iach G, P. Pa 756, qu. Fol
11) The Temple of Vesta. Virgins going to
Sacrifice ete
12) An Egyptian Obelisk, The
ote,
nate House
Diese beiden Bil, lagen mir ohne die Namen
der Kiinstler vor.
13—16) Ruins of ancient Rome, 4 BU, Nach G. P.
Pannini, Loudon,
13) Lower part of Trajany Pillar ‘The Mauso-
eum of Hadrian ete,
14) The Amphitheatre ete, J. S. (sie!) Au-
stin Seulpt.
15) Temple of Concord. ‘Temple of Antoninus
and Faustina ete.
16) An antique Torso. ‘The Pantheon ete
17-22) Folge von Seelandschaften, 6 Bil.
J. van Goyen, Kl. Fol.
23-27) Djo vier Tageszciten, hollindische Land-
sehaften. 4 BIL, qu. Fol.
23) The Morning. Nach A. Waterloo,
24) Noon. Ryslal (Ruisdael) pinxt. Austin
ach
Senlp.
25) The Evening, Vangoen (J. van Goy en.)
pinst,
26) Night. Nach A. van der Neer,
2833) Ansichten der Umgegend vom Virginia
Flusso, 6 BU, Gest, von P. Sandby, Viva-
res und Austin. gr. qu. Fol.
Es ist mir upbekannt, wio vielo BU. davon
Austin gestochon bat
34) A Specimen of Sketching Landscapes, in a free
and masterly Manner, with a Pen or Peneil
Exemplified in Thirty Etchings, done from Ori-
ginal Drawings of Lucatelli, after the Life,
in and about Rome, Published — by — William
Austin, in George-Street, Hanover Square,
where Drawing and Etching aro taught in the
expeditious Manner. 30 BIL. qu. 4,
ichten des Berges St, Michel in der Grat=
schaft Cornwall. Von Le Blane erwhnt, Ob
mebrere BIL?
35)
36) Landschaft, Nach Fr. Zuccarelli, gr. qu.
Fol
87) Er stach auch zu einer Folge von 8 BI., den
Park von Windsor vorstellend, nach Zelehnungen
‘von Paul und Thomas Sandy. Zu dieser Folge
stachen auch Mason, Vivares, Rooker und
Canot (Negler).
s. Heineken, Dict. —
1795. 1. 7.'— Piissli, Kiinstlerlexikon,
Fiorillo, Gesch. der zeichn. Kinste. V. 597.
= Ottley, Notices. — Le Blanc, Manuel.
‘Mittheitungen con G. W. Reid.
W, Schmidt
Austin. Austin oder Austen, wird inden
Katalogen Evans und Stenson ein englischer
Kupferstecher genannt, von dem uns Niheres
nicht bekannt ist, auch nicht, wie er mit dem
Vorigen zusammenhiingt,
1) Frances Basset, Tochter des Sir Franc, Basset. 4.
2) Anna Elisabeth , Grifin_von Chesterfield, Toeh=
ter des Lord Forester. Nach Backner. 4.
+ Is39
ach Hay
atalogue Brandes.
8) Margatotha Lady Hume
Nach Chalon. 8
4) Mary Feviner, Grin von Oxford,
bell,
nin yon Rivers, Nach
6) Lady Joh, St. Maur Blanche Stanhope, Tochter
des 4. Karl von Harrington, Nach Dems. 4.
'W. Engelmann.
Austin. Paul Austin, geb. 1741 zu London,
hat nach van der Neer u. A. mehrere Landschaf-
ten gestochen: so sagt der leichtsinn .
(Diet. des Graveurs, 2. Aufl.) und Andere schrei-
ben ihm nach. Offenbar ist hierunter William
Austin (. d.) gemeint.
LW, Schmidt
Austin. Robert Austin, englischer Form-
schneider zu Anfang des 18. Jahrh., gehiirt au
denjenigen Kiinstlern seines Faches, welche dic
moderno englische Holzschneidekunst anbahnen
halfen. Er zeichnete theilweise mit der Abktr-
zung soines Namens Aust.
8. Fiissli, Neue Zusitze.
1. No, 1386,
gler, Monogr.
W. Schmidt,
Austin, Samuel Austin, englischer Land-
schaftsmaler im 19, Jahrh. Er hatte 1831 in der
Ausstellung der Aquarellmaler zu London ino
»Szene aus den Hochlandens ausgestelit und 18%
ebendaselbst zwei Landschaften, die gertihmt
‘wurden.
Nach ihm gestochen :
A View of Dordt from the Harbour,
William Miller. Kl. qu. 8,
s. Kunstblatt, 1831, p. 366, 1832. p, 24,
W. Schmidt u. G, W, Reid
Austria, s. Juan d’Austria.
Gest. v2
Aus Milectus oder Miletus de
Ausuris, Goldschmid, im Dienst Karls i
von Neapel mit einem Jahrgebalt von 18 Urs
vorfortigte 1305 mit den Goldsehmiden G otti-
fredus und Wilhelm von Vezelay fllr deo
Konig das in Silber und Gold gefasste Haupt des
I. Januarius, im Sehatze von 8. Gennaro 2
Neapel. Wie sobr man ihn sehiitzte, zeigte des
Kinigs Gemalin Maria (¢ 1328), die ihm im
‘Tostamente einige Legate aussetzte.
s. Schulz, Denkmiler der Kunst des Mittelalters
fn Unterit, HT. 25. 1V. 121. 123, 124. 125, 124,
t
Antelll. Giovanni Autelli oder Autello,
genannt Monicca oder Monnicca, Musiv-
arboiter zu Florenz um 1620
Jacopo Autelli, Sohn des Vorigen, blubte
umn 1649 als einer der vorziiglichsten ‘Musiv-
arbeiter in Edelsteinen. Der GroBherzog von
‘Toskana beschiiftigte ihn. Gemeinsebaftlich mit
Anderen arbeitete Autelli yon 1633 bis 1
einem reich ornamentirten Werke, das in runder
Form in der Mitte einer achteckigen Tafel an-
gebracht wurde. Die Hauptzeichnung rithrte
von Pe der Fries rings herum von Ligorzi
hier, Andere Werke von derselben Meistersebaft
— Reliefs oder vollstiindige Statuetten vou
eden Steinen — befinden sich im Kabinet det
Gemmen und Kameen, in $. Lorenzo und im
Palaste Pitti zu Floren.
Giulianelli, Memorie deg intagliatori modernt
fn pietre dure, camee ¢ gioje dal secolo XV 00
al secolo XVIII. Livorno 1753. p. Ml. —
Pissli, Kinstlerlex. — Lanzi, Storia pitt
1. 329,
Jansen.
Autenricth, Ludwig Friedrich Auten-
ricth, Kupferstecher, geb. zuStuttgart 12. Mirz
1773, besuchte die Karlsschule und lernte darin
das Kupferstechen unter Joh. Gotth, Miller. Br
arbeitete meistens fiir Buchhiindler, namentlick
Cotta, und gab sich nebenbei besonders gera mit
landschaftlichen Zeichnungen und Aquarellea
Autenrieth_
ab, Lange Zeit versah er die Stolle als Zeichen-
lebrer an Stuttgarter Lehranstalten. A. war nur
in KUnstler untergeordneten Ranges; er starb
arm den 25. Sept. 1857 zu Stuttgart, das er nio
suf lingere Zeit verlassen hatte.
+ Wagner, Geschichte der Karlsschul
A
‘Von ihm gestochen:
1) Wilhelm, Kénig von Wiirtemberg. Morf del. 8,
2)Stephanie, GroBherzogin von Baden. Im Ti-
binger Morgenblatt 1807. p. 451.
3)Chr. Ad. Dann, Theolog, berihmter Kanzel-
telnet + 1897, ganze Fig, mit Spanerstiek-
chen. 5.
4)6. C. Pfeffel, Dichtor, 1736—1809, Profi,
arpff del. 8.
)Sibylle. Nach der Zeichnung von Hetseh.
‘)Seine Kopien nach alten Kupforstichen und
‘eine BU. flr Bucher (so Schiller’s Theater,
Stuttg. 1805. Taschenbuch fiir Damen, Stuttg,
1813 ff.) fUhren wir nicht eigens auf; dieselben
sind ausserst mittelmasig,
1 Meusel, Teutsches Kiinstlerlexikon, 1808. —
Fassli, Neue Zusitze.
1.4
terlin,
W. Schmidt.
Auterean, s. Autreau.
Aulervehe. Alfred Eloi Auteroche, Ma-
‘ab. zu Paris 1831, studirte unter Brascassat)
wAL. Coignet und wandte sich der Thier- und
ftsmalerei zu. Bilder dieser Art von
fim wit 1859 in den Pariser Salons. Auf der
Wiecer Weltausstellung von 1873 befanden sich
we im: Der Viebhiindler und ‘Thiere auf der|
Weile (Normandie), welches letztere Bild fran-
esches Staatseigenthum ist.
iBellier, Dict, — Offizieller Kunst-
Xatalog der Wiener Weltausstellung. 1873.
7.9.
W. Schmidt.
| Autentl, Pierre Auteuil, Abt von Saint-
Duis, Goldarbeiter und Juwelier, s. Petras’
Abba
Autguers. G. Autguers, Kupferstecher in
ter ersten Hiilfte des 17. Jabrh, zu Lyon. Hei-
wken schreibt den Namen unriehtig Antguers,
‘a Le Blane liisst ihn eben so irrig in Italien
stsiten. Ich kenne von ihm folgende BIL, dio
mas eintinig, aber nett und sauber gestochen
fi, xo dass ich ihn flir einen Niederliinder hal-
| fa mete.
1) Fin bisehifliches Wappen, daneben allegorisch
|“ Figoren und dabinter ein Tempel, in desse
Giebelfelde man liest: INTmUMLATIS rvLoRT
rononns. Bez. G, Autguers fecit 1623. qu.
Fol. Thesenkupfer.
2) Hicb und Tobias, ‘Titelbl, zu: Clypens patten-
te, A. RP. F, Jacobo Goreno, Lugduni, 4
1 Mit 1624,
IL Mit 1627.
3)Der Apolloterapel auf der SaGnebriicke 2u Lyon,
ttriehtet bel Gelegenheit des dortigen Einzug’s
Ladwig’s XII. und seiner Gemalin Anna von
Oestreich, am'11. Dez. 1622. Unten rechts:
Mayer, KaaitersLesikon. I
G, Autguers seul. Fol. In: Les Ares de Triomphe
. faits au sujets de Yentrée du Roy Louis XII
et de la Royne dans sa ville de Lyon, 1622.
A Lyon, chez Jean Jullieron, 1624, Fol, Hier
Behdren auch die folgenden Nrn,
4—5) Zwel Portiken,, boi derselben Gologonheit
errichtet, der eine am Ausgange der Croisette,
der andere am Eingang des Platzes Saint-Nizier.
Belde Bll, sind unten rechts eben so bezeich-
net, wie das vorhergehende, Fol.
E. Koltoff.
Authement. Authoment, sagt Fissli (Neue
Zusiitze), iitute nach Zeichnungen von Michelot
und Bremond eine Karte der Meoresufer von
Cadix und Gibraltar, die zu Marseille 1718 bei
Bremond erschien. ‘Authement hat auch noch
andere dergleichen Karten (alle mittelmiGig)
geiitat.
W. Schmidt,
Antissier. Louis Marie Autissicr, Mini
turmaler, geb. zu Vannes in der Bretagne am
8. Febr. Bellier gibt ihm die Vornamen
[Jean Francois, die sein Vater hatte; so ist Au-
tissier in der That auch in den Volkszithlungs-
listen von Briissel 1811—1816 eingetragen. Man
vermutet, dass er diese Voramen bei der Revo-
lution annahm, als Louis und Matie nicht mehr
zeitgemiS waren; schon 1801 erscheint er mit
denselben. Gowiss ist aber, dass er wirklich
Louis Marie hieB; das beweist sein Todtenakt
80 wie dic Biographio, die ihm 1823 L. de Bast,
welchem derKilnstler selbst die Nachrichten tber
seine ersten Lebensjahre und den Beginn seiner
Laufbabn gogeben hatte, in den Aunalen des
Genter Salons widmete. A. lernte das Zeichnen
ei Vautrin, von dem de Bast bemerkt, er sei ein
Maler des Kénigs Stanislaus von Polen gewesen,
und machte solche Fortsehritte, dass ihn, als et
erst 12 Jahre alt war, sein Lehrer Unterricht
ausserhalb des Hauses geben lie8. Mit 14 Jahren
begann er allein nach der Natur zu studiren,
Drei Jahre spiter wurde er Zeichenlehrer in
Morlaix. Dann musste er Soldat werden; nach
awei Dienstjaliren wurde er Scbreiber des Kom-
mandanten von Rennes. Ch. J. M, Alquicr, Mi
glied des Nationalkonvents sah damals eine
‘Zoichnung von ihm und legte sie, itberrascht
vondem Talente des jungen Mannes, der
Kommission des dffentlichen Unterrichtes vor,
welche A. sogleich 1500 Francs bewilligte,
cino fiir jono Zeit (1795) hoho Summe. Der
Deputirte J. Fr. Boursault wirkte ihm einen
Urlaub aus und nahi ihn nach Paris mit, wo A.
die Bildnisse der Gattin und einiger Freunde
seinos Ginnors verfertigto. Zwei landschaft-
liche Zeichnungen, die er der Koumission des
‘Sffontlichen Unterrichtes unterbreitete, wurden
einer Jury zur Begutachtung tberwiesen, auf
doren Bericht hin dem Ktinstler eine Pension mit
der Befugniss verlichen wurde, bei einem von
ihm 2u witblenden Maler der Akademie seine
Studien fortzusetzen und sich dann auf Kosten
der Republik nach Italien au begeben. Die Um-
57
450 Autissior
Jacques Autreau.
wilzungen in der Staatsverwaltung aber legten
diesen Projekten Hindernisso in den Weg, und
A. wandte sich in den letzten Jahren des
18, Jahrh. nach Brilssel. Hier beschiiftigte or
sich ausschliesslich mit Miniatur-Portrits und
stellte derartige Werke zum ersten Mal im Pari-
ser Salon von 1801 aus. A. erlangte bald darin
groBe Geschicklichkeit und vielen Beifall. Einige
Jubre spiter erstreckte sich sein Ruf bis Hol-
land, wohin er berufen wurde, um die Bildnisse
der vornehmsten Familien des Landes auszu-
filhren ; er malte den Kinig Ludwig und mehrere
Hofleute. A. verweilte ziemlich lange in Holland;
doch war er 1810 wieder in Brilssel. Zwei
Jabre darauf wurde er zum Mitgliede der Gesell-
schaft der Kiinste zu Gent ernannt und
gab bei dieser Gelegenheit ein hlibsches Mi
turbild, die Eintracht und die Freundschaft.
Im J. 1817 beauftragte ihn Wilhelm I., Kinig
der Niederlande, sein Portrit zu malen, von
welchem der Kunstler mehrere kleine Wieder-
holungen auf Befehl des Kinigs ausfllhrte. Auch
filr den Briisseler Hof wurde er beschiiftigt. Im
J. 1820 ging er nach Paris, wohin ihn in Folge
iner 1819 im Salon ausgestellten Arbeiten
aahlreiche Auftrige riefen, Noch 1822 stellte er
in Paris aus. Nach etwa 3 Jahren kehrte er
nach Brilssel aurllek, wo er am 4. Sept. 1830
starb.
Auutissier atellte viel in Belgien aus; in Gent}
1810, 1814, 1817, 1820, 1826, 1829, in Briisecl
1813, 1821, 1824, 1827 und 1830, in Antwerpen
1828. Mebrere seiner Werko sah man auch aut|
den Ausstellungen von Amsterdam. Im Salon
au Gent bemerkte man unter andern ein Portrit
des Kinigs Ludwig XVII.
Uebrigens malte Autissier nicht bloB Bild-
nisse, sondern auch Anderes in Miniatur:
Hebe’ kredenzt den Nektar, Eine Bacchantin,
Hl, Maria Magdalena, Hl, Jungfrau mit dem
Jesuskinde sitzend , Aliog. Gruppe von 5 Figuren
nach N. Poussin u. a. Der Klinstler liebte es,
Frauen in ihrer Nationaltracht darcustellen; man
Briissclerin, Genterin, Englinderin, Frisin ete.
Sein Selbstbilduiss, welches der 1805 verstorbene
holliindische Maler J.E. de Grave besass, wurde
mit dessen Kunstsammlung verkauft.
s. Ziblungslisten der Einwohnerschaft von
Briissel, 1911, 1816 etc., und die Zivilregister
in dem stidtischen Archiv daselbst,
s. Van derW illigen, Geschiedenis ote. 1.298, —
ssi, Kinstlerlexikon IL, und Neue Zusitze.
=. deBast, Annales du Salon de Gand. 1820,
p. 43. — Iminerzeel, De Levens on Wer
ken etc. — Balkema, Biogr. des peintros flam.
et holl, — Dussiewx, Les artistes francais
Vétranger. 2. Ausg. p. Bellier, Dict.
A, Pinchart.
Nach ihm gestoohen
L., Pauche-Borel, Buchdracker vo
das Bild Friedrich Wilhelm’s IMI. in der Hand
Gost. von Perrot jr. Fol.
W. Engelmann.
Antobulos. Autobulos, Maler, Schiilet
einer sonst unbekannten Malerin Olympias
Plinius 35, 148.
Brum,
Autreau, Jacques Autreau oder Aute-
reau (nicht Antreau), Portriitmaler und drams-
tischer Dichter, geb. zu Paris 1657. Er muss von
sehr unliebenswiirdigem Charakter gewesen seit,
wenn man seinem Ruf und seinen Feinden Glav-
ben schenken darf, Voltaire nennt ihn shomne
assez franc, dailleurs mauvais peintre et mav-
vais pote.s Eines seiner bekanntesten Bilder
stellte Fontenelle, Houdart de Ia Motte uxt
Danchet vor, wie sie tber eine literarische Fraze
diskutiren, Es wurde von M. de la Faye erwor-
ben, ist aber spiter verschollen. Das Naseax
von’ Versailles besitzt das Selbstportit des
Kunstlers; der Kopf ist mit einer violetten Mitze
bedeckt und der Kérper in einen blauen Masta
gehilllt. Balechou (s. Stiche No. 8) stach nach ba
oder seinem Sohne Louis das Bildniss des Bene-
diktiners Jacques Gabriel Grillot, das in der Ax-
‘ordnung etwas an Rigaud erinnert. Von Autrest
wird die (unglaubliche) Geschichte eraiblt, et
habe cinmal hinter cinem Bildrabmen das Original
statt des Portrits den Kritikern vorgezeigt, wel-
che trotzdem wenig Achnlichkeit finden koor-
ten, Im Alter von 60 Jahren fing er an fiir das
‘Theater zu schreiben. Seine Hauptstileke si
Le Port l'Anglais, La fille inquiéte, Panurged
marier, La magie de famour, welche mit geringes
Erfolgeim Théatre italien und im Théatre francais
aufgefihrt wurden, Auch eine Oper, Piatée,
schrieb er, wozu Rousseau dio Musik verfertiste.
Weder seine Schriften noch seine Malercies
konnten ihn vor dom Elend im Alter bewabres.
1738 malte er zu einem Bilde des Kardinals
Fleury von Rigaud sich selber als Diogenes di
Laterne in der Hand und auf jenes deutend, mit
der Unterschrift: Quem quaero hominem inveti-
Diese witzige Schmeichelei brachte ihm eine
Stelle im Spitale der Unbeilbaren cin, wo et
ruhig am 16. Okt. 1745, 88 Jahre alt, sein Leben
besehloss.
8. Mémoires de Trévoux. 1756, p. Stil. —
Pesselier in don Oeuvres dramatiques & A
tereau. 1749, 12, — Fissi, Kanstler~
exikon, — Jal, Dict, critique, —Bellier,
Diet, — Florilio, Gesch. der zeichn, Kunste.
mu. 401.
J.J. Guifrey.
‘Nach ihm gestochen :
1) Der Kandinal Fleury, auf dessen Brostbild Dio
igencs, der seine Laterno hilt, devtet.
(6. oben.) Gest. von H. 8, Thomassin.
4, Fol, Das Portrit des Kardinals fst nach
Rigaud und das Usbrigo nach Autreat
2)— Dass. Gest, von J, Houbraken. Fol
3)— Dass, Gabriel Bodenehr se. et exe.
Aug. Vind, Sebwarzk, Fol.
—
Jacques Autreau
Lukas u. Johann Wolfgang v. d. Auvera._ 451
4) Der Kardinal Fleury, auf desson Brustbild Dio-
genes, der seine Laterne halt, deutet.
Gest, von C, Le Roy.
5) — Das, Gest. von 8, Pinssio.
5) — Dass, Gest. von Thévenard,
7) — Dass. Gest, yon einem Anonymen, gr. 4.
sitzend, bis aber die Knie
Pinxit. J, Balechou Sculp:
BI. blos die Bezefehnung Autreau obne einen
Vornamen fahrt, so ist ungewiss, ob Jacques
oder sein Sohn Louis daranter verstanden wer-
den missen, wahrscheinlicher ist wol Louis,
4) Le beau Berger, Halbfig., auf dem Dudelsacke
splelend, Gest. von Thértse Rousselet, gr. 4
Heineken vermengt die Stiche von Jacques
Louis Antrean ; vielleicht ist auch dieses Bl.
tach Lots, | Fassli (Kinstlerlextkon), erwahnt
inter Rousselet, dass sie ein BI, Le beau Berger,
gestoehen habe, ohne einen anderen Namen als!
den ihrigen beizufigen,
‘Heineken, Dict, und Manuskr. — Bellier,
Diet.
W, Selonidt
Louis Autreau, Bildniss-und Genremaler,
Siin des Vorigen, gob. xu Paris um 1692, + da-
est den 25. Aug. 1760, wurde am 24, Febr.
Tit Mitglied der Akademie in Folge seiner
Poctits des Bildhauers René Fremin und de
Yaers Favannes. Das erstere, welches sich aut)
teAkade mie zu Paris befindet, ist das cin-
age Werk, das wir von Louis A. kennen. Er
stelte im Pariser Salon in den Jahren 1738, 39,
44, 43,45, 47, 48, 50, 55, 59 verschiedene Bi
sive aus.
11, Kiinstlerlexikon.
aitique. — Bellier, Diet.
Jal, Diet,
J. 3. Guiffrey.
Nach ihm gestochen :
IN. A. Chopin, Schatzmeister, halbe Fig. P.
Aveline seulp. 1737. Fol
des Abbé J.G. Grillot, Gest, von J. Ba:
Véehou. Fol. s, Jacques Autreau, Stiche No. 8,
2) Le beau Berger, Halbfg., auf dem Dudelsack
spiclend. Gest, von Thértze Rousselet, gr. 4.
s, bel Jacques Autreau, Stiche No. 9.
Le Jeu de Ia main chaude, L. Autreau inv.
Gest, von P. Dupin, qu. Fol.
« Heineken, Dict.
W. Sehmidt,
Autri, Giovanni Autri, deutscher Inge-
siear und Holischnitzer, flhrte im J. 1602 das
Holawerk der Decke der Kirche Madonna del
Scccoreo zu Rovigo in achteckiger Form, ferner
dea groBen und prichtigen Holaschrank fir die
Sakristei aus. Der Name Autti ist tibrigens wol
ive Verstiimmelnng.
5. Bartoll, Le Pitture etc, della cittd di Rovigo.
799, pp. 91. 266.
Alez, Pinehart. +
Autrigne. Joan Baptiste Joseph Au-
trique, untergeordneter Maler, geb. 2u Briigge
den 28. Nov. 1777, machte seine Studien au Paris
unter seinem Landsmanne Suvée. Im J. 1811
wurde er als Zeichenlebrer an die Akademio von
‘Ypern berufen, deren erster Professor er wurde.
F. Bohm, A. de Bruck, Rofiaen u, A. waren
hier seine Schitler. Drei Bilder von ihm erschie-
non auf dem Brisseler Salon von 1837; sie stell-
ten Ansichten franzJsischer Gegenden, aus der
Brie, Dauphiné ete., dar. Zu Ypern, wo er den
21. Jan. 1853 star, hat er cinige Bildnisse
gemalt.
Edouard Autrique, Sohn des Vorige
fst nicht 2u Briigge geb, ‘wie der Katalog des
Genter Salons von 1823 angibt. Vorgeblich sind
die Geburtsregister dieser Stadt darauf hin
durchgeschen worden. Jedoch ist gewiss, dass
er 1799 oder 1800 zur Welt gekommen. | Sein
‘Vater Iehrto ihn die Anfangsgriinde, dann wurde
‘er Schiller von Kinson. Er stellte 1823 im Salon
von Gent vier Portrits aus und sandte 1827
von Paris, seinem damaligen Wohnort, auf den
Briisseler Salon zwei Genrebilder. Gabet (1834)
iennt von A. religidse Gemiilde und eines, dessen
Gegenstand der griechischen Geschichte ent-
nommen ist, und gibt an, sie selen zu Paris in
dor Galerie Lebrun ausgestellt gowesen. Er fligt
hinzu, der Ktinstler habe zu Vaugirard bei Paris
gewolmt, und gibt ihm den Titel eines Malers
des Herzogs von Glocester.
s. De Bast, Annales du Salon de Gand de 1823.
p. 184. —Gabot, Dict.
Mittheitungen von Alph. van den Peereboom
und Diegerick.
Alez. Pinehart
Anvera. Jakob von der Auvera, sonennt
Becker einen Klinstler vom Anfang des 18. Jahrh.,
der au Witrzburg als Hofbildhauer lebte. Er
lieferte nach Becker eine Anzahl sebr manierir-
tor Heiligenfiguren filr die Fronte der Neumiin-
sterkirche 2u Wurzburg w. a. m.
Lukas (+ 1766) und Johann Wolfgang
(nach Becker +1755; Meusel, Teutsches Kiinstler-
Iexikon, II. 505, lisst ihn dagogen 1771 sterben),
folgten ihrem Vater als Hofbildhauer. Thre
Arbeiten, sagt Becker, kinnon auf besondern
Kunstwerth einen Anspruch machen. Der
Lotztero ist offenbar Jiick’s Johann Georg
Wolfgang von Auwera, den er in Rom zum
Kiinstler gebildet sein lisst. Er habe viole Ar-
beiten in Marmor flir die Domstifte Mainz, Witrz-
burg und Bamberg geliefert, und zwar nament-
lich die Grabmiiler flir den’ Kurflirsten Lothar
Franz und den Furstbischof Friedrich Karl von
Schinborn, welche sich in der Domkirche zu
Bamberg befinden. Jick macht ihn zu cinem
Italioner von Geburt, ist aber offenbar durch
den fremdartigen Klang des Namens getiiuscht
worden. Die Familie michte niederlindischer
Abkunft gowesen sein, und ihr Name etwa van
der Auwera gelautet haben.
452 ‘Frans Auwera
Joseph Félix Henri Auvray.
Jick erwithnt noch eines Franz Auwera
geb. zu Aub im Witrzburgischen, sagt aber nicht,
ob er mit den Vorigen verwandt gewesen sei.
Dieser lernte zu Bamberg beim Bildhauer Kamm
fn der zweiten Hilfte des 18. Jahrh, und kam dann
au Roman Anton Boos nach Miinchen in die
Lehre. Er starb zu Miinchen im Spitale, wie der
Bildhauer Hoffmann im J. 1816 Jick veraicherte.
s. Jack, Pantheon, Leben und Werke der Kiinst-
ler Bamberg’, 1821.1. 11. 12. — ©. Becker
im Deutschen Kunstblatt, 1854. p. 415.
W. Schmidt.
Auvigny. Charles d'Auvigny, franzb-|
sischer Maler, arbeitoto gegon Endo des 18. und
den Anfang des 19. Jahrh. in Warschau und +
daselbst den 4. Febr. 1830 im Alter von 70 Jabron.
Er war hauptsichlich Miniaturmaler. Sein Vater
war wabrscheinlich der vom Flrsten Adam
Crartoryski berufene Tanzmeister d’Auvigny.
Auf der ersten Kunstausstellung in Warschau
(1819) befand sich von A. ein Originalélgemlilde :
Der erste Seefulirer, nach Gessner’s Idyllo. Auf|
der Ausstellung vom J. 1821 sah man unter
Andern ein Miniaturgemiilde von thm: Amor und
Psyche. Irrthtlmlich hat man ihn auch Dau-
vigny genannt.
*. Rastawiecki, Polnisches
Fassii, Neue Z
‘nstlerlextkon, —
Lepkowsti.
Auvray. Picrre-Laurent Auvray, mit-
telmiGigor Kupferstecher und Radirer, gob. zu
Paris 1736, Schiller von Cars, arbeitete in seiner
Vaterstadt und in Basel.
1) Jean-Louls Baton von Erlach, Generallieutenant,
Brus,, 3 reehts. Oval. 12,
2) Jean-Louis Laruette, Schauspieler, als Flarachitz
fn der komischen Oper: Les Chasseurs et la
Laititre. Ganze Figur. Nach Ch, Monet. Fol.
1, Vor aller Schrift.
3) Pierre-Louis Dubus de Preville, Schausplcler,
‘in der Rolle des Loranges, in den Vendanges de
Suresne. Ganzo Figur, stehend, Nach Dems,
Fal,
1, Vor aller Schrift,
4) Ulysse. de Salis, Oberst, Brasth., Yq links.
Oval. 12.
5) Nik. von Tscharner, Berner General. Brusth.,
‘Y/,rechts. 12,
6) Joh, Rud, Werdmiller, kalselicher General-
Tigntonant, Brust, Yq links. 12.
7) Bin Ungenannter, der an einem Tische sitzt und
schreibt. Nach J. Juncker, Gest, zu Basel
1167, Fol.
8) Allegopfe auf dio Helrat Ludwip's XVI. Nach
Beauvais.
9-10) Les Jets Weau und Les Pétards, Selton-
stiicke nach H. Fragonard. qu. Fol,
11-12) La Marchande dherbes und La Marchande
de marrons, Seitensticke nach J. Bertaux,
qu. Fol,
19-717) Platten fir folgende Werke:
13) Figures de IHistoire de la républigue r0-
maine, Nach 8. D. Mirys,. Paris, an
vill, 4,
14) Voyage plttoresque de la France. Paris
116%. Fol.
18) Histoire physique, morale ot pique &
la Russie moderme. Yon Ledlere, Ver
sailles ot Paris 17831785. 3 Bee, ind
und Atlas. Fol,
16) Voyage plttoresque ou description dt
‘oyaumes do Naples et de Stel Via
‘AbbS de Saint-Non, Paris 1781—118.
4 Bae. Fol.
11) Tableaux dela Suisse. Paris 1780-1
4 Bde, Fol,
s. Heineken, Dict. — Le Blane, Manna. —
Defer, Catalogue général.
B, Kole.
Auvray, Philipp Petor Joseph Auvrsy,
jgenannt No¥l, Maler, geb. zu Dresden
+ daselbst 1815, wird 1793 als Schiiler der Dres-
ner Kunstakademie und 1794 als Schiler Css
nova’s aufgefilhrt. Zufolge Fisali (Neue Zasite),
lernte er nach des Letzteren Tode (10. Dez.)
‘boi Schenau. Fussli sagt weiter: »Man sl ra
ihm auf den Dresdner Ausstellungen bis 1%
mebrero Kopion nach historischen Gem =
Dresdener Galerie und mach Schenau, sia
‘aber auch Bildnisse nach dem Leben in Mist
und Oele.
‘Mittheilungen von C. Clauss.
W, Sele
Aurray. Hippolyte Alexandre Aurrsy,
untergeordneter Maier und Zeichner, iltetet
Bruder von Louis und Félix Auvray, ged.
‘Cambrai 15. Miirz 1798, + zu Valenciennes 2. Jas
1860. Er lernte bei Momal, Malerin Valenciets,
und soll mehrere religitise Bilder fir Kirehes
Umgebung von Cambrai gemalt haben; bsp
siichlich aber war er Dekorationsmaler,
‘Von ihm lithographirt:
Der grofe Platz von Valenclennes {m Memes
Einstarzes des Beffrot, 1843. qu. Fo
*. Civilregiater 2u Valenciennes. — Petiet
Livret histor, du Musée de Valenciennes. Int.
p. 116, — Catalogue du Musée de la Vie
Valenciennes. 1861. p. 63.
Alez, Pico
Joseph Félix Henri Auvray, Broder de
Vorigen, Maler, gob. 2u Cambrai’ den 31. Mit
1800, kam mit seinen Eltern noch als beit
Kind nach Valenciennes und zeigte sche frit
bedeutende Anlagen zum Zeichnen. Seine es
Lehrer waren Momal und Léonce de Fics.
Nach gliinzenden Fortschritten auf der Al
‘yon Valenciennes bewilligte ihm der Magis
1820 cin Stipendium, damit er in Paris site
Studien vollenden kine. Hier kau er in dss
Atelior von Gros. Im Salon 1824 debutirte erualet
dom Namen Félix mit der Eifersucht der Qea03®
und unter seinem Familiennamen mit dem th
Ludwig als Gefangenem. Bald darauf ging A.
nach Rom, wo er mebrere Jahre verweilte. 182%
hielt er sich in Florenz auf, ging aber im folger”
den Jahre nach Rom zurtick. Daselbst entstar-
den einige seiner besten Werke, so das Gastasl
dos Damokles, welches das Datum 1527 trist,
)
Joseph Félix Henri Auvray ———_Auwora.
{InSalon desselben Jahres brachto der Kilnstler :
Hl Paulus in Athen, Aufopferung von Gautier
4 Chatillon (jotat im Museum von Cambrai),
snd Spartanischer Flitchtling von den Thermo-
jslen Gruppe von sechs Figuren), jetzt im Mu-'
fam vou Valenciennes. Dem_letateren
cliren auch andere Gomiilde des Ktinstlers,
annter die Erhebung Pipin’s des Kurzen auf
tex Thron, Der Tod Meleager’s u. 8. w. Vom
1.181 datirt Der letzte Tag von Pompeji
A.tarb an der Lungenschwindsucht, die sich
‘eon wabrend eines Aufenthaltes in Italien
\esetkbar gomacht, den 11. Sept, 1893 in seiner
Taersadt (und nicht in Paris, wie mebrere Bio-
‘yen angeben). Er war Mitglied des Instituts,
(ser der Ehrenlegion und Ritter dos Ordons|
tail. Michael.
LFotier, Livret histor. des peintures, sculptures
tee, du Musée de Valenciennes. 1841. p. 10.
Nouvelle Biographic générale. — La
Heusee, Die, univ 1866, —Dellter,
ie.
Alex. Pinchart.
louis Auvray, Bruder des Vorigen, Bild-
tun, ge. 20 Valeneionnes 7. April 1810. Nach~|
‘4a der Reihe nach zwischen 1823—1828 alle
Test an dor Akademie jener Stadt davonge-
ties und bei L. de Fiewzal gelernt hatte,
‘eér Stadtrath auf seine Kosten nach Pari
a. Er trat daselbst in das Atelier von David
‘Cogas 1830 ein.
diray's Werke sind sehr zablreich. Im Mu-
sain Valenciennes befindet sich von ihm
aeGipgstatue der Euterpe und die Biiste von
Tisatt, die seine ersten Versuche sind und von
‘so mud 34 datiren; aus dem letzteren Jabr
fannt auch die Blste von Victor Ducange,
rekie das Foyer des Theaters de la Gaicté zu
Fatis schmiickt. In den Pariser Salon von
Saandte A. die Bilste Saly's, Bildhauers von
laivig XV., dor ein Landsman des Kinstlers
war, dieselbe flihrte er spiter fir das Museum
neionnes in Gips aus. Dieses be-
fixt auch noch andere Werke von ihm: die
Bitten des Bildhauers Milhomme, des Malers:
‘Wateau und des Musikers J. Fr. Lesueur, ferner
si Relief, Theseus biindigt den Minotaurus. Tn
‘Vuenciennes sieht man noch in der Kirche St.
die Steinstatue der hi. Caecilie (1845)
‘bi in der Kirche St. Géry einen Christus in
mor (1867). 1837 verfertigte er daselbst das
Heine Giebelfeld des Schauspiclsaales und die
MKayatiden und die 19 Maskenkipfe an der
Fasiade des Stadthauses. Auch die allegorische
Grppe der Vereinigung des Handels und der}
‘Tahetrie, die sich tiber dem Brunnen des Markt-
‘befindet, rilhrt von ihm her.
Auvray hat nebst so vielen Andern an dor]
cung des neuen Louvre zu Paris mit-
‘arheitet (Genius der Astronomic, und dio 1859
Statuen der Ceres und der aus dem
Badsteigenden Venus). In der Galerie der Zeich-
‘nungen im Louvre befindet sich die Buste Wat-
teau's (1859) und in der Galerie Napoleon's I11.
die Sauvageot’s (1865), belde von Marmor. Ausser-
dem sind von ihm im’ Museum von Vers:
drei andere Biisten in Marmor, nimlich Froissart,
J. Fr. Lesuour und Saly (aus den J. 1843, 1885
‘und 1867).
Eine der Statuen an der 1871 zerstrten Fas~
sade des Pariser Stadthauses, dio von Jacques
de In Vacquerio, wurde von A. 1863 verfertigt.
Zwei andere Werke, die Marmorbiisten ciner
Bacchantin (1863) und einer jungen blumenbe-
krinzten Frau (1865), batten einige Monate vor-
her beim Brando dos Schlosses Saint-Cloud das-
selbe Schicksal.
Fiir dio Tanbstummenanstalt 2u Paris hat der
Kiinstlor die Biisten dor Abbé's Sicard und do
TEpée ausgeftlhrt, (Salon von 1852 und 1853),
sowie das dem Letztoren im Hofe errichtete
Denkmal.
‘Ausserdom verfertigte A. das Denkmal Wat-
teau's zu Nogent-sur-Marne (1865 onthtillt),
das Denkmal des Abbé Sicard zu Fausserot in
der Haute-Garonne (1841), eine Gipsstatuette des
Marschalls Fabort im Museum von Metz. Alle
seine Werke aufzufllhren ist nicht miglich ; wir
nennen nur noch dio Standbilder von Froissart
(1839) und Heinrich IV. (1840). Wie man sieht,
hat A. cine betriichtliche Anzahl Bilsten geliefert,
fund das ist Uberhaupt die Gattung, in der er
sich auszeichnet.
Ferner lieferte der Knstler noch verschiedene
Bronzemedaillcn. Auch hat er sich mit der Litho-
graphic befasst und ftir den Holzschnitt eine
Monge von Darstellungen gezeichnet.
Louis Auvray ist zugleich als Schriftsteller
bekannt; er ist Herausgeber der von ihrp 1860
/gegrlindeten Revue artistique et littéraire, die
jjibrlich zwei Bindo ausmacht. Er hat ‘ver
Bfentlicht: 1840, Allocution magonnigue, 18. —
1849, Délassements poétiques d'un artiste, 8. —
1858, Les Corsaires des grands priz et envois de
Rome, 18. Als man Napoleon I. ein Grabdenk-
wal errichten wollte, stellte A. im Salon von
1852 ein Projekt aus, das von Huguenet gesto-
‘chen wurde, mit einem von Fauvez, verfassten
‘Texte. Er hat seit 1834—68 die Kritiken einer
groBen Zahl von Pariser Ausstellungen geliefert
und an der Revue des Beaux-Arts, an der Europe
artiste, an der Ecole du Peuple, am Echo de la
Frontiére, am Courrier du Nord, am Impartial
du Nord u. A. mitgoarbeitet.
5. (A. Dinomx), Les Hommes et les Choses du
Nord de la Branco ct du Midi de la Belgiqui
‘309. — Potier, Livret historique des pein-
Iptures ete. du Musée de Valenciennes,
La Rousse, Dict. aniversel
Vapereau, Dict. universel des Contemporains,
1870, — Bellier, Diet.
Alex. Pinchart
Auwera, Egide van der Auwora, Archi-
tekt, geb. zu Niel in der Provinz Antwerpen.
‘Nachdem or drei Jahre hindurch die Arbeiten
454 Auwora
fir die Verwaltung der Brilsscler Armenbiiuser
und die Ausfilhrung der groBen gedeckten Pas-
sage, genannt les Galeries de St. Hubert, nach
den Pliinen des Architekten Cluysenaar geleitet
hatte, wurdo er den 4. Jan. 1850 zum Baumeister
von St. Josse-ten-Noode, der griBten Vorstadt
von Briissel, ernannt. Er war in diesem Amte
gegen 14 Jahre lang thitig, und man verdankt
ihm dio Umgostaltung dieser Vorstadt. Er starb
1 Saint-Josse-ten-Noode am 26. April 1870.
‘A. Wauters, Histoire des Environs de Bru-
xelles, II. 36.
Auwera, s. Auvera,
Auxentlos. Auxentios, Architekt, nach
einer ihn preisenden metrischen Inschrift aus
der spiiteren rimischen Kaiserzeit der Erbauer
einer Wasserleitung bei Adana in Kilikion:
Corp. inser. gr. No. 4440; Langlois, Inseript. de
Ia Cilicie. No. 38.
Brun,
Anzou, Pauline Auzou, gob. Desmarquéts,
Malerin, geb. au Patis 24. Mirz 1775, lernte bei
Reguault; sio verheiratote sich 1794 oder 95.
Im J. 1793 stellte sie cuerst im Salon des Louvre
aus; sio hatte einen Studienkopf und eine Bac-
chantin cingeschickt. Bis 1817 lieB sie keine
Ausstellung voriibergehen, ohne durch ein Genre
bild und ein Portrit, fast immer sogar durch
mebrere Werke, vertreten zu sein.
Der griGere Theil ihrer ersten Arbeiten ist der
griechischen Geschichte ontnommen, die dazu-
mal an der Tagesordnung war. Sic versuchte
es auch mehrmals mit dem historischen Genre,
0 1810 mit der Ankunft Maria Luisen's in Com
piégne und 1812 mit dom Gegensttick dazu, Ab-
schied Maria Luisen’s von ihrer Familie, welche
beide sich in den Galerion zu Versailles befin-
den. Zum historischen Genre gebiiren auch ihre
‘Agnes de Méranio (1808) und Diana von Frank-
reich und Montmorency (1814), die Landon sebr
giinstig beurtheilt.
‘Mebrere ihrer besten Werke befanden sich
in den Sammlungen des Kénigs Ludwig XVII.
und der Herzogin von Berry; auch der Staat|
und dio Gesollschaft der Kunstfreunde haben
einige derselben erworben. Von Bildnissen
malte Frau Auzou die des berihmten Volney,
ihres Lehrers Regnault, des dlteren Picard ete.,
welche aus den J. 1795, 1800 und 1806 stammen,
Hauptsichlich aber zeigte sich ihr Geschick in
den weiblichen Portrits, deren sie eine groBe
Anzahl gemalt hat. Gegen 20 Jahre lang hielt
sie ein Atelier fiir junge Leute. Sie starb zu
Paris 15. Mai 1835.
+. Collection des livrtsdes anciennes expositions|
depuis 1673 bis 1800, ferner die Kataloge der
Salons scitdem. —'Landon, Nouvelles des
Arts. IV. 131. — Ders., Salon 1808, p. 97.
1810. pp. 73. 81. 1812.1. 12. — Fassii,
Neue Zusitze, — Gabet, Dict, — Bellier,
Diet.
Alex, Pinchart.
W. Seoidt.
Avando. Vittorio Avando, modemerits-
ienischer Ktinstler, radirte
Campagna romana, In der Zeitschrift Lire io
Talia, U1, Jabrgang. 1
|W. Engelmann,
Avanti. Jacopo Avansi (Avanzo, Davai,
Davanzo), Malor in der zweiten Hilfte des
44, Jahrh., in Padua und Verona thitig. Ucter
sein Verhiitniss zu Altichicro, mit dem er ge!
meinschaftlich die giotteske Richtung an dees
Orton vertritt, tiber die ihm frither zugesehi=
denen Malereien im Santo zn Padua Rapele
8. Felice), wie tiber die viel verhandelte Fas
ob er als Urheber der Fresken in der Kaye
Giorgio zu Padua (1872 restaurirt) zu bemeies
sei, 8. den Art. Altichiero, Wabrscheialt i,
nach den dort angefuhrten Griinden, dass A.s8
diesen Fresken nur als Gehilfe des Aitichier be
theiligt gowesen, nicht minder wahrecheislic
dass von ihm, alsdem Geringeren, die Freskeadt
chemaligen Kirche 8. Michele 2u Padua heni-
ren, die in dem allgemeinen Schulcharakter sd
in der Art der technischen Behandlung mit dex
Malereien in 8. Giorgio tibereinstimmen, ster is
der Komposition weit unter ihnen stehen (é
Inscbrift, die diese Annabme zu bestitcs
scheint, ‘und die Gegenstiinde der Darsteling
s. in jonem Art.). — Beziiglich der nur noc
Bruchatticken erhaltenen Fresken in der Halle,
Kaisor (der jetzigen Bibliothek) zu Padus,
welche die Gefangennahme Jugurtha’s und de
‘Triumph des Marius darstellen,, widerspresht)
sich die vom Anonymus des Morelli (p. 30 zittet)
Angaben Campagnola’s und Rizzo's; nach ese,
sollen die Fresken von Jacomo Davanzos, nse
diesem, der hicrin mit Mich. Savonarols (.d¢)
Lit.) tbereinstimmt, von Altichfero und Ottavio# |
von Brescia herriibren. Der fragmontarisehe -)
stand der Fresken lisst eine Entscheiduar i
dieser Frage nicht zu.
Mit Jacopo degli Avanzii von Bologna, mite
A., auf Grund der Vasari’schen Angaben, tisit
die neueste Zeit fir identisch galt, hat er wets
als den Namen gemein. Die Arbeiten des Be-
logneser Malers sind vom Stil der Schule v8
Padua und Verona durehaus verschieden
stehen an kiinstlerischem Werth gegendie Werke
dieser Schule schr weit zurtick (6. den folgendee
Was den Geburtsort Avanzi's betriff, so lautea
die Nachrichten verschieden. Mich. Savonarls,
dor 100 Jahro vor Vasari scbrieb, bezeichnet ito
als Bolognesen, withrend ihn Campagnola bei
Anonymus des Morelli als Paduaner snfihrt
der Anonymus selbst ist tlber die Herkunft de
selben ungewiss und gibt an, dass seine Heinst
Jacopo Avanzi
_Giuseppe Avanzi. 455
Padua oder Verona, oder, wie einige wollten,
Michele, wenn sie sich auf A. bezicht, wiiro er
in Verona geboren. Aller Wahrscheinlichkeit
cach beruhen siimmtliche Nachrichten, die A.
sum Bolognesen machen, lediglich auf der Ver-
wechslung seines Namens mit dem jenes Bolog-
neser Jacopo, die um so eher miglich erscheint,
da der Name Avanzi damals in diesen Gegenden
siemlich verbreitet war.
Monographie: Ernst Forster, Die St. Goorg
Aapelle 2u Padus, Mit Tafeln,” Berlin 1841. —
Dasselbe in's Talientsche dbersetzt, mit Anmer~
Kungen von Selvatico. Padova 1846.
4. Mich, Savonarola, Commentariolus de tau-
dibus Patavii anno 1440 compositus ete. 1ib. I.
in: Muratori, Rerum Ital. Scriptores. XXIV.
1170. Le Monnier, 11. 40.
VI. 86. 90. 91 . — Morelli, Noti-
iste. da un Anonimo. pp. 5.6.30. — Lanzi,
Storia Pittorica ete. V. 16. —E. Forster im
Kunstblatt, Stuttgart 1638. No.3. 1841
1847. No,'9. — Gonzati,
Antonio di Padova. Padova 1852. Beschreibung
er Malereion in 8. Giorgio. 1. 273—284. —
Crowe und Cavalcaselle, Gesch. der ital.
Malerei (Deutsche Ausg.) 11. 395. 400—407. —
Sehmaase, Gesch, dor bild. Kiinsto. VII. 520
—S24. — Zeitschrift far bild. Kunst, VIII.
Beibl, pp. 347. 349. — 5, ausserdem die Lit,
mm Altichiero.
Mbildungen aus der Kapelle 8. Giorgio in der
Monographio von E, Férster (s. oben); and in
Gon zati (s. oben) 1. Vou E. Kaiser sind die
Freeken 1872 fiir dio Arundel Society kopirt
worden.
Avanzi. Jacopo degli Avanzii, Maler
m Bologna in der zweiten Hiilfte des 14. Jabrh.,
woo untergeordnetem Rang, wie die gesammte
Volognesische Schule dieser Epoche, auf welche
Giotto nur durch die Vermittlung geringer
Nachahmer, wie der Maler von Ravenna und
Pomposa, einen schwachen Einfluss hatte. In
der Galerie Colonna zu Rom eine Kreuzigung,
nit dtinnen, steifen und leblosen Gestalten, von
reringer Technik, bezeichnet: Jacobus de
Avaefis de Bononia f.« Von gleicher Art: drei
Tafelbilder in der Akademie zu Bologna
Nr. 159. 160. 161), sowie eine Anzahl Fresken
fo Mezzarata (S. Maria della media rata in
Bologna), dic letateren mit der Insehrift: Ja-
wobus fecit. — Dor irrthlimlichen Identifizirung
dieses Malers mit dem Paduaner Jacopo Avanzi
ist im vorigen Artikel gedacht. Beide sind wieder
von Malvasia bis auf Lanzi) mit einem dritten
Jacopo verwechselt worden, dem +Jacobus
Paulie, einem bolognesischen Maler aus dem
Anfang des 15. Jahrh., von noch geringerer Be-
deutumg als J. A. von Bologna. “Dass Jacobus
Pauli zur Familie der Avanzi gehirte (bei Gua
landi, Guida di Bologna, p. 5: »J. P. efoé Jacopo
‘Paolo Avanzi), ist nicht bezougt, cbensowenig,
dass der bolognesische Trecentist Simone de’
Crocifissi ein Avanzi gewesen, als welcher er in
den Bologneser Guidon des 18. Jahrh. aufgeftibrt
. | wird.
8, Vasari, ed. Le Monier, U1. 40, 1V. 90 ete,
—Malvasia, Felsina pittrice. 1. 17m. —
Lanzi, Storia Pittorica. V.16.—E. Forster,
Kunstblatt. Stuttgart, 1841. No, 38. 1847. No.9.
—Gualandi, Guide della citth di Bologna.
Bologna, 1865. pp. 5, 17. 77. — Crowe und
selle, Geseh. ital. Malerel
( ‘Ausg.). Il 376—379, — Schnaase,
Gosch, der bild. Kinste. VII. 507
der
H, Liieke,
Avanzl, Niccold Avanzi, Steinschneider,
geb. zu Verona, war zu Rom noch am Begin
des 16. Jabrh. thiitig. Einen besonderen Ruhm
hat er als Lehrer des Matteo dol Nassaro. Vasari
eraiihlt, dass Werke Avanzi's von verschiedenen
Fiirsten erworben worden, und dass sich zusciner
Zeit mehroro Personen erinnerten, eine der vor-
aliglichsten Arbeiten des Kiinstlers gesehen zu
haben: eino drei Zoll breite, in Lapis-Lazuli
-| geschnittene, figurenreiche Darstellung der Ge-
burt Christi, die in den Besitz der Herzogin von
Urbino, Isabella Gonzaga, golangte.
s. Vasari, Ed. Lo Monnier. IX. 243. — Giulla-
nelli, Memorie degli intagliatori, modemi in
pietre dure ete. Livorno 1753. p. 34. — Ber-
nasconi, Stud) sopra la storia della pitture
italiana, 1864. p. 317.
Alex. Pinchart,
Avanzl. Agostino Avanzi oder Avanzo,
Maler zu Brescia in der ersten Hiilfte des
16, Jahrh. Er bemalte mit Fresken in Gemein-
schaft mit seinem Landsmann Camillo Rama dic
Wiinde der St. Thomaskapelle von 8. Domenico;
diesclben stellten Vorfiille aus dem Leben der
hi. Katharina von Siena dar. Der Maler Fran-
cesco Paglia, der cine Beschreibung der Kunst-
werke von Brescia verfasste, von der nur einige
Bogen zu Anfang des vorigen Jabrh. godruckt
wurden, gibt an, dass Avanzi zu den Fresken
des Barbello im Oratorium San Rocco das Ar-
chitoktonische gemalt habe; Andere dagegen
halten os fiir das Werk seines Zeitgenossen
Ottavio Viviani
8. Chizzola, Le Pitture 0 Sculturo al Bros
4760. pp. 44. 87. — Brognoli, Nuova
per la eit di Bresela. 1826. p,
Pitture ete, di Brescta, 1834. p.
Avantl. Giuseppe Avanzi, Maler, geb. den
30. Aug. 1645 2u Ferrara. Kiirperlich stark und
gewandt und von Natur heifblutig, wandte er
sich zuorst der Fechtkunst zu, worin ihn soit
1661 der Maler Francesco Costanzo Cattaneo
unterwies. Abor das Atelier des Meisters regte
sein Talent zur Malerei an, und er wurde der
Lieblingsschiller Cattaneo's. Als dieser 1665
starb, hinterliess er dem Avanzi seine schine
Sammlung von Stichen und Handzeiclnungen.
Avanzi bildete sich num auf eigene Hand und
nahm die Schépfungen Correggio's, Tizian’s, der
Carracci, Bononi’s und Guereino's zu Vorbildera ;
zwei Werko dieser letzteren kopirte er flir die
456
Kircho 8. Tommaso Maria. Noch jung, entwart
Avanzi selbstiindige Bilder zu Mirandola in
der Kirche 8. Francesco. Unter dem Portikus
derselben stellte er a fresco die Vision dar, wie
Papst Innocenz III. den hl. Francesco als Stiitze
des Vatikanes erblickt. In der Nacht des 7. Juli
1798 ist dieses Work tiberttincht worden. Aber
im Innern der Kirche blieb das Altarbild Avanzi's,
dic Enthauptung des Apostels Paulus, erhalten.
Was seine Zeit flir groBartig und kraftvoll hielt,
das kommt wol auch in Avanzi’s Kompositionen
zum Vorschein seine Phantasie warsebrreich und
lobhaft und seine Hand tiberaus gewandt, 60 dass
die Anzahl seiner Leistungen in Erstaunen ver-
sotzt. Boim Zeichnon hielt er sich nicht Iango
auf; er malte gew0hnlich alla prima. So konnte
von vornherein von besondorer Korrektheit|
wenig 2u erwarten sein; aber selbst scine Farbe,
wonn sie vielloicht flir den ersten Moment Reiz
besaB, hatte nicht Dauer und Bestand. Nur!
Bilder, dio er selber oin oder mehroro Malo wie-
der aufgeftischt hat, machten auch spiiter cinen
erfroulichen Eindruck. Allein sein unlougbares.
‘Talent erwarb ihm Anschen, und alle Leute, die
rasch und billig bedient soin wollten, wandten
sich an ihn. Zu tadeln wagte ihn Keiner: vor
dom tiichtigen Fechter und Schiltzen hatto jeder
Angst. Sonstwarer der liebonswilrdigste Mensch,
zu heiter ausgelassenen Gelagon, zum Spiel und
Becher jederzeit anfgelegt, und ganze Wochen
hindurch ergab er sich der Jagdlust. Das Beste,
was er malte, waren Landschaften, sowie Blumen
und Friichte. In einem Zimmer des Klosters S.
Maria della Rosa befanden sich verschiedeno
kleine Landschaften und Fruchtstiicke voll
Schiinheit und Geschmack. Vier Landschaften
besass das Nonnenkloster S. Guglielmo und
cine der iltore Cittadelld, In der Casa Riz
zoni waren zwei Fruehtstilcke. Cittadella lobte
die Anmut und den Reiz aller dieser Arbeiten.
Boi den Landschaften vermisste er wol zuwellen
ic Harmonie der Luftstimmung und fund den
Baumschlag immer zu sehr geschrieben; allen
er bowunderte auch stets ihren historischen Cha-|
rakter, thre Angemessenheit fiir die Menschen
und Begebenheiten, die in ihnen erschicnen.
Avanai hiitte nach Cittadella's Meinung durch
strenge Schulung und Methode, durch Fleiss und)
Konsequenz Unsterbliches leisten kinnen; aber
gerade umgokehrt vorhibnto er andere sorgfil-
tige gewissenhafte Meister, namentlich Parolini
und Scannarini als iingstliche Leckmalerchen,
als Leceardint timoro:
Eine innige Freundschaft verband den Maler
mit dem Kaufmann Antonio Simoni und mit dom
Karthituserprior Daniele Camparini. Jener
schmtickte scin ganzes Haus mit Gemilden
Avanzi's und beauftragte ihn auch, flir die neue
Kirche Cosma e Damiano ein Altarbild
malen, das jedoch nicht gefiel und einem Werke
Bortoloni’s weichon musste. Dor genannte Kart
hituserprior konnte von Avanzi’s Schipfungen
ni genug bekommen. Fir ihn malto er 1695
wei sehr groBe Bilder: 1) S. Bruno in der Wiste
wird von der Jungfrau Maria getristet. 2) 8.
Bruno erscheint dem Grafen Ruggieri und bringt
ihm den Sieg tiber seine Feinde. Wie alle bes-
seren Arbelten Avansi's erinnern siean Guercino.
as Vorziiglichsto leisteto er mit der Enthanp-
tung Johannis filr die Kirche der Certosa.
Am 20, Mai 1718 starb der Kiinstler und warde
auf dem Friedhofe der Certosa bestattet.
Ausser den Gemillden, deren bereits gedacht
wurde, werden noch folgende von Avanzi's Hand
in Ferrara aufgezihit:
In der Kirche S. Giuseppe zwei Geschichten
dor hl. Thekla, sowie Mariii Verklindigung und
Mariii Heimsuchung (gehtiren zu den besseren
Arbelten). Ferner Geschichten aus dem Lebeo
Jesu, eine ganze Kapelle a fresco und ein Altar-
bild.
In $8. Maria della Rosa: 1) Fluctt nach
Aegypton. 2) Der zwilfjihrize Jesus im Texel
3) Geburt der Maria. 4) Marii Verkiindigag.
5) Geschichten aus dem Leben Jesu.
In Chiesa nuova: S. Filippo Neri kaiend,
in der Ferne die Stadt Ferrara (Votivbild).
Im Oratorium 8. Filippo Neri: Der Tr
tulazheilige in der Glorie.
In der Confratornité delle sacre stin-
mate: zwei Darstellungen aus der Geschichte
des hi, Franziskus.
In 8. Lorenzo: zchn Bilder aus der Ge-
sehichto Jesu und acht Heiligengeschichten
In Madonna dolla Piota: Vier Geschid-
ten des hi. Gaetano.
In S. Domenico: Vorlobung der bl. Kathi-
rina von Siena mit dem Christkinde
In dor Kircho der hi. Ursula: Die Titular-
heilige mit den Jungfrauen,
In S. Maria degli Angeli: Geschichten aus
dem Leben der Maria und bh. Dominikaner.
In 8. Maria della Consolazione: ackt
Bilder aus dem Leben der Maria.
In S, Roceo: Zwei Hellige in Halbfigures
In$. Apollinare o Giobbe: Dio hl. Apol-
Jonia wird yon Engeln mit Rosen bekriinzt.
In§. Carlo: 8. Carlo Borroweo in der Glo
In dor Galerio Costabili: Anbetung dt
Kinige.
Zahlreich genug sind die Werke Avanzis,
aber Rosini méchte ihin darum noch keinen Platz
in der Geschichto gUnnen. Dagegon orklirt ibn
Lanzi wenigstens flir Ferrara’s besten Blumen
und Landschaftsmaler.
¢, Barruffaldi, Vite de! pittori ete. Ferrares!
6, Mit Wom Portrit des Kunstlers. —
Mit
—Barotti, Pitture
ellen, — Cam pori,
te, negli Stati Esten: —Ro-
ria della Pittura. VII. fanzi,
Jansen.
Bartolomeo Luigi Avansini
457
Avanzino.
Avantini. Bartolomeo Luigi Avanzini,
Architekt, Sohn eines rdmischen Malers Sante
‘A. baute von 1634 bis an soinen Tod, Juli 1658
mu Modena flr Franz I. den herzoglichen Pa-
last, der aber von ihm nicht vollendet wurde.
Der Hof, nach dem Vorbild der Halle des Palla-
‘io am Stadthaus zu Viconza, ist von groBor
Schinheit, wihrend die Vorderseite des Baues
worin A. ‘seinem eigenen Eingebungen folgte,
nichts weniger als befriedigend ist. Im J. 1780
warde der Bau aufs Neue in Angriff genommon,
aber in kleinlicher Weise.
‘Nach ihm gestochen :
1) Die Fassade des horzogl. Palastes zu Modena.
Gest, zu Parma von Gugliclmo Silvestri.
3)— Dies, Gest. von L. Midart 1794. Nach
der Kopie der Originalzeichnung von A,
3) — Dies. Gest. in: Giambatt, dal’ Oglio, 1
‘regi del regio palazzo di Modena. Modena 1811.
s.Millin, Voyage dans le Milanais. 11. pp. 206.
Wi. —' Zaniy Enciel, — Campori, Artisti
ii stati estensi, 1855. — Burckhardt,
cerone, 3. Aufl, 1874. p. 370.
Avanrini. Pior Antonio Avanzini, Maler
son Piaeenza,, lernte bei Mare-Antonio France-|
tchiaiin Bologna, der au vielen Bildern die Zeich-
tungen geliefert haben soll, wihrend Avanzini
sie in Farben ausfllhrte. Franceschini erbielt
om 1686 den Auftrag zu umfassenden Malereien
iu Dome von Piacenza, an deren Ausfiihrung'|
A.wol einen Hauptantheil hat. In der Kirche
SYergine di Campagna, Kapelle des hl. Bernbar-
‘iv von Siena, zu Piacenza, sicht man von
Anuini cin Gemilde mit der Madonna, den
th Berahardin, Antonius von Padua und anderen
Raligen. Dio Kirche Madonna di Piazza besitat
ton iba den hl. Philippus Benizzi dic Messe le-
seud, im Chor, und tiber den Thiiren drei andere
Bilder, wovon eines die Esther darstellt. Die
Kitchen $. Giovanni, $. Simone, S. Protasio,
‘ella Morte ete. enthalten ebenfalls verschiedene
Gemilde des Kiinstlers. Auch verfertigte er um
1325 nach Searabelli) die Kopie der Sixtinischen
Madonna, die in 8. Sisto zu Piacenza hiingt, wo
‘as Original seinen Platz gehabt hatte. Carasi
wad Lanzi lassen ihn 173% sterben, Boni zwanzig
Jahre spiiter, was indesson offenbar auf einem
Trrthum beruht.
sCarasl, Le pubbliche pitture d
Placenza.
4760. pp. AL. $4. — Lanai, Storia pitt, 1822
IV. 04. — Boni, Blogr. — Scarabelli,
Guida numenti storicl ed artisticl. Lodi
1841. — Zahn, Jabrbiicher fr Kunstwissen-
sehafi, I. 251
Alex, Pinchart.
Avanzini, Giustiniano degli Avanzini,
Mater, geb. zu Levico in Sitdtirol 1805, lernte
bei Giovanni Demmin zu Belluno, arbeitete dann
in Padua, wo die Werke dos 18 jibrigen Jting-
lings bereits vielen Beifall fanden. Seine Studien
vollendeto er um 1826 in Rom. + 1843.
Meyer, Kuntier-Lexibon. I.
Den Stoff zu seinen Gemilden entnahm Avan-
zini der tirolischon Geschichte: so bewahrt das
Ferdinandeum in Innsbruck von ihm dieSzene,
wie Erzherzog Ferdinand die Philippine Welsor
am Fenster zu Augsburg erblickt (Geschenk des
Kiinstlers 1826); andere Gemilde sind Max auf
der Martinswand und Friedrich mit der lecren
‘Tasche. A. hat sich auch als Schriftsteller in
italienischer Sprache mit Gillick versucht.
s. Oesterr. biogr. Lexikon, — Wurzbach,
Biogr. Lexikon. — Tschiscbka, Kunst und
Alterthum, p. 139, — Tiroler Kinstlerlexikon.
—Kunstblatt. 1844. p, 100.
A. Ig.
Avanzino. Nuéci Avanzino, Maler, geb.
1551 in Citta di Castello, + zu Rom den 1. Jan,
1629. Sehr jung nach Rom gekommen, wurde er
der Schiiler und bald der Gehillfo des Niecold
Pommerancio. Nachdem er zu Rom bereits
unter Sixtus V. mannigfach thiitig gewesen war,
ging er nach Neapel, kehrte aber unter Cle-
mons VIL zurick. In Rom werden zahlreiche
‘Werke von seiner Hand erwithnt:
In 8. Rocco an der Ripetta: d
In. Paolo fuori waren viele Begebenheiten
aus dem Leben des Apostels Paulus von ihm in
Fresko gemalt.
In S. Agostino: Darstellungen aus dem
Leben des Heiligen im Kloster und zwei Pro-
pheten in einer Kapelle (Fresken).
In §. Callisto in Trastevere: 1) Ge-
schichten des Patmazio (drei groe Deckenbilder).
2) Madonna mit Heiligen (Altarbild).
In§. Silvestro: 1) Die Malercien der Ma-
Kkapelle. 2) Die Malereien der Silvesterkapello
ich mit der Altartafel.
. Maria sopra Mine
mus in der Kapelle der Poreas
In S. Trinita de’ Pellegri
ken im Zimmer der Fusswaschung.
In Aracocli: Die Malereien der Kapelle S.
va: §. Hierony-
Die Fres-
Diego.
In§. Niceold e Biagio alle Caleari auf
Monte Citorio: Fresken und Altarbild der ersten
2) Kin hl. Bischof.)
In S. Lorenzo in Lucina: Altarbild mit
der Titularheiligen.
InS. Giuseppe de’ Falegnami am Forum
Das Fresko an der Fassade und cine Anbetung
dor drei Kinige.
In Kloster 8. Trinita de’ Monti: Die Bild-
nisse der franzisischen Kinige in Fresco.
s, Passari, Vite de’ pittori. p. 4
Deserizione ete, di Roma, pp. 46. 47, 67. 154,
161, 191. 198. 223. 267, 249, 314. 343, 368.
380, 396. 400. 404.
Jansen.
Avanzino. Avanzino, Maler aus Gubbio,
im 17. Jahrb, Baldinucei nennt ihn einen der
guten Meister seiner Zeit und seiner Vaterstadt,
58
458,
Avanzo ————— _Jacques-André-Joseph Aved. _
spricht allgemein von Bildern seinor Hand in
Privathiiusern Gubbio’s und erwithnt nament-
lich den Erzengol Gabriel, ein Fresko am Haupt-
altar der Kirche 8. Maria di Vittoria.
5. Baldinucel, Opere, XIX. 163.
Jansen,
Avanzo. Johann Avanzo, Zeichner und
Kunsthiindler, gob. den 2. Aug. 1804 zu Pieve
‘Tessino bei Trient, + 2u Kiln den 1. Juli 1853,
war am letzteren Orto Inhaber der von seinem
Vater Dominicus unter der Firma »Gebrilder
Avanzo« begrtindeten Kunsthandlung.
Nach ihm lithographirt:
110) Ansichten von Ems (1—7), Nassau, Schloss
Stolzenfels und Koblenz. Foigo von’ 10 BL
J. Avanzo del. Lith. bel H. Borremans & Cie,
in Brassel,
11) Clomens August Fretherr 2u Droste Vischering,
Erzbischof zu Koln, J. Avanto del. Baugniet
lith. Fol,
Morlo, Nachrichten von den kélnischen Kinst-
. — Des. im Organ fir christiche Kunst.
i. XV. 214,
18
W. Schmidt.
Aved. Jacques-André-Joseph Aved,
frangisischer Bildnissmaler. Auf scinem von
Benoist gestochenen Portrit steht : geb. zat Douai
den 12. Jan. 1702, Diese Angabe, unter den
eigenen Augen des Malers von dem Stecher bei-
gefligt, ist ohne Zwoifel richtig; doch hat man
vergeblich in den Registern von Douai seinen
‘Taufakt gesucht. Es ist darum ziemlich wahr-
scheinlich, dass er auf dem umliegenden Lande
zur Welt’ kam. In scinem Hefratskontrakt,
datirt Paris 24. Aug. 1725, wird er Jacques
André-Joseph Camellot Aved und Sohn des
verstorbenen Jacques sowie der M
vet genannt, und er unterschreibt
J. A. J. Camlot Aved. Was es mit diesen
Namen auf sich hat, ist noch nicht aufgekliirt
Nach Mariette’s Angabe ist Aved 1721 nach
Paris gekommen und der Schiller von Bernard
Picard gewesen; er entnahm dies der Lobschrift
des Sohines von Aved. Damals wohnte Picard
bereits zu Amsterdam. Daraus und aus d
Umstande, dass 1725 bei der Verehelichung des
Klinstlers seine Mutter, dic sich mit Notl-Isaac
Bisson abermals verheiratet hatte, in Amsterdam
lebte, lisst sich schliessen, dass A. einen Theil
seiner Jugend dort zugebracht habe. In Pat
leitete seine Studien A. S. Belle, ein Portritt-
maler. Auch Aved wandte sich diesem Fache
zu und erlangte darin eine bedeutende Geschick-
lichkeit; doch Hisst seine Zeichnung zu wlin-
schen tibrig.
Aved wurde den 27. Nov. 1734 mit den Bild-
‘nissen der Maler P. J, Cazes und J. F. de Troy,
seinen Probearbeiten, als ondentliches Mitglied
in dio k. Akademio der Malerei und Bildhauerei
aufgenommen; zwei Jahre darauf wurde er zum
Rath an dersciben ernannt. Aved stand mit den
meisten angoschenen Kilnstlern seiner Zeit,
Bouckvr, C. Van Loo, Chardin u. A., in genanen
Bexiehungen; man erziihlt sogar, er sei die Ver-
‘anlassung gewesen, dass Chardin sich nicht mehr
auf das Stilileben beschriinkt habe, Chardin ver-
fertigte das Bildniss seines Freundes als Philo-
sophen, wie er in einem dicken Buche liest (im
Salon von 1753 ausgestellt).
Im J. 1738 stellte Aved zu Paris das Bildniss
von J. B. Rousseau aus, und man glaubt all-
gemein, dass er es zu jener Zeit ausftlbrte, als
er dem’ Dichter, der sich nach Briissel fllichten
musste, bei sich eine Zufluchtsstitte gab. In
einem seiner Briefe spricht Rousseau von zwei
‘Monaten, die er bei deta Maler zugebracht habe,
und mehrmals wird der Letztere in Rousseau’s
Briefweehsel in den Jahren 1738, 1739 und 1740
erwihnt,
1751 unternabm A. eine Reise nach dem Haag
und malte dort den Statthalter Wilhelm IV. fir
einen Saal des Palastes der Generalstaaten; ob
er dabei cinem Rufe dieses Prinzen gefolgt mr,
ist unbekannt. Wilhelm starb tibrigens, obne
den Ktinstler trotz aller Malmungen bezabit 22
haben. Der Letatere verfertigte mehrere Wie-
derholungen des Portriits, u. A. eine fiir deo
Versammlungssaal der Akademie von Amster-
dam, gelegentlich seiner Ernennung zum Ebreo-
mitgliede derselben.
Aved stellte in 9 Salons der Pariser Akademi
von 173 0 aus. Er nabm unter den Zei
genossen cinen hervorragenden Platz ein und
hinterliess eine betrichtliche Anzahl von Bild-
nissen, die zumeist angesehene Personen, Frauen
sowol als Minner, vorstellen. Mariette 2ufolge
ist oines seiner schinston, das des Marschalls
Clermont-Tonnerre(ganze Figur)1759 gemalt, Das
Bilduiss Ludwig's XV. trug ihm den Titel eines
Malers des Kinigs ein. Die griBte Zab! seiner
Werke ist in den Familien geblicben, sic kow-
men daher selten in Galerien vor. Im Museum
von Amsterdam befindet sich das Bildniss
Wilhelm’s IV, von 1751; im Louvre zu Paris
das des Marquis von Mirabeau, 1743 ausgestellt;
in der Ecole des Beaux-Arts daselbst die Bild-
isso der Maler P. J. Cazes und J. F. de ‘Troy
im Museum von Valenciennes das der Frav
von Tenein; in dem von Versailles das des
Satd-Pacha -Beglierbey von Roumely. (suse
stellt 1742, aber trotzdem bezeichnet: Ave!
1744),
Der Kiinstler hatte vier Sohne, von welches
der eine, der sich nach seiner Mutter Aved de
Loizerolle nannte, Parlawentsadvokat wurde
und tber seinen Vater cine Lobsehrift verfasste
wolcho an der Spitze des Katalogs der Gemilde-
sammlung des Lotztern gedruckt wurde, Letz-
tere kam unter don Hammer, nachdem der
Kiinstler am 4. Miira 1766 in Folge eines Sehlag-
anfalles gest. war. .
8. (Do Castillon), Nécrologe, Jahr 1767. p.
—Mariette, Abecedario. 1.41, —Jal,
critique. pp. $8. 305. 1088. —‘Arebives de
___Sacques-André-Josoph Aved."
Tart frangais. 1. 384.11. 358, 366, 375. V.207.—
Mémoires inédits sur la vie et les ouvrages
‘des membres de Vacadémnle royalo de peinture et
do sculpture. 11. 235. 436, — Vitet, L'Aca-
dénie royale de peinture et de sculpture. p. 361.
— Kramm, De Levens en Werken etc. —
Belller, Dict. — Guiffrey, Collection des
listets des anclennes expositions ete. passim. —
Blanc, Le Trésor de la Curiosité. 1. 374. 1.
282, — Guide ou nouvelle deseription de la
Haye et do ses environs. La Haye 1785. p. 129.
= Gazette des Beaux-Arts. XV. 522, 528.
529, XVI. 156. XVII. 165. — Dussieux,
Tes artistes frang. 8 'étranger. 2. Aufl. p. 254
‘Alex. Pinchart.
Nach ihm gestochen :
1) Rildniss des Ktnstlers. 3/4 rechts. Pinxit Aved
1727. G. Benoist Sculp. en 1762. gr. Fol.
2)Madame Aved, Gattin dos Malers, Brusib.
‘inks, Oval ‘mit Vorbang auf einem Sockel.
Gest. von J, Balechou. Fol.
3) Mademoiselle Anno-Charlotte Gauthier de Loise-
nolo, Schwoster der Madame Aved, sitzend an
m Spinnrade, welches sie auf dem Schosse
Kniestick, Ohne ihren Namen. Mes yeux
dans co portrait admirent ete, Gravé par J. Ba~
lechou. Fol. Le Blane 43.
4) Claud, Capperonnier, Licentiat, ‘Theolog. Paris.
ct Regius ete, An, Etat, 68, an einem Fenster
sitzend, die Links auf einem Buche. Lépicié
Sealp. 1741. gr. Fol.
5) Pierre Jacques Cazes, Maler, Gartelb,, /y links
inMedaillon. Gest. vonJ B.’Le Bas 1730, Fol,
Receptionsbi.
«) Prosper Jolyot de Crebillon de V'’Academie
golse, né a Dijon le 13 Janvier 1674. Knie-
Stiick, stehend, mit der Rechten demon-
strirend, Point’ par Aved peintre du Itoy
en 1746. Gravé par Balochou en 1751.
ar. Fol.
1) — Ders., genannt der kleine Crebillon , nach
dom. Bild, abor blos bis zur Brust sicht-
bar. Balechou sculp. Titelkupfer. 4.
5) — Ders., Brustb, in 0 Gest. von E.
Fiequet. gr. 8.
9) — Ders., Brustb. in Oval auf Sockel. Gest.
ton P. Duflos. 8,
10) Jeannie-Marle Dupré, Gattin von Abraham-Alexis
Guinault-Dofrosne, Schauspicle
tund als solehe Catherine de Seine genat
Halbfigur, an einem Fenster, halt mit
den inden einen kleinen Hund und hat
die Arme auf ein Kisson gestitet, Gest.
von Et. Fessard. A Paris chezOdicuvre. 8.
11) — Dies. als Dido, Kniestick, hat in der
Reehten den Dolch, womlt ale sich einen Stich
in die Brust gegeben, und stitzt den Unken Arm
auf einen Scheiterhaufen. Oval mit Umschrift
suf einem Sockel mit vier franz, Versen. und
Kinstlernamen. Gest, von B. Lépieté, A Paris
cher Buldet. Fol
12) Charles- Francois Le Feubure de Laubriére,
Episcopus Suession,, im Lebnstuble in selner
Bibliothek sitzend.”” Knlestick, Gravé par J,
736. gf. Fol.
13) Louis Francois ‘Néol de Christot, Bischof ven
Seez. Halbflg. Gest. von Baléchou, gr. Fol.
14) Vietor de Riquety Marquis de Mirabeau ete., mm
Harnisch, beinahe Halbig., hinter einem Fon-
ster. Ipse Hominum pariter lumen, Amicus,
amor. A. De Marcenay de Ghuy 8. A°.
158. Planche No. 16. — No, 3 des Hommes
illustres gravés par 'Auteur. ki Fol. s, De Mar-
cenay's Idée de In Gravure. Paris 1764, Pl. 16.
15) Charles-Joseph de Pollinctove Garde des Scoaux
‘et premier Président au Parlement de Flandre,
jm Lehnstublo an einem Tische sitzend. Knie~
stiick, Gest. von Ch D. Mellini, 1765. Fol.
16) Louis Racine, Dichter, 16921703. Gest, von
Goulu. 8.
17) —— Ders., Birustb., %/¢ links, Gest, von Gall-
lard. Oral. 8.
18) — Ders., Brustb., 9/4 rechts. Gest. von
Miger. Fol,
19) — Ders., Brustb., 3), inks. Vierock. Gest.
von Aug. Saint-Aubin. 8.
20) — Ders., Brustb., 9, rechts. Oval. Auf
einem Sockel mit lat, Inschrift, Gest. von
Pétit, 12.
21) — Ders., Brustb., 3/g links, in Medaillon auf
Sockel mit Insebrift, Gest, von R. Del vaux, 12,
22) Joannes Baptista Rousseau, Dichter. Natus
‘Anno 1670, sitrend,’ Knielg., in der
Linken eine Schrift, in der Rechten die
Feder, Certior in nostro carmine vultus
ert, Mart, L. 7. Ep. Sd. J. Daullé
seule ge Fel
23) — Ders. ebenso. Gest, von G. F, Schmidt,
gemeinsch, mit J.G.Wille, Fol, Jac, 44,
24) — Dors. ebenso. Gest. von R. Delvaux. 8.
25)— Ders. Brustb., /q links, in Oval. Avod
pinxt, 1736,
3 bes Aved p.
. Flequet 1763. 8.
1739, Gest, von Dupin. 8.
27) — Dors. in Medaillon. Gest. vonJ.B.Grato-
28) — Ders. von Bertonnier. 8.
29) |. Gest. von P. Duflos. 8,
* for Ansolin, gt.
an von Allais. gr. 8
32) — Ders. von Ingouf Jun. gr. 8.
33) — Ders. 35 rechts, Oval auf einem Sockel.
von N. Delaunay 1780. 12.
racha Beglierbey de Roumely, Tirkischer
Gesandter In Wien, Brustb, in Oval, Gest. von
4. G, Wille 1743. ‘Ohne Namen des Dargestell-
ten. er. 8.
) Berth. Th. Claude Tacherean de Linyeres,
‘Jésuite, Confesseur du Roy, HalbAg., am Bet-
pulte, Gest. von J. Baléehou, gr. Fol.
36) Jean’ Baptiste Francois do Troy, ils, Maler,
Brustb., 8/¢ rechts, vor einer Staffelei; in
Medatllon. Gest, von N, de Launay 1789.
ar. Fol. Receptionsbl.
)—— Ders. Gest. von J. M. Halbou, Oval. 4.
1) Withelm TV. Karl Heinrich Friso, Statthalter
von Holland. Halbfg., inHlarnisch, /qlinks.
Gest, von J. Baléchou. gr. Fol
39) —Ders. Gest. von J. Houbraken 1753
Plegtize Inbuldiging van Willem Karel
Hendrik Friso Prinse van Oranje. Amsterdam
1751. Fol.
Hoincken fabrt noch unter Aved das Blatt an:
Allegorische figurenreiche Darstellung eines
Friedonsschlusses, (wahrscheinlich der pyre
fsche Frieden von 1659) im Hintergr. ein Frie-
denstempel mit der Aufschriftin Majuskeln : Paci
perpetuae Julius card, Maz. ereait, In der Mitte
Degegnen sich la France und eine andere gekronte
Frau. Auct. jnvent. G. le Brun seulp. Fol.
58*
460
Johan van den Aveolen.
Heineken hat falsch gelesen, auf dem Bl. steht
Auct. jnvenit, und hat mit Aved nichts zu
thon, (Kollof!)
s. Heineken, Dict, — Katal. Otto. — Le
Blane, Matiuel, passim.
W. Schmidt u. W. Engelmann,
Aveelen, Johan van den Aveclen, Zcich-
ner und Kupferstecher, geb. gegen die
Mitte des 17. Jahrh., + in Stockholm
den 18, Mai 1727. Er ist kein Schwede,
wie Fissli gogiaubt hatte, sondorn|
Hollinder. Nach Schweden wurde er berufen,
um das grofe Prachtwerk: Succia antiqua et
hodierna, nach W. Swidde's Tod ausfthren zu
helfen; 1698 Iangte er am 1. Okt. in Stockholm
an, Nach Beendigung des Werkes (1716) scheint}
A. in Bedriingniss gerathen zu sein; er wurde
Vorleser in der holliindischen Kirche zu Stock-
holm, und seine Frau unterstiitzte ihn durch
Seidenspinnen.
‘Aveelen hat viel gestochen, namentlich ftir
Buchhiiudler, mit gewandter aber oberfiichlicher
Hand. Er erinnert an J. van Luyken und Andero,
gebirt aber nicht zu den beston unter jenen
zablreichen Stechern, die damals mit ihren go-
streckten Figuren und ihren theatralischon Bo-
wegungen die Butcher zierten. Der Kilnstler
zeichnote sich bald Aveclen, bald Avecle, Avele
und Avelen und bediente ‘sich auch noch des
obigon Monogrammes, sowie der Initialen J. V.
D.A. Der Kupferstecher Erik Geringius war
sein Schiiler.
1) Die Krénang Withelm's 11
nd Maria's als
GroBes BI. in.
Kénig und Konigin von England.
qu. Fol. mit 12 Abtheilungen.
In der Mitte der Krénung: De proclamatie
van het Kronen van Haer Hoogheden D. H.
Prince van Oranje met de Princesse Marie Stuart,
Vol
Oudsto-dechter van den Koninck Jacabus
trokho op Wit Hal ded Maar 1089, ¢° Am
dam by 3 Robyn met Privilege
Open vier Abthellungen neben einander:
2)"'t Kroon sluiten voor here hoogheder
“logement van St. Jasies 18 Febroariy
1) ‘theeriyeknaclen van ey Hooghyt tot
London den 2 Februaius 1089,
) don 11 dato verteckt van helleoetsuisen
srrivement sen Engelant in de trbay on
tot exeter den 16 en 16 dao
a) Sym hooghyte afechye van dor Staaten
wertreekt nage helyoet Sluys den 1 Novem
ber 1688.
“ur Site links 2 Abtbeilungen;
2)" Gamnbesde by 270 Koninekiycke Hoogheyt|
tne rien vol Kongratulatien den 20dat0,
) Hd vertrck ult dem Biel van baer Ke Hy
op den 21 dat,
‘ar Bite roche:
2) De Heeren Gecommit, met de approbactic
fesonten van de racien den 19 dato.
») Hae nghertssicnont on wort ver
wrellekome van do grote op dorp Weol-
wich de 29 dato. ago
Uaton rel Abtkettungen:
8) de vreugde vieren in de tems voor Withal
al daer vertoont den 29 dato,
1b) het heerlyck inhaelen van hacr Hoogkelet
Jn Londen den 23 dato 1659,
6) "t vorbigf on 't versoeck te’ woslvich ca
van do burgery tot london ingebidt t
worden. Bez. I. van den Avele fet.
2) Abreise Wilbelm's Ti. nach England und As-
Kanft daselbst in Brixham (11. und 15-16
Nov. 1688), Zwei Darstellungen, oben die As-
kunft, unten die Abfabrt. ge. qo. Fol.
3) Wilhelm 111, von England. Mit dea Bablenes
des Kriegs und der Gerechtigkelt. Joh. van dea
Aveele fecit 1689. Fol.
3a) Karl XI. Konig von Schweden, in gunaer rw
‘und Kinigl. Tracht, an einem Tische scbent
Carolus XI. Rex Svéciw. Pius, Bonus, Predeat
ete. Nicht bezeichnet. Fol,
4) Karl XI. Kénig. von Schweden, balbe Fis,
in Oval mit Umschrift, unten 12 hte
Verse. Nicht bezcichnet. Fol. In &
Bibel von 1703. (+. No. 32 unten.)
Spitere Abdriicke sind schlecht ree
shirt,
5)— Ders., in Medaillon, mit rwei Bit
El. Brenner inv. ot pinx. 4. In: Saad
man, Justitie Mahi. (s, No. 33 unten.)
Hin Exple. vor der Schrift, wabrickezi®
Unikum, in’ der Kupferstichsammlung é:
Bibliothek 2u Stockholm.
f) Jacobus Lang, Bischof zu Linkiping (161S—
1716), Brustbild in Oval. Unten 8 laeaiche
Verse, Joh, V. d. Aveclen, sc. Holnie. 131.
Ki, Fol,
7) Graf C. Piper, k. Rath (1647—1716), Br
bild in Oval. Unten 8 latein. Verse, Jb, ¥
4. Avecten. ‘sc. Holmie 1717. Xl. Fol.
8) Leichenzug des Admirals Michel Adriaant.&
Ruyter. gr. qu. Fol
9) Spottbild suf don Papst und dio Jesuiten,
10 Randbildern, qu. Fol.
10) Eine groBe Anzahl Bil. mit Abbildunges
Lusthauses Sorgvliet bei dem Haag, mit deo
‘Afbeelding van het schoone Sorel,
‘Nach eigoner Zeichosts
Mis
ite
‘s Gravenhage.
qu. Fol.
4) Plan van het schoone Perk ete.
») General gezigt van het schoone Pesk n=
Sorgvliet.
©) Een der schoonste gezigten van'tvermtl«
Perk ete.
4) D'Orangerio vant Perk van Sorgliet
dor schoonste van Holland.
) 35 Ansichten daselbst. 4
Hierzu gehéren noch § unbezoichnete Bl. &*
aber nach Kramm sicher von A. sind: De Yue!
in het groot, dio dort friher vorhanden war
11) Het vermaarde perk van Anguin, Plan dest
‘und 16 Ansichten aus dem Park.” Alle ber, J.
Avele. 4,
12) Landschaft mit Diinen, dom Meer und ine"
Stadt. Bez, Job. van den Avele, qu. Fol.
13) Ansichten vom Haag.
14) Platte-grond der stad Utrecht, J, van den Ave
on inv, ot fecit. Sehr groBes Bl.
15) Bil, in: Grelot, Relation nouvelle d'un rors:
de Constantinople ete. Suivant la copie 4 Pars
1681, 12. :
16) Abblidung eines Kriegsschiffes, mutoablicd
dasselbe Bi., was in Winschoten's Seeman, Le-
den 1681, vorkommt. Die verschiedenen Setif-
thelle sind numerirt und am Fusse des BL sf
Johan van den Aveelen
Aveiro. 461
inet betonderen Platte beschrieben': mascuny-
‘yok van t Getakelde Sebip ete. gr. qu. Fol.
17) Tiel, 2u: Joh. Lomeler, do Lustrationibus
‘eerum Gentilium. Utrecht 1681. 8. Joh. Van
den Arele inventor et fecit.
18) 10 BU. in: Quintus Curcius Historie van Alexan-
der de Groot — door Glazemaker — vertaalt —
YAmsterdam 1683. 8. Dazu gohort wol das
Titel, das Heineken’ nach G. Holt’s (Hoot?)
‘Zeichnang gest. sein Tiss.
19) Titel. zu; Philippi Cluverii Introdueto in uni-
‘sum Geographiain ete. Amsterdam 1683. 4.
Job, Van den Avel invent, ot fecit. Die Figuren
‘ind mit geringen Verinderungen nach einem
Tiel, des Romein de Hooghe.
10) BU. fr: W. Goeree's Joodse Oudheden 1690.
2Val, Fol, Blos dret sind bezetchnet, I. p. 78:
Titel vom II. Bd. und IL. p. 979.
31) BU, far: P, Geronimo de la Conception, Emporio
We of obe, Cay Hlstrada (Amsterdam 1690),
12) 12 BI, Kopien nach den BU., die Cl. Perraut far|
‘en Cabinet des Beaux-Arts zu Paris hatte
stechen lassen,
222) Tielbl, zu: De antiqua ecclest
disserationes historieao, auct, Du Pi
1601. 4. J. v. d, Avecte Inv. ot fecit.
23) Tiel, xu: Introduction & la Géographle, par
N. Santon, Utrecht 1692. J. vd. Avele. inv.
8,
29a) Titetbh, zu; Le secret des cours, ou les mémoires
fo Walsingham, Cologne (Holland) 1695. i. 8.
Jv, Aveele f.
H) I. in: Lil Grogoril Gyraldl Opera,
Bat. 1696. 2 Voll. Fol,
25) Ttelb fir den Philologus Hebrwo-Mixtus, Auc~
tore Jobanne Leusden, Lugd. Bat. 1698. Joh
ran den Avele inv. ot fecit.
2W)BU, zu: Het leven van Gustaaf!Adolf, Koning,
Zweeden. Leiden 1698. 4.
2)Titelbl, zum’ 19, Theil des Thesaurus Antlqn
Roman, Ausg, van P, van der Aa, Leiden 1698
‘)Titelbl. au: “Aentekeninge van Engeland ete.
Uirecht 1699, 8. J. v.d. Avele, inv, f.
4) 20, 20 der Anssabe des Cicero, Amsterdam
7. 8.
2) ‘Titelbl, zum 3, Thell, J. ¥. D. Ayeeten|
(2) Invent. ot sculp.
¥) Zum 4. Theil, HM. van der Aaine. J, ¥.
a. Avecle seulp.
©) Zam 5, Theil, A. Schoonedeck. Inv,
4. ¥. don Avec seul
a) Zom 8 Theil, Adm, Schoonebeck.
Inv. J. v. d, Aveelen feett
30) 6 BU. zu: Uiterste wille van Soetgen van den
Houte, Amst, 1748, 12.
Sa) Alleg. ‘Titelbl, mit Portrit zu: Widekindl,
Konung Gustaff Adolphs Historia. Stockh. 1691,
Fol. Nicht bezeichnet ; nach 1698 gestochen,
300) Zwot allog. BU, zu: Thingwall, Likpredikan
‘fver froken Charl, Juliana Dahlberg. 1699.
J... Aveclen se, Holmim 1699. 4.
30¢) Titel, zu: Actus inaugurais academiae
Gustaviano-Carolina habitus Pemnavie 1699.
J.v.d. Aveclen se. Stockholmix 1701. 4.
0a) Titetbl, zu: O1. Rudbeck soners Nora Samolad.
Upsalim 1701. 4, Reiche Komposition , nicht
hereichnet,
Aisciplina
Coloniae
Luga.
31) Gegen 160 BIL in: Snocia antigua et hodierna
(s. Text). Fol. Hauptwerk des Kinstlers, Mit
seinem Namen sind 137 versehen; viele hat er
‘314) Mlnminatior stupende vietorie
= prope Narvam .... ab... . Benedicto Oxen-
Stierna adornata, et Holmie a. 5/15. Febr. 1701
exhibite genuina Delineatio, | Unten 7 latein.
Verse, kl. qu. Fol. Einige Exemplare haben,
statt der Verse, des Kunstlers Namen und das
3.1701.
310)2 BIL. 7 Ansichton enthaltend, vom Garten
des Grafen Piper auf Kungstolmen. Kl. qu. Fol.
Gehiren nicht zu Suecia ete, (s. Stiche No. 31.)
— Ohne Unterschrift, das eine bezelchnet: Jo
van den Aveclen fecit Stockholm, A®: 17
Acusserst selten.
XII. Bibel 1703, Fol. Bez.
del: et sculpsit. Hol
och Forordningar_om Justitiae och Executions
MAL. Stockh. 1706. 4. J. v. d. Aveclen Inv,
et sc.
34) 2 Bil for: Sophie Elisabeth Brenners poetiske
Dichter, Stockh. 1713. 4. i
34a) Titelbi. und 13 Wappen fru: Bagge, Melli-
Ficium evangelicum. Stockh. 1714. 4. Bezeich-
net 1713, Nach eigener Zeichnung.
35) BML. ma: Then Svenska Psalm-Boken. 1716.
Dieselben auch in dem Deutschen Gesangbuch
von 1724. qu. 12.
36) Titelbl. zu: Bagge, De Vanttatibus Rerum Mun-
danarum, Nach J. H. Werner und ©. L,
vy. Schantz. 1717. 4,
36a) Plan af Fistuingen Fredericks Hall hed dos
Ataque. Mit gedrucktem Text. Joh, van den
Aveclen se. [1718.] Fol.
37)3 BI, zu: Nordberg, St. Clarac Minne. 1727.
Fol.
a) Das alte St, Klara-Kloster,
b) Die Klara-Kireh
©) St. Klara’s Bildnis
38) Ein BL. mit Zeichnongen von Mineralien, (Fiir
le Acta Upsaliens
5, Heineken, Dict. —
‘issli, Kiinstlerlext-
— Van Eynden en
Van der Willigen, Gesehied. der Vaderl,
Schilderkunst, 1. 255, tnd Aanhangselp. 129,
Immerzee!, Do Levens en Werken etc, —
Kramm, De Levens en Werken ete, — Ott-
ley, Notices, — Le Blan
Hot, Monogr. I. No.
Monogr. 11. No. 1237. und IV. No. 568.
L. Gahm-Pehrsson’s Kinstlerbiographien
dor Upsalacr Universitits - Bibliothek.
Klercker, Genealogische Sammlungen in der
K, Bibl. zu Stockholm,
Notiten von J. Pa. van der Kellen, W. Schmidt
und A. Pinchart.
T. van Wertrheene und C. Fichhorn,
Aveiro. Maria de Guadalupe Alon-
castre eCardennas, Herzogin von Aveiro,
fschmtickte viele Kirchen in Lissabon mit
ihren Gemiilden, und die Maler withlten sie 1659
in das Schiedsgericht der St. Lukasgilde.
s. Cyr. Volkmar Machado, Colleccion de memo-
Fr, W. Unger.
462 Avolar
Pierre Avoline 4. A.
Avelar. “José aAvelar Rebello (auch
a Avellargeschricben}, Maler in Lissabon, von
dem Werke aus den J. 1639 bis 1656 erwiihnt
werden. Seine Hauptarbeiten an der Decke der
Kirche der Miirtyrer haben 1746 einer Dekoration
in Stuck weichen miissen. Andere Gemilde von
ihm sind in der Bibliothek des Patriarchen, in
der Bibliothek und Sakristei des Klosters Belem
im Collegium S. Bento, in 8. Roque und im
Musiksaal des alten kiniglichen Palastes, die
letztern in Fresko, erhalten.
Ktnig Johann IV. liebte es, ihm zuzuschen
und verlich ihm den Orden von Avis als
besten Maler seiner Zeit, wie das Patent sich
ausdriickte. Er erwarb solchen Reichthum, dass
er eine ganze Strasso bauen konnte, die noch die
Strasse d’Avelar hei
+ Cyr. Volkmar Machado, Colleceionde memo-
ths. p. 76. — Raczynski, Dict. p. 17.
Dersetbe, Les arts en Portugal, pp. 288. 259,
LW. Unger.
Avelen, Avele, s. Aveelen.
Ayeline. Aveline. Hinsichtlich der Kupfer-
stecher dieses Namens herrscht noch arge Ver-
wirrung. Heineken erwihnt eines Joseph
Aveline, angeblich 1638 geb. und 1690 gest.,
von welehem mir nie ein Kupferstich vorgekom-
men ist und Heineken auch keinen geschen zu
haben scheint. Nachstehend die mir bekannten
Aveline.
Pierre Aveline, deriilteste dieses Namens,
weshalb ich ihn Pierre I. Aveline nenne, Kupfer-
stecher, Radirer und Kupferstichverloger, geb.
zu Paris, nach Basan filschlich 1670, nach Le
Blane 1660, + daselbst 1743 nach Ersterem, und
um 1712 nach Letzterem. Mariette setzt fulr
seine Todeszeit den 3. Mai 1722, und das scheint
das Richtige. Derselbe nent ihn Schiller von
Adam Perelle, und fiigt hinzu er habe diesem
wenig Ehre gemacht, well er sich nicht Uber das
usserst Mittelmiige erhoben, — cin Urtheil,
das uns jetzt fast zu strenge erscheint.
Manche von Pierre's Blittern,, zumal von set-
nen Radirungen, sind nicht ohne klinstlerisches|
Verdienst und haben gegenwiirtig geschicht-
liches Interesse. Er verfertigte, wie sein Lehr-
moister, sehr viele Landschafton und Veduten ;
die ersteron sind frellich, nach Marietto's rich
tiger Bemerkung, scht geschmacklos und die
letzteren sehr ungetreu; indess haben selbstseine
schlechten Stadt- und Seblossprospekte, nament-
ich die aus Paris und Versailles, fllr uns einen
gewissen historischen Werth, indem wir anneh-
men duirfen, dass dieselben, wenn auch im Ein-
zelnen ebon nicht genau, doch im Ganzen und
Groben sich an das damals Bestehende anschlies-
sen, Er stand an der Spitzo eines, wie os scheint,
anschulichen Verlagageschiiftes, welches er
hauptsiehlich in den J. 166-1697 schr lebhaft
betrieb; sein Laden befand sich zuerst beim
Petit Chatelet, rite au Feue und auf dem Petit
Pont; sodann : rile de la Juifverie au arme de Nor-
mandie, i Vimage de 8. Nicolas und au Roy de
France; zuletat: rile St Jacques a la font
dor. Alle dieso Adrossen findet man auf seinen
Blittern, welche durchgingig bezeichnet sivd
Fait par Aveline oder Jfveline. Der grofle Ar-
fangsbuchstabe dieser letzteren Bezeichnung ist
fein einfaches A; Le Blanc hiilt ihn jedoch fir
ein mit F verbundenes A und nimmt davon
‘Anlass, aus unserem Kiinstler einen Frangois
/Aveline zu machen. Die Existenz. eines Solehea
hat aber keine andere Bilrgschaft, als die will-
‘ktirliche Aussage des ebengenannten Scbrift-
stellers, der gerade in diesem Falle um 50 2uver-
Tissiger und grlindlicher sein milsste, als er sch
dabei ein anderes Verschen zu Schulden kommea
Tiisst, indem er seinen Vorgingern Heineter.
Huber u. A. blindlings folgt und die BIL. sins
[Frangois mit denen von Antoine Aveline re
mengt. Pierre I. hinterlie® eine sehr betrch-
liche Anzabl BIL; weil er aber in der That itt
hiufig aus den Schranken der Mittelmabigtsi
herausgegangen ist, erscheint es nicht angewe
sen, seine Werke simmtlich oder aueb nur grii-
‘tentheils zu verzeichnen; eine Auswahl aus den
Dbesseren und interessanteren ist hinreichend
19) Neue Modekupfer. Fol.
41) Enfant de qualité promenez par sa Gover
ante, 1659,
2) Fille de qualité en écharpe allant pat ls
ville, 1689.
3) Femme de qualité étant a Elise de st
tun caro (carreau, Kniekissen),
4) Femme de qualité en grisette.
5) Femme de qualité en deshabilé alant §
VEglise.
©) Officier de ta Mitice. 1689.
7) Homme de quai en habit @'Epée (ait
Manschetten). 1
6) Homme te qualité en habit ap (he
Manschotten). 1689,
9) Homme de qualité en surtout a'hiver.
1015) Sechs Seeansichten, mit manivrirenden
Schiffen, 6 BIL, mit M.J. B. Fouard ges
chen, Nach J. van Beeeq. qu. Fol.
16-19) Die vier Jahreszeiten, Vier Landschae
ie nach Bildern des Sammetbreughel om
\derer flandrischer Maler herzuriihren scheit
qu, Fol,
20—37) Achtzehn gleich groBe Landschaften, Ate
Hine ins
et fee. qu. A.
Gartenansichten, mit Springbronn®
Prachtsticken. Nach eigenct
Komposition in Moucheron's Manter. » Ses
rnumerirte BIL, bezeichnet wie die vorhergeher-
den. qu. 4.
4A) Pariser Stadtprospekte , wenigstens dreissis Bl
qu. Fol. Wir heben daraus als die bemerkent-
werthesten hervor, well darauf Plitze und be-
rihmte Monumente, die jetet nicht mebr existi-
ren, abgebildet sind
1) Ansicht , aufgenommen vom Pont-Rovze,
Jetzigem Pont Royal
b) Notre-Dame, von der Seite des Gréveplatzes
) Das Chorende von Notre-Dame,
4) Das Lonvre.
Pierro Avolino d. A.
Antoine Aveline. 463
«) Der Platz des Pont-Neuf.
{Die Porte Saint-Antoine und die Bastille.
£) Der Cours-la-Reine (der wabrend der letz~
ten Pariser Belagerung zerstirte Theil der
Blysiischen Felder).
1) Der Pont-au-Change, mit der doppelten
Hiuserreihe,
48) Prospekte franzisischer Residenzschldsser. qu.
Pal.
a) Chambord.
b) Chantilly. 10 Bll
¢) Fontainebleau, 6 BI.
4) Liancourt. 4 ill,
¢) Marly. 6 BI
Meudon. 6 Bl,
Schloss und Garten (1685-—
4) Verneuil, 1692,
¥) Versailles, Schloss, Park und Zubehir, aus
den J. 1686—1680. 52 Dl,
46) Pispekte von Stidten in Frankreich und andern
Lindern. 66 BIL, qu, Fol.
41) ine groBe Anzahl ralirter BIL, ohne den Namen
des Actzers
2) Description de "Univers, von Allain Manes-
son Mallet. A Paris, ube. xxx. 5 Bde,
gr-8. Die Kupfer mit Abbildungen von
Volkstrachten, Landessitten, Vedutn;
u.s.w, haben noch historiachen Werthe|
sie sind simmilich radirt und gehiren zu
don sorgfaltigeren Werken aus der ersten
Zeit des Kinstlers, der seinen Namen
niebt darauf gesetzt, well er damals fr
fremde Verleger arbeitet
») Les Travaux de Mars en
Von demselben verfasst.
uxxxv. 3 Bde, gr. 8
‘S\detemonte eines Autoaté tn Portog
m
48)ss Freudenfeuer vor dem Pariser Rathause,
tnd die Iumination des Louvre an der Wasser-
seite, im J. 1082, bel der Geburt des Herzogs|
ton Bourgogne. 2 BII. qu. Fol.
$0) Abbildung der Trauerdekoration In Notre-Dame’
10 Paris, bei der Lefchenfeier und Seclenmesse
des Prinzen von Condé, im J. 1687. gr. Fol
51) Theaterdekorationen fiir die in Venedig aufge-
fibeto Oper dio eiferstichtige Venuse. Nach
J. Torelli, 10 BIL. qu. Fol.
52) Vier andere TheatendeKorationen fir das in Paris
aufgefGhrte Ballet: »Thetive uu die ebendaselbst
egebene Oper *Aniromedas, Nach J, Torelli.
qu. Fol.
‘Heineken, Dict
Handbuch, VIL
rt de la Guerre.
Paris. ve,
er. qu.
— Huber und Rost,
—Le Blane, Dict.
Antoine Aveline, Kupferstocher und Ver-
‘eger, vermutlich Sohn und Schiller des Vorher~
gehenden, denn wir haben von ibm eine Anzahl
Staitprospekte, die in der trockenen Manier d
Pierre I. ausgefithrt sind und wahrscheinlich sei-
uer ersten Zeit angehlren; spliter wird seine
Behandlung geschmeidiger und malerisch
Seine BI. sind A. Aveline soulpsit oder fei
oft auch Gravé oder Fait par A. Aveline bezeich-
net, und fithren dabei gowUhnlich eine yon den
Adressen seines Verlags, welchen er in Paris
betrieb, zuerst Rue du Foin, nachhor Re St,
Jacques, unter der Firma: & la Reine de France,
und zuletzt ebendaselbst, aux armes de la Ville
de Paris. Nach den Forschungen von Jal in amt-
lichen Aktenstiicken, starb der Kiiustler in Paris
am 22. Miirz 1743, im Alter yon etwa 52 Jahren,
Bei Heineken, Huber und Le Blane sind seine
BIL. mit denen Pierre's I. vermengt.
4) Linnocence. Nach F, Boucher. Von dem
Moler anradirt und von A. Aveline beendigt.
I, Fol.
2-3) Zwel Tageszeiten: L’Heure du Matin und
UHenre du Midi, Nach Mondon le fils. Sei-
tenstilcke mit Modefigaren in Rokoko-Kartuschen;
unter jedem Bl. acht franz, Verso; gehiiren zu
der Folge der vier Tageszeiten, von welcher
Frangois-Antoine Aveline die zwel andern ge-
stochen hat. qu. Fol.
1. A Paris chez A. Aveline et chez Mondon le
Fils ‘
UL A Paris chez F. Cherean.
4—9) Sechs Hefte mit Ornamenten und Mode-
figuren im Rokokostil. Nach Mondon le is.
Jedes Heft enthilt 7 numerirte BM., das Titelbl.
tnlt eingeschlossen. 4,
4) Premier livre de forme Rocquaille et Cartel.
5} Were ‘Trophée.
6) Troisitme Livre de formes Cartels et
rocailles. 1736,
‘) Titel.
) L'Amour couronnée.
¢) Le Galand chasseur.
4) L'Heureux moment.
¢) Le Rendez-vous.
1) L’Amoureux guerrier,
#) Lofmelenx valet.
7) Qnatritme Livre de Formes omnes de
Rocailles, Cartels, Figures, Oyseaux et
Dragons chinols. 1736.
8) Cinquidme Livre de Figures et ornet
chinols. 1736.
a) Titel.
b) La Sultane Favorite,
) Amida Divinité Japonaise,
Sultan dela Chine avec u
£) Puzza
) Troph
Chine,
9) Sixidme Livre de Formes Rocailles et Car-
{els omés de Figures Frangoises. 17
a) Titel,
d) Le content villageots.
©) Les petits Mattres.
a) Les tendres Accords.
€) Le repas champétre.
£) Amant Fide
8) L’Amant Aimé.
1017) Prospekte franaisischer Residenzschlis
8 Bl, KL und gr. qu. Fol,
18—21) Franzisische Stadtprospekte. 4 Bil, er.
qu. Fol
22-25) Vier Platten far: Nouvelle Description de
1 Ville de Paris, von Germain Brice. Paris,
1717. 12. Sechste Aun
26-27) Zwei Platten fir: Versailles immortalisé,
yond. B. de Monicart, Paris 1720. 4.
464
28) Abbildung des am Hofe orrichteten Theaters far
die zum Vergniigen der Prinzessin von Piemont
(Gemalin des Herzogs von Bourgogne) gegebene
Oper. Nach F. Juvarra, qu. Fol.
29) Das Radfenster der Pariser Kathedrale, an der
Seite des erzbisehiQichen Palastes, ausgefart im
J. 1727, Im Unterrande die Widmung des
‘Werkmeisters jener Arbeit, Claude Penel, anden
Pariser Erzbischof, Kardinal von Noailles, und)
das Wappen dieses Prilaten. gr.
30) Nouveanx dessinsde carrosses. Nach Mondon le
fils. 6 BI. qu. 4. (Heineken.)
31) Die Bibel Rafact's. Etwas Kletnere Nachstiche
‘nach Nic. Chaperon. 50 Bll., mit latein, und
franz, Text, Beigefigt sind 3 Bil: Tod Abel's,
Abraham's Opfer und Simson unter den Ruinen
die nteht nach Rafael. Gravé A Paris par A. Av
line, se vend chez Ini. Kl. qu. Fol. (AufgefGhrt
‘von Passavant, Raphael. Il. 207.)
32) La France & la vertu consacre c¢ tableau. Alle~
gorie, Chevallier p. gr. Fol. (W. Engelmann.)
s. Heineken, Dic, — Huber und Rost,
Handbuch, Vil. 382, — Le Blane, Manuel,
_Antoine Aveline _
Pierre Aveline, Kupferstecher, der zweite
dieses Namens, daher von uns Pierre II. be-
nannt, geb. 2u Paris 1710, + daselbst 1760,
geblich Neffe des Vorigen, empfing den ersten
‘Unterricht in seinem Kunstiache bei J. P. Poilly.
Seine Zeichnung, obschon nicht gerade inkor-
rokt, ist unbestimmt und, wie man sagt, weg-
praktizirt, und seine technische Behandlung ver-
bindet mit dem Fitichtigen das Letchte und Go-
fillige, welches den franzisischen Kupferstechern
um die Mitto des 18. Jabrh. durchweg cigen-
thiimlich ist, Er unterzeichnet gew0bnlich:
P. Aveline.
Biblische Geschichte, Mythologie,
Allegorie, Poesie, Profangeschichte und
Bilan
1-2) Zwel BI. fir das groBe Kupfermerk der
Dresdener Gemildegalerie (Dresden, 1757) Il.
PI. Sf und 93, Seltonsticke nach HU. Castig~
Mone. qu. Fol.
1) Noah lisst dle Thiere in die Arche gehen.
2) Jakob ficht mit Weib, Kind und Vieh von
Laban,
38) Moses. als Kind wind der Tochter des Pharao|
gebracht, Nach Giorgione. Cabinet Crozat
(Paris, 1742) TI. Pl. 2. gr. qu. Fol.
4) Jesus heilt Kranke, Nach J. Jouvenet. gr.
qu. Fol.
5) Jupiter ond Jo, Nach A. Schiavone, Cabinet
Crozat. I, Pl. 11. qu, Pol.
6) Enlivement d'Europe. Nach A. Watteau. gr.
qu. Fol.
7) Enlavement @'Europe. Nach F, Bouche
Fol." Seltenstdck aur aGeburt des. Bacchuse
(No. 16).
8) Der zornige Neptun. (Quos ego.) Nach Fr.
Albani. gr. qu. Fol
9) Vénus A sa Tollette, P. Aveline inv. et sculp.
Im Unterrande sechs lateln, und sochs franz,
Verse. Fol.
10) Accord de Vénus et de Amour.
Boucher. qu. Fol
Nach Fr.
Pierre Avelino Il,
11—13) Drei BU, nach Fr, Boucher. 1750. Pa
11) L'Amour nageur.
12) Les Amours en galeté,
13) Les Amours folittes,
14) Diana und Aktion, Nach J. Bassano, Cabinet
Crozat. H. Pl. 12. Fol.
15) Diane au bain. Nach A. Watteau, qu. Fol
16) Nalssance de Bacchus, Nach Fr. Boucher. «
qu, Fol. Seltenstick fubrung der Europ
(No. 7).
17) Bacchus et Ariane, Nach cigener Enfinduss
Tm Unterrande sechs lat, und. sechs fact
Verse, Fal,
1821) Die vier Elemente, Nach Ch. Natoire
4 Bil, in ovalen Einrahmungen, gemelnschaftiet
gestochen mit Perronneau. qu. Fol.
22-“25) Die vier Elemente, dargestelit durch cise
sche Figuren, 4 Bll, ‘Nach Fr, Boucher. ll
26—27) Sommer und Winter, durch Kinder dx
gestellt. 2 BI, Nach Ch, Natoire. qu. Fol
T, Die Platte von den Maler angeitzt.
U. Von P. Aveline mit dem Grabstice! rl
endet,
Die zu dieser Folge gehdrigen zwei anien
Jahroszeiten, ebenfalls vom Maler angestz, snl
von Benoist I. Audran beendigt,
28—31) Die vier Jabreszeiten, durch Kinder w-
etalk. 4 Bil. Nach etgemer Hrfndun. Ui
‘ol,
3235) Die vier Jahreszoiten, durch chinesische
‘Figuren vorgestelit, 4 Bll. Nach Fr, Boucher
a. Fol.
36—39) Die vier Weltthelle, 4 BI, Nach eigener
Erfindung. qu. Fol
4044) Die finf Sinne, galante Vorstellongen.
SBI, Nach eigener Erfindung. kl. Fol.
45—50) Die fOnf Sine. 6BIl, Nach Fr. Boucher
Der Tastsinn ist auf zwel verschiedene Artes
dargestellt. Fol. Heineken.)
51) Andromeda, Nach Ir, Boucher. Fol.
1, Mit Nadel und Scheldewasser vorbereitet
vom Maler,
II, Mit dem Stichel vollendet von P, Aveline
52) Enlivement d'Eléne. Nach Deshayes. Fa
153) Aeneas erbilt Beistand von Apollo, Nach Dems.
Fol.
54) Sancho Pansa,, verfolgt von den Kiichenjungen.
die thn mit Spiiicht einseifen wollen, Sub
mesle. Fol.
56) L’Anneau de Hans Carvel (aus Lafontaine’ E
zablungen). Nach Laurin. Im Unterrande det
franz, Titel, zwei vierzellige Strophen , und
zwischen die Adresse: A Paris chez Buldet.
der Dresdener Gemilde-
PL 38. gr. qu. Fol
Nach L, Autres
P. Aveline sculp. 1737. Im Unterranie
das Wappen des Vorgesteliten, dessen Nate
nicht angegeben ist, Fol.
59) Gabriel Dupineau, Jurist, Brustbild,
Oval. 12.
(60) Joseph Paris Duverney, Brustb,, 3g links, Orel
Nach L. M. Vanloo. 8.
fg tnks
Pierre Avelino II.
465
(i) André-lereule de Fleury, Kardinal, ganze Fig.,
stehend, begleitet von Segensfille, Frommigkelt
and Gereebtigkeit, Allogoric auf die glicklichen
Resulate seines Ministeriums. Nach J. Che~
vallier. Im Unterrande vier franz. Verso. Fol.
62) Fr. Geminiant, italienischor Mustker, Brust
auf einem Medatilon, welches efn Genius
und die drei Charitinnen bekrinzen; im Hin
grande, reehts, tanzen ein Faun und eine Faunin
tach den Tanen
Luft fabrt Apollo mit s .
E.Bouchardon, Fol. Niedliches BL, fein und
att gestochen.
1. Unten, fiber dem Binfassungsstrich gogen
die Mitte: An. 1738; unter der Randiinie,
links und rechts, die Namen der Kunstler.
1, Mitder Unterschrift: Sequor ot qua duxeris,
adsom,
UL Mit der Unterschrift: Debent Charites
hee pignora Vati, Der Name des Dar-
sesteliten ist in Keinem der drei Platten-
rustinde angegeben.
(9) Pierre Lasson, Jurist, Brustb.,/ links. Aveline
seulpsit 1741," A Paris, 12,
(6a) Jean Baptiste Monoyer, Blomenmaler , Halb-
4, eine Palette in der finken Hand. Nach G.
Rueller. Oval, Fol.
4) Kine Anzahl Bildnisse fOr die unter dem Na-
men: Suite d'Odieurre bekannte Portritsamm-
lung, darunter die oben (Bd. Il, 60) genannte
Kopie nach dem Bildnisse des Kupferstechers
Bern, Picart von M. des Angles und J. van der
Sehley. 8
Genreszenen, Studien, Ornamente.
(5) Kine Hirtin treibt eine Viehherde. Nach Ber
chem. gr. qu. Fol.
(i) La Bergire prévoyante. Nach Fr. Boucher.
tt. Fol.
0) Vier BIL. nach Fr, Boucher, Fol
67) La Musique.
68) Le Trébuchet.
Fontaine de "Amour.
Bonne aventi
la Bolle Cuisinidze, Nach Fr. Boucher. Fol.
Usile accident, Nach K. van Falens. gr. qu.
Fol,
Abdriicke nach Heller-Andresen :
1) Mit Filloent's Adr.
U) Mit Aubert’s Adr,
13-14) Zwei Seitenstick
78) La Jarretitre.
1) ta Puce,
Der Platz Maubert in Paris,
rat. gr, qu. Fol.
6—79) Vier Bil. far: Nouvean Reenell des Troupes
Végites de France. A Paris chés F. Chérean.
12 numerirte BIl., nach P.B.de 1a Rue. kl. Fol.
i) Arquebustersde Cirassin, Cavalerie (No. 5)
77) Fusiliers de Montagne (No. 6).
75) La Morliére, Dragons (No. 8).
79) Bretons volontaires, Fusiliers (No. 11).
80) Le Trio Flamand, Gruppe von drei Halbtig.
Nach A. van Ostade. Fol.
S1-82) Zwei Seitenstiieke nach Ch. Parrocel. 4.
$1) La Souris (cin Knabe mit einer Maus in
der Falle).
82) Le Chat (ein Kleines Midchen mit einer
tze fm Arm).
Meyer, Koustler-Lositon, I.
ch Francisque, Fol.
Nach Et. Jew
83) La Folie, Ein Schalksnarr, halbe Fig., mit
Pritsche und Schellenkappe. ‘Nach C. de Vis-
scher. qu. Fol.
I, Vor der Se
IT, Mit der Unterschrift: La Folte,
‘Zwei Soitenstiicke nach A. Wattea:
Fol.
84) L'Amante inquiate.
85) La Réveuse,
86)[Les Charmes de ia Vie. Nach A, Watteau,
ar. qu. Fol.
87) Le Concert champétre. Nach dems. Fol
.. Nach dems.
Melsterstick des Stechers.
1. Vor der Schrift.
T, Mit der Untersebrift: L’Enseigne.
ile, Grappe von drei Personen unter
Nach dems, Fol.
91) Récréation italicnne. Nach dems. gr. qu. Fol
2) La Villageoise. Nach dems. Kl. Fol.
3) La Famille du Bucheton. Nach Ph. Wouwer-
man. qu, Fol
91-113) Bin Heft Studienkpfe nach Antiken,
wait einem Titelbl. von seiner eigenen Erfin=
dung, 20 DIL. KI. 4. (Hleineken.)
114) Seehs Hefte mit Kindergruppen. Nach Fr.
Boucher. Das erste, zweite und vierte Heft
hat P. Aveline gestochen; das dritte, finfte und
sechste sind ¥
Als, Jedes Heft cuthilt 6 BIL. 4, _(Ileinek
115-120) Nouveau livre d Enfants. Nach B. Bou
chardon, GBI. mit Kindergruppen. Fol, und
qa, Fol,
121) Nackte akademliche Figur, sitzend,
Bouchardon. gr. Vol.
122-125) Vier BIL. far Livre de Diverses Figures
DiAcailémies, dessinées par E, Bouchardon.
A Paris chez Huguier, 1738, 12 numerirte Bl,
Fol. Unserm Kiinstler gehoren die Nm. 5, 10,
11 ond 12; die andern sind yon dem jiingeren
Jean Aveline, dem jingeren J, Bouchar-
don und J. B. Perronnean.
126129) Vier Bil fir: ‘Second Livre de Diverses
Figures D'Académiés dessinées par E. Bou-
chardon, A Paris chez Huguier. No. 2, 5, 9,
10 und 12 einer Folge von
wort Jean Aubert, Hug uier und
eaucdie andern sieben Neu. gestochen haben.
Fol
130) Stillcben mit todtem Wildpret, welehes ein
Dachshund bewacht. Nach Oudry. Fol.
1. Vor der Schrift.
131) Arabeskenfullung
Venus von
qu. Fol. max.
L.F. dela Rue und Huquier
J
it Figuren ; im Mittelfelde
x verwundet, Nach A, Watteau.
mit dem Stichel
132) Le May. Nach A, Watteau. No. 4 elner
Folge von vier Arabeskenfillungen mit Figuren,
voru J. Moyreau, J.J. Lebas und G. Seo~
tin die drel ersten’ Bil, ausgeftbrt haben. gr.
Fol.
133—134) Zwei BIL nach A. Watteau, Le Buveur
(No. 2) und Le Fauno (No. 4), 2u einer Folge
son vier Arabeskenfallungen mit Figuren, deren
zwei andere (La Folie und Momus) J. Moyreau
gestochen hat
135—135) Vier BIL: Titelbl. und Pl. 90, 106 und
118, fiir: Oeuvte de Juste Aurile Meisson~
59
466 Pierre Aveline II.
Jean Aveline,
ater,
Fol,
139) Quatre Livres de Vases. Nach Fr. Boucher.
4. (Heineken.)
53) Premler et Second Livres de Fontaines.
Nach Pr. Boucher, 14 Bl, Titelbll. mit etn-
begriffen, A Paris chez Huquler, 4. (Heineken, )
154—157) Vier Bll. mit den Verzierungen in dea
vier Ecken des grofen Spiegelsaals in Versailles,
fiir: La Grande Galerie de Versailles
sous Ia direction de J.B, M.
ar. Fol.
158) Modell einer im Hofe des Louvre xn errichten-
den pyramidenformigen Kapelle. Nach der
Zeichnung von Francols Dubois. Fol. max.
I. Im Unterrande: Dessein d'une chappelle
en Pyramide....,.... par Francois Da
Bots. Daneben dieselbe Inschriftlateinisch.
Ul, Mit der Dedikation. Unten rechts, unter-
hhalb des Avec Priufl, da Rot: Aveline fe.
TIL. Wie IT; nur unten rechts Aveline fe aus
geldseht und dafir: 4. @. G.
159) Titelvignette mit der Devise: Apollo salataris.
Nach A. H. Far die Histoire de Vorigine et des
progrés de la Chirurgie en France. Paris 1749, 4.
Frangois Antoine Aveline, Kupfer-
stecher, Sohn von Antoine und angeblich Vetter’
und Schiller von Pierre I1., auch der »jtingere|
Avelinex genannt, geb. 21. Mai 1727 tin Paria,
arbeitete hauptaichlich fiir dortige Verleger, und
ging spiiter nach London ; daselbst atarb er nach,
Basan's Angabe in Diirftigkeit. Seine BI. fth-|
ren folgende Bezeichnungen: F. A. Avelino|
soulpsit; — F. Avelino le fils scalp. ; —F. Ave-|
ine filius seulp. ; — Aveline fil. sculp.; — Ave-
line le jeune se. ; — Aveline junior sculp,
1) Neptun besintigt die brausenden Woger. Nach
F. Boucher. gr. F
2-3) Zwei Tageszeiten: Le Tems de LApres
inge und Le Tems De La Soirée. Seltenstiicke|
mit Modeftguren in Rokoko-Kartuschen, nach
Mondon le fils; unter Jedem Bi 8 franz. Verse.
ren zn der Folge der ler Tageszeiten, von|
‘welchen Ant. Aveline d. Ae, die belden andern.
gestochen bat, qu, Fol.
I. A Paris chez A. Aveline et chez Mondon
le Fil
Ul, A Paris chez F. Chereau.
4) Gabtiel- Francois Landry de Sericourt, Abbé,
Brustb., #/4 rechts. Oval. Fol.
5) Charles Kolin, Brasth,, inks, Oval. 8.
1. Vor der Schrift.
Il, Die Umschrit ‘tm Rande des Ovals, die
Namen des Malers und Stechers unter dem
Oval, vier franz. Verse am Sockel, und im
‘A Paris chés Huguier rue St, Jacque.
140.
Unterrande: 4 Lausanne, et & Genlve chez
Bousquet et Compr.
6) Weibliches Brustb. in einem Blumenkranz,, der
von flatternden Amorinen getragen wird. Nach
Cochin d. Jing. qu. 24. Radirtes Blitichen.
12) Chlothar M., Konig dee Franken; Childe-
bert Il; Tipin der Karzay Karl der Kahlo;
Raoul, Kénig von Frankretch; Catherine de
Bourkon, Schwester Helnriel'a FV,, 6 BM,
tienen die flnt ersten nach A. Bolzo
nnungen gestochen sind, wabrend das letzte die
Bex, des Malers A. F. Fur Odieuvre's
Porteataammlung. gr. 6.
13) Le Mosicten Espagnol, singender janger Mam,
adel cine Guitarre splelende Fras. J ¥ (v
schrinkt) V el sen pinxit 1691. Avelinescalpit.
London etc, Publ. ete. Sept. 30%, 1785. UL
Fol. Der Name des Malers wird gewdbrile, abet
filschlich, J. B, Evelsen gelesen, die angeblicen
E sind aber nichts als die Gfter vortommente,
verechnirkelte Form des A. (Mitell. sn
W. Schmidt.)
14) Le Musicfon Flamand, Nach D. Tenters. Fl
15) La Barque Chinoise, Nach Fr. Boucher. Fl
16—21) Chinesische Figuren und Sacken. 6 i
Nach J. Pillement, London published 175
wt. qu. Fol.
2227) Chinesische Figuron, 6 Bll, Nach F.Boc-
cher. Fol.
22) La Réveuse.
23) Le Mérite do tout pais.
24) Le Paquet incommode,
25) La Coser Chil
26) Lotseau & bonnes fortunes.
27) Les Délices de V'Enfance. Dies les
ist von Baléehou gestochen
28) Ve d'un c6té du port d'Echelle au Lora, 84
J. Vernet. gr. qu. Fol.
29) Le Pacha en Promenade,
Fol,
30) Titelbl. fir: Ephémérides des mouvemens
tes, Nech 8, Challe. 4,
31) Vignette ir: Angélique et Médor, NachCortis
J.
32)
Nach dems.
4.3.12.
ignette far dle Histoire généalogiqne &
maison Du Chatelet, Fol.
39) Vue perspective de IIilumination de ls Bie
de la Ferronerie du cits de la Rie St, Hor
(B Septembre 1745). Nach den Zeleboorra
der belden Slodtz. Les figures deuiné 7
Cochin le fils et gravé par F. A. Avelite
La Perspective par Boal tt gravé pa: Bai
Meul Faing, Letaterer verlegte das BL, d=
‘thm den Six Corps des Marchands de ls Vile
gewidmet ist, qu. Fol.
Das andere Bl., ein Seltenstiek, mit der Tee
perspective de Litllumination de a Bie
Ferronerie du ebté de la Riie St. Denis it st
yon F. A, Aveline, sondern von Marve to!
Bovait.
‘Heineken, Dict, — Huber und Bev
Handbuch, VILL. 149. — Le Blane, Masod
E Kali
Jean Aveline, Kupferstecher, nach Msi
‘au seiner Zeit 1735 in Paris lebend und Brit
‘des vorbergehenden. Heineken (Dict.) eri!
ikn ebenfalls, mit der Bomerkung , dass et b=
nahe nur flir Buchhiindler gearbeitet, wes
er nur dre BU. von ihim anfilhre, die nicht dest
lich bezeichnet sind. Ich kenne von thu folgen!e
Bi:
' 1=4) Vier akadomische Figuren (No. 2,6, $u8i
9) for: Livre do diverses Figures D’Acaléatt
Dessinées par Bde, Boucharddn. 4 Pu
chez Huguier 1738. Fol, Sie sind J. Av
Junior scutp. bereichnet und gehiren te eet
Folge von 12 nameristen Bil, wobel Pierre I
Aveline, J.B. Perronnean und der ji
ere J, Bouchardon mitgearbeitet haben
sere J, mites i
Avellanus
Avemann. 467
Arellanus. P. Alberieus Avellanus, wol
italienischer Maler im 18. Jabrh.
Nach ihm gestochen:
Mi, Bernhardin von Siena. Gest, von Jan, Gut-
tierez.
«Heineken, Diet.
Avellar, 8. Avelar.
Arelli, s. Xanto,
W. Schmidt.
Avéllino, Giulio oder Giacinto d’Avel-
lino, nach seiner Vaterstadt sil Messineses ge-
unt, Landschaftsmaler in der zweiten Hilfte
des 17, Jabrh. ‘Von Natur liebenswiirdig und
bin, talentyoll und geistroich , erwarb er sich
duh’ seine Werke den Namen des griBten
Lundschaftsmalers, den Messina hervorgebracht|
iat. Nachdem er’ in dieser Stadt bei Niccold
Francesco Maffei Mathematik, Perspektive und
Architektur studirt hatte, ging er nach Neapel
td wurde der Schitler des Salvator Rosa. Zu-
fickgekehrt nach Messina vermillte er sich mit
der Tochter seines ersten Lebrers. Eines Tages
serieth er mit einom Priester in Streit; er verwun-
eto diesen durch einen Bilchsenschuss und floh
dua, sichzu retten, nach Neapel. Hier wurde ihm
tie Liebe einer Frau unertriiglich, die in Leiden-
shaft und Eifersueht so weit ging, dass sie sei-
ver Gattin mit Gift nach dem Leben trachtete.
Avbegab sich daher nach Rom und dann nach
Veudig. Auch andere groBe Stidte suchto er
tech auf, bis er endlich in Ferrara cine bleibende
Stitte und einen bedeutenden Wirkungskreis
ful. Er fithrte hier die Landschaftsmalerci
‘isdet ins Lebon zurtick, welche mit dem Tode
der Dossi untergegangen war. An Meistern
ret Art fohite es in Ferrara nicht. Avellino|
verehrte namentlich Franceseo Costanzo Catanio,
desten Geisselung Christi sein Lieblingsbild war.
Innige Freundschaft schloss er mit dem Kunst-
freund und Sehriftsteller Baruffaldi; wie dieser,
var er auch Mitglied der Accademia degti Intre-
Didi, in der er Gfters Beweise seiner dichterischen
Lefihigung gab. Avellino liebte die Poesie;
ihren groBten Meister sah er in Torquato Tasso.
Avellino’s Gemiilde fanden dauernde Aner-
kennung. Noch Lanzi und Rosini rtihmen,, dass
er die gewaltsame und herbe Kunstweise seines
lehrers Salvator Rosa zu mildern bestrebt war.
Inseinen Werken erregte die geistreiche Staffage,
aber ganz, besonders dic Flllle von Bauwerken
und Ruinen allgemeines Interesse. Diese Situlen-
hallen und grandiosen Trimmer der klassischen
Welt waren durchaus im Geist und Geschmack
der italienischen Romantik. Als wiirdiger
Schmuck der Stile und Galerien wurden Avelli-
10's Gemiilde tberall gesucht. Dennoch kannte
selbst das vorigeJahrh. wenige derselben. Citta-
della 2ihit in Ferrara folgende auf: Acht Land-
schaften mit heifigen Geschichten im Hause
Donati; Zwei in dem des Giacomo Pomatelli und
andere in dem des Cremona. Auch die Vorhalle
des groBen Sales in der Residenza de’ Consoli
hat Avellino gemalt. Der Kiinstler starb am
3. Aug. 1700 im Hospital de’ Battuti bianchi zu
Ferrara.
s. Baruffaldi, Vite de’ pittori ete, Ferrarest, II.
394 und 222" Anm. — Cittadella, Catalogo
istorico IV. 341. —Barotti, Pitt. di Ferrara,
p.103. —Memorie de’ pit, Messinesi. p. 2
xi, Storia pittorica, IV. 300.—Rosini,
‘Storia della pittura, VII. 129. — Zant, Encl,
Jansen.
Avellino. Onofrio Avellino, Maler zu
Neapel um und nach 1700, soll in Rom 1741 im
Alter von 67 Jabron gestorben sein. Er lernte
zuerst bei Luca Giordano, und als dieser nach
Spanien berufen war, bei Fr. Solimena. Er kam
dann zu cinem gowissen Anschen und erhielt
insbesondere viele Bestellungen auf Bildnisse.
Fir die Kirche der Karmeliter zu Sorrent
malte er ein groBes Bild, die hi. Jungfrau mit
dem Kind, von Engeln und Heiligen umgeben ;
fiir die Stadt Vico bei Sorrent die hb. Ciro und
Giovanni, die Kranken heilend, und dariiber die
hl. Jungfrau mit dem Kind in der Engelsglorie.
esgleichen verfertizte er zwei Gemiilde fiir die
rche del Rosariello delle Pigne ausserhalb des
‘Thores 8. Gennaro zu Neapel, aus der Ge-
schichte des hl. Domenicus. Dominici gibt an,
dass viele Kopien von Avellino in's Ausland, 80
nach England, Frankreich und namentlich auch
nach Venedig gegangen seien, wo man sie fllr
die Werke seiner Lebrmeister gehalten habe;
s0 Schlachten nach [,. Giordano und His
bilder nach Solimena, die alle mit der griBten
Freiheit kopirt gewesen wiiren.
‘Nachdem Onofrio in seiner Heimat viele Werke
ausgeflihrt, wandte er sich nach Rom, wo er
+h verheiratete und stiindig niederliess. Auch
ihm nicht an Bestellungen
Dominici nennt hierunter den hi. Alberto, der
Kranke heilt, in der Kirche von Monte Santo,
ein Bild, das vielen Beifall erlangt habe. In den
letzten Jahren seines Lebens habe er tibrigens,
wol wegen seiner zahlreichen Familie, aueh seine
Bildnisse, mit denen er Erfolg hatte, mit wenig
Sorgfalt mehr gemalt. Sein griBtes Werk ist
nach Lanai die Decke von 8. Francesco di Paola
in Rom.
Nach ihm gestochen :
des Kardinals Alols, Caraffa, Gest.
Winals Buffo, Gost, von A. van
Westerhout.
s. Dominici, Vite det Pittort etc. Napoletani.
IV. 211. 553. — Lanz, Storia pitt, Uebers
von Quandt. I. G11, — Heineken, Dict. —
Fassli, Kiinstlerlexikon. 1.
W. Schmidt
Avemann, Wolf Avemann, malte in H.
van Steonwyck's Manier perspektivische An-
sichten von Kirehen. Doppelnayr lobt ihn wnd
59°
£68
Averara.
Avenarius
sagt, or habe eine lange Thitigkeit ausgelibt,
Nach dem J. 1620 sei er von Nurnberg. nach
Hessen gegangen,, wo er auf gewaltsame Weise
das Leben verloren habe.
8, Doppelmayr, Hist, Nachricht von den Norn,
Mathematicls und KUnstlern, 1730, p. 215,
‘W. Schmidt.
Aven. Leo @Aven, s. Thiry.
Avenarius. Tony Avenarius, Maler der
Gegenwart in Kiln, von welchem 1870 die be-
merkenswerthen Restaurationsarbeiten an den
Mosaiken und Malereien der Krypta von 8. Ge-
reon in Koln begonnen wurden.
4. Zeitschrift fir bild, Kunst. 1870. Chronik
p.tll.
Avendano. Serafino de Avendano, mo-
derer Maler, geb. zu Vigo in Spanien,
Nach ihm radirt
1) Nel villaggio. Rad. von Domenico Casella in
Genua. In: Lito in Italia. 1H. 1871.
2) Notte nuvolosa. Rad. von Dems. Ebends.
W. Engelmann,
Avendoel. Avendoel, hollindischer Mater,
welcher, nach den beiden in Schw erin vorb
denen Bildern zu urthellen, etwa um 1650 thittig
war. Diese (nicht bezeichneton) Bildchen stellen
das Innere eines Stalles mit Schweinen dar; sio
sind von leichter, fllssiger Behandlung, feiner
Beleuchtung und guter Charakteristik der‘Thiere.
Dio Verwandtschaft mit P. Potter last viellcicht,
auf den Einfluss dieses Kiinstlers schli
Verschiedene ganz verwandte Thierstlicke (meist,
Schweine) habe ich in kleineren Sammlungen
undim Kunsthandel unter falschon Benennungen :
P. Potter, B. Graat u. 8. w. gesehen.
W. Bode,
Avene, 5. Davesne.
Avent, 5. Avont,
Aventl. Aventi oder d'Aventi und da’
Vento. Aus dieser Familie treten in Ferrara
zu verschiedenen Zeiten Kiinstler maunigfacher |
Art auf. Von hervorragender Bedeutung ist kei-
ner gewesen.
Giovanni Maria war Maler und wird be-
reits 1520 als nicht mehr lebend bezeichnet.
Filippo arbeitete als Steinmetz (tagliapietra)
1536 an dor Herstellung der Torre di Rigobello.
Die Steinmetzen Giovanni, der 1558—1577,
und Ippolito, der 1574-1577 erwithnt wird,
sind wabrscheinlich Nachkommen des Filippo.
Sigismondo war Zeichner und lieferteausser
anderen im J. 1600 fir den Papst eine Zeichnung
des Campanile.
i,
Carlo wird 1621 als Kunststicker in Ferran
genannt.
8. Cittadella, Notizio relative ete, a Fenn,
pp. 596, 662. (vergl. 397). 103. 648.
Jana.
Aver, 6. Auer.
Averara. Giambattista Averara oder
Averaria, Avernaria, d’Averara, Maler
in der ersten Hiilfte des 16. Jabrb., + 16. Nor.
1548. Seinen Namen hat er wahrscheinlich voo
jenem kleinen Averarathale bei Bergamo, wel-
‘ches nach Tassi’s Ausdruck so viele Kinstler
hervorbrachte, dass man ein ganzes Buch iber
sie schreiben kinnte. Wer Giambattista’sLetre
war, wissen wir nicht, aber seine Werke ra
rathen einen mittelbaren oder unmittelbares
Einfluss Tizian’s.
In Bergamo schmilckte er die Fassade des
Palazzo del Podesti: Putten halten enke
‘Wappen; Architektur und Blumenornspc!,
kriiftig behandelt, treten in energisches B+
lief hervor; dariiber malte er die Maia
mit dem Kinde nebst den stiidtischen Sehut-
heiligen Vincenzo und Alessandro, Innetiab
des Gebiiudes ist der Fries des grofen Ss
von ihm. — Im Hause Pighetti bei 8. lo
renzo, das zu Tassi’s Zeit dem Grafen Piet
Giupponi gehirte, sind die Fresken des Sales
‘von Ornamenten umgeben, sein Werk. Sie tt
halten folgende Darstellungen: 1) Kénig Sul
mone tidtet seinen Schwiegersohn (roa
2) Sulmone tUdtet dessen zwei Sibne. 3) Orbe
naht sich mit dem Schwerte ihrem Vater Sulmo
um ihn zu ermorden. 4) Orbeche, vor sich ‘ie
‘Hiupter ihres Gatten Oronte und ihrer beide?
Kinder, ersticht sich selbst. — Ridolfi sab ov}
unter der Loggia desselben Hauses eine Maoast
mit S. Giuseppe und 8. Bartolomeo, die abe
zu Tassi's Zeit wahrscheinlich durch Ueber
tinchung beseitigt
‘Um 1533 verfertigte Averara die Malercie=
der Kapelle 8, Bernardino in der Kirche 8. Fras-
cesco. Die beiden Seitenwiinde und dabei j*
eine Linette enthalten Wunder des Heiliges ™*
zablreichen Figuren, Bauworken und anpotbi>
mn Landschaften. An der Decke sind sy2)
sche Gestalten der Tugenden oder Sibylles =
Bandstreifen in den Hiinden. — Die Fresker.
Ridolfi inder he der MUnche von Vallombcoss
sah, waren zu Tassi’s Zeit nicht mebr vorb
den, Nur eine Jungfrau Maria mit 2we
Benediktinern auf der Wand cines Korrids
sprach er noch fiir eine Arbeit Averaras 3
Dagegen wollte Tassi ihm und nicht Lorent?
Lotto die Bilder in seinem eigenen Hause 20er-
kennen; darunter war von besonderem Interess¢
der Fries des Saales, der Einzug Karls V. »it
zahlreichem Gefolge.
Im Refektorium des Klosters au Astino b>
findet sich ein Christus am Krenz und die vet
Evangelisten mit ihrenSymbolen. Das Bild rs!
Avorara
Averoamp. 469
«ie Bezeichoung: Joanny Baptista de Averaria
«tCristoforus'de Bergamo pinxerunt anno domini
sour die octavo Aprilise. Da aber Averara
lereits 1518 starb, 80 kann er dieses Werk hich-
eos angefangen und in einem unvollendeten
Tistande hinterlassen haben. Oder sollto man
nit Zanj ohne Weiteres einen zweiten Giambat-
‘sta ’Averara annehmen?
tn der Beurthettung des Mcisters stimmen Alle
arin Uberein, dass sein Kolorit anmutig war,
coi dass er mit Geschick Verklirzungen und
anlere Schwierigkeiten der Zeichnung zu be-
luudela verstand. Seine jugendlichen Gestalten
verden als sehr gefillig, besonders aber
Avhitekturen und Landschaften gerithmt. Als
‘s[deal des Meisters erscheint tiberall Tizian.
fivar noch jung, als er starb, wie es heisst, an
& Biss eines tollen Hundes. Achilles Muccio
t ihn in seinem Theatrum Ber-
‘Teast, Bergamo. 1, 52. etc. — Pasta, Le
Piture'di Bergamo. ‘pp. 35. 55. 60. (vermengt
ito mit Baschenis d'Averara). — Ridolfi, Le
Meravighio, 1. 193. — Lanzi, Storia pittorica.
Encicl. (Gibt die Stelle
igor als Tassi.)
Jansen,
Mverara, s. Baschenis.
Aueamp, Hondrik van Avorcamp, gen.
A wy nN de Stomme van
ampon, holliin-
cherLandschafts-
tsler im ersten Viertel des 17. Jahrh. Aus den
Tien auf Stichen nach seinen Bildern und
Licknungen wissen wir, dass er zwischen 1612
‘od 1625 als Kiinstler thittig war: aus der Be-
seating de Stomme van Kampen, welche er in
lea alten Katalogen des 17, und 18. Jabrh.
fist, sowie aus mebrfach erwihnten Ansichten
der Stadt Kampen von seiner Hand dtirfon wir
sit groBer Wahrscheinlichkeit schliessen,, dass
tats Kampen an der Yssel gebiirtig war und
Yeleicht auch dort lebte. Darauf allein b
ebitkt sich unsere Kenntniss seiner Person;
(cn was Chr, Kramm (im Anhang seines Wer-
ke Weiteres als Vermutungen vorbringt, ist
Vehst unwahrscheinlich oder sicher unrichtig.
dus den Daten auf seinen Werken, aus dem
Garakter derselben und den Kostlimen, die sich
‘unuf finden, diirfen wir annehmen, dass Aver-
tan etwa um 1585 geb. ist und umm 1635 atarb.
Tie Angabe Kramm's (a. a. 0.), dass cine An-
‘eht von Kampen im Besitze eines Beamten di
‘er Stadt das Datum 1663 (+200 gemoont words)
‘nage, ist jedenfalls irrthiimlich. Auch dartiber,
chdee Kunstler seinen Beinamen »der Stummes,
wegen eines kirperlichon Gebrechens fuhrte,
tet wegen seiner Schweigsamkeit und rurlick-
Frogenen Lebensweise (wie Immerzeel vermu-
‘t, tind wir nicht unterrichtet.
Als Kiinstler nimmt Avercamp unter den
frithesten Meistern der sclbstiindigen holliindi-
sehen Maleret cine keineswegs unansehnliche
Stellung ein. Seine Landschaften — mit weni-
/gen Ausnabmen Winterlandschaften — geben
ein sehlichtes , aber sehr charakteristischos Bild
des Landes und des Treibens, das sich zur Win-
terzoit auf der VerkehrsstraGe Holland's, auf
dem Eise, entwickelt. In seiner bestimmten
Zoichnung, dem kriftigen Tone und der feinen,
harmonischen Stimmung seiner Lokalfarben
steht er dem W. Buytenwech und dem E. van de
Velde (in seinen frliheren Bildern) sehr nahe.
Ein besonderer Reiz ist dio gute Erhaltung sei-
ner Gemiilde in der Frische und Leuchtkraft der
Farben; daher ist die Angabe von van Eynden
id_v. d. Willigen, dass dieselben , namentlich
Grin, stark nachgedunkelt haben, ebenso
irrttimlich als unverstindtich. — Von ibnlichen
‘Voratigen und bisher in Holland noch mebr go-
sucht und geschiitzt als seine Gemilde sind
seine hiiufigeren Handzeichnungen: Aq
skizzen oder meist leicht aquarellirte
zeichnungen, zuweilen auch zu fertigen Bildchen
verarbeitete Guaschzeichnungen. Auch hier fn-
den wir die frische zarte Firbung, die bestimmte
und doch leichte und selbst elegante Zeichaung.
Reich an schinen Zeichnungen sind unter den
Sffentlichen Sammlungen namentlich das Museum
‘Teyler zu Haarlem (8), das Museum Stacdel
zu Frankfurt (etwa 10), das Muscum zu Ham-
burg (4), die Albertina zu Wien (4), das Mu-
scum zu Berlin (3).
Von seinon Gemiilden befinden sich in den
Sffentlichen Galerien nur wenige und leider
gerade die geringeren: zwei in der Galerio 2u
Dresden, jo eines in den Galerien zu Berlin,
gehwerin, Rottordam (Flusslauf), Ant-
werpen (No. 456, Katalog 1857, als unbekannt),
Dessau (Amalienstift, bez. 1620). Hervor-
ragendere Bilder, besonders auch durch die fei-
nere Zeichnung der Staffage ausgezeichnet, trifft
manin verschiedenen Privatsammlungen, u. A. i
der frither Haussmann’schen Sammlung zu Han-
nover, bei Minister von Friesen zu Dresden,
bei H. Vieweg in Braunschweig, bet H. Suer-
mondt in Aachen, H. von Lippmann in Wien
u, 8. f. Im Palazzo Brignolu-Sale zu G enua sind
zwei schine runde Bildchen, Seitenstticke, Win-
terlandschaften mit Schlittschuhfahrern; diesel-
ben tragen Avercamp’s Monogr., gehen aber
trotzdem unter Bril’s Namen (Mundler). Ein
von den gewthnlichen Vorwiirfen des Moisters
sehr abweichender findet sich auf einem Gemiilde
im Besitze des H. Van Lerius zu Antwerpen,
Streit in einem Wirthshause,
Der Klinstler_ zeichnet nur sehr selten mit
seinem ganzen Namen (wie auf den Bildern in
Berlin und Dessau), in der Regel mit dem aus
Hund A zusammengesetzten Monogramme.
Ein anderes, sehr selten vorkommendes Mono-
jgramm, wolches Brulliot anflthrt, scheint aus
470 Avercamp —~ —
Jacob Averecht.
A, A oder wabrscheinlicher aus H; A, A zu bo-|
+ stebon.
Notisen von Th. Van Lerius,
W. Bode und W, Schmidt,
1) Angeblich von ihm gestochen
Scheeps-Gevecht Tusschen cen Engelschen en
Hollandtschen Visscher; .Gesehiedt op den
9 Augustus 1652. Oben links Portrit des Letz-
tem (Kees), rechts dessen Bolohnung durch die
Admiralitit, Unten Lobgedicht. Dieses Bl. trigt
nteht die Bezeichnung H. v. Avercamp fec., wie
man aus Drugulin's Historischem Bilderatlas
(No. 2363) sebliessen kénnte, sondern das
Monogram JAY fg - Das BL. istvotlstanatg
mit dem Grabstichel ausgefubrt und das Werk
‘ines Stechers von Fach, Es ware nun frellich nicht
‘unmiéglich, dass eine Zeichnung von Avercamp,
u Grunde lige, wir halten das Bi, indessen fur
cin Werk des Hugo Allard. Fol.
J. Phit. van der Kellen.
) Nach ihm gestochen:
1) Zwei junge Weiber stehend, dle Hinde dber-
einander geschlagen und vor’ den Leib haltend.
Die Eine links ist von vorn, die Andere von der
Seite gesehen: rechts gewondet. Gest. in Zeich-
nungsmanter mit drei Platten von H. Busse
rus 1771, kl. 8.
Die verschiedenen Abdriicke von den drei!
Platten sind yon Heineken, Nagler, Le Blane und
Kramm als dret verschiedene Stiche von Busse-
rus angesehien worden.
Die Abdriicke sind durch den Stecher auf der
Kebrseite mit der Feder bezelchnet: H. Aver-
Kamp del, end, BUsserus fecit 177
2) Winter beim Haag; Friedrich 1., Kénig von
Bohmen, mit Gefolge auf dem Eis. Frederick de
5, koning van Bohemen en vrouw na het leven
getykent, Mit dem Monogr. des Melsters und
1621. Gest. in Zeichnungsmanier durch.
Ploos van Amstel 1766. Kl. qu. Fol,
3) Groppe von Fischern, Gest. von Desfresne
nach einer Zeichnung flr Basan’s Cabinet. kl. qu.
Fol.
4—9) Folgo von hollindtschen Landschaften.
6 numerirte BI, Radirt von S. Fokke. Alle 6
sink mit den soooer. JA tersne q.
Fol.
4) De Haarlommer Meer, Ae. 1625. Hendrik
van Averkamp, bygensamt de Stomme
van Kampen, ad Vieum del... Fokke foc.
qu. Fol,
5) Ouderkerk aan den Amstel, Ae, 1622. 0,
van Averkamp, ad Vivum del, 8. Fokke
fee. qu. Fol. .
6) Buiten Alkmaar, Ae. 1619. Wie das vorige
Dozoichnot. qu.
7) Te Schellingwou, Ao. 1619. Desgleichen,
qu. 4.
8) Slooten, A®, 1624. Desgleichen. kl. qu. 4.
9) Amstelveen, A®. 1624. Dosgleichen. LI,
qu. 4
10-15) Folge von 6 numerirten Landschaften
M. J. Schulptor. Henricus de Stom, inventor,
Visscher excudebat 1612.
16) Strandszene mit Schittschobliufern. Im Vorder-
srunde: Fischerpaar auf einer Bricke, Nich
einer Handzoichnung gest. von H, Spilman.
gr qu. 4.
17) Landsehaft mit einer rohenden und frdhetices-
‘den Banernfamilie an einem pyramidalen Past
Jon, Gest. von H. Spilman. qa. 4. (Kul
Winckler.)
s.Marlette, Abecedario, 1. 42, — Passli,
Kinstlerlox. (unter Haverkamp). — Rovat
Eyndenen A. v. d. Willigon, Geschiedenis
ete, 1.32. 34, — C, Josi,, Collection dimitatins
de dessins daprés les prinelpanx mites biltt-
dais et lamands, commencée par C. Pls, ex
tinuée et portéo’an nombre de cent mereat
jee des renselgnements bistoriques et éailis
sur cos maitres ete. London 1821 fl.—Immer-
zeel, De Levens en Werken ete. — Krsna
De Levens en Werken ote. — Bruiliot, Men.
1. No, 16. II. No, 2008. IIT. No. 511. —
Jer, Monogr. 1. No, 97. IIT. No. 584.
Mittheitungen von Th, van Lerius, W. Sin,
1, Gruner und M. Thausing.
Th, van Wessect
Averdieck, Eduard Averdiock, Anditt,
geb. zu Hamburg am 17. Febr. 1810, erbietsi-
nen ersten Unterricht in seiner Vaterstat tot
Professor Fersenfeldt. Er beretste dann Deuts’-
land, Frankreich und Italien und arbeitete 3
den ‘Akademien zu Milnchen unter Profewsr
Girtuer und zu Berlin unter Professor Stier. Is
dic Vaterstadt 1832 zurlickgekehrt, liess sich A.
als Architekt dort nieder und ertheilte augkich
Unterricht im Architekturzeichnen. Nach dea
grofen Hamburger Brande im J. 1842 wine
ihm eine nicht geringe Zahl von Privatbasie:
anvertraut,
Zu seinen bedeutenderen Bauwerken gebire2
die nouangelegte BilschstraSe am Ginsemaik.
die Dampf-Cakesbiickerei von Ehlers und Silea
auf dem Grasbrook, und die Kirche der deuts-
reformirten Gemeinde. Besonders bekannt aber
machte er sich als Erbauer von Sillem's fst
am alten Jungfernstieg (moderner Prunkbat
Ferner baute A. die Kapelle der fransisis-
roformirten Gemeindo, dic Stiftskirehe und dss
Kinderhospital in St. Georg (letateres ist rick
von Chatoaunouf, wie das Hamburgische Kiss
lerlexikon p. 34 anfuthrt).
‘A. gohdrt zu den Anbiingern des romasiss
Baustils, und steht insbesondere unter det Ei
/wirkung von Giirtner und Stier.
s. Hamburger Kinsterlexikon,
1, Gaeder.
Averecht, Die Averecht, Malerfamilie 22
Brilgge.
Jacob Averecht, Maler (Schildere, det
auorst in der stiidtischen Rochnung von 1382/5)
erwithnt wird, wonach er 55 mit den Wappen des
KGnigs verziorte Fahnen gemalt hatte. Ebeos>
malte er 1389/89 eine grofe Anzahl Wimpel ua!
‘Wapponschilde mit dem stidtischen Wabreei-
eben. In den J. 1402 und 1403 wurde er dazu
verwendet, das Holagewélbe des Schbffenssales
Jacob Averecht
471
im Rathhans zu bemalen, ebenso die Thiiren und
das Portal des gleichen Sales nebst den darin
befindlichen Statuetten, welche Cornelius van
Aclt re ausgefllbrt hatte. Es scheint demnach,
dase er ru Ansehen gelangt war, denn die Rats-
herren von Brilgge hatten tberall die besten
Kinstler zur Ausschmilckung ihros Stadthauses
anfgeboten. Im J. 1412 machte er die Statuetten
der Lettner in der Stiftskirche St. Donatianus
in Brligge. Auch bekleidete er verschiedene
Aemter in der St. Lukas- und St. Eligiusgilde
1399—1400 war er Dekan, 1400—1401 Gouver-
eur, 1406—1407 wieder Dokan und 1415—1416
Vinder. Er starb um 1420,
Jan Averecht, Maler (Beildescrivere), Vin-
de der niimlichen Zunft in den J. 1405—6, 1410
11, 1419—20, 142930, und Dekam 1416—17.
jum 1435.
Willem Averecht, Maler (Scilder), Vinder
1420—21, 1431-32. + um 1440,
W. HE, James Weale,
Averlino, s. Averulino,
Averlinus. Johannes Averlinus, ver
fertigte Inut Inschrift 1465 die in der kgl. Anti-
kensammlung zu Dresden aufgestelite kleine
Yachbildung der Reiterstatue des Mark Aurel
feBronze und schenkto sie dem Piero de’ Medici.
Sie enthiilt einige Abweichungen vom Original
wai Spuren von fritherer Emaillirung einzelner
Theile. Averlinus nennt sich einen Architekten,
darf aber nicht mit dem gleichzeitigen Antonio
Averulino, genaunt Filarote, verwochselt
werden.
Fy. W. Unger.
Avernier. Antoine Avernier, Holzschnit-
wr zu Amiens, im Beginno des 16. Jahrh., ver-
fertigte die schUnen Chorstithle von Eichenholz in
der dortigen Kathedrale , welche den eleganto-
sten gothischen Geschmack bekunden und voll-
kommen erhalten sind (urspriinglich 120 Sitze,
jetzt nur noch 116). Avernier ithernahm dic
‘Ausfithrung, 60 erzihlt cin Lokalhistoriker nach
tiner gleichzeitigen Urkunde, um die winzigo
‘Samme von 32 Sous filr’s Stllck; offenbar aber
beruht dies auf ciner schlechten Lesung oder
vielmebr auf einer Liicke; es handelt sich hier
sicher um eine Milnze, di man anzufithren unter-
liess, und die 328ous botrug. Ein Meister +huchere|
von Amiens, mit Nagon Jean Turpin, leitete
die Anfertigung der eigentlichen Stuhlgestelle.
Die ganze Arbeit wurde 1501 auf Kosten des
Kapitels begonnen und 1522 vollendet; man ver-
wendete daliir mehr als 11200 Pfund damaliger
Rechnung. Auf dom Schaft einer Siiule, welehe
‘ie Lehne des letzton Stubles zur Rechten tiber-
ragt, findet man die Jabreszahl 1521 (auf einem
Stuhle das Datum 1508, flir die Arbeit Turpin’
Yon Avernier sind die gesehnitsten Reliefs,
welche zumeist Gegenstiindo aus dem Alten und
Nouen Testament behandeln. Diejenigen, welche
die Felder der Eingiinge und die Pfosten der
Stithle schmlicken, sind von ansehnlicher GriBe,
‘und man sieht darauf die Tugenden der bl. Jung-
frau, den Kindermord, die Herabkunft des hl.
Geistes ete, abgebildet. Viollet-le-Duc riihmt
dio Schnitzereien sehr; auch der Arbeit, die dem
‘urpin angebiirt, zollt er Beifall. Von cinom
Theile der Stithle gibt er Abbildungen.
Gilbert, Description historique de I'égliso
eathédrale de Notre-Dame d'Amfons. 1833,
p. 292. — Dusevel, Recherches historiques
les ouvrages oxécutés dans la ville d’Amiens
‘XVe, ot XVI*, sldclos. 1858.
-Duc, Dict. de Varchiter-
dele, VIII. 465.
lex. Pinchart.
Averrimono, Ausonio Averrimono,
/missverstandene Korrektur in dem magliabechia-
nischen Exemplar der Abhandiung des Filarete
Uber die Baukunst fir Antonio Avorulino.
(. diesen).
Fr. W. Unger.
Aversa, Mercurio d'Aversa, Maler in
Neapel, gegen dio Mitte dos 17. Jabrh. Er lernte
‘bei Glovan Battista Caraccluoli und war nach
Lanzi keiner von den besten Schiilern desselben.
Er half seinem Meister in vielen Malercien, und
es herrschto 2u Dominicl’s Zeiten die Meinung,
dass der griBto Thell der schwachen Arbeiten
Giovan Battista’s von Mercurio herrtthrte. Nach-
dom sich diesor seine eigene Manior gobildet,
verfertigto er violo Arbeiten; u. A. malto er da-
mals die vier Bilder ber den ‘Thiiren dor Jesui-
tenkircho S. Giuseppe an der Chiaja. — Avorsa
boxoichnet wol eher seinen Geburtsort als seinen
eigentlichen Namen; da er aber unter diesem an-
geftihrt wird und Mercurio wabrscheinlich bloB
der Vorname ist, haben wir ihn hierher gezogen.
«. Domintet, Vito det Pittori ete, Napotetant,
MI. 62, — Lanai, Storia pitt., Usbersetenng
‘von Quandt, 1. 581.
W. Schmidt.
Averulino, Antonio Averulino, oder
Averlino, genannt Filarete, Bildhauer und
‘Architokt, gob. um 1400 zu Florenz, + um 1469.
Seine kiinstlerische Entwickelung fillt in den
Boginn der Renaissance, als deren ersten und
/wahren Urheber ernachmals Filippo Brunolleschi
feierto. Mit allen don Meistern in den bildenden
Kunsten, welche damals Florenz zum Mittel-
punkto ciner nouen Kultur machten, stand Aver-
lino in Verbindung, und auch den gleichzeitigen
litorarischen Bestrebungen blieb er nicht fern, —
Unter den Bildhauern scheinen Lorenzo Ghiberti
und Luca della Robbia den griBten Einfluss auf
thn gehabt 2u haben; in der Zahl der Ktinstler,
die an don berithmton Pforten des Baptistorinms
mitgebolfen haben, wird auch A. genannt. Jeden
falls nahm or dann unter diesen eine hervor-
ragende Stellung ein. Donn als Papst Eugen IV.
von Florenz, wo er das Konzil abgehalten hatte,
nach Rom zurilckkehrte, berief er, wabr-
‘scheinlich noch imJ. 1443, den»Meister Averlino«
472
Antonio Averulino,
dorthin und iibertrug ihm die Ausfiibrung der
Bronzethitre flr 8. Pietro in Vaticano. Mit zwei
Schillera Niecold und Varro machte sich dieser}
an das Werk; ob Pasquino von Montepulciano
ebenfalls schon in Rom bei Averlino lernte, ist
uns unbekannt, Niemals jedoch hatto jener
Simone etwas mit ihm zu thun, den Vasari
cebenso filschlich zu einem Mitarbeiter Averlino’s
wie zu einem Bruder Donatello’s gemacht hat
Wo unser Meister die Ktinstler seiner Zeit zu-
sammenstellt, gedenkt or mit keiner Silbe des
Simone; ich finde therhaupt nicht, dass er ihn
irgend auch nur einmal erwihnt habe.
»Die Thilr von8, Peters, echroibt Averlinonach-
mals an den Herzog Franz Sforza in Mailand,
shabe ich als ein wiirdiges Andenken verfortigt|
sowol flr dio hh. Petrus und Paulus als fiir den
Papst Bugen IV.«. Jeder der beiden Fliigel ist in
drei groBe Felder getheilt : der eine enthiilt oben
den thronenden Erliser, in der Mitte Paulus ste-
hond auf sein Schwert gesttitzt und neben ihm
— dom vas electionis — ein Gefiiss mit Lilien,
endlich unten die Enthauptung des Apostels.
Auf dem anderen Thiirfligel zeigt das obere Fel
dio thronende Maria mit demutsvollem Aus-
Grucke, das mittlere den stehenden Apostel
Petrus, der dem knicenden Eugen IV.
Schliissel gibt, und das untere Feld die Kreuzi-
gung des Apostelfiirsten. Sie erfolgt auf Mon-
torio; man sicht unten im Vordergrunde den
Tiber, die sagenhafto Steinciche, das Mausoleum,
Hadrian's und zwei verschiedengestaltete Pyra-
miden, Hieran, sowie auch an den Details der}
anderenHauptfelder, verniith sich dic hingebendste
Liebe des Kiinstlers fr dio antiken Kunstwerke
und ihre Ornamentik. Allein dicser Sinn der
Renaissance spricht sich noch viel lebhafter in
den Umrahmungen aus, womit jeder Flilgel ge-
schmiickt ist. Ucber jedem schweben jedesmal
awei Putten und halten in der Mitte ein Wap-
penschild; unten aber und von da links und
rechts die Langseiten hinaufsteigend, entfaltet,
sich das reizendste, durch und durch antik go-
haltene Arabeskenwerk. Wo sich die Ranken
zu den Hauptrosetten zusammonschliesson sol-
len, bieten sie diese wol oft genug in schiner
Blumenform dar, meistens jedoch zeigen sie die
Kipfe antiker Minner und Frauengestalten in
Medaillons. Aber auch tiberall an der arabes-
kenartigen Guirlande sind durch kleine Figuren
Szenen der alten Geschichto und Sage, sowie
einzelner iisopischer Fabeln dargestellt’: heid-
nische Gétter und Opfer, die Wilfin mit Romu-
lus und Remus, der Raub der Sabinerinnen,
Cloelia und ihre Jungfrauen zu Pforde den Fluss
durchschwimmend, die Horatier und Curiatier,
Horatius Coctes' Opfertod, das Kapitol als hoher
‘Thurm mit den kletternden Rittorn und oben
mit der Gans, Leda mit dem Schwan, der Kra-
nich, der dem Fuchs die Griite aus dem Halse
zicht u. s. w. — Genau in der Breite dieser Um-
rahmungen sind vier schmale kleine Reliefs an-
Jgebracht, welche links und rechte auf den Thir-
Aligeln die Hauptfelder von einander trennen.
Sie enthalten Darstellungen aus dem Leben
Papst Eugen's 1V.: 1) Die Einschiffung des Kai-
sers Johannes VI. Paliologus und sein Empfang
beim Papste; 2) Sigismund empfiingt knicend
die Kniserkrone und reitet dann vom Papste ge-
leitet aus der Leostadt; 3) Das Konzil von Flo-
renz mit dem links sitzenden Paliologen und
dem reehts hidher thronenden Papste, sowie Ein-
schiffung des Kaisers nach Konstantinopel:
4) Der Papst tibergibt den Minchen von 8. An-
tonio in Aegypten die Glaubensregel; die iigyp-
tischen Mbnche zichen zur Besichtigung der
heiligen Dinge in Rom ein. Inschriften erliutern
Uberall den Gegenstand, selbst die Stiidee und
cinzelne Personen sind mit Namen bezeichnet
Die vermeinte GroBthat Eugen's wird in zwei
Distichen verhertlicht. — An verschiedenes
Stellen brachte der Kiinstler seinen eigeace
Namen an; die Ornamentstreifen unter der Hi
richtung des Paulus und der Krouzigung Petri
hatte er gleichsam flr sich reservirt. Unter deo
einen befinden sich Seewesen, welche drei Brust-
bilder in Medaillons halten, von denen das mitt-
ere die Umschrift hat: Opus Antonii de Flo-
rentia, Wahrecheinlich haben wir hier seis
Selbstportrit und diojenigen seiner Schiiler Varro
und Niccold. Der Ornamentstreifen unter der
Kreuzigung Petri zeigt zwischen Greifen in der
Mito awei Putten, welche ein Schild mit deo
Worten tragen: Opus Antonii. Endlich untes
an dem linken Thiirfligel auf der dem Innera
der Kirche zugewandten Seite noch cin sonder
bares kleines Relicf, das Vasari und Valent
falsch verstanden haben. Links erscheint ein
‘Mann auf cinem Esel mit Schweinchen am Sattel
mit der Linken einen grofen Krug ethebend:
dann folgen sicben Arbeiter, die sich an der
Hand gefasst halten, wihrend der erste rwischen
dem zwoiten und dritten, der erste und zweite
zwischen dem dritten und vierten u. s. w. hin-
durchkrieeht. Wio links der Mann auf dem Esel,
80 schaut von rechts ein Mann auf dem »Dro-
mendariuse — 80 ist das Thier bezeichnet — dem
Reigen der Kunstler zu. Oben steht: Ceteris
Jopere pretium fastus fumus ve mihi Hilaitas
(d.h. Ander lohnt Prahleret oder Beriiuchereng,
die Arbeit, mir Lustigkcit), zu beiden Seiten des
letaten der sieben Figuren sAntonfus et diseipuli
meie.
Wie jetzt die Pforte am neuem 8. Peter er-
theint, 80 hat sio Paul V. im J. 1620 aubriagen
dabei sein Wappen und die Inschrift
Paulus V. Pont. max. restauravit A Pontif. XV
Ueber Averlino’s Werk hat Vasari sehr un-
glinstig gourthcilt; er begriff nicht, warum einem
solchen Manne eine solche Arbeit anvertrant
wiire; 08 hiitton sich doch ganz andere Meister
gefunden. Allein man muss sich
igen, dass die Bronzethiire am
8. Peter etwa gleichzeitig mit der xweiten
Antonio Averulino.
473
Morte des Baptisterium's in Florenz (1447) voll-
colet war, dass ihr Meister durch die Umstinde
nar schnelisten Arbeit und damit 2u einer gowis-
sea Filchtigkeit gezwungen worden, Jedenfalls
is die energische, ja iberschwiingliche Hingabe,
de Averlino an die Klassische Formenwelt be
vies, von groBer kunstgeschichtlicher Bedeu-
tug, Manche hielten die Umrahmung fir eine
Sipfung der Alten selber, und fiir sie sowol
as fir die kleinen Reliefbilder hat noch die
Gegenwart alle Anerkennung. Als zeitgents-
séche Historien haben die letzteren noch tber-
des fir dio Kenntniss des damaligen Kultur-
\eas einen besonderen Werth.
Das gepricscne Grabmonument Martin's V., das
#4 vor der Konfession in 8. Giovanni Laterano
hdolet, die liegende Gestalt des Papstes in pon-
tule Gewande zeigt und mit anmutigen
‘Ries versiert ist, wurde unserm Meister 2u-
rechriben, allein nach Fournier (Rom. p. 94)
ites ganz allein von Simone gearbeitet.
Sit HAT, als Nikolaus V. den pipstlichen
Sul bestieg, war flir A. die gickliche Zeit in
Yim voriber. Er beklagt sich selber tiber die
Riake der Rmer, die seinem niichsten Freunde
Vwritet wurden und die dann auch ihn in sei-
va Wirken und Schaffen gehemmt hiitten.
Ueties wandte der neue Kirchenflirst ‘seine
Sut ganz anderen Minnern zu, vor allen dem
lea Battista Alberti und Bernardo Rosellino,
twlmser Meister war froh, als ihn andere Auf-
‘igevon dannen riefen.
Tnacesco Sforza, der Averlino in Rom ken-
ta und schiitzen gelernt hatte, berief ihn zu
‘ei, sachdem er Herzog von Mailand geworden
tw. DerKUinstler scheint 1451 zu ihm gekommen
sein, da er sich in einem Briefe vom 20. Dez.
‘ees Jahres an Piero de’ Medici fiir dessen Bma-
piclong bedankt (8. die Lit.). Am 7. Juli 1452
Strieb der Herzog an die Mailiinder Domba
vervaltung, er habe bereits in 2 Briefen verlangt,
GssanStelle des ktiralich verstorbenen Filipino
‘keti Organi die Meister Antonio de Fiorenza und
Giovanni da Solara zu Ingenieuren beim Dom-
Iuneingesetzt wiirden. Er verlange, dass es nun
‘fot geschihe. (Nava, Memorie’ intorno all
tigine del duomo di Milano. p. 233. — (Cnger.)
‘Spiter beauftragte Sforza den Kiinstler mit der
1g eines Planes filr ein neues groBes
Lospital zu Mailand. Lango Zeit hatte es nur|
eauelne zerstroute kleine Asyle dieser Art ge-
len, bis im J. 1448 alle insgesammt unter die
‘taheittiche Leitung des Erzbischofs Enrico k
ea und dieser die tolerante Bestimmung erliess,
ale Kranken, ohne Rlcksicht auf Religion und|
Vaterland, aufzunehmen. Bald wurde auch von|
der gesammten Biirgerschatt die Errichtung eines!
algemeinen groGen Krankenhauses beschlossen.
Der Herzog und scine Gemalin Bianca Maria|
Visconti schenkten den Grund und Boden dazu,
tin Schloss mit weitem Garten, und nahmen die
Sache in ihre Hand. Am 12. April 1457 (alten
tnatier- Lexikon. I.
Stiles) wurde der Grundstein feterlich gelegt:
unter Betheiligung des gesammten Klerus, des
Herrscherpaars und seiner S8hne und Tuehter in
Begleitung von Flrsten und Edelleuten. Der
Grundstein, sowie cine zum Andenken geprigto
Denkitinze, enthielten folgende von Tommaso
da Rioui verfertigte Inschrift: Francus Sfortine
Dux IV, qui ammissum per praecessorem obitum
urbis imperium recuperavit, hoc munus Christi
pauperibus dedit fundavitque mecectvm die
xu April. Eino Inscbrift, die noch gezenwiirtig
aussen an dem Ospidale maggiore angebracht ist,
gehirt einer spiitoren Zeit an und triigt keines-
‘wegs den autokratischen Charakter der ersteren.
Sie lautet: Franciscus Sforziae dux IV o. m. p.
p. et elus uxor Bianea Maria Vieecomes, qui
situm aedesque dederunt, una cum Mediolanensi
populo hoc hospitale posuere aeccctvi.« Den
Grundstein zu dem »Glorioso Albergo de’ poveri
i Cristoe — wie Averlino sich ausdrlickt — legte
der Herzog selbst. Erst nach Jahrhunderten
wurde der Riesenbau, wesentlich im Geiste und
Baustile seines ersten Schipfors, vollondet.
Der Grundriss ist sehr einfach. Der Raum
bildot ein Rechtock, 238 Meter lang und 95 Meter
breit, angéordnet in ungefithr drei gleiche Theile,
von denen der mittlere in seiner Mitte dio Kirche
tragen sollte, wihrend die anderen rechts und
links fiir die’ groGen Réiume bestimmt wurden,
deren Grundrissen man die Form vollkommen
gleichscitiger Kreuze gab. Hierdurch bekam
man also einen groBen Hofraum im Zentrum und
bei den Bautin an den Seiten jo vier kleinere
Hofe zwischen den Schenkelarmen der Kreuze.
Dic Schenkel jedes Kreuzes sind 95,20 Meter
lang und 9,52 breit; tber ihrer Durchschneidung
erheben sich Kuppeln, und in dieser Krouzung
stehend fibersicht man leicht die vier groBen
Korridore, die nach den entgegongosetzton Rich-
‘tungen auseinandergehen. Nach aussen hin
waren tiberall, sowol nach allen den Hofen im
Tnnern als an den Fassaden, Hallen von steiner-
nen Situlen. Die Hallen an der Fassade jedoch
‘befanden sich nur im unteren Stock, waren ehe-
dom durch Eisengitter abgeschlosson und sind
spiiter ganz vermauert worden , um mehr Kran-
kenzimmer zu gewinnen. Einzig und allein dic
eine Aussenseite des Gebiiudes, die nach dem
Kanale 2u geht, war allezeit durchaus ohne die-
sen Schmuck der Kolonnaden. Die groBen Fen-
ter der Fassade sind spitzbogig abgeschlossen,
aber ihre Ornamente bekunden in reichster Fille
den Geist der Renaissance. Eine Siiule schei-
det sie in zwei Theile, und Terrakotten mit
Putten, Blumen und Biattwerk verzieren sie,
wihrend aus schildartigen Verticfungen ober-
halb der Siiulchen Busten von Heiligen u. s. w.
hervorspringen, In diesen Details offenbart der
Kitnstler den ganzen Reichthum seiner Phantasie
und dio Anmut seines Formensinnes. Als Back-
steinban darf sich nur noch der Hof der Certosa
vonPaviamitdem Ospedale maggiore vergleichen.
60
474
Antonio Averulino,
Michtige, reich angeordnete Gliederungen in
‘Torrakatta scheiden die beiden Stockwerke von
einander. Kolonnaden (Loggien) umschlicssen
auch, wie erwilhnt, die beiden Stockwerke des.
grofien, sowie der kleinen HUfe; auf den seblan-
en, zarten Siiulen etheben sich echwerlastond
dip reichon Karniese. Zu Averlino’s Zeit kam
noch der ganzo Kreuzgang (Crociere) der einen’
Seite zu Stande, und noch findet sich hier das:
alte urspriingliche Portal, zu dem man auf Stu-
fen emporstieg, und das dann in das schlichte
aber durchaus ‘angemessene und ansprechende
Innere filbrte.
In dem Werke, das Averlino tlber Architektur
geschrieben hat, stelite er in Wort und Bild auch
das Ospedale grande dar und schilderte die Foier
der Grundsteinlegung. Auch Cesare Cosariano
beschreibt den Bau, wobei er sonderbarer Weiso
den Namen des Meisters verschweigt.
In Verri's Storia di Milano befindot sich dic
Abbildung eines Mailiinder Privatpalastes,, der,
im vorigen Jabrh. zorstirt, in den Details Gothi-
sches und Renaissance in'derselben Weise wie
das Ospedale grande verband, daher Burckhardt
geneigt ist, auch fllrdiesen Bau Averlino als den
Meister anzusprechen. Jedenfalls wissen wir
von ihm selbst, dass ihm der Herzog verschie-
dene Arbeiten in Mailand tbertrug. Auch zu
den Beratungen Uber den Dombau wurde er
horbeigezogen, und fitr die neue Kathodrale in
Borgamo hat er den Plan gezeichnet, den Vasari
rihmt, dor aber erst in einer spiiteren Zeit,
mannigfach veriindert, zur Vollendung gelangte.
Ricet ist der Meinung, dass noch in Averlino's
Zeit alle diejenigen Theile des Domes entstan-
don, welche als reich ornamentirte Gothik er-
scheinen, und namentlich die Sakristel, die Hope
als sehr sondorbare uniichte (spurio) Gothik be-
aeichnet.
Cicognara hat Recht, wenn er von dem frucht-
baren Kiinstlergeiste Averulino’s meint, dass er
gewiss mit Vergntigen dio ganze Welt umgebaut
hitte. Der Ktinstler orziihlt uns selbst von einer
wundorbaren Bauideo, die er fir den Herzog
Sforza sich gobildet hatte, und zu deren Ausfth-
rung er alle Architekten, Bildhauer und Maler
der »modernen Kunste zusammen zu rufen ge-
dachto. Dabei machte er die historisch interes-
sante Bemerkung, dass man aber die Maler da-
fiir aus der Ferne holen mllsse, da nach dem
Tode des Masaccio, Masolino und Fra Giovanni,
des Domenico da Venozia, des Francoseo di Po-
sello, des 2u Lyon verstorbenen Berto (2) und
des Andreino deg!’ Impiccati (Castagno) Italion
keine hervorragenden Meister mehr besiisse.
Wol sei von don Ultramontanen Giovanni da
Brugia (Jan van Eyck) auch nicht mebr am
Leben, allein unter ihnen giibe es doch noch einen
maestro Ruggieri (Rogier van der Weyden) und
JjenenGiachettoFrancioso, der seiner Zeit in Rom
Papst Eugen IV. und zwei Minner aus dessen
Umgebung wit berraschender Lebenstroue go-
malt habe, und dessen Werk, auf Tuch (panno
ausgefibrt, in die Sakristei von 8. Maria sopr:
Minerva kam. Allein diese Notiz aus der Hand-
schrift der Palatina enthiilt einen Fehler: de:
Maler helsst nicht Giachetto, sondern Jean
Fouquet. (Unger.)
Als Filarete zu kiinstlerischen Schiipfungen
nicht mehr die Fahigkeit fblte, besehiftign:
er sich mit der Schriftstellerei. Kurzo Zei
nach Leon Battista Alberti, in den J. 1460—-
1464, hat auch or tiber dio Architektur geschrie-
ben.’ Sein Werk umfasst 25 Butcher in drei Thei-
en und behandelt zuerst die Verhiltnisse, MaBy
1.8, w. der Gebiude, wobei durch Griinde, dure!
Auutoritiiten und Beispicle erhiirtet wird, wie alle
diese Dinge von der Form und Figur des Men-
sehen hergeleitot sind: welcher Gedanke sich
dann 1558 bei Bacio Bandinelli wiederfindet,
wenn dieser das Bauwerk als bellissima propor-
zione d'un corpo umano definirt (Brief bei Gaye,
Carteggio). Darauf ist von den Baumaterialiea
die Rede. Der zweite Theil lehrt, wie eine Stadt
auf das schnste und zweckmiissigste angelegt
werde, und der dritte endlich handelt von neuen
Formen der eintolnen Gebiiude, wie sie durch
Mischung des Antiken und Modernen entstehen
kvnnen.
‘Von dem Werke existiren drei Handschriften,
awei italienische und eine lateinische. Dic eine
italionische befindet sich in der Biblioteca Maglia-
decchiana zu Florent. Aus 192 Foliobll. vor
Papier bestehend, zeigt sie nicht nur eine sekr
‘schUne Schrift, deren Initialon mit Gold wo
Farben gemalt sind, sondern auch zablreiche
Zeichoungen, dic einfuch mit der Feder gefertigt
oder kolorirt sind. Auf dem ersten BI. halten
zwei Putten das Wappen der Medicier; auch
das Portriit Averlino’s feblt nicht, das nach
‘Vasari wieder der unvermeldliche Simone ge-
‘macht haben soll.
Vor dem April 1464 zum griGten Theil ge-
schrieben, — denn der alte Cosimo Vecchio wird
noch als lebend erwidhnt — wurde dieses Manu-
skript doch orst nach desson Todo (1. Aug. 1464)
vollendet, da gegen Ende desselben yon der
xlognia memoria di Cosimos dio Rode ist. Ueber-
geben wurde es von dem Verfasser an Piero di
Cosimo de’ Medici, in desson Familio es noch zu
‘Vasari's Zeit aufbewahrt wurde. Auch derzweite
italienischo Codex ist houte in Floren und zwar
in der Biblioteca Palatina. Er enthilt 250 Pa~
pierbil., wurdo mindostens von zwei verschie—
‘denen Hiinden geschrieben, entbehrt aller Aqua~
rrellmalereien und hat selbst dio cinfachen
Federzeichnungen in weit geringerer Anzahl
Dieses Exemplar ist wol nur die Kopic des zwei
ten Original-Manuskriptes, das wahrecheinlich
auch im J. 1464 dem Herzog Francesco Sforza zu
Mailand durch Averlino Uberreicht wurde. Es
hatte morkwiirdigeSchicksale, Die Inschrift «Hic
liber est Jeronimi Spannochie in Siena zeigt uns
bei wom und wo os sich eine Zeit lang aufhielt ;
Antonio Averalino._
475
piter, im 18. Jabrh., lag es cine Zoit lang bet
‘inem Buchhiindler in Siona zum Verkauf (Briof|
les Conte Carrara in den Lettere pittoriche IV.
6, V. 234).
Wie die Zeit ihres Ursprunges, so ist auch der
shalt der beiden Original-Manuskripte wesent-
ich der gleiche, nur dass in dem ersteron mehr
‘onden Werken des alten Cosimo Medici und
adem zweiten mehr von Sforza's Thaten im
itieg und Frieden die Rede ist.
Fir den berithmten Sammler schiner Manu-
ripte, Kiinig Matthias Corvinus von Ungarn-
whmen, wurde Averlino’s Werk, durch Antonio
Jonfini aus Ascoli in das lateinische tibertragen,
vtr schin auf Pergament geschricben und mit
tosbaron Miniaturen vorgiert. Als nachmals
e reiche Besitz des Kinigs in der Welt zer-
sreut warde, kam der Averlino zu den Domini
tae yon 8. Giovanni ¢ Paolo in Venedig
tid liegt jetzt in der Markusbibliothek. Der
Titel lautet: Antonii Averulini Florentini de
\chitettura libri XXV, ox italico idiomate ab
Antonio Bonfinio Asculano latine redditi.
Cicognara war, glaube ich, der erste, der sein
Belauern dariber aussprach, dass Averlino's
Sirift ungedruckt geblieben wiire. Vasari hat
km Autor durch sein wegwerfendes Urtheil auf
linge hin Schaden gebracht: obgleich in dem
Iuehe, so schrieb er, manches Gute gefunden
Yin, s0 ist es dennoch zum griBten Theile
licherlich und gar zu albern. Insbesondere
fuiete es der Historiker, dass der Verfasser die
Wester seiner Zeit und ihre Werke nicht in E
‘vihnung gebracht habe.
Das Vasari dennoch viele historische Notizen
‘ka Filareto entnahm , dass er viel praktisches
‘ud theoretisches Wissen aus ihm sehUpfte, haben
‘cton die neuen Herausgeber des Vasari bemerkt.
Und Vasari’s eigener Zeitgenosse, der Architekt
ud Sehrftsteller Pietro CataneoausSiena(-1568),
tick Filarete's Schrift flr werthvoll und niltztich
femng, um jene fleissigen Auszligo daraus zu
suchen, welche heute die Uffontliche Bibliothek.
jen Siena besitzt. Bet seinen Notizen aus dem
Werke ist Vasari keineswegs immer gewissen-
Jaft verfahren. So beschreibt und zeichnet
Aterlino im 25, Bucho dio Fassade cines M
tinder Palastes (Contrada Bossi No. 1774), ohne.
tea Utheber dieses Werkes zu nennen, und doch
‘ebauptet Vasari, dass Averlino als solchen den’
Nicheloazo nonne (Ricei).— Averlino’s Schreib-
‘ise hat allerdings etwas Manierirtes und ge-
it sich in Latiniemen; aber dieselbe Sonder-
Tait haben, die besten Schriftstellor seiner
‘it. Die Ordnung in den Materion ist sowol
amet ausserordentlich komplizirt , wobei
"mn die weitschweifonde Redeweise doppelt
(midet, Fiarote erschoint als Schriftateller wio
‘ls Knstler durchaus als der Typus der tlber-
(Pelenden Fribronaissance. Der Formenreiz
* Kitsischen Welt hat auch ihn bezaubert und
Serauscht, Noch int or koineswogs durchaus aus
der Gothik heraus: vielleicht, dass er sio eben
deBhalb um so leidenschattlichor hasste. »Ver-
fluchts, ruft er aus, »wer diese Macherei erfand!
nur ein Barbarenvolk, meine ich, hat sie nach
Italien bringen kinnene, Dagegen preist er alle
diejenigen, welche dio antike Manier und Praxis
pflegen. Ich segnes, sagt er cinmal, adie Seelo
des Filippo Brunelleschi, der in unserer Stadt
den Stil der Antike wieder von den Todten auf-
erwoekt hat, so dass er nun in Kirchen und Pro-
fanbauten zur Anwendung kommts. Gelegentlich
wird manches Werk, wie der Palazzo di Ruecel-
lai in Florenz, und ‘auch mancher Meister rith-
mend von Averlino genannt; ich erinnere nur an
RidolfoFioravanti, den erim 14, Bucheals»Archi-
tetto del Cremlino di Moseae auffthrt, sowie an
Angelo Berverio von Murano, den er als don
erfahrensten Glasktinstler und seinen thouer-
sten Freund in Florenz bezeichnet, sowie an
dessen Sohn Marino. Aber wiedorholt ist auf
die Stelle seiner Schrift hingewiesen , wo er alle
todten und Iobonden Moister der Frithrenaissance
vor seinem Geiste gleichsam vorilberziehen lisst.
Da fiir Averlino die Aufzithlung selber charakto-
ristisch ist, 60 mag sie hier kurz wiederholt wer-
den. Er nennt zuerst die Florentiner : Donatello,
Luca della Robbia, Agostino und seine Britder
Ottaviano (Séhne Antonio's), Desiderio der »s0-
lomne maestrox, Dino, Michelozzo, Pagno oder
Pagnio, Bernardo und seine Brilder, Loronzo, der
bono maestro di bronzor, Vettorio und sein vor-
storbener Vater, der jverstorbene Masaccio,
Varro und Niccold, die Schillor Filarete’s i
Rom, Luca, der in Mantua, und Dello, der in
Spanien beschiiftigt war, und endlich der ver-
storbene »Pipo bruneleschos. Kurz vorher hatte
er auch der todten Meister gedacht (6. oben).
Von den Kilnstlorn aus anderen Orten kommen
folgende yor: Urbano aus Cortona,, der in Siena
arbeitete, der verstorbone bonissimo maestro
Jacomo della Quercia, Pasquino von Montepul-
ciano, der Schiller Filarete’s, Antonio und Isaia
von Pisa, der buon maestro Johunni, der in
Vonodig starb, Domenico del Iago di Lugano,
Schiller Brunelleschi’s, Geremia da Cremona als
vorzliglicher Erzgiesser, ein buonissimo maestro
aus Ischia (oder Schiavonia?), ein Catalane,
Domonico di Capo d'Istria, der zu Vicovaro tiber
einem Baue flir den Grafen Taglincozzo starb.
Die besten Maler glaubte Averlino jenseits der
Alpen zu finden; ihre Namen haben wir schon
angeftthrt. Und wie bemerkt: an alle diese Mei-
ster dachte er, als or jono klhne Idco flir den
Herzog von Mailand verwirklichen wollte. Dass
er sich mit diesom Plano um dio Zeit von 1450—
1455 herumtrug, geht aus gewissen Andeutungen
hinliinglich hervor. Was er wollte, war ino
ideale Stadt, durchaus im Geschmacke der neuen
Zeit. Alles was die Technik Nuitzlichos, was die
‘Kunst Schiines ersonnen hatte und besass, sollte
hier in's Dasein treten.
‘Vou besonderem Interesse ist das Manuskript
60°
476 Antonio Avorulino
Aviani.
noch durch eine sehr bemerkenswerthe Beschrei-,
bung des neuen Verfahrens der Oelmalerei, die
sich lbrigens nur in der Handschrift der Maglia-
becehians befindet. Um 1464 war also diese Me-
thode in Italien wenigstens ihren allgemeinen
Grundziigen nach bekannt; Filarete erwihnt
ausdrllcklich, dass Jan van Eyck und Rogier van
dor Weyden sie anwendeten. Die Beschreibung.
(bersetzt bei Eastlake, s. Literatur) findet sich
im 24. Buche, sie ist jedenfalls die ersto in Ita-
Tien, welehe sich ber die flandrische Erfindung
der Oclmalerei ausliisst: ob nach Versuchen der}
Florentiner oder nach Berichten fremder Maler,
wind schwer zu entschoidon sein. Verfasst ist
dieselbe wol erst im Herbst 1464, da sie sich in,
der Handschrift der Palatina nicht findet.
Averlino's umfassender Phantasic war nichts
au groB und seiner Aufmerksamkeit nichts zu
gering. Fulr die offentlichen Aufgaben wie fiir
die Bedtirfnisse des Privatlebens hatte er Sinn
und Verstindniss, Uber den Palast des Podesti
vergisst er auch das Geftingniss nicht, das da-
mit verbunden sein soll und fordert fiir dassolbe
durchweg cine gute Beleuchtung. Darin werden
die Gefangenen ihren Vergehon gemiiss in einer|
Stufenfolgo untergebracht: in den besten Riiu-
men die insolventen Schuldner, dann in immer
hiirtorem Kerker die Riuber, Verwandtenmbr-
der, die Ketzer, die Hochverriither. Behaglich und.
schin andererseits will der Ktinstler den hiius-
lichen Herd fur die vornehme Welt gestalten.
Den bildnerischen Schmuck solle Luca della|
Robbia machen ; was aber die Theorie ther don
Feuerungsapparat anlangt, so bemerkt Ricei,
wie weit hietin Averlino sogar Battista Alberti
fibertrifft. Der Theil, der das Holz aufaimmt,
wird von starkem Eisen konstruirt; davor ist
dann ein Bronzefuss, dessen Deckel von einem
nackten Putto gebildet wird, aus welchom Was-
serdimpfe stark in das Fouer hineinblasen, und
der nach jeder Seite hingewendet werden kann.
Averlino starb 69 Jahre alt in Rom und wurde
in 8. Maria sopra Minerva begraben, wo vor ihm
1455 auch Fra Giovanni (Angelico da Fiesole)
seine letzte Ruhestiitte gefunden hatte.
s. Vasari, Ba. Le Monnier. IIT, 287. 294. ete.
(118), — Bottart, Raccata a leter. 1V.
315. 1, 200
Abbildungen ‘der Thar von 8. Peter). —Ciam-
pint, Monum. 1. 43, gibt ganz unbrauchbaro
. (Linger) — Milano e il suo
territorio. 11. 406, — Verri, Storia di Milano
). ~ Deserizione
jageiore ete. Milano, Bram-
. — Notizie istortche relative a Fran-
cesco Sforza ete, Milano, Riola 1829, — Mo-
rolli, Bibliot. manuscr, Graeca ot Latina,
Bassano 1802. I, 412. u. 6, (Beschreibung des
Codex in der Mareiana in Venedig). — Morelli,
Notizia ete. da un Anonimo, pp. 161 ff. 169,
(berichtet dber das Manuskript des Mc
Eastlake, Materials for a H
Painting. 1." 21 ff,
M. und Uebersetzung
der dlo Oclmalerei betr. Stelle. — Zan, Ea-
cielop. 11, 304. (einige gute kritsehe Nate).
— Cicognara, Storia della Sealun. I
und 176, — Perkins, Tuscan Scalp. |
166—168. — Burckhardt, Geschichte de
Renassanc in Hatin. pp, 2, 29.49.6215
. — Ricci, Storia dell architetturs. 3,
Si6, pia. 022, 628 648.012 ere. Ae
= Ginstiniani,, Descrizione del cones Fo-
rentino. (Fr. Kugler, Kunstgosch. I. 615 ont
Labke, Plastik 497.) — Runge, Backses-
architektur Italien's. ‘6. Folge, BI. 13, Abs.
dung. des. Ospeitale in Malland..(Cinger) —
Schriftstick in Photographie in: La Seritturt
4 Artisti italianl, Dispense XL. — Ein Bid
von Averlino vom 20, Dez. 1451 an Pir (3
Cosimo) de’ Medict in: Tl Buonarott. VIL
82; er danke darin fOr seine Empfehlung anda
Herm (wol Herzog von Malland), der ibe vd
Labo erweis
Jann,
Avesanl. Saverio Avesani oder Arre-
sani, Kriegsbaumeister, eb. 1690 mu Yeous,
lernte bei Michel Angelo Cornale zeichoen ti
bei Antonio Jansich Architektur. In Veroxs
lioferte er viele Zeichnungen zu Privathaxt,
sowie diejenigen zu den Kastelien 8. Felice wd
8. Pietro. Spiiter war er als Ingeniour in Da
matien thiltig und zeichnete sich namentlch!1t5,
1716 und 1717 beim Tiirkenkriege aus. Gemit-
sam mit dem Ingenieur Colonello Melehiorti
‘machte er zuletzt cine Aufnahme der veneit-
nisch-ttirkischen Grenzen in Dalmatien vol
Albanien.
8, Dal Pozzo, Aggiunta, p. 31. — Zani, Enc
Sven,
Nach ihm gestochen :
1) Grundriss, Profil und Durchschnitt des Thee:
zu Verona. Nach Avesanis Zelehaung gest. 100
Fr, Zucehi. gr. qu. Fol.
2) Plan von Verona und einige Vignetten, we:te
verschiedene Baulichkeiten der Stadt yorstelie
Gest, von Dems, In dem Buche: Vern ilt-
strata.
W, Schnit
Aveta, Gennaro Aveta, Ornaments: is
19. Jahrh. Unter der Regierung Ferdinand
KUnigs von Neapel, fllhrte er im Schlosse v0"
‘aserta die Ornamente der Wiinde uni dt
Kuppel des prichtigen Thronsaals aus. Mx.
erwiihnt von ihm noch eine Anzahl Basrelet
im Hauptschlafgemach des Palastes Stagliano 20
Neapel, die nach den Zeichnungen des Archi-
tekten G. Turi ausgeftlhrt sind.
5. Celano, Notizie del bello, dell antico « de!
ccurfoso della citth di Napoli; vermehrte Auseib
von Chiarini, 1862. 1. 327. V. 826.
‘Ales. Pinchart
Aviani, ». Girolamo Aviani da Tre:
Avianl, Francesco Aviani, Maler, im
ersten Drittel des 17. Jabrh, wie man angibt, 20
‘Vicenza geb., wo er wenigatens vielfach thitis
477
Prospekten al Fresco aus, die im Stil Palladio’s|
sehalten sind, Die Staffage seiner kleinen Ge-
ile rihrt von Carpioni her, woraus man
elliessen kGnnte, dass Aviani zu Venedig ge-
ralnt habe. In Vioen.a bemalte er in Fresko.
ea Plafoud der Kirche Santa Croce, den des
Fremdensaales im Sorvitenkloster auf Monte’
Barco, und die vier Seiten der beriihmten, von
Fulladioerbauten, Rotunde. In dem oben erwithn-
‘es Stale des Servitenklosters sah man vou ihm
nderselben Zeit noch vier Bilder, von denen
oe cinen Meeressturm, das andere einen Hafen,
as dritte eine Winterlandschaft und das vierte
‘a Feversbrunst darstellten.
\Deserizione delle architetture, pitture ¢
seolture di Vicenza, 1779. 1. 25, 81, 82. 11. 51.
61, — Lamzi, Storia plttorica, 1822. II1. 212.
Nouvelle iographie générale, II].
‘Alez. Pinchart,
Nach ihm gestochen :
lego Porto Oriental. Architekturkomposition.
Git von Crist, dali! Acqua 1777. gr. qu.
ja .
W. Schmidt.
Atialus. C. Avianius Euander, Bild-
‘wer und Ziseleur, vou Horaz (Sat. 1. 3. 90) er-
Wat Nach den Scholiasten zu dieser Stelle
sliin M. Antonius mit sich aus Athen nach
Aewdrien genommen haben, von wo er als
Géagener nach Rom gekommen sei. Dort lebte
giter als Freigelassener und war mit Cicero
lebeaniet, welcher durch ihn Kunstwerke zum
Simucke seiner Villa kaufen liess:: Cie. ad fam.
23, xin. 2 und 27; vergl. eine Inschrift aus
‘rw bei Arpinum, der Heimat Cicero's (Momm-|
‘3, user. neapol. No. 4358), wo er Avianus und
Treigelassener des M. Aemilins genannt wird.
4a einer Statue der Diana von Timotheos in
a von Augustus erbauten Tempel des palati-
chen Apollo reataurirto or den Kopf: Plin.
2
kin. der Zeitsehr. ir Alterthumswiss.
Brun,
Anihas. GasparoOselle, genannt ab Avi-
hat, 5. Oselle,
Avice. Henri d’Avice, Chevalier, gescl
‘wiranzisischer Radirer und Zeichner, Dilettant,
‘te um die Mitte des 17. Jahrh,
a) Von ihm radi
1) Antetong der hl. 3 Kénige. Poussin jnv. et
pin. Avice Seul. gr. qu. Fol.
2 Tite. zu: Les Tombeaux des personnes illu
‘tres, von Le Lat
‘ut offenbar das Bi.
splelenden Kindei
selbst radirt gilt, und das Rober
202) deschreibt; or hilt es fur die Arbeit eines
fim 1
Kinstlers aus der Mitte des 18, Jabrh, Nach
Defer gehdrt dasselbe zu einer von Dorigny und
Chaperon gestochenen Folge von Bacchanal
nach Poussin, die im 2. Zustand P. Mariette’s
Adr. tragen, H, 263 mill., br. 204 mil,
b) Nach ihm gestochen
3 BIL, gest, von Jean Le Pautre, 2
monte du. sacre de Louis XIV.
7 min 1654, représentée au n
La o6r6-
\Relms le
rel et dessinée
par ordre de'S. M. par le chevalier Avice. Paris
1655, Fol.
s. Heineken, Dict, — Ottley, Diet. — Le
Blanc, Manuel. — Defer, Catalogue général
— Archiv fiir zeichnende Riinste, IX. 344.
No, 423.
W, Schmitt.
Avignon. Jean Louis d’Avignon, s.
Louis,
Avila. Juan de Avila und Francisco de
Salamanca, Minche des Hieronymitaner-
Klosters von Guadelupe zu Anfang des
16, Jahrh., verfertigten das geschmackvoll mit
Blumengewinden, Figuren und Blitterwerk ge-
aierte Eisengitter, welches das Schiff ihrer Kirche
von dem Querschiff tronnt.
+. Cean Bermudez, Dice,
; Fr. W. Unger.
Avila, Hernando de Avila, Maler und
Bildhauer des Kinigs Philipp U. von Spanien,
Schiller des Francisco Comontes, Im J. 1563
wurde er zum Maler des Kathedral-Kapitels von
‘Toledo ernannt, fllr welches er 1568 ein Altar-
bild, den hi. Johann den Tiiufer und dio Anbe-
tung der Kinigo, vollendete, welches in der
‘Thurmkapello aufgestellt wurde. Im J. 1576
entwarf er die Zeichnungen fllr den Hauptaltar
von 8. Domingo el antiguo, woflir er 1700 Mara
vedis erhielt, Im J. 1586 withite ihn das Kapitel
zum Sehiedsrichter um mit Miguel Barroso den
Werth des berithmten Gemildes von LuisVelasco,
hl. Jungfrau mit den bh. Anton und Blasius, zu
bestimmen.
Durch einen notariellon Akt vom 27. Aug.
1594 (Madrid), verband sich A. mit Luis de
Carvajal und Miguel Martin, um die Zeich-
nungen und die Ausftihrung der monumentalen
Grabstitten zu tibornehmen, die zur Einnerung
an verschiedene Personen in der Kapelle del
Obispo errichtot werden sollten; doch blieb es
beim Projekt. Aus einem Dokument im Archiv
der Kathedrale von Burgos erhellt ferner, dass
‘A. auch an dem Konkurse Theil nabm, den das
Kapitel aur Nougostaltung des Hauptaltars er-
ffnet hatte ; indessen wurden seinen Plinen, die
das Kapitel um 200 Realen ankaufto, jone von
‘Martin del Hay a vorgezogen.
8, Cean Bermudez, Dic. — Ponz, Viage en
Espaiia,
P. Lefont.
Franciso Avila, Maler zu Sevilla
Jabrh., stand in den Diensten des Erz~
bischofs Don Pedro de Castro. Pacheco erwiibnt
Avil
48
thn in seiner Arte de Ia Pintura und gibt a
habe aus dem Gediichtni
‘malen kUnnen.
Unter dem Namen diesos Malers befindet sich
in der Galerie Liechtenstein in Wien ein Still-
leben: Eine Wand mit aufgehiingten Utensilien,
darunterPalette, Taschenulr, Spielkarten u.8. w.
D'Avila Pinxit.
4. Falke, Katalog derflirstich Liechtensteinischen
Bildergalerio. Wien 1873. p. 153.
P. Lefort
Avila, Andrés Sanchoz d’Avila, Mater,
geb. zu Toledo 1701 , begab sich sehr jung nach
Paris, um die Materei zu erlernen. Nachdem er|
in verschiedenen Stidten gearbeitet Tess
er sich endlich in Wien nfeder, wo er 1762 starb.
‘Nach ihm gestochen :
Joseph Wenceslans, reg. First von Liechtonstain,
Gest. von F. Watson 1769 in Schwarzk. Fol.
#. Heineken, Dict,, anterDavila, —Catalogue
Brandes. Ui, p. 482. — Fiissli, Kunstler-
lexikon II.
er
dic iihnlichston Bilder|
W, Schmidt.
Aviler, s. Daviler.
Avisse. Frangois-Remi-Joseph Avisse,
Genremaler, gob. 2u Douai den 29. Mai 1763,
+f daselbst den 10. Nov. 1843, lernte in Antwer-
pen. Das Museum von Douai besitzt von ihm
einen Fisehmarkt bei Abendbeleuchtung.
8. Catalogue du Musce de Dousi. 1869. — Higene
Notizen.
‘Alex, Pinchart
Avissean. Charles-Joan Avis
Fayencemaler, geb. 2u Tours 25. Dez. 1
daselbst don 6. Febr. 1861, Er war der Sohn
eines Steinmetzen, dem er bis 2u seinem 20. Jahre.
im Geschiifte half, bis er 1817 aur Fayencema-
lerei Uberging. Der Aublick eines Werkes von
B.Patissy spornte ihn 2u Untersuchungen an,
um die Geheimnisse des berlhmten Eutdeckers,
dor emaillirten Geschirre wieder aufzufinden ; sie
kosteten ihm aber viele Jahre, und erst 1843,
nach jahrelanger Arbeit, kam or mu dem ge-
wiinschten Resultate, Er bekleideto damals die
Stolle cines Fayencomalers in der Manufaktur
von Beaumont-les-Autels (Eure-et-Loire). Nach
seiner Entdeckung griindete A. in seiner Geburts-
stadt ein Etablissement, das bis jetut in Blute
goblieben ist. Die frihesten Erzcugnisso diesor
Fabrik erregten die Aufmerksamkeit der Ken-
ner, u. A. Brogniart’s, Direktors der Anstalt zu
Savres. Die Nachahmer der Palissyfayencon
sind heutzutago zahlreich; Aviaseau war os, der
ihnen den Weg erdffnete. Er und sein Sohn
aoichnoten mit dem Stempel KH :
Avisseau hat alle seine Werko langsam und.
sorgfiltig ausgeflihrt, weshalb ihre Zahl nicht.
betriichtlich ist; sie zieron die Sammlungen der
reichston Liebhaber in und ausser Frankreich.
Eines davon erwarb 1845 das Museum wo
Sévres; ein andores befindet sich in Tours
Mehrere sind auch im Holzschnitt in der
stration« verdffentlicht worden. Sein Portit
crachien in der niimlichen Zeitschrift, Jaz
1847, im Holzschnitt.
8, Lillustration, 1847, IX. 413 (mt dem Ru
niss, 8, oben), — Athenaeum francais
19. Febr. 1853. — Gazette des Beni-
Arts, II 313. IX. 318. — C. de Sourdens!
‘Une nouvelle Poterio d’Avissean. Notice
cette famille, Tours 1859, — Le Mont:
iMlustré, 23. Febr. 1961. ~ Dussieus Ls
artistes frangas a Tétranger. 2. Auf. pp. 73.152
192, 246. 378. 433. — Greslou, Rechents
sur la oéramique. p. 14. — Graesse, Guilt
de Vamateur de porcelaines ot de petra
4. Auf. pl. 45. No, 485. — Demmin, Guile
dle Vamateur de faience et de porcelane. 3. 4x
I, 543. — Burty, Chets-d'oewvres des ars io-
dustriels, p. 133. — Bellior, Dict
‘Alex. Pnetort
Edouard Avissean, Fayencemaler, Schile
seines Vaters, den er tbertrift, und dessen Ar
stalt 2u ‘Toure er fortsctat. Er machte seit
kiinstlerischen Studien unter L. Lobin. Set
‘Schwester hilft ihm bei der Arbeit.
A. erhielt bei der Londoner Ansstellung #!
cine Medaille: er hatte zwei Leuchter unit
Schiissel in der Art der Fayencen von Heinried!l
eingesandt, ferner eine Gruppe, Reiher eit
Schlange verschlingend. Das ‘Museum de
Louvre besitzt von ihm eine prachtvolle or
Schilssel mit einem Seckrebs , die 1863 als di
ichtes Werk von Palissy der Sammlung 1
Geschenk gemacht wurde. Das South-Ker
sington-Museum hat einen Rether, der cite:
Fisch verschlingt, von dem Ktinstler orworica
Gazette des Beaux-Arts. V. 36. Xl
379. XIV. 72, XV, 197, —Demmin, Goi
deTamateur de faience et de poreelaine. 3. Ant
ML 410, 416. 543.
Alex, Pinchat.
Avogadro. Pietro Avogadro, Male
Brescia, arbeiteto in der ersten des
18, Jabrh. Seinen ersten Unterricht erhielt ee
der Heimat von Pompeo Ghitti, Nach das?
‘Tod 1703, begab er sich zu weiterer Austiiot:
‘nach Bologna. Er erwarb sich groBe Sides
der Zetehnung und ein ansprechendos ham
nisches Kolorit; seine Kompositionen siod st
stiindig und seine Erfindungen »bizarre nach des
Geschmack jener Zeit. Filr sein Meisterstick
gilt das Martyrium der hh. Crispinus und Cris
pinianus, Altarbild in 8. Giuseppe zu Bres-
cia. Dieselbe Kirche hat noch eine Anbet
der bh. drei Kunige und das Martyrium der Viet
Gekrinten von ihm. Ausserdem zithlt Chisz0!s
folgonde Werke Avogadro's auf:
In 8. Francesco: Drei Deckenbilder de
8. Poterskapolle (dor Traum des Apostels, sein
Befreiung aus dom Kerker und die Heilung dt
Krlippels), sowie zwei Seitenbilder (Petrus er
Jweekt Tabitta vom Tode; Petrus lisst Anais
Avogadro
Peeter von Avont. 479
sed Saphira todt niederfallen).
In Oratorium 8. Pietro Martire: das
Martyrium des Heiligen.
Maddalena: Martyrium der
die bh. Antonius von Padua und.
Faz von Paula beten die in den Wolken er-
steinende Madonna an.
In. Agata hat Avogadro die Fresken des
Hero Marone, in der Wolbung des Chores,
esau.
Auch in S. Barnaba befindet sich ein Werk
vim.
+ Zanot to, Storia della pitt. Ven, 379. — (Sal),
Picture ed’ altrt oggetti df belle arti di Brescia,
1S, pp. 39. 103. — Lanzi, Storia pittorica,
Ul, 299, —"Chizzola, Broseia, pp. 19, 21.
32.67. 73. 77, 80. 95. ~ Rosini, Storia della
{Piura vin. 17.
| Nidisen con Alex. Pinchart.
Jansen.
Nach ibm gestochen :
1 BAiniss des Kardinals Sforza Pallavicini. Gost,
‘ea Antonio Lueiant. Fol.
4)Bildaiss des Jesuiten Tamburint,
Dems. Fol.
Alleimeken, Dict. — Nagler, Kiinstlerlexi-
‘a, unter Luctant.
Gest. von
W. Schmidt.
, Augro. Marco del! Avogaro, Miniatur-
"wie, malte fir Lionello d'Este 1449 in einem
Meakript zwei Titelvignetten und mebrere:
Haiet von Buchstaben, ferner fir Borso d'Este
4 cine schiine Miniatur auf dem Titel und
tea groBe Buchstabon, dic in »Parisor Arte
+ plata waren, in einer Handschrift des Livius,
| Rite Campori in der Biblioteca palatina zu
tbiena aufgefunden hat; 1454 verzierte er mit
| Mischen Lettern die Kaisergeschichte von
} Sun. Ein Vicenzo dell’ Avogaro, viel-
j Hat sein Sohn, soll dabei dio Rubriken ver-
} Sgt haben. Endlich nabm Marco nebst vielen
‘séem Miniaturmalern an der Ausschmiickung
é berthmten Bibel Theil, deren Ausfihrang
wa Borso 1455 bestellt worden war; sie wurde
‘st? Jahre spiter beendigt.
NCampori, Notizie del miniatori del principt
Kstensi. pp. 11. 15. 16. 23. 24. 48.
‘lez, Pinchart.
Arat. Peter von Avont, Maler, Radirer
Si Kupferstichverleger, wurde getauft zu
Sebeln den 14. Jan. 1600, De Bie liisst ihn
fltehlicher Weise 2u Lier geb. werden, wo je-
(teh dio Taufrogister nichts enthalten. Bei wem
Avmt gelernt, ist unbekannt, dagegen weiss
an, dass or 1622/23 als Freimeister in die Ant-
Tapener St. Lukasgilde zugelassen wurde.
TaJ. 1625/26 nahm er als Schiiler Peoter van
ds Crys, 1629 Frans Wouters und 1631/32
Bruder Peetor auf. Am 17. Okt. 1631
‘arde Avont Birger von Antwerpen, nachdem
tt sich am 26, Juni desselben Jahres das Haus
de Backeryer in der KaiserstraGe gekauft hatte.
‘Zu gleicher Zoit (1632/33) wurde der Ktinstler in
die Rederykkamer der Violiere aufgenommen,
verliess aber 1633/34 diesclbe wieder, und aus
dem Gildebuch ersehen wir, dass der Dekan Ja
van Mildert our mit Miho die Summe von 7 4.
4 Stliber anstatt der 12 fl. empfing, die Avont
wegen seines Anstrittes hitte bezablen sollon,
Die betreffende Notiz gibt thm das Pridikat
Hauptmann; er hatte in der That als solcher
am 6. Okt. 1633 den Eid geleistet und stand bei
dor 12. Abtheilung der Birgerwehr. Nach der
Gilderechnung von 1633/34 hatte er damals eine
Zwvistigkeit mit einem soiner Schiller, die in einer
Versammlung der Kammer von St. Lukas bel-
gelegt wurde. Es ist mehr als wabrscheinlich,
dass es Fr. Wouters war. Avont stand mit Jan
Brueghel dem Jtingern in Freundschaft; dieser
hatte im J. 1638 flr Avont ein Gefa8 mit Blu-
men (een bloempottcken, wie der Ausdruck
lantete) gemalt, woflir Avont ihm einen Stein
‘tum Farbenreiben und 7 fl, schickte. Den 24. Mai
1638 wurde Avont 2um Konsultor der von den
Jesuiten geleiteten Bruderschaft der Verheira-
teten erwahit und den 20. Mai 1640 noch einmal
tu diesem Amte berufon. Scine Fran Katharina
‘van Herften starb den 3. Sept. 1643, und Avont
verheirateto sich schon den 5. Febr. 1644 aufs
Neue mit Katharina 't Kint. Aus beiden Ehen
hatte er cine Anzahl Kinder, von denen aber
keines die kiinstlerisehe Laufbahn ergriffen zu
haben scheint. Am 24. Sept. 1648 hielt die Fra
Avont’s Maria Anna, Tochter des beriihmte
Kupferstechers Wenceslaus Hollar, Uber die
‘Taufe; der Letztere stand tiberhaupt mit A., dor
eine Anzahl Stiche von ihm verlegte, in geachift-
lichen Beziehungen.
Avont starb nach dem von Hmm. F. J. van den
Branden uns mitgetheilten Inventar ohne Hin-
terlassung cines Tostamentes den 1. Nov. 1652
in seinem neugebauten Haus am Luysbekelaer
zu Deurne, das unweit Antwerpen liegt. Soine
Witwe heiratete einen Adriaen de Bie; das
Inventar beweist, dass sic schon im Juli 1654 mit
diesem getraut war. Man darf indessen diesen
Adriaon nicht mit dem bekannten gleichnamigen
Maler von Lier verwechseln, da der Letztere
1654 Klara van Bortel zur Frau hatte. Uobrigens
stand dieser Maler mit Avont in Beziehungen,
da or 14. flir Kupfersticho einforderte, die er
dem Verstorbenen geliefert haben wollte. Da-
raus erafcht man zugleich, dass Adriaen de Bio
sich auch anfs Stechen verstand, was bis jetzt
unbekannt geblicben war. Avont starb tiber-
schuldet; die Passiva betrugen 11,748 fl. 99/
Stiibor und tiberstiegen die Aktiva um 2467 fi.
123), Stitber, weGhalb die Erben auf die Hinter-
Inssonschaft vorsichteten. Diese traurigen Ver-
hiltmisse migen auch die Schuld sein, dass der
bogabte Kiinstler theilweiso Werke hinterlassen
hat, die seiner wenig wilrdig sind. Seine Baulust
mag zum Theil 2u der Ueberschuldung beigetragen
haben.
480_
_Peeter von Avont.
Es ist uns unbekannt, ob der Kunstler mit
Abraham van Avont, Bildhauer zu Briissel , mit)
Peeter van Avont, der bei dem Letztern den
17, Sept. 1622 in die Lehre trat und mit andern
Avont's, die Pinchart im 1. Bde. seiner Archives
des arts etc., pp. 36, 37 und 40, erwint, ver-
wandt gewesen sei.
Avont’s Gemillde sind nicht sehr selten. C. de
Bierihmt mit Recht die Weichheit seiner Fleiseh-
tine, die Zartheit und zugleich die Kraft seines|
Yortrages in der Malerei seiner kleinen Kinder,
ebenso wie die Grazie seiner Kompositionen.
Der Kiinstler zierte Ufter die Landschaften ande-
rer Maler mit Figiirehen, so die des David Vineke-|
voons, Jan Brueghel d. Aelt. und d. Jiing., Luc.
van Uden, Jan Wildens, J. d’Arthois, Luc. Acht-|
sehellinckx und Lod. de Vadder, kopirte ferner|
mebr als Einmal Bilder von Rubens und A. van
Dyck und scheute sich manchmal nicht, den
Liebhabern wenig ausgefihrte Bilder zu liefern.
Der Verfasser, zu Antworpon, besitzt ci
vortreffliches kleines Bild auf Kupfer, die hi.
‘Magdalena als Bilsscrin, am Eingang einer Fel-
senbible, das Kreuz in der Hand und nach dem
Himmel blickend, ferner ein anderes obenfalls
vortreffliches auf Holz, den kleinen hi. Johannes
den Tiufer als Kind; in der Rechten hilt er
sein Kreuz, die Linke ist nach dem Lamm a
gestreckt, ‘den Hintergrund bildet eine Hoble
und efne ‘Landschaft. Das Bild ist bez. : P. v
Avont. Wir haben dassetbe auf einer Versteige-
rung zu Antwerpen erworben, wo noch cin
‘anderes tllehtiges Werk von dem Kunstler, die
hi. Jungfrau, das Kind haltend, dabei die hh.
Joseph und Johannes d. T., vorkam ; letateres|
wurde nach Nordbrabant verkauft.
Inder Sammlung des rn. A. van Bellingen
zu Antwerpen befindet sich von dem Kiinstler cin
Kleines, fein gemaltes Bild, der Heiland sein
Kreuz tragend, dabei die hi. Veronika. Im
Besitze der St. Jakobskirche dasclbst ist eino|
hi. Familie, dabei dio hl. Margaretha mit dem
Drachen, eine andere Heilige (wie es scheint}
Maria Magdalena), der hi. Georg und der kleine|
Johannes der Tiufer, der sein Lamm liebkost|
und von zwei Engeln begleitet wird. In einzel-
nen Theilen dieser Komposition ist cine freie|
‘Nachahmung von Rubens erkennbar ; das Christ-
kind selbst liisst xu wiinschen brig, die andern
Figuren aber sind vortrefflich und namentlich
der kleine Johannes und die Engel entzilckend.
Die schine Landschaft ist ganz die Erfindung|
des Meisters. Dieselbe Kirche bewahrt von Avont|
noch eine hi. Jungfrau mit dem schlafenden
Kinde, darum ein fein ausgefithrter Blumen-
Kranz, der von Frans Ykens 1636 gemalt ist.
Die St. Nikolauskapelle der Kriimerinnung
in Antwerpen besitat ebenfalls ein ausgezcich-
netes Werk des Kiinstlers: hi. Jungfrau mit dem
Kinde; der geschnitzte Rahmen ist mit zwei
Engelskipfen verziert, und tiber ihm ethebt sich
Bild, cine hi. Familie mit Engeln in einer Land-
schaft, bewahrt auch die Spitalverwaltung
daselbst.
Im Museum von Gent (Katalog von A. P.
‘Sunaert von 1870, No. $2) sieht man eine hl.
Jungfrau mit dem Kind, dem hl. Johannes und
vier Engeln in einer Landschatt.
Die Galerie des Belvedere zu Wien enthilt
drei Bilder: 1) Waldige Landschaft mit der von
Engeln umgebenen hl. Familie. 2) Waldi
Landschaft mit Maria, dem Kind und dem ki
nen Johannes. 3) Flora mit Genien im Vorder-
grunde eines groGen Ziergartens. Alle drei sind
Peeter van Avont bezeichnet.
Die Galerie Liechtenstein zu Wien bat
ebenfalls drei Bilder: 1) Landschaft; im Vorder-
grund rubt cine Mutter mit zwei Kindern, auf
welche Diana aus den Wolken mit Pfeil und
Bogen ziolt. 2) Hl. Jungfran mit dem Kind uni
dem hi. Johannes. Engel spielen mit dem Lsmz.
Bez. P. V. Avont. 3) Silen mit dem Bacchus
und verschiedenen Ziegen: bei einer ander.
Gruppe trinkt eine Bacchantin aus det Eater
einer Ziege.
In der Pinakothek zu Mtlnchen befindet sh
die hi. Familie, dabei der kleine Jobannes d. T.
und mehrere Engel; die Landschaft und das
cinrahmende Blumen- und Fruchtgehiinge,, das
den Namen Maria bildet, sind von Jan Brueghe!
4. Aalt. gemal
In Terwesten's Katalog (3. ‘Theil zu Hoes
Catalogus of naamlijst van schilderijen) sind drei
Bilder verzeichnet : 1) Hl. Magdalena, von Engels
umgeben; 2) Hi. Jungfrau, von Engeln umze-
ben. Beide stammten aus der Sammlung de
Antwerpener Malers und Kunsthiindlers Jax
Siebrechts und wurden daselbst 1754, das Erste
‘um 64, das zweite um 16 fl. verkauft.” 3) Die il
Jungfrau mit dem Kinde, von zwei Engeln be-
gleitet, umgeben von einem Blumenkranz. Dies
Bild kam in der Verstelgerung der Verlassen-
schaft des Lambert van Gemert zu Antwer-
pen 1764 auf 11 fl. 10 Stliber. In dem Verzeich-
niss der Gemiilde des Malers Snyers von Ant-
werpen wird eine Landschaft von Lue. van
Uden erwithnt, wozu Avont die Figuren gemalt
hatte. Terwesten, der bloB einen Theil jever
‘Sammlung gibt, hat daa bezeichnete Bil! wez-
gelassen.
Handschriftliche Quellen: Pfarrregister on
Mecheln, durehgesehen von G. J. J. san Melcke~
boke, — Antwerpener Akten ete.
5. Rombouts und Van Lerius, De Liggeren.
Lund Il, Thl, passim, —G, Kramm, De Levens
‘en Werken etc. — Torwesten, Catalogus of
naamlijst van schilderijen. 1770. pp. 99. 368.—
Kataloge von Gent, Minchen, des Belvedere
und der Liechtonsteingalerie zu’ Wien.
‘Théod. Van Leris.
Es ist unbestreitbar, dass Avont auch radirt
hat. Doch lassen sich blos zwei Bil, mit unzwei-
eine Bilste der hi, Anna, Ein verdicnstliches
felhafter Gewissheit ihm zuschreiben, nimlich
_Peeter von Avont.
481
die beiden Gegenstilcke, dio wir unter No. 1—2
teschreiben, “Dieselben sind mit grober und
mgeschickter Nadel ausgefilhrt. Nicht ebonso
gewiss von ihm selbst radirt ist dio Folge mit
en 24 BIL Kinder, No. 3-26; doch glaube ich,
sie ihm wol zuschreiben zu diirfon, ‘Diese BI.
sind unter dem deutlichen Einflusse W. Hollar's
catstanden und in der Zeichnung besser als die
Lersterwidhnten ; auch hat sich hier der Kunstler
dks Grabstichels mitbedient. Noch schiiner und
‘ithlich von leichter, refzender Behandlung ist
tie Folge mit den Vier Elementen (No. 27—30),
tis, wenn die Kinder von Avont selbst radirt
‘iat, wol auch von ihm herrhren diirften. Sie
‘aichneten dann den Gipfelpunkt seiner
oferstecherischen Thiitigkeit.
Fildntss des Kanstlers 6. unten bet den Stichen
such thm, No, 18.
a) Von ihm radirt
1) Zwei Kinder in einer Landschaft, sich haltend ;
is Kine tragt in der Linken eine Traube, Zu
fen Fiissen liegt ein kleiner Satyr, der mit
Weinlaud bekrinzt ist. Bez, links unten mit
den umgekehrten Buchstaben : va ro, H, 124
vill, br. 91.
2)Kin Engel ‘und ein Kind auf Wolken sitzend
und jedes die linke Hand gegen einander erhe-
tend. ‘Bez, wie das vorige links unten, H. 123
nll. br. 91.
44) Inciner Landschaft, unter zwei grofien Biumen,
spielen vier Genien; der eine rechts sitzende
26) Folge von 24 numeritten BIL, mit Kindern
suf jedem nur ein Kind, blos No. 4, das F. de
Witexe. bezefchnet ist, zeigt zwei Kinder, die
sich mit einem Blumenkorbe beschiftizen. ’ Aut]
dem ersten: P. van Avond fecit, F, de Wit
Exe. H. 102—107 mill. br. 67—72,
Es dirfte I. Abdriicke ohne die Adresse und.
die Nn, geben.
Spitere Abdr. mit der Adr, von J, Ottens aut
dem ersten BL
Diese Kinder kommen meist in der Folge
2) 16—44 vor, aber gegense!
%—30) Die_ vier Elemente,
H. {4-95 mill. br. 66—68.
27) ann. Kind auf Wolken, auf seiner linken
Hand ein Papagei, van Auont inu. et exe.
Cum prinilegio.
28) ax18. Kind auf einem Ambos Waffen
schmiedend. Pet. van Auont inu. et exe.
Cum priuilegio.
29) aqua. Kind eine Une haltend, woraus
Vasser und Fische. Pet. van Auont inu,
et exe. Cum prluilegio,
40) rmena. Kind ein Follhorn haltend, das
mit Friichten gefiillt ist. Pet. van Auont
inu, et exe. Cum priuilegto,
‘Zu diesen Bll. sind noch im Katalog Winckler
als von Avont gestochen bezeichnet:
Meyer, Konetler-Lerikon. I.
Folge von 4 Bil.
31—34) Die vier Tageszeiten in 4 welblichen Figu-
ren, die bis zum Knie sichtbar sind, Dieselben
Bil. fahrt Heincken's handschriftlicher Nachlass
sleichfalls unter Avont auf; er nennt sie anonym
tund gibt fhnen die Grife von 7h. und 5”3”" br.
31) Der Morgen. Aurora mit einer brennen-
den Fackel. Aurora den Morgenstond.
32) Der Mittag. Venus mit Amor, ein
flammendes Herz haltend. Venus den
Middac
33) Der Abend. Diana, einen Wurfspiess
haltend und einen Windhund Hiebkosend,
Diana den Avent,
34) Die Nacht. Proserpina, in der einen Hand
ein Fallhorn, woraus Feuer hervorkommt,
in der ander einen Dreizack, Proserpina
don Nacht.
1) HI, Jungfrau in der Luft, mit dem Kinde; sie
trigt eine Krone und halt cin Szepter mit der
linken Hand, La Reine des Anges, Regina Coelt.
An
‘tiche mach Avent No.
Har ale Gegenstuek 2a
\da No. 14) etwa gestod
(ebonda No. T umd 9) stellen
estampes form. la eolleetion de feu M. de
1874, wird noch aufgeftihrt:
36) Johannes der Taufor, als Kind, am
Apfelbaumes sitzend ; er hilt ein Kleines Kreuz
in der Linken und liebkost mit der Rechten sein
Lamm, unten liest man: s, 2oaNNHs MAFTISTA,
Pet. van Auont inu. et excud. Cum priuilggio.
H. 95 mil. br. 67. Radirung
Das in dem genannten Katalog unter No. 20
beschriebene BI. mit der hl. Maguslena ist von
W. Hollar gest. s. Stlehe nach Avont No. 14.
b) Nach ihm gestochen :
1) 11, Familie unter einem Baume. Der kleine
Johannes der Taufer reicht dem hl, Joseph eine
Frucht. Dabet noch vier Engel. Pet. van Auont
inuenit et excudit Cum priuilegio. Theod. Jon.
van Merlen fecit, Kl. qu. 4.
2) M1. Jungfrau, sitzend, mit dem Kinde, das.
Apfel hilt, sie hat den Stab des kleinen J
des Taufers gefasst , den er mit beiden Hinden
hilt; hinter dem letztern die bl. Elisabeth. qu.
Fol.
ate noosa steer
ite ora fetch nicht su denen
3) HL, Jungfrau sitzend, mit dem Kinde
einen Bhimenkranz. anf den Kopf des klcinen
‘Johannes des Titers logt, welcher vor ihm knit
fund thm den Tinken Fuss Kisst, Dabet sein
Lamnm und Engel. Gest. von Gillis Ruchole.
m5.
4) Ml, Jungfrau unter einem aum sitzend, mit
dem Kinde, dem ein Engel Tranben Aberrcicht.
Hin anderer Engel steht anbetend hintor dem
Darrcichenulen; ein dritterbricht links Friehte
von dem Baum. Pet. van Auont inuenit et
excudit Cum priuilegio, Pet, Rucholle seulp.
ki qu. 4.
4a) Hl. Familie mit dem kleinen Johannes und
vier Engeln unter einem Baum, Maria siugt das
61
482
Kind, Pet. van Auont inuenit ot excudit Cum
priuilegio, ‘Theodor Jon. van Merien fecit.
qu. 4.
'5) Il Jungfrau sitzend, auf ihren Knieen das Kind,
‘das von dem Kleinen Jobannes einen Apfel
Ein kleiner Et lem Lamm,
awei andere, Pet. Rocholle sculpsit.
Huberti exeudit. qu. 4.
6) HU, Jungfran mit dem Kind, unter einem Baum
sitiend; dabel der Kleine Johannes iit seinem
Lamm, 'Coenr, Waumans scalpsit. 4.
frau sitzend inder Engelsglorie, auf dem
ie Krone, das Kind mit der Tinken
zepter mit der rechten baltend,
Lowa eius sub capite meo ete. Gest, von Th. J.
van Merlen, Oben abgerundet. 4.
Sollee ata elon gegens: Kopi mack dem
7 "im nock niet bescbriebones
Grigisibh' on Mollar sebeint co Grande =
legen.
$8) Christi Lefchnam unter einer Hable, von einem
stolen Engel betrauert, der Christum auf den
at; ein anderer Kleinerer Engel halt
Christi Rechte und deutet auf die Nagelwunde.
Gaspar
Reuerendo Domino D, Christophoro Caers ete
‘Cum prinilegio.
Petrus van Auont inuentor
ud
Int jeden nicht
‘cheraane Koante auf dem
Fiegeadew links weggeschnitin gewesen 010,
19) Maria mit der Krone auf dem Haupte in Wolken
sitzend und von Engeln verehrt. Overadt exe.
gr. 5. (Katalog Sternberg-Frenzel III, 3198.)
10) Mati eln mit den Marterinstramenten
- Ovoradt exc. gr. 8, (Sternberg
Frenzel II. 3199.)
11) HI. Magdalena, einen Todtenkopf in der Linken,
niet in der Hile vor dem Kreuze, das ein Enzel
halt; ein anderer zeigt ihr die Geisel; oben drei
ugelskipfe, Pet. van Auont inuenit et exeudit
Cum priuilegio. Pet. de Jode seulpsit. 4.
12) UL, Magdalena in einer Felsenhile liegend. Pet.
van Auont inuen, et excud, Cum priuilegio.
W. Hollar f, qu. 4. Parthey 178.
‘Spitere Abdriicke baben auch noch J. Meys-
sens exc
etna eine pleehselt, Rope von Th. J
van Me: i
18) H, Magdalena in einer Landschaft knfeend vor
einem Kruzifix; oben gegen links schwebt eine
selgruppemitdem Kreuz herab. Generosissimo|
Lopes de Vilox — Pet. van Avont
protétipos hulus author L. M. D.C. Q. W.
Hollar fecit aqua fort? Roy. qu. Fol. P. 179.
bt auch Abdriicke mit Pet. van Avont
inuenit et excud. Cum priuilegio,
Lolldndischer Bibel
14) HI. Magdalena in einer Engelsglorie yon zwei
Engetn auf Wolken zum Himmel getragen. Pe
van Auont inven. et excud. Cum priuilegio.
Von Hollar, jedoch ohne dessen Namen. Oben
abgerundet. gr. 4. P. 182.
Kople voo Tb. J. van Merton. 6
15) Diana mit drei Jagdhunden nackt unter einem
Baume sitzend. P. Pontius et W. Hollar
faciebant (die Figur ist von Pontius, das Andere
von Hollar). P. van Avont inu: J. Meyssens
16—44) Folge vor
exe. gr 4. PL 276.
