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Full text of "Allgemeines KünstlerLexikon, herausg. von J. Meyer H. Lücke und H. von Tschudi. 2., neugearb. Aufl. von Nagler's KünstlerLexikon"

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ALLGEMEINES 
KUNSTLER- 
LEXIKON, HERAUSG. 
VON J. MEYER (H. 
LUCKE UND H... 





Allgemeines KUnstler-Lexikon, 
Georg Kaspar Nagler 








ALLGEMEINES 


KUNSTLER-LEXIKON. 


ZWEITER BAND. 


ALLGEMEINES 


KUNSTLER-LEXIKON, 


UNTER MITWIRKUNG 


NAMHAFTESTEN FACHGELEHRTEN 
DES IN- UND AUSLANDES 


HERAUSGEGEBEN 


vox 


DY JULIUS MEYER. 
(APPIANI-AZZOLINI revicint voy Dr. WILHELM SCHMIDT.) 
REDAKTION FOR B: DR. HERMANN LOCKE. 


ZWEITE GANZLICH NEUBEARBEITETE AUFLAGE 


NAGLER'S KUNSTLER-LEXIKON, 


ZWEITER BAND. 


Appiani — Domenico del Barbiere. 


LEIPZIG, 
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 
1878. 


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Vorwort. 


Nachdem die Herausgabe des allgemeinen Kiinstlerlexikons in 
lewter Zeit durch Umstiinde verschiedener Art ins Stocken gerathen, 
soll von jetzt ab mit aller Entschiedenheit darauf Bedacht genommen 
werden, die Lieferungen des Werkes in stetiger und zugleich in 
rascherer Folge, als bisher (cuniichst 3—4 Lieferungen jiihrlich), er- 
scheinen zu lassen. Um letzteres zu ermiglichen, erscheint zweierlei 
geboten: erstens ist Anlage und Ausfiihrung des Lexikons in gewissen 
Punkten zu modificiren, zweitens die Redaktionsthitigkeit auf cine 
gréssere Anzahl von Kriiften als bisher zu vertheilen. 

Was den erstern Punkt betrifft, so soll dem Lexikon, beziiglich 
des Inhalts, der streng wissenschaftliche Charakter selbstverstéindlich 
in jeder Hinsicht gewahrt bleiben, in der formellen Behandlung aber 
dine grossere Gedringtheit und Kiirze, als bisher angestrebt, das um- 
fangreiche und tiglich noch anschwellende kunstwissenschaftliche 
Material in méglichst knapper lexikalischer Form zusammengefasst 
werden. Insbesondere sollen monographische Ausfihrungen und um- 
stindliche kritische Erdrterungen, wie sie verschiedne frihere Artikel 
‘iber hervorragende Meister enthielten, kiinftighin ausgeschlossen bleiben. 

Hinsichtlich derjenigen Kiinstler, die nachweisbare Werke nicht 
hinterlassen haben, von deren Leben und Wirken jedoch einige 
Nachrichten erhalten sind, sollen nur dic wesentlichsten Daten ange- 
fihrt werden, diejenigen aber, von denen bloss die Namen aus verein- 
wlten urkundlichen Angaben bekannt sind — und deren Zahl beliuft 
sich infolge der neueren Forschungen in die Hunderte — sollen in 
Zukunft: wegbleiben. 

Einen besonderen Werth hat das Lexikon bisher auf méglichst 
wollstindige Verzeichnisse der Werke der Kupferstecher, Radirer u. s. f. 
gelegt. Auch in Zukunft soll hicrin, was die namhaften Stecher an- 
langt, eine Aenderung nicht eintreten; in der Beschreibung der Stiche 
dagegen erscheint eine concisere Fassung, als bisher, ganz besonders 
nothwendig. Bei den untergeordneten Meistern dieser Gattung wird 
sich die Aufzihlung der Stiche etc. auf die bekanntesten, am hitufigsten 
vorkommenden Blitter zu beschriinken haben. — Bei der Aufzeichnung 











wv Vorwort. 





der Stiche, Photographien ete. nach Werken der er, Bildhauer ung 
Architekten soll auf die bisherige Vollstiindigkeit verzichtet werden 
bei den Bildhauern und Architekten wird meist die Anfihrung ein. 
zelncr Blatter nach ihren Hauptwerken gentigen oder die Angabe det 
‘Titel der etwa gesammelten Abbildungen etc. 

Von den Meistern des Kunsthandwerks, deren Namen in Folge 
neuerer Forschungen zahlreich zu ‘Tage treten, werden nur die hervor- 
ragenden zu behandeln sein: solche insbesondere, dic auf die Ausbildung 
ihres Faches von Einfluss gewesen sind oder bekannte Werke hinter- 
Jassen_haben. 

Was den zweiten Punkt, die Vertheilung der Redaktionsthiitig- 
keit, betrifft, so ist cine solche — unter cinheitlicher Leitung — schon 
friiher beabsichtigt worden. Sie ist unumgiinglich nothwendig, da die 
Redaktionsthitigkeit als solche; wenn das Lexikon nicht eine blosse 
Compilation scin und doch in regelmiissiger Folge erscheinen soll, 
erfahrungsgemiiss die Arbeitskraft eines Kinzelnen weit ilbersteigt. Zu- 
gleich soll durch Heranziehung mehrerer Fachgenossen zur Redaktion 
die gleichzeitige Bearbeitung von zwei, drei, viclleicht auch vier 
Lieferungen und dadurch das Erscheinen des Werkes in verschiedenen 
Serien erméglicht werden. 

































Dr. Julius Meyer, Dr. Hermann Liicke. 


Benuiy und Leite, den 30, Miirz 1878. 





Yerzeichniss der Mitarbeiter. 


I. im Inlande: 


Prof. F. Adler in Berlin, 

Yo. R. Bergau in Niirnberg. 

Moritz Blanckarts in Diisseldorf. 

Dr. W. Bode in Berlin, 

Dr. Justus Brinckmann in Hamburg. 

Pu. Dr. Heinr. Bruin in Miinchen. 

Dr. Bruno Bucher in Wien. 

Carl Clauss in Dresden, 

Prof. Dr. Eduard Dobbert in U 

Dr. Robert Dohme in therlin. 

W. Drugulin in Leiprig 

Dr. 
galerie in Cassel. 

Prof. R, Eitelberger ron Edelberg, Wirek- 
tor d. K. K. Museums fiir Kunst- 
Industrie in Wien. 

br, With. Engelmann in Leipzig. 

Dr.Jakob Falke, erster Kustos u. Direktor- 
Stellvertreter am dsterreich. Museum 
fir Kunst und Industrie in Wien. 

Dr. Theodor Gaedertz in Litbeck. 

Prof. Dr. Herman Grimm in Berlin. 

Prof. B. Grueber in Prag. 

Prof. L. Gruner, Direktor des Kupfer- 
stichkabinets in Dresden. 

Prof. Dr. A. Hagen in Kongsberg i. Pr. 

Prof. Dr. Herm. Hetner in Dresden. 

Dr. H. Holland in Miinchen, 

br. Albert Tig in Wien. 

Prof. Dr. Albert Jansen in Berlin. 

Dr. Maz Jordan, Direktor der kénigl. 
Nationalgalerie zu Berlin. 

Hermann Kindt in Neu stre itz. 

Prof. A. Hivhn, Konservator am National- 
museum in Miinchen, 











isenmann, Director der Gemiilde- 























Dr. Jul. Lessing in Berlin. 

Dr. Fr. Lippmann, Direktor des kénigl 
Kupferstich-Kabinets in Berlin. 

Prof. Dr, With. Litbke in Stuttgart. 

Dr. Hermann Litcke, Direktor des stiidti- 
schen Museums in Leipzig. 

Prof. Dr. Karl con Littzow in Wien. 

H.W. H. Mithoff, Oberbaurath in 
Hannover. 

C. W. Neumann in Regensburg. 

Heine, Otte in Frihden bei Jiiterbog. 

Friedrich Pecht in Manchen, 

Ludwig Pietsch in Berlin. 

@. Ruland, Direktor des Museums in 
Weimar. 

Dr. Adolf Rosenberg in Berlin. 

Dr. Wilhelm Schmidt, Konservator 
der kgl. Kupferstichsammlung 
Miinchen. 

Dr. Schinherr, Archivar und K. K. Rath 
in Innsbruck. 

Dr. Alin Schultz in Breslau. 

Dr. Segelken in Bremen. 

Prof. Dr. Anton Springer in Leipzig. 

A, Teichlein in Schleissheim. 

Prof. Dr. Moritz Thausing in Wien, 

Dr. Karl Weiss, stiidtischer Archivar in 
Wien. 

J.B, Wessely in Braunschweig 

Prof. Dr. A. Wintterfin in Stuttg 

Prof. Dr. Aifr. Wollman in Prag. 

Prof, Dr. F, Wistenfeld in Gottingen, 

Alfred von Wurzbach in Wien, 





an 
in 











IL. im Auslande: 


Cavaliere Professore ©. F. Biscarra, Se- 
gretario della R. Accademia Albertina 
in Turin, 

Enil Bloch in Kopenhagen. 

G. B. Cavalcaselle in Rom. 

Camitlo Jacopo Cavallueci, Ispettore dell’ 

Accademia di Belle Arti in Florenz. 

Francesco Cerroti, Wibliotecario della 
Corsiniana in Rom. 

Sidney Colvin in London. 

J. A. Crowe, Britischer Generaleonsul 
in Diisseldorf, 

L. Dietrichson, Konservator d. K. Kupfer- 
stichkabinets in Stockholm, 

Julius Doring in Mita. 

©. Eichhorn, K. Bibliothekar in Stock- 
holm. 

Prof. Karl G. Estlander in Welsingfors. 

Dr. Gustavo Frizzoni in Mailand. 

JS. Guiffrey in Paris. 

K. F. Heinzen in Chicago. 

Jules Helbig in Liittich. 

Ludwig Hevesi in Pest. 

Dr. EB. His- Heusler, 
‘Museums in Basel. 

J. Plul, van der Kellen in Utrecht. 











Vorstand des 








Prof. Gottfr. Kinkel in Hirslanden bei 
Litrich. 





8. R. Koehler in Boston. 
E. Kolloff in Paris. 





Joan von Kukuljevic Sakeinski, Prisiden 


der Gesellschaft fiir siidslavische 
Geschichte und  Alterthiimer ix 
Agram, 


Prof. Dr. e. Lepkowski in Krakau, 

Paul Mantz in Paris. 

Diego Martelli in F lorenz. 

Prof. Giuseppe Mongeri in Mailand. 

Anatole de Montaiglon in Paris. 

Charles C. Perkins in Boston. 

Leopold Pezold in Riga. 

A, Pinchart, Chef de section aux Archives 
du Royaume de Belgique in Briiss e 1. 

George William Reid, Keeper of the 
Prints and Drawings in the British 
Museum in London. 

D. Rowinski, Bxc., in St. Petersburg. 

Dr. P. Schellema, Archivar in Amste r- 
dam. 

V. Schroeter, Baumeister, Mitglied der 
Kais, Akademie der Kiinste in St. 
Petersburg. 

Adolphe Siret, Membre effectif de !Aca- 
démie royale de Belgique in Lou- 
vain. 

A, Somow, Ehrenmitglied der K. Akade- 
mie der Kiinste in St. Petersburg, 

Dr. C. Vosmaer im Haag. 

W. H. James Weale in Briigge. 

Don Manuel Zarco del Valle in Mad rid. 


Andreas Jacobi Ognabeni 























A. 


Aireas. Andreas, Erzbilduer aus Argo: 
vetknigte die Bildsiiule cines Siegers im Ring: 
lugpfe der Knaben, Lysippos aus Elis: Pausa- 
sas¥1. 16, 5. Seine Zeit ist unbekannt, 

4H, Brun, 

indreas, Andreas soll nach Ricci Storia 
éel Archit. in Italia I. 395) der Verfertiger der 
Breethtire am Dom zu Amalfi heissen. Allein 
4s; Opus Andree memori ete. der Inschrift be- 
Beht sich auf den Apostel Andreas, dem der 
Dom geweiht ist. Die Thlire enthiilt vier Plat- 
ta mit Piguren, die durch eingegrabene Um- 
Hise und Ausfllllungen von Silber und Email 
gebildet werden. S. liber dieselbe Schulz, Denk- 
‘ailer der Kunst im Mittelalter in Unterital. 11. 
24 und Taf. $5. Fig. 7. 














vu. 


Andreas. Meister Andreas von Lanziano 
‘wute (nach einer allerdings nicht unverdichti- 
ts Insehrift) im J. 1203 mit seinen Zunftgenos 
sa icum soctis de Lanziano Comacinis Solidis 
ij die Kapelle des wunderthitigen Marienbil- 
4s, die angeblich auf der Diokletianischen 
Bricke bei Lanziano in den Abruzzen gestan- 
dea aben soll 

+ Romanel li, Scoverte patric nella regione Fren- 
‘uss, Nap. 1809. II, 152, — Schulz, Denke 
nailer der Kunst ete. in Unteritallen. 11. 50. 

U. 

Andreas, Andreas wagister Romanus 
verfertigte die marmornen, mit Reliefs und Mo- 
ssik im Stil des 13. Jabrh. gexierten Chor- 
sehranken in 8. Pietro. 2u Alba Fucense in den 
Abrazzen. Dies ist ohne Zwelfel derselbe bonus| 
Andreas, den eben dort ei 
ciem Ambo, welcher seh 
Waisehen, namentlich in 8. Lorenzo erinnert, 
us Collega eines Johannes nennt, und zwar mit 
dea snffallenden Zusatze: Nobilis et prudens 
Oderisius abfuit abas, withrend ein Abt dieses 
Nameas bei den Geschichtschreibern des Bo- 
seliktiner -Ordens nicht vorkommt. Vermuth- 
lich ist es auch derselbe, der durch Inschriften 
w Rieti bekannt ist, wo ein Andreas 1252 mit 
Petras und Henricus den Glockentburm der Ka- 
thedrale 8. Agostino baut und — wenn dies nicht 
ia Andrer ist (Gaye, im Kunstbl. 1839. p. 246) 























~ 1253 den von einem der Pisani, vielleicht 
wanni, begonnenen Bischofspalast als Operi 
Meyer, Kenatler-Lexikon. Uh 





Praefectus vollendet. 
hanes, 
8. Promis, Notizie epigraftche d. arteflel Ro- 
mani. p. 1214. — Schulz, Denkmiler der 
Kunst in Unteritalien, 11. 83, 


Vergl. den Artikel Jo- 





Fr. W. Unger. 
Andreas, Andreas Pucei und sein Bruder 
Tallinus, Goldschiniede in 
ten 1287 flir die Kapelle 8. Jacopo in der Ki 
thedrale daselbst einen neuen Kelch, und muth- 
masslich auch den aus einem Antipendium und 
einer Altartafel mit den Statuetten der Maria 
und der Apostel bestehenden reichen Silber- 
schmuck dieser Kapelle. Dieser Schatz wurde 
1293 von drei Burgern der Stadt geraubt. Meh- 
rere Unschuldige waren schon angeklagt und 
gefoltert worden, bis endlich Vannes della Monna 
gefangen wurde, die ‘That eingestand und 2u- 
Bleich seine Genoasen, Vannes Fueci della Mouna 
und Vannes Mironne verrieth. Vannes oder Vanni 
Fucei ist fir die Unthat von Dante in die Hille 
versetzt, wo ihn Schlangen zlichtigen (Inferno, 
Canto xxiv.); er muss bereits hingerichtet ge~ 
wesen sein, als Dante die guttliche Kombdie 
schrieb. Man bekam einen Theil des Raubes 
wieder, und Ubertrag nun die Herstellung des 
Silberaitars dem Andreas Jacobi Ognabenis (8. 
den folg. Art.). 
s. Ciampi, 
pp. 57. 128. 





Notiate della Sagris 








Andreas, Andreas Jacobi Oguabenis, 
Goldschmied , von Pistoja, in der ersten Hiilfte 
des 14. Jahrh., restaurirte den silbernen Altar- 
schmuck der Kapelle S. Jacopo in der dortigen 
Kathedrale, der 1293 geraubt war, mit Benutzung. 
der wieder herbeigeschafften Theile des Raubos 
(s. den Art. Andreas Pucei). Anstatt des alten 
Antipendiums aber verfertigte or laut Inschrift 
im J. 1316 ein neues, das berlihmte Paliotto, 
welches nicht bloss wegen soines Metallwerthes, 
sondern auch wegen seiner kunstgeschichtlichen 
Bedeutung zu den merkwilrdigsten Donkmillern 
des Mittelalters gehirt. Dasselbe entbiilt in drei 
Reihen uber einander 15 Tafeln mit Reliof-Dar- 
stellungen aus dem Leben Jesu. Senkrechte Lei- 
sten mit emaillirten Medaillons trennen die Ta- 
feln und an beiden Seiten schliesst eine Einfas- 
sung ab, die durch drei Ubereinander gesetzte 

1 





2 Androos Jacobi Ognabenis_- 


Andress da Florentia. 














Nischon mit Statuetten von Heiligen gebildet 
wird. Diese tlichtige Arbeit lifsst in Andreas 
einen sobr bedentenden Sehitler der Pisani er- 
Kennen, und Einzolnes ist sogar geradezu den 
Werken derselben entlebnt. Eine gewisse alter- 
thilmliche Hirte macht sich noch neben sorgsa- 
mer Ausfhrung bemerklich, insbesondere an 
den emaillirten Medaillons. Die Reliefs zeugon 
nach Labarte's Urtheil durch Gewandung sowol 
als durch die Haltung der Figuron von cinem| 
entschiedonen Studium der Antike, withrend die| 
Einfachheit der Komposition und der Ausdruck | 
der Kipfe mehr an Giotto orinnern, Dies Ur- 
theil ist wol zu giinstig: Schnaase findet sie nicht 
ohne Verdienst, aber die Gruppirung verworren. 
Die silbernen Tafeln mit je noun entsprechenden 
Darstellungen, welche spiter als Fitlgel des An-| 

ipendiums zu beiden Seiten des Altars aufge-| 
stellt wurden, und von denen Piero da Firenzo| 
die eine 1357, Leonardo di Ser Giovanni 1366 
die andere lieferte, blieben sehr hinter der Schin- 
heit des Paliotto zuriiek. Der frilher von An- 
dreas hergestelite silberne Aufsatz des Altars| 
erlite spiiter bedeutende Verinderungen (6. dic 
Art. Gilius und Piero di Arrigo) 

Ciampi, Notizfe della SagristiaPistojese. p.129. 
— Forster, Reltrige ete. pp. 65—73. — L 
barte, Histoire des Arts Industriels. 11, 420— 
433. 438440. — Schnaase, Geschichte der 
bild, Kinste. VII, 487. 

Abbildung des Antipendiom's boi Labarte, Taf. 
‘56—59 und Vignotio IV. 38. 














Fr. W. Unger. 

Andreas. Andreas Puccini Ballionis, 
Goldschmied in Pistoja, verfertigte 1337 fur den| 

Iberaltar der Kapelle S. Jacopo im Dom zu 
Pistoja silberne und mit Email geschmtickte 
Kandelaber, um die geraubten zu ersetzen. Er| 
ist wol zu unterscheiden von Andreas Jacobi 
Ognabenis, der zu gleicher Zeit fiir den Dom zu 
Pistoja thiltig war, sowie von Andreas Pucci. 

s. Clampi, Notizic della Sagristia Pistojose. 

pp. 134, 135, 








u. 
Andreas. Andreas do Pisis wird 1345 nach 
Orvieto als Obermeister der Maler beim Dombau 
berufen. Dort bomalt er dio Marmorstatue der! 
Maria ber dem Haupteingango; von Tnteresse| 
ist, dass or sich dabei (wie aus den Rechnungen| 
hervorgeht) theils der Temperamalerei,, theils| 
einer Wachsmalorei bediente, wie sic in dem von 
den Méinchen des Berges Athos gebrauchten Ma- 
lerbache beschrieben wird. 
8 Della Valle, Storia det Duomo di Orvieto 
pp. 113, 114. 280, 281. 
u 


Andreas, Andreas Petri Braccini, ein 
Goldschmied, dessen Name mit der Jahrzahl 1384 
auf einem silbernen Kelch im Schatz der Kathe- 
drale von Pistoja steht. Der sechstheilige 
Fuss enthiilt auf jedem klocblattartig gestalteten 
‘Theile ein Medailon von transparentem Email 














‘auf flachem Reliefgrund mit einem Heiligen, und 
an dem Knoten sechs Medaillons mit ihnlichen 
emaillirten Figuren. Die Ciselirung ist sehr fein. 
4, Labarte, Histoire des Arts Industriels. I. 
450. 45: 





Andreas. Andreas Rico de Candia. So 
t cin spiitbyzantinisches Madonnenbild in der 
Galerie der Uffizien zu Florens bezeichnet. Doch 
ist die Aufschrift von spiiteror Hand, wie der 
‘Zusatz : pinxit in XI saeculo, bewel 
8. Springer, De artiicibus med, aevi. p. 33. 
w. 








Andreas. Andreas von Everdinge, 2 
Ende des 14. Jahrh. Werkmolster am Dom zu 
Kln, Derselbe war 1412 bereits verstorben, da 
in diesem Jahre seine Witwe Aleid erwitnt 
wird; or mag anscheinend kein hohes Alter et- 
roicht haben, da Aleid bald nachher als ander 
weit verheiratot in dem K&Iner Schreine vor- 
kommt. 

s. Fahne, Beltrige zur Gesch. der Banmeiste 
des Kélner Domes. 1843. p. 25. — Ennen, 
Baugeschichte des Domes 2u Céln. 1863. p. 30 

H, Ot 

Andreas, Andreas da Florentia, Maler, 
erhielt am 13. Okt. 1377 von Luca Orselli, Werk- 
meister des Doms 2u Pisa, eine Restzahlung von 
529 Lire 10 Soldi fiir die Gemiilde der Geschich- 
ten des hl. Rainerius. Daraus geht hervor, dass 
er, und nicht Simon von Siena, wie Vasari an- 
gibt, dicse Bilder im Campo santo gemalt hat. 
Schon vor der Ermittelung dieser Thatsache war 
dic Angabe des Vasari von E. Forster bezwei- 
felt worden, da die Bilder des Andreas im Stile 
sehr von denen des Simon verschieden sind, 
wenn sie auch einigermassen der sienesischen 
Schule nahe stchen, ja cinen Schiller des Simon 
vermuthen lassen, der seine Kompositionsweise 
nachabmt, aber weit entfernt von der Gewandt- 
heit und Durehbildung seines Meisters bleibt. 
Andreas vollendete diese Bilder nicht. Man 
sandte 1380 eine Botschatt an Meister Bernabus, 
wahrscheinlich Barnabas von Modena, nach Ge- 
‘nua, die ibn nach Pisa rufen sollte, um die Ge- 
schichto des Rainerius zu vollenden. Doch muss 
diese Verhandlung zu keinem Abschluss gelanst 

in; denn Antonius von Venedig malte spiter 
die untere Reihe dieser Bilder, und die Zahlang 
an Andreas ist im Vergleich mit anderen Pri- 
sen so bedeutend, dass sie sich auf alle drei Bi 
der der oberen Retho bezogon haben muss. Diese 
Gemiilde haben durch Zeit und Restaurationes 
ausserordentlich gelitten, wodurch ihre Beur- 
theilung sehr erschwert wird. Dennoch halten 
sich Crowe und Cavaleaselle zu dem Urtheile 
derechtigt, dass die grossen berihmten Wand- 
gomiilde der Kapelle dei Spagnuoli bei Sta. Ms- 
ria Novella in Florenz, die Vasari ebenfalls dea 
Simon von Siena zuschreibt, so sehr im Stile 
dem oberen Theile der Gese 






































norius gleichen, dass sie von demselben Male, 


Andress da Florentia 











‘ie diese, susgefllhrt sein milssten, Auch diese 
Genilde sind restaurirt (zum Theil stark tiber- 
suit), machen aber, auch abgoschen von der 
‘isathimlichen interessanten allegorischen 
Kompostion der beiden grossen Seitenwiinde, 
i Is die Gemiilde de: 
(anpo santo; Schnaase findet dieso Darstellun- 
sanorteffich ausgeftihrt, im Ganzen noch in 
seegem Stile, aber doch recht lebendig und 
‘uta dem Leben gegriffenen Episodens, with- 
read jedoch Crowe und Cavalcaselle weniger 
oti davon urtheilen. Jedenfalls kinnen sie 
Seittwa Simon sein, der 1339 Italien verli 
; sie zeigen cine schon weiter ent-| 
‘ciel Kunst, allerdings von sienosischem Cha- 
nike an. Doch war die Ausmalung der Kapelle 
su det Grabschrift des Luca Guidalotti, der 
(ea Bsa derselben 1320 begonnen hatte, schon 
‘erseiem Tode 1355 angefangen. 


Fiuanderer Andreas de Florentia malte laut) 
Avéchrit 1497 ein grosses vieltheiliges Altar-| 
Ut die Beschreibung boi Crowe und Caval- 
‘al ineiner ehemaligen Kapelle bei Sta. Mar- 
fue ru Cortona, worauf er als ein schwacher| 
Neshahner des Masolino und Angelico, vielleicht 
2 en Gebtiife des lotztern erscheint. Crowe 
td Cavaleasclio alten dafitr, dass manches 
‘ciwichere Bild, welcbes unter Fiesole’s Namen 
sebe, won diesem Andrea herrlihre. Die floren- 
‘oer blero (bei Gayo) fbrt tiborbaupt meh 
‘ee Maler des Namens Andreas auf, und es 
‘ett ungewiss, welcher darunter mit dor Bo- 
‘wag Andreas de Florentia gemeint sein 
tua (4. die oben unter dem Kollektivnamen 
Avira angeftthrten Meister). Am wenigsten 
‘oirea di Cione, bekamnt unter dem Namen 
(rags, fir den Maler der Geschichten des hi. 

wu halten, da dieser (nach einer Ur- 
‘aéeteiBonaini) am 17. Jan. 1376, also gerau 
4st roe der Zahlung an Andreas’ de Florentia 
tict webrlebte, 

Ueber einen Bildhauer Andreas ‘de Flo- 
‘eatin ia Neapel s. den Art. Andrea Cic- 
ine 




















. ed. Le Monier. 11. 93, — E. 
jitrage ete. p. LAL. auch 
eatsche Presse, Febr. 187 y 
‘erro ete, I. 36. — Bonaini, Memorie 
tliteete. pp. 104. 105. LMI. — Schnaase, 
Geschichte der bild. Kiinste. VIL, 473. 483. — 
‘avalcaselle, Gesch. der ita. 

Mie. 255—260 (daselbst Beschrei- 
ng der Gemilde in der Capella degli Spag- 
eK pella degli Spag 
Abita 

6. 












ingen der Gemilde im Campo Sant 
injo, Pitture a Freseo del Campo Santo 
Firenze 1812. qu. Roy. Fol 
Fe. W. Unger. 

Andress, Andreas de Fesulis (von 
‘© veont sich laut Inschrift der Verfertiger 
Weer Grabmiler von Mitgliedern der Familie 

in Bologna, Ein schines Grabmal der 























beiden Saliceti mit der Jahroszahl 1403 bofindet 
sich im Kreuzgange von 8, Martino, und das des 
berlihmten Juristen Bartolomeo Saliceti, + 1412, 
im Kreuzgange von 8. Domenico. Es enthiilt 
eine Darstellung des Rechtslchrers auf dom Ka- 
theder, umgeben von seinen an ihren Pulten 
sitzenden Schiilern, und zeichnet sich durch 
soblichto natitrliche Auffassung und Auordnung, 
sowie den lobondigen Ausdruck der Kupfe vor 
‘ihnlichen Denkmitlern aus. Bei diesem sonst 
ganz unbekannten Meister an der Grenzscheide 
der mittelalterlichen Kunst zeigt sich die Rich- 
tung ausgeprigt, die ein Menschenalter spiter 
von Masaccio und Donatello grisser und freior 
/ausgebildet wird. 

Dieser Kiinstler ist nicht mit Andrea Ferrucct 
au verwechseln, der bisweilen ebenfalls Andrea 
da Ficsole gonannt wird. 

5.11 Bolognese istraito, Bologna 1850. pp. 22. 63. 

Abbildung des Denkmals in S, Domenico in: 

Cicognara, Storia della Scultura, I. 40 und 
Tey. IV. 
Fy. W. Unger. 

Andreas, Andreas Alecxi oder Alexius, 
Andrea d’Alessio von Durazzo, Baumeister 
und Steinmetz, verfertigte 1454 cinen gothischen 
‘Schnitzaltar in'S. Giovanni Battista zu Arbe in 
Dalmatien, der jotzt ziewlich zerstirt ist. Spii- 
ter lebte er in Trau in Dalmatien. Dort baute 
or 1467 das Baptisterium des Doms und fithrte 
in Gemeinschaft iecolo Fiorentini 1463— 
1468 die Kapello des sel. Johannes Ursinus auf. 
Von Einigen werden ihm auch Arbeiten in der 
Kapolle des Evangeliston Johaunes 2u Spalato 
augeschrieben, die nach Vasari von Alessandro 
ria herrithren, 

8. Bitelberger in: Jabrbiicher der k. k. Cen- 

tral-Commission, V. 158. 204. 214. 230. 
Fr. W. Unger. 

Andreas, Andreas von Cleve, ein Stein- 
metz, wolcher in den Baurechnungen der St. 
Viktorskirche 2u Xanton 1495 als Verfertiger 
cines Marienbildes erwihnt wird. Letzteres, 
eine Sandstein-Statue, befindet sich noch an 
cinem Pfeiler dos Mittelschiffes in der genannten 
Kirehe. 

s. Scholten 

Kirche 20, 

Abbildaned 

Kunstdenkmiler in den Rheinlanden. 1. 
XVIIL 9. 




















Baurochnungen der St. Vietors- 
60. 






i'mWeerth, 
‘Te, 





H, Otte, 

Andreas. Androas de Pisis (nicht au 
verwechseln mit Andrea Pisano, noch mit dem 
obengenannten Andreas de Pisis), Maler von 
Pisa gegon Ende des 15. Jahrh. Von cinom 80 
benannten Meister findet sich ein Altarbild in 
der Kirche Pievania di Cevoli (Kastell im Gebiet 
von Pisa) mit der Jungfrau und den hh. Petrus 
und Paulus. Es ist bezeichnet 

ANDREAS DE PIBIS ME PINSIT MCCOCXGV. 
Da Morrona, Pisa Mlustrata, 1, 451 








Ippolito Andressi 


_Andrejanow. 





Andreasl, Ippolito Andreasi (auch An- 
dreasino genannt), Maler zu Mantua in dor 
aweiten Hilfte des 16. Jahrh., der seiner Zei 
eine gowisse Bedeutung gehabt hat, aber sei 
nen Werken nach, von denen sich beglaubigte 
nur in Mantua finden, zwei jedoch im Louvre 
au Paris ihm mit Wabrscheinlichkeit zuge- 
sebricben werden kénnen, gegenwilrtig wonig| 
gekannt ist. Er war nicht, wie sich dfters| 
(auch von Lanzi) angegeben findet, Schiller 
des Giulio Romano, da er nicht cinmal ge- 
voren war, als dieser Meister starb; das Sterbe- 
register von Mantua berichtet, dass er am 
5. Juni 1608 sechzig Jahre alt aus dem Leben 
schied (und zwar eines gewaltsamen Todes: »von 
vielon Wundene), also um 1548 geb. war. Schon 
ein Giovauni Andreasi, vermuthlich sein Ur- 
grossvater, kommt um 1428 zu Mantua als Maler 
vor. Der erste Lehrer des Ippolito war (nich 
Carlo d’Arco) Lorenzo Costa, der Jlingere; doch 
wandte er sich spiiter der Manier des Francesco 
Mazzola (Parmigianino) zu. Er soll zu Mantua 
viel in Oel und Fresko gemalt haben nur Weni- 
ges hat sich erhalten. Darin erweist er sich als 
einen gewandten Meister, tllehtig in der Form, 
anmuthig und harmonisch im Kolorit; doch hat 
er natilrlich zugleich die Mingel der Manieristen 
seiner Zeit. Solche Ziige hat das noch erhaltene 
Altarbild in $. Andrea au Mantua in der 
dritten Kapelle links: Die Verktindigung in zwei 
Abtheilungen. Man erkennt in der Manier noch 
cine gewisse Tuchtigkeit, und die Madonna ist. 
im Ausdruck noch recht ‘anmuthig. Anch die 
Fresken in der zweiten Kapelle rechts, Geburt 
Mariii und Verkiindigung (sehr verdorben), 
mbchte Susani (8. Literatur) dem Andreasino 
auschreiben; doch sind sie offenbar aus der 
Schule Giulio Romano's, und daher nicht von 
unserem Meister. Dagegen ist von ihm noch ein. 
Bild in der Kirche 8. Barbara: dic hl. Mag- 
dalena, welche dem Helland die Filsse wiischt. 
You ihm fener, gemalt in Gemeinschaft mit 
‘Teodoro Ghigi, einem Schiller des Giulio, sollen| 
die Fresken im Chor der Kathedrale von 
Mantua sein, welche die beiden in Mantua von 
Papst Alexander II. im J. 1067 und von Pius I. 
im J. 1459 abgehaltenen Konzilien darstellen, 
sowie die Fresken in der grossen Kapelle der 
Madonna Incoronata in derselben Kirche. 

Auch in dem Palazzo del ‘Te, wo Giulio Ro- 
mano seine Meisterwerke geschaffen, hat A. ge- 
arbeitet. Er selbst meldet in cinem Briefe von 
1587, dass er damals beauftragt war, den Sieg} 
des Francesco Gonzaga am Taro im J. 1495 20 
malen, Das Bild kam ohne Zweifel xu Stande; 
doch hat sich Nichts davon erhalten, 

Neuerdings wird dem Meister wol mit Recht 
im Louvre zu Paris eine bl. Familie von En- 
gelu bedient (kleine Fig.) beigemessen, die friher 
































en cinem Maler Namens 
Andrea Azio zugetheilt, welche Benennung um 








so cher auf Andreasi hinzudeuten scheint , 

Zani unter den verschiedenen Lesarten sei 
‘Namens auch Andreatio anfllhrt. Das anmuth 
Kleine Gemilde zeigt im Kolorit einen Nacht 
ger des Parmigiano, den Bewegungen ¢ 
Einfluss Romano's, in der Elisabeth « 
‘Studium Mantegna’s: Ztige, welche deutlich : 
‘unseren zu Mantua gebildeten Meister hinw 
‘sen (8. Stiche No. 4 und 5). Auch die noch 

haltenen Gemiilde zu Mantua zeigen in ih 
anmuthigen Bewegtheit und Frische des Kolor 
ganz iihnliche Ziige. — Mlindler schreibt d 
Meister Louvre noch ein zweites Bild + 
eine hl. Familie (kleine Fig.), das dort als P: 
migiano bezeichnet ist; es zeigt in der That fi 
dieselben Eigenschaften, und es scheint berec 
tigt, wenn das eine Bild, auch das andere de 
Andreasi zuzuschreiben (s. Stiche No. 6 — 

Beide Werke aber bezeugen, dass A. unter d 
Malern der Nachbllite eine bemerkenswert 
Stelle einnimmt. 


















‘izione delle Pitture ete. 
a 1763. pp. 14, 23. 53. 
edario. — Susani, Nuo 
Prospetto ete. di Mantova. Mantora 1818. pp. 
9. 26. 120. 132. — Coddé, Memorie Biogr 
fiche. Mantova 1837. — Carlo d’Areo, Del 
Arti e degli Artetiei di Mantova. 1. 79. 1H. 14 
243. 244. 251. — Gualandi, Memorie Orig 
hall Ialiane ete. 8, IH. 3, — Mandler, Est 
d'une analyse critique ete, pp. 225-227. 








Nach ihm gestochen, 


1) David die Harfe sptelend, Hipp. Andreasi’ 
Fra 


nue - Villamena fee. Ph. Th 

Romae 1603. s. gr. Fol 

von J. Briot. gr. Fol 

3) Verkindigung. Maria kniet in einer Siule: 
halle; oben Engelsglorie. Vielleieht nach de 














Bilde in S. Andrea 2u Mantua, Hipp. Andre 
slus inuen. Frane, Villamens fer, Ph. Th 
massinus exe. 1598. s. gr. Fol. 

4) AL. Familie, vo bedient, Nach de 





— Dass, Rad. von Chataign 
‘Namen des Parmigiano, Im Musée Fithol. gr.! 
6) HI, Familie: die sitzende Jungfrau halt «| 
ihren Knien das Kind; dieses umarmt de 
Kleinen Johannes, der auf die Wiege # 
Mettert ist. Hinter der Jungfrau zur Rec! 
ten die bh. Joseph und Elisabeth. Nac 
dem Bilde tm Louvre, dort Parmigist 
ber., aber wahrscheinlich von Andress 
Gest! von Abr. Bloemart. Fol. 
1) — Dass. Ebenso. Anonym. Foi. 
8) — Dass. Ebenso, Im Musée Fithol, gr. 8 
9) — Dass, Ebenso. In Umriss gest. in: 1 
don, Cholx de Tableaux ete, 8, 
5. Heineken, Dict. — Katalog Winckter. 
% W. Sehynidt 


Andrejanow. Zwei russische Heiligenbild 
maler:Iw an und Philipp Andrejanow. Si 




















Andreides__———— 


‘Wassili Androjew. 5 








imickten im J. 1681 die Wiinde der Kirche 


és Propheten Elias in Jaroselaw mit ihren Ma- 
erin 








wenill, Her. p. ime. nxow, ms. 
m0. (Rowinski, Geseh. der russ, 
derHeil. in den Mem. der K. arch. Gesellsch.) 
S. Petersb. 1856. VIII. 129. 





EA, Dobbert 
ndreides. Amandus Andreides, Thea- 
vemaler im 18, Jabrh., geb. xu Olmltz, ging! 
nent bei Kaspar Franz Sambach und Daniel 
Gna in Wien in die Lehre. Spiter.bildete er 
‘his Buireuth und Dresden, wo er hauptsiich- 
‘chante Bibiena die Perspek tivmalerei betriel 
Scatnate er auch Historien, nach Heineken 
{rl nicht ungeschickt, Um 1768 hielt er sich 
a Bunschweig auf. 

+(Weineken) Nachrichten von Kinstlern 

vol Kunstsachen, I. 14 








W. Schmidt, 
Anirejew, Drei russische Heiligenbildmaler 
des 1 Jahrb, 


Grischka Andrej ew, Diener ander Kirche 
‘eri, Anastasia in Nowgorod, wurde mit vie~ 
anderen Malern im J. 1660 nach Moskau ge- 
‘alickt, um die Kathedrale des: Erzongels mit 
Maletien ra versehen. 


Iwan Andrejew, ebenfalls cin Nowgoro- 
(tr, calte im J. 1670 Helligenbilder im Dorfe 
Kobmeask, 

‘Mux. Mawapiit, Apx. onme. nepr. pens. 

nHlosr. (Archimandrit Makati, Arch. Be- 
‘nebung der kirebl. Altorth, in Nowg,) I. 24. 


Asdtei Andrejew malte im J. 1668 im 

Sta Kloster. 

+ Pernueniit, Her. p. wx. axon. wy, 3an. H. 
4». (Rowinski, Gesch. der russ, Schulen 
(eclleil, in don Mem. der K. Arch, Gesellsch.) 
ScPatersb, 1856. VIL. 129, 








Ea, Dobbert. 


Andrejen. Zwei russische Kupferstecher die- 
*<s Namens, 


Wassili Andrej ew lebte in Moskau in der 
‘eiten Hilfte des 17. Jahrh. Ein Sehiiler 
Tuchnenski's, ist er einer der iilteston russ 
ster Kupferstecher, die in jener Zeit meist 
‘ch auslindischen ,” besonders_bolliindischen 
oem arbeiteten. ‘Nur in der Ornamentik der! 
‘afwtungen wussten sie eine Zeit lang cine 
‘rise Originalitat zu wahren. Sonst aber ging 
“:Kopirsucht 80 weit, dass sich z. B. Androjow 
‘iovtien in russischer Sprache mit lateini- 
‘ther Schrift unterzeichnete: »Wassilei An- 
‘ew rezal (= sculpsit). A. gehtirt in jene 
(ste Patiode der russischen Kupferstechkunst, 
{.telcher die Kupferstecher zu den Silberar- 
{tt eerechnet wurden, da sie entwedcr selbet| 
{{emogen und Inschriften in das Tischgeriith 
(2Zaten gravirten oder doch die Zeiehoungen 
‘sou iferten, 




















Yon ihm gestochen: 


1) Die Mutter Gottes mit dem Christkinde, das aut 
einem harfenartigen Instrumente (ryeau) spielt 
und don Fu 





auf der Weldkugel halt, in hiseh 
Binfassung. Unterschrift: Rezal 
sil truchmenseovo (der Schiller des 
‘Afonasi Truchmensht schnitt es). Hl. 242 mil, 
br. 162. 
2) Dio Mutter Gottes mit Krono, Szeptor u. Reichs- 
apfel, den Helland auf den Knien haltend, 
nten das Gedicht 
nerhera ... u. §, we 
(exe. Wassil), H. 151 mil, br. 129. 
3) Christus mit Evangelium und Krouz; in der 
Ferne die Stadt Jerusalem. Unten die Tnsebrit 
Snarenury Cinowr> Oniwaxory Phan, Bac 
‘eli Auaphean (fez. von Simon Usebakow, 
feschn. von Wassilel Andrejew). H. 200 mill, 
br, 132, 3 
4) Die Kreuzigung, umgeben son allegorischen Fi- 

















guren. Unterschrift: »Gaarosberayer wep- 
worb..... ompazae; phaaaw Bacusell, H. 344 
‘mill. br. 274 


5) Der Tod der Mutter Gottes. Unten das Godieht: 
Eran Gomin warm yeoiname .....; phaary 
Bacuaili Anapbeay. Nach einem Stiche En d- 
net's. H. 170 mill. br. 138, 

6) Die Bestattun, 
pm nponoaac 
br, 143, 

7) Die Himmelfabrt der Mutter Gottes. Boctan- 
ameten orm chisa...., unten Bacuaiil. Dio 
‘Apostel stehen am Eingang zu einer Hable. 
H. 170 mill. br. 140. 

8) Die Erscheinung der Mutter Gottes; zur Seite 
‘Engel. Unten das Gebet: Boropoanue theo p: 
Ayiten. 7195 (1687) itoan wy 30 mrverxonasy 
Bacnait (m J. 7195 [1687] den 30. Juli stach 
65 Wassii). H. 304 mill, br. 171 

9) In einem Gebetbuche (eroaum) aus dem Ende 
des 17, Jahrb. das letzte Blatt, No. 39. Adam’s 
Haupt: apait neaowbue cito raany ... Wasilei 
Andreow rezal. H. 180 mill. br. 123. 

10—23) Gebetbuch (evmoamen) aus 14 Blittorn, 
‘An der Spitzo jodes Blattes eine Darstellung aus 
der Hellsgeschichte oder eines Helligen, umge- 
den von Blumen, Arabesken und Vogein. Die 
Mitte des Blattes ist flr die Verzeichnung der 
Seolonmessen leor gelassen. Dic Einfassung bo- 
steht aus Séulchen, Planzen- und Thier-Orn 
ment. = 

10) Die Kreuzerhobung, 11) Maria 
12) Die Verkiindigung. 13) Christ) G 
burt, 14) Maria Opferting. 15) Epiphania, 
16) Binzug in Jerusalem. 17) Die Ver 
Mirung. 18) Die Himmelfabrt Christ 
19) Die’ hl. Drefelnigkelt. 20) Der Tod 
Marif. 21) Die Kreuzigung. 22) Die thro 
nende Muitergottes. 23) Der hi. Johannes 
Chrysostomus. Untersehrift: Baemail. 

Wohe der Stiche 181— 188 mill, 
Breite 122-137. 

24) Der bi, Nikolaus, Unten: Bacwaii 

25) Bin Biatt zu einem Landmessbuch, Moskau 
1685. 

26) Die bh, Sosimas und Sabbatius. Auf einer Fo- 
derzeichnang im Moskauor Museum. Fol. Die 
Unterschrift: maeGpaanan Cunomn  Yinexor 
194 r, phoase Bacuaili Avapecsn (ndargestellt 







































6 Alexei Andrejow _———— 


Giorgio di Pietro Andreoli. 











yon Simon Uschakow im J. 194, geschn. von 
i Andrejowe). Stich unbekannt. 

8. Ponumeniit, Pycenic rpaneps (Rowinski, 
Dio russischen Kupferstocher). Moskau 1870. 
pp. 27. 107.113, 126. 150—152, — Cracon>, 
as6op> pyxou. covmn. Posumexaro: »p. rpa- 
Report ete.n my oTHeTh o ceAbMoMy UpHCyIRA. 
sarpaay rp, Yaspons (Stassoy, Analyse der 
Abhandlg. Rowinski’s: »Die russischen Stecher 
fice im Bericht aber die 7. Zuerkennung des 
‘Uwarow’schen Preises). 1864. p. 17. 

"Ea. Dobbert. 

Alexei Andrejew. Unbedeutender russi- 

scher Kupforstecher um dio Mitto des 18. Jabrh 

‘You ihm bekannt: 

Ein Bild der Don’schen Muttergottes, »rpaaopo- 
Baan yseuuny Aaenchit Anapeese (geschn. 
vom Sehiler Alexel Andrejew). H. 252 mill. 
br. 145. 

s. Ponmuoniit, Pycenie rpasepet (Rowinski, 
Die russischen Stecher). Moskau 1870. p. 150. 

Ed, Dobbert. 

Andreiul, Ferdinand Andreini, Bild- 

hauor, geb. zu Settignano bei Florenz am 14. Ok- 

tober 1843, Er war ein Schiller des Bildhauers 

Ulisse Cambi und sein erstes Werk cine Mf 

morbilste des Kinigs (1860), die im Saale der 

Contralstation der Eisenbahnen in Florenz auf- 

gestellt wurde. Ein Putto in Lebensgrisse, den 

gofesselten Amor vorstellend, ist die beste Ar- 

‘eit des Kiinstlers, voll Anmuth und Freiheit 

der Bewegung; doch ist die Behandlung der For- 

men etwas rundlich. Das Portriit des verstor- 

denen Bildhauers Alessandro Tomba vom J. 1864 

ist das letzte Werk Andreini’s, der seitdem, wie 

viele Jlingere, vorzog, die Arbeiten Anderer in 

Marmor auszufithren. 




















Cavoattucci. 
Androino. Andreino da Edesia, Maler 
zu Pavia im 15, Jabrh. Von ihm ist daselbst in 
der Apsis der Kirche 8. Michele noch ein Fresko 
erhalten, Krdnung der Jungfrau in der Glorie 
mit einem anbetendon Prillaten; eine Arbeit, die 
nur einen handwerksmissigen Kinstler anzeigt. 
Er war offenbar in der illteren Weise befangen 
und hinter seiner Zeit auritckgeblieben; daher 
ihn Lomazzo fillschlich unter den ilteren Mei- 
stern anfithrt, welche die Figuren ausser Ver- 
hiltniss mit der architektonischen Umgebung 
setzen. — In der zweiten Tlilfte des 18. Jahrh, 
sah man noch an der Fassade von S. Martino 
einen bl. Martin, den man ihm obenfalls zu- 
schrieb, sowie Fresken (mit der Geschichte cines 
Helligen) in einer Kapelle von S, Salvatore und 
in der Sakristei von 8. Tommaso an der Wolbung. 
s, Lomazzo, Trattato della Pittura, Neue Aus 
1. 54. I. 321, — Fr. Bartoli, Notizia etc 
Ti, dis 51. 55, — Cos. Cantu, Mustrazione 
del Lombardo- Veneto. p. 173. — Crowe und 
Cavaleaselle, Gesch, der ital, Malerel (abers. 

von Jordan). 11.'418, 











Androocelus. Andreoccius Bartolomei 
(Andreoceio di Bartolomeio) in Siena, Bild- 





schnituer, verfertigte flr die Kirche 8. Martin 
in Chinseca zu Pisa 1389 und 1300 zwei Schriink 
und einen Altar, der in der Inschrift seinen Na 
men triigt. Da or 1392 als Taxator des Schnitz 
werks benutzt wird, so darf man die geachnitzt 
‘und vergoldete Inschrift an dem in der Sakristi 
noch erhaltenen Sehranke weder mit Bonaini at 
die in demsetben angebrachton Gomillde bezie 
hen, noch mit Crowe und Cavateaselle den An 
Areoecius fir einen blossen Zimmermann ode 
Tischler erkliren. Die Fresken an der Deck 
der Kapelle, in welcher der Schrank ehemal 
gestanden hat, sind ihm natilrlich ebenso wenij 
ruzusehreiben. 

# Bonaint, Memoric intorno Traini ete. p. 96 
— Milanesi, Document! Senesi, 1. 369. — 
Growe und Cavalcaselle, Gesch. der ital 
Maleret (Abers. von Jordan). Ii. 344. 

Br. W. Unger. 

Andreola, Filippo Andreola, Maler it 

Fresko und Wasserfarben zu Neapel, + 1734 
Er war Schiller des Solimena, in dessen Manic 
er mit fliichtiger Fertigkeit arbeitete, und desse1 
Bilder er zum Theil auch kopirte, 'Namentlic! 
gab er sich mit der damals gebriiucblichen Aus 
malung von Palisten und Kirchen ab, indem e 
die von den Ornamentmalern freigelassenen Fel: 
der geschickt ausfullte. Er soll oft in Einen 
Tage cin Gemach zu Stande gebracht haben 
Oelbilder hat er nur ganz wenige und aus selne 
fritheren Zeit hintorlassen. 

s. Dominici, Vite dei Pittori ete, Napoletani 
WV. 549, 








Andreoll. Giorgio di Pietro Andreoli 
Dekorateur von Thonwaaren, in Pavia geb., da. 
Jahr ist nicht bekannt. 


I, Nachrichten von selnom Laben, Charakteristik. 


Er kam schon in jungen Jabren, 1485, nacl 
Gubbio, dessen Majolikafabrikation unter de: 
Flrsten des Hauses Montefeltre, namentlic! 
durch Francesco Maria, der Gubbio zu seine 
Residenz erhob, zu hoher Blllte gelangt war 
Mit A. kamen scino Brilder Salimbeno ut 

iovanni, von denen er bei der Verzie 
rung seincr Gofiisse unterstiitzt wurde. 149 
1m das Patriziat, dio cittadinanza nobile 
lichen, auch zeichnete ihn der Herzog 21 
wiederholten Malen aus. 

Die ersten Werke, vou denen sich Kunde er 
halten hat, sind yom J. 1510, Sie waren in de 
Art des Luca dolla Robbia, als dessen Schiile 
A. sogar von einigen angeschen wird, theils be 
malto, theils glasirte Reliofs von Thon. 1511 ent 
stand ein solches Basrelief in dor Kapelle de 
Bentivogli flir den Altar des hl. Antonio Abbati 
in §. Domenico zu Gubbio, Es wurde in 
17, Jahrh, weggeriiumt, um cinem Barockaltar, 
Platz xu machen; bloss die Figur des Heiliger 
ist erhalten. Zwei Jahre darauf vollendete A 
einen grossen Altaraufsatz der Madonna del Ro: 


























sion derselben Kirche, welcher mit dem vor- 
guanten abgetragen wurde, durch die franz- 
sschea Kriege tiber die Alpen u. 1835 in's Stide’ 
ste hustitat 2u Frankfurt a/M. gelangte. Pas- 
ssuat (im Verzeichn. des St. Inst. 1844, p. 127) 
‘eehribt das Werk als eine herrlicho Kompo- 
‘in. In drei architektonischen Abtheilungen 
set wan die von Engoln gekrinte Madonna del 
‘ojolo mit dem Schutzmantel, oben Gott Vater, 
an Seckel Christus im Grabe stehond mit Hei- 
lige; das Ganze eine Menge von Figuren. In 
‘eowelben J., 1513, fertigto er den Hochaltar in 
GrOsevantenkirche bei Bevagna, und wabr- 
sekealich damals auch die sechs ganz im Run- 
degarbeiteten Engel fiir die Portiuncula-Ka- 
jelein Assisi, und eino Madonna in Basrelief| 
‘rdieMonacelli in Gubbio. Wenigstensist zu ver- 
tea, dass diese nach Donatello in Basrelief| 
ssfiirte und nach Art der Robbia-Waaron 
sciete Madonna mit dem Kinde Andreoli’s Werk 
‘sie muss um 1513 ontstanden sein und hat: 
‘ie enten Spuren seiner Neigung, metallisch 
‘<illaade Farben und Glasuren anzuwenden, 
vs spiterhin seine berithmte Kunstfertigkelt 
‘irden sollte. Eine seiner Vason von der Form 
kr pit zulaufenden, antiken Rhyton, stimmt! 
ic den Metalltinon mit dem sanften Gold und 
Rehinrefex dieses Reliefs. Kipfe und alles 
Nacktelist A. uweilen ohne Glasurdecke, um 
seo Ton des Fleisches mebr naturwahr heraus~ 
srigen 

'a1525 verlor sieh in Italien die Vorliebo fiir 
& obbia-Waare und wich der Anwendung 
loctawer Materialien bei Altii doch 
west A. schon um das J. 1518 diese Thiitig- 
{etbeschlossen zu haben und in eine neue Laut 
‘la cingetreton au sein. Den Namen Bildhauer, 
‘he i manchaal verliehen wird, verdient 
‘oweit, als man gowdhnlich schlechthin 



























1m neuen Feld lisst sich An- 
is 1941 verfolgen. Er wandte 
‘shdet Dekoration der im 16, Jahrh. mit hoher 
Kunst vervollkommneten Fayencegeschirre zu 
wad warle der hervorragendste Meister der 
Sule von Gubbio. Die gew0hntiehen Anga- 
tea: er sei der Exfinder der Majoliken von Gub- 
bio, er habe uerst das Rubinroth sowie die 
isrenden Metallfarben auf Thongefiisson ange- 
‘ett, sind jedoch so haltlos wie die meisten 
Nairichten von den sersten Erfindorne in der 
Kctgeschichte. Auch hier gingen minder ent- 
‘ckelle Vorstufen voraus; wic auch an gleich- 
vitigen Werken anderer Meister sich ihnliche 
Batrebungenzeigen. Robinson {im Katalog deran 
Wetken Androol’s reichen Sammlung Soulages) 
Bi dargethan, dass Andreoli das schimmernde 
Zsbinroth und den sprithenden Goldton seiner 
"efisse bei einem dilteren Kiiustler erlernte, des- 
St Nachfolger in Werkstatt und Geschiift or 
®rorden war; daher auch dic Arbeiten beider 
owe Verwandtschaft bekunden. Es war also 




















Giorgio di Pietro Andreoli. 7 


keine neue Art der Thon-Ornamontation, welche 
A. erfand, sondern eine schon vorhandone hat 
et zur hichsten Vollendung gebracht. 

Die mit seinem Zeichon verschenen Geschirre, 
welche im Email und in der Glasur der feinsten 
Piite tondre von Sévres nichts nachgoben, zeich- 
nen sich durch den strablenden Sehimmer der 
Motalltinten, reiches Kolorit in Goldgelb, Blau 
und Rubinroth aus, wihrend Uber das Ganze die 
Reflexe der Metalltne cin zartes Irisiren wie 
bei der Mezzomajolika und an maurischen’Thon- 
arbeiten verbroiten. Im J. 1541 war A. zu voller 
Meisterachaftin dieser die Fabrik Gubbio bezeich- 
nenden Dekorationsweiso golangt; Zougnisse 
dafiir sind ein Drageoir im Besitz des Mr. Jur- 
ves und cin anderes bei Baron Alfons v. Roth- 
schild, welches einen behelmten Kopf, Trophiien 
und Grottesken mit der Insehrift: memento mori 
zeigt. 

Dio. neuesten Untersuchungen haben An- 
Areoli’s Antheil an den ihm  wugeschriebenen 
Werken zum ‘Theil unsicher gemacht. Es ist 
‘kein Zweifel mehr, dass die zablreichen, mit 
‘scinem Zeichen verschenen Sticke von man- 
cherlei Hiinden herriihren, dass Majoliken yon 
Urbino, Castel Durante u. a. 0. mit der fer- 
tigen Bemalung in sein Atelier gesendet wur- 
den, um hier erst mit den beliebt gewordc 
nen Metalltiinen ausgestattet zu werden, So fl 
don sich gowiss Arbeiten des Xanto unter den 
monogrammirten des Andreoli. Dieser von Ro- 














binson vertretenen Ansicht ist neuestens A. Dar- 
cel beigetreten mit der Bemerkung, dass die 
grosse Anzalil von Gefiissen, welche diesen Me- 





tigung hatte. So hat die noch zunennendeSchilssel 
mitdem Parisurtheil alterthiimlichen Charaktorin 
der Zeichnung neben der neuen Zierde des Me- 
tallltistro, und in dom Tono dos letateren ist auch 
Andreoli’s Zeichen rifckwiirts angebracht. Eine 
cuppa amatoria im Besitz des Grafon d’Amaillé 
hat das Zeichen in gelbem Refloxton und das N 
des Sohnes Viconzo (s. d.) in rubinschimmornder 
Farbe, cin Beweis, dass lediglich das Anbringen 
des Liistro’s bei diesem Stlicke zwei Hinde be- 
schiftigte und von der Malerei unabhiiugig war. 
Nach Marryat’s Meinung wiire das cigenthtim- 
liche Rubinliistre der Industrie von Pesaro ent- 
Ichnt; in der Brillanz seiner Farben aber ist A. 
uniibertroffen, s0 dass die Sage von Geheim- 
mittoln, deren Kenntniss der Meister mit in’s 
Grab genommen haben soll, erkliirlich wird. 
‘Dem Majolikenstil Pesaro’s scheint insbesondere 
seine Gold- und Silberfarbe, sowie das gliinzende 
Kupferroth nachgeahmt au sein. — Umrisso und 
Zeichnung sind oft hart und namentlich in der 
ersten Poriode linkisch. — Die Ornamentation 
der meist goldgelben oder en grisaille ausge- 
filbrten Riinder der Teller mit ihron Trophiien, 
Fillhirnern, Vason, Blattwerkschndrkeln und 




















8 


Giorgio di Pietro Andreoli. 

















Detphinen, die Gubbio eigenthtimlich sind und 
sich von den rafaclesken Grotesken des Urbi- 
natenstiles wosentlich unterscheiden, ist grossen- 
theils dem Bruder Salimbene zugetheilt ge 
wesen; in den Sammlungen Yvon, Rothschild, 
‘Jarves und Schmidt befinden sich solche Arbei- 
ten, darunter oie von 1531 mit Palmettenmu- 
stern auf blauem Grunde. 

Im J. 1520 scheinen nur wenige Werke aus 
des Kilnstlers Hiinden hervorgegangen zu sein. 
Um diese Zeit werden dio rein ornamentalen 
Stiicke seltener und treten figurale, historische 
und mythologische Darstellungen in den Vorder- 
grund. Hierher geblrt die mit 1520 datirte 
schiino Schtissel mit dem Parisurtheil in der 
Sammlung Dutuit, deren Zeichnung wol etwas 
unbeholfen ist, doch aber cine gewisso Grisse 
der Auffassung verrith. Dor Einduss der Um- 
brischon und RUmischen Malerschulon tritt darin 
deutlich 2u Tage, das Kolorit ist einfach, die 
Gold- und Rubinfarbe auf Nebendinge’ be- 
schrinkt. Die Inschrift: M. Giorgio, 1520, Adi 
2de Otober BpsR in Gubbio beweist durch die 
die Sorgfalt, mit welcher sie gegeben ist, dass 
wir ein von dem Meister ganz vollendetes Stilck 
vor uns haben (davon oine ausgezeichneto Ab- 
bildung in Farbendruck bei Darcel). Hieran 
iht sich eine Schale (Venus entwaffoet ihren 

jhn) bel Baron Gustay v. Rothschild und jene 
mit dom Sturz des Phaeton in der Sammlung 
Basilewski. 1521 ist splilich vertreten, reich- 
icher das folgende Jabr, 1523 und 1524 wieder 
in geringerem MaGo ; doch besitzt Baron v. Roth- 
scbild vom J. 1524 herrliche Schlisseln mit Wap- 
penmalerei, deren Bordiire wahrhaft blendende 
‘Ornamente zeigt. Von 1525 bis 1534 macht sich 
unter den mit Andreoli’s Signatur verschenen 
Arboiten eine auffallende Werthverschiedenheit 
bemerkbar. Man sieht deutlich, es ist die Zeit 
gekommen, in welcher der Ktinstler stots mehr 
in dem Unternchmer, Fabrikanten aufging; auch 
glaubt man, dass A. um 1525 zu malen aufge- 
hirt habe, vielletcht in der Erkenntniss, dass er 
als Ktinstler der alten Schule dem neuen Ge- 
schmacke nicht mehr gerecht zu werden ver- 
mige. Das folgende Jahr scheint das frucht- 
barsto gewesen zu sein; 1527 ist wieder durch 
cine geringere Zahl erhaltener Werke vertreten, 
Damals scheint der Meister die Goldreflexfarben 
noch nicht giinzlich in soiner Gewalt gehabt 21 
haben. Das Museum Correr in Venedig besitzt 
niimlich (sub No. 233 bei Lazari) einen ornamen- 
tal dekorirten Teller auf dessen Riickseite 
Rin Goldllistre, das Zeichen Andreol's dagege: 
in Rubinliistre steht. Auf einem Stitck derSamm- 
lung Fougtaine aber, das nur den goldenen Me- 
tallschimmer hat, findet sich jenes R. allein: 
daraits lsat sich vielleicht schliessen , dass sich 
A. fiir solche Arbeiten mit cinem darin erfahre- 
neren Meister vereinigt habe. Ein prachtvolles| 
Werk dieses Jahres ist die Schiissel mit den 
‘Wappen derVitelli (s, WerkeNo. 4). Die niichste 














Zeit ist weniger durch rege Thitigkeit des Mei 
sters und seiner Anstalt ausgezeichnet; 1534 
erfolgt cin Aufschwung, und 1536 trennt er sein 
Geschiift von dem des Sobnes Vicenzo. Nach- 
welslich war A. bis 1537 flir die Majolikafabrik 
von Gubbio thiitig; nach 1541, mit welchom Jahr 
eine Schilssel der ehemaligen Pasolini - Samm- 
lung datirt ist, kommen dio Sticke in seiner Art 
nicht mehr vor; 1582 lebte der Ktinstler noch, 
war jedoch bereits goschwitcht und binfilllig. Er 
hatte drei Sdhne, von denen Vincenzo ihn in sei- 
nor Kunst nachfolgte, und ein anderer, Fran- 
cesco, Rechtagelehrter war. 


IL, Dio Zelohen dos Maisters, 


Yon besonderer Wichtigkeit ist bei diesem 
morkwirdigen Kunstler die Beachtung der Zei- 
chen, mit welchen die Werke seiner Hand, sei- 
ner Schule und endlich auch viele fremde, denen 
seine Geschicklichkeit durch Anbringen des Me- 
tallglanzes Reiz 2u verleihen wusste, bezeichnet 
sind. Ich glaube im Folgenden dio bisher be- 
kannten und wichtigsten, die bisher nur sehr 
zorstrout gofunden werden konnten, vereinigt 2u 
haben. Die Notizen zu den cinzeinen Marken 
ergiinzen aum Theil die schon gogobonen Nach- 
richten. 





nach Nagler (Monogr.- 
Lex. I. 38) nur auf den 
frithesten Werken, nach 
Greslou (p. 200) ‘hatte 
der Meister das Zeichen 
nach seiner Ankunft in 
Gubbio erst angenom- 
mon, ca, 1498. Es er- 
seheint dann auch in 
nebenstehendertestalt, 
roth, mit dem Pinsel 
ausgefllhrt.  Chaffers 
(I Auf. p. 55) nennt es 
nur dem Meister zugeschrieben und kennt es you 
 Tasse im Besltz, des Herrn J. Falke. 

G sah cine Platte in der Campana- 

Sammlung mit diesem Zeichen ver- 


sehen, vorstellend den Ktnig Salomon. 








Bloss mit dem G bezeichnete Stiicke 
sind selten und zweifelhaft. Chaffers 


Kombination beider Inittalen 
dos Namens scheint einor 
leren Zeit zwischen der Pe- 
riode, in welcher bloss je cin 
Anfangsbuchstabe gebraucht 
wurde, (wenn das Vorkommen 
des cinzelnen A oder G tiberhaupt auf unseren 
Meister bezogen werden darf,) und der spiiteren 
Zeit anzugehdren,, in welcher der in den Patri- 








zierstand erhobene Meister M. G. angenomamen 
hat. Grestou (p. 201) gibt an, einige hielten dies 
Zeichen fir eine Vereinigung der Monogramme 
des A. und des Orazio Fontana, was sehr un- 


Giorgio di Pietro Andreoli. 











vabncheinlich. Es erscheint blau mit dem Pin- 
ve aufgemalt auf ciner Tasse der Sammlung| 
Selages, welche den sitzenden Hieronymus; 
‘amtellt.’ Fontana hitte nach Robinson Theil 
lun, weil die Malerei des Sttickes besser sei 
As die gewShnliche des Andreoli (?). 


Nach der Erhebung in den Patrizierstand sig- 
tit A. immer mit M. G., wou hiiufig noch die 
Anzabe des Ortes und zwar in diesen Variatio- 
wakommt: M. G. da Ugubio, M. G. da Egubio, 
1.6. Gubio, auf Gefissen aus den Jahren 1519 
1is1807 (Marryat, p. 48), nach Anderen 1518 bis 
‘il (Chaffers, p.'56). Solche Formen sind: 





auf einer Platte (St. Franziskus) 
im South Kensington Musoum, 


B wird hier wol bottega 
bedeuten. Das Zeichen fin- 
det sich auf einer Schilssel 
mit der Aurora in dor 
Sammlung Barker. 





‘auf ciner grau in grau go- 
malten Platte mit dem Bilde 


o, des Amor, der einen Zweig 

[2] schwingt, reich in Gold und 

P) + Rubinfarbe dekorirt. Samm- 
NI LO lung Soulages. 


X.G. soll (nach Nagler, Kilnstlerlex. I. p. 116) 
Yantro Giorgio bedeuten; Andere dagegon, wie 
Taatmann (Kunst und Gewerbe, p. 78) lasen: 
Yijoika von Gubbio, was aber dio gesammte 
hniale Fabrikation umfassen wilrde; eine Les- 
at, dio kaum wahrscheinlich ist. Derselbe 
Ato schreibt auch die Monogramme Mo Go 
‘en anderen unbekannten Meister des ersten 
Drittle im 16. Jabrh. zu, bringt aber daflir keine 
Belege bei; zudem aweifeln weder Marryat, 
Chafers, Greslou, noch Passeri an dor Identiti 
Sita. 'M.G. findet sich gleichfalls wieder in 
rschenden Formen und zwar der folgen- 





nach Greslou aus der Zeit, 
als A. den Adel empfing. 


ae 


(nach Mareschal, les Faion- 


° 
My ¢ 
° 
4 g ces Anciennes et Modernes. 
Beauvais 1868. p. 110). 


1, Kenatler-Lesiten. I. 











‘Das Gemiilde der hiermit 
signirten Schilssel in der 
Sammlung Amburst zeigt 
die sterbende Dido nach 
dem Stiche Mare Anton's. 





in Gold und 
Roth. 


haltnissen auf einer flachen Platte von 15 2," 
Durohmesser, in der Sammlung Narfords. Den 
Rand umgibt eine Guirlande von Eichenlaub. 
Die Mitto nimmt eine Allegorio, »Der Strom des 
‘Lobense nach einem Stich von Robetta (um 1505) 
ein, Die Plato, chemals in Passeri’s Besitz, 
kam bei dem Verkauf der Sammlung Bernal fir 
142 L, an den jetzigen Eigenthtimer. 

einem 1525 datirten 


2 ° 
pA) Gefiisse, welches: 


Greslou aber filr cine der spiitesten Arbeiton 
hilt. Dargestellt ist ein Liebespaar, dariiber 
Amor. Sammlung Soulages. 


Fin iihnliches Monogramm findet sich auf oiner 
mit Trophiien, Kandelabern ote, gezierten Platte, 
datirt 1520. ' Beide Buchstaben tinterscheiden 
‘sich nur dadurch, dass sie diagonal durchstrichen 
sind (Chaffors, 3. Auf. p. 72). 





mit dem Pinsel roth 
aufgomalt, hefindet 
sich ebenfalls auf 





Den Beachluss der Reihe Zeichen, wolche uns 
‘aus dem J. 1525 bekannt sind, macht dieses in 
2 





dor Art eines Reichsapfels gehaltone. Chaffers| 
hilt es fllr ein Fabrikzeichen. Es kommt vor auf] 
der Schiissel mit der Geschichte Balaam’s im 
Besitze des Mr. Fountaino, ausgezeichnet durch 
die Behandlung dor Landschaft und den aus-| 
nebmend brillanten Ton der Farben und des Me-| 
tallglanzes. Lazari (p. 56) filhrt dioses Zeichen 
gleichfalls als ein solches an, welches aus dem 
Monogramm unseres Meisters und einem frem- 
den (unbekannten) kombinirtist, aus dem Grunde, 
weil A. bloss dio Motallrefloxe auf die fertige 
Malerei des andern setzto. (Vergl. oben.) 





Eino schine Cuppa amstoria aus der Samm- 
lung Fan, bez. 


o o 
Mi Gp oye 
bringt Darcel in seinen Farbondrucken: die 
»Bella Giovannas, Brustbild, cine Korallensehnur 
um den Tals, angethan mit Kloid und Barett 


von domselben Muster, das blau auf rothschil 
lerndem Stoff gezeichnet ist. 








Ss 
SRA 


bod 


Voreinigung der Zeichen Gior-| 
gio's und Viconzo’s auf der| 
Cuppa amatoria im Bositz des 
Grafon d'Armaillé, (8. oben.) 








ufl. I. e.) bringt noch eine Signi- 
rung Mitre, Gie., welche auf einer Platte mit 
Darstellung des hi. Johannes sich vorfindet (bei 
M. Leroy Ladurie in Paris), und einige iihn- 
liche, p. 73. 


UL, Nambafte Werke dos Moisters in hentigen Sammlungen. 


Die Reliefs im Stile Robbia's, die Kanne bei 
M. Jarvez, jene bei Baron A. v. Rothschild, die 
Cuppa amatoria beim Grafen @’Armaillé,’ dio 
Schilssel mit St. Hubertus in der Delsotte-Samm- 
Tung, das Parisurthoil, Venus und Amor, Sturz 
Phacton's, Schiissel des Meisters Rim Museum 
Corror, Tasse bei Herr Falko, in det Campana- 
Sammlung, Tasse mit St. Hieronymus, St. Fran-| 
ciscus im Kensington Musoum, Amor (Soulages 
Sammi), Dido, Strom des Lebens, Licbespaar 
mit Amor, Balam, Cuppa amatoria (Coll. Fan) 














Giorgio di Pietro Andreoli. 





sind oben bereits erwiihnt. — Passeri nennt 
21 Arbeiten Andreoli’s, dic zum Theil in seinem 
Besitzo waren. — Wir fllhron hier noch einige 
der bodeutenderen an: 


1) Schissel in dor Sammlung Dolsotte. Aurora 
erhebt sich aus dem Ozean, von den Horen ge- 
loitet. 

2) Flacher Teller obne Vertiefung, Sammi. Rous - 

e1 in Paris. Die Grazien nach Rafael, in land- 
thaftlicher Umgebang, Palmen und) Wasser- 
tumen, bez. M. G. 1525, Abbild. bei Darcel. 

3) Prachtvolle Piatte mit der Darstellung eines 
Frauenbades in waldiger Gegend, schin im Ko- 
lorit, Der reiche Rand enthilt dio Worte amata 
virtu und 1525, riickwarts: Maestro Giorgio da 
Ugubio adi 6 d aprili 1525. Im Besitz des Herm 
Baron de Parpart. In Farbendruck bel Darcel 

4) Schfissel der Vitell, kam mit 17 anderen Wer- 
ken Andreol’s aus der Sammlung des Abbé Ha- 
milton in Rom an das British Muscum. Ber. 
Mo. Go. da Ugubio. 1527. In Holzschnitt bei 
Marryat, p. 49, Fig. 28, Segment der Bordiire 
in’Farben bel Mareschal, p. 1. 

5) Schiissel in der Sammlung Soulages mit der 
Darstellung bewaffneter Reiter, und 

6) Andere ebenda, mit einem wolblichen Pro- 
fibitde. 

7) Andere ebenda, mit dem gekrinten Adler der 
Montefeltr. 

8) Ebenda oine Platto mit cinem Heiligen, zwet 
Hunden, im Ornament Scblangen auf Blau und 
Medaillon. “Darin ein Amor und die Worte 
Cosi fugge la vita nostra. Bez. 1530, 

9) Ebonda: SchGssel mit dom Wappen dor Brin- 
caleon!, herrlich vollondet in Tosa von zartester 
‘Ton und rubinfarbenem List 

10) Ebend sel mit dem Wappen Francesco 

far id gelb, mit Metallschimmer. 

11) Ebenda: ein Leuchter im Stil der damaszirten 
Bronzen Orientalisehen Herkommens. 

12) Benda: cine zwethenkelige Vase. 

Tasso mit einem Theil der Kompo- 
trom des Lebe 

14) Wassergefiss fm Museum Correr zu Venedie, 
mit Darstellung einer nackien Figur, die eine 
Palme mit den Armen umfasst, in reichem Gro- 
tesk-Ornament. Rickwarts zwel Satyre etc. mit 
Gold-Rubio- und blavgrin schillernden Farben 

‘Noun Sticke enthilt die Sammlung in Marl- 
boroug house, vieles auch noch das Museum 
in Bologna u, das Inkurablenspital zu Pesaro. 

5G, Passeri, Tstoria delle Pitture. in Majolika, 
‘Venezia 1752. cap. I Marryat, 
History of Pottery and Porcelain etc. Lond: 
1887. pp. 25. 47. 345. — V. Lazari, Notizia 
delle Opere Arte ¢ a? Antichith della Raccolta 
Correr di Venezia. Ven. 1859. pp. 431. 

tera del Prof, G, J. Montanari intorno ad alcune 

Majoliche dipinte esistenti nella Collezione del 

Cav, D. Mazza, — L. Frati, Di un’ tn 

Raccolta di Majoliche possedata da G. Delsetto 

Bologna 1814. — Ders., Cinque Lettore sulla 

raccolta di G. Delsette. Bol. 1845. — J. Rang- 

hiasei Brancaleoni in der Pesaroser Ausg. 
des Passeri 1857. Appendix. — 












































































der Besprechnng von Salvotat’s Vebersotzung dee 
Marryat. pp. 14741. — A. Darcel, Recueil de 

















Falences italiennes desXV., XVI. ot XVI. siecle 
te. Paris, noch im Erscheinen. — J.C, Ro- 
Dinson, Catalogue of the Soulages collection. 
London 1857. — W. Chaffers, Marks and 
Yanograms. London 1869. — Daas. 3. And. 
1870. 


Giovanni Andreoli, s. Giorgio An- 
treoli. 


Salimbene Andreoli, 8. Giorgio An- 
dreoli. 


Vicenzo Andreoli, genannt Cencio, Sohn 
wiXachfolger des Giorgio Andreoli da Gubbio. 
Errennte 1536 seine Angelegenheiten von denen 
ésVaters, von dem er dio Fertigkcit in der Her- 
sellang von Metalltinen gelernt hatte (s. Art. 
Giorgio A.). Seine Tochter Antonia war ver- 
silt mit einem Bertoldi figulo (Tupfer) a Castel- 
dante, } um 1576. Nach 1530 otwa hiren die 
‘Sigaturen des alten Andreoli auf und beginnen 
jite des Meistors N., welchor koin anderer als 
Vieenao ist, indem (nach Robinson und Lazari) 
iadieser Chiffre das V, J. und N seines Namens 
estan sind. Die Ansicht Ranghiasci’s, dass 
¥. dieelbe Porson mit dem Maestro Prestino 
sud dies ein Beiname des Vicenzo wegen seiner 
Eiferigkeit gewesen sei, ist blosse Vermuthung. 

Diefolgenden Monogramme und Werke wer- 
‘ea bsher dem V. zugeschrieben. 





Mit ziemlicher Sicher- 
heit als Zeichen des 
Sohnesanzusehen: Mae- 
stro Concio, withrend 
Passeridas Monogramm 
Giorgiozuerkennt, Eine 
Platte mit blauen Ara- 
beken in der Sammlung Demon ville in Paris 
‘gt dieses Zeichen. 





Meistens auf Platten mit Metall- 
glanz. Es kommt auf einer Sehiis- 
sol der Sammlung Sauvageot vor, 
welche Goldarabesken auf blauem 
Grunde zieren, ganz im Charakter 
der Schule von Gubbio. Wahr- 
cheinlich das Zeichen des Soh- 
nes des Vieonzo, Maestro Con- 
cio. 


Chaffers bei Erwihnung des Kataloges der 
Sammlung Campana von A. Jacquemart, Paris 
‘$62 (p, 738) stellt die Ansicht auf, dies Zeichen 
shire cher dem Salimbeno als dem Sohne Vi- 
eecao, well Passeri die Brilder Andreoli’s aus- 
‘beklich als dessen Helfer bezeichne; aber das 
: wm enthiilt ebenso gut im unteren Theil 
tia V als oben das 8. Dasolbst s. Uber einige| 
Gefisse derselben Sammlung verwandten Stils, 
iedoch mit anderer Signirung. 








Robinson (im Katalog 
der Sammlung Soula- 
ges) hilt dafiir, dass 
derartig —bezeichnete 
Arbeiten, welche zwi- 
‘schen 1830 und 1540 
vorkommen, dem Sohne 
‘Vicenzo rugehiren, in- 
dem in dem N der An- 
fang seines Namens VIN 

Giorgio's 








enthalten sel. 
Schiipfungen , re 
schattirt und mit weiss roh aufgehdht. Die Platte 
mit dieser Signatur enthilt das Haupt des hl. 
Johannes als Gemildo. Andere deuten das N 
Majolika von Nocera, Noch findet sich das 


Zeichen 
N 
1$4o 


aan Ad 


8. Literatur bel Giorgio Andreoli. 








Albert Ig. 

Andreoli. Francesco Andreoli, Bild- 
bauer des 18. Jahrh. zu Forlt in der Romagna, 
der seine Kunst in Bologna erlernte. In seine 
Vaterstadt zurilckgekchrt hatte er die Statuen 
der Freigebigkeit und der Charitas fiir dic Fas- 
sade des (1778 von Raimondo Compagnini er- 
bauten) Hauptthores zum Hospital auszuftihren. 
‘Auch fertigte cr cinon Raub der Proserpina fiir 
den Palast der Familic Sassi aus. Durch ble 
‘Nachreden cines seiner Mitblirger um seinen Ruf 
gebracht, gab or indess die Arbeit auf. + 1815 in 
hohem Alter. 

8. Guida per la Citta di Forn. 1838. p. 59. 

‘lez, Pinchart. 

Andreonl. Francesco Androoni, Maler 
zu Rom in der aweiten Hilfte des 17. Jabrh. 
Angeblich war er (nach Zani, Encicl.) auch Ste- 
cher und Formschneider, wovon uns jedoch 
sonst nichts bekannt geworden ist. — Der bei 
Malvasia (Felsina Pittrice. 11. 391) genaunte Or- 
namentmaler Andreone, von Bologna aus der 
eraten Hiilfte des 17. Jabrh., war jedenfalls ein 
anderer Ktinstler. 














Nach ihm gestochon : 


1) Eftigios Jacobi Pignatellt V. C. L. # Cryptalels 
entinis. Tn einem von 2 Genien gebal 
Oxal, Franc, Andreonjus eff, J. Collin Se. 
In Mellan's Manier. 4. Fol. 
2) Caro. Joseph. Imbonatus Mediclan. Congr. Ref. 
8. Bomard. Ord. Cistere, Gest, von Vincent. 














Fol. 
W, Schmidt. 
Andreosi. Francesco Andreosi (auch An- 
drosi) Bildhauer in Padua, gob. 1713, + 1785, 


war wol einer der vielen Nachfolger des Bo- 
. a 





John Andrew. 














nazza, Von ihm befindet sich im Dome cine 
Statue des hl. Gregorio Barbarigo, Bischofs von 
Padua zwischen zwei Engelstatuen (mit dem 
Namen des Kitnstlers bez.). Ausserdem sind von 
ihm im Prato della Valle sechs von den Statuen 
bertihmter Paduaner. Vermuthlich war Seba- 
stiano Androosi, der 1776 zum zweiten Vor- 
steher der Steinmetzenzunft ernannt wurde, sein 
Sohn. 


5. Brandolos 








Moschini, Guida di Padova, pp. 78. 232 f. — 

Pietrucet,, Blograta degit Artist! Padovani, 

Fe. W. Unger 
Andreotti, Foderigo Androotti, Maler, 
geb. in Florenz den 3 Mira 1847, Er machte 
seine Studion in dor Akademio zu Florenz untor 
der Leitung der Prof. Pollastrini und Ussi. Tm 
Auftrage des Kinigs von Italien malte or das| 
Bild: Savanarola verwirrt durch seine Bered- 
samkeit die von Bentivoglio abgeschickten 
Meuchelmdrder, bemerkenswerth durch dic ko- 
loristische Wirkung. Jetzt beschiiftigt sich der 
Kiinstler insbesondere mit dekorativen Arbeiten 

flr die Neubauten 2u Florenz. 





Cavalluce. 


Andreozti, Antonio Francesco An- 
dreozzi, Bildhauer von Siena um 1700. Er 
war Schiller des Ercole Ferrata und stand 1720 
im Dienste der Statthalterin von Siena, der 
Prinzessin Violante von Bayern. Yon ihm in der} 
Kapelle Feroni in der Kircho 8. Annunziata zu 
Florenz dic Statuen der Treue und der Schi 
fahrt (die beiden anderen Statuen von Giuseppe 
Piamontini); in S. Michele dasolbst eine Statue 
des hi, Andreas. Er arbeitete auch als Gehtilfe 
des Gio. Batt. Foggini; beide in der Art dos 
Bernini. 
5. Richa, Notizie Istoriche ete. 11, 210. VIL 
a6, — brane ares, Ragas als oe 
tabill di Firenze. Ausg. 1767. p. 40. — 
Dottari, Raccelta di Letere otc. 0,126. 127, 
wo zwel Briefe von ihm abgedruckt sind. — 
Fiassli, KGnstlerlexikon und Supplemente. 








Andres, Andres (Andreas) von Kolmar 
i , der seiner Zeit von Bedeutung ge- 

8. Auf seine Mittheilungen be- 
ruft sich cine in der fritheren Strassburger Bib- 
Hiothek befindliche, wol schon im 14. Jahrh. 
verfasste Sarnmlung von Farbenrezepten. 
1s. Bastlake, Materials for a History of Oil 

ting 1. 126. 









Andres, Meister Andres, (cin Deutscher), 
arbeitote 1495 mit Meister Nicolas die Chorstithle 
des Klosters Sta. Maria zu Naxera in Spanien 
mit einer fiir Werke des gothischen Stils ausser- 
ordentlichen Sorgfalt. Der Abtstuhl wurde mit 
40000 Maravedi bezahlt. 

4. Coan Bermudez, Dice. 














“Andres. Fray Leon de Andres, 8. Leon. 


Andres. s. Anders. 





Andresen. Emerich Andresen, Bil 
geb. um 1840 zu Uetersen in Holstein, in Dres- 
den gebildet, wo der Ktinstler auch gegenwiirtic 
noch lebt. Er ist namontlich bekannt geworden 
durch die schr anmuthige lebensgrosse Marmor- 








.|igur einer gefesselten Psyche, von feiner Em- 


pfindung im Ausdruck, ansprechenden Formen 
und sehr sorgfiltiger Ausfithrung (Berliner Aus- 
stellung von 1871; jetzt im Besitz des deutschen 
Kaisers). Auch fiir die Kunsthalle zu Hamburg 
hat er Arbeiten goliofert. 
L, Pietsch 

Andressen, Johann Andressen, hollin- 
discher Baumeister in der zweiten Hilfte des 
16. Jahrh. Er setzte in don J. 1591 und 1592 auf 
das Mauerwerk des St. Nikolal-Thurmes eine 
neue Spitzo, nach dem Muster derjenigen der 
Osterkerk in Amsterdar 
wogen cines Risses in 
tragen. 

s, Hamburgisches Kanstler-Lexikon. 









Andreucclo, Giacomo di Andreuceio. 
8. Giacomo. 


Andreucclus. Andreuccius Pisanus. « 
dic Pisani, 


Andrew. John Andrew, Formschneider, 
geb. 11. Miirz 1815 zu Hull, Grafschaft York 
England. Er wurde zu einem Kupforstecher in 
die Lehro gegeben, hatte aber frih Vorliebe fir 
don Holzschnitt und fasste den EntschIuss sich 
demselben zuzuwenden, sobald seine Lehrzeit 
au Ende sein wiirde. In London arbetteto et 
wei Jahre unter William Nichol’s Leitung und 
‘empfing ausserdem den Untorricht des Form- 
schneiders John Bastin. Im J. 1848 siedelte er, 
in Gesellschaft mit Frank Leslie (spiter durch 
viele von ihm herausgegebene illustrirte Blitter 
bekannt geworden), nach New-York  iber 
Wihrend seines Aufenthaltes daselbst lieferte er 
seine besten Arbeiten. Im J. 1850 begab or sich 
nach Boston, Mass., und beaufsichtigto dort 
unter Leslie's Leitung die Ausfthrung der Holz- 
schnitte fllr eine illustrirte Zeitung »Cleason's 
Pictoriale. 1852 verband er sich mit zwei an- 
doren Formschneidern unter dor Firma Baker, 
Smith und Andrew. Allein dieso Verbindung 
wiihrte nicht lange, cben sowenigr als cine spitere 
(1858) mit einem’ fritheren Lebrling, Namens 
Filmer. Sein Sohn, George T. Andrew, ist 
ebenfalls Formschneider, und war seit 186% 
‘Theilhaberam Geschiifte des Vaters. A. +-24. Jan 
1870 zu Boston. Er lieferte treffliche Arbeiten 
in der englischen Art des Holzschnitts und war 
in seiner Bliltezeit der beste scines Faches in 
den Ver. Staaten. 





John Andrew _—— 














‘Schuitte von ihm, ausser in vielen illustrirten 
2 Blittera, 
1) Waverley Novels, Abbotsford Edition. 

Knight's Arabian Nights, Nach Zeichnungen 
von Harvey. 

3) Heath's Beauties of the Opera and Ballet , Lon- 
don, David Bogue, 1844, 

4) The mysteries of Paris (nach Eugtne Sue). Nach 
Zeichnungen von Valentin, London, Chap- 
man & Hall, 1845. 

4) The wandering Jew (nach Eogtne Sue). Nach 
Zeichnungen von Valentin, London, Chap- 
‘aan & Hall, 1846, 

Sketch Book, von Washington Irving. New- 
York, G. P, Putnam, 1951. 

1) Knickerbocker, von dems. 
$) Alhambra, von dems. 

4) Traveller, von dems. 

10) Journal of the American Art-Union: Titelblatt 
1 demselben, Illustration »Babes in the Woodss. 

Nach Aufseichnungen seines Sohnes 
‘SR. Kahler. 

Andrew. Andrew, moderner Formschneider 

fir Werke beschiiftigt und in 

und Leloir thitig. Seine 

Gewandtheit und Reinbeit im Sebnitt sind be: 

werkenswerth, Wir fihren nur einige der be- 

deatenderen Werke an, flir die er gearbeitet hat. 
1)fistoire de Ancien et dn Nouveau Testa- 
oat. Mit 60 Holzschn. nach den be 
Késstlern von Andrew, Best und Leloir. 
Paris 1836. 8. 

4) Livte d'Heures complet en latin et en francais 
te, Mit Leisten ond Vignetten In Holz nach 
Gérard-Séguin und Dan, Ramée von 
Breviéte, Godard und Andrew. Paris 1835. 8. 

2) Les Aventures du Chevalier de Fanbl 

ret de Couvray. Mit 300 Holeschn 

Baron, Francais und ©. Nanteuil 
1512. gr. 8. z 

{ile Jardin de Plantes, Deseription et. miceurs 
‘cs Mammntferes ete, par Boltard, Mit 250 Holzsch. 
wa Andrew, Best und Leloir. Paris 1841. gr. 8. 

5)Seines de Ia vie privée et publique des Ani- 
suas — illusteées de 100 grandes Vignettes — 
dessinées par Grandville. Mit Holeschn. von 

Andrew, Best, Leloir, Brevidre, Caquéu, Godard. 

Paris 1540. 8. 

\ Le Blane, Mat 
































v 

















Andrews, Andrews, englischer Maler ge- 
rea Ende des 18. Jabrh., der nur noch durch die 
tachioigenden Bil. nach seinen Bildern oder| 
Zeichuungen bekunnt 2u sein scheint. 


Nach ihm lithographirt und gestochen 

1) Mise Goole, Schausplelerin als Midchen mit dem 
Tanbarin, Lith. 4. 

2)ker, W. Bishop. Gloucester. 8, 

3 Wo, W, Brown, Mic Autograph, 8 








her JB, BerguerLinedn Sead 4 
Sie b. €. browning, Gesticher. Gest, son 
Hodgeits, Pa 





Lord Vise, Adam Dancan, Admiral } 1804, 
Mit Autogr. 5. 
7) Marg. Riebard Wellesley, Gesandter in Spanien, 





vell’s Daughter interceding for the life of 
Charles 194, Gest, von Giller, Mezzot. gr, qu 





Fol 
W. Engelmann 
Andrews. J, Andrews, englischer Maler, 
wol im 18. Jabrh. thiitig und ein anderer als der 
vorige. 


Nach ihm gestochen 


Der Besuch Mariii bel Elisabeth. 
James Johnson, Fol 


Geschabt_ vou 





W. Engelmann, 
Andrews. H. Andrews, ein englischer Ma- 
lor unseres Jabrh 


Nach ihm gestochen 
‘The Bride of Abydos. H. T. Ryall te, kl, Fol, 
Wendy. 
Andrews. Henry Andrews, englischer 
Zeichner, geb. in der zweiten Hiilfte des 
18, Jahrh, lebte in London. Urspriinglich zum 
Kiinstler erzogen, fertigte er spiiter ausschliess- 
lich zu wissenschaftlichen Zwecken kolorirte 
Zeichoungen von Pflanzen. Er soll auch mehrere 
der Bil in den folgenden Werken selbst geltzt 
haben. Die Zeichnungen sind nicht ohne Mingel, 
haben aber zum Theil das Verdienst, in dieser 
Gattung besseren Leistungen vorgearbeitet 2u 
haben. 
1) The Botanists Repository for new and rare Plants 
London 1797—1914, 10 Bde, Mit 664 Tat. 4 
2) Coloured Engrasings of Heaths (Heiden). The 
drawing taken from living plants only, Mit Is 
teinischem und englischem Text. 1802 f, 4 Bde. 
Mit 268 Taf. Fol 

















jms or a Monograph of the Genus Gera- 

nium, London 1905. 2 Bde, Mit 124 Taf, 4. 

4) Roses; a Monograph of the Genus Rosa etc. 
Drawn, engraved, described and coloured from the 
living plants, London 1805—1828, 2 Bde, Mit 
129 Taf, 4 











Andrews, Joseph Andrews, Kupfer- und 
Stahlstecher, geb. 17. Aug. 1806 zu Hingham 
(Mass.), jetat in Boston (Mass.) ansiissig. Er 
hatte ‘von Kindesbeinen an grosse Lust am 
Zeichnen; und als er im 15. Jahre auf Besuch 
nach Boston gekommen, hier an einem Hause 
das Aushiingeschild eines Graveurs Abel Bowen 
sah ging er sofort mit amerikanischer Ent- 
schlossenheit hinein um sich als Lehrling anzu- 
bieten, Zuerst zwar abgowiesen, dann doch an- 
enommen (1821), erhielt A. von Bowen den 
rsten Unterricht.” Allerdings beschriinkten sich 
seine Arbeiten auf das rein Mechanischo; aber 
er schreibt doch dio Kraft und Festigkeit 
seiner Hand der Uebung zu, welche er durch 








das Graviren von messingenen ‘Thiirschildern 
und dergleichen erlangte. Die erste Unterwei- 








14 Joseph Andrews 


‘Tucius de Andris. 











sung in der Kupforstichtechnik orhielt er von| 
einem gewissen Hoogland, der 1825 nach Boston| 
kam. Wonige Jahre darauf ging er mit seinem| 
Bruder, der Drucker geworden war, nach La 

caster (Mass.) und etablirte sich dort selbstiin- 
dig. Den ersten Stahlstich, und zugleich den 
ersten Stich nach cinem Gomiilde, fihrto er fiir 
ein Annual 1829 nach Alvan Fisher's »Dio Busen 
flichen wenn Niemand verfolgt aus, Unter 
mehreren derartigen Stichen sei hier nur noch 
genannt die Pantherszone, Illustration aus 
Cooper's Novelle Die Pionfere, 1895 ausgefllhrt, 
nach dem Gemilldo von Georg L. Brown, der 
spiter als Landschafter Bedeutung erlangte. 
Ende 1835 ging A., nachdem seino jungo Frau 
gestorben war, nach England, um sich dort. wel- 
ter auszubilden. In London ward er Schiller 
des englischen Stechers Goodyear, und fihrte| 
unter seiner Leitung den kleinon Stich Annette! 
do Arbre, nach W. E. West, wiederum fir ein’ 
»Annuale aus, der einen bedentenden Fortschritt 
gegen frlihere Arbeiten aufweist. Mit. seinem 
Lehrer ging er nach Paris und stach dort ein 
Portrit Franklin's, nach Duplessis, eine guto 
Arbeit. Nach neunmonatlicher Abwesenheit 
Kohrto er nach Amerika zuriick, machto aber im 
‘J. 1841 einezweite Reise nach Europa, wo er dies- 
mal beinahe zwei Jahre blicb. In Paris wurde er 
durch Henriquel Dupont mit Calamatta bekannt, 
und von Letzterem mit einem Briof an Porfetti 
versehen, ging er nach Florenz. Hier ward ihm 
dor Auftrag fiir cin Galeriework cinon Kupfer- 
stich nach Tizian's Herzog von Urbino, in der 
Galeric der Uffizion auszufithren, der bedou- 
tondste Auftrag, den er bisher erhalten hatte. 
Die Platte, in Florenz angefangen, wurde erat 
nach seiner Riickkebr in Amerika yollendet. 











Im J. 1855 bogann or sein Hauptblatt, Plymouth 
Rock, 1620, nach Peter F. Rothermel, dem er 
bis zum J. 1869 alle Zeit widmeto, die ihm go- 
schiiftliche Auftrige liessen. A. 'tbt mit Vor- 
liebe die Linienmanfer und ist ohne Zwelfel 
‘einer der besten Stecher, welehe Amerika noch 
hervorgebracht hat. Leider ist es ihm nicht ver-| 
gant gowoson, wie er es wol gewiinscht hiitto, 
seine Kunst dfter an grisseren Werken zu be-_ 
weisen. Viele seiner kleinen Portriitkipfe, deren 
er eine grosse Anzahl gestochen, sind von schr| 
tlichtiger Ausfbrung. Auch seine Arbeiten fir! 
Banknoten gebiren zu dem Besten was in die- 
som Genro goliofert worden ist. 

Als seine besten Blitter sind zu nennen: 

1) Franklin, Nach Duplessis (1836. Das On- 
ginal befindet sich jetzt in der Bostoner Stadt- 
Dibliothek). Fol. 

2) George Washington. Nach dem Gemilde von 
Gilbert Stuart, im Athenaeum Boston. Um 
1843 gestochen. Fol. 

3) James Graham, Nach G, P. A. Healy (1845). 

4) Oliver Woleott. Nach Trumbull (1846). Fol. 

5) Abbot Lawrence, Nach. P. A. Healy. Ber. 
Joseph Andrews & J. Keily, Letzterer ein Ir- 





lindor, don A. zeltwelso als Gehilfe zuzg. 
Fur dle Whig Teview (1849). Fol. 
6) Z. Taylor, Pris. der Ver. St, Ganze Figur, Kop! 
‘ansgefahrt, Korper skizzirt (1848). Fol 
7) John Quisey Adams. Prisident der Ver. St. 
Nach G. P. A. Healy. Kupferstich , grisster 
's Kunstlers, Fol. 
isldent dor Ver. Staten 
ter Harting, gest. ot 











‘einem unfertigen Portrit von Gilbert Stuart 
(1855), Fol. 

9) Amos Lawrence, Nach Ohester Harding. Fl 

40) Merzag von Urbino, Kupfertch, Nach Tizinn, 


11) Parson Wells and his wife. UmeiSstich mic 
4.0.0. Darley. Aus der Folge der Iilusta- 
tionen zu Judd's Margaret. Fl. 

12) Mr. Dowso, Nach Moses Wight. 

43) The Witch of Endor. Allston p. Mit Ch. Baw. 
Wagstaff gest. Schwarzk. 

14) Pilgrim's Progress. Nach einer Zeichnung won 
H. Billings, Grisstes Blatt, 1857. 

15) Plymouth Rock, 1620. Nach P. J. Rothermel. 
Hauptblatt, Ende 1869 vollendet. 

‘Auch fiir illustrirte Werke hat Andrews man 
cherlei gestochen, darunter 

16—21) 6 Portrits in »Galeries historiques de Ver 
sailles« (1840 in Paris). 

22) Bine Anzabl Ilustrationen fix dio Globe edition 
‘von Dickens’ Werken, Nach J. 0. C. Darley 

‘Nach Mitthetlungen des KGnstlers. 
‘8. B. Kile. 

Andrews. James Andrews, Blumen-Zeicr 

‘ner und -Maler dieses Jahrb. in England. Ns 

seinen Zeichnungen. 

1) Flora’s Gems or the Treasures of the Partere. 
12 Blumonstrausse nach der Natur gez. und Ao 
MitpoetTextvon L.A. Twanley. Lonion 18 

2) The Floral Magazine (Zelehnungen von Gatten- 
‘blumen). Die Mlustr. von Walter Fitch und 
J. Andrews, Text von Moore und Domtesi. 
3°Bde. London 1861. Imp. 8. 

















Andria, Tucius do Andria (Tuecio di 
Andrea) hoe pinxit opus 1487: diese Tnschritt 
trug eine Vermiilung der hi. Katharina mit dev 
Bildnissen der Schutzpatrone, welche sich noch 
‘gegen Ende des vorigen Jahrh. in der Kapelle 
Raimondi in der Kirche 8. Giacomo zu Savons 
(Gebiet von Gonua) befand. Auch die Fresken 
der Seitenwinde der Kapelle zeigten die Hand 
desselben Malers. Von ihm ferner ist eine noch 
cerhaltene, aber stark tibermalte Altartafel, Jung- 
frau mit Kind und vier Holligen, im Dom d3- 
selbst, bez. Tucius de Andrea de Apulia hoe 
pinxit acccenxxvir; nach Crowe und Cavales- 
selle eine zicmlich rohe Arbeit in unabrisch-sie~ 
nesischer Art. Endlich wird thm noch, wioes 
scheint mit Grund, cine Predelle mit Christus 
inmitten der Apostel im Louvre augeschriebea, 
dio wabrschoinlich auch aus jener Kirche 2u S:- 
voua stammt. Von diesem Meister finden sich 
sonst keine Nachrichten. 


Andriant 


Christisan Andriessen. 


15 














4 (Ratti) Deserizione dello Stato Ligure. p. 39. 
—Mandler, Essai d'une Analyse etc. p. 26. — 
Crowe and Cavalcaselle, History of Pain- 
flag in North Italy. 1. 108. 











Andriant. Andriani, 
vielleieht bloss Dilettant. 
Hine Dame, riickwarts geschen, in einer Landschaft 
spucierend, dabei ein Windhund. Auf einer] 
Rolle: La fdelité me conduit und unten: Son 
treshumb, Ser. Andriani iny. et seulp. an. 1763. 
8. 
1. Ottley, Notices, 


Radirer um 1763, 


W, Schmidt, 
indrié, Alois Andrié, Maler, geb. zu Se- 
\eaico in Dalmatien den 17. Jan. 1852, + ebenda 
Iss. Sohn eines armen Wachszichers und 
Tanilangslehrling, beschiiftigte er sich zunichst 
as Antodidakt mit Zeichnen und Malen. Einige| 
Sse Versuche kamen dem Maler Salghetti in 
Gellinde, der thn nun erst selbst unterrichteto 
‘oi dann flr seine weitere Ausbildung in der 
Aiademie au Wien sorgto. Doch musste A. von 
hier seiner Gesundheit halber nach Venedig. 
‘Sin Bld, bi. Nikolaus ein junges Miidchon mit| 
airem Vater segmend (Ausstellung von 1952), 
‘aad sowol in Wien als in Venedig Anorken- 
turg. ~ Die hinterlaasenen Arbeiten des jung| 
tersorbenen Kiinstlers sind im Besitze des Ma- 
bes Saghetti zu Zara. 

‘Kukuljevie, Slovnik umjetnikah jugoslo- 

venskib, 











Kukuljecié. 
Andries, Michael Andries, Miniaturmaler 
ws Holland, hielt sich um 1748 in Stockholm 
uf, von welchem Jahre zwei hitbsehe kleine 
iowschegemilde datirtsind, jetzt in Hammer's 
Yueum daselbst befindlich. “A. reiste im April 
18 mach Amsterdam aurick. Keine weiteren 
Sadrichten, 
‘Nich archivalischen Notizen. 





Eichhorn, 

Indriessen, A. Andricssen, hollindischer| 
Pattitmaler des 17. Jahrh., dessen Lebensver- 
‘Sinise unbekannt sind.” Heineken zufolge 
‘nariea nach ihm von Koningh mebrere Bildnisse 
ficiwher Fiirsten gest., darunter: 





Uisriens comes Dominus Fri Gest. von 
©. Koningh. 
s Heineken, Dict. 

J. E, Wesely 


Andriessen, Hendrick Andriessen, Ma- 
‘, im 17, Jahrh. geb. zu Antwerpen: wabr- 
‘icinlich derselbe Meister, desson Taufakt mit 
éenDatumdes 23. Okt. 1607°Th. Van Leriusinder 
Kirebe Ste Walburge daselbst aufgefunden hat. 
Diewenigen Nachrichten, welche wir von ihm ha- 
‘a,hatunsC. de Bie tiberlicfert. Dieserberichtet, 
4st A.denBeinamen Mancken Heyn (derHin- 
\eade) hatte und dass die Mehrzahi seiner Ge- 
salde unbelebte Gegenstiinde in geschmackvol- 
\erAordnung und feiner Ausfithrung darsteliten. 
+ ‘tach de Bie} in Seeland 1655. Descamps hat 














diesen Notizen als Geburtsjahr 1600 hinzugefigt, 
allein offenbar ohno daft einen Beleg zu haben. 
Auch scheint diese Angabe schon desshalb nicht 
richtig, weil ein Hendrick Andrisen erst 1637 odor 
1638 sich als Lehrling in die Antwerpener Lu- 
kasgilde eingetragen findet (der dann freilich 
auch kaum der 1607 getaufte Andriessen sein 
kann?). Das Jahr seiner Aufnahme als Meister 
in dieselbe ist nicht angegeben. Von den Ge- 
miilden des Kilnstlers bis jetat keines bekannt. 
5.0. de Bie, Met Schilder-Boeck. p. 17 
Deseamps, La Vie des Peintres Fsmands, I, 
42. — Immerzeel, Do Levens en Werken 
etc. — Balkema, Blographic des Peintres 
Flamands et Hollandais. — Biographie na- 
‘ionale (de Belgique). I. — Van Lerius et 
Rombouts, De Liggeren. 1. 93. 96. 
Alex, Pinchart. 
Andriessen, Jurriaan, Anthonie und 
Christiaan Andriessen, Maler und Zeich- 
ner. 











Jurriaan Andriessen, geb.2u Amsterdam 
den 12, Juni 1742, + daselbst den 31. Juli 1819, 
war Schiller von ‘A. Elliger, J. M. Quinkhardt 
und der Amsterdamer Zeichenakademie. Er 
malte Tapeten flr vornehme Wohnungen und 
Dokorationen fiir das Amsterdamer ‘Theater. 
Ueberdies war er ein guter Thooretiker und dess- 
halb als Lebrer in der Kunst sehr gosucht, 
Manchmal schilderte er auch Historien- und 
Genrestticke, die auf fritheren Ausstellungen. 
getroffen worden. Seine Zeiehnungen fanden 
Aufnahme in vorschiedene Sammlungen, so in 
die von Teyler’s Genossensehaft zu Haarlem. 
Selbstbitdniss, Von thm gemalt und gezeichnet. 
Gest, von R. Vinkeles, 1765. Auf einem BI. 
mit denen des Stechers’ und Isaak Schmidt's 
In der gleichen Weise und in dems. Format, 
wio dio in van Gool's Niouwe Schouburg. 
1750—1751. 8. 

Selbstbildniss im 70, Jahr. Gest von J. E. Mareus 
1812. 














Anthonie Andriosson, sein Bruder, geb. 
au Amsterdam den 23. Januar’ 1746 
+ dasolbst 19, Nov. 1813, lente bei 
Jurriaan und wurde wiederholt von 
der Amsterdamer Zeichenakademie fiir scine 
schin gezeichneten Akademiestlicke mit dem 
Preis ausgezoichnet. Ocfter half erseinem Bruder 
in der Staffirung an dessen Werken, und deuteto 
dann seino Mitwirkung durch das Monogr. oder 
die Initialen A. A-an. Er malte Landschaften mit 
histor. Staffage, auch Szenen aus dem Volks- 
leben. 





Christiaan Andriessen, der Sohn und 
Schtiler Jurriaan's, geb. den 14, Januar 1775 zu 
Ainsterdam. Er erhielt wiederholt sowol an der 
‘Akademie zu Amsterdam als durch die Gesell- 
‘schaft »Felix Meritis« die silberne und goldene 
Medaille, Er malte Historie, Genro, 1. 
ten, Stadtprospekée und hie und da 





16 Christisan Andriossen 


Bortrand Andrieu. 

















I J. 1805 studirte und kopirte er in der Dilssel- 
dorfer Galerie, Seine Zeichnungen, in Kleve 
und Umgegend verfertigt, und ein trefflich und’ 
ausfilhrich gemaltes Panorama yon Amsterdam 
zeugen von einem gewissenhaften und fleissigen 
‘Talent. 

4. Van Eynden und v. d. Willigen, Gesch. 
der Vaderl. Schilderkunst. Il. 12. 14. 185; 
‘Aanhangsel p. 213. —Immerzeel, De Le- 
yens en Werken ete. 1. — Chr. Kramm, De 
Levens en Werken 1. — Nagler, Mon 
No. 97. 








1. can Westrheee, 

Andrieu. Bertrand Andrieu (nicht An- 
drieux), franzisischer Stempelschneider, geb. 
4. Nov. 1761 2u Bordeaux, $ zu Paris 10. Dez. 
1822, Sein Lehrer war ein Wappenstecher 2u Bor- 
deaux, Namens André Laveaux; nachdem er, von, 
seinem Vater zum Stegelstecher bestimmt, unter 
diesem sich technisch gelibt hatte, kam er 1788 
nach Paris. Hier fertigte er 1789 zwei Schau- 
mlinzen, wahbrscheinlich seine ersten, die eine 
anf die Eroberung der Bastille (8. Verz. No. 1), 
die andere auf die Ankunft Ludwig’s XVI. 
Paris (No. 2); es scheint, dass ihr andere Revo- 
lutions-Medaillen folgen sollten, doch kam nur 
noch eine davon zur Ausfhrung (No. 3). Dagegen 
sollte A., indem sich sein keineswegs gewUhn- 




















liches Talent nach der durch David eingeleite- 
ten neuen klassischen Kunstrichtung ausbildete, 
der vornehmste Medailleur der kaiserlichen 
Epoche werden. Die Schaumlinze auf die 
Schlacht von Marengo, die er im J. 1901 fer- 
tigte, griindete sofort seinen Ruf und wurde da- 
mals als ein mustergiltiges Zeugniss von dem 
neuen Aufachwung der Kunst angeschen; sie 
gilt auch heute noch flr eine der beaten Medail- 
Jen-Arbeiten jener Zeit. Die Korrektheit der 
Zeichnung, die Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit 
der Ausftlhrung nicht bloss im Figiltlichen, son- 
dem auch in allem Beiwerk, Eigenschaften, 
welche bel Andriew durchwog hervortreten, sind, 
anzuerkennen; es zeigt sich tiberall Verstiind- 
nniss der Form und eine bemerkenswerthe Ge- 
schicklichkeit sie wiederaugeben. Allein natlir- 
lich gilt von diesom wie von allen Ubrigen Wer- 
ken des Meisters, was von der kaiserlichen, das 
Klassische Vorbild in eine akademische Formel 
einzwiingenden Kunst unter David iiberhaupt| 
Kilt. Es ist ein ebenso kaltes, als pomphattes 
Spiel mit den antiken Formen, die in ihrer 
Hchten Schinheit doch nicht verstanden sind. 





Revers von anderer Hand war. Ueberhaupt 
haben seine Medaillen cin mehrfaches Interesse} 
ihre Sammlung ist ein sprechendes Zeugniss flr 
den merkwitrdigen Verlauf des Kaiserretehs, 
wie andrerscita dio allegorische und der Antike 
abgesehene Darstellungsweise ein bedeutsames 
Kulturgeschichtliches Bild dieser Zeit gibt. — 
Nach dem Sturze Napoleon's war A. auch flir die 
restaurirten Bourbons thiitig; doch war damals 
seine elgentliche Zeit abgelaufen, und er fertigte 





1.) nur wenige Denkmiinzen flr diese neue Periode, 


in die er nicht mehr passte. 
‘Von den vielen Medaillen des Kinstlers er- 
wihnen wir nur die bedeutenderen ausfhrlicher. 
1) 1789. Bine Menge bewaffneten Volkes belagert 
ie Bastille. Legende: sttor vm us masviniy. 
Exerge: ruisk PAR LHS CITOYRN® DR LA VILLE 

vw pans ua 14 388 1789, Ber. : andrien. f,— 





Ohne Revers. 
‘Trésor de Numlamatique. Rév. frangaise. 

Taf. 6 No. 5. 
Bxorge: nrogee ov 1 







die Kutsehe Lu 
Ludwig's XIV 

Legende : La wat10n a conauis 40M not, Exorge 
auntvéx pu nor 4 rais Lx G ocronmm 1789, 
Bez.: anpainv y. No. 2 (was auf eine best 
sichtigte Fortsetzung hindentet, +. Text). 

‘Trésor de Numismatiqne. Rév. francaise. 
Taf. 13. No. 1. 

3) 1790. Nackter stebender Mars, sich 
Lanze stitzend, mit Beiwerk. Legende: axxt- 
VERSAIRE DE LA PRINK DE LA nAsTILLE. Exerge 
cuuémué Lm 14 sunxt 1790. —Ohne Revers, — 
Zur Jahresfeler der Finnahme der Bastille. 
Grosste Medaille der Revolutionszelt. 

‘Trésor de Numismatique. Rév. 
‘Taf. 22. No. 4. 

4) 1801. Baste Napoleons nach rechts zwischen 
Waffen und Fahnen, auf einem Sockel, welche 
in einem Basrelief ‘in vielen Keinen Fig. die 
Schlacht von Marengo darstellt. Legende: no- 
NAPARTR PREKIRR COXAUL DR LA REPUBLIQUE 
PRANM, Exerge: BATAILLE DR MARINGO Lm XXt 
PRATIIAL AN Vit, Bez.: ANDEINU P, 

ique. Rév. 

















francaise. 














francaise 








je folgende Nummer sollte den Revers bil- 
den; doch scheint sich kein Exemplar zn din- 
den, das beide, Avers und Revers, hatte 
5) 1801. Napoleon zu Pferde mit den Blitzen in 
der Hand die Felsen vor sich niederschmetternd, 
Exerge: PASsAx DU Gs? BERNARD LH xy 
PLOWEAL AN vitt. Bez.: ANDMIKU ¥. 
‘Trésor de Numismatique, Rév. 








francaise, 





A. war fernerbin berufen, die Mehrzahl der 
denkwilrdigen Momente der kaiserlichen Regie-| 
rung — auch solche kleinerer Gattung — durch 
‘Denkmllnzen zu verherrlichen ; er stand an der| 
Spitze der nambaften Stempelschneider dieser| 
Epoche, und ihm daher ficlen die gréssten Auf- 
gaben zu, Seine Profilkipfe des Kaisers, leben 
dig und in edler Form wiedergegeben, wurden 
als der allgemein giiltige Typus auch’ auf der| 
Mebrzabl jener Schaumllnzen angebracht, deren 








‘Taf. 77. No. 3, 
6) 1801. Bor 





Weibliche 
PAIK DH LUNE. 
Lh OXX PLUVIOSR AK Ix, — 





Exerge: 

Bez.: axoninu ¥. 
‘Trésor de Numlsmatique. Rév. 
Taf, 82. No. 4 

7) 1804. Napote 





francaise, 






+ Bertrand Andriou. 


17 

















stim Legende: NaroLnon muvrunur. Bez. : 

axpemme 7. — Ohne Revers. 

Tréwor de Numismatique, Empire, Taf, 1 

No.1. 

‘1805: Napoleon als Kaiser. Kopf mit Lorbeer- 
naz zur Linken. Legende: NaroLnox 20 
ascn, Ber, axpammu ¥. — Ohne Revers. — 
Zar Kaiserkrinung Napoleon's. 

8)1505. Josephine als Kaiscrin. Bisto mit Dis- 
dem rar Reehten, Legende: Josnriixn itr. ne 
tue, Bez. anniv v. — Ohne Revers. 

Teor de Numismatique, Empire. Taf. 7. 
So 120. 13. 

10) 1805. Buste Napoleon's 2 
swrotrox mar. nT nor, — Revers: Kaiser 

Franz I. von Oesterreich in antiker Gewandung 

dem thi gegeniiberstehenden ebenfalls antik 

Aostimirten Kaiser Napoleon die Hand bietend. 

Exerge: ENTREVUR DE LIMP, NAPOLEON TDR 

Lin, PRAxcors 1, 4 vnewIT: Un 4. DfcmEMK 
xocecr. — Bez. ANDRIKU. ¥. DENO¥ D. 

Trésor de Numismatique. Empire. Taf. 10. 

No.1. 

) 1806, Baste Napoleon's zur Rechten. Legend 

susrotio nermnaton mex. — Revers: Napoleon 
te Perde, antik gewandet, sprengt diber die ge-| 

falenen Feinde weg. Legende : nonvest DiDI- 

cams trmm, Exerge: RXBRCITY AD TAM DRE 
lurp, x1¥ ocron, xpecctt, Bez. AXDRIRU 7, — 

Zar Schlacht von Jena. 

Tréwor de Numismatique. Empire. Taf, 14. 

X08. 
$07, Lorbeerbekrinzter Kopt Napoleon's, Mit 

et Legende: NAPOLEON RMP. RT RoI. — Re- 

vers: Amor dem rechts sitzenden Hymen Blu- 
bea relchend, Exerge: 1. KAFOLRON, ©, DB 

‘sturmauno ; ein strablendes x und xnecevtt 

Bea. axpminv ¥. vRNOX D. — Zur Vermblung 

tes Jerime Napoleon mit der Prinzessin Kat 

fins von Wartemberg. 
Trésor de Namismatique. Empire, Taf. 21. 

S99, 

'3)1808. Baste Napoleon's zur Rechten. Legende 
Surouson mar. RT Rot. — Revers: Der Gott 
‘es Tibers mit Fallhorn und Steuerrader aut 
‘einer Ume liegend zu den Fissen des Kapitols 

AQUILA RRDUX MDCcEIX, Bex. aX 
Faxon p. — Zur Vereinigung der rimischen 
Suaten mit dem Kaiserrefeh. 
aiifer de Numismatiqne, Empire. Tat, 32 

1) 1809: Avera wie vorher. — Rovers: Napoleon, 
‘pare nackte Figur mit zurdckgeworfener Chla- 
87, mit der Rechten einen Olivenzweig aut 

fn Altar niederlegend, mit einer Fackel in 
der Linken einen Haufen Kriegegerithe an: 

Geol. Exerge: atx pm viENNn Mucoctx. Dez, 

ssonnme 7. p. p. — Zum Wiener Frieden. 

lift de Nunismatique, “Emplee, Taf 94 

'5)1810. Die veretnigten Basten von Napoleon und 
Mate Lonise zur Linken. Bez. axpninw 
nest, — Ohne Revers. Sehr gross. — Zur Ver 
silung des Kalsers, 
xlifor de Namismatique, Emplie, Taf 42 

‘8/1811. Die vereinigton Kapfe von Napeteon und 
Marie Louise zur Rechten. — Revers: Kopf] 
‘es jungen Kinigs von Rom zur Linken. Le- 
Gade: “SAPOLKON FRANCOIN JOMRFH CHARLES 

ReastierLaxiken. 1. 











Rechton. Legende: 








1 





ny) 















































not vx Roww, Unten: xx Mana upcocx:, Ger. 
anpaiwe ¥. — Zur Geburt des Kénigs von Rom. 

‘Trésor do . Empire. Taf. 49, 
No. 3. 


17) 1811. Der Kaiser hebt den Jungen Konig. von 
Rom in die Hohe, um thn dei Volke zu zeigen, 
Mit der Legende? martmun pv not DR nox, 
Revers: Die Wappen von 49 Stidten mit den 








Andenken 
Maires von 49 Stadten, 
im Parls zur Beglitckwinschung des Kalsers bei 
der Geburt des Konigs von Rom. Sehr gro 
Trésor de Numismatique. Eimpire. Ta 
No. 13, 
18) 1815. Die vereinigten Kipfe Napoleon's, des 
ingen Kénigs von tom und der Marie Louise. — 
Revers: Napoleon in Uniform, ein Bauer, der 
ihm ausstreckt und ein prisen- 
tirender Grenadier. Exerge: wxroun Dx L'nM- 
PRARUE MARS MbCCCXY. Bez. ANDRIKU P. DRNON 
pin, — Zur Riiekkehr Napoleons von der Insel 
Elba, 
‘Trésor do Numismatique. Empire. Taf. 54. 
No. 4. 






bo. 

















‘Von den tibrigen Denkmiinzen Andrieu's sind 
noch anzufithren : 


19) 1802. Zum allgemeinen Frieden, — 20) 1803. 
Zar Friedensvermittlung zwischen den Schwel- 
zerkantonen. —21) 1803. Zur Errichtung der 
Handelskammer zu Avignon. — 22) 1803. Dem 
Wolthiter Frankreichs (Locupletatori Galliae). — 
23) 1804. Zur Stiftung der Pariser Handels- 
Kammer. — 24) 1804. Zur Kinfdbrang der Im- 
pfung (mit Aeskulap, der dle Venus von Medici 
uilter seinen Schutz ‘nimmt). — 25—27) 1804. 
3 verschiedene Denkminzen zur Errichtung des 
Antiken-Museums im Louvre, — 28) 1804. Zur 
Errichtung der Handelskammer in Amiens. — 
29) 1805. Napoleon als Kénig von Italien. — 














im Frieden 
der Rhone- 





Pe reas ae 
7300, tm Fee 








Vollendung des Kanals von Oureq. — 39) 1810. 
Besuch des bayrischen Kinigspaars in der Parl- 
ter Minze, — 40) 1810. iste der Kalserin 
Marie Louise, — 41) 1812. Zur Binnahme von 
Wilna, 

Endlich noch unter den restaurirten Tourbo- 
non: 42) 1817. Wiedererrichtung der Statue 
Helnrich’s 1V. — 43) Vermilung des Horzogs 
vonBerry. — 44) Tod des Herzoga von Bordeaux. 





Andriew hat auch folgende Blitter in Stabl 
sgestochen : 

1) Napoleon Franz Joseph Karl, Herzog von Relch~ 
stadt, als Kind. Baste, Denon del. 4. 

2) Kopf des Homer in einem Medaillon. 

315) 13 Viguetien fur die Ausgabe Virgil's bet 
Didot. Paris 1797 (an VI). 

16—38) 18 BU. diverse Vignetten, 

3 


18 Jean-Pierre Andricu_ 




















‘Wahrecheinlich noch von ihm. 


34) Engel mit Getreldegarbe. Rad. qu. 4. 
8. noch (aussor Trésor etc.) Schlichtegroll, 
Numismatische A . 
Landon, Ai 
Morgenblatt, Stuttgart. 1610, 1811, 1812. 

passi 












Andrieu, Joan-Pierre Andrieu, Maler, 
gob, 1u Penouillet (Haute-Garonne) den 12. Dez. 
1821, Schiller von Delneroix. Er hat in dessen 
kolotistischer Manier in den sechziger Jahre 
vorschiodone Bilder (worunter moderne Kriegs- 
szenen), auch dekorative Malercien ausgestellt 
‘Von ihm istauch die Restauration der Malereien 
Dolacroix’s in der Galerie d’Apollon im Louvre. 

8, Bollior de la Chavignerio, Dict. 








Andringa, Tjeerd Andringa, Maler, Sohn 
eines Handwerkers, gob. 20. Juni 1806 zu Leeu- 
warden in Friesland. Als er, boi cinom Gold- 
schmied in dio Lehre gegeben, entschiedene 
Pihigkeiten zum Zeichnen an den Tag legte, 
bowirkte sein Meister, dass er als Schiller bei 
dom Malor W. B. van der Kooi cintreton 
konnte. Weitere Unterstlitaung machte ihm 
dann miglich, unter dem Maler C. Kruseman 
im Haag seino Studien fortzusetzen, sowie im 
J. 1821 die Akademic zu Amsterdam zu be- 
suchen. Bald hatto or mit Bildnissen und Genre- 
bildern, die er ausstellte, einigen Erfolg, starb 
aber in’ der Bllite des Alters an der Schwind- 
sucht den 7. Juni 1827. — Sein Bildniss, von 
ihm solbst gomalt, befindot sich im Saal dos 
Archivs au Leeuwarden, 

Notizen von Eckhoff, Archivist von Leewearden. — 

s.Immerzeel, De Levens en Werken etc. — 

Van der Aa, Biograpbisch Woordonboeck. 
29 











Alex, Pinchart 


‘Nach-ihm gestochen 


Dan, Matth. Kaakebeen, Prediger, 
von J.P. Lange. 8. 


$1835. Gest. 


Andrioll, Girolamo Andrioli, wenig ge- 
kannter Maler von Verona um 1600, Schiiler des 
Brusasoreci, von dem auch in seiner Vaterstadt 
nichts mehr erhalten zu sein scheint. Kin Haupt- 
bild von ihm war in der nicht mehr erhaltenen 
Kirche 8. Caterina di Siena: Madonna mit En- 
geln in don Wolken, unten dio hh. Domenikus 
und Nikolaus, bezeichnot mit dem Namen des 
Meisters und dem Datum 1606. Eine Geburt Ma- 
war noch 1719 in 8. Maria Antica; die Kircho| 
ist noch vorhanden, das Bild aber verschwun- 
den. Noch ein paar andere Bilder in Jotzt auf- 
gehobenen oder abgerissenen Kirchen werden 
erwithnt. 

8. Bart. dal Pozzo, Le Vite de’ Pittorl ete, Ve- 

ronest. p. 144. — Riereazione Pittorica ete, 
4 Verona, ‘Verona 1720. pp. 54, 207. 252, 

















Andriolo. Andriolo (auch Andreolo), 
liapetra d. i. Steinmetz, von Venedig, Bau- 
fer und Bildhauer, baute laut Kontrakts 
von 1372 fitr den Marchese Bonifazio de’ Lupi 
von Soragua die gothische Kapelle 8. Giacomo 
maggiore in S. Antonio zu Padua, die jetzt 
S. Felige heist, uachdem die Gebeine des hl. 
Felix 1503 dorthin versetzt worden. Er ver- 
pflichteto sich dabei unter andern, filnf Heil 
genbilder mit eigener Hand auszufithren, die 
Jedoch nicht von erheblichem Kunstworth sind. 
‘Auch die Area oder das Heiligengrab zur Linken 
dieser Kapolle, so wie das Grabmal des Bonifa- 
zio de’ Lupi von 1389 auf der andorn Selte de 
selben scheinen von seiner Hand zu sein. Die 
Figuren in allen diesen Skulpturen sind in der 
Gowandung nicht-schlocht, im Uebrigen aber 
leblos. 

Aus dersolben Schule, wie Andrioto, sind 
mebrere Paliiste in Padua hervorgegangen, ma- 
mentlich der Palast Mandruzzato. Auch in Ve- 
nedig weisen einzelne Baulichkeiten auf die 
gleiche Kunstweise; besonders einzelne Theilean 
verschiedenen Gebiiuden, die im Ganzen ande- 
ren Richtungen angebiiren, wie 2. B. an den Pa- 
listen Contarini-Fasan und Ci dOro, an 8. 
vanni ¢ Paolo, 8. Maria del’ Orto und das Fe 
stermaBwerk ‘an den beiden Paliisten Giusti- 
niani. 

| Gualandi, Memorio Originali Italiane ete. 
8, VI. 135152, wo der Vertrag des An- 
Ariolo mit dem Marchese Lupt abgedruckt ist. — 
Kunstdlatt, Stuttgart, 1847. p. 103. — 
Schnaase, Gesch. der bild, Kinste, VII. 499. 
—Gonzati, La Basilica di $. Antonto ot 
173, ov. Il. 73, 93. — Perkins, Italian 
Sculptors, p. 185, — Mothes, Geschichte der 
Baukunst ete. Venedigs. 1. 228. 256. 

Fr. W. Unger. 

Andrlot. Frangois Andriot, franzisischer 
Kupferstecher, biithte in dor letzten Hilfto des 
17. Jahrh. und Ubte seine Wirksamkeit in Rom 
und Paris, Wir haben von diesem Kiinstler 
torische und andere Kupferstiche nach ei 
gon der grissten Maler. Er arbeitete hauptsiich- 
lich mit dem Grabstichel in der Manier des Fran- 
ois de Poilly, aber ohne dio kraftvolle Wirkung 
und genaue Zeichnung, die wir in den Werken 
dieses berithmten Meisters antreffen, Seine Fi- 
guren sind steif gezcichnet, besondors in den 
Extromititen, und seine Art xu stechen ist hart 
und unharmonisch. Obschon er dem Geist und 
Charakter soiner Vorbilder wenig trou geblie- 
ben, wurden dennoch seine Blitter theilweiso 
/geschiitut und haben noch jetzt ein gewisses In- 
teresse, 

5. Heineken, Dict, — Huber und Rost, 

Handbuch, Vii. 374. — Leblanc, Manvel. 
1) Dic Marter der Makkabier, Nach A. Dieu. 
st. qa. Fol 
I. Mit don Namen der Kanstler. 
HF, Mit diesen Namen und folgender Verlag 
adresse: A Parls chez la vouvo Gantrel et 
Alex. Lenfant son fl 






































Andriot 


Andron. 























2) Bother vor Astuerns. Nach 8. Guillebault 
qu. Fol. 
HeMit den Kéinstlernamen und der Adres 
des Verlegors Gantrel. 
I Der Name des Verlegers ist ausgeliseht. 
3)Die Verkindigung, awei-halbe Figuren. Nach 
(.Maratti. A Paris, chez Vallet. qu, Fo. 

4) Das Christaskind In der Krippe, von sechs En- 
elo angebetet, Nach S, Gulllobantt. A Paris, 
ther Vallet. er. qu, Fol. 

5)Die ML. Jongfraw reicht dom Christaskinide aie 
Brut; dabei ein anbetender Engel. Nach Guido) 
Rent. Halbe Figur in einem Oval. qu. Fol 

‘Mca sitaend und aut dem SehoBe das Christus 
lind kaltend, welchem dor kleine Johannes eine 
ue iterreicht, Nach Rafael. Oval. A Paris, 
der Vallet, Graveur du Rol, gr. Fol. 

7)Marin, die Hinde auf der Brust gefaitet, Nach 
Uaais de Boulogne. Brustbild in einem Oval 
Steph. Gantrol exendit. gr. Fol 

‘Maria mit dem Jesusknde auf den Armen; da- 
‘ed die knieende bl. Margarotba und der’ Erz- 
ogel Michael, Nach einem Genilde Tizian's 
‘a Geachmack des Giorgone. oder vielmehr| 
sch diesem Melstor. Ohno alle Kinstlernamen, 
Avans, chez Vallet. qu, Fol, 

‘)Die AL! Jungfrau sof clnem Wolkensitr, aie 
Piss auf einem. von der Sehlange umvrandenen 
Milbwond. Nach 8. Guillebanlt. A Paris, 
thet Vallet, gr. qv. Fol. 

‘yj ie M. Familie. Nach’S. Guillebault. 
der Mite sitat Marla vor thr steht das Christ 
Mol und hat in den Hinden das Robekreuz, 
velctes thin der kleine Johannes verehet. Links 
von der Jungfrau die hl. Anna; rechts Josoph 
Bk Lien beschaigt, A Pais, cher Vallt. gr. 
Ps 

1) De MM. Familie. Néch 8, Guillebault, In 
‘kr Mitte sitat Maria und hat neben sich suf 
‘nem Kissen das Jesuakind; links knict Joseph ; 
reebs die bl. Anna auf den Knien und Joachim 
end. Oden inden Wolken Gott Vater und 
der bh Gelst, A Paris, chez Vallet, Ohne Na- 
ten des Stechers, ge. 9. Pol. 

1) Die Hochzeit 20 Cana. Nach 8, Guillebautt, 
gu. Fol. 

T'Mit den Kéinatlernamen, 
Mit diesen Namen und der Adresse des} 
Vetlegers Gantrel. 

1) Jesee und die Samariterin, Nach N. Poussin. 
qu. Fol, 

')CQristus mit Domen gekrént, zwischen zwei 
Aricestneehten, von welchen fm einer ein Rohr 
abit. Nach Domentchino, Halbe Fig. in 
finem Oval. gr. qu. Fol. 

|S) ie Domenkrénung. Nach Annibalo Caracci. 
Custas und zwel Kriegsknechte, wovon der 
‘te thm die Dornenkrone auf den Kopf driickt. 
Mae Fig. tn einem Oval. A Pars, cher Valle 
4. Po. 

16) Der anglivbige Thomas. Nach B. Lesnour, 
Otne Namen des Stochers. A Paris, cher Est 
_ (tel. gr. qu. Fol. 

Ny Der Ted der Saphira, Nach N. Poussin. gr. 
wPd. 

J. Mit den Kinstlernamen. 
Mit dioson Namen und der Adresso des 
Verlegers B. Gantrel. 

's) Amtrosing, Erzbischof von Mafland, durch gott- 

Tike Ofenbarung benachrlchtigt von dem Ort, 


























In 





























to die Korper der hh. Mirtyror Garvasnie 
Protastus beerdigt sind, lisst dieselbew susgra- 
bem und nach der Basilika Fausta hinbringem: 
Nach Phil. de Champagne, A Paris, cher 
Est. Gantrel. ge. qu. Fol. 

19) Gregor der Grosse. “Er knfet vor seinen Bet 
phite in efner Kapelle; die drel andern Kirehen- 
Iehrer erschefnen ihm auf Wolken. Nach Phi 
de Champagne. qu. Fol 

20) Catherino Foutaino, Nonne. Halbe Fig. oiw 
brenmendes Horr in der Rechten. Nach Bri- 
Vea. Oval, mit ciner Untersebrift von 6 Versen. 
Verlegt von N. Caillou. 

Die Platte noch in der Caleographie des 

















Louvre, 
21) Giovani Everardo N 
Spanier. Nach J. de Laborde, 





Yq reeds. Oval. Gestoeten ix Romi 1 

1. Bloss mit den Ktinstlernamen, die au ofnet 
‘Tafel unter dem Oval eingeritt sind. 

MI, Mit dem Namen des abgebidoten Kandi~ 
nals auf Jener Tafel, und mit der Adresse 
des Verlegers J. J. de Rubels in Rom. 

MI, Mit dem Datuin des Todes der dargestell- 

jt dio Febroarlj 1681. 














22) Drel Platten fi 
demer Statuen , 
Rarcolta dt Status 
Iuce da Domenico de Ros 
Fol. 161 Platten, 

29) Kine gefligelte weibliche Figur, sitzend bel 
elnem Wappenschilde, auf welehem das Wappen 
Colbert's abgebildet ist. Titelkupfer in: Bellori, 
Vite de’ Pittorl ete. Gest. in Rom. 8. 

E, Koltoff. 
Androbios. Androbios matte den Taucher 

Skyllis, wie er die Anker dor Porsischen Flotte 

(des Xerxes) abschnoidet: Plin. xxxv. 139; vgl. 

Herodot. vin. 8; Pausanias x. 19, 1° Die Zvi 

des Kiinstlers ist unbekannt, 


In Roma, 170. 





H. Brann, 

Androbulos. Androbulos, Erzbikiner, nacht 
Plinius xxx1v. 86 bekaunt durch Philosophen- 
statuen, 

B. 

Androkydes. Androkydes, Mater sus Ky- 
zikos, wird von Plinius xxv. 64 unter den Zeit- 
enossen umd Nebenbubilern des Zeuxis, Parrha- 
sios, Timanthes und Eupompos genannt, Nack 
Plutarch (Pelop. 25) war er 379 v. Chr. in The- 
ben mit cinem Sehlachtbilde besehiiftigt, in wol- 
‘chem Pelopidas und Epaminondas 2u den Haupt- 
figuren gehirten, vielleicht einer Darstellung des 
Kampfes, in welchem Epaminondas mit eigener 
Lebonsgefabr den schwer verwundeten Pelopidas 
vertheidigte (vgl. c. 4). Ausserdem wird vou 
ihm ein Bild der Seylla erwithnt, in dem er als 
Licbhaber von Fischen diese mit besonderer 
Vorliebo ausgeflthrt hatte: Plutarch, Quaest. 
symp. 1v. 2 und 4; Athen, vitt, 341. 

1, Brim. 

Androu. Andron, wahrachetnlich Thebaner 
und Solin des Gorgidns (vgl. Acklidas), wird 
von Tatian (or. in Gr. 53, p. 119 Worth) aly 
Ruustler einer Statue der Harmonix genanot, 

















3° 


20 Andronikos 


Jacques Androue! 




















Androntkos, Andronikos aus Kyrthos in 
Macedonien oder in Syrien, ist der Erbauer 
des noch grisstentheils erhaltenon sogenanuten 
‘Thurmes der Winde in Athen: Varro, do r. r. 
mm. 5; Vitruy. 1. 6, 4. Auf jeder der acht Seiten 
des Baues ist einer der acht Hauptwinde perso- 
nifizirt in Relief dargestollt. Auf der Spitze bi 
fand sich ein beweglicher eherner ‘Triton, der 
mit einer Ruthe in der Rechten dio Windrichtung 
anzeigto. Ausserdem aber war das Gebiiude 
ceingorichtet, «nm bei hellem Wetter als Sonnen- 
bei tritbem und bei Nacht als Wasseruhr 2u die 
nen: Stuart, Ant. of Athons 1. ch, 3; Millin, 
Gall. myth. pl. 75—77. Ueber die Zeit der Er- 
bauung feblen bestimmte Angaben. Der Stil der 
Relief weist auf die alexandrinische Epoche 
hin; und da nach Plinius N. H. vit. 215 eine 
ahnliche Verbindung von Sonnen- und Wasser- 
ubr in Rom im J. 159 v. Chr. eingerichtet wurde, 
so hat Leake (Topogr. v. Athen p. 151 der 
Uebersetaung) vermuthet, dass auch der athe- 
nische Bau etwa in der nimlichen Zeit errichtet 
worden sei. Ob Andronikos daran auch als Ar- 
chitekt und Bildhauer, oder nur als Physiker 
und Astronom thittig war, lisst sich nicht be- 
stimmen. 

















H. Brunn. 
Androsi, Francesco Androsi, s. An- 


areosl. 
Androsthenes. 8, Praxias. 
Androuet. Familienname mobrerer franziisi 


scher Architekten des 16. Jahrh., mit dem Bei- 
namen Dueerceau, 





Jacques Androuet Ducercoau. wahr- 
scheinlich der ilteste der Familie, Architekt und 
Kupferstechor. 


I. Wachrichton von soinom Leben, A, als Baumeister. 


‘Trotz der Bedeutung und Berithmtheit dieses 
Kiinstlers weiss man nicht nur fiber cine Lebens- 
umstinde, sondern auch tiber dio von ihm aus~ 
geflibrten Bauwerke so gut wie Nichts. Daher 
auch einer seiner neuesten Biographen zu dem 
Resultat kam, dass man ih vor Allem in seinen 
hervorragenden Eigenschaften als erfindungs- 
reichen Kupferstecher botrachten milsse, da di 
thm zugeschriebenen Bauwerke nicht yon ihm 
herrihrten. Indessen cin grosser Architekt bleibt 
A. in allen Fallen, auch wenn er keinen einzigen 
Ban ausgefllhrt hiitte, durch seine Ban-Zeich- 
nungen, Darum nannte Jan Vredeman (in seiner 
Architectura, Antwerpen 1577) unter den gros- 
son Baumeistern neben Vitruy und Serlio den 
erfabrenen Jacobus Androuetius Cerceate, 








‘Weir der Tag seiner Geburt, noch der seines 
‘Todes sind bekannt. Nicht um 1520 (wie man’ 
frithor annahm), sondern um 1510 scheint er das’ 
Licht der Welt erblickt zu haben; denn um 1550 
hatte er, wie er selbst moldet (s. unter II), schon 


verschiedene Werke verdffentlicht und 1579 
Klagto er tiber sein vorgeriicktes Alter im2, Bie. 
von: Les plus excellents Batiments de France) 
Auch der Ort seiner Geburt ist unbekannt; wahr- 
seheinlich war er Paris, da tho Lacroix du Maine 
in seiner Bibliothéque frangaise (1584) einen Ps- 
riser nennt, was die allgomeine Aunabme, et 
in Orleans geb., entkriftet. Derselbe Gewihrs- 
mann meldet, ‘sein eigentlicher Familionnawe 
sei Androuet, dagegen Ducerceau ein Beinawe 
gewesen, den man seinen Eltern gegeben, weil 
sie an ihrem Hause als Abzeichen einen Reif 
hiingen hatten, Doch wenn auch nicht in Orleans 
geb., siedelte sich jedenfalls der Meister frib- 
zoitig daselbst an, wie er auch den grissten 
‘Theil seines Lebens dort zubrachte. Es war wol 
die Heimat seiner Familie. — Die meisten seiner 
‘Werke tragen das Datum Orleans. Wahrschein- 
Jich nabm er dort um 1546 oder 1547 sofnen blel- 
benden Aufenthalt, als er von Italien zurlick- 
Kehrte, wohin er Georg yon Armagnac, Gesandten 
Franz I. in Venedig, seinen ersten Besebltzer, 
begleitet hatte. 

Letaterer Umstand weist darauf hin, dass A. 
am franziisischen Hofe Giinner hatte. Und in det 
‘That muss er spiter sowol bei Heinrich TT. als 
bei Katharina von Medici in Gunst gestanden 
haben; Jenem widmete er 1559 den ersten Band 
seines Livre d’Architecturo (s. Verz. der Stiche 
No. 45a), wobei er zugleich fiir empfangene 
Gunstbezeigungen seinen Dank aussprach, die- 
ser die beiden Binde der Bastiments de France 
(s. Ver. No. 46a und b), welche sogar, wie die 
Dedikazion ergibt, im Auftrag und mit Unter- 
stiltaung der Kinigin erschienen (1576 und 1573) 
Morkwlirdig ist dieses Verhiiltniss insofern, al 
A. Protestant war und allen Anzeichen nach fest 
zu seinem Glauben hielt; es zeigt, dass man den 
Kiinstler in seinem yollen Werthe zu schitzen 
wusste. Doch befand er sich iu J. 1579, als er 
den zweiten Band der Bastimonts herausgab, ia 
Montargis; er hatte sich also doch wol an die- 
sen Ort, der Zufluchtsstiitte der Reformirten, 
aurlickgezogen, um den Kriegsunruhon und mig- 
lichen Verfolgungen zu entgehen. Sein letates 
Werk, Le Livre des édifices antiques romains 
(Verz. No. 44) von 1584, ist dem Herzog von 
Nemours gewidmet; und’ da dieser 1585 zu An- 
ney bei Gonf starb, so spricht Liibke nicht ohue 
Grund die Vermuthung aus, dass der Kiinstet 
sich ebenfalls dorthin oder nach Gent begeben 
habe und daselbst gestorben sci. 

Jedenfalls ist dio bisherige Angabe, dass A. 
erst 1614 gest, sei, unrichtig. Allerdings starb 
in diesem Jahro ein Jacques Andronct Ducet- 
ceau; allein es ist dies, wie neuerdings dargethan 
worden, ein anderer Meister, was schon daraus 
erhellt, ‘dass demselben 1610 ein Kind gebores 
wurde’(s. unten}. Von diesem gleichnamigen, 
vielleicht verwandten Meister ist daher der iltere 
Androuet wol 20 unterscheiden. 

‘Wie bemerkt, ist uns keine bestimmte Nach- 















































Jacques Androuet. 


21 














fickt von Bauwerken erhalten, welche A. aus- 
fibrt bitte. Sicher sind nicht von ihm einige 
Biase von Orleans, die man ihm bisweilen zu- 
eexbrieben, noch die Kirche yon Montargis, 
veh der Ausbau des Grabmals Heinrieh’s 11. zu 
% Denis, das von Prinfaticcio begonnen und 
nJean Bullant fortgesetzt wurde, noch endlich 
r Pont Neuf, der vielmehr ein Werk seines 
Sefen Baptiste ist (s. diesen). Es erscheint 
ederbar, dass der Meister, «ler doch eine Zeit- 
login der Gunst des kiiniglichen Hofes stand, 
tu cer praktischen Thitigkeit filr denselben 
lnm gelangt zu sein scheint; wenigstens fehlen 
fireie solehe alle Zeugnisse, sowol Nachrichten 
ashinterassene Werke. Doch mag dies zum 
Tell die konfessionelle Stellung des Kiinstlers 
scliren; deutlicher aber noch seine ausgebrei- 
tee Thitiekeit als Stecher, auf die er sich schon 
‘euetig beschriinkte (8. I 
Allin, was er als Baumeister gewesen, was 
cals solcher fiir seine Zeit vermocht und gel 
retbat, ethellt mit voller Klatheit aus scinen 
hittonischen Zeichnungen; wobei freilich 
i Ab- 
gm bringen ist, als eg nicht eigene Erfindung, 
te Meisters, sondern Kopie nach Anderen ist. 
Teeh es kommt gemng auf seinen Antheil, um 
itn enter den ersten Architekten der spiiteren 
Ensisance-Epoche seinen Rang anzuwei 
(al dics, sowol was Erfindung,, als Kenntniss 
i Antike und Ktinstlerische Anordaung und 
Yormgebung anlangt; wenn natiirlich auch die 
tareken Formen, die tiberladenen bisweilen 
sbatewerlichen Kompositionen in der besonde- 
a Spieart, welche der frauziisischen Spi 
‘eaistance eigen ist, bei ihm nicht fehlen. In 
oe Werken von_den antiken Triumphbogen 
talden Tempeln (Vorz. No. 30 u. No. 33) zeigt 
‘%L, dass er die klassischen Formen mit Ver- 
ixdsiss und xugleich mit maBvoller Fretheit 
szewenden weiss; dagegen lassen sich daftir 
‘dt, wie Litbke meint, die perspektivischen 
Aaschten (Verz. No. 336) anfiluren, da diese nach 
Crebikopirt sind. Andrerseits bewilhrt er Ubi 
alivea tngemeinen Reichthum von Baugedan- 
tes,sowie ein grosses Geschick inder wirksamen 
Aeeiamng der Bauformen in dor dckorativen 
Weite der Spiit- Renaissance. Dabei laufen 
nines phantastische und wilde Formenspicle 
sit unter. Auch in der Mannigfaltigkeit der 
nadplice erweist sich A. als schiipferischen 
‘est der fir die verschiedenartigsten Zvecke' 
4 Raumbedingungen das Richtige zu treffen 
wis. Ucberhaupt fasst or seine Aufgabe in der 
feteaten Weise; nicht nur fir den Palast, auch 
ft das gewohnliche Wohnhaus zeiehnete et 
Luwirfe von allen Arten und gemiiss allen An- 
‘osicben. Wie er endlich fiir die Ornamentik 
i fruchtbarste Thitigkeit entfaltete, win die 
tang des Meisters als Stecher ergebon. 
Das Bildniss desselben bewabrt das Museum 
‘Ya Orleana; es fst kopirt in der Gobelintapete, 










































































-|der Manier di 





welche sich in der Apollo-Galerie des Louvre 
defindet. 

A. Berty, Les Androuct Ducerceat et leur maison 
du Pré aux Cleres (1549— 1645): Extrait du 
bulletin de la société du protestantisme frangals. 
Nov. et Dé. 1857. 

Lacroix du M 
Paris 1584. p. 175. 
[Notes sur les tableaux de Philostrat 





e, Bibliothdque frangaise. 
Blaise de Vigendre, 
>» Paris 1614. 
ville, Vie 
des plus fameux architectes. — Archives de 
38. V. 10, 13. VI. 307. 312 
Net, Notice historique sur la 
ft les ouvrages de quelques architectes fran- 
gais du XV¢ sidele. Paris 1842. — De Buzon- 
hidres, Histoire atchitecturale de Ia ville d’Or- 
Wans. Orléans 1849. 11, 238—240. — Destatl- 
leur, Notice sur quelques artistes francais, ar- 
des gravours du XVI¢ au 
Sal, Dictionnaire 
(unter Cerceau). — Gazette des Beaux-Arts, 
ML, 117. IV. 75. 141. VEIT. 159. 
Notizen von J. J. Guiffrey. 























I, Andronet als Btechor. 


Androuet's Radirungen sind wie bemerkt fir 
dio Architektur, besonders fiir die Ornamentik 
Renaissancestils von grosser 
Wichtigkcit. Nach Mariette’s Angabe lernte er 
das Kupferstechen bei Etieune Delaulne, der in 
sogenannten »kleinen Meister 
Art des Zeichnens und Stechens 
ist aber von der obengenannten so verschieden 
‘und mit derjenigen des Leonhard Thiry und an- 
derer Meister der »Schule yon Fontainebleau 80 
nahe verwandt, dass leichter zu glauben ist, er 
habe sich hauptstichlich nach den Kupferiitzern 
dieser Schule ausgebildet. Sei o8, dass er durch 
mangelnde Auftrige in der ersten Zeit sciner 
Architektenlanfbalin veranlasst wurde zur Aus- 
Ubung eines ergiebigeren Kunstfachs zu greifon, 
oder dass ihn cinigo glitckliche Versuche im Ra~ 
diren auf den Gedanken brachten, diese Art der 
Vervielfitltigung auf Schriften tiber Baukunst 

nzuwenden, — wir finden ihn kurz vor 1549 
in seiner Vaterstadt Orleans niedergelassen und 
dort1519—1551 mit der Herausgabe seiner ersten 
































auf Architektur beziiglichen Kupferwerke be- 
sehiiftigt. 
antiker Tempel, di 
No. 


Tn dem Vorwort zu einer Sammlung 
r 1550 verdffentlicht (Verz. 
findet sich folgende morkwiirdige Stelle 
ie dumalige kiinstlerische Stellung und 
igkoit: »In friheren aus unserer Werkstatt 
(ex officina nostra) hervorgegangenen Bilchern 
hatte ich verschiedenerlei Mustor antiker Tem- 
pel, mit Triumphbogen und Pyramiden vermischt, 
erscheinen lassen; aber die Werke, die kunftig- 
hin aus unserem Verlag in’s Publikun kommen 
werden, gedonke ich so zu ordnen, dass jeder 
Gattung von Bauten ein bestimmtes und eigenes 
Buch gewidmet sein wird, was mit den Triumph- 
bogen schon geschehen ist, und in einem ande- 
ren Buche sollen allein die Tempel, in einem 
anderen allein die Grabmonumente, in einem 























22 


Tecques Androuet. 




















anderen allein dic Springbrunnen, in einem an- 
deren allein die Kamine, in einem anderen allein 
aio kBniglichen Paliiste, Residenzschlisser und| 
andere derartige Baulichkeiten nach und nach 
abgehandelt wordene. 

Hieraus erhellt: Androuet Ducerceau war 
mats aus cinem Baumeister ein Kupferstecher 
geworden, und hatte aus seiner neuen Kunst efn 
Gewerbe gemacht. Er stand an der Spitzo ciner 
Kupferstecherwerkstatt, mit welcher natirl 
eine Kupferdruckerei verbunden war, und seine 
ersten Gewerbsunternehmungen fanden so viel 
Beifall, dass er an dio Herausgabo zablreicher 
anfsein urapriingliches Kunstfach sich bezichen- 
dor Kupferwerke denken konnto. Er selbst be- 
trieb den Absatz seiner Verlagsartikel, die er itn 

Auslande Bucbhiindiern und anderen 
fsleuten in Auftrag gab, und hei deren 
Ausfithrung er sich vermuthlich dor Hulfearbeit 
von Gesellen bediente. Sie gehiiren nicht immer 
seiner eigenen Erfindung und Komposition an 
Italien, die Niederlande und Deutschland mussten 
unfreiwillig zu den Erseugnissen seiner Ver- 
Jagshandlung beistouern, und die eigentlichen 
Urheber hatten nicht einmal immer die karge 
Bofriedigung und Belohnung, dass sie als solcho 
auf dem Titel namhaft gemacht wurden, 

Ausser viclon Kupferplatten fitr scine der Bau- 
kunst gewidmeten Werke stach Androuet eine 
tiemliche Anzahl mythologischor Stiicko, 
moistens nach italienischen Originalen, Die nach 
dem Meister wit dem Wilrfel kopirten 32 Blittor 
dor »Geschichto der Psychee mildern die Strenge 
der rdmischen Schule, ohne sic allzu sebr in’s 
Manicrirto und Affektirte ausarten zu lassen, 
und die 20 Sticke von der Folge der »Giitter- 
icbschaftene, nach Caraglio, in der Art und 
Weise der Zeichnung nicht so geschmackvoll 
und anmuthig, im Machwork nicht so gediegen 
und meisterhaft als die Originale, stellen sich 
doch durch die Sicherheit und Festigkeit der 
Ausfithrung tther Kopien von gewiihnlicher Sorte. 
Man sicht den Ducereeau'schen Bliittern wol an, 
dass ihnen fremde Kupferstiche 2u Grunde lie- 
gon; doch ist di ht 
50 gross, dass man sie sogleich beim ersten Blick 
auffallend finden sollte: sic sind stets franzi- 
rt, die Manicr der Sebule von Fontainebleau 
immer hervorstechend und wie ein dlinner| 
iss iiber Allos verbreitet. Der Grabstichel 
kommt dabei entweder gar nfeht, oder nur spar- 
sam in Anwendung; der Meister arbeitet durch~ 
wegiit freier, leichterund fliichtigerR di 
verfillt jedoch nicht in wildes und nachl 

ziren. 

Scino Hauptstirke besteht in der Ornamen- 
tik, wo er cine ungewihnliche Zierlichkeit, 
Feinbeit und Leichtigkeit an den Tag legt. Scine 
Radirungen beschrinken sich keineswegs auf 
monumentale Ornamentik bei griaseren und klei- 
ron Bauwerken; er suchte auch den Bedtirf- 





































































nissen soines Zeitalters auf mannigfaltige andere 


Art zu geniigen: er lioferte Muster zu Thiiren, 
Feustera, Karyatiden, Trophiion , Vasen, Ka- 
minen, Kartuschen, Grotesken und anderweitigen 
Ausseluntickuogen der Zimmer, Hituserfassaden 
und Gartenanlagen, nebst einer Senge von Zeich- 
nungen filr Goldschintede, Schlosser, Schreiner, 
Markettirer, Damaszirer, Fliesenlegor, Posi- 
mentirer und andere feine Handwerker. Der 
ganzo Luxus und Reichthum des Dekorations- 
und Schmuckwesens der ausgebildeten 
franalsischen Renaissance spiegelt sich in dic- 
sen Blittern, die als Vorbilder einen entschie- 
denen Einfluss auf die Ornamentik der damaligon 
Architektur und Kunstgewerbsamkeit in Fraak- 
reich austibten. 

Androuet Ducerceau hinterliess als Kupfer- 
litzer eine sebr betriichtliche Anzahl von Werkeu. 
Der Abt Michel von Marolles, einer der frithesten 
und nambaftesten Sammler von Kupfersticheu, 
sagt in seinem Katalog von 1666: der »Druck, 
welchen er von diesem Meister in seiner Samm- 
jung habe, bestche in 4 Binden, die zusammen 
1386 Stileke enthielten; gogenwirtig begreift das 
Ducerecau'sche »Werk« in der grossen Bibliothek 
‘mu Paris? grosse und 14 kleine Folianten. Einige 
‘Titelbliitter seiner architoktonischen Schriften 
und ein Paar von seinen grossen Radirung 
sind mit seinen voll ausgeschriebenen lat 
sirten Namen und Vornamen oder mit den An- 
fangsbuchstaben derselben I. A. D.C. bezeichnet 
jausserdem sotzte er seinen Namen niemals suf 
seine Stileke, und hatte, s0 viel ich weiss, 
besonderes Zeichen, 60 dass sich in seine gesam- 
melten Werke manches ihm nur Untergeschobene 
cingemengt hat. Alle Erzeugnisse seiner Radir- 
nadel sind gegenwirtig in Frankreich von Samu- 
Jern und Kunstfreunden, zumal von Architekten 
tnd Klnstlern verschiedener Dekorationsficl 
sebr gesucht und deshalb schwer zu finden, na- 
mentlich in gutem Zustande. Am seltensten 
trifft man sie in Buchform, weil die frilheren Be- 
sitzer die Blicher zerschnitten, um dic Blitter 
zu anderen in die Mappo zu logen oder bequemer 
zu praktischen Zwecken gebrauchen zu kinnen. 
Seine Hauptstiteke, z. B. die Stadtpliino, warea 
Uberdies von ciner anschnlichen, den Verletzun- 
‘gen besonders ausgesetzten Grisso, und manches 
Exemplar, was noch hiitte gercttet werden 
‘nen, ging aus Unkunde verloren, weil die Schrift- 
steller des Faches bisher den Ducerceau'schen 
Radirungen keine ethebliche Aufmerksamkeit 
sehenkten. 












































Von ihm gestochen 
I, Figtrliche Darstellungen. 

1) Die Vermilung der bl. Jungfrau. Nach Pat- 
megianino. Komposition von wehr als zan- 
zig Figuren. Oben abgerundet. Unton links: 
PRANCISCYS FARMXsIS IXeRNTOR. —Anonymes 
Stibek. H. 459 mill., br. 291 mill 

2) Die Geburt Christi. Links, im Vordergrunde 
ccines verfallenen antiken Tempels, kniet Maria 
und verchrt anbetend das vor thr auf Stroh 











Jacques Androust. 


23 














am Boden Hogende Christuskind, Ueber diosor 
Gruppe schweben zwei Engel. Rechts Ochs und 
Esel an der Krippe; dancten der bi. Joseph, 
Rundes Stick: 191 mill. im Durchmesser. Un- 
dezaichnet. 

2) Die altheldntschen Gottheitem, nimlich Saturn, 
Ops, Jupiter, Juno, Neptun, Thetis, Pluto, Pro 
serpina, Mars, Venus, Apollo, Diana, Merkur, 
Cores, Herkules, Hebe, Bacchus, Ariadne, Vil 
Xan und Minerva, in Nischen sichend abyebil- 
det, mit thren Attributen. Nach Zetchnungen 
von Rosso. Gegenseitige Kopien nach den 
Kupforstichen des J. Caraglio. Folge von 
20 anonymen Sticken, Die Platten sind unten 
rechts numerirt von 1 bis 20. Unter jedem Bl. 
{st eine lateinische Inschrit, 1. 208 millim., 
br. 106 mill, 

















Die Platten sind unten links numerirt, und auf| 
Jedem Bl. stehen im Rande der Titel und 8 Verse 
‘in italientecher Sprache. H. 214 mill., br. 136 
mill. 

Die Originalo dieser Folge sind iusserst sel- 
ten, was, abgeschen von dem Kunstwerth, das 
gemeinschaftlicho Loos aller lasotven Vorstel- 
Jangen Jener Zeit ist, wonach anfangs viel ge- 
fragt wurde, und die’ man spiter zu vernichten 
suchte. Man kannte bisher keine Kopie von die- 
son sGitterliebschaftons. Bartsch , im Peintre- 
Gravear, Band XV, beschrefbt nur 15 Dll, davon, 
‘und benonnt sio thoilwoise ganz falsch; fiir dio 
Sammler und Liebhaber solcher Kuriosititen 
wollen wir daher die Folge erginzen und ein- 
zelne BI, richtiger benennen. Diese Kupferstiche 
lasgen sich freilich nicht niher beschreibon; sie 
sind thellwefse so schmutzig undschamlos behan 
delt, dass ein sittsames Auge sic nicht ohne 
Sehauder ansehen kann, Die darauf vorgestellten 
Gegenstinde sind: 

1) Saturn and Rhea. 

2) Jupiter und Semele, Dieses Stick ist aut 

ie unzilehtigste Art bobandelt 

3) Jupiter und Io. 

4} Soptersormandelt, dex Juno au Gefallen, 

‘fe To in eine Ki 
45) Jupiter, als Schifer gestaltet, Hebt die - 
6) Jupiter, in Gestalt eines Satyrs, Oberrascht 
die Nymphe Diopia. Sehr schamlos kom- 
ponirtes BI. 

7) Neptun und Doris, 

8) Pluto und Proserpina 

9) Mars und Venus. 

10) Venus betrat 

11) Apollo und 

12) Apotlo und ly: 

13) Diana und Ps 

Fassen einen Adler und in 
eine Nymphe. (Jupiter und Antiope) 

14) Merkur und Aglauro, Lotztore liegt in 

unanstindigster Haltung auf einem lett 

15) Bacchus und E 

16) Herkules und Dejantra, 

17) Valkan und Ceres, 

18) Vertumnns und Pomona. 

19) Amor und Psyche 

20) Venus und Amor. 










































5) Die Arbeiten des Herkules. Nach Rosso. Ko- 
ien nach den Kupforstichen des J. Caraglio, 
Folge von sechs anonymen Bil. H. 212 mill., 
br, 176 mill, 

6) Das Leben der Psycho, wie es bel Apulejus bo- 
schricbon ist. Nach Rafael’ s Zeichnungon, dio 
von Meister mit dem Warfel u. von Ago- 
stino Veneziano gestochen warden. Folge 
‘on 32 Bil. Diese Originale sind schlecht ko- 
pirt; Ducerceau's Name findet sich auf kelnom 
Blatt, HH. 193 mill., br. 225 mill, 

7) Demeter. Sie sitzt links auf einem Thron; 
rechts ihr Wagon mit dem Drachengespann. 

Komposition von 18 Figuren, in Form eines 
ses, Anonymes Bl. H. 70 mill., br. 271 mill. 

8) Apollo und die Niobiden. Nach Primatiecto, 
‘Anonymes BI. H, 221 mil., br. 284 mill, 

9) Der Wettgesang der Muson und Pieriden. Nach 
Porino del Vaga. Kopie des Kupterstichs von 
Agostino Veneziano. Anonymes Bl. H. 248, 


























mill., br. 385 mil. 

10) Dio Geburt des Adonis. Reiche Komposition von. 
18 Figuren in einer Landschaft. Anonymes Bl. 
H. 195 mill,, br. 295 mill. 


41) Vertamnus tnd Pomona im Vordergrande einer 
Landschaft. Anonymes Blatt. Hf. 208 mill, br. 
290 mill 

12) Tanzende Nymphen. Sechs Nymphen tanzon 
im Roigen nach dor Musik dreter Satyro, welcho 
io Hirtenfidto blasen. Anonymes BI. ’H. 177 
mill, br. 262 mill. 

43) Amor, stehend und vom Ricken geschen in der 
Mitte des Blattes, schnellt seine Pfetle vom Bo- 
gon auf viele nackte Jinglinge und Madchen, 
dio in wollistigen Goniissen schwelgen. Kom~ 
position von 16 Figuren in einem rierlich ein- 
erahmten Oval. Vorn, links und rechts stehen 
awol nackto Posaunenbliser. Anonymes Blatt, 
Deschrioben von Bartsch bel den ungenannton 
Molstern der Schule von Fontainebleau (Bd. X. 
p. 426, No, 125). H, 220 mill, br. 283 mill. 

414) Persontfkationen sittlicher und unsitticher Za- 
stinde und Eigenschaften, Folge von 43 BIL, 
grisstenthells Wiederholungen von Kupfersti~ 
chen, de in Italien nach den Zelchnungen des 
G. Porta, gen, del Selviati, 

‘erschiedenen Abhandiungen son Doni und An- 
deren als Kupfer beigezebon sind. 8. 

15) Alto Philosophen: Aristippus, Bias, Cebes, 

Gratos, Monedomus, Sokrates, Sokratos der Cy- 

















Reiter sind 
‘Obne Be- 


gefechte; die kimpfend 

6 Sticke in Form von Friesen 
zeichnung. HL. 83 mill, br. 256 mill. 

17) Le Combat d'un chien contro un gentithomme 
‘qui avait tué son malstro, fact A Montargs. 
Figurenrefcho Komposition, Radirt nach elnom 
‘alten Gemildo fiber dem Kamin des grossen 
Stales im Schlosso zu Montargis. Der Titel steht 
‘oben anf der Platte. Welter unten sieht man, 
mitten auf dem Kampfplatz, den Hund, wie ot 
soinen Gognor, don Edelmann, an dot Kehlo 
packt, in Gegenwart einer grossen Anzahl Za- 
Schauer. Anonymes Bl. H. 306i, br. 326:mill. 

16) Kleidertrachten. Manner und Frauen, gekleidet 
nach dor unter Karl IX. In Frankroich tblichen 
Modo. Folge von S anonymen BU. H. 186. 
285 mill., be. 118—145 mil. 

19) Alletici Thiere: Liwe, Blephant, Pferd, Ki 























24 





Jacques Androuet. 





mecl, Hirsch, Reb, Bir, Bichkitzchen, Sebild~ 
krdten, Eidechsen, Scblangen, Affen, ‘Stirche, 
Papageien u. s. ¥. Folge von zehn anonymen 
BI. 4. 


TL, Btadtplane, 

20)Plan von Antwerpen. Oben in der Mitte auf 
einem Schriftbande Hiest_ man: Antverpia in 

mes, seltenes und merkwil 

| qu. Fol, max. H. 334 mill., br. 895, 








von Jerusalem. Unten in der Mitte eines 
breiten Randes die Inschrift: Hierusalem Civi- 
tas, 1543. Nebenan Abbildungen des heiligen 
Grabes und der Kapelle in Betlehem, Anony- 
mes Bl. H. 176 ouil., br. 295 mill 
22) Plan von Lyon. Oben in der Mitto auf einem 
Schriftbande, welches Merkur hilt, steht: La| 
ité de Lyon’ Oben in der Eeke lis 
Zislscho Heichswappen; in der 
Lyoner Stadtwappen , jedes in einem v 
Engeln gebaltenen Kranze. Anonymes Blatt. 
W. 203 mill., br. 739 mill. 
in vier Bll., aus der Vogelper- 
fgenommen, Oben in der Mitte, auf| 
einem Schriftbande, der Titel: La. Ville. Cité . 
Université . de . Pais. Danebon links das fran 
absische Meichswappen; rechts das Pariser Stadt- 
‘wappen. Die vier Ecken sind mit den vier Win- 
den in Gestalt von blasenden Kopfen ausgefallt 
oben links der Ostwind (Subsolanus), rechts der 
Sidwind (Auster); unten links der Nordwind 
(Septentriones), rechts der Westwind (Favo- 
ius), Unten drei verzierte Tafeln mit lsteini- 
schen Inschriften, Anonymes und seltenes Bl., 
in neuester Zelt so gesucht, dass der Preis dafir 
auf 1000 Franken und dariber gestiegen Ist 
qu. Fol, max. H. 668 mill.. br. 508 mill 
24) Plan vom antiken Rom, 6 Bil, Verkleinerte Ko- 
pic des 1565 von dem berihnten Architekten 
Pirro Ligorio. herausgegebenen und dem 
Papst Pius V. gewidmeten Plans. Oben betindet 
sich eine mit Perlenschniiren und Dreischlitzen 
eingofasste lange Tafel, worauf man folgende 
rift lest: Antiquac urbis imago accuratis- 
sime ex votustels monumentets formata. Rechts 
tine Kartusche mit dem Datum 1578; links dlie- 
selbe Kartusche, aber leer. Unten’ in einem 
Rahmen steht geschrieben: Eftigies antiquac 
Roma . ex vestigiis aedifciorum . et ruinarum 
testimonio veterum auctorum fide . numismatum 
monuments aeneis . plumbeis saxeis . toguli- 
risque collecta . atque in hane tabellam tedacta . 
et quam fidelissime compendiosissimeque eri 
potait descripta per XIIIK regiones 
‘bem divisit Imp. Caesar Aug. Grosse 
Blatt. H. 2112 mill, be, 3025 mill, 



















































25) Landschaften. Folge von 24 anonymen Stiicken. 
xl. qu. Fol. 


ILL Arohitektonische Darstellunge: 


6) Petites Vues, Orléans, 1550. 8, Folge von 
24 BIL, mit"Ansichten von Hausern uw. Strassen, 

27) Petites Habitations. Adelige Horrenhiuser. Folge 
von 15 BIL. kl. qu. Pol, 

28) Parterres et compartiments divers pour dresser 








fen plusieurs agréables fagons les Jardins des 
‘grandes et médiocres maisons, 34 Musterblatter 


fr dio Anlage von Ziergirten. Ohne Titel, ‘Text 

und Datum. kl. Fol, 

20) Paliste, Strasten, Stadtthore, Schlosshife, Ga- 
Terlen, Bricken, Kandle, Garten, Wohnhiuser 
in der Stadt und auf dem Lande, Bogenginge, 
Plitze in perspektivischer Ansicht, Folge vo 
28 Bil, Ml, qu. Fol, — Originalseitige Kopien 
Meinerer Dimension nach den Kupferstichen 
des Hans Vredemann De Vries, mit folgen- 
dem Titel: Varle atchitecturae formae : a Joanne 
‘Vrodemanni Vriesio inagno artis bujus studioso- 
rum commodo inventae. Die erste Ausgabe da- 
von erschien ia Verlage des Hieronymus Cock, 
156... (die letzte Zahl ist nicht ausgedriickt), 

80) Antike Tslumphbogen in Rom. Folge vo 
‘nicht numerirten Platten, ohne das Titelblatt 
amit lateinischem Vorwort.’ Orléans 1549, Fol 

‘Zweite Ausgabe mit dem Titel: Jacobi An- 
Arouetii Ducereeau xxx exemple arcutum parti 
ab ipso invents, partim ex yeterum sumpta mo- 
humentis, Aurelise 1549. Fol. 29 Platten. 

31) Jacobi Andronetii De Cercean liber novus, coni- 
plectens maltas et varias omnis ord 
Uiquarum quam modernarum fabricas, Jam rece 
aclitus, Anno: 0.1. Fol. 18 Kupferplatteo. 

1. Die Platten’ sind our im Umriss. radirt, 
ohne Hintergrinde und Nummern. 

UL Die Platten sind schattit, haben Binter- 

grinde und Nummern von 1—18, in der 

Mitte und oben. 

82) Grosse ‘Tempel. Folge von 52 BIL. in Mei- 
nem Folioformat und mit grossen lateinischen 
Anfangsbuchstaben von A—It bezelchnet..Jeder 
Buchstabo enthilt einen Plan, Dureh- 












































schnitt und einen Aufriss; der Buchstabe A 
allein hat zwei Auftisse. Oline Titel, Text und 
Datum, 


33) Tempel mittlerer Grosse. Das Vorwort auf dein 
Titelblatt begingt : Jacobus Androuetius Ducer- 
‘ccau loctoribus S. quoniam apud voteres alio 
strueturae geuere (empla fuerunt aedificata .- 
und schllesst: Valete, et laborem nostrum, ut 
facitis, bene consulite, Aureliae. 1550. 4. 
Platten. 

1, Vor den Inschrifter 
II, Mit den Inschriften und Benennungen der 
abgebildeten Bauwerke. 

34) Kleine Tempel. Folge von 49 BU, mit grossen 
lateinischen Buchstaben von A—S bezeichnet. 
Ohne Titel, Text und Datum. §. 

35) Legons de perspective positive. Paris, M.p.1xxv!. 
KL Fol. 11 BI, Text (Dedikation an Kathari 
yon Mediel und Vorrede mit einbegriffen) und 
60 Kupferplatten, mit rimisehen Ziffern von 
IALX bezoichnet, — Zweite Ausgabo. 1676. 

36) Porspektivische “Ansichten antiker Bauten. 
20 Kupfertafeln, Unter der ersten Tafel liest 
man: Jacobus Androuetius Du Cerceau lectori- 

. Veteri consuetudine institutoque nostro 

secissessssss+ Mistim fuit hoe opus tibt lector 

ingenue edere . >..... continet vonustissimas 
os quata perepectivam nominant vigint figu- 
n flerl potaft accuratissime excusas atque 
expressa$ oe .ee.e-..-. Aurelia, 1551, — 

4, Androuet meldet In diesem »Gruss an die Le- 

sere sehr pomphaft: vorliegendex Werk sei sehr 

sorgsam on ihm ausgcarboitet und beendigt 
worden; sagt aber nicht, dass er es nach dem 

Buche kopirte, welches der italienische Kupfe 

stocher.und “Kunsthindler Michele Crech!, 
















































Jacques Androuet. 























genannt Michel Lucchese, unter dem Titel 
Prospectiva et Antichita di Roma heransgegebe 
hatte. 

37) Petit Traité des eing ordres de colonnes. Paris, 
1593. kL Fol. 2 BM, Text und 12 Kupferiafeln 
Kopirt nach der Abhandlung des deutschen Stein- 
metzen und Formschneiders Hans Blum, Von 

7. Fol. Diese deutsche Ab- 
handiung von den Siulenoninungen fand 2u 
ihrer Zeit allgemeinen Beifall; sie wurde in 
Frankreich, Holland und England abersetzt und. 
nachgestochen, 

ike Monumente, 20 Platten, Fol. Kopirt 

aus dem schinen Holzschnittwetke des I 
Blam: Ein kunstryeh Bich von allerlet Ai 
quiteten, so zum Verstand der fllnff Seulen der 
Architectur gehoerend. Zurich in der Froschow 
by Chrystoffel Froschower. Ohne Jabrzabl, Fol, 

39) Architekturstiicke. 30 BIL. gt, Fol 

40) Architekturstiicke, IIL Sticke auf 30 Platten 
At. Fol. 

41) Arehitekturstiicke, Nach dem Meister mit dee 
Fussangel. 12 BI. Fol. 
42) Coberreste alter Baukunst. 
gen des Leonhard Thiry. Onlé 

13. BUL (das Titelblate mit ein 
Eine zweite Ausgabe mit dem Titel: Jacobus 

Androuetius Ducerceau Lectoribus: 

essem, duodecim fragmenta 

gr. 5. "Der Name des 

einer Platte der Folge vor 


Virgilius Solis machte davon oine 
kebrtectige Koj 


43) Praccipuae aliquot Romanse antiquitatis rai 
‘rum monimenta vivis prospectibus ad veri i 
tationem affabre designata, Verkleinerte Kople 
des ebenso betitelton und 1561 von dem vieen 











3s) 



































toni in Venedig herausgeget 

der Titelblatt eine Folge von 25 BIL. kl. Fol 
In der ersten Ausgabe felt auf dei Titel die 

Jabriabl w.0.ux., die auf dem Titel der 2vel 
ten Ausgabe befindiich ist. 

44) Livre des édifices antiques romains, contenant] 
les ordonnances et desseings des plus signalez 
et principaua bastiments qui se trouvalent A 
ome du temps qu'elle e: a plus grande 
feur: partie desquels bastiments se void encor| 
a présent, lo rest aiant esté ou du tout ou 
partie tuiné. oy. uxxxum, Fol, Titel, 2m 
Blatter Text mit der Dedikation an Monseigneur| 
Messire Jaques de Savoye, duc de Genevois et 
de Nemours, und mit einem Vorwort an dio Le- 
ser; Stadtplan son Rom und 105 Abbildungen 
auf 45 Kupferplatten, 

$a) Livre darchitectu 


Mit 



























Paris. a. 1x. Fol, 
Das Werk erschien zusletch in zwel verséhie~ 
denen Ausgaben, die eine mit franzisischem, 
die andere mit iateinischem Text; es enthalt 
see von 50 verschiedenen Bauten zur Beleh~ 
rung fir Baulustige von kleinem, mittlerem und 
frossem Standes, Titel, 15 unpaginirte Blitter| 
Text und 69 Kupferplatteu, mit romischen Zit- 
feta von I—L bezelchnet. — 2. Auflage, 15 
3. Auflage, 1611. — Dieser erste Band ist 
jig Heinrich IT. von Frankreich gewidmet, 
458) Second Ivrv d'architecture. Paris. 1561. Fol 
Enehien ebenfalls zugleich in franzisischer und 



































scinischer Ausgabe ; enthilt Vorstellungen von 
‘usinen, Dachloken, Thien, Springbrunnen, 
Moser, Kenstler-Lesikon. I. 









brunnen, Pavillons und Grabmonumenten. 
1, ein BL. mit Dedikation an Konig Karl IX. 
ind erliuterndem Text, und 


45¢) Livre W'architecture. Paris. op. 1xx 
inthilt sxerscbiedene Pline und Aut 
Baten fir grosse Herr, Edelleute und andere 
Personen, die auf dem Lande bauen wollen, 
nebst etlichen Entwirfen von Hofraumen, Stal= 
Jen, Zier- und Kichengirten, zum Nutzen und 
Gebrauch fr divienigen, welche sich einen Be- 
gril machen wollen von den datauf 2u verwen- 
denden Kosten ond Ausgabene. Titel ud Dedi~ 
ation an KGnig Heinrich IIT, von Frankreteh, 
26 unpaginiste BU Text und 52 Kupferplatten, 
amit rinisehen Ziffern yon 1—-XXXVIM bezeich- 
net. — 2. Auflage, 1582. — 3. Auflage, 1615. 
— 4. Auflage, 1648. Dieser Band bildet 
des Livre d'architecture, Die 
finden sich sewer beisammen. 
46a) Le premier volumo des plus exeellents Basti 





























ments de France. Paris. x¢.p, rxxv1. Titel und 
Text, § Blatter; 68 Kupt ge. Fol. — 
Dieser erste Theil enthalt die kiniglichen Rest- 





denzschlisser Louvre, Vincennes, Chambord, 
Madrid, ay, Montargis, 
Saint n, La Muctte, und die Privather- 
renhiuser Vallery, Verneuil, Aussy-le- Franc, 
Gaillon, Manne. 

46) Le second volume des plus excellents Basti- 
ments de France. Paris. 0, 2xx1x, Titel und 
Text, 7 BIL, 63 Kupferplatten. gr. Fol. Dieser 
zmelte Band’ begreift die Kiniglichen Residenz~ 
schlisser Blois, Ariboise, Fontainebleau, Villers: 
Cotterets, Charleval, Tuite 
Chenonceaux, und die Privather 
tilly, Anet, Eeouen, Dampierre, Challu 
rogatd, Buty 

Diese belden 





















de bilden ein wichtiges und 

wer dic Bauwerke der franzisi 

sepoche. Jeder Band ist der 

Konig yon Medici gewidmet, welche 
das Werk bei dem Verfassor bostellt und die Her 
ausgabe desselben mit pekuniiron Hulfsmittel 
tuntersitzt hatte. — 2, Auflage, 1607. — 3. Auf- 
lage, Paris, chez Pierre Mariette, 9. .c. xivit 
Mit vorindertem Titel: Livre W’Architecture de 
Jacques Androuet Ducerceau. 

AT) Vier Pariser Ansichtor 

1) Die Fontaine des Innocents. qu. Fol. 

b) Die Bastille und dic neue Tiusergruppe 
zwischen dem Petit-Pont und dem Hotel- 
Diou. Zwei Stiicke auf einem BI. qu. Fol. 

€) Der Pont Saint-Michel, qu. Fol. 

d) Innere Ansicht der grossen Halle des 
stizpalastes. Dieses Stiiek ist unbeendigt; 
dor ganze Schwarm der Prozessirenden, 
Advokaton und Richter, welcher die grosse 
Halle bevdlkert, ist nur leicht anradirt 
qu. Fol. 

‘Wahrscheintich verfertigte Androuet diese vier 
Platten fir den beabsichtigten, aber nicht 20 
Stande gekommenen dritten Thell seiner plus 
excollents Bastiments de France (s. No. 46). 

48) Scblossfassade. Unten links in der Eeke: taco- 
vs ANDROVBTIVS DY CBUCHAY YHCIT AYRBLIAK. 





























1551. qu. Fol. 
49) Schlossfassade. Unten gegen links: 1acomes 
ANDUOVETIVS DY CEHONAY. YROIT, AVRRLIAY. 





1991. qu. Fol. 
4 


Jacques Androuet _—— 











26 


Jaoquos Androuet Ducorceau, 1 





TV. Grotesken, Ornamente, Gerithe oto. 


50) Arabesken oder richtiger Grotesken. Erste Aus 
abo, Orléans, 1550. In 12, — Diese Ausgabe 
Andet man fast nie in ihre urspriinglichen Zu- 
stande, s0 dass man nicht genau welss, wie 
viele Kupferplatten dazu gchiren; Mariette be- 
stimnt sie auf 54. Das Vorwort auf dem Titel- 
Matt Tautet: Jacobus Androuetius Du Cerceau 
Lectoribus, 8, Nihil aliud semper cogitanti ot 
rmollentt mihi, quam ut promissa exolverem 
‘quod testantur satis sopertores nostri. Isbores, 
Guibus vobls lectores candidi, Jam antes frui 
Teuit, visum est Ibrum hune recensare con 
scriptum de eo picturae genore quod (Crottesche) 
vocant Hall in vestram gratiam emittere: eujus 
inventionts partem sibl antiquitas ipsa assumere, 
ppartem meo ure quodammodo vindicare possum, 
Valeto, et nostra seripta vestris ponderibus bone 
vole examinate. Aureliae, 1550. 

‘Zweite Ausgabe, Paris, 1562, In 12. 60Platten, 
Das Vorwort auf dem Titelblatt dieser Ausgabe 
lautet: Leetori. En nostrom tibt denuo prodit 
opus de ludiero picturae genere quod varias 
rerum commiseet species (Groteseam vulgo di 
cunt) multis gurls recehs auctum et locupleta- 
tum. Vale et fruere, Lutetiae, Anno Domini 

362. 1. A. D. C. 

Mariette besass die Kupferplatton diesor A 
gabe und liess eine grosse Anzahl Exemp! 
davon abdrucken, aber ohne das Titelblat. 
tor gelangten sie in den Besitz des K 
Tors Jombort , der einen neuen Abdruck davon 
Neranstaltete’ fir sein Répertotre des artistes 
(Paris, 1764. 2 Bde. ki. Fol. 686 Platten). Der 
Verleger schtieb seinen Namen und seine Adresse 
in eine Kartusche der Zweiten Platte, Der Titel 
lautet: Livre Wornements grotesques. et ara- 
besques; & Paris, chez Jombert, ruc Dauphine. 
Unter der Platte liest man: J. A. Du Cercean 
ny. et se. Die Platten sind 

‘Johann Sidmacher, K 
arnberg, kopria dio Groteshon 
fogta dabat dle Auogete von 1962 xu Grande, 

Obschon Ducercean in seinem Vorwort zur| 
ersten Ausgabe cingesteht, dass das klassische 
Alterthum sich einen Theil der Erfindungen 
ines Werkes bellogen kénne,, sagt or Jedoch zu 
sleich, dass or auf den anderen Theil einiger- 
‘massen mit gutem Recht Anspruch machen dirt. 
Marlette hingegen bebauptet, dio Platten seien 
radirt nach Primaticelo und andern Malern, die 
rit diesem Meister in Fontainebleau arbeiteten, 
‘wo sle jeno Verzierungen beinahe simmtlich in 
den Galerien und Zimmer des dortigen Resi- 
denzichlosses ausfhrien. Dasselbe sagt er von 
der folgenden Sammlung. 

Livre de Grotesques. Paris, 1566. Fol. 2. 
ext und 35 Platten, Man ‘hat davon dreterlei 
Abiriicke: 

Jim erston Abdruck sind Schatten und Tinter- 
sriinde leicht und klar bearbeltet; im zweiten 
sind in allen schattirten Thellen die Schraffirun- 
gen anfgestochen und von schwerfalligem Aus- 
solien. Don letzten Abdruck veranstaltete Jom- 
bert in seinem Répertoire des artistes (1764), 

52) Waffentrophien. 40 Sticke auf 21 Platten, 8. 

'53) Hermen und Karyatiden, 36 Sticke auf 12 Dlit- 
torn. 4. 

54) Harmen, Keryatiden wnd Chiron, 16 Bit 
fer. 4. 




























































51) 

















55) Moboln. 71 Sticke ant 45 Blittomn. kl. Fol 
Ohne ‘Titel und ‘Text. Dio Platten sind un- 
imerirt. — Seltene und sebr gesuchte Bll, In 
jer Sammlung Vivenel waren nur 39, in der 
ntarellt nur 30 Bil, 

56) Vasen. G7 Sticke anf 90 Blittern, 4, 
‘Titel und Text. Kein Blatt ist nomerirt. 

87) Bijoutericartikel: Agraffen, Broschen, Obree- 
hinge, Armbinder, Halsketten, 48 Sticke. 8 
Ohne ‘ite, Text und Datum. 

58) Goldschmiedesticke: Uren, Glesskannen, Heo- 
Kolgetisso, Tvinkgeschirre, ‘Salzfasser, Kelche 
und Patenen, Leuchtor, DreifUsse, Religul 
Dehilter, Tabernakel, Monstranzen, Rauehfasser, 
Splegel us. w. 110 Stiieke auf 56 Blitten, 
bloss im Umriss entworfen. Fol. Ohne Tite, 
‘Text und Datum 

59) Kompositionen fr Ausschmickung des Bodeas 
von Schalen und Sehisseln, 10 runde Sticke. 
Fol. 

60) Medattions und Vorstellungen aus der Mytho- 
logle und Geschichte, 23 rund Sticke auf ver- 
eckigon Kloinen Platten, 12. 

61) Verzicrungen fir das Damasziren der Deleh- 
‘und Degenklingen , zum Aufpressen auf Leder 
an Kistehen, Fatteralen, Degensehelden, Bi- 
chereinbinden u. s, w.," gewdhnlich Nielten 
gonannt. 3 Folgon, Die ersto Folgo hosteht ss 
101 Sticken auf 20 Plation; die rwelto 
12 Sticken anf 12 Platten; dle dritte aus 125 
Sticken auf 44 Platten, 8. und 12, 

62) Muster fir Posamentirerarbeiten. “Auf dem T- 
telblatt Host man: Martinns. Petrus. excudebst. 
Livre contenant passement do moresques tris 
utile & toutes gens exercant Ie dict art en Tan 
1563. 8. 98 Kuprerplatten, 

63) Kompositionen fur das Verzleren der Luxus- 
sechrcincreien mit elngelegtor Arbett oder for dis 
Auslegon der Fassbiden mit) Marmorfiessen 
26 Bil. Ml. Fol. 

1. Ohne Nammern. 
TI. Mit Nummern. 

64) Vignetton und andere Ziersticke. 12 BU. 8. 

65) Muster ffir Russere Gelinder an Fenstern, Man- 
arden us. w. 88 Stiieke, 12. Man nennt sie 
gewihnlich, sber mit Unrecht, »kleine Nelle. 

(66) Schlosserarbeiten: Schlisselschilde, Schiiasel- 
Jieher, Vorschicbriogel, Schubladengriffe, Sehlis- 
sel, Thirklopfer, Schilde und Laternenbalter, 
Bachsendricker. 65 Sticke auf 20 Platten, 4 
Fol 

1, Ohne Titot und Text. 
IT, Mit Mavietto's Adresso auf den Platten. 

67) Livre premier dos fnstraments: mathématiques 
‘et méeaniques, par Jacques Tleston. Das Kiig- 

















Obne 






































liche Privileginm oder dio Drackgenehs 
am Schlusse des Buches lautet 
Yan 1569, le 27m jour de juin, Fol. Bel dieser 





ersten Ausgabe sind allo Kupferplatten yon 
Dueerceau; bel den spiteren Ausgaben befnden 
sich mehrere Platten von René Boyvin. Dieses 
Buch wurde in's Lateinische, Italienische, Spa- 
nische und Deutsche abersetzt. 

E, Kolloff. 


Jacques Androuct Ducercean, derJtin- 
gore, Architekt, oft mit dem Vorigen verweeh- 
selt. Dieser Jacques — und nicht der bertihmte 
Stecher — starb am 11. Sept. 1614. Seine Gat- 
tin, Marin Malaper, dic thm zwei Téehter gobar, 














Jacques Androuet-Ducerceau _ -— 


Paul Androuct-Ducorceau. _ 27 





veckeiatete sich wieder und lebto noch lange 
achiim. Man weiss nicht, in wolehem Grade 
crit dem ilteren Jacques verwanilt war; sicher 
‘var cr ein Glied dieser Familie, 1602 erwarb 
sr ronder Wittwe des Jean Baptiste Androuct 
Treeeeau das Haus, das sich dieser im Pré 
sr Cltes in Paris erbaut hatte. Er wird zu 
je Zeit als Registrator der kiniglichen Bau- 
tm beteiehnet, 
sBerty, die angef, Monographie, 








Jean Baptiste Androuet Ducerccau, 
Antitekt, wurde lange Zeit fir den Sohn des 
Euplertechers Jacques gehalten, withrond ihn 
Yy, der neueste Biograph der Ducerceau, 
‘ilaebr als seinen Neffen ansicht. Zeit der Ge- 
bei sabekannt, +1602. Er war ein Schiiler von 
1hny and gelangte frithzeltig zu einem gowis- 
sa ufo; auch wurde er von Heinrich HJ. zum 
Subrehitekten ernannt. In einem Sehriftstiick 
v0 1585 wird er als “Kammerdiener des genann- 
‘a Kinigs und General-Komuissir der kinigl. 
Rautee bezeichnet, flir welehon Posten cr] 
Fr, Besoldung bezog. Nach Estoile war er 
‘ssgezeichnet in seiner Kunste. Unter dom lotz~ 
1 Vabis weigerte er sich den Protestantismus 
SeuchwOren tnd war gezwungen,, die Flucht 
wemmeifen und sein Vermigen preiszugeben ; 
‘och kehrte er unter Heinrich IV. nach Paris 
‘rick und wurde nun zum Ober-Intendanten 
rkinigl, Bauten ernannt, Er begann 1578 den 
4a dee Pont-Neuf und lioferto die Pliine fitr 
& Sehiisser Charleval und Verneuil. Nach 
{nile erbante er sich »mit grossor Kunst und 
axe ein Haus im Pré sux Cleres in Paris. 
esa Wittwe verkaufte es 1602 an Jacques 
eeean(s. diesen). 

i Retty, wie oben. — Mariette, Abecedario 

te: Archives do Vart frangais, Ul 224. 