Peeter von Avont.
Kommt auch blos mit Avont's Bezeichnung
vor. Desgleichen sollen Abdr. ohne Meyssens
Adr, existiren.
15a) Fanf Kinder sind um ein sechstes beschattist,
welches in Gefahr ist von einem Ziegenkarren
herabzufallen. Die atirzende Ziege wird von
inem Hindehen angebellt, und zur Seite des
arrens liegt ein Knabe auf der Erde. Auf dex:
Dresdener Exple. feblt die Insehrift, die aber
wol existirt, indem ein grosser Raum unten i=
Rande dazu gelassen ist. qu. Fol. (Gruner.)
Kinderspielen. Gest. von W
verschiedenen GroBen, Parthey 4%
Holler. I
521.
12 dieser BIL. sind mach Mitth. von A. Apell
(in Parthey's Hollar, p. 633), in 5
umerirt worden. "Wir fagen
Jedem betreffenden BI. inten in
16) Erster Titel: Padopaguion sine puerorum
Tudentium schemata varia — Domino D.
Georgio ab Ettenhard — Pet. van Avoat
Antuerp. Inventor L. M.D, D. W. Hell
fecit. Pet, van Auont exeud. Cum prici-
legio, P. 492. (1.)
Hs gibt auch Abdr. vor der Insebrit
Pacdo-Paegnion ete. Sie tragen blob die
Bez.: P. van Avont inv. et exew. con
priuilegio, W. Hollar fect,
roti
17) Zweiter Titel. D. Georgi
te. Petrus van Avont in:
1646. F. de Wilt eve,
Ws Hollar fect
P, 493. (12.)
Das ildniss Ettenhard’s, das 3/, nach
links gerichtet ist, nicht von'Hollar gesto-
chen,
F, de Widt’s Adr.
nur in. spateren
Drucken. In noch spiteren: M. Marre-
beeck exeudit und mit der No. 12 ver~
sehen.
18) Dritter Titel. Petrus vanden Avont Belex
nus Pictor. Petrus van Avoot
W. Hollar fecit 1651. P. 494.
ildniss Avont's, das 3/g nach links
gerichtet ist, nicht von'Hollar gestochex
19) Das Christiskind, Johannes “und drei
ngel. Petrus van Avont inn, W. Hollar
fecit. P. 495. (6.)
20) Das Christuskind spricht mit dem Mein
Johannes; dabei vier Engel, P. van Avont
inu, W. Hollar feelt. P. 496. (11.)
21) Vier Engel tragen das Kreuz; der Fos
des Kreuzes links unten. P. x. Avont in.
W. HL fe. B. 497.
Hiernach eine laichs, Kopie obse ede
Bereicbaaag. : i
22) Sieben Engel auf Wolken tragen das
Kreuz; der Fu des Kreuzes links unten.
Petrus van Avont ino, W. Hollar fecit
P. 498. (10
23) Fang Engel bel dem bl. Grab, das SchwetB-
tuch betrachtend und anbetend} der knie-
endo links. Oben tragen vier Engel das
Kreuz, Oben rund, Pet, van Auont inven,
Peeter von Avont.
et exead. Cum priutlegio,
Namen. 4. P. 499.
Spitere Drucke haben statt der Adresse:
Angeli pacis amaré flebunt.
iernach eine gleichselt. KopievonC. Galle-
it derselben UnterschHift: Angeli ete. 1.
jeden mustzirende Engel auf Wolken;
links der Harfenspieler. Ohne die Kfinst-
Jernamen. P. 500. (9.)
25) Sieben musizirende Engel auf der Erde,
Ohne Hollar
4)
links der Pauker, Ohne die Kiinstler-
namen, P. 501, (3.)
26) Sieben tanzende Engel; reehts im Mittel-
‘geunde zwei Biume. Pet. van Au
ot ex. W: Mollar feeit. P. 502. (7.)
Zafolge Hrner, boi Parthey ,p. Gy gibt on
rholung oder Sachstieh mit
‘er. Polras van Avont pine
SW Haar feet.
) Zwei Engel und ein Kind; der Engel links
rechts unten die
Avont und Mollar, P. 503.
2S) Drei Engel und rel Ki
sitzend; die drei links strecken je
Arm in die Hohe. Petrus van Anont inu.
W. Hollar fecit, P. 5
29) Dret Engel und zm
sitzend,
Wolken
nd Je einen Arm emporhebend:
links der Engel sitzt einzeln. Petrus van
Avont inu: W,Hollar fecit. P. 505. (8.)
50) Vier Engel und ein Kind stebend ; links
umhalst das Kind einen Engel
W, Hollar fecit
31) Vier sehlafende Kinder; das links
fst vom Ricken zeschen. Ohne die Kilnst-
lernamen. P. 507.
2) Ein Kind und zwet Satyrisken, von denen
der eine links liegt und auf einer Musehel
blast. B: yan Avont inu: WHollar fee:
1647. P. 509,
*8) Vier Kinder, wovon eines auf einem Gei
bock sitzt, der nach rechts galoppirt. P. v
Avont ind: WHolar fee: P. 510,
3M) Vier Kinder, ein Satyrisk und eine Ziege;
rechts saugt ein Kind an dem Euter der
Ziege.P. van Avont inn: W: Hollar
fee: 1647. P. 511.
35) Die vorige Gmppe umgekehet; der sau-
gende Knabe knfet links, P. van Avont
Inn: W, Hollar fecit 1647. P. 512.
Greichsoit, Kopie (Parthey, p. 64)
36) Drei Kinder der kleine Bacchus auf eivem
Panther sitzend, der nach rechts von einem
Satyrisk geleitet wird; der letatere blast
f einer Muschel. P. van Avont inu.
W. Hollar fec, 1647. B. 513.
37) Vier Kinder, zwei Satyrisken und ein
Ziegenbock ; der Satyrisk links wirft einen
Knaben vom Bocke herunter. P. van Avont
inu: WHollar feeit 1654, P. 514.
38) Vier Kinder, wei Satyrisken und ein
der letatere grast links, B.
ina. WHollar fer. P. 315.
39) Pon Kinder und ein Satyrisk; in der
Mitte gegen links Hegt ein Knabe anf der
Erde. “Peter van Avont inu: W. Hollar,
feelt. P. 518. (5.)
_ 488
40) Sechs Kinder,
ein fanftes
Links vier Kinder, wolehe
als Baechusknaben ' tragen,
rechts ein sechstes mit Pfeife und Hi
‘trommel.
foc: 1647.
B. van Avont inu. WHol!
P. 817.
tragen , ein Satyrisk
er Satytisk rechts, hat eine
Handtrommel. P. van Avont inu. Witol~
lar fee. P. 518.
eben Kinder; rechts tragen vier ein
fiinftes nach links. Pet. van Avont inuenit
et exondit, Cum priuilegio. 1. Frederick
de Widt Exeudit, Zweifelhaft, ob von
Hollar. P. 31
hore Abdriicke ohne Widt's Adre
ler; in der Mitte tragen vier
Finftes nach rechts. Pet. van Auont i
nit et exeudit Cum priuilegio, 5, Zwelfel-
hhaft, ob von Hollar. B. 520,
EI ler. Ein Knabe als Bacchus
inem Wagen von zwei Gelsbicken
hin gezogen, Pet. san Anont, inuenit et
exeudit cum priuilegio: 3. Zweifolhatt,
ob von Hollar. P. 521,
Elemente, vier (In spiteren Dru~
rirte BUI, Gest, von W. Hollar. qu.
42)
43) Das Feuer. Drel Knaben, wovon einer
eine Kanone abfeuert. P: van Avont
inu: WHollar fecit 1617. F. de Widt
Exeudit, (Es gibt auch Drucke ole die
Ade.) P. 523, (1.)
46) Die Luft, Vier Kugel schweben in der
Luft, P: van Auont inu: W:; Hollar fecit,
W647, P.522. (2)
47) Die Erde, Rechts vier Kinder unter e'
Fruchtbaum; das in der Mitte hilt ein
Fiilhorn mit Friehten, Petrus van Avont
inu: Wiollar fecit 1647. P. 525. (3.)
48) Das Wasser. Dret Knaben, wovon einer
in der Mitte als Flussgott bel elner Urne
sitzt, Rechts hinten der Zug von Noptan
‘Amphitrite im Meer. Pet. van Auont
et excudit, Cum priuilegio, Ohne
. P. 524. (4.)
Folge von 12
peirten BU.
Nobill ac generoso viro Di: Theos
Petrus vat Avont Antwerplela
Dib: D.Witollar feet 1olb, ued. P. 200)
Wee Titel Komne auch vor der Dedlation und
dtm Fahnehen-Wappen, dann anit dlesem Wap
pen und endlich int der Dedibation und dem
fetuderten Wappen vor.
» oseae
Wieetra aane
‘Seqeat’ Kepler Ohne die Widmung, Eat
wart Hither en Qe uenten ea
Secale Wale erehona ghar
Von sleser Folge tragen flgende 2 Bi, dle
Rerolehnung Avouts:
Auf dem Hirschfell kein
facia ‘en Vald Tuyeh. Ps de
50) Kin todter Hirsch in einer Landschaft
Das Gewelb links. P, van Avont pinxit
WHollar fecit 1646. qu. 4. P. 2051,
Kopio von 5.
Aceitandere ancnyiae Ropien
51) Neun Schafe, wovon drel Hinks Hegen
Potrus van Avont inn: WHolllar fecit,
1646. gr. qu. 4. P. 2052.
61"
1d noch
Auf dem
Schild: Monasterid. B. Marie Viridis. vulgo
Grocnendacl — Hane Tabulam, Admodum Reve-
rend: Patri Ac Dino: D: Petro Parys —
D. D.C, Petrus van Auont, — WHollar fecit.
1649. Joan Meyssens excud. Roy. qa. Fol. Die
Ansiehe selbst rihrt wol kaum von Aront her,
dagegen die belden Kinder mit dem Scbilde.
P, S50.
Die Abdriicke mit der Adr. von Moyssens sind
1. Noch spiter die mit der Untersehrift.
Wurde zu Le Roy, Castella Brabantiae, Ant=
werpen 1696, verwendet.
48) Kleine Ansicbt der Abtei Grocnendael. Rdo —
Petro Parys — hoc Monasterij sui simulacrum
D.C. Q. Petrus van Auont. WHollar fec:
17. qu. 4. Ob die Zeichnung von Avont her-
ht, ist zwelfelhatt, P. $49,
Es gibt Abdriicke mit der Adresse von Drovet,
54) Ansicht der Abtoi Roodenklooster. RW, Admodam
ino. Dt Adriano Van der Reest ete. hane Monas-
terij sum Rubree Vallis Imaginem, Obseruantie
ergo D: C. Q. Potrus van Avont, Wiollar!
fecit 1648. qu. 4. Despleichen. P. $86,
Le Roy, Castella Brabantiae 1696,
Im 2. Abdruck fehlt die Jabreszahl; spitere|
Abdriicke haben Drevet’s Adresse. (A. Apdll.)
10) Folge von GBI, mit Satyen ; der Titel stellt
sechs Satyrkipfe auf Einer Platte vor und ist
bezelchnet: Pet. van Auont inuenit et excudit
Cum prinilegio, Coen: Waumans sculpsit.
Die andern Mil., die ganze Fig. von Satyrn ent-
Iten, sind nicht bezeichnet, gr. 4.
61) Zablreiche Holzschnitte nach Avont finden
in: Guil, Hesius, Emblemata sacra de Fide, Spe,
Charitate, Antwerpen 1636, Kl. 8. Geschnitten
vermutlich von Chr. Jegher. (Théod. van
Lerius.)
s, Heineken, Dict, — Catal, Winckle:
Ottley, Notices. — G, Parthey, Wenzel
Mollar, passim.
W. Schmidt.
Avramovié. Demetrius Avramovic, Ma-|
ler, geb. 27. Mirz 1815 2n Sveti Ivan im Tschai-
kisten-Distrikte der Militirgrenze, + zu Neu
satz 13. Mirz 1855, Den ersten Unterricht in
der Kunst erhielt er yon cinem Italiener und
einem unbedeutenden serbischen Maler Mi
In seinem 20. Jabr ging er nach Wien, wo er
wegen Mangels an Mitteln nur ein Jahr lang die|
Akademie besuchen konnte, setate jedoch bald,
mit Hilfe einer Unterstlitzung des serbischen
Patriarchen Stankovié seine Studien fort und
dlieb bis 1840 in Wien, In diesem Jahre wurde
cr mit besonderer Empfehlung der Wiener Aka-
demio nach Bolgrad berufen, um daselbst dic
Metropolitankirche mit Gemiilden zu schmilcken,
Er zeigte dabei das Bestreben, in der Darstel-|
lung der serbischen Heiligen den nationalen
‘Typus zum Ausdruck zu bringen. Zu derselben
Zeit malte er das Bildniss des serbischen Metro-
politen Peter Ivanovic und bernahm hierauf im
Auftrage des Fiirsten Alexander Karadjordjevi¢é
die Ausmalung der Kirehe zu Topola. Die ser-
bische Regierung liess ihn im J. 1846 eine Reise
durch Serbien machen, damit er in den alten
Jean-Jacques Avril d. A.
Kirehen und Klvstern die Kunstwerke besichtige
und davon das Werthvollere .oder besonders
Charakteristische kopire; im folgenden Jabire
sebickte sic ihn zu gleichem Zwecke nach dem
Berge Athos. Dio Friichte der letztern Reise
legte or in den von der serbischen Regicrunz
(Belgrad 1848 und 1849) herausgegebenen Schrif-
ton nieder: Seeta Gora sa strane vere, hudozestea
i povestnice (der hi. Berg mit Rucksicht auf Reli-
gion, Kunst und Geschichte), und: Optsanje
Arecnostih srbskih uw Seetoj Gori (Beschreibung
der serbischen Alterthiimer auf dem hl. Berg) wit
13 lithogr. Tafeln. Ausser einigen andern im
Druck erschienenen Schriften befasste er sich
auch mit der Lebensbeschreibung der serbischen
Maler, dio jedoch leider Manuskript geblieben.
In seinen letzten Tagen malte Avramovi¢ zwei
Heiligenbilder fir die Kirche seines Geburtsortes
Sveti Ivan, erlebte jedoch die Vollendungniekt
mehr, die dann sein Freund, der Maler Paul
Simi¢, besorgte.
Bildniss des Kanstlers lithogr. in: Kukuljesé,
J. von Kukuljerié:
Arril. Jean-Jacques Avril der Aeltere,
Kupferstecher, geb. 2u Paris am 16. Dez. 1744
+ daselbst 26. Nov. 1831, Schiller von J. 6.
Wille. Die Arbeiten seiner ersten Zeit nihern
sich den Werken seines Meisters, sowol in freier,
malerischer Handhabung des Grabstichels als in
Farbenton und Gesammtwirkung; als aber
ter mit Vien und David die theatralisehe Dar-
stellung antiker Gegenstiinde in nlichterner Far-
bung und frostiger Eleganz aufkam, und die
pseudoklassische Reform in der Malerei ent-
schieden durchdrang, glaubte J. J. Avril eine
‘den falschen Prinzipien tiber Antike und Ideal
entsprechende, regelrechte Behandlungsweise
annehmen 2u miissen, so dass yon nun an seine
Blitter mit den fritheren in allen Stticken, im In-
halt wioim Machwerk, schroffkontrastiren. Hatte
er sich vor 1789 bei seinen Nachbildungen beson-
ders 2u Gegenstinden weiblicher Grazie, galanter
Gottermythe oder dramatisch bewegter Momente
des modernen Menschenlebens hingeneigt und
demgemi6 dureh Anmut und Reiz, Kraft undZie~
lichkeit der Arbeit zu gefallen gesucht, so wihlte
er nachher vorzugsweise Darstellungen vos Bei-
spiclon strenger republikanischer Familieusitte
und Staatsbiirgertugend aus der Geschichte der
alten Griechen und Romer, weil sie den Gesin~
nungen des Augenblicks in Frankreich schim
chelton, und strebte durch Ethabenheit und Ein-
fachheit zu imponiren, womit es ihm wenig
glitckte. Obschon die unangenehmen Merkmale
der Originale, das Grotesko in der Darstellung
des Ethabenen, das Schauspielerhafte in den
Stellungen, das Unnattirliche im Ausdruck beim
Kupferstecher einigermaBen gemildert erschei:
nen, 80 ist doch Alles so geschmacklos, platt, hart,
schwer geatbeitet, gleichsam technisch erstarrt,
und die Gesammtwirkung so kalt, dass auch den
Beschauer der Kupferatiche ein unwiderstehlicher
Frost befillt. Wer Gelegenheit hat, BII. wie
Oiysseus und Penelope (No. 35), die spartiati-
sche Mutter (No. 38), Koriolan und Veturia (No.
4), die Horatier und Kuriatier (No. 40), die
Mutter der Graechen (No. 30) zu schon, ‘wird
user Urteil nicht ungegriindet finden. ' Seine
Simutlichen Werke sind sehr zahlreich und be-
laufen sich, nach Joubert’s Rechnung, auf mehr
als 500 Stick, wobei natitrlich seine Dutzend-
aubeiten fir Kupferstichverlegor mitgeziblt sind.
Man findet darauf folgende Bezeichnungen: A.1'.
vealp. (@._h. Avril Vainé soulpsit). — J. J. A.
seilp. —J. J. Av}, seulp. — Avril 'Ainé. seulp.
Bilduiss des Kanstlers, 3, rochts, Brust, Gi
yon seinem Sohne, nach’ Mee, Auzou, 181
‘Verzeichniss seiner Werke :
I. Kirchengeschichte, Mythologic,
Allegorie und Profangeschichte.
)Verkindigung der Geburt Simson's,
Gauffier. 1810. qu: Fol. max,
) Der siindhafte David und dio keuscho Su-
‘anne. Seitenstiicke, Nach Detroy. kl, Fol.
1)Susanna im Bade, "Nach A. van der Wert
1. Vor der Schrift.
IL Mit der Unterschrift des Titels, der Namen
des Malers und Stechers, und des Datums
1813.
5) Dla hi, Jungfrau hat dss Kind im Schoosse,
welcbem der vor ihr kniende KI. Johannes Trau-
len datbringt. Nach 8. Bourdon, Fol. Fi
«hs Musée frangais.
1. Unter dem Einfessungsstrich, rechts: Avril
sculp. 1806.
HL, Titelunterschrift und Kiinstlermamen,
MIL Mit der Adresse von Danlos ainé, und
1, Beole Frangaise, No. 37.
6) Flucht nach Aegypten. Nach A. van der Werf.
Fol, Far das Musée frangais,
1. Vor aller Schrift.
U, Titel und Kénstlernam
1) La Vierge au linge. Nach Rafael. Fol.
1. Vor aller Sehritt
M, Die Titeluntorschrift, die Namen des Malors
und Stechers, und das Datum 1813.
5) Wiederanferweckung des Lazarus. Nach E. Le
Sueur. Vendémiaire Yan 3¢B8, gr. qu. Fol.
8) HL, Genovefa, Schutzpatronin von Paris. Nach
©. Vanloo. ge. Fol.
10) Apollo lisst “die vier Jahreszeiten nach den
‘Tonen seiner Leier tanzen. Nach N. Poussin.
1779. gr. qu. Fol.
14) Venus se venge de Peyché. Venus Tisst_ die
Psyche von vier Nymphen mit Ruthen peftsehen,
Nach J. F, Detroy. 1779. gr. qu. Fol.
Nach
12-13) Zwei mythologisehe Darstellungen. Nach
Tizian. Seltensticke. gr. qu. Fol.
12) Venus. (Florenz.)
13) Danae, (Neapel.)
M—15) Zwei ebensolche Vorstellungen, Seiten-
sticke, Fol
14) Amor schuelt einen Pfeil vom Bogen nach
einer fichenden Waldnymphe.
15) Amor bittet flehentlich eine Nympho um
die Zurlickgabe des thm geraubten Bogens
und Kéchers.
1617) Zwei dergleichen Vorstellungen. Nach
Fr. Albani, eke. gr. au. Hol.
16) Dian
17) Diana und
18-19) Zwei dergleichen Vorstellungen, im Vor-
dergrunde von Landschaften. Seltensticke, qu
Fal.
18) Diana, mit einer Nymphe, betrachtet cin
gotiidtetes Rebbiubn. 1786.
19) Diana, mit einer Nympho, sieht nach
einem Jagdhunde, der ein erlogtes Wasser
hhohn apportirt. 1736.
20—21) Zwei ebensolche Vorstellungen,
stlicke, gr. qu. Fol.
20) Keyx und Alkyon
21) Coladon und Amel
22) Der ‘Tod des Meleager.
Seiten-
‘Nach J. Vernet.
‘Nach R, Wilson,
Nach Ch. Lebrun.
qu. Fol. max. Seitenstiick zur »Familie des
Dariuse (No. 37.).
I. Unten rechts, das Datum 1808.
II. Mit der Schrift.
IIL, Neuere Abdriicke mit der Adresse:
ct F. Dubreuil A Paris, [1846.
23) Pygmalion undGalatea. Nach Marillier. Ohne
Untersebritt, Fol.
ch Annibale Carracei. Fol.
25—26) Zwei allegorische Darstellungen.
Rubens. Seitenstiicke, gr. qu. Fol.
25) Mars & la guerre
26) Mars au retour de la guerre. 1778.
27-28) Zwei Jahres Seitenstiicke. Fol.
21) Friling. Nach ©. Maratti. 1788.
28) Nach G. Metzu. 1758.
29) Die Arbeitsliche will die Zeit anfhalten,
F.G. Ménageot. Fol.
3031) Zwei patrlotische Allegorien, Seitensticke.
Fol.
Serment de Fiddlité, An, 10.
3
A Bes
Nach,
Nach
Offrando & Yamour. An, 10,
1, Vor aller Schrift.
IZ, Iin Unterrande, links : Gravé par Avril
rochts: rue Cassette No. $30, u
dor Mitte dio Titeluntersehrift.
32) Patriotisch-allegorische Darstellung, betitelt
La Régénération de la Nation Francaise en 1789.
ch Duroy a Geoffroy. qu. Fol. max.
4) Zwei Allegorien auf Begebenheiten der
russischen Geschehte, Nach Ferd. de Meys,
Seitenstiicke. qu. Fol. max,
Vor der Schrift, bloB
Temamen und dem russischen Reichs
wappen.
4) Die Thronbesteigung des Kaisers Alexan-
der I.
I. Vor der Schrift; nur mit dem Dat
An, 13, unten reebts,
135) Odysseus und Penelope auf dem Wagen.
Lebarbier, qu. Fol. max,
I. Vor der Schrift.
II. Unten, links: Point par Lebarbier 1789 ;
rechts! Gravé par Avril 1791; in der
Mitte der Titel: Penelope et Ulysse ou
la Pudeur (in Majuskelschrift), und ein
Altar mit der Inscbrift: A la Pudeurs
darunter die Adresse des Stechers.
Nach
_ Jean-Jacques Avril d. A.
IIL, Neuere Abdriicke mit
reuil, [1847.]
36) Lykurg bringt den Geronten seinen neugeborenen
Neffen und Kinig Charllaos. Nach Lebarbier.
ar. qu. Fol.
1. Unten links: Peint par Lebarbier en 1791;
rechts: Gravé par Avril en 1793; in der
Mitto ein Schwan und zwei zerbrochene
Schwaneneier, aus welchen dic Zwillings-
sibne der Leda ausgekrochen sind, und
dig Unterschrift; Lycurgue — Magnani
mité,
U, Der Schwan und die Schwanenoier aus-
geschliffen ; an ihrer Stelle: A Paris chez
Avil
IL, Moderne Abdriicke mit neuem Titel, einer
sechszeiligen franz. Erklirung des Gegen-|
standos und der Adresse: A Bes et F.
Dubrouil & Paris. [1847.]
1) Dio Familie des Darius nach der Schlacht bei
Issus. Nach Ch. Lebron. qu. Fol. max, —
Seitenstiick zum »Tod des Meleagere (No. 22.).
1, Nor mit dem Datum An, 7, unten rechts.
ML Mit der Schrift und ‘der Adresse des:
Stochers.
IIL, Moderne Abdricke mit der Adresse : A Bes
et F. Dubreuil & Paris. (1847.]
‘36—39) Zwei Darstellungen aus der Geschichto des
Mlassischen Altertbums. Nach Lebarbier.
Seitensticke. gr. Fol.
'38) Die Spartiatische Mutter und thr zum
Krieg abgehender Sohn, Reviens avec ou
dessus
39) Die Mutter der Gracchen. Voila mes bijoux.
40) Der Kampf der Horatier und Kuriatfer. Nach
Lebarbier. gr. qu. Fol.
1, Unten links: Peint par Lobarbier en 1786;
rechts: Gravé par Avril en 1787.
jelunterschrift: Le Combat des Horaces,
d darunter ein Adler mit ausgebreiteten
schwingen.
IIL, An dor Stelle des ausgeschliffencn Adlers:
A Paris chez Avril...
1V. Moderne Abdrlicke mit dem Titel: Le
Combat des Horaces et des Curiaces, ou le
Dévouement pour la Patrie; dabei eino|
sechszeilige franz. Erklaruns des Gogen-
standes, und die Adresse: “A Bes et F,
Dubrevil & Paris, (1847.]
41) Koriolan und seine” Mutter Veturia,
Lebarbier, gr. qu. Fol.
1. Unten links: Peint par Lebarbier, rechts:
Gravé par Avril 1790. In der Mitte der
Titel: Coriolan et Véturie, und darunter
cin Adler mit ausgebreiteton Sehwingen
ML, Ap der Stelle des Adlers: A Paris chez
A. Bos et F. Dub-
Nach
© mit verinderter Unter-
schrift: Corfolan und Véturie, ou le Respect|
Filial; dabei eine sechszeilige fra
Erklirung des Gegenstandes, und
Adresse: A Bes et F. Dubrouil, a Paris,
(1847.)
42) Virginia und Shr Verlobter Teilius. Nach
Lebarbier. (An. 11.) qu. Fol, max.
1. Nar mit der Unterschrift des Titels, und
Adler mit ausgebreiteten
Kinstlernamen und der Adresse
des Stechers, an der Stelle des Adlers.
UL Modeme Abdriicke mit never Titelunter-
schrllt, elner sechszeiligen Beklarung des
Gegenstandes, und der Adresso: A Bes et
F. Dubreuil, & Pari
43) Cincinnatus empfingt die romischen Bote.
welche ihm die Nachricht von seiner Ernennung
zum Diktator iberbringen, Nach Lebarbier
Fol. max.
1. Mit der Unterschrift des Titels zu beiden
Seiten eines Adlers mit ausgebreiteten
Schwingen; ohne Kinstlernamen; unte
rechts bloB: An. 13.
I, Mit der Adresse des Stechers an der Stelle
des Adlers.
IIL, Moderne Abdricke mit neuer Titelunter-
schrift, sechszeiliger franz. Erklirung des
standes, und der Adresse: A Bes ct
F, Dabreuil, 4 Paris,
4445) Zwei Schlachtbilder. Seitenstiicke. gr. qu
Fol.
44) Reltergefecht; Le Passage du Rhin. Nich
Berchem,
45) Binnakme ‘von Kortryk
trai, Juillet 1667, N
Meulen, 1782.
Kapital. der besten Zeit und Manier és
‘Melsters
4G) Seblacht bel Hondschooten; im Mintergranie
cine in Palverdampf gehillte Windmible
(8. September 1793.) Nach Decorge. qu. Fol
1. Vor dor Schrift.
Prise de Coor-
boAL van der
M, Bildnisse, Genresticke, Thiere,
Blumen und.
47) Brizard, franz. Schauspieler, in der Rollo des
c Fr, an einem Felsen sitrend. Nach
me.
47a) Hans Karl Friedrich Graf von Diebitsch-Satal-
Kansky, russischer Feldmarschall. Nach Der
4, (Drugulin.)
48) Jean-Francois Ducis, dramatischer Dichter, halbe
Figur, am Tisch sitzend und schreibend. Nach
Ders. Fol.
1. Vor aller Schrift und Kinfassung.
49) Me", Mignard, Grifin von Feuquiére, als Ma-
donna, Brastb., 3/q rechts. Nach Mignard
1808. gr. Fol.
50) Joseph Ii., deutscher Kaiser, Brusth., Prof!
Tinks. ch L. A. 1770. kl. Fol.
51) Louise Vigée, Madame Lebrun, franz. Maleria.
‘mit ihrer Kleinen Tochter anf dem Scho. Loxise
Vigée Lebrun, f. 1786. L’an 8 dela Re. Fol.
52) Ludnig XVI von Branroich | als Daepin
Brustb., Yq links. Oval. Nach ¥
Fol.
53) Maria-Antoinette, als Dauphine, Brustb., Prof
links, Nach L. A: 1770, kl. Fol.
54) Maria-Theresia, Kaiserin von Oestreich, Brust.
3 rochts. Oval. Nach Meytons. 1770. kl
Fol.
55) Abbé de Saint-Pierre, franz. Sebriftstetter,
Brustb., 4g rechts, Oval, §,
Ein Hirt umarmt cin balb-
56) Lo Croc-en-jambe.
Nach Rubens, 1781. gt
contblisstes Weib,
qu. Fol.
57—58) Zwel Konversationsstiicke, gestochen von
Beauvarlet und dberarbeitet von Avril dem
Aclteren im J, 1813. gr. Fol,
Jean-Jacques Avril d. A.
Jean-Jacques Avrild. J. 487
8) Conversation espagnole.
58) Lecture espagnole.
5060) Zwel deraleichen. Seitensticke No. 1 und
No.2. Kl. Fol.
$9) La Consolation Matornello
60) La Reconnaissance Filiale.
6162) Zweidergleichen. Nach Mercier. Selten-
stieke, gr. qu. Fol
61) Le Jetine Eveillé.
62) La Belle Dormeuse.
(64) Zwei. dergleichen,
Seitensticke. gr. Fol.
63) La Double Recompense de mérito, 1784.
64) Le Patriotisme francais. 1788.
Zwel schine Bil. in J. ¢. Wille's Man
(8) Die Krankenstube. Nach J. Steen. Fol,
das Musée francais.
1. Vor aller Schrift,
IL Mit Titelunterschrift (Une Jeune femme
‘malade) und Kinstlernamen,
IML, Mit der Adresse von Danlos
und Beole Hollandaise, 112.
(61) ZwetLandschaften. ‘Nach J. Vernet,
Seitenstiicke. gr. qu. Fol,
66) Les Voyageurs effrayés par le coup de
tonnerre,
_. 67) Le Retour de Ja Péche au soleil couchant.
Gia) Nanfrage. Nach Dems, Gemalt 1755, ge-
Nach P, A. Wille.
Far
ié, Faiteus,
Soeben 1775. gr. qu. Fol.
TA Paris chez Jean,
UA Paris cher Marcl. Moderne Abdricke.
[1852.]
{s) 1a Péehe, Nach Dems. gr. qu, Fol
6) Ansiche der Trajanssiule und der Kirche S. M
in Rom. Nach A, Storck. 1776. gr. qu. Fol.
Ui) Zwei BU. Nach eigener Erindung,
Scitenstieke. qu. Fol.
70) La Chasse.
1) La Péche,
) Zwei dergleiche
72) Reiher und Ente,
73) Refher und Rebbubn
4) cabier do six feutiles do Boonts et de Vaches.
Nich J. Pillement. Sechs numerirte Bil. qu.
Seitenstiicke, qu. 4.
mazes Flours différentes. Nach Bap-
tiste. Zwalf numerirte Dll. 8.
¥) Bouquets de Fleurs. Nach Dems,
numerirte BN.
«) Petit Cayer de rose
Mile. Basso-
porte. Sechs BIl, ‘No. 16. 8.
4) Ie Cahier de Fleurs, Nach Ders. Sechs
Bu N 8.
Bry jours, Nach Ders, Seche
BU. No. 1—6. 8
4) Livre de Fleurs, Nach L, Tessier. Sechs
Bi Fol.
6) Livre de six Bouquets. Nach Dems. Sechs
BU. No. 1—6, Fol.
1h) Deuxiéme Livre de Bouquets, Nach Dems,
Vier BII, No. 1—4. Fol.
4) Livre de corbeilles et vases de Fleurs. Nach
Dems. Né Fol.
) Fleurs diverses, Sechs Bll
‘und Nummern. 8.
1) Bougnets de Fleurs, Zwalf BIL.
‘men und Nommern, Kl. Fol.
m) Vases de Fleurs, Sechs Bil. Ohno Namen,
aber mit Nummern von 1—6. kl, 8.
Ohne Namen
‘Ohne Na-
1) Dergletchen, Zwalf BI. Ohne Namen und
‘Nummern,
76) Zterstiicke nit chinesischen Figuren. Alle nach
J. Pillement.
4) Ocuvres des Fleurs, Ornements,
\jets chinois, ‘Sechs num: R
der nicht mit einbegriffene Titel ist
in gr. Fol.
‘ahier de Petits ornements ot Figures
chinoises. 1773. Sechs Bil. 4.
€) Cahier de Figures chinoises. 1773. 4.
a) Nouveau cahier de six foullles de différents
Sujets chinois Historiés représentant les
cing Sens de natures. Sechs BI, mit Ein
schluss des Titels, qu. F
6) Cahier de Cartels chinois, Sechs BU,
No. 16. Fol.
1) Cahier de Balancoires chinoises, Sechs BII.
‘No. 16. Fol.
i Sechs Bl, No,
1—6. Fol.
1h) Cabier de Parasols chinols. 1771. Sechs
BIL. No. 1—6, Fol.
Cabior de Berceaux ehinois. 1773 und 1774.
‘Sechs BIl., one Titel und Nummern. Fol.
k) Cahier de Chases chinoises, 1771, Sectis,
DIL, ohne Titel und
1) Cahier de Péehs
BIL, ohne Titel
77-88) Flue:
wilt BI, ol N
$9100) 1" Cayer de Principes de Desselns
apprendre A dessiner la plume. Nach Dupuis.
Zwilt radi Blittehen. No. 1—12. 12.
101) Wappen des Orleans'schon Prinzenhauses.
Nach Duvivier. qu, Fol.
102) Eine grofle Anzahl ‘Platten fir: Voyage aux
Indes etAla Chine, NachP.Sonnerat. 4. und
qu. Fol.
103—116) Anatomische Abbildungen des weiblichen
eckens und der Lage des Kindes in der Gebir-
mutter. Vierzebn Bil, qu. 4 und qu. Fol.
|. — Joubert,
e, Manuel.
Jean-Jacques Avril, der Jiingere, Kupfor-
stecher, Sohn und Schiiler des Vorhergehenden,
geb. nu Paris 19. April 1771, + daselbst 8. Nov.
1835. Seine BI. sind nicht zahlreich; sie haben
einiges Verdienst,, leiden jedoch an Harte und
frostiger Eleganz.
1) Le Silence du Carrache. Nach Ann. Carracci.
ar. qu. Fol.
1. Vor der Schrift. Tm Unterrande links der
Malename, rechts: Gravé par Avril fils en
1809, und weiter unten die Adresse des
Stechers.
2) Rahe auf der Flucht nach Aegypten.
G, Roni, 1809, ge. qu. Fol,
1. Vor der Schrift; “nur mit den Kiinstlor-
qu. Fol, max.
I. Vor der Schrift; nur die Namen des Malers
nd Stechers in punktirter Sehrift.
4) Paris und Helena, Nach J. L. David
qu. Fol,
1836.
488,
Jean-Jacques Avril d. J.
5) Phidra und Hippolytos. Nach Granger. gr.
qu. Fe
6) Der Friede belebt von nevem den Gentus der
Kansto, Nach Lebarbier. Fol.
7) Ronaparte als orster Konsul unterzofchnet das
Konkordatden 15, Juli 1801, Nach Fr. Gérard.
a. qu. Fol, Gestochen mit dem jiingeren
Laurent.
1. Vor allor Schrift.
8) J.J. Avril der Aeltere, Brustb., %/grechts, Nach
Mee, Auzou. 1810. Fol,
9—14) Sechs BIL. Nach antiken Skulpturen
‘den IV. Theil dos Musée francais. Fol.
0) Jupiter und zwei Gottinnen. PL. 2.
10) Apollo vom Belvedere. 1809. PI. 9.
11) Aeskulap und Telephos. Von Bell ford
rest, PI. a8,
12) Der Todesgenins. PL. 52.
13) Nympho. Pl. 54.
14) Casar Augustus. PI. 65.
Yon 9 und 1 existiren zwei Plattenzustinde,
ler elne vor, der andere mit der Schrift;
von 10, 11, 12 und 13 finden sich davon
drei:
1. Vor dee Schrit.
I, Mit der Schrift,
I, Mitder Adresse von Danlos Ainé, gegen-
‘wirtigem Besitzer der Platten, tnd mit
don Nummer 44, 83, 92 und 89.
1528) Vierzehn Bil. Nach’antiken Statuen (Gr
Fur
den zwoiten Theil des Musée Royal. Fol.
15) Psyche. PI.
18) Livia als Ceres. PI. 86.
iB Tiberius Cling PU 38,
20) Minerva, Pl.
21) Polymnfa. Pi. 62.
22) Cajus Caligula, PI. 63.
23) Minerva. PI. 65.
24) LEspérance. Pl. 67.
25) Die Venus von Troas. Pl. 71
26) Euterpe. Pl. 72.
27) Psycho. Pl. 73.
28) Der tanzende Faun, PI. 77.
1, Vor der Schrift.
ML, Mit der Scbrift,
IIT, Mitder Adresse von Danlos Ainé, gegen-
gem Besitzer der Platten, und mit
den Nummern 28, 26, 43, 18, 42, 23,
17, 41, 9, 8, 16, 4,
s. Le Blane, Manni
Avrillon. Avrillon, unbekannter Maler,
den Katalogen des Museums zu Mans (Dep.
Sarthe) als Urheber zweier kleinen holliindischen
Marinen genannt.
s. Catalogue du Muséum de Ia ville du Mans.
1815. p. 12. — Notice des tableaux exposés
dans te Musée du Mans, 1845. p. 14.
lez. Pinchart.
Avvanzo, s. Avanzo.
Arvesanl, s. Avesani
Avy. Avy, franzisischer Miniaturinaler im
Anfang des 19. Jahrh., ist uns nur durch cin auf
Elfenbein gemaltes Brustbild des Grafen Barras,
des cinstigen Mitgliedes des Direktoriums, bo-
kannt. Das Bild wurde dem Muscum Calvet zu
Avignon durch eine Verwandte Barras’ e-
schenkt. Es triigtdie Bezeichnung Avy pt. an. 12,
ist also 1804 ausgefilhrt.
4. Notice des tableaux du Muséum-Calvet de la
ville d'Avignon, p, 152.
Alez, Pinchart
Awdel. Awdei, einer der wenigen Bildhauer
dio in russischen Chroniken vorkommen. A.nahm
am Bau der yom Fulrsten Daniel von Galitsch in
‘Cholm gegriindeten Kirche des hl.Johannes Theil
Die Ipatjew'sche Chronik erzihlt beim J. 1259n
Chr.: dor Furst Daniel habe zu diesem Bax
russische, deutsche, polnische Arbeiter ko
men lassen; in der Kirche seien Menschen-
Kgpfe von ‘einem Klinstler gebildet worden
dic Fenster scien mit rémischen Gliisern ver-
tiert, die Decke mit goldenen Sternen suf
lazurblauem Grunde; der Fussboden sei aus
Kupfer und Zinn gegossen worden und babe wie
cin Spiegel gegliinzt; zwei Thiiren seien aus
Gostein gemeisselt worden durch einen Ktinstlet
Awdei; vorn sei der Heiland dargestellt ge-
‘wosen, auf der nUrdlichen aber der hl. Jobannes.
5. Moan. co6p. pycex. abron. x. Il. Hnavier
exan arhronuce, (Vollstind. Sammi. der russ
Annalen, Bd. If. Die Ipatjew'sche | Chroaik.)
St. Pet. 1843. p. 196.
Ed. Dobbert.
Awdojew. Alexei Awdojow, Architekt,
geb. 12. Mira 1819 in dem Dorfe Betkowo (Gou-
vernement Tula), zeigto schon als Schiller des
»Adeligen Institutes« zu Moskau ausgesprochene
Liebe zum Zeichnen. Im J. 1837 trat er als
Beamter in die Kanzlei des Generalgouver-
neurs von Moskau; began aber 1843, auf An-
regung des Akademikers Bykowski, ernste Ar-
chitekturstudien. Bereits 1845 fertigte er deo
Entwurf zu einem astronomischen Observatorium
fiir dio Moskauer Universitit, das er denn auch
in den folgenden Jahren ausfilhrte. 1851 unter-
nahm A. cine Studienreise nach Deutschland,
Frankreich und Italien, deren Eindriicke er zum
teil in der »Moskauer Zeitunge und den vou
Universititsprofessor Leontjew herausgegebenea
»Propyliion« verdffentlichte. Im J. 1853 fnden
wir den Kiinstler bei den archacologischen Aus-
grabungen an der Mlndung des Don (an der
Stelle des alten Tanais) mit dem Zeichnen der
daselbst aufgefundencn Alterthtimer (jetzt in der
Eremitage zu St. Petersburg) beschiiftigt. Nach
‘einer zweiten italienischen Reise im J. 1856,
cerhielt A. 1857 vom Fuirsten Wassiltschikow,
damaligem Gehillfen des Kriegsministers, den
Auftrag, den Entwurf einer Kirche fiir Sewasto-
pol zu licfern. Nun siedelte A. in die Krim tiber,
wo sich auch seine Hauptbauten befinden : 1) Die
1870 yollendete St. Nikolaus-Kirche, zum An-
denken an dio bei der Vertheidigung gefallenen
Krieger auf dem Militir-Friedhofe zu Sewastopol
hildet ein Quadrat, dessen Seiten $4 Fuss lang
sind, Wiinde und Gewilbe sind reich mit Male-
reien geschmiickt, innen und auGen sind Gediicht-
niGtafeln, beztiglich auf die Vertheidigung der
Festung, angebracht. 2) Die Kapelle Uber dem
Gnbe des Fursten Gortschakow, ebenfalls auf}
dem Nititiefriedhofe, 1861—1863. 3) Die Ka-
pelle auf der Hihe von Inkerman, zur Erinne-
rung an die Truppenschau, die Kaiser Alexan-
‘erll. nach dem Falle von Sewastopol abbielt,
1802. 4) Tm J, 1863 wurde der Bau der noch
uovollendeten Wladimir -Kathedrale zu Sewa-
faltem Fundamente in Angriff genon
. Sie ist im byzantinischen Stil aus Kalk-
‘win aufgeftihrt. Die Kuppel ruht auf vier wei
va Marmorsiiulon; auch die Tkonostasis und
et Chor filr die Stinger sind aus Marmor. An
cer Aussenseite ist die Kirche mit Dioritstiulen
veniert.
In die frithere Zeit des Klinstlers fiillt der Bau
webrerer Privathiiuser in Moskau so wie einer
Dorfkircho in Backstein im Kreise Dankow
(Gowernement Rjasan),
Bine chromolithographische Publikation derSt,
Nikolauskirche hat im Anfange des J. 1871 20
erscheinen begonnen. Photographien nach den
Malereien dereelben im photogr. Album von
Migurski zu Odessa (1871),
+. Korrespondenz aus Sowastopol in der Z
tung: sToaoew (die Stimme), St. Petersb. 187
No. 32,
Fd, Dobbert.
Awerkiew. Tretjak Awerkiew (auch
Overkejew!, russischor Zeichner im 17. Jahrh.
E loferte im Auftrage des Moskauer »Druck-
ante fiir das im J. 1647 im Druck erschioneno
Werk des Johannes Klimakos (Uebersetzung der|
Sala paradisi) zwei Zeichnungen:
1) Die Stufonloitere. 2) »Das Emporsteigen auf der
Lefter, in Figurene, Geschnitten von Feodor
Ivanow Popow.
W. Rumjanzew in:
Pye
Mos
A. Ponunenii,
je russ. Grav.)
74.
Ed, Dobhert
Awerkiew. Peter Awerkiew, russ. Hel-
igenbildmaler, schmilekte im J.
ler Kirche des Propheten Elias in Jarosslaw
ait seinen Malereien. Auch fiir die Kathedralo
ks Ipatiew’sehen Klosters zu Kostroma hater
Vandmalereien geliefert.
‘Ponaneniil, Her. p. miko. axon. m» 3an.
Hua. apx. obit. (Rowin ski, Gesch, der russ,
Schulen der Heil., in den Mem. dor K. arch
Ges.) St. Petereb. 1856. VII. 13
Ed, Dobbert.
Avram, Mactep» Aspas» (Meister Awram),
\utet eine Inschrift auf der berlihmten ehorn
Reliefdarstellungen geschmlickten_»Kor
unschen ‘Thiire, an der Westscite der So-
hien-Kathedrale in Nowgorod. Es ist der
lame eines der drei Verfortigor dorselben, deren
iestalten wir (Taf. 20, 22 und 24 bei Adelung)
Meyer, Ktnstler-Losikos. I.
in der untersten Reihe der Darstellungen auf
dom linken Thiirfigel abgebildet sehen. Ueber
den beiden andern Gestalten lesen wir die Na-
men: Riquin und Waismuth. Kann mit
Sicherheit behauptet werden, dass dieso beiden
Kiinstler Deutsche waren, so wie, dass die
Korssunscho ‘Thitr im Groen und Ganzen cin
Werk deutscher Kunst aus der romanischen
Periode ist, so fillt es dagegen schwer, etwas
Bestimmtes’tber Awram zu sagen. Gegen die
Anoahme, dass auch er ein Deutscher gewesen,
spricht der Name sowio auch der Umstand, dass
der Name nur in russischer Sprache tiber der
Figur angebracht ist, wihrend wir die Namen
der beiden andern Meister sowol in russischer
als lateinischer Schrift lesen. Ferner spricht das
Kreuz, das Awram am Halse trigt, eine russische
Sitto), fiir dessen russische Herkunft. Trotzdem
meint Adelung, der betreffende Meister sei gleich
seinen Kollegen ein Ausliinder gewesen. Er sagt
(p. 33): »Das Kreuz soll doch wol nur den
Christen tiberhaupt, viclleicht auch nur den
christlichen Ktinstler damaliger Zeit bezelchnen,
wenn es nicht etwa gar erst spiiter eingekratat
worden ist... Am leiehtesten liesse sich der
russische Name also wol erkliiren, wenn man
Janniihme, dass diese Figur, wie so manche andere
auf unserm Denkmale, obne erklirende Insehrift
gowesen ist, und dor Nowgoroder Bischof, der
vielleicht die tibrigen gewiss spiitern Erkliirungen
darauf graben liess, diesom Ktinstler den Namen
cinesdamalsgerade bekanntenrussischenBildners
beisetzte.« Ich halte dagegen Meister Awram fitr
‘einen Russen, der in spiiterer Zeit etwa Restatt-
rationen an der Thtir vorgenommen, namentlich
einige, offenbur nouere Platten eingeftigt und
dann sein Bildniss (wenn man die ziemlie
gemein gehaltene Gestalt so nennen darf, die
mir aber doch einen russischen, jedenfalls von
den anderen Figuren des Kunstwerks abwei-
chenden Typus zu haben scheint), als das eines
Mitarbeiters zwischen die Gestalten der beiden
urspriinglichen Verfertiger des Werkes gescho-
ben hat. Flir diese Annahme sprechen noch
folgende Umstiinde: 1) Dio Platte mit der Figur
des Kiinstlers erscheint neuer, als die meisten
Ubrigon; auch unterscheidet sic sich durch eine
besondere Randverzierung; 2) Das Blitterwerk,
wolches mit Ausnahme der obersten Reihe der
Reliefs, die aus drei, dem Sinne nach unter
nander innig zusammenhiingenden Darstel-
lungen besteht, den Thitrfitigel in zwei Hilften
theilt, hort oberhalb der betreffenden Platte
plitzlich auf, wihrond der entspreehonde Streif
auf dem rechten Thiirfligel bis an die untere
Randguirlande herabreicht. Darnach scheint
mir die Platte erst in spiiterer Zeit verfertigt und
an die Stello des entfernten Blitterwerks hinein-
geschoben zu sein.
EingehenderesitberUrsprungundkitnstlerische
Bedeutung der »Korssunschen Thiir« bei Riquin,
wie es scheint, dem Hauptverfertiger derselben
2
Berlin 1825, — Mawapiii, Apxeoa. enue.
eps. ap. a» Hourop. (Makati, Archiol.
Bese. der kirehl. Alterth. in Nowg,) Il. 271—
274, — Coaonbeny, onnc. Hoar. Coop. c06.
(Ssolowjow, Beschr. der Nowe. Soph.-Kath.)]
Eine trelfliche Abbildung der Korssunschen
Thir in: penn. poce. rocya. (Alterth. des
rniss. Refches)« Abth, VI. No. 21—26.
Awramow. Grigori Awramow, russischer
Zeichner des 17. Jahth., ward im J. 1668 in die
Zabl der stiindigen Zeichner (am Druckhofe zu
Moskau) aufgenommen, in welcher Stellung er
bis 1676 verblieb; von da an wurde er zu den
ausseretatmiissigen Zeichnern gerechnet. Ueber
seine Arbeiten berichten die Akten des Druck-
hofes Folgendes: 1) A. zeichnete die Figur des
Epbraem Syrus. Geschnitten von FeodorIwanow
Popow; gedruckt in dem 1647 herausgegebenen
Werke Ephracm’s. 2) 1649 verzicrte or im Veroine
mit dem »Goldmaler des Gesandtenamtese Gri-
gori Blaguschin zwei im Drucke erschienene
Bitcher ber das Leben des Wunderthiiters Sab-
das, die dem Zaren dargebracht werden sollten,
mit’Gold. 3) Im Mai 1677 erhielt A. flr eine
Zeichnung des Evangelisten Lukas und fiir drei
Vignetten 1 Rubel 15 Altyn (45 Kopeken).
5. W. Rumjanzew in: Ponuncriit, Pycen.
Thaw. (Rom nsht, Huss Grav )) Moskau 1870.
pp. 367.
Ed. Dobbert.
Axandri. Tommaso Axandri, Venetianer
oder doch zu Venedig wolnhaft, arheitete im
14. Jahrh. an den Glasmalercien des Domes in
Mailand; er war ciner der hervorragendsten
unter den dabei beschiiftigten Kiinstlern
s. Cecchetti, Sulle storie dell” arte vetraria|
Muranese, Venezia 1865.
A. Ig.
Axaroto. Antonio Axareto, Goldschmied|
in Genua im Anfang des 17. Jahrh. Wir haben|
von ihm ein groBes Medaillon, welches 1626 in
den Grundstein der Mauern Genua's gelegt wor-|
den war. Er ktinnte ein Verwandter, vielleicht|
ein Bruder von Giocch. Axareto oder Asse-
reto (s. diesen) gewesen
8. Olivieri, Un medaglione storico Genovese.
Genova 1862,
G. F, Waagen.
Axareto, s. Assereto,
Axbeck. Axbeck, Maler. Unter diescur Na.
‘men finden wir den folgenden Stich verzefchnet :
Betty Roose (Eekart, gen. Koch), Schausplelerin,
1778—1808, Halbtg., als Mitina. Gest. von
Stubenraueh. 8,
W. Engelmann,
Axelt, 5, Azelt.
Axenfold. Heinrich Axenfeld, russischor
Maler der Gegenwart, geb. zu Odessa, der seine
Kunstbildung als Schiller L. Cogniet’s ganz in
Paris empfangen 2u haben und bis jetat nur dort
thiitig zu soin scheint. Endo der'sechziger Jabre
namentlich mit Bildni
im Salon von 1872 durch das Bild einer Hexe (La
Strega), in dem die unheimliche Stimmung gut
getroffen war, bemerklich gemacht.
5. Kunstehronik, (Zeitsehrift f. b. K.) 1873
p. 194,
Axeochos, Axcochos, Steinschncider vos
aweifelhafter Authentizitiit.
s. Brunn, Gesch, d. ge. Kinstler, I. 356,
Bruns,
Axmann, Anton Axmann, Maler, verfer-
tigte in der Pfarrkirche za Zentbechhofen
1735 ein »schines Deckengemiilde« zum Zeichen
der Verchrung der hl. Katharina.
8. Haas, Geschichte des Slavenlandes. 1. 348. —
Jick, Pantheon der Literaten und Kinsler
Bamberg's. 1821.
W. Schmit
Axmann, Joseph Axmann, Kupfe- ad
Stahlstecher, gob. zu Brinn den 7. Mair ict
Mal, wic Hormayr meint) 1793, erhielt dasehst
you Historienmaler Weidlich Unterricht im
Zeichnen wnd Malen. Im J. 1811 ging er nach
m und lernte hier auf der Akademie bei dex
Professoren Maurer und Fischer, bis er in das
Atelier des Kupferstechors Blasclike trat. Zwei
unter der Aufsicht des berithmten Bartsch wit
der Feder gezeichnote Thierstlicke nach P. Boel
wurden in die Sammlung des Herzogs Albrecht
aufgenommen. Er hatte das Gltick von den
miibrischen Stinden ein Stipendium zu erlanges.
woflir er alljithrlich Proben seiner Fortschritt:
einsenden musste, Im J. 1845 gelang ihm die
Erfindung des Aufiitzens und Vollendens der
urspriinglich von Prof. Borres vorgedtaten
Daguerrotyp-Platten. Obwol A. fortwihrend
flir die kais. Nationalbank und Staatsdruckerei
beschilftigt war, so vermochte der fleissige
Ktinstler doch noch viele Stiche nebenker zu
liefern. Er ist Mitglied der kais. Akademie der
Kiinste in Wien und lebt gegenwiirtig in Salz-
burg.
Die Nen,
Perger' i
dorgalerie im Belvedere zu Wien. 1
Der todte Abel. Nach Champaigne. q-4
122,
3
Die dref Engel bei Abraham, Nach Fr. Cer~
radi. 4.
3) Gefangennohmung Simson's, Nach A. van
Dyck. qu. 4.
4) Judith,
und Hofb:
5) Ruhe anf der Flucht mach Aegypten Nach
‘A. Elzheimer. 4.
6) 1i1. Familie mit Paulus und Magdalena. Nach
A, van Dyck. 4.
7) Madonna mit le, umgeben von Heiliges.
Nach Paolo Veronese. gr. 4
13 der unbefleckten Jungfrau
Nach
9) Vermilung der bl. Katharina, Nach Doo.
Feti, 4,
Jan Axpoole.
10) 1, Ambrosius. Nach P,P. Rubens. 4.
1H) Magdalena, Nach H. Fager. qu. 4.
12), Magdalena. Nach Fr. Furini. 4.
15), Justina, Nach Pordenone (eigentlich
Morotto). 4.
IN) HL Martin erweckt cinen Jingling. Nach
anim Baldi, qu. d.
15) Minerva in der Werkstitte des Vulkan. Nach
‘Avvin Dyck. qu. 4.
W6)Yeous und Adonis, Nach Ann, Carracci.
Die Figuren gest. von J. Ehrenreich, die
Landseaft von Axmann. qu. 4.
Syne Avan Dyoks. “Sich Ads. Hanne-
man. 4.
18) Lanischaft ait der Vision des Franz Bor
ch J.d'Arthols, qu. 4.
VW)Landschaft mit der Viston des hi, Stanislaus
Kostha, Nach J. d°Arthois. qu. 4.
2)Der Seesturm. "Nach Ph. J. Loutherbourg.
ued
31) Wasserfall bei Tivol,
qu 4.
2) Mondnacht. Nach A. van der Neer. qu. 4-
2) Maria mit dom Kind, welehes den Missfoniren
Shot roicht. Nach Murillo’s Bild in der Galerie
Esterhazy.
12) Diehtelieve. Nach J. Danhau sei. Oester
Kanstveroinsblatt 1848. qu. Fol
%)Das betende Madchen. Nach M.Ranftl, 8
Nach Phil. Hackert.
2) Die Eifersucht, nach Gessuer’s Idylle, Nach
J. Schindler. qu, Fol.
1) Weim Jawelier. Nach Fr. Friedlande r. Roy
qu. Fol. Zuerst als Oesterreichisches, dann als
‘Thringisehes Kunstvereinsblatt,
%)Der Kohlenbrenner und seine Familie, Nach
J.Gauermann. gr. qu. Fol.
28) Rodolf Graf von Czernin. P. Fendi del, 4.
W\Emst Freiherr von Feuchtersleben, Dichter.
Sublstich in dessen »Werkene, Wien, Gerold. 8.
U1) Wenzel Eusebius First von Lobkowitz, Minister
tes Kaisers Leopold I., + 16
°2) Franz I. Kaiser von Ocsterreich. Nach Sehia-
vone. Gest. 1824. 8.
38) — Ders. 4. Wien, Berman.
34) — Ders., mit befgedrackter Volkshymne. 8.
Ebenda,
35) — Ders. Medaillon, Nach Schwager. 4.
Triest,
136) Elisabeth, Tochter des Herzogs Max, Kaiserin
|. Medaillon, Nach Seh w:
ger. 4. Triest.
7) — Dies. 8. Wien, Berma
auch mit No. 34 auf
488) Ferdinand Maximilian
reich, Nach Sellony’s Kreidezeichnung. Nicht
jn den Handel gekommen
39) Karl Ludwig, Erzherzog von Oesterreich, Des
sleicher
40) Job, Georg Plenker, Art, Professor in Wien.
Nach J, Neugebauer, Fol.
M1) Amalia, Prinzessin von Sachs
gr 4.
2) — Dies. Nach Rentzeb. 8.
13) Friedrich von Schlegel, Dichter. A. v. Butlar
del. ad viv. 4.
44) Dr. Ritter von Seiller, Biirgermeister von Wien,
Nach Amerling.
rast Hiidiger, Graf von Starhemberg.
P. Fendi. 8,
|. NachRentzeh.
5)
Nach
46) Swicten. Profi.
47) Franz, Graf von Zierotin, 1516.
45) Ausserdem noch die Portrits von Bermann,
nthal, ‘Kardinal Pazmann, Frau Per
= Arnstein u. A.
49) Monument zum Andenken von Zierotin’s Bruder
Johann Ludwig errichtet, 8.
50) Ganze Ansicht von. Rio
Ender. In Pobl’s Reise im Innern vor
lien. Wien 1832-1837. 2 Voll. gr.
TL Band.
51) Ansicht eines Theils von Rio Janeiro, mit der
Wasserleitung. Nach Th. Ender. gr.'qu. Fol.
52) Ansicht von Goyaz in Brasilien, Nach Tb. E
der. gr. qu. Fe
53) Landschaft. Nach Fischer. 4.
54) Bin Stablatich in: Das Kaisor-Album. Viribus
unitis. Fol, Wien 1858, Mechitaristenkongee~
gation.
55) 12 Bil. zu den »Studiene von A, Stifter,
Nach Geiger, Ender, L. Russ ete. 4.
56) Vignetten und historische Darstellungen tach
Ramberg mu Schiller's Werken. 8,
57) BIL, nach Ramberg im Taschenbuch Orphea,
1821
58) Dil. zu den Werken von Stolberg.
59) Bildnisse und Vignetten zur Geschichte V
yon Hormayr. 5,Iil. 8.
60) BU, 2u Hormayr’s Histor. Taschenbs
s.Hormayr, Archiv fiir Geschichte ete. 1823.
No. 7.— Le Blanc, Manuel, — Wurzbach,
Ocsterr, Biogr. Lexikon.
W. Engelmann,
Axpocle. Van Axpocle oder Axclpocle
heisst cine Malerfamilic in Gent, von der fol
gende Mitglieder bekannt sind :
1) Geraert, Frei ter dor Kiinstlergilde
zu Gent im J. 1338, Geschworner 1341.
meister
, Dekan
2) Daneel, Sohn des Vorigen, Fi
der Malergilde 1375, Geschworner 1:
1381.
3) Dessen Sohn und Schiller Willem tritt
1387 in dio Zunft und wird 13:9 Dekan derselben.
Er malte laut Auftrags vom 3. Juni 1419
Jan Martins von Gent dio Oclgemiilde der Gr
fen und Griifinnen von Flandera in dem Vor
der Schiiffenstube im dortigen Stadthause, deren
Ueberreste vor einigen Jahren entdeckt wurden,
und die fiir die Geschichte der Erfindung der
Oolmalerei von Wichtigkeit sind. Es befanden
sich dort schon vorher solche Bilder in Wasser-
farben. Anstatt derselben sollten sic nach dem
Kontrakt mit guter Oelfarbe (met goeder olieve
wen) auf die Mauer gemalt werden, nachdem die-
selbe mit Gips tiberzogen und dieser Ueberzug
mit Bleiweiss von guter Oelfarbe grundirt war.
Die 30 Grafen und Griifinnen , stehende leben
groBo Figuren sollten in vier Monaten vollendet
sein. Sein Schiller war Willem van Lovendeghem.
4) Jacob, Maler, Sohn Dancel’s, Meister 1399,
Geschworner 1403, Dekan 1415.
5) Jan, Bruder Willem’s, trat 1409 in die
Malerzunft ein,
ee
Aybar Ximonez.
- ___Hondrik Axpoole
6) Hendrik, Sohn Jacob's, Maler, Meister
1408, Geachworner 1414.
7) Willem, Sohn des Vorigen, Bildhauer,
wurde 1415 Meister, 1418 und 1419 Dekan.
8. Busscher, Recherches sur les peintres Gantots
1859, passim,
W. H. J. Weale u, Fr. W. Unger.
Axtmann, J.P. Axtmann, Bildnissmaler
au Prag, wabrscheinlich um 1720.
Nach ihm:
Portrit des Grafen Joseph Johann Franz in Wrbna
‘und Freudenthal, J.P. Axtmann pinait,
A. Dirkhart sculpsit Pragae 1725. 8,
s.Dlabacz, Bibm, Kinstlerlextkon.
p. 158. No. 32.
1815.
W. Schmidt.
Axtmann, Leopold Axtmann, geschicktor
‘Thiermaler, geb. zu Fulnek in Mihren, lernte zu
‘Wien unter Hamilton, +1748 au Prag, in den
Diensten des Grafen Czernin, fiir den er sehr
viele Gemilde verfertigt hatte. Dlabacz bemerkt
von ihm: »Seine Pferde und Hunde, die er go-
malt, und dieman noch in verschiedenen Hiiusern
antrifft, sind alle nach der Natur mit gllicklichem
Erfolge ausgefibrts,
8, Dlabacz, Bohmlsches Kinstlerlexikon,
W, Schmidt.
Aya, 5, Haya,
Ayala, Francisco de Ayala, Bildhauer 2u
Mureia zu Ende des 16. Jahrh., lernte bei Pedro
Martinez de Castayieda zn Toledo, und Tiess sich
dann in seiner Vaterstadt nieder, ‘wo er die vor-
uillglichsten Arbeiten im KUnigreich Murcia aus-
fuhrte. In Jumilla tbernahm er 1583 mit
seinem Bruder Dic go das Tabernakel fiir den,
Hauptaltar der Pfarrkirche und lieferte selbst
davon die ganze Vorderseite, namentlich dic
bewunderten groGen Reliefs mit der Himmelfahrt|
und dem hl. Jacobus. Darnach ging er 1584 nach
Valencia und vollendeto dort das von Joseph
Gonzalez unvollendet_hinterlassene Taber-
nakel, was so sehr zur Zufriedenheit ausfiel, dass}
die Stadtbehérde ihn noch Uber den taxirten
Betrag bezahite.
Coan Bermudez, Dice,
Fr. W. Unger.
Diogo do Ayala, Bildhauer von Murcia,
Bruder des Vorigen, arbeiteto 1583 mit diesem
an dem Tabernakel des Hauptaltars filr dic
Pfarrkirche von Jumilla, und zwar tibernahm
cer das Bildwerk an den Seiten, an dem der edle
Charakter, die schine Haltung und die gute
Gowandung gerlibmt worden.
s. Cean Bermudez, Dice.
Fr. W. Unger.
Ayala. Bernabé Ayala, spanischer Maler,
geb. 2u Sevilla im Anfang des 17. Jahrh., + da-
selbst {um 1672, Er lernte bei Zurbaran, und
seine ersten Werke erregten die bedeutendsten
Hoffaungen. Doch verlicss er 2u frilh Sevilla,
um sich in Madrid niederzulassen , wo er einige
Zeit verweilte, ohne weitere Fortschritte 1
machen. Sein Stil bewahrte indessen noch immer
dio deutlichen Zeichen seiner frithern erusten
Studien; orahmteZurbaran glticklich nach, sowol
in der Farbe als im Faltenwarfe, den er, wie sein
Meister, fleissig nach dem Gliedermanne studirte
Diese Verwandtschaft tritt besonders in dew
Gemillde von Mariii Himmelfahrt hervor, wel-
ches A. fiir $. Juan de Dios in Sevilla malte,
so wie in verschiedenen anderen Werken derse!
ben Kirche. Nach der Riickkehr in seine Vate
stadt bethoiligte er sich 1660 an der Grtindung
der Kunstakademie, deren Mitglied er bis 1671
blieb. Da sein Name bel der Neugestaltung der
Akademie 1673 fehlt, so setzt man in diese
Zwischenzeit scinenTod. Das Museum in Sevilla
besitzt sechs Gemiilde des Klinstlers, wee
Apostel und Heilige vorstellon; sie sind nicht
dedeutend genug, um sein Talent vollstindis
aur Erscheinung 2u bringen, zeigen aber immer-
hin, wie sehr er sich bemilhte, der tiehticen
Kunstweise Zurbarani’s und seiner Schule trex
au bleiben,
s, Cean Bermudez, Dice.
{
Lefer.
Ayala. Josefa de Ayala zu Obidos (Bezirk
von Alemquer) in Portugal und daher gewobnlich
Josefa de Obidos genannt, war Blumenmale-
rin, malto aber auch Heilige und Bildnisse. Sie
‘wat in Sevilla geb., und Schiflerin, nach Einigen
‘auch die Tochter des Landschaftsmalers Baltastr
Gomez Figueira oder Figueiredo. + 22. Juli 1654
Raczynski rithmt einige Gemillde, von denen ex
[jedoch bezweifelt, ob sic ihr mit Recht zuge-
sehrieben werden. Sie hat auch in Kupfer
gestochen (s. unten). Endlich flihrt man von ihr
[Arbeiten in Kupfer und Silber an, die in Poo-
tinho gearbeitet sind, d. h. einer Punktirang,
dic mit dem Hammer getrieben ist.
‘Von ihr gestochen :
Ein BI, in der Ausgabe der Statuten der Universi-
‘tat Coimbra von 1654. Ber.: Josepha Ayal
Obidos, 1653.
5. Cyr. Volkmar Machado, Colleceion de m-
morias. p.77.— Raczynski, Dict, p.
Ders., Les arts en Portugal. pp. 246.
Fr, W. Unger
Ayanza. Geronimo de Ayanza, Maler,
Kunstfround Ritter des Alcantaraordens, lebte
‘zu Madrid um 1620. Pacheco und Palomino
loben seinen Geist und Geschmack und nennen
ihn zugleich einen geschickten Maler.
8. Pacheco, Arte de Ia Pintura. 1619. — Palo-
mino, Vides de los Pintores ete.
Lefort.
Aybar Ximenez, Pedro Aybar Ximenez,
spanischer Malér um 1682 2u Calatayud; Ver
wandter und Schiller des Malers Franciseo Xime-
nex. Pedro malte fiir dio Marienkircho in Cala—
tayud eine hl. Familie, cine Geburt Christi und
Aybar Ximenoz
Ayres do Quental. 493
ine Anbetung der Kiinige, alle vom J. 1682.
Komposition, Zeichnung und Bewegung der:
Figuten erinnern an die rimische Schule zu
Ende des 16, Jahrh. Francisco Ximenez hatte
hinge Zeit in Rom studirt, und Aybar arbeitete
vitlebens in dessen Weise.
+ Ponz, Viage de Espaa. — Cean Bermu-
det, Dlee,
Lefort.
Aylesford. Heneage Finch Earl of
Aylesford, frither Lord Guernsey, Radirer,
ge. 1751, + 1812, verdient zufolge Ottley einen
saxgezeichnetonPiatz unter denDilettanton seiner
‘hit. Bin groBer Bewunderer der Landschaften
waRembrandt, ist er in seinen Radirungen einer
‘er glicklichsten Nachahmer dieses Meisters.
Yachmal bezeichnet er seine Blitter mit A unter
Teigung eines Datums und hie und da eines
Tiels; doch fehlen diese Kennzeichen in den
ersten Drucken oft. Wir fithren die Bil. nach
dilley auf, der sie nach ihrer GroBe zu Folgen
‘ercinigt hat, obschon sie keine Nummern tr
1. Ottley kann tibrigons nicht sagen, ob seine
\niaiklung vollstiindig sei.
1) Thomas Stapletonus. Anglus Aitat, Anno LX.
Brustb., beinahe von vorn, mit hoher Miitze.
Ohne Bezeichnung. gr. 8.
5) Lindliche Ansiehten, Folge von 4 BI. 17
indliche Ansichten
‘Auf dem 1. steh
Folge von 6 BI. gr.
‘T, Malehair del.
Links im Himmel A feeit
4.
12) Rin Kuhstall im Feld,
W794. qu. 4
13) Bine Hatte und Wassermible. qu. 4.
14) Theil eines alten Bauernhauses. gr. qu. 4.
15-18) Bauernbiitten. Folge von 4 BI, gr. qu. 4.
‘W)fuernhaus. gr. qu. 4.
s Ottley, Notices. — Le Blane, Manuel
W. Schmidt,
Aylmer, F. Aylmer, moderner englischer
Laer
Nach ihn gestochen und lithographirt
1)John Twemlow v. Hatherton, Chirurg. Gest
wonS. W. Reynolds. Privatplatte, mit Wap-
pens 4
Thomas Twemlow v. Alsager. Lithogr. von J.W.
Giles. Privatplatte, mit Wappen, 4.
*. Catal, Bans. 11, 394.
W. Engelmann.
Aylmer. J. B. Aylmer, englischer Land:
schaftsmaler des 19. Jahrh., machto Re
sen in den Niederlanden und Italien. Von
ihm kommen schine Zeiehnungen und
quarelle vor.
Nach ihm gestochen und geschnitten:
1) Rock and Promontory of Scylla, Calabr
von W. J. Cook, qu. 4.
2) Bin Theit des Marktplatzes yon Liittich, Mit
‘tem obigen Monogramme, In Holz geschnitten
von G. P. Nicholls 2u: W. Scott, The Lady
Gest.
Ayrer. Johann Ayrer, shinterliess Zeich-
nungen, welche einen geschickten Dilettanten
-verrathene, bomerkt Nagler (Monogr. I. No. 1782).
Er nennt von ihm eine Zeichnung, mit I. A. 1579,
die den hl. Franziskus nach Diirer’s Holzschnitt
(B. 110) vorstelle; sie sei mit der Feder umrissen
und mit Farben tibergangen.
W. Schmidt,
Ayrer. Christian Victor Ayrer, Radirer,
Dilettant, geb. um 1646 zu
Niimnberg, war daselbst
Tnspoktor am Spital zum hl.
Geist und $1719. Nagler’s
‘Vermutungen tiber ihn, dass er Goldschmied und
cin Verwandter der siighsischen Familie gleichen
/Namens gewesen, sind vollkommen irrig. Ayrer's
Blitter sind als bloBe Versuehe zu betrachten.
‘A. Andresen.
1) Bildniss des Kinstlers, Vir Nobi
Christianus Vietor. Ayerer & Lanzek An-
tistes Xenodochit ai) Spiritum 8. ete.
Hlatis LIX Ae, MDCCV. P. Decker
junior pinxit. P: Decker m. natus seulp-
sit. Fal.
2)— Ders. Vir nobilissimos. — Christianus
‘Victor Ayror — statt Antistes ete. Fol,
Gfeczin ares
Von ihm radirt:
1) Paulus Ayrer Pa. No, Von Lands Eck First
licher Hobenzollerischer Hoffmeister ete. Et.
Su. 44, Chri. Viet. Ayrer fec. 1667. 12.
OL. AL
2) Georgius Guillelmus Ayrer P. Nor
fee. ad vivum, C. V. A. fee, in wre (s. das obige
Monogeamm). 12.
8) Julius Ayrer: P
©. VA. fecit. 8.
4) Peter Obermaier der Ailtere Burger in Nurnberg
—aboonterfoit in Jar 1520. Mit dem aus H und
Pzusammengesetzten Monogr. Alles nach Gottes
Willen, Wappen, €. V, AY. fee, 1665. Fol.
5) Peter Obermair — in Jar 1520. HP. Ohne
‘Wappen und Unterschritt. ©. V. Ay. fee. 1665.
Fol.
t, 46. Reinhart pinx,
i oder ob ow sich ama
Uruckegattungon derselben Platte has
8. GW. Panzer, Verzeichnis von Nimberger
Portriten. 1.1790, und 1, Nachtrag 1801.
—Brulliot, Monogr. I. No, 2467. II, No. 517.
Nagler, Monogr. Il. No. 764. 782. II.
No. 1346.
W. Schmidt
Ayrer. Justine Ayrer, geb. 2u Danzig
1704, Schiilerin von Dumas, malte Bildnisse und
Genrebilder in Miniatur. Sie war die Tante und
erste Lebrerin des beriihmten Daniel Chodo-
wieeki.
5. Fiissli, Kinstlerlexikon, — Fiorillo, Gesch
der Maloret in Deutschland, 111. 405.
W. Engelmann, Daniel Chodosieck!’s simmt-
liche Kupferstiche. 1857. p. XXXII.
W. Sehmidt,
of the Lake. Edinburgh 1853.
Le Blane, Manuel, unter Cook. — Nagler,
Monogr. 1. $4.
W, Schmidt,
Ayress Ayres do Quental soll der Sage
nach zu Thomar in Portugal, zur Zeit des
Konigs Emanuel (1495—1521), das Kloster des
494 Thomas Ayres
‘Massimo Taparolli, Marchese d’Anoglio.
Christus-Ordens gebaut haben. Man zeigt seine
Statue aim Giebelfeld der Kirche. Seine Nach-
kommen leben noch zu Santarem.
8, Raczynski, Diet, p. 238,
Fr.W, Unger.
Ayres. Thomas Ayres, Kupferstecher, am
nie des 17. Jahirh. 2 London,
12) 2 Dil. zu einem Sehreiblehrebuche. Sehr
ierlich gestochen und mit Ornamenten verziert
Das Buch wurde (nach einer handschs. Notlz aut
dem Ottley vorliegenden Exple. ) 1694/95 her
kegeben und dem Konig Wilhelm ge
Auf dem einen dieser BIL, steht: Ayres Londini
Fa dem ander: ‘Tho, Ayres fecit, qu
5. Ottley, Notices,
W. Schmidt
Ayres. Pietro Ayres, Maler aus Turin,
Schiller der dortigen Akademie, wurde von Graf]
Stanislaus Potocki nach Warschan berufen, wo
er viele Gemiilde hinterlassen haben soll.” Im
Schloss Willanow bet Warschau malte er 1S16
in der offenen Galerie von der Gartenseite Musen
und Landschaften; iholiches malte er in Guein
und Morysiv. In der Bildersammlung des
Schlosses Willanow befinden sich zwei seiner
Landschaften. Von Warschau ging Ayres nach
England.
Nagler fithrt einen Peter Ayres aus Savig-
liano gebiirtig an; nicht unwahrscheinlich , dass
dieser mit dem Obigen Eine Person ist. Ciampi
(Bibliogr. critica, Firenze 1539. 11. 218) nent
n Hairs.
8. Rastawiecki, Polnisches K
Aywasowsky, s. Alwasowsky.
Aze. Axe, Kupferstecher mit dem Grabstichel,
fete zu Paris um 1828—35.
ige von 4 BI, nach
in der Galerie von Vers
Gest, von Fontaine,
Fol.
5. LeBl
, Manuel.
W. Schmidt,
Aze. Valire Adolphe Louis Azc, Maler,
gob. zu Paris den 4. Mirz 1828. Schiller von
Robert-Fleury, hat er dieser namentlich
dem geschicht
aber auch mannigfach walerische Motive aus dem
heutigen Orient behandelt. Ohne eigenthtimlich
oder bedeutend zu sein, verbindet er
‘ssen Geschick der Darstellung
ische Richtung seines Meisters. Ei
von thm, eine Rathssitzung von Kardiniilen vor-
stellend, aus dem J. 1851 besitat das Museum von
Rodez.
Nach ihn lithographirt
1) Tatkisehe Kaufleute. Von A. Mouilleron.
Fol,
2) Drei Armenier. Von Milster. In: Les Artis-
tes Contemporains, gr. 4.
4. Bollier, Dict. wo das Verzeichniss seiner
1845-1568 ausgestellten Werke.
Azer, s. Adzer.
Azeglio, Roberto Taparelli, Marchese |
a’Azoglio, Kunstlicbhaber, geb. zu Turin den
24, Sept. 1790, + daselbst den 24. Dez. 1862,
cigneto sich cine vielseitige Bildung an, nament-
lich in der Kunst, die er auch praktisch tibte.
Er wandte sich der Historieomalerei zu und soll
sich dann insbesondere nach Gaudenzio Ferrari,
dem piemontesischen Maler des 16. Jahrh., ge-
Vildet haben. Seine Gemiilde im Besitze von
Ambrogio'Uboldo werden geriihmt, withrend ihm
freilich andererseits wieder Mangel an riebtiger
Zeichnung und an Komposition vorgewories
werden. Nach der Thronbesteigung Karl Alberts
Isa0 wurde er zum Direktor der ‘Tariser Ge-
mildegalerie eruannt. Von ihm sind folgende
Schriften
1) La Reale Galleria di Yorino illustrata da R&A
164 Kupfer. 4 Bde. Turin 1836—46. Pol.
2) Delle Academie di belle arti, Turin 1859. s
41) Studi storie ¢ archeologiel sulle arti del diseg
Mit dem Bildniss Azeglio's, 2 Bde, Floren
rflche sopra aleune
ie del museo Torinese
45) Ritratti dl uomini ilustei dipinti da {Mustet arte-
fici, estratti dal!’ antica raccolte dei Reali ¢
Savoia per R. d'A, Con una biografla dell ante
per Giorgio Briano, Florenz. 1883. 8.
s.Antologia di Firenze 1832. — Maller
Kinstlerlexik
Massimo Taparelli, Marchese d'Azeg-
lio, Bruder des Vorigen, Staatsmann, Dichter
und’ Mater, geb. 24. Okt. 1708 zu ‘Turin. Er
studirte namentlich in Rom unter M. Verstappen
die Materet und zeichnete sich besonders in der
Landschaft aus. Er pflegte dieselbe mit histori-
scher Staffage zu versehen, hat aber auch in si-
ner spiiteren Zeit vortreffliche Stimmungeland-
schaften gemalt, worunter besonders »Mein Walt=
genannt wird. Im J, 1833 stellte er auf der Mai-
Kinder Kunstausstellung 17 Bilder aus. Voo
diesen heisst es im Kunstblatt (1833, p. 400
»Der Marchese M. d'A., der, obglefch nur Dilet-
tant, doch seit einigen Jahiren schon siclr dex
griBten Meistern dieses Faches (Genre uni
Landschaft) an die Seite gestellt hat, zeigt auch
diesmal — — sein groBes Talent in Nachbildung
der lindlichen Natur, der Meerszenen, in der
Darstellung von Seblacht- und Turnierstifeken.
ie er mit den schUnsten romantischen oder histo
rischen Episoden auszuschmllcken weisee. Durch
die Vervielfiltigung im Stiche ist namentlich der
Kampf italienischer und franzisischer Ritter bei
Barletta (s. Stich Nr. 1) allgemeiner bekannt
geworden, Ausserdem nennen wir noch Die
Massimo Taparelli, Marchese d’'Asoglio ———-——
Asovodo.
Schlacht bei Lognano und Der erste Sforza, der
dasKriegshandwerk ergreift. Azeglio’s vielseitige
‘Thitigkeit als Schriftstoller und Staatsmann ist
tekannt, ¢2u Turin den 15, Jan. 1866,
Fildniss Massimo's, gestochen in: T mfel ricordi di
M. dA. Flor. 1867 im I. Band. 8.
Nach ihm gestochen
Ila Distda di Barletta, Marchese Massimo
GAreglio dipins. G Cornacchia incls. le
frre, Tos elli (Basolli ist ein Irrthum) incise
‘Upuese. Unter Toschi’s Leitung 1840 gest. gr.
qu. Fol.
2)Titbl, zu: Kttore Fieramosea o la Disfida di
Tarlets, Mailand 1844, M, d’Azegtio dip. Gaet,
Bonattt ine
«Maller, KUnstlerlexikon
M.d'Azeglio, I miet ricor
Supplement. —
W. Sehmidt.
Ault, Johann Azelt (Atzelt), Zeichner und]
A A wm Mf
Kupferstecher, geb. 1654, war au Niimberg in der
Lilie des 17. Jabrh., etwa von 1672—1692,
‘ti. Es ist wol der Kupferstecher, der nach
fader 1680 als Johann Arzold, 1688 als Johann
Avwldt, 1690 als Jobann Atzold in Niirnberger
ita Vorkommt, in dem Verzeichnis von 16
chereite fehlt. Azelt pflegte nur gewohnliche
Wuowaare zu liefern; doch ist er in Portrits
animal nicht ohne cine gewisse Feinheit und
Soghit der Bebandlang ; tber das Mittel
‘titea sich diese Bll. freilich auch nicht. Er
‘niente sich neben seinem yollen Namen und
ér hnitialen I. A. auch der beigefligten Mono-
Prone,
1) Bitdmiss des Kinstlers, Halbfig. Johann Azelt
Kupferstecher in Narnborg. Wer Kunst
Lieb hat ete. Yon Azelt selbst xestochen. 8.
2)— ers, Johann Atzelt Kunst und Kupfer-
stecher in Nirnberg. Nat.1654. ple. 1674.8.
Kupferstecher. Mit
‘erindertem Gesicht und Gewand, 8. (Panzer.)
‘Von ihm gestocher
1) Kaiser Josoph I. Nach A, Hanneman,
2)Georg Friedrich Pring von Waldeck, 4,
3) General Monmouth, 4.
4) Wabre Lebhatfte Abbildung A. R. P. Maret von
Aviano — fm 48, Jahe. Anno 1680. Brustb, An
dea Seiten vier Ovale mit Wanderszenen. qu. Fo.
8)Micheel Lochmann Oculi: Stein- und Bruch-
schneider —
8) Thomas Oeigast. Mabler. Kl. 8
1)Die Kinige von Spanien, von Amalrich bis
Kel 12,
») ie Kinige von Ungar, von Kevt bis Leopold
Da
inige von Hahmen, von Czech bis Leo~
wold, 12.
10) Die Kénige von Dinemark, von Dan bls Chri-
san V. 12,
M1) Baus Seegen Calender.
Fliogendes Blatt, mit
Versen. Fol.
12) Dio Nider Ungariche Stat und Vestun
ssenburg— mit Accord in der Christen Hinde
esebon ote 6. Mal 1098, ‘Deel Tusken tbe
reichen die Schiissel. Oben die Bildnisse des
‘Yenier’s, Pascha’s und Janitscharen-Aga’s. qu.
Fol.
13) Eigontlicher Abriss — des hitzigen Treffens der
Christen wider die Tarken zwischen mena
19, Aug. 1691. Fol.
von dem im Ottomannischen Reich jetzt
herrschonden GroB.-Sultan —aufgestelite Gliick
Hafen ete. Der Sultan und Tokili bet einem
Tisch mit zerschlagenem Gliickshafen, aus wel-
chem der Kalser Venedig, der Czar und der
Kdnig von Polen die Pline gewonnener Stidto
zichen. 1688, Fol.
‘und Semblin ete,
14) Der
15) BIL in: Chr. Boethius, Rubm-Belorberter ete.
Kriegshelm. Nirnb. J6881. 4,
16) BI. in: Guill. Dondini Historia de rebus in
Gallia gestis ab Alexandro Farnesio, Romae
1673. Fol
17) BIL in: Das Neu-Geharnischte GroB-Britannien,
Niirnberg 1690. 4.
18) BIL in: Der wunderthitige Lebenslauff dess hi,
Franciset de Paula etc, Sulzbach 1687. 4.
Wabrichoialich sind dit dissotben Il, dle
seh zu einem — Neuen Jahr.
Reimen von Katharina Wolff
'g. Mit Bildniss der Dichterin boim Gra
hres Gatten. Fol.
20) Nirnberger Banco-Kalender. Verlegt’s Leonhard
Loschge. 1682. An architektonischen Rabmen
oben die Wappen der Rathskonsulenten, Markts-
Vorstcher und Banguiers. Fol.
21) Titelbl, 2u: Trutz Nachtigal Tochterk
‘Zweyter Theil Pia desiderla genannt ete.
mitdem zweiten Monogr. Gehirt zu: H. Hugo,
der
iibersetzt von Andr. Presson.
berg 1672, 12.
22) Titelbl, 2u: Trutz Nachtigall Tichterlein (sie
dass ist Tritter Theil, Pia desidoria genant das
Seuftzen der verlicbten Secl. Mit dem ersten
Monoge. 12. Zu demselben Buch.
23) Ansicht de~ Klosters Sittich, Azelt. so. gr. qu.
Fol. In: Die Ehro des Hertzogthums Crain ete.
von Johann. Weichard Valvasor, Fretheren ete
Laybach 1689. Fol.
24) Ville Pamphilee prospectus etc. Azelt sc, Nume-
rirt XXXU rechts oben (gehirt demnach za einer
Folge, vielleicht aus einem Buch). gr. qu. Fol.
25) Wappen des Abtes And. Troier in reichveraiertem
Rahmen. Fol
19) Christlicher Ws
1692. 3 8
s Heineken, Dict, — G. W. Panzer, Ver~
zelehnis von Niirnb. Portraits. 1790. — FGssli,
Kiinstlerlexikon IL. u, Neue Zusitze. — Jack
und Meller, Beitrige zur Kunst und Literatur
p. IM. — Ottley, Notices. — Le Blane,
Manuel. — Nagler, Monogr. 1. No. 60.
TAL. TL No, 1771. 1781, — Kukuljevié,
Sad Kinstlerlexikon, — J. Baader,
Beta In
Zahn's Jahrbiicher fir Kunstwissensehaft 1.252.
‘Notizen von J, von Kukuljevid.
W. Schmidt.
Azevedo, Ramon José d'Azevedo, deko-
rativer Holzschnitzer in Lissabon, starb um
125 etwa 70 Jahre alt. Er hat an der Orgel des
Klosters Mafra gearbeitet.
s. Raczynski, Diet, p. 18,
Fr. W. Unger.
Azllo. Giulio d’Azilo oder Acillo, Maler,
arbeitete im J. 1558 an den Fresken der unter-
irdischen Kirche in Monte Cassino unter seinem
Schwager oder Stiefbruder Marco Mazzaroppi,
welcher damals an diesem Orte eine Folge yon
Maleroien aus der Leidensgeschichte Christi
ausflihrte.
8. Caravita, I Codiei e le Arti a Monte Cassino,
1871. 1H 45, 49. 50.
Alex, Pinchart,
die Pfarrkirche von Munebrega im Distrikt
Calatayud, die aber erst nach seinem Tode 171
ihre Vollendung fund. Er wurde 1758 2m Ebren-
mitglied der Akademie S, Fernando ernannt und
starb 1764,
8. Llagunoy Amirola, Noticias, IV. 276.
Fr, W. Unger.
Azzalini, 5. Azzolini.
Amalonl. Azzaloni, Maler in Modena 2u
Ende des 17. Jabrh., ist nur dureh die Restaura-
tion vou Guereino’s heiliger Magdalena bekannt.
s. Campori, Gili artisti etc, negli stati Estensi,
p. 40.
Jansen,
Azzanelll, Giovanni Battista Azza-
nelli, Historienmaler, geboron zu Bergamo 1646
oder 1647, Er lernte bei Giacomo Cotta, von dem
er vortreffliche Anleitung zum Zefchnen erhiclt,
vervollstiindigte seine Studien in Padua und
Venedig, wo er die Akademie besuchte und mi
groBer Sorgfalt die Werke alter Meister, P. Vero-
nese's, Tizian's und Anderer, in Federzeichnungen
kopirte, lie sich dann in seiner Vateratadt nieder
und malte verschiedene Bilder flir dio Kirchen
derselben und der Umgegend. Zu Ende des vori-
gen Jahrh, sah man noch zu Bergamo in der
Kirche San Alessandro in Colonna cin Altarbild
des hi. Kajetan, ein anderes mit Engeln in der
Kirche der hl. Anna, in der Vorstadt Palazzo,
und den aw3ifjihrigen Jesus im Tempel in der
Kirche des hl. Rochus, in der Vorstadt 8. Leo-
nardo. Tassi, dem wir diese Angaben entlehnen,
fllgt hinzu, dass sich A. auch der Radiraadel mit
gutem Erfolge bedient habe, wie man aus der
Darstellung von Heiligen der Stadt Bergamo er-
sehen kine, welche das Brevier dieser Heiligen
schmlickt. Pasta firt in seinem Werke (Le
pitture notabili di Bergamo 1775) kein Werk des
Meisters an, Der Kiinstler starb plitzlich im
J1719,
8. Tasst, Vite de’ pittori, scultori © architetti
ergamaschi. 1. 239.
Alex, Pinchart,
Azzemino, Paolo Azzemino, Goldschmied
aus Venedig im Anfange des 16. Jahrh., verfer-
tigte sogenannte Lavori alla gemina,, oder nach
der Aussprache seiner Vaterstadt ‘lavori all
fazzimina, wonach er seinen Beinamen erbict.
Schilde, Waffenstiicke und Prunkgerite jeder
Art gingen aus seiner Hand hervor, wobei Oma-
mente und Figuren von Gold und Silber in dex
‘Stahl cingelegt wurden, entweder so, dass die
Einlagen mit dem Stable zusammen polict cine
Fiche bildeten, oder so, dass sie reliefartig noch
hervortraten. Francesconi verdffentlichte 190
in Venedig eine Abhandlung tiber diese Kunst
und erwihnte darin einer kostbaren Kassette
fazzimina-Arbeit und hieS eigentlich Paolo
Rizzo.
8. Cieognara, Storia della Scultura II, 435 und
436.
Jou
Azzerboni. Giovanni Azzerboni, Kupler-
stecher, Schiiler von @. Morghen, arbeiteteegea
Ende des 18, Jahrh. in Rom; 1810 kau vieh
am Leben (heisst es inder3. Aufl. des Handbochs
von Heller). Le Blane aber nennt den Meister
ohne Vornamen,
Hi, Magdalena, Nach Guercino, gr. Fol.
Eines Kupferstechers Giuseppe Axzerboui
erwiihnt Pussti (Neue Zusiitze). Sollte etwa der
‘oben angegebene Vornamen Giovanni auf einea
Fehler beruhen und Giuseppe mit diesem ideo-
tisch sein?
BBM, nach Zefchn. von Francesco Lapegna ia
Oronzio de’ Bernardi, L'uomo galleggiante e Tare
ragionata del nuoto,
Aral. Niccold Azzi, Maler von
di Garfagnana, lebte in der ersten Hilfte des
17. Jahrh. ‘Man kennt yon ihm blos ein Oelbild-
niss von Alfons III., Herzog von Modena, das is
der Sakristei der Votivkirche zu Modena auf-
bewabrt ist: der Fiirst ist in der Tracht eines
Kapuziners dargestellt. Eine lateinische Inschrift
erklirt, dass dieses Bild nach dem (1644 erfolgtea
Toe Alfons’ auf Befebl des Kardinals dEste
gemalt worden sei. Er ist wol mit dem bei Za
genannten Mechaniker und Ingecieut
Giovanni Azzi von Castelnuovo, der Este
des 17, Jahrh, thitig war, verwandt.
8. Campori, Memorie biogratiche degli scults,
architetti, pittort ete, nativi di Carrara, 1573
PB.
Alex, Pinchart
Ami. Giuseppe Azzi, Maler aus Ferrara,
in der ersten Hilfte des 18. Jabrh. In der Kul-
turgeschichte verdient er nur einen Platz als
lustiger Typus des sitdlindischen Strassenlebens
Auf dffenilichem Platze in Ferrara hielt er sich
seine Malerbude, lockte mit Schnurren und
‘Spiisson das Publikum heran und schwatete ihm
seine Bilder auf. »Ich bin in Rom gowesem, 30
Giuseppe Azri
Giovanni Bernardo Aszolini.
497
leer sich vernebmen, sin dor grofen Metropole
der Runst habe ich die Schuten der besten Por-
trititen besueht uud gelernt, die Welt in Er-
stannen tu setzene, So rasch und viel er sprach,
‘onisch und viel malte er auch. Ein Bild von
iim sieht man in der Kirche $. Giuseppe zu
Ferrara,
783.
orie istoriche delle chiese
Nets von ler. Pinchart.
Jansen.
Scipione Azzi, Maler, Sobn des Giuseppe,
b.sa Ferrara, wo er auch seine Studion machte.
laJ.1782 hielt er sich in Bologna auf, wo er!
enchiedene Gemiilde ausfiibrte: so in der Spi-
‘ukirehe von 8. Giovanni Decollato zwei Bilder,
a don hl. Spiridion, das andere den hl. Joa-
tin, die hl. Anna und Maria vorstellend, sowie
tae Kopie nach M. A. Franceschini, den Tod
Jail. Joseph u. 8. f. Auch in Rom hat der
Ktauler gemalt, wo sich in 8. Giuliano eine hi.
Jusgrau von ihm befindet.
tMalvasia, Pitture etc, di Bologna,
26.27. 158, 43:
W.256. — Barat
ferred. TL. 593.
‘Netis von Jansen.
1782.
—Cittadella, Catalogo.
di, Vite de’ pittori ete.
Alez, Pinchart,
imi. Giovanni Battista Azzola,
ir aus Disenzano in der Valle Seriana bei
Bepmo, lebte von 1614 bis 1639. Zuerst von
redeatenden Lebrern unterrichtet, wurde er|
aus der Schiller des Viviani in Brescia, der in
érArcbitektur- und Prospekt-Malerei Tiichtiges|
litte, Von thm eignete sich Azzola flr immer
fuKolorit, sowie seine ganze Kunstweise an.
Xiden Hauptwerken, die er verfertigt hat, macht
Tussi bekannt.
InJ. 1649 schmllckto er zwei Zimmerdecken
‘esPalanzo Francesco Morone 1u Bergamo mit
Fraken in Chiaroscuro, zu denen Giacomo Bar-
‘ali und Inglese die Figuren malten. Der P.
Dnato Calvi schrieb eine ganze Abhandlung|
‘riber: Le misteriose pitture del palazzo Moroni|
‘Psgate te. Bergamo 1655.
Dea Chor der Pfarrkirche von Disenzano
‘alte Atzola 1660. Das folgende Jabr verfertigte
‘inder Karmeliterkirche Malerefen in Oel und
Trsko, wie er auch ihro Fassade mit einem wir-
tuagsvollen Prospekt zierte. Ganz iihnliche Ar-
beiten lieferte er fiir die Kirche in Albino, wo
f herdies an den Seiten des Hauptportales,
fais im Hauptochito grdBere Fresken entwor-
fea hat,
Durch Vermittelung jenes Morone in Bergamo
‘tilt Auzola 1665 den Auftrag, Chor und Decke
er Kirche §. Andrea in Bergamo a fresco 7u
salen. Die Arbeit war sch schwierig und machte
‘im mancherlei Verdruss, da sie schlecht bezahlt
‘ure, Bin Brief an Morone, worin or sich tber
‘dese Dinge auslisst, ist noch vorhanden. Vielen’
3eifllgewann er mit den Fresken an der Fassade
dos Hauses Mojoll in Bergamo, wo er nicht nur
Architekturen und Prospekte, sondorn auch rei-
zende Landschafton, Putten ‘und Figuren dar-
stellte.
Fir Parma hatte Azzola mancherlei 2u thun
igehabt, als ihn die KUnigin Maris Anna, Rogentin
fr thren Sohn Karl I[., nach Spanien berief, um
dort im Eskurial zu malen. Er scheint von
1666 bis 1684 dort gewesen zu sein. Im Juli 1684
finden wir ihn wieder in seiner Heimat Disenzano;
damals schrieb er von dort an den Grafon Carlo
Carrara in Bergamo, flir den er zwei Prospekte
in Arbeit hatte, und den er tberzeugen wollte,
dass der dafiir geforderto Preis keineswogs 21
hoch sei. »Wenn es Landschaften wien, 60 ius-
‘sorto er sich, dann wilrdo es eine andere Sache
sein, da man hferbet mit einer gowissen Schnel-
higkeit den Pinsel gehen lassen kann. Aber Pro-
[spekte erfordern so viele Messungen und so viele
‘Linien, die mit Ocl gezogen werden milssen, dass
es cine schwierige Arbelt ist.«
Am 13. Mai 1689 stilrate A., der gerade an den
Fenstern eines Hauses in Albino mit Malereien
beschiiftigt war, vom Gerllsto und brach das
Genick. In der Pfarrkirehe von Disenzano fand
JAzzola seine Ruhestiitte. Er hinterlicS awoi
Suhne, Bernardo und Pierantonio, welche
mit schr mittelmiSigem Talent die vom Vater
erlornte Kunst ausgelbt haben.
s, Tassi, Vite de’ pittort Bergamaseht, 11. 125, —
Lettere sulla pittura, V. 208.
Jansen.
Azzolin!. Domenico de’ Azzolini, Malor
aus Mantua, geb. 1476, +am 7. Aug. 1501. Sollte
vielleicht das Geschlecht des Neapolitanors Giov.
Bernardo Azzolini mit dem in Mantua zusam-
menbiingen und von diesem herstammen?
8. Carlo d'Arco, Le Belle Arti in Mantova. T.
45. 11.253. —Gualandi, Memorle ote. 11.21.
Jansen.
Amolint, Ercole degli Azzolini, Bild-
hauer aus Reggio, lebte um 1374 und gehirt 20
den viclen mittelmiSigen Talenten, welche durch
die Este in Ferrara Beschiftigung fanden.
s. Perkins, Les. Sculpteurs Itallens. I, 280.
Not, 2. —'Cittadella, Notizie relative ete. a
Ferrara, p. 662.
Jansen,
Azzolinl, Giovanni Bernardo oder Ber-
nardino Azzolini, genannt Massolini und
Mazzolini, geb. um 1560 in Neapol, zcichneto
sich als Maler und Wachspossirer aus. In seiner
Vaterstadt und in Rom tte er seine Kunst, aber
erst in Genua, wohin er um 1610 kam, gelangte
er zu Ansehen, wio hm denn Soprani cinenehren-
vollon Platz in der Geschichte der Gonueser
‘Namentlich durch seine Ar-
ywann Azzolini Beifall: kleine
Figuren, Portriits oder Allegorien, denen er
sowol durch die Form als durch die Farbe eine
Uberraschende Lebenswahrheit verlieh. Von
Marcantonio Doria erhielt derKtinstler eine Reihe
6
498 Giovanni Bernardo Azsolini
Jaoomo Assolini.
Auftrige; so brachte or fiir hn in vier Halbfigu-
ren wlio vier letzten Dinges, d. h. vier Zustinde
der Seele nach dem Tode, in farbigem Wachs zur
Darstellung (die Seele in der Gestalt eines Kin-
des innerhalb cines Skelets, im Fegefeuer, im
Paradiese, in der Holle). Man rubmte hier die
unsagbare Genauigkeit und Feiuheit der Aus-
fuhrung und die Wahrheit des Ausdrucks. Letz-
teren bewunderte man auch in einem lachenden
und einem weinenden Kind, die Freude und
Schmerz des Erdenlebens versinnlichen soliten.
Auch in groGen Oelgemiilden offenbarte Azzolini
in nicht gow8bnliches Talont. Fir den Haupt-
altar der Monache Turchine in Genua verfer-
tigto er cine Verktindigung und fiir die Kirche
8. Giuseppe cine hi. Apollonia (mit besonders
realistischer Darstellung der Henker, dio dieser
‘Mirtyrin die Ziihne ausbrechen).
Im patriotischen Eifer, flr seine Heimat Neapel
mit Binem Male anstatt Eines berihmten Kinst-
lers deren zwei zu gewinnen, lieB sich Dominici
verleiten, Azzolini und Asoleni als zwei ver-
schiedene Personen aufaustellen. Dass bei Soprani
die Jahreszahl 1510 nur ein Druckfebler fir 1610
war, wollte er durchaus nicht bemerken, und s0
war es ihm dann allerdings nicht schwer, beide
Namen durch ein volles Jahrhundert auseinander
zu halten. Allein jener Druckfehler ist ganz
unzweifelhaft, und die Namen Azzolini und
Asoleni sind’ nichts weiter als verschiedene
Schreibweisen, Daher sind dic Werke, welche
Dominici dem Asoleni zuweist, fllr Azzolini
zusprechen: eine Magdalena ‘und eine
ula
im Hause der Herren Valletta in Genua, bei
dem Neapolitaner Camillo Barbarese vier Ge-
miilde mit Heiligengeschichten, an denen ausser
den Figuren die Landschaften, die Blumen und
Friichto als artig und schiin hervorgehoben
werden. Eine Madonna mit vielen Heiligen, das
Bild des Hauptaltars von 8. Filippo
Neapel, ist von Giovan Bernardino Sici
Vielleicht ist dieser Meister mit dem unserigen
ein und dieselbe Person.
Dominici lisst seinen Asoleni erst in verschic-
denen Orten Italien’s und sogar Deutschland's
verweilen, dann nach Neapel zuriickkehren und
hier sterben. Aber seine Quellen dafiir gibt er
nicht an. Es ist zu bedauern, dass so we
Sicheres tiber Azzolini bekannt ist. Sehr wahr-
scheinlich ist er derselbe Giovanni Bernardo,
mit welchem Giulio Cesare Capaecio in Brief-
wechsel stand, Der »Segretariox dieses Schrift-
tellers wurde 1569 in Rom gedruckt, und aus
ihm hat Bottari ein Schretben an Giovanni Ber-
nardo mitgetheilt, Daraus erfabren wir, dass
iovanni Bernardo in wahrhaft feindseliger Ri-
valitit mit Marco da Siena stand. Marco, Schiiler
des Perindel Vaga und Nachahmer Michelangelo's,
goficl sich in der Darstellung gowaltiger Kirper-
formen und verstand sich nicht auf harmonische
Farbenverschmolzung; dagegen strebto @. Ber-
nando nach Anmut und Feinheit.
Marictto macht darauf aufmerksam, dass Fr.
Pacheco 1649 in seinem Buche Arte de la Pit-
tura ete. wiederholt des Juan Bernardino g:-
denkt: er wird hier wegen seiner Arbeiten in
farbigem Wachs! gepriesen, welche er auf even
Raum von der GréGe der kleinsten Minzen 1
verfertigten wusste. Mariette sah bei M.
Julienne ein kleines Portrtt modellirtinfarbigen
Wachs in Form einor Medaille und hielt es fir
ein Werk des G. Bernardino. Der neue Herau-
geber des genannten Buches fllhrt dabei ax
‘einem Verkaufskatalog von 1767 an: Zwei Biste:
von Jesuiten, Pendants, in kolorirtem italiesi-
schem Wachs etc., 20 lire 10 sous, und halt dies:
mit den von Mariette gesehenen fir identisth.
#, Soprant, Vite de’ pittorl ete. Genores.
— Orlandi, Abecedario, ahnte den Feber 1810
statt 1610 bei Soprani,"fand Asoleni im Yer
eichniss der Akademfker von S. Loea is Re
‘unter der Jabresrabl 1618 und hielt dies X-
men fOr fdentiseh mit Azzolini, — Mariet«
Abecedario, theilt Orlandi’s Ansicht und te
Sty bemerk he, dae a Mistrial Ree
servire alla storia di S. Luca, hela vie
ber Azzolinl erwahnt wird: — Botearh, B=
colta VI. 2, findet, dass unter Giov. Bett
(Vel. V. 35} Azzolini gemeint ist. Mit But:
stimmt Gberein Fr. Pacheco, Arte dels P=
‘ura ete. Sevilla 1649. pp. 26 und 29 (Ve. Ms
Hlette). — Zant, Enciel., ist entachieden fr te
Hentitit Asolent's mit Azzolini, — Donia
Pittort etc. Napolitani. I, 407, stellte te:
Orlandi zwet verschiedene Kinstier auf: i.
Bernardo Asolent und Giov. Bernardo Azz,
Sein Irrthum breitete sich weiter ans. Thm lg
Grossi, Le bello arti in Napoli Il. 76 und it
und Boni, Biografla. — Lanzi, Stora pite
TL, 340, und Rosint, Storia dell piturs¥.
haben nicht bemerkt, dass 1510 bel Sopra! ze
cin Druckfebler ist.
Jemies.
Amolint, Antonio Maria Azzolini, At
chitekt und Ingenieur, Generalbaudirektor de
-| Herzogthums Mantua, geb. 1687, + 1754, galt fir
den erfabrensten Mann seiner Zeit in Wasset-
bauten. Man sah ehedem in dor jetat aufee-
benen Kapuzinerkirche sein Epitaphium. Uste
seinen Werken nennt man insbesondere de
Briicke de’ Mulini, die er 1752 neu erbaate,
trefflichen Baw.
8. Codde, Memorie biografiche dei Pit «=
Mantovani. p. 9. — Susanf, Nuovo pre!
della pittara ete, di Mantova, 1830. p. 10
lez. Pindar.
Azzolinl. Jacomo Azzolini, Bauncistt
und Dekorationsmaler, Italiener ‘von |
war in der zweiten Hiilfte des 18. Jabrh. ei
Lissabon beschiftigt, wohin ihn Bibiens
rufen hatte, um bei dem Bau des kinigl
Theaters zu helfen. Nach dem Erdbeben ¥
1755 ging er nach Coimbra, und war dort
dem Bau des Seminars thatig, aber 1767
1768 berief man ihn nach Lissabou, um di
korationen am kUniglichen Theater von Aju
tu leiten; dieses Amt verwaltoto er bis an sei
Jacomo Agsolini
Amalie Baador. 499
Tod, der 1786 oder 1787 erfolgte, als er etwa 70
Jsbralt war.
Anolini war Ubrigens nicht ausschlielich
nit Theaterdekorationen beschiiftigt. Er bante
aneh die Thilrme von 8. Francisco de Paula und!
Knud Baade, Landschafts- und
Mrinemaler, geb. d. 28. Miirz 1908 an der West-|
‘isto von Norwegen, in der Nithe von Stavanger.
Erkan 19 Jahr alt auf dle Kunstakademie in
Kepenhagen, wo er sich besonders an Prof.
‘Wkersberg anschloss. Nachdem er in Christiania |
‘Epere Zeit voratiglich als Portritmaler beschiif-
ft gewesen, wendete er sich ganz der Land-|
wiaftsmalerei zu und unternabm 1834, um dio
lectuordische Natur zu studiren, eine Reise nach
Doatheim und Nordland. Bald nachher folgte
einer Eintadung seines Landsmanns Prof.
Daal nach Dresden, und siedelto 1845 von da|
ud Minchen tiber, wo er seither geblieben ist.
Er nalto seit dioser Zeit fast ausschlieSlich
Andeichte, meist mit sttirmischer See, die sich
‘3 uckten Felsen bricht oder Schiffe mit Wuth
tauad her schleudert. Diese einfachen Vor-
Yeebehandelt er aiemlich eintBnlg in der Dahl’
ida triben Farbe, die durch eine gewisse
Leese und Breite des Vortrags beim ersten An-
Wek frappirt, aber, in allen Bildern wiederkeh-
rai emtidend wird. Der Kitnstler orhielt Aus-
Recitungen, so in Genf u. a. Orten. Seine be-
ten Bilder sind Stiirmische Nacht an der
Ki Norwogen’s beim GroGherzog von 01den-
arg, Mondnacht, Kustenpartio von Norwegen
de Galerie von Christiania, Mecresufer,
hte bei Dr. Sichel in Wien, eineandero
der Manehener Pinakothek.
Nach ihm lithographirt:
1) Mondnacht an der Kiiste von Norwegen. Lith.
(Tendr.) von J. Waffle. Kénlg Ludwig's
Alem 1853. 54. gr. qu. Fol.
})Mondnscht in einer Meeresbacht. Lithographle
‘ach dem Bilde in der Pinakothek 20 Mainchen
‘Yoo Piloty u. Loble. 1869. qu. Fol.
\Lutzow's Zeitechr. 1. 271. M1. 50. IV. 16.
Beil. 6. VII, Beibl. 93.
Natisen von Dietrichson.
Fr, Pecht,
Bader. Johann Baader ausBayern, Maler,
#. 1109, +1779, studirte in Italien. ' Bilder
%ea ihm besitzon die Kirchon von Wessobrunn,
Polling, Dieasen, Schlebdorf u. A.
\ Mipowsky, Baiersches Kanutletlex.
az Johann Michael Baader, Maler
B.
machte eine Zelchnung zu dem kUniglichen Pica-
deiro.
Cyr. Volkmar Machado, Colleecion de
Memorias. p. 190.
Fr. W. Unger.
Paris 1759 und wurde 1788 Malor des Erzbischofs
von Eichstidt, wo er im SchlUsschen des flrst-
lichen Hofgartons dio Geschichte der Jephta
malte.
2 BU anatomische Figuren. 4.
1
3
} Nach ihm gestochen :
1) Ohasles, gon, Louis-d'Hon de Beaumont.
Letellier se. Oval. gr. 8.
2) Eine Alte mit einem Glas. ‘Contentement passe
ichesse. Macret se. kl. Fol.
3) Eine junge Englinderin das Klavier splelend,
Gest. von Juste Chevillet. gr. Fol.
4) Lo Philosophe moderne. Bin Franzose betrach~
tet eine Dame bei der Totlette. Von doms.
5) 2.BU. Der Eremit und der Karthiuser.
von Zentner, qu. 4.
s, Heineken, Dict. — Fissli, Kinstletlex. 11,
W. Engelmann.
Baader. Tobias Baader, Bildschnitzer zu
‘Miinchen, Ende des 17. Jabrh. Von seinen Wer-
ken befindot sich ein Christus am Krouz mit der
‘Mutter in der fritheren Klosterkirche zu Atl,
eine Maria mit dem Kinde in der Kirche 2u
Schlehdorf. Den meisten Ruf verschaffto thin
ein Marfenbild vom J. 1680 in der Herzogs-Spi-
talkirche zu MUnchen, an welchom besonders
der lebendige Ausdruck des Schmerzes gertlhmt
wird. Des Kiinstlers Bildniss bofindet sich in
dor Sakristel der lotztgenannten Kirche.
Nach ihm gestochen:
Dio schmerahafte Maria in der Horzogs-Spitslklrche
zu Minchen (8, Text). Gottfried Steinberg.
we. 8.
‘J.B. Wessely.
Baader. Amalie Baader, Malerin und
By. B. Bi Severn, gob. 24 Engin
+ P+ AD. Bayern 1768, Schillerin von
J. Dormer, Galeriodircktor in Mulnchen, Tbro
Radirangen (meist mit den Monogrammen der
‘verschlungenen Buchstaben A und B) sind gro-
Genthells Kopien nach Rembrandt, G.F. Schmidt
und italienisohon Moistern, + um 1840,
‘Von ihr radi
4
3
a) Von ibm radirt :
Kopf einer alten Fran,
Selbstportrit, en face. 8.
Lesender Amor, nach A. Allegri. (s. Ba. I.
‘No. 467.) Moist punktirt. Oval. Fol.
Rediver, gob. zu Eichatidt 1736, studirto in
63°
500 Amalie Basder
P, E, Babel.
8) J. Dormer, Galeriedirektor ru Munchen.
Spsum p. 1784. Oval 4
4)S. Graf von Haimbausen, Mineralog.
Kellerboven. Brustb. Oval. 4
5) Die Frau des G. Friedrich Schmidt, nthend.
Nach dessen Stich, Jac. 135, gogens. Kople. 8.
6) Hirsch Michel. Nach Dems. J. 144. 8.
7) Jacques Lanzolin, Halbig. J. Dorner pinxit.
‘A, Baader se. 1783. Oval.
8) Baste eines Priesters. Nach Van Dyck. 12.
9) Brostbild eines birtigen Manes. Nach Rem~
brandt, Gegens. Kople mech @. F. Schmidt.
J. 139.
10) Buste einer Alten, gegens. Kopic. Nach G. F.
Schmidt. J. 113.
11) Buste einer Frau mit entblosster Brust. Nach
Domenichino. 12. é
12) Biste einer Frau mit Perlen im Haar. 4.
13) Rembrandt's Mutter. Nach Rembrandt, Ge-
gens. Kopie nach G. F. Schmidt. J. 145. 8.
14) Ein Knabe mit Speer und Schild. 8.
s. Brulliot, Monogr. I. No. 91.
W. Engelmann,
Baader. Louis Mario Baader, franzisi-
scher Historien- und Genremaler, geb. 20. Juni
1828 zu Lannion (Cétes-du-Nordj. Nach ciner
Reihe von Darstellungen antiker Stoffe (Hero
und Leander, Ulyss und Nausikas, Salmacis und
Hermaphrodit u. s.), die in den Salons von 1866
—1868 ausgestellt waren, fand besondors ein
humoristisches Genrebild im Salon von 1873 Bei-
fall: La Toilette, cin Munn in Landsknechts-
kosttim einen Pudel scheerend.
4s. Bellier, Dict. — Litzow'sche Zeitechrift.
Beibl. 1873. p. 86.
se
Nach
BaagSe. Carl Emil Baagve, Marinemaler,
geb. in Kopenhagen d. 22. Aug. 1629. Als Knat
zum Matrosen bestimmt, kam er spiter, als seine
klinstlerischo Neigung hervortrat, auf die Kopen-
hagener Kunstakademio, 1854 stellte er seine
erste Arbeit aus. In den folgenden Jahron
‘machte er ein paar Reisen nach Island und Nor-
wegen, und einige Ausfllige mit kiniglichen
Kriegsschiffen, um Luft und Wasser 2u studiren.
In den letzten Jahren hat er mebrere Bilder mit
Motivon von den Kusten Seclands gemalt.
*, Recensionen und Mittheilangen. I. 184.
Bloch.
Baak Hattigh, 0, Hattik.
Baan, s. Ben,
Babajew. Polydor Babajow, russischer
Schlachtenmaler, ‘war Anfangs Soldat, nabm
aber als Secondefieutenant seinen Abschied, und
besuchte als Pensioniir der Gesellschaft aur Fur-
derung der Kiinstler die Kunstakademie zu St.
Petersburg, von der or mit zwei Medaillen (1846
und 1848) ausgezeichnet wurde. In seinen, vor-
aiglich den Kimpfen im Kaukasus gewidmeten,
Bildera wiegt das genrebafte Moment vor.
8. Copy. Marep. a. mer. Anaa. xyA, (Mater.
Gosch. d. Ak. d. K.) redig. von Petrow, &
Pet, 1866, IIL. 58. 64. 92
EA, Dobler,
Babcock. William P. Babcock, ameriki-
nischer Maler, geb. 17. Jan, 1826 zu Bostoo iz
Staate Massachusetts. Nachdem er den kauf-
minnischen Beruf, 2u dem er urspriinglich be-
stimmt war, aufgegeben und eine Zeit lang ix
Amerika unter englischon und deutschen Klnst-
lern studirt hatte, ging er im Herbst 1847 nach
Paris, wo er das Atelier Thomas Couture’ be-
ichte ‘und dann sich dauernd niederliess. Ax
‘seinen Bildern, dio selten auf Ausetelluages
sind, lobt man die Kraft der Farbe und den war-
men’ gediegencn Gesammtton, tadelt dagecee
die oft inkorrekte Zeichnung. ‘Man hat vont
Kupfe, Blumenstiicke, Figurenstilcke (ein st-
derbares Bildchen der Art im Athenseus 1
Boston ausgestellt, »The Hoart Struggle, ze
Genien, die sich um ein rothes Band ste)
Interiours und Stillleben. Zwei Bilder deles-
genannten Gattungen im Pariser Salon vou i
wurden mehrfach rifhmend erwithnt. Det Sis
von 1870 brachte von ihm »Rothkippebeat wot
»Das Vogelnests.
Das Biographische nach Mittheilungen
Verwandten des Kiinstlers,
8, BR, Kesler,
Babel, P.E. Babel, franzUsischer Omanet-
tenzeichner und Kupferitzer in der ersten Hilfe
des18.Jabrh.,wird beiHeineken auchGoldschaied
und von Brulliot sogar Architekt genaunt; s*
liefern aber keine Beweise daflir, dass er das Eis
oder das Andere oder Beides in einer Perst
gewesen. Basan, Zeitgonosse unsores Kins:
nennt ihn einfach Ornamentenzeichner, und éu
scheint das allein Richtige. Wir kennen ibn inde
‘That nur aus zierlich radirten Bll. nach eigese?
und fremden Zeichnungen im Rokokostil, havp!-
sichlich fiir Ausschmtickung von Buchero. |*
den von ihm selbst erfundenen und radirten Bl.
zeigt ersich als bemerkenswertherVertreter jentt
Klcinen Ornamentik, die fiir dic Kunsttendesz:
einer Zeit und Nation gerade dadurch besonée'*
bezeichnend ist, dass sio die Neigung bat, si!
Spitze zu treiben und 60 au sagen soi
spinnen. Babel soll 1720 in Paris gebores to!
ebendasolbst 1761 oder 1770 gestorben #2
Diese Angaben sind jedoch nicht zuverlistis:
Jjedenfalls ist sein Geburtajahr 2u spit angesets
denn fUr das zu Paris 1725—1735 herausgeg*-
bene Oeuvre de J. A. Meissonnier radirte er drei
groBe BIl., die 2u seinen voraliglichsten Arbeite=
gehiren und von keinem dreizehn- oder fin!-
zehnjibrigen Anfinger herrlbren kiunen. Vo
don beidon Sterbejabren diirfto ebenfalls welet
das eine noch das andere zutreffen, weil die
Spuren seiner Thiitigkeit sich nicht ber 1755
aus verfolgen lassen. Die von ihm selbst
Komponirten sn untarzeichnet er bit-
weilen: P. E, Babel inv. et sculpsit, gew0balich
P. E, Babel.
501
aber: Babel inv. et sealp., Babel fecit und dio
von thm nach fremden Zeichnungen ausgeflihrten
Platten sind bezeichnot: Babel sculp., Babel
sculpsit, Die Bezeichnung B. inv. et fec., die,
ie Bralliot und Nagler angeben, auf mehreren
Radirungen des Meisters stehen soll, ist mir nie-
mals za Gosicht jgekommen. (Mit diesom B. ist
L.H. Babel identisch. Guiffrey.)
‘) Von ihm solbst erfunden und radirt:
1) 72 Schlussvignotten und Zierleisten fir: Traité|
de perspective a l'usage des artistes, von E.-8.
Jeaurat, Paris 1750. 4. — Bel elner gewissen,
‘Anzahl Vignetten hat Babel hier seinem Fami-
Vennamen die Anfangsbucbstaben seiner boiden
‘Vornamen (P. E.) vorangesetzt, dic ich sonst
nirgends angetroffen habe, Diese Vignetten,
die oft eine halbe oder eine ganze Querseite f3l-
en, sind ebenso niedlich erfunden als zierlich
ausgefihrt, und das Hauptwerk des Mefsters.
Die Schlussvignette auf Seite 40, mit dem
lateinisehen Wahlspruch: Improbus labor omnfa
vineit, fOhrt das Datum 1738. — Das Buch ist]
telten.
2) Randverzlerangen 1 rwanzig Seiten des ge-
‘tochenen Textes in: Représentation des fétes
données par la ville de Strasbourg pour la con-
alescence da Rol, 4 Tarrivée et pendant lo
séjour do Sa Majesté en cette ville (octobre!
1744). Inventé, dessing et dirigé par J. M.
Weiss. Prachtwerk mit 12 Kupfer. Imprimé
garL. Aubert, &Paris. gr. Fol. — Aut dor eilften
Beite des Textes, unten rechts, steht: Babel fec.
‘3 ¥andverzierungen zu achtzehn Seiten des ge-
‘Mochenen Textes in: Description des Festos|
données par la ville de Paris, les 23 et 26 Férrier|
1745, A occasion du mariage de Monseigneur le
Dauphin avec Madame Marie-Thértse, Infante
@Expagne. Prachtwerk mit Kupfern. gr. Fol. —
‘Diese Randverzlerangen sind unbezeichnet, aber
gewiss von Babel erfunden und geitst. Wabr-
fcheinlich gehéren thm auch die Kartuschen und
Randleisten auf zwei Platten, wovon die eine
den Plan du Rez-de-Chaussée, die andere den
Plan du Premier Etago des pariser Rathhauses
enthilt. Die Seiten des Textes baben nur theil-
weise Nommem, dle unordentlich auf einander
folgen.
4) Titelblatt und Randverziorang der Dedikation
‘des Verlogers au Monselgneur te Dauphin fir:
Rouveau Recueil des Troupes Légires de France.
‘A Paris chés F, Cherean. kl. Fol. Folge vou 12
‘numerirton BU, nach P. B. de la Rue von ver~
schiedenen Kiinstlern gestochen. Das von Babel
erfundene und radirte Titelblate stellt eine tro-
artige Kartusche vor, die oben mit dem von
3 Genien gehaltenen Wappen des Dauphins ab-
achlicsst. Unter dem Finfassungsstrich links:
Babel inv. ot scalp.
I. Oben in der Mitte der Randverzierung zwei
‘erschlungene L in einem Kartel. Unten
rechts der Namo des Schriftstechers:
Desbruslin scripsit.
ML, Die Randverziorong Ist ginzlich verindert,
Oben in der Mitte eine Lilie in elnem
Lorbeetkranz. Unten rechts, auf der ober-
‘ten Linie des doppelten’ Binfassungs-
striehs, der Name es Sehriftstechers.
5) Ttolblatt und zohn Zierleisten, Kartuschen and
Schlussvignetten fir: Le Nouveau Vignole ou
Rogles des cing ordres darcbitecture. Par
Jacques Berozrlo, Enrich! de moulores, cartels
‘ot ouls do lampes, composés ot gravés par Babel,
Dodié aux artistes. 1. voc. Ly. A Paria, chez
F, Ohereau. 4. — Selten.
6) Randverzierungen mit welssen Feldern, Folge
von 13 Bl, — kl. Fol,
7) Kartoschen.mit welssen Zierfolder , gol
i Springbrannen, Wasserworken und Zier-
gartensachen, 4 Bil. Dio Folge ist vielleicht
tablreicher. Unter dem Eintassongsstrich links:
Babel delineavit et sculp. ; rechts: Avec Priuilige
du Roy. Im Unterrande ‘Titel und die Adresse
‘A Paris cher Jacques Cherean . . .. kl. Fol. —
‘Wahrscheinlich die bel Le Blanc, 7—14 erwihnte
Folge von 8 Bil, mit Springbrannen, tn Joullain’s
‘Verlag, oder die ebendaselbst, 15—22 angefiihrie
Folge von 8 Bll. mit Compartiments, im Verlag
von J. Chereau.
8) Kartusche mit Landschaft im Zierfelde. Oben
rechts: Pl, 85. Unten in der Mitte: Babel
invenit ot sculpuit. 8.
b) Von ihm nach Andern gestochen:
1) Dret Platten fir: Oeuvre de Juste Aurele Mots
sonnier. AParis ches Huquter. gr. Fol. [1725
1735,
D Bidet do Sllon da Princesse Steins
cen Pologne du eét6 des croisées. gr. qu.
Fol. Pi, 85,
b) Vie da méme Satlon au costé des glaces.
gr. qu. Fol, Pl. 84.
«) Vie da méme Sallon par lo bout des So-
phites. qu. Pol. Pl. 86.
2) Sieben Platten fOr: Livre d’Architectore, von
Botfrand, Paris, 1745. Fol, Alle sieben Bll,
radirt nach den Zeichnangen dieses Architekten
fr Ausschmilckung von Zimmern im Hétel de
Soubise, zu Paris.
1) Platfond de la chambre de M. le Prince de
Rohan. ge. qu. Fol. Pl, LXIIT. (anstatt
LXY].
) Plafond do In chambre de M. le Prince de
Rohan. gr. Fol. Pl. LXHL
6) Chambre de Me, Ia Princesse de Rohan au
Ter étage, obt6 de cheminée, gr. qu. Fol,
PI, LXVI.
€) Chambro de Me. Is P. de Roban an Ie,
Etage du cfté de Walcore, gr. qu. Fol.
PL LXV
¢) Plafond de Ia Chambre do Me. Ia Princesse
de Roban. gr. qu. Fol. Pl. LXVUI.
f) Plafon du Salon do Me. le Princesse de
Rohan c6té opposé aux crolsées. gr. qu.
Fol. Pl. LXIX.
5) Faco développé du Sallon ovale du Iet
tage. qu. Fol. max. Bestebt aus zwei
Platten. Pl. LIX. [anstatt LXX].
3) 12 BIL, in den belden ersten Theilen von:
Architecture francaise, von J. Fr. Blondel.
Paris, M. DCC. Lil. Fol.
‘im ersten Theil, Pl. 7 und 8, Zwel Ansichten
des Invalidenhauses 2 Paris; nach Lib. Broant
und J, Hard, Mansard. — Pl. 38 und 39, die
Fontaine de ia Rue Grenolle; nach B. Bou-
chardon.
Imzweiten Theil, Pl. 161—166, Comédte fran-
alse, nach Ribault; Pl, 262, Triumphbogen
502 P. E, Babel
Baboocio od. Bamboocio.
der Porte St, Antoine, nach Claude Perraalt;
PI. 263, Projekt eines Triomphbogens an der-
selben Stelle, nach Ch, Lebrun.
4) Premier livre do desseins de jouaillerio ot bijou-
terie, Nach Maria, 35 Bul, 4. Lebl. 33-67.
¢) Nach ihm gestochen :
1) Kleine Kartuschen. Folge von sechs Bll., dic
‘oben rechts numerirt sind, Unten links: ‘babel
{n,; recta: parist a fo. (d. b. parisot aqua
forti). 4.
2) Zwei Kartuschen fir dio Académie de S. Luc.
{in Paris, Von dem jingern Pineau, Bei Le
Blane, 23-24,
3) Sechs kleine Kartuschen, Von Martinet, Bel
‘Lo Blane, 25—30.
4) Sechs Bli, in Ornaments, Vases ot Décorations,
radirt von Péquégnot. Paris 1656—1868, 13
Bde. Kl, Fol, (I, PI. 30; VIL. Pl. 305 und 327;
IX, Pl. 439; XIV. 679 und 680.)
5) Acht Wandfbilungen, radirt auf vier BU., von.
Loizelet. qu. Fol.
6) Folgo von zehn Buchtiteln, radirt auf 6 BIL. von
Demselben, Paris, 1873. 8. (Mit dem Titel :
Suite de 10 titres de livres inventés par Babel
et gravés par Lotzolet, Paris, Loizelet, Gra
veur. Editeur. — Das Titelblatt hat unten die
Insehrift: H, Carré inv. del. Loizelet scalp. —
Notiz von Drugulin.)
4. Basan, Dict. I. 35. — Heineken, Dict. 11.
3. —Brall lot, Monogr. I, 208.—LeBlanc,
Manuel I. 115. — Nagler, Monogr. I. 1631.
. Kollofl
Von W. Drugulin erhalten wir folgende An-
gaben zu a):
9) 20 BU. Passo-partouts. Umrahmungen von Mu-
schel- und Blumenornament. 4. Fir die Quart-
susgabe von Dreux du Radier, 1/Burope il
6 Binde. Paris. Odicuvr
ct sculpsit.
10) 8 Bll, Rokoko-Schilder mit architektontscher
Umgebung. Cartouches decorés (daranter: Car-
‘touche docoré d'une fontaine en piramide). Babel
delineavit et sculp, Aveo privilege du Roy.
‘A Paris cher Jacques Chereau eto, Numerirt
1—8, was auf den ersten Drucken feblt. gr.4.
= [Die BU. gehiren zu a) 7.)
Kepien: Blondal del, Joh. Georg Hertel
exeull Ang, Vind,
11) 4 BU, “Achnliche Foige, doch ohne Fillung und|
Umgebung. Cartouches pitoresques. Numeritt
14. A Paris chez Jacques Chereau,
12) 4 Bll, Cartels nouveaux. livre 3", Schilder auf|
schrafitrtem Grand, dem Stil Ludwig's XVI. sich|
nihernd. A Paris cher Jacques Chereav. Fol.
13) 4 Bll. Reiche Muschelwerksehilder Ober Fon-
fainen, A Paris cher Jacques Chereau, Fol.
Zu d):
5) Nouveaux Livres do plusieurs Projets d'Antels
et Baldaguins. J.P. Noufforge inv. A Paris
chet Jacques Chereau. gr. Fol. In Heften zu
7 Bu.
Zu 0):
7)4 BIL, Potlongen und Eckon: Maschelwerke mit
‘Yasen und Pflanzen, Gest. vou Joullain,
as. Fol ‘
1, Vor den Nosimern.
8) 4 BU, Folge von griSern Muschelwerkschiden
auf architektonischen Postamenten, Gest.
Chereav. Fol,
Babin. Babin, Zeichner und Stecher vo.
Ornamenten zu Paris. Um 1750.
‘Von ihm gestochen:
25 Bil. Schldsserverzierungen, Eisenbeschlige wd
‘ahuliche Arbelten, Schaal gu. Fo.
8, Heineken, Dict.
W. Engeinam.
Babo. Babo baute 1117 in Bamberg fir
Bischof Otto die Benediktinorkirche auf deo
Michelsbergo, dio durch oin Erdbeben rer
‘war, von Grund neu auf; 1121 wurde sie geweibt.
Der Bau (eine Pfeilerbasilika) gebtrt in xt
jetzigen Form zum hell jedenfalls einer spite
ren Zeit an. Nur das Querschiff und die Pier
des Langschiffs sind noch romanisch, se
Uebrige gothisch. Dio Wulsto an dea Zi:
der Pfeiler, die an den Halbkreisbigs tit
herumlaufen, deuten auf das Ende des 12.)
es ist anzunchmen, dass sie vou den site
VergréBerungabauten ‘um 1147 oder ebet ns
von einem Neubau nach der Kanonisation dt
Otto (1189) herrithren.
8. Seriptt, Rer, Bamberg. I. 101. — Kugler,
kl. Sehr. 1. 161. — Dess. Gesch. d. Bank. I
461, — Otte, Kunstarchiol. 1. 390.
Fe, W, nye
Babo. Lambert von Babo, Landstal
maler und Radirer. + 1862.
‘Von ihm radirt
1) 6 BU. Ansichten aus der Schweiz und vo
Bodensee. qu. 8. :
2) 9 BIL. Erinnerongen an das Neckarthal. \#!
der Natur. qu. Fol.
3) Bingang in das Birkenauer und Gorusbeine
Thal. 1811. qa. Fol.
4) Le triomphe de Louise, reine de Prasse. 17%.
12 Bl,
5) Acht Kapfe in wel Rethen aber einsni
Imitirte Tusehzeichnung. Kl. qu. Pol.
‘W. Engelmam.
Babocelo oder Bamboeelo. (Babosius, Bib
cius, Bambocius), Abt Antonio Baboceicd
Piperno, geb. 1351, war, wie er sich sofbat ine
Inschrift am Grabmal des Aldemorisens
Maler und Bildner in Stein und Metall. Is
Grabmiilern und Kirchenportalen, die wir i024
‘um Neapel von ibm kennen, erscheint er als it
Hauptvertreter jonor schworen, schwiilstigen wd
berladenen Gothik, die in Neapel, von toskati-
sehen Ueberlieferungen ausgehend, im Lauft dss
414, Jabrh, therhandnahm und flr den siditale-
nisehon Geschmack etwas besonders Bezcich-
nendes hat. Die iltesten bekannten Werke B.*
sind das Portal des Doms zu Neapel, deste?
Fassade thre jetzige Gestalt aber, nach Ric!
(Storia d. Archit. in It. 2, 517 nota 3), erst 1789
erhalten hat, und das Grabmal des Antosio di
Penna, dos Gehoimechreibers KUnigs Ladi-
Baboccio od. Bamboccio
——_Baburen. 503
lsus von Ungarn in der Kapelle Sta Trinité in
‘Sta Chiara daselbst. Die Inschrift an dem letz-
tern bezeichnet ihn als den Meister des Dompor-
‘uls, das laut Inschrift der Erzbisehof und Kar-
tinal Arrigo Minutoli 1407 auffhren lies (Ab-
tld. bei Schulz, Denkm, v. Unterit. 1. 19.) Dio-
a ihnlich, aber noch mebr mit tippigem Deeo-
nitionswerk tberladen, ist das Portal der kleinen
Kirche S. Giovanni dei Pappacoda von 1415,
valrscheinlich ebenfalls sein Werk (Abbild.
ders. Taf. 75. Vergl. m1. 97). Beiden verwandt ist
«as Portal der Kathedrale von Messina (Ab-
id. bei Hittorf et Zanth, Architecture moderne
ela Sicile; Paris 1815, und Smyth, Memoir
descriptive of the resources eto. of Sicily and its
idunds, London 1824.) Von Grabmillern hat er
Salerno das der 1412 gostorbenen Margare-
‘& vou Durazzo, Gemalin des Kunigs Kari IIT.
waNeapel durch einen Alesius Duicus (Domi-
sis?) susfiihren lassen, das aus dem Kloster |
S Franeesco nach dessen Authebung in den dor-
tren Dom versetat ist. Cresconius und Domi-
ski(1 90) haben es irrthilmlich dem angeblichen
Gicione zugeschrieben , dessen Schulo sich B.
uch ihrer Mefnung auch in seinen andern Denk-
nile angeschlossen haben soll (verg!. Schulz 3,
schon ein Stre-
mn Ausdruck zu erreichen. Das
kannte Werk ist das oben er-
vilte Grabmal des Admirals Ludovieus Aldo-
‘teas yom J. 1421 in 8. Lorenzo zu Nea pel
‘Siula m, 295). Man schreibt ihm auch das
Gabmal des Kardinals Francesco Carbone in|
de Rapelle der Familie Carbone noben der
Knthedrale daselbst zu, und dieses wlirde als
‘in fthestes Werk zu betrachten sein, da der
Kanlinal 1405 gestorben ist. Es xeigt kleine,
er Figuren mit harten, hiisslichen Gosichtern
nnd geechmacklos durchgefllhrtes Ornament an
‘en Gewiindern. Der Stil des Bambosius ist hier
eh nicht 80 entwickelt, wie an seinen spiitern
darth Inschriften beglaubigten Werken (Schulz
4.38.40). Auch in der dortigen Kapelle der
Minatoli zeigen sich Anklinge an seinen Stil,
‘aneatlich an dem Grabmalo des Erzbischofs
td Kardinals Arrigo Minutolo (¢ 1412), wil
nad die Grabmiiler der ein Jahrh. frither gestor-
‘enen Bischiife Philipp und Orso einen alter-
‘bimlicheren Charaktor haben (Schulz 111. 28).
+ Schulz, Denkm. des Mittalaters in SUditallen.
= Schhaaso, Kanstgesch. VII. 58811. —
%.d Hagen, Briofe in die Heimath 3, 150—
182. —Abbildungen, s, im Texto,
Fr. W. Unger.
Tahouot, Antoine Babouot, franzsischer
Griveur und Elfenbeinschnitzer. In den Salons
"s1—1822 waren von ihm verschiedone Arbei-
‘aia Metall, Elfenbein und Wachs, groBentheils
‘in Medaillonform, ausgostellt.
“Bellier, Dict,
Baburen. Theodor van Baburen, hollin-
ischer Maler, nach Bryan-Stanloy (p. 41) 1570
geb., zu Utrecht ansiissig, wo er 1624 gestorben
soin'soll. Auf Grund von Houbraken’s Angabe
(i. 121), dass or Architekturstilcke in der Art
des tlteron P. Neofs gomalt habe, macht Bryan-
Stanley den Kitnstler zu einem Schiller des Peo-
ter Neefs; aber vermutlich mit Unrecht. Denn
es sind uns weder Bilder der Art erhalten, noch
finden wir Nachrichten darilber inden alten Kata
logen. Baburen erscheint vielmehr als ein Nach-
folgerdesMichelangeloda Caravaggio, dem er sich
in ihnlicher Weise wie G. Honthorst anschli
auch in der Wahl seiner Gegenstiinde, die aus
biblisehen, mythologischen und genreartigen
Motiven bestebn, In seinem krifftigen, oft gar 2u
derben Naturalismus, seiner sicheren Zeichnung
und breiten, selbst frechen PinselfUhrung steht
diosor seltono Ktinstlor dem Honthorst, dem er
fast sum Verwechseln ihnlich ist, kaum etwas
nach. Er untorschcidet sich von ihm durch dio
‘Wahl einer einfachen Tagesbelenchtung in seinen
Bildern und einen dersolben ontsprechenden
Klaren hellbraunen Fleischton, withrend dieser
bei Honthorst mehr gelb oder rithlich ist unter
der Einwirkung des von ihm beliebten Kerzen-
Tichtes.
Nachzuwelsen vermag ich nur zwei Gemilldo
von seiner Hand : Zuniichst sein Hauptwerk, eine
Grablegung Christi in 6 ganzen lebensgrofen
Figuron in einer Kapelle von 8. Pietro in Mon-
torio zu Rom, welches zugleich den Boweis
fr seinen Aufenthalt in Italien licfort, und durch
das neben dem Namen darauf befindliche Datum
(1617)auch die Zeit desselben bestimmt. (BeiGsell-
Fels, Rom und Mittelitalien, 11. 824. wird die
irrigo Vermutung ausgesprochen, dass das Bild
von Theodor Rombouts herrithre.) Daas es auch
der Kiinstler als soin Moisterwerk betrachtete,
scheint aus dem Umstande hervorzugehen, dass
—und zwar nur dieses Bild—radirte,
mit gefstreicher, breiter Nadel. (Notiz von Ph.
van der Kellen.)
Eines seinor Genrebilder, das derbe Bildniss
eines jungen Singers mit halb entblUsster Brust,
befindet sich auf Schloss Langonstoin bei
Halberstadt. Es ist bezeichnet: (v. Baburen)
fecit An®. 1622. Ein ganz ilhnliches Brustbild
eines Klarinetspielers befand sich in der Galerie
Schinborn zu Pommersfelden; es ist bezcichnet
'T, Babi. f. Ae. 1623. Doch weiss ich nichts Uber
den Verbleib des Bildos soit der Auktion det
Sammlung (Paris 1867). Parthey (deutscher
Bildersaal) erwithnt in der Sammlung Baumgiirt-
ner zu Leipzig ein Konversationsstlick (bez. T.
Baburen. 1623.)
Der Katalog von G. Hoet (1. 99) gibt zwei Go-
millde Baburen's an und zwar Gegenstilcke:
einen gefesselten Prometheus und Adam und
Eva in ganzen lebensgrofen Figuren, von wel-
‘chen im Kunstblatt (1820 p. 376) das erstere ala
504 Baburen
Baccerini.
in Mainz (Kabinet Scholl, bez. T. D. Baburen
1623) befindlich angegeben ist. Der Katalog von
‘Terwesten (439. f.) beschreibt ausfihrlich ein
grofes Bacchanal von seiner Hand mit 4 Figuren
(verkauft flir 100 f.).
Nach den Inschriften auf seinen Bildern und
auf der Radirung, wie nach der Angabe seines
Namens in den alten Katalogen scheint aus-
schlieBlich die Form Baburen die richtige 2u
sein und nicht die daneben noch angegebenen
Formen Babeur und Babuer.
#0. de Bie, Het Gulden Cabinet p. 155. —
Houbraken, De groote Schouburgh T. 221.—
4J.Campo Weyerman, Do Levensbeschryvin-
genete.II.9,—Descamps, Lavie des peintres
flamands I. 172. — Immerzeel, De Levens
en Werken ete, — Ch. Kramm, De Levens
en Werken ets. — Ch. Je Blane, Manuel ete.
W. Bode.
a) Von ihm radirt:
Dio Grablegung Christi in S. Pietro in Montorio 20
Rom. Bez. : Theod. Bab. pinx. sup. licentia. Fol.
Selten. (s. den Text.)
) Nach ihm gestochen:
1) Bine Dime verrith einem Soldaten, der mit
‘einem Alten Karten spfclt, des Letzteren Karten
durch den Spiegel. Gabriel Scorodomoft
Punkt. Rund. 4, publ. 1778,
2) Der Fidtenbliser und die tanzende Frao_ mit
Castagnetten, Halbfg. nach links. C. ¥.
D. (Corn. van Dalen) sculp. kl. Fol,
Gest. von C. Bloemaert. 1635,
opirt von A. Coenraets und elnem
‘Anonymen.
4) Biisto efner bejabrten Frau mit dom Rosenkran:
‘Das Bild fm Belvedere. (nicht ausgestellt; viel
Ieleht im Vorrath? W, B.] J. G. Bartech se
3)—
5) Drei Soldaten Trictrac spiclond. Halbfig. Ardit
et in Choleram condi, Crispin de Pass fec,
et oxend, gr.
6) Buste des. Kaisers Titus Vespasianus,
Leonart foc. gr. 8.
LF
W, Engelmann,
Bacalari,. Dante de’ Bacalari 1409. So
ist eine Bildtafel in der kleinen Kirche 8. Zeno
zu §. Giovanni Darione im Veronesischen g
zeichnet.
8. Bernasconi, Studj. p, 219.
Fr. W. Unger.
Bacari. Antoine Bacari, franzisischer|
Bildhauer, Schiller Locomte’s, gob. 1755 in Paris.
Seine in den Salons ausgestellten Werke sind
bei Bellier angeftihrt,
8. Bellter do la Chavignerio, Dict.
Baccaceini. Baccaccini. Nach diesem uns|
sonst unbekannten Ktinstler des 18. Jahrh. fin-
den wir angefilhrt:
Fr, Rossi, Anatom. A. Tardieu sc. 8.
'W. Engelmann,
Baccanl. Giovanni Baccani, Maler in
Rom, Mitte dos 16. Jabrh., war namentlich in
den Grotten des Vatican beschiftigt.
s, Zani, Bneielop. — Titi, descrizione ai Roms.
8. (Toretgto, Gre Valane,)
Baccanl, Gactano Baccani, Architekt,
geb. zu Floronz den 6, Juni 1792, machte seine
Stndion auf dor dortigen Akademi unter det
Leitung von Paoletti und Cacialli, die in Toseans
don architektonischen Klassizismus jener Zeit
vertraten. Threm Beispiel folgend, erstrebte B.
in seinen Bauton vor allem Reinheit der Linien
und eine gewisso, an die Antike erinnernd:
GroBartigkeit. Seine Hauptwerke in Floren:
sind: Der Palast Borghese (in via Ghibellina),
ein reicher und cleganter Bau mit glinzenden
Festsilon, ausgefilbrt nach den Intentionen des
flrstlichen Bestellors Camillo Borghese, Gemsls
der Schwoster Napoleon's L., Paolina Bonaparte;
der Neubau des Domherrngebiudes (cazonica)
Domplatz, ausgefilhrt bei der Erweiterung
des letzteren nach der Sildseite (1826); die innere
Restauration des Domes (1842), bei welcher det
Chorraum und der Orgelbau erneuert und mit
den architektonischen Linien der Kirche in Ein-
Klang gebracht wurden; der Glockenthurm voo
Santa Croce (1847); das groBe Vestibill und die
Ausschmilckung des Theaters della Pergols
(1857) ; endlich dic Restauration der Kirche San
Lorenzo, ausgefuhrt auf Anorduung der Regie-
rung 1860,
B. war Professor an der Accademia di belle
Arti zu Florenz und wibrend vieler Jahre bei
den Arbeiten am Dom betheiligt. 1864 war er
unter den Preisrichtern, die tber die Pline zum
Ausbau der Domfassade zu urtheilen batten und
gegen den dreigiebligen Abschluss derselben
einen fUrmlichen Protest erlfessen, Sein eigner
Entwurf ficl wenig glicklich aus. Vom Grod-
herzog Leopold II., bei dem er, wie alle Schiller
Paoletti’s, in groSom Anschen stand, wurde er
mit dem Verdienstorden di San Giuseppe aus-
‘gezeichnet, bei Golegonhoit der in San Lorento
flr div erste Gattin des GroSherzogs veranstal-
toten Leichonfoicr, bei der ihm die Anordauss
des kinstlerischen Schmuckes Ubertragen war.
B. starb den 12. Juli 1867.
sionen und Mitthellungen Il. 2%.
‘itzow’s Zeitschrift, 1. 70.
©. d. Cavallucci.
Bacearelli, s. Baccherelli.
Bacearint. Jacopo Baccarini oder Baca-
tino, Maler aus Reggio, + 1682, ein Schiller des
Orazio Talami. Der »Zahnbrechers, ein groBes
‘Bild mit § Figuren, bofand sich 1698 im Palazzo
der Fiirsten Foresto, Cesar und Luigi @'Este in
Ferrara. In 8. Filippo zu Reggio befindet sich
eine Ruhe auf der Flucht nach Aegypten und
dor Tod des 8. Alessio, gestochen von Buoo-
vieini.
Bacoelli
Pietro Bacci. 505
#.Rosini, Storia della Pittura. VI. 237.
Camport, Raccolta de catalogi, p. 421. —Tira-
bosehi, Notizie de’ artef, modenest (Modena
1788). — Lanzi, Pittura Italiana TV. 47.
Jansen’
Baccelli. Matteo Baccolli, Maler, gob.
mu Lucca 1769, in Rom gebildet, kam 1807 nach
Polen. Nachdem er mebrere Jahre als Zeichen-
lebrer, erst im Hause des Tadeus Czacki, dann
am Gymnasium im Podolskischen Kamienice
thitig gewesen, widmeto er sich ausschliesslich
der Kunst und malte in Wolyé und Podole cine
groBe Anzahl yon Kirchenbildern und Portrits.
Seine letzten Jahre, von 1830 an, brachte er in
Schwarz -Ostrowiec im Podole zu, auf dem
Schloss des Grafen Praezdziecki, wo er 1850
starb.
Nach ihm gestochen:
Das Portrit dos Tadous Cracki. Gest. von Prof.
Sanndorsin Wilno,
+ Rastawieckis Malor-Lexikon. — Ciampi,
‘Notizie degli Artisti ote. in Polonia. p. 87.
ireydyika,
Baceherelll, Vincenzo Baccherolli oder
Bacearelli, geb. 1672 zu Florenz, + ebenda
, Maler aus der Schulo P. da Cortona’s, unter-
riehtet von Dom. Gubbiani und Gherardini.
Yinzelne seiner Werkebefinden sich in Livorno
wi Florenz (im Depot der Ufiirien). Eine
gino kunstgeschichtliche Bedeutung hat B.
dana seinen Aufenthalt in Lissabon, wo er
der Cortonesken Dekorationsmalerei zuerat Ein-
gang verschaffte und eine ftrmliche Schule griin-
dete. Unter don zahlreichen Arbeiten, die er
hier ausfhrte, gelten die Deckengemiilde in
8. Vincento aus dom J. 1710 fiir dic besten.
Durch das Erdbeben von 1755 theilweise xc
srt, wurden sie 1796 von Manuel da Costa
wieder hergestellt.
Bildnisse des Ktinstlers :
1) Selbstportrit unter den Malerbildnissen der|
‘Untizien xo Florenz. Gest. in Galeria di Firenze
ete.
12) In Pant, Serie ete. (6. Lit.
Pazzi, nach dem Meister
Stich von P. A.
st.
Pazzi, Serio dl Ritratti ai colebrt pittorl.
Firenze 1764. I. 2. p. 41. — Zani, Enciel. —
Catalogue dq le R. Gal. de Florence 1867,
p. 189. — Cyrillo, Volkmar Machado, coll. de
memorias. p. 181. — Lanzi, Pitt. ital. 1. 236,
—Racxynski, Dict, bist, art. d. Portugal 19.
Jansen,
Bacehi. Raffaele Bacchi, Maler aus Turin,
seb. um 1700, jildischer Herkunft.
Zant, Enciclop. — Campori, Gli artist! etc
regi! statt Estensi, — Heineken, Dirt.
Jansen,
Nach ihm gestochen:
1) Pertrit des Dogen Franc. Leuredano, Brostbild.
Gest, vou M. Pitteri, Fol.
2) — Dass., gest. von P. Monaco.
Moser, Kanelle-Lexibon. I.
3) Maria Theresia Cibo d’Esto, in einer Einfassung.
Gest. von P. Monaco, ‘(Aiif dem Titelblatt
einer Oper.)
W. Engelmann,
Bacehlaces, s. Francesco Ubertinl.
Bacehinl. Maurizio Bacchini aus Borgo
San Donnino, Architekt, Ingenieur und Maler,
gob. 1545, + 1616. Er machto die Zeichnung zu
der Kirche von Stirone, zu der am 29. Aug, 1599
der Grandstoin gelegt wurde; 1812 wurde der
schtino Bau, gogen einen ausdricklichon Bofeh!
Napoleons, zerstirt.
8. Zant, Bncielop.
Jansen.
Bacehinl, Bacchini: nach einem Kilnstler
dieses Namens, der im 18. Jahrh. lebto, finden
wir angefthrt
‘Nicolo Tachinardl, gest. von Gaet, Silvant. gr.
Fol.
W. Engelmann,
Bacchloceo. Carlo Bacchiocco, Maleraus
Mailand. Broscia besitzt mebrore Werke von
seiner Hand: in den Kirchen 8. Girolamo, 8.
Giacomo und Filippo, 8. Marta und 8. Orsola,
flr welche letztere ‘er gemeinschaftlich mit
Pompeo Ghitti Szenen aus dem Leben der bl.
te, di Brescia, pp. 35. 38.
0, Scolte pitturedi Brescia.
Bacehfone. Bacchiono, ital.
Schiller des Prospero Clementi (Spai
treffliche Arbeit Bacchione's ist dio Buiste scines
Meisters am Grabmal desselben, im Dome zu
Reggio. (Vom J. 1588.)
8. Burckhardt, Cleerone. p, 679.
Jansen,
Bacol. Andrea Bacei, Bildhauer zu Rom,
in der zweiten Hiilfte des 16. Jahrh. Wir erfah-
ren von ihm, dass er ein Freund der Cavaliere
Gaddi in Florenz war und flir diese Auftrige
hatte. Fur don Kardinal Este lieforto er 1572
Statuen nach Tivoli.
8. Bottart, Lettere ete. III. 201.
Jansen,
Bacel. Antonio Bacci, Stilllebon- und Blu-
monmaler, wurde um 1600 'in Padua oder Man-
tua geboren und war noch 1663 in Venedig thitig.
Yon seinen Bildern, an denen man groBe Natur-
wahrheit rilhmt, befinden sich vier in der Galerie
Casilini am Dome in Rovigo: zwei Bilder mit
Fischen und zwei mit Klchongeriithen.
igo. p. 198. — Pie-
8. Bartoli, Doser. di Rovi
trucci, ‘Artisti di Padova, — Lanzi, Pitt.
Meal. 11.211. — Coronettt, Vises. 1-61.
Baccl. Pietro Bacei, Bildhauerim17.Jahrh.,
verfertigte fr Ravenna die Statue Alexan-
ders Vil.
1i, KUnstlerlex. — Cochin, Vo
@ltalo, Paris, 1758. 1. 6.
Jansen.
ot
506 ___Agnose Dolce Bacot
Joh. Jul. Friderics Baccisrelli.
Bacel. Agnose Dolce Bacci, italienische
Malerin des 18. Jahrh.
‘Nach ihr gestochen:
Halbe Figur der Marla, C. Mogallf se. KL, Fol.
8. Heineken, Dict. — Fiissit, Kinstlerlex,
‘W, Engelmann,
Baccl, Domenico Bacci, italienischer,
wahracheinlich florentinischer Bildnissmaler des
18. Jahrh.
r
2) hie agin, Petvor tn'Vevelig Ra en
Demselden. 4
#. Heineken, Diet, — Pass, Kdnstlenlex. 1.
W. Engelmann,
Bacel. Torello Bacci von Livorno, Bild-
hauer. Von diesem 1873 noch lebenden, gegen
55 Jahre alten Kilnstler gibt es sehr wenige
‘Werke, da er die Skulptur schon Inngo aufgoge-
ben und mit dem Kunsthandel und dem Restau-
riren alter Gemiilde vertauscht hat. Von seiner
Hand ist in Florenz das Monument seines Vaters:
im Kloster von Santa Croce und die Statue Pier
Capponi’s im Portikus der Uffizion.
C.F, Cavall
Bacelarelll. Bacciarelli: von einem Maler
dieses Namens, der nach Orsini deutscher Her-
kunft war, befindet sich zu Ascoli im Hause
der Gebriider Mancini »ein Eremit«. Zani er-|
‘wihnt ausser dem nachher genannten Marcello
B. noch zwei Maler desselben Namens, die nach
seiner Angabe beide im 18. Jabrh. lebten, und
von denen er den einen, Carlo B., nach Rom
versotzt.
8. Orsini, Deser, al Ascoli, p, 139, — Zant,
Enelelop.
‘Nach thm radirt:
Cav. Beceuto, Rad. von Franc, Zucearelli. 4.
Jansen.
Bacclarelli. Marcello Bacciarelli, 1731
au Rom gob. und Schiller von Benefial, warde
1750 nach Dresden berufen, um als Zeichner an
dom grofen Kupforstichwerk der Dresdener
Galerie mitzuwirken. Er heiratete daselbst
Friderica Richter, (s. den folgenden Arti-
kel}, mit welcher er sich 1756, bei Ausbruch
dos sicbenjithrigen Krioges , nach Warschau be-
gab, wo er fiir KUnig August III. verschiedene
Arbeiten ausfibrte. Nach dem Tode dieses
Konige ging B. nach Wien und fand am kaiser-
lichen Hofe, als Portritmaler, eino schr giinstige
Aufoahme. Wihrend seines Wiener Aufenthaltes
suchto man ihn fir die Dresdoner Kunstakado-
mie als Lehrer filr das Portritfach zu gowin-
nen; doch 20g cr vor, in polnischo Dicuste zu
treten und nach Warschau zurlickzukehren. Er
wurde dort von Kinig Stanislaus August (Ponia-
towsky) vielfach beschiiftigt und ausgezeichnet.
Fir don Marmorsaal, don Ritter- und Concertsaal
des Schlosses in Warschau malte er die Reihe
der polnisehen Kinige von Boleslaus Chrobry
an, Szenen aus der polnischen Geschichte und
mmythologisch-allogorische Darstellungen in der
Art der Vanloo und Boucher. Die angesehensten
Akademien jener Zeit ernannten ihm zu ihrem
Mitgliede, Papst Pius VI. zum Ritter dos golde-
nen Sporen. +1818 in Warschan.
s. Heineken, Dict, — M. Wiessner, Dis
‘Akad. d. bild, Kinste zu Dresden 1664. —
8. Szaniowskt, Biographicin den Jahrbichern
der kgl. Warschauer gelebrten Gesellsch. XVI.
222—232.— Seb, Ciampi, Notizie ete. Lucca
1830. — Seb. Ciampi, Biblioge. critica. Firente
1639. 1 238244. —'Rastawieck!, Maler-
Lexikon.
©. Clauss und Skrsydylka
Nach ihm gestochen:
1) Der Tod des Adonis von Venus beweint,, von
‘Aless. Turchi (in der Drosdener Galeri
einer Zeichnung Bacciarelli’s, gest. von J. F
Beauvarlet. gr. qu. Fol.
2) Stanislaus Ciosek Poniatowski, Cracov. 1768
Im Alter von 83 Jahren, B. Folin. (Foliso)
sculp. 1767. Fol.
3) Stanislaus (I1.) August, Konig von Pale.
Kastner se.
4) — Derselbe. Kniestiick, Bacciarelli p. 1793.
‘A. Fogg se. 1798. gr. Fol.
5)—— Dersclbe, ‘Brosthild in Oval. Burt.
Follin se. 1778. Fol.
6) Franciscus Salesius Potock Potocki. Gest, vot
L, Crontelle. Fol.
7) 6. H. do Heineken. M, Rasp se. Wie Heine-
‘ken mittheilt, war dieser far dio Neue BIBL. &
sch. Wisschensch, u. Kineto bestimmte Stich
so schlecht ausgefallen, dase der Maler seines
‘Namen von der Platte entfernen liess.
W. Engelmann.
Baceiarelli. Johanna Juliana Fride-
rica Bacciarelli, gob. Richter, Miniatur-
malerin, geb. 2u Dresden 21. Mai 1733, zeigie
frth schon Neigung und Begabung zu den Kiin-
sten. Ste widmete sich, neben der Musik, haupt-
sichlich der Malerei und zeichmeto sich durch
Kopien nach Gemillden der Dresdner Galerie aus
Nach dem Tode des Miniaturmalers Gobell 1758
igto ihr Kinig August cine Pension; 22-
erhielt sie den Auftrag letstern zu malen.
Auch kommt ihr Name in einem Verzeichnis der
agregitten Mitglieder der Dresdner Kunstaka-
demie vom J. 1761 vor. Spiter ward sie rum
Ehrenmitglied der Akademie ernannt. DieKtinst-
Icrin hatte sich im J. 1756 mit dem oben aufge-
fuhrten Marcello Bacciarelli verheirathet und ging
mitdiesem nach Warschau, wiespiternach Wien.
An beiden Orten fand ihr Talent reiche Beschit
tigung und Anerkennung. In Wion erfreute sie
sich der Gunst der Kaiserin Maria Theresia, die
ihreine Pensingab. Fortwihrende Krinklichkeit
hinderto sie in den letzten 25 Lebensjahren sehr
in dor Austibung ihrer Kunst, Sie starb zu War-
schau am 26. Febr. 1809.
6. Skizze elner Geschichte d, Malerel in Sachsen.
—+. Hoineken, Dict.
. Clauss,
Bacoigaluppo
Abraham Bach. 507
Nach ihr gestochen:
Stanislaus August, Kénig von Poten, Bite in ora
ler Elnfassung.' Marcenay se. 1765. 8.
©. Claus,
Bacclgaluppo. Giuseppe Baccigaluppo,
Landschaitsmaler aus Genun, im 18. Jabrh. Tn
der Galerie Durazzo seiner Vaterstadt befinden
ich von ihm sechs mittolmiissige Landschaften
init mythologischer Staffugo.
5. Zani, Encidop.— Lavice, Revue des musées
attalie, p. 97.
Bacclo d’Agnolo, s. Agnolo. ee
Bacefo del Bianco, s. Blanco.
Bacio Bigio, s. Bigio.
Bacio della Porta, s, Bartolomeo
della Porta.
Baccio di Montelupo, s. Montelupo.
Bacelo und Giovanni, Baceio und Gio-
ani: Briider und Bildbauer aus Floren.
Wiech einer Urkunde des Arch. generale in
wurde das Grabmal Kinig Robert's von
in der Kirche 8. Chiara zu Neapel,
4, Lit.) Masuecio dem jiin-
Bildhauern, ausgefilhrt, doren Nami
i Catalani {s. d. Lit.) in derselbe ki
‘io snd Giovanni lauton. Bei Schuls (s
b) findet sich fir den Namen des ersteren
die Lesart Pancius, wiihrond yon
e pee ine Sancius als der gewhnlichere
(Weder von ihm, noch yon
erwibnt).— Das Monument wurde,
Urkunde ergibt, bei den awei, uns sonst
ten Kiinstlern von Johanna L_imTodes-
, 1343, bestellt. Es gehiirt unter
shen Grabmillern gothischon Stils
figere Porm annahm, die flir die her-
a Grabmiller dieser Zeit in Neapel
itisch ist. Der Kinig ist an dem
in doppelter Gestalt dargestellt, auf}
phage liegend, in der Kutte der
und fiber demselben sitzend in kinig-
Die Fresken am Grabmal werden
fapoletano zugeschrieben. — Die Ur-
neapol, Archive ist insofern von be-
iteresse, als sic den unmittelbaren
Destiitigt, der zu jener Zeit
toskanischen und silditalienischen
lich auf dom Gebiet der Denk-
, bestand.
sildung des Grabmals in: Pompoo Sar-
guldado'forestior!. Edizione ampliata
(1752, zu p. 117. (imEinzelnen ungenau);
in: La agréable du monde,
‘A Leldo, Van dor Aa. Tom, XXXVI. Taf. 13.
— Fine andere mit der architektonisehen Um-
gobang in: Napoli ¢ sue vieinanze, ru I. 365.
‘— Abbildungen von Hobert’s sitzender und lie
fener Statoe bel Agineourt, Sculpt pl. NS,
No. 5.
4, Dominici, Vite de' pitt, se. ¢ arch. napolitant.
—Lnigi Catalani, Lo Ghiose di Napoli. 92.
— Scholz, Denkmiler des Mittolaliers in
italien. HL. 186, Kunstgesch,
Vu easel
Gesch. der ital, M. 1, 263, (deutsche Ausg.)
H, Liteke.
Bacciocchi, Fra Ferrante Bacciocchi,
Maler in Ferrara, iin 17. Jahth, Er gehirte 20
dem Orden der Filippini und malte flr die Kirche
5. Stefano in Ferrara alle Bilder der Haupt
kapetie, sowie dic Steinigang des Stephanus
liber der Porticolla des Campanite,
s, Darotti, Pitturo di Ferrara, p. 67. 96,
Jansen,
Bacefoechi oder Baclocchl, Fra Cesare
Bacciocchi, Maler, geb. den 30. Nov. 1626 2a
‘attoliea im Gebiet von Rimint, Sohn des Mare~
antonio und der Catharina Pronti, von der er
‘nen Beinamen Pronti erhielt.. Er war Schiller
wuercino’s und malte mit groBom Fleiss Ge-
schichts-, Architekturbilder und Portritts. Ala
‘Augustinerminch + d. 22. Okt, 1708 in Ravenna.
5. Crespi, Lottore pittoricke ¥. p. 9.
Jansen.
Baceot. Philippe Baccot, franzislscher
Maler, Ende des 16. Jahrh.; mach damals hitu-
figer Sitte sugleich Kammeriiener und Hofmaler
Hoinrich’s II. von Bourbon, Prinzen von Condé,
in dessen Palais er wohnte. Werke von thm
sind nicht bekannt; von seinen Familionverhilt-
issen weiss man nur, dass er mit Catherine den
a Lande verheiratet war. Langlois (Gesehiehte
der Glasmalerei) filhrt ihn ohne nuchweislichen
Grund unter don Glasmalern auf.
5. Jal, Dict, —Herluisom, Actes tat etvit
ortistes Crancats.
J.J. Guitfrey.
Baceuet. Prosper Baccuet, franzUsischer
Landschaftsmaler, Schiller Watelet’s, geb. 1798
in Paris, + daselbst 2. Juni 1854. Er begleitete
als Landschaftszcichner 1830 die wissensehatt-
liche Expedition nach Morea. In den Salons der
folgenden Jahre waron yon ihm ine groBe An-
ualil von Ansichten griechischer Stidte und Ge-
genden ausgestellt; in den Salons von 1843—
1854 ausser einigen italienischen und spanischen
Landschaften hauptsiichlich Ansiehten von nord-
nfrikanischen Gegenden,
5, Bellior, Dict
Bacerra, s. Becerr
Bach, Abraham Bach, Formsehneider und
Briefmalor zu Augsburg. wo er wm 1680 thittig
war, Holler in der Geschichte der Formschnetde-
oat
508 Abraham Bach
Karl Daniel Friedrich Bach.
Kunst fthrt ihn nicht an, Nagler im Monogram-
menlex. erwihnt ihn nur nebenbel.
Die Bil. desselben, die wir erwihnt fanden,
milissen 2u den gréBten Seltenheiten gehtren.
1) 1, Familie im Garten; oben erscheint Gott!
Vater in der Glorie, in den Eeken Szenen aus
dem Leben Jesu. Fol.
2) Hino Famille beim Essen. Mit elnem altdeut-
schen Godicht.
3) Der neue Komet (26, Dez. 1680— 25.
1681 beobachtet). Im Grunde die Stadt
neun Figuren, Mit der Scbri Eigentliche
‘Abbildung des schrécklichen Cometen ete. In
zwet_geistlicho Gesinge gebracht, Augsburg
bel Abr. Bach, Briofmaler, Fel,
#. Nagler, Mgm,-Lex. I. No, 1049.
‘Notis von Wessly.
W. Engelmann.
Bach, Johann Samuel Bach, Maler, geb.
zu Hamburg, Sohn des berthmten Musikers Carl
Ph. Emanuel Bach. Er kam, nachdem er bereits
‘von Krilger in Potsdam im Zeichnen und Kupfer-
stechen unterrichtet worden, 1770 nach Leipzig
au Oeser, der ihn bald zu seinen Lieblingsschtt-
lern zithlte und groGe Hoffaungen auf ihn setzto.
Im J. 1772 ging er nach Dresden und wendete
sich hier, der Richtung Gessner's folgend, vor-
augsweise dem landschaftlichen Fache zu. Seine
in Tusche und Sepia ausgefhrten, sebr sorg-
filtig bohandelten Landschaftszeichnungen er-
freuten sich des Beifalls von Kenuern, wie v.
Hagedorn's, der ihm vom sichsischen Hofe ein
Stipendium auswirkte. Leider konnte derKuinst-
Jer von letzterem keinen Gebrauch mebr machen ;
cr erhielt die Nachricht davon einige Tage yor
seinom frilhon Todo 1778 zu Rom, wohin er sich
1776 von Dresden aus begeben hatte. Eine
getuschto Landschaft B.'s befindot sich im Mu-
seum zu Leipzig; auch in der im J. 1864 ver-
steigerten Sammlung Rolas du Rosey kamen
drei derartige landschaftliche Zeichnungen vor.
s. Heineken, Dict. — Dassdorf, Beschr. d.
churf, Residenzst. Dresden, Th. Il.'584,
©, Clauss,
Portrit des Kdnstlers: Brostb. C. W. Griess-
mann sc. 4,
Nach ihm gestochen und radirt:
1) Der Sommerabend, Landschaft mit Mondbeleuch-
‘tung. Sepia. Nach Bach von Juliane Bause
zeichnet. J. F. Bease sc. 1787.
2) Landschaftintt Damon ond Musidor
son's Sommer. J. F. Bause sc. 1788,
3) Die bissende Magdalena Battont's. Nach oiner|
B.'schen Zeichnung gest. von J. F. Bause,
4) Landschaft mit der Ansicht elner Mable. Radirt
von Jullane Bause.
5) Eine andere Landschaft unter dem Titel: Les
‘Zéphyts, aus den Layllon von Gessner. Radirt
yon Derselben,
s Thomp-
W. Engelmann,
Bach. Christian Wilhelm Bach, deut-
scher Maler und Kupferstecher. Zweite Hiilfto
des 18. Jabrh.
‘Von thm gestochen:
Johann Gottlob Dennewitz, Medic. Nach eigeer
Zelchnung. 1775,
Nach ihm geschabt:
Carl Fr, Buddeus. J. J. Haid se,
Hotnoken, Dict. — Passi, Konsteret,
W. Engelmann.
Bach, J. Ph. Bach, deutscher Portritmaler
des 18. Jahrb.
Nach ihm gestocher
1)Fr. A. v. Riedesel, General. M. Limael.
2)G. F. Seller, Superint. in Erlangen. J. E.
Had ec. 1777. Schwartk. 4.
3) Ernst Wagner, Romandichter, C. Barth «4
4) J. G. Rosenmaller, Theol. J. J. Haid ¥.
‘Schwarrkunst.
«Heineken, Dict. — Fissl1, Kunstler
W. Engelmam
Bach, G. F. Bach, thilringischer Maler, Mite
des 18. Jahrh.
‘Nach ihm gestochen :
4) J. Chr, Bek, Pastor. CG. Endner ee, Onl
Ml. Fol.
2) Friedrich I11., Herzog von Sachsea-Gas,
Bernigroth sc. 1746. 4.
3) Ant. Ulrich, Herzog von Sachsen-Meiningen.
Geat, von Doms. 4.
*, Heineken, Dict. — Fis
1, Kinsler
W. Engelmann.
Bach. Karl Daniel Friedrich Bach, M-
lor, geb. 1756 in Potadam, wo er von Kriger deo
ceraten Unterricht in der Malerei erhielt. In Ber
lin stand er splitter cum Akademiedirektot
Lesueur, Chodowiecki und Frisch in naher Be
richung. Nach einem vierjibrigen Aufenthal it
Italien, zu dem ihm sein Gdnner, der Graf 0ss0-
linsky ‘eine Pension ausgesetzt hatte, wurde &
1792 zum Direktor der neugegriindeten Kurs
sobule in Breslau ernannt. Seine «Umrisse det
besten KUpfe und Partien nach Rafaels Gea
den im Vaticane sind eben 0 sehr im Geschmack
der akademischen Zopfucit, wie seine -Auwd-
sung, schUne Formen nach einer einfachen Reg!
au bilden, filrK nstler, Handwerker und Press!
des Schinen.« Allegotion, wie man sie dxzss
liebte, sind unter seinen Darstellungen besoxe
hiufig. + in Breslau 1826.
's. Mousel, deutsches KOnstlerlex.
8) Von ihm radirt:
1) Triomphe de Lonise, rine de Prusse.
2)12 BIL mythol, Inbalts, nach elgenen Zeleh-
‘pungen.
'b) Nach ihm:
1) Umrisse der besten Képfe und Partien aus dex
Gemilden im Vatican, nach Rafael. Ger. ond
hhorausgegeben von C. Bach. 24 Bll. auf Tor
pepior 1816. gr. Fol.
Joseph Bach
2) Brostb. des Grafen 0. G. H. Hoym, H. Sin-
tzenich sc. 1795. Oval. Fol.
43) (Wenigstens) 6 BU. Kopfe. C. Bach inv. et del.
'W. Sander sc. Ki. Fol.
W. Engelmann,
Bach. Joseph Bach, Kupferatecher, geb.
1774; 1816 als Lehrer der Situations und Land-
Lartenstecherkunst an der k. Akademie in Dres-
den angestelit, + 1843. Zu seinen besten Arbei-
ten gehdrt der topographische Plan der Um-
gegend von Leipzig.
Bach. Joh. Gottlob Bach, Lithograph, gob.
1809 in KI. Lehna bei Ltitzen, + 1847. Er erbielt
seine Ausbildung in den lithographischen An-
alten von Weber in Leipzig, Dondorf in Frank-
fart und Simon in Strassburg, wo er die Ansicht,
és Munsters in Graviermanier auf Stein aus-
fihbrte, eine Arbeit, die zu seinen vorallglichsten
giirt. Von Paris, wo er nach seinem Strass-
burger Aufenthalt’ mehrore Jahre gearbeitet,
kehrte er 1844 nach Leipzig zuriick und griindete
hier eine lithographische Anstalt, die sich bald,
samentlich auch in dem damals neu aufkommen-
den Farbendruck, besonders fiir naturwissen-
xiafiliche Darstellungen, cinen bedeutenden Rut |
‘ewarb. Nach dem Tode Bach's stand die Anstalt
kane Zeit unter der Leitung seines Bruders Dan.
Geel B. (f 1849), dann unter der Leitung Ed.
un)
in
Simer’s, in dessen Besitz sie von 1951 bis 1671
etl.
Unter den vielen von B. lithographirten und
sus seiner Anstalt hervorgegangenen Bil. sind
mermibnen:
1)Joach. Lelewel, poln. Minister, Historiker. 4.
‘iit Facsimile,
(General Bem. Kurowski del. Fol.
(General Heinr. Dembinski. Fol.
4) Cart Preusker, Halbtg. Fel.
Kathedrale von Strassburg, Nach einem Da-
guerrotyp von E. Simon. Imp. Fol.
@)Ansteht won Gutad minar, einem Minaret des!
‘alten Delhi. Parbendruck.
7)C. Schorn, Maer, W. v. Kaulbach del, Fol.
8) Ueberfahrtam Schreckenstein. Nach L. Rich-
ter. gr. qu. Fol.
{)Ansicht von Jena, mit 28 Randbildemn. Zur
300 j. Jubelicier. Imp. qu. Fol.
10) Acbt Farbendruckbilder in der franz. Ausgabe
der Undine von Fr, de la Motte-Fougué. Leipz.
1857. gr. 4.
srschiodene Lithographien in : Deutsche Kunst
jd und Lied von A. Béttger. 1859. 1.
(Nr. Toit unter B. Stérmer,
W. Engelmann,
Bach. Alois Bach, Genre- und Schlachten-
naler, geb. 1809 zu Eschelkamm im bayr. Wald,
studirte auf der Milnchner Akademie unter Prof.
Heinrich Hess, vertauschte aber die ‘alten Hi
ligen desselben bald mit den modernen Soldaten
seines Braders Peter, der ihn mehr anzog. Auch
Einftisse Wagenbauer's und Biirkel's, besonders|
aber Wonverman’s sind in den militirischen
Max Baoh. 509
und sonstigen Genrebildern erkennbar, die B.
in iziemlicher Anzahl produzirte. Das Land-
schaftliche spielt durchweg eine so vorherr-
schende Rolle, dass die Figuren mebr nur als
Staffago erscheinon und als Mittel zur Vervoll-
stindigung’ der koloristischen Stimmung, die er
mit Vorliebo in einem ktthten grauen Tone hilt.
Inder Behandlung des Landschaftlichen schlosser
sich scit Jahren durchaus sn seinen Freund Ed.
Schleich an, ‘zu dessen Schule er eigentlich zu
rechnen ist. Seino bedeutendsten Bilder aus
neuester Zeit sind Ein oberbayerisches Dorf zur
Erntezeit und Eine Viehherde bei herannahen-
dem Gewitter.
‘Nach ihm lithographirt
Bayerische Landpferde, Lith. Tondruck von C.
‘Staub. -MOncbon (1868) Piloty und Lablo, im
Kinig Ludwigs Album,
Fr, Pech,
Bach. Hermann Bach, Bildhauer in Stutt-
gart, Sobn des verdienten wiirttembergischen
Topographen Heinr. B., geb. zu Stuttgart
41, Okt, 1842, Er wurde, nach einer Lehr-
zeit bel Bildhauer Schmid, im J. 1862 Z0gling
dor Stuttgarter Kunstschule, wo Prof. Wagner
sein Lehrer war. Nachdem er spiter in dessen
‘und in Prof. Kopp’s Atelier gearbeitet, ging er
mit einem Staatestipendium nach Italion und
hiolt sich von 1868—1870 in Rom auf. Dort
nahm er eine Wendung zur religidsen Kunst,
dio or jetat in Stuttgart im eigenen Atelier vor-
augswéise xu pflogen sucht, Von seinen Arbei-
ten sind zn nennen:
1) Die Spinnerin, halb lebensgroGe Figar in karrar.
‘Marmor, im Besitz I.M, der Konigin von Wirt-
tomberg.
2) Der Pifferaro, Pendant zum vorlgen, noch im
‘teller des Kinstlers,
3) Der verlorne Sohn, Gipsgrappe ven 2 Fig, in
4) LebensgriBe.
4) Madonna, UberlebensgroB in Sandstetn, in der
F. Léwenstoin-Wertheim'schen Scblosekapelle
14 Klein-Henbach bel Werthetm.
5) Schiller und List, GberlebensgroBo Figuren in
Sandstein an der Fassade des Georgentums in
Calw.
6) PietA, Skizze, snr Ansfuhrung in Marmor be-
‘stimmt fir dle Kath. Kirche in Pforzheim,
‘Ausserdem verschiedene dekorative Arbeiten
in Sandstein far Stuttg. Bauten, 2. B. die
Yersinsbank, die Vill us
Vach Mitthilungen des Kinutler.
A. Winttertin.
Bach. Max Bach, Maler in Stuttgart, Bruder
des Vorigen, geb. zu Stuttgart den 17. Okt. 1841,
erhielt den ersten Zeichonunterricht von seinem
‘Vater und dem Maler Obach. Im J. 1855 in dio
dortige Kunstschule eingetreten, widmete er sich
vorebmlich der Landschaft unter Prof. Funk's
Leitung. Da aber die Richtung seines Talontes
weniger auf die Oelmalerei ging, besuchte er von
1864—66 neben der Kunstschule auch das Poly-
technicum, um dort das technische Zeichnen zu
510 Max Bach
Jacques Bacheley.
erlernen. Zugloich machte er Versuche im Litho
graphiren und Radiren, worin er sich in den
J. 1868—70 zu Nlirnberg und Munchen tilehtig
ausbildete, nicht ohne sich auch umfassende
Kenntnisse in der Geschichte der Kunst und des
Kounsigeworbes anzueignen. Von Ostern 1871
Dis Ostern 1873 war er Lehrer an der Real- und
der Handwerkerschule ‘zu Alzoy. Gegonwartig
ist erin Stuttgart hauptsiichlich fllr dieZeitschrift.
Das Kunsthandwerk, herausgegeben von Bucher
‘und Gnauth, beschiiftigt.
Aufsiitze von ihm befinden sich in der Zeit-
schrift Wirtemb. Franken und in der Zeitschrift
{£.bild. Kunst, herausgegeben von C. v. Liltzow.
) Von ihm radirt:
Architekton, Skizzen aus Nurnberg.
1869—T1, 30 BU. 4,
) Von ihm lithographirt
1) Das Lenninger Thal, Panorams mit Randansich-
ten, Stuttg. gedruckt bel F, Malté 1866. gr.
Fol.
2) Ansteht von Waldenbuch. gr. 4.
3) Das Tabingor Schloss. 4.
4} Ale Prospetto von Stutgart (2 BU. . Fol
1867) und Uim (gr, qu. Fol. 1870) facstmilir.
©) Von ihm autographirt
Musterbuch fiir Zeichner, Lithographen, Graveure
‘und Kunstgewerbe, Eine Sammlung von Orna-
menten ete. aus der spitgothlachen und Ri
Davonbis otztersehlenen ; Heft
5. (1873). 36 BI. Fel.
Narnberg
5. Liitzow's Zeitechr., IV, Betbl., p. 125; VI.
Bibl. p.
Nach Mitthellungen des Kiinstlers.
A, Wintterlin,
Bach. Albert Bach, Genremaler in Stutt-
gart. Bilder yon ihm aus den J. 1865 und 1866:
Postwagenabonteuer und Ackerbauer vom Rogen
tiberrascht.
8. Liitzow's Zeitschr. I. Belbl. 23.
Bach, Guido Bach, Maler, wurde 1828 zu
Anvaberg in Sachsen geboren und bildete sich
auf der Dresdner Akademio und unter der be-
sonderen Leitung Julius Hilbner's. Anfang der
sechziger Jahre wendete er sich nach London,
wo er noch gegenwiirtig als geschiitzter Genre-
und Portritmaler lebt; namentlich werden seine
Aquarellarbeiten gerilhimt,
©. Claws,
Bach. Robert Bach, Bildhauer zu St. Pe-
tersburg, Schiller der Kais. Kunstakademic. Im
J. 1850 ‘fertigte er die Blste des Professors
A. Markow (im Muscum der Akad. d. K.), 1863
die Bilste des Grafen N. A. Kuschelew-Bes-
borodko.
'. COopm. mar. A. wer. Ana. x. (Mater. 2, Gesch.
a. Akad, d. K.) redlg. v. Petrow, St. P. 1866,
TiL, 43, 105. 441. — Yuas. aurer. an. x. (Aus
stellungskat. d. Ak. 4: K,) 1863.
Bachaumont. Louis Petit de Bachau-
mont, franzisischer Architekt, Radirer xd
Scbriftsteller, geb. um 1715, + 2u Paris 1771
Er schrieb: Mémoires sur le Louvre. Paris 11.
; Sculpture et Gravure. Par. 1754. 12.; Esai
sur Ia peinture, la sculpture et Tarchiteeture,
Par. 1751. 12. (eine zweite Ausgabe 1782, §
Sein Bildniss: ganze Figur; de la Fosse *,
nach Carmontel. Fol. |
‘Von ihm radirt:
1) Crozat, Abbé. Nach Mme, Doublet. 4.
2) Fr. de Troy, sen. Maler, Nach Ders. 4.
8. Heineken, Dict. — Fissli,
Le Blane, Manuel.
W. Engelmana,
Bache. Otto Bache, dinischer Genrems, |
|geb. 21. Aug. 1839 in Roeskilde, besuebte die
Kopenhagener Akadomie und bildete sit
‘namentlich unter der Leitung Marsan
‘Niichst Der Fahrt zur Kirmess (1863) und eve
andern flir die Galerie Christiansborg axgetsu-
ten Genrosttick (Arbeitswagen an einem Zier
werk) hatten besonders zwei, 1866 ausgeteltt
Bilder Bache's, Ein Paar Dachshunde und Dsch
hund mit Jungen, ginstigen Erfolg. In feat
ben Jahr ging er mit einem Rei
der Akademie nach Paris, wo er sich oe
Zeit authiolt. Die Bilder, die er scitdem 5
‘malt, zeigen entachiedene Vorliebe ftr Decarpt
Nach ihm:
4) Bine Jutlinatsche Banernfamilie, de tn ex=
mit Ochsen bespannten Wagen zur Kinmes {itt
Rad. von W. Zillen, Dinisches K. ¥. But
1864. gr. Fal,
2) sTiunde werden nicht augelassen.« (Dog.
admitted.) Farbendrack von L. Pranget (i
Boston, 1873. Fol.
Bed.
Bachel. Bachol. Von diesom Stecher ds
18, Jahrh. finden wir angeftthrt
8 Bil. Wissenschaften und Kiinste mit Kinde
‘Aguren in grotesken Einfassungen. Nuch.
‘D. Gravelot, gr. 8.
W. Engelmans.
Bachelet. M. Bachelot, Goldarbete #4
19. Jahrh, in Paris, dessen. ‘Anstalt aussi
Gogenstiindezukirchlichom Gebrauchellefen=!
in solchen Arbeiten, in denen die tradition?
‘Typen des 12. und 13. Jabrh. unveriindert ¥it
derholt werden, besonders repommirt ist.
Gazette des Besux-Arte, XXIV. 141
Bacheloy. Bacheloy, franzisischer Male
13. Okt. 1691 in dio Malergilde von Rouen st
| genommen und 1699 zum Vorateher der Genossea-
‘schaft des hi. Lucas ernannt, lebte noch 1713.
Vielleicht Vater des Kupferstechers Jacques B.
s, Arebives de Vart francais, I. VI. 199. 201.212
J. Gudiffres:
Bacheley. Jacques Bacheloy, fransis-
asi,
Ed, Dobbert,
scher Kupferstecher, gob. 17122uPont-! Bviq’,
Jeoques Bacheley
Nicolas Bachelier, Bit
in der Normandie, Schiller von Philippe Lebas,
arbeitete in Paris und Rouen, wo er 1781 starb.
‘Von ihm gestochen :
1) Bernard Le Bovier de Fontenelle, franz. Mathe-
matiker. Brust, 3, links. 12.
2) Claude Nicolas Lecat, franz. Arzt, Brustb., 3/g
Unks. Nach Dupont. kl. 4,
3) Vue de la ville du Havro do Graco, Bacheley
del, et eculp. Im Unterrande Dedikation an
die Rouener Keufmannschaft und das Wappen
‘hrer Zuntt. gr. qu. Fol,
4) Drei Ansichten von Rouen flr: Le Climat do
Rowen, von Cl. Nic, Lecat. qu. Fol.
a) Voe du Port de Rouen, 1765.
1D) Rouen vu de dessus de la voute de1'Eglise
des Chartreux.
€) Rouen vu du Mont S, Catherine. 1768,
8) Vue du Pont de Voges. Nach B, Breenberg.
M1. qu. Fol,
8) Vue du Tibre, Nach Dems. il. qu. Fol,
7) Vue d'italic. Nach Dems. il, qu. Fol.
§)Vuo de Rotterdam. Nach J. van Goyen.
4. Bacheley e, en 1767, Le Bas exe, gt. qu.
ol.
9) Chitean de Ryswick, Nach J. Rutsdaél. qu.
Fol. — Die Platte ist H. Ribard in Rouen go-
‘widmet, in dessen Sammiung sich das Original-
remilde befand.
19) Environs d'Utrecht, Nach Dems,
Seitenstick zu dem Vorhergehenden,
M)La Redoute de Schenk. Nach B, Peters. gr.
qu, Fol,
WL'Entrée de la Meuse, Nach Dems.
Fol.
1s) Vue de Leide, Winterlandschaft mit Seblitt-
sebubliufern sof einem Kanal, Nach Hi Mf
Zorg. qu. Fol.
14) Tempéto sur les edtes de Groenland. Nach
J. Peters. qu. Fol.
18) Tempéte dans la mer du Nord, Nach J. Ver-
net. qu. Fol.
16) Titelblatt_nach eigener Erfindung, Unten die!
‘Schmiede Vulkan’s, welcher der Venus den Helm
des Mars Gberbringt. Oben Jupiter anf seinem
‘Adler; neben und unter thm die vier Sinno:
Gebir dargestellt durch Apollo, das
arch Juno, der Geruch durch Flora, und der:
Geschmack "durch Bacchu:
Bacheley del. et seulp. —
seosibus, und zwel franz.
17) DrelfPlatten nach J. B. Descamps fur: Deibé-
rations et Mémoires de la Soclété Royale agri-
culture de la Généralité de Ronen. Rouen,
8. (Titelblatt und p. 125 und 207.) Erwihnt
bet Lebl. 1-3.
18) Vignette. In der Mitte sitzt eine Dame in fran-
sisischer Modetracht des 18. Jahrh,; inter ihr
steht ein Neger, der thr mit der Rechten einen
Ficher iberreicht und mit der Linken einem
Willen einen Spiegel hinhit. Nach Gre velot.
4.
19)Randversterung um den franz. Text, welcher
das ru Bhren des Marquis von Miromesnil ertich-
fete Denkmal erklirt. Bacheley del. et scul.
qu. Fol.
* Huber and Rost, VII. 154. — Le Blane,
"Manuel 1, 116,
B. Kollof.
qu, Fol.
er. qu.
* Bacheley, L.G.M. Bacheley, Zeichner und
Radiror zu Paris um 1800, nioht 2u verwechseln
mit dem Vorigen.
‘Von ihm das Blatt :
Allegorie de la Patente, Fol,
4s. Le Blane, Manuel,
Ohne Beretchnung,
W, Engelmann.
Bachelier. Nicolas Bachelior, franu-
sischer Architokt und Bildhauer, gob. 17. Juni
1485 zu Toulouse, einer der ersten, der im atld-
lichen Frankreich der Renaissaneo Kingang ver-
schaffte. Seine Familie, seit langer Zeit in
Frankroich’ ansiissig, stammte aus'Luces. Vom
Vater in den ersten Elementen der Kunst unter-
richtet, ging er noch jung nach Italien, wo er,
wie man sagt, 2u Michelangelo jin unmittetbare
Borichung kam und verschiodene Skulpturwerko
flir rdmische Kirchen und Paliiste ausfibrte.
1510 kebrte er in soine Vaterstadt aurick. Unter
der groBen Anzahl der ihm sugeschricbenen
‘Werke haben manche ohne Zwoifel auf seinen
‘Namen keinon Anspruch. Wir fihron digjenigen
je von den alten Autoren, namontlich
Dupuy du Grez, erwithnt sind,
Eine der ersten Arbeiten nach seiner Ruick-
kehr von Italien war dio innere Dekoration des
Stadthauses von Toulouse; am Kapitol der-
selben Stadt schmtickte er eines der dusseren
hore, das 1817 zerstirt wurde, mit mehreren
Bildwerken, deren Bruchstilcke jetzt im Musoum
von Toulouse aufbewahrt sind. Fur die Kirchen
“|der Stadt war er vielfach beschiiftigt; an der
Kirche St, Sernin leiteto er den Bau des Portal’s,
fiir den Hauptaltar yon 8. Etienne fuhrte er ein
grofles Skulpturwerk in runden Figuren at
das den Tod der Maria darstelite, flr die Kircho
Des péres de la Trinité ein Altarwerk : Christi
Geburt, fiir’St. Nicolas, La Dalbade und die
Kirche der Cordoliers tihnliche Arbeiten, Von
allendiesen Bildwerken, dic bisauf geringoUober-
reste wihrend dor ersten Revolution zerstirt
wurden, haben{wir nur durch die Beschreibungen
von Dupuy du Grez Kenntuiss. (Nach der In-
schrift des Altarstiickes von Dalbade, das sich
erhalten hat, wurde das Werk 1545 vollendet.
Yon den Skulpturen aus der Kirche der Corde-
liers und St. Etienne besitzt das Musoum von
Toulouse oinigo Bruchstiicko : No. 813846 des
Katalogs.) Von den prichtigen Holzschnitze~
reien in St. Marie d'Au‘ch, deren Ausfithrung
B.leltete, werden ihm selbst die vier groBen
Hauptfiguren sugoschricben.
Unter den Bauwerken des Kuinstlers erwithnen
wirdie Kirche von Assier (Dép. dos Lot), die 1515
begonnen ‘wurde; in einer Kapelle derselben
bofindet sich das gleichfalls yon B. ausgefllhrte
Grabmal des Stifters der Kirche, Galiot de
Genouiliac, Gouverneurs von Languedoc. —
1543 bogann B. den Bau der Briicke St. Cyprien
von Toulouse, der von seinem Sohne Dominique
512 ‘Nicolas Bachelior
Charles -Claude Bachelier.
(8. diesen) fortgesetut wurde. — Von Privat-
bauten sind die Palisto Saint Jory und Lasbordes
in Toulouse zu nennen. Das Portal des erste-
ren und besonders die Statuen, die es zierten,
erschienen den Zeitgenossen so schiin, dass thre
Zeichnung Michelangelo zugeschrieben wurde.
‘Auch das Schloss von Assier (Dép. des Lot),
ines der prachtvollsten jener Gogond, scbmlickte
B., nach BrantOmo, mit Reliefs, Busten und
Medaillons, und das Palais von Assozat besitzt
von ihm noch jetzt sehr feine Holz- und Eisen-
ornamente. Wie viele Kiinstler der Renais-
‘sance, wusste er verschiedene Kunstgebiete zu-
gleich zu beherrschen; auch in der Goldschmiede-
Konst war er ausgezeichnet und arbeitete ein
Reliquienkiistchen des hi. Georg, das als cin
voruilgliches Werk dieser Kunstgattung gerlihmt |
wird.
B. lebte bis mindestens 1566 und starb wahr-
scbeinlich in Spanien, wohin Karl V. und P!
Upp IT. thn berufen hatten. Nach dem Tode des
Kitnstlora wurde seine Buste, cin Werk des
‘Toulouser Bildbauers Mare Arcis, im groGen
Saal des Kapitols von Toulouse aufgestellt.
4. Ad, Lauce, Dict. dos Architectes. — Bérard,
Diet. — Bidgraphio Toulousaine, 1523. 1. x.
— Ad, Berty, La Renaissance monument
a France, — Dupuy du Grez, Tralté do la
rinture 1099. p. 67. — Catalogue des Anti-
quités du Musée de Toulouse. 1865.
Dussicux, Artistes francais dI'étranger.
J.J. Guifrey.
Dominique Bachelier, fianzUsischer
Architekt, Sohn des Vorigen,’lebte in Tou-
louse, wo er verschiedene Arbeiten des Vaters
fortsetzte, wie den Bau der Brileke St. Cyprien,
der 1513 begonnen war und erst 1601 von Pierre
Souffron beondigt wurde. Ausserdem wird
das Palais des Prisidenten Clari zu Toulouse
und der plastische Schmuck desselbon als sein
Work bezeichnot. Niheres Uber das Leben und
die Arbeiten dieses Kinstlers, der an Ruf und
Talent gegen seinen Vater weit zurilckstand,
Ist nicht bekannt.
8. Lafforgue, Recherche les arts ot les
aitistes en Gascogne au XVI. sidle, Paris, 186
~V. Advielle, Les beaux-arts en Rouergue &
diverses époques. Rodez, 1868.—Biographic
Toulousaine.
J.J. Guiffrey,
Bachelier. Joan-Jacques Bachelier,
franaBsischer Maler, geb. zu Paris 1724, + eben-
daselbst 1806. Er zeigte sich sehr geschickt im
Malen von Blumen und Fritchten, verfertigteauch
‘Jagdstiicke und verstiog sich sogar zur Ausfiihr-
‘ung von Historien, durch die er 1763dio Mitglied-
scbaftder ktnigl. Akademie erwarb. Eines dioser
unbedeutenden Bilder (Cimon im Geftin
befindet sich im Louvre. Sein Talent als Blu-
‘meomaler verschaffte ihm die Leitung der Por-
ollaumalereten in der kinigl. Fabrik zu Sévres,
in welchem Amte er mit vielem Erfolge thitig
war. Ebenso rithmlich und nachbaltiger wirkte
er durch die 1766 auf seinen Betrieb und seine
Kosten gestiftete froie Zeichnenschut-le firKuns
handwerker in Paris, die unter seiner Leitung
einen gewissen Einfluss auf die Entwickelung
des damaligen Geschmacks im Veraierungswesen
auslibte, indem sie sich der Richtung anscbloss,
dieindenletzten Regierungsjabren Ludwig's XV.
durch echiichternea Zurllckgehen anf dic antike
Rleinkunst und durch allmiliges Einmischen
dieses noucn Elements in das Rokokogenre dex
unter Ludwig XVI. aufkommenden zopfantiki-
schen und etwas massiven Dekorationsstil zuz
Durchbruch verhalf, Diese Schule berlebte die
Revolution und entapricht noch in throm heutigen,
vielleicht etwas ungentigenden Bestande witk-
lichen und wesontlichen Bodiirfnisson einer
Hauptstadt, wo die feineren Gewerbe den Lures
und die Launen der Reichston der ganzen Welt
tur Grundlage und demnach mbglichst hiafgen
Weehsel zum Gesetze haben.
Bachelier machte auch die ersten Versoche in
Wachsmalerei; or bediente sich dabei eines a2-
geblich von iim selbst entdeckten Verfabress,
und gerieth dartiber in gelehrte Streitigkeite:
mit dem Grafen Caylus und andern franzUsischen
Architologen, dio sich mit der Wiederauffindung
der von den’Kunstlern des Alterthums bei der
Enkaustik gebrauchten Mitteln beschiftigten.
Nach ihm gestochen .
41) Collection de cul de lampes et fleurons inventéset
dessinés par M. Bachelier, peintre da Roy, tire
de la grande Edition in folio des Fables de Le
fontaine, et gravés par P.P.Choffard. Distr
bués en quatre suites, A Paris chés la
Cherean. 4.
Erate Folge, Sechs Bl., numerirt von 14—6s.
Zweite Folge. Sechs Bil, numerirt von 7>—
12, — (Ob die angekiindigten beiden ander
Folgen ersehlenen sind, ist zwelfelhaft.)
Seine Schrit
Histoire et secret de la
Jo sentiment du comte de Caylus, Paris 1755.5.
s. Jal, Dict. critique, — Bellier, Dict —
Archivos de Vart frangals 1. — Fiori
Gosch. der zelchnenden Kinste, IIT, 3$4. — C2
Blanc, Hist. des peintres de toutes les Ecoles
E, Koll.
Baheller. Charles-Claude Bachelier,
franzbsischer Lithograph , geb. zu Paris, wo e
1844—1860 hauptaiichlich thitig war. Unterseinen
Worken ist viel gewthnliche Markt- und Fabrik-
wasro; die andern erheben sich nicht Uber die
MittelmiiBigkeit. Sie bestehen in zahlreichen
Ansichten aus Frankreich, Italien, Spanien,
Doutschland, Russland und andorn Liindern; von
Stidten, Kirchen, Kldstern, Burgen, Schidssern,
‘Sffentlichen Plitzon, Monumenten u. s. w. Die
meisten sind nach eigener Zetchnung. Wirnen-
nen folgende:
1) 32 BIL fOr: Moyen-ige monunoental et achéo-
logique. Paris, chex A, Hauser, 1840—1846. Fo.
ture A Ia clre contre
Charles-Claude Bacholior
Auguste Bachelin. 513
2) 29 Bu far
Nach Zeichnangen von Phil. Benoist
cher Bolla, 1845—1852. qu. Fol.
3) Lyeées et Heoles de France, 25 BIL. 1866—1867.
Italle monumentale et artistique.
Paris,
#. qo. Fol,
4)35 BIL fir; Sculptures Aécoratives. Pa
A Levy. Fol, 1863-1864,
58) Versebiedene Prospekte. Fol, uud qu, Fol.
a) Aachen, Domkirehe.
b) Chambord, Schloss,
©) Dresden, Zwinger.
4) Heidelberg, Schlosshot.
¢) Mainz, Ostseite des Doms.
1) Manchen, Maria Hilf in der Au,
2 Paris, 25 Ansichten.
1h) Petersburg, Isaakskireho.
§) Rom, 4 Ansichten.
K) Speier, Vorderseite des Doms.
1) Toledo, Kathedral
m) Warscban, 5
n) Wien, Steph
skire
E, Koltoff.
Bachelin. Auguste Bachelin, Schweizer!
Malet von Historien, Genre und Landschaft, geb.
Sept. 1830 in Neuenburg. Die klassischen Stu-
ica, denen er sich anflinglich widmete, gab eraus
Kuustliebe auf, um unter dom iltern J. W. Moritz,
iuem geachteten Aquarellisten, das Zeichnen,
‘sdunter dem Genremaler W. Moritz, dem jtinge
a, daa Malen zu lernen. 1852 ging er nach Paris,
tl trat auf einige Monate bei Charles Gleyre
iasAelier , der so viele Knstler der franzisi-
sclenSchweiz ausgebildet hat. Aber dielebhatte
File von Couture's rmischer Orgie im Luxem-
lworg lockte ihn mehr, und unter diesem Moi-
Ser tollendete er seine Ausbildung. Mebrere
‘abte arbeiteto er in Paris und beschickto auch
‘piterhin, neber Ausstellungen seiner Heimat,
frtwihrend den Pariser Salon. Seine Neigung.
ing auf das historische Fach, aber weil daftir
‘esonders in der Schweiz wenig Aussicht ist,
auste er sich Anfangs anf Genre und Land~
‘shaft beschriinken. Auf der Neuenburger Aus-
sellung von 1855 trat er zum ersten Mal, und zwar
‘ofort mit 6 Bildern sehr verschiedener Art aut.
Neben mehreren, im Charakter bestimmter Jah-
rszeiten gehaltenen Landschaften stellten dio
‘Primavéres et Marguérites« zwei Damen in
sidtiseher Toilette auf einer Blumenwiese dar;
‘Maie eine ziemlich freie Gesellschaft von Damen
‘od Herren im Griinen. Das Urtheil tiber diese
enten Talentproben lautete sehr verschieden;
toch erkannte man sogieich den originellen
Kistler, der sich der Natur mit einem strengen,
ater noch ziemlich kithlen Realismus anschloss.
Amehesten erinnerte Auffassungund Behandlung,
sn Courbet, der seit dem Salon yon 1850 so rasch
1a groBem Anuschen gekommen war. Mit solchen
Stoffen befand sich B. noch nicht auf dem eigent-
lichen Felde seines Talents. Im J. 1856 war er
lei den eldgenissischen Truppen, welche die
Rkeingrenze besetzten, und 1850 hogleitete er;
ia Italien die Freischaar der Alpenjiger unter|
Meyer, Kinstler-Lextkow, I,
Garibaldi, um von dem Gefechtsfeldern Skizzen
‘nud Korrespondenzen in franzisischer Sprache
an Iilustrirte Journale zu schicken. Hier ent-
schied sich seine Vorliche flr militirische
Szenen; in die Heimat zurlickgekehrt, wurde
er bald zum beliebten Darsteller der nationalen
‘Tagesgeschichte. Er hat scitdem viele Theile
Frankreichs, auch die Inseln der Normandie,
besucht und den Winter 1864—1865 in den klas-
sischen Kunstatidten Italiens, bis Neapel hinab,
die Meister der Renaissance studirt. Golegent-
ich griff er auch in fremdes Volksthum hintiber:
m Pariser Salon von 1861 sah man die Vedette
(cinen franziisischen Garde-Ktrassier auf Vor-
posten) und die Erstlirmung des Kirchhofs in
der Schlacht bei Magenta; vorwiegend blieben
aber die heimischen Stoffe. Ein rlistiges, rasch
schaffendesTalent, dasdie Landschaft beherrscht,
flr das Genre entschiedon begabt, aber auch flir
die wirkliche Historie gebildet, pathetisch und
schwungvoll genug, hat B. aus dem Marsch-
und Lagerleben der Schweizer Armee eine 80
grofe Zahl Oelbilder gemalt, dass wir nur ein-
zelne hervorheben kinnen. Yon lustigen Szenen
der Verproviantirung, der Feldpost u. 8. w.,
stoigt er zu sehr ernsten und tragischen Daretel-
lungen auf. Ein groBes Hauptbild war auf der
Newonburger Ausstellung von 1860 Der Marsch
ines schwelzer Infanteriebataillons zur Grew
besctzung von 1857, wirksam besonders durch
die diistre Stimmung der winterlichen Land-
sehaft. Aus dem grofen Krieg von 1870—1871,
bei dem er die Schweizer Armee an die franzi-
sische Gronze im Jura bogleitote, hat er das
Hauptereigniss an dieser Grenzo, den Ucbertritt
von Bourbaki’s flichtiger Armee auf Schweizer
Boden, in einem grofen, sehr wirkungevollen
Gemiilde dargestollt. Eine Episode des fureh
baren Ereignisses hat auch A. Anker (was ich
zu dem Art. Uber ihn nachtrage) in einem rith-
renden Bilde geschildert: franzisische Soldaten
in cinem Schafstall auf Stroh einquartiert, von
einem alten Bauer, seiner Frau und Tochter go-
pflegt. Bachelin brachte, seiner Grundrichtung
gemiss, den groBen geschichtlichen Moment
solbst aur Anschauung ; er zeigt die Ost-Armee,
wie sie in volliger AufWUsung und Verwirrung,
unter dem eisigen Glanz des Winterhimmels, in
tiefem Schnee die Grenze iiberschreitet. Nament-
Schlachtfeldern und den kalten nebligen Bergen
von bedeutender Wirkung. Zuweilen hat der
sche Kiinstlor auch auf nationale Erinne-
rungen zurlickgegriffen. So brachte die Neuen-
burger Ausstellung von 1866 eine Szene aus der
‘Vertheidigung der innern Schweiz gegen die ein-
dringenden Truppen der franzUsischen Republik
und Den ‘Tod des Fihnrich’s von Montmollin,
eines Nouenburger’s in der Schweizergarde von
Ludwig XVI., der am 10. Aug. 1792 bei der
Vertheidigung der Tuilerien mit seiner Truppe
65
514
Auguste Bachelin
fel. Das letztere Bild jetzt im Museum von
Neuenburg.
‘Yon den historischen Darstellungen wendete
sich B. zuweilen auch zur Schilderung der nicht
kriegerischen Arbeit und Freude seines Volkes
Za den Bildern dieser Art gehiiren die priich-
tigen »Faucheurs des Alpes im Pariser Salon von
1863, Wildheuer von Uri auf schroffstem Gebirg,
und das Schwingfest (lutteursdu Haslie), ein gro-
Bes lebensvolles Bild, das namentlich durch die
energische Zeichnung der Ringer und die kriiftige
Farbe auf der Pariser Ausstellung von 1867 viele
Beschauer anzog. Auf dersclben Ausstellung
hatte der vielseitige Ktinstier auch noch zwei
Phantasiebilder, welche der Geschichte der
sehweizer Pfahlbauten zur Erliuterung dienten
das eine stellte eine Ansiedelung der Steinzeit,
das zweite eine der Bronzezeit dar.
Reich an Erfindung, sehr gliicklich in der!
Wahl neuer und anziehender Stoffe, filhrt Bache-
Jin seine Bilder mit rascher Hand aus. Er liebt,
mnlich wie sein Landsmann Anker, cinen flotten,
Vortrag; um Feinheit der Durchfithrung ist es
ihm weniger zu thun, In Bezug auf manche sei
ner Werke kénnte man wol auch sagen, er sci
mehr Zeichner, als Maler. Als Scbriftsteller
fulhrt er eine gewandte Feder und hat zahlreiche
Artikel aus Geschichte, Alterthum und Kunst in
Revuen und Journale, und viele Zeichnungen
sammt Beschreibung in Illustrirte Zeitungen von
Frankreich, England, Deutschland und der
Schweiz geliefert. Zu mehreren groGen Albums,
die sich theils auf militirisehe Zeitgeschiehte
bezichen, theils, in meist humoristischer Weise,
die Sommerexkursionen der Schiller von Neuen
burg erziihlen, hat er die illustrirenden Skizzen
selbst auf Stein gezeichnet.
Schriften und Illustrationen Bachelin's:
1) Alexandre Berthier (durch Napoleon souveriner|
Furst von Newenburg) et la Principauté de
Neuchitel 1806—I814. 1 Band.
2) Les Girardet (die berdhmte Neuenburger Familie
von Malern und Kupferstechern). 1 Band.
3) Trofs jours de vacances, (Erster Ausflug der
Neuenburger Schiller in die Gebirgsdirfer des
Jura.) Autographisches Album mit vielen Croquis,
Text von Biolley und Droz. 1864.
4) Autour de deux lacs, (Ausflug derselben auf.
die Schlachtfelder des Burgunderkrlegs.) Ebenso,
1865.
5) Unt jour an Creux du Vent. der Schit-
lerinnen auf den genannten. Aussichtspunkt.)
Ebenso, 1866,
6) A travers le Jura. (Sechstigige Reise der Kas
detten von Neuenburg und Chaux~de-Fonds.))
Ebenso, 1867.
7) En voyageant. (Ausflug einer andem Gesell-
schaft.) Ebenso.
8) L'Arméo suisse
Mit Mlustrationen und Text
‘von Bachelin, und einer Vorrede des Bundes=
obersten (Die verschiedenen Typen
der Schweizer Armes, nach Kantonen und Waifen-
gattungen, bis zum Kommissariat und Land-
aturm, mit feiner Charakterschilderung der Be-
‘volkerungen.)
9) Aux Frontitres, Neutralité , Humanité. 1810—
1871, Notes et eroquis.
95 Zeichnungen simmlich von B., abet un
‘Theil nach Originalen von Andern ausgefitr
(Schuler und Ehrmann aus dem Elsass, Anker,
Bocion, Bourcart, Doviane, Dumont, Jeanmair,
Gandon, Landy, Larguier, de Menron, de Por
Rejchlen, Roux ‘und Vigier). rschienen Jai
1873. Ein Hauptwerk, in welchem viel, thelt
cergreifende, theils humoristische Zige aus de
Zoit des deutsch -franzisischen Kriegs auite-
‘wahrt sind und das als Quelle Bedeutung tebit
10) Album cen Suisse. (Die
unten Typen der aus allen Waffengattng:s
Bourbakischen Armee.) Aut
Phit, 1871.
Die in Holzschnitt erschienenen lestnti-
nen Bachelin’s sind 2u zablreich , um sie bv
erwihnen; mebrere derselben finden sich ide
Bemer Iilustrirten Zeitung. Kin Sibvixe
Piket im Schnee Wache haltend, wihre!
dor Grenze ein Gefecht withet, ist in det
der Firma Buri ond Joker in Bern in Holes
herausgegeben sSchweizergeschichte in Bi
aufgenomme
s. Liitzow's Zeitschr. V. Beibl, p. 189, VI. Bett
p. 108.
Zum Theit nach eigenén Angaben des Kiaster
. Keke.
Bacher. Gideon Bacher, Baumeister wi
Mathematiker, baute im J. 1590 ein Sebloss flr
den Markgrafen von Baden in Hochberg 1!
wurde im Dez. 1604 Bau- und Werkmeister
Stadt Ulm, als welcher er, nicht mit besonderes
Gillick, die Fortifikationsarbeiten an det Doss
seite, am sogen. Adlerwerk, leitete.
s, Weyermann, Nachrichten von Gelehres
Kinstlern ete, aus Ulm, p. 31.
‘A, Winteln
Bachereau-Reverehon. Victor-Backe-
reau-Reverehon, franz. Maler, geb. 1
Paris-Batignolles 1842, Schiiler von @. Devil:
Eine Anzahl seiner Bilder, zum Theil nach deo
Fabeln Florian's und Lafontaine’s. war in dee
Salons seit 1863 ausgestellt.
1, Bellier, Diet,
Bacherelii, s. Baccherelli.
Bacherini. Anna Bacherini, Materia,
1720 in Florenz, Gattin des Malers Gaetano Piat’
toli, malte hauptsichlich Portritts in Minitar
Thr Selbstbildnissfindetalch in: Parti, Sete
te, gest. von Antonio Pazzi.
Bachinl. Bac
17. Jahrh,
iui, italienischer Mater des
Nach ihm gestochen :
Pierre de Bonsy, Kardinal Erzbischof von Narkonne
Bachint pinx. Romae 1692. P. van Schup-
pense. in Oval. Fol,
W. Bngetmana.
Georg Bachmann
Jakob C. Back,
Bachmann. Georg Bachmann, auch Pach-
sana und Bachman geschrieben, Kirchenmaler,
‘tt. wabrscheinlich 1600 in Friedberg in BUhmen,
+2 Wien 1652. Er scheint ziemlich viel be-
‘hiftigt gewesen zu sein, denn Bilder von
sizer Handsind in den barocken Kirchen Wien’s
sihtselten. Die Schottenkirche besitat von ihm
‘usbild des Papstes Gregor, die der Dominikaner
arn Thomas you Aquin.' Das Hochaltarblatt
‘er Stephauskirche au Eggenburg in Nieder-
‘etreich , 1642 datirt, ist gleichfalls von seiner
led. In Melk besitat die Stiftskirche, und
murals einen Rest der Ausschmiickung: des|
um Baues, ein Altarbild B.'s, bezeichnet 1650;
‘atweites von ibnlicher GréBe die sog. Winter-
akistl daselbst, darstellend die Uebertragung |
Jeleiche des hi. Coloman nach Melk (1014), die
Yisalle des Kapitelsaates endlich ein groBes
Musblatt, die Heiligen in der Glorie. Auch als
foraitmaler genoss B., wie es scheint, cines
sibtgeringen Ansehens. — Sein Grabmal ent-
éeekte man im J. 1852 in der chemaligen Drei-
flgkeits-Kapelle im Lazenbof zu Wien beim
abut dieses Gebiiudes. Die Grabschrift ist
‘ilgetheilt in Freih. von Sacken’s Aufsatz tiber|
‘tcLazenhof im Literaturblatt der Wiener Zei-
‘ty, 1853. p. $9.
\Sandrart, ‘T. Akad, 1. 328, — Pilssli,
Kinsterlex! — Fiorillo, Geseh. der zeich
aden K, in Deutechland ele. I. 142, — Dla.
ea, Bohm. Knstlerles.
A. ly.
‘Nach ihm gestochen:
|) Die Heitigen in der Glorie, B, Kilian se,
2)Cimon und Pera (Ia chatité romaine),
Wideman se, Fol.
3)Jeh, Ph, Harsdérfer, Jurist. Radirung. 4,
1)¥.C.Ritter. Brustb. in)
des Dargesteliten.
OM. 4,
5)Dan’ Schuster, Maler. Von Dem
‘Bekman,
Litograph
‘Yon ihm lithographirt:
Binds Bye View of New-York and Brooklyn,
Tendruck. Imp. qu. Fol.
{2 BIL Les Favoris; Pferde und Hunde.
¥.Landseer. gr. qu. Fol. Tondruck.
W. Engelmann,
Bithmann. B. Bachmann, Maler des
4 Jaheh,
Nach ibm lithographirt:
BU, Sehlachten aus dem ungarischen Kriog 1848.
Lik, von Hohmann. gr. qu. Fol.
W. Engelmann,
Beehmatow. Joann Bachmatow, Hei-
‘ceamaler aus Kostroma, schmlickte im J. 1702
‘2 Vervine mit dreissig unter seinor Leitung
Netenden Malern aus derselben Stadt die Sua-
J. Bachmann, modemer
Nach
nmonski-Kathedralo 2u Nowgorod mit Wand-
gemilden.
§. Apxum, Ma rapiil, Apseos. one. yepe. apenm.
‘sollone. (Archimandrit Makati, Arch, Beseh,
der kirchl, Alterth. in Nowg.) ‘Moskau 1860,
1,240 u, 241. 0. Ponowesiit, Mer. p.
MK. wRonon., mb aan. m. aps.nG.(Itowinski,
Gesch. d, russ. Schulen der Heil. i, d. Mem @.
K. arch, G.) St. P. 1856, VIII. 131'u, 132.
1. Dobhert.
Bachot, Jacques Bachot, franziisischer
Architekt und Bildhauer des 16, Jabrh., arbeitete
1515 fiir die Kirche St. Nicolas du Port das
Grabmal eines Heiligen; spiiter in Troyes, wo
er sich gegen 1520 nicderliess, cine Grablegung,
die besonders gerilhint wurde.
s. Dom. Calmet, Histoire de la Lorraine.
J. Guilfeey.
Bachot. Hiérosme (Jéromo) Bachot,
Ingenieur, Geograph u. Kupferatecher, +8. Noy.
1635 2u Nantes.
‘Von ihm gestochen
Pierre de Bérulle, Kardinal, Nach Antonie 116~
rault. gr. 8.
s. Bellier, Dict,
W. Engelmann,
Bachta, Johann Bachta, Historien- und
‘Landschaftsmaler, auch Kupferiitzer, geb. 1782
in dem Schlosse Schtnbornslust bei Coblenz,
'+ daselbst 1856, war ein Schiller von Januarius
Zick und J.L.E. Morgenstern. Altarbilder von iim
finden sich in verschiedenen Kirchen an der Mo-
sel. Von seinen landschaftlichen Darstellungen,
meist Rhein- und Moselansichten, hat er mehrere
selbst radirt. Besonderen Beifall fanden seine
Portriits und Miniaturbilder. Im J. 1820 wurde
ihm die Wiederherstellung der Fresken von Zick
in der St. Florianskirche au Coblenz tibertragen.
Sein Sohn Jakob, geb. 1805, + 1855, bil-
dete sich, nachdem er bei dem Vater den ersten
Unterricht genossen, unter der Leitung von
Peter Cornelius weiter aus. Auch er hat flir
verschiedene Kirchen an der Mosel Altarbilder
gomalt, durch deren gute Komposition er sich
‘den Beifall seines bertihmten Lehrers erwarb.
Die noch lobende Tochter des iilteren Bachta,
Eva, Schiilerin ihros Vaters, ist als geschickte
Blumenmalerin bekannt.
Ph. Gwinner,
Bacleelo (oder Bacciccia), Beiname des
Glov. Batti Gaulli; s. diesen.
Back. Jakob C. Back, Kupferstecher in
Frankfurt a. M., zwelte Hillfte dos 18. Jabrh.
Unter don groBentheils sebr mittelmiBigen
Arbeiten desselben gehirt zu den bessoren das
Bildniss des Herzogs Victor Franz v. Broglie zu
Pferd, 1763. Der kleine Atlas de Portraits et
Figures, de Traits et Entrelacs i la Plume,
Jowvrage unique en ce genre par le Chevalier Berny
65°
Jacob OC. Back
de Nogent, gracé par J. C. Back & Francfort
1761 zeigt einen gewandten und reinen Grab-
stichel. Geburts- und Todesjahr Back’s unbe-
kant,
Ph, Gieinner.
Von ihm gestochen
1) Friedtich HL, Konig von Preussen.
2) Hetzog Victor Franz Broglie 2u Pferd, Bez.
J. Conrad Back del. et sealp. Francofurtl ad
Moenum. Van Daren exeud. stnectxttt. kl.
Fol.
3) Petrus Hollandus, (Kunsthindler Diiren
1765. 8.
‘30h id: Sty Pras, Bruth 8.
5) BU. in: jerny de Nogent, Atlas de Por-
traits ot Figures, ete. 1761. Fol. (s. den Text).
6) 2BU in: Representations des Figures Mytholo=
fiques tirées des tableaux des. plus. fameux
Peintres et Seulptours. (No. 217. 248.)
7) Mumination am Lichionsteinischen Palais bel
der Krinung Josephs 11. 3, Apr. 1764 2u Wien,
sr. qu. Fol :
8) Ansicht der Umgebung von Frankfurt mit dem
Plane der Schlacht bei Bergen 13. Apr. 1758.
AL qu. Fol,
W. Engelmann.
Back. J. Back: nach cinem Kiinstler dies
‘Naniens radirte der Marquis de Montmirail eine
Ansicht des Schlosses von Polignac.
8. Heineken, Diet,
W. Engelmann,
Backer. Jakob de Backer, flamindi
Maler in der 2. Hiilfte des 16. Jahrh., geb. zu
Antwerpen. Van Mander berichtet, ‘dass der
Vater desselben , der gloichfalls Maler gewesen,
infolgo cines gegen ihn anhingig gemachten In-
Jurienprozesses nach Frankroich fitichtete und
“daselbst starb. Der Sohn arbeitete zuerst bei
dem Maler A. van Palermo, nach welchem er von
den Zeitgenossen gewdhnlich Jacob van Palermo
genannt wurde. Die Einzeichnung soines Namens
in das Register der St, Lukas-Gilde ist, wie in
manchen andern Fillen, ausunbekannten Motiven
unterblieben. Aus der Werkstatt Palerme’s, der
ihn, wie ebenfalls van Mander erzilit, zur ange-
strengtesten Arbeit zwang nnd ihn noch tiberdies
‘um den Lohn seiner Arbeit betrog, ging B. spiiter
zu Honrick v. Steenwyck, dem Aclteren. (Jeden-
falls nicht vor 1577, dla Steenwyck das Meister-
Focht erst in diesem Jahteerwarb). Die Anstreng-
ungen, die Palerme ihm zugemutet, hatten den
Keim zu ciner Krankheit gelegt, der B., erst
30 Jahre alt, erlag. Er starb, wie berichtet wird,
in den Armen der Tochter seines ersten Meisters,
Katharine van Palerme, die damals Wittwo des
Malers P. Gootkint war. Das Grabmal des Letz~
teren in der Kirehe Des Grands Carmes in Ant-
werpen war, wie wir aus alten Beschreibungen
wissen, mit einem Gemilde Backer’s, der Dar-
stellung des jlingsten Gorichts, geschmlickt
vermutlich ward das Bild 1583, im Todesjabr
Gootkint’s, odor kurz nachher ausgofiibrt. Eine
andere Darstellung des jllngsten Gerichts malte
druckers Christoph Plantin, der im Jali 19
starb; das Monument stand bis 1798 an een
Pfeiler der Kirche Notre-Dame 2u Antwerp,
das Gemillde befindet sich jetzt in der Kapele
dor Quatre-Couronnés derselben Kirche. Lie
Seitentfligel des Bildes, die voro die Portits
Plantin’s und seiner Familie, auf der Rickssie
die Gestalten des hi. Christoph und Johannes des
‘Titufers zeigten, wurden von ander Hand ia
J. 1591 gemalt, ‘Dieser Umstand und das Dats
von Plantin’s Todesjahr machen es wabrsebeit
lich, dass B, 1590 oder 1591 starb.
Die beiden genannten Bilder befanden sd
unter der franziisischen Kriegsbeute voa 11960!
sind in dor Liste der Gemiilde erwihnt, de v2
Belgien 1815 reklamirt warden. Daszweitewane
uum diese Zeit zurlickgegoben; die Seiteai!
desselben und das andere Bild sind auf dea Were
nach Paris verloren gogangon., Das Haepild
vou Grabmal Plantin’s ist in der Notie ds
Dleaux des écoles frangaise et flamande dels
VII (1799), p. 44, unter dem Namen Jacyes
Backer de Harlingen aufgofiihrt. Diesem lit
dischen Maler wurde es schon von Desesaps +
die Lit.) zugeschricben, und viele Schrift
haben dann, sowohl hinsichtlich der tioer
phischen Daten, wie hinsichtlich der Werke,
boidengleichnamigen Meister verwechselt. Dutt
die Inschrift eines Portrits ist festgestllt, x
der hollindische Jakob Backer (s. diese! =
27, Aug. 1651 im Alter von 42 Jabren starb. Ik
Bie und Andere nach ihm geben 1638 als &#
‘Todesjahr des Lotzteren an und bezeichnen 16°
als sein Geburtsjabr, indom sie die Nott ¥
Mander’s, dass der Antwerpener Backer iu Alte
von 30 Jahren gestorben, guf jenen beziehes
Mehrere Schriftsteller, unter ihnen Nagler, babe
das J. 1560 als das Todesjahr des flamindisch=
Malers bezeichnet; aus den angeftthrten Tost
sachen ergibt sich, dass dies ungefihr die Zt
war, in der er geboren wurde.
‘Nach van Mander galt B. fir einen der beste
Koloristen seiner Zeit. Ein bekannter Sawokt
ener Epoche, Melchior Wyntgis von Middelbsr.
dosson Reichthilmer deralte Biograph deruieie
Tindischen Maler oft zu erwiihnen Geleget®d!
hat, besass von ihm mebrere Bilder: Adas
Eva, Caritas, Christus am Kreuz, Bei de®
‘gewissen Oppenberch sah van M. drei 2usamoet=
gchirige Bilder Backer’s, Venus, Juno und Pa
las (Figg. in hatber Lebensgr.). In der von Hct
und Terwesten verdffentlichten Sammlung nie-
derlindischer Auktionskataloge (vom Ende é
17, Jahrb, bis 1708) sind unter dem Nameo Jae0?
Backer’s, des »Aciterens (so genannt zur Uste™
scheidung von dem Moister von Harling
drei Werke aufgoftbrt.
Usber das Bild vom Grabmal Plantin’s, &3*
frilher besonders geschiitzt wurde, bemerkt
0. Mindéer, dass os in der trocknen und steifea
B. fllr das Grabmonument des beriihmten Buch-
Jakob de Backer
Jakob A, Backer. BIT
Nach ihm gestochen :
1) Bincbalbnackte wefbliche Gostalt an einen Felsen
sefeselt, der ein Engel eine Krone bringt, eln
Martjrium oder dio. Ergebung darstellend. Tac,
de Backer pinxit. Anton Wierx fee. et excud.
Fat
2) Mpstiseh allegorische Komposition, In der Mitte
sora Adam und Eva, die von den Gesetzestafeln
crirdekt werden ; im Mittelgrand die Kreuzigung
Christi, links die Geburt, rechts die Aufersteh-
tog, oben Gottvater in einer Engelglori.
Zrisehen den verschiednen Szenen die alle
forischen Gestalten der Caritas, Fides, 5}
Hieronimus Wirix sculpt,
acid,
Yan Mander, Het Schilderboek. 1618, p. 152.
— De Bie, Het Gulden Cabinet. p. 130.
Houbraken, De groote Schouburgh ete, I. 336.
~-Mensaert, le Peintre amateur. 1. 235
Deseamps, La vie des pelntres. 1753. 1, 142,
Deseamps, Voyage pitorosque. 1769. pp. 1
171, —Kramm, Do Levens en Werken ete,
140, —Mariette, Abecedario, 1.48. — Van
Lerius et Rombouts, Les Liggeren. 1. 152,
IS. 243. — Description des principaux
catages de peinturo ete. d'Anvers. 1763. pp.
1449. 1768. pp. 15. 58. —Hoet et Ter-
westem, Catalogus 1. 3. TIT, 10. 373. —
Haber und Rost, Handbuch. V. 154, —
Sitet, Journal des ‘Beaux-Arts. 1862. — In-
tcriptions funénires ct monumentalos de la
Povineed’Anvers. 143.44, — Alvin, Catalogue
‘eToeurre dos trols frézes Wierix. No, 1027
Alex. Pinchart
luter, Jakob A. Backer, hollindischer
Malerund Radirer, gob. 2u Har
ingen undzwar 1609 oder noch
1608, der Aufechrift zufolgo
auf seinem von Th. de Keyser
gemalten und von Th. Matham
gestochenenPortrit, welche ihn
am 27, Aug. 1651 im Alter von 42 Jabren
eeurten bezeichnet. C. de Bie (1661) gibt
‘rtdnlich 1638 als Todesjahr an, wikhrend or
i= Taat unter seinem Bildnisse thn noch als
‘tend auffiihrt. (@. auch den vorigen Art.)
4G. Flinck ‘anfangs Schiiler von Lambert
hhtobsz. zu Leouwarden, ging er spiter (etwa
1% 1892) mit demsetben nach Amsterdam 2u
Reabrandt. Aehnlich, wie bei Flinck, aber
beh auffilliger, mischen sich in Backer die
Eafisse der beiden Lehrer und zwar nicht in
Ficklcher Weise. Als derselbe im Alter von
‘a % Jahren in Rembrandt's Atelier trat,
tar ihm die italienisirende Richtung seines|
ten Lebrers, welche namentlich in der Dar-
sellang des Nackten stark an Manier streifte,
‘elon tu sehr zur Gewohnheit geworden, als
‘uss er fiir Rembrandt's grundverschiedene
realtrolle Auffassung noch hiitte kinnen em-
icglch sein. Was er sich von ihm anelgnete,
Yr eine leichte und breite Pinselfithrung, ein
FelchniGiger heller brauner Ton, der aber bei
“brgetinger Entwickelung des Helldunkels leicht
‘usFlaue ausartet, und eine kriftige natur
stische Auffassung, die jedoch zuweilen allzu
derb und selbst gemoin erscheint. Zum Theil
machen sich seine Schwiichen auch in den Por-
tilts geltend, we
artigen Einzelbildnissen. Am glilcklichsten ist
er in grOGeren Portriitstiloken, in denen er sich
einfach an die Natur hiilt. Dahin gehdren 2 groBe
sschutterstukkens im Rathaus zu Amsterdam
it zablroichon Figuren (das eine J.B. 1642 bez.)
‘und namentlich ein sregentenstuke von 6 Per-
sonen im Museum van Hoop zu Amsterdam.
.|Hier verbinden sich geschickte Anordnung und
lebensvolle Charakteristik mit breiter Bohand-
lung und einer Rembrandt verwandten Beleuch-
tung. Achnlich, aber etwas kiihler im ‘Ton ist
cin Portrittsttick im Burger Weeshuis zu Am-
sterdam, auf welchem die Vorsteherinnen der
Anstalt dargestellt sind (bez. J. A. Backer).
Mohrere studionartige K8pfe besitzt die
Dresdener Galerie: ein weibliches und ein
wiinnliches Brustbild (No. 1239. 1240), belde
bez. mit dem Monogramm J. A. B.; ein’ drittes
ihm zugeschriebenes Portrit (No. 1241) ist filr
den Meister zu schwer im Ton, zu kleinlic und
sorgfiltig in der Mache. Dagegon trigt cin
G. Flinck genannter Greisenkopf (No, 1316)
ganz den Charakter des J. Backer. — Den
Dresdener Bildnissen verwandt sind 2 Brust-
bilder eines jungon Ehepaares in der Pinakothek
zu Miinchen, von denen das eine mit dom
Monogramm, das andere mit dem ganzen
Namen bezeichnet ist. — Die meisten Bilder des
‘Kilnstlers besitzt die Galeriein Braunschweig
tuniichst das Bildniss des Meisters im Alter von
etwa 30 Jahren, frisch und heitor im Ausdruck
(bez. mit Monogram), und das gleich groBe
Portrit einer jungon Frau, vielleicht der Gattin
Backer's. Zwei unter sich ganz verwandte Bil-
der mit nackten lebensgroBen Gestalten zeigen
den Kiinstler von seiner ungtinstigsten Seito,
welche seine Zeitgenossen freilich gerade am
meisten bewunderten: das griGere von beiden,
Drei sehlafendo Nymphen von einem Hirten be-
jauseht, ist besonders flau und verschwommen
in der Fiirbung wie in der Zeichnung und wider-
wiirtig in der Auffassung; das kleinere, Eine
Nympho von cinem Hirten belauscht, ‘etwas
kriftiger gehalten, ist vermutlich das als Cimon,
dor eine schlafende Nymphe belauscht, von cinom
ZeitgenossendesKiinatlers, JandeVos, besungene
und gefvierte Bild. Drei Gemiilde B.'s besass
dio Galerie zu Salzdahlum: ein minnliches und
cin weibliches Portrit und »Christus und das
Kananiiische Weil (letateres, jetzt im Privat-
desitz zu Braunschweig, scheint mir flr den
Meister zu gering; es macht den Eindruck einer
Kopie von etwa 1700). Ansprechender als jene
Bilder der Braunschweiger Galerie,ist ein groBes
Gemiilde verwandten Gegenstandes in der Samm-
Tung zu Cassel, Venus, Adonis undjCupido
in einer Landschaft; es ist besser komponirt und
gezeichnet, und farbi em Killen ‘Ton
Jakob A. Backer.
518
gehalten; freilich erinnert es nicht mehr an
Rembrandt, ist vielmehr ibnlichen Darstellungen
eines Caesur van Everdingen und Jacob van Loo
vorwandt. — Flir ein Werk des J. Backer
michte ich nach dem Vergleich mit den eben
besprochenen Gemilden auch Schiafende Nym-
phen, von einem Hirten beobachtet, halten,
welche in der Kunsthalle zu Bremen als ein
Werk aus Rubens Schule aufgefithrt sind
Fir dio Achtung, welche der Kiinstler seiner
Zeit genoss, ist der Umstand ein Beweis, dass
er im J. 1645 fiir den Prinzen Friedrich Heinrich
aur Auséchmitekung des Schlosses Bueren cine
allegorische Darstellung der Freiheit malte, fltr
welche er die Summe yon 300 fl. erhielt.