_Jesn Androwet Ducerceau, Architekt, 
Sis des Jean Baptiste; Geburts-’ und Todes- 
bir wobekannt. Er wurde von Ludwig XUI. an 
fe Selle des Anton Mestivier zum Hofarchi 
‘dv ermannt und begann am 19. Sept. 163! 
+ Wieleraufbau der Briicke au Change, die 
‘aie Jahre vordem durch Brand zerstirt wor- 
(a: lett wurde diesetbe vollendet. Diese Briicke 
Stetktralich abgetragen, als die neue Briieke 
‘Change erbaut wurde, weleho das Boulevard, 
‘Siastpol mit der Cité verbindet. AlleGebiiudo, 
Grin die Zeit nach 1614 gehiirig dem Ducercea 
Peectrieben werden, wie das Hotel Breton- 
‘Wien in Paris, mflssen als Werke des Jean 
Autrnet betrachtet werden. 

“Betty, wicoben, — Gazette des Beaux-Arts, 


Mu. 159. 

J. I. Guiffeey. 
Paul Androwet-Ducerceau, Gold- 
‘tuicl und Radirer, in der zweiten Hiilfte des 
5 dabch. 2u Paris thiitig, wol cin Verwandter 
‘Jacques und Jean Baptiste. Reynard nennt 
‘den Enkel des Erateren und den Sohn des: 

















Lotzteren, obno aber daftir Griinde anzuflihren 
vielleicht war er der Sohn des Jean. 

Man hat von thm cine betrichtliche Anzahl 
Radirungen mit Ornamenten fiir Bildhauer, Ma 
ler, Goldschmiede, Markettericarbeiter und an- 
dere Kunsthandwerker; sie sind aus der Zeit 
Ludwig's XIV., aber noeh ganz. im Geschmack der 
antikisirenden Renaissanceepocho, haben ind 
sen schon einen merklichen Anflag von dem gri- 
beron Geisto der Kunstrichtung des 17. Jahrh., 
der hier aber nicht schiidlich eingewirkt, son- 
dorn das gehirige MaB gehalten hat. Diese Ver- 
tierungen unterscheiden sich durch breitere und 
fettere Zeichnung und Ausfthrung vortheilhaft 
von der mageren und trockenen Manier, welcho 
die Arbeiten der letzten Radirer aus der Schule 
von Fontainebleau charaktorisirt. 























1) Folge von 6 nicht numerirten BIl. mit Verzie- 
rungen in Pilasterform. Auf dem ersten BI. un- 
ten: Nouveau Liure de Montans, Gravé par Paul 
Androuet Ducerceau, A Parls chés F. do Poilly 
su St. Jacques a l'image St. Benoft auec priul= 
lege du Roy. Jedes der fant anderen BI. hat 
unten links dio Adr.: F. Poilly ex. e. P.R. Die 
Dimensionen weehseln fur die Hohe von 272 bis, 
290 mill., und fiir die Breite yon 152 bis 165, 
Diese Bil. sind in der Zeichnung, Erfindung 
und technischen Behandlung gleich ‘vortreftich, 

2) Folge von 6 mit arabischen Ziffern numerirten 
BIL; Verzierungen in Pilasterform. Aut dem 
ersion Blatt, unten, in der Mitte: 20€ Liure do 
Montan, links: P. A. Ducercoan f.; rochts: 
Ruf St. Jacques a Fimago St. Benoist. F. Poilly 
ex. C. P, R, HL, 275—266 mill, br. 155—165, 
Ebenso trefich radirt und komponirt als die 
‘orhergehende 

3) Folge von 6 nicht numerirten Bll. init Verzie- 
vungen in Pilasterform, 2vol Pilaster auf jedom 
BI, Unter dem orston il. rechts: A Paris Lang- 
Jois rile St. Jacques aa Vietotre. Auce Priuil 
Die anderen 5 BIL. haben unten reckts dleselbe 
Adresse. -H. 295298 mil, br. 180 — 186. 
Diese Folge ist weder mit einem Titel noch mit 
den Kéinstlernamen begleitet, Ant den verschi 
denen Exemplaren, die mit davon zu Gestcht 
kamen, war handsehrifttich angemerkt: Orne~ 
mens des Appartemens dela Reine an viell Louvre 
par lo Sieur Charles Errard. — Far dio genauere 
Kenntlichmachung der 
gende Winke: a) Oben, links, in eine 
sitet eln gefligelter Genius, mit einem Pfeil in 
der linken Hand, rechts steht Amor mit verbun= 
denen Augen, — b) Oben, links, steht die Fama 
mit zwei Trompeten, wovon 

ten, ein weibliches Br 

—o) Inder Mitte, links, 

cine weibliche Herme, mit Weinlanb umrankt; 

rechts zwet _gekreuzte Kécher voll Pfeile. — 

a) In der Mitte, links, cin tanzender Knabe, das 

Haupt mit Laub bekrinzt; rechts eine Vase mit 

Frucht- und Blumenschnur. — ¢) Unten, links, 

ln nackter unger Mann, ede seiner ‘beiden 

inde auf den Kopf eines siizenden Jagdhundes 

esttitet. — £) In der Mitte, links, eine weib- 

liche Hermo, zwe! Blumenstingel haltond; rechts 

t cine beklefdete Frau anf einem Piedestal 
ro 





































































Paul Androuet-Ducerceau. 

















uund hilt mit deiden Hinden die beiden Enden 
inet Blumenguitlande. 

4) Folge vou 12 BIL, mit Verzierungen In Form von 
‘Tafeln und In awei Heften, die Jedes einen be- 
souderen ‘Titel, aber fordaufende Nummera_ von 
1 bis 12 haben, Auf dem ersten BI. folgender 
Titel: Le 16 Liure de Divers Ornemens de 
feuillages, en forme de Panneaux a TVsage de: 

eux qui exercent Te Dessein, juveutez et gra- 
ex pat A. Ducerceau, Im Unterrande: A Paris 
chés F. Pollly rue St. Jacques A Ijmage St. Be- 
holt auee priuilege du Roy. Auf'No. 2. 3.4.5: 
nd 6 unten in der Mitte: F. Polly ex. ©. P. Tk, 

id rechts: A, Ducerceau fecit. Das siebente Bl, 

{Uhet den Titel des aweiten Hictts: Le Second 
Liure de Divers Omemens de fouillage, en forme 
de Panneaux a t'Vsage de Coux qui exereent le 
Dessein, jnventer et graver par A. Ducerccau, 
Ti Unterrande: A. Paris clés F, Pollly rue St. 
‘Jacques A Timage St. Benoist auee Privilege du 
Roy. Die Mittelfelder yon 10 Tafeln enthalten 
ebenso viele Darstellungen aus der Mythe des 
Herkules, die boss im Uinrissradirt sind. 1.185, 
~ 190 anit, br. 255 2 260. 

5) Folge von @ BIL, mit Verzierungen in Form von 
Tafeln. Die BM. sind numerist von 1—6. Aut 
dem esten Bl. folgender Titel: Divers Orne- 
meus de feuillages en forme de Pann 
TVsage de Ceux qui exercent le Desse 
venter et graver par A. Ducereeau. Im Ui 
tande: A Paris chez De Poilly rie’ St. Jacques 
AVjmage St, Henoist asec priuil, du Ktoy. Auf 
den andern BU findet man nur die Adresse de 
Verlegers. Die Mittelfelder det Tafein enthalten 
den Titel, zwel leere Rahmen und deel mytho~ 
logische Darstelungen: Anor und Amphitrito; 
Herkules und Anteus; Apollo und Daphne. 
H. 178 mill, br. 250. 

6) Folge von 6 numerirten BU, mit Verzicrungen 
in Form von Tafeln, In dem mittleren Felde der 
ersten Tafel ist Herkules, we er die menschen- 
frossonden Pfonde des Diomodes tdtet, vorgo- 
stellt; im Unterrande liest manin der Mitte: Liuro 
Ornemans de feuillage Gravé par A. du Ce 




































































links: De Poilly ex. ¢. p. 12; rechts: rie St. 
Jacques a Vimage St, Benoist. H. 176 mill, 
br. 246 mill, — Zweite Tafel: Herkules fingt 





die kerynitische Hindin, als M 
links, die Adresse von F. Poilly. 
wie oben, — Dritte Tafel, im Mittelfelde: zwei 
phantastische Menschenfiguren mit vegetabili- 
schem Unterletd und F! 

rahmen, Unten, link: 








Paul Androuet Ducer- 
eau del. et fecit rechts: De Poilly ex. c. p. 1. 





H. 180 will., br. 242 mill. — Vierte Tafel: 








im Mittelfelde: der Phdnix, seine Jungen mit! 
selnem Blut ernahrend. Unten, rechts: DePoilly 
ex. c. pet H. 210 mill, br. 153 mill, — 


Fuinfte Wate: eine Muschel xvschen evel Poll 
Timer, als Abechlues snes Rankenwerks. Un- 
tenvtin: . A: Dicesen dee foc; rece: 
De’ Pollly ex. co fete Grose. wie olen, — 
Rechate Tafel nv Mittlfldo: Merkle nt den 
‘Acpioln aus dem Garten der tlesperiten. Unten, 
finkes De Polllp exe. pot. i 176 milli. 
pe ‘BIL. mit Ranke rk, Fe 

1) Folge ton 6 I, mit Rankenwerk, in Form von 
? tain; esi unten, recht vou bis 6 noe 
merit) Auf det enien Blt: Livre Ome- 
mont lavonté par Charmeton ot Gra par Dic 























cerceau. Avec Privil. du Roy. Im Unterrande: 
F. Poilly ex. A Paris, rie St. Jacques A image 
St, benoist. Die flint anderen BIL. {Uhren bloss 
die Adresse des Verlegers F. Poilly. H. 150 mill., 
br. 283, 

8) Folge von 6 BU. mit Rankenwerk in Form von 
Friesen oder Rorten. Auf dem ersten BI., in 
einer Kartusche, der Titel: Frises propres pou 
les Orfévres, sculptours, marqueteurs ete. nou- 
vellement Inventées, et Gravées par A. Du Cer- 
eau. Rechts, im Unterrande; A Paris Chez N. 
Langlois, rue St. Jacques 2 Ia Vietoire. ; eben- 
daselbst, links: Fait par Du Cereeau, Die fant 
anderen’ Bil. haben jeder, im Unterrande, den 
Namen des Stechers und die Adresse des Verle- 
gers. Keines der 6 Bll. ist numerist. H. 115. 
120 aill., br. 264 a 270. 

9) Folge von 6 BIL. mit Rankenwerk in Form von 
Friesen, 3 Friese auf Jedem BI. Auf dem ersten 
BL, in'der Mitte, unten in einem Rahmen der 
Titel: Liure de ‘diverses Frises, Inventées et 
gravées par A. Ducerceau, Im Unterrande: A 
Paris chez F. Poilly rue St. Jacques a T'image 
St. Benoist auec Privilege du Roy. Auf den 
andern Bll, nur die Adresse von F, Poilly, Kein 
BL ist numerirt MH. 185—188 mill., br, 280— 
284. 

Bei dieser Folge ist ein BI., wo die Ranken- 
gewinde der drel Friese Liwen, Tiger, Hyinen, 
Panther und andere wilde Thiere enthalten. 

10) Folge yon * BU, mit Rankenwerk in Form von 
Friesen; 3 Friese auf jedem Bl, Unter dem ersten 
BI. Tiest man: Le Second Liure de Frises jnventé 
et gravé par A. Ducerceav. A Paris chés F. 

Poilly rue St. Jacques a Tjmage St. Benoit auec 
inilege du Roy. H. 175 mill., br. 250. — eb 

1e von dieser Folge nur noch ein zweites BI. 
at in der Mitte des Unterrandes dio eben 











































gogobene Verlegeradresse, ist von gloicber Grosse 
‘mit dem vorhergehenden, und zeigt in den Ran- 
kengewinden allerlet Vogel: Taube, Ohreule, 


Adler, Puter, Pfau, Fledermaus, ‘Haushahn, 

Pelikan u. a. . 

? Dll, mit Rankenwerk in Form von 

‘wel Friese auf jedem Bl. Das erste 

Bl. enthalt, oben in einem Kranzo, folgenden 
Titel: Ime ‘Line de diverses Prises Inventées 
ct gravées par Panl Androuet Durercean. Im Un 
terrando: A. Paris chés F. Poilly rue St. Jacques 
ATimage St. Benoit auce privilege du Roy. "Die 
‘rei andern BU, die ich von dieser Folge kenne, 
tragen unten, in der Mitte, die Adresse von 
F, Poilly, und rechts: Ducerceau sculp. H. 180 
anil, be. 248, 

12) Folge son ?Bil,, jedes mit zwei aus Blumen 
‘wid Dlaterranken gebildeten Friesen. Teh kenne 
von dieser Folge vier BIL. Auf dem einen lest 
tan unten, in der Mitte: P. A. Ducerceau f. 
De Poilly ex. eum privil. Rogis rue St. Jacques 
A Timage St. Renoist. Auf dom andern unten, 
echts: De Poilly ex cum pri. Ke, Auf dem 
Gritten unten, links: De Poilly ex e. p. tA 
‘Tom vierten unten, rechts: De Poilly ex . p. t. 
H. 165—172 mil, br, 305—313. 

13) Folge von ? BI," jodes mit drel Friesen, 
‘welchen Kartuschen und Fratzenkipfo- ind 
Mitto angobracht sind. Ich sah davon niur vier 
Blatter. 

1) Drei Frieso; in der Kartusche des obersten 
Frieses ist dic strahlende Sonne (Emblem 
































Paul Androuet-Ducercean. 


29 

















Ludwig's XIV.); darunter befinden sich die 
drei franz. Lilien, und dariiber die franz. 
Konigskrone. Im Unterrande, in der Mitte: 
P_ A. Ducerceau. J. F.; links; F. Pollly 
exend. rue St. Jacques Aijmage St. Henoist, 
©. P. R.A, 192 mill, br. 282, 

1b) Dref Friese mit Rankenverk. In der Mitte 
des untersten Frieses hilt ein Kind mit] 
deiden Handen einen Reif Gber seinem 
Kopfe, Za den Fassen des Kindes: P. A. 
Ducerceau in, fo. Im Unterrande, links 
die Adresse von F. Poilly wie auf’ No. 




















) 


1H. 154 mill, br. 272. 
©) Dret Friese. In der Mitte des _untersten 
Frieses eine Muschel und ein bartiger 





Fratzenkopf, Im Unterrande, links, dic 
Adresse von F. Poilly, wie oben. Ohne 
‘Namen des Stechers. H. 188 mill., br. 278. 

4) Drei Friese. In dem obersten Friese ein 
weiblicher Kopf, mit Laub umgeben. Im 
Unterrande, links, die Adresse von F. Poilly, 
wie oben. Ohne Namen des Stechers. Hoch, 
190 mill., br. 270. 

14) Folge von ? BIL. mit Blumen und Laubgewin- 

dea in Form von Friesen, 

a) Sechs Friese. Unter dem Einfassunj 

in der Mf 


strich, 
A Paris chez N. Langlois rie 
HH. 280 mill, br. 184 
Im Unterrande, links: Fait 
par du Cerecan; rechts: A’ Paris chez 
'N. Langlois rue St. Jacques & la Victoire. 
H. 280 mill, br. 190, 
¢) Acht Friese. Im Unterrando, in der Mitte: 
A Paris chez N. Langlois, rilo St. Jacques. 
H. 280 mill, ‘br. 192. 
15) Btumen- und Rankenwerk in Form von Pila- 




















stern oder senkrechten Friesen, Tm Unterrande, 
In der Mitte: A Paris chez N. Langlois, rie 
St. Jacques. H. 280 mill., br. Gobire| 





‘wel za der vorbergehenden Folgo, 

16) Folge von ? BIL. mit Verzierungen in Form von 
Puastern, auf jedem Bl. 3 Pilaster. 

'8) Auf dem mitderen Pilaster, in einem Kranz, 

ie grossen lateinischen Anfangsbuchstabon 

A.L., deren Schenkel aus Seepterstaben 

gebildet und folgendermaafen  verbunden 


sind a sie haben eine Umgebung 


yon franz. Lillen und scheinen sich 
Ludwig XIV. 2u bezichen (Ludovieus 
Augustus, 2), Unbezeichnet. 1. 263 mill., 
br. 176. 

b) Avf dem ersten Pilaster, links, ein fMite~ 
blasender Faun, in einem achteckigen Rah- 
men, Undezeichnet. H. 268 mill., br. 178. 

‘«) Auf dem ersten Pilaster, links, ein Siulen 

















schaft, umwunden mit’ einer’ Sehnur von 
Blumen 


Frilchten und Blattern, 
270 mill., br. 180, 
17) Zwei Pilaster mit Arabosken. Auf dem einem, 


dem andern, unten , rechts: Ducercean Seulp. 
‘und die Nummer 2." ¥ol. H. 310 mill., br. 88. 
Diese belden BI. gehiren oustreitig zu einer 
Fe 

18) Blumen und Rankenwerk in Form von Pilastern ; 


Unbe- 




















auf jedem BL. vier,Pilaster, zwei grissore und 
zwei kleinere, 
1) Im Unterrande: A Paris chez N. Langlois, 
tue St. Jacques A la Victoire, Aue Pr. 
Gravé par Ducerceau, H. 252 mill., br. 





172, 
b) Im Unterrande, dieselbo Insebrift. H. 269 
tmill., br. 172. 


)Im Unterrande, links, dieselbe Verleger- 
adresse; oben,” rechts: P, A. Ducorcea 
In, Fe.’ H, 273 mill, br. 187, 

4d) Im Unterrande, die beiden Inschriften wie 
‘auf dem vorhergehenden Bl. H. 280 mill., 
br. 187, 

e) Von den zwet grisseron Pilastern bat der 
linke acht Blumengewinde, der rechte, 
unten, eine Vase und oben einen Korb mit 
Blumen. Unbezeichnet, 1, 263 mill., br. 
15, 

1 Blumen- und Rankenwerk in Form yon 
Friesen, vier Friese auf demselben Bl. 
Im Unterrando, links: A Paris chez N. 
Langlois’ me St. Jacques & Ia Victoi 
rechts: P, A, Ducerceau In. Fe. Ul. 
rill, br. 187. 

Diese sechs BI, obwol von verschiedenen 
Dimensfonen, bilden allem Anschein nach 
cine Folge. ” 

19) Zwei Pilaster mit Arabosken, auf demselben 
BI Jeder Pilaster trigt, oben, eine Biste 
zwischen Laub- und Rankenwerk. Unbezetchnet, 
Fol. H. 250 mill,, br. 180, 

420) Zwei Pilaster mit Arabesken, anf demselben 
BI. Der Pilaster zur Rechten zeigt cin Me- 
daillon mit einem Amor, der einen Pfeil vom 
Bogen schnellt, Der Pilaster zur Linken hat 
eine von musikalischen Instrumenten und 2wel 
Fratzonkipfen gebildete Trophie, Unbezeichnet. 

|. M. 192 mill. br. 172. 


























Blumen auf einem BI Unten, links: 
A Paris chez N. Langlois ru St, Jacques a Ia 
Victoire ; reehts: P. A. Ducercean I HL 
172 mill, br, 263. 

22) Lanbwerk, Unbezeichnetes BI. 4. H. 162 
mill, br. 106, 


23) Arabeske von Rankenwerk in Tafelform. Oben, 
in der Mitta, ein welblicher Kopf mit phantasti- 





schem Pflanzenanfputz, Unbozolehnet, H. 176 
rill, br. 285. 
24) Drei’ Friese auf demsolben BI. In dor Mitte 





des obersten Frieses zwel phaulastische Vogel, 
die einen Ring. in thren Schnabeln alten und 
Aleren Sehwinze in Pflanzen ausgehen, Der 
rittelsto Fries enthilt 2wel einander gegentber- 
gestellte Sphinxe und dazwischen eino Blume; 
dler unterste Fries zeigt einen Fratzenkopf. I 
188 mill., br. 261. Unbezeichnetes Bl. 
25) Blumen-) Frueht= und Rankenvwerk in Tafel- 
form. Unbezelchnet. Il. 126 mill, br. 188. 
26) Tafel wit ciner Kartuscho, in welehor der Kampf 
des Herkules mit den Kentauron vorgestelt ist, 
Dloss im Umriss anradirt. H. 153 mill, br. 188. 
Unberelehuetes Bi 

27) Tafel mit Rankenwerk, Unten, tn der Mitt 
‘Noprun anf seinem mit vler Seepferden bespa 
ton Wagen. "Dic Figur des Meerbeherrachers Ist 
loss anradiet. Unbezelchnet. Hl. 142 sil. br. 
215 (Hach einem sehr Deschnittenen Exemplare 
gemesten).. 

28)Das Portal der Kathedrale 2u Reims. Oben: 




















36 


Paul Androust-Ducercoau 

















Loliis 14 Roy de France fut saeré te 7 Juin 1654. 
Unten, aber dem Einfassungsstrich, iinks: 

lays ex.; rochts: du Cercean seulp.” Unter dem 
Kinfassungsstrich: On apporte de VEglise St. 
Remy late, Ampoute dans Notre dame de Rheims. 
pour la ceremonte du Ssere des Roys de France. 
Im Unterrande: Portail de Notre-dame de Rheims, 
H. 390 mill., br. 210. Kin mit der aussersten| 
Feinheit und unsiglichsten Ausfihrlichkelt ra- 
dirtes BI. (nur isn Umriss), um 40 interessante 

als seitdem an dem abgebildeten berdhmt 
Kirchenportal manche Theile sehr baschidigt, 
andero véllig zerstirt worden sind. 


























Koltof: 
Nach Katalogen kommen noch folgende Bll. vor 





29) Folge von 6 BIL, mit Rankenwerk. Auf dem 
1, Bl.: Ornemens & la mode, inventé et gravé 
par Ducerceau. A Paris, cher N. Langlois, rue 





Saint~Jaeques & la Vietoire, auec privilége du. 
roy. Unten auf No. 2: Peint par Le Sueur, 
graué par Ducerceau, Hl. 261 mill., br. 206. 

30) Folge von 6 numerirten BH. mit Laubwerk. 
Rechts oben auf No, 1: NovvmAU LivuR pony} 
dons vonvxvnmntn Fait par Dueercean. Unten: 
‘A vans chez N. Langlois, ro St. Jacques 
a Victotre. Auee priuildge, Br. 220 millim., 
hb, 162, 

31) Folge von 6 numerirten Radirungen mit Ran- 
Kenwerk, Auf dem ersten: Frises propres pour 
les peintres, seulptours, orfivres ete., nouvell 
‘ment inuentées et granéos par P. A. Ducercesu. 
Unten A Paris, chez J. Mariette, rue Saint 























Jacques, avec priuildge da roy. Dr. 288 mill, 
he i8i. 
Auch scheinen die unter No. 16 erwithnten 
BI. sich in einer Folge vereinigt zu finden : 
‘Auf dem 


42) Folge von 6 BIL mit Omamenter 
‘ersten sieht man in elnem Medaitlo 
Unten: A 
. Langlois, rae Saint-Jacques, 2 la 
ati priuilige, I. 272 mill, br. 477. 
8. Catalogue d’Ornements, provenant du 
Cabinet Reynard, 1846.11. — Cabinet San- 
tarell i de Florence. Katalog von 1871. p. 199. 

— Defer, Catalogue général. 1. 1. 

W. Sehmiat, 

Andruzskl. Dmitri Wassiljewitsch An- 
druzski, russischerKupferstecher, empfing seine 
Ausbildung als Schiller des Prof. Utkin in der 
St. Petorsburger Kunstakademio, dio ihm in den 
Areissiger Jahren mehrere Auszeichnungen er- 
theilte. Er stach u. A. flir das im Jahre 1854 
erschionene Prachtwerk : Antiquités du Bosphore 
Cimmérien, gr. Fol., nach Pieard’s Zeiehnungen 

le Tafeln 21 und 26—36. 

5. CGopmunn warepiaaon» Aan ner. Il CoG. ana 
xysom. (Materialien 2uz Gesch. d. K. Akad. @ 
Kinsto zu St. Potersb.), herausgeg. von P. Pe- 
trow, St. Petersb. 1865. II. passim. 

Bi. Dobbert. 

Andry. Frangois-Eliséo Andry, Land- 

schaftsmaler, geb. in Mons (im Hennegau) am 

15, Juni 1813. Er war ein Schiller von Delvaux 

in Brilasel, in welcher Stad¢ or sich bis zu seinem 

‘Tode am 12. Mai 1851 aufhiolt. Auf den Aus- 














stellungen 2u Brilssel von 1936, 1839 und 1842, 


sowie auf denjenigen des Kunstinstituts daselbst 
in den J. 1838 und 1840, endlich anf der in Mons 
4813 waren Werke des Kllnstlera. Er stellte mit 
Vorliebo Gegenden der Maas und aus Luxe 
burg dar. Von seinen Gemilden nennen wir 
Ansicht des Schlosses von Montaigle; Ansicht 
von Ivoir; Ansicht des Schlosses von La Roche 
Alex. Pinchart. 

nde Anoda, spanischer Maler, 
gegen dio Mitte des 16. Jahrh, zu Burgos th 

Er fertigto im J. 1565 mit Juan de Cea die Ma- 
lereien im Kreuzschiff der Kathedrale daselbst 
Ucide Kiinstler erhielten flir diese sowie cinige 
andere dekorative Arbeiten die Summe von 
1700 Maravedis. 









Aneda. 











&, Urkunden im Archiv der Kathodrale von Bor- 


gos. — Coan Bermudez, Diecfonsrio, 





Anelay. Anelay (Anely), englischer Maler 
in der orsten Hilfte des 18. Jahrh. 
Nach ihm gest. von W. Hl, Egleton die 
Nm. 1-4 
1) Rev. J. Bromley, sitzend. Mit Autograph. 4. 
2) Samuel Dunn, Wesleyaner, Geistlicher zu N 
tingham. Mit Autogt. 4 
3) James Everete, Wesleyaner, Prediger zu York, 
Sehriftsteller. Mit Autogr. 4. 
4) Won. Gritnth jun., Wesleyaner, Prediger. Mit 
Autogr. 4. 














W. Engelmann 

Anesi. Paolo Ancsi, Landschaftsmaler und 
Radirer, lebte zu Rom in der ersten Hialfte des 
18, Jahrh. (gob. wahrscheinlich um 1700); et 
Es 


selbst nennt diese Stadt seino Vaterstadt. 
sind wenig Nachrichten von ihm tibertie 
Lanzi gibt vor, in Florenz viele Werke von sci- 
ner Hand geschen zu haben, auch nennt er ihn 
den Lehrer des Franc. Zuccarelli.. Jene Gemilde 
‘waron wol in Privatsainmlungen; tnd wabrschei 
lich hat Anesi einige Zeit in der Hauptstadt vou 
‘Toskana sich aufgehalten und dort gearbeitet: 
doch ist es ein Irithum, wenn ihn Andresen auch 
dort geboren sein lisst. Sicher aber ist, dass er 
in Gemeinschaft mit Antonio Bicchierai und Nic- 
colo Lapiecola in der Villa Albani vor der Ports 
‘Salara in Rout drei Sile mit staftirton Landschaf- 
ten in Freseo bemalt hat; man lest daselbst 
Paolo Anesi fece 1761. Es sind Arbeiten im Gi 
schimack des Locatelli. Auf den Pilastern eines 
anderen Sales malte or Baume mit Vgeln, 
Dio Bilder des Anesi werden oft mit jenen des 
Giovannl Panini vorwochsolt und sind jetzt sel~ 
ten; man trifft deren nur in zwei kleineren der 
bekannten Sammlungen: drei auf Schloss Sagan 
mit der Jabrzahl 1766 und vier kleine Land- 
sehaften in der Galerie Hohenzollern-Hechingen 
zu Lowenberg. Vier ihm zugeschriebene kleine 
Gemillde auf Leinwand, Landschaften mit a 
tiken Baulichkeiton und verschiedenen Figuren, 
wurden 1667 in Amsterdam verkauft {noch er- 
wiht in der Sammlung Lambert ten Kate, 
welche 1776 verkauft wurde); zwei andere 


















































vanien in Paris 1776 in der Versteigerang Blon- 
4 de Gayny um 120 Livres zugeschlagen. 
Inder Sammlung des Joh. Konrad Spengler, die 
159 in Koy mum Verkauf kam, bofan- 
asic mebrere Bleistift- und Bisterzetchnun- 
fearon unserem Kiinstler. 

Lanai, Storia pittoriea. 1. 248, — Vast, Itine- 
ris istruttivo di Roma, 1804. p. 203. —ioet, 
Gators of maamlyst van Sehilderyen, IT 
GI. — Defer, Catalogue général des Ventes 

lignes. Tableau. I. 104, Estampes. I. 70.— 
Barbier de Montault, les Musées ct Gale- 
es de Rome. 1870. pp. 471. 478, 483. 485. 
Nagler, Monoge. 1,497. 

Alter. Pinchart 











You ihm radirt und gestochen 


1-12) Namerirte Folgo von 12. Landschaften: 
Vue vedute Inventate et da Paolo 
Ate, Rome. Dedicate AM Bio 0 Rio Preiic 
TSg.. Cardinale Gioseppe Renato Tmperiall, 
Aum 1725. qu. 4. 

1 Mit den Nen. 
UL Die Nm, entfernt, auf dem Titel 1748. 

N)Landschaft mit Gebiuden, In der Mitte t 
és Mann einen Sack auf dem Ricken; vorne 
Jaks ein Wirthshaus. Bez, Pauolo Anesl fn. ¢ 
qa. 

N)Gekngige Landschaft, mit Gebiuden; im Yor~ 
depunte cin Pluss, "dara ela Ka KL 

landehaft. Anf einer Anbiihe bet einem Banme 
tel Figuren, links zicht ein Mann einen Kabn 
ovoanfwirts. gr. qu. 4. 

ibe Gebirge , -woranit einige Gebiude sich bo- 
fodeo, vom Meete eingesehlossen ; fm Vorg 
sks der Theil eines Kahnes mit zwel Figuren, 
\etalb derselben sinkt die Sonne tn’s Meei 

th gu. Fol, 

Tgliseke Landschatt, vorn in der Mitte: zwel 
stueade Manner, rechts im Grunde ein Hirt mit 
er Sehatheerde. qu. 4 

'Hsineken, Diet. — Le Blane, Manvel. T. 
J.B. Wessely. 
lufso, Jacopo Anfosso, Gemmen- 

‘eceiter von Pavia im 16. Jahrh., von dem sich 

‘ee Werke mehr nachweisen Tassen, der aber 

‘ne Zeit in grossern Anschen gestanden haben 

eeu Er war bei zwei Pipsten, Pius V. und 

Segoe XII, in Gunst, wie wir aus seiner Grab- 

“iit enehen, die uns in einer Briofsammlang 

he 180 erhalten ist. Diesclbe gedenkt anch 

“et Geichicklichkeit im Sehnitt der Edel- 

Srieund berichtet, dass er im Alter von 80 Jah- 

‘im J. 1385 gestorben sei. — Giulanelli cr- 

{Get des Meisters in setnem Werke ther die 

Scopelschucider nicht. 

+ GeGndscbrit bel Bottari, Raccolta di Let- 
‘ere ete, Roma 1754—73. Y. 241. 


























‘anrmo, Conte Ottavio Angarano, 
Hansa von Padua, der in der zwolten Hilfte 
{S17 Jahrh, in Venedig auch als Kitnstler 21 
yreeewissen Anschen kam. Er malte in der 
“ele derCaravaggisten, die man damals wegon| 











ihrer dunklen Firbung und schwirzlichen Sel 
ten Tenebristi nannte. Eine Anbetung der Hir- 
teu war von ihm noch im 18. Jahth. in 8, Daniele 
zu Vonedig. Nach iilteren Nachrichten ist diese 
Darstellung auch von dem Grafen selber radirt; 
allein Bartsch sebreibt diese Radirung nicht ohne 
Grund dem Ginseppe Diamantini 2. 

s Zanett!, Dolla Pittnra Veneziana. Ed. sec 

pp. 494. 719. — IL Ritratto di Venezia, V 

nevia 1704. p. 95. — Fr. Zanotto, Storia della 
Pittura Veneziana. p. 93. 















Nach ihm gestochen 

Anbotung der Hitten (Geburt Christi). Oben ein 

+ Gloria in excelsis Deo. 

dls. 

Ottaras, Angaranus Fa, ot Pinxit. P, exe, Fol. 
Es gibt auch Abdriicke obne P. exc. 

Man hat das sfaciebat« so verstchen wollen, 
dass Angarano das Bl. selber gestochen habe; 
allein es kann damit gemeint sein, dass von A. 
nicht bloss die Malerel, sondern auch dic Erfin- 
dung, dic Komposition herrithre. Bartsch findet 
die Behandiungswoise des Stichs derjenigen dos 
Giuseppe Diamantini so vollkommen gleich, dass 
er nur den letzteren flir den Stecher halten kann. 
B.No. 2. 

Einen Stich des Diamantini hat Angarano auch 
veriffentlicht 

Die Republik von Venedig als weitl. Figur, sitzend, 
zu thren Fissen eine Dogenmitze, ein Liwe 
und cin Fallhorn. Fques Diam®, in, Ottanss, 
‘Angst, Pats#, Vent, Ex, Fol. Ganz ibnlich im 
Stich wie das vorige Bl.; was ebenfalls dagegen 
spricht, dass A. selber dieses gestochen habe. 

s. Zant, Enciclopedia If. rv. 390. —Ieineke 
Dict. —'Bartseh, Peintre-Gravour. XI. 27 
Ottioy, Notices.” — Nagler, Monogr. IV. 
No, 2709. 

* W, Schmidt. 

Ange. Frangois de l’Ange oder Frang. 
VAnge, Mater aus Annecy in Savoyen, geb. 
gogen Ende 1675, + zu Turin 17. April’ 1756. 
Noch als Kind verlor er seinen Vater Cesare 
Amadeo, der gleichfalls Maler war. Den ersten 
Unterricht in der Kunst erhielt er dahor von 
seinem miitterlichen Grossvater André Chevil. 
Er kam dann nach Turin, wo er acht Jahre lang 
Ddesehiiftigt war und es zu einem gewissen An- 
wen brachte, daher er auch Zeichenlehrer der 
Prinzon von Garignano wurde. 1706 begab er 
sich zu seiner weiteron Ausbildung nach Bo- 
logna, wo er als Schiiler des G. M. Crespi ncben 
den Meistern des 16. Jahrh. namentlich die Ca- 
raceisten und vor Allen Franc. Albani studirte, 
Die wenigen Gemillde, welche von seiner Hand 
noch vorkommen, moistens religtdse Daratellun~ 
gen kleineren MaGstabs, zeigen denn auch einen 
nicht ungeschickten Meister im Charakter der 
Bologneser Schule, withrend die hitbschen land- 
schaftlichon Griinde insbesondere an Albant er- 
innern. Noch von Bologna aus versah er Turin 
mit Bildern von sefner Hand; so malte er ftir 8. 
Francesco di Paolo zu einem Mittelbild des Da- 




































niel Sayter die Seitenstiicke mit Heiligen und 
cine Ausgicssung des hl. Geistes fiir den kinigl. 


Palast Rivoli. Er war dann lange fiir dio Mar- 
chesi Lucatteli thitig, die ihn in thr Haus auf- 
genommen hatten. Endlich 1735 trat er in den 
Ofden von 8. Filippo Neri cin und verbrachte 
hier don Rest seines Lebens. Er war Ebronmit- 
glied der Accademia Clementina zu Bologna. — 
Crespi und dor Fuhrer von Bologna (8. unten) 
aithlen seine Werke auf. 
1s. Crespi, Felsina Pittrice. 11. 271—273, — 
G.P. Zanotto, Storla deli? Accademia Clemes 
tina, TL. 331, —'Pitture ete, di Bologna, 1792. 
pp, 11. ML. 187. 220, — Bartoli, Notiza ot 
26. — Lanzi, Storia Pittorica. V. 








Nach seiner Zeichnnng gestochen 
1) Bildnisse der Grafen und Herzoge von Saxoyen. 
Gest. von G. Tasnidre. Fol. 
2) Das Titelbl, fir die Gedichte des Delfino. Gest. 
von B, Picart, 1730, 12. 
4. Heineken, Dict, 





Angel. Philips Angel, Maler, Radirer und 
Schriftateller um die Mitte des 17. Jahrh. xu 
Haarlem, wo er 1639 in die St. Lukaszunft cin- 
geschrieben wurde. In den Akten vom 2. Dez. 
1632 wird or erwihnt als sonderschriftheer+ 
(Vizesekretiir), wozu in der Gildevorsteher Sa- 
lomon de Bray ernannt hatte. Nach der Ueber- 
siedelung von J. de Volder nach Amsterdam 
wurde er den 7. Juni 1643 zum Sekretiir bestellt. 
Nach verschiedenen Registern staminte er von 
Middelburg und vorheiratete sich 1642 mit einem 
Haarlemer Miidchen. Im J. 1642 gab er cine 
Scbrift heraus: Lof der Schilderkonst (tot Ley- 
den ghedruckt by Willem Christiaens, wonende 
by de Academie, Anno 1642), die Houbraken 
(Do groote Schouburgh Il. 4) erwithnt. Das sehr 
sehr seltene Werkchen ist mit einer anonymen 
recht hiisslichon Titelvignetto ausgestattet, dic 
Malerei in quasi klassischer Tracht mit Palotte, 
Pinscln und Malerstock in der einen Hand, die 
andere auf ein architektonisches oder perspek- 
tivisches Gemillde gelehnt. Aus der Widmung 
des Verfassers (an Johan Overbeck) ersicht 
man, dass er diese Abhandlung am letztvergan- 
genen St. Lukastag vorgelesen hatte. In einer 
Bemerkung wird eine zweite Auflage des 
Workes in Aussicht gostellt und dazu gesagt, 
dass er an einem ausgedehmteren Werke der- 
selben Art arbeite. Weder das Eine noch das 
Andere scheint zu Tage gekommen zu sein. 
Dic Vermuthng, A. sei von Haarlem nach 
Leiden ibergesiedelt, beruht allein auf dem Um- 
stande, dass cr dort im J. 1644 Malercien ange- 
Kauft hat, also auf sehr schwachem Boden. Siche- 
rer und atch von grisserem Belang sind die erst 
unlingst im Reichsarchiv des Haag’s entdeckten 
‘Thatsachen. Danach befand sich unser Kiinstler, 
im J. 1646 im Dienste der ostindischen Handels- 
gesellschaft zu Batavia und fm J. 651 an Bord 

















Philips Angel. 





des Fahrzeuges, das den Rathsherrn Joh. Cunius 
als Gesandten ‘an den persischen Hof brachte 
Angel war damals Agent der genannten Gesell- 
schaft. Die Gesandtschaft langte im Dezember 
des Jahres in Persion an, besuchte die berithmtea 
srsepolis und erreichte am 27. Fe- 
Hauptstadt Ispahan, wo Avge! 
seinen Anweisungen zufolge als Haupt des I 
delskomptoirs der Kompagnie anftrat. Es scheint, 
dass or sich in dieser Eigenschaft Mandlungen 1 
Schulden kommen liess, derenwegen er zur Ver- 
antwortung nach Batavia gerufen wurde. Er et- 
fe jedoch, als er den Riickweg mit der 
Gesaudischatt antreten sollte, und man gab ihn 
anheim, den Dienst der Handelsgesellschaft 1 
vorlassen und als Maler in den des Schab's za 
treten oder nach seiner Herstellung zur Verant- 
wortung nach Batavia zuritekzukehren. Er that 
das Erstere und machte im November 1653 einen 
Besuch an dem Hof, wo er cine fiirstliche Klei- 
dung und 6000 Gulden zur Bestreitung seiner 
Kosten, oder, wie er selbst schrieb, fitr ff 
Kleine Bilder’ empfing. Er nahm nun seinea 
Wohnsitz definitiy 2u Ispahan, woselbst er vo 
Zeit zu Zeit fiir den Kaiser und die Grossen des 
Reichs malte und stets fitrstlich belohnt wurde, 
da der Schah selbst malen lernen wollte und un- 
serem Angel sehr gewogen war. Auch der Rei- 
sende J. B. Tavernier nennt zwei hollindische 
Maler, Angel und Lokar, dic den Schah im 
cielmen unterrichtet hatten (Les six Voyages 
de J. B. Tavernier, Ausg. von 1679. I. 562 
Dagegen hatte Angel immer Verdriesslichkeiten 
mit dem Chef der Handelsangelegenheiten der 
Gesellschaft in Persien, der es durchsetzte, 
er doch noch nach Batavia zur Verantwortung 
fiir sein Verfahron zuriickgerufen wurde. Im 
5.1656 dort angelangt, scheint er sich gentigend 
gorechtfortigt zu haben; denn, obschon er doa 
ist der Kompagnie ve i 
gesprochen und bekleideto hicrauf zu Batavia 






















































ausgezeichnet zu haben scheint, da er wiederun 
tur Rechonschaft gezogen und abgesetzt wurde. 
Im Juni 1662 war er noch zu Batavia, kebrte aber 
vielleicht nach den Niederlanden zurtick; dea 


im Haag wurde 1742 cin Gemiilde, 
einigen Vogeln, bez. P. Angel 1 
verkauft. 

Daraus lernen wir zugleich 
soweit kennen, dass er Innenansichten und Stll- 
leben malte, Ein Interieur mit Hithnern wunle 
den 6. Aug. 1777 zu Middelburg und ein Kiichev- 
stiick mit Tépfen, Kesseln und Gemllsen dea 
16. August 1780 ‘daselbst versteigert. Zwei 
andere Bilder sind von Kramm angezcigt: 
Innere eines Bauernhauses mit Stillleben und 
ein Stall mit Vieh und Stillleben, beide im 
J. 1849 zu Leipzig verkauft unter dem Ni- 
men D. Angel, worunter vermuthlich unset 
Maler gemeint war. In der Galeric Snermonit 



















Philips Angel 


——— _ Angelou. 


3 














zu Aachen erwihnt W. Biirger cin Gemilde von 
ihm: Todte Vogel auf einer Tafel mit dem Na- 
men und der Jahreszahl 1650. 


‘Von ihm radirt 
1) Brustb. eines Grelses mit grossem Barte. Links 
oben: P. Angel. 1637. H. 53 mill, br. 50— 
s, Bartsch, Oeuvre de Rembr. I. 179. No. 102. 
— Claussin.’ p. 168. No. 103. 
Dies Bl. kommt auch im blossen Aetzdruck 
‘vor. Es ist im Geschmacke Rembrandt's radirt, 
jedoch kein Metsterwerk. 








2) Bin Bauer, im Grunde Landset 


fee. Kleines Blittchen. 





+. die im Text citirten Werke von H. 
Bartseh, Nagler. — Kramm, De Li 
ete. 1. 18; Aanhangsel. p. 3. —'A. va 
Willigen, Les Artistes de Harlem 1870. p.. 

'T. v. Westrheene u. W, Schmidt, 


Angel. José Ximenes Angel, spani- 
seher Maler zu Toledo vor und um 1700, Schiller 
des Antonio Rubio. Er malte 1692 einen hl. An- 
tonius fiir S. Bartolomé daselbst, und nachdem 
ex 1695 nach dem Tode des Claudio Coello zum 
Maler der Kathedralo von Toledo ernannt wor- 
den war, schmilekte er noch 1706 die Einstedelot 
éer Madonna de los Remedios zu Sonseca mit 
Fresken aus dem Leben der hl. Jungfrau, 

+ Fiorillo, Geschichte der zeichn, Kinste. 1V. 

47. 











Angel. Fray Angel, spanischer Kupferste- 
cher ita 18. Jabrh., Mitglied des religibsen Ordens 
vom bl. Hieronymus. 


‘Von ihm radirt und gestochen 
‘Titetbl. zu: Fray Leon Benito Martin, Historia del 
subterraneo Santuario del Real Monasterio de 
Santa Engracia de Zaragoza, 1737. 
+ D.5.Zapater, Apuntes acerca de Ia escuela 
aragonesa. Madrid 1859, 
Lefort. 
Angelelll. Giuseppe Angelelli, Maler, 
Soha des Romers Pietro Angelelli und der Ca~ 
rolina Grifoni aus Florenz, geb. zu Coimbra in 
Portugal 7. Dez. 1803. Sein Vater, aus einer 
vornehmen und wolhabenden bolognesischen 
Familie stammend, sah sich, da er zu Rom im 
Rufe eines Jakobiners stand, zur Flucht geawun- 
gea. Die Mutter, gleichfalls aus vornchmem 
Hause, besonders fiir Musik begabt und darin 
ser ausgebildet, wurde an don Hof nach L 
toa berufen und dort die Lehrerin einer Tochter 
des KOnigs. Hier vermilte sie sich mit Ange- 
tei 
Die Jugend des Sobnes Giuseppe fel in stiir- 
mische Zeiten: die Eltem gingen 1807 mit der 
portagisischen Knigsfamilie nach Brasilien, hiel- 
tea sich bis 1816 io Peru auf und bereisten dann 
Meyer, Kenstler-Lexitos. IL 





























durch zwei Jahre Frankreich und England. Un- 
ter diesen Umstiinden litt die Erziehung Giu- 
seppe's; als er 1818 nach Florenz kam, konnte 
er kaum spanisch und franzUsisch reden und 
schreiben und noch weniger italienisch , 80 dass 
er der letzteren Sprache, obgleich er spliter fast 


| immer in Toskana lebte, nie ganz miichtig wurde. 


~ Seine Eltern, die nun ihren festen Wohnsitz 
in Florenz nabmen, schickten ihn, da er eine 
grosse Neigung flr die schinen Kitnste zeigte, 
Hin die Zeichenschule der Akademie, wo er als- 
bald grosse Fortschritte machte und bei ver- 
sebiedenen Konkursen den Preis erhielt. Er 
wiire wol einer der besten Schiller des Pietro 
Benvenuti geworden, wenn nicht seine Laufbahn 
eine besondere Richtung genommen hiitt. 

Als niimlich 1827 der Archifolog Rosellint im 


,|Auftrage der Regierung eine Expedition nach 


‘Aegypten (in Verbindung mit jener, welche Prof. 
Champollion Figeae flr dio franzisische Regio 





.|rung) unternahm, wurde A. als Zeichner zum 


Mitglied derselben gewiihlt. Sofort machte or 
sich zu seiner Uebung daran, die igyptischen 
Monumente, welche sich im Florentiner Musoum 
befinden, zu zeichnen, wobei ihm seine unab- 
hiingigo Stellung sohr zu Statten kam. Diese 
Zeichnungen haben durch die treue Wiedergabe 
der Umrisse, das Festhalten des Charakters und 
durch ihre Bestimmtheit einen besonderen Werth. 
Und da Rosellini ihn vor und withrend der Reise 
im Lesen der Hieroglyphen unterrichtete, 60 er- 
warb er sich in dieser Arbeit eine meisterhafte 
Geschicklich} 

Die Dauer der Expedition war nur kurz be- 
messen (vom 31. Juli 1828 bis Januar 1829), die 
Reise selbst weit und beschwerlich, und doch 
bereicherte A. die Sammlung des Roscllini mit 
mebrals 1400 meist kolorirten Zeichnungen. Diese 
Zeichnungen, die er dann fr das Werk des Ro- 
sellini I Monumenti del Eyitto ¢ della Nubia 
fizte, befinden sich zum grissten Theile in den 
Uffizien in Florenz; einige (darunter aqua- 
rellirte Skizzen aus verschiodenen Gegenden 
Acgyptens) besitzt sein Sohn, der Professor An- 
tonio A. 

In seinen Freistunden machte A. die Bildniss- 
skizzen der verdienten Manner, welche an dieser 
Expedition von italienischer und franzUsischer 
Seite Theil nahmen. Von diesen recht gelunge- 
nen Entwilrfen ist das Bildniss Champollion’s in 
cinem Nachraf, den ihm Rosellini widmete, litho- 
graphirt verdffentlicht worden. * 

‘A. hatte den Godanken gefasst, alle diese Por- 
trits in einem Gesammtbilde der Expedition zu 
vereinigen, dessen Schauplatz das Ufer des Nils 
sein sollte, Im Auftrag des Grossherzogs kam 
dies Gemillde zu Stande und wurde 1856 in dem 
Aegyptischen Museum zu Florenz aufgestelit. 
‘Ausser diesem Gemilde vollendete A. auch das 
Bildniss seiner Gemalin, sowie das seinige, wel- 
‘ches jedoch unvollendet biteb. 

Lebhaften und erregbaren Geistes, wio A. war, 

5 






































verlegto er sich auch auf das Studium der ex- 
akton Wissenschaften und versuchte sich nun in 
allerlei Experimenten. So bemithte er sich unab- 


lissig einen neuen Motor au finden und setzte 
dabei sein Vermigen und seine Gesundheit ein, 
Ermlldet durch eine schleichende Brustkrank- 
heit starb er in Floronz am 4. Nov. 1849. 

'. Guglielmo Enrico Saltini, Giuseppe Angelell 

Ricordo biograico. Firenze 1866. 
J. Cavaltuec. 

Angeletti, Pietro Angeletti, Maler zn 
Rom im 18. Jabrh. um 1758 und 1786. Von ihm 
sind einige Frosken in der Galerie und in der 
Villa Borghese: dort Vershnung der Venus und 
Pallas, hier eine Deckenmalerei mit der Fabel 
von Apollo und Daphne. 








‘Nach ihm gestochen 


1) Alox. Borgia, Er2bischof von Firmo 1683— 
1764. Malbfgur im Lebnstuble. P. L, Bom-| 
belli sculp. 1771. Fol 

2V Ala 

von A. Cunego. 4, 

3) Vicarit Christi Urbani Pape VIII. Pedes oscn- 
laturas 8. Joseph a Cupertino sublim{s in acre 

fertur. Pet. Angeletti inv. et del. Pet. Bom- 

belli sculp. sup. lic. 1767. Fol. 

Heineken, Dict. — Zant, Enclel. — Bar- 

dier de Montault, Les Musées et Galeries 

de Rome, p. 360. 493, 

. W. Schmidt. 
Angeletti, Alessandro Angeletti, Radi- 

rer gegen das Ende des 18. Jahrh. 

4 Bl. im: Felice Giorgi, Descrizione Istorica del 
Teatro di Tor di Nona.’ Roma 1795, 8. Gemetn- 
sam mit Tom, Piroli. 

8. Fassli, Neve 





1 de Sol 





iniac. Gest. 








W. Schmidt, 
Angell. Jacopo Pieri Angeli, 
und Arehitekt von Siena um und ‘nach 1400. 
Von ihm wird (1416) urkundlich eine Zeichnung 
erwiihnt, die er nach 1408 zu einem Brunnen auf| 
dem Stadtmarkte zu Siena fertigte und dann 
auch um 2000 Goldgulden ausfihrte (nicht mohr 
‘Auch noch andere Arbeiten von ihm 
dorselben Quelle (1419) genanut. An 
seinen plastischen Figuren wird der heitere Aus- 
druck und die Treffichkeit der Gewandung her- 
vorgehoben, 
5. Della Valle, Lettere Sanesi ete. Il. 163 


Angeli. Ale: ndro Angeli, Bildhauer 
und Giesser zu Ferrara im 15. Jaheh., der jotat 
aur noch urkundlich bekannt ist. Denn mehrere 
Bronzestatuen (der Gekreuzigte, die hh. Maria, 
Johannes ete.), in der Kathedrale daselbst 1499 
aufgestellt, die ihm Ofters zugetheilt worden, 
‘sind nicht von ihm. 


5. L.N. Cittadella, Notizie relative a Ferrara. 
146, 

















Angell, Lodovico Angeli, Maler von Pe- 
rugia um 1481—1506, s, Lodovico, 


_Battista Angeli del Moro. 








Angeli. Dio Angeli (eigentlich Angolo, 
wie sich zwel derselben auf ihren Radirungen 
selbst bezeichnen; doch ist die Lesart Angeli 
mit dem Beinamen del Moro, 
Kiinstlerfamilie von Verona. * 








Battista Angeli dol Moro, der Aclteste 
der Familie, Maler und Kupferstecher daselbst 
in der zweiten Hilfte des 16. Jahrb. ¥on seinen 
Lebensumstiinden ist fast Nichts bekannt, auch 
Geburts- und Todesjahr sind uns nicht tiberli 
fert. Selbst Uber seinen Namen, von dem sich 
verschiedeno Lesarton finden, bleibt cine gewisse 
Unsicherheit. Als Vorname ist bisweilen Gio- 
vanni Battista angegeben; doch heisst er in den 
lteren Quellen immer nur Battista. Seine Ku- 
pferstiche sind gez. Battista del Moro, Batt. detto 
del Moro, Batt. cognomento del Moro, aber auch 
cinmal Battista d'Angolo. Sein Sohn Marco 
nennt sich stets Marco Angolo, und letzteres 
scheint der eigentliche Familienname gewesen 
au sein. Ungenau schreibt Vasari Battista d’Ag- 
nolo (offenbar hielt er dies fiir den Vornamen 
des Vaters), Ridolfi d'Angolo otc.: neuerdings 
wird gew0hnlich d’Angeli angegeben. Den Na- 
‘men del Moro nahm Battista von seinem Schwie- 
gervater an, dem Veroneser Maler Francesco 
‘Torbido gen. il Moro, dessen Erbe er auch war. 
Fillschlich nennen ihn Bartsch Jean Baptiste 
a’ Angeli und Huber (Manuel des Curieux. LHL. 155) 
Angeli del Moro surnommé Torbido. — Auch 
tiber seine Lebenszeit haben wir nur ungefiihre 
Angaben: Vasari berichtet in der zweiten Aus- 
gabe seiner Biographien (1568) nicht bloss vou 
seinen Arbeiten, sondern auch schon von der 
‘Thittigkeit seines Sobnes Marco; Battista war 
also damals zum Mindesten 40 Jahre alt und spii— 
testens Mitte der zwanziger Jahre geboren. Was 
die Zeit seines Todes anlangt, so erwilnt der 
Veroneser Adriano Valerini, sein Zeitgenosse, 
in einem Buche von 1586 (Le Bellezze di Verona. 
p. 103) unter den Verstorbonen einen Battista 
Ambulo detto dal Moro, und os ist sehr wahr- 
scheinlich, dass damit unser Battista Angolo ge- 
meint ist; allerdings milsste er in jenem Jahre 
noch nicht seit lange verstorben scin. Darnach 
ist kaum denkbar, dass sich die Angabe Ber- 
nasconi’s (s. Literatur), das Testamentdes Ktinst— 
lors vom 11. Mai 1610 befinde sich noch im Archiv 
des stidtischen Hospitals zu Florenz, wirklich 
auf unseron Meister beziche; es muss dasselbe 
von einem anderen Meister ihnlichen Namens 
herriihren, Wiire die Annahme richtig, so hiitte 
Battista jedenfalls ein sehr hohes Alter erreicht. 
Da dieser sowol in Konkurrenz mit Paolo Vero- 
nese im Dome zu Mantua als gemeinschaftlich 
mit ihm in einem Palaste zu Murano malte, so 
war er dessen Zeitgenosse und mag wie dieser 
noch innerhalb des 16. Jahrh. gestorben sein. 
Dass er noch nicht 30 Jabr alt aus dem Leben 
geschieden sol, wie auerst Florent le Comto (Ca- 
Dinet des Singularetez ete. Brussolles 1702, IIT. 




















Battista Angeli del Moro. 


35 











252) und nach ihm Andere behauptet, beruht 
‘wabrecheinlich auf einor Verwechslung mit se 
sem Sohne Marco, dessen frilhen ‘Tod dal Pozzo 
meldet. 

Als Vasari fiber den Meister berichtete, hatte 
derselbe seinen Namen schon zu Anschon ge- 
bracht; jener sagt von ihm, er sei so anmut 
im Kolorit und so kundig im Zeichnen gewesen 
dass er seinem Schwiegervater Torbido cher vor- 
ausgeellt als hinter ihm curlickgeblioben sci. 
Vasari nennt ihn Schiller des Torbido, der sich 
selber nach Giorgione gebildet hatte: ‘doch wie 
dberhaupt damals die Veroneser in Venedig ihre 
Sehale vollendeten, so hat auch ohne Zweifel 
Battista in Venedig seine weitere Ausbildung 
eupfangen. Man merkt noch die Einftisse des, 
Moro und Spuren friiherer veroneser Maler, dic. 
dieser noch zeigt; daneben Zige, welche an 
Brusasorei (Domenico Riccio) erinnern; allein’ 
deutlicher ist das Vorbild Paolo Veronese’s, bis 
weilen auch Tizian’s sichtbar. So hat Battista 
als Maler wenlg Eigenthilmliches, er bekundet 
radem die fitichtige dekorutive Manier, welche 
die Venezianer nach der Mitte des 16, Jahrh. 
kemnzeichnet; allein eine anmuthigo Wirkung, 
cine gewisse edie Bewegtheit der Figuren und 
koloristiseher Reiz lassen sich seinen Bildern 
sicht absprechen. Was Kugler von ihm bemerkt 
seine Gemiilde, von einem eigenthtialich starken 
Effekt, seien nicht frei von Uebertreibung, gilt 
snr von einigen derselben. 

Von seinen Werken, deren Vasari erwilhnt, 
baben sich nur wenige erhalten; darunter ein 
Paulus bei Ananias, eine Jugendarbeit des Mei- 
sters in Fresko, die sich friiher fiber der Haupt- 
thre von 8. Eufemia in Verona befand, spi- 
‘er aber mit dem betreffenden Mauerstiick in das 
Innere versetat wurde. Auch von den Malereien, 
welche Ridolfi hinzufigt, sind die meisten ver- 
sehollen oder zu Grunde gegangen. Battista hat| 
in seiner Vaterstadt vielfach Paliisto und Fassa- 
den mit mythologischen und allegorischen Fres 
ken ausgestattet; bekanntlich hat sich von die- 
tem sebiinen Hiiuserschmuck, daran neben Man- 
tua Verona besonders reich war, nur wenig 
erhalten ; aber diese seltenen Reste lassen das 
grosee Geschick dieser Meister flir dekorative 
Malereien, ibren Sinn flir heitere farbige Wir- 
kung und schines Linienspiel der Gestalten noch 
deatlich erkennen. Was sich von Battista noch 
nothdiirftig erhalten vorfindet, stellt ihn nicht] 
unter die letzten dieser Maler. Seine Fresken 
xo den Paliisten der Grafen Canossa (Vasari), 
sowie diejenigen in Helldunkel am Hause der 
Pedemonti, welche Ridolfiausfubhrlich beschreibt, 
Sind ginzlich verschwunden, und gerade solche 
‘umfassende Bilderzyklen hitten von des Mei- 





























ers Vermigen die beste Keuntniss gogebon. 
So haben sich nur Bruchstllcke und einzelne 
Darstellungen an anderen Hiusern erhalten; 
Manches, was davon Persico und Bernasconi auf- 
ubbleu, mag zudem dem Meister nieht angebiren. 


Tnsbesondere sind zu erwithuen : Freskoan einem 
Hause gegentiber dem Palazzo Canossa, das den 
entschiedenen Einfluss Paolo Veronese’s zeigt; 
Darstellung aus der Geschichte Koriolan’s an 
dem Palazzino de’ Bentegodi (No. 2903), wenig- 
stens 1820 noch ziemlich erhalten; zwei grosse 
einfarbige Fresken in 8. Stefano, Lunetten 
liber den Altiren in S, Nazaro ¢ Celso; Madonna 
mit dem Kinde und zwei Heiligen an einer Fas- 
sade bei der Barflisserkirehe (in der Weiso des 
Torbido), zwei Friese in den Hiiusern Sacchetti 
— wo A. fast alle Zimmer mit heiligen und pro- 
fanen Geschichten ausgemalt hatte — und Mu- 
rari und Madonna an einer Fassade in der Strasse 
della Disciplina. 

Battista malte dann Mancherlei in Venedig, 
wo er eine gute Zeit seines Lebons verweilt zu 
haben scheint; wie er dahin gekommen und wie 
lange er daselbst geblieben, wird nicht gemeldet. 
Dort ebenfalls hat er vielfach Hiiuserfassaden 
geschmlickt, aber auch Altartafeln flr Kirchen 
gemalt. Nach Ridolfi und Zanetti war von ihm 
in S. Maria Maggiore ein Hauptbild, Madonna 
zwischen den hh. Johannes und Markus, mit 
Donatoren aus der Familie Marcello in herzog- 
lichen Gewiindern. Dasselbe, jetzt in der Aka- 
demic befindlich, wird von Boschini allerdings 
dem sonst unbekannten Frane. Alberti zuge- 
schrieben und ebenso im Katalog der Akademie 
verzeichnet; doch mag jene iltere Angabe die 
richtige sein. Ein noch erhaltenes Gemiilde in 
8. Giovanni e Paolo schreibt ihm Bernasconi 
mu: Johannes der Evangelist (vielmehr der hl. 
Markus) mit einigen Edellenten, welche See- 
truppen in Sold nohmen. Nach ‘Temanza sind 
von seiner Hand auch die Zeichnungen (mit Ge- 
schichten des hl. Markus) zu den Arazzi, welche 
in 8. Marco zu Venedig die Seitenwiinde des 
Chors bedecken ; doch hiilt Zanetti dieselben fiir 
eine Arbeit des Jacopo Sansovino. — Zu deko- 
rativen Malereien, von denen nur noch wonige 
Spuren erhalten sind, wurde Battista auch nach 
Murano berufen, wo damals Camillo Trovisano 
seinen Palast von den angesehensten Kitnstlern, 
darunter Ales. Vittorin, Paolo Veronese und 
Gio. Batt. Zelotti, schmticken liess, Er malte 
dasolbst insbesondere den Hof (nach Vasari auch 
die Fassade) aus, und zwar in Gemeinsehaft mit 
scinem Sohne Marco; ein Zeugniss daflir, dass 
seine Thiitigkeit zu Venedig in seine 
Jahre fillt. Ein Zimmer scheint er gemeinschaft- 
lich oder in Konkurronz mit Paolo Veronese ge- 
malt zu haben; Moschinj meint 2war, dies habe 
vielmebr Zelotti gethan, aber wabracheinlich ist, 
dass alle drei Ktinstler im Inneren des Palastes 
beschiiftigt geweson. Dass itbrigens A. mit Paolo 
‘Veronese Sfters bei solchem Hituserschmuek in 
der Stadt und im Gebiet Venedig bescbiftigt 
war, meldet uns Seannelli, der den Meister kurz- 
‘wog als »Battista den Schiiler Tizian’sr bezeich- 
net, Doch ist von den dort genannten Malereien 
Nichts mohr erhalten. 























se 





Battista Angeli del Moro. 














Auch in Mantua war Battista thitig, und 
vermuthlich au der Zeit, als er Venodig verlas- 
sen hatte. Vom Kardinal Ercole war er dabin 
mit drel anderen Veronesern berufen worden: 
mit Dom. Riccio (Brusasorci), Paolo Farinato 
und Paolo Veronese. Auch hier trat er mit die~ 
sem, wie schon erwabnt, in Konkurrenz; und in 
der That ist seine biissende Magdalena, im Dom 
zu Mantua noch erhalten, wie wenn er es dem 
Paolo hitte gleich thun wollen, ganz in dessen 
Weise gehalten. 


Die Riickkehr nach Verona, welche wabr- 
scheinlich von Mantua aus erfolgte, fillt wol in 
des Meisters letzte Lebensjahre; seitdem scheint 
er dort wenig mehr gemalt zu haben. Vielleicht 
ist in diese letzte Zeit das schiine noch erhaltene| 
Bild in S. Fermo Maggiore zu setzen: Ma- 
donna mit dem Kinde in den Wolken, unter ihr 
vier Heilige, ansprechend durch den Adel der 
Kpfe und Haltungen und wirksam in der Farbe, 
wenn auch jetzt das Kolorit, offenbar durch 
Nachdunkeln, in’s Schwiirzliche spfelt. — Noch 
ist ein Bild in 8. Pietro in Carnario zu Ve- 
rona zu erwillmen, die vier gekriinten hh, Mi 
tyrer, das vielleicht der fritheren Zeit angehirt, 
sowie eine Altartafel (Jungfrau mit Kind) in der 
Pfarrkirehe in dem bei Verona liegenden Be vi- 
lacqua, Von anderen Gemitlden, deren Ridolfi 
erwiihnt, findet sich keine Spur mehr. 


Vasari berichtet noch, dass Battista viel in 
‘Minjatur malte und rlihmt insbesondere ein Blatt 
mit einem hl. Eustachius, dem Christus zwischen 
den Hirnern einer Hirschkuh erscheint. Es kann 
sonderbar erscheinen, dass ein Maler, der mit 
dekorativem Geschick grosse Wandfiichen 2u 
filllen wusste, auch mit miviaturartigen Darstel- 
Tungen sich abgegeben habe; allein Battista war 
auch Kupferstecher, also an kleine Arbeit und 
feine Ausflihrang gewSbnt. Er war in beiden 
Gattungen der Kunst bewandert: wie ja iiber- 
haupt die Vielseitigkeit bet den Kiinstiern des 
Cinquecento nichts Seltenes war. — Uebrigens 
ssind seine Stiche sehr ungleich und gehdren viel- 
leicht verschiedenen Epochen seines Lebens 
sie sind theils mebr oder weniger frei ra- 
dirt, theils mit dem Grabstichel nachgearbeitet. 
‘Manche Blitter sind ihm irrthiimlich zugeschrie~ 
den. 8. Battista als Stecher. 


s. Vasari, ed. Le Monnier. VI, 108. IX. 184, 
185, IX.'282. XI. 133. — Ridolfl, Le Mar 
viglie dell’ Arte etc. I]. 311—314.—Temanza, 
Vite det pit celebri Architetti ete. 247.—Sean 
nelli, II Microcosmo ete, p. 263.— Zanetti, 
Della Pittura Veneziana. pp. 282. 283, — B. dal 
Poxzo, Le Vite de’ Pittori ete. Veronesi. pp. 
—70 (enthalt nur einen Auszug aus Vasarl und 
Ridold). — Baldinucet, Opere. VII. 546, — 
Moschint, Guida di Venezia, 1. 284. 11, 445. 
— Persico, Descrisione di Verona, I. 70. 185, 
196, 201. 11. 44. 65. 264. — Snsani, Nuovo] 
Prospetto ete. di Mantova, p. 9. — Bern 

Studj ete. pp. 317 — 340, — Kugler, 















































Gesch, der Malerel, 2. Aufl. IT. 64, —Burck- 
hardt, Cleerone. 2. Aufl. pp. 297. 1008. 
Fe. W. Unger ti. J. Meyer. 


Bata Angel a Moro als Scher 
BME, BAL 

Battista’s Stiche sind schr ungleich. Indesser 
liisst sich doch eine gewisse Ordnung festhalten 
indem er niimlich von einer mehr mit dem Grab- 
stichel wirkenden, hiirteren Manier zu der male- 
rischoren Radirung fortschreitet. Seine Bliitter 
tragen nicht don Stempel eines Kupfersteche 
von Fach, indem er die Strichlagen nicht so me- 
thodisch anwendet und abtiint: der Maler ist ir 
ihnen eben nicht zu verkennen. Vasari berich- 
tet: »50 BU. mit verschiedenen und schinet 
Landschaften haben Battista Vicentino (d. bh. 
Pittoni) und Battista del Moro gestochens. Da- 
raus hat man geschlossen, dass er an Pitton't 
Folgen mit Ruinen einen Antheil habe, doch 
sind diese Bil. bloss mit dessen Bezeichnung ver- 
sehen. Wabrscheinlich aber, dass er mit Pittovi 
in Verbindung gekommen war, und vielleicht 
dureh' das Boispicl desselbon sum landachatt- 
lichen Radiren angeregt wurde. Seine Land- 
schaften sind denen Pittoni's verwandt, jedoch 
freier, ‘sind oberfliichlich und dekorativ im 
Sinne der venetianischen Malerei behandelt, 
zeichnen sich aber ifter durch eine gewisse 
grossurtige Komposition aus 


























a) Von ihm gestochen und radirt 
1) Abraham kniet vor den dret Engeln. Rechts 
inten Sarah am Zelte: ruxs viprt wr yNVM 
avouavrr. Fol. Feblt B, und Pass. 
gr. T. No, 1961 
1, Vor wa links uuten am Baumstamm, 
II, Vor Appresso Luca Guarinoni. 
Ohne Grund dem B. Malpizsi oder Mal- 
pucei beigelegt. 
2) Aufflndong des kleinen Moses, Nach Parmeg- 
‘glano. Ohne Bezeichn. kl. Fol, B, 1. 
Dem Batista d'Angolo zugeschrieben, 
stimmt fiir Marco d’Angolo, 
‘A. Meldolla hat “dieselbe Komposition aber 
mit Verinderungen, radirt, 
3) Judith steckt das Haupt des Holofernes 1 
ck. Mit Landschaft. Angeblich nach Gi 
omano. Obne Bereichn. gr. 4. B. 2. 
‘Auch in Braundruck, 
4) Die Geburt Cl 
Gaben darbringen. Nach Parmeggl 
Battista del Moro, Fol. 
‘So heisst es bei Rost 1 und danach bei De 
Angelis I, Sonst ist das BI. nirgends erwibnt. 
5) Flucht der bl. Famille nach Aegypten in ei 
reichen Landschaft, Rechts die untergehende 
Sonne, Unten rechts », x, qu, Fol, Febit 8. 
und Pass, Nagler. 8, 
‘Unrecht von Nagler berweifelt 
6) Rohe auf der Flucht nach "Aegypten in einer 
reichen Landschaft. Angeblich nach Tizian. 
Batis, detto del Moro. qu. Fol, B. 3. 
1. Yor Apud Camosium, 









































Battista Angeli del Moro. 

















7) Das Christkind wird gebadet, Nach Giulio Ro- 
‘mano, MAG. invENT. tL. now, Fol, B. 11. 
1. Yor n. a. dber dem Bette und der Retusche. 
§)H). Familie, dabef eine Heilige und oin hi. 
Bischof, Ohne Bezeichn, Angebl. nach Parmog- 
ffano und dem Angolo zugeschrieben. Xl Fol 





* doctlegs ayn Hele os: lai aten 
alten Stecher (Notis von We 

9)Mi Jangfrau mit dem Kinde auf einem Thron, 
eter ihr Gott Vator und der hl. Geist, zu bei- 
dea Seiten ein Engel. Unten links die hl. Ka- 
‘Marina, rechts Magdalena, Ohne Bezelchn. Fol 
Fallt B. Pass, 38, 

In Weigel's Katalog dor nachgel. Kupferstich- 
somlung eines der grissten Kunstsammlers: 
Deutichlands. III. Lefpz. 1858, No. 1404 be- 
‘cbrieben und dem Battista zugetbeilt, 

10) Fl, Familie mit dem kl. Johannes u, Elisabeth. 
Nich der bl. Familie von Rafael (genannt La 
Peri) in Madrid, jedoch mit verinderter Lané 
waft. (Passavant, Raphael d'Urbin 11. 252.)) 
Uoten links: mAPHARL . vB tx., in der Mitte 
2.x, gegen reebts: BATT. cOGNOMEN TO, 
tai. xouo, Roy. Fol. B. 12. 

L Vor der, Schrift’ und Grabstichelretusche 

Zwischen coaxomun und zo Andet sich 
dem uns vorliegendon Explr. der an- 
scheinende Rest eines Punktos. Vielleicht 
tat man thn zu tilgen gesucht; nfcht un- 
riglich dosshalb, dass cinzelne Abdr. mit 

jem deutlich ausgedriickten Pankte exi- 




















abel dor kl. Jo- 


‘tuanes. Links hinten trocknot dic hl. Elisabeth 
Tice, Bat Ang. del Moo. ol. B10. 
er Gogeaeie aitei 





{)Mui, siteend, mit der Linken das 
‘ed, das sie umarmt, Obne Bezelchn.  Angebl 
ua Patmeggiano’s Zeichnung und von An~ 
blondirt gr. 8. B. 6. Untedeutendes Bl. 

1/BL Familie, HH. Elisabeth Knieend bringt den 
Johannes dem Christkind entgegen. Links 
Linen ein Schafor mit seiner Heerde an cinem 
fuk. Die Exfindung wurde von Manchen dem 
Titian rugeechrieben. Ohne Bereichn,, aber 
tach Bartsch allem Anschein mach vou A. qu, 
Tags 

"yj, Fame, Masia mit dem Kind slit auf einer 
Seiabank, auf der ein Relief; dahinter der Ml. 
Joepb. Links ein Madchen mit einem Vogel, 
‘iter itm ein ‘biriger Mann. Obne Bezelehn 
"3" be, 8” 3% Unbeschrleben, Im Ber 
liner Kabinet dem Angolo beigelegt. (Notis von | 
Waly) 

‘')BL Jungfrau, rechts unter einem Baume sitzend, 
ssf dem SchooBe das Kind, das den von links 
limunerden kl. Johannes umarmt. Dabinter stat 
eM Ellabeti, die Groppe betrachtend ; inks 
fineben eine. Wiek 
Chee Beseichn, He 
saseben. Wien, Albertina. 

'3)ML Jungéran mit dem Kleinen Jesus, der im 

ii, Obst von dem K. Johannes 21 neh- 
‘rm, der von Ellsabeth gehalton wird.» YHCIT 
sm wono v. qu. Fol. B. 9 


























16) Taufe Christi, von dem bl. Johannes a. Taufer. 
1 FROIT DBL KORO v. Kl. Fol. B. 4, 

Radirt und mit dem Stichel vollendet. 

17) Christus am Kreuze, zwischen den beiden Schi- 
cher, Dabel die hi. Jungfrau ote. Figurenreiche 
Komposition. Ohne Bezeicbn. Roy. Fol. B. 5. 

‘Wird dem Angolo zugeschrieben ; nach Bartsch 
aurfte es eine Jugendarbett sein, 

18) Christus am Kreuze, zwischen zwei Engeln 
Unten links Maria, rechts Johannes. Unten gege 
rechts: uavista ‘paNooto, kl. Fol. Fehlt B. 
Pass. 39. 

‘Von KR, Weigel im erwahnten Kataloge von 
1858, No, 1403 als eigenindige Radirung An- 
golo's beschricben. 

19) Die PictA. Christus, Maria und zwei Engel. Batts. 
cognominato del Moro, Fol. Fehlt Bartsch,Pass.40. 

'Es diirfte Abdr, vor dem Namen geben, 

20) Der Leichnam Christi am Fuss des Kreuzes, 
‘on Nicodemus und den hh. Frauen unterstlitzt 
lund beklagt. 6 Figuren. Ohne Zeichen. H. 6” 
6", br. 48”, Wien, Aibertina, Unbeschriel 

21) Grablegung Christ y 
Tinks die hi. Jungfrau von den beiden Marien 
unterstitzt, Ohne Zeichen. H. 6” 7”, br.4"7"", 
Wien, Albertina. Gegenstiick zum vorigen. Zant, 
Enciel. I. 1x. 26, 

22) H) Rochus mit dem Hund; ein Engel erscheint 
‘thm links oben auf Wolken. Links unten Barr 
cooxOMRN . TO DEL MORO, Teehts unten . #3. 
Fol. B. 14. 

Onne Zweifel das BI. No. 6 bei Rost, No. VII 
bei de Angelis. Ohne Namen, sagt dieser; es 
witd also Abdr. sor der Bezelehmung geben. 

‘Im spateren Abdr. findet sich statt ». M.: 
D. n, (Donato oder Domenteo Bertelli?). Vom x 
finden sich noch Spuren, (Aitth. von Wessely.) 

23) HI. Hieronymus, vor seiner Hatie, Neben dem 
‘Tische der Liwe. Rechts auf dem Hiigel ein 
Hirsch, Unten zu den Fissen des Helligen s. . 
gr. qu. 4, FobitB. Le Blanc 15, Nagler, Monogr.1. 
No. 1961. Pass. 41. 

1. Vor Apud Camocium. 

24) Bl, Blschof rubt hn Grabe, unter einem Ma- 
Hlonbild, und zwischen zwei weinenden Engeln, 
Angeblich nach Parmeggiano’s Erfndung. 
Obne Bezeichn., jedoch dem Angolo zugeschrio- 

13, 

25) Dio Matter der bl. Justina, Bernardi 
moneni#, Inuentor (a. b, B, Campi). Bat 
Moro F. Roy. Fol. B. 15. 

1. Vor Donati Rascioti for. 

26) Sibylle, auf Felsen sitzend und scbreibend; nach 
Techts gewendet. Ohne Bezeichn. gr. 4. B. 31 

27) Perseus gibt an Merkur und Pallas die thm ge- 
lichenen Waffen zurlick, Anonymes BI. Wird 
dom A. zugeschricbon und die Erfindung der 
Fr. Primaticeto. kl. qu. Fol. B. 17. 

28) Perseus vermalt sich mit Andromeda. Ohne Re- 
zelchnung und Gegenstiick zum vorigen. KI. qu 
Fol, B. 18, 

28) Das Opfer an Jupiter, dessen Statue auf sinem 

und Mer- 
urs. Ohne Bezeichn. Dic Erfindung wurde 
dem Gul, Komano zugeschrieben; Bartsch aber 

‘laubt ber, dass es von dem Erfinder der beiden 

Norigen Bil, herribre, zu denen es zm gehoren 

scheint. kl qu. Fol. B. 19, 

Simatliche 3 BU. gehiren Eine Kine 
aan, ob jedoch dem Angolo, ist nicht sicher. 






























































38 


Battista Angeli del Moro. 























80) Vulkan arbeltet in seiner Schmlede; hinter fhm 
zur Linken Amor. Ohne Bezeichn., aber dem A. 
augoschricben. ki. Fol, B. 21. 

31) Sitzender trunkener Silen, von Nympho und 
Satyr unterstitt, Ber. ». m. 4, Feblt B. und 
Pass. 

31a) Eine zwischen Biumen sehlafende nackte 
‘Nympho von einem Satyr dberrascht, Armor klet-| 
tert einen schiofen Baum hinauf. Obne Bezelchn 
HW. 4” 9", br. 67 4", Unboschrieben, In Berl 
‘dem Angolo zugeschrloben. (Mth, von Weusely.) 

432) Die vier Jabreszeiten, durch die Bildsiulen der 
Flos, Pomona, des Bacchus und H 
sentirt. Ver, Estas, Autumnus und 
den sich unten an den Statuen, Jul. Rom. am 
Pledestal des Winters. Nach Giulio Romano. 
Oben in der Mitte 8, ¥, gr. qu. Fol. B. 22. 

Die spiteren Abdr. sind ganzlich in der Art 
Bat, Franco's mit dem Stichel retuschirt. 
fagler, Monogr. IV, No. 518, beschreibt 
wahrschoinlich dasselbe BI. Nach seiner Angabe| 
‘yon einem alten Franzosen radirt, Wol eln Irr- 
thum, 

88) Landschaft mit Venus und zwei Licbesgittern. 
Nach dem Meister F. P. (Franc, Parmeg- 
giano?). gr. qu. Fol. Feblt B. und Pass. Le 
Blane 21. Nagler 10. Katal. Sykes. 

‘Angebiich soll im zweiten Druck das Monogr. 
des Angolo vorkommen. 

34) Retche Fluss- und Berglandschaft, in der links 
Moses mit den Gesetzestafeln herabschreitet, 
rechts oben (ott in den Wolken erscheint, Ohne 
Beretchn, H. 7” 2”, br. 10" 8”, Unbeschricben, 
Wien, Alberti 

35) Landsehaft mit Venus und Amor. Zufolge 
Bartsch nach Tizian. Unten auf einem Stein: 

Battista Moro Veronese F. 1562, Gleiche 
Griase wi das vorige. B. 27. 

Bartsch erwihnt nichts von der Bereichn., es 
gibt also Abr. vor dersclbon. 

36) Landschaft mit dem Liebespaar links (Jupiter, 
der eine Nymphe umarmt?), reehts ein Hirt mit 
faut Kihen, Mitte eln Fluss. In der Eeke 
Jinks unten m, 4. H. 6” 1", br. 9” 10", Feblt B. 
Pass. 43, Nagl 

37) Landschaft mit dem Dambirseh. In der Mitte 
unten m. . qu. 4. B. 23. 

38) Landachaft mit grossem Fluss und verschiede- 
non Thieren. Links unten n. s gr. qu. 4. B.24. 

39) Landschaft mit dem sitzenden Hirten tind der, 
Schafherde und zwei Hirsehen am Waldsaum. 

in der Mitte das erste Zeichen. kl. qu. 

It B, und Pass. Nagler 1. No. 1677 

. Links gehen ein Mann und eine 

Frau eine Anhohe herunter. Rechts mebrere 
Figaren und cin von zwei Ochson gezogener| 
Karren, welter hinten eine Stadt an einem 
Flusse. Jedoch von Angole. 
4H. 221 mill, 

41) Landsehatt it er Ki 
einer Frau gemelkt wird 
folge Bartsch nach Ti zi 

























































Ohne Bezcichn, Zu- 
Wd, qu. Fol. B. 25, 
42) Landsehaft mit Kihen, von denen eine von 

‘einem Manne gemelkt wird. Zufolge Bartsch 





ch iner Zelchn. von Tizian, Nicolo Nelli 
oxo. gr. qu. Fol. B. 26, 
TI, Noch mit Batista del moro Ver. F. 
schirt, 
Sollte es 





Retu- 





jeht auch Abdr. vor der Adr, gebon?| 








43) Der grosse Hichenbaum am Strando des Meeres, 





den dle Winde in Form von Kinderkipfen a:- 
blasen. Auf einer Tafel in der Mitte unten 
Firmissima convelli non posse 
Sle sacra» guereus firmis radicibus extat, 
Sieca licet uenti concutiant folla. 
Rechts unten... H. 10", be. 6” 8”. Un- 
besehrieben. 
44—47) Vier Darstellungen, nach Art dor Pasto- 
it Rainen und landlichen Gebinden. In 
it man drel Wa 
offene Thir eines Hanses drei Minner am Tische, 
wol Christus und die JOnger zu Emaus. Act 
einem anderen Bl.: Aprosso Gio, Franc, Cam 
cio, H. 72”, br. 10" 9", 











Diese radirton BIl, ohne Bezeichn. werden in , 


Katal, Malaspina Il. L41 dem Angolo beigeles 
48) Heinrich I. son Frankreich, Halbfgur met 
rochts, HENRICYS . 1. GALLONS . REX. cHBI- 
Links unten Batt® ditto del Mor. 





49) Bildniss eines langbirtigen Generals, Halbt. 
‘in einem Ovale umgeben von allegor, Figures, 
Eine Kartusche unten zeigt Spuren wie ror 
einer ausgoschliffenen Insehr. Obne Bezeicha, 
Scheint das Titelkupfer eines Buches. Auf der 
Rckelte ein ital. Gedicht mit der Aufschrif. 

DIM, LIVI0 CORALDO 
DALOxrao, 
Anfang: So bauer Vanimo puro — — Schluss 
tienlo anco per primo Per bout, 
ahi altri Orsini. HL. 9” 40", br, 6" 9". Unbe- 
schrieben. Wien, Albertina. 

50) Romulus und Remus von der Woltn gesiug. 
11, now .1v, Nach Giulio Romano, Kl. qu. 
Fol. B. 29. 

1. Vor. » anf dem Stein links unten, 

51) Die Vestalin Tuccia beweist thre Keuschbelt. 
‘Ohne Bezeichn., jedoch dem A, zugeschrieben, 
Die Zeichnung wurde dom Parmeg giano odct 
‘dem Bern, Campi beigelegt. 1, Fol. B, 30. 

52) Ein Mann trigt in einer Butte drei seiner Ki- 
der nach rechts. Eines derselben nimmt ihm dea 
Mut vom Kopfe, ein anderes hetzt einen Hund 
mit Ruthen. Spesso al fighinol d'ingiusiar bal- 
danza, da il sostegno del padre ¢ Ia possauiza. — 
Ap. Givan, Fr, Camoeio. Ohne Bezelchn., aber 
dem A. zuerkannt, Die Zelchnung wurde dem 
Tiztan 2ugeschricbon. gr. 4. B. 32, 

53) Der Ruf, eine gefligelte Frau auf einem Globus. 
Links unten die Tugend, rechts das Laster als 
Satyr. Batt®, cognominat, de Moro. Unten im 
Rande Jo son eolel ete. KI. Fol. B. 33. 

54) Der Sieg und der Friede, als weibl. Figuren, 
sich einem Kinde nahend, das zwei weibl. Figu- 
ren in den Armen halten.’ Ohne Bezelehn., aber 
dem Angolo zugeschrieben. qu. Fol. B. 34. 

IL. Links unten B. franco fece hinzugefigt 

55) Der bestochene Richter von der Gerechtigkeit 
‘und Massigung verlasson, Auf einer Tafel Uber 

si ic pretio turpi ete. Auf 

Judicium corraptum. 

Unter den beiden allegor. Figuren: geminae fu- 

siore sorores. Ohne Bezoichn. gr. qu. Fol. B. 35. 

Nach Rechberger von Marco d’Angolo. 
1. Vor den umfassonden Grabstichelarbeiten 
und der Adr.: Clandlj duchet} forms. 
i Holsschaitt tit Kleines Ve 
indorangen. 


56) Die Schlacht. Tm Vordergronde ein Helm. 
‘Theil der Constanti 


































Bin 
seblacht von Rafael. Ra- 





Battista Angoli del Moro 





Giulio Angoli. 39 














dirang. gr- qu. Fol. B. p. 200 und bel Orazlo 

Farinati 6. Pass. p. 180, Rost 4. Do Angelis V. 
1. Vor der Adr. des Camocio, 

IL Mit dieser. 
I, Dieselbe zugelegt. 
Rost No. 4 sagt: Mit den Namen Rafae’s 
1. Battista's und der Adr. des Camocel. Mir 
tunbekannt, ob dies nfcht etwa ein Irr- 
ham. Danach gibe es noch eine Abdrucks- 
zattung. 
it Unrecht einem der beiden Farinati 
sugeschrieben. 

57)Die Nabscbule, Eino Frau untorrichtet jungo 
Midchen, Obne Bezeichn. H. 5” 3", br. 67 11", 
Feit B.'und Pass, (Nolis von Wesvely). 

1. Vor der elngestochenen Jahrzahl 1554. 

58) Allegorie.. Eine Frau, links hinschreitend, or- 
halt sich die Nase mit der Linken und dffuct mit 
der Reehten eine Truhe, aus der Seblangen und 
Geviim kommen, Dabinter links eine andere 
Fra, eine Fackel anzUndend; rechts ein Jugend- 
leher Satyr. Obon der Thicrkrels mit Apolo ete. 
Links unten: 2.0. 9., von Fr. von Bartsch 

















7 
feisen: Zuan Bat, Moro. Diese Bezeichnung 
1st aber fir Angolo fremdartig. H. 14”, br. 89". 
Wien, Hofbibliothek. Dasselbe erwahnt in Wei- 
eT Kunstkatal, No, 19701 und Passav. 42. 

Im spiteren Zustand {st rechts elngestochen : 











Im Dresdener Kabinet werden nach Mitthell 
wen L, Gruner dem Meister noch folgende BIL 
rmeschrieben, die keine Bezoichnung tragen u. 
tel Bartsch felon: 

W/L Johannes, Christus und die Apostel. i. 8. 

(0) Christus heilt den Giehtbrichigen. Relche Kom 
yestion. qu. Fol. 

41) Christus trelbt die Verkiufer aus dem Tempel, 
€.8. 

£2) Christus am Oelberg. gr. 8. 

(869) 7 BIL aus der Passionsgeschichte. gr. 8. 

1H) Die Sibylle (nicht das oben bez. BI.). kl. Fol. 

1) Die Venus des Tizian, Tict*. in. Mit einer un- 
‘éevtichen Jahreszahl. Xl. Fol. 

2)/Neeiden und Tritonen. il. qu. Fol. 

12)Hers, mit Lorbeerkranz, bilt Feder u. Maske. 
‘inter thm Pegasus. 4. qu. Eel. 

W#)DerPriede (2). Ein Jngling #Undet einen Helm 
an, Nisehe. 4. 





Insthamlich ihm zageschrieben: 
1)DieKaryatiden, B. 16, sind von A, Faloone 
10. 
2)Der Tod als Vogelsteller. Roy. qu. Fol. Von 
'. 36 dem A. zuerkannt, ist indessen von G. P. 
Cimeriint, dessen Dedikation es im ersten 
Drocke trigt 


b) Nach ihm gestochen: 
1)Triamph des Kelehes (Sakramentes). Oben dle 
M. Dreialighlt, unten de Apostl, 1976 Ba- 
tista del Moro inuentor. Oriente Coniel! fecit. 
Nicola Valegtj formis. Venet! 
2) Nikolaus; darunter ein Bischof und der bl. 





Antontus. Gaet. Zancon dis. et ine. Kontur- 
stich. In: Raccolta di 60 Stampe della pit colebri 
Pitture di Verona, No. 24. kl. 4. 

3) Venus oder nackte Nymphe, zwischen cinem 
Flussgott und cinem Alten’ sitzend und aus 
Amor's Kacher einen Pfeil nehmend. Links un- 


ten nartora anit, darabor FEUER ML. Fol 


Dieses Monogramm, das aus rAny ruddestehen 
scheint, auf den Angolo selbst zu beziehen, wie 
B, 20, "und die Ungeschicklichkeit des radirten 
‘und mit dem Stichel dbergangenen Bl. durch die 
‘Annahme einer Jugendarbeit zu erkliren, liegt 
kein Grund vor. 

8, Vasari, Bi. LeMonnler.1X.281, — 

Peintre~Graveur. XVI. 173. — Zan, 
UL, passim. — Le Blane, Manuol. — 
Jer, Monogr. passim, haupts. 1. 1960. — Pa 
savant, Peintro-Gravour. VI. 180.— Huber 
u. Kost, Handb, IL. 178. — De Angelis, 
Fortsotzung von Gandellini's Notizie. V. 178, 
= Katal. Winekler. 
Notizen von M. Thausing und L., Gruner. 
W. Schmidt, 

Giulio Angeli (richtiger Angolo) del 
Moro, der Bruder des Vorigen, in veneziani- 
sehen Kirchenregistern und Urkunden bis zum 
J. 1618 verzeichnet, Baumeister, Maler und Bild- 
hauer. Dass er in’ allen drei Kunsten erfahren 
‘gewosen, desson rihmt or sich selber; an cinom 
soiner Bildwerke in 8. Salvatore zu Venedig hat 
cr sich bezeichnet: 1ULIUS MAURUS VERONENSIS 
SCULPTOR PIcTOR ET ARCHITECTUS. Diese etw: 
prablerische Inschrift nimmt sich um s0 seltsa- 
‘mer aus, als hundert Jahre frither die Vereinigung 
der drei Kiinste in Einein Meister gar nichts Sel- 
tenes gewesen. Zudem hat Giulio trotz einer 
gowisson Geschicklichkeit os tiber das Mittel- 
miissige nicht weit hinausgebracht. Er hat tibri- 
gens nur Malereien und Bildwerke hinterlassen ; 
von Bauwerken, welche er ausgeflthrt, ist Nichts 
bekannt. 

In seiner Vaterstadt scheint er kaum gearbel- 
tet zu haben, da sich dort keine Werke von ihm 
finden; er kam wahrscheinlich schon in ganz 
Jjungen Jahren nach Venedig, das der Haupt- 
platz sciner Thiitigkeit war. Wabrscheinlich 
brachto er dasolbst auch den grdssten ‘Thi 
nes Lebens zu. Von seinen Gemiilden finden 
sich noch mehrere in venezianischen Kirchon 
(bemerkenswerth in 8. Fosea auf Torce}!o das 
Altarbild mit dem Martyrium der hl. Fosca; das 
Von Lanzi noch gekannte Bild der vier gekrin- 
ten Miirtyror in $. Apollinare scheint nicht mehr 
‘vorhanden 2u sein). Doch sind dio Malereien im 
Dogenpalast bodoutender, insbesondere das 
‘grosse Bild in Sala del maggior Consiglio: Der 
Papst Alexander IIT. ubergibt dem Dogen in 8. 
Giovanni LateranoFahnen u.s. f. zumGeschenke 
(6. Stiche No. 1). Andere Bilder aus der Dogen- 
geschichte sind in der Sala dello Serutinio. Hier 





rtsch, 
nel 



























zeigt sich wol Geschick, mit bewegten Gruppen 
/grosse Flichen anzuflillen; aber die Zeichnung 


40 Giulio Angeli_—— 

















ist flichtig und manierirt, das Kolorit sehwach 
und die Ausfibrung reizlos. 

Ansprechender sind die plastischon Arbeiten 
des Kiinstlers, der als Bildhauer zu den Ausliiu- 
fern dor Schule des Jacopo Sansovino gehtrt 
‘und von Selvatico als Sebiiler des Girol. Cam- 
pagna betrachtet wird. Sio sind, wenn auch in 
der Manier der Verfallzeit befangen und in der 
Formenbildung oberdlichlich, doch verbiltniss- 
missig einfach und mitunter von einer aumuthi- 
‘gon Bowegtheit. Dies gilt von den beiden Figuren 
der bh. Georg und Steplian in den Seitennischen 
neben dem Hauptportal von 8. Giorgio Mag- 
giore; dieselben sind jedenfalls erst nach 1610 
errichtet, da orst in diesem Jahre die Fassade 
fertig wurde. Ferner yon den drei Statuen Uber 
der einen ThUre der Sala delle quattro porte im 
Dogenpalast (Geheimniss, Fleiss und Treue), 
sowie von den Statuen des Heilands und zweier 
Engel nebst Relief, das den Leichnam Jesu von 
einem Engel gebalten vorstellt, in 8. Stefano 
(Seitenkapelle des Chors). Grdssere Arbeiten 
von ihm hatS. Salvatore aufzuweisen an dem 
Denkmale der Dogen Lorenzo und Girolamo 
Priuli und an demjenigen des Prokurators An- 
droa Dolfino (lotzteres errichtet 1602, mit den 
Statuen des Heilands, der hh. Benedikt und An- 
reas). Das erstere, mit zwei Siulenordnungen, 
enthilt in der oberen die Gestalten der hh. Lau- 
rontius und Hieronymus, in der unteren die Bild- 
nissfiguren der Verstorbenen auf Sarkophagen. 
Auch die Architektur dieses Grabmals soll nach 
Moschini von Giulio herrihren; doch schreibt 
sio dio neue Guida von Vonedig dom Cesare 
Franco au. ist der Kiinstler schwil 
Jene gr°ssen Heiligenfiguren zeigen nur 
hier und die Leere der Verfallzcit. Das Gleiche 
ist der Fall mit seinen Statuen des Auferstande- 
nen (davon eine in 8. Maria del Giglio, mit 
Jener prahlerischen Inschrift, eine andere in S. 
Maria Zobenigo). Ausserdem von ihm noch 
erhalten: das Grabmal des Arates Parisano Ps 
risani in 8. Fantino und einige Bronzestatuet- 
ten in 8. Felice. Endlich hat Giulio einige 
Bildnissbitsten hinterlassen, insbesondere die- 
Jenigen zweier Dogen an der Fassade von § 
Giorgio Maggiore (ausgefiihrt 1618), und 
erweist er sich recht tlchtig, wie denn iberhauy 
allen Bildhauern dieser spiiten Zeit das Bildnis 
die einfache Wiedergabe der Individualitit noch 
am besten’ gelang. 

Aussethalb Venedig’s scheint Giulio nur wenig. 
thiitig gewesen zu sein. Nur in Rovigo befindet 
sich noch ein mit seinem Namen bezeichnetes 
‘Werk: Madonna mit dem Kinde in einer Nische 
in der Loggia pubblica, bez. opvs 1viit MAVRI 
‘VERONE". 

s. Dal Pozzo, Vito dei Pittori ete. Verone 

p. 70. — Zanetti, Della Pittura Venezi 

.. 384. — Moschini, Guida ‘dl Venezia. 1. 

te. Il, 362. 471. — Bartoli, 

. di Rovigo. p. $6, — Selvatico, 







































Sulla Architettura e sulla Scultura in Venezia 
etc. Venezia 1547. pp. 368. 404—407. — Sel- 
vatico e Lazari, Guida di Venezia, passim. 
—Cicogna, Iserizione Veneziane. IV. 354 
402—404. — Bernasconi, Studj ete. p: 340. 
—Burekhardt, Cicerone. 2, Auf. p. 660. 








Nach ihm gestochen: 

1) Papa Alessandro Terzo che dons al Doge ti Sten- 
‘dardi ¢ Trombe nella Chiesa di 8. Giovanni La— 
terano, Nach dem Gemilde im grossen Rathssaal 
des Dogenpalastes. In: Gran Teatro di Venezia. 
ML, Taf, 12. gr. qu. Fol. 





Marco Angeli (richtiger Angolo} del Mor o, 
‘Sohn des Battista del Moro, wie sein Vater, des: 
sen Schiller er auch war, Maler und Kupfer. 
atecher. Wie Uber seinen Namen die gleiche 
Verwirrung wie bei Battista herrscht, so sind 
th ber sein Leben und die Zeit seiner Thii- 
‘keit unrichtige Nachrichten Uberliefert. Nach 
Dal Pozzo soll er in Rom unter Rafael sich aus- 
sgobildot und daselbst in noch jungen, Jahren 
(nach Spiiteren kaum 30 Jabre alt) gestorben 
sein. Unmiglich konnte er Rafael's Schiller sein, 
da er sicher erst nach dessen Tode geboren ist; 
und ob er tiberhaupt in Rom gewesen, ist mehr 
als zweifelhaft. Auch Lanzi sotet scine Thitig— 
keit zu frith, in das J. 1560; vor 1565 lisst sich 
kein Werk von ihm nachweisen, und noch 1585 
‘und 1586 kommen in den Bilchern der Scuola di 
8. Giovanni de’ Battuti zu Murano Zablungen 
fir Arbeiten von seiner Hand vor. Andrerseits 
ist ein Bild, das sich friher in 8. Bartolommeo 
daselbst befand, mit seinem Namen (Marco Moro 
| Veronese) und der Jahrzabl apuxx verschen ; 
woraus also mit Wahrscheinlichkeit erhellt, dass 
er zum Mindesten 16 Jahre lang als Kunstler in 
Venedig beschiiftigt war. Demnach kann er nicht 
jung gestorben sein, und in Rom ist er wahr- 
cheinlich, da sich dort keine Spur seiner Thi? 
tigkeit auffindet, gar nicht geweson. Dio An- 
gabe, dass er dort unter Rafael gearbeitet, mag 
durch eine von ihm gefertigto Kopie, dio sich 
noch im Museum zu Verona befindet, veranlasst 
sein; man gab niimlich dieselbe fruher fr cine 
Kopie nach einem Bilde Rafael’s aus dem Hause 
Canossa aus, in Wahrheit aber ist sie nach einem 
Gemiilde Giulio Romano's, das die Madonna mit 
dom klefnon Johannes vorstellt, wie or Wasser 
her das Jesuskind herabgiesst : wahrscheinlich 
nach der bekannten Madonna della Seodella, die 
sich jetzt in der Dresdener Galerie befindet. 

‘Von seinen Malereien hat sich wenig erhalten ; 
er zeigt sich darin als cinen Nachfolger seines 
Vaters, den er indessen nicht erreichte, Die Bil- 
der zu Verona, deren dal Pozzo gedonkt, sind 
siimmtlich verschollen; in Venedig sind von 
ihm das hi. Abendmahl in 8. Leone, das Bild 
aus 8. Bartolomeo (Darstellung des Paradie- 
ses) in dor Vorrathskammer der Akadomio is bal 
‘eine Kreuzabnahme mit mehreren H in 
8. Stefano auf Murano (ber. Marco Angolo 



































Marco Angeli del Moro. 














(ett del Moro F.), das aber, da es von einem F. 
Maxoli 1733 ibermalt worden, die Hand des 
‘Lisers nicht mehr erkennen lisst. Dass Marco’ 
‘sen Vater bei Wandmalereien in Murano be- 
bdih gewesen, haben wir unter diesem geschen 
= Auch hat Marco wie sein Vater in Miniatar 
‘cult, Fioravanti (8. Literatur) nennt ihn sogar: 
4 besten Mininturmaler Venedig’s (?) und be- 
‘elt rugleich, lass sich der KUnstler viel mit 
suthematischen und perspektivischen Studien’ 
geben babe. — Als Kupferstecher war M. 
serltger als sein Vater in der Ausftihrung. 
‘ae Stche sind gezeichnet: Marco oder Marcho 
4uglo, Mareo A., auch bloss M. A., zuweile 
vt dem Zusatz V. (Veronese) und nur einmal 
sitdem Zusatz : dito del Moro. 

‘Vasari, ed. Le Monier. IX. 184. — Fior: 
anti, Speechio di Scienza. lib. T. eap. 15. 
Dal Pozzo, Le Vite de’ Pittori ete. Veronesi 
#10. — Zanetti, Della Pittura Veneziana, 

— Lanzi,’ Storia Pittorica, 111. 139. 




















Fr. W. Unger. 


‘Marco Angeli del Moro als Badirer, 


Muro del Moro radirte im Stile seines Vaters. 
\u welchen Griinden Renonvier (Des Types et 
és Mniéres des Maitres Graveurs p. 30) be- 
Uusptet, dass Benetto Stefani den Stichen Mar- 
«td Behandlung des Corn. Cort zugefligt und 
‘etadurch verdorben habe, ist mir unbokannt. 
Velkicht liegt hier eine 'Verwechslung vor. 
§ Swiani hatte verschiedene Kompositionen| 
Janos gestochen oder verlegt; einige darunter 
‘age in Monogramm ya vr, das indessen nur! 
{anh Marco Angelo Veronese Inventor erklirt| 
wala kann und nicht auf eigenbiindige Au 

deutet. Bei der Ausfthrung des folge 
‘aVeneichnisses verdanke ich viel don Mi 

won M. Thausing 


ANI. 
LN. 


a) Von ihm radirt 
| Tanfe Christi. Se chi fu senza macula ete. 
Xakco ARoOLO «ITO URL MORO, ¥. ¥. Benedetto 
Seto excode: cum prvilegio. gr. qu. Fol 











4)Piet Christus unter dem Kreuze betrauert, 
Seten den Fossen der Magdalena das. dritto 





in dem Tafelehen. Unten: nortan 
‘mattares wostuas. Esalas 53. Venetiis apud) 
Loam Bertelum. Anno. .uxxu. Fol, 





Felt B. Brulliot 1. 42. Nagler, Monogr. IV. 
No. 1609. Pass. 9. = 





oo 
{)Yemilang der hi. Katharina, Mit dem aweiten 


» Kinetle-Laxikon. 1 








Zeichen M und A. Kopto von Meldolla's Bi, 
nach Parmegs 4. B. 

‘Auf Meldollas BI, steht in thaliches Zei- 

‘Ob tick dee cbige Zaichen wirklich suf 

le, ese. eer ao ait vile atin 

‘reich schreitt es dom Angolo 3 


af 
, dem dio tiburtinisehe Sibylle die Er- 
weinung der Madonna mit dem Kinde in den 
Wolken zeigt. Manco a. v. ¥. qu, Fol. B. 3. 

























Darstellang, 


138) als anonyme Bi 








iochen. 
5) Jupiter eine Nympho umarmend. Tal fa 1a mia 
Delta ete, Mareo Angolo F. 1565. Kl. Fol. B. 4. 
‘und Venus nebst Amor in oiner Grotte. 

jalon: M. A. i. 





7) Triumph Neptun’s. anc . axooto . v. ¥, 
FriesfOrmig. qu. Fol. B. 7. 

8) Herkules, die Lydra tadtend. Ohne Bezeichn. 
Ki. qu. Fol. B. 6. 

9) Der Liebes Janchen wurde die Kr- 
Andung dem Tizian zugescbrieben. Quest’ & 
il Giardin del uago Dio d’Amore ete. Obne Ber. 
Fol. B.8. 

I. Vor den Versen. 









10) mauver. 10ANtS D VALBTA MAGNS MAGISTER HR 
LigIoNis. HimRosOLIMITANA. Nach Tizian. 
Brustbild. Prof nach links in achteckiger Ein 
fassung. Elpis Eros Pistis mibt nunc eaput ecco 
coronant 1565. Links unten: ferando berte (a. b. 





bertell), veehts: sancno gr. 4. Felt B, 
tas, 

1. 1OANES D VALKTA MAGNS. MAGISTER HosP'- 
faaus wrenoeouertawo, Eiple Eros Psi 
mmaitum caput eee coronalt nb tx¥. 
Ebenals tie Fe Detalls Adt: und dem 








Kiinstlernamen. 
IL, Besehrieben. 

ople von M. Rota. B. 100. 
Folgende BIL, Bozeiehu. sind und 





bei Bartsch foblen, werden nach Mittheil. von 
L. Gruner ihm im Dresdener Kabinet zuge- 
schrieben. 
11) Bl. Familie. &1. qu. Fol. 
12) Erziehung des Jupiter. 16. 
13) Neptun auf dem Mecre, mit 
sitter, Amorinen u. s. w. Fol. 
14)Persous bel der enthaupteton Gorgo. Kl. Fol 
15) Die junge Frau im Nachen, zu der ein 
+ “"Sklave ein Kind bringt, Wol Danae und 
der Kleine Persous, von Acrisius 
fetzt. kl. qu. Fol 
Di 





0 Meer 









ooh 
ol nicht von Mateo. 
16) Grosse Landsehaft mit der nackten Venus 
und Adonis, der an ihrer Seite rubt. gr. 





wibnto Blatt, 
6 


42 


Marco Angeli del Moro. 











'b) Nach ihm gostochen : 


1) Dio Anbetung der Hirten. Magno Puer ote. 
MANCO ANGYLO DAL MONO VRRONR IXVR. — 0. 0, 
¥. (dh. G. Osello Fecit). — Rome 1585. gr. 
Fol. 

Im zweiten Druck finden sich dio Buchstaben 
St. F. statt a. 0. x., dio viellefcht Stefani For- 
mis bedeuten solien, 

2) Anbetung der Hirten. Auf einem Stein 1581, 
@arunter Marco dil moro inuentor. gr. Fol. 
Dresden. 

‘twa das zwoifethafte BI. von Ag. Caracci, 
das Bartsch No, 9 beschreibt? In. spiteren| 
Drucken scheint der Name des Moro unterdriickt| 
und daffr a. c. elngefigt worden 2u sein. 

3) Anbetung der hi. drei Kénige. Marco dil moro 
Inuentor. Lucae Bertelli formis, Gest. von Ag. 
Caracek. gr. Fol. B. 10. 

Es gibt Abdriicke obne den Namen des Moro. 
Heineken, 

4) HL. Familie unter einem Zeltdache, Marla mit 

dem Kinde, dem der kl. Johannes eine 
Birne darbietet; dio hi. Hlisabeth kulet. 
Marco del Moro inuentor. Gest. von 
Stefani. gr. Fol. 

48) — Dass. Radirt von Angelo Falcone. gr. 4. 
B.7. 

5) Hl. Familie, in einer Landschaft vor einem Ge- 
biude. Dic hi. Elisabeth bringt den kl. Johannes 
dom Christkind entgegen, das von ihm Friichte 
nimmt. Rechts schlaft Joseph. Mateo dil moro 
In, Benetto stefant exendebat, gr. Fol. 

6) Beschneldung Christ. Ben. Stefani foe, Nicol, 
‘Valegii formis Venetis. gr. Fol. 

7) Dio Ehobrecherin vor Christo. In der Mitte 
yavt. — con priuilegio Gasparo Osello pado- 
vano fe. Benetto Stefant exe. Roy. qu. Fol, 

1, Vor der Adr. 

AL, Vor dem Stechernamen. 

IL, Beschricben. 

TV. Statt exe.: Forms, 

8) Obristus mit der Samariterin am Brunuen. Ecco 
qui Dio ete. “Marco dal Moro inutor, Jacobus 
ueronit, fecit, (d. b. Jac. Valegio, nicht Ca- 
raglio). Fol. 

1, Vor dem Stechernamen. 

II. Beschrieben 

IL, Ntcolat Valeaij formis. 

TV. In Bassano per il Remondin. 

9) HL. ‘Abendmakl. "Al bel eonuinio ete. — cum 
priuilegio. Mitte: Marco del moro Inuentor. 
Rechts: Gasparo patauino fecit. Benetto 
Stefani excu, gr. qu. Fol. 

1. Vor der Adr. 

IL, Besehricben. 

UT. Gaspare osello padouano fo, 

10) Christus im Gebet anf dem Oclberg, mit de 
Engel. Hinten Judas und dio Soldaten. 0 d’al 
Passion etc. — cum priuilegio ete. — Marco dil 

moro jnd. Benedetto Stefani inci. gr. Fol. 

11) Christus im Gebet auf dem Oelberg, mit dem 
‘Engel, der thm ein Kreuz entgegen bringt. Ego 
sicut ete. aa. v. 1. Querbl. Heineken, Manuskr. 

12) Christus von zwei Kriegern gegeisselt. Dabei 
Pilatus und im Hintergrunde viele Kriegor. Pro 
Peceatus ete. Benetto Stefani exe. Gasparo 
Oselle paduano f- cam prviegio. Fo 

Diggee BL at ohne le. Bessehinn 
‘wird o» von Heineken, 
nach thm got bzsichno 






































rkripi, 





13) Christus am Kreuz. Links Maria von Johannes 
‘und einer hl, Frau unterstitzt ete. Marco angolo 
Jnuentor. Benetto stefani Con priuilegio . et 
f, Auf einem Stein links davon eine ausgelischte 
Schrift, anscheinend Nicolaus ...... Roy. Fol. 

‘Zwei Platten iiber oinander. 

14) Die drei Krouze, Rechts dic wirfelnden Solda- 
ten, links die hh. Frauen, Figurenreiche Kom- 
position. Ohne Bezeiehn. gr. Fol. Wien. 

15) Christus am Kreuz. Links wirfelnde Soldaten 
ete, MARCO ANOOLO INVENTOR 1587. gr. Fol, 
‘Zwoi diber einander gefigte Platten. 

16) Kreuzabnahme Christi. Tu dolce mio Giesi etc. 
‘cum priuilegio — Mareo dil moro inuentor. B. 
Stefani ine. gr. Fol. 

|. Pro Peceatis ete. aa v1. 
j. Benetto Stefani exc. F, — con privi- 
legio. Fol. 

‘Zani sah einen Abdr., worauf unten bel dem 
Zelchen die Buchstaben w, ot. angebracht waren, 
‘Von der Jahreszahl 1573, dic nach Nagler sich 
an das Zeichen anschliesst, erwahnt er nichts. 
Dio mit der Jabreszabl diirften demnach die frit- 
heren Abdr. sein. 

18) Der Leichnam Christi von drel Engeln gehalten, 
dabel dle Symbole der vier Evangelisten, Unteo 
in der Miite eine Tafel mit: sons. ma. vita 
rva., und mit der Dedik. des Stechers Martinus 
Rota an Antontus Verantius, Erzbischof von 
Gran und Primas von Ungara, Im Rand unten: 
Hic est lapis ete, Benetto Stefani Exe. cum pri- 
uuilelo — wa. vt. Fol. B. XVI. 253. No. 14. 

19) Kople ohne dle ier Sombole. Com 


templor ete. Date 
san dan Zeics 






































er Nagela mat bes 


nat nach Nagler in ereton Druck che 
‘Namen vor. ‘Dann gibt os Abi. ver de 
eum prae und derVahrzahl, ferner mi 













20) Anosyme Kona von dor Gagan, nach, Sd 
” Nereis Gum a ois: Untan fects der 





21) Auferstebung Christi, Links unten in nicht 
recht deulicher Schrift: marco . del . moro . we- 
ronose . inventor, weiter rechts: benoto stefani, 
dann undoutliche Buchstabon und 151. Auf 
dem Schildo rechts unten: Mareo del moro int 
Renetto stefani exe., dariber auf einem Stein 
cum priuilegio. gr. Fol. 

22) Christus als Gartner erscheint der hl. Magda- 
lena, Prima 2 Marla del Cielo il gran. Signore 
‘ete, Mateo dil moro Inuentor. Benetto Stefani 
ineidebat 1572 cum priuilegio. gr. Fol. 

TL Fran‘, Bertelli for. In Padova. 
HI, Ohne B. Stefant incidebat und cum priui- 
jeg. Bloss mit 1572 und hinzugesetst 

Bonetto Stefani f. 

28) Christus Gberzeugt den ungliubigen Thomas 
Benetto Stofant jnci. F. — Qui non viderit et 
credlderit ete ¢ prlullegio, m. v1 (Monogram). 
Fol. 

24) Christus erschoint in don Wolken den Aposteln, 
‘unter denen zwel Engel. Colul che in questa 
sguisa ete, Marco dil moro jnuentor. Gaspar pa- 
tauino (@, 1. Osel6) fecit cum privilegio. Be 
netto Stofant oxe, Fol 

1, Vor den Kinstlernamon (Ottley). 
IIT, Usber dem Stechernamen noch oselle bei- 








efit. 
25) Himmelfabrt Marié, Di Dio la madre ete. Marco 





Maroo Angeli del Moro 


——_ Filippo d’Angoli. 43 








del moro jnuentor. Beneto Stefani f. — eum 
Priuilegio. gr. Fol 

26) Venus mit dem schlafenden Adonis, in einer 

Landsehaft, B. Stefani jacl. gr. qu. Fol. 
T. Vor fran‘, bertelt formis, 

27) Papst Gregor XUIL., von allogorischen Figuron 
umgeben, Verschicdono Inschriften im Blatte, 
Marco déi moto jnuentor. Benetto Stefani ju- 
‘eldebat, Cum priuilegio. Fol. 

s Bartsch, Peintre-Graveur. XVI. 201.—Zani, 
Exetel. I. passim. —Katalogo Winekler ete. — 
Le Blane, Manuel. — Nagler, Sfonogr. pas- 
sim. — Passa vant, Peintro-Gravour, VI. 182, 

‘W. Sehmidt, 

Girolamo Angeli (Angolo) de! Moro, an- 
derer Bruder des Battista del Moro, Maler zu 
Verona. Er scheint es nicht weit gebracht zu 
taben, wird auch von Dal Pozzo nicht erwihnt. 
Man kennt von ihm nur cin Freskobild am Hause 
No. 4661 zu Verona (bei der Via di 8. Tommaso. 
Cantuariense), eine Vermillung der hl. Katharina, 
die radem Kopie nach Paolo Veronese ist (nach 
dessen Bilde in 8. Caterina zu Venedig). Es ist 
tereichnet: Geronimo dell’ Angelo, detto del 
Moro, feee 1622. 

+. Perstco, Deserizione dl Verons. I. 9. 
nascont, Stud). p. 343, 











Ber- 





Angell. Marco Angeli, Gandellini (Notizic 
1 44) sagt: Marco Angeli intaglid ornamenti, 
woresehe, grotteschi ete. Von einem solchen 
Kinstler ist uns nichts bekannt geworden. Hel- 
seken (Dict. I. 256) vermuthet, G. habe, durch 
das Wort sculptor irre geleitet, aus einem Bild- 
kaner einen Stecher gemacht." Oder liegt nicht 
her eine Verwechselung mit Marco Angeli (An- 
rolo; del Moro vor? 

W, Schmidt, 

Angell. Filippo d’Angeli, gon. Filippo 
Napoletano, Maler, geb. 2u Rom gegen Ende 
es 16. Jahrh.’ Sein Vater, welcher Maler in 
Dieasten des Papstes Sixtus V. war, dann aber, 
vom Kardinale Pallotta beschiftigt, im Neapoli 
tanischen sich aufhielt, erzog hier den Sohn und 
Uiieb hier mit diesem bis zu seinem Tode : daher 
Filippo jenen Beinamen erhielt. Unter des Va- 
ters Anieitung malte dieser kleinere Bilder, in 
besondere Schlachtenszenen. Als jener gestorben 
mar, kehrte er dann nach Rom zurllek und wid- 
‘ete sich hier nun, indem er sich weiter ausbil- 
dete, namentlich der Landschaftsmalerei. Es 
scheint, dass er sich hicbei gonauer an dic Natur 
helt und diese sorgfiltiger studirte, als dies go- 
volnlich bei den Italienern der Fall war; seine 
Landschaften sollen sehr vollendet gewesen sefn, 
ureh ihre Luftperspektive, sowie durch gute 
Saaflage sich ausgezeichnet haben. Dod 
das yon Baglione in der Weise jener Z 
resprochene Lob, mit dem Zusatze, dass der 
Maler damals in jener Gattung scines Gloichen 
sieht gehabt habe, nicht allzu genau zu nehmen. 
Erhalten hat sich wenig von seinen Bildern. 
gearehafte Darstellung von komischem Charak- 


















ter, Der Satyr und der Bauer, findet sich untor 
seinem Namen in dor Galeric des Louvre, 
wurde aber frither dem Sebastiano Ricct zuge- 
schricben, s0 dass die Urheberschaft des Angeli 
nicht hinlinglich verbiirgt erscheint. Ein Rei- 
tergefecht, mit vielleicht grésscrem Anspruch 
auf Aechtheit, frilher in der pfalzbayerischen 
Sammlung zu Milnchen, ist jotzt in der Galerie 
zu Schleissheim. Dagegen schcinen seine 
Landschafton wenigstens in Galerien nicht vor- 
tukommen, — Zu seinen Hauptwerken sithite 
Baglione grosse landschattliche Darstellungen in 
Frosko im Palazzo Bentivogli auf dem Monte 
Cavallo (nicht mebr vorhanden), sowie Bilder 
aus der Umgegend von Tivoli von bemerkens- 
werthor Naturtroue. 

Auch in Florenz unter dem Grossherzoge Co- 
simo II. und an desson Hofe fand Filippo Bo- 
sebifftigung; aus jener Zeit stammt wol sein 
Selbstbildniss, das in den Uffizion noch erhalten 
iat. Nachdem er sich verheiratet, kehrte er nach 
Neapel zuriick, wo er seine Jugend verlobt hatto, 
kam aber leidend von dort wieder nach Rom 
‘und starb bald darauf, wie Baglione berichtet, 
in noch kriftigem Mannesalter, unter dem Pon 
tifikate Urban's VILL., wabrachcinlich gegen 1640, 
Diese Nachricht scheint die richtige zu sein, 
nicht eine andere, weleho den Ktinstler erst ge- 
gen 1660 sterben Tisst. 

Sowol Marictte als Heincken, denen dann die 
spiiteren Schriftsteller folgten, haben angenom- 
men, dass Angeli dieselbo Person sei wie Fi- 
lippo di Liagno oder Felipe de Liato, 
der, obwol spanischen Herkommens, gleichfalls 
der Neapolitaner hiess und Bildnissmaler war, 
aber auch Verschicdenes radirt hat. Indoss fin- 
det sich filr jene Annahme kein triftiger Grund, 
‘und es ist vielmehr 80 gut wie gowiss, dass Fe- 
lipe de Liafio (s. diesen) ein anderer Kunstler 
war. 

Unter den Zeichnungen des Louvre befindet 
sich ein Bildniss von der Hand des Ottavio 
Lioni, das flr das Portrit unseres Meisters gilt. 

s. Bagliono, Le Vite de’ Pittori ete. pp. 221. 

222. — Passeri, Lo Vite de’ Pittori etc. 
p. 312. — Mariette, Abecedario, 
Storia Pittorica ete, M1. 119. — 
Beschreibung der Churpfalzbalerisehen Gemilde 
sammlungen etc. II. No. 605. — Mindler, 
Eseai d'une analyse critique ete. p. 26. 




















Nach ihm gostochen 


1) Selbstbildniss, in den Uffzien. F. de Angelis, 
otto Filippo Napoletano. Geat, von G. 
Compislia Fiorentino. 











in Benvenu 

3) La Chute 

Tandschaft mit 

(ah. Philippus) Napolitain Pinait. J. Moyrean 

Sculpsit. A Paris chez Moyreau ete. kl. qu, Fol. 
ee 





44 











4) Reltergefecht. Radirt von 8. R. Graf Bau- 
douin. qu. Fol, 
Heineken fubrt noch an 
Frane. Ximenes, Kardinal, P. Angelus Pins, 
1604. — Dies ist sicher ein Frrthum, Der Stich 
kann nicht nach unserem Melster soin, der erst 
Ende des 16. Jabrh. goboren wurde, Sollte 
icht mit jener Bezeichnung der spanische 
Stechor P. Angelus gemeint sein ? Derselbe stach 
im J. 1804 das Bildniss des Kardinals Ximenez 
de Cisneros. 
s. Heineken, Dict. 








W, Schmidt 
Angell. Giulio Cesare Angeli (do Ange- 
lis), Maler, geb. zu Perugia um 1570, + daselbst 
1630, Mit zwilf Jahren etwa verliess er Perugia 
ohne die Zustimmung seines Vaters, in Gesell- 
schaft anderer Knaben, um zu Bologna in die 
Schule des Lodovico Caracci einsutreten. In 
seine Heimat zurlickgekehrt, wurde er dasolbst 
mit dffentlichen Arbeiten betraut, die Anerken- 
nung fanden und ihn in Perugia festhielten. Von 
den Kirchengemiildon, welche Dal Pozzo auf- 
wilt, ist die Madonna mit Heiligon (darunter 
der bi. Ivo) in der Kathedrale (8. Lorenzo) 
noch erhalten und bemerkenswerth ; awei Altar- 
bilder in 8, Agnese gind ganz tbermalt. Er- 
halten sind auch noch seine Fresken, Szenen aus 
der Geschichto Christi und der Apostel Philipp 
und Jakob vorstellend, im Oratorio di 8. 
Agostino. — In seinen Maleroien ist der Ein- 
fluss der Caracei nicht sehr ersichtlich. Di 
Zeichnung, insbesondere des Nackten, ist ver- 
nachliissigt, withrend sich in Komposition und 
Firbung, die an die Manieristen erinnern, Talent 
zeigt. — Stefano Amadei und Cesare Franchi 
waren seine Schiller 
«Pi Vite de Pittori ete. Perugini. pp. 173 
Gambini, Guida di Perugia. pp. 17, 
23. 69. — Lanzi, Storia Pitorea, I. 13 

















\gell. Niccold Angeli, »Disciple de Re- 
migio Canta-Gallina a gravé conjointement avec 
son Maitre en 1635 les Fétes publiées & Florence, 

rés les dessins de Giulio Parigic. So sagt 
Heineken, Dict. 1. 256; der dann noch TIT. 549 
eine von Nic. Angeli nach Canta Gallina gest. 
Landgchaft anfithrt. Genaueres iiber diesen an- 
then Kinstler ist noch beizubring 
neken’s orste Angabe is 
ganz unrichtig; ttber die zweite vermigen wir 
nichts anzugeben. 















W. Schmidt! 
Angeli. Giuseppe Angeli, Maler von Ve- 
nedig, geb. um 1709, da er im J. 1798 in seinem 
89, Jahre gest. ist. “Er war Schiller und Nach- 
folger des Gio. Batt. Piazetta und malte in der 
leichten und gefilligen Manier des 18. Jahrh., 
mit der flichtigen Geschicklichkeit, aber auch 
mit allen Schwiichen dieser Zeit; von der Er- 
neuerung der Kunst, die noch 2u seinen Leb- 
zeiten begann, ist er unberithrt geblicben. Von 
soinem Meister hatte er die schwirzlichen Schat- 








ten und cin unangenchm gelbliches Kolorit; 
doch sind seine Kipfe oft recht anmuthig, seine 
Zeichnung gewandt und soine Kompositionen 
Iebendig, auch wird seine Firbung in spiterer 
Zeit heller und ansprechender, ermangelt aber 
der Kraft. Er hat viel fiir die Kirchen Venodig’s 
und dor benachbarten Stiidte in Oel und Fresko 
gemalt, wovon Manches an Ort und Stelle noch 
erhalten ist. Eines seiner Hauptwerke ist dic 
Malerei in der Kuppel von 8. Rocco zu Vene- 
dig, die friher von Pordenone geschmiickt 
Jgowesen; dargestellt ist Gott- Vater mit den 
Evangelisten und Kirehenlehrern in zahlreichem 
Engelchor. In der Tribune derselben Kirche von 
seiner Hand die Transfiguration. Auch in der 
Scuola 8. Roceo sind Deckengemillde von ihm; 
dann noch Altartafeln in 8. Francesco della 
Vigna (Mari Empfingniss vom J. 1756), in 8 
Stefano, 8. Canziano, $8. Pietroe Paolo 
ete, sowie in einigen Kirchen zu Padua. Mit- 
unter malte er auch in Paliisten mythologische 
Daratellungen, so in Rovigo. 

In derlei grissoren Gomiilden flir Kirchen und 
‘Wandflichen ist er wie sein Meister stillos und 
in don Charakteren ziemlich gemein. Besser 
gelangen ihm Bildnisse, Kabinetsstticke und 
Gonrebilder, deren einzeine in zahlreichen Wie- 
derholungen vorkommen, 2. B. ein Mann 




















P | cinem trommelschtagenden Jungen u. dergl. Ein 


solches Figurenbild im Louvre zu Paris, — 
Ein ihm zugeschriebenes Bild in jener geringeren 
Art ist im Museum zu Mainz: Lot mit seinen 
‘Téchtern, lebensgrosses Kniestlick 


Soin Bildniss, Brustb. Alexan, Longhi 
et scal. In: Longhi, Compendio ete. 
tur). Fol. 
8. Longhi, Compendio delle Vite de' Pittori Vi 
nerlani ete. No. 13, — Zanetti, Della Pittura 
. — Brandolese 
Pitture di pp. 80. 166, 261. — Ros- 
setti, Descrizione etc. di Padova. pp. 96, 121 
— Moschini, Guida di Venezia, 1, 25, 43 
575. 639. I. 206. — Bartoli, Pitture di Ro- 
vigo. pp. 252. 257. — Zanotto, Storia della 
Pittura Veneziana. p. 102. 























Nach ihm gestochen 

1) St. Vierge avec TEnfant Jesus. Halbig. Gest. 
von L. Zucchi. Nach dem Original ebedem 
im Kabinet Bribl. Fol, 

2) Hi. Joseph, Halbag. 

Gest. von dom 

3) — Dass. Gest. von Thouveni 

4) M1. Rochus im Gebet. 

Fol. 

5—8) Die vior Kirchenlchrer Ambrosius, Au 
stinus, Gregorius und Hicronymus. 4 Bll. in 
Halbtg. Gest, von M. Pitteri. Pol. 

9) Der bl. Petrus Acotantus von Venedig gibt AF 
mosen. Gest, von Fr. Bartolozzi. gr. 8. 

10) Le petit Tambour. Grape zweler Halbaiguren. 
J. Fr. Kauko se, Drosdw 1756. kl. Fol. 

‘mit efnem Hund, Halb- 

G. Schultze. del. et ine. Dresd= 





haltend 









- Fel 
Gest. von M. Pliteri. 











Fra Angolico da Ficsolo. 45 




















1n)Flaninius Cornelius, Beast, Venet. Gest, von 
WM Pittert. 8. 
s Heineken, Diet. — Kat. Winekler. 
W. Schmidt, 
Angell. G. (Giuseppe?) Angeli, italient- 
ster Kupferstecher am Ende des 18, Jahrh., 
br tach den Zeichnungen von @. Beys mit A. 
Pagzoli verschiedene Bll. aus den Kriegsereig- 
sven der franziisischen Revol 
1) Ankunft der Englinder in Toulon. Roy. qu. Fol. 
2)Aniré et Campement des Francais dans 
Pag Tarme de Livourne 27, Sunt 1786). Roy. 
qu Pal. 














ae Porto Ferrajo 
77). Roy. qu. Fol. 
{iEmeaation par les Frangals de la Place de Li- 
voure (16, Mai 1797). Roy. qo. Fol. 
W. Engelmann. 
lugell, Giuseppe Angeli, Kupferstecher 
inde aweiten Hilfte des 18. Jahrh., ob der vor- 
‘ereheade G. Angeli? 
Yelot de’ Bagni di Lucca ete, G, D. Malerbi 
dis. Gius. Angeli Ine, Lucea. ge. qu, Fol. 
\ Ottley, Notices. 
W, Schmidt. 


Angeli, A. Angeli, italienischer Kupfer- 
veer in Aquatinta, 24 Mailand in der ersten 
des 19. Jahrh. thitig. 











I) Sposatizio. Nach Rafael, Milano 1824. 
oy. Fal. 
1. Vor der Schr., nur mit den Kiinstler- 


2) Bie Transfiguration Christ, Nach Rafael, Roy. 
a 

»)Nedote di Milano, mit Randbildern, qu, Fol. 

4) Medaillons mit Ansichten der Rathedrale 
sed des Arco della Pace 24 Malland. 


5)Fasti di Milano 0 Quadri storiel della Citta e 
dela Provinzia ete. 


Mit Text, Milano 1821, 
von A. u, Anderen. 





SjAasicht des Domes von Como mit 16 Randbile 
en vom Comersee. qu. Kol. 
“jlwia Bella. Mit Randbildern. qu. Fol. 
W. Engelmann. 

dagell. Heinrich von Angeli, Maler, geb. 
» Jai 1840 zu Oedenburg (Ungarn}, gegenwiir- 
‘1 Wien, wo er jetzt zu den bedeutenderen 
© jingeren Kiinstier 2ihlt. Er begann seine 
Salien 1854 zu Wien, erst in der Akademie, 
‘sco unter dem Maler Gustav Milller aus Ko- 
‘ur, begab sich 1856 nach Dilsseldorf und bil- 
(ee ich dort namentlich unter Emanuel Leutze 
“ter ans, Ein grisseres Bild aus jener Zeit 
‘walt Maria Stuart vor, welcher das Todesurtheil 
‘iadet wird. Vom J. 1859 an hielt er sich 
re Zeit zu Mtinchen auf, wo er durch ein 
(eee, Ludwig XI, bittet ‘Franz von Paula 
‘2 Verlingerung seines Lebons, auf Veranlas- 
meter von Bayern geal, sich be- 
fetch machte, Im Jwt662 nabm dann der 
Kloster seinen bletbenden Aufenthalt in Wien 
"i vermilte sich daselbst 1965 mit Bertha 











| von Sehtnerer, der Tochter des Tngonteurs Ma- 


thias von Schdnerer. Dort nahm er bald unter 
den Portritmalern eine angeschene Stelle ein. 
Insbesondere fanden scino Bildnisse cleganter 
Frauen aus der Aristokratio Beifull; obne tiefere 
Charakteristik und obne ernstere Darchbildung 
dor Form und Farbe verstand doch der Kitnstler 
eine gefilligo und elegante Wirkung zu eraiclen. 
‘Yon seinen Miinner-Bildnissen nennen wir die~ 
Jjonigen von Grillparzer (1864) und von Alex, 
Dumas (1865), die aber auch an einer gewissen 
Hiirte der Behandlung leiden, von welcher der 
Kilnstler tberhaupt schwer loskam. Mebrere 
istorische Bilder aua jener Zeit zeigen noch 
eine gewisse Kilte und Niichternheit, wie sie 
auch in der Bewegung nicht lebendig genus 
sind; so Antonius und Cleopatra, Julius Ciisar 
und ‘Antonius und Johanna Grey. Neuerdings 
aber hat A. iberraschendo Fortschritte gemacht, 
wolche ihn gegen seine fritheren Bilder in ener- 
gischer Bewegthcit der Darstellung, in Sicherheit 
der Zeichnung, sorgsamer Ausfihrung und im 
Schmolz der malerischen Behandlung weit vor- 
gerilekt zeigen. Diese Eigenschaften treten in 
liberraschender Weise in einem Bilde hervor, 
das zuerst 1869 in Wien ausgestellt war und aut 
dor Berliner Ausstellang von 1870 grosses Auf- 
schen errogte: »Der Richer seiner Ehree. Ein 
Kostilmbild mit dem reichen Apparat vornehmer 
Gesellschaft und prichtig ausgestatteter Paliiste 
des 17. Jahrh., aber belebt durch einen Vorgang 
von dramatischer Leidenschaftlichkeit: das Iust- 
ige Gelag tippig gekleideter Miinner tind Frauen, 
gestért durch Mord und Todtschlag, den der 
eindringende Gemal mit seinen Gesellen an dem 
Verflthrer seiner Gattin eben vollzogen hat. Dass 
solehe Darstellungen fast immer etwas von dem 
Charakter theatralischer Katastrophon haben, 
liegt in der Natur der Sache; auch dieses Bild ist 




















trotz seiner Verdienste davon nicht freizuspre- 
chen, Seine neuesten Werke zeigen ebenfalls 
jeno tichtigen Eigenschafton: ein kleines Bild, 
‘gen, Jugendiliebe, jetzt in der Galerie des Bel- 
vedere, Italieniscies Liebespaar und Die ver- 
weigerte Absolution, letzteres eben erst (1872) 
vollendet. 


Nach ihm gestochen ete. 


1) Der Richer seiner Ehre, Radirt v 
In: Zeltechrift fr bild. Kui 

1871. qu. 4 

Dass, Photogr. von der Photographischen 

lschaft in Berlin, Fol, 






W. Unger. 
6, Jahrg. 








Angelica. Angelica, spanische Miniatur- 
malerin, fulhrte gegen 1636 fiir die Chorblicher 
der Kathedrale von Tarragona einige Malereien 








mit Geschmack und Feinheit aus. 
4. Cean Bermudez, Diccionario, 
Lefort. 
Angelico, Fra Augelico da Fiesole 
2. Giovanni, 


46 __Francesso Angelieri 




















Angoliorl. Francesco Angelieri, geb. in 
Esto 1561, + in Padua am 12. Nov. 1590, stu- 
dirte anfangs, nachdem er sich eine klaasische 
Bildung erworben hatte, in Padua und Venedig_ 
Mathematik und Mechanik, wandte sich aber 
auletzt der Bildhauerei und Malerei zu. Eine 
Bildsiiule der Diana und ein Gemiilde der plato- 
nischen Akademie sind tiberschwinglich geprie- 
sen worden. 

} Phetracel, Blogratedoglt Artist! Padov. 





Angelin. Alphonse Angelin, franzisi- 
scher Malor, geb. 2u Aix gegen 1815, Schiller 
von P. Delatoche. Er malte sumeist religitise 
Bilder, darunter das Sakrament der Eho filr die 
Taufkapelle der Kathedrale xu Aix (1847), gab 
aber in seinen spiiteren Jahron die Kunst auf. 

#. Bollior deta Ohavignerte, Dictionnaire. 


Angelini. Bernardino Angelini, Maler 
au Perugia um 1660, nur erwihnenswerth ale 
Lehrer seines Sohnes 





Scipione Angelini, geb, zu Perugia 14.. 
nuar 1661, + dasolbst 8. Nov. 1729, der frihzei- 
tig ein ausgesprochenes Talent fir Blumenmaleret 
an den Tag legte. Da er aber sah, wie wenig 
dem Vater die Kunst einbrachte, widmete er sich 
mehr den Wissenschaften und ‘wurdo Priester. 
Indess die alte Neigung erwachte wieder, und 
unter der Leitung seines Freundes . des Malers 
und Grafen Orazio Ferretti, kehrte er sur Kunst 
auriick, indem er mit besonderem Fleisse Blu- 
men nach der Natur malte. Pascoli erziihit, dass 
er geschickt und rasch mit seinen Bildern zu 
Stande kam, sio aber um ein Spottgeld weggab; 
wie das »fremde Kenners, die nach Perugia ka- 
men, benutzten und ihm Alles, was cr malte, zu 
bestimmten Preisen abkauften, wie aber dann 
auch andere Licbhaber sich einsteliten, daher 
Angelini's Bilder mebr und mehr im Preise stiegen 
und endlich, immer gesuchter, auch nach Frank- 
reich, Holland und England Absatz fanden. In- 
dessen ist wenig von den Blumenstiicken An, 
ini's bekannt geworden, wie tiberhaupt die 
dekorative und filichtige Blumenmalerei der 
Italiener immer der hollindischen weit nachge- 
setzt wurde, Was Lanzi behauptet, dass niimlich 
die Blumen des Meisters wie mit frischem Thaw 
denetzt erschienen, ist nur dem Pascoli nachge- 
sebrieben. 

8. Pascoli, Vite do' Pittori etc. Peragins. pp. 255, 

—257. —Lanzl, Storia Pittrtea, H. 228, 














Angelini. Giuseppe Angelini, Maler von 
Ascoli, + ber 70 Jahro alt den 20. Nov. 1751. 
Sein Vater war ebenfalls Maler, ist abor ganz 
unbekannt geblicben. Giuseppe empfing den 
ersten Unterricht von Lod. ‘Trasi, wurde nach 
deasen Tode der Schiiler der Giosafatti und Pa- 
Iueci, brachte es indessen nur zur Mittolmiissig- 
keit.’ Seine Freskomalereien an der Wélbung 











der Kirche 8. Francesco di Paola (S. Giovanni 
ad Templum), wabrscheinlich noch erhalten, sind 
gering; fiir besser galt ein Altarbild inS. Pietro 
Martiro, Pius V. in Anbetung des Gekreuzig- 
ten, das Talent zeigt, aber fiichtig und skizzen- 
haft gemalt ist. Ein anderes Altarbild von ihm 
in 8. Tommaso Apostolo war nach der Zeich- 
nung des Carlo Palucci ausgefithrt. A. soll auch 
Biumenstticke und Landschaften gemalt haben, 
doch sind solche Bilder von ihm nicht mebr be- 
kannt. — Soinerzcit wurde er gewdhmnlich Re- 
gina gonannt, nachdem er einmal anf dem 
‘Theater dio Rolle der Dido gespiclt hatte. 

‘8. Orsini, Descrizione delle Pitture ete. di A 
soli. pp. 103. 188. 209. 244. — Cant 
messa Carboni, Memorie intorno i Letterati 
fe gli Artisti di Ascoli. Ascoli 1830. pp. 283 
264. — Ricel, Memorie storiche etc. I. 361. 
3m7, 














Angelini. Giuseppe Angelini, Bildhauer, 
gob. 2u Rom 15. Febr. 1735, + zu Rom 15. Juni 
1811, Sohn des Angelo A. und der Catetina Pil 
pirini. Im Zeichnon unterwies ihn Niccold Ric- 
ciolini und in der Skulptur Cavaceppt; dock 
‘widmete er sich noben der Kunst auch der Alter- 
thumswissenschaft. Er hielt sich in Neapel und 
Rom auf, arbeitete dann in Paris und London, 
wo er flir verschiedene Stiidte Englands viele 
Werke in Marmor ausfithrte, Et war Mitglied 
der Kunstakademie von Paris und von Rom 1759. 
Pius VIL. ernannte ihn zum Bildhauer der Pe- 
terskircho sowie des Vatikanischen und Kapito- 
Tinischen Museums, wie er auch sonst vielfache 
Auszeichnungen erhielt. In seiner effrigen wad 
fruchtbaren Thittigkeit traten Sfters durch wie- 
derholte Geistesabwesenheitund kirperliche Lei- 
den Stérungen ein. Unter seinen Werken neunen 
wir die Statue des Piranesi (aus dem J. 1780 
friher auf dessen Grabmal in der Kirche della 
Madonna auf dem Aventin, neuerdings im Pa- 
lazzo Braschi, zu der er nach Cicognara das 
Motiv einer antiken Statue des Zeno entnaba 
Auch beschiiftigte er sich viel mit der Restaura- 
ration antiker Bildworke. 
in: L’Ape itallana, Roma. Annoll 
icognara, Storia della Seulton 
in, 239. —Pitveli, Neve Zasttze, 

Cavalluec. 


Nach ihm gestochen: 
Das Monument des G. B. Piranesi. N: Valentisi 
del, H. Costa se. In Ape ital. 11, Tav. 25. 
Wessel. 
Angelini. Costanzo Angelini, Maler, 
geb. zu-San Giusto in den Abbruzzen 22. Okt. 
1760, + 2u Neapel 22, Juni 1853, In Rom erto- 
gen, begann er das Studium der Kunst mit Marco 
Caprinozzi, einem Schiller des Pietro Bianchi, 
der selber aus der alten Schule der Caracei 
stammte; doch gab er diese Weise bald auf und 
schlug die Richtung ein, welche von David aus- 
gehend die Kunst zu erneuern strebte und dereo 


























Costanzo Angelini 


Luigi Angelini. 47 

















sorsehmste Anhiinger in Italien neben thm Ca- 

muceini, Bonvenuti und Sabatelli waren. 
Er widmete sich’ nun ganz dem Stadium der An- 
tike und zeichnete zuniichst einige der bertihi- 
testen Statuen zum Stiche flir dasZetchnungswerk 
von Volpato und Morghen; bald darauf wurde 
er von Hamilton, dem englischen Minister, nach 
Neapel berufen, um Zeichnung und Stich fir die 
Ausgabe von dessen Vasensammlung 2u tiber- 
sehen. Doch wurde dieso Arbeit durch die 
politischen Ereignisse unterbrochen, und es ging 
dem Kiinstler schlecht genug, bis thn der Erz- 
bischof Capecelatro zum Zeichenlehrer an der 
k Akademie der Kiinste ernannte. In dieser 
Stellung errichtete A. noch eine eigene Schule, 
‘welche er ganz nach seinen Grundsiitzen leitete 
cad aus der unter anderen Kitnstlern sein Sohn. 
Tito hervorging. 

A. hat wenig Werke hinterlasson, da er den 
qrossten Theil seiner langen Lanfbal dem Un- 
terrieht widmete; doch hat er eine Anzahl Bild- 
risse gemalt, darunter dasjenige des Admirals, 
Nelgon und sein cigenes mit dem des Braders: 
rusammen, ausserdem eine Altartafel mit der} 
Himmelfahrt Mariii, welche nach Ungarn gekom-| 
men ist. 








Diego Martel 


Nach seiner Zeichnung gestochen 


1) Principj del disegno trattl dalle pia eccellenti 
statue antiche ete. pubblicati ed incisi da Gio. 
Volpatoe Raff. Morghen, Mit 36 Taf. Roma 
1786. Fol 

Rene Any 
Laitang vom 
a 


be, a0Fe News gest. 
eas Mattel 






2) Collection of Engravings ftom Ancient Vases, 
‘mostly of pure Greek workmanship ete., now in 
the possession of Sir W. Hamilton. Mit Bemer- 
‘eungen von demselben, Mit 240 Taf, in 3 Bien. 








Fol. 
3)N. Zingarell, 
von €. Biondi. 4. 


Komponist 1 
(Notis von W. Sekm 


Wol nach demsolben Costanzo Angelini: 
S. Maria capitis aquarum que enlitur civitate regal. 
Gest. son Francesco Barbazza. Fol. 
+. Le Blane, Manuel unter Barbazza 1. 
W. Schmidt 
Tito Angelini, Bildhauer, Sohn des Vori- 
sea, geb. zu Neapel 10. Miirz 1806. Er zeigte 
frth eine grosse Begabung und machte seine er- 
ten Studien unter der Leitung des Vaters. Mit] 
17 Jahren erhielt er von Staatswegen den Preis 
er ihn als Pensioniir nach Rom zu sciner weite- 
rea Ausbildung brachte; hier flhrte er in Gyps 
sad Marmor mehrere Bas-reliofs und Gruppen’ 
aus, welche sein ungewdhnliches Talent bezeug- 
ten. Darauf durchreiste ér Italien und trat in 
frendschaftlichen Verkehr mit den bekannten 
Bildhauern Bartolini, Pampaloni und insbeson- 














dere mit Tenerani. 1847 begab er sieh nach Pa- 
ris mit einer filr dic KUnigin bestimmten Bliste 
der Herzogin yon Aumale, schloss dort Freunt 
schaft mit Pradier und’ fand yon allen S 
ten cine nicht gewdhnliche Anerkennung, wi 
der Kiinstler tiberhaupt vielfach ausgezeichnet 
wurde. Er ist gegenwirtiz Professor der Skulp- 
tur an dor Akademie der Ktinste in Neapel und 
Direktor der Zeichenschule. — A. ist in seiner 
Kunst einer der fruchtbarsten Meister der Neu- 
zeit; das Verzeichnis sciner zumeist in Marmor 
ausgefllhrten Arbeiten umfasst ter 150 Stlicke. 
Er gehirt der klassischen Richtung der moder- 
nen Bildhauerei an und ist derselben auch newer~ 
dings, wo cine andere Anschauung die Plastik 
au bestimmen sucht, tre geblieben. In der Be- 
handlung des Marmors zeigt er jene bestechonde 
Geschicklichkeit, welche der neuen italienischen 
Bildnerei cigonthtimlich ist. Unter seinen Wer- 
ken ist eine grosse Anzahl von Busten nach dem 
Leben aus den vornehmen Familien Neapels, 
wie von hervorragenden Persnlichkeiten auch 
dos Auslandes. Ucberhaupt hatte sich sein Ruf 
ber die Grenzen Italien’s hinaus verbreitet, und 
cin nicht geringer Theil seiner Werke ist nach 
England, Frankreich und Russland gekommen. 
‘Das Bildniss des Kinigs Fegdinand IT. von Nea- 
pel hatte er 8fters auszufiihren, zweimal als Ko- 
lossalstatue flir Palermo und filr die Gemeinde 
‘von Noto. Auch verschiedene grissere Grab- 
‘monumente fiir das Camposanto zu Neapel 
sind von ihm. Er hat ferner mannigfach Figuren 
der antiken Mythe behandelt, unter Anderem in 
einer Gruppe : Telemach, der auf den Rath Men- 
tors die Nymphe Eucharis verlisst, mit einem 
Amor, der seinen Bogen zerbricht (fir KUnig 
Ferdinand II,), dann vier mythologische Figu- 
ren fiir den Herzog von Buckingham, und be- 
sonders hiufig Amor in verschiedenen Situa~ 
tionen, namentlich den Bogen zerbrechend (auch 
fiir den Kaiser von Russland). Obwol seine Rich- 
























| tung eine durchaus klassisehe war, ist er doch 


flir Kirehon gleichfalls thitig gewesen; so fer- 


"| tigte er flir die Kirche della Madonna delle Gra~ 


zie zu Toledo die Statuen des Glaubens und 
der Hoffnung, fiir die k. Kapelle zu Neapel 
die Empfiingniss Mariii, und fiir das Campossnto 
daselbst die Kolossalgruppe der Religion mit 
vior Engeln. Von grisseren Werken ist ausser- 
dem von ihm ein Brunnen zu Catania mit drei 
Kolossalstatuen, dio Figur einer Sappho , sowie 
dip Kolossalfigur der Milde fr das k. Schloss zu 
Noapel au erwihnen, 
Diego Martelli. 
Nach ihm gestochen : 


1 Carlo Filangierl , Herzog von Taor- 
. von J, Aloysio. Fol. 






Angelini, Luigi Angelini, ital 
rscheinlich von Neapel. 
Phiitigkeit ist uns nur fol- 














‘gendes Werk bekannt: 


48 ¢ 


























Le Pitture della Certosa di Napoli disegnate ot 
pubblicate dal pittore Luigi Angelini ed illustrate 
da Raf. Liberatore. 18 Taf, nach Guido Reni, 
G. Ribera, A. Vaccaro, Mass. Stanztont ete. Na~ 
poli 1840. Fol. 








Angelini, Annibale Angelini, moderner| 
italienischer Maler, Hofwaler von Victor-Ema- 
uel II, und Professor an der Accademia di 8. 
Luca zu Rom. Von ihm ist an einer Decke der’ 
Galerie des Palazzo Doria zu Rom die Fresko- 
maleroi; auch hat er an der Fassade des Doms 
au Orvieto nach einer neuen Technik gearbeitet. 
Ausserdem hat er verdffentlicht 
‘Trattato teorico pratico di Prospettiva. Dedicato a 
S. M. il Sultano Abdul Aziz, Mit 54 Kupfertaf, 
Venezia 1865, Fol. 








Angelino. Angelino da Leoco, gebirtezu 
den vielen Bildhauern, welche im 15, Jahrh, fltr 
die Certosa von Pavia beschiiftigt waren. Man 
weiss von ihm, dass er fiir dieselbe im J. 1464 
eine Geburt Christi fertigte (scheint nicht mehr 
erhalten). Gleiehzeitig mit ihm arbeiteten da- 
selbst cin Landsmann, Antonio da Lecco, 
und ein Giovanni da Cairate. Nachrichten 
aus Urkundon der Certosa im Besitze des Grafen 
Vimereati Sozzi zu Bergamo, 

8. Calvi, Notizie ete. p. 144 Not 














Angelion. Angelion und Teklaios, zwei 
Bildhauer, die als Schiller des Dipoinos und 
Skyllis und als Lehrer des Aegineten Kallon 
zwischen 550 und 500 v. Chr. gelebt haben 
talisgen. Ihr Werk war die alte Statue des Apol- 
Jon in Delos und vielleicht eine dazu gehirige 
der Artemis, Der Gott hielt in der Rechten den 
Bogen, auf der Linken die drei Grazien, von 
denen die eine als Attribut die Leier, die andere 
die Fidten, die mittlere die Syrinx hiclt. Antike 
Abbildungen sind uns wahrscheinlich auf athe- 
nischen Milnzen und einer Gemme erhalten: der 
Gott erscheint in denselben in alterthitmtich stei- 
fer Stellung ; die Grazien dagegen sind der Sitte 
der spiiteren Zeit entsprechend nackt und ohne 
Attribute gebildet. Pausanias, Il. 32, 5; 35, 
3; Plutarch. de mus. 14; Athenag. leg. pro 
Christ. 14. 

s.die A Dbildungen In: Miller, Denkmilera:K. 

















HI, 11. 126. — Beulé, Monnaies d'Athines, 
p. 364. — Millin, Galerle mythologique. 
XXXII 474, 

M1, Bruna, 


Angelis. Johannes de Angelis. Nach 
einem oder verschiedenen Malern dieses Namens 
im Beginne des 18. Jahrh. wurden gestochen : 

1) Glemens XL, Papst, 691721, 3. 3, Ron 
exe, Fol, 

2) Anonymes Bildniss, Unten die Verse: Misan- 
trope sensé etc. Job, de Angelis pinx. Gest, 
yon Tanjé. Kleines Bl. 

3) Apollo und die Musen, von denen eine sich 
dom Mocresstrande nihert, um cin Buch aus! 
dem Munde eines Delphins ‘anzunehmen. Oben 














dio Fama, an deren Trompete ein Fabncher 
‘worauf: Delphini sscra; in der Linken eine Roll 
worauf: Reporto. Titelbl. 2 den Gedichten von 
Delfino. Gez. u. gest. von B. Picart 1730. 12. 
Heineken, Dict. — Kramm, Levens en 
‘Werken I. 








J.B, Wessely. 

Angelis. Joseph de Angelis, Maler, nach 
Zani zu Bologna gegen Ende des 17. Jahrh. Er 
ist irrthtmlich mit Giuseppe Angeli voh Venedig 
verwechselt worden. 

Sebastianus Antonius — Cardinalis Tanarius Bono- 
niensis creatus die XII Decembris M. DC. XCV. 
Joseph. de Angelis Pinx. Benedict. Farjat 
Beulp. 4. 











W. Schmidt, 
Angillis. 


Angelis. Costanzo de Angelis, italie- 
nischor Kupferstechor des 18. Jahrh. 
Miracoloss Immagine di Marla 8S. detts dl Capo 
Groce, che s venora nella volta della chiesa de 
PP. Toatini nella clth di Frascatl. 4. 
s. Le Blanc, Manuel. 


Angelis. Peter de Angel 











Angelis, Secondo de Angelis, Kupfer- 
stecher zu Neapel, um 1760 thitig. 
4) BU. in: Pavili M. Paclavdil — de cvlty S$. Jo- 
hhannis Baptiste — Rome 1755. 4. 
Le Pitture antiche @Etcolano © con- 
tornt — Napoll 1757—79. 5 Bae, Fol. 11. 87, 








Wensely. 

Angelis. Domenico de Angelis, von Pon- 
zano, Maler zu Rom in der zweiten Hiilfte des 
18. Jahrh., lobte daselbst noch 1803. Er war 
Schiller des Marco Benefial, Mitglied der Aka~ 
demie vou S. Luca und. fertigte meist Fresko- 
malereien filr Paliiste und dffentliche Gebiiude. 
So ist von ihm das Deckengemiilde im ersten 
Saal det Galerie Borghese: es stellt denKampf 
vor zwischen Apollo und Herkules, letzteren be- 
schiltzt von Minerva, ersteren von Venus, deren 
‘Wagen in den Wolken von zwei Nachteulen mit 
Liebesgéttern gezogen wird. Die Malerei ist 
ganz. geschickt im frandisisch-italienischen Stil 
von der Mitte des 18. Jabrh., durchaus zopfig 
und in der Firbung sehr hell. Aehnlich sind 
einige Darstellungen im Vatikan, im sogen. 
Kabinet: an der Decke Hochzeit des Bacchus 
und der Ariadne, umgeben von mythologischen 
Liebesszenen (ausgefubrt im Auftrage Pius’ VI.), 
sowie die Deckenmalereien in zwei Siilon der 
Villa Borghese: im ersten Saal Urtheil des 
Paris, Flucht des Aeneas aus Troja ete., im vier 
ten die Fabel der Galatea. 

8, Memorie per le Belle Arti. 111. (1787) 29. — 
Nibby, Itinéraire de Rome 1934. 1. 133. 11 
250, —'Barbier de Montault, Les Musées 
fete, de Rome. pp. 227. 345. 491. 494 

Sein Selbstbildniss tn den Uftzien 21 Flo- 
renz. Gest. in dem Museo Fiorentino, dritte 
Folge, No. 1 (221). Fol 


























‘Nikolaus de Angelis 


Angelo. 49 














Angelis. Nikolaus de Angelis, Maler aus 
Rom, Schiller Landie’s. Vom Grafon Ludwig 
Pacaus Italien berufen, das Schloss in Dospéd 
ti Augustow mit Malereien auszustatten, kam 
ec nach Polen 1823. Hier und im Warschauer! 
Palast jenes Grafen hat Angelis viele histo- 
rische Gemillde gefertigt. Im J. 1828 kehrte er! 
‘uch Rom zurtick, wo er den 3. Aug. desselben| 
‘hhres starb. In Raczki, wo der General Pac 
li Kirche baute, sind awei Altarbilder, in Ro- 
ianka, wo die Kirche gletchfalls von diesem er- 
‘ichet wurde, ist ein grosses Altarbild von der 
Hand des N. de Angelis. 

+-Clampt, Bibllografla critica, Firenze 1839. 11 

250251. — Rastawieck!, Malerlexikon. 
Lepkowski. 

Angell. Samuel Angell, englischer Archi- 
tekt vom Anfang dieses Jabrh., bekannt als Ent- 
seeker der Metopen in Solinunt. Auf ciner Stu- 
iunreise durch Sicilien, die er in Begleitung 
sines Landsmannes und Fachgenossen, W. Har- 
‘is, unternahm, kam er zu Ende des J. 1822 
‘ach Selinns tund fing dort in den Triimmern der| 
alten Griechentempel auf cigne Faust Ausgra- 
angen an, welehe im Miirz 1823 die Entdeckung 
er Metopen herbeifthrten. Drei derselben fan~ 
densich in den bei dieser Gelegenheit zum ersten 
‘ual utersuchten und gomessenen Tempeltrtimn- 
‘aera der Akropolis ; sechs in den Trilmmern des 
feeealber liegenden Ustlichen Hiigels, dessen. 
Teapelreste tibrigens schon vorher von Wilkins 
tufgenommen worden waren. Sobald die ge- 
tachte Entdeckung bekannt wurde, verbot die 
Neapolitanisehe Regierung fernere Exca\ 
‘ea. Die Originalmetopen kamen in das Museum, 
‘nfalermo, und es bedurfte der dringenden Filr- 
‘sorache Sir William Hamilton's, des damaligen 
‘aglisehen Gesandten in Neapel, um Abgilsse 
fir das britisehe Museum zu erwerben. Harris 
‘arb bald nachher am Fieber in Palermo. Statt 
‘inerbetheiligte sein Schwager, ‘Thomas Evans, 
sich an der Herausgabe der Abbildung und Be- 
‘citeibung der entdeckton Bildwerke. Das Werk 
‘nchien unter dem Titel 























Sculptured Metops, discovered among the ruins of 
the temples of the ancient eity of Selinunt tn 
Selly, discovered by W. Harris and Samuel An-| 
fell, deserfbed by S. Angell and Thomas Evans, 
Mit9 Taf. London 1829. Fol, 

Fr, Althaus 

_lugell. Samuel Angell, Kupforstecher in 

Sctabmanier, ohne Zweifel Englinder, arbeitete 

in England und Paris in den dreissiger und vier- 

tiger Jahren des 19, Jabrh. fiir den gew0hnlichen 

Kuusthandel. 














1-2)2 BIL: Le Départ und Le Retour du Pro- 
Sait, Nach J. A. Franquelin, Roy. qu, Fol. 
3) West parti! Nach A. Dévéria. Kl. Fol, 


4) Bile pense a luf. Nach A. Dévéria, Fol, 

555) 4 BIL: Le Goujon, Le Canard, Est il mar? 
Voista? Entblosste Madehengruppen in Land~ 
schafteu. Nach L. E. Rlowlt, Fol, 

Mayer, u. 








9) The cottage door. Nach Owen. Fol. 

8. Le Blane, Manuel, 

Wessely. 

Angelini. Francesco Marin Angellini, 

Architekt zu Bologna, gob. 1680, + dasolbst 1731, 
Er hat daselbst mehrfachin Kirehen und Pa- 
listen gebaut und insbesondere dic Fassade von 
8, Lucia entworfen. 1725 wurde er zum dffent- 
lichen Architekt der Stadt ernannt. Ueber seine 
Vaterstadt hinaus scheint er nicht thitig gewe 
sen au sein. - 

8. Pltture ete, di Bologna. 1792. pp, 187. 2895 
vergl. atch die Ausgabe von 1782. p. 434. — 
Gualand{, Memorie Original! Hallane, 8. VI 
22. 29. 








Angelo. Angelo di Ventura in Siena, wird 
‘mebrfach in den dortigen Baurechnungen von 
1522 bis 1349 genannt. Von ihm rithrt die Zeich- 
nung zu der Porta Sta Agata oder de’ Tufi von 
1925 und zu der Porta di 8. Martino oder Ro- 
mana-von 1327 her. Ucber den Dombau erstattet 
er 4333 mit mehreren Anderen cin Gutachten, 
und 1334 baut er mit Guidone di Pace das Ka- 
stel Grosseto. Man hilt ihn daher fiir den An- 
gelus de der 1330 mit Agustinus de Senis 
das Grabmal des Bischofs Guido ‘Tarlati zu 
Arezzo machte. 8. den Art. Agustinus de Senis. 

8. Milanesi, Documenti Senesi, 1. 203. 206. 

Fr. W. Unger. 

Angelo. Angelo di Meo Gartajolo vou 
Fabriano, Maler vom Ende des 14. Jahth., Schti- 
or des Gentile da Fabriano, von dem nur noch 
‘Vekannt ist, dass das Hauptaltarbitd inder Kirche 
'8. Lucia daselbst (nicht mehr erhalten) von sei- 
‘ner Hand war. 

s. Ricet, Memorle storiche ete 














134. 

Angelo. Angelo di Pietro (di Angelo) gen. 
Macagnino, Maler von Siena um dic Mitte 
des 15. Jahrh, Von ihm wird berichtet, dass er 
um 1439 zu Nocera unter der Anklage eines 
Mordes gefangen sass und dass sich die Ge- 
meinde von Siena bei dem Kardinale Vitelleschi 
von Florenz vergebens filr seine Befreiung be~ 
mithte. Doch warde derselbe, vielleicht als un- 
‘schuldig erkannt, spiiter freigezeben, da uns sein 
‘Testament vom 5. August 1456 erhalten ist. — 
‘Milanosi vormuthot, dass diesor Angelo derselbe 
Angelo sei, welchen Kyriakus (wahracheintich in 
nem Itinerarium, Florent. 1742}, indem or ihm 
den Beinamen Parthasius gibt, mit vielem Lobe 
als Einen unter den Ersten erwithnt, welche in 
Italien nach der Weise Van Eyck’s sich in der 
Oclmalerei versuchten und von dem er noch be- 
richtet, dass er im J. 1449 die neun Muson im 
Palazzo Belfiore fiir den Marchese von Ferrara 

















‘gemalt habe. 
8. Milanesi, Documenti Senest, 11. 187. 203. 
298. 
Fr. W. Unger. 


Angelo. Angelo, Sohn des Niccold, Gold- 
7 


50 Angelo 








Pedro Angelo. = 





schmied in Florenz. Von ihm berichtet Gori irr 
thiimlich, er hiitte mit Polajuolo an den gros- 
sen Kandlelabern des silbernen Altars des hl. 
Johannes im Baptisterium, — dem Werk so 
zahlreicher Florentiner Goldsebmiede, — mit 
gearboitet. Es bostiitigt sich indossen bioss, dass 
von ihm die Vergoldung zweier silberner Leuch- 
ter der Kirche herriihrten, die er 1440 zu Stande 
brachte. Pollajuolo erhielt erst 1465 seinen Auf- 
trag, den er 1470 — also 30 Jahre nach A. — 
vollendete. 
8. Labarte, Les Arts Industriels. 11, 497. 
Albert Lig. 
Angelo. Meister Angelo, Maler zu Padua 
in der zweiten Hillfte des 15. Jahrh. Von ihm 
ist im alten Refektorium des Klosters 8. Giustina 
daselbst eine Kreuzigang Christi in Fresko, noch 
erhalten aber vom Rauch schr geschwirzt. Der 
Meister ist sonst nicht bekannt; dass er jone 
Malerei im J. 1489 ausgefithrt hat, ethellte nach 
Brandolese aus Handschriften im Archive des 
Klosters. Es ist wahrscheinlich der gleiche Ma~ 
ler wie Agnolo Zotto (s. Aznolo), der auch 
sonst in Padua gemalt hat, zur Schule des Squar- 
cione gehirte und so mittelmissig war, dass der 
Anonymus des Morelli nicht ansteht, ihn als 
signobile pittoree zu bezeichnen. Was von dem 
Bild der Kreuzigung noch erhalten ist, gibt von 
seinem Urheber kein bosseres Zeugmiss. 
Notizia ete. da un Anontmo, ed. Morell p. 8. 
— Brandolese, Pitture ete. di Padova, p. 90. 
— Moschini, Guida di Padova, p. 134 
Crowe and Cavalcaselle, History of Pain- 
ng in North Italy. T. 360. 

















Angelo. Angelo Siciliano (bei Vasari Ci- 
ciliano), Bildhauer und wabrscheinlich auch Bau- 
moister gegen Ende des 15. Jahrh. Er war, w 
Vasari und dann auch Torre berichten, in Mai- 
land mebrfach beschiiftigt. An der Fussade des 
statuenreichen Mailiinder Doms ist von ihm (nach 
Vasari) die Statue der von vier Putti aufwirts 
getragenen Maria Magdalena. Vasari schreibt 
dem Meister auch den Portikus der Kirche 8. 
Celso zu Milano 2u, der von Cristofavo Lombar- 
dino vollendet warde ; allein nach Anderen war 
dor Entwurf zum Portikus sowol wie 2u der gan- 
zen Kirche von Bramante, und dem Angelo nur 
die Ausfiihrung tibertragen (der Portikus ist nicht 
mebr erhalton). Torre meldet noch von dem 
Meister, dass seine Marmorarbeiton durch ganz 
Ttalien berdhmt gewesen seien; das scheint Uber- 
tricben, da sich sonst weder bestimmte Werke 
von ihm, noch Nachrichten tiber ihn finden. 
Wahrscheinlich ist es aber der gleiche Kistler 
mit Angelo Marini Siciliano, der unter 
den vielen Bildhanern erwithnt wird, welche fir 
die Certosa von Pavia thiitig waren. Nicht zu 
verwechseln dagegen ist diosor Meister Angelo} 
mit dem bertihmten Bildbauer Michelangelo Mon- 




















torsoli, der bisweilen gleichfalls Angelo Siciliano 
xenannt wird, Jedenfalls kann wur vou diesem, 





wenn die Angabe itberhaupt richtig ist, die Sta- 
tue Pius’ IV. im Chor des Mailinder Domes sein, 
‘welche Latuada und (wol nach ihm) neucre Hand. 
blicher einem Angelo Siciliano ruschreiben. 

s. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 273. ~ Torre, 
Ritratto di Milano, p. 66.—Latuada, Deseri- 
tione di Milano, T. 117. — Cicognara, Storia 
della Seultora. 1 231, 11. 178. 182. 








Angelo. Angelo da Piacenza, Holz— 
fschnitzer, fortigte 1522 im Auftrage des Don 
Sigismondo von Ferrara die Holzbildnerei_ fiir 
die Orgel in der Kirche S. Maria di Consolazione 
daselbst. Er war Schiiler der beriihtten Cano- 
da Lendinara und wurde 1540 nach Modena 
berufen, um das reich geschnitzte Stublwerk des 
Domehores, das Werk joner Meister, zu restau- 
riren, 

5. LN. Cittadella, Notizie relative a Ferrara. 

1. 338, — Campori, Gil Artisti ote. negli 
Stati Estonsi. 








Angel 





Angolo, Zimmermeister in Siena, 
fibernabm am 19, Miirz 1592 mit dem 
schnitzer Filippo dio Ausfiihrung ees Taber- 
nakels fiir die Kirche der Karthause Sta Maria 
di Belriguardo nach der Zeichnung und im Auf- 
trage des Malers Cristofuno Rustici. 

s. Milanesi, Documenti Senosi, II. 265. 














uv. 
Angelo. Pedro Angelo (eigentlich wol An — 
gel), Kupferstecher und Goldschmied 2u Toledo 
im Beginne des 17. Jahrh, Er soll ein Ktinstler 
von Verdienst gewesen sein, der sogar wegon der 
Reiuheit seiner Zeichnung und seiues Stiches 
borlihmt wurde; jedoch sind dio Bil. No. 4 und 
5, die uns vorlagen, erbirmlich. Ebenso urtheilt 
Strutt ber No. 
1) Dic Jungfrau, dem Christaskinde cine Fruche 
darbiotend. Petrus Angolus fecit 1597. 
nf dem Monde stchend in einer Glo~ 
1616. Walirscheinlich nach eigener Zeich— 











3) Bildntss des Kardinals Frane, Ximenez de Cis- 
eros. 1604 Heineken sotzt don Stich false! 
0 d'Angeli. Das Pin. jedenfalls.e: 

Irrthum Heineken’ 














4) Bildniss des Kardinals Tavera, Halbfig., Oval 
Bez: ¥ A. KIL d. In: P. de Salazar y Mendoca’s 
lenal Don Juan Tauera. “To. 

RNTIA und 


nas Wappen des Kardinal. 


6) Bildniss Heros Cevallos Pa 
ravencellos. Aet. 51. 1613. Kniestiick. Regurn 
offlcium est vim torere. Petrus Angelus Factes 
bat Toled. 4 
Titel. en 1, Tena's Commentaria et Dispu- 
fationes in Mpistolam D, Pauli ad Hebracos, 
Von Petrus Angelus 1611 gest. Fol : 
Digcionarto de las belles Artes on Esparia. 
= Strutt, Bloge. Diet. of Ki 
Notizen won Lefort, 




















Carlo Francesco Angelo _——-— 


Melater Angelus. 5 














Angelo. Carlo Francesco Angelo, Ma- 
; inlich in der zweiten 
ig- Von ihm ist das 
Altarbild in S. Maria del Carmino dasclbst, der 
Austausch der Herzen zwischen Jesus und Ma- 
tia Magdalena : letzterer, die veraiickt auf Wol- 
kea aufwiirts schwebt, eilt Jesus mit offenen 
Annen vom Himmel herab entgegen, im Begriff 
nuit der Rechten das Herz auszutauschen. Dem 
exras sonderbaren Vorwurf entspricht die Ge- 
waltsimkeit der Bewegungen. Das Bild trigt 
die Bezeichnung : 
Gulielmas Cortesius Borgonlen det 
Carolus Franciscus Angelus pingebat, 
vooach also die Zeichnung von einem anderen 
Meister herriihren wiirde. 
+ Orsini, Descrizion 











At Ascoli, p. 88. 


Angelo. Theodor Gottfried Nikolaus 
Angelo, Kupferstecher, geb. 2u Schleswig 1767, 
Urspriinglich zum Maler bestimmt, kam er 1780 
tach Kopenhagen, wurde dort Schiller des Ku- 
pierstechers Guitair und erlernte das Schrift- 
tnd Landkartenstechen. Zum Stecher bei der| 
k Akademie der Wissenschaften dasclbst er- 
tanut, war er filr dieselbe viel beschiftigt. Er] 
kebte noch 1811 zu Kopenbagen. 

Plans de Jardins dans le gofit anglais — par Jean- 











Louts 3 Kopenhagen 1798, 2Thle., in 
Jedem 12 Bil, 

+ Weinwich, Kunsthistorie Paisstl, 
Nene Zasitze. — Le Blane, Manuel. 





W. Schmidt, 
Angelo. Angelo, Maler, in England im Be- 
gion des 19. Jahrh. thitig. 
Nach ihm gestochen: 


Thomas Simmons, Morder des Hummonstone and 





Warner zu Hoddesdon Herts 1807. Gest. von 
Rowlandson, 4 
W. Engelmann, 
Angelo. Angelo Puccinelli s. Puccinelll. 





Niceold di Angelo 8. Nlecold (Nicolaus| 
de Angelo). 


Angelo Bresciano s. Anzolino. 
Frate Angelo s. Montorsoll, 
Michael Angelo da Siena s. Michael. 
» auch Agnolo und Angelus. 


Angelonl. Giovanni Angeloni und sein 
Sohn Vicenzo Angeloni, beide Malerzu Rom 
ia der 2weiten Hilfte des 18. Jahrh., insbeson- 
dere Prospektmaler. Sie malten unter Anderem 
gan in grau die Wolbung der Galorie, wolcho| 
von der Peterskirche zur Sakristei fithrt, gaben 
sich aber dann namentlich mit Versuchen in en- 
Kazstischer Malerei ab (nach dem Vorgange « 
Requeno , die damals tiberhaupt manche Kth 











ler, um die Malweiso des Alterthums wiederau- 
findon, boschiiftigte. In dieser Art fertigten sie 
einen ‘Theil der Kopien uach den Loggien Ra- 
fael's, welche der Malor Christoph Unterberger 
filr Katharina I. von Russland auszufithren 
hatte; dieser zog die beiden Angoloni als Gehiil- 
fen au der ihm bestellten Arbeit hingu. 

s Memorie per le belle Arti, I. 1786, p. 278. 

IV. 1788. p. 152. 





Angeluccio, Angeluccio Landi von Rom 
war 1345 mit soinen Sthnen Andrea und Niecold 
ei der Mosaikarbeit am Dom zu Orvieto be- 
shiiftigt. 

+ Della Valle, 11 Duomo dt Orvieto. p. 384 





Angelueclo, Angeluccio, itatoaser 
Landschaftsmaler in der zweiten Hiilfte dos 
17. Jahth, Nur Pascoli gedenkt seiner, indem 
er ihn unter den Sehitlern des Claude Lorrain 
als den einzigen nennt, der zu einigem Anschen 
gekommen, aber jung gestorbon sei und daher 
wenig zu Stande gebracht habe. Bilder von ihm 
sind bis jetzt nicht nachgewiesen. 

s Pascoll, Vite de’ Pittorl ete. moder. 1.29, 





Angelus. Angelus verfertigte 1317 die von 
ischof Wilhelin (1314—1343) zur Zeit des KB- 
nigs Robert gestifteton Chorsehranken der Ka 
thedrale 2u Potenza in der Basilicata, die jetzt 
ganz new gebaut ist. Insehrift bei Ughelli 
(Italia sacra, ed. Coleti vis. 139), wo os aber 
nicht dueentis, sondern trecentls helssen mu 

ete. in Untertt, 








v. 

Angelus. Angelus Bizamannus, griechi 
scher Maler von Otranto, mit dessen Inschrift 
sich eine Kreuzabnahme in byzantinischer Art 
im Berliner Museum befindet. ». auch Blzzamano, 


Angelus. Angelus pinxit, Diose Inschrift 
befand sich im Kloster Corpus Domini zu Vene- 
dig auf einem nicht mehr bekannten alten Bilde, 
das, wie es scheint, otwa dem 14. Jabrh. ango- 
hirte, essen Stil aber nichts mit der Schule des 
Giotto gemein hatte. 
anzi, Storia Pittorica ete. HT. 14. ~ Crowe 

Le, History of Painting In 








vu 
Angelus. Angelus Urbsveterensis d. i. 
von Orvieto, filhrte laut Inschrift in den Jabren 
bis 1335 das Portal des festungsartigen 
Stadthanses in Gubbio auf. 
5. Ranghiasei Brancaleoni, im Archivio stor 
Ital. Ser. 3. Anno 1867. VI. 11. 36. 





vu. 


Angelus. Meistor Angelus von Caserta 
goas laut Inschrift ain 11, Mai 1400 die grisste 
der flinf Glocken der Kathedrale zu Nola in Un- 
teritalien Ehe die Inschrift entdeckt war, galt 
















diese Glocke fiir die erste von Bischof Paulinus 
von Nola, dem angeblichen Erfinder derGlocken, 
im 4. Jahrh. nach Chr. Geburt gegossene, und 
nachher metnte man, dass sie wol aus der alten 
Paulinischen Glocke umgegosson und in dersel- 
ben Gestalt wie die alte hergestellt sei Aber 
auch dics ist nicht anzunchmen , da die fltesten 
Glocken noch unverhiltnisemissig klein waren, 
Jetzige aber mehr als sechs Palmen oder vier 
Fuss hoch ist. Auffallend sind daran drei in der 
Niihe des Henkels angebrachte Licher, yon de- 
nen die Sage ging, dass Paulinus sie mit den 
Fingern hineingedrilekt habe, um den allzumiich- 
tigen Ton zu diimpfen, Wenn diese Licher spi 
ter hineingebobrt sind, so haben sie offenbar nur} 
den Zweck yehabt, die Glocke tiefer zu stimmen, 
und dazu kinnen die spiter hinsugekommonen| 
Ubrigen Glocken, von denen cine 1413, eine 
aweite 1533 und cine dritte 1539 gegossen wurde, 

Veranlassung gegebon haben, 
8. Romonding, Nolana eccleslastios storia, 
147. 1, 169. 499. Abbildung der Glocke 


























Kannt war, fliessen die Nachrichten tiusserst 
dlirftig; doch bin ich im Stando, auf Grund ar- 
chivalischer Forschunzen einige wichtige bisher 
unbekannte Daten zu geben. Lipowski (Ktinst- 
lerlexikon) nennt thn einen Schiller des Bild- 
hauers Degler von Weilheim; obschon authen- 
tische Angaben dartiber fehlen, wol mit Recht, 
da der dortige Bildhauer Johann Degler schon 
im Anfange des 17. Jahrh. einen berithimten Na- 
men hatte und mit wichtigen Auftrigen betraut 
war (s. diesen Art.). 

Aus den in Weilheim befindlichen Akten habe 
ich (durch die Glite des dortigen Spitalkuraten 
Herr A. Schmidtner) nur erfahron kinnen, dass 

ich im Stadtgrundbuche, welches auf dem Titel 
die Jahraahl 1640 fithrt,” aber laut Inhalt schon 
1610 angelegt sein musste, in der Pultener Gasse 
»Withelm Angermayr Goldtschmidte als Haus- 
besitzer vorgetragen findet. Es scheint dieser 
‘Wilhelm A. der Bruder des Kiinstlers yewesen 
zu sein, welcher nach dem Tode des Vaters das 














Ta 1 
Fy. W. Unger. 

Angelus, Angelus Marmorarius s. unter| 

Mecold di Angelo (Nicolaus de Angelo) 


Angelus de Senis s. Agustinus de Senis. 
Angelus. Petrus Angelus s. Petrus, 


Auger. Hans Anger, verfortigte laut In- 
schrift um das 1568 gearbeitete metallene Tauf- 
gefiiss in der Kirehe 2u Stadthagon ein kunst- 
reiches Gitterwerk aus Schmiedeeisen, welches 
in den durch gerade Hauptstangen gebildeten 
Feldern verschlungenes Rankenwerk in schiiner, 
weehselnder Zeichnung zeigt. Ein gleichartiges 
shrscheiulich von demnselben Meister herrith- 
rendes) Gitter an dem Grabinale des Grafen Otto 
vou Schaumburg daselbst trigt die Jabirzabl 1581 
H.W. H, Mithof 
Anger. Emile-Alexandro Anger, fran- 
aijsischer Architekt der Gegenwart, geb. zu Pa- 
ris, Von ihm ist der Entwurf des in der Aus- 
ftihrung Degriffenen Rathhauses 2 Elboeuf 
(ausgestollt 1867), 
s. Bellior de 1a Chavignerte, Dietionnatre. 








Angerer. Georg Angerer, bayrischer Bild- 
hauer. Von ihm sind zu Neustift bei Freising| 
die Statuen ete. bei dem zweiten Altar auf der 
Evangelien- und Epistel-Svite. 
+ Lipowskt, bait, Kinstlerlextkon, 
Angermair, Christoph Angermair, Hof- 
Dildhauer des Herzogs 
Maximilian Lv. Bayern, 
geb. in dem Stidtehen 


Monogramm 
CRISTOP ANGERMAIR 
B. Ul, VON MINCHEN 

16 








dor Kunstgeschichte nur ganz oberfiiehlich be- 


Viterliche Haus bernahm und da die Gesehiift 
desselben fortbotrieb. Demnach wire A. der 
Solu eines Goldschmiedes. Weitere Nachrichten 
felilen, da dic Matrikel der dortigen Stadtpfar- 
rei zu U. L. Frau erst mit dem J. 1633, die 
der anderen Pfarrei — Sankt Pilten — gar erst 
(nach Verlust der iilteren) von 1705 anheben. 

A, den wir bis jetzt nur als Bildhauer in El- 
fenbein kennen, scheint Weilhefm bald nach dem 
‘Tode seines Vaters verlassen und sich in Miin- 
chen niedergelassen zu haben, wo unter Herzog 
Maximilian 1. ein reges Kunstleben, namentlich 
‘durch den Neubau und dicinnere Ausschmtickuns 
der Residenz, herrschte. In welehem Jahre A- 
nach Milnchen kam, liisst sich jedoch nicht be 
stimmen; dass er aber fllr den herzoglichon Hof 

‘el arbeitete und schon im J. 1618 einen Hof- 
titel flihrte, erhellt aus nachstehondem Raths- 
protokoll der Residenzstadt Miinchon de ad 1618, 
Fol. 121, Sessio de § Juni: »Bildhauer Hand- 
‘werkh clagt contra Christof Angermair, Hof- 
driixler, der Inen In Trem Handwereh cintrag 
thue, er hab doch guete Hofarbeit. bittet Ime 
ein Furschrifft an Ir Hfd. ote. — Beschaidt: Thr 
beger hab nit statt, Sei ein ungereimbtes beger, 
mnbg bei Ihr F. D. selber sich anmelden do sic 
was fruchtbarlich wisse zu erwerbens, Auf welche 
Veranlassung hin obige Klage der Miinchener 
Bildhauer gegen A. angestrengt wurde, list 
sich nicht ermitteln; wabrscheinlich botraf sie 
zahreiche Besteliungen von Soiten der Hofher- 
ren, welche die kostbaren Elfenbeinschriinke 
geschen hatten, die der Ktinstler flir die p: 
vollen Gem 





















___Christoph Angermair, 




















Als witklicher Diener am Bayrischen Hofe 
ware A. am Ende des J. 1621 mit foster und 
siemlich boher Besoldung aufgenommen. In der 
Hofrablamts-Reehnung de ab 1621 unter dem 
Titel -Tappecier -Maler Kiinstler und allerlei 
gemaine Dienere, 8. 603, hotsst es: »Christoph 
‘Angermair (der Namo erschoint in diesen Rech- 
sungen hier zum ersten Male) bilthauer, ist It. 
ainer ordinants, obwoln er vorhoro jedesmals 
dareh den herrn Uhrspringer, camerdiener bezalt| 
worden, doch anjetzt disorts vermtig ainer ordi- 
ants von quartal weibnechten diss jars ange- 
sehaft worden, mit jerlichon 400 fl, — zalt ime 
derowegen das ratuin von bedeiter zeit an bis 
ma ents jars als per ein quartal 100 fix Es ist 
lieses seine Bestallungsurkunde als Hofdiener- 
Birger von Muinchen und Meister wurde A. erst 
im J. 1622; im Rathsprotokoll de ad 1622, 
Fol. 301, Sessio de 16 Mart. heisst es: Christoph 
Angermair, Pildhawer hat sich erklirt, er wolle 
Barger und Meister werden, auch ein Meister- 
stick machen. Ist also zugelassen; was er In der 
Zanfit Piichsen schuldig, das sol er alda bezalen, 
vas Er aber an der Statt Camer geben, 
auch die Burgerrechts Cossten (des. 
geltts; soll ihm sein sonderbabrer Kunst halber 
zeschenkht sein und er anjetzo alsbalden filr ein 
Meister erkliirt sein. Doch dass er cin Maister- 
sdckh sein erbietten gemiiss mache, hat 
Ge burgerliche Pflicht geleistete. Ebendaselbst, 
Fol. 317, Sessio de 6 Juli 1622, ist der Eintrag 
Christoph Angermair Pildhauer hat sein Mai- 
serstiickh gemacht. Ist zugelassone —. Leider 
sndet sich nicht die kleinste Notiz, worin die~ 
ves Meisterstiick bestanden, oder in wessen 
Hinde dasselbe gekommen ist. Von nun an sind 
lie Nachrichten Uber den Kiiustler und scine 
Leistungen wieder spiirich ; jedenfalls war des- 
sca Hauptthiitigkeit seinem kostbarsten Werko, 
dem Milnzensehranke zugewendet, welehen er 
jn erst 1624 vollondeto. 


Wol anf Grund der Ablicferung dieses kunst- 
reichen Schreines und des hohen Beifalles, wel- 
chen derselbe hervorgerufen, hatte sich A. um 
Weibnachten desselben Jahres an den Herzog 
ond Kurftirsten um cine Gehaltserhishung von} 
“#4. gewendet, welche jedoch durch den Kam- 
cserdiener Haimbl auf 50 fi. vereinbart wurde, 
‘wie wir aus dem im Mai 1625 an den Kurflirsten 
gerichteten Bittgesuche Angermair's ersehon. 
Cnterm 30. Mai kam nun die Resolution, dass 
ihm diese Gehaltszulage bewilligt und ausgezahlt 
werden solle, was wir auch durch die Hofzal- 
amtsrechnung de ad 1625, 8. 598, bestitigt fin- 
dea: «Christoph Angermaier bilthawer hat jer- 
jieben 400 ., dan so ist er vermlig ainer ordinanz 
vo0 eingang dis jars mit jorlichen 50 fl. addition 
angeschaft worden, also in allem bis zu beschlus 
des jars empfangen 450 fi.« In Folge dessen go- 
bGrte A. zu den hiher besoldeten Dienern des: 
Surflirstlichen Hofes; denn Peter Candid hatte 
sar 500 4. und der beriihmte Erzgiesser und 





























Landdsmann Angermair's, Hans Krumpper yon 
Weilheim, bezog 450 fl. Besoldung. Mit obiger 
Angabo leruen wir zugleich den Preis kennen, 
welcher filr den Mlnznschrank bezahlt wurde, 
Er stellt sich bet der Besoldung des Meisters von 
Jibrlich 400 4. fiir den Zeitraum von 7 Jahron 
(1618—24) auf 2500 A, cine nach dem damaligen 
Geldwerthe betriichtliche Summo. — Hier sei 
noch erwithnt, dass sich in den Weilheimer 
Kirchenakten aus dem J. 1626 »Herr Christoph 
Angermayer, Burger und Bildhauer zu Mllnchene 
unter den Wolthiitern zum dortigen Kirchenban 
noben seinen Landslouten , »Bildhauor Melchior 
Pendl und Johan Greitherr Maler, beede Burger 
jz Weilhoime, vorgetragen findet. 

Inawischen scheint der Meister, der mit oiner 
zahlreichen Familie gescgnot dic harten Kriegs- 
jabre und mancherlei andere Beschwerden durch- 
fzumachon hatte, &fters in finanziellen Bedriing- 
nisson sich befunden zu haben, wo er dann stets 
zu soinem Herm, dem Kurftirsten, seine Zu- 
flucht nahm, die thm dieser auch nicht vorsagte. 
Es erhellt dieses aus cinom Bittgesucho an Ma- 
ximilian I. vom Mai 1629, in welchom A. zur Aus- 
steuer seiner Tochter, die er an einen jungen 
Bildbauer verheiratet, um ein Darlchen von 
300 fl, bittet, welches er in vierteljithrigen Ra- 
ton zu 40 f., von Michacli d, J. angefangen, 
rilckzahlen wolle, umal er vorige Anlehen, »a- 
rumben ich mich gautz undorthenigst bedankon 
thue, alberaith begalt habe. Diesem Begeht 
‘wurde durch Beschluss an dic kurf. Hofkammer 
‘vo 22. Mai der Art entsprochen, dass er die 
obige Summe gegen quartalmiissigon Abzug von 
50 fl. golichen erhielt, — Eine weitere Nachricht 
finden wir dann erst wieder im Herbst 3631. In 
diese Zeit fillt auch nachstehendes Bittgesuch 














Jan seinen flrstlichen Génner: 


Durehlauehtigster eltrfurst 
ete. 

Solte E. chf. D. ich zwar bey disen betriebton 
loiffen mit disem unbehelligt lassen, weil ich aber 
boy gogenwertiger schweren arbeith lang und 
‘grosse bemiehung und vleiss angewendet und 
‘wegen meiner vill habender klainer Kinder 
scbulden sticke, alss bitte E. chf. D. ich hiemit 
gantz underthenigist: Sy wollen mich der lang- 
gehebten Mihesambkeit gdst gentlessen- und mit 
fainer ergetzung oder gnadengelt, gdst begaben 
und begnaden lassen. Soleher beger umb E. chf. 
a. ich jederzeit in underthenigister gehorsamb, 
auch gegen Gott fiirbittend zuverdienen, 

E. cbf. D. 
underthenigister 
Christoph Angermayr 
Pildthaur. 

Interessant ist die Bogutachtung dieser Supplik 
durch die kurfirstliche Hofkammer. Sie lautet 
pMan ist der maining weiln disor supplicant 
dannoch cin vornemer Ktinstler und seinor Kunst 
nach etwas schlecht besoldt, es mbcht Thme 














b4 


Christoph Angermair. 














von 2 im 300 fl. gnadengelt zuerthailen sein, 
sign. 20. $31. 

‘Prace, dom. dir. Wimpel, Haimbhausen, Soyer, 
Adelzrciter, Sasser, Heck (Hofkammerriithe)+. 

Unter dem 24. Okt. 1631 erfolgte nun das be- 
uligliche Dekret des Kurflirsten in dieser Sache 
augleich mit der Emnennung des Malachias Gei- 
ger zum Hofmedikus, wie folgt 


Decretum ser! domini ducis olectoris ote. 

»Demnach die ehf. d.in Bayern unser gned. 
herr Ie Malachiam Geigern fiir dero hofmedicum 
g. an- u. aufgenommen und ime zu jerlicher be- 
soldung zweyhundert Gulden bestimbt ; sodann 
Christophen Angermayer pilthauer neben 
erlassung seines diensts zu aincr abferttignng 
und gnadengelt von eingehenden strafgefillen 
dreyhundert gulden raichen lassen gned. bewil 
liget und das er entgegn weiln I. chf.d. sei- 
ner arbeit der zeit weitter nit bederffon 
mit sein jerlichen besoldung abgestelt werde — 
als beveichon sie dero hofeammerpresident u. 
riten hiemit dessenhalb notwendige ab- u, an- 
schaffungon zethun. Soind ete. Datum Mllnchen 
den 24 Octobris a. 1631 

(Archiv. Conserv. Miinchen 
Hofamts-Rechn. Med. Wesen fase. 3). 
Diese »Abstellung der Besoldunge findet sich nun 
auch in der Hofzablamtsrechnung vor J. 1631, 
8. 529. »Christoph Angermair pilthauer hat jer- 
lichen mit 50 f. bessorng zam solt 450 fl, inilem 
cer aber It. sgn. underm quartal weihnechten sei- 
nes dienst entlassen und ime zum absug des 
4.Q. per don halben theil verwilligt worden, be- 

zalt ime also merers nit dan 392 fl. 45 xr.« 

Es war sonach die Entlassung des Meisters 
vom Hofdienste eine selbsterbetene, und konnte 
er die verfligbare Zeit 2u Arbeiten fiir Private 
verwenden, durch welche er neben seinem Gna~ 
dengelde seine Schulden zu tilgen und fllr seine 
Familie besser sorgen zu kénnen hoffen durfte. 
Eine knstlerische Letstung, welche in diese Zeit 
fillt, besitzt das Nationalmuseum in einem vor- 
trefflichen Elfenbeinrelief, »Heilige Families be- 
zeichnet mit dem vollen Namen des Ktinstlers, 
und der Jahreszabl 1632 (s, das Monogr.). . 

‘Hiermit schlicssen dic ditrftigen Angaben tier’ 
den kunstgelibten Meister, welcher noch im 
J. 1632 in Miinchen starb. 

Es findet sich in dor Stadtpfarrkirche Weil- 
heim’s ein Kenotaph, cine Holztafel, welche 
wabrschcinlich yon Elias Greitherr dem Jiinge- 
ren gemalt den englischen Gruss und im Hinter- 
grunde cinen Mann (Bildniss Angermayr's?) dar- 
stellt, mit der Inschrift: »Hert Christopherus An- 
germyr | Cur F, Hoffpildhauer in Minchen | 
Verachid Christseelig Anno 1632: | in Cur F, 
stat Minchen deme | Gott, vnd allen Christ- 
glaubigen | ein freliche Uhrstend verleihen | 
welle. AMEN. | Unten um das Kruzifix knien 
die miinnlichen und weiblichen Anverwandten 
mit Rosenkriinzen in der Hand, Auf der obern 




















Leiste des Rahmens liest man die Worte: *Ich 
griess dich Mutter Gottes mein, echleuiss un 
deiner frbit ein, Amens, auf der untern Leiste 
Gott, vnd Maria, auch 8. Sebastion: su Lob vnd 
ehren, hat alds herauffgericht diss Epitaphturo, 
Mit dees 8. Sebastions jj piltnuss der Erbar vnd 
bescheiden Sebastion Kerphamer ~. Thme, sei- 
ner Hausfrawen Cathering, auch fren Kind zu 
angedenckhen | Anno 1636. + 

In diesom, von Kerphamer (richtiger Korpsa- 

mer), wahrscheinlich einem Schwager Anger- 
mair's errichteten Kenotaphe finden wir zwei Da- 
ten, nlimlich 1632 als das Todesjahr Angermair’s 
‘und 1636, in welchem das Kenotaph von Kerp: 
mer errichtet wurde. Nun findet sich aber im 
Sterbebuche Wellheim’s der Name »Sebastion 
Khirbshamer« unter dem27. Aug. 1634 ls gestor- 
ben vorgetragen, und erscheint dieser Name tiber- 
haupt nic mehr in diesem Buche. Es liegt deshalb 
der Schluss nahe, dass Schwager Kerbsamer die- 
ses Kenotaph bei Elias Greitherr d. J. nach An- 
igermayr’s Tode bestellte, und dass dieses erst 
spliter (das J. 1634 war cin Pestjahr in Weilheim 
vollendet und anfgestellt wurde, was freilich der 
Anftraggeber nicht mehr erlebte. Dass auf dem 
‘Kenotaphe das Todesjahr des Meisters richtig 
angegeben ist, bestitigt die Hofzahlamtsrech- 
nung de ad 1633, 8. 404, Titel: Abfertigung u. 
hf, gnaden schankungen, wo es heisst: »Chri- 
stophen Angermairs gewesten pilthaners zu 
Milnchen hiinderlassnen wittib aus gn. anstat 
gebetner provision semel pro semper ord. 
75 flw Unter dieser Rubrik erscheint die Wittwe 
A. im J. 1632 noch nicht, s0 dass also der Kiinst- 
ler wahrscheinlich Ende 1632 gestorben ist. Von 
der Wittwe Anna, welcher es mit ihren zahl- 
reichen Kindern ktmmerlich ergangen sein mag, 
‘erfahren wir in den folgenden Rechnungen nichts 
mehr; nur vom Mai 1635 existirt noch ein Gna- 
dengesuch derselben an den Kurflirsten, aus 
welchem hervorgeht, dass sie Ufters ssollicitiert 
‘und angehalten,, aber kein beschait ervolgt sci, 
weshalb sio umb Gotteswillen gantz. dimictigist 
biftet, Sy wollen mich meines diemiectigesten 
begerens gdst begabens. Darauf hin erfolgte Be- 
scheid: »Anna Angermairin pilthauerin auch 
jsnstat gebetner provision semel pro semper — 
16 flx Hofeablamtsrechnung de ad 1635, S. 450 
unter obigem Titel. 

Wir gehen nun zu den in Milnchen befind- 
lichen Worken des Meisters tibor. 

1) Elfenbeinschrank fiir die Herzogin und spi- 
tere Kurfirstin Elisabeth von Lothringen, Gema- 
lin Maximilian’s I. von Bayorn, jetzt im Na tio- 
nalmuseum. 1,52 Cent. hoch, 1,27breit, 90 tief, 
welcherals Sclinuckschrank diente. Die tinssere 
cinfach-architektonische Gliederung triigt nur 
Verzierungen von vergoldetem Silber. Die vier 
Fltgelthtiren haben als Schmuck in dor Mitte die 
vier Elemente von Silber getrieben und vergol- 
det; an dem Aufsatze der Genius der Zeit und 
rilckwiirts der des Todes. Der eigentliche 





























Christoph Angermair. 











55 





‘Schmuck ist flir die inneren Fliichen aufgespart; 
denn hier sehen wir auf der einen Seite des dreh- 
daren Kastens in das Elfenbein eingelogt roi- 
zende Emailarbeiten anf Silberplatten von der 
kunstgetibten Hand des Augsburger Goldschmie- 
des und Emailleurs David Attemstetter (s. die- 
sea). Umrahmt werden sie von einer silbernen, 
vergoldeten Einfassung, welche jedoch aus spii- 
terer Zeit stammt; nur die iiussorst feingegliv- 
derte und wolverstandene’ Umrabmung an den 
Hauptplatten der Fitigelthiiren und der Mittel- 
fassade sind gleichzeitig. Nicht minder kostbar 
ist die Kehrsoite des Schrankes. Mit grossen 
Stiicken von lapis lazuli sind die breiten Flichen 
and die Stimseiten der Schubladen belegt, xiem- 
lich bohe Siiulen mit silbervergoldoten Kapitellen 
von demselben Steine bilden den architektoni- 
sehen Schmuck; dazu sind das blendende Weiss 
des Elfenbeins und die vergoldeten Zierungen 
jeder Schublade sebr wirksam und ansprechend 
gestimme. 

1; Ein Sebrank von Elfenbein, 1,30 Cent. hoch, 
1,01 breit, 71 tief, alle Aussovseiten wie das In- 
sere mit lapis lazuli eingvlegt, ebenfalls fir die 
Herzogin Elisabeth bestimmt und jetzt im Na- 
tionalmuseum. Dio Einlagen sind bald rund, 
bald vieleckig, die Zierung mit Silberornamenten 
sebr spiirlich und einfach gebalten. Um uo rei- 
sender ist der architektonisehe Aufbau der In- 
zenseiten, der, von grossen Siiulen Monolithon 
in lapis Lazuli getragen, durchaus den Charakter 
der Spitrenaissance zeigt. Mehr noch als die 
Pracht des Materials wirkt hier das feine Eben- 
waG der Linien, die reiche Gliederang und der 
elegante Anfban des Ganzen. 

3) Ein kleines Elfonbeinschmuekkiistoh 
ebenfalls mit lapis Lazuli cingelegt und vollig 
Stile des vorerwithnten Schrankes gebalten, nur| 
teten hier etwas zablreicher die vergoldeten 
Silberornamente auf. Gleichfalls im National- 

eum. 

4) Die Perle der kunstvollen Arbeiten Anger- 
wairs bildet der Elfenbeinschrank, welchen Ma- 
ximilian I. vom Mefster zur Aufnahme sein 
antiken Goldmlinzen fertigen lies. Sechs bis 
Sieben Jahre arbeitete A. an diesem Hauptwerko 
der Eifenbeinschnitzkunst in Deutschland, das 
seit Anfang diesesJahrb. im k. Milnzkabinet. 
sa Miimchen aufbewabrt ist. Welehe hohe An- 
erkennung man schon in fritherer Zeit diesem 
Meisterwerke zollte, bezcugen die Worte Bian- 
conis in seinen Lettere al Marchese Filippo 
Hereolani sopra aleune particolarit delle Ba- 
siera ete. (Lucca 1763. p. 46. 47): »Fra le altro 
insigni cose troverete nel tesoro di Baviera uno 
serignio d'avorio stupendamente lavorato a bassi 
rilievi, ¢ ripieno di medaglic grandiasime. 
Questo in ogni senso ¢ il pit bello scriguio, 
eappia disver mai veduto in vita mise. 

Mit der Bekrdnung misst derselbe 85 Centi- 
meter bei ciner Breite von 45 und einer Tiefo 
oa 35 Centimetern. Simmtliche Aussenseiten, 























‘wie die Innenseiten der vorderen Fliigelthtiren 
tragen reichlichon bildlichen Schmuck in Bas- 
‘und Hautrelief abwechsolnd bis zu vollig runden 
Figuren, wobei derselbe mit vielem Geschick in 
die architektonische Gliederung des Raumes ver- 
theilt ist. Ueber dem Hauptgesinse erhebt sich 
dachfurmig zulaufend die Bekrénung, welche 
sich jedoch sehr bald 2u einem Piedestal abflacht, 
auf dem div Reiterstatuo cines rimischen Kai 
sers, vielletcht Trajan's, ther das Ganze hervor- 
ragt. Bei den unteren vier Ecken der Bedachung 
sitzen vier miinnliche Gestalten (wahracheinlich 
itberwundene KUnige) mit gebundenen Hiinden, 
jeder in verschiedencr Stellung und alle auch im 
‘Ausdruck vortreftlich charakterisirt. Die Haupt- 
filllung der Vordersvite schulickt eine Victoria 
auf der Quadriga, den Palmzweig in dor Rech- 
ten, mit der Linken das nach beiden Seiten 
muthig ausspringende Viergespann zilgelnd; auf 
der Riickseite sehen wir einen Adler, die Schwin- 
gen zum Fluge ausgebreitet, Donnerkeile in 
nen Fingen, ihm zur Scite geflligelte Vietorien 
wit Trophiien nach Art dieser Gestalten in den 
Bogenwinkeln der rmischen Triumphbigen. Die 
rechte Nebunseite zeigt uns sitzend die gewapp- 
note Roma mit dem Palladium in der Rechten, 
die Hasta in der anderen Hand, wihrend sich auf 
der linken Nebenseite eine sitzende Vietoria mi 
Palmen und Kronen awischen stehenden 'Tro- 
phiien befindet. In iilmlicher Weise hat der 
Ktinstler die vier oberen kleinen Fillungen, 
[welche an den Ecken Widderktipfe mit Frucht- 
gehiingen trennen, durch Waffen und ‘Trophiien 
Jjeder Art belebt: der passondste Schmuck fiir 
die krdnende Statue des Triumphators, 

Am Unterbau ist die Hauptfassade, entapre 
chend den beiden Filgelthtiren, in zwei grosse 
Halbuischen zorlegt, mit jo zwei korinthischon 
und reich ornamentirten Pilastern und rundfor- 
migem Giebel; der Aufbau des Ganzen reich 
gegliedert im Charakter der Spiitrenaissance 
In den Nisclien zwei weibliche Gestalten, links 
das Alterthum (die Geschichte), rechts die 
Miinzkunde. Die erste, eine ehrwitrdige Ma- 
trone, steht auf Trtimmern der Vorwelt;, ihre 
Rechte hiilt eine Rolle und lebnt sich auf ein 
Piedestal, auf dem wir die Worte lesen: paiscak 
MONVMENTA VerysTaTIs; die Linke hat den 
wallendem Mantel gefasst und hilt 
zusammen, Tw Hintergrunde 
das Colosseum und Obelisken 
‘Triumphbogen, von welchem Moos, Fleehteu nd 
Gras, mit ciner Eidechse belebt, herabhiingen, 
schliesst die weitere Durchsicht und 2 
Aufschrift: vrai. Por. x1. 008. x11e — Die 
Miinzkunde auf der anderen Fliigelthtire, ein 

































_| volles hitbaches reichgeschmticktes Weib, deren 


Ziige an Maximilian's I. Gemalin Elisabeth von 
Lothringen erinnern, betrachtet das Brustbild 
einer antiken Mlnze in ihror Rechten, wihrend 
die Linke sich auf einen Schild lent, dessen 








ovale Wolbung als Symbol einen Ameisenhaufen 


56 


Christoph Angormatr. 

















zeigt. Auf einem Spruchband dartiber steht dic 
Devise: SPDVLO QVAESITA RECODYNT. Grio- 
chische u.rdmische Mitnzen mit bekannten Brust- 
Dildern Tiegen zerstrout zu thren Fllssen herum, 
und ein schnuppernder Hund im Vorgrunde 
Hiisst unser suchendes Auge endlich ganz unten 
vorsteckt eine Mtinze gewahren, auf welcher der 
Kiinstler seinen Namen mit der Jahroszahl des 
Beginnes soiner Arbeit angebracht hat: cui 
STOP ANGERMAIR 1618, Im Hintergrunde die 
Ruinen eines stolzen Baues, cbenfalls mit go- 
sprengtem, grasumwucherten Bogen. An den 
Sockein der Pilaster je zwei leichtbeklcidete 
Genien als Wappenhalter, links das bayerische 
Wappen mit dem Reichsapfel auf einem Herz- 
schilde, darliber der Herzogshut, rechts das 
‘Wappen von Lothringen mit der Fitretenkrono 
ber demselben. 


Der architektonischen Gliederung der Vorder-| 
seite ontsprechend zeigt auch dic Gegenseite 
e Doppeluische. In der rechten Nische hebt 
ich in Hautrelicf dic kriftige Gestalt des Ro- 
mulus ab, dessen Rechte auf der Brust rubt, 
withrend dio Linke den Griff des Schwertes ge- 
fasst hilt, Im Hintergrunde breitet sich das 
Hiiuser- und Denkmal-reiche alte Rom aus, un- 
ter der Figur steht in acht Zellen die Inschrift 
*ROMVLYS VRBEM ORDIS CAPVT CONDIT » ARCEM 
MVNDO IMPONIT - ASYLVM OMNIBVS APERITy. Tn 
dor andern Nische Kinig Nimrod: Auch er wie 
Romulus im antiken Kriegergewande, die Linke 
anf dem Schwerte ruhend, 
auf den im Hintergrunde miichtig hervorragen-| 
don Bau des babylonischen Thurmes deutet. Dic 
Inschrift hier lautet: »NEMBROTHVS BABYLONEM 
MOLITVR - TVRRIM COELO ADMOVET - FAMAM NO- 
MINIS IN OMNEM POSTERITATEM PROPAGAT « — 
Die belden Nebenseiten hat der Kitnstler ganz 
gleich bebandelt: in den Nischen mit joni- 
schen Pilastern stehen je zwei miichtige Liiwen, 
mit ihren Pranken ein gewaltiges Filllhorn mit 
Fritchten haltend ; dariberzwischen Lorbeer- und 
Palmaweig die verschlungenon Namenschiffern 
des Herzogs und seiner Gemalin, 
ber welchen hier dic Krone, dort 
der Herzogshut angebracht ist. In 
den Bogenwinkeln sitzen neben 
Rankenornamenten, von denen Frilchtegewinde 
horabhiingen, Genien als Halter vou Kartuschen, 
doren cine die Aufschrift: »ANNo DNIe, dic an- 
dere die Jahreszahl aupoxxtve enthilt. Es scheint 
domnach , dass der Meister das ganzo Work in 
don J. 1618-1624 ausgefthrt hat 
Die Innensoiten der Fitigelthtiren sind am 
reichsten ausgestattet. Das obere Feld der lin- 
ken Thiire zeigt eine reizende Idylle: in einer 
weit in dio Ferne sich ausdohnendon Landschaft, 
auf deren Biumen sich Vogel wiogen und die von 
weldondem Gothier belobt ist, sitet im Vorgrundo 
auf Blumen und Gras Apollo mit einem Sternen- 
Kranz um das jugendliche Haupt als Hirto, dic 




































EME 





Hirtentasche an der Seite, auf einor Schalmei 
Diasend; thm aur Seite sein lechzender Hund, 
dip Thiore wie lauschend um ihn versammelt. 

Das Hauptbild im Oval stellt in einer reichen, 
vorne mit dichtbelaubten Biiumen besetzten 
Landschaft ein Hirtenfest vor, wobei der Hin- 
tergrund von Menschen und Thicron mannigfach 
belebt ist. Die Hauptgruppe bilden flint musi- 
irende Hirten, denen rechts gegentiber Pan 
itzt, mit der Syrinx sie begleitend. Zwischen 
‘diesem Instrumentalchor erhebt sich ein singen- 
der Knabe, hinter welchem im Mittelgrundo noch 
drei andere musizirende Hirten die Gruppe ab- 
seblicssen. Dabei fehit es, wie auch sonst, nicht 
an humoristischen Zigen: so halt ein grastres- 
sondes Hischon seine Liffel gespitzt. Von oben 
herab schwebt ein Genius mit einer Blumen- 
kkrone, den Sieger zu krnen. 

Im unteren Langeck zieht in rUmischer Trium- 
phator nach dem Kapitol. Der Sieger — es scheint 
Ciisar zu sein, wie aus den Worten Vent vidi 
viei hervorgeht, die auf einer runden Tafel ste- 
hen, welche an einer langen Stange nebenher 
gotragon wird—, den Feldherrnstab in der Rech- 
ten, fabrt auf einem Triumphwagen, von einer 
Victoria gekrUnt. Voraus zichen Gofangene, 
Krieger mit den erbeuteten Trophien folgen 
Horolde mit ihren Siegeshtrnera und Volk be- 
gleiten den festlichen Zug. Im Vorgrunde sitzt 
eine lorbeergekrinzte Siegesgittin und gribt 
‘sufmorksam in einen Schild das Wort: vicToriA. 

Das obere Feld der rechten Thitro benutzte der 
Meister, um mit Beziehung zur gegentiberstehen- 
den Idylle die Orpheussage darzustellen. Un- 
mittelbar hieran scblie +h ein Ovalbild, der 
Chor der Musen, als Gegenstiick zum Hirten- 
feste. Die freio offene Landschaft ist auch hier 
nnigfach staffirt. Im Vorgrunde haben sich 
dic Musen bei cinem epheuumrankten Baume ver- 
sammelt, auf dessen Zweizen sich Vogel, Eich- 
Kitzehen u. 8. w. wiegen. Vorne Klio das Vio- 
lon spielend, neben ihr Euterpe mit der Oboé in 
der Hand, gegontiber, sich otwas vorwiirts nei- 
gend, Terpsichore, welche in die Saiten der Man- 
line greift (der zu seiner Gebiotorin aufwiirts- 
Dlickende Hund triigt am Halsbande die Buch- 
staben 1118, Maximilian Herzog in Baycrn,); 
das Liederbuch in der Hand haltend steht Erato 
da, riickwiirts von ihr schligt Kalliope die Harfe. 
Mehr im Hintergrunde spielen Melpomene die 
Orgel, Thalia die Violine, Polyhymnia-den Drei- 
angel, hinter Euterpe steht Urania als Hirerin. 
Zu diesem Chor der ihr verwandten Musen eilt 
die gepanzerte Minerva, die Lanze in der Rech- 
ten, vom Helikon herab, in dessen Waldesdun- 
kel eine Hirachkuh rubt und dem Schauspicle 2u- 
sieht. Ueber der ganzen Gruppe schwebt cin 
Genius, mit scinem gebogonen Horn in den lau- 
ten Jubel einfallend, withrend die Rechte eine 
‘Tuba hilt. 

Das untere Feld setzt den Gedanken fort, 
wolchen der Kiinstlor auf der linken Fidgelthtire 


























Christoph Angermair _— 














azusellen begonnen. Im Vorgrundo rechts 
nk der Flussgott Tiber zwischen Schilf und 
Gnisauf seiner Urne, das Ruder in der Linken, 
sit der Rechton den Bart streichend. Vor ihm 
sgilen Romulus und Remus, von der siiugenden 
Wn geliebkost, zu. seinen Fussenden ein qua- 
caer Frosch. Im Mittelfelde bringt der Trium- 
piator sein Opfer dem Jupiter Capitolinus dat, 
‘sca Tempel die Aufschrift triigt: 10vi LTORI 
cay. 

Wie die Anordnung dieses reichen Bilder- 
sinacks eine Phantaste von besonderer Gestal- 
copknaft verrith, so zeigt auch die Ausfithrang 
aeMeisterhand, Ueberall ist Leben, Bewegung, 
rstiindniss der Natur, 
‘Thieren an den Tag 
2it, trftiche Individualisirang, gute Bohand- 
ing des Nackten und der Gewandung, Sinn fiir 
Feroemehinheit, obwol zugestanden werden 
ea, dass dem Kilnstler die miinnlichen Gestal- 
Is die der Frauen. 












5 Daseine, mit einem Rundbogen abschlies- 
vel,  Centim. hoch, 16 breit, stellt dio hl. 
Jagiau auf dem Throne sitzend dar, auf ihrem 
Niobe dasliegonde Kind, welches die Linke aut | 
eBrast legend zu ihr aufblickt. Sie selbst hat 
te Hinde gefaltet, der rechte Fuss tritt auf den 
luitmnd. Umgeben ist sie su ihrer Rechten 
‘wah Joseph, Kinig David und der hi. Elisa~ 
inks ihre Eltern, Joachim und Auna nebst 
lstarias. An den Stufon des Thrones knict auf| 
a Kreaze voll Hingebung aufwirts schauend 
Kleine Johannes der Tiufer, rechts reicht, 
caEagel Krone und Scepter dar. Oben halten 
ci Engel die Draperie des Vorhanges am 
Lnwe, dariber in der Bogennische Gott Vater 
sit der Weltkugel, von zwei betenden Engeln 
centeo, unter ihm das Symbol des hi. Geistes, 
Taube, 

Dus Relief triigt weder Monogramm , noch 
‘nat welche Bezeichnung, aber div ganze Arbeit 
ai roraugsweise dic Bebandlang der Gewiinder 
‘vie de Technik stellen dasselbe unzweifethatt| 
ss tia Werk des Kitnstlers hin. Seine Ent- 
schugszeit fillt_wol noch vor dic Zeit des 
Miouchrankes. Die Empfindung und Kompo- 
‘sim sind noch niebt von fremden, namentlich 
“aietischen Eindriicken beeinflusst. 

6 Das rweite Relief, eine hl. Familie darstel- 
‘eat, neigt dagegen Uberwiegend italienische 
Untisse, namentlich von Andrea del Sarto. 
lise Arbeit, welche das oben gegebene Mono- 
‘Svan trigt, ist erst gegon das Ende seinos Lo- 
‘as 1632) entstanden und zeigt namentlich, 
‘ass Peter Candid mit seiner italfenischen Bil- 
fw auf die Richtung des Kiinstlers cingowirkt. 
‘s, Die Behandinng ist durehweg frei und edel, 
Ge Tectnik meisterhaft. 














Andere beglaubigte Arbeiten des Ktinstlers 
ope, Keawer Lexikon. IL 


Joh. Adalbert Angermayer. 57 


ingen noch in auswiirtigon Elfenbeinkabinoten 
erhalten sein; in- Munchen finden sich weitere 
Erzougnisso seinor kunstreichen Thittigkeit nicht 
vor. Allerdings erinnern einige Elfenbeinreliegs 
im Bayerisehen Nationalmuseum an Angermair, 
aber sie sind doch bedeutend schwicher und 
migen als Arboiten seiner Schulo gelton. Dass 
Ubrigens noch manche seiner plastischen Go- 
bildo boi dom Rosidonzbrande unter Kurfllrst 
Ferdinand Maria zu Grunde gegangen sein mi~ 
gon, ist-mobr als wahrschoinlich ; denn fitr die 
Rethe der Jahre, in welchen A. filr den horzog- 
lichen und kurflirstlichen Hof arbeitete, ist die 
Anzahl seiner ethaltenen Werke doch zu geting, 
wenn wir auch annehmen ditrfen, dass Manches 
von ihm dureb den Kurfifrsten Maximilian I. an 
auswiirtige befreundete Hofe als filrstliches Ge- 
schenk kam. 














J. A. Kuhn, 
Angermann,. Angermann, Elfonbein- 
schnitzer in der zweiten Hilfte des 17, Jahrb, 
Man hat von ihm ausgozcichneto kleine Skelette 
in Elfenbein; eines davon, bes. 1672, ist im grii- 
nen Gewilbe zu Dresden. 
ndsberg, Das griine Gewilbe zm Dresden, 
p. 22, —Labarte, Les arts industricls 1 268. 
A. Ty 
Angermann, David Angermann, Minia- 
turmalor, gob. zu Eger 1763, noch 1808 am 
Leben, hielt sich 1755 und 1790 in Berlin auf. 
Er lernte bei Anton Graff, nach dem er sich ganz 
gebildet haben soll. Das Verzeichniss der Ber- 
linor Kunstansstellung von 1786 flhrt zwei Mi- 
niaturbildnisse von einem Angermann ausSpeyer 
auf, der wol unser Ktinstler ist. 
8. Nicolai, Nachricht von den Baumelstern, 
Bildhauern ete. — Meusel, Teutsches Kinst= 
lerlexicon. — Fiissli, Neue 














Angermayer. Johann Adalbert (Albert) 
Angermayer oder Angermey er, Stillleben- 
maler, geb. tu Bilin in Buhnen 1674, lernte uo- 
ter Joh. Rudolf Byss und wurde ein ganz 
geschickter, fleissig aber auch mit einer go- 
wissen Steifheit und Gelecktheit ausfilbrender 
Stilllebenmaler. Dass er, wio Dlabacz sagt, dem 
Abr. Mignon gleichgekommen sei, oder ihn gar 
libortroffen habe, ist unrichtig. Er liess sich in 
Prag nieder und starb daselbst gegen 1740. In 
dor fritheren Scott'schen Bildersammlung da- 
selbst befanden sich einige Werke von ihm, auch 
jetzt noch werden manche seiner Arbeiten in 
Prag anzutreffen sein. Die Beschreibung einer 
kleinen Gemiilde- und Kunstsammlung des ver~ 
storbenen Hofbuchhiindlers Walther 2u Dresden 
(1812, 8.) nennt sochs Bilder, todte Thiere, aber 
anch ‘eine Diana und eine Venus von seiner 
Hand. InSchleisshoim befinden sich 7 Bilder 
von kleinem Format, die Nrn. 408—409, Blumen 
darstellend,, in der oberen Abthellung, und dic 
Nrn, 225—231 in der untoren Abtheilung, zwei- 
mal todte Vogel an einem Nagel hiingend, ein 
8 





58 


Joh. Adalbert Angermayer 











Wildschweinskopf, ein Rehkopf and das bedeu-| 
tendste ein Todtenschiidel neben einem aufge- 
schlagenen Buche ete., worauf I. A. Anger- 
mayer F. Ao: 1731 zu lesen ist. Auch die Buch- 
ataben I. A. sollen sich auf Bildern von iim 
vorfinden. Der ehemalige Prager Weihbischof| 
J. BR. von Sporck zeichnete den 1. Febr. 1737 
awei Blumenstticke nach ihm in Tusche mit der’ 
Inschrift: Fiori d'un Aglievo del Sigr. Anger- 
maier, die im 5, Buche der Sporck'schen Zeich- 
nungen in Fol. (siimmtlich in der Strahower| 
Stiftebibliothek aufbewabrt) zu finden sind. 

s. Dlabacs, bihm. Kinstlerlexieon, — 

Newe Zusiize. — Nagler, Monogr, 
W. Slide. 

Angers. Angers, Maler im 18. Jabrh., wahr- 

scheinlich aus BUbmen. 





Nach ihm gestochen 

Bidniss des bohm, Bildhaners Matthies v. Braun. 
Angers pinx. Johann Balzer so. 

s. Dlabacr, bibm, Kinstlerlexicon. 

W. Schmidt. 

Angevin, Thevenin Angevin schrieb und 

illumfnirte 1396 fur den Herzog von Orteans den 
“Mirouer hystorial« und andere Biicher. Der da- 
flr bezahlte Preis von 50 Franes, einschliesslich 
des Pergamentes, liisst nicht unbedeutende Mi- 
niaturen erwarten 

s De Laborde, Les Dues de Bourgogne. I. 
119, 

v. 

Angier, Paul Angier, untergeordncter 

Kupferstecher, in London um die Mitte dos 
48. Jahth. thittig. Nach Heineken ist er ein 
Schiiler von John ‘Tinney und etwa 30 Jahre alt 
gestorben. Als sein Hauptwerk wird No. 1 be- 
trachtet, das sich indessen nicht ber die Mit- 
tolmiissigkeit erhebt. 

1) A View of Tivoli. And Prospect of the Ruins of| 
Siylla Tiburtina near Rome. Moucheron 
Pinxt: P. Angier Sculpt: Publish'd ete, Dect 
the 5t, 1755 by T. Major ete. gr. Fol. 

2) A View of Roman Ruins. G. Paul Pan ini del. 
Datirt: Nov. 4, 1749. qu. Fol. 

Nach Heineken ist das Gegensttick dazu von 
Bust. de St. Far gest 

3) Bin Kunstfeuerwerk im Green Park, Nach J. 
Brooker. 

4) Folge von zusaromengolegtem todtem Wildpret. 
Nach C. Huet, Pobl. May 26, 1757 by F. 
vares, Schmal Hochfol 

* Heineken, Dict. 1. 262 und M 
Ottley, Notices. — Le Blanc, Manuel. 

W. Schmidt. 

Angilbert. Angilbert, am Hofe Karls des 

Grossen erzogen und Scbiller des Alcuin, war 
Abt von Centula, spiiter von St. Riquier, 793— 
























kr. 











ersichtlich, dass Angilbert selbst irgend welche 
Kiinstlorische ‘Thittigkeit boi dem Bau ntfaitet 
hat. 
 Harduls, Chron, Cental. U3, fuser. — 
D'Achery ‘Spicll il, 103. — Desselben Viu 
Angilb. in: Mabillon, Acta Benedict. 1V, 1 
110, — Alewint Opera ed, Froben, 11. $52 
= Piper, Monvuentate Theologte, p. 297 
t 








Angilelko. Feodor Angileiko, russischer 
Holzschneider aus dem Ende des 17. Jahrh., 
ferte robe Atbeiten. Nicht zu verweehseln mit 
dem gleichzeitigen trefifichen Meister Feodor A. 
dessen Funilienname unbokannt geblieben ist, 
Christus, Konig David und Johannes der Tavfer 
Titelbl. zu dem fm J. 1700 in Mogilew erschie- 
henen stlinmologinme, bez. Geoaop» Anruaclige 
(Feotor Angiletko). Im Texte dieses Buches Mic 
iatur-Darstellungen mit dem Monogramme®. A 
Ponuneniit, Pycenie rpasepis (Rowinsi, 
Die russ, Kupferstecher), Moskau 1870. pp. 2. 
132. 150. — Cracose, PasGopn pyx. cov 
Posunewaro oPyeck, spake a» Orverh o 7. 
upaeyars. warp. rp. Yoapooa (: 
der Abband!. Rowingki's: »Die russ, Kupfer 
stechere ira Bericht ber die 7. Znerkenmumg des 
Uwarow'schen Prelses). 1864. p. 51. 
L Dobber. 
Angillis, Pierre Angillis, franztsischer 
Genremaler des 18. Jabrh., dessen Name vou 
allen Biographen falsch angegebon worden. Es 
finden sich verschieiene Lesarten: Angelis, 
Angiles, Angelus, Angeles, Anchillus, Anchilus; 
‘unter dem letzten widiete Van Gool dem Meister 
inen besonderen Artikel, den Fiorillo und Nagler 
thellwelse wiedergaben. G. Vertue verdffent- 
Tichte ither den Kiinstler andere Einzelnheiten, 
Gould, Immerseel und Bellier de ta Cha- 
igneric benutzten, und von denen Nagler unter 
einem anderen Artikel d’ Angelis Gebrauch 
machte. Van Gool liisst ihn in Antwerpon 1685 
geboren sein, Vertue in Dlnkirehen 1685. Letz- 
teres ist das Richtige; Pierre Angillis — dies 
sein wabrer Name, der Name einer alten Familie 
ides Flandrischen Ktlstenlandes — ist in Diin- 
/kirchen am 5, Nov. 1685 als der Sohn yon Pierre 
‘und Marie Wingaerts geboren. Van Gool lernte 
den Maler in London kennen und meldet von 
Shin imJ. 1727, dusserdaselbstsehon’ Jahre, also 
seit 1710 ansiiseig sei. Diese Avgabs stimmt mit 
den wonst Uberlieferten Nachrichten, sowie mit 
dem Datum, an welchem A. als Meister in die 
St. Lukas-Gilde zu Antwerpen eingeschrieben 
wurde und das in die Zoit zwischen dem 
18, Sept. 1715 und dem 18. Sept. 1716 fallt. Sie 
wird zudem bostiitigt durch die handschrifetlichen 
fotizen des Jacob van der Sanden, des Sekre- 
irs dor Antwerpner Akademie von 1757 bis 174. 
Dieser eraiiblt, dass Angillis, nach Antwerpen 































































‘814, und hat das Kloster neu aufgebaut und aus- 
geschmiickt. Er wird doshalb wol als Baumei- 
ster angeschen. Indesson ist aus den Distichen, 
die an verschiedenen Stellen der Kirche ange- 
schrieben waren (8. Hardulf und Alcuin), nicht! 





gekommen, fiir den Maler und Kunsthindler 
J, Bapt. Bouttats arbeitete, dann nach Diisse!- 
dorf ging, wieder nach Antwerpen zurlickkehrte 
und hier drei Jahre beim Maler Ignaz van der 
Beken wohnte. Selne Reise nach Italien erfolgte 




















im J. 1728, nach einer Verstelgerung_ seiner 
Geuilde, unter welchen Kopien von vier Gemil- 
deo des Rubens und F. Snyders waren und die 
sich jetst in der Eromitago an St. Petersburg] 
beGnden. Van Gol erzahlt, dass A. diese Reise, 
rece ein Jabr danern sollte, Abends mit zwei 
‘befreundeten Malern verabredet hatte; doch 
Lieber drei Jabre in Italien. Er hatte dort gros-' 
sea Erfolg, obgleich er, wie Vertue hinzuflgt, 
‘vi seiner zurtickhaltenden Art und wenig ge- 
urigt seine Bilder sehen zu lassen, Viele gegen. 
sich cinnabm. Er war mehr bemttht, seine 
Kunststudien fortzusetzen, als pekuniire Vor- 











siner soll er 1727 oder 1728 in Paris, nach ciner 
audem in Italien, nach einer dritten auf der 
Heimreise bei Lyon 1733 gost. sein. Dagegen 
Iwriehtet Vertue, dass Angillis, da er sich nach 
England wieder auf den Weg machte, zu Rennes. 
in der Bretagne einige Zeit sich aufhielt und, 
nit Anftrigen tiberhiiuft, daselbst zu bleiben be- 
s<tloss, Her endete er nach Vertue 1734 sein| 
leben, und diese Angabe scheint die richtige au! 
win 

In England war A. binnen Kurzem ein belieb- 
ta Mlaler goworden. Hans Huyseing, cin Kiinst- 
Ieraus Stockholm, der sich da bereits seit meh- 
‘eren Jahren angesiedelt hatte, maltesein Portrit. 
ln der Zeit seiner ersten Erfolge ahmte er in 
winer Malweise zugleich ‘Teniers und Wattean 
ich: doch versuchte er anmuthiger au sein als 
det Erstore und sich treuer an die Natur 2u 
lalten, als der Letatere —, wobel er indess weder 
em Einen noch dem Anderen es gleich that. 
Spiter scheint er mehr den Fithrern der flamin- 
dischen Schule gofolgt zu soin. Schon hicraus 
Sekt man, dass es seinem Talente, bei aller Ge- 
Yandtheit, an Eigenthtimlichkeit gebrach. Im 
Udrigen ‘rithmen Vertue und Van Gool die 
Leichtigkeit seiner Darstellung, sein glinzendos, 
¥en auch etwas weichliches Kolorit und die 
sllekliche Anordnung. 

A. malte zumeist Hindlliche Szenew und Markt 
attichten in kleinom MaGstabe. wobei er die 
Vordergrtinde reich mit Beiwerk vereah. Seine 
Werke sind sehr selten geworden; nur ganz 
enige Sammlungen haben deren aufzuweisen, 
In dem Kabinet Miiller von Nordegg 2u Prag 
Yerden thm zwei kleine Bilder auf Kupfer zu- 
feichrieben : ein Birger cin Midchen umfassond 
und eine glefche Szene zwischen einem franxii- 
sehen Edelmann und einer Biiuerin. Diese 
Bildchen, welche gewissermaGen in der Mitte 
Twischen ‘Teniers und Watteau stehen, kinnten 
ol dem Meister angehren. In England sind 
‘eine Werke schr gesueht, und hier trifft man 
dnige in Privatsammhingen. Graf Derby kaufte| 
deren zwei auf einer Versteigerung von 1842, 
as cine einen Fischmarkt, das andore einen 
Fracht- und Gemilsomarkt vorstellend. 

Handsebriftliche Quellen: Zivilstandsre- 

















gister von Dankirchen. — Archty der St, 1 
Kasgilde in der kGnigl. Akademie zu Antwerpen. 
—Notizen von J. Van der Sanden, im Besitre 
‘von Me Moons-Van der Straclen 2u Antwerpen. 
tue, Anecdotes of painting in England. 
London 1862, 11. 650. — Van G 001, De Nieuwe 
Schouburg ete. 11. 138, — Gould,’ Biographi- 
eal Dictionary. — Immerzeel, De Levens en 
Werken ote. 19. — Stanley, A Classified 
synopsis of the principal painters of the dutch 
and flamish schools. pp. 199. 268. — Biogr 
phie nationale (de Belgique) I. 268. — Bel- 
Her de 1a Chavignerte, Dict 

Alez, Pinchart. 


iesor Meister, nach welchem unter 




















* 
Es ist wol 





dem Namen Piorre de Angelis folgonde Bll. 

/gestochen sind 
1) Joyco zwingt Kénig Karl J. von England zur 
Armee xu gehen. Gest, von N. Dupuls. 






2 

3) Le Rot saist par Joy 
4 Juin 1647. Gest. von N. Dupuis. 
Fol. 

4) Le Rot s'echappe d'Hamptoncourt Ie 11. Novbr. 


er. qu. 


1647, Gest von B. Baron. gt. qu, Fol. 
5) L'Examen du procs. du Rol.” Gest. von 
Du Bose. gr. qu. Fol 
4. Heineken, Dict 

W. Engelmann, 


Angioletto, Angioletto da Gubbio war 
1325 am Dom von Orvieto bel der Glas- und. 
Mosaikarbeit beschiiftigt unter Oberleitung des 
Malers Giovanni di Bonino von A: und als 
Gehlilfe des Andrea Vanni von Siena. Ausser- 
dem soll er in 8. Francesco zu Assisi mit Piero 
da Gubbio wn Bonino von Assisi an den Fenstern 
in der Unterkirche und in der Kapelle des Ge- 
krenzigten im Sanktuarium gearbeitet haben. 
Rosini schreibt ihm dort das grosse Fenstc 
der Kapelle 8. Ludovici zu. Auch soll er i 
Domenico zu Gubbio cin zusammengesctztes 
‘Altarblatt mit der Maria, die dem hl. Thomas die 
Glirtelschnur reicht, gemalt haben, von dem noch 
die Tafeln mit den bb. Lucia, Katharina und 
einer andern Heiligen, Maria, zwei musizirenden 
Engeln und einem Brustbilde des Thomas von 
Aquino in der Sammlung «les Grafen Ranghiasci 
Brancaleone zu Gubbio erhalten sind. Sie zeigen 
den Charakter der iiltern umbrischen Schule mit. 
den schlanken zierlichen Formen, der rosigen 
Farbe und einer gewissen Eleganz in der Klei- 
dung und dem Goldschmnuck. 

sella Valle, 1 Duomo dt Orvieto, pp. 106. 

272.—L. Bonfatti, Mem 5 
Nelli, Gubbio 1843."— Rosint, Storia della 
itt, Ita. 1, 180, woselbst auch eine ADBITdung. 
der bl. Lucia. — Crowe and Cavaloasell 
History of Painting in Maly. 1. 192, 

Fe. W. Unger 

Angioli. Lodovicus Angiolis. Lodovico, 


Angiolillo 5, Roceadirame, 
Angiolini, P. Angiolini, uwobckannter 


Kunstler, wahrscheinlich um 1800. 
ee 








































W, Engelmann. 
Angiolini. Francesco Maria Angiolini 
s. Angelini. 


Angiolint. Angiolo Angiolini, Maler aus 
der ersten Hiilfto dieses Jabrh. Von ihm cinige 
Fresken in dem chemaligen Palast Borghesi zu 
Florenz. 

Cavallucei. 

Angjelovic. Albert Angjelovic, Maler, 

geb. zt Fiume 1820, + ebenda im 29, Jahre, 1849. 
Er bildete sich auf der Akademie zu Venedig) 
und malto, nach Flume zuriickgekebrt, mebrere| 
Kleine Bilder und Portrits, worunter dagjenige 
des Banus J. Jellacté, 

Kukuljecié. 


Angler. Gabriel Angler, Maler zu Mlin- 
chen, fertigte cin Altarwerk, das im J. 1437 in 
der Frauenkirehe zu Mtinchen aufgerichtet, 1630 
aber entfernt wurde und seitdem verschollen ist. 
s. Monumenta Boica XX. 264, 267. 268, 271. 
278, 280. 








W. Schmidt, 

Angles. Matthiius des Anglos, Maler und 
Bildhauer, geb. 1667, +1741, war nach einer An- 
gabe im Manuskripte'Terwesten’s, das dio Maler- 
gilde im Haag betriffe und sich jetzt im Rathhaus 
daselbst befindet, ein geborner Franzogo und im 
J. 1725 in die Malergilde des Haag’s aufgenom- 
men. Auf einer Zeichnung, sein cigenes Bild- 
niss darstellend, im Navorscher (Amsterdam 
1855, V. 257) beschrieben, steht unten : Matheus 
des Angles, Schilder en Beeldhouwer, geboren 
1667, overleden te Amsterdam, 1741.’ G. Hoet 
nennt ihn Portritmaler und 'Crayonzcichner 
In einer Versteigerung den 16, April 1738 zu 
Amsterdam (s, Terwoston, Catal. van Schil- 
deryen, 3. Theil zu Hoet, p. 25. No. 157) wurde 
cin Bild, Hercules u. Dojanira, in Pastel, fir 20 
holl. Gulden verkauft, 























T. van Westrheene. 


Nach ihm gestochen 
1) Ror, Picart, Kupferstecher, geb. 1 














Brustb. in Medaill Bolwerk. | M. 
Angles Jacobus van der 
Selle. Fol 


Portrit selbst ist von 
‘Wol 








‘Gest. 





s. Krams, Levens en Werken ete. 1. 
W. Schmidt, 

Afglols. Guillermo Anglois, Maler, an- 
sissig zu Madrid in der zwoiten’ Hilfto des 
* 18.Jabrh., dessert Nationalitit vonden spanischen 
Biographen nicht angegeben wird. Er arbeitete 
unter der Leitung von Rafael Mengs gemeinsam 
mit Ales. Velazquez an den dekorativen Male- 


;| reien des Palastes zu Madrid. Von ihm sind die 








Gonien, die in Helldunkel gemalten Medaillons 
und die Versierungen an der Decke des Vor- 
aimmers der kiniglichen Gemileher; forner zwei 
Brustbilder vou Karl TIL. und seiner Gemalin, 
Maria Amalia von Sachsen, im Eskurial. 
s. Coan Bermudez, Diccionario. — Katalog 
der Maleroien im Eskurial, 





Lefort. 
Anglus, Benjamin Anglus, s. Wright. 
Ango, Ango, franzisischer Maler und Ra- 

diror am Ende des 18. Jabrh, 


14 Radirungen, die meisten nach Rembrandt 
s. Defer, Catal, général I. 1. 








W. Schmidt. 
Angolo. Mebrere Malor dieses Namens aus 
einer Familie (mit dem Beinamen del Moro) 


8. Angell. 


Angouléme. Jacques d’Angouléme. s 
Tneques. 


Anguier. Von den drei Brildern dieses Na- 
mens, franzisischen Ktinstlern des 17. Jahrb., 
haben sich insbesondere die beiden ilteren her- 
vorgetha 





Francois Anguier, deriilteste, Sohn eines 
‘hlers, gob. 2u Eu (Seine - Inférieure) 1604, 
+ mu Paris den §. Aug. 1669. Sein erster Meister 
war Martin Caron von Abbeville, dann kam et 
nach Paris und bildete sich dort unter dem be- 
riihmten und tiichtigen Bildhauer Simon Guillain 
‘weiter aus. Ausserdem brachte er einen grossen 
‘Theil seiner Jugend in Italien und England zu 
Bel seiner Riiekkebr wurde er von Ludwig XIII 
uum Kustos der Antiken-Sammlung ernannt snd 
erhielt seine Wohnung imLouvre. In seinereige- 
non Thiitigkeit als Bildhaner war er rasch 21 
einem besonderen Anschen gelangt, und obsehon 
ibn sein jiingerer Bruder Michel an Talent und 
Fruchtbarkeit tibertraf, sind doch in jenem Saale 
dor plastischen Galerie dos Louvre, der von den 
Anguier seinen Namen hat, die ‘namhafteres 
Werke von der Hand des Frangois, wilhrend sich 
daselbst von Michel nur einige Arbeiten zweiten 
‘Rangs befinden. 

Frangois hat insbesondere cine grosse Anzahl 
vonGrabmillern ausgefuhrt; sie zeigen am besten, 
welcher Art soine Kunst war und was er au Jei- 








| sten vermochte. Was Liibke mit Recht als einen 


anorkennenswerthen Zug der franzisischen Pla- 
jahrh. lberhaupt hervorlicbt, eine e- 
 Gediogenhoit der Auffassung und Sehlicht- 
heit der Darstellung (insbesondere im Bildniss! 
innerhalb der barocken Manier jencs Zeitalters, 
das gilt auch von Anguier. In allen seinen Wer- 
ken ist ein entscbiedenes Streben nach Adel und 
Stil bomerklich, und dass diese zum Theil et- 
reicht sind, bestimmt ihre Wirkung. Zndem 
zeichnen sich xumeist dic Bildnissfiguren durch 
natlirliche Wabrheit und wilrdige Haltung aus. 























Die getragene Auffassung von der Vornchmbeit 
der Kunst und dem noch giiltigen Muster einer 
allerdings einseitig verstandenen Antike, wie sie 
&s Zeitalter Ludwig's XTV. kennzeichnet, er- 
scheint hier von ihrer guten Seite. Freilich leidet} 
Anguier auch an den Miingeln jener Zeit, vor- 
sebmlieh an der Spannung der Empfindung 20 
susfahrendem Affekt und dem unrubvollen, nicht 
slten theatralischen Ausdruck desselben. 
Grerseits ist seinen Werken cine gewisse Hi 
wd Trockenheit der Ausfulbrung eigen, wie 
wean er seines Werkzcugs und der technischen 
Mitel nicht hinlinglich Herr gewesen wire. Da 
aber jene guten Eigenschaften doch vorwiegend 
den Eindruck bestimmen, haben seine Arbeiten 
such heute noch einen gewissen Werth. 

Das bedeutendste Werk, welches das Louvre 
va dem Meister besitzt, ist das Denkmal der 
Berziige von Longueville ifrither in einer Kapelle 
42s Colestiner-Klosters zu Paris). Es besteht. 
ns einer Pyramide mit ‘Trophiien, an deren 
Sockel vier “weibliche Statuen, die Tugendon 
vorstellend, die Ecken einnehmen und die Re- 
iefs von vergoldetem Kupfer die vornechmsten 
Episoden aus dem Leben des Herzogs Heinrich’ 
wbildern (die Schlacht von Senlis. und Hetn-| 
eh LV. thm nach der Seblacht von Arques fitr 
ie zugeflthrten Verstirkungen dankend). Clarac| 
fobt diese Reliefs, doch findet Lubke in ihnen, 
sit Recht ein UcbermaS malerischer Anord- 
sung, das bis zur Verwirrung geht, wihrend die 
rit gewandeten Figuren der Tugenden einfach 
wad edel gehalten sind. Da Heinrich II., Herzog 
sua Longueville, 1663 starb, ist das Denkmal 
sane Zweifel nach dieser Zeit zu setzen. Mehr 
ais zehn Jahre frither fillt ein anderes Denkmal 
das neben jenem zu den besten Arbeiten des 
Meisters ziihit : das Grabmal Heinrich’s II., Her- 
mgs von Montmorency, der in Toulouse 1632 
cathauptet wurde (errichtet 1652 im Anf 
éer Herzogin von Montmorency im Kloster des 
Filles de Sainte Marie in Moulins und jotat 
daselbst in der Kapelle des Kollegiums). "Der 
Held in rdmisehem Kaiserkostiim, diestal in 
tal liegender Stellung fast zu anmuthig, die 
Genatin sitzend und die Hiinde im SchooBe 
Fingend, allzusehr im Charakter cinor rouigen 
sehioen Snderin ; doch sind die Kupfe fem und 
wo einer tiberzeugenden Naturtroue. Zu den 
Seiten versinnlichen allegorische Figuren die 
Eigenschaften des Firsten. Die Modelle zu den 
Scatuen des Herzogs und der Herzogin befinden 
sich im Museum von Versailles. Zu dieser Arbeit 
tatwe A. seinen Bruder Michel, der eben aus 
Rom zuriickgekehrt war, als Gchillfen zugezo- 
gen, und von diesem ist sicher dic Statue des 
Herknles oder der Kraft. Ferner ist von Frango! 
is Museum von Versailles das Denkmal 
iieiurich's Chabot, Herzogs vou Rohan, Gouver- 
seurs von Anjou, der 1655 gest. in der Kapolle 
Orleans in der Cilestinerkirehe zu Paris beige- 
vetat worden. Er ist sterbend dargestollt, von 
























vei Genten betranert, doren clner thn seutzend 
mit dem Herzogsmantel bedeckt. — Dann im 
Louvre das Grabmal des Prisidenten ‘Thou 
(frither in einer Kapelle der Kirche St. André des 
Arta), und jones der Gasparde de la Chatre, 
seiner zweiten Gemalin, das sich im Museum 
von Versailles befindet. Im erstoren ist die 
‘wiirdige Figur des Prisidenton, knieend vor 
Jeinom Botpulte, dargestellt, wieder von anspi 
fchender Wahrheit; doch ist hier besonders 
schon erwithnte Hirte der Behandlung bemer 
lich, wie andrerseits in den Details ein zweifel- 
hafter Geschmack. Weniger glinstig als 
Monumonto wirkt das Grabmal des Jobunniter- 
Fitters Jacques de Souvré, Grossprior’s von 
Frankreich, dessen liegende Gestalt von einem 
weinenden Genius betrauert wird; es ist hier zu 
sobrauf den Ausdruck cines besonderen Affektes 
abgeschen und geht daher die Darstellung in’s 
Gespreizte. Das Denkmal ist noch in der Kirche 
S. Jean de Latran, fiir welche es bestimmt ge- 
woson, erhalten. Noch ist in derselben Kirche 
die Madonna tiber dem Hauptaltar yon dem 
Meister. 

Der sehr thitige Meister war Uberhaupt viel 
fiir Pariser Kirehen beschiiftizt und fand mit 
seinen Arbeiten allgemeine Anerkennung. Den- 
noch, so sehr geschiitat er war, gelang es ihm 
nicht, gleich seinem Bruder Mitglied der Pariser 
Akademie zu werden, Ausehnliche Werke hat 
er auch fiir die Kirche Val-de Grace geliefert 
(Kreuzabnabme am Hauptaltar, Heiligenfiguren 
am Portal), sowie flir das Thor St. Antoine die 
Statuen der Hoffaung und der dffentlichen Sichor- 
heit. Ferner haif er seinem Bruder bei der plasti- 
sehen Ausstattung des Thores St. Denis. — Nur 

elton hat er, bei der ernsten Richtung, dio ih 

eigen war, an den gefillligen Formen nackter 
Schiinheiten sich versucht (liegende Venus im 
Garton des Hotel d’ Aumont). 

Soin Schiller war'Thomas Regnaudin ; Girardon 
und die Brilder Gaspard und Balthasar Marsy 
waren Schiller beider Anguicr, ohne dass sich 
Destimmen liesse, wie viel siv einem jeden von 
‘ihnon zu verdanken haben. 

s. Desallier d'Argenville, Vie des fameux 
Arehitectes et Seulpteurs. Paris 1787. — Mé- 
motres inédits sur la vie ete. des membres de 
Académie royale ete. Paris 1854, Register des 
2, Bdes. — Clarac; Musée de Sculpture ete. 

— Soulié, Notice 
. 502, 























1) Die vier Statuen der Tugenden am Denkal 
‘der Longueville in: Clarac, Musée de Semipture 








62 Frangois Anguior 


_Michol Anguicr. 

















Gest, von Le Pautre 1672. Die Platte befindet 

sich in der Chalcographie des Louvi 

3) Tombeau du Commandeur de Sou 
de Tattan 













5) Tombean du Due de Rohan. Ehedem in der 
Kirchg des Célestinerklosters zu Paris, 
Jetzt im Museum von Versailles. Her: 
set Sculp. Deser. de Paris 1V, 208, 














8) Piramide de la Maison dzleans Longueville. 
Grabmal der Herzige von Longueville, 
friher bel den Calestinern zu Parls, Jetzt 
im Louvre. Deser. de Paris. IV. 216; 

9) — Dass Marot. 

10) Tombeau de MP. | Grabmal des Staats- 
‘mannes u, Scheiftstellers J. A Thuanus. Sons 
in St. André des Ares zu Paris, jetzt im Louvre, 
Desct. de Paris VII. 89. 

11) Die Bildsinten des hl. Benedikt und der hi. 
Scholastien am Portal der Kirche Val de Grace, 
Das Portal ist oft gestochen. 

12) Die Bildsiulen der Hoffnung (ansplelend auf dle 
Hoftunng, die Frankreich auf den 1659 mit 
Spanten goschlossenen Frieden setzte) und der 
Gffentlichen Sicherheit, dio sich auf cine Siule 
stiitat. Bhedew ber dem Thor von St, Antoine 
an Paris, Das Thor ist oft gestochen., 

+ Heineken, Dict. — Piisall, Neue Zusitze, 

W. Schmidt. 

Michol Anguier, Bildhauer, der zweit- 
teste der Briider, geb. zu Eu am 28 Sept. 1614 
(ach Mariette 1612). Er ist in seiner Gattung| 
‘einer der namhaftesten Meister der franaisischen 
Schule und hat eine grosse Anzahl ansehnlicher 
Werke hinterlassen. Ein volistindiges Veravich- 
niss derselben findet sich in der biographischen 
von Guillet de Saint-Georges (8. Literatur), 
in der akndemischen Lobrede des Grafen 
de Caylus yom 3. Mei 1749. Wir berichten hier 
nur von den wichtigsten Begebenheiten seines 
Lebons und seinen bodeutendsten Werken. 

Von seiner friihesten Jugend zeigte A die 
grissten Anlagen zum Zoichnen, und schon als 
Knabe trat er bei einem Kinstler seiner Vater- 
stadt in die Lehre. Im Alter yon 15 Jahren be- 
gab or sich dann nach Paris, wo er zu Simon 
Guillain, dem Lehrer seines &lteren Bruders, kam, 
der ihn bei dem grossen Altar der Karmeliter-_ 
Kirehe im Faubourg St. Germain beschiiftigte 
Gegen 1641 reiste er nach Rom, wo er sich zohn 
Jahre aufhielt, um die klassisehen Denkmiiler| 
unter der Leitung von Algardi 2u studiron; auch 

ter und in verschie- 
denen Paliisten von Kardiniilen. Bei seiner Rick- 

Kehr nach Paris um 1051 brachte er die Modelle 

ciniger beriihmten Statuen, wie des Herkules, der 

Flora, des Laokoon, der Ringer mit. Sein Bruder 












































dos Grabmals fir den Herzog von Montmorency, 
das or eben fiir ein Kloster von Moulins in der 
JArboit hatte. Michel lieferte daftir das Modell 
des Herkules und arbeitete fir dieselbe Kir 
mit seinem Bruder zusammon vin Kruzitix, ei 





"| Madonna und einen hl. Johannes. In derselben 


Zeit fortigte er das Modell einer tiberlebensgros- 
sen Statue Ludwig’s XIIL., die fiir die Stadt 
Narbonne in Bronze gegossen wurde. 

Schon damals, als er seine Arbeit zu Paris 
kaum begonnen, war seine Fruchtbarkeit cine 
‘ausserordentliche; man abit allein aus dem 
Jahre 1652 nicht weniger als 20 ausgefilhrte 
Figuren (darunter die Modelle fiir ewet Engel 
Gio das Haupt des hl. Remigius tragen, flr die 
Kathedrale von Reims in Silber ausgeftihrt) 
Um diese Zeit begann er auch ein grosses Kruzi- 
fix in Elfenbein; doch wurde diese Arbeit, welche 
‘den besonderen Beifall der Kenner fand, erst 
1668 fertig. —Im J. 1653 erhielt or den Auftrag, 
die Skulpturen fiir die Gemiicher der Kinigia 
Anna von Oesterreich im Louvre auszufthren, 
wihrend Romanelli ihre Ausmalung tibernommen 
hatte. A. atbeitote im Vestibiil und den vier 
Gemiichern des Erdgeschosses, die jetzt 
Musoum der-antiken Plastik benutzt und die 
Siile der Jabreszeiten, der rimischen Kaiser, 
des Friedens und des Centauren genannt werden 
Der plastische Schmuck derselben, noch gut er- 
halten, besteht in Termen, Atlanten, Karyatiden, 
Genien, Medaillons, Basreliefs und allegorischea 
Figuron. Diese Arbeiten zeugen von Mannisal- 
tigkeit der Erfindung, und viel Geschick in der 
Behandlung, haben aber ganz den Charakter 
barocker und ausfahrender Bewegtheit, der det 
iiberttiebensten Werken des Algardi eigen ist 
Er war durch diese umfassende Leistung in 
weiteren Kreison bekannt geworden, und man 
suchte ihn fitr die neugegriindete k. Akade 
‘mu gowinnen ; doch machte er einige Sehwierig- 
keiten und trat erst 1668 ein, 

Im Jahre 1655 ibertrug ihm Fouquet, Ober- 
intendant der Finanzen, dio Ausfithrung aller 
Skulpturen seines Palastes in St. Mand6, ci 
Atbelt, mit welcher er volle drei Jahre bese 
tigt war. Darauf hatte er auch fiir dessen Haus 
au Vaux le Vicomte verschiedene plastische Fi- 
uren, Termen, Philosophen und Gutter zu li 
fern. ‘In der Gruppe einer Mutter mit vier Kio- 
dern stellte hier A. die Caritas mit den Ziigeo 
der Gattin Fouquet’s und ihrer Kinder dar. Seit- 
dem wurde ihm Gfters von vornehmen Herren 
die bildnerische Ausstattung ihrer Paliiste tber- 
tragen; so arbeitete or flir die Galerie im Hause 
M. de Lorme, file das Hotel d'Erval und filr das 
Schloss Plessis Belleville. Fur die ‘Tuilerien 
filhrte er um diese Zeit die Statuen eines Mars 
tund einer Minerva aus. Auch verschiedene Kir- 
chen wie St. Roch und das Kloster des Filles 
Dieu erhielten Werke von ihm. 

Im J. 1662 begannen die betriichtlichen Skulp- 
turarbeiten in Val de Grace, von denen Miche! 


























- Michot Anguier: ~ 





63 














A. mit seinem Brader Franz den grsston Thoil 
sasfthrte; sie dauerten bis 1667. Dio Geburt| 
Christi, am Hochaltar daselbst aufgestellt, hat} 
immer fiir eins der besten Werke Anguier’s ge-| 
relten, Ausserdem fertigto er fllr die Kircho| 
eaige kolossale Engol, Rauchflisser haltend, 
ebrere Engel, die kleine Tufelchen mit Inschrif-| 
‘weatragen, die vier Evangeliston und die allegori- 
seben Gestalten der Tugenden; ebenso sind von 
ihm alle Ornamonte in Basrelief an der Wélbung, 
Diese unermessliche Arbeit, die zu vollbringen 
sar eine unerachipfliche Leichtigkeit im Stande 
‘ar, stellte vollends den Meister an die Spitze 
der Bildhauer seiner Zeit. In die Akademie trat 
wie bemerkt 1668 (28. Jan.) ein, und zwar, da 
er schon zur Meisterschaft gehirte, ohne ‘das 
Acfaahmestiick, das sonst Bedingung war; doch 
weilte er 1669 eine Gruppe aus Terracotta (Her- 
kales und Atlas) zur Verfligung. Er gelangto 
dana sehnell zu allen akademischen Wiirden. 
Am 3. Miirz 1669 wurde er zum Professor, am 
+ Okt. 1669 zum Adjunkten des Rektors und end- 
‘ich mum Rektor an die Stelle Bourdon’, der den 
12 Juni 1671 gestorben war, erwihlt. In dieser 
Eigeuschaft hielt er im Lauf der Jahre 14 Vor- 
‘ig Uber die Bedingungen seiner Kunst, yon 
dencu Graf Caylus in seiner Lobrode einen Aus- 
sag aus jenem iiber dio Basreliefs mitgetheilt 
hat. 

A. vermilte sich am 18, Febr. 1664 mit der 
Niehte Rémy's, des Kammerdionors des Kénigs, 
e ihm 4 Kinder schenkte, swei TUchter und| 
rei Sohne, von denen einer Advokat im Parla 
sent wurde. Auch in dieso letzte Zeit seines 
Lebens, bis zu seinem Tode am 11. Juli 1686, 
fallen zahlreiche Arbeiten: zwei Statuen des| 
AL Peter Nolaseus und des hi. Raymund fir die 
Kirebe der barmheraigen Briider (scheinen nicht 
xzebr erhalten) ; sechs Termen fitr den Versailler 
Park, von denen sich in don Beschreibungen des| 
Gartens keine Erwihnung findet, mehrere Skulp- 
tren fir die Kirche St. Eustache, ein Basrelief| 
ja staeeo, Jesum vorstellend, wie er dem hi. 
Dioays und seinen Geftihrten das Abendmahl 
icht, filr den Hauptaltar der Kirche 8. De 
‘aCtartres, ein von Mariette besonders geriihm- 
tes Werk des Kiinstlers, drei Steinfiguren flr 
as Haus des Marquis von Seignelay zu Sceaux, 
sia Christuskind aus Marmor, in der Krippe lie- 
read, fit das Hotel «Aumont und verschiedene 
andere Werke, dio wie der grosste Theil der an- 
‘efihrten nicht auf unsere Zeit gekommen sind. 
In das J. 1674 fillt daon wieder cin Hauptwerk : 
‘ganze plastische Schmuck des noch erhaltenen 
Thors von St. Denis, eine Arbeit, die hin-| 
Seglich sein Kinnen wie sein Talent bezengt 
ced auch eines gewissen Charakters nicht ent- 
bert, aber freilich auch den pomphaften Zug 
fer Kunst untor Ludwig XIV. an sich hat, 

Die Bildnerarbeit besteht aus zwei Basreliofy 
er dem Thore und zwei Pyramiden mit Tro- 























des Rhcin's zu boiden Seiten. Dies grosse Werk 
gehirto mu den letzten Arbeiten des Meisters; 
er vollendete nur noch 1684 ein Kruzifix aus 
‘Marmor fiir den Hauptaltar der Sorbonne. 

Tn der Sammlung des Lonvre befindet sich von 
A. nur ein Werk: eine Biiste Colbert's. Uebri- 
gens werden bisweilen seine Werke mit jeuen 
seines Bruders Frangois verwechselt. Seine 
‘Schiller sind schon bei diesem genannt. 

*, GuilletdeSt. Georges, Notice in: Mémottes 
Ingdita sur la vie et les ouvrages des membres de 
TAcadinte, 1. 435—450, — Comte de Cay- 
Ius, Notice, ebends, 1, 451—468, — Marlette, 
Abecolario, — D'Argenville, Voyage pltto- 
resque do Paris, Paris 1752. p. 14. — D'Ar- 
genville (Als), Vie des faneux Architects et 
Seulpteurs. p, 159. — Archives de Mart frai- 
gals. IV. 201— 208. — Jal, Dictionnaire. — 
Thiery, Guide des Ewangers etc. 2 Paris 1. 
166. 511, 514, 580. 1. 59. 336. 

* J.J. Guifrey. 

Bildniss des Kiinstlers in Medaillon. Nach @. Revel 

von L. Cars 1733. Ml, Fol. Fur dle Auf= 
Tahmne des Stechers in die franz, Akademie gest, 















Nach ihm gestochen: 


5) Die Geometric, Pluto, Ceres, Neptun, Am 

phitrite. Gest. von L. Desplaces. Fol. 
‘Auch Thomassin n, Herz haben’ diese 

Figuren gestoche 

6) Pluto. Statue sonst im Garten xu Versailles. 
Gest. von Ger. Audran. Fol. 

7) Ceres, Gest. von Ch. Th. Lindemann, 1725. 
Fol, 

8) Dic plastischen Arbeiten am Thore von St. Denis, 
von thin mit Girerdon gearbeitet. Dieses Thor 

Ist oft gestochen. 

26) Die Skulpturen im Vestibule, Salle des 

Empereurs Romains, Salle des Saisons, Salle de 

Ja Paix, Salle du Centaure im Louvre (Musen 

der Plastik). Gest. in Clarac, Musée de Seulp- 

ture, I. Tar. 63, 64, 70. 71.'75—79. 81. 82. 

84. 85. 90—92. 05. 

5. Heineken, Dict. 





























W. Schmidt, 

GuillaumoAnguicr, Architektur- und 
Ornament-Maler, Bruder der berithmten Bild- 
haner Frangois und Michel, geb. zu Eu um 1628, 
+am 15, Juni 1708, Er vermiilte sich im J. 1652, 
aus welcher Heirat ihm eine Tochter geboren 
wurde; daon Wittwer verheiratete er sich zum 
aweitenmale. Er befand sich unter den zahlrei- 
chen Ktinstlorn, die in dor Gobelinmanufaktur 
in Paris durch Colbert's Verwendung angestollt 
waren. Bei seinem Absterben war et in sciner 
‘Todesiiste als ordentlicher Maler des Kunigs 
‘cingetragen. Die Mémoires inédita (s. oben) be- 
richten von ihm, dass er filr Architekturbilder 
‘und Ornamente sehr gesucht war. 

+. Jal, Dictionnalre, wo die wenigen blographi- 








schen Notlzen ber thn averst verdffentiicht 
worden, 
J.J. Guiffrey. 
Anguignani, Froskomaler 








shéea nnd den kolossalen Figuren Holland's und 


des 18, Jahrli, 





64 


— _Sofonisba Anguisciols. 














Er bat mit den Malern Mart. Cignaroli, A. Bo- 
nola, Pallavicini und Maggi in der Kirche 8. 
Alessandro xu Mailand das Gewilbe mit einer 
Glorie aller Heiligen ausgemalt. 

5, Bartoll, Notizia ete. 1. 147. . 


Anguillon. Anguillon, von Paris, malte 2 





Ende des 16. Jahrh, Stammbuchfiguren und 
Wappen. 
5. Trautmann, Kunst und Kunstgewerbe ete. 
Nordlingen 1869. 





Angulsclola, Anguisciola (Angosciola, 
Angussuola), Familienname einiger Kitnst- 
lerinnen von Cremona, Schwestern, vou denen 
sich insbesondere die iiltere ausgezeichnet hat. 
Sio waren aus edlem Hause, die TUchtor des 
Amileare Anguisciola und der Signora Bianca 
Ponzona. Der Téehter waren sechs: Sofonisba, 
die iiteste, Elena, Lucia, Minerva, Europa und 
Anna Maria, Ausserdem hatte Ainileare einen 
Sohn, Asdrubale, der in seinen spiiteren Jahren 
einer’ der Regierungsvorstinde von Cremona 
war; cin Zougniss von dem hohen Anschen, das 
die Familie in ihrer Heimat hatte. 





Sofonisba Anguisciola, Malerin, die 
lteste der Schwestern. Die Zeit ihrer Geburt, 
it nither bekannt, wird gew0hnlich wm das 
J. 1530 gesetat; doch filllt sie wahrscheinlich 
erst vor oder win 1535, da sich die Kiinstlerin 
auf einem Bildchen, die hi. Familie vorstellend 
wit der Jahrzahl 1559, noch sadolescenss nent. 
Auch ist wol, wio wir noch sehen werden, ihr 
‘Todesjahr spliter au setzen, als man gemeinhin 
angenommen, Als sfe schon frith Talent und 
Neigung zur Kunst zeigte, liess sie der Vater 
1546 in die Werkstatt des Bernardino Campi 
ciutreten, der damals der angeschenste Meister 
zu Cremona war und wenigstens in einigen sel- 
ner Bilder zu don besten Malern dieser Schule 
gohdrt. Zwar nennt Soprani — indem er wol 
eine Stelle des Vasari dabin deutete — Giulto 
Campi als Lehrer der Sofonisba ; allein diese be- 
zoichnet sich solbor in einem Briefo an Bernar- 
dino als seine Schiilerin, wie auch der Maler 
Francesco Salviati in einem Schretben an den- 
selben (datirt von Rom den 28. April 1554) deut- 
lich dieses Verhiiltnisses godenkt. Gleichzoitig 
mit ihr war Elena, die nlichste wol nur um ein 
Jahr jlingere Schwester, 2u Bernardino in die 
Lehre gekommen. Beide blicben bei diesem 
Meister drei Jahre lang, und obne Zweifel bil- 
eto sich hier schon Sofonisba in allen Bodin- 
gungen threr Kunst aus, wihrend zugleich die 
gebildete Gattin des Campi sie in die literari- 
schen Studien eingefithrt zu haben scheint. Als 
dieser dann zu wmmfangreichen Arbeiten nach 
Mailand berafen wurde, vollendeten dic beiden 
Schwestern thre Studien bei Bernardino Gatti 
(mit dem Beinamen Sojaro), und schon zu diesor 
Zelt that sich Sofonisba in dew Fach hervor, 

















darin sie bald sich auszeichnen sollte, Jener 
Brief des Salviati an Bernardino Campi bezeugt, 
dass schon 1554 die Werke der jungen Malerin 
zu Rom nicht gew0hnlichen Beifall gefunden. 
Doch ist uns nicht lberliefert, welche von ihren 
‘Bildnissen 0 frithe schon dorthin gekommen ; 
vielleieht das Selbstbildniss, das sich jetat i 
Belvedere zu Wien befindet ‘und mit der Jabr- 
zahl 1564 beseichnet ist. Jedenfalls kam dic 
einem edlen Geschlecht entsprossene und mit 
seltenen Gaben ausgestattete Ktiustlerin, die 
ssudem Salviati die schine Malerin von Cremona, 
Baldinucei anmuthig in jedom Zug, in jeder Be- 
wegung nennt, bald in Italien zu Ruf und An- 
sehen. Von gleichzeitigen Schriftstellern und 
Dichtern wurde sie vielfach gepriesen; Annibale 
Caro, der ihrethalben eigens nach Cremona ge- 
Jgangen war, schrieb 1558 an ihren Vater, dass 
jer nichts mehr wiinsche als ihr Bildniss zu be- 
sitzen, um zwei Wunder auf einmal zeigen zu 
‘kéunen, das eine cin solches Work der Natur, 
dag andere ein Bild von solcher Meisterschaft. 
Auch stand Sofonisba damals als Kiinstlerin 
schon auf ihrer HUhe; denn eines ihrer Haupt- 
Dilder triggt das Datum von 1555. Es ist das Fa- 
milienbildniss, das schon von Vasari beschrieben 
‘worden und sich jetat in der Galerie des Grafen 
Raczynski zu Berlin befindet: die drei Schwe- 
stern (auf einer Tafel) Schach spiclend, wihrend 
cine alte Dicnorin des Hauses welter surticksteht 
(s. Vers, No. 10). Vasari hatte das Bild zu Cre- 
mona im Hause des Vaters geschen ; es scheint, 
dass Sofonisba damals insbesondcre fir ihr Haus 
und sich selber malte und dass es auch grossen 
‘Herren nicht leicht wurde, von ihr ein Bildniss 
au erlangon. Kaum die Filrsten kinnen solche 
bekommon, bemerkt Annibale Caro in seinem 
Briefe an den Vater; er selber hatte mit grosser 
‘Miho das scholich’gowiinschte Selbstbildniss 
erhalten, aber kaum in dessen Besitz, man weiss 
nicht aus welcher Ursacho, zu seiner grosson 
Entriistang es wieder herausgeben milssen. So- 
fonisba trieb offenbar dic Kunst, wenn auch mit 
vollstiindiger Uebung und Sicherheit des Kén- 
nens, als grosse Dame. Thr eigentliches Fach war 
das Bildniss; aber auch aus den Edelleuten ihre 
Kundschaft 2u nehmen, liess sie sich nicht hikutig. 
herbei. Dagogen malte sie ofter ihre Familie 
und sich selbst, wobei sie gern in verschiedenen 
‘Situationon sich darstelite: cinmal mit Pinsel 
und Palette, ein andermal mit offenem Buch, ein 
rittes und viertes Mal am Klavier, endlich auch 
an der Staffelei (8. Verz. No. 2—4, 7—9).. Darin 
kam die Breite und Vielseitigkett der Bildung, 
welche sie wirklich besass, ungesucht zum Aus. 
druck. Sie war in der That, allen zeitgendasi- 
schen Berichten nach, cine aussergewShnliche 
und geniale Natur, die mit reichen Geistesgaben 
das liebenswitrdigate Wosen verband; ihr feines 
Verstiindniss flr alle Kunst und Poosie, ihr an— 
regendes und geistvolles Gespriich, ihr shchst 
Janmuthiger Gesange, da sie in der Musik fast 




















Sofonisba Anguisciola. 


65 











cbenso erfahren gewesen zu sein scheint wie in 
der Malerei, die wolwollende Grazie ibres Um- 
gangs tbten tiberall auf ihre Umgebung einen 
Laaber aus. Zugleich erscheint 80 Sofonisba in 
der rweiten Hilfte des 16. Jahrh. als ein edles 
wean auch spiites Beispiel jener universellen 
Kunstfihigkeft und Bildung, jener harmonischen| 
Vollendung des Daseins, welche die humani 
sche Epoche in thren hervorragenden Menschen 
ausgezeichnet hatte. 

Bald sollte sich ihr ein grosser und passender| 
Wirkungskreis eriffuen; fiir cine solehe Ktin 
‘erin war offenbar ein priichtiger kUniglicher Hof 
der gecignete Platz. Der bedeutende Ruf, den 
dr Name erlangt hatte, bestimmt den Herzog 
von Alba sie dem K8nige Philipp Il. von Spa-| 
ico zu empfehlen ; der Herzog von Sessa, Statt- 
halter von Mailand, vermittelte dessen Ancrbie- 
reagen; der Vater nahm sie an und brachte selbst 
‘eise Tochter nach Mailand, wo sie als Gesclienk 
ffir den Herzog dessen Bildniss malte. Als grosse 
Daze reiste sie dann mit dem ihr entgegenge- 
‘sndten Gefolge nach Spanien. Dortstand sie 
‘ofort in der Gunst der kiniglichen Familie und 
wurde gleich den ersten Damen des Hofes gehal- 
en. Zuerst malte sie die KUnigin, danndenKunig, 
dem dies Bildniss so wol geficl, dass er ihr dafiir 
se jihrliche Pension von 200 Scudi aussetzte, 
s.hierauf den Prinzen Don Carlos, der seinerscits 
er Kinstlerin einen Diamanten im Werthe vou 
1500 Sendi schenkte. Ein anderes Bildniss der| 
Kooigin sandte sie 1561, auf deren Wunsch, an 
Papst Pant IV., mit einem Briefe vom 16. Sept., 
Gr ein trefiliches Zeugniss gibt von der feinen 
Geistesart und der Formgewandtheit der Sofo- 
sisha. Kurz, darauf berichtet sie an ihren alten 
Lekrer Bernardino Campi, der von ihr des Ki'- 
sig» Bildniss zu haben wilnschte, dass sie soeben 
dusjenige der Schwester des Kinigs gletchfalls 
‘Sr den Papst male. Nach Berichten der Zeitge- 
sossen hat sie die kinigl. Familie und insbeson- 
dere die Kinigin Isabella Ufters gemalt. Es ist 
ttsaum, dass sich davon in Spanien nichts mehr 
vormufinden und tiberhaupt keins dieser Bild- 
sisse auf unsere Zeit gekommen zu sein scheint 
su so seltsamer, als man den hohen Werth der 
Portrits, welche aus der Hand der Sofonisba 
bervorgingen, wol zu schiitzen wusste. Auch 
vu anderen Gemilden, welche sie nach Car- 
éacho fiir verschiedene spanische Stidte gemalt 
taben soll, hat sich unseres Wissens Nichts er- 
‘alten. 

Philipp II. fand an ihr solches Wolgefallen, 
ass er sie an seinen Hof zu fesseln trachtete; 
aber er sie unter die Damen der Infantin Clara 
Engesis aufnahm und zudem unter den spani- 
sehen Nobili fir sie nach einem Gatten suchte. 
Allein die Ktinstlerin war anderer Meinung, nur 
ait einem Landsmanne wollte sie sich vermiilen, 
sed wahrscheinlich hatte sie selbst schon thre 
Wabi getroffen, wenn es auch bei Baldinueci 
‘eine, dus der King ibr nan jenem Wansehe 

Meyer, Keaster-Lexikon. 1, 


























gemiiss einen Gatten gab. Es war cin roicher 
sicilianischer Edelmann, Don Fabricio di Mon- 
feada, der sich damals am spanischen Hofe auf- 
hielt, jetat aber mit seiner jungen Gattin nach 
seiner Heimat Palermo zuriickkehrte. Auf das 
Reichste beschenkt entliess der Kinig die schine 
Fran, mit einer Morgengabe von 12000 Seudi 
und ciner jithrlichen Pension von 1000 Dukaten 
= fir jene Zeit betriichtliche Summen —, ans- 
serdem mit Edelsteinen, kostbaren Teppichen 
und Zeugen, denen die Kunigin ein perlen 
sticktes Gewand im Werthe von 1000 Scudi hin- 
aufiigte. Seitdem vollends, da 2u threm Vermi- 
‘gen das noch grissere ihres Mannes hinzukarm, 
‘gebUrte Sofonisba zu jenen bevorzngten Kuinst= 
lern des 16. Jahrh., dio'eine fast firstlicho Stel- 
lung cinnahmen. 

In Palermo scheint sie ausser Bildnissen 
auch einige religi¥se Bilder gemalt zu haben; 
sonderbarer Weise ist, so viel uns bekannt, auch 
hiervon nichts auf unsere Zeit gekommen. Uebri- 
gens worden wir bald an einen noch erhaltenen 
Beispiele sehen, dass in solchen Darstellungen 
Sofonisba weniger glicklich war und darin ihr 
schiinesTalent nur unvollkommen zum Ausdruck 
kam. Kaum aber war sie einige Jahre mit ihrem 
Gatten in dessen Vaterstadt, als er starb. Der 
spanische Hof wilnschte nun lebhaft ihre Riick- 
Kehr, und der Kinig drang heftig in sie in Ma- 
rid ihren bleibenden Wohnaitz.2u nehmen; doch 
‘wusste Sofonisba geschickt sich freizuhalten, da 
sie sich sehnte in der Heimat ihr ferneres Leben 
ruzubringen. Auch dazu sollte es nicht kommen. 
Die Galeere, welche die Ktinstlerin nach Genua 
hiniiberbrachte, befehligte ein Genueser aus al- 
tem vornehmem Hause, Orazio Lomellini; die 
Zeit der Ucberfahrt gentigte, ihm fllr dio schine 
‘und hochbegabte Frau Liebe einzufldssen, die, 
wie es scheint, ihrerseits nicht unerwiedert blieb, 
dassie bald nach der Ankunft seine Gattin wurde. 
‘Aus der Uebersiedelung nach Cremona wurde 
Nichts; Sofonisba blicb fiir den_ganzen Rest 
ihres langen Lebens in Genua. Hier wurde sie 
zum Mittelpunkt jener aristokratischen Kreise, 
welche im Verkelir mit den Minnern der Kunst 
und Literatur und im Austausch geistiger Inter- 
essen einen ethihten Reiz der Gesellschaft fan- 
den. »Ausgezeichnete Werke flir Fiirsten und 
Edelleutes sollen auch hier entstanden sein; doch 

sen die wenigen Bilder, welche von ihrer 
Hand auf unsere Zeit gekommen sind, fast an- 
‘nohmen, dass sfe in Genua nicht viel mehr gemalt 
habe. Einmal sass ihr wieder die nun erwach- 
sene Prinzessin Clara Eugenia, zu deren Damen 
sic in Madrid gehirt hatte: als diese niiwlich, 
venniilt mit Erzherzog Albrecht von Oesterreich, 
auf ihrer Reise Genua berilhrte. Sofonisba hatte 
nicht aufgehirt, vom spanischen Hofe Beweise 
des Wolwollens zu erhalten, wie denn der Kunig 
flr ihre zwoite Ehe ihr Einkommen um 400 Seudi 
vermobrt hatte. 

Die Klinstlerin erreichte ein hohes Alter, ver 

9 























_Sofonishe Anguisctols. 








lor aber in ihren scchziger Jahren das Augen-) Vasari und Baldinucei berichten auch von 
licht. In der Regsamkeit und mannigfaltigen | gonrehaften Zeichnungen, worin sich die Kiiust- 
Bildung ihres Geistes fand sie seitdem neuo|lerin ausgezetchnet habe; eine davon kam in 
Hulfequellen des Lebens; sie blieb der Mittcl-|den Besitz des Grossherzogs Cosimo von Flo- 
punkt ciner gewidhlten Gesellschaft, und wie| renz. Es sind Darstellungen von lachenden Kin- 

cine komische Charaktoristik 





Gadurch ihr eigenes Dasein erheitert wurde, so] dern, worin si 


fublten sich durch ihr geist- und inhaltvolles] zeigt (vergl. Stiche No. 3). 


Gespriich Kunstler und Gelehrte gefvrdert. Es 
wird glaubwiirdig eraihit, Van Dyck habe bet 
seinem Genueser Aufenthalte in ihrem Hause 
viel verkebrt und oft behauptet, dass er ans den 
Kunstgespriichen mit der Blinden mehr Beleh- 
rung empfangen als von bedeutenden Meistern 
mit dem trefflichsten Augenlicht. Wiite freilich 
die gewshnliche Annahme (die Ubrigens durch 
nichts begriindet ist) richtig, dass niimlich Sofo- 
nis 10n 1620 gest. sei, so kUnnte Van Dyck 
sie unmiglich gekannt haben, da er erat im 
Herbste 1621 nach Italion kam’ und den Winter 
von 1621 auf 22 in Genua aubrachte. Allein 
sicher lebte — wie auch Dallaway annimmt — 
die Ktinstlerin fast, bis in die Mitte der zwanzi- 
ger Jahre; allen Berichten zufolge starb sie 
neunzigjiihrig, und dass sie schwerlioh wm 1530, 
sonderu 1535 geb. worden, ist oben erwidnt. 

In ihrer eigenen Kunstibung gehiirte Sofo- 
nisba der Cremoneser Schule in ihren besseren 
Leistungen an, wihrend sie ein 13 und 
eigenthilmliches Talent bewihrt in der seltenen 
Naturtreue, welche ihre Bildnisse auszeichnet. 
Als Schilerin des Bernardino Campl zeigt sie 
den Einfluss dea Romanino in dem leuchtenden 
und yollen Kolotit, das dbrigens von kiihlerer 
Klarheit ist als das der Venezianer ; durch Ber- 
nardino Gatti hat sie andrerseits’ Correggio's 
Einwirkung erfabren, wie denn in jener Zeit 
ihre Portriits dure Harmonie und schmelzende| 
Weichheit der Behandlung hervorragen. Dabei 
sind Auffassung und Modellirung durchaus tiich-| 
tig und gemalnen an die gute Zeit des Cinque- 
cento; nirgends gewahrt man eine in's Schwiich- 
iche apiclende Zartheit der Frauenhand. Dass 
ihre Bildnisso den Reiz vornehmer Erscheinung, 
und Anordnung haben, ist fast selbetverstiind- 
lich. Merkwilrdig ist,’dass bei ihr das Indivi- 
duelle und der Ausdruck des Charakters schiir- 
fer und bestimmter hervortroten, als bei den 
Venezianern. 

Doch scheint sich ibre Meistorschaft auf das| 
Portriit beschriinkt zu habon, Das schon er- 
wihnte Bild von 1559, woranf sie sich als mdo- 
lescens« bezeichnet, dio hl. Familie vorstellend 
(feiher und wahrscholnlich noch in Privathesite 
au Cremona), zeigt eine gowisse Befangen- 
heit, insbesondere Hiirte in der Firbung; sie 
scheint darin verschiedene Vorbilder, neben den 
Campi auch Parmigianino und Pordenone — von 
dem sie in Cromona Fresken und Oelbilder vor 
Augen hatte — nachgeahmt au haben. Wahr- 
scheinlich waren ihro religidsen Darstellungen 
alle dieser Art, und mag sich desshalb 80 wenig, 
davon unter fram Namen erhalten haben. 




















Thre Werke (erhalten): 


1) In Cremona (Privatbesitz, Gebriider Bres- 
clani) : Madonna mit dem Kinde an der Brust. 
Kleine Fig. Mit der Jnhrzahl 1559. 9, Text 
und Stiche No. 1 

2)In Florenz, Uffizien: Selbstbildaiss 
Sie hilt Papier und Pinsel, vor ihr liegt die 
Palette, Bezeichn. : Softhonisba Anguisciols 
Crem, At. sue ann: xx. GebOrt nicht 
ihren bedeutenden Werken, s. gest. Bild- 
nisse No. 16. 

3) In Bologna (Privathesitz) : Setbstbildniss 
Sie sitzt am Klavier, hinter ibr eine alte 
Dienerin. Ber. : Sophonisba Angussola Virgo 
filia Amilearis Dono dedit sepuxr. Aecht, 
aber etwas tribe in der Firbumg. 

4)In Brescta, Galerie Brognoli: Bildniss 
eines Venezianischen Gesandten. Mit ihrem 








5) Im England, bet Lord Spenser auf Alt- 
horp: Selbstbildniss. Sic sitzt am Klavier, 
hinter ibr eine alte Dienerin. Aehnlich wie 
das Bild in Bologna. s. gest. Bildnisse No. 3. 

6) In Burleigh House: Minnliches Bild- 
nias. (Nach Waagen.) 

7) Boi Lord Yarborough in-London 
Bildniss einer Nonne im weissen Ordens- 
Kleide. Vielleieht das der Schwester Elena? 
Mit dem Namen der Ritnstlerin. 

8) Sammlung Vornon Harcourt auf Nune- 
ham Park: Selbstbildniss, noch in sehr ju- 
gendlichem Alter. Klein. (Nach Waagen.! 

9) Sammlung William Stirling zu Keir 
Selbstbildniss. Ste sitzt an einer Staffele 
und malt an einem Madonnenbilde. (Nach 
Waagen.) s. gest. Bildnisse No. 10. 











10) In Wien, Belvodore: Selbstbilduiss. 
Ki. Brustb. Sie hilt ein offenes Buch mit der 
Insehrift: Sophonisba Anguissola virgo s¢ 
ipsam pinxit. 1354, 

41) In Berlin, Sammlung des Grafen Rai 
zynski: Drei Schwestern der Sofonisba 
Schach spiclend, weiter zuriick cine alte 
Dienerin. Mit der Aufsohrift: sor... a 
QUSSOLA VIRGO AMILCARIS FILIA . . - TRES 
SUAS SORORRS ET ANCILLAM PINXIT. MDLV. 
— Frither in der Sammlung von Lucien Bo- 
naparte. Hauptbild dor Klinstlorin. . Text 
und Stiche No, 4. 

12) In Paris war 1840 in Privatbosita cine 
‘Wiederholung dieses Bildes ; die groase Be 
stimmtheit der Modellirung bei weicher, fet- 

















Sofonisba Anguisciola ———— 


Luoia Anguisciola. 67 








ter und markiger Behandlung liess an der 
Originalitit nicht zwoifeln. 





1 St. Petersburg, Galerie Leuchten-| 
berg: Bildniss ciner reichgekleideten Dame, 
angeblich der Caterina Cornaro, Kinigin 
son Cypern. Dies ist ein Irrthum, da die 
beglaubigten Portritts derselben ganz an- 
dete Ziige zeigen. Knicsttick. Von beson- 
derer Wiirme des Kolorits. s, Stiche No. 2. 

Ein grisseres Familiengemilde, dessen Vasari 
fedenkt, scheint schon seit Iange ganz verschol- 
lia: die Bildnisse des Vaters Amileare, der 

Sekvester Minerva und des Bruders Asdrubale 

swf Biner Tafel. 

Kin Selbstbildaies, fast ganze Figur, in rei-] 
dem Kleid, wurde anf der Versteigerang der 
tie Thibaudeau zu Paris im J. 1857 um 

S17 Fr. verkauft. Mir unbekannt, wo das Bild 

edlieden, 

Nich Dallaway besass der Herzog von Doxon- 
ikire ein Skizzenbach von Van Dyck, in dem 
sich auch einige Zeiehnungen der Sofonisba be- 
ftedeo; wenig wabrschetnlich, da die KOnstle- 
‘alingst erbtindet war, als Van Dyck sie kennen 
lente. — Dallaway kafinte noch ein Selbstbild- 











tis vow ihr in der Sammlung des Lord Ash- 
tembam, 
Bildniase der Ktinstlerin 


|) Selbstportrit. (amit Palette u, 6. £.). In den Uf 
frien 20 Florenz. Gest. von C. Gregori 
jim Museo Fiorentino. 11. Fol. 





2) — Dass. Gest. in: Ritratti originali de’ Pit- 
tori ete. Fol 
3) — Dass. Gest. von G. P. Lasinio in: Ben- 








venuti, Galerie Impériale de Florence 
No. 43. In Umrissen. 

)— Dass. “Gest, von G. BL Ceceht in: 
Serie degl’ Uom{nt illusttt in Pittura ete. 
No. 160. 4. 

— Dass. Gest. in Umriss von A. Gravagni 
und @. Garavaglla, In: Vidoni, Pittura 
Gremonese. Fol. 

— Dass. Piatti del N. Onestt inc. 12. Zu 





ao. tine Bucke. 
BMnies, gest. von L. G. Galdottl in So- 
ani, Vita dei Pittor! ete Genovest. Genova 
i6s—69. 4. 


‘ylldigg., Klavier splelend. Punktlrt von C. 
Thompton, 1822. 4 
‘ilk, yin Medatlion mit Monogrammen hal- 
sc. In: Gentleman Magazine. 1801. 4. 
“ise ibstbildniss : Sofonisba sitzend, an einem M. 
‘eaeenbild malend. Wabrichetalich nach dem 
Genilde, das sich Jetzt in der Sammlung Stir-| 
‘og In England befindet. Gest. von W. Balllie 
‘uSckvsrnk, Fol. 
la der Galerie Leuchtenberg zu St. Peters 
thay beindet sich ein dem Van Dyck zugeschrie- 
feces Bildniss, das Sofonisba darstellen soll, 
Bs vigt suf dem Grunde den rollen Namen der- 
‘Mien und eln Monogramm. Allein das Portat, 
‘allt eine jun ge Dame vor, gleicht zudem den 
der Kinstlerin nicht im Gering- 
‘ten und ist ohnedem nach Waagen’s a Vermatheng 
unlong der Ermitage, p. 373) eher 
‘wa Ratens als von Van Dyek. Namen nd Mo- 




















nogramm sind ohne Zwelfel sphter aufgesetzt. 
Gest. in Muxel's Galeriewerk. : 


Nach itr gestochen 

1) Madonna mit dem Kinde an der Brast, unter 
einem Baldachin; Hintergrand Landschaft. Gost, 
yon A. Gravagni und G. Garavaglia. In 
Vidoni's Werk. Fol. 

2) AngeUliches Bildniss der Konigin von Cypern 
(falsehlieh 0 bena 
fenberg zu § 





3) La Vecchia rimbamnbite muove riso alla Fan- 
luletta, Nach ciner Zelehnung, welche auch 
Baldinucel erwahnt: ein Kind lacbt dber eine 
‘Alte, welche das Abe studirt. Gest. von Jac. 
Bossius Belga. gr. Fol. 

4) Drel der Schwestern der Sofonisha mit einer 
Magd. Nach dem Bilde in der Sammlung Rac- 
zynski. Gegens, radlrt von Denon. 8. 

514) s. die Stiche No. 1—10 nach thren Setbst- 
bildnissen, 

Notizen von W. Schmidt. 

s, Vasari, ed. Le Monier IX. 7-8, XI. 257— 
259, XIV. 155. — Annibale Caro, Lettere 
Familiari, Venezia 1572u. 75. — Ant.Campt, 
Cremona fedelissima ett ete. Cremona 1585. 
= Ales. Lamo, Discorso intorno alls Seultura 
te. (Vita de Bernardino Campl). 2. Ausg. Cre- 
mona 1774. pp. 3540. — Baldinucel, 
Opere, VIM. 207—229. — Zaist, Notizie Isto- 
riche, 1, 227233. —Soprani,’ Vite de’ Pit- 
tort ete. Genovest. pp. 306—310. — Serie 
degli Uomini etc. VII. 89. — V. Oardu- 
cho, Dialogos de la Pintura. Madrid 1633. — 
Brognoli, Guidedi Brescia. p. 205. —D 
way, Anecdotes ete. p. 466. — Lancet 
Biografle Cromoneso. Milano 1819. — Grai 
selli, Abocedarfo Biogradico etc. — Vidoni, 
La Pittura Cremonese. pp. 105—111. — Wa: 
gen, Treasures of Art ete, TI, 404. 456. — 
Waagen, Galleries ete. pp. 68. 351. 449. — 
Mindler in den Jalrbichern fir Kunstwis 
senschaft. TI. 316, 

Der Aufsatz Ober dle Ktinstlerin in Selv 
tico, L’Arte nella. vita degli Artisti (Firenze 
1870. pp. 358—402) ist eine novellistsche Er- 
zablung. 































Elena Anguisciola, dic zweitilteste der 
Schwestern, begann mit dieser, wie wir gesehen, 
1546 thre Studien in der Werkstatt des Bernar- 
dino Campi. Allein, obwol sio sic sich unter 
Bern. Gatti noch weiter ausgebildet, gab sie 
doch bald die Kunst auf und trat in das Kloster 
der hh, Jungfrauen von 8. Vincenzo au Mantua, 
‘wo sie 1584 noch lebte. 


Lucia Anguisciola, dic drittilteste, Ma- 
erin, + 1565 in noch jungen Jahren. Sie scheint 
an Bogabung der iltesten Schwestor nicht nuch- 
gestanden und sich sowol in der Maleret ale in 
der Musik ausgezeiclinet zu haben. Vasari rfihmt 
die treffende Acbnlichkeit zweler Bildnisse von 
ihrer Hand — man kinne es nicht besser machen, 
filgt er hinzu —: des Arztes Pietro Maria yon 
Cremona und des Herzogs von Sessa. Das letz- 
o° 





68 


Tuoi Anguisciola ————~ 

















tere ist verschollen oder vielleicht eine Ver- 
woehslung mit dem frither erwiihnten Portriit der| 
Sofonisba. Das erstere ist uns noch in der knigl. 
Sammlung zu Madrid erhalten. Dass Ubrigens 
Vasari und seine Nachfolger Lucia nicht tiber 
ihr Verdienst geriihmt haben, beweist ein rei- 
zendes Bildchen von ihr, ein Rund von kaum 
6 Zoll Durchmesser in der Offentlichen Samm- 
lung (Tosi) zu Breseia. Es ist die Buiste eines 
Kleinen Miidchens mit vollem Kupfeben und 
grossen Augen, der Aufschrift nach dieSchwestor: 
Europa vorstellend ; im Verstiindniss der Form, 
der weichen markigen Behandlung und der 
trofilichen klaren Firbung weicht es kaum den 
Bildern der Sofonisba. 





Minerva Anguiseiola, die vierte der 
Schwestorn, war ebenfalls Malerin, vorzugsweise 
‘aber in den’ humanistischen Studien bewandert 
‘Auch sie starb in der Bliite der Jahre. 


Europa Anguisciola, die fiinfte, ebenfalls 
Malerin, Als Vasari 1568 die Familie kennen 
lernte, war E. noch in zartem Miidchenalter; 
aber iren Zeichnungen nach, meinte er, werde 
sie ihren Sehwestern Sofonisba und Lucia nicht} 
nachstehen. Darin irtte er doch ; deren Meister-| 
shaft hat Europa nicht errefeht. Von ihren re- 
ligitsen Bildern, deren einige in Cremoneser 
Kirehen waren, hat sich eines in der Sammlung 
des Grafen Giuseppe Schinchinolli zu Cremona 
erhalten: der hl, Andreas dem Heilande folgend 
(aus der 1808 zerstirten Kirche S. Elena). Der 
Besitzer ist ein Nachkomme der Klinstlerin ; sie. 
hatte sich mit Carlo Schinchinelli, einem Edel- 
manne von Cremona vermilt, starb aber eben- 
falls in noch jungen Jahren, — Von ihr war auch 
cin hi, Franziskus mit den Wundmalen in der 
Kirchezu Casalbuttano; wahrscheinlich das Bild, 
das Bartoli (s. Literatur) als in $8. Apostoli 2 
Cremona befindlich der Sofonisba zuschrieb. 





Anna Maria Anguisciola, die jiingste 
Schwester, Malerin; sie war, als Vasari 1568 
Cremona besuchte, noch Kind. Von ihr befindet} 
sich in Privatbesitz zu Cremona cine fr 
Kopie nach der Madonna della Scala von Cor- 
reggio, in ihrem 15. Jahre gemalt; sie hat der 
Gruppe einen kleinen Tiufer mit dem Kreuze 
in der linken Hand hinzugefligt.. Das Bild ist 
bezeichnot : Anna Maria Virgo Amilearis Angui- 
soli, et Sophonis soror suae aetatis annorum 
quindicim fecit. — Ausserdem bei einem Lieb- 
Traber in Cremona eine kleine Madonna mit 
dem Kinde, dem der bl. Franziskus ein Kirb- 
chen mit Trauben und Maulbeeren reicht; vorn 
ein Todtenkopf und Jasminbllimehen. Mit der 
Bez, : Aive Marie Amilcharis Angussola F 
— Die Kitustlerin war vermiilt mit dem Edel- 
manne Giacopo de’ Sommi von Cremona. 

s. Vasari, ed. Le Mounier. XI, 259— 261, — 

Campi, Baldinuces, Soprani, Lancettt, 
Grasselli, unter Sofonisba A. angetil 





























Zaist, Notizie Istoriche. 1. 233—236. — 
Panni, Distinto Rapporto etc. pp. $2. 83. — 


Bartoli, Notizia ete. 1. 131. — Pungi- 
leont, Vita del Correggio. 111. 133. 
Notizen von O. Midler. 
J. Meyer 


Anguish. J. Anguish, wol englischer Ste 
cher, nach Ottley (Notices) etwa um 1700. Otte 
fudbrt von ihm an 

Leeres Wappenschild mit Laubwerk vorziet, obs 

cin Helm. J. Anguish Seolp. 4. Obne Kret: 
atriche gestochen, 





W. Schmidt 
Angus. William Angus, Maler und Ke 

pferstecher, arbeitete in London 1786—18% 

wird von Bartsch (Anleitung zur Kupfersti 

kunde I. 93) nebst Woollet und Middiman sl: 

Muster in Behandlung der Biume, Blitter, Gri 

ser und Pflanzen hingestellt. Indessen ist civ 

Behaudlung, obwol zierlich, etwas kraftlos wi 

entbehrt des feineren Natursinnes. 

1) Tobit and the fish; Tobias mit dem Kngel. Noc 
Elzheimer. Nach dem Gemalde in der San- 
Jung des Earl Grosvenor. 1790. gr. qu. Fal 

1. Vor der Schrift. 

2) Drei Amoren tragen auf Stangen einen Bir, 
Kopie nach Aldegrever (a. diesen Anite 
Stiche No. 230). In_Dibdin's Bibliographic 
Decameron. London 1817. 11. 535. 

3) Zwet Kinder, Ranken haltend, Nach Dews 
Aldegrever No. 258. In Dibdin's Bibl. Deeane 
ron, I. 14 

4) BIL, in: An Historical Account of the Bmtss 
to the Emperor of China etc. Nach W. Alera 
der's diesen No. 1) in de 
awelten Ausgabe in 4. 1797. 

5) BIL, far Beauties of Kngland and Wales, « 
Aelinfations topogr., histor. and descriptive. 

6) Principal Seats of the Nobility and Gentry i 
Great- Br Wales. In: A Collection of 

original Pictures and_ Dri 

‘wings, with descriptive Accounts of each Views 
Engr. by W. Angus. 6 Hefte 44 BU. Islingts 
1787—1804. qu. Fol. 

7) Twelfth Night (Olivia's Garden), Act. IV, Se.2 
Nach W. Hamilton, gr. Fol. In Boydell 
Shakespeare. Loudon 1791. 

1. Vor der Sehritt. 

8) Yue de la montagne de 

Loup. gr. 8 
rk Akenside, Dichter. N 
rd, M. De, 






























Zeuenberg. Nach Le 





h Pond. 8. 
Biicher-Sammler. 






Schriftstellerin. 8. 

12)@. F. Handel, Komponist. Giirtelbild. Nib 
Dixon. 8. 

13) Will, Hunter, Anatom, Professor in Loniea 
17181783. Miller del, 1783. 8. 

14) Joane Jenyne, Sebritat. + 1787. Nach Res~ 

15) Th, 





ler, 17301805. Gane 

Fig SS. Ryley del. ad viv. § 

16) Sir A. Lever, Naturforscher, + 1788. 8. 

17) P. C. de Marivanx, dram. Dichter, 16881763. 
H9l. 8. 

18) J. Priestley, Biste in Oral. Angus sealp. Pulp 
1. Febr. 1792. Literary Magazine. gr. 8. 








William Angus 


Anich. 69 

















19) Sir Thomas Rumbold, Gesandter, Nach Stot- 

lard. 8. 

13) T. Ryder, Schauspieler, $1791. Ganze Figur 

tn Kostim. 1788. Ryley del. ad viv. 8. 

Thins Sloane. Biste in Medaillon. “Angus 
velp. Publ. 1790, Literary Magazine & British 
Review. gx. 8. 

‘2)Wkon, Schausplcler, $1796. Ganzo Fi 
Kestim! 1786. Ryley del. ad viv. 8. 

s Bartsch, Anielt. zur Kupferstichkunde, 1821. 
L83.— Fiorillo, Gesch. der zelehn. Kanste 
¥.829. — Le Blane, Manuel. 1. 

W. Engelmann w. W. Schmidt. 
lags Angus. Es gibt zwei noch lebende 
1s) Mater dieses Namens, John und Wil- 
ium, belde Sdbne des John Angus, eines gebo- 
‘ce Schottlinders und der Johanna Moosen 

‘sa Antwerpen. 

John Angus, der iltore, daselbstam 23. Mai 
gb. war Schiller von Ferd. de Brackolecr| 
eileren, Sein Begin als Kinstler war ganz 
‘etch, doch entsprach er nicht den Erwar- 
je seine ersten Werke crrogten. Er| 
ate Genreszenen , zumeist aus dem gewohn- 

‘ve eben, doch mitunter auch nach geschicht- 
‘een Vorgingen. Seine Gemillde waren auf 
vaxciedenen belgischen Ausstellungen: so in 
‘oomepen (1840, 1843, 1852, 1855, 1861, 1864), 
Frigge (1850), in Brilssol (1845, 1848, 1854, 
“i, in Gent (1844, 1859, 1865) ete. 






































Villiam Louis Angus, zu Antwerpen den 
» Sept. 1823 geb., erlernte die Malerei bei 
st deBrackelocr und spiter bei H. Leys, war 
aénelten Gattung wie sein Bruder thittig und 
‘eustelte bisweilen sogar die gleichen Vor- 
sie, Er war vertroten auf Ausstellungen von 
Isivrpen (1849, 1855, 1858, 1861, 1864), von! 
fet 1853,, von Mons (1864) ete. Auch er biclt 
‘2s, was seine ersten Werke versprachen und 
‘teh jetat in seiner Vaterstadt dem Handels- 
‘sue gewidmet. 





Ales. Pinchart. 
lai, Giovanni Ani, ital. Stempelschneider 
© der zweiton Hilfte des 16. Jahrh. Seino) 
eke wurden von Lochner, Kihler, Bolzen- 
‘Siete mit jenen des Giov. Antonio Rossi aus 
liad verwechselt, der zu gleicher Zeit mit 
ca thitig war; diese Schriftsteller meinten| 
‘wriDeckmfinzen mit den Zeichen : 10. ANI. P . 
fad waxy. F dem Rossi zuschreiben| 
p.ayr. mF lesen zu miissen. Nur cin! 
‘erfiraann hat die rechte Lesart beibehal- 
% der anonyme Verfassor der »Sammlung be- 
‘Suter Medailleurss ete. (Nurnberg 1778). Die| 
‘nt der erwihnten Denkmtinzen stellt den 
Fp Pins V. und die Schlacht von Lepanto 
lyvor; die zweite ist dem Papst Gregor XUIT. 
{vsime, der jenem im Jahre darauf nachfolgte. 
“ech ist demselben Meister cine dritte Denk- 
‘ize muzaschreiben, dic des Don Luis de Re-| 

und goptiigt, als 
land war, also vor! 

















1573, in welchem Jahre Don Luis von Phillipp 11. 
zum General-Statthalter der Niedorlande ernannt 
wurde (+daselbst 1576). Die Bezeichnung dieser 
Medaille war bis jetzt nicht gedcutet worden. 
‘Was das Vaterland des Meisters anlangt, so ist 
vermuthlich das P auf don piipstlichen Méinzen 
der Anfangsbuchstabe seines Vaterlandes (Padua 
oder Pavia), dem Gebrauch gemiiss, den die 
/Stempelschneider des 15. und 16. Jahrh. ange- 
nommen hatten. Dor elgentliche Namo des - 
Ktinstlers war vielloicht Anieo. Wir kennen 
also von ihm folgende Medaillon, 














1) Avers: Baste Plus V.: riva.v. ronrivex . 
aaxivs, Exerge: av (anno quitite); rechts 
ddas Zelehon: 10. axy.r.P. — Revers: 





Sooseblacht, mit der’ Logende = 
vactya.. ust: istry. 1571. 
s, Lochner, Sammlung merkw. Medaillen It. 
385. 
2) Avors: Biiste Grogor's XIN: onroonrvs x1 
PONT. Max. Mit dem Zeichen: 10. axt.r. 7. 
Exerg noxts. — Revers: Christus leitet 


‘A DOMINO. 











das SchiMein der Apostel im Sturme, Mit der 
Legende: 1ntrsuA . DNE.. ET PAC TRANQVILLITA 
s. KohJor, Minz-Bolustigung. XVIII. 406. 






pautva, Mit dem Zoichen im Feldo 
— Rovors: Schiffe kimpfen mit dem Sturme am 
Eingang eines Hafens. Mit der Logende: rowrs- 








jas. 1. 213, 


dos Pays- 
Alex, Pinchart. 
Anib, axin ist der abgokiirzte Name eines 
Medailleurs, welcher im Jahre 1551 auf Befeht 
Foldherrn Castaldo eine Denkmiinze 
‘Wiedervereinigung Sicbenbiirgen's mit 
Ungarn arbeitete. Diese Denkmtinze zeigt auf 
der Avorsscite das Bild Castaldo's mit der Um- 
schrift: 10. BA. CAS. CAR. V. CAES. FER. RO. 
BOE. RE. EXERC. Dvx. Unter der Schultor Ca- 
staldo's ist der Name des Knstlers in obiger 
Abbrevintur zu lesen. Der iiussero Umkrei 
zeigt die Worto: TRANSILVANIA. cara. Die 
Roversseite enthiilt ein nacktes Weib, das sich 
auf den rechten Ellnbogen stiitzt nnd in der 
Rechten oin Szepter, in der Linken eine Krone 
hilt. Im Hintergrunde Berge und auf denselben 
roiche ‘Trophiion. Unterhalb ein Flussgott, mit 
dom rechten Arm auf eine Urne gestiitzt, aus wel- 
cher der Marosfluss ontapringt, wie das nebenan- 
tchondo Wort aanvstvs vernith, in der Linken 
halt der Flussgott eine Schlange. 
5. Ungr. Mag. TIL. 139. 























Li, Hevesi. 

Anich, Peter Anich, ein Tiroler Bauer, Ma- 
thematiker u. Kupferstecher, geb. zu Oborperfuss 
bel Innsbruck den 22. Febr. 1723, + den 1. Sept. 
1766, blitete erst das Vich und bosorgte den 
Foldbau, bis er im J. 1751 in Folge eines un- 
widersteblichen Triebes zn Innsbruck jede Woche 
einmal dreistiindigen Unterricht in der Mathe- 





Andrea und Callisto Anichini, 











matik und Himmelskunde sich geben Jiess. Sein 
Unterricht dauerte vier Jabro lang. Er fing dann 
an einon Himmelsglobus zu verfertigen, den er 
1756 zu Stande brachte. Auch im Kupferstechen 
iibte er sich. Sein erstes beteutondes Werk wat 
eine Karte des damaligen Kriegsschauplatzes 
awischen Oesterreich und Preussen. Darauf 
arbeitete er einen Erdglobus aus, der im J. 1759 
fertig wurde. Sein Hauptwork ist indossen die 
Karte vou Tirol, wovon er zuerst den sildlichen, 
dann auf Befehl der Kaiserin Maria Theresia auch 
den nbrdlichen Theil aufoahm. Blasius Hucber 
hatte er dabei zum Gehiilfen, Dieso Karte wurde 
unter dem Titel: Tirolis chorographice delineata a 
P. Anich et B. Hucber, cura Ign. Weinhaut. Vin- 
dobonae 1774, von J. E. Mansfeld gestochen 
und die Platten auf Befehl der Kaiserin, nachdem 
cine gewisse Anzahl Abdriicke genommen waren, 
zerbrochen. Spiiter erschien eine kleinere Kopie. 
s Elogium rustle! Tirolensis celebersims Petri 
Antch ete. AR. P, Maxim. Hell, Vindobonae 
1766. — Lebensgoschichte des berihmten 
Mathematikers u. KGnstlers Peter Anichs. Min- 
chen 1767. Darin sein Bildn, als Titeitl, gest, 
von J. A. Zimmermann. 8 — Morgen- 
diate, Stuttgart 1811. p. 206. 














W. Schmidt. 

Anichinl. Anichini, auch Annichini 
(Nichini): es gab mehre Gemmenschneider dieses 
Namens, von Ferrara geblirtig und derselben 
Familie angehirig, von denen wei, Francesco 
und Luigi, frither zu einer Person gemacht 
wurden, da man den Luigi des Vasari fiir den- 
selben hielt, wie den Francesco, dessen die Zeit 
genossen Leonardo und Liburnio gedenken. Man 
kam dann auf das Auskunftemittel, diesem ver 
meintlichen Einen Kunstler beide Vornamen, 
Francesco und Luigi 2u geben, withrend sle in 
der That zwel verschiedene Meister, niimlich den 
Vater und den Sobn, bezeichnen, 








Francesco Anichini, der Vater, nach 
Baruffaldi Sohn einos Lorenzo, dor reich und von 
ansehnlichem Stande war. Von ihm spricht schon 
Leonardo in scinem 1502 herausgogebenon 
Werke; er fubrt ihn als mu Venedig thitig unter 
den berithmten Gemmenschneidern au, wlio 50 
genau Bilder in Stein einprigen, dass nichts da- 
za und nichts davon genommen werden kanne. 
Grosses Lob zollt ihm auch Liburnio in seinem 
‘Werke von 1513: dessen Gemmen und dossen 
‘Tugenden witrden weder Zeit noch Tod zeratiren, 
wobei man frellich die gewohnte Redeweise jener| 
Zeit in Betracht zichon muss. Der Arst Brusa- 
vola von Ferrara eraiblt von dem Meister, wie 
er in Lapislazuli so geschickt ein Johannis. 
wiirmohen geschuitten habe, dass die Goldader 
des Steins wie der leuchtende Leib desselben 
erschien. Diese Mittheilungen wurden meist irr- 
thiimlich auf Luigi, den Sohn des Francesco 
bezogen. Don Tod des Vaters sotzt Baruffaldi 
erst in das J. 1545; allein er war schon 1526 








dreas bealiglichen Urkunde von diesem J. her- 
vorgeht. 


Luigi Anichini, der eine Sohn des Fran- 
cesco, schwerlich der ilteste —, ebenfalls Gew- 
menschnelder, und nicht minder berithmt als det 
Vater. 
thd Schiirfe seines Sehnittes hervor und scheint 
ihm von allen Zeitgenossen nur den Griecher 
Aless. Cosari, als den weitaus Ersten in diese 
‘Kunst, vorzuzichen; Aretino preist ihn in seiner 
an Luigi selber gerichteten Bricfen als den voll: 
‘Kkommensten Meister, wobei auch er die Feinhei 
des Schnittes betont und hinzufllgt, dass er 
Luigi, der valleinige Erfindere der Workzeug 
sci, welche Solches erreichen (Brief yom Apri 
1548). Wie gleichfalls aus diesen Briefon erhellt 
war Luigi im J. 1537 noch Jtingling (Brief von 
25, Sept. 1587). Mit Aretino, der ihn offenba 
sehr hoch sehiitzte, stand cr in fortdauernden 
Verkehr; er war’ ausserdem befreundet mi 
‘Tizian und Sansovino, wie ein Brief des letztere 
vom J. 1550 bezeugt. Zumeist scheint er i 
Venedig thitig gewesen zu sein; doch beaass ¢ 
jin Ferrara cin Haus, das er 1540 verkaufte. 
Nachwelsbare Werke haben sich weder von ihn 
‘noch yon seinem Vater erhalten. Der Anonymu: 
des Morelli erwithnt um 1543 in der Sammlun, 
Contarini von der Hand des Luigi einen Karnec 
mit einem nackten Apollino, der den Boge: 
spannt, und Aretino einen Ganymed: was av 
bdeiden geworden, ist unbekaunt. Spiitere Schrift 
steller, wie Mariette (Ginlanelli), sprechen nu 
von der Vortrefftichkeit seiner Arbeiten tiber 
haupt, ohne bestimmte Werke anzufilhren. 

Irthtimlich gibt ihn der Herausgeber de 
Baruffaldi, dem darin Spitere gefolgt sind, auc 
fur einen Stempelschneider aus; er verwechse 
ihn mit Aless. Cesari und schreibt ihm die Denk 
mUlnzen auf Papst Paul Il. und Heinrich II. vo 
Frankreich zu, welcho Werke des Cesari sind. 











Andrea und Callisto Anichini, zw 
andere Sdhne des Francesco, waren gleichfail 
Gemmensehneider, brachten es aber nicht 2 
gletchem Ruf und’sind nur noch aus Urkunde 
Dekannt; dor erstere wird zu Ferrara erwithr 
um 1526 und 1529, der andere ebenda um 152 
‘und 1827 und kommt dann noch 1553 2u Venedi 
vor. 

s. Camilo Leonardo, Speculam Lapidun 
Venezia 1502. Lib. Ii. eap. 2. — Niocol 
Liburnio, Le Bilvette. Venezia 1513. 
Ant, Musa Brasavola, Examen omniu: 
simpliclum medleamentoram’ Koma 1535. 
Pietro Aretino, Lettero. Parigi 1609. 
196, 1, 190, 1M. 82. VI. 181. — Vasari ed 
Le Monnier. 1X. 250. ~ Gori, Historia Glyy 
togtaphica p. 257. Bd. 11. von Dactyliothes 
Smithiana. Ven. 1767, —Notizta etc. dau 
Apontne. of Morell yp 89, 248 — 24 

ultanelli (Mariette), Memorie dogii 
rome 1188: pp. 20. 49, Barer 























gest., wie aus einer auf seinen Sohn An- 


faldi, Vite dei Pittori etc. Forraresi, 1. 149. £ 


Pietro Anichini 


—-—_Aniemolo. i 














ra, Storia della Scultura. 11, 418. 
fella, Notizie relativ 
673. 11. 236239. 






Anichinl, Pietro Anichini, nicht unver- 
Geesticher Kupferstecher au’ Florenz im 
Tlahrh., nicht um 1715, wie es Sfters heisst, 
coo das Bildniss des Torricelli (Nr. 5) ist jeden-| 
{uls schon vor dessen Tode, der den 25. Okt. 1615 
‘sirat, gearbeitet. Der willktirliche Basan gibt 
ss Geburtsjabr des Ktinstlers 1610 an. 
1). Familie. Maria hilt auf den Knien das 
Kind, welches die Inichrift von dem fhm von 








deo ‘1. Johannes vorgehaltenen Bande lest. 

Joveph etebe Iinks vorn. Hinten Alpentandschatt 
Pecras Anichinius scul. 1644 (nicht 1655, wie 
Heineken angibt). Ll. qu. Fol 

3)Dee barmherzige Samariter. il. qu. Fol. (Hel- 
aeken.) 

pisaben, Gra me Czernin, Fol. (Le Blanc.) 
Fares Casslanvs A Prteo. Biisto in verzlertem 
Gril. P. Anichinius f. gr. 4. 

S)Brangelista Torricelli, der berihmte Mathema- 
ker, Baste in verziertem Oval. H. 187 mill., 
194. Titelbl. zum Werke seiner akademischen 
Vorlesungen, Fiorenz 1715. 

6)Coumus Princops Hetrurim. Biste in Oval. 
Serote, Victorie M.D. Hetruria ete, Petrus 
Anichinius F. D. D. D. in Fir. con 1. de 8. kl. 
Foi. 

eken, Dict. — Zani, Enciclopedia. — 

ey, Notices. — Le Blanc, Manuel. 

'W. Schmidt 


Aniello. Agnolo Aniello di Fiore, s. 
Fiore. 


inlemolo. Vincenzo Aniemolo, auch 
Ainemolo (doch scheint dio erstore Lesart die 
‘ektigere’, Maler von Palermo, geb. daselbst 
gen Ende des 15. Jabrh., mit dem Beinamen 
2owano, der thm von seinem langen rdmischen 
Aaieathalte beigelogt wurde. Er ist der bedeu- 
‘eadste Maler in Sicilien wiihrend des 16. Jabrh., 
dee nach Crowe und Cavalcaselle in seiner Hei- 
tat dieselbe Stellung einnabm, wio Andrea da 
Salerno zu Neapel. Es ist miglich, dass er in 
der Jogend in letaterer Stadt sich aufgehalten 
lat; eime Madonna von Engeln gekrint, in der 
Galerie von Palermo, dort dem Perugino zuge- 
shrieben, verbiudet unzweifelhitte Zilge der 
Weise unseres Meisters mit einer Nachahmung 
Peragino’s, und die Vermuthung liegt naho, da 
teh in Neapel nach jener Himmelfabrt Mat 
Perugino's gebildet babe, die sich im Besitzo des 
Kandinals Caraffa befand. Dann kam er nach 
Bom, wo er in die Schule Rafnel's gleichzeitig | 
‘uit Polidoro da Caravaggio eingetroten sein soll; 
sit diesem und Maturino scheint er befroundet 
rewesen ru sein. Vielleieht aber hat er sich bloss 
tach Rafael's Werken weiter gebildet, wie sich. 
sas einer in 8. Domenico zu Palermo noch er- 
taltenen Kreuzabnahme vermuthen liesse, in der| 
‘einige Figuren aus Rafsel’s Spasimo di 

wiederfinden. Bis zum J. 1521 blieb or 
3 Rom; bevor damals dic Stadt gepliindert 




















wurde, machte er sich auf den Heimweg, erfubr 
aber auf der Reiso_mancherlei Missgeschick 
und Abenteuer. Nachdem er Schiffbruch gelitten, 
gelangto er zuniichst nach Messina, konnto 
aber aus Mangel an Mitteln nicht weiter kommen, 
bis or bei cinem reichen Kaufmanne und Kunst 
freunde Arbeit fand. Auch erhielt er Aufnahme 
in des Ginners Haus, und da er nun noch linger 
Dlieb, mannigfache Beschiiftigung, die ihm Ver- 
dienst und Anschen cinbrachte. Zwei seiner Bil- 
der, welche sehr deutliche rafaclische Eindlisse 
zeigon, sind dasolbst noch erhalten, und zwar 
aweimal dieselbe Darstellung, Madonna mit den 
hh. Cosmo und Damiano in der Kirche 8. Fran- 
cesco di Assisi und in der Sakristei des Ora- 
toriums della Pace, letzteres tbrigens ziemlich 
verdorben. 

‘Von Messinx kam er endlich wieder nach 
Palermo, wo cr den Rest scines Lebens bis 
zu seinem 1540 erfolgten Tode zugebracht zu 
haben scheint und cine Anzahl Werke hinter- 
lassen hat. Dieso sind: die schon genannte 
Kreuzabnahme in 8. Domenico, figurenreiche 
Komposition; ebenda Madonna in der Man- 
dorla, darunter viele anbetende Figuren, in der 
Predella Szenen aus dei Leben der bh. Vincenz 
und Dominik, mit der Jahrzahl 1540; Vermi- 
lung der Jungfrau in 8. Maria degli Angeli 
(della Gangia); eben da die Geburt Christi; 
Simone (dolla Martorana) Himmelfahrt Chriati; 
in S. Pietro Martire Pieté (beschiidigt und 
restaurirt); ebenda Jungfrau mit Kind und 
vier Heiligen; in S. Giacomo Gelsselung 
Christi; inS. Maria di Valverde der hl. Anto- 
nius, umrahmt von acht Kkleinen Darstellungen 
us seiner Legende ; in der Kirche della Pieta 
Christi Lefchnam iin Schoosse der Maria. Das 
beste sciner Bilder und von besondorem Reich- 
thum der Firbung ist die Madonna mit Heiligen 
in S. Pietro Martire. Der rafaelische Einfluss ist 
luberall gleich sichtbar; dabei zeigt der Meister 
cine gewisse Leichtigkelt der Behandlung und 
ein weiches warmes Kolorit, doch bl 
durehwog oberfiichlich in der Zeichnung und 
matt in der Wirkung dureh flaue Schatten, 
‘Miindler kannte cin Bild von ihm in Privatbesita 
zu Neapel, cine Wiederholung der filnf Heiligen 
im Museum von Parma, die nach der Komposition 
Rafacl's von Giulio Romano gemalt sind, und 
fand darin nur eine hlzerne und charakterlose 
Nachahmung des Meisters von Urbino. Doch 
eracheint der Kilnstlor in seinen besseren Bildern 
nicht ebenso gering, wenn er auch immer in 
zweiter Linic bleibt und im Grunde nur eine 
lokale Bedoutung hat. 

'#. Baronius, De Majestate Panormitana, Ub. IV. 

p. 100. — Pittori Messinesi. pp. 69—71. — 

De Marzo, Le Bolle Arti in Sicilia, TI. 207. 
= La Farina, Messine ed { suot Monumenti. 
Messina 1840. pp. 116. 121. — Crowe and 
Cavaleasolic., History of Painting in North 
Italy. HL. 117. 118, 















































Schiller des Miguel Florentin, arbeitete um 1550 
mit andern an den Steinskulpturen der kinij 
lichen Kapelle in der Kathedrale von Sevilla. 
s-Coan Bermudez, Diccionario. — Ders., 
Deecr. de la catedr. de Sev. p. 111. 


Anjou. René d'Anjou,s. René, 


Anissimow. Artemius Anissimow, Bild- 
hauer zu St. Petersburg im eraten Viertel unsers 
Jahrh., verliess im J. 1803 die St. Petersburger 
Kunstakademie, als deren Schiiler er mehrfache 
Anuszeichnungen erhalten. 1804 reichte er die 
Skizze eines Basreliefs »Die Erwerbung des Bil- 
des der Mutter Gottese fir die damals im Bau 
begriffene Kasan'sche Kathedrale 2u St. Peters- 
burg der Akademie zur Bestiitigung ein, die 
dann auch erfolgte. 1812 ward er zu de 

jentalen Arbeiten am Admiralititsgebsi 
rufon. Das Jahr darauf wurde thin dor Titel 
Akademikers fiir zwef Figuren: »Enropar und 
»Afrikan zu Theil. + 182: 

®. C6opu. marep. Aan ner. C-16. Ana, 

(Materislion zur Geseh. d, St. Pet. Kunstakad, 
herausg. von P. Petrow, St. Pot. 1864 u. 1865, 
1,424. 429. 430, ote. ;'. 18. 48. 183, 

Ed, Dobbert. 

Ankarcrona. Honrik August Ankar- 
crona, jetatlebender schwedischer Maler und 
Major, gob. don 14. Sept. 1831. Kurl XV., Kunig 
von Schweden, selbst Ktinstler, soll als Kron- 
pring demselben_ einigen Unterricht ertheilt 
haben, Im J. 1858 ging A. nach Paris, um in 
der algicrischen Armee Anstollung zu suchen. 
Er nahm auch wirklich an der Expedition gegen 
Marocco im Herbste 1859 Theil und zeichnete 
sich bei verschiedenen Gelegenheiten durch per- 
sUnliche Tapforkeit aus. Wihrend dieses Feld- 
auges zeichnete er fleissig, doch wurden ihm 
alle Studien, die Arbeit zweier Jahre, gestohlen. 
Im J. 1860 trat or in den spanischon Dienst ther 
und kebrte nach dem Ende des Krieges in sein 
Vatorland zurlick. Hier vollendete er 1862 sein 
erstes Gemilde, die Schlacht bei Mad-Ras, wel- 
ches sich jetzt im Besitz des Kinigs befindet. 
A. vereint mit einom scharfon Blicke ftir Na- 
turwahrheit cin solbstindiges Talent, das thn 
schnell und ohne Atolierstudion zu einer Ge- 
sehicklichkeit brachte, welche Anerkennung 
fand. Von seinen Gemilden heben wir noch 
hervor: Marsch in der Wilste (1863), Sturm 
gegen Boni-Suassan (1865) und FranzUsische 
Reiter cinon arabischen Stamm angreifend. 
Spiiter unternahm A. auch Reisen nach Russ- 
land.” Seine kriegerischen Verdionste erwarben 
ihm schwedische, franzUsischo und spanische 
Auszeichnungen, 

Nach Privatmittheilungon, 








v. 


















Dietrichson. 
Anker. Ankor, Miniaturmaler vom Ende 
des 18. Jahrh., wabrecheinlich zu Wien. Wol 














derselbe Kiinstior, der echon unter J.B. Ancker 





diosen) angofihrt ist. Yon ihm befindet sich 
der Sammlung des Herm R. Fischer zu Wien 
das Miniaturbildniss einer Horzogin Venturini, 


mit dem Monogramm L p. 1793, auf El- 


fenbein. 
8. Katalog des K. K. Ocstorr. Museums fir 
i id Industrie. Mai 1864. Anbang. p. 82. 





AL Ny. 
Anker, Peter Bernhard Anker, norwe- 
her Gouremaler, yeb. in der Umgebung von 
tiania am 5. Mai 1825. Anfangs fir den 
‘Kriegsdionst bestimmt, verliess er jedoch aus 
besonderer Neigung zur Kunst die Kriegsschule 
und ging nach Kopenhagen, sodann (1849) nach 
Diisseldorf, wo or einige Zeit Zdgling der Aka- 
domie war. Zuerst fllr kowischo Darstollungen 
cingenommen, wendete er sich spiter, als Schii- 
Jer Tidemand's, den Szenen eines heimlichen 
hiustichon Lebens zu. In dieser Gattung malte 
er verschiedene Bilder, die in Deutschland und 











1; | Norwogen ihre Kitufer fanden, Er machte hieraut 


verschiedene Studienreisen durch Norwegen und 
malte sein grisseres Bild: Des Sohnes Brief (den 
ein Fremder der Mutter und den Geschwistern 
vorlicst), oin Werk, das in joder Bezichung Bei- 
fall fand. Mit einer Wicderholung desselben 
Gogenstandes beschiiftigt, starb der vielverspre- 
chendo Kiinstler an einer Lungenentztindung im 
J. 1856 au Dilsseldorf. Sein Tod war um so 
mehr zu bedauern, als ‘Tidewand fiir die Heimat 
keine Schule geschaffen hatte und A. alle Eigen- 
schaften eines tiichtigen Lehrors zu besitzen 
sehien. 

Nach Mittheilungon des Bruders des Kinstlors. 

Dietrichion. 

Anker. Albert Anker, schweizer Genre- 
maler, gob. den 1. April 1831, aus einer wolha- 
benden Familie zu Ins (franz. Anct) im Berner 
Secland. Er wurde in dem nur wenige Stunden 
von Ins entfernten Nouenburg erzogen und ging 
dann als Student der protestantischen Theologie: 
nach Bern und Halle, Allein seine Liebe zur 
Malerei_gewann die Oberhand, Er wurde 2 
Paris Sohliler von Charles Gleyro und ging 9 
ter in die Ecole des Beaux-Arts tiber. Mit Pari 
blieb er auch in bestiindiger Verbindung; seit 
1859 hat er die dortigen Ausstellungen beschickt, 
‘und den Winter arbeitet er daselbst auf seinem 
eigenen Atelier, wibrend er don Sommer zu Ins 
verbringt. In Nebenstunden beschiftigt er sich 
auch mit dem Kunsthandwork, indem or fir cin 
Pariser Haus Fayencen malt. 

Zu Ins malto er 1861 eino Szene aus der niich- 
sten Umgebung, das sogenannte »Nachmittags- 
[gebets des protestantischen Landvolks, welches 
‘wegen seiner Lokaltreue in seiner Helmat grosses 
‘Aufeehen machto. Ein junges Miidchen liest cin 
Stiick aus der Bibel vor; eine Kleine bemtiht sich 
Tedlich zuzubdren, obwol sie noch nicht viel 

















73 














Ofechank sanft oingeschlafon und nickt mit dem 
Nonden Képfehen. Am Ofen selbst sitzt der 
Vater, der von Allen am scl 

Dies Bild, 1862 auf der Ausstellung in Newen- 
burg, wurdo vom Stadtrath daselbst fiir 1000 
Franken fiir das stiidtische Museum angekauft, 
orf die Kantonalregicrung von Bera auf An- 
‘ochen der dortigen Kiinstlergesellschaft bei dem 
angen Maler ein Bild von 3—4000 Franken be- 
elite, Anker war den Winter in Italion gewe- 
‘ea, hatte Florenz und Venedig besucht und 
tollendete jetut zuniichst einige kleinere Werke 
somal, vielleicht als Nachwirkung der venezia- 
sitchen Koloristen, schritt er dabei aus seinem 
Kreis heraus mit dem Bild einer jungen Edel- 
ame des 16. Jahrh., dio beim Austritt aus der 
Kirehe Almosen spendet (von dem franzisischen, 
Wisisterium angekauft, jetzt vermuthlich in 
Bayonne; 8, Sticke ete: No. §). Dor Ruf des 
‘cht nationalen Kilnstlers stieg jetzt auch im 
Vaterande rasch ; Stidte und Kunstvereine wett- 
siferten im Ankauf seincr Werke. Im Jahre 1864 
tam jenes von der Berner Regicrung bostellte 
rrseo Bild auf die Schweizer Ausstellung (auch 
auf der Miinchener Ausstellung von 1869), um 
shonin das Museum zu Born Uberzugehen. Es 
seliein Examen in einer Dorfschule dar. Ein 
Bube steht vor der schwarzon Tafel; er 
sich auf dic Zchon aufrecken, um mit dem 
Stickchen die Worte auf der Tafel zu erreichen, 
ser er iat dennoch der Stolz des Schulmeisters, 
‘deraebenibm steht und seine Schiipfung mit Wol- 
fallen betrachtet. Links sitat um einen Tisch 
‘ie Schulkommission der Gemeinde, meist Hono- 
hatioren in vorstindfluthlichen Ricken, untor 
even man auch den Vater des Wunderkindes 
‘merkennen glaubt; zum Theil in Hemdiirmel 
‘tz der Anwesenheit des Herrn Pfarrers. Wie 
weit aber der Kreis von Anker's Gegenstiinden 
‘richt, mag ein kleincres Bild derselben Schweizer 
Ansetellang von 1864 bewelsen Getzt. ebenfalls 
im Berner Muscum). Ein otwa awilfjihriges 
Tehlerchen ist in grlinem Laub als Leiche aus- 
eregt; die schwarzgekleidete Mutter zoigt es 
‘ea Schulfreundinnen, welche das Bettchen mit 
‘em Ausdruck theils dor ‘Theilnabme theils der 
Kindlichen Neugier umnstehen. Eins der kleinen 
Nidchen aber legt scheu noch cinen besonderen 



































Kranzauf die Bettdecke der Todten: woher das 
Bild seinen Namen »Dio kleine Freundine tri 
Aus demselben Jahre waren noch zwei andeta 
stistere Genrebilder in Paris ausgestellt : Taufo 
ud Begribniss eines Kindes als Gegenstlicke| 
lettteres im Museum 2u Aarau; dic Taufe 
Sticke ete. No. 7). Aus sechs Werken auf der 
Neuenburger Ausstellung von 1866 kam cins, 
Das im Walde eingeschlafene Midehen, in das 
‘iliebe Museum zu Lille (6. Stiche ote 
Xo.9), 

mJ. 1867 erhielt A. mit Vautior, unter allen 
Schweizer Malern sic die einzigen, auf der gros-| 
Meyer, KéawterLesibon. 1. 








sen Pariser Ausstellung di goldene Medaille, 
und 2war flr oin Kinderbild unter dem ‘Titel 
le Nouveau-née (jetzt im Museum zu Lau- 
ane). Achntiche Familienszenen entstanden 
in diesen JJ. von 1866 auf 68 noch mehrere (s. 
‘das Verzeichniss der Stiche). Flir Schweizeri- 
sche Ausstellungen hielt sich dor Ktinstler da- 
‘gogen an seino charaktorvollen Borner Bauorn. 
Auf der von 1867 war cine »Gemeindoversamim= 
lunge, an bezcichnenden Figuren und cigon- 
thimlichen Gesichtern Uberreich: ein ganzes 
Dorf, mit Familieniihnlichkeit in den einzelnen 
Clans, die seine Bevilkerung bilden (jetzt im 
Musée Ruth in Genf). Ein kleineres Charakter- 
ild von 1868 stelite einfach eine geheizte Stube 
dar, in dor um den Ofon drei Bauern sitzon, 60 
ganz. jeder fir sich und mit sich beschiftigt, dass 
gerade in dieser isolirten Gruppirung der Borner 
Bauerntypus erkennbar war. 1870 malte der 
Klinstler zum ersten Male historische Genrebil- 
der: Pestalozzi, der nach dem Blutbad von 
‘Stans durch die Franzosen sich der verwaisten 
Kinder annimmt (in der Galerie der Ziircher 
Klinstlergeselischaft), und, bei weitom anspre- 
chender, die »Milchsuppe von Kappele (im Pariser 
Salon von 1870, wo man ihm im Hauptsaat einen 
Ehrenplatz cingeriiumt hatto) : in don Religions- 
kriegen der Reformation sehlossen beide Parteien 
cinmal einen Watfenstillstand, stollton cine 
Schtissel mit Milch auf der Grenzlinie beider 
Gebiete auf und assen sic gemeinschaftlich mit 
Liffeln aus (im Besitze der Frau Zéllinger-Bille- 
tor in Ziirich). Endlich machte 1870 in Aarau und 
1871 in Winterthur der Ktinstler Glick in einer 
ganz neuen Gattung. Das Bild heisst: »Dic 
badenden Kinder, Inuter Mildehen, vom Back- 
fisch bis zum dreijihrigen Kind in verschiedenen 
Situationen vor und im Bade. Dass die Kinder 
theils am Bad sich freuen, theils vor dem kalten 
‘Wasser sich flirchten, gibt dem Ganzen einen 
Ausdruck von Natur und Humor, der das Bild 
von sinnlichen Anreizungep frei hilt. 

Anker ist. entschieden mehr Zeichner als 
Kolorist, und das Charakteristische des Einzol- 
nen geht tiber die malerische Gesamm 
wirkung. Oft gibt sich sein leicht und rasch 
schaffendes Talent mit sohr skizzenhafter Aus- 
fuhrung zufrieden, dio eben gentigt, die Intention 
des Werkes ins Licht zu setzen; das todte Kind 
in Bern ist geradezu fliichtig gemalt, die Land- 
schaft auf dem Kinderbad flau. Andrerscits 
fehit es nicht selten den Bildern an der Abstu- 
fang des Tons, an Luft und Tiefe. Darin steht 
er scinem Landsmanne Vautior nach, mit dem 
unseren Kitnstler zu vergleichen nahe liegt. 
Auch in den Gegenstinden unterschoiden sich 
beide. Anker malt lieber Miinner, Vautier be- 
herrscht auch die naive oder die befangene Schin- 
heit des Landmiidchens. Anker macht das herbe 
‘Volksthum sciner engeron Heimat durch Humor 
licbenswiirdig, Vautier sucht sich neben Schwoi- 
zern auch dio schwungvolleren der deutschen 

10 
































Albert Anker - 








Stefano Santo d’Anna. 











‘Stimme auf und liebt zumal das Schwabenvolk, 
dom cr eine poetische Seite abzugewinnen weiss. 
Sie stehen ungefhr zu einander, wie Gotthel 
‘und Auerbach. 

Messen wir aber Anker's Werth nach dem 
MaGstab der Erfindung , so hat er unzweifelhatt 
‘unter den ersten lebenden Malern der Schweiz 
seinen Platz. Zwar bleibt er vorherrschend 
Genremaler, ist virtuos auf einem sehr genau 
umgrenzten Gebiet: aber innerhalb dieser selbst- 
gesteckten Grenzen* wiederholt er sich nicht, 
weiss vielmehr mit offenem Auge anzichende 
Stoffe stets neu aufzufinden. In zwei Richtungen 
geht sein Blick. Einmal malt er uns den Bauer 
des deutschen Theils vom Bernerbiet in seinem 
sehr entschiedenen Rassentypus : ogoistisch, 
hart, oft gemlithlos, jedoch nicht ohne Kraft un 
Humor, genau wie wir ihn als Jeremias Gott- 
helfs Uli kennen, Mildernd aber tritt dem des 
Klnstlers inniger Sinn flr die Kinderwelt aur 
Seite, deren lieblichste Erscheiuungen er fein zu 
erfassen weiss. Namentlich durch die letzteren, 
die Kinderbilder, hat er im Ausland seinen Ruf 
gegriindet. 


a) Von ihm selbst radirt oder flir den Holeschnitt 
gezcichnet : 


1) ,Zur Branntweinfrage* oder ,der Schnapser', 
Tach einem efgnen Bild von 1868 radirt. Ein 
‘verkommener Landstreicher statin selnerletzten 
Heimat, dom Wirthsbaus, Bindel und Bettelstab 
neben sich, vor dem Schaapselas, in dle weiner- 
liche Stimmung Gbergehend. H, 225 mill, br. 
180. Blatt 7 des »Schwelzerischen Kaustl 
‘Albums von Ki si in Basel. 

2—4)Drei Kompositionen nach elgnen Bilder, von 
Thm selbst fir die Zeltschrift »Alpentosen« auf 
den Holzstock gezeichnet. 








b) Nach ihm gestochen, lithographirt und 
‘hotographirt 

1) Writing home. Pajnted by Albert Anker. En- 
‘graxed by Charles Tomkins. London published 
June 15° 1867 by Henry Graves et C°, Kleines: 
Midehen, das der wenig jangern Schwester ins 
Blatt sieht, wie diese zu elnem Brief ansetzt. 
as Originalbild ist von 1865.) Schwarrk. qu. 














ol. 
2) Petit frire. Peint par Anker. Gravé par Amédée 
et Eugine Varin. Imprimé et Publié pat Goupi 





et Cie. Editenrs le ter Sbr° 1869. Ein kleines 
Madchen Wlappert einem pausbickigen Jungon, 
der in der Wiege liegt, mit dem Schellenbelichen 
A. qu. Fol. (Das Originalbildchen Ist vou 








3) Grand Maman, Unterschrift und Grosse wie bel 
‘dom vorigen Blatt, 2u dem es Gogenstiick bildet. 
Bino alto Frau hat den Strickstrumpl weggelegt 
und zeigt dem Eukelchen Bilder in einem Buch. 
Ebend.1869. (Das Originalbildchen ist von 1868). 

4) Les Exits. Un Air national. Imprimé et Pabli¢ 





und singond. Ein militirisch aussehender alter 
Mann und cin Knabe lauschen: gleichsam Ge- 
genvart, Vergangookeit und Zukunft dieser Me- 
Todie. Der Mann gilt als Portrit cfnes polnischen 
Eailicten. gr. Fol. (Das Original noch in Goupils 
Besitz.) 

5) Le petit Architecte. Imprimé et Poblié par 
Goupil et Ci, Eaditeurs le te" bre 1871. Gravé 
per A. etE, Varin, Bin Kind baat einen Thorm 
‘von Dominosteinen. Fol. (Das Original im Besitx 
von Herm Schulthess- von Meiss in Zarich.) 

6) Dasselbe Bildchen, von Lasalle lithographirt 
fir ein Haus in Amerika. 

7) Die Taufe. Gest. von C. Deis, 1871. Die 
hibsche Pathin trigt das Kind aus, die Elem 
folgen von der Schwelle ihres Hauses. gr. qu. Fol. 

8u. 9) Leaving Church. — Dans les Bois. Beige 
nach den Originalen photogr. London, Marion &Co. 
Auch Kolorirt. gr. qu. Fol. 

Zum Theil nach of ‘ben des Kiinstlers, 

weed G. Kinkd. 

Anketillus, Anketillus, ein ausgezeichne- 

ter englischer Goldschmied zu Anfang des 
12, Jahrh., kam nach Diinemark und wurde dort 
vom KUnige nicht nur beschiftigt, sondern auch 
zum Vorsteher der Goldarbeiten und der Miinze, 
[sowie zum Truchsess (summus trapezita) ernannt. 
Nach sieben Jahren kehrto er in soin Vaterland 
aurick und wurde Minch von St. Albans. Hier 
trug ihm der Abt Gaufrid (1119-1146) auf, eine 
priichtige Truhe fur die Gebeine des hi. Alban 
2u verfertigen, und er widmete sich diesem Ge- 
scbiifte mit einem Eifer und einer Andacht, die 
‘seinem Schuller Salomon von Ely oft Ubertrieben 
sehien, Es wurden 60 Pfund Silber dam ver- 
/wandt, und das Ganze wurde vergoldet und reich 
mit gotricbenem.Bildwerk und Edelsteinen ge- 
schmilckt, Namentlich verwandte man dazu 
‘einen im Klosterschatz befindlichen faustgrossen 
Sardonyx, auf dem cine bekleidete Figur dar- 
gestellt war, die in der Rechten einen von einer 
Schlango umwundenen Spioss und auf der Lin- 
ken einen schildtragenden Knaben hielt, und 2u 
deren Fuissen ein Adler scine Fittigo ausbreitete. 
Die Arbeit erlitt jedoch einige VerzUgerung, da 
feinmal eine Hungersnoth den Abt veranlasste, 
io schon verarbeiteton Silberplatten zu Gelde 
‘tu machen, und schliesstich Ankotil sich nicht 
entachliessen konnte, die oberste Bekréaung 
auszuflbren, weil die Mittel nicht ausreichten, 
sie 60 kostbar zu machen, als er es wilnschte 
Erst 1129 konnte der Abt die Gebeine des Hei- 
igen feierlich in diosem Reliquiarium nieder- 
legen. 

4s. Matthaous Paris, Vitas 23 8. Albant abba- 
tam, p. 36. — Dors., Hist. maj. ed. Wats. 


Paris 1644. 
Fr. W. Unger. 


Anna. Stefano Santo d’Anna oder Sant’ 
Anna, Maler von Messina vom Ende des 




















‘par Goupil ot Cie le 1e" Avril 1870. Gravé par 
Amedée et Kugéne Varin. EinjungesMidchen, 
‘auf einem Spinett cine Nationalmelodie spiclend 


16. Jabrh. Von ihm ist daselbst nur ein Bild 
erhalten in der Kirche 8. Dionisio, die thro- 
jnende Figur des Heiligen dieses Namons, bes. 





Stefano Santo d’Anns 


Fra Girolamo Maria di 8. Anns. 75 























srermasus 8% axxa 1590, in der Weise des! 
Fulioro da Caravaggio gebalten. Nach Crowe 
vod Cavaleaselle wire dies Gemilde vielmebt 
1315 datirt und in der Manter der Nachfolget 
Antoaello's da Messina. Doch scheint nach ttber- 
cisstinmenden Berichten einheimischer Schrift 
dler das Datum 1590 die richtige Lesart zu 
0 
« Pittori Messinest. p. 67. — Guida per la 
Cia di Messina. Messina 1841. p.61.— Crowe 
ind Cavaleaselle, History of Painting in 
North Healy. 11. 117. 

Anas. Baldassare d’Anna, Historienmaler 
Venedig gegen Ende des 16.'und zu Anfang 
17, Jabth. Die Schriftsteller, welche von 
‘im berichten, neonen thn Flaminder von Ge- 
ter, und es hat allen Anschein, dass er der Fa- 
nile der reichen Kaufherren desselben Namens 
ugehirte, welcho die Niederlande verlaesen 
laten, um sich in der Dogenstadt niederau- 
lastea’ Diese Familie steht auch sonst in Bo- 
‘ebergen zur Kunstgeschichte. So liess schon 
Mario d’Anna, wie uns Vasari berichtet, von 
Perlenone die Fassade seines Hauses mit Fresken 
‘enieren; dann malte Tizian flr einen Giovanni 
¢Asna dessen Bildniss, ein Ecos Homo (1543) 
ed einen Christus um Kreuz zwischen den 
Schichern. Endlich erwiihnt der Anonymus des 
16, Jabrh, eines Paolo d'Anna, der 1875 ein Ge- 
ailde Tizian’s besass, bUchst wahrscheinlich 
as der eben genannten. Nach Morelli gibt es 
‘ach verschiedeno Denkmiinzen, welche ver~ 
‘etiedene Glieder dieser Familie darstellen. 

Boni isst Baldassare d’Anna in Venedig gegen 
‘360 geb. sein; wol etwas zu frilb, da er Schiller 
és Leonardo’ Corona (eines Nachfolgers des 
Titoretto), dessen Geburt nach Ridolfi in das 
1.1361 am ‘setaen ist. A. hatte fiir seine Kunst 
viel Bifer und Interesse, und wenn er auch seinen 
Udrer, dessen Manier er gut nachzuahmen 
vuse, in der korrekten Zeiehnung nicht er- 
‘ickte, so Ubertraf er ihn doch manchmal in der’ 
Weictheit der Bebandlung, im Schmelz des 
elidunkels und im Fleiss der Ausfihrung. 
Cocoa starb 1605 in der Bltite seiner Jahre 
ud hinterliess einige angefangene Arbeiten, 
4 A. vollendete. Von Letaterem kommt in 
ea europiischen Museen wie es acheint aus- 
‘ertalb Venedigs kein einziges Bild vor: woraus 
‘ich wol schlieseen liisst, dass er ununterbrochen| 
‘a seiner Vaterstadt flir Kirchen, Klvster und 
ieatliche Gebiude beschiftigt war. Von seinen 
Werken findet sich nirgends cin Verseichniss. 
Yaa muss sie aus den verschiedenen alten Guiden 
‘2d Beschreibungen Venedigs zusammensuchen, 
‘wbesondere aus Boschini und Zucchini. Fol- 
pride Bilder waren zu Ende des 18. Jahrh. in 
Greblichen Gebiiuden, von denen jetzt mebrere 
tafgeboben sind, vorhanden: In 8. Marco Dar-| 
‘ellang Chriatl im Tempel; in der Apostelkirche 
(i Sagnen aus dem Leben Jesu; in 8. Marina 











vier Szenen aus dem Leben Jesu; in S. Sofia 
liber der Eingangsthiire Gott Vater von zwei 
Engeln umgebon und innen eine Kreuzigung; 
in der Servitenkirche eine Aubetung der Hirten, 
gestiftet von der Familie Grimani; in S. Giustina 
mebrere Heilige auf einer Tafel; in S. Giovanni 
in Laterano cin Bild mit don hh. Johann de Lat- 
ran, Anton und Franz d’Assisi, in der Kirche 8. 
Maria del!’ Umilté: Krinung Mariao durch En- 
gel, zwei Tafeln mit Heiligen und an der Wélbung. 
Gott Vater, sowie die Martyrien des hl. Andreas 
und bi. Paulus; in der Klosterkirche 8. Maria 
Magdalena (auf der Insel della Zucea) zu den 
Seiten des Hochaltars Maria mit dem Leichnam 
Christi im Schoosse und Verklindigung : letztere 
gilt fiir eines der besten Gemiilde des Meisters. 
Endlich noch ein grosses und bedeutendes Bild 
in S. Maria Formosa, das daselbst noch erhalten 
ist und die Einsetzung der Gesellschaft zur 
Loskaufung der christlichen Gefangenon vor- 
stellt, bez. BALDISSERA D'ANNA 1619. 

‘A. atbeitete auch am der Ausschmilckung ver- 
schiedoner Privatbauten. Im Festsaale des 
Dogenpalastes sah man im 17. Jabrh. vou ihm 
jein Gemiilde, das die hh. Markus, Roch 
Theodor und Sebastian 2u den Seiten eines M 
donnenbildes vorstelite. Auch in verschiedenen 
Oratorien (Scuole) fanden sich Arbeiten vou 
seiner Hand. — In den Registern und Kirchen- 
biichern Venedigs kommt sein Name bis zum 
J. 1639 vor. 

In Folge der Dekrete, welche zu Anfang dieses 
Jahrb. in Venedig eine grosse Anzahl von Kir- 
chen, Klstern etc. aufhoben, sind fast siimmt- 
iche Bilder Anna's verschollen; ber ihre 
Schicksale haben wir keine Nachrichten auffinden 
k6nnen, Heutentage sieht man daselbst ausser 
dem genannten Bilde in 8. Maria Formosa nur 
noch eine Tafel in einem der Sle des Atenco, 
welche aus der Scuola di §. Fantino stammt 
Jesus wird auf Befeh! des Pilatus dem Volke ge- 
zeigt. 























ari, ed Le Monnier, 1X. 36. XII. 20. 43. 
—Ridolfi, Lo Maraviglie dell” Arte ete. 1 
102.— Boschini, Lo Minere dolla pittura 
1664. — 11 Foresticre illuminato intorno le 
cose pit rare della citth di Venetia 1765. — 
Zanetti, Della Pittura Veneziana II. 165. 
— Zucchini, Nuova Cronaca Veneta. 1784. 
—Notizia dopere di disegno. pp. 89. 252. — 
Moschini, Guida ai Venezia. 1, 193. 658. — 
Venezia ¢ le sue lagune, 1847. U1. 2. 303. 
394. — Quadri, Hult Jours 4 Venise. 1852. 
pp-301. 321. —Fodorict, Memorie Trovigiane 
ete. Il. 62, fabrt von ihm’ eine Geburt Jesa in 
der Kapuzinerkirche zu Treviso an. 

‘Alex, Pinchart 


Anna. Fra Girolamo Maria di8. Anna, 
beschuhter Karmeliter, Maler oder Zeichner. Er 
gab cin Work heraus 

LHistoire genealogique de 1a Famille de Ponte, 

Patrizia Romana et Neapolitana, Napoli 1708) 
Darin ist 








10° 


76 


Alessandro d'Anns 


Jean Andé Anneossens. 








Nach ihm gestochen: 
Als Titetblate 


1s Bildniss des Josoph de Ponte, 





‘Vermuthung von Magliar. 
Heineken, Dict. 





Anna. Alessandro d’Anna, nach Zani yon 
Palermo und Sohn des Malers Cavaliere D. Vito 
d'Anna, Landschaftsmaler zu Neapel in der 
2, Hillfte des 18. Jahrh. Er ist hanptsiichlich 
bekannt durch die nach thm gestochenen BIl., 
welche die Ausbriiche der Vulkane Vesuv und 
Aetna darstellen. 











Nach ihm gestochen 


1) Ansicht von Neapel von 
von V, Aloja. qu. Fol. 














2) Answurf son Asche durch den Vesuy, Von 
dems. qu. Fol 
3) Ausbruch des Vesuv's 1779. Gest. von dems. 


qv. Fol. 
4) Ansicht des Vosuy’s und eines Thells von Nea- 














pel. Gest. von dems. qu. Fol. 

5—6) Eruption du Mont Vésuve de 1779. Erup- 
tion de Mont Etna de 1766, 2 BIl. In Aquat. 
und mit Farben abgedruckt von J. B. Chapuy. 
Imp. Fol 

7-8) Zl dergelcen Bi. rar und olor. von 
E. Stra 

9) Aurbroch dee Aetna, Gest. von Mixelle. gt 
Fol 

8. Fiissli, Neue Zusitzo. — Zani, Enciclopedia. 

W. Schmidt, 


Amnedouche. Joseph Alfred Anne- 
douche, franzisischer Stecher in Schwarzkunst 
und Linienmanier, geb. zu Paris den 13. Sept. 
1833, Schiller von A. Martinet und Gleyre. Seine 
Stiche sind gewandt und gefillig nach der modi 








13) Raphael, Nach dem angeblichen Selbstbildnisse 
im Louvre. Fol. Grabstichelbl. 
14) Idylle. Nach Bouguerau. Radirung. 1868. 
18} Bi fr den aolopehen Tel der: Heplortin 
scientifique de Algérie pendant les années 
184042. Paris 1846. 
5. Le Blanc, Manuel. — Bellier, Dictionnaire 
W. Engelmann, 
Année. CharlesAntoine Marie Année, 
franzisicher Maler, geb. zu Neapel den 13. Febr. 
1812 von franziisischen Eltern, + 2u Paris 1842, 
Schiiler von Eug. Dévéria und L. Cogniet, jetzt 
deinahe vergessen. Er malte in den dreissiger 
Jahren zumeist nicht ohne Geschick kleine Sit- 
tenbilder aus verschiedenen Lebenskreisen, wie 
sic damals belicbt wurden. Im Museum’ von 
Nimes ist von ihm cin junges Miidchen, eine 
‘Taube liobkosend. 


Nach ihm lithographirt: 


1—6) Aus dem Leben der bl. Jungfrau, 
Lith. son H, Kobillard. Fol. 
1) Education de la Vierge. 2) L’Annonciation. 
3) ite en Egypte. 4) La Vierge et 
Venfant Jésus, 5) La Vierge au pied de la 
croix. 6) L’Assomption, 
s. Bellicr, Dictionnaire, woselbst das Verzeich- 
niiss seiner 1834—1842 ausgestellten Werke. 


6 Bu. 

















Anneessens. Jean André Anncessens, 
Architekt des 18, Jahrh. Der Name Anneessens 
hat in der niederlindischen Geschichte seinen 
Platz gefunden. Francois Anneessens wurde 
unter der despotischen Statthalterschaft des. 
Marquis de Prié (Nachfolger des Prinzen Eugen 
von Savoyen) in Briissel am 19 Sept. 1719 nach 
einer Iangen Haft enthauptet in Folge eines 
Volksanfstandes, der im vorhergehenden Jahre 
zur Erhaltung der alten Vorrechte der stidtischen 

















lich in Schwarzkunst, 
gibt auch kolorirte Exemplare. 
er. Fol. 
Les Vacances. ‘Trayer p. gr. qu. Fol. 


1) La fuite en Egypte, Portaéls p. 1864. Roy. 
Eug. Lejeune p. 1866. gr. Fol. 

5.0, 6) Au bord de la mer; Prés des cascades. 
La Visite des Grands-Parents. H. Merle p. 





schen Art, ohne auf kiinstlerischen Werth An- 
Fol, Mezzotinto wie die folgenden. 
aie 
3 Zuber Buhler p. 1867. Fol 
Nach dems. Jedesmal zwei junge modern ge- 
3 
gr. qu. Fol. 


spruch machen zu kinnen. Sie sind fast siimmnt- 
1. Vor der Schrift. 
4) Le retour des hirondelles. Nach. T. Brochard, 
Meidete Damen. Gegenstiicke. Fol 
9) La Demando en Mariage. Nach dems. qu. Fol. 


10) Idylte. Nach Bouguerau. Fol.” 
41) Childhood, in Oval. Greuze p. Fol. Nach 
‘dem Gemilde im Resitz der Kénigin von England. 





In: Hall, The royal Gallery 1840; dam 
Journal 1859. 

12) The Lady Digby, in ganzer Figor, von Amoretten 
‘umgeben. Nach'A. van Dyck. Fol. Nach dem 
Gemilde im Besitz der Kénigin von England. 
In: Hall, The royal Gallery 1840, dann im Art- 
Journal 1860. 


im Arte 





Handwerkerziinfte stattgefunden. Alle Bitten 
und Vorstellungen der Freunde und Familie dcx 
langeblich Schuldigen waren vergeblich gewesen. 
Jean André war der Sohn dieses energischen und 
unschuldigen Mannes und der Florence Gilson, 
seiner zweiten Frau, und wurde in Brilssel am 
3. Dex. 1687 getauft. Am 26. Jan. 1709 heiratete 
fer eine Frangoise Van Nerve (und nicht Van 
Troon, wie neuere Schriftsteller schreiben), wel- 
che der Familie des Cornelius Van Nerven, ‘Bi 
hauers und Architekten, angehdrte und ihm meh- 
rere Kinder gab. Kurz vorher, 1705, war A. al 
‘Steinmetzmeister (meester steenhouwer) in die 
Gilde der Quatre-Couronnés aufgenommen wor- 
den; bei dieser Gelegenheit hatto ihm sein Bruder 
Gilles, Sohn aus der ersten Ehe, durch einen Akt 
vom 20. Mai desselben J. sein Erstgeburtsrecht 
liberlassen, daher A. in die Gilde als »erster 
Meisterssoline (als iersten meester sone) einge— 
schrieben wurde. 

DieErzherzoginMarieElisabeth, General-Statt- 
hhalterin der Niederlande, tbertrug dem Meister 
am 14. Jan. 1733 das Amt eines Hofarchitekten 
und Bildhauers, an Stelle des Pierre Heroguelle, 








Jean André Anneessens. 


id 











nit dem Gehalte von 960 Livres zu 40 Gros; 
fandrischer Miinze. Wauters (Art. in der Bio-| 
waphie nationale) vormuthet, die Prinzessin 
labe mit dieser Ernennung das an dem Vater 
tegangene Unrecht wieder gut machen wollen; 
allein das ist kaum glaublich, denn noch im 
4.1744 erhielt die Rechnungs-Kammer die Er-| 
chtigung, eine Besitzung des Vaters, dessen| 
Giiter mit Beschlag belegt worden, zu veriiussern. 
Man hatte also offenbar in dieser Hinsicht fir die 
Erben des alten Anneessens keino Riicksicht 
Als Hofarchitekt hatte A. alle Arbeiten 2m tiber- 
sachen, die inden Paliisten, Sebliissern, Miinz- 
sdtten, Miihlen, Pachthiiusern, Brileken ete 
‘orgenommen wurden. Ihm wurde die Herrich- 
tung des Palastes von Oranien oder Nass 
snvertraut, wohin sich die Erzherzogin Marie 
Elisabeth 1731 zurilekzog, als der Palast abge- 
, den nach einander die Herzoge von 
Brabant und Burgund, Karl V., und die Erzher- 
soge Albrecht und Isabella bewobnt hatten. Im 
Oktober 1743 erhielt er den Anftrag, sofort einen 
vollstindigen Plan davon aufzanebmen, weil 
uan einen Neubau vorhatte, in dem der neue 
Statthalter Karl von Lothringen wolmen sollte. 
Doch wurden nur cine Orangerie und Stallungen| 
erbaut. Als dann im J. 1744 bei der Ankun‘t} 
des Prinzen und seiner Gemalin in Brlissel zu 
deren Empfang ein Theater errichtet wurde, 
waren die Skulpturen und Malereien daran von 
A. entworfen, wie dieser auch alle Dekorationen 
iden verschiedenen kirchlichen Festlichkeiten 
fiir das Fiirstenhaus in der Kirche Ste. Gudule 
seordnet hatte (1740 Obsequien fir Kaiser 
Karl VI). Von ihm war ferner aus dem J. 1741 
die Zeichnung zu dem Mausoleum der Ercherzogin 
Maria Elisabeth im Chor derselben Kirche. Als| 
weiterhin Prinz Karl von Lothringen das Schloss 
Tervueren (3 Meilen von Brilssel) zu seiner Som- 
wer-Residenz erwiiblte, wurden daselbst grosse 
Uniderungen und Anbauten vorgenommen, 
welche zum grisseren Theil A. auszuflihren| 
atte 

‘Yoo andern Arbeiten unseres Ktinstlers ist 20 
ecrihnen: Der Umbau der Klostergebiiude von 
Grimberghe bei Brilssel, den im J. 1710 der Abt} 
Hermann de Munck unternommen hatte; insbe- 
sondere leitete A. den stattlichen Neubau der 
Wobuung des Abtes. Eine Abbildung desselben 
fedet sich im Werke des Sanderus, Brabantia 
sm, Doch wurde der Bau zu Anfang dieses 
‘hich, wieder niedergerissen. 

Im J. 1714 wurde A. vou Briisseler Magistrat 
lesuftragt, Zeichnungen zu zwet Brunnen anzu- 
fetigen, welche im Hofe des Stadthauses an der 
Fusade des dem Thurme gegentiberliegenden| 
Buakirpers anfgestellt werden sollten. Diese 
Brennen sind noch vorhanden. Ueber jedem 
sgt die Figur eines Greises (aus weissem M: 
mur), einen Fluss vorstellend, zwischen Schilf 
suf cine Urne gestiitzt, begleitet von zwei auf 
Dupbinen sitzenden Tritonen (aus Bronze). Eine 






































muschelfrmige Vase, welche das Wasser aus 
den Nasen jener Delphine empfiingt, wird ibrer- 
seits von zwei verschlungenen Delphinen getra- 
igen, welche das Wasser durch den Rachen in 
das untere Bassin weiter fithren. Das Ganze ein 
geschicktes Beispiel von der Kunst des Rokoko. 

Dass sich der Ruf des Baumcisters allmilig 
auch Uber Briissel hinaus verbreitet hatte, be- 
zougt cin Auftrag, der ihm von Ltittich zukam. 
Dort hatte im J. 1734 elne heftige Feuersbrunst 
den bischifiichen Palast zum grossen ‘Theile 
zerstiirt; insbesondere die oberen Stockwerke 
der beiden Fitigel im ersten Hofe und dic vor- 
dere Fassade gegen die Kathedrale von St. Lam- 
bert. A. wurde 1736 von den Liitticher Land- 
stiinden ausersehen, auf ihre Kosten nach einem 
neuen von ihm selbst entworfenen Plane den 
zerstirten Theil des Palastes wieder aufzubauen, 
Aus dieser Zeit stammt dio neuo Fassade, die 
jetzt in Folge des Abbruchs der alten Kathedrale 
in ihrer ganzen Ausichnung siehtbar ist. Sie 
steht mit dem tibrigen Gebiiude, das aus der 
ersten Hilfte des 16. Jahrh. stammt, nicht in 
Einklang, auch ist sio in ihrer Massigkeit 20 
schwerfillig, doch fehit es ihr nicht an einer 
gewissen Grisso, Die Mitte bildet ein reicher 
Porticus mit Situlen gemisehter Ordnung und 
Korinthischen Pilastern, daritber ein Giebeldach, 
das von beiden Seiten mit grossen Figuren und 
mit dem Wappen Georg Ludwig's de Berghes, 
des regierenden Bischofs geziert ist. Nach 
Saumery (s. «lie Literatur) hat es den Anschein, 
als wenn die Fassade schon 1738 vollendet ge- 
wesen; allein mach den Urkunden steht fest, 
dass dies erst 1740 der Fall war. Nicht ohne 
Interesso ist die Nachricht tiber die Bezablung 
des Kilustlers. Laut Beschluss der Stiinde vom 
24, Sept. 1738 war man mit dem Meister Uber- 
eingekommen, ihm 2000 Gulden als Honorar fltr 
seine Mihewaltung, Reisen, Pline ete. 2u zahlen, 
doch sollten in dieser Summe die auf dic innere 
Ausstattung beatiglichen Zeichnungen und Rei- 
‘sen nicht einbegriffen sein. 

Im J. 1747 machte A. fiir die Abteikirche von 
Aflighem, drei Meflen von Brilssel, die Zeich- 
‘nungen filr zwei neue Kapellen. Auch wurde er 
1751 beauftragt, den Ban der neuen Kirche in 
Etterbeok, die zum Kapitel von 8. Gertraude in 
Nivelles gehiirte und einige Jahre vorher begon- 
nen worden, zu tberwachen 

Das Datum seines Todes, das die Biographie 


























nationale gibt, ist falsch : er starb 1754. Sein Zeit- 
gonosse, der Kanonikus J. F. Foppens (+1761), 
erziblt in seiner Chronique abregée de Ia ville 
de Bruxelles, nachdem er vom Vater und den 
Ereignissen des Jahres 1719 gesprochen, auch 
den Tod unseres Meisters: der Sohn des orwithn- 
ten Anneessons war ein sehr titchtiger Architekt 
und Ingenienr, geschiitzt von Allen und besonders 
von dem Herzog Karl von Lothringen, der ihm 
die Leitung der Neubauten in seinem Schlosse 
von Tervueren anvertraute. Er kam elendiglich 


B_ : Annoossens 





Bduard Annert. 








bei Aachen im J. 1754 um, indem er in einer 
Bergwerkegrabe eratickte, in die er sich, nn sie 
mi untersuchen, hinabgelassen. Nach’ seinem 
Tode wurde anf Vorschlag des Finanzrathes 
(vom Juni 1755) die Stelle eines Hofarchitekten 
nicht wieder besetzt. 
Handsehriftlicbe Quetten: Rechnungsbach 
der Zanft der Quatre-Couronnés von 1689—1709. 
— Registre aux. commissions der Rechnunge- 
Kammer von Brabant 1718—1743. Fol. 201. — 
Registre aux resolutions des Finanzrathes vom 
Marz bis August 1755, Fol. 89 uni 

















1757. Fol. 169. — Cartons d 
— Comptes de I 
von 1734—1757. — Comptes des ouvrages de la 





Cour von 17341754, — Archives de Ja chat 












kunden in den Kénigl, Archiven 2u Bi 
Foppens: Chronique etc. Manusc. N. 10281 
p. 190. in der Bil 

Registros aux 
état primaire K. 
Staatsarchive von Littich 
8. L. Galesloot, Procds de Francois Anneessens. 
1. 61. 66. — Goethals, Histoire des Lettres. 
Ti, 239. — Schayes, ist. de architecture 
en Belgique. I, 520. —Henaux, Le Palais 
carolingien de Liége (Bulletin de Vinstitnt arch. 
iggeois. 1V. 310). — (Saumery) , Les Délicos 
du pais de Lidge. 1. 241. — A.’ Wanters, 
Histoire de Bruxelles. 111. 49—30 und Histoire 
des Environs de Bruxelles. 1. 503. 11, 244, TH. 
2d. 393. — Tarlier et Wauters, Geogra- 
phie et Histoire deg commumes betges.” Nivelles. 


p. 86. 
Alex. Pinchart. 


Amnella. Annella di Massimo, s. Anna 
di Rosa, 











Annequin, Benoit Annequin, franzisi- 
scher Bildhauer, in der zweiten Hilfte des 
17. Jahrb. Von thm war die aus Hols goschnitzte 
Kantel in der Karmeliterkirche auf dem Platze 
des Terraux zu Lyon; wie es scheint, eine ge- 
naue und gelungene Wiederholung der Kanzel 
in der Kircho St. Etionne-au-Mont in Paris, die 
als cin Meisterwerk und als Arbeit des Claude 
1Estocart angeschen wurde. Dio Kanzel von 
einer grossen Statue des Samson getragen, war 
ganz mit Basreliefs verziert und umgoben von 
den sitzenden Figuren der theologischen Tugen- 
den; Uber dem Traghimmel Engel, deren einer’ 
die Trompete blies. 

4. J. de Bombourg, Recherches curienses de la 

‘le de Raphael Sanzio ete. Lyon 1875, (Archives 
de Vart frangats. 11. 8. 1 138.) 
‘Alex. Pinchart. 

Anner. H. Anner, Radirer um 1795. 

2 BL. wotbliche Bilénisse. Nach Rembrandt, 

1795, kl, Fol. 

Annert. Friedrich Albrecht Aniert, 
Kupferstecher, geb. zu Nilrberg 25. Mai 1759, 
+ daselbst 3. Nov. 1800. War urspriinglich Posa- 
mentier, widmete sich aber dann der Kunst und 





ward Genannter des grisseren Rathes und Asses 
sor der Rentkammer in seiner Vaterstadt. Er ist 
hauptsiichlich als Stecher bekannt, doch war er 
‘auch in der Holzschneidekunst wot getibt und 
verfertigte fr sich selbst ein Fortepiano. 

Als sein erstes BI. wird No. 4, die Auffahrt 
des Luftschiffers Blanchard zu Nitraberg vor- 
‘tellend, bezeichnet; am meisten geschiitat sind 
seine Prospekte ans der dortigen Umgegend 
(No. 12). 

1) Brustbild Friedrich’s des Grossen. 16, 

2) P. ©. G. Ackermann, Mediziner. 1756—1802 

Siihouetie. 8. 








F. A. Annert del. et 
se. qn. Fol. Ss 

5) Plan yon den neuen franzdsischon Flissen zur 
Broberung von England gebaut 1798. qu. Fol 

6) Parade du premier Consul. 1799. 

Dies Bl. finden wir irgendwo angegeben, 

7) Vorstellung der Beleuchtung, welche bey aller- 
hichster Anwesenheit — Franz II. — von den 
Herren Besitzern vorstehender dreyer Hiuser — 
in Nirmberg veranstaltet worden. 18, Juli 1792. 
G.P. Utz inv. et del. qu. Fol, 

89) Vue de la Bastille; Vue de THotel des Inva- 











des, qu. Fol. 
10—11) Ansichten der Hifen von Quebec v. Boston. 
qu. Fol, 


12) Ansichten aus der Umgebung von Norberg. 3 
Hefte 1789—1794. qu. Fol. 

13) Der untere Theil der Hallerwiese bei Nirnberg. 
‘Von A. gez., gest. und 1788 herausgeg. gr. qu 
Fol. 

13) Studien flr getbtere Anfanger. Nach Schellen- 

12 Bh, 

1, Museum fr Kunst und Kins 

2 517 und Neue Miscellancon XIIT. 617 

; Kunstlerlextkon. 117. 189. 

W. Schmidt. 

Annert.Eduard Annert, Architekt, +1847 

(18482), A. erhielt 1827 von der St. Petersburger 

Akademie der Kituste, deren Schiller er 1801 — 

1815 gewesen, den Titel eines Akademikers. Im 

Bau-Departement und zwar vorzilglich fllr Mn- 

rine- und Bergwerksbauten angestellt, hat er 

eine Reihe von Projekten fllr Hafen-, Kasernen- 
und Adwiralititsbauten gellefort. "Auch auf 
anderen Gebieten der Architektur war er thitig:; 

so finden wir ihn in den Jahren 1836—1837 u. A. 

mit folgenden Projekten beschiftigt: zwel grie~ 

chisch-russische Kirchen (in russ. Style) — die 
eine fllr die Kolywanischen Bergwerke, die 
andere fiir das im Gouvernement Rjasan bele- 
gene Gut des Fursten Kropotkin —; eine katho- 
lische Kirche; Denkmiller (in goth. Style) zur 

Erinnerung an die Heldenthaten der russischen 

Krieger in den Jahren 1812 u. 1813. Im J. 1841 

reichte er der Akademie das Projekt einer Kirche 

fiir das Schlachtfeld von Poltawa cin. 

s. Oraers, If, an, xya. (Bericht der K. Akad. 
det Rinse), St, Peters. fOr 1828, 1829 und 
1830, p. 96 u. 42; fiir 1836—37, p. 17; ftir 

846, p. 21; fr 1847—1848, p. 30, — 
















184 





Martin Annes 


Anquier. 79 

















COopm. warep. Aan wer. H. an. xya, (Mate- 
rialien zur Geseb. der Akademie der Kinste), 
herausgegeben von Petrow. I. 567. U1. 9, 38, 
49 ete. 
Ed, Dobbert. 
dunes, Martin Annes, cin portugiesischer 
Baumeister und Bildhauer, lebte 1477 in Santa- 
eu, wo er mit der Oberleitung der kiniglichen 
Arbeiten betraut und 1496 in diesem Amte be- 
stixigt wurde. In derselben Eigenschaft erscheint) 
1304 in Lissabon, — Annes ist nielit etwa das 
deutsche Haus, sondern bedeutet im Portugiesi- 
sehen einen Sohn Yon Johann und lnutet Eancs. 
Man darf also nicht aus dem Namen auf deutsche 
Herkunft sehliessen. 
+ Racrinsky, Diet. p. 11. 








Fr. W. Unger. 
Annes, Annes de Feraach oder do Fu- 
timburg 8. Johann von Fernach. 


Ametsberger. Franziska Annetsber- 
get, geb. Beckers, malte nach Nagler's Angabe 
‘sm 1614 zu Minchen als Hofmalerin Bildnisse in 
Winiatur w, A. 

Annex, Giovanni Annex s, Johann. von 
Pernach. 


Aunibale. Rocco d’Annibale, italienischer 
Kupferstecher in der ersten Hilfte des 19. Jahrh. 
1)Glor. Rossini, Komponist. Nach L. Liperi ni. 
1827. Fol. In Toscht’s Manier und der Societd 
Apollines zu Venedig gewidmet. 
2) L. Demartini, Tanzerin in Mailand, 1827. Nach] 
der Zeichnung von V, dal Favero. 8, 
W. Engelmann, 
Aunlego. Fernando de Annicgo baute laut 
lusehrift mit Toribio de Cambareo das Benedik-| 
tiser-Kloster St. Maria de Piasca in den Bergen 
von Lidbana, Asturia de Santillana in Spanien, 
‘hs 1439 vollendet worden ist. 
\ Llaguno y Amirola, Not. I. 105. 











v. 

duis, W. T. Annis, englischer Kupferste- 
der au Anfang dieses Jabrh., der nicht ohne 
Verdienst ist. 

1) Toe dumb Alphabet; halbe Fig. eines Midchens, 
Schwarzk. Fol. 

Es gibt auch farbige Excmplore. 

2-8)4 BU. Des Bauermidchens Aufbruch ond 
Weg nach dem Markte, Anfenthalt daselbst und 
Heimkehr. Nach F. Whoatly. Sehwarsk, gr 

a. 
1, Mit Nadelschritt. 

6) Miss Cotton, Tochter des Dean of Chester, mit 

det Inschrift Melinda, Nach Northcote. Fol. 

2 lady Maria Wolstonekrat Godwin, Nach Ota 

S)Joun Faweott, Schauspieler, + 1837. Nech Do 
Vuilde. 

9) Baward ‘Fitzgerald yon New York, Nach T. 
Nugent. Fol. 














W. Engelmann, 

Annunciacio. Thomaz José d’Annuncia- 
tio, Maler der Neuzeit, Professor der schiinen 
Kituste in Lissabon. Er hat in seinem Vater- 





Jando als Landschafts- und Thiermaler verschie- 
dene Auszeichnungen orhalten, ist tibrigens im 
Auslande nicht bekannt goworden. 2 
Anon. Anon se. Norimb., so steht auf 
iedenen Kupfertafeln nach Malereion der 
Sophia Beeain und des St. Loibel in den beiden 
ersten Theilen von: J. Chr. Schiifer, Fungorum 
qui in Bavaria et Palatinatu circa Ratisbonam 
nascuntur Toones. 1762 ff, 4'Thle. Nach der Sach- 
lage scheint hier an eine Abkliraung filr Anony- 
mus durchaus nicht zu denken zu sei 
W, Schmidt, 
Anon. Anon, Maler oder Zeichner in der 
ersten Hilfte des 19, Jabrh, 


Nach ihm gestochen : 


F. A. Stieglitz, prakt, Arzt 20 Berll 
Bolt. 1827, gr. 4. 











Gest, von 





Wessely. 
Anone. Anone, Kupferstecher in England. 
Heinrich VII, Konig von Rngland. 12. Sehr 
selten. 
Wewsely. 
Anovelus. Anovelus de Imbonate malte 
dio Miniaturen eines reich mit Gold und Malerei 
geaierten Missals auf Pergament, welches Herzog. 
Giovan Galeazzo Visconti der Kirche 8. Ambro- 
gio in Mailand schenkte, Auf dom ersten Bl. ist 
die Verleihung der Herzogewiirde an den Stifter 
des Messbuches im J. 1395 dargestellt; wahr- 
scheinlich hat diese also die Veranlassung 2u 
dem Geschenke gegeben. Ob Anovelus mit dem 
Vertihmteren Maler Isacco da Imbonate verwandt 
war, ist nicht bekannt. 
8. Giulini, Memorie ete. V. 796, — Carli, 
Notizie, p. 136, Nota 2 





Fe. W. Unger. 

Anquetil, Pierre Anquetil, Glasmaler um 

die Mitte des 16. Jabrh. Man weiss nur von ihm, 

dass er gegen 1541 flr die Kirche St. Maclou zu 

Rouen gearbeitet hat, 

5. F. Bourquelot, Notice sur tes peintres ver- 
lets, in Patria, 1847. p, 2260. 





Guifrey. 
Anquler, Antoine Anquier, franuisischer 
Bildhaner des 16. Jahrh., der sich au Amiens 
anfhlelt. Man sieht an der Einfassunge-Mauer 
der Kathodrale diesor Stadt von soiner Hand 
eine Statue von Stein, die den Adrian von Henen- 
court, Dechant des Kapitels (+ 15. Okt. 1530) 
vorstellt und zu dieser Zeit gefertigt sein wird. 
Dieser Dechant hatte unter Andorem auf eigene 
Kosten jene reich verzierte Umfassungsmauer 
dos Chores ausfithren lassen, mit acht bemalten 
Reliefs aus Stein, Szenen aus der Legendo des 
hl. Firmin darsteliend, deren Urheber unbekannt 
geblieben ist. Vielleicht findet sich etnmat der 
Beweis, dass der ventailloure Anquier, wie ihn 
die seinen Namen tiberliefernde Urkunde be- 
zeichnet, daran gearbettet hat. Die Skulptaren 
sind allem Anschein nach aus dem Ende des 
15, Jahth, 




















# Gilbert, Description historique de elise 
cathéirale ‘de Notre-Dame  d'Amiens. 
p-208.— Dusevels Werherches strigus se 
les ouvrages exéentis dans la. ville d’Amtens 
pendant les X1Ve, XVe & XVIe sidcles. 1858, 
p22. 








Alex. Pinchart. 

Anraadt, Pieter van Anraadt (g0, nicht 
Anraat, hat sich der Kiinstler auf dem Bilde zu 
Haarlem bezeichnet), Maler, von dessen Leben 
loss bekannt ist, dass er sich 1672 2 Am- 
sterdam nfederliess und die Tochter des hollin- 
dischen Dichters Jan van der Veen heiratete. 
Houbraken erwidhnt von ihm ein *Regentenstuka 
fiir das *Huiszittenbuise zu Amsterdam gemalt, 
das im J. 1848 wieder zum Vorschein gebracht 
wurde. Das stiidtische Museum zu Haarlem 
besitzt von ihm ein Gemilde, dic Vorsteho- 
rinnen des hl. Geistapital’s, 1674 gemalt; das 
Berliner Museum das Bildniss eines Manes 
u.s.w. Aus welchem Grundo Pilkington (Die- 
tionary of Painters p. 17) versichert, dieser 
Kiinstler sei 1635 geboren, ist unbekannt. Der- 
selbe nennt auch yon ihm cin Gemiilde, das 
letzte Gericht, in der Manier von Cornelis’ von 
Haarlem. Dies ist ein Irrthum; Houbraken 























nennt ‘ausdriick| de Bakker als den Verfer- 
tiger deeselben. 

3 Houbraken, De Groote Mm, 50. 

—J. Campo Weyerman, = Im- 


merzeel, De Levens etc. J, — Kramm, De 
Levens ete, 
7. van Westrheene. 
Anreiter, Alois von Anreiter, Maler, 





geb. zu Botzen 16. Juni 1803. In den Ausstel-| 
lungen des Usterr. Kunstvereins 1851—1853 war 
A. durch eine Reihe in Aquarell ausgefiihrter 
Bildnisse vertreten, welche sich durch ihre sorg- 
fiiltigo Ausfithrung auszeichneten. In friheren 
Jahren beschiiftigte er sich mit Miniatur-Oel- 
malerei, welcho er aber wegen seiner geschwiich- 
ten Gesundheit aufgab. 

8. Wurzbach, biograpblsches Lexikon. 

K. Weiss, 

Anrique. Anrique, einer der beriihmtesten 
spanischen Steinmetzen seiner Zeit, verfertigte 
laut Urk, 1380 ftir Konig Johann I. die knienden 
Statuen an dem Grabmal seines Vaters Hen- 
rigue II. in der Kapelle der neuen Konige in der 
Kathedrale zu Toledo, die dort im Presbyterium 
standen, ehe die Kapelle 1531 gant neu herge- 
stellt wurde. Auch schreibt man ihm kleine| 
Basreliefa tiber den Thiiren der erst 1401 in 
Angriff genommenen Kathedralo von Sevilla zu. 












8. Cean Bermudez, Dice. — Quandt, Be- 
merkungen ete. p. 177. 
Fy. W. Unger. 
Ans. 9, Ausse. 
Ansaldi, Tunocenzio Ansaldi, Maler, 


Poet und Schriftsteller, geb. zu Pescia im Tos- 
kanischen 1734, + 16. Febr. 1816. Er ist 
mehr dureh seine Schriften als durch seine Bil- 











der bekannt geworden. Zu Florenz fiir die wis- 
enschaftliche Lanfbabn erzogen, xeigte er frith 
eine so entschiedene Neigung fiir die bildende 
Kunst, dass ihn seine Eltern Mater werden und zu 
seiner Ausbildung nach Rom geben liessen. Nach 
einigen Jahren Kebrte A. nach Florenz zuriick 
und inalte nun daselbst, sowie in Pistoja (Marty- 
rium von zwei Heiligen in S. Vitale} mit leichtem 
und nicht ungeflligem Talent verschiedene 
Kirchenbilder. Doch trieb er dancben fleissig 
iterarische Dinge, insbesondere kunstgeschicht- 
liche Studien, wic ihm denn die Kunstschrift- 
ateller Bartoli, Cieognara und Lanzi mancherlei 
Nachrichten verdanken. Verschiedene auf Kunst 
deziigliche Briefe von thm und an ihn sind ab- 
gedruckt in den Sammlungen von Bottari und 
/Campori. 




















Seine Schriften 
1) Descriztone delle Pitture, Seulture ed Architet- 
ture della Cit © Subborghi di Peseia nella 
Toscana. Rologna 1772. 8. 








2) Catalogo delle migliort Pit 
dinievole: gedruckt in 

3) Pittore  Originale, 
Pubblicato dal Canonico Morent, on 
morie riguardanti la vite dell’ Autore. Fi 
1816. 8. Ucbersetznng der Schrift von Du Fres- 
oy: De Atte Graphica. 

8. Tolomei, Guida di Pistoia 1821 
Camport, Letters. pp. 413445. 





onze 





p12 


Nach seiner Zeiehnung: 


Vine. Righini, Komponist, geb. 1756, gest. 1812 
Gest. von Ferd. Gregori, 
8, Fissli, Neue Zusitze, 








W, Schmidt. 

Ansaldo, Andrea Ansaldo (auch mit zwei 
‘Vornamen Giovanni Andrea, was aber nicht das 
Richtige 2u sein scheint), Maler, geb. 1584 zu 
Voltri im Gebiete von Genua, + in letzterer Stadt 
den 20. Aug. 1638. Sein Vater, ein Kaufmann, 
war wolhabend, als Andrea noch bei jungen 
Jahren war, erlitt aber spiiterhin betrichtliche 
Verluste und hinterliess seine Familie fast ohne 
Hilfsmittel; doch gelang es Andrea mittelst 
seiner Kunst eine Stlltze derselben zu werden 
und sich selber cin mmabhiingiges Leben zu ver- 
‘schaffen. — Den ersten Unterricht empfing er 
bei Orazio Cambiaso, einen Sohne des bekannten 
Luca, den er aber bald weit tibertreffen sollte ; 
seinem Biographen zufolge bildete er sich dann 
weiter nach Paolo Veronese aus, indem er cin 
Bild _desselben wiederholt und mit aller Sorg- 
fult kopirte, Hierauf nach seinem Geburtsorte 
zurilekgekehrt, malte er dort flir einige Kirchen 
Altartafeln, unter denen insbesondere cin Bild 
des bl. Ambrosius, der dem Kaiser Theodosius 
das Abendmahl reieht, im Oratorium yon S. 
Ambrogio sich nuszeichnete (letzteres vermuth- 
lich noch erhalten). 