Seine meist mit Kohle auf blauem Papier au
geflihrten Zeichnungen, gewihnlich Figuren-
studien, sind breit und geschickt. Das britische
‘Museum besitzt 2, die Albertina zu Wien 3 der-
artige Zeichnungen, unter letztoren ist besonders|
das Selbstportrit des Kiinstlers ausgezefchnet,
welches die interessante Inschrift trigt: Jacob
A. Backer fecit 1638 in Vlissingen (das A mit
dem B von Backer zusammengezogen).
Das oben fucsimilirte Monogramm findet sich
auf dem weibl, Portrit in Dresden, iihnlich auch
auf anderen Gemiilden. Da ausser der oben
erwihnten Zeichnung eines der Gemilde in Am-
sterdam sowio auch ein Stich nach ihm J. A.
Backer bezeichnet sind, dlirfen wir annehmen,
dass jones A sich auf den Vornamen von Backor's
‘Vater bezieht.
s. ©. de Bio, Het gulden Cabinet ete. p. 130. —
Houbraken, Degroote Schouburgh eto I. 336.
Tmmerzeel, De Levens en Werken ote, —
Gh. Kramm, De Levens en Werken ete, (J. und
scl.). - Campo Weyerman, De!
Levensbeschrijvingen ete. I. §0.—Descamps,
Ta vio des peintres ftamands 11, 141.
W. Bode und C. Yoomacr.
Bildnisse des,Kinstler:
1) Brustb. Gest. von Th. Matham, nach Th, do
Keyser. Inschrift: Jacobus Backer celebris
apud Amstelodamenses pictor oblit xxvi avo.
49, pent Aet xLt1,
2) Brustb. Jac. Backer delin. Pet. Ballin se.
Meyssens exe. 4, (zu de Bic, 22.)
3) Halbtgur mit Hut und Mantel, G, Terbureh
px. H. Bary sc. Fol,
4) Brustb. in Medatllon mit dem Portrit von Bolt
auf einem BI. A. Bannermann se. 4, (Zur)
‘Quartausgabe des Walpole.)
Baw Be sedel. A. Bartsch s
Radirung. 4.
6) Bet Deseamps 53, Houbraken 12D.
a) Von ibin radirt:
|. Die Sinne, nackte Nysuphen in Land-
U6”. Be. 73",
uch. Die Nymphe rlecht an einer
Roso; bel ihr ein kleiner Hund. Jacob de
Backer invenit,
2)Der Geschmack. Die Nymphe bilt in der
einen Hand ein Messer, in der andern
elnen Apfel; rar Sefte ein Fruchtkorb,
den Fassen ein Affe, Jac. de B. inv.
38) Das Gesicht, Die Nymphe besieht sich in
Spiogel; zu ihren Fassen cin Adler, in
Grande der Landschaft Narciss, Jac, de B.
4) Das Gehir. Die Nymphe sitzt auf einen
Hirsch und spielt die Laute. Jac. de.
inv, Joannos Meyssens exe, Antverpie.
5) Das Gefthl, Die Nymphe mit einer Taste
auf der rechten Hand, die sie in den Fis-
ger delsst, Vorn rechts eine Schildkrie,
im Grande links Pygmalion, Jac. de B. ins.
Diese Folge von Bll. ist sehr selten volitis-
dig. (Ausfahrlich beschrieben von Ph. v. d
Kellen im Katalog der Sammlung von C. J. J.
de Ridder.)
6) Sir Thomas Gresham, Londoner Kaufmann, nach
Vertue, 8. J. Backer se,
7) Homer's Bite. 8.
8) Elfezer und Rebecca. (Von Heincken cititt)
b) Nach thin gestochen
1) Schlafende Venus, M. Mosyn sc. Fol
2) Venus auf dom Meere, von Amoretten beg,
Von Dems, Fel.
3) Die verlassene Ariadne auf Naxos von Bochts
etristet. Mich. Mouzyn se. G. Danckers
exeud, qu. Fol.
4) Zwei schwobende Kinder mit Weintranten. Cx
de Passe se, Oval. kl. qu. Fol.
5) Halbfig. eines Midchens mit entbl5sster Brust i2
‘der Linken in Geldstiick baltend. ¢. de Moor
fil, fec. (Carl v. Moor.) Schwarzk. radirt unt
Grabstichel. 4.
6) Hin birtiger Possonreisser, dom Harlekin iks-
lich, die Rechte an den Mund gelegt. Ohme Ni
men, aber von Dems, radirt. qu. Fol.
7) Hatbtgur einer Dame, die mit der Linken dis
Kleid aufhebt. Jac. Lutma se. gr. 4.
8) Weibliches Brusth, Amalia Baader se. 4.
9) Nicol. Hasselacr, ‘Platemajor in Amsterdam.
Brust. Gest. von J. Honbraken. 8.
94) Geertrulda Hassehier, Gattin von Corn, ¥
‘Werkhoven. Unter dem falschen Namen Maris
yon England, Gemalin Wilhelm’s If., bekanrt.
Gest. von Jac. Lutma, Fol. — Nach dem Ori
nal im Besitz des Hern Huydecoper van W
fenhorst 2u Zeyst.
(Notis von Ph. van der Kellen).
10) Steph. Fox, im 75. Jabre. Oval mit Wappes.
Gest. von'Jean Simon. Fol
11) Porteat eines Unbekannten, mit der Devise
Semper Victor. Gest. von Th. Matham. (Die
Devito hat mu der irrtimlichen Vermoteng
Anlass gegeben, die dargestellte Persinlichheit
sel der Maler J. Vietor.
12) Dr. Vopiscus Fortunaius Plempins, Art 70
Amsterdam, Gest. von Doms. Fol
13) Reynerns Wybrandi Wybma, Predizer zu Amster-
dam, vor dem mit Bichern besetzten Tische
sitzend, die Brille in der Hand. Kniest. Gest
von J. Savery. Fol.
14) J. Banning Wuytiers, Thool., als Leiche, Th.
Matham se.
45) Leechwater. 8, Savery s
16) Finige Bil. in der Hedend, Hist. of Tegenmont-
ige Staat ‘an alle Volken. Vol. XXU. Gest.
von Hendr. Spilman. 8.
Adrisen de Backor
‘Frans de Backer. 519
Ten dom wellichen Brotila dor Dresdner
alo nds seh sino Photog. water en Pub
W. Engelmann u. J. E. Wessely.
Adriaen de Backer. hollindischer Maler,
nach Houbraken ein Neffe des
OB: ; J. 1643. Sicher erfahren wir zu-.
‘+ erst 1669 von ihm durch ein Ge-
dicht auf seine Verheiratung (von
in Rom die Rede ist. Er blieb fortan in Amster-|
dap, wo er nach Houbraken 1686 verstarb. Die-
s Schriftsteller erwihnt des Ktinstlers an zwei
wel und Kramm sich haben verleiten lassen,
wwei verschiedene Kiinstler dieses Namens an-
zvanehmen.
Charakteristik , feinen Ton der Fiirbung recht)
Tichtiges geleistet. Seine Bildnisse lassen sich
mit den spiitesten Werken cines G. Flinck und
jedoch der ungiinstige italienische Einfluss: sie
sind manierirt, hart und bunt in der Fiirbung.
Das charakteristische Hauptwerk dieser Art ist
in ganzen lebensgroSen Figuren. Ein groB
allegorisches Gemiilde befindet sich im Museum
taAntwerpen(urspriinglich imSaal der Lukas-
riheren Rathaus) zu Amsterdam. Andere’
Jeckengemiilde mit allegorischen Darstellungen
aden wir im Katalog von Terwesten erwihnt;
Die beiden bedeutendsten Portriitstiicke befin-
en sich in Amsterdam: eine »Anatomies des
rofessor Ruysch, welcher vor sechs jungen Me
thenaeum, und dic Vorsteher des medizinischen
ollegs zu Amsterdam im Versammlungslokale
‘sselben. — Ein miinnliches Brustbild besitzt
Bezeichnung des Braunschweiger Bildes
Arriatr Doacker
S67
lkationen det photograph. Gesellsch, in Berlin.
Imp. Fol, 18
Jakob Backer, zu Amsterdam
geb. und zwar nach Deseamps im
Gaspar Brandt, Potzij, Amst. 1723, IIT, 69), in
elcbem auch von einem lingoren Aufenthalte
reschiedenen Stellen seines Werkes und zwar
as eine Mal ohne Vornamen, wodurch Immer-
B. war voratiglich thitig als Portriitmaler und
hat als solcher durch freie Anordnung, lebendige
K. Du Jardin vergleichen. In seinen Gemilden
tistorischen oder allegorischen Inhalts zeigt sich
ter Raub der Sabinerinnen in der Galerie zu
Braunschweig, bez. Adriaon D. Backer 1671,
side daseTbst), ein Deckengemiilde, das jiingste
vericht darstellend, im Residenzschloss, (dem
aselbst auch eine groBe Komposition von Rinald
nd Armida, zu 16 fl. verkauft.
nern an einem vorziiglich verktiraten Leichnam
‘inen Vortrag hilt (bez. A. Backer 1670) im
is Museum zu Rotterdam. Es trigt das
lige Monogramm, aus dem ich, wie auch aus
rrauf schliessen michte, dass sich der Ktinstler
:B. nannte.
s, Houbraken, De groote Schouburgh ete. 11.
50 und 186, Immerzeel, De Levens on
Werken ote. — Ch, Kramm, De Levens en
Werken ete. — Doscamps, La vie des peintres
flamands TI. 1) Campo Weyerman,
De Levensbeschryvingen ote. III. 26.
T, van Westrheene und W. Bode
Nach ihm gestochen :
1) Mart. v. Bickellen, Jurist, Knfest. sitzend.
J. Vorkoljese. Schwarzk. "Wess. 4. Fol.
2) Bart. Provost(Prevotius), Theol., + 1669 aet. 87.
‘A. Backer post obitum del. H. Bary ec, gr. Fol.
W. Engelmann,
Backer. Nicolas de Backer, Portriitma-~
ler in der zweiten Hilfte des 17. Jahrh., der in
Antwerpen, spiitor unter Gottfried Kneller's Lei-
tung in London thitig war und dort zu Raf go-
langte. Wahrscheinlich ist er mit dem B. iden-
tisch, der von einigen Biographen Jan Jacob ge-
nannt und als ein Bruder Adriaen’s de Backer be-
zeichnet wird. Das N, woraus der Name Nicolas
entstand, war nach Kramm vermutlich das Zei-
chen fiir >unbekannts
5. Doscamps, La vie des peintres flamands ete,
M11, 224, — Kramm, De Levens en Werken
etc, — Siret, Dict, 2 6d,
Backer. Franz de Backer, Maler u, Stecher
aus Antwerpen, erste Hilfte des 18. Jabrh, Ex war
Hofmater des Kurfirsten von der Pfalz Johann
Wilhelm, der in Diisseldorf residirte, und beglei-
tete wahrscheinlich nach dem Tode desselben
(1716) dio Kurflirstin, deren besondere Gunst
er genoss, nach Florenz an den Hof ihres Vaters
Cosmus IL. Im J. 1721 war er in Rom; das von
ihm dort gemalte Selbstportriit wurde auf Veran-
lassung seiner Gdnnerin in die Sammlung der
Malerbildnisse der Florentinor Galerie aufge-
nommen. (Bez. F. de Backer p. Romac 1721.)
Spiiter erscheint B. wieder in Deutschland ; 1725
26 malte er zwei Bilder fir eine Kapelle der
Adalbortskircho in Breslau, 1727 eine Imma-
culata Conceptio fiir dio Mauritiuskirehe und zwei
Gemiilde fiir den Dom daselbst. Auf der Inschri
der Conceptio nennt er sich: Principis palatini
ot Electoris Trevirensis pictor.
s. Museo Fiorentino, 1V, 293. — Fiorillo,
Gosch, d. 2. Kiinste. HI. 348, — Luchs,
Bildende Kistler in Schlesien, p. 46.
Notis von Alwcin Schulte.
Selbstportrat des Kiinstlers in: Museo Floren=
tino, G. Rossise. Fal.
4) Vou ihm gestochen
1) Kain erschligt Abol. 1704, Nach A. Schoon-
Jans. Fol.
2) Der erschlagene Abel: im Gronde Kain, in den
Wolken links Gott Vater. Nach Dems. Ohne
Bezoichnung. Fol
3) Cimon und Pera im Kerker. Nach Dems. 1704.
qu. Fol,
4) Moritz Prinz von Oranien. 4.
__Bt. Backer
Willem Backereel.
ordam,
4. und qu. Fol,
520
5) Willem V., Halbg. mit Kommandostab. Nach
Hotel de Ville d’At
Chinesische Ansichten
Daniel v. Riemer. Jurist. F, Backer px. 1725.
B. Strahowsky se, Wratisl. Oval mit Bel-
A. Rotterdam. 8.
3
bi Nach ihm gestochen :
werken, Fol,
‘W. Engelmann,
Backer. Bt. (Bartholomacus oder Ba
rent?) Backer, Kupferstecher zu Amster-
dam, in der Mitte des 18, Jahrh.
Von ihm gestochen
1) D. van Gerscher, Chirurg zu Amsterdam, Brustb,
Nach R. Jelgerhuis. 4.
‘Vermaak des Jaars 1784, op den Amstel. kl.
3) Traineati du Kamtschatka tiré par des chiens,
1769, qu. Fol.
4) J. Boskoop, Prediger in Amsterdam, Nach J,
Houbraken’s Stich nach J. M. Quinkhard. 4,
5) J. Covijn, Prediger ebenda, Kniest. gr. 4.
6) Wil, Koothaar, Orlentalist cbenda. Brastb,
‘Verkleinerte Kople. Nach J. Houbraken's Stich
nach Quinkhard. 4.
7) Joan Temmink, Prediger ebenda, Verkl: Kopic,
Nach Demselben. gr. 4,
8) Rutg. Perizonius, Prediger ebenda, Nach P. J.
Eutrop. Fol,
9) WL. Sluiter, Prediger in Bibergen, Brastb. im
Mantel, 12.
10) P. Adriansz van der Werf, Oval. 8,
We Engelmann.
Backer. Catharina Backer, holliindische
Malerin, Gattin von A. de la Court van der Vorst,
eines bokannten Kunstsammlers zu Leiden,
+8. Sept 1766, Sie malto Genrebilder und Bla-
‘men- und Fruchtstticke in breiter sicherer Manier.
s. Ch. Kramm, De Levens en Werken ete.
©. Vormaer.
Backer. Cornolis Backer, hollindischer
Bildnissmaler, geb. 7. Juini 1771 2u Goedereede,
lebte zu Rotterdam und war Schiller von A. C.
Hauck, dessen Tochter er zur Frau nabm. Er
fllbrte seine Portrits lebonsgroB in Oel oder auch
als Miniaturen aus. Zuweilen malte er kleine
Interieurs, die rithmend erwiihnt werden.
Nach ihm gestochen :
1) Portrit des Prodigers H. v. Hasselt xu Amster-
dam ({ 1806). Gest. von Hi, Roosing. 4,
2) Portrit des Predigers Jac. Rysdyk Takens 20
Amsterdam (+ 1804), Gest. von Il. Roosing.
4. (Beide BIL angefihet von Ch, Kram.)
#.Immerzeel, De Levens en Werken ete, —
Ch. Kramm, De Levens en Werken ete.
W, Bode.
Job Augustus Backor, Sohn von Cornelis
B., geb. 4. Sept. 1796 2u Rotterdam, Neben dem
Unterricht seines Vaters genoss er auch den der
Maler W. van Leen und J. Kouwenhoven, Er!
war als Landschaftsmaler thitig und machte sich
ausserdem durch verschiedene preisgekriate
kunstphilosophische Abhandlungen bekanat.
s. Immerzeel, De Levens en Werken etc
W. Bite
Arend Backer, jtingerer Sohn von Cores
Backer, geb. 14. Aug. 1806 zu Rotterdam. Nad-
dem er den Unterricht seines Vaters gence,
ging er auf ein Jabr nach Antwerpen in dx
Atelier von Wappors. In seine Vaterstadt r-
rilckgekehrt war er fortan als Genremaler hits
s. Immerzeel, De Levens en Werken ete.
W. Bie
Backer. Francois Joseph Thomas é
Backer, Historien- und Genremaler, geb.2 Msi
1812 2u Gheel bei Antwerpen. Er studirte af
der Antwerpener Akademie und ging tos da
Skulptur, der er sich anfiinglich widmete, til
aur Malerei tlber. Das Genrebild, Eine un
liche Familie, das er 1843 im Salon von 4:
werpen ausstellte, hatte entschiednen Erfoirc!
versprach Bedeutenderes, als der KUnstler iz
geleistet. Ausser Genrebildern, deren Yair
er zuweilen der Geschichte entlehnte, mi #
eine Reihe religidser Bilder: 1851—58 die $+
tionen, die fr Kirchen der Umgegend von As
werpen bestimmt waren. Fr dieKirche St Bie
zu W ilry ck eine Darstellung des Patrons dis
Kirche, fiir den Altar einer Kapelle in Suite
Dymphnezu G hee! das Martyrium des bl. Gets
In den J. 1837 bis 1867 waren Bilder von ibs
den Salons von Antwerpen, Briissel und Gist
ausgestellt. B., von misanthropischem Ci
rakter, blicb wnverheiratet und starb im De
1872 in Antwerpen, wo er dauernd seinen Aufes:
halt gehabt.
8. Kuy!, Gheel vermaerd door den cerdienst
i Dimphna. 1863. p. 323.
‘Notizen von Polydore Beau/auz.
Alex, Pinebart
Backereel. Gilles Backereel, Historiet-
maler, geb. zu Antwerpen, nach der Angabe dé
meisten Biographen 1572. Er gebirte zur Kise
der italienisirenden niederliindischen Meist,
studirte in Rom und lebte dann fast aussehlies-
lich in seiner Vaterstadt. Sein Todesjabr i
unbekannt. Von den Bildern Backereels, 2
denen dio kriftige Firbung gerithmt wind,
fand sich frither eine groBe Anzahl in den Kt
chen Antwerpens. Gegenwiirtig besitet das X-
seum in Briissel zwei Gemilde von ibm. de
Anbetung der Hirten und die Vision des bl. Fe
lix; die Belvodere-Galerie in Wien: Hero, Le
ander betrauernd. — Der Name des Kisstlers
findet sich hiufig entatellt: Bacearclles, Bakarel
Bacearelli, Bacareel und Bakkarell.
Willem Backereel, Historien- u. Portit-
maler, Bruder des Vorhergehonden, geb. 1570 #2
Antwerpen. Er wanderte gleichfalls nach [alice
und blieb dort bis zu soinem Todo im J. 10°
Das Museum in Antwerpen besitt roa ihm
einen hl. Felix, das Museum yon Briissel ee
Vision desselben Heiligen und einen bl. Asto-
Backert
Ludolf Backhuijzon. 521
sius von Padua mit dem Christuskind. — Sand-
rarterwithnt noch mohrere Kiinstler dieses Na-
suens, von deren Werken und Lebensumstiinden
sichts bekannt ist.
s,Sandrart, toutsche Ak. I. — Biogr. natio-
nale be Belgique. 1806,
Backert (oder Backers), Bildhauer in der
Nittedes 17. Jahrh. zu Hamburg, wo sich im Dom
tin von thm gearbeitetes Grabmal befand.
Peter Backert, Sohn des Vorigen und
Stler Schlliter's, nach dessen Modellen er meh-|
re Statuen ausflhrte. An den Sklavenfiguren|
im Denkmal des groBen Kurfiirsten in Berlin war
ec gemeinschaftlich mit Henri Herfort und
Nahl beschiiftigt.
sHamburgisches Kinstlerlex. — Nicol
Berliner Kunstler.
Biethuljzen. Ludolf Backhuijzen oder
Bakhnizen, holliindischerSeemaler, fiir dessen
Fiogaphio wir ausser wenigen urkundlichen
Daten nur Houbraken's Erzithlung als Quelle be-
sive, Nach dieser wurde er 1631 (am 18. Dez.)
niEnbden geboren, wo sein Vater Gerard B.
4 Amt des Stadtsckretiirs bekleidete, Nach-
taer demselben lingere Zeit als Schreiber be-
‘eh gewesen, wobei er sich 2a einem sebr
fadickten, damals bekanntlich als Kiinstler
radteton Schretbmeister ausbildete, kam er im
4.1850 nach Amsterdam in das Haus des Kauf-
sume Bartelet, um sich dem Handelsstande 2u
iinen, Hier fesselte thn das malerische Trei-
‘aim Hafon und der Reiz der Seo allmilich s0
‘lr, dass er versuchte, manche der Strand und
‘ifeuszenen in Federzefehnungen wiederauge-
‘ea. Die Anorkennung, die diese Versuche fan-
da, brachte ihn 2u dem Entschlusse, sich zum
Ktastler auszubilden. Er nahm daher eine Zeit
lug Unterricht bei Aldert van Everdingen,
‘erin seinen seltenen Secstiicken als ein vorsiig-
lker Meister dieses Faches erscheint, und
suditte gleichzeitig die Werke _anderer|
Kistler, namentlich die Marinen von H. Dub-
tels. Doch blieb seine Hauptlohrerin die Natur.
Unie Seo in allen ihren Bewegungen, bei allen
Feleuehtangen und Wettern beobachten zu kin-
¥a, soll er sich oft unbekilmmert in Lebensge-
‘hr begeben haben. Allmibblich verbreitete sich
‘er Ruf des Knstlers: er bekam Auftriige von
dea Stidten seiner Heimat, wio von fremden
‘unstlebenden Fulrsten; der Czar Peter besuchte
‘in Atelier withrend 'seines Aufenthaltes in
Ansterdam und liess sich von ihm Zeichnungen
wa Schiffen anfertigen. Gleichzeitig versam-
‘elt sch um thn eine Anzahl von Schillern und
Nachahmern, unter denen Jan Klaesz Rict-
‘oof, Hendrik Rietschoof, Micchiel Madder-
‘eg, Jan Dubbels und Pictor Coopse die be-
‘ind. Seine Kunst brachte ihm reichen
‘und bis in sein hohes Alter genoss or
Ketler-Lexiton. 10,
des allgemeinsten Beifall
17, Nov. 1708.
Dieso Angaben Houbraken’s diirfen wirin ihren
Hauptziigen wol alsrichtigannehmen, daderselbe
cin jlingerer Zeitgenosse von Backhuizon war.
Nach einer Notiz der Eheregister zu Haarlem,
welche A. v. d. Willigen publizirt hat, verlobte
sich Ludolf B., Wittwer aus Emden, zu Amster-
dam wohohaft, mit Anna de Hooghe von Amster-
dam, der Enkelin des Malers Romeyn de Hooghe,
welche vor der Groote Houtpoort (Holathor)
wohnte, und vermiilte sich mit ihr zu Sloten am
31. Mai 1680 (nieht 1650, wie durch einen Druck-
febler bei v. d. Willigen angegeben ist).
L. Backhuijaen ist lange Zeit neben Willem
van de Velde als der grdBte unter den Seemalern
bewundert worden, und ihre Gemillde wurden
etwa mit gleichen Preisen bezahlt. Wonn jetzt
auf dem Kunstmarkte der Preis flr einen v. de
Velde bis zum Zehnfachen die Summe fiir ein
Bild von L. B. tbersteigt, so ist dies der Bewei
dass eine richtigere Werthschiitzung der ktins
lerischen Bedeutung beider Meister cingetroten
ist. Schon Waagen orkennt B.'s wesentliche
Schwiichen: er hebt den Ufters etwas bunten
Eindruck seiner Bilder hervor, den namentlich
der Gegensatz eines kalten Roth mit dem grauen
"Ton der Wolken bewirkt, das Undurchsichtige
und Schwere, das seiner Farbe nicht selten cigen
ist; doch stimmt auch er noch ein in die herge-
brachte Bewundorung seiner Stiirme und rithmt
den groGon, poetischen Reiz, sowol: in den wii-
thenden Wellen, wie in den vom Winde zerris-
senen Wolken der Liiftes (W. Handbuch. I]. 234).
Gerade insolchen Darstellungen, welche groBten-
theils der spateron Zeit des Klinstlers ange!
erscheint mir derselbe in den mei
zumal bei groBem Umfange der Gemiilde, beson-,
ders schwach : schon die Auffassung pflegt ge
sucht und theatralisch zu sein, und der erstrebte
Effekt nimmt sich um so unwahrer
Folge einer mangelhaften Technik die
[jetzt schwarz und undurehsichtig, die Lichter
er grell erscheinen. Das Beste hat B. offenbar
in seiner frithesten Zeit geleistet und zwar in
kkleineren Darstellungen der leichtbewegten See.
Diese sind dureh die ware und geschmackvolle
Bowogung des Wassers und der Wolken ebenso
ausgezeichnet, wie dureh die fleissige Durchfith-
rung und den klaren, kithlen Ton der eigenthtim-
lich hellen Lokalfarben. Leider besitzen dffent-
liche Galerien nur wenige Werke dieser Art.
Das schiinste mir bekannte befindet sich in der
Galerie zu Berlin (datirt 1664); diesetbe Samm-
lung besitat auch in einem kleineren und einem
sehr umfangreichen Seesturme die interessanten
Belege, wie lebendig und selbst groBartig B. in
glticklichen Momenten dic Natur wiederzugeben
srstand und bis zu welcher kalten, auch in der
irbung unerfreulichon Dekorationsmalerei_ er
sich auf der anderen Seite verirren konnte. Vou
mnlicher Klarheit und Frische wie jenes frilhe
66
zu Amsterdam am
522
Lndolf Backhuijzen.
Bild der Berliner Galerie ist auch eine bewegte
See im Pal. Pitti zu Florenz (datirt 1660), ein
Seehafen {m Museum zu Stockholm, ein Strand
zuBamberg. Hibsche kleinero Bilder besitzt
die’ Galerie mu Ludwigslust, wodelbst sich
auch ein ungewdhnlich guter groBer Seesturm
aus splterer Zeit befindet. Reicher an vorzilg-
lichen Werken der friheren Zeit sind die Privat-
galerien, zumalin England, wiedie Bridgewater
Galerie, die Sammlungen Baring, Ashburton,
Hope, Wallace u.s. f.; in Deutschland besonders
die Sammlung des Herrn Wessclhooft in Ham-
burg. Eine Bislandschaft in der Galerie mu
Kopenhagen ist von groBer Feinheit. Ein
Kleines Gemiilde mit der seltenen Darstellung
ciner Flusslandschaft, das im Charakter dom
Pynacker sehr nahe steht, besitzt das Belvedere
za Wien. Werke aus der spiiteron Zeit des
Kilnstlers sind in den meisten dffentlichen und
den grdGeren Privatgalerien zu finden, am
zahlreichston in den Galerien von Ludwigs-
lust, Kopenhagen, Paris, Amsterdam,
London (aus der Sammlung Peel) u. s. f.
Zaweilen hat B. auch Bildnisse gomalt, gewuhn-
ich in kleine Format; meist sind ‘dieselben
schwer in der Firbung, gering in der Zoichnung
und leer im Ausdruck. Eine Ausnahme davon
macht das Bildniss eines Greises in der Ermitage
zu St. Petersburg und namentlich ein kleines
Selbstportrit in halber Figur zu Ludwigslust
(bez. 1697), welehes sich dem Caspar Netscher
nlihert. Gering ist cin anderes Selbstbildniss
(bez. 1694), welches sich in der Sammlung des
Baron K. von Mecklenburg zu Berlin befand,
wie auoh ein Portriit im Besitze des Athenaeum
illustre zu Amsterdam, welches dasclbst 1872
ausgestellt war.
Die ziomlich zahlreich verbreiteten Zeichnun-
gen B.'s tragen im Wesentlichen denselben Cha-
rakter wio seine Gemillde: die ausgefthrtes
Kompositionen stehen hinter seinen Skizzen nach
‘der Natur meist entschieden zurtlck. Letztere
Ubertreffen sogar an Frische und Lebendigkeit
der Auffassung, an Feinheit in Licht und Laft,
an Leichtigkeit der Behandlung hitufig die besten,
Gemillde; offenbar hing es dem Maler nach,
dass er erst s0 spit das Handwerk erlernte
Unter seinen Handzeichnungen begegnen wir
zuweilen auch Darstellungen der wildbewegte:
See, denen in der That das Lob wabrer Gril
und Poesie gebithrt, welches ibnlichen Gemildea
von ihm fast durehweg mit Unrecht oder dock
mit Uebertreibung ertheilt wird. Die intereseas-
teste Sammlung von Handzeichnungen B.'s be-
sitzt das Kupforstichkabinot zu Dresden iz
inigen sechaig zusammengehirigen Blitter,
cinfachen kleinen Kreidezeichnungen, in welehee
in geistreicher Weise die filichtigen Eindricke
dor Natur mit gowandter und kriiftiger Hand
wiedergegeben sind. Eine betriichtliche Zab wo
Zeichnungen aller Art besitzt auch das British
Museum (27), darunter einige sehr hervora-
gende Blitter.’ Unter einer kleineren Zshl iz
Besitze der Albertina zu Wien (mit Daten vou
1680 bis 1693) ist cin griBeres durchgefidhre:
Aquarell, eine Eislandschaft, besonders ausge-
zoichnet {angeblich eine gemeinschaftliche Arbeit
von B. und Rutgers.)
Der Kiinstler bozcichnet bald mit dem Mono-
gramm L. B., bald mit dem vollen Namen (Back-
hiuizen oder Bakhuizen) oder auch mit verschie-
denen Abktirzungen desselben:
L BAKH. i694
Cuclolp 4 Back. 1674
HES GRA ea)
1s, Backhuys. 1673
BP
Der Kitnstler hat auch mit gellbter kriftiger|
Nadel mehrere Bll: radirt und fein geiizt. Auch
in diesen Arbeiten wusste er die Eigenthtimlich-
eit desScelebens getreu zu schildern, besonders
dieSchiffe sind mit grosserGenauigkeit gegeben.
Bartsch in seinem Peintre-Graveur beschreibt
19 BIL, darunter die geschiitzte Hauptfolge von
Marinon (Nr. 1—10); Weigel in seinen Nachtrigen|
figt3 BIL, binzu; zu einem der letzteren gehren
noch 4 Bl, und bilden eine Folge. Diese ist mit
1690
cinem aus A und B vereinten Monogramm be-
‘zeichnet, dabei steht ein kieines k. Das letztere
ist nicht als cin verunglticktes se zu lesen, denn
es erscheint aufallen 5 Bil. gleich und bei zweien
steht tberdiess hinter demselben: fe. Demnach
‘muss man so lange an der Echtheit der BIL. zwei-
felu, bis nachgewiesen ist, dass sich L. Back-
huizen auch mit A. B. bezeichnete. An Bloote-
ling ist bei der Folge auch nicht au denken
5. Houbraken, De groote Schouburgh ete. 11.
Ludolf Backhuijzon.
236.—Campo Wey erman, De Levensbeschry-
vingen. II. 279. — Descamps, La vie des
peintres flamands ete. II. 442. —Immerzeel,
De Levens en Werken otc. — Ch. Kramm,
De Levens en Werken ete, — A. van dor Wil
igen, Les artistes de Harlem. — Bartsch,
Peintte Gr. IV, 271
Notizen von V. de Stuers,
W, Bode.
Bildnisse des Kanstlers:
1) Ipse se., s. unten Nr. 13.
2) Geschatt von J. Gole. Brastbild in Oval. B. 10.
L, Backhuizen out 71 jaar. Aemuta—sibl. s.
Ni 1-10. Auch B, sélbst zugeschreben,” Wl
al.
3)Schenck se, Schabkunst. 8.
4) Brustb. in Oval, Umriss von G. C. K(illan). 8,
5) Bei Houbraken, Weyerman, Dargenville und
Deseamps,
a} Von ihm radirt:
|~10) Folge von Marinen ond Ansichten vom Y
bei Amsterdam. qu. kl. Fol. (B, 1-10).
Der Folge ist beigegeben das geschabto Portrit
des Kanstlers (von Gole), —ein Titelbl.: Stroom
en Zee gezichten etc. 1701, — ein Elozium ai
den Maler mit hollindigchen und ein zweites mit|
lateinischen Versen, beide von Janus Brockbusins.
Die lat. Verse beim Kinstlerportrit: Aemala
naturae ete, sind auf besonderer Platte,
1. Vor dem Namen, der Nr. und vielen Ar-
deiten. Sehr selten,
TL, Mit denselben.
IM, Die Nrn. sind wieder herausgenommen ; dle
alten Abdriicke dieser Abdrucksgattung|
sind auf Amsterdamer Wappenpapier (dio|
Rippen gehen senkrecht), die modernen
auf franzisischem Papier (die Rippen wag-
~ recht).
1) Allegorie auf Amsterdam, Neptun und
‘Thetis auf dem Meore, im Hintergrund
Kriegsschiffo und Arsenal. Die Unterschrift
auf Desonderer Platte: Zoo bouwt men
hier ete. (B. 1.)
2) Seeufer mit Fischer, Gruppe von vier
Figureo und einem Hund. (3. 2.)
3) ¥-Ansicht, im Hintergrunde Amsterdam,
(B.3.)
4) Y-Ansicht, vorn ein Boot mit sechs Figuren.
@.4)
5) ¥-Ansicht, im Grunde Amsterdam. (B. 5.)
16) Bewegto Seo mit vielen Sehiflen. (B. 6.)
5} Schein isen. (3.7)
8) Anstcht von Kaatwyk, mit vielen Figuren.
(B. 8)
9) Landungsplatz in Amsterdam, mit vielen
Figuren, (B. 9.)
10) Seesturm mit Schiffbruch, (B. 10.)
11) Seehafen, in der Mitte erhedt sich cin Fels mit
einem runden Thurme. qu. Fol. (B. 11.)
Acusserst selten.
Die Landschaft, welche B. unter Nr. 12 bo=
hreibt, ist von L. Brasser.
12) Stiimmisehe See mit Schiff und Thurm. KI, qu.
Fol. (W. 14.)
Sclir selten, ein Exemplar in der Albertina,
17)
523
13-17) Folge von ftinf Bll, Marinen mit Kriegs-
hendem’ Monogramm. qu. Kl. Fol.
Weigel fihrt nur ein BI. dieser Folge
yon gleicher Grisse, "tragen leiches Mono
gramm und sind offenbar von derselben Hand.
im Monogr. Lox. 1. 225, ohne dabei an Back-
hnyzen zu denken, (Das vierte, das spiter in
Weigel angefihrte Bi.) Was 6. BI., das nach Nag-
Jer's Angabe Kein Monogramm hat und uns nicht
13) Das Kriegssehif? segelt nach rechts, Links
tiefer cin zweites, reehts am Horizont nahe
unten in der Ecke.
14) Marine mit vier Sehiffen, davon zwei
feuert eine Kanone ab. Rechts unten auf
einem Stick schwimmenden Bretts das
15) Nach links segelndes Kriegaschiff, im
Grunde daselbst drel andere Schiffe; rechts
gram auf einem schwimmenden Brette
Tinks unten.
recht tiefer ein zweites mit vollen Segeln,
zwischen beiden am Horizont ein drittes,
Rande Ufer. Das Zeichen rechts unten.
n Vordergrund ein Kriogsschiff mit dem
links tiefer ein zweites, rechts ein drittes
und eine Segelbarke, Am Horizont noch
rechts unten anf dem Fasse.
18) Der Morgen nach dem Seesturmo; ein Schift
cin Weib, ausserdem viel Staffage. qu. kl. Fol.
(Weigel 15.)
ddas Gesicht en face, Ohne Bezeichnung. Kl. Fol.
(B. 13.)
schifen; bezeiehnet mit. nebenste-
B
x (Nr. 17) an, die anderen vier sind
Nagler Deschrebt die 5 ‘Il. und oln sechstos
demelben Bande Nr. 2594 ltt wird, ist das von
14 Gesicht gekommen fst, lassen wl bier wee.
der Kiiste ein drittes. Monogramm rechts
Kriogstchitfe im Vordergrundo, das rechts
Monogramm.
tm Itande sas Ufer sichtbar. Das Slono-
16) Krlegaschift anit eingezogenen Sogeln,
rechts im Grunde ein vlertes. Links am
‘Amsterdamer Wappen, nach vorn segelnd,
wel Sehifsichtbar. Das Monogram
iogt geschetert au dem Sando; ein Mann trgt
19) Das Portrit des Kinstlors (radirt). Brosthld,
s. Heineken, Diet. H. 18. — Bartsch, P. Gr.
IY. 269. — Weigel, Suppl. 197. — Nagler,
Mon. Lex. 1. Nr. 225) 2534,
b) Nach ihm gestochen, lithographirt und
photographirt
1) Der Hafen yon Amsterdam. J. Hyrtl so, nach
Perger’s Zeichnung. qu. 4. In: Haas, Bildergal.
Belvedere,
2) Un Yacht hollandais au bord de la mer. Radirt
von Do Saulx, vollendet von Niquet. gr. 8.
In Filhol’s Mus. Royal. Nr. 628,
3) Naufrage aux environs de Nieuport, P. ¥. Tar-
dieu se, Kl. qa. Fol.
4) Pacquetbotte hollandois; Marine mit Schiffen.
Beauvarlet exc. kl. qu. Fol
5) A Moderate Gale, Marine bei Scheveningen,
P, C. Canot se. qu. Fol. Boydell 1, 22.
6) Scestiick, Strand. Daudet sc. 178:
Lebrun.
7) Fine hollindische Yacht. Fortier, Pauquet
und Dupare se. qu. Fol. Musée Napoleon,
66°
Gall,
Ludolf Backhuijzon
Ludolf Backhuijzen d. jing.
8) Vue d'un Port de la Méditerranée, P, Maleu-|
gr. qu. Fol,
19) Eeuelldes Cétes de Norvige. Von Doms. gr. qu.
Fol
10) Gros tems sur les cdtes q'Angleterre, M.
Rousselet sc. qu. Fol.
11) Vue de la ville Amsterdam, ¢
qx. Fol.
12) Ansicht vom Y mit Schiffen, Boz. rechts oben
Bakhuizen 1694. Zeichnungsimitation von
Ploos ¥. Amstel. W. 125.
43) Seestiek mit untergbender Sonne, bens, von
Dems
14) Beastie ‘ait Mondbelouchtung; von Doma,
126.
15) Marine, ‘reehte drei Figuren auf dem Strande,
Bister, Cootwyk se. W. 128.
16) Marine mit einem Dreimaster und einem Segel-
oot. Feder und Tusche, Von Dems, W. 129.
Sibelius se,
Mating. Ke Delvees seo gue dk Cane
Ghats, Hitt
15) Murine () Aquat. C, Apostool se qu Fl
in: The Beauties of the Dutgh Schoo! ote. Lon-
don 1793
19) Der Seesturm, lith, von J. Tempeltei. In:
Preuss. Gemildegalerie. gr. qu. Fol.
20) Der Sturm, der ein Schiff an Klippen sehleudert,
‘Das Bild in der Samm. des Domberrn Speth.
Lith. von Fr, Xav. Winterhalter, qu. Fol.
jestiek bei Sonnenuntergang. Kreide. Zel
21)
nungs-Imit. Franquinet lith, W. 127. (in
Chabert, Gal. de Peintres.
22) Hine Marine, rechts eine Burg; Kreide. F. Pi-
Joty del, Kl. qu. Fol. (Minchner I
nungswork, 398.) W. 130.
23) Marine. Lith, von J. W. Vos. Fol.
Royal de la Haye, Amst. 1833.
24) Marine. C. C. Lambertini se.
qu. Fol. In
25) Marine. Nach demsciben Bilde im Pal
photogr, von der phot. ties. 20 Berlin. 1869. Fol.
26) Der Hafen von Antwerpen, Nach dem Gemilde
in der Pinakothek zu Minehien phot. von Piloty
€ Loblo 1869. qu. Fol.
27) Marine. Handzeichn, im Louvre.
Braun in Dornact
28) Vier Handzeichnungen der Albertina in Wien:
Drei Schife im Sturme. — Marine, — Sturm,
— Rotterdam, Phot. von Dems.
W. Engelmann und Weseely.
Ludolf Backhuijzen, der jllngere, hollin-
discher Maler, Enkel des bekannten gleich-
namigen Soemalers, tibte die Kunst mehr als
Dilettant. Geb. 2u Amsterdam 1717, bildete er
sich anfangs auf Wunsch seiner Mutter, gegen
die eigene Neigung, die thn zum Kriegsdienst|
zog, zum Kaufmann aus, um das Geschift seines
Vaters 2u tibernebmen. Spiiter entwickelte sich
jedoch bot ihm Licbe und Talent zur Kunst, 80
ddags er 1738 unter der Leitung des Portritmalers
Quinkhard Zeichnen und Malen erlernte. Seiner
alten Neigung folgend, stelite er meist kriege-
risehe Szenen dar und machte zu diesem Zweeke
auch 1743 einen Feldzug in Doutschland mit.
Nach dem Tode seines Bruders Gerrit tbernabm
er dessen Ziegelbrennerei in Rotterdam, wo er
1782 starb,
Phot, von A.
8. J. van Gool, De Nieuwe Schouburg ete. Il
366. — Van Eijnden en van der Willigen,
Geschiedenis etc. IL. $1. — Immerzeel, De
Levens en Werken ete. — Ch. Kramm, De
Levens en Werken ete.
W. Bode
Gerard (oder Gerrit) Backhuijze
Bruder des jlingeren Ludolf B., tibte als Dilet-
tant dic Bildnissmalerei. Er lebte zu Rotterdam,
wo er eine Ziegelei besaB.
‘Nach ihm gestochen :
41) Portrat von Wilhelmus Vink, Med. Doet. 72
Rotterdam. Gest. von P. Tanjé. gr. Fol
2) Portrit von sCornelis van Oeveren wagemake
‘op de Haagsche veer, te Rotterdam.« Nach sei
nem Gemilde von 1747 gest. von P. Tanjé. 4
4. Ch, Kramm, De Levens en Werken ete.
W. Bole
Backhuljzen, Hendrik Back huij zee ra
de Sande, holliindischer Mater im Hase, e.
am 2, Jan. 1795, Er war Schiller von J. He
mans, bildete sich aber wesentlich durch fei
ges Studium der Natur. Seine Landschaften,
moist mit bedeutender Staffage, erregten frib
die allgemeine Aufmerksawkeit. Sie wanlen
auf verschiedenen Ausstellungen preisgekriat
und der Ktinstler selbst bereits 1822 zum Mitglied
der Akademie von Amsterdam und zum Vorstand
der Zeichenschule im Haag ernannt. Im J. 1817
wurde er Ritter des Léwenordens. Er gilt flr
einen der tlichtigsten Landschaftsmaler der m0-
dernen hollindisehen Schule und hat auch als
Lehrer eine sehr wirksamo Thitigkeit entwickelt.
+ im Haag am 12. Deg. 1860. Seine Gemilde
finden sich in den bedeutenderen dffentlichen
und Privatsammlungen Holland’s und Belgien’.
Von ihm radirt :
1) Landsehaft mit Hate. Bez. I. B. 1820,
2) Waldige Landschaft mit 2 Figuren,
3) Landsehaft mit 3 Kahen und dem Hirt.
44) Landschatt mit Kahen,
5) Schafo auf der Weide.
6) Ein sitzender Bauer. (Schwarzkunstbl.)
‘Simmiich in 8, Selten.
5. Lmmmerzeel, De Levens en Werken ete. —
Ch, Kramm, Be Levens en Werken ete.
Notiten von J. J. van de Sande Backbuijee
W. Bode,
Jacobus van de Sande Back-
‘on wurde am 18. Juni 1835 im Haag geb:
Schiller seines Vaters Hendrik, ist er in dersel-
‘ben Richtung wie dicser thittig gewesen. Fir
seine Landschaften (Aquarelle wie Oelgemilde)
cerhiclt erauf verschiedenen Ausstellungen Preise,
auletzt 1871 die groBe Medaille auf der Ausstel-
lung zu Amsterdam.
Von ihm radirt:
1) Waldinterienr,
2) Landschaft mit Baum
_Gorardina Jacoba van de Sande Backhuijzen
525
Bacon,
8) Ansiet des Haag nach J. v. Goyen's Gemilde
‘im Maseum des Haag,
Notiten con J. J. van de Sande Bakhuijeen.
W. Bode.
Gerardina Jacoba van de Sande Back-
huijzen, Tochter und Schiilorin von Hendrik
Backhuijzen, geb. im Haag am 27. Juli 1826. Sic
hat sich bekannt gemacht durch Blumen- und
Fruchtstiicke (in Oel und Aquarell) und erhielt)
anf den Ausstellungen zu Amsterdam 1860 und
im Haag 1963 die Medaille. Von dffentlichen
Sammlungen besitzen die Museen zu Harlem
sad mu Rottordam je ein Gemilde von ihrer
land.
Netizen von J. J. van de Sande Backhuijzen,
W. Bode.
zen, um 1830 im
lag gob. iat cin Schiler seines Ohcims Hen-
B.und war, wiedieser, als Landschafts- und
Thernaler thiitig. Jetzt hat er die Malerei auf-
eegeben und lebt zurtickgezogen in Middelburg.
‘Von ihm radirt
Hine Landschaft. A. I, Bakhuijzen f. 1856.
V. de Stuers.
Bacler d’Albe. Louis Albert Guillain,
Baron de Baclerd’Albe, franzisischer Ma
«, Brigadegeneral unter Napaleon L., geb. 1761
ww St. Pol (Pas de Calais), + 1824 zu Sevres. Er
sar vorzugsweise Landschaftsmaler und gebiirte
us soleher zu don Vertretern jener akadomisch-
cassisehen Richtung der David'schen Epoche,
and. Aus dem
Feldzuge von 1797, den er als Ar-
illetie-Lieutenant mitmachte, malte er die
cht bei Lodi, den Uebergang tber den Po
‘ad die Schlachten von Arcole und Rivoli; die
veilen letzteren Bilder und Das Bivouac der
tanzisischen Armee am Abend der Schlacht bei
wsterlitz befinden sieh in der Galerie von Ver-
ailles. Als Zeichner, Stecher und I
atwickelte er eine sehr vielscitige ‘T
u Landkartenstich, Uber den er trefitiche Me-
oiren verdffentlichte, hat er sich besonders
arch eine Karte von Italien (64 Bil. Paris. An
1. (1802)} ausgezeichnet.
)) Bild niss des Kinstlers, Brustb. in Oval. F, de
Guay Lith, 4
1) —— Dass. Cless d. Westermayr sc. 4.
« Bellier, Dict. —Mémorial nniversel des
sciences et des aris. IV. 47. Lief. —J. Meyer,
Gescb. der modernen franz.
a) Von ihm radirt und lithographirt :
1) Ménalos pittoresques ot historiques dos paysasi-
stes (des gravures d'apris les meilleurs cuvrages
des peintres. paysagistes. de toutes les éeoles).
Paria 1803. 4.
2) 102 BU, Souvenirs pittoresques, ow vues Itho~
sraphiées de la Suisse. du Valals ete. Paris, En
gelmann, 1818. qu. Fol.
4) 102 BIL,” Souvenirs pittoresques, La Campagno:
Lithogr. Paris, Engelmann, 1524,
4) Promenades pittoresques dans Paris et ses et
ons, 48 lithographies. Paris, Rich. Walh. Fol.
5) 48 Bl. Description dos Tableaux du Haut-
Faucigny. Kolorirte Radirungen. qu. Fol.
6) Vue du Rhin & Lauffenbourg. Nach G. F.
Gmelin, ge. qo. Fol. Lith.?
7) J. Balma, Montblancfibrer Pacard'
Montblancbestoigers, Radirung. Fol.
8) BIL. in: Caprices des peintres de Stvres ,
par Constans, Paris 1822. Roy. 4.
9) 12 BIL. Szenen aus der Geschichte, Sage und
Mythologie, in Landschaften, Lith, 4. und qu.4.
des ersten
publ,
b) Nach ihm gestochen
1) Bonaparte, I. Konsul. Baste in Oval. Mer-
colise. gr. Fol
2) Mich. Gabr.
Christ,
3) — Dass. BLA. Dunker se, Fol,
4) Bataille de Lodi. Mercoli so. gr. qu. Fol.
5) Vue de Ia Cascade de St. Saphorin sur le lac de
Géndve. B. R. Comte se. gr. qu. Fol
6) — Dass, Benj. Rudolph (Ie) Comte se. gr.
qu. Fol
7) — Dass. F. risen se. gr. qu. Fol
8) Bnvitons dAlsassio. G. Engelmann lith, qu.
Fol,
W. Engelmann
Bacon. SirNathaniel Bacon, Bruder des
englischen Philosophen Francis Bacon (Anfang
des 17. Jahrh.), tibte die Malerei als Liebhaber;
mehrere seiner Bilder sollen sich zu Gorham-
bury, dem Landsitz der Familie, befinden. Sein
Grabmal, daran das Brustbild mit den Attributen
von Pinsel und Palette, ist in der Kirche xu
Culford.
Das Selbstbildntiss Bacon's, Halbtlg. Gest. von
T. Chambars, (In: Walpole, Anect, of painting
in England.)
8, Fiorillo, Gesch, d. 2, K. V. 259, — Bryan
Stanley, Dict.
Bacon, John Bacon, englischer Bildhauer,
gob. 1740 au Southwark’, + 1799 oder 1800 zu
London, machte sich, nachdem er anfinglich
Porzellanmaler gewesen, zuerst_ durch eine
Statue des Mars bekannt.’ Spitter fithrte er eine
‘Anzahl von Denkmiilern aus, unter welehen die
des Lord Halifax und der Misses Draper (der Elisa
des Dichters Sterne) , und besonders das Monu-
ment William Pitts in der Westminsterabtei
sgezeichnet werden. (Das letztere besprochen
in Meusel's Mus. 1X. 250—253 und in Murr's
Kunstjournal XII. 133.) B. gehdrte zu den
Mothodisten, schrieb Fabeln und moralische
Betrachtungen und einige Aufsiitze tiber Kunst.
Seine Biographic verfassto der Geistliche Richard
Cecil.
8. Fiissli, Lex. I. — Fiorillo, Gesch. der
2, K, V. 848. —Kunstblatt, 1823. p. 300,
— Art-Journal, 1550, Augustheft,
John Bacon
Henry Bacon.
Bildnisse desKinstlers:
73. W, Daniell
3) Nach demselben. W. C. Edwards sc. 8.
4) Brustb, in Medaillon. Ohne Stechernamen,
Publ. 1790. 8.
5) Brustb. In: A, Cunningham, The Lives of bri-.
tish painters. London 1830, Fol,
Nach ihm gestochen
1) Das Monument W. Pitt's, Earl of Chatham.
V. Green se. Schwarsk. Roy. Fol
23 San. Jobat, 2. Baan al. 3. Basta, 8,
43) Lord Wellington, Biste. J. van den Berghe
se, Paris chez Basset, Fol.
W. Engelmann.
Bacon. FredericBacon, englischerKupfer-
stecher, geb. 1803 zu London, ein Schiiler von
E, Finden, fllr dessen Royal Gallery er mehrere
Bil. gestochen hat. Seine Arbeiten sind in el
ganter Manier vorwiegend auf einen bestechen-
don Effokt berechnot.
‘Von ihm gestoch
John and the lamb. St. Johannes mit dem
Lamm. E. Murillo px. gr. Fol.
1, Nur mit gerissenem Kinstlemamen,
TT, Mit angolegter Schrift.
2) The Penitent, hl. Magdalena, Halba,
W. Etty. Vernon Gallery. Fol.
3) Prince Charles Edward and the Highlanders,
entering Edinburgh after the battle of Preston-
pans. 22 Sept. 1745. Th. Duncan px. gr.
qu. Fol.
1, Mit offence Sebrit,
4) Will, Caxton examining the First Proof Sheet
‘from ‘his Printing Press in Westminster Abbey.
1474. B.H. Wehnert px. Schwarek, gr. qv,
Fol.
5) Anne Page and Slender, Siene aus: Merry
Wives of Windsor. Nach Aug. Wall Callcott,
qu. Fol.
6) Wellington reading Despatches. Nach Barker.
1, Eprouve dartiste
TT, Vor der Sebritt.
7) Jupiter und Antiope.
Fol, (Cab. Crozat.)
8) The Smuggler’ Intrusion, Nach Dav, Wilkie,
Fol. (Finden's Gallery.)
9) Burial of Harold. Nach F. R, Pickersgill,
qu. Fol, Lond. Kunstver. Bi.
10) Escape of the Carrara Family. Nach Ch. Lock
Eastlake. Fol,
)
Nach
Nach Tizian. gr. qu.
Nach Rankley. gr. qu.
1. Bprenve dartiste.
Mit ofener Schrift,
12) Deer Stalking incident near Barmoral. Tirseh-
Jagd. im schattischen Hochlands, "Nach Rich,
‘Ansdell. Roy. qu. Fo.
13)Tma thinking. Jetzt wotss ich’s. Junges Mid~
chen mit dom Buche. Nach Topham. gr, Fol.
Schwarzkunst.
14) The Yacht sFairye. Nach Pickersgill, Rund.
London bei Mc. Lean.
1, pr. dartiste.
M1, Vor der Schrift.
15) The Scripture Reader,
Lond. Lloyd Bros.
1. Eprouve d'sttste.
16) Albert, Prinz-Gemal der Kénigin Victoria we
‘England. Nach C. W. Ross. Halbfg. X
1, Mit angelogter Schrift.
17) Vietoria, Konigin von England, Nach Dems.
‘Ebenso.
18) Die Herzogin von Kent, derselben Matter, Nic
Dems. Ebenso.
19) Thomas Bewick, nach Ramsay. Lond, Teme
‘und Colnaghi. qu. Fol,
1. Bpr. dartiste.
HW. Vor der Sebritt.
20) Konig Karl I., Henrietta Maria, dessen Geoula
und ein Prinz) Nach Dan, Mytens. H. Pl
21) Lord Collingwood, nach Lomdsdale, Fa
Lond. Turner & Colnaghi.
1. Bpr. dartiste,
IL, Vor der Schrift.
22) James Henry Monk, Bishop of Gloucs
Bristol, in his robes. Guseb px. Meat Mi
23) Tho three Maries. Nach Ann, Carracei
Roy. Fol, Stich von W. Sharp, welcben Bass
vollendete.
1. Epr. dartiste,
WE Vor der Schrift.
24) The Shot. Uirscjagd, R. Amsdellp.e. st
Fo
Nach Dukes. Fo.
25) The parting. Abschied am Ufer. P. P. Poole.
qu. Fol, In: The Art Journal 1866.
26) Dash, Hector, Nero and a lory, awin Land-
seer pinx, Fr. Bacon se. Schwarzkunstl. ¢.
Fol.
I. Vor dem Titel, mit eingerissenem Kins:
Jernamen.
H, Mit obiger Schrift. Gruner.)
27) Stablstiche in: Europiische Galerie. Braun
schw, 1844. kl Fol
W. Engelmann wu, Wels.
Bacon, Henry Bacon, amerikanische
Genremaler, geb. 8. Okt. 1839 2u Haverhill, it
State Massachusetts. Den ersten kiinstlerischer
Untorricht erhielt er in Boston in der Zeichea-
schulo des Lowell-Instituts, und im Atelier des
Malers M. T. J. Johnston. Beim Ausbrucke des
Krieges gegon die Sklavenstaaten, 1861, tratet
als Freiwilliger in die Unionsarmeo ein, Keb?
|jedoch nach 18 Monaten, in der zweiten Bsl-
‘Run Schlacht verwundet, nach Boston zur
Sein Militirleben ward Veranlassung zuroanchet~
lei Skizzen, deren er mebrere in den illustrittet
Zeitungen veriifentlichte. 1963 ging ct och
Europa, besuchto die Akademie in Paris uni
studirte dann liingere Zeit unter Cabanel, uxt
in Ecouen unter Edouard Frére. Nachdem et
sich spiter ein Jahr in Dresden aufgehalten,
liess er sich ganz in Paris nieder, und besuchte
seine Heimat nur noch einmal im Jahre 1871.
Bacon's Bilder stellen meist Szenen des Volks”
und Kinderlebens dar, zB. Wilddiebe im
Schnee; Wie man den Wirth bezablt,
groBes ‘Bild von trefflicher Komposition und
Iebendiger Charakterisirung der Figuren, abet
ccras kalt und unharmonisch in der Farbe; Die
teiden Freunde, Hund und Kind; Der Wasch-
tug det Puppe; Die Lektion; Die verlorene|
Bine, eine Szene vom Drosdener Jahrmarkt;
Die erste Verschwendung, ein junges biuer-
liskes Ehepaar, im Begriff eine sehine Wiege
1 kaufen, nitehst dem oben erwithnten groBen
Bilde, das beste vom Kiinstler nach Amerika
resndte Werk; Der Schreibmeister, ein junger
Maun, welcher einer Anzahl erwachsener Miid-
cen Unterricht ertheilt u. a, m. Seine fritheren
lier wiesen entschieden auf den Einfluss von
Tire hin, withrend einige seiner neueren das
Sulium von Knaus bezougen. Bet soinem lotz~
vaAufenthalt in Boston machte er Studien zu
‘uem groGen historischen Geurebilde, «The boys’
neellions, Episode aus der vorrevolutioniiren
Gachichte der Stadt Boston, und begab sich
fait um ersten Mal auf das Gebiet amerika-
sicher Darstellungen.
Nach ihm chromolithographirt:
Tee Doctor, Chromolith, von G. Hl.
(L. Prang & Co. Boston.)
is Biograpbische nach Aufzeichnungen der
Matter des Kunstler.
Collier
8. R. Koehler.
Haequoy. Die Bacquoy, 8. Baquoy.
Beynskl. Joseph Baczynski, Maleraus
Viliien, $1838 in Dawiddwka ‘im Zyto-
sikischen, Marschall und Priisident von Volhi-
‘a tnd Kurator der Volhinisehen Schulen. Er
salt voraiiglieh Karrikaturen. Vou seinen grd-
‘cea Werkon sind bekannt: Eine Szene vom
1.19; Eine Szene aus dor Zeit Késciuszko's,
xfdem Krakauer Ringplatzo; »Celebra archi-
‘ju in dem Kidwekischen Kloster Pieezarska
Uva,
‘Nach Rrassewei's Netizen,
Bartynoveski
Bada, Josef Bada, spanischer Architekt
s 18. Jabrh. Er war Oberbaumeister an der
Kathedrale zu Granada und wurde 1719 nach
‘ilga berufen, um den seit 1623 betriebenen
fax der dortigen Kathedrale weiter zu filhren.
‘aderurspriingliche Plan, derdem Diego de Siloe
hgeschrieben wird, verloren war, so vollondete
den Chor nach seiner eigenen Idee. Fir die
Fuse liess das Kapitel vou audern Baumei-
‘emu Entwilrfe machen. Die Zeichnung eines
fevinen Ayala wurde verworfen, dagegen die
Vicente Acaro (s. diesen) am 15. April 1724
“genommen. B. baute nach diesem Plane bis
4 seinen Tod 1756, worauf Antonio Ramos das
Wek au Ende flihrte.
“Llagano, Not. 1. 201 und 1V. 99,
W Unger.
Badajox, Juan de Badajoz, aus Badajoz
ebirtig, war einer der ausgezcichnetsten spa-
‘ischen Baumeister des 16. Jahrh. und einer der
ten Anhiinger der Renaissance.
Sisto Badalocchio,
‘Dem Bauder Kathedrale von Leon stand er 1512
als Obermeister vor, und wabrschoinlich ist das
ritte Geschoss der Hauptfassade mit der zier-
lich durchbrochenen Rose, ein schines olegantes
und reiches Stlck plateresker Architektur, sein
Werk. Doch zeigt die Ausfilhrung der Kathe-
Grale selbst, dass er auch den gothischen Stil
vollkommen beherrschte. Wie grof schon damals
sein Anseln war, zeigt seine Berufung nach
Salamanca 1512 und 1522 und nach Sevilla 1513
zur Begutachtung der Pline und Arbeiten flr
diedortigen Kathedralon. Zougnisse seiner Kunst
sind aussordem in Leon die Fassade des pracht-
vollen Klosters $. Marcos und die Hauptkapelle
der Stiftskirche 8. Isidoro. Die erstere wurde
von 1537—1543 bis tber die Iilfte ausgefithrt,
und Rafael's Loggien scheinen dabei theilweise
zum Vorbilde gediont zu haben. Die Ausfithrung
der jetat sehr verstiimmelten Skulpturen leitete
der Bildhauer Guillermo Doneel, unter demOrozeo
und andere untergeordnete | Meister _atbei-
teten. Das noch Fehlendo wurde 1715 bis 1719
durch Martin de Suinoga ergiinzt, der sich mig-
lichst dem iiltern Bau anzuschliessen suchte,
wihrend die von ihm benutaten Bildbauer weit
hinter den frithera zurilekblieben. Auch der Bau
des Kreuzgauges an dem Benediktinerkloster
S. Zoil zu Carrion de los Condes (Kinigreich
Leon) wurde nach B.'s Zeichnung ausgefiihrt
(laut Insehrift am 7. Mitre 1537 begonnen und
am 27, Mirz 1604 vollendet). B. selbst leitete
die Aufflthrung der dstlichen Wand ; dann tber-
nabm sein bester Schiller und bisheriger Werk-
meister, Pedro de Castrillo aus Carrion, dic Lei-
tung des Baues, der jedoch spiter wegen Geld-
mangels ins Stocken gerieth und erst 1574 wieder
aufgenommen wurde; den unteren Theil (Clau-
stro bajo) vollendete’ 1577 Juan de Celaya, den
obern Theil (Claustro alto) bauten Pedro de Tor-
res und Juan de Bobadilla aus Palencia, zu denen
sich spiiter auch Pedro Cicero gesellte. Ueber die
ausgesucht schiine und reiche platereskeSkulptur
Jan diesem Baus. den Art. ; Miguel de Espinosa. —
B. hat endlich noch 1545 laut Inschrift im Kloster
Exlonga unweit Leon den Bau des Kreuzganges
begonnen, der erst im J. 1719 zur Vollondung ge-
Jangte.
5. Coan Bermudez, II. 43. —Llaguno, Noti-
clas. I. — Caveda, p. 172, 185. 243. 34
Ziegler, Reise durch Spanien. Il. 145.
Fr, W. Unger.
Badalocchlo, Sisto Badalocchio, italie-
nischer Maler und Kupferiitzer, bei Malvasia
Sisto Rosagenannt, geb. 1581 in Parma, +1647
in Bologna, Nach Campori (Gli Artisti negli Stati
Estensi) lebten Vorfahren des Kiinstlers in Mo-
dena, Er war ein Schiller Annibale Carracei
der ihn vielfach auszeichnote und ibn von Bologna
mit sich nach Rom nahm, wo er ihn bei den
Malorefon im Palast Farnese beschiiftigte. B.
war ein tichtiger Zeichner, aber ohne besondere
}Erfindungsgabe und in der malerischen Ausfllhr-
528 Sisto Badalocchio.
tung ziemlich flichtig. In Bologna hatte er seinen
spezicllen Landsmann G. Lanfranco zum Mit-
schiller, an dessen Manier er sich spiter so nahe
anschloss, dass ihre Arbeiten oft derselben Hat
anzugehtiren scheinen. In Rom zeichnete er mit
mit ihm gemeinschaftlich in Radirung heraus
(s. u.) Wibrend desselben Aufenthalts in Rom
malte er im Palast Verospi nach Fr. Albani's Kar-
tons vier mythologische Darstellungen in Fresko
(s. u.). — Als Carraeci 1609 in Rom gestorben
war, kehrte B. zuniichst nach Bologna zuritck. Im
45.1613 finden wir ihn in Gualtieri, wo er im Palast
der Bentivogli die Thaten des Herkules und die
allegorische Figur der Fama in Fresko malto;
nach einem von Campori (Lettere artistiche)
mitgetheilten Briefe ging er noch in demselben|
Jahre, ohne seine Aufgabe ganz beendigt zu
haben, nach Reggio. Unter den zahlreichen
Werken, dio er hier ausfibrte, wird ein Kuppel-
gemilde in S. Giovanni (Christus, von Engeln aut]
Wolken umgeben) von Bellori u. Lanzi irrthiim-
lich als Kopie nach Correggio bezeichnet, In
Parma war er besonders fiir die Familie der
Este beschiiftigt; die Sammlung Coceapani da-
selbst hatte 1640 neun Bilder von seiner Hand.
Grossen Ruf besass ein hl. Franziskus, der, ur-
spriinglich in der Kapuzinerkirehe in Parma, zur
Zeit der ersten franzisischen Revolution nach
Paris kam, 1815 aber zurickgegeben wurde und
sich jetzt in der Academia delle belle Arti in
Parma befindet, nach Minder’s Urtheil »cin Bild
von angenehmer, selbst kriftiger Firbung, aber|
von schr oberflichlicher Behandlunge. Bemer-
kenswerth ist, dass derselbe Kunstkenner unter
den Namen, die fiir den Urheber von Leonardo
da Vinci's angeblichem Selbstportrit in Florenz
inFrage kommen ktnnen, auch den Badalocchio's
anfuihrt.
Bekannter und verbreiteter, als dio Gemiilde
des Kiinstlers, sind die Radirungen desselben,
theils nach eigner Erfindung, theils nach ande-
ren Meistern; sie sind in der Zeichnung nicht)
so elegant und rein, als die Guido Ren‘’s, flichtig|
und skizzenhaft, aber mit einer leichten und
geistroichen Nadel ausgefithrt. Man findet daraut|
folgende Bezeichnungen : Sisto B. — Sisto B. F.
— Sisto B. Fe. — SI. Ba. — Sisto BA. — Sisto!
Ba. F. — Sisto Bas. — Sisto Bad. F. — Sisto
Bad’. F. — Sisto Bale. Parma, — Sisto Badalo,
F.—
a) Von ibm radirt:
128) 23 BIL, fr die gemeinschaftlich von 8. Ba-
alocehio und G, Lanfranco radirte »Bibel Ra-
fael'se, nach den Gemildon in den Loggien
des Vatikan, im Ganzen 51 Bll. mit folgendem
Titel: Historia del Testemento Vecchio Dipinta] 24) Die hl. Jungfrau,
In Roma Nel Vaticano Da Raffaelle Di Urbi
In Roma appresso & Giovanni Orlandi... 160)
kl, qu, Fol, — Dieses Werk erlebte in einem
Sabre drel Auftagen; die erste hat auf dem ‘Titel
nur die einfache Dedikation : Al Sig. Annie
Carracci; die zweite hat, ausser dem Titel,
noch drei Seiten mit ausfibelicher Zucignung a2
donselben Maler vom 4. Januar 1607; bei der
dritten ist diese Dedikation vom August 1607
datirt, Spater gelangten die Platten nach Amste:-
dam, ‘wo sie 1614 von Michael Colyn und 1635
son J. ©. Visscher verlegt wurden, — Die 23 ce
B. radirten BU. enthalten folgende Darstelit-
gen:
1) Titelbild. Zwei sitzende Kinder nebes
einer Kartusche mit dem Wappen des Aas
Carracci. (1.) B. 1.
2) Gott trennt das Licht von der Finsternis.
5.) B.2.
3) Eschaffung des Himmels und der Ente
(6) B. 3.
2) Die Sandtum, (14) 8.4,
5) Ausgang aus der Arche. (15.) B.
6) Melehisedeeh und Abraham. (17.)B. 6
7) Ablmelech sickt Isaak mit der Retelis
kosen, (21.) B, 7.
8) Issak bewilligt dom Esau einen recites
Segen. (23.) B. 8.
9) Jakob und Rahei aim Brunnen, (25.)8.%
10) Jakob beklagt sich bet Laban, dass ers
‘Lea an Bahel’s Statt gegeben. (26.)B. 10.
11) Joseph wird von seinen Briidera verkit.
29.) B. 1.
12) Joseph lest dem Pharao dessen Trinme a
-) B. 12,
13) Die Findung des Moses. (32.) B. 14.
14) Der Durchgang dures rothe Met. (3)
B. 13.
15) Moses schlagt Wasser aus dem Felsen, (36)
B. 16,
16) Moses’ reigt dem Volke die Gesetztafets
(39.) B. 15,
17) Die Tsraeliton gehen durch den Sorin
G0.)
18) Davis Sieg bor den Riesen Goliath, (44)
Bis.
49) David ice Bate i Bade, (45) 8 1.
20) Salomon zum Kinig gesaltt. (47.) B.
21) Salomon baut den Tompel 24 Jerusles
(49.) B. 21.
22) Dio Kénigin von Sabs besucht Salosmr
(60.) 22.
25) Das Abendnal (54) B. 23.
odes dieser Bil, ist mit der hier eingekls=
merten Nammer der Rethenfolge. bezeich=,
tnd die meisten davon fahren auch des hansen
Namen und Vornaizen, son welchen der ler
durchwog ganzausgeschrieben und der erstereea-
vweder abgektizt oder bloB mit dem Anfangebee
Haben angedeutet ist, — Alle Bll, Badalocchi’.
tbenso wie die andern von G. Lanfranc, sind ir
fer akizacendet, aber nugleich sehr gelstreichet
Welso bebandelt, natirlich im Geschmack und
nach der Anschaaungswoise jener Zeit, in dec
tau Alles durch das Delognesische Schulpriems
sch. Den Stil und gestigen Charakter des
finals, die Feinbelt der Empfndung, den 2arten
wusdruck in dem Kopfon bat die fof und
hastigapictende Nadel nicht wiedergegeten.
i Naben beschaftgt; sie
sitet zwischen vier Engein, von welchen der
Tinks sitzende die Hinde fatet, ‘Nach Al
racel, H. 251 mill., Br. 196 mill, —
Di unvollendet, der Kopf der Mara ist bt
529
nut im Umriss gegeben. Es unterliogt keinem
‘Zneifel, dass sio von B. nach Ann. Carraccl
tadirt ist, Teh sah einen Abdruck, wo die Namen
diese belden Meister von alter_gleichzeitiger
Hand ttalienisch dabei geschrieben standen. Sehr
‘eltenes Blatt
25) Hellige Familie, Maria hat
ind, das sich an den Hals
tert; im Hintergrande links der hl. Joseph, und
rechts der Kleine Johannes, HalbQguren. Nach
B, Schidone. 4. B. 25. — Dieses Bl, ist elnes
der vorziglichsten des Melsters, und ebenso
Runstrollradirt als gezeichnet in der Manier des
Ann, Carracel.
1. In der Ecko, oben rechts:
INS — Sisto - Bad. Incis.
ML, Unter dieser Insehrift, dio Adresse: Gio.
Tacomo Rosst formis Romac alla Pace.
4%) Malereien am Kuppelgewélbo des Domes zu
Parma, Nach Correg gio, Folgevon 6B. Fol.
4) Ein stehender Prophet, Prof rechts, und
awei Engel. Ber. B. 27.
1. Wie beschrieben,
ML, Mit der Adresse von Jac. Rossi.
¥) Zwet stehende Propheten und drel Engel,
von welchen einer einen Baumzweig andem
Feuer eines Leuchters verbrennt. ez,
B28,
¢) Bin Prophet, 3/4 reehts, und zwel Engel bet
einem Globus. Bez. B. 29,
1. Wie beschrieben
HL, Unten links: Ant. a Corig inu.
4) Anderer Prophet, if rechts, der seine linke
Hand als Schirm gegen den himmlischen
Lichtglanz vor Augen hilt, und drei Engel.
Unbez. B. 30.
«) Anderer Prophet, Profil rechts, und 2wel
Engel, von welchen der zur Linken auf|
einem Globus sitzt. Unbez. B. 31.
1. Wio beschrieben,
Il, Mit der Adresse von Jac. Rosst.
1) Der bl, Thomas von Aguino auf Wolken,
von vier Engeln gen Himmel gotragen.
Undez. B. 32.
Vor der Adresse: Gio. Jacomo Rossi
formis Romac alla Pace all insesi
ai Patigi.
1) Diehl, Katharina yon Stena empfangt den Brat
ting, den thr das auf dem Schoofle seiner Mutter
sitzende Christuskind an den Fingersteckt; links
der hl, Joseph. Halbfguren. Bez. 40. B, 2
1. Vor der Bez. 40. Auf dem weissen breiten
Unterrand tiest man: Sisto Bale Parina
(Gruner.)
3) Laokoon. Nach der berdhmten Antike zu Rom.
Unten links: Sisto Ba, F., und rechts: Andreas
Vaccarius formis. Romae. 1606, Fol. B. 3
Von allen Radirungen des Meistors ist diese die
schitzbarate; sie ist ungemein gut gezeichnet.
4) Die hi. Familie. Das Christkind, auf einem
aus alten Skolpturen improvisirten. Ruhebett
liegend, reicht dem bi. Joseph eine Rose. Maria
beagt sich Gber das Kind; Joseph steht links.
Auf dem Rand des Gemiuers liest man: 8. B.
— 16, Feblt bei Bartsch. (Gruner.)
2) 48. Bernardo Vescovo di Parmac, "Kniestiick,
sitzend, von vorn gesehen ; in der Linken hilt et
den Bisehofstab, mit der Rechten ein Buch auf
selnem Kniee; neben hm steht ein Engel mit dem
Bischofshut, "Als Unterschrift der Name des
leyer, Kémstler-Lexikon. I.
B - Sehidono +
Helligen, wie oben; unten in der rechten Ecko:
8.B.F.) Geistreich radirtes Bl. 12. (Gruner.)
31) Amor, auf einem Faun sitzend, verzichtet seine
Nothdurft auf ein am Boden legendes Herz. Un-
ten links: 8, BAG 12. (Gruner.)
) Thm zugeschrieben
1) Anbetung der Kénige. kl, Fol. — Auf diesem
it Annibale Carracct irrthdmlich als Maler
‘und Radirer genannt, Die Komposition stammt
von Lodovico Carracet (das Gemalde befand
sich ehemals in der Kircho S. Bartolommeo df
eno zu Bologna), und diekunst- und geschmack-
oll behandeite Radirung gehire einem Schiler
des Carracel an, vermutlich dem Sisto Badalocehlo
oder dem Francesco Brizio.
2) Maria hat auf ihrem SchooBo das Jesuskind, wel-
chem der kleine Jobannes dle Fusse kisst; dabel
der bl. Joseph, avf einen Stock gestitzt. | 4. —
Obwol dieses BI. viel von Badalocchio's Manier
an sich hat, so ist doch nicht gewiss, dass es von
thm herrihrt; er radirte nicht so’ sauber und
sorgeam,
3) Die Taufe Christi.
4. B. 24, — Dicses BI. ist
fanier geitzt, und wird
aber die Aufschrift, wie es scheint, zu lesen ist
1L.IN., so wire das Bl, von G. Lanfranco.
4) Die vier Evangelisten. "Nach Rafael.
So hetsst bei Brulliot, (IT. n°. 2467) und bet N:
ler (Monogr. IV. ne, 3969) cine Gruppe von vier
Figuren, darunter eine heilige Frau (wenigstens
die Figur mit torbanartigem Kopfputz und
‘Ansehn), 1m Gesprich mit zwel
andern Helligen und einem jungen Mann obne
Heiligenschein. Brulliot und Nagler zitiren dieses
BI, aus dem Katalog der Kupferstichsammlung
dos Herr Held, dic 1826 durch Artaria in Wien
versteigert wurde. Die auf dem BI, unten links
betindliche Inschrift: $8. B, INCID., warde auf
8. Bad |. Aber der Verfasser des
erwahnten Auktionkatalogs sab von dem Bl. ein
Desehuittenes Exemplar; die vollstandigen Ab-
driicke sind unten, links gezeichnet: R. 8. B.
INCID. d. b, Rafael Schiaminossins Burgensis
oder Burgopolitanus incidebat, und unter den
Werken dieses Meisters findet sich das Bl. auch
bel Bartsch, XVIM, p. 233, ne. 94.
5) Amor bindigt den Gott Pan. Nach einem Fresko-
Kemilde des Agostino Carracci 1m Palast
Magnani zu Bologna. 4. B. 34, — Der Radirer
dieses sehr kunstvoll geitzten und gezelehneten
Blattes ist nicht auf demselben genannt. Bartsch
versichert, dass es Badalocehio angebirt. Mai
andere Radirung nach demselben Ori
sminio Torre; sie ist sehr gelstreich
©) Nach ihm gestochen :
1) Der hl, Franziskus von Assisi empfingt die
Wondmale, Im Umriss radirt bet Landon, X11.
PLL 36. 8, —
itzt in der Schmiedo Vulkan’s und fallt
Amor's Kécher mit Pfetlen. kl. qu. Fol. —
Dieses BI, worde 1643 von Bernardino Curtt
gestochen, der Annibale Carracel's Namen daranf
‘gesotzt hat, obschon das Original von Badalocehio
gemalt ist,
67
530 Sisto Badalocchio
Frans Badons.
3) Vier mythotogische Darstellungen, nach Fr. AID
1ni's Kartons von, Badalocebio in Fresko gems
{im Palast Verospi zu Hom, und von G. G. Prezza
estochen,
a) Polyphem sitztanfeinem Felsen am Meeres-
strande und blist die Hirtenfiite; dabel
Galathea mit ihren Nymphen. qu, Fol.
v) Polyphem schleadert ein Felsenstiick nach
cis und Galathea. Seltenstiick zum vor-
hergetenden,
6) Merkur bringt dem Pais den Zankapfel,
Fol.
4) Das Urtheil des Paris, qu. Fol, vier Bl
ffir: Picturao Francisel Albani in Aedo
Verospi. 16 Pl. Rom, 1704. Fol. Jedes
genannten BIL. ist bezeichnet :
b. In, — Sixtus Badalocelus Pin-
eronymus Frezza inc.
Zant, Encicl, — Campori, Gli artisti nestt
Stati Estensi, p. 22.—Campori, Lettere arti-
stiche. p. 83. — Campori, Raccolta dei eata-
Jogi, an vielen Stellen. — Bottari, Lettere 1V.
162, V. 54. — Pungileoni, Memorie istoriche
i Correggio. ML. 187. — Malvasia, Fels. pit-
trice, IIL, 517. — Lanai, Pitt. It 1, 121. —
Rosini, St. dela pitt. Vi. 46. — Notice des
dessins placés dans les galeries du musée de
Louvre, Paris 1811. p. 6. — Huber und Rost,
Handb. II, 286, — Le Blane, Manuel 1.
116, — Burckhardt, Cicerone. p. 871. d.
Im biographischen Theil Notizen von Jansen.
BE, Kollof.
Badaroceo. Giuseppe Badaroceo, ge-
nannt oil Sordor, Maler aus Genua, geb. 1558,
+1657. Nachdem er bis zu seinem 18. Jahre
issenschattliche Studien betrieben, widmete or
sich der Malerei und war zuerst Strozzi’s, dann
Andrea Ansaldo’s Schiiler. Spiiter ging er nach
Florenz, wo er namentlich Andrea del Sarto stu-
dirte und nachzuahmen strebte. Fast vierzig
Jahre alt, Kehrte er nach Genua zurlick. Hier
sah Lanai bei einem Signor di Novi ein Bild,
Achill in Skyros, das den Namen B.'s mit der
Jahreszah] 1654 trug, aber nicht in der Weise
des Andrea del Sarto, sondern in der naturali-
stischen Art der Genueser Maler jencr Zeit be-
handelt war. — Ein anderes Gemiilde B.'s, 8. Fi-
derden Gekrouzigten anbetet, befindet|
sich in der Sakristel von 8. Nicotd 2u Voltri. B.
starb an der Pest und hinterliess vier Sthne, von
denen awei Maler wurden.
Nach ihm gestochen:
Die Caritas. Gest. von G, Tasniere, Fol.
8. Zani, Enciclop.— Soprani, Pittori Genovesi
1.212! —Rosint, Storla della Pittura VI, 255.
— Lanzi, Pitt. Ital. V, 277.
Jansen.
Giovanni Raffaello Badaroceo, Sohn
des Giuseppe, Maler aus Genua, gob. 1648, +1726.
In Rom war er zuerst Schiller Maratti's, folgte
aber nachher der herrschenden Manier Pietro's
da Cortona. Nach achtjiihrigem Aufenthalte in
Rom besuehte er noch Neapel und Venedig und
Kehrte dann nach Genus zurtick. Von seine"
Bildern, in denen er ein sehr dauerhaftes Ultra-
marin mit groBer Vorliebe verwendete,, war die
Mehrzahl fiir genuesische Kirchen bestimmt
Zwei der griBten (nach Ratti und Rosini die
besten des Malers) besitzt die Certosa von Pol-
covers.
5. Soprani, Pitt. Genovesi p. 206. — Ratti
wa. 1. 69. — Rosint, St. della pitt, VI
5. — Lanzi, Pitt, It. V. 286.
Jansen
Badekker. Badekker. Nach einem holli
dischen Maler diesos Namens, der im 18. Jahr
lebte, finden wir angefirt
Pieter Rabus, gest, von Jac. Houbraken. Foi
W. Engelmann
Badely. C. J. Badely, englischer Bildtis
maler des 19, Jahrh,
Nach ihm gestochen :
Lady Alicia Conroy, Tochter des L. P, Ext of
Rosse; geb. 1816." Gest. von Finden. 4.
W. Engelnam.
Badenier. Aloxandre Louis Badeniet
franzisischer Architckt und Lithograph,
1793 mu-Paris, Schitler von Vignon und Have
Seine lithographirten Pline zur Vereinigung des
Louvre und der Tuilerien waren in den Salous
von 1844—1846 ausgestellt.
s. Bellier, Dict.
Badens, Frans Badens, geb. 1571 zu Att
werpen, + wabrscheinlich 2u Amsterdam, is
welchem Jahre, ist unbekannt. Er war de
ler seines Vaters, eines schr mittelmissiges
Kiinstlers, der 1576 mit seiner Familie nich
Amsterdam tbergesiedelt war. Von der italie-
nischon Reise, die B. gemeinschaftlich mit dew
Kupierstecher J. Matham unternahm, kebrte et
nach Amsterdam zuritck, wo er, wie Van Man-
der berichtet, groGen Erfolg hatte und den Bei
namen oder italienische Maler« erhielt. Seine
Werke sind jetzt ginzlich verschollen. Van
Mander erwiiint von ihm Eine Bathseba is
Bad, Historionbilder, Genrestlicke, Maskersdex
und rihme besonders seine Portr
Bildniss des Kanstlers, Halbagur, malend. Mit
der Unterechrift: addit pieturae — pingis at It
lia. H. Hondius sc. In dessen Portriteas-
Tong.
Anderes + gest. von W'Admiral; io.
©. van Mander, Met leven eta, Amsterdun
164. 8,
Nach ihm gestochen
er hi. Hieronymus, Halbfig. in 1/g Lebenserise
Betrachtung des links vor ihm aufgerichteten
Kreuzbildes ; inscinerRochten hilter einen Stein,
die Linke auf offnem Buche. Unterschrift: »S.
Hieronymus Dalmata ...... semper resursit-
Egbert van Panderen scuipett (sie!). Treckne
Grabstichelarbeit in der Manier des Golzins
(Gruner.)
»
Jan Badens —
Bartolomeo Badorna, 531
2) Bacchus, Venus und Ceres, Gest, wn B Lens.
Sehabk. ’ Fol.
Jan Badens, Portriitmaler, Bruder des Vor-
| lergehenden, geb. 1576 xu Antwerpen. Er stu-
‘rte gleichfalls in Italien wnd gelangte hier, wie
‘piter in Deutschland, zu bedeutendem Rufo.
bei der Rilekkebir Heimath wurde er sei-
ter ganzen reichon Habe beraubt und starb bald
howuf, im J. 1603,
\ Van Mander, Het Schilder-Boeck. — Dos -
camps, La
Rader. Friedrich Wilhelm Bader, Holz-
docider, geb. 3. Juli 1828 zu Brackenheim bei
Jelbroun in Wirttemberg. Ererhielt seine erate
fiJung im Heilbronner Gymnasium und in der
Fealschnle 2u Stuttgart, sodann im dortigen Po-
Ipeehuikum Unterricht im Architekturfuch und
vamentalen Zeichnen. Hierauf widmete er
sunt (seit 1842) dem Graveurfach bei C. Mer-
\lein Stuttgart, trat aber sehon 1846 in das xy-
enphische Atelier von C. Deis dase!
‘ven bedeutenderen Arbeiten, die er hier au
‘te, waren Holzschnitte in der leichten Manier
‘amaligen Zeit, nach Zeichnungen von Ritt-
yr za Rafael von Lamartine, Reisen nach
n und an den Rhein in den J. 1848 u, 49)
ston seine weitere Ausbildung und boten ihm
senbieit, die angesehensten xylographischen
(ecrate, vor allen das von Braun und Schneider
Mivelen, kennen zu lernen, Im J. 1830 exhielt
ine Berufung nach Dresden, in das Atelier|
August Guber, wo er hauptsichlich nach
baunzen Ludwig Richter’s arbeitete, diesen
‘lea Holzsehnitt 80 voraiglichen Vorbildern,
auf seine Kunst den wichtigsten Einfluss
ind ihreinencueRichtung gaben. DieRich-
“chen Werke : Beschauliches und Erbauliches,
rationen zu Bechstoin's Mirehenbneh, der
pinnstube, wurden von
und zwar in vollendeter W
Svehiuss an den echten Geist des Holzsch
et im 16. Jabrh, bei deutschen Meistern in
stand, und wie Richter's Komposition
ier poesiereichen Einfuchhett ihn verlang-
» 1851 nach Wien tibergesiedelt, hatte B. an-
unit Widerwiirtigkeiten aller Artaukiimpi
“lunsste sogar das verlassene Grayeurfach an-
wieder aufnehmen, bis es ihin gelang, ein
Nvlier au griinden. Vier Jahre nachher trat eF|
fit Rudolf von Waldheim daselbst zur Griin-
‘dug einer Kunstanstalt zusammen, worauf nun
tucichst mehrere Bil. aus den Wiener Lebens-
Vidern, Charaktertypon nach Zampi, dann fir
‘ss Werk: Ovsterrvichische Kirehliche Kunst-
leckmale nach Zetchnungen von F. Springer das
51: Portal der Maria-Stiegenkcfrehe in W
} ausgefithrt wurden (im J. 1556). Noeh in dem-
‘elven Jahre erschien sein erates griBeres Bl.,
“e perspektivische Ansicht der Votivkirche in
Wien, ebenfalls von Springer gozeichnet und
1557 als Pritmienbl. des Kunstveroines das von
F. Laufberger nach Schrotzberg’s Gemiilde g¢
zeichnete Portriit der kleinen Erzherzogin Prin-
zessin Sophie, Rasch hinter einandor ontstanden
nun 12 Bil, zu G. Kinkel’s Otto der Schlitz, ez.
vou C, Swoboda, und die Ilustrationen zu den
Reiseborichten des Erzherzogs Ferdinand Max-
milian nach der Plattenzcichnung von P.J. Geiger
(wurden nicht veriffentlicht, sondern bloB fiir
ie Kreise des Hofes gefertigt). Von den Holz-
sebnitten zu dem von der kaiserlichen Novari
pedition herausgegebenen Werke Wien, Wald-
heim) rithron die besseren von B. und seinen Schil-
ern her. Nach vielscitigen Anstrengungon xo
langte or endlich im J. 1869 dahin, sein jetzt blt-
hendes Institut flir Holzschneidekunst in Wien
zu gritnden, welches den zweiten Rang unter den
derartigen Anstalten auf deutschem Boden oin-
himmt Aus diesem Institute gingen hervor
die hdchst gelungenen Ilustrationen zum Or-
namentatichkatalog des k. k. Oesterr. Muse
ums fiir Kunst umd Industrie in Wien 1
das Diplom der Kunstgewerbeschule desselbe
Museums, die ‘Trachtenbilder nach Zeichnungen
A. Direr's in dor Albertina xu Wien, herausge-
geben vom Ovst. Museu, (Versuch, den alten
Holzschnittfarbendruck wieder cinzuftthren), die
groBe Ansicht Wien’s aus dem J. 1873 nach Zeich-
nung von Petrovits, 1872; der Weltausstellungs-
platz, von demselben gezoichnet, und das Ge-
denkblatt (Portritt) an das Kaiserjubilaam Franz,
Joseph 1., gez. von Katzler. Endlich erwiinen
noch die Tustrationen zu der vom k. k.
Ocsterr. Museum gelegentlich der Weltansstel-
lung 1873 herausgegb. Festschrift. Zur Zeit ist
nit Herstellang der siimmtlichen Tiustrationen
eines noch nicht publizirten Werkes tiber Ditrer
beschiftigt, unter denen sich auch Reprodul
tionon der sox. griinen Passion (die Originale
der Albertina in Wien) befinden.
B. hat nicht nur fiir Wien und Oesterreich das
grofle Verdienst, dem echten Holzschnitt, fret
von aller Manier der Kupferstichnachahinnng
und anderen Verirrangen, Bahn gebrochen zn
haben, sondern erniumtunter den wenigen tlich-
tigen Vertretern seiner Kunst tberhaupt eine
hedentende Stelle ein. Seine Arboiten haben
die besondere Eigenschaft, in der Pihrung des,
Measers ilen Charakter einer jeden Kiinstlerindi-
vidualititt meisterhafe wiederzugeben und zeugen
von einem griindlichen Studinm der alten, inshe-
sonidere der deutschen Meister des 16. Jahr!
Nach Mittheitungen des Kiinatters
AL My,
Baderna. Bartolomeo Baderna, Maler
und Stecher aus Piaconza, geb. in der ersten
Iilfte des 17. dahrh., Sehtiler des Rit. Ferrante,
Arbeiten von ihm kommen vor aus den J. 1655
bis 1051
s. Zani, Enciclop. — Rosint, Storia della Pit-
ort
Pietro Baderna _-
Alessandro Badiale.
240. — Lanzi, Pitt, It. IV. 94, —
Le pubbliche pitture di Piacenza,
Jansen,
Baderna, Pietro Baderna, Maler aus|
Piacenza, arbeitete um 1680. In welchen Bezie-
hungen er 2u Bartol. Baderna steht, ist unbe-
kant.
Zant, Enclel,
Jansen,
Badeslade, Thomas Badeslade, eng-
lischor Zeichner des 18. Jahrh.
Nach ihm gestochen :
1) View of Hather Thorpe in Lincolnshire. Gest. v.
W.H. Toms. gr. qu. Fol,
2) Erthig, near Wrexham in Denbighshire. Gest,
von Dems. gr. qu. Fol.
3) Hawarden Castle and
. ge. qu. Fol.
in the County Palatine of Chester,
yon Dems. In zwei zusammengehirigen
Platten; jede derselben gr. Fol.
5) Kine Folge englischer Ansichten. Gest, von
Wolfs, Hartmann.
6) Hine Folge von Ansichten aus der Bretagne.
Gest. von J. Harris und Kyp.
'W. Engelmann,
Badossa, Badessa, italienischer Zeichner|
und Radirer, zu Ende des 17, Jabrh.
Von ihm radirt
Ein Mann, eine befldgelte Sandubr haltend, schret-
tet nach links; thm folgt der Tod auf einem
mageren Rosse reitend. Unton in der Mitte bo-
zeichnet: Il Badessa di sua Inventione.
H, 160 Mm. Br. 126 Mm. Unbeschrieben,
'W. Engelmann.
Badiale. Alessandro Badiale, italieni-
ASABE AY.
scher Maler und Kupferitzer, geb. 1025 au
Bologna, + ebendaselbst 1668, wurde von
Flaminio'Torre, einem Schiller des Guido Reni,
unterrichtet, und lieferte angeblich schiitzbare
Gemiilde fiir verschiedene Staate- und Privat-
gebiiude seiner Vaterstadt. Er hinterliess auch
eine Kleine Anzahl Radirungen in freier, etwas
auchliisiger, aber goistroicher Manier. Bartsch
beschreibt von unserm Kitnstler nur flint BIL;
ich kenne ein sechstes und der Katalog Mala-
spina erwithnt ein siebentes, dessen Authenti
tit ich jedoch nicht verbtirge, da ich es nicht ge-
schen habe. — Die beiden Heiligen Familien,
die ihm Heineken, Huber und A. beilegen, sind,
wie Bartsch (xix. p. 152, No. 3. und p. 156, No. 8}
versichert, von Elisabetta Sirani nach G. A. Si-
rani radirt. — Badiale’s BIL. sind mit den oben
angegebenen Monogrammen bezeichnet.
rk in Flintshire, Gest,
Von ihm radirt:
1) Maria bat auf den Armen das Jesuskind, das
ein Kreuz und einen Apfel hilt; Halbigur,
Nach Carlo Cignans, Unten in einen tein
Rand, links: ec J 4. Carolus Ciguasi
Anvenit, und rechts das Monogramm des Rade
ki, Fol. B.1, Gates Bi,
2) Maria ‘sitzt unter awel Palmbiomen; dus b
{rem SchoBe auf einem Kissen stzende Jes
kind reicht thr die Hand und bickt hinter st
nach dem an der Erde sitzonden Joseph, 4
sich auf einen Stock stitzt, Nach Flanisi«
Torre, Fol, — Sebr gut radist von einem Yas,
der setnes Vortrags sicher ist
1. Vor der Dedikation, Sebr selten,
IL Im Unterrande, das Wappen des bis:
nosischen Senators Gio, Frances Jnl
welehem das Bl. zugeeignet ist; Unis de
ausgeschriebene Name des Malers; reli
das Monogramm des Radirers und &-
ter: D. D.
3) Maria, mit dem Jesuskinde auf dem Sct, es
‘zwischen dem bl, Philippus von Neri und dst.
Antonius von Padua, Nach Flaminio Terre
Fol. B. 3.
1, Ohne Dedtkation; der Schlagschate 1s
schen dem Iinken Fass der Maris we
Ende des Girtelstricks des bl. Assis
‘st mit einfacher Strichlage gegebe.
UL, Dieser Schlagschatten fst mit res
schrafrungen ausgedrickt, Im Use
rande das Wappen des Carlo Gaidst,
welche der Radirer das Bl. gewidnet bt
ganz unten, links und rechts, die ue
schriebonen Namen dor Kinstier.
4) Der todte Christus auf einem Leichestach =
Fusse des Kreuzes, dabei Maria und Magdlen:
Nach Flaminfo Totre. Fol, B. 4.
1. Vor dor Dedikation.
I, Im Unterrande das Wappen des Gio. Prt
cesco Tsolant, welchem das Bl, gewitod
Ast. Ganz unien links, der ausgeschriebere
Name des Malers; rechts das Movogane
des Radirers und dahinter: D. D.
5) Der Evangelist Johannes, stehend, hat netet
sich den Adler und hilt eine Schritrlle. Ssh
Flaminio Torre. Fol. — Bartsch (XIX. p. 216.
No, 5), Bruliot (IL, No. $81) und Nagler( Movi
TL. No, 2530) geben diese Radirung dea Px
minio Torre, weil sie, unten in der Mitte, P.T-F
Dezeichnet ist; man Hest aber darauf eines!
F.T.L, 1, ¢. Flaminio Torre Inventor, to!
andererseits A.B. F., i, e. Alexander But
ae
6) Der Ziegenhirt. Rr sitzt auf einem Hage!
stiitet sich mit belden Hinden auf einen St
aan seiner Seite links zwel Ziegen. Oral. Nid
Flaminio Torre, Dieses Bl. ist dem G. B.C
Deriani gewidmet. Im Unterrande lest mst
links den Namen des Malers; reehts das Moor
gramm des Radirers, und dabinter: D. D.
Fol. — B. 5.
7) Eine vornehim gekleldete Frau an einem Pelt
wo sic eben das Wort Fece geschriebea, 1!
darter da Monegan ZB. Lint ne
der Frau cin aufmerksam zusehender Kab
vielleicht der Sohn derselben. 12. — Kat Me
laspina, 11, 322,
8. Zant, Bnelel,—Malvasia, Felsina pitt 130
Giovanni Badile
——— __Badoureau.
533,
= Huber_und Rost, Handb. IV. 47. —
Bartsch, XIX. 225, — Le Blane, Manuel
1.17, = Nagler, Monogr. 1. No. 144, 175
und 215,
B, Koltoff,
Badile. Giovanni Budile, Malor von Ve-
ona, erste Hilfte des 15. Jahrh., der Aelteste
der Malerfamilie der Badile, Er war einer der
geringen Meister, mit denen in der Schule von
Verona nach der bedeutonden Epoche der Alti-
ero und Avanzi cin auffilliger Rickschritt
ciotrat, Zu derselben Zeit, wo Mantegna in Pa-
doa auftrat, tlbten hier Maler, wie Stefano da ;
Ievio, Giov. B. u. A. eine sehr schwache und
hutdwerksmiiGige Kunst. Bernasconi (s. d. Lit.)
ait Uber B. Nachwoisungen aus dem
vor 1418 bis 1433. Ein mit seinem
‘Johés Baile) bezeichnetes Bild, Maria mit dem
Kind, zwischen mehreren Heiligen, ursprlinglich
i 8. Tommaso Cantuar, befindet’ sich jotzt in
det Akademie zu Verona (111. No. 53).
5. Crowe undCavaleaselle, Hist, oP, in North
Tay, 1. 460. — Bernasconi, Studi ote,
po.
Francesco Badile, Malerin Verona, +1544;
sach Persico (8. d. Lit.) dor Enkel des Giovanni
8. Unter den Bildern der Pinacoteca publica in
Verona wird bei demselben cin Gemilde Badile's
evihnt: Die Ausgiessung des hl. Geistes Uber:
Maria und die Apostel.
s,Persico, Descr. dl Verona, 1820. p. 228,
Badlle, Bartolommeo Badile, Maler in
Verona, + 1585. Nach Persico (6. d. Lit.) wird
‘isser von den Biographen der Veroneser Maler’
niet erwithnte Meister in Campagnuola’s Stamm-
‘afd der Familie B. aufgeftthrt. Er malte nach
Parsico das Deckonbild eines Gottvaters in der
Kirche 8. Fermo maggiore zu Verona.
s.Persico, Descr. di Verona, 1820. p. 190.
Badlle. Antonio oder Giov. Antonio
Badile von Verona, nach Persico (s, d. Lit.)
Urenkel des Giov. B., geb. 1480, + 1560. Das
iteresse, das sich an den Namen dieses Meisters
colipft, bezicht sich zuniichst auf sein Verhilt~
iss 2u Paolo Veronese, dessen Lehrer, Oheim
md Schwiegervater er war. Seine Werke
ugen_von nicht geringor ktinstlerischer Bega
‘ung. Das Muscum von Turin besitat ein vor-
reffiches Bild, welches zwar nicht inschriftlich
reglaubigt ist, aber auf Grund einer offenbarrich-
igen Ueberlioferung ihm augeschrieben wird:
ine ziemlich groBe Darstellung der Jungfrau
m Tempel, bei der man merkwlirdigorweise
m Einzelnen den Einfluss Carotto's, Giro-
smo's dai Libri, Bonifazio’s, ja sogar Moretto's
a Brescia nachwoisen kann. in der ausgezeich-
et schin behandelten Architektur, besonders
nden Marmorsiiulen, erkennt man deutlich das.
‘orbild fr die Architokturen Paolo Veronese's.
Auch erhellt aus dem Ganzon die Richtigkeit der
Angabe, dass B. einer der ersten gewesen,
welcher in Verona eine freicre Darstellungsweise
und eine breitere malerische Behandlung einge-
fithrt.
Pozzo in_scinen Biographion der Veronesor
Maler, der B. mit dem bekannten italienischen
Lokalpatriotismug womdglich mit Giorgione und
Tizian auf gleiche Stufe erheben michte, filhrt
vonihm eine ziemlich groBe Anzahl von Kitchen-
bildern in Verona an; eine Reihe andrer Werke
wird von Zani namhaft gemacht. Die Pinakothek
zwei thronende Madonnen mit Heiligen und eine
Auferwoekung des Lazarus. Auch mehrere Por-
trits werden ihm von Pozzo zugeschrieben. —
Zu Badile's Schiilern gehdrto Batista Zolotti und
nach den Herausgebern des Vasari auch Orlando
Fiaceo.
8. Zant, Enciel, — Dal Pozzo, Le Vite de' Pi
‘ote, Veronesi. pp. 59. 60.—Rossotel, Pado
|. — Ridolfi, Maraviglie, Hl, 5. —
zi, Pitt, It, I. 134. 136, — Persico,
— Vasari, ed. Le Monier,
IX. 188, n. 1. — Burckhardt, Cleorone,
p. 1007. —Kunstblate. 1846. p. 205.
Aut O, Miindler's handschriftl, Nachlass,
‘von Jansen.
Angelo Badile, Maler aus Verona, Sohn
(oder Noffo) und Schiller des Antonio Ba-
dile. Auf einem Bild, das ibm zugeschrieben
wird, Die Beschneidung Christi in 8. Zono in
monte zu Verona, soll das Portriit des Antonio
Badilo angebracht sein.
6. Dal Pozzo, Levitede' Pitt. ete. Veronest, p.270.
Jansen.
Badin, Piorro Adolphe Badin, franz-
sischer Maler, geb. 25. Juli 1805 zu Auxerro
(Youne), Schiller Eduard Picot’s, unter Napo-
leon III. Direktor der kaiserlichen Gobelinma-
nufaktur. Seine Bilder geh¥ren, niichst dem Por-
tritfach, groGentheils dem religidsen Gebiete an,
dem or, wie fast alle Schitler Picot’s, withrond
dor Regicrungezeit Louis Philipp’s zumelst sein
‘Talont widmeto.
s. Bellier, Dict.
Badouin, Charles Badouin, franztsischer
Ornamentwmaler, geb. 2u Paris am Anfang des
16, Jabrh. ; von 1538 bis 1550 Direktor der Tapis~
seriemanufukturen von Fontainebleau.
8. Francisque Michel, Recherches sur les
Moffes.
Jd. Guiffeey.
Badoureau. J. F. Badoureau, Kupfer-
stecher in Paris, arbeitete vom J. 1819-1835,
‘Von ihm gestochen
fadonna della Sedia, Nach Raf.
‘Maria mit dem Fiseh, Nach De:
3) Maria mit dem Schmetterling. Nach Dems.
4) HI, Jungfrau, Brostb. Nach Tizian. Roy.
Ponktirt, (Auch farbige Abdriicke).
534 Badoureau
5) HI Jungfrau, Trusth
Leon, da Vinct px,
Edm, Grat, Parizean del. Crayonmanier, ge, Fol,
6) Maria, lebensgrofes Hrusthild. Chery dol.
Roy. Fol.
7) Christus in ganzer Figur. Nach Tizian, Punkt,
Roy. Fol,
S) Christus und Johannes (2) als Kinder,
Rafael, .
9) St. Johannes Evang. Nach Dominicbino,
iseroBes Drusth, Roy. Fol.
(2) Studienkipfe aus dem Abendmal yon
met. gr. qu. Fol.
11) Romulus, nackte Fizur mit Schild und Speer.
Nach David. Punktirt. Roy, Fol
)) Mission dangereuse, Nach N. Guét,
13) Retour du Soldat, Nach Dems.
Nach
sr. Fol,
Fol.
11) 8 BU. Képfo aus den Sabinerinnen von
J... David.
15) Heinrich IV. kl. Fol.
16) Ludwig XVII. Fol.
17) Maria da Gloria, K6nigin von Portugal.
Fal,
18) Napoloon I.
19) Rerthier.
20) Rertrafid. Nach Kd. Gratin Parizeau,
21) Brune, Nach Dems,
22) Ducrow, premier Ecuyer de Londres. gr. Fol.
23) Foy. Nach Tassaert.
) Gourgeau, General,
25) Junot.
Kleber, General.
7) Massena, General
25) Poniatowski.
29) Rapp. Nach Di
s. Le Blane, Ma
zu Pferde, gr. Fol.
Nach E. G. Parizeau.
Nach Dem:
Dems.
el. — Gabet, Dict,
W. Engelmann.
Badoux. Robert de Badoux, Marine-
maler und Kupferstecher in der ersten Hilfte
17. Jahth., geb. zu Brilssel. Fiir die Aeadénie
de (Espée (Antwerpen. Wei Gerard Thibault.
1628) lieferte er einige Stiche, die eine sichere,
aber ziemlich gewihnliche Behandlung zeigen,
s. Biogr. nationale de Belgique. 1866.
Badsttber. Christian Badstiber,
Kupferstecher in Nitrnberg, geb. 1613.
Rildniss dosselben: G. Fennitzer ad vivum
focit 1674, Schwarzkunst, 4.
W. Engelmann,
Bacbing, s. Venustus,
Baeck, Elias Baeck, genannt Heldenmuth,
Maler und Kupferstecher, geb. 1679, Erstudirte
in Rom, wo er den Beinamen erhielt, lebte dann
lingere Zeit in Laibach und liess sich spiiter in
Augsburg nieder, wo er 1747 starb. Er malte
‘und stach hauptsiichlich Portriits, Landschaften
und Darstellungen zeitgeschichtlicher | Ereig-
nisse. Einige seiner Stiche sind bezeichnot
EB. a. H. (Blias Baeck alias Heldentmuth),
‘Yon ihm gestochen :
1) Die chee Schlange in der Wiiste.
A. Masson.
2) Tit, Familie in der Landschatt,
43) Hime Madonna. Nach Michelstetter,
Nach
3a) Gefangennehin Proditor ampless
jas Back Seulpsit Jeremias Wolf exc.
tw. No.4 einer Folge. kl. Fo
4) Abnahme Christi vom Kreuze.
Giordano. gr. 8.
8) IL, Veronica.
6) 2 Bul, Flussgitter, Vordor- und Richansctt
Oval. 12,
7),6 Bil, Landschatten mit
ch Lue
‘und Hirten, nach
N. Berghem. Kopien nach J. Visseher
(Wessely 102. 106. 108. 114. 115, 143). qu,
Fol,
Ma
Schmettertinges,
1. Mit der Adresse von Mattoo ai Giudict wx
Jenor des Jer. Wolff
8) Landschaft mit drei grofen Biumen.
W, von Bemmel. 4,
9) Kaiser Karl V1,
10} Pri Bogen. Foghat mit Text sn Type
gr. Fol.
11) Mateus Gerber. 1735.
12) Hieronymus Ostertag
13) HL Schweiger, Vorsinger der Salzburg Ea
granten, Schwarrk. 8.
14) David Thomas,
15) Abraham Wagn
16) Strohsack, Komédiant. 6
16a) Jochan G. v.. Thalnits
Thick seulpsit Labacl, 1700,
1) Mobrere BU. mit “Kifern,
Miicken ete, qu. 4.
18) Vorstellung der Heuschreckenschwirme in
benbirgen, 8. Sept, 1690, Mit 21 Z, Sct.
Fol.
19) Joseph's I. Postritt von Tuln nach Wien. Fe-
broar 1705. qu, Fol.
20) Das vor Mars fediskte and vom Fret
der gokrinte Reich,
21) Br
1727. Titel und 5 Ki
22) Die durch Feuer und Blut verderbten Reichs-
Stidte Gosslar, Schwibisch Halle, Lindau vie
such Copenbagon, Sept. 1728. 't Anschtsn,
qu. Fol.
) Plan der Insel Orsova, 1729. qu. Fol.
21) Evangelische Jubelreude ete. Gedenkblatt au!
dio 200 j, Jubelfoier der Augsb. Confession
15, Juni 1730, Fol,
25) Ehrenpforte in der Jakobskirebe zu Augsbare.
Rei derselben Gelegenbeit, 1730. Fol.
26) Die emigrirten 783 Darrenberger in Nimweeca.
16 Darstellungen. 21. Mai 1733. Friesformic.
27) 30 TIL. Recueil des Memoires de tout ce ¢el
sSost passé depuis le commencement de Vast
1735. 4. (Auch in deutscher Ausgabe.)
fermilung dor Erzherzogin Maria Theresia
Wien, 12. Febr. 1736, 2 Darstellungen. Fel
29) Dasselbe von der Gegenselte; statt der Medaille
sind in der Mitte die Brustbilder des herzol
Paares, Fol.
3) Leehenaag des Prin
28)
736.
Eugen, 26. Apr
ani ‘AbbilMung des russischen Lagers von Assof,
20. Mai—1. Juli 1736. qu. Fol.
32) Sle des Grafen von Manchs bei Precop. 31. Mai
1736, gr. Fol,
33) Ehrengodichtniss des Prinzen Eugen.
er. Fol,
34) Die eroberte tdrkisehe Stadt Nyssa, 28. Juli
1737. ge. Fol.
1736.
Elias Baeok
— _Goorg Bachr. 535,
35) Beutlaubung des kais, Botschatters bei der Pforte
Cor. Graf v. Ulfeld. 28, Apr. 1740. Fol,
36) Verstellang desselben in Wien. Lange Caval-
‘ade auf zwei Bll. 23. Aug. 1740. Fol,
57) Leichen-Begingnns Majestat Caroli des Sechston
mu Wien, 24, Oct. 1740, Fol,
38) Die Nieder-Desterretehische Muldigung, 22, No~
vember 1740. Fol
39) Taul-Akts-Vorstellung in Wien, 13. Marz 1741.
Fal,
40) Abbildong der St, Dartholomii Stiffe-Kirchen
in FrancKfurt, 12. Febr. 1742. qu. Fol.
41) Abbildung vom Itimer Berg mit dem Zug der
Kaiserkrénung in Frankfurt, 12. Febr. 1742,
17. Mat
18) Vorstellung Kgl. Ungatischer Nationen nebst
ero curiosen Tantz und Springen. 1742. Fries
utig. gr. qu. Fol.
1) Die bloquirte Haupt-StadtPrag, 14. Nov. 1742—
2. Jan, 1743. Fol,
45) Sieg dber die Franzosen bei Dettlingen, 27. Juni
Mau, er. Fol.
46) Kronung der Maria Theresia zur Konigin in
Bohmen. § Abbildungen, 12. Mal 1743. Fol.
42) Plan der Hauptstade Prag. Sept. 1744. Fol.
45) Abbildang des grofen Cometen, 22. Febr. 1744,
Fal
19) Sportbitd auf die Raumung.
TH 4.
‘9) Der Rémer-Borg mit dem Kaiserzug. 4. Oct.
1745. qu. Fol. (Kronung des Kaisers Franz).
il} Der von allen Stinden angeklagte kriegerische
Mare, Sinnbild auf den schlesisehen Krieg. Nach
1 Ner’s Zelchnung, 24, Dee. 1745 Fol
5) Der Sleg-prangende Friedo (zwischen Ooster-
‘eich und Preussen), 25, Dec. 1745.
18) Vietorie der Englinder (bel Cap Finisterre) aber
ie Franzosen. 14. Mai 1747. qu, Fol.
‘Heineken, Dict. — Brulliot, Monogr. 1.
no, $81. — Lipowsky, Bairisches Kiinstler
lexikon.
Notizen von Kukuljerié,
ss. 20. Nov.
W. Engelmann,
Baeck. Johann Georg Baeck, Kupfer-
‘echer aus Augsburg, arbeitete in der Zeit von
Noo bis 1729 und stach eine betriichtliche Anzahl
inissen, dic er mit J. B. oder B. fe. be-
uichnete,
‘Yon ihm gostochen:
1) Georg 1. Kénig von England.
2) bade XIV. Reni von Frankreich
3) Theod. Job, Benthetm, Theolog. Fol.
4) EL. Bracmer, Fol.
5) Henricus & Coecesi.. 4,
8) Chr. L. Krmiseh, Theol. 1724.
7) Joh. Pabetetu
S) Joh. G. Fuchs, Arst in Augsburg. Nach 1,
Bakenham. Fol
‘) Christ. Gericke, Jurist. Fol.
1) fe Mantas, 704, Pol
M1) Joh. Kempen. 1709, Fol.
12) Job, Andr. Schmidt, 8.
13) G. Fr. Sehnaderbach, Theol, 8.
14) Dr. Schutz, 4.
15) Wall. M, Stisser. Fol.
16) Job, A. Westphal, Jurist. 4.
17) Chr. Tob. Widebourg, Theol.
18) Gottf. Zaech. 1703. Fol.
19) Gustav Adolph, Kinigs von Schweden, Binzug,
in Augsburg.
8.
cha, Boglerbex von Rumelion,
‘itkischer GroBbotschafter. Nach Job. Fol.
5, Heineken, Diet. — Le Blane, Manuel,
W. Engelmann,
Bacek. Anton August Bacek, Kupfer
stecher, geb. 1713 zu Braunschweig, Solin von
Joh. Georg B. und Schiller von Joh. G. Schmidt,
stach hauptsiichlich Biicherillustrationen.
W. Engelmann,
Bachr. Georg Bachr, geb. 1666 euFursten-
walde,$ 1735 alsRathszimmermeister zu Dresden,
war ciner der tiichtigston Architekton seinor
Zeit. Zeugniss ist die von ihm erbaute Frauen-
Kirche zu Dresden, deren hoch und statt-
h aufstrebendeK uppel die Silhouette der Stadt
so malerisch charakterisirt. Dio Kirche gehirt in
konstruktiver Bezichung zu den genialsten Wer-
ken des deutschen Barockstils. Der Bau wurde
in den Jabren 1726—1743 ausgefiihrt; in der
Hauptsache war er jedoch schon im Jabre 1733
deendet. Kiinstlerieid und spiessbiirgerliche
Engherzigkeit erschwerten dem Meister die Aus-
fhrung des Werkes und mdgen wol dazu bei-
getragen haben, sein Leben zu verkiirzen. Er
starb 1738 infolge eines Falls vom Gerilst der
Kirehe; man sagt, er habo sich selbst herabge-
stlirat. Seine zahlreichen Gegner zweifelten
hauptstichlich die Festigkeit und ‘Tragfihigkeit
seines Kuppelbaues an, der sich jedoch bei dem
spiitern Bombardement der Stade treftlich be-
wiihrte. An der Spitzo von Biihr’s Gegnern stand
dor Italiener Cactano Chiaveri, der wegen dos
Baues der katholischen Hofkirche nach Dresden
berufen worden war. Nach Bihr’s Tode rieth
er zur Abtragung des obern Theiles der Kuppel,
wurde jedoch, Dank einer griindlichen Untersuch-
ung und eines unpartelischen Ausspruches des
Landbaumeisters David Schatz aus Leipzig,
mit seinem Antrag abgowiesen. Doch kam
Biihr's ursprlinglicher Plan, die Kuppel wit
ciner Laterne und steinernen Pyramide zu
krinen, wodurch das Ganze einen harmonischen
‘Abschluss gefunden haben wiirde, nicht zur Aus-
fihrung; die Kuppel erhielt, nach langem Begut-
achten und Zigern, die gogenwitrtize, vom Raths-
Daumeister Joh. "Georg Schmidt entworfene
schwere Laterne, welche der Wirkung des Bau-
works keineswegs gilnstig ist. Eine zum Gediieht-
niss der Grundsteinlegung geprigto Miinze zeigt
die Kirche nach Bihr’s urspriinglichem Entwurfe-
Auch ist die Kuppel in des Meisters eigenhiin-
diger Planzoichnung noch vorhanden; ferner
existiron 5 Bll. Grundrisse und Durchschnitte,
nach Bihr’s Zeichnungen gestochen von Linde-
mann
Aussor der Frauenkirche, seinem Hauptwerke,
baute B. zwei kleine Kirchen in den Dirfern
536 :
Schmiedeborg und Loschwitz: in Dresden
bezeichnet man noch einige griGere Privathiuser
als von fhm ausgefithrt.
B, wurde auf dem Johanniskirehhof in Dresden
begraben. Die Statue cines Genius, wolcher das|
Modell der Frauenkirche trug, schmlickte sein
Grab. Spiiter, als der genannte Kirchhof seku-
larisirt wurde, fanden die Gebeine des Meisters
in den Katakomben der von ihm erbauten Kirche
eine Ruhestitte. Eine diese Stitte bezeichnende
Inschrift enthiilt den Nachweis tiber den von mir|
oben genannten Geburtsort B.’s., der in den spir-
lichen Mittheilungen, welche ber den Kinstler
iberhaupt vorhanden sind, sonst immer falsch
angegeben wird.
_Goorg Bachr
©, Clauss
Johann Karl Bachr, Maler, gob. zu Riga
1601, +2u Dresden 1869, ein Nachkomme Georg
Bachr's, des Erbauers der Dresdner Frauenkirche.
Anfiinglich und unter sehr gilnstigen Aussichten
aum Kaufmann bestimmt, entsagte er doch frith
dieser Laufbahn und ging nach Dresden, um auf]
der dortigon Akademie und unter der Leitung des|
Galeriedirektors Matthaei die Malerei zustudiren.
Von 1827—129 lebte er sodann seinen Studien
in Rom, der Gunst Thorwaldsen’s und Koch's
sich erfreuend ; auf Anregung Koch's wendete er|
sich hier vorzugsweise der Historienmalerei zu.
‘Nach einem mehrjihrigen Aufenthalt in Riga und
Dresden besuchte er 1834 und 1835 nochmals Ita
lien. Im letztgenannten Jahro kehrte er nach
Dresden zuriick, wo er 1840 eine Professur an der
‘Kunstakademle erhielt. Neben zablreichen Bild-
sen fiihrte B. folgende griGere historische
‘ompositionen aus: Virgil und Dante vorderStadt
des Dite in dem Augenblicke, wocin Himmelsbote
das Thor der Hollenstadt dffet; Die Wieder-
tiufer in Munster; Iwan der Grausame, dem
finnische Zauberer den Tod verktinden (in der
Gemillde-Galeric zu Dresden); Der Tod Sic-
kingens; Christus und Thomas (in Kiew) ; Chri-
stus am Kreuz (in der Kirche zu Zschopau).
B. war cin vielseitig gebildeter Mann, der auch
fir dio Dichtkunst und fllr die strenge Wissen-
schaft ein reges Interesse hatte. InDresdenstand
er mit Tieck und Mosen, in Florenz mit Platen in
nahem Verkehr. Von B. angeregt fertigte der
Bildhauer Weltreck damals ein Relief-Portrit
von dem letztgenannten Dichter, das spiiter fir
dessen Bulste in der Regensburger Walhalla be-
nutzt worden ist. Einen grofen Einfluss auf des|
Kiinstlers Lebensanschauung batt der Philo-
soph A. Schopenhauer, zu dessen begeistorten
Anhiingera er gehiirte. “Von Biihr’s literarischen
Publikationen mBgen bier nur folgende genannt
sein: Dante's gittl. Komidio in ihrer Anwen-
dung nach Raum und Zeit, 1852. Vortriige tiber
te's gittl. Komidie, 1853. Die Griiber der
Liven, 1850, ein Bericht Uber die v. B. selbst im
J. 1846 vorgenommenen Ausgrabungen in den
Ostseeprovinzen. Vortriige Uber Newton's und|
Goothe's Farbenlebre 1863. Der dynamische
Kreis, 1860—68, ein naturwissenschaftiches
Work, welchos den Ktinstler in den letzten Jahres
scines Lebens fast ausschliesslich beschifigt:
Nach ihm lithographirt:
41) Die Wiedertaufer in Minster. J. Hanfetine!.
ith. gr. qu. Pol. — Dresdener Kunstver-Bi.
2) Dasselbe, lith. von H. Teichgraber. ef. 4
Fe
3) Julius Mosen. Lith, v. J. Hanfetangl. Mi
Facsimile. Fol.
8. Jahrbuch d. deutschen Dante-Geselledat
isi.
©. Claws.
Backare. Jacppa Baekare oder Jakob:
Bikare, schwodischer Baumeister, + den 15 Msi
1404, gehirte cinem adeligen Geseblecite 2,
das sich in der Geschichte Schweden's unter der
Jcolmarischen Union hervorthat. 1398 ware
Laienbruder des Birgittinerklosters xu Wastes
und stand dem Bau der Klosterkirche, di 185
durch cine Fouersbrunst xerstirt words mi,
bis zu seinem Tode vor.
s.Ericus Benzelius, Diarium Vanna
(Ups. 1721.) — Svensk diogr. Lexie. S;
fod. 2.
Biellon
Baclen, 6. Balen.
Baellieur. Cornelis de Baellieur: &
Cor 2: Baelheir.
Gemiilde der Galeric in Braunschweig, ¥¢.
ches die obenstehende Bezeichnung trigt 14
sich frither in der Galerie Salzdablum befand
das einzige mir bekannte Bild dieses Malers. Es
ist auf Kupfer gemalt, 47 Centim. hoch, 62 Cast
breit und stellt in kleinen Figuren die Ebeb-
jcherin vor Christus dar. (Erwikhnt bei Fas
Naglor und Parthey, wo der Kilnstler unrctis
Baollreur genannt wird.) B. zeigt sich indir
[sem Bild als ein recht geschickter viimiseh:t
Malor dritten Ranges aus der orsten Hilfe de
17. Jahrh. Er schliesst sich in Auffassung so!
Behandlung an die Franken an, namentlic
Frans Franken, welcher etwa 1615—1635 tit
‘war. Doch feblt ihm der briunliche Ton, ¥e”
cher dio Bilder dieses Meisters kennzcichte
seine Firbuog ist bunter und schwerer, die Be
handlung nicht von derselben Leichtigkeit we
bei jencm. (Ob er mit dem »Ornawentaale*
Cornelis de Baillieur [s. diesen) identis i
muss dabingostellt bleiben.)
s. Figelt, Kinstrlex, — Nagler, Kons
‘arthey, Deutecher Bildersil
Baelireur, s. den vorhergehenden Art.
Baen. Johande Baen, hollindischer Por-
triitinaler aus der zweiton Hiilfte des 17. Jabr.
Seiner Zeit hochgeschiltat und hochbezablt, bate
Jakobus de Bsen.
tt Recht das Schicksal mancher anderer Hof-
naler getheilt: or ist fast vergessen, seine Werke
ungekannt, ungesehen.
Geb. am 20, Febr. 1633, kam er als Waise im
dritten Jahrezu seinem Oheim Piemanszu Emden,
cinem Landschafter im altortiimlichen Stile,
ton dem er den ersten Unterricht erhielt. Nach
Piemans’ Tode (1645) ging er zu Jakob Backer
uch Amsterdam, bei welchem er bis zu seinem
16.4. blieb. Im J. 1660 zog er nach dem Haag,
woseine Bildnisse 60 auGerordentlichen Beifall
finden, dass sich sein Ruf bald auch nach dem
Auslande verbreitete. EinerEinladung Karl's I.
fugend, ging er auf der kinigl. Privatjacht nach
England, wo er die kinigl. Familie und verschie~
éao Personen vom Hofe portritirte. Im J. 1665,
‘nr er wieder im Haag und blieb fortan daselbst
nsissig. Scinom Ruf als Ktinstler und vielleicht
sech seiner persUnlichen Tichtigkeit verdankte
a, dass er in der Malergilde der Stadt bis zum
J.1e09 hidufig die hichsten Aemter bekleidete,
‘asa er 1694 zum Kapitiin der Schlttzengilde (het
vrayje-vendel) ernannt wurde, dass dio Hife
vonEngland, Frankreich, Brandenburg, Toskana
aul dic holliindischen Stidte wettoiferten, ihn zu
‘sechiftigen und mit Ehren und Giltern zu tiber~
bitten: 1667 liess die Stadt Dordrecht von ihm
tia gros Bildniss von Cornelis de Wit als den
Seger von Chatam malen, wolches (wie dio de
Wis selbst) 5 Jahre spiter dor Volkswath zum
(Wer fiel. Im J. 1672 liess ihn Ludwig XIV. bei
‘stem Einfalle in Holland auffordern, sein Por-
‘ittamalen, was er aber aus politischen Griin-
deuablehnte.’ Auch die Stellung eines Hofmalers
ud Direktors der Akademie zu Berlin, wolche
‘ha Kurflirst Friedrich Withelm 1676 mit einem
Gtalte von 6000 fl. anbot, sehlug er aus. Sehr
‘hig war er dagegen flr den Prinzen von Ora-
sie, spitern Konig Wilhelm II. von England,
ton welchem noch zahlreiche Bildnisse von de
SueuisHand vorhanden sind. Flrdio Stiidte seiner
lsinat malte er die Vorsteher der hohen Aemter
‘od Korporationen: flr den Haag (Die Magi-
tratamitglieder, h. 3,25 br. 5,20 m., fir 3150 fl.
fir Amsterdam, Leiden, Hoorn. Der
Kistler, welcher bei den ganz aussergewshu-
liken Preisen, die er flir soine Gemilde erhiclt,
suf grofem Fusse leben und Reichthlimer an-
‘ammeln konnte, starb in seinem 70. J. im Haag,
Yocr am 8, Mirz. 1702 bestattet wurde.
Ausser don genannten *Schutter- und Regen
teastukkene besitzen die iffentlichen Galerien
Holland's (Amsterdam, Haag, Rotterdam)
tech verschiedene Bildnisse von des Kinstlers
Hand. In anderen Galcrion ist er selten (Selbst-
hortitin Dresden, Portrit in Brilssel, meh-
tres im Alten Schloss zu Berlin u.
‘ hiafiger findet man ibn in kleineren Privat-
‘amlugen und im Kunsthandel.
Die ktinstlerischen Qualitiiten des Jan de Baen
sind tiemlich gering: er ist in der Regel charak-
tern in der Auffassung, meist stelf oder zopfig:
Moyer, Kenstler-Lexikon. 11.
in der Anordnung, schwer und stumpf in der Fir-
bungund kleintich inder Durchfthrung. In seinen
besseren Bildern kommt or einem W. Honthorst
und P. Nason nahe, zuweilen auch den geringeren
hollindischen Nachfolgern van Dyck’s, wie A.
Hanneman. In seinen Bildnissen kleinen For
mates nidhert er sich im besten Falle dem C. Net-
seher, unter dessen Namen sie zuweilen gehen.
s. Houbraken, De groote Schouburgh, IT. 303.
— Campo Woyerman, De Lovensbeschry.
vingen, Hl. 328, — Decamps, La vie des Pein-
es ote. II. 471. — Fiorillo, Gesch, der
Kinste U. 193.—Bryan-Stantey, Imme
zeel, Kramm.
Th. van Westrheene und W. Rode.
a) Von ihm radirt :
Brand des Rathhauses zu Amsterdam im J. 1652.
Bezeichnet: J, de Baen fe. kl. Fol. Erwahnt bei
Le Blanc, Manuel, p. 118. Nach der Ai
Phil. van der Kellen’s Kommt diese Radirung nur
ohne Jahreszabl vor. (Die Undeutlichkeit des n
in Baen hat die irrthtimliche Lesart Beer ver~
anlasst, die sich bei Basan (Dict. des graveurs,
1.37) und bei Nagler (Kiinstlerlex. 1. 225) fndot,
(Gruner.)
1b) Nach ihm gestochen :
1) Die aur Schau gestellten Letchen von Jan und
Corn. de Witt, Radirang von R. Rogman.
2) Portrit von Th, deLantmann, Prediger itn Ha
gest, von J. de Vischer. (Wess. g)
3) Portrit von Simon Simonides, Gest. v.H. Bary.
4) Portrit von Leo ab Altzema, J. de Taen pinx,
H. Bary scalp. 1666.
8) Portrit von Georg Friedrich, Prinz von Waldeck,
‘est. vou P, van Guns:
6) Portrdt von Jan de Bischop, gest. v. D. Coster.
7) Portrit von Corn, de Witt, J. de Raen pins,
‘A, Blooteling fecit. (Wess. 48)
8) Joan do Wit Ract Pensfonaris van Holland etc,
Bruder von Corn. de W. Brustb. in Oval,
A. Blooteling fect, Schwarzk, Fol. (Wess.49.)
Gogenst. rum vorigen Bl.
9) Amalia, Prinzessin von Nassau. H. Quitter
fecit. Schwarek. Oval. Fol.
10) Hen, Car. do la Tromouille, First von Tarent.
Brustb, in Harnisch, Oval.’ P, Philippe sc.
Fol.
11) Withelin 1, von Nassau-Oranien, Kénig. von
England. Ais Prinz von Oranien. J. Hou-
braken se, 8.
12) Joan Maurits, Prins van Nassouw otc., Halbtg.
J. de Buen pinxe, Der Stechername scheint aus-
otilgt zu sein, 4. (W. Schmid.)
13) Corn. Solingen. J.F. Bodecker se. Schwarzk,
"Th, van Westrheene und W. Engelmann,
Jakobus de Baon, Sohn von Jan de Bacn,
gob. im Mirz 1672 im’ Haag. Nach van Gool,
dem wir seine Biographio verdanken, soll cr
solche Anlagen gebabt haben, dass er es schon
im 18. J. dom Vater, dcr ihn untorrichtete, in der
Kunst des Portritirens gleich that. Im J. 1688
‘ging er nach England im Gefolge Wilhelm's I1I.,
an dessen Hofe er viel beschiftigt ward. Spiter
68
Takobus de Baon
Baerenstecher.
begab er sich nach Italien, zuerst nach Florens,
‘wo or flir den GroGherzog in Fresko gemalt haben
soll, dann nach Rom, wo er ein etwas ausgelas-
senes Leben flibrte und sich dureh seine KUrper-
stirke den Boinamen Der Gladiator erwarb, Ein
deutscher Fiirst bewog ihn, mit nach Wien zu
gehen ; hier starb er im J. 1700. Van Gool meint,
dass er bei lingerom Leben seinen Vater noch
libertroffen haben wiirde. — Bilder vou ihin sind
nicht bekannt. Terweston (Catalogus) er-
wiihnt zweimal unter seinem Namen »Kinder, dic
Blumen und Fritchte tragens, vielleicht ein und
dasselbe Bild.
Gool, Nieuwe Schouwburg Il. 466, de
Mittheilangen von Fiorillo, Immerzec,
‘einfach ausgeschrieben sind,
T. van Westrheene
Baena. Pedro de Baona, spanischer M
lebte um 1670 in Madrid, wo sich ein mittel-
miiBiges Bild von ihm, der hi. Franziskus, im
Kapuzinerkloster befindet. Fir besser gelten
seine Leistungen im Portriitfach
«, Bermudoz, Diccionario, — Quillet, Dict,
Baer. J. Bacr, s. Jande Baen a).
Baer. Johann Friedrich Baer, Silber-
arbeiter, geb. 1724 in Strassburg, +1794. An-
fangs flr den Handelsstand bestimmt, bildete er
sich zu cinem geschickten Ktinstler in Metallar-
Deiten, und machte sich besonders um dic tech-
nische Behandlung des Silbers durch Erfindung
ciner Art Guillochirmaschine verdient. Als sein
vorsiiglichstes Werk wird cin in Maing in
Privatbesitz befindlicher Keleh bezeichnet, fiir
welches Work der Kiinstler von dor Pariser Aka.
ie durch ehrenvolle Ewihnung ausgezeich-
demi
net wurde.
Aig.
Baer, Ernst Baer, Historienmaler des
19. Jabrh., geb. in Durlach. Anfangs Jurist,
widmete er sich, durch die Boisserée'sche Samm-
lung angeregt, der Kunst unter Leitung von Russ
in Wien. Er behandelte zumeist Gegenstiinde
‘aus der Geschichte des Mittelalters und wird na-
mentlich als gewandter Zeichner geriihmt. Das
Morgenblatt von 1820 erwiihnt mit besonderem
Lob sein Gomiilde »Die Befreiung Friedrich’s 111,
durch Podjebrade,
Bacrdemaceker. Felix de Bacrdemace-
ker, moderner belgischer Laudschaftsmaler und
Radirer.
‘Von ihm radirt
1) Der Genter Kanal 2u Briigge. F. de Baerde-
maceker, 61. H. 104 mill, br. 162
I. Blo8 geitzt und vor den Arbeiten in den
Schatten und im Baum, Wirkung sehr
grat.
M1, Mit den Verstirkungen, dle Wirkung in's
Schwarze verindert.
2) Ansicht des Schlosses Sterckxhof 2u Deurne bei
Antwerpen, Felix de Baerdemaecker pins. ¢
seulp. H. 90 mill, br. 201,
1, Blo® geitzt. Die Wirkung blass, die
das Wasser zeigt ‘gfe
‘in der rechten Eeke unceo
hat das Scheidewasser nicht eingegrifle
Dies ind das Wasser iberarbeitet,
nL
die Keke in Harmonie gebracht.
s. Le Bibliophile belge. 1871. p. 36,
W. Sekmidt
Baerend. Karl Emanuel Baerend, Bi
hauer und Graveur, gob. 1770 zu Ducla in Pole
Erkam frith nach Dresden, wo er den Unterriat
Casanova’s orhielt, auf dessen Tod er spiter ein:
Medaille stach. Auch wird er unter den Schilers
Mattersperger's anfigeflibrt, unter dessen Leitunz
er ein Denkmal des in Rom verstorbenen Male
A.C. Kirsch arbeitete. Zum Graveur bildete si
B. unter HUckner. Auf der Dresdner Kunstaus-
stellung von 17:4 befanden sich von ihm ver-
schiedene in Wachs ausgeftihrte Reliefs.
's. Meusel, Deutsch. Kinstlerlox, — Heyzara
Drosdon’s Scbriftst. u. Kinstler.
©. Claws
Birenhart, Rudolf Birenhart, Bill-
hauer, geb. 5. Mai 1814 in Karlsburg in Siebes-
biirgen. In den diirftigsten Verhiltnissen auf
wachsen, anfangs bei einem Steinschleifer inter
Lehro, kam er 11 Jahro alt nach Wien, woe
sich, angeregt dureh den Besuch der Antiken-
samumlung, zur Laufbahn des Bildhauers ext-
schloss. Erst bei einem Holzschnitzer, dann ais
Gefissmodelleur an der kaiser!. Porzellanfabrik
deschiiftigt, gelangte er endlich in die Akademie
und trat 1833 mit seiner ersten selbstindigen Ar-
beit hervor, einer Gruppe aus der Stindfluth, die
vom Grafen Palfly gekauft wurde. Die Gruppe
Bacchus und Ariadne (9" hoch, in Gyps), die im
folgenden Jahre entstand, erweekte allzemeine
Aufmerksamkeit. Er erhielt den Auftrag, flr die
Kirche der Wiener Vorstadt Sehottenfeld ei
Kolossales Steinbild des Gekreuzigten auscu-
fibren und ging, von der Erzherzogin Sophie
unterstlitzt, 135 nach Milnchen, wo er den Ent-
wurf eines Monuments filr Kaiser Franz I. der
von Rauch und Cornelius gelobt ward, und wahr-
scheinlich auch das Modell zum ‘Triumph éer
Venus arbeitete. B. starb in Milnchen an der
Cholera, schon im J, 1837.
s. Wurzbach, Biogr.-Lex. — Kunstbl.
Aly
Baerens, Magdalene Margarethe Bae~
rens, geb. Scheffer, dinische Blumenmalerin,
geb. in Kopenhagén 1737, + daselbst 1508. Sic
war seit 1780 Mitglied der kinigl. Akademie und
wurde von der Kénigin-Wittwe Juliane Marie
ach begtinstigt.
s. Weinwich, Kunstnerlex,
Broek.
Baorenstocher. Nicolaus Gottlieb Bac~
renstecher, Maler und Kupforstecher, geb.
12, Juni 1768 (nicht 1769, wie Wagner angiebt) ia
Ludwigsburg, Sohn des (von Meusel im 'T. K.-
ex. mitihm zusammengeworfenen) dortigen Ga-
lerie-Aufeehers, auch Malersund Dichters, Jakob
Gottieb B. Er besuchte vom Miirz 1789 an die
Zeichenstunden der Karlsschule, und lernte das
Kapferstechen unter der Leitung Joh. Gotth.
Miller's; spiiter zog er nach Niirnberg, wo er vor-
uigliche Miniatur-Bilder malte und als Stecher
fir den Frauenholz’schen Verlag arbeitete. Er
scheint daselbst um 1808 gestorben zu ecin,
sWagner, Gesch, d. I, Carlsseh, 1, 4380,
417. u, 1b Erg, Bd. p. 106, — Meusel, T. K.-
Lex, 3. A. 1. 32, — Meusel, Archiv i. K.
0K. TL &. pp. 147 u, 148. Haug, Das
gel. Wirtom. p. 30S.
A, Wintterlin,
‘Von ihm gestochen:
© (von Hessen -Phillppsthal),
otha, 8,
2) Job. C. Griibel, Stadtflasehner u, Volksdichter
in Nammberg. 1797. 4.
3) Joh, A. Huzler, Musikus in Nirmberg. Nach
J.B. Thle, 4
4). von Liwendrn, Astronom. Halbfig. 4.
i) J.C. Walther, Birgermeister in Rotten!
4.7, Nach JL. Preiser, Fol.
6) J. W. Witschel, Pfarreru, Dichter,
1) The Burial of General Fraser. Nach J. Graham,
Mit Kessler gestochen. qu. Fol.
8) Weibliches Skelett, Tafel 208. Th. von Soemmer-
97. Fol. max. (s. Choula
Gesch. der anatom, AUbilduug. 1852. p. 161.)
W. Engelmann,
Bacrentzen, Emanuel Baerentzen, di-
viher Portriitmaler und Lithograph, ‘gob.
0. Okt. 1799 in Kopenhagen, + daselbst
14. Febr. 1868, Er war anfiinglich Apotheker,
ithe mehrere Jahre in Westindien, besuchte dann
die Akademie in Kopenbagen und unternahm zu
seiner weitern Ausbildung noch mehrere Reisen
vsch Deutschland und Frankreich. Das beste
tuter der auBerordentlichen Menge seiner Por-
Fits ist das Bildniss der Schauspielerin Johanna
ouise Heiberg im Thorwaldsen -
Copenhagen.
a) Von ihm lithographirt:
1) tnneres der Fr
2) H.C. Andersen, Dichter. Mit Facsim, Fol.
3) CM. Bellman, Dichter, Halbfig. mit
nile. “Fol.
4) Dr. Byge, Schauspiel
5) J.C. Dahl, Kniest, Fol,
6) Julie Grisi, Singerin, 1841. kl. Fol.
}} Chr, Hansteen, Mathem, Fal.
8) J. C.F. v. Haug, dram, Dichter, Gurtelb, mit
Facsimile. Fol,
9) JL, Heiberg, dram, Dichter, Halbig. mit Fac-
. "Nach D. Montes, Fol,
10) Max Korn, Schauspieler, Haibig. 4.
\1) C. v. Larocho, Schauspieler, Hustb, 4
nkirche in Kopenhagen. 4,
Mit Facsim, Fol,
————_ A. van Baerll.
| keinen Meist
12) M. FL Malibran, geb. Garcla, Singerin,
Knlest. 4.
539
13) Hipp. Mars, Schauspiolerin. Nach Gérard,
1841. 4.
14) Anna H. D. Nielsen, Schauspiclerin, Halbtg.
Fol.
15) N.P. Nielsen, Schauspicler, mit Facsi
16) A. G. Oeblenschlager am Sclireibtisch.
Nach L. Hansen, MitFacsim, 4.
17) H. Cb. Oersted. “Mit Facsim. Fol
18) J. F. Schouw, Naturforscher. Mit Facsim. Fol.
49) Schutow, Kaufmann in Riga, Halbiig. 4.
20) Al, Senetelder, Schauspioler. 4.
Fol.
albtg.
21) Niel Simonnen, Brustb. Nach J. Holm. 1845,
Mit Facsimile. gr. 8.
22) Marie Tagliont, Tinzerin. Grevedon del. 4.
3) F. J. Talma, Schauspieler. 8
24) A. Thorwaldsen, bei der Biiste des Kaisers
‘Nikolaus, Halbilg, Nach Il. Vernet.
Mit Facsimile. Fol.
25) Karoline Ungher, Singerin, Kniest. E, Krie~
huberddl. 4.
b) Nach ihm lithographirt
A. Thorwaldson. Lith, von C. Lehmann. Fol.
W. Engelmann,
Bucrer, Blasius Bacrer oder Beer, Stcin-
mets aus Ulm, sch ire kunsthistorischen
Daseins nur éiner groBen Konfusion bei Nagler
‘Kiinstlerlex. I. p. 224) zu verdanken. Woyer-
man, auf den sich der Artikel dort beruft, kennt
weder einen Baerer noch einen Beer in seinem
Alphabet und nennt N. Nachrichten p. 433, wo
er von der Roth'schen Kapelle in Ulm spricht,
er. Die Hereinzichung von Girlitz
beruht wohl auf einer Verwechshing mit Blasius
ihrer, Baumeister aus Leipzig (s. Pattrich,
m. d. Bank. d. M.A. in Sachsen. Abth. 2.
. 2. Lausitz p. 9) i
Blasi, welcher in Jiger, Ulm's Leben im M. A.
p. 574, mit der Jahrszahl 1495 aus Ulmer Bulnger-
Dlichern oder Hittenreehnungen aufgefiihrt
A, Winttelin
Yan Baerll, Van Baerll: es giebt. drei
holliindische Stempelschnoider dieses Namens,
welche im Ausgange des 18. Jali, fast gleich”
zeitig thiitig waren. Ihre Herkunft, Zeit und Ort
ihrer Geburt und ihres Todes sind ebenso wenig
bekannt, als hr verwandtscha‘tliches Verhiiltniss
unter einander.
A. van Baer] ward zufolge des Instruktions-
buches der Reichsmiinze am 15, April 1765 zum
Stempelschneider bei dem Minzamt der Proving
Holland angestellt, in weleher Stellung er noch
im J. 1781 vorkommt. Bekannt ist er durch fol-
gende sechs Medaillen, fiir welche er dic Stempel
awischen 1779 und 1785 verfertigte
1) Der Erbstatthalter, Prinz Wilhelm V. von Ora-
nion, als Mars dargestellt, ihm zur Seite der
Lawe, welcher in derrechten Tatze ein erhobenes
Schwert, in der Linken ein Pfeitbindel hilt, —
Im Abschnitt MDCCLXXIX. A. v, Baerll, —
‘Auf der Riickscite eine Inschrift und das Wappen,
der Stade Utrecht, Oben im Rand eine Kose als
Zeichen der Dordrecht'schen Miinze, Durehmes-
ser 31,5 mm, —Van Loon. bl. 127. pl, L.n, 538.
68
2) Gedenkmanze anf das Bindniss der bewaftneten
Nentralitit zwischen Russland, Danemark,
‘hweden und den Vereinigten Niederlanden
0. — Durchmesser 32 mm, — Van Loon,
bi, 135—6. pl. LI, n. 548,
3) Ehrenmedaille auf Jacob. van der Wint, welcher,
mit einem Avisschiffe, von Viaardingen ausge-
hickt, um die auf der See hetindlicho nieder-
landische Fischerflotte von dem von England
erklirten Krieg zu benachrichtigen, durch seine
Vorsicht es miglich machte, dass 146 Schifte
slicklich in Sleherhelt gebracht wurden, wih-
rend nur$ in Feindeshand folen. 1781. — Durch-
messer 31,5 mm, Van Loon, bl. 143. pl. LIT.
N. 554
4) Getenimanze auf die Relse Kaiser Joseph's 11.
durch die Niederlande im Juli 1781. Durch-
messer 46 mm, — Van Loon, tl, 151 pl.
LIL. n, 561.
5) Gedenkminze auf den Sieg, den dle Nieder-
Vindische Flotte unter Admiral Zoutman am
5. Aug. 1781 bei Doggersbank dber dle Englische
Fiagge erfocht. — Durchmesser 29,5 mm.
Loon. bl. 155. pl. LIT. n. 563.
6) Die spiteste ‘von diesem Kitnstler bek
Medaille ist die Rathsmedaille von Delft,
muthlich 1785 angefertigt. (Ant der Vorderselte
das Wappon, anf der Rickseite eine Ansicht von
Delft.) — Durchmesser 32 mm. — Van Loon.
D1, 284, pl. EXIT. n. 634.
Von J. van Baerll, welcher 1781—1734,
also gleichzeitig mit dem erstgenannten Kilnstler
ig war, sind 5 Denkmiinzen bekamnt, niimlich :
1) Auf dic oben unter Nr. 4 erwibnte Rei
Kaiser Joseph's II. durch dio Niederlande, —
Durchmesser 29,5 mam, — Van Loon, bl. 150 pl.
LAL. n. 560.
2) Aur den Stapellant dos Kriegsschitfes Herkules.
— Dorchmesser 57 mm, — Van Loon, bl. 168.
Pl. LV. n. 571.
3) Auf das fm J. 1782 im Haag zwischen den Ver-
einigten Niederlanden und den Vereinigten
Staaten Amerika’s _geschlosseno Freundschalts-
und Handelsbindniss. — Durchmesser 32 mm,
= Van Loon, 178—9. pl. LY. m, 576,
4) Auf das fnfundzwanziglibrige Bestehn der
Freimaurerlogo La Vertu zu Leyden. 17
Oval 40: 34 mm, — Van Loon. bl. 204. pl. LVI.
n, 589.
5) Medaille fir dio Ehrenmitgiteder der St, Joris
Schitzengilde 20 Dordrecht. 1784. — Durch-
‘messer 36 mm, — Van Loon, bl. 224—5, pl.
LVI. 1. 600.
Der dritte Stempelschneider dieses Namens,
J. van Bacrll Adz., der erst nach A. v. Baorll
auftritt, war vermutlich dessen Sohn, wibrend
der zweite J. v. Buerll, der mit jonem gleichzeitig
arbeitete, wahrscheinlich ein Bruder desselben
war.
Die einzige Medaille von seiner Hand stellt die als|
Jungfrau personifizirten Niederlande dar, be-
‘schirmt von dem Wappen Frankreichs gegen das
englische Einhorn und den dsterroiehisehen
Adler. 1786. — Durchmesser 49 mm, — Van
Loon. bl. 292. pl. LXII. n, 642,
L. C, Hora Steeama,
Baern, s, Baren,
Baerse. Jacquesde Baerse, Holttili-
schnitzor, geb. 2u Termonde, vor und nach 140)
insbesondere flr Philipp den Kithnen, Herzog von
Burgund beschiftigt und zur Herstellung von Al
tiren namentlich mit den Malern Malwel (oder
Melluel) und Melchior Broederlam am Hc
jenes Flirsten thiitig. So schnitzte er einige A-
tire fllr den Herzog, zu denen Malwel 1392 die
Malereien lieferte, und in eben diesem J. erkeit
er auf Brocderlam’s Verwendung 40 Fr. Lol
dafilr, dass er zwei von ihm geschnitzte Allie
von Termondo nach Dijon brachte. Beide arbi-
teten dann filr den Herzog vielfach gemeins,
da damals Broederlam in des Letzteren bescr-
derer Gunst stand, Aus dem J. 1394 ist noch det
Vertrag erhalten, darin sich Brocderlam rer
pilichtet, 2u zweien von B. geschnitaten Altre:
dio Gemillde an den Aussenthiiren zu lifer»
das Nihero in dem Art. Broederlam). Obde
beiden noch im Museum zu Dijon befndicba
Altiro, welche B. und Broederlam mit Reckt-
[geschrieben werden, jeno im J. 1392 nach joo
‘gebrachten oder die anderen im J. 1394 tetel-
ten sind, ist ungewiss. Die von B.
Bildwerke stellen an dem einen Altar die Est-
hauptung Johannis, ein Martyrium und die Ver
suchung des hl. Antonius dar, an dem andere:
Anbetung der Kinige, Kreuzigung und Be-
gritbniss; auf den Aussenseiten befinden sich di:
Malereien von Brooderlam.
5. Crowe and Cavalcaselle, The carly fenih
peinters. Sec. ei. 1872. pp. 18. 19.
24, Daselbst auch le Angabe der Urkaniee
quellen etc.
Bitrsch. Christian Gottlieb Birsct,
unbedeutender Kupferstecher, der in és
20er Jahren dieses Jabrh, als Kunsthindler io
Dresilon starb. Er stach die Bildnisse eisizer
Dresdner Geistlichon, wie das Portrit des Raths
von Seibt in Prag, lotzteres nach Rihmel
C. Cin.
Baerstraet. s. Beerstracten.
Baerze, s. Baerse.
Baes. Martin Bacs (latinisirt Bassits
Zeichner und Kupferstocher in Antwerpen, Eat
des 16, und Anfang des 17. Jahrh. Er stach it
der Manier des Hieron. Wieriex und Job. Valdot
und lieferte hauptsiichlich Portritts fiir verseht-
dene Schriftwerke; seine Art der Bebandluns
int sauber, aber etwas hart und trockeo, Er be-
zeichnete seine Stiche in verschiedener Wei:
‘M.B. f. — M, Bass. od. Mart. Bass. f. — Mart
Baes, — M. Baes, zuweilen auch Mart. Bast
‘Von ihm gestochen :
1) Das Bildniss des Jesutten Bdmand Genlnses
Titelbl, in: The life and death of Mr. Edmua!
Geninges. Douai, Bel Ch. Bogaert. 1614. 4.—
Rez.: Mart. Bas. f.— Sehr selten,
2) Die bi, Magdalena, von zwel Engeln gea His
Bauerlein, 541
‘mel getngen, In: La Madeleine de F.
Beaurals, Tournal, 1617. 8. — Sehr selten,
43) Der hl. Thomas von Aquino und Albertus Mag-
‘us (auf dem Titelbl.) und 17 Bildnisse von
Heitigen in: Saneti Belgii ordinis Praedicatorum.
Doual. Bel Balth. Bellére. 1618. 8. — Von den
Dil erchien bel demselben Verleger 1629 eine
aneite Ausg. mit franzisischem Text : Actions
tnémorables des PP. Dominicains qui ont fleuti
aux Pays-Bas,
4)% Portritdguren in: Histolre de Tournay.
Doual. Bet Mare Wyon. 1619 u, 1620. 2 Bue. 8.
5) Walbert und Bertille, Titelbl. in: Histoire de
1a vie, de la mort et des miracles de sainte Alde-
onde, Arras. Bei Guill. de la Rividre. 1623. 8.
6) Thierri de Munster, Titelkupfer in: Vita Theo-
doriei a Monasterio ete., von Arn. Haiss
Doual. Bel Pierre Auroy. 1631. 4,
1) 5 grode BUl.: Die allegorisehe Fi
‘unter efnem Portikus, 2u thren
ser Wappen der Infantin_ von Spanien Isabella
Clara Eugenie; Baudouin Bras de Fer, der erste
Graf von Flandern; ein Portikus, weniger reich
cmamentirt, als der erste und die Pucelle von
Gent. In: Recherche des antiquitez et noblesse
de Flandre ete. Von Philippe de 'Espinoy.
Doual, 1631. Fol. — Das 3. u. 5. Bl. sind bez
Mart. Baes £., die iibrigen Bll. sind unbe
aichnet, offenbat aber von derselben Hand.
§)Der hl. Petrus u. hi, Panlus, ein Titelbl, 1622,
{Die Anbetung des hl. Namens Jesu. Mit der
lgehrife: Omne genufieetur.
10) Wappon eines Kardinals, Mit der Devise: Ape-
nit natura Deusque.
M1) Bildntss des hl. Franz Xave
12) Bildniss des Fra Paolo Sarpi. (Von Strutt und
Heineken einem N. Baes zugeschrieben, der ohne
Znelted mit Martin B. {dentisch ist.)
12) Bilduiss des Filippo Bosquier!. itez.: Martin
assé fect, (Zitist von Heineken.)
H) Wilhelm Este, +1613, mit dem Buche in
der Linken aber der Tischplatte, Halbti., nach
links, Mit. zwel lat. + Quicumgue
ftgiem Gultelint ete, Mart. Bas
(Ml Fol,
15) Derselbe, nach rechts, ohne Tisch, Gyilielmus|
Bstlus obijt 1613. 20, Sept. M. Bas f. 16.
16) 2 Bil, Embleme: Sapientiae amor — Delectus
‘moderatoris, (Zwei Manner himmern ein Herz.)
16.
+ Heineken, Dict. — Strutt,
Hogravers, — Le Blanc, M:
Pinchart, Archives des’ Arts. (In: Messager
‘les sciences historiques et des arts do Belgique.
1859.) — Biographie mationale de Bel-
rique. 1866, -
‘Notisen von W. Engelmann,
Baes, Edgar Baes, Maler der Gegenwart
Antwerpen. Von der Brilsseler Akademie
inde ihm 1864 fiir seine Abhandlung tiber den
vundeharakter der viimischen Malerschule die
‘done Medaille zuerkannt. Anton Wiertz,
1 die Aufgabe gleichfalls behandelt hatte, er-
alt den niitalichen Preis. Beide Abhandlungen
ud in den Annalen der Brilsseler Akademie
‘ilfentlicht,
8 0r
1 fGr christ, Kunst. 1864. p. 33.
Baesehelin, J. J. Bacschelin, Maler und
Kupferstecher, geb. 1748 zu Schaffhausen, arbe
teto in Augsburg und in der Schweiz.
‘Yon ihm gestochen :
4) Selbstbildntss, Brustb., radirt und in Schabkunst,
4
1, Vor der Sehabkunst,
2) Joh. G. Schelhorn, Pastor zu Memmingen. 1772.
Schabkunst, zum'Thell in Farben. ge. Fol.
s. Helneken, Dict,
W. Engelmann,
Bise. Joh. Buse, Maler aus Braunschweig,
der sich durch mebrere Kopicen Rafael'scher
Werke (der Grablegung, der Sixtinischen M
donna, der Madonna di‘Tempi, Madonna del Gran-
duca u. a.) bekannt machto. In Madrid, wo er
verschiedene Bilder im Auftrag des Herzogs von
Braunschweig kopiren sollte, endete er im J. 1837
dureh Selbstmord.
Baesing. Baesing, der Name eines Medail-
leurs, der auf einer kinigl. polnischen und kur-
hsichen Schaumiinze yom Jahre 1733 vor-
kommt,
s. Filssli, Kanstler-Lexteon,
©, Clauss,
Bilsslor. W. Biissler, Malerund Lithograph,
der in Dresden thiitig war, + dasclbst um 1853.
a) Von ihin lithographirt:
-Ueberbriickung im Ba
ere qu
._ Tondruck.
2) Bad Elster. G. Obel del. qu
Fol,
3) Der Kubstall, qu. 4.
4) Das Operuhous und der Zwinger 2u Dresden
der Revolution 1849, Frz, Brauer del.
Fol.
b) Nach selnen und K. Meuchlers Zeichnungen
14 BL. im Album fir Freunde des Bergbaues,
Darstellungen ausdem Leben des Freiberger Berg-
mannes, Lith, von Hanfstangl. Frelberg,
1851. qu. Kol.
bh
que
W. Engelmann,
Baesten. Maria Baesten, geb. Ommeganck,
cx. | Landschaftsmalerin, Sie war 1784 Mitglied der
Akademie you Antwerpen.
Ihr Bildniss in: J. J. Beckbout, Collection de
portraits ete. Briissel, 1822. 4.
s. Bryan-Stanley, Dict.
W. Engelmann,
Biuerlein. Hans Biuerloin, Nurnberger
Maler, + um 1500. In der Augustinerkirche zu
Niirnberg befand sich ein Christophorus von
seiner Hand, in kolossaler GriBe mit Oel auf die
‘Wand gemalt, im Saal des Augustinerklosters
eine Kreuzigung vom J. 1489, in der Domini-
kanerkirche cin andrer Christophorus und eine
zwoite Kreuzigung vom J. 1493.
Doppelmayr, Namb. Kinstler. — Fiorillo,
Gesch, der zeichnenden Kanste, 1, 266. 2
B&umchen
Bilumchen. Joseph Biumchen, Bil-
hauer, geb. 1714 zu Ditsseldorf. Nach einem
awanzigjiihrigen Aufenthalt in St. Petersburg,
wo er als Hofbildhauer in glinzenden Verhilt-
nissen lebte, kehrte er in seine Vaterstadt 2u-
titek, erhielt hier eine dlirftige Stelle als Pro-
yr und war zuletzt hauptsiichlich mit Holz-
itzereien und Atbeiten in Papiermaché be-
sehiiftigt, + 1789.
s. Filesli, Kinstlerlex. 11.
Baeumer. Sophonias Wilhelm Baou-
mer, Baumeister in Wien, geb. 18. April 1829
in Ravensburg. Nachdem er das Polytechnikum
in Stuttgart besucht und eine Zeit lang bei ver-
schiedonen wiirtembergischen Baumeistern ge
bdeitet, ging er im J. 1854 nach Paris und trat in
die Ecole des Beaux-Arts cin, wo er mehrere
Medailien und Preise erhielt. Aus der Zeit
seiner Lehrerwirksamkeit am Stuttgarter Poly-
technikum, an das er 1858 berufen wurde, sind
namentlich die baugeschichtlichen Exkursionen
horvorzuheben, deren Resultate zum ‘Theil in
hibschen, vou seinen Schillern gezeichneton
Studionheftenversffentlicht warden. (Aufaahmen
und Skizzen der Architekturschule des k. Pol
technikums zu Stuttgart. Stuttgart 1869. Fol
Architoktonische Reiseakizzen aus Belgien.
gez. von Ad. Schill. Stuttgart 1869.
Mehrere literarische Arbeiten Bacumer's (6.
urten) erschienen 2u derselben Zeit. Tm Inter-
esse des Kunstgewerbes war er in besonders
verdienstlicher Weise thittig: im J. 1863 begann
er im Verein mit Jul. Schnorr die Herausgabe
der kunstgewerblichon Zeitschrift. »Gewerbe-
halles, von welcher schon 1870 in sechs Sprachen
20,000 Exemplare verbreitet wurden ; im J. 1S60
entstand durch sein Bemithen und unter seiner
Leitung die Kunstgewerboschalo in Stuttgart.
= Zur Ausfiihrang seines Entwurfs fiir den
Wiener Nordwestbahnhof, der bei der Konkur-
renz den Preis ethalten hatte, sledelte B. 1870
nach Wien fiber. Der Bau wurdo 1873 beendigt
und ist von im selbst in der Wiener Allg. Bau-
zeitung ausfiihrlich beschricbon.
In der Mehraahl der ersten Stuttgarter Bauten
zeigte sich B. sehr entschicden von den Ein-
arlicken seines Pariser Aufenthalts bestimmt ;
seine jetzige Richtung gehtimchr auf itallenische
Renaissance mit gri
immer noch hier und da ‘mit Ankliingen an die
alt- und neufranzisische Schule, mit welcher er
dureh cine glttckliche Begabung fiir elegant
Verhiiltnisse und lebhafte dekorative Wirkungen
eine innere Verwandtschatt zeigt.
Seine Schriften :
1) Das birgerliche Wobnhaus der Stadt bei den
Griechen und Romern, im deutschen Mittelalter,
im 16., 17., 18. und 19, Jahrh. Stuttgart. 1562.
4
2) Das chomalige Lusthaus in Stuttgart als Monu-
irenden Details, tibrigens | *
nicest, Statteat
4.
Verschiedne Aufsitze in der sGewerbehallee toi
anderen Zeitschriften.
Nach Mittheitungen des Kinstters.
A, Winter
Baeumer. Heinrich Baeumer, Bildhauet
geb. 1836 2u Warenberg in Westfalen. Voc
‘Tischlerhandwerk, das er beim Vater erlers
wendete or sich im 19. J. der Kunst au und es
‘uerst zu einem Bildhauer nach Mtinster, bei dex
er Heiligenbilder in Holz schnitzto und in Stes
arbeitete, spiiter nach Dresden, wo er als Scie:
Wilhelm Schwenk’s eine ktinstlerischere Bew?i
tigung fand. Von einem Aufenthalt in Roo
wieder nach Dresden zurtickgekehrt, ethielt
den Auftrag, eine terlebensgroBe Statue Sih
mo'sfilrdas Mausolcum des verstorbenen Prinze
Gemals von England, zu Frogimore bei Winds
zufertigen. Auf der Dresdener Ausstellung 18?
sah man von ihm die Bilsten eines Fauas ti
cinerBacchantin, auf der Wiener Weltausstlling
von 1873 eine marmome Brunnenfigar (Sst
knabe). Gegenwirtig lebt B. in Dresden.
C, Claws.
Baeza, Matthias Baeza, spasicht
Watfonschmied in der erston Hiilfte des 18. Jah
Schitler des Nicolas Bis, 1739 2um Waffensehist
Philipp’s V. ernannt.
Ed. Laforge, Dos arts et des artistes
prgne, p. 308.
Bafcop, Alexis Bafcop, franzixisier
Maler, gob. 6. Nov. 1804 zu Cassel (Nord). Ge-
iilde von ihm, groBentheils Genrebilder,
in den Pariser Salons von 1831 bis 1818 ausge-
stellt.
5. Bellter, Diet,
Bagaerts, Fel. Bagaorts, Professor 22
Athenaeum au Antwerpen, +1851
Von ihm radirt:
Quentin Massys, Brustb. 8.
Das einzige BI, des Meisters.
W, Engetmase
shen Kiinstler jener Zeit. Er empfing seioo
ersten Unterricht von Jacquin und kam noch just
nach Paris, wo er bei Gelegenheit der Vermalans
Ludwigs XIV. zur Dekoration eines Triuop!
bogus zwei groBe Statuen ausfithrto. ‘Trotz des
verlockenden Anerbietungen des Kiinigs, der ihe
‘an den Hof zu zichen wlinschto, kehrte erin seine
Heimat zurlick, Seine zablreichen Werke, untet
denen ein Kruzifix in der Kirche St. Sebastie?
in Nancy besonders geriihmt wurde, sind inde
Rovolutionszeit fast simmtlich 2u Grande ge-
gangen.
Bagazotti
Ernst Willom Jan Bagolaar.
+. Husson, Floge historique de Callot. Bruxelles
1766. p. 66. und LXXVIII, — Bellier, Dict.
J. J. Guiffey.
Bagazottl, Camillo Bagazotti (od. Baga-|
‘otto), Maler aus Camerino in der Mark Ankona,
seb. 1935, In der Kollegiatkirche’ zu Spetlo
infindet sich von ihm eine Kommunion der hi.
Lucia, mit der Inschrift: Camillus Baguzotus:
Camers faciebat 1555. Nach Lanzi und Orsini ist
‘asBild im Stil Sebastiano’s del Piombo, wihrend
Ricci die Verwandtschaft mit diesem Meister in
Abrede stellt, Dén Umstand, dass Vasari in der
iographie Sebastian's B. nicht erwihnt, fuhrt
gleichfalls als Boweis an, dass B. nicht ein
Mailer oder Nachfolger desselben gewesen. Fir
& Kirche San Venanzo in Camerino maite B.
oem hl. Perfirio, der zu Grunde gegangen ist.
aire Werke von ihm sind nicht bekannt.
s Lanzi, Pitt, Ital, IT 89, Anm. — Zan
cid. —'Orsini, Risposta alle lettere pittoriche
dal Sig. Annibale Mariotti. 1791. p. 16. —
Ricei, Memorie ete, di Ancona, 1, 151.
Jansen,
Bagelaar. Ernst Willem Jan Bagelasr,
Diletant im Zeiehnen und Radiren, geb. 1775 zu
Eisdhoven in Holland. Er_trat frilhaeitig in
‘ie Armee und avaneirte bis zum Major. Als
nicer gab er den Kriegsdicnst auf, um sich auf|
wa Landgut Zon bei Eindhoven zurilekzu-
he, wo or 1837 starb. — Die ersten Studien
‘eZeichnen machte er, als er 1798 in Alkmaar!
&Garnigon stand, durch Kopiron von Zeich-
sagen alter Meister; im Radiren tlbte er sich
si Hilfe von A. Bosse's Handbuch. Eine Reise
éxrh Deutschland und ein Aufenthalt in Paris:
'sit)bestirkten ihnfin seiner Neigung zur Kunst.
Tireine neue Art von Radirungen in Handzetch~
sagemanier erhielt er 1516 von der Neder!
‘te Huishoudelyke Maatschappy zu Haarlem
esfberne Madaille. Seine Abhandlung tiber das
Verfahren erschien in den Werken der Maat-
happy 117 in $. In dieser Manier reproduzirte
tamentlich Zeichnungen von Jan Luyken,
Yelchener besonders hoehsehiitzte, und von dem
«rcige grosse Sammlung von Handzcichnungen
fess.” Unter seinen Nachahmungen ilterer
Radirungen sind besonders di
4.Cuyp's Folge von 6 kleinen Bll. nit Kithen be-
uerkenswerth (s.No.149—154), DergriBore Theil
‘iner andern Bil. besteht aus Radirungen
‘on ibm selbst entworfenen Landschaftszcich-
sugen und nach Kompositionen von A. van der
Velde, Jac. Janson und J. Kobell.
Dass B. auch gemalt, beweist dio Unterschrift
taf einem Bl. mit zwei nach links gewendeten
Stieren: Bagelaar pinx. et fecit. kl. Fol. (Gru-
we)
Eine Auswahl aus dem Werke Bagelaar’s, das
susmehr als 300 Bil. besteht, wurdebei R, Weigel
‘a Leipaig mit 251/ Thir., bei Nijhoff im Haag
{865} wit 25 4. verkauft,
“Van Eynden en van der Willigen, Ge~
‘schlodents ete, 1. 188, —Immerzeel, Ge-
schiedenis ete, — Ch, Kramm, De Levens en
Werken ete.
Th, van Westrheene,
Bildniss des Kiinstlers, s, Radirungen No
Yon ibm radirt
fn Namimern sind dia Ord
oll Belge. #8)
1) Ruth und Boas. Nach J. Luyken. (18.)
2) Daniel im Gebet. Nach J. Luyken. Gegen-
stick zum vorigen. (19.)
3) Anbetung der Hirten. (16.)
4) Christus und ein Janger. (24.)
5) Christus und Magdalene. (25.)
6) Der verlorene Sohn. In Rembrandt's Art. (41.)
7) Bin Melliger, der ‘einen Wasserquell hersor~
springen asst. Nach J. Luyken. (26.)
'$) Kopf eines Merkur. in und. (40.)
9) Pan und Syrins. (77.)
10) Reitergefecht bet Warburg.
schaftliche gest. von B.; dle
Emaus de Micault, (177.)
11) Eine junge Mutter, thr Kind trinkend, (17.)
12) Fine Versaimmlung Betender. Nach J.
29.)
13) Der Sehlater. (30.)
14) Der schlafende Jude, Nach Rembrandt. (31.)
15) Ein jadischer Gelehrter, lesend. (39.)
16) Die Mutter und ihr Siugling. In Rembrandt's
(Dio in Klammera bei
‘allen ian BG
Nur das Land-
guren von Janson
1) Baver, vom Ricken gvahn. (21)
20) Dis Mnehtung su dom Schutt (22.)
31) Die inaihtun;ahalch dem vorgen Ml, Nach
es
Nach Dems. (25.)
23) Zwel Képfe mit Turban. (27.)
ines birtigen Alten. (32.)
uf achteckiger Platte, (33)
Brusth, eines Mannes mit sehwarzem Kappeh
‘und Pelzrock. Nach Keim brandt, (35.)
27) Frau mit schwarzer Haubo, Nach Dems, (6.)
28) Die achmellendo Frau. Nach Doms. (37.)
29) Die seblummernde Frau. Nach Dems. (38.
330) Bildniss des Kiinstlers. Nach J. W. Pte
a. (1
31) Bildniss des Kaisers Alexander 1. von Rus
(0)
32) Bildniss des Malers 1.
Hendricks, (2)
3) Bildniss von Van der Chys. (3.)
4) Bildniss der Frau Van der Chys, der Set
Bagelaar's. (5
35) Bld
36) Bildnias ¥
31) bitdnt
id.
van Brussel, Nach De
ster
Hagedorn. (4.)
des Dichters Janus Secundus.
J. van Sehoreel. (10.)
188) Bildniss des Kupferstechers Marens. (6.)
439) Bildniss von W. do Nooy. (7.
40) Bildniss von J. Stafford, (11
41) Bildniss von Swanevelt. (12.)
42) Bildniss eines jungen Javai
Bagelaar’s. (S.)
43) Anonymes Bildniss. Kreidemanier. (14.).
44) Landschaft mit dem weissen Felsen und zmet
Figuren, (44,)
45) Landschaft milt dem Getretdefeld. (47.)
wen, des Diet
544
Ernst Willem Jan Bagelsar.
46) Flusslandschaft mit dem Angler. (49.)
47) Landschaft mit dem Hohlweg. (50.
48) Landschaft mit einer Kuh. (51.)
49) Kleine Insel mit einem hohen Baum. (52.)
50) Landsehaft, darin ein Mann mit seinem Hund,
(57)
51) Flusslandschaft mit Baumgruppen. (58.)
52) Bin Baumgang, darin ein sitzender Mann. (69.)
53) Landschaft; ein Fischer am schilfoewachsenen
‘Ufer eines Flusses. (60.)
54) Landschaft mit cinem kleinen Gewisser; ein
Fischer vom Rucken gesehen. (70.)
55) Die Felsenbriicke. (63.)
56) Die Hole des bl. Petras bel Maestricht. (64.)
3) Mest inem Hund. (6
56) Migelandichat st Swe Spssegtngern (099
50) Ashish Landsat mi vet Spsiertagen.
60) Bin Gebstx mit rwet Spaztergingem. (102.)
G1) Felsenbitle. (6
62) Landschaft. Nach Spoor. (67.)
63) Zwei strobgedeckto Mitton unter Biumen. In
der Manier Van Brussel’s und H. Fock’s. (68.)
64) Flusslandschaft; auf der Bricke ein Reiter. (72)
65) Landschaft mit Wegwelser; im Vordergr. zwel
Manner mit langen Stiben. (74.)
66) Landschaft;; unter einer Gruppe von dret Biu-
men ein Mann mit seinem Hund. (75.)
67) Bin Gebiiz; zwet Manner mit Dachshunden an
‘der Leine. (76.)
68) Die Allee von Delft. (78.
69) Ein Weiler; im Hobklweg ein Sacktriger und ein
Madchen. (39,)
g Die Bretterhitte. Nach Sehelfhout. (80.)
71) Ebrenbreltstein, (81.)
72) Landschaft; im Hobiweg ein Mann und eine]
‘Frau mit ihrem Hund, (6:
Hp Fe Uoberge Di Nymet
74
)
(84)
De trekvaart en Koepel van Caan aan de Haag
sche vaart, Titelbl. zu Bruining’s Beschreibung
vom Haag. 1816. (85.)
15) Gogend bei Augsburg. (86.)
76) Ansicht der Donau bei Linz, (87.)
77) Landschaft; am Eingang des Gehilzes sitzen
zwoi Kinder. (88.)
16) Des Faaenti.(6.)
42) Dle ire at dppctem Chor, (90)
0) Dieselbe Kirche, in andrer Ansict, (93.
81) Eine Landstrasse; eine Frau mit Reissbndel,
ein Bauor und ein Kind. (91.)
82) Bin Gebitz; links drei Windhunde. (92.)
$3) Bin grosser’ Wether; drei Personen am Ufer.
94.)
84) Gewitterlandschaft, (95.)
$5) Deutecom. (98.)
86) Naarden. (99)
87) Alkmaar, (100.)
88) Landschaft; rechts unter zwei Baumgruppen ein
Denkstein rait Inscbritt. (101.)
19) By Bloemendsel. (103.)
90) Die Entenjagd. (104.)
91) Landschaft; im Vordergrund ein Mann am Bo-
den legend, ein andrer auf seinen Stab gestdtzt.
(105.)
92) Kin Gehilz, dessen Eingang durch einen Zaun
‘geschlossen ist; vor demselben eine Kuh. (106.)
93) Waldige Landichaft; elue Frau und ein Kind
mit Reissbindeln, (107.)
94) Gebila mft einer Allee; ein Packtrager
‘Bauer mit seiner Kuh. (108.)
id ein
95) Landschaft mit einem Baumgang; eine tran, die
inen Korb tragt und ein Kind, (109.)
96) Ein Kanal; ein Fischer, der mit seinem Knaben
ein Netz aus dem Wasser zieht, (110.)
97) Landschaft mit zwei Anglern, (141.)
98) Ein Gewisser mit zwel Angler in einer Barte
(143.)
99) Gegend an einem Gewisser; ein Fischer nit
spitrer Matze, (144.)
100) Landschaft;” ein Sager mit seinem Hund as
der Leine. (111.)
101) Eine Htte mit Gehege. (112.)
102) Eine Furt, dio ein Mann mit einem Bands
Nach Schelfhont. (113.)
schaft mit einer holzernen Bri-
104) Bin Geholz; am Fusse eines Baums ein Zeich-
ner. (115.
105) Bin Ooh a der Mi daaen oi et
16.
106) Landschaft ; auf der Strasse ein Reiter und ein
assginger. (117.)
107) Landschaft mit ¢inem Gewisser, das sich links
‘in awel Arme thei. (118.)
108) Ansicht einer Stadt. Nach Ter Himpel
119.
109) Landschaft. Nach Dems, (120.)
110) Landschaft' mit dret Weiden; ein Packtier
‘und ein Kind. (121.)
111) Ansicht eines Flosses mit bergigem Ufer; ists
‘drei Personen unter einer Baumgruppe. (121.)
112) Ansicht von Arnheim, Nach Schelfhout,
(126.)
113 Landschaft mit dret Pinten im Vordergr. (12%.)
114) Eine Hitte, vor derselben eine Frau, Wasser
‘schipfend. (130.)
115) Bin Gebilz; unter den 4 Biumen des Mitte
sgrundes ein Mann und ein Knabe. (131.)
116) Ein Gehdlz ; in der Mitte ein Packtrager mit
sm Hund an'der Leine. (132.)
117) Eichenwald; 2wei Personen’ im Hintergrond
(433.)
118) Eingang eines Gehdlzes; links ein Reiter, dew
‘ein Fussginger den Weg zeigt. (135.)
119) Landschaft, in der Mitte ein Bretterzaun.
(136.)
120) Bin Gewisser mit schilfbewachsenem Ufer a2
‘einem Waldsaum ; links efn Mann mit Reissbia-
del, (142.)
121) Ansicht vo
122) Ansicht von Si
148.)
123) Das dreifache Thor eines Walles. (149.)
124) Das Schloss von Saive bel Liittich. Nach Sa(t-
Teeven. (150.)
125) Flusslandschaft; tm Vordergr. rechts Saif
rohr. (152.)
126) Ein Gehilz; im Vorderge. Binsen. (176.)
127) Fin Thorm am User eines Gewissers
echo Seite yon No, 148. (162)
128, 120) Zwei Landschaften mit Grabdenkmiler.
(45. 48.)
130 — 139) Landschaften mit verschiedener Thier
staffage (73. 128, 134. 137. 138. 139. 146.
146. 151, 161.)
140) Seestiick, Nach Van Goijen, (53.)
3 Strand mit zwei geschelterten Barken. (54.)
warkt, (147)
srmarkt, mit zwet Risch
Die
142) Seosttick mit 7 Fahrzeugen. (55.)
143) Seostiick ; am Ufer ein Sehloss mit 2 Thirmen.
(86.)
Ernst Willem Jan Bagoloar
Boggorts. 545
144) Fiuss mit Briicke und Kabn. (83.)
145) Seestick mit einem Kriegsschiff und andern
Fabreeugen. (122,)
146) Seestorm, Nach L. Back huijzen. (123.)
117) Gestade des adriatischen Meers. (125.)
148) Eine Hegende Kuh; reehts ain Wasser ein
‘Thorm. (160.)
149 — 154) 6 BIL; Die Kubfolge. Nach A. Cuyp.
(164 — 168.)
Bi} Zed Btke, Wich Avan de Valde, (172)
156) Eine Kuh und ein Kalb, Nach Kobell. (16%
iyi Kiihe und zwel Schafe, Nach Dems.
(173)
158) Drel Kithe. Nach Janson. (171.)
159) Zwei Rihe, Nach Krautz, (169.)
16 — 166) 7 versch, Bil, mit Kahen, (61. 62. 71.
8. 140. 160. 174.)
15) Kopf einer Kuh. (156.)
108) Bine Schafherde. (97.
168) Kine Hirtin mit 5 Schafen. (129.)
110) Bin Stier, fm Prof. (155.)
Sit) Kopf eines Pferdes. (153.)
12) Boge nd Ziekein.Krebdomnier. (154)
13) Bin legendes Schaf. Nach Berg hem. (157.)
174) Ein Megendes Schaf. Nach Dujardin. (158.)
175) Bin seblafender Hund, (159.)
176) Bin sich Daumender Schimmel. (170.)
* Hippert et Linnig, Le Peintre-Graveur
tollandals et belge du XIXme Siicle. Bruxelles
I¥id. (Daselbst auch die Angaben der verschie-
denen Abdracksgattungen). — Le Biblio-
phile Belge, 1869 (5. Jabrgang).
Bager. Johann Daniel Bager, Maler und
tudier in Frankfurt a, M., geb. 1734 in Wies-
silea, $17, Aug. 1815, Schiller von Fiedler in
Sumstadt und Justus Junker in Frankfurt. Er
‘ule Bildnisse, Genrestilcke, auch Landschatten,
‘usptsichlich aber Fruchtstticke, die nicht ohne
“ciaheit ausgefhrt sind, und in denen er bis-
reien A. Mignon nahe kommt.
ine Bilder sind fast alle mit dem vollen
‘men bezeichnet, kinnen aber auch ohne diese’
«zeichnung mit den bartgriinen Malereien einer
iner Schiilerinnen, der Dilettantin E. A. Spoh-
‘, nur aus Unkenntniss verwechselt werden.
3 dem Stiidet'schen Institut und der stiidtischen
evildesammlung zu Frankfurt, in der|
roBherzoglichen Galerie zu Darmstadt
aden sich troffliche Arbeiten des Moisters.
Teniger bedeutend sind seine Versuche im Ra~
ren; doch kann ein Bl., Die Mutter mit dem
inglinge an der Brust (8. u.), das er, nach miss
sthener erster Aetzung, von neuem in de Bo
cu's Manior radirto, eine recht gelungene Arbeit
vnannt werden.
Bager's beide S8hne Isaak und Johann Kon-
id waren seine Schiller; der erstere, von wel-
vem das radirto Bildniss seines Vaters bekannt
{,starb 1797 im 29, Lebensjahr; der letztere, ein
sschickter Miniaturmaler, (geb. 1780, + 185
sschiftigte sich vorzugeweise mit Musik.
*Gwinner, Kunst und Kinstler in Frankfurt
aM,
a) Von ihm radirt:
1) Bildniss eines Knaben (der Meister selbst),
ftzend, in Profl nach rechts. Auf einem Buche
steht: J.D, Bager. 1776. 8.
2) Eine junge Frau mit threm Kinde an der Brust.
Halbilgur. 12, — In dor Wiederholung zarter ge~
Atzt in Botesteu’s Manier. 12.
b) Nach ihm gestochen :
G. Chr. Mosche, Prediger in Frankfurt, Halbfigur.
JG. Salter se. kl,
W, Engelmann,
Bagettl. Bagetti, Malor und Offizier des
Generalstabs unter Napoleon I., geb. in Pie-
mont. Flir das Kriegsdepot malte er in einer
Reihe von Aquarellen Darstellungen aus den
Napoleonischen Feldziigen, dic sich jetzt im Mu-
scum von Versailles betinden. Landschaften
von ihm, meist Ansichten von Italien, waren in
den Salons von 1812 und 1814 ausgestellt.
Nach ihm gestochen
Hine Anzahl der Aquarelien, gest, von J. Skel-
ton,
s. Archives de l'Art frangais. 2. Série, 339.
Defer, Catalogue général ete. —Gabet, Dict,
— Kunstbl. 1835, 5
Bagge. Oluf Olufsen Bagge, dinischer
Kupforstecher, gob. 1780 in Koponhagen. Ex
bildete sich unter der Leitung Clemen’s und hat
sowohl Landschaften als Portriits gestochen.
+ 1836.
Sein Bildniss gest, von E. Eckersberg. Ohn
‘Namen des Malers. 8,
‘Von ihm gestochen
H. Steffens. Naturforseher(1773—1945.) Loren-
tzenp. 4.
8. Weinwich, Kunstnerlex.
Bloch.
Bagge. Magnus T. Bagge, Landschafts.
maler aus Norwegen, geb. um 1830, Er erhielt,
seine Bildung hauptsichlich in Dusseldorf. Seine
Gemillde, besonders die norwegischen Fjord
zoichnen sich durch poetische Auffassung un
eine leichte angenehme Farbe aus, sind aber
meistotwasflitchtigin der Durchfithrung. Gegen-
wiirtig ist B. in Berlin ansiissig.
Dietrichson.
Nach ihm:
1) Mondaufgang am Beina- Ely, Farbendruck von
©. 11, Gerold in Berlin, 1871. qu. Fol.
2) Badags-See in Norwegen. Oelfarbendruck, Ber-
tin, Christman, 1873, Fol,
W. Engelmann,
Baggerts. C.Baggerts: von diesem, wie
es scheint, wenig gekannten Stecher vom Ende
des vorigen Jahrh. kennen wir nur:
Brand des Schausplelhauses 20 Amsterdam, Peter
Barbiers del. 1772. qu. Fol
Ph. Gwinner.
Moyer, Kunstler-Loxikon, I.
W. Engelmann.
546 Bagghi
Cosaro Baglioni.
Bagghi. J.B. Bagghi: nach einem Meister
dieses Namens, der im 17. Jahrh. Iebte, ist ge-
stochen
Rube der hi, Familie anf der Flucht, J. B. Barb
se. Fol, ” Engelmann,
Baginl, Francesco di Mastro Anto-
niolo de’ Bagini, Steinmetz aus Mantua,
arbeiteto 1505 flir Pellegrino Brusati die sehiinen
Marmorsiiulen, die sich jetzt im Hofe der Familie
Gardini in Carpi befinden.
5. Campori, Gli artist ete, negli stati Estens
ped Jansen.
Baglt, s. David Ballly.
Baglioni. Bildner in Thon, aus der Schule
der della Robbia um 1500, Bekannt ist vou
un eine schiin gearbeitete Madonna mit Engeln
‘urspriinglich Thiirltinette) in einer Kapelle der
Badia 2u Florenz. Flir dio Kathedrale von
Perugia lieferte er ein Altarwerk, das zu Grund
gegangen ist.
8. Perkin
Burckhardt, Cicerone,
Tuscan Seviptors. I. 2
p. 593.
Baglioni. Cesare Baglioni, Sohn eines
ged.
unbedeutenden Malers Giovanni Pietro B
wm die Mitte des 16. Jahrh. in Bologna,
ersten Viertel des 17. Jahrh. Keiner b
ten Schule angehirig, bald diesem, bald jenem
Muster folgond, arbeitete B., mit unterge~
ordnetem Talent, aber mit handfester Fertigkeit
in den verschiedensten Gebieten der Malerei
licferte in banausischer Vielgeschiiftigkeit
Historienbilder und Stillleben, Kirchengemiilde
und Thierstiicko, Landschafton und architekto-
nische Prospekte. Den Carracci’s gegentiber
‘machte er scinen handwerksmiissigen Stand-
punkt mit einem gewissen Selbstgefiihl geltend,
indem er sich auf das Bei:
Berief; jene, die ihn zuweilen zu dekorati
Arbeiten benutzton, dachten von ihm ziewlich
ering, seine schweren Ornamente pflegten sie
Fassdauben, ihn selbst den Malor-Bittcher zu
nennen. Zablreiche Auftrige ethielt er yom
Herzog Ranuecio von Parma, bei dem er in be-
sondrer Gunst stand, unter andern 1610 den Auf-
trag cur Ausschmllckung der Kirche Stirone in
Parma, die 1812 zerstirt wurde. (s. den Art.
Bacchini). — Eine ausfubrliche Beschreibung
seines Lebens findet sich bei Malvasia und Bal-
dinueci, ebenda und in den andern unten zitirten
Schriften die Aufzihlung seiner Werke, von
denen ein groBer Theil nicht mehr vorhanden ist.
Die meisten derselben, unter denen dic rein de-
korativen am ersten auf ein gewisses Verdienst
Anspruch haben, filhrte or in Parma und Bo-
Jogna fitr dortige Paliiste aus.
Maly na pittrice 1. 253259. 344,
Gualandt, Memorie ete,
‘I, —Baldinucel, Opere. X.
Rosini, 8
Enetel
storia della Pittura, VI.9.9.—Zani,
Jansen,
Baglioni, Cavaliere Giovanni Bag-
lioni, genanntil Sordo del Barozzo (oder del Bs-
rocei), Maler, geb. in Rom 1571, + daselbst 1641
Er gehiirte zu den besseren Manieristen jener
Zeit. In den Kirchen xu Rom sind seine jetzt
Kaum mohr beachteten Bilder sehr zahlreich
InS.Giovanni in Laterano malte er (1600) mebrere
Fresken unter der Leitung und im Geschmack
des bekannten Cavaliere d’Arpino, eiue Anza
anderer in derCap. Paolina in 8. Maria Maggior,
die, ansser einigen Tafelbildern von kriftise
Firbung, vielleicht das Beste sind, was er ge
leistet. Ein Gemilde, das seiner Zeit besonders
geriihmt wurde, Dic Erweekung der Tabitha,
‘Vatikan, ist verloren gegavgen. Papst Paul V
der ihn fiir dieses Bild mit dem Christusorden be-
lohnte, die Orsini von Perugia und der Herzog vo
Mantua haben den Ktinstler vielfach besehittict
Fir den Letzteren und den Kardinal Gouzaga ia
Mantua malte er Apollo mit den Musen in re
Darstellungen von verschiedener GriBe, fir die
Kathedrale von Perugia einen hi, Stephan,
fir die Hauptkirehe von Loreto eine bi. Kaths-
rina. Den bedeutenden Ruf, den B. damals batt,
bezeugt auch seine wiederholte Ernennung zum
Priises der Akademie 8. Luca in Rom.
Einkunstgeschichtliches Verdienst hater durch
sein biographisches Werk tiber die Ktinstler, die
inRom von 1573—1612 arbeiteten. Weitschweif
und in seiner dialogischen Form ziewlich ge-
chmacklos, bietet das Werk, so unkritisch
ist, flr die Geschichte joner Epoche sehiitabares
Material.
Seine Schriften :
1) Le vite de’ pittori, seultori, architetti o intagtiator!
dal Pontif. di Gregorio XIII. del 1573 fino +
tempi di Papa Urbano VIII. del 1642. Roms
1644, Am Schluss: La vita del Baglione, unter
dem Namen des Stampatore. — Die in Neapel
erscbfonone Ausg. von 1733 hat als Abang die
Vita Salvator Rosa's von Passeri. (s. in: Pa
eri, Le vite etc. die Anm. des Herausgeber:
p. 416.)
Le nuove Ohtese die Roma, nelle quail st conten-
rie, Pitture, Scolture e Architettare
9.
Deser.
2a
Titi,
Guida ai Perugia. pp. 1
i Rom
- passim. — Orsini,
126. — Rosini, $0
ria della pitt, VI, 189. — Lanai, Pitt, tal I.
157. — Zant, Enciel. — Campori, Ravslta
de’ cataloghi, p. 82.
Jansen
Bildnisse des Kanstlers:
Brustbild in Medafllon, 0, Lotont se, B. 14. 4
Dasselbe, C. Colombini ac, 4. In: Serie deal u>-
mint iilustrl ete. Auch in: Bellot, tat
Brustbild, mit Boiwerken. Anonytn, in C, Bloe
maert"s Manier. Fol,
In Oval, ¢ Ansicht nach links, Anonym, 8.
1) Von ihm gestochen
Jakob sicht die Himmelsleiter, Bagliom| fee. 4
Fol. In Rumohr’s Katalog erwint.
1, Vor aller Sehr
Pietro Baglioni
Federico di Bagni. S47
) Nach ihm gestochen:
1) Christus am Kreuz, zu belden Seiten Maria und
Jobannes. Gest, von Villamena. gr. Fol.
2) Die bi. Prisca, vom hi, Petras getauft, Zeich-
nungsimitation von P. P. A. Robert de Seri.
Clairobscur von N, le Sueur. Fol. (Im Kabinet
Crozat,
3) Hin allegorisehes BI. Radirt von Cesare Fran-
canzano.
s. Heineken, Diet.
W. Engelmann.
Baglioni. Pictro Baglioni, Architekt,
geb. 30. Jan, 1629 in Perugia, +23. Aug. 1705,
Er stammte aus dem in der Geschiohto Perugi
teriihmten altadeligen Geschlecht der Baglioni.
Gat unterrichtet, bereiste er Italien, Frankreich,
Pandern, England, Holland und Deutschland.
ich seiner Zeichnung wurde 1692 das Oratorium
er Padri Filippini in Perugia erbaut und ibr|
Wobnhaus erweitert und restaurirt. Das Kloster|
und die Kirche der Viiter des hi. Bernhard sind
etenfalls sein Werk. Architokt durch ‘Talent,
und Neigung, nicht von Beruf, zugleich als|
Schriftsteller thiitig, war er cin italienischer|
Edelmann noch ganz im Stil der Renaissancezeit.
Seine Schrift:
(Aus dem Franzislschen fiber
1661.
+. Paseol, Vite de’ Pittorlete, p. 221. —
Rossi, Guida di Perugia, p. 65
Conte
Jansen,
Baglioni. Orazio Baglioni malte cine
Aagdalena, dio sich 1640 zu Reggio im Studio
des Coccapani befand. Der Name dieses Kilnst-
Jers kommt nur bei Campori vor.
+, Campori, Raccolta de' Catal
Bagnacavallo, s. Ramenghi.
Bagnadore, Pict Maria Bagnadore (oder
Bagnatore) Maler und Architekt aus Orzinovi
(Orel novi) bei Brescia, wurde umn die Mitte des
1, Jahrh, geboren und starb nicht vor 1611.
Nach Rosini war er cin Sehiiler des Bergamas-
ken Giovanni Battista Moroni. Tm J. 1566 trat
er in Rom in die Dienste des Grafen Alfonso
Gonzaga di Novellara und blieb seitdem zu dem
Haus der Gonzaga in naher Bezichung. Dem
Grafen Camillo Gonzaga verkaufte er in spiiteren
Jahren seine ansehnticho Kunstsammlung. Erar-
\witete viel in Novellara, in Reggio, hauptsiichlich
sberin Brescia, wor, nach Zamboni, im J. 1572
alsBaumeisteran der Kathedrale beschiiftigt war.
‘Seine Malereton, unter denen ein bethlehemi-
tischer Kindermord und das Martyrium der hi.
Margarethe in 8. Francesco zu Brescia zu den
umfinglichsten gehUren, sind ziemlich schwach
‘nd geistlos, mit verwiissertem Roth im Fleisch,
blasser Nachklang Moretto's. Das erste jener
Bilder ist bezeichnet : DALNEATOR. P. MDXCHILL«
Oe Mindter). Das Gemillde Moretto’s in
8. Faustino in riposo zu Brescia (Das Wunder
p. 152.
Jansen,
‘des Faustino und der Giovita) kopirte B. flir das
Oratorium derselben Kirche. — Nach Rossi
hat B. drei voraligliche Landschaften von Mu-
iano, die eine mit dem hi. Onuphrius, die andre
mit dem hi. Eustachius, die dritto mit der hl.
Magdalene, in Foderzeichnungen kopirt, nach
denen sie von Cornelis Cort. gestoohen wurden.
Die Zeichnungen befanden sich eine Zeit lang in
Rubons’ Besitz, spiiter in der Sammlung Crozat.
5. Camport, Gli artisti ete, noglt Statt estensi
p. 24. (Davolio, Memorio storiche di Novellara.
Manuscript). — Zamboni, Fabbriche di Bres:
cia, —Chizzola, Le Pitture di Brescia, pss
— Rossi, Elogi'di Hresciant illustrl, Broseia
1620. p. 194, — Lanai, Pitt. Ital, TH 112.
— Mariette, Abecedario. —Rosini, Storia
della Pittura V. 311. — Zani, Enciclop. —
Cat. Crozat, No. 633. — Vergl. auch den
Artikel Cesare Arotusi.
Jansen.
Bagnara, Padre Pietro da Bagnara (Ba-
gnaja oder Baynara) aus Imola, Maler und
Kanonikus von 8. Giovanni in Laterano,
16. Jabrh, Die Angabe, dass er ein Schitler Ra-
fuels gewesen, ist wenig glaublich, da ein Bild
von ihm in . Maria della Passiono zu Mniland
das Datum 1579 triigt (Lanzi, Indice T. p. 18).
In Padua besitzt dio Kirche 8. Giovanni di
Verdara ein Gemilde von seiner Hand, das
mit der Jahreszahl 1537 bezeichnet ist (oben
Maria mit dem Kind, unten in einer Landschaft
Johannes der Tiiufer und Augustin). Zwei andre
Bilder Bagnara’s sind in der Kirche 8. Maria in
Porto mu Ravenna: das Martyrium des hl. Lo-
renz. und eing figurenreiche Kreuzigung Christi
In alten Kunstberichten heisst er der Meister
Orate-deum, weil er der Inschrift auf seinen Ge-
miilden beizufligen pflegte: Orate Deam pro
anima hujus pictori
s. Zani, Enelel, — Brandolese, Guide dt Pa-
dora, p. 194. = Rossetti, Guida di Padova.
Bp. 1F7a 34 BIDaCEL, eda Rares
. — Beltrami, Guide di Ravenna, —
Lancs, Pitt lal 1. $5. V. 87.
Jansen.
Bagnasehl, Alessandro (Sandrino) Ba-
gnaschi, genannt Bagnasacoo, Maler aus Flo-
renz, im Anfang des 18. Jahrh. zu Rom thitig.
Er war nach Pazzi besonders durch seine D
stellungen von Einsiediern bekannt.
s. Zant, Enciel, — Parti, Serie di Ritratti ete,
1.2. 16,
Bagnatore, s. Bagnadore,
Bagni, Federico di Bagni, Maler aus
Mantua, geb. 1527, + 8. Juni 1561.
Ejnandrer Maler Bagni, Alessandro Bagni,
nach seiner Vaterstadt Alessandro da Modena
‘genannt, war um 1620 thitig.
s. Zant, Encl, — Carlo d'Arco, Delle art
ete, dt Mantova notitie. 1. 145. —Gualandl,
Memorie, ‘Serie V. 91.
Jansen.
69°
548
Carlo Bagni__————
Bahuche.
Bagni. Carlo Bagni (oder Bagnini),
Kupferstecher in Siena. Mitto des 17. Jahrh.
‘Von ihm radirt
1) Moses auf dem Berge Sinai, Nach Antonio Maria
Ruggieri.
2) MU. Brigitta von Schwoden, 4.
43) Allegorie auf die Familie Medici, Nach Deifebo|
Barbarini,
W. Bngelmann.
Bagno. Cesare da Bagno, einer der be-
rithmtesten italienischon Medailleure inder ersten
Hilfte des 16. Jahrh., wahrscheinlich der Vater
des Bagno, der in der Werkstatt Beny. Cellini’s
arbeitete. "Seinen Namen (CES. DABAGNO)
triigt vine groBe Medaille mit dem barhiiuptigen
Bildniss des 1525 verstorbenen Feldherm Fer~
dinando Francesco d’Avalos, Marchese von Pes-|
cars. (Abgebildet bei Bolzenthal, Skizzen zur
Kunstgeseh. ete. p. 112. — Nicht zu verwechseln
mit einer andern, bei Mazzuchelli abgebildeten
Medaille, die das Bilduiss des Feldherm mit dem
‘Helm auf dem Kopf und auf dem Revers das sci
ner Gattin Vittoria Colonna
unbezeiehnete Medaillen bil
falls fir Arbeiten Bagno’s: die Medaille mit dem
Brustbild des Alfonso d’Avalos (abgebildet bei
Bolzenthal, Mazzuchelli und Hauschield) und die
Denkmitnze auf den Feldherrn Giov. Batista
Castaldo.
8. Nagler, Monogr. 1. 2511.
Bagnoll. Bernardo (oder Benedetto) und
Vincenzo Bagnoli, Briider, Bildhauer aus
Reggio in der zweiten Hilfte des 16. Jahrh. Sie
arbeiteten gemeinsam die Evangelistenstatuen
und Reliefornamente in der Hauptkapelle der
Kirebe S. Maria do’ Servi zu Bologna. Im Chor}
des Domes von Ferrara filhrte Vincenzo Stuck-
arbeiten aus, ~
s. Masinl, Bologna perlustrata, p. 171. — Gua-
Vandi, Memorie etc. Serie TV. 188. — Citta
della, Notizie relative ete. a Ferrata pp. 58,
‘und 61,
Jansen,
Bagnoll. Giovanni Bagnoli, Maler, geb.
29. Mirz 1678 in Florenz, + ebenda 1713. Er ar-
beitete liingere Zeit unter der Leitung Domenico
und war seiner Zeit besonders als
Frlichte- und Blumenmaler geschiitzt.
Das Bildmiss des Kinstlers in: Pazzi, Serie di Ri-
tratti ete, P. Ant, Pazzi delin, e seolp), Fol,
sZani, Encicl. — Pazzi ll. 1, 9, — Hei-
ken, Dict.
Jansen,
Bagolino, s. Giov. Maria Cerva.
Bagut!, Pietro Mar
hauer und Stuckarbeiter a
aweiten Hillfte des 18. Jabrh,
Bildhauerarbeiten von ihm in den Kirchen Uo-
mobono und Aldobrando zu Bologna.
s. Fasslt, Lex. — Zant, Knelel.
© Baguti, Bild-
» in der
Bahmann. Ferdinand Bahmana, Koper
stecher, geb. um 1800.
‘Von ihm gestochen:
1) Christus unter den
Leonardo da Vine
1. Vor aller Schrift.
2) HI, Johannes Evangelist in Entrickung. Si
Domintchino. Kopie in Stablstich nic F.
Maller. Fol.
1. Vor aller Schrift.
Na
x
IL Vor der Schrift, ur mit den Kini
4) Franz Anton @érard, franz, Marschall Joliet
Nic. Paganini, Violinist. Girteb. 8
1. Vor aller Schrift.
3) Graf H. C. B, Diebitsch-Sabatkanshy. 8.
del. 8.
1. Vor aller Schrift.
5
8) General Gat ivan Fedorow Puke 8
7) Louis Jos, Ant. de Potter, belg. Staisast.§
8) Joh. Skrzynecki, 1830 poln. Gener. Er}
i. Fo,
9) Ladislaus, Graf von Ostrowski. 4.
10) Henriette’ Sontag, Singerin. Haibty t Sr
stim, 8.
11) A. W. , Schlegel. Hatbg. 8.
: . MF ea
Babr. Jacob Bahr, aus Mailand, Hots
meister des Herzogs von Brieg. Br taste it
Brieg 1547 die Stadtschule, vollendete 1553
priichtige Portal. des dortigen Schlosses und at
deitete ebenda am Bau des Gymnasiums
5. Luchs, Bijdende Kinstler in Sehlesen,p.
‘Alvin Sal:
Bahren, s. Baren.
Bahuche, Marguerite Bahuche, (ras
sische Malerin 2u Anfang des 17. Jabrk.
jacob Bunel’s, Hofinalers von Heinrich IV,
‘Tours geblirtig und wahrecheinlich eine Tock
des Antoine B., der in den Stadtregistera rt
‘Tours 1560als Maler erwithnt wird. Sie eels
sich besonders im Portriitfach aus und malte die
inisse der angeschensten Personen des Hot
Mit ihrem Gatten gemeinschaftlich arbeitet
an der Ausschmtickung der Kleinen Galerie d
Louvre (jetat Galerie d’Apolton).. Nachdem To
desselben wurde ihr, mit dem ‘Titel einer
malerin, die Aufsicht tber die Gemildes">
des Louvre und der Tuilerien tibertrags
ihrliche Gehalt von 1200 Livres, den sie ©
1615—1629 bezog, flir jene Zeit eine betrihtice
Summo, ist ein Beweis fir das Ansohn unl die
Gunst, die sie bei Hofe genoss,
Ein Jean Bahuche, wahrscheinlich cin
jwandter der Ktinstlerin, ist in den Listen de
Hofmaler von 1633—1645 nambaft gemacht.
s Archives do Vart frangais. I, 55. !
322. — Nouvelles Arebives de fur
(1872) pp. 8. 9, 59. — Baldinucel, Op
‘VII, 363. — Chalmel, Biogr. des bose
céldires nés en Touraine, — Grandmalse?
Documents inédits pour servir 2 Thistlre 4°
Arts en Touraine. 1870.
J. 3, Gui.
William Baillio. 549
Baardo. Giovanni Battista Bajardo,
Maler, geb. um 1620 in Genua, + 1657 an der
Pest. 'Von den Gemillden, deren er eine be-
deutende Anzahl fiir Kirchen und andro dffent-
liche Gebiiude Genua's ausftlhrte, werden be-|
wonders die Fresken in S. Pietro di Banchi und
in Kloster 8. Agostino mit Lob erwihnt.
+ Soprani, Artisti Genovest. p.210.— Baldi-
nucei, Opere. XVII 189. — Lanzi, Pittura
Tal, V. 278,
Jansen,
Balder. Simon Baider, irrthiimliche Lesart
‘ir Simon Halder.
Baler. Michael Baier (oder Bayer), auch
vve Rotheberg (Notheberg) zubenannt, Stitck-
severzu Riga in derzweiten Hilftedes 16. Jabrh.
lnden Jahren 1566—1582 goss er zehn reichver-
tate Kanonen, die sich im Zeughaus der Cit
‘le von Riga bis zum J. 1837 befanden, wo sic
uch St. Petersburg gebracht wurden.
J. Daring.
Bukow, Konstantin Ssergejewitsch
Baikow, Architekt, war yom J. 1847 bis zum
4.1853 Schiiler der kaiserlichen Akademie der
Ktast in St. Petersburg, von welcher thm im
J.1S57 der ‘Titel eines Akademikers ertheilt
wank. B. hat mehrere Kirchen an verschiedenen
(rea des Kursk’schen Gouvernements erbaut.
V. Schrier
Bile, Paul Benoit Edouard Baile,
fuakischer Maler, geb. 2. April 1835
‘euos sich der Schule Picot's an, der zwischen
ea Klassizismus und der romantischen Rich-
‘tug der franzisischen Malerci cine vermittelnde
Sellung suchte. Die meisten Arbeiten Baile’s
‘ad historische Genrebilder: Leo X., Rafael in
‘es Loggien des Vatikans besuchend (im Salon
jIM#), Tintoretto und Aretin (im Salon v.
SH) a.
ballle, Alexander Baille, englischer
Kspferstecher, zweite Hiilfte des 18. Jahrh.
‘Von ihm gestochen.
1) ML, Cie, Halbfg. Nach Fra
(Umperiali)’ 1764. Fol
2/10, Familie, eco mater virgo etc. 1764. Nach
Dems. Fol.
2) kab, Simon, Arzt, Glirtelbild, 1776, Nach de!
None, 4.
+ Bryan-Stanley, Dict,
W. Engelmann,
Baile}. Baudin oder Baudesson de
Bailleul, flandrischor Mater, arbeitete zu Ar-
‘tum 1419 und filhrte fllr den Herzog von But
sud mehrere Wappenschilder aus. Die Identitiit
‘tesesMalersmit einem Ktinstlergleichen Namens,
rl iat ‘Teppichmuster fir den Herzog arbei-
,
*L. de Laborde, Les dues de Bourgogne. 1.
1 tr2,
4
J.J. Guiffrey.
Bailleul. Bailleul, franzisischer Portrit-
maler, geb. um 1690. (Heineken nennt ihn Bail-
Tenil.)
Nach ihm gestochen
1) Fr, do Salignac de la Motte-Fénéion, Exzb. von
Cambral, Brot, in Ova, B. Phere di (et
2) Anonymes Portrit eines Bischofs. Gest. von
©. Duflos. 12.
s. Heineken, Dict, — Siret, Diet. 2 64.
Ww.
Bailleul. Fr. Bailleul,
Kupferstecher, der um 1720 in’ Paris Iebte. Er
stach eine Anzahl von Bil. mit Darstellungen der
Feierlichkeiten bei der Krdnung Ludwig's XV.
s. Bryan-Stanley, Diet.
Bailleul, Nicolas de Bailleul, s. Belle.
Baillie. William Baillie, englischer
Kunstdilettant und Kunsthindler, gew0hnlich
-Kapitin Baillice genannt, weil er mit diesem
Grade lingere Zeit in der englischen Armee
diente, geb. in Irland, aber gowiss nicht, wie
die gewohnliche Angabe lautet, um 1736, sondern
wenigstensacht bis zehn Jabre frithor. Wirhaben
von ihm eine Radirung, das Portrit des Grena:
diers J. Golding (s. unten Nr. 28), mit dem Datum
1753; in seinem siebzehnten Jahro hiitte er
schwerlich schon Soldat und Dilettant zugloich
seinkinnen ; ebensounwahrscheinlich ist, dass er
erat 23 Jahre alt gewesen, als er 1759 in Rom das
BL. radirte, auf welchem er als Kapitiin im dritten
leichten Kavallericregiment genannt ist (Nr. ‘5.
Die verschlageno franzisische Flotte). Die In-
schriften auf dem 1760 radirten Portrit des Filbn-
rich’s D. Brown (Nr. 24) besagen, dass B. damals
als Kapitiin noch bei demselben Regiment im
Dienst und dreier fremder Sprachen, des Lat
nischen, Griechischen und Italienischen, kundig
war. Die Marine (Nr. 2) unterzcichnot er im
4J.1761 als Kapitin des 17. Dragonerregiments
seitdem scheint er den Militirdicust aufgegeben
und sich ganz der Kupferstecherkunst gewidmet
zu haben; denn yon 1760 bis 1779 fUrderte or
regelmiissig jedes Jahr einige Werke in yerschie~
denen Stichgattungen (Aetz-, Kreide-, Tusch-,
Schab- und Farbenmanier) zu Tage. Seinem
‘Freund und Landsmann, dem Maler Nathanael
Hone aus Dublin, widmete or 1760 die zu Rom
radirte Landschaft (Nr. 81), aus Erkenntlichkeit
flr den von ihm empfangenen Unterricht, so dass
wir diesen Kitnstler als seinen Lehrmeistor an-
sehen diirfen; mehr jedoch verdankte er unstrei-
tig autodidaktischen Studion und Ucbungen.
Er war keineswegs ein gew0hnlicher Liebhaber.
sondern hatto wirklich ktinstlerisehe Neigungen
und Anlagen. Es scheint, dass er sich anfangs
auch mit Malen abgegeben, da das oben-
erwihnte Portrit des Grenadiers J. Golding
WBaillio pinxt et seulpsit bezeichnet ist; go-
wiss aber trieb er die Malerei nur kurze Zeit.
550,
William Baillie,
ZablrcichoStiche aus den J. 1759—1763 bexeugen,
dass B. sich damals in Rom aufhielt. Seine Ar-
deiten fanden Beifall und brachten ihm bald
reichlichen Gewinn; er verkaufte sie ziemlich
theuer, und etliche darunter waren allerdings
auch von entaprechendem ktinstlerischem Werth.
Um 1770 verlegto er sich auf die Schabkunst, in
der er vielleicht das Beste geleistét hat.
Die Kunsthistoriker tibertreiben stark, wenn
sie versichern, dass B. in seinen Radirungen Rem:
brandt nahe komme tnd seine Kopien von Radi
rungen dieses Meisters denselben tiusehend
nachgebildet seien. Bei den letzteron leuchtet
der gewaltige Abstand von den Originalen mit
der griBten Evidenz hervor; die ersteren lassen.
froilich sofort erkennen, dass unser Klinstler sich
Rembrandt zum Vorbild genommen, aber die
Achnlichkeit ist doch nur cine iusserliche und
man merkt nicht, dass sich auch Etwas von dem
innern Wesen des groBen Hollinders. in seinem
Nacheifrer rogt; er war jencman Hand, Seeleund
Phantasiozuwonig verwandt, umibn auch nur von
fern au erreichen. Besonders vergriff er sich bei
seinem Streben nach jener tonreichen und sam-
metweichen Wirkung, welche Rembrandt durch
Stohenlassen dos Plattengrades oder durch
direktes Stechen mit der kalten Nadel hervor-
brachte. B. dachto dasselbo zu bowirken, in-
dem er seine radirten Platten stellonweise mit!
dom Schabeisen tberging, wodurch mehr Tusch-
und Schabkunsttiniges hineinkam und die
Schattenpartion zwar verstiirkt, aber schmutzig
wurden, 80 dass das Ganze ciner harmonischen
Haltung entbebrt und nur schwarze und weisse
Flecken aus der Masse hervorstechen.
"Auf seinen Bil. finden sich dreierlei Be-
zeichnungen: 1. der ganz ausgeschriebone
Namo; 2. der ausgeschriebene Familionname
mit vorangesetater Abkiirzung seines Offi-
aiergrades, oder in Verbindung mit den An-
fangsbuchstaben scines Taufoamons, auf ver~
sehiodene Weise: Capt. Baillie; Ct.
Walle. WWV3aillie
WW RRetti. Vaile
(WR.: Me. Walls.
3. das Monogramm, bestehend aus den zusam-
mengezogenen Anfangsbuchstaben WO Vor-
und Vaternamens, mit Varianten:
1 OB OB
Baillie war sein cigener Verleger. Seine Werke
erschionen ruerst eingeln, nachher gesuummelt
in zwei Foliobiinden, von welchen jeder einige
fiinfzig Bil. enthiilt, und die er fiir 33 Pfuni
Sterling 6 Schilling verkaufte. Ein Exemphr
davon mit 114 BU ist in Weigel’s Kunstkatalr,
1845, zu 60 Thalern angesetzt. Dreizeha oler
vierzehn Stiicke sind nach Baillie’s eigner Eric-
dung, die andern nach verschiedenen italic
nischen, holliindischen und brabantischen Me
stern, die er sehr verstiindig wiedergegeben
Das fritheste Datum auf den Bll. ist 1753, das spi-
teste 1787. Der hiiufige Verkehr mit John Bu-
nard, Sir James Lowther, dem Grafen von Butt,
Herzog von Montague und andern voroehses
Kunstliebhabern seiner Zeit, die Beschiftieung
it hren Sammlungen, die ihm zu seinen Stichea
dio Originale lieferten, und besonders das ret
miBige Besuchen der Kunstauktionen macite:
ibn auf dem Wege praktischer Anschauung t=!
Erfahrung um vortrefflichen Kunstkexc,
dessen Autorititt bei Ankiiufon und Beene
Jungen sehr oft angegangen wurde. Mitdea Ver
lag seiner Kupferstiche verband er eines se
dehnten Kunsthandel und hatte dabei zeit
dio glinstigste Golegenheit_ zum Anlegen eet
eigenen Privatsammlung. Die ihm ebemals 1
gehUrigen Handzeichnungen und Kupfersticte
fitbren sein mit der Feder aufgezeichnetes Moxo-
gramm, das bei heutigen Versteigerungen ein
Attestat guter Herkunft ist und den Marktwert
erhuht.
An Baillio's Kupferstichverlag und Kunstbat-
del kniipft sich ein kunsthistorisch sehr merk
wilrdiger, fast unglaublicher Umstand: die
Verstiimmlung der Rembrandt’schen Kuplet-
platte, die unter dem Namen, las Hundertzw-
denblatte weit und breit berithint ist. Rembrasit
scheint von dieser Platte nicht viele Abdricke
gemacht und sic absichtlich geschont zu bates
aber nach seinem Tode oder schon 1658 be
Versteigerung seiner Kunstsachen geriethdit-
selbe in die Hinde eines Spekulanten, der se
durch wiederholtes und massenhaftes Abdruckes
au Grundo richtete. In diesem verdorbenea Zt-
stande erwarb sic Master Greenwood auf iz
Reise in Holland, und ilberliess sie bei seinerBéc
kebr nach England an Baillie, der sie wiedenul-
stach und Abdrilcko von der wiederaufgestohe-
nen Platte, dio auf gew®holichem Papier denPri-
‘numeranten fllr 4, den Nichtsubskribenten fir
5 Guineen (die auf chinesischem Papier "; Guisee
thourer) verkaufte, mit der Erktiirung, dass
Kiiufer, wenn er nicht damit zufrieden sci, sein
Geld wieder ausgezablt erhalten sollte. Meister#
wird das Urtheil, mit dem Bartsch leider vora~
ging, noch immer wiederholt: dieser Wiederat!-
stich sei 0 voraiiglich besorgt und so herrlich
gelungen, dass ein feines, erfahrenes Kennerans®
dazu gehiire, um dio Abdrticke der retuschirtes
Platte nicht mit denen vor der Retusche 2 ver
wechseln, wihrend im Gegentheil ein nur weulg
gelbter Dilettant dieselben auf den ersten Blick
unterseheidet. Auf den schleehtesten Abdrticken
ton Rembrandt's giinzlich abgenutzten, aber un-
ufgestochenen Kapitalplatten, z. B. bei dem
Portrit des Burgermeisters Six, erkennt man
toch Usberreste der urspriinglichen Nadelarbei
fie in dem Wiederaufstich der Hundertgulder
Qlatte ganz verwischt und verunstaltet ist: der
aamnigfaltige, tiefe und innige Seclenausdruck
rerschwand ebenso spurlos, wie die feine und
tarte Abstufung des Helldunkels, hinsichtlich
selcher dieses Blatt bekanntlich ein Wunderwerk
‘st, und anstatt des zauberischen Totaleffekts
Jer iltesten Abdrlicke haben die jlingsten nur
soch die widerliche Wirkung eines harten, kleck-
‘igenGanzon. Demungeachtet bezablitman solche
Abdriicke immer noch mit 25 bis30Thaler, einzig
ud allein, weil sie selten sind. Um den Ab-
‘iicken seiner wiederaufgestochenen Platte den
‘ielbegehrten Voraug der Seltenheit zu bewah-
‘ea, machte B. davon nur eine geringe Anzahl,
snd beging nachher die von Seiten eines Kesscl-
lickers erklirliche, aber von Seiten eines Kupfer-
stechers unbegreifliche Grausamkeit, dass er die
Matte in vier Stticke verschiedener GriiBe zer-
iehnitt, die er einzein abdruckte und ebenfalls
inter seine gesammelten Werke aufnahm.
Selbstportrat des Kinstlers, in Hut, Harniseh
und Pelzrock. Oval, gehalten’ von zwei Figuren,
ie einen Vorbang luften, Von thm selbst radirt.
qu. Fol.
I. Vor aller Schrift.
UL Se ipsum
Anderes Bildniss des Kinstlers. Nach N, Hone.
In Bordure. Oval, Fol. (In Boydell’s Katalog.)
‘Von ihm gestochen :
2) Bibel, Logende, Mythologio und Allogoric.
1) Abraham und Isaak, Nach eigener Ertindung,
i Rembrandt's Gesehmack, Oben liest
rand Isaac said: Behold the Fireand tho Wood : But
where is the Lamb for a Burnt-offoring% Da:
ater ein dicker Strich, und unterdiesem, links
W. Baillie invt & sculp. 1765, Radirt. ‘4
2) Jakob's Beerdigung im Lande
lich als Grablegung Christi angegeben, dio un
moglich gemeint sein kann. Vor einer Grotte
liegt ein in weisses Leinen eingehiiliter todter
Mann anf einem Gestell, um welches mehr als
rwanzig Personen, Minner, Frauen und Kinder,
gruppirt sind (Nermudlich Joseph und sei
Bridor mit Kindern und Gesinde). Nach einer
Kapitalzeichnung von Rembrandt, Farben-
stich. qu. F
Daniel Uberfdhrt dio be
Zeugnisses wider Susanna,
Eeckhout. gr. qu. Fol.
1. Die Platte ist bloB radirt. Im Unterrande,
links: Eekhout pinxt,; rechts W. Baillie
sculpt, 1764; in derMitte: Convicerat enim
eos — dixisse Testimonfum, und darunter
aan, gewobn-
2n Alten des falschen
Nach G. von den
_Willism Baillio.
ie englische Dedikation des Stechers an
den Grafen Bute,
TL. Die Platte ist mit dem Schaboisen dber-
angen, s0 dass dio Radirong nan wic cin
Schabkunstblatt aussieht. Unter dem Na-
men des Stechers ist hinzugefligt: Re-
sculpt. 174, und dei dor Dedikation ist
der Namo des Malors nicht mohr Eckhout
eschricben, sondern: onunt. vay Ei
hout (das letzte Wort in gothischerSebritt).
4) Maria, sitzend, hilt auf ihrem SchooBo das steh-
‘nde Jesuskind, das cinen Vogel in der rechten
Hand hat, Kniestick. Nach Parmegianino.
Im Unterrande rechts: W. Baillie seulp. 1769,
Goschabt. Fol.
'5) Maria mit dem Jesuskinde, das sich in dio Arme
dor Mutter schising
frau ein Kleines Kreuz entgegen. Nach B. Lut
Oral. Bez. mit Monogramm und der Jahres
1767. Tuschmanier. Fol.
6) Maria halt mit der Rechten das vor thr stehende
Jesuskind, und roieht ihm mit der Linken einen
‘Apicl. Malbiig. Nach Sabbatini. Published
cpr. 1. 1773. Kreidemanier. 4.
Maria mit dem Jesuskinde, das nach einer Traube
elft, welche seine Mutter in der Hand hilt.
ch Rottenhamer und Breughel. Ov
Kreldomanier. Fol.
1. Vor der Schrift,
HF. Ueber dem Oval: Published 17
1774; unten zu beiden Seiten dio
der Kinstler.
8) Ml. Familie, Maria umarmt das auf oinem
Kissen sitzende Kind; im Hintergrunde, links,
Joseph. Halbfig. Nach Parmogianino, Pu-
Diish'd 28, Dect. 1771. Krayonmanier. 4. (Auch
in Farben gedruckt.)
9) Ml, Familie, mit dem kleinen Johannes, der mit,
dom Zeigefinger der linken Hand auf Etwas hin-
weist. Halbfig. Nach B, Schidone, Geschabt,
Fol
1. Vor der Sebritt.
If, Im Unterrande, dio Angabe der Samm
aus weleher das Originalgemilde heretammit
(englisch), und rechts Monogeamm,
9a) Dio Fnsswaschung. Nach dem Gemilde von
Rubens in der Kathedrale St. Rombout in
Mecheln, Drawn by Mr. Tassaert in the Year.
Engrav'd by Capt, Wn, Baillie inthe Year 1787.
qu. Roy. Fol.
10) Christus und die zwet Jtnger 2u Emmaus. Nach
igener Erindung, in Rembrandt’scher Manier.
Im Unterrande das Monogr. des Kinstlers, und
cine lateinische Inschrift: Adaperti sunt .
corumeonspectu, Radirung. Fol, — Le lan
erwihnt noch eine Darstellung desselben
March
men
jer noch Dimeusi
nen an, die auch bel elner »Grablegung Christie
)), angeblich nach Rembrandt und yom
1777, nicht erwabnt sind
41) Fllegende Engel. Nach Rafael
Erwahnt bei Heineken und Le Bl.
12) Dor Apostel Potrus, die Schlissel in der Hand
haltend. Ganze Fig. Nach eigner Erfindung it
Rembrandt'scher Art, Unbezeichnete Radi-
rang. il. Fol.
124) Der Apostel Petrus mit der Tiara. Rubens
del, W. Baillig sculp. 18, Jan. 1785. — Hei-
neken (Diet, I. 32) und Lo Blane (Man. 15)
erwihnon einen Ap. Petras mit der Tiara vom
4. Mal 1761, ohne weitere Angabe, (Gruner.
Kreidemanier.
18,
552
William Baillie.
13) Die Vermalung der Hi, Katharina von Siena,
Nach Romanelli, Kreidemanier.
1. Vor aller Schrift (bei Einsiedel).
14) Zwei mythologische Gezenstinde: Apollo; Bac-
chus und Ariadne, in Rundungen. Nach Fran-
ceschini, Publish. Jan, 24 1772. Krelde-
‘manier. — Fol
Oval, qu. Fol. Auch
1. Vor der Schrift.
II. Mit der Schrift und Dedikation an Viscount
‘Mount Stuart ete. und Wappen,
16) Peyche, son Amorinen auf Wolken getragen und
beleitet. Nach Correggio (*)
Kreidemanier. J. qu. Fol.
17) The Quarrel of Cupid andPsiche, Nach N. Pous-
sin, Oval. qu. Fol
1, Vor der Sehritt.
15) Copids hunting. Why the Timid Hare pursue?
Vier Liebesgitter fangen einen Hasen. Nach
Poussin. Oval. 20. Oct. 1779. Kreide-
manier. qu. Fol {in Farben gedruckt.
1a) Cupido and Poyehe. Nach Cipriani. 4. (Bei
Einsiedel.)
19) Amor, an der Erde sitzend, lehnt sich mit dem
rechten Armaufein Weinfass, und halt in der lin-
en Hand eine Fackel ; bei ihm zwei Satyrknaben.
Nach Aur. Milani. Im Unterrande die Namen,
der Kanstler, und: Quo me, Bacche, rapis tui
Plenum? — Radirang. kl. qu. Fol.
20) Amor, knicend, schligt Feuer mit Stahl und
‘Kiesel; neben ihm ein Knabe mit der Herkules-|
Keule. Nach G. Reni. Im Unterrande der
Name des Stechers. vier englisehe Verse, und:
Pub, Jany. 1. 1777. Kreidemanier. 4. — Es
sibt rothe und mebrfarbize Abdrdcke. Dazu ge-
hort ein Papierstreifen mit der Inschrift: From
@ Drawing by Guido in the Collect®. of the Earl
of Bate, die von einer besondem Platte abge-
ddruekt ist.
2) Die eitle Triomeret, versinnbildlieht durch
‘einen Knaben, der auf Wolken reitet und Seifen-
Basen macht. Nach Rubens, Radirung. gr. 5
1. Mit der Insebrift: Engrav'd from a Pain-|
ting by Rubens, und rechts Rubens Zeichen.
ML, Unten links: Rubens p.
Sehr selten, da die Platte nach wenigen Ab-
Aricken vernichtet warde. (In Einsiedel’s u.
‘Schwarzenberg’ Sammlung.)
¥) Bildnisse, Genre, Landschaft u. A.
22) Sofonisba Anguisciol ital. Malerin, Halbz, vor
er Staffelei sitzend und mit dem Malen eines Na-
donnendildes beschaftigt. Nach ihr selbst. Im
Unterrande : Ipsa pinxit, zwei italienische Zeilen,
und unten, rechts, Monogr. Schabkunstbl. Fol.
I. Wie beschrieben.
II, Vortheilhaft iberarbeitet.
23) Reinier Ansloo, hollandischer Prediger. Kople
der Rembrandtschen Badirung (B. 271).
— Bei Le Bl. 42.
24) Daniel Brown, Kornett (Fihnricb) bei dem Ka-
vallerieregiment des Kapitan Baillie. stehend;
Drelmaster, Reiterstiefeln, Degen an der Seite,
Stock tn der linken Hand.’ Im Hintergrunde ein
Reiterscharmiitzel. Oten in der Mitte: Specte-
smut ageodo; in der Eeke rechts: Monogr. 1760.
Unten: oh peo Adztece d. 1. {1 mio alfere (mein
Fibnrich) delineato & inciso in Quatr ore (ge-
1. Aug. 1
zeichnet und radirt in vier Stunden) W. Bai.
lie Capo, di 3° Reg. Caval. Legiera. 4.
‘a) George Villiers, Herzog von Buckingbin,
Brustb. nach A. van Dyck. Kl. Fol.
I, Mitden weissen Ecken oben und ohne Tit
I, Van Dycke del. W. Baillie seulp. Publis
hed 4. June 1785.
25) Jobn Staart, Graf von Bate, als Lord Viconte
Mountstuart, Brustbild. Nach Nath. Hone.
Oval. Oct. 20, 1779. Geschabt. Fol.
I. Vor aller Schrift.
II, Mit Scbrift und schwarz gedruckt.
AIL, Farbiger Druck,
26) Dow, die Mutter des hollindischen Malers Ge:
D., halbe Figur, auf einem Stuble sitzend, de
Hinde vor sich gebreuzt. Nach G. Dow. 1635
Oral. Ganz unten, in der Eeke links: 17 March
1775. Kreidemanier. Oval im Viereck. Fol. —
Auch in farbigem Druck.
27) Caspar Gevaert, 3/; links, die Linke Hand sc
gestitet. Halbfg. Nach A. van Dyck. Pts
bed Sept. 15, i
28) Jobn Golding, Grenadier im 13. englischesls-
fanterieresiment, mit angelegtem Bayonet. Nib
dem Leben. Bez. W. Baillie pinx'. & walysit
1753. 4. Radire
29) Frans Hals, hollindischer Maler, balte Figs,
3/glinks, Hut mit breiter Krampe, Spitreatrrea
und Manschetten. Nach ihm selbst. Fal —
Haupttl.
Die Platte ist blo8 radirt. Unten rect:
Fr. Halls pinst., links: W. Bailie slp.
1765.
Die radirte Platte ist in schabkunstartiee
Wirkung gesetzt. Im Unterrande, recht
Se ipse pinxit; links: W. Baile selp,,
tund in der Mitte: Franciscus Hals pict.
In the collection of John Blackwood Esq"
Bei Einsiedel auch in Farben gedrucht.
30) Willlam Kelle, englischer Oberstlieatenast ron
Gibraltar, Nach der Natur. Oval. 1779. — Er
‘wibnt im britischen Portrithatalog v. H. Bromley
1. Punktirt und in Kreidemanier; schear,
UI. Von gemalter Platte gedruckt
31) Frans van Mieris, balbe Pizur, 3/ links, de linke
Hand in die Seite gestemmt. Nach ihm selbst
Pub. Jan‘¥. 1777, Kreidemanier. Fol, — Act
fn farbigem Druck.
32) James, Herzog von Monmouth , mu Pfezle 2
YVordergrande einer Landschaft,'wo im Mite
grande ein Reltergefecht dargestellt ist. Yi
Netseher und Wyck. Im Unterranie:
‘ame des Dargesteliten, 2 englische und 2te-
nische Verse, die und
unten, reehts: 30. Sept
qu. Fol. — Hauptbl
1, Die lateinisehen Verse lauten: Dif Js
intectis fram meseranter inanex, #
I. Hier ist meseranter in m
erbessert
33) Siamesischer Gesandte am Hofe Karls 1. vot
England, Kniestick, stehend, Nach Rubens
Kreidemanier. Fol
|. Vor der Sebrift
Ul, Oben, die Angabe des Besitzers der Orie
zellige englische Inschrift: The Siamese
s+: appo 1636, end darupter recht:
W. Baillie. £. June 17.
IML, Gesiebt und Matze farbig.
4) Simesiseher Priester bet der cbenerwihnten
Gesundtschaft, ganze Figur, stehend. Nach
Rubens. Kreidemanter. Fol.
1, Unter dem Einfassungsstrich, rechts : WB.
F, ImUnterrando: eino englische Inschrift
von 3Zetlen und darunter: May 1*t, 1774.
1, Anstatt des Monogramm’s unter dem Ein-
fassungsstrich, rechts, Mest _man: Ct,
W, Baillie £.
I. Gesicht und Schispe farbig.
4) Jan ix, Birgermetsterzu Amsterdam. Kopieder
‘erdhmten Radirang von Rem brand t (B. 285).
Caten steht ganz fein: J. Six Bourgmestre de
Hollande, Rembrandt fee. 1647. Bel abgeschait-
tenem Rande ist diese Kopie betriiglich, weil das|
Blinks unten in der Ecke der Darstellung fast
ticht slehtbar Ist. Fol. — So beschrieben bei
Nagler, Monogr. I, n®. 1576, aber miglicherweise
vermechselt mit dor Kopie von Basan.
3) James Turner, reicher englischer Bettler, Brust
. Nach Ne Hone. Oval, Radi-
1. Vor aller Schrift, Das Oval ist obne Ein-
fassung und unter dem Oval ein Stern,
In der Sammlung Schwarzenberg.
Ml, Das Oval ist obne Einfassung. Unten
Monogr. 1762. Ohne sonstige Bezeich-
nung.
I. Das Oval ist mit doppelten Randtinien ein-
sgefasst und dio Platte mit dem Schabeise
fiberarbeitet. Oben: Jat Turner a Beggar
valued his Time ata Shill® an hour in the
Year 1750, Unten: Engraved by Capt.
Baillie from a minfature by MF. Hone.
Nov. 9. 1774. — Bei Le Blanc, 52, als
‘Wiedorholung des vorhergehenden Portrats
erwibnt; es handelt sich aber nur um eine
Usberarbeitung derselben Platte, die um
s0 leichter kenntlich ist, als unten im
Rando des Ovals noch deutliche Spuren von
dem ausgeldschten Monogramm des ersten
Plattenzustandes zu sohen sind.
33) Jan Yytombogaert, Stouereinnehner zu Amster-
‘am. Kople der Rem brand¢'schen Radirung,
dig unter dem Namen Der Goldwiger odor
Der Bankior bekannt ist. (B. 281.) Fol.
1. Im Unterrande, links: Rembrandt f. 1639
we stabs, Gases t00/ Matignb
. a Unterrande ist hinzugekemmen, recht,
Baillie's Monogramm, und in der Mitte:
——_— Scilicet inprobae
Croscunt divitine
38) Withetw J1., Prinz von
balm’s Hi. von England, xu Pferde; tel Thm
Reglelter, ebenfalls zu Prerde, und ein Jagd-
hund. Nach G. Torburg. Publish’d Sept. 30,
ATH. Radirung. qu. Fol.
I. Vor den Federn auf den Hiiten.
39) Cornelis de Witt, BUrgermeister von Dordrecht,
Bruder des Grofpensionars Jan do Witt, Brust
bild, 4% inks, Lockenhaar und Spitzenkragon.