Soprani erziihlt mancherlei Zlige von dem 
Meister, welche seinen unermildlichen Fleiss be- 





teagen, sowie die Raschheit, mit der er seine 
Arteiten zu Stande brachte, Einmal, da er sich 
za Tortona befand, wo gerade das Bild eines der 
Schutaheiligen der Stadt im Domo aufgestellt 
erien sollte, aber zum grossen Aergerniss der 
Fiswohner zur rechten Zeit nicht fortig gewor- 
cen war, ging man thn um Vollendung desselben 
sa; das lehnte er zwar ab, malte selber aber in 
wenig Tagen“ein Bild mit demselben Gegen- 
stande und machte es der Kirche zum Geschenk. 
Esstelte den Mirtyrer S. Marciano, den ersten 
Bischof von Tortona, vor und war am Ende des 
vwrigea Jahrh. noch vorhanden (vielleicht noch 
usebst;. Der niichstfolgenden Zeit scheinen 
seine besten Kirchenmalereien anzugehiren 
‘amentlich eine Darstellung des hl. Carlo Borro- 
eo, wie er mit dem Kreuze der Pest in Mailand 
Fishaltthut, fiir die Kirehe $8. Niecold ed Erasmo 
in seiner Heimat, und das letzte Abendmal fitr 
S Antonio Abate 2u Genua (1629). In letzterem 
uigte er sich als Meister in den Verktirzungen 
wrie in der perspektivischen Behandlung der 
uchitektonischen Szenerie. Zu der Zeit, da er 
sndieses Werk die letzte Hand legte, gerieth er 
‘wegen einer Bestellung, die er sich ungern ent- 
getensah, mit dem jungen Maler Giulio Benso in 
Steit, der fiir thn’ einen beinahe verhiingniss- 
vollen Ausgang genommen hiitte; es kam zu 
Thitichkeiten, wobei A. durch cinen Messerstich 
‘ive erastliche Verwundung erhiclt. 

A.war, wie diemeisten Kiinstler dieser Epoche, 
sehr produktiv und filhrte viele Malereien (welche 
Soprani aufzithlt) in Oel wie in Fresko sowol fiir 
Siren als fiir Paliiste aus. So malte er zu 
enua in einem Saale des Palastes Spinola 
der Vorstadt § @Arena die Kriegsthaten 
Us Marchese Fedetizo Spinola in Spanien, im 
Pah Brignole-Sersale die Geschichte Samson's, 
‘orie Fresken an der Fassade des Palazzo Impe- 
‘ali; dann in der Kuppel der Kirche Annunziata 

immelfahrt der Maria (letztere 1700 yon 
Gregorio de’ Ferrari restaurirt). Es scheint, dass 
iim die viele Arbeit, die erin Genua fand, unter 
eo Kunstgenossen manche Neider zuzog; dic 
Eatwiirfe zu der letzteren Malerei wurden stark 
setadelt, doch als sie darauf A. an die Florenti- 
te Akademie zur Begutachtung einschickte, von 
ser und namentlich von den Malern Domenico 
Passignsno und Jacopo da Empoli sehr gelobt. 
A. versiumte nicht dieses Gutachten bekannt 
"machen, indem er es zum Druck bringen liess, 
ted fihrte nun auch das Werk unter allgemeiner 
Zastimmung der Genueser aus. Allein unter den 
Neidera war ihm manch stiller Feind geblieben, 
tad als er noch an der Arbeit war, erhielt er 
tiues Tages beim Ausgang aus der Kirche von 
‘isem Unbekannten einen Stich in die Seite, der 
iba wieder fir einige Zeit auf das Krankenlager 
warf, Ueberhaupt hatte er mancherlei Missge- 
‘chick, wie er denn ein ander Mal vom Geriiste 
‘isl und einen Beinbruch erlitt. Aber auch bett- 
'gerig war er immer beschiiftigt, sei es, dass cr 

Meyer, Késutler-Lexikon. IL 





























Zeichnungen entwarf oder mit literarischen Ver- 
suchen, z. B. Abfassung von Kombdien, sich ab- 
gab. 
‘Man hat den Ktnstler in seiner Manier moistens 
als einen Nachfolger des Paolo Veronese be- 
zeichnet, und in der That scheint er in der Man~ 
ichfaltigkeit der Anordnung, der reichen Kom- 

position und der perspektivischon Daratellung 
einer prichtigen architektonischen Umgebung 
—darin er besonders gopriesen wurde — Man- 
ches von ihn gehabt zu haben. Andrerseits aber 
finden sich deutliche Anzeichen, das er sich Van 
Dyck (dessen Aufenthalt zu Genua in das J. 1621 
auf 1622 fllt) zum Vorbild genommen : vornebm- 
lich in einem Bilde der Sammlung der Akade- 
mie zuwGenua, das mit seinem Namen 

ANDREAS 

ANSALDUS 

PINK. ~ 
bezeichnet ist. Es ist eine Krouzabnabmo, sehr 
ttchtig, breit und markig gemalt, mit gut ver- 
standenem Helldunkel, so dass man i 
erinnert wird. Die Hauptfigur aber 
bekannte aufreechte und nach vorn verkitrzte 
Christus des Van Dyck, dem Johannes im 
Schoosse liegend ; Magdalena hiilt seinen linken 
Arm, die Handwunde mit einer Feder berithrend 
— ihr Kopf ist durch Reflexe beleuchtet, wie bei 
J. Jordaens. Dass der Meister, wie seine Bio- 
graphen riihmten, zu den besten oberitalienischen 
Malern jener Epoche zililte, gehtauch aus diesem 
Bilde hervor. — Von seinen Fresken in den 
Genueser Palisten scheint sich wenig erhalten 
zu haben. 

Seine Schiller waren Orazio di Ferrari, Gio- 
vacehino Asseretto (nicht Lazzeretto), Giuseppe 
Badoraco und Bartolommeo Basso. 

5. Soprani, Le Vite de’ Pittor! ete. Genovest 
Genova 1674. pp. 141146, — Baldinuce!, 
Opere. XI. 470 —481. — Serie degti Vomini 
iMlustei in Pittura ete, IX. 107 ft, — Bartoli, 
Notizia ete, H. 86. — Ratti, Istruzione ete, 
(ai Genova). p. 385 und passim. — Millin, 


Voyage en Savote ete. TI. 166. 190, 199. 206, 






































1)Sein Bildniss, Girtelbild. Gest. von L. G. 
Guidotel, in: Soprani, Vite de’ pittori 
ete. Genovesl. Genova 1768-69, 4 
2) — Dass. Gest. von B, Colombini, In der 
Serie degli Vomini illustri nella Pittura ete. 
Nr. 215, 





Nach seiner Zeichnung gestochen 


Das Titelbl, zu: Seielta al Caratter! diversi ete 
Gest. von C. Cungins. KL qu. Fol 
4. Heineken, Dict, 








W. Schmidt. 

Ansalonl. Vincenzo Ansaloni, Maler von 
Bologna aus der Schule der Caracei, der um 1615 
bliihte und einige Malercien dasclbst hinterlas- 





sen hat. Ohne dass er sich unter den Caraceisten 

auszeichnete, besass er doch die Geschicklich- 

keit jener Schule. Sonst ist von ihm nur noch zu 

bemerken, dass sich durch ihn Guido Reni in 
rm 





82 Ansaloni 


Ansdell. 











die Schule des Annibale Caracei einfithren liess, 
— Sein Hauptbild war cine Altartafel in 3. Gio- 
vanni Battista (bei den Zoelestinern , am Altar 
der Bonfigliuoli) : eine Madonna mit dem Kinde, 
den bh. Rochus, Sebastian und dem Evange- 
listen Johannes (wabracheinlich noch erhalten) ; 
‘ausserdem waren Gemiilde von thm in 8. Ste- 
fano (hl, Sebastian mit Engeln) und in 8. Gia- 
como Maggiore (Mariii Hoimsuchung} 

8. Malvasia, Felsina Pittrice, 1. 577. I. 6. — 
Masini, Bologna perlustrata. 1. 125. 130. — 
Pittnre ete. di Bologna. 1792. pp. 6. 56. 214. 
352. 








Ansano. An 
Matteo s, Sano, 


no di Piero, Ansano di 





Ausehiitz, Hermann Anschiitz, Histo- 
rienmaler, Professor an der Munchener Kunst- 
akademie, geb. 12. Okt. 1802 in Koblenz. Er| 
erhielt den ersten Unterricht in Koblenz, ging 
dann 1820 an die Akademie nach Dresden, 1522 
nach Diisseldorf, um sich dort der von Cornelius 
nou eingeschlagenen Kunstrichtung anzuschlies- 
sen. 1826 von Letzterem mit Kaulbach und 
Eberle nach Mitnchen berufen, malte er mit die~ 
sen dort die ersten Freskobilder an der Decke 
des Saales im k. Odeon. Er zeigte schon da- 
mals eine etwas weitergehende Entwickelung 
des Farbensinnes, als sie sonst in der Schule 
gebriiuchlich war, was er wol seinen Dresdener 
Studien unter Hartmann und Matthiii, letzterer 
ein in seiner Art tiichtiger Kolorist der David- 
‘schen Schule, verdankte. Wol desshalb 1830 von 
Konig Ludwig mit Hiltensperger nach Pompejt 
geschickt, um die dortigen Wanddekorationen 
austudiren, kehrten beide 1831 zuriick, um die 
technische Leitung der malerischen Dekoration 
Arbeiten im nouen Kbnigsbau zu tibernehmen. 
Nach ihrer Beendigung wendete A. sich mebr| 
der Oelmalerei zu und von der Cornelianischen 
Richtung so weit ab, als dies elue grissere Auf- 
merksamkeit auf die koloristische Seite der 
Kunst nothwendig mit sich brachte, ohne sich 
desswegen eigentlich realistischen Richtungen 
anzuschliessen. Er malte nun in den vierziger 
Jahren cine Anzahl religivser Staffeleibilder, 
ameistens Madonnen und hi. Familfon, mit sicht- 
lichen Studien nach Rafael und anderen Cinque- 
centisten. Dieselben zeigten bei etwas schwicch- 
licher Zeichnung und Komposition eine wenig- 
stens flr die damalige Zeit der Miinchener Schule 
ber das Gewohnliche hinausgehende Weichheit| 
und Harmonie der Halbtinten und verschafften 
dem Ktinstler einen gewissen Ruf als Koloristen. 
Dicas veranlasste 1847 seine Berufung an dic 
Minchener Akademie zur Leitung der Malklasse, 
in welcher Stellung er noch dermalen wirkt. — 
Unstreitig hat er seitdem noch Fortschritte aut 
einem mebr realistischen Wege gemacht, 60 dass 
aman seinen besten Arbeiten die Cornelianische 
Schule kaum mebr ansieht. Die gelunge: 
selben int ein grosses Altargemil 




















eine Himmelfahrt Mari, welches durch ein’ 
eigenthtimlich pikante Auffassung der Haupt- 
fgur, durch kriftige Modellirung, ein kithles 
aber’ verhiltnissmissig harmonisches Kolorit 
einen angonchmen Eindruck macht, Weiter: 
Bilder sind: Ein grosses Altargemilde in Kob- 
lonz, 1857; Auferstehung Christi, in Dinkels- 
bith]; grosse Oelbilder flir das Konviktder Jesui- 
ten in Feldkirch, Hellige darstellend. Eine 
grosse Anzahl Madonnenbilder von ihm sind ia 
alle Welt zerstreut. 

Ohne eigentlich bedeutende produktive Kratt 
gelang es dem Kiinstler in seinen besten Wer- 
ken doch eine gewisse wolthuende Harmonie der 
Erscheinung zu erreichen, wenn er auch etwas 
Modern-Flaches und Leeres selten gunz. los wer- 
den kann, 








Fr, Pecht 
Nach thm gestochen 


HA. Jungfrau mit dem Jesuskinde. Gest. 
A. Fleischmann, gr. Fol. Stahlst. Tm 
Ladwig’s Album, 2. Jahre 








‘Von ihm lithographirt 
Luther auf dem Relchstage zu Worms. Nach P. W 
"App. gt. qn. Fol, 
Wensely 
Anschiitz. M. E. Anschiitz, Maler dieses 
Jahrh. in Berlin. 


Nach ihm lithographirt 

Th. Dessoir, ged. Reimann, Schauspiclerin, eb. 

1812. Kniestiick. Lith. von C, Patzachke. 4 
W. Engelmann, 

Ansdell. Richard Ansdoll, noch lebender 
englischer Thiermaler, der sowol in seiner Hei- 
mat als im Auslande in grossem Anschen steht, 
Associat der k. Akademie u London, geb. 1815 
‘tm Liverpool. Bis zu seinem 21. Jahre widmete 
er sich einew geschiftlichen Berufe, ging aber 
dann, von einem ausgesprochenen Talent getric- 
ben, zur Malerei liber. Er machte zuniichst seine 
Studion auf Reisen im Norden Englands und in 
Schottland und stellte dann 1840 in der Aka- 
demie 2u London seine ersten Bilder aus : Eine 
Birkhhner-Jagd und Ein Pachthof in Galaway 
(Schottland). Er schilderte schon damals mit 
Vorliebe Jagdstilcke und Hausthiere, doch hat 
er in diesor ersten Zeit scinor kiinstlerischen 
Laufbabn auch historische Szenen und Sitten- 
bilder aus dem gegenwiirtigen Leben behandelt. 
So war gerade scin erstes Werk, das durch dic 
geschickte Anordnung und Ausfiibrung die all- 
gemeine Aufmerksamkelt erregte, cin histo- 
isches Genregemiilde: Der Tod ‘Sir William 
Lambton’s in der Schlacht bei Marston Moor (zur 
Zeit Cromwell's; ausgestellt 1842). Im J. 1848 
folgte dann cine Episode aus einer neueron 
Schlacht, die aber diesmal dureh den allzu gros: 
sen MaGstab des Bildes und die zoreplitterte 
Anordnung geringeren Beifall fand. Ueberhaupt 
zeigte sich nun, dass die Darstellung von Kampf- 








Richard Ansdell. 


83 




















setiumel des Malers Sache eigentlich nicht war. 
Die Bilder, welche zwischen die J. 1843 und 
1S fallen, behandeln zumeist das Leben der 
‘gi und wilden Thiere; man merkt, dass sie 
durch Landseer's Werke hervorgerufen sind, und 
‘ezeigen deutlich deasen Einfluss, Dabei wiihlte 
er Knstler mit Vorliebe Motive von lebhatter, 
cher, bisweilen gewaltsamer Bewegtheit. 
Uebrigens leiden auch diese Bilder zum Theil an 
mvssen Dimensionen, denen sich das Talent 
des Meisters nicht gewachsen zeigt. 

Bis 1817 hatte A. zu Liverpool gewohnt; da- 
tals ing er nach London, um dann dort, seine 
Reisen abgerechnet, stindig au bleiben. Seit 
4a J. 1850 sehen wir ihn in cine neue Bahn 
‘atreten. Er widmete sich nun namentlich der 
Dustellang der Hans- und Zuchtthiore, indom er 
‘abei seinen Bildern einen gewissen idyllischen, 
simnter sogar melodramatischen Charakter 
fi. Eines seiner gelungensten Gemiilde dieser 
‘riheren Zeit, das vielen Beifall fand, ist dic 
guse Rast des Ochsentreibers auf der Insel 
Yai (Hebriden). Zumeist malte er solche Bilder, 
itbesondere zwischen den J. 1850 und 1860, in 
Geneinschaft mit anderen Kiinstlern und vor 
Allen mit Creswick, der das Landschaftliche 
Serabm, withrend A. die Figuren und Thiere 
sufihrte. Ansprechende Werke dieser Art sind 
+B. Ein Tag auf dem Lando (ausgestellt 185!) 
‘sd Die Rache des Schafhirten an einem Wolle. 
4: der Behandlung des Landschaftlichen ist A. 
sete nicht glileklich ; wo o8 von ihm herrithrt, 
ites immer weit schwiicher als das Figiirliche. 
185 malte er ein recht gelungenes Bild in Ge- 
einschaft mit dem Genremaler Frith, der sei- 
weneits die menschlichen Figuren tibernahm 
Se Pitterung der Kilber. 

tn dea J. 1856 und 1857 bereiste der Kunstler 
is Gesellschaft des 1867 verstorbenen Malers 
Jain Phillip Spanien, wo er namentlich zu Se~ 
via sich aufhiett und dort viele Studien machte. 
lier fand er zahlretche Vorwiirfe zu Bildern aus 
éea spaniseben Thier- und Hirtenleben, welche 
és Beginn einer dritten Periode seiner Thiitig- 
tet bezeichnen und sein Anschen auch in wei- 
tea Kreisen verbreiteten. Es zeigt sich in 
‘nea ein eingehendes Studium der Thier- 
Canaktere, withrend andererseits die flotte und 
vekume Ausfithrung eine meisterliche Hand 
‘ekundet. Nur hat seitdem sein Kolorit eine 

‘Tonart angenommen. Wir nennen von 
ex Bildern dieser Jahre bis in die neueste Zeit 
Wawertriger und Trinkende Maulthiere (1857), 
Die Strasse von Sevilla (1855), Spanischer Blu- 
‘Seaverkiufer (1860), Rettung vor dem Sturme, 
Wiidiebe in der Klemme, Alhambra, Jagd im 
Hochland (1867), Verwundetes Windspiel (1568), 
neh in der Noth (1869) u. s. w. Gegenwart 
WA dor angeschenste Thiermaler in England; 
dhek steht er Landsoer nach, der iln namentlich 

‘Ansdruck der Thiere und der Lebendigkeit 
‘iver Bewegungen libertrifft. A. hat auf ver- 

















schiedenen grossen Ausstellungen Auszeichnun- 
gen erhalten. 
Notizen von H. A, Milter. 
Sidney Cotvin. 


a) Von ihm radirt 


1) Jagdhund, ein geschossenes Redhuhn findend, 
5 in Gras und Zweigen theilweise verateckt ist. 
227 mill, b. 104. 

2) The Shepherd's Revenge. Ein Wolf lisst ein 
‘getddtetes Schaf fabren, indem thn in die Schul- 
ter ein Pfeil trift, den ein Schifer, der in der 
Ferne mit seinem Hunde sichtbar ist, abgeschos- 
sen hat, Br. 290 mill., b. 215, 

3) Waiting for Help. Deer-stalking. Zwei Hetz- 

nde an der Koppel bewachen einen todten 




















eingewickelt, hinter einom Felsen, um sich vor 
dem Wind zu schdtzen; sein Hund aftzt thm zur 
Seite, Br, 223 mill., b. 17% 

5) Plonghing in the Spring. Aussicht vom Rand 
eines Hiigels, ein Mann treibt seinen von zwei 
Pferden gezogenen Pflug nach vorn, ein anderes 
Paar Pferde ebenfalls pfligend in der Ferne, 
Br. 225 mill., h. 177. 

6) Intorrupted teal. Wolf, im Begriff ein Schat 
an verzebren, wird daran von zwef fiber ihm 

Kreisenden Adler verhindert, gegen dle er 

Knurrrend seinen Kopf wendet. H. 250 mill, 

br. 174. 

Retriever and Hare. Hund mit seinem Kopfe * 

‘nach Yorn stehend, im Maul den noch lebend!- 

gon Hasen, wie wenn er auf seines Herm Ruf 

wartete. H. 250 mill., br. 175. 

8) Death of the Stag.’ Zwei Darstellungen a1 
einem Bl, Oben: Das sterbende Thier auf sei- 

nen Vorderbeinen vor Erschépfung zusammen- 
brechend. Unten: Es liegt tdt auf dem Rasen 
mit ausgestreckten Gliedern. 1, 304 millim., 
br. 216, 

Ein Schafer von seinem Hunde begleitet ruht 

unter den Acsten einer Biche au 
streut soine Heerde. Rechts fiihrt ein Fusswex 
fan einigen Biumen vorbel. Radirt far die Lon- 
doner Art-Union, Br. 254 mill., h, 176. 

10) The Sea Shore. Das Meeresufer. Der aul- 
gehende Mond erhelit einen schwerbewalkten 
Bimomel; zwei Moven sitzen auf einer Sandbank 
im Vordergrunde, wihrend elne dritte thnen 2u- 
fliegt. Radirt far die Londoner Art-Union. 1870. 
Br, 250 mill, b. 173. 

11) Highland Sheep. Ueber einem Seo fiegt eine 
Vogelschaar; ein Schaf mit xwel Limmern ste- 
hen anf einer Erhohung im Vordergrunde, Rad. 
fiir die Londoner Axt-Unfon 1871. Br, 228 mill., 
h, 150. 

42) Der Park, 1865, Br. 213 mil, h. 177, In: 
Selection of Etchings by the Etching Club. 

t thou? King Lear, Act 3. 

ler Schifer und Schlafender 
Hund. 1843, Zwet Stucke 

rmill., br. 214. In: Sheakespeare’s Songs illu- 
strated by the Etching Clob. ‘Taf. 10. 

14) Winters Song. Lovers labour lost. ‘Eine Ele 


















9 























‘auf dem Ast eines Baumes. 1843. H. 306 mill., 
br, 214. Aufeinem Bl, mit einer Radirung von 
ue 


84 


Richard Ansdell. 








©. W. Cope. In: Shakespeare's Songs illustrated 
by the Etching Club. Taf. 18. 

15) The Sentinel, in Hirsch mit ezhobonem Kopfe 
aufhorchend, Br. 215 mill, h. 152. Radire for 
ie Londoner Art-Union, 1857. No. 8. 

16) Fellow-Commoners. Br. 216 mill, h. 125. Rad, 
fir die Londoner Art-Union. 1857. No. 16. 

@. W. Reid. 


1a) Nach ihm gestochen : 


1) Waiting for help. Gest, von Fred. Bécon. gr. 
qu. Fol. 

2) The Shot, Die Hirschjagd. Gest, von Fred. 
Bacon. gr. qu. Fol. 

3) The Chase. Gest. von W. H. Simmons. Ge- 
‘genstiick zum Vorigen. gr. qu. Fol. 

4) Huntsman and Hounds. Gest. von Th. Barlow. 
er. Fol. 

5) The Death of the Fox. Gest, von Th, Barlow. 
Imp. qu. Fol. 

6-11) Shooting. 6 BI. 1) Grovse. 2) Partridge. 
3) Pheasant, 4) Duck. °5) Rabbit. 6) Lunch. 
Gest, von Th, Barlow. gf. Fol. 

12) The Eat] of Sefton. Nach Ansdell und West- 
cott. Gest, von Bellin, gr. Fol. 

13) The Gardener's Daughter. Gest, von J. Chant. 
1858. gr. qu. Fol. 

14) Windbund und todter Hase. Cerito, Gest. von 
G. Fr. Cooke, Roy. qu. Fol. 

15) Zwei Hunde. Gest. von @. Fr. Cooke. Gegen- 
stick. Desgl. 

16) The Wayside in Andalusia. Guitarrespfelerin 
auf einem Saumthiere. Gem, von Ansdell und 
J. Phillip. Gest. von A. Cousen, Fol. Im 
‘Art-Journal 1868. 

17) In the pasture, Gest. von ©. Cousen. Fol. Im 
‘Art-Journal 1869. 

18) The Highland Keeper’s Danghter. Gest. von C. 
Cousen. Fol, ArtJournal 1871. 

1924) 6 Bil.: Deer Stalking incident near Bal- 
‘moral. Hirschjagd im schottischen  Hochlande, 
Gest. von Bacon, W. F. Davey, Simmons 
u, Anderen, Roy. qu. Fol. 

25) The wounded Hound. Gest, von Davey. Roy. 
qu. Fol. 

26) A Friend in Need, Gest. 
qu. Fol. 

27) A faithful Guardian of the British Isles. Gest. 
‘yon Davey. Roy. qu. Fol. 

28) The hunted Slaves. Gest, von Charl @, Lewis. 
1865. gr. qu. Fol, é 

29) Rescued. Gest, von Ch. G. Lewis. 18 
qu. Fol. 

3033) Sheep Farming in the Highlands, 4 Bil 
Gest. von Ch. G. Lewis, 1864. Mezzotinto, 
Roy. qu. Fol. 

1) Shearing. 2) Washing. 3) Picking ont the| 
Lambs. 4) Going to Market. 

34) On the look-ont. Gest. von Lucas, Roy. qu. Fol. 

'35—36) 2 BIL, 1) Happy Mothers. 2) Startled Twins, 
Gest, von Edw. Mitchell. gt. qu. Fol 

37) The lost Shepherd. Gest. von Charl 
ram. 1867. 

3842) 5 BIL, British Sports. gr. qu. Fol. 

1) Hunting. ‘The death of the Fox. Gest. von 
Stackpoole, 2) Grouse Shooting. Wai- 
ting for the Game, Gest. von G. Patter- 
son. 3) Luncheon on the Moors. Gest. 
von @. Patterson. 4)-Fishing. Gating, 
a Salmon, Gest. son W. H, Sim 























von Davey. Roy. 





er. 





Mott- 











§) Deer Stalking. Examining the Grant 
von Luce 

48) Der Graf von Letcenter, Gest. von 8. W. Res- 
nolds, Fol. 

44) The County Meeting of the Royal Agricultort! 
Society of England, (In Bristol.) Gest. von 8. W, 
Reynolds, Friesformig. gr. qu. Fol. 

45) The Caledonian County Meeting. Gest. von 
8, W. Reynolds, gr. qu. Fol. 

46) The Waterloo County Meeting. Gest. von 8. W. 
Reynolds. gr. qu. Fol. 

No, 47—60 gost. von M. T. Ryall. 

47—53) 7 BU. Dogs and their Game. Das 7. 
yon Hacker. qu. Fol. 

54) Just caught. Fuchs mit erbeutoter Ente in 
Maule. gr. qu. Fol. 

55) Fight for the Standard at Waterloo. Roy. Fol 

56) The Combat. Zwei kimpfende Hirsche. Roy. 
qu. Fol. 

57) The Death of the Stag. Verendender und von 
Hunden iiberfallener Hirsch. Roy. qu. Fol. 
58) The Halte. Abgestiegener Jager mit einem 
Madchen sprechend, Gemalt von Ansdell 

W.P. Frith. Koy. Fol. 

59) Baiting the Horse. Nach denselben. gr. qv 
Fol. 

60) The Keeper's Daughter. Nach denselben. 
Poblizirt von der Art-Union. gr. qu. Fol. 

61) The Foresiar’s Daughter. ‘Nach denselben 

von W. Hall. 1864. gr. qu. Fol. 

62) uy a Dog Meum? “Ges. tos 8 tacky oot 
er. qu. Fol. 

63) The English Game Keeper. Gest. von de mse! 
ben. Roy. Fol 

64) The Scotch Game Keeper. 
ben. Roy. Fol. 

65) Return from Grouse shooting. Earl of Sef 
‘and family. Gest. von W. H. Simmons. 1857, 
gr. Fol. 

66) A’ Dog Duke, or a friend in need. Gest. ron 






































Gest, von demse 






ig the Ford. Von Ansdell u. Creswick 
. Gest, von James T. Willmore. Roy 


68) Rabo ‘Naren. ‘Aus dem Sporting Magazine 


F. qu. 4 
69) Dog and Duck, Wie das Vorige. gf. qu. 4 


b) Nach ihm lithographirt 

70) The Marquis of Breadelbane's Deer Forest. Aus 
Lawson's Scotland delineated. 1852, Lith. von 
W. Gauri. qu. Fol. 

71) Bin Jagerbursche mit todtem Gefligel und 2¥ei 
Hunden. 1853, Englischer Farbendruck von ¥ 
Brooks. Fol. 

72-13) 2 Bil. i) Dor englischo Forster. 2) Der 
schottisehe Wildhiter. Lith. von Jab, Fel 
74) Ein Wildhiter Gber einen Poston blickend 

Chromolithogr. Fol. 

75) Madchen mit Schwarzwilapret, 

Fol. Gegenstiicke. 








Chromolithogr. 


©) Nach ihm in Holz geschnitten: 


No. 7677 zu Byron's Childe Harold. 

76) How carol’s now the lusty Moleteer? Geschnit- 
ten von W. J. Green fir die Art-Union. 1855. 
Kd. qu. 8. 

77) Then to the dogs resign the unburied slain 
Geschn, von Dalziel, Art-Union, 1888, q2. 5 











Ansdell 


———_ Asotin. 


85 

















18) The successful Deer-Stalkers. 4. 
London News. 1849. 

19) Sheep washing, Islo of Skye, Glen Sligisham. 
Von der Ausstellung der k. Akademie. gr. qu. 4. 
Ilustrated London News. 1852. 

$0) Ein Eseltreiber unterbalt sich mit einem Mad- 
chen, wihrend seine Thiere saufen. Auf den 
Stock gez. von Beech, geschn. von H. D. Lin-| 
don. qu. Fol. Hlustrated London News. 1858. 
No. 908. : 


4) Nach seinen Originalgemilden photographirt 
von Marion & Son 
1) The dead Ram. Fol 
2) Crossing the Moor. qu. Fol. 
3) Dog and Duck. qu. Fol. 
$4) Retarn from the Fells. qu. Fol. 
‘) Gipsy's Encampment. Fol 
$6) A Dog's Head, Fol. 
Si) Surprised. 2 Bll. Fol. 
§§) The Death of the Fox. qu. Fol. 
s. No, 5 oben. 
8) Grouse Shooting. qu. Fol. 
s. No, 2 oben. 
{) Huntsman and Hounds. qu. Fol. 
s.No. 4 oben. 
 W. Reid w. W. Engelmann. 
Anse. Luggert van Anso, mittelmilssiger| 
Kupferstecher in Holland im Boginne des acht- 
zebnten Jahrh. 
I) uimaaz praszcun’, Jonas, chap, IV. Kl. qu. 
Ta: LHfistolre du vieux et du nouvean Test 
nent ete, Par le Sieur de Royaumont, Nouvelle 


Mastrated 











Edition, ‘Suivant la copie imprimée & Paris (Hol- 





land) 1712. Fol, Auf p. 341. Bez. Luggert 
Anse Seup. (sic-) 

Le Blane hatie Huggert gelesen , woraus ei 
beionderer Stecher Huggert van Anse ents 
den ist, 

‘Obne Zwelfel gehiren noch andere Bil, in 
diesem Werke dem Anse an, 

2) Jonas aus dem Wallisch an don Strand gewor- 
fen; im Hintergrunde wird er in das Meer ge~ 
Mint, Kleines BI. Von Kramm angefubrt. 
Vielleicht das in dem genannten Werke vorkom- 
mende Bl. : Jonas in das Meer geworfen. 

4) Biblische Vorstellung aus Samuel 1. 5. L. van 
Anse Schulp. qu. 4. 

‘Von Ottley, Notices, erwahnt. Vielleicht das 
BI, in dem erwibnten Werk zu Sam. I, 5. spon 
oe paacox. 

Es scheint, dass diesen BIL. der Stechername 
Teigefigt. wurde. Dio enteprechenden Bil. in 
dem Werke tragen ihn nicht. Die Titlevign. 
‘on B, Bernards nach J. Goeree’s Zeichnung gest. 
Andere Bil. sind J F. bozelehnet. 

4) Karte von Delfland. Verkleinervng der grossen 
Karte, dio sich in Swanenburg und dem Rath- 
haus zu Delft beilndet, Bez.: Volgens orden. 
van Kruikius (db. nach der Zeichn, von Krul- 
ins, vol dem berihmten Ingenieur Nic. Crui- 
quits). L. van Anso, F. Doosburg 
Jon Dour en P, Ruyter sehulp. gr. Fol. 

s. Ottley, Notices. — Le Blane, Manuel. — 
Kramm, De Levens ete. 1. 19. 11. 333, 
hangsel p. 3. 





























W, Schmidt, 
Ansecle, Francois Anseele, Maler, geb. 
in Gent am 20. Okt. 1819, seinem bleibenden’ 











Aufenthalte. Er war Schiller der Akademie die- 
‘ser Stadt und widmete sich dann der Malerei 
unter der Leitung des Peter van Hansolaer. Er 
stellte im Salon von Gent 1847, 1850, 1853, 1862, 
1868, 1871 und im Salon von Briissel 1869 Bild- 
nisse aus. Von ihm sind auch die Darstellungen 
des Kreuzwoges in der Kirche von Bouchaute. 

s. Journal des Beaux-Arts. 1870. p. 160. ~~ 
Kervyn de Volkacrsbeke, Les Eglises do 
Gana. 1, 154. 

Alex. Pinchart. 

Anselin, Jean-Louis Anselin, franzisi- 

scher Kupferstechor, geb. in Paris den 26. Mai 
1754, + 15. Miirz 1823, Schiller von Augustin 
de Saint-Aubin. 

s. Huber u, Rost, Handbuch. V.—Le Blanc, 
Manuel. — Bellier, Dictionalre. 

1) Le premier homme et la premitre femme, Nach 
Lobarbier ainé, 1808. Fol. 

2) Le Satyre impatient. Nach Ph, Caresme. 
1780, qu. Fol. 

3) Auacréon, Nach J.B. Restout. 1793, qu. Fol 

4) Sabinus in seiner Zuftuchtsstitte von Trajan’ 
Soldaten entdeckt. Nach Taillasson. Kaltes 
akademisches Grabstichelprodukt. 1819. qu. Fol. 

5) Die Belagerung von Calais. Nach J. 8. Berth é- 
Vemy. 1789. qu. Fol. 

1. Vor der Sebrift. 
UL, Mit der Sebritt 

6) Molidre liest seinen ‘artiffe bei der Ninon de 
LEnclos vor. Nach Monsiau, Mit einem Bel 
Diatt, welehes die Képfe der abgebildeten Porso- 
nen in Umrissen darstellt und nambaft macht. 
1814. qu. Fol. 

I. Mit den Namen des Malers und Stechers 1 
angelegter Schrift. Links: Monsiau pins. ; 

Techts: Anselin del. et seulp. 
Mit den Kinstlernamen in vollendetor 






































Gravé par J. L, An 

apr’s son dessin. Unterschrift: 

Moligre lisant son Tartufe chez Ninon do 

Lenelos, Darunter das franzisische Lilien 

wappen, mit Attributen umgeben und mit 

der Unterschrift: A Paris chez Vauteur, 
rue de Savoie, No.9. Links im Rande, mit 
der Nadel angerissen : ... do souscription. 

Namen und Unterschrift wie im zweiten 

Plattenzustande; aber das Wappen ist, 

ausgelsebt, und unter dem Stimrande in 

der Mitte liest man: Déposée Aa direetion 
gén'e, de ITmpie. et de a Lible. 

‘Trophime-Gérard, Graf und Marquis von Lally- 

Tolendal. Nach G. P. Verhulot (soll heisson 

‘Verhulst). Brustbild, 3/4 rechts. Oval. 1819, Fol. 

S) A. T. Hue, Marquis von Miromenil. Profil, 
links. ‘Oval. 8. 

9) Marquise von Pompadour, als Blamenmidchen, 
nach C. Vanloo, Halbe Figur, einen Hut auf 
dem Kopf, einen Korb mit Blumen am Arm und 
eine Blume in der linken Hand. Fol. Ein sehr 
gesuchtes Portrit. In Pariser Kupferstichauk- 

tlonen habe ich Exemplare des ersten Platten- 

zustandes mit 150—200 Franken bezablen sehet 

T. Unter dem Rahmen, in der Mitte, mit der 
Radlmadel angerissen: peint par C. Va 

Joo et gravé A T'eau forte par J. L. Anselin. 

Der Rand umber ist mit Nedelstrichelchen 





uu 


























86 


Michelangelo Anselmi. 








betipfelt von dem Kinstler, der seine N 

del probirte. 

Mit den Kinstlernamen in vollendeter 

Schrift, Links: C. Vanloo pinxit; rechts: 

J. L. Anselin 

it der Untersebrift: La Belle Jardiniare, 

M4. de Pompadour. A Paris chez Basan 
et Poignant ete. 

10) Das scblafende Kind. Nach Donato Creti. Es 
hilt einen Apfel in der Hand. qu. Fol. Fir das 
Musée frangais, von H. Laurent. 

I. Vor aller Schrift. 
II, Mit den KGnstlernamen. 
LL, Mit diosen Namen und der Unterschrift : 

Un Enfant endormée. 

Mit dem Zusatz: Ecole italienne. 118. 

‘Ausserdem noch den Namen des Verlegers 

Danlos siné und des Druckers Chardon 

ainé. 

11) La parure naturelle, Nech C. Netseher. Fol. 

12) La Coquette de village. Nach Saint-Quen- 
tin, Halbe Figur in einem Oval. Fol. 

13) Vous aver In clef, mais fil a trouvé Ja serrure. 
‘Nach A. Borel. Fol. 

14) La Faute est faite, permetter quill la répare. 
Nach A. Borel. Fol, Seitenstiick zum vorher- 
gehonden BI. 

15) La méprise, Nacktes Madchen mit der Katze, 
Monchet p. gr. Fol. 

36) Vignetten far eine Ausgabe von Rou! 
simmtlichen Worken. 

17) Platten fr eine Ausgabe mit Kupfern von De- 
Wlle’s Gedicht La Pitié. Paris An X = 1802, 
gr. in — 18. 

18) Platten fr eine Ausgabe mit Kupfern von Mi- 
chaud’s Gedicht: Le Printemps d'un proserit, 8. 

E. Kolloff. 

Ansell. Charles Ansell, Figuren- und 

Pferdemaler 2u London in der zweiten Hilfte 

des 18, Jahrb. 

1) The Wedding Ring. Ansell. del. 
sculps. 1787. Oval, Fol. Punktirt. 

2) The Valentine, Ansell del. Edd Scott sculps. 
1787. Oval, Fol. Punktirt. 

3—4) 2 BIL. Russia und France. Volksgruppen nach 
‘Thompson's Herbst und Winter. W. Nutter se. 
Oval. 4. 

5—10) Leben und Tod eines Rennpferdes. 6 BIL 





u. 





am. 








Iv. 








san 











Edd Scott 


Gost, von Francis Juckes. 1784. qu. Oval. 
‘Tuschmanier. 
No. 11—17 von P. W, Tomkins in Punk- 


tirmanior. 

1) Arthor and Emeline, Rund. Fol 

2) Rozina, Rund. Fol. 

13) Tho poor Soldier. Published Jany. 24th. 1786 
‘ete. Rund. Fol. 

14) Comme on se chauffe & la Francaise. Oval. Fol. 

15) Comme on se chauffe & TAnglaise. Oval. Fol. 

16—17) Dressing Room a la Francaise u, Dressing 
‘Room b'Anglaise, J. Russell u. Ch. Ansell del. 
1789, Oval. Fol. 

5. Kataloge Winckler, Brandes, Otto. —Fissii, 
‘Neue Zusitzo, 





W. Brgelmann, 

Ansell, Michelangelo Anselmi, auch 
Michelangelo da Lucca und noch hiiufiger 
Michelangelo da Siena genannt, Maler, 
1491 zu Lucca geb., + 1554 2u Parma. Vasari 





bezeichnet ihn irrthtimlich als »Sieneson dew 
Herkommen nach, aber Parmesaner gewordene. 
Seine Familio war lingst in Parma ansiissig ge- 
wesen, und sein Vater Antonio hatte nur zeit- 
weilig, des Landes verwiesen, in Lucca eiue 
Zuflucht gefunden, wo denn auch Michelangelo 
geb. wurde. Von Lucea zog der Vater bald nach 
1500 mit seinen beiden Sbhnen, von denen der 
Eine, Paolino, Firber war, nach Siena; hier 
machte unser Meister, wie es heisst in der Werk- 
statt des Soddoma, seine Lehrjahre durch und 
lied er auch wol noch, als der Vater 1505 nach 
Parma zuriickkehrte. In jenen Jabren malte er 
cine Heimsuchung fiir die Briderschaft von 
Fontegiusta, die tbrigens keineswegs xu seinen 
besten Werken gebirt. Kurz nach 1516, doch 
bereitsals selbstindiger Kitnstler, scheint er nach 
Parma gekommen zu sein, wo er dann aller- 
dings den bedeutenden Einfuss des Correggio 
erfubr. Zuniichst war er daselbst flir die Kirche 
und das Kloster von 8. Giovanni Evange- 
lista thitig und malte ausser verschiedenen 
noch ethaltenen Fresken (aus der Legende der 
Apostel Petrus und Paulus u. 8. w.) auch cin an 
Ort und Stelle uoch befindliches-Oelbild: die 
tlichtige lebensgrosse Figur eines kreuztragen- 
den Christus. Von ihm sind ferner in derselben 
Kirche die Arabesken an der Wolbung des 
Hauptschiffes, wibrend die Frieso und Kande- 
laber (an den Pilastern u. s. f.) nach den Zeich- 
nungen Correggio's von Rondani und Torelli 
ausgefilhrt sind. 

‘Wahrscheinlich waren dies Anselmi's erste 
‘Arbeiten in Parma. Als dann im J. 1522 den 
angesehensten K tinstlern der Stadt die malerische 
Ausstattung des Domes ttbertragen wurde, fiel 
‘auch ihm — neben Correggio, Parmigianino, 
Aless. Araldi und Franc. Rondani — ein Theil 
dieser Aufgabe zu. Die beziiglichen Vertrige 
mit den Meistern sind im Domarchive noch er- 
halten (verdffentlicht bei Martini); derjenige mit 
Anselmi ist vom 21. Noy. 1522 und bestimmte 
als Preis filr die Arbeit 200 Golddakaten, cine 
damals nicht unbetrichtliche Summe. A. hatte 
daflir die grosso Seitenkapelle (Capella Montini) 
neben der Kuppel auszumalen; doch kam die 
Ausfilhrung erst nach 1548 zn Stande, nachdem 
am 14, Nov. dieses J. die Bauvorsteher mit dem 
Kilnstler sowol itber jene Arbeit als tiber eine 
neu hinzukommende — die Ausmalung zweier 
Abtheilungen im Hauptschiffe — einen neuen 
Vertrag abgeschlossen hatten. Diese Fresken 
sind zwar noch vorhanden, aber sehr beschidigt, 
audem diejenigen in der grossen Seitenkapelle 
von Ant. Brosciant im J. 1768 giinzlich erneuert. 
In derselben Kirche sind auch zwei Altartafeln 
von Anselmi, yon denen wenigstens die eine, 
die hl. Agnes erscheint mit anderen hh. Jung- 
frauen ihren Angehirigen, weit frither gemalt 
war, da sic die Jahraabl 1526 triigt; die andere, 
in einer Kapelle des Seitenschiffs nach Stiden, 
stellt die Jungfrau mit dem Kinde und verschie- 


















Michelangelo Anselmi. 


87 

















denen Heiligen vor. Anch filr andere Kirchen, 
wie fiir 8. Francesco del Prato, das Oratorium 
della Concezione, S. Stefano und 8. Pietro Mar- 
tire, fertigte A.’ Wandgemiilde und Oelbilder; 
seltener, scheint es, war er flir Privatgebiiude 
beschiiftigt. Das Bild aus S. Stefano wurde im 
J. 1800 mit anderen Kunstschiitzen als Kriegs- 
beate nach Paris geschleppt und ist auch dort 
reblieben (im Louvre): Madonna mit dem 
Kinde in einer Engelsglorie, von Johannes und 
dem hl. Stephan verehrt. Dieses Werk gilt mit 
Recht fiir eines der besten Staffeleibilder des 
Meisters; das Urtheil Waagen's, es sef nur eine 
reringe Nachahmung Corteggio's, ist doch 2u 
streng; es zeichnet sich durch eine warme und 
tarmonische Firbung, sowie durch gefillige Au- 
tnuth in Madonna und Kind aus. Das Gemiilde 
aus 8. Pietro Martire, cine Krenztragung (Gang 
rum Kalvarienberg) , befindet sich jetzt in det 
Akademie zu Parma. Es hat cino Zeitlang 
fir en Originalwerk Corteggio's gegolten, da es 
in der Weiso dieses Meisters gemalt ist; aber die 
Hirte der Formen, das Fratzenhafte des Aus- 
drucks, das Manicrirto und Schvwtllstige in don 
Figuren, zeigt deutlich genug, dass wir bier nur 
einen Nachfolger des grossen Malers vor uns ha- 
ten, wenn auch dem Kolorit eine schine Wir- 
kung nicht abzusprechen ist. — ImJ. 1538 wurde 
Anselmi nach Busseto berufen, um filr die 
Hauptkircho daselbst verschiedene Malercien 
auszufiihren und insbesondere die Kapelle della 
Concezionc mit Fresken zu schmlticken. Den 
10, Sept. wurde der Vertrag fllr diese Arbeit zu 
60Dukaten in Gold abgeschlossen ; doch brachte 
der Meister die Ausfthrung erst im Herbste 1539 
mu Ende. Spliter wurden diese Malereien bei 
cinem Umbau der Kapelle tibertiincht, und erst 
in unserem Jabrh., da man ein neue Bauver- 
‘inderung vorbatte, entdeckte sie ein Mater Tag- 
liasacehf und brachte sie wieder zum Vorschein 

es sind die Kirchenviter vorgestellt, sinnend 
fer das Gcheimniss der Immaculata (wie sich 
aus Inschriften auf Tafeln ergibt), umgeben von 
anmuthigen Kindergruppen (an einem Pilaster 
die Inschrift: Anno mpxxx1X. Mense Septembris). 

Eive Fahne, welche A. fir die Brilderschaft 
Jener Kirche malte und die thm mit 5 Dukaten 
beaahlt wurde, ist verschollen. 

Eine nicht unbedentende Arbeit, wieder fur 
Parma, fiel ihm darauf im J. 1540zu, Parmi- 
sianino hatte die von ihm begonnenen Wand- 
malereien in der Madonna della Steccata 
bei seinem Tode unvollendet hinterlassen; An- 
eli wurde nun mit der weiteren Ausfithrung 
betraut und ihm insbesondere das grosse Fresko 
hinter dem Hauptaltar, die Krénung der Maria 
nit vielen Heiligen, Kirchenvitern und Engeln 
‘bertragon, wozu indessen nicht er, sondern 
Giulio Romano — nach Vertrag mit den Bau- 
vorstehern der Kirche vom 14. Miz 1540 — den 
Eutwurf und zwar in ciner kleinen Aquarell~ 
uichnung lieferte. A. fiibrte die Malerei zur| 



































‘Zufriedenheit der Bosteller aus. Noch ehe er da- 
mit ganz fertig geworden, wurde im Oktober 1548 
ein neuer Vertrag mit ihm abgeschlossen, wo- 
nuich er, ausser mebreren cinzelnen Figuren und 
Ausbesserungen von solehen, die thm frilher nicht 
‘gelungen, sowie anderer, die Parmigianino ver- 
nachliissigt oder gar absichtlich verdorben, 
hauptsiichlich eine Anbetung der Kinige tiber 
dem Eingang der Steccata zu malen hatte. Di 
ses Werk, das zu den besten Fresken des M 
sters gehdrt, hat insofern noch ein besonderes 
Interesse, als einer Ueberlieferung zu Parma zu- 
folge der Kiinstler sich selber in dem Manne mit 
dem nach lombardischer Art voll angeordneten, 
schwarzen Haar abgebildet hat. Indessen starb 
er itber der Vollendung des Werkes, welche 
dann nach seinem Tode Bernardino Gatti Uber- 
nahm, indem dieser namentlich die Verzierun- 
gen hinzufligte 

In der Zwischenzeit zwischen jener ersten und 

dieser letzten Malerei in der Steecata muss sich 
A. in Siena aufgehalten haben, da er dasclbst 
im J. 1544, wie es scheint in bedriingter Lage, 

noch erhaltenes Bittgesuch an die Signoria. 
von Siena richtet (s. Gaye). Darnach filhrte er 
noch den Beinamen Sealabrino (Schlaukopf), der 
sich tibrigens dfters bei Ktinstlern findet. — Die 
zu Parma noch yorhandenen Werke des Kitnst- 
lers haben wir fast alle angeftthrt; in der Aka- 
demic dasclbst befindet sich noch cine hl. Fa- 
milie mit der hi. Barbara, die thm ebenfalls zu- 
geschricben wird. Ausserdem befindet sich von 
ihm ein gutes Altarbild zu Reggio in der Ba- 
silika 8. Prospero: eine Taufe Christi mit 
vielen Figuren, — In auswitrtigen Sammlungen 
scheint er, das im Louvre orwihnte Gemilldo 
und eine Madonna mit dem Kinde in der Galerio 
Liechtenstein zu Wien ausgenommen, nicht 
vertreten zit sein. — Anselmi ist wie schon be- 
‘merkt im Wesentlichen Nachahiner des Correggio 
und als solcher unter den Ktinstlern der Nach- 
bitite bemerkenswerth. Er versteht zumeist eine 
gewisse gefillige Anmuth zu erreichen und ver- 
bindet damit einen warmen Ton (besonders dureh 
die Mannigfaltigkeit des von ihm angewendeten 
Roth), harmonische Gesammtwirkung und eine 
gediegene Ausfihrung; dagegen ist er in der 
Komposition meist therladen, in der Anordnung 
und Erfindung schwach, im Ausdruck geziert, 
in den Stellungen Ubertrieben und hart in den 
Umrissen. Unter seiner Hand erstarren gleich- 
sam dio zarten und beweglichen Typen des 
Correggio. 

s. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 246. — Aff, 
11 Parmigiano, Servitore ai Piazza. — Gaye, 
Cartegeio otc. II. p. 325. — Vitall, Pitture 
ai Busseto. Parma 1819. pp. 2341, — Gua- 
land{, Memorle originail italiane ete. §. TV. 
51-61. — Gualandi, Nuova Raccolta dl Lot- 
tere ots, . Af. — Bortoluzzi, Gulda di 
Parma, — Malaspina, Nuova Guida di Parma, 
pp. 27.31. 33. 47, 105. 157. —Campori, GIl 

artist lalani ete, negli stati Estensi. — Carlo 





















































Michelangelo Anselmi 
d'Arco, Arte di Mantova, I. 127. 
tini, Correggio. pp. 175, 183. 





—Mar- 


Nach ihm gestochen 


1) Jungfrau mit dem Kinde, verebrt von Johannes 
dem Téufor und dem hi. Stephan. Nach dem 
Bilde im Louvre gest. von Landon in: Annales 
du Musée. I. Taf. 43. 8. 

2) La Bts, Vergine ool Bambino 8. Giuseppe e S%, 

Barbara con un Angelo. A. Rossena ine. 
Fol. 








Photogr. von Naya in Venedig 





4) La Vergine col Bambino S. Sebastiano ¢ S. 
Giovanni Baptista. con diversi Angeli. 

c. Fol. 
Photogr. von Naya in Venedig 





: Fiore della Ducale Galleria 
Parmense di P. Toschi e A. Isac. Parma I 
In Umrissen, 

6) Christus das Kreuz tragend, Tollite jugum ete. 
Ganze Figur. Nach dem Gemalde in 8. Giovanni 
Evangelista zu Parma, Ed. Eichens se. Toschi 
dir, 1831. gr. Fol, 

7) Biiste des Kindes Jesu. Petit Jésus. G. Reverdin 
del. J. Mecon sc. Fol. 

Nolisen von Mindler, 





Auselmi. Giacomo (Giangiacomo) Ansel mi, 
Maler von Bergamo, wahrscheinlich um 1560 
geb. und vielleicht Schtiler von Enea Salmeggis 
da er mit diesem einige Verwandtsthatt zeigt. 
Nicht von Bedeutung, ist der ausserhalb Bergamo 
unbekannte Meister von Einigen doch allzuge- 
ring geschiitzt worden ; sein noch erhaltenes Bild 
in der kleinen Kirehe von Sudorno, Madonna, 
mit dem Kinde zwischen den kniendon hh. Jo- 
seph und Carlo, unter einem yon zwei nackton 
Engeln gehaltenon Zelttuch, ist zwar hart und 
gewohnlich in den Typen der Heiligen, aber von 
einer gewisson Anmuth in Jungfrau und Kind, 
welche an die Einfachheit der iilteren Meister 
erinnert. Es ist bez.: Jacobus D. Anselmis pin- 
gebat 1597. — Eine eigenthiimliche Berlihmtheit 
hat in Bergamo ein anderes Bild des Kiinstlers 
erlangt, indem sich eine Wundersage daran 
knlipfte. A. hatte 1598 an einem Hause in 
Borgo S. Caterina, wo er wohnte — daher viel- 
leicht an seinem eigenen Hause — eine Pieta 
gemalt; da, am 18. Aug. 1602, soll auf dem Bilde 
am hellen Mittag ein leuchtender Stern erschie- 
nen sein und zugleich jenes, das durch die Wit- 
terungseinfllisse beschiidigt war, seine urspriing- 
liche Frische wieder erhalten haben. Und da 
nun das Bild weiterhin wolthiitige Wunder ver- 
richtete, wurde ihm 2u Ehren ein Kirchlein er- 
daut, wohin es dann in feierlichem Aufauge, 
nachdem man es yon der Mauer herabgenommen, 
gebracht wurde. Auch heutautage wird es noch 
heilig gehalten. Ob der Kiinstler sclber den 
frommen Betrug mit veranlasst hatte? 

4. Calvi, Effemeride Sacto-profano di Bergamo, 

Milano 1676. — Tassi, Vite de’ Pittor! et 
Bergamaschi. 1. 187. — Carlo Marenzi, La 


























Pittura in Bergamo, Bergamo 1822. — Loca- 

telli, Mlustri Bergamaschi. Bergamo 1869. 1 

388301. — Pasta, Le Pitture notabili ai 

Bergamo, 1775, erwihnt des Meisters nicht 
Notizen von Aler. Pinckart. 





Anselml. Giorgio Ansel mi, Maler, geb. 21 
Verona 1723, +1797, Schiller des Balestra. Erw: 
besonders als Freskomaler in Mantua und Verona 
thittig und wenn auch gewihnlich in der Erfin~ 
dung, nachlissig in der Zeichnung, doch gewandt 
in der dekorativen Ausstattung grosser Rime so- 
wie wirksam und harmonisch im Kolorit. Sein 





“| Hauptwerk war die Ausmalung der Kuppel von 





Andrea in Mantua, die freilich zu dem 
Klassischen Charakter der von L. B. Alberti er- 
bauten Kirche nicht passte, aber ihrer Zeit vielen 
Beifall fand: sie stellt inmitten der Schaaren der 
Patriarchen, Propheten und Heiligen dio Stadt 
Mantua unter der Gestalt einer kiniglichen Frau 
vor, welche die Schaale mit dem hl. Blute hilt 
(die Reliquie desselben wird in dieser Kirche 
verehrt). Auch die Maloroi in der Wolbung des 
Chors, das Martyrium des Apostels Andreas, ist 
von Anselmi, sowie auch einige der Kleinen 
Fresken tiber den Thiiren der Kirche. Ferner 
malte or 1775 in einer Galerie des herzoglichen 
Palastes simmtliche Fliisse des Gebietes von 
Mantua in allegorischon Figuren ; diese Darst 
Tungen in der davon benannten Galleria dei 
Fiumi sind noch erhalten (s. unten). — Wenig 
ist von den Werken des Meisters in seiner 
Vaterstadt V corona geblieben: einige Freskenin 
den Hiusern Salvetti und Erbisti (wenigstens 
1820 noch erhalten) und namentlich in der Kirche 
8. Zeno das Altarbild mit dem Abendmabl. 

8. Susani, Nuovo Prospetto etc. di Mantova 
pp. 15. 117. 122. 123. — Persico, Desa 
zione di Verona. 1. 54. 200. — Bernascon 
Stud) ote. p. 378. — Carlo d’Arco, Arto di 
Mantova. 11. 208. 209. 

















Nach ihm gestochen u. photographirt, 


1) Hi. Familie, Nach einer Handzeichn. sonst 
der Sammlung des Geheimraths Klein zu Mann- 
heim. Gest. in Tuschmanier, braun gedr., von 
F. Bissel. kl. Fol. 

23) 2 BU.’ H'Fiume Yo — ll Fiame Mine 
Nach den Fresken im Palazzo Ducale 2u Mi 
tua photogr. von C. Naya zu Venedig (1870) 
1v. Fol 

«. Weigel, Die Werke der Maler in ihren Hand- 
zeichnangen. 











W. Engelmann, 

Anselmo. Anselmo oder Anselmus: Bei 
den Nachforschungen dartiber, wer der Maler 
‘Anselmo, den man filr einen Flamiinder 1 
‘gowesen, traf ich zu meinom Erstaunen don N: 
men Gabriel Ansel mus im Buche derLukas- 
gilde von Briissel, wo er am 24. Jan. 1641 als 
Schiller ues Peter’ Van der Borcht eingetragen 
erscheint. Er war damals ctwas Uber 18 Jabre 
alt, da or, wie ich weiter gefunden, am 8. Sept. 






__Anselmo _——-_Anselmus de Campiliono. 


89 























der Rirche 8. Jakob am Caudenberg ge- 
taxft worden, Das Pfarrregister nennt ihn Sohn 
des Heinrich Anselmi und der Katharina Der- 
wonit. Da nun weitere Untersuchungen erge- 
bee, dass sich der Name Anselmus weder unter 
io Meisternamen von Brilssel, noch in dc 
Serberegistern findet, die ich bis zum J. 1725 
lichen habe, dass ferner kein ihnlicher 
Sane in den Registern der Ktinstlergilden von 
Autwerpen, Brilgge, Tournai ete. vorkommt, 60 
tin ich iberzeugt, dass Gabriel Anselmus oder 
Asselmo jener junge zu Neapel so frithzcitig 
retorbene Ktinstler ist. Diejenigen aber, dic 
‘a der italienischen Form Anselmo einen Vor- 
‘sen zu finden meinen, kann ich versichern, 
ass iho in den ebengenannten Registern zu 
‘mer Zeit, da unser Kiinstler lebte, Niemand 
igen hat 

Mu weiss von A. nichts weiter, als dass er in 
Yeapel Schiller des Luca Giordano gewesen und 
svar, wie wir annehmen tilssen, wm 1655—1660. 
Dic Biographen. des Luca Giordano berichten, 
ast A. dessen Manier mit vielem Gltick nach- 
alt, er zablreiche Werke soines Lehrers fil 
wnchiedene Private kopirt habe. Einige die~ 
sr Kopien, die Giordano mit cigoner Hand tiber- 
angen, haben sogar flr Werke des Meisters 
scilten, A. wurde in der Kraft seiner Jahro, 
user eben in_dieser Weise stark beseh 
vor und in seine Heimat zuriickzukehren o- 
daebte, durch den ‘Tod dahingerafft. Unter de- 
wa, welche Giordano’s Talent sebr schiitzten 
wal tho zablreiche Auftriige gaben, sind zwet 
‘ie in Neapel ansiissige Flamiinder zu nennen, 
Gaspar Romer und Ferdinand Van den Eynden; 
Se werden wabrscheinlich auch Anselmo be- 
































‘ctiftgt haben, 

+ Bellori, Le Vite do’ Pittori ete. moderni 
7.388." B. de Dominies, Vite de’ Pittori 
tte, Napoletant 1742. 1. 403. 444. 





Alex. Pinchart. 


Auelmus, Anselmus nennt sich der Ver- 
feriger der noch sichtbaren Reliefs an zwei 
Kuste-Kapitellon der Porta Romana zu M: 
lied. Dieses Doppelthor, von dem die ei 
‘ite vermauert und zum ‘Theil in einem spi- 
‘een Bau verstockt ist, die andere dagegen noch 
as Durcheang dient, gehiirt zu den Befestigun- 
s. welche die Mailiinder anlegten, als sie 1167 
‘uch finfjibriger Verbannung in ihre Stadt zu- 
Nckgekehrt waren, Das dusserst rohe Bildwerk 
> itt in die Mauer oines Hauses nahe bei 
Ssvgio, ia der zur Porta Romana ftthrenden 
Smasee,eingolassen — stellt auf dem einen Pfei- 
kr dar, wie die Mailiinder yon Rriegern aus 
Crmona, Bresoia und Bergamo unter Anfiihrung 
‘ins Minchs Jacobus zurtickgefihrt werden, und 
‘af dem anderen, wie der hl. Ambrosius die 
Araner and Juden aus Mailand vertreibt. Neben 
rersten Darstellung kommt ferner eine schwer 
 deatende Gruppe vor, welche die Bogna 
Bag der Verbannten und durch einen Mann, 
Atyer, Kenstler-Lexikon. 1. 


























igt | dem Bruchstlick 





der auf einem Lowen reitet und diesem in den 
Rachen greift, dio gebiindigte Wuth der Feindo 
anzudeuten scheint. Dieser Pfeilor enthiilt 
Aufschrift: Hoc opus Anselmus formavit Ded 
us ale. Dass der Bildhauer trotz seines Unge- 
schicks ein Didalus genannt wird, kommt 
bekanntlich in jener Zeit auch auf anderen In- 
sebriften vor. Zwoifelhaft ist der Sion des Wor- 
tes ale. Man hat es fllr einen Beinamen des 
Anselmus genommen, der dann ein Sohn cines 
Ala gewesen wire. Andere wollten darin eine 
Bezichung auf den Flug des Didalus finden. 
Jetzt nimmt man gew0hntich an, dass die In- 
schrift hier nur verwittert sei, und anstatt ale 
gelesen werden miisse : alter.” Von dem ver- 
mauerten dritton Kapitell gab Rosmini ‘s. die 
Literatur) die Zeichnung, aus der hervorgeht, 
dass hier die Rilckkehr der Blirger in dic Stadt 
dargestellt, und dass dieses Relief von einem 
anderen Meister, Namens Girardus, ausgeftihrt 
war. Es heisst ausdriicklich : Istud sculpsit opus 
Girardus pollice docto. Schnaase (Gesch. der 
bild. Ktinste. IV. 11. 561) irrt also, wenn er 
Girardus de Castianego den Baumeister des Tho- 
res nent. Noch ein anderes Relief befand sich 
frither an der Porta Romana und ist jetzt an 
dem Kanal neben der Brilcke eingemauert, Es 
stellt cine Figur in Harnisch und Mantel und mit 
ines Szepters in der Rechten 
dar, welche tiber cin Ungeheuer wegschreitet. 
Wahrscheinlich ist Friedrich Barbarossa ge- 
meint, wol aber nicht als Spottbild, wie Perkins 
glaubt, sondern als Darstellung eines siegreichen 
Firrsten. Ganz iihnliche Bilder in dorselben un- 
geschickton Stellung kommen auch anderwiirts 
vor, wo an Spottbilder nicht gedacht werden 
kann. Ucbrigens haben diese Skulpturen, gleich 
anderen zu Modena, Verona und Lucca, nur als 
Zeugnisse des villigen Mangels an klinstleri- 
schem Geschick und hichstens als fast kindische 
Acusserungen eines wieder erwachenden Kunst- 
sinnes Werth. 
Abbildungen bel: Séroux d’Agincourt, 
Histoire de VArt par les Monumens, 
Taf. 26, No, 24—27. — Cicognara, § 
dolla Scaltura, Taf. 7. — Rosmini, 8 
Milano. 1. 193 (die drei Kapitello). "— Giu- 
lini, Memorie di Milano. Nuova Bd. 11, 707— 
718 (daselbst auch die ausfihrlichsto Besehret- 
bang). 
Vergl. auch Perkins, Halian Sculptors. p. 104. 
Fr. W. Unger. 
Auselmus, Ansolmus do Campiliono, 
a. h. von Campione in der Didzes Como, schloss 
am 30, Nov. 1244 mit Albertus, dem Massarins 
oder Vorsteher des Dombaues zu Modena einen 
Vertrag, dureh den er sich und seine Erben fiir 
cewige Zeiten verpfiichtete, bei dem Bau des Do- 
mes gegen cinen Sold von 6 Imperialen tiglich 
in den Monaten Mai bis August, und um 5 in den 
librigen Monaten zu arbeiten.” Laut dorselbon 
Urkunde wurde nach dem Tode sowol des An- 
selmus, als des Massarius Albertus den Nach- 
12 






























90 


Anselmus de Campiliono 


Ansiaux. 




















kommen des Anselmus, niimlich dem Meister 
Henricus, Sohn des Ottacius, cines Sohnes jenes 
Anselmus, und seinen Brildern, den Meistern 
‘Albertus und Jacobus, abermals flir sie und ihre 
Sohne, Erben und Nachfolger, die bei dem Dom- 
bau Meister sein wiirden, wegen der veriinderten 
Verhiiltnisso der Lohn auf § und 6 Imperialen 
gesteigert. — Die plastischen Arbeiten dioser 
Klinstler, insbesondere an der Kapelle des bi 
Sakraments am Dome, und darunter die bedeu- 
tendste derselben, das Basrelief des letzten 
Abendmabls von der Hand des Anselmo, sind 
2iemlich roh und leblos, ateif in der Bildung der 
Formen und schwach im Ausdruck ; sie stehen 
unter den Werken des Zeitgenossen Benedetto 
Antolami und selbst unter denen der toskani- 
sehen Bildhauer vor Nicola Pisano, 

Uebrigens sehen wir hier, wie Ufter das Ge~ 
werbe der Steinmetzen, das damals die Bau- 
meister und Bildhauer Heferte, nicht nur linger 
als cin Jabrh. und durch mehrere Generationen 
sich in einer Familie vererben, sondern auch 
dieses Vererben als selbstverstindlich in den 
Bauvertriigen voraussetzen. Auch ist hier ein 
Beispiel, wie insbesondere Como und seine Um- 
gegend die Bauleute und Steinmetze fir Italien 
Uberhaupt lieferto. — Ueber Enrico da Cam- 
pione s. Enrico. 

8. Tirabosehi, Memorie storiche di Modena V. 
cod. dipl. No. 824.~ Campori, Artisti Estensi 
etc. pp. 116. 117. — Borghi, Duomo di Mo- 
dena. p. 79. — Perkins, Malian Sculptors. 
p. 106, 

. 














Fe. W. Unger, 

Ansgis. Ansgis oder Ausegisus, Abt zu 
Fontanellum oder St. Wandrille vou 623 bis 633, 
wird von Einigen ohne allen Grund fiir den Bau- 
meister des Milnsters xu Aachen ausgegeben, 
das Karl der Grosse schon in den Jahren 796 bis 
804 aufftihren liess. Die Chronik von Fonta- 
nellum (Pertz, Mon. Hist. Germ. 2, 
weiss nichts von einer solchen T! 
selben, und selbst aus dem Berichte Uber 
prachtvolle VergrUsscrung und Ausstattung sei- 
nes Klosters geht nicht hervor, dass Ansgis da- 
bei_porsinlich in kiinstlerischer Weiso sich bo- 
theiligt hiitte. Daher ist auch kaum anzunchmen, 
dass, wie Schnaase moint, Ansgis Leiter dor 
Kinstlerwerkstiitten im Palast zu Aachen, unter 
Oberleitung Einhard’s, gowesen sei. A. war Ex- 
actor operum regalium im Kinigl. Palaste zu 
Aachen zur Zeit des Abtes Einhard. Die Pflich- 
‘ten dieses Amtes, cas sonst nicht vorkommt, 














Jagson sich nicht genau crmitteln. Allein Exactor 
ist stets ein Erheber von Abgaben, und auch 
hier kann es nur ein Finanzbeamter sein. In 
der That rihmen die Gesta abbatum’ Fontan. 
(s. Literatur) ausdriicklich die Thiitigkeit des 
Ansgis in dkonomischen Angelegenheiten, da-| 
gegen wird nirgends erwilhnt, dass er in den 
Kilnsten erfahren gewesen sei, was der Chronist 
des Klosters, der von ihm und seinen Verdien-| 








sten sebr ausflihrlich redet, gewiss nicht mit 
Stillschweigen Ubergangen haben wiirde. 

#. Gesta Abbatum Fontancll, in: Portz, Mon. 
Germ. Hist. 11. 270—301, insbes. 293. — 
Mertens in: Forster's AUlgemeine Bauzeituns 
1810. p. 135. — Schnaase, Gesch. der bild. 
Kiinste, 2. Aueg. IIL. 539. 

Fr. W: Unger 


Ansiaux. Jean Joseph Eléonore Antoine 
Ansiaux, Historienmaler, geb. zu Ltittich 
1764, + 20. Okt. 1840 2u Paris, wo er weitaus 
die meisto Zeit seincs Lebens thitig war. Ent- 
sprosson aus ciner angesehenen Juristenfamilie, 
sollte cr demselben Berufe folgen und begann 
dazu seine Studien. Aber eine entschiedene 
Neigung trieb ihn in die Ktinstlerlaufbabn, und 
schon im Alter von 17 Jahren erbielt er v 
Prinzen von Lilttich, der cine Maler-Akademie 
gestiftet hatte, die goldene Medaille fur dea 
ersten Zeichnungspreis. Er begab sich sodann 
nach Antwerpen, blieb jedoch nicht lange da- 
selbst, sondern wandte sich zu sciner Ausbil- 
dung ‘nach Paris. Dort beherrschten damals 
David, J. B. Reguault und Frangois André Vin- 
cont die Kunst. Gemeinsam ist diesen das Stre- 
ben nach einer ernston Erneuerung der Malerei 
nach dom Vorbild der Antike; allein Vincent 
wollte doch auch das eigentlich Malerische bei- 
behalten und behandelte daher mit einer gewis- 
sen Vorliobe farbenreicho Szenen aus der fran- 
aisischen Geschichte und sonst Stoffe von an- 
muthiger Wirkung. Diese froiere Richtung sagte 
dem jungen Ansiaux besonders 2u und entsprack 
seincr Bogabung. Er trat daher in das A telie: 
‘Vincent's ein und erhielt hier die Ausbildung 
‘welche scine Laufbahn bestimmte. An eine: 
jakademischen Studienreise, die er beschlosser 
hatte, wurde er verhindert und suchte daftir at 
den unter Napoleon in Paris aufgebiiuften Mei 
sterwerken aller Liinder seine Studien 2u voll 
enden. 

Sein gofilliges Talent und cine gewisse Ge 
wandtheit der Behandlung, die ihm von Jugen 
anf eigen war, brachten ihn bald zu einem ge 
wissen Anseben. Auch er begann, wie die metste 
seiner Zeitgenosson, mit klassischen 
(Sappho und Leda, im Salon von 1801), pflegt 
abor zugleich das Bildniss, und hatte mit dem 
jenigen dos Generals Kleber (in der Schlacht be 
Heliopolis; auerst 1799, dann im Salon 180 
wieder ausgestellt), wie auch mit anderen Por 
trits, worunter das dos Generals Kellermann, i 
don niichsten Jahren einigen Erfolg. Auf einer 
nouen Folde zeigte or sich aber 1810 mit einer 
Bildo, das allgemeinen Beifall fund: Angelik 
und Medor, ihre Namenszligo in cine Baumrind 
einschneidend (lebensgrosse Figuren). Hier ver 
band sich die Anmuth jugondlicher halbverhiil) 
ter KUrperformen mit ‘einem gewissen romant 
schon Reiz, und das sagte dem Geschmack 
Jjener Zeit zu, die sich beeilte, aus der Klass 
schen Kilte der kaiserlichen Kunst zu der Re 

































































santk und ihren poetischen und lebenswiirmeren 
Gastalten therzugehen. Seitdem fand der Male 
inmer lautere Anerkennung und einen anhal~ 
texden Erfolg, ohne dass er indessen je fiir ein 
Takat ersten Ranges gegolten hitte. Den ver- 
‘ciedenen Striimungen, welche den Gang der 
nodernen franasischen Malereien bezeichnen, 
‘ite er immer bis zu einem gewissen Grado, 
indem er zugleich den neuen Anforderungen der 
leteoden Kreise und des Publikums sich anzu- 
puven suchte. Er war unter den Ersten, welche 
éerRestauration und ihrer kirchlichen Richtung 
iire Kunst zur Verftigung steliten. Schon 1512, 
alsteiligenbilder noch sehr zu den Seltenbeiten 
tren, stellte er eine Himmelfabrt Marit aus, 
der 1812'und 1814 eine Auferstehung und ine 
Fekehrung des hi. Paulus folgten (beide jetzt in 
det Kathedrale zu Lttttich). Daneben aber| 
‘eraun er interessante sittenbildliche Episoden 
1 der franzisischen Geschichte zu schildern 
1. B. den Kardinal Richelieu, wie er den 
Jule Poussin Ludwig XI. vorstollt, im Salon 
von S17, jetat im Museum von Bordeaux), 
‘rider nan damals besonders ger zurlickkehrte, 
vilrend er andererseits doch auch nicht ver- 
Sunte, von Zeit zu Zeit jugendlich schiine Ge- 
salten der antiken Mythe und der romantischen 
Ise mit einem zahimen Anflug pikanter Sinn- 
lickkeit darcustellen (Rinald und Armida, 1817, 
Auors Erziehung , Urtheil des Paris, Nymphe 
‘er Diana, im Salon von 1819). So verstand der 
Nintler in allen Gattungen gefillige Bilder zu 
Sunde zu bringen und sich doch auch den Bei- 
‘al dues ernsteren Publikums zu erhalten, wie 
do deen sogar das Institut empfabl und er in 
Tolge dessen fiir die Regicrung Dic Riickkehr 
dts verlorenen Sohnes (1819, jetzt im Stadt- 
house au Liittioh) zu malen hatte. 

Erwandte sich tibrigens in der Folgezeit mehr 
‘i wehr der religidsen Malerei 2u; eine Anzahl 
dieser Gemilde aus den spiiteren Jahren finden 
‘eh in Kirehen von Paris und in der Provinz. 
Duvou nennen wir noch: Predigt des hi. Paulus 
w Athen in St. Etienne du Mont zu Paris, 
Die Geisselung Christi in der Kathedrale zu 
Netz, Die Anbetung der Kinige in der Kathe- 
dale mu Mans, Auferstehung Christi in der 
Kuthedrale zu Arras, Aufrichtung des Kreuzes 
‘a der Rathedrale zu Angers (1827), Kreuzi- 
fu in der Kirche St. Germain on Layo 
188), Himmelfabrt Mari in der Kirche ‘zu 
Line Dep. Aino, 1835). Zwei Bilder von ihm 
xs dem Salon von 1822), Tl. Johannes, den 
erodes tadelnd und Die Aufiindung Mosis, sind in 
fea Museum zu Lille. Welcher Art indessen 
‘ech die Gegenstiinde seiner Bilder sein mochten, 
‘vbieb immer jener zahmen, mittleren und aka~ 
(enischen Darstellungsweise getreu, welch 
‘Uichuung und Komposition nach gewissen Re- 
flu durehzubilden suchte und im Kolorit mit. 
tiser angenchmen hellen und kithlen Firbung | 
chueallen malerischen Charakter) sich bogntigte. 
































s. Landon, Nouvelles des Arts. IV. 1 
Ders., Almanach des Beaux-Arts. 1803. 
Ders., Annales du Musée. Salons von 1510, 
1814, 1817, 1819, 1821, 1822. — Morgen 
diate, Stuttgart 1812. pp. 1096. 1128. —Ga~ 
det, Dictionnaire des Artistes do l' Ecole Fran- 
gaise. — Comte de Becdelidvre, Biographie 
Liégeoise. Liggo 1937. II. 555. —J. Meyer, 
Geschichto der modernon franzdsischen Malerei. 
pp. 162. 174. 

Notizen von A. Siret. 











‘Nach ihm gestochen 
1) Rinaldo und Armida, Gest. von J. M. Gudin, 
Fol. 
2) Le’ départ du messager d'amour, 
L. F. Mariage, 
3) Le retour du messager d'amour. 
Dems. Gegenstiick zum vorigen. 
4) W. Woodville, Arzt, otaniker. 1752— 1805. 
Kniost. Gost. von Perrot. Roy. Fol 
5) Angelika und Modor (1810), immelfabrt M 
ria (1812), Bekehrung des hil. Paulus (1814), 
Rinaldo und Armida, Kardinal Richeliew tnd 
Poussin (belde 1817), Der verlorene Sohn 
(1819), Hl. Johannes und Herodes (1822): im 
Umriss'abgebildet bei Landon, Annales du Mu 
sée, in den Salons der betr. Jabirginge. 
W. Engelmann. 
Anspach, J. Anspach, Maler und Stecher 
in Krayon-Manier, in Deutschland gob. Gegen 
Ende des 18. und den Anfang des 19. Jahrh. 
hielt er sich in den Niederlanden bald da, bald 
dort auf und malte viele Bildnisse in Pastell ; 
spitter kam er nach Paris. Seine Bildnisso fan- 
den in den Niederlanden Beifall und sollen recht 
‘thntich sein, 


Gest. von 


Gest. von 




















a) Von ihm gestochen nach @. Reverdin 


1) Antinous. 2) Apollon, 3) Al, Carrache. 4) I 
phael. Fol. 








1b) Nach ihm gestochen 
1) Ment, Hoogeveen, Philolog und Dichter. + 
79 Jabr alt. Brust. nach links mit Pert 
Oval. P. de M i 
2) Willem de Yos, Mennonitenprediger 2u Am- 
sterdam. +1828, alt 83 Jahre. Brustbild nach 
links mit Periieke. Oval. K. Vinkeles sculp. 4. 
s, Le Blanc, Manuel, — Kramm, De Le- 
vens ete, 








W. Schmidt. 
Anspirger. Jakob Anton Anspirger, 
‘Maler um 1740, 
Nach ihm gestochen 


Der Leichnam Jesu, belm Grabe von den Seinen 
. Unten eine Legende des hi. Peregrinus. 
Anno Christi 1740. Fol, 











Wessely. 

Ansuino, Ansuino oder Ansovino von 

For, einer der Schiller und Gehiilfen des 

Squarcione von Padua, welche in dem Zeitraum 

von 14431460 die Kapelle 8. Cristoforo in der 

Kirehe 8. Agostino dogli Eremitani daselbst mit 
12° 


92 Ans 

















Fresken aus der Legende der hh. Jakob und 
Christoph schmlickten. Deren Hauptantheil ge- 
hort bekanntlich dem Mantegna an. Mit dem 
Namen des Ansuino — opvs ansvint — ist die 
Darstellung des hl. Christoph bezeichnet, der in 
palastartiger Umgebung aufrecht stehend , den 
Palmbaum in der Hand, von den heidnischen 
Kriegsknechten (die 2u seiner Verfolgung aus- 
geschickt waren) verebrt wird. Zeichnung und 
Malerei haben die Zige der Paduaner Schule, 
bei diesem Meister fllssiger und lebendiger als 
bei den Gehillfen Bono und Zoppo, jedoch 
schwiicher als bei Mantegna; schr geschickt ist| 
schon die perspektivische Behandlung der Ar- 
chitektur. Der Einfluss Donatello's ist auch bei 
ihm bemerklich, wie er tberhaupt ein energi~ 
aches Streben nach plastischer Durchbildung der 
Form verriith. Jene Insebrift ist nicht ganz un- 
verdiichtig; doch bezeugt schon der Anonymus 
des Morelli dass eine der Fresken in der be- 
nannten Kapolle von Ansuino da Forll ist. — 
Wir haben nur noch diese einzige Spur von der 
‘Thiitigkoit des Meisters ; das Bildniss eines Man- 
nes im Profil, das ihm im Museum Correr zu 
‘Venodig zugeschrieben wird, ist sicher nicht von 
ihm, sondern verrith die Hand eines Ferraresen, 
nach Crowe und Cavaleaselle wol diejenige d 
Baldassare Estense. 

8. Notizia delle opero di diseguo etc. p. 23. — 

Crowe and Cavalcaselle, History of Pai 
ting in North Italy. 1. 312844. 374. 52 














Antaeos, Antacos, Bildhauer um das J. 160 

v. Chr. (Ol. 156). Plinius, xxiv. 52. 
B. 

Antehius. Antchius von Kiln, nach Fran- 
chetti (Duomo di Milano. p. 141) 1399 beim Dom- 
bau zu Mailand beschiiftigt, ist wol kein ande- 
ror, als der Ancetus de Colonie, welchen 
Nava (Memorie © Documenti etc. p. 3) in der 
gleichen Eigenschaft anfuhrt. 





Anteaume. Anteaume, Porzellanmaler, 
welcher unter den zwischen 1753 bis 1800 an der 
kk. Fabrik zu Sevres beschifftigten Ktinstlern auf- 
gofithrt wird. Sein Fach war die Darstellung 
von Thieren und Landschaften, sein Zeichen ein. 
Hiinschen mit einigen Zaunpfiihlen. 

s. W. Chaffors, Marks and Monogra 

p. 454 








3. Aut. 





A. Mig. 

Antegnatl, Matteo Antegnati, Bildhauer 
von Brescia, um dic Mitte des 16. Jahrh. Wie 
urkundlich nachgewiesen worden, war er mit an- 
deren Bildhauern, niimlich den beiden Fostinelli 
und Bissone (Beiname des Martino della Pesa), 
an der plastischen Ornamentation der Fassade 
von 8, Maria doi Miracoli zu Brescia beschiiftigt. 
Lokalschriftsteller von Brescia hielten diese M: 
morrelicfs fiir cine Arboit des Prospero Bres- 
ciano und des Raffaello da Brescia; allein der| 
Erstere war zu ciner solehen nicht fihig und 





























Rom (s. den Art. Antichi), und vom Zweiten f- 
det sich in don Urkundon des stidtischen Archirs 
auch nicht dio geringste Erwidhnung, Jene Re- 


liefs, insbesondere die Ornamentation der Pils- 
ster, unterhUhit gemeisselter Arabesken woo 
hchst anmuthiger Zeichnung und der feinsten 
Modellirung und Ausfulhrung, gebiiren zu den 
Schinsten, was der Art dic Hochrenaissasce 
hervorgebracht hat. Es ist merkwiirdig, dass 
vier Kiinstler, welche ein solches Werk ru ent- 
werfen und zu vollenden im Stande waren, dic 
also, wenn auch auf ibre Vaterstadt bescbrikt 
au den tiichtigsten Meistern ihrer Zeit gebdrtes 
sich in keinem Handbuche und in keiner Kuss 
geschichte genannt finden ; auch iltere Gesehicht- 
[schreibor von Brescia erwithnen ihrer nicht, wd 
erat Broguoli scheint in den zwanziger Jahres 
ihro Namen als die Urheber jevet 
it gefunden zu haben. Damit babes 
wir dio Gewissheit, dass die plastische Ornames- 
tation an den Bauten der Hochrenaissane 
welche Brescia auszeichnen, von einheimisehes 
Ktinstlern herrithrt, die wir in dieser Gattuxg 
ebenso hoch stellen mtissen, wie dic Lombarii 
‘und Sansovino zu Venedig. 

Brognoli berichtot noch, dass die genanste: 
Meister auch fllr die Fassade des Palazzo Mui 
cipale (Communale) thiitig gewesen. Hier zeig:» 
die Arabesken auf den Pilastern einen masi- 
geren derberen Charakter, stehen aber doch ni 
Jjener Dekoration an S. Matia dei Miracoli 
naher Verwandtschaft, dass wir jener Nacht 
des Brognoli Glauben schenken kénnen. Aller 
‘dings wurde jener Palast schon 1508 begoan:2 
doch zog sich seine Ausfthrung und Vollendase 
durch lange Jahre hin (auch Jacopo Sansorioe 
und Palladio atbeiteten noch daran),, und jes? 
Pilastorrelicfs mijgon erst etwa um 1530—1H! 
fertig geworden sein. 

s. Chizzola, Lo Pitturo © Sculture ai Brest. 

p. 61, — Brognoli, Nuova Guida di Brees 
Brescia 1826. p. 141, 

















Antolam!. Magistri Antelami heisses iz 
den Statuten von Genua (Statut. civil. reips! 
Gonuons. Genua 1597. p. 159) Steinmetz, 
fabri murarii, und sie kommen dort nach Fei 
Oderici schon in einor Urkunde von 1181 ual 
einem Urtheilsspruch von 1355 vor. Vermuthlic 
haben sic don Namen von dem Thale Antelan®. 
dessen Zimmerloute, earpentarii, in Folge ei 
Schenkung des Kiinigs Liutprand, dic 989 
Otto HIT. und 1033 von Konrad I. bestitigt war's 
dem Kloster 8. Petri in coclo aureo zu Tesit 
‘dienstpflichtig waren. Eine Kolonie von dortiz™ 
Bauhandwerkern mag sich in Genua angesieds 
und eine Steinmetzenzunft gebildet habeo, ihs- 
lich wie anderwiirts dic magistri Comacini ol 
die longobardisehen Stetnmetzen, welche i* 
iena 1473 einen Vergleich mit den sieuesisches 
Meistern Uber ihre Rechte sehlossen (Milane, 




















= Antelami 


Anthemios. 93 








Doe. Sen. 1. 129}, oder auch dio flandrischon 
Tacbmacher in den deutschen Stidten. Auch 
clazelne Steinmetzen aus Antelamo migen hier 
tad dort sich niedergelassen haben, ibnlich wie 
dic sabeichen Werkmeister aus Campiglione, 
nd anf diese Weise konnte Antelamus zum 
Finiliesnamen werden, So mag es sich mit dem 
Benedietus Antelami in Parma (s. Bene- 
‘ietus) verhalten, da die Genitivform aller- 
ings nieht auf seinen Geburtsort, sondern nut 
‘af den Namen selnes Vaters bezogen werden 
00 

sMuratori, Antig. Rer. Ital. 1. 597. V. 350. 








= Lopez, Il battisterio di Parma. p. 125. 
— Fed. Oderici, I Battistero di Parma 
eseritto da M. Lopez. Disp. I. p. 7. — 


Sehnaase, Gesch. der bild, Kunste, VIL. 201. 
Fe. W. Unger. 
Antllotte, Braccioforte Antellotto, 
Ghldschmied von Piacenza in der zweiten Hilite 
és 4. und noch am Beginn des 15. Jabrh., der 
regen der Feinheit seiner kiinstlecisch ausge- 
fiiren Arbeiten sehr golobt wurde. Er scheint 
‘ilch fir den Erzbischof von Mailand thitig 
feresen au sein, der ihn voll von Geist, Ei 
‘iht, Verstand “und Wissenschaft erklirt in 
Allen, was sich ktinstlerisch aus Gold und Sil- 
le, aus Erz, Marmor und Edelsteinen machen 
lise. In einer alten Chronik vou Monza (Mura- 
‘si, Rerum Ttalicarum Scriptores XII.) wird 
Uerichtet, dass A. auserschen wurde, um viele 
Gtithe, Reliquien, Gold- und Silbergefiisse ete. 
‘emtellen, und dass er sio dabei in eine sehi- 
sr Form brachte, Wabrscheinlich stand der 
\ser schon im Usbergango zur Renaissance 
‘4 fand solchen Beifall durch die Anmuth 
euzer Formen und Ornamente. Nachweisbare 
Werke von thm seheinen nicht erhalten zu sei 
‘ Cicognara, Storia della seultura, M187, 
Aatem, H. van Antem, kommt als holliindi- 
‘cher Seemaler Ufters vor; jedoch liegt hierbei 
ite Verwechslung mit deui holliindischen See- 
H. van Anthonissen (s, diesen) vor, 
Dagegen ist (nach Mittheil, von W. Bode) in der 
(hlerie von Prag ein Seesturm mit scheiternden 
Salen an einer Felsonkliste a. v. ANTEM be- 
‘echnet; die Behandlung sei von grosser Breite 
‘sem braunen Tone, aber etwas roh, doch der 
Aran Antem jedenfalls dem Anthonissen iiber- 
‘eo. Uebrigens ist jene Lesart der Insebritt 
«{dew Prager Bilde nicht ganz sicher. 
W. Schmidt, 




















Antenor, s. Kritios, 
Antguers, franzisischer Stecher, s. Autguers. 


Anthemis, Matheus de Anthelmis, 
Adler, geb. in Venedig, lebto im J. 1402 in 

und arbeitete daselbst fiir die Kirchen 
Ragusa 


Anthemios, 


Kukuljevié, 
Anthemios aus Tralles in 





"| dariiber habe ich jedoch an anderem Orte (8. Li 





Lydien wurde vom Kaiser Justinian I. auser- 
sehen, in Gemeinschaft mit Isidoros von Milet 
dio in dem sogenannten Nika-Aufruhr 532 n. 
Chr. Geb. abgebrannte Kirche der hl. Sophia 
(a. i, dor gittlichen Weisheit) in Konstanti- 
nopel in grisseren Verhiiltnissen wieder aufzu- 
bauen. Er hatte sich mit seinem Bruder Metro- 
doros, einem treffiichen Grammatiker, in der 
Hauptstadt niedergelassen, und letzterer unter- 
richtete hier vornehme junge Leute. Ein dritter 
Bruder, Olympios, war ein geschickter Jurist, 
und zwei andere, Dioscoros und Alexander, 
Iebten als angosehene Aerste in ‘Tralles und 
Rom. Anthemios erwarb sich durch zablreiche 
Erfindungen den Ruf des ersten Mechanikers 
seiner Zeit, und man erziihite als einen Beweis 
seiner Geschicklichkeit, dass er einen Histigen 
Nachbar durch Nachahmung von Erdbeben und 
Gowittern vertrieben habe. Von seiner Schrift 
liber Paradoxien der Mechanik ist ein Fragment 
erhalten, das vier Probleme aus der Lebre von 
Hohlspiegeln behandelt (s. unten). Die vatika- 
nische Bibliothek soll noch ein ungedrucktes 
Manuskript von ihm besitzen. 

Die Sophienkirche war urspriinglich von Kon- 
stantin dem Grossen als vornehmste Kirche det 
von ihm gegriindoten neuen Hauptstadt gebaut. 
Sie bildete mit dem kaiserlichen Palaste und 
dem Senatsgebiiude die Umgebung des Auguste- 
ums, eines der schinsten Plitze der Stadt, und 
war’ mit dem Haupteingange des Palastes, der 
sogenannten ehernen Halle, Chalke, durch eine 
Siiulenhalle in Verbindung. Die gegenseitige 
Lago dieser Baulichkeiten hat zuerst Jules 
Labarte durch, Benutzung des Ceremonialbuchs 
des Constantin Porphyrogenitus zu ermitteln 
gesucht. Eine wesentlich abweichende Ansicht 























teratur) dargelegt. Diese Gebiiude wurden 
derholt durch Fenersbriinste betroffen, und in 
dem Nika-Aufruhr von 532, wo der Kaiser in 
einem Theile seines weitliufigen Palastes gleich- 
sam belagert war, brannte die ganze Umgebung 
des Augusteums’nieder. Nach der Besiegung 
des Volks beschloss der Kaiser, diese Gebiiude 
in einem grossartigen MaBstabe und mit ver 
schwenderischer Pracht wieder herzustellen, und 
er liess mehrere Grundstiicke ankaufen, wm ins- 
besondere die Sophienkirehe vergrissern zu 
kinnen, Dieselbe war friiher nach Art dei 
rmischen Kirchen im sogenannten Basi 
Stil mit hilzerner Bedachung aufgeflihrt. Aber 
die Holzdiicher der Kirchen und Paliste, sowie 
der zahireichen Siwlenkolonnaden, von denen 
Konstantinopel_nach dem Vorbild syrischer 
Stiidte nicht weniger als 52 enthielt, hatten 
besonders dic grosse und schnelle Ausbreitung 
des Feuers begiinstigt. Diese Gefahr sollte fiir 
die Folge durch Anwendung von steinernen 
Gewilben bescitigt werden, und so ethielt 
Anthemius die Aufgabe, einen ungew0hnlich 
grossen Raum mit einem solchen 2u tiberdecken. 

















94 


Anthemios 











Er Wate dieselbe, indem er ber dem mittleren 
‘Theil des Hauptschiffos eine sphitrische Kuppel 
auffiihrte, der er, um deunoch ein lingliches 
Schiff 2u erhalten, vorn und hinten je eine nie- 
Arigere Halbkuppel vorlegte. Die beiden Seiten- 
schiffe wurden von starken Strebemauern durch- 
setzt und dic dadurch gebildeten Abtheilungen 
mit kleineren Kuppeln bedeckt. Die Kuppel- 
gewilbe ruhten auf michtigen durch weite 
Bogen verbundenen Pfeilern, welehequadratische 
Riiume einschlossen. 

So kam ein Bau zu Stande, der nicht allein an 
sich durch Grisse, Schdnheit und Originalitit 
ausgezeichnet ist und stets neben den hervorra~ 
gendsten Werkon dor Bankunst genannt werden 
amuse, sondern ausserdem flr die geschichtliche 
Entwicklung diesor Kunst dio grissto Bedeutung 
erlangt hut. Denn die Sophienkirche ist zuniichst 
das Vorbild fiir den Kirchenbau der Neu-Grie- 
chen und ihrer Glaubensgenossen geworden, 
‘obwol die spiteren Bauton derselben in sehr 
viel Kleineren Dimensionen ausgefithrt wurden 
und im Einzelnen manche Abweichungen erlit- 
ten. Dann hat aber auch der dureh den Bau des 
Anthemios begriindete neugriechische oder by - 
zantinische Baustil seinen mittelbaren Ein 
fuss weitor erstreckt. Die Eigenthtimlichkeiten 
der muhammedanischen Bauten sind grissten- 
theils aus ihm hervorgegangen, und im christ- 
lichen Abendlande ist der Gewibeban unteugbat 
dureh byzantinische Vorbilder angoregt und sind 
einzelne byzantinische Bauformen, wie nament- 
lich das Wiirfelkapitell, von solchen entlehnt 
worden, Noch in der Bllitezeit der Renaissance 
haben mohrfach abendliindische Kirchenbauten 
eine direkte Anwendung von der byzantinischen 
Kuppelkonstruktion gemacht. Indessen feblt es 
allerdings au direkten Nachrichten, durch welche 
eine bewusste Benutzung byzantinischer Vor- 
bilder durch abendliindische Baumeister beglau- 
bigt werden kiinnte. 

‘Neu war bei dem Bau der Sopbienkirche die 
Konstruktion des Verbindungsgliedes, welches 
den Uebergang von den Ecken des Quadrats 2u 
der kreisférmigen Basis der Kuppel vermittelte, 
der Ziwviekel oder der vou den Franzosen soge- 
nannte Pendentif, cine von den Eckpfeilern 
als Konsole‘nach ‘innen vorgeschobene Mauer- 
masso von der Gestalt einer durch ein sphiirisches 
Dreieck begrenzten Kugelfiiche. Allerdings war 
sie schon in den Bauten der rémischen Kaiserzeit 
vorbereitet. Doch waren die gewaltigen Kuppel- 
bauten der ersten christlichen Jabrh. in der 
Regel tiber einer kreisftrmigen Basis auegefilhrt, 
wie beim Pantheon in Rom, und héchstons hatte 
man gewagt, von einem achteckigen Unterbau 
mit schwachen Pendentifs zum  kreisrunden 
Kranzgesims der Kuppelbasis ttberzugehen, wie 
bei der chemaligen Torre de’ schiavi und einem 
Saal der Thermen des Caracalla in Rom. Wei- 
ter war bei kleinern Verhiiltnissen der Erbauer: 
der Grabkirche der Galla Placidia in Ravenna 














im 5. Jabrh. gogangen, jedoch obme Anwendung 
des Pendentifs, indem er die Kugelfliche der 
Kuppel von den Wiinden des Unterbaues durch- 
setzen lies, Eine neue Art der Verbinduog 
eines Kuppelbaues mit quadratem Grundris: 
haben wir in den Truimmern der Kathedrale vor 
Bostra, jotzt Bosrah im Hauran, die laut Inschrif 
505 gebaut ist, kennen gel ist i 

licher Rundbau wit vier Nischen in den Ecke 
der quadratischen Einfassung. Er kann jedo: 
nur eine hilzerne Kuppel getragen haben. Okto 
gone Kirchen mit Kuppelgewélben kamen i 
Asien vor, scitdem Konstantin der Grosse in de 
grossen Kirche von Antiochia, dem Dominicu: 
Jaureum, cin viel gepriesenes Vorbild aufgestel 
hatte. Diese Oktogone hatten in der Regel cine 
ebenfalls achteckigen Umgang. Justinian abe 
verband wahrscheinlich schon vor dem Bau de: 
Sophienkirche in der Kirche S, Sergius ux 
Bacchus, jetzt als Moschee unter dem Name: 
Kutschuk Aja Sofia, der kleinon Sophienkirehe 
dekannt, den Oktogonbau mit einem quadrates 
Umbau, aus dessen Mitte die Kuppel hervorrast 
Dio unmittelbarste Vorbereitung xu der Kor 
struktion des Anthemios boten jedoch wal 
scheinlich die sassnnidischen Palastbauten dt 
da wir in den Ruinen von Firuz-Abad und Sar 
Distan eine verwandte Konstruktion von Kuppels 
‘ber quadraten Riumen vorfinden, die 60 eigen 
thitmlich gektinstelt ist, dass man sie nur al 
erste Versuche zur LUsung der Aufgabe betract- 
ten kann. Der Name des Distrikts Firuz-Absd 
in dom sie liegen, scheint die Vermuthung 2° 
rechtfertigen, dass diese Paliiste der Zeit ule 
Konigs Firuz odor Phoroses, 457—488,angehirea 
In dem Bau des Anthemios ist aber zuerst di 
Konstruktion des Pendentifs vollstiindig ausse 
bildet, so dass sie fllr alle Zeiten maGgeberé 
blieb,’ wenn es darauf ankam, den wirklich 
Kuphelbau bet quadraten Bananlagen anzu- 
wenden. 

In Verbindung mit dieser Konstruktion ste 
nun eine villig neue Gestaltung aller Detail: 
formen. Die Gewblbe ruben anf hiichst es- 
fachen nach unten abgeschiriigten Gesimees 
Siiulen kinnen nur dekorativ verwandt werde2 
Je zwei tiber eliiander gestellte Sintenarkaicr 
fllllen die weiten seitlichen Bogen zwischen det 
Pfeilern des Mittelschiffes aus. Die Siules 
stimme sind antiken Tempetn entnommen, 13° 
mentlich die kolossalen Stiulen von grin 
thessalischen Marmor dem Dianentempel 7 
Ephesus. Die Kapitile aber entfermen sit 
giinzlich von der antiken Form. Sie sind kort- 
formig und mit cinem sehr fachen Ornanest 
{iberzogen, das nur*eine Reminiscenz an sit 
antiken Kapitilformen genannt werden kan: 
Im Uebrigen besteht dic Dekoration des Inne 
nichtaus Skulpturen, sondern lediglich in reichew 
Farbenschmuck. Die Wiinde waren bis an dss 
Gesims wit Marmor, Porphyr und anderen kos 
aren Steinarten in reichen und geschmackvolls 

















Anthemios. 


95 











Mester belegt, dio oberen Theile aber mit 
Glssmossik therzogen, das theils figiirliches 
Bildverk, theils reiche Blumengewinde, Sterne 
tad ihnliche Verzicrangen in den prachtvollsten 
Fasten darstellte. 

la der Gesammtform unterschied rich der 
fan von den bis dahin auch im Orient ttblichen 
Siehenanlagen hanptsiichlich durch dieKtirzedes 
Sctifes, die Abschliessung des Altarraumes mit~ 
‘est einer hohen reich geschmiickten Schranke, 
‘ach die Galerien fiber den Seitenschiffen, 
whe sich durch die oberei Siulenarkaden 
seqea das Mittelschiff Gffneten, und durch die 
lune Vorhalle, den sogen. Narthex, besonders 
ster durch eine reiche Gruppirung, welche sich 
ss der Verbindang mehrerer Gewélbe ergab. 

Aach diese Neigung au mannigfaltiger Grup- 
sing findet man an sassanidischen Bauresten, 
sucentlich an der Ruine des sogen. Palastes des 
Nera zu Madain, dem alten Ktesiphon. Eben 
‘sind ru Ispahan Kapitelle mit sassanidischem 
biuiwerk erhalten, wolche die einfachste Grund- 
fora der byzantinischen Sinlenkapitelle darstel- 
‘s. Diese Erscheinungen in Verbindung mit 
ea erwihnten sassanidischen Kuppelaniagen 

ien auf ein asiatisches Element hin, das i 
ea Bau der Kleinasiaten Anthemios und Ini 
‘oroszum Ausdruck kam, und dessen Eindringen 
arf europiisehem Boden ohne Zwveifel in Verbin- 
dmg stand mit der Ausbreitung der religidsen 
‘ol philosophischen Anschanungen, welche in 
enen sildasiatischen Religionssystemen be- 
Fiudet, durch Vermittlung budhistischer Mis 
“oaite, kabbalistisch - gnostischer Systeme und 
seundrinischer Philosophie diesseits des Helle- 
‘yontes Eingang fanden, und dem antiken Wesen 
ea Todesstoss versetzten (s. daritber meine 
Avsfihrung in der unten angofiibrten Quelle) 

Der Bau der Sophienkirche war in den gross- 
arigeten Verhiiltnissen ausgeflihrt. Sie ist ab- 
chen von der aus der Ostseite heraustretenden 
Cbornisehe 2417 lang und 224’ breit. Die Kuppel 
latan der Basis 104’ Durchmesser und erhebt 
‘thin der Mitte 46%)" tther dem Fusskranze, auf} 
dea sie rubt und 179" ther dem Fussboden der 
Kirke. Anthemios’ vollendcte sein Werk in 
schs Jahren. Der Kaiser beschaffte die Mittel 
am durch die ausserordentlichsten MaGregeln, 
‘ear, wie Zonaras ihm Schuld gibt, dureh Ein- 
Sehung der Besoldungen der ffentlichen Lehrer, 
‘odarch er das Einreissen der Barbarel beftrdert 
‘aben soll. Er ttherwachte den Bau persdnlich 
tal rihmte sich Uffentlich bei der fefertichen 
Finweihung am 26. Dez. 537, den Salomo Uber- 
tfea zu haben. Auch die Zeitgenossen waren 
‘hs Lobes voll. Prokop (de aodific. I, 2} widmete 
‘et Sophienkirehe eine ausfihrliche Beschrei 
tung und Paulus Silentiarius (d. i. der Geheim- 
‘citelber) besang dieselbe in einem aus 
finlichen griechischen Gedichte ‘herausgeze- 
‘en in den Seriptt. Hist. Byzant. und mit deut- 
‘eter Uebersetzung und Anmerk. von W. Kortlim 


























in Salzenberg’s altehristl. Alterth. von Kon- 
stantinopel) 

Die Kirche hat mehrfach Beschiidigungen, 
Restaurationen und Veriindermgen erfahron. 
Schon Justinian’s Baumeister fanden die Ge- 
wolb-Anlagennicht unbedenklich. Sie getrauten 
sich nicht den dstlichen Bogen zu vollenden, da 
die Pfeiler beim Beginn der Wolbung zu weichen 
schienen. Aber der Kaiser befahil, mit dem Bau 
fortzufahren uni 
sah darin eine 
ser doch keine Fachkeuntniss besass. Beim Bau 
des nirdlichen und siidlichen Tragbogens be- 
gannen die Siivlen zu splittern, und man musste 
einen Theil der Last wieder abwerfen, um den 
Schaden zu repatiren und zu erwarten, dass sich 
der Bau mehr setze. Nach Vollendung der Kirche 
stiirate der dstliche ‘Theil der Kuppel 557 bei 
einem Eribeben ein und zertrilmmerte den Altar 
und den Ambo. Die Herstellung leitete ein 
Eleichnamiger Neffe des Isidoros. Spiiter sind 
wiederholt Restaurationen, Verstiirkung der 
Widerlager und Stiiteung der Mauern durch 
Strebepfeiler niithig geworden. Ein Glocken- 
thurm an der Westfassade kam vermuthlich hin- 
zu, als der Doge Ursus Patricianns von Venedig 
865 dem Kaiser ein Geschenk von neun Glocken 
machte. Die Tiirken verwandelten die Kirche 
in cine Moscheo, beranbten sic ihrer Geriithe 
und zum Theil ihres Mosaikschmuckes, und ver- 
inderten den Bau an den iiusseren Theilen, in~ 
dew sie namentlich vier schlanke Minarets auf 
den Ecken hinzuftigten. Die villige Ucbertiin- 
ching des Innern ist jedoch erst in den letzten 
200 Jahren vorgenommen, denn man sieht diese 
Dekoration noch auf den Zeichnungen, die Grélot 
mithsam aus der Erinnerung au Stande brachte, 
indem er die Moschee wiederholt in tlirkischer 
Verkleidung besuehte (s. Literatur). Unter Sul- 
tan Abdul Medschid war eine griindliche Re- 
stauration der Moscheo nothwendig geworden, 
und der Italiencr G. Fossati, der damit 1847 
beauftragt wurde, suchte so viel thunlich die 
urspriingliche Gestalt des Baues herzustetlen. 
Auch den Mosaikschmuck legte er wieder frei, 
und nur die figtrlichen Mosaikbilder der oberen 
‘Theile mussten wieder leicht ilbertincht werden. 
Bei dieser Gelegenheit wurde W. Salzenberg 
vom Knig Friedrich Wilhelm TV. von Preussen 
nach Konstantinopel gesehickt, um die dortigen 
christlichen Alterthiimer 2u studiren, und dieser 
hat zuerst eine genaue Beschreibung der So- 
phicnkirehe mit gentigenden Abbildungen ge- 
geben. 


Horausgegebone Schrift des Anthemios 
Fragment d'un ouvrage gree d’Anthémius sur les 
paradoxes de mécanique. Revue et corrigé sur 
quatre manuscrits, avec une tradition et des 
tes. Par Dupuy. 8.1, 1777. 4. 
New herausgegeben von Aut. 
Leiprig 1839, 
s. Grélot, Relation 










































‘Westermann, 











Voyage de Constan 





96 Anthemios 


Anthonissen. 











Paris 1680, —Jules Labarte, Le Palais 





Paris 1861. 
Gruber, 
Ate Sect. 





set 
168. Vergleiche dagegen wieder F. W. 
erin: Gottinger gelebrte Anzeigen 1869. 
p. 405M, —J.R. Rahn, Ueber den Ursprong 
fund dio Entwicklung des christichen Central- 
und Kuppelbaues. Leipzig 1866. 
+. Die besten Abbildungen der 
Fossati, 








iMienkirche in 








Medjid, 
Bandenkmale von C: 





tantinopel, Berlin 1854. 
Fr. W. Unger. 
Anthing. F. Anthing, Adjutant des Feld- 
marsehalls Fiirsten Suwarow, + in St. Peters- 
burg 1505, Silhouettenzeichner, gab einen Band 
von Schattenbildern merkwiirdiger Personen 
heraus. 


‘Nach seiner Zeichnung. 


1) Kaiser Joseph UL in einem Sele. Nach dem 
Leben ger. Gest. von Balnis. qu. Fol. 
2) Kaiser i TT. son Russland, wit threr 
spazioren gehend. ‘Nach der 
. Berger 1789. q 








s. Files, Neue Zi 
W, Schmidt. 
Anthoine, Jean Authoine, Maler, einer 
der Kiinstler, denen Franz I., Kinig von Frank- 
reich, den Bau und die Auszicrung des Schlosses 
yon Fontainebleau tibertrug. Viermal erscheint 
in Name in den von Léon de Laborde verdffent- 
ichten Urkunden. Zuerst mit dem Datum 1532 
—1533, wo er als Maler des Monseigneur de Lagey 
(iber dessen Person alle Nachforschungen ver- 
geblich waren) bezeichnet ist. Dann war er 
Zeit mit den Ktinstlern von Boulogne und Amiens 
bei den Verzierungen der Abtei Notre-Dame von 
Boulogne, wo die Zusammenkunft des franzisi- 
schen Kiinigs mit Kinig Heinrich VII. von 
England stattfinden sollte, beschiftigt. Etwas: 
spliter findet man A. in Fontainebleau, wo er 
vom September 1535 bis Miirz 1535 arbeitete, 
j¢ monatliche Zahlung von 20 Francs, die 
auch Nic. Bellini und Frane. Pellegrini erhielten. 
Er kommt auch vor als Jean de Majoricy 
genannt Jean Anthoine. 
+. L. de Laborde, La Renaissance des Arts & Ia 
cour de France. 1.289, 383. 385. 393. 
Alex. Pinchart 
Anthoine. Lambert Anthoine, Glaswa- 
ler, der sich am Bourges zu Ende des 15. Jahr! 
aufhielt, Sein Name erscheint in vielen Reel 
nungen der Stadt und ist bald Anthoine, bald 
Anthoenne geschrieben. Nach den Modellen, die 
Jacques de Monlusson verfertigt hatte, lieferte 
A. in den Jahren 1500—1505 verschiedene Gl: 
gemilde mit Wappen und Devisen der Maires 













































und Schiffen flir den grossen Saal und andere 


Gemicher des Stadthauses. Die letzte Lieferung 
bestand aus einer Platte mit dem Wappen des 
Gilles Pain, frilheren Maires, auf welcher das 
‘Wunder des hl Anton von Padua gemalt war. 

s, Baron de Girardot, les Artistes de Bourges 
depuis le moyen-ige fusqu’d Ia révolution. Paris 
1861. pp. 39. 40. — Archives de T'Art francais 
2. Serle. 1. 247. 248. 








Alex. Pinchot. 
Anthoine, Louis d'Anthoine, franzihi- 
scher Maler, geb. 2 Beaueaire (Gard) den 3. Apr. 





1814, + 1852. Er war Schiller von E. Delacroix 
und malte zumeist Bildnisse, doch auch einige 
Genrebilder in der koloristischen Weise seines 
Meisters. Davon ist die Beichte des Giaour in 
Museum 2u Nantes. 
4s, Bellier, Dictionnaire, woselbst das Verzeih- 
is seiner 1940—1851 ausgestellten Werke. 





Anthont, Anthoni, Bildhauer in Heidelberg 
arbeitete ain Otto-Heinrichs-Bau auf dem dort 
gen Schlosse. Alexander Colins verpfiichtets 
sich in dem Vertrage von 1558 unter Anderen, 
das vou ihm angefangone Thiirgestell zu voll- 
enden, 

#, Archiv flr die Geschichte der Stadt Heidelbers. 

hherausg, von H, Wirth. Heidelb, 1868. 1. 18, 
t 

Anthonissen. H. (angeblich Hendrik) van 
Anthonissen, holliindischer Seemaler gegex 
die Mitte des 17. Jahrh., durch dessen missver 
standene Bezeichnung man einen Hendrik va» 
Antem erfunden hatte. Hr. Th. V. Lerius in 
‘Antwerpen besitat ein Dokument, das itber seinen 
Namen und seine hollindische Abkunft Aufkli- 
runggibt, A. maltein der Manier desJ. van Goyen 
und des Jan Parcellis, ist jedoch ein untergeord- 
neter Kiinstler. Im’ Kaialog einer anonymen 
Auktion 2u Amsterdam vom 2, Septbr. 1 
kam cin aiemlich grosses Bild von ihm vor, auf 
Loinwand, ein Fluss mit verschiedenen Fahrzeu- 
‘gen, bez. i. ¥. ANTHONISSEN. In den Galeries 
yon Antwerpen, Berlin, Orleans, St 
Petersburg und’ Schwerin befinden sich 
Werke von ihm. Das Antwerpener Bild, Eine 
Rhede mit Schiffen, ist das bedoutendste. Es 
ist wie das obige bezeichnet und auf Leio- 
wand. Die zu Berlin, Orleans, St. Petersbure 
und Schwerin dagegen sind ‘auf Holz. Das 
Schweriner ist links auf einem Pfahl bez. : 1. ¥ 
AxToN.; das dor Ermitage . v. ant. 161 
eine leichthewegte yon mehreren Sehiffen belebte 
Seo. Waagen (s. Literatur) urtheilt dariiber: die 
Wellen sind gut verstanden, doch die Firbung 
besonders in den Schatten, etwas sebwer. Auf 
dom Seestiick zu Orleans liost der Katalog 1. v 
A. M., wahrschoinlich mit Unrecht. 1. v. a. 1 
war das Bild bez., das Kramm im Besitze eines 
hollindischen Licbhabers A. D. van Rioms- 
ijk gesehen hatte. Das Gemiildein Berlin kommt 
noch im Katalog von 1841 vor, wurde aber seit- 
dem seiner Mittelmissigkeit halber in das Depst 























Anthonissen 











review, Die Bez, steht auf einem Pfable im 

‘Wasser und ist, wie ich vermuthet hatte, jeden- 
falls nicht H. v. Antem, wie der Katalog will, 
sander wabrscheinlich Ht. v. aNTH, au lesen, 
W. Bode sah ein Bild von ihm bea. u. v. ANTH. 
162, cher, monoton und ungeschickt in der 
‘evegung des Mores, 

Nagler (Monogr. 111. Nr. G48) bezieht efn Mono 
uum, aus und zwei ineinander gestellten v 
wis bestehend, das sich auf einem Stiche, hl. 
Funile in einer Landschaft mit Ruinen, vorfin- 
4, af unsern Anthonissen. Er behauptet, das 
Ut erinnere an Paul Bril. A. habe auch Land- 
‘sie in desson Weise gemalt und sei vielleieht 
seaSciler gowosen. So lange indessen blos See- 
atieke in holliindischer Manier and keine Land- 
‘citen in Bril's Art nachgowiesen sind, werden 
‘virdieser Behauptung nicht beipflichten kinnen. 

«Moet, Catslogus ete, 1. 89. — Catalogue du 
‘Anvers 1857. 296 u. 414. — Waagen, 
Yeneiehnise der Gemildesanunlung 20. Rell 
ISH, p. 279. — Musée do: 




















Explication 
Lenthe, 
Mesammlung 20 









Verzechniss der gross. 
Sdhwerin, 1836. p. 82. — Waagen, die Ge- 
nildesammlung in der k. Ermitage 24 St, Peo 
tenburg. 1864. p. 250. — Kramm, de Lévens 
te, Aanhangsel p. 3. 

W. Schmidt u. A. Pinchart. 

Anthoniszoon. Cornelis Anthoniszoon 

(auch wol genannt Tou- 

nissen), Mater, Radirer 

‘und Zeichner fiir den Holz- 

‘achnitt, um 1500.2u Amster- 

dam gob., hat daselbst nicht 

allein seine Kunst ausgeii 
sondern auch in der Regi 
rung der Stadt gesessen. 

Selbst seine Wohnung wird 

dureh die Adresse auf 

= hinter de 
jen Hand. Na 

Hocbraken war er 1536 Mitglicd des Bogen- 
‘chitzenvereins und wurde 1547 zum Stadtrath 
twiklt, In den Protokollen von Amsterdam 
faxiet man ihn im J. 1544 als Schiffen erwithnt, 
‘eit dem Namen: Cornelis Anthonisz, Maler. 
Sooderbar ist, dass van Mander ihn gar nicht 
Semnt. Aus der Unterschrift anf einem seiner 
Holechnitte muss gefolgert werden, dass et 
Yeisen gemacht und u. A. an dem Zuge Karl's V. 
een Algier Theil genommen hat. Filr die Ver- 
‘suthung Sotzmann’s, dass cr ein Sohn von Anton 
wea Worms gewesen sei, haben wir keinen tr 
tigen Grund entdecken’ kinnen; dieser hatte 
tach Merlo's Nachweisung blos zwei TUcht 
Viel eher mag man ihn fiir den AbkGmmling eines 
‘tht Aunsterdamer Geschlechtes halten. 

Von seinen Malereien hat sich die eine und 
sulere auf dem Rathhausezu Amsterdam 
‘talten. 1) Eine Schiitzenmalzeit mit17 Figuren, 
‘bekannt unter dem Namen der Braspenn 
saultijd. Die Schiitzon sitzen rund um cino| 

Meyer, Kanatler-Lezikon. 1. 






























-|chern dio Namen 








‘Tafel, worauf zwei gebratene Vogel in einer 
Schtissel liegen und weiter ‘Teller und Gliser 
stohen. Allo sind auf gleiche Weise in Roth und 
Grin gekleidet und tragen Barette auf dem Kopff 
Im Hintergrund cine Fensterse 
ein hl. Georg abgemalt ist. Das Bild ist mit dem 
Monogramm des Meisters und anno 1533 bezeich- 
net, jedoch nicht, wie Passavant angibt, mit d 
‘Monogr., das sich auf dom falschen Holzschnitte 
des Willigis zeigt (s. letzte No. des Verzeichn.) 
und am Rand des Tafeltuches mit einem gothi- 
schen I, 2) Eine Schiitzendarstellung mit 16Fig., 
im Hintergrund cine italienische Landsehatt, 
dureh frihere Autoren auch wol dem Jan van 
Schoorl zugeschrieben. 3) Abbilduug der Stadt 
Amsterdam, wie sie in ihrer ersten Umwallung, 
dio im J. 1482 begonnen ward, sich zeigte. Dio 
Stadt ist aus der Vogelperspektive aufgenommen, 
schr wusfithrlich; bei don Kirchen und anderen 
Gffentlichen Gebiiuden finden 
mngegeben, 
ebenfalls die mitgothetite Bezeichnung und ist 
1536 datirt. 

Aus diesen Werken lernt man den Maler als 
‘einen guten Zeichner kennen. Offenbar gehirte 
jer zu der rein naturalistischen Schule, die sich 
fin Nordniederland so kriftig geltend zu machen 
fanfing. Seine Behandlung ist breit und kriftig 
und namentlich in dem ersten Bild recht aus- 
filhrlich. Der Farbe fehlt Helligkeit und Glut, 
obwol in Einzelheiten ihr dic Wahrheit nicht 
thangelt. Eigentliche Haltung bemerkt man in 
den Portriitstlicken noch nicht, 

Die richtige Wurdigung unseres Kinstlers, 
aus dem Gesichtspunkte der Konzeption sowol 
fals der Ausfihrung, wird jedoch erst, miglich, 
wenn man seine Stiche und Holzschiitte in’s 
Auge fasst. Ohne mit Renouvier (Des'T'ypes ete. 
Il, 150) in den Werken des Kinstlers geradezu 
don Einfluss, don dic Reformation auf die Geister 
ausgelibt, zu erkennen, finden wir doch die Rich- 
tung und Denkweise jener Zeit darin abgespic- 
gelt. Seine zahlreichcn Allegorien haben zuver- 
lissig twas mehr, als cine bloss moralisirende 
"Tendenz, und sind ihm wathschefnlich durch die 
Zeitercignisse, dio guten und schlechten Eigen~ 
schaften seiner Zettgenossen eingegeben. Sehr 
deutlich sind sie nicht, selbst da nicht, wo er die 
Bedeutung der allegorischen Figuren durch die 
Namen iiber ihnen angibt. In einer dioser Allo- 
gorien (8. Verzeichiniss No. 16) liegt die Wahrhoit 
mit cinem Schloss vor dem Munde im Bette; 

leicht in einem Wochenbett, denn davor in 
ciner Wiege liegt vin Kind, Kenntniss geuannt, 
roclts bet einem Fenster sitzt ein alter Mann, 
die Furcht; links ist oin Anderer im Begritfe 
anzustiirmen, mit einer Pike bewaffnet und von 
einem Hunde gofolgt, der Hass. Soliten wir 
hier wirklich eine sinnbildtiche Vorstellung des 
Roligionshasses vor uns haben? Ein anderes 
Mal (s. Verzoichniss No. 15) wird die Geduld 
‘verherrlicht; Patientia steht in Mitten der Wogen 

13 















































98 


Cornelis Anthoniszoon, 








auf einem Fels, der den Namen Christus trigt| 
(in spiiteren Abdriteken beseitigt); rechts wird 
sie durch den ‘Tod, links durch den Satan be- 
Aroht, die sie von ilrem Standort wegzurllcken 
trachten; hinter ihr schwebt ein Engel herbei 
mit der Krone der Ueberwindung. Auch dies 
kann cine Anspiclung auf die Glaubensverfol- 
gungen sein, Auf der andern Seite sind die Dar- 
stellungen offenbar bestimmt, den Frieden und 
die Eintracht zu verhertlichen, und es werden 
sowol die Auswiichse der religidsen Schwiirmerei 
des Religionshasses nicht selten auf scharfe 
satyrische Weise und bestiindig mit einem ge- 
wissen Humor gegeisselt. 

Durch diese Tendenz und scine sinnreichen, 
‘wenn schon in dem Zeitgeschmack mehr oder min- 
der gesuchten Kompositionen unterscheidet sich 
Cornelis merklich von seinen Vorgiingern, j 
selbst von vielen seiner Zcitgenossen. Seine 
Auffassung verrith den Einfluss der tberall 
indringenden Renaissance. In seiner Behand- 
lung ist er freier und breiter als seine Vorgiinger, 
seine Geatalten sind gut von Ausdruck, aber 
meistens nicht korrekt und vor Allem nicht ede! 
in der Form. Ueberhaupt ist darin eine grosse 
Ungleichheit, die violleicht mit dem Umstande 
zusammenhiingt, dass er nicht immer seine Zeich- 
nungen gestochen oder geschnitton hat. 

Das Monogram des Kilnstlers scheint aus 
Cornelis) und T(heunissen oder Thonissen, der} 
Abktirzung von Anthoniszoon) zu erkliiren; das 
Zeichen in dor Mitte diirfte auf das Gléckchen 
und Kreuz des hl. Antonius anspielen. 











Tv. Weatrheene. 
a) Radirungen : 
1) Allegorie, Zwei Frauen, eine mit elinem Fall- 
hom uw 5 
Raum, 






neben ihm drei Si 
gebirgige Landschaft mit einer Stadt. 
dene niederdeutsche Insehrifte 


Verschie~ 

Rechts unte 
das Zeichen und 1539. gr. qu. 4, Pass. 1. 

2) Die Zerstérang des Babylonischen ‘Thurmes. 





‘Yorn eine Menge Menschen. Links oben auf] 
einer Schriftrolle: ALSt - oF THONCHSTR + WAS + 





MOST « MKT « DORN - NIRT - ALLEN - Rechts in 
den Wolken: nanstox. osxusis, 14, Darun- 
ter eine rechts fliegende Fledermaus, auf deren 





Brust das Zeichen. Unten 1. 1547. gr. qu. Fol 

Pass. 2. 

13) Carolus 5. Imperator. Brustb, mit Hinden, nach 

ks zu 3/4. Links oben Zeichen und datunter 
1548. gr. 8. Nagler, Mon. 18, Pass, 3. Grab- 
stichelbl. 

Im I, sehr seltenen Drueke bemerkt man nach 
Nagler cine geringe Nachhilfe mit dem 
Stichel. : 

Der II, Druck wurde mit dem Stichel vollendet 
nnd mit 1584 versehen, sagen Nagler und 
(ol nach ihn) Passavant, Ich vermuthe, 
dass bei Nagler cin Druckfebler vorliegt, 

id es 1548 heissen soll. Der mir vor- 

















Vegende Abdr. war ginzlich mit dem Sti- 
hel behandelt und mit 154% sersehen 





aberbaupt von schon ziemlich ausgedrad- 
ter Platte, 

4) Kaiser Maximilian, 

5) Konig Philipp If. von Spanien. 

6) Philipp I. 

Diese drel Bildnisse werden in der Oxy 
Collection of prints (London 1837. p. 27) sth 
geftrt, Jedoch lelder ohne nibere Angie. 0b 
sio wirilich von A. sind, missen wir dange 
stellt sein lassen. 


b) Holzschnitte. 


17) Hiob auf dem Misthaufen, Von Renouvier (Da 
‘Types etc.) erwahnt, Sonst unbekannt. 

8) Das Abendmahl des Herm. In 2wel ruammer 
‘gehirigen Blittern, Zelchen links unten, i 
qu. Fol. Bf. 

Man findet Abd. von einer u. von ami Pis- 
ten (gelbliches Helldunkel, dle zu den spit 
gehiren dirften). Tou Rande, der bel Bartel 
Exemplaren. abgeschnitten gewesen 20 sts 
scheint, sind 16 latein. Verse von einem andere 
Stocke abgedruckt. Die sier ersten lauten: 

Quisquis ades sacree spectator candide nese 

ice quid referat ita tabella tb) 

Cena salutaris graphice hie exculpta Videst 

‘Arte Viri cari Cornelij Antoni}. 

Der Kat. Winckler (III. 341. No. 1943) fot 
das BI. obne Grund als nach Frans Floris 
9) Lazarus und der Relche, Die Hunde teeter 
den Armen, der im Vorgrund im Port bee; 
tein Bedienter nthert sich, wol um thn weE- 
Jagen. Durch ein offenes Fenster erblickt 5 
den reichen Mann und seine Freunde te 

Schmause. Im Hintergr. eine Stadt. 

Rechts gegen unten auf elnem Stein Zeid 
wu 1541. TH, 273 mil im., br. 263. Feblt Be! 
Pass. 

10) Mucins Seivola, seine Hand verbrennend. Ei 
aelne Figur. Zeichen und 1536 rechts Ot 
In 2 Bil. Roy. Fol, B. 2. 

Es gibt Abdr, mit der Rezefehnung des Ha 
selueiders Jan Ewoutzoou: 3, €., dari 
ein Zirke. 

11) Das Urtheil des Paris, Dieser rubt im Vere 
‘grund zur Rechten und hart aug dle Warte Me 
Knra; die dret Gittinnen stehen links, ber he2 
in den Wolken Cupido, der mit einem Bar 
nach Paris zielt. Roy. qu. Fol, Pehle B. oP 

Ottley (Notices No, 3) sagt dardber: Ob 
ne Zelchen und roher in der Ausfihron 
‘io meisten anderen Holzschnitte des Kanstss 
hatte feb tha doch fir den Urbeber der Zed 
nung, 

12) Diligentia, Fine gefigelte Fran mit drei 
Krone auf dem Haupte, aut einer Schlang 
hhend. Zeichen links unten. H, 249 mil. br 165 
B3. 

1. Vor der Inscheitt pnuzoxarin in det Ki 

tusche. 

13) Unkeuschheit, Junge Frau rochts gebeod 
drdckt Milch aus fhrer Brust, Dabei ein Bi 
Oven am Maupte: cuawure, Links unten 
Zelehen. gr. 4, Feblt B. und Pas, (itey + 

14) Der Mann. tm Glick und Ungliek. I dr 
Links erscheint er als vornebmer Hier mit Pet 
‘und Falken, Darunter: Tk mach rijden, wel 
of gaen, Tot niemants diensten der ick ste 
Das Glick wendet sich und es ental ¥el! 


























99 




















rch reehts die Federn aus den Fidgeln. Bann 
Nommt er mit der Kricke als Bettler. Hierbet 
das Zeichen. Hieranf erscheint er mit Ringen 
snd einem Sehloss an den Fussen. Dabei steht 
Onghelock. inter ihm blast ein Engelskopf 
Toitenkipfe aus dem Munde; dabel quade. for- 
fin. Rechts steht unter dem in Pelz goklei- 
etn Manne: Die vlieghen wil eer dat hy 
Mloelen heeft, Tis recht dat hy in armoede 
soeeft. Unten Gheprent tot Aemstelredam, 
endie oude side in die Kerekstraet, By mf 
Ewoutzoon Figuersnijder wonende inden vergul- 
den Passer, Feblt B. Pass, 7. Nagler 10. Rath- 
ber IT. 157, 

1)Patientia, Im Texte beschrieben, Zeichen links 
vein der Luft, H. 211 mili. br. 264. Feb 

3, Pass. 

















‘9¥abrhelt. Im Teate beschricben. Zelehen 
lwten in der Mitte. Rechts am Fenster das des 
Jan Enoutzoon : 3. €., dazwischen 
Zale, H. 169 min. br. 362, 


M)ayevow (Retehthum). Retehgeschmiickte welb- 
che Figur, eine Perle in der Linken. Fol. 
Feblt B. Pass 8. R, Weigel, Kunstkatal, No. 
5046, 

48)Fro nach links auf einem Esel reltend, 
lt eine Katze auf der rechten Hand und el 
Schwein unter dem linken Arn, Zeichen links 
vaten, 








ten: Hick dient sinte aclwaer met grooter 
Dogheert 
Die van veel menschen wordt ghecert. 
UUnks und unten viele andere Schrift, und unten 
mets: Gheprent tot Aemstelredi, ten de onde 
fle n dle Kercketraet, By mi Jan Ewoutzoon 
Fmuersnyderinds verguiden Passer. H1. 266 mill. 
196, Felt B. Pass. 6, Ratgeber Hi, p. 157, 
can 
16)Der Mann, der mit seinem Knaben reiste, und 
ochte er zugleich mit diesem auf dem’ Exel 
retea, oder mit thm neben dem Esel 2u Fusse 
felen oder allein auf dem Esol reiten, wibrond 
fer Knabe 2u Fusse ging, oder diesen auf dem 
Sse allein reiten lassen, sich jedesmal dem 
Gelichter der Zuschauenden preisgegeben sah. 
Nach der Erzaplung in »Tausend u, eine Nachte 
‘er Gintner, sein Sohn und der Esel. Aus 4 
Zeichen u. 1544 auf dem 2. BI, Zwanzig- 
alge in ler Rethen verthellte Unterschr., 
ie antingt: Die man moet sot ain ofte heel 
terest Dat hi den Jongen op sen Fred 
luet rijden ete. Unten rechts: Gheprent tot 
Aenitelredam aen die onde side in die Kerk~ 
tract by my Jan Ewoutzoon Fig 
wonende in den vergulden Passer. i. 
weber I. 176. 
‘Yon Barlach irthimlicher Weite Le Triomphe 
deine benaaats her Weise We Tenn 
48) Minoliche Figur mit Sehweinskopf und Schwert; 
den Letb bildet ein Fass; auf dem Kopfe 
Aanen und Warfel mit Weinlanb. 
Fxemplar war handscbriftich bezeich 
Ein voller Mensch ist gar ein Schwein, 
_, Wa kan dafir der edle Wein 
Yeichen rochts unten, Feblt Bu. Pass. 
oy, Weigel, Runsthat. No. 9472. Nagler, Mon, 12, 
1) Bin geigettes Schwein aureinem grossen Reichs 






































Cornelis Anthoniszoon. 








apfel mit Krei 
oben, 





ete. stehend. Zeichen links 
Hi, 268 millim,, br. 230. Fehlt B. und 







weibliche Figuren, Die mittlere auf einer 
zur Seite hilt einen Todtenkopf und 
gel, die andere ein Falihorn v. eine 

Mit'd. Zeichen. qu. Fol. Fehlt B. 

Nagler, Mon, 14. Pass. 10. 

23) Die Altersstufen des mienschlichen Lebens. 
Links cin Kind in der Wiege, und welter bis 
rechts zum Greis bei einem offenen Grabe, worin 
ein Gerippe. Diese verschiedenen Altersstufen 
beftnden sich fiber einem Architekturbogen, in 











dessen Mitte das jangste Gericht, dariiber 
der Tod, eine Sandubr mit der ‘Aufsehrift 
»Die cyte (Zeit) haltend. Andere niede 





deutsche Inscbriften auf dem Bogen. Zeichen 
links unten, Fehlt B, Bralliot, Table générale. 
p. 705. Pass 9. 

24) Allegorie auf die Verginglichkeit. Oben tber 
dem Rahmen: Alle dinck heeft sinen tijt ei alle 
dinck ghaet voor by dat onder den hemel is. 
Eecl. fiij. Der Tod, bei dessen Kopfe Taxrvs, 
zeigt einein Greis, Halbf., die Worte oben rechts: 
Nascexpo mouixvn, Ein Kind legt die lin 
Hand suf die Sandubr, unter der 
‘rmurous +; unter der oben links betludl, Sonn 
DVLOK + LYMRN + BT + DRLHCTABILB » RST OCVLI8 
‘vim - gouna- necuR + x1-. Auf dem Buche 
inks: coaxrrio gt RT NATYRAE RATIONALIB, 
rechts: Kennisse va God Ende Redelicke 
Rechts gegen oben Zefchen u. 1537. 
Fol. B. 4. Rathgeber III. 174. 

Es gibt Abdr. mit Buchstaben des Formschnel- 
ders 3. €, u. cinem Zirkel. 

25) Reiche allegorische Komposition auf 2 BIL. Die 
Figuren haben niederdentsche  Inschrifter 
Weelde, Wee, Aermoeie, Sorgheloos, Ghemack ete. 
An der Kante cines Tisches stet pouer. Unten 
rechts das Zefchen des Jan Ewoutzoon und 1541, 
Gheprent tot Aemstelredam aen die oude side 

e kerckstraet, by iny Jat 
er wonende in 














2B, 






















Mit 
igt: Tek sorgheloose 
stel my ter facht ete, gr, Fol. FebltB. R. Wei- 
gel, Kunstkat, 11261. Pass. 11, 
Rathgeber (111, 175) besehrelbt das BL, Jedoch 
gibt er kein Zeichon des Anthontszoon an. 

26) Ansicht der Stadt Amsterdam in 12 BIl., dio 
neben- und bereinander gelegt werden milssen. 
Rechts oben Neptun mit dem Stadtwappen und 
einer Tafel, vorauf: ausrempam. Oben in der 
Mitte: Dje vermaerde coopstadt van Amstelredam 
igheconterfeyt etc. Wrgegeven by Cornelis An- 
thoniszoon schilder met oetroye der K. M. onsen 
ghenadichsten Here vant selfde niet mogen 
nadrucken noch vercopen binnen den tyt van ses 
Jaren lanck ghedurende, eii ghedateerd vanden 
‘Jare duysent vyf hondert drienveertich ete, Men 
‘intse te cope in die vermaerde coopstadt van 
Amstelredam after die nieuwe kerek by dé voor- 
sehreven Cornelis Anthoniszoon -sehilder inde 

juende hant, Daniel 5. Mane. Tekel. Phares. 

Dann folgt eine schreibende Hand und das Zel- 

chen mit 1544. H, 39” 6”, br. 48" 7", Felt 
B. Pass 15, Nagler I. p. 282. 

Im Il. Druck ist nach hant noch beigefigt: 
ende nu by Jan Jansz Printdrucker. (No 
J. Ph, van der Kellen.) 
27) Helagerung vo 




























100 


Vineentius Anthony. 














zeigen eine Abthellung kalserlicher Relterel. 

Auf einem Téfelchen: Hier leyt het groete ruiter 

Jeoghereii ete, Auf den belden obern Bil. wird 

die Stadt »Terwacghor von 2 Seiten beschossen. 

Oben auf einer Schriftrolle: Dit is het belech 

terwaenghe conterfeyt na td euen, Rechts in 
der Keke das Zelchen, Zwei Kartuschen links 
haben noch keino Inschriften. H. 19" 9", br. 
26”, Feblt B. Pass, II. 487. 

28) Belagorung der Stadt Algier. Oben in der Mitte: 
De stadt van Aelgicr. Unten rechts: Dit stat van 
Algier gheconterfeyt na tleuen. — Geprent 
Ewouts? tlguorsnyder woenen Inden vergulden 
passer Ind kerck strate tot Aemstclradam. 
Oben rechts das Zelchen, darunter 1542. Fehle| 
B, Holler, Handb, 2. Aufl, p. 864. Rathgeber 
A 176, 

29) Kaiser Karl ¥. Ganze Figur mit einem Barett 
auf dem Kopfe und den Orden des goldenen 
Viiesses um, In der Linken das Szepter, in der 
Rechten Handsehubo, Links: Carolus quintus 
fmperator max. pater patriae felix semper augu- 
stus. Rechts die Krone, der Reichsadler und die 
Siulen mit dem Wahlsprach Plus ultra. Links. 
unten das Zeichen. ge. Fol. Fehlt B, Nagler 1. 
Pass, 12. Rumobr u. Thiele, Gesch. der k. 
Kupferstichsammlung zu Kopenbagen. p. 22. 

30) Johann, King von Portugal, zu Pferde, nach 
links. Johannes Rex Portugalio: Arabio: : 
Indie, Unten das Zelchen, Im Rendo 
Imprime en Anuers par moy Siluestre de Paris 
Taillieur de Figures. Febit B. Pass 13, Nagler 
2. Rathgeber III. 159. No. 162. 

31) Christian IIT, Kénig von Dinemark. 

32) Heinrich IL., Kénig von Frankreich. 

Diese beiden bel Renouvier (Des Types cte.). 

33) Maria, Herzogin von Jalich. 

Bet Collot d’Escury, Hollands Roem in Kun- 
sten en Wetenschappen ete. 1820. III. 212. 

‘34—39) Die Grafen von Flandern, in 6 Bil, jedes 
qu. Fol. Jedes BI. enthilt fant ganze Figuren in 
Ristung, von diesen 30 Fig. stellen 4 Damen 
dar. DieFolge schilesst mit Karl ¥. u, Phi 
von Spanien. Zefchen auf dem 2. Bl. 
ciner Hellebarte und auf dem 5. Di. rechts auf 
einer Hellebarte, Ottley, Notices 8. 

40—43) Andere Folge in 4 BU. von gleicher 6: 
Jedes 5 ganze Figuren in Ristung enthaltend. 
Zeiehen tit 1551 auf einem Schild, beinahe in 
der Mitte des 2. BL., ferner rechts oben auf dem 
lotzten. Ottley 9. 

44) Abbildung der Adern im mensehlichen Kérper. 
‘Am Fuss eines Baumes sitzt ein Mann nach 
links, jedoch das Gesicht en faco. Auf seiner| 
Stirn, als, Beinen, Armen und Brust, die zam 
Theil entbiosst ist, siebt man die Adern, welche 
durch Buchstaben angedeutet sind, In der Ecke 
Jinks oben hingt an cinem Ast ein vicreckizes 
‘Tifelchen mit einer 17 zelligen latetnischen Aut= 
schrift in Typendruck, eine Widmung des Arztes 
Ronaclus an Lambert de Ora, Kanonikus 2u 
Liittich. Hechis unten das Zeichen. In zwei 
Sher elnander gedruckten BU. H. 461 mili. 
br. 368, Feblt B. und Pass. Wahrscheinlich ge- 
bart hiorbei ein Blatt Typendruck, worauf die| 
Benennung der verschiedenen Ader, die mit 
den Buchstaben A-K auf der Platte bemerkt sind, 


















































(Wfittheiung eon J. Ph, can der Kellen.) 











45) Abbildung des Grabstoines des Erabischats vo 
Mainz, Wiligis, mit Ua 
sebrift und Silefimo cet 
(1450). Rechts das neber 
stehende Zeichen,miteinet 

Cc ) TT extiischen Mf durante, vi 
nicht vorkommt. Von Hell 
* YL % — sutgetinet, von Brot un 
Nagler aber bezweifelt un 
{fax cin trigliches Machwork eines spitern Kinst 
Jers gehalton. Dio Angabe ist allerdings fat 
‘verdichtig, so dass wir Beiden Glauben seheata 
4G—47) In des Ortelius Theatrum Orbis Terns 
1579 ond spiteren Aufl. wird wol unser Kast 
als Landkartenzetchner erwibnt. Be heist ds 
sComelius Antonij, Regionum Orientainm 7) 
bulam, uti titulus habet (continet autem Danis 
regnum et circumiacentes  regiones) excust 
Francofurti ad Moenum.« — Exemplare diss 
Karten, wenn sich solche exhalten haben, Sde 
wir kelhe erwihnt, 

4. Houbraken, De groote Schouburgh. I. ~ 
Katalog Winckler, — Bartsch , Peinte-in 
‘veur, 1X. 152. — Sotzmann, Ueber des Ante 
1531. 1819. — Fissli, Newe Zusitze. - 
Bruiliot, Table générale. p. 705. — Bral 
Hiot, Monogr. 2. Aufl. I. No, 2319. — Ottley 
Notices. — Rathgeber, Annalen der niciet 
Hindischen Malerel, II. ~ Heller, Handb. | 
Kupferstichsammler, 2. Auf. p. 86 
Merio, Die altkilnische Malerschule 185¢ 
p. 167. — Kramm, De Levens en Werken cl 
— Nagler, Monogr. Ul. No, 725. —P. 

vant, Peintre-Graveur. 11, 30, — Aanwit 

sing der Schilderijen ete. op het Randhais 

Stad Amsterdam. 1864. 

W. Schmidt 


fs sonst bel Anthontiz0 
austen, 
Amstelrodami. Idem descripsit Europam edit 
‘yon Worms Abbildung der Stodt Ciin aus d.J 
vier, Dos Types et des Manidres, 11. 150. ~ 
Anthony. Vincontius Anthony, Arehitel 








| und Bildhauer in der 2weiten Hilfte des 17. Jabrt 


zu Briissel, wo cr schr wabrscheinlich geb. is 
Das Datum seiner Geburt haben wir nicht inde 
kinnen, In den Urkunden, die seiner erwi 
die Form seinos Namens sebr verschieden, ¢ 
heisst abwochselnd Anthoen, Anthoon, Anthoint 
Anthoni, Anthony. Die letztere Form findet st! 
in einem Buche, das ihm gehUrte und auf eine 
Strassen-Karte der Umgebung von Brilsse! u 
Liwen. Seine Eintragung in die Gilde der Quatt 
Couronnés von Brilssel als Moister-Bildhaut 
fand am 26. Juni 1641 statt. In dem erwihote 
Buche nennt er sich Tigenieur und Geomete 
8. kath, Majestit zu Briissel. 

Im J. 1680 fertigte er die Pliine des Dekan 
hauses der Tuchmacherzunft von Lowen, 7 
welchom der Grundgtein am 2. April geles 
wurde; dieses kleine Gebiiuds, jetzt zum Stalt 
hause gehirig, ist noch crhalten. In demselbe 
Jahre wurde ihm auch der Bau des zweiten Stock 
werkes Ubertragen, welchen die Universitit 21 
die alte Tuchmacherhalle, die ihr vom Liwene 
Magistrat 1079 Uberlassen worden, zu setae! 





























Vincontins Anthony — Antiohi, 101 
bexlonsen hatte. A. klimmerto sich nicht um| einer Eiche (1860), Sonnenuntergang (1861), 
dea Stl des Unterbaues, der aus dem J. 1317| Friede im Thal (1866) ote. 





sunt; sein Bau mit gedriickten Bogenfenstern, 
ekwppelten dorisehen Pilastern und einem Gic- 
tel, xigt die gew’bn lichen Zitge der Barockar- 
ddiektur. Das ganze Gobiiude onthilt jotzt die 
Tilothek, 

Das Grabdenkmal A.’s befand sich frither im 
Cor Notre-Dame des Sept-Douleurs in der 
Kirche 8. Gery in Brilssel, dio jotat zerstirt ist. 
Es qab dus Todesdatum des Klinstlers an, niim- 
Jib den 4. April 1692 und jenes seiner Frau 
‘eima Kickens. Die Inschrift lautote: p. 0. 
)pulture van Vincentius | Anthony architect 
eran | Johanna Kickens syne huysvrouw | 
aoek van Catharina Huwaert. | Obiit ille 
apis 1692 illa vero | 7 febr. 1703. | x. 1. P. 

Hundschriftliche Quellen: Register der 

Gide det Quatre Couronnés in Brissel im kal. 

Archiv. — Handschriftl. Karto No. 2500. ebenda. 

= Sammlung von Grabinschrifton der Kirche 

8. Géry, im Kommunal-Archiv von Brissel. 
4Van Bvon, Louvain monumental. pp. 151. 

161. Daselbst auch die Abbildungen der 

\eiden im Text erwihnten Gebinde. 

Alex. Pinchart. 

Authony. Mark Anthony, noch lebender 
torieher Landschaftsmalor, zeb. 1817 2u Man- 
thster. Er war zum iiratlichen Berufe bestimmt, 
sg aber mit entschiedener Neigung in die 
iasterische Laufbahn tiber. Seine ersten Stu- 
‘es machte er unter seinem Vetter, dem Land- 
kufer George Wilfred Anthony (ge 
‘tAshng des Jahrh., + 1859), der in Manchester 
‘ikkwar, Ubrigens durch seine Lehre und durch 
wiea Unterricht mehr wirkte, als durch seine 
eke, die in der gewshnlichen Weise der eng- 
fieten Landschaft gehalten waren. Zu sciner 
Feiteren Ausbildung ging dann A. 1834 nach 
Pats, wo er bis 1840 blieb und durch die neuo| 
Kolorstisch-realistische Richtung der Land- 
scaftemalerei diejonigen Einfllisse empfing, 
elke seine Kunst bestimmten. Durch die 
Schule der Prae-Rafacliten in England, wolcho| 
tisau einem gewissen Grade ihnliche Ziele ver- 

, wurde or in seinen Bestrebungen noch 
testickt, und trat bald in offenen Gegensatz, zu 
‘erin England herrschenden Artder Landschafts- 
‘ler. ‘Thm kommt es darauf an, nach intimer| 
Beobachtung die Natur in ihrer realen Erschei- 
‘og zu erfassen und genau so wiederzugeben, 
4 thm das Spiel der Landschaft — und mit! 
Vorliebe eines kleinen bescheidenen Naturaus- 
‘tnittes — in den elementaren Medien von Licht 
‘nd Luft das eigentlich Malerische ist. Weniger| 
eknnt unter dem grossen Publikum, ist er 

‘von seinen Genossen, und insbesondere 
va den jtingeren sohr geschiitat, auch wegen der 
Brite seiner Behandiung. Von seinen Bildern 
vemnen wir: See von Killarney (1845, gekauft| 
fom Prinzen Albert), Sonntagmorgen (1846), 
Une au Eve (1850), Stratford am Avon (1855), 
Pribling im Walde (1857), Milhlo im Schatten. 























Notisen von Sidney Cotvin. . 
Nach ihm gestochen: 
Killarney, the lower lake. Gest. von R. Wallis, 
qu. Fol. In Hall, The Royal Gallery 1840. Dann, 
im Art-Journal 1870, 
Wenely. 
Anticel, Giovanni Battista Anticcf, 
Maler von Recanati. Nach Malvasia malte or zu 
seiner »Unterhaltunge unter der Anleitung des 
Guereino da Cento, und es soll ihm bisweilon 
gelungon sein, diesen gllicklich nachzuahmen. 
Er lebte noch 1669, 
s. Malvasia, Felsina Pittrice. 11. 386. 


Antichl, Prospero Antichi, gen.: Pros- 
pero Bresciano, Bildhaucr von Brescia, 
dessen Thitigkeit in die zweite Hilfte des 
16, Jahrh, fullt, Er wird dfters auch Scavezzi 
genannt, nach Orlandi, welcher behauptet, dass 
er aus diesom Hause stammo; doch wird or in 
einer zeitgendssischen Schrift, worin sich Sticho 
nach Statuen von ihm finden (s. das Verz. No. 1) 
Prosporo de Antichi bezeichnet. Dies war also 
wol sein Familicnname; aber er wird auf einom 
Stiche, der unzweifelhaft nach einem Werke von 
ihm gemacht ist, Prosper de Scavezai Brixiensis 
inventor 1589 (8. Verz. No. 4) gonannt, und bis 
Jjetat ist nicht aufgekliit, in welcher Bezichung 
‘diese beiden Namen 2u einander stehen (Antichi 
jviolleicht von seiner Beschiiftigung mit Anti- 
ken), 

Er scheint schon jung nach Rom gekommen 
zu sein und diese Stadt nicht mebr verlassen 2 
haben; die Vermuthung, dass er auch zu Brescia, 
in soiner Heimat gearbeitet habe, wird sich uns 
als irrig erweisen. Nach Bagliono und Orlandi 
soll er die Antike feissig studirt, auch mit Ana- 
tomie viel sich befasst haben, so dass seine ana- 
tomischon Modelle von den gleichzeitigen Malern 
viel gebraucht worden sefen. Allein was uns 
von des Meisters Werken erhalten ist, bezeugt 
weder ein ernstes Studiu der Antike, noch tio- 
fero Formenkenntniss. Er machte soine Bild- 
werke zumeist in Stuck oder Thon, bisweilen fir 
den Guss, nur ausnahmswei 
daher ist wenig von ihnen brig gebli 
gerade scine besseren Arbeiten scheinen au 
Grunde gegangen. Kleinere Statuen, weleho or 
filr die Kirche 8. Eligio und die Kapelle Paolina 
im Vatikan fertigte, erwarben ihm nicht gewohn- 
ichen Beifall, und so kam er zu grisseren Auf- 
tigen. Er hatte zuniichst flir die Kapelle Gre- 
goriana in der Peterskirche das Denkmal des 
Papstes Gregor's XIII. (1572—1585), unterdessen 
Regicrung er tiberhaupt viel beschifftigt war, 
auszufithren, wobel er den Papst segnend, umge- 
ben von andern Figuren, darstelite (Abbildung 


























8. No. 2). Dies scheint in der That eine seiner 
bossorn Arbeiten gowosen zu sein, wenigstens 


102 


























Rusconi, das spiiter an die Stelle trat, sungltick- 
lichers. Nach seinen Moilellen sind ferner unter 
dor Poterskuppel dio vier Léwen aus vergoldeter 
Bronze. Damals war er, wie es scheint, auch 
liber Rom hinaus zu einem gowissen Ansehen 
gelangt; wenigstens hatte der Bildhauer Aless. 
Rossi nach seinem Modell eine Statue des hl. 
Bernhard fur die Kirche S. Maria in Carrara aus- 
uftthren, dio dann 1584 von ihm selbor und B: 
Orsolini auf 45 Seudi geschiitzt wurde. In Roni 
aber fiel ihm nach jenem Monumente Gregors 
unter Sixtus V. (1585—1590) noch eine griissere 
Aufgabe au: er hatteftirden Brunnen der Termini 
die Kolossalstatue des Moses anzufertigen, 
welche noch heutzutage an ihrem Platze erhalten 
ist. Es ist geradezu cine der schlechtesten Ar- 
beiten aus jener Zeit des Verfalls, und nach di 
sem Werke zu schliessen, hiitte Prospero zu den 
schlimmsten Kiinstlern dieser Periode gebirt, 
welche sogar den Sinn fir dio allgemeinsten 
Verhiiltnisse der Formen verlor. Eine Ernenc- 
rung der Plastik wie der Maleref nach strengeren 
Studien trat erst ctwas spiiter ein, widrend| 
Prospero ganz in der Zeit der Entartung stand, 
Baglione berichtet freilich, dass der Ktinstler 
in jenem Werke weit hintor sich selbst und dem, 
was man von ili erwartete, zurlickblieb : alle 
Kenner seien erstaunt gewesen, dass er sich in| 
den Verhiiltnissen und MaGen so habe irren kin- 
nen. Wenn er aber hinzufligt, dies sei daher! 
gekommen, weil der Meister, trotz alles Abmal 
nens, darauf bestanden habe, den Marmor liegend 
zm arbeiten, 80 beweist er damit nur, wie ticf 
damals in der Plastik das Verstiindniss und das 
Kénnen gesunken war. — Aus dem, was Pros 
pero zu leisten vermochte, ergibt sich schon, 
dass dio Verinuthung von Lokalschriftstellern 
Uber Brescia, der Ktinstlor. soi mit Raffactlo da| 
Brescia an den Relicf-Ornamenten in Marmor in| 
dor Kircho 8. Marin dei Miracoli dasolbst be- 
schiftigt gewosen, sicher unbegriindet ist. Zu 
einer solchen Arbeit, die noch in Zeichnung und| 
Ausfthrung den besten Geschmack der Hoch-| 
renaissance zeigt, wiire er gar nicht befiihigt 
gewesen. Ebsnso zweifelhaft bleibt die Angabe, 
dass die Statue des hl. Lorenz an der Fassade 
von 8. Lorenzo von seiner Hand sel 

Wie Baglione berichtet, ging der Mistorfolg| 
seines Moses dem Kilustler so zu Herzen, dass 
cr seitdem tief bektimmert war, und bald gebro- 
chenen Muthes starb, Wahracheinlich unt oder 
bald nach 1590, da er noch Statuen zu dem 
Katafalk Sixtus’ V. (+ 1590) geliefert hat. Auch 
Rossi (s. dic Literatur) nennt dieses Todesjahr, 
und fuigt binzu, dass der Meister nur ein Alter| 
‘von 28 Jahren erveicht habe. Letztercs aber ist 
nach MaGgabe dessen, was er gemacht haben soll, 
nicht wol anzunebmen. 

Der Meister ist nicht zu verwechsoIn mit einem 
Maler Prospero Bresciano, der zu Venedig gear- 
beitet hat (s. Prospero). 












































‘Nach ihm gestochen : 

1) 12 BIL plastische Figuren anf Piedestalen 

Gest. von Franc. Villamena. Mit der Ber 

Prosper Brix. In. und Prosper, Bri, In. kl. Fol. 
2) Denkmal des Papstes Gregor's XII. in der 

pelle Gregoriana in der Peterskirche. Gest. 














Villamena mit Th. Cruger nach Lanfrancss 
Zeichnang. 1501. qu. Fol 
4) Papst Sixtus ¥., auf cinem Kisten kntend, sit 





Sixtus V. P. M, — Prosper de Scavezzi Brixies- 
sis inventor. 1589. Fol. Das inventor bezeict- 
net offenbar nur den Bildbauer, der die Statve 
gemacht hat, und es ist daher irrthiimlich, den 
Prospero, wie man gewollt bat, fUr den Radin: 
zu halten. Das malerisch ausgefahrte Blatt zeigt 
cine im Radiren sche geibte Hand an. 

5) Grabmal Grogor’s XII. Gest. von Girol. Frezza. 

5. Rossi, Elogi tstorict de Bresclant iMustri 
Brescia 1620. p. 515. — Baglione, Le Vite 
do’ Pittori. pp. 40. 41. — Orlandi, Abece- 
dario Pittorco. Unter Prospero. — Mariette, 
Abecedario. Unter Antichi.— Ohizzola, Le 
Pitture © Sculture di Brescia. pp. 61. 92. — 
Cicognara, Storia della Seultura, IN. 31. — 

mpori, Gli Artisti ete. negli Stati Estens. 
nter Anticbi. — Perkins, Italian Sculptors 

P. 235. 





Antichlo, Pietro Antichio, Maler von 
Vonodig um 1745. Er findet sich lediglich genanot 
1s Maler des Bildnisses eines Stefano Venezzs 
in der Sammlung diescr Familie zu Rovigo: 
doch erwihnt ihn meines Wissens keiner der 
Venezianischen Lokalschriftsteller, auch nicht 
Zanctti und Moschini. Ist also der Name richtig, 
so war der Kiinstler wonigstens nicht in Venedig 
ig. 
s. Bartoli, Le Pitture ete, di Rovigo. pp. 264 
265. 











Antichissimo, Guido Antichissimo, s 
Guido. 


Anticho. Andrea Anticho auch Antiquo, 

Zeichner und Holzschnitzer des 16. Jahrh., geb. 
zu Montona in Istrien. Er lebte grisstentheils 
{in Italien, zumeist in Rom, wo er sich als Geist- 
licher nebon Zeichnen und Holzschneiden wabr- 
seheinlich auch mit Musik beschiftigte, da er 
der Erste war, der dic Musiknoten filr Orgel in 
Holz 2u schneiden und 2u drucken anfing. Weger 
dieser Erfindung erhielt er vom Papst Leo X. iz 
J. 1517 ein besonderes Privilegium auf 15 Jahre. 
in welchem der Papst unter Anderem Folgendes 
anfllbrt: >Cum itaque tu primus formis tui 

excusas propediem editurus sis organi intabula. 
turas, opus tum utile et necessarium omnibus qu 
co artis genere dilectantur, tum etiam nova m 
et nunquam antea nostra tempestate 
impressum etc. Dieses Privilogium lies A 
in seinem Werke: Frottole intabulate di sonar 














organi. Libr. I. Impresso in Roma da Andree 


Anticho 


.btecho di Montona chierico 1517 abdrucken. In 
‘easelben Werke befindet sich von dem Ktlnst- 
‘rein Bild in Holz gestochon, das cin sitzendes 
Miichen auf der Cymbel spictend darsteltt thr 
semiber steht eine Frau mit dem offenon No- 
beabuche. 
/Stancovich, Blografia degli uomini distintt 
dell Istria, IM, 101. — Kukuljevié, Slovnik 
tnjetntkab jugoslavenskih, 








7 Kukuljevié. 
dnticone. Giovanni Battista Anticone, 
Miristummaler namentlich von Bildnissen zu 
Napel in der ersten Hiilfte des 17. Jahrh. Do- 
siski hebt ihn unter den Miniaturmalern jener 
‘Et, deren es zu Neapel nicht wonige gogeben: 
hie, die aber nattirlich in den Kirchen nicht 
erieten und daher wenig bekannt scien, nebst! 
tigen Anderen als hervorragend heraus. Von 
éea Rafe der Sofonisbe Anguisciola angezogen 
‘gab sich A. nach Palermo und bildete sich 
‘albst unter ihrer Anleitung in seinem Fache 
1s. Er soll dann fllr »verschiodene Flirsten in 
‘lieu thitig gewesen sein. Von seinen Werken 
tent Dominici zwei Kleine Halbfigilrehon der| 
4M. Petrus und Paul in dem Hause Valetta, dann 
Nyuphen mit Satyren in einer Landschaft bei 
(ea rinzen Montesarchio und einige Halbfguren 
det Madonna bei dem Herzog Maddatoni. Nach- 
weshare Bilder des Ktinstlers scheinen nicht| 
cttalten, 
4B. de Dominici Vite del Pittorl ete. Napo- 
eal 11, 392, 















nidotos. An tidotos, Maler um 350—330 
¥.bildet als Schiller des bertiimten Euphr 
er and Lehrer des nicht minder beriihmten 
Nikissein nicht unwichtigesGlied der durchNiko- 
auchos begrtindeten thebanisch-attischen Maler- 
‘tule, Pinius, dem allein wir unsere Nachrich- 
‘eo ther ihn verdanken (xxxv, 130), nennt i 
hedestender durch Sorgfalt als durch Mam 
‘tigkeit und streng oder ernst im Kolorit (ip 
‘iigentior quam numerosior et in coloribus 
‘verus), und fithrt von ihm an: einen Kiimpfer 
sitdemSchilde in Athen, einen Ringer und einen 

8 gerhmten Trompeter: Werke, bei 
‘sen es nicht sowol auf Tiefe geistixer Auffas 
f eine realistische Darstellung phi 
‘Thitigkeiten und Krifte ankam. Wie 
‘ich bierin eine Verwandtschatt mit der realisti- 
scten Richtung seines Lehrers Euphranor offen- 
‘ur, s0 erinnert die Bemerkung ber die Farben 
Aristides, don Lehrer des Euphranor, an dem 
tite gewisse Hiirte der Farbe gotadelt wurde. 

4, Brann, 





















Antigenes, s, Acklidas. 


Antigna, Jean Piorro Alexandre An- 
tigna, franzisischer Maler, aus der neueren 
ralistischen Richtung hervorgegangen, Schiiler 
ooP. Delaroche, geb. 2u Orléans den 7. Mira 
S17. Nachdem er mit cinigon religitsen Bildern 





Anton. 





nen, that er sich suniichst in einer besonderen 
Gattung hervor, die namentlich nach 1848 in 
Frankreich beliebt wurde, in dem Sittenbilde 
niimlich, welches das kiimmerliche Dasein der 
nioderen Stiinde unter schweren Schicksalsschli- 
gen oder vernichtenden Zufillen behandelt. Der- 
artigo Gegenstiinde wusste A. durch heftig er- 
regten Ausdruck und die Lebendigkeit einer der 
Natur abgesehenen Bewegung wirksam zu schil- 
dern; allein in solchen Bildern ist die Durch- 
bildung der Form wie des Details vernachliissigt, 
/das Kolorit durch seinen schweren erdigen oder 
Iehmigen Ton unerfroulich. Im Grunde entspricht 
[diese Behandlung der ntichternen und trostlosen 
Auffassung. Ocfters treten solche Darstellungen 
in lebensgrossen Figuren auf und erinnern dann 
an die bedenkliche Rolle, welche neuerdings der 
vierte Stand spielt. Die soziale Frage der Zeit 
Klingt hier an, und von Tendenz sind dieso Bil- 
der, auch wo eine vorwiegend ktinstlerische Wir- 
kung gewollt war, nicht frei zu sprechen. Von 
Jdieser Art heben wir hervor: Der Sturm (1845, 
Museum in Avignon); Der Blitz, cine Mutter 
mit ihren Kindern in iingstlichem Entsetzen ber 
das Wotter, das ganz in der Nihe ibror diirfti- 
gen Mansarde einzuschlagen scheint ; DieFeuers- 
brunst, cine Familie wieder in elender Dach- 
kammer bei ausbrechendem Feuer, ihre Habse- 
ligkeiten cusammenraffend (1851, im Luxe - 
bourg); Ucberschwemmungsszene, Bauers- 
loute, veraweifelnd an dem Dache ihres Hitus- 
chens, das die angeschwollene Loire fast ganz, 
tiberflutet; Familie auf der Wanderung, auf 
dem Felde unter einem diisteren Himmel, um 
den Vater im stumpfen Schmerz. sich dringend, 
da eben am Karen, der offenbar all’ ihr Gut 
Dirgt, der Gaul todt zusammengesunken (1855); 
Szene aus dem Bilrgerkriege (1859, im Museum 
von Bordeaux). Auch einen Besuch des Kai- 
sors in Angers wihrend der Ucberschwemmung 
von 1856 hat der Kitnstler dargestellt (1857, im 
Musoum von Angers). Abstossender ist frei- 
lich noch, wenn der Maler aus dem tiglichen 
Leben der niederen Klassen die Sitton und 
Gewohnheiten eines verkommenen Proletariats 
schildert, wie z. B. eine scheussliche Alte, welche 
an einer Strassenecke gicrig in den Taschen 
eines noch nmerwachsonen Mildchens sucht, das 
mit der Geige fiir die Megiire betteln gegangen, 
wobei natiirlich der Gedanko an die spitere Zu- 
kunft des armen Geschiipfes mit erregt wird 

hier ist die Kunst geradezu auf Abwegen 
(s. Vers. der Stiche No. 20). 

Ansprechender dagegen sind jeno Bilder, da- 
rin sich A. die harmlosere Seite des Volkslebens 
/— woau or gorn die naturwitchsigen Figuren dor 
Bretonen wihlt — zum Vorwurf nimmt; hier 
wird er auch in der Behandlung freier, im Ko- 
lorit lichter. Dahin gehUren insbesondere seine 
Darstellungen aus dem Kinderlehen: inimer 
Volkskinder, bald mit Feldblumen geschtalickt 






































‘ud grossen Aktfiguren seine Laufbahn begon- 


und lustig durch die Felder springend, bald um 











den Supponnapf versammelt, oder ein kleines 
Bauernmiidehen, das an sonnigem Nittago 
Grase schliift. Freilich hat er auch Kinder ge- 
malt, denen das Elend die Ziige gealtert, die 
‘Wangen abgemagert hat. Vergl. auch Verz. der 
Stiche No. 10—14, 

Doch ist A. bei dicsen Stoffen nicht. immer 
goblieben; seit Anfang der sechziger Jahre hat| 
er sich mehr und mehr den Gegenstiinden einer | 
heiteren und anmuthigen Welt oder auch 














prosai: 
don. Von dor ersteron Art ist scine Serenade: 
Drei blithende spanische Bauernmidehen in ihrer 
Sonntagstracht, hinter einem Vorhang lauschend, 
durch den das Sonnenlicht schimmert (1866, 
8. Verz, der Stiche No. §). Der aweiten Art das 
scltsame Bild Le Cauchemar, eine nackte schla- 
fende Frauengestalt von vollen Formen, in de- 
ren schwellendes Fleisch ein braunrother Satan 
seinen Arm stemmt. Man sicht, worauf es hier 
abgeziclt ist: das Nackto soll wirken, dor Kon- 
trast diese Wirkung noch verstiirken und doch 
auch der Geist durch cino pikanto Situation be- 
schifftigt werden. Die Bilder dieser zweiten 
Epoche. sind in der Form mehr durchgebildet, 
als die friiheren, auch heller und wiirmer im 
‘Ton; aber der Maler hat in ihnen an Charakter 
verloren, was er an Reiz etwa gewonnen hat. 
8. J. Meyer, Geschichto der modernen franzisl- 
schen Malerel. pp. 632—634, — Bellier de 
Va Chavignerio, Dictionnaire, woselbst das 
Verzelchniss soinér seit 1841 ausgestellten 
Werke. 











Nach ihm gestochon, lithographirt und 
photographirt 


1) Bonheur. Hine junge Frau im Wochenbett; bei 
ihr der Mann und dic Schwicgermuttor. 5 Figu- 
ren, Gest. von F. A. Ledoux. Fol. max. Oben 
abgerundet. 

2) AiMiction, Vater, Mutter und Geschwister bo- 
trauern oin gestorbenos Kind. 7 Figuren. Gest 
von F. A. Ledoux. Fol. max., oben abgerun-| 
det. Seitenstiick zu dem vorhergehenden. Im 
Unterrande eines joden der beiden Bil.: der 
Titel, awel franzdsische Bibelspriiche und die 
YVerlagsadresson von Goupil. Beide BIL. sind| 
chentalls als Seitenstiicke photographirt in der 
bei domselben Verleger erschienenen Galerie 
photographique, No. 850 und 851. April 1870. 
Fol. 

3) Voila les Bleus! Episode aus dom franziisischen 
Rirgerkriege in der Vendée. 6 Figuren. Galerie 
photographigue, No. G34. Verlag von Goupil. 
1868. qu. Fol. 

4) Une Tache de sang. Zigeunerszene in oince: 
Felsongrotte. 9 Figuren, Galerie photographique, 
No, 935. Verlag von Goupil. 1870, qu. Fol. 

3) Lnspiration. Bin Junger Mann, halbe Figur, 
vor einem Tisch sitzend und mit'Sehreiben bo- 

Oval. Galerie photographique, No. 411. 

Fol. — Musée Goupil et Cie, No. 727. 8 

6) Paquerette. Bin juny nem 
Sopha sitzend and die His 























J. P, Alexandre Antigna. 


tend. Galerie photographique, No. 489. 194 
Fol. — Musée Gonpil et Cie, No. 742. 8. 

7) Aus Ecoutes. Zwei junge Madchen im Wald 
sie schefnen eben aus dem Bade xa komm 
der in dasselbe hineinstelgen zu wollen 
hhorehen auf ein verdichtiges Gerdusch. Gale 
photographique, No. 503. Fol. — Goupil et 6 
No. 808. 8. 

8) Pendant la Sérénade, Drei spanische Madch, 
‘an cinem Fenster. Galerie photographiqa 
No. 458. 1867. Fol. — Musée Goupil et @ 
No, 836. 8. 

9) Servante aragonaise. Ein Dienstmidchen, wt 
ches einen Prasentirtoller mit erfrischendem Gj 
{eink ust, Galerie photograpbiqne, No, Sif 
1867. Fol. — Musée Goupil et Cie, No. 765. 

10) Ave Maria! Ein Kleines bretagnisches Midchet 
halbe Figur, mit gefaltenen Hinden betew’ 
Gest. in Aquatintamanier von Amédée und Ba 
séne Varin. Verlag von Goupil, April 10 
gr. Fol. Photographirt im Musée Goupil et C# 
No, 1013. 8. 

11) La Souris. Ein juiges Midchen und ein jor 
ger Bursch aus der Bretagne betrachten licbeln 
eine Maus, die an einer Mausefalle angebunde 
{sts dancben oin zusehendos Kind. Galerie ph 
tographique, No. 936. 1870. qu. Fol. 

12) Loin du pays. Ein barflissiger funger Bavere- 
‘bursche aus der Bretagne, am Fussgestell eit 
abgebrochenen Sinle stehond, hilt mit der roc- 
ten Hand seinen Hut hin und bittet um cit 
Almosen. Lithographitt von Pirodon. gr. Fo 

13) Seulo au village, Ein barftissiges junges Hic- 
tenmadchen aus der Bretagne, in armalicher, 27- 
rissener Kleldung, dle Schafo auf dem Felde 
hitond; slo steht am Fuse eines Baumes und 
stiitzt sich mit belden Hinden auf einen Stock 
Lithographirt von Pirodon. gr. Fol. Seiten- 
stick zu dem Vorhergohenden, Auf Jedem Dl. 
unten, rechts: zwet Verse aus Gedichten vor 
Brizoux. 

14) Le Dimanche des Rameaux. Ein Kleines Mid~ 
chon bietet Buchsbaumbischel feil, womlt fhe 
Schiirze angefillt ist. Lithographirt_vou Pite- 
don. Verlag von G. Naissant. 1865. gr. Fol 
Photographirt bel demselben Verleger. Fel. In 
Holz geschnitten von Boctze1 fiir das Albus, 
betitelt: Le Salon, No. 49 (Paris, au Burcau de 
Ia Gazette des Beaux-Arts, 1865). kl. qu. Fo 

theuse de Cancale. Eine vom Fischen hei 

dio; sto trigt mit dt 

einen Hand ibre Holzschuhe und mit der ande- 

ren einen Kasten auf ihrer Schulter. Musée 
Goupil et Cie. No. 872. 8. 

16) Bohémienne. Kin an der Erde sitzendes Wel 
1nes Madchen, die linke Hand anf einen nebea 
ihr stchenden Korb gostitzt, Lithographitt ve? 
Pirodon. 1853. Fol. ‘ 

17) Bohémicnne. Kin junges Madchen mit eines 
Bichkitzchen auf der rechten Schulter, vor elne® 
Gemiuer stehend, Lithographirt von Pirodo0- 
Fol. 

18) Loin du Monde, Hin junges Madchen, in 2" 
Tumpter Kleidung, schlaft auf einer Stren neten 
inet Ziego, die an einen Pfahl gebanden ist 
Lithographirt von Pirodon, Platte No. 40 
Sxmmlang mit dam Tia: Le Salon (Pars, cet 
F. Sartorius. 1860). Fol. 

19) Ramasseuses de bois, Zwel Kleine Midehen 


















































Antigna _— 





Antigonos. 105 








fesen zor Winterzolt dirres Holz im Walde. 
Lithographirt von A. Gilbert. Fol. 

20) Métance. Eine sitzende alte Frau, mit einer 
‘Kricke aur threm Schooss, untersucht die Roek- 
tasche eines sor ihr stohenden Kleinen 
chens, welches in der einen Hand eine Vielino, 
Jn der anderen den Streiehbogen hilt und der 
mlsstrauischen Alten fhren Unterhalt mit Vio- 
Jinspielen ant det Strasso verdienen ma: 
graphirt von A. Gilbert (Salon, 185 

21) LOnage. Zwel junge Madchen , die 
Gewitter sich bange an elnander 
Hialbe Fig. Gest. in Agoatintamanier von Amé 
ge und Fugine Varin, Goupil, Paris ler Avril 
1872. Fol 

22) A quoi tient PAmour. Baverbursche und Bauer- 
midchen der Bretagno; ersterer, mit einer Heu- 
gabel in der Linken, kniet vor soiner Geliobten, 
‘ie cine Komgarbe im SchooB hat. Aquatinta- 
Blatt von Paul Girardet. Goupll, Paris te" Avril 
1872. Fol. max. 












E, Kottof. 

Antignotos. Antignotos, Bildhauer. In 
vei athenischen Inschriften wird er als Kilnst- 
ler einer Statue des Kotys (IV) und einer ande- 
rea des Rhaskuporis (II) aus der Zeit des Augu- 
stus genannt; vergl. Brunn, Ktinstlorgosch. 1. 
533. Wahracheinlich ist er derselbe Kunstler, 
den Plinius xxx1v. 86 unter den Portriitbild- 
vern und wegen der Statue eines Perixyomenos, 
4h. eines mit der Striegel sich schabenden 
Athleten, anfilhrt. Ueber die ihm gleichfalls bei- 
selegten Statuon der ‘Tyrannenmirder 8. unter 
Rritios, 

H. Brunn. 

Antigonos. Antigonos, Bildhauer und 
Kustschriftsteller. Plinius zitirt ihn unter den 
Quellen des 33. und 34. Buches wegen cincs 
Werkes tber Torentik. Ein Urtheil ber Par- 
thasios (xxXv. 68) stammt dagegen aus cinor 
Sciwift tiber die Maler, deren Bedeutung aus 
ciner Erwithnung boi Diogenos Laértius (vit. 
189), sowie daraus hervorgeht, dass sie den Pe- 
riegeten Polemon zu einer Gegen- oder Engiin- 
sungsschrift veranlasste (vergl. Preller, Pole- 
uonis fragm. p. 97). Die wichtigste Nachricht 
‘her ihn findet sich indessen in der folgenden 
Stelle de Plinius (xxxty. 84), welcho hier in 
seiterem Zusammenhange zu bebandeln ist: 
‘Mebrere Klinstler stellten die Kiimpfo des At- 
‘alos und Eumenes gegen die Gallier (Galater) 
dar: Isigonos, Phyromachos, Stratonikos, An- 
tigonos, der auch Blicher tiber seine Kunst} 
schriebe. Die Siege Attalos' I. dber die Gallicr, 
in Folge deren er den Kinigstite! annahm, fallen 
in dio ersto Periode soinor langon Regicrung 
awischen 239 und 220 v. Chr.), die Kiimpfo sot- 
ues Nachfolgers Eumenes Il. in die J. 168—166 
¥. Chr. (vergl. Meier in Ersch und Gruber's Ag. 
Eneyelop, ILL. 16. p. 958; Urlichs in den Jahrb. 
fiir Philol. 69. p. 383). Da von dtm genannten 
Kiinstlern Phyromachos sicher in dje Zeit des 
Attalos gebiirt und in diesclbe auch Antigonos 
ta setaon ist, indom er vor Polemon schrieb, 60 

Meyer, Ktsttler-Lexikon. 1, 








{st os wonig wabricheinlich, dass dio an erster 
‘und dritter Stelle angefithrten erst unter Eume- 
nes lebten. Es scheint vielmehr, dass Plinius 
nur die vier Grinder und Hauptvertreter einer 
Kunstschule anflthrte, welche unter Attalus in 
Pergamum zu hohem Ansehen gelangto, wenn 
auch ihre Thitigkeit noch unter Eumonos fort- 
dauerte. 

Die von Plinius nicht nher bezeichnete Be- 
deutung dieser Schule lernen wir aus einer Retho 





| noch erhaltener Kunstwerke kennen, welche sich 


mit hinlinglicher Sicherheit anf dieselbe zurttck~ 
fithren lassen. In dem sogenannten sterbenden 
Fochter des kapitolinischen Musoums orkannto 
schon Nibby einen Gallier (Effemeridi letter. i 
Roma 1821, Aprile, p. 498qq. Abgebildet z. B. 
bei Miller und Oesterley, Denkm. alt. Kunst. I 
48, 217; vergl. Handb. §. 157, 2). Von iusseren 
Attributen bezeichnen ihn die gallische Torques 
um den Hats, der lingliche, nicht breite Schild, 
sowie das auf demselben legende Attribut 
(vergl. Bullet. archéol. de I’ Athenacum francais. 
IT, 1856, No. 6). Sodann stimmt mit den Schil- 
derungen bei Diodor (v. 28sqq.) und Pausanias 
(x. 198qq.) die hohe, miichtige Statur, das saf- 
tige und kriftige Floisch und die derbere Haut, 
wie sie sich unter dem Einflusse eines nordischen 
Klimas bildet. Besonders charaktoristisch ist 
ferner die Bildung des Hares, das von Natur 
derb, durch fortwithrenden Gobrauch einer Salbo 
noch dicker und struppig wie eine Pferdemihne 
gemacht, und von der Stirn itber Scheitel und 
Nacken gestrichen wurde, wie man es bei Sa- 
tym und Panen sah. Withrend sodann der Bart 
theils ganz goschoren, theils in milssiger Fitlle 
bewahrt wurde, war es bei den Vornchmen Sitte, 
nur den Schnurebart, diesen aber voll und lang 
mu tragen, dass davon der Mund ganz. bodeckt 
erschien. "Endlich bezeichnet den nordisehen 
Barbaron der ausgeprigte Rassontypus des 
Kopfes, bosonders die eingedritckte Naso und 
dig. horvortrotenden Backenknochen. — Dio 
gloichen Eigenthitmlichkeiten nebst  villiger 
Uebereinstimmung in Bezug auf Stilistik, ‘Tech~ 
ik, ja selbst auf die Qualitit, des Marmors fin- 
den ‘sich an der unter dem Namen Arrin und 
Paetus bekannten Gruppe in Villa Ludovisi, in 
welcher frithor auch der sterbende Fechter auf- 
gestellt war (abgebildet bei Muller a. a. 0. 218). 
Nach dem Vorgange Visconti’s (Op. var. 1v. 326) 
jerkliirte sie Raoul Rochette (Bull. de Férussae 
1830, xv. 3655qq.) fiir einen Gallier, weleher, 
um der Schmach der Gefangenschaft mu ent- 
gohon, zuorst sein Woib und dann sich selbst 
tiidtet, wie Achnliches von Pausanias tiber dio 
Niederlage der Gallier bei Delphi berichtot wird. 
Beide Werke tragen durehaus das Gepriigo grio- 
chischer Originalarbeiten; dass sie aber wirklich 
der Zeit des Attalos angehiiron, wird durch eine 
neuerliche Entdeckung bestitigt. Pausanias be- 
tichtet (1. 25, 2): »An der siidlichen Maucr (dor 
Alcropolis zu Athen) stehen der Kampf der Gi- 
“4 











106 














ganton, dic cinst in der Gegend von Thrakien| 
und dem Isthmos von Pallene wobnten, die 
Schlacht der Athener gegen dio Amazonen, der 
Sieg bei Marathon Uber die Meder und die Nie- 
derlage der Gulater in Mysion: Weihgeschenke 
des Attalos, siimmtlich im MaGverhiiltniss von 
etwa zwei Ellen (écov ce bio ryziv Exasten)e, 
Ueber diese Werke war bis vor wenigen Jahren, 
s0 wenig bekannt, dass sogar darliber gestritten| 
wurde, ob es sich um statuarische Gruppen oder| 
Reliefs handle (vgl. Schubart in den Jahrb. f. 
Philol. 87, p. 301 ff.). Bei den Ausgrabungen an 
Ort und Stelle hatten sich keine Reste gefunden. 
Sie miissen vielmehr nach der Zeit des Pausa- 
nias von Athen nach Rom versetat worden sein, 
wo cin Theil schon im Anfange des 16. Jahrh. 
wieder entdeckt worden ist, ohne dass man die Be- 
doutung erkannt hiitte. Jetztsind wenigstens acht, 
Statuen als Bestandtheile dieser Gruppen sicher 
nachgewiesen und, da die iilteren Abbildungen| 
durchaus ungentigend sind, in neuen guten Sti-| 
chen publizirt worden : Monum. dell’ Instit. arch. 
ax, Tay. x1x—xxt, mit Text von Brunn in den 
Annali 1870. pp. 202—323 (vergl. Friedorichs, 
Bausteine, p. 322; Overbeck, Gesch. der gri 
Plastik, 2. Aud. 1. p. 176). Es sind aus Gruppo 
1) Ein todter Gigant, im Museum von Neapel; 
Il) Eine todte Amazone, ebenda; IIT) Ein beklei- 
deter todter und cin auf's Knie gesunkener und 
sich noch vertheidigendor nacktor Perser, eben- 
da und im Vatikan ; auserdem wahrschelnlich ein 
dom letztoren naheverwandter, aber bekleidetor 
bei Adam, Recueil de sculptures antiques. 1754. 
pl. 32-33; endlich IV) aus der Galliergruppo ein 
todter Jtingling, einnackterriickwiirts niederstitr- 
zender Jtingling und ein auf das Koie gesunkoner, 
sich vertheidigonder, mit Tunika bekleideter 
nn, siimmtlich in der Sammlung der Markus- 
bibliothek zu Venedig; ein Sterbender, in vor- 
gerlickterem Alter, in der ganzen Stellung dem 
sterbenden Fechter von der Gegenseite ziemlich 
genau entsprechend, im Muscum zu Neapel; end- 
lich aller Wahrscheinlichkeit nach ein auf's Knie 
gesunkener und sich vertheidigender verwunde- 
ter Jtingling im Museum von St. Germain bei 
Paris (Clarac, Mus. de Sculpt, 280, 2151). In die- 
selbe Reihe wenn auch nur als spiite Kopien, go- 
hdren drei kleine Bronzen im britischen Mu- 
seum, zwei Gallier und cine Amazone. Ucber 
einige andere Figuren, die zu diesen Gruppen 
oder allgomeiner zur pergamonischen Schulo in 
mehr oder minder direkter Bezichung zu stehen 
scheinen, sind noch genauere Untersuchungen 
im Einzeinen anzustellen; vergl. Brunn a. a. 0. 
Nur Zufall ist es, dass dio bishor nachgewicse- 
nen Statuen in allen vier Gruppen der Parte 
dor Unterliegenden angehiron. Dass urspriing- 
lich auch die Sieger nicht feblten, wird dureh 
eine Notiz. boi Plutarch (Anton. 60) verblirgt, 
dor zufolge die Statue des Dionysos durch einen 
Sturm von der Akropolis, also wol von der Hihe 
ihrer Zinnen, in das Theater des Gottes herab- 





























gostilrat wurdo. Bedenken wir nun, dass allein 
von den Galliern uns fllnf erhalten sind, welche 
gowiss doch nur einen Theil der cinst vorhande- 
nen Gruppe ausmachen, so ergibt eine Berech- 
nung auf dieser Grundlage, dass die vier Grup- 





von cinem Umfange bilden mussten, wie uns 
kaum ein anderer aus dem Alterthume be- 
kannt ist. 

Die erhaltenen Figuren, welche in thren bei 
antiken Skulpturen nicht’ eben hiufigen Ver- 
hiltnissen von etwa */s Lebensgriisse dem von 
Pausanias angegobenen MaBe von zwei Ellen 
sehr wol entsprechen, stimmen mit dem sterben- 
don Fechter und der ludovisischen Gruppe in 
Matorial, ‘Technik und klinstlerischer Auffas- 
sung villig tiberein, s0 dass sie unbedingt einer 
und derselben Kunstschule angehtren; und wenn 
auch zuzugeben ist, dass sic in der vollen Hi 
monic der Durchfiihrung hinter ihnen zurtick- 
stehen, 0 lassen sie sich doch in keiner Weise 
mit rimischer Kopistenarbeit verwechselu. Viel- 
mehr erkliren sich die an thnen bemerkbaren 
Mingel, wie kleine Febler in don Proportionen, 








h. [eine gewisse Hirte und Magerkeit in der Aus- 


filhrung, am cinfachsten durch die Annahme, 
dass sie verkleinerte Wiederholungen eines noch 
grossartigoron, voraussichtlich in Porgamum er- 
richteten Siogesitenkmals sind, welche Attalos 
wahrecheinlich aus Anlass soines Besuches in 
Athon um 200 v. Chr. flir seine Bundesgenossen 
anfertigen liess, und zwar, wenn auch unter Lei- 
tung der Meister der pergamenischen Schule, 
doch wol nur von deren Schiilern und Gehtilfen. 
Wilhrend nun in Athen die vier Gruppen einfach 
neben einander aufgestellt gewesen zu sein 
scheinon, darf wol angenommen werden, dass 
ihre Vorbilder sich riumlich, wie der Idee nach 
zu ciner hihoren Einheit zusammengeschlos- 
sen haben werden. Die Vierzahl der Gruppen 
weist uns auf eino Vertheilung an vier Seiten 
eines architektonischen Monumentes hin; und 
vortreffiich entsprechen sich ctwa auf Vor- 
der- und Riickseite die Giganten und Gallier, 
sowol iussorlich durch ihre vorwiogende Nackt- 
heit, wie durch den Charakter roher und unge- 
bindigter Naturkraft und Wildhoit, withread 
‘die Amazonen und die Meder auf den Nebensci- 
ten sich als Asiaton und in vollerer Bokleidung 
gegentiberstehen. Wie aber dic hellenischen 
Gétter dic wildon Erdonstbno bowiltigon , “so 
bekiimpfen die Hellenen stets siegrefch das Bar- 
barenthum , von der iltesten Zeit der Amazonen 
bis zu den Zeiten des Attalos, dessen Siege tiber 
dic Gallier durch das Ganze verhorrlicht worden. 
Eine genauere Betrachtung der atheniensischen 
Statuon zeigt nun, dass diesclben fir cine sehr 
niedrige Aufstellung berechnet waren. Wenn 
sic aber, wie Pausanias berichtet, an der Mauer 
standen, die von Plutarch erwiihnte Bacchus- 
statue aber, damit sie vom Sturm herabgestiirat 
werden konnte, sich auf der Mauer oder deren 




















Antigonos. 


107 











Zinnen befinden musste, so milssen wir daraus; 
folgern, dass die Gruppen urspriinglich filr eine 
staffelfOrmige Aufstellung bestimmt waren, etwa 
in der Weise, dass dio Sieger einen htheron 
Platz als die Besiegten einnabmen. Das Auf- 
fallige einer solehen Anordnung mildert sich bei 
einem Blick auf die Entwickelung der dekorati- 
ven Kunst um die Zeit Alexander's d. Gr., wie 
sie in Mausoleen und besonders in manchen 
Prachtaulagen flir temporiire Zwecke sich zeigt, 
lenen namentlich der Seheiterhaufen des 
tion (Diodor. xvi. 114) ein Beispiel fiir 
terrassenfrmigen Aufbau bietet. Fragen wir 
wan, ob sich von einem solchen grossartigen 
Siegesdenkmale, wie es hier vorausgesetzt 
varde, nicht noch anderweitige Nachrichten er- 
isiten haben, so bietet sich eine Stelle des Am- 
pelius dar, cines Schriftstellers friihestens aus 
der Zeit der Antonine, der in seinem Liber me- 
¢. § unter anderen Merkwiirdigkeiten 
erwant : »in 'ergamum einen grossen marmornen 
Altar, 40 Fuss hoch, mit grossartigen Skulptu- 
tens. ‘Offenbar fst dies derselbe, welchen Pau- 
tanias (v. 13. 8) als aus der Asche der Opfer- 
thiere erbaut anfulbrt, der aber ebenso wie der 
grosse Aschenaltar des Zeus 2u Olympia, mit 
welehem er verzlichen wird, wenigstens unten 
cine Steinbekleidung gehabt haben wird. Der 
Zeusaltar bestand bei einer Gesammthihe von 
‘2 Puss aus einer unteren Terrasse und dem auf 
derselben errichteten kleineron Opferheerd, bei- 
‘Treppenanlagen; der pergamenische 
ich bei seiner griisseron Hohe in moh- 
ere Terrassen gliedern. Wie hier auf den vier 
Seiten die vier Gruppen im Einzelnen geordnet 
fein mochton, lisst sich freilich nicht mehr be- 
stimmen. Dass sic aber wirklich an diesem Al- 
tar angebracht waren, darf man mit Zuversicht 
aus dem Zusatze des Ampelius schliessen: »con- 
‘inet autem Gigantomachiame. Er nennt aller- 
dings nur die Gigantenmachic, aber gorade dic 
Gruppe, welche der Idee nach den vornchmsten 
Piatz an der Vorderscite cinnehmen musste (vgl. 
Ball. dell’ Inst. 1871. p. 28). So darf dieser Al- 
tar, bei dem tibrigens an einen ziemlich gleich- 
zeitig von Hieron II. in Syrakus errichteten 
Diodor. xv. 83; vergl. Serradifaleo, Ant. d. Si 
cilia 1v. 146) erinnert werden mag, ‘als eins der 
grossartigsten Monumente der Diadochenzeit be- 
trachtet werden, in welchem die auf Glanz und 
konigliche Pracht gerichtete dekorative Kunst 
eben dieser Zeit einen besonders sprechenden 
Ausdruck gefunden hatte. 

Die Stellung der pergamenischen Schule in 
der inneren Entwickelung der Kunstgeschichte, 
wie sie uns in den erhaltenen Werken entgegen- 
tritt (vergl. Brunn, Gesch. d. griech. Ktinstler. 1. 
4H4ff;, ist wesentlich bedingt durch die ihr ge- 
stellte Aufgabe. Dic Grundidee des Ganzen der 
vier Gruppen crinnert allerdings an das alte 
Grundthema vom Gegensatz zwischen Hellenen- 
und Barbarenthum , wie er sich nicht nur in der 












































Literatur, z. B. bei Herodot, sondern auch in 
der Kunst schon in der polygnotischen Schule 
dei der Auswahl der Gemiilde in der Poikile zu 
Athen ausspricht. Aber in der Behandlung die- 
ses Thema’s tritt jetzt ein wesentlich neues Mo- 
ment dadurch ein, dass hier ruerst in sta- 
tuarischen Bildungen Barbarenkimpfe aus der 
unmittelbarsten Gegenwart in lebendiger An- 
schaulichkeit dem Auge vorgeflthrt werden soll- 
ton. Dio griechische Plastik hatte bis nach der 
Zeit Alexander's einen tiberwiegend idealen 
Charakter bewabrt, aber auch den Kreis der 
idealen” Anschauungen des Griechenthums in 
ihren Darstellungen ziemlich erschipft. Die neue 
Aufgabe verlangte ein weit stirkeres Betonen 
des realen Elementes: es gentigte nicht mehr, 
die Barbaren, welche dureh den Schrecken ihrer 
Erscheinung noch in aller Gediichtniss lebton, 
nur fiusserlich durch Bekleidung und Bewaft- 
nung kenntlich zu machen, sondern es waren dic 
Eigenthiimlichkeiton der Rasse in klaror und 
destimmter Weise hervorzuheben, wie bereits 
oben bei Gelegenheit des sterbenden Fechters 
bemerkt wurde, im Typus des Gesichtes, im 
Charakter des Haars und Bartes, in der Statur 
und Muskulatur bis auf die spezifische Textur 
der Haut herab. Nicht weniger aber als in den 
Formen war das Wesen der Nationalitit in dem 
ganzen Naturell zur Anschauung 2u bringen, in 
der gewaltigen Entwickelung physischer Kraft, 
in der Wildheit des Angriffes, im ‘Trotz der Ab- 
wehr, der Verzweifelung der Niederlage und der 
stummen Resignation des Sterbens. Die Laisung 
der 0 gestellten Aufgabe verlangte allerdings 
weniger das frithere Vorwiegen der in idealer 
Richtung frei schaffenden kilnstlerischen Phan- 
tasie; es war vielmehr die Gefahr des Verfallens 
in einen platten Naturalismus nahe geriickt, 
welcher nur zt begegnen war durch eine seharfo 
Beobachtungsgabe und durch eine mit klarem 
Bewusstscin auswithlendo und sichtende, vor- 
wiegend kritische Thiitigkeit des Geistes. So 
musste sich cine Richtung entwickeln, die mit 
dem gosammten wissenschattlichen und gelehr- 
ten Streben der alexandrinischen Epoche ziem- 
lich parallel liuft, wobei nicht zu tibersehen ist, 
dass der eine der von Plinius genannten Kiinstler, 
Antigonos,auchalsgelehrter Kunstschriftetel- 
ler der Zeit und dem Range nach eine der ersten 
Stellen eiunabm, In der Kunst offenbarto sich 
digse Richtung als cin Ekiektizismus, der bei 
em und erfolgreichem Streben den neuen 
Forderungen gerecht zu werden, doch durchaus 
noch auf der Grundlage des fritheren Idealismus 
ruht. Das lehren besonders die Galliorstatuon, 
die, wenn auch gowiss keineswegs vollstindig, 
doch zahlreicher als die anderen erhalten, allein 
in vergleichendes Urtheil gestatten. In ihrer 
Gesammtheit werden sie ein nach der iusseren 
und inneren Charakteristik vollstiindiges Bild 
des Barbarenthums gewihrt haben; in den ein- 
zolnon Figuren aber beschriinkte der Kiinstler 
ue 













































108 Antigonos 


Antimachos. 














die Charaktoristik jo auf das fllr den bosonderen: 
Zweck Nothwendige: er willto zwischen Bo- 
Kleidung und Nacktheit, zwischen verschiedenen 
Attributen und Waffen: er zeigt uns an dem 
Krper des Sterbenden in Neapel die Spuren 
vorgeriickteren Alters in fast naturalistischor| 
Durchbildung; er betont an dem sich verthoidi- 
gendon birtigen Kimpfer die an Robheit strei- 
fende Derbheit des gemeinen Manes. Aber 
wilhrend am sterbenden Fechter sich die sorg- 
samste Charakteristik der Kirperformen cincs 
Barbaren gewissermassen im Gleichgewicht hilt 
mit der idealen Auffas sung der ganzen Situation, 
der schmerzlichen Trauer des Sterbenden, bot, 
an dem todten Jtinglinge die ausgesprocheno 
Jugend und die absolute Ruhe des Todes dem 
Kiinstler den Anlass, auch dem K&rper ein 40} 
ideales Gepriige zu verleihen, dass hier zu deut-| 
lichor Charakteristik iussere Attribute, Leib- 
gurt und sechseckiger Schild, weniger als sonst 
‘entbehrt werden konnten. Auch in den Perser-| 
statuen begegnen wir sofort dem Wechsel zwi- 
‘schen voller Bekleidung und der bei einem Perser 
fast auffilligen Nacktheit; im Vergleich mit dem 
‘Prot der kiimpfonden Gallier zeigt ferner der 
eine sich Vertheidigende einen fast furchtss- 
‘men Charakter, und selbst an dem Todten tritt 
in den weichen Linfen die Grundvorschiedenhett 
im Wesen des Orientalon bestimmt hervor. Bei 
dor Amazone und dem Giganten war ein stirke- 
res Vorwiogen des idealen Elementes selbstver- 
stindlich, so dass die an den anderen Gruppen 
gemachten realistischen Studien sich weniger in 
der allgomeinen Auffassung als in der formalen| 
Behandlung des Einzelnen geltend zu machen 
vormochten. Bei allen dieson Studien trat aller~ 
dings an die Stolle des Strebens nach absoluter, 
allgemein gtltiger Schnheit die Forderung der 
besonderen oder beschriinkteren Schdnheit einer 
soharfen und klaren Charakteristik und der histo- 
ischen Wahrheit. Aber eben darin liegt die 
spozifische Bedeutung dieser Schulo, dass sie auf| 
diesem Wege die Grenzen der Plastik orweiterte 
und diesor Kunst das Gobiet der eigentlich histo- 
rischen Darstellung eroberte, welche bisher auf| 
die Malerei beschrinkt geblicben war. Wenn 
nun auch diese, Entwickelung zu spit erfolgto, 
als dass sio auf die weitere Entwickelung der 
gricchischen Kunst im engeren Sinne noch einen. 
bedeutenden Einfluss hiitte austiben kinnen, 50. 
bildet sic cin um so wiehtigeres Vermittelungs- 
lied flr das Verstindniss der historischen Kunst 
der Romer, die mit keinor anderen Richtung der 
griechischen eine niihere Verwandtschaft zeigt, 
als gerade mit der pergamenischen Schule. 
Hiermit scheint allerdings ihr Gebiot noch 
nicht erschipft zu sein. Denn nach den bisheri- 
gon Untersuchungen ist es jetzt nicht mebr ge- 
wagt, selbst ohne iussero Zeugnisse blos aus 
inneren Griinden dieser Schule noch andero be-' 
deutonde Werke zuzusprechen: so die eine er- 
halteno Figur aus ciner Gruppe mit Astragalen 














spiclonder Knaben (Marbles in the brit. Mus. 
Ul, 31); namentlich aber die Gruppe des durch 
mebrfache Wioderbolungen bekannten, an der 
Fichto aufgobiingten Marsyas und des im Ori- 
‘ginal ethaltenen Skythen, der das Messe 
sehleift, um ihn zu schinden, der unter dem Ni- 
men des Schleifers, Arrotino, bekannten Statue 
‘des florentiner Museums (abgebildet bei Miller 
und Oesterley, Denkm. alter Kunst. 11. 14, 154 
u, 155; vergl. Handb. §. 362, 4. Ucber andere 
Bestandthoilo dieser Gruppo vergl. Michaelis ix 
den Ann. d. Inst. 1858. p. 320 u. 340 ff). Dio 
Statue des Skythen, in dessen Schidelbildmsg 
Blumenbach den Kosakentypus genau wieder 
gegeben fand, zeigt nicht nur cine den Galles 
durehaus verwandte Auffassung der Barbaret- 
bildung, sondern auch die Bebandiung der For- 
men, der Oberfliiche des Marmors, ja das Mate 
rial Verrathen durchwog cino solche Uebereia- 
stimmmung, dass, wer namentlich den sterbender 
Fechter genau studirt hat, an der engsten Scb- 
‘verwandtschaft der Urheber beider Werke nicht 
‘aweifen kann. Neben dieser Uebereinstimmvsg 
macht sich aber in der Statue des Marsyas ct 
neues Element geltend: ein fast bis sur Oster 
tation gohendes Studium der Anatomie és 
/menschlichen K&rpers, durch welches die ge 
lehrte Richtung der ganzen Schule eine neve 
|Bestiitigung erhilt. Es wird hiernach geniiges, 
einfach an don xiomlich gleichzeitigen Laokoe 
‘iu erinnern, um zu der Ueberzeugung 7u gelt- 
gen, dass die boiden uns bekannton Hauptkuns- 
sehulen der Diadochenscit, die rhodische mi! 
dio pergamenische, ‘cwar im Eine: 
manche und sogar bedeutende Unterschiede 
‘gon, in thron Grundlagen dagegen sich als At 
fluss einer und derselben Zeitrichtung offexbe 
ron, sowie ferner, dass sie nicht dic Fortsetrm 
einer einzelnen der friiheren Schulen bilde, 
sondern, indem sie die gesammto frithere Es 
wickehng cur Voraussetzung haben, in é 
Kunst eine ihnliche Stellung einnehmen, wie it 
Poesie und Literatur die sogenannte hellesi- 
stisehe Periode gegentiber der hellenisehee ia 
engeren Sinne. 








Hi, Brena 
Antimachides, Antimachides, Architét 
»Zu Athon filhrten dio Architekten Antistats 
Kallaischros, Antimachides und Porinos (%) fit 
Pisistratos zu dem ‘Tempel, den dieser dea 
olympischen Jupiter errichten wollte, den Grant 
bau aus. Nach seinem Tode aber (oder vielleitt 
richtiger: nach der Vertreibung seiner Sokx# 
iossen sie wogen der veriinderten politische 
‘Verhiiltnisse den Bau liegene ; Vitrav. vit. praef- 
§. 15; vorgl. Aristotolos Polit. v. 11. Dicaearch 
p. 8 ed. Hudson. Ueber dio Fortsetzung & 
Baues 8. unter Cossutius. , 


Antimachos. Antimachos, Erabildnor,o1¢t 
Plinius axexrv. 66 durch Frauenstatuon bela 











Antinori 


Antiochos. 109 











Antinori. Giovanni Antinori, Architekt, 
pd m Cumerino 1724, + xu Rom den 24. Juni 
11 auf seinem Grabsteine in 8. Venanzio steht: 
vm. Kal, Jul. an. 1792). Er begab sich jung 
sch Rom, studirte dort Mathematik und dann} 
Architektur unter Anleitung des Marchese Giro-| 
lo Teodoli. Als Lissabon durch das Erdbe- 
tea von 1755 grisstentheils zerstirt war, be-' 
‘ellos er, unternehmungslustig wie er war, 
onin zu’ gehen, um ein grisseres Feld dor 
‘Thitgkeit au finden. Er wandte sich zu dem 
Eade an den Nuntius Monsignore Conti, der da- 
uals in Lissabon sein Amt antreten sollte. Conti 
‘xin ibn dean auch mit sich und empfahl ihn 
tea Kénig Joseph I. von Portugal. Dieser ge- 
‘un nach Einsicht seiner Entwiirfe und Pliine 
Vertrauen zu ihm, ernannte ihn zu seinem Hof- 
urtitekten und tibertrug ihm grosse Aufgaben. 
Nach seinen Zeichnungen wurde unter Mitwir- 
{ig des Eugenio dos Santos de Carvalho der 
Ninigl Palast gebaut, sowie auch dic Gebinde 
amPatze del Commercio. Das erregte natiirlich 
‘ea Neid seiner spanischen Kollegen, deren Ent- 
‘wirfo den seinigen nachgesetzt wurden; sic’ 
‘sussten ihn bei dem Minister Pombal in den| 
Verdacht zu bringen, dass er an den damaligen 
era die Krone gerichtcten politischen Umtric- 
ben betheiligt sol. Daraufhin wurde A. einge- 
emt und awei Jahro gefangen gehalten, ohne 
‘as er wusste weshalb; dann in Freiheit ge- 
‘est musste er sofort das Reich verlassen. Usber 
‘ou nach der Heimat zuriickgekehrt, um sich 
‘at von den erlittenen Miihsalen auszuruhen, 
kshiftigte er sich bald mit dem Entwurf 2a 
‘ser flirstlichen Villa vom reichsten Charakter, 
‘a der ippig verzierten Bauweise jener Zeit. Der 
Grossherzog Leopold von Toskana, dem er den 
Pim vorlegte, dachte wol daran, ihn auszuftih- 
ta, aber es fehlten die Mittel dazu. 

A sing nun wieder nach Rom; der neue Papst) 
Pus VI. war erwiihlt (1775), und unser Meister 
ielt oun die gtinstige Gelegenheit au neuen 
Fimeren Arbeiten fiir gekommen. Zunichst| 
‘ndess yerwendete ihn die Familie Doria, um 
den Hof ihres Palastes zum Empfang des Kai- 
‘ers Joseph II. zu einem reich ornamentirten 
Pastszale herzurichten; was denn A. so gut aus- 
fidbrte, dass ihm die Doria die Ausstattung und 
Venierang ihrer Villa Pamfili tibertrugen. — 
Intwischen hatte sich auch von Seiten des Pay 
es eine Arbeit flir ihn gefunden. Bei Ausgra- 
bungen in der Niihe der Kircho 8. Rocco war 
vor dem Mausoleum des Augustus ein iigypti-| 
weher Obelisk zu Tage gekommen; A. erhielt| 
‘den Auftrag, ihn vollends auszugraben und ihn 
auf dem Quirinal zwischen den bekannten bei- 
ten Kolossen des Monte Cavallo aufzustellen. 
Bei dieser Gelogenheit stellte or dio Kolosso 
‘aunt ihren Pferden, welche schon Ofters, das 
‘tate mal unter Sixtus V., ihren Platz veriin- 
(er hatten, in der Art um, dass sie diagonal 
‘tm dem in der Mitte bofindlichen Obelisk stehen. 











Eine gewisee architektonische Gruppirung wurde 
zwar dadurch orreicht, allein fir die Wirkung 
der plastischen Figuren ist diese Anordnung, 
welche Ubrigens mohr dem Papste ais dem B: 
meister sur Last fillt, keineswegs gtinstig. 
‘A. hatte dann auch noch 1780 den sogenannten 
Obelisk des Sallust auf dem Monte Pincio und 
den Obelisk des Marsfeldes (1792) auf dem Platze 
‘Monte Citorio zu errichten. Bald nach der lete~ 
teren Arbeit starb er. Sein bekanntester Schil- 
ler war Pasquale Belli. 

s. Ricei, Memorte storiche etc. di Ancona. II. 
386—390. 399. — Cyr. Volkmar Machado, 
Coll, de Memorias, pp. 160, 191, — Kunst= 
dilate, Stuttgart 1824. p. 387. 











Antiochos. Man kennt mehrere griechische 
/Kiinstler dieses Namens : 


Antiochos, Bildhauer, Sohn des Demetrios, 
nach einer in Eleusis gefundenen Inschrift ‘Av- 
-rwozsbs, d. h. wol nicht aus Antiochia, sondern 
aus einem attischen Demos dieses Namens ge~ 
birtig. 

8. Lenormant, Recherches arch. 2 Eleusis; 

Inser. n. 15. — Bursian, Arch. Zelt. 1856. 
p. 223, = 

‘Von ihm scheint wegen des paliographischen 
Charakters der Inschriften als ein jllngoror 
‘Kiinstler unterschieden werden zu milssen : 


Antiochos aus Athen, sofern in der frag- 
‘mentirten Inschrift (... nayos |... vatog | . ote) 
der Name richtig ergiinzt worden ist. Er findet 
sich in Sebriftziigen twa aus dem Anfange der 
Kaiserzeit auf dem Gewandsaume einer Athene- 
statue der Villa Ludovisi in Rom (Mon. dell’ In- 
stit. archeol. II. 27), die durch hiissliche Restau- 
ration der Arme, des Helmbusches, der Nase, 
und durch das Abstossen der Gewandriinder am 
Ueberschlag des Chiton wesentlich entatellt ist. 
So weit sie erhalten ist, stimmt sie in der An- 
lage durchaus mit der kleinen Marmorstatuette, 
welcho allgemein als das vollstiindigste Nachbild 
der Parthonos des Phidias anerkannt ist (Aun. 
dell’ Inst. 1861. tay. d'agg. OP; Overbeck, 
Gosch. der Plastik. 1. Fig. 46). Selbst die hohen 
tyrrhenisehen Sandalen (Pollux viz. 92) finden 
sich an ihr wieder. Das Fehlon der Attribute zu 
ihrer Linken lisst sich dagegen aus der Beschit- 
digung der Basis erkliiron. Die Statue des An- 
tigchos ist demnach wabrscheinlich eine genaue 
Kopie nach Phidias, und die Eigenthtimlichkolt 
in dor formellen Behandlung der Gewandung, 
an der bei sehr sorgfiltiger Ausftthrang die Kan- 
ten und Briiehe zu scharf angegeben und dic 
Falten au tief oingeschnitten erschoinen, erklirt 
sich vielleicht daraus, dass der Knstlor die auf 
cine Ausflhrung in getricbenem Goldblech be- 
rechneten Formen ohne Riicksicht auf die durch 























‘das Materia! bedingten Modifikationen genau in 
‘Marmor tbertrug. Der Kilnstler gebirt somit 
dor Schule attischer Renaissance an, liber welche 


110 Antiochos_ 


Antiphilos. 














unter Apollonios, Nestor’s Sohn, weiter zu han- 
deln ist. 

s, Weleker, Alte Denkm. I. p, 432. — Brinn, 
Gesch. der griech. Kunstler. 1. 550. 567. — 
Overbook, Gesch. der griech, Plastik. Il. 311. 

Ob die Marmorstatue eines Oceanus und eines| 

Juppiter im Besitze des Asinius Pollio Werke 
des Antiochos oder eines sonst unbekannten 
Kinstlers Heniochos waren, liisst sich wegen der 
Unsicherheit der Lesart bet Plinius xxxvi. 33 
nicht entscheiden. 





Antiochus Gabinius, Maler, Schiller des 
Sopolis, wird von Cicero (Epist. ad Attic. 1v. 
46, 12) wegen eines Prozesses im J. 700 d. 
filichtig erwiibnt. 





Antiochus, angeblich Mossikarbeiter, 2u- 
folge einer missverstandenen Stelle bei Sym- 
machus (Epist. vit. 41). 


Antiochos, angeblich Stoinschneider. Ein 
Karneol mit einem Brustbilde der Athene und 
dom Namen des Antiochos ward schon von Bracci 
(Mem. d. ine. 1. 115; vergl. tav. 21) als eine 
Arbeit des Flavio Sirleti bezoichnot. Auf zwei 
anderen Steigen verbietet schon die Vertheflung 
dor Namonsinschrift auf zwei Seiton der Bilder 
an einen Steinschneider zu denken. 

Brann, Gesch. der griech. Kinstler. 11. 601. 
‘H. Brun, 


Antipatros, angeblich Toreut, 8. Diodoros. 








Antiphanes, Man kennt vier griechische Bild- 
ner dieses Namens 


Antiphanes, Bildhauer aus Athen, war 
1. 93 bel der Ausfiibrung des Frieses am Erech- 
theum beschiftigt (Brunn, Gesch. der griech. 
Kiinstler. 1. 249). 


Antiphanos, Erzbildnor aus Argos, Schii- 
ler des Periklytos, eines Schillers des Polyklet, 
und Lehrer des Kleon you Sikyon: Paus. v. 
17, 3. Fir das grosse Weibgeschenk, welches 
die Lakediimonier wegen des Sieges bei Aigo 
potamoi (01. 93, 4) in Delphi aufstellten, arbei 
tete er die Statuen der Dioskuren : Paus. x. 9, 8; 
ebonso ein ehernes Bild des trojanischen Pferdes 
fllr ein delphisches Weihgeschenk der Argiver 
‘wegen eines vermeintlichen Sieges ther die La- 
kediimonier: Paus. x. 9, 12. Sofern die von 
‘Thukyd. vi. 95 erwithnten Kiimpfe wegen Thyrea 
(01. 91, 3) gemeint sind, wurde dieses Werk viel- 
leicht erst einige Zeit nach dem Siege aufgestellt, 
da der Kiinstler noch nach O1. 103 am Leben ge~ 
wesen zu sein scheint. Denn in einem grisseren 
Weihgeschenke, welches die Tegeaten wegen 
cines Sioges tiber die Lakediimonier ebenfalls in 
Delphi aufstellten, rihrten von seiner Hand die 
Statuon der arkadischon Stammesheroen Elatos, 
‘Adheidas und Erasos her: Paus, x. 9, 6. Ueber 
die chronologische Bestimmung dieses Sieges 














vergl. Brunn, Gesch. der griech. Ktinstler. I. 283 
und Urlichs in den Jabrb. fir Philol. uxrx. 379. 


Antiphanes, Bildhauer aus Theben; s. oben 
unter Andron. = 


Antiphanes, Bildhauer aus Paros, Sohn des 
‘Thrasonides, nach der Inschrift einer in Melos 
gefundenen, jetzt im Berliner Museum befind- 
lichen Statue eines Hermes von guter Arbeit aus 
der Kaiserzeit: Corp. inscr. graec. n. 2435; 
Gerhard, Berlin's ant. Bildw. p. 75, n. 100. 

H, Brinn. 

Antiphilos. Antiphilos, Maler aus Aegyp- 
ten, Schiller des Ktesidemos. Plinius (xxv. 138) 
fihrt ihn unter den Kiinstlera an, welche den 
ersten und ausgezeichnetsten im Range am 
niichsten stehen. Hohe Bertthmtheit wird indes- 
sen bezeugt durch Varro (de re rust. IIT, 2), der 
ihn als Repriisentanten der Malerei tiberhaupt, 
und dureh ‘Theon (Progymn. 1), der hn neben 
/Apelles und Protogenes nennt. ‘Dass er Zeitge- 
nosse der Letzteren war, ergibt sich aus seiner 
/Thiitigkoit einerseits flir Philipp von Macedo- 
nien, andererseits fllr Ptolemaeus I. von Aegyp- 
ten. Nur irrthiimlich bringt ihn Lueian (de ca- 
Jumn, non tem. ered. 2) mit einem Faktum aus 
dor Rogicrungszeit des vierten Ptolemacus Phi 
lopator in Beziehung. Mag nun auch die weitere 
Erzihlung des Lucian, in welcher Antiphilos als 
[perstnlicher Feind des Apelles erscheint, nicht 
in allen Einzoloheiten auverlissig sein (vergl. 
unter Apellos), 60 scheint doch die Geznerachaft 
fan sich um so weniger 2u bezweifeln, als 
ganze kunstlerische Eigenthiimlichkeit des Ant 
philos den vollkommensten Gegensatz zur Kunst- 
richtung des Apelles darbietet. Withrend niim- 
lich die Kunst des Apelles in vollendetster 
Durchbildung des Matorischen das Hichste Iei- 
steto, bezeichnet Quintilian (xt, 10, 6) das Ver- 
dienst des Antiphilos durch das Wort: facilitas, 
Leichtigkeit; und dass dieser Ausdruck im wei- 
teston Sinne, in Bezug auf Erfindung und Auf- 
fassung sowol als auf die Ausfithrung zu deuten 
ist, Ichron dic Nachrichten, welche Plinius an 
awei Stellen (xxv. 114 und 198) ber seine 
Werke gibt, doren wichtigste sich in Rom in 
den Portiken der Octavia, des Philippus und des 
Pompeius befenden. 

‘Von mythologischen Gegenstiinden werden 
genannt: ein Dionysos; cin bertihmter Satyr mit 
dem Pantherfell, unter dem Beinamen Aposko- 
penon bekannt, also etwa einen bestimmten 
Punkt fixirend und das Auge gegen die Licht- 
strahlen durch die erhobene Hand deckend: 
Hesione; Hippolytos ;Kadmosund Europa. Ueber 
die Auffassung dieser Bilder sagt Plinius leider 
nichts; und dass die Beschretbungen eines Hip- 
polytos und ciner Hesione bei den Philostraten 
(u.4 und jun, 12) auf die Originale des Anti- 
Philos zurtickzufuhren sind, lisst sich allerdings 
nicht streng beweisen. Aber sie zeigen wenig- 
stens, welcher Auffassung diese Gegenstiinde 



































Antiphilos =——— 


Antipow. Mt 




















fibig waren; und gerade die in ihnen geschil- 
derte Auffassung, in der weniger das Ethos der’ 
einzelnen Personen, als die lebendige Aktion 
in sehr ausgefhrter Szenerie hervortrat,, findet 
aach dem Entwickelungsgange der griechischen 
Malerei kaum vor der Zeit des Antiphilos eine 
passende Stelle, so dass an ihn als miglichen 
Urheber wenigstens erinnert werden darf. Rich- 
tig bemerkt Jahn (Die Entfuhrung der Europa, 
Wien 1870, p. 6), dass die drei zuletzt genann- 
ten Bilder cine merkwlirdige Verwandtschaft 
erkennen lassen: »Alle drei sind Seestticke und 
statten eine pathetische Szene mit dem auffal- 
leaden Reiz eines miichtigen Thiers aus, welches 
exe Hauptrolle spielt, mit welchem noch die 
rezenden Frauengestalten der Hesione und Eu- 
ropa einen effektvollen Kontrast bildens. Auf] 
lebendige Aktion weist ferner das Bild des Pto- 
lemaeus auf der Jagd hin, wihrend die Verbin- 
dung der Bildnisse Alexunder’s und Philipp’s 
uit der Athene ausnahmsweise einmal an die 
Kunstrichtung des Apelles erinnert. Sonst wird 
vou Portriit’s nur noch Alexander als Knabe ge- 
sant. Diesen Werken treten nun als eine durch- 
aus verschiedene und tiberhaupt wesentlich neue 
Kategorie die Arbeiten auf dem Gebiete des 
Genre und der Kleinmalerei gegenttber, unter 
deren ersten und vorziiglichsten Vertretern An- 
tiphilos von Plinius ausdrlicklich genannt wird. 
An einer Darstellung der Wollenbercitung wird 
hervorgehoben, dass in ihr die verschiedenen 
Anigaben der Frauen in lebendigster Bewegung. 
sharakterisirt waren, Ein reines Lichteffektatilck 
var das Bild eines Feuer anblasenden Knaben, in 
dew sich der Glanz des Feuersitiber das ganze Haus 
and das Antlitz des Knaben verbreitete. End- 
lich ethielt nach einem seiner Bilder eine ganze 
Kategorie von komischen, karikaturartigen Dar- 
stellungen den Gattungsnamen Grylli: er hatte 
nilich einen gewissen Gryllos in liicherlicher 
Auffassung, walrscheinlich mit frappanter Be- 
ziehung auf den Namen des Mannes gemalt, 
welcher Ferkel bedeutet. 

So zeigt sich schon in der Wahl der Gegen- 
stinde die grisste Mamnigfaltigkeit, die eine 
grosse Leichtigkeit der Auffassung und Behand- 
Tang fast mit Nothwendigkeit voraussetzt. Es 
wird sich dem Antiphilos sogar das Verdienst 
nicht absprechen lassen, dass er duroh die Aus- 
bildung des Genre das bisherige Gebiet male- 
rischer Darstellungen nicht unwesentlich erwei- 
tert habe. Aber gerade das Lob der Leichtigkeit 
deutet darauf hin, dass es sich hierbei weniger 
um eine Vertiefung der poctischen Anschauun- 
gen handelt, als um ein praktisches Geschick 
und einen frischen Blick in der Wahl der Mo- 
mente und Situationen, sowie um eine mehr 
wirkungsvolle, als bis in's Einzelnste durehge- 
Vildete malerische Darstellung derselben. 

+. Brun, Gesch, der griech, Kinstler. 1. 247 (7 

HL. Brun, 
Autiphilos, Autiphilos, angeblich Stein- 





























schneider. Sein Name, auf der Rilckseito einer 
Gemme zwischen einem Bogen und einem Kt- 
cher eingegraben (Corp. inser. gr. 7153) bezeich~ 
net wahrscheinlich den Besitzer derselben. 

4. Brun, Gesch, der griech, KOntler. 1, 601 


Antipjew. Zwei russischo Kupferstecher aus 
der zweiten Hiilfte des 18. Jahrh. Beide waren 
‘am Marine-Korps in St. Petersburg angestellt. 


Peter Antipjew wurde durch Verwendung 
des Corps -Direktors Iwan Loginowitach Go- 
lenischtschew-Kutusow als Schiller in die mit 
der St. Petersburger Akademie der Wissen- 








Petrus Magnus. 
‘A. Wortma 





schaften (bis in den Anfang unseres Jabrh.) ver- 
‘bundene Kupferstich-Klasse aufgenommen. Hier 
‘widmete er sich unter der Leitung des berlhm- 
ton Georg Friedrich Schmidt dem Portrittfache, 
in welchem er zwar nicht Bedeutendes, in An 
betracht des vorgeritckten Alters aber, in wel 
chem er die Kunst zu erlernen begonnen, immer- 
hin Anerkennenswerthes leistete. Von ihm sind 
folgende Stiche bekannt: 

1) Uschakow. Fol. 

2)4J. L. Golenischtschew-Kutasow. 

3) Graf Poter Scheremetew. Argumnof pinx. An- 
tipjer sculp. 

4) Eine Kopie desselben Bildnisses, aber nur 
Brustbild mit einigen kleinen Verinderungen. 

5) Foldmarschall B. P. Scheremetew, ebenfalls 
nach Argunof. Fol, 

6) La Comtesse Anne Petrowna, épouse de son 
Excell. le Feldmaréchal Comte Borlss Petro- 
witsch’Scheremetef, néo Soltikof. Argunot 
pina. Antipjef sculp. Gegenstick. Fol, 

7) Frau Schmidt. Kopie nach einem Stiche yon 
GF, Schmidt. gr. 8 

8) Kopie nach Wortmann’s Stil 
Tannaner pin. 1714. C, 

Acad. Se, seul. Fol, 
9) J. 0. dela Mettele, der bekannte Atheist. 171 
1751, Kople nach @. F. Sehmids. Fol. 
Petorsb. 











an. (Rowinsk!, Die russischen Graveure), 
St Petersburg 1870. p. 172, —Xyaom. ray, 
mg. Kynoabunna (Kunstzeitung, her 
ausgeg. von Kukolnik), St, Peters 
p41. 

otis von W. Engelmann, 











Feodor Antipjew, jtingerer Bruder und 

Sehiiler des Vorigen, hat Seckarten gestochen. 

+. mu, ea, (Bueykl, Worterbuch), St, Petersburg 
1862. 1V, 








E, Dobbert. 

Antipow. Peter Antipow, russischer Ar- 
chitekt mit dem Titel eines AKademikers, war 
um das J. 1860 bei dem Bau des Palastes flr 
den Grosafrsten Nikolai Nikolajewitsch und 
dem Umbau der Alten Eremitage in St. Peters- 
burg als Gehillfe des Professors Staken- 
schneider thi 














8. Orwern Hoar. xya. (Bericht der Kaiser 


12 Antique 


Antoine. 








Akademie der Kinste), St. Petersburg 1856— 
1857. p. 49 und 1860, p. 69. 
Ed, Dobbert. 

Antiquo, Beiname eines sonst nicht bekannten 
Bildhauers I]ario Pier-Giacomo um 1500, 
der unter den Gonzaga von Mantua in einem’ 
urkundlichen Aktenstiicke als sberithmter Mei- 
ster erwihnt wird. Ein Brief von ihm von 1497 
an Francesco Marchese von Mantua ist bei Carlo 
dAreo versffentlicht. Von seiner Thitigkeit 
lasst sich Bostimmtes nicht nachweisen. 

5. Carlo d’Arco, Delle Artidi Mantovacte. II. 40. 


Antiquas. Johannes und Lambertus 
Antiquus, Maler, Gebrilder. Johannes, geb. 
zu Groningen den 11. Okt. 1702 wandto sich erst 
unter der Leitung von Gerard van der Veen der 
Glasmalerei zu, spiiter wurde er durch Jan Abel 
Wassenberg nur diirftig in der Malerei unter- 
wiesen, Dann begab er sich von Griningen 
Uber Amsterdam nach Rouen und Paris, von da 
zuriick durch Brabant, wieder nach Amsterdam, 
wo er einige Monate bei dem Maler Gimnich in 
dic Lehre trat. Mit seinem Bruder, der Land- 
sehaften und Ornamente malte, begab er sich 
sodann nach Italien und fand mach allerlei Wi- 
derwirtigkeiten 2u Florenz einen Besehtitzer in 
dem Grossherzog, in dessen Dienst er sechs Jahre 
lang atbeitete. Er wurde Mitglied der florentini- 
sehen Akademfe, wo sich noch die Skizze einer 
grossen von ihm gomalten Darstellung des 
Titanenstreites befindet. Auch zu Rom, wohin 
er sich mehrmals begab, fand er einen Micon in 
Benedikt XIUL, withrend er daselbst und zu 
Neapel mit den besten Ktinstlern jener Zeit Be- 
ziehungen anknlipfte. Bald nach dem Tode des: 
Grossherzog’s ging er nach Griiningen zurilck. 

Seine Bildnisse waren schr gesucht; auch 
malte er Historienbilder. In dem Palast des: 
Statthalters bemalte er u. A. die Kuppel eines 
grossen Saales und in dem Schlosse zu Breda 
Verschiedene Sile, wobei er u. A. zum Vorwurfe 
nahm: Mars, von den Grazien entwaffnet, Seipio 
Africanus und M. Coriolan. Alle diese Werke, 
worin et sich als einen guten Zefchner und ver~ 
dienstlichen Koloristen bewies, waren mit viel 
Leichtigkeit ausgefihrt und bezengten seine 
Studien der rdmischen Schule. Der Prinz von 
Oranien, Herr von Breda, verlich thm einen 
Jahresgehalt und bewog ihn, sich in Breda 
niederzulassen. Eine der Spuren, welche er von 
‘seinem Aufenthalte in genannter Stadt zurlick- 
liess, findet man in ‘Th. E. van Goor’s Besehrei 
‘bung von Breda (s. unten), fiir welches Werk er 
eine Zeichnung von dem berithmten Grabmonu- 
ment Engelbrecht's von Nassau entwarf, die 
von B. F. Immink gest. wurde. Usberdies malte 
er flir verschiedene angeschene Herrn su Middel- 
burg, Griningen u. a. Orten Deckenbilder mit 
Iebensgrossen mythologischen Vorstellungen und_ 
dergleichen. Johannes starb Ende 1750. Van 
Gool gibt dies an und flgt bei, nachdem er kaum 








das 46. Jahr orreicht hatte, was jedoch mit den 
von ihm selbst angegebenen Geburtsjebr 110 
nicht jibereinstimmt, Lambertus lebte noch 1731 
au Groningen. 


Nach Johannes gestochen 
Grafstede van Engelbregt den 11. (a. b. 11) Gav 
van Nassau ete, Joan. Antiquus delin, B.F. 
Immink fecit 1744. Fol. Far: Th, Bw 
Goor, Beschryving der stadt en lande van Ere, 
Haag 1744. Fol. 

s. Van Gool, De nleuwe Schouburg. I. 30 — 
Phoritlo, Gesch. der zelebn. Kast. I. 31 
— Tmmerzeet, Levens en Werken t= 
Kramm, Levens en Werken. I. 200. IIL 7 

Tv. Weateheene wu. W. Selmi 


Antistates, Architekt, s. Amtimachides. 


Antiveduto. Antiveduto della Grams 
tica, ». Gramatica, 


Antoine. Antoine, Maler, der zu Lisi 
der zweiten Hilfte des 15. Jahth. lebte, wstald 
man ihn Aintoine de Liége (Anton vo Lit 
tich) nannte. Unsere ersten Nachrichten tht 
den Ktinstler reichen bis 1454, in welchem dbx 
‘er flr das Kapitel von 8. Peter in Littich & 
‘Stibe malte, welche das Tabernakel wit d= 
hl, Sakramonte tragen. Vier Jahre spiterettc! 
‘er eine Summe von etwa 100 Livres flr ein + 
scs auf Leinwand gemaltes Bild, welches é 
hI. Apollonia vorstellte und fiir dieselbe Kir! 
bestimmt war. Im J. 1460 betraute iho di 
Kapitel von St. Peter noch mit der Restaunitit 
ines hl. Christoph. Diese Werke des Malers4 
sind wahrscheinlich kurz nachher zu Grol 
igegangen, vielleicht 1468 durch die Soldste 
Karls des Kuhnen von Burgund, die selbst 5 
‘chen nicht verschonten. 

In den Niederlanden bestand im Mittelslte: <= 
Gebrauch, dem man den Ursprung vieler Kiss 
fobjekte verdankt: man legte nimlich Solebe> 
dio ihre Macht missbrauchten oder sich gegea 
Obrigkeit verfehlten, die Verpflichtung auf, eb 
Summe zu entrichten, fur welche ein Glas 
fmillde, ein Bild oder eine Statue angeschs 
wurde. Bel einer ibnlichen Veranlassung 
A. 1476 den Auftrag, das juingste Gerieht ft 
[den Sitzungssaal des Rathes von Namur zu = 
len, der einen gewissen Jean de Corioulle = 
Bestellung dieses Bildes verurtheilt und dest 
Werth yon vornherein auf 40 Gulden anges: 
hatte. Das fertige Werk aber wurde von Sich 
Kundigen auf 55 Fi. geschatzt, wodurch dso: 
fein langer Streit ontstand, der damit endic 
[dass dor Verurthellte mit Gewalt das Bild » 
sich brachte. Im J. 1478 malt A. auch fir 
/Kapitel von 8. Martin in Luttich eine Reinigws 
und cine Himmelfahrt Mariae flr die Summe ¥* 
84 Livres. 

8A. Pinchart, Archives des Arts. IT 158. ~ 

Balletin de VAcadémfe royale de Belgh® 


XXL. 186 
* Alex, Pincha 

















Sébastien Antoine 





Jacques Antoins. 














Antolté, Sébastien Antoine, Kupfor- 

secher, nach Basan's Angabe geb. m Nancy 

‘87, war daselbst und in Paris thiitig um 1720 

—li61. Seine Manier war kraftios und klvinlich. 
1) Saint Louis de Gonzague. Nach C. Charles. 
APatis cher Oherean ete. Ml. Fol. 

2) Ventreprise de Promethée met jupiter en fareur | 
conte iny. Mignard pins, Seb. Antoine 
Saulp. M1. qu. Fol. Nach dem Plafondgemilde 
+ im ersten Salon der kleinen Galerie des Sei 
von Versailles. In: Versailles {unortalisé ete. 
par J.B, de Monicart. Paris 1720, 11. 143 

3) Representation de Ta vraye grandeur de la Cou- 
vonne de Plerrerles qui a serel au sacre de 
Louis XV. en 1722. Nach Rondé fils. Zufolge 
‘Le Blane bez.: Antoine und 1722. Unten 
fednickter Text, gr. Fol, 

4-5) 2 BLL. Are de triomphe fat pour Phevrouse 
aivéo du Roy a Versailles en 1744 aux depens 
‘es bourgeols de cette ville, Nach Lorriot. xr. 
qu. Fol. Aus 2 Platten: 1. Vus du été da 
dlateaa vu. 2. Vud du e6té do Paris, ‘Die 2. ist 
awonym. 

6) Fade de 1 Egliso Primatiale de Nancy . do 
pele Thierry architecte a nancy. 
Antoine . a nancy, ” Fol 
A calm 
lormine. Nancy, 3 Bando 1728, der 4. 1751. 

7) Mansolée du Duc René II, Charles de - Antoine 
8. Fol. — Tm 3. Bie. des genannten Werk 
Darch Missverstand der Bezelebnung ward F' 
dare gefilhrt, einen Chaties de Antoine anz 
tehmen. Charles de heisst 40 viel als Charles 
dddineavit; vermuthlich ist der Maler Claude 

_Chatles von Nancy damit gemelnt. 

5)Das 1. BI. mit Slegeln, “Ebenfalls im 3. Bde. 
seb, Antoine. f. Fol. 

Die anderen Bil. mit Siegeln sind obue Bezeich- 
nang, doch auch von Antoine gest. 

ORE. jestochen 1729, Oval. 
Fol, 

Nach Le Blane, an dor Spitze der gonannten 
Histoire, “Feblt in dem mir vorliogenden Explr 

40) W. Raviot, Advokat, Nach Revel. Gest. 1736. 

M1). J, Thomas, k, Ingenteur. 1761. 

‘Antoine Benin. fand Ofte. Notions, 
‘andachate 




















née 





Br. 
— Im 3. Bie. von 
’s, Histoire occlésinstique et civile de 































on elisa ete 
Wrst a8 gar nin 0 
dase ib: Rntolna nach 

mr gee ake 
‘Wetneken, Dick. — Basan, Diet 1 — 
Pisslt, Neke Zusitze, — Le Blanc, Manuel 

W. Selmidt. 

Antotme, Jacques Denis Antoine, Ar- 
thitekt, geb zu Paris den 6, Aug. 1733, + di 
selbst den 24. Aug. 1801. Er war der Sohn cines 
‘Tieblers, und wurde zuerst nur Bauunter- 
whuter. Dennoeh gelang es ihm sich noch bei 
jimgen Jahren zu Anschen au bringen, denn er 
‘ar erst flinfunddreissig Jahro alt, als ihm der 
ides in Paris Ubertragen 











| Einfachhoit 


113 


jum so bemerkenswerther, als thm der Minister 
d'Angivilliers durch die Beschneidung des Ter- 
rains — um flir cin eigenes Hotel Platz 2u gowin- 
‘nen — Schwierigkeiten bereitet liatte. Tn diesem 
Gebiude, dessen Architekt er mit cinem Gehalt 
yon 1500 Livres blieb, wolinte er auch. 1776 
fand dann in Folge desselben Baues seine Auf- 
nahme in die Akadomie statt. 

Das Anschen, ru dem A. in Paris gelangt war, 
zog ihm verschiedene Auftrige in der Proving 
und im Auslande 2u: so baute er die Kirche der 
Filles St. Marie in Nancy, das Hotel Berwick 
in Madrid, dio Minze in Bern, Auch in 
Deutschland war er fllr den Markgrafen von 
Baden und don FirstonSalm-Kyrburg boschiiftigt, 
In Paris solbat hatte er noch dio Pine flr das 
Hotel Jaucourt (rue de Varennes), flirdas Hospiz 
bei der Barriére d’Enfer und filr das Haus der 
Bernhardiner in der Strasse St. Honoré au lie- 
fern; auch die grosse Treppe zum Justizpalast, 
dio cin wahrhaft monumentales Gepriige zeigt, 
ist sein Werk, sowie die Restauration der Ge- 











P.]walbe und der Bau der Archive in demselben 


Palast. Ferner sind noch von ihm : ein neuer Saal 
im Hospital der Charité des hommes, der noch 
jexistirt, in der Rue des Saints Péres, und das 
Hotel Maillebois, Rue deGrenelle, bel der Strasse 
du Bac, — Die Bibliothek in Paris besitzt von 
A. verschiodene Pline, 80 zu einem Tempel der 
Froundschaft, einem Saal der Nationalversamm- 
Iung, einom Obelisk flr den Hof der Tuilerien, 
au einem Arsenal, einem Gefinguiss, einem 
‘Theater, zu einer hydraulischen Skule (Zeieh- 
nungen aus dem Nachlasse des Ktinstlers). — Im 
J. 1799 wurde der Meister zum Mitglied des 
Instituts eroannt und ihm somit die hichste 
Ehre erwiesen, welche in Frankreich dem Ge- 
lobrten und Kiinstler zufallen kann. Er_gebiirte 
in der That zu den tilehtigsten Architekten des 
Rokoko und wusste innerhalb der ausschweifen~ 
den Zierweise dieses Stils noch eine gewisse 
au bewahren. Einzelne Ankliinge 
‘an die Ende des 18. Jabrh. eintretende niichterne 
‘Erneuerung der Antike sind in ihm schon filblbar. 












‘Nach ihm gestochen : 


1) Plan des divers étagos ot coupe de I'hétel des 
Monnates; son élévation prinelpale ot celle sur 
In rue Guénégaud. Mit 9 Taf. Paris 1826, Fol. 

2) Yue du chitean de Pierre en Bourgogne, du 
‘eété dos cours ot du jardin. Dess. et gravé par 

Antoine. 

Lassault, Notice historique sur défunt Jacques 

Denis Antoine, architecte. Parls 1801. $. 

Renou, Notice des ouvrages ot de In vie di 

cltoyen Antoine, Ine Ia séance du 9 Nivése de 

1s soclété libre des scfences, lettres et arts. Obne 

Orta. Jahr. 8, — Barfouville, Hommage 

rendu au citoyen Antoine ..... mis au bag do 

on buste, qui doit étre incessement placé dans 
le plus grand salon de la Monnaie. Ohne Ort 























entation ein geschmackvolles Ma8 nicht 

abzuprechen; msbesondere aber ist die ge- 

‘sbickte Anordoung und Vertheilung der Ritume 
Meyer, Kesaler-Leatkon. I. 





nd Jahr. 4. — Joachim Lebreton 

ravaux de J.-D. Antol 

Millin’s Magasin encyelopédique, wiederabs 
18 





Aid Jean Antoine 


Antokolski, 








druckt in der Rovue universelle des Arts. XXII. 
108. 
* J. J. Guiffrey. 
Antoine. Jean Antoine, franzisischer| 
Baumeister in der zweiten Hilfte des 18. Jahrh. 
(Generalfeldmesser des Departements von Metz). 
Er entwarf die Pine zu mebreren Offentlichen 
Gebiiuden und baute 1762 fllr den Kurflirsten 
von Trier das Schloss Philippstreud 2u Wittlich. 
Auch vorfasste er folgende Schrift 
Traits @Architecture , ou proportions des trois 
‘ordres Greet, sur un module de douze parties. 
Mit Holzschn. 2 Bde, Trives, 1768. 4. 


Antoine. Etienne d’Antoine, franzisi- 
scher Bildhauer (nicht erwihnt im’ Diet. von 
Bellier de la Chavignerie), geb. zu Carpentras in 
der Provence den 20. Febr. 1737, + 1809 2u 
Marseille. Seine Eltern von kleinem Herkom- 
men, welche schon bald nach seiner Geburt nach 
‘Marseille zogen, liessen ihn ein Gewerbe lernen, 
das er aber bei seiner ausgesprochenen Neigung 
zur Kunst bald aufgab. Er hatte sich schon auf 
der Akademie im Zeichnen hervorgethan und 
trat nun bei einem Thonwaaren-Fabrikanten 
ein, der ihn Vasen, Figuren u. dgl. anfertigen 
liess. Mit zwanzig Jahren widmete er sich jedoch 
ganz der Bildnerei, und seine Arbeiten in ge- 
brannter Erde kamen bald zu einem gewissen 
Ruf. Doch versuehte er sich auch im Marmor. 
Er schmilckte mit seinen Werken die Hiiuser des 
Vicomte de Flotte und des Marquis ’Arnisia: 
besonders wurden davon cin Narziss und cin 
Raub der Helena hervorgehoben. 

Gegen Ende des J. 1766 trat er seine Reise 
nach Rom an, flr die er sich lange Entbebrungen 
aufgelegt hatte. Soin allzu eifriges Studium zog 
ihm indess eine lange Krankheit zu, und nach- 
dem er kaum wieder hergestellt, mit einer Gruppe 
in Terracotta (Jupiter und Juno mit der verwan- 
delten Jo; ausgestellt zu Marseille 1801) den 
Preis der rémischen Akademie erlangt hatte, 
sah er sich doch gendthigt, Rom zu verlassen 
und nach Marseille 2urtckzukehren. Thm fiel 
dann, als die Einwobner von Carpentras dem 
Bischof d'Inguimbert (+ 1755) ein Mausoleum zu 
errichten beschlossen, dieso Arbeit zu. Das 
Denkmal in karrarischem Marmor mit der Bliste 
des Bischofs und den Statuen des Giaubens und 
der Barmberzigkeit, in dem Chor der Kapelle 
des Hospitals aufgestellt, gilt fur ein Werk von 
Verdienst. Es ist bezeichnet: D'Antoine Car- 
pent. invenit et fecit. 1774. — Zu Montpellier 
{ist von ihm ein Braunen dem Theater gegentiber 
mit der Gruppe der drei Grazien; allein (nach 
Millin) scheint diesen Figuren gerade das An- 
muthige zu fehlev. Das Modell zu diesem Brunnen 
war 1801 zu Marseille ausgestellt. Zugleich mit 
dem Entwurf eines Monumentes, das die Stinde 
von Languedoc auf dem Hauptplatze von Mont- 
pellier errichten wollten, das aber nicht zuStande 
kam. 

Endlich ging der Kunstler auch nacit Pati 










































‘wo or sich 1783 verheiratete und fir das Kabinet 
der metallurgischen Sammlung im Milnzgebiude 
die plastischen Ornamente lieferte. Nach Mar- 
seille zurlickgekebrt, verlor er seine Gatin sehen 
nach einigen Jahren. Hier erhiele er spiter 1S" 
noch den Auftrag, fir zwei Brunnen die Bisa 
Homers und des Bildhauers Puget auszufibre: 
Verschiedene Gruppen und Statuen in gebraut- 
ter Erde, die er sonst modellirte (Gereehtigket 
mit der Weisheit und Klugheit, Bacchantiaus.. 
sind zum Theil in der Akademie vou Marsile 
noch erhalten, der er sie als Mitglied zum Ge 














Voyage dans les département dx ni 
do la France, 1V. 28. — Courtet, Dictennix 
_xéographique des communes des départemett 
Vaucluse. 1837. — Parrocel,, Annales dei 
arseille. 1862. p. 412. — Thiéty 
Guide des étrangers & Paris. Il. 478. 
‘Alex. Pinchot. 

Antokolski, Mark Matwojewitsch As 
tokolski, Bildhauer, 1812 in Wilos geb, wit 
bis zu seinem 13. Jahre seinen Eltern is de 
Wirthsehaft behilifiich. Darauf kam er 20 ei 
Posamentier in die Lehre. Da aber der Koste 
leidenschaftlich gerne zeichnete, entschloset 
sich die Eltern, ihn Bildschnitzer werdes 1 
lassen. Bei seinemneuen Meister musste Marka, 
Uberhiiuft, von Tagesarbeit, sich des Nachisa! 
Jdem Boden verstecken, um sich dort ungestit 
seiner Lieblingsbeschiiftigung hingeben 1 Ki 
nen. Bis 2u seinem 17. Jahre ertrug er dies 
‘Leben. Dann entlief er seinem Meister tl 
erwarb sich nun die Mittel zum Unterbalt dort 
Bildschnitzerei. In seinem 22. Jabro tat 4, 
von Professor Pimenow als Verfertiger «ist 
Christus- und eines Muttergotteskopfes benetit, 
als ofreier Zuhirere in die St. Petersburger Kuss 
akademie. Auf der akademischen Aussteltt? 
1864 machte sich sein ajildischer Schneider} 
Holz), eine Arbeit, fiir die er von der Akadesit 
die zweite silberne Medaille erhielt, durch krftee 
realistische Auffassung und tilchtige Ausflbrass 
bemerkbar. Im Jahre darauf folgte sein Ge 
halee (aus Knochen), woftir ihm ein Stipendit 
vom Kaiser zu Theil ward (beide Werke wax 
auch auf der Pariser Weltausstellung 1S 
Die akademische Ausstellung 1867 brachte 4 
Judaskuse, die — von 1868 »Juden von Inqsi- 
sitoren Uberfallen.« Nach einem kurzen Anfeat 
halto in Berlin ging Antokolaki 1670 ao est 
grUssere Arbeit: »Der Zar lwan der Schrecklic 
Lebensgrosse, sitzende Figur), die, im Wisk! 
1871 vollendet, in der Akademie der Ktinste it 
Gips) ausgestelit wurde und ein ungew0halichs 
Aufschen erregte. Der junge Kiinstler want 
daflir durch den Titel eines Akademikers uo! 
den mehrfachen Auftrag geebrt, die Statue so¥0! 
in Bronze als auch in Marmor auszufubrea, Inst 
dor Schrockliche (ein Lieblingsthema der neuer? 
russischon Kunst) ist vom Kunatler in cise? 
Jjener Momente aufgefasst, da er von Gerit 


























‘ensbissen und Todesangst gequiilt, von Mis 





Francisco Antolines y Sarabia, 


115 























tran, Zweifel und abergliiubischer Furcht ge~ 
driekt, kérperlich krank und gebrochen, 2wi- 
sden ‘seinen wilden Entschllssen und’ einer 
eeiebsam gewaltsamen Frémmigkeit, durch 
‘echo er sich Gewissensruhe ertrotzen zu kiin- 
wa wiht, hin und herschwankt. Der Natur des 
Gegenstandes und wol auch der durchaus realisti- 
‘chen Anlage des Ktinstlers gemiiss ist die Statue! 
sieht sowol ein monumentales Werk als vielmebr 
tia iusserst lebendiges Charakterbild. Das’ 
Werk zeugt von ungewibnlicher Begabung und 
sediegenem Fleisse, sowol was die geschicht- 
liekea Vorstudien als auch was die technische 
Accfihrung betrifft. 
Gegenwirtig befindet sich A. in Italien, 
1 Ivan Turgenjew's Aitikel ber Antokolski 
urd sein neustes Werk in: C. 116. Bhaowoern 
(St. Petersb. Zeit.) und, in deutscher 
Uderetzung, in der Nord. Pre 
Petersburg 1871. No. 56. — J 
Anas. aya, (Katalog. der Ausstel 
‘lad. der KGnste) for 1863. 1864. 1865. 181 
Ed, Dobbert. 
Antoldl, Luigi Antoldi, Maler der Neuzeit 
toa Mantua, der sich in don flinfziger Jahren! 
(ard tehtige Kopien nach alten Meistern in 
laliea hervorgethan hat und namentlich zu 
Ubiland in Ansehen stand. Er hat. auch das 
Ateaimabl von Leonardo da Vinei (im Refek- 
‘rua von $, Maria delle grazie) in lebensgros- 
2 Figuren fllr eine Kirche zu Mantua kopirt; 
fener die Fresken des Mantegna zu Mantua, 






















Nach seiner Zeichnung lithographirt: 


SUL Die Fresken des Andrea Mantegn 
Cutello di Mantova. Gez. von L. Antoldi 
Miano, Litogratla Gallina. Roy. Fol. 

sKunstblatt, Berlin, 1866. p. 177. 








Aatolinez, José Antolinez, spanischer 
Maler, geb. zu Sevilla 1639, + zu Madrid 1676. 
Nackdem er den ersten Unterricht in der Kunst 
itderHeimat empfangen, kam er noch bei jungen 
Jabren nach Madrid, wo er in die Werkstatt des 
Frazeisco Rizi eintrat und bald zu dessen besten 
Schilera gehirte. Er malte religidse Bilder, 
aber auch Landschaften; seine Behandlung ist 
ticht und glinzend, sein Kolorit zeugt vou Ver~ 
siainiss der Wirkung, doch bleiben seine Ar- 
‘eiten in der Manier jener Zeit befangen. Seine 
Licthaberei flr die Ktinste des Fechtens, dio er| 
Bit Leidenschatt betrieb, sollte ila das Leben 
kosten; in Folge allzu heftiger Kampfibungen 
‘surde er von einem sehlimmen Fieber ergriffen 
‘md rasch dabingerafft. Er war tbrigens in Folge| 
einer Eitelkeit und seines spbttischen Weseus 

seinen Genossen verbasst, und sein hbnischer 
Wite verschonte selbst seinen Meister nicht, den. 
‘rverichtlich Dokorationsmaler nannte, weil er 
tiumal einen ‘Theatervorhang yemalt hatte. 
Allein Rizi zahlte es ihm eines Tages heim. Da 























A auf Anordnung des kgl. Hofwalers bei der 
Awfihrung einer fir das ‘Theater vou Buen 





Retiro bestimmten Dekoration helfen sollte, 
wusste or mit der Arbeit gar nicht zu Stande zu 
kommen, Rizi liess ihn lange sich abquiilen und 
sagte ihm endlich; »lst es also so leicht, Deko- 
ration zu malen? Man wasche nur ohne Weiteres 
die Leinwand ab, welche Antolinez s0 verdorben 
hate, 

Dic namhafteren Werke des Meisters sind: 
HI, Antonius von Padua in der Akademio 8. 
Fernando zu Madrid, die Malereten am Haupt- 
altar der Kapelle der Madonna del Pilar in der 
Kirche 8. Andrea; Magdalena, von den Engeln 
xehalten, im kgl. Museum, das beste Bild des 
Meisters von energischem Kolorit; Empfiingniss 
und Madonna in der Glorie im Museum Fo- 
mento, beide bez. : J. H. Antolinez; siimmtlich 
au Madrid. Im letzteren Museum wercen ibm 
mit Wabrscheinlichkeit neuerdings auch zwei 























-| Landschaften zugeschrieben. Ausserhalb Spa- 
Inion sind seine Werke sehr selten. 


Tn der 
Munchener Pinakothek wird ihm cin hi. 
Hieronymus in der Hohle, die Rechte auf einem 
Toudtenschiidel, beigemessen, wahrscheinlich nur 
nach ciner Ueberlieferung, die indess begrilndet 
sein kann; in der Galerie Suermondt zu 
Aachen, Heiliger, der von einem Cherub die 
Wundenmale empfiingt. 

5, Coan Bermudez, Diccionario 

$ Lefort. 

Antolinez, Francisco Antolinez y 
Sarabia, spanischer Maler, geb. zu Sevilla 
1644, $20 Madrid 1700, Palomino nennt ihn 
Ochoa de Meruclo y Antolinez. Zuerst zum 
Studium der Rechte bestimmt, besuchte er die 
Hochschule von Sevilla und erwarb sich den 
Grad eines Lieenciado; allein seine Neigung zur 
Malerei hatte ihn schon vorher bewogen die 
Zeichenschule zu besuchen, welche auf Betreiben 
Murillo’s in der Casa Lonja 1660 errichtet wor- 
den war. Wahrscheinlich besuchte er auch die 
Werkstatt dieses Meisters und bildete sich dann 
insbesondere nach dessen Werken aus: denn 
Palomino berichtet, dass, als er eines Tages deo 
Werth eines Bildes schiitzen solite, dessen Ur- 
heber er nicht kannte, das aber cine der ersten 
Arbeiten des Antolinez war, er es von der Hand 
des Murillo glaubte und auf 100 Dukaten ansetzte. 
‘Das klingt wie eine Kiinstler-Anekdote, doch 
erziihit es ja Palomino von sich selber. 1 
ging A. zu seinem Oheim nach Madrid und blieb 
bel diesem bis zu dessen Tode (1676). Hier theilte 
er seine Zeit zwischen der Malerei und der Jagd 
nach einem Amte. Sebr eitel auf seinen Titel 
Licenciado, aber auf die Kunst angewiesen, um 
seinen Unterhalt zu verdienen, schickte er heim- 
lich seine Bilder zum Verkaufe aus. Mebreremale 
erhielt er in kleineren Orton das Amt eines 
Alcalde-wayor, aber sein schwicriger Charakter 
liess ibn solcho Stellen immer wieder verlieren, 
und so griff er immer wieder, uim nicht I 
zu sterben, in Madrid zur Palette, In 
unruhigen Weehsel brachte er den 

15¢ 



































116 


Francisco Antolinez y Sarabia 


Antolini. 











‘Theil vines Lebens ra, bis er ondich mido des) 
Bewerbens und unzweifelhaft auch seinen Gin- 
nern listig geworden, nach Sevilla zurtickkehrte, 
sich dort verheiratete und als Anwalt nlederliess 
Allein auch in diesem neuen Berufe scheint er 
es nicht weit gebracht zu haben, nach der Anzahl 
Kleiner Bilder zu schliessen, dio er in dieser Zeit 
au Tage brachte. Als er dann Wittwer geworden, 
wollte er gar sich zum Priester weihen lassen 
und ging zu dem Ende von Neuem nach Madrid. 
Allein so viel Verinderlichkeit erregte Miss- 
trauen, und der Entschluss des Malers wurde 
Ubel aufgenommen. Er nahm sich das so zu 
Uerzen, dass er vor Kummer darliber gestorben 
sein soll 

Bel einem solchen Lebenslauf kann es der 
Kiinstler wenigstens zu einer sorgsamen Aus- 
filhrung und Durehbildung kaum gebracht haben, 
und in der That sind fast allo seine Bilder skiz- 
zenhaft bebandelt. In der Firbung erinnern sie 
an die Schule yon Sevilla, doch zeigen sic auch 
einige Verwandtschaft mit den Werken seines 
Zeitgenosson Mateo Cerezo, eines cinfiussreichon 
Meisters aus der Madrider Schule, A. malte auch 
Bildnisse in Miniutur: Palomino erwihnt cin 
solehes, das eine der TUchter des Malers dar- 
stelite, als sehr gelungen. Einigo Gemilde des 
Meisters im Museum Fomento zu Madrid geben 
ein gutes Beispiel seiner Kunst; ste bekunden| 
cin angenchmes Talent zweiten Ranges, leicht, 
anmuthig und auf Effekt abziclend, aber wenig 
geschickt fir grssere Kompositionen und manch- 
mal nachlissig in der Ausfilhrang. Seinen Land- 
sehaften, die immer mit heiligen Geschichten 
stafirt sind, feblt es durchaus an Natur und 
Wahrheit. — Auf der Versteigerung der Samm- 
Jung des Marschall Soult (Paris, 1852) kam eine 
Madonna mit dem Kinde von seiner Hand auf} 
den ansehnlichen Preis von 2605 Fr. 

8. Palomino y Velasco, El Museo pictorleo. — 

Goan Bormudez, Diccionario. — Ch. Blane, 
‘Trésor de la curiosité, I. 492. 








Tefort. 


Antolinl. Giovanni oder Giannantonio 
Antolini, Architekt, wahrscheinlich bald nach 
dor Mitte des 18. Jahrh, 2u Bologna geb. (in 
einem Briefe yon 1817 bei Campori wird or 
Bolognese genannt), aber zumeist in Rom, Mai- 
land und Venedig thiitig, + bald nach 1828. Von 
den Lebensumstiinden des Mefsters scheint nichts 
Nitheres tiberliefert zu sein, und doch hat er 
seinerzelt sowol durch seine gediegene theoreti- 
sche Bildung und durch seine Kenntniss der 
Antike, als durch grossartige Entwilrfe, dic er 
flr Mailand und Venedig 2u machen hat 
hatte Bedeutung. Jene Bildung bethitigte er 
durch verschiedene architektonische Werke und 
Zeichnungen, welche er herausgegeben hat; in 
seiner praktischen Richtung gebiirte er der neuen 
Schule an, wolche die ausschweifende Architek- 
tar des Rokoko nach dem Muster der Antike zu 
ermeuern trachtete. Er scheint sich in Rom aus- 




















gebildet zu haben; von seinen dortigen Studien 
gibt sein Werk von 1785 Uber die dorische Onl- 
nung (No 1) Zeugniss. In Mailand entwart et 
vor 1806, wabrscheinlich im Auftrage des Kaises 
Napoleon den Plan zu dem Forum Bonspare, 
das an Pracht und Grossartigkeit allen rimisehe: 
es gleichthun sollte, aber nicht a Stande kas. 
Um 1815 finden wir ihn in Venedig mit der 
Ausfithrung des Planes zur Fortsetzung det Pr- 
kuratien beschiftigt; er hatte nach Zerstira 
der Kirche 8. Geminiano den Verbindmgsta: 
zwischen den alten und den neuen Prokuntia 
herzustelion, Der Entwurf zu diosem Gebiie, 
das den sch¥nen Bau des Sansovino mit dem: 
Scamozzi angelegten neuen Theil, wenn mande 
Zeit in Betracht zicht, keincswege ungiteklct 
vermittelt, ist nach Moschini von unserem Mei 
ster und bezeugt jedenfalls einen tilehtigen Ar 
chitekten und Taiont fitr grossartigo Anordstxy 
(fortgesetat und vollendet wurde der Bau vor 
Giuseppe Soli). Dags A. in einer nlichtem 
Nachbildung der Antike sonst befangeu bit, 
lag in den Schrankon seiner Zeit. 

Spiiter scheint or sich wieder zu Mailand, 1» 
er Professor der Baukunst an der Akademie vs, 
‘namentlich mit Studien antiker Bauwerke belast 
zu haben, wie er denn die Zeichnungen der Ru 
zen von Vclleja in einem eigenen Werke ken 
gab. Andere Zeichnumgen yon ihm 4, im Ye~ 





a) Nach seinen Zeichnungen gestochen 
1) LOrdine Dorico; oss, 11 Templo a'Erole wt 
Citta di Cori. Ueberrest eines antiken dorisctet 
Portikus (auch yon Piranesi gez. in selnen Ast 
chit di Cora). 4 Taf. Roma 1785. Fol. 

2) Prospetto della gran Piazza e Tempio Vatia> 
Giovanni Antolini Arch', disegnd. Domest 
Pronti ineise Koma 1789, ‘Verlag des Arse 
Franzetti.. qu, Vol. (Notis vom W. Schmidt) 

3) I Tempio dl Minerva in Assist conftontato lt 











tollt in Taschmanter. Milano 1803. Fal 

4) Deserizione del Foro Bonaparte, 24 Tutt 
Parma 1806, gr. Fol, Nach elgenem Enter! 
5. Text. 

Andere Ausgabe : Opera dArchitetters 
ypoliagation che doveraceogulralta 
fe alilano. 1814. Fol 

5) Le Rosine al Velela, misurate e dlsegute 

@. A. 2 Thie, Milano 1819-22. 
b) Seine Schriften: 

1) Idee elementart q’Architettura civile, pete 
Seuole del disegno. “21 Taf. Bologna 1813. Fe 
Andere Ausgabe: Milano. 1820. Fol 

2) Osservaztoni ed oggiunte ai prinetpil Archie 
tura civile di Francesco Milizis. Milano 1817. © 

8. Memorte per le Belle Arti. . Homa 1755. b 
83. 178, — Morgenblatt, Stutigart IS 
p. 1118. — Millin, Voyage’ dans le Milam 
1.241. —Mosehini, Guida di Venezia. 1 


Vielleicht nach demselben Meister gestocbes 
(bel Le Blane. C. A. Antolini): 
‘Theater, In welchem im 15. Jabrh. das Mysterio 























Anton 


Baptista Antonolli, 117 








des Laidens und Todes von Josus Christus da 

geste wurde. Gest. von Ign. Benedetti. 

qu. Fol. . 
Anton, Anton von Worms, 8. Woonsam. 


Anton, Anton »Frjasine (Vober die Be- 
deatang des Wortes Frjasin 8, Aloisio Frj 
sin), veneaianischer Architekt, kam im J. 1469 
nit einer Gesandtschaft nach Moskau. Er war 
da Neffe des Mitnzpriigers Iwan »Frjasine, der 
smals schon seit Ianger Zeit im Dienste des 
Grsfirsten stand. A. erbaute in Moskau einen 
Nserthurm bei dem Techuschko-"Thor (tym- 
onus opora), von welchom aus cin geheimer 
uwterirdiseher Gang zum Moskwa-Flusse durch- 
atfibrt wurde, sowie auch noch einen anderen 
Thumm, ebenfalls mit einem geheimen Gange bei 
‘eu alten Swiblow-Thor (Conbaonexin sopora) 

s.Rapawauns , Heropin pace. rocy,. (Karam- 

sin, Geschichte des russischen Refehes), 3. Aufl 

St Petersb. 1830. VI. 66 u. 88. 

Fd, Dobbert. 

mm. Georg David Anton, diinischer 
Architekt um 1769 und kinigl. Hofbaumeister 
Alsdie Akademie gegriindet wurde, war er zum 
lerer der Geometrie, Perspektive und Bau- 
inst emannt. Unter seiner Leitung ist der 
‘Tram der Friedrichskirehe in Christianshayn 
‘ei Kopenhagen: vollendet: worden. Von ihm 
rit auch der Bau des Friedrichs-Hospitals in 
Kopentagen und das Hauptgebiude zu Bre- 
etwed. 

















s Wetnwieh, Kunstnerlexicon, 
Dietrichaon, 
Antona, Giovan de Antona, Bildnissmaler| 
ua Venedig. Zani meint, er sei vielleicht mit 
Giovanni Peruzzini identiseh. 


Nach ilim gestochen : 
Jie Ant. Murani. Gest. von Fr. Zucch!, Oval. 
‘Heineken, Dict. — Zani, Bnciel. 
W. Schmidt 
Antonazz0. Antonazz0, Maler zu Rom in 
‘er rweiten Hilfte dos 15. Jahrh. Von ihm ist 
srbekannt, dass »Mastro Antonazzo Pintoree dio 
Kireheder Madonna della Consolazione am Kapi- 
ti, welehe 1470 cingewetht wurde, ausgemalt 
late. Vielleicht dersclbe mit cinem der Anto~ 
riasso? 
sMuratori, Seriptores ote. 1734. 111. 1411, 
1. Grimm. 
Antonelli, Juan Baptista Antonolli, 
gevieur, der filter Bruder des berithmteren 
Baptista Antonelli und gleich diesem im Dionste 
Pilipp’s IL. von Spanten, insbesondere mit Was- 
terbauten: beschifftigt; geb. wahrscheinlich 20 
Gseta, jedenfalls im Neapolitanischen, + den 
4 Mire 1588 zu Toledo. Er ging 1569 nach 
Spotien und trat als Ingenteur in ktnigliche 
Diensté, begteitete den Filrsten Vespasiano Gon- 
uaa nach Kartagena und Oran, um dort an den 
Festangebauten zu arbeiten, und war arin 1562 




















zu Valencia in gletcher Weise beschiftigt. Er 
traf auch die grossartigon Anordnungen zu den 
Festlichkeiten beim Einzuge der Kinigin Anna, 
von Ocsterreich im J. 1570 und konstruirte untor 
Anderem die Triumphbogen, zu denen die Bild~ 
hauer Lucas Mitata und Pompeo Leoni, der 
Sohn des bekannten Aretiners Leone Leon, die 
Statuen und Rolicfs lieferten. Im Kriege mit 
Portugal dann, 1580, befestigte er einige portu- 
giesische Plitze. Nach der Vereinigung boider 
KGnigreiche liess Philipp I. von hm und Pedro 
Sarmiento zwei Kastolle an der Magelhaons- 
strasse ontwerfen, die im folgenden J. 1581 von 
seinem Bruder Baptista ausgeftihrt wurden. In 
eben diesem Jahre machte er den Versuch, den 
‘Tajo schiffbar zu machon, und dassclbe gelang 
so gut, dass er schon 1582 in einer Schaluppe 
von Lissabon nach Madfid und zuritckfahren 
Konnte, 1584 machte der Kinig die Retso nach 
Aranjuez mit seinem Gefolge in 2wei von Anto- 
nelli gebauten Barken mit Zelten. Nun gaben 
auch die Stidte dom Projekte ihre Zustimmung 
(in den Cortes zu Madrid am 23. Febr. 1584), 
und mit den von ihnen bewilligten Mitteln war 
im J, 1588 der Tajo yon Toledo bis Lissabon 
schiffbar goworden. Allein schon unter Phi- 
lipp TIT. hirte die Schifffahrt zwischen beiden 
Stidten wieder auf, und das Projekt ist spiiter 
nicht mehr zur Ausftihrung gelangt. 

s. Llaguno y Amirolas, Noticias ote. II. 10. 

193. 




















Fy. W. Ung 

Antonelli, Baptista Antonelli, der jiln- 
gere Bruder des Vorigen und dor berithmieste 
unter den spanischen Ingenieuren dieses Na~ 
mons, der in de als umfassenden Reiche 
cine grosse Thitigkeit entwickelte. Ttaliener 
von Geburt begab or sich 2u seinem Bruder nach 
Spanien, als dieser unter Vespasiano Gonzaga 
in Oran boschiiftigt. w ch cinem Berichte 
seines Ginners, des Staatssekretirs Tharra, an 
don Kinig soll’ er vorher die Belagerung von 
Saragossa (1571) mitgemacht haben; allein dies 
schoint unrichtig und von {barra nur zu Gunsten 
seines Schiitzlings vorgebracht worden zu sein, 
‘Von Oran ging A. mit scinem Bruder nach Va- 
Jeneia und trat hier als Ingenieur in den Dienst 
Konig Philip's I. 1561 trug ihm disor auf, 
die von seinem Bruder entworfenen boiden Forts 
an der Magelhacnsstrasse zu bauen. — In einer 
misslichen Lage von dom Staatssekretir Juan 
do Ibarra dom Konige besonders ompfohlen 
wurde er 1586 mit der Flotte nach Amerika ge- 
schickt, um dort unter dom Oberbofeht des Juan 
de Tejada die aur Sicherheit der Flotte und zur 
Fordorung des Handels nithigen Thitrme, War- 
ten und Molos zu bauen. Er besichtigte das 
[kanze Land, sowio dic nahegologenen Tnsetn 
(Havana, San Domingo, Portorico u.s. w.) und 
logte dann, nach Spanien zurllckgekehrt, seine 
Befestigungs-Entwilrfe vor. 1588 ging er zur 
‘Ausfilhrung der Pliine von Neuem nach Amerika 


























115 Baptista Antonelli 














und 1589 mit weiteren Auftriigen nach Honduras. 
Nach einiger Zeit wilnschte er wol seiner Ge- 
sundheit halber nach Europa zuriickzukehren, 
sah sich aber in der Neuen Welt bis 1596 fest- 
gebalten, wo er dann noch die Gelegenheit cr- 
hielt, gegen Francis Drake den Chagrefluss in 
Vertheidigangszustand zu sotzen. Erst 1604 kam 
cer dann nach Spanien zurlick und erstattete dem 
Kénig Bericht tiber alle seine Unternehmungen. 
Dieser bezeugte ihm seine Zufriedenheit, indem 
er ihn nach Gibraltar mit einem neuen grossen 
Auftrag sandte: A. baute dort den Molo. Nach- 
dem er dem Kinig 50 Jahre lang mit dem grise- 
ten Eifer gedient hatte, starb er zu Madrid am 
22, Febr. 1616. 

4. Llaguno y Amirolas, Noticias ete. 11. 58. 

232. 





= 

Juan Baptista Antonolli, der Sohn dos 
Yorigen und ebenfalls Ingenieur in spanischen 
Diensten, geb. in Spanien um 1585, + 1649. Er 
degleitete seinen Vater schon 1604 bei ciner 
amerikanischen Expedition, und als dieser uach 
Spanion zurlickkehrte, ging er zu seinem Vetter 
Cristébat do Roda nach Havana, wo diesor mit 
Festungsbauten beschiiftigt war, und studirte 
daselbst unter diesem das Geniewesen. 1611 
wurde er sodann vom Kriegsrath zu dessen Bei- 
stand ernannt und war in dieser Eigenschaft bis 
1622 insbesondere in Havanna thitig. Daraut| 
hatte or im Auftrag des Konigs cin Kastell auf 
der Landzunge von Araja zu bauen und tlber- 
haupt flr die Befestigung von Neu-Andalusien 
mu sorgen, spiiter ebenso in Portorico. 1632 
wurde er, nachdem Roda 1631 gestorben war, 
als dessen Nachfolger zum Militir-Ingenicur von 
Westindien ernannt. Als solcher war er bis 2u 
seinem Tode thiitig. 

#, Liaguno y Amirolas, Noticias ote. IV. 9, 

125, 





Fr. W. Unger. 

Antonelll. Giovanni Antonelli, Kupfer- 
stecher, nach Zani zu Ferrara um 1706, pach 
Fllssli zu Venedig um 1735. Ottley beeass vou 
ihm das folgende schlechte Bl. 

1) Pompejus last sich zum Imperator ausrufen. 
Komposition von vielen Figuren, Plotare. in 
‘vita Pompeii. Pompelus annos natus tres et Vi- 
gintl etc. Recinensis delineavit. Jo, Anto- 
nellus Seulp. qu. Fol. 

2) Bildniss des Dogen Al, Pisant, Yon 
vwint 

». Zani, Encie, — 
Ottley, Notices. 














sel er 











681i, NeuoZusitze, — 


W, Sel 


Antonelli. Vincenzo Antonelli, Kupfer- 
stecher in der zweiten Hilfte des 18. Jahrh. 
(Zani 1771), 2u Rom thitig. 
1) Rube auf der Flucht nach Aegypten 
Maratti 4. 
2) HL. Jungfrau, das sehlafonde Kind auf dem 
SchooBe, liest aus einem Buehe. Mater divinae 
fete, Nach Fr, Trevisani, kl. Fol. 








Nach C. 





3) Christus am Oelborge. Apparuit ete. Nach Cor- 
reggio. Romae 1775. kl. Fol, 

4) Statuen in der Peterskirehe, Katal. Stemben- 
Frenzel, 





W, Sebi 
Antonelll, Demetrius Antonelli, Make 
in St. Petersburg in der ersten Hilfte unsere 
Jahrh.,, seit 1820 Mitglied der St. Petersburger 
Akademie der Kiinste, als deren Schiller 1795— 
1812 er alle vier Preismedaillen erworbeu bat 
A. maite in den zwanziger und dreissiger Jabre: 
Portriits und viele Heiligenbilder flr russische 
Kirchen, so z. B, 1837 —38 dreizehn Heilige- 
bilder fiir den Synodathof und zehn fr de 
Kirche der Commerz-Schule; 1839—40 die Bi- 
der von zehn Heiligen des Dominikaner-Ordes: 
fir dio katholische Kirche und drei Heiligestil- 
der flir die Kirche des Kadetten-Corps zu Pol- 
tawa, Den Titel ines Akademikers hatte e fir 
cin lebensgrosses Portriit des Bildhauers Marts 
erhalten. 
. Oraer> H, an. xya, (Bericht der Kis 
Akademle der Konste), St. Petersb. 1528 
u, 1830. p. 28; 1836 — 1837. p. 13; 
1838; 1830 — 1840. p. 18. — C6opa. mt 
aan Wer. C. 6, Awag. xy. (Materislien re 
Gesch. der St. Petersb. Akademie der Kins 
herausgeg. von P. Petrow, St. Petersb. 19H. 
1865. 1. 370, 541. 546, 564. 11 6. 32.34. HE 
Ba, Dedte. 
Antonelll. Giuseppe Antonelli, Archivit 
dieses Jahrh. zu Venedig. Es ist uns vonite 
nur folgendes Werk bekannt 
Collezione de’ migliori Ornamenti antichi, sn! 
nella citta di Venezia. Coll’ agiunta di akat 
frammenti di Gotiea Architeteura ete, 120 Ts 
‘Venezia 1831. qu. 4. 
‘Zweite Ausgabe: Venezia 1843, Fol. 

































Antonello. Antonello da Messina (A 
tonello d'Antonio oder degli Antonj), Maler v= 
hervorragender Bedeutung fiir die Ausbildus 
der italienischen Oelmalerei, geb. zu Messina a> 
Anfange des 15, Jahrh., + um 1493, 











I, Djs Nachrichten thor soin Leben, 


Das Wenige, was wir von dem Leben 
Meisters wissen, ist uns durch Vasari tberle- 
fert, wo er zugleich von den Versuchen derFiv- 
rentiner und den gliicklichen Bestrebungen de 
‘Jan Van Eyck erzithlt, an der Stelle der Tex- 
peramalerei cine bessere zu finden. Eine Reiit 
von Jabren hindurch studirte A. die Zeichnunz 
in Rom; dann liess er sich 2uerst in Palera® 
nieder, wo er cine Zeitlang thiltig war, und hie 
auf zu Messina, wo er in dem Rufe eines vr 
trefilichen Malers stand. Als er aber einmal — 
wie Vasari bemerkt, seiner Geschiifte balber 
nach Neapel kam, hatte er Gelegenheit, ein Bill 
au sehen, das Florentiner Kaufleute fiir Alfonso! 
von Aragonien aus Flandern herilbergebract 
batten, Dieses Bild, das mit einem neuen Bini 
mittel von Jan Van Eyck gemalt war, erschict 
Tho durch seine eigenthiimliche Glittte und Mlal- 




















119 














tute, sowie durch dio este, gogen dle Feuch- 
fgkeit'geschiitzte Oberfliche so bemerkens- 
vert, dass er allo anderen Arbeiten und Pline 
anfab, sich nach Flandern auf den Weg machte, 
‘ort Jan Van Eyck’s Freundschaft gowann (ins- 
lewndere durch das Geschenk italienischer| 
‘iehoungen) und nach Messina erst zurlick-| 
kedrte, als er das Geheimniss der neuen Malerei 
emt hatte. Von Messina ging er dann nach 
Veoedig, um sich dort niederzulassen: und hier 
lum er, nachdem er noch Domenico Veneziano 
in der neuen Kunst unterwiesen hatte, zu be- 
‘viebtlichem Anschen, Hier erhielt er auch, im 
Wetttreite mit Francesco Bonsignori (di Mon- 
‘iguore) und trotz der angelegentlichen Empfeh 
‘uagea, welche diescm Meister von eiten seines 
Gioners, des Marchese von Mantua, zur Seite 
tanden, von der Venezianischen Regierung den 
Aufrag, Malereien im Palast der Signoria aus- 
nfthreo, wurde aber durch eine Pleurosio ver- 
hindert, ‘dies Werk zu beginnen. Er starb im 
Alter von 49 Jabren zum grossen Kummer seiner 
uilrichen Freunde. So weit die Erzithlung des 
Vauati. 

Francesco Maurolyco, der sich in Messina zeit- 
bebers (1494—1575) aufhielt und eine si he 
Ctroaik verfasste, bestiitigt Vasari in verschi 
decen Punkten. ‘Er berichtet, dass Antonello 
ss der Familie der Antonii zu Messina stammte, 
«ass sein Talent lebende Wesen wiederzugeben, 
‘ent bemerkenswerth war, als sein Geschick, 
is einer neuen Weise zu malen, dass er ferner 
Bidsisse zu Palermo fertigto, zu Mailand be- 
riimt war und zu Venedig von der Regierung 
lesehiftigt wurde. Die Stelle aber, welche dieso 
Avsugen enthilt, sagt nichts von einem Auf- 
lalte Antonello’s in Flandern. — Von Sum- 
‘otzio, nem neapolitanischen Architekten dos 
46. Jahth., ist uns (bei Puccini) ein Brief vom 
% Mirz 1524 an Marcantonio Michele zu Vene- 
‘ig erhalten, der flr die Geschichte unseres 
Meisters interessante Angaben enthiilt. Sum- 
wonio scheint darin seinem Venezianischen 
Freunde Nachrichten tiber Neapolitanisehe Kilnst- 
ler geben und fulbrt dabei unter Anderen den 
Colastonio an als einen solchen, der in flandri- 
her Manier gearbeitet habe und flir diese s0 
tingenommen gewesen , dass er nach Flandern 
‘ber hitte reisen wollen, aber daran von Kinig 
Baziero (wol René von Anjou) verhindert wor- 
ea sel, »Doch, fligt er hinzu, Colantonio ver- 
‘Bechte gemiiss der Zeit, in welcher er lebte, 
sieht ru der Vollkommenheit in der Zeichnung| 
et antiken Dinge (delle antique cose) zu gelan- 
fen, welcho sein Schiller Antonello erreichte — 
sin Mann, der, wie ich hire, unter Euch nicht un- 
‘bekanat ists. Mit diesen Notizen fhrt Summon- 
to in die Kunstgeschichte einen Meister, Na- 
«08 Colantonio, ein, der also in der Gunst des 
Konigs René gestanden und Lehrer des Anto- 
sello gewesen ; und in der That hat seitdem die- 
‘er Colantonio, den man gewShnlich Colantonio 



































Gel Fiore genannt, vor Antonello als der nam- 
hafteste Maler Neapel's gegolten. Allein dio 
Existenz eines solehen Meisters ist nicht sicher 
ausgemacht, und was Summonzio von ihm be- 
Fichtet, stimmt mit dem, was Vasari von Anto- 
nello erziihit, in Manchem so auffallend Uberein, 
dass es fast den Anschein gewinnt, als ob jener 
aus dem einen Maler Antonello zwei gemacht 
hiltte. 

‘Van Mander gibt die Aussagen des Vasari ein- 
fach wieder, schon weil thm die darin enthaitene 
Anerkennung der flandrischen Malweise will- 
kommen sein musste. Allein die Angabe, dass 
Antonello in Flandern gewesen, schetnt ihre Be- 
stitigung in einem Manuskript zu finden, das in 
Belgien am Beginne dieses Jabrh. entdeckt und 
von De Bast verdffentlicht worden (s. Literatur). 
Darin wird von Antonello berichtet, dass er, um 
einen Boweis seiner Geschicklichkeit in Oel zu 
malen zu geben, eine in dieser neuen Weise be- 

nndelte Tafel der Kirche von 8. Bavo zu Gent 
gewidmet habe, Indessen wird von anderer Seite 
die Aechtheit dieses Manuskripts bezweifelt 
(s. die Bemerkungen von Ruelens zu der franzl= 
sischen Ausgabe des Werkes von Crowe und Ca- 
valeaselle tiber die flandrische Malerel, eft. in 
dor Literatur), und so bleiben die Meinungen ber 
diesen Umstand im Leben Antonello’s getheilt. 
Einigo meinen, dass er nicht bloss in Flandera 
gewesen, sondern auch Jan Van Eyck gekannt 
habe, andere dagegen glauben an seine flandri- 
sche Reise tlberhaupt nicht. 

Ueborhaupt ist uns ttbor Antonello's Lebon 
keinerlei urkundliche Nachricht erhalten. Auch 
sein Geburtsjabr steht nicht fest, bald gilt daftir 
1414, bald 1421, und Einige rilcken es noch tie- 
fer herab. Die ei sicheren Daten, welche 
wir von ihm haben, sind diejenigen, welche wir 
auf einigen seiner Bilder verzeichnet finden, Es 
ist unniitz, die Lisung der Widerspritche au ve 
suchen, welche sich in Vasari's Erzihinng und 
den verschiedenen anderen Berichten finden, 
Nach dem von De Bast herausegebenen Manu- 
skripte scheint Antonello Jan Van Eyck gekannt 
au haben ; allein Jan Van Eyck starb im J. 1440, 
und Alfonso von Aragonien , unter dessen Ro- 
gierung Antonello zu Neapel gemalt haben und 
von dort aus nach Flandern gercist sein soll, 
bostieg den neapolitanischen Thron erst 1442. 

Die cinzigen Thatsachen, welche wir bezilglich 
Antonello’s als gewiss annehmen knnen, erge- 
ben sich aus seinen Werken. Doch auch hier ist 
von vornherein festzustellen, dass von den Da- 
ten nur diejenigen froi von jedom Verdacht der 
Filschung erscheinen, welebe von 1465 an auf- 
wiirts auf den Bildern sich verzeichnet finden. 
Wenn wir das Datum von 1445, das sich filsch- 
licher Weise auf einem seiner Biltnisse vorfin- 
det, ausschliessen, so kinnen wir unschwer aus 
den Zeugnissen seiner Thiitigkeit uns die Ge- 
schichte seines Lebens wenigetens in ihren all- 
gemeinen Zilgon vergegenwirtigen. Seinen eraten 






































Unterricht hat er wol in Sizilien empfangen, dort 
auch cine Zeitlang gearbeitet, dann aber zu Nea- 
pel ein Gemillde von Jan Van Eyck gesehen, das 
sich im Bositze dos Alfonso von Aragonion be- 
fund; das veranlasste thn, die Niederlande zu 
besuchen, wo er vorzugsweiso Van Eyck's Werke. 
studirte und mit den Schilern desselben bekannt. 
wurde, vielleicht auch gomeinschaftlich mitihnen 
arbeiteto. Gegen 1465 kebrte er nach Italien 2u- 
riick und verweilte seitdem bis zum Schlusse des 
J, 1472 au Messina. 1473 kam er dann, und zwar| 
zum ersten Male, nach Vonedig, wo er starb- 
Seine Bekanntschaft mit Domenico Veneziano’ 
zm Venedig ist, wenn nicht unmiglich, doch 
hchst unwahrscheinlich. — In seinen jungen 
Jahren soll er zu Rom gewescn sein; aber in sei- 
ner Kunstwoise, in seinem Stil findet 
Kelner Zeit fllr diese Angabe cine Be 
Nach Summonzio wiire Colantonio sein Lehrer| 
gewesen, allein diese Persinlichkeit bleibt in ein 
ungowisses Dunkel eingebiilit, und dic Schrift- 
stellor sind nicht einmal ttber die Zeit einig, in 
welcher dieser golebt haben soll. Einige schrei 

ben ihm das Gemiilde cines hl. Antonius xwi- 
sehen, vier Hofligen in 8. Antonio Abbato zu 
Neapel zu, darauf man den Namen des Nicola 
‘Tommasi, cines Schillers des Oreagna, licst, und 
einen Li, Hieronymus, der ein flandrisches Werk 
aus dor Schule Van Eyck’s ist. Und andore ihm 
zugeschriebene Werke sind wieder von diesen 
dem Charakter wie der Zeit nach verschieden, 
Doch wie gesagt, die ganze Person ist wythisch, 
und wahrscheinlich hat Summonzio damit Anto- 
nello selber gemeint. 

















TL Obronologiacho Folge seiner Werke, 
Dio verschiotonen Periden seiner Thitigheit, 


Das friihesto der noch erhaltenen Werke An- 
toncllo’s, das wir kennen, ist der Christus vou 
1465 in ‘der Nationalgalerie zu London 
(e. Verz. a) No. 17). Dieses Bild zeigt deutlich, 
dass A. mit der Technik der Oclmalerei, wie die 
Flamiinder damals sie ausiibten, wol bekannt 
war, und selbst in dem Gesichtstypus des Hoi- 
landes erinnert Manches an die Niederliinder, 
‘Das Haupt des Erlisers zeigt sich tiber einer 
Brustwehr, die eine Hand ist auf diese gelogt, 
die andere’ orhebt sich sognend; merkwiirdigor 
‘Weiso ist letztere bei der Ausfilhrung weiter! 
herabgerlickt, als wo sic ursprlinglich yezcich- 
net war, und noch entdeckt man unter der Far- 
benschicht den alton Umriss. Das Gesicht ist 
oval, das Haar in der Mitte getheilt und zu bei- 
den Sciton des Nackens herabfallond; die Augen 
sind schwarz und sehr nahe bei der Naso, die 
Finger diion und wie in Krampf verzerrt. Ein 
injeressantes Zougniss yon Antonello's Geschick- 
lichkeit; aber hier hatte er noch nicht den zarten 
und klaren Ton, sowie die vollkommene Meister- 
schaft in der technischen Behandlung erreicht, 
welche die Gemiilde seiner spiiteren Jahre aus- 
zeichnen. 














Antonello da Messina. 


Das diosem zuniichst folgendo Bild ist die 
Biste Christi als Leidensmenschen in der 
Sammlung Gactano Zir 2u Neapel (s, Vers. a) 
No. 2). Dio Wangon sind sehr hervortretend, 
die Augen eingesunken, die Brauen eckig, die 
Schliifon zuriickilichend, der Mund offen, end- 
lich zwischen dem oberen und unteren Theile 
des Gesichtos cin gowisses Miseverhiiltaiss; das 
Ganze erinnert auffallond an flandrische Kipfe 
ihnlicher Art und zeigt den gleichen drastischen 
Schmerzensausdruck. Auch hier ist das, neue 
Bindemittel geschickt angewandt, aber doch noch 
nicht mit der spiiteren Meisterschaft. Ohne Zwei- 
fe] ist dieses Christusbild dasselbe, von welchen 
Vincenzio Auria in seinem Gagino Redivivo be- 
richtet, dass es 1470 datirt sei und den Agliata 
tu Palermo gebire. 

Nimmt man an, dass A. vor digsor Zeit 2 
Vonedig geweson sci, so mlissto man crwarteo, 
schon damals Spuren seines Einflusses, als Odl- 
‘maler auf dic Vonexianer au findon, Er soll, wie 
bomerkt, 2u Venedig der Lehrer. des Domenicn 
Veniziano geweson sein; das aber wiirde scixe 
Gegenwart daselbst vor 1461 voraussetzen, it 
wolchem Jahre Domenico an Florenz, starb, und 
weder in diesem noch in irgend einem anderea 
Venozianer zeigt sich etwas von einem solehen 
Einflusse. Antonio und Giovanni da Murano, 
Bartolommeo Vivarini, dio beiden Bollini, sowol 
Gentile als Giovanni, allo, malten in, Tempers, 
und dies auch noch lange nach 1465. 

Doch wo auch A. in dem Zeitraum, von 1465— 
1470 gewosen sein mag, zwischen Jetaterem Jahre 
und 1473 hielt er sich’ hichst wabrechoinlich x0 
Messina auf, wo uns, in 8. Gregorio cine 
grogse Altartafel von seiner Hand noch orhalter 
ist: DiethronendeJ ung frau mitdemKindo, 

iber deren Haupt zwoi Engel die Krone baltes, 
awischenden hh, Benedikt und Gregorius(s.Ver 
der Werke a) No. 1). Das Kind, groift mit der 
einen Hand nach einer Orange, mit der.anderon 
rnimmt ea von seiner Mutter eine Kirache, inde 
es den Kopf mit spiclendem Muthwillen au ihr 
wendet. Von der oberon Bilderreihe des Gemil- 
des sind nur zwei Tafeln Ubrig, auf denen die 
Vorktindigung Mari (in halben Figuren) dare’ 
‘stellt ist. Dieses bedeutende Werk bezeugt 
wol das Studium flimischer Vorbilder, die 
Fortschritte, welche Antonello's Kunst.machte. 
Flandrisch ist dic Gewandung, die Anwondust 
von Gold, die Behandlung der Siiume, sowie eine 
gowisse Flachheit der Gesichtabildungen; anie- 
t dio Verschmelzung der Farben wei- 

cher, dio Modellirung, und der vou 
Licht und Schatten kiinstlerischer, als in deo 
fritheren Bildern. Als Werke derselben, Zeit 
liessen sich vielleicht noch die Madonna mit dew 
Kinde (halbe Fig.) in dem Museo Peloriteny 
zu Messina und oino das Kind,anbetende Ma- 
donna in derselben Sammlung ansehen, doch sin 
boide Bildor zu sehr, beschiidigt. und restaurir- 
Deutlicher. zeigt sich Antonello’s Kunstweiee ia 






































124 

















der Gtorie des hi. Nikolaus, einer grossen 
Tafel mit acht kleinen Episoden aus dem Leben 
des Heiligen in 8. Niccold 2u Messina; doch 
Kinnte daa skizzenhaft und nicht so sorgsam be- 
handelte Werk auch nur aus der Werkstatt An- 
‘onello's und. von der Hand cines Schlilers sein 
4. Vers. a) No. 3). 

Im J. 1473 trat A. in Venedig auf und or- 
regte in der dortigen Kiinstlerwelt grosses Auf- 
sehen durch eino Madonna mit dem hl. Michacl, 
welche lange Zeit den Hauptachmuck der Kirche 
8. Cassiano bildete und {schon damals sowic im 
16, Jabrh. viel gepricsen wurde. Vasari berich-| 
tet, dass sio wogen dor »Nouhcit joner Malerci 
und der Schiinheit der Figurene in hohem Werthe 
sand, und weiterhin rihmen dies Bild Mattoo 
Golaccio und Sabellico, der sonst mit dem Lobe| 
vonKunstwerken sebr sparsam ist. Allein diese 
Art in Oel zu walen rief nicht bloss allgemeine 
Bewunderung hervor, sondern regte auch un- 
nittelbar zur Nachahmung an. So versuchte sich 
Bartolomeo Vivarini, der damals in grossem 
and wolverdientem Rufe stand, sofort in dem 
nouen Bindemittel ; soine Glorio dos hi. Augustin 
in $. Giovanni e Paolo zu Venedig ist ein be- 
nerkenswerthes. Zeugniss dieser Anstrengungen 
und:des Wettstreites, in den er mit Antonello 
tat, Gentile Bellini aber bemerkte wol, dass 
cs mit einer oberflichlichen Nachahmung der 
reuen Technik nieht gethan soi, und dachte wol 
auch, dass sich diese nicht von heute aufmorgen 
lemen lasse; dagogen hilt or seinen jlingeren 
Bruder Giovanni an, schon in jungen Jahren die 
‘Temperamalerei mit der. Qolmalorei zu vortau- 
shen. Tn mehreren Werken des Letzteren aus 
den Jahren 1474 bis 1480 sind uns solche Ver- 
sache aufbewahrt; doch ist sein erstes gelunge- 
ves Oslbild Dio Madonna von 1487 in der Aka- 
demie-zu Venedig (dic Erziihlung bei Ridolf, 
‘vie Bellini unter einer Verkleidung dom Anto- 
ello sein Geheimniss abgeschen habe, ist natiir- 
lich blosse Ktinstleranckdote). Noch etwas spii- 
ter ging dann doch auch Gentile Bollini zu dor 
neuen Weise ber. Nach ibm kam mit aweifel- 
haftom Erfolge Luigi Vivarini, dann aber folgten 
nit grisserom Geschick Carpaccio und Cima, 

Wiihrend sich derart dio Venezianer im Wett- 
suet mit Antonello versuchten,, bohauptote die- 
vr unerreicht die erste Stelle, ‘welche er einge- 
‘tommen, und erwarb sich sogar noch grdsseren 
Rohm durch kleine Brustbildnisse, welche 
er nach Art dor Nioderliinder um diese Zeit zu 
malen began. Er stellte damit seine fruheren 
Werke bald in Schatten, und wonn wir auch kein 
eleichaeitiges-Zeugniss von dem Exfolge haben, 
deo.er in dieser Gattung errang, 80 ist dieser 
doch dureh andere Umstiinde hinlinglich erwie~ 
sen, Das. Bildniss .cines jungen Mannes. vom 
4.1474, aber schlecht erhalten, bofindet sich in 
dem Palast Hamilton bei.@lasgow. Drei eben 
tolehe entatanden, wie uns tiberliefort ist, im 
4.1475; eines davon ist sicher dasjonige in der 

Moyer, Kéntler-Lesikos. IL. 























Sammlung dos Louvre (s. Verz. a) No. 15), ein 
anderes mag dasjonige im Palast Borghese zu 
Rom (s. Verz. a) No. 4) sein, das dort den Na- 
‘mon Bollini’s triigt, das dritte ist verschollen 
(s. Verz. c) No. 5). Nichts kann die Wahrheit 
‘und don Ausdruck dos Bildnisses im Louvre, 
sowie seine vollendete Ausfihrung und die M 
sterschaft der vorschmolzendon Technik tber- 
treffen. Es bestiitigt vollkommen die Bomer- 
kung, wolche cinmal der Anonymus dos Morelli 
macht, dass niimlich Antonclio’s Portrits von 
ciner ausscrordentlichen Lebendigkeit sefen, und 
dies insbesondere im Ausdruck der Augen. Es 
¢ cin Mann von mittleren Jahren, kriftig und 
‘gesund, von réthlicher Fleischfarbe, von offenem 
und sichorom Ausdrucke, von entschiedenem 
Charakter. Alles ist auf das deutlichste ausge- 
flhrt, die Schramme an der Oberlippe, die zarten 
Adern in den Augenwinkela, die spirlichen Bart 
haare, dio sich zitlon lassen ; aber alles Einzelno 
ist der Wirkung des Ganzen untergeordnet, und 
das Kolorit, bei den feinsten Reflexen und Modu- 
lationon des Hautgowobes, michtig, warm und 
louchtend. Etwas mobr italionischen Typus zeigt 
der Mann des Bildnisses im Palast Borghese; 
cr istiiltor, weniger bedeutend und wirdevoll, 
der Zug in den Mundwinkeln aber besonders 
ausdrucksvoll; doch ist das Bild weniger gut 
erhalten. Dieses sowol als das verschollenc, 
welches den Alvise Pasqualino vorstellte, be- 
fanden sich am Anfange des 16. Jabrh. in der 
Sammlung des Antonio Pasquatino zu Venedig. 

‘Doch waren diese drei Bildnisse nicht die ein- 
zigon Werke des Jahres 1175. Aus demselben 
Jahre stammt die sehiine kleine Kreuzigung 
ndom Museum zu Antwerpon (. Verz. a) 
No. 16). Schr wirksam ist hier der wiirdigo 
ruhigo Schmerz des Heilandes mit den krampt- 
hafton Zuckungen der Sehiicher in Kontrast ge- 
setzt; woithin dehnt sich cine reizende Land- 
schaft mit Gebiiudon und Bergen aus, reich staf- 
firt mit Thieren und Menschen; mit rihrender 
Einfachhoit ond ergebenem Kummer sitzt dio 
Madonna auf der Erde am Fusse des einen Kreu- 
208, wiihrend ihr gegentiber am anderen Kreuzo 
der Evangelist Johannes in Verchrung kniet. 
Dic Behandlung des Nackten im KUrper des 
Christus ist breit, dabel voll und warm in der 























|Farbe; die gebrochenon Falten der Gewiinder 


‘zeigen noch flandrische Zilye. Auch der Vorder- 
sgrund ist nach flandrischer Art mit kleinen Thier- 
chen, Schiideln und Knochen von der feinsten 
‘Vollendung angefiillt; ein Detail, das schon Mau- 
rolyeo hervorhob. — Der Streit, der sich frither 
ber das Datum dicsos Bildes othoben, ist jetut 
von keinem Interesse mehr; wenn De Bast be- 
weisen wollto, dass an Stelle des jetzigen Da- 
tums. 1475 chemala: 1445 stand, so wissen wir 
jjotzt genug von dor Laufbahn Antouollo's und 
‘seiner Thitigkeit zu Venedig, um cine solche 
‘Annahmo fiir vUllig grundios anzuschen. Erwiihnt 
sei hier noch, dass Carpaceio, der Nachfolger 
16 





122 


Antonello da Messina. 











und Freund Bellini's, die Bewegungen der Ge- 
kreuzigten in dem Bilde Antonello’s verachic- 
dentlich nachgebildet hat. 

‘Von einom Bildnisse, das sich jetzt im Besitz 
des Signore Mol fino 2uGenua (s. Verz. a) 
No. 10) befindet, wird uns berichtet, dass es ehe- 
mals auf einem Zettel eine Inschrift trug, welche 
es als Selbstportriit Antonello’s bezeichnete. Die 
Ausfithrung dieses schinen aber nicht unbeschit- 
digton Bildes, in welchem die Behandlungsweise 
des Meisters breiter als frither erscheint, mag um 
1476 fallon, Das Angesicht ist dasjenige cines 
‘Mannes in den vierziger Jahren, mit geschorenem 
Haar; or triigt eine rothe Muitzo und braunes 
Gewand; der Ausdruck nicht von grosser Be- 
doutung, aber frank und minnlich. Das Bild ist 
Ubrigens mit weniger Sorgfalt ausgefuhrt, als 
andero Werke dieser Zeit, auch nicht so durch- 
sichtig in der Fiirbung, nicht so wirksam im Hell- 
dunkel und nicht so kriftig im Impasto. Von 
weit grUsserer Vollendung und von emailartigem 
Glanz ist das Portritt eines Mannes in den Sech- 
zigern in der Sammlung Trivulzi zu Mailand 
(s. Verz. a) No. 9), welches das Datum 1476 
trigt; von ganz ibnlicher Behandlung, aber mit 
freferem und breiterem Auftrag, ist das Bildniss 
eines sehr charaktervollen Kopfes in der Casa 
Giovanelli zu Vonodig (s. Vorz. a) No. 8). 

Antonello's Melsterwerk aus dieser Zeit aber 
ist das Bildniss im Berliner Museum, das 
Jetzt mit dem Datum 1445 bezeichnet i 
{s. Verz. a} No. 33). Dieses Bild von fast mi 
niaturartiger Feinheit ist dasselbe, welches 
Zanotti in seiner Pittura Vencziana als ein Klei- 
nod bescbreibt, das sich im Be 8 Barto 
lommeo Vetturi befand, der 8 von cinem der 
Grafen Vidman erhalten hatte. Wir wissen aber 
aus Zanetti’s bestimmter Angabe, dass damals 
das Bild den Namen des Malers und das Datum 
von 1478 trug. Auch zeigt eine genaue Beobach- 
tung, dass, wie die Inschrift jetzt beschaffen ist, 
dio beiden letzten Ziffern absichtlich ausgekratzt 
und retuschirt worden sind. In diesem Bilde 
zeigt A. die huchste Ausbildung seiner Kunst, 
und es erschien, so lange an dic Aechtheit des 
Datums noch kein Zweifel aufgekommen war, 
geradezu als ein Wunder filr diese Zeit; es blieb 
unbegreiflich, wie so bald nach dem Tode Jan 
Van Eyck’s Antonello in allen Feinheiten der 
Oclmalerei mit 90 vollkommener Meisterschaft 
gelibt sein konnte. Eine nithere Kenntniss jedoch 
von Antonello’s Kunst und die Entdeckung vom 
Herkommen des Berliner Bildes haben in dio 
chronologische Reihenfolge von des Meisters| 
Werken mehr Licht gebracht, und es kann kein 
Zweifel sein, dass jenes Geuiilde in die Zeit xu 
sotzen ist, welche den Huhepunkt von Antonello's 
Schaffen bezeichnet. Wir sagen absichtlich den 
Hobepunkt; denn wenn auch A. in der Folge 
jeles hervorbrachte, was der Bewunderung 
so hat er doch das Bildniss im Berli- 
ner Museum niemals Ubertroffen. Es stellt einen| 
































jungen Mann vor, der in einer Oeffoung auf dew 
Grunde einer im Zwielichte fein abgestaftea 
Landschaft erscheint, in sehwarzer Kappe auf, 
dem vorn kurz. geschorenen Haar und in schwar- 
zem Wamms, Uber welches ein mit Pelz gefltterter 
Mantel von der Schulter hingt. Ein feiner ued 
zugletch charaktervoller Kopf tit heiterem Blick 
und von blihenderGesichtsfarbe; auf dasSieh 
ste in zarten Uebergiingen vom Licht zum 
‘Schatten modellirt, von dem saubersten Umriss 
und der feinsten Ausfuhrung, 60 dass selbst die 
einzelnen Haare der Augenwimpern und die Re 
flexe in der Iris sichtbar sind. Dagegen ist der 
Vortrag so verschmolzen, dass die Arbeit des 
Pinsels als solche nirgends hervortritt. Die Fit- 
bung verbindet schr wirksam den weiches 
‘Schmelz des Fleisches mit einem Glanz von fast 
metallischem Schimmer, und unmerklich geit 
das helle Licht in graue Halbtiine, diese in 
Schatten von einem vollen Braun tiber. Eine 
Behandlung, wie sie in den Bildern des Jan Van 
Eyok aus den J. 1434—1436 sich zoigt; allia 
von einem lichteren Glanz, so dass in der Leucht- 
kraft des Kolorits der Nachfolger sein Vorb 
noch tibertrifft. 

Indessen erscheint der Meister auch in dieser 
Zeit noch unter gewissen flandrischen Einfls- 
sen, die soiner Kunst nicht frderlich ware, 
und von denen er sich doch nicht fret macker 
konnte. So zeigt ein Christus an der Siule 
in der Akademie zu Venedig, ein Bild, dss 
icher nach 1476 fullt (s. Vorz. a) ‘No. 5), dext- 
lich den realistischen Zug der flimischen Malet, 
insbesondere in dem krampfhaften, fast veraer 
tem Schmerzensausdruck des zum Himmel erto- 
‘enen Hauptes. Doch ist nicht bloss die Stirkt 
der Empfindung mit materiellem Mittel zor Er- 
scheinung gebracht, sondern auch dic Gestalt 
des Heilandes von gewUhnlichem ‘Typus wi 
Knochigen Formen. Die Behandlung des Fi 
sches ist von metallischer Gliitte und Schirle, 
‘und der Umriss wie alles Einzelne mit emaila- 
vollendet; allein die glinzende 
























den lichten Stellen ist die warme Untermaluxg 
durch darliber gezogene khlere Tune abge 
Gimpft, wihrend umgekehrt die kalt pripariries 
Schatten durch darilber geschummerte disse 
Tinten erwiirmt sind; Uber das Ganze scbeist 
zuletzt noch eine feine verbindende Lasur gez- 
gen 2u sein. A. hat lbrigens diesen Gegenstand 
Sfters gemalt : eine Original-Wiederholung jeues 
Bildes besitzt Herr Robinson in Londoa 
(s. Verz. a) No. 18), und eino etwas verinderte 
Darstellung befindet sich in der Casa Miari zt 
Padua (s. Vers. a) No. 12). 

Letatere aber zeigt uns, dass damals der Mei- 
ster von sciner frilhoren Sorgfalt otwas einge- 
Dilsst hatte und mehr aus dem Gediichtniss unt 
der Uebung malte, als in trouem Anschluss a2 
die Natur. Die Formon sind diirftiger und weei- 





Antonello da Messina. 


_1n 











ger ausgewihlt, die Firbung eintdniger und in 
einem dunklen Olivengriin gestimmt. Wir sehen 
bier den Meister in eine neue, zugleich in dic 
leate Stafe seiner Entwicklung eingetreten und 
nin seiuerseits Ejnflisse yon anderen Meistera 
tufsehmen, wihrend vordem Er es war, der auf 
die Ztgenossen eingewirkt hatte. 

Noch etwas spiiter wurde A. berufen, flr den 
Geriehtshof des Rathes der Zehn einen Leich- 
sam Christi zu malen, der von drei Engeln 
ler der Platte seines Grabes gebalten wird: 
jeut im Belvedere zu Wien; 8. Verz. a) 
$0.20), Hier ist der Realismus der Flamiuder: 
toch verstirkt durch jenen anderen, der sich in 
Vevedig dureh die Vivarini und Crivelli ausge- 
tilde hatte, und damit eine keineswegs anspre- 
chende Wirkung erreicht; andererseits finden 
wir mebr die Behandlung des Gio. Bellini, als 
die frthere eigene des Meisters. Ueber einige 
ecingere Bilder dieser Periode s. das Verz. a) 
Xo.8.11. 14. b) No. 15. Die Zeit war vorliber, 
woer unter den Venezianischen Malern die Fuh- 
reschaft iibernommen hatte; was diese vou ibm 
lene kounten, hatten sie sich angeeignet, und 
sit diesen so erworbenen Mitteln gingen sie nun 
‘ire eigene Wege. Natiirlich blicben die M 
ea von ihnen hinter ihrem Muster zurlick, 
Eisige aber erreichten es nicht bloss, sondern 
Ubertrafen es sogar. Cima z. B. entnahm Anto- 
tello die gegliittete und gliinzende Weiehbeit, 
‘onic den metallischen Ton seiner Beh 
des Fleisches; Bellini sah ihm sein technisches 
Verfahren aus seiner frilheren Zeit ab; Beide 
ater Gberholten ihn in der Anmuth ihrer Gestal- 
‘ea, in der Freiheit und dem Reichthum ihrer 
Darstellungen. Als sich aber A. in dieser Weise 
‘erholt sah, mag er gesucht haben die alte 
Swllung wieder cinzunehmen, also jenen Mei- 
tera es gleich zu thun, und so tinbewusst von 
der Art des Bellini Manches angenommen haben. 












































In dieser letzten Epoche seiner Kunst ist er noch | 


inner ein bedeutender und interessanter Maler, 
sher nicht mehr der Meister von frither. Zu- 
fleich verliert seine Kunst Manches von ihrem 
‘igenthiimlichen Gepriige. Form und Gesichts- 
Uildang seiner Figuren nehmen einen anderen 
Coarakter an, die Gewandung einen anderen 
Fatenwurf; auch die Zeiehnung einem 
anderen Stile, und das Flandrische geht, soweit 
sien bei den ‘bestimmenden Einwirkungen,, die 
«cin der Kunst ein fir allemal empfangen, mig- 
lich war, im das Italienische, nither in das Vene- 
Tanische ber. Von allen den Bildern, welche 
den Einfluss Bellini’s zeigen, tritt dieser am 
Sirksten hervor in der Madonna des Berli- 
terMuseums (s. Verz. a) No. 21). Dio Jung- 
‘rau hilt das Kind aufrecht auf einer Brustwehr, 
eves lebnt sich an ihren rechten Arm zurlick ; 
‘ehlingt sein Aermehen um ibren Nacken und 
faust an den Saum ibres Leibehens. Der kurze 
Nacken und der vorgestreckte Leib machen es 











der Jungfrau, sowie die Landschaft in der Ferne, _ 
dann auch die Behandlung erinnern auffallend 
an Bellini ; doch finden sich auch leise Ankliinge 
an Cima, Kirper und Gesichtsbildung zeigen 
entschieden venezianisches Formgeftihl, and die 
Gewandung ist wol in den Brilehen noch flan- 
drisch, nimmt aber schon italienischen Fluss an. 
Die Lokalfarben der Gewiinder sind von email- 
artigem Glanz, das Fleisch aber, mit kiihlen 
Halbtinen und olivenbraunem Schatten, dunkel 
abgetint. Kein Zweifel : hier geht Antonello in 
den Spuren Bellini’s, ohne ihn zu erreichen. 

Es ist sehr miglich und sogar wabrscheinlich, 
dass A. um diese Zeit, d. h. in den J. 1480—1485, 
verschiedene lombardische Stidte besucht und 
dort sich aufgehalten hat. Maurolyeo berichtet, 
dass auch zu Mailand der Maler sebr bertihimt 
war (»Mediolani quoque fuit pereelebrise): eine 
Aussage, die allerdings weder durch Urkunden, 
noch durch andere Gewihrsminner beglaubigt, 
aber durch einen Umstand anderer Art doch be- 
wird. Der hl. Sebastian war ein Mailiin- 
discher Heiliger, und won er auch durch ganz 
Italien dfters gemalt wurde, s0 doch besonders 
hiiufig in Mailand. Dass A. gerade diesen Hei- 
igen mehrere Male gemalt hat, lisst sich viel- 
cht auf Rechnung scines Mailiinder Aufent- 
haltes schreiben. Solche Brustbilder des hl. Se- 
bastian, der am Pfeiler sein Martyrium erleidet, 
finden sich in den Museen zu Berlin, Frank- 
furt und Bergamo und in dor Saminiung Mal- 
dura zu Padua; doch mag das Eine und An- 
dere davon nur aus seiner Werkstatt kommen 
. das Verzeichniss) 









































IIL, Letete Lebeasjabre, Charakteristik, 


Ueber,die letzten Jahre, sowie ttber das Ende 
seines Lebens haben wir nur ganz unzureichende 
ichrichten. Ridolfi und nach ihm Federici er- 
ziihlen, dass die Kénigin Caterina Cornaro bei 
er Riickkehr von Cypern von ihm eine kleine 
Madonna kaufte (nach Federici eigentlich eine 
Verkiindigung) zum Hochzeitsgescheuke einer 
ihrer Ehrendamen, welche sich mit einem Avo- 
‘garo yon Treviso’ verehlichte. Das Bild war 
noch_bis vor Kurzem in der Sammlung Avogaro 
erhalten, scheint aber jetzt verschwunden. Ri- 
dolii berichtet auch, ohne daflir Belege beizu- 
bringen, dass A. die Fresken, zwei bewaffnete 
‘Minner, an dem Grabual des Senators Onigo 
mi Treviso malte, Das bestreitet zwar Fede- 
ici aus der irrthiimlichen Anuabme, dass Onigo 
erst nach Antonello im J. 1491 gestorben sei; 
Onigo starb 1490, A. erst drei Jahre spiiter, und 

\sofern kiiunte die Malerei ganz wol von Anto- 
nello herrtibrev. Allein die beiden noch vorhan- 
denen Figuren sehen weit mehr einem Werke 
Bollini’s gleich, als einer Arbeit Antonello’s, und 
dass dieser so genau in der Manier des Ersteren 
gemalt habe, ist kaum anzunehmen.— Wie schon 
frither bemerkt, erhielt A. auch yon der Vene~ 


























ticht gerade anzichend. Insbesondere der Kopf 


aianischon Regicrung den Auftrag, in dem Pa- 
16° 


124 


Antonello da Messina. 














dast der Signoria zu malen. Da nun dieser im 
J. 1483 durch Feuor zorstirt und orst 1493 wic- 
dor hergestellt war, der Tod des Kiinstlers abor 
eingetreten zu sein scheint, che er die bestellte 
Arbeit beginnen konnte, so hat man angenom- 
‘men, dass cben in jones Jahr 1493 soin Tod fil 
Eine etwas willktihrliche Voraussotzung; doch 
haben wir fiir die Zeitbestimmung seines Tod 
keinen anderen Anhaltspunkt, und wenigetens 
findet sich nach 1493 keine Spur mehr, dass er 
noch gelebt hiitte. 

Die Bedeutung, welche A. {llr die Entwicke- 
lung der italienischen Malerei gohabt hat, liegt 
schon darin, dass er die neue Technik der Van 
Eyck in sein Vaterland brachte und damit die 
hohe Ausbildung vorbereitete, welche in Italien 
bald dic Oelmalerci auf gleiche Stufe mit der 
Fresko-Malerei erhob. Allein, wie schon ange- 
doutet, auch ttber das Technische hinaus, in sci- 
ner Auffassungs- und Darstollangsweiso war A. 
auniichst auf die Venezianer (neben Mantegna), 
dann auf die itationische Kunst tiberhaupt von 
grossem Einfluss. Als geborener Italiener be- 
hielt er immer den Sinn fur cine gewisse Ein- 
fachheit und natiirliche Schiinheit der Erschei- 
nung; damit suchte or dann, durch dic flandri- 
schen Muster angeregt, genaue Charakteristik, 
Wahrheit des Details ‘und feinsto Ausftlhrung 
zu vereinigen. Diese beiden Seiten zu ver- 
schmelzen gelang ihm allerdings nicht; ein roa- 
listischor Zug in der Wabl der Typen, Formen 
und Bewegungen bleibt bei ihm vorhorrschend, 
wie andererseits eine gewisse Hirte dor Konture 
und Schiirfe des Dotails Uftors wiederkchrt. 
Daher bilsst er nicht selten die Anmuth der Er- 
scheinung sowie den Formenadel ein, welche die 








frilhere italienische Kunst auszeichneten, und|’ 


wird in der realistischon Darstellung cinseitig, 
wie es auch die Florentiner waren. Allein durch- 
weg kommt ihm jene Eigenschaft zu, welche 
ibm auf dio nachfolgende Malerei cine 80 grosse 
‘Wirkung gesichert hat : das hervorragende kolo- 
ristische ‘Talent, womit er seiner Fiirbung fast 
immer Glanz, Wiirme und Durchsichtigkeit ver- 
loiht, sowie ‘dic malorische Anschauung tiber- 
haupt, welche, wenn sic gleich dic Hirte dor| 
Umrisse und eine gewisso Schiirfo der Zoichnung | 
deibehiilt, doch in der Modellirung Weichhcit, 
Fluss und Breite erreicht. Darin, wie anderer-| 
seits im Glanz des Kolorits und in der Fille des 
Tons, tibertraf er auch seinen Vorgingor Jan 
Van Byck, yon dem er neben der Technik dic 
feine Vollondung und Zartheit der Ausfiihrung 
lornto. In jeder Bezichung aber, auch durch 
digjonigen Eigensohaften, welcho scine Schranke 
bildeton, hat or dio italienische Kunst sehr go- 
fUrdert. ‘Divs bethitigt sich namentlich in jonom 
‘Zweig der Malerct, darin A. selber eine svltene 
Meisterschaft bewihrt hat: im Bildniss, Hior 
gelang ihm nahezu vollstiindig die Vereinigung 
des charakteristischen Details und der realisti- 
schon Bestimmthcit mit malerischer Fille und. 








Schnheit der Erscheinung, hier erreichte ct, 
indem er streng die Natur wiedergab, doch durch 
die ernsto und zugleich edle Auffassung der Per- 
sunlichkeit, durch die gesammolte Kraft des 
Ausdrucks ‘und den leuchtenden Schmelz det 
Farbo cino gewisso Idealitit, withrond shim diesd 
‘in den religidson Darstellungon, wo er sie tfters 
Jsichtlich anstrebt, nicht recht gelingen will. Da- 

jer hat or in dom Bildniss fitr dio Venezisner 

nen Kunstzweig goschaffon, darin diese mit 
{fortschreitender Vollondung jede andero Schule 
jin ihren besten Leistungen zum Mindesten er- 
roicht, wenn nicht tbertroffen haben. 


Soine Werke. 
‘s Boglsctigt ond thm mit! Grad mageechsisbeat 
Messina 


| 1) In 8. Gregorio: Jungfrau mit dem Kinde 
zwischen don hh. Gregorius und Benedikt. 
i 
| 





Figuren unter Lebensgrisse. Die Gewinder 
sind stark rotuschirt. Auf den oberen Ts- 
foln die Verktindigung in Halb-Fig. Die 
Glorionscheine sind reich vorziort und ver- 
goldet. Bez.: Aiio Diii mie coco seotuage- 
simo tortio. Antonellus Messaneus % me 
| pinxit. 8. Text. 
| 2) In 8. Niocold: Der hl. Nikolaus thronend 
‘und segnend, mit acht kleinen Darstellungen 
i} aus der Legende des Heiligen. Die Accht- 
| helt kann nicht fir ausgemacht golteo, doch 
stammt das Bild sichor aus der Workstatt 
| Antonetio’s, ». Text. 


3) Neapel, Sammlung Gaetano Zir 
Ecce Homo. Brustbild, ganz yon vorn 
auf duokiem Grunde, Auf Holz, Bex. auf 
inom Zettel auf der Brustwehr : . ntonellus 
Nuch der Beschreibung Auria’s 

us der Sammlung Agliata zu Ps- 

lermo, welches bezeichnet war: Antonellus 
do Mestina me fecit 1470. 5. Text. 


4)Rom, Palazzo Borghese: Bildaiss 
eines Mannes in schwarzem Barett und r0- 
them Kleid. Brustbild auf Holz. Abge- 
schnitten und daher ohne die Bezeichnung, 
welche sich wol ursprlinglich darauf befand. 
Hier irrthimlich Gio. Bellini benannt. Wabr- 
scheinlich dae Bildniss eines Michael Via 
nollo, das im 16. Jahrh. dem Antonio Pas- 
qualino angehirte und 1475 datirt war. 
8. Text. 











Venedig: 

5) Akadomie: Christus an dio Situle gobun- 
den. Brustbild auf Holz unter Lebensgrisse. 
Bez.: Antonellus Messaneus me pinxit. Aus 
dem Palast Manfrin. s. Text. 

6) Ebenda: Nonne in Thrinen, Auf Hols 
‘Yon dunkelolivenfarbigem Ton. Vielleicht 
nur oin Bild aus der Werkstatt Antonello's. 

7) Ebenda: Jungfrau an einem’Pulte lesend 








Antonello da Messina. 








125 





(in der Situation der Verkitndigung). Bez.: 
ANTONELLVS MESANIVS PINIT. Die lnschrift 
ist wol cht, allein das Bild macht den Ein- 
druck, wie wenn es Basaiti in der Werkstatt, 
Antonello’s gemalt hitte. 

»/ Casa Giovanelli: Bildniss eines jungen 
Patritiers mit vollom Haare. Abgeschnitten| 
wd ohne die gewdhnliche Briistung, daber| 
vol such ohne Inschrift. Ehemals im Palast, 
Contarini und, wie man glaubt, ein Glied 
dieser Familie vorstellend; darauf in der| 
(Casa Alvise Mocenigo in San Stae. s. Text. 


Mailand: 

Casa Trivulzi: Bildniss eines sechzig- 
jitrigen bartlosen Mannes mit dunklem Ba- 
vett und rothem Kieid. Man erkennt noch 
indem rasirten Bart die Spuren der schwar-_ 
ten und der weissen Hirchen, Brustbild auf 
Hols. Bez.: Antonellus Messanes mo pinsyt, 
Priher in der Sammlung Rinuceiti. s. Text. 








Genua: 

Ww Signore Molfino. Bildniss eines Mannog 
in den vierziger Jahren iit rother Mitzo 
md braunem Kleid. Fast lebensgrosses 
Brustbild auf Holz. Die Augen sind sehr 
offen, die Brauen sehr dicht. Abgeschnitten 
tnd daher ohne Brilstung. s. Text. 

1, Palazzo Gi acomoSpinola: EcceHomo. 
Brustbild in halber Lebensgrdsge. Auf Holz. 
Yon einfachem Ausdruck, ohne Verzerrung. 
Sehr beschidigt; das Kolorit muss chemalg 
tiven warmen goldenen Ton gehabt haben. 


Padua: 


'0af4 Miari: Ecce Homo (bis zur Hutte; 
‘water einem steinernen Bogen) mit Nimbus. 
Auf Holz. Freie Wiederholung des Bildes 
in der Akademie zu Venedig (a) No. 5). 
Text. 

1)Casa Maldura: Bil. Sebastian. Brustbild 
maf Holz. Das Bild hat Manches von der 
Weise Buonconsiglio aber doch wol 
‘You Antonello, oder wenigstens aus seiner 
Werkstatt von einem Schiller. 











4Pavia, Sammlung Malaspina: Minn- 
likes Bildniss in griluer Miitze und rothem 
Kleid. Auf griinem Grund. Brusthild auf} 
Holz. Das Gesicht mit lichelndem Ausdruck 
ist gew0hulich, Bez,: ANTONELLVS 1: €8 
uxeys PUNXL. 


Paris, Louvre: Minnliches Bildniss in 

tchwarzer Miitze und dunklom Oberkleid. 

ANTONELLVS MESSANEVS ME PINXIT. 

‘Das Bild wurde auf der Versteigerung der 

Galerie Pourtalés im Mai1865 um 113,500 Fr. 
sogekanft. 5. ‘Text. 





16) Antwerpen, Museum: Der Gekreuzigte 
zwischen den Schiichern, mit der Jungfrau 
und dem Evangelisten. ' Kleines Bild auf 
Holz. Bez.: 1475 antonellus messanousme 3 
pinxit. Das Bild war ehemals im Besitze der 
Familie Maelcamp, welche es in Italien ge- 
kauft hatte; auf der Versteigerung dieser 
Galerie wurde ¢s vom Prof. van Rotterdam 
erworben, der es seineravits an van Ertborn 
verkaufte. Man las die Jabrzahl friiher 1445, 
doch kann sie nur 1475 heissen. s. Text. 








In England: 

17) London, Nationalgalerie: Christus 
segnend. Brustbild auf Holz. Bez.: mile: 10 
quatricentessimo sestagesimo quinto vuj. 
Indi. Antonellus messanous me pinxit. 7. 
Das Bild trigt auf der Riickseite das Sie- 
gel der Stadt Neapel, der es chemals an- 
gehirt hat, und wurde 1861 yom Cavaliere 
Isola zu Genua fiir die Galeric angckauft, 
8. Text 

18) London, bei Hm. J. C, Robinson, 
Portman-Square: Ecce Homo. Brustbild 
auf Holz, wio das Bild in dor Akademie 2u 
‘Venedig. No. 5. 8. Text. Wabracheinlich 
Jetzt verkauft an Mr. Cook in Richmond, 
(otis con A. von Zahn.) 

19) Palast Hamilton bei Glasgow: Minn- 
Jiches Bildniss in brauner Miltze und rothem 
Kleid. Bez.: 1474 Antonellus Messanus me 
pinxit. Stark tibermalt. Wabrscheinlich das 
Bild aus der Casa Martinengo, welches Lanzi 
beschreibt, aber ihm zufolge die Inschrift 
triigt: Antonellus Messaneus me fecit 1474. 
s. Text. 











20) Wien, Belvedere: Der Leichnam Christi 
von drei Engeln gehalten, in viner Land- 
schaft. Auf Holz. Bez.: ANTONIVS MESA- 
— Zum Thoil beschiidigt und Ubermalt. 
8. Text. 


Berlin, Museum: 


21) Jungfrau mit Kind in einer Landschatt. Auf 
Holz. Bez, auf der Brilstung: aNTONELLVS 
messanssis. P. Das Bild stammt aus der 
Sammlung Solly. 8. Text. 

22) Hl. Sebastian. Brustbild auf Holz. Bez. auf 
der Brlistung: ANTONELLVS MESANEVS P. 
Aus der Sammlung Solly. 4. ‘Text. 

23) Minnliches Bildniss, Brustbild auf Holz, 
unterlebensgross. Bez. 1445 (? urspriing- 
ich 1478) Antonellus Messancus we pinxit. 
Auf der Brilstung die Inschrift: Prosperans 
modestus esto, infurtunatus vero prudens. 
8. Text. 











>, Bwelflbaft und unscht! 


1) Messina, Museo Poloritano: Jung- 
frau, das Kind verebrend. Halbe Figur auf 


126 


Antonello da Messina. 





























Goldgrund. ‘Theil cines Altarwerkes und 
sehr beschiidigt. s. Text. 

2) Ebonda: Die sitzende Jungfrau hilt das 
schlafende Kind, in einer Landschaft. Das 
Bild ist so Uberinalt, dass es schon deshalb 
schwer ist, den Urheber zu bestimmen; der 
Stil ist eine Mischung von Bellini und Cima. 
8. Text. 

3) Palermo, Museum: Krinung der Jung- 
frau. Dieses dem Antonello zugeschriebene 
Bild ist von einem ungenannten deutschen 
Maler. 

4) Florenz, Uffizien: Minnliches Bildniss 
in einer 
Schule van der Weyden's, als an diejenige| 
Antonello’s. 

5) Florenz, Galerie Corsini: Minnliches| 
Bildniss mit kegelfUrmiger Miitze in ciner 
Landschaft, ganz von vorn gesehen. Besser 
und dem Antonello eher angehirig als das 
Vorige. Das Bild wurde chemals dem Pol- 
Iniuolo beigemessen und ist jetzt als unbe- 
kannt bezeichnet. 

6) Venedig, Akademie: Miinnliches Bild- 
niss in dunklem Barett und Kleid. Aus der| 
Sammlung Manfrini. In der Weise vonNo. 4, 
aber wirmer im Ton. 

)) Venedig, Museum Correr: Drei 

minnliche Bildnisse, simmtlich nicht von 
Antonello. 

10) Padua, Casa Ford. Cavalli: Munnli- 
ches Bildniss in purpurnem Barett und 
Kleid. Sehr Ubermait; kinnte wol auch ein 
Luigi Vivarini sei 

11) Mailand, Ca 























Morbio: Christus auf 





‘Antonellus Messaii pins 

Wahrscheinlich eine Kopie nach einem bes- 
seren Original vou Antonello. 

12) Bergamo, Sammlung Lochis: Hl. 8e- 
bastian, Brustbild auf Holz. Grdssere Wie- 
derholung von dem Bilde im Berliner Mu- 
soum (s. a) No. 22), aber weit schwiicher, 
wabracheinlich Schuibild. 

43) Ebenda: Miiunliches Bildniss in dunkler 
Mutze und braunem Kleid, ganz von von 
gesehen und aufwiits blickend. Das Bild 
ist eine Mischung von Antonello's und Bel- 
lini's Stil und war frilher als Holbein be- 
zeichnet. 

14) Lonigo, Casa Pieriboni: Christus mit 
der Donenkrone das Kreuz tragend. Brust- 
bild in ciner Landschaft. Dort der Schule 
Tizian’s cugeschrieben, aber ein Bild 
aus der Werkstatt Antonello’s oder viel- 

















leicht von thm selber aus seiner allerletz- 
ten Zeit. 

48) Cefala, Casa Mandralisea: Minnli- 
ches Bildniss mit heiterem Ausdruck, in 
schwarzer MUtze und schwarzem Kleid. 
Brustbild auf Holz. Das Bild ist durch Re- 








stauration beschiidigt, kinnte aber wol aus 
Antonello’s spiiterer Zeit sein. 

16) Paris, Sammlung Comte Duchatel 
Kleines Brustbild eines barkipfigen jungen 
Manns. Ein schtines Bild, aber nicht von 
Antonello, dem es bier zugeschrieben wird, 
sondern von Andrea Solario. 

17) London, Sammlung Baring: Der li 
Hieronymus in Kardinalstracht in seinem 
Arbeitszimmer. Kleines Bild auf Holz. Es 
ist Ufters’dem Antonello beigemessen wor- 
den; allein als es sich noch im Hause 
des Antonio Pasqualino zu Venedig befand 
(1529), war man Uber den Meister im Unge- 
wissen, wie denn der Anonymus des Morelli 
geneigt war, dasselbe dem Van Eyck oder 
‘Memling oder auch Giacometto (Jacomello 
del Fiore) zuzuschreiben. Diese Zweifel ber 
den Urheber des Bildes bestehen noch. Es ist 
ein shines Kleines Gemiilde, das viel von 
Antonello hat, aber auch von Gio. Bellini. 

18) Antwerpen, Museum: Bildniss eines 
Mannes in schwarzem Barett und Kleid, in 
der Hand eine antike Denkmiinze, in einer 
Landschaft. Diese erinnert an Memling, 
auch ist etwas Flimisches in der Behand- 
lung, doch hat das Bild zugleich italieni- 
schen Charakter. Ob es aber von Antonello 
herriihre, ist zweifelhaft. Angekauft auf der 
Versteigerung Denon zu Paris. 

19) Frankfurt a/M., Stiidel’sches Insti 
tut: Brustbild des hl. Sebastian als Mir- 
tyrer. Schwiichere Wiederholung des Bildes 
im Berliner Museum (s. 8) No. 22), wabr- 
scheinlich ein Bild aus der Schule. 























+ Verschllen: 

Wir fibren hier noch dle Werke des Melsters an, von 

denen sich ino 2uverldssige Nachricht erhalten bat, 

aber neuerdings nicht mebr nachzuweisen sind; 

‘wire immerhin nicht unmiglich, dass das Eine 
oder Andere noch gefunden wirde. 

1) Mossina: Dio sogen. Madonna del Car- 
mine, beschrieben von Gallo (Storia Messi- 
nese. I. 183). Vor dreissig Jabren soll die- 
ses Bild an einen Kaufmann von Quinto bei 
Troviso verkauft worden, dann in den Be- 
site eines Englinders gelangt sein. Jetzt 
unbekannt wo. 

2) Palermo: Daselbst wird von Maurolsco 

ein Bild erwihnt, das cin altes Paar, Mano 
und Frau, lachend darstellte. 

3) Floronz, im Besitze des Messer Bernanlo 
Vecchietti nach Vasari: Die bh. Franziskus 
und Domenikus auf Einem Bilde, eigentlich 
ein Franziskaner und ein Kanouikus vou 
Lateran. Es wurde am Begiun dieses Jahth 
von einem Nachkommen der Vecebictti aa 
don Maler Ignatius Hugford verkauft und 
gehirte spiiterhin dem Kunsthiindier Wood- 
burn zu London, Es wire der Milhe werth, 
dem Jotzigen Besitzer nachzuforschen. 


Antonello da Messina 


————_Antonello de Saliba. 127 














4 Venedig: Das berUhmte Altarbild in S. 
Cassiano, Madonna mit Kind und dem hi. 
Michael, das nach Sansovino noch 1580 an 
seinem Platze, aber 1646 versehwunden war, 
als Ridolfi seit Buch schrieb. s. Text. 

8) Ebenda, im Besitze des Antonio Pasqua- 
lino im 16. Jabrh.: Bildniss des Alvise Pas- 
‘qualizo in rothem Kleid und mit einer Mutze, 
welche auf die Schulter hherabhiingt, datirt| 
15, 5, Text 

Bbenda, in 8. sno: hl. Christoph. 
Erwihat von Sansovino, Ridolfi und Zanetti. 

1 Ebenda, Scuola della 8. Trinita: Der todte 
Helland und die drei Marion. Erwiihnt von 
Boschi 
®Ebenda, Palazza Contarini: Madonna, 
welche sich spiiter zu Antwerpen in der 
Smmlung Van Weerle befunden haben soll. 

“Ebenda, Casa Zanne di Piazza: Figur} 
tines hl. Christoph. Nach Ridolfi. 

Ebenda, Sammlung Ottavia Tassi: Ma 
doaca ein Buch haltend. Nach Boschini 
Carta del Navegare. p. 324. 

it Treviso, Sammlung Avogaro: Kleine Ma- 
donna, welche sich daselbst noch in diesem 
Jabrh, befand. 8. Text. 


























‘Paceint, Memorie storicho-critiche di Anto- 
elo degli Antonj, pittore Messinese. Firenz0 
149, 8. 


'.Prane, Mawrolyeo, Sicanicarum rerum com- 
Pendium (erste Ausgabe von 1562) in: Graeve 
‘od Burman, Thesaurus antiquitatum et histo- 
ue Siciliae, Lugd. Batay. 1723, IV, Lib. V. 
283. — Vasari, ed. Le Monier, 1V. 74—100. 
= Morelli, Notizia ete. pp. 59. 74. — Vin. 
cenrio Auria, Notitia della Vita ed opered’ 
teria Gagino sculture. Palermo 1653. p. 17. — 
Van Man 
Leven der moderne Italiaensehe Sehilder's. p. 38. 
= Mattteo Colaccio in: Morelli, Notizia 
dun Aronimo etc. p. 189. — Sabellico, De 














er, Het Schilder Boek (1618); Het 














stu urbis Ven, (zuerst erschienen 1514)’ in: 
Gneve und Burmarin, Thesaurus antiy. lallae, 
Logd. Batay. 1722. V.9. — Sansovino, Ve- 
rela dese 





ta, Ed. Martinfoni. pp. 126.'205. 
=Ridolfi, Le Maraviglie ete. 1. 86. 87, — 
Zanetti, Della Pittora Veneziana 1771, p. 21 
~ Manuskr, vou Ch. van Rijm in: Do Bast, 
Messager des Sciences et dos Arts de Belgique. 
Gind 1824. p. 347. — Boschini, Le Ricche 
Mune, 8. ai Dorso Duro. p. 30. 8. delle croce. 
£62. — Federici, Memorie Trevigiane. 1 
2s, — Guida perla Citta di Messina. 1826, 
P.28, — Lanzi, Storia Pittorica. IIL. 20. — 
(Hackert) Memorie dei Pittori Messinesi. pp. 2. 
4.11. 13, — Eastlake, Materials for the Hi- 
ery of OU Painting. 1. 211. — Journal 
des Bean - Aris, 1862, p. 12. — Murray, 
Handbook for Sicily by Dennis. p. 248. —Crowe 
 Cavaleaselle, Les anciens peintres fla 
ands. Trad. par Delepierre. Bruxelles 1862, 
4 197229." Annotations de Ruelens.p. oxutitf, 
Crowe and Cavaleaselle, History of Oil 
Patnting in North Lualy. II. 77100. 

“ Crosse und Cavateaselte 





























1) Bildniss des Kinstlers, GUrtelbild. Prof, 
Hllaschnitt in den Ausgaben dos Vasari, 





4. In der Serie dogti uomini i pid illustri 
tic. No. 23 

4) — Dass. N. De L’armessin sealp. 4. In 
Buliart’s’ Académie des 
Arts, 1682. 1. 335. 

5) —— Dass. (Verinderte Kopie.) In (Grossi's) 
‘Memorie de’ Pittori Messinest. Messina 1820. 8, 
Pietro Beaumont Del. Antonino Minas! Scolpf. 
Oval, Punktirt, 8. 

6) Angebl. das Bildniss des Kinstlers, Im Ant- 

‘werpener Museum. Photogr. nach dem Ori- 
ginal von Fierlants. Fol. 

— Dass, In: Monuments des Arts du Dessin 

ete, recuellis par Denon. Decrits et expliqués 

par Amaury Daval. Paris 1829. 11. 





















Nach ihm gestochen und photographirt: 

1) Bilaniss eines Condottiore. Brusth. Gest. von 
Claude Ferd. Gaillard, Nach dem Bilde im 
Louvre (No. 15). 4. 

2) Madonna, ‘Nach dein Gemilde tn der Aceaderata 
de’ belle Arti, Venedig, photogr. von Naya 
(1870), Fol. 

3) Madonna, Nach dem Gemilde im Berliner Mu- 
seum photogr, von der Photogr, Gesellschaft da- 
selbst (1870). Fol 

4) Christus am Kreuz, Nach dem Gemilde im Ant- 
Yerpener Museum photog, von Pleats, gr, 

5) Bildniss eines jungen Mannes, Nach dem Ge- 
‘milde im Berliner Museum photog, ton der 
Photogr. Gesellschatt daselbst (1870). Fol, 

6) 8. No. 7 der Bildnisse dos Ktnstlers, 

Eine Jungfrau mit dem Kinde im Seminar zu 
‘Venedig, die als Antonello von Naya photogr. 
fst, gehOrt dem Molster nicht an, 

W. Schmidt. 

Antonello. Antonello de Saliba, sizi- 

lianischer Maler gegen Ende des 15. und zu An- 
fang dos 16. Jahrh., entweder zu Messina geb., 
‘oder doch dort ansiissig. Seine Werke sind lange 
Zeit, ausser mit andern Meistern, mit denen An- 
tonello's von Messina verwechselt worden, da sie 
einige Verwandtschaft mit diesem zeigen und 
rudem mit Jahrzahlen bezeichnet sind, welche 
‘an das Ende der Laufbaln Antonello’s fallen. 
Er gehirt 2u jenen wenigen sizilianischen Malern 
dos 15. Jahrh., welche tiber ihre Heimat hinaus 
nicht bekannt geworden sind, keine Schule ge- 
‘griindot und daher auch keine nachhaltige Be- 
deutung gehabt haben. Unter diesen Meistero, 
den Tommaso de Vigilia, Pietro Ruzulone, Ant. 
Crescenzio, ist Antonello noch der bemerkens- 
wertheste. MUglich, dass er der Schiller des 
‘Tommaso gewesen, ‘wenn er nicht etwa mit ihm 
und Ruzulone unter demselben Meister gelernt 
hat. Alle drei sind sebr sorgfiltig, aber nifehtern 
in der Zeichnung,, eintUnig in der Firbung des 
Fleisches und zaghaft im Helldunkel. Doch bil- 
dote sich Saliba weiter aug, indom er die Gemilde 
Antonello's von Messina studirte und in der Mat 




















128 Antonello de Saliba 





Andres d’Antont, 








weise die Verbindung von Tempera und Oel 
annahm, welcher Joner nach Itallen brachte. 
Von seinem Leben wissen wir Nichts. Das fi 
heste erhaltene Werk von ihm, bez. ANTONELLUS 
MISSENIUS D'SALIBA HOC ®. FECIT opus 1497 di 
2 July, ist cine Jungfrau mit Kind in der Kirche 
§. Maria del Gesi bei Catania. Die Madonna, 
cine schlanke hohe Gestalt, auf cinem Marmor 
thron sitzend, reicht dem nackten auf ihrem 
SchooBe stchenden Kinde eine Blume; beide’ 
Kupfe sind plump und regelmiissig, aber von 
lieblichem Ausdruck, dic Anordnung zwar nicht 
ohne Anmuth, doch gestirt durch die steife Hal- 
tung des Kindes und die straffen eckigen Linien 
der Gewandung. Der Einfluss Antonello's zeigt 
sich in der sorgsamen Zeichnung, dann auch im 
Tandschaftlichen Detail, insbesondere aber in 
der technischen’ Behandlung. Durch den Mangel 
eines entschiedenen Kontrastes von Licht und 
Schatten hat die Erscheinung eine gowisse Flach- 
heit. Das Bild_wurde von Grosso Cacopardo, 
dor die Inschrift falach gelesen, fr ein Werk 
des Antonello von Messina gehaiten. 

Dieselbon Eigenschaften, welche dieses Bild 
charaktorisiren, zeigen sich in folgenden Gemiil-| 
don, welchedaher dom Meister zuzuschreiben sind, 
auch ohne dass sie seine Bezeichnung tragen_ 

1) Jungfrau mit dem Kinde, ihnlich wie das 
vorhergenannte Bild, aber mit der Zugabe von 
vier Engoln in der Kirehe von Castro Reale 
bei Barcellona in Sizilien; 2) Christusaufdem 
Grabe sitzend zwischen zwei Engeln, dabei die 
drei Marien in der Sakristel von 8. Domenico 
tu Palormo; 3) Thronende Jungfrau mit dem 
Brustbild des Donators in 8. Lucia su Mes- 
sina, mit der Jahrzahl 1516, ein schwiicheres| 
Bild des Meisters ; 4) Thronende Jungfrau mitdem 
Kinde, tiber deren Haupte zwei Engel eine Krone 
halten, genannt die Madonna del Cardeliino, in| 
dem Museo Peloritano zu Messina, wie 
das Vorige; 5) Anbetung der Kinige zwischen den 
bh, Paulus und Biagio in 8. Maria de Can- 
celliere zu Palermo; 6) der hi. Thomas von. 
Aquino, thronend awischen Heiligen, im Streite 
den von ihm niedergeworfenen Averrhoes tiber- 
windend, in 8. Domenico zu Palermo. 

Das letatere Bild ist verschiedentlich anderen 
Meistern zugeschricben worden: von Puccini 
dem Antonello da Mee , von Anderen dem | 
Salvatore d'Antonio oder dem Jacobello d’An- 
tonio, ist aber unzweifelhaft von Salil Diese’ 
Gemillde scheinen alle frilher zu fallen, — indem 
sio den Uebergang bilden — als cine Darstellung 
der beiden hh. Petrus und Paulus, welche 
1631 datirt ist und die zunchmonde Schwiicho 
des Malers bekundet. Das Bild befindet sich in 
der Chie: Madre zu Milazzo und ist be-| 
zeichnet in sizilianisehem Dialekt: Lu Mastru| 
Antonellus de Saliba pinxit. Hier haben dio 
Figaren eine kurze gedrungene Form, harte| 
Umrisse und eckige Gewiinder , ihrend die 
Pirbung undurchsiebtig und triibe ist. 










































8. G, di Marzo, Dello Relle Arti in Steilia. I. 
69. 72; Grosso Cacopardo, Memorie de 
3 Gallo, Annali Messinesi; 








aleaselle, 
History of Painting in Nofth Tealy. 11. 101—112 
Crotce und Catalcaselle. 
Antonello, Antonello da Palermo, sit 
lianischer Malor vom Beginn des 16. Jahrb. 
Sohn des Malers Antonio Crestenzio. Er ist der 
Zeitgenosse sciner Landsminner Antonello vor 
Messina und Antoncllo von Saliba, allein is 
seiner Kunstrichtung verschieden von Beiden: 
denn statt ein Nachfolger der flandrischen uni 
venezianischen Kunstweise zu sein, ist er viel 
mehr aus einer unbekannten lombardisches 
‘Werkstitte hervorgegangen. Der Ktinstler ist 
ziemlich vergessen, doch ist er einer der weniges 
sizilianischen Meister, ther welche uns wrkund- 
iche Borichto erhalten sind. Er war 1827 Ge- 
hilfe des Bildhauers Ant. Gagino und hatte ia 
den J. 1530 und 1532 Gomiilde abzuschitzec. 
Zsvoimal, in den J. 1537 und 1538, verfertigte er 
Kopicn von Rafact's Spasimo, welche noch er- 
fhalten sind, dio eine in dem Kloster Fazello 
bei Seiacea, dio andero in der Karmeliter- 
Kirche 2u Palermo. Das einzige Gemilde, das 
als Zougniss soiner eigenen Kunst auf uns ge- 
Kommen ist, ist eine Madonna mit dem Kinde 
awischen den bh. Katharina und Agatha in 
8. Maria degli Angeli (La Gangia) zu P. 
lermo. Unten am Bilde finden sich die Brust- 
bilder der Donatoren (Mann und Frau) mit zwei 
Engeln zwischen ihnen, welehe ein Tifelches 
mit der Inscbrift tragen: ANTON:LL PA. FIST 
1p 28 (das Bild ist also vom J. 1528). Die Laud- 
schaft, auf welcher die Figuren stehen , ist auf 
Goldgrand. Es sind kurzo stiimmigo Gestalten mit 
grobem Umriss, fehlerhatt in der Zeichnung des 
KUrpers, plump in den Extremitiiten ; die Gewas- 
dung ist armselig, die Frbung ist matt und gaz 
ohne Helldunkel, das Fleisch von einem kraft- 
losen Roth mit braunem Schatten. Andere Werke 
deoMeistorssind bis etat nicht bekannt geworde. 
8G, di Marzo, Delle Belle Arti in Sicilia. IL 
157. — Crowe and Cavaleaselle, Hi- 
story of Palnting in North Italy. 11. 116. 
Notixen von Crowe und Cavaleaselle. 














Antonl, Antoni von Rein (vom Rhein’), 
Glasmaler, welcher in Wien bei Maria Stiegea 
und Maria Otto-Haims Stiftung (Salvatorkapelle) 
arbeiteto. Wird genannt 1490—1498, 

. Tachischka, Geschichteder Stadt Wien. p. 257. 
Albert Tig. 

Antoni. Andros d’ Antoni, Maler vou Ps- 
lermo, + daselbst 23. Dez. 1868. Er gehirte in 
seiner Vaterstadt zu den besseren Malern der New- 
zeit, war ausserdem angesehener Birger alsStsJt- 
rath und mit der Leitung des Theaters betraut. 

8. C. Pardi, Dells Vita e delle Opere dl Andie: 

Antoni, "pittore. Palermo 1869. — Arte io 
Taal. 1.36. . 





Antoni ——— 























Antonl, Meister Antoni, welcher nebst set- 
wa beiden Mitmeistorn Cristoffl und Pernhard 
U8 das alte romanische Liwenthor der Lieb- 
fatetkirehe 2u Botzen mit miglichster Beibe- 
haiung des alten Materials und unter Wahrung 
sis Stls, da dasselbe die dariiber befindliche 
Feasterose zum Theil verdeckte, in kleinerem 
uiitabe new aufrichtete. Die beiden Liwen, 
welche die Portalsiiulen tragen, wurden aus 
Tiinter Marmor neu gemacht,’ da die alten 
neh geworden waren. 

‘Ladurner, Heitrige 2urGesch, der Pfartkirche 

ta Botzen. 1851. — Mittheli. derk. k. Ce 
‘akCommission, 1857. p. 99. 














HH, Otte 
lulatant, Pietro (Perego) Antoniani, 
Uvisenaler vou Mailand in der 2. Hilfte des 
'S Jabrh,, + 1805. Es heisst von ihm, dass er 
duh seine Seestticke, die er mit viel Wahrheit 
‘wd Renntniss des Helldunkels gemalt habe, wol 
‘ckannt gewesen sei; doch finden sich in irgend 
‘aulaften Sammlungen keine Werke von ihm 
veruchnet. 
4s Turin et ses euriosités. Turin 1817. p. 371. 





Antonino, Antonio Antoniano. Siche 


nio Viviani 





Antonlasso, Antonio Antoniasso, sowie 
‘olere Maler dieser Familie, s. Aquilio, auch 
Antonazz0, 


lutodes, A. Antonides: unter diesem 
Sioa erscheint im Katalog der Sammlung von 
At van Toeck Jansz., zu Amsterdam den 
April 1706 versteigert, ein »Zeestormtjes, d. h. 
ses Bild mit einem Seesturm, das 16 holl 
Gelien erzielte. In einem anderen Katalog einer 
seoaymen Sammlung, den 29. April 1763 zu L 
(en Yerteigert, waren zwei Bilder als Gegen- 
Sticke, die einen Fluss rit verschiedenen Fabr- 
agen orstellten, unter dem Namen A. Anco- 
tides anfgeftthrt.. Es gab in Holland eine Fa- 
‘ile Autonides, von welcher eit Mitglieder 
i dureh thre Schriften ausgezeichnet. haben. 
‘idliche gehdrt auch unser Seemaler, wenn der 
Acgube der Kataloge niimlich 2u trauen ist, di 
‘a Geaehlechte an. 

Alter. Pinchart. 


sat je Antoni, Malerfamilie von 
Ncsioa, welcher der beriihmte Antonello da 
Nevina angehirte. s. Antonello und Antonto 
w Messina, 


Antonii, Antonio Maria degli Antonii, 
traant Rizzino, Architektur- und Dekora- 
‘humaler, um 1650 in Bologna geb., war Schit- 
‘and Gebilfo des F. Galli Bibbiena. Von ihm 
‘thrt die malerische Ausstattung der prichtigen 
Ujiotek des Dominikaner-Klostors dasclbst 
‘sowie die Ausmalung des Teatro della fiera 
is J. 1693), das von Maria Mitelli gestochen 
inde 

« 


























+ Rénatler Lexikon, 1 











Carlo Antonini, 129 
Crespi, Felsina Pittrice (111). p. 254. — 
Pitture, Scolture ete. di Bologna 1782, pp. 





216. 4 





Alez. Pinchart. 

Antonii, Cristoforo Cesare Antonii 

intaglid paesi ete, heisst es bei dem wenig ge- 

wissenhafton Gandellini (Notizie degli Intaglin- 

tori I. 16', Uns unbekannt, ob ein soleher An- 

tonii wirklich Landschaften gestochen hat. Viel- 

leicht beruht diese Angabe auf einer groben 
Verweehslung mit Cesare Antonio Accius. 

W. Schmidt, 

Antonin, Der Kapuzinerpater Anto- 

nin, Maler, in der 2. Hilfte des 17. Jahrh. 











‘Nach ihm gestochen : 

Lonor Goyon de Matignon, Bischof von Lisieux. 
Gost. von R. Nantenil, kl. Fol. R-D. 172, 

5. Le Blane, Manuel III. 86. No, 153.—Robert- 
Dumesnil, Peintre-graveut. IV. 148. 

W. Schmidt, 

Antonini, Giuseppe Antonini, Maler von 

Mailand, geb. um 1985 oder 1586, Er liess sich 
zu Rom nieder, verheiratete sich daselbst und 
lebte noch im J.'1656. Titi (s. Literatur) erwithnt 
in einer Kapelle von 8. Maria Annunziata da- 
selbst cinen Christus am Kreuz zwischen Heili- 
gen, der einem Giuseppe Milanese zugeschrieben 
wurde; vermuthlich ist damit dieser Antonini 
gemeint. 

8. Narduect, Notizie del contagio di Roma negli 
anni 1656 'e 1657 (vergl. Il Buonarotti, 
8.11, Titi, Ammaestramento di pitture 
etc, nelle chiese di'oma, 1686. p. 270. 

ler. Pinchart. 

Antonini. Giovanni Battista Antonini 
war einer der Bildhauer, von denen Clemons XI. 
im Anfange des 18. Jahrh. die Travertinstatuen 
auf den Kolonnaden desS. Peters-Platzes machen 
lies. — Der Verfertiger eines Brustbildes des 
hl. Antonius in der Galerio Pallavicini zu Genua, 
heisst ebenfalls Antonini. 

s. Titi, Deserizione di Roma. 1763. p.450.—La- 
vice, Revue des Musées d'Italie. p. 104. 

Jansen, 

Antonini. Pellegrino Antonini, Architekt, 
geb. 2u Pistoja 2. April1765. Ermachteseine Stu- 
dien in der Akademie zu Florenz unter dem Ingo- 
niour Giuseppe Salvetti und bildeto sich dann 
in Rom unter. Antinori und Andrea Viel weiter 
aus. Spiiter in seine Heimat zurlickgokehrt, 
war or besonders filr die Verwaltung der Stadt 
thiitig. Er lebte noch 1821. 

s. Tolomet, Guida di Pistoja. 1821, 

Alex. Pinchart. 

Antonini. Carlo Antonini, Architekt, 

Zeichner und Kupferstecher, arbeitete in Rom am 
Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrh, Ob er 
‘mit dem rimisehen Architekten Antonini, der im 
J. 1801 boi der Expedition des Lords Elgin nach 
Griechenland war, eine Person ist, wissen wir 
nicht; noch im J.'1806 wird letzterer genannt. 
Nach Zani lebte ein Zeichner und Stecher Carlo 
7 
































130 


_Salvatore d’Antonio. 














Antonini zu Modena um 1784; sicher der obige 
Kiinstler, der sich damals fir das Werk Tira- 
boschi's besehifftigt (s. a) No. 14), in Modena| 
aufhielt. 





1) Von ihm gestochen : 


1) Mannale di varj ornamenti tratti delle fabriche 
‘eframmenti antichi per uso de pittori ete. Opera 
raccolta disegnata ed incisa da Carlo Antoni 
Roma 1781—90. 4 Bde. mit 213 Taf. Fol. 

2) Manuale di var} ornamenti, componenti la ser 
de’ Vasi antichi si di marmo, che di bronzo esi- 
stenti in Roma e fuori, Opera raccolta, disegnata 
et incisa da Carlo Antonini, Roma 1821. 3 Bde. 
mit 193 Taf, Fortsetzung zum vorigen. 

3—4) 2 DL. Vignetten in: Bagionamento di Orazio 
‘Orlandi sopra una ara antica posseduta da mon- 
ignore Antonio Casali — Roma 1772, Nach 
Fr, Smuglewie: 

5) Serie di 85 Disegni in varie grandezze composti 
dal celebre Pittore Salvator Rosa, pub. ed 
Incisi da Carlo Antonini, Roma 1780. gr. Fol. 

6) Antikes Relief in vielen ‘einen Figuren, die] 
iss darstellend. Auf dem Kapitol za ltom.’ 
dula Hiadem Homeri effingens ete. Carolus 
Antonini Seulp. qu. Fol. 

7) Imago 8. Petri Apostoli ete. Halbfig. in Wolken 
‘Eques Arpinas pinx. Carolus Antonini del. 
et Sculp. 

8) Pio VI. P. 0. M. Kniestick. Mit Dedik, an 
Rezzonico. gr. 4. 

9) Bildniss des Geschichtschreibers und Bibliothe- 
kars Tiraboschi von Modena. Nach Conte Gia- 
como della Palude. 

10) Veduta. principale det glardino Colonna sul 
Quirinale, Pannini del. gr. qu. Fol, 

1112) Pro ler Villa Pamfli und der farne- 
sischen Garten, 2 Bil. Nach demselben. gr. 
qu. Fol. 

13) Die Wasserfille des Velino bet Terni. Philippus 
Hackert Delincavit. Carolus Antonini Senlpsit 



























Rome. Roy. Fol. 
In: Tiraboschi, Storia della Radia di 
Nonantola, Modena 1784—1785. Fol. 





D) Nach ihm lithographirt : 
Antique. Zeichnungen von Rosetten aus den be- 
rihmtesten Bauverken des alten Rom von C. An- 
tonini, lith. von W. Doyle. London 1832. 4. 
Es erschien nur eine Lieferung mit 4 Taf. 
. Fiseli, Kinstlerlex., Suppl. und Neue Zu- 
sitze, — Fiorillo, Geschichte der zeichn. 
Kanste V. 884. —' Katal, Winckler. — 
Zani, Enciel. — Ottley, Notices. — Le 
Blane, Manuel, — Campori, Gli attisti etc. 
negli Stati Estenst. 














W. Schmit, 
Antonini, Loo Antonini, Kupferstecher, 
in Italien um 1800? 
Dildn, des Antonio Scarpa. 4. 
s. Le Blane, Manuel. 
W, Scbmidt. 


Antonini, Luigi Antonini, Kupferstecher 
in Italien am Anfang des 19. Jahrh. thitig. 
HI, Magdalena, Nach Bart. Schidone, 1811. 





Antoninus. Unter den Kaisern dieses Namecs 
werden zwei als Dilettanten in der Maferei ge- 
nant: 


1) Mare Aurel, der Philosoph, der die Kua 
unter Leitung eines Lehrers Diognetus betrih 
Jul. Capitolin. M. Ant. Philos. 4, 9. 


2) Antoninus Heliogabalus, der beso:- 
ders sein eigencs Bild im Aufzuge verschieden: 
niedriger Gewerbe, als Kuchenbiicker, Knciy 
wirth, Kuppler u. 8. w., aber auch mit biter 
Priitensionen in kolossaler Grisse zur Aufl 
Jung im Senatssaal gemalt zu haben sebeist 
Aol Lamprid. Anton. Tlellogub. 30,1; Hervdist 
= 5,6. 





H, Bros. 

Antonio. Antonio di Rabotto von Pip» 
im Volsker Gebirge baute die Vorhalle der = 
tigen Kathedrale laut einer Inscbrift, die 0 
deren Einweihung im J. 1183 berichtet. Ue 
Skulpturen dieser Vorhalle migen ebenfalls v2 
ihm herriibren. Indessen ist die Kirche mc 
ciner zweiten Insehrift im J. 1782 gril) 
restaurirt worden, 

4 Rieet, Storia del? Areitettura Faia L$ 





Antonio. Die Antonio, Malerfamilie 
Messina. 


Antonio @Antonio, der Aclteste 
ihnen, malto in der zweiten Hilfte des 13. Jat 
Fiir die Kapelle 8. Placido in: der Kathetr 
Mossina’s verfertigto er 1267 das Bildiss =! 
1276 das Martyrium des Titularheitigen. Delt 
Bilder sind bei einem Brande zorstért. 

's. Grano, heransg. von Hack ert) Memes 

pittori Messinesi, Napoli 1792, p. 11, — (Gres! 
Cacopardo) Memorie de’ pittort Messines.-! 


Jacobello d’ Antonio malte nach Zasii* 
ersten Viertel des 15. Jahrh, Thm wird dss Bil 
des hi. Thomas von Aquino zugeschrieber, & 
sich in $. Domenico au Palermo befindet. 4X 
es wird auch filr andere in Anspruch genom 
von Puccini flir Antonello da Messina,‘ 
Gallo fiir Salvatore d’Antonio, von Crowe-(* 
valeasollo fiir Antonello da Saliba (was © 
das Richtige). Ein Altarbild in 8. Michele * 
Messina soll nach Grosso Cacopardo vou Js 
bello in Gemeinschaft mit Salvatore d'Anwe” 
gomalt worden soin; abor Crowe-Cavalesslt 
‘bezeichnen das Bild als werthlos und verweis® 
es in das 16. Jahr. Grosso weiss auch 2b 
richten, dass Jacobello eine Immaculata fir S# 
Bartolomeo in Messina malte, welche, nach ( 
latro in Calabrien gekommen, an ihrem ext 
Platze durch eine Kopie ersetzt worden sei 

Die Quellen unter Antonio d’Antonio, ~ C9" 
and Cavalcaselle, History of Painting ® 
North Iealy 1.83. Anm, 2. 112 Anm. 2. 


























Mi. Fo. 


Salvatore d’ Antonio war ein Zcitgeo"® 
Jacobello's und soll mit diesem gemeinsi = 


Salvatore d’Antonio 
Ein hi. Nikolaus in der Cister- 





sak haben, 
tiwserkirche und ein hi. Johannes in 8. Spi- 





tte m Messina werden von Grosso als an- 
slike Werke Salvator's erwithnt. Die bei- 
a Heiligengestalten sind von cincr Anzahl 
{einer Bildehen umgeben, welche Geschichten 
sesitrem Leben enhalten. Eine Madonna, die er 
fir die $, Annunziata in Messina verfertigto, 
fat nicht mehr vorhanden zu sein. Von 
Groso und den Herausgebern des Vasari wird 
Sivatore als der Maler des Bildes betrachtet, 
‘ss den hi. Franziskus darstellt, wie er die 
Wooleamale empfingt, und das sich in der| 
8. Francesco zu ‘Messina befindst. Da- 
‘ere finden Crowe und Cavaleaselle in em 
Viske die Arbeit cinos Nachfolgers des Anto- 
sel da Messina, 
‘Die Quellen unter Jacobello und Vasari ed. Le 
Monnier LV. 77. 











Salvooder Salvatore d’ Antonio war der| 
Sta oder Enkel des Antonello da Messina 
in der 1 
®t his ihn der Rubi Leonardo's da Vinci nach 
Nonlen aog. Aber unterwegs, in Rom, liess er 
‘ih von Rafael fesseln und wurde dessen 
Stile. In J. 1511 mach Messina zuriickge- 
‘clrt, malte er filr $. ‘Tommaso den ‘Titular- 
\cliva, der spiiter in dig Franziskaner-Kirehe 
‘a, nach Grosso scit 1758 verschwand, allein 
‘ch Zani noch in unserein Jahrh. in der Kirehe 
8 Maria di Gesit_ vorh ar. Das Haupt- 
ret Salvatore’s bewahrt die Sakristel des 
Ines vou Messina, Es stellt den Tod der 
lie Apostel sind wm sic versammelt 
n einer Taube und einem Rebhuln 
armor stehen die Worte : »Salvus de 
ait. Grosso fund in diesem Gemiilde all 
Avwouth ud Hoheit Rafael's, wie er denn der 
Yeinug var, dass in den Galerien Europas 
Vide Bilder Rafael's triigen, 
Werke Salvo's waren, Wahrachei 


















































0 - Cacop 


Memorie de’ pitt. 
Mess. p, 21, — Zant, F 


opealia. 








Sach Antonello da Messina. 

Jansen, 
intonto. Antonio di Jacopo von Sanse 
‘erino war um 1205 der Baumeister der 
Swen Kirche, welehe an Stolle der alten 8. Ca~ 
{fia 44 Sanseverino errichtet wurde. Der Abt 
is Klosters 8, Bonaventura hatte fiir diesen 
‘eck von der Familie Smeduzia reiche Gcld- 
itel erhalten. Der Name des Architekten ist 
Inelnor Tuschrift tiber einem gemalten Kruzifix 
‘in Chore der Kirche erhalten. 
* Rieet, Memorie storiche ete, di Ancona T. 62. 

Jansen. 
yintonlo. Antonio »paternostro«, ein 
‘fertiger jenor aus buntem und Filigranglas 











‘lildeten Knépfe, die an Schnitren zu Rosen- 


Antonio Vite. 


kriinzen gereiht wurden, cin Hauptartikel der 
Fabrikation von Murano. Sein Beiname ist de 
8. Salvador, er wird so 1308 in ciner Urkunde 
aufgofilhrt 
s,B, Cecchetti, Sulla storia dell’ arte votrarta 
Muranese, Venezia 1865. 








AL Ig. 
Antonio. Antonio Veneziano soll nach 
einer miindlichen Mittheilung des Cav. Acqua 
um 1300 eine Tafel in 8. Francesco zu Osimo 
jgemalt haben, dic mit seinem Namen bezcichnet, 
war, spliter aber statt dessen mit dem Namen 
des Perugino verschen wurde. Dieser sonst un- 
bekannte Maler wiire dann nicht mit dem Anto- 
nio di Francesco en) von Venedig, der 
gew0hnlich nur Antonio Veneziano genannt 
wind, zu verwechseln. 
8, Lanai, Storia pittor 














1.42, 
v. 
Antonio. Antonio Joannis, Bildhauer in 
Florenz, arbeitete 1345 mit Benci Cione, Paolo 
Maj. Joannis und Anderon am Palaste des Po- 
desta in Floreng, 








Ein Antonio Joannis aus Bologna kommt 
als Maler 1398 in Dokumenten von Padua vor. 
8, Crowo und Cavaleasolle, Geschichte der 
ital. Malerei (Jordan) II. 30. (J.uigh Passerini, 
Pretorio dl Firenze). — Mosehint, Origine € 
Vicende ete. di Pailova. p. 9. 









Jansen, 
Antonio Vite von Pistoja, ein 
er Maler aus Starnina’s Schule, der 
(nach dem Guida des ‘Tolomei) einer in Campo- 
reechio ansiissigen Familie angebdrte, schon 1347 
Iebte und 1378 im Rathe von Pistoja sass. Dass 
er der Antonio di Filippo von dem 
Sicneser Malerverzeichniss von 1428 (bef Milanesi, 
Doe. 48) sein kinne, wie Della Valle 
und Ciampi gemeint haben, ist jedoch schwerlich 
anzunchmen, Man lernt ihn in dem Kapitethause 
von 8. Francesco zu Pistoja kennen, wo er 
nach der gewihnlichen Ueberlieferung die von 
Puccio Capama angefangene Ausmahing zu 
Ende fiihrto und schwaehe Gemiilde an der Decke 
cinen weniger tlichtigen Meister erkennen Inssen. 
Ciampi und Tolomei schreiben thm auch die 
Fresken in der chemaligen Kirche S. Antonio, 
em Privathause (Piazza 8. Domenico 
'5) zu; doch verrathen die Gemiilde des 
Gewilbes nach Crowe und Cavaleaselle einen 
sehwachen Malcr ans Oreagna’s Schule, und nur 
dic iibrigen Fresken stimmen mit den Decken- 
gomiilden von 8. Francesco tiberein. Starnina 
tat nach 





Antonio. 
mittelmitssig: 








































nen gelesen 
h ber nichts mehr von 
Ubrig ist. Dagegon findet Ciampi die Szenen 
aus der Passionsgeschichte im dortigen Campo 
Santo, dio Vasari dem Buffalmaceo zutheilt, 
mit seinen Werken tihereinstimmend, und auch 
Andre erkennen wenigstens an, dass sie efnom 

















132 _Vite Antonio 





Antonio di Francesco. 








unbedeutenden Maler des 14. Jahrh. angebdren, 
Endlich malto Antonio in Prato, wo awar dic 
Fresken im Palazzo dei Ceppi, einer frommen 
Stiftung, deren Grinder hier von ihm verherrlich¢| 
wurde, ganz erloschon sind, dagegen eine Kapelle 
im Querschiff der Kathedrale noch Fresken in 
seiner Manier aufzuweisen hat. Diese setzen eine 
Reihe von Gemillden fort, welche von einem 
tiichtigern Klinstler, vielleicht Starnina selbst, 
herrithren. 
s. Vasari, ed Le Monier, 11. 202, 215, — 
bnas'se, Gosch. dor bild: Klinste. V. 481.— 
Crowe and C 
Painting in Italy. 












alcaselle, History of Ol 
5. 498. 
Fr. W. Unger. 
Antonio. Antonio di Andrea Tafi ist in 
einem Vorzeichniss der Malergilde vou S. Luca 
au Florenz mit dem J. 1348 eingetragen, und 
demnach wol cher cin Sohn, als ein Schiilor der 
Andrea Tafi, der schon 1294 starb. Vasari sagt, 
cr sei ein guter Maler gowesen, obgleich er von 
seinen Werken nichts mehr kannte. 
s. Vasari ed. Le Monier, I. 286, — Gaye, Ca 
teggto ete. II, 37. 

















Antonlo. Antonio di Andreuzzo ist t 
bei der Malerei im Chore des Doms von Orvieto 
als ein Gehillfe des Ugolino di Prete Hario be- 
sebiiftigt. 

8. Della Valle, Storia del duomo di Orvieto. 
pp. 117. 384. — Luzi, 1 Duomo di Orvieto. 
Firenze 1866. p. 372. — Als Bildhauer, 1350, 
fart thn Zant, Bnei, auf. 

v. 

Antonio, Antonio da Campilione, Bau- 
meister und Bildhauer in Bergamo, war ein 
Schiller des Giovanni da Campilione daselbst 
und Gehilfe bei dessen Arbeiten an den Portalen 
von Sta Maria Maggiore, wie ein 1361 begonne- 
nes Rechnungsbueh dieser Kirche ergibt. 

Tassi, Vite de’ Pitt. ete, Bergamaschi. 1. 11. 








Antonio. Antonio di Francesco aus 
Venedig, gen. Antonio Veneziano, 
Maler in der zweiten Hiifte des 14. Jahrh. Bal” 
dinueei will zwar auf Grund urkundlicher Nach- 
richten behaupten, A. sei Florentiner gewesen 
und nur wegen seines lingeren Aufenthalts in 
Venedig Venezianer, ebenso aber auch wegen 
seines lingeren Aufenthalts in Siena nach diesem 
Orte genannt worden, Allein sowol in den Do- 
Kumenten Uber die Malereien im Campo Santo 
au Pisa als in den Biichern der Dombaubehiird 
au Siena, wo er mit Andrea Vanni 1369 an den 
Gewilben des Doms waite, heisst er Antoniu 
Franeisei de Venctiis, Baldinucei scheint 
ihn entweder mit Antonius de Florentia oder 
mit dem Antonio di Francesco dipintore (1407 
angefiihrt in der Florentiner Malerrolle) ver- 
















Gomillde der Briiderschaft 8. Niceold Reale bi 
8. Francesco in Palermo (das im Charakter seiner 
Pisaner Werken iihnlich sei) die Bezeichauag 
trage: Antonio Longhi da Vinexia pinxit 138. 
In Venedig besassen die Maler und Kautherres 
Gaddi aus Florenz cin Zweiggeschitt; der jie 
gere derselben, Agnolo Gaddi, soll sich soex 
einige Zelt daselbst aufgehalten haben und ib 
Jjedenfalls (nach Crowe und Cavaleaselle) st 
dortige Maler auch einen gewissen Einfiuss as 
‘Dass sich Antonio an ihn ansebloss und 13: 
Florenz zu ihm in die Lehre ging, berichtet Yr 
es spricht nicht dagegen, wenn beil 
Miinner gleichaltrig waren und wenn Antosi» 
Werke nicht sowol die Richtung Agnolo Gaitit 
als diejenige Giottino’s und namentlich des Gir 
yanni da Milano offenbaren. Innerhalb «ist 
und derselben Schule erkliren sich oft gees 
Verschiedonheit und Ucbercinstimmung wi 
Kunstweisen aus den Charakteren und Auliss 
der cinzelnen Ktinstler. Wie Giovanni da Mis» 
als Schiller Taddeo Gaddi’s seine Selbststini 
keit zur Goltung brachte und als Lehrer Azo 
Gaddi's keineswegs seine Eigenart aut dis 
iibortrug, so hat sich auch der begabte Ants 
Veneziano seinem eigenen Genius gemiss 
wickelt. Weisen seine Werke auf diejesie 
des Giovanni da Milano hin, 80 mag sich dasa 
ciner angeborenen Verwandtschaft beider Mest? 
erktit 
Nach Vollendung seiner Lehre in Flore 
kehrte Antonio, wie Vasari erziihlt, nach Yer 
dig auritek, fand hier reichliche Beschitiicess 
und erhielt sogar den ehrenvollen Auftng, dit 
cine Wand der Sala del Consiglio 2u walt 
Allein Gebiissigkeit und Neid seiner veueti- 
sehen Kollegen vertrieben ihn bald und firina 
aus seiner Heimat. Vasari berichtet dann weit 
von Matereien, die er darauf in Floren aus 
flihrt habe (im Kloster S. Spirito, in 8. Ant” 
nio al ponte alla Carraia und in 8. Stefano s¢ 
Ponte Vecchio). Von allen diesen Gemilden's 
Nichts erhalten. Vasari rithmte daran die wos 
meine Sorgfalt und Fefnheit der Ausftir 
dio bedeutsame Charakteristik, die Naturr 
und das unmittelbar ergreifende Leben. Yo* 
‘man von diesen Lobspriichen auch Manches3> 
zichen, so zeigen doch noch erhaltene Bilder & 
Meisters ihnliche Eigenschaften. Nameati 
aber wurden Federzeichnungen von ibm (21 
Fresken in 8. Spirito zu Florenz), dic in Vast! 
Besitz waren, von diesem als die besten ibt# 
Zeit gepricsen. Im J. 1370 war Antonio # 
Siena und malte hier in Gemeinschait of 
Maestro Andrea di Vanni am Gewilbe it 
Domes. Vier Jahre spiiter begegnen wir ihm it 
Florenz, wo soin Name in der Liste der Jo 
tigen Barbier- und Chirurgengilde (die zuzli? 
digjenige der Maler war) erscheint. Mindest#® 
seit dem Jahre 1385 aber befand er sich in Pis# 
Hier erhielt er am 10. April 1386 durch det 
Operaio 1:35 Goldgulden fiir drei Bilder aus le 




















































































luten des hl. Rainer oder Raniero bezahlt, die 
in Campo Santo angefertigt hatte und vou 
dexen jedes auf 70 Gulden geschiitzt worden 
sar, Das erste Gemiilde stellt den Heiligen dar, 
river sich aus dem gelobten Lande zur Heim- 
Lairtach Pisa cinsehifft, sowic seine Ankunft 
indereimat: dort sieht man noch die Hafen- 
sait, auf dem Meero schwimmt das Boot und in 
Jerlthe erscheint Christus in der Glorie. Dieser 
Tiel des Gemildes hat schr gelitten: der Kopf 
deeligen ist zerstért und alle Figuren bis aut 











tis eintige neben $. Raniero sind tibermalt, 
in am 


Dea ensten Theil des Gemildes trent 
Virittender Schiffer vom zweiten. Auf 
serverden zwei Szenen dargestellt: die Ge- 
stidte vom betriigorisehon Wirth und die east 
lite Bewirthung des Heili iden Do 
slum von Pisa, Dort, wo S. Ranicro in 
sien Gewande das Wasser von dem We 
‘eheidet und den ‘Teufel in Katzengestalt auf] 
ea Feste zeigt, herrscht Aufregung, Entsetzen 
sed Bewunderung; hier unter der Pfeilerhalle 
+ dem stillen Kloster waltet ein freundlich ge- 
lusenes Behagen. — Auch das zweite Gemiilde 
ezegenwirtigt awel versehiedene Ereignisse. 
Trent die Ausstellung des Leichnams des 
‘siigen in $. Vito; links steht eine Gruppe 
leidiagender, am Kopfonde Klerus und Volk; 
rehtsdrickt ein Stinger die Hand des Mefsters 
so ine Lippen und lisst sich cin greisor Bruder 
wo duem rlistigen Genossen heranfilhren, noch 
gamal das Antlitz, des Verewigten 2u schauen. 
Vor legt eine alte Mutter ihre wasserstichtige 
Teter nieder, damit sic durch den wunder- 
vikeaden Todten geheilt werde. Ueber den 
fiaern und dem Kirehthurm im Hintergrunde 
‘inl endlich der Verklirte von vier Engeln zum 
Hiimnel getragen. Auf der anderen Seite des 
Geniddes erfolgt die Uebertragung des Todten 
a8. Vito nach der Kathedrale unter grosser| 
Deelitung. — Das dritte Gemiilde besteht wie- 
der aus zwei Haupttheilen,, dic aber beide sehr! 
selten haben: die Ausstellung des ‘Todten 
‘wer einem Baldachin in der Kathedrale, wo 
Kranken allerlet Wunder geschehen, und die 
Wnoderwirkung des Heiligen nach seinem ‘Tode 
4 denen, die ihn gliubig anrufen. 
tik des Meisters, dic Vasari 
bei jenen verlorenen Bildern andentete, 
tigt sich durchaus an den Fresken des 
‘snpo Santo, soweit diese noch, insbesondere 
ait Hilfe der Abbildungen von Lasinio, beur- 
tilt werden ktinnen. Mit aufmerksamem Aug 
vl sicherer Hand folgt Antonio itberall bis in 
‘lle Binzetheiten der Natur selber. Dio nackten 
Ximper zeigen ein iiberraschendes anatomisches 
Verstindniss, und an Kranken wird die Art ihrer 
iden und “Gebrechen auf das hestimmteste 
‘argestellt. Vollendete Kindergostalten wurden 
est von der spiteren Renaissance geschatfen, 
ter sonst weiss Antonio die verschiedenen Al- 
‘et, Besehiiftigungen und Charaktere treffend zu 




























































_133 





schildern. Viele seiner Figuren sind ohne Zweifel 
Portriits (darunter auch der Ueberlicferung nach 
das seinige). Allein bei allem Realismus licbto cr 
h Vasari gerade das Zarte und An- 
mathige, und in der Charakteristik erhob er siclt 
bis zu edier Wilnde, — Scinem Weson gotrou 
stilisirt Antonio viel weniger seine Gewinder, 
als dass er sie nach der Wirklichkeit bildeto. Er 
unterschcidet selbst verschicdene Stoffo. Aber 
seine Bekleidung liisst nicht nur die Formen der 
‘Kirper noch zur Geltung kommen, sondern gibt 
auch den Gestalten etwas Sehlankes. Die Archi- 
tekturen Antonio's sind klar tnd bestimmt; inder 
‘© hat er filr seine Zeit Ausserordent 
eleistet. Ucherall filhrt cr mit Feinheitund 
Sorgfalt aus. Vasari rlihmt von seinen Fresken, 
dass nirgends Retuschen a secco vorkamen, und 
lotzteres haben auch Crowe und Cavaleascllo 
ch erkennen Kénnen, — Der Stil der Dar- 
stellumgen muss, wenn gleich die Ansichton dit- 
riiber getheilt sind, fitr toskanisch gelten, wie 
denn “auch Schnaase dic Zeichmmg giottesk 
findet, doch mit dem der spiiteren Zeit entspre- 
chet r Rundung. An- 
io biliet so einen der Vortiufer fiir die Ent 
clung, welche sich in den Malereien der 
et Florenz 
Kundgibt. Daher ist an sich nicht unwahrschein- 
lich, ‘was Vasati noch beriehtet, dass A. der 
Lehrer des Gherardo Starnina und des Paolo 
Ueeello gewesen, Dass dureh ihn ein gewisser 
‘Zug des yenezianischen Geistes nach Florenz 
gekommen und zur Hebung der dortige 
beigetragen hiitte, w: 
die Auffrisehung der verfallenden Florentiner 
Schule unter den spiiteren Nachfolgern des Giotto 
scheint ttherhaupt auf Eimvirkungen zu beruhen, 
die theils von Siena, theils von Oberitalien 
gingen (Unger). 
ine gleichfalls noch 1386 fiir die Orgelkn- 
pelle des Domes in Bisn gemalte Altartafel ist 
untergexamgen. — Auch noch im J. 1387 war der 
Meister fin Campo Santo beschiiftigt, nament- 
lich mit der Restauration oder Vollendung der 
Fresken iilterer Zeit, Holle, Fegefeuer und Pa- 
radies wurden yon ihm umrabint, wobei er dann 
mit zwel Gebilfen flr 4 Tage Arbeit 69 Lire und 
13 Denare bekam. Bedeutende Ergiinzungen 
oiler Ausbesserungen machte er an dem Werke 
Pietro Lorenzetti’s, an den Anachoreten 
in der Thebais. Hier sind von seiner Hand der 
Leichnam des Onoftio und die Gestalt des Pafnu- 
zio, ferner der Beato Giovanni Gambacorti 
zwischen zwei schwebenden Engeln und unmit- 
tetbar darttber die Gruppe von vier Einsiedlern, 
welche besonders lebenswabr erscheinen. Uel 
gens schloss sich Antonio bei diesen Malercien 
so getret als miglich an Lorenzetti’s We 
Nach Vasari kehrte Antonio von Pi 
Florenz zurlick und malte hier fir Giovanni 
degli Agli_ in Nuovoli vor Porta Prato cin 





























































































‘Tabernakel, das Bottari vergebens suchte, von 


134, Antonfo ai Franooseo 


-_Antonio Vinoensi. 




















dem aber Crowe und Cavaleaselle wenigstens 
noch einen ‘Theil im Besitze der Panciatiehi, 
freilich in einem fiusserst verwabrlosten Zustande 
wiedor vorfanden (Kreuzabnahme Christi; dann 
noch Reste vom jlingsten Gericht und von der 
Himmelfabrt Marit; in der Bogenwélbung 
Christus segnend zwischen den vier Evange- 
listen). Andere Werke, die damals A. noch zu 
Florenz malte, sind zu Grunde gegangen. 
Antonio, so orziihit Vasari, gab auletzt die 
Maleret auf und beschiiftigte sich damit Hei 
kriiuter anfzusuchen und zu dostilliren. Ge- 
raumne Zeit lebte er noch der Araneikunst und 
starb an oinem Magenleiden oder an der Pest, von 
dor or andere zu heilen bemttht gewesen. In der 
oraten Ausgabe seines Werkes theilte Vasari 
folgendes seine 2wiefache Thitigkeit rithmende 
Epitaph mit: 
‘Annis qui fueram pletor juvenilibus, artis 
‘Me medicao reliquo tempore caepit amor. 
Natura invidit dum certo eoloribus il 
Atquo horninum multi fata retardo m 
1d pictus paries Pisis testatur, et ill 
Saepe quibus vitae tompora restitui. 
Crowe und Cavaleaselle sind noch der Ansicht, 
dass Antonio die Deckenfresken in der Kapelle| 
de'Spagnuoli bei 8. Maria Novella gemalt! 
hat, und finden auch in der Kreuzabnabme, 
welche der Amerikancr Jerris zu Florenz besitzt, 
die *Eigenschaftens seiner Kunst 
s. Vasari cd Le Mounier. Hl. 171-177. — Ral- 
dinucei, Opere, IV. 376, — Milanesi, D 
coment! Senesl. 1.205. — Ciampi, Notizie 
Campo Santo di Pisa, p. 151 und’ passim. — 
Rosini, Descrizione delle Pitture del Campo 
Santo, Pisa 1816. pp. 80—98. — Forster, 



































Reltrage. p. 117. — Ro sini, Storia della Pitt, 
selle, 


Kal. 1,177,289. — Croweu, Cavale: 
jesch, der ital, Malerel. 1. 328, 11. 56. 
hnaase, Geschichte der bild. 
AGS. 483. — Nernasconi, Studi ete. pp. 9 
‘Vergl. diber die Fatvengebung Esch 

jer, Eneyklopaedie. Sect, 1. uxxxv. 





















Bild niss des Kiinstlers in Holzsebn. in den 
Ausgaben des Vasari; ed. Le Monnier Il. 
Abbildungen der Malercien im 
to in: Carlo Lasinio, Pitturo a Fresko del 
di Pisa, Firenze 1810. Mit 41 Taf, 
ich in: Pitture a Freseo del Campo 
Santo di Pisa, disognate ed incise da Giuseppe 
Rossic da @. P. Lasinio figlio. 44 Taf. in 
4 Theilen. Firenzo 1832—1838. qu, Fol. 
Jansen und Fe, W. Unger. 
Antonio. Antonio da Ferrara schnitzte 
cin Kruzifix in Hols 1387 filr die Kathedrale zn 
Ferrara, Das Werk stand lange auf hohem Ar- 
chitray am Hauptaltar, bis es 1453 durch cin 
anderes von Bronze ersotat wurde und in die 
Sukristei kam, wo es noch gegonwiirtig auf- 
bowalirt wird. 
Cittadolla, N 



























a Ferrara. p. 48. 
Jansen, 

Antonio, Antonio del Mezzano ans Pi: 

cenza war cin ausgezcichneter Goldschmied des. 











44, Jahrh. Filr die Kathedrale seiner Vaterstadt 
fortigte cr cin kostbares Kreuz, an dem et 
28 Jahre, von 1388 bis 1416 arbeitete. Es war 
von Silber und vorgoldet, reich vergiert mit Or- 
namenten, Basreliefs, kleinen Statuen, Sehmelz- 
work und an derom Schmuck. Man rihmte da- 
ran den Geschmack des Ktinstlers, die muhsame 
Sorgfalt der Ausfthrung. Eine Inscbrift hiess 
»Hlee act . maj . ecel . plac . faeta . per . Anton 
do Mezzano seccoxvi« Das Werk war 3 bis! 
Fuss hoch. Im Revolutionsjahre 1798 wurde 
in die Mtinzo zum Einschmelzen geschickt. Dex 
Kanonikus Boselli rettete einige Fragmente, 
cine kleine Statuette und einige Pliittchen, die et 
fiir den Metallwerth erhielt. 
8. Gleognara, Storia della Scoltura. 1. 187 
Jansen. 
Antonio, Antonio Vincensi oder di Vi- 
cenzo, Maurermeister zu Bologna. Er erhict 
i dio Sechshundert am 20. Okt. 1388 den Bu 
von 8. Petronio beschlossen, den Auftrag, die 
Risse dazu zu zeichnen; nachdem dieselben ge- 
nehmigt waren, musste er 1390 ein Modell darnact 
aus Stein und @yps im MaGstabe von /,» der wirk- 
lichen Grisse im Hause des Giacomo Pepoli auf- 
stellen. Am 7. Juli dessetben Jahres wurde fe 
erlich der Grundstein gelegt, aber erst 1392 er- 
nannte man Antonio fUrmlich zum Obermeister 
des Baues. Antonius war nur Maurermeister 
(Magistor Antonius quondam Vineontii murate 
eivis Bononine heisst er in einer Insehrift ve 
1392 bet Zani, Enciclop. I. 11. 296). Doch wax 
er auch sonst in Angelegenheiten der Stadt an- 
geschen. Er war unter don Roformatoren des 
Staats, und 1396 unter den Gesandten, welche 
die Stadt an dio Republik Venodig. sehickte 
Dennock ist nicht er, sondern der als Architekt 
beriilunte Scrviten-General Fra Andrea Man- 
fredi von Faenza (s. diesen) fltr den eigentl- 
chon Erfinder des grossartigen Planes zu halten; 
denn Antonio war angewiesen, sowol die Zeich- 
nung, als das Modell nach der Anweisung uni 
unter der Leitung des letzteren anszufiihren. Et- 
was Auffallendes hat die Nachricht , dass er der 
Baukasse auf besondere Bitte den filnften ‘Theil 
von seinem Lohn fitr das Modell erliess. Das 
lotatere wurde indess schon 1406 eingerissen un! 
von Jacopo di Paoli Avanzi durch ein kleiner 
von 10 Fuss Linge aus Holz und Papier ersetzt 
Die Veranlassung dazu lag vielleicht nicht ix 
boabsichtigten Aenderungen, sondern darin, dass 
orrschaft der Stadt von der Familie 
th im Bositz des ersten Modells be- 
fand, auf die Familio der Bentivogli iibergesan 
n war. Das jetzt noch vorhanden 



































‘guzzi (8. diesen) bezeiehnet, was Vasari zu dew 
Trrthum veranlasst hat, einem Arduino den ur 
spriinglichen Plan yon S. Petronio zuzusehrei- 
en. 