Oval mit Umschrift, Unten, rechts, W. Baillie
se. June 17%. 1774, Im Unterrande
Natus Ane, 1623, — Mortuns An, 167:
Saevo furor ore trucidat,
Schwarzkunstbl. kl, Fol.
10) Soldiers Quareliing at Dico, Soldatenrauferet boi
Wirfelspiel. Gruppe von fant Figuren. Nach
Valentin, Im Unterrande, links: J. Boydell
Meyer, Ktnstler-Lesikos, Il.
‘William Baillio.
exeudit, Mar. 1. 1769. Vol. II. No. 40. Radi-
rung. qu. Fol,
1. Vor aller Schrift.
HT, Mit der Schrift.
AL) Triktrakspfeler, 4 Figuren, aber nicht 4 Offiziere,
‘wie meistens angegeben ist, sondern zwel spic-
ende Soldaten, denen eine Fran und ein Mann
im Mantel zusohen, Nach Geraats, (Marc
‘Geerarts) womit wahrscheinlich Gerard Honthorst
sgemeint ist. Kl. Fol.
1. Die Platte ist radirt und misst 249 Mill,
Hoho bei 182 Mill. Breite. Im Unterrande,
dio Dedikation des Kinstlers an den Grafen
von Bute (englisch).
io Platte ist vorkleinert und nur noch
239 Mill, hoch, 167—170 Mill. breit; die
Radirong mit dem Schabeisen iiberarbeitet,
und in Schabkunsteffekt gesetzt, Anstatt
der Dedikation liest man. im Unterrande
links : Gereats pinxt,, undrechts: W. Bail
lieseulpt. — Le Blane, 66, hilt, ich glanbe
mit Unrecht, diese verkleinerte Platte fiir
eine in geschabter Manicr ausgefibrte
Wiederholung der griferen Platte; abge-
sehen von dem weicheren Effekt, ist diese
lotztere Platte leicht daran zu erkennen,
dass der links am TTische stehende Soldat,
der eben die Wiirfel aus dem Becher gc-
schittet, am rechten Bein unter dem Knie
eine Bandschleife trigt, dte anf der klet-
neren Platte fehlt.
42) Reitergefecht am Ufer eines Flusses in einer
bergigen Landschaft. Unten links: Monogr. 176%
Radirang in Rembrandt's Manier. qu. Fol.
Die bei Le Blane, 55, nach Heinckon erwabnte
aSchlacht nach Rembrandtc, von der ein erster
Platt \d ohne Hintergrand und Luft exi-
stiren soll, ist hichst wabrscheinlich das obige
Reltergefecht, das er unter Nr. 56 noch einmal
anfthrt, Ein solcher Absdrack befand sich in der
Sammlung Einstedel.
43) Ein birtiger und barhauptiger Mann, Brustbild,
fq links, die Rechte aim Degengriff, "Nach Salv,
Rosa. Im Unterrande, rechts: engraved by Ct.
W. Baillie 1763 (mit dor Nadel gerissen). Ra-
dirang. Kd. Fol,
1. Vor aller Schrift.
44) Bin alter Bauer, Hut auf dem Kopf, in der
rechten Hand einen Korb haltend. “Halbfigur.
Nach Zucearo, Pub. Jan, 1777. Zeichnung:
manier. kl Fol. — Auch in farbigem Druck.
45) Ein Madchen mit turbanartigem Kopfputz, hilt
den Zeigotinger vor den Mund. Brastbild. "Nach
G. Roni. Publish’ as the Act directs Oct. the
18,1771. Geschabt, kl. Fol,
‘Vor aller Schrift
46) Hin nacktos Kind, auf einem Tuche legend,
streichelt einen hinter thm stehenden bartigen
Mann, der sich zu ihm hiniberbiickt. Studie
figuren, wahrscheinlich zu Joseph mit dem Jesus-
kinds," Nach Guercino, Publish'd Decem*.
4s, 1771. Kreldemantor. qu. Fol.
47) The anxious mother and sick child. Gruppe »
Frauen und Kindern, 10 Studienfiguren, Na
D. Zampieri. Zeichnungemanier. qu. Fol.
1, Vor dom englischen Titel.
II, Mit diesem Titel und : Pablish’d 1", Sept.
1773.
48) Alter Mann mit Kappo und groSem Bart. Kopic
nach Rembrandt (B. 295). Radirung. 12,
70
5b4
49) Alter Mann, in blodom Kopf mit rotchem Haar-
wuchs und vollem Bart, dio beiden Hinde vor
der Brust in die Aermel seines Rockes gesteckt.
NachRembrandt. Radirung. gr. 8.
1, Im Unterrande, die lat. Inschrift: Dilator,
spe lontus, ...... Diftellis querulus,
und das Monogramm des Radit
UL Ist zum Monogramm die Jah
hinzugekommen,
ML. Steht unter dem Monogramm und Datum :
Rembrandt (mit der Nadel gerissen) und)
das radirte BI. Ist in Schabkunsteffekt ge-
setzt.
50) Hin alter Mann, nach rochts proflirt, mit strup-
pigem Bart und Hanpthaar, tragt einen Pelzrock,
lund dariber eine goldene Ketto, Brustbild. Hin-
tergrund weiss. Oben in der Ecke, links: Mo-
nogr. 1761. Radirong in Rembrandt's Manter.
#91 Mill, Br, 72.
1. Vor dom Monogr.
31) Derselbealte Mann, cbenso profit, mitgleichem
Bart und Haupthaat, trigt einen welssen Hem
kragen und einen itock ohne Pelzverbrimung
und Kettenumhang. Brustbild. Hintergrund
stark schattirt. Oben in der Ecke links: Monogr.
1761. Acholich radirt, HH. 131 MIN, Br. 98,
52) Kin Mann im Pelzrock, mit ganzom Bart, platte
Mitze auf dem Kopf, dio Hinde vor der Brust.
Nach Rembrandt. Radirong. Fol.
1, Im Unterrande links: Rembrandt 1646;
rechts: W. Baillie . 1765, und eine tall
zahl 1761
nische Inschrift: Agli Dilitanti...... 6
dedicata,
Il, Die Platto ist berarbeitet und in Schwarz~
kunsteffekt gesetzt.
53) Dor Astrolog. Kin Gelohrter, sitzond, stitzt den
Kopf auf den linken Arm und legt die rechte Hand
auf ein aufgeschlagenes Buch, das vor thm auf
dom Tisch liegt. Nach @. Terburg. Knio-
stick. Radirt und geschabt. Fol.
1. Vor aller Schrift.
MI, Mit den Namen der Kiinstler.
54) LHistoiro tonchante. In einer Stube, am Ka-
‘min, liest ein junger Mann aus einem Buche vor;
ihm gegeniber, in einem Lehnstuhl, sitzt ein
dejahrtor Mann, der aufmerksem zuhdrt und dle
Hand des aufgestitzton rechten Armos vor dic
‘Augen hilt;.fm Hintergrunde, eine alte Frau bel
einem Gardinenbett, Nach einer Zeichnung von
Rembrandt, welcher damit hichst wahrecheli
lich dic Hiuslichkeit des alten Tobias, dem sei
Sohn die Hauspostille vorliest, darstellen wollte.
Radirung. qu. Fol.
1. Unter dom Einfassungsstrich: Gravé d'un
Dessein de Rembrandt dans lo Cabinet de
Mons. Dan, Neyman & Amsterdam, und
rechts das Monogramm des Stechers und
dio Jabreszabl 1767.
II, Mit dem Zusatz des obigen_franzdsischen
Titels, und das Ganze in Schwarzkunst-
ceffekt gebracht.
55) Bottlor vor einem H
Rembrandt's (B.
Einsiedel.
56) Der Federschneider, in seiner Schrotbstube vor
einem Tisch sitzend, woranf eine brennende
Kerze steht. Nach G. Dow. Geschabt, Fol.
57) Die Spitzenklipplerin, in der Kichenstube
sitzend und bel Licht arbeltend, Nach G. Dow.
Goschabt. Fol.
0. Kopio oiner Radirung
76.) 4. In der Sammlung
J, Im Unterrande, die Namen der Rinse, |
das Wappen dos Herzogs von Montz, |
Besitzers des Originalgemilies, oi |
unten, links, Spuren einerausgescifc
‘und unleserlich gewordenen Insehif. De
‘andor der Platte sind noch ungesith.
UL, An der Stelle der unlesertichen lst
Host man: Publish’d Sepr. 18. 177)
58) Das Innere einer Wohnstube, mit ree Ot
ren, von denen der eine an einem anf dex Ts!
stelonden Licht seine Pfetfe anbrennt, derati= |
mit einem Strobhalm eine im Lehnsttl ¢:=
schlummerto Fran unter der Naso kitwt. Ss
G. Dow. Publish’d 18, Janv. 1774, Gexis
Fol
1, Dio Unterscbrift mit der Nadel gee:
Auch rothe voliendote Abdriicke.
59) Ein Madchen, sitet auf einem Stubl ox!
mit beiden Handen ein aufgeschlagenes Ze.
buch. Halbe Figur. Nach G. Dow. Mit trv:
Nadel goarbeltet. Rund in einem Vieted. &
Fol,
1. Vor dor Schrift.
TI. Im Unterrande, dio Namen der Ki
und: In the Colleetion of Sir Janes Le
ther Bart.
IIL, Von gemalter Platte gedruckt.
60) Hine junge Frau vor einem Fenster nit"
brennenden Lampe, dessen Licht sie get2!
Luftzug sehitzt. Nach G. Dow. Patliis
the Act direct. Oct. 15%. 1771. Geschx
Fol.
61) The Piping Boy. Bin Ploteblasender t=
knabe. Nach N. Hone. Mezzotints, Fil
1. Im Untorrande der Titel, der Nex
Malers, und: Engraved by Capt, Bo»
1771,
11. Unten links, mit dem Zasate; Petit!
. May 1771. .
62) The Alchymist. Bin Unkenbrenner 12
schirt das Fener. Nach D. Teniers. Bolt
qu. Fol,
1, Vor aller Schrift,
TI, Im Unterrando, rechts und links, te
mon der Kinstler, zwei englixe Ve=
und darwischen der obige Titel.
63) Das Innere einer Dorfechenke. Zwei Be
spielen Karte, wobel drei andere ruveht=
Hintergrande noch flint Figuren, Nac"
niers. Pablish’d Dect. 1771, Schwan?
. Rol. — Kapitalbl,
1. Vor der Schrift.
64) Ein am Fenster sltzonder Bauer; er hilt?”
‘Linken einen Krug, in der Rechten seine
Halbfigur. Nach A. van Ostade, Mat ©
17, 1774, Geschabt. Fol.
1. Vor der Schrift.
65) Lo Paysan sans Souci. Brustbild eines i
in bloBem Kopfo und ProBlansicht, rechts
A, van Ostade. Radirung. 8.
I, ImUnterrande links der Name des Mi
1. Mit dom franz,
Auch Absiricke, wo die Kopfe farbig ee
sind.
68) Hin Bauer, *q rechts, eine bobe rand: N=
{dem Kopf. Nach A, van Ostade. fi
67) Zwei Bauern am Kamin; der eine sitzt =!
einen Krug ; der andere steht und hilteae Pic
Nach A. van Ostade, Im Unterrande, In
‘William Baillio.
555.
der Name des Malers: rechts: Monogr.
Radirang, 4,
67a) Das Tisehgebot oder lo Bénédicité. Betende
Bauerafamilie, Groppe von vier Personen, Nach
- von Ostade, Mexzotinto, il. Fol.
1. Vor aller Sehrift.
UW. A. v, Ostade pins. W, Baillie sculpt,
(Heineken und Le Blane, 59. erwahnen ein
sBénédicité des Paysanse nach J. Molenaer.)
6) Bauernstube mit 5 Figuren um einen Tisch.
Links, suf einer niedrigen Bank, sitzt cin vom
Ricken geschener Bauer, der mit der Linken an
‘cine Mitze ereift und mit der Rechten ein volles
Glas aus den Handen einer Biuerin empfangt.
Nach A. van Ostade. Kadirung. Fol.
1. Im Unterrande, rechts: A. Ostade, und
links: Monogr. 1768.
UL. Ist za dem Namen des Malers noch pinxt
dinzugekommen.
ML, Das Monogramm des Stechors nebst dem
Datum und der Name des Malers sind
ausgoschliffen und das Ganze in Sehab-
kunsterfekt gesotzt.
62) Bauernstube mit 7 Figuren; links, ein Bauer
‘und eine Bauerin in sehr vertraulichem Umgange ;
auf derselben Seite, im Vordergrunde, hilt cin
vom Ricken gesehener Trinker cin volles Glas,
‘und thm gegeniiber sitzt ein Raucher. Nach A.
van Ostade, Radirung. Fol, —
1, Ohne Schrift.
IL, Links A. Ostade, rechts Monogr und 17
11. In farbigem Druck.
10) Bauernstube mit 4 Figuren, Seites
vorhergehendén, Links gibt eine
Kinde Brel zu essen; rochts, boi der Thir, sitzt
cinZeitungsleser. Nach A. van Ostade. Unter
‘dem Einfassungsstrich, links der Name des
lers3 rechts: W. Baillie seulpt, 1768. Radirung.
Fol. —
Nach Heinoken exis
avei Plattenzustinde, In dem einen hat das
Fenster, rechts hinter dem Zeltungsleser, noch
hicht die randen Glasscheibon, die auf dem an-
dera hinzugekommen sin
11) Die Dorfschule. Grappe von 19 Personen. Nach
Avan Ostade. Radirung. qu. Fi
1. Mit dem Titel: The School.
ay, J Ohne den Titel.
72) Das Bordell. Zwei Manner und zwei Frauen
bel einem gedeckten Tisch; im Hintergrande,
reehts, ein Bierfledier und Lantenspieler. Nach
JM. Molenaer. May the 34, 1774. Geschabt.
Fol
73) Bin Raucher, der in einem fassartigen Sessel
sitet. Unten, ‘links: Corn. Dusart fe: 1680;
rechts: Monogr. 1767. Tuschmanier, 12.
1A) Ein Trinker, yom Ricken gesehen, schenkt sich
cin Glas Bier cfp, Unten, links: Com. Dusart
fe: 1689; rechts: Monogr. 1767. Tuschmanier.
12, — Seitenstiick zum vorhergehenden.
15) Les orphelins de Ia paroisso, Nach Lenain,
1771, Mezzotinto. Fol. — War bei Ensicdel
und Schwarzenberg.
1. Vor der Schrift.
Wi. Mit dem Titel: Parish Orphans, und den
Namen des Malers und Stechors
16) Herr und Dame. Nach J. Esselens. Zeich-
ungemanter. Kl. qu. Fol. — In: C, Ploos van
Amastel’s Zeichnungswerk No. 72.
5.
on von diesem Bl.
77) Zwet Brustbilder Fraven in orfentalischem Ko-
stim. Anonymes Bl. 8.
‘Auch in Farben gedruckt
78) Landschafe mit Tempelruinen und Figuren, in
Clande-Lorrain'sehon Geschmack. In der Mitte
des Vordergrundes cin Mann in Turben und
Rockelor nach Rembrandt's Art und zwei sitzend
Frauen. Radirt nach elgener Erfindung. qu.
Fol.
1, Vor der Sehrift.
TL. Unten, links: W. B. del. & seulp. 1762.
7) Evening. Ansicht eines Dorfes ancinem Flusse;
inks zwei Windmilblen rechts ein Sogelfabr-
zeug. Nach Rembrandt, Tusehmanicr. »qu.
Fol. oben abgernndet.
1. Unter dem Binfassangsstrich, links: Rem-
brandt elt. ; rechts : Monogr. Leyden 1765.
ML. Zwischen den belden Kinstlernamen ist
in der Mitte der oben angegebene englische
Tite,
80) Paysage aux trois arbres. Kehrscitige Kopic
der untor diesem Namen beriihmten Landschatt
von Rembrandt, (B. 212). qu. Fol,
1. Ohne Monogramm von Baillie, und die
Luft wie im Original schattirt,
1, Mit Monogramm, in halber “Hohe ts
Der Himmel ist'in der Schattirung
starkt, und oben in der Mitto, ans eine
sehwarzen Gowilk, schligt der Blitz heral
(Schwarze und braune Drucke.)
51) La Grange a foln. Originalseltige Koplo.der so
‘bonannten Radirung von Rembrandt (B. 224).
KL, qu. Fol.
82) Landschaft mit weiter Aussicht, In der Mitte
des. Vordergrundes ein dtirrer Weldenstam
im Mittelgrande, rechts, cin Baner anf einem mit
zwei Ochson bespannten Karren. Angeblich nach
einer Zelehnung von Rembrandt, wahrechein-
licher Jedoch nach Phil. de Koning. Unter dem
Kinfassungsstrich, rechts : 1760. Im Unterrande,
in der Mitte: Tacet ot loquitur, und darunter die
italienische Zueignung an N. Hone,
net: W. Baillie Capitano del Regi
M. B, Kreidemanier. qu. Fol.
1, Vor aller Schrift, In Schwarzenbere’s
Sammlung.
83) Landschaft mit einer steinernen Brlicke, die
liber einen breiten Fluss nach einer Stadt fart.
In der Mitte des Vordergrundes cin Eseltreiber ;
rechts, zwei Wascherinnen. J, Doomer del.
Unten, Uber dem Einfassungestrich, in der Ecke
rechts engraved by Captain WBaillio 1764. Rae
dirt. gr. qu. Fol.
i, Nor mit dem Namen des Stechers und des
Besitzers der Zeichnung: In the Collection
of the Earl of Bute.
M1, Mit den Worten: A. View ... of Amboise
Heineken fabrt das BI. als Ansicht von Nantes
falschlich unter Dormer an, was Le Blanc (95)
wiederholt hat.
$4) Landschatt mit Figuren und Vieh, Nach Ber~
chem. Publish’d Feby. 24. 1772, Tuschmanier.
qu. Fol.
85) Landschaft mit Mondscheinbeleachtung. Im
‘Vordergrunde, an einem Wasser, eine Grape
von sieben Kihen. Nach A. Cuyp. Published
Sept. 1. 1773. Geschabt. qu. Fol.
86) Landschaft mit Hirten und Vieb. In der Blitte
des Vordergrundes Gruppe von vier Landleuten.
Nach einer Zeichnung von P, Molyn (bez. und
70*
556
datirt 1654). Pubé. Janty. 1777. Tuschmanier.
kl. qu. Fol.
87) Landéchaft mit Figuronstaage. Auf einer An-
‘wel zwolspinnige Fubrwerke. Nach’ P.
Molyn. Publish'd Feby 24. 1773. Tuschma-
ier. qu. Fol,
88) Landschaft mit Figuren und Vichstaffage. Im
Vordergrande, links, treibt ein Hit fiinf Ochsen
cine Anhihe hinan. Nach Molyn. Publish’
Jan's. 1, 1174. Tuschmanier. qu. Fol.
Seltenstick zum vorhergehenden.
89) Alphon near Leyden, Dorfansicht ;_vorn, ant
cine Wasser, drei Fischerbéte mit 7 Figuren.
jach J. van Goyen. Publish'd Jans. t*t, 1777
cht Oct. 1771, wie bei Le Blanc, 93. rrig ange-
oben ist), Tuschmanier. qu. Fol.
‘Vor dem Namen des Dorfes.
‘lage de Zeedorp. Dorfansicht; links eine
‘Kirche; rechts eine Grappe Figuren und ein
Fubrwerk; im Hintergrande ein Fluss, Nach
einer Zeichnung von J. van Goyen mit dem
Datum 1653. Publish'd October 188. 1771 (nicht
‘Jan. 1777, wie bei Le Blanc, 96, welcherdieso An-
sich von Zeedorp mit der vorhergehenden von
Alphen verwechselt). ‘Tuschmanier. qu. Fol.
1. Vor dem Namen des Dorfes.
91) Ruhende Thiere, eine Ziege, vier Schaafe und
zwei Limmer, in einer Landechaft. Nach J. van
der Meer dem Jingern, Kreldemanier. qu.
Fol.
1, Vor der Schrift.
U. Im Untorrando, die Namon der Kinstler
und des Besitzers der Zetchnung ; dabinter
Poblish’d 24. Febs. 1773.
92) Landschaft mit Wasser; links ein Fischer. Nach
ciner Zeichnung von J. Ruisdael. qu. Fol.
93) Leiebtbewegte See; in der Mitte, ein Krieg:
‘schiff, Nach W. van de Velde dem Jiingern.
Taschmanier. qu. Fol.
1, Hintergrund weiss; dle Loft anbewotkt;
as Wasser im Vordergrunde ohne Wellen-
scblag. Im Untorrande der Name des
Zelchners und: Engraved by Capt, Baillie
of the 178, Regiment of Dragoons in the
Year 1761.
Hintergrund und Himmel sind dewalkt,
und im Vordergrande ist die Bowegung des
‘Wassors mit starker Schattirung gegeben.
94) Lelehtbewegte See mit sieben Segelfabrzeuge
Nach W. van de Velde dem Junge. Publish'd
Feby. 24th, 1772, Mezzotinto. Kl. qu. Fol.
95) Ruhige Sco mit vier Sogelschitfon. Radirung.
qr. Fol. — Anonymes Blatt, vierfach eingefasst.
96) Siirmische Sec; als Staffage, die cersprengte
franzisische Flotte. Nach eigener Erfindung.
Im Unterrande folgende Dedikation: AI Iu-
striss™, Sigr®, Milord Anson Ammiraglio .
‘Anno 1759 per il suo humil™, servo W. B
3° Rego Cavalli, Legiera. Radirung. Kl. qu.
Fol
6a) Vior Kriogsschiffe in offener Sco. Radirung.
Seltenes Bl. 4. »Militia et potiow. Drawn . .
and engraved by W. B. 1757.
97) Fin Elephant, Nach einer Zeichnung von Rem-
brandt. 1778. qu. Fol.
98) Die Muschel ciner Olivenschnecke (Oliva). Un-
ten, in der Mitto: Monogr. 1761. Iadirong in
Rembrandt's Manier. qu. 8
99) Zwei Genien halten ein aufgeschlagenes Buch,
mit der Inschrift: Amusem', of Capt. Will.
90)
n,
———-_ Pieter de Bailliu.
Tale, Mdm, pn Kan |
Nach cigner Erfindung. ‘Titelblat for seine ge-
sammelten Werke, Radirung. 1. Fol.
100) Ein Mann fahrt ein ungeziumtes und unruse-
rittenes Pferd zur Minerva, die auf Wolken sit
‘Zigel Gberretcht. Unter dem
Einfassungestrich, rechts: W. Baillie 1770. Im
Unterzande zwet Verse aus Virgil
Sylvestrem . . .
bates tos Sequentur
Virg.
Nach elgener Erfindung. Geschabt, Titelbl
den zweiten Theil von History and art of b
manship, von Rich. Berenger. London, 1771
2Rde. 4,
s. Heineken, Dict. — A Catalogue of prints
engraved by Captain William Baillie after Pi
tures and Drawings in various Collections. Loo-
don, by Boydell. 1792. 2 Vols. Fol.
Huber und Rost. 1X. 242. — Catalogue
sonné de feu Mad. la Comtesse d’Einsiedel
par J, G. A. Frenzel. Dresde 1833. 2 Vs
Kunstsammiung des Farsten Carl zu Schwar~
zenberg. Leiprig 1826. 5. — Le Blane
Manuel. 1. 119,
Notizen von L.. Gruner.
i
|
E. Kelle.
Balllfeur, Cornelis de Baillieur, fax-
drischer Maler. Er war in deo Jahren 1643 uni
1685 Dekan der St. Lukasgilde in Antwerpet
Erwiihnt werden von ihm Ornamentmalereien
darunter Relicfnachahmungen im Rathhaus voa
Antwerpen. Zuweilen wird er irrig C. de
Baillot genannt. Ob er dieselbe Person ist mit
dem oben angefhrten Cornelis de Baellieur, ist
unbekannt.
s. Blogr. nationale de Belgique. 1866,
Ballliu. Pieter de Bailliu oder Baille
dolgischer Kupferstecher, geb. zu Antwerpen
1. Mai 1613, und daselbst 1629 in die St. Lukas-
gilde aufgenommen. Er lernte in seiner Vater-
stadt die Anfangsgriinde seiner Kunst und
machto sodann die zu seiner Zeit schulmilic
vorgeschriebene Reise nach Italien. Sandrat
der sich damals in Rom aufhielt, spricht
rihmend von ihm, und gebrauchte ihn wi
‘Th. Matham, Corn. Bloemaert, Cl. Mell
Ch. Audran und mebreren andern niederix-
dischen, franziisischen und italienischen Steche
fiir dic Ausfiihrang derKupferplatten zurGallris
Giustiniana (1631). P. de Bailliu verweilte ziem-
lich lange in Rom; or arbeitote daselbst noch
1637 (s. im Verzeichniss seiner Werke, No. $5
Spiiter ging er nach Antwerpen zuriick, und ge-
hirte hier in den Jahren 1640—1660 zu den nam-
haften und vielbeschiiftigten Meistern seiner
Kunst. Ich michte ihn fur einen Schiller des
Schelte Bolswert halten, dessen Behandlung
weise seine Stiche augenscheinlich zur Grundlage
haben. Er bediente sich ausschliesslich des
Grabstichels, freilich nicht mit der Kraft und
Geschicklichkeit jones Meisters, an die er nie~
mals nabe hinankommt, doch bisweilen ziemlich
Pieter de Bailliu.
367
sllclich erinnert, xumal in seinen besten BII.,
als: Jakob's Versthnung mit Esau (No. 2) und
Die Hochzeit der Epidamia (No. 79), nach Rubens ;
Der gekrouzigto Christus (No. 15) und der eingo-
seblummerte Rinaldo (No. 84), nach A. van
Dyck; Der todte Christus auf dem Schoo der
Marin (No. 16), nach Annb. Carracci, den cr
legreiflicher Weise in seine heimische Sprache,
4.b. in die Rubens'scho Schulmanier iibersetzte.
Sein Todesjahr ist unbekannt. Ob und in wiefern’
«rit dem nachfolgenden Ktinstler gleichen Na~
nens verwandt ist, konnte ich nicht ermitteln.
Erschreibt seinen Namen auf sehr verschiedene
Art: P. de Bailleu, P. de Bailliu, P. de Baillieu,
Pde Baillue, Balicu, P. Balleu, P. de Balliu, 80
‘ass man nicht weiss, welche unter diesen Vari-
atten die riebtige ist.
‘Von ihm gestochen:
2) Biblische Historie und Heiligenlegente.
1) Der Erzengel Michael stirat den ‘Toufel in den
Abgrund der Hille. NachG. Reni. P. de Bal-
lia seulp. Romae. Fol.
2) Jakob versdhnt sich mit Esau, Nach Rubens
st. Fol.
1. Im Unterrande: eco quam bonum et quam
Jucundum, ete. ..., achtlatelnische Verse,
darunter die Dedikazion des Jan de Hem
an den Gemildelicbhater Martin Kretse
datirt vom 24. Febr. 1652 (ebenfalls late
hisch); ganz unten, links, der Name des
Malefs; in der Mitte der Name dex
Btechers; roehts die Adresse: Romboudt
van de Velde excudit.
Tl, Gaspar de Hollander exe.
3) Susanne tm Bado vonden beiden Alten belanscht.
Nach M. Po pyn. Titel: Tuxpe senilis amor. Fl.
1. Vor der Adresse Gills Hendriex exe. Ant
werp.
53) Die Vertreibung des Heliodor. Nach Rafael
P. v. Lint del. Aus zwei Platten bestehend.
ft. Format, Die Gruppe des Papstes mit seinem
Gefolge ist weggefallen und der Zwischenraum
mischon Heliodar und den Frauen links ver~
ingert. Oben hat man die bogenformige Ein-
fassung des Originals weggelassen und zur
lung des dadureh entstandnen leeren Rantes
wel Figuren hinter Hellodor hinzu komponirt.
(Gruner.)
4) Marla Hletmsuchung. Nach B. Quelly
| falliu exe. 4.
5) Marla, kniond, botet das auf Stroh in der Krippe
liegende Cheistuskind an. Nach E. Quellyn
P. de Balliu exeudit. kl. Fol.
Marla mit dem Kindo sitzt im Vordergrunde
finer Landschaft eben der bl, Elisabeth und
dem Kleinen Johannes, der thr ein Kreuz Gber-
_telcht. Nach Th. Rombouts, qu. Fol.
7) Das Gebet dos Hellands im Garten, Nach Ru-
bons. Fr. x. Wyngacrde DD, ot excudit. Fol.
8) Der Jndaskuss. Nach A. van Dyck. Fol.
8) Die Geissclung. 6 Fig. Nach Abr. van Die-
penbeek. Unterschrift: Ego in flagella para-
is sum. Ps, 37. Fol
1. Mit der Adresse: Martinus van den Enden
excudit Antverplae cum priuilegio.
ML Mit der Adresse: Gillis Hendricx exendit,
P.de
40) Die Dornenkrinung. 6 Fig. Nach A, van Dic-
pondeck. Unterschrift: Pleetontes coronam .
jus. Matth, 27. Pol.
Tf eld vohergtenden
11) Diesetbe Darstellung. Christus hat einen Robr-
stengel in der Hand; Engel begleiten thn und
halten die Passionswerkzeuge. Nach E. Quel-
lyn. P. Bailla fe. et exe. Fol.
1a) Der Schmerzensmann, von Leidei
Fol.
am Kreuz, der Leth ganz mit Wand
bodeckt. Auf weissem Grund, Nach Ruben
P, Bal, ex. Fol.
13) Anderer Christus am Kreuz, Nach A. van
Dyck. Martin van den Enden exe. Antuer.,
‘und der Name des Stechers, aber ohne den Ni
‘men des Malers. kl. Fol.
14) Derselbe. P. de Bailla fee. G. H. [Gaspar
Huberti] Bxeud, ki. Fol.
15) Christus am Krouz; rechts die bi. Jungfrau,
‘Magdalena und Johannes ; links der hl, Franzis-
kus von Assisi, und neben thm ein Soldat zu
Pferde. Nach “dem berihmten Gemilde des
A. van Dyck in der Kapuzinerkirche zu Ter-
jonde. Im Unterrande, eine griechische Zeile,
sechs lateinische Verse und die Zueignang des
Joannes de Heem an seinen Freund, den Schlos-
sermeister und Kunstfreund Joannes Casspecls,
zu Antwerpen, desson Verlagsadresse : Joan Cas-
peel exeudit Antuerpiae sich auf mebreren nach
‘A. van Dyck gestochenen Bil. findet. Ganz un-
ten, links, der Namo des Malers; rechts : Petrus
de Batllin'fecit et excudit Juny 1643. gr. Fol.
Hauptbl.
16) Marla streckt dio Arme aus nach dem Loichnam
Christi, den zwei Engel und die Magdalena von
der Erde autheben, um thn der Mutter auf den
SchooB zu legen, Nach Annib. Catracei. Pet.
van Lint excudit. Fol, — Hauptbl. des Meiste
In der Fuhrung des Stichels herrscht Fretheit
nd im Helldunkel Verstindniss; aber das Nackte
nd die Gewandun g zeichnete der Stecher in sel-
net heimatlichen Weise, die von der Carracci-
sehen co sehr abweicht, dass das Original dadurch
‘unkenntich wird.
17) Der Loichnam Christi auf dem SchooBe der
Maria, welche zwei Engel zu trosten sucbei
Auf einem Steine sieht man die Dornenkrone
‘und die Nigel. Nach Annib. Carrace!, Ohne
len Namen des Stechers, der, allem Anschein
nach, P, de Bailliu ist. G. Huberti exe, qu. Fol
18) Die Grablegung. Nach W. Coeberger. Ohne
Stechernamen. Gaspar Huberti exe, Antwerp.
Fol.
19) Maria, das Gesicht nach rechts geneigt, die
le, wie staunend, vor der Brustethoben, ‘Nach
Th. van Thulden, Pet. de Ballin feeit et exe
KL Fol.
20) Das Christuskind, auf Wolken stehend hi
Weltkugel und Szepter. Nach B. Quellyn,
P. do Ballin ex, kl. Fe
24) Maria, als Himmelskinigin, anf der von der
‘Schlange umwundenen Weltkngel stehend, hilt
auf dem linken Arm das Jesuskind und in der
rochten Hand das Szopter; xwei Engel halten
‘aber ihrem Kopf eine Krone, Ohne den Namen
des Malers. Pet, de Balliu fecit et exeudit cum
Priuilegio. kl. Fol.
22) Maria, anf Mondstchol und Wolken sitzend,
ngeln um=
Detrachtet das auf threm Schooe ruhende Je~
ora pro nobis. Ohne’
suf dem SchooB seiner Mutter sitzende Je-
kind umarmt das Kreuz, das ihm ein Engel
Gberrefeht, Nach P. van Lint, qu. Fol.
24) Maria mit dom Jesuskinde, das aufdder Weltkugel
‘steht, zwischen zwei Engeln, von welehen der
cine Mandoline, der andere Viotine spielt. Halbf.
Nach A. van Dyck. gr. Fol.
1. Im Unterrande : Jesus Morta, wnd darunter|
aie Kanstlernamen,
TI, Mit dem Zusatz: C, Danckertz exendit.
25) Der Jeidende Helland, Knicend, betrachtet die
Passionswerkzouge, die ihm von vier Engoln
‘iberbracht werden.’ Nach J. Thomas. Unten:
vier lateinische Verse, die Zueignung des Malers
aan Frans van der Woestyne, die Namen der Kinst-|
ler, und: Corn, Galle exe. Fol.
26) Andachtabild fir den Verein des heitigen Namens|
Jesu. In der Mitte das Jesuskind und die Pas-
sionswerkzeuge, die vier Predigerminche tragen
hhelfen. Rechts der hi. Thomas von Aquino,
Kirchenlehrer, und der Bruder Didaeus a Victo-
ria, Stifter der Sodalitas nominis Jesu; links
der hl. Dominikns, erster Prediger des Rosen-
Kranzea, anf dessen linker Hand das Jesuskind
stoht, und hinterihm der Brader Johannes Micon,
Stifter des Rosenkranzes auf den hl. Namen|
Jesu, Usber dem Jesuskinde ein groBer Glorien-
Schein, 2wischen dessen sechszehn Zacken eben
40 viele Vorginge ans dem Leben Christi vor
gestollt sind, Nach A. Sallaert. Im Unter-
ande vier Zeilen und drei Spalten lat. Text.
er. Fol.
27) Christus, Maria, die zwolt Apostel, Paulus und
Joseph, stehend. ‘Folge von 16 Bll, Nach Th. van
‘Thulden. Gaspar Huberti oxoud. kl. Fol. —
Teh glaube kaum, dass Joseph zu dieser Folge
eehort.
28) Maria, rwischen dem hl, Domintkos und den
Heiligen, die man gegen pestartige Krankheiten
anroft (die hl. Christoph, Adrian, Rochas, An-
tontus, Sebastian, und Nikolaus von Tolentino).
Nach A. Sallaert. Grofes anonymes Bi,
aber aller Wabrscheiniichkeit nach von P, de
Balu. gr. Fol.
9) Der hl. Albertus Magnus, stchend, stitet sich
‘auf den vor ibm knieenden und in Betrachtung
ines Krucifixes vertieften hl, Thomas von Aquino.
Ganze Figuren. Ohne Namen des Malers. Petens
de Ballin focit et exeudit cum priuilegio. Kl, Fol,
30) Dieselben Heiligen. Nach A. Sallaert. gr
Fol,
31) Der MM, Ambrosing, ganze Figur, stehend, hilt
Jn der Linken seinen Bischofsstab und segnet|
amit der Reehten ; neben thm ein Blenenkorb. Pe-
trus do Ballin fecit et excudit cum priuilegio,
M. Fol.
32) Der hi. Anastasius, in einem gewalbten Zimmer
‘am Fenster sitzeng, liest in einem Bueke; hinter|
fhm, anfeinem Betaltarein Krazifix. Nach Rem-
brandt. Fol
1. Die Wand neben dem Fenster hat nur ein-
facho Schattirang.
11, Dieso Wand ist mit Kreuzstrichen sehattirt.
IIL Mit der Adresse C, Danckerts,
5 inal Etchings, London,
printed by Kay. 1626, Fol.
Pieter do Bailiiu,
83) Der bi, Antonius von Padua bewirit, das ei
Esol ehefurehtsroll niederkniet vor einer Hot
die er thm hinbalt, um einen Ketzer, welche de
wnnderthitige Kraft des Altarsakraments bss,
zu iiberzeugen, Nach Th, van Thulden,
Fol
34) Der b. Augustinus, ganze Figur, stehend, tit
in der Linken den. Bischofsstab und mit dc
Rechten ein aufgeschlagenes Buch. Petrs
Rallfa fecit et excad. cum privilegio. Kl P.
96) Der hl. Benedikt, ganze Figur, bilt in 6
Linken den Bisehofsstab und in der Rechten&
Buch, worauf ein Becher, der durch ein Weble
erspringt, so dass. der darin enthaltene vere
teto Trank herausfiesst. Neben thm eis Rte
der einen Laib Brod bringt. Nach Att. it
Diepenbeek, Martinus van den olen a
‘Antwerp. eum Priuil, Kl. Fol.
36) Der‘Tod desselbenHeitigen und seinerSehwere,
der hi, Scholastika, und die Beisetzung der be-
don Heiligen. Zwei Darstellungen auf elner
Platte, die zu Antwerpen von einem ungenssi®
Meister, wie man meint, von P. de Balls,
stochen warde. Gasp. Hubert! exe. Fil
37) Der bi. Houaventura empfangt das etre Aten!
mabl, das thm von Engeln gereicht wit Sv
A. van Dyck. Gestochen von einem Unga
ten, der viel von P. de Ballin's Manter bit. F
van den Wyngaerde exe. gr. Fol.
38) Der bl, Dominikus, ganze Figur, stehend, &
Rechte vor der Brust, in der Linken eia se
schlagenes Buch, bliekt nach einer Hand, dito
oben ans der Luft einen Rosenkranz duel
‘hm zur Selte rechts ein Hund, der eine Fut
im Maul trigt; links ein brennender Holst
essen Flammen ketzerlsche Bacher vette
Petr. de Baillu fecit et exeud, nin prises
A Fol.
39) Der bi, Fransiskus von Assisi, anf einem Hee
knieend, mit den Wundmalen an den ansget
feten Handen, schaut nach einem gefigetes
Christus am Kreuz, der thm oben tn der Lefer
scheint; im Vordergrande ein am Boden lee
der Ordensbrader. Ohne den Namen des Males
Petras de Ballin excudit. kl. Fol.
40) Der hi. Franz Xaver, ganze Figur, steben, ce
Hinde auf die Brust gelegt, und links ex?
Dlickend ; noben thm ein Tisch, worant ein To
pich und Kruzifx. Petrus de Ballin exeudlt co
Priuilegio, kl. Fol. ,
41) Der bl. Gregorins, ganze Figur, vor einen Pol
stehend, ist mitSchreften beschittigt; oben?
ie Taubo des hl. Geistes. Pet. de Ball ft
‘et excudit cum priuilegio. kl. Fol.
42) Der bl, Ignatins von Loyola, ganze Fir
end, stitzt die Linke auf ein offenes Buch s+
blickt nach oben rechts, wo ihim das Jette
monogramm in lodemden Flammen ercbet
Petrus de Ballin exendit cam priuilogio. We.
43) Derselbe Heilige, knfeend, empfangt von Mitt
‘das Christuskindehen ; oben rechts Gott Vat
und Christus. Nach Th. van Thuldeo. Pe
de Baillue fecit et exeudit. Kl. Fol
44) Der hl, Raymund von Pennaforte, Sehataste
der Gefangenen, vor Maria, die thm Befetle
it, neben thm ein Engel, der itm den Se
‘eines Gefingnisses Gberreicht. Nach A. 5
laert. Gest, von einem Ungenannten, den
fOr P. do Ballin halt. er. Fol. :
45) Der hl. Simon Stock, Karmelitergener,
Pioter de Bailliu,
559
‘ingt den Besuch derMaria mit dem Jesuskinde,
und erbilt das Skapulier geschenkt. Nach Th.
van Thalden. Pet. de Ballin fecit ot excud,
cam pruilegi. Kl. Fol.
46) Dig bl. Agathe, ganze Figur, stchend, in der
Linken eine Palme und in der Reehten einen
Teller wit thren abgeschnittenen Briisten. Pet,
Baliu excuait cum priuilegio. Fol.
41) Diehl, Agnes, stehend zwischen zwei brennet
olastiagen, im rechten Arm ein Lamm w
tine Palme. Petras de Balliu exendit cum p
tiegio. i. Fol.
48) Dieselbo Heilige, ganze Figur, stehend, halt in
et Kechten eine Palme, und stitzt die Linke
suf den Knopf eines blanken Schwertes. Petrus
deBallio, “Martinus van den Enden excudit An-
tuerpiae cum priuilegio, KI. Fol.
4) Die bi, Apollonia, ganze Figur, stebend, in
der Rechien cine Pale, in der Linken eine
Tange. Petrus de Ballin feet et exeud. eum
rnllegi, KI. Fol
SH) Die bl. Barbara, ganze Figur, nach rochts ge-
‘endet, stehend, hilt im linken Armein Schwert
tal einen. Thum in der Rechten eine Palme.
Vetrus de Ballin fecit. Mart. van den Enden exe.
Antaerp. cuin Prinil. ki. Fol,
51) Dieselbe Heilige, ganze Figur, nach links g
vendet, stehend, hilt auf der rechten Handeinen
Thunm, und in'der Linken eine Palme; neben
ibr,an der Erde, liegt ein blankes Schwert. Pe
tr de Balliu fecit et exeudit cum priuilegio.
WL Fol.
5 Die bl, Cécilia, mit einem Heiligensehein um
‘ea Kopf, aber in wellchem Putz, stehend vor
diver Orgel. Mit Benutzung eines von
Dyck gemalten Portrits einer vornehm
incleganter Modetracht. Pet. de Ballin fect et
cult. id, Fol.
53) Die. Catharina von Alexandrien, gauze Figur,
tévas nach rochts gowendet, hilt in der Rech
tine Palme und stitzt dio’ Linke auf den Gi
ines blanken Schwertes, dessen Spitzo einem
za ihren Fissen legenden Henker auf die Brust
fesetzt ist; hinter ihr ein zerbrochenes Rad,
Fedrus de Ballin feeit et exendit cum priuilegio.
AL Pal.
51) Dieselbe Heiige, ganzeFigur, von sorn geschen,
die Rechte vor der Brust, die Linke auf dem Grif
eines Schwertes; inter ihr, elu zerbrochenes
Nad, Petrus de Balliu fecit. Mart. van den
Ynden exe. Antuerp. com Priuil. Kl. Fol.
%5) Die bl, Katharina ‘von Siena, ein Kruzifix um-
aruend, Nach A. van Diepenbeek. M. van
__ tea Enden exeud. 4. Fol.
58) Dieselbe Hlellige, ganze Figur, stohend, mit
den Wandmalen. in’ den Minden und mit der
Dormenkrone auf dem Kepfe, hilt im linken
Armein Kruzifix und eine blihende Lilie. Pet.
._,d# Daliu exeudit cum priuHlegio. kl. Fo.
5i) Dieselbe ‘Heilige, vermalt sich im Himmel mit
Christus, im Beisein der Maria und mehrerer
elltligen’ Nach A. Sallacrt. gr. Fol.
‘8) Die M. Christina, ganze Figur, an einem Pfahl
Ir ein Henker die Zunge mit einer Zange aus
teisst, Pet, de Ballue exeudit. kl. Fol
44) Die bi. Dorothea, ganze Figur, stehend, nimmt
‘uit belden Hinden das Karbeben voll Blumen
und Prilchten, dasthr ein Engel darbringt. Petrus
de Ballin fecit et exendit cum Priuilegio. kl.
Fol,
60) Diehl. Elisabeth von Hessen, gibt einem Armen
Almosen, Nach Th. van Thuldon. P. de Bal-
liu exe. ‘kl. Fol.
G1) Die bi, Emerentiana, ganze Figur, stehend,
cempfingt die Siegespalme aus den Handen eines
Engels, der rechts oben in der Luft schwebt und
einen Mixtyrerkranz ber ihrem Haupte hilt;
zur Seite der Volkshaufe, der sie steinigt. Nach
Th. van Thulden. Pet. de Balllue seulp. et
excudit, kl, Fol.
62) Die bl. Genoveta, Schutzpatronin von Paris,
yond, hat in der Rochton zwei Schitissel, und
in der Linken eine bronnende Kerzo, deren Licht
ln hockender Teufel auszublasen sucht, wogegen
es die Hand eines Engels schiitzt. Nach Claude
Vignon. Im Unterrande, der Name der Darge-
Stellten, ein lateinisches Zitat aus den Sprich~
wortern, und darunter link:
Balien fe., und
.
63) Die hi. Helena, ganzo Figur, stehend , nach
rochts profllirt, hilt mit beiden Hinden das wie-
deranfgefundene Kreuz. Petrus de Ballin fecit
‘et excudit cum priuilegio, Kl. Fol
64) Dio bl. Luela, an einen Pfahl gebunden, soll
‘den Fevertod erleiden; ein Soldat durchsticht thr
den Hals mit seinem Schwert. P. do Ballin exe.
ki, Pol.
65) Die hi, Magdalena, weltlich geputzt, aber mit
‘einem Nimbus um den Kopf; neben thr ein Tisch
mit Kruzttix und Salbenbichse. Mit Bonutzang.
nes von A. van Dy ck gemalten Bildnisses der
KGnigin Henrlette-Marie von England, Gemalin
Karl's. Pet. de Baillue fecit et exeudit. Kl. Fol.
66) Diesolbe Heilige, ganze Figur, stehend, wirft
it der Rechten thre Preriosen weg, hilt in der
Linken ein Kruzitix. und trigt unter dem linken
Arm einen Todtenkopf. Petrus de Ballin fecit
Mart, van den Enden exe, Antuerp. eum Prioil
kl, Fol,
67) Dieselbe Meilige, ganze Figur, stehend, be-
trachtet ein Kreuz, das sie in der Linken lt,
und legt die Rechte anf elnen Todtenkopf, der
auf einem Felsen liegt, Pet. de Ball fectt et
excudit. kl. Fol.
68) Dieselbe lieilige, in der Waste, vor einem
Kruzifix knieend und sich geisselnd. Nach Th.
van Thulden, Pet. de Balllue fect. (Der Maler
Ist nicht genannt). kl. qu. Fol.
69) Dieselbe Heilige, in den Armen zweier Engel
in der Wiste sterbend, Nach Rubens. Titel
Gloriosus obitus Beatae Marine Magdalenae, Fol.
1. Fr, van den Wyngaerde exe.
HI, Jac, Mocrmans exe.
70) Die hl. Margaretha, ganzo Figur, stebend, im
Ainken Arm Palme und Kreuz; inter thr der
Drache. Petrus de Balliu fecit et excudit cum
priuilegio. kl. Fol.
71) Die hi. Susanna von Rom, stitzt sich mit einer
and auf ein Schwert und hilt mit der andern
eine Palme; ihr zur Seite rechts eine sitzende
Supiterstatae auf einen Pledestal; im Hinter-
‘grande, links, das Kastell 8. Angelo, Nach Th.
van Thulden. Pet. de Baiiine fecit et exeudit.
AL. Fol,
Die hi, Therese, ganze Figur, stehend, den
Blick gen Himmel gertchtet; bel thr ein Engel,
der mit einem glihenden Pfell ihr Herz eu
Pieter de Bailliu.
det. Petrus de Balin feeit et excndit cum priui-
legio. kl. Fol,
73) Die hl. Ursula, stirbt in den Armen eines Jing-
lingengels, der ihr die Hernichkeit des Paradieses
zeigt. Nach Th. van Thulden. Pet, de Bal-
liu fect et excadit cum priuilegio. kl. Pol.
74) Die bh, Veronika mit dem Schwelsstuch, Nach
‘Th. van Thulden, P. de Balliu f, et exe. 1,
Foi.
78) Der Kaiser Heraklius, das in Jerusalem wieder
avfgofandene Krevr Christ tragend. Nach. van
Lint. P. van Lint ox, Antwerp. Fol
75a) Die bl. Helena, vor den aufgefondenen Kreu-
zen knicend, wibrend an elnem Kranken der
Versuch der Hehthoit des cinen Krouzes gemacht
wird. P. van Lint pins. Gogenstick zum
origen Bl. (Gruncr.)
76) Der hl. Comelius, Papst, versetzt die Lelche des!
‘Apostels Petrus, welche die orientalischen Chris-
ten in den Katakomben beigesetzt hatten, nach
dem Vatikan. Nach P. van Lint, Fol.
b) Allegorle, Mythologie, Poesie, Profange-
sehichte, Bildnisse u. A.
77) Der Schatzengel beschirmt die thm anvertranten
Christen gegen die Anfechtungen des Teufels.
Nach J. Thomas. Vidua Cnobbari exc. gr.
Fol.
78) Virtutis et Viti Incta. Der Kampf der Tugend
und der Untogend ist ausgedrickt durch ein
Kind, das mit einem Satyrbuben ringt, in Gegen-
wart ‘zweler Genien, welche Merkur und Venus
als Kampfrichter vorstellen. Nach P. van Lint,
Im Unterrande: der Titel, vier latetnische Verse
‘und die KGinstlernamen. ‘kl. qu. Fol.
1, Vor aller Schrift.
I, Mit der Sebrtt,
79) Die allegorischen Gestalten: Glaube, Liebe und
Hoffnung, Nach P. van Lint. P, van Lint
pinx. et ex. qu. Fol.
$0) Allegorie, Dret in der Luft schwebende weibliche
Figuren, von denen die eine einen Sten, die
andere Rosen halt, und die dritte Samen mit
delden Hinden ausstreut, In der Mitte des Vor-
dergrondes ein Wappen. Der Himmel, links,
{st mit Stornen besiet, Nach Bernardino Gag!
ardi. gr. qu. Fol.
$1) Die Entfabrong der Hippodamia. Nach Ru-
bens. Unten acht lateinische Verse, gr. qu.
Fol,
Lanwers ex. C. P.
11, ©. Galle exe.
| Mit der franz. Unterschrift: L'Enlévement!
ete. (W. Engelmann.)
$2) Prokne zeigt ihrem Gemal Tereus den Kopf|
hres Sohnes Itys, den sle geschlachtet und dem|
F aufgetiseht. Nach Rubens. Gestochen
/inem Ungenannten, der, wie man vermatet,
P, de Balliu ist, fir den jingern Cornelis Galle,
‘deran mebreren Stellen auch daran gearbeitet hat,
Unten vier latelnische Verse, 0. Galle exc. gr.
qu. Fol, — Seltenstiick zum vorhergehenden.
83) Aeskulap macht auf Befehl dor Diana den Hip-
polytus wieder lebendig. Nach Abr. van Die-
enbeek, Ohne Kinstlernamen, 1. qu. Fol.
5) Minerva erscheint dem Odysseus in der Ge-
stale Telemach's
‘seus gegen dio Wath s
Zwei Sticke aus der Folge von Darstellangen zur
Iiade und Odyssee, aie nach den Zetchnungen
des Abr. van Diepenbeek von C. Caukerken,
Th. Matham, A. Lommelin, Corn. van Dalen,
P. ‘de Balliu, A. de Jode und P. de Jode ee
stochen sind. Fol. — Die BI. dieser Folge, fir
eine newe Ausgabe der Homerischen Gedichte,
ie in England erscheinen sollte, ausgefthr,
sind sehr selten, weil jone Ausgabe, so viel id
welss, nie verdffentlieht worden,
86) Der eingeschlammerte Kinaldo wird von Arm
und Genien mit Blumengewinden gefesse:
Nach A, van Dyck. Unten sechs lateinisce
Verse. gr. Fol.
1. P. de Baillia fect et exendit.
UL Mit der Adresse des Fr. san den Wyo
gacrde; erwahnt bel Le Blanc, 28. Ict
hatte Keine Gelegenhelt, einem Abérack
dieses Plattenzustandes zu sehen.
TIL, Romboudt van de Velde exc. Bei den Ab
driicken dieses Zostandes ist das Wort ex
cudit und P. de Baillio’s Name ausse-
Wseht; dle Abdricke sind Jedoeh meh
recht gut.
Das Seitenstick zn diesem BI., Der autgemchte
Rinaldo, wurde 1644 von den jdngeren P. de
‘ode gestochen,
87) Kaiser Konstantin der GroBe legt den ersex
Grundstein zur Basilika des bi, Petrus. Nach
P. van Lint. Gestochen za Rom 1637. Fol
88) Piiger verehren 2u Rom das Denkmal des Apo
stels Petrus. Nach P. van Lint. Petrus de Bu-
Wu seulpsit Romae, 1635. Fol.
89) Albert, Graf von Arenberg, spanischer General.
am Pferde und in voller Rdstong. Nach A. san
Dyck. gr. Fol.
T. Im Unterrande dret lateinische Zeilen mit
Namen und Titeln des Dargestellten, unl
darunter, links: Antonfus van Dyck pint:
rechts: Botras do Balliu feeit et exeudit,
Tl, Mit der Adresse: Romboudt van de Velde
excudit, unter dem Worte Aeques in der
Mitte der dritten Zotle der Untersebrit:
rechts sind die Worte net excadite binter
Petras de Ballin fect fecit ausgelischt.
90) Lucie Percy, Grifin von Carlisle, am Fenster
3/qrechts. Knlestick. Nach A. vanDy ck
rrande: zwel lateinische Zetlen, die Na-
men der Ktnstler ond des Antwerpener Verlegers
J. Meyssens. Fol.
1. Wie beschricben.
II, Ohne die Adresse des Verlegens.
91) Johann Leuber, kursichsischer Rath- und Fr
densgesandter anf dem Kongress xu Minster.
Brustb., 4 links. 4.
T. Vor ‘den Namen des Kupferstecher: v0
Verlegers,
H P. de Baillia seulpsit, — Abnd. van
Waesbergen Exe. Amsterd,
92) Lodovico Peretra de Castro, partugiesischer Ab-
gesandter zum Westphil.’ Frieden, Bras.
“Yq rechts. Oval, 4.
i BU, 91 and 2 gehiren 2
‘Legatoram Praceipuoron tan Mennie
st Oaashragag cls nivera he
ikke coneiiinda nents
Anstelodatl pnd Solocum Ja
(Gruner)
93) Franetsco de Mello, Graf von Uzumar,
Virekinig von Neapel, Gouverneur det Niedet-
lande, beinahe von vorn gesehen, barbanpt, tlt
Schnurr- und Kinnbart, die linke Hand anf eine?
et:
Piotor do Bailliu, 561
Stock gestiltzt. Kniestick im Oval,
scalpst et exeudit. Fol.
Ballin
4) Antoine de Bourbon, Graf von Moret, legitimirter
‘% Urban VIIT., Papst, auf dem Thron sitzend, hilt
$5) Gaude de Chabot, Marquis von Saint-\
aafirlicher Sobn Helnrich’s TV., stehend, bar-
2avpt, den rechten Arm auf einen’Tisch gesttzt,
die linke Hand am Degengriff. Halbfigar. Nach
Avvan Dyck. Fol,
IL. Vor der Schrift.
IL. Im Unterrande Name und Titel des Dar-
gestellten in drei lateinischen Zeilen; dar-
tnter die Namen der Kistler,
IL. Wie vorher, mit der Adresse des Verlogers
J. Meyssons zu Antwerpen,
ee,
Friedensgesandter’ des Herzogs von Savoyen auf’
em Kongress zu Minster. Brustb., fast volle
Yorleransicht. Oval. 4.
a der Linken den Hirtenstab und segnet
nit der Rechten. Petras de Balliu excudit cum
icilegio. Schmal Fol
Honoré d'Urfé, kintgl. Kammerjunker, Verfasser
des Homans Astrée, Halbe Fig., 3g rechts, bar-
aopt, den linken Arm auf eine Stubllehne go-
tit, Nach A. van Dyck. Fol,
I. Vor aller Schrift.
4, Im Unterrande Name und Titel des Ab-
gebildeten, in zwel lateinischen Zellen
darunter le Namen der Kinstler
die Adrosse des Verlogers J, Meyssens.
MI. Die Verlegeradresse ist ausgelischt.
fur die Portr
tures orbis christiani sive Tcones principum, du
fam et Iegatorum, qui Monasterli atque Osna.
trugae Pacom Europae reconeiliarunt, Rotter-
dani MDCXCVI. Fol. Lat. und Hollindisch.
Mit 131 Platten, die nach A. van Hulle von.
P. Pontius, P. de Jode, Corn, Waumans, Corn,
‘alle, P, Clouet u. A. gestochen sind,
4) Matthaeus Wesenbec, der Jiingere, kur-
frstlich-brandenburgischer geheimer Ratb,
Brust. 9/, rechts. Oval mit Umsehritt,
awel Wappen und Untersatz.
1, Im Untersatz Name und Titel des Darge-
stellten ; links die Namen der Ktnstler,
und rechts: Cum privilegio Regum et
Hollandiae ordinum; und ganz unten in der
Mitte das Datum 1649,
UW, Im Untersatz ist hinzugekommen : accessit
Privilegtum Caesareum, Ober dem Datum
1649.
UI. Mit der Nummer 68, unten in der Eeke,
rechts.
b) Hermann Mylius, griffich-oldenburgischer
Rath, Brust. 3/, links. Oval mit Um-
sehrift, zwet Wappen und Untersehrift.
1, Das untere Wappenschild stellt eine lang-
haarige nackte Frau vor, die mit beiden
Handen ein Gewand hinter sich in die Hobe
hilt; die Helmzierde des Wappens ist ein
Kreuz in einem Lorbeerkranz. In der
Kartusche des Untersatzes ino sechszel-
lige lateinische Inschrift: Herrmannus
Mytlus Mustrissimi Domint Anthon-Gun-|
ther, comitis in Oldenburg .
Universalis Pacis Tractatus Legatus;
unter, links, die Namen der Kanstler;
99) Sechs Bildntsse’ for
100) Drei Kiinstlerbildnisse fU
rechts: Cum privilegio Regum et Hollandiae
Ordinum; und in der Mitte: 1649.
M1, Wie oben; nur dber dem Datum 1649 ist
hinzugekommen : aecessit Priuilegium Cae-
tere Wappen ist abgeindert und
enthilt zwei gekreuzte Schrigbalken und
Blumen ; die Helmzierde isteine gekleldete
und lorbeerbekrinzte Frau, die ein bren-
nendes Herz hilt. In der Kartusche des
Untersatzes eine achtzellige lateinische
Insehrift: Hermanus Mylius in Gnadenfelt
Ietus Caesareae et Regiae Majestatis Da-
niae, nec non Mlustrussimi . ... Ad Trace
tatus Pacis Westpbaliae et Comitia Ratis-
Donensia Legatus, Anno 1652. Die Jabr-
zahl 1649, ganz unten in der Mitte, und
die in den'beiden vorhergehenden Platten-
‘zustiinden zwischen dieser Jahrzabl befind-
liche Bandsehleife sind ausgelischt,
, unten in der Eeke,
©) Heinrich Herdingh ,
‘Minster, Brustb. 3/j rechts. Oval mit Um-
Bargermelster_ zu
schrift, Wappen und Untersatz,
1, Im Untersatz, auf der Tafel,
‘Titel des Dargesteliten; darantor, links
und rechts, die Namen der Kinstler, und
dazwischen in der Mitte das Datum 1650,
Cum priuilegio Regum et Hollandiae ordi-
num,
Il, Ist auf der Tafel, links vom Datum 1650,
inzugekommen:' Aceessit priuilegium
Caesareil.
MI. Mit der Nummer 127, unter dom infas-
sungestrich, rechts
Les Effigies des Sov-
verains princes et Dues de Brabant. Anvers,
chez Jean Meyssens. 53 Kupfer. kl. Fol.
PL. XV. Carloman, Kanig von Frankreich,
PL XVIL. Ludwig IV., Konfg ¥, Frankreich.
PL XXI. Otto, Herzog von Lothringen und
Brabant.
PL XXVIII. Hefnrich 111.
PL. XXIX. Gottfried I., gen, der Bartige.
Pl. XLII. Philipp 1,’ Graf von Saint-Paul,
Nach J, van Eyok.
Het Gulden Ca-
‘inet van de edel vry Sehilderkonst, door Corn,
de Bie. 1661. Antwerpen by Jan Meyssens, 4,
1) Jan Bylert, Maler, Brustb, % links, Nach
‘ihm selbst. p. 117.
bv) Jacop Backer, Maler, Brustb, 3/, links.
‘Nach Shim selbst. p. 129.
6) Jan van Bronkborst, Maler, Brastb,
8/q links. Nach ihm selbst, p. 279,
I, Vor dem Texte auf der Rickseite.
IT. Vor den beigestochenen Nummern,
101) Finf Platten fir die Galleria Giustiniana,
Romae, 1631. 2 Bde. in Fol. 319 Platten, ge-
stochen von Th. Matham, Cl. Mellan, C, Bloe-
maert, J. F, Greuter, Ch. Audran u. A.
. Romischer Redner oder
Dichter, Gewandstatue,
5. Zwol antike Basten,
. Zwei Brastbilder, in einem
‘von zwei schwebenden Ge-
nien gehaltenen Kranz,
1m
562 Pioter do Bailliu
Baillu.
PIL 128, Basrelief mit elf kleine
‘Zwei Titelblitter:
102) Christos, als leidender Heiland und Kinig der’
Betrabten, auf seinem Thron ; auf dessen Stufen
Engel mit den Passionswerkzougen; unten
sitzen Hiob und der hl. Laurentius, Ohne Namen
des Malers, wahrscheinlich yon E, Quellyn.
Thelbl. fir: Le Throsne Royal de Jesus
zareen, Roy des Affigez, par le K. P. Jacques
Couruoisier. er.
103) Brustbild Christi, in einem Oval, umsebs
den vier Ezechiel'schen Wundergestalten
: Margarita Evanselica, per Joannem de
‘Antverpiae. gr. 4.
1. “Anno 1657.
I, Anno 1664
Basan, I. 38. — Heineken, Diet, — Huber
Rost, Handbuch VI. 80, — Le Blane,
Manuel. 1.131.
von’
Kollofl.
Balllu. Barend do Bailliu, belgischer|
Kupferstecher, geb. xu Antwerpen, nach Einigen
1625, nach Andern um 1615; noch Andere setzen
sein Geburtsjabr um 1670, was jedenfalls ein Irr-
tum ist, da er verschiedene BIl. fir eine unter
Innocenz XI. (1676—1689) bei G. G. de Rossi
in Rom erschienene Sammlung von Kardinal
nissen lieferte. In demselben Verlagsind auch alle
seineandern Kupferstiche herausgekommen; man
darf daher annehmen, dass er sich lange in Rom
aufhielt. In der damals hier bestebenden nor-
Gischen Schilderbent hatto er den Beinamen
Hemel (Himmel), Er war, wie es scheint, eben 50
sehr Mater als Kupferstecher und bildeto sich in
letzterer Eigenschaft, wie ich glaube, nach Cor-
nolis Bloomaert, der gleichzeitig mit ihm in Rom
lebte, Ohne den sehiinen und brillanten Grab-
stichel dieses Meistors zu haben, bethitigte er
ch in seinem Kunstfuche doch mit gutem Erfolg |
und hinterliess eine kleine Anzahl schiitzbarer
BU Er soll aus Rom in die Heimat zurlickge-
kebrt und daselbst gostorben sein; es wird aber|
cht gesagt, wann und wo. Die Namenunter-
4) Die fant von © fam 12, April 161
Kanonisirten Heiligen , in einer Reike nebo
inander gesiellt: der’ bl. Kajetan von Thies,
in offenes Buch haltend; der bl. Fran
Borgia, das bl. Sakrament zeigend der MP
lippus Benizzi, eine blihonde Lilie hated;
BM. Ludwig Bertrand , mit einem Kruztx, w
essen unterem Ende ein Flintenshat et
3 die hl, Rosa de Santa Ms
fas Jesusbind auf den Arma
tragend. Nach Giro Ferri. Io, laab. de Rites
formis Romae. gr. Fol. — Maupttl.
5) Derbi, Ludwig-Bertrand, Dominihaner, kate
Detrachtet ein Kruzifix, an dessen unteren Est
ein Pistolenkolben mit Hahn und Phinge wi
bracht ist; an seiner Seite zwei Jinglingent:
{in der Luft vier Kinderengel und siebea Cer
Dim. Nach G. B. Gaulli. To, leobus de Bub
formts Rome, gr. Fol.
Papst, Brustb. 3 links io Owl
‘Summorum Poties
Effi
et S. R. E, Cardinalium Defunctorum abst)
MDCLVIIL, Io, lacobus de Rubeis Forni Rex.
Ki. Fol.
albildnisse far: Ethgies .....6.0.
PLP. XI. et RR. DD.SRE
Cardd. none viventium. Ait 4 Ja, Juste &
Rubels. Romae .. Fol.
2) Nicolaus Acciajoli, Brust. 3), nee
Oval.
Brust, 3) links, Sed
G. Kneller. Oval.
4) Vincentius~Maria Ursini, nachher Pot
unter dem Namen Benedict XII, Brot
Yq inks. Oval.
8) Bruchstdck einer Deekenverzierung witSalea
‘und Stukkaturen, im Zimmer der Venus in
jerzogs von Toskana 10 Fh
ferrettini. To, aeob. de Rabe
amis Romae. gr. qu. Fol.
9) Wappen eines Kardinals; woten, links, st
‘Minerva neben einem stelienden Genius, deritt
das Wappen zeigt, Nach C. A. Abruscs. hi
Erwahnt bel Le Bl, 12,
3. Heineken, Dict, — Huber und Rost, Vl
ton aut seinen Kupferstichen lauten sehr
verschiedenartig: Bernard Baleu, de Baleu, de}
Bailliu, Baliu und Balliu.
Yon ihm gestochen:
1) Der Heiland zwischen dem hl. Peter von Alcantara
und der hl. Maria Magdalena de’ Pazzi. Nach L
Baldi. Fol.
2) Der bl, Peter von Alcantara empfingt in seiner
Zalle den Besuch der bi, Jungfrau und des Jesus-
kKindes, mit einer Begleitung von Engeln. Nach
1, Baldi, Im Unterrando der Name des
ligen (lateinisch), und die ebenfalls lateinische|
Dedikation des rémischen Kunstverlegers G. G,
de’ Rossi an Franc. Mar. Pheebeo, Erzbischof von
Tarsus. gr. Fol. — Treffiches Bi im Silberton
und in ©. Bloemaert’s Geschmack.
3) Die hl, Maria Magdalena ie’ Pazzi kniet vor der
Ii. Jungfrau, die thr in Engelbegleitung erscheint
tund den Schleter umbingt. Nach 1, Baldi,
To, Iacob. de Rubeis formis Romae. Fol.
148. —Le Blanc, Manuel, 1, 131
Kal.
Baillu (oder Bailly), Ernest Jose!
Baillu, Maler, geb. 1753 zu Lille. Sein Ys
cin sehr mittelmissiger Ktinstler, liess sict 1"
in Gent nieder; auf der dortigen Aksiesit
machte B. seine ersten Studien und besttt®
dann die Akademie in Antwerpen und die Eovlt
des Beaux-Arts in Paris, Im J. 1777 kebrte et
nach Gent zurlick, wo Kura guvor (1773) &s
kiinstlerische Gildenwesen durch ein Dekret de
Kaiserin Maria ‘Theresia, zuniichst nicht ™
Vortheil der Kinstler, aufgehoben worden ¥s"
1761 wurde B. vom Genter Magistrat wit det
Ausfthrung von 4 Bildnissen Kaiser Leopold.
dios neuen Grafon von Flandern, beauftragt: 1
derselben Zeit malte er das Portrit der Maris
Christina von Oesterreich, Gemalin Albert Cs-
imir’s von Sachsen~Teschen, Statthalters in de
Niederlanden. An der ersten von der Geott"
David Bailly. 363
Akademie 1792 erdffneten Konkurreng, sowie an
denen von 1796 und 1802, betheiligte sich B. und
zewann bei der ersten einen Preis. Im Genter
Salon von 1796 waren, ausser seiner Konkur-
reazarboit Oedipus auf Kolonos, mehrere Land-
sehaften in Oel und Aquarell von ihm ausgestellt,
sod eine Anzahl landschaftlichor Zeichnungen,
Entwarfe zu Zimmerdekorationen in der Art Pi
Reysschoot's. Dekorativen Arbeiten
wanite sich B. spiterhin fast ausschlicsslich zu.
Die mythologischen Darstellungen und die Kind-
lichen Genreszenen , mit denen er in den vor-
telanen Hhiusern Gent's das Getiifel der Wiinde,
Kanin- und Thiiraufsiitze schmtickte, gehiren
titihren kleinen,, sauber und zierlich gezetch-
s#tea Figuren zu den besten derartigen Leistun-
se jener Zeit. Seine Zeichnungen sind noch
‘geuviirtig geschiitzt und auch die von ihm mit
Geniilien verzierten MUbel, die damals sehr be-
liebt waren, werden jetat wieder, wenn sic in
Auktionen auftauchen, wit betréchtlichen Prei-
sea bezablt. — Im J. 1811, aus Aniass der Feier-
lichkeiten bei der Geburt des Kinigs yon Rom,
wurden dio Genter Kilnstler vom Magistrate
der Stadt au einer Konkurrens aufgefordert, bei
seleher B. die goldene Medaille gewann ; seine
Tresarbeit, eine Allegorie auf die Geburt des
Ysjoleoniden im Geschmack des damaligen
Lusiismus, machte er, wie seinen Oedipus,
de Gesellschaft flir Kunst und Literatur in Gent
‘a Geschenk. Er starb in Gent im J. 1523.
\Biographie nationale de Belgique.
1865,
Ballly. David Bailly, hollindischer Maler,
. (nach Houbraken} zu Leiden im J. 1584.
Forilo setat seine Geburt in das J. 1590, Nagler
agegen xwoi Jahre frither, jedoch ohne An-
‘Abe eines Grundes. Sein Vater Pieter Bailly!
var 1877 von Antwerpen nach Leiden gezogen,
Yer als Schreibmeister, nach Houbraken auch
asMaler, thiitig war. Er gab seinem Sohn selbst
e erate Anleitung zur Kunst, liess ihn dann bei
‘reques de Geyn im Stechen und Radiren unter-
‘skten und apiiter bei Adriaan Verburg im Malen,
4iot (oder violleicht 1602, in welchom Jahre der|
Vater nach Amsterdam ‘ibersiodelte) ging B.
eh auf otwa 6 Jahre zu Kornelis van der Voort
‘edie Lehre, der »damals als der beste Portriit-
‘ale gate (Houbraken). Im Jaliro 1608 ging or
‘uch Italien; auf der Hinreise wie auf dem Heim-
Ye hielt er sich Hingere Zeit in Deutschland
‘(wo ihn ein Herzog von Braunschweig — je
‘och vergeblich — als Hofmaler zu gewinnen
‘xehte, Nach Leiden im J. 1613 zuriickgekehrt,
et in Zurlickgezogenheit seine Kunsts und
tur anfangs als Maler, splitor fast ausschliess-
lich als Zeichner. Die gewdhnliche Annahme,
6r 1638 gestorben sei, ist durchaus unbegrtin-
et: mJ, 1642 malte er'den bekaunten Ginner
it's, Jan Six (Vosmacr, Rembrandt:
.p.384,);'ein nachher zu nennendes Bild ist
mitder Jahresz. 1651 bezeichnet;; endlich erwithnt
ihn C.de Bie (1661) ausdritektich unter den leben-
den Kiinstlern. Das Selbstportrit, welches sich
in do Bie’s Werke findet, zeigt ihn auch bereits in
hiherem Alter.
|. Von den Bildnissen Bailly’s, sowol von
‘den Gemiilden wie von den ausgefithrten Zeich-
nungen, sind wenige erhi In #ffentlichen
Sammlungen sind mir nur zwei Bilder bekaunt:
das kleine Bildniss von Maria van Reigersbergen,
Gattin des Hugo de Groot (bezeichnet und datirt
1624)im Rijks Museum zu Amsterdam und ein
IebensgroBes miinnliches Brustbild in der Galerie
mG@bttingen. BeiHerrn Dumoutin Cambrai
bbefindet sich das Bildniss eines jungen Mannes
an einem Tische, auf dem verschiedene kleine
Gogenstiinde liegen, »fein und glatt gemalts, be-
zeichnet David Bailly 1951 (Notiz. von 0. i
ler). B. zoigt sich hier wie auch in seinen Zeich-
nungen, welche meist in Kupferstecherm:
ausgefiihrtsind, einfuchinder Auffassung, tilchtig
‘leissig in der Durchfithrung, am meisten dem
lem Honthorst verwandt; jedoch feblt ihm
dio Frische und Lebensfilllo scinor bekanntereu
Zeitgenossen Hals, de Keyser u. 8. f.
Portrait des Kinstlors: Gartelbild. Se ispse px.
©. Waumansesc. 4. Zu De Bie.
18) Yon ihm gestochon :
1) Eine Folge von BIl., betitelt: Bambocei diversi.
Boz.: David Bagli.’ (Erwihnt bei Le Blane,
Manuel.)
2) Hot Geloof und De Hoop, mit lateintschen Versen
wund der Bozoichnung: Bailly fect. G.v. Sehagen
exe. Fol, (Auktion van Hulthem 2u Gent, 1809,
No. 940.)
3) Portrit des Herzogs de Sully. Nach Du Bols
(Auktion Vis Blockhulzen, Rotterdam 1869).
‘Zed 3 von Hainokon erent
4) Bildniss von Girard Thibault, Fechtmelster zu
Antwerpen. Gestochen 2u desson Académie de
1Bspéo (mit 57 Kupfer gest, von 8. v,
wert, Delf, Matha ete.)s, i. 1628. gr, Fal
1.” Vor der Seheltt,
b) Nach ihm gestochen:
1) Portrit von Albertus Kyperus, Med. in Leiden
$1655. Gest, vonJonas Suyderhoet, C. Ban-
heynning exe, Oval Fol,
2) Portrit von Gaspar Barlaeus,
den, Gest. von W. Delff. kl. Pol.
3) Portrat von Festus Hummius, Gest. von Dems,
KL. Fol.
4) Portrit'von Joh, Neander, Medic. in Bremen.
Gest. von Dems. 4.
8) Portrit von E, Serevelins,
U. Danckers. 1648. Fol.
6) Portrit des Dichters G. A, Brederode. 1618.
Baste. Gest. von J. P. de Frey. Fol.
7) Porte. von Job, Coceejus, Theol. in Letiden
1669), Halbig. in Oval. J. Suyderhoof
se- Fol
‘Ist der dritte Druck des Portraits von A. Kyper.
No. 1.
8) Porte, von Ant. Walaeus. Gest. von S. Savry.
Medie. Gest. von
564 David Bailly
5. de Bie, Het Gulden Cabinet. p.
Sandrart, Teutsche Akademie 1. 316.
Houbraken, De groote Schouburgh. I. 48.
Campo Weyerman, De Levensbeschrijvingen
ete. I. 369. — Deseamps, La vie des peintres
ete. I, 389. — Fiorillo, Gesch, dor z. Kinste
UL 116. — Immerzeel, De Levens e
Werken ete. —Siret, Diet, 2. id. — Gazette)
des Beaux-Arts, VIII. 306—307 (Besprech-
tung des Rildes boi Hermn Dumont in Cambrai). —
Ch. Bla ne, Histoire des peintres.
daise, appendice p. 3 (enthilt den Holzschnitt
nach dem Bilde in Cambrai),
TT. ©. Westrheene und Bode.
Bailly. Jacques Bailly, franzisischer
Ornamentenzeichner, Miniaturmaler und Kupfer-
fitzer, geb. au Gragay (Cher) 1629, + 2u Paris!
1679. Man hat von ihm zwilf radirte Bil. mit
Blumenbouguet’s; sie sind unten links numerirt,
und auf dem ersten liest man: Diverses fleurs
mises en bouquets. Dessignées et Gravées par I.
Bailly. Fol. (s. Robert-Dumesnil, Il. 89, n°.
1-12),
1. Bloss mit dem Namen des
dem ersten Bl.
IL, Mit der Adresse: N. Poilly. ex. ¢. p.
‘Nach Basan (I, 38) radirte J. B. auch kleine Stllcke
mit lasziven’ Darstellungen fiir Tabaksdosen
und Schmuckkiistchen, die nicht mehr bekannt|
tre stachen nach
seinen Miniaturen die drei Titelbll., die zwei
Vignetten und die auf Ludwig's XIV. ‘Tugenden
beziiglichen 32 Devisen flir die Tapisseries du
Roy, auf welchen die vier Elemente und die vier|
Jabreszeiten nach Ch. Lebrun dargestellt sind.
Paris, 1668. gr. Fol (in der unter dem Namen
»Le Cabinet du Roys bekannten Sammlung vou
Prachtkupferwerken.) Dio Beschreibung dieser
BIL. findet man im Catalogue raisonné de l'oeuvre|
de Sébastien Leclerc, von Ch. Ant. Jombert|
(Paris, 1774, 2 Bde. 8.). I. 93 ff.
instlers aut
Nicolas Bailly, Sobn des Vorhergehenden,
geb. 2u Paris 1659, + daselbst 1736. Er malte
Landschaften und radirte nach eigenen Zeich-
‘nungen in etwas trockener und kleinlicher, aber’
niedlicher Manier eine Sammlung von Ansichten|
aus der Umgegend von Paris. Sic fibrt folgenden
‘Titel : Livre de diversesvués des Environs de Paris
et d'autres endroits. Présenté A. 8. A. 8. Mon-
seigneur Le Due d’Anguien par Nicolas|
Bailly. A Paris chez 8. Thomassin. Titelbl. und
17 Bil. (nicht 10, wie Nagler und Le Blane nach
Heineken angeben). Die BI. sind nicht numerirt,
und jedes Bl iat untrzeiehnet: N. Bailly In.
et fecit.
E, Kollof.
Jacques Bailly, franzisischer Maler, Sobn
des Vorigen (nicht zu verwechseln mit seinem
GroSvater Jacques B.), geb. um 1700, +18. Nov.
1768, Er war, als Nachfolger des Vaters, In-
spektor der koniglichen Gemilldesammlungen
und verfasste den Katalog der Gemilde des
tischer Schriftsteller machte er sich durch eine
Refhe von Stlicken bekannt, die 1768 gesammelt
erschienen. Sein Sobn war der durch seinen tra-
kischon Tod bekannte erste Pariser Maire Jean
Silvain Bailly.
s. Jal, Dict, Paris 1867. — Bellier, Dict.
J. J. Guisfrey
Bailly. Ernest Joseph Bailly, s. Bailly.
Bailly. Alexandre Bailly, franzisischer
Portriitwaler, geb. 1764 zu Paris, Schiller Davids,
und Mitglied der Akademie zu Marseille, wo ex
zuletzt seinen Aufenthalt hatte.
s. Siret, Diet. 2 él.
Bailly. Antoine Nicolas Louis Bai
franzisischer Architekt, geb. 1810 in Paris,
in den Jahren 1860—66 mehrere bffentliche Ge-
biude von ihm aufgeftthrt wurden. Aussendem:
war er mit bedeutonden Arbeiten nameatich ax
der Kathedrale von Bourges beschitigt et-
baute den Thurm der Kathedrale von Valence
‘und restaurirte die Kathedrale von Digne.
8. Bellier, Diet.
Bailly, Léon Charlos Adrien Bailly
franzisischer Maler, geb. 1826 zu Saint-Omer
(Pas do Calais), Schiiler Cogniet's. Historische
Bilder und Genrestlicke waren von ihm in des
Salons von 1859—66 ausgestellt.
s.Bellier, Dict. — Gazette des Beaui-
Arts, V. 264,
Bally. Joseph A. Bailly, amerikanische:
Bildhauer, derin Philadelphia lebt. Erist Mitglied
der Pennsylvania Academy of Fine Arts und bit
eine Statuo Franklin's, sowie eine Statue Was-
hington’s flr Philadelphia gearbeitet:
Kosten der letzteren wurden durch freiwillize
Beitriige der dortigen Schulen gedeckt. Ausser-
dem sind von ihm ausgefiihrt zwei Marmorgrap-
pen: Das verlorne Paradies und Das erste Gebet.
{im Besitze des Hern H. C. Gibson), mebrere
allegorische Figuren, Busten u. A. Gegenwirtiz
(1873) arbeitet er an einem kolossalen Reiter-
standbildedes Generals Grant, welches in Wash-
ington aufgestellt werden soll.
8. B, Kille.
Baily, Edw. Hodges Baily, englischer
Bildhauer, geb. 1 in Bristol, +1567 in London.
Sohn eines Schiffsbildschnitzers. Den kaufmiin-
nischen Beruf, zu dem er urspriinglich bestimt
war, gab er frlhzeitig auf, um sich selbstiindig
in kleinen plastischen Arbeiten zu versuchen.
‘Zwei Gruppen, die er nach Flaxman's Komposi-
tionenzu Homer ausfithrte, erregtendas Interesse
dieses Meisters und versehafften ihm Eintrit in
das Atelier desselben, in dem er tiber 7 Jahre
arbeitete und unter anderm Flaxman's kolossale
Britannia ausflihrte. Gleichzeichtig besuchte er
die kinigliche Akademie, wo er mehrere Medail-
_Herrmann Baisch.
565
lenerhielt. Im J. 1818 begriindete B. seinen Ruf
niteiner Statue, Eva am Brunnen, die er fiir das
iterarisehe Institut in Bristol in Marmor aus-
fhrte. 1521 wurde er Mitglied der Akademie
vod erhielt don Auftrag 2ur Ausflibrung von
Sulpturen filr den Buckingham-Palast (Reliets
in Thronsaal, Grazion, Jiger, schlafondo Nym-
fe). Von idealen Bildwerken, die simmtlich,
vie die meisten derartigon Werke der englischon
Skulptur, an einer gewissen Einftrmigkeit und
slebendigkeit leiden, arbeitete er noch cine
fe Anzahl; Eva auf die Stimme lauschend,
Ferakles und Lykos, Mitterlicho Licbe, Apollo,
VeGrazien, Der milde Jiiger (die letzten 5 flr
4s Noeld}, Helena sich vor Paris entschleiernd,
Silsfente’ Nymphe (flr Lord Monteagle).
a Portritstatuen sind zn nennen: Telfort,
inf Egremont, Sir Ast. Cooper, Sir 8. Bourke,
‘Eevog von Sussex, Sir Rob. Peel, Nelson flr
TafalgarSquare, Lord Holland filr Westminster ;
‘wo Blsten: Flaxman, Byron, Brougham, Her-
ste.
‘Nach ihm gestochen
Satue von J. M. W. Turner. W, Roffe se. Fol.
In: Art-Journal, 1858.
+ Art-Journal, 1867, — Athenium, 1867.
un st bl. 1822. p.239. 1823. p. 340. 182
», 360. 1830. p. 78. 1831. p. 376. 1893. p. 36.
1845, p. 340. 1846. p. 144,
hin, Pierre Bain, franzisischer Gold-|
skier, gob. um 1640, + 30. Nov. 1700. Er war
bacaders durch emaillirte Goldarbeiten bertihmt,
‘sidesen er hauptsiichlich das émail clair (das
duebscheinende Email) anwendete. Fiir Lud-
vig XIV. arbeitete er um 1681 cine groGe, am
Rude mit Schmelzwerk versehene Schaale, die
10,000 Livres Kosteto. Sein Schwager Gédéon
Lsgaré, mit dem er im Louvre eine gemeinschaft-
leke Wohmung hatte, war sein Gehilfe; sein
Sota Barthélémy wabrscheinlich gleichfallsGold-
stinied und vielleicht der Bain, der von Brice
1:18 and 1718 ‘also nach Pierre's Tode) erwiihnt,
‘rd
4 Jal, Diet. — G. Brice, Guide des etrangers
dane Paris, 1684. 1687. 4698, 1713. 1718,
Herluison, Actes d’sateivild artistes frangais,
~ Gazette des Beaux-Arts, X. 155.
II. Guiffeey.
Bainville. Charles Bainville, franzi-
‘scher Maler, von dessen Lebensumstinden wenig,
‘ckannt ist.’ Siret gibt 1794 als sein Todesjabr|
4 und fligt hinzu, dass or ein Verwandter Boi-
‘eas gewesen und sich auf don Rath desselben
dn Malorei gewidmet habe. Danach wiirde B.,
‘ean die Angabe des Todesjahrs richtig ist, cin
sagewohalich hohes Alter erreicht haben, da|
Uaileau bereits 1711 starb. Gemillde Bainville's
od nicht bekannt; er war literarisch thiitig,
breed einen Operntext und eine groBe Anzahl
4. Siret, Dict. — Didot, Biogr. untverselle.
IS. Guiffey,
Bair, Hans Jakob Bair, 8. Bayr.
Baisch, Wilhelm Heinrich Gottlieb
Baisch, Lithograph, gob. 3. Juni 1805 in Stutt-
gart, + daselbst 3. Jan. 1863, Er kam nach seiner
Lehracit in dem Stuttgarter Hauso F. G. Schulz
indie Hofdruckerei von C. C. Meinhold in Dresden
‘und hat spiiter als artistischer Leiter diesor An-
stalt viel aur Entwicklung des Farbendruckes
Deigetragen. Auch als er nach 26jihriger Ab-
wesenheit wieder in seine Vaterstadt zurlickge-
Kehrt war, pflegte er in dem daselbst errichteten
lithographischen Institut vorzugsweise die Chro-
molithographie. Man findet treffliche Leistungen
dieser Art in den Jahresheften des wiirttemb.
Alterthums-Vereins und namentlich voralgliche
Blumen- und Fruchtstticke in der Ilustrirten
Gartenzeitung (Stuttg, Verl. von E. Schweizer-
bart). Nach seinem Tode wurde die Firma fort-
jgefllirt. von seinem Sohne Otto B., geb. 4. Mal
1840 in Dresden. Ausser Blumen- und Frucht-
stlicken Tieferte dersolbe hauptsiichlich Genre-
bilder gréGeren Formates in Farbendruck flr
Amerika. Zu Anfang des Jahres 1873 verkaufte
er sein Geschiift und siedelte nach Mlinchen ttber,
‘um sich ausschliesslich der Malerei xu widmen,
flir welche er sich schon frither in dor Stuttgarter
Kunstschule ausgebildet hatte.
‘Nach Mittheilungen von O. Batsch.
A. Wintterin,
‘Von ihm lithographirt :
1) Anton, Kénig von Sachsen, stehend in ganzer
Figur. Nach J. 0. Roesler. gr. Fol.
2) Friedrich August, Konig von Sachsen, stehend in
ganzer Figur. Nach C, Chr. Vogel von Vogel-
stein. Fol.
3) F.W. Herschel, Musiker. Nach F. Rebberg’s
Zeichnung, 4.
4) Valentin Rose, Chemiker, in Oval. 4.
W. Engelmann,
Herrmann Baisch, Landschaftsmaler,
Sohn des Vorigen, geb. in Dresden 12. Juli 1846;
vielleicht dor talontvollste Meister der groBen
Lier'schen Schule. Auf der Stuttgarter Kunst-
schule orhielt er den ersten Unterricht und ging
dann (1868) nach Paris, wo er in der Galerie be-
mnders dio Niederliinder studirte, und starko
Einwirkung von der modernen Richtung des
»Paysage intimee, auniichst von Rousseau und
‘Dupré, empfing. 1869 kam er nach Munchen, wo
er in die Schule Lier’s cintrat und durch sein
ungewdhnlich gesundes und energisches Talent
sofort die Aufmerksamkelt auf sich lenkte. Er
withlt, die Motive sciner Bilder meist aus der
Minchener Hochebene und besehriinkt sich am
licbsten auf ganz cinfache Gogenstiinde, denen er
den ganzen Reiz des Ungesuchten, Zufilligen
und Absichtslosen zu erhalten versteht, indem
er sie doch zu Triigern einer bestimmten, meist
scblichten und cinftchen Stimmung macht. So
auf der Wiener Ausstellung: Ein grliner Anger
mit weldendem Vieh von der Morgensonne in
566 Herrmann Baisch
Jamos H. Baker.
den blendendsten Glanz silbernen Lichtes gehiillt,
cin meisterhaftes Bild, fiir das er auch die Me-
daille erhielt, u.a.m. Die Wahrheit und An-
spruchlosigkeit dieser Bilder, die Gediegenheit
der Mittel, die der Ktinstler anwendet, wie sein
liber- aus feines Naturgeflihl sichern ihm einen
hervorragenden Platz unter den Miinchener Rea
listen und haben seine Bilder bereits sehr ge-
sucht gemacht.
Nach ihm photographirt :
Anger mit weldendem Vieh (das im Text erwahnte|
Bild) in: Hanfstangels Malerwerken der Miinch-|
ner Sebale.
Fr. Peeht,
Baise. Arduino da Baise. s. Abaisi
Als Nachtrag zu diesem Artikel: Flir die Kathe-
drale von Ferrara arbeitete Arduino die Holz-
schnitzereien des Chores und der Schriinke der}
Sakristei, flir S. Francesco daselbst die des Cho-
res. ImJ. 1420 erhielt er von einem Strozzi den
Auftrag, 11 Chorstiiile ftir den Chor der Sakristei
‘yon 8. Trinita zu Florent zu liefern, filr den be-
deutenden Preis von 16 Fiorini doro fiir jeden.
s. Carlo Pini, La Scrittura ds artist italiani See.
Balsiez, Baisiez, Kupferstocher in Paria|
in der zweiten Hlilfte des
17. Jabrh. Auf cinigen
(_—, der unten No. 1 genaun-
ten Bil, kommen die
nebenstehenden Mono-
gramme vor, auf andern
findet sich der verzogene|
Buchstabe R, auch in
‘Verbindung mit B (Royllet Baisiez).
‘Von ihm gestochen :
4) 20 BUL in: Les fdeles Tableaux de Vart d'écrire,
par Royllet. Paris 1764. 4.
2) 14 BIL In: Liartd'écrire par Rediges. Paris 1768,
Fo.
6. Nagler, Monogr. 1. 1932.
W. Engelmann,
Baixet. Juan Baixot, spanischer Are
tekt, war 1586 am Bau des Collegium Corpus
Christi zu Valencia beschiiftigt. (6. Figuerola.)
'#, Llagunoy Amirola, Noticias ete. II. 3. 69.
Fr. W. Unger.
Baisler. Pierre Frangois Joseph Bai-
xier, franzisischer Maler, geb. 19. Febr. 1800
au Saint-Amand (Nord), + 1863 zu Valenciennes,
Schiller von Momal und Aubry und der Ecole
des Beaux-Arts. Er malte Portriits in Ocl und
Miniatur und war hauptsiichlich in Valenciennes
thitig.
#, Rellier, Diet
Bakalowler, Ladislaus
Genremaler der Gegenwart
Schiller der Warschauer Akademie. Er lebt in
Paris und beschickt mit seinen eleganten, auf
Tunrerlichen Eifeke berechneten Bildern die Prt
riser Salons und die Ausstellungen von Londo:
und New-York.
‘Nach ihm photographirt:
Ein Duett. Unter den Photographien nach Ori.
‘modemer Meister. Herlin. Photogr. Gesellachal.
1872, Fol.
5. Liitzow’s Zeitschr, 1870. Betbl. py
1872, Beibl, $6, 1873. Beibl. p. 370.
W. Engelmam
Baker. John Baker, englischer Blume
und Frilchtemaler, geb. um 1736, Mitglied dx
kdnigl. Akademie in London. Ein Gemilde vor
ihm ist im Rathssaal in Somerset-House.
s, Bryan-Stantey, Diet.
129, 18.
Baker. James H. Baker, Kupferstecher
au London, geb. zu Beaconsfield 1829, Sehiiler
der Akademie zu London und Ryall’s. Erarbeitet
meist flirdas Art-Journal, wo von ihm eine gro:
Anzahl von Stichen, siimmtlich nach Bildwerkes.
erschienen ist.
‘Von ihm gestochen
1) John Wright. Nach L. Dickinson. Fol
2) Rev. Cobden. Nach Dems. Fol
3) W. E. Gladstone. Nach Dems. 1864. Fa
4) Georg’ Stephenson, Statue von E. 1. Bails
1858. Fol.
5) Emily of Rylstone, Basrel. von F. M. Miller.
Fol. 1859.
6) The Bis . Nach A. H, Dubasty.
7) Fondly gazing. Nach G. Smith.
8) The Mother's Treasures. Nach E. C. Barn
1865. Bei Brooks and Sons. Fol.
9) The first lesson, Nach ©. R. Leslie. gf. qu.
Fol.
10) The Doctor's visit, Nach A. E. Pla:
qu. Fol.
41) The Frenchand English Mothers, Nach Smith
in. fr.
12) Tlope and Faith, Nach Miss Gillies
qu. Fol
Oral
t den Kanstlernamen.
igelegter Schrift.
yy Side of Life. Nach E. C. Barnes.
1864. Fol
14) The son of Niobe (2u Pferde), Statue we J
Leeb. Fol. 1852.
Im Art-Journal, wie die folgende
15) Musidora, Statue von R, J. Wyatt, Fol. 1852.
16) The sister anglers, Gruppe von It. Monti. Fa.
1853.
17) Fl
18) The i
1855.
19) Tho Nymphe of the Rhine, Statue von Schwa
thaler. Fol. 1856.
20) Ruth, Statue von W. Theed. Fol. 1858.
21) Sleeping children, Gruppe von W. Geeft. Fe
1856.
22) Titania, Baste. von J. M. MiNlor. Fal. 1886
‘The Hunter, Gruppe von T, Crawford. Fo
185;
24) Bgorta, Statue vou J.
, Statue von R. J. Wyatt, Fol. 1853
in love, Gruppe von W. Geets. Fel
H, Foley. Fol. 1857
James H. Baker
Poter Mich. Baklewski.
28) Psyche, Statue von v. Hoyer. Fol, 1857.
26) The wounded at Scutari, Gruppe von T. Ph y=
fers. Fol. 1858.
31) Charity, Mutter mit drot Kindern in Rundung,
Barrel. von R, Westmacott, Fol. 1959,
28) Ganymed mit dem Adler, Statue von B. 8. Bar-|
tholomew. Fol. 1860.
20) Paul and Virginie, Groppe von J. Durham.
Pol. 1860.
0) Genius of Commerce, Statue von G. Fontana,
Fol. 1864.
31) The infant Moser, Gruppe von B, B. Spence.
Fol. 1864.
32) Erangeline. §. P. Lynn se. Fol, 1865.
33) The Genius of Steam, Statue (Kind it Fackel)
won A. Rosetti in Rom. Fol. 157
4) The Genlus of Electricity, Statue (Kind mit
em Telegraphen), von Dems, Fol. 1870,
'8) Mustrationen ra: Tennyson, Elaine. Dor é del
4. 9 Bl, London 1868.
1. Eprouves dartste.
38) Mlustrationen au Tennyson, Vivien and Guino-
rer, Doré del, 9 Bll, London 1867. 4.
1 Bpreuves dartste,
W. Engelmann,
Baker, George A. Baker, amerikanischer
Portitmaler, aus New-York gebitrtig und da-
‘est wohnend, seit 1851 Mitglied der dortigen
National Academy of Design. Er erhielt den
ersten Unterricht von seinem Vater, (eorge A.
8. einem Miniaturmaler, der von England nach
Sw-York tibergesiedelt war. B. ist vorziiglich|
‘sTrauen- und Kinderportrits ausgezeichnet und
stirt zu_den gesuchtesten Malern New-
York's. Werke von ihm finden sich hier in der.
Nacantile Library, im Bositz der Herren Rob.
ie, Marshal O. Roberts, Dr. Lenox Banks, in
dz Sammlung des Hen. G. M. Vanderbilt.
Andere Werke sind in Washington und Bal-
timore, Auf der Pariser Weltausstellung von
‘stwar er durch das Portriit ciner Dame und
‘ia Rinderportrit vertroten
Nach ihm gestochen :
4) William Colgate, ‘Treasuror of the American Bi-
Me Union. Gest. von J.C. Buttre. New-York,
Mezzotint-
2) Portrit des Kiin 2 — Gest,
won J. Halpin, publizire von S. P. Avery,
New-York, 1869. "gr. 4.
+. Tuckerman, Book of the Artists, New-York
IS62p. 480, — Litzow's Zeltser. 1867
Wel, p. 192,
S. R. Kahler
Bakewell. Thomas Bakewoll, Zeichner|
‘nd Kupferstecher in Schwarzkunst, war zu Lon-
‘hn in der ersten Hilfte dos 18. Jahrh. thittig.
‘Von ihm gestochen :
1) Bee Conk maid. ol.
2) The Conteast, Rrustbilder eines Traurigen und|
Froblichen oder Heraklit und Demokrit. In Ho-
art's Manier, In Ovalen, gr. Fol.
W, Engelmann,
Bakker-Korff, Alexander Hugo Bak-
ker-Korff, Genremaler, geb. 31. Aug. 1824
im Haag. Er besuehte, als Schiller von Com.
Kruseman und J.B. Joseph van don Berg, dic
lemie des Haag, von der er in allen Fichern
ate Medaiie exile, ‘Dio hiatoreche Richtung
seiner Lehrer sagte thm anf die Dauer nicht zu;
sobald et solbstiindig war, trat or mit sittenbild-
lichen Darstellungen vor das Publikum, die je
doch anfangs nicht den erwarteten Erfolg hatten.
Eine Zeft lang liess er desshalb die Malerei ganz
Hegen, ward aber durch den innern Beruf bald
wieder zur Kunst zuriickgeftihrt. Er siedelte
nach Leiden iiber, das seitdem sein Wohnsitz
geblieben ist. Seine Gemilde erregten jetzt die
ligomeine Aufmerksamkeit, sein uhm mehrto
sich rasch und heute wird B. mit Recht unter den
ersten Kilnstlern Hollands genannt, Auf ver-
sehiedenen Ausstellungen erhielt er Medaillen,
er ist Mitglied mehrerer Akademieen in Bolgion
und Holland und Ritter des Leopoldordens.
In soinen Bildern fithrt uns der Kilnstler meist
in den Anfang dieses Jahrhunderts zuriick, am
Nebsten in den Kreis des wolhabenden Burger-
standes seiner Heimath, dessen gemitthliches
Leben er mit ebenso grosser Wahrheit, als Fein-
heit schildert. Seine Figuren, gew0hnlich im
Kleinsten Maa@stabe gehalten,” sind sicher und
sauber gezeichnet, die Farbe ist harmonisch und
lebhaft, dio Durehfithrung von soltencr Zart-
heit.
Seine Gemilldo befinden sich siimmtlich in Pri-
vatsammlungon, und zwar meist in Holland und
Belgien; manche sind nach Amerika gewandert
(Durch Ausstellungen sind unter andern bekannt
Die Zeltungslektiire, Der Toast, Die Verleum-
derin, Dic Kranke.) ‘Auch die fein ausgefithrten
Foderzeichnungen des Kitnstlers sind sehr go-
sucht. — Er bezeichnet seine Werke: A. H. Bak-
ker Korff,
zette des Beaux-Arts, XXII. 19. 20.
V. de Stuer
Baklowski. Petor Michallowitsch Bak-
lowski, russischer Pastellmaler und Zeichner
des 19. Jahrh. Die Pastelhnaleroi erlernte er in
Paris in den Ateliers von Latour und Vidal. Z
seinen bedeutenderen Werken auf diesem Ge-
biete gehiren die Bildnisso des Grafen L. A.
Nessclrode, K. T. Soldatenkow's und ein Solbst
portriit. In spiteror Zeit widmete sich B. vor-
aiiglich dom Illustriron bedeutender literarischer
Worke. Er lioferte Zeichnungen zu den Werken
Stachowitsch’s; au W. J. Dahl's Ereilung vom
Kampfe bei Sinope; 2n Ostrowski’s Lustspielen:
sTbanoets ne upon (oArmuth ist kein Lasters)
und »Hle w» crow cann ue eaanere (*Setz’ dich nicht
in einen fremden Schlittens.); 2u dem zweiten
‘Theile von Gogol’s »Meprasin aymine (+Lodto
Seolens)
s. Pamazanony, Marep. 4. mer. xy4om. mm
Pocein, (Ramasanow, Mater. zur Geach, der
Kiinsto in Russl.) Moskau 1863, pp. 278282.
Ed, Dobbert.
Bakof, Julius Bakof, Landschaftsmaler,
geb. 3. Mirz 1820 in Hamburg. Er erhiclt seine
erste Ausbildung in Mlinchen und ging 1852,
‘nachdem er eine Zeit langin Hamburg selbstiindig
gearbeitet, nach Gent, wo er sich an Calame an-
schloss. + in Hamburg 9, Nov. 1857.
Von ibm radirt:
1) Waldlandschatt, 4,
2) Der Gang nach Eberfing. 8.
5. Hamburgisches Kanstlerlex.
sches Kunstbl, Berlin, 1V. 441.
W. Engelmann,
Bakotié, Fulgentius Bakoti¢, Bild-
schnitzer, gob, im Anfang des 18. Jahrh. 2u Go-
a im Kreise von Spalato in Dalmation.
Seine Heiligenbilder, in Holz und Elfenbein ge-
selinitzt, befinden sich in verschiedenen Kirchen
und Kldstern Dalmatiens und Italiens, Er war
Monch des Minoritenordens und starb im J, 1793
in Umbrien, als or eben in der Kirche vor groGer|
‘Versammlung predigte. Sein Neffe Ignatius B,
war ein guter kroatischer Dichter.
J. Rukubjevié,
Bal. Cornelis Joseph Bal, Kupfer-
stecher, geb. 1820 zu Antwerpen, + daselbst
31, Juli 1867. Nachdem er auf der Akademie in
Antwerpen seine ersten Studien gemacht, ging
er nach Paris und bildete sich hier namentlich
unter der Leitung Achille Martinet’s. Im J. 1848
wurde ihm der groe Preis fiir Rom zuerkannt.
Nach einem Aufenthalt in Italien und mehreren
Reisen liess er sich in Paris nicder und begriin-
dete seinen Ruf zuerst durch einen Stich nach
der Versuchung des hi. Antonius von Gallait.
Nach dem Tode des Kupferstecher's E. Corr
wurde er 1862 an dessen Stelle zum Professor an
der Antwerpener Akademie ernannt. Ausser den
unten aufgefithrten Stichen ist noch zu erwithnen
die unvollendet gebliebene Platte: Die Abdan-
kung Karl's V., nach Gallait, 1853 erhielt B.
Medaillon in Paris und Briissel, 1856 und 1861
die Medaille 2. KI. in Paris und 1887 den Leo-
poldsorden.
Deut-
Yon ihm gestochen :
1) La Tentation (de St. Antoine). Nach L, Gal-
Tait. qu. Fol,
1, Fast ganz vollendeter Probedruck.
WL, Bpr, de remarque.
AI, Br. datiste, vor aller Schrift,
TV. Vor der Schrift, nor mit dem KOnstler-
mimen,
2) La bello Jardiniére 1856. Nach Raf
Fl
1, Remarqueabdruck mit dem welssen Fe
ster am Hause rechts im Grunde,
M1, Epr. dartiste, vor aller Schrift.
IML. Mit gerissenen Kinstlernamen; dio Ab-
dricke sind numerirt,
IV, Mit der Schrift: »Eigenthum und Verlag
von B, Dondorf in Frankfurt a, Mu«
3
Vor =H. Kelsing impr.e
Mit dieser Bezeichnung,
'YV. Mit der Schrift und der Bezeichnong
SVerstilte _ galvanoplastische Pats,
Kolnisches Kunstvereinsbl. 1858,
‘VI. Als Hamburger Kunstvereinsbl.
VIZ, Als Ocsterzeichisches Kunstvereinsht
38) Jeanne Ia folle (KOnigin Johanna am Bett ies
Gemals). Nach Gallait. gr. Fol Abiriae
wie bei No. 1.
4) Die Montenegrinerin und thr Kind. Nach Crer-
mak. Fol.
8. Lutzow's Zeltsebr.
Miller's Kinstlerlex.
1867. Beibt.
Nacht,
W. Engelnana
Balabin, Patrikei Balabin, russscer
Kupferstecher, gob. 1734 als Sohn eines Soldat,
tratim J. 1749 als Schiller in die »Zeichenkanner
bei der Akademie der Wissenschaften zu St Pe-
tersburg. Vom J. 1755.an war er in der “Kupfer
stichkammere zuerst Iwan Ssokolow’s, dana, nich
dessen Tode, G. F. Schmidt's Scbiiler, det 15°
nach Petersburg berufen wurde.
‘Von thm gestochen :
1) Ansichten Moskau's, nach Zeichnuspa ret
M. Machajew. (17
‘) Ansicht des Kreml's in Moskax ven it
steinernen Briicke aus, gez. von N. Mi
chajew, gest. von P. Balabin (p. i
BasaGuwye). H. 78 mill. B, 115 wil,
b) Der neue Kaisl, Palast im Kreml mit eo
Galerieen des alten Palastes »C. M. ¥.
Ml, BaaaGunes, H, 79 mill. B. 115,
2) DieSchlacht bei Palzig, im Vereine mitN. Ss)
lin (s. diesen), 1761, H. 463 mills.
B, 694.
3) Statuen am Katafalk fir »Die Bograbnissfeielch-
elt der Kaiserin Elisabethe, 1765. (s. Prok. A
temjew.)
8, Posaucni
Grav.) Mos!
eon. rpas, (Rowinski, Rus
11 1870, pp. 38, 40, 97, 195, 254
"ra, Dobe
Balaca y Canseco. D. Ricardo Balscs
‘anseco, Maler des 19, Jahrh, in Liss
gebildet auf der dortigen Kunstschule. Seict
Scblachtenbilder haben mehrfach Anerkeanetr
‘gefunden (Schlacht bei Almansa, Szone aus det
‘Schlacht bei Bailen).
3. Miller's Kinstlerlex. Nachtr, — Vill:
mil, Catalogo del museo nacional de pitt
Madrid, “3
Juan Bautista Balagy
Balaguer.
, dase
spanischer Bildhauer, geb. in Valen
1747, ein Schiller des Francisco Estebe._ [nde
Kldstern und Kirchen von Valenia finden se
mehrere seiner manieristischen Werke, ein Eee
homo im Convento del Pilar, vier Statue
dem Hauptaltar in S. Miguel de los Reyes.
s, Bermudez, Diccionario,
Balan. Louis Eugéne Balan, fran
schor Maler, gob. 1809 21 Rouen, + daselbet
Er malte Stillleben und hauptstichlich Arch
turstlicke, di sich durch groGe Feinkelt der Be
handlung’auszeichnen. Von letzteren wares i=
Balanto
Baloowios. 569
Pariser Salon von 1837 und in den J. 1835 und
1812 mebrere in Berlin ausgestellt (Das Innere
der Rircho St. Etionne du Mont in Paris, Ansicht|
der Kathedrale von Rouen w. a.).
— Kunstbl. 1895. p. 395,
Balante, Balante da Tieno, Maler des
i. Jabrh., Schiller des Cavaliere Liberi. Er
nalte vier groBe Bilder (Jagd-und Reiterszenen)
im Palazzo Orazio Porto zu Vicenza.
Deserizione di Vicenza ete. I. $6.
Jansen,
Balass!. Mario Balassi, Maler aus Flo-
rat, geb. 1604, + 3. Okt. 1667. Seine Lebrer|
nna Jacopo Ligozai, ein Schitler Paolo Vero-
dann Matteo Rosselli, zuletzt Passignano,
leidessen Arbeiten in Rom er als Gehilfe be-
sbiftigt war. FUr den Filreten Tadeo Barbo-
‘xi malteer hier eine ziomlich plumpeKopie nach
Rates Transfiguration, die sich jetzt in der
Kaputinerkirche zu Rom befindet.. Spiiter ge-
vaun B. die Gunst des Filrsten Ottavio Piccolo-
isi, der ihn mit sich nach Wien nahm, wo
Kaier Ferdinand If. sich von ihm portriitiren
lise. Vielleicht malte er in dieser Zeit auch dic
Yadoona mit dem Christuskind und dem kl, Jo
lunes, ein Bildchen auf Stein, das sich jetzt
's ter Belvedere-Galerie in Wien befindet.
Se Zuriicksotzung, die ihm widerfubr — die
Authrung eines bei ihm bestellten Altarbil-
4 fir die Stephanskircho wurde an Joachim
Soinart Ubertragen — verleidete ihm den Auf-
eslalt in Wien; er kehrte nach Italien 2u-
ck, wo er fir verschiedene Kirchen in Prato,
Horenz und Empoli einebetriichtliche Anzahl
va Altarbildern ausfllhrte (in Florens fr S.
Mickelo eine Himmelfabrt der Maria, flir die
Compagnia delle Stimate einen ‘hl. Franziskus,
in Frato fir S. Agostino den hi. Nikolaus von
ueutino, der fir eines seiner besten Werke
alt. Ein Gemiilde Balassi’s, das Martyrium
‘és Ev. Johannes (seine Verbrennung in sie-
‘éndem Oel), kam nach Kastilien. In spiiteren
‘hiten suchte er die Malweise ilterer Meister,
ibeinem hi. Georg z. B. den Stil Diirer’s, nach-
Fabmen und verdarb durch Ueberarbeiten meh-
‘te seiner frithoren Bilder.
Selbstportrat des Malers, in den Ufiizion 2u
Floenz, Gest. von Girolamo Rossi nach der
Zeichnung von Giox, Dom. Caropiglia, in: Museo
Fiorentino, Serie de’ ritratti ete.
‘Baldioucel, Opere. XII. 183. — Lanzi,
Pit. It, 1. 208. — Richa, Chieso Fiorentine,
1.1420 IML. 78, 216. 224 V, 94, 327, 228)
WU. 178, — Titi, Deser. di Roma. pp. 299,
-— Gaetano Guast!, Aleuni quadri della
Galeria Communale ai Prato.
Notis von 0, Miindler.
Jansen.
Balat. Jacques Christophe Paul Balat,
fraatsischer Maler, geb. 1804 zu Bordeaux,
Aeyer, KtastiersLaxivon. I.
+obenda 1828, Schiller yon Gros. Er malte
historische Bilder und architektonische Ansich-
ten, deren die Galerie zu Bordeaux und das
dortigo Musée d’Aquitaine einige besitzt.
s. Bellier, Dict.
Balatri. Giambattista Balatri (oder
Balatrio), Bildhaucr und Architekt aus Flo-
rong, Mitte des 17. Jahrh. Nach seiner Zeichnung
ist in Florenz die kleine einschiffige Kirche
8. Paolo di padri Teresiani gebaut (begonnen
1669).
8. Richa, Chiese Florentine, 1V, 132.
Jansen.
Balbach, Ottmar Balbach aus Karlsruhe,
Bildhauer und Stempelschneider, ein Schiller
Schwanthaler’s, dessen Reliefdarstellungen, die
kaledonische Jagd, die Kompositionen zur Odys-
seo u. a, Anerkennung fanden. BE
Balbi. Alessandro Balbi (oder Balbo),
Architekt aus Ferrara, in der zweiten Hillfte des
16. Jahrh, Nach seinem Entwurf ist die Kirche
8. Maria della Ghiara in Reggio ausgeftthrt,
ein Kuppelbau mit der Grundform des griechi-
schen Kreuzes, der namentlich durch die schiine
Anlage des Innern zu den besten derartigen Ar-
chitekturwerken jener Zeit gehirt. Der Bau
wurde unter Balbi’s Leitung 1597 begonnen und
spiiter von Francesco Pacchioni vollendet. — In
8. Maria del Vado in Ferrara erbaute B. im
Auftrag des Herzogs Alfons II. von Este,
dessen Diensten er stand, die elegante Vorhalle
der Capella del miraculoso Sangue (1594). Viel
leicht ist auch, nach Cittadelia’'s Vermutung, die
Fassade der Universitit in Ferrara (Palazzo
del Paradiso), die gewihnlich Aleotti (s. diesen)
augeschricben wird, ein Werk Balbi’s.
s. Campori, Gli artist nogli Stati Estons ete,
p. 25. —Barotti, Ferrara, p. 144, —Baruf-
Faldi, Le vite del pittori ete, Ferrarest. 1, 22
=. N. Cittadella, Notizie relative a Fer-
ara, 1864. pp. 344. 046. — Burckhardt,
Cicerone, 3. Aufl. p. 300,
Baleowiez. Franz Wenzel Balcewicz,
Kupferstecher aus Wilno, Mitte des 18. Jabrh.
Soino BIl., groBentheils Heiligenbilder, sind ge-
wihnlich bezefchnet: Frane. Bale. — Fr. Bale.
— Frane, Wencesl. Bale, — F. Baloewiez se.
Vilnae.
‘Von ihm gestochen
mu.
snsis in Districtu
se. Vilnae. 8.
3) Der hl. Joseph Kalasanty.
4) 8. Joannes Nepomucenvs
Fr. Bale, ac, Vile
5) 8. Antonius Paduanus, 6.
8) K. P. Petrus Skarga Soc. Jesu Stophani ae Sizis-
mundi IIT. Regom Pol, concionator Apostol. —
Frane, Baicewier seup. Vilnae 1747. Fo.
1) Effgies S. Casimir Regi Poloniae et M. D. L.
2
570. Balcewski
principis. — Franc, Weneesl, Bale. sculp. Vil-
nae. Fol.
8) Marie Josephe Reine de Pol. kl. Fol.
se. Vilnae. (In der Schrift: Pancgityk
nnalda Tiliusza, Wilno, 1746).
Bartynoweki.
Baleowski, E. Balcowski, Maleriniu War-
sehau, Sie stand in Diensten Ktnigs August 111.
von Polen und malte 1733 das Bildniss des Kings
und seiner Gemalin Marie Josepha.
‘Aus Nagler's handseh. Nacklave,
Fe. W. Unger.
Baldacci, Maria Maddalona Baldacci,
Malerin, geb. 1718 in Florenz, + daselbst 1782.
Sio maite hauptsiichlich Bildnisse in Miniatur
‘und Pastell und war vornehmlich am toskanischen
Hofe beschiftigt. Wahrend des Aufenthalts der
Kaiserin Maria Theresia in Floren malte sie
deren Portrit.
Pazzi, Serie di Ritrattiete. 1. 2. 35.—Eenda
ihr Bil ‘Maria Madd, Baldacel del, P. Ant,
Pazzi ce.
. Balcow.
Regi
Baldassare da Siena, . Baldassare Perarsi.
Baldassare, Baldassaro, _italionischer
Maler, arbeitete um 1354 in Forli. Von ihm
riihrt vielleicht das Bruchstiick einor Fresken-
rothe im Gymnasium zu Forli her, das aus der
Kirche di Schiavonia stammt und zu den tiich-
tigsten Leistungen der Schule Giot
's, Crowe und Calvaleaselle, G
Malerel. I. 314. — Bonoli,
(Fork 1661), p. 144. — Giov. Casali, Guidadt
Forli, 1838. p. 71.
Baldassare, Baldassaro Estense, Maler|
‘und Medailleur in Ferrara, in der zweiten Hilfte
dos 15. Jabrh.; wabrscheialich cin illegitimer
Sprissling des Hauses Este, da er in Urkunden
aus jener Zeit immer die Bonennung Estense
oder de Este filhrt, nirgends aber der Name des
‘Vators erwihnt wird, und zugleich bekannt ist,
dass er von den Herzigen von Este in unge-
wohnlicher Weise boglinstigt wurde. Er lebte
in angeschener Stellung am herzoglichen Hofe,
desass in bedentendes Vermigen und war 2u-
letzt, wie sich aus seinem Testament von J. 1500
orgibt, Gouverneur des Kastells Tedaldo in Fer-
rara, Von seinen ktinstlerischen Arbeiten haben
sich nur zwei steher begliubigte erhalten: eine
‘Medaille mit dem Datum 1472 und das stark be-
schiidigte Bildniss des Tito Strozzi, in der Samm
lung Gostabili zu Ferrara, vom J. 1493.
(Rosini und Laderchi geben nach Crowe und
Cavalcaselle bei dem Portritt untichtig die Jah-
reszahlen 1495 und 1499 an.) Die Malercien Bal-
dassare’s in den Kirchen 8. Domenico (Kapelle
Rofini), Degli Angeli und S. Maria della conso-
lazione in Ferrara sind zu Grande gogangen, an-
dere Bilder verschollen, — Wahrécheinlich’ von
B. ist nach Crowe und Cavaleaselle cin dem
Cos. Tura zugeschriebenes, mniunliches Portrit
im Besits des Prof. Bertini in Mailand, und
Anton Baldauf.
vormutlich auch das minnliche Bildnite mit
Inndschaftlichem Hintergrund im Museum Correr
au Venedig (No. 53), das dort den Namen An-
‘suino’s von Forli trigt (8. diesen), ein Bild vou
‘entachicden ferrarcsischem Ansel, bedeutend
im Ausdruck und von groBer Feinbeit und Shire
der Zeichnung.
8. Laderchi, Pitt. Ferrar. p. 38. — Barut-
faldi, Artisti Ferrar. 1. 92. S. Cite
tadelta, Notizie rel. 7 582. —
Crowe and Cavaleaselle, ‘of Pair
ting in North Italy. 1. 526. 527.
Baldassare. Meister Baldassare de
Prata, Goldschmied, erhielt am 2. Jat. 1515
‘ino Bestollung zur Anfertigung von zwei Taber-
nakeln oder Reliquiarien fitr $. Antonio in Pa-
dua. Das eine, von Silber. und vergolée.
78 Unzen schwer, enthiilt das Bild des bl. Boss-
ventura; dic Ornamente erinnern an die Site
Mantegna’s. Das andere, ‘wabrscheinlich &
Reliquiar fllr das Blut des hl. Felix, ist vo tir
licher Arbeit.
4. Gonzatt, S. Antonio di Pad. 1, 209,200
p. oxary. Doc. oxy,
Fy, W. Unga.
Baldassare, Baldassare , Holzschoitzerit
Florenz, um das J. 1700, arbeitete zwei Patten
die sich im J. 1722 in der Galerie Gaburt! 12
Florenz befanden.
s. Zant, Enclelop. — Campori, Racedia 4°
catal. p. 596,
Jonen
Baldassini. Giovanni Maria Baldas
sini, italienischer Maler, % 29. Mirz 1610
Schiller des Benedetto Nucel. Er malte cise
hl. Katharina fir die Augustinerkirehe io
Gubbio.
s. @nalandi, Memorie ete, Serle IV. 48
9.
Jane.
Baldauf. Eugen Baldauf, deutscher Lani
schafts- und Portritmater, + um 1790 ia Mi-
chen. Er hiclt sich liingere Zeit in den Niese-
Janden und in Frankreich auf wud wunle 178)
Hofinaler des Fitrstbischofs von Freising. Bisice
seiner Bilder sind mit einem aus E und!
bestehenden Monogramm bezeichnet. — Si
Vater starb 1783 als hochfllrstlich Augebu-
scher Hofmaler (vermutlich der bei Lipowsky ¢
withnte B., der fltr dic ehemalige Klosterkireh?
mu Flirstenfeldbruck und die Kirche 2u Thiet
haupten mehrere Altarbilder malte).
©. Baldauf, Landschaftsmaler, wabrectei”
der Sohn des Vorigen. Er pficgte site
Bilder mit den Buchstaben C. 2. 2u bezeichne™
8. Naglor, Monogr. 1. 1777, — Li post!
Bairisches Kiinstlerlex.
Baldauf. Anton Baldauf (auch Bald-
auff), Kupferstecher, geb. 1777 in Klagenfurt
+1812 in Wien, Er stach in punktirter Manict
Baldelli
Baldi.
und radirte Bil. nach Kompositionen H. Figer’s.
Die ATbertina inWien hat von ihm unter Anderem
cine gehiihte Kreidezoichnung: Herkulcs am
Seheideweg.
A. Ig.
Baldelli. Francesco Baldelli, Maler aus
Urbino, Neffo und Schiller des Federigo Barocei.
Ermalte mach Lanai um 1580 ein Bild in 8. Ago-
sino zu Perugia, das von Orsini dem Viviani
rgeschtieben wird.
s.Zani, Eneielop. — Rosini, Storia della pitt.
Vio vi2. — Lanai, Pitt It. ML.
Crispolti, Serittoridellocose perugine. p.
Jansen.
Baldenbach. Poter Baldenbach, Medail-
ior, geb. 1762 20 Linz am Rhein, +1802 in Wien.
Erfertigte Medaillen auf die Siege der russisch-
‘erreichisehen Armeo in Italien, 1793 auf den
Tol Ludwig's XVI. von Frankrefch und der
Yxie Antoinette. (Die beiden letzteren Me-
sullen abgebildet im Trésor do Numismatique
#Glyptique, Med. de la Revolution. pl. 41.)
Baichnet sind einige sciner Denkmtinzen mit
ea Buehstaben: B.D. B., andere: BalDen-
Bac
&.Naglor, Monogr. 1. 1592, 1766.
3.
Baldensperger. Hans Baldensperger,
‘Wier des 17. Jahth., dessen nithere Lebensum-
siade nicht bekannt sind. In der Sammlung,
bias du Rosey befanden sich zwei Handzeich-
sagen desselben,, beide effektvoll in Tusche
uf britunlichem Grunde ausgefilhrt: cine G
‘lng Christi und eine Kreuzerhihung, die |
‘ere mit der Jahrzahl 1621 bezeichnet. Beide
Bi. trugen den Stempel der alten Kabinette:
4D. und J. P. V.
+ Katalog der Kunsteammlung dos Frhrn. C. Ro-
las du Rosey.
©. Clauss,
Balder. Simon Baldor, 6. Simon Haider.
Baldes, 5. Valdes,
dida Monte 8. Sa-
auer und Erzgiesser in Florez, inder
sveiten Hilfte des 16. Jahrh. Fur den Hauptaltar|
der Hospitalkirche in Siena verfertigte er zwei
Engelfiguren, ber deren Bezahlung Streit ent-
and. In dem Brief, den B. am 6. April 1585
428 Florenz an Seipione Cibo schrieb, beschwert|
sich dartiber, dass ein Goldschmied berufen
‘i, ber den Werth seiner Arbeiten abzuurthei-
lea, denn nicht jeder Ringmacher verstche etwas
von Kunst, seitdem Benvenuto Cellini zu so
tofem Ruhme gekommen. Aus dem Sebreiben
‘rfihrt man zugleich, dass Baldi auch den arc!
{ektoniachen Schmuck des Altares modellirt
‘atte. — In Fermo ist von B. die Bronzestatue
Papst Sixtus’ V. am dortigen Kommunalpa-
die irrtiimlicherweise Andrea Sansovino
Tageachricben worden ist, ein zu jener Zeit!
durch versehiedene Lobgedi
(Rine Toscane ¢ versi Latini da diversi Autori
compost in lode di Sisto V. e della statua di Bronzo
della Citta di Fermo dedicata a sua Santiti e fatta
da Accursio Baldi Sansovino. In Fermo per Ser-
torio Monti 1590. 4.) — Nach einem von Ricci
itirten Manuskript von Catalani ist auch das
‘marmorne Denkmal des Orazio Brancadoro am
Hauptoingang des Domes in Fermo von B. aus-
gefithrt,
#, Gaye, Cartogeio Il, 464. — Milanosi, Do-
comenti Sanesi, 111. 287. — Ricci, Memorie
storiche degli artist della marca di Ancona. I,
64, —Mazzucholl1, Gil serittor! d'talia, 1,
a4
Jansen. * 5 *
Baldi. Bornardino Baldi, Maler in Bo-
logna, +25. Febr. 1615 (nicht 1612, wie Zani
angibt). Von Masini (s. d. Litt.) wird cine Reihe
von Gemilden namhaft gemacht, die B. flir die
Kirehen S. Maria do’ Servi, 8. Maria di Mira-
monte, 8. Paolo in monte und 8. Cristina in
Bologna ausfthrte. In
dete or die Academia di
zu der Zeit, wo die Carneei ihre Akac
‘ffneten, eines gewissen Anschens genoss. B. war
cin cifriger Sammler und hinterlicss verschiedne
Manuskripte antiquarischen Inbalts, die von Mal-
vasia hilufig zitirt werden,
8. Masini , Bologna porlustrata, pp. 132. 170.563.
— Malvasia, Felsina pittrice, passim, —
Mazzuchelli, Gli seritori d'Italia, IL. 1, 125.
— Zani, Eneld, — Gualandi, Memorie,
TH. 186, 1. 164.
Indifferenti
Jansen,
Baldi, Bernardino Baldi, Architekt, Ge-
Iehrter und Dichter, geb. 1553 in Urbino, + oben-
da 1617. (Nicht zu verwechseln mit dem vorher-
gehenden Maler Bernardino B.) Sein Leben wnd
seine bedeutende literarische Wirksamkeit ist in
den unten angoftihrten Werken von Mazzuchelli,
Af} und Tiraboschi eingehend goschildert. Im
J. 1580 trat B. als Mathematiker in die Dienste
Ferrante’s II., Herzogs von Guastalla, der ihn
1586 zum Abt (Abbate ordinario) von Guastalla
ernannte. Von 1609 bis zu seinem ‘Tode lebte B.
in seiner Vaterstadt Urbino. Aus den von Cam-
pori (s. u.) mitgetheilton Dokumenten geht her
vor, dass er in Guastalla verschiedene bauliche
Unternehmungen des Herzogs leitete. Seine
Ktinstlerische Bedeutung im Gebiete der Archi-
tektur erhellt aus dem Umstand, dass die Kirche
S. Chiara in Urbino, die, wie Pungileoni nach-
gewiesen, von B. erbaut wurde, lange Zeit flr
ein Werk Bramante's gegolton hat.
s Campori. Gli artist ete. nogit stati
p. 26, — Mazzuchelli, Gli scrittori d'Italia,
= Affd, Vita di Monsignore Bernardino Baldi
aa Ubi ma 1783. — Tiraboschi, Sto
ria della Lit. It
tenst.
Baldi, Baldi. Bildhauer in Venedig, im
17, Jabrh., ein untergeordueter Nachahmer Ber-
72°
Lazzaro Baldi.
572,
nini’s. Im Oratorio dey
fst von ihm die Marmorstatue einer hl. Theresa,
deren Herz von einem Engel durchbohrt. wird.
Vielleicht rithren auch die beiden Engel zwischen
den Siulen des Altares und oben das Reliof mit!
der engelumschwebton Dreieinigkeit von ihm her.
s. Moschini, Venezia p. 73, — Cieognara,
Storia della Seultura, I. 108,
Jansen,
Baldi. Pior Maria Baldi, Maler und Ar-
chitekt aus Florenz, um 1680 groBherzoglicher
Obcraufscher der Bauten in Livorno und Pisa.
In Florenz wurde nach seiner Zeiehnung 1673
die Fontiine auf der Piazza 8. Croce ausgeftihrt.
(Emeuert 1516.) In S. Domenico al Maglio
ebenda malte er den bl. Dominikus, der von der
‘Madonna den Rosenkranz empfiingt, in S. Spirito
die Taufe des hl. Augustin.
8. Richa, Chiese Fiorentine, 1. 39, VIL. 106. 1X.
56. — Zani, Enelel,
Jansen,
Bald}. Lazzaro Baldi, italionischer Maler,
geb. 1624 zu Pistoja, + 1703. Pietro Berretti
groGe Berlimtheit lockte ihn nach Rom, und
er erwarb bei diesem Meister eine Fertigkeit im
Zeichnen und Malen, dic ihn, verbunden mit sci
ner angeborenen Leichtigkeit im Erfinden und
Komponiren, zu einem Hauptvortreter der Ber-
rettini’schen Schulmanier machte. Seine Bra-
vourstllcke in Oel und Fresko sind in den Kirchen
von Rom, Camerino, Pistoja und Peru-
gia sehr zahlreich. Die Belvedere-Galerie in
Wien besitzt von ihm ein Gemilde: Der bl.
Martin, der einen todten Knaben orweckt (s. u
No. 13). Als Radirer ist er uns nur durch ein
cinziges Bl. bekannt (s. unten). Im J. 1651 gab
er cine kurze Lebensbeschreibung seines Schutz~
patrons, des griechischen Malers San Lazzaro
(aus dem 9, Jahrh.) heraus, mit Kupfern nach
igenen Zeichnungen. Ich habe dieses angeb-
lich sehr seltene Werkchen nicht gesehen; viel-
leicht gehiren die nachstehend unter No. 6 u. 7
verzeichneten Radirungen dazu.
Seine Sebrift
Breve compendio della vita di S,
pittore. oma, 1681
Lazzaro monaco
a) Von ihm radirt
Die Bekebrung des Apostels Paulu
rande: DB. Savio. (nicht sAozo, wie bei Bartsch
angogeben ist) ravLi ht wavtos, wie eben
Aaselbst) wT. vocTOR, GRNTIUM, LAZZRRUS. MAL~|
DUS, TISTOWIBNSIS, INVRNIT. RT, ExcUDIT, (Die
deiden Z im Vornamen des Malors sind verkehrt
geschrieben). kl. Fol, — B, XI. 88. n°. 1.
Im Unter-|
b) Nach ihm gestochen:
1).FOnf Darstellungen aus der Geschichte Christi,
Radirt von Lucio Bononi, 4. und qu, 4.
a) Die Beschneidung. " Dieses Bil., unter
rechts bezeichnet: Laz. Bal. — 1. Bou,
wird im Katalog Winkler von Huber falsch-
ich dem Maler selbst zugeschricben, ond
fst von Nagler (Monogr. 1¥. Nr. 940) as
cigenbindige »Radirunge Baidis, und ua-
mittelbar darauf als »Kupferstiehe Booon's
aufgethrt.
b) Das Gebet im Garten,
©) Dio Geisselung.
a) Die Dornenkrénung.
¢) Die Kreuztragung,
2) Heilige Familie, Rechts, am Fuss
brochenen Siule, sitet Maria und bat a thes
SchooBe das Jesuiskind, das sie dem Joveph tis-
reicht, Raditt son P. P. Petrucet, und vt
diesem dem Herzog Flavio Ursino Braccanl ge
widmet. 4,
Jem hl. Kajotan von Thiena, Stifter des The
neroniens, erscheint Christus mit dem Kreat
Gest. von J. Ch. Allet. 1698, Im Unteruaie
Wappen und Dedikazion des LF. de Rost an
die Marchesa Girolama Ruspolt.
4) Der hl, Jobannes de Deo, 8
barmherzigen Brier, in Franziskanertleiiag,
Knieend, eine Dornenkrone auf dem Kop! ot
ein nacktes Kind auf den Armen, Onl. Get
von B, Farjat. Fol,
5) Der bi. Jobannes a Cruce, spanischer Rufivee
Karmeliter. Fol, Bei Heineken.
6) Der hi, Lazarus von Constantinopel, Méechsot
Maler, entreisst den Ketzern die von ib t=
malten Heiligenbilder. Radirt vou Fil. Loti,
im J. 1692. Unten dio Dedikazion des Yess
an den Abbste Dominico Cappello, pipstices
Zeremonienmeister. Fol.
7) Derselbe Hellige, im Kerker, von einem Solsten
festgehalten, wahrend ein Henker ihm die Hinie
verbrennt. Unten, in einer Kartusche, der Nuze
des Heiligen, die Angabe der Kirche, wo sei
Namensfest gefelert wird, und darunter links:
Laze, Baldi Inu, dell; rechts: F. L, scalp, Bi
dirang. 1. Fol,
8) Der Apostel Lukas, auf Wolken sitzend,sebrei
‘mit der rechten Hand sein Evangelium und mit
mit der andern das Bildniss der Maria, Unten in
der Mitte, anf einer Schriftrolle, Uber einer Kat~
tusche: Ferax cum feriunt; im Unterrande: Ac-
caileraa dol disegno und die Namen der Kins.
Radirt von P. Aquila. Fol.
9) Christus zwischen Petrus ‘von Alkantara us!
Maria Magdalena de’ Pazzi. Gest von B. &¢
Ballin. Fol
10) Dic hl. Maria Magdalena de Pazzi, knieend st
der Jungfrau, die thr in Engelbezleitang’e
scheint und ein Schlefertuch umhangt. Gest. 101
Bde Balliv. Fol.
11) Der hil. Petras von Alkantara empfangt insé2
Zelle den Resuch der Maria und des Jesuskins.
Gest. von B. de Ballin, gr. Fol
12) Derselbe Hieilige, in Wolken, etracbiet dis
Kreuz, Gest. von B. Thibdoust. 8
13) Derbi. Martin erweckt oinen Jiingling vom Toe
Gest, von J. Axmann, far die Billeralere
des Belvedere zu Wien, 1. kl. qu. Fol.
14) Der hi. Petrus von Arbues, Dombert in Sar
ssa und erster Inquisitor im Kénigreich Ar
gonion, wird von Ketzern am Altar getidte.
von B. Thiboust, Gio, Giacomo Resi
1664, Fol.
hl, Peter Regalado, Rarfisserainch, seit
eich mit einem Gefahrten auf seinem Palin
iiber einen Fluss, Gest. von N. Billy. 1654. Fo!
3)
16) Der bl. Philippus Benizzi, in Todesgodanken.
Anonymer Stich. Gio, Giacomo Rossi formis.
Fol,
17) Die bi, Rosa von Lima dberreicht eine Ros
dem Jesuskinde, das anf dem SchooB seiner
Mutter sitzt. Ge: B.Thiboust. Fol:
15) Dieselbe Hleilige, knieend vor der bl. Jungfran,
die thr auf Wolken erscheint mit dem Jesuskinde,
welches die rechte Hand der Heiligen ergriffen
hat und thr den Brautring an den Finger steckt,
Gest, von B. Thidoust. 4,
19) Dieselbe Heilige erhilt ‘einen Rosenkranz
von dem Jesuskinde, das auf dem SchooS
seiner Mutter sitzt, dle threrseits dem Papst
Ping V. ein gleiches Geschenk macht. Gest, von
B. Thidoust. Im Unterrande: Sacratissimi
Rosarii feon, ete. Aus einer Folge der 15 Ge-
heimnisse des Rosenkranzes. kl. Fol.
10) Dieselbe Hellige verohrt knieend das Jesus-
kind, das vor ihr auf einem Kissen sitzt. Gest.
von J. David. 8.
21) Dieselbe Hellige, mit dem Jesuskinde auf den
Armen, erscheint Indianern, die ehrfurchtsvoll
auf den Knieon liegen. Oben halten zwot Engel
einen Rosenkranz ber dem Hanpte der Helligen.
Gest. von B. Thiboust. Fol.
22) Dieselbe Hellige, das Jesuskind anbetend, das
sie auf den Armen hat. Oval in einem Rosenge-
winde, Gest. von B. Thiboust, 4.
Das pipstliche Wappen, auf einem in der Luft
sehwebenden Erdball von zwei Engeln gehalten,
und umgeben von vier allegorischen Figuren,
von denen eine die Tiara mit den Schldssein auf|
das Wappen setzt, Oben die rdmisch-katholische
Kirche in einer Glorie, Radirt von G. Szymo-
nowicz. gr. Fol. — Gebirt nach Nagler (Mo-
nogr. TV, n®. 940) zu einer Folge von fan groBen
Follobll, desselben Kupferstechers nach einem
Plafondgemilde von L. Baldi; ich kenne nur
‘tas oben beschrisbeno Bl.
34) Zwei gewappnete Frauen, Polen und Schweden,
Aberreichen dem KGnige Johann Il, Casimir
eine Krone und ein Schwert. Allegorie auf die
Thronbesteigung dieses Fursten, Gest. von
°. Bloemaert. Fol, — Oben rechts, In einer
von Polen, Stiefbrnders des Johann Casi
mir, als Verzierung angebracht, woron Heincken
wunderlicherweise Anlass genommen, dieses Bl.
seine Darstellung zur Verhertlichung Wladis-
law's 1V, als Kénig von Jerusalem« zu benennen.
'5) Kinder trinken aus Milchquellen, die aus einem
Berge fliessen, Giber welchem ein Stern erschein
Allegorisches BI. mit doppelter Anspielung aut
das Wappen und die Person des Papstes Aloxan
der VIL. Gest. von G. B. Boracino. Foi.
6) Ein Philosoph zeigt einem Krieger ein an einem
Baum im Walde aufgehangenes Siegeszetchen,
Radirt von P. P. Petrucci. Fol.
7) Die Helligkeit (La Clarté), Marmorstatue im
Versailler Schlosspark. Pl. 126 im Recueil des
Agures, groupes, thermes, fontaines, vases et
autres ornemens ...... dans le Chateau et Pare
de Versailles. Gost. von 8. Thomassin, Paris,
1694, 8. Mit 220 Kupfern.
8) Apollo auf seinem verspinnigen Sonnensagen
mit zahlreichom woiblichen Gefolge. Radirt von
G. Szymonowicz. gr. qu. Fol. Besteht an-
goblich aus awel Platten; ich sah davon nur eine.
9) Ein Soldat, mit einem geziickton Dolch bewall-
313
net, stirat auf eine Konigin, die zu einem e
wordet an der Erde liegenden Parsten hinfiteh~
tet, in Gegenwart ihrerjanmernden Dlenerinnen.
Radirt von F. Luti. qu. Fol.
30) Leo, in pipstlichem Ornat, sitzend und segnend
(nicht edie Skulptur beschiitzenle, wie Heineken
sagt). Marmorstatue, in einem Zimer des Ki
pitols 21 Rom, Nach der Zeictmung des L., Baldi
von Fr. Spierre. Fol.
ius V., Papst. Sitzende Bronzestatue, von
pero Scavezz!, in einem Zimmer des Paiastes
Nad 8
Baldi gest. von Guill. Chasteau. Fol
82) Innocenz. X., Papst. Bronzestatue nach de
Model! des Aless. Aigardi, in demselben Lokal
‘wie die vorhergehende. Nach der Zelchnung des
L. Baldi gest. von Guill, Chastoau. Fol.
33) Mare Antonio Colonna, Befeblshaber der Flotte
‘des Papstes Pius V. in der Seblacht bei Lepanto,
nach der er auf dem Kapitol einen Tsiumph nach
altsimischer Art felerte. LebensgroBe Statue,
die thm zum Andenken dieses Triumphes in
einem Zimmer des Kapitols errichtet wurde.
Nach der Zefchnung des L. Baldi gest. von Guill
Chasteau, Fol.
34) Francesco Aldobrandint, Neffe von Clemens VII
General der pipsdichen Halfstruppen far den
Kaiser in Ungarn gogon dio Tirken. Leben
robe Statue, ebendaselbst. Nach der Zeichn
des L. Baldi gest. von Guill. Chasteau.
35) Virginio Cesarini, rimischer Edelmann, Biste,
ebendaselbst, in einer oralen Nische. Nach der
Zeichnung des L. Baldi gest. von Guill. Ch
steau,
‘Auf diesen sechs Bll. (30—35), die nicht
baufg vorkommen, existirt keine lusehrift;
sie wurden gestochen fireine Beschreibu
der Kunstsammlungen des Kapitols, sche
nen aber nicht gebraucht worden 2u sei
Im Museam Capitolinum (Romae 1742—
1748, zwei Bde. Fol.) fnden sie sich nicht.
36) Zwei Genien setzen auf ein mit Trophien
geschmiicktes Titelbl, das Bildniss des Card
Pasquale von Aragon, Vicekénigs von Neapel.
In der Mitte der Komp ineiner Kartusche,
Mest man: All Emise, e Remo, Principe il Sig,
Gest, von Guill. Chasteau,
8. Pascoli, Vite de’ Pittort ete. Il, 153 ff. — Fil,
Titi, Deser. delle pitture di Roma, — Hei-
neken, Diet. — Bartsch. XXI. 88. — Le
Blanc, Manuel. 1. 1
E, Kolof.
Baldi (oder Baldo). Antonio Baldi,
Maler und Stecher aus La Cava im Neapolita~
nischen, in der Mito des 18. Jabrh.; nach Zani
arbeitete er in den Jahren von 1741—1768. Er
rar ein Schiller des Francesco Solimena und ko-
pirte viele von dessen Werken. Von seinen selb-
stindigen Malereien finden sich mehrere in
Neapel. (Nach Zani ist ein Bildniss desselben
bezeichnet: Ant. Baldus ad vivum faciebat.
Noap. An. 1760.) Spiitor widmeto or sich, unter
der Leitung des Andrea Magliar, ganz der Kupfer-
stecherkunst und ieferte cinebetriichliche Anzabl
von Stichen, meist nach eigenen Zetchnungen.
s. Zani, Enciel. — Domentel, Pittorl Napoll=
tani. 1V. 621, Jansen,
874 _Antonio Baldi_
Baccio Baldini.
‘Von ihm gestochen :
1) Hi. Emilius, fir die Neapolitaner farsprechend.
2) HU. Gregor, Martyr. 1738; Ant, Baldl foc.
3) HI, Ignaz von Loyola, Oval. “Aut. Baldi ex
Prototypo.
4) HL. Philippus Neri aber Wolken, vor der Drei-
faltighelt.
5) Kommunion der hl. Maria von Egypten.
‘A, Baldi del. ot se. Fol
6) Kaiser Karl VI. Oval. Fol.
7) Maria Aurelia Caraccioli, Nonne, Oval.
3 Nes Gyles Meise, Fa
9) Der Mouch Itaffaele Manca, mit einem Engel.
Oval.
10) Don Carlos, Kinig von Sicilien, Oval. Fol.
W. Engelmann,
Balding. H.C. Balding, englischerKupfer-
stecher, flir das Art Journal besohiftigt,
‘Von ihm gestochen:
1) The Lurley, the Nympho of the Rhine. Nach
einer Statue’ yon G. Herold. Fol. Ini Art
Journal. 1569.
2) The cross of prayer. Sechs Basreliefs ein Kreuz
Dildend, das Vaterunser darstellend, J. Bell
fec. Fol. In: Art Journal 1870.
in prison. Gruppe.
|. In: Art Journal
4) Herewand der Wachsame, Nach der Statue von
‘T. Brook. Fol. In: Art Journal 1874.
W. Engelmann,
Baldinger. Franz Heinrich Baldinger,
Architekt in Stuttgart, gob. d. 19. Sept. 1827 in
Zuraach, Kanton Aargau, Sohn eines Spenglers.
Er kam im J. 1838 nach Wien und machte seine
Fachstudien im dortigen polytechnischen Insti-
tut. Spiiter arbeitete er im Atelier des Dombau-
schaft fiir vervielfiltigende Kunst in Wien ra-
dirto or mobrere BIl., fir die letztere unter su-
deren Rabl’s Vorhang im Wiener Opernhaus.
Nouerdings hat er sich mit Vorliebe dem a-
rationsfache zugewendet und eigene Kompo-
sitionen fir verschiedene illustrirte Zeitschriften
ausgeftlhrt.
‘Nach Mittheilungen des Kinstlers
Baldini, Giacomello Baldini, Bildhavcr
aus Ravenna, Ende des 14. Jabrh. Von ihm ist
die liegende Marmorfigur eines todten Kriegers
(wahrscheinlich des Cavaliere Guidarello Guida-
relli), in der Stadtschule zu Ravenna.
+ Ribufti, Ravenna, 108,
Jansen
Baldinl. Baccio Baldini, florentinischer
Goldschmied und Kupferstecher des 15. Jabzb.,
der in der Geschichte der Kupferstecherkunst eine
groBe Berilhntheit hat, iiber dessen Werke axd
Lebensverhiiltnisse wir aber nur wenig uster-
richtet sind. Die Anfiinge ,des (Kupferstechers
(im modernen Sinne des Wortes) liegen fir ta-
lien iiberhaupt sehr im Dunkeln. Herkdmmlicher
und sehr sondorbarer Weise gilt als Erfnder
dieser Kunst der florentinische Goldschmied
Maso Finiguerra, von dem sich jedoch kein
einziger Kupferstich auch nur mit ciniger
Wahrecheinlichkeit aufweisen lisst, obgieich
eine urkundliche Notiz meldet, dass er 1437—
1462, zebn Jahro nach seiner angeblichen Er-
findung, noch arbeitete. Als sein Nacbfolger
wird gewhnlich B. bezeichnet, auf Grund einer
Angabe Vasari’s, der im Leben Mare Anton's,
nach Erzihlung der Legende von Finiguerra’s
Entdeckung, berichtet: »Fu seguitato costti
eisters Ernst an der Restauration der Stefans-
kirehe, von welcher er eine groBe Ansicht wit
genauester Wiedergabe der Details aufnahm
(im Besitze des Hrn. Oskar Kramer in Wien). Tm
J. 1859 nach der Schweiz zurliekgekebrt, erhielt|
er bei der Konkurrenz fr das St. Jakobs-Den!
mal in Basel fiir seinen (nachher nicht ausge-
fuhrten) Entwurf den ersten Preis. In Stuttgart,
wobin er 1866 bersiedelte, bekleidet er seit 1869)
an der Baugewerkeschule eine Lehrstelle fllr
Bauzeichnen. Seine Spe sind architek-
tonische Ilustrationen, in denen or selbst
Kleinstem Formate den allgemeinen Stilcharak-
ter und die besondere Wirkung eines jeden Bau-
werkes hichst korrekt, klar und ansprechend
wiederzugeben weiss; 2u verschiedenen kunst-
geschichtlichen Werken, hauptsiichlich zu denen|
Liibke’s, hat er solche Iilustrationen geliefert.
‘Nach Mittheitungen des Kinstlers.
A, Wintterlin,
Arnold Karl Baldinger, Sohn des Vo
gen, Maler und Radirer, geb. 10. April 1850 in
Wien. Er machte seine ersten Studien auf der
Kounstschule in Stuttgart unter Direktor Neher
und anf der Wiener Akademie. Fiir Litzow’s
Zeitschrift, Liibke's Kunstatlas und die Gesell
(Maso Finiguerra) da Baccio Baldini oretice fio-
rentino, il quale non avendo molto disegno, tutto
quello che fece fu con invenzione e diseguo di
Sandro Botticelli.« (Vasari-Le Mounier, IX. 258
Mit dieser Stelle pflegt man eine andere 20
yerbinden, die sich bei demselben Gewibre-
manne im'Leben Botticelli’s findet, und wo es
von Letzterem heisst: ». . per essere persout
sofistica, comentd una parte di Dante, e figu’
lo Inferno, ¢ lo mise in stampa; dietro al quale
‘consumd di molto tempo: per il che, non lavo-
rando, fu cagione d'infiniti disordini alla vita su
Miso in stampa aucora molte cose sue di disegsi
ch’ egliaveva fatti, ma incattiva maniera, perch?
Vintaglio era mal fatto: onde il meglio che si
‘vegua di sua mano ¢ il trionfo della Fede di Fra
Girolamo Savonarola da Ferrara.« (Vasari-Le
Monnier, V. 117).
Botticelli wird hier keineswegs auf unzwei-
deutige Weise als Kupferstecher bezcichnet. Das
Problematische der Stelle beruht auf der Unbe
stimmtheit des Ausdrucks »mettere in stamps,
der hier nicht nothwendig, wie man geglaubt bat
mit »in Kupfer stechene 2u Ubersetzen ist, sondere
cinfach sin Druck geben bedeuten kann. E>
hat den Anschein, als sei Vasari dariiber ieht
Baocio Baldini.
575
iaklaren gewesen, ob Botticelli die Zefcbnungen
fir die Ausgabe Dante's selbst stach oder von
tiem andern Ktinstler stechen liess. Da an
Jener ersten Stelle gesagt ist, dass Baldini alle
‘eine Werke nach Botticelli’s Zeichnungen go-
stochen habe, so meinte man auch, dass Vasari
tei den Worton slo miso in stampae den Baldini
ia Sinne gehabt, und dass die Worte »il meglio
the si vegga di sua manor, die sich anscheinend
suf einen Kupferstich von Botticell’s eigener
Taed beziehen, ebenfalls nur yon einem Kupfer-
itch nach seiner Zeichnung au verstehen scien.
Auch aihlte chemals Botticolli nicht u den
Kapferstechern; man belegte sonst in der Rexel
iden altitalienischen Kupferstich, flir den man.
‘einen Meister mit Gewissheit anzugeben wusste,
xtdem Namen Baldini, wenn er nur mit den
‘agst daruntor gangbaren Blittern Achnlichkeit
late oder nicht zu sehr davon abwich. Bartsch,
sbwobl er zugab, das Indruckgoben, wovon Va-
wi spricht, inne sich sehr gut nur auf das
Liefern von Zeichnungen zum Zweeko des Ste-
«beas beziehen, entschied sich gleichwol flr die
Meinung, dass Botticelli selbst in Kupfer gosto-
deahabe. Seitdem wurde meistens angenom-
nen, dass dieser Maler, bei seiner Riickkehr aus
Bom nach Floren (um 1475 oder 1476), die Ki
verstecherkunst eifrig getricbon und’ sich mit|
‘ucio Baldini 2u einem gemeinsamen Geschilft
"ebunden habe, wobei sein Kompagnon unter
saleitenden und handanlegenden Beihillfe viel
vet teinen Zeichnungon stach, und Botticelli
‘etst ruweilen auch allein eine Kupferplatte
safthrte. Welche Kupferstiche aber von diesem
ier jenem Meister oder von Belden gemein-
‘chaflich gearbeitet seien, lasso sich nicht mit
Setimmtheit angeben, weil keines der aus ihrer
Werkstatt, hervorgegangenon Bliitter einen Na-
tea, cin Monogramm oder sonst ein spezielles
Uiheberaeichen trago und die Behandlang der-
selien obnehin sich sebr gleiche. Anstatt der
friheren Etikette Baldini hatte man nun eine
Verlgsfirma Botticelli und Baldini, die eine Zeit
‘ng immer Zwel und immer nur Einer waren,
indem unter Schriftstellern und Sammlern dio
Uebereinkunft-20 herrschen schien, die Verlags.
attikel dieser Firma ungetreunt beisammen 2u
‘uwsen, Bald aber suchte man in dem Kollektiv-
werk die Sel
ttirungen des Allein- und des Zu-
‘Thellanzuweisen. Diese kritischen Bemithungen,
die nach dem Vorgange des Abbato Zani in Ita-
lien, mit Ottley in England und Rumobr in
Deatichland ihren Anfang nahmen und yon An-
deren dann eifrigst fortzesetzt wurden, flibrton
4 den widersprechendsten, aber freilich von
nit definitiver Bestimmtheit ausgesproch-
ten Resultaten, Das Leben Christi und seiner
Mutter, 15 BIl., welche Bartsch unter den Wer-
Kea des Nicoleto von Modena verzeichnet, ist
ley gencigt dem Finiguerra zuzuschreiben ;
"wchPassavant sind sie von Fra Filippo Lippi und
einem Schiller dieses Meistersgeatechen. Die viel-
desprochenen 24 Ornamentenbliitter aus der
Otto'schen Sammlung werden mit gleicher Ge-
wissheit von Zani dem Finiguerra, von Ottley
dom Baldini, von Passavant dem Botticelli zu-
getheilt. Nicht einmal ber die Zeit und Schule,
der gewisse Kupferstiche angebiren, ist man
einig. Dio Folge der Prophoton hiilt Ottley
flr ein zwischen 1460 und 1470 gefertigte
Eratlingsarbeit Baldini’s; nach Passavant’s Mei-
nung ist sie ein gediegenes Werk von der erprob-
hand Botticelli’s, also wonigstens 20
bis 25 Jahre jtinger. Eine andere in der Ge-
jschichte dor italienischon Kupferstecherkunst
noch berilhmtere Folge, die verkehrter Weise
das »Kartenspicl des Mantegnas benannten 50
BIL, werden , nachdem sie lange fllr eine Arbeit
Finiguerra’s’ gegolten, von Zani und Passavant
einem unbekannten ‘Kupferstecher der vene~
aianischen oder paduanischon Schule beigelegt;
Ottley hingegen will die Hand Baldini’s darin
erkennen, und Harzen nimmt sie fiir den Marco
Zoppo aus Bologna in Auspruch.
Freilich wiire es von groBem Interesse, wenn
wir zu jedem Blatt den Urheber nennen kéonten
Allein ‘selbst die Namen Baldini und Botticelli,
it welchen wir gegenwifrtig dle Vorstellung det
liltesten italienischen Kupforstecher verbinden,
kntipfen sich an gewisse Kupferstiche nur dureh
Vermutungen, die bei dem Ersteren allordings
etwas Wahrscheinliches, bei dem Letzteren hin-
gegen viel Bedonkliches haben. Einer positiven
ind xuverhissigen Grundlage entbehren wir
lich. Es tragon dio moisten Behauptungen,
die sich auf diese Frage bexiehen, in der That
‘den Stompol vélliger Willkir.
Ottley versuchto zuerst Baldini's und Botticel-
i's Werke bestimmt zu sondern, indem er Jedem
eine gewisse Anzahl Kupferstiche von gleicher
‘oder nahe verwandter Behandlung zuschrieb,
und die Autorschaft des Malers nach der frete-
ron, nachlissigeren Art des Vortrags be-
stimmte. Bis auf die Kupfer zu Dante, die er
in Botticelli’s Kontingent hineinbringt, weil
er das Vasari'sche mettere in stampa mit +in
Kupfer stechen« tbersetzt, vertheilt er die Stiche
ziemlich konsequent und methodisch: wenn
aber sein Resultat dennoch zu erheblichen
Zweifeln Anlass gibt, so ist die von Passavant
in gletcher Absicht unternommene, aber ohne
alle Kritik und Konsequenz durchgeftihrte Ar-
beit absolut zu verwerfen, Passavant beginnt
seiner zuversichtlichen Weise: »Dass Bott
colli selbst sich viel mit Kupferstechen beschiff-
tigte, sagt nicht nur Vasari und bezeugon meh-
rere mit feinem kiinstlerischen Gefuhl behandelte
Blitter, sondern wird auch noch dadurch besti-
tigt, dass er das Blatt, welches die »Delphische
Sibylle« yorstellt, 4} beacichnet und damit
deutlich seinen Namen Alessandro Botticelli an-
kegebon hat.« Dio Stelle bei Vasari ent i
bewerkt, keineswegs dic bestimute Aussage ¥
576
Baocio Baldini.
dem, was Passavant behauptet. Nach dem Cha-
rakter der Ausfithrung, nach der Feinheit, mit
der einzelne Theile gezeichnet sind,
bei cinigen BIL, z. B. boi dem Richthaus des
Pilatus, bei ‘Theseus und Ariadne, und dem
Jagdabenteuer, wol denken, dass sie von Bot-
ticell’s eigener Hand herrilhren; das von Pas-
savant wabrgenommene feine Kunstgefuhl
Wehte ich aber um so weniger fir cin zuver-
Hissiges Kriterium halten, als er selbst Stiicke,
die im Technischen gar nichts mit einander ge-
mein haben und in der Empfindung sehr roh
sind, dem Botticelli zuschreibt. Vollends ver-
wunderlich ist, wenn er die Buchstaben 4}
auf dem Bl. mit der Delphischen Sibylle fir
ein Ktinstlermonogramm hilt und anf Botticelli's
‘Namen deutet. Wer die Kupferstiche und Ge-
wohnheiten der alten Meister kennt, der untor-
scheidet leicht die als Monogramme gebrituch-
lichen Anfangsbuchstaben der Ktinstlernamen
von anderen zu sonstigen Zwecken hingesetzten
Initialen. Ich kenne kein Beispiel, wo ein alter
Kupferstecher auf seinen Werken den Anfange-
buchstaben seines ‘Taufnamens in Verbindung
mit dem Anfangsbuchstaben des Beinamens, den
er von seinem ersten Lehrmeister fllbrte, als
Zeichen gebraucht hiitte, wie Botticelli, der mit
inem Familiennamen Filipepi hiess, hier gethan
haben soll; aber davon abgeschen, schon die
ungewdhnliche Stelle, wo die oben erwithnten
Buehstaben angebracht sind, und der Umstand,
dass man auf den andern Bil. derselben Folge
nichts Aehnliches antrifft, hiitten bei Passavant
Zweifel an der Richtigkeit seiner Auslegung er-
weeken miissen. Jene Buchstaben, folgender-
maBen gestellt: 3 befinden sich niimlich auf]
dem zur Folge der Sibyllen gehirigen dritten
Blatt, neben den acht italienischen Versen im
Unterrande, und zeigen an, dass der Stecher
sich in der Aufeinanderfolge der Verse geirrt
hat. Das 4 vor dem vierten Verse bedeutet,
dass dieser Vers, der sich dem Sinne nach an
den aweiten ansebliesst und mit dem ersten
reimt, dem dritten vorangehen muss, wihrend das
4 vor dem dritten Verso besagt, dass dieser
Vers hinter dem mit 4 bezeichneten folgen muss,
da er mit seinem Inbalt sich diesem anschliesst
und sein Endreim mit demjenigen des zweiten
‘Verses gleichlautend ist (s.Verz. I, No. 27). Das
vunzweifelhafte Monogramm Botticelli'ss, das
Passavant entdeckt haben wollte, fllt somit da-
hin, ist jedoch leider schon in die Monogrammen-
lexika und Kunstschriften tibergegangen, wo es
seine Stelle nicht so bald aufgeben wird.
‘Nach Duchesne ist Baldini der erste floren-
tinische Goldschmied, der Platten fiir den
Abdruck auf der Presse gestochen hat. Seine
Thitigkeit wird gewdhnlich 1460—1485 ange-
Sotzt; aber das ist nur Vermutung. Die thm
altherkOmmlicher Weise sugeschriebenen Kupfer
zum Monte Sancto di Div und zum Inferno des
Dante sind von 1477 und 1481. Man kann zuge-
ben, dass B. die ebenfalls unter seinem Namen
gangbaren Propheten und Sibyllen mebrere Jahre
vorher gearbeitet hat; doch lisst sich nicht glau-
ben, dass sie bis 1460 curiickgeben, zumal da
sic in technischer Bezichung mit den Kupfera
von 1477 und 1451 villig tbereinstimmen , und
unter den Propheten zwei nach dem altdeutsehes
Meister von 1466 kopirte Figuren vorkomme:
Verz. I, No. 15 und 22). Wenn aun, wie fax
aligemein angenommen wird, Finiguerra. scbot
1452 das Kupferstechen und Kupferdrucken er-
fand und die ersten der vermeintlichen Werke
seines unmittelbaren Nachfolgers, hoch angesetzt,
um 1470 erschienen, welcher Kontrast zeigt sich
dann zwischon dem kleinen Vorrat von italie-
ien Kupferstichen des 15. Jahrh. und dem
Reichtum der von alten deatschen Meistern
derselben Periode hinterlassenen Bliitter. Ich
weiB wol, man pflegt die sogenannten »Niellew
mit in Rechnung zu bringen, d. h. die Abdrieke,
welche die florentinischen Goldschmiede, ror
dem Einschmelzen der Niellomasse in die cinge-
grabenen Vertiefungen, von ihren gravirtea §
berplatten auf Papier abzogen. Die Anzahl die-
ser Niellen ist aber gleichfalls iuBerst geringe,
weil der Goldschmied flir seinen Privatgebrauch
nicht mehr als einen, bichstens zwei Abdricke
machte, die auf seinem Arbeitstisch liegen blie-
ben und groBentheils verloren gingen. Duchesne
beging einen argen Missbrauch, als er in seinem
Essai sur les Nielles (1825) diesen Namen auf
eine Menge kleiner Blitter ausdehnte, welche
den ersten Ansatz zur Entwicklung der Kupfer-
stecherkunst und einen eigenen Abschnitt fir
ihre Technologie begriinden soliten. Er be-
schreibt mehr als 400 Niellen, welche Passavant
in seinen Zusiitzen auf den doppelten Bestand
bringt. Genau zu bestimmen, was unter Niellen
zu verstehen sei und wodureh sich dieselben vou
Kupferstichen unterscheiden, daran dachte we-
der Duchesne noch Passavant. Unter den vou
thnen aufgeziihlten Blittern befinden sich viel-
leicht keine dreiGig eigentliche Niellen; bei wei-
tem dio meisten sind gew0hnliche Kupferstiche
und von diesen nur dadurch verschieden, dast
sie unter falschem Namen in Auktionskataloge
cingetragen und auf Kosten reicher Sammler 1
fabelhaften Preisen hinaufgeschwindelt werden.
Diese angeblich iltesten Druckproben der flores
tinischen Goldschmiede sind nicht dlter, sehr
linger, als die Kupferstiche, die man mit Baldi
‘und Botticelli in Verbindung bringt.
Bei den Versuchen, die beiden Meister nach
der Art und dem Werth ibrer Stiche zu charakte-
risiren, kommt B. in der Regel am schlimmsten
weg. Bartsch hiilt yon ihm wenig oder Nichts.
Sein Stich ist schlecht. Seine Formen sind aus-
gedriickt durch stark markirte Umrisse mit einem
‘Ansatz dinner Schattirungen, die aus feinen,
kunst- und geschmacklos sich ‘krenzenden Stri-
chen bestehen, und ds manche Theile, wieKipfe,
_Beocio Baldini.
577
finde und FAGe, gar nicht schattirt sind, 80
gleichen seine Kupferstiche kalligraphischen
Folerceichnungen, dio gemeiniglich nur cin
twockenes, hartes, kaltes, fades Machwerk ohne
lisltung und Wirkung darbicten.« Ottley ver-
theidigt B. gegen Vasari, und meint, der Letz-
tere habe sehr fibertrieben, wenn er dem B.
Sdwiche vorwerfe in einem Theile der Kun
vorin die Meister der florentinischen Schule je~
lersit ihre gréBte Stirke bewiesen hiitten.
Vaar's Worte werden aber von Ottley sowol,
‘vie von allen andern Kunstschriftstellern falsch,
¢h au buchstiblich verstandon; sio sagen
sid, dase B. Uberhaupt wenig zeichnen konnte,
‘nue dass er im Figurenzeichnen, imKompo-
sive figurenreicher Darstellungen unbeholien
wz. Die Goldschmiedo, in Italien wie in
Ieaschland, waren gelernte Zeichner, meist
ster nur fir das Verzierungefach, fiir Blumo
Uiter- und Rankenwerk, und wenn auch d
Fuenwerk in einem govisson MaGe zu ihrer
Tratis gehirte, so verstandon sio sich doch auf
‘as freie Zetchnen und Zusammenstellon von Fi-
wea in der Regel nur wenig. Dies war, wie
‘sxceint, bei B. der Fall, einem mittelmiBigen
Susthandwerker von ihnlichem Sehlage, wie
indoutscher Zeitgenosse Iarahel van Meckenen.
Pussavantspricht oft von Baldini'sStichmanier,
Ye jedoch anzugeben, worin sie bestoht. Die
Knferstiche, die er ihm zuschreibt, lassen we-
‘iswens drei verschiedene Arten der Ausfthrung
ttleonen; er bezeichnet sie, ohne jede nihere
Fetimmung, als Arbeiten aus verschiedenen
Perioden des Meisters. Ueber Botticelli’s Stich-
uetlode iuBert er sich folgendermaGen : »Sandro
Suticelli pflegte seine Umrisse sohr tiof und
emshart, aber mit vielem ktinstlerischon Ge-
fiileinauschneiden, Seine Kupferstiche erkennt
‘a sehr leicht an ‘dem grUBeren Verstindniss
ter eichnung, hauptsiichlich in den Konturen.
Was thn unter anderem- von Baccfo Baldini
tatercheldet, ist die besonders in seinen feinen
Krewschraffirungen hiiufig angewendete kalte
Nadel (cin damais noch gar nicht vorhandenes
Handwerkszeug !]. Er bediente sich dieser Stich-
suxier bei seinen Folgen der Propheten und Si-
Yyilen, yornehmlich aber bei seinen Kupfern 2u_
Tante« (Pass. V. 27.) Da, wo or diese Ku-
vler beschreibt, ist er anderer Meinung. Botti-|
‘eli soll zwar die Zeichnungen dazu geliefert,
‘eer an den wenig gefllhlten Unrissen und an
‘a unbestimmten Schraffirungen des Stiches
einen Antheil haben, und etwas weiterhin er-
lint Passavant, dio’ groBe »Himmelfabrt der
rine, ein in der Zeichnung barbarisch rohes
‘ol im Stich wabrhaft brutales Blatt, fur Bott
‘els Hauptwerk! (Verz, I, No. 55). Begreife,
Yetkann, dieso leeren, einander widersprechen-
ta und doch jedesmal mit der Miene der Un-
it auftretenden Bebauptungen.
weil, wio sehwer es schon hiilt, uber
‘anche Rupferatiche dos Mare Anton und seiner
Meyer, Ktaalle-Lexikon. 11,
beiden vornehmaten Schiller richtigen und zu-
verlissigen Aufschluss zu erhalten; solito dies
nicht noch weit schwerer sein, bei den Werken
aweier iilterer Meister, von welchen die fritheste
schriftliche Usberlieferung den Einen allerdings
Kupferstecher bezeichnet, obne jedoch einen
einzigen soiner Kupferstiche nambait zu machen,
wibrend sie sich ttber den anderen so undeutlich
auslisst, dass wir ungewiss bleiben, ob er tiber-
haupt jemals in Kupfergestochen hat? Ueber den
florentinischen Kupferstichinkunabeln schwebt
ein flir uns undurchdringliches Dunkel, in wel-
chem wir dureh die Aufkliirungen jener gelehr-
ten Ausleger nur noch mehr irre geleitet werden.
Vielleicht gelangen ktinftige Forscher 2u ge-
wuerer Kenntniss Uber die Meister dieser ge-
heimnissvollon Blitter; vor der Hand milsson
wir auf eine bestimmto Benennung der einzelnen
/Stiche verzichten, Ich stelle sie siimmtlich unter
einen gemeinsamen Gesfehtspunkt, will sie aber
nicht in einen Topf werfen, sondern nach der
mir angemessen scheinenden Weiso ordnen. Zu-
vor einige allgemeino Bemerkungen tiber dio alt-
florentinischen Kupferstiche im Vergleich mit
den altdeutschen,
‘Was jene von diesen am auffallendsten unter-
scheidet, ist der Inhalt der Darstellungen. Der
erste Gebrauch, der von der neu erfundenen
Kunst in Deutschland gemacht warde, bestand
inmassenhafter Anfertigung von Heiligenbildern,
die fast ausschlieGlich auf den religitsen Bedarf
der unteron Volksklasson berechnot waren; in
Italien dagegen verlangte nicht so sehr die An-
dacht, als der Sinn flr feinen Luxus, das Wol-
gofallen an kitnstlerischer Ausschmtickung aller
Umgebungen des Lebens solehe godruckte Bil-
der, dio sich mit ihrem Kaufpreise und Inhalt
mehr an die hiheren und gebildeteren Stinde
wandten. Mit der Wolhabenbeit und Frethelt
der Stidto war Italien am Schluss des 15. Jahrh.
auch an geistiger und geselliger Bildung den
Lindern diesscits der Alpen vorausgekommen;
die Formen einer hvher entwickelten Sitte, die
duroh eine schinere Volksnatur unterstiitzt war,
das Elegantere und Vornehmere in Tracht und
Haltung zeigte sich auch in den Figuron jener
Blitterfolgen, welche die Typen der deutschen
Reichsstidte an Feinheit, Anmut und einem ge~
nm Anstand bei weitem Ubertreffen. Dem
shenschlag, wio er sich in den Stichen des
Meisters von 1466 und Martin Schongauer's dar-
fehit os nicht an Lebenskraft und Origi-
aber die Gestalten sind unschin, oft
hiisslich, Stellungen und Bewogungen eckig, die
‘Trach schwerfillig und steif. Unter dem Im-
puls eines verjtingten Lebensgefithls hatte
damalige toskanische Kunst sich der Fesseln des
Mittolalters schon in vieler Beziehung entledigt
und eine freiere Bewegung errungen. Dio altfio-
rentinisehen Kupferstiche sind Erzeugnisse diesor
Friihrenaiseances. Neben den Gogenstiinden der
Bibel und Legende, der mystischen Dogmatik und
iy
578
___Bacoio Baldi,
Symbolik sehen wir die Gestalten der klassi
schen Allegorio und Mythologie aufkommen,
welche schon Dante in’s Christliche eingeftihrt
hatte und die nun, bald mit jenen, bald mit an-|
dera, oft weltlichen Gegenstiinden In Bozichung,
gosetzt, sehr merkwilrdige Kunstprodukte ent-
stehen lassen. Allerdings entwickelte sich die
Eigenthilmlichkeit dieser neuen Geistesrichtang
in den Kupferstichen nicht zu iihnlicher Vor-
trefflichkeit, wie in don gleichzeitigen Gemilder
aber kinnen sie auch nicht gleichon Werth und
gleiche Wichtigkeit mit diesen beanspruchen, 50
findet sich unter hnen doch manches interessante
und gehaltreiche Blatt. Die Auswahl und Ver-
einfuchung der Naturformen, das oft gliickliche
Streben nach Schénheit der Linien, nach Witrde
und Anstand der Bewegungen, nach edler Anord-
nung des Faltenwurfs bezeugen hier gleichfal
einen auf hihere, idealere Voralge gerichteten
Sinn; auch in dieser rein ktinstlerischen Bezic-
hung sind die altforentiniseben Kupferstecher
den gleichzeitigen deutschen weit berlegen.
Im Technischen aber, in der Geschicklichkeit,
wit einer gewissen Quantititt von Schwars und
Wei die Stirke und Schwiiche einer Farbe an-
zugeben und damit Helldunkel hervorgubringen,
in dem manchmal schon golingenden Bemlthen,
mit dem Grabstichel die verschicdenartigen
Kleiderstoffe und Naturbestandtheile auszu-
driicken, in der Manipulation der Druckpresse,
kurz in allen Stilcken, dfe zum Handwerk gebi'-
ren, kinnen dio Italioner sich nicht mit den
Deutschen messen, und sind daher auch nicht
alsthre Vorgiinger anzuschen. Nurdaringleichen
sich die alten Meister belder Linder, dass sie
sich auf die Behandlung der Kipfe und Hindo
nicht so gut verstchen, als auf die Bearbeitung
der Nebensachen, namentlich der Verzierungen
an Gebiiuden, Kleidern, Waffen, Hausrath und
Schmucksachen aller Art, die mit ihrer Ueber
fille und ihrer sorgsamen, in's Einzelne gehen-
den Durehftthrung auf Goldschmiedewerkstitten
hinweisen.
‘Wie ansprechend daher auch die florentini-
schen Kupferstichinkunabeln durch den Stil der
Anordoung, durch den Inhalt und Geist der Er-
findung flir den Kunstfreund sind, so machen
sie doch von technischer Seite cinen wenig giin-
stigen, oft missf¥lligen Eindruck. Deutlich lassen
sich zwei Arten der Ausflibrung unterschei-
den. Welche der beiden Manteren als die frtthere
angeschen werden muss, ist achwer zu sagen.
Jabreszahlen haben die hierher gehUrigen Bitter
nicht, und die Bestimmung ihrer Entstehungs-
zeit nach der Verschiedenheit des Stils und den
bald groBeren, bald geringeren Rohheiten und
Unbeholfenheiten der Technik bleibt etwas sehr
Unsicheros., Der technische Entwicklungsgang
der Kupferstecherkunst lisst sich in Italien
nicht s0 genau verfolgen, wie in Deutsch-
land. Hier ist urspriinglich nur efne Manier
vorherrschend, nimlich die mit den feinen,
engen, rautonfUrmig sich krourenden, in fie:
Strichelchen und Pankte auslaufenden Sehr; |
rungen, welche der Meister voo 1466 auertits |
Werk setst, Martin Schongauer weiter ausilie
und Albrecht Diirer sur huchsten Vollkoune-
hit bringt. In Italien nichts Achnliches. Wet
macht sich bei der Ausfthrung der gleichiie
arbeitenden oder sufeinanderfolgenden azz
Stecher woniger das Gemeinsamo als das Yer
schiedenartige, nicht sowol Fortschrittalsiti-
stand bomerklich. Mantegna vorbesserte &
trockene und harte Stichmanier Pollajuolos,
dem er zwischen dor Lage seiner schriigen T-
rallelstriche feinere Mittelstriche etwas sie!
anbrachto und, auf solche Art seinestarke Seat:
tirung mildornd, Halbtine und Helldunkelbe-
wirkto; er fand in dieser Behandlungswese
viele Nachfolger, unter denen aber keiner "it
der Uboribn hinausging, Za Anfang des 16. Jab
sind die in Italion gangbaren Stichmanieren wt;
0 unreif und unselbstindig, dase man sie at}
ub, als Albrecht Ditrer's Kupferstiche dott
Kannt wurden, in denen sich dle Striche sti
den Formen, dic sie ausdriicken sollen
mannigfachston Weiso schwingon und unter.
Gio.Antonio von Brescia, Zoan Andrea, Nise?
von Modena, Gio. Battista del Porto, Bentet
Montagna, Girolamo Mocetto, Mare’ Antosisit
seiner ersten Zeit, beeiferten sich, die Bil as
doutschon Meisters nachtustochon , xu studi.
und sich seine Stichmethode a eigen oder 1.
nutzo zu machen, — eine Eracheinung, die ut ;
erklitlich bliebe, wenn die Kupferstecherkusst |
‘us Italien nach Deutschland gekommen wire. |
Die beidon in Floronz gebriuchlichen Mazie- |
ren, gleichmiGig befangen nd eintinig, entbe- |
ron noch aller malerischen Wirkung und fee |
Nitancirangen, und begniigen sich fir Forme |
und Umrisse ledigtich mit der Angabe des No |
wendigen. Die Stiche machen den indrack rt
Federzeichnungen; die einen sind bret wa
fllchtig hingeschricben, die andern fein wi
‘omsig gestrichelt. Man iat demnach eine feixt
und cine breite Manier au unterscheidea. Bel
der orsten sind die Striche, welche den Schattes
bilden, kunst- tnd zwanglos gelegt, oft mit a2
dern Strichen gekreuzt, ohne sich aber in be-
stimmten Krilmmungen’ den Kirperformea mi
Falton anzuschmiogen oder sich mit abgebmebt-
nen Strichelchen und kleinen Punkten ins Litt
ma vorlieren. Dio bald zu seicht, bald utiefse
schnittenon Schraffirimgen bewirken bisweie:
grelle Gegensitze von Hell und Dunkel. Die
guton und frischen Abdrilcke, die einzigen, msc?
denen mau die ganze Feinheit und Zartheit dic
ser Manier beurtheilen kann, sind sehr sete.
aus dem Grande, weil diese Art von Stichen sch
beim Drucken schnell abnutat und sehr bald dt
Blume des Abzugs verliert. Das Erdreich ist
nit sprotsonden Kleinon Pflanzen und Kricter>
vereiert, die aber nicht 80 hiiufig und reieblich
angebracht, auch nicht 20 nett, e0 zierlich ge
Baccio Baldini.
seichnet und so ausfllbrlich behandelt sind, wie
suf den Kupferstichen des Meisters von 1466.
Bei den grbBeren Formen dor Vegetation geht
dig Arbelt mehr ins Einzelne, versteigt sich aber
sieht tiber das Konventionelle. Man orkennt
‘arunter Cypressen, Orangen, Tannen und Eiben,
die wie die geschnitzton Biume dor Nirnborger
Spielzeugschachteln ausschen. Die entfernteren
Biume und Gebiischo haben das Anschen groGer
Hupilze oder kleiner Heuhaufen. Die Wolken
eichen linglichen, an beiden Enden sugespitz-
ten Blittern, sie kommen nicht hiufig vor. Die
muichendston Kupferstiche dieser Manier sind
‘ie Propheten und »Sibyllen«, das »Richthaus
4s Pilatuse, «Theseus und Ariadnor, das ~Jagd-
stateuers, das «Lehrbilderbuche und die «Gol
imiedverzierungens. Mit Recht werden sie
énselben Meister, gewdhulich dem Baldint, 2u-
gechrieben. Will man, nur der bequemeren
Baichnung wegen, den schon herkémmlich
sevordenen Namen dieses Ktnstlers flr sic bei-
‘ehalten, 0 ist dagegen nichts cinzuwenden;
sur muss man nicht, wie Passavant, so viel elen-|
des Machwerk, das technisch und iisthetisch gar
sichtsdamit gemein hat, auf Rechnung der »Bal-
‘isisehen Maniere sotzen.
Wasdie Technik der broiten Manior betritt,
‘oigt dieselbe einen derben, manchmal brat
\n Grabstichel. Dio Kupfersticho dieser Art
‘elblo mit einer Lage paralleler Striche von
skiger Richtung oe Quorschraffirangen
statirt, die, glefch dick und gleich weit meben
ender gezogen, schroff gegon das Licht ab-
bechen. “Das Landschattliche ist hier iirmlich,
e Abstufungon des Terrains sind nur mit|
icten krummen oder schriigen Strichen, bis-
veil auch in bloGem Umriss angedeutet ; sogar|
xErdreich des Vordergrundes ist scbr kiirglich
‘gestattet. Die Luft ist hiufig ganz unbe-
wikt; wo Wolken vorkommen, haben sic cben-
fais die ovale Form mit spitzen Enden, sind
den Rindern gekriusclt. Auch dic
Bane haben die schematische Form, wie bei
(er vorkergehenden Manier. Eine ziemliche An-
‘ub von Kupferstichen dieser breiten Manier|
Winl von Ottley dem Botticelli beigelegt; ich
nich aber nicht entschliessen, der Mei-
‘ag dieses sonst 80 scharfsichtigen und be-
‘wunenen Kunstschriftetellers beizutreten. Der!
Unstand, dass er mebrero von diesen theilweise
‘sehr groBen und seltenen Kupferstichen in seiner
tigenen Sammlung hatte, becinflussto, wie cs:
ehcint, sein Urtheil. Ganz unbefangen, hitte er
few Anstand genommen, soleho rohe und
‘SbrikmiiBige Grabstichelerzeugnisse einem Mei-|
er anfzubilrden, dessen Bilder ein so sorgfil-|
‘ges Streben nach Formeneleganz. in allen Ein-
telheiten beseugon. Am passondsten wilrdo
‘dete Manier nach Pollajuolo benannt, mit des-
te Behandlungsweiso sic tibereinstimmt , frot-
lich ohne dieselbe an ktinstlerischem Geist, an
Strenge der Modellirung und Zeichnung 2u’ er-
reichen. Es gibt jodoch cine Abart
nier, bei welcher der Grabstichel anit grUBerer
Geschicklichkeit gohandhabt ist: die Schatti-
rungen sind auch nur mit einer eiuzigen Strich-
lage bewirkt; aber die Striche sind dinner,
und dazwischen sind Mittelstriche eingestreut,
nach der Art Mantegna’s, die offenbar zum
sio gleichon zusammengruppirten F
steinen oder Erdklumpen, welche gerade, spitz~
auslaufende Striche als Unterlage haben, Das
aLeben Christi und seiner Mutters, 15 BIL,
Fadia ietecrayrlnpa ete etree
trarkas, die »Predigt des Fra Marcor sind Kapi-
talblitter dieser Nebonmanier.
GewUhnlich behauptet man, gewiss wit Un-
recht, dass dic iltesten italienischen Kupferstiche
mit dem Reiber oder Cylinder, dem Druckwerk-
zeuge der ersten Kartenmacher nnd Briefdrucker,
hervorgebracht seien. Dass Finiguerra im J.
1452 von seiner borithmten, noch jetzt in dem
florentiner Kabinet vorhandenen niellirten Pax
einen Abdruck anf Papier zog, ist gowiss:
hiltte er auch Kupferplatten flr vielfiltigen Ab-
druck gestochen, so wiire cin Druckapparat ihn
unentbehrlich gewesen und das Kupferdrucken
in Italien nicht 25 Jahre und liogor nachher in
dem unvolikommenen Zustande geblieben, wel-
chen die Kupfer zum Monte Saneto di Dio und
zum Inferno des Dante zeigen, Dass die altita-
Vionischen Kupferstiche, namentlich diojenigen,
die man noch immer fir Reiberabdrlicke aus
gibt, von der Prosse abgezogen wurden, zeigen
dig deutlichen Spuren von dem Eindruck des
Plattenrandes. Zugleich aber lohrt der Augen-
schein, dass die altitalienischen Stecher, die ihre
eigonen Drucker und Verleger waren, nicht blo8
mit der Handhabung der Presse, sondern auch
mit allon Zubereitungen fir den Druck nur un-
gentigond bekannt waren, Zur Zeit, als die
Blitter des Meisters von 1466 und des Martin
Schongauer sauber, klar, kriftig, sogar brillant
von den Platten abzezogen wurden, wou die
ungleich griBere Schiirfo und Festigkeit des
Stichs dieser Meister jedenfalls ein gut ‘Theil
beitrug, sind die Kupferstiche in Italien meist
schmutzig, matt und stumpf gedruckt, als ob
man das Auflegen und Abwischen dor Platten
nicht gehirig verstanden hiitte. Auch fehlte die
Kenntnias des Abschleifons der Platten, weil an
den ausgelschten Stellen die Ueberbleibsel des
urspriinglichen Stichs noch mebr als billig 2u
sehen sind. Das Abdrucken geschah anfangs mit
‘einer blassen bliulichen oder britunlichen Druck-
farbe, nachher mit kriftigorem Schwarg.
Im Nachfolgenden sind die dem B. und Botti-
colli herkdmmlich zugeschricbenen Stiche nach
der bezeichneten Verschiedenheit der Behand-
lungsweiso in zwot Klasson cingotheilt. Bei den
Kupferstichen der ersten Klasse (der feinen Ma-
nier) bin ich ausflbrlicher gewesen, weil Uber
i3*
580 Baoclo Baldini.
den Inhalt derselben bisher wenig gesagt wor-
den ist und selbst dieses wonige mancher Berich-
tigung bedurfte. Wennich dabei auf Passavant’s
irrige Angaben, auf soine Vermutungen und Pa-
radoxien hauptsichlich Riicksicht genommen
und sie weitlinfiger besprochen habe, als viel
leicht Manchem recht scheint, so ist der Grund
kein anderer, als weil in Privat- und sogar in
Sffentlichen Sammlungen dio Inkunabeln der ita-
lienischen Kupferstecherkunst nach seinem Ver-|
zeichniss geordnet und numerirt sind, und alle
Auktionskatalogo sich darauf als auf die héchste
‘Autoritit beziehen.
Bei den BIl., die ich nicht aus eigener An-
schauung, sondern nur aus Abbildungen oder
Besehreibungen kenne, und bei denen ich daher
fremdem Urtheil folgen musste, beschriinkte ich
mich auf bloBe Nomenklatur oder kurze Zitate.
Sie sind durch ein N. G., dh. Nicht gesehen,
bezeichnet.
Verzeichniss
der gew0hnlich dem Baldini und Botticelli
augeschriebenen altflorentinischen Kupferstiche.
I, Peine Manier (herkGmmlich Baldint sngeschrieben).
A. Bibel und Logende.
|—24) Die Propheten, Folge von 24 Bil. 8. Ausser
grossen und kleinen Propheten umfasst diese
Folge dic Patriarchen und andere alttestament-
liche Gestalten, welche der christlichen An-
schauung als Vorboten und Vorherverkindiger
Christi galten, Im Unterrando der Abdriicke des
ersien Plattenzustandes beflnden sich acht den
Gogenstand erklirendo und in unkultivirtem,
mit Lateinisch vermischtem Italientsch abge-
fasste Vorse in Unzialbuchstabenschrift. Die In-
achriften, in orthographischer Hinsicht immer
sehr mangelhaft und zu Anfang wie am Ende
anstatt der Punkte, oft mit Schndrkeln und
einem Zierwerk verschon, haben das Cha-
rakteristische, dass die B, Q und Z zu Anfang
wie in der Mitte der Worte klein als b, q und 3
gebildet und das grofe 8, wie das Kleine 3 bel-
hnahe immer verkehrt (2, &) gestochen sind.
Bartsch hilt diesen letzteren’Umstand far cin
Zeichen von Kopien, aber mit Unrecht; denn
‘wenn man bedenkt, wie schlecht die damaligen
Kupferstecher die Buchstaben stachen, da thnen
das Verkebristechen — zum Zweck der recht-
sitigen Wiodergabo im Abdruck — otwas
Neues war, so ist viel cher anzunchinen, dass
der alteste’Plattenzustand in dieser Hin
feblerhafter war, als dic jGngeren, bel denen
dio Auf und Nachstechor solche Trrtmer 2
verbessorn pflegten, Ottley hielt far wabr-
seheinlich, dass B. diese Folge der Prophe-
ten in seiner ersten Zelt, viellelcht zwischen
1460—1470, nach Botticelli's Zeichnungen
gestochen habe; aber wie schon Mariette bemerkt,
Bonutzte der florentinische Stecher bei. seiner
Arbeit dic Apostelfolge des deutschen Meisters|
yon 1466. (B.X, p.20. No, 28—39.) Die Pro-
Paeten Amos (No, 15) und Malschia (No, 22)
sind nach den beiden Figuren kopirt, welche in
ler deutschen Folge die Apostel Simon und
Paulus (No. 36 und 38) darstellen; sie unter-
schelden sich, threr verinderten Bedeutang fe-
miss von letzteren insofern, als Amos sat dex
Sige des Simon ein geschlossenes Buch, Mi-
lachia att des Schwertes des Paulus ine
Schriftrlle halt und dio Fisse, die bei dea
Aposteln nackt waren, bei diesen beschokt sod
‘Auch sind sfe nfebt ‘alt denselben Strichlsgea
schattirt, und folglich keine servile Kopien, son
dern mehr freie Usbersetzungen aus dem Deut
schon ins Hallenische. Ich habe nic die rll
stindige Apostelfolge des Meisters von 1404
geschen; aber Mariette, der eine solche best,
verglich die brigen Apostel, und fand wos
Keinen dersclben kopirt. Diese xwei Kopien
eweisen gleichfalls, wie sohr Passavant ir,
wenn er die Stiche und Zeichnungen dieser
Prophetenfolge dem Botticelli zutheilt, der sic
agowiss selbstindig durchgearbeltet hite. och
ist wol miglich, dass ein Thell der Figuren nich
Botticelli Zeichnungen gestochen ist; will ma
die Folge als Baldini's Arbeit gelten hasten,
erhellt aus den angefirten Umstinden, dis
YVasarl's Versicherung, er habe nur nach Bit-
calli gestochen , nicht’ ganz streng zu ane
st. — B. XII. p. 165—167. No. 1-21.
Von dicsor Folge der Propheten existen
Kopien, die sich nicht wol mit den Orgnles
vermechseln lassen, Es sind weniger Kopies,
als frele Bearbeltungen eines anonymen Kupler-
Stechers, der sio aus der foinen Manier in de
brolte abertragen hat, 10 dass sie ein ganz s8-
deres Aussehen haben und von Ottley sogar deo
Botticellf zugeschrieben werden, Ich kenne di-
von keine einzige, und erwabne sie Vert Il,
No, 5—29,
1) Josaias, birtig, nach rechts gewendet, nit
aufgekrempter Mitze, anf einem Kasten
sitzend, in der Rechten ein geschlossenes
Buch, in der Linken eine grosse Sige
haltend. Letztere bezteht sich anf eine
Jfidische, von den Kirchenviter adoptine
Sage, nach welcher Jesaias auf der Flockt
von einer Zeder verschlungen und in dieser
aersigt warde, — B. 24.
1, Beelglich dieses Plattenzustandes gilt
fir die ganze Rethe folgende Bene
ung: dle Platten sind 178 Mil. och
tnd 106 Mil breit; oben links haten
sie arabische Nummern von 1 bis 24
unten bloB den Querstrch fir de
Abtrennung des Unterrandes mit dex
acht italienischen Versen, woo deoen
wir jedesmal dio Anfangs- unt
Schlussworte anfubren. Wir gebea
auch die andern Inschriften, ¥el
leselben bei Bartsch unrichtis ver~
roichnet sind, Meine Ordnunge
nummer stimmen nicht mit deneo
bel Bartsch, sondern mit den anf den
Kupferstichen beflndlichen; mebrere
aber von den mir zu Gesicht gekom-
tmenen Blittern waren beschidigt uni
ohne Ziffer, wesbalb ich bet desea
der angegobenen Nummer ein Frage
relchen beigefigt habe. Eine Folge
yon Stichen dieses Plattenaustanics,
bet der dre Blitter feblten und die
aberen Eeken meist angesetat waren
warle in der Versteigerung Dutazz>
Baccio Baldini. 58t
zu Stuttgart, 1872, (Ur 4,868 Golden
verkauft.
‘Anf der Schriftrolle hinter dem
Racken des Propheten: 18a1a — Pno-
yrta. Oben links: 1, Unton: acco
LA VEROIN ....- CH YIRTVORO.
11, Simmtliche Platten sind verkleinert,
und haben nur noch 143 Mill. Hohe
bei 105 Mill. Breite, Der Unterrand
tmitden Vorsen ist abgeschnitten ; nur
bei einigen Blattern, z. B. bel dem
Propheten Abdias sind “noch Spuren
von den obersten Versen brig. ge-
Dlieben, Zu dem Trennungsstrich des:
Unterrandes, der beibehalten ist, sind
an den drei andern Seiten Finfas-
sungsstriche hinzugekommen. Bartsch
sagt, dass simmiliche 24 Bll. oben
recbis numerirt sind; das ist nurbet
den Platten 16—24 der Fall, dfe an-
dern sind oben links numeritt,
Mit Randstrichen ohne Verse,
sonst wie I.
TIL, Simmilicho Platten sind von einem
Ungenannten aufgestochen. Dio Ret-
honfolge der BU. weicht, wie Bartsch
bemerkt, von derjenigen der Abdriicke
des rwoiten Zostandes ab, sie sind
aber nicht, wio er angibt, durch-
gehends unten rechts, sondern auch
an ander Stelle nurmerirt. (Passa-
vant erwibnt einen vierten, nochmals
rotuschirten Plattenzustand mit offe-
nner Schrift, verwechselt aber hichst
wabrscheinlich diesen Zustand mit
dem dritten, wo bereits offene Schrift
‘orkommt.)
Jesaias. N. G.
2) Jeremias, unbirtig, nach rechts gewendet,
mit einer Spitzmitze, sitzt auf strablenden
Wolken und hat eben solches Gewolk zu
seinen Fiifen ; die Linke anf der Brust, in
der Rechtenein geschlossenes Buch. —B.10.
1. Auf der Schriftrolle hinter dem Nacken
des Propheten: mnmura - rnovsra.
Oben links: 2 (verkehrt: §). Unten:
‘PERVRRO...... DERENTI.
11, Mit Randstrichen, obne Verse, sonst]
wie vorber.
LJ. Unten rechts: 10. Oben links ist die|
verkehrte 2 der vorhergebenden Plat-
tenzustinde noch sichtbar.
Ezechiel, birtig, das Gesicht nach links
gewendet, in blofem Kopf, sitzt auf einem
eichverzierten Thronsessel ; auf der
Sebriftrolle, die er mit belden Hnden hile,
stehen die Worte: nxALTAYI. LION.
ysenuita. — B. 12,
I. Rechts auf der Stuhllehne, eine zweite
Schriftrolle, mit dem Namen:
RXRCHIRL . PROFRTA. Oben links: 3.
Unten: nat wonno........ LONORA,
IT, sxncnim, ist in szncurp. verbessert,
aber der linke Querstrich des X noch
sichtbar geblieben. Oben links: 3.
IIL. Unten rechts: 12. Oben links sieht
man noch die 3 der vorhergehenden
Plattenzostinde.
4) Daniel, jugendlich und unbirtig, das Ge-
steht nach links gewendet, trigt eine Art
phrygischer Mitze mit Federbusch aber
einem turbanférmigen Rundwaulst er sitzt
‘auf einem reichgeschmiickten Thronsessel,
und zeigt mit der Rechten auf ein offenes
Buch mit folgender Inschrift:
vost | ux10
opas | rex
vu st| rs — B13.
I. Im Hintergrunde, zu belden Seiten
der Rickenlehne des Throns : paxix1o
= Ynoreta, Oben links: 4. Unten:
‘mpmxps ... (bei dem ersten D und
dem letzten B noch Kortekturen des
Schriftstechers sichtbar). . qVANTs
Al, Mit Randstrichen, ohne Verso, son:
wie vorher.
III. N. G.
5) Noah, bartig, das Gesteht nach links ge-
wendot, mit’ einer Spitemitzo, sitzt auf
strahlenden Wolken; in der Linken trigt
cr die Arche, —B. 1, — Photographirt in
der Luxusausgabe des Durazzo'sehen
Auktionskatalogs.
1, Hinter der Matze: xox rnorsra,
Unten: tymn0..... 1pp10. Oben
links: 5. Passavant gibt irthivlich
an, dass die Zahl auf diosem BI. einer
2 pleiche; es ist eine verkebrto 5, in
folgender Gestal
1, Mit Randstrichen, ohne Verse, sonst
velo vorher.
. G.
mn.
6) David, birtig, mit umgekrempter Matzo,
die Augen gen Himmel gerichtet, das Ge-
ssicht nach rechts gewendet, sitet auf strah-
Ienden Wolken und halt mit beiden Hin-
den vor der Brust ein Psalterium (keine
Harfe, wie es gewohnlich heisst). — B. 6.
1, Ueber dem Kopfe: pavrr, rnornta.
AufderSchriftrolledabinter: LaLpats,
YVEMI. DOME... LALDATR, NOME
pomixt, Oben links: 6.
AVOE ..-« NOMINATA.
M1, Randstriche, keine Verse; oben
links: 14,
MIN. G.
Dirtig, nach links proflirt, bematzt,
sitat auf strahlenden Wolken; in der Rech-
ten balt et Ioderndes Feuer, in der Linken
gesehlossenes Buch. —'B. 8.
1. Auf der Schriftrolle: umuta, PmornTA.
Links oben: 7. Unten: 10 vaNano...
ores,
M1, Randstriche, Keine Verse, sonst wie
vorher.
I. N. 6.
8) Elisa, birtig, nach links proflirt, trigt
fiber’ einem’ Kopfound eine kronartige
Mitze; anf dem Pult, vor dem er sitzt,
Vogt cin anfgeschlagenes Buch, in der
Linken hat er eine Sehriftrolle mit seinem
Namen, — B. 9.
1, Aufder Schriftrolle: muixzo. PuoRTA.
Unten rauvuv ...... ror. Oben
Tinks : 8,
HL. Randstriche, ohne Verse, sonst wie
vorher.
I. N. G.
582
Baccio Baldini,
9) Josua, bartig, nach links profiirt, in ritter-
licher Traeht, cinen Helm mit Fitgeln und
Federbusch auf dem Kopfe, sitzt in einem
reichen Thronsessel mit hoher RUcken-
ene, beide Hinde rum Gebet gefaltet
Oben in der Keke links die Sonne in Ge-
stalt eines menschlichen, mit Strablen
umgebenen Gesichtes. — B. 23,
1. Oben, in der Mitte des Hintergrun-
des: inevs, Oben links, unter der
9. Unten: okmpn ....
TL, misve Ist verbessert sosvm; aber im
sieht man noch das vorhergehende
‘Oben links: 6.
LN. G.
410) Aron, tatig, das Gesicht nach echts gen] 44)
‘wendet , mithohor persischer MUtze, sitzt
auf sttablenden Wolken und hat’ eben
einen Drachen. — B. 4,
I. Auf der Schriftrolle, oben rechts
AMON, Puorsra, Oben links: 10.
MITA.
Keine Verse, sonst wie
Wallfisch, in der Linkon ein geschlossenes
Buch. —'B. 17.
1. Oben auf einer Sehriftrolle: Groxa.
ruornta, Oben links: 11. Unten
‘PREDICHAR .... NATYEA,
IL. Randstricho, ‘keine Verse, sonst wie
vorher.
II. N.G.
12) Moses, birtig, ander Stimn Strablenbischel
statt dor Horner, das Gesicht etwas nach
rochts gowendet, sitzt auf strablenden
Wolken und hilt in Jeder Hand eine Ge-
setztafel mit der lateinischen Insehrift der
rehn Gebote, — B. 3.
I. Neben dom Kopfo des Propheten,
Jinks und. rechts: scien, ruorE7s.
Oben inder Fcke, auf derseiben Seite
12 (die 2 verkehit.)
TL, Die Worte: arvisn. PRornra sind aus
gelieeht, abor so schwach, dass man
je noch doutlich Iesen Kann und
aber dem Kopfe des Moses steht ver-
bessert: worse. rrovunra. Die Num-
met wie vorher.
IN. G,
13) Zacharias, birtig und barhanpt, das Ge-
sicht nach rechts gewendet, sitet af strah~
Tenden Wolken und hilt in der Rechten
cine Sehrittrlle. — B. 21.
1. Auf dor Sebriftrll
rovers. Oben lin
XACCHERIA .
13. Unten:
cnoerer
vor dem zweiten Verse die Buchstaben
AR gelesen haben ; Passavant konnte 18)
sie nicht aufiinden , vermutet aber,
dass anstatt des groBen B ein Kleines
1b m lesen sel, well Bott
Kupferstiche mit Ab bezeichne,
yon dioser Konjektur zu halten sel,
geht ans dem oben Gesagten hervor,
Im zweiten Vorse ist das Wort xc:
durchgestrichen und im dritten Ven
oaxn in oaxt verbessert , worn!
sich die Buchstaben vor den Verso,
wenn dieselben wirklich vorhantes
sind, beziehen konnten, aber mm
milssto eino gowisse Anzabl Abdride
vergleichen kinnen ; auf den drei, dir
ich bisher gesehen, war an der va
‘Zant angegebenen Stelle ein Schutt
‘oder Rostfleck, der Keine Buckstaber
cerkennen, aber alles miglicke ve
‘muten lis
Il, xaccumnta ist verbessert: raccunnis
Dio Nummer wie vorher.
ITI, Unten reehts: 21.
Joel, birtig, nach rechts gewendet, mit
‘schuppiger Spitzmiitze, sitzt anf stablen-
den Wolken und hilt mit der Redtes
ein geschlossenes Buch auf den Knieea,
der Linken eine Schriftrolle mit dr Is-
schrift: tom raorera, — B. 1d.
LNG.
II, Oben rechts : 16.
IIL. Oben reehts: 18.
15(2) Amos, birtig, nach rechts gewends,ftt-
‘Spiig, in einem Armtcssel steal —
B. 15. — Verkebrteeitge Kopte nach den
Apostel Paulus in der Apostlfige &
Moisters von 1466 (B. X- 22, No.3)
Dor Charakter der Figur ist itaers
tund seiner Sehiefe beraubt, dor Aust
dios Kopfes etwas in's Freusdliche ve-
dntert. Die Glare schattrt, aber cba de
Punkte, welche den Uebergang vom Sd-
ten zum Licht andeuten dio Hinde ent
nicht so lang und kndchern, aber oboe
die Gelenkigkeit, welche das deutsche
Original wenigstens bis zu einem geviser
Grade ausdrickt. Die Rechte hilt ein f
‘chlossenes Buch (im Original die Linte
tin Schwert); die Linke deutet anf ds
Boch (im Original macht. die Rechte dese
Bowegung nach dem Schwert). Die edger
‘und scharfen Bricho der Gewandtalen sist
semildert, jedoch noch bindurchacheinesd
dic Fie beschuht, im Original sult
Der Lebnatabl fst teicher veraiert; an er
‘Stuhllehne und unter dem Stubl feblen die
Sehlagechation dos Originals. Ueber.
sind die Schattirangen cintinig.
Schwach, dor Druck mittelmiBig. Inlet
diesen Berichungen hat der altdestee
Meister den Vorzug.
1. Auf der Rickentohne des Sto!
tinem Kranz:
08
rnorn
™
Tm Unterrande: o7minei0... Mo8TE
IL. Oben rechts: 19.
ML, Oben reebts: 13,
Avdias‘unbitg, das Gesteht nach late
fgowendet, mit viner oben umogeboenet
Matze, silat anf einer Bank, und Balt
der Rechten efn aufgeschagenes Buch 2
lem er Hest, rit der Linken cine Set-
rolle. — B. 16. — Der Typts des Kops
dio Haltung der Betne und dle Motvrene
Baooio Baldini, 583
der Falten scheint mir ebenfalls auf ein
deutsches Original hinzuw
1. Auf dor Sehriftrolle: abtas. norma.
Unten: roxary .
AL, Abias ist ler ‘g
Oben rechts: 18,
I. N. G.
17(2) Jakob, barhaupt, nach rechts gewendet,
in einem Lehnsessel sitzend, dle Rechte
aufgestiitzt, in der Linken ein anfgoschla-
genes Buch, Ueber seinem Kopfo eine
Schriftrolle mit der Inscbrift: ap rRRDAM
DRARNDIETE PILI aM DORMIBT .ACCYIETT
vrino. — B. 2.
I. Im Hintergronde, unter der Schrift-
‘Tolle: 1acHob. Unten 0 802m... v=
daXATE.
U.N. G.
MLN. G.
18(2) Nahum, birtig, das Gesicht nach rechts
gewendet, mit einem Turban, sitzt auf
strablenden Wolken und hilt in der Rech-
ten ein geschlossenes Buch, in der Linken
eine Sebriftrolle, — B. 18.
I. Auf der Schriftrolie: Nav. rnovnta.
Unten: o roxrirtex ...... VALLE,
IL, Oben rechts: 21.
MIL, Unten rechts: 16. *
19(2) Habakuk, bartig, das Gesicht nach links
‘ewendet, cine Kapuze iiber den Kopf ge-
schlagen,sitzt auf strahlenden Wolk
und hilt’in der Linken ein geschlossen
Buch, Usber seinem Haupte eine Schrift
role. — B. 1
I. Auf der Schriftrolle: abacuvext.
vnorsta, Im Unterrande: ranxpA.
+10,
UL, abscuveu ist er _goschrioben:
‘spaces, Oben links:
MIL. Unten rechts : 15.
20(?) Haggal, birtig, das Gesicht nach links ge-
wendet, mit ciner Spitemitze auf einem
torbanartigen Wulst, unter dem ef
Sendelbinde hervorkoimt, sitzt auf strah-
lenden Wolken und hilt iit der Rechten
cin aufgeschlagenes Buch. Oben links, im
Hintergrunde: oxo . ruornra, — B.'20.
1.N.G.
LN. G.
UX. Unten rechts: 22.
‘2(2) Salomo, birtig, das Gesicht nach links
‘gewendet, trigt eine Spitemitze mit um-
gobogenen Krempen, sitzt auf strablenden
Wolken und hilt in der Linken ein ge-
schlossenes Buch. Hinter seinem Nacken
flattert eine Sebriftrolle. — B. 7.
1. Auf der Schriftrolle: | savomox .
vnorsta, Im Unterrande: LAKDENTE
sas IN CHILO.
11. Oben rechts: 22.
AIL, Unten rechts: 5. Bartsch list 7, ich
slaube mit Unrecht; auch irrt er sich,
wenn er sagt, dass die Schriftrolle
wei golassen sei.
22(2) Malachia, unbirtig, aber in reifem Man-
nesalter, ‘das Gesicht nach rechts gewen-
det und den Kopf in seinen Schultermantel
cingobillt, auf einer Bank sitzend, in der
Rechten eine Sehriftrolle, — B.'22. —
YVerkehrtseitige Kople nach dem Apostel
2536) Dio
Simon in der Apostelfolge des Metsters
von 1466 (B. X, 8. 21, No. 36).
I. Auf der Schriftrolle: matacoury (das
letzte ist auf den Kopf gestellt).
Unten: neuo .... AVENISCENTO.
HL, Oben rechts: 20. Das a am Ende ist
nicht umgekebrt,
IIL, Unten recbts: 22. Auch hier das A
nfeht umgekebrt.
23(2) Samuel, birtig, das Gesicht nach rechts
proflirt, trigt eine Spitzmitze mit um-
Geschlagenen Krempen, und sitzt auf
einem reich verzierton Thronsossel; in der
Rechten ein geschlossenes Buch. — B. 5.
I.Im Friese der Rickenlehne
Throns: saqvat. reorsta. Unter
ocator .... PYLCRITYDE
UL, Oben rechts: 17.
IIL N. G.
24(2) Baruch, birtig, das Gesicht nach rechts
‘gewendet, mit elner pelzverbramten Spitz—
miitze, sitzt auf strahlenden Wolken und
halt in der Rechten ein geschlossenesBuch,
in der Linken eine Sehriftrolle, — B. 11.
I. Auf der Schriftrolle: banven «
ynorsra.
TL. banveu ist hier gesehrieben : nanven.
Oben links: 15.
UL. Unton rechts: 11.
ibylion, Folge von zwalf BU. 8,
Die Sibyllen galten’ bekanntlich im Mittelalter
far Prophetinnen, die von Christus geweissagt,
und spielten im christlichen Rilderkreise, wie
aablreiche Bildwerke, Gomilde, Miniaturen,
Tiolasehnitte und Kupferstiche,' vom 13. bis
zum 16. Jahrh., beweisen, eine ansehnliche
Rollo, Bei den hier dargesteliten Sibyllen ist,
ausser den Namen derselben, in lateinischer
Sprache thre Weissagung verzeichnet, Der
Unterrand der BIL, enthilt, wie bel den Prophe-
ten, acht erliuternde Verse in. unkultivirtem
Italienisch und in Unzialschrift, bei der sich in
‘der Form der Bachstaben dieselben Eigenbeiten,
wie bel den Insehriften der Propheten bemerk-
ich machon. Dio Platten tragon oben. links
Nummer von 1—12. Auf allen Blattern ist das
B in dem Wort Sibylle klein geschrieben
outa. — Die ganze Folge ist in derselben Art
gestochen wie die der Propheten, sic lisst jedoch
erkennen, dass Botticelli mehr Zeichnungen
Yieferte, als zu den Propheten. — B. XIM. 172,
No. 25-36, wo die Sibyllen manchmal irrig be-
nannt und’ sebr mangelhaft beschrieben sind,
Eine Folge dieser Sibyllen, bei der zwei Num-
mer fehiten und die Bll. griBtentbeils oben re-
staurirt waren, wurde in der Auktion Durazzo 20
Stuttgart, 1872, fair 8395 Gulden versteigert.
Zu dieser Sibyllenfolge hat man gleichfalls
Kopien oder vielmebr freie Nachahmungen wle
diejenigen der Prophetenfolge; sic sind in der-
selben Manior gestochen und rihren unstreitig
yon derselben anonymen Stecherhand her. (8.
Vert. 11, No. 30—41.)
25) Die Persische Sibylle, erste Frau, nach
links gewendet, auf Rasen sitzend, liest
in einem auf ‘ihrem SchooBe legenden
Buch, Thr langes, weltes Kleid ist oben
mit Spitzen besetzt und an den Aermeln
aufgeschlitzt; um den Hals tragt sie eine
Kostbare Ketie, anf dem Kopf eine hobe,
Baccio Baldini,
26)
28) Dio Kimmerische Sibylle,
29)
mit langer Sondelbinde versehene Haube
unter der ein Sehleiertuch hervorkomn
Oben links: 1, der Name srbiita.runstcna,
darunter: ccm riutve ete. (der Anfang
ines Prophetischen Spruches). Im Unter-
sccuo rRuCHY etc. — B.
Die Libyeche Sibylle, junges Madchen,
nach links gewendet, anf Rasen sitzend,
anf dem SchooBe ein Buch, in dem sic
liest; ber ihrem Klelde trigt sie einen
langen reichverzierten Mantel, auf dem
Kopfe einen Rosenkranz, zwel Federbii-
schel und eine runde Maze, Oben links;
darunter: sibtLta Libica. Oben rechts
cine vierzeilige Inscbrift welche anfangt ;
ccs vENrex7uM, und endigt mitdem Wort
Regina, Unten: m.prvann ete, — B, 26.
Die Delphische Sibylle, ernste Frau, nach
rochts gewendet, aufeinem von Wasseram-
floasenen Terrain sitrend, in der Rechten
‘cin groBes Horn, in der Linken eineSchritt-
role mit ihrem Namen : sibiita puLvicwa.
‘Ueber dem Kleide trigt sie den herkimm-
Vichen schwarzen Mantel, auf dem Kopfe
eine in Form von Widderhirnern umgebo-
gene Mitze, Oben links: 3, und aber dem
Kopf der Sibylle eine Schriftrolle mit der.
Inschrift hres prophetischen Spruchs:
NavenTva raorumra n vrnaryn ete. Unter
NONE Panenn cte, — B. 27, — Boi dieser
letzten Inschrift befindet sich vor dem
dritten Verse ein b und vor dem vierten
ein A, welche demnach folgendermagen
bereinauderstehen:: 2. Diese Buchstaben
siud keineswegs cin Monogramm, wie
Passavant meint, sie zeigen an, dass die
belden Verse in umgekehrter Reihenfolge
zu lesen sind. (S. die Einleitung). In
Ricksicht auf Passavant’s Annabme gebe
ich hier die Verse vollstindig wieder:
None daeser lenta ma tranquilla
Averta lopera e chonsiderare
b, Dovel profeta grande aincharnare,
A. Lavenimento che alta villa
Nel ventre verginal Duman ancilla
Sanza congiunto Duom mortal sa fare,
(,.. und siche [2. Vers] das erbabene
Ereigniss (4. V.], wodurch der groBe
Prophet sich verkirpert (3. V.] in dem
Jungfriulichen Leibe einer Magd (5. V.]
ohne Zuthun eines sterblichen Mar
nes (6. V.]).
idchenbaft
hhibsch von Angesicht; etwas nach rechts
gewendet, sitzt auf strablenden Wolken
und halt ‘mit belden Manden ein offenes
Buch ; ihr langes Haar fat Aber die Sehul-
tern herab und ist auf der Stirn mit einem
Bande umwunden, dessen Zipfel 2u bei-
den Seiten des Kopfes flatten, Obon
links: 4, nnd darunter: sibitta. cupaica.
Oben rechts eine {Unfzellige Insehrift
vvmmitia ete, Unten: VA YRROINE ete,
— B28.
Die Exythriische Sibylle, die berthmteste
von allen, etwas nach links gewondot, im
‘Nonnenkleid und schwarzen »Weilers (Ka-
puze). Sie sitzt auf strablendem Gewilk,
das mit einem sternenbesieten Reif ein-
sgofasst Ist, und trigt, als die Verkindige
rin himmlischer Strafgerichte, in derReek-
ten ein blankes Schwert, mit der Licker
alt sie ene lange, ber ihrem Hanpe
sich hinwindende Schriftrolle mit den
prophetischen Sprache: wours xousers
etc. Zu belden Seiten des Kopfes dcr
Name: sibrina. warrma, Oben links inde:
Ecke: 5 (verkebrt g). Unten: anoraxm
upto ete. — B, 29.
Ma) Kopic, Am Anfang der dritten Verseeit
sri pico statt: rim pieuco, wie i:
Original stobt, (Wossely, Kupferstichat
‘des Berliner Maseums. 1875.)
80) Die Samische Sibylle, nach rechts gentn-
dot, sitet auf elnem,’ mit reichem Ziptel-
Kisson belegten Sessel, und hat unter ihren
Fapen etn blankes Schwert; zwiscben dea
Blittern dos Buches, das ste in der Lin-
kon hilt, ist eine Schriftrolle eingellenmt,
de thre Welssagung entbilt: noce vrstit
ete. Refches Kostdm : ein Prachiileid nit
icktem Kragen, eine Kosthare Rett.
hohe Haube mit dardber gebupieecs
Zipfoltuch und darunter hervorkonmeséen
Schleler. Rechts, neben ihrem Kepler
sbILLA. saacia. Oben in der Bee, inks
6. Unten oncno cits runero ete.—B.30.
3M) Die Kumilsche Sibylle, midchentaf jong
(nach dor mittelalterlichen Sage act hire
alt), nach rechts gewendet, In einem reict-
geschmiekten Klelde mit gemddelia
‘Aermoln, sitet auf strablenden Wolkes,
Thr Haar, den Ricken entlang fiatterni.
ist im Nacken wulatartig aufgebunden. In
der Linken hilt sie ein aufgeschlageoe:
Buch, dessen Blatter m{t den schon ia
der alten Kirche berdhmten und dieser
Prophetin zugethellten virgilischen Vervea
Deschrieben sind :
Yast uRDIT | TAM XO
rr vingo | vA PRO
uepevxt | onxrns
Annona. tam | sortie
NO... Ya. ALTO.
Auf der Sehrifirolle “Aber dem Kople
HELA .cvMANA, Oben in der Keke, links
Unten: rerio xa ete, — B. 31.
Die Hellespontische Sibylle, alt, nach links
gewendet , auf einem aus’ dGirren Base-
zwoigen gezimmerten Sesse} sitzend te!
rit einem biurischen Kleide ange
tum ihren Hals ist cin Zeuglappea
wickelt, aber den turbanartigen Walt
dem Kopf ein Tuch gebunden, das ante!
ddas Kinn herabgebt. Mit der iinken bit
cin geschlossenes Buch, in der Reckter
cine lango Schriftrolle mit der Prophe-
zelung: mx ncemuso abrracrio ee
Links, zwischen der Schriftrolle und des
Kopf der Sibylle: srbuta nuureroxTics
‘Oben an dorselben Seite, in der Ecke: *
Unten : xia sam sora ete, — B. 32
43) Die Phrygische Sibyl, altlich, nach ectts
gewendet, mit einem Mantel dber dex
Kleid, sitzt auf strablenden Wolken. Thr
rochter Arm {st entbla6t (nach tradi
neller Weise), und zoigt auf die Schrit-
rolle in der Linken, die den propbetischer
32)
Baccio Baldini.
585.
Sprach enthilt: vawtat pnsvo ritrvs cto.
Ihr Haar fillt dber den Ricken herunter,
auf dem Kopf tragt sie Ober einem Wulst
ceinerunde Kappe. Rechts, zwischen ihrem
Kopfo und der Sehriftrolle: stbrita.ymrcra.
Oben in der Eeke, links: 9 (verkebrt ge-
stochen: ¢). Unten: vir tnccauso ete.
—B. 33.
34) Die ‘Tiburtinische Sibylle, junge Frau,
nach rechts gewendet, an der Edo sitzend,
trigt Aber dem Kloid einen Mantel mit
ner um Scholten und Nacken heram-
gehenden Bockshaut und auf dem Kopfe
‘ine umgekrempte runde Mitze ; auf ihrem
‘SchooBe liegt oin offones Buch, ihro Rechte
halt eine Sebriftrolle mit dem propheti-
schen Sprach: XASCETYR tN DETTRLRM ote.
Oben rechts: stbrua . TIbYRTINA. Oben
Inder Ecke, inks: 10, Unten: n.cveronp10
etc. — B. 34,
38) Die Europilsche Sibylle, jung, nach links
gewendet, an der Erde sitzend, tragt eln
vorne offenes Kleld mit gezaddelten Aer-
meln und hermelinverbrimtem Saum und
hat als Kopfputz einen suf der Stir ru-
sammengenestelten Rundwalst mit einer
Sendelbinde, die, lang herabfallend, um
ihre Arme gewunden ist. Auf einer Schrift-
rolle neben fhrem Kopfo: stbtts.k. RVROPA
Oben dariiber eine dreizestige Insehrift:
vaxrnr nr couuns ete. Oben in der Ecke,
echts: 11. Unten: vanna qvst vmnubo
te, (der Stecher irrte sich hier, wle an so
violen andern Stellen, in dor Schrift;
erste R im letzten Wort it aus cinem kle!-
nen b gemacht, welches noch sichtbar ist,
das zwelte R durchgestrichen). — B. 35.
— Photographirt in der Luxusausgabe des
Durazzo'schen Auktionskatalogs.
36) Die Sibylla Agrippa, jange Fran, nach
links gewendet, aof einem relchgeschmick-
ten Thronsessel sitzend, mit einem Man-
tel aber dem Klefd; die Perlenschnur um
den Kopf befestigt ein Tach, das zu bef-
den Seiten auf die Schulter herabfallt; mit
der Linken zeigt sie anf ein offenes Buch,
dessen Blitter mit zehn Zellen bescbrieben
ae Im Friese, auf der
Rckonlebne des Throns: bu... AORIFTA.
sey yz, Unten: qyxbo sana qvnero ete. — B, 36.
2) Der Erzengel Gabriel, ganze Figur, das Gesicht
‘uch rechts gowendet, geht nach links und balt
Inder Rechten eine blihende Lilo, in det Linken
sluen Spruchzettol mit den Worten: Avm MARIA,
cuz. kK. Fol, — Kopf und Gewand sehr
tebrach; in der Bewegung der Hinde Ist die
foreatinische Anmuth in Gezlerthelt ausgeartet.
1m Katalog Drugulin (Lolpzig 1874) dem Sandro
seyhtleelllzageschricben ; verkauft fir 480 Fr.
}) Masia, das Gesfeht nach rechts gewendet , in
‘eichem Klelde und Ubergeworfenem Mantel,
{tet des sor the an der Erde Hegende Christus-
Vind an, ‘Hinter dem Kinde, zur Rechten, Ochs
od Bel, zur Linken, hinter Maria, cino itt.
4m Unterrande acht’ itallentsche Verse: AVR
jy TRA te. 8. Pass. V. p. 40. No. 978
) Joveph, nach links gewendet, in Monchstracht,
‘uf clner Bank sitzend, hat die Rechto
a itekt, dio Linke vor der Brust. Oben auf
ver, KaniterLexikon. 1,
einer Schriftrolic sein Name: rvaxrro. Tm Unter-
rande acht itallenische Verse: avs vinco etc.
8. — Pass. V. p. 40. No. 97%,
‘Unied, doch ungemeine Seltenbeiten, N. G.
40) Leben und Tod der Maris. Ziemlich grodos
‘Blatt, in drei gréBeren und acht kleineren Ab-
thellungen ; von den letzteren flilen Je vier die
eiden Randfelder, von den ersteren zwei das
Mittelfeld, Aufden linken Randfeldern : 1. die
Goburt der Maria, darunter: 2. die Vermilung,
3. dle Heimeuchang, 4. die Flucht nach Aegyp-
ten, Im Mittelfeld unten: 5. die Aubetung der
9. Auf dem rechten Randfeld oben: 6 die
Darstoliung im Tempel, darunter: 7. die Ver-
kindigung, 8. dio Beschneidung, 9. der betlo-
hemitische’ Kindermord. Im mittleren Feld
dann: 10. der Tod der Maria, 16 Figuren von
herum befindlichen Der untere
‘Theil dioser Komposition zeigt Maria auf dem
Paradebett llegend, umgeben von den Aposteln
und von Ohristas,’ welcher die als Wickelkind
dargestellte Seele seiner Mutter im Arm hi
oben dariber, in einer von vier Engeln getrage-
rnen Mandorla, sitzt Maria und reicht thren Giir-
tel dem Apostel Thomas. Ganz oben, in der
letzten Abthellung, welche die ganze Breite der
Platte ausflit, erscheint Gott Vater mit offenen
Armen, in der Umgebung von Cherabim und
mnamenten. Zwei Engel in halber Figur balten
auf eder Seite mustkalische Instrumente. Das
Pariser Exemplar, mit dentlichen Spuren des
Plattenrandes, miss¢ 271 Mill. Hohe und 205 Mi,
Breite, Verst. Révil, Paris, 1896, zu 225 Fr.
‘> Debois, ibid. 1844, zu 710 »
‘Bartsch kannte dieses merkwardige Blatt nicht.
Passavant (V. p. 42. No. 998) gibt es dem B., mit
dessen sogenannter Manier és nichts zu schaffen
hat, Dic Behandlong ist unsicherer und in hohe-
rem Grad anfingerbaft, als die andern bekannten
Verfahrungsarten ; sie zeigt eine grofe Weich-
heit und Unbestimmtheit und macht den Ein
druck einer leicht gewischten oder getuschten,
sehr monotonen Zeichnung. In den Képfon kein
Schimmer von Ausdruck; die Hinde eben so
steif, wie die gekniffenen Gewandfalten, Die
Figuren nicht vom Hintergrande abgelist, trotz
der dicken Umrisso, die wio zerflossen und ge-
quetscht erscheinen. In den Schatten nirgends
Krouzschraffirungen,, bloB einfache, aber nach
allen Richtongen gezogene und eng aneinander-
gologte Striche, die, man wei8 nicht, mit wel-
chem Handwerkszeuge in Kupfer oder anderos
Metall nicht sowobl geschnitten, als goritzt sind
tnd dasselbe glefchsam nur geschrammt haben.
Der Druck ist matt und stumpf, was offenbar
von den selchten Schraffrungen herkommt. Die~
sos Bl, trigt zu sichtbar den Kindbeitscharak-
ter der Kunst, als dass man sich bedenken
Kénnte, es zu den frihesten Proben des Kupfer-
stichs in Italien zn ziblen, und die Ar
behandelt ist, kann als eine Vorstufe der schon
wolter gekommenen und nach B. benannten Ma-
nier angeseben werden,
ia
586
Baooio Baldini.
41) Das Richthaus des Pilatus, mit dret reich ge-
schmickten und durch Korinthische Sénlen von
elnander geschiedene Hallen. GroBe Komposition
ait 25 Figron in svel Bl, Rechts (nibt links,
wie
ein Page hinbilt, wibrend ein anderer Page
‘Wasser aus einer Henkelkanne glesst. Unter
don sfeben Figuren dieser Abtheilung ein im
Hintergrunde stehender Soldat mit einer Fahne,
auf der sq x geschrieben steht, In der mittleren
Abthellung: Christus, im Prof gesehen und
iit der Rechten den Mantel authebend; um thn
horum acht Personen (nieht sechs, wio Passavant
sagt). Im Hintergrunde eine Mauer und ein
‘Thurm mit Zinnen, In der Abthellang zur Linken
ist Christus an die zweite Siule gebunden und
‘ebenfalls von acht Personen umgeben; darunter
zwei Schergon, welche den Heiland mit Stricken
geisscln, und im Vordergrunde ein rimischer
Krieger in reich verzierter Rstung und mit ge-
‘Migeltem Helm. Usber den beiden Abtheilungen
zur Linken und Rechten sind zwei Halbrande,
‘verziort mit Flachreliefs; auf dem einen cin
stehender Konig (kein sitzender, wie Passavant
angibt), dem cin gefesselter Gefangener vorge-|
fahrt wird; auf dem andern ein triumphirender|
rimlscher Imporator. Untor dom Gesimso des
Gobiudes drei nischenformige Modaillons; im
Frieso: raurivat rnuatt; in der linken Ecke
ein Wappenschild mit einem Adler, tnd oben
dariber eine Schriftrolle mit den Buchstaben :
ayqn, gr. qu. Fol. — Pass, V (p. 41. No. 98) wo
dieser’ Stich mit gewohnter Sicherboit far ei
unbezwelfelbares Werk Botticelli's erklart wird.
Es ist ein schines Blatt, ebenso ausgefUhrt, wie
jeus und Ariadnes (1, No. 53); die Schat-
tirung zeigt sohr onge lagen feiner, magercr
Kreuzschraffrangen.
1. Vor der Ueberarbeitung, nur fein anschat-
tint
UL In ‘allen ‘Thellen roh aufgestochen von
‘einem Kupferstecher des 15. Jahrh., der
es in seine Manier Gbertragen uud jim-
metlich zugerichtet hat. Die ‘Schatten
sind hier mit dicken, sehrigen, schroff ab-
brechenden Parallelstrichen ausgedrickt,
s0 dass die ersten engon und foinen Strich-
lagen nur noch an einigen Stellen durch-
scheinen, Die fast Uberall aufgeftischten
Umrisso sind abscheolich hart. Diese Re~
tusche ist allem Anschein nach yon dem-
selben Ungenannten, welcherdie Planeten-
folge kopirt hat. (S.J. No. 11488, 120445),
42) Dio Bekehrung des Apostels. Paulus. »Der
‘Apostel (bereits mit dem Heillgenschein ge~
= sehmiickt) liegt im Vordergrunde, fast in der
Mitte des Blattes, auf dem Ricken; seine Be-
sleiter entfliohen nach allen Seiten, der berittene
‘Theil derselben meist durch ein Felsenthor links.
Ebenda liegt im Grundo ein kleiner befestigter
‘Ort mit vielen Thirmen, und hinter diesem er-
hhobt sich der Golgathahiigel mit den dret Kreu-
zen. Fine zweite Veste fallt den Mittelgrund
rechts, und hier sieht man 2ugleich den Apostel
Panlus einem kleinen Zubirerkreise predigen.
‘Oden in Wolken, fast in der Mitte des Blattes,
scbant Christus in halber Figur, von Engeln mit)
‘einer Glorie umgeben, auf den Heiligen herab.
br. qu. Fol, — Dies ist eines der bodeutendsten
es erinnet in
der AusfGhrung stark an die Stiche zum Moxie
Saneto di Dio.” Die Schlagschatten feblen fat
Fintlich.« So. boschrlaben von C. Meyer, ia
wumann’s Archiv, 1870, XVI. p. 90, — N.G.
43) Der leldendo Helland. | »Christas, im Gate
stehend, zeigt die Wundenmale seiner Bink.
Ueber ihm der heilige Geist und Gott Vater;
der Loft, 2u jeder Seite cin knieender Bord
Unten vor dem Grabe, rechts, Johannes der Tis
fer, knieond, die Hinde gefaltet; zur Linkes
‘ln anderer Heiliger, ebenfalls kateend und t=
Hinde gofaltet, hat’ unter dom linken Arm ea
entbléBtes Schwert, dessen Spitze den Boia
boribrt. In der Mito des Sarkophags ein Lis-
boerkranz, und darin das Wort: imev. Um dt
ganze Blait ein Rand von Lorbeerblitter.
Ki. Fol. — Aus der Sammlang Mundt, und in
doron Katalog irrig dem Baldint beigemesecr.
Ich etkenne darin vielmebr tit Carpenter io den
Charaktoren der Kipfe, in der Zeichoung tnd
Behandlung eine aufallonde Verwandtscft um
sogenannten Giuoco di Mantegna. Indes tne
{ch die ganze Konstform minder foin, die Ze:t-
‘nung nfcht so gut, die Behandlung ctvu biter
fund alterthimlicher, namentlich die Kreszene
3 Stricho im rechten Winkal noch wht nele-
arti, Wohl sicharein Unicum te Waagea,inSsa-
man's Archiv, 1856. 11. 245; fref und varch-
tig Ubersetzt bei Pass. V. p. 16, No. 138,—N.6
44) Der todte Christus anf dem SchooBe der Maris
Hinter thr vier Heilige , deren Nanfen avf then
Kronen geschrieben sind, nizalich: wastxs,
tacoma, #atoam und oovanr. Unten ein ver
zeilige Inschrift: ansvs xazanunvs (alle 8 vet-
Kebrt geschrieben). 8. —N. G.
45) Der bl. Sebastian, an einen Baum gebandes
‘und mit Pfotion durchbohrt; zur Linken det
Engel mit dem jungen Tobias; zur Rechten det
MI Rochus, und oben zwei Engel, die einen
Kranz ther dem Haupte des bl, Sebastian balten.
In der Luft eine finteelige Insehritt, im Unter-
rande zwei andero Inschriften: aNoELYX Kons
ele, ; ORA PHO Konus ote. 8. — Seltenstack zon
Vorhergehenden. Zwet alte Andachtsbitter, in
dor sogenanntan Baldinischen Manier. So be-
schriebon von Ottley, im Cat, Mack Sykes, TI
Abth, No 1043, —N. G.
46) Marfa mit Hoiligen. Maria, mit dem Kinde suf
su Arm, stebt yor einem reich versierten Thro
ebt io einer Nische, wie Passavant sas!)
‘on dessen Baldachin wet Fruchtschnire ber
hingen ; dancban stchen: links der bl. Sebstn
nit einem Pfeil in der linken Hand, reds die
Il, Katharina von Alexandria, die Linke at ein
Rad gestitet. Unten rechts und loks anf dea.
Rasen sitzen zwei Engel, von weleben der eive
dio Zither, der andore die Vi Ts
Wintergronde zwei Zyprossen.
Thronstufe Lest man: o Mata. DRE. smaXsT0
unt, Im Unterrande: 0 beats . skbastisxo
DUILRS XP1. DRATISEINE QVIA. MAGNA ET - FDIS
VA. INTRRCEDE. PRO NobIE . aD (dor Stacker
hatte zuerst, wie man noch sioht, ax gestochen
lund. verbesserte es nachber in Av) Doxtxee
YEA PaevR Ne (nicht srvs, wie Passavant at
sibt) mombo (die erste SUbe ist aus sob in xox
verbessert) nvupnute uibzmuun ». Fol.
im Pariser Kupferstichkabinet ist dieses
den Werken des Nicaletto von Modena roge-
387
theilt, mit grofiem Unrecht, Passavant (V,
No. 2) gibt es dem zur venezianischen Schule
stipe Menogmniten E2161 Bebe
imlich das quer durchgestrichone der obigen
Insehrift far ein Monogram, bemerkt aber nicht,
dass dieser Buchstabe am Eide einer unvollstin-
igen Insehrift steht. Wer aich nur eln wentg mit
der lateinisehen Epigraphik des Mittolalters bo-
sehitigt hat, der weiss, dass cin groBes lateini-
‘ches F mit inem geraden Querstrich durch die
Schenkel die Abkrzung vou pra ist, Ausser-
dem Kann man dem BI. leicht ansehen, dass
es fast cin halbes Jabrh. Uber 1511 rurichreicht.
Nach dem Stil der Figuren, dem Geist der Auf-
fassung und der Art der Bebandlung Ist e¢ ent-
‘ehieden den Propheten und Sibyilen verwandt.
Die feinen, engen Kreuzechrafftrungen, die Ver-
dlerongen am Drokatkleide der Maria, am Seam
ihres Gbergemorfenen Mantels und am Thron,
Ale Form der Zypressen, der Graser und Kr
tet, Ales stimmt mit der Elgenthimlichkelt Je-
net Bil, Uberein. Auch weisen die Formen der
Baehstabon auf dieselbe Zelt, in der jene Bildor-
flge entstand: dic simmtlich verkebrt gesto-
dhenen 8, die kleinen q und b austatt der spater
suftommenden Q und B der Majuskelechrift,
47) Maria mit Helligen. »Maria, auf elnem ztemlich
‘ehen Thron, hilt mit der Rechten das vor thr
anf einem Kissen sitzendo Kind. Zwel Mlegende
Engel halten cino Krone ber threm Haupto,
Ewa in der Hiche des Kindes, unmittelbar neben
dem Thron, rechts eine weibllche Heiligo, das
Modell einer Kirche und eine Blame haltend;
links die Bl. Lucia. Mehr im Vorgrunde, recht,
Antonivs von Padua und Katbarina von Aloxan-
dia; links Petrus Martyr und, dle Hinde 2u-
‘ammengelegt, das Salbengefab ‘2u Ihren FiSen,
Marla Magdalena. In der Mitte ganz orn, der
lnieende hl. Dominikus mit dem Rosenkranz.
inter der Wand, welche hinter dem Thon hin-
linft, ragen vier Cypressen hervor. Das Ganze,
nit abgestampften eken, wird oben von einem
orbeerkranze, mit Band amwickelt, eingefass.
4. — Die reicho Komposition stimmt sehr
take mit Sandro Botticelli, dle Behandlung, wie
Carpenter richtig bemerkt, durchaus mit den
Blittern des Baldini Gbereln.e Waagen, in
Neumann's Archiv (1856), 11, 244, — Pass. V.
PAL. No. O98, —N.
48) Der bl. Antonius von Padua. Dieser Stich
hat ebenso wie » Leben und Tod der Marine (1,
No, 40) elf Abthellungen von verschiedenet
GriBe. In der mittelsten steht der hl. Antonins,
die Rechte ethoben, in der Linken cin offenes
Buch und einen Lilienstengel. Die andern zebn
Abtheflungen stellen verschiedene Wunder des
WM. dar: 1) Ein Pflastetstein zerbricht unter
oem anffallenden Glaso; 2) die Hefretung eines,
Besessenen ; 3) dio Heilung eines Mannes, wel-
‘hem der Kopf gospalten war; 4) das Herz eines
Geizigen wird in_ seit
8) der vor einer Hostle knleende Esel; 6) die
Wiederorweckung cines gestorbonen Kindes;
1) der Heilige predigt den Fischen ; 8) sotzt cin
abgchauenes Bein wieder an; 9) beschwichtigt
fimen Sturm; 10) lisst ein neugebornes Kind
Se Unschald seiner verdiehtigten Mutter bezeu-
52) Der Tod des Orpheus.
en. Fol. — So beschrioben im Cat. Cieognara,
unter den Werken Baldint’s, No, 163. — N. G.
49) Der hl. Hioronymus , knieond zur Rechten vor
einer Grote, hilt in der Linken einen Stein
und entfernt’ mit der Rechten das Gewand von
selner Brost. Sein Kardinalsbut legt bei einem
Krazifx zur Linken, welches dle verkebrt ge-
schriebono Inschrift 1x nx (uxt) trigt. Im Vor-
dergrunde liegt eine Lwin (den Biren, welchen
Passavant noch auf dleser Sefte binter einem
Felsen erblickte, konnte ich nicht entdecken,
und vermuthe, dass er ein Stick Terrain oder
einen Stein dafar ansah), links stirzt sich ein
Léwe auf ein anderes relssendes Thier. Hinter
dem Lowen, im Mittelgrunde, ein Hirsch, und
welterhin xwel Schiffe, die durch eine mit zwet
‘Thirmen befestigte Flassenge hindurehfabren,
Im Hintergronde rechts zwei Zypressen. qu.
Fol, — Pass. V. p. 17. No, 20, wo dieses Bl.
‘wegen der verkehrten Insehrift auf dem Krozifix
als ein neuer Abdruck von einer alten nlellir-
ton Platte bezeichnet wird!
50) Die hl. Katharina von Siena, anf einem Tenfel
stehend, vor einer Nische, in der Linken das
Modell einer Kircho, in der Reehten ein Kruzifix,
ine Palme und eine Lilie haltend. Oben dar-
‘aber sind Biume, auf der Sette vior Kloine Darstel-
lungen aus der Logonde der Heiligen: 1) sie betot
fir die Seelen im Fegefeuer, 2) cmpfingt dio
‘Wundenmale Christi belm Anhiren der Messe,
ipte: #, CHATRRINA. DA, sIBxA.
(@ie beiden s verkehrt). kl. Fol. Nach Waagen
tin altes Slenesisches Andachtsblats, und nach
Ottley sobr in der sogenannten Baldini'schen
Manier. — Pass. V. p. 19. No. 26. —N. G.
51) Dieselbo Heli, aut dom Drachen stehend,
vor einer Nische, in der Rechten eln Buch ,
Jer Lishen ine Llles vel Engel ta der alt
hualten eine Krone fiber ihrem Kopfe; um sle
herum Biume. Auf einer Schriftrolle steht mit
gothischen Buchstaben geschrieben: 8. Katerina
dle Senis teeli ordinis predicatord. Oben dariiber
fst Christus, die Wundenmale zeigend, birtig
und ungewohnlich alt dargestelit.. Zwel Leitern
fahren zu thm hinan, Von der zur Rechten fait
cin Kinig herunter; die Inschrift auf einer Rolle
bezeichnet den Hochmuth als die Ursache seines
Fallos; bel thm, als Sinnbild des Hochmuths,
cin Lawe. Auf der Letter rar Linken steigt ein
Jiingling in die Hohe; cine Inschrift sagt, das
Demuth und Bebarrlichkeit ihn erboben taben,
und ein Lamm ist das Symbol. Unten die Ge-
burt Christi. kl, Fol. So ‘beschrieben von
‘Waagen. — Nach Bartsch (XML, p. 87, No. 5),
cin sehr schlochter Stich, und Probearbalt eines
Goldschmtedelebrlings. Waagen: oUneweifelhatt
ein Werk des Klosters und als Andachtsblatt
verkauft, wie das vorhergehende, aber noch
rauher und nielloartiger als dieses gostoche'
Diose Platte entspricht durchaus, wie Ca
penter bemerkt, den Kupfern in Monte Sancto
i Dio, und jst’ entschieden nach einer Zeich-
nung Botticell’s von Baldini gestoche
NG.
B. Mythologie, Allogorio wad Poosie.
Komposition von vier
Figuren. Orpheus, am Boden liegend, stitet
sich auf dle rechte Hand und sucht mit der or
ue
588
Baccio Baldini,
53)
hobenen Linken die Keulenschlige zwoler Mi-
aden abruwebren. Vor thm an der Erde seine
Leer, Neben der von vorn gesehenen Minade
cin orschrocken davon laufender Knabe, hinter
ihr ein Baumstamm, Im Hintergrunde rechts ein
felsiger Borg, auf dem Gipfel desselben eine
Stadt mit Ringmauer und hohem Thurm. qu. 4.
Ottley I. p. 403. — Pass. V. p. 47. No. 120.
‘Aus der Sammlung Riccardi in Florenz, spiter
el den englischen Kunstliebhabern Lloyd, Mark
Sykos und Th, Wilson, jetzt in der Harzen'schen
Sammlang zu Hamburg, deren Vorsteher, Hr.
". Moyer, in Naumann’s Archiv (XVI. 88) fol-
gende interessante Mitthellung dariber macht:
Dieses Blatt ist sehr sauber gestochen, ganz in
der Manter der alten venezianischen Tarokkarten,
besser gozeichnot als dio meisten Blitter von
Baldini und Botticelli, namentlich als die zum
Dante, und sehr glicklich abgedruckt. Es hat
fir den figitlichen Thell zur Grondlage eine
Federzeichnung von A. Direr, welche dle Jahr-
zahl 1494 trigt and von dem italtenischen Stich
wusser durch ihre Grife, nur durch die
landéchaftliche Umgebung und’ durch die Lyra|
im Vordergrunde, an deren Stelle der Stich
eine Laute hat, unterscheidet. Die Landschatt|
aber hat der Ialiener ganz vorindert. In der
Zeichnung erhebt sich nimlich hinter der Haupt-
gruppe eine Gruppe von Binmen und Striu-|
chern; in diesen hingen ein offenes Buch und
eine Sehriftrollc mit einer Inschrift, wihrend
im Stich ein steiler mit einem befestigten Orte|
gekrinter Felsen stoht.« Hr. Meyer hat jedoch
Unrecht, wenn er meint, dass dieses BI. von
Botticelli gestochen sein kénnte; ein so origi-
nellet und erfindangsreicher Meister bitte sich|
gowiss nicht dazu verstanden , dio Komposition|
eines andern zu gebrauchen.” Der Stich past!
ganz ru den Bll. unserer feinen Manier, und
will man thm absolut einen Namen geben, 50
wiirde er schicklicher Baldini gotauft. (Vergl.
Lebrbilderbuch No. 64—113.)
Theseus und Ariadne auf’ der Insel Kreta,
Landschaftsbild. Links stelit ein in Rethen kon~
zentrischer Kreiso abgetheilter Randbau das La-
bdyrinth vor; an der Aussenwand die Inschrift:
abbunuto. Im Vordergrunde rechts stebt The-
seus, angethan mit einer prichtigen Rastong
‘und ‘einem bergeworfenen Mantel, anf dem
Kopf einen Helm mit zwei Fldgeln und Feder-
busch, dio rechte Hand auf oine Keule gestitzt.
Neben ihm Arladne, die ihm in ihrem aufge-
sehiraten Kleide drei Garnkniuel releht. Unten
auf awei Schriftrollen die Namen: txsx0 und
Apnaxxa. Hinter diesen belden vordersten
Figuron, in Kleinerem MaaGstab und vom Ricken
geschen, abermals der atheniensische Heros, im
Begrift,'in’s Labyrinth zu gehen, nachdem er
das Fadenende elnes Gamkniuels an einem
elsernen Ring in der Mauer noben der Thir fest-
gebunden. Im Hintergrande das Meer, von
Bergen begrenzt, und links auf einem Felsen,
mit dem die Insel Naxos angedentet Ist, dle ver-
lassene Ariadne, an einem Stabe cin Tuch
schwenkend; nach rechts davon sogelnd das
Schiff des Theseus. Zu ihren Fagen steht ihr|
Name: apmianwa. Unten an dem Felsen dor
nichste Moment der naiven Breihlang: Artadne|
hat sich in's Moor gestiirzt, nur die Beine und
der Stab ragen noch aus dom Wasser hervor;
auf einer Schriferolle hier abermals det Kane
ADRIANNA, Btvwas bOher und welter meh relt
‘wird Ariadne von Amor aus dem Wasser ge
gen, der wie ein kleiner Christus einen Stntl-
sehein um den ganzen Kérper bat; aber ix
telne Schriftrotle mit dem Wort: ciovs, welds
‘wol besagen soll, dass Amor sein hetoage
geschift auf Jupiter's Befehl vollbringt. 4c
einer Schriftrolle hinter dem Kopfe der Arse
steht thr Name zum vlerten Mal: apeuss.
Oben in der Luft, rechts, ersebelnt Ant!
voller Gilorie, wie er die gorettte Arisin mi
dom Olymp tragt. In der Ecko reehts de Kits-
burg von Athen Argeus stdrat sich ns Merb-
ab. Unter seinem Kopfe, an der Maver, set
nono; am Fo8 des Thurmes sfebt mun sr
Beine aus dem Wasser hervorragen. qe. Fd.—
Pass. V. p. 44, No. 105, wo dieses Bi sets age
nau beschrieben ist. Eines der besten end w!2-
tignten unter den dem B, beigelesten Weiter:
Ist ebenso ausgefbrt, wie das Richtbaas de Pi
tus (No. 41), und jedenfalls nach eine Zed-
ung Botticell’s gestochen. Ariadne sit
vollkommen dem florentintschen junreo i
auf dem slebzehnten Blatt der Gsdeie-
verzierungen (I, No. 167); beide siol wd
selbe Art gekleidet und-geschmickt, Du vt
der Brust ausgekerbte Micder, die Kiddimd
mit Zaddelbehang, dle Falten des anfgediatet
Obergewandes, das Stimband mit dea Jer!
orn und mit Fligeln an jeder Selte, de ste
walstig, anfgewickelten und unten iter 2
Ricken sich hinabringelnden Haare, — Als
stimmt an den Figuren Gberein, Der suite
Hamnisch dos ‘Theseus hat viel Aebotices ot
domjenfgen des rdmischen Krieger tz Rett
hause des Pilatus (No. 41), aof der late
Seite, neben der Sinle,
54) Bacchus und Artadne, Der vierderge War,
auf dom sle sitzen, ist wunderlich sus eae
sroBen, soll Trauben hingenden Weiss f-
zimmer, dessen Reben sich oben in det gazee
Breite des Blattes ausdehnen und eine Art Lat
bilden. Der Wagen wird nach rechts a 2!
Centanren gezogen, von denen der ee é¢
Flite blist', der andere dic Leler shit. B
Junger und ein ilterer Satyr lesen Trash
Bin Kleiner Satyr sitzt vorn anf dem Wir,
hinter welchem eine Bacchantin ein totes Wi!
trigt. qu. Fol. — Pass. V. p. 44. No. 104: s%
B, nach einer Zeichnung Botticelli gesteh-
NG.
Schitor sit
brelt, — Pass. 1, No, 649 (ital. Niel.) — O81.
TL p. 333 (hler dem Baldint rogeachred
NG.
56) Derselbo Gogenstand. Paris, ganz gebamist!,
‘Mogt vorn links am Boden und schitt; de ¢!
Gattinnen stehen rechts bei einem Spring
nen, Bin alter Mann im Pelzock (Mrkat i
Gestalt eines Turnterherolds) nabert seh =
; er hat den Apfel in der Linkea
thn zu wocken. Weiterbin das Pf
ters und eine befestigto Stadt. In det Poe
am Moeresstrande wal Sehsser un en?
Windmible. Rand, Durchmesser: 45 Mi
Baocio Baldini.
589
Bartsch X. 134, No. 4 (unter den Anonymen
des 15, Jabrh.), — Ottley HL. 333 (dem Bal-
dint zugeschricben). — Pass, I. No. 650: »Deut-
sebes Niell aus dem 16. Jabrh., far welches man
sich einer Komposition von A. Direr bedient
te. N. G.
Si) Derselbe Gegenstand. Za den FaBen des rechts
sitenden Schifers liegt sein Hund. Mit der
linken Hand reicht er den Apfel der Venus, die
in der Mitte steht, nebst Juno und Minerva, Im
Hintergrande Landschaft. qu. Oval. 24. —
Otiley II. p. 333 (dem Baldini rngeschrieben).
= Pass, 1. No, 651 (Niell). — N. G.
58) Denelbe Gegenstand. Links stehen die dret
Gittinnen, ganz nackt; rechts schlift Paris, als
Ritter in ‘voller Rastung dargestellt; bei ‘ihm
steht ein alter Mann (Merkur) mit einem Apfel
in der Hand, tm Hintergrund eine reiche
Landschaft, worin ein Springbrunnen mit zwel
Pisenden ‘Kindern. Rund. Durchmesser: 45
Mil. — Ottley TI. p. 333, wo das Blittehen dem
Baldini zugesehrieben ist. — Pass. I. No. 652,
SSchine niederlindische Arbeit des 16, Jabrh.«
=N.G.
58) Amor, nach rechts gehend, hilt in der Rechten
cinen Mobnkopf, xwei andere Mohnkipfe in der
Linken, und. 52 Mill,
B, XII p. 99, No.
Ein schwach gozeichnetes Bl., ganz in Baldin‘'s
Manier, Duchesne halt es fr ein Niell, und be-
schreibt es als solches in seinem Essal, No. 230.«
=N.G.
60) Amor auf cinem Adler, reitet nach rechts.
Bund, Durchmesser : 65 Mill, Seitenstiick zu
Vorhergchenden. B. XII. p. 99. No. 2, —
Pass, Y. p. 45. No, 107: »ibonso behandelt wie
das vorhergehende und von Duchesne als Niell
deschrieben in seinem Essai, No. 231.«—N. G,
81) Amor liegt auf einem Delphin, der nach rechts
schwimmt. Rund. Durchmesser: 56
Pass. V. p. 45. No. 108: s0ttley 1. 333
im Bl. ein Facsimile ; aber das Original {st
feiner im Schnitt und in’Baldini's Manier. Er
halt es fiir ein Niell, und wabrscheinlich mit
Rechte, — N. @
32) Amor, gefesselt und mit verbundenen Augen,
sitat anf einem Felsen im Meer. Rund. Durd
messer: 56 Mill. Seitenstiick zum Vorhergehen
den, — Pass, V. p.A5. No, 109; »Bosser gezeic!
net als das vorhergehende ; die Erfindung scheint
dem Botticelli anzugehiren, obschon der Stich von.
Baldint ist.e (!2) —N. G.
'9) Zehn Amorine in einem Weinberg, Im Vorder-
grande rechts sitet ein Amor auf einem Fass
tnd zieht daraus Wein mit einem Robrhalm,
Weiter zurtick, links, troten zwei andere Amo-
rine die Kelter. Im Hintergrunde ein vierter
Amor, den balben Leib hinter einem Reben-
gelindor versteckt, wahrend ein flnfter, auf
einer Leiter stebend, Tranben pfiekt und sie
in einen Korb wirft, den einer von seinen Ge-
fabrten mit einem Strick in die Hobe zieht und
herunterlisst. Unten, an der Leiter, zwel andere
Amorine ; ein neunter fiogt nach den Amorinen
in der Kelter hin, und ein zehnter, mit einer
Schaale in der Hand, knieet vor dem Fass, —
Pass, V. p. 48. No. 121: sSehOnes Bl. in der
Sammlung des Hira, Holford, 1857 anf der Aus-
61-119) Das Lebrbilderbuch, Folge von
funfaig BU, gr. 8.
Diese kunsthistorisch bertihmto Folge heisst
gewdhnlich das Tarokkartenspicl des Mantegna
(Gluoco di Tarocchi di Mantegna), der weder
fan dem Stich noch an der Zeichnung und Eri
Gung irgond einen Anthell hat; dio BIL, sind in
finer Welse ausgefihrt, die von der seinigen
villig verschieden ist. ‘Ebenso wenig ist diese
Folge cin Kartengpiel zu nennen. Bekanntlich
zablt das itaientsche Tarokspiel 78 BL in zwei
‘Abthellungen die erste begreift 22 eigentliche
‘Tarokbll. oder Triimpfe mit Ordnungsnummern;
die rweite 52 Bl. der franzéelsehen Karte, vier
Reiter und 40 ZaiibU. in vier Reihefolgen , von
denen Jede unterscheldende Bezeichnungen, s0-
genannte Farben hat (Becher, Degen, Manzen,
Stibo), Unsere Folge besteht aus fUnt Bilder
reihem, Jede zu zehn Blatt, also aus 50 Blittern,
von gleicher Form und GriBe, auf denen die
Sunde, die Kinste, die Wissenschaften, die
‘Tugonden personifizit dargestellt sind. Schon
aus dieser einfachen Angabo dos Sachbestandes
{st erslchlich, dass dlose Bl. schwerlich als Kar-
tenblitter gedient bgesehen davon, dass
sic sich wegen des diinnon Paplers und groflen
Formats nicht dazu gocignot hatton. Nock mebr
streltet dagegen der politische, ethische und scho-
lastisehe Inhalt der figirlichen Darstellongen,
Gleichwothat man sich lediglich dadurch, das bier
die Figuren einzaln wio Kartenbilder dargestelit
tund einige Personikazionen, wio Papst, Kaiser,
Sonne, Mond, Stirke, Gerechtigkelt u, a, auch
suf alten Tarokkarton angebracht sind, verleiten
lassen, diese Kupforstichfolge glofchfals far eine
Spielkartezu halten, Passavant(1864) beschreibt
ste noch als eine solche, ist dabel Jedoch der
naiven Ansicht, dass sle nicht blo® zum Zeit-
vertreib, sondern auch far die Verbreitung
niitzlicher Kenntnisse unter der Jugend gedient
habe, Sotemann (im Kunstblatt, 1845, p. 129 ff.)
tund Galichon (in dor Gazette ‘des Beaux-Arts,
1861, p. 143) hatten bereits die Unbaltbarkeit
der gowshnlichen Meinung entschfeden darge-
than, und der den Inhalt einzelner Bilder-
reihen, #0 wie ber den Zweck und Charakter
des ganzen Werkos schitzbare Aufschlsse mit-
rethellt, die leider unbeachtet geblicben sind,
Nach der Meinung des Ersteren ist diese Folge
ino Zasammenstellung von finf, schon seit
Giotto in Italien gangbaren allegorischen Zyklen,
bel welchen die Buchstaben a, 3, c, 0, 3, nicht
die Anfangsbuchstaben der Tarokklassenfarben
‘Atutti, Bastoni, Coppe, Denari, Espade, sondern
biod zur Unterscheldung der moralisirenden
Bilderrethen vorgesetzt sind. Galichon erblickt
darin ein nach Dante'schen Ideen_angeordnetes
orisches Kompondium. Jedentalls hatte
diese Sammlung einen moralisch- didaktischen
‘Zweck, und teh nenne sie deshalb das Lehr-
bilderbuch, Wie die Armonbibel, der Hellspiegel
‘und andere Holzschnittwerke ‘die Glaubens-
Tehren der Theologie des Mittelaters dem Volke
in Bildern zu allgemelner Anschauung brachten,
febenso sollte dieses Bilderbach die am Schluss
des 15. Jabrh. unter Dichtern, Gelebrten und
Kanatlem verbrelteto humanere und. frelere
Weltansieht in den griSeren Krets der gebil-
stellung in Manchester, No, 4d.e —N. @.
deten Klassen einfihren; gerade wegen dieser
590 Bocoio Baldini,
Borlchung rur Frih-Renalssance ist das Werk
von vorziglichem Intereste,
‘Von walchem Meister diose BIL gestochen
sind, dariber herrseht, wie schon in der Einlei-
‘tung bemerkt wurde, eine groBe Verschiedenbelt
der Meinungen, Die diteren Kunsthistortker
erklirten sie unbedonklich fr Werke von Fin
guerra und Mantegna. Zant wast nicht cinen
sperlellon Kinstler als Autor zu bozeichnen, ist
aber der Ansicht, dass sic von einem Stecher
der venerlanischen oder paduanischen Schule
herrihren, wobet er sich auf den venezianischen
Dialekt in'den Unterschriften oinzelner Bll. be-
raft. Harzen gibt sic dem Marco Zoppo aus
Bologna, Mantegna's Mitschiler im Ateller des
Francosen Squarelone, Ottley endlich sehreibt sie
dom Baldini ru, und Galichon theilt seine An-
fiche, Das angemoin Anmatige und Elegante
der bisweilen etwas manierirten, aber stets an-
vlehenden Figuren, der Charakter der hibbschen
Frauengesichter und der wiirdigen Minnerkipfe,
die Vorliebe fOr Profiirang, die hiufige Feinhelt
der Zeichnung in Hinden und Vien, der ge-
schmackvolle Wart der Gewinder sind unzwei-
felhatte Kennzeichen Morentinischer Kunst, Die
BIL, sind vollkommen gleiehmibig ausgefubrt,
Jodenfalls von einem und demselben Stecher.
In der Komposition und Zeichnung machen sich
Jedoch Ungleiehhelten bemerklich, dio anneh~
men lassen, dass die Yorbilder der Stiche von
versehiedenen Hinden herribren. Die Vereini-
gung dor Bildoreethen in ein Ganzos wird man
Als das Work des Stochers botrachten missen,
der die Zelehnungen dazu von verschiedenen
Solten hermahm und bel selner Arbeit jedesmal
das vorliegenda geringere oder bessere Muster
festhielt. In RUcksicht aus Technik haben dio
‘BI, oflenber nahe Verwandtschaft mit den dem
B. herkbmmalich rogeschriebenen Propbeten und
Sipyllen und den Goldschmledverzierungen ;
‘auch hier dio kalte, einténige Schattirung mit
fengen Lagen feiner, in verschiedenen Winkeln
gekreuzter Striche; aber der Stich hat zugleich,
‘wenn auch nicht mebr Schwung und Weebsel,
doch mehr Schirfo und Sieherhelt des Vortrags,
mehr Welchheit und Biogsamkeit der Zelchnung,
dle sich in einigen Blittern, namentlich in dem
Engel des Primo Mobile (I, No, 112) 2u solch
‘YVortremichkeit stelgert, dass sie unmittelbar a
dle ausgebildete Renaissancekunst hinanreich
Die gelungensten BIL sind daher wol aus spitorer
Zeit, als dio Prophoton und Goldschmiedverzio-
rangen, twa aus den Jahren 1490—1495. Frei-
lich sol, nach der gewébolichen Annahme, Tal-
ini dainals nicht mobr thitig gewesen sein;
doch ist das Ja nur Vormutung. Diese Stiche
Wnnten thm immer noch angehiren; jedenfalls|
exinnert dle schéne Zeichnung und’ Esfindung.
bel manchen auf ledhaftesto an Botticelli
Der Stocher arbeltete wol mohrero Jahre an
diesem Werke, und less vielleicht von einzelnen
Platien oder Bilderrethon Abdricke erscheinen,
Dbevor er sie alle vereinigt herausgab. Jedes BI.
fhe im Unterrande links den Buchstaben, der
sine Relhe bezelchnot (x, 0, ¢, 2, 4), in der
Mitte den Namen der dargesteiten Figur, sowie
‘eine rmische Zifer als Ordoungsnummer, und
rochts die gleicbbedeutende arablache Zabl.
Eine geftochtene Bordire, von der Art wie die
infussung der Etruskischon Skarabien, schliosst
Jedes Bl. ein; Jede Rordire xeigt in den Ecken
‘oben und unten ein Loch, das bei den Platten
fiir Stifte, Nigel oder Schrauben zur Befestiguns
auf ein Bret oder sonstige Unterlage bestinnt
war, um das Hin- und Herrutschen der Plate
deim Arbeiten 20 verhiiten. Unrichtigerneise
dom Vorhandensein
dieser Locher, die Abdriicke seien mittelst des
Reibers oder Cylinders hergestellt worden; ce
wurden von der Presse abgezogen. Die Ea-
driicke des Plattentandes zeigen sich sebr st
und deutlich ; freilich hatte os die Druckerknst
Del diesen BI. noch nicht weit gebracht, dot
sind sie besser und sauberer gedruckt, als a
Kopfer zum Monto Saneto dl Dio und mn
ante,
‘Mit Recht steht diose Kupferstichfolge sowcl
hinsiehtlich ihrer Mannichfaltigkeft und Sehia-
heit, als wegen ihrer Altertimlicbkeit und Sel-
tenbelt in hohem Wert. Sie ist vollstindig wit
Allon thren 50 BIL. kopirt in dem mur in wenigen
Exemplaren gedruckten Werk: Jeux de as
tarots et de cartes numérales du XIV" an
XVIII stele, représentés em 100 planches d+
pits les originaux, publiés par la Sod do
Dibliophiles francais. Paris, 1844. Fol Bie
zolne Bitter trifft man zuweilen in Pit wnt
‘ffentlichen Sammlongen, aber wlistintiee
Exemplare sind mur in Sehr geringer Antal
‘brig. Here Galichon in Paris besitzt ein kon-
plettes Prachtexemplar von frlschestem Drock
und treffichster Erbaltung; es hat elnen alt
aus der Zeit der Stiche stammenden Eiatioi
tund {st in bliulicher Farbe abgedruckt. Da maa
‘beim Drucken dle Platten nur unvollkoramen s-
wischte und eine anne Schicht der Dracksrt=
‘brig less, 60 erhielt das Papier eine blialiche
Nance, s0'dass man meint, Abdriicke von Tes-
platten ‘vor sich zu haben. In seiner Art Ist die
ses Exemplar sicheriich ein Unieum. Es warde
‘in der Verst. Sorati ru London, 1816, far 43P%2
Sterling, in der Vorst. Mark Sykes ebendaselbst,
1824, fr 78 Pfd. 5 Shill, verkauft; Here Gi-
lichon erwarb es 1860 fr 10,000 Franken. Die
BN, des Exemplars in dem Kupferatichksbinet
muParis baben einen 28MIN, breitem Rand, ani
an den Haaren und Fligeln, Kleidersiumen oad
Garteln der Figuren, «0 wie an den Geritedaf-
ten, Attributen, Waffen, Banmen, Gebioden end
andern Gogenstinden eine mit. dem Pins fen
aufgotragene Vergoldang, dieman, wie ch gust,
mur bet Abdricken von bereits angegrifcea
Platten anbrachte. Ob die Wiener und [ss-
burger Exemplare in beiden Borlohungea des
Pariser gleichen, kaun ich nicht sagen.
Mebrere vom Ende des 15. und deo
Anfang det 16, Jahrh. Boweisen, das dive
Kupferstichfolge damals sehr beliedt war; sie
sind zugleich ein Argument mehr, dass die Bl
nicht die Bestimmung eines Kartenspiels batten.
Bartsch erwihnt zwei Kopion. Bel einer Ver-
sleichung ergibt sich aber, dass die von thm
unter den altitalienischen ‘anonymen Kupfer
stichen (XID. 131— 138) -beschriebene oni
{ir Kople gehaltene Folge ein Original ist, wo
gegen das sogenannte Original bel Bartsch (XIU!
120-191) far eine schlechte Kopie mit wilis~
lichen, sehr missratenen Veranderungen ertitt
werden muss. Die Stichart dieser Bl. reigt nck
‘wie Bartsch molnt, don Charaktar des Altern
Baovio Baldini. 591
lichen, sondem aie Vorlegonhett und Hite einer
ibeholfenen Koplstenhand ; der Ausdruck der’
Képfe fst ginzllch verdorben, Ausserdem un-
terseheldet sich diese Kopic auch dadurch vom
Originale, dass sie, mit Ausnabmeciniger Sticke,
die Figuten von der entgegengesetzten Selte
telgt, Jedoch 90, dass thnen die Gegenstinde,
die man in der rechten Hand zu halten pfegt,
auch hier fast immer in die Rechte gegeben sind.
Die Buchstaben und Insebriften sind simmtlich
in timischen Majuskeln , nicht in Kursivschrift,
wie Bartsch angibt, Dio Bezeiehnung der Bil-
derreihen ist insofern vom Original abweichend,
alsstatt des E immer 8 gebraucht ist. Die Buch-
staben und Zahlen sind stirker und dicker, also
cffenbar von Jiingerer Herkunft. Dafar sprich¢|
Aberdies der Umstand, dass weder vor noch hin-|
terden Buchstaben, Worten nnd Zahlen Punkte|
angebracht sind, wie bet allen Inschriften und!
Ordnungsnummera des Originals. Auch fehlen
‘ile Nagelldcher in den Bordiren. Endlich sind
dle BU, etwas Klelners, ste haben nur 170 Mill
Hohe bet 92 Mill. Breite, wabrend die Originale
181 Mill. hoch und 101 M@l. breit sind. —
Verst. Pallifre, Paris, 1820, 2u 2000 Franken.
Verst. Durazzo, Stuttgart, 1872, zu 1880
Gilden,
Die von Hans Ladenspelder verfertigte und
von Bartsch (XII, 138) unter B angefahrie
Kopie der ganzen Originalfolge kenne ich nicht.
Nach Passavant (V. 127) haben diese Kopien
aiesetben Bordiren, Inschriften, Ordnungsnum-
mer und Reibebuchstaben , wie dfe Originale,
und (ihren thellweise das Monogramm des Ko-
pisten, der sie aus der Manier des altitalieni-
schen Ungenannten in die Weise der deutschen
Kleinmeister Gbertragen hat.
Betrachten wir nun die einzelnen Abtheilan-
gen und dio einzelnon Bilder. Bartsch kannte
nue einen Theil der Originale, und bel Passa-
sant (V. p. 119-126) sind sowol diese, als die
Kopien auf hichst ungeniigende Art beschricben.
Zur bequemeren Uebersicht und Vergleichung,
lasse fch die Kople (Original bei Bartsch) jede
tal dem Original (Kopie A bel Bartsch) nach-
folgen.
Erste Reihe: Die Stinde (Staatsord-
rung), 10 BIL, Hinks mit dem Buchstaben
E bezeichnet, “Mit Ausnahme des Armei
es Handwerkers ond des Kaufmanns sin
dio Bilder dieser Reiho gut behandelt,
64) Der Arme, nach links gewendet, kabl-
kipfig,fast’nackt, ein Stick Zeug als Man-
tel auf dem Ricken, die Armo dber der
Brust gekreuzt, das’Kinn auf die linke
Hand, diese auf einen Stock gestitzt. Im
Vordergrond zwet kleine Hunde, von denen
der cine sich kratzt, der andere dem Ar-|
men in die Wade beisst, Im Hintergrund
tine zerfalene Mauer, auf jeder Seite ein
durrer Baum. Im Unterrande:
sme[ MOsmMO.T. [te
B. Kop. A. 18, — Pass. 1.
G4 bis) Verkebrtsettige Kopie mit Abinde-
rungen, Die Figur ist nach rochts ge-
wendet und hat die rechte Hand auf den
Stock gestiitet. Im Hintergrunde nur ein
darrer Baum zur Linken, und auf dem
Gomiuer, rechts, eine Schlange und eine
Eidechse” Im Unterrando:
| Misnuor [1
B. Orig. 18.
65) Der Diener. Br gebt nach links ond trigt
mit belden Hinden eine verdeckto Sch
sel; kurzer, pelaverbrimter Rock, ber der
linken Sehulter eine fransenbesetzte Ser-
viette. Das platt anliegendo Haar lisst
sein linkes Ohr halb unbedeckt.
se. | .PAMBIO.I. | | .2.
B. Kop. A. 19. — Pass. 2.
G5bis) Verkehrtsoitige Kopie. Das Haar ist
unten gelockt; Rocksaum und Gartel sind
lunverzlert, dle Schissel hat elnen Henkel.
8] raumom [2
B. Orig. 19.
66) Der Handworker, reprisentirt durch einen
Goldschmied, der, mit dor Mitze auf dem
Kopf, in seiner Werkstatt zur Rechton vor *
einem Tisch sitzt, auf welchem ein Ham-
mer und andere Arbeitswerkzeuge legen.
Thm gogeniiter, links, ist dic Esse; hinter
ihm steht ein Lebeling in blossem Kopf.
Die Decke des Ateliers ist fach,
wm. | ARMIEAN. IE. | 3.
B. Kop. A. Pass.
G6bis) Verkehrtseitige Kople. Der Lehrling
steht micht hinter, sondern neben dem
Meister und tragt wie dieser eine Mitze.
Die Decke des Ateliers ist gewalbt.
s| anrmaxm [3
B, Orig. 20,
67) Der Kaufmann, stohond, in langem, wel-
tem Rock, liest einen Hirlet, den er mit
beiden Hinden hilt; sein Gesteht ist nach
liuks gowendet.
vm. | /MHRCHADANTR. OMT. | 4.
B. Kop. A. 21. — Pass. 4
GTbis) Verkohrtseltige Kople.
| swnncwapaNts int | 4
B, Orig. 21.
68) Der Edelmann, dargestollt als Jager, in
urzem Rock, ‘trigt auf seinor behand~
schuheten linken Faust elnen Falken und
steckt die Rechto in seinen Girtel. Hinter
iim ein Page, der zwei Jagdhunde an der
Lele fart, Beide Figuren geben nach
rochts.
va. | | wzixtmowo.v. 1.5.
B. Kop. A. 22, — Pass. 5.
68bis) Originaleoitige Kopie. Dor Edelmann
iragt anstatt der runden Miitzo eine platt,
tnd hat die Rechte nfebt in telnen Gfrtel
festeckt, sondorn halt mit dieser Hand
tine Gerte oder einen kleinen Stab. Der
ge hat gelocktes Haar und an seiner
Selte ein Jagdmesser.
s| uxtiowo ¥ [5
B. Orig. 22.
69) Der Ritter, das Gesicht nach links gewen=
det, aber nach rechts gehend, In kurzem
Rockund Riekonmantel, cine runde Matze
auf dem Kopf, in der Rechten einen Dolch.
‘Auf seinem Hock eln Kleinod oder ein Or-
den, in Form eines Vierecks mit 4 Perlon,
Hinter ihm ein Knappe, in Prodlansicht
nach rechts, mit platt anliegendem Haar,
592
Baccio Baldini.
‘unter dem rechten Arm das Schwert des
Ritters tragend.
ca. | .cuavaunn. yt. | 6.
B. Kop. A. 23. — Pass.
GObIs) Verkebrtseitige Kople. Der Ritter trigt
eine flache Mitze anstatt der runden, Das.
Juwel oder der Orden auf seiner Brust be-
stebt aus 4 Zacken mit eben so viel P
Jen dazwischen. Der Knappe hat gelocktes
Haar und dariiber eine Kappe.
cuayanisn vr | 6
aah ‘
70) Dor Farst; ein veneziantscher Doge; nach
inks gewendet, dic gehimnte Mitze mit
Relfen auf dem Kopf, trigt ein weltes bis
zu den Flssen reichendes Untergewand
mit Gartel und einen eben so angen Mat
tel ohne Aermel, mit Schulterkragen, Er
at die Rechte im Girtel, die Linke an
seiner Seite.
Be) porn. vt. 1.7.
B. Kop. 24. — Pass. 7.
7Obis) Verkehrtseitige Kopie. Am Schulter
kragen des Mantels istderStoff (Hermelin)
mebr angedeutet, Die Linke halt der Doge
F der Brust und schlagt mit der Rechten
den Mantel zuriick,
8] poxew | 7
‘B. Orig. 24.
71) Der Kong, jugendlich und tn mittelalter-|
licherTrache (Bock und Mantel), ganz von
vor geschen, mit einer goblimten Krone
auf dem langen Lockenbasr, sitzt auf
einem Sessel obne Lehne, in der Rechten
das Szepter. Die Linke in die Hutte ge-
tdezt,
‘em vorhergehenden Bl. verschie~
Der Konig ist alter und hat rmi-
ss Kostiim(Harnisch und Mantel). Das
Gesicht st nach links gewendet, das
Lockenhaar kurz und die Krone zackig.
Der Thron hat zwet Stafen.
s| mewn |B
B. Orig. 25,
72) Der Katser, das Gesicht nach links gewen-
det, die Krone auf dem Kopf, in Rock und
‘Mantel, sitzt aufeinem Sesselohne Ricken
lehne, den Reichsapfel in der Rechten, die
Linke am Gartel, dio Beine abereinander,
gekreuzt. inter dem Thron ist ein
Vorhang ausgespannt, auf der Stufe des
‘Throns sitet ein Adler, nach links gewen-
det, — Kopie bef Ottley, 8. 385. he
“IMPHRATOR | VITI, 9.
B. Kop. A. 26. — Pass. 9.
TBs) Verkebrisltige Kople. Der Kalser bal
{in der Rechten ein Kreuzszepter, in der
Linken den Reichsapfel.
°| nommaton.vim, | 9
B. Orig. 26.
In der Unterschrift ist ausnahmsweise vor
und nach der romischen Zabl ein Pankt.
73) Der Papst, ganz von vorn geschen, sitzt|
auf einem antiken Sessel, dessen vier
‘Arme in vier giraffenartige Thierhilse aus-|
gehen. Die Tiara auf seinem Kopf Ist in|
‘dem untersten Reif mit sfeben Edelsteinen|
besetzt, das darunter beflndliche Kopftuch
hingt mit den Zipfoln im Nacken beat
Ex bilt tn der Rechten die Himzel-
schliissel, und stiitrt die Linke auf ea
Buch, das auf seinen Knicen liegt.
H + | sto.
B 7. — Pass. 10.
7Bbi8) Orignalseltige Kople malt Kieinen Ab
Anderungen. Der Kopf des Papstes it ax
den Seblifen obne Haar; in der Mitieda
uuntersten Kronreifs ist’ ein groBer vir
‘eckiger Edelstein mit zwei kleineren ro-
den Stelnen an jeder Seite, oben aut ir
‘Tiara ein Krouz. Der Sessel hat nur ze
Ame mit lowenartigen Thierkipten,
rara.x. [10
. Orig. 27,
In der Unterschrift ist vor und nach der
rmischen Zahl ausnabmsweise ein Push
Zwoite Reihe: Die Musen, 10 Rl
Diese zweite Relhe und die drei folgenden
fAbren im Original und in der Kopi disel-
ben Reihebuehstaben, nimlich : D, CB, 4.
Die Musen sind bier zunichst, au dea
aus dem Altertum ins Mittelaer iter
gegangenen Mythus, als Vorsteciases
der Sphirenharmonie gedacht, Sid Plu-
tarch haben deren acht in den act phi
ren des Himmels ihren Site, wabreni die
neunte den Raum unter dei Monde inne
hat; Jene Uederirdischen erhalten ds
Iharmonische Verbiltniss der Plneten
unter einander und zum Fixstembinmel
Marcianus Capella spricht susdrictlich
von einer Musik, einem harmonischen Ge-
Tiute der Himmelskirper und theilt eines
jen derselben eine Muse mit entspreches-
dom Gesange 2u, dem Fixsternbimmel die
Urania, dem Saturn die Polymnia, des
‘Tupiter die Euterpe, dem Mars die Erst,
‘dem Sol die Melpomene, der Venus die
‘Terpsichore, dem Merkur die Kalliope, de?
Luna aie Kifo. Die Thalia, weil der sie
tragende Schwan, der Last nicht ge
wachsen, mit thr’ mach der Erde murdch-
flog, blieb auch daselbst zurdek. Inunters:
Bilderrethe sind die Musen alle, Thal
fausgenommen, mit dem Attribut einer
Planetenschelbe dargestellt und rugiech.
als Tonkinstlerinnen, fast simmtlich nit
musikaliscben Instrumenten, Apollo ttt
als Chorfabrer hinzu und dirigirt mit de
‘Taktstock das himmlische Konzert.
‘Diese Darstellungen sind ziealich
schwach, dle melsten der Musen in Exto-
dungundRewegungnicht ansprechend;a0¢
Klio, Urania und Erato machen eine gin-
zende Ausnahme, Sic sind simmtlich te-
Meldet, nur Arme und Belne entbldss; ale
tragen langes, Aber den Ricken, fast bi
zu den Knieen herabwallendes Haut.
74) Kalliope, stehend, das Gesieht nach
gewendet, bist cine Tubs, dic sie mit
Delden Handen hilt; inter’ thr inks a2
der Erde dle Planetenschetbe (Merkur)
Im Mintergrund zor Rechten sprudelt eine
Quelle aus einem Felsen; ihr Wasser
fliesst in ein grofes Becken mit rundes
Fuss auf runder Plinthe.
| CALLOPR. Xt.
B, Kop. A. 28,—Pass, 11,
Baccio Baldini. 593
Moyer, KOnstler-L
TAbis) verkehrtseitige Kopic. Die Scheibe liegt
nten in der Ecke rechts. DasWasserbecken
In
75) Urania, stehend, das Gesicht nach links
gewendet, hat ‘einen Kompass in der
Rechten und eine runde Scheibe (Fixstern-
Mime) in der erhobenen Linken, Hinter
dem rechten Ellenbogen ein Zipfel thres
Girtelbandes sichtba
De .WRANIA. xit | 612
B, Kop, A. 29, — Pass. 12.
7Sbis) Verkehrtscitige Kople. Hinter dem Ellen-
bogen zwei Zipfel des Gartelbandes.
pl vmanta xt [12
B, Orig. 29.
76) Terpsichore, stehend. von vorn gesehen,
aushahmsweise ganz bekleidet, halt in det
Linken eine Zither, die sie mit der
‘ten Hand spielt.” Die drei mittelsten
Finger sind umgebogen. Links, an der
Erde, die Planetenscheibe (Venus). Im
Hiutergrunde, rechts, ein breiter Fluss,
fine Stadt und Berge.
otal qc Tmu@stonoms sit, | 5.
sp. A. 30,—Pass. V, 13.
This) Halb reeht-, hab verLehrtseltige Kor
ple, Das Gesteht di
Jinks gewendet;
ist nach
ger ausgestreckt sin
an der Enle recht
die Berge reehts und die Stadt
Fluss fliesst nach der linken Seite. Im
Namen des Unterrandes fehlt das ¥ und
das it,
Tm Hintergeund stn
DL munsiconn xin | 13
aa, Bs Orig. 30,
71) Brato, in sehfeitener Bewegung, das Tam-
burin seblagend, das Gesieht nach rechts
protilir, An der Erde rechts dioPlanoten-
seheibe (Mars). Im Hintergrande, rechts,
cin Fluss, zwel Biume und ein Kastell
auf einen rg; Inks noch ewe Hea.
ev naro. xin | 14s
B, Kop. A. 31
17 bis) Originalseitige Kopie. Das Tamburin
stiast rechts an die Bordiire, Im Hinter-|
grande links feblen die zwei Berge.
p|omaro xm | 14
B. Orig. 31.
78) Poly tchend, das Gestebt nach links
gewendet, spielt auf ciner kleinen Orgel;
rechts ain Boden die Planetenscheibe.
(Saturn). Im Hintergeunde, anf derselben.
Seite, eine befestigte Stadt an einem
Flusse,
:D. |. Potiwsta. x
B. Kop. A. 32.— Pass, 15.
7Sbis) Verkebrtseitig kopirt, doch so, dass Po-
lymnia wie im Original die Orgel mit der
rechten Hand splelt; das Gesicht ist nach
rechts gewendet, dle Planetenseheibe liegt
links.
14,
Lars.
Db] roumstaxy [15
B. Orig. 32,
79) Thalia, am Boden sitzend, den Kopf nach
links gewendet, streieht eine kleine Vio-
a
line. Obne Planetenschetbe, da Thalia
nach der oben erwihnten Sage der Erde
angehirt, worauf sich auch der 2u thren
Fassen rankende Epheu, das sich bestin
dig anklammernde Gewiehs, bezieht, Aus
demselben Grunde ist sie die einzize Muse,
dle an der Erde sitzond dargostellt ist. Im
Mintergrunde des Bildes zwei Berge und
zwel Orangenbiume,
De | TALI. xv
B, Kop. A. 33.—Ps
79 bis) Verkehrtseitige Kopie. ‘Thalia hat den
Kopf nach rechts gewendet und streicht
dig Violine mit der linken Hand. Die
Ephouranken 2u thren Fassen sind weg
16.
gelassen und mit Rasen und Wasser er-
setzt.
pl tauaxer [16
B, Orig. 33.
80) Melpomenc, stchend, das Gesicht nach
Barken
Tinks gewendet, blast mit voll
Worn, das’ sie mit beiden
halt. Unton rechts die Planete
(Sol), Im Hintergrunde Landschaft mit
Bergen und Kastellen,
<b. | .MBLPOMRNR. XVI. [17
IT.
SO bis) Verkehrtseitige Kopie. Die Muse trit
‘vor der Stirn ein Juwel.
DL MmLvosEN xvIE
B. Orig, 34.
81) Euterpe, stchend, das G
gewendet, an einen Orangenbam
splelt die Doppelfiite, Unten links die
Planetenscheibo (Jupiter). Im Hinter-
grunde Landschatt
p. | RVTRRYR, xvi, | 18,
B. Kop. A. 35.— Pass, 18.
SL bis) Verkehrtseitige Kopie.
| merenrm avn | 18
B. Orig. 35,
82) Klio, das Gesteht
steht singend und die rechte Hand er-
hebend auf ef it ausgebreiteten
Fligeln schyvimmenden Schwan, Im Mit-
telgrunde die i), im
Hintergrunde Berge und eine befestigte
Stadt.
be cemto. xvi, [19
19.
‘S82bis) Verkehriseitigo Kopie.
pf euoxvun | 19
B. Orig. 36.
'$3) Apollo, von vorn geseh
Vicher’ Klekdung, eine "relch verzierte
in mittelalter-
mn Lockenbaar, sitzt
auf tel ricklings aneinander gelehnter
Schwinen; er hilt in der Linken eine
Lorbeorzweig, inder Rechten einen kurze
Stab, mit dem er auf cine Welthugel,
halb'Himmels~ halb Erdschetbe, die zu
seinen Fiissen liegt, hindentet, "An di
isson trigt er kothumartige Stiefel.
Unten Links liegt ein Handspiegel, dessen
Zacken mit Perlen besetzt sind, und der
‘oben mit einer Lilie abschltess!
p. | arouo, xx, | .20.
B, Kop. A, 37,—Pass.
S9bis) Oriinalseltige Kopic, Am Rock des
Apollo ist der linke Zipfel aufgehoben.
8
594
Baooio Baldini,
Der Handspiegel zeigt eine andere Form:
ce ist mit einem Kranz eingefasst und mit
awel Delphinen bekrint, ausderen Maulern
eine ringfrmig sich ’zusammenschlies-
sende Schnur hervorkommt. Zwel andere
Schniire, an den Schwinzen der Delphine,
verzieren don untern Theil des Spiegels.
DI aroutioxx [20
B, Orig. 37,
Dritte Rethe: Die Kanste und
Wissenschaften, 100, unten links
mit C bereichnet.
Tm Mittelalter wanlen dio Kanste und
Wissenschaften. bekanntlich in sieben
Klassen eingetbeilt: Grammatik, Dia-
lektik und Rhetorik; Musk, Arithmetik,
Geometric und Astronomic, Die drei
ersten Klassen, in einer Gruppe ver-
cinigt, hiessen ‘Trivium, die vier letzten
Diese Einiheilung blieb bis
eo herrschend, In unserer
Dilderfolge sind bereits im Sinne des
nneueren Zeitgeistes Dichtkanst, Philo-
fophle und Theologie “hinzugekommen,
welche die Reihe der Wissenschaften und
Kéinste auf dic Zohnzahl bringen. Die
Personidkationen derselben, weibliche Fi-
guren in langen Kleldern’ und Minteln,
Sind zum Thell sehine und vortreMiche
Gestalten,
$4) Die Grammatik, bejabrte Frau, mit einer
Kapuzo auf dem Kopf, nach links gehend
tund das Gesieht nach Jerselben Seite ge-
wendet, trigt in der linken Hand yor der
Brust cin Henkelgefiss, Was sie in der
Rechtan hilt, ist nicht, wie Bartsch,
Passavant u.” A. angeben, eine Ruthe
(ferula), das Attribut der Pidagogik, son-
fern tie Fete iina), das sunbiiche
Tear.
2
SAbis) Verkehriseitige Kopie, aber der Art,
dass die Figur die Feile in der Rechten
vor der Brust hat und das Gofass mit der
erhobenen Linken trigt, Thr Name ist im
Unterrande nur mit Einem Mgeschrieben,
ce] GRAMATICA xx | 21
Frau mit kurzem, krausem
ch rechts proflirt; si
‘elnen Drachen empor,
der mit einem durchsichtigen beblimt
Schleier bedeckt ist (Symbol der me
physischen Probleme).
sO.| 101A. xxi, | 32.
B. Kop. A. 39. — Pass, 22,
SSbis) Verkehrtseitige Kople.
ce wore xxtt | 22
B. Orig. 39.
8G) Die Rhetorik, midehenhatt, steb
von gesehen; sie hat auf
einen Helm und dariber eine Krone; thr
Miedor gleicht einem Brustharnisch ; mit)
dor Rechten exhebt sie ein blankes Schwert,
Unten, rechts u. links, zwel geftigelte kleine
Genten, on denen Jedor eine Tubs bls,
| swmmtontca. xin, 23
BL Kop. ALU. Paes 33.
8Gbis) Originalseitige Kopie; nur die Kleines
Genien neben dor Rhetorik sind ut
stellt: der mit der aufwirts gebaltesen
‘Tuba steht links; der andere, weleher die
‘Tuba niederwirts hilt, rechts.
nuwronica xxitt | 23,
87) Die Geomottie, junge Frau, in Prot! unt
halber Figur auf Wolken, welche den un-
tern Theil des Korpers verdecken:; sie ist
nach links gewendet und zefehnet
einem Grigel geometrische Figuren in é
Luft (einen Kreis, ein Viereck und ei
Dreieck). Unten ‘eine Landschaft. it
Bergen und einem Flusse, wo in der Mite
‘vorn ein Storch, mit einer Seblange in
Schnabel.
B. Kop. A. 41. — Pass. 24.
Bet der Unterschrift hatte sich der
Stecher gelrrt und als Reihebuchstaben
ein E statt des © gesetzt; er liess ds
erstere stehen und Korrigirte ein C hinci
STbis) Verkehrtscitige Kopie.
ce | axowmrmta xin | 24
B. Orig. 41.
88) Die Arithmetik, Frau in relfem alter,
stehend, das Gesteht ein wentg nach links
gowendet, sle 2ihlt Rechenpfennige aus
der rechten in die linke Hand. Der Kop!
ist mit einem Tuch bedeckt and ve
Lichtstrablen umgeben,
<C. | ARITMRTRICHA EF. 35,
Kop. AL 42. — Pass. 25.
S8bis) Verkehrtseitige Kopie mit Abinde-
rungen, Die Figur hat die Rechte vor der
Brust und bilt mit der Linken elne
Rechentafel in die Hobe, die mit drt
Reihen arabischer Zablen folgendermassen
besehricben:
1.2.3.4. 5.6.
7-8.9.10.
L085
Die been oberen Rete enthaten de
Zahlen I bis 10, dle untere sll tah
Duchesne (Voyage dun icomophl, p19)
die Null in der Mitte sei nur eingeltat
tum die Reihe zu filen und ste mit det
oberen Reihen in Harmonie zu bringet,
— eine hochst wunderliche Konjelttt,
auf die sich Passavant gletehwol fUr da
Zeitpunkt, in welehem das Original ds
*Tarokkartenspielse ansgefulbrt worden i,
‘wle auf etwas Thatsichliches beruft. Die
Rechentafel sollte ein sogenanntes m=
sisches Quadrat vorstellen, d. hb. cise
Tafel mit Zablen,, die so geordnet sind,
dass sie, in jeder beliebigen Richtung #=-
smmengerechnet, immer dieselbe Sumpe
rgeben. Albrecht Dilrer anf selnem be-
rihmten Blatt der Melanchollo hat die
Arithmetik gleichfalls durch eine sole
‘Tafel angedeutet; hier fndet man die
Zablen I dis 16, und die Totalsumme
lianische Stecher
‘wussto offender nicht, was er fir seine
Aufgabe zu thun hatte.
Cl aRtrunrnicua xxv | 25
B. Orig. 42.
89) Die Musik, junge Frau, das Gosicht nach
links gewendet, sitzt auf einer halbrunden
Bank obne Ruckenlebne und blist die
Fidte, Neben ihr links ein Schwan; unten
rechts eine an die Bank gelebnte Violine,
am Boden der Strofchbogen; links, bei
dem Schwan, noch mekrere andore Musik-
instrumente: eine Handorgel, eine Laute,
Harfe und Flote,
c.f .viteua. xxvr. | ,26.
. Kop. A. 43. — Pass. 26.
89 bis) Verkehriseitige Kople.
| wusicna xxvt | 26
B. Orig. 4
90) Die Poeste, bekrinzte junge Frau, das Ge-
sicht nach rechts gewendet, mit langem
iiber ibren Nacken herabwallenidem Haar,
in weiteinGewande, auf einem mit Epheu
bewachsenen Rasen sitzend; sle blist dle
Flite, dic sie in der Rechten hilt, in der
Linken hat sie ein Henkelgefass cum
Schipfen aus dem kastalischen Quell, der
zwischen den Epheuranken zu thren
Fiissen hervorsprudelt, Im Vordergrande
rechts eine Weltkugol, halb Himmels-
Talb Erdscheibe. Im ‘Iintergrund aut}
derselben Seite eine Felsengruppe mit
einem Ba
Bola sey, Nt
A. dd, — Pass, 2
ovis) Verkchieitigo Kopte nit Weinen Ver-
Anderungen, An dem obersten Aufsatz
des Brunnens sind zwet Fische angebracht,
die sich mit dem Knopf des Sehlusszier~
raths versehlingen,
ce] rousta xxvm | a7
B. Orig. 44.
91) Die Philosophie, junge Frau, stehend,
Gesicht nach rechts gewendet, mit “har-
rechten
nisehartigem Mieder hilt in
einen Wurfspeer und in der linken
Schild mit dem Gorgonenbaupt.
J crunosoria. xvi, | 28,
op. AU Pas ae |
Ibis) Verkebrtseitig kopirt, doch so, das
sich der Speer gleichfalls in der rechten
Hand der Figur, die Aegide in der linken
defindet.
ce] putuosovta xxvitr | 28
B. Orig. 45.
%) Die “Asttlopio, geflgelte welbliche Figur,
jesicht mach rechts proflirt, mit lang.
hevabwallendom Haar tn enn Sternene
Kranz auf dem Kopf; sie betrachtet eine
fn der Luft schwebende, mit Sternen be-
‘sate Himmelsschelbe. In der Linken bile
ste ein Bueh, in der Rechten einen
senkten Stab. — Im Unterrande ist trrig
XXXVI und 39 anstatt XXVIM und
29 als Ordnungsnummer angegeben
se. | -astuozoaia, xxxviit | 39
B. Kop. A. 45, — Pass. 29,
S2bis) Verkehrtseitige Kople mit Abinderun-
gen. Der Stab, den sic in der Rechten
hat, ist in die Hohe gerichtet, ihre Linke
halt das Buch nicht an der Seite, sondern,
vor der Brust, Dic im Original autwarts
ausgebreiteten lige! sind mit thren
Spitzen ebwarts gesenkt. — Die Ord-
‘ungsnummer des Originals fst berichtigt.
| astnonoota xxvimt | 29
B, Orig. 46.
93) Die Theologie, Halbfigur mit einem Doppel-
sgesicht, das eine welblich und jugendiich,
nach Hhks proflirt und gen Himmel gl
big emporsehauend, das andere minnlich
und birtig, nach rechts proflirt und for-
schend nach der Erde hinabblickend, Sie
hilt mit beiden Hinden ihr Uebergewan:
Bine mitSternen besiete Hemlsphire ver-
deckt dle untere Halfte threr Gestalt.
+e. |. THMoLogta. xxx. | «30.
B. Kop. A. 47, — Pass. ¥, 30,
93 is) Verkehriseitige Kopie.
e | THROLOGIA xxx | 30
B, Orig. 47.
Vierte Rethe: Die Tugenden,
10 Bil, Hnks mit B bezefchnet,
Denim Buche der Weisheitbeschriebenen
‘Togenden, der Klugheit, der Gerechtigkeit,
der Massigkeit und Stirko, den vier sog
nannten Kardinaltugenden, gesellen sich
bier die drelchristlichen odertheologischen.
Togenden, Glaubo, Liebe und Hoffnung.
Die Gostalten sind durch die gewibn-
lichen Attribute oder cine ihrer Beden-
tung entsprechenden Handiung gekenn-
zelchnet, und durch ein beigefigtes symbo-
Hisches ‘Ehier. Da sich die Zahl der Ta-
genden nur auf sichen belief so wur-
den zor Vervollstindigung der Bilderreihe
noch dret Bitter hinzugefdgt: die als
seo, Chronico und Cosmico bezetchneten
Figuren, welche den Tugenden vorangehen.
Sic werden yon Bartsch, Passavant v. A.
irrigerweise far allegorische Darstellungen
der Astronomie, der Chronologle und Kos-
rmologie erklirt; dic beiden letzteren, als
selbstindige Wissenschaften fin Mittel-
alter unbekannt, gehirten zur Theolo-
sie, und die Astronomie ist schon in der
vorhorgehenden Rethe unterder Astrologie
mit elnbegriffen; auch ist die Bextohang
‘des Wortes Iiaco auf die Astronomie sehr
willkiilich, inco {st identisch mit dem
agrlechischen ‘Hixaxds (sonnig). Die Figur,
die dieses Pridikat trigt, erschelnt als der
Genius der Sonne, die ‘mit Chronico und
Cosmico bezeichnéten Gestalten als die
Geni Welt und Zeit. In welchem
jsammenhang die dret Ge-
sleben Tugenden gedacht
sind, michte schwer zu sagen sein, Sie
sind dargestellt als goftigelte Jéinglinge in
Kurzem, gegirtetem Gewande, das nur
Dis an die Knlee releht und Arme und
Reine frei lisst; slo stehen auf einem
Rasen, und haben im Hintergrunde pllz~
IhutfGrinige Taxusgebilsche. — Mit Aus
nahme der Fortezza, sind alle Figuren
dieser Bilderreihe glicklich komponirt,
94) Der Genius der Sonne, das Gesicht nach
links profilirt, mit krausem Lockenhasr,
Dilt in der erhotenen Rechten nicht eine
strablende Mondscheibe, wie Bartsch will,
ise
596 Baccio Baldint.
h nicht die Symbole der Sonne und des
Mondes, wie Passavant angibt, sondern
die Sonne selbst, die als ein iit Licht
zacken umgebenes menschliches Gesicht
dargestellt ist,
ome tKIACO. xxxt, |. 38.
B, Kop. A. 48. — Pass, 3.
‘4 bis) Verkehrtscitize Kopie.
nj tuiacoxxst | 3t
B. Orig. 48.
95) Der Genius der Zeit, das Gesicht nach
links gewendet, das’ Haar kurz. gelockt,
halt in der erhobenen Rechten einen
Drachen, der sich in den Schwanz belsst
(Sinnbild der Ewigkeit).
2m. | CHRONIC. XXXII. |. 32
B. Kop. A. 49, Pass. 32.
95 bis) Verkehrtseitige Kopie.
B|—cnmoxtco xxxtt | 33
B, Orig. 49.
NG) DerGenins der Welt, von vorn gesehen, das
kurzo Haar gelockt, hilt in der exhoben
Rechten eine Welthugel, auf der die Erde
ind das gestimnte Firmament dargestellt
ind.
swe} scoawtco. xxxmn, | 633
B. Kop. A. 50, — Pass. 33.
‘6 bis) Verkehrtseitige Kopie. Der
‘tie Weltkugel in der Linken
| comico xxi
B., Orig. 50.
97) Die Massigkeit, stehend, das Gesicht nach
links gewtndet, halt in jeder Hand ein
Gefiss ‘und mischt Wein mit Wasser.
Unten links ein unkenntliches ‘Thier, das
sich in einem an der Erde liegenden Spie-
gel besehaut. Gewsholich winl dasselbe
fir ein Schwein ausgegeben, das sein
Gefrissigkeit wegen der Missigkelt als G
genstick befgegeben set; Passavant hilt es
far ein Wiesel; es ist aber von ziemlicher
Girisse und Jedentalls ein Thier, das durch
seino Enthaltsamkeit auf die dargestellte
‘Togend direkten Bezug hat.
cm. | TRMPRRANCIA, XXXII
B. Kop. A. 51. — Pass. 34,
97 bis) Verkebrtseitige Kopi
| TaMpnmaNcta xxxtnt | 34
B. Orig. 51.
98) Die Klugheit, stehend, mit zwei Gesichtern;
dascine, welblich und jugendlich, ist nach
rechts, das andere, alt und birtig, nach
Jinks proflirt, Mit dem wefblichen Gesteht
schant sie in einen, von thr in der Linken
gchaltenen Spiegel, der eine Amorstatuette
als Fussgestell hat; inf der Rechten hilt
sie einen Kompass. Zu ihren Fissen,
recht, ein Dra
a | ppypmNera.
B, Kop. A. 52. — Pass
98 bis) Verkehrtseitige Kopic.
y | ruvpexcta xxv 1 35
B, Orig, 52,
99) DieStirke, stehend, das Ge
proflirt, das Haupt mit einer Liwenhaut
Ddedockt, um die Brust ein
staltetes Mieder; sie halt in der R
einen Streitkolben und zerbrieht mit der
Lea.
1.35.
Linken eine Sivle. Zu ihren Fassn,
Tinks, sitzt ein Lowe,
a. | sPORTREA, xXxMI, | 36
B. Kop. A. 53. — Pass. 36,
‘9bis) Originalscitige Kopic mit Abinderon-
gen. Anstatt des Liwenfells hat die Ste
tine helmfGrmige Kappe von Zeug als
Kopfbedeckung. Der Liwe, 2ur Rechts,
{st schreitend dargestelit.
a] FORTRZA xxxvt | 36
B, Orig. 53.
100) Die Gereehtigkelt, stehend, von vom g-
sehen, in der Rechten ein Schwert, in
Linken eine Wage. Za thren Fists.
rechts, steht ein Storch , der eine Keg!
hat,
100
ndert, dass der Kopf nicht mebr voa vor
sesehen, sondern nach rechts gevende
Ist. Von der Schale der Wage sieht mun
nur noch die Halfte,
| oavsricis xxxvir [37
B. Orig. 54.
101) Die Liebe, stehend, das Gesidt nx
links gewendet, scllttet Goldstie
einem Beutel, den sien der sufgedoten
Rechten hilt. Mitder Linken enti
den Busen, aus welchei Flammen her
fchlagen, Zu ihren Fassen, links, in Te
Tikan, der seine Jungen mit dem egeoes
Blut nie.
-B. | scuamra. xxx, 38
B. Kop, Al 55. — Pass. 3
101 bis) Originalseitige Kopie; nar ist de
Pelikan ait seinen Jungen auf de rete
Seite gesetzt.
By] ouanira xxxvir | 38
B. Orig. 55.
102) Die Homtnung, stehend, das Gesiekt ma
Tinks gewendet, mit yor der Brast get
ten Handen gen Himmel lickend. Otet
in der Eeke, links, ein Strablenschet
Unten, auf derselben Seite, ein Phinis,
der sich in seinem Neste verbrennt.
cme] SPRRANZA. SNEVIEIL, [59
B. Kop. A. 50. — Pass, 39.
102bis) Verkehrtseltige Kopl
| semaxza xxx ls
B. Orig. 56.
103) Der Giaube, stchende weilicke Fie
das Gesiche nach Hinks gewendet, ere
Jn der Rechten einen Kelch ait der
wrelhten Floste. Tn der Linken bat se ea
Kreuz. Zu thren Flssen, rechts, sit 2
Mleiner Hund mit einem Halstard.
aBe[.YEDR. AExx. | 40+
B. Kop. A. 57. — Pass, 40.
10Bbis) Had original, bath verkehrtsitie
Kopie; die Figur hale den Keleh in dt
Reehten, das Kreoz in der Linken: a
‘das Gesicht fst nach rechts gewendet, 4
Hund sitz links,
BI reDRxxxx | 49
B, Orig. 57.
Finfte Rethe: Die Planeten(t
Weltgebiude), 10 BIl., links mit dex
Buchstaben A'bereiehnet.
Diese letete Abtheilung ist dicjenige,
dig dor Annabme, dass die Bilderfalge tie
Bostimmung einer Spielkarte gehabt habe,
ichiedensten widerspricht. Sie ver=
sinnbildlicht das mittelaltorliche pole
miische Weltsystom und begreift ausser
den sicben Planeten dic drei Himmels-
sphiren, dic nach diesem System jenseits
der Planetensphare liegen: den Fixstern-
himmel (Octava Spera), den Krystall-
himmel (Primo Mobile) ‘un:
reischon Himmel (Prima
Engelgestalten, welche die achte und
neunte Sphiro reprisentiren, gehiren 2u,
den gelungensten Figuren ‘des ganzen
Lebrbilderbuchs; der Engel der letzteren,
des Primo Mobile, ist geradezu oin Meister-
stick.
104) Luna, weibliche Figur mit langem fattern-
dem Haar, in dor Luft aut e'
Pferden bespannten Wagen
cond, in der Rechten dic
n der Linken die Zagel. U:
schaft mit Bergen und Floss.
GA. | LYNA. XxxxI
B. Kop. A. 58, — Pass. 41,
104 bis) Verkebrtscitige Kopie.
Al uywaxcer | 41
105) Merkur, das Gesicht nach links proflirt,
stehend, eine mittelalterliche Mitzo mit
Fligeln auf dom Kopf, blist die Flite, die
cr in der Linkon halt; in seiner Rechten
hat er den Caduceus, Er trigt ein leichtes
Matterndes Gewand und hohe Wadenstietel
mit Flageln, Unten links ein Habn, und
zwischen den Beinen Morkur's der abge-
hauene Kopf des Argus, den Passavant
als ein sbelaubtes Menschenhaupte be-
zeichnet; er hat die Federn des Flagels
am rechten Stiefel Merkurs fir Laub ge-
halten und die auf dem Arguskopf deut-
ich ausgedrickten vielen Augen nicht
merkt.
TA. | oMBREYRIO. xExxIE, | 242.
B. Kop. A. 59, — Pass. 42.
105 bis) Halb original-, halb verkebrts
Kople. Merkur hat’ wie im Orig
Schlangenstab in der Rechten u
Flote in dor Linken. Der Hahn ist links
gebliobon. Das Uebrige umgekebrt.
a] sumcvaro xaxxu | 43
B, Orig. 59,
406) Venus, dem Meer entstiegen, steht nackt
‘auf der rechten Seite des Strandes; sie
fasst mit der Linken den Zipfol des Len-
dentuchs, das ihren Schoo bedeekt, und
Lilt die Rechte vor die Brust. Thr gegen
‘ber erhebt sich aus dem Wasser eine
Nymphe, wolcbe der neugeborenen Gittin
cine Muschel iiberreicht (einen Kranz
wie Passavant sagt). Tlinter Venus stolen
zwei andere Nymphen, von denen ale eine
cinen Myrtenzwelg,dieandere cine Flamm
in der Hand hat. Auf der Haken Seito der
Mocresbucht erscheint Amor mit verbun-
denen Augen. In der Luft legen vier
Taube
TAL | GNENYS. xxRMIIL, | 43.
B. Kop. A. 60. — Pass. 43,
1Gbis) Verkelstseitige Kopic. in der Lutt
_Baccio Baldini.
597
Aiogen zwei Tauben, cin Falke und cin
Reiher, statt der vier Tauben. — Tn der
Untersehrift sind ausnahmsweise Punkto
Minter und vor dem Namen und der ri-
mischen Ordnungsnummer.
al vanes, xxxxut | 43
B. Orig. 60. :
407) Sol. Oben in der Luft, nach rochts fah-
rend, der mit vier Pforden bespannto
Sonnenwagen, gelenkt von einem ge
ten Genius, der mit der Linken die
in der Rechten das mit einem Strablen-
sschein umgebene Gosicht der Sonne hilt.
In der Luft auf der rechten Seite das
Zeichen des Thierkreises, der Skorpion,
Unten eine Flusslandschaft, In der Mitte
des Luftraums Phaeton, ‘riicklings mit
vorgestreckten Minden aot die Erde hinab-
stirzend.
sae] sou. xxxaimt, 44
B, Kop. A. 61. — Pass, 44,
107 bis) Verkebrtscitigo Kopio. — In der Un-
chrift austiabmsweise Punkte vor und
dem Namen und der rimischen
sou. xxx. | 44
B. Orig. 61.
108) Mars, das Gesicht von vorn gesehen , die
Reine nach rechts gewendet, sitzt ganz
gowaffnet auf einem Thron, der auf einem
‘unbespannten viertadrigen Wagen steht
er hilt in der behandschuheten Rechtei
eln Dlankes Schwert, und hat dle eben
falls behandschuhete Linke auf dio Hate
gestemmt. Auf dem Kopf trigt or eine:
spitzen Helm; zu seinen Fassen liegt ei
Wolf (kein Hund, wie Bartsch und Passa-
vant angeben)
A. | MaRre. xxxxy. | 45.
B, Kop. A. 62. — Pass, 45,
10Sbis) Originalseitige Kopie mit Verinde-
rungen. Mars trigt einen mit Fldgoln
besetzten Helm, der wie ein Léwonkopf
estaltot ist. Der obere Theil des Thrones
it Fruchtschniiro und arabeskenartige
‘YVerzierungen, dio im Original nicht vor-
handen sind,” Der Wagen hat nur zwol
Rader.
banTE xxxxv | 45
109) Jupiter, das Gesicht nach rochts gowen
det, in mittolalterlicher Ki
in dor Mandorla. auf
und hat elne
ntels und schloudert
er Rechten einen Wurfspeer nach
santen, die als geharnisehte Reckent
ddargestellt sind und von denen sechs unten
todt an der Erde legen, Oben auf der
Mandorla sitzt dor Adler mit
nymed (nicht cin Kleines
Passavant angibt)
A.[ivrimm.xexxv. | 46.
B. Kop. A. 63. — Pass. 4
109 bis) Originalseitige Kopie mit Abinderun-
gen. Jupiter's lnke land ist ausgestreckt.
Der Adler auf derMandorla ist nach rechts
Baccio Baldini.
gewendet. Unten an der Erie liegen nur|
146
Ming todte Ritter.
al
IVPITRR XXXVI
aller Mann mit grossem Bart
Ricken, stehend, das Ge-
Tinks gewenilet, hat’ auf dem
Kopfe einen Helm mit Widderhornern,
‘und ist im Begriff, cin nacktes Kind za
erschlingen, das ‘mit beiden Hindchen
seinen Bart fasst. In der Rechten hilt er
die Sense tnd einen Drachon, der sich in
den Schwanz beisst. Zu seinen Fissen
sltzen vier niedliche Kinder, ollstindig_
ekleidet.
vk. |) «SATVENO, XXXXVIL
B, Kop. A. 64. — Pass. 47,
Mobis) Verkebrtseltige Kopie mit Abinde-
rungen. Der Helm des Saturn hat statt
dos Schirms einen Wulst, Das Kind, das
er verschlingen will, hat belde Hindchen
in der Luft ausgestreckt, und an dem
Sonsonstiel fohit obon der Handgri,
lar.
A] | SATYRNO XKXXVIT | 47
B. Orig. 64.
111) Die achto Sphire oderder Fixsternhimmel.
Ein Engel, das Gosicht nach links gewen-
det, hile in belden Hinden eine groBe mit
Sternen angefillte Scheibe. Sein linkes
Bein ist entblisst.
che | sOcTaVARPERA.xxaxviL. | 48.
B, Kop. A. 65. — Pass. 48.
111 bis) Verkehotscitige Kopie,
AL ocrava semua xxxxvit | 48
B. Orig. 65.
112) Die neunte Sphire (Primo Mobile), von
dor auf dle dbrigen Sphiren dle Kraft des
Umschwungs anagekt. Ein Jinglingsenge!,
das Gesicht nach links profit, in langem,
wrcitem Gewando, hilt mit betden Hinder
tine grosee Teere Scheie; er erhebt den
techten Poss, im Begrif, emporzufie-
gon, und trit mit dem Haken aut den
Krefaabschnitt der unteren Sphiro, indom
er derselbon don Anstoss zur Bewegung
crthelt
SA. | -Pnnwo wontin.xxxxvitt, | 249.
B. Kop. A. 65. — Pass, 49.
112 bis) Verkebrtseitige Kopie.
at
PRIMO MOMILR XXXXVIU
Die mathematische Figur
Mittelpunkt die von Wasser und Feuer
umgebene Erde, um sie herum, in kon-
zentrischen Kreisen, die zehn Himmel-
sphiren, von denen die Susserste einen
Lichtschetn ausstrable.
cas] «PRIMA CAVEA, x00
B. Kop. A. 67. — Pass. 50,
113 bis) Originalseitige Kopie. Hinzogekom-
men sind in den Eeken des Bl. dic
‘Symbole der vier Evangelisten : oben links
der Adler, rechts der Lowe; unten links
der Engel, rechts der Stier.
AL PRIMA CAYSA Xxxxxx
B. Ori
1.50.
Iso
114-120) Die Planeton. Folge von sieben Bil
Fol.
Jede Planctengottheit ist auf einem Wageo
dargestellt, der in der Luft von den der Guat.
helt zugehdrigen Thleren nach links gezoren
‘wird (vor dem Wagen der Luna ausnahmeweie
zwei Madchen) und in dessen Radern dice jeden
Planeten eigenen Thierkreiszeichen steben. Iss
unter den Wagen Ist von der
ibyllen, Dio Pla
florentinischer Modo gekleidet; die Szenen xt
dem unten Theil der BU. illustriren de
fastrologische Vorstellung von dem verschiede
artigen Einfluss der Planeten auf die Neizea-
gen und das Geschick dor unter threr Hen-
Schaft Geborenen. Ein italienischer Text unter
Jedem Bilde enthilt die erlinternde Beshri-
‘bung. Tm Stil sowol, wie in der rohen Orth
sraphio und Buchstabenbildung hat er de gist
‘Achnlichkeit mit den Inschriften unter dea Pro
pheten und Sibyllen, Fast Gberall ist der Bech-
stabe § verkehrt gescbrfeben @, fr B, Qual Z
find die Kletnen by q und 2 gebraucht, letzires
fat immer umgekehrt das q ist nicht, wie 0&-
ley meint, ein umgekehrtes P, sondem eine ¢=
woholiche Minuskel.
"Von dieser Folge existiren zweierlet Stihe
dereine in FollogriBe (325 Mill. bet 220), oferta
das Original, beschrieben vos Wilson, im Kata
seiner Sammlung (No.43—50)und von Passrant
(V. 35, No. 61—67); der andere, bei dem
die BIL, etwas Kleiner sind (261 Mill bet 185),
{st eine abscheuliche Kopie iit vielen Abinie-
rungon nnd Weglassungen, beschrieben vor
Strutt (1.25) und von ihm fOr das Origin!
gchalten. Die boiden Folgen in den von Wilst
lund Strutt beschriebenen Exemplaren betindes
sich Jetzt im ritish Musent, | Simmiliche Fd
der graBoren Folge sind, nach Wilson's Annite,
teste Drucke yon den freilich schon sebr abet
utzten Platten, abor gut erhalten. Von dex
BI, mit dem Planeten Mars. besttzt das =
wnnte Museumein zweites, frUher in der Sarin
Jung Lloyd betindliches Exemplar, welehes »es
Zustand der Platte vor der Verwischung der et-
‘ten feinen Schattirungene zeigt. Ich kenne dic
siete Folge nur aus den Abdrticken, die sib
im Parisor Kupferstichkabinet befinden usd, wie
Passavant angibt, von den retuschirten Puen
des zwoiten Zustandes herkommen. Sie bbes
fn der That ein schr hartes Aussehen nnd
scheinen ebenso roh aufgestochen, wie die Pte
des Templum Pilati (No. 41). Diese Unutte-
tung, die das Original vallig zu Grunde gerctet
hat,’ geschah wabrscheinlich durch densltss
Ungenannten, welcher die oben erwihnte Kepie
der eriBeren Planetenfolge ausfabrte, — Bartsch
(XIM, p. 192200, im Appendix. zum Artikel
Raldini, M—VHD kannte nar die von Stratis
der Vorrede seines Biographical Dictionary (1
26 — 21) beschriebene Kleinere Folge, in
Nelcher “dle Planetengotthelten in derslbes,
Richtung, wie auf dem Original, gestelt sini,
abrend die Darstellungen auf’ dem unteren
‘Theil der Bil fast immer umgekehrt sind
Diese Kopien gebiten elgentltch zu dea Buiter
‘unserer breiten Manfer; aber der direkten Ver
Bleichung wegen verzeicbnen wirdie Kopie jedet-
‘mal unmittelbar nach dem Original.
Bacoio Baldini. 599
114) Venns, bekleldet, um den Kopf eine
Fligelbinde, wie die kimmerische Sibylle,
mit der Rechten cinen Pfeil haltond, sitzt
anf cinom zweispinnigen Taubenwagen;
vor ihr steht Amor mit ausgebreiteten
Schwingen, einen Pfeil aut das Liebespaar
zurRechten abschiossend. In der Luft cine
Schriftrolle mit dem Namen: vmxmnn.
‘An den Ridern des Wagens die Zeichen des
‘Thierkreises: Stier und Wage (darunter
‘rono brawcr). In derLandschaft unten,
Hinks, cine zinnengekrinte Burg mit fol
gender Inschrift fiber dom Thor: oxxia.
vixcrr. awon. Von dem Balkon der Burg
werfen drei Damen Blumen herab auf eine
Terrasse, von der eine vierte dem unten
stehenden jungen Mann einen Kranz 2u-
swirft. Vor dem Burgthor im Vordorgrunde
cine Frau, die oinen vor thr knieenden
Jangling bekrinzt. Ganz. vorn, auf einer
Bank sitzt eino Junge Frau auf den Knioon
eines jungon Manes, auf dessen Lende
folgende Deviso geschricbon ist: anne
vnorr. (Dieselbe franzisische Devise tn-
det sich eben 40 geschrieben anf efnem
BI. der Goldschmfedverzierungen. 1,
No. 156. B. No. 7). Im Vordergrande
rechts sitzt cin anderes Licbespaar auf
ciner Bank, in der Mitte tanzt ein drittes
nach dem Klang derSchellentrommel. Im
Mittolgrondo cin gedecktor ‘Tisch’ mit
Speisen und Getrinken, vor einem Zelt
neben Orangen- und Fichtengebiisch und
einem Gewasser, wo zwel Frauen und cin
Junger Mann zusammen baden, Tm Unter-
rande VENBRE sEONO etc. — Wils., 43. —
Pass. 61.
1. Vor der Ueberarbeitung. Die Schatten
sind mit engen Lagen feiner, sich
vorschieden kreuzender Striche aus-|
gedriickt,
MI, Die Platte ist retuschirt und mit
dicken, scbroff abbrechenden Si
inschrigerparallellaufenderRichtung,
obne Krouzschraffrungschattirt. Von
der ersten feinen Schattirung sind
nur noch schwache Spuren stellenveeis
stchtbar,
§14bis) Kople. “Am Planctenwagen ist der
Kopf des Stiers verkehrt, das Wort br-
Laxcm feblt. Amor’s Pfeil ist nach dem
Schlossbalkon gorichtct, wo anstatt der
ret Damen nur zwei ‘sind. Ueber der
Schlossthiirkelno Inschrift. Tinks an der
Stelle des Lichespaars.sitzt cine Tam-
barinschligerin. Inder Unterschrift ist boi
der ersten Zeilo rosto in rosta, YnmDDo
in rnxppa, bei der zwelten, rRortnta in
rnorninra, bel der dritten, aveut in
vocut verbesse
Facsimile bei Strutt, 1. PIT. und
Janson, I. Pl. 7.
115) Jupiter, anf einem von zwei Adler ge-
ogenen Wagen sitzend, die Rechte be-
fehlend ausgestreckt, in der Linken das|
Srepter. Vor ihm auf dem Wagen knict
Ganymed, oberhalb befindet sich eine
Schriftrolie mit dem Namen toys. An
den Ridern des Wagens die zwei Zodiakal-
reichen: Schiitz und Fische, darunter
zwei Schriftrolen, von denen die eine leer
gelassen, die andere beschricben ist:
‘nce. Unten im Vordergrunde, rochts, an
einem Lesepult diel bekrinste Dichter
(Dante, Petrarkaund Boceaceio) im offenen
Zimmer eines Hauses, vor dessen Thiir
cin Kanig zu Gericht sftzt, Im Mittol- nnd
Hintergrundo berittene Jiger mit Falken
auf der Faust, andere zu Fuss mit Jagi-
hunden an der Leine. Unten: a1ove x
viawnra ete, — Wilson, 44, — Pass. 62,
— Plattenzustindo wie bei No. 114.
115 bis) Kopie.. Unter dem Zodiakalzeichen des
Schiitzen ist das im Original feblende Wort
sacrranio hinzugesetzt, Vor dem zu Ge-
richt sitzenden Kong sind anstatt flint
prozessirender Personen nur vier. An der
Stelle des grofien Felsen im Hintergrunde
sioht man eine Stadt auf einem Hagel.
der Unterschrift ist bei der ersten Zetle
‘yao in nvsttoo, TeXPRKATO In TROPA
rato, bel der zweiten vouere in poucn,
ALLRNOXO in ALLRGNO verbessert.
116) Sol, gekrint, ineinemzweiridrigen, von
vier Penden ‘gezogenen Wagen sitzend,
hilt in der Linken das Szepter, in der Rech~
ton die Zigel. Am Vorderrade des Wagons
das Thierkreiszoichen: der Liwe, mit der
Relschrift: 1x0. Unten im Vordergrunde,
rechts, sitzt auf einem Thronsessel cit
Konig; neben thm stehen auf der einen
Seite zwei birtige bejabrte Minner, a
der andern cin JUngling (auf der fa
les letztern das Motto: muorr. ax).
In Ihrer Nike Figuren, die verschiedene
gymnastische Uebungen trelbon, cin Zerg
rit einem groflen Schwert unter dem Arm
und mit einer Federmitze auf dem Kopf.
Im Hintergrande rechts Armbrustschiitzen,
aio nach der Schetbe schiessen; links drei
Botende vor ciner Kapello; im Fries der-
sclbon: ave mxatxa. Unten: eoum
ranma ete, — Wils., 45. — Pass. 63.
— Plattenzustinde wie bet No. 114.
116bis) Kopie. Der im Original feblende Name
desPlanetengottes steht oben goschrieben :
souk. Anstatt der drei Betonden links :
auf einem Felsen rechts zwel vor cinem
Kruzifix knfeende Figuren
der Untorschrift bei dor ersten Zetle, ist
istbenoeo in oieenoso umgeindert.
117) Mars, Fliigelholm auf dem Kopf, Mantel
‘ber der Ristung, ein blankes Schwert in
der Hand, sitzt auf einem mit zwel Pfer-
don bespannten Wagen. Auf einer Schrift
rolle ier dem Gespannder Name: ante;
an den Ridern des Wagens die zwei Thier
reiszeichen Skorpion und Widder, darun-
ter anf Schriftrollen: tecanrtomx, ARIETR.
Unten, im Vordor- und Mittolgrunde,
Kriogsszenen: Bauer im Handgemenge
mit Soldaten, die thnen thro Frau
centreissen wollen; dahinter ein Reiter
schwarm, geraubteSchaafe und Rinder vor
sich her tretbend, von rechts ansprongend
gehamischte Rilter mit geschlossonen
Visiren, Im Hintergrunde auf derselben
Seite ein befestigtes Kastell, wo die
Sturmglocke gelautet wird, Unten: ants .
117 bis) Kopie. De
118)
sxo, ote. — Wils. 46,
— Plattenzustinde wie bet N
Original re
‘Wagen des Planetengottesist hier schmuck-|
los und gri8tenthells weiss gelassen. Tn
der Unterschrift bei der ersten Zeile, ist
gvinro abgekiirzt in gto.
Saturn, bartig und mit langem Haupt-
‘haar, in der Rechten cine Sichel, sitzt|
auf einem zweispinnigen Ds
Ueber seinem Gespann, auf
rolle, dor Name: saTvENo,
radern die Thierkreiszeichen Si
‘Wassermaun; daneben auf Schri
caricouxto Aqvanio. In der Mitte des
Vordergrundes ein Mann mit einem
Schnappsack auf dem Riicken; rechts
werden Schweine geschlachtet; links cin
Gefingnissthurm, vor demselben ein
Monch mit einem Suppenkessel, cin in
den Bock gesperrter Gefangener, Kriippel
und Bettler. Im Mittelgrunde Leute, die
von der Arboit kommen, reebts ein Holz
hacker, der einen Baum fallt. Auf der-
selben’ Seite im Hintergrunde, yor einem.
Kloster, drei Monche, mit Korblechten
deschifige; in der Mitte ein phigender
Bauer ; links vier junge Burschen und ein
Midchon, dio auf einer Tenne dresehen.
in Galgen mit einem Ge
(0 B PIANETA ote.
Pass. 65. — Platten
118bis) Kopie. Auf der Schriftrollc unter dem
‘Wagenrade ist cariconxio in carsicouxo
verbessert, Im Hintergrunde nur ein
korbflechtender Ménch und nur drei Korn-
drescher auf offenem Felde. In der Unter-
schrift, bei dor zweiten Zeile, ist pt xa-
‘TVA DI FIoNbo verbesssert in D1 coLouk,
DI PIONDO.
119) Merkur, Jagendlich, Federmitze auf dem
Kopf, in Jacke, Hose und Stiefeln, sitzt
auf cinem von zwei Falken gezogenen
Wagen und hilt in der Mechten den
Schlangenstab, Auf einer Sehriftrolie ber
dom Gespann der Name: wnncvmto. An
don Wagenridern die zwei Thierkreis-
zeichen = Jungfrau und Sehite(derlotztere
irrigerweise anstatt der Zwillinge); aut
dem Sebriftrolien feblen die Namen der
Sternbilder. Unten derPlatz einer Stadt,
‘umgoben von Gebiuden. Im Vordergrunde,
rechts, in einom Zimmer zu ebener Erde,
drei Kalligraphen, in der Mitte zwei Giste
fan einem Tisch mit Spelsen und Getrink,
Tinks ein Bildhauer, der an einer Statue
aisselt. Im Mittelgrundo, auf derselben
Seite, cin Goldschmied in sciner Werkstatt
rit einem Lekiling und einem Kunden,
der ein Gofiss betrachtct. In der Mitte
drei Golebrto, welch
Spbie zum Kauf aubietet. (Passavant be-
asichnet diese Gruppe als mvier Astro-
nomen, die auf einem von schinen Ge-
Vauden’ umgebenen Hage! Beobachtungen
anstellene.)- Ita Hintergrande, im ersten
Stock des Hauses, zur Linken ein Maler
und ein Farbenreiter: in demselben Stock-
werk desHauses zurlechten ein Organist,
ein Blasbalgtreter und zwet Zubiter. Un-
MRRCVRIO PIANKTO ete, — Wile
— Plattenzustinde wie
bei No, 114.
149bis) Kopic, Yon don Zodiakatzcichen der
Schite durch dic Zwillings ersetat; die
Sehriftrollen tragen “die Namen: viaso
conwixt, Bel dem Organisten (dea
dic Zubirer; in der Werkstatt_ de
Goldschmicds betinden sich nur zwei Pe
sonen. In der Unterschrift sind bei &e
ersten Zelle die Worte riaxzro waace-
Lixo verbessert in PIANETA MASCYLINo.
120) Die Mondgittin mitzwet Hlcrnern anf dea
Kopf, in der Rechten einen Pfeil, in dr
Linken den Bogen haltend , angethan nit
cinom Kleide ohne Aermel, sitet anf enem
yon 2wei ierlich gekleideten Midcben =
zogonen Wagen. Dariber, aof ence
Schriftrolle, der Namo: uvsa. Am Wageo-
rade das ‘Thierkreiszetchen: der Krebs
(one Sebriftrollo und Name). Ustex
cine Flasslandschaft mit steinerner lee.
Jim Vordorgrund Fischer und zwei Budeade;
aut dem Ufer rechts, vor eizer este
Schlicbtigen Wassermile , ein Malet-
Knecht, ImMittelgrunde, auf der Brice,
cine Siule mit ‘Sonnenuiz; cit
Roiter mit zwei Sicken Kom, ela eater
seiner Last zu Boden gestirtes Mauer,
welches zwei Leute wieder avfrichten
Tm Hintergrunde, der so. hoch binaai-
relcht, dass or fast dic Wolken beri
mebrere Leuto mit Vogelfang beschiltist:
ebenda, auf dem linken Flassufer eine
Gesellschaft von acht Mannern um einen
rundon Tisch, cinem Taschenspicler 11-
schauond, 2u dossen Fassen ein Ae bckt
Unten: 1a nywa m riaxnra ete, — Wil.
50, — Pass. 67. — Plattenzustande wie
bol No. 114.
120bis) Kopie. Unter dem Zodiakalzelchen
steht der Name: caxcun. Umden Tasches-
spiclertisch stehon nur sochs Zuschauet
‘Aut der Briicke ist kein Sonnenweiset
‘lor Untersehritt sind bei der ersten Zeie
die Worte wm yauwo in wx. rain wl
mnvana in vara, boi der reelten
‘TRALMONDO In| TRA BL NONDO verbesset
121—123) Drei Kupfer zum »Monte Sancto di
Dioe von Antonio Bettini, dem ersten forer
tinischen Druckwerk, das) mit Kupfem ve
iort wurde und wegen dieses Zusampet=
Ibanges mit der friheston Geschichte der ile
nischen Kupferstecherkunst besonderes Tnteree
hat; es erschien in der zu Florenz.bestebeoies
Druckerei des Nicolo Lorenzo dellamagoa 4.
{des Nikolaus Lorenz ats Doutschland (ein Ua-
stand, der moines Wissens bisher noch nirgen!s
hervorgehoben wurde). Unter dem letzten Bl
steht
Finito el mite fo di dio p me Nicolo dt
Ioréro dellamagna
PLORRNTIN, X. DIB MRNSIS SEFTRNBEIS
AANXO DOMINT. M, COOCLEXIE.
Das Buch ist in ki, Fol, nicht in 4, wie
gowihalich angegebon wird, denn die Dnbt
striche des Papiers sind in semkrechter, nicht is
wagerechtor Richtung. Bartsch (XI, 187—19,
No. 57—99) scireibt alle dret Kupfer dieses
sent seltenen Buches dem Baldlal ru; Oey
(pp. 375 und 414) hale le ebenfalls fr Aebete
(tins, wetehem Botte die Zetchnungen de
zu ellfertutid beim Stechen thellweise gholfon
fade, Pasemant(¥ 34) bostinmtden Avehel des
Tetetoron Molter it sain gowdhilehen Ver-
tnewonhelt, Allg Abitlicke dle ich goschen
tbe, waren auf sbloeht gosiuberten Patton
tBeetogon und mit Blasserer Schwaree, als dot
Feat, gedruckt.
121} Ber hllige Gottesberg init der Hinmels-
rete,” An den boben tnd ssfen erg it
the bis sur Spiteo hinnufelehonde eter
tngelobntundangekettet, ‘Unteu rwisehen
dieu Lelterondem steht: vous, (das
feito 1 haite dar Stecher vergessens: es
iit apater Minzugesett)
tprowen lest man in aititelgonder Folge:
rourntta (tum zweiten Mal). costronso,
shorsan fat Leltemproisen, ia elaclnen
Siensbsttzen, das Wort: vi nan =
VaR — av — fA. (Diese letzte Silbe winl
Non Gbormasig. gelebrion.Sehritctellorn
Tur cin Monegramm gu. gohalten und aut
Zoan Anton gedeutet) ‘hut don Laiters
srmet, leks; okartown; recht? ancus-|
Sever Zur Hechtoa der Leiter, euf der
iatbon Hobe des Berges ela Krusidx, Jax
teben die. Wortos nom. cantea,” El
arftsctmineh stegt dic Latter binan;
tus selagm Mundo Moral elne nach deus
Krusitn gerichtete Sehriftolle mit den
Worn: eal, sorroc ra, Untea ex
Borgo, rochta, Hest man’ oooxoser-
snrro. ptnatsto. Ein junger Late, reich
tind statzerhat noch damaliger Mote go
Lekdet, steht auf der liken Seite er er-
hebt, wie goblendet von dem iberiedsehen
Lia, dle Linke uber den Kopr Elag
tach 'dor Hche des Berges sich hina
tehlingsinde Schrfoll entbale die Wore
telnet el
Zwischen than und viet Letter steht:
rowenta, Unter am Borge, schlagen
Flammen ausder Holle oreusydareischen
erechoint der Teufel, welcher den Lelen
fh elner um sein ake Hein gebunowen
Stntetto halts aut der Schtfe. steht:
fnerra Die yersebledenen ABsitan des
ergo’ sind. mit Ptanzon ai. Kriutera
tewtchsens Del Krlallnion aut dem
Ciprelbersichnen das Firmament. Dvir
steht Gott Vater, eingehalt. in. eine
Flanmenslorie und aut Jeter Seite von
taht Chetubim umgebon.. Zluchen den
Wolken ungettgelte Chevabinkipte tye
tnctrsch seeks Tefhen. georanet,
rae
bent Tie det Hltee 9 “8 le
we aah aetna Sickest
ait Diet ase od tet Bie
siti tt a
det sich im Monte Sanco di
te dee dritlen Lats det
Das oczina 1
Dio sat der Kos
Roster
Meyer
1
eau0L0 I LomENTO RIL
Gosto, M, cece, LxXxt_ gr. Fol.
ande
rises, dom ersten Kapitel des
Buches gegenuber.
122) Christus mit dor Linken die Seitenwunde
entblisse
Engeln getragen wird; rund herum zoh
Cherubimn, — B. 58.
Bing gato Ki amciten Kupter-
stichs fet in der Bitiotheca Sponcerianay Bd-1V.
Das Original betndat sich ime Monto Saneto di
St doa Bogen:
‘rston Kapital
‘hikderung Dante!
128) Die Holle, nach der
dic tefste Abt
elses i
Judas benannte Judecea, der Strafort (ir
‘ie Verrither. Leifer, das Oberhaupt der
abgefallenen Engel, zugleich als Restrafter
und als Werkzoug der Strafe, als Hollen
ott godacht, Ist bis an den’ halben Leib
in einen gemauerten Kessel oder Pfubt
cingesenkt; sein gohdrnter Kopf hat drei
den Schultern sind kolossale
In Jedem Rachen hilt
cer einen der Hauptverrither, den er mit
den Zihnen zerfcischt: Judas Ischarioth,
Brutus und Cassius; die beiden lotztern
‘Verbreitang des Christenthums fr den
gittlichen Zweck des rémischen Welt
roichs und das Attontat auf den gonialsten
Herscher dieses Reichs als ein Maje-
stitsverbrechen an der Menschhelt. be-
trachtet. Zwei anilere Sinder, den ver-
ritherischen Trojanerfdrsten Antenor und
Ptolemius, der scinen Gastfreund Pompe
verrieth, zerquetscht Lucifer mit den
TWinden, Ueber seinem Haupte ist der
Eingang der Holle, in Gestalt eines
geheuern Drachenmanls. Zu beiden Seiten
sind sechs Héllenscbliinde, in denen Si
der verschiedoner Art von ganz behaarten,
thierkiptigen Dimonen gemartert werden,
acini
ersiche
ante hintiotn
dovise dh Earttaees se
die Hilde der rechten Seite
Ende der sweiten
nite und
aE Dio, die von
ten basdelt,
124-142) Neunzehn Kupfer zu: 1A compra vt
DANT | IMPRESSO IN PIRENEH VRE NIH
MAGNA A DIL XXX DA
Rel dieser in derselben Druckerel wie das
sorhergehende Kupferwerk orschienenen Aus-
gabe der Divina Commedia hatte man offenbar die
Absicht, vor Jedem Gesange ein Kupfer an
bringen die zu dlesem Zoek vor den einzelnen
Gesingen ausgesparten Stellen sind aber niemals
alle ausgefillt worden. Di
reichsten Exem-
plare enthalten neunzehn Vignett
hur die belden ersten mit dem
Blattseiten gedruckt sind, wihrend die sicbze!
; vermutlich weil der Buchdrucker cher
fortig war als der Kupferstecher , besonders ab-
gezogen n den fir sic bestimmten Stellen
Solche Exemplare mit den
+ 19 Viguetten sind sehr selten und kostbar. Das
76
Baccio Baldini.
Pariser Kupforstichkabinot tesitzt Vignetten in
kriftigen schwarzen Abdrickon , wabrscheinlich
Unfea und im Vergleich mit “den schwachen
briunlichen Drucken der gewahnlichen Exem-
plaro von groBer Vorziiglichkeit. Die spateren
“Abdriicke kommen von stiimperhatt diberarbeite-
ten und ganz zerkretzten Platten.
Die gewshnliche Annahme, dass B. diese
Kupfer nach Botticelli’s Zeich
habe, hat InsofernW) er
Art dor Behandlung entschieden dbereinstim~
men mit den andern, dom Baldini herkimmlich
‘augeschriobenen Bil, namentlich mit den Pro-
photen und Sibylien. Ottley, wie oben bemerkt,
hnimemt an, dass Hotticelli eine gowisse Anzahl)
Vignetton selbst gestochen habe; bei der Aus-|
fihrung ollicher anderer habe er sich von Bal=
noch andere von diesem all
doch gestebt er, es sel usserst
Schwer, den Antheil, der auf Jodon Grabstichel
Komme, genau festzustellon. Passavant dagogen
sagt: »Die Nummern 41, 42, 43 (nach Bartsch)
ihren sicherlich von Botticelli her: sie zeigen
viel Verstindniss in don Umrissen und sind sebr
charaktoristisch im Ausdruck der KGpfe, was bei
den schwach gezeichnoten und stoif bohandelten
No. 47 und 48 nicht der Fall ist, und woraus
man sehlfessen dart, dass die Kupfer theils von
ihm selbst gestochen , theils unter seiner Aut-
sicht von Baldini ausgefihrt sinde, Die Stiche
sind gleichmiSig gut oder loidlich und zeigen
Jedenfalls keinen Unterschied, der die Bestimmt-
hheit dieses Ausspruches rechtfertigen kGnnte,
‘Auf Jedem der Bil. sind, mach der naiven
Sitte’dor alton Malor, vorschiedone Momento
desselben Gesanges noben einander dargestellt,
Virgil, immor alt und birtig, tragt einen langen
Rock iit Pelzaufschligen, dariber einen Mantel
mit Pelzkragen , als Kopfoedeckung eine hohe,
runde Pelzmiitze, ein Kostiim, in dem vielleieht
ino Reminiszonz an den Zauberer des Mittel-
alters zu erkennen ist. Dante, stets jugendiich
und unbartg, trigt einen langen Rock mit
Mantelkragen und eine Mitze mit umgebogenem
Oberrande und Kinnbinde, — B. XIII. 175.
No. 37-56. — Ottley, p. 414—424.
124) Erster Gesang. Dante in drei verschiede-
nen Situationen : links tm Walde verirrt,
dann am Endo des Waldos ausrubend,
rechts die Flucht vor dem Panther, dem
Lowen und der Walfin und die Begegnung
mit dem Schatten Virgil's. — B. 37,
125) Zweiter Gesang. Links, im Schatten
awelor Biume, Virgil und Dante im Go-
sprich, im Mittclgrunde erscheint ihnen
Beatrice, von einer Glorie umgeben ; rechts,,
dom Berge, der Eingang zur Hille,
mit der Ueberschrift: ran wx. — B. 38,
Diese Vignette wad die vorhergehende sind,
re . i
sarackt tnd
ben fndet
12,1
ri Brsal ser f
sine de ta gravure, Wf, M3" und 9bis. Die
weite ist auch hopiet in Strutt, Dographtcal
Dictionary of Engravers, 1h PL
126) Dritter Gesang. Links, am Acheron, zelgt
Virgil dem Dante den Kingang zur Halle,
‘ber welchom die Anfangsworte der be-
ribmten Verse des dritten Gesanges stehn :
vn au [al va olla citta dlente
mn xem RI ¥A [nell eterno dolore
nn vem st VA TRA [la porduta ents]
In der Mitto Virgil und Dante im Bereich
derSeclen, die obne Verbrechen und she
‘Tugend gelebt; rechts dieselben, wieder
am Uter des Acheron, und Dante re=
vierten Mal, wio er, von einem Blitsiab
‘etaubt und von Seba befallen, re Bote
gesunken ist, Auf dem Flusse Chars, 2
dor Gestalt eines Ungeheuers, in wiaee
Nachen. — B. 39.
T. Unten inder Eekolinks eine verkire
geschricbene 3.
M1, Zu und dicht” bei dor arabistes 3
{st die rimische 111 hinzugekonen
gater No, 38 bene gon
Vigaetias dip cinn voranderts Kempen
ffen tiogensandes smihalt ead ck Se
complar der Wiener Hotbiblothek bet da a=
deen PNapoeton Bendel, Rack obs
‘mitelafachen sebriges Sch:
"Variant ¥ ‘andevee asl o>
ie bat i
Kopi im dten The
tty
127) Vierter Gesang. Oben links, Dante 155
seiner Betiubung erwachend; weit
wn der Eintritt in dio von ster
Mauern und ebenso vielen Thiiroea
schlossene Vorhille, den Aufenthat &
lungetauft verstorbenen Kinder upd ist
tugendhafton Heiden, In der Mitte Vist
und Dante im Gesprich mit Hector, Aroes
‘und Oisar; im Hintergrund Homer, Ho
Ovid und Lukan.— B. 40.
1. Vor der Nowfine
II, Oben rechts* 4; unten links: IIL
128) Funfter Gesang. Aus dem ersten Holle-
kreis steigen Dante und Virgil zum zreite:
‘hinab, wo Minos, In Gestalt eines Teufe.
zu Gericht sitet. Unter den feisclicker
‘inderinnen bilseen bier Semiramis, He-
Jena, Dido, Kleopatra, die in einen Ab-
‘grund hinabgowirbelt werden. Im Vorder
grunde rechts Dante amit seinem Fils
tund die voriiberschwebonden Schatten det
Prancesca da Polenta und ihres Schwageri
Paolo da Malatesta. — B. 41.
I. Vor der Nummer.
IL, Unten links: V.
129) Sochster (iesang. Dante und Virgil is
dritten Hillenringe. Cerberus, ein ft
eltes Ungeheuer ‘mit einem tect
Mannskopf und zwei Hundsképfen, unter
den wegen Schlemmeret Verdamanten, di
cer mit den Klauen zorfleischt, SeinGebett
deschwichtigt Virgil. indem er dem
geheuer eine Hand voll Schlamm in det
Rachen wirft. Rechts Darite und sein Be-
gleiter im Gesprich mit dem Florentis!
‘schen Schmarotzer Ciaceo. — B. 42.
I, Vor der Nummer.
IL, Untenllinks: VI, verkebrt gescbriehet,
s0 dass diese Zab einer IV gleich.
180) Sicbenter Gesang. Der vierte Hallenkre's
die Strafstitte der Geizigen und Yer
schwender, und die Bebausung Pits
der aus dem helinischen Gott des Reich
thums cin Geldteufel geworden ist. Ve
don zornigen Worten Virgil's Gilt et be
stilrat anriiek. Die in diesem Kreis
nden Sander Kriechen auf Handen
und Knleon, Felsblicke wilzend. Unten
erseheinen dio Dichter noch cin zweites
und dritte nur ihre|
Kapfe sie Wege nach dem
fiinflen Hollenkreise.— B43,
1. Vor der Nummer.
11. Unten links: VII (serkehrt geschrie-
ben: IV).
131) Achter Gesang. Dante und Virgil im
funften Hollenkreise, Tinks auf dem Wege
zum Styx, in dessen kochendem Wassor|
‘die Zommiithigen biisson. Rechts beste
gem sie den Nachen des Phiegias, um nach
‘ler brennenden Héllenstadt ct
In der Mitte erscheinen sto auf der Usber:
fahrt, wo Filippo Argenti sich aus dom
‘Wassor othett und seinon Feind Dante 2u,
erfassen sucht, — B. 44,
1, Vor der Nummer,
I, Unten in der Mitte: VIM (verkebrt go-
sehrieben : TIIV)
132) Nounter Gesang. Virgil und Danto im
sechsten Kroiso vor dom Thor der Hillen
stadt, BelmRufen der Furten, die auf dem
‘Therme hausen, erscheint Medusa mit
Schild und Drachen; Virgil verdeckt mit
den Hinden die Augen Danto’s, thn gegen
die versteinernde Kraft dos Gorgonen-
iptes schiitzend. Hinter den Dichtern
n himmlischer Geist fiber den
wie fiber trockenes Land, und cin Engel,
‘ffaet mit seinem Zauberstabe dio Ii
Thurmthir. — B. 45.
1, Vor der Nummer.
AL, Unten in der Mitte: VII (verkehrt|
‘geschricben : HL,
133) Zehnter Gesang. Virgil und Dante in der|
Hallenstadt, an dem Platz, wo die Ketzer|
in halb gedffaete brennende Graber einge-
sporrt sind, Unton roehts ein Grab, at
dosson Dockel die viorzciligo Inschritt
steht:
PAPAN
wich verwahro den Papst Anast
ise
Grabesflammen
valeanti. — B.
1, Yor der S
AL, Unten links:
134) Eilfter Gesang, Oben links, am Saum
eines hohen Walles, sitzen ‘Virgil und
Dante unter brennenden Gribern, aus de-
ren Flammen die Képfo ihrer Bewobner
hervorsehen. Zur Rechten Dante's noch
cinmal das Grabdes Papstes Anastasius I.,
mit der fanfzeiligen Inscheift
Bacoio Baldini.
603
I. Vor der Nummer.
Hi, Unten links: XT (verkehrt gesehrio-
‘bon: IX).
155) ZwilfterGosang. Danto und Virgil in der
ersten Abthellung des sicbenten Hallen~
kreises. Oben links Minotaurus, gegen
die Mitte und rechts an den Ufern dos
brennenden Phlegethon die Kentauron.
Im Vordergrunde reitet Dante auf dem
Kentauren Nessus, dem Chiron gobeissen,
iat, thn mit seinem Begleiter zor Furth
dos Phlegethon 2u bringen. — B. 48, —
Facsimilo bei Ottloy, p. 120.
I. Vor der Nummer.
TI, Unten links: XII (verkebrt gesehtic-
ben: HX)
138) Dretzehnter Gesang. Virgil und Dante
in der zwelten Abthellung des siebonten
Hallonkreises. Ober links betreten sic den
‘Wald der Harpyion, den Strafort derer, dio
gegen sich selbst Gewaltthat gelibt haben,
id deren Seclen in die Stimme der
ime und Striucher clngetchlosson sind.
Im Mittelgrunde Dante vor dem Dornen-
strauch,, in welchem die Secle des Pietro
delle Vigne biisst; im Vordergrunde vor
Busche, aus welchem der Kopf des
.como df Sar: Andrea von Padua horvor-
sicht; in dor Nahe kauert Cano von $i
— B49
1. Yor der Nummer.
IL. Unten, etwas gegen links: XII (ver-
kkehrt goschrioben : INIX).
137) Vierzehnter Gesang. Der dritto Bozirk
‘des slobenten Hillonkreises, dio Straf-
stitte der Gotteslisterer, Sodomiten und
Wucherer, eine Sandebene, auf welche
fortwahrend Feuerflocken herunterfallen:
il und Dante, auf einem steinernon
Uferdamm des Phegethon stehend, schei-
n mit dem Lasterer Kapancus 2
sprechen. Zur Rechten erschoinen sie ein
zweites Mal. Im Hintergrunde der Wald,
der auf dem vorhergehenden Dl. darge-
1. Vor der Nummer.
HL Unton links: XIII (verkobet geschrio-
bon: MIX).
138) Funfzchnter Gesang.
‘auf einem der stelnerne , zwischen
denen der Phlegethon durch den dritten
Borisk dos siobonton Hallenkreisos Mest,
Rechts wieder cin Feld mit Sindo
Dante tiff hier seinen Le
Tosophen Brunetto Latin, der’ thn belm
rum seines Rockes packt, wahrend Dante
jin bet den Hasten erfasst, um mit dom
zu bostindigem Umberlaufen Verdammten
ine Welle sprechen zu kinnen, — B51.
1. Yor der Nummer.
inten in der Mitte: XV (verkobrt go-
‘ehriebon: VX).
139) Sechszehnter Gesang. In der Mitte dos
Blattes bildet der Phlegethon einen Wasser-
fall, aus dem siebenten Tallenkreise in den
ten binabstirzend ; anf lem Damon ama
Mer stohon Virgil und Dante, der lotztero
in Unterredong mit Guidoguerra,, Theg-
ehiajo Alfobrandi und Jacopo Rusticucci.
In der Keke rechts wirtt Virgil Dante's
604
Bacio Baldini.
Giirtel (don Strick des Minoritenordens)
inden Fluss und lockt damit das Ungcheuer
des Trugs Geryon aus der Tiefe des achten
Hollenkreises herauf; nur der Kopf des:
Ungeheuers ersebeint, ein Men-
schenantlitz mit saubor geglittetem und
gekriuseltem Haar. — B. 52,
1. Vor der Nummer,
I, Unten links: XVI (serkehrt goschrio-
‘ben : AVX).
140) Siebenzchnter Gesang. Das Blatt stellt
‘och den unteren Bezirk des sfebenten
Héllenkroises dar. Rechts steht Dante aut}
dom Damm des Phlegethon und spricht
mit den Seclen dreier Verdammten, Die
Tasche an ibrem Halse deutot auf ihre:
Geldgier und dic Wappensehilde vor ibror
Brust bezeichnen die Familien, denen sie
angehirten, (Kenntlich sind der Liwe,
das Wappenthicr der Giantigliazzi, und die.
Gans, das Wappenthier der Obriaceki.)
Das Ungebeer Geryon, halb Mensch, halb
Drache, tit einer Krone auf dem bartigen
Kopf, trigt auf seinem Riieken den Virgil,
der Dante bedoutet, vorn aufzustei
Unten rechts sioht man noch ein
den Kopf des Geryon, und die obs
Theile der Figuren Dante's und Virgil
ie, auf dom Unthier reitend, von ib
tach dem achten Hillenkroise hingebracht|
— B53.
1. Vor der Num
II, Unten links: XVII (verkehrt gesehrie-|
141) Achtzehnter Gesang. Vite
auf dem Felsendamm , an der oberen|
Grenze des achten Hillenkreises, wo in
don zehn sogenannten Uebelschitinden
(Malebolge) die verschiedenen Arten des}
Betrugs bestraft werden, In dieser ersten
Abthellung bissen die Kuppler und Vi
fubrer, die, von Teufeln gepeitscht, in
zwei Roihen neben einander nach entgegen-
gesotzter Richtung lanfen. Dante, mit
seinem Begleiter auf einer Felsenbriicke
stehend, erkennt unter den Kupplern den
Yenedico Cacclanimico aus Bologna und
wird von Virgil auf Jason aufmorksam go-
macht, den Rauber der Kénigstichter Hy-
psipyle und Medea. — Im Vordergrande
Hinks erscheinen Virgil und Dante ein
drittes Mal auf einem Briickenbogen, von
ing des achten
Méllenkreises aibersehen, in welcher die
feilen Dirnen, zugleich mit denSchmeich-
Tern in eine Grube voll Menschenkoth ver-
senkt, geg
1, Vor der Nummer.
H Unten fast in der Mitte, etwas
142) Neunzehnter Gesang. Der dritte Uebel-
sehlund des achten Héllenkreises, in
welehem dle Kaute Verkiufer geist
Warden (Simonisten)|
fe sind, mit den Képfen
Destraft werden,
nach unten , in enge Licher versenkt, aus]
welchen nur die Beine hervorragen; die
Fusssoblen stehen in Flammen, Dante und
sein Fahrer erscheinen hier vier Mal;
Hinks mitten zwischen den Straflicker,
sodann auf einem Brlickenbogen 1
die 2wel letzten Male reeks
unten, wo Virgil den Dante von der Brieke
nach dem vierten Ucbelschlunde henb-
und dann wieder hinauftrigt. In dieser
viorten Kluft biisst Papst NikolausiIL —
B. 5,
1. Vor der Nummer.
M Unten links: XVIII (verkebst
sehrieben ITTIVS
143) Die Judecea, die lotzte Abtheilung des uat-
sten Hollenkreises. Dieses Bl. bat grofe Ad
lichkeit mit dem dritten Kupfer im Monte Sines
i Dio (s. 1. No, 123), Lucifer in der Mitt is
wie dort, aber ohne die grossen Fledermsns-
Aligel, dargestolit. In den drei Rachen bat er
Judas, Brutus und Cassius, in den Hinden Po-
Jemius und Antenor; aus einem Fratzengesicht
am Unterlelb ragt Sition Magus , der von een
‘Teufel gepackt wird, mit Kopf und Armen hens.
Zur Rechton und Linken Lucifers. verschielese
Abtheilungen der Holle, mit Sindern angett,
deren Namen oder Laster auf Schriftrollen ssp
geben sind (rALsATOMK, INVIDIA, accu,
GMOLA, THA, Lvevaua, avantTctA).” Dick ot
dom Eingang der Halle, einem weit aufgerisoa
Rachon, ein von Seblangen umzingelter Maso
mit einem Turban auf dem Kopf (staoxern}
unter den Wollistlingen ein am Bratspes
steckender Konig, unter den Gelzigen eine Fr,
deren Name auf der beigefiigten Schriitrolle vie
leicht onueabm, zu lesen ist. (Der finfte Bud-
stabo hat das Aussehen eines T, ist aber ver
mutlich ein unfortiges oder halb’ ausgelischtes
FA) ie il antag
tat A gene
tne rom (AL, G), was ste
Prophoten und Sibylien nicht der Fall ist. Die$
sind durchgingig rechtseltig goschrieben unl
der Anfangsbuchstabe des Wortes Brutus ist eae
Majuskel. — Fol. — B. XII. 90. No. 8. —
Pass. V. 8; V. 44, No, 103,
144) Die Holle, nach dem bekannten Frestatiie
im Campo Santo zu Pisa, das nach elnem Eat-
wurfe des Andrea Oreagna von seinem Brkt
Bernardo ausgefihet sein soll; die untere tiie
des Gemildes wurde im 16. Jahrh. diberualt
verindert, in dem Stich ist die ganze ursprins-
liche Komposition erhalten, mit welcher tie
Darstellungen der No. 123 und 143 im Allse-
‘ibereinstimmen, In der Mitte der Hie,
die als ein grofler Felsenkessel mit verschiede-
nen Abthellungen Gber einander dargestelt ist.
sitet Lucifer, ein elsengepanzerter Riese. Sein
gehirnter Kopf hat drei Fratzengosichter, mit
deren gibnenden Rachen er Judas Ischariot,
Brutus und Cassius verschlingt; Ptolemius und
Antenor erwirgt er mit den auf die Kniee re
stlitzten Hinden, am Unterleibo hat er ein vier~
tes Fratzengesicht, dessen aufgesperries Mat!
den Simon Magus ausspelt, der von ein
Satansdiener an belden Armen gepuckt wird.
605
Eine
rite git den Namen deselben a
inverehrter Sbritt: YO™*. Die Fae Lucl-
fers endgen in Grefenanen ‘and Rte in
ihen Klsuen gekrnte lsnpter, son deen deat
enantdenDiademen gee Namen tage:
Le Cah U0 Gutian det
innige), MUTAPA. (Attia de Gotengtse,
Abrinntge) Gore par Flagellum Dei)
RAPS a, sox rene
TARV3
Mit Letztorem ist nicht Xerxes gemeint, wie
Zanetti vermatet, sondern Konig Schapor, der
Anstifter des Bluthades der zehntausend Heilizen
in Nikomedien. Die Kénige zur Rechten haben
eine Insebriften auf ihren Kronen, In der
obersten Abthellung des Hillenraumes ist rechts,
der Eingang der Holle, in Gestalt eines weit
aufgerissenen Rachens,’ In welchen Verdammte
hineingeschoben werden. Den Obrigen Raum
dieser Abtheilung fallen Siinder verschiedener
Art: Mahomet, riicklings am Boden liegend und
Aenntiich an seinem Turban , ein Falscher, an
den Beinen aufgehangen, Zauberer und Wahr-
sager, welehen die Augen mit Schlangen zuge-
bunden sind, Arianer, welche thre Kapfe in der
Hand tragen, und Simonisten, welchen die Ge-
rme aus dem Leibe gerissen werden. In der
aweiten Abthellung links dle Trigen, mit Drei-
zacken gestachelt, rechts die Neldischon, bis an
den halben Leib’ in eine Pechgrube versenkt.
In der dritten Abtheilung links die Jahzornigen,
Purweise mit Schlangen zusammengebunde
fects die Sehwelger, um einen Tisch mit Spei-
ten und Getrinken, ‘die sie nicht anrihren di
fen. In der untersten Abthetlung links die Gei-
tigen, denen die Zunge aus dem Halse gerissen
ler geschmolzenes Silber in den Mund gegossen
wird, rechts die Wollistlinge, unter ihnen, wle
auf dem vorhergehenden Bl., der am BratspieS
seckende Kinig; neben einem Weibe, das von
einem Teufel bei den Haaren gepackt wird, be-
findet sich eine Schriftrolle mit den Buchstaben
ta (nicht ran, wie Zanettl angibt), deren Be-
lentung ich nicht zu errathen versuche. Oben
suf dem BL. links stebt geschrieben: avxsto .
LIXTERNO . DEL. cHAPOsANTO . In den
deiden oberen Eeken bemerkt_man deutliche
Spuren von Nagelldchern, qu. Fol. — Ottley I,
P. 373. — Pass, V. 43, No. 102.
Die Orginal
Sin eter Abdrack
Tuell de Werk
145) .Dante zwischen der lle, dem Fegefouer und
dem Paradiese; er bilt in dor linken Hand
den offenen und strablenden Band der gott-
lichen Komédfe und zeigt mit der Rechten ant
‘te von Verdammten und Dimonen bevilkerte,
ureh einen festen Thurm versehlossene Hille,
Winter seinem Ricken erhebt sich das Fegefener
| Gestalt eines in sieben Terrassen aufsteizen-
den, durch die Fluten des Styx bespiilten Berges.
Der Engel des Gerichts sitzt am FuBe desselben
Yor elner vermauerten Pforte und berdhrt mit
dem Sehwerte die Stirne eines Menschen.
Menge Bisender beschiftigt sich mit allerlet
Werken der Shuung. Das Paradies ist im Vor-
dergrunde rechts als die befestigte Stadt Gottes
it hohem, weitgedfMetem Thore dargestelit:
jan erkennt mehzere Gebiude von Florenz: die
Kuppel von S. Maria del Fiore, den Campanile
von Giotto u. a. Die Komposition ist in der
Hohe durch einen Regenbogen mit der S
dem Neumonde und zwei Sternen halbkreisf
ig abgeschlossen, Der Unterrand enthilt eine
Exklirung in awet Zeiten (italfentsch). qu, Fol.
Pass. V. 43, No. 101. —F. von Bartsch, Kupfer-
stichsammlung in Wien, p. 19. —N.
146) Das Jagdabenteuer. — Le Blane erklirt dteses
BL fir eine wAllegorie auf die Eroberung der
neuen Welt.e Passavant bemerkt dagegen mit
Recht, dass thm diese Erklirung unbegriindet
erscheine, bonennt die Darstellung aber nicht
weniger untichtig eine »Allegorie auf den Kampf
der Gesittung mit der Verwilderung.« Vielleieht
hhandelt os sich hier um eine Szene aus einem
Ritterroman, jedenfalls um ei
einer Jagd im Walde, Im Mittelgrunde links
awel relch gekleldete Damen und ein Herr aut
prichtig geschmickten Pferden, die von der im
Hintergrunde auf einer Anbohe Megenden Burg
herabkommen und, wie Knappen, Jigerbursche,
Falken und Hunde anzeigen, zur Jagd reiten. Thr
Weg fart durch einen Wald, woste aufeine Schaar
von wilden, affenartig behaarten Waldleuten ge-
stossen sind, welche die Flucht ergriffen n, bereits
einen Knaben verloren haben, den dic in der
Mitte reitende Edeldame am Atm hilt, An dem
Zaume des Pferdes dieser Dame steht geschrie-
ben: saNsvbrinx, Die andere Dame hat einen
Falken auf der Faust. Bolde trazen Hauben mit
hornfGrmig umgebogenen Enden, von welchen
Schleiertiicher herabhingen. Im'Vordergrunde,
links, zwischen wel Gebiisehen, steht ein Knappe
mit dem Hut in der Hand; ein voranfgehender
Jagerbursche fiibrt einen Hund an der Leine,
n der Mitte exhebt ein zweiter Kuappe ein
groBes Schwert gegen den einen mit der Keule
dewaffneten Wilden, der mit seinem Weibe
entflichen sucht; cin anderer, vom Ricken ge-
sehen, linft Beiden vorauf. Alle Figuren sind
nach fechts gewendet. Im Hintergrunde wird
ein Wildsehwein von ITunden gestellt und ande-
res Wild gejagt. Sehr merkwirliges Bl,
hnliche Weise wie das Richthaus des. Pilatus
und Theseus und Ariadne bohandelt. — qu. Fol.
Das beschnittene Pariser Exemplar, das
das Ich gesehen habe, ist 179 Mill. hoch
262 Miltim, brelt. —'Le Blane T, No. 61. —
Pass, V. 45. No, LI
147) Fortuna, eine nackte weibliche Gestalt, die ein
von Winden hin und her getriebenes Schiff
Jenkt. Fine reich gekleidete Dame sitzt_am
Hinterthell des Schiffes, In der Luft elne In
schrife, die beginnt: mataso ete, Fol. — Von
Ottley im Katalog Mark Sykes (1824,11T, No, 1062)
Desehirieben als ein in der sogenannten Baldini
sehen Manier gestochenes Bl. — N. G.
148) Eine junge Frau, stehend, bekrinzt einen vor
thr knigenden jungen Mann, wolcher die Hande
auf der Brust kreuzt. Oben eine Sonnenschetbe.
Rund. Durchmesser 67 Mill, — »Sehines Bl.,
Im Stil Baldint’s.« Pass, V. p. 43, No. 110. —
N.G.
149) Brustbild eines jangen Manes
protilirt. Er trigt auf dem Kopfe ei
dessen Krempe axon gesebrieben steht.
Rund.
606
Dutchmesser 50 Mill, — B.X
= Pass. ¥. p, 46. No, 112: »Dieses Bl. ist
Jn Baldint’s Manter bohandelt, Duchesne bi
fr ein Niel, und beechreibt es als solehes in sel-
nem Essal unter No. 346. — N. G.
150-173) Verzierungen fir Goldschmiede. Folge
von 24 Dll. qu. 8, 4, qu. 4 und qu. kl. Fol.
Diese Bll. galten’ ehemals far Niellen von
Finignerra; man glaubte, dass dio Platten als,
Boden von Untersotzschalen odor auch als Deckel
flr Gefisse dienten. Offenbar aber waren dic
fein und seicht angelegten, fast nur eingeritzten
Sehraftrungen nicht dazu bestimmat, mit Niel
masse ausgefillt zu werden, und gus dem Um-
stando, dass die Inschriften auf den Abdricken
rechtscitig erscheinen, ist mit villiger Gewiss-
hit zu sehllessen, dass die Platten far den Ab-
druck gestochen sind, Jedenfalls hatten sie den
reck, als Muster (Gr Goldsehmicde und andere
Kunsthandwerke zu dienen, Dass diese BIL. mit
dem Retber oder Zylinder gedruckt seien, ist
we irrthiimliche Annahme, die seit Heineken
vielfuch wiederholt worden ‘st. Die Abdriicke
sind von der Presse gozogen und sauberer als bei
don Kupfern zum Monte Saneto di Dio und In-
ferno des Dante.
Die Meinungen tber den Stecher dieser BM
Jauten sehr verschieden. Heineken und Huber
betrachteten sie als Werke des Finiguerra;
Bartsch hielt sie fir Arbeiten des unbekannten
italienischen Meisters, welchem die 50 BI, der
0g, Tarokkarten angebiren. Ottley schretbt sie
dom Baldini und Botticelli zu. K. Weigel, im
‘Auktionskatalog der Otto'schen Sammlung, ver
sichert, frelich obne Jeglichen Bewels, dass der
Stich der Platten sowol als die Erdudung von
Botticelli herribre. Dass Letzterer die Zeich-
nungen zu den Bil. geliefert, pflegt man jotat
allgemein anzunchmen. Wenn das in dem itund
auf No, 151 mit der Feder eingezelchinete Medici-
sche Wappen aus derselben Zeit stammen sollte,
wie dio Stiche selbst, 0 kinnten diese nfehi
viel ber das Jahr 1465 hinaufgehon, well aut
der obersten der sechs Kugeln, walche di
dick ian Wappen fabren, bereits dle dret Lilien
fangedeuter sind, die 1465 in Folge der von
Ludwig XL. von Fraukroich an Piero di Cosimo
Medici ertheilton Bowillicung darauf gesotzt
wurden, Botticelli, der 1446 geboren war, wnde
sonach, als er dle Zelchnu hte, noch
nicht zwanzig Jahre alt gewes — "in g
vissem MaaGe stimmen diese Goldschmieds
icrangen mit den sog. Tarokkarten aberein
aber letztere sind, wenn auch ungleichmadiger
in der Komposition, im Stich viel seharfer und
feiner. Die Ornamente zeigen eine weniger aus-
gebildeto Kunstfertigheit; sie sind in Kleintiche-
rem Stil gozeichnet und in stumpferer, unsiche-
In belden Beriehu
verrathen sie mebr die Anfinge der italienischen
Kupferstecherkunst und mehr Glefchzstigkelt
mit den Propheten und Sibyllen. Die Buch-
stabenform der Inschriften deutet auf dieselbe
Diese beruhmten Bil, stammen aus der Samm-
lung des gelehrten und mit Winkelmann be-
freundeten Baron von Stosch, der sie in Florenz
erwatb, Nach dessen Tode’ kamen sie durch
Erbschaft an W. Muzel, genaunt Stosch Walton,
der in Berlin’ lebte,’ wo ste der Leipziger
Kaufmann E. P. Otto aus dessen Auktion (1783)
fan sich braclite. Bei dem Tode dieses Kunst
freundes (1799) gelangten sie n den Besitz des
Generalkonsals Claus zu Leipzig, und warden
daselbst 1852 versteigert. Damals waren von der
urspriinglichen Folge der 24 BI, sechs schon in
anderen Besitz Gbergegangen; die noch driges
achtzehn wurden fUr 2446 Thaler verkauft. Dus
British Museum erwarb davon sechs, za welds
1857 noch zehn andere aus derselben Quelle it-
zukamen, so dass jenes Museum gegenwartig =
der ganzen Folge sechszehn BI. besitzt, det
der zweiten Abtheilung des Otto'schen Auktiow-
Kkatalogs von R. Weigel und in Waagen, Tre
sures of art in Great Britain 1. 253. und’ Suppl
}3—44 beschricben sind. — Veral. Heineken,
Neue Nachrichten, p. 281 .— Huber und Bost,
Handb. III. 32—40. — Bartsch XII, p. 142—
11, No, 124, — Pas, Vs p. 36-38, Na 6S
150) Eine fast nackte, an der Erde liegemie
Shr eine flatternde
Schriftrolle mit den Worten: axoz vw:
YR DOVE TE NOXNE AMOR ox 10
(Liebe fordert Vertrauen und wo le
‘Vertrauen ist, ist auch keine Liebe), Die
selbe Inschrift auf'No. 166. Oval, qu.S.—
BH. 1. — Pass. 68, — Kopien bei Heiser
nd Ottley. — N. G.
151) Eine junge Frau und ein junger Mus.
stehend neben einem Blamen~und Frucht-
gefa mit dem Medicischen Wappen, das
mit der Feder in der Mitte eingezeichnet
fst; oben links, bei der jungen Frau.
sleichfalls mit ‘der Feder gesebrieben.
0 Amore te y (tenga questa]; recbts bet
dem jungen Mann: piglia qa. Rund, Kl. 4
— WW. 2. — Pass. 69. — Ebenfalls abge-
Dildet bei Heineken und Ottley. Jetet in
der Kupferstichsammlung des Harrart
College in Cambridge. — N. G.
152) Rundung mit Fruchtsebnu:
ein Schalksnarr, mit Wi
und mit einem 'kleinen
rechten Sehulter, wit
die Zither splelend. Rund. 4, — B. 3.—
Pass. 70, — N.
153) Amor, mit den Hi
den Aber dem Kople
und mit den FGBen an einen Baum s-
hherum vier nach damaliget
Mode stattlich gekleidete Frauen : Die ente
hilt in der Rechiten eine Sandale und e
‘reift mit der andern Hand die Sehne r=
Amor's zerbrochenem Bogen; die rite
hhat in der Rechten dret Pfetle, in det
Linken ein Stick von Amor's Bogen; de
dritte, auf der entgegengesetzten Seite,
Aroht dem Liebesgott mit einer Weife, die
vierte will hm mit einem Messer die Fi
gel beschneiden, Rund. 4. — B.4.—
Pass. 71, — Jetzt in der Albertina
154) iliche Darstellung, wie dle vorber-
‘einen Baum gebandene
le auf dem Ricken.
zweite zerrt ihn an dem Stricke,
‘Kocher befestigt ist, und drobt
th mit einem Wasebblinel ; ‘die dritte
Bacoio Baldini,
exhebt gegen ibn ein Schwert, und die
vierte gobt thm mit einer Scheero zu
Lelbe. “Auf der Oberarmbekleidung der
celnen Fran llest man? ¥ PioM... AXOR. —
Rund. 4. —B. 5. — Pass, 72. —N. @.
158) Randung mit acht musizizenden Aino
nen in Arabeskenlaubwerk ; in der Mitte
ein minnliches und ein weibliches Brust~
Dild. Oben dariber die handschriftichen
Worte: Dammi Conforto. Rund. 4. —
B. 6. — Pass. 73. —N. G,
156) Rundung. In der Mitte tanzen in Herr
und eine Dame. Auf dem ruchten Arm
des Herm Hest man: asms puors. und
herum sechs Oval mit musizirenden
Amorinen, wie auf dem vorhergehenden
BL, und unten in einem Queroval eine
liegonde nackto Frau, der ein angeklel
ter Mann cine Nelke Gerroicht. Rund
4. —B. 7. — Pass, 74. —N. G.
137) Hondung mit einem von finf Hunden an-
gefallonen Bien in einer Einfassung. von
Frichten und Blittern, Oben zwei ein-
gezeichnete Ovale mit den Insignien der
Modiceer und Habsburger. Rund. 4. —
B.8. — Pass. 75. —N. G.
158) Im Vordergrunde eines Gartens sitzt ei
Zither spiclender Herr neben einer ge-
putzten Dame, die mit der einen Hand
inen Blomenkranz und mit der ander
cine Rose hilt. Zwischen diesen zwei Pi-
guren hinterwists eine Harfenspielerin;
ben im Hintergrunde bel einem Spalier
ln liebendes Paar, das sich knigend un-
armt. “Rechts ein Tisch mit. Frichten
Verzierte Binfassung, Rund. 4, — B. 9.
Pass. 76. —N. G.
190) Kopf elnes Mannes, dor mit den Finger:
den Mund spreizt’ und dic Avgenlieder
herabaleht, Mit verzierter Bordire, Rund.
4. —B. 10. — Pass. 77. —N. G.
160) In der Mitte, in einem Lorbeerkranz, ein
ovales leeres Schild; auf beiden Seiten
ebenfalls In Lorbectktinzen , zwei Brust”
bilder: das zur Rechten ein’ in Prof ge-
schener junger Mann, der eine Blume
hilt; das zur Linken ‘eine von vorn ge-
sehene junge Frav. Oben ein Hirsch, der
yon einem Honde angefallen wird, ‘und
zwel davonlaufende Hasen; unten eln
Hund, der einen Eber, und ein anderer,
der einen Hasen packt.'und, 4, —B. 11,
— Pass. 78. —N. @
Leinster Auton 1882
‘trois aemplar,
jt for st
raphe ia
161) Im Vordergrunde einer Landschatt.sitzt
cin bekrinztes Midehen und strefehelt ein
Einhorn; 2u ihren Foden ein klel
Hund, und an ihrem Mantel die Insehritt
xanurrra. Rnd, obne
B12. — Pass, 79, — NG.
162) Jodith, stehend, nach links gewendet,
in der Rechten ein’ groBes blankes Schwert
inter threm Kopf, und hat in der Linken
ddas abgehauene Haupt des Holophernes,
essen Leiche hinter ihr am Boden liegt,
163)
164)
168)
167)
Bund. kl. 4. — B. 13.
N.G.
Nach dem Todo deg Kupfeptech
‘weleher dienes BL
nk erhalten hatte,
fo
— Pass. 80, —
tha. th, "rr
‘Auktion vu Stuttgart, 1972, f0r 1215 Gulden ver~
‘aum detst in der Summing des Mn. Dutult
a,
Soul, sabe, le i i ent
Ke dx oioheren dor anern
sin pon Sheu den Spe ur
etn ny nut de Sane
«fsa dem organ gt at
Wor ‘nen Rane aaf dom Rap Mtr
Shred Lich dos saison Folic
term and klk BL Me Pass
81. —N. G.
In einer Landschaft mit drei Zypressen
dpesen cn Her ot ine Day
{Brvergraie cn Satter it siner
Schellentrommel, kl. 4. — B. 15, — Pass.
Ne
Fin junger Mano und eine Junge Frau
ma ber eine Randi, wo
tn angerstcnesig;
‘at der onn tor Sct, aaa
tng te main ena Se
tins (2: Juon, aa et dren: a
a nate ees Nan, Ue
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in jungor Herr ‘ond sine Jonge Fran
seh an don Sten eine even Wape
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Hyder “Se len der
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Wappen, inten Joe Bas
ted Teh on sneer Her as een
tonectrae adem Sede ate
Che cn nhvebender Amor, te se
Wel sat lw jonger Ae’ sbciet
titan nn ra eh ltd Hed,
Baccio Baldini.
608
kl, 4. — B, 18. — Pass, $5, — Jetat in
der Albertina zu Wien. — N.
168) Eine junge Frau zeigt i n eine
Baum angebundenen jungen Mann das
‘Shm aus der Brust gerissene Herz, Zwei
eere Wappenschilder hingen an den Bi
men. und, Ul. 4. —B. 19, — Pass.
=N.G.
169) Ein Schutzengel mit ausgebreiteten
‘hwingen und in gefstlichem Ornat, fOhrt
ein Kind an der Hand, in etnerLandschatt.
Rand. kl. 4. — B.20.— Pass. §
170) 7 ‘ile Bander eines
Kranzes, in dessen Mitte auf einem Schilde
Amor mit Pfeil und Bogen und verbunde-
nen Augen dargestelit ist. Lang oval. gr.
qu. 8. — B, 21. — Pass, 8. — N.
Liebesgitter, von welchen die einen ver-
sehledene Mustkinstramente spielen, die
ander brennende Fackeln tragen, auf und
bei einem reich verzierten Wagen. Der
Zog geht nach rechts, Voran trigt ein
Amor eine Fahne mit der Aufschrift
pymita; auf dem Banner des achfolgen-
den Fahnentrigers steht geschrieben: a1.
ryoat.....obzpsr, Lang oval, gr. qu.8.
— B. 22. -# Pass. 8
Rechts und links neben elnem leeren Rund
zwei sitzendo, zlerlich gokleidete Frauen,
die mit den Hinden zwei Fallhirner hal”
1m)
172)
ten, Im Hintergrunde Orangengebiisch.
Langoval, kl. qu. Fol. — B. 23. —
Pass. 90.
ogee fn depdteliograntran on Arend
+ Durand nd, IV.— Nach dem Tole dee K
Stocherd J. Basse. welshor dieses BI. voo E-
Potton rik erhalten hatte, 20 Laipeig,
fautt. Jets iz der Samm
173) wel Knlcende Krieger helten etn acht
eckiges Schild, auf welche eine
Hinde gen Himmel hebende weibliche
Figur dargestellt ist. Schmaloval, qu. 8. —
B24, — Pass, 91. —N. G.
174) Ein Schiff auf stirmisch bewegter See. Hinige
Matrosen reffen die Segel, andere werfon Waa-
renballen ber Bord. Oben rechts erscheint der.
DL. Nikolaus in halber Figur und rettet das Schi
indem er den darauf beflndlichen Teufel ve
treibt, Neben dem Kopf des Heiligen: 8. xicHouo.
A. Fol. —N. G.
8) Ein Schiff in vollem Segeln nach rechts. Aut
dem Vorierthell, links, Tiegt ein Mann zu den
‘UBen eines stebenden Schiffers, der an einem
Strange zicht, mehr nach rechts ein anderer
ebenso beschiftigt. kl. Fol. — N. G.
ohonde befnden
farach verasich=
Dieses BL. und dae vorke
sion ee airtna za Wien
Bie it abgebilaet
Facsitllo P25
G) Verschiedene Goldschmiedverzierungen. qu.
Fol. — B. XII. 141, No. 73, — Pass. V. 46.
No. 113.
177) Dor Kalender. Er enthilt, in sechs horizon-
‘alen Spalten unter einander, in der Mitte einer
Jeden zwel kleine Runde mit den Monatsbeschit-
tigungen , nebst dem zu Jedem Monat gehdrigen
‘Zeichen des Thierkretses, und zu belden Seiten
fir jeden Monat die Angabe der Tage upd det
‘unbeweglichen Feste, dazwischen das Datum des
terfestes flir jedes Jahr von 1465 bis 1517
Unten folgende Bemerkung in rimischer Majus-
Kelschrift: Se tu vo trovare quando elapssyn
elte conventene trovare el milesimo che ore
quelo anno e troverai cintonde cela letera Ave
intende Aprile e le M sintende Marzo (willit de
wissen, wenn Ostern fallt, so suche das Das
des Jahres in dieser Tabelle, der Buchsta
dezetchnet den April, der “Buchstabe M de
Mirz). Vel. Sotzmann im Serapeom , 181,
p- 199, —4, — B, XIN. p. 191. 1. — Pass.¥
p. 31. No. 60.
‘Abedin bl Sta
Bibel, Legende u. A.
1) Die Sindfuth. Reiche Komposition von mite
groflen Figuren, gr. qu, Fol. — B. XIlL il
No. 3. — Pass. V. 6, No. 71. — aEs git we
diesem BI. zwei verschiedene Abdriicke. Det
aweite ist In allen Thellen retuschirt und 2
mentlich sind viele Seblagschatten hinzugesett.
So ist z. B. die Stelle des Flosses, in der Mitte
des Blattes, zwischen den Armen und Beinen
des gegen links darauf knieenden Maunes gust
weil im ersten Druck, im zweiten mit sehriges
Strichen ausgefllt. Auch ist der Himmel dur
jlo starke, kurze, wagerechte Strichlagen se-
wilkt, wibrend er im ersten Druck zlemlich ein-
formlg erscheint. Die von Bartsch beschriebene
Kopfe ist sicher eine Wiederholung, von der &
aber wabricheinlich ebenfalls zwet verschielene
Abdrlicke giebt. Der ersto ist eben 20 fein ze
stochen, wie das sogenannte Original, und
Bartsch "kannte vermutlich nur den zwelten te
tusehirten, denn erst dieser bat die von thin a
gegebene Inschrift: ancita xox. Ein Kopis
wiirde sich auch schwerlich eine solche Ver
setzung der einzelnen Figuren erlaubt haben,
und darin bestebt nicht einmal die Haupubsc
‘chung. Dieses ist ein breiter Girtel, zwischen
Luft uud Wasser, welcher den Regen vontelt
‘und im ersteren Bl. feblt, wo sich dann die be-
den Elemente unmittelbar berihren.e C. Meret
in Naumann’s Archiv, 1870. XVI. 92, —¥. 6.
2) Die eherne Schlange in der Wiste. Buicbe
sechzig mittelgroBe Figuren. Tm Vordergrande
links eine Schaar von Israeliten, um die ebetoe
in Gestalt efnes Drachens auf einem dlrren
Haumstamm aufgerichtete Sehlango versanmelt
reehts eine andere Schaar, in welche wel eroBe
gefligelto Schlangen hineinstrzen. Oben indet
Mitte der Berg Sinal, auf dessen Spitze Moses
ans den Hinden Jehovah's, der von acht Hngeln
begleitet ist, die Gesetzestafetn empiingt, Unter
am Abhange des Berges, rechts, knieet Aron. —
Pass. V. 39. No. 93. — gr. qu. Fol.
1. Vor der Namensuntersebrift.
TI, Bet Moses und Aron sind ie Namen bel-
goschriebon: worses . anos
id bestegt Goliath. Komposition von vielen
ren zu FuB und 2u Pferde. Auf der Degen-
scheide des an der Erde liegenden Riesen lies
man: oo1as, und auf dem Kleide des jungen
Siegers: Davi. — gr. qu. Fol. — Pass. V.
p. 39. No. 94.
4) Der Besuch der Kénigin von Saba bet Kini
lomo, ein figurenreiches BI. ; seine Kompositione,
wie Zant sagt, »von circa 117 Kleinen Figu-
ren, vier Pferden, neun Hunden, einem Vogel
und acht Statuen.« Unter den »neun Hunden«
definden sich, nebenbei bemerkt, drei Panther.
Im Mittelgrunde, am Havpteingange eines mit
‘Siulen geschmiickten Tempels empfangt Salomo,
beglettet von Hoflenten, die Kénigin von Saba
le ein langes Schleppkleid mit welten bis
aie Erde hinabreichenden Hingeirmeln. trigt|
und ebenfalls zablreiches Gefolgo bei_ sich hi
gt. qu. Fol. — Pass, V. p. 39. No. 95.
I. Vor der Inschritt aber dem Tempelportal.
WE, Mit der Insehrift: TeNPLvx saLoMoxis,
‘wobei das N fm ersten Wort nicht verkehrt
geschricben ist, wie Passavant angibt.
Nach Zani’s und’ Passavant’s Ansicht ‘sind
dieses BI, und die drei verhergebenden nach
Botticelli von Baldini gestochen, der aber ganz
gewiss Nichts mit ihnen zu thun hatte. Auf
dem letzten Bl. steht im Vordergrunde links
eben einem Pferd ein vom Ricken gesehener
Mann, der mit der Rechten elnen Spiess
Ende ‘stitzt; in der Mitte xwel mit
sprechende Manner, von denen einer zw
an der Leine fabrt; neben thnen ein Kind.
©. Meyer, in Naumann's Archiv, XVI. 93,
demerkt: ' »Dlese belden Gruppen’ wiederholen
sich nebst anderen Kleinigkeiten in der »Anbe-
tung der Kénigox (II. No. 56), was jedenfalls far
einen gemoinschaftlichen Kinder beider Bll.
spricht.« Der Stecher ist sicher derselbe, welcher
dle eherne Schlange und den siegreichen David
gestochen hat; aber der Zelchner ist hier ein
anderer, wenigstens sind die Figuren in dei
nigin von Saba und in der Anbetung der Ki
yon schlankeren Verbiltnissen und gefilligeren
Formen,
5+28) Die Propheten. Folge von 24 Bil. 8, Ko-
pien nach den Propheten Baldini's (1. No. 1—
24), — B. XII, p, 168—172. Hier werden fol-
angegeben
»Die Schatten si n mit feinen
Krenzschraffirungen ,_ in den Kopfen
nit einfachen Lagen genihrter Striche bewirkt.
Das Wort Profeta ist immer Prophets geschrie~
ten; nur bef Jesalas und Jonas ist ebenfalls cin
febraucht. Andere Bll., z.B. Samuel, Abdias,
Hageal, Malachia, sind auch sonst noch mebe|
oder weniger abgeindert.« Ich kenne von diesen
Kopien nur eine, nimlich den Propheten Amos,
der in der Originalfolge (I, No. 15) nach dem
‘Apostel Paulus des Meisters von 1466 zugestutzt,
in der Kople aber ganz anders komponirt ist.
2910) Die Sibylien, Folge von 12 Bil. §. Ko-
pien oder vielmehr froie Nachahmungen nach
Ballint's Sibyllen (I, No. 25—36), — B. XIN,
91. No. 9-20 und 95, No. 21—32, wo es
Ielast: aDiese Sibylien haben mit den von Bal-|
ini gestochenen nichts zu schaffen; mehrere
sind ganz verindert; uur die Kimmerische Si-
aleichen sie in Zelchnung und Stichart vollkom-
ten den nach Baldin''s Propheten ausgefahrte
Kopien und rihren unstreitig. von demselber
Mester her; auch haben sie dietebe Dimension.
‘Man hat davon 2¥
T. Yor dem Aufitch der Figuren; ale bide
ersten Bil. sind betitlt: Sibylla Cimme-
richa und Sibylla Agripp
ie Platten sind aufgestochen; die bel-
den ersten Sibyllen helssen: Sibylla chi-
rica und Sibylla Agrippa
Mir sind von diesen Koplen nur fUnf bekannt:
io Samische Sibyllo, originalseitige Kople. in
breiter Manier nach der Baldintschen die Per-
sische, die Kumialsche, dle Phrygische und dle
uropitsche, dle ganz’ anders Komponict sind,
als die entsprechenden Baldin'sehen.
4165) Das Lebon Christi und’ seiner Mutter.
Folge von 15 Dll, kl. Fol, — Nach C. Meyer's
Mittheilung in Archiv (XVI 90—
91) enthalt die Harzen’sche Sammlung in Ham-
burg von diesem Werk ein auf Leinen goklebtes
Exemplar in einer bisher ganz unbekannte
YVollstindigkelt, Die 15 BU. sind in drei Rethe
von je 5 DML, geordnet, die durch 18 Zwischen-
ike und 10 Friese ‘mit Kandelabern, getii-
gelten Frauengestalton und anderen Verzlerunge
getrennt und zugleich eingerahmt word
Simmtliche Zwischensticke, eben so hoch und
brelt wie die Hauptblitter, sind auch von der-
selben Arbelt wie diese und bilden ein Ganzes von
ansehulichem Umfange, Bartsch, XIII. p. 257
—267, beschrofbt dieso Folge unter den Werken
des Nicoleto von Modena, mit dessen authenti-
sehen Kupferstichen sie jedoch Kelne Aekilich-
eit bat, Heineken (I1f, 213) gt sle dem Botti-
celli. Oitley (pp. 319 und 449) betracktet slo als
die Arbeit eines altforentinischen Meisters, und
meint, es set nicht unmiglich, dass sie von der
Hand Finiguerra’s hersthre, Die Originalzeich-
‘mungen sehrelbt Passavant(V. p. 51) dem Filippo
Lippi zu, der selbst einige derselben_gestoch
habe; die andorn soion von einem Schiler Lipp
in Kupfer ausgefubrt, Dass diese Bll. von einem
Melster der forentinisehen Schule entworfen
worden, unterliegt keinem Zwelfel. Die Zelch-
nung und Gruppirung der Figuren, der Ch
rakter der Kipte, der Wusf der Gewinder, dio
miltzenartig aufgesetzten Heiligenseheine, die
architektonisch reichen Hintergrinde neben dif
tigen Terrain und Vegetationsformen — alles
hat den Charakter jener Schule. Die Austahrung
‘dos. Stiches ist jodoch einigermaslon von der
florentinischen Att abweichend. Die Schatten-
striche sind zwar auch nur in einer einzigen
Rlehtung gezogen, ungefahr so wle in Pollajuolo’s
Kupferstichen, aber dinner und weicher, und
cin etwas schiefer Zwischenatrich in Mantegns’s
Manfer verbindot die schrigen Paral
Stellenwelse trift man sogar Kreuzsch
Die Platten wurden nimlich von ungeschickter
lund riicksichtsloser Hand aufgestochen , weleh
jenen {ch niemals eine vollstin-
dige Reihefolge gesehen, zelgen gewobnlich
bylle und die Sibylla Agrippa habon Zusammen-|
hang mit denfenigen von Baldini. Uebrigens
Mayer, KOnstler Lexikon, 1,
einen blassen und geauen, aber harmonischen
ten Gesammton
Verkindigui
.— Pass.
610
Baocio Baldini,
56)
42) Die Heimsuchong. — B. 7. — Pass.
43) Die Geburt Christi. — B. 8. — P
I. Der Esel hat einen Zaum von L
TI, Der Halfter des Esels ist ein Strick.
44) Die Darstellung tm Tempel. — B. 9. —
Pass. 4.
1. Das Jesuskind sitet nackt auf dem’
Altar.
M1, Der Altar ist ausgesehliffen, und das
in Windeln eingewiekelte ‘Christus-
Kind wird von Symeon auf den Armen.
gehalten,
45) Christus als Knabe unter den Sehrift-
gelehrten. — B, 10, — Pass.
T. Die Heiligenseheine vi
Joseph, die rechts in
stehen, sind weiss,
I, Die Heiligenscheine sind scbattirt.
46) Das Gebet im Garten. — B.11. — Pass. 6,
47) Die Geiselung, — B. 13. — Pass. 8.
LNG.
I, Der Scherge zur Linken hat eine
Ruthe und legt seine linke Hand auf
die Schulter des Heilands; der vom
Ricken gesehene Scherge zar Rech-
ten hilt in der Linken das Ende ites
tricks, mit dem er Christns
Sinle gebunden hat.
48) Die Verspottung. — B, 12. — Pass 7.
1, Christus hat dle Dornenkrone aut dem
‘Marla und
Yordergrunde:
Kopfe.
II. Die Dornenkrone ist ansgetischt.
49) Die Kreuztragung. — B. 14. — Pass. 9.
I. Die Querarme des Krenzes sind weiss,
ind schattirt,
If, Diese Kreuzarme
50) Die Krenzigun
I. Der vorderste Reiter hat kei nen Sporn.
51) Dio Auferstehung. — B. 1
52) Die Himmelf
Darstellung ist hier frrtimltch »'Trans-
fgurazion« genannt). — Pass. 12.
1. 'Die Gruppo der Apostel beteht aus
der Apostel-
‘gruppe ist ausgeschliffen.
53) Dio Ausgiessung des helligen Geistes. —
B. 1S. — Pass. 13.
54) Maria Gberreicht thren Girtel dem un-
sliubigen Thomas. — B, 20, wo der Apo-
stel Thomas mit dem Evangellsten Jo-
hannes verwechselt fst. — Pass, 15.
58) Die Kronung der bl. Jungfrau. — B. 19.
— Pass, 14.
1. Das Kleine Giebelfeld aber dem Thron
Gottes ist weiss.
IT. Dieses Gfebelfeld ist schattirt
Die Anbetung der Kénige. Komposition von 72
Figuren zu Fu nnd zn Pferde. »Maria mit dem
Kinde sitzt rechts vor einer Strobhiitte, aus wel-
cher, hinter thr, eit Ochs und ein Esel hervor=
schauen. Einer der Kinige llegt tief ntederge
blickt und kisstdem Kinde den Fu8. Zahlreiches
Gefolge, theils zu Pferde, fllt das Bl. bis zum
Hinken Rande. Yorn rechts sitzt Joseph ; wei
gegen links saufen zwel gekoppelte Hunde aus
einer Wasserlache und ein dritter llegt links, und
zwischen thnen sitzen zwel aneinandergekettete|
gefleckte Hunde (Leoparden ?].e— gr. qu. Fol. —|
i, PI, Bd. V. 155. — Pass, V. 42. No. 96,
ben; nach anderer zoverlissiger Angate in der
Rehandlung sehr Abereinstimmend mit der ki-
nigin von Saba (IT. No. 4). — N. 6.
57) Das letzte Abendmal. 13 groBe Figaren. gt
‘qn. Fol, — Pass, V. 46. No. 114.
458) Die Himmelfabrt der Maria, Unten elf Apostel
im das leere Grab der hl. Jungfran; links, i
mitterer Hohe, knieet der Apostel Thomas auf
ceinem Felsen und streekt die Hinde nach dew
Giirtel aus, welchen Marfa. ihm. mofallen list
Oben erseheint die Madonna anf Wolken, un
eben von neun Jiinglingsengeln; noch andere
Engel, vier zur Rechten und eben so viele zot
Linken, schweben musizirend in der Luft, Ia
Mittelgrande, tn einer bergigen Landschat, eine
Stade mit mebreren antikrimischen Monsmen-
ten, H, $11 Mill. Br. 558, — B. XIII. $6. No.4,
wo die Bemerkung vergessen ist, dass dieser
role Kupferstich aus” zwei BI besteht. —
Pass. V. 42. No. 100,
Bartsch beschroibt dieses BI. in seinem Ver-
zeichniss der Stiche von unbekannten italien!
‘chen Meistern des 15. Jabrh., und fndet in der
technisehen Behandlung Aehnlichkeit mit des
Kupferstiehen des Nicoletto von Modena. Otley
agegen erkannte in der Komposition, in der
Zeiehnung und im Stil eine solche Ueberio
stlmmang mit den thm bekannten Zeichnonger
und Gemalden Dotticellf's, dass er es unbedent-
ich far ein Grabstichelprodukt dieses Meister:
erklirte, Passavant nennt es ein von Botticelli
gozeichnetes und gestochenes Hauptwerk. Nab
meiner Ansicht findet sich darin nichts von dex
feinen Geist dieses Meisters, Die Gestalten det
‘Apostel haben etwas Rohes und Plumpes, Ste!
Tungen und Geberden sind Obertrieben betie
und im Kinzelnen fast karrikatorartig, Hinde
und FiBe schwach und plump gezeiebnet. Die
gemeinen Charaktere der Kopfe und die bart
Ansfahrung des Stichs zeigen eine aufillenie
‘Verwandtschaft mit dem vorhergehenden Bl
In dor Auktion Mark Sykes, Londoa, 121
verst, 2u"42 23 in der Auktion Deracas, Silt
Bart, 1972, x0 5001 Gulden.
) Das Weltgericht. Komposition von vielen Ket
nen Figuren, Oben in der Mandorla sit Chr-
stus anf Wolk
+ belde Arme ausgebreitet unl
nond, wit der Linken die Verdammten mric-
stossend. Um die Mandorla herum eine Seki!
vou Engeln, darunter eine Gruppe andere
Engel, welche die Todten aus. thren Grider
rufen; vier von diesen Engeln blasen Poste,
unmittelbar unter der Figur des Erlisers sett
cin Engel mit den Instrumenten der Pusat.
Zu weiden Seiten der Engelglorie, in rv!
Rethen, dio Vater des alten Bundes, die Apel
und andere Hollige; dia vordersten sitzen af
ston stehen. Uuten in dt
Griber; auf der linken Seite ver
den die Seligen vou Engeln empfangen und rac
der Himmelspforte geleitet; zur Rechten det
Schwarm der Verdammten, die von Teufel 1s:
dem Hillenthor, einem weit godtineten Drader
schlund, gedrangt und geschleppt werden. Hix
ter demselben sieben Abtheilungen der Hille
mit den Inschriften:
Hier'dem Haldini und dem Botticelli zugeschrie-
LVRSYRIA, ACCIDIA. mA, OLA.
AVARITIAL WA. STPRRALA
ir. qu, Fol, — Bartseh, XII. p, 268. No. 23
Baccio Baldini.
besehreibt dieses HI. unter den Kupferstichen
des Nicoletto von Modena. Ottley, p. 428, 2ihlt
es mu den Werken Botticelli’, Hinsichtlich des
Sills der Zefehnung sowobl, als iu der Art der:
Ausfihrung gleicht es genau der »Predigt des
Fra Marcos (II. No, 68) und ist ohne Zweifel von
emselben Erfinder und Stecher; belde BML. sind
fir die Zeit von ungewshnlicher Wichtigkele]
dureh die Anordnung und die groe Anzahl threr
Kleinen Figure
60-65) Die Triumphe des Fetrarka,
sechs Bul. Ki, Fol, — B, XIU.
45. — Pass. V. 71. No. 73—78.
60) Der Triumph der Liebe.
Dundenen Augen, Pfell und Bogen, steht
auf einem von vier Pforden gezogenen und
nach rochts fabrenden Wagon, aus welchem
von allen Seiten Flammen hervorbrechen
und der yon Mannern und Frauen jedes
Standes begleitet ist, Im Unterrande sechs
italienische Verse. — B. 39, — Pass, 73.
G1) Der Triumph der Keuscbheit, Kine Jung-
frau, in der Rechten ein Buch, in der
Linken eine Palme, auf elnem von zwel
Einhdrnern gezngenen und nach rechts
fabrenden Wagen ; zu thren Fifen knieet
Amor, dle Augen zugebunden und dic
Hinde anf dem Ricken geknebelt; um den
‘Wagen herum eine Midchenschaar, Im
Unterrande sechs itallentsche Verse, —
B, 40. — Pass. 74.
Der ‘Trimmph ‘des Rubmes, Eine junge
Fran, in der Rechten ein Schwert, in der
Linken eine nackte Knabenfigur, aut einem
mit zwei Elephanten bespannten und dem
Beschauer entgegenkommenden Wagen
der von Minnern zu FuB und 2u Pforde
62)
(hier trrig als Triumph der Zelt veschrie-
den). — Pass, 75,
Der ‘Triumph det Todes.
63) Der bekleidete
Knochenmann , in der Rechten die Senso,
stebtauf einem yon vier Biffeln gezos
hund nach Jinks iiber Leichen binfah
‘im Unterrande sechs italientsche
‘= B. Al, — Pass. 76,
61) Der Trinmph der Zeit. “Kin geftigelter
Greis, auf Kriicken gestitzt, auf einem
mit zwei Hirschen bespannten und nach
techts fahrenden Wagen, mit einem zahl-
reichen Gefolge von Minnern und Frauen;
voranf liuft ein Hund. Im Unterrande
sechs italicnisehe Verse, — B. 42 und 45
(zweimal besebrieben). — Pass. 77.
65) Der Triumph der Religion. Gott Vater,
umgeben von einer Engelglorie und den
Gekrouzigten vor sich haltend, auf eine
von den vier Evangellsten gezogenen und
dem Beschauer entgegenkommenden Ws
gen, 10 dessen Seiten Johannes der Taufer
und der Apostel Paulus. Tim Unterrande
sechs italientsche Verse, — 1. 44. —
P
xtsch hat mit Unrecht diese Dil. in
das Verzeichnis der Werke des Nicoletto
‘yon Modena aufgenommen, verfahrt aber}
{ingofern kensequent,, als sie offenbar von
demselben Kupferstecher sind, welchem
die fonfzehn BU. des Lebens Christi und
seiner Mutter (I, No.41—55) angehiren,
die Bartsch ebenfalls dem Nicoletto von
Modena. zuschreibt. Von der Folge dee
Triumphe der Petrarka. existiren zwei
Plattenzustinde, vor und nach dem Aut-
stich, deren Verschicdenhoiten. ich aber
hicht anzugeben sermag,
No. GO, — Pass. V. 11. — 8. G.
ius. 9
, Dict, p. 215. No, 13 setzt .
unter die Werke Botticelli's. Bartsch , XII
106, No.4 beschreibt es unter den Kupfer=
stichen der ungenannten Ktalfenischen Meister
des 15. Jahrh. und melnt, es habe Aeholichkeit
mit dem Stl der Triumphe des Petrarka von
Nicoletto von Modena. Auf elnem viereckia,
Stein, bei einem Sibel In der Mitte des Vorder-
‘grundes findet sieh das Wort: oracinn oder
cractmnn, dessen erster und letzter Buchstabe
rundeutlich ausgedrickt sind. Bei Pessavant, V.
p.10 ist das Bl. der alten oberital
hule zugethellt. Die Bebandlungsart er
sehr an die grobe Hand, welche die Planete
Kopirt und die Originalplatten dieser Folge aut-
gestochen hat (1. No. £14 und 1145-120 und
120%,
68) Die Prodigt des Fra Marco, Komposition von
vielen kleinen Figuren und mile vielen Tusehrit
ten. Unten links, auf einer Kanzel, predige der
Minoritenminch Marco, aus dem Kloster Monte
Santa Maria in Gallo bei Ancona, einer zahl-
reichen Zuhirerschaft von Klerikern , Late!
Frauen und Kinder, welche, stehend oler aut
Ranken und Stiblen sitzend, den ganzen Vorde
‘rund fallen, Im Mittelgrunde, rechts und links,
eben Hinser, in welchen die sloben Werko der
Barmberzigkelt ausgeibt werden, und cine K
pelle, wo Christus dem hl. Gregor bel der Messe
Grecheint. Zwlschen den zwei Hiuserrelh
yorn vertheilen Einige von einem Hl
des Aloosen, wahrend andere volle Be
ihn ausschitten. Welterhin betende Mitglieder
eines frommen Briider- und Schwestervereins
(socueras nncoMANDATORYaL GLORIONR NIKOINIn
Mian ac DRPENSOR FIDRI HS XP.) und d
stl empfingt und von einem Engel
Moher hinauf, in einem Kreis-
de und Meer mit Lindern, Tnseln
je Minoriten aller Klassen
acht Himmelsspharen und das Paradies, welebes
den ganzen oberen Thell des Blattes ein
gr. Fol, — B. XII, p. $8, No. 7, — Pass. V,
p. 8.
1, Vor Unterschrift und Wappen.
11, Unten links in der Keke ein Wappen
folgende Inschrift: Septem misericordiae
‘opera, In aes inelsa Florentiae su
incidendi artem, cujus Archetypii Romae
in Musaco F, Gualdi Ariminen. Mili.
‘tophani asseruatur, et YRMANO VIII. ¥,
M. Lxct nappa, 1632, — Wegen dieser
Insehrift aus dein 17. Jabrh, glaubte sich
Bartsch berechtigt, das Bi, fir ele Kopie
au halten; er kannte keinen Abdruck des-
selben vor der Insehrift. — In der Art der
Behandlung hat dieses BI. die groste
612 Bacoio Baldint
Baldinucci.
Aehalichkeit mit dem »Weltgerichte (II.
No. 59). Ottley, p. 425, halt es fur ein
Werk Botticell’s und meint, es sef der von
‘Vasari geriibmte »Glaubenssieg des Savo-
narolae, von dem bisher kein einziger Ab-
druck aufgefunden worden; es bezieht
sich aber das Bl. nicht auf Savonarola,
sondern auf den oben genannten Minoriten~
minh Marco und dle Verherrlichung des
Franziskanerordens,
8. Heineken, Idee générale. pp. 138M; Dict.
MM, 208—216. — Huber und Rost, Hand-
XII.
buch, II, 3146. — Bartsch,
155—200, — Ottley, Inquiry ete. T. 350—
437. — Wilson, Catalogue rai ete.
pp. 34M. — Le Blane, Manuel. 1. 126—128.
—'Waagen, Troasures of art in Great Britain.
1, 248—256, und Suppl. p. 42. — Pa
Vant, P.oGr, V. 27-48.
E, Kolloff.
Baldini. Giovanni Baldini, Maler aus
Florenz. Um 1500. Nach Vasari ein »ziemlich
gelibter Meisters, mit dem Garofalo withrend sei
nes ersten Aufenthalts in Rom eine Zeit lang 2u-
sammenlebte (1499). Zani gibt 1559 als sein To-
desjabr an. Von seinen Arbeiten ist keine be-
kannt.
s. Vasart, ed. Le Monnier. XI, 223, —Baruf-
faldt, Le vite del pitt, e sc. Ferraresi, 1. 316.
— “ani, Eneicl.
Baldinl. Vittorio Baldini, Formschnei-
der und Buchdruckerin Ferrara, +-eben-
GH fa iis. Eset herzoglicher Buch-
drucker, wurde er apiter, als dio Hiauptlinie des
Hauses Este ausstarb und Ferrara an den Kir-
chenstaat kam (1597), von Papst Clemons VILL
zum Stampatore eamerale eruannt, Er war eit
vielseitig gebildeter Mann, yon dem mebrere So-
hette und eine Cronologia ecclesinstica (vom
J. 1591) bekaunt sind. Kinige Werke soiner
Druckerei enthalten von ihm selbst ausgefithrte
Holeschnitte: Die Orasione in lode di 8. Carlo
Borromeo di Levalori (1610. 4.) auf dem Titel-
latt das Bildniss des Heiligen, mit der Bezeich-
nung: VBF; fr die Difesa leot’s (g, diesen)
hat er die topografischen Tafeln in Holz go-
schnitten und vermutlich sind die Holaschuitee in
don Profetie dell Abbate Gioachina et di Anselno
Vescovo di Marsico gleichfalls von ihinausgefithrt;
einer derselben ist mit dem obigen Monograuum,
einem liegenden B, bezeichnet. Nach Papillon (s
4. Lit, sind von seiner Hand die Holzsehnitte in
einer “1599 erschienenen Ausgabe vou Tasso’s
Amyntas; Nagler (8. d. Lit) hilt aueh die Vig-
hnetten in Guarini's Pastor fido (Venezia, 1606.)
fiir Arbeiten Baldini
4. LB. Cittadella, Notiio relative a Fe
1664, pp. 482, 189.702, — LN. CittadelJay
Memorte interno alla vita dell Aleoti, Vorge-
diruckt der Seheift des Aleott: Dell” Interri
tonto del Po di Ferrara ete, Ferrara 1817,
Wsruffatds, Le vite ete 1, 590, (Anu, des
Herausgebors!) — Papillon Traté historique
et pratique de la gravure en bots. Pars. 1766
— Nagler, Monogr. 1. No. 1557.
Baldini. Fra Tiburzio Baldini, Male:
‘aus Bologna, 17, Jahrh. Im Chor von 8. Maria
delle Grazie zu Brescia sind von ihm awei Bil-
der: Ein Sposalizio und Ein bethlehemitischer
Kindermord. Dass er in Brescia thitig war, be-
sagt die von Lanzi und Zani mitgetheilte Insehrift
eines Bildes {Die Darstellung im Tempel) iv
8. Jacopo zu Ancona: F. ‘Tiburtius Baldiaes
Bononiensis F. Brixiae 1611 (bei Zani 16
Nach Lanai’s Gewithrsmann, Cav. Boni, ist das
Bild, uamentlich im Architektonischen, reich
komponirt, der Gesammtton der Firbung ziem-
lich kithl. Ein andres Bild, mit der Bezeich-
DUNE: FRATE TIBVRTINVS BALDINVS BONOSIEN-
Sis PINGEBAT, sah Otto Mindler in Privatbesitz
zu Mailand: Ein Presepe, links oben die Ver~
Kiindigung an die Hirten, die, wie er bemerkt,
an Bassano erinnert. »Das Ganze, fligt er hint,
ieht eher ferraresisch oder veronesisch aus, als
Dolognesisch und nithert sich der Art des Sear-
sellino. Von Carracci’s Einfluss keine Spur; die
lebensgroBen Figuren sind auffallend breit, kurz
und klotzige.
Averoldo, Le pitture di Brescia, p. 17. —
Lanai, Pilt. It V. 1. — Zant, Encie,
Nols aus Afindlers Kandvehr, Nachos.
Baldini. Pictro Paolo Baldini, Malerin
Rom, in der Mitte des 17. Jahrh, Er war ein
Schiller des Pietro da Cortona und hatte seiner
Zeit bedeutenden Ruf. In verschiedenen Kirchen
Rom’s, in S. Marcello al Corso, 8. Nicolo da
‘Tolentino, 8. Eustachio und anderen, malte et
Decken-, Wand- und Altarbilder, die bei Titi
/aufgefithrt sind.
5. Titl, Deser. di Roma, passim, — Rosini.
Storia della pitt, VI. 191. — Lanzi, Pit, It
Vv. 181.
Noch zwei andere Kilnstler Namens Balditi
werden erwiilnt, beide aus der zweiten Hilfte
des 17. Jahrh.: ‘Taddeo Baldini, Maler
aus Florenz, ein Nachahmer Salvator Ross,
und Giuseppe Baldini, Maler aus Florent
ein Sehitler Gabbiani
s. Lanai, Pitt, It, 1, 220, 224,
Jensen.
Baldinucel. Filippo Baldinucei, geb.ia
Florenz 1624, + ebenda 1696, bekannt als Kunst
historiker. Er versuchte sich, nach Bottari und
Mariette nicht mit besonderem Gltick, als Dilet~
tant im Malen und Zeiehnen. Mehrere von ihm
gezeichnete Bildnisse sind in seiner Sammlung
von Handzeichnungen, die vom Louvre e-
worben wurde. Sein literarisches Hauptwerk
(@. unten Nr. 1), das in Form vou Biogr-
phien die Geschichte der neueren Kunst vor
Cimabue bis in die zweite Hiifte des 17, Jahr.
umfasst und namentlich die Ergiinzung Vasaris
Baldinucei Baldovinetti. 68
sich zur Aufgabo macht, ist durch dic Reichhul-) Baldovinettl. Alcaso Baldovinetti,
tigkeit des Materials der Kunstforschung noch|Maler, geb. 14. Okt. 1427 in Florenz, + ebenda
jetzt unentbehrlich. Die selbstiindige Biographie
Bernini's (s. unten Nr. 3) verfasste er im Auftrag
der Kénigin Christine von Schweden. Fitr scin
‘Vocabolario (s. unten Nr. 2) wurde er zum Mit-
sliod der Academia della Crusca ernannt.
Sein Portrait: Brustb. in Modaillon, P. Rotari
‘sc. 1726. Fol, — Dasselbe. Gest, von Gre-
gor,
Seine Schriften :
1) Notizie de’ professori del disegno da Cimabue in
qua(bis 1670). Firenze, 1681—1728. 6 Bie. 4.
Zweite Ausgabe: Con Annotazioni da Dom, Maria
Manni Firenzo, 17671774. 22 Theile. 4. —
Dritte Ausg., begonnen von Giuseppe Piacenza,
Vol. 1. 1, Turin. 1768 u. 1770, Vol. ITTV. fort=
gesetit 18131817, Turin, § Bac. 4. — Verte
Ausg. : Con nuove annotazioni e supplementi per
curadi F. Hanalll, Firenze, 1816—1887. 5 Bde, 8.
2) Vocabolario dell’ Arto del Disogno. Firenzo. 1681.
3) Vita del Cav. Lorenzo Bernino. Mi
x. Westerhout. Firenze, 1682. 4.
4) Comminciamento e progcesso dell’ arte dell” inta-
gliaro in rame, Firenze. 1686, 2. Ausg. 4. 1767,
8) Vita di Filippo di Ser Brunellesco por prima volta
pubbl. e ed, D, Moreni. Firenze, 1812. 8.
Die sammtlichen Werke Raldinueri’s erschienen zu
Mailand in. der Sammlung der itallenischen
Klassiker 1808 in 14 Ban. 8
+. Mariette, Abocedario. —Bottari, Lettere
etc, 11. 283. 292. VI. 3. 305. — Tiraboschi,
Storia della Lit. it. VIII. 1
Jansen,
a) Von ihm radirt:
1) Der Maler Lipo Lippi, Brust,
rolli. 4.
2) P. Benedict
b) Nach ihm gestochen
8. Umiliana de Cocchi. Gest. von Steph. Clouvet.
+ Heineken, Diet
ch Zu
18 Baccius vor dom Kruaifix, Halbf.
W. Engelmann.
Baldissini, Nicol) Baldissini (such B
dassini), Maler in Venedig, lebte von 1709
1783. Sein Lehrer war Pasquali. In Venedig
nalte er dic Allegorien der Fortezza und ‘Tempo-
ranza in 8, Pantaleone, und die Engelaglorie an
der Decko der Kirche Raffaello Arcangelo. Aus-
serdem war er auch in Padua th
s.Mosehini, Venezia. pp. 243. 217. 278. —
Brandolese, Padova. pp. 114. 115.
‘Jansen,
Balduer. Baldner, Baumeister von Strass-|
burg, baute im 14. Jabrl
der Angustiner-Kirche, wo sich in einem Fenster
iter dem Altar sein Bildniss befand.
s. Bernhard-Hertzog, Elsissische Chronik,
Strassburg, 1592, Buch IX. p. 158.
Fr W. Unger.
Baldo, s. Antonio Baldi.
Baldouin. Claude Baldouin, franzisischer
Malerdes 16. Jabrh. Er arbeiteteim Louvre und in.
Fontainebleau unter der Leitung desPrimaticcio.
| charakteri
zu Hagenau den Chor] j
8. Siret, Diet, 2, 6a.
29. Aug. 1499 (nach don urkundlichen Angaben
der Tavolaalfabeticazu Vasari-Le Monnier, durch
welche sich die Angaben bei Albertini, “Mom.
und Gaye, Cart. als unriehtig erweisen). B, wid-
mete sich dor Malerei, wio Vasari berichtot,
gegen den Willen der Eltern, die thn zum Kauf-
mann bestimmt hatten. Sein Lehrer war ver~
mutlich Paolo Uccelli, mit dessen Richtung er
jedenfallsnahen Zusammenbang hatte. Im J. 1448
ward er Mitglied der florentinischen 8. Lucas-
gilde. Als seine ersten Arbeiten al froseo bo-
zeichnot Vasari die jetzt nicht mehr vorhandenen
Malereien in der Egidienkapelle in 8. Maria
Nuova zu Florenz, die sich auch in dem Memo-
riale Albertini's neben den von Domenico Vene-
ziano und Andrea del Castagno dort ausgefilh
ten und gleichfalls zu Grund gegangenen Freskon
erwiihnt finden. Das von Vasari cingehend
irto Freskogemilde Baldovinetti's an
der Annunziata zu Florenz (Die Geburt Chri-
sti) ist in sehr schadhaftem Zustand dort noch
vorhanden. In den Uffizien zu Floronz befindet
sich ein Altarbild des Kiinstlers, das er flir dic
Kapello der Villa Caffaggiolo malte: cine thro-
nende Madonna mit dem Kind, links die hh. Cos-
mas, Damian und der Tiiufer, rochts Antonius
Abbas, Laurentius und ein MUneb, vorn knieend
Franziskus und Dominikus. In dic letzte Zoi
des Kilnstlers fallen die Malereien in S. Trinita
zu Florenz, die er im Auftrag des Bongianni
Gianfigliazzi ausfthrte: die Fresken des Chores,
nach Vasari alttestamentliche Darstollungen mit
den Portriitfiguren vieler hervorragender Per-
sunlichkeiten jener Zeit, wurden 1760 bei einem
Umbau des Chores zerstirt; das Gemilde des
Hauptaltars, das lango Zeit filr verloren galt,
ist von Crowe und Cavaleaselle in einem Bild
der Akademie 2u Floren wiedererkannt wor-
den, welches sich bis dahin unter der Reihe der
»Unbekanntens befand und vor seiner Uobertra-
gung in die Galerie das Gemiilde Cimabuo's auf
(Die Personen der
‘Trinitit, von Cherubim umgebon, und yon den
Il. Gualberto und Benedikt angebetet.) — Dieses
Gemiilde und jene zwei in der Annunziata und
den Uftizien sind jetzt die einzigen, die mit
Sicherheit als Werke Baldovinetti's zu bezeich-
nen sind; wahrscheinlich yon ihm sind die nur
Bruchstlicken orhaltenen Wandgemilde
iniato bei Florenz, die im Memoriale Al-
dertini’s als Arbeiten seiner Hand angeftlhrt
werden; eine Anzahl von Bildern in den Gale-
ricen von Modena, Dresden, Miinchen und
Schleissheim sind ihm mit Unrecht zugeschrieben
worden. Aus dem Tagebuch des Ktinstlers (Ri-
ordi di A. Baldovinetti) erfthrt man noch, dass
cr eine Darstellung des Inferno, mit der Andrea
dol Castagno beauftragt war,’ an dessen Statt
ausfithrte und dem Bildhauer Giuliano da Maja-
no, der ihn mohrfach beschiftigte, unter anderem
614
Alosso Baldovinetti.
cin Mudonnenbild fir don uate eines Altar-
works lioferte. In Gaye's Carteggio findct sich
erwilint, dass Dom. Michelino nach einer Zeich-
nung Baldovinetti’s cin Portriit Dante's malto,
das im Dom au Florenz aufgestellt war. In der
uiimlichen Zeit, wo B. die Malereien fir 8. ‘Tri-
nitd ausflihrte,’entwarf er verschiedene Kompo-
sitionen flir Glasfenstor in den Kirchen 8, Mar-
tino zu Lucea und 8. Agostino zu Arezzo.
Baldovinetti gehiirte mit den Pesolli und Polla-
juoli xu der Gruppe florentinischer Mater, die sich
‘au joner Zeit mit besondorem Eifer um die Ver-
voilkommnung der malerischen Technik bemth-
ten und, der bisherigen Temporamalerci gegen-
{iber, durch Anwendung neuer Bindemittel eine
lebhaftero Wirkung, mehr Glaus und Tiofe und
cine grdBere Dauerhaftigkeit der Farbe orstreb-
ten. Das Noue ihres Verfuhrens bestand im We-
sontlichen darin, dass siozugeich mit denVehikeln
der Tempera atich blige und harzige Substanzen
als Bindomittel anwandten, und zwar yoruehm-
lich, wie es scheint, dic lingst bekannte, aber bis
hor nur zum Firnissen gebrauchte vernice liquida,
cin in Leindl durch Kochen aufgelstes Harz
(Sanderac). B. hat nach Vasari’s Bericht diesen
mit Eigelb versetaten Firniss auch bei Wand-
malercien als Bindemittel bonutat; von den
Frosken in 8. ‘Trinita sagt Vasari ausdritcklich
Abotzd a fresco ¢ poi fini a seco, tomperando i
colori con rosso d'uovo mescolato con vernice
liquida fatta a fuoeo. Hinsichtlich der Haltbar-
keit haben sich diese Malereien nur wenig be-
wiihrt; dio neue Farbenmasse, bemerkt Vasari,
war von 80 ziher Beschaffenheft und so dick
aufgetragen, dass sio an vielen Stellen abbliit-
terte, Wahrscheinlich hatte B. auch schon bei
Jener fritheren Freske in der Annunziata (nach
‘Vasari: una storia a fresco © ritocea a secco) las-
Ibe Verfahren angewendet; von dem Gomiilde
ist fust nur noch die Zeichnung und Untermalung
iibrig, die obere Farbenschicht ist beinahe villig
abgesprungen. Bosser hat sich das Tafelbild in
den Uffigien erhalten; doch zeigt sich auch hier,
dass das neue Bindemittel noch mangelhaft, ins
besondere au schwerfitissig war, und namentlich
bei der Modellirung griBerer Particen noch
groBe Schwierigkeiten verursachte.
Mit der seit Paolo Uccelli immer bestimmter
hervortretenden realistischen Richtung der flo-
rentinischon Malerei standen diese technischon
Newerungen in unmittelbarem Zusammenhat
‘am meisten erwiesen sio sich derselbon vorth:
haft, soferndas neue Bindemittel der malerischen
Durehftihrang ungleich mehr in’s Detail zu gehn
stattete, als die alte Temperatechnik. Die
Sorgfalt in der Behandlung der Einzelformen,
die Genauigkeit namentlich in der Schilderung
der unlebendigen Dinge hebt Vasari bei B. be-
sonders hervor. Das Gemillde der Annunziata
war nach seiner Beschreibung von so minutiliser
Ausfithrung, dass »man die Halme und Knoton
des Strohes ziihlen kounter; von dem Fleiss, den
B. auf das Landschaftliche verwendeto, gibt das
Werk noch jetzt eine Vorstellung. Seine Ge-
stalten sind ‘moist von plumpen und schwerfil-
ligen Formen und ohne lebendige Bewegung.
An kUnstlerischer Bedeutung steht er gegen die
Pollajuoli und Peselli entschieden uriick; er
war, was Vasari eine persona sofistica nent, ein
Griibler in seinen technischen Experimentea,
wie in der subtilen Durchftthrung seiner Bilder.
Vasari nimmt an, und jedenfalls mit Recht,
dass die technischen Neuerangen Baldovinettis
und seiner Genossen, diese ersten Anfinge der
italienischen Oelmalerei, noch vor die Zeit fallen,
wo die vollendete flamiindischo Oeltechnik. die
Malweiso der Van Eyck, in Italfen bekanntwunle
er sagt, dass dic italienischen Nenerer vergeblch
anstrebten, was von diesen Meistern geleistet
wurde. Die Einfihrung und. Verbreitung der
‘Van Eyck’schen Technik, die Italien Antonello
von Messina verdankte (s. dieson), hat jedenfals
erst nach dem J. 1465, im Verlauf der folgendes
Jabrzehnte, stattgefunden ; mdglich daher, dass
sio auf die spiiteron Arbeiton Baldovinetti
fluss hatte. Aus dem Traktat Filarcte’s, den dis
nouesten Herausgeber des Vasari im Kommentar
zum Leben Antonello’s von Messina zitiren, geht
zwar hervor, dass cine Kunde von der neues
niederlindischen Methode schon zwischen 14%
und 64 nach Floronz gelangte; doch war dies,
wie das Dokument ausdrileklich sagt, cine ganz
allgomeine, so dass sich schwerlich annehmen
liisst, dass die technische Praxis schon von iht
Nutzen gehabt.
n besondres Interesso wendete B. der Ma-
sivkunst zuund beschiiftigte sich auch auf diesem
Gobiet sehr lebhaft mit Versuchen, das technische
Verfahren zu verbessern. Mohrere alte Mosaik-
bilder wurden yon ihm restaurirt: 1481 das Mo-
saik ber dem Portal von S. Mininto, in der Zeit
awischen 1482 und 90 am Baptisteriu zu Flo-
renz.das Mosaik liber dem Portal der Nordseite
und das des Kuppelraumes. (Richa, Chiese for.
AlsSchitler Baldovinetti'ssind DomenieoGhir-
landajo und Graffione bekannt; jener war ©
cigentlich nur in Berug auf musivische Arbeit,
doch lassen sich auch in Gemiilden desselben 303
fritherer Zeit Einfliisse Baldovinetti's erkeanea
Bildnisse des Kinstlers:
1) Brusth, in der Ausgabe des
spiteren), von Vasari gez.
Holz geschn. ;
sari von 1565(w. it
‘von C, Carilane it
in der Bottarischen Ausg., 1732
G. Vasari. Gest, von. B.Cecei
Serfe degli vomit | piu iMlusti ete. 1.75
+ LKtraria pittrice. 1
Nach ihm gestochen und photographitt
1) Die Geburt Christi, in der Annunziata 2u Florent
Gius, Calendt dis. Gaet Vasc ell int inese
|. In: L'Etrorla pittrice, (Hier genanat
Lisdorazione de’ Pastori.)
2) Das Bild der Ufftzien (Madonna mit dem kind
Alesso Baldovinotti
und mebroren Helligen). G. Marmocehi dis.
G. Camera ine, Umrisse. Fol. In: Galerie de
Florence, publige sous la direction de Bartolini
ete. Florence. 1841.
3) Zwel BN. Figurenstudien, Phot. nach den Hand-
zeichnungen in den Ufiizien in Florenz, von
Braun in Dornach (1869.) Fol.
4) Abnahme vom Kreuz, ebenda, Phot. von Dem-
selben (1869). Fol.
s. Ricordi di A. Baldovinetti, herausgegeben von.
G, Pierotti, Lucca 1868. (Ausziige der Ricordi,
deren Originaltext sich im Archivio di 8, Maria
Nuova zu Florenz befindet.) — Albertini,
‘Memoriale (abgedruckt im Il, Bd. der deutschen
Ausg. von Crowe und Cavaleaselle’s Gesch, der
M.). — Vasari, ed. Le Monnier, 1V. 74
75. 101 XIV. Tasola alfabetica. — Baidi-
nucel, Opere, V. 318. — Gaye, Cartegsi.
I, 224.’ — Richa, Chieso florentine, Y. p.
XSAIV. — Rumohr, Ital. Forschungen, 1
268. — Eastlake, Materials for a history of|
. 224. 19. — Crowe
elle, Gesch, der ital, Malerel.
UL, 1064, (deutsche Ausg.).
Herm. Liieke.
Baldrey. John K. Baldroy, englischer|
‘Zichner und Stecher, dot in London in derzwei-
ten Hiilfte des 18. Jahrh. thiitig war. In Henry
Browley’s Catalogue of engraved british portraits
ete. London, 1873. wird ein Blatt ihm zugo-
schricben, welches J. K. B. bezeichnet ist: das
Portrit des Emperor Braysher Blind Porter of|
Cambridge. Seine BUl. sind in Punktirmanier
xestochen und theilweise farbig gedruckt.
‘Von ihm gestochon :
1) Die Findung Moses. Salvator Rosa. pinx-
‘Josiah Boydell dell, J. Baldroy se. 1785. gr. Fol.
(Coll, Boydell. V. No. 45.)
2)Diana nu. thee Nymphen. Nach Mara ttt, Oval.Fol,
3) Atalanta erschiosst den Hylacus und Mhoccus,
UL. W. Bunbury del. gr. qu. Fol.
4) Macbeth und Banco's Schatten beim Banket.
Nach 8, Harding's Zelchnung.
5) 2 BM, Daura am Wasserfall und Dartula (aus
). Nach E, Burney. 1788. Oval. gr. 8.
6) The benevolent Physician. Nach Edward
Penny,
7) The rapactons Quack. Nach D
8) The young Florist. | Nach D.
(Coll. Boydell. Y.. No. 31.)
. Nach Doms, 1782. Oval. kl. Fol.
ly, the Rival of the Parsoun's Maid was the
y. Nach H.W, Bunbury. 1787. Fol
11) Marlan, the Parsonn’s Maid and neatest of the
Plain-Gay. Nach Dems. Fol.
12) 2 BIL. Landleute aus dem Thale Llangollen im
Lande Wales. Nach Dems. 1787,
13) T. Basselt, Brustb, in Medaillon, Nach Kot.
1701 8.
HM) Cecile, Bildniss eines Miidchens, Halbtigur.
Nach F. Hoppner. 1782. Fol.
13) Caporal Faer. Tl. W. Bunbury. 1787.
16) Lady Elisabeth Lambart, Nach J. Downman,
1783, Oval, Kl. Fol.
17) Lord Rawdan, ‘Nach J. Reynolds. 1784.
1874. Fol,
Gardner,
18) Skizzen von @. Morland: a) 12 Bil. und Titel
(groenthells Thierstiicke). Dedicated to Hl. W.
8. Brulliot, Diet. I.
Rost, Handbuch. -
Manucl. — Nagler, Monogr. 111, 2699,
Gruner und 'W, Engelmann,
Baldright. Giuseppe Baldrighi, Maler
in Parma, geb. 1723 in Stradella bei Pavia,
+1802, Er war ein Schiller des Vincenzio Meueei
in Florenz und ging spiiter auf Kosten des Her-
zogs von Parma nach Paris, wo er unter Boucher
studirte, Nach Parma zurlickgekehrt, wurde er
Hofmaler des Herzogs. Er malte hauptsiichlich
Bildnisse in Miniatur, Pastel und Oel, unter
andorn ein grofses Gomiilde mit den Portriits der
Familie des Infanten D. Filippo, Herzogs von
Parma. Ein mythologisches Bild von ihm, Der
befteite Prometheus, bofindet sich in der Acade-
mie in Parm:
Selbstbildniss dos Kiinstlors, gost. von P. A.
Pazzi, in: Panel, Serie di Ritratti ete, 1.
Nach ihm gestochen:
1) Herzog, Antonio de’ Mediet,
Parti se.
3) BB. de Condilec, P.M. ALIX sc, Oval
sctoenad, Pe 1G LV, 12,
Constanza Baldrighi, Maleri
Stecherin, Tochter des Vorigen, G
Malers Biagio Martini. Sic soll ihre Radirungen
mit den Initialen €. B. F. bezeichnet haben.
s. Campori, Lettere attistiche inedite. p. 86.
‘agler, Monogr. 1. 2339.
Balduc, Meister Roque Baldue, Bild-
schnitzer in Sevilla. Er erhielt 1550 init Pedro
Beeerril, Juan de Villaloa, Diego Vazquez und
Podro Bernal den Auftrag, das grosse von Van-
feart 1482 begonnene und von Jorge Fernandez
Aleman 1526 vollendete Tabernakel des Haupt
altars durch Seiten-Vorspriinge zu erweitern.
Diese wurden im Renaissance-Stil, doch mit
Anpassung an den gothischen Stil der Kirche
und des Tabornakels ausgeftibrt, B. starb 1
‘ohne seine Arbeit bocndigt zu haben. Erst 1564
wurde das Ganzo, nachdem noch mehrere Andere
daran beschiiftigt gewesen, durch Juan Bau
Vasquez fertig gemacht. (s. diesen.)
Coan Bermudez, Descripe. de la catedr
Sevilla, p. 40 und dessen Dice. 1. 90. V, 147.
Fr. W. Unger
Balducel. Giovanni Balducei, gen. Gio-
vanni da Pisa, Bildhauer der Pisanischen Schule,
in der ersten Hilfte des 14. Jahrh. Die frihesten
mit seinem Namen bezeichneten Werke sind dic
Kanzel in 8. Maria del Prato in 8, Casciano bei
Pisa und das Grabmal des 1322 verstorbenen
Guarniero di Castruecio in der Kirche 8. Fran-
cesco boi Sarzana, beidos sehr geringe Arbeiter
Yon Azzo Visconti nach Mailand berufen,
filhrte B. fiir die dortige Kirche 8. Eustorgio den
616 Giovanni Balducet_
Balduinus.
Grabschrein des hi. Petrus Martyr aus, der die
Inschrift trigt: Magister Johannes Baldueci de
Pisis sculpsit hanc arcam A.D. 1339. “Abbil-
dungen bei @Agincourt, Sculpt. tab. 34, und in
Morrona, Pisa illustrata, T. Il.; Das Ganze zeigt
cine reiche, architektonisch geschiekte Anord-
nung: der Sarkophag, an den Scitenwinden und
an dem pyramidalen Deckel mit Reliefs verziert,
ruht auf acht Pfeilern mit allegorischen Figuren
und trigt die Statuen der Madonna, des hl. Domi-
nikus und des Petrus Martyr; die Ausftihrung
der Bildwerke ist von verschiedenem Werth, die
der Reliefs am schwichsten. Die Skulpturen von
dem 1347 von B. erbauten, jetzt abgebrochnen
Portal der chemaligen Brerakirche in Mailand
sind dusserst rohe Arbeiten, die schwerlich von
ihm selbst herriihren. “Abbildung der Portal-
statuen bei Cicognara, Tab. 37. — Die Inschrift
des Portales besagte: hedificavit hane portam,
wiihrend es bei der Area heisst: sculpsit, woraus
hervorzugehen scheint, dass B. bei dem Portal
nur als Architekt beschaftigt gewesen.) — Den
‘Verfall der Pisanischen Bildhauerschule, dernach
ihrem Aufschwung unter Andrea Pisano rasch
und fast plitalich eintrat, zeigen die Werke Bal-
dueei's sehr auffallig. Gleichwol vermochte die
Pisanische Tradition, die fir Mailand, wie es
scheint, hauptsicblich durch B. vermittelt wurde,
auch hier noch befruchtend einzuwirken; Beweis|
dafiir sind mehrere Skulpturen in 8. Eustorgio
die Reliefs aus dem Leben der bi. drei Kinige
von 1347, das Grabmal des Stefano Visconti und
die Flachreliefs aus der Passionsgeschichte am
Hochaltar. Bedeutender noch erscheint der Ein-
fiuss des Pisanischen Stils in der Arca di 8. Ago-
stino im Dom zu Pavia. — Das Grabmal des
Arzo Visconti (+1339 , der B. nach Mailand be-
rief, chemals in 8. Gottando, jetzt in Fragmenten
Palast Trivalzi zu Mailand, ist vielleicht
ein Werk des Balducci.
5. Cieognara, Storiadella Scultura. 1. 457—160.
—Bianconi, Nuova Guida di Milano, p. 215.
— Morrona, Pisa illustrat. 1. 19
Schnaase, Kunstgesch. VII. 492.
Balduecl. Matteo Balducei, ein Maler
dritten Ranges aus der umbrischen Schule, geb.
im letzten Viertel des 15. Jahrh. zu Fontignano.
Seine Bilder, meist schwach im Ausdrack und
wisserig in’ der Firbung, zeigen den Schul-
charakter Pinturicehio’s. Dass er zu diesem in
persinlicher Beziehung stand, beweist eine Ver-
trage-Urkunde vom J. 1509, in der er als Zeuge
genannt ist. Ferner weiss man, dass er sich 1517
auf 6 Jahre als Geselle bei Barzi Soddoma) ver~
dingte. Nach Gualandi's und Mezzanotte's Mit-
theilungen ‘s. d. Litt. hatte er im J. 1543 eine
Resiteung in Citta delle Pieve uod bekleidete
dort 1550 und 1533 das Amt eines Gemeinde
rathes. — Inder KireheS. Spiritorn Siena ‘Cap.
de’ Borghesi) ist von ihm ein Altarbild : Die Him-
melfahrt der Maria; die dazu gehirige Predelle
befindet sich in der Akademie von Siena, die pock
sieben andre Bilder Balducei's besitzt. In seiner
Artist nach Crowe und Cavalcaselle Eine Geburt
Christi in S. Maria Maddalena zu Siena uad Eive
Madonna mit Heiligen im Louvre zu Paris
Mus. Nap. IIT. Nr. 193). In allen diesen Bilders
zeigt sich keine Spur von einem Einfuss Soddo-
LAV. 319. 320. |
Baldueci. Giovanni Balducci, nach
seinem miltterlichen Oheim Cosei zubenannt,
Maler aus Florenz, in der zweiten Hilfte des
16. Jabrh. Er war ein Schiller des Battista
Naldini, vielleieht glicklicher begabt, aber
noch manierirter, als dieser. An dem Kardisal
ici, dem nachmaligen Papst
fand er einen Gouner, der ihn reichlich
descbiftigte. Von Florenz, wo er imDom das
Abendmal und andere Fresken, im Kloster de
Crocetta die Auftindung des ‘Kreuzes Christ
malte, ging er um 1590 nach Rom und firte
auch hier zablreiche Bilder aus, unter denen die
Fresken in S. Prassede und in S. Giovanni in
Laterano flir die besten gelten. Spiter folgte er
einem Rufe des Kardinals Alfonso Gesualdo nach
Neapel, wo er um 1603 starb.
‘Nach ihm gestochen :
1) Christus im Tempel unter den Schriftgelehrten
Gest. von Seaceiati nach ciner Federteich-
nung Balducci’s. Heineken, Diet.
2) Zwei Bilder fOr den Einrug der GroBberstin
(Christine (Prinzessin von LotKringen) in Florent
1589. Von einem anooymen Stecher. He
neken, Dict
+. Baglioni, Le Vite de’ pittori ete. p. 4. —
Lanzi, Pit. It. 1176. — Richa, Cbiese Fox
rentine, passim. — Deserizione del rele
Apparato etc. Firenze 1589 (Unter A. Allo
506). — Celano, Notizie della citta di Nope
Jamen.
Balduinus. Paganus Balduinus m
Biirger von Messina und Minzmeister zu Bris-
disi unter Kaiser Friedrich I1., der ihm 122! it
Anerkennung seiner Verdienste Besitzunges it
Viaregium ehemals Castram maris: bei Lucca
verlieh. In Messina und Brindisi liess det
Kaiser damals die berihmten goldenen Augusti-
Jen prigen, die in Nachakmung antiker Minzea
den Profilkopf Friedrich’s I. und auf der Rick-
seite einen sitzenden Adler mit ausgebreitetes
Fiiigeln zeigen, und, wie sebr sie auch hinter den
antiken Vorbildern ruriickbleiben , doch unbe-
strittenzu den schinsten Mlinzen gebiren, welebe
das Mittelalter aufruweisen hat. (Ungeniigende
/Abbildungen bei Agincourt, Sculpt Table?.
Nr. S nach Exemplaren der Sammlung des Frase
Carelli ru Neapel..
s. Momorie ¢ Documenti p, serv. a. ist, ai
Lueca. IIL 1, p.223,—Huillard Bréholles,
Hist dipl, Frider. Paris 1852. 1. T. 1. 1
p. 172, — Marzo, Arti in Sic. I. 324. —
Schnaase, Kunstgesch. VII. 321. 609.
Fr. W, Unger.
Balduini. Bernardino Balduini, Maler
in Mailand, in der zweiten Hiilfte des 17. Jabrh
Nach ihn gestochen
1681.
2) Dio Herzogin de la Valitre. Gest. von Doms,
Fol.
+, Heineken, Dict.
w.
Balduino. Alesso Balduino, italionischer
Kupferstecher und Radirer, von dem sich in der!
Zeitschr. L'arte in Italia in den Jahrgiingen 1569)
—I874 eine Anzahl radirter BIL. finden.
‘Von ihm radirt :
1) Renzo e il dott. uli.
Italia, 1869.
2) Qui pro Quo.
1870.
3) Strada al morcato, Nach Giul, Vio¢ti da Casale,
Ebenda. 1872,
4) Ricorde del golfodi Geneva. Nach Corsi, Ee
da, 1873.
In:
Azzeceaga ‘Arte in
Nach Enrico Gamba, Ebenda,
W. Engelmann.
Baldung. Hans Baldung, genannt Grien,
[GB . FB > over Grin, auch tans
Tel FOB © Grin wd Grintans,
vgl. Diirers Tagebuch der_nieder!
Reise, p. 138 in Campe’s Reliquien,
isch-Gmiind, geb.
awischen 1475 und 1480, + 1545 2u Strassburg.
I, Bein Leb
Die tiblichen Angaben Uber sein Geburtsjahr|
schwanken zwischen den Jahren 1470 und 1480,
Der Grund, weshalb wir uns filr obige Zeit-
bestimmung entscheiden, ist der, dass B. auf]
cinem unten 2u erwithnonden Selbstportrit vom
4.1507 das ungefiihre Alter von 30 Jahren zeigt.
Ueber die Jugend des Ktinstlers sind wir giinz—
lich ohne Nachricht. Die friihesten, ihm zu-
geschriebenen, datirten Werke sind zwel
Altarbilder in der Todtenkapelle des Klosters
Lichtenthal bei Baden-Baden, wit dem aus
H und B- cusammengesctzten | Monogramm
und der Jubreszahl 1496. Es ist cine alte
‘Tradition, dic don Namen unsoros Meisters
an diese Gemilde kniipft; eine iussere Wahr-
scheinlichkeit fitr seine Autorschaft kann in dem
Umstande gefunden werden, dass urkundlich 2u
verschiedenen Zeiten Glicder seiner Familie
: 617
Datum filr seine Kunstbethitigung ist das Jahr
1501, wolches sich auf einem mit Silberstift go:
zeichneten Bildniss Kaiser Maximilian’s in Bal-
dung's Skizzenbuch im Kupforstichkabinet zu
Karlsruhe vorfindet. Dann ist eine Liicke bis
1507, aus welchom Jahre das fritheste unbezwei-
felte Gemilde B.'s datirt, der Sebastiansaltar im
Besitze des Hrn. Friedr. Lippmann in Wien und
wahrscheinlich auch die Anbetung der Kinige
im Kgl. Musoum zu Berlin. An diese Zeit
kniipfen wir eine Vermutung, deren grofe
Wahrscheinlichkeit bis zur Evidenz zu bringen
von héchstem Interesse sein mlisste, Sie geht da-
hin, B. habe withrend der Jahre 1507 bis 1509 in
Diirer's Werkstatt gearbeitet. Deutlichen Finger-
zeig hiefiir geben niimlich zwei Gemilde im Pal.
Pitti zu Florenz, welch, obgleich von Mllnd-
ler fiir Originale erklirt, doch nur Kopien nach
Diirer von Baldung’s Hand sind und zwar nach
den im Museo del Prado 2u Madrid befindlichen
‘Tafeln, Adam und Eva im Paradies, welche dic
Inschrift »Albertus Dilrer Alomanus faciebat post
‘Virginispartum 1507+ und das Monogram tragen.
Dieselben waren ursprlinglich Eigentum der
Stadt Niirnberg, und somit ist wol die Annahme
gestattet, B. habe sic an diesem Orte und 2war
unter Diirers Augen kopirt, dem cr offenbar auch
in den zwei niichston Jahren aur Seite stand, als
derselbe den Altar flir Jakob Heller fertigto;
denn die Angabe Sandrart’s, Hans Griinewald
habe die Innenseite der Fitigel jenes Werkes
gomalt, beruhtzweifellos auf einer Verwechslung
dieses Malors mit Baldung, die auch sonst bei
Sandrart vorkommt. — Vom Jahre 1507 datirt
ferner der seltene Kupferstich mit dem Mono-
gramm, kal , ein Alter, ein Madchen um-
jarmend, den man nach dem Vorgange Schorn’s
und Passavant’s wol mit Reeht zu den Arbeiten
Baldung's zihlt.
Die erste urkundliche Notiz, ther Baldung’s
Aufenthaltin Strassburg datirt yon 1509. Aus
diesem Jahre cnthilt ein Buirgerbuch in Strass-
burg die Angabe: »Item Hans Baldung der molor
hat das Burgrecht Koufft tertia post quasimodo
genitie Am 31, Okt. 1510, heisst es ferner,
sschenken dem Werk unser lieben Frauen »Meister
Hans Baldung und Margaretha sin ehliche Haus-
fraue ein schwarz schameloten Karsuckele und
verbriidern sich Beide sin unser licben Frauen
Bruderschafte. (Mittheilung aus demStadtarchiv
au Strassburg vom vormaligen Archivar Schnoc-
vgl. Gesch. der Stadt Freiburg i. Br. von
Dr. ft Schreiber, IIL 241.) — Hieran schliesst
sich ein Dokument, nach welchem anzunchmen
ist, dass B. in der ersten Hillfte des J. 1511 von
[Strassburg nach Freiburg i. B. tthersiedelte.
In cinem Rathsprotokoll dieser Stadt v. J. 1511
helsst es, mach einer gefilligen Mittheilung
des Hrn. Prof. Bauer in Freiburg: »Uf Mon-
Jenem Kloster angehirten. — Das erste sichere
Moyer, Kinstler-Lexikon. I.
tag nach cantate. — Hansen von Gmilind ist
8
618
__Hans Baldung.
etlich eichen und theonins Bucholz wieds von
alter herkomen ist, zue buen vergoendt und geben
worden« Untor diesem Hansen von Guntind+
mous nothwendig H. B. verstanden werden, da
kein Anderer dieses Numens und dieser Ab-
stammung damals in Freiburg vorkommt, Die
Freiburger Minsterrechnungen nennen ihn zum
ersten Mal im J. 1514, wo ihm 190. 14 Pfen-
ning auf erste Rechnung fiir soino Gomiilde
entrichtet_ werden (vgl. Schreiber a. a. 0.).
Wirklicher Blirger scheint er in Freiburg
nicht geworden zu sein, da er im Bitrgerbuch
daselbst nicht eingetragen ist und in Strass
burg sein Bilrgerreeht nicht eigentlich aufyegeben
hatte. Dagegen ist kaum xu bezweifeln, dass er
wihrond der langen Zeit seiues Aufenthaltes
Freiburg Satzblirger (Hintersasse) gewesen
Er wird ferner in den Jabren 1515, 1516 und von
da an noch Ufter bis zum J, 1552 in den Frei-
burger Miinsterrechnungen erwithnt. Was es da-
mit vom J. 1549 an filr eine Bewandniss hatte,
muss unten erdrtert werden. Im J. 1533 erscheint
er zum ersten Male in jenen Rechnungen mit det
Zusatzo: »zu Strassbiirg.« Ob dies jedoch so zu
verstehen, als sei er erst in diesein Jahre wieder
nach Strassburg aurlickgekehrt, ist zwoifelhutt,
da Schneegans urkundlich erbiirtet, dass aii 1817
5. Mai sHans Grien, der Malers abermal das
Blirgerreeht mu Strassburg gekauft. Darnach
kGnnto man annchmen, er habe sich schon in
diesem Jahre wieder in’seiner eigentlichen Hei-
‘mat angosiedelt, nachdem or 1516 laut Inschrift
das groBe Altarwerk in das Minster zu Freiburg
geliofort. Schneegans bemerkt ferner: ~Zwischon
109 und 1517 ist merkwilrdig genug B. Grien,
nicht unter denjenigen cingetrazen , welche in
dieser Zwisehenzeit zu Strassburg ihr Bulrger-
recht aufgesagt hatten, Da er aber dasselbe
nochmals ankaufen musste, so scheint er es wih-
rend und in Folge seiner lingeren Abwesenheit
verloren zu haben.
Vom J. 1518 an wird seiner in einer Reihe von
Strassburger Urkunden als civis Argentinensis
Erwilhnung gethan, Von eer Unterbrechung
seines damaligen Aufenthaltes in Strassburg
berichtet Vierordt in der Gosch. der evangel,
Kirche im GroGherzogthum Baden, (1. 170)
»B. kelirte im Sept, 1518 mit dem Dichter
Philipp _von Engen vom Augsburger Reichs-
tag zurlicke. Stiixt sich diese Angabe nur auf
eine Stelle in Spalatin’s Brief an den Juriston
Ulrich Zasius an der Universitit Freiburg (Za-
sii epistolue ote., edid. Rieggerus, Ulmae 1774,
1p. 489}, 60 muss sie wegen der Dunkethest der~
selben ' cinigermasson —fraglich erschvinon;
wiire indess des Verfassers Annahme auf]
anderem Wego 2u erweisen, so giibe sie cinon
neuen Beleg daflir, dass B." zu den Anbiingern
librigens in seinem Holzschnittbilde Luthers
(Bartsch Nr. #9}, auf welchem merkwiirdiger
Weise die Taube dos hi. Geistes den kihoen
Auugustinermbinch tiberachwebt, wodureh sich
Bartsch vermutlich verleiten licss, in dem Blatt
dic Darstellung cines Heiligen und zwar des Do-
mminikus zn erblicken.
Ueber Baldung’s ferneren Aufenthaltin Strass-
burg ist nichts anderes Zuverliissiges liberliefert,
als dass er 1545, in demselben Jahre, in welchem
cr, ungefithr 70 Jabro alt, starb, von der Zunft zur
Steltzen in den grofen Rath gewiihit wurde. (laut
Bitheler’s handschr. Chronik der Stadt Strassburg,
die bis zumJ. 1870 zum Bestand der Strassb. Bib.
gohiirte.) Strobel (Geseh. des Elsasses I]. 568) will
wissen, er habe den Charakter eines bischiiflichen
.|Malers zu Strassburg gehabt, verschweigt aber,
worauf sich diese Nachricht stiitzt. — A
auf uns gekommenen datirten Werken seiner
Hand erschen wir, dass er bis xum Ende seines
Lebens kiinstlerisch thiitig war. Ein mit Silber-
stift gezcichnetes Bildniss des Alt-Ameisters
Nicolaus Hugo Kniepf im Skizzenbuch Baldung’s
au Karlsruhe triigt das Datum 1545.
Rileksichtlich seiner sozialen Stellung wi
wir, dass er zu hervorragonden Persdnlichkeiten
Jjencr Zeit in naher Beziehung stand, so zu dem
“Phumbherrns, Bernhard IY., Grafen von Eber-
stein, nach den Annales Sueviel_von Crusius,
Lib. LV. Partis IL, cap. III. 108. Dieses Verbilt-
nisses zu Bernhard von Eberstein wird anch voo
Krieg von Hochfelden, in der Geschichte der
Grafen von Eberstein in Schwaben, Erwihnung
gethan, allordings auf Grund eines Dokumeates,
‘dessen’Existenz vor der Hand noch aweifelhatt
ist. »AufderKgl. dffontlichen Bibliothek in Stutt-
garts, heisst es a. a0. p. 204, vbefinden sich die
mit dor Feder gezefchneton Umrisse Eberstei-
nischer Ahmenbilder, wie solche iin Rittersaale
zu New-Eborstein auf die Wand gemalt waren
In einem Schreiben, das gleichfalls auf der
obenerwithnten Bibliothek aufbewabrt. wind,
Dittet der Doktor sCaspar Baldungere seinen
Bruder, Meister +Hanns Baldungerne sic’
den Maler, da or mit dem ehrwiirdigen und wobl-
gebornen 'Grafeu Berahard von Eberstein be-
freundet sei, diesem den Boricht von dem oral-
ten Herkommen der Grafen von Eberstei
{iberreichen, welchen er aus alten Chronikeo
sammengetragens. Das Schretben, von dem hier
dio Redo ist, findet sich auf der genannten Bib-
liothek nicht vor. Von Foderzeichnungen sini
daselbst nur 2 Bil. vorhanden, die zu dea oo
Krieg erwihnten gehiren kUnnten, aber keines-
wegs sicher von B. herriibron. Nach Mittheilung
des Herrn Direktor von Stilin, vormaligen Vor-
standes dor Stantabibliothok, hat Krieg die Nack-
forschungen in Stuttgart nicht selbst angestellt:
miglich daher, dass hier ein Missverstindriss
und Vorkiimpfern der Reforma hielt,
denn zu diesen zithlte der genannte Philippus
Engenti Den vollgilltigston Beweis flr
Baldung’sprotestantiscle Gesinnung besitzen wir
vorliegt und Krieg’s Gowiihrsmann Schreiben uw!
Zeichnungen an einem anderen Orte gesehen bat
— DaseB. yom Markgrafon Christoph von Badea
hochgeschiitat war, beweisen dieimchrfachen Bild-
nisse dieses Fiirsten und soiner Familio, di
der Hand Baldung’s auf uns gekomn
aber dem Meister mehr als all’ das Ere macht,
ist Diirer’s Freundschaft, dessen riihrender Beweis
sich bis auf unsere Tage erhalten hat. Es ist cine
Locke Ditrer’s, die B. nach dem Hingang seines
Lebrers und Froundes zukam und dio er wie
eine Reliquie bewahrte. Eine ausfithrliche Ge-
schichto dieser Locke zu geben, ist hier nicht
der Ort. Nur in Kitrze sei erwithnt, dass sie un-
Vingst aus dem Besitzo des Malers E. Stoinle in
Frankfurt in den der Akademic der Ktinste 21
Wion iibergegangen und dase die Rethe der fril-
heren Besitzer direkt bis auf B. zuriick xu vor-
folgen ist.
Sicbenzeln Jahro tberlebte Baldung den
Niirnbergor Meister und starb wie dieser kin-
derlos unter Hinterlassung einer Wittwe. Ueber
des Meisters Wohnung, die Vorwandtschaft sei-
ner Fran und sein Begribniss erfibrt man
aus Biiheler’s oben erwithnter Chronik folgen-
des: Auch inn diesem hir obgenanten Jar 1545,
do ist Alhir inn der Statt Strassburg nam-
lichen der weitberuemt Hanns Baldung anit)
‘Todt verschieden und abgangen und ist wohn-
haft gesessen nemlich In dor Brandgassen gegen
Graff Bernhart von Ebersteiner Hoff Ein Thumb-
horr hoher Stift, oder zwischen graue Jacob dem
Rheingrauen auch ein Thumbherr hoher Stitt
und gebt hinden uff don graben gegen dom Ross-
markt hinuss und hatt Herr Christmaun Herlin’s
canonici zum Jung. St. petters Sehwester zu der
Bhe gehabt und keine Kinder hinder thm ver-
lassen, und auss sciner Behausung mit ciner
grossen prozoss hinuss zu S. Helena getragen
und aldo 2u der Erden bestatigt und vergraben
‘wordens. — Ist hieraus das Anschen und die Be-
licbthoit B.'s bei seinen Mitbiirgern ersichtlich,
so spiegelt sich sein Rubm auch tiber dic Gre
zen seiner Heimat hinaus in den Reimen des
gelehrten Kanonikus von Toul, Jean Pelerin, go-
nant Viator, die er als Zueignung an die zeit-
gendissischen Kilnstler zur dritten Auflage seiner
Schrift »De artificiali perspectivas vom J. 1521
verfasste und worin er Baldung unter dem Na-
men Hans Griin verherrlichte. Es war dies in
dem niimlichen Jahre, wo Diirer in den Nieder-
landen fiir die Verbreitung seines Namens sorgte,
indem er Arbeiten seiner Hand theils verkaufte,
theils versehenkte. Und sicher verdient es B:
dung heutigen Tages nicht, dass man ibn in
Werthschiitzung und Gediichtniss gegen Cra-
nach, Burgkmair und manch’ anderen Mind
degabten herabsetzt. Wie redlich er um seine
Kanst in regor Arbeit bomttht war, sagt uns scin
Wahispruch, der sich in dem Skizzenbuch zu
Karlsruho aufbowabrt findet: +Hodie aliquid,
eras niils
Noch sind cinige oben nur angedeutete Um-
stinde und Streitpunkte eingchonder 2u prilfen
Yuniichst die Frage nach des Meisters verschic-
denen Namen und nach seiner Verwandtschatt,
nach seinem Todesjahr und endlich dio wich-
tigste, ob es, wie Nagler inden Mouogrammisten
annimmt, zwei Kiinstler des Namens Baldung
au jener Zeit gegeben.
Die genealogisehon Nachweiso tiber Buldung's
Familie gibt Schreiber in seinen Mitthellungen
a. O., indem er sich dabei auf eigene urkund-
liche Forschumgen in den Archiven Freiburg’s und
loich zuverlissigo Mittheiluogen des Ar-
chivars Schneegans aus Strassburg stiltzt. Als
des Malers niichste Verwandte kennt man hier
nach einen Bruder Caspar Baldung und Bei
der Neffen Pius Hieronymus Balduag; der er-
stero war scit 1502 Lehrer an der Artiston:
spiiter an dor Juristenfakultit der Universi
Freiburg, auletat Stadtadvokat zu Strassburg,
letztere seit 1506 Lehrer der
mschaften und des Rechts an
Froiburg, seit 1510 Rath der
heim. Als Vater unseres Kiinstlers lisst
ein Johann Baldung, causarum ccclesiasti
carum Argent. jurat, procurator, mit dem Da-
tum 1492 angefiiurt in Luck’s handschriftlichom
Wappenbuch, — vermuten, aber auch nur ver-
wuten. Um jeno Zwei, den Bruder und den
Neffen, gruppiren sich, urkundlich nachweis-
bar, noch eine Menge’ nihorer und entiern-
terer Verwandten unseres Meisters, alle des
Namons Baldung, woraus unwiderloglich folgt,
dass auch sein’ Familionname Baldung od
nicht Grin oder mundartlich Grien gewesen,
wie scit Burtsch eine Reite von Schriftstellem
bis zum heutigen ‘Tage annahmen, wolche
Baldung fiir gleichbedeutend mit Balduin, fran-
wisisch Baudouin, also fiir cinen Vornamen
hielten, was schon sprachlich durchaus unhalt-
bar. Grion oder Griin war nur ein Beiname,
oder Ucbornawe speziell unseres B., der sich
denn auch, ohne einem ferneren Zweifel Raum
mu gestatten, auf einer der Freiburger ‘Tafeln:
»Joannes Baldung, cognomine Grion, Gamundi
nus« schreibt. Uebercinstimmend hiermit wird
jer in einer langen Reihe von Straseburger Ur-
kunden als shonostus Joh. Baldung pictor, alias
Grien, oder sJoh. Buldung pietor, eivis Argenti-
nensise nufgeflhrt. Vermutlich gab, wie auch
Prof. Schreiber annimmt, eine besondere Vor-
liebe des Kiinstlers, sich in griine Stoffe zu kloi-
den, den Anlass zu dieser farbigen Bezeichnung.
‘Zwei Figuren, dio man fir Portriits des Meisters
‘uu halten hat, seheinen diese Annahme ur
fortigen: auf dem Sebastiansaltar des Hrn. Lipp-
ann in Wien die ganz in Griin gekleidete Figur
eines jungen Mannes; auf der Haupttafel der
Rlicksvite des Freiburger Hochaltars die ther-
aus scharf individualisirte Figur des Manes im
griinen Wamms, der eine Hellebarde trigt. Da-
flr, dass diese letatere Gestalt das Portrit des
Kiinstlers ist, spricht insbesondere das Kuiib-
lein, das links hinter ihr hervorsebauend cine
78°
620
‘Tafel mit belden Hiindchen hilt, auf der das be-
Kannte Monogramm Hans Baldung’s steht. In
dem ilteren der beiden Kupfe sind die Ziige des
jtingeren, obwol sic stark gealtert erscheinen,
‘doch deuttich wiederzuerkennen. Prof. Schreiber
(a. a. 0.) hilt auf dem Freiburger Bild eine an-
dere Figur fiir das Portriit des Meisters: shier
hat wol auch der Maler in dem Mann mit dem
rothen Barett, der uns so seelenvoll anschaut,
sein cigones Bildniss gegobens, Der Ausdruck
»Manne ist nicht zutreffend; dio Person, auf dic
orsich bezieht, zeigt das Alter eines Jlinglings und
erschoint viel zujung, umden Meister 2u der Zeit,
wo er das Bild malte, vorstellen zu kinnen.
Sicher ist auch sie Portrit, vermutlich das cines
Schillers oder Gehilfen.
Wir kommen 2u der Entdeckung Nagler's, die
er, Monogr. III. No. 988, in folgenden Siitzen
nicdergelegt hat: »Buheler (der Strassburger
Chronist) meldct dann noch weiter den Tod und
dic Beordigung des »weitberiimten und kunst-
reichen Malers Herr Hans Baldungs. Daraus or-
sieht man, dass in Strassburg 1545 cin Mater
H. B. gestorben, es frigt sich aber, ob dies der
Meister mit dem Beinamen »Griene ist. Nach
dom, was bisher gesagt ist, haben wir einen
H. B. mit dem Beinamen »Grline oder »Griene
aus Gemiind und auf ihn passt auch das Zeichen
[GB - Aver anstatt oinen Meister dieses
‘Namens fest zu haben, tritt sogar noch cin zwei-
ter auf. Nach einer nouen Entdeckung wurde
AH. B., der Strassburger Meister, in Meyersheim
aum Thurm, einem Dorfe 3 Stunden von Strass-
burg, im J. 1476 geb. Er hatte zu Strassburg
den Titel eines bischifichen Malers und starb
1545 als Mitglied des grossen Rathes. Der Ma-
ler H.B. von Meyersheim zum ‘Thurm kann nicht
der H. B. Grien von Gmntind sein, jener Mei
welcher schon 1496 im Kloster Lilienthal (
in Baden malto, dann im Dome zu Freiburg mit
Namen und Geburtsort auftritt und auch durch
Gemilde auf der Bibliothok in Colmar, im Mu-
seum 2u Darmstadt, in der Galerie des Baron
Speck von Stornburg in Liitzschena u. 8. w. be-
kannt iste, »Der Buchstabe G im Monogr.«, heisst
os weiter, sstimmt nicht flir den bischiflichen Ma
ler Il. B. von Meyersheim zum Thurm in Strass-
burg. Auch wird dicser nur H. B. genannt, nicht
Grien oder Griin und der Griin Hans des Albr.
Diiror ist dahor dor Meistor von Gmlind, welcher
ebenfalls in Strassburg gelebt haben muss, da
sein Zoichen auf Holzschnitten der Griininger-
achen Offizin vorkommt. Vielleicht nahm er zum
Unterschiede von dem bischilichen Hofmaler
H. B. den Beinamen »Griine an, und es erkliirt
sich dadurch die abweichondo Angabe des To-
desjahres des H. B. Grien. Nach Einigon soll cr
am 10, Aug. 1552, nach Anderen 1545 in Strass-
burg gest. soin. In lotzterem J. starb in Malor
4H. B., wie wir oben gesehen habene.
von vornheroin gegen dio Naglersche Behaup-
tung Misstrauen erwecken und die ganze Argu-
tation wilrde cine kurze Abfertigung ver-
en, wiiren die Monogrammisten nicht bis zur
Stunde cin so weit verbreitetes Hilifsmittel in
der Hand von Kunstgelebrten und Liebhabers
und somit im Stande, gar Viele irre zu fihrea
Unter der Oberfiiichlichkeit bogreifen wir die
und »Meyershein,
ton Lichtenthal bei
und Jeder, der Uber
H. B. schroibt, sich genauer nach dem Namen
des Dorfes Weyersheim hiitte umsehen sollen
‘Was das Usbrigo betrifft, so steht laut Raths-
buch zu Strassburg und Bericht Buheler's fest,
dass 1545 2u Strassburg cin Maler Namens H. B.
gestorben ist. Nagler will nun nicht gelten lassen,
dass dieser und unser H. B. Grien ein und di
selbe Persinlichkeit sei: erstens, weil bei bei-
den Angaben tiber sein Ableben der Zuname
Grien nicht zu finden und zweitens, weil lant
einer Freiburger Hilttenrechnung H.'B. Gr. am
10, Aug. 1552 veratorben set.
Das Feblen des Zunamens oder Ucbernamens
ist in einer offiziclion Rathsherrnliste und auch
bei dem Chronisten, namentlich, da er Uber Tod
und Bogriibniss des Moisters berichtot , nichts
Auffilliges, Der Maler heisst, wie wir bewiesen,
urspriinglich nicht anders, als Hans Balduog; es
fehlt hm daher nichts, wenn man ihn, sei es wann
oder wo es wolle, auch nur mit diesem seinem an-
geborenen Namennennt, Hieza kommt der Holr-
schnitt Pass. 76, aufdemsich das Monogr. B
neben Grien's Familienwappen findet und
die Thatsache, dass sich derselbe Ktinstler auf
‘3 in Holz geschnittenen Pferdegruppen, Bartsch
56, 57, 58, nicht anders als Joh. Baldung und
kuraweg Baldung bezeichnet hat — derselbe
Kiinstler; denn das Pferd auf dem Stiche Le Pa-
lofrenier, B. 2, die Pferdestudien in dem mebr-
erwihnten Skizzenbuche Grien's und verechie-
dene Gemilde von ihm, auf denen sich Pferde
befinden, bekunden in’ ihrer ganz eigenttinli-
chon Auffassung unabweislich dieselbe Ktineler-
hand, wie jone 3 Pferdegruppen. Noch bleibt
zu erwithnen, dass die Freiburger Urkunde
ebenfalls nur'den Namen »Baldunge nennt wd
doch jedonfalls H. B. Gr. meint.
‘Mit dem zweiten Grunde Nagler's freilich steht
es etwas anders. Dass zufolge dor Freiburget
Huittenrechnung H. B. Gr. 1552, ein Maler H.B.
bor nach der Strassburger Urkunde 1545 gestor
ben sei, ist das wichtigste Beweismittel,, das er
beibringt und in der‘Thatauch von ciner Bescbal-
fenheit, dass es auf den ersten Anblick nicht
wenig stutzig macht. Bei niiherer Betrachtung
erweist es sich jedoch ebenso wenig stichlalti,
wie das erste.
Aus ciner Boglaubigung von der Hand des
Chronisten Buholer erfabren wir, dass seit
Hons Baldung.
621
Schwager, der Strassburger Malor Nikolaus Kri-
mer nach dem Tode »des Kunstreichen Moler,
Hans Baldungs dessen »Kunste (d. h. seinen
ktinstlerischen Nachlass) »mit einander kauffte
habe, und dazu auch eine Haarlocke Diirer's,
die B. nach dessen Tode erhalten. Nach des
‘Schwagers Ableben aber habe ihm solches seine
Schwester geschenkt. Wenn wir auch unter »801-
ches« nur die Haarlocke zu verstehon haben, 80 ist
doch nicht 2u zweifeln, dass das erwilinte Skiz~
zenbuch, in dem sich vorn Bieler mit derselben|
Hand, die man in seiner Chronik kennen lernen
Konnte, als Eigenttimer eingeschrieben hat, aus
eben dem Nachlass H. B.'s stammt, den der Ma-
ler Kriimer an sich gekauft. Dioser H. B. ist 2u-
folge der Beglaubigung, die Bitheler der Locke|
Diirer’s beigofligt, 1545 gestorben, derUrheber des|
Skizzenbuchs aber stellt sich durch dutzend-
faches Anbringen des Monogramms 6B
als H. B. Grien heraus; somit ist der Maler|
H. B., der von der Rathsherraliste mu Strass-
burg und der Chronik Buiheler’s als im J. 1545]
verstorben angegeben wird, identisch mit]
H. B. Grien, und da man nicht zwei Mal ster-|
ben kann, so muss sich ontweder die Strass-
burger, oder die Freiburger Urkunde in Angabe
seines Todesjabres irron. Ohne Bedenken wird
man der Strassburger dio gridssero Autoritit 2u-
erkennen dUrfen, da ein Rathsbuch immerhin
mehr Glauben verdient, als cine Hiittenrech-
nung. Dazu kommt die Bestitigung des Chro-
rrauen verdient.
wurger Reehmung. lisst|
sich allerdings folgendes geltend machen
falls derselben ein Irrtum zu Grunde Ii
hat die Kasse des Milusterbaues einen pekuniii-
tenSchaden erlitten, und es milsste dieser Irrtam
bei der geschichtlich bekannten Knappheit der
Mittel, iiber welche die Kasse zu verfligen hatte,
riewlich auffllig erscheinen. Damit verhiilt
sich so. Der Meister hatte cinen Letbdings-Ver
trag mit den Hiittenptlegern abgeschlossen, a
hin lautend, dass er, statt sich cie thu fitr seine
Arbeit noch zukommenden 250 fl. ausbezahlen
14 lassen, fllr sich und seine Frau eine jibrliche
Rente von zusammen 25 fl. vorbehielt, doch s0,
dass mit dem Ableben des einen Ehogatten nur
tlie Hillfte dersetben ausbezablt, mit dem Able-
ben des andern aber die ganze Obligation erli-
sehen sollte. Dass B. damit durch augenblick-
liche, vermutlich wilnschenswerthe Erleichte-
tung der MUnsterbaukasse einen Tribut lblicher
Dankbarkeit und Anhiinglichkeit an Freiburg
erlegen wollte, wird kaum zu leugnen sein; aber
eben so fest steht auch, dass seine und seiner
Frau lange Lebensdauer die wohlmeinende Ab-
sicht schliesslich aiemlich illusorisch machto.
Denn, nehmen wir vorweg aly feststehend an,
was nachtriiglich noch zu beweisen, B. habe bis
1545, seine Frau aber bis 1552 gelebt,, so hat|
ihnen jene Kasse im Laufe dieser langen Zeit
statt 250 fl, volle 800 fl. ausbezablt, und wenn
wir auch Zins- und Zinseszinsborechnung veran-
sehlagen, 80 wird sie es doch kaum ohne Nach-
theil gethan haben. Bei dieser obnedies schlech-
ten Stellung au dem Geschitft milsste es in der
‘That schr vorwundorlich erscheinen, dass die
Minsterpflege auch noch tlber Gebtthr die Zah-
lung sollte ausgedehnt haben. Wollen wir ibr
nicht grosse Nachlissigkeit und der Wittwe B.'s
nicht betriigliche Gewinnsucht zur Last legen, s0
bleibt der einzige Ausweg, anzunehmen, die
Pfloge habe einen neuen Vertrag mit letzterer
abgeschlossen, oder ihr aus Pietat fiir den ver-
storbenon Gatton als Gratial 3 Jahre lang die
volle Leibdingssumme gewihrt, Dariber erfah-
ren wir indess nichts, sondern es laufen im Ge
genthell in don Freiburger Rechnungen die
Posten durehwog , bis zu dem letzten anno 1552
ausbezablten, auf den Namen des Malers selber.