Dieser Bau, dor die alte im J. 1211 orrichteto 
unansehnliche Kirche darch eine wilrdigere er 





Antonio Vincensi - 


Antonio da Padova. 135 











stuea sollte, war sehr grossartig angelegt. Die 
Kinke sollte efn Kreuz bilden von 608° Liinge 
sui 196’ Breito, mit einer achteckigen Kuppel 
iadee Mitte von 110° Durchmesser; den drei 
Eegingen an der Fronte und den Enden der: 
Kwusehiffe soliton weitliufige Vorhife ent- 
‘gechen, Um den Raum filr diese Anlage zu go- 
viaten, mussten ausser vielen anderen Gobiiu- 
via acht Kirchen niedergerisson werden, von 
nen einige Pfarrkirchen waren. Man begann 
aber mit dem Bau der Seitenkapellen, auf die 
san die Titel jener Kirchen tibertrug, und schon 
‘09 waren vier derselben vollendet, 80 das: 
va ia ihnen am Feste des hi. Petronius mit 
macFeierlichkeit die erste Messe leson konnte 

Yaxi, Aun. di Bol. 11. 569). Um diese Zeit 
fegan man auch mit der Verzierung der Fas- 
‘sie (s. den Art, Bonafuti). Dann abor scheint 
soe Stockung im Bau dadurch eingetroten zu 
sia, dass der Kardinal Legat Cossa (nachmals 
apt Jobann XXII) den Vorrath von Marmor- 
beken abbanden brachte und wahrscheintich zu 
‘ka 104 begonnenen Bau des Kastells Galiera 
vervandte. Erst Papst Martin V. (1417—1431) 
eite die Erlaubniss zum Abreisson der Kir- 
clea, von denen bistang bloss drei dem neuen 
fun Platz gemacht hatten. Drei andero stehen 
sier noch heute, da nur der Bau des Schiffes 
suggefirt und ‘mit einer _halbkreisfUrmigen 
(Corische gesehlossen ist. Das Mittelschiff er- 
St cogar erst 1588 sein Gewiilbe (6. den Art. 
Teciia), und erst nach 1647 soll es durch eine 
va Wolbung auf die jetzige Hihe von 118" go- 

sein, 

User gothische Bau folgte in manchen Be- 
‘ehogendem System dos Florentiner Doms, 
sot quadratischen Gewdlben des Mittelschitts 
unl tasprechenden linglichen Gewilben der 
Svitesehiffe, umd kreisrunden Oberlichtern. Die 
euteren wiederholen sich in den Seitenschiffen. 
Neuvaren aber die quadraten Kapelien, deren 
tei jedem Gewblbfelde der Scitenschiffe ent- 
‘urechen, Jedo Kapelle ist durch awel zweithel- 
‘ee MaBwerkfenster und cine kleine Rose 
vewehtet. Die Verbindung der Pfeiler, und 
atch auch dio Eingiinge der Kapelion sind 
Samtlich spitzbogig. Das Ganze bildet eins der 
‘ceressanteston gothischen Bauwerke Italien’s, 
lonern durch die Hihe, den erweiterten Blick 
Rapetien, dio sehlankeren Bigen und dic 
Svigere Mauermasse luftiger und miichtiger 
tend, fiir dic Aussonansicht belobter, als der 

i ist jedoch wenige 
1m, namentlich’ sind die Kapi- 
; jer auffallend hoch. Dennoch er- 
‘cicit der Bau mit seinen nur gemalton Gewilb- 
fen und seinen diirftigen zwischen den Ka- 
ellen aufsteigenden Strebepfeilern schwerfillig 
‘el niichtern gogen deutsche und franzsisch 
Shute, 

* Ricei, Storia dell’ Archit. d'Italia, TI. 28% 

—Libke, Geseh. der Architektur. 5. 




















































Aull. 





pp. 610. 611. — Schnaase, Gesch. der bid. 
Kansto. VII. 202. — 11 Bolognese istruito, 
Bol, 1850. p. 35. — Nohl, Tagobuch. p. 329. 
Fe. W. Unger. 
Antonio. Antonio dal Santo malte wahr- 
seheinlich gegen Endo dos 14. Jahrh, in Padua. 
Aussen an einem kleinen Thurme der Umfas- 
sungsmauer der Stadt war cin Muttergottesbild 
von seiner Hand. Inn J. 1450 bemerkten dieGliiu- 
bigen zum erston Male, dass dasselbe Wunder 
that, Darum wurde dic Kirche Torresino der 
S. Maria dol Pianta crrichtot, und jones Bild der 
Schmerzenswutter sorgfiltig von der Mauer los- 
geliist und am Hauptaltar in der Mitte des neuen 
Tempels aufgestellt. 
5. Brandolese, Pitture di Padova. p. 78. — 
Moschint, Guida ai Padova, p. 165, 
Antonio. Antonio da Padova, Maler am 
Endo des 14. und im Anfang des 15. Jahrh, Nach 
dom Anonymus des Morelli verfertigte er in Ge- 
moinschaft mit Giovanni von Padua die Male 
reien des 


























hremann will auf cinemSteine 
nerhalb derKirehe und zwar liber der'Thiire, 
die in’s Kloster fithrt, folgendo Inschrift gelesen 
haben: »Opus Joannis et Antonii de Padova. 
Hieraus hat man geschlossen, dass nur die Werke 
nnethatb des Baptisteriums von der Hand der 
beiden Meister gemacht sind, widhrend dia jetzt 
liingst zerstirten Aussenmalereien dem Giusto 
von Padova zugewiesen werden, dessen Vasari 
allein gedenkt. Die Arbeiton Antonio's und Gio- 
vanni’s haben durch Restaurationen sehr gelit- 
ten. Oben in der Kuppel erschoint Gott Vator 
inmitten zahtloser Engel und Heiligen; es ist das 
Paradies. An den Wiinden dagegen’sicht man 
Geschichten des Alten und Neuen Testamentes 
und namentlich Szenen aus der Offenbarung Jo- 
hannis. Im Charakter diesen Malerefen dur 
aus entsprechend fand der Anonymus diojoni- 
gen, welche die Kapelle der Apostel Filippo und 
Giacomo in der Kirehe 8. Antonio erfillen. Es 
Geschichten dieser Apostel, Gesch 
Christi und des Beato Luca Belludi, Nach Va~ 
sari aber sollen auch sie von Giusto aus Padua, 
gemalt worden sein, 

Crowe und Cavalcaselle stimmen beide Male 
ari zu und wollen Antonio und Giovanni 
iichstens unter die Zab dorjenigen Ktinstler 
rechnen, welehe im Salone des Palazzo della Ra- 
gione gearbeitet haben, 8, auch Joannes do 
Padua. 

Moschi 
dova, mit Beinamen Zucconi, der zusammen 
Jacopo 1423 eine Einrahimung um jenes Made 
nenbild im Domo malto, das von der Hand des 
Evangelisten Lucas sein'soll. Vielleicht ist dies 
derselbe Antonio da Padova, der 1434 go- 
meinsam mit Filippo Lippi in der Kapelle des 
Palazzo del Podesti malte und dessen unter An- 


























V: 


















erwithnt cines Antonio da Pa- 
it 














tonio da Forll zu gedenken ist. In Dokumenten 


136 Antonio da Padova 





bei Cittadolla begegnon wir cinem dritten Anto~ 
nio da Padova genau aus derselben Zeit, des- 
sen Sohn, Maler ‘Titolivio, 1453 und 1473 vor- 
kommt. 

Morelli, Notizia di un Anonymo. pp. 
— Moschini, Ori 

Padova. pp. 11. 21 i 
ALS. Antonio, 1. 235, — Cittadela, Notizic 
relative a Ferrara. pp. 565. 583. —'Crowe 
und Cavaleaselle, Geschichte der ital. Mal. 
(Jordan) 11. 410. 411, 











Jansen, 
Antonio. Antonioda Pandino, ein Bru- 
der des Stefano da Pandino, war cin trefilicher 





Bildhauer und Maler in Mailand. Er arbeitete 
1399 bei dem dortigen Dombau fiir 6 Gulden 
monatlich, und filhrte 1416 fiir die Karthause bei 
Pavia einige schine Glasgemiilde aus. 

s. Nava, Memorie e Documenti ete. p. 186. 








vu. 
Antonio. Antonio della Mea in Florenz 
war 1400 als Bildhauer im Dom von Orvieto be- 
schiiftigt und half 1402 dem Pietro di Giovanni 
(s. diesen) bei dem Taufbecken 
8. Della Valle, Storia det Duomo di Orvieto. 
pp. 120, 382. 





v. 

Antonio. Antonio Guarnerino, Maler 
von Padua, war in Verona bei der Ausschmlickung, 
der Ziminer im alten Kastel und dem Raths} 
laste, damals la Corte degli Sealigeri genannt, 
besehiiftigt, welche zur Wohnung des Francesco 
von Carrara bestimmt waren, der im Mai 1404 
seinen Einzug in Verona hielt. 

ss (Carli) Istoria di Verona VI. 116. 





vu. 

Antonio. Antonio di Piero del Va- 
gliente, Goldschmied in Florenz, verfertigte 
1405 fir die Kaufmanns-Innung ein silbernes 
und vergoldetes Reliquiarium fllr den Arm des 
hl. Philipp, das mit 350 Gulden bezahlt wurde. 

5. Labarte, Les Arts somptuaires. IT. 496. 

v. 

Autonlo. Antonio di Banco aus Florenz 
war 1406 als Bildhauer am Dome seiner Vater- 
stadt beschiiftigt. Sein Sohn und Schiller ist 
Nanni, flir dessen Meister Donatello irrthtiulich 
gehalten wurde. Beide arbeiteton 1408 mit ihrem 
Meister Niccolo di Picro de’ Lamberti, gen. Pela, 
an der noch erhaltenen Einfassung der Domthtire 
gegen dio Via de’ Servi. 

Vasari, ed. Le Mounier. 11. 55. n. 2. 
Semper in: Jahrbiicher fir Kunstwissenschatt 
I. 26. 

otis von Unger. 





























Jansen, 
Antonio. Antonio di Domenico, sowie 
Antonio di Tommaso, halfen als Bildhauer 





in Florenz dem Lorenzo Ghiberti bei Ausftth- 
rung der Bronzethtiren von 8. Giovanni. 
8. Yasarl, od. Le Monnier. IIT. 129. 
Jansen. 
Antonio. Antonio da Trevigi, Maler im 
Anfange des 15. Jabrh. Fur 8. Niceold in Tre- 


Antonio Alborti. 





malte er den hi. Christophorus mit dem 
Christkinde in kolossaler Grisse: seine Hobe 
betrug 31 Fuss, seine Schulterbreite $9. Ein 
‘Martyrium des ld. Petrus verfertigte er 1414 fir 





.| die damals yegriindete Confraternita de’ Nobili 


s. Zanotto, Pittura Veneziana. p. 61, nach den 
Negistern des Archivs von S. Niccold in Treviei 
—Federict, Meuiorie Trevigiane ote. 1. 200. 

Jansen, 
Antonio. Antonio daVerzelli gehirte zx 
den Architckten, die sich um 1420 von der Eifer- 
sucht, Missgunst oder Vordringlichkeit Floren- 
tiner Biirger dazu bestimmen liessen, durch An- 
fertigung you Modellen mit dem grossen Filippo 

Brunelleschi in Konkurrenz xu treten, 

8. Vasari, ed. Le Mounier. IL, 218, 















Jansen 

Antonio. Antonio di Ser Nadda wae 
4428 in dio Malorgilde Siena’ s cingeschriches 
1418 malte er filr 18 Lire vier Historien des i 
Nikolaus. 1450—51 verdingte er sich auf cis 
Jahr bei Mariano im Dienste der Dombauver- 
waltung. Die letztere lieferte Farben, Geld, Ge- 
riiste u. 8. w. und Antonio malte’tagtiiglict 
Figuren und andere Sachen, wofiir er denn jabr- 
lich 50 Gulden bekam. 

8 Milanesi, Documenti Senes, 11. 282. 283. 

Jansen. 

Antonio. Antonio di macstro Simone, 
Malor in Siona, ist 1425 in der Malerrolle ve 
zoichnet, malte 1464 oine Loggia fiir Pietrodi 
Giovanni Trecerchi und Iebte noch 1171. Deeb 
erklirte er sehon 1167, dass er 70 Jabr alt 
schwach und blind sei und mit seiner kritoklichea 
Frau fast von Almosen lebe. 

8. Milanesi, Documenti Senest. 1. 48. 11. 32% 

329. 336. 











t 
Antonio. Antonio diGiovanni vonSiens 
An dem Hochaltar in 8. Antonio zu Padua 
‘man auf der Bronzetafel mit der Geschichte von 
dom hl. Antonius und dem Geizhalso zwei lo- 
schriften, die man anf die mit dem Guss dieser 
Tafel unter Donatello bescl ten Meister be- 
aicht. Die eine lautet: § ANT DI Glo DE SEX 
svory, was gedoutot wird: Ser Antonio di Gio- 
vanni de Senis et suorum. 
Mea di S. Antonio di Padors. 











t 

Antonio. Antonio Alberti (di Alberto} oder 
Antonio da Ferrara, Maler von Ferrara wo 
dio Mitte des 15. Jabrh. "Vasari orwithnt ihn als 
einen Schiller des Agnolo Gaddi, der in 8. Frar- 
eesco zu Urbino und in Citté di Castello viele 
schiine Werke gefertigt habe; auch Borghini ge- 
denkt seiner. Dieser Antonio soll derselbe sein, 
der zwischen 1464 und 1465 unter dem Namec 
Antonio Alberti seine Tochter Calliope an Bar- 
tolommeo, Vater des bekannten Malers Timotco 
Viti, verheiratete. Doch ist zu bedenken, dass 
jder Schiiler des Agnolo Gaddi bei dessen Tod 


Antonio 


inJ. 1896 wenigstens ein Jlingling von 18 Jah- 
rm, alo etwa um 1378 geboren sein mussto, 
silnad von dem obigen Meister kein fritheres 
‘eaithnetes Werk als von 1439 erhalten ist und 
‘vine Tochter erst 25 Jahre spiiter, also etwa 
‘seinem 87. Jahre, verheiratete. Daher ist wol 
suuehnen, dass, wenn wir es hier nur mit 
Sinem Meister zu thu haben, Antonio von Fer 
ria nur insofern zu den Sehiilern des As 
waiblen ist, als er sich nach dessen Werken. 
ile hat, ‘ohne von ihm dirckte Unterwei- 
saxg empfangen zu haben. Diese Vermuthung 
‘wsitigt in der ‘That das schon gedachte erhi 
‘ae Werk des Meisters, sofern es yon dem 
fs Gald’s und der Schule Giotto’s tberhaupt 
taxiwache Spuren zeigt. Es ist eine grosse 
Alanafelin verschiedenen Abtheilungen, welche 
jist getrennt in der Sakristei von 8. Bernar- 
lino bel Urbino aufbewabrt wird: Dic Jung- 
ina mit dem auf ihrem Schoofe schlafenden 
inde awisehen don bh. Petrus, Paulus, Ludwig 
‘wn Toulouse, Johannes dem Tiufer und Hiero- 
syns yanze fast Iebensgrosse Figuren) ; in der 
elerea Reihe sechs andere Heilige in Halbfigu- 
rads Mittelstiick mit der Bezeichnung : 1139 
sonius de Ferrairia. Diesem Bilde nach zu 
lissen hat A. dus Gepriige der florentinischen 
Kaos, wenn er es in der Jugend gehabt hat, fast 
fur verloren, oder er ist nicmals in Florenz 
evo, Er etscheint hier halb als Realist, halb 
aalter Ucberlioferung befangen, Die Jungfrau 
in breites Gesicht von jener Feierlichkeit, 



















































ie Ga ilteren Schulen cigenthiimlich ist; 
‘ictdn ibermiissig und knitterig gefaltetes ( 
‘sud in desson reiehen Saum Sehriftstellen ei 


‘i bislich, dio Figuren der Hei 
‘ex kunen Formen mit ausdruckslosen 
ond hilaernen Stellungen, 
ist die Pirbang flach und roh. 
So ist dis Bild von Interesso nur als das Werk 
‘ines Malers yon Ferrara zu jener Zeit, deren 
Keamzeichen in anderen Gemiilden wiederk 
ta, welche sich, wie Vasari ganz richtig be- 
sckt, zu Urbino und Ferrara finden. Diese 
JLlereien sind. 
4 In, Maria della Nunziata extra muros bei 
Urbino: Ucberreste eines verklindigenden 
Engels, zum ‘Theil durch einen Altar ver- 
deekt; von warmer Fiirbung und die Gestalt 
sicht ungefilig. 
Inder Kapelle Bolognini 
Bologna eine Reihe von Ménchen, Bisel 
fen und anderen Heiligen an den Pilastern 
und Gewélben, an den Wiinden Szonen aus 
der Leidensgeschichte, Darstellungen des 
Paradieses und der Hille (wobei der Erzen- 
gel Michael auffallend an den eben erwithn- 
ten verkiindigenden Engol erinnert). Diese’ 
Malereien werden von Vasari dem Florenti- 
‘er Buffalmaceo zugeschrieben, kinnen aber 
erst nach dem Tode dieses Kunstler (der 
. Ktmatler-Lesiton. I. 








Schoobe 
brei- 
‘épfen 
Dem entsprechend 



































Alberti 137 
unter dont J. 1351 in der Florentiner Maler- 
rolle cingetragen ist) entstanden sein, da 
sic in Folge letatwilliger Verftigung vines 
Bartolommeo della Seta nach 1408 ausge- 
fithrt worden. Doch sind im Paradiese 
manche Figuren von guten Verhiiltnissen 
und Kipfe von einer gewissen Kraft des 
Ausdrucks. 

3) In dem inneren Chor von 8. Antonio Abate 
au Ferrara Freskogemilde der Jungfrau, 
wel ile die Brust reicht, zwiseben 
drei Heiligen und einem Engel mit der 
Waage, aus dein J. 1433, wie die Insehrift 
zeigt: Hoc opus fecit fier! soror Agnetis de 
Fontana weccexxxit, 

4) In dor Sammlung Saroli zu Ferrara fetiher 
chenfalls in 8. Antonio Abate daselbst sechs 
Kleine Halbfiguren von Heiligen, sehr by 
schiidigt und filschlich dem Giotto zuge- 
schrieben. 


























Was die Geschichtschreiber von Ferrara Niihe- 
res iiber den Meister berichten, stimmtzum Theil 
mit dieser Thiitigkeit Antonio's an verschiede- 

, von der uns Werke hinterlassen sind, 
; nur dass sic darnach ihre Nathrichton 
gebildet und den Rest zur Verkniipfung dersel- 
ben hinzugefiigt zu haben scheint, Sie melden 
Antonio sei nach dem Tode Gaddi's von Florenz 
(wo er aber wie bemerkt gar nicht gowesen ist) 
juniichst nach Urbino gekommen und habe dort 
in 8. Francesco gemalt; dann nach Citti di Ca- 
stello gerufen, sei er daselbst liingere Zeit thi 
tig gewesen. In scine Vaterstadt zurtickgekehrt 
habe er in dem Palast der Fiirsten von Ferrara 
































gofilhrt. Die lotztere Angabe ist richtig, und dio 
‘Thatsacho, dass dem Meister solche Arbeiten 
iibertragen wurden, bezeugt, dass er damals in 
nicht gewdhnlichem Anschen stand, wenn er 
gleich fiber das Mittelmiissige nicht: hinausge- 
Kommen ist. Aber Nichts von diesen Malercien, 
dio bald nach 1438 fielen und cin interessantes 
Ereigniss der Zcit darstellten, hat sich erhalten. 
Thr Gegonstand war die Union der griechischen 
wit der lateinischen Kirche, die dammals von dem 
byzantinischen Kaiser, Johannes VIL. Palaelo- 
gos, auf dem nach Ferrara berufenen Konzil, 
dem auch Papst Eugen IV. beiwohnte, lebhaft 
angestrebt wurde; auf dem Bilde hat A. nebst 
den vornehmsten Mitglicdern desselben auch den 
Papst und den Kaiser dargestellt, Auf den tbri- 
gen Wiinden malte or die Glorie des Paradieses 
mit den himmlischen Heerschaaren (daber der 
Palast auch Palazzo del Paradiso gonanntwurde) 
Cittadella sah noch 1780 Reste davon, bis auch 
dieses Gemach bald darauf zerstirt wurde, nach~ 
dem schon 1683 die anderen Malereien tiber- 
tlincht worden waren. — Liingere Zeit hat sich 
dann der Meister in Bologna aufgehalten, wo er 
ja auch seine Tochter yermilte. Als soin Todes- 
Jahr gibt Baruffaldi filschlich 1450 an; er starb 
18 























Antonio Alberti 


Antonio Fedorighi. 




















Jedenfalls orst nach 1465, nach der Verheiratung 
seiner Tochter Calliope. 

Alles in Allem genommen ist dic Kunstwoise 
des Moisters in jener Mischumg des umbrischen 
Stils mit Einfllssen aus der Schule Giotto’s be- 
fangen, welche den Malern von Bologna um 1400 
cigen war und auch die diltere Schule von Fer- 
Fara kennzeichnet, bis diesotbo im 15, Jahrh. 
cine eigene Bedeutung gewann. 

Scalabrini 2ihit noch einige Bilder von ihm 
auf, die lingst verschollon sind. Das Bild in S. 
Francesco in Urbino, hi. Jungfrau mit dem Kinde, 
aoll bezeichnet gowesen sein: ANTONIUS DB FER- 
RARIA. P. MoCCCXXX. — Nicht von ihm aber, wie 
Einigo meinten, sondern von einem iilteren 

Antonio daForrara, dor nach Cittadolla 
um 1380 bliihte, war das Gemilde am Hauptaltar 
{n der Kathedralo zu Ferrara, das 1394 vollendet 
‘gewosen sein soll. 

Hingegen ist die Existonz ines dritten An- 
tonio da Ferrara, weleher der Jngere go- 
nannt wurde, durch Nichts beglaubigt und beruht 
nur auf einer Verwechslung mit Antonio Alberti. 

8. Vasari, ed, Le Monnter. 11, 83, VII. 155, — 

Scalabrini, Chiose di Ferrara. p. 399. — 
Gittadetta,’ Catalogo Istorico ete. I. 29-49, 
— Baruffaidi, Vitodet Pittori ete, Perrarest 
1, 5862, — Pungilooni, Klogio Storico di 
‘Timoteo Vit. Urbino 1835, 'p. 1. — Lamo, 
Graticola di Bologna. Noue Ausg. Nota zu p. 39. 

Crowe und Cavaleaselle, 

Antonio. Antonio di Pietro di Briosso 
aus Mailand war Bildhauer um die Mitte des 
15. Jahrh, Er tibernahm 1442 die Vollon- 
dung der Thiren yon 8. Petronio in Bologna, 
welche Giacomo della Quercia begonnen hatte 
und die auszufithren dessen Bruder Priamo ver- 
hindert war. Mit Genchmigung des Senates von 
Bologna und der Baudirektion von 8. Petronio 
tbertrug Priamo das Werk an Antonio, behiclt 
aber jegliche Verantwortung. 

3. Milanesi, Documenti Senesl, 11. 210, 

Jansen, 

Antonlo, Antonio di Cristoforo, Bild- 
hauer aus Florenz, arbeitete schon in der er- 
ston Hilfto des 15. Jahth. Brunelleschi war sein 
Lehrer. Im J. 1443 wurde der Beschluss go- 
fasst, dem Marchoso Niecold d'Esto von Ferrara 
(+ 1431) ein Reiterstandbild in Erz zu errichton. 
Boreits den 27. Nov. 1144 waron zwei Modello 
fertig, das eine von Antonio und das andere von 
Niccold di Giovanni Baroncelli, der ebenfalls 
Florentiner und Schiller des Brunelleschi war. 
Das Schiedsgericht fand beide in Bezichung auf 
‘Achnlichkeit und ktinstlerisehe Ausfihrung vor- 
trefiich. Der Furst ordnete Abstimmung au. 
Fur Antonio ontschioden 6 woisso Bohnen gegen 
die 5 schwarzen, welche Niceold zuficlen. Allein 
beide Ktinstlor scheinen sich doch derart in die 
Arbeit getheilt 2u haben, dass Antonio den Rei- 
ter und Niccold das Pferd machte, wonach or 
dann den Beinamen del Cavallo erhielt. Die 















* 

















Steinarbeiten tberkamon dio Florentiner Meo ( 
Ceccho und Baceto de Netti sowie der Padova 
ner Lazaro. Micholo vergoldete zuletat Pferd un 
Reiter. Das Monument wurde tlber zwet Siule 
auf dem Platze vor der Kathedralo Forrara’s dé 
2. Juni 1451 aufgestollt; seit don Zeiten Justi 
nian’s das erste Mal, dass eine Reiterstatne it 
Froien und nicht in oder an ciner Kirehe ihre 
Platz erhielt. — Schon 1450 hielt sich Antoni 
in Venodig auf, als ihn der Bischof und cinig 
vornehme Bilrger Ferrara’s einluden, mehrer 
Bronzofiguren anzufertigen. Allein man ward 
mit ihm nicht oinig und Niecold Baroneelli erhil 
den Auftrag. Auffallend erscheint 8, dass die 
sem am 1, Sept. 1451 auch die Ausflihrang de 
sitzenden Bronzestatuo des Herzogs Borso dEst 
anvortraut wurde. Dieses Werk sowol al ds- 
jonige Antonio's wurden bei der Revolution 17 
Zerstirt, nachden sie 1472 ihron orsten Pst. 
verlassen hatten und an den Haupteingang de 
herzoglichen Schlosses gebracht worden water 
Die Reiterstatue kennen wir nur aus einer Be 
schreibung. Niccold d'Esto, das Markgrafenbs 
rett auf dem Haupte, war mit einem Wamse 32 
gethan und dariiber mit einem Mantel, desse 
Kapuze tiber die Sehultern herabhing. Von Ar 
tonio's Hand ist noch cine Terrakottafigur erhal 
ten, eine sitzende Madonna mit dem Christus 
kinde. Ausgefithrt im J. 1451, befindet sic sc 
gegenwiirtig auf dem Durebgango von der St 
kristoi nach dem Innern der Kathedrale Fer 















Ferrara, pp. 6 
21. (Cittadella ist versucht, de 
Antonio di Cristoforo far identisch mit Avera 
genannt Filareto zu halten, was aber, wie ce 
Artikel Averlino zeigen wird, durchaus sid 
statthatt ist.) — Gualandi, Memorie origin! 
ote. 8. 1. 178183. 8. 1V. 33—48. (M1 Suze 
tore, Giornale Romano, 1. 400.) — Perkins 
Les Seulpteurs Ttaliens. 1, 186, — Vasari, el 
Le Monier. HI. 241. (Die Noten der neve 
Herausgeber enthalten cinigo Ungenauigketten 

‘Jansen. 


Antonio, Antonio di Simone aus Flo 
ronz, Mitglied des Ordons San Gidvangualbert« 
schrieb 1415—1451 drei Antiphonare fllr de 
Dom dor gonannton Stadt. 














s, Vasari, ed, Le Monnter VI. 164, 327. 
Jansen 
Antonlo, Antonio Fedorighi oder Anto 





unio di Federico, Bildhauer und Baumeister at 
Siona, gob. um 1420, + vor dem J. 1505. Dac 
cinmal sAntonius Federici de Ptholomeis- ge 
nannt wird, darf man wol annchmen, dass er det 
alten und berlthmten sienesischon’ Geschlecht 
do’ Tolomei angebirte. Pietro della Minella, de 
von 1391 bis 1458 lebte, war Antonio's Leht 
moistor in der Kunst. Beroits 1445 finden wi 
‘hn selber als Maestro bezeichnot. Mit sechs an 
deren Genossen arbeitete er dammals an dem Grab 
monumente des Bischofs Carlo Bartoli d’Agaio 
Tino von Siona (+ 11, Sept, 1444). Fir 25 Tas 

















Antonio Federighi. 


139 











‘tet mit dem Bobrer ynd mit seinon Meisselne 
‘sit Antonio 25 Lire Bezahlung. Dio Zeich- 
sag dem Werke hatte der Oberdombaumei- 
‘er ietro della Minella gemacht ; er leitoto auch 
Ausfihrung und Zusammenttigung desselben, 
Js Altr der Kapelle 8. Cresconzio im Dome 
Siena, welche derselbe della Minella mit| 
‘kiss von Omnamenton und Figuren geschmilckt 
‘use, sieht noch heute das Grabdenkmal des 
isc, 

‘uchsn den berithmton Pavimenten, den »Mar- 
soritisiene im Dome, die seit 1369 begonnen, 
‘a1 180 eine technische Aenderang in der 
Asdinag erfuhren, war A. beschifftigt. Auf 
taéen vor dem Portal von S. Giovanni hatte 
sen Malein dem genannten J.Bartolommeo 
{ friz0 (gon. il Mandriano) cin solehes Werk 
‘stjanoed. h. mit dem Bohrer gemacht; un- 
‘ellar dancben hat dann 1451 Antonio ein an- 
sea Werk in derselben Weise ausgefihrt. Es 
‘6¢fgurenreiche Darstellung ciner Kindtaufe, 
Wider nit der Zeit arg mitgenommen wurde. 

let Nactagio di Guasparre lieferte zu bei- 
luunien die Kartons. 

Sve stand Antonio in Anschen, und wie 
va Doabau in Orvieto lingere Zeit wiederholt 
‘ncevtter aus Siena geholt wurden, so erhielt 
som IH. Sept. 1451 A. dieso Stollo (nach Ab- 
‘aug des Giovanni di Meuecio, 8. diesen) mit 
‘adhrestohn von 100 Gold-Dukaten. Diese 
‘"mnlieteer bis 1456, ohne dabei seine Bozichun- 
snsiena 2u unterbrechen. Zwei seiner Schit- 
‘«}imante von Assisi und den Deutschen Vito 
‘eo, hatte er bestiindig bel sich. Mit einem 
‘Stéttiefe der Republik Florenz, und des Ki- 
‘erm Neapel begab er sich 1453 erst nach 
(eva nad dann nach Corneto, um dort Marmor 
alreies, An einer Eeke der Fassade des Do- 
“tite er im Sept. 1456 eino nene oder we- 
eae von ihim durehaus emeuerte Statue 









{0% Jan, 1457 (alton Stils 1456) wurde An- 
ait der Ausfthrung von vier Statuen flr 
*Logia della Moreanzia oder di San Paolo, 
‘a {eatigen Casino de’ nobili, in Siena betraut. 
8 wite auerst eine derselben vollenden, und 
‘st wean diese geficl, auch dio Ubrigen. Schon 
1 Det. 1457 hatte er den hi. Petrus fertig 
swckt, der allgemeine Billigung orfuhr und 

¥. Mirz 1458 an dem ersten Pfeiler der| 
‘is augesteltt wurde, aber bald einer an- 
im Statue weichen musste. Flr das Stand- 
Stich, Ansano erhiolt Antonio am 23. April 
"72 Lire und um den denselben Preis fer- 
‘Breton noch die Standbilder der hh. Sa- 
‘ud Vittore. Diese Werke, alle drot aus 
Sewithem Marmor, stehen noch heute an 
®t: Patze, Sie sind voll Leben und Bewe- 
Se, ter dass ihre Gewandung noch etwas wirr’ 
Sitctwer erseheint. 
laveaao di Pictro (gen. i! Vecchietta), der mit: 











‘Soto Schiler des Pietro della Minelia. gewo-| 


sen, wurde am 28. Miirz 1460 an Goro Soli Pic- 
colomini als Baumeister filr den Papst Pins IT. 
von der Republik Sina sehr cindringlich em- 
pfohlen. Es handelto sich um don Bau »des Tea- 
trum in platea 8. Martinis, d. h. der Loggia del 
Papa bei San Martino in Siena, und Vecchiotta 
verfertigte ein Modell dazu. Allein der Papst 
ortheilto don Auttrag an Antonio, und Veechictta, 
darliber verstimmt, war im Begriff Siena zu vor- 
Insson. Damit er aber blicbe, Ubergab ihm dic 
Stadt am 3. April die Ausfithrung der zwei Sta~ 
tuen Petrus und Paulus und bezablte ihm daftir 
1000 Lire, doppelt so viel als Antonio erhalten. 
Dieser aber konnto bereits am 18. Mai 1462 dic 
crate Siiulo der Loggia del Papa aufstellen. Ein 
paar Jahre spiter war der Bau vollondet. Die 
Bogen sind weit gospannt, aber sie erscheinen 
dem Auge fast »zu dlinn und zarts. — Aus einem 
Briefe vom 1. Juni 1463, worin jene Bezeichnung 
de Ptholomeis vorkommt, erfahren wir, dass 
Antonio damals Arbeiten und Lioferungon ftir 
den Bau des Palastes hatte, den Bernardo Ro- 
sellino von Florenz fiir Caterina Piccolomini, die 
Schwester Pius’ IT., entworfen hatte und der 
heute delle Papesse oder Nerueci heisst. — Eine 
kithne und geschickte Leistung war es, als er 
1468 auf die offence gothische Kapelle am Sic- 
neser Rathhause cine neue Bedachung und Be- 
krinung in reiner Renaissance anbrachte. Im 
J. 1480 cmpfaht sich Antonio seiner Vaterstadt 
durch einen eingehendon Bericht als Baumeister 
und Oberbeamter flir dio Kloaken und Brunnen; 
aber man scheint auf scine Vorschtiige und An- 
orbictungen nicht eingegangen zu sein. 

Dies ist alles, was wir von Antonio's Bauthit- 
tigkcit wissen. Als Obormeister am Dom wird 
er inden J. 1454, 1468 und 1475 erwilbnt. Mila 
nesi tnd nach ihm manche anclere sind der Mei- 
nung, dass der herrliche Backsteinban des Pa- 
azo de’ Diavoli sowie der dazu gehdrigen Ka- 
pelle vor Porta Camollia in Siona eine Schipfung 
Federighi’s wire. Nach aufmerksamer Untersu- 
chung habe ich mich nicht flir diese Ansicht 
entscheiden kinnen: die Arbeiten an jener Ka- 
pelle sind so fein und stilvoll, wie ich sonst 
nichts von Federighi kenno; ein ganz neuer Geist 
spricht sich in ihnen aus. Dieses Werk sowie 
andere Backsteinbauten und Terrakotten Siena’s 
michte ich einem noch unbekannten Meister zu 
schreiben, der um 1510 thittig war. Hierin be- 
stiirkt mich eine Notiz, welche die Herausgeber 
des Vasari mittheilen. Sie ist aus dem Manu- 
fen des Giulio Mancini »Ragguaglio delle 
cose di Sionas und Inutet folgendermasson: »Hicr 
war in der Zeit des Pietro Perugino cin 
Bildhauer, der sehiine Sachon in Terra cotta 
machte, und man sieht von thm Werke in der 
Osservanza, bei den Monacho di Campansi und 
in der Kapelle des Palazzo de’ Diavoli. Seinen 
Namen weiss ich nicht, aber or war Sic- 
nese. Teh glaube ein Werk von ihm u besitzen 
‘cine Madonna mit dem Christkind und dem hi. 

ase 














































140 

















Johannes mit einem Feston f 
Die erwithnto Terrakotta in der Kapelle am Pa- 
azo do’ Diavoli ist ein Altarrelief, welches sonst 
immer dom Cecco di Giorgio von Siena zugo- 
schrieben wird, ebenso wie die vier Evang 
listen in 8. Niccold, dem heutizen Spedale de 
Pazzi. Von den Ornamenten jener Kapelle aus- 
gehend, hat dann Milanesi auch diese Terracotta | 
fitr Antonio Federighi in Anspruch genommen. 

Zum Schlusso haben wir noch einer Anzahl 
Skulpturen dieses Meisters zu gedenken. Mar- 
‘morintarsien, wie er sic vor dem Portale von 8. 
Giovanni 1451 ausfithrte, hatte er wiederholt im 
Inner des Domes zu machen, Im J. 1459 ver- 
fertigte er die Geschichte von den beiden Blin- 
den nach der bekannten Parabel im Matthaeus, 
im J. 1473 dio Bofrefung von Botulia, 1475 die 
sicben Lebensalter und 1481 bis 1452 die ery 
thriischo Sibylle. Ob er auch nur zu einem ein- 
igen diesor Werke den Karton selber entworfe 
hat, wisson wir nicht. Die Zeichoung zu der 
Befreiung Betulia’s wird von dem Einen dem Ur- 
bano von Cortona, von Anderen dem Matteo di 
anni zugeschtieben. 
ie beiden Weihwasserbecken im Mittelschift 
des Domes von Siena hat Milanesi mit Recht als. 
Arbeiten Antonio's geltend gemacht. Sie ont- 
standen in den J. 1462 und 1463 und wurden irr- 
thiimlich dem Jacopo della Quereia beigelegt. 
Eins derselben ist bet Nohl (Tagebuch p. 125) 
abgebildet und zeigt auffullendo Vorwandtschatt 
mit dem Weihwasserbeeken 2u Orvieto, das wir 
ebendort p. 132 schen. (Unger.) Das Piedostal 
des Beckens zur rechten Hand in Siena ist antik, 
das andere links hat aber Antonio gemeisselt; 
Bode sprieht mit Recht vou den kriftig ausla~ 
ladenden Details, von dem Klaren Aufbau des 
Ganzen und nent die figtirliche Dekoration 
phantasievoll und zum ‘Theil phantastisch. Das 
ist wol Antonio's Art, und sehr verschieden da- 
von sind dic Ornamento an der Kapelle vor Porta 
Camollia, Die ornamentirte Marmorbank, rechts 
in der Loggia della Mereanzia, wurde von ihm 
1464 gefortigt; auch sic ist sche woit von joner 
feinen, geistreichen und stilvollen Renaissance 
entfernt, wie sic in Siena mit dem Anfange des 
16, Jabrh, auftrat. 

Von 1445 bis zum J. 1482 konnten wir doku- 
mentarisch die Thitigkeit Antonio's verfolgen. 
‘Aum 5. Dez, 1473 schloss er nebst 7 anderen Sie- 
nesen einen Gewerkvertrag mit 9 lombardischen 
Meister ab. Um das J. 1490 muss von ihm das 
Schriftsttick aufgesctzt sein, worin er behufs der 
Besteuerung seinen Besitz angibt: im Stadttheil 
Camollia hatte cr ein Haus mit Garten, aussor- 
dem vor Siena eine Vigne und zwei Grundstiteke. 
Bei den Gobriidern Borghese hatto or seit Iange 
aber vergebens 226 Fiorini zu fordern. »leh bi 
im Dienste des Dombaues, 60 schreibt er, alt go- 
worden, 43 Jahre ging ich dabin, nun’ bin ich 
von dort ausgeschlossen. Ich habe keinen Er- 
werb, aber Familie und noch kleine unniltze 
























































meister am Dome wurde, geschah dies ausdriick- 
Tich unter densolben Bedingungen wie bei dem 
verstorbenon Antonio. Sollte dieser noch einmal 
in hohen Jahren zu jenem Amte berufen gewe- 
son und dann kurz vor 1505 gestorben sein? 
Fiir Sehiiler Antonio's gelten Neroecio di Bar- 
tolommeo, Giovanni di Stefano und vor allen 
der sehr geschickte und kunstreiche Lorenzo i 
Mariano, genannt il Marrina. 
si, Documenti Senest. 1. 126, 11, 223 
19. 310. 311. 321, 323. 325. 
378. 436, 437. HL 27. 
suo tertitorio, 1862, au vielen Ste 
— Vasari, ed, Le Monnier. IIT, $2. 1¥ 
n. 1X1. 163. — 
Jahrbiicher fit Kunstwissensebat 
38. — Luzi, Duomo di Orvieto, p. 44% 
— "Crowe and Cavaleaselle, Hist. « 
Painting in Maly. MI. 59, 63. 319. — Per 
kins, Tuscan Sculptors. 1. 112. (Diirftige N~ 
tiz.) — Vergl. auch Rumobr, Hal, Forschur 
11, 200. 208 u. 209, Ex schitzt Anton’ 
etwas unter seinem Werth, Sachlich ist do 
durch Milanes's Dokumente in diesem A> 
schnitt widerlogt oder werthlos geworden. 
Notizen von Unger. 

































Jansen 
Antonio, Antonio da Murano, Maler 1 
Yenedig, dossen Thitigkoit zwischen 1440 unl 
1470 filllt. Den erhaltenen Werken zufolge ar 
boite er in den J. 1440—1447 immer in Gemei- 
schaft mit@iovanni Alemanno; die Genii: 
aus dieser Zeit sind schon unter letzterem Me 
ster (s. Alemanno) besprochen, wie auch di 
eigenthiimliche Fortbildung, welche Beide unt 
dem gemischten Einfluss des Gentile da Fabris 
‘und Pisano cinerseits, der rheinischen Sckak 
andel 
Was Giovanni Alemanno anlangt, 80 haben vit 
geschen, dass er von Antonio unzertrennlieh i. 
und Bilder von ihm allein oder mit Anderen a 
gefithrt nicht vorkommen. Dagegen finden sich 
Bilder, welche von Antonio allein herrllbren, > 
wie solche, welche von ihm in Gemeinschaft nit 
scinem Bruder gowalt sind, wo dann dio Bezeick- 
nung gew0hnlich lautet: Antonio ct Bartolominee 
fratres do Murano. Dicso Thiitigkeit des Anto- 
nio, welche spiiter fillt, als seine Verbindung mit 
Giovanni, haben wir noch zu betrachter 
Soin Bruder Bartolommeo nahm in seine 
lotzten Jahron, als er selbstindig thitig war, 
don Namen Vivarini an, und man hat daber 
‘fters (nach dem Vorgange yon Sansovino} auc 
Antonio als cinen Vivarini bezeichnet. Alleis 
ein gentigender Grund findet sich daftir nicht: 
es finden sich zahlreiche Beispicle, dass Ktins 
ler in Folge eines bestimmten Umstandes einen 
Beinamen annahmen, der dann auch auf ihre 
Nachkommen tberging, aber nur fiir sie und 
nicht fiir thro Brilder galt (co 2. B. der Name 
Oreagna flir Andrea di Cione). Vivarini hiess 





























Bruder Luigi; allein soviel sich absehen liisst, 


Antonio da Murano, 


141 














‘reg Antonio diesen Namen nicht. Wann und 
sodieser geboren wurde, ist unbekannt. 

Bald nach 1447, als sich die Arbeitsgemein- 
‘aft mit Giovanni, wir wissen nicht, durch 
veleben Umstand, geist hatte, trat Antonio mit 
uem Bruder Bartolommeo in Verbindung, und 
‘vit sehen wir in den Werken, welche ihre ge- 
neiuamen Erzeugnisse waren, ein neues Ele 
tat anfteten. Damals tibte Donatello, ancr- 
tut als Reformator der italienischen Kunst, 
rakes 











der Venezianer grossen und ent- 
‘chidenden Einfluss: nach seinem Muster und 
Verug strebte man vor Allem nach strenger 
tolkissischer Durehbildung der Form. Barto- 
boooto zeigt sich uns als ein Anhiinger dieser 
Beltane. Das erste Werk, welches sich uns als 
fociusame Arbeit der Brilder erhalten hat, triigt 
‘ieJuhraabl 1450, Es ist cine Tafel mit verschic- 
dora Abtheilungen, eingerahmt von jener reich 
intzten gothischen Architektur, wie sie bei 
ea Altrbildern der Ktingtler von Murano tb- 
leh ist: in der Mitte die thronende Madonna, 
44 auf ihrem SchooBe schlafende Kind vereh~ 
rod, in den Seitennischen vier Heilige, in der 
‘teren Bilderreihe Christus mit zwei Engeln 
sitchen vier weiteren Heiligen. Die Bezeich- 
‘ung in seltsam zusammengozogenen  Majus 
eblautet: Anno Domini MCCCCL. Hoe opus 
iswptum fuit et perfeetum Venetiis ab Antonio 
tartolomeo fratribus de Murano, Nicolao V. 
ot Max. monumentum R. P. D. Nicolai Card. 

“a Sanctae Crucis; sie lehrt uns also, dass 
4s: tid vom Papst Nikolaus V. bestellt, zum 
Aticken an die Dienste des Kardinals Alber- 
xi testimmt und in Venedig gemalt war. Ur- 
‘wriglish in der Certosa zu Bologna, ist es 
‘iterindie Pinakothek daselbst gokommen. 
Das Werk ist unzweifelhaft eines der schinsten 
Genin von jener im nérdlichen Italien ge- 
riuchlichen Art, architektonische Einrahmung, 
‘riches, vergoldetes Schnitzwerk und ‘Tafelma~ 
‘eeizu einem einheitlichen Kunstwerk au ver- 
igen, In der Anordnung sehen wir dic bis- 
‘sige Weise beibehalten, aber in der Bildung 
& Figuren wenigstens zum Theil den neuen 
Gadus Donatelto’s und der Paduaner Schule. 
Soc aeigt sich deutlich in den schlanken Ge- 
‘an mit vorgeneigten Képfen, in den weichen 
cin und dem sanften frowmen Ausdruck des 
taten Christus und der verchrenden Jung- 
‘he, auch in der mangelhaften Form der Hinde 
‘al Passe die Weise Antonio's, wie sic sich un- 


























‘rier Einwirkung des Gentile da Fabriano und 
tmanischer Elemente gebildet hatte. Allein 
itige Figuren bekunden die neue Weise B: 





vivameo's, eine strongere Behandlung der Form 
sb paduanischem Vorbild, das damals 
‘ie Werkstiitton von Murano seinen Eingang | 
‘sd. Inshesondere verriith das schlafende Chri 
‘kind die den klassischen Mustern zugewen- 








Von geringerem Interesse sind die brigen 
Werke, welche der gemeinsamen Thiitigkeit der 
beiden Briider ihre Entstehung verdanken, und 
eines der spiiteren kommt diesem ersten gleich. 
Zum Theil mag Antonio mit zunchmendem Alter 
schwiicher goworden soin. Zum Theil fand wol 
auch die jlingere Kraft Bartolommeo's in dieser 
Verbindung nicht mehr ihre reehte Entfultung, 
und endlich scheinen Beide mitunter einen gu- 
ten Theil der Arbeit nur den Gobilfen ihrer 
Werkstiitte fiberlassen zu haben. Diese Bilder 
sind: 

1) Verkliirung des hi. Petrus, friiher in dem 
Kloster 8. Francesco zu Padua, jetzt in 
der Gffentlichen Galerie daselbst. Auch 
dieses war ein Bild in vielfachen Abthel- 
lungen, dio jetzt getrennt sind; in der un- 
teren Reiho war der hi. Petrus zwischen 
Heiligen, in der oberen der gekreuzigte 
Christus ‘ebenfalls zwischen Heiligen. Es 
war bezeichnet: MCCCCLI. Antonius et 
Bartholomeus fratres de Murano pinxerunt 
hoe opus. Eines der geringeren Werke, wol 
zum grissten Theil von Gebilfen. 

2) Zwet bh. Bischéfe in Rundbildern in der 
Sakristei_ von 8. Maria della Salute in Ve- 
nedig. Bruchstiicke eines grisseren ver- 
schollenen Werkes in der Art der Altarta- 
tafel zu Bologna. 

3) Vier Abtheilungen mit Heiligen in SS. Pietro 
¢ Paolo zu Pausola. Ebenfalls Bruch- 
stlicke, die sich der Art des Mantegna nii~ 
her. 

4) Verkiindigung zwischen den hh. Michael 
und Antonius in drei Abtheilungen in 8. 
Giobbo zu Vonedig. Arbeit von Gehilfon, 
von Zanetti dem Luigi Vivarini zugeschrie- 
ben. 

3) Dio bh. Paulus und Hieronymus auf 2wol 
‘Tafeln (Bruchstiicke) in der Sammlung Car- 
rara Lochis zu Bergamo. Sebr beschii- 
digt, grdsstentheils von der Hand Antonio's. 

6) Altartafel mit der Krénung der Jungfrau 
und acht Heiligen in zwei Reihen in der 
Kirche der Frati Miviori Osservanti au 
Osimo. Schwicheres Werk der beiden 
Briider, hell im ‘Ton und ohne Schatten 

7) Krinung der Jungfrau in der stidtischen 
Galerie zu Turin (Bruchsttick). Wenn nicht 
von den beiden Briidern, doch in ihrer Ma- 
nier. 

Die gemeinsame Thiitigkeit der beiden Briider 

dauerte bis 1464, in welchem Jahre Bartolommeo 
von Antonio sich trennte und eine Werkstatt flr 






























sich griindete (8. Bartolommeo}. Noch in dem- 


selben Jahre vollendete Antonio, jetzt sich selbst 
Uberlassen, ein Bild, das in den iangen mageren 
Gestalten, der inkorrekten Zeichnung der Hinde 
und Fiisse, den eckigen Gesichtszligen deutlich 
die Spuren des Alters triigt, Frither in 8. Anto- 
uu Pesaro, befindet es sich jetzt in 











‘ Richtung des jiingeren Kiinstlers. 





von 8. Giovanni Lateran 2 Rom; 


142 Antonio ds Murano 


Antonio di Mercatello, 








es zeigt in der oberen Reihe cin Ecce Homo 2wi- 
schen vier Heiligen, in der unteren den hl. An- 
tonius ebenfalls zwischen vier Heiligen und ist 
bez.: 1464 Antontus de Murio pinxit. 

Doch finden sich von der Hand des Antonio 
allein noch einige Werke, welche in ansprechen- 
dor Weise den Einfluss des Gentile da Fabriano 
zeigen und daher in eine frithere Zeit zurtick- 
gehen missen, sowie ein Bild, welches er in Ge- 
moinsehaft mit Luigi Vivarini’ gemalt zu haben 
scheint : 

1) Krdnung der Jungfrau, mit Szenen aus ihrem 
Leben in sechs Theilen (cine Predella), im 
Borliner Muscum, dort benannt: Schule 
des Gentile da Fabriano. Das,Bild erinnert an 
die Krdnung der Jungfrau von der Hand des 
letztoren Meisters in der Brera xu Mailand. 

2) Anbetung der Kinige, frither in dem Pa- 
Inzzo Zon zu Vonedig, jetzt gleichfalls im 
Borliner Museum, dort benannt: Anto- 
nio und Bartolommeo Vivarini. Das Bild ist] 
zum Theil der Darstellung desselbon Gegen- 
standes von Gentile in der Akadomic zu 
Florenz nachgebildet; die Ornamente sind 
in Rolief aufgetragen, die rosigen Fleiseh- 
tne sanft verschmolzen, dieselben Gesichts- 
aligo dtters wioderholt. 

3) Altartafel mit sechs Theilon, mit Christi 
im Grabo zwischen zwei Engeln, cbonfalls! 
im Berliner Museum, dort dem Antonio| 
und Bart. Vivarini zugesebrioben. Das Bild 
ist aber num Theil in der Weise Antonio's 
vor 1450, zum anderen ‘Theil von Luigi Vi- 
varini. 

‘Von unserem Meister erziihlt Sansovino noch, 
dass er im J.,1470 Verschicdenes in 8. Appolli- 
nare zu Venedig malte (nicht mehr erhalten) und 
dass er nach 1470 in dieser Kirche begraben 
wurde. 





























nsovino, Venetia descritts. pp. 185. 188. 
189, 269. —iRidolfi, Le Maraviglie ete. 1. 51. 
fanettt, Della Pittura Veneziana. pp. 15. 
16. — Bottarie Ticozzi, Lettere Pittoriche. 
Vii. 201, — Crowe and Cavaleaselle, 
Mistory of Painting in North Italy. 1. 30— 38. 

Notizen von Crowe und Cavateaselte. 




















Nach ihm photographirt und gestochen 
1) LIncoronazione della Vergine. Kronung Ma- 
ria's, Nach dem Gemilde in der Aecade- 
mia di belle Arti in Venodig. Photog. 

von Naya (1870). Fol, 

2) —— Dass. In Holzschnitt in: Crowe and Ca 
valeaselle, History of Painting in North Italy. 
1. 28, 

3) The Virgin enthroned. 
Pinxnt, J. L. Appold Sculpt, gr. 
Journal 1870. p. 220. 








G. And A da Murano 
. Zum Art- 





'W, Schmidt. 
Antonfo. Antonio di Niccold, auch An- 
tonio da Venezia, Bildhauer aus Venedig, 
verfertigte 1448 das Altarwerk in der Kapelle 
dell Incoronata im Domo 2 Vicenza, Es trigt 


dio Inschrift: »Per mi Antoni q. Nicolai de Vi 
netiis factum fuit hoe opus MCCCCXLVII 
Wahrscheinlich hat er auch dic awei Statuen fi 
8. Lorenzo gemacht, woleho die Bezeichou 
tragen: »Hoe opus feclt magister Antonius ¢ 
Venctiise. Lotztero stehen (nach Bode) in Ze 
und Stil den Massegne nahe, ole sie jedoch 1 
erreichen. 

In Ferrara finden wir einen Bildhauer At 
tonio da Vonozia schon 1430 thitig. Fird 
Sakristet des dortigen Domes meiselte er ¢ 
marmorne Fenstereinfassung sowie alle Gesins 
namentlieh auch den am Kamin. 

8. Cicognara, Storia della Scultura, 1. 150.- 
Cittadel!a, Notizie relative a Ferrara, Gl. - 
Bode in: Jatibiicher fir Kunstwissenschat. 
45. — (Boni, Biogr., nennt den Antoniodi Se 
cold aus Venedig falschlich di Viee 











Antonio. Antonio di Raffacllo undist 
teo di Antonio, Goldschmiede, machten |i! 
fiir den Stadtrath von Perugia 2wel silberoe Ts 
felaufsiitze in Gestalt von Schiffen, sogenaiat 
Nefs, von denen eins spiiter dem Kardinal Gio 
vanni Borgia geschenkt wurde, als derselle 1¢ 
gat in Perugia war, Gio. Batt. Anastagi msst 
dafitr 1512 cin anderes machen. 

& Mariotti, Letere pttorche Peron, pt 





Antonio. Antonio di Niccold aus Flore 
verfortigto Holzsehnitzercion fitr die Kathedral 
von Ferrara. Es waren ein Gott Vater und 2 
Engel, welche itber die Thiir der Sakristei kt 
men und fitr die er laut Vertrag vom 20. Mit 
1451 drei Golddukaten und 48 Sold erhielt. 

s. Cittadella, Notizie relative a Ferrara. p. 
—Cicognara, Storia della Seultura. Il. 
Wilt thn fiir NiecoWd dal Cavallo und oni. 8 
srafla verweehsolt thn sogar mit Antonio dC 

















stoforo, 
Jansen 

Antonio. Antonio da Forli, war Malerit 
. Jahrh. Violleicht ist er identiseh mit Ans 
vino, dem Lehrer des Melozzo da Forli, ol 
auch’mit jonem Antonio da Padova, der in G¢ 
meinschaft mit Filippo Lippi und Niceold Vir 
zolo die jotzt lingst untergogangenen Bilder | 
[der Kapclle des Podesta zn Padua malte. 

8. Vasari, ed. Le Monnier. 1V. 199. 121 n.| 

VI. 93. 8.4. 














anse. 
Antonio. Antonio diMereatelloa 
Massa, Holzschnitzer, machte laut Insel 
1501 an der grossen Thiire des Cambio, der 
riihmten Weehslerhalle der genannten Statt, 
Perugino seine Fresken malte, die eingeles! 
Holzarbeit (Tarsia) auf der inneron 
ziweimal sein Name cingelegt ist, und wol ane 
das pritchtige Schnitzwerk auf dor iussoren: 
Die Zciehnungen dazu hat vielleicht Perusi 
goliofort. 
5. Crowe and Caval 
fing in Italy, 111, 209. 








elle, History of paint 





Jansen 


_Antonio da Pandino 


———_ Antonio da Fabriano. 


143 





lntenie. Antonio da Pandino erscheint 
sadieMite dos 15. Jabrh, als Glas- und Fresko- 
saler in Pavia und Mailand. Wahrecheinlich 
«a er eln Schiller des Stofano da Pandino von 
Lilied. Ein Glasfenster in der S. Sirokapelle 
izCertosa von Pavia, wolches den hi. Mi- 
init dem Drachon darstellt, trigt unter dem 
Inge! die Inschrift: Antonius de Pandino me 
fait. Mit Raimondi hat Antonio da Pandino, 
‘ir Calvi dureh ein Dokument erwiesen hat, die 
vie Brangelisten in den Zwickein der Kuppel 
vaS Satiro in Mailand gomalt. 

\Nisita alla Cortosa di Pav 











Milano 1865, 











HL —Crowe and Cavalcasell e, History of 
hating fn North Italy. I. 82. 63. — Calvi, 
Beale ete, H. 281, 

‘ Jansen, 


niatlo, Antonio da Crevaleore war in 
4 meiten Hillfte des 15, Jahth. vein ausge- 
vicketer Mater und Musikuse in Bologna. Ganz 
sede rihint Bumaldi die Thiere, die Blu- 
‘uj Friehte seiner Bilder, welcho in den 
tise des Adels sehr werth gehalten waren. 
ve Wahrheit und Naturtroue war es, welche in 
‘2 Werken des Meisters auch den Dichtern ge- 
‘Bin paar charakteristische Verse werden 
va Baraldi angefllhrt und vordicnen hicr wio- 
‘eiolt 2a werden : 
Na tar dal ver si vale il Crovalcore 
Che qual Zeusi gl’ oechi gabba co’ i frutti. 
{Achillino, Vir 


DaCrevaleuor meste? Antonio dotata 














Po di varie virtuti, ¢ in la 

Sempre di pari 

Salvo che all” opre sue non dava fl fato, 
(Bquos Casins.) 








jiner Galerie besitzt ein interes- 
aH (auf Holz) dieses Meisters. Vorn aut} 
‘Somer Brilstung, nackt, nur mit einer Art: 
“hides auf dem Rilcken, sitzt das Christkind 
‘ad nets gewendet. Anbetend stehen hinter 
‘AaJoeph and Maria in Halbfiguren. Von rechts 
'xeneivint der kloine Johannes im Profil, eben- 
‘Wthibigar. Tinter diesen Personen dffnet 
Si a Rundfenster, das den Blick auf cine 
it im fornen Hintergrunde filhrt. An 
‘sPeuterrahmen sind Gehiinge von Orangen, 
®&Onnge wird vom Christkind mit beiden 
schalten, und links und rechts neben thm 
‘ier Briistung liegen einzelne Birnen und 
. wibrend eine zierliche Kirschenguir- 
dasKipfehon des klcinen Johannes umgibt. 
auf einem Streifen die Bezeiehnun 
ée Antonio da Crevaleore 145%. Alle Fi 
$8 tind mit schlichtem entschiedenem Rea- 
S=sbehandelt und haben etwas wiirdig Ern- 
| 4 Freundliches zugleich. Crowe und Ca- 
| Blew finden im Stile des Werkes Achnlich- 

| titnit Bernardino von Perugia. 
‘Bamalai, Minervalla, p. 243. — Crowe 
‘svaleaselle, History of Painting in North 

aly, 1. 556. Anm, 
















Jansen, 


Antonio. Antonio da Vorrara (statt Fer- 
ara?) und sein Neffe Simon arbeiteten als Kunst 
schlosser 1454 an dem metallenen Christus im 
Domo von Ferrara. 
8, Cittadella, Notizie relat, a Ferrara. p. 48. 
Jansen, 
Antonio. Antonio daNegroponte, Maler 
dor Venezianischen Schule des 15. Jabrh, Fitr 
die Kapello Morosini in Franceseo della Vigna 
au Vonodig fertigto or cino kolossale Madonna 
mit dem Christkind; auf der unteren Stufe thres 
Thrones steht geschrieben : +Frator Antonius da 
Negropot pinxits, Daher irrt Ridolfi, der das 
Bild dem Jacobello del Fiore zuschreibt, sowie 
Sansovino und Boschini, die es dem Fra Fran- 
cesco da Negroponte zuweisen. Der obere Theil 
mit Gott Vater ist aber moderne Zuthat, und dio 
Fleischpartien sind wol durehweg retuschirt, 
Dio'Temporatechnik ist sohr tlichtig in ihrer Art, 
obsehon hart und trocken. Tm SchooGe der thro- 
nenden Mutter liegt mit einem Kreuz in der Hand 
das Christkind; zwei Engol sind zu seinen Flis- 
sen. Der Thron ist reich mit reliefartigen Orna- 
‘menten und Putten verziort, auch dio Fussbank 
ist entsprechend goschmlickt. Vigel und Blu- 
‘men, Guirlanden, efno Vase und ein Kandolaber 
erscheinen als Beiwerk, das in seiner Fille an 
dio Paduanischen Meister crinnert. Die Gesichter 
sind ungefillig wie bei Zoppo, doch hat das 
Haupt dor Jungfrau eine ansprechende Bildung. 
Mit den Nachfolgern des Squareione, Zoppo und 
Gregorio Schiavono orscheint durch dies Werk 
Antonio im Zusammonhango. Sonst ist, nichts 
von ihm bekannt; denn die Bildor der hh. Hic- 
ronymus, Bornardinus und Ludovious in S. Fran 
cosco della Vigna, die Moschini dem Negroponte 
deilegt, sind nach Crowe und Cavaleaselle von 
esserer Hand, wahracheinlich von einem der 
‘Vivarini. Eher michton filr ihn dio genannten 
Forscher Die thronende Maria im Oratorium della 
au Legnano in Anspruch nehmen. 
2, Crowe and Cavaleaselle, a 
in Italy. 1. 5$9 und insbesondero History of 
{in North Italy. 1. 10—12, — Moschini,, 
. 44. 61. — Ridol fi, 

















Venezia. 
Maraviglio etc. 1. 





Jansen, 
Antonio. Antonio di Benedetto, Kamal- 
dulenser-Minch, malte 1461 dic Miniaturen eines 
Missals filr den Dom von Siena. 
8. Milanest, Documenti Sene 





IL, 383. 





u 

Antonio. Antonio Pisano lebte 1461 in 
Foligno und zcichnete sich hier dadurch aus, 
dass er Gemmen und edle Steine auf kunstvolle 
‘Weise zu schneiden verstand. 

s. Da Morrona, Pisa illustrata, 1, 449, zitirt 

Ale Note aus Muratort, Sertt tal. 1. 341. 

Antonio. Antonio da Fabriano (Anto- 
nio di Agostino diSorGiovanni da Fabriano), 
Maler in der 2. Hiilfte des 15. Jabrh., Schiller 
und wahrscheinlich Gehilfe des Gentile du 


144 


Antonio da Fabriano 





Fabriano. Ricei berichtet, dass Antonio eine 
Prozessionsfahne malte, dic gleichzeitig mit 
einer Fahne von der Hand seines Meisters Gen-| 
tile in feicrlichem Aufzuge 2u der Franziskaner- 
kirehe in Fabriano gebracht worden; darin habe 
or zeigen wollen, wie nahe er seinem Meister zu 
kommen vermige, und Ricci, der das Bild im 
J. 1829 bei einem Privatmann zu Rom sah (es 
stellt einen hl. Franziskus vor), bestiitigt, dass 
man geneigt wire, dem Gentile das Werk 2u- 
auschreiben, nur dass es im Kolorit zaghafter 
und in der Zeichnung stellenweise trockuer sei. 
Nach den Werken, dio uns sonst von dem Meister 
erhalten sind, erscheint dieses Urtheil allzu 
gilnstig, und Lanzi hat Recht, den Schitlor oder: 
Gobilfen fiir weit geringer als den Lehrer 2u er- 
Kliren. In der Pirbung bleibt er tief unter Gen- 
tile; seine Temperamalerei, Ofters mit cinem 
ziihen Oel gemischt, hat einen trilben und mit- 
unter rohen Ton; seine Zeichnung des Nackten 
trifft wol dic Verhiltnisse, zeigt aber immer 
eine gewisse Trockenheit und Welkheit, seine 
Hinde und Filsse sind nichts weniger als dureh- 
gebildet, und seine Gewandung behiilt durebweg | 
das Eckige der iilteren Schule. Diese Zilge 
zeigen folgende Werke, von denen ein ‘Theil 
durch dio Bezeichnung beglaubigt ist, ein an- 
derer sich mit grosser Wahrscheinlichkeit ihm 
zuschreiben lisst: 

1) In der Galerie Forvari zu Fabriano ein 
schreibender Hieronymus iu Kardinalstracht, 
mit seinem Liwen in der Blicherzelle; da- 
tirt 1451 und bez. : Antonius d Fabri. 

2) In dom Palazzo Piersanti zu Matellica 
gekreuzigter Christus, bescl 
Insehrift ist noch zw lesen: 
Drianen. 8. P. 1452. Ricci la 
und Cavalcaselle vermuthen 1 
das Bild in die friihere Zeit fallen. 

3) In der Pfarrkitche von La Genga (Ort in 
der Nihe von Fabriano) Madonna mit dem 
Kinde zwischen Johannes dom Tiufer und 
dom hl. Papst Clemens, tiber ihr Gott-Vater 
in der Glorie mit Engeln, bez. : Antonius de 
Fabio pinxit. Das Bild zeigt den Einfluss 
Gentile’s und der Schule von Siena. 

4)Ebenda eine Fabne mit Jungfrau und 
Kind und Gott-Vater dariiber, bez.: An- 
tonius . . ., einerscits und Heiligen anderer- 
seits. 

5) Ebenda cine andere Fahne mit der Ma- 
donna und dem Donator einerseits und der} 
Kreuzigung anderersvits. 

6) Frosken in dem alten Refektorium von 
8. Domenico (jetzt Kornspeicher) zu Fa~ 
briano: Kreuzigung zwischen vielen I 
ligen und die hh. Luzia und Katharina in 
awei Nischen. Hier ist nur das Datum an- 
gegoben, 1480 die 25. Februarii; doch ist 


















































die Malerei unserm Meister wol zuzu-' 
schreiben. 
7) In 8. Croce bei Sassoferrato grosse 





frau mit Kind zwischen vier Heiligen, ind 

obern Rethe Kreuzigung und wieder vf 

ige, in den Gicbelfeldern Gott-Vat 

ior Evangeliston, in der Pree 
sechs Szenen aus der Geschichte Chris 
Schlanke Formen, sorgfiltige Ausfihraa 
Das Bild ist der Weise Antonios sebr ve 
wand. 

Im J. 1471 erhielt der Meister don Auftra 
in cinem Saal des Offentlichen Palastes ei 
Madonna mit Heiligen zu malon; cin Zeiche 
dass der Meister in seiner Heimat damals ¢ 
sebiitat wurde. 

. Ricci, Memorlo Storiche ote. 1. 17617 

180. —'Crowe and Cavalcaselle, Hit! 
of Painting in North Ttaly. 111. 108. 108 











Antonio. Antonio da Corna, Male 
aus Cremona, der in der 2, Hillfte des 15. st 
arbeitete. Er war, wie er selber auf einem sei 
Bilder angibt, der Schiller des Mantegna, 
dies wahrscheinlich vor dem J. 1466, in der 2 
wo der genannte Meister in Verona und best 
ders in Goito verweilte. Bereits 1469 ersebti 
A. als selbstiindiger Maler zu Padua, wo ¢t 
Urkunden erwithnt wird. Er ist also spiteste 
uum 1450 geboren. Das cinzige beglaubigte il 
dag von seiner Hand bekannt ist, trigt die Jab 
‘zahl 1478. Aus diesen Daten folgt naheru 
Bestimmtheit, dass dalla Corna nicht — ¥ 
Crowe und Cavalcasclle gencigt sind ansune 
men — der gleiche Kiinstler mit jenem Anton 
da Payia sein kann, der 1528 unter den Kits 
lern im Palazzo del Te genannt wird. Es 
kaum denkbar, dass er noch alg Greis vou sit 
destens $0 Jahren zu solehen Arbeiten ber! 
worden sein soll. Das letzte Datum, das wir? 
seinem Leben kennen, ist das J. 1490, in ve 
chem Lodovico Sforza alle Kiinstler seines 
bietes binnen 24 Stunden nach Mailand entic 
um dort sein Schloss auszuschmiicken; »” 
dalla Corna musste aus Cremona herbeicilen- 

‘Das schon oben beriibrte Bild, mit des 
mn, befindet sich jetzt in der Samul 
Bignami zu Casal Maggiore; im18. Jahrh.b 
sass es Zaist, und kam es dann in die Sammle 
Averoldi zu Bresci Crowe und Cavalease 
fanden darin nicht die Eigenschaften der Scht 
von Cremona, sondern so verwandte Zilge ¥ 
der Weise Antonio's da Pavia, dass sie wie 
merkt gencigt waren, beide Meister fir cin 
elbe Person zu halten, Das seltsame 6 
miilde stellt einen Mord vor: Ein Mann 2 
wiithendem Ausdruck neben einem im Bet 
liegenden Paar hat so eben die Frau erstocl- 
(man sieht ihre Wunde in der Brust) und sche! 
im Begriff, auch den Mann zu erstechen; / 
Hintergrand noch cine weibliche Figur 
durch die Oeffaung eines Bogens die Kreuzixt! 
und das Martyrthum des Evangelisten Johanne 
Wahrscheinlich wollte der Kiinstler den hi. 









































Antonio dalla Corna 


Antonio di Santo. 145 














‘ua ebildern, wie er in einem verhiingnissvollen 
4:All on Eifersucht Vater und Mutter tédtete, 
‘er Meinung, sein Weib und ihren Bublen zu 
rin, Er hatte Ubrigens offenbar die Absicht, 
‘ade Heftigkeit der Bowegung und des Aus-| 
‘reksim MOnder, sowie in der Verklirzung der 
kxaien Figuren sein Talent zu zeigen. Doch 
sei ds gelang ihm nicht; die ganze Darstel- 
hug it zur Karikatur verzerrt. Interessant ist 
‘Bid, 1478 datirt, durch seine Bezeichnung : 





HOC Q. MAENEE DIDIC 6UBDOGME 
CLARE 


ASTONI CORNE DEXERA PINXIT OPVS. 
(Se quae (auf das folgende dextera bezo- 
re listenee didieit sub dogmate clari Antoni 
(nie dertera pinxit opus. 

‘inder Hand desselben Meisters scheint eine 
Lina mit Kind und vier Heiligen in der 
skealtg Malaspina zu Pavia zu sein, welches 
i die wabrscheinlich uniichte Bezeichnung 
fs antena mit der Jahraahl 1491 trigt; 
‘evr ein gekrouzigtor Christus zwischen dem 
hbietdea Donatoren-Paar mit ihren Schutz~ 
‘eigen und eine Pietd mit vier Heiligen, beide 
kit Kirche del Carmine 2u Pavia; endlich 
‘eds Kind verehrende Jungfrau mit den bh. 
‘em’ und Hieronymus in dem Hause Marti- 
"nGoneino. Soncino soll tibrigens nach 
te Asgube eines Cremoneser Gewiihrsmannes 
‘eGhurtsort des Meisters gewesen sein. 

“lust, Notizie Istoriche ete. I. —Mosehint, 
ke e Vieende ete. in Padova. p. 50. — 
‘Stassellt, Abecedario biogratteo ete. p. 109. — 
(ure and Cavalcaselle, History. of 
Faog in North Italy. 11. 73. 











Jonsen, 


itis, Antonio da Imola, Malerin der 
"im ifte des 15. Jabrh. Ein Bild der 
‘Met Uratelii in Ravenna trigt folgende 
‘floc opus fecit Antonius alias Ghui- 
‘ Imolésis aio dii 1470 die 17. mensis 
Dargestellt ist die Krénung der Maria 
Stacichen Heiligen. Das groteske ‘Tem- 
Jeddd mit seinen ungeschlachten Figuren (8. 
ove Literatur) erregt darum unser Interesse, 
‘ies auch in seiner Uebertreibung noch als| 
“e¥ichahmung des Ernstes des Piero della 
erscheint und Verwandschaft mit der 
“kb des Boccati von Camerino zeigt. 
‘Gowe and Cavalcaselle, History of 
in Italy. 11. 557. 





Jansen, 
dite. Antonio da Vonozia, Maler in 
(fmmitea Halfte des 15 Jnhrh. in Ferrara, Es 
sguteteiatich derselbe Meister, der unter 
men Pochottino, filschlich Podettino, 
(hast. Er seichneto dio Figuren, welche 
ef die klerikalen Gewiinder. 8. w. gestickt) 
Ta Sie dienten zum foferlichen Empfange 
iettedieb's UL, als diesor nach Ferrara 
[wt Borto d Esto zum Herzog machte. Fir! 
"4, KinerLaxikon. I. 





das Hochzeltsfest der Herzogin entwarf er 1473 
Malereien, die wit Lire 12Soldi bezahlt warden. 
In einem Dokumente von 1493 kommt ein Sohn 
des Mastro Antonio Pochettino vor, der den 
gleichen Namen triigt. 

8. Cittadella, Notisle relative a Ferrara, pp. 67. 

74, 215, 565. 575. 
Jansen. 

Antonio, Antonio da Colle, Holzschnitzer 
in der aweiten Hiilfte des 15. Jahrh., verfertigte 
1469 in der Kollegiatkirche vonSan Gimignano 
beiden Thitren der Sakristel. Wabrschein- 
lich hat er auch das Pult und die Binke gear- 
beitet, die sich cbendort zwischen der vierten, 
filnften und sechsten Siule nach dem Presbyte- 
rium zu befinden. Sio sind von Nussbaumholze, 
schin im Gesammtaufbau und mit eingelegten 
Arbeiten und Schnitzereten verziert. Lange In-~ 
sebriften in Iateinischer Sprache enthalten Mah- 
nungen zur Wiirde und zum Anstand, dic uns 
durch ihre Naivetitt Uberraschen. 

s. Pecori, San Gimignano, p. 513. 





Jansen. 
Antonio. Antonio di Locate gebirt zu 

den verdienstvollen Bildhauern, die seit 1473 die 

icrlichen Werke an der Certosa von Pavia aus- 

fithrten. 

icognara, Storia della Scultura Il, 178, — 

Ricel, Storia dell Architettura. TIT, 404 








Antonio di Lorenzo del Vescova, von 
Rovigno war wie sein Vater Bildhauer und 
mit diesem 1473 am Bau der Kirche 8. Michele 
bei Murano beschiiftigt. Sic fubrten zwet 
Hauptsimse und die innern Bgen der Kirche 
‘aus. Conradino, der mit daran arbeitete, ist 
wabrscheinlich auch ein Sohn des Lorenzo. 

s.Moschini, Guida di Venezia, UM. 394. — 

Mothes, Gesch. der Baukunst in’ Venedig. 
71. 








Jansen. 

Antonlo, Antonio di Santo aus Mailand 
kommt als Bildhauer in der zweiten Hiilfto des 
45, Jahrh, vor. Er war Birger und Einwohner 
von Reggio. Wicderholt hatte er Auftrigo 
vom Grafon Bosio Sforza. Mit diesem schloss er 
1474 cinen Kontrakt, wonach er filr 21 Ducaten 
sechs grissere und sechs kleinere Siulen mit 
Blattwerk und anderen schiinen »Sachen« ver- 
xieren sollte. Am 9. Sept. 1475 kam es zwischen 
denselben beiden Personen zu zwei neuen Ver- 
trigen. Nach dem ersten tbernahm A. die Aus- 
fihrung eines Portalés am grifflichen Palaste, 
wo oben der Helmschmuck des Grafon mit wel 
Putten an den Seiten als Veraierung anzubringen 
war. In deu letzten Dokumente versprach der 
Meister die 50 Ellen lange Balustrade der Treppe 
au machen und an ihrem Fusse zwei Pfeiler, 
jeder mit einem Lwen oben, zu errichten. 

8. Gualandi, Memorie Itallane ete. Serie VI. 


31. 33. 
me Jansen. 


146 _ 





Fra Antonio da Monss. 














Antonio. Antonio di Giorgio aus Set- 
tignano war ein borihmter Architekt in der 
aweiten Milfte des 15. Jabrh. Von ihm wurde 
die Kirche 8. Giusto alle mura in Florenz ge- 
daut, die sammt dem Kloster beim Kriege 1520 
aus militirischon Grinden abgetragen wurde. 
Im J. 1485 ging er nach Siena, um die Sehiiden 
der Britoke in Macereto 2u besichtigen und fir die 
Herstellung Sorge zu tragen. Bald darauf folgte 
er einer Einladung des Kinigs Ferdinand vou 
Neapel, der ihn zu seinem Baumeister und In- 
genieur ernaunte. Als solcher hatto er dic’ 
Leitung Uber alle Bauten im Kinigreiche. 
Unter den fremden Ktinstlern, dio er in dieser 
Stellung herbeizog, war auch Andrea da Fiesole. 
Nach Vasari wurde Antonio vom Kinig sogar 
au don wichtigsten Staatsgeschiiften herbeige- 
zogen. Er starb noch vor dem J, 1494. Der 
‘Monarch liess ihn nicht wie einen Baumeister, 
sondem mit kiniglichem Pomp begraben; 
awanzig Paar dffentliche Leidtragende {imba- 
stiti oder ineappati) folgten seiner Bahre. 
ri, ed. Le Monnier VI. 33. VII. 138. 

} Documenti Senest. Il. p. 410. 
Jansen, 

Antonio, Antonio diMareo diVenezia, 
Baumeister in der 2weiten Hilfte des 15. Jahrb. 
Er war Obermeister beim Bau der Kirche 8. Zac- 
earia in Venedig und hat wabrscheinlich den 
gangen unteren Theil derselbon gebaut, der eine 
so eigenthlimliche Mischung der Gothik und Re- 
naissince zeigt. 

's. Ricet, Storia dell’ architt.11 591.—Cicogna, 

Inscrizioni Venete. 1. 58. (Nach Dokumenten des 
P, Nucehi.) 

















Jansen. 

Antonio. Antonio da Parma, Steinmetz und 
Bildhauer, fertigte 1488 das Portal am Palast des 
Grafen Cajazzo, das mit Ornamenten und Fi- 
guren reich verziert war. Im J. 1510 vorfortigte 
er fiir 8: Giovanni Evangelista in Parma sausser- 
ordentlich schdno Situlenkapitille. Sie tragen 
die Bezeichnung: Anno Salutis «ox Autonius 
Parmensis faciebat. 

8. Lopez, ll Battistero di Parma p. 46. — Per- 

Kins, Les Scolptours Ital 11. 294. 








Jansen, 

Antonio, Antonio di Giacomo, genannt 
Toniolo, aus der Familie der Ormanni, Era- 
gicsser zu Siena, arbeitete 1497 fiir den Dom. 
Dieser erhielt von ihm ein Gitter im Fussboden 
ueben dem Altar, durch das man in die untere 
Kirche hinabsieht, und die Bronzethtir der Lib-| 
reria. Lotztcro, sein Hauptwerk, vollendete er 
1512. Filr die Kapelle do’ Bichi in 8. Agostino 
lieforte cr bronzene Schranken, die aber bei der 
Modernisirung der Kirche verschwunden si 
Muthmasslich ist er auch gemeint, wenn Fuss, 
Kugler und Férster angeben, dass Marzini mit) 
Cozzarelli die schinen Bronzeverzierungen an 
dem yon Gandolfo Petrucci 1504 erbauten Pa- 
lazzo del Magnifico verfertigt habe; denn To- 












filschlich 2u einem Bruder des Lores» 
i gemacht worden, dessen Namen tau ia 
Marzini korrumpirte. 












i Senesi. 11 488.1. 6. 
lorlexikon, — Forster 
gler, Handbuch. 3.401 








p. S780. a a0, 


Fe. W., Unger und A, ©. Zale 

Antonlo. Antonio da Argenta, Male i: 
Ferrara, lebte am Endo des 15, Jabrh. und nut 
von Antonio dall’ Argento (siehe Dist 
wol unterschieden werden, was Baruffaldi Pir) 
tori ete, Ferraresi) nicht gethan hat. Uebigas 
wissen wir yon ihm weiter nichts, als dis 
1498 gorichtlich angehalten warde, seine Beit 
Magdalena nicht zu verletzen. 

5. Cittadella, Notizie re 








ive a Ferrans. pi 
Jann 





Antonio, Antonio di Gregorio 
rara, Steinmetz am Ende des 15, Jabth 
Fir die Reiterstatuo, die Ercole I. auf der ia 
in torra nova (nachmals Piazza Ariostes) eri 
tet werden sollte, aber niemals zu Stande bs, 
war Antonio von'1499 bis 1503 mit den Maro 
arbeiten beschiiftigt. »Basis, Piedestal, Fal 
Karnies, Reliofornamente (intagliameat) 
und alle anderen Arbeiten in Marmor 
Bruchstein unter und um die Situle, auf wide) 
dio cherne Reiterstatue kommen sollte: is 
dies filhrte er aus. Die Gebriider Domeria 
Bernardino aus Mailand halfen dabei. !# 
Antonio starb wurde die Gesammtartei 
‘Architekten und Steinmetzen auf 5210 Marka 
liche Lire abgeschiitat, wovon $00 auf jeeet 
den Briider kamen. Aber wir lesen, dass eed 
28, Juli 1525 Antonio's Sohn, der Steise 
Francesco, dic Kommune Ferrara’s um Bes | 
angehen musste. 

8. Clttadella, Notizie relative a Fern tt 

422. 423. | 
Jews. | 

Antonio. Fra Antonio da Monts, 
niaturmaler der Vor~Lionardesken Schut sf 
1500. F. Antonii de Modootia Minoriste op 
de sind prachtvolle Miniaturen in der Same 
des Ercherzogs Albrecht in Wion bessids# 
Sie stammen offenbar aus einem Andachtt-# 
Kirchonbucho in gr. Fol. Erhalten ist ein 2) 
ild von ungewUhnlicher Grosse, die lis) 
kunft dos hl. Goistes in schdner Marmorial 
Renaissancestil darstellend. Die Gestaltes 
ria's und dor Apostel sind schiin bewest 
/gewandet, die Kpfe von lebendigem Ausir) 
Die Nimben zeigen noch aufgolegtes 
Das Detail der Architektur, Fillungen, X 
lon, Schmuck- und Gemmennachahmung i 
wundernswilrdig ausgeflihrt. Von gleicher 
falt ist der ornamentale Rahmon eines Bi 
der ebonfalls gerettet ist, voll der anmu 
sinnigsten Erfindungen und das Ganze fuk? 
in der leuchtonden Kraft allor Farben. Ucb 
Nische der Maria — cine Partie, welche die ht 












Antonio de Hollands 


Antonfo da Morbegno,_ 447 




















speltive als dio schwache Seite des Ktinstlers 
‘erith — halten zwei Genion ein Medaillon mit 
derUmsebrift: Alexander. Valentinus. Borgia. 
Poifer. Max. VL. 
Hotoenpbische A bbildun gen belder Fragmente 
in den Photoge. des k. k. dst. Museum's fOr 
Kanst und Industrie in Wien. 








Albert lly. 


Antonfo, Antonio de Hollanda, Maler, 
insbesondere von Mininturen, der gegen Ende 
‘es 15, Jabrh. aus den Niederlanden nach Portu- 
galtemfen wurde, wahrscheintich durch den 
King Emanuel, dessen Regierung den Beginn 
des Wicderauflebens der Kunst in Portugal be- 
wide Wie viele fremde Ktinstler, welche 
sd dunals in Portugal niederliessen, hinterliess 
sreiseSchule und zudem in seinem Sohi 
«ico, den tiberlieferten Nachrichten zufolge, den 
-schicktesten und berithmtesten seiner Nach ol- 
er. Erlebte zu Evora; ein in don k. Archiven 
‘och vorhandenes Dokument bekundet, dass 1518 
aler 519 nach Ausbruch der Pest zu Lissabon A. 
ku Maler Francisco Henriquez, der an der Epi 
fecie gestorben war, als Wappenhorold des 
Xie meehfolgte. Tn den Handschriften, welche 

‘a Sohn Francisco hinterlnsson hat, finden 
ick inige auf die Arbeit des Vaters beztigliche 
fwtrichten. So lebrt uns das Manuskript von 
StI, das den Titel hat: Fabrica que fallece & 
aie do Lisboa, dass A. im Auftrago des K5- 
‘igs Emanuel Mess- und Chorbiicher malte 
‘isch die Miniaturen in einem Brevier fer- 
tire, welches der Donna Leonor, der Gemalin 

SIL, angehiirte, wobei Francisco hinz 
flgt, us diese verschiedenen Werke »nit gro: 
Sr Sorgfalt und grosser Einsichte gezeichnet 
‘aren. ~ Gegen 1525 orhielt A. vom portugi 
‘sehen Hofe den Auftrag, das Bildniss des 
‘aie Karl V. zu malen. Er begab sich des- 
ab nach Toledo, wo damals der Kaiser residirte. 
(srl V. war mit der Arbeit sehr zufrieden ; noch 
585, als Francisco seinerseits zat Barcelona das 
{Hise des Kaisers matte, rihmto diesor das 

Terk des Vaters und figte hinzw, dass keinem 
Mastler, selbst Tizian nicht, es besser gelungen 
sin Portrstt zu malen. Aus der folgenden 
{Wile der schon genannten Handschrift geht| 
for, dass A. den Antrag erhielt, in den 
ent" des Kaisers itberzutreten. Francisco 
tdeibt: sIndem feh ablelnte, dieses Land au 
‘eiamen, wollte ich trouer Portu; 




















Ibianda erweisen, dem der Kaiser Don 
fl die Kaiserin alle Gunst in Kastilien erw 
fs wollten; wir haben beide vorgezogen 
‘ortugal weniger geschiitzt und arn zu ble 
lbreich und angeschen in Kastilien, Franks 
Hersonst wo mu werden, denn die Malerei ist 
heral mehr geschitat als in Portugale, 

In dem Verzeichnis, das Francisco von den 
Sethmtesten Ktinstlern seiner Zeit aufgestellt 





















der Miniaturinaler: »Antonio de Hollanda, mein 
Vater, dem wir den Vorrang zuerkennon milssen 
als dem ersten, der in Portugal eine anmuthige 
‘Art grau in grau 2u malen kennen lehrto, die 








von diesem tberschwiinglichen Lob wird man 
wol abzichon miisson. In dom Kapitel, das die 


Ueberschrift hat sVon dem Nutzen’ und der 
Konntniss der Zoichnungy erinnert Francisco den 
Kénig Don Sebastian an die von seinem Vater 
geleisteten Diensto und sagt dann weiterhin 
Thr werdet auch fur die Goldverzierungen der 
Siittel und der Harnische, flir die Degen, die 
Dolehe, die Halsbiinder, die Denkmlinzen und 
die neuen Geldmiinzen den Werth der Zeich- 
nung anerkennen; eine wiehtige Sache, worin 
man bisher viel Fehler gemacht hat, Das kann 
man aber nicht den Zeichnungen  vorwerfen, 
welcho mein Vater und ich fir die goldenen 
Denkmiinzen des hi. ‘Thomas und des hi. Vin- 
zenz, sowie von andern kleinen Miinzen gemacht 
habens. Wir wissen nicht, ob solche Miinzen 
noch vorhanden sind, und ‘iberhaupt lisst sich 
von den Arbeiten des Antonio bis jetzt nichts 
nachweisen. 

+ Wabrscheinlich lebte A, bis gegen die Mitte 
des 16, Jahrh.; denn als Francisco im J. 1549 
nach seiner Riickkehr aus Italien sein Manuskript 
Uber die Malerei der Alten vollendet hatte, wid- 
mete er es dem Kinig Johann I]. »zufolge dem 
weisen Rath seines Vaterss, 

8. Manuskripte des Francisco de Hollands 
(sersl. Barbos, Biblioteca Lusitana). — Cean 
Bermudez, Dic. —Raczynski, Les Arts 
en Portugal. — Fournier, Die Manuskr. des 
Frane, dOllanda in: Jahrbicher fiir Kunstwis 
senschatt, I. 3 



































Lafort. 
Antonio. Antonio da S. Zuane Evan- 
gelista war ciner der Bildhauer, die 1508 an 
der Kanalfassade des Dormitoriums von S. Gior- 
gio Maggioro in Venodig gearbeitet haben. 
s. Mothes, Geseh, der Bankunst u. 8. ¥, Veno- 
aig’s. 11. 103, 








Jansen, 

Antonio. Antonio da Morbegno, d. h. 

Morbegno im Bezirk Sondrio arbeitete als 
Bildhauer im Anfange des 16. Jabrh. in Ober- 
italien, Mantua scheint lingere Zeit sein 
Wohnort gewesen 2u ir dio Griffin Lucia 
Rangoni Rusea (} 27. Aug. 1508) verfertigte er 
cin Grabmonument in der Familienkapelle der 
Rangoni im Dome von Modena. Drei Jahre 
spiiter, am 5, October 1511, verschied ihr Gemal 
Graf Franceseo Maria Rangoni; seinem letzten 
Willen gemiiss wurde er in 8. Agostino zu Spi 
awberto bestattet. Auch fiir ihn hat Antonio 
das Denkmal ausgeftihrt. Beide Werke — 
fast _gleichze 1515 vollendet — sind sich 
durehaus iihnlich. Ein einfacher Sarkophag, be- 
kriint mit ciner Urne, stilvoll architektonisch 



































lat, setat derselbe seinen Vater an die Spitze! 





gegliedert und profilirt, befindet sich in einer 
19° 


148 Antonio da Morbegno 


Antonio del Ceraiclo, 











Art Nische, welche links und rechts von einem 
Pfeilor und oben tiber dem Bogen von einer 
reichen Gliederung umfasst wird. Kleine Tro- 
phiien von Waffen bilden die Pfeilerfiillung, eine’ 
grosse Trophile erhebt sich auf der Spitze jedes 
Monumentes. Ein rein heidnisch antiker Geist 
spricht uns aus diesen Kunstwerken an, deren 
lateinische Inschriften dem Klassizismus der 
Darstellung wol angemessen sind. Auf dem 
der Griifin stehen die Worte 


D, 0. M. 
Luciag Rangonae practer eacteras oius dotes in 
hhoe incomp ; 

Quod forma et pudicitia in ea foruerint, 
Franc. M. contux opt. meritae 











‘moerens 
Vix. ann. xxvt obiit a natali Christi oem 
xxvii Aug.. 
dle Inschrift am Grabe des Grafen lautet: 


D. 0. M. 
Franciscus Maria Rangonias ego sum, viator, 
quid fles, cociat 
Qui cadebam sed vivo qui vivebam 
Obiit die ¥ Octobris xvxt, 

Bei der Ausfiihrung beider Denkmale war der! 
tajapreda oder Steinmetz Anzolino der Ge-| 
hilfe des Meisters Antonio da Morbegno. 

8. Litta, Famiglie Italiane. VI., wo auch die AD- 
bildungen der Monumente. — Campori, Git 
artisti ete. negli stati Estenst. pp. 325. 326. — 
Cicognara, Storia della scultura. II. 181. — 
Perkins, Les Sculpteurs aliens, 11. 264. — 
‘Vergl. den Artikel Anzolino. 

Jansen, 

Antonio. Antonio di San Marino nennt 
Benv. Cellini einen damals (1519,) alten Meister, 
den »vortrefflichsten Goldschm Rome und 
Lehrer des Firenzuola di Lombardia, bei dem 
Cellini arbeitete. 

8, Beny. Cellini, Autobiographic, Usbersetzung 

Yon Gdthe. Stuttgart und Tibingen. 1840, 
XXVIIL 31. 





A, tly. 
Antonio. Antonio da Mantova, Holz 
schnitzer, machte gemeinsam mit seinem Bruder 
Paolo zu Anfange des 16. Jahrh. die schinen 
Intarsien in der Kirche 8. Marco zu Venedig. 
Vollendet wurde ihr Werk 1528 von Vincenzo da 
Verona. Es sind Schrinke von ausserordentlich 
foiner Arbeit. Der mittlero derselben, der mit 
Prospekten verziert ist, wurde von Fra Sel 
stiano Schiavone und Bernardino Ferrando aus 
Bergamo gearbeite 
8. Moschini, Guida di Venezia. 1. 305, 306. — 
Selvatico e Lazari, Guida dl Veneri 
p. 23. — Crowe and’ Cavaleasolle, Hie 
story of Painting in North Italy. 1. 369. 
Jansen. 
Antonio, Antonio da Tisoio malte im An- 
fange des 16, Jahirh, im Venezianischen und zeigt 
sich in seinen Werken als Nachabmer der Viv: 
ini, Bellini und Cima wetteifernd mit Jacopo 
da Valontia. Die Madonnenkirche von Orzes 
besitzt von seiner Hand flinf Stiicke und zwei 




















Fragmente eines Altarwerkes: in derobera eit 
Madonna mit Christkind zwischen den bh. Av- 
dreas und Johannes dem Tiufer, in der untera 
Reihe Sebastian und Michael; beeichnet: »Ao- 
toned BD Tisoio pinxit 1512«. Das Werk, 
fleckig und abgebliittert, ist in gemischter Tex- 
pera-Manier sorgfiltig behandelt, inden Forwa 
jedoch sowie in Licht- und Schattengebuy 
‘mangelhaft. In Belluno besitat die Cass Pr 
gani cine Maria mit dem Kind, bezeichnet Ar 
tonio da Tisois, Ebendort hat Graf Agost ix 
Fragmente,, jedes mit einem Engel, vor dat 
eins vortreitlich erhalten, ein anderes resasit 
und das dritte zerstirt ist. An der Frost és 
Hauses Carlo Miari in der Piazza del Metab 
‘Belluno ist noch eine Madonna mit dem Chis- 
‘kind zwischen Ornamenten yon Figuren vs ¥. 
tu schen. Bei den letztgenannten Werkessais 
die Formen awar als rogelrocht und schlaahlt 
zugleich als schwiichlich bezeichnet. 

4. Crowe and Cavaleaselle, Misty aR 

ting in North Italy. 11. 172. 
Jw. 


Antonio. Antonio, genannt »il Carotsue 
Florenz, sehr tlichtiger Holzschnitaer it t 
ersten Hiilfte. des 16. Jahrh. Ex verferie & 
ornamentirte Umrahmung, welche noch jettit 
8. Maria del Bigallo zu Floronz dic Maia 
mit dem Kind und den zwet Engelo exit 
Als die Echebung Leo's X. zum Papste ist 
Festlichkeiten gefefert wurde, arbeitete silt 
mit an den drei geschnitzten und gemalveli 
‘umphwagen, auf denen dann die Syainl de 
drei Lebensalter dargestellt wurden, Wise 
finden wir Antonio in gemeinsamer This 
mit Tasso. Mit ibm schnitzte er mach Zit 
nungen Perin’s del Vaga Schiffshintertheit & 
mit ihm machte er nach Michel Angelo's Weel 
das Holzwerk in der Libreria von 8. Lares 
Florenz. 

8. Vasari ed. Le Monnier. 11. 36. X, 16:1 
34. XL. 214, — Boehi Cinelli, Belch 
Firenze p. 63. — Zani, Enciclopedis (rtf 
als Messer Antonio oder Andrea bezeichn! 

‘ise 

Antonio. Antonio del Ceraiolo, Mit 
aus Floronz, arbeiteto in der ersten Hilfedl 
16, Jahrh. Er war zuerst lange Zeit bei Last 
da Credi und dann bei Ridolfo del Ghiriilt 
in der Lehre. Von Vasari wird er als Port 
maler schr golobt, weil or sich nur vo! 
‘Wabhrheit leiten liess und selbst die Misti 
gen der Natur in unbeirrter Troue wied 
Seine Bildnisse sollen sehr zahlreich gc 
sein. Von grisseren Kompositionen werdet 
zwei erwithnt, Der Eraengel Michael, des 
8. Annunziata in Floronz malte,, ist ‘nicht 
vorhanden. Dagegen befindet sich noch bet 
in der dortigen Accademia delle belle atid 
Christus am Kreuz mit den hh, Francisca: ® 
Maria Magdalena (urspriinglich flr 8. J4° 






































tra’ fossi gemalt). 


Antonio da Faenza 





Antonio da Trento. 149 








\Tasarl, ed. Le Monnier. VIM 132, X1. 204. — 
Faldinueci, Opere. VII, 144, 
Jansen. 

inal, Antonio da Faonza, Modellour 
| nililervon Majoliken unter AlfonsoI. vonFer- 
1m, der ihn 1522 zum Leiter der ‘Tépferarbei- 
hn teef, Zani in seiner Enciclopedia nent. 
tia Antonio oder Marcantonio da Faenza.ale 
‘oe 18% noch lebenden Maler; os ist dies ohne 
‘Trill derselbe Meister. A. bezog monatlich 

\tUime (etwa 22 Franken) feston Gehalt, nebst| 

Kinyg und Wohnung flr hn und Camillo, 

0a fohn. Beide erscheinen auch 1517 im 

Usendelle Gabelle. Wie sehr der Flirst den 

Tate echttate, zeigt ein {im Archivio di Man- 

mn Sione E. Cass. xxx1_veriifentlichtes) 

Seediea Alfonso's an scine Schwester Isabella 

fm vom 26. Nov. 1523, worin er ihn »mio 

nent und mit Werken seiner Hand 
rineendet, A. blieb bis zur Mitte 1528 bei 
bsteroge. 

‘Campori, Notizie storiche, artistiche della 
‘uplia, della porcellana di Ferrara et Modena 
Wil. 28. —Ders. in Gazette des Beaux-| 
4s XVID, 187. 





Albert Ig. 
Linio, Antonio Fiorentino, Architekt, 
Bi mm 1500 in Ia Cava (daher della Cava 
| Put, + nach Boni 1570, nach Ticozzi 1571. 
ist nicht zu verwechseln mit Antonio 

's. Averlino). Er erlernte in Rom dio 

tnd liess sich als Meister in Neapel 
Kuppelkirche 8. Caterina Formello, 

‘ie Nachbildung der Kuppel des Domes 
2, ist sein Werk; sie entstand scit’ 








‘Bei, Storia dell’ Architettura, I. 16. — 
Schulz, Denkmaler der Kunst in Unterit, IV. 
Boni, Biogratla (wirft Ant. Florentino 
"Liveline genannt Filarete zusammen). — 
‘Meanti, Architetti ¢ Seultori. 

Jansen. 
lita, Antonio di Donnino di Dome- 
* wurde 1525 in dic Malergilde von 
Twteat cingetragen. Ein Schiller des Francia 

‘“arer ein tiichtiger Zeichner und verstand 
‘apentlich auf Pferde und Landschaften. 
‘SaRiaterS, Agostino al Monte Sansovino malte 
‘alkiaroscuro Geschichten des alten ‘Testa- 
“Sa. Die Kapelic im bischiflichen Palaste 
betas von thm die Taufe cinos K5- 

®, wbei das Portrit eines Deutschen ange- 
'war und ausscrordentlich gefiel. Dagegen 

# fir Bartolomeo di Francesco del Gio- 

| (Rblueiner Kapelle der Annunziata in Florenz 
nen in Fresko, die ihn wegen schlech- 
‘Aeftirang um allen Kredit gebracht haben 
i In derselben Kirche befindet sich noch 
| Piiatttd 8. Anna, Maria und Jesus mit den 
Preied und Stephan, welches Antonio vom 
Hibs 15, Aug. 1543 flir 84 Lire fertig ge- 
gibt Die beiden Heiligen sind Portrits 
re Bifali and des Frate Stefano. Einmal 








wonigstons hat diesor Maler durch eine recht go- 
schickte Leistung Staunen und Ueberraschung 
errogt. Es war 1539, als er cine Kriegsezono 
fur die Commedia »il Commodor entwarf, die 
Antonio Landi zur Feier der Hochzeit des Lan- 
desherren gedichtet hatte. 

8. Vasari, ed. Le Monier. IX. 104. X1, 210. 
(oll Commodos. Commedia di ‘Antonio Landi. 
Firenze 1539. — Vergl. auch die Litt, unter 
‘Antonio del Domenico.) — Boehi-Cinelli, 
Bollezzo di Firenze. p. 449. — Gualandi, 
Memorie originali etc. S. VI. 177. 

Jansen. 

Antonlo. Antonio di Girolamo d’Antonio 

@Ugolino aus Florenz malte 1526 bis 1530 
acht Miniaturen in zwei Antiphonarion des Domes 
der genannten Stadt. Jedes dorselben enthiilt 
vier. 1) Die drei Marion am Grabo mit schtinen 
Ornamenten und kleinen Historien am Rande. 
2) Derselbe Gegonstand. 3) HI. Jobannes auf 
Pathmos. 4) David kniet in einer Landschaft 
vor Gott, der am Himmel erscheint, 5) Judith 
mit Holofernes’ Haupt; in der Ferne die Stadt 
Betulia. Am Rande Wappen und kleine Halb- 
figuren. 6) Esther mit einem Buche sitzond. 
7) vier knfeende Figuren in einer Landschaft. 
8) Prophet Ezechlel in Halbfigur erschaut in dor 
Hohe Gott Vater. 
1, ed. Le Monnter. VI. 165. 199. 200 und 
Abbildungen in: Curmer, Evangiles 
des Dimanches et Fétes. pp. 256. 334. 360. 
Jansen. 
Antonlo. Antonio da Trento, italionischer 
Formschneider in Helldunkel, mit Unrecht ge- 
wohnlich Antonio Fantuzzi da Trento 
[genannt, scitdem ihn Bartsch (in dem 1811 er- 
schienenen zwilften Theil seines Peintre-Gra- 
veur) mit dem bolognesischen Maler und Ra- 
diror Antonio Fantuzzi identifizirte, mit dem er 
schlechterdings nichts zu schaffen hat. Die 
fritheren Kunstgeschichtschreiber lassen thn in 
den venezianischen Staaten, zu Trient, um 1508 
anf die Welt kommen und als Lohrling bei Par- 
megianino cintreten; angeblich machte er hier 
grosse Fortschritte und wiirde gewiss Bedeuten- 
des in der Malerei geleistet haben, wenn or 
nicht, auf Zureden seines Lehrers, seine Talento 
dem Formschneiden in Helldunkel sugewendet 
hiitte, Allein diese Angaben sind lediglich aus 
dor Phantasie geschdpft. Wir habon von soiner 
Person, yon seinen Arbeiten und aus seinem 
‘Leben keine anderen bestimmten Nachrichten, als 
diejenigen, welche uns Vasari in den Biogra- 
phien des Parmegianino und des Marcantonio 
iberlieferte, Vasari berichtet: »Als nach der 
Pliinderung Rom’s (im J. 1527) Mazzuoli_ cine 
Zeit lang in Bologna verweilte, liess er, wibrend 
seines dortigen Aufenthalts etliche Formschnitte 
in Helldunkel verfertigen, unter Anderen einen 
»Diogenese und die »Marter der Apostel Petrus 
und Paulus, Er machte noch Vorboreitungen 
au vielen Zeichnungen, welche er auf dieselbe 














Antonio da Trento. 























Art vervielfiltigen lassen wollte von einem ge- 
wissen Meister Antonio da Trento, don er zu 
diesem Behuf zu sich genommen und in der 
Kunst dos Uobereinanderdruckens yon mohreren 
Platton in dunkleren oder helleren Tdnen unter- 
richtot hatto, vorfolgte abor diesos Vorhabon 
nicht weiter, weil er mit Bestellungen von Ge- 
mildon und’ anderen Werken iberhijuft 
Um diese Zeit benutzte der besagte Antonio da 
‘Trento einen Augenblick, wo Parmegiunino noch 
scblief, um ihm einen Koffer aufzubrechen und 
alle seine Holz- und Kupferplatten, wie auch alle. 
seine Zeichnungen zu entwenden, ‘und ging mit 
dieser Beute zum Tonfol, ohno dass man je er- 
fahren, was aus ihm geworden. Mazauoli fand 
Jedoch’seine Platten wieder, die Antonio bei 
‘einem soiner Freunde gelassen hatte in Bologna, 
wahrscheinlich mit der Absicht sie gelegentlich 
abzuholone. (Vasari scheint jedoch spiiter vou 
Antonio da Trento’s letztem Schicksal gehdrt zu 
haben; denn im Leben des Marcantonio, wo er 
verschiedene Werke unsores Meisters namhaft 
macht, flgt er schliesslich hingn:: ver verfortigte 
noch viele andere Stiicke, die nach seinem Tode| 
von Joannicolo Vicentino gedruckt wurden.) 
Wie aus jener Stelle aur Gentige erhollt, war 
Antonio da Trento kefn Malorlohrling des Par- 
megianino, sondern ein »Meistere, cin Form- 
schneider von Fach, der von Mazzuoli nichts als 
dasTondrucken lernte und dazu gebraucht wurde 
seine Zeichnungen in soleher Woise zu verviel- 
filtigen, dabei aber an seinem Haus- und Brod- 
horrn dio schnddeate Untreue beging und hein 
lich davon lief. 

Wohin er sich gefltichtet, wusste Vasari nicht 
Mariette bemerkte auf Kupferstichen der Schule 
yon Fontainebleau cin aus den grossen Ia 
schen Buchstaben AT F cusammengesetztes 


Monogramm: \F > und vermuthete, dass 


es sich auf Antonio da Trento bezichon kinne, 
welchem daher auch in seinem handschrift- 
lichen Kupferstichverzeichniss die mit. diesem 
Zeichen versehonen Bliitter beigelegt sind, be- 
richtigto aber seinen Irrthum, als ihm in der, 
Folge Radirungen vorkamen, worauf der Name 
des Meisters, Antonio Fantuzzi, ganz auage- 
schrieben stand. Bartsch kannto ebenfalls diesen 
Kiinstlernamen, wusste aber nichts von Mari- 
ette’s nachtriiglicher Berichtigung und blicb bei 
dem ersten Irrthum, indem er sich fllr Uberzeugt 
erklirte, dass der Kupferstecher Antonio Fan- 
tuazi kein andorer sei als der Formschnoider| 
Antonio da Trento, der sich nach Frankreich 
begeben, dort in der Kolonio italienischer Kinst- 
ler, die unter Primaticcio an der Ausschmiickung 
des Schlosses von Fontainebleau arbeiteton, 
Unterkommen gefunden und seinen Familien- 
namen, wovon er in Bologna keinen Gebrauch 

















von Bartsch verschaffte dieser Vermutins. 
jugang bei den meisten nachfolgenden Kuns- 
schriftstellern, obschon die Griinde, worauf sie 
sich stitzto, ‘nichts woniger als beweiskilis 
sind. Der Uinstand, dass Antonio Fanturi wx 
Antonio da Trento nach Parmegianino’s Zcict- 
nungen gearbeitet haben, ist sehr unerhetlit 
und gibt jedenfalls kein Recht aus dem Kuptit 
iitzer und Formschneider nur einen Klustle 
zu machen. Was dic Monogrammo betrift, « 
gehiren dazu seltsame Augen, um das auf Hi- 
sehnitten in Helldunkel vorkommende gothic 


A aiemlich tibereinstimmend m i 


den mit den lateinisehen Inizialen ANTE & 





rman in folgender Weise verbunden A 


auf radirten Blittern antrifft, und wenn Bust 
will, dass jedes der beiden Monogranse de 
Buchstaben AT enthalte, wolche, nach =" 
Ansicht, Antonius Tridentinus bedeutea sla, 
so ist das eine ganz willkiirliche Vorausstues 
Das einfuche gothische A, womit Anti @ 
‘Trento cin Paar Mal scine Helldunkel bet 
nete, kann nur hichst gezwungenerveit 

AT genommen werden, und in den verbeéaa 
romischen Iuizialen ANTE, welche 4250 
Pantuzzi auf seine Radirungen als Mores 
zu setzen pflegte, ist die Abklirzung des T= 
namens und des Wortes Pecit nicht zu vertox 








Zani, an mebreren Stellen seiner Encielps 
namentlich in den Anmerkungen 10 486 
Cavalli und Antonio Fantuzzi, bekimplt & 
Ansicht von Bartsch und wies nach, &® 
16. Jahrh. eine Familie Fantuzzi in Bolen 





stirto: cin Francesco Fantuzzi war 1311 dx 
Podesta und cin Pasotto Fantuzzi less 18 
Gemilde der dortigen Kireho 8. Jacopositit 
Kosten restauriren. Dieso Fakta watet 

in dem Streitpunkte durchaus nicht entechs!at 
und vor lauter Gelehreamkelt und Beles 
libersah der eifrige Abbate das naheli 
augenfilligete und schlagendste Argun 
das, was er beweisen wollte, ich meine é# 
schrift auf dem radirten Blatt, welches i 
derseite der berlihmten Badegrotte abbilit 
au Fontainebleau im Pinfengarten des Se 
befindlich war und beim Niederreisset 
Odyssousgalorie zerstirt wurde (1738). 
Disher vielfach, aber stets unrichtig repro! 
und daher immer falsch verstandeno Inc 
ein merkwilrdiges Beispiel fiir mancke 
[griffe golchrter Kritik; ihr Inhalt, in etwas 
Kilrater Weise, jedoch in grossen Buch 
klar ausgedrlickt Iautot: Antonio Fanti 
Bologna Feeit Anno Domini 1543, uni 
demmach aufs deutlichsto, dass Antonio Fst 


















machte, wieder angenommen habe. Die Autori- 





nicht aus Trient, sondern aus Bologna st 


Antonio da Trento. 


151 














var und mit Antonio da Trento bloss den Tauf- 
amen gemein hatte. Die vorkchrto Doutung 
kam hauptsichlich davon, dass der Endbuchstabe 
ds Wortes Fantuzi, das I, die zweite Zcile der 
Inehrift anfiingt, deshalb’ nicht 2u dem Namen 
Franti mit hinzugezogen, sondern fir sich ge- 
roomen und als Abklrznng yon Inventor aus- 
selegt wurde. Man las nun Inventor Do Bologna, 
asd betog diese Worte auf Primaticeio, der in 
Frankreich bekanntlich den Beinamen Bologna 
hatte (6, den Artikel Fantuzzi). Uebrizens be- 
darfe6 nicht einmal jenes so positiven Umstan- 
‘us, um die Ueberzeugung 2u gewinnen, dass 
Astoio da Trento’s Holzschnitte in Helldunkel 
‘uch Parmegianino und Fantuzzi's Radirungen 
such eben diesem Meister nicht von einer und 
erelben Hand verfertigt sein kinnen. Ich 
teiss wol, wie jeder reproduzirende Kitustler in 
seizen Arbeiten ungleieh ist. Es gibt aber zwei 
Aten von Ungleichheiten, mégliche und untmijg- 
lice. Wenn ein Formschneider oder Kupfer- 
secher denselben Meister ein Mal grlindlich und 
genau, ein anderes Mal oberflichlich und unge- 
‘teu wiedergibt, so handelt es sich bloss um ver- 
schiedene Grade des Machwerks, dio ganz gut 
deretben Werkineisterhand angehren kinnen, 
und unsere Erfahrung bat Nichts dagegen ; wenn 
aber derselbe Meister in einigen Blittern mit 
aller Liebe und Trouo nachgebildet, in anderen 
‘agegen anfs Nachlissigste behandelt und bis 
nr Unkenntlichkeit entstelit ist, so sind das 
duchaus entgegengesetzte Eigenschaften der 
Béandlung und Auffassung, Eigenschaften, dic 
frticht in einem Kunstlerindividuum existi- 
raWUanon, und wir sind gendthigt zwei Per- 
Salichkeiten anzunehmen. Das ist auch im vor- 
liegenden Fall das Richtige. Antonio Fantuzzi 
and Antonio da Trento sind zwei ganz verschie- 
dene Ktnstler, die nicht flir eine Person ge- 
alten werden dtirfen, wie auch die Radirungen 
des Ersteren von den Tondruckblittern des Lotz~ 
teren ganz und gar zu trennen sind. Fantuzzi's 
Ausfiirung ist hart und ohne alle Wirkung; 
uuan erkennt darin freilich eine Kilnstlerhand, 
sher eine solcho, die belicbig und litderlich zu 
Werko geht; er hat Verschiedenes nach Parme- 
fianino mit’ fitchtiger Nadel radirt; aber das 
vorziglich Charakteristische dieses Meisters, 
das Elegante und Graziiise mit einem schwitche- 
rea oder stiirkeren Anflug von tbertriebener 
Zielichkoit und Lieblichkeit, ist verschwunden 
tnd in Fantuzzi's rohe und wilde Manier ver- 
zert. Antonio da Trento war cin fleissig und 
sorgfiltig ausfithrender Meister, welcher den 
ierlichen Formencharakter, den pikanten Effekt 
und den geistigen Gehalt seiner Vorbilder sehr 
slicklich auf die Holzplatte tibertrug und seinen 
Nachbildungen den Reiz der Originale gab. Er 
urbeltete ausschliesstich nach den eigens zu 
diesem Zweck verfertigten Zeiehnungen Parme- 
Hanino’s, welcher sich die Vervielfiltigung und 
Verbreitung dorselben durch den Formschuite in 


























Helldunkel unmittelbar angelegen sein less und, 
‘wie dor kenntnissreiche Mariette glaubte, eigen 
hiindig dabei mitwirkte, indem er dem Form- 
schneider dio Aufzeichnungen auf die Holzstéeke 
machte. Ohne der Achtung, die man der An- 
sicht eines so foinen Kritikers schuldig ist, zu 
nahe zu treten, miiehte ich diescn Umstand be- 
aweifeln. Parmegianino war zu viel beschiftigt 
und arbeitete zu schnell, als dass er die mithsame 
und langsame Arbeit solcher Aufzeichnungen 
e bernehmen sollen; hichst wahrscheinlich 
yegntlgte er sich die Ausfibrung des Form- 
schneiders sorgfiltig zu beaufsichtigen und durch 
fandeutende und verbessernde kritischo Nach- 
hulfe zu gelungener und witksamer Durchbil- 
Jdung au beférdern, 

Antonio da ‘Trento's Helldunkel scheinen theils 
in Rom, theils in Bologna unter den Augen die- 
ses immer geistreichen und talentvollen, wenn 
gleich schon etwas manierirten Meisters ent- 
standen 2u sein. Sie sind meistens von zwei 
Platten: die eine, die Strichplatte, driiekt ver 
mittelst Schraffirangen die Umrisse und Sehatten 
die andere, die Tonplatte, gibt die Halb- 
tinten und enthiilt dic fiir die Lichter ausgespar- 
ten Huhungen mit Weiss. Alle seine Blitter ge- 
hiren zu den Seltenheiten, zumal in guten Exem- 
plaren, Die klarsten und reinsten Abudriicke 
sind die besten, Man trifft einige mit Verschie- 
donbeiten, die sich in den AufhUhungen mit 
Weiss und in den Schraffirungen bemerklich 
machen, aber lediglich von dem Abnutzen der 
Platten herrthren. 

Bartsch beschreibt 26 Stiicke, von welchen er 
loss sechs als unbexweifelt iicht gelten zu 
Ingsen scheint. Das Monogramm des Meisters, 


a 
cingrosses gothisches A. AN ® findet 


man nur auf zwei Bhittern (No. 6 und 35); die 
anderen haben weder Namen noch Zeichen, 80 
dass dio Bestimmung der Werke dieses Meisters 
nicht immer sicher und leicht ist. Das nachfol- 
gende Verzeichniss umfasst 36 Stiicke. Um nicht 
von der herkimmlichen Benennung plitzlich ab- 
augehen, sind darin die 13 Blitter der Apostel- 
folge (No. 7 bis 19) aufgenommen, bet welchen 
es sehr zweifelhaft ist, ob sie von Antonio da 
Trento herstammen, und di 






























des Ugo da Carpi erinnern, dass ich diesen 
Kiinstler als ihren Urheber vermuthe. Auch un- 
ter den andern Nummern befinden sich vielleicht 





noch einige Sticke, wobei es ungewiss 
jie von Antonio da ‘Trento oder yon Gius 





Meister cine ziemlich gleiche Art der Behandlung 
an sich habon, ist es schwer Uber ihre Werke 
zu entscheiden, wenn sie nicht ihren Namen 





oder ihr Zeichen darauf gesetzt haben. Demnach 


152 


Antonio da Trento. 








bliebe von den verzeichneten 36 Stiicken nur} 
etwa dic Hilfte tibrig, die unserem Meister als’ 
authentisch zugeeignet werden kYunte. Diese 
Zabl ist jedenfalls zu gering; denn Vasari sagt, 
dass Antonio da Trento ausser den 4 Stllcken, 
die er von ihm hernennt, noch viele andere ver- 
fortigte. Wir haben keinen Grund an Vasari's 
Aussage zu zweifeln, und ziblen aber nur auf, 
was vor ciner strengen Kritik mit Ehren zu be- 
stehen vermag. 

s. Huber und Rost, Handbuch fir Kunstlieb- 
haber (1790), I 165. Martech, Pentre: 
Graveur (1811). X11. p. 1415. — Zani, Encl- 
clopedia. 1. VI. 311. VIL 272. — Joubert 
Manuel de'' 














estampes da comte 
L, de Cicognara (1837). p. 15-r16.— Nagler, 
Monogrammisten, (1858). 1. No. 1 i 

Passavant, Peintre-Graveur (1804), VI. 195. 


4) Das Opfer Abraham's. Nach Parmegianino, 
Helldunkel von 2 Platten. kl. Fol. B. XI 
Abth. 1. 3; hier einem Ungenannten zugeschrio- 
ben. Dieses sehidne Helldunkel trigt allerdings 
Kein Zelchen; aber ich zweifle nicht, dass An- 
tonto da Trento der Vertertiger desselben ist. 

faria, auf einem Sessel sitzend,, herzt 
‘hren Armen legende Christuskind, Nach Par- 
megianino, Helldunkel von 3 Platten. Oval 8 
B, XI, Abth. III, 4 hier einem Ungenannien 
beigelegt. Freilich befindet sich darauf kein 
Zeichen; aber ich bin Gberzeugt, dass es von 
‘Antonio da Trento herstammt, Jedenfalls ist der 
Formschnoider derselbe , welcher das vorherge- 
hendo Blatt ausfObrto. 

3) Die Rosenmadonna. Maria, halbe Figur, hilt 
Rosen und hat auf den Armen das Christuskind, 
das sich an thre Brust lehnt; daneben der schla~ 
fende kleine Johannes, den Kopf aut seine bei 
den Hinde gestitzt. ‘Nach Parmegianino. 
Ovales Helldunkel von 2 Platten. gr. Fol. B, XII. 
Abth. II. 12, wo es avffallenderweise einem 
Ungenannten rugeschrieben ist. VortreMiches 
Blatt; Vasari spricht davon und gibt es dem 
Antonio da Trento. Die Strichplatto ist_ mit] 
mebrfachen Schraffirungen ausgeftihrt; es han- 
delt sfeh nur darum, dass die Schraffirangen 
rein und klar sind, was ein Zeichon von dem noch 
frischen Zustande der Platte ist. Acgidius Sa- 
Acler hat dieselbe Zeichnung in Kupfer gestochen. 

4) Maria, das Jesuskind und der kleine Johannes. 
Marla sitzt am Fuss eines Baumes und bale auf} 
‘hrem SchooBe das ‘Christuskind, welches den 
yor ihm stehenden kleinen Johannes bel der} 
Hand fasst und mit der aufgehobenen Rechten 
segnet. Nach Parmegianino. Helldunkel von 
2 Platten, I. 240 mill., Br. 185 mill, Ein bis- 
her noch nicht beschricbenes Blatt, sehr echin 
und ganz in der Art des Antonio da Trento be- 
handelt, 

5) Die heilige Familic und zwei Heilige. Maria, 
sitzend, hat neben sich eine knicende Heilige, 
‘welche das Jesuskind in thre Arme nimmt, und 
auf der Seite, Joseph, begleitet von einem heiligen 
Bischof: nach Parmegianino, Schr schdnes 
Helldunkel von 2 Platten. Man weiss nicht be- 
stimmt, wor der Usheber daton ist; ich sehe 
‘Niemand, dem es sich passender zuschrelben. 


2 









































Visst als dem Antonio da Trento, Dieselbe 
Zeichnung wurde zwelmal ton Ungenannten ia 
Kupfer gestochen. Fol. B. XII. Abth. Il. 24, 
‘vo es einem Ungenannten befgelegt ist. 
1, Ohne Zeichen. 
A, Unten links, A. Andreani's Monogramm. 
6) Johannes der Taufer, in der Wilste sitzend, 
streckt den Arm nach einem Kreuze aus api 
will damit auf den Messias hindeuten; nebea 
thm Megt das Lamm, Nach Parmegianine, 
Der Gogenstand ist mit einem Rande umgeber, 


a 
worauf unten folgendes Zel- 


chen eingeschuttten ist, welches den Antonio ds 

‘Trento bozeichnet. 4. B XIL. Abth. TV. 17. ~ 

Eigenthimlich schines Melldunkel ; aber san 

muss es gut gedruckt finden, aus dor Zeit =» 

dle Platte neu war; alsdann sind die Hohurge 
rit Welss schraffirt und nicht fleckweise bisr= 
gesotzt, wie in den spitoren Abdrlcken; uxt 
die Stricbe des Schnittes sind Klar und santer 

Je mehr die Platten sich abnutzen, desta mer 

Yermengen sich die Schraffirangen und. were 

schmutzig, als ob es Klokso waren. Das be 

‘wirkt sogar einen solehon Unterschied, dass mis 

mint es sien mebrere Plattenzustande , es 

aber nur ein Plattencustand im grisseren ez 
geringeren Grade der Abnutzung. — Bartsch te 
imerkt mit Unrecht, dass die Abdricke mit da 

Monogramm im Rande von den schon abgesst- 

ten Platten herzurdhren scheinen. Das Zéca 

findet sich auf Abdriicken der schinstea vot 
frischosten Art; sehr oft aber ist es abe 
chnitten, 

719) Christus und die Apostel. Nach Parne- 
gianino. Folge von 13 Bil. Helldunkel wa 
5 Plation, die, wie man gewabnlich anninet 
yon Antonio da Trento, aber nach meiner Xe 
nung, von Ugo da Carpi ausgeftihrt si. 
Der grésste Theil der Apostel hat keinen He 
genschein um den Kopf, sondern bloss eine bie 
Zackenglorio oberhalb desselben. Jede Figes ss 
rit einem doppelten Einfassungsstrich umgebex 
der einen ziemlich breiten Rand entstehen lis 
Die Abiricke mit den zwei Kinfassungestricht 
sind aber sebr sclten; meistens finden sich ret 
solehe, wo der Rand abgeschnitten und nur nod 
ein Einfassungsstrich dbrig ist. Auch ert x 
diese kleinen Sticke ausserst selten von gos 
Farbenton und Druck; die schinsten, die iet 
schen habo, waren in Roth gedruckt. Die gust 
Folge habe ich noch nirgends Veisammen sap 

clbstthellweise kommt diese Folge 
selten vor, dass vier Sticke davon Bartsch eo 

bekannt blisbon. 8. B. XI. Abtb. IV. 1—12 
7) Christus, mit Nimbus und Gloriensehein, 

der Kopf in Proflansicht links, der Kerr 
nach der anderen Seite hingewendet, 3 
mit der Linkon sein Gewand in die Hite 
und betheuert mit der aufgehobenen Becl- 
ten seine géttliche Sendung. Dieses Bus? 
feblt bel Bartsch. 

8) Petrus, in Dreiviertelansicht rechts, dx 
Kerper nach der anderen Seite hingewes- 
det, hilt die Rechte auf der Brust unt 
trigt in der Linken 2wei SehlOssel. B. 1 





















































_Antonio ds Trento. 














§)Pautus, gebt nach{rechts in w 
seinen Kopf nach der anderen Sei 
ut dio linke Hand erhoben und halt unter 
dem rechten Arm ein nach oben gekehrtes 
Schwert. B. 12. 

10) Andreas, der Kopf nach rechts proflirt und 
der Kérper nach dereelben Seite hingewen-| 
det, hilt mit beiden Armen das schrigo 
Batkenkreuz, B. 2, 

1) Simon, der Kopf nach links proflirt und 
der Leib nach derselben Seite hingewen- 
det, halt mit der Reehten dio Sige und 
scat ch mi der Linken af sine Hae, 

0. 
12) Judas Thaddius, von vorn gesehen, kreuzt 
‘io Arme vor der Brust und blickt vor sich 
nieder. B. 11. 
13) Jacobus der Aeltere, der Kopf nach Tinks| 
proflit und der Kérper beinahe rickwirts 
gesehen, geht nach der linken Seite bin; 
er hat einen Hut aut dem Kopfo, stitzt 
sich mit der Rechten auf seine Hifte und 
‘lt in der Linken elnen Plgetah, Bel 
Bartech unter No. 3 erwihnt, aber 1 
tevchricbens wel im Koln Abdruck dieser 
Figur zu Gesicht kam. 
14) Johannes, der Kopf nach rechts profirt 
und der Kirper nach dersolben Seite hin- 
genendet, halt in der linken Hand einen 
Keleh, aus dem sich eine Schlange em- 
porwindet, und hat 2u seinen Fassen den 
Adler. B. 4 
18) Bartholomius, der Kopf nach links proft- 
list, hilt in der vom Gewande bedeckten 
rechten Hand das Messer. Von Bartsch 
unter No. 6 erwahnt, aber nicht be- 
schrieben. 
16) Matthius, “mit Nimbus und Glorie, der 
Kopf nach rechts proflirt und der Kérper 
nach derselben Seite hingewendet, hilt 
mit der rechten Hand oino Hellebarde und 
tragt cin Buch auf der Schulter. B. 7. 
17) Philippus, mit einer Strablenglorie um den 
Kopt, der 3/, nach rechts hingewendet ist, 
feht nach derselben Selto hin, hat beide 
Hinde gefaltet und hilt zwischen de 
Armen einen Kreuzstab, B. 5. 
18) Jakobus der Jingere, der Kopf nach rechts 
profllirt und der Korper nach derselben 
Seite hingewendet, hat die rechte Hand 
auf der Brust und hile damit sein Gewand 
in die Hihe; er trigt einen Girtel, wo- 
an eine Tasche oder ein Beutel befestigt 
Ist. B.8. Der Apostel heisst hier Thom 

19) Thomas, der Kopf nach rechts profit un 
der Kérper nach derselben Seite hinge- 
wendet ; er hat in der Linken einen Speer 
und hebt mit der Rechten sein Gowand in 
die Hohe. Von Bartsch uuter No. 9 erwil 
und Jakobus der Jingere genannt, aber 
nicht beschricben. 

Dieselbe Folge der Apostel existirt in Ra- 

dirungen von einem Aetzkinstler, den 

Keone, Er setzio auf seine Platten 

Zeichen: F. P., was Manche glauben liess, dass 

sie von Parmegianino gearbeltet waren ; aber sie 

sind gewiss nicht von thm, es ist weder sein Vor- 
frag noch seine Art zu zeichnen, Ich bin sogar 

Gbernengt, dase diese Platten hach den Holz 

schnitten in Helldunkel radirt worden; ste sind 

‘over, Keastler-Letikon. IL 






















































































von glelcher Grisse, auf gletche Art schattirt, 
die Figoren nach der entgegengesetzten Seite 
hingowendet, und eigenthiimlich ist, dass die- 
ser Kupferstocher nichts radirt bat, was nicht 
gleich gross als Formschnitt in Helldunkel aus 
gefihrt worden, S. weiter unten No. 24, 25, 28 
<3. 

20) Die Marter der Apostel Paulus und Petrus. Der 
rOmische Statthalter lisst in seiner Gegenwart 
den Paulus enthaupten, und verurtheilt zn einer 
anderen Todesart don Petrus, den ein Henker 
‘beim Bart gefasst hat und gewaltsam fortschleppt. 
Nach Parmegianino. Reiche Komposition 
‘von beinahe 30 Figuren. Helldunkel von 3 Plat 
ten. Ohno Namen und Zeichen, qu. Fol. B. XII. 
Abth, IV. 28. 

‘Vasari berichtet, dass Antonio da Trento die- 
ses Helldunkel verfertigte, und hitte er es auch 
nicht gesagt, so kOnnte man sich hierber nicht 
irren, wenn man sich die Mahe nihme, esmitdem 
Johannes in der Wastes und mit dem »Lauten- 
splelers, d, h, mit den zwei Blattern, worauf der 
Mister soin Zeichen gesetzt hat, zu vergleichen, 
‘Auch darf man sich nicht verwundern, dass die- 
‘ses Stiick eines der schinsten ist, die nach Par- 
megianino in Helldunkel geschnitten worden 
sind, weil es unter seiner unmittelbaren Auf- 
sicht von Antonio da Trento ausgefabrt wurde 
und er dabei die Arbeit des Formschneiders 
leitete. — Bartsch unterscheidet bet diesem 
Helldunkel zwei Plattenzustinde, indem 2uerst 
das Ganze, nachher nur ein kleiner Theil des 
Vordergrundes mit drei, das Uebrige bloss mit 
awei Platten gedruckt worden sel, Das sind aber 
Keine verschiedenen Plattenzustinde, die nur 
durch Hinzuftgung neuer Arbeiten bedingt 
werden, sondern blosso Druckvarianten, Ab- 
Ariicke,’ die zu verschiedenen Zeiten abgezogen 
wurden, was verursacht, dass sich etliche Ver- 
schiedenhelten vorfinden, besonders in den Auf- 
hohungen mit Weiss far die Lichter, die auf den 
einen breiter sit suf den andern. Auch 
tuifft man in den Abdriicken mit breiten Lichtern 
Klecksige Stellen ; aber alles das kommt lediglich 
her von der abgenutaten Platte, die sich erbrel- 
tert oder an gewissen zarten Stellen zorbrochen 
hat, 

Zanotti behauptet in der Sammlung des Grafen 
Cicognara einen Abdruck geschen zu haben, wo 
unten rechts das Datum DXXXV (1535) deut- 
ich bemerkbar gewesen ware, nebst einigen 
senkrecht eingeschnittenen Buchstaben, die man 
nur mit Miihe lesen konnte, weil dieht dabel das, 

itten war, man hitte aber ganz ent- 
in wirkliches 
auf eines 

Sammlung befindlichen Exemplar sah man hin= 

‘gegen kein Zeichen und Datum. Ich habe mebr 

als zwanzig Abdriicke dieses Biattes, Abdriicke 

yon allen Sorten, zu Gesicht bekommen , aber 
auf keinem einzigen weder Zeichen noch Datum 
angetroffen, und so lange ich mich nicht mit elg- 
nen Augen von dom Vorbandensein eines mit 

‘Monogramm und Jabrzal bezeichneten Abdrucks 

‘Aberzeugt habe, muss ich das von Zanetti be- 

sehriebene Exemplar fir falschlich halten. 

‘Wenn aber auch Datum und Zeichon auf jenem 

‘Exemplar nicht etwa hinzogeschrieben, sondern 

‘wirklich hinzugedruckt sein sollten, so waren 

slo Jedenfalls spiter von fremder Hand hinzuge 

20 


































































154 Antonio da Trento. 











setat worden; denn Vasari meldet ausdricklich, 
dass Parmegianino den Formschnitt in Helldun- 
el, welcher die Marter der zwei grossen Aposte! 

+ vorstelit, wihrend scines Aufenthaltes in Bo- 
Togna, also 1527, verfertigen liess. 

21) Die hi. Cacilia singt Loblieder auf Gott und be- 
begleitet sie mit der Handorgel. Halbe Fig. in 
einem Rund. Nach Parmegianino. Hell- 
dunkel von wel Platten, Fol. B. XI. Abth 
1V. 37. 

1. Ohne Zeichen. 

II. Mit A. Andreani’s Monogram. 

22) Die tiburtinische Sibylle zeigt dem Kaiser Au- 
gustus die bl. Jungfrau, dio mit dem Christus 
Kinde auf ihren Armen in der Luft erscheint, 
Nach Parmegianino. Helldunkel von rei 
Platten. Fol. B. XII. Abth. V. 7. One Zeichen. 
Dieses von Vasari erwihnte Biatt wurde von 4 
tonio da Trento unter Parmegianino's Aufsicht 
und Leitung geschnitten: es gehdrt darum zu 
den schinsten, die nach jenem Meister ausze- 
fart worden. 

Nach derselben Zeichnung existirt ein ande- 
res Helldunkel, mit drei Platten gedruckt, und 
‘von einem der vortrefflichsten Formschneld 
die in diesem Genre arbeiteten, verfertigt: man 
vermuthet, dass es von G. N. Vicentini herrih- 
ren Kinne. Es ist unbezeichnet und in den 
Schatten mit einer efntigen Strichlage schraffrt. 
Ein fast noch schoneres und von jenen beiden 
verschiedenes Helldankel sieht man in der Samm- 

«lung des Berliner und Pariser Kupferstichkabi- 
nets: es ist ohne alle Schraffrang, Taille und 
Kentar; wie mit Pinselztgen ausgedrickt, abmt 
es vollkommeneine getuschte Zelchnung nach, ist 
‘brigens von derselben Grosse und die Figuren 
sind nach derselben Seite hingewendet. Die Be- 
handlung erinnert entschieden an Ugo da Capi. 
Abgesehen vor Machwerk, unterscheldet man die 
bdelden ruletzt erwahnten Helldunkel von dem 
ersten leicht daran, dass hier unten anf beiden 
Seiten ein wenig Terrain mit Pflanrenbewuchs 














{st und oten rechts die Siulenfisse von Ge- 
striuch umrankt sind: dort hingegen, unten 
ebener Fussboden und oben rechts hinter den 
Palastsiulen ein Fenster angedeutet ist, 

23) Diana, beinahe vom Ricken gesehen, nach 
links hingewendet, halt einen Bogen in der er- 
hhobenen linken Hand; links wei Nymphen in 
einem vertieften Terrain, Nach Parmegia 
nino. Helldunkel von rwei Platten, Ohne 
Zeichen. 8. B. XU. Abth. VII. 9. 

2) Diana gobt anf die Jagd, von dreien ihrer Hande 
begieitet; thr vorauf laufen andere Hunde, die 
einen Hirsch verfolgen. Nach Parmegianino. 
Helldunkel von rwei Platten. Ohne Zeichen. 
KL. qu. Fol. B. XII. Abth. VII. 10. 

25) Pallas, stehend, mit der linken Hand einen 
Speer ‘schleudernd und die rechte Hand auf 
einen Sebikd stitzend, Nach Parmegianino. 
Helldunkel von rvei Platten. Ohne Zeichen. 
Bin Bisher noch nicht beschriebenes Blatt, S. 
HL. 105 mill.; Br. 72 mill, 

26) Circe reicht den Gefahrten des Odysseus einen 
‘Zaubertrank, um sie in Schweine ru verwan- 
dein. Nach Parmegianino, Helldunkel von 
rwel Platten. Oval. qu. Fol. B. XII, Abth. VII.6. 
Hier wird es cinem Ungenannten zugeschrieben. 
Sehr wabrscheinlich ist dieses Blatt sowol als 
auch das nachfolgende von Antonio da Trento. 














Belde Blitter sind mit mebrfachen Taill 
schraffirt; das erste ist vortreMflich, das z¥e 
aber bel ‘weitem nicht so schin als das He 
dunkel, welches Ugo da Carpi nach derselb 
Zeichnung ausgefubrt bat. 

1. Ohne Zelchen. Die AbdrOcke dieses 2 
standes sind klar, und dio Platte ist nc 
nicht wurmstichig. 

II, Unten in der Beke, rechts, das Zelch 
‘A. Andreant's und ie Jahrzahl 1602. 

27) Derselbe Gegenstand, anders behandelt. (i 
ist hier abgebildet, wie sie sebbst ihren Zaub 
tank probirt, um’ durch solches Vortrinken ( 
Gefihrten des Odysseus sicher zu machen « 
desto besser xu tiuschen. Nach Parmegi: 
nino. Helldunkel von zwei Platten. Oval F 
B, XII, Abth. VIL. 8. 

1. Obne Zeichei 

TT. Mit A. Andreani's Monogramm, unter! 
der Beke links, 

28) Mutius Scivola verbrennt seine Hand. Esti 
vor einem Heerd, worauf ein Feuer loder; ht 
gegeniber sind drei Frauen, die mit Fisget 
‘uf thn zeigen und zwei Minnern dfe Haniioa 
Demertlich machen; abel xwel Kinder. Si 
Parmegianino, kl. qu. Fol. B. XII. Atd 
X. 2. Hier ist dieses Helldankel von 2 
Platten einem Ungenannten rugeschrieben ot 
las Opfere etitelt. 

20) Die Vestalin Tuccia trigt Wasser in einem Sit! 
zum Beweite threr Jungfernsehaft; sie st! 
ellig nach reehts hin, den Kopf herumwendes 
tum binter sich ru blicken, und hilt das Sie = 
delden Hinden; Aber ihrem Kopfe flattert 
leichter Schleler. Nach Parme gianino, Hel 
dunkel von rel Platten. Ohne Zeicken. £ 
B. XII. Abth. X. 2. Wunderticherweise beti 
Bartsch dieses Blatt adie Fran mit der Sehisse 
Ich halte die obige Bezeichnung unbedingt 
richtiger: es ist gerade dieselbe Figur als £¢ 
welche sich tn einer von Parmegianino erfvsl" 
nen und von einem Uogenannten in Kup © 
stochenen figurenreichen Darstellung leiche” 
Inbalts befindet, nur mit dem Untersebiede, és 
der Kopf nicht dieselbe Haltung hat. Uebrict 
ist dieses Kleine Blatt ein vortreffliches Hel 
dunkel und sebr gut ausgefBbbrt, ich glaub r 
gewiss von Antonio da Trento, Wir best 
mchrere Helldunkel von ihnticher Dimensis= 
die in derselben Weise behandelt sind. 

Dieselbe Zeichnung des oben genannten (Gt 

genstandes besitzen wir in einer geistreitet 
Radirang von dem Meister, der noch mebr=! 
Kleine Sticke radirt und mit den Initialen F.? 
Dezeichnet hat, unter anderen die Folge 
12 Apostel (No. 7—19), im Kleinen nach de 
selben Zeichnungen des Parmegianino, di¢ 

sleicher Form in Helldunkel geschnitten ¥" 
den: denn, wie schon gesagt, bemerkt mh 
dase alle auf solche Ar geschnittenen Kleine! 
Sticke in gleicher Grosse radirt vorkommmen © 

wahricheialich dem Actzkinstler als Vorbie 
dlenten. Veral. No. 24, 25, 30, 31, 32, M4 

30) Die Starke, personifizit durch eine Frat, 2 
‘mit belden Armen eine Siule umspannt... Ni 

Parmegianino. Helldunkel von zwei Pate 
Ohne Zeichen. 8. B. XM. Abth. VII.7. 

31) Die Wahrheit, versinnbikilicht durch eize 2! 
einem Fussgesel stehende und. von SoS. 
strahlen beschienene nackte Frau, weleit 
































Anwe kreuzweise auf die Brust legt, Nach Par- 
megianino, Helldunkel von zwei Platten. Un- 
Yereichnet. §, B. XII. Abth, VIL. 8, 

1%) Das cholerische Temperament, vorgestellt durch 
eine rasende, mit zwel Schvertern bewattnete 
Fru; dabinter egt eine Violine an der Erde, 
um anzudeuten, dass die Musik den Zorn be- 
Siofiigt. Nach ‘Parmegianino. Helldunkel 
eo zwel Platten. Unbezelcbnet. 8. B, XII. 
Abth. VIIL. 11. 

53) in sitzender Philosoph, Profil nach rechts bin- 
fewendet, logt seine rechte Hand auf Etwas, 
das wan nicht wol bestimmen kann; hinter ihm 
4 Frauen, wovon man nur die Kipfe steht, und 
Ghinter ‘eine vierte stehende Frau in ganzer 
Tgur, die sich mit dem linken Arm auflehnt 
tod elnen Globus betrachtet; an der Vordes 
des Steines oder Kastens, woraut der Philosoph 
sitt, ist ein Kompass, Nach Parmegianino. 
Helldonkel yon zwei Platten. Unbezetchnet. 
LL qu. Fol. B. XII. Abth. VIL. 16; Yer heist 
ts adie Astronomiee. 

‘M) Ein sitzonder Philosoph, Prof] nech rechts bin- 
genendet, scheint in seine Gedanken vertieft 
tind alt eins Buch, worauf er sich mit dem lin 
Arm stitzt; hinter ihm ein auf einem Stock 
eitender Amor. Nach Parmegian ino. Hell- 
dunkel von zwel Platten. Ohne Zefchen. 8. 
B.XIL. Abth. X. 1. 

45)Der Lautenspieler. Ein alter Mann, an der 
Erde sitzend und an einen Baumstamm gelebnt, 
sinmt eine Laute. Nach Parmegfanino, In 
dem Rande, welcher diese Darstellung. ein~ 
fusst, fst das Zeichen des Antonio da ‘Trento 


T\ eingeschnitten. Helldunkel 


wo awel Platten. 4. B. XM. Abth, X. 3. 

%) Bin mackter Mann, vor Riicken gesehen, sitzt 
suf einem Erdrefeh and schlift, Kopf und’ Arme 
fein vor ihm befindliches hOgeliges Terrain 
Patitzt, wo man das untere Ende eines dicken 
Bumstammos sieht; neben thm an der Erde, 
aks, eine weibliche Marmorbiste. Nach Par- 
negianino, Helldunkel von zvei Platten, 
Obne Zeichen. Fol. B. XIT. Abth. X. 13. 

Eines der sebdnsten Blatter, welehe Antonio 
4a Trento gemacht hat. Vasari erwahnt es unter 






































dea Werken dieses Formschnefders, und Bartsch 
cdet vfelmehn Mariette — denn ler wie an so 
vielen anderen Stellen wiederholt Bartech wort- 





nicher Akt, fst ausnebimend schin, was die 
Wietigkeit der Zatehnung und die Letchtigkeit 
des Vortrags anlangt, Nur Parmegianino konnte 
wo geistreich zeichnen, und man zvelfelt nicht, 
dus er selbst die Zige und  Schraffirungen, 
‘elehe Schatten und Lichter ausdricken. au 
den Holastock zetchneto, bevor er sie schnekden 
less, woru er sich des Antonio da Trento Ve- 
lente, weleher das Genre der Formschnitte in 
Heldankel mit am glicklichsten  bearbeitet 
Die Richtigkeit dieser Bemerkong scheint mir 
tus dem schon oben angefahrten Grunde zweifel- 
1aft, und finde ebenfalls aut andere Bitter des 
Antonio da Trento ihro Anwendbatkeit. 
= B, Roll 








Antonio del Domenico. 
Antonio, Antonio di Lunigiana, Domi 
nikanorminch, fortigte im Anfango des 16. Jahrh. 
Arbeiten in cingelegtem Holz. Er war Schiller 
des Frate Damiano. Die Intarsion im San Ro- 
mano in Lucea sind sein Werk, 
s. Ricel, Storia del’ architettura. 111. 640. 
Jansen. 
Antonio, Antonio da Pavia, Maler, der 
sich 1528 unter den Kiinstlern verzeichnet fin- 
dot, welche an der Ausstattung des Palazzo del 
Te ‘mu Mantua beschaftigt waren. Er war cin 
geringes Talent, von dem man mit Recht gesagt 
hat, dass in ihm dio Kunstwoise Mantegna’s auf 
eine niedrige Stufe herabgckommen sel, und 
gehurte in dor That 2u den mittelmissigen Nach- 
folgern der Schulen von Murano und Padua, in 
denen sich die Weise der Vivarini und des Man- 
tegna sehr unvollkommen mischte. Seine Ge- 
stalten sind schwer und fast abstossend, seine 
‘Temperamalerei toh und von schroffem Kontrast 
awischen Licht und Schatten. Diese Zilge zeigt 
eine Altartafel mit seinem Namen in dem Museo 
Virgiliano zu Mantua: Thronende Jungfrau mit 
Kind zwischen vier Heiligen (fast lebensgrosse 
Fig.), bez.: Ani. Papiesis p. Das Bild erinnert 
an die Altartafel des Andrea da Murano zu Mus- 
solone, ist aber schwicher. Doch ist 2u beachten, 
dass die Malerei sehr triib geworden und stark 
nachgedunkelt hat. — Von derselben Art ist 
ein anspruchvolles Bild im Museum von Vo- 
rona, das die Bekehrung des hi. Paulus dar- 
stellt, eine Geburt Christi in dem Hause des 
Apothekors Mangini 2u Piove (dort dem Man- 
tegna augesehricben) und eine grosse Altartafel 
in mehrern Abtheilungen in der Kapelle Ogni 
santi_in S, Maria di Castello zu Genua (dort 
dem Antonio da Murano zugeschrieben) : in der 
Mitte die Verktindigung, auf den beiden Seiten 
jo awei Heilige, in der Predella die Vermihlung 
‘dor Jungfrau, der himmlische Gruss, Geburt 
Christi, Anbetung der KUnige, Flucht nach Ae- 
gypten, Beschnoidung, in den obern Giebelfel- 
dor der gekreuzigte Helland zwischen Maria, 
Evangelisten und zwei Heiligen. Ein Ge- 
miilde in der Sammlung Barker 2u London, 
Jungfrau mit Kind unter reich ornamentirtem 
Bogen zwischen awel Engen, in der Art der 
Paduaner Schule und dem Schiavone verwandt, 
hat in don Pilastern die Buchstaben A. P., wel- 
che wol auf unsern Meister hindeuten kinnten. 
8. Carlo d’Arco, Delle Arti etc. di Mantova. 1, 
~ 50, — Crowe and Cavaleaselle, History of 
Painting in North Italy. 1.34. 341. 343. 419, 
(Crowe und Cavateasile, 
Antonio. Antonio del Domenico, Maler 
in Florens in der ersten Hilfte des 16. Jahrh., 
war 1539 bei Ausfilhrung der Bilder im grossen 
Schlosshofo der Medici bethoiligt. Zur Feier der 
Hochzeit des Herzogs Cosimo mit Leonora di 
‘Toledo gemalt, verherrlichten sie die Thaten des 





























Herrcherhauses neben denen der Griechen und 
Romer. 
20° 


156 


Antonio da Venozia 








Antonio de Bruxelas. 











5 Vasari, od, Le Monnier. 270. (Francesco 
Giambullart, Apparato et feste nelle nozze 
elt illustrissimo Signor duca di Firenze e della 
duchessa sua Consorte con le sue madriali, come-| 
dia ct Intermedia in quelle recitati, MDXXXIX. 
Fisenze, Benedetto Giunta). 





Jansen. 
Antonio de Bruxolas, s, Ant. van den 
Wyngaerdo, 


Antonio. Antonio da Venezia, Malerdes 
16. Jahrh., entwarf das Freskogemilde, das sich 
im Oratorium 8. Giuseppe im Kloster 8. Fran-| 
cesco zu Osimo bei Ancona befindet. 

5. Crowe und Cavaleaselle, Geschichte der 

ital. Malerei (Uebersetzung von Jordan). II. 59. 
Aum. 6. 





Jansen, 
Antonio. Antonio da Vigu’, Viggiu'’ 
oder Vieggitt wird yon Vasari unter den Bild- 
haucrn genannt, die im 16. Jahrh. am Dom von 
Mailand arbeiteten, 
Cieognara, Storia dolla Scultura. II. 182, 
Jansen. 
Antonio. Micer Antonio Florentin, 
Bildhauer in Sevilla, war muthmasslich der Sohn 
und Schiiler des Miguel von Florenz, mit dem 
er nach Sovilla kam und fiir die dortige Kathe-| 
drale arbeitete. Er verfortigto von 1545 bis 1550 
das beriibmto Monumento, das nach spanischer 
Sitte widhrend der heiligen Woche im Chor der 
Kathedrale aufgestellt wird, ein grossartiges 
figurenreiches Schnitawerk ,' das sich in vier 
Stockwerken tibereinander aufbaut und mit dem 
Kruzifix zwischen den beiden Schiichern nebst, 
Maria und Johannes, das die Spitze dor krénen- 
den achteckigen Laterne bildet, bis an das Ge- 
wolbe der Kirehe reicht. Das’ unterste Stock- 
werk hat vier Arme mit Fassaden nach den vier 
Seiton und 16 grossen dorischen Siiulen, zwi-| 
sohen denen ein Kuppelbau mit vier Kleinen 
Siiulen, zu dem zehn Stufon auf jeder Soite hin- 
ansteigen, die berithmte silberie Custodia des 
Juan de Arfe mit dem Allerheiligeton aufnimmt. 
Das zweite Stockwerk mit acht ionischen Siu- 
Jen enthillt eine grosso Christus-Statue im Ho- 
henpriester-Omat, und umber stehen auf dem 
Karniss des unterston Stockworks acht grosse 
alttestamentliche und allegorische Statuen. Das 
dritto Stockwerk mit acht korinthischen Siulen 
enthilt eben so viele Kleinere Statuen. Bei einer 
Renovirung in don J. 1594—1596 fligte man ver- 
schiedene neue und geschmackvollere Zierraten 
hinzu und vertauschte das gemalte Kreuz, das 
frither einfach den oberen Abschluss bildete, 
mit einer Vase mit weissen Lilien, statt deren 
1624 die achteckige Laterno als viertes Stock- 
werk aufgesctzt wurde. Pedro Honorio von Va- 
lencia renovirte und malte 1649 die 16 grossen 
Siiulen und vergoldete ihre Basen und Kapitile, 
Die jetzige Form orhiolt das Ganze bei einer 
durehgreifenden Reparatur, die Miguel Pavilla, 
mit seinen drei Shnen in den J. 1688 und 89) 
Vornahm. Das Monument wird brigens jedes| 

















Jahr einer Reparatur unterworfen. Dic Aufstel- 
Jung nimmt jedesmal drei und das Abbrechen 
awei Wochen in Anspruch. — Antonio hat aus- 
serdem noch 1554 einen Entwurf zu einem Eisen- 
sitter fiir die Kapelle der Madonna de Is Antigua 
geliefert. 
8. Coan Bermudez, Dicc. — Le Art! Itallane 
4n Ispagna. Roma 1825. pp. 20. 112. 
Fr. W. Unger. 
Antonio. Fray Antonio, von Villacastin 
jgebiirtig, war Hieronymitanerminch in dem spa- 
nischen Kloster de la Siffa, und wurde hier und 
in dem Nonnenkloster Sta Paula von demselben 
Orden zu kleinen Bauten benutzt, nachdem er in 
Toledo gelernt, Estrich zu machen und Fliesen 
in den gebriiuchlichon Mustern zu legen, und 
praktische Uebung als Baumeister orlangt hate 
Er wurde als Aufscher (fabrieao praefectus) bin 
Bau des Eskurial zugezogen, dessen Anfing 
und Ende er erlebte, und boi dem er viel durch 
sein praktisches Talent niitzte. Aussordem lei- 
tete er yon seinem Kloster aus die Bauten an 
der Kirche seiner Heimat. + 4. Miirz 1603 ia 
einem Alter yon 90 Jahren. 
8 Llaguno y Amtrola, Noticias, 11. 150.311. 
Fr. W. Unger. 
Antonio, Antonio di Lorenzo di Macsto 
Alessandro, Maler aus Sanseverino, lebteim 
16. Jabrh. “Seinen ersten Unterricht erhielt er 
bei seinem Vater Lorenzo. Als Bernardino di 
Betto (Pinturiechio) in die Marken kam, nabm 
ihn Lorenzo in seinem Hause gastfreundlich auf 
und gab ihm seine Sthne Antonio und Gian- 
gentile in die Lehre. Der letztere behielt dex 
Meister auch nach des VatersTode noch bei sich. 
‘Viel gelernt aber haben die Briidor bei Piata- 
ricchio nicht; auf ein schiines kriftiges Kolort 
verstand sich keiner. Im J. 1548 malten sic ge 
meinschaftlich ein Altarbild ftir den Dom vot 
Sanseverino. Oben ist die Madonna in der Glo- 
rie, unten der hl. Martin, der fllr den Bettler ein 
Stlick scines Mantels abschneidet, und an dex 
Seiten stehen die hh. Petrus, Johannes der Tiu- 
fer und Augustin, Die Inschrift des Bildes ver- 
Hith die Selbstgefilligkeit der Meister ; Faciebat 
Apelles, Antonius et Joannes Gentilis de Ms 
gistri Laurentii Setempedani pingebat. 
Chi vuole biasimare opera manifesta 
Facciane un’ altra. 
Ita Sapienti pauea. MDXXXXVIII. 
8. Ricci, Memorle storiche di Ancona. II. 111. 
112. 130, 








Jansen. 

Antonio. Antonio de Bruxelas (Anton 
von Brilssel), Maler, der um die Mitte des 16. 
Jabrh. im Dienste des Kinigs Philipp von Spa- 
nien in dem Alcazar zu Madrid und in den Lust- 
schléssern der Umgegend malte. Von seinen 
Werken scheint Nichts erhalten zu sein. Dago- 
‘gen ist noch eine kUnigl. Verordoung vom 15. 
Febr. 1572 erhalten, nach welcher ihm, da er a 





Antonio da Bologna 


Antonio di Catalano. 157 











dea Hinden gelihmt sei, oin Gnadengohalt be- 

viligt wird, Sein Name’scheint eigentlich Ant. 

an den Wyngaerde, s. Diesen. 
s.Kunstblatt, Stuttgart 1822. p. 247, 


Antonio. Antonio da Bologna gehirte 
1m dem Orden der Olivetaner und malte um 1550. 

Inscinem Kloster San Michcle in Bosco entwarf| 
«renen 8, Sebastiano in Lebensgrésse, cin an- 
«eres Oclbild verfertigte er fr das Kloster Sea- 
‘icalasino und ein Fresko in Monte Oliveto mag- 
sore. Als er aber vom Abte Ghiaccino beauf- 
tngt wurde, die neue Sakristei mit Malercien 
nchmlicken, filhlte er sich der Aufgabe nicht 
wrachsen und empfahl die Meister Girolamo 
‘Carpi und Biagio. 

4. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 235. 





Jansen. 
datonlo. Antonio da Urbino, Kiinstler 
in Tipferfache, welcher am Turiner-Hofe Be- 
iiitigng fand. Erhalten ist ein Dokument, 
tetrefend Auslagen, die er im Dienste des Fir- 
ea bei einer Reise gehabt. Es ist zugleich die 
ilteste Nachricht von der Existenz einer Majo- 
Wa-tndustrie in Turin, gegeben im Jahre 1562 
m Rival 
4G. Camport, Notizie storiche e artistiche della, 
ajolica e della porcellana di Ferrara nei see. XV 
eXV1. p. 63. 














A. lg. 
lntonio, Antonio da Faenza, Gold- 
nied in der zweiten Hiilfte des 16. Jabth., 
sich durch seine kunstreichen Arbeiten aus 
Xenete, Namentlich wird ein Kreuz, und ein 
Far Leuchter von Silber erwihnt, die Alessan- 
év¥amese flr 8. Pietro in Vaticano zu Rom 
suchen lies. Auch rilhmte man die geistvolle 
Erindung des Meisters, wenn es sich um Modelle 
fir Bramen, flir Fackelhaiter u. 8. w. handelte. 
+ Oieognara, Storia della Scultura. TIT. 39. 
Jansen. 
_ Antonio, Antonio da Faenza, Bildhauer 
{a der aweiten Hiilfto des 16. Jabrh. Von ihn 
‘st der Plan 2u dem Brunnen, weleben Kardinal 
Alessandro um das J. 1575 auf dem Marktplatze 
fon Ronei gli one errichten liess und den Bag- 
tbae als vin ausgezeichnetes Werk rithmt. Lane 
‘eit dem Vignola filschlich zugeschrieben, fand 
inf Maggiori die Dokumento, die Antonio als 
4 Meister bezeugen. 
cet, Storia dell’ Architt. 111 86. 
Jansen, 
Antonio. Antonio da Varese, Maler au 
‘om in der zweiten Hiilfte des 16. Jahrh., soll 
'e geographischen Bilder in den oberen Log- 
‘en des Vatikans gemalt haben, welche von 
en auch dem Ignazio Danti zugeschriel 
erlen, 
#. Taja, Palazzo Vaticano, p. 267. 











Jansen, 


(1585—1590). Er malte damals mit Nogari, Sa- 
limbeni, Torelli ete. in der vatikanischen Biblio- 
thek. 

#. Taja, Palazzo Vaticano. p. 424. 

Antonio. Antonio Vicentino genannt il 
‘Tognone blithte um 1580 als Maler in Vicenza. 
Yon niedriger Herkunft war er orst nur Farben- 
reiber bei Battista Zelotti, dann, als dieser sein 

‘alent erkannte, dessen Schiller, Da soin erstes 
Werk, eine Madonna un der Fassade seines 
Wobnhauses, misslang, brachte er ein Jahr mit 
emsigen Studien in Verborgenheit u und malte 
dann an die Seite des ersten Fresko cin nenes, 
das besser gelang und ihn zu einem gewissen 
Ansehen brachto, Daraufhin erhielt er in Vi- 
cenza mancherlei Auftriige xu malerischer Aus- 
schmilckung von Hiusern*an Fassaden und im 
Inneren, Er zeigte darin so viel Geschick, dass 
ihn Palma der jlngere mehrfuch verwendete, 
Allein da er dabei kaum das Nothdlrftigste ge- 
wan, gab er die Kunst auf und wurde Soldat, 
wobei er es aber auch nicht weiter brachte und 
im Elend bei noch jungen Jahren starb. 

s. Ridolfi, Le Maraviglie ete. 11. 458—460, — 

Baldinucet, Opere. X. 42. 











Jansen, 

Antonio. Antonio di Catalano, gonannt 
»l’anticos, Maler aus Messina, lebte von 
1560 bis 1630. Der Sohn armer Eltern, kam er 
zu cinemSchubmacker in die Lehre; allein seine 
kiinstlerische Begabung erregte Aufschen, Gui- 
naecia unterrichtete ihn in den Elementen des 
Zeichnons und Malens, und cin Jesuit, der selbst 
Kiinstler war, nahm ihn spiiter mit sich nach 
Rom. Doch muss er damals schon in seiner Hei- 
mat selbstiindig thiitig gewesen sein, Eine Ah- 
nung yon dem Geiste der grossen Rémischen 
Schule hatte Antonio schon in seiner Vaterstadt, 
wo er Werke des Polidoro da Caravaggio stu- 
‘und namentlich dessen Geburt Christi fiir 
Kapuzinerkirehe in Gesso kopirt hatte, In 
Rom studirte er vor allon Rafael und Baroceio ; 
dann ging er nach Parma, wo er die Sehipfun- 
gen Correggio’s kennen lernte, und von da nach 
Bologna. Hier schloss er sich auf das Innigste 
an Francesco Albani und Girolamo Bonini an, 
Wahrscheinlich wegen seines liingeren Aufent- 
haltes in Rom und wegert seines Anschlusses an 
dic Rimische Schule hiess Antonio in Bologua 
sil Romanos. Auch in der letztgenannten 
Stadt scheint er Jahre lang verweilt zu haben, 
In dem dortigen Palazzo pubblico hat er mit 
Bonini Fresken gemalt, und fur die Kirche der 
Madonna della Grada verfertigte er allein cin 
Altarbild, welches die vier Schutzheiligen Bo- 
logna’s darstellt. Von Bologna aus soll er nach 
Malta berufen worden sein, bis er dann fiir im- 
mer nach Messina zurilckkebrte. 

‘An seinen Bildorn gefiel die woiche Anmuth 




















Antonio, Antonio da Urbino, Il Sordo, 
wer zu Rom wabrecheinlich unter Sixtus V. 


und eine zart verschwommene Harmonie dér 
Farben. Scine Kindergestalten, heisst es, sind 


158 


_Antonio di Catalano _———— 


Pedro Antonio. 

















ganz Lieblichkeit und seine Jungfrauen ganz 
Grazio. Gotadolt wird nur, dass seine Engels- 
gesichter immerfort dieselben sind, Wahrsehein- 
lich noch vor seinen Reisen entstand das Altar- 
bild Maria und Anna in der Kirche der Konven- 
tualen au Cefali. Es trigt die Bezeichnung 
Antonius Catalano Messanensis pingebat 1598e 
Vor seinen Reisen ist vielleicht auch die ‘Trans- 
figuration gemalt, die sich in S. Salvatore zu 
‘a befand und jetzt im dortigen Mu- 
i. Man liest darauf: »Ant. Catalanns 

pingebat 1602, Alles aber, was von 
dem Altarbilde die Jungfrau Maria mit Engel 
in der Kirche S. Chiara gésagt wird, scheint den 
entschiedensten Einfluss des Francesco Albani 
am verrathen, Von Antonio's Werken werden 
noch folgende aufgeziihlt, die wenigstens noch 
1821 in Messina vorhanden waren 


In 8. Erasmo: 1) Maria mit Petrus und Pau- 
tus. 2) Placidus mit seinen Gefiihrten (spiiter 
im Museum; s. den folgenden Artikel). — 

In 8. Francesco d'Assisi: 3) Geisselung 

‘sti. 4) Dio hh. Dominikus und Franziskus. 

In 8. Annunziata alla Ciajera: 5) die 
Madonna de! rosario. 

In der Kirche der Marinari 
i Porto salvo. 

In dem Dominikanerkloster 
und 8. Giacinto, §) die Madonna 
Kopic eines alten Fresko im Kloster. 

In 8. Maria di Gest: 9) die Madonna degli 
Angeli. 10) die Ausgiessung des hl. Geistes 
11) der bl. Franziskus empfiingt die Wunden- 
male. 

In der Mutterkirche zu Catanea: 12) Eine 
Immacolata, 13) HI. Anna mit anderen Heiligen. 

8. (Grosso Cacopardo) Memorie de’ pittori 

Messinest, p. 97. — Malvasia, Felsina pit- 
tice, 11. 189, 196. — Lanzi, Storfa pittorica, 
Hi 192. 1V. 119. 









cl 





©) 8. Maria 















Jansen, 

Antonio di Catalano, Maler aus Mes- 
sina, genannt »i] giovanee, warder Sohn des 
vorigen Meisters gleichen Namens und lebte von 
1555 bis 1666, Der reichgewordene Vater wollte 
ihn Jurist worden lassen, gab jedoch der lebhaf- 
ten ktinstlerischen Neigung des Soles nach und 
‘wurde selbst sein erster Lehrer. Aber den ent- 
scheidenden Einfluss auf den Jilngling gewann 
Giovanni Simone de’ Comandé, der mit ihm 
gleichalterig war und sich dureh seine geistreiche 
wenn schon unkorrekte Kunstmanicr hervorthat. 
Viel und rasch zu malen und 50, was man damals 
genial nunnte, das gefiel auch dem jlingeren Ca- 
talano. Aber nur wenige seiner Arbeiten hiclt 
die splitere Zeit fir erwidhnonswerth. Grosso er- 
wibnt folgende: 1) die Madonna della lettera 
vom J. 1602 in der Klosterkirche S. Paolo. 2) 
der Scbutzengel in der Pfarrkirche S. Lio- 
nardo. 3) Josua an den Ufern des Jordan und 








4) David erhilt von seinen Soldaten Wasser, 


belde Bilder in derBakristel des Domes. 5) HI. 
Josef in der Kirche de’ Cruciferi. 

Der Verfasser eines Artikels im Kunstblatte 
vom J. 1825 schreibt dem jtingeren Catalano ein 
Bild zu, das sich im Museum zu Messina be- 
findet. Es stellt die Bexegnung des h. Placidus 
wit seinen Schitlern dar und zeichnet sich, wie 
es dort heisst, durch lebensvoll individuelle Cha- 
rakteristik aus; seine ganze Malweise erinnere 
entschieden an Domenichino. Allein dieses Bild 
gehirt dem ilteren Catalano an und ist unter 
jesem erwilhnt worden, 
in zweiter Sohn des Antonio »lanticoe hiess 
Giuseppe, wurde ebenfalls Maler und biitte 
vielleieht Rubm erworben, wenn er nicht in der 
Bliite der Jugend gestorben wiire. Von seiner 
Hand waren zwei Altarbilder in 8. Giuseppe de’ 
Falegnani zu Messina noch 1792 an Ort und 
Stelle, wurden aber spiitor beidem Umbsu der 
Kircho weggenommen. 

5 (Grano-Hackert) Memorie de' pittori Mes- 
sinesi 1792. p. 31. — (Grosso Cacoparde) 
‘Memorie de’ pittori Messinest. pp. 100. 102. — 
Lanz, Storia pittorica. 1. 333, — Kunst 
diate, Stuttgart 1825, p. 230. 

















Jansen. 

Antonio, Antoni da Valsolda arbeitete 
am Ende des 16. - 
Fitr die Kapelle Sixtus’ V. in 8. Maria maggiore 
muchte er die kniende Gestalt dieses Papstes, 
der es nicht an Einfachhelt und Adel fehit; Uber 
derselben stollte er in Relief die Krénung Six- 
tus’ V. dar. Von demselben Meister ist auch das 
Grabmonument des Kardinal Ranuecio Farnese 
in der Basilika 8. Giovanni Laterano. Ausser- 
dem wird nur noch orwihnt, dass er antike Sta- 
tuen mit Beifall restaurirte, Noch in jungen 
Jahren ist er gestorben, 

5, Cicognara, Storia della seultara. II. 33. 

Jansen. 

Antonlo. Antonio di Pietro von Citta- 
dolla fllbrte unter dem Proto oder Oborbaumnei- 
ster Bartolo Alessandro, genannt Manopola, die 
Restaurationen im Hofe des Dogenpalastes zn 
Venedig aus, die 1602 unter dem Dogen Marin 
Grimani begonnen und 1615 unter dem Dogen 
Mare Antonio Memo vollendet wurden. Nament- 
lich entfernte er die Mauern unter den beider 
grossen Silen des Consiglio maggiore della Seru- 
tinio und ersetzte sie durch Bogen-Arkaden 
gleich denen dor Langsoito des Hofes, 

4. Franc. Sansovino, Venetia, con aggtanta 

da Giustiniano Martinion!, Venetia 1663, 
p. 360. — Piotrucel, Biogratts deglt Artisti 


Paior. p. 12. 
Fr. W, Unger. 

Antonio, Pedro Antonio, spanischer Ma- 
ler, geb. 1614 2u Cordova, + daselbst 1675. Er 
war Schiller des Antonio del Castillo, und auf 
ihn ging zum Theil das Ansehen tiber, das die- 
ser Meister dureh sein glinzendes Auftreten er- 
langt hatte. Von den Kirehen und Kitistern Cor- 












Pedro Antonio _- 





ane ___ 159 








dova's waren seine Gomiilde, dio sich durch cine 
Hare und ansprechende Farbung auszeichnen, 
sehr gesueht. Besonderen Beifall fanden eine hl. 
Rosa de Lima und ein hl. Thomas von Aquino 
in dem Kloster San Pablo; doch war eines sei- 
set besten Werke eino an der Ecke der Strasse 
San Pablo gemalte Empfiingniss, an der Palo- 
nino das reizende Kolorit und die grossartige 
Haltung rithmt, Dies Werk ist zu Grunde ge- 
angen, aber noch hat sich in Cordova, wo noch 
inPrivatsammlungen Staffeleibilder Pedro's vor- 
kommen, sein Andenken als eines geschickten 
Meisters erhalten. Palomino, der zu Cordova 
wobnte, als der Meister daselbst starb, rihmt. 
asch den Menschen und sein liebenswilrdiges 
Wesen. 
s Palomino, Vidas de los Pintore 
oles. — Cean Bermudez, Dice. 
Fr. W. Unger. 
Antonio. Francisco Antonio, portugie- 
‘ischer Bildhauer und Schiller des José de Al- 
aeida, war Bildhauer der Stitckgiesserei in Lis- 
sabon, wo sich ausser mehreren Arbeiten in 
Waehs und Metall die in Hol geschnitzten Sta- 
tuen des Mars und Vulkan von ihm bofinden. 
Sein Nachfolger in diesem Amte war Jo&o José 
@ Aguiar. Er war auch Musiker und Singer, 
mt 1790 in die Briderschaft der hi. Ciictlia und 
‘eitete 1791 und 92 das Lukasfest der Maler in 
Sa Joanna. Einige Jahre spiter ist er 60 Jahr 
alt gestorben. 
4. Cyr. Volkmar Machado, Coll. de Memo- 
tias. p. 5. 


te, 





pa 


Fe. W. Unger. 

Antonio. Es kommen noch eine Anzahl Maler 
aes Namens urkundlich in verschiedenen ita- 
fimischen Stiidton vor, ohno dass Niiheres von 
ihrer Thitigkeit bekannt wire. Wir stellen sie 
\ier in Gruppen zusammen, fir den Fall, dass 
etwa noch mit solchen Namen bezeichnete Male- 
reiea snfgefunden wiirden. 

In Florenz: Antonio Jacobi 1395 im 
Dom beschiftigt; Antonio di Michele 1393. 

InLueca: Antonio di Jacopo 1318—1318. 

In Padua: Antonio di Albertino 1361; 
Antonio di Giovanni de Laudo 1377 und 
1382; Antonio di Niccold von Neapel 
19; Antonio di Pietro von Verona 1393 
ad 1398, 

In Pisa: Antonio di Borghese 1382 im 

Santo; Antonio di Manno 1396. 

In der Malerrolle von Siena: Antonio Bue 
1349; Antonio di Giovanni 1355; Anto- 
uio di Niccold 1398; Antonio di Giusa 
geb. 1412; Antonio di Filippo von Pisto} 
1438, 

#. Gaye, Cartoggio ete. I. 37. — Trenta 

morte ¢ Documenti. VIII. 37. —Ders., Memo- 
He di Traini, p. 41. — Milanesi, Documenti 
Senest, 1. 39. 48. — Zanotto, Della Pittura 
‘Venetians. pp. 236. 237. 247. — Semper in: 
Jnbrbicher fr Kunstwissenschaft, III. 44. 68. 
Fr. W. Unger. 


























Antonio. Antonio di Ambrogio, s. unter 
Ambrogio di Andrea. 


Antonio dall’ Argento oder Gio. An- 
tonio dall’ Argento, s. Dianti. 


Antonio Barili, s. Barill. 
Antonio da Corroggio, 8. Bernlerl. 
Antonio da Brescia, s. Glovannl. 


Antonio Fiorentino, s. Antonius de 
Florentia. 


Antonio de Fiorenza, s. Averulluo. 


Antonio degli Organi, s. Squarclalnpo, 


Antonio di Pollajuolo, s. diePollajuoll. 
Antonio della Porta, s. Porta. 

Antonio del Proconsolo, s. Rossellino, 
Antonio da San Gallo, s. dic Sangalll, 


Antonio da S. Michele in Bosco, s. 
Asinelll. 


Antonio da Sestri, 8. Antonio Trav. 
Antonio Veneziano (Musi), 5. Musi. 
Bernardo d’ Antonio, s. Bernardo, 
Stefano di Antonio, s, Stefano. 


Antoniolus. Antoniolus de Brona war 
1430 beim Dom in Mailand als Glasmaler bei 
der Ausfiihrung der Entwilrfe des Michelino de’ 
Molinari yon Besozzo beschiiftigt. 

8. Nava, Memorie © Documenti ete, p. 204, 

v. 


Antonissen. Henricus Josephus Anto- 
nissen, Landschafts- und Thiermaler, gob. 2u 
Antwerpen 9. Juni 1737, + daselbst 4. April 1794, 
3 trat or in das Atolior 
von Balth. Beschey d. A., 1755/56 wurde er als 
freier Meister aufgenommen; zweimal, in den 
[Jahren 1762/63 und 1772/73, wurde er zum Dekan 
der Malerzunft gowilhlt, Am 4, Nov. 1765 ver- 
heiratete er sich mit Katharina Josephine Rade 
mackers. Hicrauf trat er in die von den Jesuiton 
geleitete Bruderschaft der Verheirateten; den 
28. Mai 1767 wurde er Konsultor dieser Gesell- 
schaft, in welchem Amt er am 12. Mai des fol- 
conden Jahres von Neuem bestitigt wurde. 

Antonissen versuchte sich zuerst mit der Hi- 
storienmalerei, sein Talent aber wies ihm auf 
die Landschaft mit Thierstaffugo, wihrend er 
menschliche Figuren im Allgemeinen weniger 
glicklich behandelte. Ausnahmsweise aber malto 
er auch nach der Natur Blumen und Frilchte. 
Er golangte soiner Zeit zu cinem nicht unbedeu- 
tenden Rufe; seine Bilder fanden besonders auch 
in Paris und Holland Aufuahme. Sie sind den 











160 Antonissen 


Antonius, 














Gegenden der Maas und anderen Thellen des 
Landes entnommen und zeigen eine schine Kom- 
position, gediegene Zeichnung und klare Farbe. 
Sein Schiller J. B. van Lancker hatte in seiner 
Sammlung 8 Gemiilde unseres Antonissen, wo- 
runter zwei Kopien nach Jan Wynants; sie 
wurde im J. 1835 durch Auktion zerstreut. 
Werke von thm befinden sich bet Theod. Van 
Lerius, P.C. Ommeganck in Antwerpen, dann 
in der Galerie des Grafen Harrach in Wien, im 
Schlosse Bellevue bei Kassel und an anderen 
Orten. 

Antonissen bildcte verschiedene Schiller; der 
berilhmteste darunter ist der Landschafts- und 
‘Thiermaler Balthazar Paul Ommeganck, den er 
im J. 1767/68 aufoahm, Im J. 1759/60 traten 
J.B. Ceurvorst, 1767/68 H. Bloemaerts, 1772/73 
J. J. van den Berghe, der sich dem Kupferstiche 
widmete, in seine Werkstatt ein; andere Schiller 
waren Clemens Denis, cin untergeordneter 
Kiinstler, J. A. J. Trachez und zwei Dilet-| 
tanten von Antwerpen, der cine J. B. van 
Lancker, der andere ein Mitglied der adeligen 
Familie Man, der, obwol taubstumm von Geburt, 
doch fiir einen nicht ungeschickten Landschafts- 
und Stadtansichtenmaler galt. 


‘Von ihm radirt: 


1) Landschaft mit Figuren. Nach eigener Erfin~ 
dung. 1767. Mit No. 1 bezeichnet, 

2) Fonf Kile auf einer schilfgen Landzunge an 
einem breiten Flusse. Gravé & Yean forte d'aprc 
A. Cuyp, par H. J. Antonissen Peintre d’An- 
vers Ae, 1767. qu. Fol, 

Quellon: Pfarregister von Antwor; 
dere archivalische Quellen, 
Sanden, Oud konsttoneel van Antwerpen, Ma- 
nuskript.— Inscriptions funéraires et 
monumontales de la province d’Anvers. —| 
J.B. van der Straclen, Jaerbook der ver-| 
maerde en kunstryke Gilde van Sint Lucas ete. 
‘Antwerpen 1855. pp. 203. 233, 234. 268, 278. 
286. 


























Th. Von Lerius, 
Antoniszoon. s. Cornelis Anthoniszoo1 





Antonius. Antonius Florii von St. Va- 
Jentino baute laut Inschrift 1309 den Glocken- 
thurm von S. Francesco zu Teramo in den 
Abruzzen. 

8, Schulz, Denkm, der Kunst des Mittclalters in 

Unterit. 11. 12. 





U 
Antonius. Antonius Bartolomutii von 
Orvieto, Bildhauer, verfertigte mit Antonius 
Johannis von Ravenna 1374 die Versierungen, 
welche die Rose an der Domfussado 2u Orvieto: 
einfassen. 
2, Della Valle, Storia del Duomo at Orvieto, 
p. 289. a 


rigen Artikel. Es war wol derselbe Antonio 
Johannis, der nach Luigi Passerint schon 1345, 
mit Bencino Cionis und Anderen am Palast des 
Podesta von Florenz arbeitete. 
5. Crowe and Cavalcaselle, History of Pain- 
ting in Italy. 1, 454. Anm, 2. 
a 


Antonius, Antonius oder Antoninus de 
Paderno, Sohn eines Ambrosius, war Bau- 
meister und Maler in Mailand, wo er von 1399 
bis 1439 als Ingenicur beim Domban in mehreren 
Verhandlungen auftritt. Namentlich erscheiat 
er bei der Borathung tiber dio von Joh. Migoo- 
thus (s. diesen) angefangene Konstraktion des 
Gowilbes am 26. Miirz 1401 als einer der eifrig- 
sten Gegner des letzteren. Er verauchte sich 
auch in der Glasmalerei, indem er sich am5.At- 
gust 1404 neben Paolino da Montorfano zu sea 
Versuche in dieser Kunst erbot, von der danas 
die ersto Anwendung fiir den Dom genutt 
werden sollte, 

8. Nava, Memorio e Documentl ete. pp. $2.10. 

107. 116, 118. 120, 129. 147. 150. 151. 210. 
t. 








Antonius. Antonius de Alemania, Sti 
metzmeister, verfertigte zu Bergamo 1403 
‘Skulpturen der Verktindigung Mari Uber dex 
Sildportal von Sta Maria Maggiore mit den Fi- 
guren Gott-Vaters, der Maria und des Engels. 

4. Dio Urkunde bei: Tassi, Vite de’ Pit. ee 

Bergamaschi. 1. 14. A 


Antonius, Antonius Cortonionsis 
Dompans Antonius monachus Cortoniensis bot 
‘am 27. April 1404 der. Dombau-Deputatioa 12 
Mailand seine Diensto als Glasmaler und 
Bemalung des Marmors (2) an, da man ebea nit 
den Glasmaloreien fiir dio Fenster des Doms des 
Anfang machen wollte, Er ethielt eine vor: 
fige Anstellung, um Proben seinor Geschicklch- 
keit zu liefern, ging aber schon am 15. Jui 
heitmlich davon, nachdem er die ihm geliefecte2 
Materialien erfolglos verbraucht hatte, Seit 
Beispiel hatte aber wenigstens die Wirkuts, 
dass sich nun auch mailindische Maler, wie Par 
lino da Montorfano und Antonio da Paders0, 
mit mehr Gllick in der Glasmalerei versuchte. 

5. Nava, Memorie e Documenti ete, pp. 142. 14 

1 








Fe, W, Unger 
Antonius de Paullo de Foss 
pinxit 1436« lautet die Bezeichnung fiir cinco 
Cykins von Wandgemiilden aus der hl. Ge- 
schichte, die sich in der Kirche 8. Domenico t 
Aquila bofindon. 

8. Schulz, Denkmiler der Kunst des Mittelalters 

io Untertalien. Hl, 72. 11. 174. 











Jansen. 
Antontus. Antonius und Silvester, Mo- 
saikarbeiter in Venedig, machten in S. Marko 





Antonlus. Antonius Johaunis von Ra- 
venna, Bildhauer, arbeitete zu Orvieto 1374 als 
Gehlllfe des Antonius Bartolomutii, s. den vo- 


laut Tnschrift 1458 die Figuren der hh. Berasr- 
din, Paulus, Eremita, Vincenz und Antonius 
unter dem Bogen neben dem grossen rundea 


Antonius de Florentia 





161 














Fenster des rechten Kreuzflligels. In den Doku-| 
menten des Archivs kommen sie erst 1486 als 
Meister (Mistro Antonio und Mistro Silvestre) 
vor. 

& Pietro Saceardo, Saggio d'uno studio di storla 
artistica soprai musaici della chiesa di 8, Marco 
in Venezia, Ven, 1864. p. 10. — Venezia 
Je sue lagune. 11. 30, 





v. 
Antonius. Antonius de Florentia, nenut 
ch der Maler von vier Heiligen-Figuren in der 
Sammlung der Akademie zu Venedig (vordem 
in der Kirche de’ Serviti daselbst), die nach 
Crowe und Cavaleaselle (History of Painting in 
fly. I. 480. Anm. 2) dem 15, Jabrh, angehiren 
tad nichts von dem Stil der ilteren venezi 
chen Schule an sich tragen, sondera in jeder 
insicht ganz florentiniseh sind. Auf ihn mijgen 
sich die urkundlichen Nachrichten bezichen, wo- 
‘auf Baldinueci seine Behauptung stiltzte, das 
Antonio Veneziano, d. i, Antonio di Fran- 
eeseo (8. diesen), der aber schon im 14, Jabrh. 
kbte, ein geborner Florentiner sei. 
Fr. W, Unger. 

Antonius do Florentia, 
Bildkauer und Baumeister, s. Averulino. 


























Antonius von Rom, s. Aquilio, 


Antonozzi. Francesco Antonozzi, Maler 
in der 2weiten Hiilfte des 17. Jabrh., wurde nach 
Zi in Ancona, nach Rieei aber in Osimo ge- 
toren und liess sich in der letzton Epoche seines 
Lebens in Ancona nieder. Die Kirche 8. Niceold 
& Lorenesi in Rom bewahrt von ihm in der: 
tnten Kapelle rechts ein Altargemillde, Sonst 
‘aren vorzugsweise seine Landschaften gesucht. 
Wanigstens von Ignazio Hugford, der als ge- 
hrter Satnmler und Maler in Florenz lebte, wird 
beriehtet, dass er cin besonderes Interesse fiir 
Sie Devas, 

Ein Vorfabre des Francesco Antonozzi war 
sabrscheinlich jener Leopardo Antonozzi, 
der 1635 das Werk Do’ caratteri herausgab, und 
ea Zani als einen kalligraphischen Zeichner| 
‘ikmt, der mit ein Paar Federstrichen oder selbst 
sit einem einzigen Zuge jede Art von Figuren 
‘aachen konnte. 

+ Ricci, Memorie storiche etc. di Ancona, 

Mh. 423. 441. ti, Descrizione di Roma, 
p. 410. — Zani, Encielop. 














Jansen. 


Aatonuecius. J. A. Antonuceius, vigont- 
fchwol A ntonucei, Malerim!7.oder 18, Juhrh, 


Nach ihm gestochen 


Bilduiss des R. P. Rizerius a Mutis, Gest 
Nic. Oddi in Rom. 
«Heineken, D 





W. Schmidt. 
_ Antony. Antony, Formschneider von Frank- 
in der crsten Hilfee des 16. Jahrh. 
Verleger (ungewiss ob auch als 
stler-Lexikon. I 








fartam Mai 














Holzschneider) auf dein folgenden, wie os scheint 
von Burgkmair gezeichneten Blatto. Dasselbe ist 
gut gesebnitten, so dass man bedauern muss, 
kein anderes sichores Werk yon ihm nachweisen 
au knnen. ‘ 

Kaiser Maximilian T. mit Gefolgo in der Hofkapelle 
die Messe hirend. In der Mitte des Vordergrun- 
des knurren sich xwel Hunde an, Die alten 
Drucke haben in Drucklettern oben dle Tuschr. : 

Ein hipsch spruch son Kaiser Maximilian, un- 
ten Verse: 0 Kaiser Maxinnili it 
auf sprechen kan ete. Antony Formschneider zi 
Franckfurdt, Pol 

Nach Gwinner kommen auch Abdr, mit 1515 
und 1518 vor. 
ren Abdr. haben unten eine latel- 
ebr. in 3 Zeilen mit dem Datum des 

Todes des Kaisers (1519). 

8, Bartsch, Peintre Graveur VIL. App. No. 31. 

Heller, Leben Direr’s No. 1889, — Pa 
























Kiinstler. 1862. p. 41. 





Antorides. Antorides (Antenorides?), Ma- 
ler, Schiller des Aristides, lebte etwa 350 v. Ch. 
Plinius XXXV. 111 

B. 

Antreau, s, Autreau, 


Antropow. Alexei Petrowitsch Antro- 
pow, russischer Maler, geb. 1716, +1795, be- 
gann mit sechzehn Jahren seine Kunst zu erler- 
nen. 179 ward er als Sehiiler in die Kanzlei der 
Bauten aufgenommen; 1752 finden wir in in 
Kijew, wo er Kuppel und Wiinde der von Ra- 
strelli im Rokoko-Stil neu aufgefithrten Andre- 
Jjewschen Kirche mit Malercien schtntickte und 
auch Heiligenbilder fiir die Ikonostasis. malte, 
1756 malte er die Plafonds im Golowin'schen 
Palais zu Moskau, Allmillig hatte sich A. den 
Ruf eines tiichtigen Heiligen-und Portritmalers 
erworben. Auf letzterem Gebiete ahmto er Ro- 
tari nach und fand besonders in den aristokra~ 
tischon Kreison St. Petersburg’s viel Beifall. 
Als scin bestes Bildniss wird dasjenige des gru- 
sinischen Flirsten Teimuras bezeichnet. Auf 
J.J. Schuwalow's Empfehlung wurde er mit den 
damals bedeutenden Jahrosgohalte von 600 Rbl. 
als Maler und Revisor der Heiligenbildmaleret 
an der Synoder angestellt. Auch griiudete er 
in St. Petersburg die erste Schule fiir letzteres 
Fach, in welche jede Eparchie zwei Schiller 
sandte. — A. befand sich unter don Malern, die 
zur Kriimung der Kaiserin Katharina IL. nach 
Moskau kamen, um die Krdnungsfeierlichkeiten 
darzustellen: er malte u. A. ein vielfach ko- 
pirtes Portritt der Kaiserin in Lebensgrdsse in 
weissem Kleide, Purpurmante! und Krone. Von 
jinen Bildnissen erivithnen wir ferner Peter III. 
(1761); Peter I. (1769) und ein miinnliches Bru 
bild (1772) in dor Moskauer Rustkammer, das 
awar auf der Rilekscite als Patriarch Filaret 
Nikititsch bezcichnet, nach nenerer Forschung 
2 



































162 


_Aloxoi Petrow. Autropow 











aber wabracheinlich das Bildoias eines grusini- 
schen Fiirsten (Artschil oder Heraklius?) ist. 
Yon Heiligenbildern nennen wir: »Die 
Droieinigkeite (1784) und ler Apostel Paulus 
mit Maria Magdalenas (1788.) 