Die Vermutung liegt nahe, die HUttenpflege
habe trotz besseren Wissens aus Bequemlich-
keit don Posten unter demselben Namen fortge-
fhrt, und unter dem vonihrangegebenen Todes-
tag Baldung’s sei der seiner Frau verstanden.
‘Auf Urkunden gestiitzt, berichtet nun Arel
‘Schneegans in Schrotbor’s Geschichte der Stadt
Freiburg, dass Frau Baldung ihren Gatten Uber-
lobt hat und als Hausfrau des Strassburger Bilr-
gers Philipp Winter anno 1552 verstorben ist.
Also kann B. nicht auch in diesem Jahre gestor-
ben sein. Die Angabo von Schneogans wird
dureh das erwihnte Wappenbuch Luck's besti~
tigt, das bei dem Baldung’schen Wappen dic
Bemerkung enthiilt: »1552 obiit Margred Haer-
lerin, Johanni (1) Baldung viduae. Und ebenda
wird durch die Bemerkung: +1545 obiit Johaun
Baldung celeb. pictor« die Angabe des Strass-
burger Rathsbuches und Buheler’s bestitigt.
Somit behalten dio Strassburger Recht. Wie
sollten wir auch, yon allem Andern abgesehn,
nicht schon deshalb berechtigt sein, den Strass
burgern besseres Wissen in diesem Falle zuzu-
trauen, als den Freiburgern, da es sich doch um
cinen in ihren Mauern verstorbenen Landsmawn
handelt. Und wire es tlberdies nicht fast unbe-
greiflich, wenn der Chronist — sollten wirklich
zwei Maier des Namens Hans Baldung ganz zur
selben Zeit neben einander zu Strassburg existirt
haben — bei der Nachricht vom Tode des Einen
diese einer Verwechselung so sehr giinstige That-
sache nicht erwidbnt und des zweiten Baldung
auch nicht an einem anderen Orte gedacht hiitte !
Sollten all’ diese Beweise noch nicht genligen,
den Monogrammisten zu ilberfihren, so michten
wir noch daran erinnern, wie die kilnstlerische
Kritik uns Iohrt, aes allo einem Maler Baldung
‘augehiirenden Werke, seien es Geimiilde, Zeich-
nungen, Kupferstiche oder Holzschnitte, insge-
sammt nut einem und demselben KUnstler und
awar Hans Baldung mit dem Beinamen Grien
augeschrieben werden dUrfen; und miisste es
622
dann bei der Nagler'schen Annahme nicht er
stannlich auffallen, biitte nur eben dicser eine B.
und nicht auch der andere, der doch nach des
Chronisten Eraiihlung so »weitberuemt« war,
Werke nachgelassen? Endlich wird die Strass-
burger Angabe auch dadureh bes
igt, dass von
und Nachricht liber sie haben, keines tiber das
J. 1545 hinansgeht. (Ein Studienkopf, datirt
1548, im Kupferstichkabinet 2u Munchen, der
ihm zugeschrieben wird, ist nicht von ihm.)
Handschriften: Rathsherrnliste wu.
ge rbuch im stidtisch
— Sebald Buheler™
buch (beide vor dem J. 1S70 zum Bestand
burger Bibliothek gebirig). — R
Minsterreeh,
ndlieh
jesehichte der Universitit Erel~
burg, 1. S4Ml u. Geschichte der Stadt Frel-
II, 240, worin Archivar_ Schneogans
‘burg seine urkundlichen Forschangen
ledergelegt. — Vier-
igel, Kirche im Gross
W. Stro-
des Eleasses,
1843, II. 568, — Bartsch, Peintre-
VII. 302. — B. Jobin, ‘Accuratae:
gravenr,
cefigies pontitleam maximorum
1573 in Fol, No. 18. — Crusius
Sueviel. Lib. IML. P. Il, cap. IIL. 168,’— Nag.
ler, Monogrammisten, Il, No. 988, — A.
zeiger fir Kunde der deutschen Vorzeit. 1955.
No. 12,
TL, Baldung alt Males,
Was Baldung’s kiinstlerischen Charakter be-
trifft, so muss man vor allem seine Abbiingigkeit
von Ditrer stiirker betonen, als bisher geschehen.
Ganz unberechtigter Weise hat man ihn theils
geradeau der schwiibischen Schule beigezihlt,
theils eine vermitteInde Stellung awisehen der
rlimberger und schwiibischen Schule cinnehmen
lassen. In dem, was seine kiinstlerische Eigen-
art ausmacht, besitat er Voralige und Schwiichen,
in denen er sich vielleicht allein noch mit Mat-
thiius Griinewald, d. h. dem Meister des Isson-
heimer Altarwerkes berttbrt. Zuerst hat er sich
vermutlich nach Schongauer gebildet. Dies
leuchtet um so eher ein, als die Malerzunft 2u
Strassburg, wo B. wahrsel ine Jugend
verbrachte, ohne Zweifel einem starken Einfluss
vom nahen Colmar her sich nicht entziehen
konnte, ‘Trifft unsere Annahme besilglich B.'s
Geburtsjahr zu, so kann er freilich nicht wol
persiinlicher Schiller Schongauer’s gewesen sein;
aber wenn die belden Altarbilder im Kloster
Lichtenthal (8. oben I.) von ihm herrtihren, so
beweison sie, dass er die Werke Schongauors
studirte und’ sich der Kunstweise desselben
trea und geschickt anschloss. Indess scheint
‘soiner Natur das milde und gehaltene Wesen
des Melsters Martin nicht lange zugesagt zu
haben; in der ‘That waren sio auf starke in-
nere Gegensiitze angelegt, und man begeeift, wie
es B. liber die vielfuch noch unentwickelte,
magere Formgebang Schongaucr's hinaustrieb.
Sosehen wirihudenn au Anfang des 16.Jahrh. mit
voller Hingabe Ditrer folgen, nicht in der iusser-
lichen Weise, wie etwa ein Sehiiufelein, sondera
mit durchgiingiger Wabrung seiner individuellen
Eigontiimlichkeit. Dabei aber kommt erin f
maler Ausbildung, in sicherer Flibrung des Zi
chonstifts und Pinsels dem Meister in solchew
Grade nahe, dass diesem Leistungen seines Sehl-
.| ers bis vor Kurzem noch beigemessen wurden,
Handzeichnungen und Holzsehnitte, wie
miilde; unter loteteren, als merkwiirdigates Bei-
spiel, Adam und Eva im Palast Pitti 2u Florenx
(s. oben 1.). — Die Individualitit des Kiinstlers
hatein sehr energisches, scharf charakteristisches
Gepriige; er ist weltlich und voll Lust, sich of
‘nungen anzueignen, aber ohne sichtendes Sehiia-
heitsgefihl , ohne ein bewusst erstrebtes Ideal,
mit einem Wort: ohne einen Zug der Renais-
sance. Kriftig und kithn, wie er seiner gantea
Natur nach ist, leistet er in Erfindung und Aus-
druck oft Erstaunliches, eigenwillig aber anch
und ungestilm, artet er nicht selten aus in
schrankenlose Phantastik und derben, hagebi-
chenen Realismus. Gemitvolle Ztlge’ sind ihm
nicht fremd und namentlich zeigt er eine ausge-
priigt humoristische Anlage. Von Stimmung odet
‘Laune erscheint er in einer Weise abbiingig, in
seinor Arbeit in einem Grado unglefch, wie kaum
irgend ein anderer Kiinstler seiner Zeit. Speziell
als Maler zeigt er schon frih einen stark
wickelten Farbensinn und in seinen reiferea
Werken erfreuliche Ansitze 2u einer eigentlich
koloristischen Ausbildung; aber immer wieder
gibt er im Hinblick auf Direr seinem Hang nach
mehr zeichnender Behandlung in herber Accea-
tuirung jeder Kante, Ecke, joden Bruches nach,
ja verfille in seinen spiteren Jahren in einen #0
trockenen, blassen, im Fleisch sogar fahlen Ton,
‘dass mnan ihn gegentiber seinen Werken aus det
fritheren besseren Zeit kaum wieder erkennt
Soitdem der Issenheimer Altar, wie Woltmann
(Zeitachr. f. bild, Kunst 1873) tberzeugend nach-
gewiesen, ihm nicht mehr sugeschrieben werden
Kann, eine Meinung , dio wir von jeber vertra-
ten, hat sich das Urtheil tiber ihn als Maler
sehr anders gestalten milssen. Er kann nicht
‘mehr fiir cinen eigentlichen Entdecker im kolo-
ristisohen Gebiete gelten und muss diesen Rohm
dem Matthijus Grlinowald lassen, dem wirklichen
Urheber jenes in der altdoutschen Kunst eintig
dastehenden Altarwerkes.
Obwol die Zahl seiner erhaitencn Gemilde
eine vorhiiltnissmiissig betriichtliche ist gegen
50, also etwa gleich der soines Lehrers Diirer). 80
sind sie doch, bei ihrer ungewihnlichen Zerstret-
‘ung in Privathiinde oder kleinere Galerien, seht
‘Hons Baldung.
wenig bekannt geworden, wie denn tiberhaupt
der Meister, sogar in engeren Fachkreisen, bit
her minder gekannt und gescbiitzt war, als er
verdient. Freilieh trug hierzu hauptsichlich wol
die ganz abnorme Verschiedenwertigkeit seiner
Leistungen bei. Das vigentliche Verdienst des
Kiinstlers ist selbst bei villigem Ueberblick ther
sein gesammtes Schaffen schwer und nur nach
antihsamer und Hebevoller Ausscheidung les Ge-
haltvollen vom minder Bedeutenden zu wilr-
digen.
B. ist als Maler in den verschicdensten Stoff-
gebieten thitig gewesen, vorwiegend im religit-
jen, sodann aber auch im sagengeschichtlichen,
legorischen und im Portrit. Unter den re-
igidsen Bildern ragen als fritheste sichero Werke
der Sebastiansaltar und die Anbetung der Ki-
nige hervor (8, oben I). Ersterer (mit dem Da-
tum 1507 und dem aus HT und G gebildeten Mo-
nogramm) zeigt im Mittelbilde die Marter des
Heitigen, auf den Filgeln die hi. Christophorus
und Dorothea, Stephanus und Apollonia. Aus-
gesprochene Schule Diirer’s; breiter, bestimm-
ter Vortrag, mit scharfer Betontmg des Kon-
tara bet energischem, saftigem Kolorit. Beson-
ders bemerkenswert auf dem Bilde das er-
wilbnte Selbstportrit des Kiinstlers. Aus der
selben Zeit und von gleicher Beschaffenheit, na-
mentlich hervorragend durch portriitartige Auf
fassung der Kiipfe, soll die Anbetung der Kunige
sein, mit den hl. Mauritius und Georg auf den
Filigeln, seit 1873 im Besitz des Berliner Mu-
seums. | Aus dem J. 1512 existirt zwei Ms
Christus am Krenz zwischen den Schiichern, mit
den zugehirigen heiligen und profanen Personen,
nebst Stifterfiguren, in Berlin und Base
beide Bilder von bedeutender Eigentilmlich-
keit, wie B.'s meiste Werke, aber weder in der
Zeichnung, noch in der Farbe erfreulich, wobei
Jedoch nicht 1u Ubersehen, dass das Exemplar
in Basel schr tibermalt ist. Im J. 1516 vollen-
dete der Meister das Hochaltarwerk im Mtnster-
chor 2u Freiburg i./Br., seine grisste Schipf-
ung, die seinen Namen verewigen wird. Noch
immer unverrtickt und unzerstilekelt_an dem
Platze, flir den B. es gemalt, ist es ein Denkmal
der altdeutschen Malerei, so imposant, wie es
kaum eine andere Kirche Deutschlands aufwei-
sen kann. B. reigt sich in dem Werke in der
Vollkraft seines Schaffens, er hat darin seine
ganze malerische Eigentiimlichkeit, nicht ohne
die geriigten Schwiichen, aber tiberwiegend in
den Voraiigen ansgoprigt. Das Werk besteht aus
11 Tafeln, 7 auf der Vorder-, 4 auf der Rilck-
seite. Die Vorderseite ist der Verherrlichung
der Mutter Gottes, die Riiekscite dem Tode des
Erlisers gewidmet. Das Mittelbild der ersteren
zeigt die Krdnung Marin’s durch Gottvater und
Christus, inmitten eines hdchst mannigfaltigen
Chores musizirender Engel, in deren Darstellung
der geistreiche Kinstler seiner humoristischen
Laune ungeziigelten Lauf liess, withrend die 2
iiinulichen Hanptfiguren ihre Abkunft von etwas
steif drapirten Modelien nicht verleugnen kin-
nen. Die Madonna mit schew gesenktem Blick
und gefalteten Hinden ist nicht obne Anmut,
wenn auch nicht villig naiv. Vortrefflich male-
risch behandett ist der lichtfarbene Hintergrund
des sich grenzenlos ausdehnenden Himmels, der
sich, niiher geschen, in cine Legion von Engels-
kupfen auflist. Auf den beiden Innensciten
der Fliigel je 6 Apostel,, gleichsam als irdische
Zengen der himmlischon Handiung, darunter eine
Menge hiichst charakteristischer, wenn schon
ziemlich prosaischer Portrittgestalten. Die Aus-
senseiten dieser Fliigel und zwei unbewegliche
Seitenbilder enthalten die Verktindigung, dle
Heimsuchung, die Anbetung und die Flueht nach
Acgypten: die im Ganzen gelungensten Kom-
positionen des Werkes, unter denen sich
die Heimsuchung durch eine wabrhatt ge
miitstiefe Auffassung und den trefflichen lund-
schaftlichen Hintergrund, die Anbetung durch
die cigentlimliche Wirkung des von dem Kind
ausgehenden Liehtes und die Flucht durch
ginelle, hichst anmntvolle Anordnung, wie
durch eine blithende Farbe auszeichnen. Die
Kreuzigung, das Hauptbild der Riickscite, ist in
der Komposition etwas tlberladen, aber nicht
ohne bedeutende Einzelgruppen voll dramati-
sehen Lebens. Rechts vom Beschauer, in der
oben erwiihnten Portritfigur, blickt der Maler
selbst aus dem Bilde mit einem seit dem J. 1507
sehr gealterten, fust finster dreinschanenden
:| Antlitz. Leider hat diese Tafel, wie es scheint
durch Feuchtigkeit, sehr gelitten. Auf den Fitt-
geln die hi. Hieronymus und Johannes der Tiiu-
fer, Georg tnd Martin, hervorragend durch eine
ungemeine Wacht der Darstellung. Auf der Pre-
delle die Stifter in Verehrung der hi. Jungfrau
und des Kindes, Halbfguren voll lebendigen
Ausdrucks. — In den Kapelien des Chors findet
‘man noch 3andere Werke Baldung's,darunter wol
das fritheste, weil befangenste,eineVerklindigung
und aus otwas spiteror, besserer Zeit cine Tunfe
Christi und Johannes auf Patmos, in demselben
Rahmen vereinigt. Aus derselben Zeit, wie der
Hochaltar in Freiburg, stammt eine Stindfluth
der Galerie zu Bam berg, reich an hiehst eigen
tilmlichen Motiven und’ besonders auffallend
durch die Arche, die Renaissanceformen zeigt,
belnahe das einzige Beispiel, wo sich B. von der
sildlich herrschenden Kunstform, indess nur in
dieser ‘iusserlichen Weise, berithrt zeigt. Vom
folgenden Jahr sind zwel sehr gelstreiche, kleine
‘Tafeln im Museum zu Basel, zwei vollig unbe-
kleidete Franengestalten, vom Tod in der Gestalt
eines Skeletts angefallen und gewaltsam gekiisst,
Kompositionen von ergreifender Wirkung. —
Mit dem Datum 1520 befindet sich in der Samm-
lung zu Aschaffenburg eine Anbetung des
Nougebornen, wo das Licht, wie auf der glei-
chen Darstellung zu Freiburg yom Kinde a
geht, ein koloristisches Motiv, das unseres Wis
624
Hans Baldung.
sens in der nordischen Kunst ausserdem nur
beim Meister des Todes Marid vorkommt. Die
Steinigung des Stephanus vom J. 1522 im Ber-
liner Museum ist von tibertreibender Manier in
der Charakteristik nicht frei. Acht Jahre spiter
entstand eine Madonna mit dem Kind in der Ga-
lerie Liechtenstein za Wien, bei der bereits
der blasse Fleisehton und Unbestimmtheit in der|
Zeichnung unangenehm auffallen, wogegen der:
Tod der Lukretia in der Sammlung des jingst ver-
storbenen Grafen Raczynski in Berlin aus
derselben Zeit in den 3 mit Entsetzen zuschauen-
den Mannern wieder die alte Energie im Vortrag|
und Ausdruck zeigt. (Die nach der Angabe Ra-
caynski's hichst misslungene Figur der Lukretia
ist abgesiigt worden., Ein Noli me taugere vom
J. 1539, in der Galerie zu Darmstadt, ist Bal-
dung’s letztes datirtes Gemiilde, gelungen in der
Komposition, aber leider sehr verdorben und
von jenem verblasenen Ton, der seinen spiteren
Arbeiten eigen ist
In seinen Portritbildern zeigt sich der Ein-|
fuss Diirer’s besonders deutlich. Das fritheste
ist das Bildniss des Markgrafen Christoph
von Baden vom J. 1515, in der Galerie zu
Schleissheim. Scharfe Erfassung der In-
dividualitit, sichere Zeichnung und ein markiges
Kolorit charakterisiren dieses wie seine meisten
Bildnisse. Aus der niimlichen Zeit stammt das-
Jenige eines jungen Mannes im Belvedere zu
Wien, voll frischen Lebens, vielleieht seine
beste Leistung auf diesem Gebiet ; von 1517 das
des 14 jahrigen Pfalzgrafen Philipp in der alten
Pinakothek zu Miinchen, etwas kiibl in der
Farbe und trocken in der Behandlung und end-
ich ein zweites Mal, doch undatirt, Markzraf
Christoph von Baden, in der Kunsthalle zu
Karlsruhe, ein charaktervoller Kopf, neuer-
dings trefifich restaurirt. Diese Portraits sind
stimmtlich Brastbilder, wahrend auf einem Vo-
‘ild, das die Familie eben jenes Markgrafen
in die Todtenkapelle zu Lichtenthal gestiftet,
die Dargestellten in ganzer Figur geuommen
sind. Dies Bild, jetzt ebenfalis in Karlsruhe,
ist hervorragend dureh die Charakteristik der
Portrits, im Gesammtton der Farbe ziewlich kil
Unter Baldung’s undatirten Gemiilden muss|
ganz besonders eine Rube auf der Flucht in der
Akademie der Kiinste zu Wien hervorgehoben
werden, eine Kleine liebenswiirdige Idylle vou
ungewohnlich feiner malerischer Empfindung.
In der einzigen mythologisehen Darstellung, die
von ihm bekannt ist, sHerkules und Antiuse
Stuttgart, ist eretwas in’s Ungeschlachte und
Manierirte ausgeartet. Die beiden allegorischen
Figuren endlich, in Sehleissheim und Nirn-
berg, sind in der Auffassung ebenso frostig, wie
in der Malerei
Eine besondere Erwihoung verdieneo die!
Zeichnungen Baldung’s, in denen der Vollge-
hhalt scines Kinnens sich vielleicht am unbeding-
testen ausspricht. Sie bektnden eine Grisse der
Konzeption und eine nicht selten an Diirer
fende Sicherheit der Hand, wie sie so unmittel-
bar und ohne allen Abzug in seinen Genilden
und Holzschnitten selten zu Tage tritt. Die
schinsten und zahlreicbsten BI. finden sich r=
Berlin, Stuttgart, Wien, Karisrake,
Basel und eine kleinere Zabl zu Hannover is
der vormals Hausmann’sehen Sammlung, bei
Hrn. Senator Culemann ebenda, zu Frankfort,
Kopenhagen, London, Paris, Florent
und a. a. 0. Besonders hervorragend sind die
Clairobscurzeichnungen auf braunem Papier,
mit schwarzen Federumrissen und mit dem Pis-
sel weiss gehiht. Unter den BUI. im Berliner
Museum sind namentlich hervorzubeben: cia
iemlich groBes Rund vom J. 1517, mit der Dar-
stellung jener wunderlichen alten Historie vou
den 3 Thronpritendenten, die man, um sie atf
die Probe zu stellen, ‘nach dem Leichnam
ibres Vaters schiessen lisst, wobei der sich
Weigernde als der iichte Sohn sich heraat-
stellt, und ein Helldunkelbl. aus demselben Jahr,
mit einem Bacchanal voll tibermtitig lustiger
Kindergruppen. Im Kupferstichkabinet
Stuttgart zeichnen sich der Tod Marii vox
J. 1516 und eine Taufe Christi vom J. 1310
durch Wiirde in der Anffassung und erstazx-
liche Klarheit der Zeichnung aus, beides
Helldunkelbil. In der Albertina zu Wien ist
desonders edel im Ausdruck und meisterbaft
in der Ausfiihrung ein Kruzifixus, Federscich-
nung vom J. 1537. Von geistreich humorist
scher Erfindung sind ebenda mehrere Bil. mit
Hexenszenen vom J. 1514, die indess noch dart
ein obscines Bl. mit einer ibnlichen Darstellang
im Kupferstichkabinet zu Karisruhe ibertrofex
werden, An letzterem Orte bewahrt man auch
das oben erwilinte, hchst interessante Zeichea-
buch Baldung’s, voll mannigfaltiger, hehst lie-
bevoll ausgeftihrter Naturstudien; auffallig ist,
dass die Daten darin von 1501 bis 1545 reichea
Sollte der Meister ein Skizzenbuch wibrend #
langer Zeit in Gebrauch gehabt haben ? Und dock
lisst sich gegen die Acchtheit desselben nichts
einwenden! Aus der Albertina sind auch voch
ie drei weiblichen KUpfe zu nennen, die fritbet
stets fiir Arbeiten Dilrer’s gehalten wurde,
noch von Waagen, der ihrer ganz besouders
rithmend gedenkt, wogegen Thausing (Jahrb. fi
Kanstwissenschaft, 1869, Heft III} nachgewieses
hat, dass das feine BI. dem Baldung angebirt.
Minder Gberzeugend ist seine Beweisfihriag
beziigtich der vielbesprochenen Zeichnang
den drei von Todtengerippen angefallenen Rit
tern, die er ebenfalls B. zuweisen michte. (Da
Original in Stuttgart, eine Kopie in Wien.
Ein beglaubiztes Bl. unseres Meisters ist cxd-
lich noch die treffliche Studie au einem der beiden
Baseler Gemillde, Nackte Frau vom Tod ange-
fallen, gleichfalls in Helldunkel auf brausen
Grunde, in der Handzeichuungensammlung 1
Florens.
Hans Baldung.
‘HL Baldang als Kupferstechor,
In dor Technik des Kupferstichs scheint B.
nicht heimiseh geworden 2u sein, obschon or
ihrer miichtig genug war, wie das treffliche,
Ge Bl. »Der Reitknechts, Bartsch No. 2, be-
ist. Man kennt bis jetzt nur vier Stiche, die
ihm mit Sicherheit zugeschrieben werden diir-
fex, was bei einem sonst s0 eifrigen Parteigiin-
ger Dilrer's auffallend ist. Dass or sich auch in
diesem Zweige seiner Kunst nach letzterem ge-
DVildet, braucht kaum hervorgehobon 2u werden.
Besonders bemerkenswerth ist die Jahreszahi
des einzigen datirten Stichos, den wir von ihm
besitzen, da sie vermuten liisst, er habe sich
unter Ditrer’s persbnlicher Leitung in derKupfer-
stecherei vervollkommnet. Es ist dio Halbfigu-
rengruppe des Iilsternen Alten mit dem jungen
Miidchen, die ihm in die Goldtasche greift, with-
rend er sie umarmt, mit dem Datum yon 1507,
des Jahres, in welehem nach unserer Vermutung
B. in Nitrnberg arbeitete. Er zeigt sich in die~
sem Bl. noch etwas unfroi in dor Zeichnung und
minder sicher in der Fihrung des Grabstichels,
als in den drei tibrigen ohne Zweifel spiiteren Bil.
Jenes ist indess auch in anderer Hinsicht von
groGem Interesse. Die Gruppe wird von einem
Bogen eingefasst, an dem sich rechts oben in
der Ecke die Zahl 1507 und unten, glotchfalls
rechts, das aus 27 und G gebildete Monogramm
auf einem kleinen Zettel vorfindet. Neben den
BIL. pit diesen Merkmalen, wie sie 2. B. Pass.,
P.-Gr., TfL 319 angibt, kommen noch zwei
Bil. mit Abweichungen vor, von denen sich das
vine im Kupferstichkabinet zu Berlin, das an-
dere in dem zu Dresden befindet. Passavant
sagt von dem Berliner Exemplar, die Datirung
sei auf demsolben kaum sichtbar, sic ist es aber
sar nicht. Auf dem Dresdener hingogen ist die
Jahreszahl zwei Mal vorhanden, einmalan deran-
regebenen gewUhnlichen Stelle, das andere Mal
icht unter dem Kiinstlerzeichen, indess hier
riembich undeutlich, und in umgekehrter Reihen-
folge der Zahlen, 80 dass die Sioben den ersten,
Null den zweiten Platz u. s. w. einni
Diese Detailangaben sind néthig, weil der Stich
tu zahlreichon Erdrterungen in’ der Kunstg
schichte Veranlassung gegoben, dic nach uns
tem Daflirhalten auf einem Irrtum beruhen, der
toch jetzt nicht bescitigt ist. Dic Frage dreht,
sich oimlich um die Ansicht, dieser Stich sei eine
Kopie nach dem frither sogenannten iiltoston
deutschen Kupferstich. So weit wir unterrich-
tet, hat zuerst Sundrart in sciner »Teutschen
Akademice (II Buch TIT. Cap. 2. 220) di
Welt mit diesem Kunstprodukt beschenkt, wo
er sagt: »Ein Anderer hat den alten Mann gesto-
then, der seine Hand an eines jungen Miigal
Brust, sie aber dio ihrige in des Alten Taschen
hat, und dieses Stuck also Al gemerket, mit|
angehengtem Jahr der Verfiirtigung, niimlich
Meyer, Kinatler-Lestkon. I.
1455e, Knorr in seiner Ktustlerhistorie 1759
macht dazu die Bemerkung: »Dass aber auch
dieses selten mehr zu sehen ist, urtholle ich da-
aus, weil ich eine Sammlung von Anno 1461—
1550’ tiber vierthalbtausond yon lauter alten
Stiicken zusammengebracht, und gleichwol die-
ses Blat niemahlen 2u Gesichte bekommen kin-
nene. Knorr hiitte behaupten difrfon, dass es
Uberhaupt nicht existire. Zu so entschicdencr
Sprache entschloss sich erst Brulliot (Dict. des
Monogr. 1817. Il. No. 250), wihrend Hei-
neken (Neuo Nachrichten ote. p. 391) in Sand-
rart’s Angabe keinen Zwelfel setzte und annahm,
unser in Rede stehendes BI. mlisse cine Kopio
nach dem von Sandrart beschriebenen sein. Da-
Begen macht schon Bartsch (P.-Gr. VI. 386)
Bedenken gegen Sandrart geltend, indem er die
Vermutung ausspricht, wenn das BI. tiberhaupt
vorkomme, mtlsse es mit dem Datum 1488, nicht
1435 verschon sein, wihrend dic Engliinder
Strutt und Ottley eine gleiche Hypothese fllr die
Jahre 1477 und 1499 aufstellon. Bis jetzt hat
Brulliot Recht behalten, da sich der von Sand-
rart erwihnte Kupferstich wedor mit dor von
ihm angegebenen Jahreszahl, noch mit der sei-
ner Gegner irgendwo vorfand. Schorn (Ku
Dlatt 184. p. 350) glaubt dem Irrthum Sandrart’s
mit der Erklirang auf die Spur gckommen zu
sein, derselbehabecin gewisses Exemplarunscres
Blattes, das, wie man Schorn mitgetheilt habe,
in Dresden befindlich, zwar die Zahl 1455, aber
‘nur von unberufener Hand beigeschrieben
trage, flichtig geschen, oder von einem ober-
flichlichen Beobachter dartiber gehiirt und sich
dadurch irreleiten Insson, indem dann das @ fiir
ein &, die geschriebene Zahl filr eine gestochene
gehalten worden sei. Diese Auskunft Schorn's
wurde dann auch von Anderen acceptirt. Indess
bei autoptiseher Kinsichtnahme im Kupferstich-
kabinet zu Dresden stelite sich heraus, das
Schorn ebenfalls getiiuscht wurde. Es fand sich,
dass daselbst nur Ein Druck aufbewahrt wird,
eben der, welcher die Jahrzabl 1507 zwei Mal in
der oben beschricbenen Weise -enthilt. Sollte
das umgekehrte Datum in seiner Undoutlichkeit
Schuld sein an jener zweimaligen falschen An-
gabe, einmal von Seiten Sandrart’s und dann von
Seiten des Schorn'schen Berichterstatters? Nicht
‘wol denkbar, und doch bietet sich keine andere
Erklirung.
Die drei ferneren Stiche Baldung’s sind der
schon orwithnte Reitknecht, im Begriff ein Pferd
aufzuziiumen, eine Leistung, worin erin vollende-
ter Technik seinem Vorbilde Diirer am niichsten
kommt, Der Schmerzensmann in einem kleinen
Rund, cin hchst delikates Blittchen , das an
verstindnissvoller Behandlung hinter keinem
Produkt der Kleinmeister zuriicksteht und von
grsster Seltenheit ist, und endlich Der hl. Seba-
stian, an cinon Baumstamm gebunden, glelch-
falls ein BI. von miissigen Dimensionen, worauf
‘war nur ein leeres Tiifelehen ohne beglaubi-
9
626
gendes Monogramm sich findet, dessen Stil aber
unabweislich anf B. deutet.
IV, Seine Holzschuitte,
Man kennt von Baldung cine betriichtliche
Anzahl von Holzschnitten; aber wenn die Br-
fahrung bei fast allen Meistern des Kupferstichs
und Holzschnittes Iehrt, dass das Verzeichuiss
ihrer Werke als noch nicht geschlossen betrach-
tet werden darf, so ist dies gauz besonders bet
unserem Meister der Fall. Erst ktiralich ward
‘uns die Ueberraschung, in einem Hortulus a1
mac vom J. 1511, tiber vierzig giintlich unbo-
kannte, zum Theil treffliche kleine Bil. von i
au entdecken, Frithero Funde mit ei
kdnnen seinem Werke jetzt mehr als 60 Num-
mern zugefligt werden. Wegen der Verschic-
denartigkeit in Entwurf und Ausflthrung der Bll.
Ist auch hier sein Name vielfach entstelit, setne
Bedeutung hiiufig verkannt worden; durch seine
vielgestaltigen Monogramme hat er sogar ge-
wiegten Kennern, wie Bartsch, schwicrige Rit
sel aufgegeben.
Zicht_man dio Summe seiner Leistungen in
dieser Technik, so durften weder Burgkmair
oder Cranach, noch irgond ein Schiiler Direr's,
obwol ihre Bll. viel bekannter sind, thi den
Rang streitig machen. Wie hoch Ditrer selbst
des -Griinhansen Dinge schiitzte, geht aus der
erwiibnten Thatsache hervor, dass er es in den
Niederlanden theils verschenkte, theils ver-
Kaufte. Was seine Gomiilde auszeichnet, macht
auch den Werth seiner Holzschnitte aus, nur
dass er sich hior noch reicher an Erfindung,
freier und kithner in der Komposition zeigt.
Freilich troton dabei auch ebenso stark seine
Fehler 2u Tago, der Mangel an gereiftem Sehiin-
heitsgefithi, die’ bizarron Ecken und rlicksichts-
Josen Uchertreibungen in der Bewegung der Fi-
guren, Vergessen michte man ihm das Alles,
wenn man sich seiner Holldunkelblitter erin-
nert, in denen er soin Talent von der gilicklich-
sten Seite acigte. Ohne Gewicht ist dabei, ob er
gerade dor Erste war, der sich in Deutschland
in dioser malerischen Spezies des Formschnitts
versuchte, oder ob ihm darin Weehtlin, Cranach
oder Burgkmair vorangingon; denn die Erfin-
dung dieser Technik, was wichtiger wire, wird
keinor diosor Meister unbostritton in Anspruch
nebmen diirfen, dagegen eine griGere Meister-
schaft, als sie Alle, Baldung. Dio Stoffe, die or
in den Holzschnitten behandelt, sind noch
nigfaltiger, als boi seinen Gemiilden; denn aus-
ser dem alten und neuen Testament, der heiligen
und profanen Legende, der Geschichte, Allegorie
und dem Portritt, befassto er sich auch mit dem
‘Thiorstiick und dem Hexen- und Zauberwesen
und zwar in cinzelnen selbstiindigen BIl., wie
namentlich auch in zablreichen Bilchorillustra-
tionon. In dem lotzteren, damals so fleissig kul-
tivirten Genre kamen seine Leistungen vor Allem
den Schriften Geiler’s von Kaisersperg 2u Gute;
or ist dor hervorragondste Meister Strassburg’
diesomZweigeder vervielfiltigenden Kunst; seine
‘Thiitigkeit auf diosemGebiete wurde fast vonallen
Offizinen der freien Reichsstadt in Anspruch ge-
nommen, hauptsiichlich von der Joh. Grieninger-
schen Druckerei, die durch ihn in dieser Bezie-
hung emporkam.
Unter seinen Darstellungen aus dem alten Te-
stament kommen Adam und Eva vier Mal vor,
Bartsch 1—4, darunter die grisste, No. 3, von
J. 1511 mit der Anfschrift: Lapsus humani gene-
ris, efn bedeutendes Helldunkelblatt von zwei
Platten. GroBartiger aber noch im wuchtigen
Pathos des Ausdrucks ist die Vertreibung aus
dem Paradies, B. 4; von ergreifender Wabrheit
und Innigkeit der Auffassung dic Beweinung des
todten Erlisers, B. 5. Dic Apostel mit Christus
hat B. in geschlossener Rethe drei Mal darge-
stellt, darunter bedentende, Iebendig ausge-
prigte Charaktere, aber auch hart gezeichnete,
cckig bewegte, hausbackeno Gesellen. Dic Be-
kohrung des Paulus, B. 33, zeigt eine machtsolle
Erfassung des Momentes, in dramatisch beweg-
ter, ungemein Iebensvoller Komposition. Dea
hi. Blisser Hieronymus hat der Kilnstler drei
Mal dargestollt, bosonders originell in No. 38
bel B., wo der Charakter der Landschaft mit dea
im Sturm flatterndon Vigeln und der Lowe az
Wasser die Vorgiinge im Innern des Heitigen
symbolisiren. Sehr edel sind zwei Darstellan-
‘gen des gemarterten Sebastian, B. 36 u. 37, die
aber noch tibertroffen werden durch dasBI. B.42,
Christus an die Siule gefesselt, an der er sich
mithsam aufrecht hiilt. Dio tiefe Empfindurg,
je diese Komposition beseelt, lisst alle Mingel
rgessen, die ihr in der Ausfiihrung als Erb-
theil der altdeutschen Kunst etwa noch anhal-
ton. Von wahrhaft groBartiger Konzeption ist
sodann B. 43, der Loichnam des Herrn, vou Ex-
geln zum Himmel emporgetragen, oine Darstel-
Tung, in der sich ein Zug michelangelesken Gei-
stes verriith. Gomlitvoll und von kistlichem
Humor gowlirzt erscheinen seine heiligen Fa-
tmilien, die ihm erst von Passavant zurilckgege-
ben wurden, nachdem sie von Bartsch wegea
des nur aus’ 2f und B gebildeten Monogramms
dem Hans Brosamer und Burgkmair zugeschrie-
ben worden (Pass. 62, 66 u. 67). Die sehinsie
daruntor ist No. 66, Maria mit dem Kinde auf
dem Schoo8, unter einem Baum in reicher Latd-
schaft sitzend und lesond, umspiclt von reizea!
hermtltigen Engetkindern.
Seltsam dagegen bis in's Burleske zelgt sich
B. in seinen mythischen und mittelalterlich-
phantastischon Darstollungon. Wie ungeschlacht
und fast komisch gebahren sich
B. 44, dio nackt in ciner 2iomlich tri
schaft thr Handwerk betretben. Wie derb in dea
Figuren und tberftllt ist die sogenannte Kinder
aue mit den belden gleichfalls nackten Matters
und der Menge von ungezogenen Kindern! Wie
grotesk Aristotelos mit Phyllis, dic den tber-
627
listeten Philosophen am Boden aufgeziiumt und
bestiegen hat!
Die gewollte Komik in dem letztoron BI. ist ttb-
rigens entschioden wirksam, ihnlich wie bei dem
betrunkenen Silen (von B. 45 »Bacchuse genannt),
der seinen Rausch verschliift und von ibermil-
tigen Rangen in etwas cynischer Weise geneckt
wird, Hochst phantastisch ist dic Vorbereitung
zum Hexensabbath, B. 55, ebenso erstaun-
lich, als abstossend in der Art, wie sich der
Kiinstler in die getriumte Wirklichkeit furmlich
vertioft. HUlzern in der Bowogung dor ausschla-
genden Beine sind seine sonst tilchtig gezcich
neten und lebendig gruppirten Pferde, B. 56, 37
und 58. Trefflich endlich sind die’ Bildnisse,
deren er mohrere flir den Holzstock gezoichnot,
darunter besonders charaktervoll das bisher un-
beschricbene des Johannes Indagine (No. 149 des.
Verzeichnisses), welches eines Ditrer wilrdig
wire,
Bildnisse des Kiinstlers
1) Ganze Figur, in Grin gekledet, im Alter zon
etwa 30 Jahren,
Marter des hl, Sebas
Friedr. Lippmann zu Wien, s. Text I.
2) Ganze Figur, auf dem Mittelbilde der Riickseite
des Hochaltares tm Minstorchor za Freiburg
4, B., gleichfalls in Griin gekleidet, ein Mann
mit Vollbart im Alter von ungefihr 40 Jahren.
s. Text I.
3) Brustbild, In Sandrart's toutscher Akademie
t. 1. CC mit dem Monogramm Albrecht Direr's
unter dem Namen Matthius Grunewald; hichst
wahrscheinlich eine Verwechselung mit I. B.
Grien, Kl. Oval.
Vorzeichniss der Gemilde:
Die zwelfelhaften und dio unichten Bilder
‘sind als Anbang anfgeftirt.
In Aschaffenburg, im Schlos:
1) Christus am Kreuz zwischen den beiden
Schiichern, mit zahtreichen Figuren, dar-
unter zwei Nonnen, vermutlfch die Stifter-
innen des Bildes. Mit Monogr.
2) Die Anbetung des Neugeborenen dureh Ma-
ria, Joseph und cine Engelschaar. Mit Mo-
nogr. und 1520. 8, Text If,
In Bamberg, Galerie auf dem Michels-
bergo:
3) Die Stindfinth. Mit Monogr. auf der Archo
und 1516. s. Text Tl.
In Basel, Sffontl. Kunstsammlung:
4) Der Tod, eine Frau kilssend. Mit Monogr.
8. Text If.
8) Der Tod, cine Frau beim Haar fassend und
auf das daneben goviffnete Grab zeigend;
mit der Inschrift: »hie mist du yn, 1517,
‘Text II.
6) Christus am Kreuz zwischenden Schiichern;
zu Filssen desselben links verschiedono
Heilige, rechts der Auferstandene mit Tho-
mas. Neben den Kreuz knict die Stifterin,
eine schwarz gekleidete Nonne mit weissem
Kopftuch. Mit Monogr. dem Namen Bal-
dung und 1512. 8, Text II,
In Basel, im Besitze der Frau Schilling-
* Kellerman :
7) Beweinung des todten Christus am Fusse
des Krouzes, links und rechts die Schitcher.
Im Hintergrunde die Stadt Jerusalem.
Stammt aus der Barfusserkirche in Luzorn
und galt frither flir Holbein; sehr bermalt.
In Berlin:
8) Musoulm: Christus am Kreuz. Am Fusse
desselben rechts Maria, Tinks Johannes.
Hintergrund cine gebirgige Landschaft mit
lebhaftem Abendroth, Mit Monogr.
Christus zwischen den beiden
jichern am Krouz, welches von Mag-
dalena umfasst wird. ' Rechts Maria, von
Johannes und zwei hi. Frauen unterstiltzt.
Links der Hauptmann zu Pferd. Im Vor-
grunde, ganz klein, der Stifter, ein Abt
dem Kloster Schuttern im Breisgau.
Hintergrund eine Landschaft mit hohen
Schneebergen, ber welche sich vom Himmel
die Finsterniss herabzuseuken beginnt. Mit
Monogr. und 1512. s. ‘Text IL
10) Ebenda: Der hl. Stephanus wird vor einem
mit Siulon geschmtickton Bogen gostoinigt.
Rechts, durch ein Gebiude von dieser Szeno
getronnt, Saulus, mit dem Mantel des Hei-
ligen, und cin anderer Jude. Hintergrund
Gebifude und Landschaft. Mit Monogr. und
1522. 8. Text II.
11) Ebonda: Triptychon mit der Anbetung der
Konige in der Mitte, dem hl. Georg und dem
bl. Mauritius auf den Fitigeln. . ‘Toxt II.
12) In der Sammlung Raczynski: Tod
der Lucretia. Nur die dret zuschauenden
minnlichen Figuren sind noch tibrig. Oben
liber der Thiire Grau in Grau: 1530. Quid
salvi mulieri amissa pudicici iB
In Darmstadt, Museum im Schlos
13) Noli me tangere. Christus erscheint am
Ostermorgen der Maria Magdalena als Giirt-
ner. Im Mittelgrunde sicht man den voraus-
gegangenen Moment, Magdalena weinend am
Grabo, wo Engel ihr dio Linnen zeigen, in
welche der Leichnam des Herrn gehilllt war.
10. BALD. PAC. 1539. 8. Text IL
BALDUNG. Fac. 8. Text II.
In Florenz, Galerie Pitti:
44) Adam im P: Kopie nach dem Bilde
Diirer's in
628
Hens Baldung.
15) Eva im Paradies, desgleichen. Schmal-
tafeln, beide Figuren in LebensgriBo. s.
‘Text I.
Tn Frankfurt a. M.:
16) Stidtische Sammlung im Saalhof:
‘Triptychon mit der Taufe Christi auf dem
Hauptbilde; auf den Fliigeln zwei minnliche
Heilige. Mit Monogr. im Mittolbilde.
17) ImBesitzdesHerrn Milan! Madonnal
mit Kind, Grau in Grau.
In Freiburg i. B.:
18) Im Chor des Munsters: Hochaltar von]
11 Tafeln ; s. die ausfUbrliche Beschreibung
im Text Il. Die Porteits der vier Stifter,
damaliger Hiittenpfleger, auf der Prodelle,
haben die Ucberschrift: Sebastiano de Blu-
menegg Patricio, Egidio Has, Udalrico Wirt-
ner, Plebeis, Magistratibus, NicolaoSchefer,
edis sacro Thesaurariis, hoe opus factum,
An. sal, MDXVI. — Rechts von der Pre-
delle befindet sich die denkwifrdige Bezeich-
nung : Joannes Baldung cog. Grien Gamun-
dianus Deo et Virtuto auspicibus faciebat.«
Das gew0hnliche aus H, B, @ zusammen-
gesetzte Monogramm des Ktinstlors befindet
sich auf einem Tifelchen in der Hand eines
Kniibehens auf der Haupttafel der Ritekseite.
19) In einer Chorkapelle des Munsters:
Taufe Christi und Jobannes auf Patmos,
durch eine Leiste getrennt, aber von einem
gemeinschaftlichen Rahmen umfasst. 8.
Text II.
20) In einer zweiten Kapello, ebenda:
Die Verktindigung. 8. Text II.
In Karlsruhe, groSherzogl. Kunsthalle:
21) Brustbild des Markgrafen Christoph von
Insehrift: 7. G. @.
Baden und Hochberg
dem Gott
22) DieFam
‘Markgraf Christoph’s von Baden,
In der Mitte Maria mit dem Jesuskinde und
di
hi Anna. Zur Linken der Markgraf mit
n 10 Séhnen knieend, zur Rechten die
Markgriffin Ottilie mit 5 Téchtern. s.Text II.
In Littzschena bei Leipzig, Sammlung
dos Freiherrn von Spock-Sternburg.
23) Drei weibliche Heiligo (die »dret wetblichen
‘Tugendene genannt), in einer Landschaft
stehend.
In Milnchen, alte Pinakothek:
24) Brustbild des Pfalzgrafen Philipp, mit Mo-
r. und 1517. Ausserdem die Inschrift:
Co. Pa. An. Na. 14 Baldung faciebat
1517. 8, Text II.
In Nurnborg im Landauer Briderhaus:
2) Die sogen. Klugheit am Abgrunde, cine
nackte weibliche Figur mit einem diinnen
Schleier. (Angeblich mit dem Datum 1535.
8. Text IL.)
In Prag, Galerie der Privatgesell-
schaft patriotischer Kunstfreunde:
26) Das Martyrium der hl, Dorothea. Sie kui
inter ihr der Scherge mit dem Schwerte ua!
mehrere Zuschauer. Die Landschaft nit
Schnee bedeckt.
In Schleissheim:
27) Brustbild des Markgrafen Christoph va
Baden, Mit Monogr. u. 1515. 8, Text IL
28) Allegorische weibliche Figur, nackt, in der
Linken ein aufgeschlagenes Buch, in der
Rechten cine Geige haltend ; 2u ihren Pisses,
eine Katzo, s. Text If.
In Stuttgart, im Besitze des Hrn. Dr.
Leisinger (frliher in der Abel'schen Sammlung
daselbst):
29) Herkulesim Kampfe mit Antius. s, Test Il
In Wien.
30) Belvedere: Brustbild eines jungen bloo-
den Manes. Mit Monogr. und 1515. Dabei
cin lateinisches Gedicht 2um Ruhme Bal-
dungs. 8. Text I1.; Waagen, Kunstdenk-
miller in Wien, I. 165,
31) Akademie der Kilnste: Rube der bl
Familie ingebirgiger Landschaft. s. Textll
Waagen, a. a. 0. p. 246.
32) Galerio Lichtenstein: DieStufenalte
des menschlichen Lebens, in weiblichea
Figuren, von denen filnf’ neben einander
stehen ; hinter ihnen eine sechste, vor ibuea
cin Kind am Boden. 8, Waagen, a. a. 0.
p.275.
33) Maria mit dem Kinde, welches der Mutter
die Wange kilsst. LebensgroBes Knie
stiick. Mit Monogr. und 1530. 8. Test Il
‘Waagen a. a. 0. p. 276.
34) Im Besitz des Hrn. Fr. Lippmann
Fllgelaltar. Mittelbild: das Martyrinm des
hi. Sebastian. Rechter Innenfliigel: der
hi. Christoph. Linker Innonfiigel: der bl
Stephanus. Aussenfliigel rechts die hl. Do-
rothea, links die hl. Apollonia, ‘Mit Monogr
und 1507. s, Text Il.
35) Galerie Schinbor:
Figur in LebensgriBe.
36) Eva, desgleichen.
Beide Tafeln fUhren den Namen Luc
Cranach.
: Adam, stehende
In Wirzburg, im Bositz des Antiqui-
tiitenhiindlers Miller
37) DerSchmerzensmann, von Engeln umgebeo
Aus der Galerio zu Pommersfeldeo, wo &
file Ditrer galt; sehr verdorben.
Hons Baldung.
hafte und uniichte Bilder:
Zwei
In Basel, dffentliche Kunstsammlung:
4) Bildniss eines Juinglings von 20 Jabren.
1511.
2) Bilduiss des Bernhard Meier, 25 Jabro alt.
1513.
Diese beiden, unsores Wissens zuerst von
Waagen dem B. zugeschriebenen Werke
tmilssen ihm entschfeden aberkannt werden,
obne dass man jedoch einen andern Namen
dafttr anzugeben wilsste.
In Burgwiedhoim bei Bamberg, im Be-
sitze des RentamtmaifM’s Briindel:
3) Christus in der Vorhiille. Ist dem Vert. ai
eigener Anschauung nicht bekannt, wird aber
von Kennern fiir B. gehalten.
In Cassel, dffentliche Galerie:
4) Auf einem dem Mabuse zugeschriebenen
Triptychon sollon nach Angabe des Katalo-
ges die Aussenseiten der beiden Fliigel von
B. soin. Dieselben enthalten dio hl. Barbara
und die hl. Katharina, erinnern aber nicht
entfernt an B.
In Colmar, Sammlung des Schongauer-
vereines
5) Der groGe aus 11 Tafela bestehende Issenhei-
mer Altar. Er wurde bekanntlich zuerst von
Waagen dem B. zugeschrieben; neuerdings:
hat aber Woltmann nachgewiesen, dass die
alte ‘Tradition Recht behalten werdo,
welche mit dem geistreichen Werke den
Namen des Matthiius Grunewald ver-
kntipfte. Sicher ist jedenfalls, dass dasselbe
nicht von B. horrihrt. s. ‘Text Il.
In Dessau, Amaliensti
6) Enthauptuog Jobannes des ‘Tiufers. Hat
nichts mit B. gemein.
In Hannover, in der vormals Haus-
mann’schon Sammlung:
7) Die bl. Familie. Zeigt nicht einmal Ver-
wandtschaft mit Baldung’s Werken.
In Hamptoncourt bei London:
§) Minnliches Bildniss, mit Monogr. FAR und
1539, dasnach Woltmann vonB. seinktnnte.
In Karlsruhe, groBherzogl. Kunst-
halle:
9) Vier Tafoln mit folgenden Darstellungen:
DieMarter der Zebntausend ; Konstantin und
Helena, welche das iichte Krouz Chris
durch Erweckung eincr Todten erproben;
sodann die gepsarten Figuren der Heiligen
Viacus und Acharius, Barbara und Agnes.
Die Tafel stammen aus der
Hirscher, wo sio irrtilmlich
nannt waren. Die Umtaufe aufBaldung
richtig sein; sie bezeichnen wabrach
das zweite Stadium seiner Entwicklung, wo
er sich schon cinigermassen von Diiror be-
cinflusst zeigt.
In der Firstonkapello des Klosters
Lichtenthal bei Baden-Baden:
10) Linker Seitenaltar. Vorderseite: Die bl.
Helena, Apollonia und Kunigunde. Rulck-
‘Das Leben der tigyptischen Maria;
Himmelfahrt ‘Hauptdarstellung.
thre
Goldgrund, links unten in der Eck¢ B
und 1496.
11) Rechter Seitenaltar. Vorderseite: Die hi.
Barbara, Anna selbdritt und Agnes auf
Goldgrand. Riickseito: Dio hi. Ursula mit
ihren Jungfrauen im Schiff, gleichfalls mit
dem Datum 1496.
Diese zum Theil sehr tibermalten Bilder
zeigen unverkennbar die Schule Schon-
gauer's; in don licblichen Kupfon kommt der
Autor der Bilder seinem Meister und Vorbild
ausserordentlichnahe. Diobekannten'Typen
Schongauer’scher Kupferstiche, der” Ma-
donna, der klugen Jungfrauen u.s. w., findet
man hier wieder. Die Wahrscheinlichkeit,
dass uns in diesen Werken Jugendbilder
Baldung'serhalten sind, ist sohr gro8.
Tund Il.
In Liverpool, Royal Institution:
42) Alter und Jugend. Im Stil und aus der Zeit
des B. Hior dem Antonello da Messina zu-
geschricben, s. Waagen, Art treasures in
Great Britain, IIL. 233.
In Niirnberg:
13) Auf der Burg: Die Kreuzabnahme; er-
innert nach Waagen am moisten an B.
44) Moritzkapelle: Dic hl. Anna selbdritt,
au den Seiten Rosalia, Ottilia, Margaretha
und Barbara. Ist nicht vou B., sondern vou
dem Meister der Sammlung Hirscher.
18) Ebenda: Maria mit dem Kinde auf dem
Am. Goldgrund. Von diesem Bilde gilt das
sleiche wie von No. 13.
In Wien, Belvedere:
16) Im ersten Saale dor alton doutschen und
niederlindischen Schulen hiingt unter No. 55
das Bildniss eines Mannes in schwarzer Pelz~
kleidung mit dem Monogr. Bu 1520,
srmutungsweise dem Baldung zuge-
aber von Hans Brosamer her-
630
‘Hans Baldung.
In Wirsburg, im Besitze des Hrn. Hof-
rath Rinecker:
17) Zwei Tafeln mit den bh. Christoph und An-
dreas. Sie sind von Barthel Beham und
wurden in der Leihausstellung iilterer Ge-
miilde im J. 1869 zu Miinchen fillschlich dem
B. beigelegt.
) Von ihm gestochen:
Zwolfelhafte BIL. und solche, dle der Vert. nicht
sesehen (Kupferstiche, wie Holzschnitte), sind
‘unter ¢) und’) aufgetubrt,
1) Der Schmerzensmann, unbekleldet, mit Hinden
‘an dio Siule gebunden I
on einer starken Glorie umstrabltes,
Haupt sinken. Monogr. links von der Stule gegen
unten, Rund, Durehmesser 49 milli, Bet,
4s. Text MI,
2) Der Stallknecht, vor einer Mauer tm Frefen oft
nach links gewandtes Pferd mit der Rechten am
Kopf, mit der Linken an der Mabe haltend, win
cs aufrurhumon, Rechts an der Mauer das Mo-
FB
4. Toxt I
3) Der liisterne Alte mit dem Midchen. Halbfiguren.
itr oe Bogen, Mido Monge. HEY nt
1807. 180, Br. 140 mln. Fels bl B
B
nogr. H, 220, Br. 930 millim. B. 2,
Ueder ot
Stiches s.
4) Der hl. Sebastian von vorn geschen, mit den
Amen an einen Eichbaum gebunden. Links
an cinem Zweig ein leores Tafelchen. H. 120,
Br. 70 millim, Fehlt B.; Pass. 4, 8, Text III,
YVariante in der Bezetchnung dieses
xt IIT.
b) Holzschnitte :
Biblische und legendarischo Gogen-
stinde.
1) Adam und Eva, Siestehon elnander gegentbor
inter dem Apfcibaum, an weichem de Seulange.
Rechts unten ein Tatelchen mit dem Monogr.
‘H, 8” 2”, Br. 5” 8", B.A.
2) Adam stebthinter Eva, de in Joder Hand einen
Apfel halt und fhven iaken Fass auf ein Tatel-
‘len geretzt bat, worant dae Monogr, Links
unten 1519. H. 9” 3", Br. 3” 6". B. 2.
Sinden, Eva reieht Adam den Apfel
dar, wabrend ors mit der Linken umfasst halt,
‘Am Baume ist elne Tafel aufgeingy, wort
SLapeus humant generise steht. Links unten eln|
‘Tifeehen mit Monogr, und 1511, Clalrobacur
on? Platten, H. 19" 10", Dr. "4", D3,
4) Vertreibang sus dem Paradies. ‘Links der Engel
ait dem Schwert, der Adam und va nach ree
fus dem Paradies jagt. An
Haumes, der sich in der Mitte erhobt,hingt eln
Tifelchén mit dem Monogr. 11, 9” 3". Ur. 8"
om. B. 4.
58) Die Verkindigung. Links som tn elnem Re-
alseancegemach kutot Matla vor threm Pulte,
dle arme Uber der Brust gekreuzt, rechts neben
ihr der Engel, in der Linken ein Szepter haltend,
a
Monogr. rechts oben an einer Saule. H. 228,
Br. 148 millim. Feblt B. und Pass.
6) Dio Anbotung des Neugeborenen durch Maris,
Joseph und funf Engel. Links blickt ein Hire
uf die Gruppe herein. Hintergrund Landsat |
mit der Verkiindigung an die Hirten. Monee
oben in der Mitte an elnem Pilaster. H. 22
Br. 152 millim. Pehle bel B. ; Pass. 61. — Nod
Passavant giebt es hiervon Drucke, suf dene
sich rechts unten am Pilaster die Zahl 1514 te
det,
7) Die hl, Familie, Vor einer Maver im Free
sitat Marla, das Kind der hl. Anna hinreichend
dahinter steht Joseph, auf die Groppe bent-
Dlickend. Hintergrund Landschaft mit Felsea-
schloss. Links ghen an der Mauer befindet sich die
Zahl 1511 und Fechts unten in der Eeke, an eines
Stein gelebnt cin ‘Tafelchen mit dem Mono.
Hee M.A" 6", Br, 9" 2", Febit B,
Pass. 62.
8) Madonna mit Kind sitzt unter einem Baum wi
est in oinem Buch, wibrend das Kind seis
Handchen ach einem Apfel ausstreekt, den iho
ein Engel darreicht. Mebrero andere Engel b-
leben splelend und scherzend in manniehfaches
Gruppen die Szene. Hintergrund higelige Lani-
schaft; rechts unten ein Tifelchen mit dem Mo-
BB Bsa, Be. 9” 7, etic
nogr.
Pas
globt blervon auch BIL. in Helldunkel vor
2 Platten.
9) Dic hI. Familie, Motter Anna empfingt ds
Jesuskind aus den Hinden der Jungfrau, Hinter
Shnen der bi. Joseph und der hl. Joucic.
suedem wonoes. FRB
chen, links unten von elnem Hasen gehilteo
iL thr 3. Br. 9” 9". Pass, 67. Battech (VI
467. No. 6) schreibt iretimlicher Wels dies
BI. dem Hans Brosamer 20.
Es existirt davon elne rohe Kople mit dem
auf einem Tile
Monogr. ‘von einem Hischen gebalen.
10) Hi, Jungfrau mit Sternenkrone und Glore in
Wolken, das Kind an der Brust, Halbdcs.
Links unten ein Wappen mit 2 stehenden Live,
dardder ein Bischofsbut, H. 130 millim. Br. $6.
Feblt B. Pass. 65.
11) Die bl. Jungfrau mit dem knicenden Donstt
Tetzterer in kleinem Maafistab. Ueber iha {2
einer Nische eine minnliche Baste. Seitwirt
Siulen, auf denen 3 Engel musiziren, links det
hl. Geist, Neben dom Donator befindet sich és
gewshnliche Monogr. auf einem Tifekden
HL 14", Br. 9 6", Feblt B.; Pass. 68.
12) Christus, an der Siule zusammenbrechend, wirt
‘yon einem kleinen Engel unterstitzt; 2u seinen
Fissen Marterworkzouge. Monogr. und 1517 suf
‘Tafelchen links unten gegen die Mauer gelehnt
H, 220, Br, 162 millim. B, 42.
13) Der Gekreuzigte zwischen Maria Magdalena, de
‘am Fusse des Stammes kniet und sich mit beides
Hinden ein Tuch vor’s Gesieht hilt und Johannes,
der die ohnmichtig zusammenbrechende Mutter
svfrecht hilt. Hintergrund bewaldetes Gebiree.
Monogr. rechts unten auf einem Tifelcben, Clat~
obseur von 2 Platten. H. 370, Br. 260 millim.
Dieses seltene BI., das sich ibrigons nicht blot
in der Albertina 20 Wien und im Britischen
Museum zu London, sondern auch im Kupfer
stichkabinet zu Amsterdam und im Besitz des
Arn, Senators Culeman zu Hannover vortindet,
wurde son Bartsch auf Grand eines gefalschten
Diier'schen Monogramms unter No, 57 dem
Werke Direr's elngeretht und erst durch Thau-
sing's Forschungen dem wabren Urheber, Baldung,
auriickgegeben, Vgl. Jahrb. fur Kunstwissen-
schaft, IL. Heft 3.
14) Der todte Christ
der Erdeliegend, wird von seiner Mutter, Johannes:
und Maria Magdalena beklagt. Rechts unten das
Monogr. 1. 218, Br. 153 millim, B. 5.
15) Halbfigur des todten domengekronien Christus
yon 6 Engeln umgeben, deren zwei ihn unter
stiltzen, Oben in dor Mitte steht: Ecee Homo
15 011. Monogr. rechts unten. I. 125, Br,
nmillim. B. 41.
16) Der todte Christus, von vior Engetn gen Iimmet
{getragen, wabrend ein flinfter mit der Dornen-
Krone aber der Gruppe schwebt. Oben gegen
links Gott Vater in einer himmilschen Glorie.
Monogr. links unten. H, 222, Br. 154 millim,
B43.
17) Christus, von einer Engelgloric umgeben, hilt
‘in der Linken die Erdkugel und segnet mit der!
Rochten. Monogr. und 1519 rechts. unten
H, 225, Br. 155 millim, Von B, 40 falschlie
Gott Vater genannt.
1830) Christus und dio 12 Apostol, stebond in
gamer Figur. H. 2U1, Br. 127 miltin, B. 6—
1s.
18) Christus in einer Engelglorie, in der
Linken dio Erdkugel haltend, ‘mit der
Rechten segnend, Monogr. rochts unten,
3.6,
19) Bi Petr
8.
.. Monogr. links in halber Hohe.
20) Hi. ‘Andreas. Monogr. rechts unten.
B. 8,
21) Mi, Jakobus d. A. Monogr. rechts unten,
B. 9.
22) Hi. Johannes.
B, 10.
28) Hi, Pappas, Monogr. rechte unten
Bed
Monogr. rechts unten,
Monogr. rechts in halber|
24) IH, Bartholombus, Monogr rechts unten.
B12.
25) Hi, Matthias. Ggen oben links das Mo-
nnoge., rechts 1519. B. 13,
26) M1. Thomas. Monogr. links unten, B. 14.
27) MH, Jakobus d. J. Monogr, rechts gegen
unten. B. 15.
28) IH, Simon, Monogr. rechts unten. B. 16.
20) M1, Judas Thaddius. Monogr. rechts gegen
vunien. B. 17.
30) Hi. Pao
Hobe. B. 18,
3—42) Dio 12 Apostel, stchond in ganzer Figur,
H.61, Br. 42 millim, B. 19—30,
TM, Petrus. B. 19,
32) HI. Andreas. B20.
33) HL Jakobus. d. A,B. 21.
34) HI. Johannes
35) HL. Philippu
36) HI. Bartholo
37) HL Matthias.
88) HU, Thomas, B. 26,
459) HI, Jakobus a J.
B
‘Monogr. links oben.
40) TH. Simon, Monogr. rechts oben. B, 28.
41) IL Judas Thaddius, B. 29.
42) IL, Paulus. B. 30,
48—19) Christus und die 12 Apostel, letetere 2u
Je zweicn auf einem Blatt, durch cine verzierte
Siule getrennt, Die Blatter Insgesammt tragen
Inscbriften aus dem Credo und haben folg.
MaaBo: H. 250, Br. 180 millim,
43) Christus ‘mit’ krouzformiger Glorio, ganz
yon orn gesehen, in weitem Mantel, dic
Rechte zum Segnen erhoben, inder Linken
die Weltkngel mit groBem Kreuz haltend.
Er steht zwischen zwei Siulen, die sich
an den Itand des Blattes anichnen.
14) M1, ‘Thomas ond hl. Bartholomi
Bolen rechts neben Thomas 1518,
45) M1. Jakobus d. J. und hi. Simon.” Neben
letzterem links unten 1518.
46) II. Phitippus und hl. Matthies,
47) HL, Paulus und hi, Judas ‘Thaddius,
Links neben letzterem 1518,
48) Hl, Petrus und hl. Johannes,
49) HI. Jakobus d. A. und bl, Andreas. Aur
dor Basis der sie trennenden Siule 1516.
Mit Ausnahme von No. 44 (von Pass, unter
No. 69 beschticben), sind diese BM. sowol
Bartsch als Passavant unbekannt,
5062) Christus und dio 12 Apostel.
Dio Bil, sind grob vorschnitton und haben
offender dem Melster in Sher ungeschlachten
Ausfahrung nicht gefallon, obgletch sie obne
‘Zwelfel auf Vorzelchnangen’ von shm zuriickza-
{abren sind. Er wird eine Vervielfiltigung als-
dann verhindert haben, daher ihre Seltenheit.
Vollstindig befindet sich die Keihe nurim Kupfer
stichkabinet_2n Karlsrahe, unvollstindig. zu
Basel, 1,220, Br, 210 min, ‘Fel B, und
is. Am
63) Johannes der Taufer sitzend, mit einem offen
Buch in der Rechton und dem Lamm auf den
Knicen, Monogr. anf einem Blatt Papier links
unten. “H, 200 millim. Tr. 143, B. 31.
61) Die Tochter der Herodias, auf elner Schiisset
‘den Kopf Job. des Tiufers tragend, halbe Figur.
Hintergrund Landschaft mit mohroren Gebiuden,
Monogr. rechts unten, H, 126 millim. Br. 85,
B32,
65) Die Bekehrung des Paulus, Monogr. links unten,
Hi, 592 millim. Br. 194. B. 33.
‘Kommt auch als Helldunkel von 2 Platten
06) HI, Hieronymus in der Bindde. Monogramm
und 1511 auf einem Tafelchen rechts unten.
H, 219 millim, Br. 126, B.
67) Hil, Hieronymus in der Eindde, Monogramm
‘auf Tafelchen in einem Loch des Felsens rechts.
Hi, 224 millim. Br. 154. B. 35.
68) Der bi. Hieronymus kniot als Basser vor einem
Baum, darancin Kruzifix, Linksan einem andern
Baum'hingt ein Tifelchen mit dem Monogramia
EB ver tetch unter No.7 he dem
‘H. 7”, Br.”
Pass, 70,
‘Es gibt hiervon auch BI. in Helldunkel.
69) Ill, Sebastian an einen Baum gebunden, von
‘5 Engeln umgeben, Monogr. und 1512 auf einem
632 Hans Baldung._
Tallchen rechts unten, 127 mili, Br. 85.
. 36,
70) TH, Sebastian, in einer Landschaft an einen
Bauim gebunden, von Pfeilen durchbobrt. Di
hinter cine Wolke mit 6 Engeln. Monogr. und
1514 auf Tafelchen rechts unten, 11.315 millim,
Br. 235, B. 37.
71) Hi. Christoph mit dom Christusknaber auf der
Schulter, darch’s Wasser schreitend. Rechts in
dor Ferne der Eremit mit einer Laterne in der
Hand. Monogr. auf dem Tafelchen links unten.
H, 388 millim. Br. 259. B. 38,
72) I, Maria Aegyptiaca. Sie wird von 6 Engeln
gon Himmel getragen; mit gefalteten Hinden
sioht sic aufdenrechts unten stehenden Eremiten
hhinab, der 2u thr emporschaut. Links oben auf
einem Tafelehen das Monogr. Hl. 4" 9", Br. 3”
3”, Feblt B. Pass. 71.
82) Mustrationen zu den 10 Geboten. Fi
schionen zuerst in dem Werke: »Die zohen ge-
tot in disem Buch erclert und vOgelegt durch
cetlich hoch berlimte lerer etc. Strasburg 1516
bel Johannes Griningern.« Einzelne dieser
Ril, kommen auch in folg. Werken vor: »Das|
Buch der Sinden dos Mundese, von Dr. Geiler|
von Kalisersperg. Strassburg bei Job. Grininger
1518. Paul's »Schimpf und Eraste, Sine loco
etanno. In fol. sKalserspera’s Alphabet in XXIII
Predigtene. J. Brunswig’s Distitierbuch. Strass-
burg 1531.
73) Im Vordergrond Moses von Gott die Ge-
setzestafeln empfangend. Links nach hin-
fen die Juden yor einem Idol knieend,
Monogr. rechts unten, B. 51 hat dieses|
BI. irrtumlich fOr einen beliebigen a
detenden Greis genommen; Pass. wic-
derholt den Irrtum (Appendice p. 321),
beschretbtaber, ohnees gewabr zu werden,
ebenda unter No. 60, dasselbe BI. noch
einmal, und diesmal richtig. H. 133
millim. Br. 103.
74) Ein Soldat in einer Landschaft vor zmeien
seiner Kameradén anf ein Kruzifix am
Wege schworend. Monogr. rechts unten,
B. 49, H. 103, Br. 133 millim.
73) Ein Priester, 'Messe lesend. | Monogr.
echts unten, H. 103 millim, Br. 133.
B. 52,
76) Ein junges Paar, vor einem Alten im Mit-
telgrand an einem Postament knieen
B. 53. H. 103 millim. Br. 133. Monogr.
71) Zwei Kimpfende, Rechts unten das Mo-
hogr. Pass. p. 321, No. 5, Feblt B.
4H. 103 millim. Br. 133.
78) Ein Landsknecht und efno Dire an einem
Hagel sitzend. H. 104 millim. Bi
B, 50. Monogr. unten gegen links,
79) Ein Dieb, eines schlafenden Mannes|
Kassoplindernd, 1, 104 millim, Br. 135.
Von Pass. ibid. filschlich zum 10. Gebot
beschrieben, Fehlt B, Monogr. links
unten,
50) Das, falsche Zougniss. Zwei Manner!
‘stehen vor einem rechts sitzenden Rich-
ter, Feblt B. und Pass. H, 104 millim,
Br. 134,
$1) Eino Dame und oin Ritter, olmander in
Siulenhalle begegnend. HH. 105
nmillim, Br. 133, Febit B. und Pass,
82) Zwel Manner nahen eluem Geld zablend
Wucherer, HM. 104 millim. Br. 143.
B. 54. Pass. ibid. No. 9. Monogr. onten
‘an einem Pfeiler.
Vel. aber die ganze Folge: M. Thausing,
Jahrd. fOr Kunstwissenschaft IT, 3. Heft.
Nicht 2u Gberschen ist, dass in der obigen
Rathonfolge das 9. und 10. Gebot umgutlt
Die folgenden 6 BI. gehdren zu dem Buch
Granatapfel, gedruckt 20 Strassburg durch Jo-
inem Knoblauch. 1511.
83) Christus im Hause bel Lazarus, Martha und
Magdalena. H. 172 millim. Br. 135. Betndet
sich auf der Rackseite des Titels zu dem Buche
Granatapfel.
84) Untergang der Acgypter im rothen Meer, im
Hintergrande am Ufer die geretteten Juden mit
‘Moses, Gber ihnen dic Siule in Wolken. H. 172
millim. Br. 137. Befindet sich auf der Ruckseite
des Titels »Ain gaistliche Bedeutung des auss-
gangs der Kinder Israhel von Egypto.« Feblt B.
und Pass, is
85) Dic bi. Elisabeth sitzt und spinnt, ungeben von
5 Frauen, ber sich eine Banderole mit der In-
schrift: 6 + musuru + Links unten das Monogt.
HB 06 ter vortncie “tw itn dr
Titel: odie galstlich spinnerin, nach den:
Exempel der hayligen wittib Elizabeth, wie
an ainer gaistlichen Gunckel flachs vii wol ge-
spnnnen bate. H. 172 millim. Br. 137. V
Hi, Burgkmair zugeschrieben, Pass. 72
. IV. 37, No, 28 irrtiimltch auch noch
dem Hans Brosamer zugesehrieben.
96) Ein Koch, in einer Kiiche einen Hasen ausneh-
mend, Gegen links unten am Heerd das gewahal
Monogramm des Melsters. Auf der Vordersete
dos Blattes der Titel: »Ain gaistliche bedeutang
‘des HiBleins, wie man das in dem pfeffer be-
ryt sole. e.'w. H. 172 millim. Br, 137, B.AT
und No. 71 des Burgkmairschen Werkes.
87) Die sleben Hauptsiinden in Gestalt von
thierischem Hollenspuk. Jedes der Ungebeuet
hiltein Schwert, worauf die Nam
fart, Noid, Tragkait, Fressery, Vnkeuschat,
Geitikait. Auf der Vorderseite dieses Blattes der
Titel: »Die siben Hauptsind die da bedeat sein
bey den siben gaistlichen schwerterne u. 5.
H, 171 millim. Br. 138. Fehit B. und Pass.
88) Sieben Scheiden. Dariber steht : Joab restitatas
erat tunica stricta ad mensuri habitus sui etc
Auf der Rackselte: »Von den syben schayden
‘ynder denen sich verbergen die schwert det
sybii hauptsinden ete. H. 172 millim. Br. 138.
Jedes der letzton 5 Hil. ist elner der ange-
gebenen Unterabtheilungen des Buchs Gramst-
apfel belgedruckt, Sie sind zusammen mitNo. 68
yon Baldung nach ahnlichen, aber schwicherea
Darstellungen Burgkmnair’s zu demselben Werke
(crechionen xu Augsburg bei Hans Ottmar 1510)
‘entworfen, s. auch Nagler, Monogr. IIT. No, 988.
89) Piett. Im Vordergrund liegt vor einem Baum
an einem Hagel der Lelehnam Christi, dabinter
niet Marla, die Hinde vor der Brust rusammen-
gelegt. H. 61 millim, Br. 48,
90) Crucifixus zwischen Maria links und Johannes
rechts, H, 77 millim, Br. 51.
91) Die Erscheinung Christ! bet a
‘L. Gregor. H. 60 millim. Br. 47.
Messe det
Hans Baldung.
633
%2) Crucitxus awischon Marla links und Johannes
rechts. H. 61 millim. Br. 47.
3) Christus am Oclborg”betond mit den drol schla-
fenden Jangern. I. 60 millin. Br. 47.
4) Konig David vor Gott kniend, Hi. 77 mitin,
95) Die Dreifatigkoit. H. 61 mlllim. Br. 47,
8) Mater dolorosa, mit einem Schwert im Herzen
Jn ener Landschaft stehend. H. 63. millim,
Br. 37.
37) Mi, Jungfran mit dom Kind an dor Brust von
vier Engeln verebrt, I, 60 millim. B. 47.
48) Maria mit dem Kind auf der Mondstchel stchend.
1H. 62 millim. Br. 48,
9) Der Erzengel Michael mit dom Drachen kim-
pfend. H, 60 millim. Br. 49.
100) Bin Mann vor seinem Schutzengel knlecnd.
1. 61 millim. Br. 48.
101) Johannes der Taufer, vor einer Mauer mit sei-
‘ten Attributen in der Linken stehend, rechts
neben sich am Boden einen Fisch. Hintergrund
Landschaft. H. 60 millim, Br. 48,
Kommt auch vor in: Historia von Hhodis. Ge-
truckt zu strassburg durch den firsichtigen M
tinus Flach 1513,
102) Der Apostel Matthias. H. 61 millim, Br. 48.
103) Der Apostel Philippus. H. 61 millim, Br. 48.
104) Der Apostel Jakobus d. J. H. 60 millim.
Br, 48.
105) Der Apostel Petrus. 1. 60 millim. Br. 48,
106) Der Apostel Paulus, H. 61, millim. Br. 47.
107) Der Apostel Jakobu: 1. 60 sillin.
Br. 48.
108) Der Apostel Bartholomius. Ul,
Br. 48.
3) Der Apostel Matthius. Hl. 60 mill, br. 48.
61 millim.
110) Der Apostel Simon. H. 60 millim. Br. 48.
111) Der Apostel Judas. H. 60 millim. Br. 48.
112) Der Apostel Andreas. H. 60 milli. Br. 48.
113) Der Apostel Thomas, Hi. 62 mfllim, Br. 48.
Dieses Bl. scheint zweifethatt.
114) Der Apostel Jobannes. 11. 61 millim.eBr. 48.
115) Der hl. Sebastian in einer Landschatt,
Pfelten durchbohrt an einen Baum gebunden.
H. 59 millim, Br. 48,
116) Hf. Valentinus, einen Epileptisehen heilend.
4H. 60 miliim, Br. 47.
{1 HL Margaretha, 60 mili, Br. 48.
118) Hi, Maria Magdalena von 5 Engeln gen Him-
imel getrogen. H. 61 millim. Br. 48.
119) Hf, Anna selbdritt, H. 60 millim, Br. 48.
120) Hi, Ursula mit den eilftausend Jungfrauen im
Schift. H. 61 millim. Br. 47.
121) Hl. Elisabeth mit einem ‘Krippel.
millim, Br. 48.
122) HL. Kathrin
H. 61
H, 59 millim, Br, 48,
123) Hi. Barbara, H. 60 millim, Br. 48.
124) HL. Oailia, ‘vor einem Altar auf den Knicen
Hegend, hinter thr das haillsche Feuer, aus dem
auf thr Gebet thr flrstiicher Vater durch einen
Engel befreit wird, H. 61 millim, Br. 48.
125) Anbetung der Kénige, 1. 60 millim. Br. 48.
126) Die Anferstebung. “H. 61 millim. Br. 48.
127) Die Ausgiessung des hi, Geistes, Hi. 60 millim.
Br. 47.
128) Die Geburt Christi.
39}
4H, 61 millim, Br. 48.
HL. Veronika,
130) Die Beichte. H. 63 millim. Br. 41.
131) Die Messe. H. 60 millim. Br. 40.
Moy er, Ktnatler-Lesikon. 1.
132) Der Adler des Evangelisten Johannes, H. 40
millim. Br. 39.
133) Binsegnung ciner Leiche.
194) Das Fegfouer. Hf. G0 millim, Br. 47.
Die letzten 46 Bll. (No, 89—134) sind insge-
sammt aus cinem »Hortulus animes, gedruckt
zu Strassburg bel Martin Flach 1511.
‘Yom J. 1512 eine zweite Ausgabe mit 28 wei-
teren Holzschnitten nach Zelchnungen Bal-
dung’s; MaBe durchschnittlich wie oben.
135) Das Titelbl. mit den sieben Secramenten, Das
Mittelbild: Christus am Krenz, von vielen knie~
tendon Personen umgeben; dardber die Messo;
Jinks von oben nach unten: Beichte, Firmung,
Taufe ; rechts Priesterweihe, Ehe, letzte Oelung.
Unten ‘alten zwei Apostel die Tablette, links
cin knieender Bischof mit dem Wappen, rechts
Maria mit dem Kind. Das Monogramm a. 9. 0.
ist auf der Siule rechts an der Darstellung der
Messe, Das BI. kommt in einem lat, Werke von
‘Thomas Anselowws vor. H. 262 millim. br. 192.
Profane Gegenstande:
136) Die Parzen sitzen nackt In elner Lan
‘unter einem Baum. Klotho, rechts auf einem
Baumstumpf, Wilt den Rocken, Lachesis links
splnnt, Atropos, binter Klotho stehend, schneidet
den Faden ab, ‘Fin Kind splelt links unten mit
finer Blumo. Links oben hingt an elnem Zweig
cin Tifelchen, worauf das Monogr. und 1513.
W221 millim, Br, 153, B. 44.
iervon eine anonyme glelchsoltige Kopte in
der Originalgrie. Sie unterseheidet sich vom
Original nur dadureh, dass tm Hintergrand
zwischen dem Stock dos Spinnrockens und den
Armen der Atropos und Klotho hindurch nur
2 Baume statt der zablreicheren des Originals
erscheinen.
137) Der trunkone Silen liegt an der Erde
fechlafen gegen cin Fass gelehnt, umgeben von
mebreren nackten Knaben, deren einem er die
reehto Hand auf den Kopf gelegthat, Binanderer
Knabo, auf dem Fass stohend halt eine bronnende
Fackel in der Linken und plsst auf Silon herab.
Monogr. rechts oben auf einer Tafel. Hl. 219
‘Yon B. 45 wol irrtiimlich
den, dass der eine von der wurmstichigen Platte,
der andere vou der unversehrten gemacht ist,
Jene spiteren Abdriicke sind melst 2u. schwarz.
‘= Davon eine sehr schlechte Kopie in der Grote
des Originals.
138) Die zwel Matter, auch die Kinderaue genannt.
Die Altero sitet
Kind die Brust reiche
Fuss eines Baumes,
auf dem Boden, einem
, dic jingere reekts am
reitet in der Mitto nach hinten ein Steckenpferd
tund halt mit der Rechten ein Tafelchen auf der
‘Achsel, woranf das Monogr, Vorne links eine
Katze, H. 180 millim, Br. $8. B. 46.
Kopio von der Originalscito in R. Welgel's
Holeschnitten berthmter Meister No. 3, Lief.
Vu.
199) Phylis, in einem Hof den von thr aufgexiumten
‘Aristoteles reitend, Links ein Gebaude, aus
‘lem Olymplas, die Mutter Alexander's des Gro
so
sen, der Szone zuschaut. Mi
opr, wud 151.5 Links
unten auf dem Tafelchen, H, 333-millim,
Br. 239. Von B, 48 falschlich Xantippe und
Sokrates genannt.
[40) Drei Hexen sich zum Sabbath vorboreitend,
ihrend eine vierte schon in der Luft auf einem
Hock davonreitet. Auf der Ende legen mehrere
Mistgabeln und Gebeine umber, Rechts ist ein
Maumstamm, andem dle Jabresz, 1510 steht und
cin Tafelchen mit dem Monogr. hingt. Clairob-
eur von drel Platten, 1, 13" 8". Br, 9” 6",
cine Kople von der Gogenseite, be-
zoichnet mit Monogromm (No. 196 bel Bartsch) ;
das Monogramm des Originals und die Zahl 1510)
‘woggcblicbon. Der Kopist dieses BI, ist wahr-
scheinlich Lukas Alantec. s. Nagler, Monogr,
IV. No. 896.
Auf einer 2weiten originalseltigen Kopte trigt,
das Tifelchen das Monogr. Direr's sammt der
Zahl 1510. Dies ist, wie Bartsch richtig be-
Trrtum des Formschnelders, odor eine
Diese Kople ist etwas schmaler als
das Original,
141) Groppe von sieben Pfordon im Wald, daruntor|
rol, dle sich betssen und ausschlagen, echts|
gegen unten ein Tifelchen mit der Aufschrift
mauwwxa 1534. H. 210 millim, Br. 325. B. 56.
sglebt BIl., die aber dem oberen Rand die]
Aufschrift tragen : »Vilerley herliche unnd kunst~
licho wolgorissene Prerd, mit allem verstand auf
mancherley weyss gestelt unnd fUrgebildet, durch
denn woytberimbten Johan Baldung, 2 nutz
allen Molern,; Goldtschmiden,
lund andren der kunstllebend
brocht, dedglelchen vor nlc auBgangens, Unter|
dom untern Rand steht: »Getruckt zu Basel, boy
Christoffel von Sichem Formschnelder, 1575.«
142) Gruppe von sicben Prerden im Wald. Links
im Hintergrund ein Mann, rechts ein Hirsch
Gegen Tinks unten Hegt von einem Affen betastet|
elne Tafel mit der Aufsehrift: 1 » maLpyNo +
yncre - 1534, H, 228 millim. Br. 336. B. 57.
143) Gruppe son secha Pferden im Wald, davon das
‘orderste stallt. Rechts unten ein Téfelehon mit|
der Aufschrift: MALDYNG
1534
H, 228 millim. Br. 336. B. 58
144) Brustbild des Markgrafon Christoph von Baden,
‘beinahe im Profil gesehen, nach rechts gewendet.
ben links das Monogr. und in der Mitte 1511.
Unten dic Worte: Cristoferus. Marchio. Baden-
1H. 6" 7", Br. 37 9", B. 59.
145) Bildniss Luther's als Augustinerménch, Halb-
‘Agur nach rechts gewendet. Hr blattert mit der
Rechten in einem Buch, worsuf sich das Monogr.
und die Jabreahl 1521 (2) befnden. Ueber sei-
nem Haupte schwebt der hi. Geist. Von Bartsch
39 falschl. der bl. Domintkus genannt.
Das Bi, trigt dic Ueberschrift: Martinus
Luther ein dyner Jhesu Christ! und ein wides
uflrichter Christiicher leer. Es ist aus einem
Drackwork. Auf der Riickseite dos Blattes steht:
Register.
Mammon, was das sey
‘Zwoyerley menschen ete,
4H. 185 mitiim, Br. 112.
‘Das BI, soll nach Cranach sein. Auf dem
Schnittrande des Buches steht: HERMAN.
_Hans Baldung,
Hiervon eine geringe Kopie von der Origin!
selte. In Kupferstich mit dem Zeichen de.
Molstors: es trigt dieselbe Insehrit, welch
faber unten steht, H. mit der Schrift 5” 4", oboe
die Sehrivt 5". Br. 2" 11",
146) Lucretia, sich don Doleh in dic Brust stofent
‘Halbtigur. Oben zwischen Fruchtgufrlanden thi
‘auf einem Tifelehen: Lucrecta. Rechts oten tx
Monogr. 11.4" 9". Br. 3” 3", Pass.
147) Der seblafende Stallknecht ‘auf dem Botes
‘ines Stallos ausgestreckt. Hinter ihm ein Pieri,
rechts eine Hexe, eine Fackel in der Hint
Rechts unten das Monogr. You Burtt
fileehlich unter No. 15 dem Hans Brosamer
zugeschrieben. H. 12” 9", Br, 74". Pass. 1
148) Brustbild des Johannes’ Rudalphinger, gest2
rechts gewendet. Er hilt in der linken Hunt eis
Papler mit der Aufschrift: Joan Ruodalphiseic=
musteorum decus hac Simetria, Joan. Baldungu:
Pi, posterttati dicavit 1534.
Yu belden Selten ein Ast mit oben gee
‘einander geneigten Blittern. 1, 6” 11" Br. 1"
6". Pass. 75.
149) Trustbild des GasperHedion, von vorn, Seine
Rechte rubt auf einer Brustlehne , worauf cin
Buch Iegt. Links oben sein Wappen, ru beiies
Solten eine schmale Bordire. Aus der Chrout
von Strassburg v. J. 1543, deren Verfasser Heli
war, Dr. der Theologle und Prediger am Mist
au Strassburg, H. 6" 6". Br. 4" 10"
150) TitelbordGre. Unten in einer Sinlenballestt
der Kalser Maximilian fm Kronungsomat a!
einem Thronsessel, an dessen linke Seite ds
Wappen mit einem Doppeladier gelehat ‘s.
‘Monogr. links am Boden. Dariiber erheben sh
au beiden Seiten Zierleisten mit Arabesten, au!
der rechten Seite getragen von einem nackteo
Knaben, der einen runden Schild ber sich bt.
Oben eine Querleiste mit einer Arabeske in Ge-
alt eines Kopfes. Der Titel in der Mitte lute.
Prima pars operum Joannis Gerson Cancer
universitatis Parthisfensis theologi ebristianisin
tus, , H. 239 millim. Br. 167, Auf der Rid-
scite dieses Blattes ein Pilgor in einer Landscht
mit einem Wappea in der Linken, einen Ease
‘und einen Hund zur Seite, von Weehtlin. H.23!
rilllim, Br. 167. Feblt B. Pass, 81.
151) Eine Allogorie mit vier altlichen minnliches
Fignren. Usber dieses Bartsch und Pussiast
tunbekannte Blatt berichtet J. Heller (Beitrgt
zur Kunstgeschichte, p. 2). Monogramm rhs
oben im Eck. Dieses Blatt findet sich in dee
Die Welsch Gattung.« Gedroctt {2
fatthlas Schorer, 1513. 4
152) Bin Manin, dessen Hinde auf den Tocken ¢-
‘bunden, wird von einem wilden Manne an eine
Strick gehalton ; links stebt ein junges Web w"
der Thiire eines Gebiudes und spricht ru 4
Gebundenen. Rechts am Himmel Halbmond vo!
‘Sonne, Monogramm rechts unten an einem Se
Ha" 3, Br, 3” 36, Feblt B. u, Pass, Ao:
demselben Bache, wie No. 151.
158) Eine Schlacht, im Hintorgrund eine Sot
‘Monogr. rechts unten am Boden. 1. 150 mills
Br, 140, Ist aus einem Drackwerk in deatsbet
Sprache, worln von Usberwindang der Pent
durch Themistokles die Rede. Feblt B. und Piss
154) Brustbild des Johannes Indagine, Ex trigt eo
Hans Baldung.
Mitze, enon goblimten Rock, in der Linken ein
Papler und ist nach rechts gowendet; Siulen~
artige Umrahmung. Titelblatt 2u dem Werke
Introduetiones apoteles maticac elogantes, in
Chyromantiamete. AutoreJoanneIndagine 1522,
Strassburg bel Joh. Schott. MH. 190 millim,
Br. 153. Feblt B. und Pass.
155) Wappen des Joh. Indagine. Den Helmschmuck
bildet ein armloser birtiger Mann mit Blumen-
durch zwel Siulen, auf denon oben 2wel Fall-
himer ruhen. Dariiber steht: Arma Joannis In-
dagine. H. 230 milli, Br. 150. Fehle B. und
Pass.
Dieso Darstellung befindet sich auf der letzten
Seite des unter No. 154 erwihnten Werkos.
¢) dem Meister sugeschriebene Stiche
1) Herkutes und Omp
‘Obne Monoge. M7" 2", Br. 5” 1".
Dies von Pass. 5 dem Balduug zugescbriebenc
Blait, wovon ein Exemplar im Britischen Mu-
seum, diirfte act sein,
Nach Wessely im Kupferstichkabinet xu Ber-
Jin ein radirtes BI. mit demselben Gegenstand,
2) Der Kaiser der Tirken, von vorne gosehen, sitet
‘auf dem Thron, den Kopf mit einer boben Mitze
bedeckt, die Rechte auf seinen Degen gestiitzt.
Ohne Monogr. So beschreibt Pass, dies Blatt, das
Jeb nicht gesehen, Er fagt bel, dass Duchesne
ing (Voyage e un-
vollendeto Stich Ks und
dass er ihn dom Meister von Zwoll (Johann von
Kéln), oder demjenigen mit dem Monogr. MB
aogescheicben, Aber der Stil und die Art der
Ausfibrung seien dem 16, Jabrh. angehirig.
In der Kupferstichsammlung zu Amsterdam, wo
sich dieses Unieum befinde, sel es dem Werke
Diirer’s elnverleibt,, aber entfomo sich ntchts
desto weniger von der Manter dieses Mcisters in
dom MaaBo, als es sich derjenigen des Baldung
Grien nahere. Diese letztere Meinung werde
‘unterstitet dareh eine Originalzelehnung, fraber
{in der Sammlung Lawrence, spiter im Besitz des
Herm Liesching in Stuttgart. Diese Zeichnung,
slolchfalls Direr zogoscbricben, trage das un
‘Yorkennbaro Geprige des Baldung’schon Stiles.
Stich wle Zeichnung sind mir unbekennt.
Nach Aussage des Herm Liesching ging dic
Zeichnung in der Folge in den Besite des Mr.
‘Thibandean tn Parts Gber, mit dessen Sammlung.
sie ohno Zweifel versteigert wurde.
3) Die Pietd. Der todte Christus Hegt, in Verkis-
zung nach links, in der Mitte des Blattes; die
schmerzgebeugte Mutter blickt thm mit gefalteten
Hinden in’s Antitz, hinter thr dio hl. Magdalen
mit. emporgchotenen Armen, links Johanne
H, 165 millim, Br. 159. Feblt B. und P,
Diese Komposition hat dic alleruichste Verwan
sehaft. za B. No, § der Baldung'schen Holt
schnitte, nur dass sle von der Gegensefte genom-
men und mit Weglassung der Kreuzstimme und
ddes Monogrammes gegeben ist.
R, Weigel aussert sich in seinem Kunstkata-
tog, No. 14904, Uber dieses hichst merkwiirdige
Blat, das meines Wisseus nur in der Kupferstich-
sammlang der Konigin Wittwe in Dresden vor-
Kommt, wle folgt:
gearbeltet. Die Platte ist mimlich wie zur
Schwarzkunst zubereltet, dle Lichter herausge~
hoben, so dass es wlederuim den sogenannten
geschrottenen (i. i. geschnittenen) Blittorn un
den Clair-obscuren gloicht; scheint dies
Uberaus Kostbare Blatt Obrigens auch ru sein,
‘Von grisster Seltenheft und fast einzig.«
Ueber zwel fernore Stich bemerkt Nagler,
Monogr. 111. No. 988:
DES Ast auch oin Blatt mit der Verkiindigung
Marii vorhanden, wir kinnen abor keine Bo-
schrelbung geben.
In demse!
fm Cabinet
pie nach Direr's Blatt, welches die En
Jobannis vorstellt, B. No. 125. Sle ist von der
Gegenseite und kleiner als das Original. An der
Stelle von Direr’s Monogramm steht Jones von
HL B, Griene
) dem Meistor zugeschricbone Holzsehnitte
1) Christus am Kreuz mit elnem Donator in einer
Landschaft. Dieser hilt knieend ein Herz in der
Rechten, eine Mitzo in der Linkon. Rechts oben
cine Banderole mit der Inschrift: syasva couva.
tte in dr alte das Mover. FQ].
be 3" 3, Isehwelch on Haldane age
Ieeittsp 33, Pent, Pace. 63
2) Beco imo, Chit taht antecht, dle Are
igotent dn omgsen an den Lelia:
Sefecnan; Llnksunien dle Wet: Howe hone
Hector itdonte la, oben le Zl 182,
Cietcar von evel Pans He 1 Mr 8
fiefs Das at Blan worth nd
Saket von th
Daren sae Kp sha Date.
4) Sune Daten. In coon Genach sat
sts at ier Ae vento, waa Kise
tin unis Waele Bet eles
Sa‘enem tstat ter Hnken aed. Hecht
sth en haiches Wall talents, de
[Satna den Pula olen slats Unten on det
Bank das Monoge. EQIP M6” 4". Br. a”
6s. Brulliot, Diet. I No, 2122. 11, und
Nagler IL. No. 944, 2." Pass, 74.
Dieses robo Blatt ist aus einer deutschen
Uebersetzung des goldnen Esels des Lucian in:
‘Translatzion oder thtschungé des hochgeachten
Neolal von Wyle —.etlicher bilcher Enee Silvij
Pogij lorentini. Strassburg bey Job. Bryso 1510,
Diosolbo etwas verinderto Darstellung in dem
imlichen Werke, Augspurg durch Haynrich
Stayner, 1536. H. mit Randleisten 198 millim.
Br. 145.
‘Dio Urboberschaft Baldung's ist mehr ale zwel-
felhatt.
4) Die Jagd im Lérserwald. In dem Walde ver-
schiedene Grappen von Jager und Hirschen,
Ein Bauer fart einen Wagon mit 4 Pferden be-
spannt gegen dle Mitte, wo sich ein Kavaller be-
AAndet. Rechts tm Vordergrunde drei Kavallere,
darunier ein Farst, Avf elnem Helligenstock
s0*
636
Hans Baldung.
mit dem Wappen der Pfalz steht
B.- und 1543
wo das Monogr. oben rechts von dem Stock
im Schatton sich befindet. Das Blatt trigt dio
Ingehrift: »Wahrhaftige Contrafactur und. Ver-
zelehnuss dess Neuwen Schlosz und des Hochge-
wildts im Lirserwald awischen dem Neckar und
Rheyn in der Pfaltz gelogen.« Dieses umfangreiche,
aber etwas klelulich gearbeftete Blatt ist, meiner
Ansicht nach, nicht von Baldung, H.'@" 6",
Br. 40”, Febit B. Pass. 75.
5) Dic Eule. Sie sitzt auf einem Todtenkopf in
‘Mitton eines Sarkophages. Links hinter der
Kule an elner Mauer die Worte Teh fyreht den
Tag, H, 328 milllim, Br. 234. Pass
wabrscheinlich von Baldung.
6) Wappen des Huchdruckers Peter Schiffer mit
drei Rosen von einem Ritter und einer Dame ge-
halten, Dabei zwei Hirten, von denen einer die
Sackpfelfe blist, eben sich einen Hund und
zwel Schafe. ‘A
Wablspruch: Ingen Rechts
unten das aus H und G zusammengesetzte Mo-
18 Monogt.
Es giebt auch Exemplare
nnogr. Dieses Blatt findet sich am Ende eines:
Drockworkes mit dem Titel: Ey:
woblgegrunds Vislerbuch etc. Gedruckt 2u Strase-
burg durch Peter Schiffer 1531. 4. Brulliot,
Dict, 1. No. 2122, TH, H. 8”. Br. 3”. Pass. 80,
Ob ¢s von Baldung welks teh nicht, da es mir
nicht 20 Gesiche gekommen.
itelbordire aus dem Lexikon des Amb:
Calepinus, gedruckt bei Job. Schott, St
1537 in fol. Teb kenne das Blatt n
10", Br. 5” GM. Pass. 82.
5) Allegorie auf die Macht des Todes.
‘le. Adresse : Impressum per Fratrem Nicolau
‘Kotbez, Plekanum in Durlach, Ist mir unbekannt.
9" 8", Br. 9” 10". Pa
9) Guitholmus Rainaldi. "Dieser Karthiuser
‘auf einem Stuhl, indem er die Flsse auf seit
Kardinalshut gestellt hat und ein offenes Buch
‘auf seinen Knieen halt. Das Blatt ndet sich
in dem Werke: Statuta nova ordinis Cartuslensis
In tribus partibus ete, Impensts domus montis
Joh. Bapt. prope Friburgum 1510. (s. Ebert
S101.) M8” 7". Br. A" 1", Pass, 84.
10) Die Trinitat, Gott Vater sitet unter einer Wal-
‘bung nach vorne gekebrt, den Lefchnam seines|
Sohnes auf dem Schoo. Links ges
‘schwebt die Tanbe des hl, Geistes.
lim, Br. 67. Fehlt B. und Pass, Ist sehr wahr-
schetnlich von Baldang.
11) Anatomische weibliche Figur obne Kopf mit
gedffneter Brust- und Baucbhohle, auf einem
Brasbewachsenen Feliblock sitzend. Die bloB
Hegenden Organe sind theils mit lateinisehen
thells mit deutschen Namen bezoichnet, 1H. 10”
6", Br. 6" 9". Feblt B. und Pass.
Dieser etwas derbe Schnitt kinnte von Baldung,,
méglicherweise aber auch von Wech lin her~
rire,
us
nacktes Weib, mit einem Girtel um
, davor ein Schloss, Sio nimmt Geld
‘yon einem alten und einem jingeren Mann, die
ihr links und rechts zur Seite stehen, Dardber
+ drei Bandrollen mit Inschriften:
4) Gelt und gute gnung wil ich dir geben
Ist
einem Paplerstreifen der|
bb) Bs lft kain sloss fr frauwen lst u. 5. .
6} fe diag in lta’ roe alent dance
H, 480 wnillim, Br, 330. Fehlt B.
‘Schon Pass. IIT. p. 211, No. 262, obgleich ex
ct noch unter den Nachtrigen 2u Direr auf
fst genelgt, dies Blatt Baldung zuzuerkennen.
‘Von Gottfr. Kinkel ging der Redaktion mch-
stehende Notlz zu: ȴUr eine Arbeit Baldungs
halte teh folgenden Holzschnitt: Hercales Ger-
manteus, Uebersehrift des Bl; Unterschr. laten.
Verso, Luther, noch in dor Kutte, an der rec
ten Hifte cine herabhingende’ Léwenhsxt,
schwingt eine Stachelkeule und greift die Sche-
Deas Mle ie Pa lee
‘an welchem der Papst mit krampfiex
Fingern baumelt. Mit der Hnken Hand packt et
den Hoogstraten an der Kehle; auf dem Boden
vor thm zappeln Aristoteles, Occam, 8. Thoms
und Scotus, vielleicht auch’ Seneca (sebr unge-
wisse Lesung), Alle Personen sind mit Namen
dezelchnet. Fol, Herrlich gezetchnetes und ge
fschnittenes Bl., in elne Handschrift von Stumps
Chronik auf der ZOrich er Stadtbibliotbek en-
sgoklebt. Dies Exemplar (ielleicht Unieam!)
ist theilwels alt bemalt, Dass Luther noch die
Kutte trigt, beweist, dass das Bl. in die ersten
Jabre nach den Thesen fillt, wo von den grofen
Kinstlern der Zeit wol nur Baldung schon so eat
schieden und so kihn zu thm bfelt, und die S-
cherhelt, womit die Vorzeichnung u. der Sebnitt
nor die Hanptmassen gaben und viel Licht axf
dem Block frei lassen, bezeichnet Baldung’s
‘role Manier.«
¢) Nach ihm photographirt, lithographirt, in Holz
geschnitten und gestochen :
1) Der ‘Tod cine Fran kissond; mit Monogr. Ge-
‘milde in der Kunstsammlung zu Basel.
2) Der Tod, eine Frau kissend; mit dem Daten
1517. Gemilde in der Kunstsammlung ro Base
Diese beiden Bilder in Originalgri8e photog
phirt von Braun in Dornach.
3) Enthauptung Johannis, Feder, Wolss gobibt su!
braunem Grund. H.Schwemminger lith. 11”
a, Be, 7" 9
der Sammlung des Ercherzogs
Feder. Mit Monogr, und
phot. H. 13", Br. 93".
Albrecht-Gale
5) Kopf eines alton Mannes mit zorzausten Iara
verstirtem Gesichtsausdruck, Saturn. 1516
Koble und Krelde. H. Schwemmlnger lit.
H12" 5", Br, 9” 6",
Lith. Kopleen der Sammlung des Erabertog,
Karl.
Die letzten drei bilden die Nummere
50—52 in R. Weigel’s: die Werke der Mars
Shron Handzetchnungen.
6) Derselbe Kopf, photogr. von Braun,
7) Fortuna, auf Kugeln mit Kricken,
‘Albertina, phot. von Braun.
'8) Droi nacklo Hexen, Handz. ebenda, phot. we
Dems.
9) Ml, Elisabeth von Thiringen mit 5 Frauen spin-
72, No, 33. Lief, VI in B. Wei=
gel's:-Holzschnitte beribmter Melster.
10) Die Matter, oder dio Kinderauo, B. 46. itt
Hands, det
Hans Baldung _————
Joan Joseph Balochou. 637
11) Christophori Badensis Familla, Miero. Holzach
del, Mart. Weis sculps. Argent. Nach dem
Bilde {m Museum zu Karlsruhe (s. No. 22), Das
BI. gibt in lateinischen Unterschriften dle Namen
der 17 dargestellten Personen an. Ohne dle
Schriftrinder 18 millim. b., 585 millim. br
Rin Exemplar dos selten vorkommenden Bl
Andet sich in der Sammlung des Polytechnikum's
mm Zirteh. — Gottfr, Kinkel.
s.Sandrart, Teutscho Akademie, Namberg
1675. Il. p. 219. — Bartsch, P. Gr. VII.
p. 301. — Passavant, P, Gr. ill. p. 318. —
R. Weigel's Kunstkatalog, passim. — Nagler,
Monogrammisten, IIT, No. 944, 945 und 988.
— Waagen, Kunst und Kinstler in Deutsch-
land, T'und 11, — J, Heller, Beltrige zur
|. 82, — A. Woltmann,
Zeitschrift fir bildende Kunst, 1866. p. 257—
62 und 28387, 1873, 11. Heft, — M. Thau-
sing, Jahrb. fOr Kunstwissenschaft. 11. Heft 3.
— Die Kataloge mebrerer Galerien. — Die
sonstige Literatur im Texte.
©, Eisenmann.
Baldus. Edouard Baldus, Maler und Pho-
tograph, gob. 1820 in Paris. In den P:
ise Bilder von
ihm ausgestellt. Seit liingerer Zeit beschiftigt
ersich nur noch mit photographischen Publika-
tionen ; 1852 erschienen: Les principaux monu-
ments historiques du midi de ta France, seit
1874: Palais du Louvre et des Tuileries, Motifs
de décoration intériouro, reproduits par les pro-
cfdés d'héliogravure, de E. Baldus.
«. Bellier, Dict.
Balechou. Jean Joseph Balechon, franz.
Kupferstecher, geb. 2u Arles 17. Juli 1719,
Schtiler des Potschaftstechers Michel in Avignon,
vervollkommnete sich bet B. Lépicié in Paris,
wo seine Arbeiten thn bald bekannt und beliebt
machten. An eine dersclben, den Stich nach
Rigand’s Portrit August's Tif. von Sachsen
kntipfte sich ein schlimmer Rechtshandel. B,
hatte sich verpfiichtet, dic Platte 'abzuliefern,
ohne einen Abdruck davon zu behalten, lies
Jedoch einige Abdriicke vor der Schrift abzichen
tnd beging sogar die Unredlichkeit, einen davon
au verkaufen. Der siichsische Gesandte, von.
diesem Wortbruch in Kenntniss gesetzt,” ver-
Klagte den Kupferstecher ; dic in soinen Mappen
vorgefundenen Abdrlicke wurden vernichtet und
die Akademie der bildenden Ktinsto strich sei-
nen Namen aus der Liste ihrer Mitglieder. Er
tusste Paris verlassen und begab sich nach
Avignon, wo or am 18. Aug. 1764 starb,
B. gehiirt 2u den cleganten franzisischen Ku-
pferstechern des 18. Jabrh., dio sich vornohm-
lich durch die effektvolle Wiedergabe der stoft-
lichen Dinge auszeichnen. Es lag ihm mehr da-
tan, die Bravour seiner Hand zu zeigen und sei-
nen Stichen einen schimmernden Glanz zu ver-
leihen, als die geistige Eigentiimlichkeit des
Vorbildes getrou wicderaugeben Bei aller!
Sehiinheit haben seine Bil. durch die tibertrie-
bene Glitte und Brillanz.der Behandlung etwas
Hartes und Kaltes, und entbehren der Natur-
wahrheit, besonders im Nackten der Figuren,
das moist ein cigenttimlich metallenes Ansehen
hat. Balechou's Meisterwerk ist der Sturm
nach J. Vernet, ein harmonisches BI. von kritfti-
gem Farbenton und in der Art, wie Durch-
sichtigkeit und Bewegung des Wassers ausge-
driickt sind, ein untibertroffenes Muster.
Bildniss des Kanstlers:
Brustb., 3/¢ rechts, Oval, Gest. von L. J. Cathe=
Mn, ‘Nach dem Pastell von J. Arnavon, Fol.
1. Vor der Schrift.
‘Von ihm gestochen :
1) triste und Nkodemus. Nach N, Vienghels,
qu. Fol,
1. Im Unterrande die Kinstlernamen, der
Titel, Krklirng des Gegenstandos (lat
‘und franz.) und: A Paris chez lL. Sn-
rague.
TL, A Paris chez Jeaurat,
2) Der’ bi, Aignan hellt den Agrippinus. Nach
einem slternen Relefvon J, A-Metesonnter.
Fol.
3) Der bi, Phitippus Neri, auf Wolken vor einem
‘Madonnienbilde knieond, Nach K. Jeaurat,
ki Fol,
4) Sainte Geneuldve, Patrone de Paris, im Vorder-
‘grande einer Landschaft unter einem Baum
sitzend und in einem Bucke lesend, hitet Zle-
gen und Schafo; rechts in der Luft 2wel Chern-
dim. Nach C. Vanloo. gr. Fol.
1. Vor der Schrift. Die Bandschleife um den
Hals der Heiligen hat in der Mitte einen
Lichtreflex von etwa 10 Centimeter; die
franzbs. Auktionskataloge bezelchnon daher
das Colifer blane als das Merkmal des er-
sten Plattenzustandes. Die Rinder sind
rand und mit Probirangon dos Stichale
nach jedem frischen Anschliff bedeckt,
Simon, Paris, 1862 .... 155 fr.
‘Yor der Schrift, aber die Stichelprobirun-
sen sind ansgeléseht, und der obere reehte
‘gerade gemacht, 1817. Rigal,
150 fr.
Pals, 1844
Noch vor der Schrift,
Kronwappen.
Die helle Stelle auf der Halsbandschletfe
‘st mit feinen Strichen zugedeckt.. Im
terrande links und rechts unter dem Ein-
fassungsstrich die Namon der Kistler;
in der Mitta das kénigich franz. Wappen,
tund zu belden Seiten desselben der Titel,
die Dedikation des Stechers an den Kénig
tund die Angabe der Sammlung, wo das
Originalgemilde sich befindet, Die Sebrite
{st auf welssem Grund,
Der Saum dos Untergewandes der Helligen
‘st vorbreitert. Dio Schrift im Unterrande
{st mit Querstrichen durchzogen, also auf
schattirtem Grund, und ganz unten rechts:
‘chez Vauteur au bout de la rie portall
mayanen a Avignon.
Moilerne Abdriicke, unten links mit folgen-
der Adresse: Impr. Lamourenx r. 8. Jean
ilo Beauvats, 12, 4 Paris,
VW.
v.
VL
638
Jean Joseph Balechou.
‘Yon Ill, 1V und V existiren Abricke,
auf welehen das Wappen oder Wappen und
Schrift mit einem Paplerstrelfen zugelegt
warde, um;ihnen den Anschein von Ab-
Aticken vor’ aller Schrift zu geben. Ab-
zesehen davon, dass diese verfalschten Ab-
uleke bet weitem nfeht die Brillanz und
Afe harmontsche Wirkung der echten Exem-
plare haben, sind sie lefcht an dem Ein
druck des Schriftendeekers im Rande 2a
‘erkennen.
5~8) Die Elemento: L'Air, L'Eau, La Terre, Le
9-12) Wissonschafte
13)
Feu, dargestellt in galanten Genrebildern mit
Feuren in der franz. Modetracht des 18. Jabrh.
ch Canoau (fast unbekannter Miniaturma:
ter). Folge von 4 BIl.; auf Jedem im Unterrande
lo KOnstlernamen, Titel, sechs franz. Verse
und a Paris chez Charpentier. qu. 4.
Logica, Moralis, Metaphy-
‘sca, Phystea, versinnbildlicht durch vier welb-
liche Figuren. Folge von 4 Bll.; auf Jedem
{im Unterrande: Auec Priuilege du Roy .... J
Balechou sculpt,
12a) Dio Tageszeiten. Galante Gonrebilder.
Nech Jeaurat, 4 Bll. anf jodem im Unter-
rande Kinstlernamen, Titel u. 6 franz. Verse.
qu. 4, In Berlin.)
stone vengée. Nach Pil. Lauri. gr. qu. Fol.
1, Die Platte unvollendet und angeit
im Vordergrunde sind das Wasser und
le Bauern mit dom Grabstichel bearbei-
tet, Im Unterrande zalreiche Grabstichel-
probirangen.
TL, Die Platte fst von J. L. Cathelin beendigt.
Im Unterrande die Kinstlernamen, der
‘Titel und die Dedikation an Louis Berton
os Balbes, Due de Crillon, 2u belden Set-
ten des Wappens.
14) August I1,, Kurfarst von Sachson, als Kur-
‘pring, wibrend seines Aufenthaltos 2u Paris im
J. 4715, ganze Figur, im Harnisch und Herme-|
Vinmantel, begleltet von einem Negerknaben,
der seinen Helm trigt. Mach H. Rigaud, Titel
kapfer fir don ersten Theil des Dresdoner Ga-
lerleworkes (Drosio, 1753). Fol. max.
1. Vor aller Schrift, Man kennt von diesem
Plattenzustande nur drel Exemplare eins
in der Sammlung zu Paris, das 1807 aus
der Sammlung Daudet fir’ 1200 Fr. an-
gekanft worde; das 2weite in der Samm-
Tung zu Dresden, und das dritte in der
Sammlung des Erzhorzogs Karl in Wien.
Duchesne, in der Descriptipg des Estampes
coxposées dans la Galerlo de la Bibliotheque
Tmpériale (1855), {rrt sieh, wenn er den
{Im Parlser Kupferstichkabinet befndlichen
Abdrack far den elnzigen onversehrten in
seiner Art erklirt, dirfte aber in Betracht
der oben erwihnten Umstinde Recht ha-
ben mit der Bemerkung, dass die angeb-
Mehen Abdriicke vor der Schrift, die im
Handel vorkommen, _rueammengestilckt
oder unecht sind, "Das Exemplar des
Dresdener (aleriewerks in Paris enthilt
einen Abdruck von der bloss im Umriss
anradirten Platte,
TY, Mit der Schrift, Unter dem Einfassung:
strich links~ Peint par Hiseinthe Rigauc
rechts: Gravé par J. J. Balechou natif
A Arlos ot présenté & VAcadémle Royale de
15) Anu
Peinture et Sculpture pour son agrénent
Paris. Im Unterrande Name und Tite
des Dargesteliten, Sebr selten; es wllen
hur fiinf Abdrieke dieses Zustandes exi-
stiren,
Durand, Paris, 1921... . 272 F
Debols,” ibid.” 1944.11. 122»
IIL, Mit obiger Schrift ; aber inter dom X
men des Malers ist hinzugekommen : C¥
de Ordre deS. Michel (Chevaller de Torire
do Saint Michel), und am Ende der
don Stocher beziglichen Inschrift iest max
das Datum 1750.
TV. Von A. Zingg retuschirt, nach Heineken
Angabe. Joubert macht dagegen dl, i
mir scheint,
dung: es tei nicht wahrsehelnlich
eine mit solcher Kraft und Bravour ge
schnittene Platte, die nicht in den Haniel
Belangte, sondern bloss als Titelkupfer
eines ausschliesslich 2u firstlichen Ge
schenken bestimmten Prachtwerkes dient,
slch s0 bald und so stark abnutzte, un
einen Aufstich nithig 2u machen.
Charlotte Gauthier de Loiseroile, Ma-
‘dame Avod, Gattin des Malers, Brustb.. 3 links.
Nach J. A.’Aved. Oval auf einem Sockel mit
Inschrift. Fol,
16) Aved, Schwester der Vorigen, sttzt auf einen:
‘Stobl und spinne vom Rocken eines Spinnrades,
{das sic auf ihrem SchooSe hat, Halbe Figur.
Nach J. A. Aved. Viereck. Fol.
I. Vor der Schrift,
TI. Unten auf einer Tafel vier franzis, Verte
und dfe Kanstlemamen,
17) Heinrich von Brihl, Refchsgraf 0. Premierni-
nister des Kurfirsten August II. von Sachsen,
fan einem Tische stehend, von dem er Papire
authebt, Kniestick, Nach L, Silvestre se
1750. ‘Titelkupfer ‘flix den zwelten Theil des
Dedhschen Gaerowerkes (Dresden, 175).
1, Vor der Schrift, sbor mit dem Wappen in
Unterrande, wo noth manchorlel Nadelpr-
birungen zu sehen sind, In dem Sehmed
iiber dem Wappenschilde befinden sich
Arel duschbrochene Visithelme mit Hela~
Kleinodien ohne Untersatz von Kronen, det
mnittelsto Helm von vorn,, die belden a»
dorn von der Seite geschen.
M1. Mit der Schrift, Im Unterrande, unter
dem Einfassungestrich Links und’ recite
dio Namen des Malers und des Stecher,
inter dem letzteren das Datum 173);
weiter unten Name und Titel des Abget-
dleten zu belden Seiten des Wappens, 38
welchem Verinderangen gemacht snd
der Schildschmuck besteht sus siordureh-
brockenen Visithelmen mit Kronen un!
Helmketnoten, alle vier von som e
TIL. Der Kopf des Ministers ist von Tar die
ginzlich umgeindert, Der ernste Ausérod
{st m einem sissen Laicheln govorde,
‘und die vorher bis an den Kinnbacken bia~
abgehende Perriicke rofeht nur bis an
Obr. An dem Wappen wurde abermls
geindert: inter den als Wappenbalter
dienenden Liwen stnd anf Jeder Sete reel
Fahnen hinzugekommen.
Joan Joseph Balechou.
639
Es gibt auch gefilschte Abdriicke vor
aller Schr.
TY. Mit rugelegter Sehrift.
V. Neuere Absriicke,
18) Marie Anne, Herzogin von Chiteauroux, unter
dem Sinnbilde: La Foree, sitzend dargestellt;
sie hilt in der Rechten eine Brandfackel, in det
Linken ein Schveert, und hat neben sich an einer
Seite eine xerbrochene Siule, an dor ander
einen Liwen. Nach J. M. Nattier. Kniestick
{in einem Achteck. ‘A Paris, chez L. Siirugue,
qu. Fol.
19) Charles Coypel, franz. Maler, halbe Figur, bei
nabe von vorn gesehen, belile Arme auf einen
Tisch gestitzt, halt in der Linken seinen
Zeichnenstift. "Nach ihm selbst. Oval auf
einem Sockel mit Inschrift. Fol.
1, Yor aller Schrift. In einer viereckigen
fensterihnlichen Einfassung.
I. Mit der Schrift, In einem Oval; unter
demselben, in kleiner Schrift, links: Ps
par Ini méine., rechts: Gravé par Balechou
Eleve de ME. Lepicier. Auf dem Sockel in
‘erdBerer Sehrift: Charles Coypel De 'Aca-
demie Royale de Peinture et Sculpture.
{IIL Mit der Adr. von Joullain, Bartsch.]
[IV- Mit der Adr. von Buldet. In Berlin.)
20) Prosper Jolyot de Ordbillon, in seinem Arbelts-
zimmer stehend, mit Pelzrock und Perrlicke,
den linken Arm auf die Rickenichne eines
Sessels gestiitzt, und die rechte Hand ausge-
streckt, Im schattirten Unterrande links: Peint
par Aved ... en 1746; rechts: Gravé par Bale-
‘chou en 1751; femer Name und Titel des Dar-
gestellten, Genannt der groBe Crebillon. gr. Fol.
Derselbe, Brustb., fast von vorn geschen.
‘Nach Dems, Oval mit Kartusche, Namen w. Titel
des Abgebildeton. Unter dem Einfassungsstrich
die Kiinstlernamen, Titelkupfer fiir eine Aus~
gabe der simmtlichen Werke Crébilion’s. 4
22) Louts de Balbo de Berton Crillon, 3), recht
Nach A. van Dyck. Oval mit Wappen’ und In-
sehrift: Le Brave Crillon. 8,
23) Jaques de Forbin de Janson, Erzbischof von
Arles. Nach Phil. Sauvan, 1735. kl. Fol,
Lebl. 83.
24) Pierre Joseph Laurent de Gaillard, Baron von
TLongjumean. franzis. Kunstdiletant, Brustbild
fast von vorn gesehen, natizliches Haar und of-
fener Hemdkragen. Nach Vanloo. Oval
einem Sockel mit Namen, Titel und Way
ganz. unten links und rechts die Kiinstlernamen.
Fol.
25) Jaques Gabriel Grillo, Doktor der Theologie, an
einem Tische sitzend, stdtzt den rechten Arm
anf ola Buch und hilt mit der linken Hand ein
anderes offenes Buch. Nach J. Autrean. Vier-
eck. gr. Fol.
Vor der Schrift. Die Rinder sind mit ho-
rizontalen Querstrichen schattirt.
IL. Zwischen den Querstrichen am Rando sind
kleine Striche eingestreut, und im Unter-
rande Iiest man die Namen des Dargestell-
ten, des Malers und Stechers.
2G) Jean de Jnilienne, berdhmter franzis. Kunst-
freund, halbe Figur, an einem Fenster sitzend,
ale mit belden Minden das Portrat des Malers
Wattean, Nach Fr. de Troy. Gravé en 1752
gr. Fol.
21)
1, Vor aller Schrift, vor der verkleinerten
Porriicke und vor der schattirten Sockel-
tafel. Erwahnt im Auktionskatalog Ger-
vaise, Paris, 1860 ..... 125 Fr.
io Troy.
rechle: Gravépar J. J. Balecko
‘Das PortrSt der Aladame de
ches lo Blanc, 55, erwihnt, exist
eke
27) Henti de Thomas, Marquis de Lagarde, Brastb.,
Yq inks, im Harnisch. Nach L. Re Vialy. Oval
mit Umsehrift; anf einem Sockel vier franz,
Verso und die Kiinstlernam:
28) Alexandre Jean Joseph de Lapopelinitre, franz.
Finanzier, halbe Figur, sitzt an einem’ Tisch,
suf den ot sich mit belden Armen aufstitzt, und
halt in der rochten Hand ofne Blume. Nach L.
‘Vigée. Unten auf dem Sockel vier franz. Verse
und daneben links und rechts die Kiinstlerna-
men; ausserdem keine Insehrift. gr. Fol.
29) Bertrand Claude Tachereau de Linyéros, Beicht-
vater des KGnigs, an einem Fenster mit Vorhang,
deide Hinde zum Gebet gefaltet und auf ein
alt gestitzt, Halbfigur. Nach J. A. Aved.
Vor dem Fenster, links auf einem Blatt Papier,
die Kiinstlernamen, und unter dem Fenster, aut
einer Tafel, Name und Titel des Dargesteliten.
ar. Fol,
30) Louis “Francois Néel de Christot , Bischof von
Séez, halbe Figur, von vorn gesehen, halt mit
der Rechten seine Kappe. Nach J. A. Aved.
Oval, Darunter die Namen der Kistler und des
Abgebildeten. nebst Titel und Wappen. Fol.
341 Mil, 2u 21.
31) — Derselbe, nach demsetben Originalge~
de, aber in. griBerer Dimension, Oval. Fol.
468 Mill, 20 340,
32) Madame Louise Et
sabeth de France, Terzogin
‘yon Parma, unter dem Sinnbiide: La Terre, 1m
Vordergrande einer Landsehaft sitzend darg
gestelit, stiitzt den linken Arm auf einen Globus
‘und legt die rechte Hand auf einen Haufen Bla-
men und Friichte. Nach J. M. Nattier, qu.
Fol.
1. Vor aller Schrift.
II, Im Untorrande, unter dem Einfassungs-
strich links: J. M. Nattler pinxit 1750;
reehts: Balechou ceulp.; in der Mitte
Name, Titel, vier franz, Verse und Ver-
egeradresse : a Paris chez Jouli
‘Aus einer Folge der vier Elemente, wo
le roi andern Elemente ebenfalls durch
franz. Prinzessinnen dargestellt sind.
38) Charles Porée, Jesuit, Brustb., 3/, rechts, Nach
Neilson. Oval mit Umscbrift; daranter die
Kinstlernamen und im Unterrande zwei latein,
Zeiten, Kl. Fol.
I. Se vend a Paris chez lo Gravonr, chez
Bally le pire Relieur.
II, Se vend a Paris chez le Graveur, chez
Bally le pote .... ot cher Cars.
Die Platte existirt noch.
34) Réng Antoine Ferchanlt de Réaumur, Brostb.,
3), links. Oval auf einem Sockel mit Name und
Titel. Ohne Kinstlarnamen. kl, Fol.
35) Christophe Paul, Sire de Robfen, Parlaments-
prisident, halbe Figur, beinahe von vorn gese~
hen, Allongenperricke und Hermeliamantel,
Nach Huguet, Im Unterrande dio Kinstler-
Jean Josoph Balechou.
, Name, Titel und Wappen des Darg:
, nebst TUnf franz. Versen. Fol.
26) Charles Rollin, Rektor der pariser Universitit,
‘im Lehnstobl an einem Tische sitzend, in dor
Rechten eine Sehreibfeder haltend, dle Linke
auf den Tisch gelegt. C. Coy pel pinxit, seulp-
sit 14 septembre 1741. gr. Fol
I, Vor aller Schrift; die Rander stnd_noch
welss, eben so die Titel auf dem Rocken
der Finbinde der 2wel anf dem Tisch sto-
hhenden Folfanten. Im Unterrande vieler-
lel Stichelprobirungen.
Mit der Schrift. Die Rander sind mit ho-
Hizontalen Strichen schattirt; tm Unter-
~ tande Name und Titel des Dargestellten
(lat.); darunter die Kiinstlemna
or Adresse se vend A Paris cher N. B,
do Poilly .... ot choz L.. Surugue.
IIL, Mit dieser Adresse,
IV, Se vend a Paris chez Desnos .
Die Platte existirt noch.
7) Jean Frangols de Salvador, Seminarvorstehe
Ibe Figur, hilt in der Linken seine Kappe uni
in der Rechten ein Kreuz und einen Rosenkran7.
Nach Ph, Sauvan, Oval mit Umschrift und
unter eine Kartusche mit vler franz. Versen.
Im welssen Unterrande links und rechts die
Kinstlernamen. Fol.
38) Don Philipp, Infant von Spanten, halbe Figur,
‘fy links, Nach L. R. Vialy. Oval anf einent
jckel mit Wappen, Nameninschrift und Dedi-
kation an die Konigin, Fol,
Die Platte existirt noch.
T. Mit der Adresse von Jonllain anf zwei
Zellen,
II, Mit der Adr, von Buldet anf einer Zetle,
19) Ungonannter Bischof, stehend an einem Tischo,
anf den or die rechte Hand legt, wihrend er mit
der Linken ein Papier hilt. Kniestiick. Der mit
senkrechton Strichen schattirte Unterrand hat
der Mitte ein welsses Rund, vermutlich fir
ein Wappen bestimmt, gr, Fol.” Anonymes Bl. ;
wwenigstens sah ich davon nur elnen Abdruck
obne alle Schrift
40) Ein anderer ungenannter Bischof, Brastb., 3,
rechts, hilt in der linken Hand seine Kappe,
und steht an einem Fenster m{t Vorhang, Nach
3. A. Aved (oder Frangols De Troy?). Unter
‘dom Fenster, am Sockel, ein bischéfiches Wap-
pen obne Wabrzoichen. Unter dem Rinfassungs-
strich rechts: J. Balechou Arelat, seulpsit. Aus
serdom bemerkt man noch Stichelprobirungen,
aber keine sonstige Schrift. gr. Fol.
41) Francois Marle Arouet de Voltaire, Brustb.,
‘/q inks, in einem Oval, das ein gefUgelter Gi
fus halt, Nach J. M. Liotard. Unten auf einer
‘Tafel: Post Genitis ....... Carus amiets, Unter
dom Einfassungsstrich links: J.M. Loitard (an-
tt Liotard) dali. rechts: J. Balechou sculp.
Nach der Angabe eines Auktionskatalogs sollen
Ale Kanstiernamen I. radirt, IT. gestochen sein. 8.
42) Derselbe, halbe Figur, 8/4 links, halt in der|
Rechten ein aufgosehlagenes Buch, Nach Q. de
La Tour, 1736, ImUntorrande: Omnis Aristip-
pum... ot res. 8.
43) Wilhelm TV,, Statthalter von Holland, als Prinz
‘von Oranten, ‘halbe Figur, 8/g links, in Harniseh.
Nach J. A. Aved. Oval mit franz, Umschrift,
auf einem Sockel mit Wappen und hollandischet
0.
1763.
heft, Fol.
[434) Fabric, Serbellont, Erzbischof u. apostolischer
funtius in Polen. ‘(Ohne Namen des Malers.)
gr. Fol. Rud. Welgel, K.-Cat. 23983.
44) Sicben Portrita fir'die Sammlung Odieavre
gr. 8.
'4) Ch, J. Colbert, Rrzbischot von Montpellier,
Nach J. Raoux.
1) Louts, Dauphin von Frankreich. NachJ. 1.
Tocqué.
0) Fr. E. de Mézeray, Historiker. Nach A.
Pailict,
4) Jean Lonis Petit, Chirurg. Nach L. Vigée
e) Marie de Rohan,” Nach Louis Ferdinand.
f) Jean Soanes, Rrabischof von Sénés.
J.Raoux.
15) Jean Varin, MUntgraveur. Nach Cb. Le-
febvr
I. Vor dor Schrift,
II. Mit der Adresse von Odiouvre,
IIT. Mit der geldsehten Adresse,
45, 46) 2 Bil, La Nalssance, Eine Mutter mit threm
iugling. — L'Enfance, Ein gelstlicher Lebrer
mit 2wel Ziglingen. Seltenstiicke. Nach Dandré
Bardon, Im Unterrande Kinstlernamen, Titel,
vier franz. Verse und A Paris chez Léplcié.-
et chez L. Surugue. Fol,
47, 48) 2 BU, Le Mari Jaloux; — L'Opératear Rar
Die Consultation, Seltensticke nach E. Jeau-
rat. Balechou seulp. 1743. Im Unterrande
Kiinstlemamen, Titel, acht, resp. zebn franz
Verse und A Paris chez Lépielé ... et cher L
Surugue, Fol.
49, 50) 2 Bil. La Couturiare. Die Niherin ond die
Daine im Corset. Nach E, Jeaurat, Balechou
seulp. 1749. — La Servante congédiée, Die ent-
lassene Dicnerin, Jeaurat pinxlt 1748. Se
tenstiicke, Im Unterrando Kinstlernamen, Til,
vier franz, Verse, A Paris chés Jeaurat und.
Surugue. Fol.
Nach EB. Jeaurat, Im Unterrande
‘amen, Titel, vier franzis, Verse unl
A Paris chés Jeaurat. Fol.
Es giebt auch Abdrdcke mit der Adresse we
Lepleter u, Surugue.
52) Les Délices de 'Enfance. Frau mit rvei Kin-
dorn in franzdstrt-chineslscher Tracht. Nach
Boucher. Im Unterrande Kanstlernamen, Ti
tel, vier franz, Verse und: A Paris chés Audra.
4, Fol.
53) Der Gewittersturm, Seekdste bel strmisch
‘Wetter mit strandendem Schiff und elnschlagen-
dom Blitz. Nach J. Vernet. gr, qu. Fol. Me-
sterwerk des Stechers.
T, Vor aller Schrift, der Unterrand mit Pro-
birungen des frisch angescbliffenen Stichels
Dedeckt. An dem Triumphbogen im Mi
telgrunde links ist das Gowilbe mit ei-
fachen Strichlagon schattirt, In det Behe
rechts, bei der Gruppe der zwei Minne,
die eine obnmichtige Frau aus dem Was-
ser gerettet, und bei der Frau, die knicend
le Hinde ringt, haben dle Felsensticke
‘und Terrainstrecken einfache oder finge-
krouzte Strichlagen. In der Luft, ingle
cher Hoho mit der Laterne des Leacht-
thorme, Inks, sind Kleine mit Kreo
‘schraffirongen’ leicht scbattirte Walken.
Sehr selten. Das pariser Kabinet best
von diesem Plattenzustande ein iJ. 1819
fir 167 Fr. angekauftes Exempla, deser
Jean Joseph Balochou.
641
IV, Hinter dem Namen des Stechers, am Ende}
54) Die Windatille
‘im Mittelgrunde ein
dergrande sechs Figuren, dar
Nach J. V.
hergehende und Seitenstiick dazu.
Mey
Rickseite mit einem Abzug des dritten
Plattenzustandes bedruckt ist,
Debols, Paris, 1844 295 Fr.
Tl. Wie oben, aber mit der Schrift, Unter
dem Einfassungsstrich links und rechts die
Namen der Kinstler; im Unterrande, in
der Mitte, das Wappen des Herzogs ‘ton,
Chaulnes, und zu belden Setten die Dedi-
Kation es Stechers an denselben: darun-
ter der Name des Marseiller Kaufmann;
<dessen Sammlung das Originalgemilde ent-
hielt. In der vierten Zeile der Dedikation
steht compagine statt compagnie. Die
Schrift ist auf weissem Grund, Die Ab-
driicke dieses Plattenzustandes sind, nach
meinem Dafurhalten, die klarsten und
desten,
Exemplar der Pariser BIbl., 1815 gekauft
fr 240 Fr.
Debois, Paris, 1844... 210 »
Simon, ebend., 1862... 1265 »
M11, Unter dem Gewolbe des Triumphbogens
fst der bisher dureh eine einfache Strich-
lage ausgedriickte Schatten mit einer 2wel-
ten Schrafiirung verstirkt, und die Fel-
senstiicke und Terrainstrecken in der Bcke
rechts haben Uber ihre theils einfachen,
theils gekreuzten Schattirungen ebenfalls
ine rwelte oder dritte derbe Strichlage
zur Verstirkung erhalten, Die mit Kreoz-
schrafiirungen leicht schattirton Kleinen
Wolken, links ton der Laterne des Leucht-
thurms, sind gleichfalls mit einer dritten
Strlchlage Gberarbeitet worden, so dass das
stirmisehe Gewdlk in stirkerem MaBe und
in weiterem Umfange gegeben ist. Die
Schrift ist noch auf weissem Grund, In
der vierten Zeile der Dedikation, zur Rech-
ten, wurde compagine in compagnie
verbessert.
der Dedikation, unten rechts die Adresse
se vend a Auignon chez auteur et a Paris
chez Buldet rue de Geure, Schrift auf|
weissom Grund.
V. Diese Adressen sind woggoschliffen, Schrift
auf weissem Grund, Unten links: Imprimé
par C. Beauvals.
VI. Diese Adressen sind wieder hergestellt,
aber die Schrift ist mit Querstrichen be-
deckt und nunmehr auf schattirtern Grund
‘Von dieser Piatte und den be
(Nach Heller-Andresen soll ein VI.
Zustand existiren, wo dio Schrift ohne
Querstriche von éiner neu angesetzten
Platte abgedruckt ist.]
Seckiiste bel Sonnens
eangs
net. Gleiche GriGe wie das vor~
1. Vor dor Schrift.
HE Im Unterrande, unter dem Einfassunj
strich, links und rechts die Kinstlerna-|
-Kanater-Leaikon. 1.
55) Ds
56) Livre De Divers Desseins D'Ornements,
men; in der Mitte das Wappen des Mar-
quis ‘von Marigny, und 20 beiden Seiten,
die Dedikation des Stochers an donselbe
darunter die Angabe der Sammlung,
cher das Originalgemilde damals ‘ange
horte. Die Scbrift ist auf weissem Grund,
{MIL Die Schrift noch auf weissem Grunde. Die
zur Rechten betindlichen Feleensticke hi
bon nur eine Kreuzschraftrung. Bartsch.)
IV. Die Schrift noch ebento, Die Felsenstiieke
haben hier eine droifuche Kreuzschraft-
rong. Bartsch.)
V. Mit der Schrift auf schattirtom Grund;
ton rechts die Adresse: Se vend chez
Yauteur & Avignou..
trope.
r letzten ‘Adresse lest ma
par C. Beat
dio Anmerk. 28 No, 83.
(VIL. Nach Heller Andresen existirt noch el
Zustand, wo die Platte retuschirt und die
lunschattitte Schrift von einer neuen an«
Besetzten Platte abgedruckt ist.)
Secbad. Eine Bueht am Meeresufer, mit
einer Felsengrotte, wo sich Frauen baden, ‘Nach
3. Vernet. gr. qu. Fol,
1. Vor der Schrift und vor den welssen Stel
ten (Lichtrefexen) an den Beinen der ste-
henden und vom Racken gesehenen Fran,
loge die Ab
ides Epreuves
‘au mollet blanc zu nennen pflegen.
U1, Im Unterrande, unter dem Einfassungs-
strich, links und reebts die Kinstlerna
men; in der Mitte die Dedikation des
Stechers an den Marceiller Kaufmann,
Poulhariez (obne Wappen), und unten
techts die Adresse: se vend chez
4 Auignon, Dio Sebrife ist mit hor
len Strichen bedeckt. Die weisse Stello an
dom linken Beine der Frau hat vine Linge
von 40 Contim,
ML. Diese weisse Stelle ist zum Theil schat-
tirt und misst nur noch 5 Cent
‘Aamerk, 4 No. 83.
UV. Die unuderdeckte Schrift steht auf einer
neu angesetzten Platte. Holler-Andresen. )
: Imprimé
personnes qui commencent & s'
an dessein ; et 4 ceux que leur profession oblige
Wen faire usage. Nach Laing. A Paris clics
Ia venve de F. Chereau. Folge von 30 Bl. (mit
Einschluss des Titols), die rechts oben von [bis
30 nummerist und unten J, J. Balechon sc. be-
‘zeichnet sind. Kl. Fol.
1, Vor dem Namen des Zeichners suf dem
‘Titel, Interessante Sammlung, die bei der
Jetzigen starken Nachfrage nach Oznamen-
ten dieser Art 2u 3 bis 400 Franken ver~
kautt wird.
Basan, Dict. 1. 40, — Heineken, Diet
UL. 64. — Huber und Rost, Handbuch, VIL
149. — Joubert, Manuel. I. 208, — Vale
Nardi, Catal. 18, — Le Blanc, Manuel. 1,
128.
E. Kolloff
8
642.
Hendrik van Balen.
Balen. Hondrik van Balon, Maler, gob
1560 in Antwerpen, + daselbst 1632.
Er stammte aus ciner seit dem
15, Jabrh, bekanten flamiindischen
‘Materfamilie und war nach der Angabe van Man-
dor’sein Schiller Adam's van Noort. Wenn diese
‘Angabe und das Datum seiner Geburt richtig
sind, muss er sicl, da van Noort 1557 geboren
war, der Malerei ziemlich spit gewidmet habeu.
Yon seiner Studicureise nach Italien in die Hei-
mat zurlickgekehrt, gelangte er rasch zu bedeu-
tendem Rute. Im J. 1593 wurde er in die St.
Lukosgilde sufgenommen, in den Jahren 1609
und 1610 war er Dekan derselben. Oefters hat
er mit andern Malern gemeinschaftlich gearbei-
tet, zuweilen mit Joaso de Momper und seinem|
Schiller Fr. Snyders, besonders hiutig mit den
‘Jan Bruoghel, denen er in einer groBen Zahl sei-
ner Bilder die Ausfihraug des Hintergrunds und
des Beiwerks Uberliess, wihrend er viele ihrer|
Landschaften mit Staffage versah, Die Sguren-
reichen mythologischen und biblischen Darstel-
Tungen, die er meist in kleinem MaQstab auf
Holz oder Kupfer malte, sind gut komponirt und
cerfroulich besonders durch die Sorgfalt der Aus-
fihrung und die Frisehe und Durchsichtigkeit
der Farbe. In den Werken seiner spiteren Zeit
igewahrt man deutlich den gllicklichen Einfluss,
den sein groBer Schiller Van Dyck auf ibn aus
libte, so unter den drei Gemiilden der Jakobs-
Kirche zu Antwerpen, einer Dreieinigkeit,
einer Verklindigung und einer Auferstehung, be-
sonders in dem letztercn Bild, welches sein Grab- |
mal in dieser Kirche ziert und so elegant in dor
Form, so klar in der Firbung und so fein im Ton
ist, dass man es vielfach fir Van Dyck gehalten.
hat Von den vortrefMlichen Bildnissen Balen's
‘und seiner Frau, die gleichfalls an dem Grabmal
aufgestelit sind, ist bis auf den heutigen Tag
ungewiss, ob sie von ihm oder von Van Dyck
herriihren ; jedenfalls sind sie des letzteron wiir-
dig. Dic Kathedrale von Antwerpen besitzt
von B. cine hil. Familie, das dortige Muscum die
Scitenfligel dazu, musizirende Engel; das Mu-
seum im Haag: Dic Jabreszeiten, der Kybelo
die Galerie in Brilssel: Die Frucht-
das Museum in Amsterdam: Die
Gitter des Olymp; die Uffizien in Florenz:
Vermilung der Maria; der Louvre in Pa-
ris: Ein Guttermabl; das Museum in Berlin
Die Schmiede Vulkans (das Beiwerk vou Jan
Brueghel); die Galerie in Dresden: Diana und
ihre Nymphen, von Satyrn belauscht (mit Land-
sehaft von Jan Brueghel), Hochzcitsfest des Pe-
Jeus und der Thetis, Hochzeitsfest des Bacchus
und der Ariadne, Diana und Aktiion; die Gale-
rie in Miin chen: Hicronymus in Betrachtung,
Ein Géttermabl, Ein Baechanal, Diana, nach
der Jagd ruhond’ (dio Landschaften auf den drei
letzten Bildern von J. Brueghel), Die vier Jah-
reszoiten (Folge von vier Bilder, die Land-
schaften gleichfalls von J. Brueghel), Erlegtes
Wild, von Nymphen auf Maulthiere geladen
(Thiere von Fr. Snyders) ; die Belvedere-Gal
in Wien: Jupiter und Europa; die Galerie in
Kassel: Diana und Aktion (Landschaft von
Brueghel). Auch kleinere Galerien besitzen Bil-
der von ihm, so die Gemiildesarmlung in Sans-
souci.
B. bezeichnete seine Bikler gewBhnlich #. v.
BALE, auch 1. ¥. BAEL. Das oben angegebene
Monogramm findet sich nach Brulliot auf einem
Bilde Balon's vom J. 1624; die Bezeichoung
‘Hrale, gleichfalls nach Brulliot, auf einigen,
jin de Passe, L. Vorsterman, Cornelis
Galle, Hieronymus Wierx u. A. nach Gemildeo
‘oder Zeichnungen Balen's ausgefhrten Stihen.
Bildnisse dos KGnstlers
1) Selbstbildniss, Halbtg., gest. von W. Hollas,
fn: C, de Ble.
2) Dasselbe, gest. son Houbraken, in: Cappo
Weyerman,
3) Van Dyck plox.
Teonographic.
4) Dasselbe, gest, ton Figuet in: Descamps,
P. Ponting sc, in det
Nach ihm gestochen und photographirt
1) Vermilung der Maria. Honriquez se, in
La Galérie de Florence,
2) Die Anbetung der Hirton, Beco jacet ete. Crip.
en Quedoren se. Fo.
jonna mit dem Kind an der Brust. Vio
nata parens etc. Th, Matbam exe. 4.
4) Maria. das Kind Hebkosend, Boce tu poles
otc. L. Vorsterman exe. 8.
5) Maria'mit Christus, von Engeln umgebes, Ano-
nym. 8. (Sternberg, Il. 1113.)
6) Mara mit dem Chifstuskind, unter einem Basse
sitzend, von zwel Fngeln’und sechs Kindera
Uumgeben, Dic mater, -pueros ete. Hieronyms
Wiers fecit. gr. 8.
7) Der Weg des Heils and der Sinde. Viae be
duae etc, H. Wiorx sc. 4. (Air. 1199.)
8) Christus, cine Glocke idutend , Maria in fe
sprechender Stellung, ein Edelmann knieend
Hier. Wierx fecit. 4. (Alv. 1182.)
9) Christus und Maria sebitzen die Welekoge vr
dom Umsturz. H. Wiers sc. (Als. 1216.)
10) Die Dreieinigkeit. Vater und Sohn auf Walks,
‘it der Welthegel 20 ihren FiBen, voa Engels
mit Marter- und Musikinstrumenten nmgeber
Quod ter idem colimus —. J. R, W. C.¥.B.
Gest. von Hieron, Wierx. Fol.
11) Der Tod und der Teufel wollen einen Baum
‘cblagen, um dossen Erhaltung Maris und &
Heiliger den Heiland anlehen. Frontes frogs
Gest. von Hieron. Wier, ii. 4.
12) Christus am Kreuz zwischen den belden Sci-
chern. Figurenreiche Komposition, A cruce p-
tatur ote. Cr. de Passe se. Fol.
|. Sebastian. 0. Galle se, Fol
14) Di vund Waldman (1), die Mor
strant haltond. ©. Galle se. Fol.
45) Diana and Aktion, 1, Garrean se, Gal. Le
‘ron, 1792. Fol.
16) Ders, Gegenstand. Nach dem Gemilde in Kast!
photogr. von Schauer. Berlin (1871). Fo.
17) Rube der Diana. F. V. Durmer se. go. Fe
Hendrik van Balen
Balester.
18) Jupiter entre die Roropa, Nach dem Bild in
der Belvedere-Galerfe in Wien photogr. von
‘Miethke und Wawra, Wien. (1873.) Fol.
19) Math. de Halan, Gouverneur von Batavia. 8. Le-
deboer se,
van Mander, Het Schilder Boeck, Fol, 2083,
Houbraken, De grooteShauburgh ete. 1.81. —
©. de Bie, Het Gulden-Cabinet. — Campo
Weyerman, De Loven-Beschryvingon. 1. 349.
—Descamps, La Vie des pointres lam. ete. 1.
Immerzeel, Do Levens en Werken ete.
= Biogr. nationale de Belgique. 1866.
= Heineken, Dict, — Brulliot, Dict. des
Monogr., I. 990, IM, 566.
‘Notizen aus dem handsehriftichen Nachlass von
Otto Miindter.
Jan van Balen, Maler, Sohn des Vo-
Figen, geb. 1611 xu Antwerpen, + daselbst|
1654. Er bildete sich unter der Leitung seines
Vaters und besuchte dann Italien, von wo er|
1642 nach Antwerpen zurliekkehrte. Seine Ma-
lereien, in denen er besonders gern Kindergrup-
pen, Engel und Amoretten darstellte, haben ein
frisches tnd heiteres Kolorit und erinnern dfters
, die er mit Vorliebe stu-
Arte, Die Belvedere-Galerie in Wien besitzt
‘unter mehireren Bildern Balen's eine Kopie d
selben nach Rubens’ Liebesgarten. Das Dres-
dener Gemiildo mit der niiwlichen Komposition,
daa als Original Berlihmtheit hat, ist wahr-'
scheinlich auch nur eine Kopie, und zwar, nach
dem Urtheil Otto Miindler’s, gleichfalls von der
Hand des Jan v. Balen. Das Originalgemild
befindet sich im Museum zu Madrid, — Zwei
Briider dieses B. waren gleichfalls Maler : Gas
par (geb. 1615) und Hendrik (geb. 1620).
Selbstbildniss des Kanstlers, gest. von W.
Hollar, in: ©. de Bie, het Guden-Cabinet
Nach ihm photograpl
Maria mit dem schlafenden Christaskind, dem Ki
Johannes und Heiligen, Nach dem Original
der Belvedere-CGal. in Wien photographirt
Miethke und Wavera, 1873, kl. Fol,
+ Deseamps, La vie des pointres ote, II. 193.
Biographic nationale de Belgique. 1866.
— Liitzow’s Zeitsehr, I, 48.
Balen. Pieter Balen, Maler, gob. 1580
Litttich. Er ethielt den ersten Unterricht b
Jan Ramaye, cinem Schiller von Lambert Lom-
bardus, studirte spiiter in Italien und kehrto
‘dann nach Liittich zuriick, wo er noch 1656 am.
Leben war. Er soll nur Kabinetstticke kleinen
Formates gemalt haben; eine Ausnabme wiire
dann die in groBen Dimensionen ausgeftihrte
Dreietnigkeit in der Kirehe St. Christoffel 20
Litttich
s. Immerzee!, De Levens en Werken ete. —
Biographie nationale de Belgique. 1866,
Balen, Matthijs Balen, Maler und Radi-
rer, geb. 1684 in Dordrecht, + daselbst in hohem
643
Alter. Er war ein Schiller von Arnold Houbra~
ken, in dessen Manicr er zahlreiche Historien-
Dilder und Landschaften malte. Auch im Portrit-
fach war er thitig, und die meisten der von und
nach ihm radirten Bil, sind Bildnisse. (Die Be-
sehreibung der Stadt Dordrecht, als deren Her-
ausgeber dieser Maler in Nagler's Kilnstlerlex.
bezeichnet wird, ist vom Va
gleichfalls den Taufoamen
erschien im J. 1677.)
a) Von ihm radirt:
1) P. Both, holland. Generalgouverneur von Indien
+ 1615). Huftbild. Fol.
2) J.P. Koen, holl. Generalgouverneut von Indi
Hatta. Fol.
3) Jac. Specks, holl. Goneralgouverneur von Indien,
Hut, Fol,
4) Cornelis Speelmann, holl. Generalgouy. von In-
dien (1628—1684). Hut. Fol,
) Nach ibn radirt
1) H. Brouwer, holland. Generalgouv. von Indien
5G isi Hirth. M. Balen p. J. Ledeboor ae,
J. Comphiuys, hol Generalgous.. von Tadien,
> Saurfoeher und isortes (1038-1098)
Hatt, M. Balen del. D. Joneman se. Fol.
3) Matth. de Haan, boll, Generalgony. ron Indien
(17241729). Hund, Mf Balen del, J. Lede
Door ee. Fol.
4) Corn, van det Lyn, holl. Generalgouy. von In-
len (1645— 1650), Hareb. M. Balen del. Jong-
man se, Fol.
5) Abr, van Ricbock, bol, Generaigoav. von Indien
(16531713). Hot. M. Balen del. J. Lede-
boor se. Fol.
6) Heine. Swaardekroon , oll. Generalgony. von
Indien, Hof, M. Balen. Dirk Jongmans se.
Fol
+. Van Gol, De niouwe Schouburg. HI. 85. 56.
Eynden on Van der Willigen, Go-
schiedenis ete. U. 17. — Immerzeol, De Le
venus en Werken ete,
W. Engelmann.
Balester (oder Ballester). Joaquin Ba-
lester, Kupferstecher in Madrid, + zu Anfang
des 19, Jahrb,
3
‘Yon ihm gestochen
David in Reve. 4.
Job wird von seinem Weide verspotiet.
M.S. Maella. 4.
hhristus, Nach Alonso Cano, In der
fe von Madrid.
7) 4 Bll, for die 1780 in Madrid bet J. Toarr.
chic isgabe des Don Quixote von
Cervantes igenioso bidalgo Don Quixote
de la Mancha ete, 4 Bae. gr. 4
8) Ein allegorisches BI. far: La Masica, poema por
Th. Yriarte. Madrid. 1779. gr. 8.
9) Ansicht von Aranjuer, Roy. qu. Fol. Za einer
Folge von 7 Bll. gohitig, die von B., 8. Oar-
mona, F. Selma. A. gestochen sind.
1013) 4'BIL, Grund- tnd Aufriss and Details der
Kathedrale von Sevilla Nach der Zelchnung von
Miguel Fernandez. 1776.
14) Karl IL, Kénig von Spanten, 1716—88. Hart-
aie
Nach
644 Balostor
Antonio Balestra.
Did. Unbenanntes Blatt: sEt veteres
vit artese, R. Ximenes del, 4
15) Ant. Covarravias y Leyva, Jurist und Philolog,
sitzend, ein grihischee Buch in der Hand,
(15241602). Kolestick. J.
selten, Fol,
16) Arias Montano, Kniest, Nach Estevez, Fol.
17) D; Alfonso de Villegas Jesuit. Nagh J. Maca,
Fol.
18) Bernardino de Rabolledo, Nach E, Ximeno,
Fol.
19) Joset Patio, Nach Raneb. Fol
+. Heineken, Dict, — Le Blanc, Manuel. —
Llaguno, iil. 177, — Bermudez, La a
tedeal de Sovilla, p. VIL
voea-
W. Engelmann,
Balestra, Antonio Balestra, Maler und
Radirer, geb. 1666 in Verona, + daselbst21. April
1740. Nachdem er bei Giov. Zeffio den ersten
Kiinstlerischen Unterricht erhalten, widmete er
sich auf Zureden des Bruders eine Zeit lang’
kaufiniinnischen Geschiften, kebrte jedoch bald.
zur Kunst zurlick, studirte in Venedig. unter der|
Leitung des Antonio Bellucci, dann in Bologna,
auletzt in Rom. wo er in Maratti’s Schule ein-
trat. Spiiter nahm er fiir lange Zeit seinon Auf-
enthalt in Venedig. Seine Gemillde, die in den
Kirchon von Venedig, Vicenza, Padua,
Verona, Brescia, Bergamo und Cremona,
sehr zahlreich sind, waren damals hochgeschiitzt,
und 60 tibertrieben das Lob ist, das ihm dio Za-
netti, Rossetti und Moschini ertheilen, — si
rithmen von ihm, dass er die Vorzlige der rémi
schen, bologuesischen und venezianischen Schule
in sich vereinigt habe, —so gehdrtB. doch jeden-
falls 2u den talentvolisten Matern jener Epoche.
Aus seinen Briefen an den bekaunten Sammler
Gaburri in Florenz, in denen er fters den Ver-
fall der Kunst beklagt, erfahrt man zugleich,
dass er sich eifrig mit literarischen Studien be-|
schiiftigte. Einige seiner Bilder schickte er, wie|
Dal Pozzo berichtet, nach Deutschland, an den
Kurfiirsten von der Pfalz. — Die Radirungen
Balestra’s, deren man nur wenige kennt, sind in
freier, geistreicher, aber sehr nachlissiger Weise
behandelt und finden sich nicht hitufig, was,
nach Mariette’s Angabe, bereits um die Mitte
des vorigen Jahrh. der Fall war; man wusste
schon damals nieht, was aus den Platten gewor-
den. — Unter den Schillern Balestra’s sind Ma-
riotti und Nogari au erwilhnen,
Bildnisse des Kanstlers
1) Halbe Figur, Selbstbildniss. Gest. von P. Ant.
Pazzi. @. D. Campiglia del. Fol. In: Museo
Fiorentino,
2) Brustb. Ov
Radirung. 4.
3) Bot d’Argonsvill
Alex. Longht ping. et seul,
224.
a) Von ibm gestochen
(Bartsch Konnt nur vier eigenbindige Radi
Meisters; anhangsweise aitirt er noch ver, die bel
Weineken angetihet sind. Eine der letzteron? die M
fea del. Sehr | gu
oun
Heineken 4, ist die bel Bartsch unter No.2
ete, Das'Bl.: Abrabam und die 3 Eugel
bei Heineken No, 3, ist nicht von Balestra, sonder
von P. Rotari gestochen. Die-Vignette mit zwei F-
Ye
n, die eine Fahne halten, mit der Insert
ona felis und Balestra’s Monogramm, bei Hei
No. 6, habe ich nicht gesehn ; BI. No. { bei Heineken
ist in’ meinem Verzeichniss unter No, ausfibilid
besehrieben, da dies bisher noch nirgends gescheho,)
1) Maria bale in thren Armen das Christoskisé,
das auf Wolken sitzt und in der rechten Tint
fin Kleines Kreuz hat; in der sie umgebendeo
Glorie 2woi Engel und vier Cherabim. Halb-
Agur in Oval. Titel: Dilectus meus mihi es et
ego illi, Untem links: Antonius Balestra in, et
fecit, 1702. 8. —B. 1
laria in einer Glorie, auf threm SchooBe ds
Jesuskind, das mit dem Rohrkrenz spielt, ror
Seite der ‘kleine Johannes, oben in der Ecte
rechts drei Cherubim. Halbgur. Titel: Mater
Pulerae Dilectionis, Unten links: Antonius Be
lestra in. et fecit. 1702. — 8, B. 2
(1. Vor den Worten: Mater etc.
II, Mit diesen Worten. Heineken ielt dis
Kreuz tber der Schriftrolle des Johannes
fr eine Peitsche.
TaD
2»
sored Zustinden die
web fir fNeo 38.
3) Ein altrdmisch gekleideter Soldat, an der Ent
sitzend, spricht mit einem ander stebenden
Soldaten, der eine Lanze auf der Sebulter trict.
‘Alter; im Hintergrunde links eine
marsebirende Truppe, und auf derselben Seite
wntoia: Dy alestra fe n
= 3.3
4) Kopf eines behelmten Kriegers, 3/g rechts. U>
1m {inf verschiedene Minnerkipfe, va-
jer Mitte ein Pferdekopf, sammtlich leicht
hingekritzelt, Rechts oben ‘das Monogram
Bos
5) Die Architektur, eine weibliche Gestalt
eivem Winkelma6 in der Hand, 2u heen Pisses
mathematische Instrumente; sie lebnt sich 22
cin Fussgestell, auf walchem ein Kleiner Genics
fitzt, der mit dem Finger auf das Portrst de
Architekten Michele Sanmicheli von Ver
Unten das Monogram; 7D
‘Titelblatt (Ur: Le cingue ordind dell arehivettom
civile de Michele Sen Micheli, rilevai dalle wee
fabriehe. dal Conte Alessandro Pompel (ein
Freunde Balestra's, der thn im Zeichnen unter
richtot hatte). Verona 1735. Fol. — Das Bt
Ist solte
6) Ein an der Erde sitzender kleiner Genius, bat
in der Hand einen Kompass nd. gebrancht ity
ram Messen einer geometrischen Figur. AmB»
den tks: 7) Viger an
genannte Bueh. 12.
7) Leon Battista Alberti, Architetto Florentian
Oval,
8) Andrea Palladio, Architetto Vincentino. Ov
9) Vincenzo Seamozzi, Vieentino. Oval.
welst.
Antonio Balostra.
645
10) Giacomo Barozzl, Architetto da Vignola. Unten
links das Monogramm, Oval
Diese vier Bildnisso sind Brustb. und befin-
den sich in dem vorker genannten Werko. Die
angogebenen Namen bilden die Umschrift um
das Oval. Dio BIL. sind kl. qu. 4.
We, Engelmann,
) Nach ihm gestochen
1) Abrabam und die dret Engel, Gest, von P. Ro-
tari, Unten Dedtkation des Stechers an Fran-
cesco Trevisani, Bischof von Verona, und die
Kénstlermamen. il. qu. Fol.
2) David, unter einem Zelte ausruhend ; zu seinen
Fisson Goliath's Haupt. Gest. von Dems,
qu. 12.
id als Sieger ber Goliath. P. Monaco se.
Original in der Sammlung Facchinetti 20
ar. Fol, (In: Pitture di Venezia.)
fon P.A. Kilian in doseen Bic
4) Bin Bl. ‘nach den Fresken in S. Silvestro in
Rovigo (alttestamentliche Darstellungen). Gost.
von Zampiori. gr. Fol.
38.4, W, Bngelmann,
5) Marla hebt den Sebleler von dem in der Wiege
‘schlummernden Jesuskind. Halbfigur im Oval
Unten der ‘Titel: Cor meum vigilat, und: A. B.
inu. — P. R. ine, 1781. kl, Fol
5a) Maria mit dem Kind. Gest. von JG. Huek.
qu. Fol. (Reller-Andresen.)
6) Maria halt das Christhind, das der bl. Joseph
anbetet, Ober der Wiege. J.B. Buratti se.
Pol.
‘Anbetong der Hirten. E, C, Hei
8} Maria mit dem Kinde und den bh, An
hannes, Zeno und Antonius Abt. Jac. Frey
ineld, 1739, Altarbild in der Kirche des bi, Al-
phinus in Verona. gr. Fol
9) Die Madonna in Wolken, von Engeln umgeben,
son dom hl. Aloysius, Stanislaus Kostka und
einem dritten Helligen des Dominikanerordens
serehrt. Franc, Bartolozzi se. appo Wagner
Venet. (Das Biid in der Jesuitenkirche zu Ve-
nedig.) gr. Fol.
10) Maria mit dem Kinde von einem Helligen und
ciner Firstin verehrt. Ph. A. Kilian se, Roy.
Fol.
11) Maria von den bl. Benedikt, Maurus ete, ver-
ebrt. G. A. Urbani se. Fol.
12) Die bl. Jungfrau mit dem Kinde tn einer Glorie
‘von Engeln Ober Wolken, Links unten der Bl.
Sebastian und zwei andere Hellige. Ohne Be-
aeichnung. gr. Fol.
13) Maria in balber Figur, mit gekreuzten Hinden;
gest. von J, Baroni. 8,
14) Marla vom Berge Karmel mit dem Scaputie
Mater Carmell. Anonymes Blatt aus Wagner's
Verlag.
15) Die Darstellong im Tompel. P. Monaco se.
Das Bild in der Sammlung Cornea zu 8. Can-
tlano. gr. Fol, (In: Pitture di Venezia.)
16) Christus segnet die Kinder, die ibm el
zuftbrt. Ant. Fries. se. Fol.
17) Christ! Gelsselung. “A.B. Inv. P. Rotart
fee. 8. 817. W. Bngclnann.
18) Ein Helliger des Dominikancrordens, knicend,
die Hinde gefaltet; neben thm zwei kleine En
gel, von denen der eine ein Buch, der ande
clne Lilie halt, 4, Anonymes Bl.
Engel,
19) Der hi. Franzishus de Sales, Brust. ; oben dret
Cherubim. Gest. von C, Orsolini, 12."
20) Der bi. Fileronymus ein aufgeschlagenes Buch
Thaltend, halbe Figur; neben ibm ein Stick von
dom Kopfe eines Léwen, A. B. 1. 1725. — P.
Rotari F, qu. 12.
21) Derselbe Heilige, schretbend, ein Engel ei
scheint thm; drei Kletnere unten tm Vorder
grunde halten ein offenes Buch Ober dem Li
‘wen. Gest. von ©. Orsolini, vermutlich als
Titelkupfer. Fol.
2) Der bi. Petrus von Alcantara, mit einem Kreur,
1 unterstitet, neben thi ein and
erheiliger, der eine Fahne tragt,
‘und im Vordergrunde ein dritter Heiliger des-
selben Ordens, der eine Monstranz in der Hand
Wilt. Gost. von P. Rotari (1725) und von die-
sem Klinstler dem Venezianischen Nobile Giov.
Batt. Recanati gewidmet. Fol.
23) Der bl. Hilarius von Poitiers empfingt die Er-
Teuchtung des hl. Geistes. Gest, von M, Heyl-
brouck, Titelkupfer fir: 8, Hllaril pietavien-
sis opera (cura Sclp. Mattel). Veronae 1730.
2 Bde. Fol.
24) Der hi. Sobastian, todt am Fusse des Bauses,
‘an den er gebunden war; im Hintergrunde zwei
hi, Frauen, von denen dic eine (die hi. Trene)
cin mit dem Blut des Martyrers angefalltes
Flischchon bilt, Gest. von einem Unbekannten.
qu. 4.
25) Die bb. Aloysius und Stanislaus Kostka, nach
‘dom Himmel emporgotragen. G. G. Winklor
sc. gr. Fol.
26) Dieseibo Komposition, nach A. Cavaggiont's
Zelchnung gest. von C. Orsolini. Fol.
27) Hl, Anna. J.D. Ertinger se. qu. 4.
28) Der bl. Anton von Padua, J. W. Hauffor se.
‘ALY. gr. Fol.
29) Der bl. Benedikt theilt Almosen aus, Gost
P. Rotari. gr. Fol.
30) Der hi, Carl Borromius bittet vor Marla fur
Deutschiand. P. A. Kilian se. (als These).
31) Der bi. Franziskus Seraph. in Ekstase, ‘ron
einem Engel gebalten. Gost. ron J. Baroni.
ar. Fal.
32) Dieselbe Komposition, gest. von Ridinger.
Schwarzkunst, gr. Fol. (als These).
38) Der bi. Ignatius Loyola bittet far die Pestks
Ken, J.B, Burattt se, Roy. Fol
34) Der Tod des hi, Joseph. D. Cunego se.
Fol,
35} Dla Marthe. Pa, Eiltan ae Fal
36) Der hl. Oswald, zum Himmel emporgetragen.
Gest. von A. Luciani. 12.
‘87) Das Almosen des bl, Thomas von Villanova, D.
Cunogo se, Fol.
38) Ein Hoiliger botet das Christkind an, P. A. Ki-
Vian se, gr. Fol.
89) Der Papst anf dem Thron von drel Religiosen
verehrt. Ch. Dufresne se. 1792, Fol.
40) La Carita (mit drei Kindorn), incisa da Ant,
Gall’ Agaia, dedic, al Sigr. Rosalba Carriera
12,
AL) Dic duldende Religion, ‘Titelbl. za: Acta Mar-
tyrum, Fr. Zucehi se. Fol.
42) Religion und Wissenschaft, mit dem Bildniss
eines Kardinals, Fr. Zucebi se, gr. 4.
43) Der Sehlaf; cin an einen Baum gobundener
achlafender Mann, N,N. se. 4.
44) Die Eratebung des Jupiter, nach einer Zeich-
646 Antonio Balostra
Giovanni Balostra.
rong von einem Auonymen. qu. Fol. (Disseld.
Hands, Werk 40.)
45) Merk broge dis Kind au Herel und Shren
Schwestern, Bistor. “Zeichnungsimitation von
Gaetano Zancon, qu. A.” 2th, W. Bugimann
46) Vonus, in Gestat einer Jigerin, erscheint dem
‘Aeneas, der, von Achates begletet, in Aftika
landet, Oval. Gest. von P. Rotari. ‘Unten vier
i der Aoncide, welche den Gegenstand
pve uno graditur ete. Oval. 4.
47) Diana erscheint dem schlafenden Endymion,
Clark fee. Schwarzkonst, gr, qu, Fol
46) Der Parnass, Titelbl. Plaudite ete, Luctant
8.
49) Bin Poet auf dom Pegasus. Zu: Rime ai Paolo]
30) Apollo mit der Leier, von Ornamenten umge-|
‘ben, Von Dems. 4.
sr
52) Titelbl, mit der allegorischen Figur der Alter-
thumswissenschaft, die cin Basrelief halt. Vou
53) Die Stadt Verona, vorsinnbildlicht durch eine
stehende Frau, die eine Krone aut dem Kopf
reichen ihr andere Biicher; ihr 2u Fissen die
Flussgottbolt der Etsch. Gest. von M. Hey
‘wahnten’ Opera Hilal plctaviensis. 8.
54) Das franzdsische Staatswappen , umgeben von
dom Scbilde d ‘thnen zur Scite
nach verechiedone Kleine Gonien. Gest. von G.
Manier. Tltehkupfer fiz: Del Palazzo de'Cesaci,
von Frane. Bianchint, Verona 1738. Fol.
in aufgeschlagenes Buch hilt. 24, — Unbe-
feichnetos Blittehen, Erwilnt nach Regnsalt-
56) Titelbl.: Vier kleine Watfen tragende Genien,
Gest. von Heylbrouek,
eines. Frsten. Ralestea, Valerlant et Cimarell
pe. C.F. Tardieu sc. gr. Fol.
Venedig). Gest. von Gottlieb Ie ss in Augsburg,
59) Eine These mit der Dedihation an den Kardin
sandro A Via, M6=50, F Sngelmann
Dal Pozzo, Veroua, p. 186. — Zanctt!
passin. — Rossetti, Padova, pp. 8.
211. 381, — Rosini, Storia della pit
Roll. Fr. Zucehi ec, 12.
‘Titel, 20: Nova et vetera, Von Dems, qu. 8.
- Dems. A732. W. Bagetnonn
hat; sle Dilt tin Buch und zwol kleine Genten
Drouck. Vignette fir die oben (No. 28) er
zmol Engeln, von denen der cine dio Krone Uber
M.Pittori, mit einer Strichlage in. Faldont's
58) Der Buchstabe O mit einer drapirten Figur, ale
Delalande be Le Blane 6.
87) Bin groBes riinsches Gebiude mit der Kronung
$8) Eine These mit der Kreuzabnahme (das Bild in
Fran, Maria von Toscana. Gest. von Ale;
Pitt. Ven. 1711. p. 493. — Moschin
18. "— Longhi, Vite de’ Pitori Ven
til, — Brandolese, Padova,
Chizzola, Brescia. — Sala, Pitture di Br
— Pasta, Bergamo, — Arnaldi, Vicenza
1. 54, 126, — Panni, Cremona. p. 54.
Bartoli, Rovigo. — Bottari , Lettero. Il. 1
= Camport, Gli artisti nogli Stati Esten:
p. 20. — Campori, Lettere art. -p. 195. —
Campori, Raccolta de’ cataloghi, pp. 528. 569.
586. — Heineken, Diet. — Huber und
Rost, Handbuch. 1V.'90, — Martsch, P.
XXI. 203, — Le Blane, Manuel.
Im Text Notixen von Jansen, in Verzeichniss Zu-
‘lze von W. Engelmann, E. Koltof.
Balestra (od. Balestri). PietroBalestra
aus Siena (genannt Pietruccio) , mittelmiliger
Bildhauer aus der Schule Bernini's, in der ersten
Hillfte des 18. Jahth. Er arbeitete in Rom uot
stand lingere Zeit in den Diensten der Ktuigin
Christina von Sehweden. Unter den Marmo
werken des grofen Gartens in Dresden, dic
unter August I. angekauft wurden, befindet
sich cine Gruppe von B. : der Gott der Zeit, vos
welchem die Schdnheit (oder die Jugend) eat-
fubrt wird ; zu Fiissen ein weinender Amor. Meist
‘wird diese Gruppe unriehtig benannt : die Zeit
welche dio Wahrheit entfibrt (such bei De Plat
s. u,). Mebrere andere Skulpturen Balestra’s cia
Meleager, Venus mit Amor, Herkules und der
len mit dem Bachuskind, Kopien nach der Av-
tike, wurden zu derselben Zeit filr Dresden et-
worbon. Die beiden letzteren stehen jetzt ror
dem Palais des groBen Gartens, Im Rreuzgang
des Doms von Siona ist von B. die Sutwe
Papst Pius’ IIT.
Nach ihm gestochen
1) Venus und Amor, Gest. von C. P, Lindemans.
Fa,
. von Dems, Fol.
von Dems. Fol.
4) Die Zeit entfabrt die Schénhelt, Gruppein Dres-
‘den, Gost. von J. M. Preisler, unter dem T-
tol: Le tomps enlive la vérité. In: De Pat,
Recueil des Marbres antiques et modernes, qi
se trouvent dans la Galerie electorale de Dreste.
1733, gr. Fol.
5) Dieselbo Gruppe. Gest. von C. P. Linde
mann,
a Zani, Enciel, — Cieognara, Storia dela
Scultura, Il, 110. ~ Romagnolt, Cenat et
4 Siena. 1852. p. 16. — Heineken, Dic.
Balestra, Pictro Balestra, Maler av
Piacenza, geb. 1711, +1759, hauptsichlich in
Busseto thiitig, wo sich in den Kirchen 8. Bar
tolomeo, 8. Nicold, S. Ignazio und in verechie-
non Villen eine groGe Anzahl Gemilde von ihn
befinden.
s. Zani, Encicl. — Vitali, Le Pittare di Bur
seto, 1819. pp. 52 u. fl
Balestra, Balestra, Architekt aus Row
Er begleitete den Lord Hamilton 1799 auf seer
Reise nach Griechenland, Asien und Aegyp-
ten und lieferte aur Beschreibung dieser Ex-
pedition eine Reihe architektonischer Risse wai
Abbildungen. Spiiter baute er den englischea
Gesandtschaftepalast in Pera bei Konstan-
tinopel.
Balestra, Giovanni Balostra, Kupler
stecher in Rom, geb. 171 zu Bassano (im Ve-
nezianischen|. Er machte seine Studien in der
Kupferstecherei der Grafon Remondini 21 Bas-
‘sano und wurde dann von seinem sperielles
Landsmaun, dem Kupferstecher Giov. Folo, ach
Giovanni Balostra
_Boli. 647
Rom berufen, wo or seit 1803 bis zu seinem
Tode im J. 1843 sich aufhielt.
‘Von ihm gestochen :
1) David vor der Bundeslade tanzend.
‘mentebino. gr. Fol
Die Platten von 1, 2, 4, 5, 7,9, 10, 11, 4—
17, 24 und 25 befinden sich’ in der Caleograta
reale in Rom.
2) Maria mit dom Kindo, Ros
Venite gentes, carpite ete, Nach Sasso fer:
(G. Salvt). gr. Fol,
3) Madonna mit den Kandelabern.
Md. Fol.
3a) Madonna del Pesce. Nach Rafa
4) Madonna, Nach Guido Rent. gr. Fol.
5) Christus und die Samariterin am Brannen, Seto]
quia messias venit ete, Nach Benv, Garo-
falo's Gemilde in der Galerie Borghese. gr.
Do-
Nach Rafael.
Fol,
qu. Fol.
6) Christus in Halbaigur, mit gebundenen Hinden,
‘das Schilfrobr haltend. Ecce homo. Nach Ti-
tian. Fol,
1) De. Misena, Nach P. Voronese's Bild im
Fol,
90 endo Magdalena, vor einem Kreuze und
‘anfgescblagenen Buche knieend. Ganze Figur.
Sic Magdalena etc, Nach Murillo, unter G,
Folo's Loitung gest. Fol
84) 8. Maria Magdalena, ‘Nach E, Vanni,
‘Azegllo, Galleria di Torino, 1845. gr. Fol,
9) Die bi. Magdalena, Nach’ einer Statue von A.
Canova (bet Lord Liverpoot). gr. qu. Fol.
10) Pietas, Statue, Nach Dems. Fol.
11) Mansuetudo, Statue. Nach Dems. Fol.
11a) Dieselbe Statue, in andrer Ansicbt,
12) Aurora von Kephalus entfibrt, En Aurora ru-
‘bens etc, Nach Ann, Carracei. (Pal. Farnese.)|
ar. qu. Fol
13) Dido anf dem Scheiterhaufen, Infelix Dido ete.
‘Nach P.Guereino. gr. qu. Fol.
14) Paris, Nach einer Statue von Canova. Fol
15) Polyhymnia, Statue. Nach Dems, Fol
15a) Diesetbe Statue, in
16) Minerva und Apollo,
11) Merkur. Nach Thorwaldsen. gr. Fo
18) Der Hirtenknabe. Nach Dems. gr. Fol
In
drer Ansicht,
‘ach Dems. qu
Fol,
19) Bacco ed Arianna, Nach P. Benvenuti. Fol.
20) Papst Paul Ill. Nach Paris Bordone, M. Orsi
del. Fol, (In L. Bardi, Gal. Pitti 1842.)
24) Fapat Plus VIL Kies, im Lebnstue trend
Nach Vine, Camuceini. 1816. Fol,
Tr Vor dar Sehit, nur mit den
22) Franc. Fontana, Kardinal, Brustb. in Oval. Nach
G. Fabris’ Basrelief, 4.
23) Archimedes. Nach Spagnoletto,
im Belvedere 20 Wien.)
24) Grabmonument des Prinzen Friedrich Wilhelm
von Oranien. Nach Canova. Fol.
Grabmal des Grafen Trento, Nach Doms. Fol,
Bl, in: Omaggio alla Macsta di Carolina Au-
‘gusia Imperatrice d'Austria fatto dalle Prosincte|
‘Yenete, Ven. 1818. Fol. (Kupferst. und Vig-
netten nach A. Canova und L, Cozza von G.
Balestra, F. Zoliant a. A.)
W, Engelmann,
Balestri. Nicold oder Marco Nicold Ba-
lestri aus Argenta, Maler, Bildhauer und Ar-
ster
(Das Orig,
3
chitekt, geb. 1555, +1609. Von ihm ist dio
Kirche dor Madonna della Coletta bei Argenta
erbaut;; im Chor des Oratoriums in 8. Giovanni
Battista zu Argenta befindet sich von ihm ein
Bild, welches die Geburt des Titularheiligen
darstellt und folgende Bezeichnung trigt: Ad
Jaudem Sancti Joannis Baptists Haec opera
tus est Marcus de Balestris Pictor Argentanus
MDUXXXXIV.
Erwiihnt findet sich noch ein Malor Fran-
cesco Balestri, gleichfalls aus Argenta
und au derselben Zeit thitig, wie der vorher Ge-
nannto.
5. Baruffaldi
HI, 595. (Bertoldi,
Storia della ‘leita. ‘pp. 20. 42.
43.) — Zant, Eneiel.
Jansen.
Balestrierl. Domenico Balostriori di
San Ginesio nel Piceno, Maler. Colucci, Lanzi
und Rosini schreiben ilim die Wandmalereien in
der Kirche San Rocco in Fabriano zu und
setzen dieselben in's Jahr 1463, Nach Ricci sind
diese Bilder aus weit spiiterer Zsit, in der Art
des F. Baroccio.
+s, Colucet, Antiguit Pie. XXMI.83, —Lanzt,
Pit. It, Ii. 19, Anm, — Rosini, Stor. dalla
Pitt, HI, 162, — Rivet, Mom, stor. deglar-
tint della Marea dt Ancona, 1. 192.
Jansen
Balestriero, Giuseppe Balestriero, Ma~
ler, geb. 1632 in Messina, + daselbst 1709. Er
war cin Schiller von Agostino Scilla, von dessen
Werken er viele kopiree, Spite gab er die Kunat
auf und wurde Priester.
s. Zani, Encicl. — Filippo Hackert, Momorie
de" Pittor! messinest(sertte_dal Sign, Gaotano
Grano). Napoll 1792. — Lani, Pitt I. TL
280,
Jansen,
Balous, s. Buleus.
Balfourler. Adolphe Paul Emile Bal-
fourier, Landschaftemaler und Radirer zu Pa-
ris, geb. zu Montmorency am 11. Aug. 1816,
‘Schiller von Charles Rémond. In den Salons von
1843 bis 1868 waren von ihm Landschaften,
groGentheils Ansichten italienischer und spani-
scher Gegenden, ausgestellt.
‘Von ihmn radirt:
1) Landsehaft mit dret Windmoblen. Mootins pras
de Dieppe. qu. 4. (Zn l'Artiate,)
fons de Carthagine. qu. 4. (Ebends,)
Pontins, 1849. qu.
Fal, (Bbenday)
4) Valldemuss (Mfajorks). qu. 8.
5. Bellier, Dict,
W. Engelmann,
Ball. Bali, schwedischer Runenschneider,
der wahrscheinlich im 10. Jabrh. lebte, Die Ru-
nensteine, oine Gattung schwedischer Alterthtl-
‘mer, die in gesehichtlicher und ktinstlerischer
Hinsicht orst in newerer Zeit eingehend un-
648 Bali
Goorg Balk.
tersucht wurden, — meist aufrecht stehende,
spitze, ziemlich grofo Platten — sind Denk- und
Grabmiiler aus dem 7. bis 12. Jabrh., die In-
sehriften tragen und mit cingeschnittenen Thier-
bildern und schlingenartigen Ornamenten von
eigentlimlich phantastischer Form versehen
sind. Bali_gehUrt zu den hervorragendsten un-
ter den Meistera der Runenskulptur. Man zihlt
gegen 20 mit seinem Namen bezeichnete Werke,
doch ist seine Hand auch an vielen anderen nicht
signirten Runensteinen zu erkennen. Sie befin-
den sich groBentheils im alten Fjerdhundralande,
dem stidwestlichen Theil von ‘Upland, welche
Landschaft die schinsten und meisten Monu-
mente dieser Gattung besitzt. Dass B. gegen
Ende der heidnischen Zeit in dieser Gegend
lebto, ergibt sich aus der Inscbrift auf einem
von thm gearbeiteten Grabstein im Kirchspicl
Weekholm, welche besagt, dass der Verstorbene
neugetauft war (Han varp taupr a Tanmarku i
hvita vabume, d. i, er starb in Diinemark in
weissen Taufkleidern).
Vergleicht man die Arbeiten Bali's mit denen
seines noch berUhmteren Zeitgenossen Ubir, 80
ist nicht schwer zu erschen, dass er aus ‘der
Schule desselben hervorging. Ubir vertritt die
Klassische Epoche der Runenkunst, Bali dic
letzte Blite derselben; oft haben seine phan-
tastischen Bildungen etwas Unruhiges und Ue-
berladenes, das schon als ein Vorzeichen des
‘Verfails erscheint. In hohem Grade ausgezoich-
net sind seine stilisirten Thiergestalten, cine
wabraheinlich vou ihm zuerst ausgebildete Gat-
tung von Ornamentik, die spiter in hifufigen
Nachahmungen wiederkehrt. Seine Arbeiten
sind in verschiedenen sehwedischen Runenwer-
ken abgebildet, die meisten findet man in
Bauti
5, Run-urkunder, ulgitne af Joh. G. Liljegren.
Stockholm. 1833. —G dransson, Bautil, det
drs alle Svea ok Gétha rikons runsienar. Stock-
holm. 1760. Fol. — Svenska Fornminnes
ferenningens tidskrift (Zoitsehr. des Schwe-
dischen Alterthums-Vereins). Stockholm. 1871.
p. 63,
©. Blehhorn
Balicki, Karl Balicki, Landschaftemaler
und Zeichner, geb. 1820, wahrscheiolich in Kra-
kau, bildete sich in seinem Kunstfach um 1847
in Dressien aus. Man kennt von ihm Landschaf-
ten in Ocl und Aquarell und tiber 150 Veduten
der Umgebung von Krakau, auch kopirte er alte
Gemilde, Seine yorziiglichste Leistung sind die
llustrationen fiir ein archiiolozisch-topographi-
sches Werk tiber das polnische Mittelalter (Polska
sredniowiezna von Graf Alexander Praez~
dziecki). Eine Aufnahme des Altars von Veit|
Sto8 in der Marienkirche zu Krakau, mit der er|
‘gegen Ende seines Lebens beschiiftigt war, blieb
unvollendet. + in Krakau am 15, Juni 1854, Als
Schriftsteller machte er sich verdient durch eine
Uoborsetzung des Buches von Georg Barrot iiber
Aquarelimalerei, welche in Krakau 1855 bei Ma-
niecki erschien.
5. Wurzbach, biogr. Lexikon.
A. Ig
Baligand, Baligand, Architekt und Inge-
nieur, geb. 1697 im Hennegau, +1762. Er be-
Kleidete das von Stanislaus 1750 gi
eines Prifekten fir Britcken- und Strassenban
Lothringen. 1744 verdiffentlichte er ein Pro-
jekt zur Trockenlegung der Lionneser Moriste
und zur Herstellung eines schiffbaren Kanals
‘Zu der grofen Strasse von St. Dié entwarf er
den Plau; in Nancy erbaute er das gegenwir-
tige Priifekturgebitude und das Hotel Géain. Vou
architektonischen Entwlirfen sind mebrere, mit
seinem Namen bezeichnete, bekannt.
+P. Moroy, Descriptions dancions dessins in-
Gils do peintees, sculptours et architectes Lor-
rains, Nancy 1866,
J. I. Guifey.
Balinskl. Stanislaus Balinski, Zeichner
und Kupferstecher, geb. 1782 in Wilno, + 1813,
in Krakau. Er studirte auf der Universitit seiner
Vaterstadt und erhielt den ersten ktinstlerischen
Unterricht bei Rustem, dem Zeichenlebrer an
genunnter Universitit. Im J. 1810 wurde er bei
dem Ministerium des Innern im GroGherzogtum
‘Warschau angestellt.
a) Von ihm Bsttochen
First de la Rochefoucauld, S. Bali nski se
b) Nach ihm gestochen
1) Tadeus Czackl. Balinski del, Weiss se. View
nae, 8,
2) Grat Georg Mniszech, Vater der Czarin Mary.
Balinski del, Woiss'se, 8,
Bartynouski
Balk. Goorg Balk: ob ein Formschneider
dieses Namens existirt hat, ist uner-
& vwiesen. Thm wird ein aus G und B r-
XY a sammengesetztes Monogramm zuge-
sehrieben, welches auf einem mit der Jabres-
zahl 1561 beteichneten Holzschnitte vorkomnt.
Zwei Engel halten einen Schild,:in dessen sechs
Felder die Passionswerkzeuge dargestellt sind.
Ueber dein Schilde befindet sich ein Todtenkopf
mit Dornenkrone und dem Agaus Dei; H. 112
millim. br. 192. — Dasselbe Zeichen findet sich
auf einer Kopie des Diirer'schen Holzschnittes
mit der Marter der hl. Katharina (Bartsch 120
‘Nach einer Angabe Heller's soll dieses Zeichea
Jjedoch cinom Mater und Kupforstecher Geore
Brentel, der im Anfange des 17. Jahrb. 21
Laningen lebte, angehiiren. Er gab ein mathe
matisehes Werk tiber Construction und Messung
des Cylinders unter dem Titel : Fabrica et asus
ylindri ote. Lauingen 1611 heraus,
s. Heller, Leben Darer’s. 1, 679. — Helter,
Monogr.-Lexikon. p. 144. — Brulliot, Dict
1, No. 932. Ler, Monogr, II. No. 2783
Ball. 649
Balko
Balke. Balke, Landschaftsmaler dieses
Jabrh., aus Christiania, Seine Darstellungen
skandinavischor Gegenden werden als wirksame
Stimmungslandschaften geriihmt. Im J. 1552
alte er flr den Kinig von Preusson, Friedrich
Wilhelm IV., zwei Bilder: Sommermondnacht
am Nordkap und Das »Wardchus«, mit effekt-
voller Schilderang des Nordlichts.
4 Kanstblatt, Stuttgart, 1851.
Balko, ». Palko,
Ball. Thomas Ball, einer der vorztiglich-
sten amerikanischen Bildhauer, geb. 3. Juni
41819 zu Charlestown (jetzt zu Boston im Staate
Massachusetts gebvrig). Er ging zur Bildhauerei
fiber, nachdem cr als Maler schon zebn Jahre
thiitig gewesen. Von den Werken dieser seiner
ersten ktinstlerischen Periode befinden sich zwei
ttichtige Portrits, diejenigen der Schauspiclerin
Geo. H. Barrett umd des Schauspielers W. H.
Smith, im sogen. Museum, einem ‘Theater zu
Boston, Als besonders gelungen wird noch ein
Kleines Bildniss des Stantsmannes Daniel Web-
ster gevannt; auch malte B. einige biblische Bil-
der, an denen man namentlich die Farbe rithmt
Zn seinen ersten Modollirversuchon gehirte eine
Kleine Bliste der Jenny Lind und eine lebens-
groGe Biisto Webster's, dic in Marmor ausge-
fihrt wurde. Fiir eine Statuette des Letateren,
die er um 1853 modellirte, erhielt er von der
Massachusetts Charitable Mechanics Association
zu Boston die goldene Medaille.
Der erste Aufenthalt des Kiinstlers in Italion
wihrend der Jahre 1851—1856 war hauptsiich-
lich dem Studium gewidmet, bei dem ihm sein
Landsman Hiram Powers rathend zur Hand
ging. Manche Arbelten, die Modell blieben, ent-
standen in dieser Zeit: dic Statue Pandora; eine
Biiste : Die Wahrheit; Der gestrandete Schiffer-
Jjnnge ; Statuetto des Mators Washington Allston
wa.
Kurz nach seiner Ruckkebr nach Amerika er-
hielt B. don Auftrag, eine brouzene Statue
Washington's fr den’ dffentlichen Garten der
Stadt Boston auszufiihren. Sie zeigt den Feld-
herrn in rubiger Haltung 2u Pferd, den Degen
vorn tiber den Sattel gelegt, und ist in ihrer
Schlichtheit unter den wenigen guten Denkmal-
statuen, dio Amerika aufzuweisen hat, eine der
erfreulichsten. Der Guss derselben wurde in der
Ames-Giesserci in Chicopee im Staate Massa-
chusetts ausgefihrt; fiir don geschmackvollen
Granitsockel lieferte der Architekt Hammat Bil-
igs in Boston den Entwurf. Die Kosten, die
sich auf 42,400 Dollars beliefen, wurden ‘zum
Theil von der Stadt Boston, zum ‘Theil von Pri-
vaten getragen. Die Enthilllung der Statue fand
am 3. Juli 1869 state.
Schon im J. 1865 war B. wieder nach Ita-
lien gegangen, wo er seitdem verblieb, bald in
Rom, bald in Florenz wohmend. Sein Vaterland
Meyer, KessQer-Lexikon.
besuchto or bisher nur noch ein Mal auf wenige
‘Monate, im J. 1874.
Von Ball's Werken sind zuftirderst noch einige
gr0Gere, monumentale Arboiten zu nennen:
Marmorne Kolossalstatue des amerikanischen
Schauspiclers Forrest in der Rolle des Koriolan,
1866 vollendet; sie befand sich bis 2u Forrest's
‘Tode in dessen Bibliothek, und wird nun das
von ihm gestiftete Asyl flr verarmte Schauspie~
ler zicren, — Die Marmorstatue des Gouvérneur
von Massachusetts, Andrew, im Vestibule des
Statchouse zu Boston, 14. Febr. 1870 enthiillt.
— Das Chickering Monument, auf dem Mount
Auburn Friedhof, Boston, 1872 vollendet, Gruppe
in Marmor, der Todesengel, welcher einer ju-
gendlichen ‘weiblichen Gestalt den Seblefer vou
den Augen nimmt, bekannt water dem Titel “The
Realization of Faiths. — Das Emanzipations-
‘Monument, von den schwarzen Birgern der Re-
publik fiir die Hauptstadt Washington bestellt,
Gruppe von zwei Figuren: Prissident Lincoln,
der einem Sklaven die Fessein abnimmt, gegen-
wiirtig (1874) bei Miller in Miinchen fm Guss. —
Marmorstatue des Evangelisten Johannes, be-
stimmt fiir das Familienbegribniss des Hero
‘A. D. Williams, auf dom Forrest Hills Friedhofe
mi Boston, zur Zeit noch unvollendet; der Kopf
des Johannes existirt jedoch schon als selb-
stiindige Marmorbliste.
Hervorauheben ist fernerdie Idealstatue Ball's
Eva, die er 1866 flir Herm Carman in New-York
in Marmor ausfiihrte. Eine Wiederholung der-
selbeh befindet sich gegenwirtig (1874) in den
Hiinden dos Kiinstlers, aucb hat er den Kopf der
Eva, in verkleinertem MaGstabe, als Bliste aus-
gefiihrt. — In genreartigon Bildwerken ist B.
gleichfalls sehr gliicklich, wie dies mebrere
solche Arbeiten auf der Ausstellung der Sassa-
chusetts Charitable Mechanics Association in
Boston 1874 bewiesen: «Love's Memoriese, ein
sinnend dasitzender Amor; zwei anmutige Kin-
derstatuen: sWeihnachtsmorgene und »Tho first
Valentines (erstere ein Kleines Midchen nach-
denklich ein Kruzifix betrachtend, letztere cin
Knabe, der einen Liebesbrief erhalten hat, wie
man solche am Valentinstage den Kindern zuzu-
senden pflegt), und «La Penserosae, die Bliste des.
selben kleinen Miidchens, zu welcher als Sciten-
stilek die Knabenbiiste »L’ Allegroe gehiirt (mehr
Privatbesit2). — Unter den vielen Por-
: Der Geist-
liche Ephraim Peabody, Marmor (um 1857), in
King’s Chapel, Boston; Dr. Francis Wayland,
Marmor, 1S60 fiir Brown University, Providence,
R. J.; Lord, Prisident vom Dartmouth College ;
der Reduer Edward Everelt, Marmor (um 1865),
in der Stadtbibliothek au Boston, im Union
League Club cbenda und andorwirts. Die Sta-
tuetten Clay's und Lincoln's sind vielfach in Ab-
gilssen vorhanden ; die des letzteren wurde von
Miller in Milnchen in Brouzo gegossen.
Die wichtigoren Werke B.'s sind von Lovg-
82
650 Ball
Balleis.
worth Powers in Florenz photographirt worden,
Jedoch kamen diese Vervielfiltigungen nieht in
den eigeutlichen Handel, sondern wurden nur|
privatim zum Besten des protestantischen Wai-
Sonhauses in Florenz verkauft.
a) Nach ibm gestochen und photographirt:
1) Francis Wayland. Nach det obon erwihnten|
Biste gest. von J.C. Buttre, New-York. 4,
(Schlechter Stich aus dem TI. Bd. von: A Me-
Auois of Francis Wayland by his sons. New-York,
1869.
2) Refterstandbild Washington's im dffentlichen
Garten 2u Boston. Photogr. von J. W. Black.
Boston.
b) In Hola geschnitten
1) Dasselbe. Nach der Photographie in Holz go-
schnitten, in: Harper's Weekly (illustr. Woe
blatt), New-York, 1869, p. 509.
2 Dis Statue Bre
3) Die Emanzipationsgruppe. No. 2.u, 3 ungeni-
gende Holzechnitte in olnem soallinder Kunst-
Diatte.
. Tuckerman, Book of the Artists, New-York,
1867. p. 518.’ — Latzow's Zeitschr. II,
Beibl. pp. 27. 150. V. Belbl. p. 76,
‘8. B. Kohler.
Ballador. Johann Georg Ballador,
Edelsteinschneider aus Nurnberg, in der ersten
Hiilfte des 18. Jabrh., Schiller von Dorsch. Er}
arbeitete in Amsterdam und starb daselbst 1757.
Unter seinen Werken riibmt man besonders das
Bildniss des Kardinals Querini.
8. Fssli, Knstletlex,
Ballaert. Hendrik van Ballaert, flamiin-
discher Bildhauer und Steinschueider, in der er- |
sten Hilfte des 16. Jabrh. Flir dio Kirche der|
Hospitaliter in Audenarde arbeitete er das
‘Tabernakel des Altars in der Kapelle der hl. Ag-
nes und andere ornamentale Skulpturwerke in
derselben Kapelle und im Friedhof (nach den
Rechnungebilchern der Kirche von 1571 an). Im)
J, 1573 fidbrte er drei Marmorstatuen aus filr die|
Kapelle im Schloss der Grafen von Flandern
(Sgravensteen) zu Gent.
Edm. Vander Stracten, Artistes belges au
XVeLXVIe siteles (i
archéologie de Belgique.
chart, Messager des sciences historiques de
Belgique, 1855. — Biographie nationale de
Belgique. 1866,
Ballanti, Giov. Batista Ballanti, it
Hienischer Bildhauer, gob. 1763 zu Faenza, $1835.
Er hat fllr verschiedene Kirchen italienischer|
Provinzialstiidte efne groBe Anzahl von Hei-|
ligenstatuen und andere religidse Bildwerke ge-
arbeitet.
8. Tipaldo, Biogr. degli Italiani ete, 1¥, 315—
a8.
Ballard. F. Ballard, Kupferstecher, der um
1625 wabrecheinlich in Limoges thittig war.
‘Von ihm gestochen :
1) VenerabilisPresbyter Bernardvs Baronvs de Bra,
oblit Lemovieae 19 Jan. an. 1625. ae. suse 6
Fol. Mit latein, Untersehrift in 13 Zeiien.
2) Le Départ de Iételier. Nach Bamboceis.
qu. Fol.
3) Le Loisir du Pitre. Nach Doms. qu. Fal
5. Le Blanc, Manuel.
W. Engelmann
Ballarint, Giambattista Ballarini (oder
Ballerini), Architekt aus Bologna, Ende des
16. und Anfang des 17. Jabrh. Er wurde 1583,
weitig mit Pietro Fiorini, zum Rathsbau-
meister in Bologna eroannt; 1589 erbaute er
daselbst den Portikus in der Nihe der Kirche
8S. Filippo e Giacomo, 1608 erhilt die dortige
Kirche 8. Benedetto nach seinem Plane ihre
jetzige Gestalt. In dem Hause Ballarini’s betsod
sich die Akademie der Caracci.
s, Zani, Eneicl.— Bianconi, Guida di Bolo.
1826. pp. 15. 65.
Ballarini. Carlo Ballarini (oder Balle-
rini), Maler aus Ferrara, malte hier um 1640
verschiedene Deckenbilder in der Kirche, Fran
cesco.
8. Zani, Enciel. — Cittadell.
tive a Ferrara. pp. 28, 29.
Notizia reh-
Jansen
Ballarini, Paolo Ballarini, ». Cacclarl.
Ballarini di Vicenza, s. Bittonte.
Ballarinl, J. Ballarini, Radirer des
19, Jahrh., in Wion thitig.
Von ihm radirt
1) Dorfkirehe, von Gebdsch umgeden. 1834. ¢r..
2) Landschaft, Ansicht von Sievering bel Wien
1834, gu. 8.
W. Engelmana,
Ballarino, Andrea Ballarino, italieni-
schor Radirer. Das in Broscia 1668 erechienene
Werk: I trastulli querrieri dé Marin Bresciari
Maestro d'armi ferrarese onthilt Radiruogeo,
die, wie die Vorrede sagt, von B. ausgeftirt
sind und nach L. N. Gittadella an Rembrandt
Art erinnern: das Wappen der Gonzaga, das
Bildniss dos Verfaasors und Iltustrationen (68FI-
guren). Ausserdem ist von B., der vermutlich
aus Brescia stammte, nichts bekannt.
N. Cittadella, Doe. ¢ Must risg. Ia st
via art. Ferrarese. p. 159.
Ballels, Macarius Balleis, Kupferstecher,
geb. 1, Jan, 1761 2u Aindling (bei Wagner (6.
nach dem National-Buche der H. Karlsschule
falsch: Ainingen) in Bayern. Er war der Sohn
ines Revierjiigers, kam elfjiihrig in die Karls-
schule nach Stuttgart, wurde dort Schiller vou
Joh. Gotth. Miiller und erhielt 1789 dio Ernes-
‘nung zum Hofkupferstecher. +4. Febr. 1790. Br
stach voraugeweise architektonische Entwitrle
Ballois
651
und Lendschaften. Was uns von soinen Wer-
ken zu Gesioht kam, triigt meist noch sehr den
Charakter von Schiilerarbeiten und lisst in kei-
nem Fall auf ein bedeutendes Talent schliessen.
‘Von ihm gestochen :
1) Grundrisso der H. Karls - Universitat (Karls-
Schule oder Abademie-Gebiude) 9 IL qu. Fol.
1779.
2) Dieselben, 3 BU, in kleinerem Format in: (A.
F. Batz) Beschreibung der Karls-Schule zu Stutt-
art, o. 0, (Stuttgart) 1783. 8, und deren fran-
ésischer Usbersetzung, Stoutig. 1781. 8, ; na
gest. im Journal von und fair Deutschland. 1784.
8) Grund-Riss der Herzoglich Wurtemberg: Haupt
‘und ersten Residenz Stadt Stuttgardt. Dessiné
parJ.L.Roth. gr. Fol. (Mit einer Ansicht des
damal. Stuttgart.)
2 Antissdes Lostchoeader Salita. Fol
5) Grund Aufriss und Durchschnitt des Lorbeer~
saales daselbst. qu. Fol. (?)
4) und 5) mach’ Zefcbnungen von KR. F. Ul
Fischor.
6) Tombeau de Virgil. 1784. gu. Fol. Kopie nach
E. Weisbrod.
7) Vue d'un Monuinent trfomphal A Athenos. 1786
qu. Fol.
8) Temple de Minerve Medica & Home, Nach A. F.
Harper. qu. Fol
9) Pyramide ‘de Cajus Cestius a Rome.
Dems. qu. Fol,
10) Tombeau de St. Helene, Mdro de Constantin le
grand aux Environs de Rome. Nach Dems. qu.
Fal.
11) Deinach (K. Bad Telunch bel Caw), Bl
Zeichnungen von Steinkopf, qu. 8.
5. Fons Ronaienee Toe Wagnet Goch
er H. Carlssch. 1. 361. 474,
Nach
A, Winttertin
Ballenberger. Karl Ballenberger, Ma-
ler, geb. 1801 zu Ansbach, +21. Sept. 1860
zu Frankfurt a. M. Er’ war anfinglich
Steinmetz und kam als solcher 1831
nach Milnchen, wo er von Friedr. Hoff-
stedt Zeichenunterricht erhielt und dann die
Akademie besuchte. In Frankfurt, wo er spiiter
seinen Anfenthalt nahm, schloss er sich an Phil.
Veit an und studirte im Sinne der romanti
schen Richtung jener Zeit mit groBer Hinge-
bung die altdeutsche Kunst. Seine Bilder, meist
hart in Zeichnung und Firbung, aber sorgfiltig
durchgefuhrt, fanden damals lebhafte Anerken-
nung. (Kleine Heiligenbilder in Oel, aquarellirte
Zeichnungen : Gotz von Berlichingen , Siegfried
mit dem Drachen.) Zu seinen tiichtigsten Le
stungen gebiiren die fllr den Kaisersaal des RO-
mers zu Frankfurt von ihm ausgefithrten Bild-
nisse Konrad’sI., Ludwig's des Bayern (nach dem
Denkmal dieses Kaisers in der Miinchner Licb-
fraueukircho) und Ruprecht's von der Pfalz. Zu
den von J. von Hefner herausgegebenen »Trach-
ten dos christlichen Mittelaltere« (Mannhoim.
1840) lieferte er verschiedene Boitrige. Auch
als Modelleur und Bildschnitzer machte er sich
durch mehrere Arbeiten bekannt.
a) Von ihm radirt:
Kinstlerwappen in gothischem Ornament. Ipseinv.
Rund. 4.
b) Nach ihm gestochen u. lithographirt
1) Tod dos bl. Meinrad. Gost. von H, Nasser.
Fol
2) Titelbl, aur »Festgabe des Frankf. Liederkran-
zoie am Singerfest in Frankfurt 1838. Lithogr.
von J. L. Bawor. Fol.
s. Gwinner, Frankfurter Kanstler. — Kunst~
Diatt, Stuitgart, 1840. p, 379. 1854. p. 199,
Ballerint, s. Ballarini.
Ballero, Giovanni Ballero, Kupferstecher
der Gegenwart, geb. in Genua, Schiller von G.
Longhi.
Von ihm gestochen
1) Maria mit dem Kinde. Nach Murillo. F. Floridi
del. Fol. (In: L, Bardi, Gal. Pittt 1842.)
2) Mater is (Die Madonna del lago), Marla
‘mit dem Kindo und dem kl. Johannes, Nech L,
da Vinci. kl. qu. Fol
3) Kardinal Robert de Leuoncourt. Nach H. Hol
bein (angeblich). Fol.
4) Eleonora di Toledo. Nach A. Allori. L. Mi-
tall del. (In: Azeglio, la Reale Gal, di Turino.
1838.) gr. Fol,
5) Portrat eines Ungenannten, Nach Ang. Kauft-
mann, Ebenda. gr. Fol.
W. Engelmann,
Balleroy. Albert de Balleroy, franzéi
-scher Thiermaler, gob, 15. Aug. 1828 2u Ig6
(Orne), Schiiler von Schmitz. Seine Bilder, die
groBentheils in don Pariser Salons seit 1353 aus
geatellt waren, sind Thier- und Jagdstitcke ver-
schiedener Art; zu den besten gehiren die Meu-
ten von Jagdhunden in voller LebensgriBe.
Nach iin lithographirt
14) Le Départ. — Moute et garde. — Chasse.
— Effet de matin. Lith, von Laroche. gr. qu.
jeute sous Bois, Lith, von Vernier.
al.
s. Bellies, Diet. — Meyer, Geseh, der franz.
Malerei.. p. 763,
er
W. Engelmann,
Balles. Bales, hollindischer Architekt, der
in der Zeit Poters des Grofien in Petersburg thitig
war. Er bauto den Glockenthurm der Petri-
Pauls-Kathedrale in der Festung 2u St. Pe-
tersburg. Der Glockenthurm hat mit der La-
terne, der Spitze und dem Kreuze auf derselben
eine Hohe von 385 Fuss. 1756 ward die Spitze
durch don Blitz besehiidigt, wobei auch die von
Peter dem GroGen aus Amsterdam fiir 45000 Rub.
verschriebene Thurmubr litt, 1750 stiftete die
Kaiserin Elisabeth eine neue Uhr derselben Art;
Katharina Il. liess durch den Architekten Bauer
das ganze Gebiiude wieder herstellen.
5s. Canmpauy, Aocronaamrnocru C. Herep6.
Sswinjin, Denkwirdigkelten St, Petersburgs
62°
652
Claude Ballin.
russ. und franzisisch.) St, Petersburg 1816,
ME 12.
Ed, Dobbert,
Ballester, s. Balester.
Ballesteros. Fernando Ballesteros,
Goldschinied in Sevilla, in der zweiten Hilfe
des 16. Jahrh. 1580 —$7 arbeitete er mit Ju
de Arfe (s. diesen) an einer groBen silbernen
Custodia flir dasselbe Kapitel.
s. Cean Bermudez, Dice.
Fe W. Unger.
Ballesteros. Valentin Ballesteros, spa-
nischer Arehitekt, Anfang des 17. Jahrh. Er
arbeitete seit 1608 als Baumeister an der von
Ordoez 1602 begonnenen Jesuitenkirehe in Al-
cali de Henares. Der bei Llaguno als Stein
metz, aufgefllhrte Agostin de Ballesteros ist nach
der Note des Gean Bermudez vermutlich kein
anderer als Valentin B.
s. Llagumno, Noticias. HI. 115.
Fr. W. Unger.
Ball, Simone Balli, Mater und Kupfer-
stecher aus Florenz, um 1600. Er war ein Sehil-
ler des Aurelio Lomi und ging mit diesem nach.
Genua, wo er in hohem Alter star. Nach Lanai
erinnern seine Gemillde, deren er in Genua fllr
verschiedene Kirchen, fiir 8. Giacomo, 8. Maria
del Carmine, 8. Spirito u. a. eine grofe Anzahl
ausfilbrte, an dio Art des Andrea del Sarto. Be-
sonders geschiitzt waren seine kleinen auf Ku-
pfer gemalton Bilder. Dass er auch in Kupfor
gestochen, wird mebrfach erwihnt, doch finden
sich Arbeiten dieser Art nirgends ‘namhaft ge-
macht.
ani, Encicl. — Soprani, Pittori Gonoves
1. 467, zi, Pitt. It, V. 259, — Le
Blanc, Manuel,
Jansen,
Balli. Paola Balli {nach Zani: Giulia
Paola de Balli Casanova), Malerin a
Bologna, daselbst thiitig in der Zeit von 1702—
1730. Tm Oratorium der Kirche Madonna della
Grada 2u Bologna ist von ihr ein Gemilde, die
Madonna und der bl. Antonius, welches die In-
schrift triigt: Pavola de Ballis fecit 1701
4 Zani, Encid) — Bianconi, Guida di Bo-
logna, 1826. p. 60.
Ballin. Claude Ballin, Goldsehmied, geb.
1615 in Paris, + daselbst 22. Jan, 1678. Er lernte
bei seinem Vater, dem reichen Goldschmied
Pierre B. und gelangte friihzeitig zu groGem
Rufe. Vier silberne Schalen, auf denen er,
19 Jahre alt, die vier Weltalter in getriebener
Arbeit darstellte, kaufte der Kardinal Richelieu.
Unter den spiiteren Werken dieser Art werden
besonders die silbernen Retiefs mit der Darstel-
Tung der Tritume Pharao’s gertibmt. Von seinen
zablreichen Arbeiten flr Ludwig XIV. sind nur
12 bronzene Vasen in den Girten vonV ersailles
erhalten ; die Ubrigen siimmtlich, silberneTische,
kostbare Gefiisse der verschiedensten Art, Arm-
leuchter, Gueridons u. dergl., wurden 1690 und
‘wihrend der folgenden Jahre eingeschmolzen
und fiir die Kriegskasse in Mtinze verwandel
Ehenso erging es wihrend des siebenjihriges
Kriegs don Arbeiten,, die er fiir den Hauptaltar
von Notre Dame in Paris geliefert hatte (6 Kan-
delaber und ein Kreuz von Silber). Von den fir
Ludwig XIV. ausgefilhrten Werken liess man
vor ihrer Eiuschmelzung von dem Goldschmied
de Launay Zefchnungen machen, die noch vor-
handen sind. Nach dem Urtheil seiner Zeitge-
nossen Urachte B. dic Goldschmiedkunst suf
cine Stufe der Vollkowmenheit, die bisher ua-
erreicht war; vor allem rilhmt man an sei-
nen Ornamenten die geschmackvolle Verw
dung antiker Formen und zugleich den Reich-
thum selbstiindiger klinstlerischer Erfindung
1672 wurde B. von Ludwig XTV. zum Mtinzii-
rektor fiir das Gravirfach ernannt und hatte als
solcher eine Wohnung in der groSen Galerie det
Louvre, die nach seinem Tode seiner Familie
lange Zeit verblieb.
Sein Bildniss, gest. von Jacques 1
bin,
Nach ihm gestochen
Dio Bronze-Vasen im Garten von Versailles, Gest
von Le Potre, 1673.
+ Fontemai, Dict. des artistes. 1776. p. 138
— Jal, Dict, p. 102, — Archives de Tart
frangais, 1873. — Brice und Thiéry, Guides
dans Paris, — Gazette des Beaux-Arts. X
S140,
Paul und Miche! Ballin, Briider des Vo-
Figen; der erstere, geb. um 1617, + 1674, war
gletchfalls Goldschmied und bei vielen Arbeiten
Claude's als Gehilfe betheiligt; der andere, geb.
1619, +1706, war ein Maler von untergeordnetem
Rang.
sal, Dict. pp. 102. 103.
Claude Ballin, Goldschmied, Sohn des
Michel B., geb. 1661 in Paris, + 1754. Erkan
‘an Talent ‘und Ruf dem ilteren Claude B.., s¢i-
nem Oheim, nicht gleich, gebiirte aber zu deo
angeschensten Goldarbeitern seiner Zeit. Unter
seinen zablreichen fiir kirchliche Zwecke be
immten Arbeiten wird besonders eine grote,
reich mit Figuren geschmilckte Monstrant too
vergoldetem Silber gerilhmt , die er 1708 fr die
Kathedrale Notre Dame in Paris ausfilhrte: die
Zeichnung lieferte De Cotte, das plastische No-
dell der Bildhauer Bertrand.’ 1722 fertigte er die
Krone Ludwig's XV.; fiir den Prinzen Enger
und verschiedene curopiische H8fe, fiir den Ki-
nig von Spanien und den Kdnlg von Dinemark
war cr vielfach beschifftigt. In seinen Arbeiten,
von denen ein betrichtlicher Theil zu Grunde
egangen, trat das reine Ornament gegen des
figlrlichen Schmuck mebr und mebr zurtck, und
in der Ueberladung mit dekorativen Details 1ei-
Joel Ballin
Giulio Ballini. 653
gen sich schon die Ausartungen des Rokokoge-
schmacks. — Sein Sohn Jacques war /gleich-
falls Goldschmied, geb. gegen Ende des 17.Jahrh.,
+1764 au Paris,
Jal, Dict. — Gazette des Beaux-Arts, XI.
14 117.
J.J. Guiffeey.
Ballin, Joel Ballin, Kupferstecher und
Zeichner, geb. 22. Mirz 1522 zu Veile in Jilt-
land. Er besuchte die Akademie in Kopenha-
gen, um sich zum Maler auszubilden, studirte
13i6—48 Chemictypic in Leipzig und widmete
sich hierauf der Kupferstecherkunst; 1848. ging
er mit einem kéniglichen Stipeudium nach Pari
und gewann auf dortigen Ausstellungen zwei
Mal die goldene Medaille (1861 und 1864). Seine
BIL. sind in verschiedener Weise gearbeitet, mit
der Nadel und dem Grabstichel, in Mezzotinto
und gemischter Manier.
‘Yon ihm gestochen
4) Immnaculée conception. Nach B. Murillo,
Mezzotinto. Paris, Goupil & Co. Fol
2) La viergo au Rosaire. Nach Dems, Gegenstiick
zum vorigen. Fol, Eben
3) Missiondr-Madonua. Nach Dems. Das Bild]
In der Galerie Esterhazy in Pesth. Fol, (Wien,
bei Kaeser.)
4) Le repas ‘de Noces (Sedne do moeurs alsa-
cionnes). Nach G. Brion. gr. qu. Fol.
5) Le Bénéaicité, Nach Dems, Ebenso. er. qu.Fol,
6) Le baptéme (Di
Stich und Aquat
1. Vor der Sehr
7) Das
Kopenhageni
§) Lesender junger Geistlicher am offenen Fe
ster, Nach M. Rérbye, Gemischte
pe wsty.-Bl, fOr 1862. gr. Fol.
I. Vor aller Schrift.
9) Die Schule, Nach A. van Ostade. gr. Fol.
I. Vor aller Scbrift.
10) Romaischer Strassenbatbier.
Gemischte Manier.
Nach C. Bloch,
11) Le retour Ala patric. Nach Protais. gr. qu.
Fol.
12) Les Récompenses. Nach Lanfant de Metz.
av. Fo
1a) touts XVI. (La Forge du Palais de Versi),
Nach Caraud, qu, fol
14) Marie~ Antsinetic (La Ferme du. pare do Tela-
non). Nach Dems, qu. Fal,
18) Jeanne d'Are. Nach Miss Ward. In: The Art-
Journal, 1870. Fol.
16) Avant PAttaque (Ie matin), Nach A. Prota:
ax. qu. Fol.
17) Apres le Combat, Nach Dems, gr. qu. Fol.
18) La Séparation (Arinée de Metz, 29, Octbr. 1870).
‘Nach Dems, gr. qu. Fol.
19) La Dinette. Sedne de la vle do chateau. Nach
©. Brochart. gr. qu. Fol,
20) Le Bain. Nach Dems. gr. Fol
21, 22) 2 BU. La Danse, — La Peintnre. Nach
Dems. gr, Fol
2B)
4)
Projets materni
Henri VIII, et Anne de Boleyn.
"| Akadomic zu West- Point; Admi
loty. gr. Roy, qu. Fol.
25) Elmi
Fol,
Nach C. Hoff. 1874. gr.
et Tartafte,
W. Engelmann.
Ballinert, s. Bilivert.
Balling. Ole Peter Hansen Balling,
- und Historienmater, geb. 23. April 1823
nia in Norwegen. Er lernte zuerst
ging dann im 18. Jahre auf die Akademie
Berlin, 1846 nach Koponhagen, besuchte 1$54
Paris, und kat 1856 nach Ne Inder di
nischen Armee hatte er den ersten schleswig-
holstein. Feldzug mitgemacht; in Amerika trat
er bei Ausbruch des Krieges zwischen den Nord-
und Siidstaaten als Kapitiin einer skandinavi-
schen Kompaguie in das 1. New-Yorker Volon-
tiir-Reg. ein und befebligte spiiter das 145. Reg.
als Oberst-Lientenant. 1863 nahm er den Ab:
schied und widmete sich wieder der Malerei.
Sein erstes historisches Bild war »Harald Haar-
fargar beim Tode seiner Fraux (im Besitz seines
ersten Lehrors) ; fir Kinig Friedrich VII. von
Diinemark malte er 1850 das Portrit des Ober-
ston Helgesar, Kommandanten von Rendsburg,
und 1854 Ein Liebesbrief; 1852 fitr don Grafen
Frys to Frysenborg »Kiinig Abel wird von sei-
nom Bruder Erik ermordete; und fiir den Gra-
fon Moltke Bregentved Reiterschlacht bei Sehles-
In Amerika hat er hauptsiichlich Por-
trits gemalt: General John Sedgwick, fir die
i Fara
gute flir die Seo- Akademie zu Annapolis;
‘General Geo. H. Thomas, und General Reynolds
fiir dic sUnion Leagues in Philadelphia; fer-
ner eine groBe Gruppe von 27 Generilen zu
Pforde: Die Helden der Republik, jetzt im
Agricultural Building zu Washington befind-
lich. — Von andern Bildern sind noch 2u nen~
nen: Die Sehlacht bei Hafursjord in Norwegen,
im Besitz des Herr Munoz in New-York;
Miguon’s Vator aus Wilhelm Meister, im Besitz
des Colonel Room in New-York, und eine
Landschaft -Brushburning at Artist's Lake, Long
Islands. — Sein cigenes Portriit hat er in einem
1566 gefertigten Karton wer Fortschritt der Zeite
Jangobracht.
Nach ihm chromolithographirt
Die Helden der Republik. Lithoge. von
niius. Herausgeg. von Emil Seitz, New-
u
Fabro-
3K
‘Nach Mittheilungen des Kiinstters.
S.R. Kohler.
Ballini, Giulio Ballini aus Venedig, Ku-
pferstecher und Kunsthiindler, in der Mitte des
16. Jahrh.
Von ihm gestochen :
71 BM. Ansichten der vorziglichsten Stidte Eu-
ropa's, Von ihm selbst 1560 in Venedig heraus-
segeben.
s. Heineken, Diet, — Zani, Encicl.
W. Engelmann,
654 Camillo Ballini
Joseph A. Balmer.
Ballin. Camillo Ballini, Maler, Sohn dos
Goldschmied Gaspare B. in Venedig, Schiller
des Jacopo Palma Giovane, zweite Hiilfte des
16. Jabrh. Mehrere seiner manicristischen De-
korationsmalereien sind im Dogenpalast zu Ve-
nedig: in der Sala dello Scrutinio Der Sccsiog.
des Mareo Gradenigo und Jacopo Dandolo im
Hafen von Trapani, in dor Galerie, dig zu die-
sem Saale fithrt, drei Deckenbilder: Flora, Pal-
las und Venezia, vom Ruhme gekrint. Carlo
@'Atco nennt B. unter einer Reihe von Malern,
die in Sabbioneta arbeiteten.
Zant, Entel, ~Moseh int, Venezia. pp-460.
472. 474, 475. — Zanetti, Venezia. p. 362.
— Rossetti, Padova, 354. — Lanzi, Pitt
1 UL, 171, — Carlo d’Arco, Arti etc. in
Mantora. 11 200.
Jansen,
Balliu (oder Ballieu), s. Baillin,
Ballu. Théodore Ballu, franzisischer Ar-
chitekt, Schiller von Lobas, geb. 1817 zu Pari
Er vollendete die von Gau begonnene Kirche
Ste. Clotilde in Paris und erbaute daselbst die
Kirchen de Ia Trinité und St. Ambroise.
8. Bellier, Dict.
Ballue. Hippolyte Omer Ballue, Maler,
geb. Mai 1820 in Paris, + 18. Oktbr. 1867 in
Belleville, Schiller von Diaz. Er malte land~
schaftliche Ansichten und war besonders als Ko-
stilmzefchner fllr die ersten ‘Theater von Paris
und des Auslandes viel beschifftigt.
s. Bellier, Diet.
Balluerea. Balluerea, spavischer Maler,
Ende des 17. Jahrh. Flir das Konvent de las
Baronesas zu Madrid malte er 1695 cin Bild,
welches den Santo Cristo de Burgos darstellt.
s. Bermudez, Dice.
Balmaseda. Juan de Balmased.
scher Bildschnitzer, in der ersten Miifte des
16. Jabrh, Im J. 1519 erhielt er den Auftrag,
fiir den Retablo der Hauptkapello in der Kirche
zu Palencia einen Kruzifixus und die Figuren
der Madonna und des Evangolisten Johannes|
auszufihren.
5. Zarcodel Valle, Documentos inéditos para
la historia de las bellas artes en Espaiia. Madrid
1870.
Balmer. George Balmer, englischer Land-
schaftsmaler, +1846 2u Ravensworth. Er war
der Sohn eines Zimmermalers und betricb an-
fangs das Geschiift des Vaters; nachher widmete
er sich der Kunst und fand zuerst mit einer An-
zahl aquarellirter Landschaften, die er 1831 21
Neweastle ausstellte, lebhaften Beifall. Auf einer|
Reise durch Deutschland und die Niederlande
malte er die Ansichten von Bingen, St. Goar,
Rotterdam, Haarlem ote, Spiiterhin wandte er
sich hauptsiichlich der Seemalerei zu. Sein
Hauptbild ist die Sehlacht bel Trafalgar in Tri-
nityhouse zu Noweastle.
Nach ihm gestochen
BM, in: The Ports and Harbours of Great-Britain.
Gest, von W. und E. Finden,
4. Ottley, A biogr, and critleal dictionary et
Balmer, Joseph A. Balmer, Schweizer
Historien- und Heiligenmaler, geb. 27. Nov.
4825 zu Abtwyl im aargauischen Freiamt, lebt
in Luzern, Wio so wanches Ktinstlertalent in
[der Schweiz, wo eine leitende Akademie feblt,
jging auch er in der Jugend lange Irrwege. Be
einem liindlichon Mater der Nachbarschaft, der
yon Portrit- und Kirchenbitdern lebte , letztere
ruhig nach alten Kupferstichen komponirend,
lernte er die Anfangsgriinde so, dass er spiter
ganz wioder umlernen musste. Einen Tag zeich-
nete oder maite er, den andern trieb er das im
elterlichen Hause erbliche Geschiift eines Metz-
gers. Unter Anton Butler in Luzem (+ 1874),
der unter Cornelius in Mlinchen Gehilfe bei den
Fresken der Ludwigskirche gewesen, fing B. un-
verdrossen Yon vorne an, so dass er Herbst 1852
zu Dilsseldorf in die Malklasse und bald in's Ate-
lior des Heiligenmalers Professor Micke ein-
treten konnte. Ein Bild von lokalem Interesse,
das or in seiner Hoimat malte: Wie die Birger
von Zofingen nach der Schlacht bei Sempach die
Leiche ihres Sebultheissen Niklaus Thut finden,
der gegen die Eidgenossen kimpfend in das Ban-
ner der Stadt mit don Zidhnen sich eingebissen
hatte, verschaffte ihm ein Kleines Stipendium.
In Dilsseldorf zeichnete er dann unter Schadow
einen Karton: Der Tod des hl. Joseph; das Oel-
bild danach wurde flr die Schweizer Kunstaus-
stellung zu Bern (1857) vollendet und nach Frei
burg i. Br. verkauft. Nach einer ferneren Stu
dienzeit in Karlsruho unter Des Condres und spi-
ter nochmals unter Canon, erhielt er zablreiche
Bestellungen filr katholische Kirchen im Badi-
schen und in der Schweiz, da bosonders im letz-
teren Lande, durch Anregung der beiden Maler
Deschwanden und Stane, die katholischen Geist-
lichen eiftig anfingen, selbst Landkirchen mit
gefilligen, obwol billigen Altarbildern zu
schmileken. Fiir die Kirchen in K isnacht hat
B. Decken- und Wandbilder ausgeflibrt, sowie
Altarbilder fiir die Kirchen zu Miihlau (Kan-
ton Aargau} und Oos (GroBherzogth. Baden).
1865 nahm er seinen danornden Aufenthalt in
Luzern unil ist dort fiirdie Rirchen in Baldegg.,
Oberritt twyl (Aargau), St. Oswald
in Zug, St. Imien (Bern) u. a. ‘mit Bestella
gen filr Altatbilder und Wandgemilde volaut
Deschiiftigt gewesen. Auf der Schweizer Aus-
stellung von 1871 hatte er einen Cyklus von Aqua-
rellskizzen fllr neue Freskon in der Tellakapelle
uf der Tollenplatto bei Fluelen, in welche zwar
dem Stoff nach dic sagenhafte Befrelungsee-
Joseph A. Balmer
sehichte der Waldstitte nach der Ueberlieferang
genau beibehalten, das Kostiim aber statt der
traditionelien Lanzknechttracht des 16. Jahth.
in’s 14. Jabrh. umgesotat war: Iebhaft gemalt,
ausdrucksvoll komponirt und sehr ansprechend.
Dies Werk ist aber nicht zur Ausfithrung go-
langt. Ausserdem hat B. die Landesausstellun-
gen mebrfach mit kleinoren Oelbildern heiliger
Gegenstiinde beschickt. — Unter den Arbeiten
der letzten Jahre sind die Wandmalereien in
‘Tempera in der neuen Kirche zu Nottwill, so-
dann ein Hochaltarbild fir Appenzell (der hil.
Mauritius) und eineKrouzabnahme fiir dio Kirehe
in Meierskappel (Kant. Luzern) wol ‘die be-
deutendsten.
a) Nach ihm
1) Vier Zeichnungen 2u der »Schweizergeschichte
in Bilderne, Von Buri und Jeker zu Bern in
Holz geschnitten.
2) Iastrationen zu dem Schweizer Schiitzenfost
in Schaffhausen, welche auch die Schattenseiten
ieser nationalen Feste nicht verhillten und ihm
daher Feinde machten, Holzschnitte in der
Mlustr. Zoitschr. »Usber Land und Meere, 1864.
b) Von ihm radirt :
2BIl. in Hoch-Quart fr Krist’s (in Basel)
Album von Schweizerkiinstlern«:
1) No. 26: Das Opfer Abraham's, Nach Paul
Deschwanden.
2) No. 38: Dio bl. Elisabeth von Thiiringen, cin
armes Kind bekleidend, Nach einem Nebenbild
seines eigenen Gemildes in der Kirche 20 Bal-
degg, die fir ein Institut zur Erzichung armer
Kinder und 2ur Aufnahme ilterer Frauen er-
richtet ist.
Zum Theil nach Angaben des Kiinatters.
Gottfried Kinkel,
Balneator, s. Bagnadore.
Balsgaard. Karl Wilhelm Balsgaard,
Maler, geb. 29. Dez. 1812 in Kopenhagen. Er
bildete sich anfiinglich zum Portriit- und Histo-
jenmaler aus, widmete sich aber spiiter aus-
schliesslich der Blumenmalerei. 1855 erhielt er
das Reisestipendium der Kopenhagener Akade-
mie und besuchte Berlin, Dresden, Dusseldorf]
und Paris, 1858 wurde er Mitglied der Akade-
mie in Kopenhagen. Zwei seiner grissten Ar-
beiten befinden sich in der Gemiildesammlung |
des Grafen Moltke-Bregentved, zwei ander
der Gemildegalerie Christiansborg in Kopen-|
hagen.
Bloch,
Baltard. Louis Piorre Baltard, franz:
sischer Architekt, Maler und Stecher, geb. 9. Juli
1764 zu Paria, +daselbst 22. Jan, 1846. Er wid-
mete sich zuniichst der Landschaftemaleret und
Kupferstecherkunst und erhiclt in der Architek-
tur, in der er bald zu hervorragender Bedeutung
gelangte, die erste Anleitung von dem jiingeren
Poyre. 1784 wurde er von Mique, dem damali-
gen ersten Architekton des Kinigs, als Zeichner
bei der Anlage der Giirten des kleinen Trianon
Ddeschiiftigt. 1786 ging er nach Rom, wo er with-
rend eines aweijihrigen Aufenthaltes wahr-
seheinlich die spiter, 1801, in Paris verbffent-
ichten Stiche nach altrimischen Denkuniilern
fertigte (s. u.), ziemlich schwache Arbeiten, die
noch dio Unerfabrenheit des Anfiagers bokun-
den. Nach seiner Riickkehr nach Frankreich
wurde or 1792 zum Dekorationszeichnor fiir die
Pariser Oper ernannt; im folgenden Jahr beglei-
toto or als Ingenicur cin Armeccorps, welches
gegen die von den Girondisten aulewiegelte
Provinz Calvados marschirte; bald nachher
wurde er Professor der Architektur an der poly-
technischen Schule in Paris. Unter dem Kon-
sulate war er als Stecher bei dem grofen Werke
liber die Aegyptische Expedition beteiligt, und
zu derselbon Zeit, 1803, liess er die ersten Lie-
forungen seiner »Monumente von Parise ersche:
nen (8. u.). Dio bedeutenden Herstellungskosten
dieses groBartig angelegten Werkes, filr das er
eine cigene Druckerei crrichtet hatte, ndtigten
ihn ziemlich bald, nach Verbffentlichung der
25, Lieferung, das Unteraehmen aufzugeben.
Zur Fortsetzung desselben hofite er spiiter, je-
doch vergeblich, die Unterstiltzung des Seine-
priifekten Frochot zu gewinnen; es erschienen
‘nur noch, als zweiter Band des Werkes, dic Ar-
beiten tiber St. Cloud, Eeouen und Fontaine
bleau, die noch gegenwiirtig cin unbestrittenes
Anschen behaupten. Versehiedene auf dieses
Werk beziigliche Prospekte und Quittungen sind
mit kleinen, von B. sehr fein gestochenen Vig
netten versehen (s, u.j.— Im J. 1806 gab er un-
ter dem Titel Athenacum (s. u.) eine illustrirte
Kunstzeitschrift heraus, die fitr jene Epoche von
grofem geschichtlichen Werthe ist, vier Jahre
spiiter die Stiche nach der VendOme-Siule (Ge-
- Unter dem
Kaiserreich wurde B. zum Architekten des Pan=
theon (Ste: Genevidve) und der Gefiingnisse,
Hallen und Mbirkte von Paris ernannt und lei-
tete als solcher die Arbeiten am Chor jencr
rehe und den Bau der Kapetlen in den Ge-
fingnissen Ste. Pélagic und St. Lazare. Bedeu-
tende Autt hielt er auch fiir Lyon, wo er
den Salzspeicher, das Gefiingniss De Perrache
und seinen letzten Bau, den Justizpalast, aut-
fiihrte. Seit 1818 bekleidete er die Professur der
Baukunst an der Pariser Ecole des Beaux Arts;
der stiidtische Baurat yon Paris ernannte ihn
num Ebrenmitglied, die Société Académique
architecture in Lyon zum Ehrenprisidenten.
Ausser den bereits angofiiirten Kupferstich-
werken hat er, trotz seiner so unfiinglichon und
vielscitigen architektonischen Thiitigkeit, noch
eine bedentende Anzabl andrer Stecherarbeiten
der verschicdensten Art gelicfert , dio in Bezug
Jauf Leichtigkeit und Reinheit der Zeichnung
‘gleich vortrefilich sind. Verschiedene Land-
schafts- und Historienbilder Baltard’s, die neben
diesen Arbeiten wenig in's Gewicht fallen, wa-
ren in den Salons yon 1791—1831 ausgestellt.
—_Victor Baltard.
a) Verzeichniss soiner Kupforstichworko:
1) Recueil de vues des monuments antiques et des.
principales fabriques de Rome. 48 pl. Aqua
1801, 4. — 2. Ausg. mit voranstebendem
‘Voyage pittoresque dans les Alpes ete
1805, 4. — 3. Paris, 1822, Dio|
‘Reavés par}
ions historiques pat le|
1 (1803). Fol.
iteau d'Ecouen,
Saint-Cloud, Fontainebleau.
3) Athenseum'on g
de tous les art
Stichen. 4.
4) La eolonne do la place Vendém: vée par}
Baltard, 145 BIL, (Gesammtansiebt und Details.)
1810. gr. Fol. Calcographie du Louvre.
5) Grands prix darchitecture, projets couronnés
ar VAacadémie royale de France, gravés et pub-
ifs par Baltard et Vaudoyer. Paris,
1818. Vol, II 1834. (Fortgesetat von Victor|
Baltard.)
6) Essai méthodique sur la décoration des-édiftces|
tet des monuments on collection et chotx des plus
deanx morceaux de sculpture et peinture an-
lennes et modernes. Paris. 1817. 120 pl. Fe
7) Atchitechnographie des prisons. Paris, 1830.
Fol. 40 pl.
8) Projet du palais de justice de la ville de Lyon
€t Mémoire sur le choix de son emplacement,
11 pl. Paris ot Lyon. 1830. 4.
9) Essai sur Ia fortification et sur les tours & bat-
terie tournante ... préeédé de quelques considé-
ons sur Farchitecture & I'époque de la renais-
sance des Arts et sur Ta propos de fortifier les
villes de Paris et de Lyon, 27 pl. Paris. 183
10, 11) Ecole royale des Beaux-Arts, Dis
verturedu cours de théorie de architect
1834. 8. — Introduction du cours de théorie
architecture de Tannée 1839. Paris, 1839. 8.
32 pl.
12)'Pariseum des monuments de France. Dieses
Werk, welches im Dictionnaire des Architectes
von Lance zitirt wird, findet sich in Keiner der
nuns bekannten Bibliographicen verzeichnet. Viel-
Jeteht gebiren zu demselben zwei Ansichten des
‘Tempels der Diana zu Nimes: die Innen-Ansicht
(mit der Ordnungsnummer 32. Fol.) und eine
‘Ausson-Ansieht der Maison Carrée zu Nimes
(mit der No. 2).
13) Ruines du choeur et de ta grande abstde de I'ab-
aye de Jumiéges. Lithogr. Fol. In: Voyag
France de Nodier et Taylor.
14) Environs de Rome. Lithogr.
15) Environs de Paris. 2 Lithogr.: Die Mable von
Villeneuve Saint Georges und die Miible von
Alfort
16) Pyramide élevée A Yauguste Empereur des Fran-
ais Napoléon Ie* par les troupes campées dans.
Ia plaine de Zeist.
17) Stiche in: Voyage dans Ia basse et Ia haute
‘Egypte, par Vivant Denon, Paris. 1802, Pol.
18) Stiehe in: Voyage en Espagne du comte Al, de
la Borde, 2 vol. Fol
19) Stiche in: Antiguités do ta Nubie, par F.C.
Gau, 18211827. Fol
20) Stiche in: Voyage A Oasis do Thabes, par F.
frangalse des productions
14 Lieferangen mit je vier}
Callliaud. 1822. Fol.
21) Dissertation sur un traité de Chatles Le Bron
concernant le rapport de la phystonomfe humaine
avec celle des animaux, en collaboration sree
Jacq. Guill, Legrand. Paris, 1806, Mit Kupfer
Fol, Calcograpbie da Louvre
22) Portrit von Nic, Poussin, die Taufe Christi i=
Jordan, Rebekka und Ellezar und die Blinder,
on Jericho, nach Nic. Poussin, nebst einer
YVignetto, Stiche in: Muséo Napoléon, Essie
francaise.
23) Landschaft~ und Thierstudien, architektonishe
line und Ornamente, 15 BI. 8.
24) Alphonsine, Stich flr einen Roman der M=*
do Genlis, 8.
28) 2 Vignetten in: Découverte et inoculation de
Ja vaccine, par Chaussier.
26) 2 Vignetten in: Notice sur la rage des chiens.
27) Prospekie und Subskriptionsquittungen fir
Paris et ses monuments; Jedes Stick mit einer
Vignette,
b) Nach ihm gestochen:
2 BIL. Les Cascatelles de Tivoli, Gos
Godefroy.
©) Kleine Sebriften:
1) Prison et remplacement de celle de St. Josep
et lettres & ce sujet. Lyon. 1829. 8
2) Mémoire sur Tenseignement de VArchitectare,
im Journal de VEcole polytechnique. T. 1
3) Discours néerologique prononeé au nom de IE-
cole des Beaux Arts sur la tombe de J. Ronée-
let, architecte, Paris, 1829.
5. A. Lance, Dict. des architectes frangais. —
Bellier, Dict, — Quérard, France Lite
mir, —'Brunet, Manuel du Litraire. —
Livrets des Salons, 1791—1834. — Ace.
Galimard, Notice bloge. Ine 2 la Société
ddes Beaux-Arts le 20. Oct. 1816 sur L. P.
tard. — J.M. Dalgabis, Eloge historvae de
M, alterd. Lyon 1846, — Punérailles 4
‘M. Baltard pire. — Société centrale des arch-
tectes. Paris, 1848. — Guyot de Fare, At
nuaire statistique des artistes frangals
J.J. Guifrey
Victor Baltard, Sohn und Schiller des
Vorigen, geb. 1805 zu Paria, + daselbst 13. Jan
1874, einer der hervorragendsten franz6ti
sehen Architekten der neueren Zeit, Mitglied
des Institut de France seit 1863. Als Dirck-
tor der baulichen Arbeiten der Stadt Paris
hat er die Kirchen Saint Germain des
Saint Eustache, Saint Séverin und Saint Etieane
du Mont wiederhergestellt, die Seitengebiule
des Hotel de Ville und das neue Hotel du Timbre
aufgeflibrt und gemeinschaftlich mit Callet dex
grofen Bau der Halles contrales geleitet. Seit
Hauptwerk, die Kirche Saint Augustin in P-
ris, ist besonders interessant durch die michtige
Kuppel, deren Gewdlbe von einer Eisenkor-
struktion getragen wird, die 2u den kubusted
und scharfsinnigsten Leistungen der moderaet
Architektur gehdrt. Baltard war nahe befreus-
det mit dom Mater Hippolyte Flandrin, fir des
sen Grabmal in der Kirche Saint Germain dee
Prés er dio Zeichnung des architektonischer
‘Theiles entwarf. Fuir die Festlichkeiten bei det
von Fran,
rimilung Napoleon's 111. und der Tanfe des
‘lichen Prinzen war ihm die Leitung der
dekorativen Arbeiten iibertragen ; von ihm war]
auch die Zeichnung zu der von der Stadt Pari
dargebrachten Wiege des kaiserlichen Kindes.
Die von seinem Vater begonnene Publikation
der Grands prix darchitecture wurde von B.
fortgesetat. Von seinen literarischen Arbeiten
sind 2u nennen: die vortrefftiche Monographie
iiber die Villa Medicis (1847), die Monographie
fiber die Halles Contrales und das Werk tiber
die Maleroien der alten Galerie de Diane im Pa-
von Fontainebleau, In dem Werke vou
Huillard-Bréholles: Recherches sur les monu-
ments de histoire des Normands et de la maison
de Souabe dans I Italie méridionale (Paris, 1844)
sind die Mustrationen nach Zeichnungen Bal-
tard’s ausgeftihrt. —
‘Yon Ingres gibt es oin gezetchnetes Rildniss
des Klinstlers, von Gustave Crank eine Porteat-
Diiste desselben
+ Gazette des Beaux-Arts, XVI. 285.
XVI, 86, XVII, 188. XX. 94." XXIV. 128.
= Didot, Biographie générale, IV. 314. —|
Bellier, Diet, es
Balten. Peter und Dominicus Balten
‘oder Baltens), s. Balthazar und Custos,
Balteser. Floris Baltcser (Baltesors
oder Balthasar), hollindischer Goldschmied,
Kupferstecher, Geometer, Zeichner und Stecher
yon Landkarten, Ende des 16. und Anfang des|
17. Jahrh. Ob er tu dem Antwerpener Ge-
sehlecht des Pieter Balthazar gebirte, ist unbe-
kannt; auch ist nicht sicher, dass er in Delft
geboren wurde; 1589 im Februar wird or hier
als Burger der Stadt gelegentlich seiner Trauung.
genannt. (In den Trauregistern finden wir ein-
getragen: Floris Balthazar, Goldschimied, Jung-
geselle, wobohaft auf dem alten Langendyek,
und Dircktgen Zymons van Overvest, Jungfrau,
wohnhaft in Bruynvisch [Brauthaus) an der
Voldersgratt.)
B. ist vornebmlich als Landkartenstecher be-
kant. Von seinen Goldschmiedearbeiten hat
sich, wie es scheint, keine erhalten; wir kennen
von ihm nur dic schinen Entwiirfe au solchen
Arbelten, die im Verz. seiner Stiche unter No. 4
und 5 aufgefithrt sind. Vermutlich hat er neben,
dem Kupferstechen dic Goldschmiedekunst fort-
wihrend gelibt; in der Insebrift einer von ihm
angefertigten Karte von Delfland bezeichnet er!
sich ausdrlicklich als Goldschmied. Die erste
datirte Karto Balthasar’s ist vom J. 1599: Die
Belagerung der Stadt Bommel durch Mendoza.
Die gelungensten und bedeutendsten Karten sind.
folgende: 1. Karte von Rynland in 22 Bil. Fol.
2. Karte von Delfland in 10 Bil, Fol. 3. Karte
von Sebioland in 15 BU. Fol. Die betden letz~
teren sind unter Beihilfe scines Sohnes Balthasar
gearbeltet.
Meyer, Kidsaler-Lexikon. 1.
Floris Balthasar hatte drei Sdbne, die sich als
Zeichner und Stecher von Karten, Einer auch als
Kupferstecher bekannt gemacht haben, niiwlich
a, Frans oder Frangois Florisz, b. Balthasar Flo-
risz. oder Florissen, c. Cornelis Florisz. Di
steren‘Beiden nahmen spiiter den Beinamen
Berckenrode an und werden unter diesem
Namen besprochen werden, withrend der Dritte
unter Florisz. au suchen ist
Obgleich B. eine sehr groBe Anzahl von Kar-
ten fertigte (s. Bodel Nyenhuis »Landmeters:)
und mehrfach fir die Horausgabe seiner Werke
von der Regierung mit Geld unterstlitzt wurde,
scheint er doch arm gestorben zu sein, da sci
Wittwe schon 4 Monate nach seinem Tod
Kupferplatten der Karten von Delfland, Schie-
Jand und Rynland an die Deichhauptmanuschaf-
ten dieser Bezirke verkaufen musste.— B. wurde
am 10, Dez. 1616 in der Nieuwe Kerk 2u Delft
Dbegraben.
‘Von ihm gestocher
1) Bildniss von Thomas Franzius. 1610. Oral mit
der Umsebrift: vera effigies ¥, cl. thomae Franay
{0 Frisiae orientalis comites cancellary. aetatis
.F. Balthasar fe. H. 0,139. Br.0,109.
Cat, de Ridder No. 27, Dieses kleine Bildniss ist
sehr ausfabrlich in Wierx’s Manier gestoc!
2) Banern werden im Dorfe son Soldaten tiberfal-
en, Rechts unten: F. Baltesers fecit: W. A.
Sluis exendebat . de Zaen inventor. Nebst
4 Reihen Verse: Hey by gans ete, H. 0,224.
B, 0,340. Cat. de Ridder. No. 28.
3) Apollo mit den 7 Musen und der Zelt; auf einem
Buche im Vordergrunde die Buchstaben F. B.
Titelbl. 20: Den Bloemhof van de Nederlantache
Jeught’beplant met uylgelesen
vente: Randverzierang, Laubwerk und
Arabesken, Bez, Floris Baltesers Inventor 1596,
qu. 8.
5) Schale mit ormamentirtem Rand; in der Mitt
Bacchus- und Faunskopf. Rechts und links vot
der Schale dio Hilfte eines Pokales und eines
Gofassfusses, Bez. . », jnv. anno 1596. qu. 8.
Brulliot zitirt einen Ornamentstich, bezeichn.
Bw 1600, 0% 8m Nagler einen fithen
Druck mit der Jahroszahl 1587 anfthrt, Nagler
spticht ferner von einer »seltenen Folge von Mu-
stern 2u Degen- und Schwertgriffen, gewshnlich
nit Grotesken und Figuren, gowie, von einer
reszahlen 1506 und 1597
von derselben Hand und zwar vou einem
Aoutschen Goldsehmied herriihron. Flr den erst
genannten auch von Brulliot beschriebenen Stich
gibt jedoch Schestag in seinem unten zitirten
Werk den Floris Balthasar als Stecher an.
$3
Floris Baltesor
— Pieter Bulthasar,
— Sollte diese Angabe begriindet sein, so ist
nicht unwabrscheinlich, dass auch jene anderen
Stiche von B. herriihren, da Nagler glaubt. dass
sie stimmtlich (such der von Brulliot beschrie-
bene eingerechnet) von der Hand desselben
Kinstlers gefertigt seien. Da ich jedoch keinen
dieser Stiche geschen habe, so darf ich ste nicht
als sicher unter die Werke von F. B. aufnehmen.
In dem Cabinet de Ridder kam unter den Sti-
chen von F. B, noch eine Ansicht vom shof van
Zeclands vor; dieses BI. ist jedoch von einem
der Sihne Balthasar’s, wahrscheinlich you Bal-
thasar Florisz van Berkenrode, wie ich in mei-
nem Peintre-Graveur Holl. et Flam. p. 123 an-
sgegeben habe.
Bei Heineken (Diet. 11, p.77) wird ein F. Bal-
tesir angefiihrt, der das Portrit von Sir William
Brog, Offizier eines schottischen Regimentes,
(1600! aet. 37), gestochen habe. Schr wahrschein=
lich ist mit diesem B. Floris Balthasar gemeint.
s. Bodel Nyenbuts, Over de Ned, Landmeters
fen Kaart-graveurs Floris Halthasar on zyne
die zonen Artikel in den Verbandelingen van
het Kon. 18 Kramm,
De Lev Schostag, Muste
Katalog tirhsammlang dies k.
Wien 1871,
pd,
‘acter, Die Monogrammister
1928, — Phil, van der Kellen, Cat. Rate
sonnd des Estampes formant la Collection de feu
M. de Ridder. Utrecht 1574. p. 8.
Phil, van der Kellen.
Balthasar, Floris Balthasar, s. Balteser.
Balthazar, Balten oder Baltens, Pieter
Balthazar, Balten oder Baltens Balte-
nius, Balthazarus), Maler, Kupferstecher
und Radirer in Antwerpen, in der zweiten Hilfte
des 16. Jahth. Der Landschaftsmaler Peter Bal-
ten, tiber den die Angaben Van Mander's bei Des-
ceatnps, Fiorillo und Tun
und der von diesen
Balthazar sind
Nagler(Kilnstlerlex.)
ber den Letztern einige unvollstindige Notizen
ie Identitit dessolben mit dem Landschaftam:
Jer, die von Heineken und Nagler als unbezweifelt
vorausgesetzt, von Siret nur vermutet wird, ist von
De Bussehor in der Biogr. nationale de Belgique
nachgewiesen worden. In den Listen (liggeren)
der St. Lukasgilde in Antwerpen ist iim J. 1524
cin nALTEN JANS8ONE CosTERE, beeldesnydere
— Balten (= Balthazar), Sohn ‘des Jan de Co
stere, Bildhauer —aufgeftihrt; dann 1540: rre-
KEN (Balten) cvstopts ‘de Costere, Intinisirt),
seildere — Peter, Sohn des Balthazar de Costere,
Maler ; dersolbe'1569: rrever wavrexs, alias
cusropis, deken — Peter, Sohn des Balthazar,
alias de Costere, Dekan, anderer Ktinstler
des Namens Balten wird in den Listen nicht er-
it genannte Stecher Peter
No. 3): auf dem Titel der lateinischen ist der
Urheber der Portrits Peter Baltentus , auf dem
der franziisischen Pierre Balthazar genanut.
B. war sonach der Sohn des Bildhauers Balten
de Costere, sein eigentlicher Name Pieter de Co-
stere Baltenssone (Peter de Costere, Sohn det
Balten) ; Balten oder die Abkiirzung Baltens fir
Baltonssone wurde zum Familiennamen, und
Van Mander verantasste dadurch, dass er Bal-
en's Aufnahme in dic St. Lukasgilde irrtim-
h in das J. 1579 setzte, die Ungewiesbeit Uber
Tdentitit desselben mit dem Ktinstler, der in
dic Lukasgilde 1540 aufgenommen wurde und
1569 Dekan derselben war. Tmmerzeel Mite
dann einen neuen Irrtum hinzu, indem er 1540
als das Geburtsjahr Balten’s bereichnete; in die-
sem Zeitpunkt mochte er 20 bis 25 Jahre alt sein.
— Bei J. van der Straelen (Saerboek der cer-
muerde en kunstryke Sint-Lucas Gilde can Arte
ist Peter Balten im J. 1569 als Dekan
in einer Anwerkung wird er als Malet
und Kupferstichhiindler bezeichnet. In den
Rechntngen der Kirche Notre Dame von Ant-
werpen findet sich unter dem 4. Juni 1558 die
Bezahlung eines Gemiildes notirt, welches »Peter
Custodise an den Thiiren der groBen Orgel aus-
flhrte. — Gestorben ist er verumtlich wm 1595
(nicht 1611, wie Immerzeel angibt
B. war namentlich als Zeichner sehr geschitat,
seine Stiche und Radirungen zeigen eine grote
Leichtigkeit und Sicherheit der Behandlung,
seine Gemillde, meist Landsehiften und Lind-
liche Genreszenen, erinnern an ile Manier Peter
Brucghel’s des Aclteren. (Ein groBes fgu-
renreiches Gemillde dessellien, diis 1874 vou
der niederlindischen Regierung angekauft wurde,
stellt das Martinsfest dar: in der Mitte cia
umfiingliches, weinspendendes Fass, zu dem fick
die Menge herandriingt, zur Rechten der hl
Martin, links mebrete Personen in reishem Zeit-
kostilm, vermutlich Portriits; im Hintergrund
eine Stadt. Das Bild hat dic Inschrift: tr2-
‘TER RAL: st gunz in dler Att des alteren
P. Bruoghel, die Figuren sind sehr gut gercieh-
net, — Ph. tan der Kellen.) Filr den Kaiser Rn-
dolf Il. soll er, wie Van Mander crafhlt, eine
Landschaft mit der Predigt Johannes des’ Tit-
fers gemalt haben, in welcher der Kaiser spiter-
hin — es wird nicht gesagt, atis welchem Motit
— an die Stelle des Predigers einon Elephanten
sotzen liess. — Auch als Dichter und Chatisot-
niet machte sich B. bekannt und gehirte als
solcher det literarischen und dramatischen Sek-
tion dor St, Lukasgilde an. Der Sohn Peter Bal-
ten's: Domidikus war Kupferstecher und ist b-
kannt unter dem Namen Dominiens Custos
8, diesen.
Seln Rildnies, gest, von L, Kiltan, 1609.
werpen
wihnt. Zur Bestiitigung der Identitit jener Bei-
den dienen ferner dio ‘Titel der ersten ‘Ausgaben.
der Portrits der Grafen von Flandern (8. u,
‘Von ihm gestochen und radirt:
1) Die Ritdnisse der Herzdge von Rrabant, in der
‘Tracht des Ordens vom goldnen Viless (ganze
Pieter Balthazar
‘Frangois Balthazar. 659
Figoren). 11 BIL. Nach oi
des Kinstlers. Grabstichela
Das Titelbl. hat inmitten eines Sebildes mit den
Wappen von Brabant und Flander dle Wil-
rung: Clariss. et ampliss. Dom. Johanni
Scheyfve LL. doctort eq. aur. Brabantian, ete.
‘has ad vivam expressas illust. Drabantiag Da-
‘eum imagines Petrus Balthazarus_gratitudine
ergo dedicabat. 1575. Cum privlesio. Fol.
2) Die Bildnisso der hollindischen Fasten. 36 BU.
Die erste Ausgabe mit lateinischem ‘Text er
sebien 1678 2u Antwerpen bel Plantin: Princl-
pis Hollandias et Zelandiae, Domi Frsiae ete.
Das Titetbl. zeigt die Personiteation der Nie
detlande in Gestalt einer jungen Frau in dor
‘Tracht des 16. Jahrh., darunter: Ph, Galle exeu-
it cam privilegio regis, 1578, — Dio zweite
franzisische Ausgabo hat den Titel: Les Vies et
Alliances des comtes de Hollande et Zande,
“ de Frise, A Anvers, deo limprimerie
‘te Christ, Plantin, pour Ph, Galle, 1586
9) Die Bildnisse der Grafen und Gri von
Flandern, Nach einem in den Gemeindoarchiven
von Gent aufbewahrten Manuscript des 16. Jabrh.
hatte die Editfo princeps vom J. 1584 folgenden
‘Titel: Genealogiae et origines Saltuariorum et
Comitum Flandriae, addita brost vitae
enarratione Cornelins Martinus, Zelandns, ex
verissimis ehronographis et annalium seriptori~
bus collegit, Petrus Baltenius ex an
sims tabulls tmagines ad visum expressit. Tdem
edidit Antverplae wnxxett. — Die gleichzel-
Lge franzisische Ausgabe Ist betitelt: Les Ge-
nealogies et anclennes descontes des Forestiers
‘et Comtes de Flandre, avee brieves descriptions
do leurs vies et gestes, le tout recucilly des plus
veritables, approves et anciennes eroniques et
annales gut se trouvent, par Corneille Mart
Zelandoys, et omees de portralcts, Mgures et
guises de leurs temps, ainsi quelies ont este
trouvees e3 plus anciens tableaux, par Pierre:
Balthazar, et par lui-méme mises en lumitre.
En Avers, chez Pierre Balthazar. Am Ende des
Textes: En Anvers, imprimé par André Bax,
fet exposé en vente par Pierre Balthazar, petntre
Das Werk hat zwel Titelbll., das Wappen des
Frzhorzoge Mathias, als Verzierang der Dedika-
tion, und das Wappen und die Karte von Flan-
dem: dann folgen in 40 Platter
er Grafen und Grifinnen von Fis
zer Figur). Fol. Die lateinische Widmung an
den Erzherzog von Oesterrelch Ist von den Kix
lenden des Febraar 1580 datirt und unterzeich-
net: TC. dovotissimus Petras Balthazar. Jan
‘an der Noot, Patrizier von Antyerpen, verfasste
das Lobgedicht auf den Kiinstler, das der Wid
mung folet:
Comme a fact erst authour (Pierre Baltens seavant,
Sortre Keurons Brabant)
Mrtade ta
‘Auch bel dieser Blitterfolge ist die Ausfih-
rang 20m Theil Grabstichelarbeit, 2um Theil
tha sar, franziisischor Mal
Er war i
siichlich Kirchenbilder, unter anderen cine Auf-
erstebung filrden auptaltar der Petites-Maisons
in Paris.
go
rie Antoinette beztiglichen Bildes, welches dic
Bezeichnung trigt
Radirung. Am besten gelungen sind die Bild-
rlsse Karl's des Guten, Philip's des Kihnen,
Karl's ¥. und Philipp's Il.
mutlich ist Frangois B.
ses Bildes, trotz der abweichenden Schr
Hine neue franzisischo Ausgabe erschien im
4. 1598 bei J. B. Vrients in Antwerpen, ge-
@ruckt ebenda’ von Jacques Mesens; in dieser
Ausgabe ist die Rethe der Portrits durch die
von J, Collaert nach Otto Venius gestochenen
Bildnisse Albert's und der Isabella vermebrt; am
Fusse des Titelbl, ist dio Adresse des Stechers
P. Balthazar, der damals wahrscheinlich schon
storben war, durch die des Herausgebers J.B.
‘Vrients ersetzt.
1608 und 1612 erschienen noch zwel franzi-
sische Ausgaben, godruckt zu Antwerpen son
Robert Bruneau,” Bei der von 1608 bezeichnet
sich der Herausgeber J. B. Vrients in der Wid-
mung an die Erzherzige falschlich als den Ver-
anlasser des Werkes: ».. Comme jiavay par as-
sistence de M. Pierre Baltens, faict recuelllir les
Images tirées au sif, omées de leurs habitz de
ces temps, les ay falet talller en rame, accom-
pagnées d'une briefee genealogie, et
Mardiesse de les offrir tres humblement a vor
Altesses, D’Anvers, le 12 d'aoust 1608, — Joan.
Bapt, Vrientse. Bet der ersten Ai
sGrafen von Flanderne vom J, 1580 ist Vrients’
Das Gedicht Van
Name noch gar nicht erwabnt.
der Noot’s, das Balten als don
but, wurde offenbar mit Absicht unterdrickt.
— Die Ausgabe von 1612 ist der Rest der Auf-
lage von 1603, der von den Nachfolgern von
Christophe Plantin erworben wurde; nur der Ti
tel der Stiche anit der Adresse Ist neu: »A An-
vers, se vendent en la boutique Plantinienne,
anoxtis; hinzugofOgt sind die Wappen Albert’:
tund der Isabella. — Bet der Ausgabe von 1608
vezeichnet Keamea de
Mart
Sehriftsteller Corneille
y der den Text 2u den Dildnissen ge-
Tertiimlich als Zeichner und Herans-
immtliche Ausgaben sind diesetben
geber. Fir
Platten benu
A) basset die Kindlein zu mir kommene. Grobe
Komposition von 23 Figuren, Nach Ambroise
Franck. Unten die Namen des Malers und
Stechers, Br, 440 Millim, 11, 350 millim. (Cat,
Delbeeq.)
s. Van Mander, Het Schiller Boeck. — Des-
camps, La Vie des peintres fam, ete. T. 168,
= Fiorillo, Geseh. a. zelehn, K. in Deutsehl,
u, don Niedetl. 1. 491, — Immerzeel, De
Levens en wstter-
lex. — Kramm,
Sifet, Dict, 2. Ed. — Paq uot, Mémoires lite
téralres (Art, Comelile Martin), —'Riographie
nationale de Belgique. 1866,
Balthazar. Francois Balthazar oder Bal-
Endedes 18. Jahh,
‘Schiller Restout’s tnd malte hanpt~
In den Pariser Salons von 1791 und
shnungen und Skizzen
'3 waren Gemiilde,
von ihm ausgestellt. Tn den Archives nationales
zu Paris findet sich die Beschroibung eines alle-
ie Ent Ma-
indung der
hen, auf
Baltazard de Naney. Ver-
dem Maier die-
83°
des Namens, dieselbe Person und sonach aus
Naney gebiirtig. Ein Maler Allin, der um 1500
Portrits malte, nennt sich einen Sebiiler Bal-
thasar's.
5. Livrets des Salons de 1791, 1793 0, 180
Documents inéaits des Archives de Path
JJ. Guffey.
Balthasar, Casimir Victor Alexandre
de Balthasar, Maler, geb. 1811 zu Hayange,
Sehitler von Paul Delaroche. Die Mehrzahl sei-
ner Gomiilde, Historienbilder und Portrits, wa-
ren in den Pariser Salons von 1839 bis 1S6S'aus-
gestellt. Von ihm sind in der Galerie zu Ver-
sailles das Portrit der Mario Louise Gabrielle:
von Savoyen, KUnigin von Spanien (Kopie nach
dem Gemiilde von Menendez) und das Portrit
des General Law.
8, Bellier, Dict.
Baltz, J. Georges Baltz, franzlsischer
Malor, geb. 1760 zu Strassburg. Erialte in Mi-
niatur und auf Porzellan Portriits und Land-
schaften, die in franzisischen. russischen und
deutschen Kunstsammlungen zerstreut sind und
sehr geschiitat waren. Er hatte sich frithzeitig,
in Paris niedergelassen und starb daselbst um
1831.
5. Gabet, Diet.
I.4. Guiffrey.
Balugant, Filippo Balugani, Bildhauer,
Stempelschneider und Stukkateur in Bologna,
geb. 1734, +1780, Schiller des Vittorio Bigari.
Plastische Arbeiten seiner Hand finden sich in
verschiedenen Kirchen Bologna’s, mehrere|
Statuen im Hof des dortigen Palastes Baciocchi
(frilher Ranuzzi). Er hatte das stidtische Amt
eines Munzgraveurs und war Mitglied der Cle-
mentinischen Akademie in Bologna. Seine Me-
daillen pflegte er F. B., F. BAL. oder F. B. F.
au bezeichnen. Die letateren Buchstaben finden
sich auf-cinem Medaillon mit dem Bildniss des
Mathematikers Francesco Zanotti aus Bologna,
= Zani orwiihnt einen Bruder desselben: Luigi
Balugani, Architekturzeichner, geb. 1737,
» Enciel, — Bianconi, Guida di Bo-
. 1826, p. 203. — Nagler, Monogr. 11.
Balvay, ». Bervics
Balzac. Charles Louis Balzac, Arcbi-
tekt, geb. 1752 2u Paris, + daselbst 1820. In den
Pariser Salons von 1793 bis 1814 waren archi-
tektonische Pline von ihm ausgestellt, unter an=
deren der Entwurf zu einem Monument fir den
Platz der Bastille, Aquarelle und Zeichnungen,
zum Theil Ansichten iigyptischer Gogenden und
Denkmiller (das Innere der groGen Hassan-Mo-
schoo, der Palast Karnac zu Theben, die groBe
Sphiox und die drei Pyramiden von Giza). Bei
dem Zug Bonaparte's nach Aegypten (1798) war!
Casimir Victor Alexandre Balthasar
cr als Zeichner Mitglied der wissenschaftlichen
Kommission und lieferte fiir das groBe Werk
liber die iigyptische Expedition eine bedeutente
Anzahl architektonischer Aufaahmen. Nach
jor Riickkehr von Aegypten wurde er Gene-
inspektor der Bauten von Paris. Er besebif-
tigte sich mehrfach mit dichterischen Arbeiteo,
schrich den ‘Text zu der Oper von Rigal: Les
Deux Meuniers, die 1798 in Kairo aufgettibrt
wurde und gab seine poctischen Werke 117 us
ter dem Titel: Poéries ad libitum heraus. Seize
Sammlungen und sein kiinstlerischer Nachlass
wurden 1820 in Paris versteigert. Den Katalog
verfasste Regnault Delalande.
8, Bellier, Diet. — Lance, Diet, des Arc-
tectes francais.
J.J. Guiry.
Balzac. Therese und Caroline Bal rac,
8. Baudry de Balzac.
Balzan, Peter (Pierre) Balza:
aus Liittich, 17. Jahrh. Er warde
berufen, wo Ludwig XIV. ihm verschiedene Ar-
beiten auftrug. Im J. 1784 befanden sich in der
Mobilienkammer des Kinigs noch mehrere von
ihm ausgefthrte silberne Tisehe und Toiletten-
Kiisten, in der Kathedrale von Liittich bis 2ur
franzisischen Revolution ein besonders fein ge-
arbeiteter Reliquienschrein.
8. Van den Steen, Histoire de la cathéirale de
Saint-Lambert, p. 207.— Biogr. nat. deBel-
gique. 1866.
ler und Bildhauer in Bologna, geb. 165
Schiller Pasinelli's. Er malte Altarbilder fir
verschiedene Kirchen Bologna’s und Portrts,
die mit Lob erwithnt werden.
8. Grespi, Vite de’ pitt, Bol. non deser, ella
ina Piterice, p. 136, — Guida di Bolgns,
1782 u. 1826. — Zani, Enciel,
Balzani, Giuseppe Balzani, Maler avs
Bologna, Endo des 18. Jabrh. Er lernte bei An-
tonio Gionima und Giov. Battista Grati und hielt
ich lange Zeit ausserhalb Ttaliens, namentlich
in Polen, auf. Spiter lebte er vielbeschiftict
wieder in seiner Vaterstadt.
8. Zami, Enctel, — Gutda i Bologna, 1782,
Balze, Paul Balzo, Maler, geb. 1515 10
Rom von franzisischen Eltern. Er gehirt znden
strengsten Anhiingern der Schule Ingres’ uxt
war bei einer groBen Zahl von Werken des
Meisters an der Ausftthrung betheiligt; mebrer>
Gemiilde dessolben hat er kopirt (die Apotheos
Homer's firden Louvre). Seine eigenen Werks
die Malereien in den Kirehen Saint Roch wad De
la Trinité 2u Paris, Saint Symphorien tu Ver~
sailles, sind obne selbstindige Eigentilich
keit und haben in der Formgebung meist etwas
von akademischer Hite. B. war ein Talent vox
Poul Balzo
Johann Balzer.
cht geringem ausiibendem Geschick, dem aber:
die eigentlich produktive Fihigkeit fehlte. Seine
Kopien nach Werken Rafael's, besonders dic
Kopien nach den Gemiilden der Stanzen und der
Loggien des Vatikan, die er gemeinschaftlich
mit seinem Bruder Raymond unter Ingres’ Lei
tung ausfiihrte,» sind titchtige Leistungen; die
‘Nachbildungen der ersteren befinden sich in der
Ecole des Beaux-Arts, die der letateren in
der Bibliothek der Kirehe Ste. Genevidve
(des Pantheon) zu Paris. Einige seiner Bilder
und Kopien fiihrte er in ciner Art Emailmalerei
aus, auf glasirten Fliesen, die er mehrmals aus
Lava herstellen liess. Wegen der schwer erreieh-
baren Gleichmiissigkeit im Farbenton der ein-
zelnen Fliese und dor stirenden Fugen zwischen
denselben erscheint dies neue Faicncomalerci
die im Farbenglanz und in der Dauerhaftigkeit
die Vorziige der Mosaiktechnik erreichen sollte,
noch immer problematisch und ist jedenfalls
nur fir vorwiegend dekorative Zwecke gecig-
net. B. hat in dieser Manier seine Madonna in
der Kirche von Puiseanx (Loiret) und die drei
theol. Tugenden in der Kirche St. Augustin zu
Paris ausgefilhrt , in derselben Art die Kopien
nach der Madonna Conestabile, der Vision Eze-
chiel’s (in stark vergriBerten Dimensionen) und
der Galatea von Rafael; die letztere Kopie
ist gegenwiirtig an ciner Aussenwand der Ecole
des Beaux-Arts 2u Paris angebracht
s. Gazette des Beaux-Arts, XVIIL $1. 82,
XX. 4. 49: V. 9, 312 — Bellier,
Diet. —ulius Meyer, Gesch. der franz, Mat
lerei, pp. 340. 360. 376. — Amedée P
Paul’ Balze et la peinture d'émail. Paris 1
(Auszug aus dor Revue Britannique, Mal 1563)
Raymond Balze, Maler, Bruder des Vori-
gen und gleichfalls cin Schiiler Ingres’, geb. 1818
zu Rom. Mit seinem Bruder gemeinschattlich
arbeitete er an den Kopien nach den Gemiilden
der vatikanischen Stanzen fir die Kirche Sainte
Gonevidve in Paris (6. den vor. Art.). Fur dio
Glasmalereien von Saint-Galmier entwarf er
mehrere Kartons. Im Salon von 1869 war von
ihm eine Kopie nach Rafael’s in der National
Galerie in London befindlichem Gemillde: Der
‘Traum des Ritters ausgetellt.
5. Bellier, Dict. — Gazette des Roaux-
Arts, XXiL. 579, — J. Meyer, Geschichte der
franz. Malerei, p. 376.
Balzer. Johann Balzer, Zeichner und Ku-
pferstecher, geb. 1738 2u Kukus in Béhmen,
$14. Dezbr. 1799 in Prag. Sein erster Lebrer
war der Maler Mich. H. Rentz, den der Graf]
Sporck auf seiner Herrschaft Kukus viel bo-
schiiftigte. (Das Bildniss des Lehrers — No. 66
des Verz.— bezeiehnete er: gegraben von seinem
Schiiller J. Balzer.) Von einer Studienreise nach
Deutschland, wo er verschiedene Akademien be
suchte, zuriickgekehrt, liess er sich in Lissau,
einem anderen He Sporek,
nieder und zog spiiter mit seiner Familie nach
Prag. Man hat von ihm tiber 1000 BIl., welche
grUBtenthells iber das Handwerksmiissige nicht
weit hinausreichen, zumal die Andachtsbild-
chen, bei welchen ‘seine Brilder Gregor, Ma-
thias’und sein Sohn Johann Karl hiufig mitar-
beiteten, 60 dass die Stiche derselbennichtstrong
zu scheiden sind. Den meisten Ruf erwarb er
sich durch die Bildnisse bUhmischer Gelehrten
und Kiinstler und die leicht radirten BIl. nach
den Bildern yon Norb. Grund, welche letztere
jetzt zum griBten Theile in der Hofer'schen
Sanimlung (einer Abtheilung der Prager Galerie)
vereinigt sind. Auch die Folge der eroberten
Festungen (No. 210 des Verz.), die jetzt sehr
selten geworden, ist hier hervorzuheben.
a) Von ihm gestochen
S)
190) 58 der nachstebenden Bildnisse in: Et
Virorum eruditorum atque Artifeum Bohemiae
et Moraviae, una cum bresi vitae operumque
me (C. Pract. Ad. Voigt
ildnisse.
vund Kinstler. 177 .
enthalt ausser den 58 Bildnissen der 1. Aurg.
B. gostochene Portraits: der 1, Ban
Band 26, wie in der lat. Ausg.
fits’ des 3, Bandes ist ©
unter den 31 Portrits des 4, Ban
von J. Balzer, die Ubrigen von N
4. Ott gestoche
der
ter den
Kho,
fer
dos 1.
des 2. Bas,
zeigt eine Mincreastatue, die dee 3 Dds, do
Wappen von Bobraen und Mibren, Alle drel
sind son J. Balzor gestochen, die erste nach
Kleinbardt, die zweite nach A, Jabn.
1) Carl LV., Grinder der Prager Universitit
J. Klefnhardt del.
2) 8. Albik, Prager Erzbischof, Nach J.
Kleinhardt.
3) Joh. Augusta, Bischof der bihm. Briider,
Nach Doms.
4) Bohuslaus Balbinus, Jesuit. Nach Dems,
5) Job, Franz Beckowsky, Kreuzherr und Hi-
storiker.
6) Joh. Bobas, Mediciner,
7) Peter Brandel, Maler. Nach J. Klein-
hardt.
8) Mathias Braun von Braun, Bildhauer, An-
gers px.
9) Andreas de Broda, Theotog.
10) Wenzel Budoweo ton Budowa, Gelehrter.
11) Marcus Bydzovinus von Florentino, Mathe-
matiker.
12) Georg Carolides von Carlsberg, Dichter.
13) Job, Cernosiclus von Libeo monte,
44) Math, Collinus von Choticrina, Dichter,
15) Joh. Amos Comenius, Grammatiker, Nach
J. Kloinbardt.
16) Christoph Crinesius, Philolog,
662
Johann Balser.
17) David Crinit von Hlawacowa, Poet. Nach
Dems.
18) Joh. Czernowitz von Licbenstein, Thell-
nehmer des bobmischen Aufstandes von
1569.
fanctae Pragensis Eccle-|
26, Nach J. Kleinhardt,
2,
20) Ignaz Dienzenhofer, Architekt.
24) Prok. Divis, Primonstratenser
22) Jacob Dobrensky de
her, Nach J. Kletn
23) Joh, Dubravius, Bischof von Olmite, §
ximil, Kalane del
24) Jonathan Eybenschite, gelebrter
Nach J. Kleinhard.
25) Georg Ferus (Plachy), Jesu
26) Florian Leopold Gassmann, Harfenvirtus,
Nach Ant. Hicke
2) Siam, Gelning, Settee,
25) Admit St Georg, Bact von Tas, Ant
Mickel as
29) Joh. Grillus von Grillowa. Theolog,
30) Thod. Hajecius von Hajek, Mathemat, und
‘Arzt, Nach J. Quir. Jahn.
31) Wenceslaus Hajek a Libocan Canonicus
Fecl. Boleslav. Nach J. Kleinhardt.
73.
32) Joh, Florian Hammerschmied, Nach Renz.
138) Chr. Harant v, Polschitz, Relsender in
Yistin
34) Bobu: snstein a Lobkowie, Dich-
ter. Nach J. Kleinhardt, 1772.
35) Hieronymus v. Prag, Reformator. 1416.
Nach Dems.
36) Hieron. von Hirnheim, Abt von Strahow.
Nach Dem:
37) Wenzel Hollar, Kupferstecher, 1607—77.
Brustb. in Medailion
38) Johann Hus. Nach J. Kleinbardt,
39) Joh. Jessenius von Jessen, Mediziner.
Nach Dems.
40) Thomas Jordans von Klausenbu
‘serlicher Leibarzt.
41) Auton Kern, Maler.
ping.
42) Bene Krabicze von Weltmile, Historiker.
43) Joh, Kupecky, Maler mit dessem Sohne,
Kopie nach dem Sticke von B. Vogel.
44) Chr. Kyblin von Waffenburg, Jurist,
Nach J. Kleinhardt,
+ Kate
Jacob Coruti
46) Simon Lomnicky von Bude’.
Kleinhardt,
47) Joh. Franz Liw von Brlsfold, Mediziner.
48) Joh. Marcus Marei von Kronland, Medi
ziner. Nach J. Kleinhardt.
49) Samuel Martinias von Drafowa, nach J.
Quirin Jahn,
50) Joh. Mathesins, Theolog. Nach J. Klein=
hardt.
51) Ant. Raph, Mengs, Mater
pin.
52) Wenz, Xaver Neumann von Puchboltz,
Jurist, "Nach J. Kleimhardt, 1772,
Nach J.
Baste, Ipse
91)
92
93)
94
59) David Ben Abraham Oppenhetmer. Bibis-
phil. Nach Dems.
mnestus a Pardubic, I. Archiep. Pog.
Nach Dems. 1772.
'55) Simon Particilius von Spitzberg, Medizines
56) Thom. Joan. Pessina a Czehorod, Decan
54)
Nach J. Kleinhardt,
57) Bonay, Pitter, Prilat in Reygera, Singer.
Sichrowsky del. 8
58) Georg Pontanus von Breitenberg, Prott
zu Pra
39) Jacob Pontanos, Jesuit, Nach J, Kletn-
hardt
(60) Franciscus, Praepositus eel. Pragensts
Nach Dems,
61) Joh. Ferd, Prokor, Bildbauer Nuch
Dems.
62) Job. Heinr, Prosskowsky von Krobenstes.
63) Jos. Ritter von Petrasch.
64) Caspar von Questenberg, Abt von Stahor
Nach J. Kleinharde,
5) Wenzel Reiner, Maler. Tpse pina.
(66) Mich. Hein. Renz, Maler und Kopte-
stecher.
67) Joh. Rockyezana, Ex2bschof.
68) Bartolus a Sassoferrato, Nach J. Klein-
bardt.
69) Joh. Christoph Schambogen, Joris. Nach
Doms.
70) Max Adolph von Sebleinitz, erstr Biehl
von Leitmeritz, ‘Nach C, 8! Skreta
TY J. Ferd. Schors.
Nach J.
2) Carl Skreta, Maler.
hardt.
75) Franz Anton Reichsgrat von Spork, Mu-
siker.
76) Jos. Stepling, Jesuit.
}) Paul Stranshy, Theolog in Thorn.
Georg Stiedowsky, Historiker,
‘Wenzel Sturems, Jesuit,
Benignus Sychrovsky, Angustinerméac.
79
80!
81) Zachar, Theobaldus, Mathematiker. Nich
J. Kleinhardt,
82) August. Thomas A S, Josepho, Pianist
83) Joh. Tomasoni de Concordia, Nach J. 0.
Jahn.
84) Franz Toma, Komponist. Nach Ant
Hiekel,
$5) Job. Jac. von Weingarten, Jurist.
86) Daniel Adam von Weleslavina, Gelebr-
ter.
87) Elisabeth Johanna Westonia, gekrinte
Dichterin,
88) Wenzel Graf Wratislaw von Mitrovitz.
89) Paul Zidek, Theoleg.
90) Carl Fretherr von Zicrotin, Feldmars.
. 8.
Kaiserin Maria Ludovica. 8.
Erzherzog Maximilian von Oesterraleh. 8.
Jobann Balser,
663 ©
59) Marla Theresia, Kénigin von Ungarn. Nach
‘dem bekannten Bilde von Du Grout. 8.
96) Paol Petrowitsch (spiter Kaiser Paul I. von|
Russland) u. seine Gemalin Maria Federowna.
Nach Du Greux. 8.
97) Friedrich Il, von Preussen, Prof!
mit Hut. Nech Du Greux. 8.
98) Ders. 2u Prerd, nach Chodowiecky. Kl. Fol,
19) Friedrich Wilhelm, Prinz von Preussen, Pro-
Al. 8.
100) Elisabeth Wilhelmine Louise von Wartem-
berg. 8.
101) Friedrich Josias, Herzog xu Sachsen-Coburg. 8.
402) Friedrich August I, (der Gerechte), Kinig von
Bachsen, A. Pech will del. 8.
103) Dan, Adam, Buchdrucker.
104) Graf Aucrsperg im Gefangniss, qu. 8.
105) Thad. Bayer, Mediziner. Nach G. Kneip.
1786. 8,
106) Job. Jos, von Brunian,, Schauspieler.
nelp. 8.
107) Anna Maria Bronian, Scha
nelp. 8.
108) Gelasins Dobner, Historiker, nach J. Q.
Jahn, 8.
109) Christ. Jos. Fleischer (Fleebier), dra
Dichter. 1777. 4
110) Jo, Je, Gagner, Pre, 8,
ch Rechts
Stei-
ielerin, Stoi-
ischer
111} 3.4 Nov, Grom mit Fran und Kind. Das
rilontck des Melsters er tlbt die Geige
pleat, Tp
112) 'snires
113) Anton Roper, Denes, Po,
114) Note Gra acy.
115) Catharina Lut (son Boa), Gatlin ds te-
ionnatos, 1409-1988, Nach hug. don Pech
cll 8.
116) raia” Anton son Moyer, Ceneurdirehtor in
Wien: J. Balzer jus. de 1799.4. al”
se. & del. 1788,
118) Franz Graf Nadasdi,
1188) J. G. Nestell, Hofastronom. Hatt,
119) Wilh. Lud. . Otto, Obyst. 1779. Fol.
120) Franz Martin Pelzol, Nach J. Q. Jahn. 8.
121) Furst Gregor Alex. Potemki
uss. Feldmarschall, 8.
122) Friedrich Ehrich von Ramin,
423) J.J. Rousseau. Im Profil, daruntorsein Grab. 8,
124) Kaspar Toph, "Theoog. 3. -G. Jahn de
1787. 8.
125) Job. Ant. de Mubbio, Probst in Bergamo.
173. 4.
126) Edm. ‘Scholtz, geb. Tilly, Schauspleterin,
Fahronschon p. Fol
121) Joh. Ant. Scopoli, Botaniker, Mineralog, Prof,
in Pavio, J. Kleinbardt del. gr. 8.
126) Amandas Streer, Abt im Kloster Chladrub,
‘Act. 76 a0. 1778. Fol
129) Carl Ungar, Prof. der Theologte (hier Ra-
phael genannt), G. Kneipp p. &
130) Fr. M. A. de Voltaire. Im Prot. 8.
131) Grat Warmser.
132a) Job, Josch, von Ziethen. Histo. 8.
Tawritscheskel,
133) Joh, Zitke von Troénov. 8
b) Hellige Darstellungen.
134) Adam. 8.
135) Die Arche des Noe. 12,
136) Job. 8.
187) Joseph in Egypten. 12,
138) Dereelbe vor der Potiphar ficbend. 8.
‘inig David. 8.
140) Jonas wid vor Wallfsch verfolgt. Nach Norb.
Grund. qu. 8
141) Herodias mit dem Haupte dos hl, Johannes,
Kopie nach A. Diirer. Aquat. gr. 8.
142) Christus als Kind von zwel Engeln angebetet
Nach ©. Marattl, 4
143) Maria mit dom schlafenden Kinde an einem
Felsen, on einer Wolke umgeben; fast ganze
Figoren. Nach Quitinus Jahn. Mad. u. gest
u, mit Tusehton tbergangen. gr. Fol.
144) Christus an der Siule angebunden. 8.
145) Christus als Girtner und Magdalena,
. Goltzius. Fol.
1. Vor aller Schrift
146) Lebey des bl. Joseph, 14 BM. In Zeichnungs-
hier, Agnat. Nach Sf, Willman. 8,
1. Vor dem Stechernamen.
1, 145) Christos and Mara at dem Ber-
Nach
itushld bel 8, Clara in Wien. 8.
150) Maria mit dem Kindo. Regina 8, Seapularis. 8,
151) Christus mit der Hostie. 8,
152) Christus in der Salvatorkirche zu Prag, Nach.
Kloinhardt. 1776. 8.
153) Kece homo, 4.
154—55) Madonnenbilder, 8 BII. Meist Madon-
nen in bibmischen Wallfabrtsorten. 8.
156) Fino groGe Anzahl von Andachtsbildern,
‘moist for Wallfahrtsirter bestimmt.
157) HI. Paulus von Arezzo, Theatiner.
Kleinhardt. 4,
157a) S. Chrysostomus ex vetusta admodum teone
Constantinopoll olim depict. 8
Nach J.
158) I. Karl Borrom. cerscheint auf dessen
Farbitte den Kranken. Nach Jos. Redel-
eyer. 1773, Fol. Titelbl, zur Geschichte
ddes ital. Spitals in Prag. kl. Fol
159) III, Johannes Nepom, knieend. Nach Balko. 8.
c)Landschaftliche, mythologische, genre-
hafte Darstellungen 0. s. w.
160) Eine Sammlung von 50 BIL. nach Norb.
Grund. Landschafton und Architoktursticke
mit biblischer, mythologiseher und Genre-Sta
fage, qu. 12. 8. qu. 8. 4. KL Fol.
161) Diana. Die nackte, tn's Bad steigende Gattin
wird von Aktion belauscht, Peint par Francesco
Barbieri, Gravé par Jean Balzer. Fol,
162) Die Entlihrung der Europa. A. Kern del.
Fol,
163) Satyrn und Nymphen, ©. W.E, Dietrich
‘el. qu. Fol
161—67) 4 BI, Genreszenen: Die Blinden,— Bau
erfamilie, — Kinder, — Esel. Nach Dems.
Au. 8.
188, 160) 2 BML Bauernszenen: Der Bauer mit dem
Kruge an einem Fass sitzend, — Eine Alte mit
einem Kinde am Tische, Nach Fr. Sigrist.
er. 8.
170—181) 12 BM. Die Monate, qu. 8. Bet Sternberg
cerwahat,
12) Die Jabreezelten und Apeln, Nach Berghem.
Zeichnungsimitation. qu,
183) Der fugge Ftenbdsor ter dom Banme
sitzend, Nach Nob, Grund, 4.
664 Johann Balzor
Anton Balzer,
184) Ein Midchen, einen Vogel auf dem Finger der
rechten Hand Baltend. Nach Dems. 4.
185) Ein Genius im Gebete. 8,
186) Der Exjesuit im Weltpriesterkleide, Das Je-
suitenkleid hingé auf elner Siulo und das Mo-
nogramm des Ordens ist mit Wolken bedeckt. 8.
187) Ein nachdenkender Mann auf einen Stock ge-
lehnt. 8.
188) Ein Herr im Pelesock. 8.
189) Ein Holzhacker. 8
190) Ein junger Mann’ am Ufer des Flussee die
arfe spiclend, Nach J. Ke
101) Fin Qamindischer Bauer.
Paudite. 1785. 4,
192) Der lachende Bauer mit Gi
Hand. Nach G. ¥. Honthorat
manier. gt. 8
193) Bartiger Kopf eines fimischen Edelm
Barett. Nach Rembrandt's Gemilde
‘lon, fee. 1784. 4
194) Hin sitzender Bauer mit der Preite,
Rembrandt, (oder Teniers?) il. Fol.
195) Fine unflitige Bauernszene, nach Ant. Kern,
Zeichnungsimitation. qu. 4.
196—208) 13 BIL, Theater:
Peucker. qu. Ful. ud.
209) Abbildung der Dombirche in Meissen. 1782.
4. Titelbl. zu: Ursinus' Gosehichtodieser Kirche,
210) 30 Bil. ‘Folge von Stidten. und. Festungen,
welehe 1788-1790 von den Oesterseichern und
Russen den ‘Tarken abgenommen wurden. Prag
bei C. Widtmann, 1790. HI. qu. Fol.
211) 2 Dil. Landschaften, Kopien uach A. Water
foo. B. 16. 18. Al. qu. Fol.
212) Eine Waldpartie aif der Hohe, Nach Roe
land Savery. 1785. 4.
213) 4 BU, Hirsehe, nach Jos. Geo. Winter. au. 8.
214) Inneres elnes Stalles. Nach Job, Christ. Kien
Zel. qu. Fol.
215) Bin Bi. mit Mleinen runden Landschaften,
‘ach Dems. 4.
Krug in der
Zelehnunge-
ns ait
Dres-
Nach
ionon, Nach Leop.
ipl,
itelbl, zu den Predigten von der verkehrten
Velt. Nach J. Q, Jahn. 12.
217) Desgl. ru den Predigten Raymund’s, Nach J.
Kleinhardt, 1774, 12.
218) Desgl. 2ur Jubilar-Profess des Kreuzherrn P.
Zaubitzer. 1772, 8.
219) Das groBe Alphabet
220) Kin Blumenstiiek. Fol.
221) Kin Quodlibet. 8.
222) Wappen des Prager Buchindlers Mangold.
Nach J. Q. Jahn. 1789. 12.
fant Sprachen, 25 BN.
223) 25 BIL, Kartuschen und relche Verzierungen,
init Emblemen der Wissenschaften und Ki
‘werke zur Auszierung erfundon und gez. von
(Joh.) Kleinhardt, gr. 8.
224) 24 BIL Vi it Figuren und Euiblemen
Nach Dems. 8, u. 12.
info del.
Pagai (s. Pass. Raf. 1, p. 209).
246) Ausserdem hat der Kunstler Stud
zen griltenthells in Zeichwungs
Bloemaert, Bossi, Carraccl, Parme-
glano, Salvator Rosa, Spranger, K, Le
Judit Pragae.
Sueur, Testa, Tiepolo u, a, gestocten.
) Nach thm gestochen :
1) Jak. Matth, Schmutzer, Kupferstecher. J. Bul
ver del. J. G. Mansfeld sc. 8.
Gregor Balzer, Kupferstecher, ein Bruder
seg, es Vorigen. Geburts- und Todesjair
‘© ‘sind unbekannt. Er arbeitetete gemei
schaftlich mit seinem Bruder und hatte wah
scheinlich einen Kunstverlag, da sich auf einze
nen BI, die Angabe findet: Gregorius Balzer ex-
Das obenstehende Monogram
h auf Vignetten und dem Titelbl. voo
pe’s Kinderfreud, Prag 1780. (Nagler, Mo-
nogr. IT. 324.) Nagler im Artikel Rafael (Kinst-
lerlex.) fhrt auch einen Stich von (Baltzer stat
Balzer nach der Madonna dell’ Impannata vom
J, 1819 an, doch hat in diesem Jahre keiner der
Balzor mebr gelebt.
‘Yon ihm gestochen:
1) Verlobung der Maria, 8.
2) Empfanguiss der Maria. 8.
3) HL. Franz von Assisi. 8.
4) HL Alois. 8.
findet i
5) Zwei Vignetten und Titelbll. in der bohmischen
Ausgabe des Telemach, 1796.
, Kupferstecher, Bruder
der Vorigen, geb. in Kukusbad in BUbmen. Bei
dem Maler Renz hatte er mit Johann zusammen
‘den ersten Kunstunterricht und arbeitete spiiter
init ihm und dem Bruder Karl gemeinschaftieh
Es scheint, dass die Brilder ein gemeinsames
Geschiift besassen, welchem Johann vorstand.
Goburts- und ‘Todeajabr sind unbekaunt.
Von ihm gestochen
1) Bin Mann mit der Tabakspfeife bei einem Pass
‘und. einem Baueraveit
1
finger in ganzer Figat. Ko
pic nach Christ, Dietrich, 8.
3) Der Kesselficker; Gruppe aus dem Bilde in
Dresden. Nach F.'v. Mieris. 8.
braterin, Nach N. Grund. Fol
5) Die Laternenknaben. Nach Dems. Fol
16) Inneres eines Kuhstalles. Nach J. C. Klengel:
Al, qu. Fol.
7)A DBI. Sichsische Ansichten,, Potschappel ee
Nach J. G. Wagner. qu. Fol
8) Kupfertafeln in Adanct Voi gt’s Beschreibang
Wohmischer Minzen,
Anton Balzer, Sohn des Johann, geb.20
Prag 1771. Er besuchte mit seinem Bruder Jo-
hann Karl (s. u.) die Wiener Kunst-Akadeaie,
wo der vorziigliche Kupferstecher Jac. Schau-
twer ihr Lehrer war. Tn Dresden arbeiteten sie
spiiter gemeinschaftlich im Atelier von Schultte
fund Klengel. Im J. 1702 berciste Anton das
Riesengebirge und gab Ansichten desselben 17
in 24 BIL heraus (8. No. 5 des Verz.). Nach
Bamborger.
Anton Balzer _~
dem Tode des Vaters scheint Anton das Ge-
sehiift des Kunstverlags mit den beiden Oheimen
gemeinsam gefuhrt zu haben. Im J. 1804 be-
gann er cine Sammlung yon Ansichten aus
Oberdsterreich, ‘Tirol und dem venezianischen
Gebiet herauszugeben. Der ‘Tod unterbrach
plitalich seine Thiitigkeit am 19. Dez. 1807.
a) Von ihm gestochen :
1) Anbetung der Hirten, Nach Peter Brandl.
Skizze. 4
2) 2 Bil, Reitergefechte, Nach Aug. Querfurt,
qu. Fol. Auch kolorirt.
3) Norwegische Landschaft mit Wasserfal,
A. v. Everdingen. Das Bild bel dem G
‘Witby in Prag. Aquatinta, qu. Fol.
1. Vor ali
4) Felsige Landschaft mit Wasserfall, Nach J.
Ruysdael. Das Bild in der Prager Galerie,
1798. qu. Fol.
T.. Aetzdruck
5) Das Riesengebirge und dessen Umgebungen von
Adersbach in Bohmen. Nach der Natur gez, v
radirt, 24 radirte und kolorirte BI, Prag
gr. qu. Fol.
6) Dieselben in Kleinerem MaBstab. 4 Hefte mi
vier Titeln, qu. 8.
7) Ansichten aus Salzburg. 10 BML in Umriss and
Aquat. 1804. gr. qu. Fol. Auch kolori
8) Die ruhende Heerde bet den teiden Bit
Jos. Rosa set, Vienne 1791, Fol.
1. Vor den Kinstlern
II, Mit diesen, aber vor der Adresso des
Frauenbolz.
IIL, Mit dieser.
IV. Diese ist wleder herausge
9) 5 Bil. Verschledene Thiergruppe
Nach Joh. Hear. Roos. 8. (Ste
10) Der Minervatempel bei Rom
8,
jommen,
id Studien.
ML. 1967.)
Nach Hub. Ro=
ten des Lusthauses des russ. Fur-
me in Zschachwitz, Umriss und ko-
Torirt. qu. Fol.
12) 10 Bl. "ble Ugebung von Kavita
4p. 8.
13) Ansicht von Karlsbad von der Iahe, gr. qu. Fol,
14) Partie aus Schinhof, ge. qu, Fol
15) 12, Verschiedene'Thierstudien
16) 8 BIl. Verschiedene Prorde und Kiihe.
Chr. Klengel. 8.
17) 6 BIL, Gegenden von Tetschen und anderen bih-
mischen Gegenden. Aguat. qu. 8,
18) Dieselben in Umriss und kolorirt. qu. Fol
19) 8 BIL. Die Umgebungen Prag’s, Aquat. kl. qu,
Fol.
20) 2 Bi, Ansichten yon Tetschen, Nach Post),
‘Aquat, gr. qu. Fol
1. Vor der Schrit.
21) 6 Bil, Dieselben in Umriss u, koloriet. qu. Fol.
22) Ansicht des Grafl. Mansfeld’schen Lustgartens
{in Bohmen. Nach Quirinus Jahn, gr. qu. Fol
(Sternberg If. 2500.
23) BI, nach Skizzen,
Nach Dems, §. u. Fol. (
2A) Ansicht eines Schlosses
Gebirgsgogend. Nach Postl. gr. qu. Fol.
25) Gebirgslandschatt bei Mondschetn, in der Ferme
‘am Flusse eine Ruine, Nach Sehinberger,
1798. Aquat. gr. qu. Fol,
Meyer, KeustlerLesibon. 1.
Radic
Radirt. qu. 8
Nach J
26) Italientscho Landschaft mit Gebiuden,
bei
ichtlichem Gowitter. Nach Dems. Aquat. kl
qu. Fol.
27) 14 BIL Ansichton von Liebenwerda und anderen
dahmischen Gegenden. Meist in Umriss, 4. v. 8.
28) $8 BM. in zwel Hefte
atudien fir Kunstliebhaber, Leicht radict, qu. 8
und 12,
29) 31 Bil, Ansichten von Dresden, Plauen, ‘Th
rand, Loschwitz, Meissen, Stolpen etc, ‘Thei
in Umoriss, theils’Aquat. 4.
b) Nach ihm gestochen
1) Der Fall der Elbe bei threm Ursprunge, Gest.
Fr. Stadler. qu. Fol,
ickerhut in Adersbach, Gest. von Dems.
Johann Karl Balzer, Bruder des Vorige:
in Prag geboren, nach Dlabacz 1771, in demsel-
ben Jahre, wie jener. Er machte mit seinem
Bruder denselben Bildungsgang durch (s. den
vorigen Art.), besuchte spiiter London und Vi
| nedig und hatte sich erst durch wenige Pro-
ben seiner Kunst bekannt gemacht, als er in sei-
ner Vaterstadt am 14. Mai 1805 starb.
‘Yon ihm gestochen
2 idm, Weirotter, Landschaftsmaler und
Kupferstocher. Halbfigur mit einem Zeichenstift
in der Linken, Nach J. Du Grewx. Wien,
1791. Fol,
2) Ign. Knobloch, Agronom, Oberamtmann der
der Herrschaft Keichenberg in Bohmen, n. 1751.
Radirt u, Aquat, 4
43) Landschaften (mit Bauernbitten) far Kunstlieb-
haber. Invent. u. gest. von Anton Balzer in
Prag 1793, — 1. Iift, Ant. Balzer del. (3 BIL)
qu. 8. — 2 Bil, auf Jedem eine Bauerahi
gravé par Joan Balzer. 12.
4) DerMannerbaum. J. Balzer se. Radirt, 8, (Drug.
Verst. 874. 2624.)
4)
5) 18 BU russischo Trachten, Balzer fee. Ra-
dirt. 8,
s, Fussli, Kinstlerlex. I. 33. — Dlabacz,
instlerlex. ftir Bohmen. I. 73 ig. — Nag-
Ter, Kinstierlex. 1. 246. — Leblanc, Ma-
nuel, — ¥. Wurzbach, Bioge. Lex. 1. 140,
Weusely
Bambaja, 8. Agostino Bustl, gen. Ba m-
baja,
Bamberger. Friedrich Bamberger,
Landschaftsmaler, geb. 1814 zu Wilrzburg,
Mit sei-
nem Vater, einem Musiker, kam er in friher Ju-
gend nach Frankfurt a. M., dann nach Dresden,
wo et wol dic erston kiinstlerischon Eindrite
cempfing. In Berlin besuchte er spiter die Aka-
demie, trat aber bald in die Schule des Marine-
malers Krause tiber, die er nach einiger Zeit ti
dor des Kupferstechers Primavesi in Kassel ver-
tauschte. Hier mag er sieh seine ungewohn -
lich gefilllige und schiine Art des Zeichnens an-
geeignet haben. 1832 kam er nach Munchen, wo
Rottmann eben an seinen berilhmten Hofgarten-
on
666,
Bamberger
Cavaliore Nicolo Bambini.
fresken arbeitete. Der Eindruck dieser Werke:
war flr seine ganzo weitere Entwickelung be-
stimmend, und so wenig er Rottmann in der|
GroGartigkeit des Stilgefiihls und der Naturan-
schauung erreichte, so muss er doch fiir einen|
dor entschiedensten und begabtesten Nachfolger|
desselben gelten. Im J. 1815 machte er eine|
Reise in die Normandie und nach England, von
wo er mit reicher Studienausbeuto zuriiekkehrte.
Das Schlachtfeld von Hastings mit der Aussicht.
aufs Meer, das er nach dieser Reise malto, ist
eines seiner besten Bilder, dem es nicht an’
einer gewissen GrdBe der Auffassung und poe-
tischor Stimmung gebricht; das Machwork hat}
twas Kleinliches und Unruhiges, die Firbung|
etwas Buntes und Schweres. Nach einer linge-
ren Reise durch Spanien nabm er in Miinchen
dauornden Aufenthalt und malte seitdem haupt-
siichlich spanische Gegenden. Mehrere Bilder
von Gibraltar, Algesiras und Granada fanden
groBen Beifall; doch zeigt sich auch in ihnen,
dasa dem Ktinstler die Fihigkeit abging, ciner|
groBen Wirkung den kleinen Detailreiz. zu opf-
ern; so schwankte er zwischen Stil und Natura-
lismus unentschieden hin und her. Spanien hat}
er noch zwei Mal besucht. In seinen spiiteren
Bildern, deren die Schack’sehe Galerie
chen eine betriichtliche Anzahl bositzt,
von Jabr 2 Jahr manierirter und bunter, in sei-|
xen Darstelhungen aus dem spanischen Hochland
eben so sehr, wie in denen aus dei
tig von jenen oft kaum 2 unterschetden sind,
Den meisten Werth haben seine sehr cist-
reichen Handzeichnungen und Studien,
cr, im Gebrauch der klinstlerischen Mittel zu
‘griBerer Massigung geniithigt, eben deBhalb viel
mehr erreichte.
1) Von ibm lithographirt
Aut der Alp. Originalithoge.
b) Nach ihm gestochen und photographirt:
4) Panorama von Rolandseck, Nonnenwerth und
dem Sicbengebirze. Gest. von Friedr. Salathé,
fankfart 1837. Schinal qu. Imp. Fol.
2) Album de Kissingen. Collection des vues tes
plus pittoresques de Kissingen, de Rocklet et
Ges environs. Dessinées par F.B., gravées 4
Yaqua-tinta par les plus habiles artistes. Ebend,
1839, Kl. qu. 4
3) Das Schiachifeld von Hastings im Munchener
Kilnstleralbum, Nach dem Gemalde photograph,
1872. Minchen, Hanfstangel. Fol,
Fe. Peoht
Bamberini, Domenico (oder Anton Do-
menico) Bamber ini, Maler in Florenz, geb.
1666, $1741. Ex war ein Schiiler des Simone
Piguoni, studirte einige Zeit in Rom und malte
nach seiner Riickkebr nach Florenz fiir dortige
Kirchen und Paliiste eine groBe Anzabl Fresken
und Oclbilder. Auch als Porteit~ und Stillleben-
maler ist er bekannt.
Das Selbstbildniss des. Kinstlers, gest. von
PA. Pazzi in: Serie de’ Ritratth ete
‘Nach ihm gestochen :
Maria auf dom Throne, umgeben von Petras und
Paulus. C. Ceceht 'se. Kl. Fol.
‘ani, Encicl. — Heineken, Dict. — Pazzi,
Serie de’ Ritratti te. I. 229.
Bambini. Giacomo Bambini, Maler, geb.
‘um 1582 in Ferrara, + ebenda 1622 (aach Ma-
riette 1628). Er war ein Schiiler des Domenico
‘Mona, von dessen bizarrer Manier er sich spiter
befreite. Mit dem Maler Giulio Cromer (genannt
Croma) griindete er in Ferrara die erste Akade-
mie, jedenfalls unter dem Einfluss der Bestre-
bungen der Caracei. In den Kirchon seiner Va-
terstadt sind von thm
thodrale eine Verkiindigung und ein Abendmabl,
in der Pinakothek im Atenco Civico zu Fer-
rara: der hi. Nikolaus und Ludi
Kénig von Frankreich,
s. Barotti, Pitt.
faldi, Le Vite de’ Pitt. ete. di Ferrara. 1
= Mariette, Abecedario, pablié par Chesne-
Mibres et Montaiglon, — Lanai, Pitt It. 181
V. 253, — Zani, Eneicl, — Guida di Fer
rata (von LN, Cittadella), 1844. p. 96. —
N. Cittadella, Notizio rel, a Ferrara, 1864
Bambini. Cavaliore Nicold Bambini,
Maler, geb. 1051 in Venedig (nicht 1662, vie
Longhi angibt), + cbenda 1736. Er bildete sich
auerst unter der Leitung Mazzoni's in Venedig,
ging dann nach Rom und schloss sich hier der
Schule Maratti's an. Spiiter, nach der Riickkebt
inseine Vaterstadt, ahmte erhauptsichlich Liberi
nach, der damals in Venedig Mode war. Manche
seiner Bilder, deren koloristisehe Schwiche et
erkannte,, Tie
retuschiren. Ein italienischer FGrst ernannte ibs
zum Cavaliere. Die Galerie 2u Kassel besitet
von thm ein Gemilde: Die Rache der Fulvia am
Haupt des Cicero, das neue Palais von Pots-
dam cinen Achilles. — B. hatte zwei Sobne
Giovanni und Stefano, die gleichfalls Maler
waren.
Sein Bildniss, 4
itt von Longhi.
Nach ihm gestoghen
1) Geburt der Maria. Gest. von A. Zucchi much
dem Gemilde in 8. Stefano in Venedig. Fal
2) Dass, Rebellato del. Bustazon se. In: Zi
otto, Pinae, Ven, 1858, kl. Fol
5) Der I. Joseph (balbo Figur) mit dem Christs-
kind in Galerie von Dasteldort von De Meck.
donna con il Bambino fra le braccia. Gar
Seorodomoff sculp. Fol.
Jon ghi, Le Vite de’ Pitt. Vener. — Zanett,
i. Venez. p. 431. — Mariette, Abecelat
pubiié pat Chennevidres ot Montaigion. — Bat
Coli, be piture di Rovigo. pp. 184.232
Zani, Enric, — Heineken, Diet. — Px
they, Deutscher Biltersat.
4)
Baubinus
Pioter van der Banok. 667
Bambinus. Jshannes Francescus Bam-,
binus, s. Bembo.
Bamboeelate, Michel Angelo delle
Bambocciate, 6. Cerquozzi.
Bambocclo, Abt Antonio Bamboccio,
1s. Baboecio.
Bambocclo. 5. Pieter de Laar.
Bamesbler. Johann Bamesbier, Portrit-
maler deutscher Herkunft, geb. 1500, + 1598 in
Amsterdam, Schiller von ‘Lambert Lombardus.
Er war cin geschickter Ktinstler, dessen tiich-
tiges Talent aber spiiterhin in einem ungeordne-
ten Leben verkiimmerte.
s. Descamps, La vie des peintres. 1. 91
Bamfylde. Charles Warwick Bamfyldo,
englischer Baron, Zeichner und Landschaitsma-
ler, Ende des 18. Jahrh. Auf der Gemildeaus-
stellung der Londoner Akademie im J. 1771 be-
fand sich von thm eine Landschaft, Gegend von
Devonshire.
Nach ihm gestochen :
1, 2) 2 BM, View of Stocr Head in Wiltshire. Gest,
son Fr.
3) Der Sturm,
qu. Fol
48) 5 BI, mit sittenbildlichen Darsteliongen in:
C. Ansley, Epistola familiaris, Gest. von W. 1.
(With, Hassel.) 1776. 4
Fiissli, Kinstleries. 1. — Heineken, Dict.
W. Engelmann,
Banchierl. Angelo Banchieri, Maler,
geb. 1738 in Genua, +1791. Er bildete sich in
Rom unter der Leitung Battoni’s und des Fla-
miinders Simon Denis und war nach seiner Rilek-
kehr nach Genun daselbst viel beschiiftigt. Zwei
groBe Gemilde filhrte er fiir die Kirche zu
Sestri diPonento aus.
. Zant, Eneic, — Tipaldo, Blog. degli It.
tT, 345.
Banek. Pieter van der Banck (oder
Banc), Kupferstechor nicderlindischer Her-
kunft, geb. 1649 in Paris. Er war ein Schiller
von Frangois Poilly und ging um 1674 mit dem
franziisischen Maler Henri Gaseard nach Londo
wo er zu bedeutendem Ruf gelangte und 16
starb. Seine Stiche, meistentheils Bildnisse, sind
durch groBe Sauberkeit und Feinheit der Be-
handlung ausgezeichno
Das Bildniss des Kinatlers, goat. von i hm
selbst. Nach ihm gest. von A Ban
mann, in: Walpole, Engravers.
‘Von ihm gestochen
1) Maria und das Christuskind, mit der
beth, dem bi. Johannes und awet Engeln
S@.’Bourdon. gr. qu. Fol.
2) Christus am Oelberg. Nach Dems. Mariette
exe, gr. Fol
3,4) 2 Bll, Der Seesteg Karl's IL, von England.
Nach Ani. Verrio's Deetengemalie im Seblos.
2u Windsor. Fol
5) Der flegende Merkur,
ragend. Nach. Verio's Deckengemilde iw
Schloss 2u Windsor. Fl
6) Thomas Allen, Admital, Nach Kneller. kt
Fel.
1) Prinzessin Anna von England.
&) Actibald, Graf von Argyleg 1685, Fol
5) Thomas Brown, Ave
1) Sm Cat race, fo
1) Thomas. Daeil, schottseher General
Patton. Oval. Fu
12) George Dartmouth
13) Georg, Prins on b
in Atna von England
14) Bdmundbury Golteey. Fol
15) Jatob IL, Konig von Fngland. Nach 6. Knol
ier. Fal.
16) Kart, K
1613. gr Fo
17) Devselbo. Nech Dems. 1677
15) Derselbe, Nach G. Kueller. Oval, ge Fo
19) Thomas Lamplogh, Erzblechot von
20) Lady Litchfield. Nach Veretst
21) John Locke.
32) Googe Mackenzie, Sorat
24) Richard Maldand,, Graf son Landerdale
Kneller, 1683, Fol
24) Prinzessin Mario von England.
35) Ronigin Marie von England.
26) Dieaibe, Nach Wiss
37) Grat von Man, Nach Will, Hassel
26) James, Herzog von Monmouth.
=)
Nach
ord,
yemark, Gemabl der KGni-
Fol.
ascard,
ig. von England, Nach
Nach
Nach Kneller.
‘Alexander, Graf von Moray. 1686.
30) Thomas, Graf son Ossory
31) James, Graf von Perth. 1683.
32) William, Herzog von
uw
54) Frederick, Herzog von Schomberg
435) John Smith, Schretbmeistor. Nach Fal thorne.
30) Jobn, Graf von Strathnaver (oder Sutherland)
37) Geng, Tacoant Tatat 1092,
36) William Temple, i
Mscher Gesniter in den
Nloteranden Nick Boel. 16¥0. gt Pl
4) Tenion, Hesnebet. Nach Mice Beate, 1058.
al
40) lotion, Habiueht, Nach Ders
hon vont White
41) George Waiter, Vertediger von Londonderry,
42} amend Wate Aet. 2,
45) Dente. Act 7,
14} itl (I), Kinig von England
Knelter,
45) Devel, Nach Wisai ng,
46) Sue Wor.
1} toner Graton Yermoth,
415} Dae iis cine unger Stamnes, Fie et FI-
a Nad Riley,
49) linge Fir Rennes Hory of Engtnd
Aufgesto-
‘Nach Zeichnungen von Lutterell. Pol. (Ste-
phan, Heinrich I1T., Heinrich TV., Eduard IL,
Eduard V., Richard iHl., Heinrich VIL.
VI., Kénige von England; Maria,
Schottland, Elisabeth, Konigin von England.)
8. Walpole, Ancedotes of painting in England,
sae
668 ___Johan van der Banck _——
‘Nanni d’Antonio di Banco.
p. 137. — Walpole, A Catalogue of engravers
ele. p. 10, — Heineken, Dict.
‘W. Engelmann.
Banck, Johan oder Jan van der Banck
(auch Bane oder Bank), Maler_niederlindi-
scherHerkunft, der in der 1. Hilftedes 18, Jahrb.
in London thillig war. (Nach Vertue soll er in
England geboren und 1739 daselbst gestorben
sein; vermutlich war er ein Sohn des vorher ge~
nannten Pieter van der B.) Er malte hauptsiich-
lich Bildnisse in leichter, oft ziemlich nachlis
siger Manier, die groBenthcils von J. Faber
Schabmanier reproduzirt wurden. Sehr hiiufig fn-|
det man Bildnisso ihm zugeschrieben, die von Jo-
ban de Baen (s. diesen) herrithren : bei Heineken
“ortrit von Tremouille (gest. vou P.Philippe),
bei Sternberg die Portriits von Corn. und Jan do
‘Witt (gest. ven Blooteling), bei He
& Rost und Le Blane das Bildniss des h
schen Admirals Cornelis Tromp (von J. Sandrart|
und H. Bary (nicht Baron] — nachtriglich zu dem
Art. Joh. de Baen). Offenbar hat die Schreib-
weise Bane flir Banck und Bane fiir Baen zu
diesen Irrthiimern Anlassgegeben. Aufeiner Ver-
wechslung mit Johan de Baen, der um 1660
Zeit lang in London arbeitoto, beruht vielleicht
auch die Angabe Fiorillo’s und Anderer, dass
in Joh. van der Banck bercits zu jener Zeit in
London thitig gewesen.
Nach ihm gestochen
1) Zetchnungen 2u der 1738 in London ersehie-
nenen Ausgabe des Don Quisote. ‘Gest. von 6.
van der Gueht, G. Vertue, B. Baron, Cl.
duBoseu. A.
2) George Berkeley, Prilat (+ 1753 xu Oxford).
Gest. von Skelton, qu. 4.
3) Richard Blackmore, Arat und Dichter (1729),
Gost. von G. White. Fol.
4) Derselbe. Gest. von Bleck. Fol.
8) Abel Boyer, Grammatiker. ‘Titelbl. 2u seinem
Dictionary tn french and english. Gest. ron J
Basire. 4.
6) Konigin Karoline von England, stebend, neben
‘ir aut einem ise die Krone, Gest, von J.
1739. gr. Fol.
7) William Feltowes, Kanzler. Gest. von John
Smith. 1723. Oval mit Wappen, Fol.
8) George Fleming, Bischof von Catlisle (+ 1747
set. 81). Gost, von J, Faber. 1738. gr. Fol.
9) Martin Folkes, sitzend, ein Buch in der Hand,
Gest. von Des. 1736. Fol.
10) Edmund Gibson, Bisehof von London. Gest.
von Dems. 1737, Fal.
11) William Hucks. Gest. von Dems. 1187. Fol,
12) George Lambert, Landschaftsmaler, stehend,
Gest. von Dems. qu. Fol.
18) Derselbe. Gartelbild, Gest. von Dems. Schwarz
Kunstbl. Fol
14) Derselbe, 11iftbild. Gost. von. Robinson. §.
15) William Lee ({ 1754). Gest. von Dems.
Mezzot. Fol.
¢ Newton, in einem Lehnstubt sitzend,
Knfest. Gest. ton Dems, 1726. Fol.
16)
17) Derselbe, in ganzer Figur, mit Autograph. Gest
‘von Romney. 8,
18) Derselbe. Gest. von Ridley. 4.
19) Charles ‘Christian Reisen, Stempelschneider
(1725), Gest. von J. Faber. Fol.
20) €. C, Reisen, d, J., Halbfigur. Gest. von G.
‘White, Schwarrkunstl. Fol.
24) Herzog von Richmond, sitzend. Gest, von J.
Faber. gr. Fol.
22) Michael Rysbraeck, Bildhauer (j 1770).
yon Dems. 1728. Fol.
23) Nicolaus Sanderson, Prof. der Mathematik in
8
Cambridge. Gest. von G. White, 1719. =.
Fol.
‘Th, Strickland, Bischof, Gest, von J. Faber.
imon Surgeon. Gest. von J. Faber.
, Esqu. Gest. von Bleck. Fol
27) Charles Lord Talbot, Kanzler, Brastb. in Oval
i Telwerk, Gest, von J. Houbraken. 1738
‘Waugh, Bischof von Carlisle (}
J. Faber. Mezzot. Fol.
80) Bildniss einer Frau mit Ober einander geschly
‘genen Armen, Vorderansicht. Gest. von J. Fa
ber. Fal.
5, Walpole (und Vertue), Anecdotes of psist-
ing in England. — Fiorillo, Geseh. der zeit.
Klnste. V. 519. — Heineken, Dict. — i
ber u, Rost, Handbuch. VIL.’ 359. — Van
Eyndon en Van der Willigen, Gesctie
denis der vaderlandsche Schilderkunst, I. 280.
‘— Sternberg, Kat. IV. No. 4796, 5408. —
Nagler, Kinstlerlex. 1. 249, 252. — Le
Blanc, Manuel. — Bryan-Stanley, Dic.
Banckaert. Jooris Banckaert, flamindi-
scher Glasmaler, Sohn des Jan B. “Er wurde
1523 in die Register der St. Lukasgilde von Ant-
werpen eingetragen und erlangte 1536 das Mel-
sterrecht. Im J. 1544 erbielt er den Auftrag 20
‘Ausfuhrung von Glasmalereien fiir dio Fenster
der Sile und der Kapelle des Hotel de Ville vos
Antwerpen, $um 1550.
5. La Flandre, Broges. 1869. 11, 317. 318.
James Wee
Banco, Antonio di Banco, florentiniseher
Bildhauer gegen Ende des 14. und zu Anfane
des 15, Jahth. In den Jabren 1394—1407 war er
bei den Arbeiten an der iuBeren Ausschmtickunz
des Domes von Florenzbesehiiftigt, ursprize
lich, wie cs schoint, als bloGer Steinmetz (lastrs-
Jjuolo), spiter als Bildhauer und Maestro. Ie
dem letzten genannten Jabr atbeitete er mit sei-
nem Sohn Giovanni oder Nanni (s. diesen) ge
moinschaftlich an den Skulpturen des (nach dew
Chor zu) zweiten nérdlichen Domportals.
arf, ed, Le Monnier. IN. 55. — Quellen~
sebriften zur Kunstgesch. ete. herauss. von
Eitelberger, IX: Donatello, seine Zeit »
Schule, von H. Semper. pp. 55.56. 58. 60.61
Nanni d'Antonio di Banco, florentisi-
scher Bildhauer, Sohn des Vorigen, geb. in der
Nanni d’Antonio di Banco
Ernst von Bandel. 669
aweiten Hilfte des 14. Jahrh., + 1421 (nicht
1430, wie Vasari angibt). Von Vasari wird B.
irrtUimlicherweise als Schiiler Donatello’s be-
zeichnet, dessen Altersgenosse er war. An Talent
und Bedeutung diesem nicht gleich, gehirt er
im Gebiet der Skulptur doch jedenfalls mit 2u
den bahnbrechenden Meistern der Renaissance.
Als sein Lebrer ist Niceold d’Arezzo zu betrach-
ten, der inder Plastik den Uebergang von der tos-
kanisehen Gothik zur Renaissance bezeichnet.
inter der Leitung desselben arbeitete er 1405,
nd 1407, gomeinsehaftlich mit seinem Vater's.0.)
und gleichzeitig mit Donatello, an dem zweiten
nbrdifchen Seitenportal desF lorentiner Doms
cine Kornische mit Blattwerk und einen Fries
unit Engelfiguren. Im J. 1408 wurde er, zugleich
nit Niceold d’Arezzo und Donatello, beauftragt,
fiir die Nischen am Hauptportal des Doms di
sitzenden Evangelistenstatuen auszufihren, die
seit dem J. 1586 in den Seitenkapellen des Dom-
chors aufgestellt sind. Seine Statue des Ev:
listen Lukas ist noch vorwiegend im
ile
iecold’s, doch zeigt sie auch schon, namentlich
in der Gewandbehandiung, den Einfluss Don:
tello's, der spiiter noch entschiedener hervortritt,
wenn auch B. von dem strengen Realismus die
ses Meisters nicht in gleichem MaGe abhiingis_
erscheint, wie andere Bildhauer jener 7
‘fters bekundet er ein Streben nach Schinheit|
der Formen, welches die Einwirkung Ghiberti’s
verrith. An der Aussenseite der Kirche Or San}
Michele in Florenz sind yon B. vermutlich
die Nischenfigur des 8. Jacopo, und das da
ter befindliche Relief, boide noch ziemlich bef
gen in der Art des Niccold. Den zunchmenden
Einfluss Donatello’, ein lobbafteres Studium der
Natur und der Antike bekunden die folgen
andersclben Kirche befindlichen Werke Banco's
ie Gruppe von vier in ciner Nischo stchenden
Heiligen und unter derselben das Relief, das ei
ten Bildhaucr bei der Arbeit an einer Knabent:
fur, andere mit architektonischen Arbeiten bi
schiftigt darstellt. Boziiglich der Gruppe der
vier Heiligen erdiblt Vasari, dass Donatello}
dem Kiinstler fiir ein Abendessen Hilfe
geleistet, indem or dic Statuen durch Verkiir-
aung der Schulterbreite und andere Verin-|
derungen dom Raume sngepasst habe; doch
ist an den Figuren von solchen gewaltsamen Ver-
besserungen nichts zu bemerken. Noch freier in
der Behandlung sind die von B. gleichfalls fiir
Or San Michele ausgefiihrten Nischenfiguren
des hl. Philippus und des Santo Lo (8. Aloysiu
Ein Mefsterwerk, das den Geist der Renais-
sanee schon in voller Deutlichkeit zeigt, ist seine
letzte Arbeit: die schiine, 2u Vasari's Zeit dem
Jacopo della Quercia zugeschriebene Giebel-
ruppe Uber dem oben erwithnten, ndrdlichen
Seiteneingang des Domes: Die Madonna, in
einer Mandoria von Engeln umgoben, dem bi.
‘Thomas ihren Girtel reichend. — Ueber Banco’s
ccino Notiz, dass er 1416im Auftrag der Dombau-
verwaltung gemeinschattlich mit Bruncllesco
und Donatello ein Modell fir die Domkuppel
herstelte mit dem spiter zur Auafihrong ge-
langten nicht identisch)..
Portrat des Ki
‘Vasari, Holzse
index Bottai’sch
In: Serie dealt
8. Vasari, ed, Le Mon
dinuced, Opp. V. 172—180. — Perkins,
‘Tosean sculptors. 1, 158, 159. — Burekhardt,
Cicerone, 3. Aud. p. G27. — L, Passerint,
Guriosita artistiche etc. (Hat loggia die Or San
Michele), — Cesare Guastt, La cupola di §
Maria del Flore. — Quellensebriften fi
Kunstgesch, ete, herausg. von Bitelberger, IX
Donatollo, seine Zeit und Schule, von H. Sem-
Per. pp.'55—~58, 70-72, 77—85, 104, 113,
114, 116 — 120.
ers, Brustb, im rofl, gez. vom
ih versch. Ausg. des Vasari,
von Cecchi,
etc. 4.
6. — Bal
Banco, Abramo Banco, Kupferstecher aus
Siena, in der 1. Hilfte des 17. Jahrh. thiitig.
‘Von ihm gestochen
ine Reihe Darstellungen von Hegrabnissfeierich-
Keiten, Nach Zeichnungen von Franc. Petracei.
Publizirt 1639 in Venedig.
5. Zanl, Enid, — Heineken,
Blanc, Manuel.
Diet, — Le
W. Engelmann,
Bandel. Ernst von Bandol, Bildhauer,
geb. 17. Mai 1800 in Ansbach. Nachdem er in
seiner Vaterstadt das Gymnasium, in Numbers,
die hidhere Realschale besucht, kam er 1816 nach
Munchen auf die Kunstakademie, wo er sich 2u-
erst, unter Loitung Karl v. Fischers, des Erbau-
ers des Milnchener Hoftheaters, dem Studium
dor Architektur widmote. Bald aber wandte
er sich ausschliesslich der Plastik zu und leukte
friihzeitig, namentlich durch eine (1820 in
Munchen ausgestellte) lebenszroBe Statue des
Mars und der Modelle einer Caritas und eines
Fauns, dio Aufmerksamkeit auf sich. In den
Jahren 1821—22 fertigte er im Auftras des
Kinigs Maximilian 1. von Baiern zur Restau-
ration des sogenannten Sebiinen Brunnens in
Nilrnberg sechs groBe Figuren und die Modetlezu
‘Moses und den Propheten. 1825 unternahm er
eine Studienreise nach Italien, wo erzu'Thorwald-
sen in Beziohung trat und untor anderem die ge-
genwirtig in der Wathalla bet Regensburg aufge-
stellte Biiste Franz von Sickingen’s ausfilbrte.
1827 kebrte er nach Deutschland zurifek und
lebte die folgenden 7 Jahre, mit mannigfachen
Auftriigen beschiiftigt, fast aussch hin
Miinchen. Zwei der Giebelstatuen an der dor-
tigen Glyptothck, cine groBe Zahl trefflicher
Portritbilsten, div des Kinigs Max von Baiern,
der Maler Peter Hess und Stieler, des Architek-
ten Giirtner, die Denkmiiler des Ritters von
Skell und des listorienmalers P.von Langer, cine
Gruppe »Amor und Paycher, die Statuen der sich
schmiickenden Venus und der Hoffnung sind Ar-
architektonische Thitigkeit haben wir nur die.
beiten dieser Epoche, und zwar groGentheils
670 Ernst von Bandel
Murmorwerke; auch die oben erwithnte Caritas:
hat B. um diese Zeit in Marmor ausgefihrt. I
Hannover, wohin ihn KUnig Wilhelm IV.
1835 berief, war er bis 1838 an der Restauration
des kiniglichen Schlosses betheiligt fiir
dortige Schlosskirche arbeitete er zwilf Reliof-
kompositionen, flr GUttingen wihrend der-
selben Zeit die Reliefs des Giebelfeldes an dem
nouen Universititsgebiiude und die Statue
helm’s IV., die vor dem letzteren aufgestellt
Im Winter von 1838—30 hielt sich B. wieder in
Italien auf und entwarf hier die Skizze zur Sta-
tue der gefesselten Thusnelda,
Detmold flr das firstliche Palais in Marmor aus-
filhrte, eine Arbeit, an welcher besonders dic
weiche und zarte Behandlung des Mater
iit wird.
Um diese Zeit hegann B. auch das Hauptwerk
seines Lebens, das Hermanns-Denkmal auf der’
Grotonburg (oder dem ‘Teutberg) im Teutobur-
ger Wald. Den ersten Gedanken zu diesem
Werk, das dem Namen des Kiinstlers volks-
tiimlichen Ruf verschaffte, hatte er schon als
Jiingling gefasst; die Ausfiihrung desselben,
dureh die Ungunst der Verhiltnisse oft gehemmt
und untorbrochen, 20g sich dureh 37 Jahre hin,
erst im hohen Greisenalter war dem Kiinstler
verginnt, das Werk 2u vollenden, Das crate,
Kleine Modoll zu dem Denkmal fertigte B. 1830]
in Mitnchen, cin grieres hefand sich 1834 auf]
der Berliner Kunstausstelling, 1836 entstand in
Hannover ein neues, noch weiter ausgefithrt
und im J. 1835, nachdem sich in Detmold, wo}
B. sich niedergelassen, cin Verein fiir
richtung des Denkmals gebildet, waren so viel
Feldmittel aufgebracht, dass die Arbeit auf|
ler Grotenburg begonnen werden konnte, Am.
17, Juni 1846 war der 93 Fuss hohe Unterban
des Denkmals, eine Art Rundtempel mit kuppel-
schiipft und dic Arbeit
gerieth ' Stocken; erst am He-
inn der sechziger Jahre konnte B., dor ing:
schen nach Hannover zurliekgekehrt war, w
der mit Zuversicht an's Werk gehn; die Denk-
malsyereine in Detmold und Hannover hatten
die Geldsammlungen nen anfgenommen und der
‘von Prenssen cin Geschenk von2000'Thirn.
is sieh nach dem
he Interesse mit!
Un-
ternchmen znwandte, bewilligte der Reichstag]
zur Ausfithrung desselben 10,000 Thir., zu denen
der Kaiser 1874 noch 9000 Thir. hinzugewihrte,
Am 16, August des folgenden Jahres wurde das
vollendete Denkinal dem deutschen Volke feier-
lich tiborgeben, Auf dem Rnndban erhebt sich
die wuchtige, von B. selbst in Kupfer getricbene
Statue Hermanns, die Linke auf das Si
stiitzt, die Rechte mit dem Schwert hoch c1
ben; die Figur ist bis zur Helmspitze 55
is zur Schwertspitze 85 (mit der Standplatte 90}
bayrische Fuss hoch, und wird im Innern durch
ein cisernes Cylindergeriist gebalten. Das Ge-
wicht des Standbildes mit seinem Befestigungs-
xerilst betriigt ca. 2000 Ctur.; die Gesammtkos-
ten des Werkes belaufen sich auf die verbilt-
nissmilasig geringe Summe von 90,000 Thlr. Fur
die kiinstlerische Arbeit, fir das Modell des
Standbildes und die architektonischen Entwiife,
sowie fiir dio ganzo praktische Leitung des Bauet
nahin B. keine Bezahlung.
Abbildung des Hermannsdenkmals , Origiou-
zeichnang von Prof. C. Scheu ren, Holzschaitt
nd, Leipz, IMuste.Zeitg. 1875, XLV. No. 1675,
AbbiIdung desselben Donkmals, nach einer
Zeichoung von Bandel, Holzschi To
rack, F. A. Brockhaus, Leipzig. 1875. Fol.
== Dasseibe von L, Thomassen, Oeiturten-
ruck, Stuttgart 175, Merger. 62 Ctm. 1,
48 Cem. Br.
Bandel's Broschiire: Dle Arminsiale. Hanno-
tur anfgenommen
Mit einem Titelbl. in Farben-
ruck von Prof. Seheuren u. poetischem Text
von Felix Dahm, Ferd, igrath, Em.
Geibel, Rul. Gores A, Detmald,
Meyersche Hofbuchhandlung, 1875, — Lat!
zow's Zeitschr. f. bill. K., Belbl. VI. 1290.
XN. 738M, 797. 798,
Heinrich von Bandel, Sohn des Vorigen,
Bildhaner, geb. 23. Juni 1829 zu Milnchen, {
10, Oktober 1864 in London. Erbildete sich unter
dlor Leitung seines Vaters und zeigte schon mit
3 Jahren cine groBo Fertigkeit im Modellizen
ten und Reliefs. Jum Winter
cr mit seinem Vater in Carrara
tnd Rom, wo er seine erste Marmorarbeit, cin
ReliefbildniB des damals reg. Flirsten von Lippe-
Detmold ausfiihrte. Jm J. 1849 folgte er einem
Rufe nach London und arbeitete dort xuerst fir
den Bildhauer Camphel, cin tiberlebensgrofes
Modell Lord Hending’s, entwarf zahlreiche
Kompositionen fiir andere Kiinstler und machte
sich namentlich durch die lebensgroBen Gyps-
delle eines jungen Achill, einer anf einem
springenden Panther sitzenden Bacchantin, einer
ruppe Venus und Amor ‘nach Anakrcon) und
andere Arbeiten riihmlich bekannt. In Bronze
© oF einen groBen, mit Figuren roich ver-
zierten Kandelaber, die Grappe einer Bacchan-
in mit einem Satyr, eine sterbende Amazone zu
ridgewater- House 2u Londoa
Reliefgruppen (Die Tages-
Gyps auszufithren, als er,
erst 35 Jahre alt, starb. Seine letzte Marmor-
arbeit ist dio lebensgrofo Figur der Mignon (nach
Githe) auf einem Marmorpostament mit bronse-
nem Relief.
Nach Mittheitungen Fenst von Randel
Bandiera, Benedetto Bandiera,
ws Perugia, geb, 1557, £1094. Er bildcte x
wie Pascoll angibt, unter der Leitung Barocels
Bartolommeo Bandinelli.
in Urbino und war spiterhin, als ein geschickter
Nachahmer desselben, hauptsiichlich in Perugia
thitig. Pascoli erwithnt eine betriichtliche An-
zabl Oel- und Freskobilder, die er daselbst fitr
verschiedene Kirchen ausfiihrte.
S. Pascoll, Vite de’ Pitiori ete. Perugint.
p. 162. — Lanai, Pitt, It. Bd. d, I. 156,
Bandinelli, Bartolommeo oder Baccio
Bandinelli, Bildhauer und Maler, bokannt
als Nachahmer und Nebenbuhler Michelangelo's,
geb. 12, Nov. 1493 2u Florenz (nicht 1487, wie
Vasari angibt; s. die Ausgabe von Le Monnier,
‘Tay. alf.). Sein Vater, Michelangelo di Viviano
sus Gainole war ein angeschoner Goldschmied 2
Florenz, der von den Medici vielfach bese!
und begiinstigt wurde. Baccio, anfinglich zum
viterlichen Handwerk bestimmt, kam spiiter 2u
dem Bildhauer Giovanfrancesco Rustici in die
Lehre. Unter seinen Studienarbeiten, die da
Interesse Leonardo da Vinci's erregten, lobt Va-
sari besonders die Zeichnungen nach dem he-
rikmten Karton Michelangelo's (Szene aus dem
Krieg der Florentiner gegen Pisa), der damals
it dem J. 1505) im Rathssaal des Palustes der
Simmorie in Florenz aufgestellt war. Der Zersti~
ring des Kartons beschuldigt ihn Vasari ole
Zseifel mit Unreeht. In der Biographic Bandi-
nell's, die erst in dor zyweiten Ausgabe der Va-
sari'sehen Lebensbeschreibungen (1565) erschien,
vind erziihlt, B. habo sich wihrend des Tumultes,
der bet der Riickkehr der Medici im J. 1512 in
em Balaste geherrscht, in den Saal geschlichen
and den Karton, um cinen ‘Theil desselben in
seinen Besitx zu bringen, oder aus blossem Hass
gegen Michelangelo, in viele Stiicke zerschnitten,
Im Leben Michelangelo's (1. Ausg.) heisst es da-
regen, der Karton sei zur Zeit von (iuliano’s
de Medici Krankheit (1516) zu Schaden gekom-
sen, und zwar durch die Kiinstler, die in stn-
dirten : essendo questo cartone uno studio d’ar-
tefici, fa condotto in casa Medici nella sala grande
disopra; ¢ tal cosa fu cagione, che egli troppo
a securta nelle mani degli artefiei fu meso, per-
ché nella infirmiti del Duca Giuliano, mentro
essano badava a tal cosa, fu da loro stracciato
in molti pezzi divisor. In der aweiten Ausgabe
ist diese Stelle mit Weglnssung der Worte oda
loroe und dem Znsatz: xeome 8% detto altroves
wiederholt{... fa, comesdottoaltrove, strac-
ciato....); Vasari ninnat hier also auf jene Stelle
im Leben Bandinelli’s Bezug, lisst aberin seiner|
aachhissigen Art den Widerspruch m
leich bestehn. Condivi im Leben Michelan-
relo’s sagt ausdrilcklich , dass or nicht wisse,
dareh welches tible Geschick der Karton Scha~
den gelitten. Aus Benvennto Cellini’s Lebens-
Deschretbung geht hervor, dass der Karton 1518,
als der Bildhauer Torrigiani von London nach
Florenz zurlickkehrte, noch unversehrt war;
Cellini war damals oder kurz vorher mit der
Nachzeiehnung desselben beschiftigt, die Zer-
stérung des Kartons erwihnt er spiterhin
nicht, und schwerlich ist anzunehmen, dass er,
wenn’ B. den Frovel wirklich begangen, nicht
davon Kenntniss gehabt, noch weniger, dass er,
der Feind Bandinell’s, ihn vorschwiogon haben
sollte. Die Erzithlung Vasari’s fand jedoch Glan-
den, da B. wegen seines rinkosiichtigen und nei-
dischen Charakters im Ubelsten Rufe stand und
sein Hass gegen Michelangelo genugsam bekannt
war.
Michelangelo's Rubin war die Qual seines Le-
bens; er betrachteto ihn als seinen einzigen
Rivalen und hoffte mit jedem neuen Werke die
Welt zu Uberzeugen, dass der Platz, den Michel
angelo einnehme, ihm gebtthre, Bald nach sel-
nen ersten plastischen Versnchen nnd nachdem
cr sich als Zeichner einen Namen gemacht, trieb
der Ehrgeiz auf einige Zeit zur Malerei: auch
in ihr wollte er Michelangelo itherfligeln. Va-
sati eraiihlt, wie er sich von der koloristischen
‘Technik auf listige Art, so dass cs scheinen
sollte, er set in dersclien ganz selbstindig,
Kenntniss zu verschaffen gesucht und bei An-
drea del Sarto sein Bildniss bestellt habe, in der
Meinung, thm wihrend der Arbeit das Nithige
absehen zu kGnnen, wie aber jener die Absicht
gemerkt und e3 so cinzurichten gewusst, «dass
B. nichts wegbekommen. Die Studien in der
Ool- und Freskomalorei, zu denen er sich dann
unter der Anweisung Rosso’s entschitoss, fruch-
teten wenig; ein panr Oclbilder (Christus in der
Vorhiille und Der berauschte Noah} fielen in der
Firbung 80 ungllicklich aus, dass er bald wieder
aur Skulptur zuriickkehrte, Die ersten plisti-
sehen Arbeiten, mit denen er Erfolg hatte, wa-
ren die Marmorstatuo eines Merkur mit der Flite,
die spiiter in den Besitz Franz’ I. von Frank:
reich gelangte, und das Wachsmodell eines bi.
Hieronymus. Das letztere, das namentlich we-
n der anatomischen Strenge der Durehfithrang
geriihmt wurde, vorschaffte ihm die Gunst des
Kardinals Giovanni de’ Medict und seines Bru-
ders Giuliano, denen er schon durch seinen Na-
war. Durch Vermitthing Gi
m (1915) die Ansfithrung einer
Statue des hi. Petrus fiirden Dom von Floren,
lihertragen, die lange Zeit unvollendet blieb und
erat 1565 unter Cosimo I. im Dom einen Platz
hielt, an einem Pfeiler neben der Tribuna
di san’Zenobi, wo sio noch jetzt stoht. Mit
den kolossalen Modell eines Herkules, das 1515
bei Leo's X. (Giovanni’s de’ Medici) Anwosenheit
in Florenz in der Loggia de’ Lanai als Dekora-
tionsstiick aufgestellt wurde, gedachte B. ber
Micholangelo’s David, der nahebei am Palagzo
veechio stand, zat triumphiren, erlitt aber mit
der ganz missglitekten Figur eine arge Niederlage.
Bald nachher ging er nach Rom, um von
Leo X. einen Auftrag zn erlangen. Der Papst
sandto jhn nach Loreto zu Andrea Sansovino,
mit dem er gemeinschaftlich an dem plastischen
Schmuck der Marmorbalustrade der Santa casa
Bartolommeo Bandinelli.
672 -
in dor dortigen Kirche arbeiten sollto, Das Re-
lief, dessen Ausfithrung er tiberaahm (Die Ge-
, war noch nicht fertig, als er sich
mit Sansovino tiberwarf und Loreto verlicss. (Im
Leben Bandinell's sagt Vasari, dass Rafacllo da.
Montolupo das Relief vollendete ; nach Serragli
La Santa Casa abbellita, wurde dasselbe 1531
von B. selbst beon fer wiire sonach in
gewesen,) Nach Rom zurliekgel
auf Verwendung des Kardinals
(des nachmaligen Papstes Cle
osonders fest zn
‘wusste, rasch einen neuen Auftrag: Leo ¥
satelite bei ihm eine Marmorgruppe, Orpheus und
Cerberus, fiir den Hof des Palastes der Medici
in Floren, die spiter in das Casino di San Marco,
die jetzige Dogane, kam; kurze Zeit nachher
beauftragte thirder Papst, wieder auf Giulio’s
Veranlassung, mit der Ausfithrung einer Mar-
morkopie des Laokoon, die er Franz I. statt d
Originals, das er demselben unvorsichtigerweise
versprochen, zum Geschenk machen wollte. Die
Arbeit wurde erst 1525, zur Zeit Clemens’ VIT.,
yollondet, dem sie so sehr gefiel, dass er be-
achloss, sie fiir sich 2u behalten und dew Konig.
von Frankreich statt ihrer einige antike Statuen
zu schicken, Diese manterirte und vielfach rohe
Nackbildung der bertihmten Gruppe gelangte
spiterhin zu groBem Rufe; der Boifall, den si
damals fand, war jedoch keineswegs ein allge-
meiner. Dic Gesndten von Venedig,, die sich
1522 in Rom aufhielten, schrieben an den Senat,
dass der Kiinstler, der den Laokoon kopire,
wenn er auch fiinfhundertJabire lebe, doch
hervorbringen werde, was sich
vorgleichen lasso. Die Prahlerei, mitdersich Ban-
dinelli vermessen hatte, das antike Vorbild
troffen zu wollen, wurde durch einen, Tizian zu-
geschricbenen, Holzschnitt licherlich gemacht,
der einen groBen und awei Kleine von Sehlangen
umwundene Affen darstellte, in derselben Hal-
tung, wie die Figuren der Laokoongruppe. 1531
wurde die Kopie im Hofe des Palastes der Me~
dici aufgestellt, gegenwiirtig befindet sie sieh in
den Uffizion zu Florenz. (Vasari sagt, dass B.
den rechten Arm des Laokoon aus Wachs er-
ginzte; nach den Beschiidigungen, welche die
Gruppe 1527 erfuhr, wurde derselbe von Montor-
soli restaurirt. Der gegenwilrtige Stueco- Arm
ist, nach Fea’s Angabe (Mise. 1) von Cornacchioni
im 17. Jabrh. angesetzt; er hat dieselbe xe
streckte, jedenfalls unrichtige Haltang, wie der
ite Arm des Laokoon in Bandinelli's Kopie.)
‘Als die Medici 1527 zum dritton Male vertri
ben wurden, hielt sich B. in Florenz nicht fiir
sicher und flichtete nach Lucea. 1930 ging er
zur Kaiserkrdnung Karls V. nach Bologna und
von da mit Clemens VIL. nach Row, wo er unter
anderem das spiiter nicht zur Ausfiihrang ge-
langte Modell eines Erzengel Michael, der aut
dem Castell S, Angelo aufgestellt werden sollte,
dessen Gunst er si
und ein Reliof mit der Darstellung der Kreut-
abnahme entwarf. Das letztre liess er von Ja-
copo della Barba in Bronze giessen und anachte
es Karl V. zum Goschenk, der ihn dafir zum
Ritter des 8. Jago-Ordens ernannte. Zu det-
selben Zeit, wo seinem Ehrgetz diese glinzenie
Genugthuung wurde, tibertrug ihm die Republik
Genua die Errichtung cines allegorischen Stand-
bildes des Andrea Doria, Nachdem er in Cat-
rara mit dfteren Unterbrechungen und ziewlich
lange daran gearbeitet, liess er es aus ‘Trotz, als
‘man iho zu driingen anfing, unvollendet lieges
‘Zu Ende des Jalirs 1530, als die M
Herrschaft wieder erlangt hatten, war B. nach
Florenz. aurlickgekehrt und hatte eine schox
frither hegonnene Arbeit wieder aufgenommen,
mit der er nun einen Haupttrumpf gezen Michel-
angelo auszuspiclen hoffte, 1508 hatte der Gon-
faloniere Soderini eine Gruppe des Herkules und
Cacus bei Michelangelo bestellt, die am Thore
desPalazzo veechio, der Statue des David gezet
ber, ihren Platz finden sollte; ein michtiger
Marmorblock lag in den Briichen von Carrars
schon bereit, aber der Plan blieb unausgeftbrt,
‘obschon ihn Michelangelo spiiter bei Leo X. und
Clemens VIT. mehrmals zur Sprache brackte
B. beschtoss, sich der Sache zu bemiichtigen; e+
gelang ihm, von Clemens VI. den Auftrag zur
Auvafihrung jener Gruppe fiir den niimlichen
Platz, und augleich jenen Marmor zu erhaltea,
der 1525 in Floren fiir ihn anlangte. Bei der
Ausschiffung fiel der Block in den Arno und
Konnte nur mit grosser Mihe ans Land gebracht
werden; ein satirisches Epigramm von Gior.
Negretti sagte, der Stein habe sich in den Flass
gestlirzt aus Kummer tiber das traurige 100s
dass er Michclangelo entrissen und den Hinden
Bandinelli’s ttberliefert werden sollte. Wihrend
der republikanischen Zeit von 1527—30 war
dann Hoffnung gewesen, dass Michelangelo dock
noch 2u seinem Rechte gelangte; die Signorie
hatte ihm den bereits abozzirten Marmor ange-
boten und Michelangelo war entschlossen, eines
Simson daraus zu machen, als die Medici 20-
riickkehrten und der Block Bandinelli wieder
zugewiesen wurde. 1534 war dic Gruppe fe
und am 1. Mai desselben Jahres ward sie vor
dem Palast, wo sie noch jetzt steht, aufgestellt.
Eine Fluth von Spott- und Schmihgediehten e-
goss sich liber das Werk, das in Wahrheit die
gewaltigen Anspriiche, mit denen es auftrat,
wenig rechtfertigte. Trotz seiner Kolossalitit
ist os eino selit gewdhnliche Arbeit, schwerfillir
und wirkungslos, in den Formen roh iber~
trieben, namentlich in der Muskulatur des Her
kules, ‘dessen Rumpf von der ktinstlerisches
Kritik jener Tage mit einem Sack voll Ktirbissen
verglichen wurde; dem Cacus legte eines der
Spottgedichte folgende Worte in den Mund
Breole nom mi dar, che § tuoi vitellt
‘Ti renderd con tutto il tuo bestiame.
Ma il bue, Tha avoto Buecio Bandinelli,
Bartolommeo Bandinelli,
673
‘Herkules, lass mich Jos, ich will dir deine Kitl~
ber und alles tibrige Viehzeng zuriickgeben, den
Ochsen musst du von Bandinelli fordera.)’ Die
hiirteste Kritik des Werkes findet sich in der
Selbstbiographie Benvenuto Cellini’, der mit B.
in heftiger Feindschaft lebto und, wie or solbst
erdiblt, wegen der Riinke, die jener am Hote
des Herzogs Cosimo gegen thn snzottelte, nahe
daran war, ihn umzubringen. Eine Entschiidi-
gung filr ‘die Ofentliche Verurtheilung seiner
Arbeit fand B. in der Anerkennung Clemens’ VII.,
von dem er fiir die Gruppe, der Be
zahlung, ein Landgut in der Niho soiner Villa
Pizzidimonte erhielt.
Sein Grabmal gedachte Clemens VIL, zugleich
mit dem Leo's X., gleichfalls von B. ausfilhren
mu lassen, Nach dem Tode des Papstes (Ende
1534) warden beide Monumente bei Alfonso
Lombardi bestellt; Bandinelli jedoch wusste
dureh unermildliches Intriguiren den Auftrag
wieder an sich zu bringen, betrieb aber, nacl
dem er den grissten Theil der ausbedungenen,
tiemlich betrichtlichen Summon eingestrichen,
die Ausfithrung sehr nachlissig und liess die
Arbeit sogar unvollendet stehn, als sich ihm in
Florent Aussicht auf neue Bestellungen bot.
Zwei von Gaye mitgethoilto Briofo Baldassare
‘Turini’s, der zum Comitee der Auftraggeber go-
hirte, berichten tiber diese Angelegenheit a
fiihrlich und mit dom Ausdruck gerechter Ent-
riistung. Nur einen Theil der Monumente, die
Reliefs und Nebenfiguren, ganz mittelmiissige
Arbeiten, hat B. spiterhin fertig gemacht,
wiihrend die Statuen Leo's X. und Clemens’ VII.
von Nanni di Baceio Bigio und Raffaello da
Moutelupo ausgefulbrt wurden. (BeideGrabmiiler
definden sich in S. Maria sopra Minerva zu
Rom.)
In Floronz war os der Heraog Cosimo 1.,
an dem sich B. nun einen neuen Glnner ver-
sehaffte. Im Auftrag dossclben arbeitete er
das Monument Giovanni's dello bande nere (des
Vaters von Cosimo), das, urspriinglich flir die
Kirche San Lorenzo bestimmt, gogenwirtig in
ciner Ecke des Platzes vor der Kirche aufgestellt i
ist; die halbfertigo Statue Giovanni's, cine
plumpe, unbedeutende Figur, die lango Zeit im
grossen Saal des Palazzo veechio stand, wurde
erst 1850 auf das Postament gebracht; das letz-
tere ist reich ornamentirt und trigt ein Relief
Giovanni, von einer Schaar Gefangoner um-
geben), das zu Bandinelli’s besseren Arbeiten
gebdrt und in cinem cinfacheren Geschmack
durehgeftthrt ist, als die meisten Werke der da-
maligen, immer entschiedener .in’s Malerische
susartonden Reliofplastik.
Obschon ihm dic Architektur cin ziemlich
fremdes Gebiet war, hatte er doch den Ehrgeiz,
auch hior sich hervor zu thun. Er legte dem
Herzog den Plan zu einem Umbau des Palazzo
veechio vor, den er mit Giuliano di Baecio Bigio
eatworfen hatte, der aber glticklicherwoise nur
Mayer, Konstlertesikon. i.
‘um goringsten Theil, i einer Resturation des
grossen Sales, zur Ausfithrang kam; spiiter, im
J. 1558, bot er sich der Herzogin von Pisa zur Er-
bauung eines Palastes an, ohne jedoch mit dem
Antrag Erfolg au haben, Fur die Wan
in jenem Saal des Palazzo veocki
cine Anzahl noch jetzt dort befindlicher Portrit-
fguren, dio in den Kipfen eine gowisso Grisso
der Auffassung zeigen: cine eweite Statue des
Giovanni delle bande nere und die Statuen des
Herzogs Alessandro und Leo's X. Die des letz~
teren wurde nach Bandinelii's Tode von Vincenzio
Rossi vollendet; dio in demselben Saal aufice-
stellte Gruppe der Krdnung Karl's V. durch
Clemens VIL. ist wol auch nur zum Theil von B.
ausgefithrt.
Noch withrend er mit diesen Arboiten be-
schiftigt war, wusste er Cosimo au einer nenen
Unteruchmung zu beatimmen. Im J. 1540 hatte
der Herzog an die Dombauverwaltung die Ver-
‘ordnung erlassen, dass von ihr keine Arbe
vorgenommen werden solle obne sein und Bandi-
nelli's Vorwissen (Gaye, IT. 495). Auf Antrieb des
letateren beschloss er jetzt die Herstellung der
von Brunellesco projeltirten marmornen Chor-
schranken vor dem Hauptaltar des Doms. Der
plastiseho Schmuck derselben wurde von B. aus
geflthrt; er besteht aus 68 halberhabenen Figu-
ten, Propheton-, Apostel- und anderen Heiligen-
gestalten, die ohne Zweifel die bedeutendsten
Arbeiten des Kiinstlers sind. In Stellung und
Bewegung grossentheils sehr glticklich erfunden
und durchgehends, namentlich in den klar und
in grosson Massen angeordneten Gewiindern, cin-
fach behandelt, zeigen sie am reinsten, was
Bandinelli vermochte. Fir don Hanptaltar des
itete er zuniichst dio Figur eines Adam,
ter, weil sie ihm missfiel, xu einem
Bacchus umgostaltete jetzt im Palast Pitti, im
Vestibul des ersten Stockes); das Seitenstiick
dazu, eine Eva, verwandelte er in eine Cores,
die er nebst einem Apoll der Herzogin schenkte
Jetzt im Garten Boboli zu Florenz). Zwei andre
Statuen von Adam und Eva, unschiine, aber
inzelnen ‘Theilen mit auffilliger natura-
cher Strongo durchgefiihrte Figuren (bez.
1951), fanden an der Riickseite des Altars ihren
Platz, von wo sio 1722 wegen ihrer Nacktheit
entfernt und in den Salone des Palazzo vecehi
gebracht wurden. (Jetat im Bargello zu Flo-
Fonz; im Dom befindet sich an ihrer Stelle seit
1722 dio Krouzabnahme Michelangelo's). Die
brigen von B. flr den Altar ausgeflihrten Skulp-
turon, eine Pieta (der todte Christus, von einem
Engel unterstltzt) und die Statue eines Gott-
vater, beide in Komposition und Ausfitbrung
sehr geting, gelangten nicht an den flr sie be-
stimmten Platz; jene kam in dio Kapolle Baron-
celli yon 8. Croce au Florenz, diese in den
Klosterhof derselben Kirche, wo sie noch jetat
stehn.
Um die Angriffe, die er sich durch seine letzten
85
Bartolommeo Bandinelli.
, wenig beklimmert, ar-
beitete B. mit hartniickiger Kraft und stetsauf die
‘Vermehrung seines grossen Vermiigens bedacht,
bis ins hohe Alter. Noch kurz vor seinem ‘Todo
trug er sich mit dem Plan zu einer neuen grossen
Arbeit, der Ansfilhrung einer Kolossalstatue des
Noptun fir den Brunnen auf der Piazza del
Granduca, und erlangte vom Herzoge, nicht ohne
die ihm gewohnten Mittel der Intrigue, auch
noch den Auftrag dazu ; die Statue wurde spiter
von Ammanati ausgefilirt (s. dieson). Ein merk-
wlirdiges, Denkmal seines _verhiingnissvollen
Wetteifers mit Michelangelo ist scine letzte At-
beit. Er hatte gehirt, dass Michelangelo cine
Kreuzabnahme (das oben genannte Werk) flr
sein Grabmal ausfiihre; cin ihnliches Werk, be-
schloss B., solle auch das seinige zieren. ‘Se
natitrlicher Sohn Clemente, der ihm hiiufig bei
seinen Arbeiten unterstiltzteund inRom injungen
Jahren starb, hatte cine Gruppe des todten
Christus und Nikodemus begonnen; diese voll-
endete B. und liess sie in einer Kapelle vou 8.
Annunziata zu Florenz, die er flr sich und seine
Familie zur Begribnissstitte erschen, aufstellen.
Bald nachhor starb er, 72 Jabre alt, den 7. Febr.
1560 (nach florentinischem Stil 1559). Das Grab-
mal triigt dio Reliefbildnisse Bandinelli und
seiner Gattin und die Inschrift: D. 0. M. Baecius
Bandinel. Divi Jacobi Eques sub ae servatoris
imagine a 50 expressa cum Jacoba Donia uxore
quiescit. An. 8. MDLIX.
Noch sind nachtriiglich Bandinellt’s Zeichnun-
gen zu erwiihnen, in denen er oft bedeutender
und weit weniger manicrirt erscheint, als i
seinen Skulpturen. Er hatte sich als Zeichner 2u-
erst Anerkennung verschafft und war als solcher
auch spiiterhin unausgesetzt und vielfach thiitig.
Einige seiner frithesten Blatter (cine Kleopatr
Gli scheletri u, a.) wurden von Agostino Veno-
ziano, cine Darstellung des Kindormordes von
Marco da Ravenna, die Marter des hl. Laurentius,
cine Komposition, fitr die er von Clemens VII.
den St, Petersorden erhielt, von Marcanton ge-
stochen (s. u.). Noch in den letzten Jabren
zeichnete er zwei grosse Kartons, die Sehdpfung.
der Eva und die Austreibung aus dem Paradies,
die er fiir die Herzogin von Florent von Andrea.
del Minga als Oclgemilde ausfithren liess (die!
letateren befinden sich jetat im Prometheussaal
des Palast Pitti). Zicmlich zahlreich sind die!
kleineren, mit Feder oder Rothstift ansgefithrten
Handzeichnungen Bandinelli's, meist eiuzelne
Figuren, bauptsiichlich Akto, in der Regel derb
und breit, zuweilen aber auch mit einer an|
Donatelio erinnernden Strengo behandelt. Die!
‘Sammlung des Louvre bewahrt von seiner Hand
cine Reihe ‘Thierstudien, die sich besonders:
durch Naturtreue und cine tiberraschende An-
apruchslosigkeit der Behandlung auszeichnen.
Boi Lebzeiten Bandinelli’s war die Verur-
theilung seiner Werke zum Theil cine Folge
des Hasses gegen seine Persinlichkeit. Va-
sari’s Kritik ist zlemlich objektiv. Spiterhin,
in der cigontlichen Barockzeit, zu welcher das
Zeitalter Bandinell’s nur erst den Uebergang
bildet, stand or in grossem Ansebn und sehoo
Borghipi (Ende des 16. Jahrh.) spricht von ihm
in den Ausdrlicken entschiedner Bewunderung
Bottari (18. Jabrh,) stelite das Relief am Socke!
‘des Denkmals von Giovanni delle bande nere
noch der Antike an die Seite und selbst vot
Cicognara wird B. noch in mancher Beziehung
liborschitat. Er ist, wie Burekharde sagt, ein
sonderbares Gemisch vou angeborenem Talest,
Reminisconzen_ der ilteren Schule und einer
falschon Genialitit, die bis ins Gewissenlose und
Rohe geht.
Die Kunstformen Michelangelo's wirkten wie
ein Bann auf die nachfolgenden Talente; unver-
migend, das tibermiichtige Vorbild zu erreichen,
waren sie doch gezwungen, es nachauabmen.
Bandinelli vor allen, der Michelangelo's Grosse
asste, war in der Hauptsache nichts anderes,
als cin Nachahmer desssibes. Mit dem Ehrgeit
|joncr falschen Genialitit trachtete or danach,
‘hnzu Uberbieten, mit einer Anstrengung, dieseia
‘Vatent nicht selten vollstiindig liihmte tnd seive
bedeutenden kiinstlerischen Kenntnisse
Frucbt energischer und ausdauernder Studies,
loft geradezu nutzlos machte. Am deutlichstes
bekundet sich sein machtloses Ringen mit den
[Geiste Michelangélo’s in der Gruppe des Herku-
les und Cacus. An die Stelle jener Formen-
‘grisse, die in Michelangelo's Werken als de
nothwendige Ausdruck eines gewaltigen Lebens
lerscheint, ist hier das nur Kolossale getreten,
cine prablerische Grossartigkeit, die fast oor
noch in der ritumlichen Vergrisserung der Ver-
hiiltnisse besteht, rob und leer in den Former,
in der Bewegung der Ge-
stalten. Nur in den Fallen, wo er sich, wie i
den Figuren derChorschranken, des krankhaftes
Wetteifers mit Michelangelo entsehligt, kommt
sein Talent zur Geltung; zuweilen finden sich
dann, wie in den Staten von Adam und Eva,
‘Ankliinge an den straffon Naturalismus det
frilheren Schule, Alle tibrigen Skulpturwerke
Bandinelli’s zeigon nichts anderes als den Ver-
fall der Kunst.
Bildnisee des Kanstler
1) Angebliches Selbstportrit, Kniestiick, von Skulp-
turen umgeben, in den Uffzien zu Florent. Gest
von N. della Casa, In: Museo Fiorentino. Fol.
Das Portrit im Louvre (No, 519), das lance
Zeit Irntiimlicherwelse {Or ein Selbstbiliniss
Bandineli’s gegolten, wird von Mandler (Ess
dune analyse critique ete.) fir ein andres Por~
(rit und eine Arbelt des Veroneser Gior. Fran
cesco Caroto erklirt.
bild, von dor Gegensolte gest, zur Port
von Odieuvre, Obne Namen des Ste-
Bortolommeo Bandinelli.
675
Iviatip. G. B. Cocchi tc.
Serie degli uomini illustri ete. 4.
5) Brust, Gez. von Traballesi, gest. von Al~
Tegrint.
6) Ganze Figur, sitzond; mit der Linken fasst B.
‘eine kleine Statue des Herkules, li
Hobe mit letzterer stchon 2wo
Fasen liegt ein Liwe, Ber. A.
in gleicher
‘ihm 20
7) Brust, Gio,
Pomarede scalp,
Dom, Campigita dis.
jacclo Bandinelli pittoro
ftrenze anno 1487 mord
IL, Mit demselben, dem Namen des Zeichners
1, der oben angegebenen Untersehri
(Us Gruner.)
a) Nach thm gestochen, lithographirt
u, in Holz geschnitt
1. Skulptaren,
1) Die Statuen Adam und Es
Bre gor,
2) Das angeblich von A. Sansovino begounene und
von B, vollondete Itelief an der Santa casa in der
Kirche von Loreto (die Geburt der Maria). Gest,
yon einem unbekannten Schiller Mare Anton's,
ich Ottley wabrscheinlich von GG. Caraglio.
it det Adrosso des Ant, Salamanca, 1540, gr.
qu. Fol.
Gleick. gromse
Gost. von Ferd,
_lelcheltige Kopi
aia Original, nobel
3) — Dasselbe, Bacius Florentinus
fcolaus Reatricius Lotharingus restituit et
formis suis exe. Gr. qu. Fol.
4) Die Retieffguren an den Chorschranken im Dom
am Florenz (Propheten, Apostel cte.). Gest. von
Fil. Morghen und seinen Schilern; 8 Bll. sind
Jugendarbelten son Raf, Morghen, dem Sohne
Fulippo's (s. Catalogo deli’ opere d'Intaglio di Raff.
Morghen). Fol.
5) — Dieselben, Im Umriss gest. von Lasinio
a: La Metropolitana Fiorentina illustrat
6) 3 Figuren derselben. im U
‘cognara, La Storia della
a. LXV.
7) Die Gruppe des Herkules und Cacus, Im Un
riss abgebildet in: Denkiler der Kunst. Atlas
mu Koglers Mandb. der Kunstgesch, Taf. 72.
$) Das Relic am Sockel des Denkials von
wi delle bande nere zu Florenz (6
von elner Schaar Gefangener umgeben).
von Ferd. Gregori qu. Fol.
— Dassolbe, Im Umriss abgobildet in Cicog-
‘Storia della Scultura, II, Tay, LXIV
Tax, LXIY
TI, Zalchnangen,
tritt Noah's in dio Arche. Feder. Bou
teillier lith. (Denon, Monuments 78).
2) Simson und Delila, Feder u. Bistor. N. Strix-
ner del, (Minchner Handzeichnungework. 331),
48) Abigail bringt dem David Geschenke. Gest, von
einem ungenannten Italiener 1543. B. 8. qu. Fol.
4) Die hl. Familie mit Elisabeth und Johannes,
N, Strixner del. (Minchner
sworke 3132),
5) Der Kindermord, Gest. vo
vei Rechts: Bacius Flo
Monogr. des. Stechers. Mit der Adres
Lafrery und Rossi
Kopist von N. Beatrizet. Bit
6) Dersetbe Gegenstand, —Gegenseitiger Stich,
Links: Bacius Florentinus und das Monogr. Mar-
co's da ftavonns. BR. No. 21. Cop. B.
B. No, 21. Gr. qu. Fol,
7) Derselbe Gogonstand, mit Verindorung (erodes
sitet auf einer Tribiine). G. B. de Cavallerijs
se. 1561. gr. qu. Fol.
I. Mit der Adresse 8:
TI, Mit dor Adr, Rosst
58) Derselbe Gogenstand
qu. Fol.
Gest, von Phil, Tho-
9) Derselbo Stich mit dem Monogr.
invax. Von Bartsch (XIV. 21.) dem Sanuti
zugeschrleben, gr. qu, Fol.
10) Dezselbe Gegenstand. Von einem alton Meister
n Holz geschnitten (Sternberg. 3062).
11) Dic Preligt des Johannes. Feder, ©. Seulp
(Coylus, Cabinet du Moy.) Ml. Fol,
12) bie Grablegung Christ” Rothstitt, Zu einem
Relief. (Maeé, Cabinet Jabsch.)
18) Die Grablegung Christ, Federsklzze, N. Strix-
ner feel, (Minehener Handzeichnungawerk 15.)
14) Die M1, ‘Frauen ‘und die Jinger trauernd an
der Leiche Christi, othstift.(Macé, Cabinet
Iabach.)
15) Petrus und Johannes im Tempel Kranke hei-
Tend, Feder. Tn Prestel’s Manie
16) Die Marter
Gest. von Mare-Anto
Kopi
bl, Laurentlus (#14 Graticolae),
gr. qu. Fol. B, 104,
D. Gish 1892. gr Pel,
Ropie von Mich: L-ueweats Mit dem Me-
‘ou Laftori, ol.
Lat
16a) Derselbo Gegonstand in Aiichtigor Zeichnung,
‘ermutlich eine orste Skizzo, von der ausgefibr
ten Kompostion sehr abweichend, (Im Louvte.)
Gest, von Caylus.
160) Der ganze obere Theil und Anderes der Kom-
‘position, nach einer Aichtigon Skize zu einer
‘Auferstsbung des Lazarus verwendet, C.* sealp,
(Coplus, Cabinet du Roy")
(L. Gruner.)
17) Apollo und divin einen Lorbeerbaum verwanilelte
Daphne. Agostino Veneziano fec. 1515, Fol
B.3I7.
18) Der junge Herkules (Bandinelli), G
Ag. Veneziano, Fol. Le BL. 52.
19) Jupiter oder Bacchus als Kind bei den Nympher
Feder. J. Pillzottt lith. (Lithogr.
Zeichnungen der Albertina),
20) Orpheus von den Nymphen zerrisson. Kreide.
J. Pilizocei lith, (Lithogr. nach Zefchnungen
der Albert
21) Thaten des Herkules. Feder.
(Chabert, Galerie des Peintres.)
22) Der sterbende Merkules. Federstudie, J. V1-
vares sc, (Ottley, The italian school 38),
85°
. von
Jourdy ith,
676
Bartolommeo Bandinolli.
28) Urthell des Paris. Feder. St. Morys se. 1783
(St, Morys, Chofx de Dessins 5.)
24) Der Raub’ der Helena (2). Feder und Bister
'N. Strixnor del. (Minchner Handzeichnung:
wat
25) Tus Upter der Iphigenia, Gest, won Agostino
Vehetlane, Ber ay vei. Fae te 1
26) Die Gitter des Olymp an einer Tafel, vor thnen
cine woibliche Gostalt mit der Trompete (die
Fama). Gest. von Ag. Veneziano. Bez.:
A.V. 1516. A. Salam. excud. Kl. Fol. B. 241.
21) Die Hochzeit des Vertumnus und der Pomon:
J.P, Florentin, Orefl, F. M.D. NLM.
XV. p. 502,
5; auf dem Boden sitzend und an einen
(Nach Bandinelli?) Gest. von
Ber: A.V. 1515. kl. qu.
(Nagler, Monogr.)
29) Dig Sablnerinnen. "A
‘oder Rosso. Gest, vor
qu. Fol
30) Kicopatra, stehend. die S
legend. Gest. von Ag. Veneziano, Bez.
A.V. 1515, Bacio Fiorentino inventor. kl. Fol,
31) Der Kampf der Vernunft und der Liebe,
Beatrizet se. Ant, Salmne, excudeb, Roma
1545. gr. qu. Fol. B. 444,
32) Amor spielt ‘mit einer Frau Warfel (Allego-
je auf dio Liebe). B. Bandinelli inv. Unbe-
kannter Stecher. gr. qu. Fol. B. 11.
33) Bin rubender Held, nackte J
Pillzotti lth, (Albertins.)
34) Fin sich umarmendes junges P: w.
W. Ryland se. (Rogers, Collec
435) DorMann mitzwel Trompeton, Mare mton sc.
qu. 8. B. 356.
Koplet vouJ. Hop for. qu. Fol B.A
36—40) 5 BIL. mit verschiedenen Figaren (Hetlige,
Kople nach der Antike ete.). Gest. von Joh
Episcopius. In dessen Paradigmata graphices
sariorum artiftcum, (No, 29. 32. 34. 35, 38) 8.
AL) Dio betien Philosophen. (est. von Ag. Vone~
ziano, 8. B. 439.
42) Der Philosoph, am Fenster sitzend, Gest. von
Dems, Bet: A. V. 8.3, 447,
49) Ein Mann, der einem andern aufstehe
Gest, von Dems. 8. B. 40.
44) Dor Mann mit der Leier, G
ALY. 1515. 8.0, 454,
43) Bin ‘sitzender nackter Mann mit gebundenen
Armen wird von einem JOngeren Manne mit
‘elnem Mantel bedeekt. Holzschnite in Braun auf
rithlichem Papier yon J. Skippe. Bee. auf
tinem Steine: Typum hune ab ofiginall Scheda
Bac. Bandinelli Joan. Skippo in Ligno eclavit
tc. 1752. gr. Fol. (Skippe, Holzschnittwerk 25).
46) Kampf nackter Manner mit Lowen (oder der sies-
ralche Herkules). Feder, Aus Knight's Samm
lung. Metz se. (Metz, Tmitations of drawings).
47) Drei Frauen, Studienbl. Feder. F. Viloty del
(Minehner
48) Zwol an cinor Siulesitz
nt. Mothstit (Macé, Cabinet
49) Zwel nackte Miner, die Lelehen
Aritter folgtthnen. (Sfacé, Cabinet Ja
50) Vior kimpfene Gladiatoren mit Sehwertera und!
Sehilden, Feder. C.* seulp. (Caylus, Cabinet
du Roy.)
51) Hin junger Mann trigt einen Gret
b mit Laterne, vielleicht de
ate,
von Doms, Bez. :
ibm folgt
uebt des:
4. Hothstift. B. V. 2, Febr. 1794 (Sainte
it Mites, Fe-
der. (Saint-Morys, Disegni original.)
53) Kopf eines Greises mit grossem Bart. Kreide
(Saint-Morys, Disegnt original.)
yes nit Bart (angebl. Portit
Feder. G. Lewis se. (Chin-
Derlaino, Orig. Designs 64.)
55) Ein Mann, der sich auf einen Tisch statet voi
est, Feder. N. Strixner fec. (Minebser
Handzelchnungswerk.)
56) Leichendffnung. Komposition von 37 Figures,
Fedor. C.* scuip. (Caylus, Cabinet du Boy.)
87) Entwurf za dem Grabmal Clemens’ VIL. Feie.
.* seulp. (Caslus, Cabinet du Roy.)
58) Entwurf au einem Relief mit vielen’ weiblckes
Fi Krelde, Bouteillier lith, (Denos,
Monuments, 79.)
459) Gli Schelete! (Anatomische Zeichnunzen) Ges.
‘von Agostino Veneziano. Bez.: A. V. 1518
qu. Fol
elben.
venma, qu. Fol.
G1) Die leinere Zeichenschule (die Akademie)
Gest, von Ag. Veneziano. Bez: A. V. 1531
qu. Fol. B. 418,
Kople, ome A. V.w
62) Die grdssere Zelchensehule. Ei
Homae Petros Paulus Palumbus forms,
Fol. B. 49,
60) Gest.
von Mareo da Iti
Vico «
Fr qh
Links oben auf einem Paplerstreifen:
Baciu Band
* inel
1544
iter dem Ring der Medicl, auf einer
Cosmus
medices
loront
Dux
Unten auf einer
vusternmuschel
Dib
CASA PF,
Aut, Lafrery Roma
(CE. Grune)
b) Photographien nach Zeichnungen
1) Handzeichnungen in den Ufzien 2u Florent
photoge. von Braun in Dornach, 1869. Fol
Die Geburt der Maria, — Maria mit dem Kird.—
i Einzug in Jerusalem, — Ecce Hoa». —
in Evangelist. — Die Gruppe des Herkule =
Cacus, — Akte und Gewandfguren,
2) Handzeichnungen in der Accademia delle ele
arti ru Venedig, photogr. von Brann
tomlsche Studien, Akte und Gewandfigures.
Finer Sun:
. Karyatien ait
‘und ein minnlicher ‘Kopf mit Bar.
photogr. (Marville, Collection &
Turin, 52. 58).
Bartolommoo Bandinelli
‘Hieronymus Bang. 677
4) Handzelehoungen in der Albertina zu Wien ,
photoge. von Braun: Dio Schipfung des Men
sehen. — Das Opfer Abrahams. — Herkules als|
Kind, — Kampf eines Liwen und eines Pferdes.
— Alte u. Gowandfiguron,
5) Mandzeichnang im Resitz des GroBherzogs von
Weimar, photogr. von Braun: Kopie nach
Michelangelo's Jingstem Gerich
}) Mandzetchnung in der Dresdner Kupferstich-
sammlung: Stehende Ku. Reproduzirt in den
yon Gruner herausgegebenen Photogr. der}
Drosdner Handzeichnungen.
ndzeichnungen im Louvre zu Paris, photogr.
. Fol.: Hellige Familie,
Grablegung Christi. — Piet. — BildniB der
Jacopa Doni, Gattin Bandinelli’. — Akte, Ge-
‘wandfiguren, elnzeln und in Grappen. — Steben-
dor Ochse. — Stehender Esel.
8) Mandzeichnung in der Ermitage 2 St. Po~
tersburg: Die drei Marien am Grabe Christ
und 2wel Engel. Photogr, in: Klynder, Des
sins de YErmitago No. 38,
ri, ed. Le Monnier. X. 293345. XIV.
wenuto Cellini, Vita di Rem
passim. — Borghini, Il Riposo. pp.
S99 MT.'— Hottari, Raccolta di Lettere ete. I.
—Baldinucel, Opp. VIL. — Landi, Pitt, Te
Ea. 4. 1 134. ‘Viagel per
‘Toscana, 68 (hier das Gedicht
‘ra, Storia della Scul.
tura, HL. 304, — Gayo, Cartoggio. 11, 276 ff.
49S, UL. 4. — Perkins, Tuscan sculptors
I. 143. — Grimm, Leben Michelangelo's.
4. Aufl. 412-414. IL Aff, — Burekhardt,
Cicerone, 3. Aufl. p. 741, —Reumont, Bel-
trige zur ital. Geschichte, IIL, 439—441. 444.
Aas.
Herm, Liteke.
Clemente Bandinelli, Bildhauer, der na-'
tirliche Sohn Baccio Bandinelli’s. 8. den vor.
Art.
Michelangelo Bandinelli, Maler, Noffe
Baceio Bandinelli. Einige seiner mittelmiis-
n Bilder befinden sich in 8. Maria Novella zu|
Floronz.
5 Za
d
ntuzzi, Guida di Firenze.
Bandinelli. Francesco Bandinelli
Imola, Maler zu Anfang des 16. Jabrh. Er wird
yon Malvasia unter don Schitlern Lorenzo Co-
sta’s aufgeflthrt.
alvasia, Fel
1.50. —
s. pittrice, Ausg. von 1811.
1, Enetel.
Bandinelll, Marco Bandinelli, genannt
Marchino di Guido Reni, Maler in Bologna, erste
Halfte des 17. Jahth. Er war gleichzeitig Die-
ner, Koch, Hausmeister und Sehiiler Guido Re-
nis, Von seinen Bildern erwihnt Malvasia cin
Altarsttick im Oratorium der Briidersehaft von
8. Gincomo in Bologna.
5. Malvasta, Felsina plttrce, Ausg. 1841, 1,
42 410 ete -
Bandini, Giovanni Bandini, florentini-
Baccio Bandinelli’, mit dem Befnamen Giovanni
dail’ Opera (del Duomo), weil or immer in einer
Werkstatt des Dombauplatzes arbeitete. Er war
bei der Ausfihrung von Bandinolli's Relieftigu-
ron an den Chorschranken im Florentiner Dom
detheiligt und arbeitete spiter filr den Dom die
Statuen der bh. Phitippus und Jakobus d. j., die
sich in jener Zeit des beginnonden Barock durch
eine gewisse Schlichtheit der Bebandiung aus:
zeichnen (abgebildet bei Cicognara,II. Tay.LX1);
fur die Kirche 8. Maria novella in Florenz
ferto or die Altarroliefs in der Kapelle Gaddi
(eines derselben abgebildet bei Cicognara, II.
"Tay. LX.), fiir das von Vasari entworfeno Grab-
mal Michelangelo's in 8. Croce zu Florenz die
allegorische Figur der Baukunst, gleichfalls eine
tliehtige, an die Muster der frithoren poche er-
innernde Arbeit (abgebildet bei Cicognara, TI.
‘Tay. LXV). Die Portriitbiisten Bandini’s, deren
Baldinucei wehrere erwidhut, waren schr ge:
schiitzt.
Fi, el. Le Mounier. XH, 295. 299. 310.
feet, Opp. 1X. 534. —Cieognars,
Storia della Seultura, Il. 309. — Perkins,
‘Tuscan sculptors. II. 156. — Burckhardt,
Cicerone. 3. Aufl, pp. 671. 743.
Bandini (oder Bandino), 8. Dino Nello.
Bandrigeen. 5. Baudrighom.
Banducel. Bandueci, italienischer Gold-
schmied und Kupferstecher 2u Ende des 16.Jahrh.
(2), von dem sich folgenderStich erwiihnt findet
Nach Lod, Caracel.
Der bl, Hieronymus.
s. Heineken, Diet.
W. Engelmann,
Bani, Girolamo Banfi, Maler, in der
1, Hiilfte des 18. Jahth. in Maitland. thitig.
Gemiilde desselben finden sich in verschiedenen
Kirchen dieser Stadt.
s. Latuada, Deser. di Milano,
Banfl, Antonio Banfi, Maler
In den zwanziger und dreissiger Jahren des
19, Jahrh. sah man Historien- und Genrebilder
dossolben auf don Kunstausstellungen der Brera
in Mailand. (Diomedes, Orest und Iphigenie,
Francesca da Rimini, Kaiser Joseph IL. am Kran-
kenbett einer Wittwe, rimische Osteri
+. Kunstblatt. 1825. p. 256, — 182
5. p. 398,
A"S30, p. 397, — 1851. pp. 199. 200
Bang. Bang, der Name einer in der 2. Hiilfte
des 16. und im Anfang des 17. Jabrh. in Nilrn-
berg lebonden Kinstlerfamilie, Bekauut sind
folgende zwei Mitglieder derselben
Hicronymus Bang, geb. 1553, + 1630, ur-
spriinglich Goldschmied, dann Kupferst
als solcher auch Kunatbiindler, der namentlich
scher Bildhauer, geb. 1940, + um 1600, Sebiiler
mit Musterblittern fiir Gold- und Silberschmiede
_ Hicronymus Bang
Banken,
handelte. In seinen Stichen abmte er anfiinglich
den Virgilius Solis nach, spiter verfiel er in die
verblasene und schwillstige Manier, die bei den
Hollindern um das Ende des 16. Jabrh. aufkain.
Es ist ungewiss, ob alle die unten angefithrten
Kupferstiche von seiner Hand herrilhren ; viel-
leicht sind einige von Anderen angefertigt und
von ihm nur im Kunsthandel vertrieben worden.
Sein Bildniss, gest. von J. F. Leonart,
Schwarzkunst,
‘Vou thin gestochen :
—10) Die Helden der alten Romer; erschienen
{in Buchform unter dem Titel: Rémisches Hel-
jeblein, KIS. Auf einem BI. UH. B. Fecit.
sm andern ein aus C und F bestchendes
wogt., vielleicht das des Zeichners oder eines
hiiifen, der an dem Werke mitarbeitete, Ko-
pien nach Goltelus' Memorabilia aliquot Roma-
hae strenuitatis exempla 1586.
Grunde.
i Wale, Mustkinstcmenten,Fuhern, W
serkrug u. s. w. Folge von 12 numerirten Bl. :
Auf det Mironimus Bang Fecit. HM. 122
illim, br, 94.
28—37) Ornamentvorlagen
Folge von 10 numericten Bil, HL
br, 11,
‘36—43) Friee(Grmigo Verzforungen aus Laub- und
Bluinenwork, in dem sich Figuren und phi
itisehe Thiere bewegen. Folge von 6 Bll
it Kleinen Thieren,
71 millia.
‘Thieren
9 BIL, Auf dem ersten zu den Fissen eines Mai
der einen Falken auf der Hand hilt: wtxwo-
maxo. H. 50 millim, br. 160,
3—62) 10 Bil, numerirter Ornamentvorlagen,
HW. 21—47 maillim, br. 121.
74) 12 BLL numerister” Orn
6 millim. br. 108.
75—60) 6 BIL. Ornamentvorlagen.
br. 66.
dem handschriftlichen Verzeichniss von
ichen und Holzschnitten aus dem Bo-
ul Beheim (verfasst
‘ersten Viertel des 17. Jabrh
ne Folge von Kupferstichen von Hl Ii, autg
fOhet, die sonst nirgends erwahnt ist
Mandiwercker in ircr Tracht stehendt, 8.«
8. Nagler, Monogr. Ul. 678. 714, — Le Blane,
Manuel,
vorla
e
1H, 93 millim,
Kup!
‘Theodor (Dietrich) Bang, Goldschmied’
d Kupferstecher in Niimberg, Iebte etwa um
dieselbe Zeit wie Hieronymus, bis in das erste
Viertel des 17, Jabrh. hinein.
‘Yon ihm gestochen :
12) Kine Folge. von 12 Bi Stickmuster.
n mit Vogela, Blumen und Frichten
tn Friesorm, Theodor Bang fect. Baltaar
Canmox (Covimox) excud. If, 79 il 22
1s) Anstehe vou Bamberg. G11. ge. qu, Fa. ~
Be ellen sich auch Dll, mit een ate T eo B
eeblldeten Mouogr. tne
=21)'$ i, Darteilungen der 7 freien Kunst,
Tm etafachen Oval-Rahmen, und das teleb se
derteTitelbl oun vir auttg uxerm. Mit des
Zelehen: ff, NUrmberg. Hieronymus Bange
excul. 8,
+ Nagler, Monogr, I, $50,
A. Roventery
Bang. Jens Bang, dinischer Architekt und
Kupferstecher, geb. 1735 in Kopenhagen,
selbst 1808, Arzt, Professor der Anatomie a0
der Kunstakademie und eine Zeit lang Biinger-
‘meister in Kopenhagen, betrieb er die Kunst nur
als Liebhaber. Fur ei then Ent-
1765 die goldene Medaille vo
hagener Akademie und war seit 1788
ied derselben. Die Kupfer zu seinen
ischen Arbeiten sind von ihm selbst ge~
; | stochen,
Weinwich, Kunstnertex. p14.
1, Dietriehson
Banhelning. Cornelis Banheining, Ma-
ler in Haarlem, Mitte des 17. Jabrh. Suider-
hoof hat mehrere Portrits desselben gestoch
unter anderen das Bildniss von 8. Ampsing
5. Immerzeel, De levens en werken et
Bank, s. Banck,
Banke, Johannes Bankel, Kupfer
echer, geb. 1837 in Niirnberg. Er besuchte die
Akademie in Mlinchen und wurde dann Schiller
seines Schwagers, des Kupferstechers Schult-
hiss, dessen freie malerische Art der Be
lung er sich mit Gliick aneignete. Nach
Aufenthalt in Paris in den Jahren 1866 und 67
kehrte er nach Mifuchen zurlil e Bil,
dig er fiir die von Fr. Pecht bei Broc
Leipzig herausgegebene Lessing- und Shake-
spearegalerie stach (Marwood, Sarah Sampson,
der Klosterbruder in der ersteren,
und »Was ihr wollt: in der zweiten), zeigen iha
bereits als feinfiihligen, gewandtcn Stecher. Ei
grdBeres
stige Fahrt, welches dio Eigentiimlichkeit des
Malers klar und energisch wiedergiebt, ist noch
freier behanielt, In neuester Zeit 1574) hat B.
cine Reihe von Portrits, die Bilduisse Mozart's
Miindel's, Richard Wagner's und J. von Libis
‘gestochen, die auf's neue cinen schr erheblicies
Fortscbritt zeigen und ihn den besten Stechera
der Minchener Shute anreihen.
Fr. Peet
Banken. Quirinus van Banken (oder vat
Banquy), Maler, der von 1618—1610 in Avi
non arbeitete und daselbst starb. Sein
scheint auf flamiindische Herkunft hinzuweisea
1640 malte er ein grosses Altarbild filr die Chs-
pelle du Refuge in Avignon, Sein Grab be-
Banks —
——_Bannormann.
findet sich in der dortigen Kirehe Saint Agricol
(Chapelle des femmes).
's. Archives de Wart frangais, Documents. 1V. 185.
—Harjavel, Diet. biogr. de la Vaucluse.
Guiffrey.
Banks. Thomas Banks, englischer Bild-
hauer und Raditer, geb. 1735 zu Lambeth, + 180:
zu London als Mitglied der kinig!. Akademie
der Ktinste. Von seinen ziemilich manierirten Wer-
ken befinden sich mohrere in der Westminster-
abtei und in der Paulskirche zu London;
in der letatorn die Statue des Marquis von Corn-
wallis und das Monument des an Nelson's Seit
gefallnen Kapitiin Blaydon Westcott. Bekannt
sind ferner zwei Reliefs von seiner Hand : Shake-
speare 2wischen der trazischen und komischen
Muse und ein gestlirater Gigant, im Hintorgrand
flilchtonder Satyr, Hund u. Ziege (8. u.)
Bildnisse des Kiinstler:
Medaillon, Se ipse fecit. J. Condé se,
1. 8.
stbild, G. Dance del. 1793. W, Daniell se.
1a) Nach hm gestochen
der tragischen und komi-
mith, Ti
1) Shakespeare zwiseh
chen Muse, Relief. Gest, von B.
‘der Boydell'schen Shakesp
Gest, von John Stow, fiir die kleine
der Boydell'schen Shake
b) Von hin gestochen :
1) A falling Gigant, Nach dem von hn
gefihrten Relief. (Nach Le Blane, Mai
yon Will. Bond.) qu. Fol.
2) Edw, Henry earl of Warwick and Holland, Jord
of bedchamber to Georg I. + 1721. Nach seinem
Monumente in der Kirche zu Ken
3) W. Thorpe, Verfasser von »Dostinies of the Bri~
tish Empires, + 1833. 4. (Zwelfelhaft.)
Bannerman, Alexander Bannerman,
Kupferstecher, geb. in Cambridge um 1730, in
London bis gegen 1750 thiitig. Er stach mebrere
BU. fiir Boydel’s Collection (s. unter No. 1, 2
und 3) und eine Reike von Bildnissen fiir Wal
pole’s Anecdotes of Painting (s. No. 4—68). Sci
nen Ruf begriindete er mit dem sorgfiltig aus-
gefilhrten Stich nach Velazquez. (No. 2).
‘Von ihm gestochen :
1) Josep, Pharao’s Traum deutend. Nach Ribera,
gr. qu. Fol.
I, Vor der Schrift.
2) Der ‘Tod des hi, Josoph. Nach Velazquez,
qu. Fol.
3) Tanzende Kinder. Nach Le Nain, qu. Fol.
4) Jakob A. Backer, mit dem Bildniss von Charles
Boit auf einer Platte. Brustb. in Medaillon, 4,
5) Banck, s. Vaillant.
6) Beckett, s. While.
7) John von Beleamp, Mit Getdorp auf einer Platte.
4
8) C. Gabriel Cibber, Bildhauer, $17
in Medaillon. 4.
9) Sir Ralph Coli, 6. Ricel.
10) Adrian Van Diest, Maler,
11) Will. Dobson, Mater Karl
in Medaillon, 4,
12) Dorigny, s. Winstanley.
13) Simon Dubois, Maler, + 1708, das Porteat von
H. Cooke in der Hand haltend.'Brustb.
14) A. van Dyck, Nach thm selbst. 4.
15) Edema, s. Soest.
16) Elder, 's. While,
17) John Evelyn, 4.
18) Will, Faithorne. Se ipse p. Brust. 4.
19) Gaspars, s. Greenbill.
20) Marcus Georards, Maler, gob. zu Tri
+1635. Brustb. Se tpse p. 1627
Mollar. 4.
21) Geldorp,
22) John
+1704, s. Piper.
‘1, 1647, Brust,
ce 1561,
Kopie nach
Beleamp.
|B, del. et se. 4.
3) John Greenhill, +1696. Brustb. 8:
J.B, Gaspars anf einer Platte. 4.
24) Grithare, 6. 8
25) H. Gyles.” Rrustb.
Platte,
26) A. Hanneman, Brust, Nach Van Dyok. 4.
27) Egbert Hemskirk, Kuustschriftsteller, Mit John
Riley auf einer Platte. 4.
28) G. Hoefnagel. Halbag. 4.
29) Howard, s. Wren.
30) Jamesone, Maler, mit Frau und Kind. Nach
thi selbst. 4.
31) Inigo A, Jones, Architekt, Brust. Nach A. van
Dyck
82) Jowel, s. Gyles.
) Will Kent, Atchitekt. Brastb. 4.
BA) Louis Laguerre. Brust, Mit Jervas und Lens
auf einer Platte, 4.
85) Georg Lambert, Landschaftsmaler. 4
) Lens, s. Laguerre.
37) Habert Lesueur. Giirtelbild. 4,
8) Lodge, s. Vaillaut.
}) J. van Mabuse, Gartelb.
Mit J. Jowel aut einer
40) Matthews, s. Petitot.
AL) Peter van der M
42) Mytens der Acltere,
en, Brustb,
Hatbig. Nach A. van
4M) E. Pierce sen.
Pierce jun.) auf einer Platte. 4,
1. Vor der Schrift.
45) Francis le Piper, Maler. Giirtelb. Mit a. van
Diest auf einer Platte, 4.
46) Place, 5. Vaillant.
47) Marco Ricei, Brustb, Mit R Colll und W. Tal~
‘man auf einer Platte. 4,
48) Peter Roestraten, Giirtelb, 4.
49) Anth. Schoonfans. Brustb. Se ipse p. Mit Her-
bert Tuer auf einer Platte. 4,
450) G. Soest, Brusth, Mit J, Griefire d, Aett. und
G., Edema auf einer Platte. 4.
51) Somer, s. While.
52) Paul van Son, Maler rustb. 4,
53) Thom, Southerne, Dramatiker. Nach Wors~
dell, 8.
54) Hl. Steenwyek d. Jiingere. Malblg. Nach A,
van Dyck, von dor Gogenseite, 4.
55) Henry Stone. Gaztelb. Nach J. Levy. 4.
156) Robert Streater. Brust. Se ipse p. 4.
680 Bannerman
57) Sturt, 5. While
58) Talman, s. Ricci.
BH Torenton, Petit
60) Tuer, s. Schoonians.
61) W. Vaillaut, Gortelb. Mit P. van der Banck,
F. Place and W. Lodge auf einer Platte. 4.
62) Anth, Verrio, Brustb, 4.
63) Rob, While, Brustb. Mit P. van Somer, J. Bek-
kett, J. Sturt und W. Elder auf einer Platte. 4.
64) Hamlet W: Halbtig. Mit N. Dorizny
‘auf einer Platte.
65) Francis Wouters, Maler Kat's 1, $1659. Nach.
thmselbst. 4.
66) Jan Wyek. Brust, Mit ‘Thom, Wyek auf einer
Platte. 4.
67) Christopher Wren, Architekt u. Mathematiker.
1723, Mit Hugh Howard auf einer Platte. 4.
68) F, Zuccaro, rust. 4,
Me , Dict. Huber u. Rost, Hand-
buch, X. 217, —Le Blane, Manuel. —Dryan-
Stanley, Dictionary.
W. Engelmann.
Bannes. Edmond Bannes du Port dePont-
charra Puygiron, Maler, geb. 1824 zu Strassburg,
Schiller von Jobbé Duval. Seine Bilder, meist|
Szenen aus den Kriegen der Franzoson in China
und Russland, waren seit 1863 in den Pariser
Salons ausgestellt. Eins dersolben, Abend nach
der Einnahme des Forts ‘Ta-Kow in China, bo-
fand sich auf der rheinischen Ausstellung von.
1865 und wurde mit Auszeichnung erwihnt.
8. Bellier, Dict. :
Bannols. Bannois, englischer Kupferste-
cher. J, Strutt (Biographical Dictionary of En-
gravers) erwithnt ein von ihm gestochenes Bild-
niss der Kiinigin Elisabeth yon England.
Banquy. s, Banken.
Bansis. Giambattista Bansis, s. Bat-
tista Pensior.
Bantel. Joh. Konrad Bante! (oder Ban-
del}, Mednilleur und Miinzmeister in Kassel
17441765, dann in Detmold 1765-1769. Er
bereichnete seine Arbeiten: I. C. B.
s. Nagler, Monogr. 111. 2091,
Banti. Domenico Banti, s. Cirinco,
BanuZureik, eine berthmte
e unter den Abbasiden Chali-
fen zu Bagdad, welche dort ausser anderen Bau-
ten auch die groBe Briicke Uber den Kanal el
Rufeil oder Nahr'Isa aufftihrte, die nach ihnen
den Namen Cantara Banu Zureik erhielt,
8 Jakut,
E P, Wastenfetd,
Banu el Muallim. Banu el Mw’allim, der
arabische Name eines Stammes oder einer Fs
milie in Aegypton, welche, wie es scheint, dio
Malerei aunitmiissig Detrich. Als die Moscheo
am groBen Karifa-Berge bei Kairo im Stadt-
theile des Stammes el Ma‘air im J. 97
a. IL) durch die verwittwete Fiirstin Deraia,
jemalin des Mu'jzz lidin allah und Mutter des
"Aniz billab, nach dem Vorbilde der groBen Mo-
Jschee el Azhar in Kairo umgebaut und in eine
Hauptmoschee verwandelt wurde, schmiicktes
dic Banu el Mwallim gemeinschaftlieh mit deo
Basrensern (s. dicse) das Innere der Moschee,
Wiinde, Decken, Bogen und Pfeiler mit reiches
Malereien; von den 14 Thoren wurde das Haupt-
thor unter dem groBen Thurmo und vor dem sie-
benten Thore ein Briickenbogen 2u belden Sei-
ten mit bemalten Tapeten geziert, die je nach
den verschiedenen Standpunkten wie erhabene
Arbeit oder wie eine Fliche erschienen. Diese
Malereien, die groBe Berilhmtheit erlangtet,
waren one Zweifel Dekorationen im Charakter
Jjoner hauptsichlich auf mathematisehen Formea
beruhenden, an den Dekorationsstil der Byzan-
tiner ankntipfenden Ornamentik,, die spiiterbia
bei den Arabern zur hichsten Ausbildung ge-
langte. Zur Schule der Banu cl Mu'allim ge-
horen Al-Kutami und El-NazOk, von denen der
Erstere auch als Maler mensehlicher Figuren be-
kant war (8. den Art. Al-Kutimi).
8. Makrizi, Gesch, von Acgypten, Ausg. von Bue
Jak, HL 318,
Ferd. Wistenfeld u. Fr. W. Unger.
Banzo. Antonio Banzo,
pferstochor, Schiller von P. Betteli
des 19, Jabrh, in Rom thiitig.
‘Von ihm gestochen :
1) Die Ambetung der Kénige (unter den «Arti
della seuola nuovar) von Itafacl. Gee. von len
Bodio. »Procedentes . . . Myrtham, Matth, (3p
2. Me, Roma, Caleograta camerale, Roy.
Fol
Spltere Abdrtcke sind gesehieht etait.
2) Madonna del velo von Rafael. (Maria be¥t des
Scheer vom schlafenden Jesuskind, neten tha
Johannes.) "Nach dem Blide bel Brocea tn Mai-
land. Mit Nadelschritt. Rund, gr. Fol.
3) Madonna della Sedia von Rafael. 8.
4, 8) 2M, Maria mit dem Kind und Jobumns,
‘und Christus, die Kinder segnend. Nach do
eliefs on Thorwaldsen. kl. Fol.
6—17) 12 BM, nach Fresken Rafaei's in ex
Stanzen des’ Vatlkan (Le Pitture di Ratuele
Sanzio esistont! nelle Stanze del Vatican, di
nuovorineisy di A. Banzl): Die Disputa. — Die
Schule von Athen, — Der Parnas. — Telit
— Die Betretung des Petrus. — Die Messe vor
— Attila, — Dor Burgbrand. — Die
i
tt qu. Fol
18) Quadretti depintt a fresco da Raffaele Sato
Urbing nelle volte della Galleria del Vatian
Roma 1817, Groflentheile gest, von Bano. ¢&
Fol.
19) Der ML. Petrus, dle SehLassel emptangen. >
Roma, Caleogra eater Fl
Nie. Poussi
20) Die Kommunion des hl. Hieronymus, Nach Do-
. Fol,
Antonio Bango _————_ Martin Sylvestre Baptiste. 681
21) La Carith, Halbfg. aus Rafael"s Predelie zur] 4) Titelbl. 2u: Desiderit Erasmi Roterodam! Opera
Grablegung (in der Galerie des Vatikans). Roma, omnia, Batas, 1706. He xan.
Calcografla camerale. Rund. gr. Fol. der Aa inv. W. v. Mieris del, Fol,
22) Papst Pius VII. und Kardinal Consalvi, von den} 5) Franz Burman, Orientalist. Brustb, gr. 4.
allegorischen Gestalten der Frethelt, des Frie-| 6) Rudolf August, Herzog von Braunschwelg-Wol-
dens, der Gerechtigkelt ete. umgeben. Fran,
Manno inv. er. qu. Fol.
2345) 23 BIl,, nach den Metopen des Parthenon.
Mit Angelo Te sta gest. qu. Fol.
46) BL. in: Canova's Werke, gest, von B., Pi-
roll, Merz, Fontana. A. gt. qu. Fol.
AT) Prancesco Petrarca, P. Ermint del. Fol.
che B.
I, Nur mit den KGnstlemamen,
11, Mit angelegter Schrift.
LIL. Mit xollendeter Sehritt
s. Le Blane, Manuel.
W. Engelmann.
Baour. F. Baour, Kupferstecher zu Tou
louse, in der ersten Hilfte des 18. Jabrh.
‘Von ihm gestochen
1) Joseph de Caulet, Prisident Jes Parlaments von
Toulouse.
2) P. Gondelin, Nach
Ger. von Despax. 1
3) Perreol de Lafage, Historiker.
8. Hetneken, Diet. — Zant,
. Kneiel
'W. Engelmann,
Baptist, Baptist Malare, s, Uther.
Baptist. Joh. Caspar Baptist, Maler,
geb. in Antwerpen, +1691 in London. Er wat
ein Schiller des Antwerpener Meisters Thomas
Jand ging er nach Loudon und trat in die Dienste
des General Lambert. Nach der Restauration
ward er Gebilfe in den Ateliers von Peter Lely
und Gottfried Kneller. Als Zeichner von Tape-
tenmustern hatte er besonderen Ruf, Kin Bild-
niss Karl's 11. malte er flir Painter's Hall, ein
aweites fiir St. Bartholomew's Hospital in Lon-
don.
s. Flas, Kinstlerlex, — Bryan-Stanley,
Diet, re
Baptist. Jacob Baptist, Kupferstecher,
geb. zu Deutekom, arbeitete um 1700 zu Am=
sterdam. Die Familie, aus der er stammte, war
veriputlich franzisischer Herkunft. Er stach
hauptsiichlich Platten flir Schriftwerke, sog.
Bucbplatten; die bekanntesten derselben sind
die Stiche flir die Bibel von Mortier und das
‘Vtelbl. file die Werke des Erasmus (3. u. No.
sud.
‘Von ihm gestochen
1) Die Ermordung Abel's, Nach Gerael Hoet
a4.
2)'Die Vision des Ezerbie
a4,
3) Eine Anzahl Bu,
Nouv. Testament
Goeree na.
2 Thle, Fol
Meyer, KuastorLex
Nach J, Goeree.
Histoire du Vieux et du
Nach Zeichnung
fenbiittel. Brustb., in Ristung mit Relwerk.
Ov. 4,
7) Paul Rapin, Herr von Thoyras, Ingenieur, HI-
storiker ete. (1661—1735.) 4.
8) M. Geier, Musikschriftsteller (1604—80). S.
Bottschild del, J. Baptista se. Fol
9) W. van Foegnenbroch , hollindischer Aret, Ti-
telbl, zu seinen Werken, J, Goeree del. 8.
410) Roger de Rabutin. 8.
11) Rhyns Berek. Fol.
12) Die Stadt Gravo. Fol
13) Ostende, Amstelodami Harmannus Allardi exeu.
102, Fol
1415) Ansichten der Insel St. Helena, 2 BIL. von
sdener Grifle, Oben Kartuschen mit Or-
Stadt der Insel ‘Tercera, Fol.
17-19) Folge von 3 BIL. Vasen mit Blomenbou-
quets. xr. Fol.
5. V. Eyndenu, A. van der Willigen, Geseh,
der Vaderl, Schilderk. 1. 266, — Le Blanc,
Manel,
W, Engelmann.
Baptista. Johann Baptista, Hofwaler des
Kurflirsten Joachim I. zu Berlin, der erste be-
soldete Hofmaler daselbst. 1571 malte er das
Bildniss der Kurfiratin Katharina, um dieselbe
Zeit das Portrit Thurneissen's in Kiistrin, von
dem in einem Briefe die Rede ist, in welchem
i B. sflirstlich Pommer’scher Konterfaitmalere
unterschreibt. Er wird schon 1524 erwihnt
. Nicolai, Nachrichten von Kiinstlern Berlin's,
p12,
Baptista. Luiz Baptista, Architektur-
und Dekorationsmnaler in Lissabon, 41785 ge-
gen 60 Jahr alt. Er empfing kiinstierische An-
Ieitung vou Thomas Gomez, spiiter von Fran-
cisco de Moura. Mit letzterem arbeitete er an
der Deckenmaleret in den Kapellen der Karme-
literkirche zu Lissabon; dann wurde er bet
Lourengo da Cunha bei dem Theater Bairro
Alto beschiiftigt. Um 1781 matte er mit José
‘Thomas Gomez und Anderen den Plafond in der
Pfarrkirche von Pena. Seine Sehitler waren die
Briider Manoel und Eusebio Lopes Maca:
s. Cyr. Volkmar Machado, Coll, de mn
p. 206.
Fe. W. Unger
Baptiste, Sr. Baptiste, s. Feret.
Baptiste, s. Monnoyer.
Baptiste de Cany, s. Cam
Baptiste. Martin Sylvestre Baptiste,
Maler und Lithograph, geb. 1808 2u Paris, + da-
selbst 1859, Schiller vou Guérin. Er’ alte
hauptsieblich Genrebilder, die in den Pariser
Salons ausgestellt waren; in der Galerie von
Versailles belindet sich ein Gemiilde von thm:
86
682
Die Belagerung von Namur (1692). Tn Litho
graphic veriiffentlichte er eine Folge von Dar-
stellungen zur Geschichte des Gil-Blas und eine
Reihe von Volksszenen (die letateren bei Engel-
mann in Paris
+. Gabot, Diet, — Rellter, Dict,
Baquoy. Die Baquoy, fram
stecherfamilie, deren Arbeiten hanptsi
Stichen fiir Sehriftwerke bestehn.
Maurice Baquoy der Vater, geb. um 1680,
arbeitete in Paris 1710"—1740, + 6. Aug, 1747.
‘Von ihm gestochen :
1) Das Seegefecht bei Manqouss zwischen dem Vor-
trab der russischen Galeeren und dem schwedi-
sehen Geschwader unter dem Kommando des|
Admirals Enschield, 27. Jull 1714. Nach P, D.
junior. Mit russischer Unterscbrift. qu.
den vier groen Sehlacht-
stUeken, dle nach Martin far Peter den GroBen|
1m Paris gestochen warden,
2) Kine Folge von Vignetten fOr die Histotre de
France von Gabriel Daniel, Paris 1713, 3 Bde,
Fol
3) Vignetten fir die Histoire de Vabbaye de St,
Germain-des-Prez, von D, Jacq. Boulllart, Parls|
1124, Fol.
Jean-Charles Baquoy, der illteste Sohn|
des Vorhegahenden, gob, in Pars 16. dul 1721,
Finalstieke us, w. fl verschiedene Kupfer”
werke, nach Zeichnungen von Eisen, Gravelot,
Moreau junior und ander beliebten franzisi~
sehen Kleinmetstern des 18. Jahrh, Er unter-
zeichuete: C. Baquoy se.
‘Yon ihm gestochen
1) Erato. Nach Fr. Boucher, qu. Fol,
2) Armand Thomas Hue, Marguls de Miroménit,
Brosth., nach rechts profit. Oval auf einen
Sockel mit Wappen unl Insebrit, kl. Fol
3) be Contract de Mariage. Nach J. Steen. qu.
Fol,
1, Vor Schrift und Wappen; unbeendigt,
coup de V'étrier. Nach Ph, Wouwerman,
qu. Fol,
1, Aetzdruck,
HE Vor der Schrift, aber mit Wappen u. Kiinst-
lernamen.
5) Les Baigneuser. Nach J. Vernet, Fol.. An
n von P, Martin\, 17
jeuses. Nach Dems, Fol.
Nach A. Watteau. qu. Fol.
‘Les Plaisirs Va-
aL
1
‘rd. Seitensticke, qu, Fol.
I. Aetzilenek,
II, Mit Schrift
TIL, Mie Sebrit und V
11) Le Pensez y bien.
legeradresse,
‘Le Repos du lende-|
main, Zwel Landschaften init Figuren- und
‘Thierstattge, nach Dems. Seitenstiicke. qu.
4
1, Actedruck,
1, Mit Titel und vier vierzelligen Strophes,
UL. Mit Sebrist und Verlegeradresse.
IV. Ausserdem noch mit Anzeige des Druck-
privilogiums. C. P. R.
12) Grofe Wiese mit drei Ochsen.
Ecke von 1 bis 6 nammeritt, und iw Un
Frontin — Le Soldat — La Rissole — 1!
Poupin — Le Musicien — Le Mendiant. $,
Vignetten:
19) Christus am Kreuz, Nach Corn, Bloemaert
Vignette far Missale p. 325, Pol
20) Marina und andere Frauen werden dem Ferdi-
id Cortes geschenkt, Nach dem Jngern Co-
Vignetten (2)
Humblot. qu. Fol. Lebl. 106—107,
23) Allegorisches Bl, au die Ver
phin (Ludwig XV). Vignette
Séve. Fol. Lebl, 110,
24) Expérience sur Tlectrieité naturelle.
M. Morean junior. Oten die An
No. XXXIV, 4,
1. Aetzdruck
TT Blose mit dem Kinstlernam:
ME. Mit diesen Namen und Seh
25) Siebenzig Platten fir die Histoire Ni
Buffon. Paris, Imprimerle Nations
26 u. 27) Zwel Platten fur Tralté des Feox Cort
flee. Paris 1747. 8, Lebl. 77. 78
28) Feferliche Gerichtasiteung in Sachen des
fable von Rourbon, 1577, Nach eigener Er
dung. Vignette? (Kuber.)
29) LTeonologle. Vignette nach J. de Seve, 12.
30) Titetkupter far WArt dalmer. C, Baquoy sep.
1775, 12.
531) Platten fir dio von Basan verlegte franz
Uebersetzong der Metamorphosen Ovid
92) Vignetten far die Aventures de Té émaque. Sark
A. Mumblot. 4, 1
39) EM Platten (No, 5. 15. 21, 36.
185, 198 u, 200 bis). Nach'J. B.
dle Fables de Lafontaine, Paris
MI. Fol,
1. Actzdruck.
Mit der Sehrit,
34) Vignetten for Les quatre parties du Jo
ieht von Abbé Aleaume, Paris 1773. 8. Nxt
Ch. Eisen. 9 Bi,
35) Vignetten fiir die franzdsische Usborsetzung 108
‘Thompson's Seasons, Paris 1759. kL 8.
36) Probeblatt fir eine ungedruckt gebllebene Aus
gabe von Arlosto's Orlando furioso, oben mit eine!
Vignette far den ersten Gesang. Nach L. J. Le
Lorrain, Fol.
1, Aotedrack,
37) Platten fiir die Voyage en Sibérie von Abbé
Chappe de Hanteroche, Paris 1768, 4, NachJ
B. Leprince,
Pierre Charles Baquoy, Sohn und Schi-
ler des Vorhergehenden, geb. iu Pat ds
selbst 4. Febr. 129, Seine BIl. sind grilter-
Piorre Charles Baquoy
theils filr Kupferwerke und Prachtausgaben ge-
stochen. Er unterzeichnete: p. naqvoy scvi.r.
~&-
‘Yon ihm gestochen:
1) Der Sturz Lucifers, Nach N, A. Monstan,
Fol.
2) La Vierge au linge. Nach Rafael. kl. 8.
39 S. Je et Jésus. Nach @. Reni, Fol,
cals
und Protasius welgern sicb,
Nach E. Le
Fol. max. — Hanptwerk des
sueur. 1817. qu
Melsters.
1. Vor der Schrift
II, Mit offener Schrift.
TIT, Mit geseblossener Sehr.
'5) Der hl. Vineenz von Panla rettet die im Winter
yon ihren Mattern ausgesetzten Kinder. Nach
Die Ds
tenstiick zu
T, Im Unterrande: saint VINCENT DE PAYEE,
in offener weisser Schrift, u. die Adresse :
a Paris, chez T , Rue St, Hyacinthe
2.
1, Imp Untertande:. sarwt vinenxt bm Pav,
in geschlossener schattirter Sehti
darunter: Ge Hétos de Hu
leurs meres
6) Dieselbe Darstellung in Kleinerem Format, Nach
Dems. KI. Fol, — Die Darstellung ist mit
einem doppelten Randstrich eingefasst. Seiten
a No,
7) Die hl. Genovefa,
Nach C. Vantoo,
von Baléehou.
hutzpatronin von Paris
rkleinerte Kople des Stichs
ch N, Poussin,
8) Der Tod des Adoni que
Fol., far das Musée Frangais.
9) Diana, Nach der Autike. Fol,, fr das Musée
Francais
10) Die Krankhett des Antioc G. Lal
tease. qu, Fol, fir das Musée Royal.
igne besucht Torquato Tasso in sel~
nem Gefingniss zu Ferrara, Nach L. Ducts,
er, Fol.
1, Vor dor Sebritt,
12) Fredrieh der GroBe besucht Voltaire in seinem
Arbeitsziumer. Nach Monsiau. gr. Fol,
1, Vor der Sehritt
er Seritt,
W. Engelmann.)
jon empfangt und verpflegt in seinem Hau
der Scblacht bel Malplaquet verwundet
Soldaten, Nach Evar, Fragonard, 1922. gr.
Fol. Mit verziertom Rahmen, Seitenstiick 2
5.
1. Im Unterrande: réxfiox, in wolsser un
schattirter Schrift, nnd die Adresse: A Pa-
rs, cher Auteur, rue St. Hyacinthe, St
Michel, No. 2.
Ai, Der Name in schattirtor Schrift, und da-
unter der Zusatz: Ce Vé
panser lui-méune
14) Dieseibe Darstellung tn hleinerem Format, Nach
Dems. Wl. Fol. Mit doppeltom Randstrich, Sel-
tenstick zu No. 6.
1. Vor der Schrift,
15) Napoleon T. anf St. Helena diktirt dem Grafen
Las Cases seine Memoiren. Nach Ch. Chase
Vat. gr. Fol.
1, Vor det Schrift,
16) Le Rain, franzislscher Schavspleter
Brnstbild'in einem Oral mit Namen
nterrande auf einem Sockel vier franz.
J.B. Lenoir. 4.
17) J. J. Rousseau, Nach Bertaux. 1
Leth. 24,
18) La Famille en goguette. Nach $, Frouden-
berger. Mit vier franz, Versen, qn, Fol.
1. Actzdruck,
TL, Mit der Sehite
19) aa Ruse @’Amour.
franz, Versen. qu, Fol
fg links,
ehtife. Im
Verse.
8. 8.
Borel. Mit vier
1s de la fin du 18m¢ Siécle et
dn commencement du 19% Sidcle, Band X11
XVIII = Jaheg. 1812—1817. Gehirt 20 dem.
von P. de La Mésangire herausgegebenen Mode-
: Le Journal des Dames et des Mou
) Platten
der Oeustes de Rav
1805, 3 Bde. gr. Fol
122) Vignetten far die Oeuvres de J. Delile,
Michaud, 1824. 16 vol. gr. 8.
23) Vignetten nach Lebarbier
de Gessner. Paris, Barrots Tal
3 Bae, 4.
24) Vignetten nach Moreau junior fOr die Oeuvres
de Voltaire. Kehl, Reaumarchais, 1784—1789.
Kupfer der Prachtausgabe
P. Didot Paing, 1801—
Paris,
ir die Oeuvres
1786-1793,
Louise-Sebastienne, gen. Henriette
Baquoy, Tochter dea Vorhorgehonden, geb. in
Paris 2. Ang. 1792, stach ebenfalls viele Vig-
netten
‘Von ihr gestochen
1) Die Ohmmacht der hl. Jungfra.
4. qu. Fol
2) Cyparisens, Nach Albrter. Fol
1. Mit masirter Schrift.
2) Vignetten fiir das von dor Wittwe Filhol ver-
Jegte und nach ihr benannte Musée Royal de
France. Paris 1827. 10 Bde. gr. 5.
Nach Annib,
Angélique -Rosalie-Adéle Baquoy,
jtingste Tochter von Pierre-Ch
‘zu Paris 29. Juli 1796, stach Vignetten nach A.
Devériaw. A
5, Heineken, D —Wuber und
Rost, Handb. 3. — Le Blane,
Manuel, 1. 138. 1
F, Kolloff
Bar. Fra Nicolas de Bar, franzisischer
Maler und Zeichner, in der zweiten Hilfte des
17. Jabrh. Siret gibt an, dass er der Familie
der Jeanne WAre angehirt habe, in Italien un-
ter dem Namen Niccoletto als Madonnenmaler
bokannt gewesen und in Rom gestorben
Sein Sohn, mit dem Beinamen Du Lys, gleieh-
falls Malet, sei in Lothringen 1752 gestorben.
86°
684_____Fra Nicolas de Bar_—
Pierre Alexandre de Bar.
Sehr wahracheinli ener Niccoletto derselbe
Klinstler, wie +Niccolai Lorense« ‘von Lothrin-
xen), der nach 1650 verschicdne rimische Kir-
chen mit Altartafeln schmlickte (8. Marin delta]
Vittoria, 8, Niecolo de’ Lorinesi, 8. Antonio de
Porthogesi, S, Andrea de’ Scozzeri). — Bekannt|
ist ein Stich von G. Valot nach einer von Ni-
colas fiir cin rémisches MeBbueh entworfenen
Zeichnung, die in figurenreicher Komposition
e Dreicinigkeit und die Madonna vontHleiligen
des alten und neuen Testaments umgeben dat
stellt (La Gloire du Paradis)
s. Titi, Ammaestramento ete. nelle Chiese ai
Roma ete, Roma, 1686, pp. 265.302, 369, 380.—
Gueudeville, Atlas histori
65, IL. 154. — Marolles,
peintres et graveurs. — Du.
Aistes frangais 2 T'Etranger. p.
Winckler. Ee. frangaise, 19
J.J. Guiffeey.
Bar. Bonaventure de Bar, frnnzisischer
Maler, geb. 1700, +1. Sept. 1725, Er war
Nachahmer Watteau’s; 1728 wurde er in die Aca-
démie de Peinture aufgenommen; seine Rezep-
tionsarbeit befindet sich gegenwitrtig imLouvre
zu Paris: Féte champatre (nach D’Argenville
La Foire de Bezon). —Zuweilen wird B. unrich-
tig Desbarres genannt,
5. Archives de Tart francais, Documents 1, 382.
11.369. — D'Argenville, Doser. des onvrages
exp. dans les alles de F'Arademte, 1728,
3.3. Cuiffrey.
Bar. Jacques Charles Ba;
Zeielmer und Radirer, geb. vermutlich um
arbeitete zu Paris 1777-1800. Seine BIL. sind
zum Theil in Tuschwanier ausgeflthrt, In der
Vorrede 21 den Mascarades monastiques ete.
(s. u. No. 3), die in Paris 1793 (im 2. Jahr der
franz. Republik) erschienen, sagt der Heraus-
geber Giac. Carlo Rabelli, dass hm Bar die Er-
laubniss gegeben, seine Costumes religienx (s. u.
No. 2) fiir dieses Werk zu benutzen. Nach
Brunet (Manuel du Libraire) ist der Herausgeber
der Mascarades kein andrer, als Jacques Charles
B. selbst, der seinen Namen bei diesem Werk,
welches den Gegenstand der Costumes religieux
im Sinne der Revolutiouszcit satirisch behandelt,
unter dem italienisirten Anagram Rabelli ver-
steckte.
‘Von thin radirt
ch Odoardo Fla
Prima Prova|
1) Paolo (ai 8.) primo eremita,
Lett
CPR.
Bar fecit 2
H. 158
Re
ell de t
litaites aveo un abrégé historiqne
Paris, Lamy, 1778 — 1708,
8) BIL, fir: Masearades monastiques et religieuses
ites les nations du globe,
‘ordre et Vorigine de ces plescee foes, par lac,
Carlo Kabel. Paris, an IT (1793). 8.
4) Epithalame pour le mariage de Louts XV.
5) Le Repos de chasse,
1) Le Bain de village, Gest. gemeinsehafed it
‘A Paris chez Chereau, Graven
180. M158 mite Bras
1) Allegorie auf den Tod Friedrich’s 11,
5 Huber und Rost, Handb, VIII, 323, — Le
Blane, Manuel,
W. Engelmann,
Bar. Clémentine de Bar, Malerin, geb
1807 in Paris, + 1956 zu Martincourt (in den Vo-
gesen). Sie war Schilerin von Paulin Guéria;
ihre Bilder, die in den Pariser Salons von 1836
= 1819 bekannt warden, gebirten theils dem
Portritfach, theils der en und der Geore-
malerei an.’ (Liaum@ne de Ste. Elisabeth. Ste.
Perpétue dans sa prison. Le Mois de Marie
Ste. Genevieve, patronne de Paris
Nach ihr gestochen
Le Mots de Marie, »Nous offrons a Marle notre
fencens et nos feurse, Gest. von N, Desmadrs!
sr. Fol,
» Bell
Di
W. Engelmann
Bar. Pierre Alexandre de Bur, Land-
schaftamaler und Radirer, geb. 14. Juli 1821 20
Montreuil-sur-Mer, Schiller von Alexis de Fon:
tenay. Landschaftegemilde, Zeichnungen und
Radirungen desselben waren in den Pariser Sa-
Tons seit 1818 auszestellt.
‘Von ium radirt:
1) Ansieht von Lillebs Bet. : A. de Bar de
‘et se, Agua forti 1845. 1, 123 millim, Br. 161
1. Vor der Sehritt,
lie, Landschaft mit elnem
wisser und einer Hitte zwischen zvel
Ber: de Bar. -H, 148 allio.
Br. 235.
3) Gegend
‘Adve, de Bar pinx. et
us dem Berner Oberland, 1845, Ber
tistes,
gekommen die Insehrifts Vue prise
és de Ste, Maure. Salon de 1816.
'5) Abbaye dos Roches. H. 150 millim, Hr. 237
1, Der Hagel im Hittergrunde rechts mit 4
Ranmen, Bez,: Are de Bar, Aqua fort
1846. Titel: Ruines de V’Abbaye de Roches
appartenant A Mr, Le Cle, de ly Villa
mols,
U1, Der Himmel und der Hiigel
beitet, letaterer hat 6 Baume.
UANBAYE DES RoCITES.
6) Une ferme. In: Journal
‘A. de Bar, Aqua forti 1846. 1H.
Br. 234,
1, Ohne den Titel.
M1, Mit demselben,
ud Gers
Titel
les Artistes, Ber
144 milli.
Pierro Aloxandro de Bar _ Johan Bara. 685
7) Intérieur de forét, Bee.: Ade do Bar aqua forti | zabl von Zeugnissen aus den J. 1625, 1630, 1632
1845. H1. 123 miliim. Br. 14, —33, 1637 — 1646 u, 1650—60 erhalten: und
1. Obne den Titel,
II, Mit demselben,
8) Intérieur de forét. Bez.
1847. Oben gerundet, H. 133. mil
1. Vor dem Titel.
II, Mit demselben.
er
Adee de Bar aqua forti
108.
AL, Mit demeelben.
10) Studienbl. Im Mittelgrunde einige Baume,
‘Vordergrunde Felsstiicke, Gebtsch wud ein klei-
nes Gewasser. Bez.: A, de Bar 1847, H. 74
milli, Br. 118,
11) Le premier rogret. Landschatt mit
‘mal, vur demselben die verhillte Gestalt eines
Mannes, Bor.: Adre do Bar del, ot sc. aqua
forti 1848. Im Rand vier Verse von Lanuartine.
4H. 143 miillim, Br. 104,
1. Vor dem Titel
HI Mit demselben
12) Entrée de bois. Bei
‘aqua forti 1848. 1
I. Vor dem Titel:
IT, Mit demselben,
Bez,
ta) be Suit ISH
hy
213 mili, Br. 288.
15) IMustrationen fiir: Le Lac de Lamartine, Paris,
Curmer. 1861,
16) Calvaire. 1565,
3. Le Blane,
em Gi
+ Adre de Bar del, et seulp,
Br, 105,
uel, — Bellier, Diet.
W. Engelmann,
Bara. Johan Bara (Barra oderdela Barre),
Zeichner und Kupferstecher, nach Ed. er Brug-
gen (s.u.) 1581 geb. 2u Herzogenbusch, 1625 als
Meister in die Lukasgilde von Antwerpen auf-
genommen, seit dem 1. August desselben Jahres
Bilrger dicser Stadt, + ebenda 1668 — nach dem
Urkundenbuch der Antwerpener Lukasgilile,
(Die biographischen Daten bei Walpole, Heino-
ken, Huber und Rost, Le Blaue, Nagler, Bryan-
Stanley demnach unrichtig.) Liingoro Zeit und
vermutlich zit verschiedenen Malen hat sich B.
in London aufgebalten. (8. die Bezeichnung
von No.2 und 52—63 der unten. aufgefiihrten
BIL.) Seine Stiche sind yroBentheils mithsam
gearbeitot und ziemlich hart; die ersten datir-
ten Bil. des Meisters sind am niichsten den
jbstichelarbeiten der Goltzius'schen Schiller
Clock, Braeu etc. verwandt, withrond die Orna-
monte (No. 53—6s) im franaiisischen Gesehmack
eines G. Legaré oder N. Cochin radirt sind.
Unaweifelhatt ist dies dersclbe Kilnstler, der
als Jan de Labar, do la Barro und do Labaer
— wie ersich selbst in urkundlichen Quittingen
unterachreibt — in verschiedenen Kirchlichen
Rechoungsbitchern und dem Urkundenbuche der
Lukasgilde 2u Antwerpen vorkommt: umd zwar
bald als Stecher, bald als Glasmalor, wie er
sich denn auch selbst (nach Huber und Rost
civige Malo vi i
Ueber seine Thiitigkeit in letatrer
sind uns in jenen Kirchenreetnungen cine Au-
zum Theil bestehen diese Arbeiten — gemalte
Kirehenfenster — noch heute. So im Haupt-
schiffe der Jakobskirche der hl. Martin seinen
Mantel mit den Armen theilend, in der fritheren
Dominikanerkirche der Einzug Christi in Joru-
salem; der bekannte Maler ‘Theodorus van
‘Tulden machte im J. 1656 die Zeiehnungen zu
den Glasmalereien, mit donen B. ftir die Kapelle
Unserer Lieben Frau in der Michaols-und Gudula-
kirche zu Brilsse! beauftragt war. Fiir jeue
erstgenannten Malereien empfing B. Zahluagen
‘von 200 und 230 Gulden.
B. zeichnete auch die Fassade der Jesuiten-
kirche 2u Antwerpen, die er zugleich auf die
Platte brachte (s. das Verz, soinor Bll. No. 52.)
Vou ihm gestochen:
1) Susanna und dle belden Alton, HG
Barra se. 1508, Fol.
2) Susanna und die belden Alten in
sehaft. Joh. Barra fect Londini 1627. Fol
iy Bathsoba im Bad. ‘Nach G. W. (G. Weyer.)
Joann Basra seulpt 1603. A. de Later ex. Ful
1. Mit des Stechers Adresse
11, Mit der Adr. von A. de Later.
UL, Mitder Adr. von A. de Later u.H Focken.
1—1) 4 BI. Dio Geschichte des Tobias. Jo
fecit et excudebat. Nach Giov. Dom. Zapp
Br, 256 — 267 milli. Hl 188 — 194 ili
(ine Rand.)
Die Bil. haben folgende Unterschr
«ium viarum peritum sibi querit Tobi
Dias Mate suao valediit. ) Tobias prodi
coaite Divino, d) Tobias agell fussu piscem
ete.
8) Merodias mit dem Haupte des Jobannes. Quid
mater mall ete, Jobat! barea sculptor. Joh
ab Ach Inventor (J.von Achen). H. 178 mil,
Bi, 126 mill. (Ohne Rand.) s. Ba. 1.41. No
9-21) Folge von 13 BI. Christus und die Apostel
Das ersto BI, hat cine vierzcili
BI.
ben elt
Das BI. mit Cbrist
fibrigen BI, sin
aut No, 12
ramen: Joan bara seulp., im I
Winge tnventor. 4.
Dh. van dee Kellen,
22) Christus und die Jainger auf dem Wey
‘Emmaus. Links im Vordergrumd xwei Mit
‘le einen Baumstamm tragen, Joann barra fe.
qu. Fol,
1. Yor dor Adr. von A. do Later.
U1, Mit der Adr. desselben.
23) Dio bl. Magdalena betend. Joh. Barra foc. ot
excud, kl. Fol,
iach
24) Das jiingste Gericht. J Bara fecit in no-
rim, 1599, Oben im Rande: Hora est
de somo ete.; unten: Congregabuntu
omnes gentes etc, H. 2
25—28) Folge von 4 Bll. Szoncen aus der Geschichte
‘des verlornen Sohnes. Joan. Bara fecit. B, Cal-
hiox exeud. kl. qu. Fol. ¢
29) Das Gleichnlss vom Siemann. Abr. Bloemacrt
inv, Jo. Bara se, qu. Fol.
930) Landschaft, in der Luft Phaeton und Apollo,
Jo, Barra fe: Tm Rand: Vebiculum Solis Phae-
ton regere requirit. qu. Fol.
31) Jupiter und Juno. B. Spranger inv. Fol.
(Katal.von Weigel’s Kunstauction. 14. Juli 1870.)
32) Justitia, auf cinem Piedestal ; im Hintergrunde
Gerichtsexekutionen, Joannes bara fecit 1599.
H.121 mm. Br. 147,
‘Vor der Adresse von Baltasar Caimox
33-87) Folge von 5 Bil, Die finf Sinne, durch
‘mannliche und weibliche Halbiguren dargestell
H, 100 millim. Br. 73,
4) Das Gesicht. Phiitra velut coeco succedi
ete. Johannes Barra fe. H. Allatdt exc,
») Das Gehir. Dulel sonis avidas demauleeo
ocibus ete, Job, Barra fe.
©) Der Geruch. “Qui ridente datur formo:
virginis ote. Johan Barra fo.
4) Dor Goschmack. Ut Baccht ‘reereant pre-
stantia ete. Jo, Barra feclt,
¢) Das Gefubl. A votitis cobibeo manus con-
tractibus ete. Joban Barra fecit,
Simmtliche 5 BIL
I, Mit des Stechers Adrosse.
3841) Die vier Jabresteiten,
Oben die Zeichen des Thierkrei
Jedem BI. 4 lateinische Verse, in der Mitte d
selben der Name der Jaheszeit. Joann Barra sc
et exc. Fol. (Katal. Winckler. HI, No, 8579.)
42) Der Tod als Ueberwinder. Er stirzt, in der
Luft schwebend, einen Krieger von seinem Pferd
lund erhebt gleichzeitig dic Sense gegen drei
tanner (einen Kénig, Gelebrten und Bauer) und
ceine nackte Frau, die scblafend am Boden sitzen
und legen. Unten rechts: J, Barra fe. Br. 157
milli. H. 112 anillim,
Ph. van der Kellen,
‘Zwei Herren und z¥el
LL. Inuentor; rechts:
95 mm, Br. 134. In:
43) Das Konzert im Waldo,
Damen.
Brustbild, mit Veraierungen
Oval, nebst 2wel allegor. Figuren, welche di
Malerel nnd die Wissenschaft darstellen, 1622.
46) Christian M1. , Kurfarst von Sachson, "J. Bara
foc. et oxe. 1605. 4.
‘Auf cen ersten Drucken sAuguat I.s benanat.
47) Henry Falkland, Lord Viscount,
s Henrlette Marie, Konigin von Ki
49) Joachim, Graf von Orteuburg. 4
50) Lodowiek, Duke of Richmond and Lenox. P.V.S.
(Baul van'Somer), 1624. Fol
51) Pring Morir won Nasaau-Oranien. Fol
52) Dio Fassade der Jesnltenkircho ou Anterpe
Mit der Inseheitt: Nobiisimis Amplissimisque Ds
minis D. Gregorio del Plano ete, ete, hoc august
simi eelebersimique tomph domus profeesue Soe, Jo
0, frontispicium debith ebsequii ergo Jou
Labarre D. C. Q. — Das Blatt it ber. Pettus
Huywons Bragen ‘Jou. “Atchitectatus est,
= Soannes do Ia Barro imaginwan p'tor delineasit
in aere sculpt ot Fa.
'93-64) Folge von 12 Bll, Ornaments. (Sehr lang
Nieulue Rowsseel
dischen Meistern flir die Histo
Charles Blane
mit Gerard gemeinschaftlich ausgefibrten Bll
sind bezeichnet: B.G. Auf Holzschnitten Bara’s
findet sich das obige Monogramm. Ausserdem
eel ornativsimo generosissima alg. variarum ar-
tim peritivsimo iro: Domino G. Heriot.
Dis Bu.
‘Titel HL 122 ith
ait 1 elim
i
he
iyctenkonal hanteren,
ius Rowsseet gedruckt by J.
8 Nagler, Monogr, II. No, 1903, IV. No. 135,
|. Fer Bruggen, Histoire métallique et
histolre de la gravure d'Auvers. — Ph. Rom-
bouts en Th, van Lerlus, De Liggeren et.
der Antwerpsche Sint Lucasgtide. 1, 608 ff I
82,
W, Drugutin u. W, Engelmann,
Bara. Jean Bara, Kupferstechor und Holz-
schneider in Paris, geb. um 1812. Er ar-
BB witeto sfters in Verbindung mit Gerard,
unter anderen die Holzschnitte nach hollii
des peintres vou
und 2). Manche der
‘Kam. Jo. 1686
unter Ne
ignirte er auch: J. B. oder in weisser Sebrift
auf schwarzem Grund: Hi
Von ihm gestochen oder geschnitten
1) La vache qui se miro, Nach P. Potter. Dau-
bigny del. Bara-Gerard sculp. H. 160 mil-
Jim. Br. 134. Tn: Histoire des peintres, par Ch.
Bano. 1848.
2) Les Muletiers. Nach F. Moucheron, Dau-
bigny del. Bara et Gerard sc. bends, H.133
millim, Br. 107.
3) Les Economies du Portior. Bara-
HL. 146 millim, Br. 230,
4) Les trois Ages, 1793, 1812,
Pottin. H. 145 millit, Br.
5) Les Sapeurs sous la lol. . do garde nationle.
Nach Doms. H. 155 milli, Br. 230.
6) La Mode d'anjourd’hai. 1847, Nach Dems
-H, 150 millim. Br. 231.
Le Blane, Manuel, —
No. 1936. 1987.
rd ee.
1846. Nuh Hl.
ager, Monogr. It
W. Engelmenn
Barabis, Michaol (nach Andcren Niko-
laus) Barabas (oder Barabahach), Maler
Jgeb. 1810 xu Markosfalva im Szeklerland. In
dirftigen Verhiltnissen aufgewacheen und vou
‘Vater zum geistlichen Stando bestimmt , folgte
er dennoch frilhzeitig seinor Neigang zur Kunst
‘Nach cinem kurzen Aufenthalt in Hermanastult
und Klausonburg, wo ihn cin Haliener im Oel-
alen unterrichtete, fand or in Wien Rath und
Unterstittzung bei seinem Landsmann, dem Ma-
lor Marko, und erhielt, neunzehn Jahre alt, Zt-
‘tritt zur Kunstakademie. 1831 wieder in Klau-
senburg, malto or das Portrit Kaiser Fran Il.
in Lebensgrisso filr das dortige Lyceum, reiste
dann nach Bukareat und lies sich spkter, nach
_Miohsol Barabis_——
Gregorio Barambio. 687
demer Italien besucht, in Pest nieder (1834), woer
um Mitglied der Ungarischen Akademie ernannt
wurde. Unter den zablreichen Portrits, die er
hier, in Griifenberg und Erlau maite, finden sich
die Bildaisse vieler hervorragender Perstnlich-
keiten, die des Grafen Steph. Széchenyi, Ladis-
laus Pyrker’s u. A. Auf einer Rundreise durch
Europa (1847) malte er die Portrits des Palatin
Joseph, Fr. Lisat’s a. A. Fiir Almanache und
Modebliitter, sowie fiir Mailith’s Taschenbuch
lieferte er zahlreiche Bildnisse (GUrgey, Klapka)
und ideale Képfe, die er zum Theil selbst auf
Steine zeichnete. A. Ug.
Nach ihm lithographirt:
5) Ludwig Kossuth; fast Kniestick. Barabas fecit
1848t 4.
2) Das ungariseho Ministorium von 1848. gr. 90.
Fol
438) Ira Aldridge (Neger), Schauspicler. Hartbild.
ile. gr. Foi.
ai Haset = Barth, Singer (ged.
1813). Kuiestick, Mit Facsimile, 1852. Fol
W. Engelmann,
Barabé. Barabé, Architekt und Radirer in
der ersten Hilfte des 18. Jabrh., gob. zu Rouen,
‘um 1730 in Paris und Versailles thiitig. Er war
einer der ersten, dio in Aquatintamanier (Gra-
vure dans le gotit du Invis) arbeiteten.
‘Von ihin radirt
1. 2) Studienkopte
2 Rouen chee I
3. 4) Studienkipfe.
a Rouen chez Pauteur. ge. Fol.
3—10) 6 Bil. fOr: Recueil de plusieurs parties
a’Architecture de differents maitres, herausg.
von Dumont, 4.
11) Coupe ot Plan d'un Temple Antique . . & Nocera
‘de Pagani, entre Naples et Salernes. Fir: Vo-
yage pittoresque de Naples et de Sicile. 1M. 171.
Dioses Bl. ist bex.: Barnabé (sie).
12 u, 13) 2 BI, Temple de Paestom. Paris. 11. 298
lim. Br. 366.
5. Fiorillo, Geschichte der Malerel. 111.
Le Blanc, Manuel.
W. Engelmann
Barabbino, Simone Barabbino, Maler aus
Polcevera im Genuesischen, in der ersten Hilfte
des 17. Jabrh. in Genua und Mailand thiitig. E:
lernte bei Bernardo Castello, der, wie Soprani
hit, auf sein Talent ciferstichtig warde und
in deshalb aus seiner Werkstatt verwies. Von
Barabbino’s selbstindigen Arbeiten in Genus
hebt Soprani besonders ein Gemiilde in der Au-
nunziata del Guastato hervor: Der hi. Diego,
ein Kind heilend. Die goringo: Anerkenmung,
die B. in seiner Heimat fand, veranlasste seine
Uebersiedelung nach Mailand, wo er rasch 2u
Anselien gelangte. Fur die dortige Kirche 8. Gi-
rolamo malte er cin Altarbild, Die Madonna mit
dem Leichnam Christi und zwei Hoiligen, das
von Lanzi als eine sehr tilchtige Leistuny be-
acichnet wird. Spiiter begann B. einen Handol
init Farben, der sehlochton Erfolg hatte; er ver-
Jor sein Vermigen md starb im Sehuldge-
fin
s Soprant, Le Vite de’ pittorl ete. genovest,
p. 88. — Lanzi, Pitt. It, V, 256, — Bossi,
Guida di Milano,
Barabino. Carlo Francesco Barabino,
Architekt, geb. zu Genua den 11. Febr. 1765,
+ daselbst den 3. Sept. 1835. Er gehirte au den
Ktinstlern, welche uninittelbar vor und mit der
franzisischen Revolution von der Kunstweiso
des Rokoko sich vollstindig ab- und einem stren-
‘gen Studium der Antike zuwendeten. In Rom
unter der Leitung des Giuseppe Barberi gebildet,
erhielt er 1759 bei einem Konkurrenz- Ausschrei-
ben der Akademie von 8. Luca fiir einen Thea-
terentwurf den Preis und beschiiftigte sich min
namentlich noch mit dem Studium der klasei-
schen Ueberreste. Nach Genua zurlickgekebrt,
wurde er zum Stadthaumeister ernannt, durch
Untriebo dieser Stelle zwar bald eutsetat (1798),
nachher jedoch vou der Gemeinde zum Entwurf
vou Fest-Dekorationen (zur Krinung Bowa-
parte’s) ete. wieder verwendet. Auch wurde inn
die Restauration und der Ausbau von Paliisten
(z. B. Brignole Sale in Albaro} , sowie die An-
lage neuer Strassen ete. Ubertragen. Im J. 1818
‘wurde ihm vom Kinige von Sardinien das Stadt
baumeister-Amt wieder anvertraut; damit fiel
ihm der Entwurf und die Ausfiihrng aller
Sffontlichen Bauten zu, sowie aller baulichen
.| Erweiterungen und Verschinerungen der Stadt.
Indessen blieben viele seiner umfassenden Pline,
denen man Hinnelgung zu allzugrosser Pracht vor-
warf, unausgeflibrt. Auch der Entwurf zu dem
newen grossen Friedhofe riitrte von hm her;
doch starb B. iiber dessen Ausarbeitung an der
Cholera. Seine Biiste wurde zur Ehre seines
Andenkens in der Akadewie aufyestelt,
8. F. Ali zert, Notizie dei Professor! del Disexno
in Liguria, til. 717,
138 ebonda in Hole geschnitten von
Barabino, Nicol Barabino, Maler 20
Genua, geb. dasclbst um 1833. Er machte sich
1859 mit einem grossen Gemilde.» Consotatrix
aftiictoram« fiir das Hospital zu Savona be-
Kannt und fand spiter grossen Beifall mit einer
Darstellung des Todes Bonifazius’ VIN. (im Be-
tzo des Consuls Schmidt zu Livorno,
+. F. Alizeri, Notizio ote. 11. 440, 441
Barambio, Fray Gregorio Barambio,
spanischer Ménch aus dem Orden della Merced
Calzada, der in der ersten Hilfte des 18. Jabrh.
im Kloster se ie Male-
ci fibte, 1738 malte er fiir die Kirche dieses
Klosters einen hl. Pedro Nolasco.
ni, Eneiel,
5, Hermudez, Dice, —
688 Glykeri Baraneski_ :
Giovanni Battista Baratta.
Baranerki. Glykeri Baranezki, Form-
schneider des 18. Juhrh, 2u Kijew.
‘Von ibm geschnitten :
1) Das Titelblat in dem Buche: sMbeayoeaom
Kien 1718+ (Kalender, Kijow 1718): Christus
in. ertbischéflicher Klcidung; zu Seiten die
Muttorgottes und der hl, Johannes: im Rab-
dig Datstllong von drelssgTellg
ten die Ansieht des Kijew'sehen TUhI
die bh, Antonius. und Theodosius
terschrift: sTankep,
2) Bbond. BI. 264. Die Ge
3) BL. 57 im Biche:
1722. Kijew: Der Ay
} Potrus, sitzend,
sGrapenn cet.
ie
5. Ponmwenil, Pycex. pan. (Rowinskl,
Huss. Gray.) Moskau 1870. p. 155.
Eid, Dobbert.
Baranin, Rados Baranin, Architekt des
44. Jahrh., geb. zu Antivari in Albanien, Im
J. 1336 fthernahin er, laut eines noch vorhande-
non sebriftlichen Kontraktes mit dem Steinmetz
Peter von Cattaro, den Bau des schiinen Bene-
diktinerklosters von Cattaro in Dalmation,
welches er auch vollendete. Andere Arbeiten
desselben sind nicht bekannt.
J, Kukuljevie
Baranow. Nikolaus von Baranow,
Porteit- und Genremaler, geb. 1610 in Esthland,
taubstumm. Er kam als Pensioniir des Kaisers
von Russland 1829 nach Berlin in das Atelier
des Prof. Wilh. Wach; spiiter lebte er in St. Pe-
tersburg. Von Genrebildern des Ktinstlers sind
dekannt: Der Waffenherold, Jiiger am Brunnen
unter seinen Povtrits eine groBe Rethe von
\dnissen russischer Schauspieler und Schau-
ows, der Stemjonows, Pouomarew's, Botechen-
s Raczynski, jeueren deutschen
Kunst. 11, 37 ows Artikel:
sEinige Briefe 8. F, Sehtsehedrin'se in der Kunst
zeitsehe, der Gosellsch. der Kunstfreunde zu
Moskau, red. vom Grafen A. 8. Uwarow, p. 185.
Barata, Lazart Barata. Kramm (s. u.)
zitirt ein Notariatsprotokoll vom 19. Okt. 1629,
in welchem ein Maler dieses Namens, in Utrecht
wobnhaft, als Schuldner eines Biirgers von
Utrecht, David Symonsz, aufgefthrt wird. Ob
dieser Maler, bemerkt Kramm, mit Laurens Ba-
ratta (6, diesen, verwandt gewesen, bleibt un-
Famim, De Levens en Werken ete,
Barata, 5. Baratta.
Baraterio, 5. Barattiero.
Baratieri, ». Barattioro,
Baratta, Francesco Baratta, Bildhauer,
| ziemlich gemiissigt auftritt.
Sobn eines Steinmetzen in Massa di Carrara,
$1666 2u Rom. Er war einer der geschicktestes
Schiller Bernini's und arbeitete lingere Zeit als
dessen Gehilfe. Im Auftrag desselben filbrte er
fiir den Altar der Kapelle Raimondi in 8. Pietro
in Montorio zu Rom ein Relief aus: der hi. Fran-
iskus, die Wundenmale empfangend ; fir dea
von Bernini entworfenen Hauptbrunnen auf der
Piazza Navona in Rom die Statue des einrt
Fiussgottes, der in der Gestalt eines Molen ea
La-Plata- Strom darstellt, cineder besten Figurea
des Kilnstlers, in welcher die Sanicr Bernini
In 8. Nicolo di
‘Tolentino zu Rom arbeitete B. an dem nach
Algardi’s Pliinen (6. diesen) ertichteten Haupt-
altar die Engelfiguren im Frontispiz. Von deo
Uubrigen sohr zablreichen Arbeiten des Klinstlers
wurden mehrere von August II. fiir Dresden
erworben ; Herkules, Marsyas, Kleopatra,
kretia, Herkules und Omphale.
Nach ihm gestochen
1) Statue vom Brunnen auf der
Hom, Rio della Plat
din: Raccolta di Statue
Maffei. Roma 1704. Fol.
2) Herkules, Marsyas, Kleopatra. Lakrotia, Het
ales und Omphale, 5 RM. in: Le Plat, La eu
Torte du Roy de Pologne. Vrresde t
8. Bellort, Le Vite etc. ».
Le Vite ete. pp. 360—
de’ Pittort ote, I. 43) — Cicognats
Storia della seultura. Ii ani, Fncicl
— Campori, Memotic Biogratiche, 1873
p.m
iazza Nasoua i
“415.
1
Giovanni Battista Baratta, der ilteste
Bruder des Vorigen, nach Zani Architekt und
Schriftsteller, und nach Cean Bermudez eben-
falls Schiller ‘Algardi’s. Titi (s. unten’ schreibt
diesem B. die Ausfitbrung der Kirche 8. Nicols
di Tolentino zu, die aber nach Baglione’s und
Pascoli’s Zeugniss das Werk des jtingsten Bri
ders, Giov. Maria B. den folg. Art)
Ein Sohn desselben war Bildhauer und wurde
aus Carrara nach Spanien berufon , wo er t¥i-
schon 173) und 1740 am Palast S. Ildefonso die
Karyatiden und sonstigen plastischen Dekora
tionen der Fassade auf der Gartenseite ust
Zeiebnungen des Yabarra ausflhrte.
2, Vinge de Espaii, X. 122
Fr. W. Unger
Giovanni Maria Baratta, derjtingste Bot
derdesVorigen, Bildhauer und Architekt, Scht!
Algardi’s. Im Auftrag seines Gdnners, des Prin
‘cipe Camillo Panfili, erbauto er nach dem Tole
Algardi’s (s. diesen} dio Fassade der Kirche 8
‘Nicolo da Tolentino in Rom (nach Pascoli auch
dio Kirche selbst). Fir S. Agostino daselbs
fertigte er dic Statue des hl. Tommaso. Alganti
Dodiente sich seinor HUlte bei verschiedenen
Carlo Barats _
Bauten, insbesondere bei dem Bau der Villa
Pamfili vor dem Thore 8. Panerazio.
Bellet a. ie
Le Vite ei 61. — Pa
tort ele. I 4i8,—- Campor, Meworle Blo-
srafiche. 1873. p. 17.
Baratta. Carlo Baratta, Malcr und Ra-
direr aus Genus, Anfang des 17. Jahr
Yon ihm radirt
mit dem Kind, welches einem Bischof eine
Feder reicht; vor letztorem ein Engel, der Buch
und Tintenfass halt, Rechts unten: Carlo Ba-
rata, In der Manter des Rieel,-H, 118 m
br. 87,
s Zant, Enciel, Wessely.
Baratta, Alussandro Baratta, Zeichn
und Stecher, zuNeapel thiitig in der ersten Hillfte
des 17. Jahrh
‘Von ihm gestochen :
1) Vero dissegno della nobilissima cavaleata etc
nzug des Herzogs von Alcala in Neapel
ug. 1629. 6 Bil, fricsartig. qu. Fol.
ig: D. Ferdin
Alcala ete.
2) La Citta di Napoli com la nobilissima Cavaleata
dembre ne} 1630 nell’ uscita
Fante D. Mari
ina d'Vngaria. 6 BIL,
» Le Blane, Manuel,
W. Enyetma
Baratta. Laurens Baratta oder Barata
genannt Baratta Romanus), Landschaftsmaler
und Radirer der holliindischen Schule, in der er-
sten Hiilfte des 17, Jahth., vermutlich in Floren
geboren. Er lebte liingere Zeit in Rom und
wurde 1629 als Meister in dic Malergilde vou
Utrecht aufgenommnen.
Von ihm radirt
1) 12 NI. italienisehe Kui
latdshafton wt
Staffage, In Niculant’s Manior. Auf de
BL: L. Barata in, scul. et ex. qu. Fol
1322) 100.
Numerirt, Auf dem ersten Bi
et ex. Die BIL 1, 5
C. Dankests excuait. (V
sandio B. augeschrieben.)
». Van Eynden en van der Willigen,
schiedents ete, — Ie Blane, Manuel,
W. Engelmann,
ni Baratta und sein Bru-
der Francesco, Maler, in der zweiten Hilfte
des 17. Jabrh. in Berlin thitig. Der orstere hatte
die Aufsicht tiber die kurfiirstliche Gemiildoga-
lerie und starb 1687, der letztero 1700, Ob die-
selben zu den vorher genannten Kilnstlera in
verwandtschaftlichen Bezichungen standen, ist
unbekaont.
8. Nicolai, Nachr, von Kiinstlem Berlins, p. 41,
Gee
Baratta, Giova
Meyer, Kasstler-Losikos. I,
Baratte. Giovanni Jacopo Baratts,
Maler von Carrara im 17. Jabrh. Er soll
grosse Tafel des Hauptaltars in der Kirche S.
Giacomo daselbst gemalt haben,
s. Repetti, Sopra VAlpe Apu
p. 86. — Campori, Mei
1873. p. 18,
Firenze 1820,
ie Biograttche :
Baratta. Conte Giovanni Baratta, Bild-
hauer, geb. zu Carrara 13. Mai 1670, + daselbst
21. Mai 1747, Unter der Leitung der florentini-
sehen Bildhauer Fogxini und Soldani ausgebil-
det und in Rom dureh einen Preis ausgezeichnet,
erhielt erbald fiir Gen ua und Turin zabireiche
Bestellungen: und zwar sowol flir yornehme
Private als fir Kitchen. Darunter sind hervor-
zuheben in Gena: zwei Statuen der Kleopatra
und Artemisia fllr den Palast Durazzd {jetat
Keaigh, Schon); die Grabuilor dee Giulio und
ancesco Spinola in der Kirche 8. Caterina;
in Turin: die Statuen an der Kirche 8. Teresa,
die Statuen an der Fassade des kinigl. Palastes
(1720), die Statuen der vier Kirchenviter in der
Kirche deila Veneria. Fiir Livorno atbeitete
er don Altar del Sacramento im Domo, sowie
das Bildwerk flir den Hauptaltar in 8, Ferdi
nando. Auch Florenz, Pistoja, Pisa und
Lucca ethielten Werke von seiner Hand, Flo-
renz die Gruppe des Tobias und Raphael fiir
S. Spirito ete., Pistoja den Hauptaltar mit
awei Statuen filr 8. Giovanni Battista, Lucea
don Altar de! Sacramento fiir S. Ponziano. Die
Leichtigkeit, mit der er im Geschmack s
sogat im J. von Seiten des Konigs einen
Ruf nach England, dem er aber nicht gefolgt 2a
scheint. Als Auszeichnung fitr seine Werke
verlich ihm der Herzog von Massa den Grafon-
titel
8. Soprans, Vite de’ pittori ete,
3 — Ratti, Istruzione per
= Ausge IV
1. 6,
pori, Memorie Biographiche. pp” 20.
Baratta, Andrea Baratta, Bildhauer von
Carrara in der zweiten Hillfte ‘des 17. Jahrh.
Er fiilrte verschiedene Arbeiten insbesondere
fiir Modena aus: die Biste des Herzogs Franz
IL. Getzt im Treppenhause der kénigl. Galerie’,
2 allegorische Figuren fiir die grosse Treppe des
herzoglichen Palastes, Neptun und Amphitrite
fir den Brunnen im Hofe Iben (1690) und
zusammen mit Andrea Vaunueci den Altar fiir
dic Kirche del Voto. Ueber das letatere Werk
erschien die Monograph
G. Angoltini, 1 marmi santifieati alla gloria
«di Gesu Croceflss, in un altare eretto nella chiosa
della Madonna del Voto ete. ete. In Modena 1694.
s Campori, Memorie Biografiche, 1
pp. 19.380.
Pietro Beratta
Baratta, Pietro Baratta, Bildhauer in
Carrara um 1695. Thm schreibt Ratti ‘s. unten)
das Denkinal der Kardiniile und Piipste mit En-
geln in der Kapelic Casoni des Domes au)
Sarzana zu,
s Ratt) delle pitture ete, della
Riviera di Genova. p. 47
Baratta, sich folgende 2wei Bild-
hauer dieses Namens, gleichfalls von Carrara, die
woi wie auch die fritheren einer weitveraweig-
ten Familie angehiren, angeflrt
Giovanni Gi
fithrte mit Hutte
statuen des Day
am_ Marienaltar
aufgestellt warden.
5. Ronchini,
|. Er
eines Bruders zwei Kolossal-
und Joachim aus, die 1722
in der Steceata zu Parma
ihm sind folgende Werke : der Altar in der Kirche
der Madonna delle tacrime in Carrara (Vertrag
vom 23, Juli 1722); Statue des Castagnola. fiir
das Hospital degli Incurabili in Genua (Ver-
trag vom 24. Oktober 1724); die boiden allego-
rischen Figuren der Jungfriulichkeit und der
Demuth flr die Steceata zu Parma (bestellt
4726, vollendet 1736)
s, Varn, Elenco di document! artistiet. Genova
1861. p. 16. — Ronchini, La Steccata di
Parma.
Baratta. PietroBaratty, Bildhauer in Ve-
nedig, in der orsten Hilfte dos 1
beite fir die Fassaden der Jes
derjenigen von S. Eustachio und den Altar der
Kirche 8. Sebastiano (fiir letztoren zwei Statuen,
Joseph und Anna). Als Hauptwerk des Kiinst-
lors gelten die Statuen u, Basreliefs am Grabmal
des Dogen Bertucei Valier in der Kirche 8. Gio-
vanni e Paolo in Venedig. Mebrere seiner
zopfigen, sehr unbedeutenden Skulpturen, di
allegorischen Figuren des Ruhms, der Stirke,
der Pracht und der GroBmuth, kamen zur Zeit
August's IT, nach Dresden.
Nach ihm gestochen
La Renommée, la Magnificonce, la Dravoure, la
Magnanimité. Gest. von Chr. Ph. Lindemann,
Fol,
5. Cleognara, La Stor
dolla Senttura, TI, 105.
ico, Sulla Archi
in Venezia, p. 445. — Fr. Zanotto,
Guia di Venezia, 1863. pp. 265. 309,
128,
Giuseppe Antonio Barattad J., geb.in
der awoiten Hilfte des 18. Jahrh., lebte noch 1816.
Von ihm ist namentlich zu bemerken, dass
er dem franzisischen Bildhauer L. Gayard bei
der Ausfilbrung des Denkmals fiir den bl. Bern- |
Antonio Baratta.
hard in der Abtei von St. Clairvaux behillflch
war und nach dessen Tode (1758) den Auftray
zur Vollondung erhielt, die tibrigens durch die
Revolution unterbrochen wurde.
5. Giornale Romano delle belle arti, 1784
Baratta, Antonio Baratta (oder Ba-
ratti), Kupferstecher aus Florenz, in der zwei-
ten Hailfte des 18. Jahrh.
Von ihm gestochen
1) Maria mit dem Kind, Nach 0. Mar:
Liktruria pittrice, Oval. gr. Fol.
2) Der hi, Joseph, das Kind haltend. Nach Guido
Reni. Fol
He In:
58) Der dornengekrénte Christus, Baste, Nach Fr
Matotto, Oval,
4) Der Sturz der Verdammten, Nach Scorsi
qu. Fol
5) Verziickung dos bl. Franz von Assis}, Nach F.
Yanni, Fol
mit gefesselten Hinder,
Nach Fr. Maiotto. Oval
7) Sanctus “Hieronymus Acmilianus. Halbf
Nach J.B, Plazetes, 4.
8) Die hl. Theresia. Nach Dems. Fo
9) Leben’ und Martyriam der hl. Ursula,
Vine, Carpaceio. Fol.
1015) 6 Bl. Religionsgebriuche der Juden, PA
Novelli inv. qu, Fol
1621) 6 BN. Religionsgebriuche der Kaern. P. 8.
Novelli inv. qu. Fol.
22) Marcia de’ Giudiel @Armi (Aufeug der Kampt-
rider). A. Pett tot inv, Dom. M
‘Ant, Barat ne. Zu: este celebrate in Farms
per le nozze del Infante Don Ferdinando elle
‘Archidachessa Marla Amalia, Pants, 176!
Roy. Fol,
23) Dessin du epectaclo — donné par decret du
Senat au Grand Due et & la grande Duchease de
Russie dans Je Théitro 4 8. Benoit d Venise le
22 Janvier 1782. J.B, Canale del, A. Be
rattlso. gr. qu. Fol.
24. 25) Hin alter Fischer am Meerosstrand. — in
Fleischer, der eine Kuh getddtet hat. Nich
Giorgio Gia codoni. Fol.
26) Bildniss des Papstes Benedikt XIV. Fol
27) Bildniss des Malers G. B. Cignarol,
DellaRosa. Kl. 4.
Nach
Nach
28) Bildniss des Rechtsgelehrten P. Giannone. 4
20) Bildniss des F. M. Giovanelli, Patriarchen von
‘Vonedig. Nac! Angeli. a1. Fol
30) Bildni Contarenus Secimdus, Equcs
ete, Halbflg, Nach Ludov. Gallina, Fol
31) BI furdie italienische Uebersetzung des Diction-
‘alee imythologique von Declaustre, —Venedis
1758.
82) BI. fOr: Recueil d’ostampos d'aprés les meilleur
tableaux du cabinet du Marquis de Gerial,
38) BU, fe: Antiquissimt Virgillani codicis -
ita et Pleturae; accedumt ex insigniorbns
Pinacothecis Picturae allae, vetares gemoee.
Anaglypha, Romae apud Vincentium Momldl-
num, Fol
s. Heineken, Dict. — Haber and Rost,
Handbuch. IV, 166. — Le Blane, Manwel
W. Engelmann,
Marcantonio Barattori
Genesio del Barba. 694
Beratterl. Marcantonio Baratteri (oder
Barattero), Ingenieur, geb. in Lodi, um 1500
thiitig.
Nach ihm gestochen
La gran Citth di Milano. Gest. von Gio. Paolo,
Bianchi, 1638 und 1664. Gr. qu. Fol.
5. Zaui, Encicl. — Le Blane, Manuel.
W. Engelmann.
ta Baratte
, im dor 2.
Baratteri; Giambut!
Architekt und Ingenieur, geb. in Lov
Hiilfte deo 17. Jabrhanderts.
Seine Sebrift: Architettura d'scque, divisa in VIII
libel. Piacenza 1650; in zwel Thellen 1653 w.
1699, Fol.
1, — Mazzuchelli, Serittori
Barattl, s, Baratta,
Barattiero. Niccolo Barattioro (Neuere
schreiben Barattieri, was nicht richtig 20
scheint), Banmeister und Ingeniour aus der Lom-
bardei, der in der zweiten Hilfte des 12. Jahrh.
in Venedig thitig war. Auf der Piazzetta daselbst
hat er die beiden Granitsiulen aufgerichtet, wel-
che der Doge Domenico Michele 1125 von sei
nem siegreichen Zuge gegen den griechischen
Kaiser mitbrachte. Ob diesolben aus Syrien,
‘oder aus Konstantinopel stammen, ist ungewiss,
‘Wabracheinlich sind sie Trophiien der Unterwer-
fung von Rhodus. Eine dritte Siule soll beim
Landen in Venedig in’s Meer xefallen sein; jene
zwei lagen mehrere Jahre, ohne dass jemand
wagte ihre Aufrichtung zu unternehmen. Erst
unter Sebastiano Zani, dem Nachfolger des Do-
menico Michele (1172— 1177) erbot sich Barat
tiero dazu, der seit einigen Jahren in Venodig,
lebte. Er verlangte daflr, ausser einer ans
igen Belohnung, das Privilegium, awischen den
Stiulen Spietbanken errichton zu diirfen (die letz~
teren wurdon erst 1529 vom Dogon Andrea Gritti
Jacopo Sansovino beseitigt)
ieses Privilegiums ethiclt Meister Ni-
colo vermmutlich den Namen Barattiero (Tau
scher, auch Tituscher).
Vou der Autrichtung der Siulen, die B
J. 1172 bowerkstolligte, eraihlt man die niim-
liche Anekdote wie von der Aufrichtung des
Obelisken auf dem Petersplatze zu Rom: sic
seien erst dadurch, dass man die zu stark
ausgedehnten Stricke mit Wasser bespritzt habe,
zum Stehen gebracht worden. Die Sockel und
Kapitelledor Siulen warden wahrscheinlich nicht
mit aus dem Orient heriibergebracht, sondern
von Baratticro hinzugefllgt; sie sind im byzan-
tinischen Stil gehalton, jedoch schr eigentiim-
lich behandelt, (8, die ausfthrliche Beschrei-
bung bei Mothes und die Abbildung eines der
Kapitelle bei Solvatico.) Erst viel spiiter sind
der bronzeno Markus-Liwe und die Marmorsta-
tue des hi. Theodorus auf die Spitzo dieser Sin-
Jen gestellt worden.
Von B. wird ausserdem beriehtet, dass er Ma-
thomatiker und Baumeister gebildet, Maschinen
um Heraufschaffen des Baumaterials auf den
Campanile erfunden und ein Modell zu der Rialto-
Brlicke gemacht habe. Nach diesem Modell kam
die Briicke, aus Holzbalken bestehend, die iber
cine Anzaht Barken gelegt wurden, 1180 aur
Ausfthrung. Es war wol dieselbe hilzerne Rial
tobriicke, die noch im J. 1252 eine Restauration
erfubr. Erst 1264 trat an thre Stelle eine auf
eingerammten Pfihlen errichtete Briicke.
5. Franc, San sovino, Venetia descritta (Venetia
1581), p. 116, — Selvatico, Snlla Archit. ©
sulla scult. in Venezia, p. Mothes,
schichte der Baukunst a. Bildhaueret Venedigs.
1
p. 137. — Fr, Zanotto, Gulda di Venez
1863. pp, 108, 112. 372,
Fr. W. Unger.
Barattini. Francesco Barattini. Einem
Meister dieses Namens schreibt Nagler (8. w.)
ohne nithere Begriiudung die mit dem Buchs
ben & bezeichneten Holzschnitte in Marozzo's
Feehtbuch zu, das 156 ir Modena, in neuer Be-
arbeitung 1568 in Venedig erschien; das dem 6
uf eluigen BMttern beigeigte-R soll nach sei-
Ansicht’ Romanus bedeuten. Wabrscheinlich
rihren diese frei und malerisch in vene
Weise behandelten Holzschnitte von!
her.
'. Nagler, Monogr. 1. No. 1612, 2040.
WW. Drugulin.
Barattini, Francesco Barattini, Formen-
schneider, Holzbildhauer w
geb. in Bologna, um
gabe Nagler’s 's. u.) zeichnete er als Stempel-
schneider mit den Buchstaben F. B. F. — Er-
wihnt werden zwei Holzschnitte, 8. Crispin mit
Crispian und S. Ali, die bezeichnet sind: F.
B. BOL. (der erstore 36 em. br. 25 em. h., der
letatere 6 em. br. 1 cm. h.) Méglicl
sind diese Schnitte Arbeiten Barattini's
8. Nagler, Monogr. Il. No, 196
W. Drugulin.
Barba, Juan Sanchez Barba, s. Sanchez.
Barba, Boiname des Galeazzo Rivelli.
Barba, Jacopo dolla Barba, Kunstgies-
ser in Florenz, Mitte des 16. Jahrh. s, den Art
Baccio Bandinelll.
Barba. Genesio del Barba, Maler,
don 17. Okt. 1691 zu Massa di Carrara
noch 1736. Er malte hauptsiichlich ‘Tapeten
‘Nachahmngen von Arazzi) und war mit sol-
chen Arbeiten in Rom fiir die Paliste Corsini,
Odescalchi, Pamfili u. a. vielfuch beschiiftigt.
Bildniss des Kanstlers: Se ipse p. PLA. Pazzt
s. Pazzi,
Hie Blogratieho, 187;
Sorie ete, 1. 35. — Cam port, Memo
pp. S1. 85,
sve
692 _Alonso Barba
Barba. Alonso Barba, spanischer Archi-
tekt, in der aweiten Hillfte des 18. Jahrh. Er
wurde von Andres de Val
stamente vom 16. April 1575
folger als Oberbaumeister der Kathedrale von
Jaen empfohlen, da er seit mehr als 20 Jahren
unter ihm an derselben gearbeitet hatte. Das
Kapitel stellte ihn als solchen an, doch blieb der
Baw nach wenigen Jahren, nachdem Barba den
Bau der Sakristei 1577 zu Ende gefilhrt hatte,
aus Mangel an Geldmitteln liegen, und wurde
erst 1634 wieder aufgenommen.
s Llaguno, 1. 132, 1.191, 11, 36, — Cean
Bermudez, Diccionario, V. 100.
Fe. W. Unger.
Barbabin. Francois Barbabin, Land-
schaftsmaler und Radirer, in der ersten Hilfte
des 18. Jahrh. thitig, wahrscheinlich Franzose.
Seine Arbeiten orinnern an dic Art Abraham
Genvels’, dessen Schiller er vielleicht gewesen.
‘Von ihm radirt
1) Wasserfall mit doppeltem Sturz.
in ot fecit 1710.
2) Bin m
3) Hotes
P. Barbabin
Bez. FP. B,
4) FelMge Landebai Bex. F. Jedes Bi
8 matn.y be, 62 mm.
cRoune » Le Peintre-Graveur. 11. 313.
= Nagler, Monogr. 2, No. 1944.
Barbaglia, Giuseppe Barbaglia, Genre-
maler der Gegenwart in Mailand. Von seinen
Gomiilden auf den Kunstausstellungen daselbst
fand namentlich =die Trauunge wegen der wit-
kungavollen Einfachheit der Bohandlung Beifall.
8. Liltzow, Zeltsehr. f, bildende Kunst (1869).
1, 22,
Barbalonga. Juan de Barbalonga, Bei-
name des J. Corn. Vermeyen,
Bs
‘balonga, Beinaine des Antonio Riccl.
Barbalonga. Antonio Barbalonga, aus
der ealen Familie der Alberti (hiiufig verwech-
selt mit Ant. Ricci), geb. 1600 zu Messina, + da-
selbst 1649. Er studirte die Malerei int seiner!
Vaterstadt bei Simone Comandé, dana in Rom,
der Schule des Dominichino, dessen Manicr|
sich vollkommen zu eigen machte, wie
die Himinelfabrt der Maria in $. Andrea’ del
Valle zu Rom und noch mehr das groGe Altar-
bild, die hh, Gaetano und Andrea Avellino in
einer Engelglorie, in 8. Silvestro a Monto Ca-
vallo beweisen, Tin J. 1631 kebrte er nach Mes-
sina zuriiek. Das erste Bild, das er hier malte,
war der hl. Filippo Neri in der dortigen Kirche
dell Oratorio; cin anderes Gemiilde in der niim-
lichen Kirche, cine Pieti,, hat die Insehrift: An-
tonius Aliberti Barbalonga 1634. Als das Haupt-
werk unter den zablreichen ilbrigen Gomilden,
‘tie er flr verschiedone Kirehen Messina’s aus-
fubrte, gilt die Bekehrung des Paulus in der
Klosterkirche der bl. Anna. Fur die dffentlicke
Galerie in Messina malte er eine Anzahl Bilder,
ie vom Conte di 8. Stefano nach Spanien ge-
bricht wurden. (Eines derselben, die -Signors
della Letterar, ist in der Ieonologia Samperi
sgestochen.) Einige Bilder des Kiinstlers werden
alsin Palermo befindlich erwibnt (in der Ga-
lerie des Principe di Belmonte und in der Com-
pagnia dol Sangue di Cristo). Tm Museo del
Prado au Madrid ist yon ihm eine bl. Agathe
(Im Katalog Madrazo’s (8. unten! wird er mit
Ant. Ricci verwecbselt). In seiner Vaterstadt
griindeto B. cine Materschule, dic lange Zeit in
Bltite stand,
Ueber scinein Messina noch vorhandenen Ge-
tmiilde — im Ospedale della Picté, 8. Gregori
S. Filippo Nero, 8. Paolo, S. Andrea Avellieo
S.Gioachiro — 5. unten die Guida vom J. 1541
coli, Le Vite ote, I. 46. — Passeri, Vite
de’ Pitt, etc. p. 47. — Lanzi, Storia’ Pitt
4. Ed. iI, 165, (Mit Ant. Rieet identiseirt,) —
Memorie de” Pittori Messinesi p. 1
Samper, Iconologia. p. 137. — Madrazo
Catalogo del Musoo del Prado de Madrid. 1. 13
— Guida por la citta di Messina. 1841. pp. 10.