Nach ihm gestochen : 


1) Tetmuras Nikolajewitsch, sllucam A. 
Aurponowp, ntiphs, E. Banorpagons w A. Upe- 
nom ow C. Hrd, pw I. An. Hew xya 176%. 
(ogemalt von A. Antropow, gest. von E. Win o- 
gradow und A. Grekow inSt. P. an derk. Ak. 
der Wiss. und Kiinste 1761s) H. 308 mi 
br, 222, 

2) Das als »F ilarete bez. Bildniss, gez. von S50 
luzew und chromolithographirt von Drey guer 
In dom Prachtwork: »ApeanoeTu Poce. 
rocyae (Alterthiimer des russ. Rei- 
che 

+ Gua og (Rueytl, Warterb.) St P, 1862 
























Nikolai Antropow, jilngster Bruder dese 
Vorigen, ebenfalls Maler, ein Schiller Grimmel’s. 
In der Akademie der Ktinste ein von Mich. Belski 
gemaltes Bild, welches »die Familio A. P. An- 
tropow's« darstellt. Den Mittelpunkt desselben 
bildet, wie es scheint, Nikolai Antropow. 
Ed, Dobbert. 
Antropp, Johann Antropp, deutscher 
Kupferstecher, der gegen das Ende des 18, Jahth, 
schlochtes Zoug fiir Buchhiindler lieferte. 
8. Fasslt, Neue Zusitze, 
W, Schmidt 
Antwerpen, Johannes von Antwerpen, 
Maler in Diinemark um 159, s. Johannes. 
Siche tiberhaupt die Meister, welche mit die- 
sem Namen vorkommen, unter ihren Vornamen, 








Anvorsa, Ugo d’Anversa, 


Anvien. J, B. V. Anvion (wie im Katalog 
von Marolles steht: Jean Baptiste van Anvien), 
scheint unverdienter MaGen zum Ruf cines 
Kiinstlers gekommen zu sein. Es gibt ein Werk 
ingr.4: Theatrum Pontificum, Imperatorum, Re- 
gum, Ducum, Prineipumete. Antverpiac apud Pe- 
trum de Jode, 1651, mit 180 Bildn., von verschie- 
denen Stechern verfertigt. Darin kommen zwei 
Bildn. vor, bez. J. B. V. Anvien sculpi curavit, 
Ae. 1646. P. de Jode exe., und eines: J. E. V. A. 
aculpi curavit, Antverpino apud Pet. de Jode, 
1618. d. h. wol,er liess es stechen, nicht er stach 
es selber, wie bei Krannm, Levens en Werken, 
zu lesen. 


Van der@oes. 











W. Schmidt, 

Anwander, Johann Anwander oder An- 
wandter, Maler, geb. zu Lauingen, war un dic 
Mitte des 18. Jahrh. 2u Batnberg thiitig. Daselbst| 
malte er unter Anderm einen hl. Thomas von 
Aquin im chemaligen Dominikanerkloater 1757, 











ters nach Frankfurt in dio Messe. 


die awoi Freskoseiton des Rathhauses und die 
vorsehicdenen Oclgemiilde im Saal desselbeo, 
den in der oberen Pfarrkirohe befindlichen Hie- 
ronymus, zwei Oelgemiilde in der Sammlung der 
k. Bibliothok, Flr die Fassademalereion des 
Rathauses erhielt er 1000 Gulden, worllber er 
‘am 29, Nov. quittirte und sich Johann Anwani- 
ter Mahler von Lauingen nannte. 4. ©. Zahn 
schreibt uns darilber: =Dio (an don gesebiitztea 
Stellen) vortreffiich erhaltenen Fresken sind mit 
grossem dekorativem Geschick als Nachabmuog 
iner reichen Architektur mit Figuren in dirckter 
Sonnenbeleuchtung (der ganze obere Theil in 
Schlagschatten des fingirten Kranzgosimses) ge- 
malt, Die Stellumgen der Figuren sind manieri, 
die Gewiinder bauschig flatternd, Charakteristk 
ist nirgends angestrebt: die koloristische Wir- 
kung aber ist hichst luftig und harmonisch ux! 
entspricht dem ornamentalen Rokokostil ds 
Bauess, Withrend seines sicben- bis achtjit- 
rigen Aufenthaltes zu Bamberg reiste er ot 
Sick u- 

theilt von ihm, dass seine Oelgemiilde sich 
vorziiglich dureh cin etwas kaltes Kolorit, cio: 
etwas unrichtige Zefchnung: unit einen manie- 
|rirten Vortrag Kenntlich machen; das. Brite 
und Markige seines Pinsels gche mebr aus si 














inen Freskoarbeiten als seinen Oclgemiilden her- 

vor. — Dieser Anwander ist vermuthlich der- 

selbe, der nach Lipowsky sich in Landsberg an 
aufhielt. Von d 









t, das andere ist eine Geburt 
Tn Halm's Manuskript (im Anfang des 
19, Jahrh. zusammengestellt) heisst es von An- 
wander: dieser Ktinstler verfortigto 2u Kloster 
Schoiern die Fassarbeit des Choraltares und der 
tibrigen Altire, nach Marmorart. — Endlich 
malte er in der ehemaligen Dominikanerkirche 
zu Ginfind 1764 die Decke aus; cine roicho Kon 
position, die urapriinglich aus 1200 Figuren ¢ 
bestanden haben mag. In dicser grossartiges 
Malorel erweist sich A. als cinen der geschick 
teston Meister von dor Art Werken au jeter 
Zeit. 

8. J. Lipowsky, bale. Kinstlertexiko. — 
Jick, Pantheon der Literaten und K 
Hambergs 1821. —Jaek und Heller, Bi 

t- und  Literaturgeschichto. 





















Anxenor, s. Alxenor, 





Anzianl, Giacomo Anziani oder An- 
iani, yon Ravenna, nach Zani gob. 1681 und 
war zugleich Maler, Zeichner, Bauwei- 
ster und Radirer. Zan ht ihm Verdienst zu. 
‘A. Tuschiui und Dom. Capaci waren.naeb Bel- 
trami seine Schiller. Anziani, sagt er, half deo 
Capaci an einem Bilde, bl. Petrus wnd hi. Apol- 











Anziani 


Johann Heinrich Apel. 


163 











Tisarius, ehemals in dem Chor der neuen Apolli- 
niriuskirche. Das von dem Kardinallegaten C, 
Bentivogli im J, 1724 2u Ravenna erbaute The: 
terist nach A.'s Pliinen. Ein Privatmann dieser 
Stat, Bonanzi, besass 1783 versehiedene Ge- 
nilde dee Kiiustlers, 

s. Beltrami, Il Forestiere istruito delle cose no- 
tubilf della eitta di Ravenna. 17S3. p. 50, 8 
146, 149. — (Nanni) 11 Forestiere di Rave 
182. p. 26. — Zant, Enctel, 














A, Pinchart. 

Amoling, Anzolino aus Brescia, auch 
Angelo da Brescia genannt, Bildhauer, 
aachte 1468 fitr dic Kirche degli Eremitant i 
Mailand cin schiines Altarblatt mit Reliefs in 
Terakotta. Nach Cicognara kinnte  dioser 
sister noben Begarelli und Mazzoni als Urheber 
von gewissen Terrakotta-Reliefs in der Certosa 
toa Pavia in Frage kommen. Der genannte 
Stuiftsteler hat dabet nanientlich die drei Put- 
ecim Auge, von denen der cine Laute spiel, 
‘of dann das Relicf mit der Samaritanerin am 
‘ronnen 

Ia Anfange des 16. Jahrh. kommt cin taja- 
yea oder Steinmetz Anzolino in Mantua 
‘or, der dew Bildhaner Antonio von Morbegno 
‘eider Ausfithrung zweior Grabmonumente half. 
Shverlich diirfte dieser flir identisch mit Anzo- 
‘so ans Brescia gehalton werden. 

\ Cleoguara, Storta dolla Seultura. I, 181. — 
Perkins, Les Sculpteurs Italiens. 11, 264. — 
Yeraleiche den Artikel Antonto da Mor- 
degno. 























Jansen. 
Aowsten, Aousten, Bildhauer zu Avignon, 
2.1861 wirksam. Damals wurde er beauf 
‘agt, in Gemeinschaft mit Fr. ‘Truphome die 
Mis des ersten Zimmers des neuen Gerichts- 
‘ofesma Marseille auszufiihren. 

rroce}, Annales de Ia peinture, Marseille 
2. pe BT. 507 











A, Pinchart 
Apricio, José Aparicio, spanischer Ma- 
geb. au Alicante 1773, + 2u Madrid 1838, 
‘tadirte zuerst in Valencia und Madrid, sodann 
al Pensionir des Kinigs in Paris, wo er in 
“David's Werkstitte cintrat. Im Salon von 
186 stellto Aparic sein erstes grosses 
+s, die Pest von Spanien, das eine herbe Beur- 
dhuag erfohr. In dieser Kolossalen aber 
‘tlecht entworfenen Malerei hatte der Ktinstler, 
‘ea é@ um eine pathetische Wirkung zu thun 
in der Mitte der Todtengruppen und der 
|We estenden Mince eine episodische Szene 
‘sgebracht, wie sein eigener Vater von der Pest 
‘anil im Augenblicke des Verscheidens das| 

eines Sohnes betrachtet. Nach der, 

in dic Heimat im J. 1815 ward Apa- 
‘io mam »Pintor de Cameras ernannt, und et- 
‘a pte zum Mitglied der Akademie von San 
{uio, deren Direktor er bis an seinen Tod 
































Die wichtigsten Werke des Kiinstlers Definden 
sich im k. Museum von Madrid. Sie stellen 
Minche lWsen in Algier spanische Gefangene 
dann eine grosse Allegorie: der Ruhm 
Spanien’s, Anspielung auf die Erhebung der 
spanischen Provinzen gegen die franaisische 
Herrschaft im J. 1808; endlich die Hungersnoth 
zu Madrid, cin anderes groses allegorisches Ge~ 








.| miilde, nach dem Katalog darsteliend slie spa- 


nische Standhaftigkeit und den Charakter eines 
Volkes, das die von seinen Unterdriickern dar- 
gebotene Tlilfe zurtickweist und lieber den Tod 
ht denn unter einer anderen Herrsehaf 
der seines rechtmissigen Kinigs zu lebenr. Man 
weiss, dass dieser Kénig Ferdinand VII. war. 

Diese drei Malereieft von kalter graucr Furbe, 
von schneidender Zeichnung und theatratischer 
Komposition bekunden, wie herabgekommen die 
spanische Malerei im Anfang des 19. Jabrh. war. 
iv heimische Kunst war mit Goya zu Grabe ge- 
gangen, und das folgende Geschlecht bemithto 
sich die abgeschwiichten Traditionen der David’= 
sehen Kunstweise in Spanien efnzuflhren, go- 
langte aber bloss zur armseligsten Leeré und 
Charakterlosigkeit. Eine Erinnerung an den 
alten heimischen Ruhm scheint sie kaum noch 
zu haben. 





























P. Lefont. 
Apaturios. Apaturios, Skenenmaler von 
Alabanda in Karien. Von ihm berichtet Vitruv 
(vn, 5), dass er einst zu Tralles in dem klefnen 
Theater mit kunstfertiger Hand dic »Dekoration 
imalte und an dersetben statt derStulen, Statuen, 
gebiilktragende Kentauren, Rundgebiiude mit 
Kuppeldiichern, cckig vorkragende Giebel, Ge- 
simse mit Liwenkipfon geschmlckt, was alles 
dic Rucksieht auf den Abfluss des Regenwassers 
von den Diichern etheischt, nichts destoweniger 
aber oben darauf noch ein Geschoss malte, an 
welchem Rundgebiude, Vorhallen, Halbgicbel 
und der ganze verschiedenartige Sehmuck der 
Bedachung dargestellt ware. Obwol die Arbelt 
Anfangs Boifall erntete, sah er sich doch d 
die Hinweisung auf das Uuschickliche di 
Zusammenstellung gendthigt, sie zu kas 
und dureh eine rationellere zu ersetzen. 
































Der 
Zeit nach gehdrt er wabrscheinlich in div alexan- 





drinisehe Epoch 





Trunn. 

Apel. J. Apel, angeblich Dilettant zu Kas- 
sel, soll, wenn niimmlich die Angaben riehtig sind 
und nicht viclmehr der folgende J. H. Apel da- 
runter zu verstchen ist, folgent 
haben 











itudium nach $ 

4) Hobnermarkt, 

56) Zvel Ml. Kopf 
8) Zvel BI. 1 


Salvator Rosa. 4 


4. 
fchaften. qu. 8 
W. Schmidt, 
Apel. Johann Heinrich Apel, Maler in 
ae 











164 











Leipzig um 17631801, Vielleicht rithren von 
ihm die folgenden Radirungen her, um so mebr 
als deren Verfertiger, der sich J.'H. Apel oder 
A. sc. bezeichnete,” von Nagler (Monogr. 1 
No. 83) als ein um 1770 - 80 in Sachsen lebender, 
Kilnstler angefhrt wird. Wir finden cinmal 
einen J. Apel erwithnt als einen in Kassel le- 
benden Dilettanten. Dies ist aber vielleicht cine 
Verwechslung mit Withelmina Carolina v, Apell, 
geb. Tischbein in Kassel, die auch cin Paar Bil 
radirt hat. Es gab im 18, Jahrh. auch einen 
Sachsen-Meiningen'schen Kammersiinger Apel, 
der zu Klingen im Schwarzburgischen geb. war 

1) Sieben nackte Kinder, wovon zwei ein Medaillon 
you Amor mit Guirlanden verzieren, qu. 4 

1) Dref fn einer Landschatt sitzende nackto Kin- 
der, das eine hilt einen Korb. kl. qu. 4. 

2) Die wandernden einen Mustkanten ai 
ser. Seekatz P. J. H. Apel 8. kl. qu. Fol. 

3) Dieselben, bel einem Feuer tanzend. See- 
katz P. J. H. Apel 8. KI. qu, Fol. Gegenstiick, 

45) Zwef BIL. Landschaften ‘mit einem 
und seiner Frau. Nach D. Tenters. 
Apel 8, Fol, 

6) Dorfgasso mit ruhenden Bauern. Nach J. G. 
Wagner. J. H. Apel S, qu. Fol. 

Ga) Eine Ruine in der Mitte eluer Landschast, 
im Vordergrund drei Figuren, mit Hund und 
Schaafen. JH. Apel S. Kl. qu. 4. 

7—10) Folge von vicr Kleinen Landschaften.. Zwel 
derselben stellen Bauernhitten mit Figuren zu 
Fuss und Ross vor; das dritte einen Markt, das 
vierte Reiter vor einem Wirthshause. A. sc, 
qu. 8. 

s. Katalog Winckler, deutsche Schule. T. 29. — 
Fiissli, Neve Zusitze, — Ottley, Notices. — 
Nagler, Monogr. I. No. 83. — Le Bl 
Manuel. 








Ww 


























W. Schmidt. 

Apeldoorn, Jan Apeldoorn, geb. zu 
Amersfoort den 27. Jan. 1765, Schiiler von Jor- 
dan Hoorn, Er malte und zeichnete Landscl 
ten, zumeist nach dem Leben, in den malerischen 
Gegenden von Utrecht und Geldern; seine 
Zeichnungen in Tusche und Aquarell ‘werden 
brigens seinen Gemillden vorgezogen. Auch M 
niaturbildnisse malte er. Er wohnte etwa cin 
halbes Jahrhundert zu Utrecht, wo 
lich sich mit Zeichenunterricht besch . 
J. 1807 oder 1808 wollte thn Kiinig Ludwig von 
Holland zum Zeichenlehrer der kinigl. Pagen 
mit dem Titel Professor ernennen, Apeldoorn 
lehnte indessen den Rufab. Er starb den 10. Feb. 
1838 zu Amersfoort. Ein Jahr darauf wurden 
eine Anzahl von ihm selbst verfertigter und nacl 
gelassener Zeichnungen und einige Gemiilde Uf 
fentlich versteigert. 

8. Immerzeel, de Levens en Werken ete. 

W. Schmidt, 

Peeter Appelman, 

















Apelemman. 


Apellas, Apellas, Erzbildner, wird von 
Plinius (xxiv. 86) unter den Kiinstlern ange- 
fahrt, welche Philosophen, betende Frauen w. A. 
darstellten, Ausserdem’” erwihnt Pausanias 

















(v1. 1,6) von einem Kunstler dieses Namens ein 
Viergespann mit der Statue des Wagenlenkers 
und der Kyniska, der Schwester des Agesilaos, 
von dieser wegen eines Sieges mit dem Vierge- 
spann in Olympia aufgestellt; vergl. ut. 8,1 
Er lebte da 90. Olympiade ‘und winl 
wegen dieses Werkes und der dorischen Endung 
seines Namens den peloponnesischen Kiinst- 
Tern zuzuziilen sein. Auf ihn bezicht sich wahr- 
scheinlich auch eine Erwihnung bet Suidas v. 
Aya paternal 


















Bruno, 
Apelles. Apelles, griechischer Maler. 


1, Labensnachrichten, 


Obwol kein Maler des Alterthums mehr ge- 
feiert und Gfter erwihnt wird, als Apelles, s 
geniigen doch die zerstreuten Notizen auch uit 
Hllife des lingeren Abschuittes, welchen Plivius 
ixxxv. 79-97) ihm widmet, in keiner Weise, 








|.| um ein vollstiindiges Bild seines Lebens zu ent- 


werfen, Plinius setzt ihn in die 112. Olympiade, 
womit tibereinstimmt, dass scine Hauptthitig- 
keit unter Alexander den Grossen fillt; aber 
schon fir dessen Vater Philipp war cr beschif- 
tigt, und eben so erscheint er noch in Berithrung 
mit cinigen seiner Nachfolger. Scine Wirksam- 
eit umfasst daher, wenn auch nicht vollstin- 
dig, doch den griissten Theil der zweiten Hilfte 
des 4, Jahrh. v. Chr. Seine Geburtstadt war 
Kolophon, seine Adoptivheimat Ephesos ; doch 
scheint er auch in Kos, wo sich einige seiner be- 
riilmtesten Werke befanden, das Burgerrecht 

















"|besessen zu haben. Sohn des Pytheas, welcher 


‘cht Maler war, wird er doch nicht Schiller 
es Vaters, sondern des uns sonst unbekann- 
Ephoros von Ephesos genannt. Dort mochte 
die Malerei noch von der Zeit des Zeuxis und 
Parthasios her in Biite stohen, wenn wir auch 
von cigentlicher Schultradition dieser Meister 
nichts erfahren, Eine weit bedcutsamere Stel- 
lung namentlich in Hinsicht auf theoretische und 
technische Durehbildung nahm in damaliger Zeit 
die sikyonische Malerschule unter Pamphilos 
und Melanthios ein, so dass Apelles, als er schon 
anfing eigenen Ruhm zu erwerben, dadureh yer 
anlasst wurde noch in dieselbe einzutreten, theils 
zu seiner weiteren Durchbildung, theils, wie hi 
efligt wird, um auch selbst an dem Ruhme 
dieser Miioner theilzunchmen (Suidas v. Arc) 
yg: Strabo xiv. 642; Plutarch, Arat. 12 u, 1, 
Plinius xxxv. 76, 79 und 123). Von seiner dor. 
tigen Thiitigkeit erhalten wir nuraus Plutarch die 
beiliiufige Notiz, dass an cinem Bilde des Ari- 
stratos vou Melanthios (s. diesen) auch Apel- 
les mitgearbeitet habe. In die Zeit seives sikyo- 
nischen Aufenthaltes fillt wahrscheinlich seine 
Begegnung mit der jlingeren Lats in Korinth, 
sofern Uberhaupt die Erzilung Glauben ver: 
dient, dass er zuerst ihre aufkeimende Schin- 
eit erkannt, als er ihr beim Wasserholen an der 







































Apolles. 


165 











Peirene begegnete (Athen. xtt1, p. 558 ¢; Alci- 
roa fr. §). Da wir ferner von cinem spiteren 
Aafentalte in Athen nichts erfabren, so michte 
indiese frthere Zeit auch sein Zusammentreffen 
nit Phryne in Eleusis gehiiren (s, u), deren 
Blite wir wegen ihres Verhiiltnisses zu Praxite~ 
‘bs doch wol vor Alexander ansetzen millssen. 
{seinem weiteren Leben tritt besonders se 
Verhiltaiss xu dem makedonischen Kiinigehoto 
fa den Vordergrund; ob es sich direkt von Si- 
yon aus, etwa durch Vermittelung des aus Am- 
shipolis geblirtigen Pamphilos ankntipfte, liisst 
‘ich nicht beweisen. Jedenfalls bestand es schon 
aden Zeiten Philipp’s, gestaltete sich aber be- 
waders glinzend unter Alexander. Die be- 
tusate, in verschiedenartigen Wendungen aus- 
feitickte Nachricht, dass Alexander sein Bild- 
sis nur yon Apelles habe wollen maten lassen, 
irfen wir wol in den modernen Regriff tibe 
feta, dass er der erste uns bekannte =!Hofma~ 
lim eines griechischen Kinigs war; denn trotz 
(eangeblichen Verbotes gab es doch auch yon 
toler gleichzeitigen Kilnstlern gemalte Bild- 
sie des Alexander (Ptin. vin. 93 u. 125; Horat. 
‘oi. 1,239; Cle.ad fam. v. 12, 13; Valer. Max. 
mM, ext. 2; Apul. florid, p. 117). Ueber 
‘av intine Verhiiltniss zwischen Herracher und 
Sfastler werden allerlei Anckdoten erziilt: als 
Aeander cinst in ungeschickter Weise tiber 
\altrei geeprochen, habe ihn Apelles bedeutet, 
“th sieht vor den Jungen Hicherlich zu machen, 
te im Atelier Farben rieben. Wie wenig m 
vaflsrig indessen dicses Geschichtchen ist, geht 
faras hervor, dass nach einer andern Version 
‘att des Alexander der ephesische Megabyzos 
ind in einer dritten statt des Apelies Zeuxis 
amt wird (Plin. xxxv. $5; Plut. de adul, et 
‘aico 15; de tranquill. animi 12; Aelian. v. hy 
2. Nicht besser stcht es um die Glaubwitr- 
Sgkct ciner andern Erziilung: als Alexander’ 
(21m Apetles gemaltes Pferd nicht genilgend 
bermdert, ein lebendig 
genichert, habe sich der Ktinstler goiiussert 
ttcheint, dass das Pferd von Malerci mehr ver-| 
‘tebtale da(Aclian v.h.tt. 3; hav. 50). Denn 
wach bier finden wir eine xweite Version: dass 

seinem Gemillde durch das Wiehern den 
‘ite Uber Ronkurrenzgemiilde verschatft habe 
Mtn xxxv. 95. Etwas beglaubigter erscheint die 

t, dass Alexander dem Apellos eine soi 
se Kookubinen, Pankaste oder Pakate, nackt 
Selén anfcetragen und, 

Alass sich in si 

habe, was als cin 












































hen der Selbst 
des Knigs tiber Gehithr gepriesen 

SAL Plin. xxv. $6; Ae anv. be x 
WeRtieeartige Alexander's mochten den Anliss 
2a Gas auch Apelics sich wieder nach sei 
be ischen Heimat zuritckwandte und, 
Weeteehelit, Ephesos zu seinem Hauptaufent- 
Prillte, Wir begegnen ihm sodann bet 
See Bestchie des Protogenes in Rhodos, und 





















chr zufiltig von einem Sturme verschlagen am 
Tlofe des Ptolemacus 21 Alexandria, Dass sich 
Werke von ibm in Smyrna, Samos, Rhodos, 
Alexandria befanden, gestattet noch’ nicht die 
‘Annahme cines liingeren Aufenthaltes an allen 
diesen Orten. Nur zu Kos scheint er dauernde 
Bezichungen gehabt zu haben, da er einige Male 
sogar Koer genannt wir. Tandelte os sich da- 
bei nicht um ein losses Ehrenbiirgerrecht, 80 
erlaubt vielleicht der Umstand, dass sein letztes 
unyollendet geblichenes Werk fir Kos bestimmt 
Vermuthung, dasa er dort die letzte 
ies Lebens zubrachte, 

diesen'schr spiirlichen Nachrichten gibt 
es noch cine Reihe von anckdotenartigen Braii- 
lungen, welche sich nicht sowol mit den iusse~ 
ren Lebensumstinden des Kitnstlers, als mit sei- 
nom perabnlichen Charakter beschiiftigen. Wie 
er mit Freimut dem Alexander gegenilber tr 
so zeigt er sich auch als Kritiker. Der Anm: 
sung cines Schnellmalers begegnet er'mit dem 
Urtheil, dass man sich nicht ber seine Schnel- 
ligkeit, sondern vielmehr darither wundern 
milsse, dass er von solehem Zeuge in der gleichen 
Zeit nicht noch mehr zu Stande gebracht habe 
Plut. de educat. puer. 9. Die sgoldreiches Helena 
ines seinerSchiller, meinte er, habe dieser gold- 
reich gemalt, weil er nicht im Stande gewesen 
sie schiin au malen: Clem. Alex. protr. 11. 12 
Er liisst sich von einem Schuster einen fulsch- 
gomalten Stiefel korrigiren, weist abor die Kri- 
tik des Schenkels mit der sprichwirtlich gew 
denen Redensart ab: Schuster bleibe beim Lei- 
sten: Plin. xxv. 84; Valer. Max. vin. 12, ext.3, 
Bedeutungsvoller erscheinen die Nachrichten, 
dass er keinen Anstand nahm, die Verdienste 
andercr Klinstler, wie Melanthios und Askl 
doros, offen anzuerkennen, ja nach bestimnten 
Richtungen ihnen den Vorrang vor sich selbst 
feinguritumen (s.n.). Besonders aber war ea Pro- 
togenes, den er nicht nur laut und nufrichtig be- 
wunderte, sondern auch durch seine Anerken- 
ing aus materiell ungilnstigen Verhiiltnissen zu 
efreien strebte Er soll 

haben, dass er heabsichtige die fertigen Bilder 
des Protogenes filr einen theueren Preis zu 
werben, um ale als seine eigenen Arbeiten wie- 
zu verkanfen, und erst dadureh die Rhodier 
sanlasst haben, hessere Preise 2u zahlen : Plin. 
xxxv. 87, So trift uns ans diesen verschiedenen 


































































Notizen ziemlich tihereinstimmend das Bild eines 
nes ontgegen, weleher im Bewusstsein der 
hohew Stellung, die er einnahm, doch ohne Hoch 
uth gereehte Kritik annimmt, dor Ammassung 
cutgegontritt und fremles Verdienst, wenn auch 
ter Begtenzung, doch offen und oline 




















Riiekhalt anerkennt 
TL. Werke, 
So lebrrvich es filr die En 7 
schichte des Kiiustlera sein witrde, wenn wir im 
Stande wiiren, seine Werke ach der Zeit ihrer 





166 


Entstehung aufzufithren, so verbietet doch die 
Diirftigkeit der sein Leben 
sogar den Versuch ciner solcheu Anordnung, 
und es bleibt nur eine Klassifizirung nach den 
Gegenstiinden der Darstellung miglich: 


















Unter don Giitterbildern nimmt die erste Stelle 
die Aphrodite An 1, wie der| 
Beiname besugt, die ufsteigende 


Giittiv. Trotzzall 
Schinheit it 
den schostichtigen Ausdruck der Augen, 
schwellenden Busen preisen, 

die gesammte Auffassung der @ 
doch nur, dass sic mit den Hiinden dic Feuchtig- 
keit und den Schaum des Meeres aus 
drlickte ; s. besonders die Epi; 
all. 1. 231, 41 von Leonidas; 


welch 












den A\ 


15, 32 
vou Antipater (danach Auson. ep. 106); 1.95, 












13. von Archias; 11. 500, 32 von Julian, ferner 
+ Ovid. pont. ry. 1, 29; amor. 1. 14, 35; frist. 11 

527, Corn. Sev. Aetna v. 593, Sofern ein Ep 

gramm des Demokrit (Anal. 11, 260), welches, 





sich in der Anthologie allerdings unter den auf 
¢ Avadyomene beziiglichen findct, ch 
eses Gemilde schildert, muss die Gbttin uur} 
mit der oberen [ilfte ihres Kirpers den Wellen 
eutsticgen dargestellt gowesen sein; woftir ancl, 
trachtung zu sprechen scheint, dass Apel- 
tes wol kaum schou so weit ither Praxiteles hin- 
aus gegangen sein miichte, um die ganze Gestalt 
in viilliger Naktheit daraustellen, obue dass es 

ie Ziichtigkeit dureh die Bo- 
























Entscheidung ist indessen nicht miglich. Ohne 
Werth fiir die Kenntniss des We 
achrieht 
nutzt oder dass er das ganze Motiv von der 
bei einem cleusinischen Feste im Mecre baden- 
den Phryne entlchnt habe: Plin. xxv. 86; 
Athen. xin. 590f, Urspriinglich befand sich das 
Bild im Asklepicion in Kos. Avy 
es unter Nachlass von hundert Talenten an den 
Abgaben der Insel und mit Bezugnahme anf die| 
angebliche Abstammung  seines Geschlechtes| 
yon Aphrodite und Aencas in den ‘Tempel des| 
Caesar 21 Rom, Da es am unteren Theile durch 
Fiiulniss gelitten und Niemand cine Herstellung 
wagte, wurde es von Nero entfornt und durch, 
eine Kopie v Hand des Dorotheos ersetzt 
(Strabo xiv. 657; Plin, xxxv. 91). Doch berich- 
tet Sueton (Vesp. 18) noch von einer Restaura- 

mn unter Vespasian. Allgemeine Lobspriiche 
bei Callimachus fragm. 254; Propert. 11. 7,1 
Ovid. art. amand. 11. 401 ;'Cic. de divin. 1, 
23; ad Attic. 1. 21, 4; orat. 2, 9; de nat. deo 
4.21, 75; in Ver. tv, 60, 135. 

Eine zweite cbenfalls fir Kos bestimmte 






















































-| Himmel, welches 





Aphrodite, durch welche der Ktinstler don 
Ruhm der ersten noch zu tiberbieten hoftte, 
blieb wegen seines Todes unvollendet, und Nie~ 
mand wagte es zu dom vorziiglich durchgebilde 
ten Kopfe und oberen Theile der Brust das 


Apelles. 


Uebrige uach der yorhandenen Anlage aust 
flibren: Plin. xxxv. 92, 115; Cie. ad fam, 
3 de off. mt, 2, 10. Da diese Anlago (prav- 
seripta lineamenta) theilweise in Untermalung, 
theilweise i Umrisszeichnung bestehen 

















St) 





quam Graeci monpenemon appellant 
wabrscheinlieh auf diese Aphro 
mn, an welcher der eine Unter 
schenkel vielleicht noch nicht einmal uptermalt 
war. Der Beinamne der »*Einsehenkeliz 
ch, umm diese zweils: Aphrodite vn 
unter dem Namen Analy 
inten mit einem Worte bestimnt 2u uate 
iden. 
Nur kurz erwithnt werden eine bekleidete 
Charis im Odeum zu Smyrna (Paus. 1x. 35,6 
und cine Ty che, dic der Kiiustler sitzend dar 











lire 



































stellte, »da di nicht feststele 
Stob. floril. cv. 60; Libay, eephr. ay. 105) 
Reiske. 

Beriihwter und nach dem Urtheile der feineren 
Kenner sogar lichstes Werk war 


na sacrificantium virginum chow 


eine Di 
mixta, mit welcher er dic homerischen Verse 
libertroffen habe, welche diese Szene schildert 
Phin. xxav. 96. Ex kénnen hier nur die Verse 
der Odyssee vi. 102 ff. gemvint sein, abwol iz 
densetten nicht von einem Chore’ opferuie< 
Jungfraen, sondern von Nymphen, die mit der 
durch Wald und Gebirge schweifen, di 
Re Der Widerspruch Kist sich, wenn nach 
der schinen Vermuthung Dilthey's (Rhein. Mus 
f. Philol. xxv. 321) in dem Worte sacrificantiuun 
bei Plinius cine falsche Uebersctzung des grie- 
chischen Paovsér im Sinne von schwiirmende: 
thyiadischen Jungfrauen erkanot wird. Das 
Bild stelite also den dagdzug der Artemis wd 
‘hres Gefolges dar und diirfte sich etwa mit det 
Diana von Domenichino in der Galerie Borghese 
wu Rom vergleiclion lassen. In diesem Bille 
moehte sich das Reh befinden, dessen Aclian 
nat. anim. epil. gedenkt. 

Neben den Gitterbildern erscheint bei Apelles 
cino der dlteren Kunst fremdo Gattung vou Dar- 
stellungen symbolischer und allegorischer Ge- 
stalten, wio Bronte, Astrape und Kerauuo- 
bolia: Donner, Blitzleuchten und Blitaachlea- 
derung: Plin. xxxv. 96. Dieselben erinnert 
allerdings an cin von Philostratus (imag. I. 1! 
Veschriebenes Bild des Todes der Semele und der 
Geburt des Dionysos, in welehem »der Donnet 
in driiuender Gestalt, der Blitz, wie or Strahlen 
aus den Augen cutsendet, und Platafeuer vou 
is KGnigshaus ergriffons, dat- 
gestellt waren. Doch diirfon wir nicht wageo, 
in diesem Bilde goraile das des Apolles wiederer- 
kennen zu wollen. Eben so wenig: ist flir die Ver- 
muthung, dass diese Personifikationen in dem 
Bilde des blitetragenden Alexander ihre Stelle 
gefunden, bis jetzt ein geniigender Bewela ge- 
iefert worden, wenn auch zuzugeben ist, dass 

















































Apolics. 


_167 

















letteres Werk (8. 1.) sich diesor aymbolisiren- 
den Kanstrichtung ong anschliosst, 

Gaur gehdren dersetben zwei andere Alex 
sderbilder an: der Kinig mit Castor, Pol- 
lex, Vietoria, indem hier Alexander gewisser— 
naswn als neuer Helios zefetert wird 
Konig anf dem Triumphwagen nebst der Pe 
wrifikation des Krieges, welcher, 
Fide anf den Riicken gelrunden , auf Waffen 
ut, Beide Gemalde hatte Augustus anf seinem 
Form in Rom anfgestellt 
‘br Kapfe des Alexander die des Augustus ein 
eteen Pin. xxxv. 27, 93; Sorv. ad Ver. 
Ara.1. 294. — Eine reine Affegorie enullich war 
as Genitde der Verlonmdung, welches Lu- 
fan feahmn. non tem, ered. 4) in folgender 
Weite beschreibt: »Rechts sitzt cin Mann mit 
aren Ohren, dem Midas darin fast vergleich- 
far, welcher der Diabole (der Vertoumdanz) 
‘chon vou fern die Hand entgegenstreckt. Thin 
nr Seite stehen zwel Weiher: Agnoia und. 
Aypolepsis (Unwissenhelt tnd Argwohm), wie es 
teint. Von der anderen Seite schreitet die 
Dabole heran, ein priichtig schiines Weib, et- 
sat hiteig und erregt, wie am Wath tnd Zor 
mreigen. In der Linken triigt sie eine bren- 
wroleFackel; mit der Rechten schleppt sie cinen 
Uegting bei den Haaren herbet, der die Hinde 
um Himmel erhebt nnd div Gitter xi 7% 
erat, Es geht ilinen aber voran ein blei 
‘od ungestalteter Mann, mit scharfem Blicke 
sodeinem Ansehen, als sel er von linger Krank- 
Seitabgezehrt. Man wird ihn flir Phthonos (den 
Neid) erklaren miissen. Noch zwei andere folzen 
tsGeliterinnen und Genossinnen der Diabole. 
Se wanlen inir vom Periczeten erklirt als Epi- 
tales und Apate (List und Tiusehung). Hinten 
‘atch folzte noch eine ganz traurig angethane 
Gestalt in schwarzem Kleide und ganz nerrissen 
Meaacia (dio Reue), glaube ich. wurde sie ge- 
wandte sich weinend rilekwitrts und 
Wiete voll Schaam aufdie sich naherule Atethefa 
de Wakrhoit}e. Ueber die Verantassung. 20 
Geen Bide theilt Lucian cine 
fitvidag Apelies durch sei 
Antphilus bei Ptolemacus der Vervitl 
felige md vor dem Zorn des Kinigs nut 
font das freiwilligo Gestiindniss cies Ver~ 
Stvorenin gerottet worden sei; dass der Kiintg, 
fie Zorn bereuot, den Kinstler entsehildigt 
fel dieser dann das Bild zum Andenken gemalt 
Ste Die Binzclnbeiten der Erzilung leiden. 
Siderischen Ungenauickeiten, und wenn ihr 
tech twa ein gespanntos Verhiiliniss zu Ptale- 
Sens and die Nebenbulerschaft des Antiphi- 
IsaleThatsicho 2u Grunde liegen miigen, 90 
Gfsie doch in ihrer Ausfthrung wuf Glaub- 
Nibligkeit keinen Anspruch machen, sondern 
#6 sin Poriegetommircheh betrachtet werden. 

aber sind wir noch nicht berechtigt, die 
ides Gemilldes: selbst zu leuxnen, in 




























































sich kitnstlerischor Darstellbarkeit widerspriiche, 
Die weitere Frage, ob das Bild, wenn auch exi- 
stirend, doch mit Recht dem Apelles zugeschric- 
ben werden dilrfe, wird erst bei der Wilrdigung 
seiner geistigen Eigenthtimlichkeit beantwortct 
werden kénnen. Vl. tlbrigens Blumner, Studien 
au Lucian. p. 42. 

‘Von Heroendarstellingen wird enannt das 
Bild eines nackten Heros, wlurch welches er 
dic Natur selbst zum Wettstreite herausfor- 
dertos; ausserdem wurde ihm beigelegt (eiusdem 
Jarbitrantur manu esse) ein Herakles im Tem- 
pel der Anna oder der Antonia: obwol er yom 
Beschauer abgewendet dargestollt war, 80 
glaubte man doch das Gosieht mehr wirklich xu 
sehen, als nur au ahnen: Plin. xxv. 94.” 
Weit zablreicher sind dio Bildnisse, namont- 
ch die des Philipp und Alexander, welche 
siimmtlich aufzuzillon Plinius untorlisst. Ausser 
den beiden schon erwidhnten griisteren Darstel- 
Iumgen des Alexander wird besonders gofciert 
der KSnig mit dom Blitz fm Tempel der Artemis 
rat Ephesus: Plin, xxxv. 92; Phut. de Alex. M. 
virt. 2; Cie. in Verr. tv. 69, 135; (ilher Kolorit 
und Zeichmung s. n.). Gewiss irrthiimlich bezicht 
Aclian v. h. 11. 3 auf dieses Bild dic oben er- 
wilte Erailung von dem_wichernden Pferde. 
Anvlere Bildnisse filhrt Plin, xxxv. 93 u, 96 an 
-Clitus mit seinem Rosse in den Krieg cilend 
und ein Knappe, welcher ihm den Helm reicht; 
Habron in Samos; Menander, Kinig von 
Karien in Rhodus (oder nach anderér Interpunk- 
tion: Habron wd Menander in Samos; der 
Kinig von Karion in Rhodus); ferner Antacus 
und in Alexandria der Tragide Gorgoathenes: 
Neoptolemus von seinem Rosso gegen dic 
Perser (kiimpfend); Archelaus mit Weib und 
‘Toohter; Antigonns im Panzer mit scinem 
Pferdo vorschreitend. Die Kenner zichen allen 
soinen Werken donsolben Kini; im Panzer vore. 
Die meisten dieser Persntichkeiten gehiren der 
Umgebung Alexander's an, 80 Antigonus, Ar- 
chelans, Clitus, wahrachoinlich ler Sehwarzee, 
weleher Alexander am Granitup das Leben ret” 
tete, Neoptolemus ist wahracheinlich dor Fuhrer 
der Leibwacho, der sich bei dor Brstitemung von 
Gazn hervorthat, Menander der von Alexander 
zum Satrapen von Lydien ernannte Hetire (9. 
Panty; Realeneyclopildie untor Neoptolemus und 
Menander). Sonst nicht bekannt sind Habron, 
Antacus und Gorgosthones, und ungowiss bleibt, 
welcher KUnig von Karien gemeint ist, sofern 
nicht etwa Plinius den Mniander irrthtimtich als 
solehen bezolchnot. Oofter erwithnt wird von 
allon diesen Bildern nur das des Antigonus, be- 
sonders wegen der Art, wie Apelles. dic Ein- 
fiugigkoit dos Mannes 2u verbergen verstandon 
hatte (6. u.). Es befand sioh nach Strabo x1v. 657 
im Asklopleton xu Kos, und da es dicser Sehrift- 
teller als wdone Antigonus des Apelles bexeich- 
net, 60 ist wol anzunehmen, dass dor Antigouns 












































‘em Beschroibung sich nichts findet, was an 


thoracatus cum equo incedens und der sedens in 


Apeller 














quo bei Plinius sich auf ein und dasselbe Bild 
bezichen, welches nur irrthlimlich aus zwei ver- 
schiedenen Quellen wird. — Auf ein 
Selbatportrit des Kilnstlers bezieht sich 
ein unbedeutendes Epigramm: Anall. 111. 218, 
314. Ueber seinen Antheil am Bilde des Aristra~ 
tos s. u. Melanthios. — Von Frauenportrits ken- 
nen wir nur das schon erwilbnte der Pankaste, 
welches von Lucian (Imagg. 7) wegon des nicht 
zu weissen, sondern leicht wie yom Blut gerd- 
theten Kolorits gepriesen wird. 

Ausserdem filhrt Plinius an: den Festzug 
des Megabyzos, des ephesischen Artemis- 
priestors, und Bilder vou Sterbenden (exspi 
Tantium imagines): xxxy. 93 u. 90. 

‘Werthlos sind die Erziihlungen tiber die falsch 
gemalten unteren Augenwimpern, 60 wie iiber 
den durch einen glicklichen Zufall gelungenen 
Schaum am Munde eines Pferdes, indem die erste 
‘wol mit besserem Rechte von Mikon, 
in ganz gleicher Weise von Protogenes und Neal- 
kes borichtet wird: Aclian. nat. anim. 1v, 50; 
Dio Chrysost. orat. 63,4; Sext. Empir. Pyrrhon. 
hypoth. 1. 28. 

Endlich ist anzufthren, dass er in einer an 
seinen Schiller Perseus gerichteton Schrift seine 
Kunst theoretisch bebandelte: Plin, xxv. 79 u. 
|. Plinius fiibrt dieselbe unter don Quellen| 
seines 35. Buches an, benutzte sie aber wol mehr 
indirekt als direkt. 


IT, Gharakteristk des Kenstlers 

Bei den berschwiinglichen Lobsprilchen, mit 
denen Apelles fast als. der Inbegriff aller Voll- 
cendung in der Malerei. gepriesen wird, darf nicht 
vergessen werden, dass unsere Nachrichten tiber 
ihn wns simmtlich durch RUmer und spiitere 
































richteten Handel untergeordnet? Gewiss wat 
es nur auf die kilnstlerisch vollendete, Gestl- 
tung der einzelnen Figaren und ihre Verbindung 
zu schinen Gruppen abgeschen, wobei Artenit 
‘und ibre Nymphen fast nur den Stoff bergabea, 
ohne dass die religivise und sittliche Bedeutung 
der Gittin hier wesentlich in Betracht geko- 
men wiire. Die tbrigen Gdtterbilder waren ve 
einzelte Gestalten in der Erscheinung eines vol 
Tendeten Daseins, darunter Tyche und Charis 
Wesen yon wenig entwickelter geistiger Inti 
lualitit. Aphrodite aber erscheint trots ofet 
vielmeht wegen der Beschiiftigung der Itinde 
mit ihrem Haar fast noch mehr auf ibr eigeres 
Sein zurllekgezogen, als selbst die Aphrodite des 
Praxiteles, welche durch ihr Bedachtsein ant de 
Wahrung ihrer Zilchtigkeit die Existent einer 
sic umgebenden Aussenwelt wenigstens io der 
‘Idee voraussetzt. Bei den beiden Heroenbilter, 
wo wir am ersten eine bestimmte Mandlusg 
Voraussetzen sollten, wird einer solehen nicht 
cinmal mit einem Worte gedacht. Auch in de 
Festaufeuge des Megabyzos kam gewiss weit 
weniger der geistigo Inhalt, als dic kinstler- 
ische Darstellung, der Glanz und Reichthum des 
Festgepriinges in Betracht. Um so auffillgtt 
kann es orscheinen, dass mehrere Dildnisse, die 
des Clitus, Neoptolemus, Antigonus, weuigstets 
nicht einfach Portritbitder sind, sondern durch 
Umgebung und Beiwerk, wio namentlich durch 
ihre Rosse, sich in einer lebendigeren Bewegtas 
darstellon, Aber warum wird von Apelles, dea 
Maler des kriegerischen Alexander, "keit 
Schlachtbild, nicht cinmal cine cigentlicie 
Kampfszene ‘angefllhrt? Es soll eben in jeu 
Bilduissen nicht eine bestimmte, individualisire 
Handlung, cin bestimmter historischer Mowest 















































Griechen iiberliofort und mehr darch den Kunst- 
geschmack der spiteren Zeit bedingt 
dags in ilnen versucht wiire, das Ver 
Kulustlers in kritischer und historischer Richtung. 
bestimmt zu begrenzen, Sie diirfen also nicht 
ohne Weiteres und ihrem einfachen Wortlaute 
nach als maaBgebond ancrkannt, sondern mtis-| 
sen allgemeineren Gesichtspunkten untergeord- 
net und an diesen geprilft werden. Bei jedem 
Kunstwerke aber ist zwischen dem poetischen 
Inhalte und zwisehon der formelien kitnstle- 
rischen Gestaltung und Darstellung zu unter- 
scheiden 

Betrachten wir also zuerst die Werke des 
Apelles mit Ruicksicht auf ihren poetischen In- 
halt, so finden wir wuter ihnen kein einziges, 
in welchem eine lebhafte und energische, dra 
matisch bewegte Handlung oder That unter Ang 
gebot sei es gewaltiger physischer Kriifto, sci 
es starker geistiger oder tragischer Affekte zur 
Darstellung gekommon wire. Am moisten 
mochte lebendige Bewegung noch im Bilde der 
Artemis und ihres Nymphenchors herrschon. 
Aber war diese Bewegung einem bestimmten, 
auf einen gelstigen oder ethischen Mittelpunktge- 








dargestelit, sondern nur die cinzelne Gesslt 
durch ihre’ Umgebung charakterinirt wendea: 
wir sehen den Clitus, der (stots) schnell beret 
zum Katopfe ist, den Neoptolemus, der (st 
thatkriiftig in den Kampf eingreift. ‘Wir erkes- 
nen hier zuerst, wenn auch nur im Keime, die 
Neigung 21 syimbolischer Auffassung, die 
deren Werken weit bestimmter hervortritt: # 
im Bilde des Alexander, woleher den Blitz bil 
und dadurch dem Zeus allerdings gleich gesetz! 
wird, aber doch nicht gleich ist. Es war nicht 
dor wirkliche Alexander, wie ihn im ausge- 
sprochenen Gogonaatzo ait Apelles Lysip di 
gestellt hatte mit der Lanze, durch die er 

den Erdkreis unterjocht (Plut. de Is. ot Osi a. 
sondern cin als Zeus gedachter, eben so wie dem 
mit den Dioskuren verbundenen wahrscheinlick 
die Idee des Helios zu Grunde lag. Mag dater 
in dem Triumphbilde die gefesselte Figur witk- 
lich als Kriegsdiimon gemoint gowesen oder uur 
als Repriisentant der yon Alexander besiegtea 
Barbaren zu fassen soin, immer handelt es sich 
‘auch hier nicht um eine rein poetisch-ideele, 
sondern um eine symbolische Gestalt, dio ihre 
Entstehung weniger der Phantasic, als dem ab- 



































smakten begrifflichen Denken vordankt. Dic 
Darstellungen der Gewittererscheinungen migen 
allerdings in ihrer kiinstlerischon Gestaltung 
sich an mache aus unmittelbarer Anschanung 
der Natur herausgeschaffene Wosen oder Perso- 
tiikationen, wie die Diimonen des Meeres, die 

indgitter wu. a. angeschlossen haben, aber 
‘hon in der Benennung der drei Gestalten be- 
regnen wir wieder einer Scheidung nach be- 
simmten Begriffen. 

Auf diese den Kunstler darchaus beherrschende 
Geistesrichtung muss mit allem Nachdruck bei 
‘er Beurtheilung eines Werkes  hingowiesen 
werden, welches man dem Kiinstler entweder 
sinalich hat absprechen oder hichstens als eine 
Verirrung seines Greiscnalters hat gelten lassen 
sollen = dag Bild der Verliumdung. Wir mégen 
tereehtigt sein, die’ Allegorie im Prinzipo zu 
verwerfen; aber wir dlirfon darum den ein- 
weinen KGinstler und das cinzelne Werk nicht 
fir die gesammten Siinden des Prinzips verant- 
sortlich machen, Das Bild der Verloumdung 
istallerdings eine Allegorie, aber als solche dart 
*s nicht als »monstris, als seine Grauen erre- 
rende Erfindung, eine Verirrung der Phantasiex 
hezeichnet werden, sondern verdient innerhalb 
ter Grenzen des Prinzips cher Anerkennung als 
Tadel. Die Gefahr, welcho eine vercinzelte alle 
corisehe Figur wie etwa der Kairos des Lysipp 
darbietet, ist hier wenigstens zum Theil dadarch 
vermieden, dass der Gedanke in einer Reihe von 
Ficuren entwickelt ist, welche sich in bestimm- 
wa Gegensitzen von civander abheben und 
swerdem durch eine, wenn auch noch #0 
tehwache Handlung, das Heranschleppen des 
ruchaldigen Jlinglings, unter einander ver- 
omden sind. Die Komposition zeigt uns also 
oar die weitere Entwiekelung derjenigen Auf 
fwsung, wolcher wir bercits am Kasten des 
Rypselos (Paus. v.18, 1) in der Gruppe der 
Dike und Adikia in der Nekyia des Polygnot 
Pans. x. 25) in den Gruppen des Vatermiriers 
sod Tempelriiubers, wie in der des Oknos und 
Jer Uneingeweihten begegnen (vgl. Memor. dell’ 
fast arch. 11. 383). In der Durehbildung der 
‘iaaetnen Gestalten mochte vielfach die Tragii- 
ie vorangegangen sein: die Hauptigur der 
Diabole erinnert an Lyssa und Oistros; Apate 
‘ad Phthonos finden wir unter don tragischen 
Masken bef Pollux tv, 142, wie auf unteritali- 
vehen Vasenbildern. Ausserdem aber diirfen 
wir sieht vergessen, wie auch in der Literatur 
dareh Aristoteles, “Theophrast u. a. dic ab- 
strakte philosophische Schilderung und Zerglie- 
Yerng von moralischen Charakteren sich der 
Aaffareung des Apelles durchaus parallel ent 
wekelte, und wie auch die newer Komidie 
araktere von allgemcin typischer Geltung 
seeubilden bestrebt war. Das Bili des Apelles 
stalso durchaus charakteristisch fiir div ganze 
Zee, und der Kiinstlor orweist sich durch das- 
































ich boi ihm nicht um eigentliche Genre- 
sondern seine Gestalten gehiiren noch 
durchaus dem Gebieto an, welches dic Griechen 
als Mogalographic bezcichnen. Aber es fingt 
dio froie, rein aus der Idee schaffende poctische 
igeln an, und an die Stelle eigent- 
licher Idealgestalten treten »Charakteres, nicht 
Individualititen, sondern Gestalten als Trilger 
gowissor, bestimmt begrenzter Eigenschaften. 
Die Verloumdung in ihren Urenchen und ihren 
Folgen wird durch refloktirendes, abstrakt p! 
losophisehes Denken in eine Reihe von einzel- 
nen Eigenschaften und Begriffen zerlegt und cin 
jeder derselben wird durch eine besondere Ge- 
stalt sinnlich veranschaulicht. Noch aber ge- 
schicht dies nicht durch fiusserliche, hiufig nur 
im metaphorischen Sinne angewendete Attribute, 
sondern der Begriff findet seinen Ausdruck in 
der Charakteristik dos geistigen Wesons dor 
Figuren selbst: die Verloumdung ist erhitzt und 
von Zorn erregt, der Neid blass und abgezchrt, 
die Ree traurig und yerschiimt. So haben wit 
es also bier, wenn auch das ganzo Bild cinen 
durehaus allegorischen Charakter trigt, doch Im 
Einzelnen kam mit eigentlich allegorisehon Ge- 
stalten, sondern mit Personifikationen ethischer 
Bogriffo und psychologischer Affekte zu thin. 
Es ist gewiss unrichtig, wenn man das Ter- 
vortreton dieser symbolisch-allegorischen Rich~ 
tung bei Apelles auf einen Einfluss der Schule 
von Sikyon hat zurtickfllhren und liberhaupt sein 
Verhiltniss zu derselben so hat darstellen wol- 
lon, als ob der sidealistische Grundzugs scinor 
vdurch und durch fonischen Nature durch die 
srealistiseho Richtung der dorischen Kunst Si- 
kyon'se im innersten Grunde eigentlich mehr 
Einbusso crlitton als FUrdorung erfabren habe 
Schon der Umstand, dass er dort nicht seine 
erste Bildung erbielt, sondern dass er mit ge~ 
reiftem Bewusstscin zur Vollendang und Abrun- 
dung seiner Studien Sikyon aufsuchte, hiitte 
von einer solchen Auffassung abmalmen sollen. 
mit welcher er auf der Hihe seines 
Ruhmes bei allem berechtigten Selbstgofithl 
doch auich die Grenzen soines Verdienstes anzu- 
erkennen wusste, scheint ihm auch schon in 
Jilngeren Jahren cigen geweson zu sein. Er mag 
gefithit haben, dass dic ihm von der Natur ver- 
lichenen Gaben der strengen und systematischen 
Durchbildung bedurften, wie sic gerade und 
eben nur die sikyonische Schule daraubieten ver- 
mochte, Und in diesor Richtung bat sie ihm ge- 
loistet, was er erwartet, wilrend auf denjenigen 
Gebieton, auf welchen ibn die Natur wouigor 
freigebig ‘bedacht, auch sie nicht so viel ver~ 
moehto, dass sic ihn tiber andero erhoben hiitte, 
wenn sie auch mancho Mingel verringert und ab- 
eschwiicht: haben wird. 
Dicto Gebiete bezeichnet Apelles selbst, in- 
dem cr dem Melanthios de dispositions, dem 
Asklepiodor de mensuris odor, wie o8 in einer 












































veibe als ein Kind eben dieser Zeit, Noch han- 
Meyer, Konstle-Lenkon. 1, 





aweiton Erwithnung heisst: in eymmetria den 
2 


470 
Vorraug vor 
80 u. 107; 8. uw. Asklepiodoros. Beiden 
Kiiustlern’ gegeniiber handelt es sich um die 
riiumliche iiltnisse der Komposition und 
ihrer Th nder, namentlich wol, 
auch nicht um e Porapektive, doch wm 
die Aufstellung und Anordnung der 
innerhalb des Rahamons der Komposition nach 
ihrer Breito und ‘Tiefe. So wenig mm sonst et- 
was liber die Werke des Apelles in dieser Be- 
zichung iiberlivfert wird, so lehren doch die 
Gegenstinde selbst, wie richti- 
ger Selbstbeschriinkung sich hier bestimmte 
Grenzen gesetat hatte. Schen wir von den ein- 
zelnen Gestalten und den Bildnissen wit ¢ 
eint 





































ine Autstellung der 
der Breite, nicht in der ‘Tiefe des Bildos. 
Dio Pompa des’ Mogabyzos ist cin Festzug; 
Alexander mit dem Kriegsdiimon cin Triumph- 
aug; der Kini mit Nike und den Dioskuren 
das Sviteustiick dazu, In der Verleumdung be- 
wegt sich 
















, ordnet sich am cinfuchsten in 
is0. Nirgends wird eino besondere 
‘Tiefe des Bildes verlaugt, filr welche ein tieferes 
YVerstiindniss der mathomatischen Bedingungen 
des Raumes mit Nothwendigkeit erforderlich 
gewosen wire: fiir die oinfacho Entfaltung in 
der Breite konnte schon cin natiirliches, halb 
unbewusstos Gefithl fiir Anmuth und Se 
der Linien gentigen. So erkennen wir also mit 
dom Kiinstler selbst dic Beschriinkung. seinos| 
‘Talentes an; ein Tadel indesseu wirde ihm da- 
raus nur in dem Falle erwachsen sein, wenn er, 
austatt diese Gronzen zu achton, sie xu tiber 
schreiton gewagt hiitte. 
Soin besonderes Verdienst suchte Apelles in 
einer anderen Richtung und er fand es voraugs- 
in der »Charise: ein Ausdruck, welcher, 
vorliiufig als -vollendeto Anmut« itbersetzt, 
doch erst volistindig gewitrdigt werden kann 
durch dic Erkenntniss der Grundlagen, auf 
welchen diese Bigonschatt als Inbegriff der Voll- 
endung berubt. Dio Kiinstleranckdote ist frei- 
lich filr die Untersuchung so wichtiger Fragen 
cine tribe Quelle, dio mit Recht cinigermassen 
in Verruf gekommen ist; aber bei der Dilrftig~ 
‘kvit sonstiger Nachrichten darf sic dennoch nicht 
unberlicksichtigt bleiben. Bekannt ist die Er- 
aihlung von der »Linies des Apollos : Plin. xxv. 
81. Er kommt nach Rhodus, um Protogenes su 
besuchen, findet ihn nicht su Hauso und anstatt 
seines Namons lisst ‘er.auf einer fir cin Gemiilde 







































.| Linie mit anderer Farbe eine noch ‘éinere hin- 


ein: alio coloro tonuiorenr lineam in lla desis, 
endlich Apelles wiederkommt, theilt er die 
jo nochmals mit einer dritton Farbo: tertio. 
fcolory lineas veouit, nullum retinquens atoplias 
subtilitati locum. Die'Tafel mit den kaum sicht- 
aren Linien soll spater in Rom gewesen unt 
besonders von den Kiinstlorn bewundert wordes 
sein, bis sie bei einem Brande der Kniserpaliste 
auf dem Palatin (1'n. Ch. G.) au Grande ging. 











in der ganzen Erziilung 
kann nur der sein, dass Apelles durch das 
wen ciner tadellosen Linie durch oder quet 
ber cine grosse Tafel (amplne mnagnitudsis 
von der ungewihnlichen Feinheit seiner Hand 
‘Zeugniss ablegon will und dass er nachher den 
unter erschwerenden Umstiinden mit ihm rivali- 
ironden Protogenes auch noch innerhalb dieser 
engeren Schranken an Subtilitit und Sicherbeit 
tiberbictet. So yofasst zeigt uns dio Erailung 
nur den letzten Erfolg des sprichwértlich gewor- 
sine linea. Apelles livss nim- 
#0 beschiiftigion Tag ahve 
Livieniibung voriibergehen: ut non lineam dt- 
cendo exercoret artem: Plin, xxv. 84. Bs ist 
also dic hichste Virtuositit der Hand, welebe 
Apelles erstrebte, und welcheals dic erste Grund- 
Jage joner Charis betrachtet werden dart, indem 
sie div aufgewendete Kunst vergessen und das 
‘Werk als cin gewordenes, nicht als ein gemach- 
tes erscheinon Tisst, Die Anwendung divser 
Virtuositiit musste auniichst in der Zeichnung 
hervortreten und auch hier begegnen wir wieder 
‘iner charakteristischen Anekdote. Nach Alex- 
andria durch einen Sturm verschlagen wird ih 
nach einem hinterlistigen Anschlage seiner Ne- 
benbubler cine falsche Einladung zur Tafel des 
mit ihm auf gespanntem Fusse lebenden Pile 
macus zugestollt. Als nun der erbittorte First 
ihn fragt, wer ihn geladen, nimmt er vino Koble 
aus einem Kohlenbecken und zeichuet dev 
Boten an die Wand, dass ihn der Kinig schoo 
‘bei den ersten Strichen erkennt: Plin. xxxv. ‘!. 
Hier finden wir also wiederum die Virtuositit 
der Hand und awar im Dienste einor scharieo 
Charakteristik, die uns einen Schluss auf ana- 
loge Verdienste im Fache der Portriitmalerei ge- 
stattet. Unter diesem Gesichtapunkto diirea 
wir vielleicht sogar die Nachricht des beriichtis- 
ten Apion nicht vollig yerwerfen, dass ein Kr- 
niologe (ex facie hominis divinantem, quos me- 
toposcopos vocant) aus den sprechond abnliches 
Portrits des Apolles dio Lebensdauor der dat- 
‘gestellten Personen zu beatimmen unternomme 
habe: Plin. xxv. 88. Auch das Verdienst der 
Bilder von Sterbenden wag weniger im psych 
logischen Ausdrucke begritudet gewesen sein, 



































bereitstehenden Tafel eino feine Linio gurliek 

adreptoque peuicillo lineam ex colore duxit 
summac tenuitatis,por"tabulam. Protogenes er- 
Kennt die Hand des Apelles und sieht in dioselbe 








als in der Wahrheit und der Schiirfe, mit wel- 
‘cher in ihnen dar pathologische Prozess des Ster- 
dens cur Anschauung gebracht sein wird, Bnd- 
muss cino .grosse Feinheit der Zeichnuns 








als Mitel der C1 auich bed dew ver- 
schiglenea Figuren im Bilde der Verlewndung 
rormisgesetat werd 
An dem Bilde des auf einem Auge blinde 
Antigonus wird als cin besonderes Verdienst 
hervorgehoben, dass er auf eine neue Weise 
diesen Febler ‘zu verstecken gowusst habe 
aliquam nauque fecit: Phin. xxxax. 90; vgl 
Quint. 1.13, 12, Wire damit nur eine Dar 
‘ellung in eiufachom Profil gemeint, so witrde 
‘aria nichts Neues und Absonderliches liegen, 
ol es scheint daher nur folgende Erklirung’ 
ig u bleiben. Man gab in der Portritmalerei 
‘er Vorderansicht den Vorzug, bei welcher der 
Corestelite den Beschauer anzublicken schie 
Lote aber Apelles den Antigonus. ganz oder! 
fut gana in Profil matte, liess or doch das Auge! 
iwitts aug dem Bilde herausblicken, wonach 
aw obliquam fecit so zu deuten ist, dass Anti- 
fous den Beschanur nicht recto, sondern obli- 
‘0, in latus deflexo oculo aspicicbat (vgl. For 
clit ¥. obliquus) und der Kiinstlor nur eam 
tem, d. h. hier das Auge, ¢ facte ostendit 
‘gan fotam poterat ostendere, Noch um einen 
Ssrit weiter geht der sabgewendeter Herakles, 
‘slew an ihm trotz, dieser Stellung der Charakter 
tbs Gesichts erkeunbar blieb, 
bei solchen und iihulichen Pro- 
t besondors auf die Sicherhoit 
‘ai Richtigkeit in der Begrenzung der Formen 
‘ibreu verschiedenon Lagen durch die Zeich- 
mg ankam, wovon wol die mit einfuehen Kon- 
ton hergestellten Figuren der ficoronischen 
Gite den besten Begriff zu geben yermiigen , 60 
{iit doch in ausgeflihrter Malerei als ein nicht 
hinler vichtigos Elemont die Modeltirung der 
Ferm dutch Licht, Sohatten und Refloxe, durch 
ésHlelldnnkel 
| my dio Schule von Sikyon Ieistete, zeigen na- 
‘watich die Werko des Pausias; 
Mbt dahinter kaum guriick. Von seinem blitz 
‘mgrnden Alexander heisst es, die Finger schei- 
fezaus der Tafel hervorzutreten und der Blitz 
sichaupserbalb dor Tafel au befinden : Pli 
‘2. Danit ist aber weiter xu verbinden, 
fuch (Alex. 4) tiber die Kirperfarbe in dic 
Side bemerkt: withrend dem Alexander ein 
‘wiises, nur gegen die Brust und im Gesicht go- 
Kolorit eigenthiimlich gewesen, habe 
SApelics in cinem dunkleron und schmutzi- 
ra Tone gemalt: gewiss nicht, weil er die 
‘atrlche Farbe nicht wiederzugeben vormocht 
; denn an einem anderen Portriit, dem der 
te, wird gerade die nicht zu weisse, son- 
‘cx leicht wig yom Bluto gerdithote Karnation 
sb uuntergiltig erwiilnt;, sondern cs muss sich 
‘ist um eine Art des Helldunkels gehandelt ha- 































































maxv. 














| iz siurch welches. gerade jones Hervortreten 


Blitzes unterstiitzt wurde, wobei wabrschein- 
‘Sa nach ein besonderes technisches Verfahren 
‘Ay Betracht kam, Ein eigenthiimlicher, von kei- 


Maler.erreighter Voraug seiner 








- 7 


inlich darauf, »dass er die fer- 
cinem so diinnen Schwarz 
dem yon ili erfunienen Elfen 
Plin, xxv. 42) Uberging, dass be 
der Durehsichtigkeit desselben die darunter lie~ 
gonde Farbe einen anderen Ton annahm und 2u- 
gleich vor Staub und Schmutz geschiitzt wurde, 
obwol man die Sehwiirze erst bei ganz genauer 
Betrachtung erkannte. Dieses Verfahren war 
seht wol darauf berechnet, dass die Helle der 
Farben das Auge nicht ve indem mau sie 
nun wie durch ein Glas gebrochen anschaute, 
und dass aus der Ferne betrachtet die zu grellon 
Farben dadureh unyermerkt einen ernsteren Ton 
erhieltene: Plin. xxxv. 97. Gewiss handelte es 
sich hier nicht um einen Diossen dunkeln Firniss, 
mit dem das gauze Bild iiberzogon wurde, son- 
dern um gin sehr entwickeltes System you La- 
suren, auf welchem die Vermittelung der Ueber- 
giingo, das Abdiimpfon der Sehiirfen, die Klar 
heit des Holldunkels, iiberhaupt die letzte und 
hiichste Harmonie der Licht- und-Schattonvi 
kung beruhte. Nur durch solche Mittel war es 
‘midglich, die Lichteffekte, ohno welche die Dar- 
stellungen der Blitzerscheiuungen auch in dec 
vollendetsten Charakterisirung durch mensch 
liche Personifikationen ihre Wirkung biitton ver 
fehlon mntissen, zu lebondiger Auschauung zn 
bringen: und ebenso wird der vielgepriesene 
Zauber des Haares der Anadyomene, aus wel- 
chem die Guttin die Fouchtigkeit und den Schaum 
des Meeres ausdriickte, auf diese Durchsichtig- 
koit der Lasuren zuriiekzuftihren seien, 
Wenig erfahren wir tiber das K olorit im en 
ren Sinne. Denn was iiber die Erhitaung der 
‘Verleumdung, itberdie Blisse des Neides bemerkt 
wird, betrifft nicht dic malcrische Wirkung, son- 
dern die Farbe als Mittel der Charakteristik ; und 
das Schweigen unserer Quellen, selbst der Anek 
dote, diirfen wir daher wol in dem Sinne deuten, 
dass das Verdienst des Apelles nicht in der Farbe 
ch, sondern in der Farbo unter dom ver 
‘denen Einflusse von Licht, Luft und Schat- 
n au suchen ist. Ucbertroibung und Missver- 
stiindniss mien allerdings den nicht cinmal un- 
ter cinander ibercinstimmenden Angaben 2 
Grunde liegen, dass Apelles nur mit »vier Far- 
bens seine unsterblichen Werke aussefiibrt habe : 
Plin, xxxv. 50 u. 92; dagegen vergl. Cie. Brut 
18; Fronto ad Yorum 1. Doch wigen sie wenig- 
stens so viel Wahrheit enthalten, dass das Far- 
bonmaterial sclbst eines Apclles im Verhiiltniss 
‘zu der spiitoren Zoit als ein noch relativ einfaches 
bezeichnet werden durfte, etwa wie das oines 
Rafael und Correggio 2u’ dor Maleroi unsoror 
‘Tage. Nicht iberfllissig wird endlich an dicsor 
Stelle die Bemerkung sein, dass Apelles 2u dep 
‘Temperamalern gehiért und die effektvollere En- 
kaustik ihm fremd war ; denn die cinaige Erwiih- 
nung Apellei’schen Wachsos boi Statius (Silv. I. 
1, 100) ist ein rein poetigchor Ausdruck. 


Werke beruhte 
tigen Arbeiten mi 
(wahracheinlic 
beinschwarx 











































































In allen diesen Nachrichten tritt ungalso Apet- 
22¢ 


172 


Apelles. 

















Jes als cin Kilnstler eutgegen, welcher auf cine 
tilchtige und grilndliche Durehbildung einen ho- 
hen Werth legt. Wir erkennen, dass cr nicht 
nur die Unterweisung und strenge Zucht der si- 
kyonischen Schule fltr seine Kunst zu verwer- 
then verstand, sondern dass er in analoger Weise 
wie Pausias, nur in ctwas veriinderter Richtung: 
die von Pamphilos gelegten Grundlagen selbst- 
atiindig weiter entwickelte. Diese seine Rich- 
tung Hussort sich nicht nur auf dem Gebiete der 
Praxis, sondern er verschmihte auch nicht, seine 
neuen Erfah und Erfindungen, lure 
welche er allein seine Kunst mehr als alle ande- 
ton flirdertes, achriftlich darzulegen und thore- 
tisch zu begriinden. In diesem Zusammenhange 
darf auch an die Erzillungen crinnert werden, 
welche auf persinliche Misshelligkeiten zwischen 
Apolles und Antiphilos hindeuten, Denn indem 
es nich dabel um tiefere Gegensiitze der kiinstl 

rischen Eigenthiimlichkelt handeln mochte, so 
etwa, dass die gepriesene Leichtigkeit des An- 
tiphilos von dem grilndlichen Apelles als Leicht- 





















fertigkeit getadelt wurde, erkennen wir, wie dic g 


Verbindung des Letztoren mit der sikyonischen 
Schule keine nur Kusserliche und zufillige war, 
~ondern auf ciner tiof innerlichen Verwandtschaft 
in allen den Beziehungen beruhte, welche der 
technischen und wissenschaftlichen Seite der| 
Kunst, dem kilnstlerischen Machwerk im wel- 
testen Sinne (céyyn, ars) angehdren, 

Bis hierher haben wir Apelles zwar als einen 
dedentenden, aber doch noch keineswegs als den 
unbedingt grssten unter den griechischen Ma- 
Jorn kennen gelernt, in dessen Namen gewisser- 
maasen der ganze Ruhm seiner Kunst verkirpert, 
ist (vgl. Overbeck, Sebriftquellon 1903—5). Um 
den Anspruch, den er selbst auf eine so hohe 
Stellung erhob, zu begriinden, bleibt also als 
ihm eigenthtimlich zuletat nur cine einzige Ei- 
genschatt tibrig, eben’ jene Charis, oder wie sie 
umfassender von Quiniilian (x1. 10, 6) mit zwel 
Worten bezeichnet wird: ingenium ct gratis 
Withrend alles Uebrige mehr oder minder durch 
eifriges Studium erworben war, bezeichnen dieso 
beiden Worte diejenige Gabe, welche ihm als 
freies Geschenk von der Natur verliehen,” ihm 
angeboren war und welcher alle tibrigen’Vor- 
xilge nur zu dienen die Aufgabe hatten. Das 
Wesen diesor Eigenschaft wird sich aber weni- 
ger an sich, als nur relativ und annithernd be- 
atimmen lassen, wenn wir dio bisher erkannto 
Eigenthilinlichkeit des Kitnstlers im Verhiiltniss 
au sciner historischen Stellung in der Maloroi 
Uberhanpt in's Auge fassen. Die Entwickelung | 
der Maleret hatte in der griechischen Kunst einen 
weaentlich anderen Verlauf genommen, als die 
Bildhauerel. Wihrond wir in den Werken eines 
Phidias nicht nur die Erhabenhett der Ideen und 
die Vollendung der Form, jedes fitr sich betrach- 
tet, sondern noch mehr die Verbindung dieser 
Voralige aur hiichsten Einbeit bewundern, steht 

grossen Wandkompositionon 
































a 








wol dem Phidias hinsichtlich der Grossartgket 
der poetischen Konzeption und Tiefe der «ii- 
schen Auffassung als ein gleichberechtigterGes 
zur Seite, aber in der kiinstlerisehen Vortrags- 
weise gehiirt er noch so sehr den Anfingen ir 
Mulerei an, dass sich in gewissem Sine behasp- 
ten liisst, das Malerische sei ihm sogar noch vi 
lig fremd gewesen. Wenigstens rechtfertigt seh 
dudureh der Standpunkt des Plinius und der vo 
ihm benutzten Quetlen, welche dic Geschickie 
nicht der zeichnenden Kinste, sondern der Yi- 
Jerei im engeren Sinne eigentlich erst nach Po- 
Iygnot beginnen lassen, Erst nach Apollodo, 














Zeuxis und Parrhasios wurde die neue Richturs 


angebahnt; aber so sehr diesetbe durch ihreNex- 
heit ibren Urhebern zu hohem Ruhme verha, 
80 konnte dieselbe doch nicht sofort abgeschl- 

sondern erst durch verechiedene Zwiscl:a- 
stufen ihrer Vollendung entgegengefithrt wenden 
‘Was nun flir diese Durchbildung der Gesetze dt 
Malerischen namentlich von der sikyoniseie: 
Schule, wenn auch nicht von thr ausschltesslich 
ret wurde, das nahm Apelles in sich 
das sammelte sich in thm wie ix einem Brest- 
punkto und golangte durch seine persinlches 
‘Vorziige : ingenio et gratia zum Gipfel der Voll- 
endung:: in weleher Weise, das spricht er set 
in seiner Beurthellung des hm in vieler Betie- 
hung geistesverwandten Protogenes aus. In Al 
Tem, sagte er, sei dieser thm gleich, tbertrefe 
ihn sogar; doch besitze er selbat ihm gegenibe 
einen Vorzug, dass er niimlich verstehe, io 
rechten Moment die Hand ven der Arbeit abro 
zichen. Denn durch 2u grosse tnd peinlicht 
Sorggfalt yehe eben jene Charis verloren; besie=. 
er auch diese noch, 80 wiirde seine Vortrefich 
keit bis an den Himmel reichen: Plin, xxxv. 80 
Plut. Demetr. 28; Aclinn. var. hist, xix. 41. S¢ 
berubt also nach Apelles’ cigenem Urtheil jen! 
Charis darauf, dass dio héehste Vollendung de 
Malerischen nicht mehr erstrebt wird , sonden 
wirklich erreicht ist, dass im Moment der Voll 
endung die Milhe der Arbeit verschwindet 1 
das Werk wie ein mtthelos gewordenes, als ein 
in sich vollendete Schipfung dasteht. 

Demnoch wiirde die blosso technische wad na 
lerische Vollendung die hohe Bewunderuos 
welche das Alterthum dem Apelles zollte , nos 
nicht gentigend erkliiren, wenn sio nicht mit at 
deren hiheren Eigenschaften gepaart gewese 
wire, Gerade dic Gegentiberstellung des Ape 
Jes und Polygnot kinnte leicht zu der Annabie 
verleiten, dass in demsclbon MaGe, wio bei Px 
Iygnot der gelstige Gehalt die Form Uberragt 
tun umgekehrt bei Apelles die Vollendung di 
Form auf Kosten des Inhualts erreicht worden se 
Und allerdings musste ja zugezeben werden, da: 
unter don Gegenstiinden seiner Gemilde kein 
auf Tiofe der religitisen oder poetischen Auffa 
sung, der ethisehen oder psychologisehen Durcl 
bildung, auf das Lob oiner dramatisch bewegte 
scharf begrenzten Handlung Anspruch mach 























Apollos. 


173 














Kooate. Um so mehr wird es aber einer War- 
mang gegen Unterschiitzung des Apelles nach 
«ieser Richtung bin bediirfen. Seine Kunst hatte 
‘och nichts von dem rein dekorativen Charakter 
tiser spiteren Zeit, was, wenn auch in unge- 
sctiehter Fassung Plinius (xxxv. 118) ausspricht, 
‘oer ber den Verfall der Tafelmalerei und ihre 
Venitingung durch dekorative Wandmalerci 
act. Sie hatte ferner nirgends etwas Kleinli- 
cies und Genreartiges, sondern es war ihr cin 
Verdleast eigen, welches wir nach einem friher 
binfger als jetzt angewendeten Ausdrucke als 
“Grisse des Stilse bezeiehnen diirfen. Daftlr be- 
siuea wir noch ein ausdritckliches Zeugniss, 
welehes inan freilich in neuerer Zeit in das ge~ 
rade Gegentheil hat verkehren wollen (Wust- 
‘sina im Rhein. Mus. f. Philol. xxttt, 476). Pli- 
sis xxv, 111) sagt niimlich von Nikophanes, 
‘inen Schiller des Pausias, also ungefihr noch 
Leitgoossen des Apelles, er sei elegans et con-| 
caus, itu ut venustato pauei ei comparentur; 
caburmns et gravitas artis multum a Zeuxide et 
Apelle abest. Indem man hier im Lobe der ve- 
‘ust eine der Apelleischen verwandto Charis 
der Anmuth zu erkeonen und Anmuth und Er- 
‘ubeabeit, Charis und Kothurn als natlirliche 
eceositze auffassen zu ttissen glaubte, die 
hander ausschliessen,, hiclt man es flr noth 
veadig, dea zweiten Satz bei Plinius von dem 
‘ates volistindig abzultisen, und ihn 90 2u fas- 
vs dass Plinfus in einem ginzlich aus dem Zu- 
saneshange gerissenen Nachtrage dem Zenxis 
‘i Apelles die Eigensehaften der Hoheit und 
inde geradezu abspreche. Es sollte uns darin, 
‘= Gegensatze 2 dem sonatigen Standpunkte 
‘sMinias, das Urtheil eines griechischen Sehrift- 
veilers erhalten sein, weleher noch einen Blick 
(eile innere Entwickelung der hellenischen Ma- 
‘etd beseasen habe. Allein so gross an manchen 
Selle die Nachliissigkeit des Plinius in der Re- 
‘aktion selner Notizen auch sein mag, 50 
fk gerade hier ein Urtheil tier Zeuxi 
Apiles, welehes isolirt und absolut, 
‘eelrichsweise ausgesprochen werde, durehaus 
wise Stelle finden, und auch der Ausdruck mul- 
‘omabest weist mit Bestimmtheit auf ein ver- 
‘echendes Urtheil hin, Das Lob der venustas 
ophanes erhiilt aber cine sehr bestimmte| 
Seecrng durch die vorhergehonden Worte 
Spas ct eoneinnus. Zu dieser eleganten und 
seliehen Anmut bildet nun der Kothurn und 
Se Gravitas den vortreffiichsten Gegensatz, und 
‘rem ef also heisst: lie Grisse und der Ernst 
‘hes Stils, oder seiner *Manfere (artis) ist weit 
oder des Z. und A. entfernte, so lornen wit 
starch die Charis des Apelles (und in yer- 
vedter Weise die stn des Zeusis, wie sie sich 
vain seiner Helena offenbaren mochte) , als 
yon der des Nikophanes durchaus verschic- 
ot Kennen, Schon in der Porsiinlichkeit des 
elles trite uns nirgends, selbst nicht In den 
‘ulotenhafteston Erzihlungen, cin Zug von 



























































Eleganz und Ziorlichkeit ontgegen, uirgonds ein 
Zug von Leichtfertigkeit, von einem Haschen 
nach oberflichlichem Effekt; nirgends wird ihm 
eines seiner kiinstlerischen Mittel zum Selbst- 
aweek, sondern Uberall begegnen wir cinem 
eraten Streben mach strengster und griindlich- 
ster Durehbildung, 

Dieses Wesen der Perstinlichkeit aber konuto 
nicht umbin, sich auch in seinen Werken auszu- 
sprechen. Die enge Verbiudung der Kunst mit 
der Religion war allerdings yelist und das Stoff- 
liche dos poctischen Inhalts bildete nicht mehr 
die Hauptaufgabe der Darstellung. Aber trotz~ 
dem gestattete die Welt der Erscheinungen noch 
immer eine hohe Auffussung, eine Auffassung, 
wie sie in der Malerot selbst als deren letztos 
Ziel lag. Indem diese Kunst neben der Form der 
Dinge und dem Ausdruck der Seele zugleich den 
sinnlichen Schein festhilt, bringt sic in diosem 
nicht minder ilas Innenteben der darzustellenden 
Gestalt zu Tage, Aber dieser sinnliche Schein 
wird vergeistigt, von innerem Leben durehdrun~ 
gen und eben deshalb zu seiner hichaten Schiin- 
heit gesteigert. So war des Apelles’ Anadyo- 
mone allerdings nicht mehr cin Tempelbild im 
Sinne der iilteren Religiositit; aber sie war das 
Bild einer Schiinheit und Lust der Sinnlichkeit 
ohne Schuld und Reue. So mochten seine Bild- 
nisse die dargestellte Persinlichkeit zeigen zwar, 
wie wir gosehen, nicht ohne Charaktor, aber doch 
nicht als Charakterbilder imgew3hnlichen Sinne, 
sondern in der ganzen Fille ihres sinnlichen Ds- 
seins, in viner Weseuheit, welehe die Worte 
Alexander's tiber soin cigenes Portrit rechtfor- 
tigt: es gebe jetzt zwei Alexander, den unbe- 
siegten Sohn des Philipp und den unnachabmali- 
chen des Apelles. Auf diesem Wege wurde dio 
Kunst des Apelles wieder ideal, wonn auch in 
anderem Sinne, als die der friheren Zeit, niim- 
lich nicht indem sie aus einer geistigen Idee her- 
aus schuf und diese Idee mit klnstlerischen For~ 
mon bekleidete, sondern indem sie der natiili- 
ihre ideale Bedeutung, dureh 
den Zauber der Schinheit verlich und sie in det 
Fiille und Vollendung ihros ktinstlerischen ma- 
Ierischen Daseins zeigte, Das ist die mit Hohett 
und Ernst gepaarte Charis, welche nicht nur in 
der Darstellung alles Stofiliche und alle Noth der 
Arbeit tilgt, sondern, indem sie den Sche 
Natur bis zur 
Zauberwelt der Schiinheit verklirt, uns sogar 
die Forderungen cines bedentenderen idectien 
Gehaltes ganz vergessen list. 
je letzten Betrachtungen sind zum Theil 
wirtlich J. Meyer's Charakteristik eines ueue- 
ren Kiinstlers entnommen: des Correggio, der 
sclion lingst als *Maler der Graziene fast instink- 
tiv mit Apelles verglichen worden ist. Die tiefera 
Bereehtigung dieser Zusammenstellang ergibt 
sich aber erst jetzt, wo die Resultate einer kriti- 
schen Betrachitung. des einen wie des anderen 
Kiinstlers dirckt mit cinander verglichen werden 










































































Apollos 





Apens. 

















174 





ktnnen. Nattirlich werden sich zwei Individuali- 
titen nie vollkommen decken, und so fehilt es auch 
hier nicht an bedentenden Verschicdenhcitcn. 
Im Ganzen aber werden selten zwei Ktinstler so 
viele gemeinsame Ztige nafweisen. Schon in hi- 
storischer Bezichung nehmen Beide eine durch- 
aus analoge Stellung oin: Apelles bildet den 
Schiuss und unter gewissen, wenn auch bestimmt 
begrenaten, Gesichtspunkten den Gipfel der hel- 
lenischen Malerei, an welche sich die hellent- 
stisehe unter mannigfach veriinderten Bedingun- 
gen anschliesst; Corregsio biliet die Erginzung 
der Zeit eines Leonardo, Michelangelo und Ra- 
fael; aber auch er schliesst dieselbe ab. Durch- 
aus vorwandter Natur ist ihr beiderscitiges inne 
res Vorhiltniss 2u den religidsen und poctischen 
Stoffen: indem beide den lodiglich ktinstlerischen 
Standpunkt cinnehmen, vollzichen sie in der Mia- 
lerei die Aufibsung des Glaubens, die Verwelt- 
Vichung der Religion. Thr Ziel ist die Schénheit 
der Form, der Reiz der tusseren Erscheinung, 
und sio verfolgen dieses Ziel auf dem eigensten 
Gebiete ihrer Kunst, nimlich durch rein male- 
Fiche Mittel. Darum ist cs noch mehr als dic 
Form und Farbo an sich, vielmehr die Form und 
Farbe unter: dom Einflusse von Licht und Luft, 
das Helldunkel, in dem sie den tiberzeugenden 
Schein der Natur zu erreichen streben. So ist 
8 denn endlich das Lob joner auf dem Zauber 
der hiehsten Vollendung beruhonden Ammut, 
in.welchem die alte und dio neue Zeit dus eigen 
thilmlichste Wesen des cinen wie des anderen 
Kinstlers in einem Worte zusammenfassen zu 
KGnnen geglaubt hat. Es ist schwer, der Versu- 
chung 2u widerstehen, mit Hlfe der im ersten 
Bande dieses Loxikons, p. 417—26, gegebenen 
Charaktoristik des Correggio das fragmentarische 
Bild, welches unsdie Alten vonderkilnstlcrischen 
Persnlichkeit des Apelles hinterlassen haben, zu 
ergiinzen und auszufithren und den ditrftigen Um- 
ison K¢rper, Form und Farbezu verleihen. Doch 
muss es dem Einzelnen tiberlassen bleiben, bis 
zu wolchem Punkto er eine solche Vergleichung 
verfolgen will: die objektive wissonschaftliche 
Forschung darf die Gronzon des Wabracheinli- 
chon nicht ungestraft tihersehreiten. 
8, Hrunn, Geschichte der grieeh. Kanstler. 11, 
p. 20241. — Wustmann, Apelles' Leben und 
Werke. Lelpalg 1870. 











H. Brun, 

Apelles. Apelles, Toreut, um 200 v. Chr. 
Geb., der sich mit der Darstellung des vielbo- 
strittenen nestorischen Bechers beschiiftigte: 
Athen. x. p. 488 6. d. 





Apelles. A pelos, angeblich Steinschivcider. 
Sein Name azcdov, ‘von Visconti aus azashos 
emendirt, findet sich auf einem geschnittonen 
Steine bei Bracei Memor. d. inc. 1. t. 27, be 
zeichnet aber nicht den Ktinstler, sondern wahr- 
seheinlich den Besitzer. 














Apelt. M.C. Apelt wird in Otto's Katalog 
als geb. um 1730 und als der Verfertiger folgen- 
den Stiches genannt, wenn niimlich dies nicht 
eine Verwechshing mit J. H. Apel Ist. 

Motte mit Biumen, wahrschetntfeh 1 


maert. qu. 8 
. W. Engelmann 

Apengeter. Apengeter biessen im 14, und 
45, Jahrh, in Niedersachsen die Bildgieseer. Es 
ist also kein Namo, sondern bodeutet Fige- 
Fengiesser (Affengiesser); doch mag von die- 
ser Beschifftigung ein solcher Familiewname sich 
gebildet haben. Tn Lttbeck kommen urkund- 
ein Conradus Apenghotor (1337) wl 
cin Johannes Apengheter (1332—41) vor 
Der letztere goss Inut Inschrift 1337 don Tau 
easel vou Messing in der dortigon Marionkirche 
‘Es ist ein randes von drei knicenden Engelsee- 
stalten getragenes Becken mit zwel Rethen zien- 
lich roher Reloffiguren, enthultend : Tuufe, I 
den, Auferstehung und Himmelfahrt des Herr, 
die klagen und die thirichten Jungfrauen, dea 
thronenden Erliser, Maria und die Apostel, be 
malt und vergoldet; der hohe Deckel zopfig: dss 
Ganze auf cinem achteckigen, steinernen Posts- 
‘mente stehend, welchos ein-schtines Messinggit- 
ter triigt. 

Derselbe goss 1340 aus Messing ein Tanfgefiss 
fir die St. Nikolaikircho zu Kiel, dessen rin- 
des, auf drei grossen sitzenden Liwen ruhendes 
Beeken mit gut komponirten, aber rok ausge- 
fllhrten Reliefs (die Lebensgeschichte des Hei- 
lands in’ zwei Rethen bor einander und unter- 
halb Wappen darstellend) goschmiickt ist. 

Ausser obigon Meistern dicses Namens ist 
noch ein Laurens Apenghoter (138) b- 
kannt, der die Taufbecken zu Hittfold bei Haw- 
burg und zu Handorf bei Liineburg goss. 

8. Milde und Decke, Denkmiler der bildendes 
Kiinste 2u Libeck. p. 4. — K. W. Nitzse 
Das Taufbecker Ki 
1856. Ders, in: Schleswig-H 
Dlicher, 1. 128— 132. ADbildu 
u, Ungewitter, Musterbuch 195. 199, 1— 
Mithoff, Mittelalterliche Kiinstler ete. p. 10. 

Notizen'von Fr. W. Unger, 





A. Bloe- 



























Mibbof. 

D. Apens (Apous, Appous), recht 

iissiger Kupferstecher. zn Groningen in 

der zweiten Hilfte des 17. Jahrh. 

41) Samuel Maresius 8. 8. Thoologi« ete., Baste in 
Oval; 2u den Seiten stehen die Figuren der el- 
sion und der Diigentia, C. Apens focit, 4. Titel 
zum Systema Theologicom ete. Groniugae 10 

2) Guilelmus Petri Suchtelonius etc. Anno 16% 
ete, in elnem Stubl sitzend und unter die Kuie 















stehtbar. D. Meinerdtsma Pinxit, C, Apens 
seulp. et exeu, Fol. 
3) Th. Couperus, Prodiger, + 1664. Halbfig, Ohne 





‘Namen, kl. Fol. 








8. Brunn, Gesch. d. grlech, Kiinstler. 1. p. 546, 
Frunn, 






25 ansehlie: 
fondo Aufschr.: 


pene: => 





Philipp Apianus, 











do UytVeert on Begracffentsse ete. Auf dem) Aphrodislos. Aphrodisios, Bildhauer aus 


erden BI. das Bildniss.des Prinzen. Auf dem| Tralles 


letzten der Palast desselben; dabei eine Wid- 
‘mung an die Prinzessin Albertina und ihren Sohn 
und an die Stande dor drei Provinzen und thre 
Deputirten von den Verlegern 1666. Glelch da 
bel: P. Carré delineavit, M. Nog en C. Ap- 
peus seulpebant, P. Langweer serlplt. 
des Fl. ist 20 Centimeter hoch und 50 bret, 
Lange des Ganzen also 12"/y Meter. 

Diese Folge ist von der grssten Soltenhelt 
(Notis con J. Ph, van der Kellen.) 

1) Bilan. des berdbinten Ingonteur-Generals Menno 
Cochoorn (16111704), Halbd. mit grosser| 
Periieke und Hamnisch, Nach rochts gewendet, 
wo man im Grunde dle Reschiessung ‘einer Fe= 
stung sieit. Obeu an dem Oval: Dederant 
cendia Iucem, Metam. Ovid, unten an demscl- 
bem: Der Romben Schlag des Feurs Macht 
Dem den schinsten Glanz gebracht, Unton der 
Name und Rang des Generals. Rechts unten: 


& fea Anft. 0. Ya. 


Dies Bi. tet mit dom Stichel in trockener 
























mt 
jem obigen und dav Sehent veh 
fer nach Bal fall 





‘Ob day obigo Monoge, wirklich anf Apent 
EOE Wraulet Noreen ohare Atos 
{g-dlononpzu erst It das Fl pte hab, 
Nach der hochdeutachen iuschrift honnte tat 

‘Ker eluen Dentechon vermatheny 
+ Bratitot, Monogr. App. 1. No. 16. — Nag- 
er, Monogr. 1, No. 2178. — Ottley, Notices, 

W. Schmidt. 
Apesteguia. Juan Felipe Apeztoguia, 
vio Navarrese, der in seiner Jugend bei einer der 
ingor angestellt- war, 
vad dann bei Luis Salvador Carmona die Bil 
‘auerei erlernte. Die Akademie von 8. Fernando 
dete ihm 1777 durch die Aufnahme als Ehren- 
uitglied. + 1785, Einige seiner Arbeiten sollen 
‘ich in 8. Cayetano befinden, 


Cean Bermudez, Dico, 























uv. 
Apfaltrer. Apfaltrer. Von cinem solchen 
ct Fissli (Neue Zusiitze): avormuthlich cin 
Séastler, der gegun Ende des vorigen Jahrh. in 
Gtmen arbeitete. Ingendwo nennt man von ihm 
sebrere Handzeichnungen in Farbe, Sepia und 
Tesehe, welche bihmische Gegenden — dann 
sher auels zwei derselben in: Sepia, davon die 
size die tragische Muse mit dem Dolehe in der’ 
Reabten, und die andere eine Bacehantin in einer 
Landschaft darstollene. — Martin Abfalte- 
‘er biess ein Bildhauer im 17. Jahrh. zu Inns- 
nek, von dem weiter nichts bokannt ist 


* Vasstl, Neve Zusitze, — Tiroler Kanst- 
1 















Karien, Werke von ihm befanden sich 
in den Kaiserpaliisten zu Rom: Plin. xxxvt. 38. 
H, Bruna. 

Aplanus. Peter Apianus, cigentlich Ben- 
newitz, berlihmter Mathematiker, geb. 1495 als 
Sohn eines Sehubmachers zu Leisnig in Sachsen, 
verdient hier eine Stolle, insofern er sich auf 
Wappenmalerei, Landkarten-undStidtezeichnen 
yerstand, und Landkarten und mathematische 
Instrumente nach seinen Zeichnungen geschnitten 
wurden, Erstand bei Karl V. in hohen Ehren, der 
ihm 3000 Gulden schenkto und an dessen Hof er 
Lehrer der Mathematik war. Auch wurde er von 
scinem Kaiserlichen Schutzhermn nebst seinen 
drei Briidern in den Adclsstand erhoben, in dem 
*Adelsdiplom von Kaiser Carolus V. an Petrus 
Apianus Bennewitz und dessen 3 Brilder Gregor, 
Niclas und Georg vom 20. Juli 15ile. Dab 
wurde der Namo Bennowitz in Apianus latin 
sirt. Er starb zu Ingolstadt als Professor der 
Mathematik im J. 1552. 

8. FGssli, Neue Zusitze. — Pinchart, Ar 
chives des Arts, 1. 137. 11, 6. 314. 315. — A. 
Mirus in Mittheilungen des Geschichts- und 
Alterth.-Vereins zu Lelsnig. 1868, 1. 531, Da- 
selbst Abdruck des Adelsdiploms, 





























Georg Apianus, Bruderdes Vorigen, Buch- 
drucker und Verleger, von Karl V. in den Adels- 
stand erhoben, war zu Ingolstadt in der ersten 
‘Hilfte des 16. Jahrh. thitig. Auf TiteIn von Bu- 
chern und in Vignetten in denselben findet sich 
nach Nagler ein grosses aus GAB zusammenge- 
setztes Monogramm. Auch cines Schildchens, wo- 
4A. bediente er sich; das ist 
jedoch offenbar sein Verlags- und Druckerzei- 
chon. Ob or wirklich Formschneider war, folgt 
aus den beiden Zeichen noch nicht. 

s, Nagler, Monogr. 1. No, 2193. I No, 2695.2687. 











Philipp Apianus, Sohn des Vorigen, Arzt 
und Mathematiker, gob: zu Ingolstadt’ 1531, 
folgte seinem Vater in der Professur der Mathe- 

, musste aber, da er den Eid auf das Tri 
dentinun verweigerte, die Universitit verlasson, 
worauf er im J. 1569 zu Tubingen cine Professut 
erhiclt. Er starb dasolbst 1559. Sein berilhm- 
tostes Werk ist die Karte von Baiern, die er auf 
Bofohl Heraog Albrecht's V. aufigenommen hatte. 
Er erbiolt dafiir cin Geschenk von 2500 Dukaten 
und einen ausserordentlichen Gehalt von 150 fl. 
Die Karto ward zuorst 1561 auf Einem Blatt, 
spiiter 1566in vergrdssertem MaBstabein 24 Holz 
tafoln geschnitten unter dem ‘Titel: Phil. Ap- 
plavi:bayrische Landtafeln, Sie crlebte in der 
Folge mehrere Auflagen und warde oft kopirt. 
Die Stécke werden im Reichsarehiv zu Miinchen 

fhewahrt. Dic zusammengezogenen Buchsta~ 
ben A und B findet man auf einem Holeschnitt 
mit einem Horologium, 4. Da sic durch Apianus 
Bienewite erkliirt werden kinnen, so ist miig- 















































auch von seinem Vater. 
8, Flissli, Neue Zusitze, — Nagler, Monogr. 1. 
No, 139. 


Apiello, Apiello sind zwei Figuren vou 
Porzellan bezefchnot, Mann und Frat in ehine~ 
sischer Tracht; in der Sammlung Langford. Der 
Kunstler muss an der Fabrikation von Capo di 

t gewesen sein, welehe 17; 
dureh Karl IIT. gegriindet wurde. 

s.W.Chaffers, Marks andMonogr3, Auf. p.318. 

A Tig, 

Apoll. Charles Alexis Apoil, franzisi 
scher Maler, geb. zu Mantes den 24. Okt. 1809, 
4 den 22. Dez. 1864, Schiller von Eugéne Devi 
ria, Er hat seit 1543 Bildnisse in Pastel au 
stellt, die Beifall fauden, wovon sich eines im 
Museam von Avignon befindet. Spiiter war 
er in der Porzellan-Manufaktur von Sév res be- 
sehiiftigt. Erhatte Emails, prachtvolle Kupferaut| 
der Ausstollung, welche dio von Pierre Courtoys 
flir das Schloss in Madrid weit hinter sich liessen. 

8, Labarte, Histoire des Arts industrels. 1. 150. 




















Mme. Charles-Alexis Apoil, geb. 
Estelle~Suzanne Béranger, Gattin des Vorigen 
und Malerin, geb. mu Sivres den 19. Okt. 1825, 
Schiilerin ihres Vaters A. Béranger. Thre Blu- 
men- und Friichte-Gemilde zeigen eino sehr 
jckto und leichte Hand ; eines da- 
yon im Museum yon Nimes. Sie hat dann auch 
Rafael und Guido Reni in Email und Aquarell 
kopirt. Gegenwirtig ist sie in der Manufaktur 
yon Sévres beschiftigt. 
8. Bellier, Dictionnaire, wo das Verzeichniss der 
‘von beiden avegestellten Werke. 











Apollas. Apollas? Auf der Vorderscite eines 
eisernen Spiegels findet sich die Inschrift aro) 
exo: Arch. Zeit. 1862, p. 166. Da die Gravi- 
rung der Riickseite dem gegrlindeten Verdacht 
moderner Fiilschung unterliegt, so darf auch di 
Inschrift nicht als authentisch betrachtet werden. 
Brunn, 
Apollodoro. Francesco Apollodoro, Ma- 
ler aus Padua, geb. um die Mitte des 16. Jabrh 
Scinen Beinamen di Porcia filbrto er nach 
einem Kastell in Friaul, wabrscheinlich, weil 
seine Eltern von dort stammten. Unterrichtet 
wurde er von Dario Varotari, Durch Portritt- 
malerei machte er sich ebrenvoll bekannt. Er 
soll fast alle Paduanischen Gelchrten seiner Zeit 
gemalt haben; erwihnt werden Sperone, Mercu- 
riale, Capo di Vacca und Acquapendente. Miind- 
er hat in Mailand ein Bildniss geschen, das er 
flr einen Gelehrten oder Diplomaten ansprach 
und welches die folgende Bezcichnung trug: 
FRANC, APOLLODORUS PINXIT ANNO 1585 MENSE 
mato. Er fand darin eine kriiftige Behandlung 
und jene Art Ltirte, wie sie wol dem alten Pour- 
bus eigen Nach Rossetti befand sich im 
J. 1776 im Palaste Borromei bei 8. Lucia in Pa- 



































dua cin hl. Franziskus mit Christus am Kreuz, 

gemalt von Apollodoro. Noch im J. 1606 et- 

sebeint dieser Meister in der Paduanischen Ma- 
lerliste. Giambattista Bissono war sein Schiller 
auch den folg. Artikel. 

8. Piotrucet, Biografla deglt Artisti Padovani. — 
Mosehini, Origine © sicende ete. in Padus 
pp. 92. 98. ~ Rossetti, 
dova, p. 825. — Ridol tf, 
260, — Lanai, Storia pitt, 1825. 111, 243. 

Notis von Mindter. 














Jansen 
Apollodoro, Paolino Apollodoro, Maler 
aus Padua, machte das Portriit des Alessandro 
Fortezza if 1613). Pietrucci hilt diesen M. 
fiir identisch mit Francesco Apolludoro, Mo- 
schini aber fiir dessen Sohn oder Neffen. 

8, Tommasini, Mlustrium Virorum Elogia 
tavil 160, 1. 354, — Pietrucet, Bioge. d 
art. Padovani. — Mosehiniy Origine e vi- 
cende ete, in Padova, pp. 92. 93. 








‘Nach ihm gestochen : 


Bildniss dos Alessandro Fortezza, In Tommasin's 
Werk, s. Literstar. 
‘ Jansen. 

Apollodoros. 1) Apollodoros, Architekt 
aus Damaskus unter Trajan und Leiter der bedet- 
tendsten Bauten dicses Kaisers. Cassius Div 
(Lx1x, 6) nenut als solche das Forum, ein Odeuw 
und Gymnasium in Rom, vielloicht mit den bei 
Pausanias (Vv. 12, 6) erwithnten Thermen ideu- 
tisch. Nach Procop (de acdif. 1v, 6) baute er 
auch die Briteke, welche Trajan in Dacien ter 

je Donan schlagen liess und auf Miinzen des 
Raisers, wie auf der Trajanssiule abgebildet ist 
Die erhaltonen Reste des Forum mit seiner Ba- 
silika, an wolcher Pausanias namentlich die Be- 
dachung von Bronze bewundert, legen von det 
hohen Bedeutung des Mannes Zeugniss ab, wel- 
cher dio Architektur nachmals fr kurze Zeit auf 
cine unerwartete Hohe emporhob. Unter Hadrian 
nahm leider sein Schicksal eine traurige Wen- 
dung: er wurde exilitt, weil er den Kaiser scho 
vor seinem Regierungsantritt durch eine spit- 
tische Bemerkung sich zum Feinde gemacht 
hatte; und als er nun dessen cigene Baupline 
fiir den Tempel der Venus und Roma scharf 
‘wenn auch gerecht, kritisirte, wurde er sogar nit 
dom Tode bestratt. Nicht ausgoflihrt wurde sein 
Plan, 2u dem in das Bild des Sounengottes ver- 

andelten Koloss des Nero die Mondgottin als 
Seitensttlck anfzustellen (Spartian, Hadrian. 19) 
































2) Apollodoros, Bildhauer, der nach Pli- 
njus xxx1v. 86 Philosophenstatuen machte. Ob- 
‘wol es Plinius nicht ausdriicklich bemerkt, dart 
doch der von ihm kurz vorher (xxxtv. $1) eben- 
falls als Bildhauer erwihute Apollodor, des- 
‘sen Erzstatue Silanion ausftihrte, filr dicselbe 
Person gehalten werden. Ueber seinen Charak- 
ter berichtet Plinius, dass er in Folge einer pein- 
lichen, selbstquiilerischen Sorgfalt hiiufig fertige 








Arbeiten zertrtimmert habe, indem er sich in 
seinem klinstlerischen Streben nicht zu gentigen 
vermochte ; er habe daher den Beinamon des Tol- 
lea bekommen; und in seinem Bilde habe Sila- 
sion diesen Charakter ausgedriickt und nicht das 
Bild eines Menschen, sondern des Zornes selbst 
im Erze dargestellt.’ Nun begognon wir unter 
den Zuhdrera des Sokrates einem Phalereer 
Apollodor, dessen Charakter namentlich am 
Eingange des platonischen Symposion in ganz 
Ubereinstimmender Weise geschildert wird, #0 
dass er dort sogar denselben Beinamen fiihrt 
Ea liegt daher nahe, den Sokratiker , obwol er 
ticht Bildbauer genannt wird, mit diesem zu 
identifiziren, sofern die Zeitangaben nicht ein 
Hinderniss darbicten. Der Sokratiker war Ol. 
99, 4 noch ein Knabe oder junger Mensch (ra 
kounte also noch liingere Zeit nach O1. 100 recht 
vol am Leben sein; Silanion, der die Statue des 
Bildhauers machte, wird allerdings von Plinius 
de 113. O1. gesetat, womit aber miglicher We 
sicht der Anfang, sondern das Ende seiner Thii- 
tigkeit bezeichnet wird. Es ist also wenigstens 
sieht unmbglich, dass er um Ol. 102—4 das Bild 
jenes Phalereers arbeitete. Uebrigens ist os 
‘iekt nothwendig, wie man angenommen, dass 
der Sokratiker, sobald er sich der Philosophie 
ragewendet, die Bildhanorei aufgogeben habe. 
+ Hertz, De Apollodoro statuario et philosopho 
Breslaver Programm 1867. 




















4) Apollodoros, Bildhauer aus Phocaea, 
Sohn des Zenon, nach der Inschrift einer Sta- 
tuenbasis in Erythrae, aus guter, also minde- 
seus wol alexandrinischor Zeit: R. Rochetto, 
Lettre & Schorn. p. 433 


4 Apollodoros, Maler aus Athen, von 
Hinius xxxv. 60 in die 93. Ol. gesetzt, aber als 
serer Zeitgenosse des Zouxis gowiss schon liin- 
frre Zeit vorher thittig. Seine kunstgeschicht- 
che Stellung list sich am besten durch den 
Gegensatz gegen Polygnot deutlich machen. 
Wahrend die Werke dieses grossartigen Kiinst- 
fxs in malerischer Bezichung wenig mehr als 
tolorirte Zeichnungen waren, beginnt mit Apol- 
lodor eine neue Entwickelung, indem er das 
Vemischen und Vertreiben der Farben in Bezug 
anf Licht und Schatten serfande (Plut. de glor. 
Atéen. 2), d. h. eine eigentlich malorische Bo- 
Sending begriindeto. Dasselbe bezeichnet Pli- 
Yas dureh die Worfe : hic primus species expri- 
‘ere instituit. Denn species ist hier im Gegen- 
‘at za Form, Stellung und Haltung der Figuron 
Ge inssere Erscheinung, wie sie rkt, 
Wie ie also in der Kunst die Sinne gowisser- 
Bassen tiuscht und Ilusionen hervorruft. So ist 
Apollodor, weleher zuerst »dom Pinsol Ruhm 
ecwirbte und zuerst beachtenswerthe Staffelel- 
Wider fiefert , withrend bisher dio Wandmalerei 
Sberwogen hatte. Der Boiname des Skiagra- 
deen, Schattenmalers, den er wegen seiner Rich- 
Neyer, KtastorLerikon. Ul. 





























tung erhielt, wird nun aber auch mit der Skeno- 
‘graphic (Hesych. v. oxd) in Verbindung gesotzt, 
dio ziemlich in derselben Zeit durch Agatharchos 
(s, diesen Art.) ihre Begriindung orhfelt; und 
wir worden dies dahin erkliren mlisson, dass mit 
der malerischen Behandlung der Figuren nun 
auch eine entsprechende Behandlung der archi- 
tektonischen und landsehaftlichen Szenorie Hand 
in Hand ging. Auf eine solche deutot namentlich 
sein Aias fulmine incensus in Pergamus (vgl. So- 
lin 27) hin, d. h. der lokrische Ainx, dessen 
Schiff vom Blitze getroffen ist und der nun we- 
gen scines Trotzes gegen die Gvtter seinen Tod 
in den sturmerregten Wellen des Mecres finden 
wird. Wonnwine von Philostratus (1. 13) be- 
schriebene Darstellung dieses Gegenstandes sich 
auch nicht mit Bestimmtheit auf Apollodor zu- 
rlickfllhren list, so vermag doch die Schilde- 
rung des Rhetors uns einen deutlichen Begriff 
davon zu gewithren, in wie hohem MaGe die 
Wirkung des Ganzon durch dio Entwicklung des 
skenographischen Elementes bedingt war. Von 
andern Werken nennt Plinius nur noch efnon 
betenden Priester. Der Scholiast zu Aristoph. 
Plut. 385 legt ihm ferner cine Darstellung der 
in Athen Schutz suchenden Herakliden, dor Alk- 
‘mene und der Tochter des Herakles bei (vgl. 
unter Pamphilos). In einem dritten Bilde musste 
die Figur des Odysseus vorkommen, den or zu- 
erst durch den Schifferhut charakterisirte : Schol. 
I, x. 265; woraus vielleicht durch Verwechso- 
lung die Nachricht bei Hesychius entstand, dass 
er selbst einen (asiatischen) hohen Hut getragen 
habe. Seinen hohen Kitnstlerruhm bezeugen 
endlich noch die Verse des Nikomachus aus einer 
Elegie tiber die Maler (bei Hephaest. de metr. 
4, 7), wihrond der stolze Spruch, dass tadein 
leichter sei als besser machen, nicht auf ihn, 
sondern auf Zeuxis (6. diesen) zurlickzufllhren 
sein wird. 

s. Brunn, Gosch. der grlech. Kunstler. 11. 71% 

HH, Bruna. 

Apollodotos. Apollodotos, angeblich 

Stoinschneider. Auf cinom geschnittnen Steine 
dezeichnet die antike Inschrift wahrecheintich 
denBesitzer; auf einem zwoiten ist sio gefilscht. 

s. Brunn, Gesch, der griech. Kinstler. 11, 602. 

Brunn. 

Apolloni. Q. M. Apolloni, Kupforstecher, 

arbeitete in Italien um 1840, 

1) Sposalizio ai S, Catharina, Nach Correggio. 
Roma, Caleografla camerale. Fol. 

2) Der toate Christus von rwel Engeln gehalten; 
vor ihin knfet der Klosterabt und der bl. Bartho- 
lomius. L. Longhi pinx. Gezeiehnet von D. 
Marini. Foi. In: Cappi, Luca Longhi illustrato. 
Ravenna 1853. Fol, 

38) Ienoto. Unbekanntes mannliches Bildniss, An- 
‘oblich in der Manier Holbein's, Gezelchnet 
von Pompignoll. 4. In 1, Bardi's Galleria Pitti. 
1842. 






































4) Mehroro Bil, von thm nach Bildern und plasti- 
23 


178 Apollonides 





Maro-Antonto Apollonio. 

















schon Werken in: Valentini, La patriareale Ba- 
silica Vaticana, Fol. 
W, Schmidt 

Apollonides. Apollonides, Steinschnei 
der. Plinius xxxvii. § nennt ihn unter den be- 
riihmtesten Kilnstlern seines Faches und setzt 
ihn und Kronios zwischen Pyrgoteles und Dios 
kyrides. Die Steine mit seinem Namen sind die- 
ses Rubmes nicht nur nicht witrdig, sondern 
auch aus andern Griinden im hichsten Grade 
verdiichtig. 

s. Brunn, Gesch, der griech. Kanstler. 11. 603. 

Brann. 

Apollonlo, Agostino Apollonio, Malor 
in der zwoiten Hilfte des 16. Jahrh,, stammte 
aus der arbinatischen Ortschaft S. Angelo in 
‘Vado. Er war wahrscheinlich ein Schiller und 
Gehiiife seines mlitterlichen Oheims, des Maters 
Lucio Dole, wie er nachwoislich dessen Erbe 
wurde und auch die Vollendung von dessen letz~ 
ten Arbeiten therkam. Um das J. 1589 verfer- 
tigte er bei Urbino in Castel Urbania, das friiher| 
Castel Durante hieas, Stukkaturen und Wand- 
malerefon in der Kirche S. Francesco, 

+. Zan, Enciel, — Lan2t, Storia pittoriea.1825. 

M14, —Coluced , Gronaca di Castel Durante, 
‘Jansen. 

Apollonio. Giacomo Apollonio, Histo- 
rien- und Landschaftsmaler, wurde nach Mel- 
chiort 1582, nach Verei 1584 in Bassano geboren 
Giacomo da Ponto war der Vater soiner Mutter 
Marina, und ihr Brader Girolamo und Giambat- 
tista warden seine Lehrer. Sie haben nie einen 
besseren Schliler und glieklicheren Nachahmer 
gehabt. Alles was die Bassano so auffallig chi 
rakterisirt, findet sich in Apollonio wieder: ihre 
Farbe und Zeichnung, thro Menschen- und Thier- 
gestalten, ihre Costlime und Banlichkeiten, ihr 
Himmel und ihre Landschaften. In diesen letz- 
teron scheint or ihnen vollkommen gewachsen. 
Die Kraft seiner Tinten — froilich trib und 
schwer wie bei seinen Vorbilden — und dic 
Zartheit seiner Konture stehen nur wenig hinter 
diesen zurlick. Die Galerie Doria in Rom be- 
wahrt unter ilien zahlreichen Landschaften auch 
Werke von der Hand Apollonio's. Er starb ohne 
Nachkommen am 1. Dez. 1654 und wurde in der 
KirchoS. Francesco zu Bassano bestattet. Wenn 
auch viele seiner Bilder als ichte Bassano’s in 
der Welt zerstreut sein migen, so bewahrt soine 
Heimat doch noch immer eine grosse Anzahl 
derselben. 

In der Kirche der Padri Riformati trigt 
das Bild dos Hauptaltares die Bezefchnung 14- 
COB, APPOLLONNIUS ASSANENSIS FACIEBAT 
1611. Vor dem gekrouzigten Christus knict der 
heilige Bonaventura. In der Hohe Gott Vater 
von Engeln umgeben. Zwei kniende Engel hat 
nachmals Giovanni Goffré hinzugeftigt. — Die- 
selbe Kirche besitat noch eine heitige Elisabeth 
Almosen spendend, und cine Madonna in der 
Engelsglorie mit den heiligen Diego, Carlo und 
Bernardino im untoren Theile des Bildes. 


























Das Gemiilde des Hauptaltars der Pfarr- 
kirche von Liedolo hat die Inschrift: Jaco- 
bus Apollonius Bassanensis P. 1s, 1614. Presb 
M. Ant. Ferla Pecinns actatis suae a. LXx1 sus 
religione fieri fecit. Unter dor Himmelskinigin, 
die das Christkind hilt, stehen die hh. Lorenzo 
‘und Carlo und hinter dem letzteren der eben er- 
wilnte Stifter. Das Bild hat durch Restauration 
gelitten. 

In 8. Sebastiano das Bild des Hauptalta- 
res: der heilige Sebastian an einen Stamm ge- 
‘bnnden wird von zwei Henkern mit Pfeilea be- 
schossen, wihrend yom Himmel zwei Engel mit 
Palmen zu ihm herabkommen ; im Vordergrunde 
sechs Heilige. Die Bezeichnung lautet Jacobus 
Apollonius Bassanensis faciebat. Das Bild wirl 
sehr gortihmt, obgleich dio Luftperspeetive man- 
golhaft ist. Zanotto nennt os ein Werk der fein- 
ston Sorgfalt und findet in ihm jedo sklinstle- 
rische Mitgifte nur die einzige der Zartheit oder 
tenorezza nicht. 

In 8. Francesco: 1) eine bezelchnete 
kniende Magdalena, welche Zanotto zu Apollo- 
nios besten Werken zihlt. 2) Seelen im Pese- 
feuer, tiber thnen die hh. Petrus und Franziskes 
und ganz in der Hihe die Dreieinigkeit. 

Im Oratorio di 8. Filippo Neri: Dreieisis- 
keit mit violon Engetn. ‘ 

In 8. Girolamo restauritto Apollonio das 
Bild des Hauptaltars und fligte die hh. Girolamo 
‘und Benedetto new hinzu. 

In dor Pfarrkirche von Romano: der b. Abt 
Antonio zwischen verschiedenen Heiligen. 

In der Pfarrkircho von Solagna: Maria vit 
dom Christkind in der Hthe und unten die bh 
Roechus und Emerenziana. 

In der Pfarrkirche von Carpendo: die Hi 
melskdnigin mit dem Christkind, unten Heilize 

In der Kirche 8. Pietro in Pove: der bl 
Petrus auf der Kathedra mit den hh. Paulas und 
Carlo an den Seiten. 

In 8. Eusebio: Christus am Kreuz mit Me 
ria, Magdalena und Johannes. 

Im Kloster 8. Francesco zu Citadella 
die Beschneiduog Chri 

Inder K. degli Eremitani zu Padova: die 
Dreieinigkeit in der Hoho, unten Heilige. 

In der Nonnenkirehe Gesi Cristo zu Ca 
stel franco: Christi Himmelfahrt, und in jenet 
der Serviti: Christi Geburt. 

s. Verei, Notizie alla vita ete, de’ pittort at Bas 
sano. p. 2297, — Gamba, Di Bassanes ill 
stei, sowio Zanotto, Della pittura Venerism, 
p. 316 und Lanzi, Storia pitt. 1825. 1 171 
gehen allo auf Verci zurick. — Federie!, 
‘Memorie Trevigiane, 11. 65 bringt aus Melehio# 
die Notizen ber die Bilder in Castelfranco. — 
Brandolese, Pitture di Padova. p. 216. — 
Rossott!, Descrizione di Padova. p. 150. — 
Burckhardt, Cicerone. p, 1074. 
































Marc-Antonio Apollonio, Grossneffe 
des Malers Giacomo Apollonio, geb. in dessen 





“Erbsehaft nach Neapel gebracht wurde. 
‘der Angabe des Plinius (xxxvi, 3) 


__179 




















‘Todesjahr 1654, +1729, Auch er kannte keinen 
grisseren Rubm als die Bassano nachzuahmen, 
ur dass er darin weit hinter seinem Grossoheim 
aurickblieb. In den J. 1681 und 1697 multe er 
Fresken in der Kirche 8, Giambattista zu Bas- 
sano, aber seine Arbeiten wurden bei einem Um- 
bau zerstirt. 

& Verei, Notizie alla vita ete, de’ pittori di Tas- 

sano. 1775. p. 230. 














Jansen 

Apollonios. 1) Apollonios, Architekt zur 
Zeit des Kaisers Trajan, Sohn des Ammonios 
ans Alexandria, Sein Name findet sieh auf einem 
yoo ihm eweihten Altare bei Mons Claudianus| 
in Aegypten wo er vielleicht wit der Leitung| 
der dortigen Steinbriiche betraut war. 





2 Apollonios, wer, der in Gem 
schaft mit Tauriskos die beriihmto Gruppe des 
farvesischen Stieres ausfuhrte, welche von Rho- 
das in den Besitz des Asiniua Pollio gelangt, im 
46. Jabrh. in den Thermen des Caracalla. wi 
der anfgefunden, spiiter mit der farnesischon 
‘Nach 
parentum 
bi certamen de se fecere, Menecraten videri 
‘professi, sed esse naturalem Artemidorum, sch 
“ten sie Briider gewesen und ausser ihrom witk- 
Fieben nuch einen Adoptivvater gohabt zu ha- 

ten, dessen sie (ob vielleicht in einem Epi- 
samme unter der Gruppe?) in besonderer Ver- 

krung gedenken mochton, Thre Vaterstadt war 
seh anderweitigen Nachrichten fiber Tauriskos 
ralles in Karien ; doch schliessen sie sich ihrer 
sanzen Kunstrichtung nach durehaus der Schule 
oa Rhodos an, wo ihr gemeiusames Werk ur- 
pringlich aufgestellt war. Keino andere Kunst. 
chipfung des Alterthums ist dem Stier 
saniter, als der Laokoon (s. unter Agesandros).. 
Selbst ganz jiusserlich in der Erwihnung bei 

‘inius tritt diese Verwandtschaft hervor: wie 
im Laokoon die Schwicrigkoit der Komp. 
ion durch die Hinweisung auf xen Vater, di 
Sthoe nd die wunderbaren Windungen’ der 
Seblaogens und thre Ausfilhrung in einem Mat 
sorblocke hindeutet, so finden wir bei dem Stier} 
wiederum »Zethos, Amphion und Dirke, den 
Stier und asTau ans demselben Marmorblockes, 
vebei sogar die Antiope, der Ortsdiimon und 
Ge reich verzierte Plinthe nicht einmal er- 
‘iiat sind. Wir finden also hier noch eine Stei- 
G@rmg in derKomplikation derProbleme, deren 
Ulemg sich dic Kiinstler vor ne Ste 
serung, die noch bedeutsan he den Um- 
Sand wird, dass der Laokoon flir eine Uaupt 
Saticht Komponirt ist, withrend der Stier ctw 
i die Anfatellun, 
Seelmet ist, wo er von allen 
wenden konate, Nicht weniger zeigt si 
Ferwandtechaft in der Wahl des Momentes, der 
sStt-onr von Seiten der handeinden Persone 



















































mi Kampfe gegen die phy- 
'h tiberwiegende Gewalt des wiithenden Stie~ 
res etfordert, sondern auch in dem Beschauer 
durch div kiihne Aufgipfelung aller, die schreck- 
licke Katastrophe unabwendbar vorbereitenden 
Umstiinde den hiiehsten Grad tragisch-patheti- 
scher Erregung hervorrufen muss. So gehiren 
beide Werke cincr Geistesrichtung an, flr welche 
sich nur in der alexandrinischen Epoche di 
nothwondigen Vorauasetzungen finden; und die 
Annahme einer Entstehung in der rémischen 
Kaiserzeit, die hinsichtlich des Laokoon noch 
einige Vertheidiger findet, fillt fiir den Stier 
schon darum weg, weil derselbe bereits in der 
Zeit des Augustus nicht etwa neu gearbeitet, 
sondern von Rhodus nich Rom versetzt wurde, 
s Welcker, Alte Denkm, I. p. 352, — Brunn 
ch. der griech, Kiinstler. 1. 495. — Fries 
Worichs, Haustcine, p. $17. — Overbeck, 
Gosch. der eriech. Plastik. TI. p. 240. 
Abbildungen zB, bet Miller, Denkmaler 
alter Kunst, 1, 47, 215 und im Museo Borbonica. 
XIV. 5—0i. | Ueber antike Nachbildungen anf 
Manzen u. s. w. vergl. Arch, Zeit, 1953, p. 654 


3) Apollonios, Bildhauer, Sohn des Nestor 
aus Athen, der Kiinstler des berithmten Hera- 
Klestorso im Belvedero des Vatikan's. Da der- 
selbe beim Theater des Pompeius in Rom go- 
funden ist, und die Ziige der Inschrift auf 
Zeit dor Erbauung desselben hinweisen, 50 
seheint das Werk 2ur Ausselintickung dieses 
Baues gearbeitet zu sein. Die Spuren antiker 
Restaurationen erkliiren sich dann dureh die Be- 
schiidigungen, dic es bei den mehrfachen Briin- 
den des Theaters erlitten haben mochte. Nach 
dieser Zeitbestimmung ist es wenigstens miglich, 
uf denselben Kilnstler eine Nachricht des Chal: 
cidius xu Plato's Timacus (p. 440 ed. Moura.) 
au bezichen, in welcher ein Apollonios als 
Kiinstlor der Statue des Jupiter Capitoli 

Gold und Elfenbein angefuhrt wird. 
pel war nimlich 84 v, Chr. Goburt abgebrannt, 
zwar 69 yon Catulus schon neu geweiht, aber 
noch 62, also gerade in der Zeit des Pompeius 
nicht ganz vollendet (vgl. Tac. hist. 3, 72; Dio 
31, 44.). Dio Nachrichten tiber zwei andere In- 
schriften mit des Apollonios Namen sind nicht 
hinkiinglich verbtirgt. — 

Ueber dic Restauration des Torso sind die 
Meinungen noch getheilt. Ziemlich allgemein 
aufgegeben ist wohl die Ansicht, daas zur Lin~ 
ken des Heros noch eine weibliche Gestalt, sei 
es Hobe oder Auge, gestanden habe, Zweifel- 
haft erscheint aueh die Annahmo, dass er errail- 
det dasitzond, die Keule oder einen Stab neben 
sich geatellt 'und einen oder beide Hinde aut 
diesolbe gestiitzt gehabt habe. Die meiato Wabr- 
scheinlichkeit hat die Vermuthung E. Petersen's, 
dass der Heros auf don linken Schenkel 
Leier gestellt, mit der Linken das Horn dersel- 
en oder den Ste gofnsst, mit der Reehten xber 

























































































Ze Wochste Anspannung und gewandteste Be- 


die Saiten berillrt habe, wobet das Haupt so 





180 


Apollonios. 














gewandt war, dass der Gosang des Mundes mit 
den Ténen der Leier vereiut nach oben drang. 
‘Wie dem auch sein mige, so darf doch mit Si- 
cherheit vorausgesetat werden, dass das Werk 
wenigstens sciner Erfindung nach nicht das volle| 
Eigenthum desKtinstlors war, sondern dass die- 
sor, wenn nicht die Idee des Ganzen, doch sehr! 
wesentliche Motive den Werken ciner illteren| 
Zeit entlcbnt hat. Apollonios gehirt niimlich, 
als einer der Hauptvertreter, der Schule 
scher Renaissance an, welche schon vom zweiten 
Jahrh. v. Chr. an bis in die Kaiserzeit eine be- 
deutondo Wirksamkeit besonders in Rom ent- 
falteto. Indem sie einen Theil ibrer Selbststiin- 
digkeit, namentlich hinsichtlich der vollen Frei- 
heit Ktinstlerischen Schaffens freiwillig aufgab 
und sich begniigte, im engen Anschluss an 
‘Muster der besten Zeit dieselben mehr oder min- 
dor frei zu reproduziren, wirkte sie namentlich 
fir die Erhaltung der idealen Kunstrichtung in 
Rom und schuf eine Reiho von Werken, welche 
zwar in ihrer ganzen Ausfilhrung des Zaubers| 
der vollen Frische von Originalschiipfungen ent- 
bebren, aber doch fir den Verlust derselben 
durch eine Rothe tlichtiger Eigenschaften einen, 
annithernden Ersatz bieten. Dadurch ist es al- 
lerdings bedingt, dass der absolute Ton der Be- 
geisterung, wie er in Winckelmann’s beriihmter 
Schilderung desTorso angeschlagen ist, wesent- 
lich herabgestimmt werden muss; und wenn 
sich also die Beurtheilung in der Geschichte 
der griech. Klinstler des Unterzeichneten in 
cinon bestimmten Gogensatz zu der fritheren Be- 
wunderung setate, 80 ist doch zu betonen, dass 
‘Winckelmann’s Beschreibung »nur auf das Ideal 
der Statue ging, dass dagegen eine kritische 
Botrachtung sich’ auf don historischen Stand- 
punkt stellen muss, welcher den Werth des 
Torso einestheils an Werken der durchaus 
idealen Kunst, wie den Skulpturen des Parthe- 
non'misst, mit welchen der Kitnstler im Prinzip 
sich auf gleichem Boden befindet, anderntheils 
aber auch mit Werken wie dem Laokoon ver- 
gleicht, gegen deren gewaltige, keiner Steige- 
Tung mehr fihige Anspannung aller Krifte scine 
eigene Richtung sich als eine bewusste Reak- 
tion darstellt. Von diesom Standpunkte aus 
wird sich endlich auch eine Vermittelung mit 
derjonigen Betrachtungsweise gewinnen lasson, 
welche kiiralich v. d. Launitz in einer formalen 
Analyse des Werkes (bei Overbeck) eingeschla- 
gen hat. Er geht davon aus, dass durch die aus- 
Tuhende Stellung cine vollkommene Erschlaf- 
fung oder richtiger Abspannung der Muskeln 
bedingt sei, mit Ausnahmo derjenigen, durch 
welche das giinzliche Zusammenbrechen der Fi- 
gur verhindert werde. Dadurch sei cin speziel- 
eres Eingchen auf die Darstellung der Haut n- 
thig geworden, weil ohne ihro naturgemiisse 
Charakterisirung im Momente der Erschlaffung 
Keine vollendete Darstellung der Abspannung| 
des Kirpers mUglich sei; und da wiederum ge- 




















wisse Wirkungen in der Kunst nur dureh Koo- 
traste erreicht worden kinnten,, 80 hitten t- 
und abgespannte Theilo cinander gegentberge- 
stellt werden milssen. Das sei in berrascheodee 
Weise gelungen: es zeige sich die Abspaunuz 
im Bauche und in der eingebogenen Seite és 
Korpers, die Anspannung in der ausgereekter 
und in der Kreuzgegond des Ritckens. Kez 
‘Theil ermangolo der Naturwahrheit; Kein Th! 
gebe einen falschen Begriff von der Bestimau, 
Lage und Wirkung der Muskeln. Wenn 2 
aber ausserdem noch hinzugeftigt wird: ks 
‘Theil erscheint zu flau und abgeschwicht, © 
dass man auf die Nachahmung eines fribere 
Originalwerkes schliessen mitsster, 80 wird ded 
ein besonderer Nachdruck auf den folgesée 
ie|Schlusssatz gologt: worden dlirfen: »wenngleh 
sich der Meister dem Einflusse und der Sime 
richtung seiner Zeit nicht hat entziehen kiaa, 
die allerdings von dem Geiste des Lysippos v= 
schieden wary, (an den die Erfindung in mani 
Beziehungen erinnert). Denn es liegt in dieses 
‘Worten wenigstens cino theilweise Anerkeusey 
des historischen Standpunktes. Wir kGanea n= 
kiinstlorischer Soite dio Vortrefflichkeit dere 
lage im Ganzen und den einzelnen Theile, #2 
hohes Verdienst in der Charakterisirang ¢e 
verschiedenen Formen durchaus zugebeo, wl 
worden dennoch nicht verkennen dlirfea, és 
es der Zeit des Kitnstlers nicht mebr gegehs 
Jwar, digjenige Frisch und Unmittolbarkeit &s 
Meissels, digjenige Freiheit und Prizision dr 
flotzten Vollendung zu erreichen, welche eis 
nur der Zeit originalster Produktivitit und exe 
dio Natur nicht nur nachbildenden, sonders iri 
nachschaffenden Kiinstler eigenthtimlich ist 








s, Brunn, Gesch. der griech. Kiinstler. 1. 42 
‘u. 563, — Petersen, in der Arch. Zeit. 18. 
p. 126. — Overbeck, Gesch, di rice. Ft 
Tt, 308. 


4) Apollonios, Bildhauer, Sohn des Ards 
aus Athen, nach der Inschrift einer herkalax 
sischen Bronzebilsto: Mus. Hercul. I. t. #8 
48. Als Marathonier wird cin Apollonios, Salt 
des Archias, in cinor athenischen Kiinsti= 
schrift genannt (Arch. Zeit. 1856, p. 222), wl 
endlich findet sich cin Marathonier Archi 
Sohn des Apollonios, in einer Kiinstlerinseisit 
des ‘Theaters yon Athen (Bull. d. Inst. 15% 
p. 165). Ob die beiden ersten Inschriftes s 
‘auf eine und dieselbe Person bezichen, ist re 
folhaft, da die Zlige der zweiten einen etm 
Wlteren Charakter zeigen sollen, withrend die 
ersten und dritten etwa auf die augusteische Zét 
deuten. Jedenfalls also gab es damals in Abi 
tine Kiinetlorfamilie, in wolchor dieselben Se 
‘men in mohreren Generationon wiederkebr 
wenn wir auch ihre Rethenfolge noch nick 
bestimmen vermiigen. Sie gebirte eben 1, ¥# 
Apollonios Nestors Sobn, der Schule atts 
Renaissance an. Denn die erhaltene Browt 











Apolionios 





Aponte. 181 








bate ist nicht eine originale Schipfung, sondern. 
‘ie Reproduktion des in mehrfachen Wieder- 
tolaagen vorkommenden Jtinglingskopfes, der 
gerdhnlich auf den bertihmten Diadumenos des 
Poiyklet ruriickgeftihrt wird: vgl. Friederichs, 
Buusteine p. 119; Conze, Beitriige zur Gesch. d. 
Phat. 8.7. 











Ausserdem findet sich derName Apollonios 
such in awei Inschriften, aber ohne Angabe des 
Vaters, 40 dass eine Bestimmung etwaigen Fa- 

amusammenhanges mit 3 und 4 nicht mig- 
feh ist. Zuerst auf der Statue eines Satyrs in 
erSammlung des Lord Leconfield zu Petworth, 
Oi Ausfthrung wird gertthmt; der Erfindung 
tach ist aber auch dieses Werk nur die Replik 

izes tfter (2. B. Wieseler D. a, K. 11, 39, 459) 
siederkebrenden Typus: Miller, Amaithea 111, 
552; Conze, Arch. Zeit. 1864, Anz. 8. 239. Die 
smite Inschrift steht am ‘Trunk einer bei Aricia 
sfundenen Apollostatue in der Sammlung Des- 
nig auf Mallorca (Hubner, Bildw. in Madrid p. 
3, Die Arbeit wird als die eines Kopisten 
ach Bronze charakterisirt; der Erfindung nach 
sbirt das Werk zu der Rethe derjenigen Apol 
osatuen, deren Typus von der Schule des Pa- 
iles und Stephanos, wenn nicht erfunden, 
‘ch new durchgebildet wurde. Vgl. Kekulé, 
lan d, Inst. 1865. p. 68, und: Gruppe des Me- 
aos p. 28. 

















5, Apollonios, Bildhauer, Sohn des Aeneas, 
‘der nkorrekt geschricbenen oder publizirten 
sschrift eines vom Kilnstler geweihten Werkes, 
tabsehenlich aus Smyrna: Corp. inser. gr. n- 
8 

Die Insehrift axo)2ov auf einer kleinen Zeus- 
‘atue des Museums von Lyon (Corp. inser. gr. 
630), in der man den Namen eines Ktinstlers 
‘pollooios hat finden wollen, ist modern. 





Apollonios, angeblich Minzstempelschnei- 
© Apol, Apollon auf Minzen von Meta- 
oat ond von Katana ist nicht Namo eines Mtinz~ 
eupelschneiders, sondern des dargestellten 
ettes; Apol, Apollo, Apollonios auf Munzen 
on Tarent dagegen Magistratsname. 

+ Brunn, Geseh. der griech, Kinstler. 1. 423. 
— +. Sallet, Kinstlerinschriften auf Manzen. 
pl 

H. Brun, 

Aponte. Pedro de Aponte oder auch 

onte, spanischer Maler, geb. zu Saragossa 

'Beginn des 15. Jahrh. ‘Er folgte, so glaubt 

40, dem Roman de la Ortiga in der Stelle eines 

slers der aragonesischen Reichsstiinde, Nach 

«Nachrichten tiber die aragonesische Schule 

®D. J. Zapater (8. Literatur) wiire Aponte, 

sen Name von Coan Berinudez und Palomino 
mal erwiilnt wird, zuerat in Diensten 

Johann I. gewesen und hiitte aut} 

sen Befehl zu Hucsea die Malereien des 


















Altarblattes der Pfarrkircho San Lorenzo aus- 
geflhrt. Dieser Altar wurde im 18. Jabrh. zer- 
stUrt, doch hat der gelehrte Akademiker D. V. 
Carderera ktirzlich dret wichtige Bruchstllcke 
aufgefunden. Man vermuthet, dass Aponte sich 
in Italien gebildet habo; der allgemeine Ein- 
druck jener Fragmente wilrde allerdings recht 
gut die Vermuthung Zapater's bekriiftigen, der 
ihn — wir wissen nicht, auf welche Daten hi 

in dor Schule von L. Signorelli seine Ausbil- 
dung finden list, Jedoch, wenn der Charakter 
dor Zeichnung, der Glanz und dio Tiefe der F 
bengebung in Aponte’s Werken einen ursprling- 
Jichen Einfluss der italienischen Schulen erken- 
nen lassen, so erlauben die knitterigen Gewand- 
falten mit scharfon Winkeln, sowie dic Anord- 
nung und die Wiedergabe der geringsten Einzel- 
hoiten in den Trachten andrerseits den Schluss, 
dass der Kiinstler die Werke der nordischen 
Maler gekannt und studirt habe. Aponte ist 
vielleicht gar nicht in Italien gewesen, und hat 
sich, wie 80 viele andere spanische Meister des 
15, Jahrh. in seinem Vaterlande selbst durch 
das Studium italienischer und nordischer Werko 
jenen Mischstil aneignen kinnen, Durch eine 
Stelle bei Juscpe Martinez, einem Aragonesen 
und Maler Philip's IV., erbilt diese Meinung 
eine Art Beweis. Martinez ist der Verfasser 
einer sehr mnerkwirdigen Handsebrift, Discursos 
practicables del nobilisimo arto do la Pintura, 
new herausgegeben durch die Akademie von S. 
Fernando mit trefflichen Erliiuterungen von Car- 
derera. Cean Bermudez hatte es nur unvollstiin- 
dig gekannt, was sein Stillschweigen tiber Aponte 
erklirt. Es heisst darin: »Der KUnig Don Fer- 
nando (Ferdinand der Katholische) hatte in sei- 
nen Diensten einen der ausgezeichnetsten Maler 
Jiener Zeit, genannt Pedro de Aponte, der zu 
Saragossa geboren war. Da er ausFlandern und 
Deutschland vortreffliche und in Spanien ge- 
suchte Bilder anlangen sah, so widmete er sich 
‘mit solehem Eifer seiner Kunst, dass er es in 
kurzer Zeit diesen fremden Arbeiten gleichthat, 
und selbst hinsichtlich der Bildnisse ein beson- 
deres Talent erlangte. Jede bedeutende Persiin- 
lichkeit in Spanien wollte seiner Zeit yon ihm 
gemalt Er soll auch der Urheber der 
Kriegslist mit den fingirten Mauera von Santa 
Fé bei derEroberung von Granada gewesen sein, 
und dies hat nichts Ucberraschendes, denn ot 
verstand sich wunderbar auf die Perspektive 
und war mit viel Genie sowol flir die Erfindun- 
als die Maschinen ausgeriistet. Er folgte 
liberal dem Hofe Isabella's und Ferdinand's. 
Teh habe mehrere Arbeiten von seiner Hand im 
Knigreich Aragon, in Katalonien und zu Vs 
lencia geschen : es ist dieser Ktinstler, der 2 
erst in Oel malte. Er wurde sebr geschiitzt von 
don Majestiten, zu deren Hofmaler er mit bo- 
sonderem Privilegium ernannt wurde ; der erste, 
dem solche Gunst in Spanien zu Theil wurde, 

















































Dies trug sich um 1500 zu. 


Apostool._ 























Hofmaler geworden, und hiitto wiederholentlich 
die katholischen KUnige gemalt, sowie auch die 
Bildnisso, die sich 2u Burgos befinden, sein 
Werk wiiron, 


Aponte’s Name und eines seiner Werke, das] gri 


Altarblatt von Huesea, werden erwithnt in den 
Schriften yon Dormer und A. Uztarroz, welche 
werthvolle Aufzoichnungen tber die aragonesi 
sche Kunstgeschichte enthalten. Jedoch weiler| 
‘Martinez noch ein anderer der aragonesischen 
Schriftsteller tiberliefern uns Nihores tiber den 
Lebenslauf eines Kiinstlers, welcher nach seinen 
ibm mit Grundzugeschricbenen Arbeiten als einer 
der bemerkenswerthesten Maler zur Zeit der ki 
tholischen K&nige betrachtet werden muss. 

5, Zapater, Apuntes historico-biograficos acerca 
de la escuela Aragonesa. Madrid 1859. — Die 
brigen Quellen, namentlich handschriftliche,¢.fm 
Texte. 














P. Lefort. 











Aponte. Sebastian de Aponte, verfer- 
tigte die Chorstithle in der Kolle he 8. 
Antolin zu Medina del Campo im 16. Jabrh. Sic 


sind mit dorischen Siulen geziert, und die Ritck- 
Jehnen enthalten verdienstliche Flachreliefs. 
5, Coan Bermudez, Dice. 





U. 

Apostoll, Franz Apostoli, sonst unbe- 
kannter Kunstler der zweiten Hilfte des 
18, Jahrh. 


Nach ihm gestochen: 


Relfefbiiste an einem Denkstein in einer Medaille, 
vorstellond: Max. Comes. a Lamberg. Quadus. 
Nat. IX. Kal. Dec. uncexxix. Unter der Mo- 
aille liegt cin aufgeschlagenes Buch mit 1 
und Inschrift, Das Piedestal hat die Inschr. 
Democrito. dulciori., und Apostoli darunter. 
Unten: Franciscus Apostoli C. V. Inv. et del 
Joann Nepa Maag. se. 8. 











W. Schmidt. 

Apostool., Cornelis Apostool, Kunst 
liebhaber, Maler und Stecher in Aquatinta, zeb. 
1762 zu ‘Amsterdam aus cinem angeschenen 
Kaufmannsgeschlecht, + daselbst 10. F 
‘Von H. Meyer unterrichtet siedelte er mit d 
nach England ber, wo er sich dem Kupferstich 
widmote. Im J. 1796 nach Amsterdam zuritek- 
gekehrt, erhielt er eine Anstellung bel den diff 
lichen Wasserbauten. Spiiter war er in 
matischer Beziehung als Generalbevolli’ 
gter und Generalkonsul der Regicrung inEngland 
und als Generalsekretiir des Generalgouverne 
ments in Niederlindisch-Indien thiitig. Nach 
1808 hiclt er sich bestiindiger zn Ainsterdam auf] 
und wurde in dem genannten Jahr durch Ki 
Ludwig zum Direktor des Reichsmuseums, im 
J, 1809 zum Mitglied des kinigl, Instituts und 
1810 zum Direktor des Medaillenkabinets er- 
nannt, Seine Kunstkenntniss war auf seinen 
umfassenden Reisen merklich entwickelt worden, 
und er wurde ganz mit Recht unter die ver- 































dienstvollsten Dilettanten seiner Zeit gerechaet 
Nach der Umwiilzung von 1813 ward er dunt 
den Kinig Wilhelm 1. in seiner Bezichusg als 
Direktor des Amsterdamer Museums bestitiz: 
und erflllite dieselbe bis an seinen Tod mit dea 

‘ssten Eifer. Im J. 1815 nabm er an derKox 
mission Theil, welche die von Napoleon aus dex 
Niederlanden’ nach Frankreich fortgeschleppt:t 
| Kunstwerke zurilckholen sollte 

Auf verschiedenen Ausstellungen ia de 
Niederlanden sah man Bilder und Zeichnung:s 
von seiner Hand, u. A. auf der zu Amster 
1813 eine Ansicht der Umgebungen vou Tivos 
(Zeichnung) und auf der zu Antwerpen 1519 ¢ 
Gemillde, Ansicht der Umgebung von Bev 
wijk (Nordholland). A. wurde 2u wiederbolus 
‘Malen Vorsitzender der 4. Klasse des k. nied 
Institut’s, im J. 1816 Ritter des Ordens vee 
niederl. Lowen und 1820 Mitglied des Verv- 
tungerathes der k. Akademie der bild. Kiss 
‘au Amsterdam, Sein Bildniss von C. H. Hots 
gemalt, hiingt in dem Versammlungszimmer ie 
‘Verwaltungsrathes des Refchsmuseums 20 As- 
sterdam, 











T. van’ Westrheaw 





Sein Bildniss, gemalt von C. W. Hodges 
Gest, von H. W. Couwenberg. 


‘Von ihm gestochen: 


14) The Beauties of the Duteh School selec! 

from interesting Pictures of admfred Landeap! 

Painters. London 1793. qu. Fol. 14 il 8 

Aquatinis nach L. Bakhuizen, A. Cust. 

©. Decker, A. van Everdingen, J. 

Goyen, C. du Jardin, P. Molyn, Art 

Neer, J. van Ostade, P. Potter, 8. 

daol, W. ¥.d. Velde, Ph, Wouwerm: 

J. Wynanti 

jandschaften in: Select Views in the South 
France — by the author of the Rhaetian Jp. 
(Albanis Beaumont), London 1794. Fol 

16) Landschaften in: Travels through the mari: 
Alps — by Albanis Beaumont. London 
Fol. 

17) Vue du Chiteau et d'une Partie de Ia ville & 
Caire. Dedem del. gr. roy. qu, Fol. Aquitst: 

18—19) Zwei BIL. in den Views. of Hindostan vt 
Daniell. (In den Verslagon en Mededeelingea vl 
het k. Nederl, Instituut von 1844 No. 3 & 
wabnt.) 

20) Landschaft mit Pferden, Nach Barrett. 

21) Kleine Landschatt, 

Die No. 20 u, 21 in dem Catal. raisonn’ ® 


















15) 























22) Gezigt v 

23) Lavinia Fenton, Schauspiclerin, 
‘kin von Bolton. ‘Nach Hogarth. 4. 

24) Carel Wouter Visscher, als Maire vor Ams:x 
dam, Brustb. nach rechts im Profil. C. Apo 
sculp. Oval, 4. 

en en y. d. Willigen, Gest" 

denis der Vaderl, Schilderk. IIT. 328 — 10 

merzeel, Levens en Werken ete. Kao 





piter He 














desgleichen. — Le Blane, Manuel. 
W, Sei 


App 


Appolman. 183 











App. Peter Wilhelm App, Historienmaler, 
von Darmstadt, bildete sich um 1820 auf der 
Aademie xu Munchen und dann in Dileseldorf 
unter der Leitung von Cornelius. Von seinen 
Bildern sind besonders zu nennen Luther in 
Worms auf dem Reichstago von 1521 (s. unten} 
tad die Riickkebr des sicgreichen Hermann 2a 
den Seinigen (1841) zu Darmstadt ausgestellt. 
la dem Schlosse des Herrn von Plessen bei 
Disseldorf hat er auch ein Fresko gemalt: das. 
Urtheil des Midas. 





Pius VII. den Segen erthellend, nach der Natur 
gezeichnet zu Rom 1829 von P. App. P. App 
dis, Romac. ki. 8. Das BI. ist wol von App 
sellet radirt, 








Nach seiner Erfindung 
Lather anf dem Reichstag zu Worms. Lithogr. von 
H. Anschitz. gr. qu. Fol. 
W. Schmidt, 

Apparitio. Apparitio Scholastico. Konig 
Sascho der Aeltere von Navarra, Kastilien und 
Anon liess 1033 fiir die Gebeine des hl. Millan, 
tie bis dahin im Kloster Suso in einem steiner 
ue Sarge ruhten, einen anderen von Holz 
aachen, der mit Goldblech, Elfenbein und kost~ 
laren Steinen iberzogen und mit vielem Bild- 
werk geschnitzt war. Das Leben und die Wun 
der des Heiligen waren darau anf 22 Elfenbein- 
Tifela dargestellt, und ausserdem befanden sich 
ann viele Figuren theils in Elfenbein, theils in 
Gold gearbeitet. Kinig Garcia, genannt von 
Nizera, versetzte denselben in das Kloster Yuso, 
‘as za Suso gehirte, An diesem alterthitmlichen| 
Reiguiar befinden sich zwei Kleine Figuren mit 
dealuschriften: Apparitio Scholastica. Ramirus 
Res. Zwei andere Figuren, cin Jiingling, der 
fia Schild hilt, und cin Greis, der mit einem 
Meissel das Schild bearbeitet, sind mit der ver- 
‘timmelten Inschrift versehen: — Aro et Ro- 
doipbo fio. Man hilt Apparitio flr den Namen 
des Verfertigers dieses Sarges, und den Alten 
sit seinem Sohne fir dessen’ Gebillfen. Die 
Vebindung des Ersteren mit dem Kénig Ramiro 
macht aber diese Deutung sebr zweifelhatt. 

4. Coan Bermudez, Dice. 





























Appel. Jakob Appel, Maler, geb. 1650 20 
Amsterdam, + daselbst den 7. Mai 1751, Schiiler 
wah. de Graaf, D. van der Plaas und A. Mey- 
criogh, studirte er Ubrigens fleissig nach der| 
Natar und den Werken von Tempesta. Er malte 
Landschaften, Bildnisse und Historienbilder. 
Sach seiner Verheiratung begab er sich nach 
Zaandam , vou wo er jedoch 1705 nach Amster 
éam zurlickkehrte, und daselbst reichlich Gele- 
gaheit fand, scin Talent in der Bemalung von 
Salen, Thir- und Kami 
Wwingen. Auch dic priich 
Amsterdamer Herren wurden von ihm im Gi 
sdmacke des Jahrh. mit Malercien verziert, 






























wobei die damals beliebte bis cur Tiuschung 
[getriebeno Nachahmung von Basreliofs und 
farchitektonischen Gliedern (das _sogenannte 
‘Prompe-Voeil) eine grosse Rolle spielte. Es 
ist also wol von dom Urtheile Pilkington's, dass 
cr in einem guten Stile gewalt habe, ‘etwas 
abzuziehen, Dagegen waren seine grau in grau 
gemalten Reliefs und die Marmorstatuen, die er 
gerne nachahmte, verdionstlich genug. Er hin- 
terliess einen Sohn, nach van Gool 1719 geb. 
und durch den Vator unterrichtet. Der Sohn 
nebst andern Sehiilern half dem Vater bei der 
Ausfiihrung seiner zabllosen Bestellungen. Viel- 
leicht ist dieser der Jakob Appel, der gegen 
das Ende des vorigen Jahrh. noch zu Amsterdam 
als Dekorationsmaler bekannt war. 

Bikinis des |. A. Schouman del, 











opie hiernach in Descarops Vie des Pointe 

5. Van Gool, Nederl, Sehilders en Schilderessen. 

U. 158. — Fiorillo, Gesch. der zeichn. 

ste, IIT. 330, —Immerzeel, De Lovens 

en Werken, —K ram m, De Levens en Werken, 

7, van Westrheene. 
Appel. Fr. Appel, Zeichenlehrer in Kassel, 
radirte um 1848 

Studienblatt_mft einer woidenden Kub, einem 

Kinderkopf, einem Hundekopf und einem steh- 
fenden Knaben, qu. 4. 








W. Engelmann, 

Appelins. Johann Appelius, Portritmaler 
ete, wurde (nach den Aufzeichnungen eines be- 
jahrten Kunstkenners und Sammlers) in der 
Schweiz geb., hielt sich aber den grUssten Theil 
seines Lebens zu Middelburg in Seeland auf. 
Seine Werke datiren aus der zweiten Hilfte des 
18, Jahrh, Ermalte besonderes Bildnisse. Ausser- 
dem wird er in einer Redevoering ter inwyding 
van het teekencollogie to Middelburg (Redo 2ur 
Einweihung der Zeichnenschule zu Middelburg’, 
gehalten im J. 1778 dureh den Sekretiir der An- 
stalt L. Bomme, als ein verdienstlicher Kiinstler 
erwihut, dessen Bildnisse u, a. Gemillde tiberall 
in Seoland zorstreut scien, 




















ihm gestochen 


1) Jakobus Willemsen, Hoogleeraar en Predikaut 
zyne goboortestad Middelburg. Gest. von 

R. Vinkeles, 174. gr. Fol. 
2) Aur. Steengracht, Raadpensionatis van Zeeland, 















‘ob, 1770, at, 39, Brust. nach links in Oval, 
Gest, son braken. Erschfen nicht im 
Handel, n Portretten van F, Muller. 
No, 5136, 

8. Van E: on Van der Willig 
Geseh, der Vaderl. Schilderk. Il, 272. — 1 





merzvel, Levens en Werken. — Kram! 


Levens en’ Werken. 





1. vam Westrheene, 
Appelman. Jan und Pecter Appelman, 

ster im 14, und 15, Jalrh. Appelman ist 
dig richtige Schreibart dieses Antwerpener 
seblechtes, das i 14. u, 15, Jabrh. Baumeister 
und Bildhauer hervorgebracht hat, 








184 


Jan Appelman, 











Jan ist der ilteste. Appelman ist in Ame- 
liu von Gramaye Iatinisirt worden nach dem 
mittelalterlich Iateinischen melum, griechisch 
nov, nfederdeutsch appel, hochdeutsch Apfel. 
Nach Gramaye begann Jan Amelius im J. 1422 
den Bau des Thurmes an der Kathedrale Un- 
serer Licben Frau zu Antwerpen. Der 
Name Amelius hat verschiedene Irrthilmer her-| 
vorgorufen. Marshall und Bogacrts haben da- 
raus einen Architekten von Bologna gemacht 
und selbst. sein Bildniss erfunden und verdf- 
fentlicht. Andere schrieben dann Amelio, Dus- 
sioux nimmt ihn als cinen Franzosen in An- 
spruch, lisst thn xu Boulogne-sur Mer geboren 
und von Karl VI. nach Frankreich mitgenom- 
men worden. Merlo seinerseits beansprucht fitr 
Kiln die-Ehre seiner Geburtastadt. Hr. Léon 
de Burburo hat (in der Biographie nationale) 
dieso Meinungen in ihr wahres Licht gesetzt und 
uns dio von ihm benutzten Notizen Uberlassen. 
Dieso liegen unserer Darstellung 2u Grunde, 
welche in einigen Theilen von der sefnigen ab- 
woicht 

In einer Sammlung von Grabschriften (1575 
durch einen Christoph van Huerne yon Gent 2u- 
‘sammmengestellt und von den Geschichtschrei- 
bern Antwerpen’s, Mertens und ‘Torfs, benutzt) 
steht auch folgendes Epitaph, das sich frilher vor 
dem Hauptaltar der alten’ St. Goorgskirche 
mu Antwerpen befand: Hier legh begraven 
Jan Appolman | motser van der metselrye der 
kercken | in de stadt Antwerpen | die ten toren 
tot onser vrouwe | tocleyde on sterft int jacr 
x. eoce. xxxitu. xv d. in mey. Die Interprota- 
tion dieser Grabschrift hat ergubon, dass zwi- 
sehen der aweiten und dritten Linfe eine Llleke 
‘oj, und dass man anstatt »metsor van der mot- 
selryex meester ete. lesen milsse, Ausserdem 
hat man dem Worte »der« das Wort sdezere un- 
terschieben und go aus Jan Appelman einen der| 
Baumeister der Georgskircho machen wollen, 
deren Chor 1326 begonnen wurde, deren Vollen- 
dung aber mit den Seitenscbiffen erst in den An- 
fang des 18. Jahrh. fllt. Allein nichts steht der 
Annabme entgogen, dass die Worto wlerkerckene 
der {jetzt feilenden) Bozeichnung der Kirche 
selbst vorausgehen und dass ihnen das Wort 
vane und die Angabe des Patrons dersolbon 
nachfolgen. Lassen wir also das Dokument nicht 
mebr sagen, als ndthig ist. Es enthiilt an seinem 
Schlusse ein Todesdatum, und aus einer Rech- 
nung der Bauverwaltung zu Unserer Licben 








Frauen von Antwerpen weiss man, dass Peter]. 


Appelman, Sohn des oben erwiiinten Johann 
gerade 1434 verstorben ist. Es ist daher un- 
aweifelhaft, dass sein Name in der Grabschrift 
enthalten war, und dass sich auf den Vater Jan 
der Anfang, auf den Sohn Peter das Ende der- 
selben bericht. 

Diese Inschrift, so ungenau sic ist, bat 
doch den Werth, dass man aus ihr den Jan Ap- 
pelman als Meister der Maurerei konuen lernt, 





eine Bezeichnung, die fiir jene Zeit gleich be- 
deutend mit Architekten ist. Sonst hat man 
wenig Nachrichten tiber ihn. Hr. de Burbure hat 
in den Stadtarehiven von Antwerpen einige auf 
thn bezilgliche Akten entdeckt. Einer derselben 
vom 1, April 1395 (neuer Zeitreehnung) meldet, 
dass Jan einen Garten miethet, cin anderer vom 
28, Sept. 1395, erwiihnt seine Witwe Zoete oder 
Mersoote Buys und bosagt, dass sie bereits an 
den Steinmetzen Jun Sanders wieder verheiratet 
war. Appelman ist demuach zwischen den bei- 
den Daten gestorben. In einem Akt vom 
30, Okt. 1398 erscheint dann die Witwe vor den 
Schisffen mit ihrem Sohne Peter, der damals be- 
reits volljihrig und mobr als 25 Jahre alt war. 
Peter kommt noch einmal vor, mit der Mutter in 
einem Akt vom 3. Feb. 1399, bei Gelegenheit des 
Verkaufs eines Hauses, das ihnén gemeinsam 
gehirto. — Dann rt cine Litcke in dea 
Rathsakten von 1399—1405. 

Andorerseits habe ich in einer Rechnung der 
Depurtementalarehive der Cote d'or zu Dijon 
die folgende Stelle gefunden: A Pierre Aple- 
main, tailleur d'ymaiges & ouvrer de menu fers, 
demourant & Dijon pour sept sopmaines et sept 
jours commengant le xij: jour de septembro 
‘mil cece et ung et finissant le dernier jour 
octobre quil a vacqué continuellement en 
ouvrant et besoignant en Ia taille et fagon de 
plusieurs tabernacles de pierre pour le portal de 
Voglise des chartroux en Champmol et en plu- 
sieurs autres choses et besognes de son mestier, 
‘au pris de xvils gros par sopmaino. Es erhellt 
hieraus, dass Appelman ein Paar Monate Tang 
boschiiftigt war, die Ornamente an der Kirche 
deg Karthiuserklosters auszuhauen, welche 
Philipp der Kithne von Burgund auf seine 
Kosten bei Dijon aufftthren lies. Wie alle 
Baukitnstler seiner Zeit vorstand sich Peter 
auch auf die Steinornamentik. 

Nach einem anderen Dokument (ebenfalls’in 
don stidtischen Archiven Antwerpen’s durch 
Hrn. de Burbure aufgefunden) war Peter bereits 
im J. 1406 mit den Arbeiten am Chore der L. 
Frauenkircho beschiiftigt, deren Wiederaufbau 
um die Mitte des 14. Jahrh. fortgesetzt worden 
war: Laurentius Volemaer genannt de Gheer, 
Vorstcher des Bauwesens filr die Kirche, ver- 
macht durch'sein Testament vom 14. Juni 1406 
eine Summe von 12 flandrischen Groschen an 
jeden der acht Hauptarbeiter (operarii), Maurer, 
‘Steinmetzen, Zimmerleute u. s. w., mit Namen 
Godefridi Incobi, Nicholao Smit, Petro Ap- 
pelman u. s. £. Der erste war dazumal tiber die 
Maurerarbeiten gesotzt und Stadtarchitekt, sehr 
wabrscheinlich auch Baumeister der Kirche. 
Den Namen Appelman’s trifft man dann noch 
cinmal in einem Akt von 1407 und dann in den 
Antwerpener Archiven nicht wieder bis 1420, 
Von da an geben sie uns einige Daten Uber 
seine Person: sein Name kommt von 1421—33 






























in zehn Aktenstiicken vor, theils als Kiufer, 


Jan Appelman. 


185 











theils als Verktufer. Mehreromale wurde er in 
‘erselben Zeit zum Vormunde von Waisen oder 
zum Testamentsvollstrecker gowahlt; im J. 14 
war er derjenige des Baumeisters Jan Strekaert. 
In Akten von 1425 und 1426 erscheint er dann 
in einem Ehrenamt in Erbschaftsangelegenhei- 
ten, sowie als Bilrge fiir den Biirgermeistor Ant- 
werpen's in einer Sache gegen den Bulrgermeister 
von Aalst Ucberall steit in den Akten vor 
seinem Namen der Titel Meester. Aus jenen 
‘Thatsachen erhellt aber, dass sich A. in soiner 
Vaterstadt eines grossen’Anschens erfrente. 

Peter's Name knlipft sich an den Bau der 
Liebfrauenkirehe von Antwerpen, doch ist cr 
nicht, wie unzidlige Bucher angeben, der U 
beber des Planes. Aus allen Nachrichten und 
Studien ergibt sich, dass die iiltesten Theile der 
Kathedrale dem 14. Jabrh. angehiron. 1406 ws 
ren der Chor mit seinen Umgiingen und die 
Querschitfe noch nicht beendigt. Der Bau des 
Mittelschiffes stammt aus derselben Zeit; der; 
ist der des Chores. Ein ‘Theil der beiden 
Seitenschiffe der Sildseite ward in dem ersten 
Viertel des 15. Jahrh. gebaut. 1419 oder 1420 
warde der hitufigen Ueberschwemmungen ausge- 
setate Chor betriichtlich erhht, und man hat. 
durch Ausgrabumgen entdeckt, dass seitdem 
durch die unter dor Erde vorborgene Basis der 
Preller diese wigefithr 10 Meter an Hohe, und 
folglich ihre urspriinglichon schiinen Verhiilt- 
xisse yerloren haben. Das Niveau wurde auch 
an anderen Orten des Baues geiindert. Appel 
wan war es, der diese Anordnungen traf. Zu 
der gleichen Zeit begann man unter seiner 
leitung mit der Fundirang des grossen nird- 
lichen Thurms, und die Arbeiten des ungeheuren 
Bans wurden 80 rasch geftirdert, dass dieser beim 
Tode des Architekten im J. 1434 beinahe die 
Hohe der zweiten Galerie erreicht hatte. An dio 
Grundarbeiten zum stidlichen Thurm legte man 
erst wm 1430 die Hand. 

Zar Wiirdigung des Antheiles, den Appelman 
wim Bau der Kirche genommen, knnen wir 
leider bloss zwei Baurechnungen beizichen ; die 
ive boginnt mit Wethnachten 1430, dio andere 
ait Weihnachten 1433, beide umfassen den Zeit- 
rium von sechs Monaten. Man liest darin, dass 
inder Fureht, die Wasser der Schelde kinnten 
2 die zur Grundlegung des stidiichen Thurmes 
cetogenen tiefen Griben eindringen, der Bau- 
neister den Arbeitern befahl, sie sollten ihre 
\alzeit auf dem Bauplatze selbst nehmen, um 
taf alle Fille bereit zu sein. Da wie bomerkt, 
e Vorgiinger den Chorboden so niedrig ge- 
sett hatten, dass er bei jedem grossen Wasser- 
ande berschwemmt wurde, hatte Appelman 
las Niveau geiindett. Deshalb errichtete er die 
‘undmanern der Thiirme und des Restes der 
‘irche viel hiher mit dem offenbaren Hinterge- 
lanken, das Kapitel werde so spiiter zum Neu- 
vau des Chores und der Krewzschiffe gendthigt 
























































\gemacht, indem Kaiser Karl V. am 14. Juli 1521 
den Grundstein zum neuen viel weiteren Chor 
legte, der unter sich eine Krypta haben sollte. 
‘Man arbeitete daran mit grosser Thitigkeit bis 
, wo ein schrecklicher Brand den Dachstuhl 
und etwa 60 Altire zerstirte und das ganze 
Langhaus und die Thiirme in Asche zu legen 
Urohte. Der Bau wurde eingestellt, und die 
fertigen ‘Theile des neuen Chores am Ende des 
16, Jahrh. niedergerissen. 

Appelman leitete von 1431—34 noch andere 
Arbeiten: er liess den alten Thurm der ur- 
spriinglichen Kollegiatkirehe widerhorstellen und 
itberwachte den Guss von zwei nouen Glocken. 
Ein fast ebenso ausgedohnter Brand als der vor 
erwithnte, am 7. Juni 1431, wenige Tage nach 
des Kiiustlers Tod, vernichtete in einigen Stun- 
den einen grossen Theil der Baulichkeiten, 
ausserdem die Mehrzahl der Altire, Fenster, 
kirehliche Geriithe, dio Biicher der Bibliothek 
und die Arbeiterwerkstatt, wo sich die Zeich- 
‘nungen und Modelle befanden. 

Appelman bezog jihrlich, in seiner Eigen- 
schaft als Leiter des Baues, den bescheidenen 
Gebalt_ von 2 Pfund 10 Schillingen Brabanter 
Wahrung. Im Winter erhielt er 6, im Sommer 
10 Groschen den ‘Tag, withrend die anderen 
Stoinmetzen bloss 5, beziohungsweise 8 Groschen, 
empfingen. Als et Materialien in Briissel, in 
den Steinbriichen von Affiighem u. s. w. fllr den. 
Ankauf zu besichtigen ging, zahlte man ihm als 
Reiscentschiidigung tiglich’ cinen Schilling (xu 
12 Groschen). Dieser grosse Ktinstler starb den 
16. Mai 1434, wie aus den Rechnungen sowie 
aus dem Grabmal, das in der St. Georgskirche 
war, hervorgeht. Er vermachte der Lieb-Prauen- 
Kirche eine Summe von 26 Schillingen $ Hel 
Jern. Jan Tac folgte ihm in der Bauloitung der 
Kirche. 

Bereits vor 1414 hatte der Kunstler Elisabeth 
Royners, Reyncers oder Reynoro, unehelich 
‘Tochter eines Goldschmieds Jan, geheiratet, 
erhielt von ihr ein Miidchen, wie die Mutter ge- 
nannt, welches Jan ‘oder de Smet zum 
Ehemann bekam. In ihr erlosch die Linie der 
Antwerpener Appelman, Jedoch nahmen ihre 
Abkimulinge hiiufig den Namen Appelman oder 
Appelmans an, und im 16. Jahrh. finden si 
sich unter dem Namen Smit, genannt Appel- 
mans. So kennt ian den Steinmetzen Peter 
Appelmans, der von 1454 bis 1470 am Bau 
der Frauenkirche thiitig war, und einen anderen 
Poter, der dassolbo Handwerk ausiibte und 
ebenfalls an diesen Arbeiten von 1477 bis 1520 
mitwirkte. Dieser half im J. 1519 dio letzten 
Schichten der grossen von seinen Vorfabren he- 
gonnenen Bauwerke legen, und schnitt stolz 
anf seinen Namen in eine der hiichsten Galerien 
des ‘Thurms die einfache aber ruhmreiche In- 
schrift: Appelmans fecit, die man noch heutigen 
‘Tags liest. Ein Zwoig der Familie lies sich in 


















































i. Und in der That wurde damit ein Anfang 
Meyer, Kesutler-Lexibon. I. 


Brilssel nieder: ein Jan Appelman wurde 
u 


186 __Peter Appelman 


G. Appelmans, 














dort in dio Zunft der Vier-Gekrénten 1414 auf- 
genommen; Anton Appelman, geborener, 
Brisseler, ist dasolbst 1469 eingeschricbon. 
Peter Appelman's Witwe tiberlebte ihn. Eine 
Urkunde vom 5. Juni 1427 bolebrt uns, dass die 
Schiffen von Antwerpen damals die Trennung 
von Tisch und Bett bei beiden Ehegatton aus- 
sprachen, und doch hatten sie kurze Zeit zuvor, 
den 1, April 1425, weehselseitig dom Ucbor- 
Jobenden ihr Wohnhaus 2ugesichert. Nichts 
liisst auf eine Wiederanniiherung schliessen. 











Handschriftl Quellen: Die Archive der 
Stadt und der Domkirche von Antwerpen; das 
k. Archiv 2u Briissel und das Departemental 
arehiv zu Dijon. 

. Gramaye, Antiquitates belgicae. 1708. Ant- 
verpin. Fol, 14. — Marshall et Bogaerts, 
Bibliothaque di iquités belgiques. Antw. 
1843. 1. 218. — L. de Burbure, Toestand 
der beeldende Kunsien in Antwerpen omtrent| 
1450. Antw. 1834. p. 6. — Gens, Histoire de 
la Ville dAnvers. 187i. p. 278.’ — Torfs, 
Nieuwe geschiedenis van Antwerpen, 1862, 
1. 96, — Tnseriptions funéraires et monu- 
mentales de la province d’Anvers 1, XXXT. fl. — 
Dussteux, les Artistes feangals & 'étranger. 
1886. p. 190. — Merlo, Nachrichten von dem 
Leben und den Werken kdlnischer Kinstler. 
p. 23. — Biographic nationale de Belgique, 

353, 




































Alex. Pinchart, 
Der Thurm, au welehem A. den Grund legte, 
und dessen untero Theile er auffiihrte (den or 
wol auch entwarf}, gehirt zu den bedeutendsten 
gothischen Bauwerken, doch mehr durch scine 
UWvhe vou $6 Fuss rheiniseh, als durch seine 
Bauart. Diese ist in den beiden unteren Ab- 
theilungen ziewlich einténig und niichtern; da- 
rauf folgen aweimal auffallende Ucbergiinge in 
cigenthiimliche Uebereckstellungen, wibrend 
die Spitze Gedenfalls nach jlingerem Entwurf 
in dem Gbermissig gezierten Stil der spiitesten 
Gothik gehalten 
Die im J. 1829 vorgenoinmene Restauration des 
‘Thurms wurde vou L. Serrure 2u elner grind 
lichen Bearbeftong des Baus benntet, die er mit 
Wolfe seines Sehilers P. Erk in einem Kupfer- 
werke heransgab, wie dio Niederlande kein shn~ 
liches besitzen: L. Serrure, La tour de 'élise 
Notre Dame ou ancienne caihédrale d'Anvers, 
réduite et expédige sous la direction de Tauteur 

par P. $40, — Dazu des- 

Ia tour de Notre 

— Auftiss und die Grundrisse 
aller Stockwerke bei: Mertens en Torts, 
Geschiedenis von Antwerpen. III. — P. Gé= 
nara, Notice sur Vélise de Notre Dame 
nvers. 1856. — Ansicht der Fassade bei 
Chapuy, Le moyen age monumental, No, 
Fr. W. Unger. 

Appelman, Bartholomaeus oder Barend 
Appelman, Maler, geb. im Haag 1640, bo- 
suchte in jlingern Jabrou Italien, wo er den Bent- 
namen Hector erhielt. Aus der Terwesten'- 



























Maler bezieht, ersieht man, dass er imJ. 1676 
in die Malergilde des Haag’s eintrat und fir 
eine Landschaft mit Wasserfall malte. Zufolge 
Houbraken malte er mehrmals Landsehafte als 
Hintergritnde fiir die Bildnisse von Jan de Bam 
‘Auf dem Lustschloss der Firsten von Oraaien 
zu Soestdyk verzierte or einen grossen Sul 
mit Landsehaften und Figuren. Einige seine 
Malereien sind durch Adriacn van de Velde 
staffirt (Katal. vou Hoet und Terwesten); auch 
Koumen seine Zeiehnungen (italienischen Lani 
sehaften) hier und da vor. In don J. 1677 ud 
1680 war er Vorstand der genannten Gilde uni 
starb 1686, 















8, Houbraken, DegrooteSchouburgh. IIL 161.— 
Campo Weyerman, De Levensbes 
‘ingen ete, I, 3, — Immerzeel, Levens 
‘Worken 


1. van Weastrheew. 


Appelman. Gonsales Appolman, Ki- 
pferstecher zu Kiln am Ende des 17. und Ar- 
fang des 18. Jahth. Merlo identifzirt iho nit 
G. Appelmans, uns unbekannt, ob mit Recht 

1) Kurfirst Maxim. Heinrich von Kéln, Net 
HH. Quiter. 

2) Kurfirst Joseph Klemens von Kéln, Gens! 
Appelman: seup: Colon: Titelbl. 7a elnea 
Gobetbueh : Seraphisch Gebett-Garten ete. 6 

3) eee homo. Appelman. sc. E. Goffart exc. Fi 

‘Auf Merlo's Exple. war Goffart’s Adi. 21 
Stelle einer andern gesotzt, 

4) Christus redet zu einem Weibe. Ich will in tt 
Herz redon. G. Appelman. f. 12, Titel. 
dor 1724 bei Metternich in. Kéln ersehienenen 
Vebersetzung einer latein, Schrift des Jesuiten 
D. Pawlowski, Gittliche Ansprach ete. 

5) Der hi. Benedikt, Brustb. Vera offigies 8. Be 
nodieti Ex archivis eto. G. Appelman, fe. § 

. Merlo, Kaln. Ki 

Kunst, Jahrg. XV. 186; 














s — Organ far christ. 





Appelmans. C. G. Appelmans, Kupfer- 
stecher in der orsten Hiilfte des 17. Jabrh., nach 
Nagler zu Antwerpe 

1) Juliana Morell, Gelebrte, Dichtorin und Nonte, 
1594-1653, am Sehreibtisch, 1617. 8° Dies 
BI. inden wir in Micthke und Wawra's Kunst 
aultion, VILL 1865. 

2) Titelbl,, die allegor. Pigur der Beredsamkeit, 
zu: Vicentit Guintstt Kucensis E. Soe. Jest 
Allocutfones gymnastleae. Antvor, 4vexxXit 
Bezeichnet C. AF, 12. Seblechtes BI. Ob aber 
dieso Bezeichnung sich witklich auf Appelmans 
Dezieht, ann ich nicht sagen. 

8, Nagler, Monogr. 1, No. 2213, 

= W. Schmidt, 

Appelmans, G. Appelmans recht mittel- 

miissiger Kupferstecher, um 1670 au Leideu 


























| thiitig. Zani nennt einen Giorgio Appelman von 


Holland um 1672 und 1680, 

1) Thomas Rartholinus, A.C. 1671, Anatow, 
Prof, in Kopenhagen, Baste in Oval. Hear 
Ditmer pinx. G. Api In dew 
unter No, 2 erwahnten 








schen Handschrift, die sich auf die Huag’schen 


2) Verschiedene anatomische fir desser 


Joos Appelmans 


———_Applan. 187 

















Fat: Anatomia Bartoliniana et. Lag. Dat 
sit 

3)Titeapfer nach Z. Webbers zu Biche, 
die 1675 zu Leiden ersebienen (Fassli). 

4 Einzug eines siegreiehen Heerfahrers. in eine 
Festung. G. Appelmans sc. qu. 4. 

«Bryan, Dict. — Zani, Enciclopedia, — Ott- 
ley, Notices. — Fiissli, Neue Zusatze, — 
Krimm, De Levens en Werken 

W. Schmidt 

Appelmans. Joos Appelmans, Archi- 
tht, Sohn von Peter A. und Maria van der Est, 
eh. 1u Hal in Stidbrabant den 18. April 1837. 
Erbesuehte zuerst einige Jabre lang die geo- 
saphisehe Anstalt der Brilder van der Maclen 
u Brissel; und trat, nachdem er in Stein und 
Mealle gravirt hatte, als erster Zeichner in die 
‘ngelfabrik von Merklin, Sehiltze u. Co. Nach 
wien Zeichnungen wurden die Orgeln der! 
Kirhe zu Assche in Brabant und zu Bergerac in. 
der Anvergno im Spitzbogenstil verfertigt. Von 
1SS—1860 war er der Reihe nach bei den Ar- 
dtitekten H, Beyacrt und Schoonjans und in den 
Bareaux der dffentlichen Arbeiten bet der Brtis- 
‘der Stadtverwaltung beschiiftigt. A. ist der Ur- 
ieber der hiibsehen Fassade der Briisseler Ka- 

rinerkirche im romanischen Stile; sie wurde 
“62 beendigt. Er hat mebrere grosse Manu- 
fikturanstalten in den Vorstidten Cureghem 
wed Molenbeek nach einem neuen sehr bemer- 
Keeswerthen Stile erbaut. 

















Alez. Pinchart 
Appelstadt. Christian Jakob Appel- 
siadt oder Appels tat, siichsischer Hofmaler, 
eatorben za Dresden 1736, 78 Jahre alt, Nach 
ibn wurde gestochen 
Est Diedrich Graf von Taube, kureichs, Kam- 
netherr, Refchspfennigmetster. In Rastun 
teinahe Kniestiick, C. Appelstat pinx, M. Bo~ 
denehe seulpsit Dresdw 1693, Schwarzk. Fol 
«Heineken, Diet. — Sichsisches Curiosi- 
titen-Cabinet. 1737. p. 6. 














W, Schmidt 

Appert. A. Appert, Stecher in Aquatinta, 

arbeitete in Paris um 1841 und 1842. 

1-6) 6 BIL. Ansichten von Paris. qu. Fol. 

1) Ate de triomphe de VEtoile, Nach Lassus. 

2-6) Nach A. Testard. 

2)Colonne de Juillet. — 3) Chambre des} 
pairs. — 4) Jardin des planes 
5) Hétel-de- Ville. — 6) Boulevard 

4) Aspect général de Paris, vue prise du Jardin des 
Puntes. Nach Salathé, In Vogelperspectiv 
qu. Fol. Paris, Delarue. 

Sy Aspect général de L ‘vue prise de Abbaye 
de Westminster. Chapuis p. gr. qu. Fol. 
Pi, Pe gr a 

4) Aspoct général de Rowe; in. Vogelperspektive, 
ton der Villa Pamphili’ aufgenommen. Nach 
A. Teatard. gr. qu. Fol. Paris, Dusecg et Co. 

10) Aspect général do Naples. Nach Salathé. gr 
4u. Fol. Paris, Delarue. 

«Le Blane, Manuel. 


























W. Engelmann, 
Apert. Eugéne Appert, franzisischer Ma- 
le, geb, zu Angers 28. Dex. 1814, + den 8. Mitra 





1867 zu Cannes, Schiller von Ingres. Er war zu 
Paris seit 1837, wo er zum ersten Male auftrat, 
mit Talent in'den verschiedensten Gattungen 
thiitig, sowol im Sitten- als im Gesehiehts- und 
Kirchenbilde (auch im Stillleben) und wusste 
immer, auch in der Darstellung religidser Stoff 
dureh ‘eine anmutige Darstellungsweise cine 
ansprechende Wirkung zu erzielen, indem er 
doch immer seiner Schule getrou eine gewisse 
Durehbildung der Form im idealen Sinn anstrebte. 
Doch darf man tiefore Anspriiche an den Kiins 
ler nicht machen. Jene Bigensehatt, das Ieale 
in der menschlichen Form und Erseheinung her- 
auszubeben, istauch in seinen historisehen Genre~ 
bildern bemerkenswerth; davon ist eines der 
besten im Luxembourg: der verjagte Papst 
Alexander III. wird als Bettler verkleidet von 
Monelien anfgenommen (Salon von 1864). Wir 
nennen noch : Nero vor dem Leichnam der Agrip- 
pina im Museum von Montauban (Salon vou 
1542); dio barmherzigen Sehwestorn in der Kriw 
(Salon von 1855, s. unten); mehrere religi’se 
Bilder im Hospital von Angers (1863) ; Malerei 
ander Decke des Esssaales iu Staatsministerium. 
Bozeichnend fiir den Kiinstler ist, dass er auch 
an der zarten Dekoration im oneugriechischens 
Stile in den Gomitchern der Kaiserin in den Tui- 
{erien Theil hatte, die jetzt zerstirt sind. 

s. Bellier, Dictionnaire, wo das Verzcichniss 

seiner in den Selons ausgesteliten Werke. 






























Nach ihm lithographirt 
Yon Didier und 





Les soeurs de charité en Crimé, 
Régnier, gr. Fol. 





Appian, Adolphe Appian, franzisischer 
Landschaftsmaler und Radirer, geb. zu Lyon 
1819, Schiller von Corot und Daubigny. Er ge- 
hbrt'zu der neuesten Schule der franzUsischen 
Realisten, welche das erste beste Stlick Natur 
zum Gegenstande nohmen, wob 
perhafte Schein desselben in der atmosphiirisehen 
Hiille, in dem besonderen Spiel von Licht und 
Luft, der eigentliche Gegenstand der Malerei ist, 
‘und sie os weit mehr auf die Gesammtwirkung, 
als auf das Detail abgeschen haben. A. insbe- 
sondere sucht Tiefe der Stimmung mit starkem 
Licht zu verbinden und mit fettem pastosom 
Vortrag Uiberraschende Effekte zu erreichen 
Bemerkenswerth und in ihrer Art tilchtig sind 
seine Kohlenzeiehnungen, wozu er auch biswei- 
len edlere Motive wilt. 
8. Moyer, Geschichto der franzisischen Materet, 
p. 781, — Bellier, Dictionnaire, wo das Ver~ 
‘elehniss seiner seit 1835 ausgestellten Werke. 











a) Von ihm radirt: 


1) Planzenstudie, Im Vordergrunde, rechts, zwei 
[Angler an einem Wasser. Vorne, in der Mitte 





‘A. Unten, in der Eeke links: No. 2, Ohne alle 
Untersehrift. (1850). qu. 8. 
2) Baumstudie. Im Mittelgrunde, links, zwei Figu- 





ue 


188 


Fen. In der Mitte des Vordergron 
alle Unterschrift. (1850.) aa. 

3) Chemin des Roches (Environs de Creys). Ein’ 
‘Weg im Walde, mit einem Ochsenfubrwerk, FOr! 
dic Sammlung: Eaux-fortes modernes, publiées| 
par Ia Société des Aquafortistes. Erster Jabr- 
gang, 1863, No. 43. qu. Fol. 

1. Vor aller Schrift. 

IL, Mit der Unterschrift des ‘Titels und mit 
don Namen des Kiinstlers, des Druckers 
und Verlogers, 

4) A Gorge de Loup (Environs de Lyon). Kleine 
Landschaft, qu. 12. Fir dieselbe Sammlung, 
1863, No. 43 

1. Unter dom Einfassungsstrich , Hinks: 
riax, 1863. 

1, Mit Titelunterschrift, Kinstlernamen und 
Datum. 

5) L'Btang neuf pris de Creys (Isdre). qu. Fol. 
Fir dieselbo Sammlung, 1864, No. 116. 

1, Oben in der Ecke, links: Appian. 

ML, Mit Titeluntersebritt, 
den Adres 

16) Souvenirs. Ls 
‘am Ufer eines Wassers. qu. Fol. 
Sammlung, 1864, No. 100. - 

1, Unter dem’ Binfassungsstrich , links 




























Pir diecelbe 








ymax. 


Titeluntersebrift, KUnstlernamen, 
‘und Verlegeradresse 

7) Landschaft. In der Mitte zwei Fischerboote und 

cin Fischer. Oben in der Ecke, links: Appian, 

1864 (serkehrt geschrieben). Ohne Unterschritt. 

qu. Fol, Sammlung, 1865. No. 173. 

§) Environs de [tix (Ain). FOr dies. Sammlung, 

1965, No. 173. qu. Fol, Seitenstiick zu dem 
vorhergchenden Blatt. 

Ohne Titelunterschrift; links, 

Randstrich : apriay. 1864. 
Li, Mit Titeluntersehrift, A. Appian seulp... 
‘und Drucker- und Verlegeradressen. 

9) Landschaft, In der Mitte ein hefmkebrender 
‘Angler. Oben links: arriax. 1865. qu. 12. 
10) Landschaft, In der Mitte ein Fischerboot und 

Figuren. Oben links: arviax. 1865. qu. 12. 
Seitenstick zu dem vorhergehenden , beide auf} 
einer Platte, ohne alle Titelunterschrift. Fir 
‘lese Sammlung, 1866. No. 205. 
11) Un Rocher dane tes Communaux de Rix (Ain). 
Far dies. Sammlung, 1865. No. 205. qu. Fol. 
1. Oben in der Keke, links: arriax. 1865 
(ale letate Ziffer ist verkebrt geschrieben). 
M1, Mit Titeluntersehrift, A. Appian sculp., 
‘und Drucker- und Verlegeradressen 
12) Le villago do Chanar (Savoie), Far die 
Jang, 1866. No. 229. qu. Fol 
T, Unten in der Ecke, links: Appian, 1866. 
I, Unter dem Einfassungsstrich, links: Ay 
pian seulp.; rechts die Adr. des Druckers; 
in der Mitte die Unterschritt des Titels, 
und daranter die Adresse des Ve 
1) Une mare(E: ‘de Rossillon). Fol. 
Sammlung, 1866, No. 285. 
1, Oben in der Ecke, links: 

















unter dem! 
































m= 









- 1867. 
1M. Mit Titeluntorsehr. , Appian seulp., Drucker-| 





Appi 





und Verlogeradr 
14) Hords du Lac du Bourget. qu. Fol, 
I, Vor der Titelunterschrift; oben, links: 
arriax, 1966 








‘Francesco Appiani, 


strich, links: Gazette des Beaux-Arts, und 

rechts: A. Appian pinat. et sculpt, 

15) Avant la plute, Village de Villeneuve. Oden, 
links: aprraN, 1869. qu. Fol. Bir dle Samm- 
Jung der Société des Aquafortistes, 1868. No. 48. 

16) Un Soir. Bords du Rhéne 4 Rix (Ain). Oben, 
links: arriax, 1869. qu. Fol, Far dies. Samm- 
Tung, 1868. No. 60. 

17) L'Elang de Frignon & Crey 
plan. qu. 4. In der Gazette 

82. 























Unten links: Ap- 
ss Beaux-Arts, X11 








de Lyon). Unten 
XIV. 279, 


b) Nach ihm lithographirt und geschnitten 

1) Lyon vue du coteau de Fourvitre, Lith. von E. 
Cleeri. 1855. qu. Fol. 

2) Morestel (Istre). Waldpartie mit einem Gewas- 
ser, wo ein Herr und cine Dame angeln, Lith 
von E, Leroux, 1856, qu, Fol, 

3) Source de I'Atbarine en automne (Ain). Unten 
links: avrtay. 70; rechts: sonamr se, Holzschn 








BR, Koltoff 
Apptanl. Niccold Appiani (Appiano im 
Katalog der Brera und bei Lanzi) lebte um_ 1510 
als Maler in Mailand und war angeblich ein Sehti- 
ler Leonardo's da Vinci. Cesaro Cosariani spricht 
in seinen Erliuterungen des Vitruy, die am An- 
fang des 16. Jahrh. erschienen, mit grossem 
Lobe von thm. Nach Torre malte Appiani im 
Vorhofe des Klosters della Pace in Mailand ein 
Freskobild : Maria mit dem Christkinde und dem 
hl. Joseph, umgeben von Engelchiren. Lanzi 
hilt dies Werk flr entschieden leonardisch. In 
der Brera werden Appiani zwei Bilder zuge- 
schrieben: Lavice bezeichnet das eine, die Taufe 
Christi mit Engeln, als mittelmiissig, wihrend 
er das andere schr anerkeunt. Es stellt die An- 
dotung der drei Kinige dar; die Jungfrau Maria 
hat blondes Haar, feine Zilgo, zierliche Lippen 

und ein vortretendes Kinn (s. Stiche No. 1—2). 
s. Torre, Ritrato dl Milano, 1714. p. 904, — 

‘da, Deser. di Milano, 1 

nur Torre ans. els ser pi 
vice, Revue des 











Jansen, 
Nach ihm gestochen: 

41) Liadorazione do’ Magi, Anbetung der hi. drei 
Kénige. Gezelehnet von Antoni, Gest. von 1. 
Bridi. 4. 

2) battosin di Cristo, Tanfe Chieti, Von dem ~ 

Belde in M. Bis’s Pinacoteca di Milano. 
W. Schmidt. 
Appiani. Francesco Appiani, Maler aus 

Ancona, lebte von 1704 bis 1792, einer der be- 

merkenswerthesten Freskomaler joner Zeit. Nach 

Yani wurde er 1701, nach Lanzi 1702 geboren. 

Dass aber 1704 sein Goburtsjahr, lehrt die Grab- 

schrift des Melsters. Sein erster Lehrer war 

Domenico Magatta. Dann wirkte bestimmen 














H, Mit der Titehmtersebrift; unter dem Ri 


Frane, Trovisani auf ihn in. Das Altarbild des 


Joseph Appiani. 189 























ti, Franz von Paula, das er fiir die Kirche San 
Sahator in Fuligno, und das Altarbild des hl. 

Joseph, das er fiir 8. Maria della Minerva in 
Assisi lieferte, sind beides Jugendarbeiten, in 
denen Appiani noch vollkommen von der Manier 
dies Lebrers beherrscht erscheint. Francesco 
Mancini machte Trevisani den talentvollen Jiing- 
lng abwendig und tibernahm dann selbst dessen 
Leitung. Tiefer Schmerz ttber don Tod seiner 
Fru verleidete Appiani die Heimat; er ging 
uch Perugia. Hier malte or das Bildniss des 
Moasignore Imperiali, des Gouverneurs der Pro- 
sing, das allgemeinen Beifall fand. Bald daraut 
tenchaffte ibm »Der Tod des hl. Domenikuss, 
den er im Auftrage Benedikt XIII. fllr 8. Sisto 
teechio ia Rom ausfilhrte, die grosse goldeno 
Medaitle. Am 2. Dez. 1773 erbielt er das Bilr- 
rerecht von Perugia. Fiir dioso Stadt hat er 
‘is meisten seiner zahlreichen Werke gemalt. 
Fir die Kirche 8. Pictro malte er das Altar- 
Wild des Pietro Abate, sowie cine hi. Schola~ 
sika, den Propheton Hosea in oiner Litinette und) 
ander Decke der Sakramentskapelle Die Him- 
nelfahrt Mariii (das Ornamentale und Architek-| 
‘waisehe ist von Pietro Caratoli). Im Dom ent- 
‘arf Domenico Sergardi 1766 dic Ornamonte und 
Appiani die Figuren des Chores. Die Kuppel 
we 8, Francesco schmllckto or um 1784 mit 
éea vier Kardinaltugenden und den theologi- 
«cies Tugenden, wihrond Girolamo Perugini dio 
wwente ausflihrte. Fitr die Kirche dell’ Ere- 
wausanecel 0 lieferto er 1786 einen 8. Lo- 
reuo: das letzte datirte Werk von seiner Hand. 
Marcheriei von ihm besitzt 8. Maria degli Angeli 
wterhalb Assisi; in Citta di Castello sind 
ton ihm die Malereien der Kirche delle Monache 
finurate gemacht, Die nicht datirton Peruginer| 
Arbeiten sind in der Ktirze folgende: 

la8. Maria Maddalona: dio Hoffnung und 
:Glaube in den Ltinetten. 