4, 77. 88,
Barbaran, Louis Barbaran, franzisiseher
Zeichner und Stecher in der 2. Hilfte des
17, Jahrhunderts. Er gebirte dem Priimonstra-
tenserorden an und war im J. 1673, nach seiner
cignen Angube (s. u. No. 3), ordentlicher Kavo-
nikus von 8. Martin de Laon und Prior vor
Mi
‘Von ihm gestochen
Y) Auftiss und perspectivische Ansicht der
Primonstratenser Abtel, Letztere mit det Jab-
roszabl 1656, b. 316 mm. br. 412; einige Ab-
rlicke derselben mit einer vierzeiligen erlautern-
den Unterschrift.
3) Solssons. Plan Do la Celebre Et Royale Abbaye
de St, Jean des Vignes de Soistons, Delié
‘A Messicurs Les Prieurs, Senteurs, B
Laon Ordre de Praomonsteé Ht Prieur Curé de
Missy. Links onton: f,. Ludovicus, Barbar
Delincasit Bt sculpsit Anno 1673. 11,455 mm.
br, 522, — Eine. verkleluerte’ Wiederbolutg
dieses Bi, gest, von Etienne de Laplante.
s. Zant, Enclel, —Le Blane, Manuel,
Barbarelli. Giorgio Barbarelli, genaust
Giorgione, geb. um 1476, wabrscheinlich
‘Vedelago bei Castelfranco, 5; 1511 in Venedig,
neben Tizian der hervorragendste Meister der
venezianischen Malorschule des 16, Jabrhur-
derts. Er war vermutlich cin illegitimer Spriss-
ling der Familie Barbarella, die in der Gegend
von Castelfranco ihren Sitz hatte, seine Mutter
wahrscheinlich ein Bauermiidchen in Vedelagy.
Giorgio Barbarelli.
693
Luigi Pescari, in seiner Festschrift Per le Nozze
Pappati-Fabeni (s. u.) macht als Argumente fllr
diese Annahme geltend, dass in den Taufregistern
die Namen der Aeltern Glorgioue’s nicht ge-|
nannt sind und die Familie Barbarella erst 1636
die sterblichen Ueberreste des Kiinstlers, viel-
leicht um das Unrecht zu stilnen, dessen sich
die Vorfahren gegen ihn schuldig gemacht, vach
Castelfranco bringon und hier in der.alten Kirehe
S. Liberale beisetzen lie
Um die Zeit, wo Antonello von Messina durch | N
Einfiihrang der Ocltechnik die venezianische
Malweise umgestaltete, kam B. nach}Venedig,
in die Werkstatt Giovanni Bellini’s, wo er mi
dem viellefcht um ein Jabr jlingeren 'Tizian eine
Zeit lang gemeinschaftlich studirte. Sein selb-
stiindiges Auftreten bezeichnet den Anfang einer
neuen Epoche, den Beginn der hichsten Bliite
der venerianischen Malerei; die Befangenheit,
die bis duhin auch den voraliglichsten Leistungen
derselben noch anbaftete, hat B. xuerst villig
Tberwunden und so fitr ‘die Entwicklung der
venezianischen Schule eine idhnliche Bedeutung
xewonnen, wie Lionardo da Vinei fiir die der
Hlorentinischen. Bei Giovanni Bellini, dem
bedeutendsten Kilustler des venezianischen
Quattrocento, lisst sich in der letzten Periode
seiner kilustlerischen Entwicklung die befreiende
Wirkung, die sein grosser Schiiler auf ihn aus-
libte, deutlich erkennen, Tizian, nachdem er
Bellini’s Werkstatt verlassen, arbeitete mit B.
e Zeit lang gemelnschaftlich; er empfing von
ihm entacheidende Einflisse, und war e3 seinem
miehtigen Genie auch verginnt, den jung-
verstorbenen Meister spiter zu ‘Uberfligeln,
20 bleibt diesem doch der Ruhm , der grosse
und freien Stilentwieklung der vewezianischen
Malerei des 16. Jabrhunderts zwerst Balm ge-
brochen au haben. Bei den Zeltgenossen war et
hoch gefeiert und der Glang des ‘Tizian'schen
Namens hat den Rubin Giorgione’s nicht zu ver-
Fingern verinocht,
Nur sehr wenige V
erhalten; die Wandmalereien, die einen selit be-
trichtlichen Theil derselben ausmachten , sind
simmtlich, bis auf ganz geringe, kaum ne
werthe Ueberreste 2u Grunde xegangen, von der
grossen Menge von Bildern, die in den verschie-
denen Galerien Europa’s seinen Namen tragen,
werden ihm die weisten, wie die jlingsten For-
sehangen dargethan haben, mit’ Unreeht. 2u-
xeschrieben. Die wenigen Gemilde aber, deren
Echtheit nicht in Frage gestellt werden kann,
sind hinreichende Dokumente fiir die hohe Be-
dentung des Meisters und zeigen die Merkmale,
die von jeher als dic eigentiimlichsten seines
Kunsteharaeters bezeichnet worden sind, in voll-
Kommener und prignanter Weise,
Das koloristische Prinzip der malerischen Dar-
stellung,, das in der venezianischen Schule zur
cigentlichen Herrachaft gelangte, tritt bekaunt-
lich schon in den Werken Gio. Bellini’ be-
stimmnt hervor; schon bei ihm istdie farbige Wir-
kung in einem Grade betont, wie sonst nitgends
in den Bildern gleichzeitiger Italiener. Die gestei
gerte Accentuirang des Kolorits, die Erhohung
und Verfeinerung des Farbenreizes ist es denn
hon Vasari an den Werken Barba~
hhst und vor allem hervorhebt. In
der Biographie Tizian’s geht er sogar so weit,
au behaupten, dass diese Ausbildung des Kolo-
rits bereits bei Giorgione und soine1
nung 2ur Folge gehabt, dass sich schon bet ihnen
der Mangel der Zeichnung unter dem Reize der
Farbe verborgen habe, Die Biographie Tizi
findet sich erst in der 2. Ausg. der Vasari'schen
Lebensbeschreibungen (v. J. 1568); das Leben
Giorgione’s, das bereitsin der ersten Ausg. (1550)
erschien, enthilt noch keine kritischen Acusse-
rungen im Sinne der angefilhrten, Von Part
lichkeit der venezianischen Malerei_gegeniiber
war Vasari auf seinem florentinischen Standpunkt
awar schon dainals nicht fret; viellefcht aber war
jenerscharfe'Tadel inder Bioge.Tizian’shervorge-
rufen durch die Polemik im Dialog Lodovieo Dol-
ce’s (L'Aretino), der 1557 ersehien und die aus-
driickliche Absicht hatte, den Widersachern der
venezianischen Malerei entgegewzutreten. Gior-
gione gegentiber ist der Tadel Vasari jedenfalls
nichts weniger als gerechtfertigt. Die
heit des Formengeftibles gohiirt zu den
deutendsten und xrissten Vorziigen Giorgio-
ne's, Dass die Zeichnung als Begriinzung der
e des Kiinstlersind uns} il
Formen, die Linie als solche bei einer
heren Ausbildung der koloristischen Elemente,
insbesondere des Lufttons, an Strenge vi
liert, ist mit Nothwendigkeit in der Natur der
die Z
n Durehfithrungzwar
Mig
a Is Grundlage dersel~
ben von hidchster Vollendung. Ihre Vollkommen-
heitgehiirtsosehr: teristischenMerk-
Eehtiettsprechen. Ts Leben Glorione’s ribat
ibrigens Vasari selbst die Feinheit der Modelli-
rung, das Relief, die plastische Rundung der Ge-
stalten des Kiinstlersmitbesonderem Nachdruck ;
cer behauptet, dass in dieser Hinsicht die Kunst
Lionardo’s da Vinci, das feine Sfumato seiner
Licht~ und Schattenbehandlung auf Giorgione
von Einfluss gewesen, was durch den Umstand
Jan Wahrscheinlichkeit gewinnt, dass Lionardo
sich im J. 1500 eine Zeit lang in Venedig
In jeder andern Beziehung ist der Stil
von dem des gros
, dem der Formenausdruck doch immer
iieb, allerdings auf's wesent-
694
_Giorgio Barbarelli.
sich eine cigentiiwliche Verbind
weise der Bellini mit der Antonelto's vou Mes-
sina; namentlich das Vorbild dos lotztere
der feinen gussartigen Verschmelzung der Fur-
benmassen, in der fast metallischen Glitte der
Flichen deutlich wabraunehmon. Bald aber trat
an die Stelle dieser ersten, noch etwas spriden
Manier jene Weichheit der Behandlung, jene
tiefe und glithende Wiirme der Farbentine, mit
der min erst der volle und ganze Schein des Le-
ens erreicht ward. Vasari sagt, dass die au
gezeichnetsten Meister jener Zeit vou Giorgione
bekannten «lui esser nato per metter lo spirito
nelle figure e contraffar In freschezza della carne
viva pili che nessuno che dipingese non solo in
Venezia, ma per tutto Bel ihm zuerst zeigt
sich, vor allem in der vielgerithmton Weiehheit
der Karnation, jene feine malerische Charakteri-
jrung des Stofflichen, die zu den hervorragend-
sten Merkmalen der venezianischen Schule der
Bilitezeit geliirt, sugleich aber, mit dem voll-
entwickelten Reize dos Lebens, jene reiche
Schiinheit des Kolorits, die dem’ Auge eine
hichste Befriedigung gewilhrt, indem sie die
Sele poetisch stimmt. Niemals vorher, sagt
Burckhardt (s. d. Lit.), war das menschliche
Auge liber seine Reizfihigkeit, ber Alles, was
ihm Wolgefallen erregt, so genau befragt wor-
den. Dio Rilcksicht auf dieses Wolgefallen, die
feine Erwiigung der kiinstlerischen Bedingungen,
aus denen dasselbe resultirt, war aufdas entschie-
denste maaGgebend flirdie venesianische Malerei
dieser Epoche, die mit Recht eine Malerei det
hichsten Angenlust genaont werden kann. Zu-
gleich aber war die klinstlerische Auschauung
der Venezianer, ihre koloristische Empfindung,
wie ibre Formenauffassung in den Werken
dieser Bliiteperiode durchaus von einem idecl-
Jen Zuge beherrseht. Sie nidhern sich zwar nur
ersten Gedankenregionen der floren-
Smischen Kunst, sie sehildern mit Vor-
ye Szenen eines weltlich heiteren, genuss-
m Daseins, welches gleichsam in der
Mitte liegt zwischen den Huhen und Tiefen des
geistigen Lebens. Aber in diesen Schilderungen
entfalten sie cinen Reichtum pootischer {Em-
pfindung, eine Fulle malerischer Sehinheit, die
bei aller Lebenswitrme und sinnlichen Glut ein
entschieden ideelles Geprige trigt. Im be-
stimmtesten Gegensatze zu dem sogonaunten
Realismus spiterer Koloristen, spiegelt diese Ma-
erei die Welt der Erscheinungen in einer gereinig-
ton Kraft und leuchtenden Verklirrang der Farbe,
die man als Poesie des Kolorits bezeichnen kann.
‘Was den gegenstiindlichen Inhalt der Gemilde
Barbarelii’s betrift, x0 hielt er sich anfangs au's|
Merkiwmliche. Vasari erwint als frliheste Ar-
‘veiten desselben ohne nihero Bezeichmung eine
Anzahl Madonnenbilder, von denen sich, wie es
scheint, keines erhalten hat. Das bedeutends
Bellinesken Stils schon die ganze
it seines malerischon Genius erkennen
isst, ist die beruhmte Madonna mit den bh.
Franziskus und Liberale in der Pfarrkirehe 2u
Castel franco (s. u.). Jedenfalls aber hatte B
bereits vor der Ausfuhrung diesea Gemilldes den
Kreis der traditionellen Stoffe der religidsen
Malerei zuwellen verlassen, angeregt durch jene
genreartigen Schilderungen aus Gio. Bellini's
spiterer Zeit, in denen eine anmutige land-
schafiliche Szenerie den Sctauplatz legenden-
hafter oder mythologischer Vorginge bildet.
Ein ihnliches Darstellungsgebiet war es, auf
dem sich B. spiter mit besonderer Vorliebe be-
wegte, auf dem er seine originellsten und eigen-
tiimlichsten Werke schuf. Schon bei seinen
Zeitgenossen, deren Geschmack sich immer ent-
sehiedener von den Werken der ilteren religi
‘sen Malerei abwandte, war er vornebinlich ge-
schiitzt und bewundert ala Schilderer jener no-
v then Szenen, fiir welche sein Name
spiiterhin geradezu typische Bedeutung erlangte.
Yon manchen solcher Darstellungen, wie vou
den besonders beliebten »Concertens, in denen
er dic Poosie des huheren Gesellachaftslebens
jenes glinzenden Zeitalters, musikalische Unter-
haltungen in freier Landschaft oder prachtvollen
Giirten sehilderte, sind nur noch freie Nach-
bildungen oder Variationen von spiiterer Hand
erhalten, die lango Zeit fiir Originalwerke Giorgi-
‘one's gegolten haben. In anderen Bildern dieses
Genres, die man dem Meister mit Recht zuschrei-
ben dart, hat der Gegenstand trotz seiner Einfach-
heit, die Bezichumg der Gestalten au einander, oft
cinen eigentiimlich geheimnissvollen Character,
der die Phantasie des Betrachters lebhaft besehiif-
tigt und zu immer neuen Deutungsversuchen
aulockt. In der Auffassung ist dem Klinstler
Uberall eine Grisse und Vornehmbeit eigen,
die auch solche Darstellungen, die ihrem In-
halte nach dem Genrehaften sehr nahe stehn,
in cine hidhere Region erhebt. Das Landschaft-
liche, das schon Gio. Bellini in jenen genre-
fartigen Schilderungen schr entschieden betout
hatte, erscheint hier noch reicher eutwickelt,
und yon noch bedeutenderem Einguss auf die
kiinstlerische Stimmung des Ganzen. Die Mo-
tive, die B. fllr seine landschaftlichen Szenerien
jam liebsten benutzt, waren offoubar der Natur
seiner Heimat, den iyllisch anmutigen Uo-
gebungen von Castelfranco entlehnt.
‘ine noch andere Gruppe von Gewilden Bar-
barelli’s besteht aus Halbfigurenbildern, in dever
diese Gattung von Darstellungen , die schon iu
der religidsen Malerei der vorangehenden Epocke
ejnon ansehnlichen Platz eintabm, zu eigen-
tilmlicher Bedeutung gelangte. Au die Stelle
der typischen religidsen Figuren traten hier por-
tritartige Gestalten, bald einzeln, bald gruppen-
formig cusammengestellt und durch das Interet-
saute, Geistreiche und Bedeutende der Aufias-
Jugendwerk desKiinstlers, dasin der freien Voll-
sung gewissermaBen zu poetischen Charakteren
Giorgio Barbérelli.
gesteigert. Dass B. auch als eigentlicher Por-
‘triitmaler des hichsten Ansehens genoss, ist
durch maonigfache Zeugnisse verbiirgt. Vasari
und Ridolfi . d. Lit.) berichten, dass er schon
friibzeitig Auftrag erhielt, die Bildnisse hervor-
ragender PersUnlichkeiten zu. walen; Katharina
Cornaro, die damals in Asolo bei Castelfranco
ihren Wohnsitz hatte, die Dogen Barberigo und
Leonardo Loredan u. A. liossen sich von ihm
portritiren.
Der nachfolgenden Besprechung der wichtig-
ten unter Giorgione’s Namen bekannten Ge-
iwiilde sind durchgehends die Resultate der For-
scbungen von Crowe und Cavaleaselle, zu
Grande gelegt (6.d.Lit.) IhreKritik hatdas grosse
Verdienst, den ktinstlerischen Charakter Gior-
one’s, iiber den sich im Laufe der Zeit die un-
sichersten Vorstellungen verbreitet hatten, 2t-
erst wieder in klarer Bestimmtheit festgestellt
au haben, Das parteiische Urtheil Vasari’s war
nicht ohne Wirkung geblieben, Nachdem eine
Menge Bilder aus spiterer Zeit, namentlich aus
der spiiteren venezianischen Schule unter Gi
gione’s Namen gangbar gewordcn, war man 2u-
letzt dahin gekommen, in ihm einen Maler 21 er-
blicken, der mit der Feinheit der Form zugloich
auch den seelischen Ausdruck dem bloss sinn-
lichen Reizeder Farbe geopfert habe. Paul Mantz
in den »Chefs doeuvre de Ia Peinturox (s. u.)
sagt von G. : »A ces brillantes fétes de Ia couleur,
se donnait a lui méme, il oubliait dinviter
Vame.« Flir die Kritik, welehe Crowe u. Caval-
caselle, nach Massgabe der am besten beglaubig-
ten Bilder Giorgione’s an den iibrigen, thm zu-
geschriebenen Arbeiten tibton, ist bosonders be-
awicbnend, dass sie das unter Giorgione’s Namen
heriihinte »Coneerts im Louvre aus der Reihe sei-
ner Originalwerke atrichen (s. das Nithere un-
ten). Vonden Uebertreibungen des koloristischen
Prinzips, von den Flitchtigkciten der Formenbe-
handiung, die in der spiiteren venezianischen
Maleroi hervortraten, war B. noch villig rei, der
geistige Ausdruck steht in seinen Werken
der sinnlichen Macht der Farbenwirkung noch im
schiinsten Einklang.
Unter den dem Klinstler zugeschriebenen Bil-
dern, die auf Echtheit Anspruch haben, ditrfen
awei kleine Gewiilde in der Uffizien zu Flo-
renz als dio frilhesten gelten: das Wunder des
Kleinen Moses und das Urtheil Salomo's. Ein
drittes Bild, welehes zugleich mit diesen beiden
aus der Mediceischen Sammlung in Poggio Im-
periale in die Uffizien gelangte, wird daselbst
gleichfalls als ein Werk Giorgionc’s bezeichnet,
rilhrt aber nach C. u. C. von Gio, Bellini her und
t cin besondors characteristisches Beispiel fiir
Jenc Kategorie novellistisch legendenhafter
Sehilderungen, der auch die zwei andern Bilder
angebdren. Auf einer Terrasse am Seogestade
kniet vor der Jungfrau cine weibliche Gestalt
ischen zwei Heiligen, hinter einer Balustrade
sieht man Joseph und Paulus, in dew Hiigelland
it]
Jenseits des Sees cine Heerde
Kentauren und einen Einsiedler in
Diesom reizvollen Bilde gegentiber,
dureh eine entschieden klinstleri
das sich
che Reife aus-
zeichnet, haben die beiden andern in Zeichnung,
und Ausdruck etwas
verrathen die Hand ¢i
der Entwicklung begriffen ist. Tn dem
cinen ist cine rabbinische Legende aus dem Le-
en des Moses dargestellt : Pharao inmitten sei-
nes Hofstaats, yor ihm zwei Engelknaben, die
awei mit Gold. und Feuer gefillte Schalen dem
Kleinen Moses reichen, der spielend in die Flam-
men greift; den Hintergrund bildct eine waldige
Gegend im Charakter der Umgebungen von
Castelfranco, In dem zweiten Bild, dem Urtheil
jalomo’s, zeigt sich dasselbe landschaftliche
Motiv mannigfaltiger und reicher entwickelt.
Beide haben in der allgemoinen tmalerischen
Stimmung Bellinesken Charakter, in der Be-
handlungsweise, in der Schiirfe der Umrisse und
der ebenmiissigen Gitte der Farbenfliche ©
innert namentlich das erste schr bestimmt
Antonello vou Messina. — Zwei andre Bilder,
eine Geburt Christi in der Sammlung Beaumont
zu London (frither in der Galerie Fesch) und
das Epiphaniabild in der Sammlung Sir William
Miles in Leigh Court sind breiter und weicher
Vehandelt, erscheinen aber im Uebrigen jenen
frithen Bildern Giorgione's nahe verwandt. Das
Gomiilde in Leigh Court gilt in der Regel fir
cine Arbeit Gio, Bellini’s
Durch historische Zeugnisso als Werk Barba-
rell's auf das entschiedenste beglaubigt ist das
oben bereits genannte Altarbild in der Kirche
zm Castelfranco. Giorgione malte dasselbe
im Auftrag des Condottiere Tuzio Costan
um jene Zeit, oachdem er seine Lebnsfiirs
Katharina Coruaro aus Cypern nach
donz in Asolo zurllekbegleitet hatte,
franco wohnte. Es wird erzihlt, dass er nach
dein Todo seines Sohues Matteo (1501) die Be-
ugendlich Unterti-
der Kapelle und die Ausfithrung
stiickes vermutlich in die Zeit vor
nannten Jahre, da es wahrscheinlicher ist,
die Kapelle bereits vollendet war, als Matteo
derselben bestattet wurde. Die Kirche wurde
spiiter abgebrochen und an der Stelle derselben
eine noue errichtet, in deren Chor das Altar-
sgemiilde Barbarell befindet
Auch in diesem Bilde sind noch Einwirkungen
der Schule Bellin's und der Malweise Anto-
nello’s von Messina ersichtlich, im Landschaft-
lichen erinuert Manches an die kleinen Bilder
der Uffizien, wihrend sich im Stil des Ganzen
die individvelle Eigenart des Kiinstlers. schon
in vollkommen typiseher Weiso und damnit. zu-
gleich der Geist des 16, Jahrhunderts in prig-
nanten Zilgen 2u erkennen gibt. Auf einem
hohen, reich mit Teppichen geschmtickten
‘Throne, dessen Unterbau das Wappen der Co-
stanzi thigt, sitet die Madonna mit dem Kind
uf dem Schooss, eine blonde Jungfrauengestalt,
jumend vor sich hinschauend ; zur Rechten
des Thrones steht der hl. Franziskus, jugendlich
und bartlos, thm gegentiber zur Linken die rit
terliche Jtinglingegestalt des hl. Liberale, mit
einem Stablharnisch angethan, in der Linken
cine michtige Lanze. Za belden Seiten des
‘Thrones, bis zur HUhe des Sockels, wird der
Vorderraum dureh eine mit dunklem Purpur be-
Kleidete Schrauke geschlossen, liber welcher
h, rechts und Tinks yon dem Vorhang an der
Riickseite des Thrones, die Aussicht in eine
reiche, weitriumige Landschaft erbffuet. Mit!
der reizvollaten und edelaten Naivitit der Em-
pfindung zeigt dieses herrliche Jugendwerk des
Meisters eine freie SehUnheit der Formen ver-
bunden, die in der vorangehenden Epoche noch
nirgends erreicht war. Die zart und grazita ge-
zeichneten Figuren der cinfachen, echt monu-
mental gehaltenen Komposition sind in der
venezianischen Malerei die ersten, die das Stil-
xeprige des Cinquecento tragen. ‘In speritisch
inalerischer Hinsicht berubt der eigentiimliche
Reis des Bildes vor allem auf dem wirkungs-
vollen Kontrast zwischen dem milden Goldton,
der im oberen ‘Theil sich iiber dio Landschaft
Dreitet und die Gestalt der Madonna umgibt, 2u
dem feingestimmten Helldankel in der unteren
Partie, dew abgeschlossenen Raum mit den bei-
den Heiligengestalten. An der feierlichen Wir-
kung des Ganzon hat die Poesio dieses maleri-
selin Koutrastes den wesentlichsten Anthell
Die Usbermalungen, die das Bild wiederholt an
verschiedenen Stellen erdulden musste, sind in
neuerer Zeit zum ‘Theil beseitigt worden
den unberlibrten Partien, besonders in einigen
Pleischthetlen, in dew Stabtharnisch und dew
‘Veppichschmuck zeigt sich die meisterhafteste
Feinheit der Durehfihrung. Auf der Rilckseite
der Holztafel, auf welche das Bild gemalt ist,
standen mit Rothstift geschrieben folgende Verve,
dio seit der letzten Ausbesverung der Tafel ver
schwanden sind
Vient 0 Cectia
Vent ¢aftreta
tao taspetta
orgie. «
Man glaubt, dass diese Verse aut Giorgiono's
Geliebte Bezug hatten ; miglich, dass sie es war,
dieinderMadonna des Bildes, deren Zilge auch in
andern Frauengestalten desK tinstlers wiederkeh-
ren, vonilm verewigt wurde. Diebeidenunteren
hhat man dfters fiir Bild-
und seines Bruders
Eine geistreiche Oclskizze i
der Nationalgalerie zu London, die lange Zeit
Rafael zugeschricben wurde, unzweifelhatt aber
als Giorgione’s Studie zum h. Liberate zu gelten
kenommen.
Giorgio Barbarelii.
hat, bestitigt die Annahme, dass Matteo Co-
stanzo in diesem Heiligen dargestellt ist. Der
wahrscheinlich unmittelbar nach dem Leben ent-
worfenen Skizze gleicht fast vollstindig eine
noch jetzt auf dem Friedhof vou Castelfranco
vofindliche, in Stoin gehauene Ritterfigur, die
vermutlich zum Grabimal des Matteo Costanzo
gobirte.
‘Von den sonstigen Malereien in Castelfranco,
die man dort fiir Arbeiten Giorgione’s ausgibt,
haben lediglich die Reste eines friesartigen
Wandschmuckes in dem Hause, welches der
Ktinstler bei seiner Anwesenheit in der Stadt in
der Regel bewohnt haben soll , Giorgioneskeu
Charakter: eine phantastische Rethe von Por-
tritkipfen, Gorgonenhiuptern Schiideln, Mas-
ken, Heluen, Sehildern, astronomischen Instru-
menten, Cymbeln, Geigen u. 8. w.
Nach Barbarelli’sRckkehrnachV enedig,
um das Jahr 1504 erfolgt sein mag, begaun die
Periode seines hichsten Ruhmes und seiner vol-
endeten Meisterschaft. In dieser Zeit entstan-
den seine zahlreichen Werke jener Gattung mo-
numentaler Dekorationen, fiir die man in der
reichen Handelsstadt damals eine besoudere
in Oel und Fresko
mnwiinden von Paliisten und dffent-
iden Venedigs, von denen wir fait
nur noch aus Beschreibungen Kenntuiss haben.
Offonbar war es zumeist der zersttirende Einfluss
der salzigen Ausdiinstungen der Lagunen, unter
welchem diese Gemiilde 2n Grunde gingen. Schon
Vasari, der sie J. 1544 sah, spricht vou ibrew
Verfall. Die Fassade
Venedig (am Campo di San Silvestro, versah B.
mit derartigen Dekorationen, den Palast Soranz0
an der Piazza di San Paolo schmiickte er wit
einem Bildercyklus und phantastisehen Figures
in Freako und Oel, den Palast les Andrea Lore-
ddan befS. Ermagora mit Wappenschildern, stein
farbigen Liwenktipfen und allegorisehen Dar-
stellungen der'Tagenden, von denen die heroische
Gestalteinet Fortitudo bei Zanetti (s.d.Vert.c-4
abgobildet ist, die Casa Flangini mit einem gras
in grau gemalten Fries und Halbfiguren des Bac-
clus, der Venus, des Mars und Merkur. Die be-
‘deutendsten Arbeiten dieser Art waren die Fre
ken, die er in der Zeit von 1506—7 auf Staats
kosten an der Hauptfassade des damals, nach
dem Brande von 1504, newerbauten deutscher
Kaufhauses in Venedig, des Fondaco de’ Te-
deschi, ausfithrte. Die obere Wandfliche war
it Einzelfiguren in nischenftrmiger Eintassucg,
die untere mit Reiterfiguren in einem gewaltes
Silulengange geachulickt, die Wandstreifen 2¥i
schen den Stockwerken mit Trophiien , nackter
Gestalten und steinfarbigen Kipfen. Zavetti, 22
dessen Zeit (in der Mitte des vorigen Jabrhu-
derts) diese Fresken schon zum grisseren Theil
zerstirt waren, hat drei Figuren der oberet
Wandtliche in dem Zustand, in dem
mals befauden, in Stichen publizirt
Giorgio Barbarelli.
c-t,):einestatuenartige weibliche Figur,aufrecht-
stehend, eine aweite sitzond und cine sitzende
uiiunliche Figur, alle drei fast vollig nackt. Nur
von der ersten ist gegonwirtig am Gebiiude noch
cine sehwache Spur vorhanden, alles Uebrigo ist
verschwunden. Gleichzeitig mit Giorgione, sehr
wahrscheinlich als Gehilfe desselben, war 1
an der Ausschilickung des Fondaco beschi
er malte die Fresken an der Seitenfassade nach
der Mercerin. Nachdem Beide die Arbeit be-
endigt, entstand tiber den Werth derselben, wie
esscheint, ein lebhafter Streit ; Giorgione’s Gieg-
ner liessen es sich, wie erzihlt wird, angelegen
sein, diejenigen Figuren als seine besten Leistun-
gen zu riihmen, von denen man wol wusste, dass
sie von'Tizian herribrten. Den Preis seiner Ar-
beiten fand man zu theuer, so dass er sich ge-
nitigt sah, an das Urtheil von Kunstgenossen
zu appelliren, die sich zu seinem Gunsten ent
sehieden. Dass es zwischen ihm und Tizian in
folge dieser Vorgiinge zu einem Bruche gekom-
men, ist nach don Borichten Vasari's, Dolce's
und Ridolfi’s wahrscheinlich. Ohne Zweifel aber
ward das Uffentliche Ansehn’ Giorgione’s durch
Jene Angriffe nicht becintriichtigt.
Jedenfalls, dass Tizian, so lange Gi
vom Staat nicht beschiiftigt wurde, dieser da-
gegen gleich nach Beendigung der Fresken am
Fondaco den Auftrag zur Ausfithrung eines gro-
ssen Leinwandgemiildes fiir das Audienzzimmer|
des Gran Consiglio im Dogenpalast erhielt. Viel-
leicht ist es dasselbe, welches sich gegenwiirtig
in der Sammlung von Kingston Lacy. befindet
und das Urtheil Salomo’s darstellt (8. u.) Nach
den Vorschlissen zu urtheilen, die dem Kilnstler
den bei Guatandi (s. d. Lit.) verdffentlichten Ur-
Kunden zufolge fir das Gemiilde.gezahit wurden,
war es jedenfalls von betriichtlichem Umfang.
Ridolfi erwihnt, dass B. ein Gemilde fiir die
Sala del Gran Consiglio angefangen, welches den
Fusskuss Friedrich’sBarbarossa dargestellt habe.
‘Was den kiinstlerischen Charakter von Gior-
gione’s Fresken am Fondaco betrifft, so rithimt
Vasari vor allem die lebensvolle Kraft der Be-
handlung, setzt aber hinzu, die Bedeutung der
Gestalten sei weder ihm, noch irgend Jemandem
der sie geschen, klar geworden; die eine Figu
ein sitzendes Weib mit erhobenem Schwert, 2
ihren Fiissen das abgeschlagene Haupt eines
Riesen, habe vielleicht. eine Judith, vielleicht
auch eine Germania sein sollen. r
gleichfalls bei Zanetti abgebildet, ohne Zweifel
cine Justitia, befand sich an der Seite der Mer-
ceria und war nicht von B., sondern von Tizian.)
Bemerkenswerth ist sodann das Urtheil des eben
genannten Zanetti, dass sich in den Fondacofres-
ken Giorgione’s die Glut und Urspriinglichkeit
einer aus den gewohnten Bahnen heraustreten-
den schdpferischen Kraft, in denen Tizian's die
Griese eines ruhizoren und maaBvolleren Geistes
. (eNelle pitture di Giorgione si mostra un
volando fuori dell’ usata via, altra no calea tutta
nuova espaziosa, enongii con una semplice favil-
lucia, ma con una Incida face fa lume a chi vuole
jo. In quelle di Tiziano & da vedersi un
genio pit grande, pid tranguillo e prudente, che
svogtiato appena dal’ altro, cammina con ui del
[pari ¢ camminando oltrepassa, accostand
quell’ alta meta, dove mai piit’non giunse 'in-
gegno o Vindustrin d'aleuno imitatore della bella
natura.s) Dass ‘Tizian yon dem Einflusse Gior-
gione’s cine Zeit lang sehr entschieden beherrscht
war, geht aus allem hervor, was wirfiberdas Ver-
hiltniss der beiden Meisterwissen, Vasari sagtvon
dem Bildniss eines Barbarigo, welches er selbst
gesehn, dass man es zweifellos, wire es nicht mit
‘Tizian's Namen bezcichnet gewesen, fiir cin Werk
jorgione’s wilrde gehalten haben. Das Gemilde
eines krouztragonden Christus, das er im Leben
Giorgione’sunter dessen Arbeiten auffllrte, spi
teraber in der Biographie'Tizian’s diesem zurtick-
gab, existirt noch jetzt in 8. Rocco in Venedig
und zeigt, obschon es arg gelitten hat, 50 ent
schieden den Typus und die Behandlungsweise
Giorgione’s, dass manes diesem unbedenklich
schreiben wiirde, wenn nicht jene Notiz Vasari’s
dagegen spriiche. In den Fondacofresken seheint
/Vizian zuorst selbstiindig geworden zu scin, je-
denfalls ging er von da an seinen eignen Weg.
‘Niichst der Madonna von Castelfranco sind fol-
gende drei Bilder die bedeutendsten,w
nen Werke Giorgione’s: die soy.
gione (bis vor kurzem in der Gal. Manfrin zu Vene-
dig, jetzt im Besitz des Principe Giovanelli zu
Florenz), diedrei Astrologen in der Belvedere
Gal. 2u Wien und dasConeert in der Gal. Pitti zu
Florenz, alledrei hichst priignanteBeispicle fir
diejenige Gattung von Darstellungen, als deren
cigentlichen Erfindor man den Kiinstler von jeber
betrachtet, von der man den Begriff des Giorzio~
nesken vornemlich abgeleitet hat. Von den bei-
den 2uerst genannten Bildern befind sich,
der Anonymus des Morelli anzibt (3. d.
Famiglia im J. 1530 im Hause des Gabriel Ven:
dramin zu 8. Fosea, das Gemillde mit den drei
5 bei Taddeo Contarin
Astrologen im J.
ersteren, wo die Figuren, ‘so interessant und
fesseind ‘sie sind, beinahe schon wie Staffnge-
figuren erscheinen. Beiden ist jenes geheimniss-
volle Stimmungselement eigen, das ein so we-
sentliches Merkmal der Kunst Giorgione's aus-
macht. In dem Bild der sog- Famiglia, auf dem
sonnigen Rasenhiigel im Vordergrund rechts
sitzt ein jugendiiches nacktes Wetb, nur den
Kopf und die Schultern mit einem Tuch bedeckt,
ander Brust ein Kind, den ernsten triumerischen
Blick nach dem Beschauor gerichtet. Links, auf
der gegeniiberliegenden Seite des schnnaten
Baches, der in der Mitte des Vordergrundes don
Fass des Hiigels bespiilt, steht ein Jiingling, in
genio fervidoc originale, che uscendo o piuttosto
Mey or, Kénstier-Lerikon. 1
offaem Wamms und Knichosen, an seinen Stab
698
Giorgio Barbarelli.
gelehnt, den Kopf nach der Seite des Hiigels go-
wendet, aber wie in Sinnen verloren ins Weite
Dlickend, Im Bittelgrund rechts an der Ritck-
seite des Hiigels erhebt sich eine Gruppe hoher
ime, links ihr gegenliber dic Ruine eines an-
tiken Gebiiudes, in der Ferne zeigen sich, an
Castelfranco erinnernd, die Hituser und Thiirme
einer Stadt, fiber welcher bleigraue Gewitter-
wolken aufsteigen, aus denen ein Blitzstrahl
niederfihrt. Fir die Deutung des Bildes ist der
Phantasie cin weiter Spielrautn gegeben; in der
Gestalt des Jtinglings wird man Giorgione selbst,
in der weiblichen Gestalt, die mit der Madonna.
von Castelfraneo eine gewisse Verwandtsehatt
hat, die Geliebte des Kiinstlers vermuten diir-
fen. Das Kolorit des Bildes, das an einigen
Stellen leider stark ibermalt und verputzt ist,
hatinderachiinen, sounigen Klarheitdes Vorder-
grunds, in den dister verschwimmenden Ténen
der Forne durchaus das, was im priiguanten
Sinne malerische Stimmung genannt wird und in
diesem Sinne in der italienischen Malerci bei
Giorgione, streng genommen, zuerst vorkommt.
Das zweito Bild, »dio drei Astrologen« in der
‘Wiener Belvedere-Galerie ist in landschaftlicher
Hinsicht nicht weniger interessant, als das vo-
rige. Die Figurengruppo im Vordergrund rechts|
hat sebr verschiedene Deutungen erfahren, Ein
Siingling, im Prof nach links gewendet, mit
Zickel und WinkelmaaG in der Hand, sitzt am
Boden, den Blick sinnend in die Huhe gerichtet;
mehr nach rechts und ganz von vorn gosehen,
steht cin birtiger Manu in orientalischer Tracht,
Greisengestalt, cine Zirkel ‘und cine’ aufge-
rollte Sternenkarte in der Hand hilt. Hinter
ser Gruppe ragen hohe Baumstiimme auf, die
ich dunkel gegen den Himmel absetzen ; auf der
gegenilberliegenden Seite des Vordergrunds er-
hebt sich eine tiefbeschattete Anhihe, withrend
sich in der Mitte des Bildes ein Durchblick in
die Ferne eriffaet, auf ein waldiges ‘Thal, in
dem ein Dorf mit spitzem Kirchthurm und Muh-
Jen gelegen ist; an den Hiigeln des Horizonts
sinkt eben die Sonne hinab. Die drei Manner,
dio man bald Chalditer, Astrotogen, bald Feld
‘mosser genannt hat, erscheinen wie Reprisen-
tanten jener halb pootischen, halb philosophi-
schon Art der Naturbetrachtung, die flr das
Zcitalter der Renaissance charakteristisch ist
Unmittelbar fiir das Geftihl verstindlich ist der
aligemein poetische Zusammenhang zyvischen
der abendlichen Stimmung der Landschaft und
der contemplativen Stimmung dieser drei Go-
stalten. Die kriiftige Farbe des Bildes ist stel-
lenweise sehr nachgedunkelt. (Vergl. C. v. Lil-
tzow's Text zu Unger’s Radirungen nach Gem.
der K. K. Gemildegal. in Wien. 1876, p. 13.)
Das bedeutendsto jener drei Gemiilde ist das
Concert in der Gal, Pitti, welehes Leopold von
‘Toscana im 17. Jahrh, von Paolo del Sera kaufte,
Komposition — cine Zusammenstellung von
drei Halbfiguren — ist die einfachste, die sich
denken in Minch im Augustinerkleid sitzt
am Spinett, dessen Tasten er mit beiden Hiinden
beriihrt, indem er den Kopf nach dem iilteren
rechts stehenden Geistlichen auriickwendet, det
in dor einen Hand eine Laute halt und die andere
leicht auf der Schulter des vor ihn Sitzenden
ruhen lisst, aufmerksam den angeschlagenen
‘Tinen folgend ; links steht ein Jtingling inritter-
licher Tracht, den Federhut auf dem Kopf, mit
dor Mione simenden Zubdrens. Die geistige
Feinheit im Ausdruck der bedeutenden Kupfe,
der malerische Reiz in der Lichtfihrung und der
Stimmung der Farben, die freie Sicherheit des
Vortrags bet der vollendetsten Durebfthrung
alles Einzelnon machen das Gemiilde zu einem
der hervorragendsten Werke der Venezianischen
Malorei des Cinquccento. Leider hat auch dieses
ld durch Verputzen und Uebermalen an eini-
gen Stellen nicht unerheblich gelitten.
Am niichsten steht den drei eben genannten
Gemilden das oben schon erwithnte »Urtheil Sa
lomo’s in der Gal. von Kingston Lacy (bei
Wimborn in England). Die
Rmische iibersetzt, Salom
apsisfirmigen Tribuna hat die Tracht eines Pri-
tors; vonden tibrigen Figuren ister Vollstreeker
des Urtheils nur erst skizzirt. Obschon sich das
Bild in ziemlich schadhaftem Zustande befindet
und partienweise sehr stark retuschirt ist,
scheint es, namentlich durch die GrUsse und Ein-
fachheit der Zeichnung, doch immer noch vou
bedeutender Wirkung. "(Vergl. Waagen, Trea-
sures etc. Suppl. pp. 377. 37).
Bei den hierniichst zu nennenden Bildern ist,
wie es scheint, vornebmlich der Charakter des
Gogenstands der Grund gewesen, wesbalb sie
dem B. rugeschrieben wurden.” Entschieden
Giorgionesk im Gegenstand sind folgende zwei:
das Concert im Louvre zu Paris und das sog.
Horoskop in der Gal. zu Dresden (frither in
der Gal. Manfrin zu Venedig, dann in der Bar-
kker'schen Sammlung). Die Art der Behandlung
und Ausfiihrung aber, namentlich dio Vernach-
lissigung der Form in beiden Bildern, lisst stark
bezweifeln, dass sie von Giorgione’s eigener
Hand herriihren. Das Concert im Louvre zeigt
einen weiten, von Hligelrethen und einzelnen
Biiumen umschlossenen Wiesenplan ; in der Mitte
desselben sitzt ein junger Mann in ritterlichem
Zoitkostiim, die Laute spielond, ihm zur Seite
tin Bursche in diirftiger Kleidung, vor Beiden
cin jugendliches nacktes Weib, vom Rilcken ge-
fscha, eine Fldte in der Hand; im Vordergrund
links steht eine zweite nackte Frauengestalt, auf
den Rand eines Brunnens gestlitzt, ans dem sie
Jgeschipft hat. Dio Szene wird durch felsiges
Meeresufer begriinzt. Tm Gegensatz mu der
Noblesse dor Gestalten, der feinen Naturempfin-
dung und yollendeten Zeichnung in den bisher
‘erwibaten Bildern zeigt sich hier eine Derbheit
Giorgio Barbarelli.
dor Formon, eine Unklarheit der Umrisso, in der|
man schwerlich die Hand Giorgione’s wieder-
erkennen kann, Der tiefe goldige Ton der Fiir-
bung, die Wirne der Karnation ist allerdings
von ungew0hntichem Reiz. Nach C.u, C. hat das
Bild wahrscheinlich einen Nachahmer Sebastian's
det Piombo zum Urheber.— Was den Gegenstand
ddes Dresdner Gemiildesbetrifft, so hatmanin dem
Knaben, dem hier das Horoskop gestellt wird,
den Sohn der Lucrezia Borgia vermutet, wegen
des weissen Adlers, des Wappens der Este, das
unten in der rechten Ecke reliefartig an einem
Stein angebracht ist. Im Vordergrund des Bil-
des sitzt cine junge weissgekleidete Frau, den
Biiek zu dem vor ihr am Boden liegenden nack-
ten Knaben gewendet; indem verfallenen Mauer
werke zurReehten, in dessen Nische eine Venus-
statue steht, sitzt der Astrolog, cin bitrtiger Alter,
mit Zirkel und Himmelsscheibe ; ein junger Mann
in ritterlicher Tracht, das Federbarett in der
Hand, steht an das Gemiiuer getehnt und scheint,
wie die Frau, den astrologischen Ausspruch zu
erwarten. Den Mittel- und Hintergrund zur Lin-
ken bildet eine parkartige Gegend, die von einem
Schiffer mit seiner Heerde und anderen kleinen
Figuren belebt ist, In diesem Bilde ist der Mange!
an Foinheit der Zeichnung und der Modellirang,
noch auffilliger, als im vorigen. In den reichen,
gesiittigten, prachtvajlen Farben vermisst mand
vingestimmte Harmonie, die dem Kolorit Gior-
gione’s eigen ist; das Braun der Flcischpartien
erscheint etwas monoton. Vielleicht ist das Bild
dem Girolamo Pennacchi zuznweisen,
Einanderes Gemilde des Dresdner Museums,
das unter Giorgione’s Namen bekaunt ist und
wit Recht bedeutenden Ruf hat, die Begegnung
Jakobs mit Rahel, eine anmutige, idyllische
Szene in reich entwickelter poctischer Land-
sehaft, gibt gleichfalls zu Echtheitsbedenken
Anlass. “Die cigentiimliche Lockerheit der|
Pinselfihrung, die einen Schiller Palma’s
vermuten fiisst, und die vorherrschenden
braunen, inden Schatten ifters undu
‘Téne machen dic Urheberschatt Catiani
Bergamo (Giovanni Busi’s) walirscheinlich. Auch
derCharakter der Landschaft, der an die waldige
Umgebung von Bergamo erinnert, scheint fiir
diese Annahme zu sprechen. Die Buelistabon
G.B.F., mit denen das Bild, auf dem im Vorder-
grund liegenden Sack bezeichnet ist, Mitten s
nach statt: -Giorgio Barbarelli fecite Giovanni
Busi feeite zu bedeuten.
Ebenso machen sich bei einem vierten, sehr
bertthmten Gemiilde, das man in der Regel fiir
in Werk Giorgione’s ansieht, bei der sog. Sturm
beschwirang in der Akademie zu Venedig,
Zweifel an der Echtheit geltend, Die Darstellung
scheint sich auf die Legende von der wunder-
baren, dureh die hl. Markus, Georg und Nikolaus
bewirkten Errettung Venedig’s bet der Sturm
fluth vom J.1310 zu bezichn. Neben dei Sehiffe,
das mit den Diimonen des Sturmes bemaunt ist,
Kimpft ein von nackten Minnern geruderter
‘Nachen gegen die wildbewegten Wogen, with
rend der Kahn mit den Heiligen, die den Sturm
durch das Zeichen des Kreuzes beschwiret
heranfiihrt. Die Aufgeregtheit der ganzen Schil-
derung, der schwiirzlich diistere ‘Ton der zi
lich rohen ‘Firbung deutet auf einen spiiteren
Meister des 16. Jahrh, Schon in fritherer Zeit
waren die Ansichten ttber den Urheber dieses
Bildes, das tibrigens starke Uebermalungen er-
fahren hat, seht verschieden ; Vasari schrieb es
dem Palma Veeehio zu, Zanetti dem Giorgione,
Sansovino (8. d. Lit.) glefchfalls dem Pala,
wihrend es Andere , wie letzterer bomerkt, ftir
cin Werk Paris Bordone’s hielten, eine Ansicht,
die das meiste fitr sich hat.
Unter den religiésen Bildern, die man B. zu-
schreibt, wird dem kreuztragenden Christus
(Brustbild) in der Casa Losehi zu Vicenza,
der griisste Anspruch auf Echtheit zuerkannt.
Im Ausdruck des Sehmerzes yon edelster Sel
heit, hat das Gemillde, nach einer Acuss
0. Miindler’s, bei fester und strenger Modellirung
der Formen, die an Lionardo erinnert, ein
Schmelz, eine Durchsichtigkeit und Kraft der
ig
nicht zweifelhaft erseheinen lassen. — Die Ma-
donna mit dem Kind zwischen der hl. Bi
und einem biirtigen Heiligen im Museo del Prado
au Madrid, dic daselbstden Namen Barbarelli's
fiihrt, ein kostbares Werk, das von der ganzon
Frische der venezianischen Blitezeit erfillt ist,
wird man flir eine Jugendarbeit Tizian’s halten
Ailrfen, dessen Gepriige vor allem die Madonnen-
gestalt an sich trigt; die hl. Brigitte ist der
‘Violante Palma’s im Wiener Belvedere sehr thin
lich. (Die in Einzelheiten veriinderte Wieder-
holung des Bildes in Blenh, gland
hat nach C. u, C. Palmesken Cl
der bertihmten Pieti in Treviso (Monte
die von Ridolfi und Bosehini (s.d. Lit.)
auerst fir ein Werk Barbarell’s erkliirt wurde, ist
neuerdings gleichfalls yon verschiedenen Sei
in Frage gestellt worden. Der Leichnam Christi
knaben gestiitzt, auf der Deckplatte des zt sei
ner Aufhahme bestinniten Sarkophags, die quer
h
Skelter Vor rung dessslien, das AD-
sichtliche des Kraftausdrucks und die Miinget
der Zeichnung, die namentlich in den Patten
schaft Barbarelli's. Die Durehifiihrung, soweit
sich dieselbe bei dem schadhaften Zustand des
Bildes beurtheilen fisst, scheint nieht in allen
‘Theilen von derselbe:
herrschond ist eine virtuose Bravour der Behand-
lung, die ebenfalls mit Barbarelli’s Art wenig
gemein hat. Nach Crowe und Cavaleaselle ist
das Werk in der Hauptsache walseheinlich vou
8s
709
Giorgio Barbarelli.
Pordenone, (Eine kleine Copie desselben aus
neueror Zeit, auf Kupfer gemalt, die sich gletch~
falls auf Monte di Pieta in Treviso befindet, wird
dort filr die Originalskiaze zu dem Gemiilde aus-
‘geben}. — Ein dem B. zugeschriebenes Ge-
i der chemaligen Sammlung North-
Ehebrecherin vor Christus (vermuth-
Bild, das sich feither im Palast der
Pesari zu Venedig befand) scheint eine Arbeit
Sebastian's del Piombo aus dessen fritherer Zeit
sein.
Unter den zahlreichen, B. zugeschriebenen
Dfigurenbildern nennen wir zuniichst
die Sibylion. Ridolti erwiihnt eine solehe Dar-
stellung unter dem ‘Titel Zigeunerin
Sammlung des G. B. Sunuti gehirig. Vielleicht
es diesolbe, die sich jetzt im Besitz des Sig.
rio zu Marostica (in der Nihe vou Vicenza)
Vofindet: ein jugendiiches Woib, in rothem Ge-
wand, wit einem griinen Shaw! tiber der Brust|
umd einem turbanartig gewundenen Sehleier um
len Kopf, die rechte Hand auf einen offenen Fo-
lianten gestiltzt. Die starke Uebermaling des
ing in der Auffassung, in dem sinnenden
uck des anmutigen Kopfes viel von der
one’s hat, gestattet bezilglich seines
aprungs kein sicheres Urtheil. (Abgebildet bei
Rosini TV. 168, und daselbst aufgefiihrt al
ich die cine in 8. Francesco di Paolo zu
andre in der Pinakothek zu Miin-
n Bildern ist der Foliant mit
new Rundspiegel vertauscht, in welchem sich
das Reffexbild eines spinnenden alten Weibes
t; auf der Miinchner Replik, die den ‘Titel
elkeite fithrt, hat die Sibylle in der rechten
Mand eine Kerze. Dor Ursprung beider Gemiilde
ist zweifelhatt: das Mlinchner, in einigen Thei-
len ibermalte, im anderen dure Verputzen be-
schiidigte Exemplar, das bald Giorgione, bald
‘Tizian, bald dem iteren Palma zugeschrieben
wurde, erinnert im ‘Typus des Kopfes an Por-
denone.
‘Yon anderen, unter Giorgione’s Namen be-
kannten Halbfigurenbildern, Kompositionen von
zwei oder mehreren Gestalten, ist eines der inter~
cessantesten und reizvollsten das im Buekiughau-
Palast zu London befindliche Gemilde: ein
Edelmann, der ein ohnmicchtiges Weib in den
Armen hilt, Nach C. u.C. gehiirt dieses Bild, das.
sehon zur Zeit Karl's I. fitr ein Werk Giorgione
xalt, ohueZweifel der lithendsten Epoche der ve-
nezianischen Schulean. (Eine Wiederholung des-
selben in der Sammlung Buonarroti zu Flo-
renz, cine eweite im Privatbesitz zu Pesaro,
frither in der Sammlung Kini Wilheln's 11. von
Holland im Haag.) Offenbar sind interess
Motive ihulicber Art sehr hidulig der Anlass ge-
wesen, Darstellungen mit dem Namen des Ktinst-
Jers zu belegen, die im Uebrigen mit seiner Eigeo-
tlimlichkeit wenig gemein haben. Fr eine
Reihe thm zugesehriebener Gemiilde, in denen
der niimliche Gegenstand — ein Ritter mit dew
nappen zur Seite — mit einigen Variationen
wiederkehrt, mag ein,verloren gegangenes Werk
Eines
Barbarelli's ‘das Vorbild gewesen sei
dieser Gemilde befindet sich
Wien (der Knappe legt dem
an), in der Art des Andrea Sel
Vecchia; ein zweites in Cusa Alfori in Turin,
wahrscheinlich von derselben Hand ; ein drittes
Castle Howard, sorgfiltig gemalt in flandri-
scher Manier; ein viertes im Museum zu Stutt-
gart der Knappe legt dem Ritter den Mantel
um), angeblich Portrit des Gaston de Foix; ein
flinftes im Besitz des Grafen Redern in Berlin,
bezeichnet: Georg Pens verg!. Waagen, Kunst-
denkmiiler in Wien, p. 45), siimumtlich Brustbil-
der, die beiden zulétzt genannten von grésserem
Umfang, als die drei ersten. — Das effektvoll,
namentlich durch Beleuchtungseoutraste wirk-
same Halbtigurenbild im Belvedere su Wien,
welches einen jungen, wit Weinlaub bekrinzten
Mann darstelit, der’ von einem Landsknecht
meuchlings angefallen wird, scheint aus der
Schule Palma Vecchio’s hervorgegangen ; Waa-
gen, Denkmler in Wien, p. i ist genegt, +
Giorgione zuzuschreiben. (Vg. Boschini, Carta
ete. 38. 39, Ridolfi , 128.)
Schliesslich sind noch einige Portritiguren,
die unter dem Namen Giorgione’s gel, xu new-
non: zuniichst der Malteser in den Uffizien 20
Florenz, ein Gemillde von bestechender Wir-
kung, boi'dem aber fraglich se!
durch spiitere Retuschen alterirtes Original Gior-
gione’s oder nur das Werk eines talentvollen
Nachahmers ist. Von 0. Miindler in Burck-
harde's Cicerone} wird es dem della Vecchia xu-
geschriebon. — Das Doppelportrit im Museu
zu Berlin, zwei schwarzgekleidete Miiuner,
der eine im’ Profil, der andre in der Vorderat
at eines der Giorgionesken Werke, die
der geistigen Auffassung der Hhe des Meisters
am niichsten kommen. Das Bildniss in der Pinak
zu Miinchen, angebl. Portrit eines Fugger,
hat Palmesken Charakter. Das miinoliche Brust-
Dild in der Sammlung Ajata zu Crespano et-
innert an den Jugendstil Giorgione’s, wihreud
cin andores in der Galerie 21 Rovigo, das
Portrit eines Mannes wit langem schwarzen
Haar, in der Meisterhaftigkeit der Behandlung
den reifsten Werken des Kiinstlers sebr nabe
steht.
Die wichtigsten der ihm irrtitmlich 2uge-
schriebnen Werkelassensich nachCrowe und Car.
in folgende Gruppen theiten: die eine umfasst Bil
der, welche dem Sebastian del Piombo,
Palma Vecchio und dessen Nachfolgera ud
dem Bergamasken Ca suzuschreiben
eine andre wird durch die Namen Pordenoue $
Giorgio Barbarelli.
71
und Pollogrino’s undspiterer, von diesen al
hiingigerMaler, wie Calderara, Gr
bezeichnet; cine dritte durch Lotto und
Schule; eine vierte durch die Brescianer More
to,Romanino, Savoldo, CalistodaLod
eine flinfte endlich durch:’ Andrea Schia-
rone, Rocco Marcone und Della Vee-
chia. — Unter der grossen Menge ver lorencr:
Bilder, die unter Barbarell’s Namen erwibnt
werden, ist dio Zahl der unechten ohne Zweifel
nicht minder bedentend gewesen. Eines dieser
Bilder, die bet Crowe und Cavaleaselle vollstiin-
ig aufgefllbrt sind, hatte nach Vasari den Ruf
einer besonderen Merkwlirdigkeit; B. hatte da-
rin eine nackte, vom Riicken goschene, miinn-
liche Figur dargestelit, deren Reflexbild sich in
einem Spiegel, einom blanken Harnisch und einer
Wassertliche, in der Vorderansicht und den b
den Profilen, zeigte. Vasari erziihlt, cin Streit
liber die damals hiinfig verhandelte Frage der
Rangstellung von Malerel und Plastik sei der
Anlass zur Entstehung dieses Gemildes gowe-
sen, mit welchem B. habe beweisen wollen, dass|
die Malerei die Plastik dain tibertreffe, dass sie
im Stande sei, eine Figur auf einmal in verse!
denen Ansichten zu zeigen.
Wie das Bild von Giorgione’s kilnstlerischem
Charakter unter dem Eindruck der zahllosen
Werke untergeordneten Ranges, die unter sei-
nem Namen gingen, in der Vorstellung der Nach-
welt vielfach verwirrt und verdunkelt wurde, 80
ist auch das Bild seiner Persinlichkeit nicht un-
entatellt geblieben. Der novellistisch rithsel-
hafte Charakter mancher seiner Bilder gab den
Biographen schon Anlass genug zu romanhaf-
ten Erfindungen. Der Charakter jener vor-
iegend sinnlichen Darstellungen , die man ibm
auschrieb, schien die Erziihlungen von dem
aligellosen und genussstichtigen Leben, das er
gefilhrt haben sollte, xu bestitigen. | Bereits
bei Vasari findet sich die Andeutung, er sci
seinen Ausschweifungen zum Opfer gefallen;
Ridolfi erklirt diesen Verdacht fllr unbegriindet
und erdihlt, dass er an gebrochnem Herzen
xestorben, weil ihim einer seiner Schiller, Luzzi,
die Goliebte cntfilhrt habe. War auch sicher
eine starke Siunlichkeit die Grundlage seines
iniiehtigen Talents, sogeben doch alledie Werke,
durehgehends
von der Grdsse eines edeln und wahr-
ss. Von der Lockerheit.
der spiteren venez. Malerel, von ihrer
vorwiegond dekorativen oder auf bloss sinnliche
Befriedigung ausgehenden Richtung ist, wie be-
merkt, in Giorgione’s Bildorn noch keino Spur.
Erist neben Tizian dorHauptvertreterdes ci
lich klassischen Stils der venczianischen Schule.
her begiaubigte Portrits des Meisters sind
Giorgio) nannte man ihn, wie Vasari sagt,
wohl seiner kirperlichen Gestalt, wie seines
.| herrschenden Pest.
grossen Geistes wegen Im J, 1511 starb er,
schr wahracheinlich an der damals in Venedi
Angebliche Bildnisse des Kinstlors
1) Brusth, Holzschn. in der 1. Ausg. dé
sehen Lebensbeschreibungen: dasselbe gost, int
‘der Ausg. desselben von Della Valle.
Se ipse p. MOA. Corsi se. Mus.
3) Brusth, Photogr. von Alinari in Florenz,
4) Brust, Se ipso p. In Calamata's Atalior
gestochen. Kl. Fol
5) Brustb, mit der Untersehr.: Glorgione da Ca-
stelfranco pit, Viniziano, Baron F.
6) Gartelb. Se ipse p. W. Flachenecker, lith
Tondruek. Fol
faurin, lith, Fol.
— Se ipse p. Gest.
¥.Montmoriilon. 1817. 4.
9) Halbag., als David mit dem Ha
Se'ipse p. W. Hollar se, 1650. Fol
10) Hatbag., Titian p. Corn, ¥, Dalen se. gr, Fol
) Verzeichniss der von ihm vorhan-
denon Gemilde.
In Castelfranco, Pfarrkirehe.
1) Madonna mit dem Kind, thronend zwischen
den lib, Liberate und Franziskus. Auf Holz
8. Text.
InFlorenz, Uffizien.
2) Das Wunder des kleinen Moses.
8. Text.
38) Das Urthell Salomo’s. Holz. 8. Text.
Leinw,
Ebenda, Gal. Pitti.
4) Das sog. Concert. Leinw. 8. Text
InKingston-Lacy (bei Wimbornin England.
5) Das Urtheil Salonio's. Leinw. S. Text,
In Leigh Court (bei Bristol.
6) Anbetung der Kinige, Holz, 8. Text
In London, Sammlung Beaw
7) Geburt Christi. Holz, 8. Text.
In Viewnza, Casa Loschi.
8) Krowztragender Christus, Brustb.
8. "Text.
In Wien,
9) Die drei Astrologe
Holz.
Belvedere-Galerie
Leinw. 8. Text
b) Verzeichniss thm zugeschriebener,
zweifelhafter oder unechter Geriilde.
In Aluwick Castle.
1) Gruppe von drei Figuren: eine Frauen-
an die »Maitresse du ‘T
Nach Crowe und Cavateaselle vielleieht von
Roeco Marconc.
1. Loch is- Carrara.
ngen Edehinanns (angeblich
In Bergamo,
2) Brustb. eines j
Giorgio Barbarelli.
des Cesare Borgia). Nach C. u. C. aus der
Schule Romanino’s (Calisto da Lodi).
3) Brustb. eines Mannes in schwarzer Klei-
dung. Nach C. u. C. vermutii
Cremonesor Altobello Melone.
4) Doppelportrit._S.
5) Bildniss eines Manne:
und Pelz. Nach C.
Veechio's.
6) Brusth, eines venezianisehen Edelmanns,
im Hintergr. rechts neben einor Ni
Nach C. u. C. von einem Nacl
's und Pordonone’s, vielleicht von Ze-
Y
Totti
In Blonheim (inEngland), Schlossgalerie.
7) Maria mit dem Kind, zwischen der hl. Bri-
gitta und einem biirtigen, geharnischten
Hciligen, in Einzelheiten veriinderte Wie
derholung des Gem. im Museo del Prado au
Madrid. Nach C. u. C. in der Art Palma
Veechio's
In Braunschweig, Museum.
5) Adam und Eva mit dem Apfel. Nach C. u.
C. in der Art Palma Vecchio’s.
9) Ein Concert, in der Komposition dem unter
‘Tizian's Namen in dor Nat. Gal. zu London
No. 3 befindlichen Bilde ihnlich. Nach C.
u. C. von einem spiiten Venezianer.
In Brescia, Duomo Veechio.
10) Anbetung der Hirton, Nach C. u. C. von
Bernardino Licinio.
41) Heiligo Familie, dieselbo Composition, wie
in dem Bild des Lord Elcho in London.’ Von
dom Broscianer Maler Calisto,da Lodi.
In Cambridge, Museum Fitzwilliam.
12) Anbetung der Hirten. Nach C. u. C. in der|
Art des Brescianer Savoldo. Waagen,
‘Treasures ete. III. 446 findet das Bild dem
Dresdener Gem. Jakob und Rahel verwandt.
8. Text,
In Cobham Halle, bei Lord Darnley.
ar empfiingt das Haupt des Pompejus,
Nach C. a. F ler
pano, Sammlung Ajata,
Brustb., erinnert nach C. u. C.
8. Text.
In Dresden, Museum.
15) Begegmung Jakobs mit Rahel, Nach C. u.
C. von Cariani von Bergamo (Giovanni Busi).
8. Text.
16) Das sog. Horoskop. Nach C. u, C. vermut-
lich von Girolamo Pennachi. 8. ‘Text.
17) Anbetung der Hirten, In der Art des Bosi-
fazio.
18) Ein Mann, der ein junges Weib umarnt.
trocken und hart, nach C. u. C. bresciani-
schen Ursprungs.
19) Minn}. Brustb, Nach C. u. C.
von Paris Bordone.
vielleieht
In Dulwich, Galerie.
20; Musikalische Gesellschaft. Nach C. u. C.
aus der Schule des Lotto oder Savoldo.
In Ediuburg, Nat.-Gal.
21) Brustb. eines jungen Manes, in groBem
Hut mit Feder, cine Flite in der Hand.
Nach C. u. C. schiine Arbeit des Delis
Vecchi
22) Ein junger Mann, an dessen Schulter sich
cin Mlidehen lent. Halbfig. In der Art der
des Della Vecchia.
In Florenz, Gal. Pitti.
23) Nympho, von einem Satyr verfolgt, Brust.
Nach C.'u. C. in der Art Romanino's und
Savoldo's
24) Findung Mosis. Von Bonifazio.
25) Johannes der Taufer, Halbfig. Nach C. u
C. in der Art der Dossi
26) Bildniss einer Dame. Nach C. u. C. waht-
scheinlich von Bissolo.
Ebenda, Uffizien.
21) Der Maltoser. S. Text.
28) Angebliches Selbstbildniss des Giorgione.
Nach C. u. C. eine geringe Arbeit im Stil
des Becearruzsi.
In Forli, Galerie.
)) Bildniss der »Duca Valentinos. Nach C. v
C. von Rondinello.
InFrankfurt aM, Stidel’sches Museum.
430) Der hl. Mauritius in Riistung, Halbf. Nach
C. u. G. deutschen oder Bandrischen Ur-
sprungs. (Eine Wiederholung in der Belve-
dere-Gal. in Wien: ser hl. Wilhelm voo
Joh. Homessone
In Glasgow, Museum,
) Christus und die Ehebrecherin, Nach C. v
C. wahrscheinlich von Cariani, (In der
Stadtgal. von Bergamo dieselbe, von Ca-
riani gemalte Composition.)
32) Maria mit dem Kind thronend, mit 3 Engela
und 4 Heiligen. Nach C. und C. in dee Art
des Roceo Marcone, Nach Waagen, K.
Ketw. in England II. 7. u. Treasures et.
Suppl. 460 ein Werk von Giorgione.
“Ebenda, Samml. J. Graham Gilbert
33) Zwei Minner auf einer Rasenfliche, mus-
zirend. Nach C. u. C. in der Art des Rocco
‘Murcone oder Andrea Schiavone.
Giorgio Barbarolli.
703
Ebenda, Schloss Hamilton.
34) Atalanta auf dem Knie des Hippomenes,
unbedeutend. Nach C. u.C. in der Art des
Beccaruzzi.
In Hampton-Court.
35) Hl. Familie mit 3 Engeln und 3 Schliifern.
Nach C. u. C. in der Art des Cariani.
36) Mannl. Brustb. (irrtiimlich als Selbstpor-
triit Giorgione’s bezeichnet). Nach C. u. C.
in der Art des Cariani.
37) Brustb. eines Mannes in schwarzor Miitzo.
Nach C. u. C. aus der Schule Pellegrino’s.
38) Gaston de Foix, Kopie nach dem Originale
von Savoldo im Louv:
39) Ein nacktes Weib (im Hintorgr. der Land-
sehaft eine Jagd). Nach C. u. C. wahr-
scheint. von Paris Bordono.
40) Ein Edelmann und eine Dame mit einem
Musikinstrument. Nach C. u. C. moderne
Nachahmung in der Art des Honthorst.
41) Brustb. eines Mannes in langem Haar und
Bart, in schwarzer vorn eckig ausgesch
tener Kloidung, angebl. Selbstportriit Gior-
gione’s. Sebr stark Ubermalt.
42) Ganze Figur eines Mannes mit Nimbus
und einem Palmenzweig in der Hand, neben
einer Siule stehend, auf weleher die ge-
failschte Inschrift steht: GIORGIO BAR-
BARELLI A. D. MDI. F. 8. XX. Aus|
‘Tizian’s Schule.
In Hannover, Sammi. Hausmann.
43) sLiebeserkliirungs (oin Jtingling , im Profil
gesehen, zu einem Midehen gewandt, wel-|
ches dieLaute hilt), sorgfltig durehgeftihrt.
Nach C. u. C. vielleicht von Domenico C:
priolo von Treviso.
In Castle Howard (England).
44) Ritter mit Page. 8. Text.
45) Zwei Frauenkipfe, in schadhaftem Zu-
stand. Nach. u. C: viellefcht ans der let
ten Zeit des Gio. Bellini.
In London, royal Academic.
46) Eino jugondliche Frauengestalt, in ganzer
Figur, fast lebensgr., neben einem Brunnen,
cin Geftiss mit Wasser in der Hand. Nach
G.u. C. in der Art des Pellegrino und Ca-
riani.
Ebenda, Bath House.
47) Dio Tochter der Herodias mit dem Haupte|
des Tiufers, bald Tizian, bald Giorgione zu-
geschriebon. Nach C. u.C. aus der Schule
des Pordenone.
Ebonda, Buckingham: Palast.
48) Ein Edelmann, der ein ohnmichtiges Weib
in den Armen hiilt, S. Text.
Ebenda, bei Lord Eleho.
49) Hil. Familie, klein (arsprling!. in Casa Litta
in Mailand). Die Inschrift: »Georgius B:
barellie modern. Nach C. u, C. aus der
Schule Romanino’s.
Ebenda, Sammi. Holford.
50) Bildniss einer Dame, mit einem Blatt in der
Hand, auf welchem Lucretia mit dem Dolcho
dargestellt ist. Kuiestlick. Nach C. u. C.
von Lotto.
51) Eine Frau, mit cinor Burse in der Hand und
ein Mann in ritterlicher Tracht. Nach C. w,
C. in der Art des Schiavone.
52) Die Tochter der Herodias mit dem Haupte
des Tiufers; an das Bild in Bath House er-
innernd (8. 0.), aber schwache Arbeit. (C.
uC).
Ebenda, bei Mrs. Butler Johnstone
(chem. Sammi. Munro).
53) HI. Familie mit dem kl. Johannes.
€.u. C. von Schiavone.
51) Hl. Familie, Joseph neben einem Baum.
Viclleicht von Beocuruzzi.
Ebenda,
Nach
Samml. der Marquise Lands-
downe.
55) Ein Concert (frither in der Gal. North
Ein Jiingling mit Lorbeerkranz, sitzt an
einen Baum gelehnt, eine Geige im Schoo8,
vor ihm zwei Miidchon, die eine mit dem
Notenbuch. Von Waagen, ‘Treasures ete.
IIL. 202. dem Palma Vecchio cugeschric-
ben. Nach C. u. C. wabrscheinlich von dem
Friauler Grassi.
Ebenda, Samml. der Lady Malmesbury.
56) Urtheil des Paris, nicht identisch mit dem
von Ridolfi_ unter Giorgione’s Werken er
wibnten Paris-Urtheil (vergl. die Abbildung
im Katal. des Andrea Vendramin: De
ris in museis ete,). Von Waagen, ‘I
reseete. I. 4 auugeschricben.
Nach C. u. C. von bolognesischem Charak-
ter, in der Art des P. Frane, Mola.
Ebenda, Nat-Gal.
57) Der Tod des Petrus Martyr. Arbeit eines
spiiteren Venezianers.
Ebenda, bei Miss Rogors.
55) Ein Ritter und eine Dame, Ein Bild der
Bologneser Schule.
Inderehemaligen Samml. Barker in London.
Frauengestalt in gelbem Turban, im
Hintergrund cin Reiter mit einem Pagen.
Nach C. u. aus Palina’s Schule.
60) Dame in gelbem Turban, init einer Laute
Hintergr. Landschaft mit einem Reiter.
Nach G. u. C. von einem Nachfolger Pal-
ma’.
In Longford Castle.
61) Dame im Staatskleid. Nach
Paris Bordone.
a. G. von
In Lovere, Samml. des Grafen Tadini.
62) Ein Ritter, der die Linke auf-eine Krone
legend, wit der Rechten nach der im Hin-
tergr. am Himmel erscheinenden Jungfrau
deutet. Nach C. u. C. aus der Schule,
Lotto’
In Madrid, Museo del Prado.
63) Madonna mit dem Kind, zwischen der hi.
Brigitte u. einem biirtigon Hei
scheinlich ein Jugendwerk Tizian’
64) David mit Kopf und Schwert Goliaths, hin-
tor ihm Saul im Harnisch. Aus der Verfall-
zeit der venezianischen Schule.
In Mailand, Ambrosiana.
65) Joseph mit dem Kind, welchem Maria
Fritchte reieht, daneben der kl. Johannes u
‘Tobias mit dem Engel. Von 0. Mlindler in
Burekhardt’s Cicerone dem Romanino zu-
geschrieben, Nach C. u. C. das Werk eines
untergeordneten Kilnstlers, vielleicht des
Calderara,
Ebenda, Brera.
66) Findung Mosis. Von Bonifazio.
67) Wiederholung des Brustb. in der Nat.-Gal.
au Edinburg (s. 0.), unter Lomazzo's Namen
u. fir desson Bildniss gohalton.
68) Der hl. Sebastian. Nach C. u.
der Doss.
. vou einem
Manchester, Samml. Humphrey de
Trafford.
69 Christus u. die Samariterin. Nach C. u. C.
vielleicht von Roceo Murcone.
71) Brusth, eines Mannes
Fuchspelz, angebl.
u. C. von Palma
jer unmittelbaren
eines Fugger. Nach
Vecchio oder einem sei
Nachfolger.
Neapel, Musean
72) Wiederholung des Brustb. in der Nat -Gal
sechia's Manier, an-
lirsten Antonello’ von
Palermo.
Oldenburg, Grossherz. Museum
78) Zwei Frauen, zwischen ihnen eine miiuul
Gestalt in Haibdunkel, Halbf.
Oxford, Christehurch Hall
74) Pan und ein Satyr, nebst zwei anderen Fi-
guren. Sebr schadhaft.
Padua, Casa Giustiniani Cavalli.
75) Die Musen, Bildercyklus (frither im Palast
Barbarigo in Venedig, wabracheinlich die-
selben Bilder, die Waagen im Kunstbl. 1516
No. 2. p.6 als Werke Giorgione’s erwihat)
Ebenda, Casa Maldura
76) Wiederholung des Brustb in der N
mu Edinburg (5. 0.)-
Gal.
Paris, Louvre.
77) Das sog. Concert. Nach C. u. C, wahr-
scheinlich von einem Nachabuncr des Seba-
stian del Piombo. 8. Text
Pat (awischon Belluno u. Foltre’, Sammi.
Manzoni.
78) Halbig. cines Mannes mit Gui
C. uw. C. im Stil Lotto's
re. Nach
Pavia, 8. Francesco di Paola
79) Sibylle, 8. Text.
Petersburg, Gal. Leuchtenberg.
80) Die Tochter der Herodias mit dem Hanpte
des Titufers. Nach C. u.C. von Bernantivo
Licinio.
81) Maria mit dem Kind.
scheinlich von Moretto,
$2, Anbetung der KUnige.
inuthlich von Savoldo.
Nach C. u. C. wabr
Nach C. uC ver
Rom, Gal. Borghese.
83) KUnig Saul im Harnisch, den Kopf Gotiaths
vor sich auf der Brilstung, hinter ihm David
im Pagenkostlim. Nach in der Art
des della Vecchia.
Ebenda, Gal. des Capitols.
$1) Halbf. einer Dame, zu ihrer Seite ein Un-
geheuer (hi. Margarethe). Nach €. u. C. in
der Art Sayoldo'
85) Halbf. eines Ménche:
86) Halbf. cines Mannes mit Armbrust. Nach
iu schiines veneziauisches Portrat,
$7) Hl, Familie.
Ebenda, Gal. Colonna
88) Giacomo Sciarra mit dem Feldherrustab,
Kniestlick. Nach C. u. C. von einem unter-
geordneten Friauler.
Ebenda, Gal. Corsini.
81) Miinnl. und weibl. Brustb, mit Heiliges-
seheinen.
90) Bildniss eines Manes in schwarzer Klei-
dung. Nach C. u. C. von einem Nachfolger
des Sebastian del Piombo.
Ebenda, Gal. Doria.
91) die Tochter der Herodias mit dem Haupte
des Tiiufers. Halbf. Von Pordenone.
Giorgio Barbarelli.
705
92) Miinnl. Brustb., sorgfiltige Arbeit.
Rovigo, Stadtgalerie
93) Minnl. Brustb. 8. Text.
94) Geiselung Christi. Nach C. u. C. in der Art
dos Bonifazio (in einzelnen Theilen an Seb.
del Piombo erinnernd).
Stuttgart, Museum.
95) Ritter mit dem Pagen, Brusth. (Angebl.
Gaston do Foix). 8. Text.
96) Bildniss des Francesco Contarini
FRANC. CONTARn1). Nach C. u. C.
Lotto, aus dessen Tizianesker Periode.
97) Saul u. David mit dem Haupte des Goliath,
Wiederholung des Bildes in Gal. Borghese
zu Rom, s. 0.
(bez.
von
Treviso, Monte di Pieti.
98) Die Pieté. S. Toxt.
Ebenda, Casa Perazzolo.
99) Kreuztragung. Nach C. u. C. schwache Ar-
beit des Della Vecchia.
Turin, Casa Alfieri.
100) Ritter mit dem Knappen. 8. Text.
Venedig, Akademie.
101) Die Sturmbeschwirung. 8. Text.
102) Minnl. Brust. Unbedeutend.
Ebenda, 8. Roceo.
103) Kreuztragender Cristus. 8. Text
Ebrada, Seminario.
104) Apollo u. Daphne. Nach C. u. C. wahr-
scheinlich vou Andrea Schiavone.
Wien, Belvedere-Galeric
405) Ritter mit dem Knappen. 8. Text.
106) Ein junger mit Weinlaub bektiiuater
Mann, von einem Landsknecht angefallen
. Text.
107) Johannes der Evangelist, Halbf. Nach C.
u. C. aus Palma’s Schule.
108) Miiunl. Brustb. Nach C. uC. an Pelle-
grino oder Morto da Fel:re erinnernd.
109) Saul und David, Wiederholung des Bildes
in Gal. Borghese zu Rom, s. 0.
110) Auferstehung Christi. Nach C. u. C. i
der Art Schiavone's.
111) Ein Mann, der dic Laute stinmt, Nach C.
uu, C. in der Art des Domenico Mancini.
112) Krieger in Riistung mit Lorbeerkranz,
HUfth., halb vom Riicken xeschn. Nach C:
u. C. ‘von einem schwachen Maler des
17, Jahrh,
c) Nach ihm gestochen, in Holz geschnitten und.
Photogeaphirt:
1) Das Wunder des einen Moses. (
UMiten zu Florenz, Photogr. nach d
von Alinari, 18%1. Fol.
Meser, Kertier-Larton
In de
Origin,
2) Das Urthell Salomo’s. Gemiilde ebenda. Photo-
graphirt von Dems. 1871. Fol.
3) Madonna thronend, zwischen dem bl Franziskus
‘und Liberale. Gomilde in der Pfarrkirche 70
Castelfranco, Photoge. von Naya. Vonedig.
1872, Fol.
4) Figuren aus den Fresken des Fondaco in Vene-
dig. 3 BI, gest. u. Kolorirt. In: Zanett, Vario
Pitture 1 fresco. Venozia. 1760. Fol. u. 8. —
Gost, ebenda: Fortitudo am Pal, Loredan.
5) Das Concert (3 Halbfg.), Gemilde in der Gate-
se Pit. C. F, Stélzel se. qu, Fol.
6) — Dass, Gest. von T. Ver Crnys,
7) — Dass. Gee. von Chasselat. Gest. von Le
Villain, Jn: Musée Napoléon, par Fil-
hol. Tt.
18) Die drel‘Astrologen,Gem. in der Belvederc-
m Wien. F, Troyen se. qu. Fol.
9) — Dass. (Die Feldmesser). ‘est. von Pon-
heimer. in: Haas, Belvedere. I. qu. 4.
9a) — Dass. Rad. ‘von W. Unger. Fol.
10) Die sogen. Familie Giorgione’s, Gem. aus der
Galette Manfrin in Venedig (jetzt im Besitz
des Principe Giovanelli zu Florenz). Pho-
togr. von Naya in Venedig.
11) — Dass. Gez, von H. Reinhart. In Holz
gesebnitten von Klitzsch & Rochlitzer. In
Liitzow's Zeitechr, fir bildende Kunst, 1. Bd.
4) Stiche und Photographien nach ihm
augeschriebenen, unechten oder zweifelhaften
Bildern:
mmilde in der Brera (stibor
.) 2 Mailand. Vou Boui~
P. Aveline, Cabinet Crozat.
1) Findung Mosis.
2) Findung Mosis. A. Bestoghi del. Gact. Bo-
atti se. qu. Fol,
3) Jakob und Rahel. Gem. in der Dresdoner
rie. Nach Crowe u, Cavale. von (Giovanni
Basi (Cariani), Lith, von F. Hanfstangl.
1842, Roy. Fol,
3a) — Dass. Gest, von Th, Langer, far das
Dresdner Galeriewerk. qu. Fol.
4) — Dass. Photogr, von der Photogr. Gesellsch.
tn Berl
5) David mit dom Haupt des Goliath. (Bild von
Pordenone.) Gest. von Maviez. Galerie du
Palais Royal. Kl. Fol.
a) David mit dem Hi R, Lens
Tee, et exe. Tuschn
5b) David mit dem Haupt des Goliath, Malbg.
L. Vorsterman jun. fe.
16) Susanna im Bad, ‘von don beiden Alten aber-
rascht. Holzschnitt von Vieceri in Venetia,
2 Platten. gr. qu. Fol.
7) Madonna’ mit dem Kind, zwischen der hl. Bri-
gitta und cinem birtigen Helligen. Gomalde ii
Museo del Prado zu Madr
Gavale. Jugend werk Tiaia
Origin, vou Laurent
'8) Ruho auf der Flucht
‘Theol. v. Kessel.
9) Johannes der Taufer. Gemalde in der Galerie
Pittl 2u Florenz. Nach Crowe u. C. in der Art
dor Dossi, Photogr. nach dem Origin. vou A1i-
nari in Florenz, 1871. Fol.
10) Horodias empfangt das Haupt des Johannes,
Resmon se. gr.
8a
706 Giorgio Barbarolli
11) Christus und die Samariterin, Gest. von Gil,
Campagnola, qu. Fol. B. 2
12) Christus bei Simon dem Pharisier, Gest.
‘Theod. x, Kessel. qu. Fol.
13) Christus mit der Dornenkrone an der Marter~
siule, Halbfigur. Corpus meum ete, Gest, von
Jean Morin. gr, Fol,
14) Eece homo (Christus mit Dornenkrone). Gem.
in der Speck-Sternburg’schen Sammlung. Gest,
C, Rabi, 2 Mal: 4. und Fol.
15) Die Krouztragung. Halbg. F. Horthemels
ci
in Treviso, (ez. von A. Woll.
v Klitzseh u. Rochiitzer.
16) Der bi, Sebastian, Gemilde in der Brera zu Mai-
land Nach Crowe u. C. von einem der Doss
Gest. son Mich. Bist. (In: Pin, del Pal, reale
di Milano, 1542),
17) Dor hi. Sobastian. Gest. von Abr. Bosse u.
Jérome David (son lotztorom beendigt). Fol.
18) Dor I. Scbastian an der Martersbule, Gost, von
Jerome David. Fol, (Mit dem vorigen iden-
tisch?)
18a) The martyrdom of St. Peter the Domeniean,
‘Gem. tn der Nat, Gal, 20 London (s, Vers. b.
57). Geet. von W. T. Fry. In: The National
Galery of pictures te. London. s, a. Il
19) Secsturm, von den bh. Marcus, Georg und Ni-
‘olaus boschwiehtigt. Gem. in der Akademie zu
Venedig. Nach Crowe u. C. in der Art des Dor-
dione. Sasso del, A. Viviant se, qu, Fol, In
“Zanotto, Pinacoteca Veneta. Fase. XI
che Sibylle. J. Bossi se. f
ston de Foix macht sich fertig zur Schla
ton Jer. Turdon, Fol.
ide im Louvre(2 mustcirende
de Ia vie pastorale, Nach Crowe und Ca
valeaselle niebt von B, 8. den Text. Nic.
Gabr. Dupuis te. Cab, Crozat. qu. Fol
A. Blooteling exe. (et sc.) qu.
Gest, von Jae, VaiNlant. qu. Fol
Gest, von Jer, Falek (Cabinet de
Reynst). gr. qu. Fol
Dass. Ger. on
Chataign
U1. Fol.
}) Mustkalisehe Unterhaltung. Gemilde tn der
Sammlung des Marquis Landsdowne (fviher in
dor Galerie Northwick) in London. Nach Crowe
1. C. wahrscheialch von Grassi, Photogr. von
Caldesi u. Montocchs. 1888. gr. Fol
28) Hin mit Weinlaub bekranzter Mann, von einem
Soliatep anzefallen, Gemilde in der Belvedere
Galerie Wien, Nach Crowe vu, Cav. aus der
Schule Pala Vecebio's, Gest. von Jak. Mann,
er. Fol,
Io
ie Rol, gest, von Al.
, In: Musée Napoléon per Filhol,
Py
29) do chant. L.A. Claessens.
Napoléon, Ra 1 Bol.
30) Der Ritier mit dem’ Dolch vor einer nackten
Frau, in Landschaft. Gest. von Cor. Boel.
Thetize des peintures de Day, Teniers. 1670,
u, 1688.
1) Fin Mann, welcher eine Frau umarmt, Gemilde
der Dresdener Galerie. Photogr. von der phot.
Gesellsch, in Berlin,
82) Ein sich umarmondes Ps
Fal,
. Musée
G, Cunogo se
Jacopo det Barbar.
83) Der Soldat mit Lanze und Schild, Gest. v. Prine
Rupert von der Pfalz, nvr. r. ¥. 1658. Fol
34) Der Vogelheerd des: Tode: Bartsch vou
‘Torbido del Moro. Rad. v. Gov. Paolo Cimer-
lini, Roy. gr. Fol. B. 36.
36) Zwei Genien, die ein groBes offencs Buch hal-
ten, worin ein Bildniss; unten: Cralgnez Dieu
ete., oben: Tableau de Yancfenne constitution
francaise, Gorgione Barbarelli ping. 1511.
J. Wertheim se. 1793. 4.
86) La Musica (Portrit der Tochter Palma Vecchio's:)
Gal, Manfrin in Venedig. G. Fusinati sc. 1832.
Fol.
}) Dio sEitolketts. Gemilde in der Minchener
Pinakoth, Photgr von Piloty & Lote, 1869,
38) Zvel miinnliche Halbnguren, Wiener Galerie
Gest. von Ant. Jos. v. Prenmer d, A. (Radirt
tu, goschabt.) kl. Fol.
89) Brustb. eines Mannes und einer Frau. D. Cu-
ego se. In: Hamilton's Schola ftalica.
40) Portrit des Pietro Aretino, Gemilde der Dres-
donor Galerle, Photogr. der photogr. Gesellsc.
in Berlin, 1873. Imp. Fol.
Al) Portrit des Erasmus Gattamelata, Gemilde in
‘den Uffizion 2u Florenz, Nach Cnowe w. C. vo0
Torbido. Photogr. der photogr. Geeellech. in
Berlin, 1870, Fol.
42) C. lnuscius (7), Gest, von Ley bold. In: Haas,
Bildergalerie des Belvedere. 1821. 4.
43) Biiste eines Dichtors, Gest. von Jos. Gott.
Bartseb.
44) Biiste eines Kriegers mit Hut u, Schwert Gest.
von Fel. Polanzani, 1770. 4.
45) Bildniss elnes Alten mit Bart und Federmatee.
Gest. von Joh. P. de Frey. 1796. 4 Fol
46) Dildnise cines Mannes mit Federhut auf den:
Kopfe, nach links, stehend. Gest, von Wil.
Pother. 1768. gr. Fol.
47) Groppe von Bisten einer jungen Frau u. eines
‘Mannes. Galerie Borghese in Rom. D. Cunego
se. 1773, gr. 8 In: Seuola Ttalfea.
48) 4 BIL Biston von Heiligen und andera Figuren.
Wiener Galerie, Vorstorman sc. gr. .
49) 3 BIL, Biston von Krieger a. A. Wiener Ga-
Terie. Troyen se. gr. 8.
Vasari, Ed, L.-Monnier. VII 80—87 — Lod.
Dole, Diaiogo della Pittnra 1557. (Deutsche
‘Ausg. in d, Quellenschr, von Eitelberger, pp.’
6001, 98.) — Boschini, Le Miniere dels
Pitt, di’ Venezia, 1661. — Ridolfi, Le Man-
iglie doll arte ete. 1618. — Lomazzo, Tat.
tato della Pitt, passim, — Sansovino, Ven.
descr, pp, 56%, 135%. — Zanetti, Varie pit-
ture ete, 1760, — Zanotto, Storia della Pit.
1837. —Waagen, K.u. Kw. in Englant:
‘Treasures ete. passim. — Burekbardt, Cie
rone, IIT. Aud. p. 1059, — Peseari, Per le
nozze Puppati-Faben!. 1860, — Crowe & Ca
valeaselle, Gesch. der ital, Malerei (deutsc)
von M, Jordan). VI, 151—218. — Crowe
4 Cavalcaselle, Titian, bisllfe and tines
London 1877. 1. 37. 44. 85. 404. 141. 206, 1.
Herm. Like
) Jacopo de’ Barbari, italic
scher Mater und Kupferstecher, chemals nur als
“Der pachfolgonde Artikel bestreitet die Ientitit we
Sacopo dy” Batbatl und ducob Walch, ‘Zuakehet ead bt
Kupforstocher gekanat und wogen des Zalchens,
das er auf seine Kupferstiche zu setzen
, Pflogte, der »Moistor mit dem Schlangen-
’ staber, von den Franzosen »Le Maltre
ww caduaee genannt, Uebor das Geburts-
land und die Lebensverhiiltnisse dieses
Kiinstlers, ja sogar iiber seinen Na-
men wussto man sonst nichts Zuverlissiges, und
ist noch jetzt dariber im Streit. Heineken hicit
ihn fiir einen Italioner, weil der Stil seiner Ki
pforstiche mehr Italienisches als Deuts.
sich habe. Bartsch, obgleich derselben Meinung,
verzoichnete dennoch, wie er sagt, nach her-
kimmlicher Weise, soine Blittor untor den Wer-
‘ken der doutschen Meister. Huber und Rost
machten ibn zu einem Landsmann von Lucas
van Leyden, obwol or, nach ihrer eigenon An-
gabe, eben so gut zu den deutschen oder italie-
nischen Kupferstechern geziiblt werden ktnne.
Zani vermutete in ihm einen Franzosen oder!
Niederlinder, and Ottley mefato, er sal von Fer-
et fabetdativGmra dor a
eettecen tihng Wach (2 Wateoc), Sedan ie
Hebtintelt, dare be iy der betrefonden Stel
NWS aes arate
sdieklich
Name hich ale
selteny ie Anuahiee
iden Durer womitel
. erschedat in esttattiache Hi
st ‘i Ucbrigen lava sich fur
‘aut weleben
hte, Dass
ialweise angen
ron deutschen Bi
nungen verschiedon. Ma
Sammlung, unter den Kupferstichen von diesem
Meister, zwei Exemplare, wo auf der Ricksoite
bei dem einen Catuche, bei dem andern Luca
Catutie von alter Hand aufgeschricben war; er
vermutete, dass dies der Name des Kiinstlers
‘und das Zeichen des Caduceus eine Anspielung
auf denselben sci. Der Professor Christ in sei-
ner «Anzeige und Auslegung der Monogramma-
tume (1747) sagt: der Meister mit dem Schlan-
genstabe soll, wie Einige wollen, Franz vou Ba-
bylon geheissen haben, setzt aber sogleich hinzu.
man wisse keinen Grund und positiven Anhalt
fil diese Benennung. Reguault-Delalande,
seinen Auktionskatalogen, nennt ihn Georg Huf-
nagel. Seitdem haben sich an verschiedenen
Orten Gemiildeaufgefunden, die nicht bloss den-
selben Schlangenstab wie die Kupferstiche des
darnach benannten Meisters, sondern auch den
vollen Namen des Malers Inc. de’ Barbari
filhren. Aus weiteren Nachsuchungen ergab sich,
dieser Jacopo de’ Burbari derselbe Maler
hen der Anonyimus des Morelli (s. unten
Jacopo ino Veneziano und
Geldenhauer (Vita Philippi Burgundi Episcopi
Ultraj. in Freher, Rerum Germanicorum Serip-
tores, III. p. 187, Argentor. 1717) Jacobus Ve-
tus nennt. Das Inventarium der Kunstgegen-
| stiinde, welche die Erzherzogin Margarethe von
csterreich, Statthalterin der Nicderlande (1506
30) besass (in der Sammlung der Société de
Vhistoire de France, und im Cabinet de Tama-
teur, von E. Piot, 1. 215 ff.) meldet, dass sich
darunter mehrero Gemilde und fiir den Ab-
er| druck auf Papier gestochene Kupferplattens vou
Maistre Jacques de Barbarise befanden ; — dazu
kommt endlich noch eine in italienischer Sprache
ausgestellte Quittung, die mit dem Schlangen:
stab bezeichnet und Jacobus de Barbaris unter
sehricben ist (8, Gazette des Beaux-Arts, 187
Ba. VIM. 223%.)
‘Nach diesen Aufschliissen hiitte man glauben
sollen, dass der Streit Uber Namen und Hei-
math des Meisters mit dem Schlangenstabe ge-
sehlichtet sei; dies war jedoch keineswegs
der Fall. Ein tibermiissig’ auffindsamer For-
scher, Harzen (s. Naumann’s Archiv, I. 210%)
macht aus Jacopo de’ Barbari und dem Ni
berger Maler Jakob Walch eine Person. Er
griindet seine Meinung auf eine Stelle in A. Dii-
rer's niederlindischem Reisctagebuch, wo es
heist: -den Freitag (7. Juni 1521) zei
Frau Margarethe (in Mecheln) alle Ihre sebiinen
Sachen; darunter sah ich gute Werke yon Jo-
hanes ‘und Jacob Walch. Ich bat die hohe
Frau um Meister Jacobs. Blichlein |(Skizzen-
Duch), aber sie sagte, sfe hitte es Ihrem Maler
(Bernhard van Orley) versprochene. In dem In-
ventarium der Erzherzogin ist nurj von, Maistre
Jacques und Maistre Jacques ‘de Barbaris die
3°
708
Rede; aber Harzen hiilt fiir unzweifelhaft, dass
mit Beiden nur ein Meister und damit kein and-
rer gomeint sei, als der in A. Diirer’s Tagebuch
erwihnte Jacob Walch, der wegen seiner An-
siissigkeit in Italien von seinen Landsleuten
Waleh, d. h. der Wiilsche oder Italiener genannt)
worden und unter diesem Namen dem A. Diirer
bekannter gewesen, als unter dem ausliindischen
Namen Jacopo de’ Barbari. Diesen letzteren Na-
men, womit der Meister selbst seine Bilder be-
zeichinet, habeerals Giinstling derPatrizierfamilic
Barbari in Venedig angenommen und, weil or
sich darunter withrend seines dortigen Aufent-
haltes in guten Ruf gebracht, in Flandern b
behalten; deshalb werde er auch von dem Ano-
nymus des Morelli Veneziano, von Geldenhauer:
YVenetus genannt und sei noch kein mit Walch
bexeichnetes Gemiilde bekannt geworden. Da
Walch ein geborener Nitrnberger gewesen, habe
A. Diirer an dem Skizzenbuche seines spezicllen
Landsmannes so groBes Wohigefallen gehabt,
dass or die Statthalterin darum gebeten. Zu
gleich liege am Tage, warum seine .vaterstidti-
schon Kunstgeschichtsehreiber, die ihn als Ja-
cob Waich unter den Niirnbergischen Kitnstlera
auffilhren, von seinen Lebensumstiinden $0 we-
nig 2u berichten wissen, weil er unter fremdem
Namen ihrer Kunde entgangen sei.
Mit derlet Konjekturen lisst sich jede Ktinst-
lerbiographio, zu der die Nachrichten feblen oder
spiirlich fliessen, in einen Roman umgestalten,
und Harzen hat es bei Jacopo de’ Barbari, eben
so wenig bei dem Meister yon 1466 und B. Zeit-
bloom, daran mangeln lassen. Nach allem Un-
geahnten und Absonderlichen , was Harzen
bringt, bliebe der eigentliche Name unseres Mei-
stors noch immer ein Gcheimniss, denn wir wer-
den nur yon seinem Spitznamen und dem Namen
seines Génners in Kenntniss gesotzt. Waleh
meines Wissens, nicht gleichbedeutend mit|
Th, Wahl oder Wiilsch, und ich habe
keine Ahnung davon, worauf sich die Versiche-
rung einer solchen Synonymitit stiitat. A. Dil-
rer schreibt nicht auf heutige Manier Wiilsch ,
sondern nach damaligem Branch Welsch, und
iitte also Jacob Welsch oder der Welsche
Jacob gesagt, wie er an einer andern Stelle, wo
von seinem neuen italienischen Anzuge die Rede
ist, mein swelscher Rocks sagt. Bekanntlich
ist Walch ein in Deutschland, zumal in Franken
Niirnberg treffen wir Maler und Kupferstecher|
eben dieses Namens. Ein von Georg Jamnitzer
xeschabtes Bildniss fithrt die Unterschrift: Ja-
cob Walch, Maler in Nurnberg, der von
Neuddrffor und Doppelmayr als cin geschickter,
au seiner Zeit (1436—1500) berthmnter Portrit
maler erwihnt wird. Harzen will freilich dio
Lebenszeit des Jacob Wach verliingern und er-
klirt das angegebene Sterbejahr aus cigner
Machtvollkommenheit fli falech ; weil es zu sei-
ner Vermutung nicht passen will und Jacob
Jacopo de’ Barbari.
Walch, wenn ar schon 1500 gestorben war, nicht
Tacopo de" Barbari sein kann, von dem wir wis-
sen, dass er zehn Jahre spiiter noch lebte. Zar
Bestiirkung seiner Meinung, welche Jacopo de
Barbari mit Jacob Waleh identifizirt, beruft sich
Harzen noch auf folgende Stelle in A. Diirer
aweitem Briefe aus Venedig an Pirkheimer, von
»Samstag nach Lichtmess, 7. Februar 1506
»Auch lass ich Euch wissen, dass viele bessere
Maler hier sind, wie da draussen (ausserhalb Ita-
lien's) Meister Jacob ist; aber Anthoni Kolb
schwlire einen Eid, es lebe kein besserer Maler
auf Erden denn Jacob. Die Andern spotten sei-
‘ner und sprechen, wire er gut, so bliebe er hier
u, 8. w.« Nach Harzen’s Auslegung hatte A. Dil-
rer bei dieser Stelle ebenfalls den von Niimnberg
nach Venedig tibergesiedelten Jacob Walch im
inne und beantwortete damit cine Erkundigung
Pirkheimer’s nach dem abtriinnigen Landsman.
Auf diese ganz unerwiesone ersto Voraussetzung
griindet Harzen cine zweite, welche den Jacopo
de’ Barbari, genannt Walch, 2um Zeichner und
Formschneider des flir den Niimberger Anton
‘Kolb ausgeflibrten grossen Prospekts von Vene-
dig (s. Vere. Holzsehn. No. 1) macht. Das Unter-
nohmen war ein eintrigliches Geschift fiir den
Verleger, welchem aus dem merkantilischen
Standpunkto eines glticklichen Spekulanten der
Urheber des Prospekts fliglich als der beste Ma-
ler auf Erden erscheinen konnte, und letzterer
nahm von dem guten Abgange seines Werkes
Veranlassung, das Symbol des Schlangenstabes
in den Hiinden des darauf abgebildeten Handels-
gottes fortan als Zeichen auf seine Bilder ond
Kupferstiche xu setzen. Fiir alles das haben wit
froilich keine andere Buirgschaft, als die Aus-
‘sage von Harzen, der aussordem vermutet, dass
der Kiinstler nach Beendigung einer 0 milhe-
vollon Arbeit noch einige Jahre in Venedig 2-
gebracht und sich ctwa um 1506 nach den
derlanden begeben habe, wie die ohne Zwei
seine Lebensverhiltnisse betreffendo Stelle it
A. Diirer’s Briefe anzudeuten schei
Seitdem A. v. Zahn A. Diirer’s handschrift-
lichen Nachlass im Britischen Museum bekannt
gemacht, wissen wir, dass jene Stelle nicht anf
Jacob Walch von Niimborg, sondern anf Ju
de’ Barbari von Venedig Bezug hat. In einer
ungedruckt gebliebenen Einleitung 2ur »Propor-
jonslebro» sagt Dilrer niimlich, er habe Niewand
gefunden, ater da etwas beschrieben hiitte von
menschlicher MaG zu machen, als einen Mann
ter, lieblicher Maler! Der wies mir, so fibrt
Diirer fort, Mann und Weib, die er aus der Mab
gemacht hatte, so dass ich'in dieser Zeit lieber
sehen wollte, was seine Meinung gewesen wir,
denn cin neu Kinigreich. Und wenn ich’s bite
s0 wollte ich’s ihm zu Ehren in Druck bringen,
kemeinem Nutzen zu gute, Aber ich war zu der-
selben Zeit noch jung und hatte nie yon solchen
Dingen gebrt. “Doch die Kunst ward mir gat
Jacopo de’ Barbari.
709
lieb und ich setzte mir in den Sinn, wie man
solebe Dinge kiinte xu Wege bringen. Denn
amir wollte dieser zuvorgemeldete Jacobus seinen
Grand nicht klirlich anzeigen, das merkte ich
ihm wohl an. Doch nahm ich mein eigen Ding
vor mich und las den Vitruvium, der besehreibt
ein wenig von der Gliederma® eines Mannes.
Von oder aus den zweien obengenannten Miin-
nern also habe ich meinen Anfang genommen
und babe danach meinem Yorsatze gewiiss ge-
ht von Tag 2u Tage. Zufolge der Bemerkuny
Diirer’s, dass er damals noch jung gewesen
und von theoretischen Dingen nichts gewusst
habe, dirfen wir flir seine Berithrang mit Jaco-
bus von Venedig, worunter kein anderor als Ja-
copo de’ Barbari verstanden werden kann, die
Zeit seines ersten dortigen Aufenthalts am Ende
seiner Wanderschaft 1494 ansetzen. Auch ist
Jacobus von Venedig sicherlich derselbe Meister
Jacob, um »Bilehleine Diirer bei seinem
Besuche in Mecheln die Statthalterin but, weil
er hoffen konnte, daraus nihere Kunde zu ge-
winnen iiber das, was joner Meister in Betreff
des regelrechten menschlichen Kirpermabes x
wusst und verheimticht hatte. Das treue An-
denken, welches A. Dilrer von seinem friiheren
Verkehr mit einem flr thn so speziell merkwtir-
digen Manne gewisstich bewahrt hatte, mochte
in ebenfalls dazu veranlassen. Durch’ so tri
tige Beweggrlinde erklirt sich jeno Bitte jeder
falls einfacher und wabrscheialicher, als dureh
das lebhafte patriotisehe Interesse, welches A.
Diirer, wie Harzen glaubt, an dem Zeichenbuche
eines obskuren Nurmberger Malers genommen
n ist, dass geschiitete und
toriker die Harzen'schen An-
sichten als Resultat ernster Forschung angese-
hen und in Umlauf gebracht haben; de
nicht zu strenge geurtheilt, wen
summt und sonders in das Bereich der Mutmas-
sungen und grundiosen Hypothesen verweist.
‘Beim Lichte betrachtet wissen w
heit aur so viel : Jacopo de’ Barbari
cher Maler und Kupferstecher, gebliti
enedig, von wo er in den ersten Jahron des
sechszchnten Jalrhunderts nach den Niederlan-
den auswandert. A. Diirer in seine!
venezianischen Briefe vom 7. Februar 1506 sagt,
dass Meister Jacob um diese Zeit sehon »draus-
sene, also nicht mehr in seiner Geburtsstadt ist.
Der’ Graf Philipp von Burgund, Bischof von
Utrecht, wenn wir der Angabe 'Geldenlauer's
trauen diirfe wuf der Heimreise aus Ita
lien nach den
nen Dienst genominen,, wm gem
Mabuse sein Schloss Zuytborch mit Matereien
auszuschmlieken, die nicht zu Stande gekommen
zu sein scheinen, wenigstens ist uns daritber
jichts borichtet. 1510 finden wir Jacopo de’ Bar-
bari als +Kammerdiener und Hofwaler« der
herzogin Margarcthe, Statthaiterin der Nieder-
lisst, um sich damit cin Sammetwamms und
einen mit schwarzem Lammfell geflitterten
Tuehrock 2u kaufen. Von demselben Jahre da-
tirt das obencrwiihmte Aktenstiick mit dem
Schlangenstabe und der Untersehritt sJacobu
do Barbarise, welcher in italienischer Sprache
eine von dem Schatzmeister der Statthalterin
empfangene Zalung bescheinigt. Das folgende
Jahr, 1. Mire 1511, unterzeichnet die Erzherzo-
gzin folgende Verordnung: »In Betracht der gu-
ten, gofilligen und bestiindigen Dienste, welche
Unser vielgeliebter Maler Jacques de Barbaris
Uns zuvor als Besagter Maler und sonst gel
hat, in Riicksicht auf seine zunehmende Ge-
Drechlichkeit und sein hohes Alter, wie darauf,
dass er von Uns keine Besoldung hat, und auch
damit er hinfltro in Unsern Diensten in seinen
alton Tagen gemiichlicher leben und. fiir seinen
‘Unterbalt sorgen kiinne, verwilligen wir demsel-
en einen Jahrgchalt von 100 Livress. Die hier
gebrauchten Ausdrlicke von der
und Altersschwiiehe des Kilustlers, wit
von ihm 1472 gemaite Portrit, welches der Aut
nymus des Morelli bei dem Kardinal Bembo sah,
lassen annehmen, dass er vor 1450 geboren
wurde. Das Datum seines ‘Todes ist auch nicht
‘genan bekannt, muss aber zwischen 1511
1515 gesotzt werden, weil in dem Invontarim
welches die Erzherzogin von ihrem Mobiliar
Mecholn am 17. Juli dieses letzteren Jahres auf-
nehmen lies, Gewiilde von dem »verstorbenen
Meister Jacques de Barbaris« erwiihnt sind.
You A. Diirer wird J. de’ Barbari sein guter,
licblicher Maler« genannt, und die von dem Ano=
nymus des Morelli gebrauchte Koseform seines
Namens “Barberino, wie auch das in den Tnveu-
rien dor Erzherzogin auf seine Bilder bezilg-
liche Priidikat +kistlich, exquise, sche
sebreibung von Kunstsel
schen Sammhingen de
Jalrh, hinterlassen , erwil
seres Klinstlers: zwei Port
das andere von 1481, bi Kardinal Bembo;
vier nicht weniger als 40 Dukaten geschiitate
Miniaturen auf den vier ersten Blittern eines
Gebetbuehes in der Bibliothek des kunstl
den und mit Pietro Aretino befrewudoten Zvan
el, und mehrere Gemilde im Hause des
chen Patriarchen Domenico Grimani
dor Statthalterin der Niederlande be-
fanden sich, laut des am 17. Juli 1516 anfigenom-
monen Inventariums folgondo Stticke von J. de
Barbati
groGes Bild, einen Hirschkopf und einen
Kleines Bild mit dom Kopf cines Portu-
sgiesen, ohne Farbe (grau in grau?) geualt,
in Crucifix, geschiitzt 10 Livres.
lande, die ihm 76 Livres 6 Deniers: schenken
in hi. Antonius, auf Leinwand gemalt.
gent
sehiitzen, hier besehrieben »ein Mann mit einem
Hirsehkopf, einen Schniipper in der Mitte und
die Spannwippe, kistliches Stiicke, das Crucifix
mit dem Zusatz, dass am Fusse des Kreuzes
zwei Todtenschiidel und ein Pferdekopf liegen;
Md, niimlich das Por-
trit der Statthalterin, vein kistliches Gemiildes,
iach der Aussage des Inventariums.
Die Anzahl der auf unsere Zeit gekommenen
und bisher bekannt gewordenen Bilder des J. de"
Der Heiland, Brustbild , unter LebensgriiBe,
Auf dunklem Grunde, bezcichnet : TA DB, zwi-
sehen den beiden ersten und den zwei letzten
Buchstaben der Caduceus. Aus dem Praun'schen
Kabinet in Niimberg; gegonwirtig im Museum
au Weimare.
Fin hnlicher Christuskopf, ebenfalls bezeich-
net. Im Privathesitz des Herrn Friedrich Lipp-
mann in Wi
*Bin drittes Bild ihnlicher Art, Christus mit
seguender Handbewegung, in der Gal. 2u Dres.
den, Ebenda: Die hl. Katharina und die hl.
Barbara, in halber Figur, vermeintlich Seiten-
fliigel eines Altarsehreins.«
in alter Mann im Gespriich mit einer jungen
Frau, Bezeichnet: 1A pA nannatt pit und
mit dem Schlangenstab. In der Sammlung des
Rathes Kretz 2u Regensburge,
iIm Berliner Museum (Geschenk von Herm
Robinson in London 1577, noch nicht anfgestellt)
Maria im Grilnen sitzend, das nackte Kind auf
dem Schoosse, zu ihren Filssen die verehrenden
Donatoren, empfoblen von den hh. Johannes und
Barbara, Br. 0,86. H. 0,68, Stark verpntat und
beschiidigt. Die reich Landschaft hat. grosse
Verwandtachaft mit derjenigen im Bilde bei Ga-
lichon ; ebenso zeigen die Typen, die knitterige
Gewandung, die diinn aufgetragene, fitissige und
hell leuchtende Farbe durchaus die Charakter-
aiige, die Jacopo als Mater eigen sind. — Dass
Ubrigens Jacopo's Malerei auf deutsche Mei
von entschiedenem Einfluss gewesen ist, beweist
am itherzeugendsten Hans von Kulmbach, den
em zweiten Inventarium der Kunstge- | Barbari ist gering; ich habe yon denselben nur
inde der Erzherzogin, vom J. 1524, treffen| di
wir wieder den bl, Antonius, den Armbrust-| Ps
in der Sammlung des Herrn Galichon zn
befindliche geschen ‘8. unten), die iibrigen
ind folgende.
»Ein Stillicben, in der Galerie 2u Aug sburg
Ein todtes Rebhuhn, ein Paar Eisenhandschuhe,
zwei stiihlerne Armbinder und ein Pfeil (oder
Bolzen), am Nagel einer Holzwand hiingend,
von deren gelblich grauem Grand sich diese
aussorordentlicher Zartheit und Bestimmtheit
durchgeftibrten Gegenstiinde fein und’scharf ab-
heben. Das Bild ist auf Holz und Kreidegrand
‘remalt und hat folgende Bezetebnung.
|
Py
15)04 |
man in koloristischer Beziehung als seinen
‘Schiller ansehen michte.]
Das in der Sammlung des Herm Galichon
au Paris befindliche Gemilde ist eine Madonna
mit Heiligen. Maria, auf einen Baumstump?
gestlitat, "sieht mit freundlichem Blick auf
den hl. Antonius, der ihr zur Reehten steht;
‘mit ihrem rechten Arm hilt sie das auf ih-
rem SchooBe stehende Kind, welches sich zu
Johannes dem Tiinfer auf der linken Seite
hinwendet. Die halben Figuren der Binsiedler
stehen in einem verticften Terrain hinter dem
Hligel, auf welchem die Maria in hocken-
dor Stollung sitet. Dor Hintergrund bietet
dio Aussicht auf eine von hohen, steilen Ber-
gen begrenzte und yon einem Flusse durch-
strimte Landschaft; im Vordergrunde links ein
bobliimter Ragen, und rechts ein Brunnen mit
ciner hilzernen Rinne, ans welcher ein Stieglitz
trinkt, Ein an den Brunnenfuss gelebntes Tifel-
chen enthilt cine finfreilige Inteinische Insehrift
‘und darunter die Bezeichnung: 1A pa
Dieses Bild, das wichtigste von allen bisher
aufgefundenen, ist villig in der Weise der
Bellinischen Schule gemalt; man erkennt sie
im Charakter der Figuren, in dem holten, klaren
und harmonisehen Ton der Fatbe, in der iusserst
feinen, mininturartigen Behandlung des Details,
wie sie flr Cima da Conegliano und andere iltere
venczianische Meister bezeichuend ist. (Die Farbe
des Bildes ist diinn, aber glinzend. In den
Jacopo de’ Barbari,
mu
. and im Faltenwurt der Gewiinder hat
> grosse Uebereinstimmung mit den Sti-
Saris. 0. Mindler.]
ie oben angefthrten wenigen Gemilde
ingenilgenden Bogritf von des Kiinst-
gung zu geben vermigen, so lassen
tie Kupferstiche , obglefch auch nur in
wer Anzahl vorhanden, doch schon etwas)
wehr in sein Wesen hinefnblicken und offenba-
ren bereits don Einfluss des sogenannten Re-
naissancestils, d. h. der auf freie Nachahmung
antiker Vorbilder begriindeten Kunstweise. J. de’
Barbari hat einen ontschioden ausgesprochenen,
tnverkennbar italienischen Charakter. Der}
geistige Gchalt seiner Blitter ist gering; die
Erfindungen sind mehr seltsam ale glitcklich und
verrathen eine armo Phuntasie, die sich mebr
zur Darstellung einzolner Personen oder einfa-
cher Szenen als zur Bohandiung mannichfaltiger
Gruppen und Kompositionen hinneigt. Von Zu-
sammensetzing, Anordntmg wnd Ausdruck hatte
er nur schwacho Bogriffe. Seino Auffassung der
Natur hat augleich etwas Absonderliches und
Naives, Feines und Plumpes, Seino Art zu zeich-
nen ist wenig odel und korrekt, aber individuell
und so eigentitmlich, dass man seine Arbeiten
mit den Werken anderer Kilnstler nicht ver-
wechseln kann. Seine minntichen Figuren ha
ben oft wunderliche, verzerrte Gesichtsziige und
entweder zu groBe dicke oder auffallend kleine
hochstirnigo Kipfe auf einem Rumpf mit tiber-
iissig langen und magern Armen und Beinen.
Die Frauen sind schlanke Gestalten mit schma-
len Kipfen auf fleischigem Halse und Nacken;
aber ein schmachtender, empfindsamer Gesichts-
ausdruek und ein niedlicher Haarputz geben
sen Gestalten etwas Anzichendes. Dic manic-
rirten umd verzwickten Stellingen erinnern
schon an den Hang zur Usbertreibung. wic or
spliter Dei Parmoggianino und andern Meistern
der angehenden Verfallzeit hervortritt, und im
Allgemeinen erkennt man einen Ktinstler, dem
es in seinen Darstellungen hauptsiichlich um
Weichen Linionschwung, schlankes Kérpermad,
grazidse Bewegung und zierliche Halting zu thun
war. Ein besonders charakteristisches Merkmal
ist, dass alle seine Gowiinder wie nase Wise!
aussehen. Auch ist bemerkenswert, dass
seinen Darstellungen aus der heiligen Geschichte
weder die Madonna und das Jesuskind, noch die
andern heiligen Porsonon beider Geschlechter
einen Nimbus um den Kopf haben.
Seine Art zn stechen hat Achnlichkeit mit der
deutschen Manier, die sich fast alle italienischen
Kupferstecher zu Anfang des 16. Jahrh. zn Nutze
‘oder zu eigen zu machen suchten. Er hat viel
von A. Dilrer gelernt, one jedoch seiner Selbst-
\digkeit 2u viel zu vergeben*). Seine feinen,
++) Ueber dle weehsolzoitigen Boriehungen 2wi-
sehen Diirer und B. vergl. Thausing, Direr, p.
leichten und schmiegsamen Strichlagen richten
sich ungezwungen nach den Formen der Gegen-
stiinde, dio or wiedergeben will; sic kriimme
und kreuzen sich in den Seliattenpartien, die
niewals stark betont sind, und der Ueborgang
vom Dunkeln in's Helle ist durch kleine fvinere
oder kilrzere Punkte ausgedriiekt, dio sich in's
Licht verlicren und einen Halbton bilden. Selte
versetat er seine Figuren in eine ansfilh
Landschaft; die Stelle dorselben vertreten die!
knorrige, unbelaubte Baumstimme und bloss
dureh starke, wellenférmige Parallelstriche an-
gedeutete Terraintheile. Dic Hintergrlinde, von
welchen sich die Figuren abheben, sind meistens
ganz woiss gelaasen oder mit einfachen schriigen
Linien schattirt.
Die von den Kunstschiitzen der Erzherzogin
Margarethe in den Jahren 1515 und 1516 anfige~
nommenen Tnventarien verzcichnen »23 groBe,
mittlere und kleine Kupferplatten, von dem ver-
storbenen Maistre Jacques de Barbaris flir das
Abdrucken auf Papior gestochen und in einer
hhilzernen Kiste verwahrts. Galichon schliesst
daraus, dass die Platten auf Bestellung der Erz~
herzogin ausgefiihrt worden, und J. de’ Barbari
nicht cher 2 stechen angefangen habe, als bis
er in den Dienst der Statthalterin getreten sei;
ebenso miglich ist jedoch, dass er die Platten
Statt-
schon aus Venedig mitbrachte wnd an di
halterin verschenkte oder verkaufte
‘and, der um so mehr Wahrachei
sich hiitte, wenn, wio man mir vorsichert, von
dem »Brandopfer ftir Priaps (Verz. der Kupferst
No. 26) cin orster Abdruck mit dem Datum
4501 vorhanden ist. Wie es sich damit auch
verhalten mag, iiber das J. 1500 reichen seine
Kupferstiche schwerlich zurlick, weil mit der
griBten Evidenz daraus hervorleuchtet,
er dic Werke aus A. Diirer’s erster
hat und davon in. technisel
Bezichung beeinflusst und angeregt worden.
Bartach beschreibt von J. de’ Barbari 24 Ku-
pferstiche, zu welchen seitdem noch etliche
andoro hinzugehommon sind. In den
Drucken ist die Farbe kriiftig und seh
die Glite der Abdriicke verschwindet rasch
den spiteren Plattenzusinden, weil diese feine
Sticholarbeit keine groBe Anzahl guter Abdritcke
vertrigt.
Ebenso wie manche anilere seiner Kunst- und
Zeitgenossen hat J. de’ Barbari kein ai
schliesslich gleichmiissige Bezeiehnungsweise
soiner Werke angenommen. Auf dem Stillleben
in Augsburg steht sein ganzer Name, nebst Da-
tum und Seblangenstab, Andere Bilder tragen
die Anfangsbuchstaben sctnes Tauf- und Fami
Hiennamens, mit dem Schlangenstabe dazwischen,
Seine Kupferstiche sind nur mit dem Sehlangen-
stabe bezeichnet und immer ohne Datum. Di
thm irrititlich zugesehriebenen Holzschnitte
finden sich am Schluss unseres. Verzeichnisses
‘UGlg. und Ephenssi (a, d.
aufgefilhre.
Jacopo de"
Barbari.
4) Kupferstiche:
1) Judith stehend,, in der Rechten das Haupt de
Holofernes, in der Linken ein Schwert, ait d
Spltze am Roden. “Ganze Figur auf’ w
Grand, Unten rechts das Zeichen, H. 189 mill
Br. 121. — B. und Ot, 1. — Gal, 2. — An
xeblich existirt von dlesem BI, eine schlecht r
dirte und anonyme verkebrtseitige Kopie, mit
celner hinzugesetzten bl. Katharina, die irriger-
‘welse manchmal dem J. de’ Barbari zugeschrie-
ben worden (Pass. UI. 8. 140, No, 25). Ich habe
diese Kopie niemals gesehen und vermute cine:
Verwochselung mit dem BI. von 1, Hopfer (B.
20), auf welchem jene zwei Figuren zusammen-|
estellt und mit Zusitzen nachgedijdet sind;
Jede derselten hat um den Kopf einen Heiligen-
fchein, und diel Katharina stehtaufeinem Rade.
2) Anbetung der Welsen, Maria, das Kind auf den
Armen und die hi, Anna zur Selte, steht rechts
inter einem Geminer und neigt sich gegen die
‘rel KOnige, von welchen der vorderste das Kind
knieend, mit erhobenen Hinden anbetet. Sie
sind von zwei Pagen begleitet; der eine trigt
einen Henkelkorb, der andere eine brennende
Fackel, zur Andeutung, dass ber, ausnahms-
else zu damaliger Zeit, der Vorgang tn die!
Nacht verlegt ist. 8 Figuren auf schattirtem
Grund. Oben links das Zetchen H. 215 mill,
Br. 193, — B, und Ottl, 2. — Gal
9) Marla, tm Vordergrande einer Landschaft,
Fuss eines grofen Baumes sitzend,, siugt das
Kind, das sle auf den Armen hat. Unten links
das Zetchen, M. 175 mill, Br. 233. — B. und
Ott. 6. — Gal. 1, der mit Unrecht auf diesem
Blatte keine Madonna, sondern eine Hagar in
der Waste vorgestellt melnt.
4) Hellige Famille, Marla sitzend und mit dem
Minken Eenbogen auf einen Baumstumpt go-
stitet, Billt das vor thr stebende und sich an le
Ie
links gewendet, blickt aber nach rechts
‘wo Joseph steht, Drei halbe Figuren auf weit
sem Grund. Oben links das Zelchen, H. 100
mill. Br. 119. — Nicht bel B., aber beschrieben.
von Ottl, Il, 8. 502. — Pass, 26. — Gal. 5.
5) Hellige Famille, In der Mitte Marla mit dem
Kinde neben der Elisabeth , die ebenfalls tbren
Sohn, den Kleinen Jobannes, bel sich hat. Relde.
Matter sitzen an der Erdo unter Kiumen in
einer Art Laube, Links, ausserlalb der Lanbe,
auf eine Zaunstange gestitet, steht Joseph,
5 Figuren im Vordergrunde einer Tandschatt.
Unten reehts das Zeichen, H. 130 mill, Br, 165,
— B. und Old. 4. — Gai. 6. Niedliches Blatt
6) Hellige Familie. Maria, in der Mitte am Fuss
eines Baumes sitzend, legt ihre rechte Hand aut |
ein Buch und hilt mit der Linken das neben thr]
stehende Kind. Hinter der Bank, auf der das
Buch liegt, kniet die hi, Anna mit gefalteten
Hinden. Im Vordergrunde rechts steht der Apo-
stel Paulas (nicht Joseph , wie Bartsch angibt),
lund stitst belde Hinde suf den Griff cin
Schwertes, deasen Spitze den Boden berihrt.
er linken Selte, bei einem fiessenden Ge-
wisser, sitet ein Engel, welcher dle Lante splelt.
5 Figuren im Vordergrande einer Landsehatt.
(Oven links das Zelehen, H, 159 mill. Br. 185
= B. und Ott, 5. — Gal. 7. — Die Kompost-
tion dieses Biattes erinnert sebr .
sitz des eren Gallcbon xa Ps
Gemilde des Meisters, AUF belden nu
im Vordergrunde derselbe lindliche Bronnen
Jedoch feblt auf dem Kupferstiche der Stieglitz,
der auf dem Bilde aus der Bronnenrinne triakt
7) Christus als verherrlichter Erliser, stohend, das
Haupt mit drei Strablenbindeln umgeben die
Slegesfahne in der Linken und mit der Rechten
segnend. Ganze Figur anf welssem Grund, Ui
ton rechis das Zeichen. 1H 194 mill. Br. 93. —
Be und Out, 3. — Gal. 4,
8) Der hl, Hieronymus, am offenen Fenster seiner
Zellesitzend, schreibt in ein Buch, das auf dem
Palte vor thm aufgeschlagen und sn ein Cracitx
angelehnt ist. Am Pulte inks das Zeichen, H. 94
mill. Br. 60. — B, und Ot. 7. — al, 8 —
Verkehriseitig ko pit von elnem Ungenannten
9) Der hl. Sebastian, von vor gesehen, dle Augen
sen Himmel gerieMtt, dio Arme Uber dem Kopf
init einem Strick zosemmengebunden und an
cinen Baometamm gefesselt, an welcbem unten
rechts elnige Epheublitter Kinaufranken. Knie-
‘igur auf welssein Grond, Ohne Zelchen. 1. 225
alll, Br. 110,
Nicht bel B. — Pass. 27. — Gal. 9. — Repro-
ddncirt in den Héiogravares von Amand Durand.
Ba. 1V. PI. 7. — Obschon unbezeichnet , wird
ieses Bl, jotztallgemein dem J. de Berbari zu-
seschrleben, und dle Benennang ist allerdings
Zalissg, Jedoch nicht absolut gewiss, Aus dem
Umstande, dass es auf einem Papler mit dem
Wasserzaichen des burgundisehen P gedruckt ist,
glaubt Gal. scbilesson au diirfen, sel in d
Nledotlanden ausgefahrt, 24 einer Zeit, wo d
Melster soine volle kinsilerische Starke erreicht
hatte, "Wenn dieses Bl. dem J. B. angehire, so
Ist os tn der That als seli Meisterstiek 20 be-
trachten und kein anderer seiner Kupferstiche
In tochnlicher wie in asthetischer Hinsleht da-
mit au vergletchen. Der dle Seelenausdrack
des Kopfes und dio felne Modellirung des Kus-
pfes lasen nichts 20 winschen abrig.
10) Die hi. Katharina, stehend, tn der einen Hand
‘ine Paime, In der andern sin blankes Schwert,
dlessen Spitze gegen den Boden gekehrt ist. Un-
ten links ein Stick des Rades und rechts des
Zolchen des Stechers. Ganze Figur auf welssen
Grund. H.192 mill. Br. 124, —"B, und Ou.
— Gal. 10, — Von 1. Hopfer kopirt, aber
bgeindert und mie sJudithe aut etme m Matte
iammengestelt, S. oben No. 1.
11) Bin Engel, zur Linkenstehendlegt die and auf
don Kopf elnes sitzenden alten
Lesen eines Buches elngeschlafen Ist. Oben
etwas nach rechts dle Aufsehrift: crstopt xos
vonsrnacrns, und iber dem Kopfe des alten Man-
Zeichen, Fignren auf schattirtem Grund
mill. Br, 159, —B, und Otel. 9, — Gal. 11
12) Venus beschaut sich in einem Spiegel, den sie
‘in threr linken Hand halt; langes Lockenbaar
‘umwallt thren Ricken und thre Schultern, Kaie-
Unten rechts dis
1. — B, und Out.
in der Gazette det
Beaux-Arts, 1873, Bd. VIII. 8. 224, und bier
ohne allen Grund als Niell angegeben,
13) Mars in reicher Ristung begleitet Venus, die
Jacopo de’ Barbari.
13
beinshe nackt zur Rechten steht und den klel-
nen Amor auf dem linken Arm trigt. Ganze
Figuren auf schattirtem Grund. In halber Hohe
inks das Zeichen, H. 297 mili. Br. 180. — B.
und Ott, 20. — Gal. 13, — Hauptblate,
14) Apollo, ganz von einem Strablenkranz umgeben
und auf einem Krelsausschnitt des Sternenbim-
mels stebend,, sehnollt einen Pfeil vom Bogen;
‘unten rechts Diana, rlcklings und bloss mit bal-
dem Leibe sichtbar, in Begleltung ihrer Hirsch-
kuh, Figuren auf weissem Grand. Oben links
das Zeichen. Hf. 160 mill Br. 100. — B, und
Ott, 16, — Gal. 16. — Originalseitig kopirt
von I, Hopfer. (B, 23) und abgebildet in der
Gazette des Beaux-Arts, 1873, Bd. VILL. 228,
15) Pogasns, ein stattliches Pferd mit beschnitte-
‘nen Fligeln, nach rechts hin trabend und den
Kopf nach links gewendet; die Hinterbeine sind
nicht sichthar. Oben rechts das Zeichen. HI. 230)
mill, Br. 154. — B, und Out, kannten das Orl-
ginal nicht, — Pass. 29. — Gal. 15. — Gute,
originalseitige Kopie darnach vonN. Wilborn,
mit der Aufschrift: m1. taro Giber dem Kopf des
Pferdes und mit dem Monogeamm des Kopisten
anf einem oben links hingenden Tifelchen,
16) Ein Triton, nach rechts hin schwimmend, teigt
anf seinem Ricken eine Furie, die mit der Rech-
ten elne Schlange schwingt und als Peitsche ge-
wueht. Links ein Seepferd, Oben links das
en HALT mill. Br. 105, — B. und Ottl
. — Gal. 18.
17) Die Satyrfamilie. Links steht der Satyrvater,
Hicklings an einen Baumstawm gelebnt, und
spielt die Bratsche, wahrend die in eit
teften Terrain zur Rechten sitzende Satys
thr Kind siugt und der Musik zuhirt. Fi
13, — Gal,
ber mit Zusitzen kopirt
19) Zwel Satyrn, Der ei
stumpf sitzend, t
der andere sitzt zur Rect
pfeife. Figuren auf weissem Grund. Oben rechts
das Zeichen. I. 88 mill. Br. 78. — B. und
— Gal. 1
inks auf einem Baum-
einem Weinseblaueh ;
bidst die Sack?
30.
19) »Bine Conta
+ von Drachen und Scblangen
igefallen , entficht nach der Rechten zu; ein
sntaur folgt ihr auf dem Fusse. Links oben das
H. 130 mill, Br. 128.¢ So beschrieben
Haren, in Naumann's Atchiy, 1. 220. —
20) Das antike Rom, in Gestalt et
Helm und Riistung, am Fuss eines dirren Bau-
‘mes, ton Trophiien umgeben, vor einem Triumph-
Dogen sitzt; sie hat in der Rechten die Statuette
ciner gefiigelten Siegesgittin, die ihr mit einer
Hand eine Palme und mit der andern einen Lar-
beerkranz berreicht.
Ein mir anbekanntes Blatt, erwihnt yon Thau-
sing, in Direr 8. 216, In einer Anmerkung
_ daselbst helst es: »Passavant, IIL. 139 hilt die=
ses unbezeichnete Blatt ganz irrtimlich far]
-eine froie Kopie nach der »Victoriae (B. und
‘Ottl, 23). — Kopie darnach mit Ve
vow 1. Hopfer (B, 37)
Moyer, Kanstler-Lexik on. I
Frau, die i
tts dol Foto (Pes 160, No.7, — Gal
nL
21) Die Siegesgittin, eine iegonde nackte und go-
‘igelto weibiche’ Figur, umgeben von antiken
Trophien. Links oin Panzer, ein Sebild, cin
Speer und eine Hellebarde an sinen Baumstaram
selchnt. In der Mitte oben das Zeichen, 1 139
mill, Br. 195. — B. und Ot. 23, — Verkehrt-
seltige Kopio darnach von 1. Hopfer (B. 36)
in serdleinerter Dime
22) Vietoria und Fama,
Frauen; die vordere,' zur Linken, vom Ricken
gesehen, ist mit Lorber bekrinzt und hilt elne
Palme; die andere, zur Rechten, von
sehen, hat Flagel. “Ganze Figuren
tem Grund, Rechts unten das Zeieben, H. 182
mill. Br. 124. — B, und Ot 18, — Gal, 24.
— Hauptblatt. — Kopie darnach von N. WII
born, dessen Monogramm unten rechts auf
einem 'Tifelehen angebracht ist.
ton und Nereide. Ein birtiger Triton legt
seine rechte Hand auf die Schulter einer vor thm
bettnilichen, vom Ricken geschenen Nereide,
‘dic mit ihrer Rechten sein Zougungsglied be-
ribrt. Links ist Triton’s Dreizack in den Mee-
resgrund gesteckt. Figuren auf welssem Grund.
Oven rechts das Zetehen. I, 132 mill. Br. 190.
= B. und Ott 24. — Gal. 17,
‘Verkehrtseitige Kopie vonN, Wilbon, aber
nicht wie Bartsch angibt, mit Verinderungen,
welche das Obseine der’ Darstellung mildern,
s dieser Minsicht dem Original getrou
nnacbgebildet. Der Hintergrund ist schattirt, Auf
dem Wasser rechts schwimme das Tafelehen mit
dem Monogramm des Kopisten, Eine andere ver-
Kehrtecltige Kopie dieses BI. hat man von I
Wopfer (B. 30); hier sind Verinderun,
gebracht, welche das flschschwinzige Li
paar feelich noch in sehr zwangloser, xwotd
tiger, aber nicht mehr in so offenbar indecens
ter Haltung zelgen: der alte Meergott legt
seine beiden Hande auf die Schultern der N
reide, welche in der Linken einen Drelzack
; thre Roehte ist nicht sichtbar. Im Minter-
ebenfalls landschaftliches und seoun-
Bcheuerliches Detail hinzugesetzt.
24) Allegorie, Bin Mann und eine Frau, elnander
gegenberstehend, Die Frau, bekleidet 4
Rieken gesehen, halt in der rechten
Kugel; der Mann, nackt und birt
riff, ‘mit seiner linkon Hand das Gosicht der
Frau’ zum Kusse an seine Lippen 2u zichen.
Belde Iehnen sich mit dem Ellenbogen an
Postament, auf welchem sich ein Todtensehadel
und elne
tirtem Grund. Ohne Zeichen, Oben abgerundet.
H. 131 mill, Br. 64 (nach einem stark beschnit=
‘tenen Abdruck gomessen). — Erwihnt bel Nag-
ler, Monogramm. IIL. p. 773, No. 30. Dioses
ubezeichnete Blatt beflndet’ sich 2u Paris in
‘dem Werke des J, de’ Barbari, zu dessen Kupfer-
stichen es schwerlich gehirl, Ks erlonert an
Aieselben nur im Allgemeinen, und die Art, wie
‘lo welbliche Figur modellit” und der Hintar-
grund mit engen Krovzschraffrungen schattirt
Ist, unterseheidet sich wes
handlungsweise Barbart’s,
25) Die verlassene Ariadne, in
Vordergrunde einer Landschaft an einem Felsen
sitzend und schlafend, das linke Bein Uber das
90
23)
74
Jacopo de’ Barbari.
rochte gelegt, wibrond sie mit der linken Hand
thr Gowand hilt. Neben ihrem Kopfe si
clo Schlange in eine Felsentitze hineinkriechen.
Rechts oln dizrer Baum, dessen Zoveige an dei
oberen Rand des Blattes hinanreiehen. 1H, 175
mill. Br. 118, — Obwol dieses BI. nleht das ge~
wohnliche Zeichen {ahrt, win es jedoch, gla
ch, mit allem Recht dem Meister mit dem,
Seblangenstabe zugeschrieben , auf welchen das
Ueberschlanke der Figur, das Gekritzelte der}
Schraffirang, die Feinbeit der ganzen Austih-
rung genizend hinweisen. Mit der Darstellung
ist, nach Ott, Hl, 593 und Pass. I, No. 28,
kleopatrac, mach Gal, 12 »Ariadnes gemeint,
id diese Ietztere Henownung ist, wenn a
nicht gewits die richtige, jedenfalls
sener. Bei Nagler, Mouogramm. 1, 7
778 wird dieses Matt zweimal aufgefGhrt und
verschieden benannt; es helsst unter No, 13 die
ssterbenide Kleopatrae und unter No, 3% di
sBadendes.
26) Das Brandopfer fir Priap. In der Mitte die
‘Herme des Gattes. Eine rechts danebenstehende
Frau hat a, wel-
he: darbringt,
andere Frau, aur Linken stehenid, den rechten
Arm auf ein mit Kor efiltes. Hor
des Ueberfsses gestiit2t, verbre
ken Myrtenzweige in der Gl auf den
Altar gestellten Koblenbeckens ; durch den auf-
stelgenden Rauch wird das Zeugungeslied an der
Herme verhdlit, Zwei Matronen (iin Mittel-
srunde) sind bet der Opferbandlang zugeg
Ganze Figaren auf einem halb schattirten, bi
welssen (
aufgehingt, ef
‘chen. H. 240 mill. Br. 168. — Hauptblatt. B- und
Abgebildet in den Hetio-
Awand Durand, I. Pl. 20. —
m 1501. Dieser Abdruck ist mir
nschanung bekannt, aber, we
ich allen Grund habe zu glauben, wirklich vorhan=
don.) — Bartsch hilt dieses I
ctlichen Abinderungen nach
pferstich des Agostino Veneziano( 1.
abgesehen davon, dass der letztge
stleh bel weltem der jfingere ist, gestattet auch
ie Verschledenheit in der Darstellung des Ge-
genstandes nicht wobl diese Annabme, Barbari
zeigt eine Opferhandiung im Freien; be
stino Venez
pel (son den belden jungen
das charakteristisehe Glied
Out. 19, — Gal. 21
gravures. ¥
36) ; aber]
doch haben belde Darstellungen viel Aebnliches
in der Anordnung der Figuren und vermutlich
liegt denselben as nimliche Vorbild
Reliefs mu Grunde, das
dert wurde.
2D nkopfer fa Die Opferhandiung,
Priap,
eschieht in einem Gehilz, wo die Herme des
Priap von finf Frauen umgebon ist. Wahrend
in einem Raucherfass auf dem Altar der a
ziindete Weihrauch dampft, schiittet ein
lied des (
welchen sie in der Linken hilt, herabmiesst; ste]
hat 2ur Beglelterin eine andere Matrone, und ne-
ben beiden sitzt auf einem Baumstumpf ein Aite-
Dlasender Satyr. Auf der linken Seite, am Foss
nes hohen Rauimes, sitzt eine Junge Frau, die
4he Kind vor sich stehen hat; elae andere neten
ie Knicende jungo Frau und inter dieser eine
ritte, stehend, leobachten den Vorgang. Aa
Sockel des Altafs das Zeichen. 1.97 mill. br
13, — B. und Out, 21. — Gal. 22.
essen Monogram anf ein
in der Beke links angobracht ist. Die acht Figuret
sind nicht in einem Gehdlz, sondern im Vordet-
sgrunde einer bergigen Landsehaft. Auch unter-
cheidet sich die Kopie vom Original dadure
‘dass sie hoher, als breit ist. H, 154 mill. Br. 110
28) Die Gefesselten. Drei nackte Manner an einen
‘iekstimmigen Baum im Walde festgebunden
finer, in der Mitte stehend, mit aufgehobenen
‘Armen ; ein zweiter, Knieen, ron
gesehon ; der dritte Rechten uni
igt den Hiicken, Unten in der Keke reehts di
Zelehen. 1. 160 mill. Br. 100. B. und Ott 1
= Gal, 26. — Verkehrtseitig und in verkleine
im Mantel; er hat sor sich ein
offenes Buch und wendet den Kopf nach einem
andern grisstenthells unbebleideten alten Man
der hoher als er vor einem Pulte sitzt und de
reehte Hand auf ein darauf Megenides offenes
Buch Iogt. Oben rechts das Zeicben. H. 133
mill. Br. 109. — B. und Otel, 15. — Gal. 25,
}) Mann und Frau. Der Mann, im Spit-
trigt auf der Sch!
ter eine KorbfOrmige Wiege und hat in der Rech-
— Die Frau, mit Tisker-
Kind auf dem Arm
‘Napf und aut deo
we Kunkel. Auf weissem Grund. Uotex
rechts das Zeichen. Zwel Seitensticke. U.S)
‘nil De, 48,—B. und OU, U1 und 10, — Ga. 2
And 28, — Kopirt von I. Hopfer (B.A), we
cher die beiden Figuten auf einem Blate, uni
tnd wie der Glorienseheln um den Kopf der Frat
ud dex dariber schwebende bl. Geist anzeigen,
SJoseph dargestellt hat. Barb
han dieses hellige Past ebet
slauben, dass er Adam und Kvage-
meint habe,
52) Fine Mutter in_sitzender Stellang, mit dem
rechten Arm cin Kind an die Hroat schliesen!
Bin Mann steht zur Rechten, links oben der C3-
ducens, H.177 mill, Br. 101. — Sobesehrieber
von Harzen, in Naumann's Archiv, T. 216 ond
Del Nagler, Monogram. 11. 773, No. 29.
33) Kine nackte Fran, in Federbut, stehent wd
von vorn gesehen, hilt mit beiden Handa cise
Schirpe vor ibrer Scham. — Ein schlechter Ke-
pferstich, abgebildet in der Gazette des Besst-
Arts, 1873, Bd. VIL, 225; hier dem J. de
Barbari zugeschrieben und obendrein fir €in
Niell ausgegeben..
34) Die Badestube, “Minner and Frauen baden 10°
sammen in einer Marmorwanne, — Zieaie)
frei behandelte Composition von eilf Figste®
715
ach Bonasone, der an solchen unsauberon
sgenstinden Gefallen fand, und selbst mehrero,
fast alle von seiner ErGndung gestochen hat, In
der Mitte, beinalic , dichtam Rande
der Badewanne, liest man: bo Un
ten Tinks der Merkurstab mit gefl ellan=
gen. H. 280 mill, Br. 353. (1h, 177.)
Der Schlangenstab in solcler Form tindet sich
anf keinem Kupferstich des J. de’ Barbari, hat
Anlass gegeben, das obige Blatt diesem
zusehreiben, mit welche es gar nichts
zu sebaffen hat.
b) Holzsebnitte
Ansi
1) Pros
fst aus der Vogelperspektive aufgenomnmen, ©
einer jenseits der Insel gio Maggiore
elegenen Stelle; oben ist der Rand des Fest-
andes und unten die Giudecea und Sane E
sehen,
jum ihn berum ist fol-
YAVSTE BMFORIIS 1vsTno, und darunter der
Stadtname und ie Jahrzabl: ¥ aM Bb.
Die Stadt mit ihren
ganze Blatt, und n
Kranzen, erkennt man San Secondo, San Cristo-
foro della Pace, San Micholo und Murano
Fischerbote und Sehiffe aller Art durehkrenzen
die See. Bei ‘der Mitte unten
tun auf einem Delphin; an seinen
angt eine Tafel mit folgender Insehrite
Dicht am Rande Leruim vertheilte Kipfe von
_grierer Proportion, die I tellewd
‘und mit beigeschriebenen
gen die geograpblsehe Lage an und dienen als
Verrlerungen. Bel allen Kigehen und a
edentenden Gebiuulon ist der Nate mit kleinen
gothischen Huchstabon verzeichnet, Die ande-
ren Inschriften sind in groBen romischen Buch~
staben. Sechs Holesticke v
Dimensionen (drel fiber einanuder vind dte
‘einander) bilden das Ganze dieses 2 Meter
hoken und 1 Meter 36 anill, brett
1, Mitder Jahrzahl: wb. Auf de
thurm dex Markuspiatzes sieht man das
abgestumpfte hélzerne Nothdach, welches
vorlinflg aufgesetzt wurde, als die Thuem=
spitze Im J. H1S9, vom Illtze getroft
abbrannte,
oekenthurm zelgt sich hier mit
und noch jetzt. yo
Pyramide. Die
Aeshalb beseitiat
aicke,
IIL, ‘Das prosisorische Nothdaeh nd die
ingliche Jabraabl a. », sind wle
stellt, und die abgeinderten Stellen
fan der rohen Ausfihrung 2 erkenn
In ‘olchem Zustande werden die vom
it besebidigten Holzsticke
im Museo Correr 2u Venedig aufbewabrt,
und Hef nur noch ganz
seblechte. Abdricke.
berger Kaufmann der deut~
orei im Fondaco del Tedesehi, Namen
Anton Kolb, welcher diesen Prospekt auf seine
Kosten anfertigen liess und auf sein Ansuchen
en Staats und ein vierjibriges Pri
ileginn gegen Nachdruck bewilligt und 20ge~
sichert erhielt, In Italien wurde dieses histo
risch und artistisch merkwirdige Holzschnitt-
rer Zeit Harzen,, nachdem er
‘ten Jacopo de’ Harbari mit dem Nileberger Ma-
ler Jacob Waleh identitzirt und 2m einem ser-
tranten Freunde Kolb's gestempelt hatte, 2wi-
schen den Stichen jenes Meisters und diesem
we solche Stilverwandtschatt
erkennen melnte, dass er denselben far dew
Meister mit dem’ Schlangenstabe in Auspruch
teh glaubte, Die groBe Sorgfalt
tund malerische Freihelt der Ausfabrang,. die
sehr abweichend von der Manier gleichzeitiger
her Formsebneider, in dicht geschlos-~
senen und mebefach gekreuzten Schraft
ewerkstelligt sei, Derechtige xu der At
dlass der Meister selber Hand an die
legt und also den Plan nicht blos gezeichnet,
sondern auch gosehnitten habe, In den Figuren
des Merkur und Neptun, we in den Kapfen der
‘Winde sei J. de’ Barbari durchaus nicht 20. ver-
kennen, und auch in inzelnbeiten
herrsche eine angensehelnliche Uebereinstim-
mung mit selnen fbrigen Blittern , namentlich
mit den Holrschnitten, Meines Wiasens existi-
ron con J. de’ Barbari Keine sicher boglaubigten
Holzschnitte, Passavant ist mit der obigen An=
sicht nur halb elnserstanden, indem er meint,
Schnitt der groBen Holzsticke
voller Sicherheit, ‘nung der-
Vingt dea J, de’ Barbark 2u=
e. — Die darauf betindlichen Fi-
rachtens, eine
Wieeite und Energie der
, welche dee Meister mit dem Sehlan-
genstabe nie gekannt hat, und die grofle Ver-
Schiedenbeit zwisehon diesen Holeschnitten und
den Kupferstichen des genannten Meisters, in
technischer Bezichung,, wie in Rlicksieh
eke geo
Rarbari herstammen kann,
an{t ber die sinnliehe Be-
heidigt sich in
folgend
sind: ask.
sidetur). 1. 386
1) Der Sieg der Tagend fiber die Habgier, darge-
stellt durch einen Greis, der auf einem Wage
steht, welchen die Sirenen nach dem Tempel
des guten Andenkens binfibren, Am Giebel-
felde des Tempels links lest man: m . rarivice.
Der alte Mann anf dem Wagen hilt eine Tafel
90¢
__Jacopo de’ Barberi _
Frans Barberini.
116
mit den Buchstaben: a.n.7.m,v. Zwei Leute
seines Gefelges tragen Sticke, mit Seblangen
umwunden ; andere tragen eine Art Banner mit
folgender Inscbrift: vinTys axcKLAA cvFIDINKM
‘Tax boat. H. 204 mill, Br, 1,268.
Hotbibliothek in Wien, S. 36, No. 366 u. 367,
{rt diose 2wel siusserstseltenen« Blatter als Re~
Tiefsehnitte von Metall an; doch existiren neuere}
Abdticke mit hiuflgen Spuren des Wurmfras-
ses, eln Bewels, dass dle Sticke aus Holz be-
standen, Sie haben nieht die geringste Aehn-
ichkeit mit Stil und Manier des Barbari. Dic
tae, welche in dem letzten Blatte
x tragen, honnen nicht fOglich for
cine Anspiclung auf das Abzeichen des Kinst-
lers gebalten werden.
Huber und Rost, Handbuch (1801), V. 6:
— Bartsch (1808), VIL. 516827. — 1
Loy, Inquiry ete. (1816), I, 585—593. — Le
Blane, Manuel (1854), 1. 143.
N
Archis (1855), E. 210,
Gr, (1862), HH. 134 —143
Ter, Monogr. (1863), 111. 766, — Gatiebi
(Emile), Jacopo de’ Barbar), Paris 1861.
—Thausing, Durer. p.216—241,— Eph-
russi, Gazette des Reaux Arts, 2. Pér. XII.
E, Koliofl
Barbari, Nicolo do Barbari, Maler aus
Vonedig, Zeitgenosse des vorher besprochnen
Jacopo de’ Barbari, Im Palast Mocenigo 2u
Venedig befand sich im J. 1855 ein Gemiilde,
die Ehebrecheri vor Christus, mit folgender
Johne die Akademie 2u besuchen
Inro Gestalten sind mager, die K5pfe von einer
Hisslichkeit, wie man sie zuweilen bei Meistern
der oberschwiibischon Schule findet. — Andre Ar-
deiten des Ktinstlers sind nicht bekannt. Zu Js
copode’B. stand er sehr wahrscheinlich in naher,
vielleicht verwandtschaftlicher Bezichung. Das
Zeichen, dessen er sich bediente , der Dreizack
(s. d. obige Inschrift), scheint eine ithnliche Be-
deutung 2u haben, wie der Merkurstab des Ja-
copo (s. vorigen Art.). Vermutlich wollten sich
die Klinstler durch diese Symbole des Handels
und der Herrachaft zur See als Birger Venedigs
kennzeichnen.
5. Gazette des Beaux-Arts, 1
312319, 445.
otis aus O, Miindlers handschriftichem Nacht.
Barbarini, Franz Barbarini, italienischer
‘Abkunft, Landschaftsmaler und Kupferiitzer,
geb. 1804 zu Znaim; + in Wien 20. Jan. 1873.
Er trat sehr jung bei dem Bildhauer Jos. Kem-
pel zu Wien in die Lehre; dann widmete er sich,
der Land-
schaftamalerei, und beschiiftigte sich nebenber,
des Erwerbs wegen, eine Zeit lang mit Graveur-
Arbeiten fir Gold- und Silberwaarenfabrikanten.
Von seinen epiteren Reisen in das Salzkammer-
lgut, nach Salzburg, Tirol und der Schweiz
brachte er reiche Studienausbeute mit, die er in
‘zahlreichen, sehr ansprechenden Oclgemilden,
‘Aquarellen und Radirungen verwertete. — Vou
Pér, XL
Bezeichnung:
. & NICHOLAVS 4
d barbabis vA
1 |
Der malerische Charakter dieses Bildes
lisst erkennen, dass der Urheber desselben
cinerseits in der Schule des Gio. Bellini sich
Dildete, andrerseits aber cinen starken Einfluss
nordischer Malerschulen erfuhr; vermutlich hielt
cer sich , wie Jacopo de’ B., mit’dessen Malweise
die scinige grosso Verwandtschaft hat, cine Zeit
lang in Deutschland und den Niederlanden auf.
Das Bild hat Halbfiguron und ist aufHolz gomalt,
95 Centim. br. und 78h. lebreeherin steht
verschiimt mit gebundnen Armen, die Hinde
liber der Brust gekreuzt. Christus’ wendet sich
nach der entgegengesetzton Seite, gogen zwei
ihrer Ankliiger, von denen der jiingere lebhaft
mit den Hiinden demonstrirt. Hintor der Frau
stehen zwei andere Pharisier , der cine mit lan-
om weissen Bart, der andere unbirtig. Simmt-
liche vier Schriftgelehrte haben lange mit hebrii-
cher Schrift verschene Rollen an den Miitzen
stecken, die wie Federn in der Luft flattern,
ac
seinen fiinf Séhnen haben sich zwei gleiehfalls
der Landschaftetnalerei gewidmet.
1) Von ihin gezeichnet und radirt
1) Oesterrelchische Gebirgsgesend
Fr: Barbarinl. qu. 4.
2) Die awe jungen Relsenden. Fr
Barbarini se. qu. 4.
3) Der Weiler im Gebirge. Fr: Bare
Darin sep. qu. 4
4) Der Selinceberg et Wi
stadt, Fr: Batbarini fect. ge. qu.
5) Das Landhaus. Fr: Barbarini fet. qu. 4
6) Au der Strasse nach Schénbrunn.” (Titel des
B,) Br. Barbarini fee: 1827 ad Naturam. 4.
1. Reine, sehr zarte Aetzdrucke vor aller
Schrift.
11, Wie oben bescheieben.
7) Seddnbrann, (Titel des BI.) Franz Barbasin fe.
1827. qu. 4.
8) Mlezing. (Titel des BI.) Fr, Barbarint fee. de
Nat, 1827. qu. 4
9) In Penzing. (tel des BL.) Fr. Barbarini fe:
ad Nat: 1827. 4,
10) Bei Breitensee. (Titel dos BI.) Fr. Darbarini
feo: ad Naturam (827. 4.
11) Bet Hatteldorf, (Titel des BL.) Fr: Barbatiat
fee: ad Naturam 1827. 4.
12) Bei St. Velt. (Titel des Bl.) Fr, Barbarini fee
1827. 4.
13) Unter St. Veit. (Titel des BI.) Links unten in
Vordergrunde: F, Barbarini ¢. $27 und im
Plattenrande auf derselben Seite: FP, Rarbariat
feet: 1927. qu. 4
Bernardino Barbatellt UT
I, Ohne letztere Bezeichnung und ohne obi-
gen Titel.
14) Ober St, Veit, (Titel des BI.) Fr. Barbarini
fee. ad Nat, 1827. qu. 4.
15) In Ober St. Veit. (Titel des BI.) Fr. Barbarint
fee, 1827 ad Nat. gr. qu. 4
16) Unweit der Einsiedlerey, boy ober St. Veit (Ti-
tol des Bl.) F: Barbarini f, 1827, 4.
Tei Perchtoldadorf. (Titel des BI.) Fr. Barbarint
‘ad Nat: fet. qu. 4.
18) Pass Fernstein bei Nassereit in Tirol. Fr. Bar-
barlol. 4.
1, Aetadruck. Vor den Strichlagen auf der
Strasse und vor don Arbeiten ander
Schiirzo und dem RockschooB des. Rei-
senden,
19) Das Wetterhorn in der Schweiz.
1827. qu. 4.
20) Marishilfor Linte, (Titel des BI.) Fr. Barbarini
1828, 4.
21) Die Karthause, Fr, Barbarini seulp. 1828.
‘au. 4.
22) Die Stickerin, Nach dem Leben gezeichnet und
radirt von Fr. Barbarini 1828. 4
23) Aus dem Prater bei Wien, Fr. Barbarini fd.
1829. qu. 8.
24) Die Landschaftszetchnor. Fr. Barbarini ad Nat:
del. ot fot. 1829. kl. 8.
125) Das Stift Klosterneuburg. Fr. Barbarint del
fe: 1829. qu. 8.
1, Im rechten Plattenrande sebr zart mit der’
Nadel gerissen nur: Fr. Barbarini del:
Fr: Barbarini
26) Médling bei Wien, Fr. Barbarint ad Nat. fet:
1829, qu. 8.
27) 4 Bil, Hemiorama, nach der Natur aufgenom-
‘men auf dem Gaisberge
qu. Fol.
28) Der Schafberg bel St. Wolfgang. Ohne den Na-
‘mon des Kinstlers, 4.
29) Der gothischo Altar zn St. Wolfgang bet Ischl.
(1481 von Michael Pacher aus Bruneken im Auf
trag des Abtes Benedikt von Monsce verfertigt.)
Fr, Darbarini 1842. 1. Fol.
I. Actzdruck, Dio Gewilbcbogen Uber dem
Altar ete, sind nur im Umriss angedeutet.
M1, Beondet, i
IIT. Mit folgender zweizell
‘Benedictus abbas ju wonfee boc
pee maglfram
migatlem pager de prannecde anno Dut m-ccccteer|.
30) Aigen bel Salzburg, von der Stdsette. Fr. Bar-
Barin! 1857. qu. 4.
31) Bei Hallein, Fr. Barbarini fot: 1857. qu. 4.
32) Die Klausenbach-Mible. Fr. Barbarini. qu. 4.
33) Die Kirche in Gumpoldskirchen. Fr: Barbarini
1857. gr. qu. 4.
34) Kirchberg am Weehsel. Fr. Barbarint 1859. qu.
Fol.
ichst Salzburg. 1835.
1b) Von ihm radirt:
35) Der Mostwagen. Gegenseitige Kopie des von
J. A. Klein radirten und unter vorstehendem
Titel ben
7 millim,
36) Das gesattelto Pford im Freien, im Prof
rechts stehend. Nach J. A. Kloin, Links un-!
ten AK del.; rechts: Fr, Barbarini se. 4.
-|Muse gonannt), Maler, geb. 1542 {nach Bal
87) Gegend aus dom Borner Oberland mit der
‘Untersehrift: Moulin pres de Brienz Canton do
Berne. Links: Villemouve del. rechts: Fr.
Barbarini se. gu. 4
38) Folge von 17 Bli., einschliessiich des Titelbl,
Landschaftssammlung, nach der Natur gezeleh-
net von Rothm aller. Radirt von Franz Bar-
barini, Wien, im Verlag dos Anton Paterno ete.
4. und qu. 4.
©) Von ihm lithographirt
39) Die Aetzer (Rtzer)-Milble bei Berchtesgaden.
Fol,
4) Nach seinen Zoichnungen lithographirt:
1) 15 BIL, Ansichten aus Oberistorroich, Salzburg
‘und Berchtesgaden, aus dom Verlag ‘von L. T.
Neumann in Wien. kl. Fol, und kl. qu. Fol
Auf simmtlichen BI, unten links: N. d. Ni
gez. von Barbarini, rechts: Lith, von Sand-
mann.
2) Dio Schmiode bei Berchtesgaden, Nach einem
alors. Unten rochts: Barba~
‘ndmann lith, qu. Fol
Biogr. Lexikon, Wi
1856. ‘I. 152. — Wiener Kunstausste
lungskatalog der Jaro 1832, 1834—1837,
1840—1843, 1846, 1848.
F. K, Zimmermann.
Barbs, Geronimo Barbas, Bildhauer von
Cadix, Anfang des 18. Jahrh. Er arbeitete 1709
das kostbare, aber geschmacklos tiberladene Al-
tartabornakel in der Sakristei der Kathedrale zu
Sevilla, das lange Zeit bewundert und von den
Dichtern besungen wurde und den dortigen
Kiinstlern zum Vorbilde diente. Die Kolossal-
Statuen daran gehiiren noch zu den besten Ar-
beiten des Pedro Duque Cornejo, Barbis ter-
tigte vermutlich auch die Tabernakel der Seiten-
altiro, die weniger ausschweifend barock sind.
8, Coan Bermudez, Dice. 1. 92
FY. W. Unger.
Barbatelli. Bornardino Barbatelli, be-
kanntunter dem Namen Poecetti (auch Bernar-
dino dalle Grottesche, dalle Facciate oder dalle
nueel) oder 1548 (nach Moreni) zu Florenz,
Yebenda 9. Nov. 1612. Er erhielt seine erste
Ausbildung durch Michele di Ridolfo Ghirlan-
dajo und zeigte frithzeitig ein entschiedenes
‘Talontin Wandverzierungen, Grottesken u. drgl-
Seine spiteren derartigen Arbeiten gehiren 20
den besten Leistungon der damaligen Ornament
malerei, in welcher die Renaissanceformen
bereits ‘in don Barockstil bergingen. Binige
derselben zeigen neben einer reichen Fille
prichtiger Einzelmotive in der Anordnung noch
eine gewisse architektonischo Gesctzmissig-
keit, die gegen die phantastische Willktir in
anderen gleichzeitigen dekorativen Kompositio-
nen der nimlichen Gattung vortheilhaft absticht,
0 namentlich die Deckenfresken in der Sakra-
mentskapelleundS.Antoniuskapellozu 8. Marco,
die Malereien in der Halle des linken Seitenhofes
118 Bernardino Barbatelli
im Pal. Pitti, das mittlere Gewolbefeld in der Vor-
In
Flore nz.
der Erfindung besonders reich sind die Deck
arabesken Barbatelli's im ersten Gang der Ut
zien daselbst ; viele der besten Deke
des Palazzo vecel
falls you
dere, zum Theil
reien iiholicher Art
Fass
Arbeiten aus; ir dig Perlautter-Inkrustation in
der Tribuna der Uffizien lieferte er die Entwiirte.
Ein Zeit lang hielt sich B.
tudien besonders du
gefiirdert wurde.
auriickgekehrt, schloss er sich a
an und gelangte nun auch als Historieumaler 21
bedeutendem Ansehn. Seine Fresken, die vo
den Einflissen der Bologneser Kunstrestaura-
tion nicht unberithrt blieben, aber auch dirckte
Nachklinge aus der Bitithezeit der florentini-
schen Malerei wahrachmen lassen, sind in Flo-
renz ziemlich zahlreich: im Klosterhof von
8. Marco malte er Geschichten aus dem Leben
des hi. Antonius, im ersten Hofe der 8, Annun-
ziata 14 Lilnettenfresken, Szenen aus dem Leb
der Griinder des Servitenklosters, in denen dic
Beweglichkeit seines ‘Talents in besonder
schlagender Weise hervortritt; dic drei Darstel-
lungen dieses Cyklus, die sich zuniichst an An-
drea del Sarto's Madonna del Sacco anschliessen,
zeigen cine auffallende Annitherung an den Stil
dieses Meisters, nur freilich nicht in der Compo-
sition, die bei dem Seicentisten, im Vergleich
mit der schdnen Einfachheit der Anorduung im
Bilde Andrea's, Uberladen erscheint. Andere
Fresken Barbatellis finden sich im Chiostro
grande bei S. Maria Novella, im Hofe der Gon-
fraterniti di S. Pietro Martiro zu Floren und
in der Certosa in der Nithe der Stadt (in der
lotztoren Szonon aus dem Leben des hl. Bruno
und eine Kreuzabnahme); den grossen Saal im
Pal, Pitti schmilckte 1. mit Darstellungen aus
dem Leben Cosimo’s 1. — Unter den Freskobil-
dern im Klosterhof von 8. Mareo ist das eine
von besonderom Interesse, sofern das Stiick
der Fassade des Florentiner Domes, das nach
Giotto’s schiimem Entwurf ausgefithrt war und
1588 beseitigt wurde, theilweise darin darge-
clbstbildniss des Kiinstlers, gest. son Came
pana, Museo Fiorentino. Fal, — Dasselbo,
gest. von C, Colombini, Serie degli uomini
ete. 4.
a) Nach ih gestochen
1)Der Gruss des Engels. Nach einer
ari. 1780, Fol,
Grabo
2 1, Recuetl.
3) Maria mit dem Kind, dem hi’ Berubard erschel-|
gost. von St. Mull
Rad. Bet Pai
6) Die Kr
7) Das
Fol,
S) Das Leben der bik. Neteo und Achilles, 14
BI, .B. Betti, C. Faucei, P.
Gregor Harighetts ge. Fal,
9) Dante's Halle. “ABU, Gest, von Callot. gr.
au. Fol
10) Dasselbe. Gest, von Phil, Thomassin, Fol,
b) Nach ihm photographirt
1) Die Krewzabnaline. Eresko in der Certosa
bei Florenz. Phot. von Alinari. 1869,
2) Der Tod des hi. Bruno, Fresko eben.
von Doms, 1876. Fol.
58) Das Parailies. Fresko ebenda,
1876, Fol.
4) Der bl. Antonius
‘ny Kloster
186! Fo.
izeichnungen in den Ufizien 2a Florenz
Phot. von Braun, 1869, Fo.
6) Mandzeichnungen im Louvre 2u Paris,
yon Dems. 1869, Fol.
s. Baldinucet, Opp. X1. (Ihler_ auch der Ver~
aufMorent).—Iean i, Storia Pitt. 4.
1 — Zani, Es
corone. 3, Aufl. pp. 143, 298,
Nevzen aus 0. Minders handschriftichem
Phot.
Phot. von Dems.
in den Dom eintretend.
sf von 8. Marco, Phot. von
Phot.
Barbatus. Barbatus de Sulmona, italie-
nischer Goldschmied in der ersten Tilfte des
14. Jahrh, Er fertigto 1340 cin schines silbernes
Reliquiar fiir den Schiidel des hl. Nikander, das
der Kath
Unsehrift bei Ughelli, Tali
Cotugno, memorie stor.
Yenafro, Nap.
1824, p. 158 und Sehulz, Denkm. von Unter
11. 130, Der Name des Bischofs
liquiar machen Tiess, lautet in diesen Wiederga-
ben der Inschrift Verschieden: Johannes de
Gocco, Goveo und oreo.) Vermutlich war die-
ser Kilustler dersetbe Barbatus Sulmoncusis in
Neapel, der zu Petrarka in freundschaftlicher
Bezichung stand und in den Briefen desselben
mebrfach erwihnt wir
Nach dem ‘Tode des Kiinigs Robert verliess B.
Neapel (13413) und kehrte in seine Heimat nach
Sulmona zuriick,
5. Petrarea, Ep. fam. V. 1. 10;
Rer, senil. Het. I. 3. XV. 1.
Fr. W. Unger.
Barbault, Joan Barbault, franzisischer
Maler und Kupferiitzer, geb. um 1705, ¢ zu Rom
1765 oder 1766, Ererhielt das Studienstipendium
fir den Aufenthalt in der franzisischen Akademie
zu Rom, wo er den grdssten Theil seines Lebens
zubrachte und sich vorztiglich mit Zeichuen und
Radiren antiker Architektur- und Skulpturiiber-
reste beschiiftigto. Seine illustrirten Werke ent-
der das Re-
Var. ep. 25;
end. Nach einer Risterzeichnung gest. von
A. Seacctath, gr. Fol. .
halten zahtreiche Radirungen nach eigenen Zeich-
Jean Barbault
Jean-Baptiste Barbé, 9
nungen, und haben, obschon die Abbildungen der
Denksmiiler mehr materisch als archiiologiseh ge-
nau und die Erliiuterungen dazu veraltet sind,
immer noch Interesse fiir den gelehrten Forscher.
Ausserdem radirte B. etlicho groBe Bliitter, di
in der kecken, effektvollen Manier des Tiepolo
behandelt sind
a) Von ihm radirt und gestochen
1) Loth, die Engel empfangend, die, thn aus Sodom
abbolen sollen. (Kleines radirtes Blatt, erwahnt
Barbault del. et seulp, Rom:
Schrift und darunter: papi
Fol., oben abgerundet.
8) Ankunft des Christoph Columbus in Amerika
Nach F. Solimena, 1799. Barbault del. et
er.
seulp. gr. Fol
|. Im Unterrande drei Zeilen Schrift
AI, Unter dieten Zeilen ist
DEDIE A MADE La rin
4) Les plus beaux mo
‘ow Recueil des plus beaux morceaux de Van
tiguité romaine qui existent encore. Rome,
ae. bec. uxt, 128 Kupfer, darunter $5 von B.
eigenhindig gozeichnet und radirt, Vignetten w,
Enlauterungen. gr. Fol.
15) Recueil de divers monumens ancien:
en plusieurs endroits de. 1'Italie.
Mt. Dee. LXX. Fortsetzung des vorbergehi
Werkes, mit 166 Kupfern, dle, mit Ausnahme
von 4, nach den Zcichnungen des damals schon
gestorbenen Kiinstlers radirt und mit erlautern-|
‘dem Text bogleitet sind. gr.
ns antiques ou Collection choisie a’
els ot fragmens éeyptiens, grees,
romains et étrusqu se qui contient
doux cents planches, avec leur explication, la
plupart dessinéos ot gravées par M*. Barbault.
Rome, xpccixxxam. Als Titelkupfer das Por-
trit von Pius VI. Obschon das Titelblatt dieses
Werkes 200 Kupfer anzeigt, enthilt der Band
nur 44 groBo und 21 kleine Radirungen in Vig-
nettenform, die simmitiich braun gedruekt sind,
gr. Fol.
7) Vues des plus beaux restes des antiquités ro-
‘maines, telles qu’elles subsistont encore & Rome
et cn divers endrolts de I'Italie. Rome,
aocuxxxvn, Mit Kupfer, die sehon in de
1761 und 1770 herausgegedenen Werken ge-
braueht sind. gr. Fol,
b) Nach ihm gestochen:
1) u, 2) Cittadina di Bolognese und Contadina dt
Calabrese.
Seitensticko, gost. von A. Mottte. Im
Unterrande Htalfentscho und franzisteche Sebeitt,
n auf dem ersten: 11, auf dem
Tnteressante Kostimbilder” kl. Fo
48) Los plus beaux eiifees de Rome modemo, dev
peintro, et gravés en
_ | Sebastiano wol fiilsehlich deo Serlio meinte)
Barbazelll. ‘T. Barbazelli, italienischer
Kupferstecher, zu Rom um 1750 thitig.
‘Von ihm gestochen
omen (angebl
‘ault) xu Zabaglia’s We ,
con aleune ingeniose pratiche ¢ con la deseri-
ione del trasporto dell obeliseo vaticano ¢ di
altri, del Ca¥. Dom, Fontana, Koma 1743,
ar. Fol
«Le Blane, Manuel (Art, Bianchi)
W, Engelmann.
Sebastiano Barbazza, Fest-
Er war
rm
Barbazza
ungsbaumeister zu Modena um 15:
; | damals vom Herzog Alfonso I. von Ferrara nach
Modena gesandt, wn die Vergrisserung der
Stadtbofestigung zu entwerfen und zu betreiben,
Derselbe
von Alfonso I. in gleicher Absicht nach Florenz
geschickt wurde faye, der unter dit
stand offenbarim Diensteder Herzige vonFerrara,
mpori, Gli Artisti Haliani ete. p.
ye, Catteggio ete. Il. 70,
Barbazza, Antonio Giuseppe Bar-
bazza, Maler und Radirer, geb. 1722 2u Rom;
Todesjahr unbekannt. Nach Heineken war er
Mitglied der Akademie von Bologna und ging
1771 nach Spanien. Seino Radirungen, beson-
ders die unter No. 1-4 aufgeflihrte Folge, wa~
ren schr geschiitzt.
Yon ihm radirt
1—4) Kipfo, nach der Natur gezcichnet und in
Federzeiclinungsmanter radirt
5) BIL zu Blanchint'
6) BU. 20 Monaldini
7) Medaillon mit einem
wendeten Kopfe im P
GENIO. P. 1 F. Barbazza ine, 8.”
8) Ein Trupp Musikanten, komische iguren, 4.
# Zani, Encicl. — Heineken, Diet. — Hu-
ber und Rost, Handbuch. 1V. 158. — Le
Blanc, Manuel. W. Engelmann.
Barbazza. Francesco Barbazza, Kupfe
stecher, geb. zu Rom und daselbst tm 1780 0
Ob or mit dem Vorigen verwandt war,
unbekannt,
ntiken , nach rechts ge-
il, mit der Umsebritt
‘Von ihm gestochen
tis aquarum quae colitur civitate
+ Inneres von 8. Giovanni in Laterano,
Marla Maggiore, Inneros und
Fassado von S. Paolo sulla Via’Ostienso, die
Siatinische Kapelle im Vatikan, das Cortile des
Vatikans, die Bibliothek im Vatikan, Piazza Co
Jonna. Nach Franc. Pannint. In der Caleo-
ratla Kom Gr, Fol,
a Zani, Le Blane, Manuel.
Engelmann.
Barbé, Joan-Baptiste Barbé, Zeichner,
Kupferstecher und Kupferstichverleger, geb. in
Antwerpen. (Als sein Geburtajahr wurde friiher
720
Jean Baptiste Barbé.
von Einigen 1582, von Anderen 1585 u. 1590
angegeben. Den in der Biogr. nat. de Belgique
(6. u) von L. de Burbure mitgetheilten For-
sehungen zufolge ward er 1578 geboren und am
28. Juli desselben Jahres in der Kathedrale zu
Antwerpen getauft. Sein Vater war der Musiker!
Antoine Barbé. Im J. 1505 kam er als Schiiter
‘des Kupferstechers Philippe Galle,
iter ward or als Meister in dio St.
Lukas-Gilde aufgenommen. Bald darauf ver-|
th ging er nach Italien, nach seiner Riick-
kehr nach Antwerpen vermilte er sich mit]
Christine Wiericx, einer Tochéer oder Nichte des
Kupferstechers Anton Wicricx d. J. Er starb|
1649 und ward in der Notre-Damekirche zu
Antwerpen begraben. *,*]
Seine Blitter zeigen dieselbe Manier, wie dic|
der Galleund Wiericx, dienimliche ausserordent-
lich feineund sorgsame Behandlung, die zuweilen
in’s Trockene und Harte fillt, aber durch die ge-
schickte Arbeit des netton und sauberen Stiches
certriglich, ja sogar gefillig wird. Man hat von
diesem fleissigen Kilnstler eino Mongo sowol
nach seiner eigenen Erfindung, als nach andern
Meistern gestochener Heiligen- und Andachts-
bildchen dio, im Geist und Geschmack der grob-
sinnlichen jesuitischen Religiositit gedacht, zu
seiner Zeit sehr gosucht waren.
Bildniss des Kupferstechers, halbo Figur mit
blossom Kopfe, fast von vorn gosehen, stehend,
dio linke Hand anf der Brust. Gest. von Sch
van Bolswert, nach A. van Dyck. Ml. Fol,
In der Ieonographie von Van Dyck, No. 3.
1. Vor der Schrift.
. Mit einer
efer, links: Anton van Dyck pinatt und
> Yechts: Mart. van dn Enden exeudit Gum
prlullegio.
MIL, Ebenso, “doch mit dem Zusstz: 8, a
Bolswert sculp. unter dem Namen van
Dyck’s, und mit dem Accent auf dem E
(£) im'Namen des Kupferstechers,
IV. Mit zwel Zeilen Schrift im Unter
JOANNRS BAPTISTA, HARI
(CALCOGRAPHYS ANTWHRETA,
Hofer links: Ant. van Dyck pinsit 8. a
Bolswert seulp. und rechts: Cum priui-
legi
'YV. Ebenso, aber in der Mitte unten mit dem
Zusatz! G, H. (Gilles Hendrick),
‘Von ihm gestochen :
1) Die Geburt Christi, Dor bh. Joseph, der kl. Jo-
bannes, die h. Anna und cin Engel, walcher die
Marterinstrumente halt, umgeben den Neugebo-
renen, Hieronymus Wiers exe. Unton 4 lat,
Verse. KL. 8. L. Gruner.
Ja) Maria, unter einer Arkade anf elner Bank sitz-
end, auf threm Schoole das Kind, das nach
elnem Vogel auf dem Knio der Mutter blickt,
Nach dem ilteren Frans Franck. Im Unter-
rando vier latein, Verse, Kinstler- und Verle-_
Um sie
erum musizirende und anbetende Engel. Oen
Gott Vater. Im Unterrande zwei Iatein, Verse
und darunter: I. Bapt. Barbé fecit et excud. 8.
4) Maria, das Kind anf den Armen, hilt einen Ro-
senkranz. Halbf. in ciner Glorie. 12.
5) Maria, auf den Armen das Kind, welches von
der Magdalena angebetet wird. 12.
[5a) Maria mit dem stehenden ‘Kind tm Schooss
auf einem Thron, zu dessen Fuss ein musieiren-
der Engel. Rechts und links zwei Ordenshellige.
Lat, Dedikation an Christoph von Wittingen,
M6. Le Gruner.)
6) Hellige Familie. Maria, an einem verfallenen
Gomuer sitzond, hat auf ihrem SchooBe das
Kind, welehem Joseph eine Frucht releht. Nach
G. B. Paggi. Im Unterrande vier latein. Verse
und dte Kanstlernamen. kl. Fol,
7) Mellige Famille. Maria kilsst das Kind, das
auf ihrem Schoofe sitzt; daneben rechts Joseph,
das Kinn auf die rechto Hand gestitzt, Nach
Rubens. Im Unterrande zwei lat, Verse. 4.
. Hier ist nur der Stecher genannt, Gis,
Batt. Barbé f.
1, Mit dom Namen des Stechers und Verle-
gers: Theodor. Gall. exeud.
IIL, Die Adresse des Verlegers
fon und dafir der Name des
Rubens ina. hingesetat,
8) Heltige Familie. Maria auf einer Bank sitzend,
halt in der Linken eine bithende Lille, nach
welcher das sor thr sitzende Kind sein Hind-
trockt; dahinter rechts Joseph und
8 dor Kleine Johannes. Im Unterrande eine
Zeilo und darunter: I, Bapt, Barbé fecit et
exeud, 12,
9) Meilige Familie. Maria hat vor sich den Kleinen
Johannes, welchen das auf dem SchooBe der
‘Mutter sitzende Jesuskind aus einem Napfe trin-
en lisst. Im Hintergrande recta Joseph. Im
Untorrande cinzeiliges latein, Zitat aus To. 4,
vu. darunter: T, Baptista Barbé fecit ot exeud. 12
[9a) Hl, Familie, Marla mit dem Kind sitet am
Eingang eines Gartens unter einem Laubthor,
‘Engel bringen dem Kinde Friichte, der hi. Josey
feht hinter der Gruppe nach rechts. Zwei Oi
gende Engel strouen Blumen. J. Bapt, Barbé
fecit et excad. Unten zwof lat, Verse, kL 6.
L. Gruner.)
10) u. 11) Maria betrachtot den Leichnam Christ,
— die drei Marien auf dem Wege nach dem
Grabe. In zwei Ovalen von gleicher GriBe. 12.
12-18) Holga von leben Biter it eben rw
ten Darstellangen aus dem Leben Christi,
cckige Matter von gleicher Griese; jedes hat als
Unterschrift cin zwelzeiliges lateln, Zitat a
dom alten oder neuen Testament und daranter:
I, Haptista Barbé fecit et excud. 12,
4) Ankunft Joseph's mit der schwangeren Ms-
ria In Betlehem, vor der Horberge zum Halb-
mond. b) Das Gebet im Garten. ¢) Die Geisse-
Ing. d) Die Dornenkronung. ©) Christus wird
dom Volke gezcigt. £) Dic Kreurtragung. g) Dle
Auferstohung.
19—24) Sechs Blatter in: Vita, Passio et Resur-
reetio Jesu Christ, Folge von 51 Blattern, eln-
schlieslich des Titelblattes. Nach M. de Vos.
(Adr. und J. Collaert, J. de Bio und Cor.
Galle haben dio ubrigen 45 gestochen.) qu, Fol.
ausgeschlif-
alers: P,P.
4) Anbetung der Kénige. (No. 6.) ) Flucht
ch Acgypten. (No. 8.) 6) Christus und die
5) d) Christus und dle Ehe-
Ddrecherin. (No. 28.) ¢) Christus. vor Pilatns
Go 38) 9 Chater wie dom Volks greet
Samariterin. (No. 15
(No. 43.
25) Himmolfahrt der Marla. Gott Vater empfangt
‘die Maria, dle, auf der Mondsichel und auf Wol-
kon sitzend, Yon Cherubim umgoben ist. Unten
‘rochts die Apostel am Grabo. Im Uuterrande
ine latein, Zeile und darunter: 1. Bapt, Barbs
fecit et excud, 8.
26) Krénung der Maris, 12.
27) Maria fm Himmel wird von den alligonver-
htt. Nach N. van dor Hors!
28) Maria als Himmelskinigis rabaaie i
Oval. 12,
29) Der leidende Christus und dio Schmerzensmut-
ter. Brustbilder in Ovalen auf einer Platte, 8.
30) Der leidende Christus, derselbe noch einmal
die Schmerzensmutter und das ledende Ange-
vier Brustbilder auf etner
31) Das Jesuskind in hatber Figur, mit einem Wap-
penschilde, auf dem die Passlonswerkzeuge ab-
gebildet sind, und cin anderes Josuskind, das
Knieend diesclbon Werkzoago betrachtet. In
jralon auf einer Platte, 12.
92) Die Schmerzonsmuttor, an der Erde sitzend
‘und von den Passionswerkzeugen umgeben; drei
Engol halten das ausgebreitete Schweisstuch mit|
dem Angesicht des leidenden Christus. Im Un-
terrande, eln lat. Zitat aus Ps. 17, und darunter:
1. Baptista Rarbé fecit et excud.” 8
33) Maria hat auf ihrem Schoosso das Jesushind,
welches die Armo nach den Passlonswerkzeugen
ausstreckt. 12.
34) Christus am Kreuz; — der todte Christus, von
einem Engel gehalten, Zwei Ovale von gleicher
Grosse. 12.
35) Der todte Christus, an der Erde lieger
ein Engel, der eine Fackel hilt. 12.
96) Jesus nimmt Besitz vou einer
und sebligt darin seine Wohnun
}) Das Christuskind mit dor Siogestahne an die}
Herzensthir einer frommen Soole klopfend. Im|
Unterrande G lat. Verse, und darunter: Tosn,
Baptista Barbé focit et oxeud. 12.
98) Jesus, Besicger dor Welt, des Teufels und des
‘Todes.. 12.
89) Christus am Krouz, auf einem Altar, wird vou
der Christenhelt angobetet. Im Vordergrunde|
Knieen Kinig und Papst. “An der Altarstufe:
Barbé f. Mit lat. Umscbrift und Unterschrift;
‘unter der letzteren, rechts: C. Galle exe. 8.
40) Die fanfzehn Gebelmnlsso des Rosenkranzes,
dargostellt in 15 kleinen Ovalen. 8.
A1—A4) Vier Sticke 20 einerFolge von 2wolf Rit
tern, welcho in Achtecken mit emblomatischer
Figureneinfassuug den Ursprung der Siinde und
thre Sthnung darstellen, und theils von Ch.
de Mallery, theils von J.B. Barbé und Corn
‘do Galle nach Mart, de Vos gestochen sind. 8.
5 dabel
Jean Baptiste Barbé.
4) Moses empfangt dle Gesetztafeln (No.2)
Moyer, Ktnster-Lesiton. I
721
b) Anbetung der Hirton (No.6). c) Anbetung
der Kénige (No. 7). d) Auferstehung Christi
(No. 11),
Ich Yonge nur & BlAter dieser Poy
sutakanat gebtibe
Folge fuigenden ateTiel kagepoben
vingala poona eda
45—64) S,S, Apostolorum et Evangelistorum Ieones,
Christus, Maria, Joseph, dio 12 Apostol und die
4 Evangolisten.” Halbfigaren in reich verzierten
Oralon. Folge von 20 Blittern und einem Titel-
kupfer. Nach Ch. van Loon. To, Bapt, Barbé
fet exend, 8,
65) Der hl. Aloysius Gonzaga, Josult, umarmt cin
Kruzifix. 12.
66) Der hi. Antonius von Padua und dio Haupttha-
ton solos Lebens, auf einem Blatt, In dom
sgroseen Mittelfelde steht der Heilige, als Frantis-
Kaner gekleldet, im Vordergrunde einer Land-
schaft und trigt in der Rechten eine Monstranz,
in der Linken ein Buch, auf welchem ein nacktex
Kind sitzt, Zu seinen Fissen, links ein Del-
phin, rechis cin Escl. Unten links: P. de Jode
fguravit; nach der Mitte zu: 1. Barbé Seulp.
sgegen rechts: ©. de Mallery excud. Rund hei
tm, in elf kleineren Abtheilungen, eben s0 viele
Wolderwerke des Helligen, kl. Fol. Hauptblatt.
67) Der bl. Bernhardin von Siena und die vornehm-
sten Thaten seines Lebens, auf cinem Blatt.
Jn dem grossen Mittelfelde steht der Helge, a
Franziskaner gekloidet, im Vordergrunde einer
Landschaft, nach reehts profit; neben ihm an
dor Erde liegen, rochts und links, dret Bischofs-
miitzen und drei Hirtenstibe. Unten: P. di
Jode fguravit, I, Barbs sculpsit. C. de Mal-
ery excudit. Rund herum, in elf kleineren Fel-
eben so viele Wunderwerke des Hoilige
cl, Hauptblatt, Seitenstiiek zu dem vorher
schendon,
68) Der hl. Dominikus und zwet andere Domint=
kaner verthetlen dem christlichen Volke Rosen-
krinze, die ihnen vom Himmel gebracht werden.
Gest. 1617 in Antwerpen. 8.
69) Der hl, Felix von Cantalice ; ein Engel bringt
‘thm Brod und Wein, Halbfigarin einem Oval. 12.
70) Der bl. Franz von Assist und der bi, Antonios
von Padua, am Fusse eines Kruzifixes, 12.
11) Der hl, Franz von Assis, knleend vor der Er-
scheinung der Maria mit dem Jesuskinde. ImUn-
terrande zwei lat. Zeilen und darunter: I, Bap-
tista Barbs fecit et exond, 12,
72) Der hl. Franz von Paula, in einer Strablenglorie
stehend und in der Luft schwebend. Aus seinem
Mundo geht ein Spruchband mit der Inschrift:
(vis wm sHYARARIT A cHARITATE cmmistt, Un-
ten in halben Figuren, links, Ludwig XI.
von Frankreich und selue Gemalin Anna von
Oestreich , beide im Kronornat, begleitet von
‘ier Hofleuten und drei Kleinen Madchen rechts,
‘eceat fomes
Krlegsleute mit Hellebarden und Speeren. Im
Unterrande: #,YRANCISOYS DR PAYLA ons rxo
sons, I, Bapt. Barbé fecit, XI. Fol, Trefflichos
Blatt.
73) Der bl. Franz Xaver, knleend Im Vordorgronde
‘einer Landschaft; eln Strahl vom Himmel tritt
sein Haupt and trigt die Inscbrift: Sat est Do-
imine, sat est. Unten in der Keke links: 1. Bapt.
on
722
Jean Baptiste Barbé.
Barbé fecit ot excud. Um diese in der Mitte de:
Blattes eingerahinte Hauptilgur sind in vierzcki
Kleinen Kartuschen dle wichtigsten
aus dem Leben des Heiligen abgebildet, Unter-
Schrift: K6XIs rusy CHRISTI ArOsToLIS. SANCTO
XAVERIO INDORYM, ET IAPONYSE; EY SOCIIS RIVE.
1.1. mann pp" gr. Fol. Hauptblatt, Seiten-
stick zum bl, Ignatius von Loyola (No. 79).
7A) Der bi. Hyacinth, dic Jungfrau Maria als Er-
‘scheinung vor sich, 12.
[74a) 8. Walterus in reicher Landschaft, ganze
Figar, in dor Linkon ein Buch, in der Rechte
den Abtestab, Kornahro und Weintraubo. In
den Wolken zwei Engelkinder, Blumen streuend.
Unterschr. kI8, L, Gruner.)
75) Der hl. Ignatius von Loyola, Brustbild in cinem
‘Oval.
76) Derselbo Heilige, von der Liebe des heiligen
‘Namons Jesu durchdrungen. 12.
77) Dersetbe Hellige erscheint dem kélnischen Je-
suitenrektor. 12.
78) Derselbe Heilige und der bi, Franz Xaver halten,
ein Crucifx. In einem Oval, 12.
79) Derselbe Heilige, knieend im Vordergrunde
inks, Gott Vater und
in dor Mitte der hi. Geist; rechts,
Maria mit dem Jesuskinde, Unten rochts: I.
Bapt. Barbs fecit et excud, Um dieso in dor
Mitte des Blattcs eingerahmte Haupttigur sind
In vierzehn Lleinen Kartuschen eben 0 viele
‘wunderbare Vorginge aus dem Leben des Heill-
‘gen dargestellt. Unton, innerhalb dos Eintas
‘sungsstriches
Bor nEoYM csTO . 6
YF TONATIO RT sOCIIS BIY
at. Fol, Hauptblatt, Setter
Naver (No, 73).
ie vier Haupthelligen des Jesultenordens (Ig
iatlus von Loyola, Franz Xaver, Aloysius Gon-
zaga und Franz Borgia), zu beiden Seiten cines
1d; jeder tragt eln Krouz auf
vier krouz-
tragende Engel. Im Unterrande, ein zweizeiliges
Jat. Zitat aus Luc. 9, und darunter: Ioan, Bap-
tista Barbé fectt et excud. 12.
81) Dicselben vier Hoiligen und der gekreuzigte
Weiland; aus der Seitenwunde Crist Mlesst ein
2a. MARL,
To nauae. DD.
ick Zam bl, Fr
80)
Strahl von Blut in ein doppeltes Becken. Im
Unterrande, zwel lat, Zellen, und darunter
Toan, Baptista Barbé fecit et excud. 12.
82) Dieselben vier Heiligen, Brustbilder, und die
Jungfrau Marla, auf einem Blatt. 1
83) Dieselben vier Helligen, Brustbilder in vier
Kartuschen, und dazwiscien, in der Mitte, der
bi. Name Jesu, 12,
$4) Der bl, Johannes der Taufer, ein Lamm tragend,
HalbOgur in einem Oval. 12,
85) Der hi. Johannes Chrysostomus, Patriarch von
Konstantinopel. Halbtigur in einem Oval. 12.
86) Der hl. Josopb, Kanonikus von Steinfeld, Pri-
monstratonser, ganze Fig., im Vordergrunde eluer|
Landschaft, auf dem recliton Arm das Christ
Kind, und’in der Iinken Hand efne Lilfe, mit!
einer Schriftrolle umwunden. Er steht auf elnem
Drachen; inter thm an der Erde liegen dic
Weltlust, als vornehme Dame porsonifizirt, und
‘Amor mit verbundenen Augen. Untem recbts
{o, Bapt, Barbé fecit et excud. Im Unterrande,
vier lat. Verse und der Name des Dargestelt-
ten, 8.
87) Der bl. Ludwig von Frankreich, im Kronornat
am Meeresufer stebend ; an der Erde, links, das
franz, Wappen nebst Schwert und Szepter, und
rochts: P. de Jode iguravit. 1. Barbé sculpsit.
©. do Malicry ox. Um diese im grossen Mittel-
felde angebrachte Hauptfgur sind in elf Kleine
ren Seitenabthellungen eben 40 viele Vorging:
us dem Leben des bl. Konigs abgebildet. 41
Fol. Mauptblatt
$8) Der bl. Ludwig Bertrand vom Dominikaner-
‘orden, als Missionar unter den Indianern; 20
seinen Fassen ein Drache, den er todtet, indem
fr den aus elnem Kelch geschldrften Wein ant
thn ausspeit, Achteck in einem viereckigen
Rahmen, in dessen Eeken Szenen aus der Le-
gende dos Heiligen dargestellt sind. Unten in
seiner Kartuscho: loan. Baptista Barbs fecit et ex-
cudit. 8. Seltenstick eur bl. Agnes (No. 96)
$9) Der hl. Mauritius, Anfibrer der Thebalsches
Legion. Halbtigur in einem Oval. 12.
90) Der hi. Petrus, welchem Christus in der Nabe
‘on Rom erscheint. 12.
91) Der hl. Simon Stock empfangt das. Skapulier
Halbagar in einem Oval. f
92) Der hl, Stanislaus Kostk
ovalen Kartusche, 12,
93) Der bl. Stephanus wird vonden Juden gestetnig.
In einem Oval. 12,
94) Die bl, Agatha, Halbfigur in einem Oval.
05) Die bl. Agnes. 1. Bapt. Barbé fe. et ex. 6.
106) Die bl. Agnes von Montepulelano kniet tor der
Erecheinung der Maria mit dem Jesuskinde
Achteck in einem Viereck, in dessen Ecken vier
‘Vorginge aus der Legende der Heiligen abge-
Dildet sind. Unten in der Mitte: oan. Baptista
Tarbé feet et excudit. 8. Seitenstick zum
Ludwig Bertrand (No, 88).
97) Die Bl. Aldegunde, ganze Figur, stohend; der
Mi, Gelst, in Gestalt einer Taube, bale thr den
Nonnenschleter; sie liest in der hl. Sebritt, die
fhr von einem Engel erklirt wird. Im Unter-
rande dret lat. Zellon, und tnnerhalb des Rand-
striches, in der Mitte: 1, Bapt. Barbé fecit et
excud. ‘12.
98) Dicselbe Heilige, als Abtissin, bit in der Lin-
‘ken den Krummstab und stitzt dic Rechte aut
cin geschlossenes Buch; neben thr links, ein
Engel. Halbfigurin cinem Oval. Nach Rubens
Ohne den Namen des Stechers. Unten in einer
aufgerolten Kartusehe dreizehn lat, Zeiten, w
darunter links: Th. Galle excud. In der Mitte
dle Jahreszahl 1619 und in den Eeken des
lattes vier Hleine Runde mit eben so vielen
Darstellungen wunderbarer Ereignisse aus dem
Leben der Heiligen. kl. Fol.
99) Dieselbe Heilige wird von der ihr aus dem Him-
‘mel entgegenkommenden Maria empfangen. 12.
100) Die hl. Apollonia. Malbfg. in einem Oval. 12,
101) Die bl, Elisabeth von Hessen, im Vordergrunde
‘incr Landschaft stehend, reicht einem an der
‘ride liegenden Bettler ‘ein Almosen. Unter
links: P, do Jode figuravit, nach der Mite zu
Halbtigur in einer
__Jean Baptiste Barbé.
¥. Barbé sculp., und rechts: ©, de Mallery ex.
Um die Hauptigur i
befinden sich in elf le!
So viele Darstellungon der vornehmsten Ereig-
nnisse aus dem Leben der Heiligen, kl. Fol.
2) Die bi. Hiltrudis, in der Linken eine bren
‘nende Lampo und in der Rechten ein aufge
sehlagenes Buch, worin sie liest, Ua
Oval. Unten in einer Kartusche zebn
+ und darunter, reehts: P. P.
Fubbens inv.; inder Mitte, die Jabreszahl
1617, und ‘Theod, Galle excud. Der
Stechier ist nicht genannt, In den Eeken des
Blattes sier Kleine Runde mit eben so vielen
Darstellungen wunderbarer Ereigniste aus dem
Leben der Hetligen. Kl. Fol.
) Die bl. Kunigundo und Heinrich der Hellige,
im Vordergrunde einer Landschaft stehend, mit
Kronen auf dem Haupte und mit farstliche
Insignien und bldhenden Lilien in der Hand,
Im Hintergrundo links Kunigunde, ihre Un-|
Schuld gegen dic Anklage ehelicher Untreue be-
weisend, indem sie mit nackten Fissen ‘ber
eine gluhende Pugschar geht; rechts das vot
einem voraufficgenden Engel angefibrte kal
iche Heer, die Sarazenen besiegend. Oben in
einer Wolkenglorie, zwei Engel mit Lilien. Unten
an der Erde links: I. Bapt. Barbé feelt ot exeud.
Imm Unterrande: raw coxtvavat vinotNva, und
tacht Kleingeschriebene lat. Zeilen in zwei Spal-
ten. 8
104) Die hi. Lutgardis umarmt
105) Dio hi, Magdalena, als Biisserin
ie
Kruzitx, 12,
n der Wiiste,
106) Die tl. Prisca oder Priscilla und thr Gem:
der bl. Aquila, vom Apostel Paulus getautt, 12
107) Die M1, Rosa vou Lima, Schutepatronin von
Peru, Halbdgur,
105) Die bl. Susanna, betend, 12.
109) Die bl. Therese von Jesu, in der Kleidung.
des von ihr eschubeten
Karmeliterinnen, knicend ; eit Engel durchsticht|
ir das Herz mit dem Pfeil der gittlichen Lebo.
Tm Unterrande vier lat, Zellen, und darunter
Joan. Baptista Barbs fecit et oxcud. Cum priut-
egio Jools. 12.
110) Dieselbo Hellige, und der hl, Johannes vor
Kreuz, spanischer Barfiisser Katmeliter, in Ver-
alickung. 12.
111) Johannes Berchmans, belgischer Jesult, halbe
Figur, /4 links, ein Keuzifia, elnen Rosenkranz
und ¢in Getetbueh in den gofalteten Hinden,
im Unterrande, vier lat, Zeilen, und darunter!
Joan. Bapt, Barbé fecit et excud. 12,
112) Benedetto Capello, Minorit, Brustb, 4/4 rechts,
in der Reehten ein’ Buch. Oval, Ganz unten
rechts: barbé feeit. 12.
113) Fra Seraftino, Cappot
‘inch, halbo Figur, 34 rechts, die rechte Hand
auf der Brust, in der Linken ‘ein Kruzitix, Im
Unterrando finf lat. Zeilen, und darunter
Joan. Bapt. Barbé fecit ot exeud, Cum priul-
legio Jools. 12.
114—137) Theatram vitam, virtutes, mizacula Ro},
P. Gabrielis Maria ord. Minorum eg. obs...
per XXIV sconas repracsentans, Leben and.
‘Wunder dos Minoritenpaters Gabriel Maria, ab-
n einer Folge von 24 mit rémischen
nummerirten Blattern ; vorauf gehen ein
Nach
gebildet
ern
itelkupfor und ein Portrit des
A. von Dieponbock. 1642.
excud. 6, Priuilegio, 8. Saubere,
Stiche
138) Ludwig XIN, von Frankreich
Oestreich, als neuvermihltes und
ikrontes Furstenpaar (1615), halbe Figur im Vor-
dorgrande eluer Kapello; laks der junge Konig,
ie oine Hand auf der Brust, rechts seine Gemalin,
die
Barbé sculp. et
niedliche
ths bebleidote Jesuakind, welches die ge
aberstzende. bi
‘Armie 2u nohien. Oben In der Eke, inks
Techts, franz Konlgerappen,, ton Unterrande:
PVLCHER EST DILECTVS MEVS
DECORVS ERCTVS EX MILLIBVS.
Dedié A la REYNE. Par Anne Moncornet. 4
Teh habe von diesem schénen und nicht hiulg
orkommenden Bl. nur zwei Abdricko gescben,
Tel welchen das tn dem Worte auacron in det
zwolten Zeile dot Unterschrif nachtrglich ol
gexchobono m auf einen fraheren Plattenrusta
Bineudeuten echelnt, Heide Abdricke waren,
zumal im Untorrando, stark beschniten, 30 dass
ich ungowiss bin, ob. der Namo des Stochers
datauf angegoben war oder nicht.
}) Marcello Francesco Mastrilli, Jesuit, Brusth.
{Yq rechts, in clnem Oval, Nach Nic. van der
Horst. 12.
140) Ansbrogio Sansedo
Goist inspire, halbe
Hand aut eln Bucty die like auf der Brust. To
Unterrande font iat. Zeiten, und darunter:
Toan. Bapt. Barbe fort ot excud. 12,
HL) Zeromonie der Helligsprechung elnes Verstor~
tenon. ‘Nach Rubens. Io. Bapt, Tarbe fect
et excai 12, Hibeches Kleines Hiatt,
142—147. Sechs Vignetten, ohne Kiinstlernamen
fir: Francisel Aguilonl
um Libri sox. axtvanitat at. bo 30, (
IG18), Fol. Mit inom Titeikupfor, gestochen
von Corn. Galle, nach einer Zeichnung, die
von Tbens herziliron sol. "Die Kompostion
der vor den sechs Bichern betindlichen Vignet-
ten werden ebenfalls Rubens. zugeschriebe
1) Bin eltzender Mathematiber, das Kinn aut
dic Hand gestitzt, in der Reehten eine Schrelb-
feet, wogeben von 5 Genten, dle mit optsche
Experimonten beschiftgt sind.
athomatier beobachtet det Koloss
des Sonmongettes 20. Rhodus; inter ihn
‘Anna tn Bogrif ist, in ihre
nd
131
, Dominikaner, vom ht.
‘mit mathematischen Instrumenten,
©) Fin einiugigot Mathematiker stitzt cine
Hand auf scinen Lohnstubl und bedrobt mit der
andern drei Genten, dic seino Erklirungon zu
verepotten scheinen, Neben thm cin Pult mit
Globus und Bachern,
a) Bin Mathematiker,
Tische, an dessen Ende sich elne Camers-
obscura betindet, beobachtet mit deel Genlen
‘le Breehungon des Lichts,
©) Bin Mathematiker, die Hinde auf einen
ot
knieend vor einem
724 Joan Baptiste Barbé.
J, 'T, Barber
Tisch gestitat, auf dem el
runterrichtot zwei
1) Atlas, knfeend, und die Himmelskugel auf}
den Sebultern tragend. Ein Ober shin schweben-
der Gentus hilt eine brennende Fackel, welche
den Schattonriss der Sphire ander Erdober-
fiche abzeichnet. Zwei andore Genten betrach-|
ton das Phinomen
148) Der Evangelist Johannes schretbt die Apoka-
lypso; neben thm der Adler, und oben in der
Loft, rechts, dic Jungfrau auf der Mondsichel.
Vignette vor dem ersten Kapitel des Evangeli-
tums dieses Erangelisten, Ganz unten rechts:
To, Bapt, Barbé f, et exe. 12.
s. Huderu. Rost, Handb. V.332. — Le Blanc,
‘Manuel. T. 145. B. Kolteff.
Barbé. Antoino Barbé, franzisischer Bau-
meister, der 1696 unter den zur Erhaltung des
Louvre ‘angegtellten Architekton erwihnt wird.
Er ompfing als solcher 50 Livres Gehalt. Wei-
tero Nachrichten Uber sein Leben und seine
‘Werke fehlen.
5, Nouvelles Archives do Art franc
P.9
Guiffey.
Barbedienne. Barbedionne, Bronzefabri-
kant in Paris. Er gobbrt gegenwirtig zu den
ausgezeichnetsten Vertretern der franzUsischen
Bronzeindustrie und zwar derjenigen Richtung
derselben, die im Anschluss an die neueren Re-
formbestrebungen auf kunstgowerblichem Ge-
Diet vou den Willkurlichkeiten moderner Orna-
mentik auf strengero Stilformen zurtickgeht.
Neben den eigentlich kunstgeworblichen Ar-
beiten, neben Geritschaften und Luxusge-
genstiinden verschiedener Art sind es nament-
ich Arbeiten von ktinstlerischer Bedeutung in
engerem Sinn, insbesondre Figuron, in denen
sich das Atelier Barbedienne’s auszeichnet.
Seine Kopicen antiker Statuen, der Sklaven
Michelangelo's und der Thiiren Ghiberti’s gehir-
ten auf der Wiener Weltausstellung von 1873
zu den hervorragendsten Leistungen der fran-
wisischen Bronzeindustrie. Sowobl der Guss der:
Bronze, wie dio Ciselirung, dic Bearbeitung des.
‘egossenen Stilckes mit Meissel, Feile und Bun-
zen, ist in diesen Werken von seltener Vorzlig-
lichiceit.
‘Nicht minder bemerkenswerth ist bef an-|
deren Bronzearbeiten Barbedienne’s die An-
wendung inkrustirten Emails. Den Anstoss zur!
Wiederaufoshme dieser seit dem 16. Jahrh. fast
ganz in Vergessenheit gerathenen Technik gaben
‘namentlich die altchinesigchen Emailarbeiten, die
seit der Eroborung von Peking in grosser Menge
nach Europa kamen ; doch hat B. die letzteren
eigentlich nur im Glanz und Reichtum des Kolorits|
imitiré, in der technischen Behandlung folgt er
nicht der chinesischen, sondern der altlimoneser
und altktiner Art, indem er die Schmelzmasso
nicht wie jene, in Zellen (zwischen Gold- oder!
Kupferstreifen, die auf die zu verzierende Fliiche
aufgelitet sind), sondern in Verticfungen, die
beim Guss der Bronze hergestellt werden, ein-
lisst. Seine Emails sind nicht cloisonnés (Zellen-
schmelz), sondern champlevés (Grubenschmelz).
Holzschnitt-AbDi1dungen von Arbelten Bar-
‘edienne's in: Kunst und Kunstgewerbe aut
der Wiener Weltaustellang. von 1873 (s. w.);
zwei Leuchtor p. 261, cin Metallspiegel p. 349,
Zackerdoee mit Email champleé p. 441
s, Gazette des Beaux-Arts, I. Pér. XI,
420. 422, 423. 425. 428. 430. XXIV, 76. 78
— Tacod Falk strie der
pp.
Kunst und Kunstgewerboanf der Wii
ner Weltausstellung von 1873. Heraus-
gegeden von C. v. Litzow. Leipzig, 1875.
pp. 146, 147. 327. =
Barbee.
William Randolph Barbee,
+ im Juni 1868, in
jon. Ausser Biiston kennt man cinige Statuen
von ihm, darunter Die Kokette, ein etwas ex-
iaches Werk, Das Fischermiidchen und Die
verlorene Plejade.
8, Tuckerman, Book of the Artists, New-York
1867. — p. 59! -Y. Herald vom 21. Juni
1868,
S. R. Koehler.
Barbell, Giovanni Giacomo Barbella
(oder Barbello), Maler, geb. in Cremona 1590,
+1656, hauptsiichlich in Bergamo thitig. Pasta
(s.u.) rithmt von don dortigen Altarbildera des-
selben besonders cinen 8. Lazzaro in der Kirche
dieses Heiligen. In Brescia findet sich von ihm
in dor Kircho S. Francesco cine Darstellung des
jlarheiligen im Paradies. Zani (s. a.) erwahnt
eine Zeichnung des Ktinstlers (eine Heilige , die
durch ihre Furbitte Seelen aus dem Fegfeuer
befreit) mit der Aufschrift: Gio. Giacomo Bar-
bella D.
‘Von thm gestochen :
Zwol Helge rufen dle Madonna an, dic Uber fbnen
“in einer Glorie schwebt. Mit Zuelgnong an S
Conti Ponzoni ete. Unten links: Jac. Barbell
pins, ot se. 1643. Fol.
s. Averoldo, scat pitt, di Brescia. 1700. —
Pasta, Lo pitt notabili di Bergamo. 1775. —
Brognoli, Guide por la itt di Brescia. 1826.
= Lanai, Storia Pitt. 4, Ba. TH. 250.
Barb
+ J.T. Barber, englischer Portrit-
London thitig zu Endo des 18. und
Anfung des"19. Jahrh. (Fiorillo, Gesch. der
x. K, V. 529, erwiihnt einen englischen Portrit
und Miniaturmaler Barber, als dessen Todesjabr
er 1767 angibt.)
Nach ihm gestochen:
1) George Anson. Gest, von Young. Fol.
2) Win. Anson, General. Gest, von Dems. Fal
3) Robert Bisset, Gest, von Heath. 4,
4) T. W. Coke, Gest. von Turner, Fol
J. Barber.
_Johann Barbet. 725
5) J. B. Cramer. Gest. yon Thomaon. 4.
6) Mrs. Davison (Miss Duncan), Schauspielorin,
Gest. von Cardon. 4.
7) Disbrowe, Gest. von Gajugain, Fol.
8) G. Harrison, Gest. von C. Turner. Fol
9) G. tacladon, Singer, West, von J. Vendra-
mini 4.
W. Engelmann,
um 1830 in London
‘Yon ihm gestochen:
1) BIL, in Picturesque Views of the
5 from drawings by @. F. Robs
1826. 4.
Picturesque Ilustrations of the Isle of Wight,
‘Views of every object of the Island engraved
from original drawings; accompanied by histo-
ical and topographical descriptions, London 8.
3) BU. in: Schottland, nach Zelchnungen_ von 7.
Allom und W.H. Bartlett, London, 1836. 4.
4) BML fn: Holland und Belgien , nach Zeichnun-
gen von W. Il, Bartlett, London, 1836. 4,
8. Le Blane, Manuel,
2
W. Engelmann.
Barberi. Antonio Barberi, identisch mit
Antonio Barbey. 8. diesen.
Barberl. Giovanni Barberi, Architekt
und Architekturmaler in Rom in der 2. Hiilfte
des 18, Jahth. 1786 entwarf er den Prospekt der|
neuen Sakristel der Peterskirche.
s. Zant, Bnelel.
Barberl. Miche! Angelo Barberi, Mo-
saicist in Rom, 19. Jabrh, Seine Arbelten ge-
hiren zu den’ vorziglichsten Leistungen der
modernen itallenischen Mosaikkunst. 1843
vollendete er flr den Kaiser von Russland zwei
grosso Mosaiktafeln, welche die Stadt Rom in|
den 4 Hauptepochen ihrer Geschichte darstellen,
1954 im Auftrage des Fiirston Domidoffin Floren
cin Mosaikbild, das Forum romanum, das wegen
seiner harmonisehen Farbenwirkung bosonders
geriihmt wird. Ein anderes Mosaik desselben,
den Triumph der Liebe darstellend, wird unter
den Kunstwerken des kaiser!. Muscums in St.
Petersburg erwihnt. Unter seiner Leitung stand
ein in Rom im J. 1847 gogriindetos Atolier, in
welchem russische Mosaicisten, die hauptsiichlich
flr die innere Ausschmllckung der Isaakskirche
in St. Petersburg erforderlich waron, gebildot
warden, Nach Aufhebung des Ateliers im J.
1951 warden die Arbeiten desselben in dem neu-
gegrlindeten kaiserlichon Mosaik Institut zu St,
Petersburg fortgesetzt.
s. Kunstblatt, 1843, p. 308; 1854, pp.
450, — Herpors, Kpatkoe o6oap. woaam
Abia oc06. we Poecia (Petrow, kurze Usbor-
Sicht der masivischon Kunst,
| Bronzegiesser im 15. Jabrh.
Barberini. Giovanni Battista Bar-
berini, Bildhauer, geb. zu Como, + zu Cro-
‘mona 1666, Er war hauptalichlich, meist in Ge-
meinschaft mit einem seiner Brilder, mit orna-
mentalon Arbeiten beschiftigt. In der Capolla
‘Maggiore der Kirchedeshl. Petroniusin Bologna
sind von seiner Hand die plastischen Verzieran-
gen der Orgel und des Sakramenthauses.
neoni, Guida per la elttd di Bolo
jp A,
Barbery. Louis Barbery, mittelmistiger
franz. Kupferatecher, nach Zani aus Savoyen
gebilrtig, arbeitete 1670—1690 in Paris.
Von ihm gestochen :
1) Esther vor Ahasverus. Barbery sculpsit. Ru
des Noyez — Qu. Fol.
15) Maria refeht dem Kinde die Brast; halbe Figur.
Nach G1. Simpol. kl. Fol.
2) Marta gibt dem Kinde 2a essen; halbe Figur.
Nach Demselben, kl. Fol,
3) Maria mit dem sehlafenden Kindo auf den Ar-
men; halbe Figur, Nach Demaetben. kl, Fol
4) Rickkehr der Ml. Familie aus Agypten. Nach
Demselben, Fo
5) Der Apostel Panlos landet nach einem Sehift-
bruch in Malta. Nach Ant. Diew, Fol.
6) Paulus und Silas zu Philippl im Geféngniss und
die Bekebrung des Kerkermelsters. Nach Nic.
Plattemontagne. qu, Fol, max.
7) Die hi. Gertrudis von Nivelle, Benediktiner-
none, betend, Nach Cl. Simpol. kl. Fol.
8) Alexandre Le Ragols de Bretonvilliers,2/, links
Halbfigur in einem Oval. Nach N. Plattemon-
tagne. Fal.
9) Madame de Miramion, 3/4 rechts, Halbagur in
elnem Oval, suf einem Sockel mit dem Namen
dor Dargestellten. Nach P. Mignard. Fol.
I. Vor der Inschrift der vier franz. Verse
‘dem Sock
10) Anna Maria Orléans, Herzogin von N
Gemalin Heinrich’s II: von Savoye
Erwahnt bel Lo BI. 3.
11) Plan der Stadt Paris, in awei Blittern, Bel
Le Bl. 4,
12) Der hl. Carlo Borromeo, knteend, mit dem
Strick um den Hals, begleltet von 6 Chorknaben,
Nach Ch. Lebrun, A Paris chez L, Barbery
Tue 8, Jacqs. Titelbl. fdr die theologische Thosis
von Charles René do Brinon an der Pariser Sor-
bonne. 1. Juni, 2 BI, 1713, Fol. max,
13) Christus predigt dio Lehre von der Demut,
Titelbl, der thoologlschen, von Jean Louis
de Gontaut de Biron an dor Pariser Sorbonue,
ut
31. Mirz 1718, Links unten: E, V. D, Bar-
bery fecit & Paris cher Barbery rue 8, Jique.
2B, Fol, max.
* Le Blanc, Manuel, 1, 146,
E. Koltof.
Barbet. Johan Barbet, franzisischer
Von ihm ist die
jgrosso bronzene Engelfigur ausgeflibrt, die
auf dem Schloss Lude als Wetterfahne dient,
J, Barbot.
126
‘Auf dem einen Fiige!derselben findet sich dio In-
schrift: Jehan Barbet dit de Lion 1475. Sie war
in der Exposition universelle zu Paris im J. 18¢
ausgestellt
otte des Beanx-Arts, 1, Pér, XXII,
316, we
Barbet. J. Barbet, franzisischer Ar
in der ersten Hilfte des 17. Jahrh.
wilrfe fir Altire und Kamine (s. u.) sind el
teristische Beispiele des Renaissancestils
Zeit Ludwigs XUT.
Nach ihm gestochen:
Liste d'Architecture d'Autels et de Cheminges.
18 BIL, gest, von Abr. Aubry. 1685, Fol. (In
der Teonographie des hommes illustres da XVI.
‘Amsterdam 1759, I. irrtiimlich unter
den Stichen J. B, Barbé's erwabnt.)
s. Destailleur, Notices sur
Brangals, Architectes, Dessi
. an XVIII, Sita
s Beaux-Arts.
te
Paris.
Barhetta, Paolo Barbetta, Baumeister
‘Venedig, dernach Sansovino (Venetia deser. fol.
Job.) den $12 begonnenen Bau der dortigen Kir-
che 8, Maria formosa 1075 nach dem Vorbild des
mittleren Theils der Markuskirche zum Abschtuss
brachte. Die Fassade von istrischem Stein ist
Jedoch erst durch den Senator Vineenzo Capello
(f 1541) hinzugeftigt.
Jedenfalls ist nicht richtig, wonn Mothes (Ge-
schichte der Bauk. u. Bildh. Vened. 1. 129) bo-
richtet: die Kirche sef 1350 durch Barbetta re-
staurirt worden, Er ligt hingu: im 15. Jabrh.
habe ‘Turin Tonon die Kirche neu bauen lassen,
nachdem der Blitz eingeschlagen, und spitere
Ausschtntickung habe jede Spur der alten Form
vertilgt. Seine Quellen hat Mothes, wie ge-|
wibnlich, nicht angegoben.
sa Fe. W. Unger.
Barbettes Josias Barbette, Em
Miniaturmaler, von Strassburg gebiirti
filichtete 1685 nach Kopenhi
Definden.
reformirten Kirche ernannt.
5. J.C. Spengler, Artistike Eftorretninger ete,
Kopenbagen 1818.
Barbettl. Cavaliere Angiolo Barbetti
von Siena, Holzschnitzer in Floreng, im 19. Jabrh.
Er ist mit unermlidlichem Fleiss bemiiht gewe-
sen, die alte Kunstindustrie der Holzschneiderei
wieder in’s Leben zu rufen, und war noch 1873,
einige 60 Jabr alt, in seiner Werkstitte thiitig,
in der er zahlreiche treffliche Schiiler erzogen
hhat. Unter den letzteren ist vor Allen Professor
Pietro Giusti von Siena zu nennen.
s.MArte In Italia, 112(Art. von Finoechietti),
die von B. geschnitzte innere Thiir der ros-
sischen Kapelle in 8. Donato bel Florent. abge-
Bild is Fr. W. Unger.
I- und
Er|
n, wo sich.in den
Akdnig!. Sammlungen noch einige Werke von ihm
1700 ward er dort zum Vorstand der
Barboy. Antonio Barbey,, Kupferatecher
in Rom, in der 2. Hilfte des 17. Jahrh., vielleieht
‘wie L. de Burbure in der Biogr. nat. de Belgi-
que (8. u,) vermutet , niederliindischer Herkunft
und ein Verwandter des Jean Baptiste Barbe
Der unter No. 2 genannte Plan von Rom wir!
bei Heineken unter dem Namen Antonio Barberi
angeflihrt ; schr wahrscheinlich rithrt dieser Ir-
tum lediglich daher, dass das y im Namen Bar-
bey (in Kursivsehrift) rj gelesen warde.
Von ihm gestochen
1) 36 BN, fir: Studlo @Architettura efvile sopr:
sll ornamenti di porte, finestre, tratti da aleune
fabbriche insi Roma, ersusgegeben ©
Domenico Rossi. 1. Theil, 1702,
2) Nuova Pianta della Citta di Roma coll indice
de templ} palazzl ., e divisa nell soot XIII
rioni, 1697.
3) Palazzo Gott
ella Pigna). Fa
+: (Rossi,) Nuov! Disegni,
lazzl di Roma, Tay. 51.
5. Le Blane, Manuel. — Biographie natio
nale de Relgique, Art, Jean Baptiste Ba
(lrrtimlicherweise wind hier J. Barbe
Architecture ete, dem Barbey rugeschrieber.)
ed alla Piazza di 8, Marco (Kone
ide, Nach Arcucei, qu. Fol
Libr. MI der Pe
Barbiant, Giovanni Battista Barbi
Maler in Ravenna in der ersten Hiilite des
17. Jahth, Nach Lanzi haben seine mehr oder
‘minder manieristischen Arbeiten eine besondere
Achnlichkeit mit denen des Cesi. Zu Ravennt
‘sind yon ihm in der Kirche 8. Francesco z¥ci
Altarbilder: der hl. Andreas und der hl. Joseph
in der Kirehe 8. Agata der hi. Petrus (ach
Lanai ein Bild der Titnlarheiligen) , im Dom a>
der Kuppel der Kapolle der Madonna del Sudore
ein Freskogemiilde, die Himmelfabrt der Maris,
welches als sein Hauptwerk gilt.
‘Nach ihm photographirt :
2 Anbetungen, Handzeichnungen In den Uff
photogr. von Brann, 1869
el, — Lanczl, Pitt, It, 4. BAY
“152. ~ (Pr. Manni) 11 Forestiere in Ravens
pp. 6, 55.
Andrea Barbiani, Maler aus der Fat
/des Vorigen, gob. zu Ravenna yim 1680, + ebenls
1754, vermutlich ein Schiller Cesare Prontis. In
Ravenna tnd Rimini sind in Kirchen uti
‘fentlichen Gebiiuden seine Bilder sehr xb
reich, Tm Dom zu Ravenna malte er in det
Kapelle der Madonna del Sudore an den Tras:
steinen der Kuppel die vier Evangelisten
Fresko. Nach Zani war B. auch Bildnisswalet
und Ornamontist
s. Zant, Enelel, — Lanai, Pitt, It. 4. Bl
Vv. 152 “f
Nach ihm gestochen
neliter verkiindet dem bi. Fant
ser jenem das Martyr
‘tum. Gest. von Fil. Morghen. Fol.
W. Engelmann,
Jaques Barbié,
Domenico del Barbiero.
Barbié. Jacques Barbié, franzisischer
Kupforstecher in Punktir- und Grabstichelma-
nier, arbeitete 1755—1779 2u Paris. Auf ei
gen Blittern ist sein Name auch Barbier ge-
schrieben.
1) Katharina IL, Kafserin von Russland, Brustb,
/a inks, mit einem Brillantendiadem’ auf dem
eitel.” Nach J.C. de Mailly. Oval auf
‘einem Sockel mit ffanzis. Schrift und rnssischem
Kronwappen daranter die Kiinstlemamen und
noch dret franzés. Zeilen in Kleiner Schrift.
2) Frangots de Nieutenant,
Brustb. 9% Hake, iperriicke und
Harnisch. Oval, NachJ.Tiseh bein, Unterks
Ovals, in einem viereckigen Rahmen,
Szone aus seinem Kriegsleben in kleinen Fi
yen nach der Komposition von Moitte. Unter|
dem Einfassungsstrich links und rechts die
Kinstlernamen. 1m Unterrande drei franzis.
Zeilen, darunter: A Paris chez Isabey
‘weiter unten noch 7 fransis, Zellen, 4.
Ge-
Brust. 3/,
3) Charles Henri, Graf von Estaing, franz
nerallientenant und Viceadmtral.
rechts, mit Perriicke wad Hasrbeutel
einem Sockel, Nach D'Haisne. 12.
1. Yor der Sehrift auf dem Sockel und im
Unterrande,
HT, Mit Namen und Titel auf dem Sockel, mit
den Kiinstlemamen unter dem Etnfas
sungsstrich und mit der Verlegeradress
‘A Paris chez Isabey ..... im Unterrande.
4) Dertelbe, Hrusth., 3/4 rechts in elnem Ov
darnnter in einem viereekigen Rahmen in kl
nen Figuren die Darstellung eines Vorfalls a
seinem Leben bel der Einnahme von Granad
Oval auf|
Ohne Kinstlernamen. Im Unterrande 3 franz,
Zeiten. 4.
5) Joseph I1., Kaiser von Oesterretch, Brust, 3/
ks, in einem Oval. Nach der Natur bel sels
nem Aufenthale zu Paris tm Mal 1777
dem Oval in einer Kartusche
Reichswappen. Noch welter unt
Kupferstechers (Barbier sculp.),
tel des Kaisers und: A Paris chés Tsabey
‘nix von Spanien, Brustb, in Pro=
ach links, mit einem Lorbeerkranz.
sn’ Sockel mit,
ricke. Gval auf el
‘and Titel (fan
et scalp, A
pilly. 12.
7) Pasquier (Pasa
Paris, Brusth. 9/4
aut einem Sockel mit der Inseheift des Name
tund Titels, Unter dem Eintassungestrich recht:
I. Barbié seulp. Im Unterrande: A Paris chen
sathenr es... 12,
§) James Wolfe, englischer General, Brustb, in
Proflansicht nach Links, mit Hut ant dem Kopf
‘und Gewehr auf der Schulter. Nach J. Rey~
nolds. Unter dem Oral, in einem viereckigen
Rahmen, Ist in kleinen Figuren sein Tod bei der
Rielagerting. von Quebec vorgestellt, Unter dem
Binfassungssrich links und rechts die Kinstler-
ri
1, Vor der Untorsehritt,
Ry
und darunter die Verle
E, Kolloff.
Barblé.
jer, 8. Lebarbiers
Barbier. Jacques Barbier,
Barbier. Le Bar
Barbler. Nicolas Frangois Barbier,
Stecher, Architekt und Giseleur, gob. 1768 xn
Namur, + daselbst 1826, Tn Antwerpen, wohin
er sich in jngendlichom Alter begab, empfing er
den Unterricht Verbere’s und besuchte die Aka~
demic. Nach seinor Rilekkohr in dio Vaterstadt
wchte er sich zuerst durch mebrere fein ausge-
filhrte Terracotta- Arbeiten bekannt. Am vor-
iglichston war er in getriebencn Metallarbeiten,
deren verschiedene auf der Industrie-Ansstellung
au Harlem 1825 lebhafte Anerkennung fanden.
(Medaitien nach der Antike, eine Vestalin,
ein Christus u. A.). Im J. 1816 war ihm in
Namur das Amt des Stadtbaumeisters iibertragen
worden, das er jedoch bald niederlegte, um aur
plastischen Kunst zuriickzukehren.
8. Biographie nationale de Belgique.
1. 208. *
Barbier-Walbonne. Jaques Luc Bar-
bier- Walbonne, Maler, geb. 1709 zu Nimes,
+1860 au Passy (Seine). Er war ein Schiiler
fd's. Im J. 1797 othielt er flir sein Ge-
le: Sone morale d'un pére a son fils« einen
Preis von 3000 Fr. ; 1827 waren im Pariser Salon
von ihm ausgestelit: Der ‘Tod des Aemili
Paulus in der Schlacht bei Cannii und Numa
bei der Nymphe Egeria. In der Galerie von
Versailles sind von ihm die Bildnisse Moreau
und Money's.
8. Bellier, Diet,
Barbier, Nicolas Alexandre Barbier,
Maler, gob. 1789 2u Paris, + 1864 zu Secaux
(Seine). Anfangs vornchmlich Architekturmaler,
schloss er sich spliter der realistischen Schule
der franziisischen Landschaftsmalerei, der Rich-
tung Courbet's und Daubigny’s an. Bellier
(s. u,) macht eine grosse Zahl von Werken des-
selben namhaft, die in den Pariser Salons von
1824 bis 1861 ausgestellt waren.
s Bellier, Diet. — J. Meyer, Geschichte der
rmolernen franzisischen Materei, p. 788.
Barblere. Alessandro Barbiere, s. Fel.
Barblere. Domenico del Barbiere,
Maler, Kupferstecher, Bildhauer und Architekt,
Jgeb. um 1506 au Florenz (genannt Domenico
Fiorentino). Er war ein Schiller des Rosso, den
jer nach Frankreich begleitete, als dieser 1540
728
|
Domenico del Barbiere. |
von Franz I, dorthin berufen wurde, um an der}
Ausschmlickung des neuen Schlosses in Fon-
tainebleau Theil zu nehmen. Hier und im Palast
‘von Meudon war B. unter Rosso's und Primatic-
elo’s Leitang vornehmlich mit Stuckarbeiten
beschiiftigt, in denen er sich, wie Vasari in den
Biographien jener beiden Kilustler rihmt, be-
sonders auszeichnete. (In friheren Ausgaben
des Vasari findet sich im Leben Primaticeio's
die irrtiimliche Benennung Damiano del B., die
dei verschiedenen Schriftstellera — Fétibien,
Zani u. A. — wiederkehrte.) Bei De Laborde
(s. uj, in den Ausaligen aus den Rechoungs-
biichern von Fontainebleau, sind Zablungen fiir
verschiedeno Arbeiten Barbiere's withrend des
Zeitraums vou 1540—1562 aufgeftibrt. Spiiter
liess er sich in ‘Troyes nieder und arbeitete
mebrere Bildwerko fiir dortigeKirehen. Ebenda,
in St. Pantaleon, liegt er begraben.
Am meisten bekannt machtesich B. als Kupfer-
stecher. Seine Blitter sind mit zierlichem Grab-
stichel und sicherer Hand ausgeflbrt; der Stil
seiner Zeichnung ist aber ganz in der manierirten
Geschmacksrichtung des Rosso befangen. Er be-
zeichnete seine Platten zuweilen: Domenico
Fiorentino, Domenico del Barbiere, zuweik
wit den Buchstaben : p. vr. — Frither ist B. nicht
selten mit dem franzisischen Kupferstecher
Dominique Barriére (¢ 1678) verwechsolt worden.
‘Von plastischen Arbeiten desselben wird das
Modell zur Bronze-Vase am Grabimonument,
Heinrieh's Hl. von Frankreich erwiihnt ; die Vase,
in welcher das Herz des Kinigs aufbewahrt
wurde, ging 2u Grunde, die drei allegorischen
Gestalten von Germain Pilon, die sie trugen, be-
finden sich jetzt im Louvre 2u Paris.
‘Von ihm gestochen :
1) Buho der bi, Familie auf der Flucht. Ber:
». ¥. H. 365 mm, Br, 266 (Heineken, Dict.
UL, 163).
2) Die Stelnigung des hl. Stephanns, Bez : vox
vionextiNo, Hl. 273 mm, Br, 155. (B. 1.)
43) Die biissende Magdalen
Tie, inve, (Tiziano inventd), reehts: v. v. H
428 mm, Br, 307. (Katalog Malaspina, IT, 135.)
4) Gruppe von Helligen aus dem Jungsten Gericht.
Michelangelo's. Links oben: areuntaNazoLo, 1xv-
‘Tun. IN OMA, NHLA. CHAPBLA. DELPAPA, unten
‘sixo. HI. 365 mm. Br. 221,
Michelangelo's. Links unten: aicumtaxaro1o|
YIONRNTINO INVENTORE IN ROMA. NRLA. CARLA,
a)
5) Gropp von §Fngla aus dem ngston =
DML FARA, Teehts: DOMRSICO FIORKNTINO.
193 mum, Be. 392. (Bh. 3.)
6) Venus, Mars und Amor. Nach Rosso, Untea}
beer p. FH 67 mm. Be, 108.(B. 5.) |
7) Amphlaraos strat mit Ross und Wagen in den
Avgtund. Nach Dews, Links oben axrnse|
340, unten: powrsico aL manatee, II. 325)
mm, Br, 230, (B. 4.) |
8) Klcopaira, stehend’an einem Sarkophag. Rez
b, 7. HL 261 mn, Be, 120,” (Brulllot, Diet. 1
587)
9) Gastmal, von Alexander a. Gr. nach der
Einnabine yoo Babylon seinen Feldherrn gegen.
Gem. im Alexandersaal 2u Fontainebleau. Nach
Primaticcto und Niccolo dell’ Abbate
Unten links: voxtxtco.riowswTixo, recta: &
roxta, mni0, nol, H, 248 mm. Br. 396. (B. 6.)
10) Der Huhm, gefigelte welbliche Gestalt auf
‘einem Globus stehend. Nach Rosso, Links
hen : oxonia, reehts unten: voxsico uxt
autem siomextixo, “H. 264 ma, Br. 220,
(BT)
11) Anatomische Figuren: zwei minnliche Ge-
stalten, dle eine von vorn, die andre vom Ricken
‘und. die enteprechenden Skelete.
Unten Tinks: vossico rioKss-
mm, Br, 331. (B. 8.)
Verlcinerle Ko pie is Holtchalt te: Chow
Tamettehie vod Bitlogsplie
Atdiyalschen "AboilJung: Lepr. 18
me
12) 10 nackte minnliche Figuren in. verschiedenen
Stellungen. (Katalog Malaspina, 11-135. — Bei
Zanetth, Kabinet Cleognars, No, 1483 und im
Katalog der Sammlung des Dr. Petzold, VIL
No. 62 als Darstellung der Wirkung des Zones,
bexelebnet.) Ohne Namen und Zeichen, U.291
vom, Br. 433,
13) Kartusche mit Ormamenten, daria ein Zug 00
Soldaten mit dem Pabrer 2u Pferd. Nach Rosse.
Bez... 1, 171 mm, Br, 185. (B. 9.)
s.Vasari-Lemonnier. 1X, 80, XI, 7.
Heineken, Dict. — Bartsch, Peintre-Gr
veur, XVI, 855, — Le Blanc, Manuel —
Archives de Art frangals, Il (Abeceds9
de P, J. Mariette ete. T. 1), p. 61. — Nagler
Monoge. I. No, 1088. — De Laborde, Li
Renaissance des arts & Ia cour de France. 1
Peintre-Graseur. V1
on den Att, Nic. de
Berichtigungen und Zusitze
uu Liof. 22,
Z. 13 vs, les wlae statt adie,
= 18 v.0, = sAvellinos statt *Avellteos,
= 19 ¥.0, = »Gloacchino« statt »Gioachiros,
- Avo, = sMescarle statt »Pescarie.
= 13 v,0, - adas Mangelhafter statt ader Mangels,
= 26 vu, - =Poloe statt »Paoloe,
= 29 vu, - »Paolae statt »Paolow
= 9 v.u, Hes sToscarie atatt
¥.u, zwischen sdere und sihme einzuschalten : »brigens.
= 8 ¥.0, nach »Della Veechian ein
¥. 0, vor ain Longford Castlew einzuschalten: “Ebendas,
ten: (5, Verz. b.)s.
scare,
Zu dem Literaturnachweis zum Art. Barbarelli (8. 706) nachzutragen :
Andrea Vendrami
estetico-crities
De Picturis in Musels ete, Vé
ledig (17, Jabth.). — Selvatico, Storia
1, 526. — Gualandi, Memorie originall ete, HII. 88. 99.
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