In B. Calomba alle Figuren, withrend die 
Omamente von Paolo Brizi sind. 

In8. Maria della Misericordia: Die Ma- 
ovea sitzend mit dem Christkind und den bh. 
Calo Borromeo und Papst Silvestro kniend. 
Tafetbild.) 

nS. Lucia: dio Fresken. 

In der Confraterniti di Sant’ Agostino: In 
ter Nitto der Docke der Heilige sich gegen das 
srabolische Bild der Ketzerei erhebend und an- 
fee Figaren (die Ormamente von Pictro Cara- 




















a8. Fiorenzo: der hl. Giuliano Faleonieri 
Aluarbild), das Portrit des P. Rancati tber der 
Klcsterthiir und die Historien in dem Refekto- 
mn, 

In8. Antonio A bbate sind die Ormamente 
‘wa Niee. Giuli, die Figuren von Appiani. 

Ia 8. Tommaso: Die Madonna del rosario 
‘Altarbild). 

In8. Maria Nuova: Mari Empfiingnias wit 








Ueiligen und 8. Pelegtino. Beides Altarbilder. 





In S, Giorgio: Der hl. Goorg tidtet den 
Drachen. 

In der Chiesa Nuova: Dio Figuren an der 
Decke des Schiffes, von ansprechendem Kolorit, 
allein schwerfillig in der Komposition, nament- 
lich weil die Frauengestalt aus der Offenbarung 
viel zu gross ist. An der Decke der Sakristei 
dor Erzengel Michacl. 

Im Palazzo pubblico, im Zimmer der Por 
trits berlthmter Perugianer, malte Paolo B 
die Ornamente und Appiani dio Figuren 

Appiani starb am 2. Mira 1792, Der Gelehrte 
|Annibale Mariotti verfasste seine Grabschrift. 











Franciscus Appi 
‘Domo Ancona 
Incola Perusinus 
Qui a prima aetate pingendi artem 
Sub Franeiseo Trevisano et Francisco Mancino 
edoctus, 
Tantos in ea progressus fecit 
Ut inter eximios sul temporis pletores 
Brevi adnumerari meruerit 
ius praeclara opora 
Udo illitis coloribus 
Aut linteo picta suspiclant 
Roma Picenum Umbria Perugia 
Quae constant! manu ad supremos usque vitae 
dies 











Artem affabro 
Admiranda est 

Vir frugi bonestus comes religiosus integer 
Vixit annos 1xxxvitr 
Decossit placidissimo vitae oxitu 

‘vt non. Martii upcexcrt 
Hospiti honorificentissimo amico optimo prae~ 
cceptort 





Benemerenti 
Perusini aliquot ef 
xx ab ob. diebus 
In ecclesia paroch. 8, Angeli p. e. in qua con- 
‘itns est 





Pietatis causa 
Jnsta porsolvunt. 
Senex meritissime valo in pace. 


Ricel, Memorle storiche dolla Marea di An- 
cona, Il. 392. 415—417. 438. 439. —Orsini, 
Guida al forestiore della cltta dl Perugia, an vie~ 
len Stellen. — Deserizione delle Pitture dl 
8. Pietro df Perugia. Perugia 174. pp. 25. 51. 
60. — Lamzt, Storia pitt. I1. 275 (Ausg. 1815). 
—Zani, Enciel. — Rosai Scotti, Guida di 
Perugia. p. 63. 








Jansen. 

Appiani, Joseph (Giuseppe) Ap- 
piani, Maler aus dem Mailiindischen, Er 
kam um die Mitte des 18. Jahrh. nach Deutsch- 
land und malte in der berilhmten oberfriin- 
kischen Wallfabrtskirche Vierzehnheiligen zu 
Frankenthal bei Lichtenfels in Oel und 
Fresko: 1) Das Altarblatt dio Himmelfahrt 
Mari, 2) Die Nebenaltarblitter mit den Hei- 
tigen des Cistereienserordens Bernhard und Ma- 
lachias, 3) Die Geburt Christi an der Decke 
des grosson Chors, 14) Die ganze Kuppel, die 
vierzehn Heiligen’ in der Glorie vorstellend, 


190 ___ Joseph Appiani_ 

















5) Die Anbetung der hi. drei Kinige, 6) Die bei- 
den Deckgemiilde iiber den beiden Seitenaltiiren, 
wovon das eine den Traum Jacob's mit der Lei- 
tor, das andere die Geschichte Mosis mit dem 
brennenden Dornbusehe versinnlicht, 7) Alle Sei- 
tengemillde Uber den Deeken der beiden Nebon- 
thiiren. M. J. v. Reider urtheilt in Jick’s Pan- 
theon tiber diese Malereien : »Scine Gemiilde ge- 
ben Proben vou sinnreicher Arbeit ohne Wiirde, 
die Stellung der Figuren ist obne Ausdruck und 
tibertrieben, seine Komposition geschmacklos 
und durch auffallende Leere kenntlich, sein Ko- 
lorit ohne Harmonie, bunt, unwahr und hart, 
seine Zeiehnung kithn und unriehtig. —— Seine 
Figuren sind ganz nach dem Rocaillegeschmack 
der Franzosen geformt. Seine Farben sind sehr 
grell ——. Er arbeitete einige Zeit am nassau- 
ischen Hofe zu Saarbriickon und bemalte das 
Gewilbe der Jesuitenkirche dasclbst. Um 1760 
war er zu Meersburg, der Residenz des Bi- 
schofs von Konstanz thiitig. Spiiter erhielt er 
die Wiirde eines kurmainzischon Hofmalers. 
Nach einer Fiissli zugegangenen Notiz. soll er 
im J. 1786 (Jiick sagt sangeblich vor 1756q) 
zu Mainz gestorben sein und der von ihm aus- 
gemalten St. Ignatiuskirche daselbst 14000 Gul- 
den vermacht haben ; Flissli hatte ihn zuerst als 
ischen Hofmaler bezcichnet, nahm dies 
aber wieder selbst zurlick, da er ihn mit Andrea 
Appiani verwechselt hatte. 













































Gowilk. Josephus Appianus 
it et sculpsit Mog. Fol 

sitzend, datel ein Gentus mit offenem 
he. Appian fecit, 8. Wird auch Andrea A. 
augeschrleben, 








bj Nach ihm gestochen. 
1) Die 14 Heiligen in Wolken, unten der Prospekt 
‘der Kirche von Vierzehnheiligen und in der 
1g herum die vier Erscheinungen, welche 
io Wallfabrt und den Bau der Kirche veran- 
lassten. 1 BI. Gest. yon J. Klauber nach 
iungen des Appiani, gr. Fol. 
2) 19 BIL, Ansieht der Kirche, di 
nd die vierzehi 



















Kenthal, Bamberg 1 
3) Madonna, Halbigur, 
10: APPIANE: IXVR 
ROCKER: SCULP 

Riveker. 4, 

8. Zani, Enelel. — Jick, Pantheon der Litera 
ten und Kiinstler Bamberz’s. 1821. p. 9. — 
ick, Frankenthal und Langheim.  Narnberg 

1826.'p. 24. — Fiissli, Kinstletlexikon. 

W. Schmid. 
Appiani. Giuseppe Appiani, Maler, gob. 
nach Zani 1754 2 Vaprio im Mailiindischen, kam 
als Kind nach Monza, wo er unter dem mittel- 





inde Kind. 
et: DRLIN: Moa: Ww: © 
jest. von Wilhelm Christian 














jorgi, dann des Traballesi; deshalb ist 
Boni’s Angabe des Geburtsjahres 1740 unglaub- 
aft, da er dann etwa mit 35 Jahren Traballesis 
‘chule hiitte besuchen miissen, der erst in den 
siebziger Jahren nach Mailand Kam. Seine ersten 
Arbeiten in Ocl_und Fresko liessen nach Boti 
viel erwarten, ér wandte sich jedoch dem Re- 
stauriren zu, woshalb er wenig zum Selbsteriin- 
den und Maten kam. Die thm anvertrauten Bil- 
der soll or nicht verdorben haben, da er ein tie- 
for Kener der iiltern Maler, besonders der Lom- 
barden, gewesen sei, Er starb in Mailand 1812. 
Ein Studienkopf in der Brera zu Mailand von 
»Giuseppe Appianie ist wol von unserem Meister. 
Doch kinnte auch der vorige in Betracht kom- 
men. 














ni, Enciel. — Bont, Biografla degli Ar- 
tisti, 
W. Schmidt, 


Applanl. Andrea Appiani, einer der at 
geschensten italienischen Maler der Neuzei 
23, Milra 1734, + in Mailand 8. Novbr. 181 
glaubte, er sei von Bosisio (im Gebiete der 

lirtig, da sich der angesehene Dich- 
ter Parini (geb. zu Bosisio) seinen Landsmann 
nannte uud A. selber sich gerne in demselben 
Sinne aussprach. Allein dies ist nur soweit rich- 
¢ Familie (arm, aber von altem Adel) 
‘io herstammte. Er selber ist unzwei- 
felhaft in Maitland geboren, da er in der ehema- 
ligen Pfarrkitche 8. Carpofaro (bei der Porta 
Comasina), wie das Kirehenbuch auswies, ge- 
tauft worden. Nachdem er zuerst eine Zeitlang 
in der Schule des De-Giorgi,-cines sehr mittel- 
miissigen Malers, gewosen, begab or sich, da er 
bei diesem nicht weiter kam, unter die Li 
des Prof. Giudici. Allein auch dio Unterweisun, 
welche er hier empfing, befriedigte ihn nicht 
Die Malorei war damals in Mailand (wie auch 
sonst in Italien) in einer Manier befangen, in der 
die Darstellungsweise des Pictro da Cortona 
durch seine Nachfolger nur,abgeschwiicht und 
noch mehr ontartet war. A. hatte der Natur s 
nes Talentes gemiiss ein anderes Ziel im Auge ; 
er gebirte mit zu den jtingern Meistern, welche 




































| eine Ernouerung der Kunstanstrebten, und folgte 


der Anregung, welche in dieser Bezichung die 
Batoni, Mengs, Benefiale und Albertolli gegeben 
hatten, Thm war es also besonders um das Stu- 
dium der Antike und nach den grossen Meistern 
au thun. Daher gab er bald auch die Dékora- 
tions-Malerei auf, der er sich zuerst zum Erwerb 
seines Unterhaltes gewidmet hatte. Nachdem er 
noch in Mailand viel nach antiken Bildwerken 
gezeichnet, begab er sich auf Reisen nach Bo- 
logna, Parma, Modena und Florenz; nach den 
Studien, die er hier machte, bildete er sich solb- 
stiindig weiter aus, ohno an irgond einen Lehrer 
Joder an ein bestimmtes Vorbild sich einseitig 
anzuschliesson. Etwas spiiter ging er auch, und 














iissigon Maler Gio. Maria Gariboldi studirte. 
‘Mit 20 Jahren ging er nach Mailand in die Schule 


zwar wiederholt, nach Rom. Denn ganz beson- 
‘ders war er bemtiht, in den Geist und in die 











‘Technik der Rafael'schen Fresken einzudringen. 
Tad in der That gelang es thm so, sich zum er- 
sten Freskomaler soiner Zeit aufzuschwingen. 
Die erste Frucht,jencr Studien nach seiner 
Rickkehr war eine Altartafel mit der Vermilung | 
der Maria filr die Pfarrkirche von Oggiono. 
Bald darauf malte et mit Giuliano Traballes 
der damals, Professor an der Akademie zu Mai- 
land, fir den ersten Freskomaler namentlich vou 
Relief-Darstellungen galt, im Hause des Mar- 
dee Busea, gemeinschattlich und um die 
Wette, wobei er es dem iilteren Meister fast 
seeh that und mit ihm befreundet wurde. Zu 
jever Zeit war auch Martin Knoller in Mailand 
a ngesehener und vielbeschiiftigter Ktinstler 
sit im und Traballesi znsammen filhrte A. dann, 
‘eginstigt vom Erzherzog Ferdinand, in der 
Minigl. Villa von Monza (s. Stiche’ No. 9) 
Freskomalereien aus. Von seiner Hand sind die 
Dantellungen aus dem Leben der Psyche. Tu 
jine Zeit fallt auch ein Gemiilde des Herkules 
1m Krewzwege, das Parini den Werken von Ba- 
‘ni und Mengs gleichstellt. Dureh diese Arbei- 
tama Ruf und Ansehen gelangt, erhielt er 1792 
dea Auftrag, die Kuppel von S. Marin presso 
8.Celso auszumalen. Doch kam er erst einige 
Jahre spiter zur Ausfithrung, und ging nun erst 
im J.1795 nach Rom, um sich zu dieser Arbeit! 
endlich vorzubereiten. Auf diosor Reise be- 
rire er wieder Parma, und hier war es, wo auf} 
itn die Gemilde des Correggio, seimem vigenon 
lriefe an Albertolli zufolge, den griissten Ein~ 
érack machten. Er war von Haus aus besonders 
asgelegt aur Darstellung des Ammutigen und 
Gefilligen ; Correggio's Vorbild bestirkte ihn in 
Geer Richtang, durch die er spiiter den Beina- 
ven des »Malers der Grazion« erhielt. Mit den 
N91 vollendeten Fresken in 8. Maria hatte er 
roasen Erfolg; sie gehiiren 2u seinen be: 
Werken, und die Evangelisten und Kirchenviiter 
in det Kuppel sind noch heute bemerkenswerth. 
Andere um diese Zeit entstandenen Bilder 
‘iad: bl. Margaretha, Almosen spendend, filr 
dea Marchese Litta und ein Fresko im Hause. 
Masserati, Venus, umspielt von Amoretten. 
la die J. 1796 bis 1797 fallen auch cine Anzahl 
Bilinisse angesehener Mailinder Personen, wie 
denn tberhanpt viele Portritts zu malen hatte, 
shwol er im Treffen nicht gliicklich war (s. Stiche 
Xo, 22—26). Sein Talont war auf das Charak~ 
‘tistische , auf kriiftige Individualisirung nicht 
acgelegt. Allein man wird aus jenor Zeit went; 
Bildnisse finden, welehe namentlich in d 
uz der Anffassung und des Vortrags, sowie in 
(er klaren Firbung die seinigen erreichen. Spi- 
tx malte er wiedcrholt Bildnisse des Kaisors 
Napoleon (s. Stiche No. 15—21), des Vizokinigs 
vwatalien und anderer Glider der Familie und 
et Hofes. — In das J. 1500 fillt ein bezeich- 
tendes Bild fiir den First Cobenz!, Rinaldo in 
éex Girten der Armida, wobei A. die Bildnisse 
























































Andrea Appiant. 





‘einer beiden Sthne anbrachte; etwas spiiter 








Fresken mit der Geschichte des Apollo beim 
Grafon San Nazzaro, die bei einer Revolution 
zerstirt wurden, von denen aber Reste in der 
Akademie zu Mailand aufbewahrt sind. 

Schon damals wurde A. zu den ersten Ktinst- 
ern seincr Zeit gerechnot, und bald fielen ihm 
die ehrenvollsten Auszeichnungen mu. Si 
Mitbiirger hatton ihn zu Ehrenstellon berufen, 
wie er denn 1797 zuin Mitglied des gesetzzeben- 
den Rathes der cisalpinischen Republik ernannt 
wurde. Insbesondere aber schiitzte und begitn- 
stigte der Kaiser Napolcon den Meister. Schou 
bel seinem ersten Aufenthalte in Italien hatte er 
ihn bovorcugt; nun erhob er ihn zu seinem Hof- 
maler, machte ihn zum Mitglied des Instituts der 
Kiinsto und Wissenschaften fir Italion, ertheilte 
ihm die Orden der Ehronlegion und der eiserne 
Krone und setzto ihm einen ansebniichen Jah- 
resgehalt aus. Zugleich hatte der Ktinstler fr 
den Kaiser grosse Auftriige auszufithren, na~ 
mentlich den kinigl. Palast zu Mailand mit 
Freskon auszumalen, welche nattirlich die Napo- 
leonischen Thaton und Siege 2u verherrlichen 
hatten. Diose Malercien stellen dar: im ‘Thron- 
sale den Eroberer auf goldenem Throne mit der 
Weltkugel und dem Szepter nebst den allegori- 
schen Figuren der Gerechtigkeit, der Macht, der 
Klugheit und der Miissigkeit, im Fries Basreliefs 
in Helldunkel (sogen. Camayeux), welche dic 
Grossthaten des Kaisera schildern; in 
aweiten Saale Minerva, welche der Gese! 
cinen Schild ibergibt, worauf wieder die grossen 
Ereignisse des Kaiserreiches veravichnet sind; 
dabei in den vier Schildbiigen die vier Weltge- 
genden, welche staunend diesem Akte beiwoh- 
nen; im runden Saale den Frieden, der unter 
dem Schutze Napoleon's zur Erde herabsteigt 
(6. Sticho No. 11). Die Fresken an der Decke 
dos vierton Saales sollte A. nicht vollenden. 
Mitten in der Arbeit traf ihn am 28, April 1813 
cin Schlagfluss, der ihn fortan lihmte (2 Ende 
gefllhrt wurden jene Malereien yon Hayez und 
Palagi). 

So glinzend bisher seine Laufbahn gowesen 
war, 80 traurig war nun der Rest seines Lebens. 
Von ciner Thiitigkett konnte nicht mehr die Rede 
sein, und bald traf ihn auch noch das Ungliic 
dass ihm mit der Absctzung des Kaisors sein 
Jahresgehalt entzogen wurde. Um fiir seinen 
Unterhalt zu sorgen, musste er alle seine Zeich- 
nungen und Studien verkaufen. Endlich machte 
ein zweiter Schingfluss im J. 1817 diesem tros 
losen Leben ein Ende: 

Die Malereion aber, welcho er in den J. 1808 
bis 1812 in dem Palaste zu Mailand ausfithrte, 
zeigen, was der Klinstlor zu leisten vermochte. 
Sie zeichnen sich durch cinfache Grisse der 
Komposition, Verstindniss der Form, Anmut 
der Bewegungen und eine helle gesunde Farbung 
aus. Die Kartons au diesen Fresken (welcho 1850 
in Paris zum Verkaufe ausgeboten waren) iiber- 
raschten durch den ungewUbnlichen Adel der 

























































192 


Auuffassung, dio Reinheit der Zeichnung und dic 
meisterliche Freiheit der Behandlung, worin sie 
den Kartons eines Annibale Caracei wenig 
nachgaben (otis von Mundler|. A. hat das nicht 
geringe Verdienst, sich in diesen Werken, wie 
Uberhaupt, von der damals allgemoin herrschen- 
den Nachabmung der Antike und dem theatrali- 
sehen Wesen der David'schen Schule freigehal- 
ten zu haben, wilkrend er doch von der Manior 
des Rokoko sich losgesagt hatte. Andererseits 
liisst sich freilich nicht leugnen, dass es seinor 
Malerei an Charakter und an Kraft des Aus- 
drucks gebrach, und dass dic Anmut seiner 
Gestalten, leicht in’s Flaue und Unbedeutende 
fel. 

‘Von seinen Werken erwithnen wir noch: Ve- 
nus, den Amor liebkosend (ausgestellt im Salon 
von 1808, spiiter in der Sammlung Sommariva, 
mit dieser 1839 verkauft; s. Stiche No. 5 u. 6); 
Napoleon auf dem Throne zwischen den allego- 
rischen Figuren des Sieges und des Friedens (in 
der Galerie Leuchtenberg zu St. Peter 
burg); Juno von den Grazien geschmtickt; 
Zorn des Achilles (eine Zeitlang in der Samm 
lung Sommariva); Begegnung Jakob's mit dor 
Rachel flir die Kirche von Alzano (s. Stiche 
No. 1—3); Napoleon liisst bei der Insel Lobau 
eine Briicke tiber die Donau schlagen (in der 
Galerie von Versailles); Parnass in Fresko 
in der kinigl. Villa von Mailand (gehirt zu 
don letzten Werken dos Ktinatlers). 

‘Zu seinen Schitlern gehiiren: Antonio de’ An- 
toni, spiter Konservator der Brora zu Mailand; 
Carlo Prajer, Direktor der Akademie von Ca 
rara; Angelo Monticelli; Bellati. 

Monographion: (L. Lamberti) Descrizione 
dei dipinti a buon fresco eseguiti dal Cav. A. 
Appiant, nella Sala del Trono del Real Palazzo 
4 Milano. Milano 1816. — Allocuzione di 
Giovanni Berchet nei funerali del pittore A. Ap- 
piani, celebrati nella chiesa della Passione di 
siomo 10. Nov. 1817. Milano 1817. — Giuseppe. 
Longhi, Elogio storico di A. Appian. Milano 
1826, —'Fumagalli, Elogio del Cav. A. Ap- 
piani, Discorso. Milano 1835. In den Atti dell 
‘Accademia delle Belle Arti in Milano, — Gin- 
seppe Beretta, Le Opere di A. Appiani. Mit] 
Bildniss. Milano 1848, 

8. Serie di Vite  Ritratti dei famosi personagsi 
degli ultimi tempi. Milano 1818. — Louis 
Bossi, Guide des étrangers & Milan et dans les 
environs de cette ville. Milan 1819. — Ant. 
Caimi, Delle Arti del disogno et degli artis 

elle provinete at Lombardia dal 1777 al 1862, 
‘Milano 1862. 
‘Notizen von D. Martelli. 





















































Bildnisse des Kinstlors: 


1) Andreas Appiani R. Pictor insignis. Reltef, 
Biste In Rund. Pletro Anderlom| dis e incise. 
Agli Amatorl delle belle Arti L’Effigie del Pittore 
delle Grazie L'Incisore ammiratore D. D. D, De- 
posto alla Biblio§. Reale Milano 1811. 4. 

2) Selbstbildntss in den Ufftzien xu Florenz. 














a) Von ihm lithographirt und radirt: 


1) Kopf eines Jinglings in breiter Kretdemanier. 4 

2) Kopf eines Kindes. Desgl. 4. 

3) Lelcht bokleidetes Madchen (Pandora?) steed 
und mit abgewendetem Kopf, eine Bichee i 
fend, aus welcher Rauch auitelge, Desgh. Fi 

itzend, bei ihr ein Genins. Appian 

8. Radire. 

‘Wied auch dem Josoph Appiani zugeschrie- 

ben, 

















) Nach ihm gestochen 


1) Jakob trifft Rahel am Bronnen, Jacob venit is 
terram etc. Andrea Appiant dipinse 1811. 
Giovita Garavaglia dis, ed inc, 
1830. Imp. Fol. Das Bild ist in der Pfsrt- 
Kirche von Alzano maggiore bet Bergamo. 

2)— Dass. Gest. von F. Citterio. kl. Fol 
Aquatinta, 

3 Dass. Lithogr. von Reintek. qu. 4 

4) Christos und die Jiinger in Emans. Gest. von 

Jac. Bernardi. gr. qu. Fol. 

‘Venus unter einem Baum sitzend liebkost des 
Amor, Il Cav, Andrea Appiant dipinse 
Michele Risi disegnd ed incise. Der 
Stich im J. 1822 von der Matlinder Aks- 
demic primiist, 1823 verdffentlicht. Avs 
der Galerie des Grafen Sommariva, Roy. 























Fol. 
—— Dass. Gest. son Fr. Bartolozzi. 

7) Raub der Europa, Gest, von P, Garonni 
1928, Fol. 





8) Amor mit der Fackel von cinem Midchen ge- 
fihrt, Gest, von P. Caronni. gr, roy. Fol 

9) Apoteost di Psiche, Nach dem Freskogemi 
im Palast von Monza. Gest. von Glu, Be- 
retts, Rund. gr. Fol, 

10) Romolo ¢ Tazio, Gius. Marri del. Michele Bisi 
ine. qu. Fol. 

11) Die Grossthaten Napoleon's 
‘Napoléon. Gest. von G. Rosaspina, G. Lon- 
ghi, M. Bisi, G. Bonaglia, Gandolfi 
Nach den Fresken Apj in Clairobscur im 
K. Pataste zm Mailand. Erschien vollstindig, 
erst um 1822 oder 1823. Friesfirmig. Fol. 

12) Die Freihoit im Gespriche mit einem Jangling 
Allegorie. Gest. von G. Mercoli. qu. 4. 

13) Monument anf Joseph II. Kaiser von Deutsch- 
land. Gost. von G. Mercoli. kl. qu. 4. 

14) Napoleon I, als General Bonaparte, Halbag., 
Oval. An 6=1798. Gest. von P. M. Alix. Fol. 

15) Napoleon als Erster Konsul. Halbig. Oval 
Gest. von P.M. Alix. An 11 1803. Fol. 

. von P.M, 











32 BU, Fastes de 




















Figur. Er diktirt einom gefligelten Gentus die 
‘amen seiner Siege. Hinten Erstirmung dor 

Bricke von Lodi. Geschabt von J. B, Smith. 
Publ. 25, Januar 1600. gr. Fol. 

18) Napoleon als General. Halbfig. A. Appiani 
pioxt, F. Bartolozzi. R. A. sculpt, After an 
original Picture painted from life by A. Appian’ 
at Milan, London, Published —June 10. 1802 — 
Fol, 

19) Napoleon als General. G 











von Moret. Fol 


Andres Appiani —. 


—— Jean Appier. _ 














20) Napoleon als General, Oval. Gest 
Tielker. Fol. 

21) Napoleon als Konig von Italien, Brustb. Gest 
von Muxel, in dessen Gemaldesammlung des 
Heraogs vou Leuchtenberg. 4. 

22) Napoleon I. auf dem Thon, neben sich die 
Giittin des Siegs; die Gottin des Rubmes schrei- 
let anf beide zu. Bez. Appiani 1806. Gest 
von Dems. in demselben Werke. qu. 4. 

21) Ant, Canova Scultore. Brustb. J. Rosasp: 
dis. inee, Mit der Adr. von Bettalli. kl. Fol, 

2M) Casti, Dramatiker 1721 — 1803. Gest, von 

Tavernier. 4 

35) — Ders. Gest. von A. Tardien, 8, 

3) lambert. A. Applani dis, F. Rosaspina ine, 

H)V. Monti, dram, Dichter 1733-1928, Gest 
won P. Beceni, Fol. 

38)Le opere di A. Appiani pubbl. da M. Bisi, 
Stiche von M. Bisi, A. Gajani, G, Marrt, 
Mit Text. Milano 1822. Fol. 


von J. E. 

















W. Schmidt, 
Applan, Andrea Appiani, der jtingere, 
Maler, geb. 1817 einige Tage nach dem Tode 
‘ines Grossoheims, dessen Namen er erbte und 
indessen Bahn er efntreten sollte, ohne sich zu 
skisher Hohe der Kunst zu erheben, + 18. Dez, 
Noch jung, warde er nach Rom geschiekt| 
tel dort an den Maler Minardi empfohlen. Ganz 
in dessen Art war sein erstes Preisbild geh 
ta Konradin vou Schwaben, der vom Schafott 
‘us seinen Handschuh dem Volke zuwirft, damit 
der Racho gedenke. Zwei Jahre spiiter er- 
bielt er gleiehfalls den von der Akademie ge~ 
sifteten Preis mit dem Moses’ Rettung 
susdem Wasser. Doch inderte er damals seine 
Kunstweise. Er begab sich unter die Leitung 
es Malers Franz Hayez und nahm dessen Art 
tisweilen bis zur Tiuschung an, ohne ihm jedoch 
 sleich zu tun. A. war kein fruchtbarer| 
Maler, aber durch eine gewisse Ausdauer bei 
ier Arbeit brachte er einige Werke zu Stande, 
w aickt ohne Verdienst sind. Mit Ausnahme 
resken filr die Kirche von Bolbeno i 
Tipl sind os durchweg Oelgemiild 
tad historisehen Darstellungen, stets mit wenig 
Fieuren, und dfters nur Halbfiguren und Bild- 
tise. Zu den ersteren gehiiren Ruth und Booz 
len Kaiser von Oesterreich, Laura und Pe 
‘rvea (1952) fllr den Grafen Giulio Litti, Gio- 
mila (1852) fiir Galeazzo Monno, Laban und 
Jakob ftir Uboldi, La povera Murine (1859) fir 
to Konig von Italien. 













































G, Mongeri 
Appiano, s. Niccols Appiani. 


Appler. Jean Appier Hanzelet Jean, 
‘let Vorname, nicht Augustin, wie meistens 
tszegsben ist, weil man dic zwei Kursive I. 4., 
fs vielfach mit dem Anfangsbuchstaben des 
Simens Hanzelet verbunden sind, irrig flr ein 
Aschalten und als Augustin gedeutet hat), 
Kupferstecher und Radirer aus Lothringen , in 
\erersten Hiiifte des 17. Jahrh, Der Mitarbeiter 
Meyer, Kanetler Lexikon. I. 


























seiner ersten Schrift ber Feuerwerkerkunst 
(8. No. 4), der Chirurg und Mathomatiker Fran- 
gois Thybourel, meldet uns in der Widmung an 
den Herzog Heinrich HM. von Lothringen: um 
gine Sammlung von Kriegsmaschinen undFeuer- 
werkereien zu besorgen, habe er die Hydrothera- 
peutik aufgegeben und sich mit Jean Happier, 
fanzelet, verbunden, wegen seiner sel- 
enschaften und seines  verstiindigen 
Urtheils, dio er von seinem seligen Vater, In- 
‘genieur in Diensten des verstorbenen Herzogs, 
an sich behalte. Der Kiinstler selbst nennt sich 
auf seinen Kupfersticlen und in seinen Schrif- 
ton: Jean Appier, Jean Appier Hanzelet und 
Hanzelet Lorrain. ‘Basan lisst ihn zu Toul wm 
1609 auf die Welt kommen, — eine Nachricht, 
wovon das Datum jedenfalls unrichtig ist; denn 
ein yon dem Kiinstler gestochenes Portritt triigt 
die Jabrzabl 1610. Tout kann seine Geburts- 
stadt sein, obgleich auch diese Angabe zweifel- 
haft und bloss aus dem Umstande abstrahirt 
scheint, dass er das ‘Titelkupfer (No 5) zu einem 
in Toul gedruckten Gebetbuch verfertigte. In 
der mit Frangois ‘Thybourel gemeinschaftlich 
veriffentlichten Schrift folgt auf die schon er- 
wihnte Widmung ein Sonett an »Herrn Hanze- 
let, herzogl. lothringischen Hofkupferstecher an 
der berithmten Universitiit von Pont-i-Moussom; 
er war denmach, wenn auch nicht aus dieser 
Stadt gebiirtig, wenigstens daselbst ansiissi 
und ein lothringischer Lokalschriftsteller_be- 
richtet, dass Hanzelet daselbst auch das Buch- 
druckergeschiift 1624-1628 betrieb. 

Seine Kupferstecherthiitigkeit kdnnen 
von 1610 bis 1630 verfolgen. Er arbeitete in 
Callot’s erster Manier, und war vermutlieh mit 
diesem, mit Claude Deruet, Bellange und weh- 
reren anderen Lothringischen Kilnstlern Lehr- 
ling bei Claude Henriet, einem Maler aus Cha- 
Ions an der Marne, der sich in Naney angesiedelt 













































hatte. Callot's Art 2m stechen gelangte sehr 
frith zu grossem Ruf und Ansehen; es ist daher 
nicht zu yerwundern, dass Hanzelet ihr 2u folgen 





suchte, und dass er, aus derselben Schule wie 
‘allot hervorgegangen, auch dieselbe Art zu 
zeichnen, die eben nicht die beste war, an sich 
hatte. In seiner Ausfiihrung ist alles ziemlich 
fllichtig behandelt, sehr leicht radirt und went; 
bearbeitet; obschon er die Nadel i 
Freiheit handhabt, sind jedoch seine Werke in 
allen Theilen, zumal in den Hintergriinden, 
nicht so frei, dass sie Blittern aus Callot’s 
spiiterer Zeit’ gleichgestelit oder damit ver- 
wecehselt werden kUnnen. Hauptsiichlieh, seh 

es, beschiiftigte er sich Blcher mit Kupfern 
auszustatten; auch das Bildniss des Hern 
von Harancourt (No. 1) war, allem Anschein 
ebenfalls als Titelkupfer zur Aus 
eines Buches bestimmt. In der 
des Ktinstlerlexikons werden ibm 
drei Kupferstiche zugeschrieben: der hl. Fran- 
aiskus, welehem Maria das Christuskind tber- 

25 





























194 


Jean Appier. 

















reicht; derselbe Heilige, in einem Buche lesend, 
und eine angeblich sehr schine hl. Familie; aber| 
diese Blitter sind mir bis jetatunbekannt. Ausser 
don oben erwitnten voll ausgeschriebenen Na- 
men, bediente sich der Kiinstler bei der Be- 
zeichnung seiner Bil. der Iatein, grossen Buch- 


stabent. A.autfolgende Art: [A fe. 


Das aus den drei lateinischen Inizialen 1. A. H. 


Destehende Zeichen JH welehos Brulliot, 


1, No, 463 ihm beilegt, habe ich niemals allein als 
Monogramm, sondern immer mit dem Zusatz an- 
zelet, d. h. als ganz ausgebildeten Eigennamen 


oJHarre ht angetroffen, Basan, 


spricht von unserem Kitnstler wie von einem 
sehlechten Kupferstecher, der seine Kunst aus- 
schliesslich in obszdnen Darstellungen ausgelibt 
habe, Zwoi Drittheile dieser Behauptung sind 
Jedentalls ungegrlindet. Hanzelet ist kein be- 
‘cutender Meister, aber auch kein Sttimper, und 
die nachstehend beschriebenen Werke bezeu 
gen, dass Inszive Abbildungen nicht der allei- 
nige Gegenstand seiner Arbeiten waren. Wie es 
tiberhaupt sich mit den ihm zur Last gologten 
Obszinititen verhillt, weiss ich nicht zu sagen, 
weil dergleichen mit ‘seinem Namen oder Mono- 
gramm bezeichnete Blitter mir nicht vorge- 
kommen sind, Aus eigener Anschauung kenne 
ich von ihm folgende Werke. 


1) Das Portrat des Elisée de Hi 
neur's von Naney, Brusthild, 3g links, barhaupt, 
Harnisch und Foldbinde. ‘In einem Oval mi 

* franz, Umsebrift. Unten, im Oval: Falet a Nancy 
par Jean Appier 1610, "In den vier Reken der 




















ncourt, Gouver- 











Platte, Spruchbinder mit Devisen. Im Unter- 
tande vier franz. Verse. — H. 156 mill.; Br. 
116, — Nettes Blatt, mit der Radimadel ange- 








Jegt und mit dem Grabstichel beendigt. Das 
Machwerk ist sauberer und sorgfaltiger als ge~ 
wahnlich, Bet den Abdricken mit breitem 
Papierrand findet man das Wappen des Dargo-| 
stellten von einer besonderen klelnen Platte ab- 
goulruckt, 

2) Titeleinfassung mit architektonischer Verzie- 
rung. In der Mitte, auf einer Tafel: RELATION 
IOVRNALIERE DY VOYAGE DY LuVANt Fait et des- 
crit paw wayT RT puissant Seigneur wAxRy DR 
BRAYWAY . .. Daneben stehen ein afri- 
kanischer Schiitze mit einfechem Handbogen und) 
Pfellen, und ein europilscher Landsknecht mit 
brennender Lunte in der Hand, und die Mus- 
kote auf der Schulter. Unten in einer Kar- 











tusehe: A NANCY Pan Iacob Garnich, Imprinetr 





oln der daneben befindlichen Sinlenfisse 
an der einen Seite ein auf einem Elephant re- 
tender Wilde und an der anderen Seite eine uf 
elnem Nashorn sitzende Frau abgebildet. Unte, 
Tink rechts: Fe, der Verfasser der 
Reisebeschreibung widmete sein Buch dem I 
20g Heinrich II, von Lothringen, dessen Wapjen 
im Giebelfelde der Titelverzierung angetract 
ist. Ausser dem Titelkupfer enthilt der Quit 
and noch 49 Kleinere Kupfer, welche die wn 
dem Keisenden besuchten merkwinligen Stile 
tnd Pliitze abbilden und in die 181 Seiten des 
1s eingedruckt sind. Simmtliche Plates 
sind radirt. Die 17. (Modon) ist. bezcichnet 


auf der 36, und 3. 

‘ . Gerusalem und Ris 
‘yon der Kirche dest 

Grabes) findet mind 


biden lotaten aus den Inizialen I, A. beste 
den Zeichen, wie sfc oben nachgebiliet si 
8) Titelkupfer. "Tn der Mitte, ein ‘Triomptie 
inrseher Art, in Form von Grottenwerk; oes 
auf der AUtikastzt die Fama; ste Mist de 
‘Trompeto und halt in der Rechten eine a 
Trompete mit einem Fahnehen, woranf da Wi 
pon der lothringischen Adelsfamtie von Hs- 
fourt abgebildet ist, Unter dem Bogen, au & 
Spitze eines Velsensticks ist ein Adiernes 
rel Miiggen Jungen, deren ichte Atstaantit 
der alte Adler damit probirt, dass ex die jem 
Thrut gerade indie Sonne blicken Tast; oben 2 
riibor ein Sprachband. mit der Inschrit: 
(ow nannnnaxt, Za aiden Seiten des Beet 
in den Pfeilernischen , wel allogoische Si 
bilder; sechs andere allegoische Figurcn st 
tind sitzen inks und rechts auf Passgestlle 
Unten, in der Mitte, steht geschrieben 


Hanreht fork 167. 
Im Tintergrunde, eine Gebirgl 
tinem Five durehstromt, qs Fo. 
Blut feb ah davon nur einen stark ex 
nen Abdeuck, 

4) nent piusfeurs machines Mii 
Artilets pour la Cuore e Recreation 
dete lgence do rnaye. ynovnns, Wis 
Chirurgion ct de. tea avronn dit a 
CCalenge ay roxtea-nonsson ra chal Mo 










































eset ett 














chant Imprimeur 8. A. 1620. kl. 4. 
Dieser Titel ist mit einer architektovisd== 
Verzierung eingefasst. Auf jeder Seite erbetst 








sich 2el Siulen, deren Scbifte aus Moreer 
Kanonenliufen gebildet sind; in den Sivis- 
weiten stehen zwei wunderlich gekleidete o#! 
Dehelmte Krieger. Ueber dem Titel, das te 
zoglich lothringische Wappen, von zwei Ad 

gehalten, Mitten oben, in einer Niscbe, # 
‘auf einer Waffentrophie ein gepanzerter R 
ter; links und rechts daneben sind Fis! 
mit Kanonenkugeln,, zwischen den Fassern i 
Kanone auf thror Lafette, und dariber Spe 
und Standarton, Ausser dieser grosseren By 
Airung enthile “das Werk noch 100 Bese 
Kupfer mit Abbildungen von allertel mf 
shen Gerithschaften, Kunstfouerwesken, w=! 




















anderen Eriindungen fr Kriegfahrung wal 7 


& 


Jean Appior 


195 




















Von den Platten 
den Nami 








des Kilnstlers, a 


istigung. Diese Kleineren ebenfalls. radirten 

fet sind in den Text mit eingedruckt und 
arabischen Ziffern von 1 bis 100 numerirt. 
rt beinahe die Halfte (48) 


folgende “Art, 


gextricben Hanzeht3 


Das Werk ist 
Buch hat einen besondern ‘Titel un 
Astion an einen besondern adeligen 
sen radirtes Wappen sich auf dem 





ire oseultement A son amy par 
Thrithemius, ebenfalls mit elgens 





wacht die Methode pour 





id cine Dede 
n Heren, dos 
n Titel befin- 


Falphabet de 
‘Titel und 


dem radirten Wappen des adeligen Génners, 


vwelehem dieser Anhang dedizirt ist. 
5) aISSALE ROMAN. 
‘an einem Piedestal 








lisehe Kirche sitzt; zu beiden Seiten des Piede- 


stals stehen die Apostel Petrus 


und Paulus, 


Unten, eine Kartusche mit der Insehrift: 
Taut-Levconya, apud Simonem 8. Martellum, 
et Simonem Belgrand, Typograph. Tullen. 
1621. — Dieses Titelkupfer ist eine geradsoi- 
tige, sehr genaue und leidliche Kopie von dem- 





jenigen, welches Theodor Galle 
‘der Zelchnung von Rubens fir 
Romanuim ausgefiihrt hat 
whiede, dass der Ko 

anf dem Original befindlichen 














nur mit dem Unte 
le de 
‘ipstlichon Waj 


Belgien nach 
Broviarium 








pens eine linglich geformte Kartusche setztc, 


in welcher der Druckort (Toul) 
des Druckers verzelehnet sind, 
mit dem Namen des Kiinstlers, d 








der Name 


irabstichelblatt 


jer ier eben 


0 wie auf vielen Platten des vorhergehenden 


Werkes geschrieben ist, H. 340 mil 

ore 
der Mitte ein von Flammen 
‘elches folgenden Titel enthil 
DR MANZRLET Louual 
worssox ran 1. et Gas 
An jeder Sete, xwel Siulen, gebi 
nonentiufen, die mit Disteln (Nul 














lothringisehen Krenzen, Adler u. 


tier sind, Unter dom ‘Titel, zwei 





el hernard. 1630. 


i. ; br. 217. 





LA PyROTRCHNTE 


ay 





JONT-A- 





det. aus Ki 
si Frotte), 
Kanonen auf| 





‘tren Laffetten, kreuzweise gruppirt mit Pulver- 





Die Si 





fisern und Kanonenkugel 


‘iulen tragen 


in Giedelfeld, das in der Mitte offen Ist und auf] 





finem Fussgestell das. Wapy 





pen 


Karl's IV. von Lothringen, welchem di 





Fevidmet ist, erblicken lisst. Am Friese des 
Giebelfeldes, die Insehrift: “Mantx xT AuTE, 
Auf den 264 Seiten dieses Quartbandes sind 





Kupfer in den Text cingedruckt. Der 
Kunstler bemutzte dazu eine gewisse Ai 





Platten, die schon bel dem von thm zusammen 
tlt Frangols Thybourel herausgegebenen Werke 





eebrancht worden waren 


theilweise die alten 


Zablen- und Namenbezelchnungen  behalten 
Aaben; die new hinzugekommenen nicht numer- 


‘men Platten bilden jedoch bei 
Mebreal, und 












sind 

‘irkliehem Interesse und Verdienst 

«Masan, 1. 262. — Le Blane, 
P. 341, — Nagler, Monogr. 11 
1187, 

















Appleton. J. W. Appleton, englischor 
Stahlstecher in dor 1. Hilfte des 19. Jahrh, 
A City of ancient Greece with the return of a vie~ 
torious armament (Empfang eines zuriickkeh~ 
Siegers). Engraved from the Original 
in the possession of Benjamin Hick, 
Esq. of Bolton. Painted by W. Linton. En 
graved by J. W, Appleton, Fol In 
Finden's Royal Gallery of British Art, 11 Lefer. 
London (1838—44), 

















W. Selomidt, 

Appold, Johann Leonhard Appold, 
Kupfer- und Stalstecher, geb. zn Dennenlohe 
bei Wassertriidingen den 12. Okt. 1809, + au 
Ntirnberg den 5. Dez. 1858, war Schiller von 
Griinewald in Nilrnberg. Er arbeltete besonders 
fir Buchhiindler, fir Payne's Verlag in Leipzig, 
file den Triester Lloyd ste. In den von dleset 
Instituten herausgegebenen Galeriewerken fin- 
‘det man Bil, seiner Hand. 

1) The Virgin enthroned. G. And Ada Murano 
Pinxa, J. L, Appold Seulp’, ge. 4, Zam Arte 
Journal 1870. p. 220. 

2) Triktrakspieler. Nach A. 

3) Bi 
seine Geliebte ei 
Piloty. qu. Fol 
Stalstich 

I. Yor aller Schr. 
TE, Vor der Sel 

4) Brusth. eines bartigen Greises. Nach G. Flinck 
(Rembrandt). Kopte nach G. 
gre 4. 

1. Vor aller Seb. 
IT. Vor der Schr. 

5) Die achlafenden Ki 




























Grafen von Berolilingen 20 Wi 
ger's Kunstschitzen Wien's 
6) Ungarische Fubrleute. Nach J. A. Klein, 1853. 

Stalstich. 4. 

7) $ Dil. Kapfe und ganze Figuren mit verschio- 
denen ‘Thieren, Stalradirungen nach Roos, 
Klein, Riedinger, J. 8. Cooper, G.Mind. 
4. qu. 4. 8. und qu. 8. 

8) Maria, Kanigin von Hannover, zu Pferde. qu. 4. 

9) Alfred, Furst 20 Windischgritz, Jellachieh und 

tzky auf Einem Bl, 4. 

10) Gitz von Berlichingen. Brastb. Ov: 

11) Tycho de Brahe, Girtelbild. J. de Ghoyn del. 
1586. Fol. Kopie nach de Ciheyn's Stich. 

12) J. D. Burgschmiet, Dildhauer und Eregiesser 
au Narberg. Brusth. 4, 

13) Heinrich Proch, Kapellmeister ra Wien. 4. 

14) Bogine Sue, der franzisische Dichter. 4. 

15) J. J. Winckelmann, der berihmte Archiolog 
Kopie nach J.F. Bause, 4. 

1. Vor aller 



































W. Engelmann, 





weitem die 


n, welebe Fest 


Manel, 11. 
No. 186 und 


F. Koloff. 


Karl Appold, Sobn des Vorigen, geb. zu 
Nimberg den 25. Jan. 1839, lernte erst bei 
nem Vater das Kupferstechen und besuchte dann 
1865—66 die Miinchener Akademie, um sich als 
Maler auszubilden. In Folge eines Augenleidens 
vorliess er sic wieder und sab sich dadureh tiber- 
haupt von tieferen Studien zurtickgehalten. Er 

ae 





196 Appollonio 


























war nun als Hlustrator und Zeichner filr den 
Holzschnitt in allen Gebieten thiitig. Neuerdings| 
Jedoch hat er sich speziell dem Genrefache ge- 
widmet. Er lebt in Miinchen, 
W. Schmidt 

Appollonlo. Appollonio di Giovanni 
von Ripatranzone in der Mark Ancona, Holz 
schnitzer in der 2. Hilfte des 15. Jahrh. ‘In Ge- 
meinschaft mit ‘Tommaso von Florenz hat er von 
1467 bis 1471 die schiinen Arbeiten im Chore 





der Unterkirche 8. Francesco zu Assisi 
tigt. Nach Vollendung dies 





Werkes wurde er 
mit 33 fiorini »prii Was seine Leistung 
besonders auszeichnet, sind die Intarsien von 
Blumen und Friichten, die zu den ersten ge- 
hiren, welche damals an die Stelle der bisher 
meist gebrituchlichen Architektur-Einlagen tra- 
ten; sie haben Anmut und Naturwahrheit. 

5. Ricet, Memorie storiche ete. 

235. 240. 








i Ancona, I. 


Jansen. 

Appollonius, A ppollonius (A ppolonio), 
ach Vasari's Angabe ein griechiseher Kilnstler 
jahrh., der Andrea Tafi zu Venedig in der 
htet haben und von 
diesem bewogen worden sein soll, mit ihm nach 
Florenz 2u gehen, wo sie gemeinschaftlich in der 
‘Tribune von S. Giovanni (Baptisterium) gear- 
ten. An der Existenz eines so genann- 
ten Ktinstlers ist nicht zu zweifeln; nach einer: 
Handschrift in der Magliabecchiana zu Florenz 
(von Del Migliore) kommt ein Magister Apollo- 
nius pietor Florentinus in einem Vertrage vou 
1279 vor, und nach Urkunden, deren Richa go- 
denkt, ohne sie niiher anzufilhren, war ein sol 
cher Meister wirklich im Baptisterium von. 
Florenz beschiiftigt. Allein dass Andrea Tafi 
von ihm in Venedig die musivische Arbeit er- 
lernt haben soll, ist nicht anzunehmen (s. den 
Art. Andrea Tafi). Werke von Appollonius| 
sind nicht nachzuweisen; sicher ist nicht von 
ihm das Kruzifix in der Kapelle des Campo 
Santo zu Pisa, das man ihm hat 2usehreiben 
wollen, das aber ohne Zweifel zwischen 1150 und 
90 au setzen ist. Mit Recht wird ttberhaupt an- 
gexweifelt, dass er ein Grieche gewesen, und er 
ist wol zu den Florentiner Meistern des 13. Jahrh. 
zu aiihlen. 





























s. Vasari, ed, Le °Monnier. 1. 281, 288. — 
Richa, Chiese Fiorentine. V. xu. — Ru- 
mobr, Italienische Forschungen. 1. 355. — 


Crowe und Cavaleaselle, Geseh. der ita 
Maleret (Jordan). 1. 137. 162. 
Crowe und Cavateaselte 

Aprét. Der Name d'Aprdt findet sich in 
‘Terwesten's Cutalogus van Schilderyen ete., der 
die Fortsetzung der beiden Binde von G. Hoet 
bildet (pp. 291 0. 419). Daselbst sind einmal vier, 
ein andermal zyvei grosse dekorative Bilder auf 
geflibrt, bei denen die Figuren von Carlo Maratti, 
die Blumen von d’Aprét, Dapret oder Daprét sein 
soliten, Es ist hier, glauben wir, Franz Werner 











Tamm, genaunt Dapper, von Hamburg ge- 
meint, der sich eine Zeit lang in Rom aufhilt, 
wo Maratti einen grossen Theil seines Lebens 
aubrachte. 





Alex. Pincha 
Aprile, Francesco Aprile, Bildhauer aus 
Mailand, war in der zweiten Hiilfte des 17. Jabrb 
in Row beschiiftigt 
+Die Kirche Gesit ¢ Maria im Corso besitat 
mehrere Werke von seiner Hand, vor allen das 
marmorne Grabmonument der Familie Bolognetti 
anit Bildnissen und anderen Figuren. Eben dort 
hat er gemeinsam mit Michele Maglia, Dow 
Guidi und Cavallini Statuen von Stuc 
der Kapelle der Jungfrau Maria und des bl 
Joseph gearbeitet. Mit Michele Anguier, wit 
Pietro Senese und Filippo Carrari verfertigte er 
die Stuckaturen der Hauptkapelle in der Kirche 
8. Giovanni de’ Fiorentini. Sie stellen Jing- 
inge mit Medaillons dar. Aprile’s letzte 
Schipfung war die Marmorstatue der heiligea 
Anastasia filr die Konfession der Kirehe, welehe 
triigt. Er starb withrend der Ar- 
lann Ereole Ferrata vollendete. 
s. Titi, Deser. delle Pitt. ete. in Roma 1763. 7p 
392. 389. 424. 79. 





















Jansen. 


April, Anthonius Maria de Aprili 
von Carona, Bildhauer in-Genua, verfertigte 
laut Inschrift das Grabmal des 1519 verstorbenes 
Andelantad mayor von Andalusien, Don Pedro 
Enrique in Sevilla, das mit dem ithnliches 
des Pace Gazin (s. diesen) aus der Karthause is 
die chemalige Jesuiten-, jetzt Universitiitskirebe 
versetzt ist. Es besteht aus einem Sarkophsse 
im reichsten Renaissancestil und drei Reliefs is 
der Nische, welche den Kalvarienberg, dit 
Auferstehung Christi und die Erscheinuse 
Christi vor Maria Magdalena darstellen. Die 
Arbeit ist eben so sch6n, aber die Ausschmllch- 
ung etwas ruhiger als an dem Monumente det 
Gazin. 

5. Passavant, Ol 

















1, Kunst in Spanien. p. 3. 
t 


Apsel. Willem van Apsel, amystiseher 
Schriftsteller und der ilteste Kupferstecher de 
vliimischen Schule, sagt Hr. Goethals. Weao 
fir diese Behauptung, die J. Renouvier bereits 
bezweifelt, Beweise beigebracht werden Kiau- 
ten, 80 wire die Thatsache fusserst interessant 
denn W, van Apsol muss um 1410 geb. sein, und 
er starb am 4. Aug. 1472 nach einem 
Klosterleben. Er stammte aus Breda von eine 
adeligen Geschlechte der Stadt und trat in dss 
Karthiiuserkloster der Kapelle U. L. Frau 20 
Hérinues bei Enghien, nicht weit von Brisse 
nach drei Jahren (1462) wurde er Prior des 
Karthiiuserklosters Val de Grace bei Briigee 
In dem Kloster von Hérinnes lebto seit 1456 
der iilteste Sobn des berithinten Malers Roger de 


























la Pasture oder van der Weyden, Cornelius, der 


‘Thomas van Apshoven. 























1475 starb, Van Apsel war nach der Chronik 
des Klosters 2u Hérinnes, die sein Zeltgenosse 
Amold Beeltsens geschrieben, ein Mann von 
gosew Wissen und ein vortrefMlicher Buch- 
binder (vir magnae scientine et egregins librorum 
ligator); er arbeitete auch in Bronze und Holz 
atque operarius in aere ot lignis). Ein anderer 
Geschichtschreiber driickt sich tiber ihn aus 
Man erzilt, dass er einer der geschicktesten 
Handarbeiter gewesen sei und in der Kunst das 
Fisen zu schmieden, sowie in allen Handfertig- 
ten sich ausgezeichnet habe (in exercitat 
corporali exquisitissimus operarius seribitur 
catitisse, nempe in arte ligandi fabrilique supe- 
rans universos, et quaecumque mittebat manum 
cxcellens et industrius habebatur). Hierbei han~ 
dkelt es sich also nicht von dem Holzschnitt und 
dem Kupferstich, wie Hr. Goethals in seine 
Antikeln tiber W. van Apsel und Hendrik van 
den Bi want de Pomerio, behauptet, 
ier legte diesen Meistern dio Komposition 
Speculum humanae salvationis ete. bei 
Nichts desto weniger verdient unser Munch in 
cinem Kitnstlerlexikon einen Platz, Er hat auch 
versehiedene prosaische und poctische Werke in 
lateiniseher Sprache hinterlassen, 
sebriftliche Quellen: Chronicon et 
jum domus capelle beate Virginis Marie 
carthusiensis juxta Angiam in Hert 
compillatum et inchoatum anno 1314 et pe 
ductum ab Arnoldo Beeltsens ad annum 1459 
(Manaser, No. 13764 der burgundischen Dib 
liothek. Fol. 36). ~G. de Wal, Collectaneuin 
rerum gestarum et eventuum cartusiae Bruxel- 































































lensis, 1. 97. (Manuser, No. 7043 der burg 
Bibl.) 
+ Dorlandus, Chronicon earthusiense, Kiln 







1608, p. 445. — Sweerti 
cae. Antwerpen 1628. p. 297 
Lectures relatives & Thistoire des 
en Belgique. 1, 23. IL, 64. 65. — J. Renou- 
vier, Histoire de lOrigine et des Progrés de la 
Gravure dans les Pays-Bas et en Allemagne, 
p82, 








Alex, Pinchart 


Apshoven. Apshoven, Malerfamilie von 
Antwerpen. 


Ferdinand van Apshoven, Sohn eines 
sleichnamigen Vaters, yetauft zu Antwerpen 
den 17, Mai 1576. Er trat im J. 1592-93 als 
Schiler in das Atelier des Adam van Noort und 
iu J. 1596-97 als Freimeister in die St. Lukas- 
le. Die Liggeren setzen fitr seinen Eintritt 
‘as J. 1505—96 an; dies ist aber ein Trrthum 
‘iafureh entstauden, dass man die Jahre 1592 
{8 und 1593—94 als cin einziges behandelts 
Ferdinand war ohne Zweifel Historienmaler, 
wie sein Lehrer. Dass er Bildnisse malte, er- 
sab ich aus der Genealogic der Familie meines 
GroBvaters J. B. van der Straelen, Jan de 
Maerschalk, Nagelhiindler, zalte.niimlich seinem 
Oheiin Ferdinand van Apshoven die Summe von 
15 4. 14 Stilber fiir das Bildniss von ‘Thomas 


























Courtois mit Einrechnung des Stoffes, worauf 
es gemalt war. Weder dies noch ein anderes 
Werk des Kiinstlers lassen sich noch nachweisen. 
ie Liggeren nennen 7 Schiller Apshoven's 
1, Jan Michielsen 1597—98, 2, Alaert du Gau- 
gier 1601—2, 3. Jacob Jacopsen und 4. Gaspar 
Couvreur 1604—5, 5. Peeter Geerkens 1613—14, 
6 Peeter Isak den 4, August 1617, 7. Hans van 
Wolschacten 1620—21. Von diesen wurden Jan 
Michielsen Meister 16 4, Couvreur 1609—1610 
und van Wolschaeten 1632—33, Am 29. Aug. 
1617 verheiratete sich Apshoven mit Eleonore 
Wyns, aus welcher Ehe 8 Kinder entsprangen. 
Eleonore Wynsstarb zwischen dem 18. Sept. 1651 
und dem 17. Sept, 1652, wiihrend div Gilderech- 
nungen vom 18. Sept. 1654 bis zum 18. Sept. 1655 
don Tod des Kiinstlers selbst vermelden. 



































Thomas (und nicht Theodor) van Aps- 
hoven, Sohn des vorigen, getauft zu Antwer- 
pen den 30. Nov. 1622, Er war Sehiller von 
D. Teniers d: J., doch steht er als solcher im 
Liggere nicht verzeichnet, eine Auslassung, die 
bei Meisterssbhnen hiiufig  vorkommt. "Tm 
J. 1645—46 wurde er als Weinmeister aufge- 
nommen. Im J. 1650—51 nahm er in seine Werk- 
stiitte Hendrik van Voren oder Voor (nicht 
Namen), der spiiter nicht unter den Freimeistern 
vorkommt, und 1651—52 Hendrik van Exp oder 
Herp TIT. auf, der cin _guter Interieurmater 
wurde, zwar sonderbarer Weise 












nach der Reehnung vom 18. Sept.. 1656 bis 
30. Sept. 1657 Ferdinand Cabes zum Schitler 
hatte. Apshoven heiratete am 22. Miirz 1645 
Barbara Janssens, aus welcher Ehe vier Kinder 
hervorgingen. Den 21. Febr. 1652 leistete er 
n Eid als Fabnentriiger der Birgerwebr der 
Abtheilung, und am 20, Dez. 1657 als Haupt- 
mann der §. Abtheilung. Der Tod des Kilnstlers 
muss zwischen den 18. Sept. 1664 und den Mo- 
nat Juli 1665 fallen, Denn die Liggeren ver- 
hnen die Todtenschuld des Kapitins van 
Apshoveu zwischen dem 18. Sept. 1664 und dem 
‘5, und sein Nachfolger in jener 
militirischen Wiirde, 
loistete den Eid am 24. Juli 1665. Jan van Kes 
sel war zugleich sein Schwager, indem er seine 
Scbwester Maria am 11. Juni 1647 geheiratet 
hatte. 






























van Apshoven malte ganz in der 
Weise des David Teniers, Bauern, Wachstuben, 
Rancher, Trinkerete., auch leblose Gegenstiinde. 
Nach tindler's handschrift!. Nachricht sind 
»seine Werke in den Niederlanden, Deutschland 
und Frankreich nicht sehr selten und zeigen 
unverkennbar einen Nachahmer von Teniers, 
welcher freilich den Geist, die Schiirfe der 
Zeichnung und die Frische und Kraft der Far- 
bung desselben auch in seinen besten Bildern 
nicht erreichts, Er kopirte ifter mit vielem Ge- 

















schicke die Werke scines Vorbildes, indem er 


Ferdinand van Apshoven. 








entlehnte und einige Abiinderungen dazu flgt 
So habe ich von ihm vier kleine Stiicke, di 
vier Jahreszeiten, geschen, welche einem Pri- 
vyatmann zu Antwerpen gehdren. Sie erinnern 
stark an die Ki , die im 








und damals von P. L. Surugue gestochen wur- 
den. Apshoven iinderte die Haltung der Figu- 
ren, filgte da hinzu und nahm dort weg. Diese 
Bildchen zeichnen sich durch die Feinheit d 
Yortrags und ihren klaren und silbernen ‘Ton 
aus. Eine andere Komposition von ‘Teniers 
stellt einen alten Trinker und einen Genossen 
vor, der ein Papier in der Hand hilt; sie ist 
von Fr. yan den Steen gestochen. Hier ve 
inderte Apshoven nicht die Haltung der Figu- 
ren, wol aber ihren Gesichtsausdruck und 
Avzug. Der Grund dieses Bildchens (in met- 
nem Besitzo) ist von cinem leicht gelben Tone 
aur Rechten und stark beschattet zur Linken 
augleich ist es breit mit schiner Farbe und 
viel Wirkung ausgefilhrt. In Antwerpen 1S68\ 
wurde cine mit zalreichen Figuren gesehmtickte 
Wirthsstube verkauft, doch hatte es der Be- 
er in soinem Katalog fiir cinen David Teniers: 
ausgegeben. Ein schiines Frithstiicksbild be 
sitzt die Dresdener Galerie; eine lindliche 
Szene von 1656 die Darmstidter; eine Wach- 
stube ammlung der Kunstfreumde zu 
Prag. Einem Apshoven werden auch ein Che- 
mniker in seinem Laboratorium und eine Bauern- 
familie in der kinigl. Residenz zu Kopen- 
hagen zugeschrieben. 


























Ferdinand van Apshoven, der Jiingere, 
Solin von Ferdinand dem Acltern’und demnach 
Bruder von Thomas, getauft den 1. Mirz 1630, 
lernte ebenfalls bei Teniers. Die Liggeren ve 
zeichnen von 1657—1658 seine Zulassung als 
Meisterssohn. Obschon sic ihm das Priidikat 
eines Kunsthiindlors (handclaer) geben, 80 ist 
doch nicht zu bezweifeln, dass er auch gemalt 
habe. Denn Ferdinand der Alte, geb. 1576, 
konnte weder von David Teniers d. Aelt. (geb. 
1582,) noch von ‘Teniers d. J. (eb. 1610) Un- 
terricht empfangen. Ebonso wenig kann auch 
der Sohn von Thomas, Ferdinand , getauft den 
15, Febr. 1649, im J. 1657—58 Meistor gowor- 
den sein; zudem haben wir von diesem keine 
Nachricht in den Liggeren gefunden, Der an- 
dere Ferdinand wurde am 20, Jan, 1657 mit Jo- 
sina van Overstracten getraut, von welcher er 
flinf Kinder erhielt ; das jlingste derselben W: 

lent, getauft don '7. Sept. 1661 wurde auch 
zum Maler bestimmt und kam 1679—S0 zu Jo- 
soph de la Morlet; von einer Zulassung als 
freier Meister jedoch melden die Register nichts. 
‘ein Vater Ferdinand leistete am 9. Dez. 1664 
den Eid als Hauptmann der 13, Abtheilung der} 








































Amto zu entzichen. Den 3. April 1604 wurde der 
Kiinstler in St. Walburg zu Antwerpen begra- 
ben und erbielt eine »cleyn kereklyke d. h. cin 
Begribniss der zweiten Stufe der 1. Klasse. 

Ferdinand’s Bilder sind ganz im Stile von 
D. Teniers gemalt und bebandeln dieselben 
Gegenstiinde; aus dor Seltenheit ihres Vorkom- 
mens kann man schlicssen, dass sie gewshnlich 
im Kunsthandel unter dem Namen von Teniers 
gehen. Schon W. Birger hatte bet Gelegenheit 
der Besprechung des Rotterdamer Bildes be- 
merkt, dass Ferdinand yan »Abtshovene ihm 
ciner der tituschendsten Nachahmer von Teniers 
au sein scheine. Das Bild des Museums von 
Rotterdam stellt cine lindliche Stube vor, 
worin ein Alter mit einem Midchen scherat 
nach Burger's Behauptung, so gut gemalt wie 
ein Teniers. Bin anderes Interieur mit xwei 
Figuren besitzt das Museum von Diinkir- 
chen, eine Bauerngesellschaft in einem Wirths- 
haus der Verfasser d. Art. au Antwer- 
pen. Dies letztere Bild, auf Leinwand,, ist in 
sehir durchsichtiger Weise gemalt und zeichnet 
sich zugleich aus durch die Wahrheit der Phy- 
siognomie und das Nattirliche der Bewegungen 
und Stellungen. Den Hauptgedanken desselben 
hat A. einem Bilde des jlingeren D. ‘Teniers im 
Amsterdamer Museum entlehnt. Dieses enthiit 
jedoch blo zwei Figuren, das des Verfassers 
vier. Es ist also keine Kopie, beweist aber, dass 
Ferdinand mit der Nachahm 
ebenso machte als Thomas. Wenn Gemilde der 
beiden Apshoven unter dem Namen von Teni 
‘gehen, 80 ist es auch unzweifelhaft, dass 
als cinem Stich, angeblich nach dem’ Letztes 
Werke dor beiden Briider zu Grunde liegen. Eine 
Probe davon haben wir in einem Blatte von 
J. Ph, lo Bas, betitelt »Vecole du bon goust. 
das cin Gemilde im vorigen Jahrh. im Besitze 
des Herzogs von Valentinois darstellt. Obgleich 
Jo Bas den Namen des David Teniers darauf ge- 
setzt, so haben wir doch die Ueberzeugung, dass 
es von dem Pinsel Ferdinand’s herrithre, denn 
man erkennt darin, so deutlich als miglich, 
‘seinen Stil, und sicht rechts cinen guten Alten, 
den der Kiinstler dfter wiederholt hat, seinen 
Krug leoren. 

Waagen spricht in seinem Handbuch der Ge- 
schichte der Malerei von cinem Michael van 
Apshoven; allein cin solcher ist uns villig 
unbekannt, obwol wir bis 1726 dic Genealogie 
dieser Familie verfolgt haben. 

Christian Kramm erwilhnt eine Bilderauktion 
‘mu Gent 1779, worin nach dem Katalog unter 
No. 1: cine Kitehe mit allerlei Wildpret ete. von 
»Joan Absovens vorkommt. Dies dirfte cine 
‘Verwechslung mit Thomas oder Ferdinand d. J. 
sein. Jedoeh gabeswirklich zwei »Johanne van 
Apshoven zu Antwerpen. Der ltero heiratete 
Cornelia Jangens und hatte einen gleichnamigen 















































































Birgerwebr. Im J. 1678—79 hitte er Dekan der| 
Gilde werden sollen, er wusste sich aber dicsom 


Sohn, der am 8. Okt. 1715 getauft wurde, Beide 
scheinen unserer Familio fremd geweson zu 


Apuleius 


199 




















ig haben wir entdeckt, ob 
sie Mater geworden selon. 
Handschriftliche Quelle 
sister son Antworpen. — Akte 
vehr in den Antwerpener Archiven. 
Ph. Rombouts und Th. V. Lerius, de Liggo~ 
revtete. 1.369, 385, 398, 118,422, 128, 153, 497, 
500, 531, 567, 680. 11.36, 43, 168, 173 ete. — 
W. Birger, Musées do la Holland, 11, 343, — 
(he, Kramm, De Lovens en Werken, — 
Parthey, Deutscher Bildersaal. 
Th. Van Lerius. 
Apuleius, Apuleius, angeblich Baumeister 
tach einer gefiilschten spanischen Insehrift (an 
‘et Tempelruine za Coruiia del Conde in Alt- 
tation}: Corp. inser. lat. 11. No. 219°. 
HH. Brunn, 
Aputeo, Isabella Maria Aputeo, d. h. 
uputeo, s. Pozzo, 





dic Pfarre- 
der Burger 











Apu, Pietro d’Apuzzo, Baumeister 
des 17, Jahrh, Er erbaute die neue Kirche zum 
h. Marcellin, die zum Benediktinerkloster 
Peoninoviertel zu Neapel gehirt. Der Grun 
stein wurde im Juli 1626 gelegt. 1633 wi 
Buu beendigt, doch wurde er erst 1645 feierlich 
tingeweiht. Die Kirche hat die Form eines 
Kreuzes mit wenig ausgedehnten Armen, Auf 
en Seiten zeigen sich sechs Kapellen; eine sie: 
teute ist in einem der Kreuzschitfe; am Ende 
‘ks andern befindet sich der Zugang zum Klo- 
ster. Die Fassade schmiickt cine Halle von vier 
uarmornen korinthisehen Siwlen, Im J. 1776 
vertierte man das Innere des ‘Tempels mit Or- 
tamenten von Alabaster und Marmor nach den 
Zeichnungen des Vanvitelli. 
4 Dominict, Vite do’ pittori ete. Napoletani. 1 
250. — Colano, Dello Notizie della citti di 
Napoli. 4. Auf, 4792. TH 158. — Ginsti- 
‘nian, Dizionario geogratico ragionato del regno 
di Napoli. 1803, VI. 273, — Galanti, Nuova 
Guida per Napoli. 1845. p. 115. — Nobile, 
Deserizione della eittd di Napolt. 1863, 11. 471. 
Alex. Pinchart 
Aqua, Christoforo und Giuseppe ab 
Aqua s. Acqua. 
























Aquado. A. Aquado, spanischer Stecher in 

deraweiten Hidlfte des 18. Jaheh. 

Bl yon thm gestochen kommen vor in: De- 
‘eripcion de los Ornatos publicos con que Ia corte 
de Madrid ha solemnizado la exaltarion al trono 
de Don Carlos IV. y Doiia Luisa de Rorbon 
Madrid 1789, Fol. Mit 11 Kupfer 

W. Engelmann, 

Aquanus, Cornelius Aquanus, s. C.de 

ater, 
















Aquaroni, Antonio Aquaroni, moderner| 
Landschaftsmater und Radirer zu Rom, ist uns] 





‘durch folgende 3 BI. bekannt. 
1=3) Ansiebten yon Rom, 3 BM 1840, Antonio 
Aquaront delined e incise in Roma 





W. Engetmann. 
Aquila, Andrea dal’ Aquila, s. Andrea, 


Sllvestro dall’ Aquila. 


Aquila, Johannes Aquila. Unter diesem 
Namen, mnitbeigefligter Lobonszeit 1420, erschion 
seit Mechel bis zum Engert’schen Kataloge von 
1856 im Wiener Belvedere ein Bild in zwei Ab- 
theilungen ; Rechts die hl. Familie, links Maria, 
den kleinen Josus schreiben lebrend, daneben 
der kleine Johannes Evang. und der hi. Joseph; 
alles in kleinen Figuren. Auf dem Gewandsaume 
des Johannes befindet sich dic obige Inschrift, 
die sich aber offenbar auf don Johannes selbst 
bericht. Erst in der neuesten Ausgabe des En- 
gert'schen Kataloges ist, nachdem Waagen auf 
das Missverstiindniss aufimerksam gemacht hatte, 
der angebliche Kiinstlername gestrichen worden. 
‘Waagen belauptet, das Bild sei sicher von dem 
Meister der kleinen'Tafeln in Mlinchen und Niln- 
berg, die man auf die Autoritit E. Harzon’s hin 
jerzt H. Schiilein (Malor zu Ulm um 1468 und 
1502) nennt. Harzen's Autoritit ist hier aber um 
so weniger von Gewicht, als er auch das Wohl- 
;gemuth'sche Altarwerk in der Pinakothek, No.22, 
27, 31 und 37, dem Schiilein zuschreibt, obwol 
jesienfalls dieses und die oben erwithnten Tafeln 
nicht von Einem Meister sein kdnnen, und Wohl- 
gemuth's Urheberschaft nicht anfechtbar e 
scheint. Nach dem in Augsburg im Privatbesitz 
befindlichen Gemillde, welches von der Insehrift 
Is gemeinschaftliches Werk von Schitlein und 
Zeitblom angegeben wird, erhillt man nicht den 
Eindrack, als ob die obige Reihe auch von Sehit- 
Iein sein milsse. Doch gentigt dies zur Bour- 
theilung nicht; der Tiefenbronner Altar selbst 
milsste noch efnmal mit den anderen Bildern ver- 
glichen werden. 

8. Chr. von Mechel, Verzcichn, der Gemildo 
det k, K. Bildergalerio in Wien, 1783. p. 231 
und 332. — Engert, Katalog des k, k, Belve- 
doze, 1858. p. 184, —'Firster , Geschichte der 
deutschen Kunst. U. 
zeichn, Kénste, V1.28, 
enkmiler in Wien, 1. 
































W, Schmidt. 


Aquila, Salvato dall’ Aquila, ef. den 
folgenden Art. 


Aquila, Silvestro dall’ Aquila, auch 
Silvestrod’Arsicola oder Ariseola genannt, war in 
der zweiten Hiilfte des 15. Jahrh. als Bildhauer 
in seiner Vaterstadt thiitig, deren Namen er trig. 
Im Jahre 1472, so erzihlt Cirillo, wurde die 
Kirche eingeweiht, welche die Stadt Aquila dem 
dasolbst verstorbenen 8. Bernardino von Siena 
errichtet hatte. Den wunderwirkenden Leich- 
nam, der bisher in der Kirche 8. Francesco ge- 
wesen, brachte man in felerlicher Prozession zu 
seiner nouen Ruhestitte. Zwei sborithmte Bild- 
hauere aus Aquila, Silvestro und Salvato, 
hatten den Marmorsarkophag gefertigt und der 
Edelmann Giacomo Natarnanui (oder di Notar 
Nanni) hatte'die. Kosten dieses Werkes getra 
gen. Es ist ein einfaches langes Viereck, aber 
geschmiickt mit historischen Kompositionon in 


























erhabener Arbeit, umgeben von Guirlanden mit 


200 





Vigeln. Obenauf stehen acht Statuetten von 
Heiligen. Ein besonderes Interesse gewibren 
die historischen Reliefs. Auf der Riickscite des 
Monumentes ist die Auferstehung Christi dar- 
gestellt, auf der Vorderseite die Himmelsktnigin 


Maria, auf Wolken thronend, die tiber befliigel~| i 


ten Engelkipfen schweben oder ruben. Auf ih- 
rem Schoosse steht das nackto Christkindchen ; 
von der rechten Hand der Mutter leise umfasst, 
stiitzt es den linken Arm an deren Scbulter 
und segnet mit erhobener Rechten den Do- 
nator Giacomo, der kniend vor ihm betet und 
hinter demS. Bernardino als frbittender Schutz~ 
patron sich befindet. Maria aber neigt ihr Haupt 
nach der anderen Seite, wo sich Giovanni Ca- 
pistrano, die Kreuzesfahine im Arm, mit leiden- 
schaftlicher Bewegung zur Erde niedergeworfen 
hat. 

Der Bau derKirche San Bernardino, fiir welche 
auch Luea della Robbia ein Altarwerk lieferte, 
wurde fir die Erweckung und Ausbildung der 
Renaissance in Aquila von grosser Bedeutung. 
Der Annalist Cirillo woist auf die schdnen Grab- 
denkmiiler hin, die sich nan auch Privatleute 
verschiedenen Kirehen errichten liessen, Aber 
man beachte wol, ausser Silvestro und Salvato 
nennt er keinen einzigen anderen Bildhauer. 
Und schon darum ditrfte man Leosini beipflich- 
ten, wenn er das priichtige Monument der Griifin 
Maria Pereira von Montorio dem Silvestro zu- 
icht. Man kinnte auch an Salvato, oder 
wiederum an beide Ktinstler als die gemeinsa- 
inen Urheber des Werkes denken. Allein auf 
keinen Fall wird man mit Perkins Andrea dal! 
Aquila als den Meister ansprechen. Denn sein 
Stil ist so lange unbekannt, als uns unbekannt 
bleibt, welche Arbeiten gerade von ihm am 
‘Triumphbogen des Alfonso in Neapel ausgefithrt 
worden sind, Ausserdem aber ist zu beachten, 
dass Andrea otwa 30 Jahro friher in Blite stand, 
che das Denkmal der Griffin Pereira zur Aus- 
fihrung kam, un dass Andrea's Name bei den 
Annalisten yon Aquila gar nicht erwihnt 
Konig Ferdinand mit se 
lie Stadt Aquila und das 
Heiligthum Bernardino’s, Wahrecheinlich-lernte 
er damals Silvestro keonen und lud ihn dann 
zu der Mitarbeit am Triumphbogen des Alfonso 
ein, der auch damals noch lange nicht volleudet 
war. 

Dem Silvestro werden auch Bilder in der Ge- 
miildesammlung des Marchese Dragonetti zu 
Aguile zugeschrieben. 

. Bernardino Cirillo Aguilano, 
fa dell” Aquila, Ro 
sini, Storia e Mon 
Perkins, 
1.244. —'Sehulz, Dy 
Mittolalters in Unteritalien, 






































at. 
‘Les sculpteuts Ttaliens, 1. 


3 
rst des 


kmiler der Ki 
1. 73. 75, 206. 














UI. 91. 108, 

Abbildung des Vorderreliefs vom Sarkophage 
Bernardino’s in Perkins, Atlas, Taf, XLVI. 
No. 3. 


















Pompeo dall’ Aquil 





Aquila, Andrea dall’ Aquila, Bildhaver 
aus Trient, in der ersten Hiilfte des 16. Jabrh., 
soll unter deutschen oder tiroler Bildhauern stu- 
dirt, und durch seinen halb italienischen, halb 
zum Verfalle der Bildhauet 








in Venedig 
lieferto er 1525 die Statue einer Madonna (bos 
tiberlieferte Nachricht). Moschini erwihnt noch 
eine andere Madonna von seiner Hand mit sei- 
nem Namen bezeichnet, setzt aber den Ki 
ler mit Unrecht an das Ende des 17. Jabrh. Ein 
Jgrisseres Werk von ihm, eine Altartafel mit der 
‘Madonna zwischen zwei Heiligen in Marmor, in 
der liingst niedergerissenen Kirche delle Vignole 
und ebenfalls mit seinem Namen, scheint nicht 
mehr vorhanden zu sein, 
s.Den Art. Andrea dell’ Aguila. 
Dazu: Zani, Enelel. — Cicogna, Tsctizioni 
Veneto. 1. 124. — Cicognara, Storia dell, 
Seultura, Ii, 107, —Moschini, Guida dt V 
nezia. 1. 667. Mothes, Geschichte 
der Baukunst ete, I. 2 














1, 698, — 












onsen. 


Aquila, Pompeo dall’ Aquila, neapoli- 
tanischerMaler, wahrscheinlich um die Mitte des 
16. Jabrh., geb. zu Aquila in den Abruzzen, und 
deswegen auch Pompeo Aquilano genannt, 
wird zuerst als ein sehr achtbarer Ktinstler vou 
Orlandi erwihnt. Dieser Schriftsteller sab vou 
ihm zu Rom sehr schiine Feder- und Aquarell- 
zeichnungen, ferner ein Gemiilde der Krewza- 
nehmung in’ der Kirche S. Spirito in Sassia 
‘von sorgsamer Behandlung und lieblicher Far- 
bengebung (Méindler fand in dem Gemiilde einen 
gewissen Anschluss au den Geschmack des Par- 
migianino). Viele andere Malereien wurden 0r- 
Inndi gezeigt, als er dureh die Vaterstadt des 
Ktinstlers kam. Die dortigen Freskogemiilde of 
fenbarten ihm die Hand vines grossen Meisters. 
Baglione und die andern Kunstgesehichtsehre 
ber der niichsten Zeit tibergehen unsern Kiinstler 
nit Stillschweigen; doch erwithnen ihn Dome- 
nici und Lanzi, wiederholen indess nur Orlandi 
wie auch Titi nur des Bildes in 8. Spirito 
denkt (Notiz con Jansen). Gandellini macht ibs 
auch zum Kupferstecher, aber mit Unrecht. e 
soll mehrere Bitter verfertigt haben, welche 
dem Orazio de’ Santi zugeschricben werden, z.B. 
den Kampf des h. Georg mit dem Drachen. Die- 
ser Kupferstich triigt freilich keinen andera 
Kiipstlernamen als denjenigen des Pompeo Aqui- 



































feln, sje Blatt yon 0. de 
Santi gestochen ist. Von demselben Kupferste- 
cher, wie Pompeo aus Aquila gobi jd atch 
mnebrere andere Blitter nach diesem, obsch 
‘darauf nur als Verlezer (Horatius Aquilanus for- 
nis) genannt wird; und dieJabraablen 1568, 1572, 
1573 und 1574, womit or seine Kupferstiche be- 
zeichnet hat, Iassen vermuten, dass Pompeo wm 




















Pompeo dall’ Aquila 


——_Pietro Aquila, 201 














Mittedes 16. Jabrh. bitihete. Wenn die eben’ 
erwibnten Kupferstiche, wie Mariette versichert, 
s<irgutdie Art und Weise des Malers wiederge- 
ben, so ersehen wir daraus, dass er sich den Par- 
crgianinozam Vorbilde gowihlthatte. Wirbrau- 
chen wol nicht hinzuzusetzen, dass die’ charak- 
weristischen Fehler dieses schon merklich zum 
Manierirten hinneigenden Meisters, die affektirte 
Grazie und tibermiissige Formenschlankheit bei 
dea Nachahmer in noch stirkerem Grade her- 
vorteten. 

 Oflandi, Abecedario pittoico, 1719. 

Domentel, Vite de Pittori 

266. — THA, Studio ete. p. 3 
rion. p. 





374. — 
UL 






Nach ihm gestochen: 


})Dasid mit dem Haupte des Riesen Goliath. 
Gest. 1573 von Orazio de’ Santi. 4. 
2Die Verkiindigang. Gest. 1572, von Dems. 








Fa. 
S)Die Anbetung der Hirten, Gest, 1572, von 
Dems, gt. Fol. 

1) Helige Familie: Maria, Joseph, Elisabeth und 


der Heine Johannes, welcher dem Christuskinde 
ein Kreuz aberreicht. Gest. von Doms. Ml. Fol. 
S)Mlelige Familie: Maria siugt das Christuskind 
4 beschaftige sich dabel mit Lesen in einem 
Bache; ausserdem, Joseph und oln Engel, Gest. 
10 Rom 1573, von Dems. gr. Fol 
6)Die Taufe im Jordan. Gest. 1572, von Dems. 
Pol 
1)Die Kreuzigung; unter dem Kreuze Marla, Jo- 
hunnes und Magdalens, Gest. 1572, von Dems. 
Fa, 
8) Die Abuebmung vom Kreuze; Kompositton von 
9Figuren, ganz im Geschmack des Parmegla- 











Seveinen den 
Ent legenden gat 
sronde, int andere Fi 
Dens Fol. 

‘)ie Abnehnwuing vou Kreuze;, Kompostion von 
SFiguren. Maria botet knieend den Leichnam 
Chri an, welchen ein Engel fiber dem Grabe 
eoprhitt, in Hindergrunie, links, Nikodemus 
nd Joseph von Arimathia. Gest. 15745. von 
Dems. gr. Fol. Hauptwerk des Malers sovol 
As des Rupferstechers. 

anach Kopie von Glamtatista de Caval- 
tei 

18) Die Grablegune; 7 Figaren. Saris und zwei 
soiere bl, Frauen beweinen den todten Christus, 
der'vn einem Singer iter dem Grabe empore 
felalten ‘wird; nebenbei wel andero Junge. 
fet von Dems. 4. 

ee it wine Ropie diesen Bl, von Bap 





wen Leichnam ; im Hinter- 
ten, Gest. 1572, von 





























1) Der auferstandene Christus erseheint der Mag- 
(alena als Gartner. Gest. 1572,.von Dems. Fol 

12) Johannes der Taufer in der Waste, ganz in der 
Maier des Parmegianino. Gest. 1572, von 
Dems. kl. Pol. 








2 diesem BL, geatochen anter| 
eter, “dle einen a 

Norgrund Mineutagte. 

15) Die bh. Petrus, Paulus, Tochus und Sebastian, 


tehend, Gest. 1573, von Dei 













Lexikon. UL. 


14) Der hl, Hieronymus, am Eingang seiner Grotte 
sitzend und vor einem Kruziftx betend. Gest. 
za Rom, 1574, von Dems. Fol. 

15) Der bl. Georg bekimpft den Drachen. Gest, von 
Dems. (Ohne Namen des Stechers.) Fol. 

1G) Zwei auf cinem Gowilhbogen sitzende Jing- 
Jingsengel, die ein Kartell halten, Ohne Namen 
der Kiiustler, aber, wie Bartsch, Band XVII, 
p. 14, No, 17 behauptet, ganz gewiss von 0. de 
Santi nach P, Aquils 

17) Die serschieden 
ligsten Hauses. von Li 
‘mit Itallonischen Inschritt 
oxcudit. gr. qu. Fal, 












. Phil, Thomassi 





E., Koltof. 

Aquila, Pietro Aquila, italienischer 
Kupferiitzer, geb. zu Marsalla bei Palermo, 
nach Basan’ im J. 1624, nach Tuber und 





Rost um 1677; allein von diesen zwei Jabr- 
zalen ist die eine zu hoch, die andere zu nic- 
drig angesetzt, denn mehrere Radirungen, welche 
den Kiinstler in der vollen Stirke seiner 
schicklichkeit zeigen, ich meine don betenden 
hl. Gregor nach L. Searamuceia und die Blitter 
zu Rafael's Bibel, tragen die Jahreszahlen 1674 
und 1675, Wahrscheinlich fallt seine Geburt 
zwischen 1640 und 1615, und sein Tod gegen 
das Ende des 17. Jahrh.; auf seinen Kupfersti- 
chen findet sich keine Andeutung, die ber 1683 
hinausreicht, In seiner Jugend studitte er'Theo- 
logie, wm sich flr den geistlichen Stand vor- 
zuberciten, und empfing auch wirklich die Prie- 
sterweihe; seine angeborene Neigung zur Kunst 
destimmte ibn jedoch dom violleicht aufgedrun- 
genen Beruf zit entsagen und sich der Kunst 2 
widmen. Er bildete sich vermuthlich durch 
eigene Kraft zum Kiinstler aus; wir kennen we- 
nigstens seinen Lebrmeister nicht und wissen 
auch nicht, wo er seinen ersten Unterricht gi 

noss, ob in Palermo oder in Rom, wo er wenn 
nicht die meisten, doch die besten Jahre verlebte 
und vielleicht auch starb. Ueberhaupt haben 
wir von seinen Lebensverhiiltnisson keine rei 
chere Kunde als von denjenigen fast aller ita- 
Tienischon Kupferstecher damaliger Zeit, was 
wol darin seinen Grund haben mag, dass ihre 
Kunst immer noch als eine untergeordnete an- 
geschen wurde, Nach Baldinueci’s Angube war 
P, Aquila cin achtbarer Maler; Lanzi nennt ihn 
‘ebenfalls unter den sizilischen Meistern der nea 
politanischen Malerschule und erwithnt von ihm 
awei Bilder, die sich zu Palermo in der Kirehe 
der Piet befanden und Episoden aus der Ge- 
schichto des verlorenen Sohnes darstellten. Als 
Kupferstecher ist er jedoch den Kunstfreunden 
allgemeiner und vielieicht verdienterweise be- 
Kaunt, denn er gehdrt zu don Aetzktinstlern, 
welche zuerst von dem regellosen, geistreich 
aber filichtig, oft wild skizzirenden Radiren, 
wie es in seiner Zeit bei den italfenischen Ma- 
Jer durehaus Mode geworden war, abgingen 















































und auf einen geregelten, songfiltigen Vortrag 
hinarbeiteten, Man rihmt ihn gewhnlich als 
6 





Pietro Aquila, 








202 


eillektichon Nachoiferor dos Pictro Santi Bartoll; 
seino Art zu radiron hat in der That viel Achn- 
liches mit derjenigen dieses Meistors, und beide 
kennen Kupferstecherlehrlinge in’ derselbon 
Werkstatt gewesen sein, allein P. Aquila ent- 
wickelt cine griissere Virtuositit in der Fithrung 
der Radirnadel und bringt es mit diesem Instru- 
ment allein zu einer Kraft und Genauigkeit, 
welche Pietro Santi Bartoli nur durch Beimi- 





schung von Grabstichel- und trockener Nadel-] P— 


arbeit erreichte. Er zeichneto meisterlich in der 
dorben, handfesten Manier seines Zeitalters und 
wiihlte Malerwerke von grossem Umfang zu sei- 
nen Aufgaben, fiir welche, wie aus den Auf- 
schriften auf seinen Stichen erhellt, die Zeich- 
nungen you ihm selbst nach den Originalgemil- 
den verfertigt wurden, Wenn er sich mit Ra- 
facl's Werken befasste, leistete or eben nichts 
Yorziigliches, weil ihn dabei mehr seine eigene 
Gefithlsweise als dio gonauo Untersuchung des 
Vorbildes leitet, in dessen edie Reinheit und 
Einfachheit er sich nicht hineinfinden konnte. 
Das von ihm nach diesem Meister ausgeftihrte 
grosse Blatt der Konstantinsschlacht ist immer- 
hin ein hichst achtungswerther Beweis seiner 
Geschicklichkeit im zarten und zugleich krifti- 
gen Radiren ; allein seine gelungensten Blitter 
sind unstreitig diejenigen, welche er nach Ann. 
Carracei, C. Maratti, P. Berrettini, @. Lanfranco 
8. w. verfertigte. “Dicso Meister verursachten 
ihm keine Schwicrigkeit im Nachkommen und 
‘Nachempfinden ; ihre Art zu fihlen und zu zoich- 
nen stimmte vollkommen tiberein mit der sei 
gen, und er hatte dabei so zu sagen nur sich 
selbst nachzuschreiben. Er radirte mit_vicler 
Fretheit, Sicherheit und Leichtigkeit. DieStriche 
sind frei geschwungen ; dieSchraftirungen folgen 
den Formen der Muskeln und den Falten der 
Draperien, sind enge, ungleich jo nach Art der 
verschiedenen Gegenstiinde, und an den dunkeln 
Stellen mit zwei oder drei, selten mit vier Strich- 
lagen Uber einander bewirkt, aber ordentlich 
angelogt und froi ausgefithrt. Dio Schatten sind 
mit Punkten und Strichelchen vertrieben oder, 
wie man in der alton Kunstsprache sagte, ver 
schummert. Wenn P. Aquila auf solche Weise 
das harmonischo Yerlaufen der Schatten gegen 
das Licht glitcklich bewirkte, so gelang es ihm 
dagegen nicht Gesammtwirkung in seine Stiche 
hineinzubringen, weil er seine Lichter ungebiihr- 
lich zerstreute und durch diesen Mangel an Run- 
dung und konzentrirter Beleuchtung seinen Blit- 
tom cin flaches, haltungsloses Aussehen gab. 
Scine behonde, geistreiche und leichte, weder 
allzu ausfilhrliche noch allzu skizzenhafte Art 
‘mu radiren kann man besonders beurtheilen aus 
dor Folgo von acht Blittern nach Lanfraneo’s 
Deckengemiilde in der Villa Borghesc zu Rom, 
wolches dio Gotterversammlung auf dem Olymp 
darstellt, P. Aquila entwickelte seine ganze 
Kunstfortigkeit in die zu seinen 
besten Leistungen gohdrt, Alle seine Werke be- 









































zougen griindliche Kenntnisse. Die Extromititen 
seiner Figuren sind durchweg von gutem Ver- 
hilltniss, die Képfo ausdrucksvoll und die Cha- 
raktero treu beibehalten, aber die Umrisse an 
don Tichten Stellen und im Faltenscblago der 
Gowiinder oft zu hart. Seine Blitter haben mei- 
stens den gauz ausgeschriebenen Namen : Pietro 
Aquila sculp., Petrus Aquila delin. et incidit; 
biswellen ist’ er folgendermassen abgekiiret 
Aq—, P. Aq’. sculp., Pet. Aq’. delin. et f: 
ur einmal, so viel ich weiss, finden sich die Au- 
fangsbuchstaben des Tauf- und Familiconamens 


verbunden R 


Lanzi, Storia Pittorica. II. 288. — Hei- 
eken, Dict. — Huber und Rost, Handbuch 
flr Kunstlicbhaber. IV, 109. — Le Blanc, 
Manuel. 














‘A, Bistter von seiner elgenen Erfindung. 


1) Die Anbetung der Kinige. Fol 
2) Dio Kleine Flucht nach Acgypten, wo die Ms- 
ria, mit dem Kinde in ibren Armen, auf den 
Esel sitzt, welchen Josoph am Zigel {Uhrt; x¥ei 
Essvorrath tragende Kleine Engel gehen voraut 








au 4. 

3) Dio grosso Flucht nach Aegypten , wo Joseph 
attain plickt; drel kleine Engel Mattern in der 
Luft, Fo. 

4) 11, Familie, Maria hat moben sich, dem Bl, Jo- 
soph und aut ibrom'Schoosse das Christusind, 

dae mit dor Hand nach dem Krouze greift, we 
ches der Kleine Johannes halt und dieser Kis 
thm die Flsse. Maria und Joseph sind Halb- 
suron. Bozeichnet: D. Pietro Aguila f. 4. 

Dieses Bl. hat Keine andere Aufechrift, as 
dio cbon angefahrte: man tindet oft angeseten, 
‘asses nach C. Marat radit set; alletn das ist 
Keineswegs gewiss, P. Aquila. war nicht blos 
Kupferitzer; er zeichneto und malt, und kano 
cht wol dieses Bi, nach seiner eigenen  Erin- 
dung ausgefthrt haben. ‘ch fir mein Theil 
role nicht daran. 

5) Diana mit thren Nymphen im Bade von Al 
‘berrascht; Komposition son fint Figuren. 
Vordergrand, unten in der Heke inks: P- 
Ah gu Fo 

6) Kine welbilche Figur, in 
andschatt-noben fn 
stitet-dlo linko Hand 
als Sessel dient, und 
cinen Apfel. 8. 


1. Unton links das Zetehen: R 7 


TT, Unten Winks folgende Inschrite: 
Aquila inventor et fectt. 
1) Bin birtiger Mannskop, %grechte, Untrsehit 

















Vordergrunde einer 
Ba 








filt in der andern Hand 


Piet 









jen Defindlichen antiken Medaillen gezelch- 
not und chronologisch geordnet, von Julius C: 
sar bis auf Kaiser Leopold I. omae anno Sal 
Muctxxxt. Cura et sumptibus To, Jacobi de 
Robets, 160 Medaillons auf 14 Platten, gr. Fol. 





Pietro Aquila, 


203 




















8) Zwei Kimpfende Lowen, mit der Insehrift: Spo 
faseita iras. Kl. qu. Fol. Erwabnt boi Heineken. 

10) Die Verzierungen zu der Umgebung des von 
Allert Clouet nach Ferd, Voet gestochenen o¥ 





Jen Bildnisses des Livio Odescalchi. Petrus 
Aquila delineavit et ornavit. Fol. 
)Anfangsgrinde zum Zolchnen: Augen, Fi 





und Hande, nebst einem Pferdckopf. Si stam- 
pono per Gio. Jacomo Rossi in Roma alla Pace. 
iB. 4. 


3. Blatter nach verschiedenen Meistora, 


17) Darstellungen aus der bi, Geschichte, von 

Rafael oder vielmehr nach seinen Zelehnungen 
ton seinen Sehillern ander Decke der Loggien des 
Vatihan gemale, und gewobalich olafael's Bibela 
penannt, 52 an der Zahl, woson die ersten 36 und 
dieAL. von Cesare Fantetti, dio anderen 15 
‘wo P- Aquila raditt sind. Diese Folge fibre den 
Tiel: Imagines Vetoris et Novi Testa 
anti a Raphaele Sanetfo Urbinato In Vatleani 
Faatil Nystis mira pietorac elegantia exp: 
Jo. Jacobi de Rubeis cura ac sumptibus delin 
tac, incisne, ac typis editae; sie ist der Kénigin 
Citstine von Schweden dedtait, und das Bild- 
nis dieser Farstin mit. Verzierungen von P. 
Aquila’s Erfindung und Stich dient dabet als Ti- 
tebblatt. Auch gebirt dazu ein Blatt mit dem 
Eidnisse Rafael’, Brustbld in einem Oval, wel- 
ches die Fama bekrinzt und wobel dle Malete, 
‘4: Bildhauerel und Baukunst zugegen sind, die 
sit ihren Geberden das Bedauern ter den Ver- 
lust eines so grossen Mannes zu erkennen geben. 
Dieses Bl. ist ebenfalls von P. Aquila radizt nach 
tiner Zeiehnung, welche C. Marattt imJ. 1674 
dem Andenken Rafael's widmete. Unten rechts: 
Je. Jacob. do Rubeis formis Roman... 1 
. Fol. — Den Rafaclischen Geist und Go- 
‘ehmack der Zeichnung hat freilich der Kupfer 
stecher merhlich verindert; aber bel seiner Art 
ro radiren {st ungemein viel Kunst und Behen- 
eke 

15) Moses vertheidigt dlo Téchter Jethro’s am Bru 
ep. Nach Ciro Ferri. gr. qu. Fol. 

I) Moses sehligt Wasser aus dem Felsen, 
Cio Perri. gr. qu. Fol. 

Der Tod der hi. Jungfzau, Komposition von 24 
Figuren, Nach Giov. Maria Morandi. gr. qu 
Fal 

21) Der ML. Lukas, mit der einen Hand sein Eva 
felium sehreftend, mit der anderen die hi, Jung- 
‘nau malend, Nach Lazaro Baldi. Fol 

12) Der hl, Lukas zeigt der Maria das Blldniss, das 
crnach thr gomalt hat. Nach C. Maratti, Fol. 

2D) Der M, Stephan blickt nach dem offenen Him- 
tel empor, wo zwei Engel die Martyrerkro 
‘ter setnett Haupte haHten. In einem Oval, Nac 
San. Carracei. 4. 

4) Die Marter des hl. Erasmus. Nach P. Testa, 
oe. Fol. 

Papst Gregor der Grosse, auf cl 

Aeieend, mit erhobenen Ila 

aks 












































ch 


























pA; aber seinem Haupto schwobt der hi. Geist, 
‘ungeben yon Engeln auf Wolken, Nach Luigi 
Searamuceta. 1674. er. Fol, 

%)Pietd. Der auf den Knien dor Maria rubendo 
Leiebnam Christi wird von der bl. Magdalena und 





dem hl, Franziskus angebotet ; zwei Engel zel- 





gen die Wundenmate des Hellands. Nach dem 
berihmten Gemilde des Ann, Carracet in der 
Kirche 8, Francesco a Ripa zu Rom. Unten links 
Si vendono a 8. Ignatio da Arnoldo V. Wester- 
hout. Fol. 

Ein in dor Zelehnung wle in der Radirung 
vortroffich ausgefthrtes BI., auch im Ausdruck 
dor Kapfo sehr verdienstlich. Von Winckelmann 
wird aus diosem Bilde die Figur Christi als Mu- 
ster einer edlen, dem Begriff des Gottmensche 
angemessenen, Gestalt angegeben. 

27) La Vierge au Pistolet. Maria verhertlicht Gott 
im Himmel fur dio gnidige Aufoahme und Z 
lassung der vom Papst Klemens X. im J. 1671 
Kanonisirten fOnf Helligen: 
trand, der hi, Rosa da Santa Marla, des hl. Kaje- 
tan von Thiona, des bl. Philippus Bonizzi und 
des hl. Franciscus Borgia, die ihr von dem Apo- 

Petrus vorgestellt werden. Nach C. 
apell 

Altieri der Kirche S. Marla sopra Minerva 21 

Rom, Der bl. Louis Bertrand, vom Ordon der 

Predigerméncho, unten rechts, hilt cine Pistole, 

die auf ihrem Lauf ein zisolirtes Kruziftx trigt 

‘und dem Bl. den Namen gegeben hat, unter 

es den Sammlern bekannt Ist, gr. Fol. 
twork des Met 

28) Mune orcheine dem hi, Aloxius, vom Orton 
dos hl. Franziskus, der, von einem Sternenglo- 
rlenscheine umstrahlt, ‘auf seinem Bette Hegt. 























Nach Ciro Ferri. In'einem Rund, Fol. Sorg- 
zart radirtes Bl 
20) Dic hl. Katharina von Bologna, das Christus- 


‘kind haitend, knict vor dor hl, Jungfrau. Nach 
Marcantonio Franceschini, Fol. 

294) Folge von 6 BIL. Darstellungen aus dem Le- 
‘ben des hl. Turribius Alfonso Morgroveio, Krz- 
Dischof von Lima. Nach C. Maratti, Ohne 
Bezeichn., jedoch sicher von A. Fol. 

30) Ein Kind, an der Hand gefihrt von einem 
‘Schutzongel, dom sein Seelenhell anvertrant Ist, 
tund der thm den himmlisehen Ruben als das 20 
cexstrobende Ziel andeutet. Nach C, Maratti, 
YVortreffich radirtes Bl., welches der Maler sei- 
nem Freunde G. P. Bellort gewidmet hat, Fol, 
Dieselbe Komposition wunle von J. Frey ge- 
stochen, 

31) Dor Triumph des Christenthums. Die vier Welt- 
thetle huldigen der ebristlichen Religion, dio a 
einem Globus thront, von wo herab sie dieselber 
belehrt, Nach C. Maratti. Anonymes BI, fur 
eine in Kom verfochtene Thesis. Fol. 

1a) Drei Genien tragen dic pipsiliche Krone und 
die rimisch-katholischen Kirchenschiiissel. Ra- 
dirt 1675 zum Ausfallen einer weissen Stelle in 
einer groBen zu Rom veriffentlichten chronolo- 
gischen Karte, weleho dic Portrits aller Pipste 
centhalt. Nach'C. Maratti, qu. Fol, 

32) Der Papst Sylvester macht den Kaiser Konstan 
tin aufmerksam auf den Grundriss der von dic- 
sem Farsten gestifieten Tasilika des hl. Petrus 
tund lisst ihn in prophetischer Bogelsterang.2u 
slelch dic jener Stiftung im Verlauf kiinftiger 
Jabrhunderte bevorstehenden Verinderungen und 
YVergrisserungen vorhersehen, was ausgedriickt 
{st m{t einem Banplan, welchen dic Fama auf- 
rolit. Nach C. Maratti, Titelblatt des Buches: 
Descrizione fatta della Chiesa antica moderna di 
8, Pietro con misnre pid. principali ¢ relazione 
A pittura, scultura et architettura, da Carlo 

26° 















































204 Pietro Aquila 

















Padro Dio. Roma 1673. Fol. — Ein seltenos 
Buch; das radirte BI. noch seltener. 
33) Der Triumphzug des Bakchus. Nach P. da Cor- 
ona, gr. qu. Fol. 
31a) Herkules auf dem Scheldewege. Nach C, Ma- 
Fatti, Ohne die Kinstlernamen, gr. qu. Fo 
34) Polyxeria, von den Griechen am Grabe des Acl 
les geopfert. Nach P. Berrettini, gr. 
35) Nenophon, bel der Rickkehr von. der 
bringt der Diana ein Opfer von 
Berrettini. gr. 
Schlacht bol Arbela. 
Grosses BI. von zwel Platton. qu. Fol. max. 
37) Der Sabinerraub, Nach P, Berrettini. gr. 
Fol, 
(6) Dio Vestalinn 
Augustus. 
ie Schacht 














Jag, 
iner Jagdbeute. 
Fol. 

Nach P, Berrottini, 








36) 














Vor der Adr. des Verlegers Dom. Rossi. 
Gtterversammlung auf dem Olymp. Nach G. 
Lanfranco's Deckengemilde in der ¥ 
Borghese zu Rom. Folge von 9 Bil., das Titel~ 
blatt mit cinbegriffen. gr. qu. Fol.” Eine von 
den vorziiglichsten Arbelten des Melsters, 
1. Vor den Nummeri 
M1) Darstellungen aus der antiken Gotter~ und He- 
roenmythe. Nach den Malereien des Ai 
racet im Schlafgemach des P: 
Rom. Folge von 13 BIL, F 




























acdibus Sereniss. Ducis Parinensis ab 

bale Carraccio aeternitath pictae. A Pietro 

‘Aquila delineatae incisae. Jo. Jacobi de Rubeis 
itae Romae 








1. Vor den Nammern. 
42) Darstellungen aus dor antiken Gatter- und He- 
arraces im grossen 
se zu Rom gemalt, ge- 

a 








's Romae in acdibus Sereniss. Ducis 
Parmensis ab Annibale Carracclo ad veterum 
emulation’ posterorumg admiration® coloribus 
expressae cum ipsarum monoeromatibus et orna~ 
mentis a Pietro Aquila delineatae incisae Jo. Ja 
typis exeusae 

Folge von 21 numeristen BIL. Fol. 
Vorauf gehen, ausser dem Titel, 











eobi de Rubeis cura sumptibus 
Romae 


















BIL: 1) Das Portrit des Ann. Carracci, 
Brustbild in einem Oval an der Vorderseite 

berhall der Inechrit, welee 

widmeto, als 





demjenigen 
facls in der Kirche La Rotonda zu Rom errichten 
liess; 2) cin allogorisehes BI., welchos Ann. 
Carracei vorstellt, wie er, von seinem gliickl 

Genius mit erleuchtender Fackel begleitet, die 
gefallene Malerei wlederaufrichtet und nach dem 
Tempel des Apollo und der Minerva binfahet; 
im Vordergrunde liegon zwei Flussgitter, die 
Tiber und den Reno bezeichnend, wovon die 
were bei Bolog 
dass der 
ster in Jenen zvei Stadten seine Talento glanzen 
lies, Yon P. Aquila nach einer Zeichnung des 
C. Maratti radist, — ein echones BI. mit fol- 




















_ Francesco Faraone Aquila. 








gender Insehrift im oberen Theile dor Platte: 





Jacontem Picturam Annibal Carraceius 3 tenebris 
‘suo lumine restituit et ad Apollinis et Palladis 
aedem perduxit; 3) cin anderos allegorisches 
BI, zum Rubm des Francesco Maria Phoebe 
Bischof yon Tarsus, welchem diese Folge dedi- 
zirt ist. Man sieht darauf unter anderen die Ma 
ben der Minerva sitzt und den Rath 
in befolgt, um das Bild- 
niss jenes Pralaten zu malen. Dieses Bl. ist vou 
der Brondung des P. Aquila, welcher die ganze 
Galerie radirto, und diese Folge von Bll. reic 
allein bin, um dio meisterhafte Geschicklichiit 
Jenes Kupferitzors im vorthoilhaftesten Lichte 
terscheinen zu lassen. — Die Originalplatten die- 
ses grossen Kupferwerkes sollen 1824, auf Be- 
fehl des Papstes Leo XIL., wegen ires allow 
heidnisch Gippigen Inhalts vornichtet worden 
sein. 



















F, Kallof. 
Aguila, Francesco Faraone Aquils 
italienischer Kupferstecher, Neffe des Vorher- 
gehenden, geb. in Palermo, angeblich um 1 
scheint voraiiglich in Rom gelebt au haben, et 
arbeitete dort von 1690 bis 1740, wie die auf 
seinen Kupferstichen verzeichneten Jahraahlex 
vesagen. Er hatte bei weitem nicht das Talent 
seines Oheims und blieb immer ein 
ger Ktinstler, der es im Stechen zu einer gewis- 
sen Sauberkeit und Handwerksmiissigkeit, aber 
im Zeichnen niemals zu einiger Griindlichkeit 
brachte, In den Platten, wo er den Grabstiche! 
allein anwendet, ist er kalt und wirkungslos 
leidlicher sind divjenigen, bei welchen er die 
Radiroadel zu Hilfe nahin und mit dem Stichel 
verband= 
5. Heineken, Dictionnaire. — Huber 
Handbuch fir Kunstlicbbaber. 1V. 107 
Blanc, Manvel. 


AL Blitter ven eigener Erfindung. 


1) Dic I, Rosalie bittet fiir die Pestkranken. F 
Aquila inv. et intaglio, Fol, 

2) Mars bei einem Baum, woran scine Waffen sof 
‘gehangen sind. Fol. 
































B, Bittter nach verschiedenen Meistern. 
Nach P. 


1) Esther vor Ab 
Fol. 

2) La Viergo au panier. 
dem Christuskinde 
Vordergrunde unter einem Bau 
sich einen Korb, wovon der Name kommt, sntet 
welchem dieses ehemals in der kinigl. Gemilde 
sammlung zu Madrid, jetzt in der Londoner Ss- 
tonalgalerie betindlicho Bild. be i 
Hintergrunde der bl. Joseph, mit Hobeln be- 
schiftigt. Nach Correggio. Fol. 

T. Mit folgender Untersehritt : 
vio D.. Joann 


de Mattei 





















Enuditissimy 
Petro Bellori cui detent 
literae bonaeq artes, Pietorumg cineres 
raeefpuum Antor i 

Franeiseus Farao A 
‘erosorius Panorralt 
mae 1691. 
Dio obige Untersehrift ist ausgesebliden 
und dure folgende ersetzt: Nudus eran 
et vostistis me. Matth. XXV. La Saplenzs 














Francesco Faraone Aquil: 


205 











divina disse al Bo, Enrico Susone nel 
logo Amore. Cap. XX, Conservando 1a] 
purita del cuore, et una perfetta liberta| 
a tutti gl’ affetti cerreni, mi vesti 6 copri 
a mia nudita, Ex pictura Antonij Allegrij 





‘de Coregio Fran, Aquila chaleographus ero- 


sorins Panor, 
An, 1691 
2a) Die ersten Entwiirfe 2m dem Kuppelgemilde 
der Himmelfahrt Maria's, von Correggio, in 
er Kathedrale zu Parma. 6 BIL. Fol. 
4)fetrus kommt dem auf dem Wasser gehenden 
Christus-entgegen. Nach G. Lanfranco’s Ge- 
nilde in der Peterskirche zu Rom, F. Faraonius 
Aguila del. et seulp, — Io, Iacobus de Rubeis 
formis Romae . ... 1690. gr. Fol., oben gerundet. 
4) Das Abendmal. Nach Fr. Albani. gr. qu. Fol., 
ten abgerundet, 
>) Det som Kreuz herabgenommene Leichnam 
Christi wird, am Eingang der Todtengruft, von 
Jobannes gebalten ; die bl. Magdalena kisst ihm 
ie Linke Hand; im Mittelgrunde steht die weh- 
Akgende Mutter; weiter zuriick, rechts, vel 
tauernde bh, Frauen. Nach Bonay. Lamberti. 





saverat D. Petro Bellori 











‘Nes stamperia di Dome. de Rossi ... in Roma 
= Tan 1695. Fol, 
Eines der besten BU, des Meisters; es erin- 


vert sehr an die Art des P. del Pd, und ist ¥ 
tem Maler seinem Gonner, dem Marchese Au 
elo Gabrielli, gewidmet. 
) Die Apostel, ganz stehende Figuren, in Ni- 
sehen abgebildet nach den Statuen verschiedener 
Bidhauer. Folge von 12 numerirten Bil. Romae 
x chalcographia jam de Rubejs nane R, C. A. 
spud Pedem Marmoreum. Fol 
1-29) Die Maztyrertode der Apostel. Nach G. Lan 
franco, Folge von 12 BIL. nebst folgendem T 
‘el; Martirij de’ gloriosi Santi Apostoli, effi 
‘al famoso pennello del Ca¥, Gio. Lanfranchi 
el Sacrato Tempfo dedicato a medesimi Santi di 
Chiersi. Regti, Teatini di Napoll ... Date in luce 
4 Paolo Petrini exeudit Neapoli. Fol, 
wy Christus zeigt dem Gott Vater einen grossen 
Engel, der mit dem Kreuze in der Lutt iegt 
und von vielen kleinen Engeln, welche die af 
deren Passionswerkzeuge tragen, begleitet ist 
Nuch P. Berrettini's Kuppelgemilde in der 
Kirehe 8. Maria in Valicella oder Chiesa nuova. 
te Pa 
w lace da Domenico de Rossi 
Fungo 1696, il di 15 Settembre. gr. qu. Fol 
Geschichten des alten Testaments, Abbildung. 
der ersten Mosaikkuppel rechter Hand von der 
apelle det SSmo, Crucifsso in der Peterskirche 
a Rom. Nach Ciro Ferri. gr. qu. Fol, 
I Mit der Adr. des Domenico de Rosst ... in 
Roma Fanno 1695, 
UL. Mit derselben Adr, in Roma 'anno 1696. 
Ti Aatetung dex Lammes der Offenbarung. Ab- 
buidung der aweiten Mosaikkuppel rechter Hand 
vor der Kapelle al San Sebastiano in der Peter 
lurehe in Mom, Nach P, Berrettini. gr. q 
Fal 
1. Mit der Ade. des Dom. de Rossi... in| 
Roma lan. 1695. 
M1 Mic derselben Adr, in Roma Yan, 1 
4) Darsellungen beadglich auf das Geheimniss der 


















































Escharistie. Abbildung der dritten Mosaikkup- 


pel rechter Hand vor der Kapelle del Santissme. 

Sacramento in der Peterskirche in Rom. Nach 

P. Berrettini. gr. qu. Fol 
I, Mit der Adr, des Dom. de Rossi .... in 

Homa I'an®. 1694, il di 15 Settembre, 
1, Mit derselben Adr.: .. in Roma 'an°. 1696, 
il di 15. Settembre 

51) Darstellungen aus der Kirchen- und Pro- 

fangesehlehte, gewobnlich die »Stanzen des Vatl- 

Nach Rafael, Folge son 19 nu- 

‘mit einbegriffen das Titelbl. 
ches die Dedikation an Innozenz XI. w 
den Titel fahrt: Picturae Sanctij Urb: 
ex aula et conclavibus Palatij Vaticant ad publl- 
‘cum terrarum orbis ornamentum in aeteas tabu- 
las nune primum omnes deductae, explicationi- 
bus ilustratae, typisque edictae. Typis ac sump- 
tibus Dominiel de Rossi To. Tacobi ait, Ro- 
mae... Anno Dil, wpcexxtt. gr_ qu. Fol 

82) Christus und Maria, auf einem Thron sitzend 
tund von mebreren Heiligen umgeben, Nach G. 
Boni. kl. Fol. 

53) Marla empfangt im Himmel den bl. Karl Borio- 
ius und stellt thu ihrem auf Wolken thronen- 
den Sohne vor; der hl. Ambrosius, bereits des 
‘Aufenthalts der Hochglickseligen theilhaftig und 
Kenntlich an der Peitsche, die neben ibm ein 
Kleiner Engel hilt, unterbricht seine Lektire, 
uum sich nach jenem him 
zuschauen, Nach C. Maratti’s Altargemilde 
in der Kirche 8. Carlo auf dem Corso zu Rom, 
Roma ex chalcographia Dominfci de lubeis anno 
1693 (nicht 1698, wie gewohnlich angegeben 
st), gr, Fol, Hauptbl. des Meisters. 

54) Maria iim Himmel sitzend awischen dem bi. Jo- 
seph, kenntlich an dem blibenden Stabe, den 
cer bilt, und dem bl. Philippus Nori, der aus den 
Handen des Christuskindes eh 
empfingt. Nach C. Maratti. 8 
Cosarini de Matteo Giudice con lie. de Sup. 
P, Faraone Aguila del. et sculp. Fol 

45) Ein hi, Bischof meldet der Maria im Himmel 
‘die Ankunft der sterblichen Hille der bl. He- 
ona, Nach Seb, Conca. Fol. 

56) Der hl, Antonius von Padua, das Christuskind 
tragend. Nach Giacinto Calandrucet, Fob 
57) Die Marter der bh, Firmus und Rusticus. Nach 

Ignazio Marchi. Fol. 
BS) Der hi, Franz Xavier, Ueberwinder der Welt 
nd dos Ten, Nach Pde Mat Cals, 3 Pat 
qu. Fol. 




















wel 






















































56a)'S, enantins.Insigne otim miraculam ete, 
‘Nach P. Santo Panel. Fol, (Wessely.) 

59) Die bl, Cicille, Nach Ant. Guerardi. Gest. 
1692, Fol. 


(60) Die Verlobung dor hl, Katharina von Siena mit 





dem Christuskinde. Nach Correggio. 1711. 
Fol. 

1) Das Bad der Diana, Nach Aloisio Garzi, 1699, 
qu. Fol. 


62) Venus in den Wolken zeigt dem Aenea: 








einem Taum aufgebangenen Waffen, Nach N. 
Fel. 
det Europa, Nach P. de Mat- 
tois. Datirt vom 1, Februar 1699, qu. Fol. 


64) Ein Held, welchom Pallas einen Lorbeerkranz 








nd Mars ein Schwert berreicht. Nach Ant. 
Bonfigli. Fol. 

65) Die Pest, Nach Rafael. qu. Fol. 

166) Constantin’s Sieg ber Maxentins an ler Milsi- 


206 Francesco Faraone Aqui 


ila 























schen Briicke. Nach Andr. Camassel, Datirt 
aus Rom, 1692. gr. qu. Fol 

67) Constantin’s Triumphzug, Nach Andr. Camas 
sei. Datirt aus Rom, 1692, gr. qu. Fol. 

68) Fed, Franc. Maria Casint, Kapuziner und Kar- 
inal, 8/¢ rechts. Nach Odoardo Vietnelll, Oval 
im Viereck, 4. 

69) Joseph Maria de Thomasije, Kardin 
Nach P. Nelli. Oval im Vioreck. 

70) Clemens XI. “unterrichtet den rimfschen Kle- 
rus. Nach Bl. Puceini, Eine von Sebastianus 
Roechus de Comtibus dem obengenannten Ps 
gewidmete Thesis, gr. Fol, 

71) Allgemeine Versammlang des Kapitels der Mi- 
noritenménche, gehalten zu Rom im J. 1723, 
unter dem Vorsite des Papstes Innozens. XIIT, 
Nach Ferd. Pulettus. gr. Fol. — Interessan- 
tes, sauber und felssig radirtes BI. 

72) Die Zeichenakademio, (9 Figuren. Nach Ciro, 
Ferri. gr. qu. Fol. 

78) Finfig Platten fOr folgende Sammlung antiker 

nd modemer Statuen: Raccolta di Statue 
antiche e moderne, data in Ince da Domenico de 
Rossi, fllustrata colle sposizion{ « clascheduna 
immagine di Pavolo Al fel. In Roma, 
Yanno mpcerv. In Fol. 161 mit rémischen Zif- 
fern numeriste Platten. Text, XIT und 170 Sel- 
ten, Titel, Dedikazion an Clemens XI, von Do-| 
‘mentel de Rossi, mit Verzferungen nach der Kom- 
posizion des F. F. Aquila, und von diesem auch 
gostochen. Derselbe stach ebenfalls die zwel 
Vignetten, eine an der Spitze, die andere am 
Ende der Vorrede des Maffel, und dle dritte vor 
dein Beginn des elgentlichen Textes. 

74) Die Rasteliefvan dem Postament dor Siule des An- 
toninus Pius, betitelt: Stylobates Column: 
Antoninae nuper © roderibus Camp! Marti 
Juss $8. D. N. Clementis XI. effossus, tn tres 
tabulas disteibutus. Cura et impensis Dominiel 
do Rubeis ...... Romae ann, ancevn, 4 Bll., 
mit Einschiuss des Titels, nebst oinem lat 
nischen Vorwort an den Leser. qu. Fol. 

75) Le Camere Sepolehralt def Liberti ¢ Liberte di 
Livia Angusta. Folge von 40 Platten. Fol 

70) Der Katafalk far dle Leichenfeler beim Tode des 
Papstes Clemens XI., am 19. Marz 1721, in der, 
Petorskirche zu Rom.’ Nach Filippo Barigion{. 
ax. Pol. 

77) Das in der Peterskirche in Rom errichtete 
‘Trauergeriist fur die Letchenfeler boim Tode des 
Papstes Innozenz XIII., am 7. Mirz 1724, Nach 
Fil, Barigioni, gr. Fol, 

78) Katafalk fir die Leichenfeter beim Tole des} 
Papstes Clemens XIL., am 6. Febr. 1740, in der 
Peterskirche zu Rom. Nach Fil. Barigion|, 
gr. Fol. 

79) Katafalk ffir dio Letchenfeter Konig. Karl's 11. 
von Neapel in der dortigen Cappella del Tesoro, 
Nach Ferd. Sanfelice. gr. Fol. 

80) Architektonfsche Dekorazion fir die zm Ehren 
‘Alexander Sobleski's, za Rom in der Kapuziner- 
Kirche auf Befehl von Clemens XI., am 22, No- 
vember 1714 veranstalteten Leichenfeler. Nach 
Aless. Speceht, gr. Fol. 

81) Arco trionfale eretto .... nell? Ingresso della 
Piazza di Campidoglio alla glorie di Innocenzo 
XII in oceasione del solenne Possesso preso in 
8. Glovannt Laterano, il di 16 novbr® xvcoxxr. 














¥Yqrochts. 
























































genden Merkur vorstellend, und gebraucht fir 

das zu Ehren Benedikt’s XII, am 28. Juni 1735, 

abgebrannte Feuerwerk. Nach Aless. Specehi 

qu. Fol. 

83) Sammlung von antiken und modernen Vases, 
Raccolta di vasi diversi formati da Mlustri arte 
fici anticht © di varie targhe sopprapposte alle 
fabbriche piu Susigni di Roma da celebri archi- 
tettt data in Ince da Domenico é# 

mm. 51 numerirte BIL. Tit! 

und Dedikazion mit einbegriffen. qu. Fol 

84) Ein Zeichenbuch, mit dem Bildniss des Pas! 
de Matteis. 16 radirte BIL. nach den Zeiehnar- 
gen dieses Meistors. Ki, Fol, 

















E, Kollof. 

Aquilano, Tobia Cicchino, genannt To- 
bia Aquilano, neapolitanischer Maler unl 
Kupferstecher, wovon dio Kunsthistoriker noch 
weniger zu melden wissen als von dem vorber- 
Jgehenden, dessen Schiller er gowesen zu sein 
scheint. Uebrigens findet er sich nur bei Strat 
(Dictionary, 1755) und Zani (Enciel., 1820) er- 
wiihnt. Ich'kenne ein nach diesem Maler gesto- 
ichones sehr seltenes Blatt, welches einen todtea 
Christus auf dem SchooBe der Maria vorstell, 
und nach seiner Art und Weise urtheile ich 
dass Pompeo Aquilano sein Lohrmeister ist 
‘Man hat von ihm auch einen seltenen Kupfer- 
tich, einen Christus am Krenz, aus dessen Auf- 
schrift erhellt, dass Tobia Aquilano im J. 137 
au Rom fiir den dortigen Kunsthiindler Ant. La- 
frery arbeitete. Meines Wissens ist dieses Blatt 
‘das cinzige, welches mit seinem Namen bezcich- 
net vorkommt; aber dieser Umstand liisst ver- 
muthen, dass’ manche anonyme Kupferstiche 
die mit'dom alleinigen Namen des angegebenen 
‘Verlegers herausgegeben sind, unserm Kiinstier 
angehiren, 


























a) Von ihm selbst erfunden und gestochen 
Christus am Krenz; am Buss des Kreuzes dc: 















‘Todtenkopf. Zn betdon Seiten vier lateinische 
Verse: Summa Deum pie nostra labore 
salus. Unten in der Mitte: ‘Tobias Aquilanss 
wrciT..D.uxx. Rechts: Komae Anto, Ls- 


frerij. H. 416 mill., br. 300 mill. Selten, 


b) Nach ihm gestochen 
Piet, Komposizion von 4 Figuren, Maria, an eine: 
Felsonwand sitzend, halt auf ihrem SchooBe des 
todten Christus, welchen Maria Magdalena ante 
tot und der hl. Johannes bejammert. Inder Ferme 
ie belden Schicher 








mill, br. 245 mill, Ohne Ni 
stechers, in der Manier von 
sonders mit dem Sti 


jen des Kupfer 





Aquilano. Orazio Aquilano, s. Orazio 
de’ Santi. 


Aqullano. Pompeo Aquilano 
dal’ Aquila, 





Pompeo 





Architet pecehi, gr. Fol, 
$82) Archite © Dekorazion , den friedenbrh 





Aquiles. Julio de Aquiles von Rom, auch 





Julio Romano genannt (denn diese beiden 
nicht, wie Cean Bermudez mefnte, von ein- 
avier versehieden), war ein Maler, den Alonso 
Berruguete 1533 bei den Verhandlungen tiber 
den Preis seines Altartabernakels in dem cho- 
ualigen Kloster 8. Benito el Real zu Valladolid 
zum Taxator ernannte. Cruzada Villaamil vor- 
utet nicht ohne Grund, dass er einer der bei- 
eg Schitler des Rafael oder des Giovanni von 
Udine sei, welche nach Pater Siguenza zu Uboda 
im Palaste des Stantssekretiirs Cobes, und in 
der Alhambra im sogen. ‘Tocador de ta Reina 
n.Palomino noch Gemithde 
digo von Alba zu Madrid sah. 
Die Gemiilde im ‘Toeador de In Reina wurden 
Zeit der neuen Palastbauten unter Karl V. 
usgefiihrt, und waren in den architektonischen 
tnd dekorativen Theilen im Geschmack des Ber- 
mguete gehalten. (Vergl. den Art. Al. Berru- 
fete.) — Dann wiire also diesor Aquiles ciner 
vou den beiden schon unter Alexandro (6. 
‘iesen) und Julio angefithrten Kiinstlorn. 
+ BL Arte en Espafa. 1. 144, 




















Fr. W. Unger. 

Aquilio, Antonio Aquilio, gen. Anto- 
siacei oder Antonazo, Sohn des Benedetto 
A., aus Rom, malte in der zweiten Hilfte des 
15. Jahrh. Antonio sowol als ein Bruder von 
iio, Namens Evangelista, besassen jeder cin 
cigenes Haus auf der Piazza della Cerasa, der 
‘eatigen Piazza Rondanina, Als Ktinstler finden 
vir Aquilio zum ersten Male 1460 beschiiftigt, 

















‘so er fiir den Kardinal Bessarion die Engenien- 
‘apelle in $. Apostoli zu Rom mit Malercien 
‘chutiekte, (mitsamt der Kapelle zerstirt). Als 
er Herr von Pesaro, Alessandro Sforza, wahr- 
‘ebeinlich 1461 nach Rom kam, liess er sich von 
Melorzo da Forli das Marionbild in Maria del 
Mari 





popolo kopiren und von Antonio das in § 
Augsiore. Dio Originale galten den Gliiu 
camer fiir Werke des Apostels Luka 
itte dieser selber nach den lateinischen Versen 
es Martino Filetico die Kopien nicht von thnen 
sterseheiden kéunen. Beide Arbeiten 
iugst verschollen. Noch heute aber existirt 2u 
Rieti in der Sakristei von $. Antonio del Monte 
cae Altartafel mit der Bezeichnung »Antoniu 
de Roma epinxit. 1461. (ist hier vielleicht zu 
een me pinxit 14042). Die Jungfrau Maria 
reicht ihre Brust dem Christkindo, an ihren Sci- 
ea die hh. Antonius und Franziskus. Das 
Werk ist in Tempera auf Goldgrund gomalt, der 
aber fast ganz abgerieben ist; auch von dem 
Yanen Mantel der Maria sieht man nur noch 
Sparen. Crowe und Cavaleasello erblicken i 
tm Maler einen Nachabmer Benozzo Gozzoli’ 
tad der umbrischen Schule. 

Bernardo Rosellino bezahite an Antonio Aqui- 
io den 15. Mrz 1469 drei und einen halben Du- 
taten flir die Bemalung eines Wappens des Car- 
‘inal Rohan, welches Turino da Pescia an der 
Kirche 8. Agostino zu Rom in Marmor gomei- 
































207 


selt hatte, — Antonazo war auch unter den Ma- 
lern, welche zu den alljihrlichen Passionsspiclen 
im Golosseum die Szenerien und Dekorationen 
fertigten.— 1470 machte er flir dieKirehe Maria 
dolla Consolazione Gemiilde (bei dom Umbau 
derselben zu Grunde gegangen). 

Die Kapelle della Coneezione in der Kathe 
drale zu Vellotri besitzt eine Altartafel mit 
der Unterschrift ANTONATIUS ROMANUS ME PIT 
axxo wccocnxxxitt, Die thronende Himmels- 
konigin hilt im linken Arme das Christkind, 
das in eine rothe ‘Tunika gekleidet in se 
Hand dic Weltkugel mit dem Kreuze trigt; sein 
Wesen hat etwas Erhabenes, das der Maria zeigt 
foierlicho Pietit. Das Werk ist auf Goldgrund 
gemalt und yon der Art und Weise florentint 
scher Renaissance noch weit entfernt; all 
hat nichts von griechischem Stil, wie Corvisieri 
‘mointo. 

Im J, 1489 erthetlte Girolamo Gaetano, Er2- 
bischof von Capua, an Antonazo den Auftrag, 
filr die neu erbaute Kapelle des dortigen Domes 
cin Altarbild zu malen. Noch heute ist es dort 
Jan seinem Platze, aber durch Restauration ver- 
dorben. Aus dor Inschrift hat man noch her- 
ausgelesen: »Antonatius Romanus M. For. P. 
MCCCCLXXXIXe. Maria sitzt auf cinem’Throne, 
der mit Arabesken geziert ist und zugleich mit 
den Buchstaben S.P.Q.R.A.R.P.3.Q.R. 
Diese Tafel scheint flir Crowe und Cavaleaselle 
die Veranlassung gowesen zu sein, dass sie cin 
Bild im Quirinale ftir denselben Meister in An- 
spruch nehmen, Es stellt die Maria mit dem 
Christkind zwischen den bh. Paulus und Petrus 
dar; am Throne der Madonna das Wappen des 
Monsignor Brancadore, der es flir die Audienz~ 
halle der Rota. machen liess. An Antonazo er- 
inneia auch Bilder im Versammlungszimmer des 
Sacro speco bei Subiaco und ebenso die Fres- 
ken in der dritten Kapelle links von 8. Pietro in 
Montorio zu Rom. Die letzteren zeigen Gott 
Vater in der Glorie, cine Empfingniss Marit so- 
wie David und Salomon. 

Interessant ist cin Kontrakt, den Antonazo 
den 12. Noy. 1491 mit Guglielmo Pererio abge- 
schlossen hat; or botrifft die Ausmalung der 
Kapelle des Pietro Altissen in 8. Maria della 
Pace in Rom. Die Siiulen und Pfeiler mit ihren 
Kapitilen sollten mit Gold und priichtigen Far- 
bon geschmiickt werden; aussen itber den Bo- 
gon aber awei Engel Vorhiinge zurlickzichen, um 
‘zwischen ihnen cin Rundbild der Madonna auf 
Holz gemalt erscheinen zu lassen; flr die Haupt 
wand im Innern war die Verkliirung Christi be- 
stimmt: oben der Erldser zwischen Elias und 
Moses auf goldigen Wolken, unten Potrus, Jo- 
hannes und Jacobus, Als Altarbild wurde eine 
Madonna mit den hh. Fabiano und Sebastiano 
bestellt, worauf dann auch die Donatoren Pietro 
Altissen und desson Frat anzubringen waren. — 
Flr den Kalkbewurf der Wand, fiir alles Ge- 
ith, fiir Matorial und Farbe musste Antonazo 





























208 Antonio Aquilio 


Jacques Etienne Victor Arago. 








sorgen und das Werk in 4Monaten zu vollenden 
versprechen; dafiir sollte er 60 Goldducaten er- 
halten, Es ist unbekannt, ob er je diesen Auf- 
trag ausgefllhrt hat. Aus Vasari erfahren wir, 
dass Antoniasso 1493 gemeinsam mit Lancislao 
von Padua berufen war, um den Preis der 
wilde zu begutachten, die Filippo Lippi in S. 
Maria sopra Minerva ausgefiihrt hatte. — Der 
Padre Casimiro bewunderte noch vor etwa 150 
Jabron in der Franziskanorkirche $. Maria in 
Campagnauo die Frisehe und yortreffiiche Er- 
haltung einer Tafel, welehe bezeichnet war Au- 
tonasius Romanus’ me pinxit MCCCC97.._ Si 
zeigto die thronende Madonna mit dem Christ- 
kinde umgeben von vier Heiligen. Aber noch 
bei Lebzeiten jenes Padre schiug der Blitz in 
die Kirche und beschiidigte das Bild, das dann 
sogenannter Restaurator vollends verdarb. 

Ein Zeitzenosse und, wie es scheint, ein Freund 
Antonazo’s war dor Maler Francesco Cajazza, 
der 1486 wegen eines Mordes am kapitolinischen 
Galgen erhiingt wurde. Aus seinem Nachlasso 
erhielt jeuer flr eine Schuldforderung 5 Gold- 
ueaten, 7 Karlen und 1 Groschen. 

Antonazo war mit Paolina Vessecchia ver- 
miilt und hatte vier Sdhne, Um das J. 1500 
scheint er gestorben 2u sein. In 8. Luigi de’ 
Francesi liess der dlteste Sohn Girolamo eine 

‘amiliengruft errichten, in welcher beide Eitern 
beizesetzt wurden, Man kennt jetzt nicht einmal 
deren Stiitte mebr, aber die Biblioteca Chigiana 
bewalirt noch handschriftlich das folgende Epi- 
































Est Antonati manibus dum pic 
Quae spreto mortis viveret arbitrio 
Invida mors dicens : nil est hae falce relictum 
© scelus! ezregium substulit atra virum, 
tio Aquilio pictori ineomparabili ac Pau- 
we Vessechiae uxori Hieronymus parentibus 
n . ac sibl suisque posuit, 
Monographie: 
Aquilio i 





ella 

















antino Corvisieri, Antonazo 
der Rimischen Zeitschrift wll Buona- 
1869. pp. 129-136 und 
157 — 168. — Crowe and Cavaleaselle, 
History of Painting in Italy. IIL. 167. 168, 60: 
Thre Notizen und Jene Monographie entstanden 
unabhngg von olaander; slo enginzen und be~ 

i i, ed. L. 
in den Jahrb, 

















Marco Aquilio, einer der Sdline dos An- 
tonio Aquilio, war gleichfalls Maler und verfer- 
tigte 1511 cine Altartafel fir Rieti, Sic befindet 
sich noch dort im Refektorium des Klosters 8, 
Chiara und zeigt auf einem Streifen die Worte: 

»Marcus AntonTus Magi Antonatii Romanus de- 
pioxit MDX1« (heisst es vielleicht me p i 

Dargestellt ist eine Auferstehung Christi zwi- 
schen S, Stefano und 8. Lorenzo; in der Lunette 




















cine Piotd und die Grablegung. Der Christus ia 
Hauptbilde ist von schlechten Verhiltuissa, 
dio schlafenden Soldaten sind schlecht grappir, 
aber das Ganze zeigt einen Meister, der Perugi- 
no's Werke gesehen hi 
Crowe and Cavalcasele, History of Put 
ing in Ttaly. IT, 165, 











Jansen, 


Arachequesne. Jean Louis Pierre Ars 
chequesne, Genremaler, geb. zu Compidsie 
den 8. Juli 1793, $ 2u Paris im Mai 1967. Er 
Ternte bei Guérin und Picot. Von 1853—1553 
war er Maire seiner Vaterstadt. A. scheint die 
Malerei in seinen alteren Jahren wenig mebr se- 
pilegt zu haben. 

5. Bellier de la Chavignerie, Dict, wodu 

Verzcichniss seiner von 18271836 auseestel- 
ten Werke, 








W, Schmidt 
Aradi, Siginund Aradi, ungarischer Bili- 
hauer, geb. 1538 2u Arad. Er widmete sich An- 
fangs dem technischen Studium , absolvirte das 
Polytechnikum zu Karlsruhe (1857—G1) und trieb 
besonders Mechanik, worauf er ein Jabr lavg is 
Wien als Mechaniker in Verwendung stavd 
Schon in Karlsruhe hatte er jedoch bei Sebri- 
der zeiehnen gelernt und sich viel mit dsthet 
/schen und kunstgeschiehtlichen Studien besch 
tigt, was er in Wien unter Joseph Gasser’ Lei- 
tung und an der Akademie fortsetzte. Um Iss! 
er nach Mailand, wo er theils unter Tantar- 
theils selbstiindig arbeitete ; nach zweijit- 
rigem Aufenthalt zog et nach Rom, Hier wid- 
mete er die niichsten zwei Jabre, zum TI 
Genuss eines Stipendiums der k. ungarisclee 
Rogierung, dem Studium der Antike und wollte 
dann nach Ungarn zuriickkehren. Auf dem Weee 
Jjedoch fesselte ihn sein geliebtes Mailand wie- 
‘der, welches er seitdem, zweimal mit erneuerteo 
Staatsstipondien unterstlitzt, nicht mehr verlas 
sen hat, 
Ausser einigen kleineren, in seiner Vaterstait 
Arad ausgestellt gewesenen Werken trat er 1865 
mit einer grossen Statue aus karrarischem Mat- 
mor, der strauernden Romar auf, welche der 
Pester Kunstyercin ausstelite und ankaufte 
Er bekam dann den Auftrag, das flir Arad be- 
stimmte Honvéddenkmal auszuflihren , welehes 
er 1869 beendigte. Dieses Werk besteht ats 
der iberlebensgrossen Personifikation der Stait 
Arad, welche das Honvédgrab bekriinzt; die 
Enthiillung desselben war auf den 9, Febr. 1 
angesetzt, ist aber scitdem mehrfach wieder ve 
schoben worden. Unter den letzten Arbeiten As 
jst namentlich die marmorne Kolossal 
durch thre Wol ‘it bekannten Gr 
‘Theresia Brunsvick Getat im Nationahouseww 
au Pest) erwihnenswerth 






























A, Hevesi 





Gott Vater zwischen S. Franeiseus und 8. An- 
tonius; auf der Provella dieGefangennahme, die 
Geisselung und die Kreuzigung Christi sowie 








os Etienne Victor Arago 





sender und Sehriitsteller, geb. im Miirz 190 20 


Jacques Etionno Victor Arago 


Estagel bei Perpignan, begleitete als Ze 
die von Preyeinet befeliligte Expedition t 
Welt 18171520 und entwarf cine Sammlum 
inferessanter Zeichnungen , dic in der Beschrei- 
lung der Reise (3. unten) in Kupfer gebracht 
vwunlen, Seine spiitero Thiltigkeit, dic sich 
haaptsichlich auf Dichtnuzen, Reisebeschre 
angen et lit ansser den Bereich 
dhs Kiinstlertexikons, wir bemerken hier nur, 
sass er erblindete und fm Januar 155 zu Paris: 
strb, Man hatte ihin den Beinamen des sblinden 
Reisenddene zegeben. Wenn die Bil. unter No. 2 
such yon ihm herriihren, was wir nicht mit Ge- 
wrisheit angeben kiunen,, so verstand er sich 
such auf die Lithographic. 
1) Voyage auton div mond 
Roi — par Freycine 
Kupfer nach A's Zeichnung. 
2) Proverbes et Bons Mots mis 
tmeeurs populaires 
par les peintres Pigal, 
aver texte expl 
bigs par Noe 



























4 cH. 








Pajou et J. Arago, 
tit rédigé par J. Arago, et p= 
50 BIL. Paris. ar. Fol. 
W. Schmidt 

Arago, Alfred Arago, Maler, geb. 2u Pa- 
sisden 20, Juni 1816, Er stellte seit 1841 Tist 
rien, Genret 
san 2 Perpignan béfinden sie 
Graf Bald. Castiglione, Kopie nach Rt 
4, Franz von Aleala, Kop 
‘ani er Inspektor der sch 
seria des Innern. 
sMellier de laChayign 

tlw Verzeichnis seiner bis 155 

Werke. 










Jor und Landschaften aus. Im Mu- 
von ihm 









nen Klinste im Mini- 





W. Schmidt 
ebastiano Aragonese, Ma- 





Aragonese. 
‘erin der Mitte des 16, Jahrh., geb. au Bresei 
ulsSobn der Catarina Trunconali und des Al- 
fino A., der gleichfalls Maler war. Di 
sieht man ans dem Grabmal, wolches der 
wud die beiden TBehter Innocentia und Sal 
tuanea in der Kirche. Giovanni zu Brescia ihrer 
in J. 1559 als Witwe verstorbe 
neten, Die erwithnten Namen weisen darauf hin, 
‘hss die Familie viiterlicher Seits ans Aragonien 
samate 

Die Scbriftsteller Brescia’s bezichen auf Se- 
‘astiano ein noch vorhandenes Gemilde in der 
Kirehe San Alessandro, das Christus mit den. 
‘th. Ludwig von Frankreich, Rochus nnd Seba~ 
sian vorstellt. Es ist bozeichnet L-8- A und. 
vard frither dem Luca Mombello beigemessen. 
Den ersten Buchstaben lést man durch Luca, 
ler Lazaro auf. Die Formen und Bewegungen 
sind richtig gezeiehnet, aber es felit die Mor- 
lideaza, jene Weichheit der Farbengebung, die 
‘let Italiener so ungern vormisst, Miindler findet 
jn dem Werke Nachahmung des Gambara, mit 
entfernten Anklingen an Moretto, Eine Besehrei 
Ing Brescia’s von 1760 schreibt dem Arago 
sich das Bild des Hauptaltars dor Kirche 





















































Alossandro Araldi, 209 










stellt; And 





loch schliessen sich dieser Méi= 
nung nicht an, ‘nnd weichen in der Bestimmung 
des Meisters von einander ab. 

Unser Kiinstler war ein grosser Licbhaber von 
Alterthiimern, Man kennt von thm eine Samm- 
lung mit ungefihr 1600 Federzei 
daillen mit ihren Riickseiten, und 200 Einrah- 
ungen seiner Erfindung. Ebenso zeiehnete or 
die Denkmiller von Breseia, kopirte die alten und 
nenen Inschriften der Stadt und Umgegend, und 
veriifentlichte davon eine grosse Anzal in ciner 
Schrift: Monumenta antiqua urbis et agri Brixiani 
Sebastiano Arragonensi pictore brixiano 
cura et dilige 



























Die Holzschnitte zeigen die 
immer weiss auf schwarzem Grand. 
Als Zeiehner war er offenbar bedeutender denn 
als Mater. 

‘Wann er gestorben, ist unbekannt; im J. 15 
lebte er noch 
8. Rost, Blog) istorlei de’ Breseia 

p. SIT Cozz, Vago ee 
























p. 131 
17383. p. Pitture e Sgul- 
tore di B 1760. pp. 77. 2. — Fuga, 
Abecedario pittorico, p. 1152. — Memorie di 
Lattanzio Gambara © de" Pittori Breseiani. 1807, 
Pp. Storia pittorica. 1822. 11. 
107. — Broguoli, Nuova Guida della cites di 
Brescia, 1826, pp. 14, 151, 267, — Sala, 
Pitenre ed altel oggettt al belle arti in Hreseia 
1834. pp. Ginstlerlex. 1 




















Alex, Pinchart 


Arais. Arais, moderner Kiinstler, wol in 

















England. = 
Nach ihm gestochen 
Albert, Prinz-Genal dee finigin Viktoria, 20 
Pferi, (dost. son Tall. 4 
Araldi, Alessandro A 
umd oder nach Tose! 


ter hiess Cristoforo, und sein Lehre 
Maleret war wabrschcinlich Cristoforo Casel 
je Schule des Giovanni Bellini, welcher dieser 
Meister angehiirte, offenbart sich auch noch bei 
Alessandro Araldi, so dass Tanzi auf den Ter 
‘thom kommen konto, ihn zu einem unmittelba- 
es grossen Venezianers 21 m= 
ratete zuerst Marin Cattorino und 
Sohn mit ihr 1456, im J. LSS 
cr mit ciner Paola di Andrea del Piombo 
_dmd. 1896 wird er 
























Prufisotto, zum 
Parmesaner Fuilien Pradisotto und Pelle 











Axata au, welches die Marter der Hei 
Moser, Kenatler-Lasiken, 1 








erwiilt, Tm J. 1508, nach seines Vaters To 








pfiindet er ein Stiick Land in Torricelta fiir 
200 Lire. Am 27. Febr. 1500 tibernahin Araldi 
flr die Confraternita. von S. Quirino au Pan 
die Ausfiihrang einer Altartafel und erhielt da- 
fiir »per elemosina seereta noun Zu gl 

















cinige Kleidungsstiieke, Bin FreskobildimDome 
mi Parma, unterschricben Alex .nder D. Aral- 
lus pinxit 15 
feaw Maria, das Christkind und den hi. Joseph 
Die 
ben haben sehr gelitten. Crowe und Caval- 
selle bemerken hier Nachahmungen der For- 
men des Franeia von Bologna und Anklinge an 

G co Caroto. Ganz un- 
chiehten des Leidens 
10 im Chore von S. 
Ver i 























Paolo’al fresco malte. 
erhalten 
in 
Insebrift tiber dem Kamin: 
ignem et aquam ... oxtink vervith uns wol das 
Jahr der Vollendang. Der Beschauer begegnet 
ahmung jener dekorativen Art, 

viesic Andrea Mantegna inder Kirche 
i zu Padua so vollendet entfaltet| 
Auf dem blauen Grundo des Gewilbes 
en, Meerwander u. a, phan= 
'n, musizirende Engel und spie~ 
lende Kinder. Von zierlichen Umrahmungen cin- 
geschlossen Taufen ringsherum Historien -des 
A. und N. ‘Testamentes: Adam und Eva, Abra- 
ham's Opfer Judith und Holofernes, Salomon's 
Der Kindermord, Der wunderbare Fisch- 

Die Hochzeit von Kana, Die Predigt des 
Apostels Paulus u. 8. w. Die schwerverstind- 
hen Allegorien in den Liinetten halten Crowe 








transivimus per 








und Kunst, 
deli Ei 
hatte. 

































und fir schlecht komponirt, aber 
fir Anspir des Mantegna, Costa und Fran- 
i istorien dagegon gewahren sie 





nicht nur Erinnerungen an Costa, sondern auch 
an Rafael, nd Bazi, Welche 
Fille von Namen und Richtungen verschieden- 
ster Art! Sehr zutreffend hat Lanai den Mater 
Araldi als einen »antico moderno« charakterisirt. 
Das starre Wesen des fritheren 15, Jahrh. ist in 
ihm noch nicht tiberwunden, und der Genius der 
vollendeten Renaissance noch nicht zur freien 
Entfaltung gekommen. Dies befangene und ge- 
Dbundene Wesen erscheint selbst an der Kop 
des Leonardo’schen Abendinales und zwar s0 
sehr, dass sic von Burckhardt seine Zurlickiiber- 
setaung in den illteren lombardischen Sti 
naunt werden kounte. Diese Temperakopic, aut 
1 nur wenig Kleiner als das Ori- 
ginal, nach Malaspina itn J. 1530 gemacht wurde, 
ward von ‘Tosehif fiir die Akademio von Parma 
erworben; sie steht in dem grossen Saal der 





































Alossandro Araldi. 











Seuola del Nudo. — Im J. 1514 verfortigte Araldi 
fiir die Kirche del Carmine Mariit Verkit 
die xegenwiirtig in der Galeri 
dic Unterschrift “Alexander Araldus 








faciobat 1514, 
ren und nawentlich der A 
ben wenig Anzichendes; di 
gefllt noch am meisten. Miindler nennt hier das 
Kolorit »entsetzlich trockene. Im J. 1516 walte 
Araldi in der Kapelle Centoni im Dom von 
Parma und Tieferte ausserdem ein Tafelbild 
fiir Casalmaggiore bei Cremona, das dic 
-[hh. Rochus, Hiob (oder Paulus Eremita) usd 
Sebastianus darstellt. Es triigt seinen Nawen 
und wurde fur Panui 
jan fir Bartoli die Vorunlassung, Casahu 
gire als Araldi’s Heimat auszugeben. 
$ verdunkelte Correggio jedes andere Taleat 
in Parma, Dennoch weiss unsAffd noch von Aut 
n zu berichten, die Araldi bekam, 
J. 1520 ein Altarbild und ie Anzal Fres 
ken fiir den Dom. Im J. 1519 malte er die Ver- 


Die Gesammthalung der Figi- 
sdruck der Kipfe bs- 
sehlichte Laudschait 




































‘n| miilung der Maria unter der dortigen Kontession 


‘Zowei Jahre spiiter maite er fiir die Gemeinde von 
Parma im Palast des Gouverncurs das Wappe: 
Franz I. von Frankreich nach den Zeichnungea 
des Temperelli. Im J. 1528 machte or sein Te 
st und setzte nach dem Tode seiner secbs 
’ihno den Filippi Porzioli zum Universaterben 
‘Zovei (oder drei?) Jahre spiiter starb er. 
Ausser den bisher angeftihrten Werken kit- 
nen nur noch wenig afidere mit Sicherheit Aru 
beigelegt werden. Dazu gehiiren der hl. Ubaidus 
awischen den Erzengeln Michael und Gabriel so- 
wie Mariti Verkiindigung und eine Pietit in der 
Kirche San Sepolero zu Parma. Den sesnended 
Christus mit dem Buche auf gritnem Grunde, der 
in der dortigon Galerie sich befindct und als eix 
Giovanni Bellini angefthrt wird, erkliren Crowe 
und Cavaleaselle fiir einen Caselli oder Araldi 
Dagegen sprechen sie thm die dortige Verkiin- 
digung ab, wo in der Hohe Gott Vater mit einem 
Engel und unten die hh. Sebastian und Katht- 
rina angebracht sind, Sie weisen das Bild Lo: 
dovieo da Parma zu, und denselben Meister las 
sen sie wenigstens zum ‘Theil an dem Fresko 
der Cusani-Kapelle ein ben, das sonst 
durehaus fiir ¢ 's gilt. 
s Aff, Vita ete, del Par 
bring’ merst eine Iteih 
richten, die Ronebini 






































































Andere atchivalische Nachrichten findet mi 
M. Lopez, Il Rattistero di Parma, 1865. pa 





im Bartoli, Notizie ete 
fore, das sie at 





anlasste, 
s. Toschi ond sac, Fiore dolla galleria Pat 
nse. p. 54. — Zaist, Notizie istoriebe di 
pittori ete, Cremonesi. 1. 100. — Crowe ta 
Cavaleasette, History ete. 1.500, Anm. { 
in Zahn's Jabehichera fir Kunstwissenseh. 1 














___Carlo Francesco Araldi 


Aranda Salazar. aut 














I81u, 182 Ama. — Burekhardt, Ciceron 
pp. 279. 827. STA. — Lanzi, Storia pittorica 
UL 379, — Vergl. Td. 1. Artikel Alleget, 
1p. 309 u. otter, — Notiz von Minder. 
Jansen u, Fr. W. Unger. 
draldi. Carlo Francesco Araldi, war 
i Anfange des 18. Jahrh. Malcr in Bologna. Im 
4.4110 hat er mit Hilfe des Bildhaners Giuseppe 
Mares den Kopf der Marienstatue wieder bemalt, 
vrcbe der franziisische Bildhauer Giorgio Fibd 
die Confraternith 8. Matia della Mise- 
in Carpi gemacht hatte. 
+ Campori, Gili Artist ete. noglt Stati Estensi. 
p. 203. 











Jansen, 
Araldi. Felice Araldi, Zeichner. Grasselli 
cube, er stamme aus Casalmaggiore, und setzt 
‘ive Lebenszeit um 1774. Seinen Namen fand. 
auf einem Kupferstiche, der von F. Gugliel- 
sinetti nach Araldi's Zeichnung ausgefithrt 
sande, und zwar nach cinem Gemiilde, das vom 
‘Volke iu San-Martino delle Chiaviche, bei 
‘ma, Didzese Cremona, sehr verehrt wird. 
8-den Stich. 

\ Grasselli, Abecedario biogr. del pittorl ete 

Cremonesi, 1827. 








Nach seiner Zeichuung gestochen 
Malonna mit dem Kinde, vor thr knicen die hh, 
Karl und Fransiskus. Gest. von Fel, Gugliel~ 
minetti. 





ler, Pinchart, 
Andi, Paolo Araldi, nicht unverdionst- 
ler italienischer Maler Ende des 18. Jahrh., 
pb. am Casalmags ichiiler des Chiozzi und 
‘ann in der Akademie zu Parma weiter gebildet. 
| den Kirchen seiner Vaterstadt, sowie der um- 
ptenden Stidte sind mehrere Altarbilder von 
-ppe Diotti war sein Schiiler. 

\ Grasselli, Abecedario biogratico do’ Pittori 


















Cavalture 


Arumborgo. Aramborgo 
ihm in der dortigen Salesiane 


Mater 2u Turin, 
rehe, 





: 
Vistazione di Maria Vergine, ein Altarblatt. 





(ster dem Namen Aranbourgus filbrt cin 
Auktionskatalog. cine Zeichnung des Bildnisses 
vives jungen FUrsten auf, 4. Miglich, dass dies 
(@ verstiimmelte Name Aramborgo's ist. 
* F. Bartoli, Notiaia delle pitture, 
wrhitetture ete. Venezia 1776, 1. — 
Kiasiletleaikon, I. und Neue Zusitze, 








Aramburu. Fr. Miguel de Arauiburu, 
ra Wnch xu Cerain in Guipiizeoa, war Ban 
‘ister aus Herrera’s Schule. Er tibern: 
“ns 1387 in Verbindung mit dem St. 
rode Mendiola vou Tolosa den Bau des 
(erigen Franaiskanerklosters, der in acht Jah- 
a yollendet werden sollte. ‘In der That lies 
1604 das Tabernakel des Hauptaltars nach 
‘wiuer Zeichnung yon dem Bildhauer Ambrosio 





















de Vengoochea ausfithren. Dennoch ist noch lange 
an der Kirehe fortgebaut worden. Domingo de 
Tdiaga tibernabm den Bau 1622, und erst 1 
wurde derselbe von Nicolas de Zumaeta zu Ende 
gebracht und von Miguel de Abarea von Be- 
sain und Juan de Zuzunigui von ‘Tolosa gut ge- 
heissen. Dieser Ban soll der schiinste in Gui- 
plizeoa sein, 60 dass or des Herrera wilrdig go- 
halten wird. Aramburu zeichnete ausserdem die 
Pline zu dem Rathause und dem Kloster der 
‘Trinitarierinnen 2u Renteria in den Jabren 
1604 und 1605, Die letzteren fulhrten Iranes le 
Gaybury und Martin de Ondarza aus. Endlich 
zeichnete er 1606 die Pline zu dem Kloster 
sammt Kircho flir die Franziskanerinnen de In 
Coneepeion zu Eybar. Diese fithrte Meister Her- 
nando de Loydi aus. Doch kounto der Bau erst 
nach dessen Tode von Garayzabal vollendet 
werden. Diese Kireho soll eino Wiederholung 
der Franziskanerkirehe zu ‘Tolosa in kleinem 
MaGstabe sein. 
8. Llagumo y Amirola, Noticias. JIL 
Caveda, Geschichte der Baukunst in § 
































- Fr W. Unger. 
Aranda, Frapcisco und Juande Aranda 
gehdrten zu den 1S Kistlern, welehe 1800 die 
Sustodia des Hochaltars in der Kathedrale 
oledo verfertigten. Dies ist wahrschei 
lich goldeno Monstranz, dic-in der 
grossen Custodia von vergoldetem Silber, dem 
berithmten Werke des Henrique de Arfe (8. Di 
sen), verwahrt wird. Denn der Ausdruck Cu- 
stodia wird von den Spaniern fir beides ge- 
Draucht. Jene eigentliche Monstranz hatte ur- 
spriinglich der Kapelle der Kinizin Isabella 
gehiirt, fir die sie vom Kardinal Ximenes er- 
worben wurde. Auch sie war ein bedeutendes 
Werk, mit Figuren, Reliefs und vielen Edlelstei- 
nen geschmiickt, und wog 57 Mark. Der Gold- 
sehinid Francisco Marino hat sie 1594 restaw- 
‘rt. Wenn itbrigens dem Juan de Aranda aus. 
rdem Bildhanerarbeiten tiber dem Nonportal 
der Kirche xu Jaen zugeschrieben werden, die 
besser Geschmack der Renaissance 
das auf einer Ver~ 
weehslung mit Juan de Aranda Salazar zu be- 
ruhen, 







































Conca, Desc 





fr. 
és Martinez de Aranda, s, Martiner, 


W. Unger. 





Aranda Salazar. Juan de Aranda Sala- 
ar, vermuthlich ein Biskayer, war Baumeister 
und ‘Schiller seines Oheims Ginés Martinez de 
Aranda, 


Er leitete von 1626 bis 1628 den Ban 






dova bis zur Vollendung des ei Altar 
tabernakels. Dann ging er nach Madrid, und 












1631 fibertrug ihin Bischof Baltasar Moscoso y 
2 








212 Aranda Salazar 


Christian Ventura Araujo. 








Sandoval von Jaen den Bau seiner Kathedra 
der aus Many lange gestockt hatte 
Arauda hielt sich an dio iltern Pline des Pedro 
de Valdelvira, riss die unter Bischof Juarez. aut- 
der Kirehe, die denselben nicht 
ieder, filhrte die Kapellen 
igelienseite auf, und vollendete bis 
dio Hilfte der Kirche bis an den letzten 
des Chors. Auch das Nordportal sehreibt | 
im zu, bei dem er mit Juan Gomez de Mora 
Cean Bermudez riihmt daran die 
igsstatuen, die 

























ischof Moscoso Erzbischof von Toledo ge- 
worden war, berief er Aranda 1650 mit mebre- 
ren Andereu dorthin, um sein Gutachten tiber 
die Arbeiten an dem Oktogon der Kathedrale ab- 
zugeben. Vielleicht war seine Entfernung von. 
die Verantassung, dass Pedro de Portillo 
seit 1654 den Bau der dortigen Kathedrale fort- 
setzte, ohne den Titel eines Meisters zu fiihren. 














s. Coan Bermudez, D 
Amirola, Noticias. 1. 1 






— Llagnno y 

Iv. 18, 

Fe. W. Unger. 
Arandas, Gaspar Arandas, Goldschmid 

in Taragona, verfertizte gegen End 

17, Jahth. fir die dortige Kirche das bei 

lcichnamsfeste zu benutzende hi. Grab, 

Goldse 

erblich. 
+. Coan Ber} 














Die 
nidkunst blieb bet seinen Nachkommen 








dex, Dice 





Arandia, Juan de Arandia baute d 
rosse und majestiitische Kirche des Klosters 
Benito el Real in Valladolid in einem reinen 
und zierlichon gothis tile. Dieses Kloster 
war urspriinglich ein kGniglicher Palast, den. 
Juan I. den Ménchen tibergab, nachdem die 
Stiftung dureh vou 28, Dez 
1380 get 

tau 11! aud Rhrte div drei Seife nua. Ob er 
auch den weniger xut konstruirten niederu Chor 
yebaut hat, an dew man in der Zeit ar 























HauptaltarsauMibrte, istzweifelhaft. Der schtine 
Bau wurde spiiter verunstaitet durch das Portal 





und den Kreuzgang, die Rivero in Herrera’s G 
schuntek hinaufiigte, und mehr noch durch spii- 
arucke Zuthaten, als der Geschmack «les 
Churriguero herrschte. Jetzt ist er in einem 
traurigon Zustande, denm das Kloster wurde von 
den Franzosen gepliindert, besonders unter Mar- 
dersich das22000 Unzen schwere 
silberne Sakramentshiiuschen aneiguete, ‘und im 
Karlistonkrioge von den Exaltados in cine Fe 

+ stung verwandelt, Berruguete's Tabernakel (Re- 
tablo) und Chorstithle hat man in das nene Mu- 

é 

+ Ldaguuo y Amirola, Notie 
Yodn, Geschichte der Hank 






















1186, — Cae 





.| wurde. 








p. 167, = Ford, Handbook for travellers in 
Spain. p. 575. 
i Fe. W. Unger 
Aranea, Frater Fridericus ab Aranea, 
Freimaurermame des Kupferstechers J.P.Ba use 
8. diesen. 





Aranzactrogul. Domingo und Joanes 
Aranzaetrogui tibernahmen 1964 nach 
dem Tode des Domingo de Aranzalde die V 
endung der Pfarrkirehe von Renteria in Gui- 
und filbrten sic dem Kontrakte gemiiss 
vier Jahren aus, Domingo baute ausserdem 
1568 den Thurm und 1570 die Sukristei, die in 
seinem Kontrakte nicht bogriffen waren. Auch 
ist das Portal erst 1625 von Cristobal de Zumar- 
resta nach der Zeichnung von Juan Gomez de 
Mora hinzugeftigt. 
5, Llagunoy Amirola, Noticias, A. 17 























v 

Aranzalde. Domingo de Aranzalde, Bau- 
meister, verpflichtete sich 155 
Bau begriffene Plarrkirehe von Renterta in 
Guipiizeoa binnen s 








vollendet zu haben, 
da erst 1562 die Pfeiler des Hauptschiffes auf 


igefiihrt waren. Seine Erben entledigten sich 

ihrer Verpflichtung, indem sie Domingo und 
es de Aranzaetrogni zur Fortfihrung des 

vorschlugen. 

8. Llaguno y Amirola, Noticias, U1, 17. 








u 
Aranzeta. Juan de Aranzeta baute 1699 
das Rathhaus von Placencia in Guipiizeoa, ds 
sein Plan dem des Juan de Zaldua vorgezogen 
Er lieferte aber nur ein Denkwal des 
damaligen Verfalls der Baukunst. Mebr G 
schmack zeigte er 1703 bei dem Bau des dort 
gen Kirehthurms, 
8. Llaguno y Amirola, Noticias TV. $4, 








L 

Arats. P. Arats, Genremaler. Unter diesem 
Namen waren zufolge einer Nayler’schen Notiz 
in der Sammlung des Etatsrathes Stenglein zu 
Minehen zwei Bilder : Eine musikalische Gesell- 
schaft und Ein Mann mit seiner Fran, der ei 
Miidchen ein Bildniss bringt. 

W. Selamide. 

Araujo, Pedro de Araujo wurde 1700 
nach dem Tode des Henrique Cardon zum Bild- 
hauer des Kiinigs mit 100 Dukaten Gehalt er- 
nannt. 

5. Cea 





Bermudez, Dice 
v. 

Aranjo. Christian Ventura Aran 
spanischer Architekt aus Brozas, von dem es bei 
illo (Gesch. der zeichn. Ktinste, tv. 6) heisst 
*Florez {in seiner Espafia sagrada,”8. Vol. x11 
1756. p. 128) hat von ihm eine Abbildung der 
antiken Briieke zu Aleantara, die der berithmte 
Baumeister Diego de Villanueva in verkleiner- 
ten MaBstab gebracht, hekannt yemacht.e Das 

















Araujo Porto Alogro 


Bl. selbst ist bexcichnet; D. Villa. Pe 
sep MM, qu. Fol 





W. Schmit 
Araujo. Araujo Porto Alegre, brasilia- 

tischer Mater in der ersten Hilfte des 19, Jahrb, 

var Schiller der Akademic yon Rio de Janciro. 
+ Siret, Diet 








Araynes. Joan Frangois Marie d'A- 
taynes, Maler, wurde in die Pariser Maler~ 
akdemie den 30. Juni 1781 zugelasseu. Aka- 
eaiker selbst wurde er nicht, Im J. 1751 atellte 
im Louyte eine hl, Familie aus. 

«Beller de la Chavignerio, Diet 








Louis Arbant, Maler, gob. 2a 
Micon ‘Sdone-et-Loire), lernte auf der Lyouer 
Kuostschule und matte Landschaften und Still- 
kbea, Belier de la Chayignerie neunt von thm 
Bei Vulaine (Scine-et-Marne); ferner im Salon 
Salon 1566 
im Salon 1868 Ansicht bei Valvius uabe 
Pootaiacbleau. 











W. Schmit 
Arbasia, Cesare Arbasia, Maler, gob. um 


die Mitte dos 16. Juhrh. zu 









sarer Fingere Zeit in Spanien hesehiiftigt, Um- 
fassend 
pile der Fleischwerdung uud in der Hauptha- 
pelle der Kathedrale von Malaga, Als sich 
ler die Summe von 2000 Dukaten, die 
fefordert wurden, cin Streit erhob, hekum Leo- 
tenlo Henriques ‘von Cordova 1581 den Auf- 
tmz. sein Gutachten in dieser Sache abaugcben. 
Der itulienisehe Meister muss dic Gunst und Au- 
ekcanung der Spanier in hohem Grade gewou- 
ten haben. Denn der Bischof Don Gregorio 
Pazos von Cordova erklirte 1583 seinem yer- 
‘Snmelten Kapitel, dass er endlich das Sanktua- 
tim der Hauptkirehe von Cordova vollendet 
sehen wollte, nnd dass Arbasia der vinzig 
Kinstler wire, dem er die Malercien anvertrauon 
Winle, So entstanden dort von seiner Hand die 
Frekobilder der Miirtyrer von Cordova, welche 
toe Zierde ler Kathesirale wurden, In J. 1586 
Bremahm Athasia in Gemeinschaft wit den dret 
Spanien Perolas, die als Mater, Bildhaner und 
Atchitakten einen Namen hatin, im Auftm 

sGrossadmirals Don Alvaro de Bazan Mar 
fe Sta Cruz, die kiinstlerisch Ausselunti 

me des Palastes, den dieser zn | Visn in cer 
Siem Morena besass. Don Alvaro hatte den 
Kinstlern cine grosse und werkwiirdige Aut 
Gh rorgezeichnet, viimlich Malereien, welche 
SeKampfe, an denen cr Theil genomnen, dic 






















































Site die er erobert, oder div Vilkur und 
Maplaichlichston Gegunden, welche er besucht 
Gomaliten,, Dow joder Theil die- 





srassgodehnten Behausung mit Secschluchten, 
Lasiechatten tind Stadtansichten aus dem Orient 





* Arbol. 





historischen Vorwilrfen und grossen allegoris 
Kompositionen, wo dic miichtigsten Reichs Euro- 
pa'ssichzeigten, bedeckt. Palomino spriclitin sei- 
ner Beschreibung lobredend davon, Tin Ant 
unseres Jalith, machte dort Federico Qui 
einen Besuch und fand alle jene Herrlichkeiten 
der Unbild des Wetters und der Zeit preis 
ben. An allen Ecken und Enden sickert 
oben die Wasser herab. Betriibt durehying or 
dio Riumo. Jeder Gang und jedes Zimmer, jede 
Wand und jede Decke waren ausserordentich 
schiin verzicrt gewesen. Das Interesse des Be- 
suichers erregten namentlich die Landsehaften, 
Portriits und Schlachtenbildor. Noch erkannte 
er die edie Charakteristik und die Hoheit der 
Haltung, das brillante Kolorit und dic stilvolle 
Zeichning, Als Landschaftsmaler ist Atl 
auch von Pacheco ancrkannt worden. In scine 
Hoimat muss er spiitestens 1595 murlickgekelirt 
sein. Denn damals wurde die Accademia 8. Luca 
in Rom gegrtindet und Lanzi berichtet aus Al- 
ti (Orig. et progr. ete.), dass Arhasia zu den 
Urhebern und ersten Mitgliedern dieses Tustituts 
kehirte, Auch in seiner Vaterstadt Saluzz0 
troffen wir dann den Meister wieder. Er u 
hior die Fresken an der Aussenseite «des Pal: 
pubblico, die noch zum ‘Theil erhalten sind und 
nach Méndfer an die Malweise des Federigo Zuc- 
‘caro und B, Lanini erinnem. In Savi 
bei Suluzz0 maehte Arbasia die Deckenbiller 
der Benodiktinerkirehe. Der Piemontesische Hof 
gab dem Kitnstler seit dem J. 1601 einen dale 
resgehalt, Juan de Alfaro y Gomez zoichnete 
nachals, unbekannt nach Welehem Originale, 
cin Portriit Arbasia's und bowerkt auf demsel- 
ben, dass er 1614 gestorben sei 
5. Coan Rermudez, Dice, nach Ponz, Viage 
ia, — (Feletico Qui vet) La arth Ha 
Tepagna, Roma 1 Ant 
Palomino Velasco, Elms 
24, Storia pittorie 







































von Mindler und Lefort 


Jansen, 
ugen Arbeit, 
zu Weegscheid 





Arbeit. Franz Joseph 
Mater, geb, den 9%. Aug. 1s: 
te bei Eug. Delacroix und Co- 
ize Zeit iu Italien aut, des 
fun au verschiedenen Landsehafts- und Genre- 
bildern Anlass bot, Ausserdem malte er Yor- 
wiirfe dem hefmatlichen Leben und den Vogesen 
entnommen, 
Bellies de la Chavignoria, Dict, wo- 
selbst das Verzelehntss seiner son’ 1S51— 168. 
avsgestellten Werk 














Pfarrkirche von Sel vat in Katalonien waeh 
Plane cles Jaime Amigé zu Ende. 
8 Lagu y Amirota, Notleias, 1V 





WW 








px und Afrika. mit mythologischen «ler 





24 Arbos 








Arbes. Joseph Friedrich August 
WArbes (Darbes), dinischer Portritma- 
ler, geb. nach Weinwieh in Kopenhagen, nach 
Meusel in Kurland, nach Filssii und dem Ham- 
burger Kiinstler- Lexikon in Hamburg 1747, 
26. Juni 1510 in Berlin, Sein Lehrer im 
Zeichnon war der Kupferstecher J. M. Preis- 
le 











in der Malerei der schwedische Maler P 
der sich lange in Kopenhagen aufhiclt. Er machte 
+h besonders als Pastellmaler bemerkt, malte 






aber auch in Ocl. 1773 ging er nach Petors- 
burg und hielt sich da einige Jahre auf, bis 
er nach Berlin kam, wo er spiiter Professor und 
Lehrer an der. Akademie wurde. Von sei 
27 in der Gi 
Moisterstiick, Portrit 











Christiansborg ci 
von Katharina 11, in Lebensgriisse ; sie ist 
Hermelin und rothem Saumt gekleidet, dartiber 
trigt sie das blawe Band und streckt gebietcriseh 
den rechten Arm aus (Sprengler's Katalog 
No. 874). Seine isse zeichnen sich dureh 
grosse Achulichkeit aus, sind aber mit fast po 
licher Genauigkeit gemalt. Einige dorselben sind 
gestochen. 
8. Festi, Kiinstlorlexikon 
ches Kiinstlorlexikon. I 

















Meusel, Tout- 
— Hamburger 





Dietrichson, 


Nach ihm gestochen 






1) Friedrich Wilhelm I, Kinig von P 
W. Bock. Schwarzk, He 
DK on Preussen, Gest, von Dem sel 
be weken, 
3) Friedrich Wilhelm, Kronpring von Preussen, 
Gest. von Dems. Teineke 





4) Leonhard Euler, der be 





mite Mathematiker, 





Gest, von 8, Kibttner 1750. Fol, 
5)-—Ders. Darbes pinxit. Darehow sculp: 
Berolini 1782. ge. 8. 






J. Darbes pinsit, At 
u. @ sind ol Kepien 
suns Teider nicht vorlag. 





7) Professor Fessler, Gest, von Fr, C, Telker. 
Fol. 
8) August Wilhelm Hupel, Gest, vou Klem, Kobl 





in Wien, 





10) J.C. W.'v, Steck. Gost. von W. Arndt. 4. 
11) Sophie Albrecht, Gest, vou Dan. Berger 1784, 

er. 8. 

arlotte Elisabeth Constantia yon der Recke. 
Gest. von C, W. Bock. at. 8. 
n, Diet. — Le Blane, Manuel un- 
. Berger und C, W. Bock, 
W. Solunidt 

Arbien. Johann oder Hans Arbien, Ma- 
lor, war vielleicht mit Magnus Gustay Arbien 
(s. Diesen) verwandt, Im J. 1761 orscheint er als 
Zeichenmeister bei der k. Landkadettenkom- 
pagnio zu Kopenhagen. Dies wird der Arbion 



































. | dasclbst einige Farbendrucke 


| zeichuete Walkyre 








ligers C. J. Helse malto, das sich frither 
der Sakristei der dortigen Petrikirehe befand. 








Nach ihm gestochen 


1) Konig Christian V. vou Din 
nisch, Kniestiiek, Gi 
Londen, 

2) Hedwig Eleonore Hoppen (geb. v. Wolff), Dich- 

in Dinemark,, Hiftbi 

Lode 1755, 8. 











W. Schmidt 


Arblen, Magnus Gustav Arbien, Medail- 
lour, in Norwegen geb., sein Vater war jedoch 
Schwede. Seine Kunst'lernte er voraliglich 
euhagen, doch besuchte er 1745—46 Stoct 
, wo Hedlinger, der 1746 Schweden ver- 
licss, sein Lehrer wurde, Seine Stempel werden 
vielfach gelobt. Kurz vor seinem Tode wurde 
er nach Petersburg berufen, um cine Denkmiinze 
zt Ehren der Kaiserin Elisabeth zu schneiden. 
Sein Monogramm war ein einfaches A. Er starb 
1760, sein Geburts regen unbekannt 
8, HJelmstjornos Mod,-og Mynt-samt Skilderi- 
og Kobberstiksamling Kj 
Weinwich, Ki 
curius. V. (17 


























Dietrichwon. 


Arbo, Peter Nicolai Arbo, jetzt lebender 
norwegischer Historienmaler, geb. in Drammen 
1831. “Er erhiclt seine orste kiinstlerische E: 
iehung unter Professor Helsted in Kopenhagen, 
verdankt aber seine eigontliche Ansbildung dem 
Professor Karl Sohn in Diisseldorf, wohin er sich 
1852 begab und bis 1855 Zigling dor Akademie 
war. Wihrend seiner Dilsseldorfer Zeit besuchte 
er doch auch das Vaterland und veriffentlichte 
Ider aus Nor- 
wegen's Geschichte (Verlag von Ténsberg). Ver- 
schiedene Figurenbilder (Italienischer Hirten- 
jungo u. a.), besonders historischen Inbalts (Ki 
nig Sverre's Flucht), entstanden in dieser Zeit 
Ejnen weit voraiiglicheron Griff in die nor- 
dische Vergangenheit that er durch seine ausge- 

, die auf mebreren Ausste 
lungen grosses Aufsehen gemacht hat und des 
Kilnstlers Namen berithint machte. Der Kéuig 
von Schweden und Norwegen besitzt gegem 
tig dieses Bild. 

Nachdem er 1861 Diissoldorf verlassen hatte, 
ging er 1863 nach Paris, wo cr ungefiihr 
Jahre — mit Unterbrechungen — zubrachte, eine 
Zeit, dio auf soine kinstlerischen Anschannngen 
und Wirksamkeit bedeutenden Einfluss geitbt 
hunt und uns hoffen tisst, bald reife Friichte 
seines bedeutenden Talents zu erhalten. A. hat 
in soinen bessern Bildern cine kecke, fast dreiste 
Pinselfithrung und cine ausdrucksvolle Farben- 



















































sein, der im J. 1741 das Bildniss des Hamburger 


gebung, die seinen Werken einen Hauch frischer, 


Axbois 





satiirlicher Poe 
des Wasa-Ordens, 
Nach schriftlichs 


geben. A. wurde 1866 Ritter 





Arbois. Jean d’Arbois (oder d’Arboiz), 
Uofmaler Philipp’s des Kithnen yon Burgund. 
Wahrscheinlich stammt er aus dor kleinen Stadt 
Arbuis (Franche-Comt: 
‘eses Fiirsten, der ihn m 
sen) Briefe vom 21. Juni 1373 
berief, Der Herzog schickte ihn 
ex gewisse ihm aufgetragene Arbeiten 
wen musste, denn Philipp der Kiihne hat 
der Hauptstadt sein Hotel. Der Ktinstler bo- 
og einen 1 
uum Unterhalt zweier Pferde 
Mire 1475 findet sich seine aus 
dang in den Registern des heroglich 

veracichnet, 
4 Archives des Arts ete. IL. §. 91. 
‘Alex, Vinehart 




















Fiir den Monat 
ite Besol- 
Palastes| 















Arborelius. Olof Per Ulrik Arborelius, 
junger, vielverspreeheuder, schwedischer Land- 





sehaftsmaler, geb. den 4. Noy. 1842 in Dak 
wurde 1561 Sehiiler an der Kunstakademie, wo 
unter der Leitung vou Boklund, Edv. Bergh und 
Hickert rasche Fortschritte machte. Er hat be 
wnders die Natur und das Volksloben Dalarne’s: 
seschildert, indem er seine Landschafton oft mit 
richer Staffage cu beleben weiss. Herbstmor- 
zen in Dalarne (1865), Inneres eines Fichten- 
valdes mit Barenjagd (1867) und Eichwald 
ait aufzichendem Gewitter (1868, mit der kb: 
tiglichen Medaille belohnt), sind seine be 





























kenswerthesten Arbeiten. Nebenbei hat er hi 
seho Sachen fiir den Holzschnitt gezeichnet. Eine 





Geisehe und wahre Empfindung der heimatlichen 
Natur, die er vom Grande aus kennt, zeich- 
set seine Landschaften vortheilhaft aus. Den 
1. Febr. 1869 erhielt er ein Kiinstlerstipendiuin 
des States fiir 3 Jahre. 
itungen fiir Feb, 1969, — 
Mitthellungen, 
1. Dielrichson 

Arbos. Arbos, Kupforstecher in Punktirma- 

niet, arbeitete zu Paris 1831, 
Baste des Napoteo 
«be Blane, Manuel 








W. Solidt, 

Arbousse. Jean Alphonse Arbousse, 
Maler, geb. zu Paris 1791. A. Siret, Dict., nent, 
von ihm eine Ansicht von Paris vom Kirehhofe 
Pére Lachaise aus, in Aquarell. 








Arbule. Pedro Arbulo Marguvete, ver 
lich aus der Vorstadt Marguvete in Santo’ 
Domingo de la Calzada geblirtiz, da er in dieser 
Stadt um 1565 lebte und init Anna de Romerino 








eslohn fiir sich, seine Diener und] ® 











verheiratet war. Er verferticte von 1569 an das 
Altar-Tabernakel und die Chorstiile der Stadt 
San Asensio oder Sant Ascensio in der Land- 


Arcano. 215 


sehaft Rioja hei Burgos, und zeigte sich hier als 
cinen tlichtigen Schiller entweder des Michel 
Angelo oiler des Berruguete. MutmaBlich sind 
yon seiner Hand verschiedene ‘Tabernakel und 
Statuen in den Kirchen und Kldstern dieser 
Landschaft, die dem Borruguete oder anderen 
bekannten Ktinstlern zugeschrieben werden, Er 
starb 1608 in der Stadt Briones, wo er sich zu- 
letzt niedergelassen hatte. 
s. Cean Bermudez, Dice 











Fr. W. Unger. 
Arbuthnot. Arbuthnot, englischer Kiinst- 
ler, vermutlich Ende des 18, und Anfang de 








est 


irten BML, Text verselien 


je mit erliuternden 
sind. Fiorillo meint hierunter wol Kupterstiche. 


8, Fiorillo, Gesch, der zelehn, Kiinste, V. 728, 
W. Schmidt. 


Area, Niccold dell’ Area s. Mecold. 
Area. Léonard dell’ Arcs soll nach dem 


Abbé de Marolles Ornamente und Grotesken ge 
stochen haben. 





W. Schmidt, 
Areadius. F. Areadius, Zeichner und Li- 


thograph zu Paris. 








‘Von ihm gezeie! 
1) Choix de modites de dessi eo lave AT 
{fet et imprimés on plusieurs couleurs destin 

é . Dessinés et lithogr. par 
‘ouché, 136 BU, 








u linéaire industriel, Di 
. Chaque figure est aecompagnée d'un 
“aif. Dessiné par P, Areadius et 








texte expl 








lidhoge. par Carles, TIL, Ausg. Paris 185156, 
Fol. 
W. Engelmann, 
Arcangell. Giovanni Battista Arcan- 








seli, von Pesaro, Baumeister, + zu Ferrara am 
Sept. 1615, wo or den Bau ‘des von Carlo IT, 
und Alfonso IT. von Este angelexten Castelnuovo 
bei der Porta di Leoni fortfiibrte. Spiiter ethielt 
dieses Fort den Namen Castelveeehio, als das 
Kastell vor Porta di Sta Agnese angelogt war. 
Auch der Hafen vou Sinigagtia wurde durch ihm 
bofestigt. 

Mittheilung aus Antaldi’s ungedvuckter Handschritt 

iiber dio Kiinstler von Urbino und 























Avventi, Guida di Kefrara, p. 4 
Ricei, Storia della architettura in Malia, 1. 
300, 330, HL, 131. 

Fee W. Unger. 


Arcano. Pietro d’Arcano malte 1475 die 
Fassale der Confraterniti det Calzolajiin Udine. 
In ciner Engelsglorie schwebt Gott Vater und 
hilt im den Hiinden «las Christkind. Der heilige 
Geist geht in Gestalt einer Taube von ihm aus 
uf die Juugfrau Maria, die in der Hand eine 
Schriftrotle hat. Eine anmutige Umrahmung von 
Blittern und Friichten umschliesst die Darstel- 
Jung, deren Zeichnung und Kolorit gerithmt wer- 



























den. Unten liest man die Insel 





ft: Op... Petri 


de Tricano 1175. Das Werk war aber selion vor 
ligt. 


50 Jahren stark besel 
Udine 1823. pp. 38 





Jansen, 
Arce. Joan Murtinez de Arce, s. Mare 
tinex. 





Arce. Arce, spanischer Glasmaler, empfing’ 
h den Ausgaberechnungen des Domkapitels 
vou Burgos im J. 1581 die Summe von S600 Ma- 
ravedis flir dic Restauration der Glasgemiilde im 
Querschitt. 

8. Cean Bermudez, Dice, 






Lefort. 

ree. Josef de Arce, Bildhauer und Selit 

ler des Jean Martines Montafies, verfertigte 115 
div cht steinernen Kolossalstatuen der Evange- 
listen und der vier Kirchonviiter auf den ko- 
inthischen Pfeilern an dem Portal, das von der 
Kirche del Sagrario in die Kathedrale zu S¢- 
villa filbrt, Stellg und Gewinder werden an 
ihm golobt. Doch ist der Platz, un dem sie ste- 














hen, bei ihrer Grisso ungiinstig. Vergl. Josef 
Arfe, 
8. Coan Bermudez, Dice. — Ders., Deser. 
do Ja Catedral de Sevilla, p. 174. 
v 


Arce. Coledonio d’Arce, Elfenboin- 
schnitzer, geb. zu Burgos 1749, Schiller des Ma- 
lors und Minchs Gregorio Barambio. Im J. 1756 
gab er in Pampelona ein Buch horaus: Conver- 

' sobre ln eacultura, und zivei Jahre spii- 

Folge seiner Verdienste Mitglied 
der Akademie des hl. Ferdinand und Kaumer- 
bildhauer des Kénigs Karl I. + am 24. Febr 
1795, 











Nach itn gestochen 
iterstatue des Kinigs Karl IV, von Spanien, 
Nach Arco's Elfenbeinschnitewerk gestoclon vo 
J. A. Salvador Carmona. 
s Coan Bermudez, Dice, — Zant, Enetel, 
Alex, Pinchart 





Ke 











Arcesius, s. Argelins, 


Arche Arch, auf emer Miinze Scloukos! 1 
(Combe, num. mus. brit. pl. x1. 22), scheint nicht 
Milnzstompelschneider-, sondern Magistratsname 
zu sein, 

5. v.Sallet, Kénstlerinschritte 











uf Miinzen. p. 14 
Brun 
Archangé. J. Louis Archangé, Architekt, 
geb. zu Orsay ‘Seine-et-Oise) im J. 1750, + mu 
Paris im Nov. 1832. Scine hauptsiichlichston 
Arbeiten sind : Das Schloss Rochefort boi Dour- 
dan (1787), Der Saal der Schaubithne vou Havre 
chert fim J. 1810, ver- 
Ergiinzungen und Restaurationen, 
». hellier de la Chavienerie, Dict 
W. Schmidt 


























Archardta, Archardta, cin sonst unbe- 
kaunter Kiinstler, sollte historische 
I \ den Monogramm nebst der Jalres 
zal 1767 versehen haben. Die 
der Name Archardta selbst cine Verstiimmelung, 
enn nicht geradezu aus der Luft gegriffen. Das 
Altdorfer's und Andrea Andreani’s. 
s Brulltot, Monogr. 1. No. 14. — Nagler, 


Zcichnungen mit dem nebenstehen- 
ganze Angabo scheint indessen apokryph und 
Monogramm hat Aehulichkeit mit dem Albrecht 

Monogr. 1. No, 90. 





W. Schmidt, 


Arche. Ginet d'Arche, franzisischer Bau- 
meister aus der aweiten Hilfte des 14. Jahrh 
Aus einem Dokument, das ein Schriftsteller des 
17, Jahrh, aur Hand hatte, erhellt, dass or 1395 
Baumeister der Kathedralkirche 8. Maurice von 
Vienne in der Dauphiné war, bei welchem 
Bau er ie Griindung 
8 schinen Baues geht bis in die ersto Hiilfte 
des 13. Jabrh. Vollendet wurde er zu Anfang 
des sechzehnten, 

s. Les Recherches du sleur Choricr sar les 

Antiqaités de In Villo de Vienne. Lyon 1659 

P. 238. — Idem, Vienne 1846. p. 247. 

Emerle David, Titstoire de ta sculpture fran- 
alse. p. 113. 




















Alex. Pinchart, 
Archedomos. Archedemos, Architekt? 
aus Thera, erseheint in den Inschriften der 
Nymphengrotte am Hymottos als derjenige, wel- 
cher dieselbe eingeriehtet, vielleicht auch selbst 
ausgefiihrt hat: Corp. inser. gr. n, 456; Stephani 
‘Titul. grace. 1v. p. 6. Dorpat 1849, 
Bruna, 
Archelaos. Arehelaos, Bildhauer, Sohn 
des Apollonios aus Prienc, nach der Inschrift 
dor Ktinstler des unter dem Namen der Ay 
theoso des Homer bekannten, jetzt im britise 





en 
‘Museum befindlichen Relicfs. Dasselbe stammt 





‘aus Bovillae, wo Tiberius im zweiten bis dritten 
Jahre seiner Regierung cin Heiligthum der Gens 
‘Julia grindete (Tae. Ann. 11, 41). Da dic eben- 
dort gefundene Tabula iliaca und die ihe ver 
wandten Bilder- und Insehriftenzyklon 2u 
sem Heiligthum in bestimmter Beziehung stehen, 
uit ibnen aber wiederum die Apotheose einen 
gewissen Zusammenhang hat, so ist es nicht un- 
wahrscheinlich, dass sie damals dort aufgestelit 
und geradezu im Auftrage dos die Sagenge- 
schichto mit Vorliebe pflegenden Tiberius gear- 
beitet wurde. Viellefcht erkliirt sich aus diesem 
Ursprunge cin Theil ihrer besonderen Eigen- 
thitmlichkeit. Das Reliof zerfillt in zwei Haupt- 
abtheilungen. Im unteren Raume, dessen 

tergrund durch einen an Siulen aufgehiingten 
Vorhang abgeschlossen ist, throut Homer, von 
Chronos und Oikumeno, der Zeit und der bewohn- 























ten Erdo, bektiinzt. Neben ihm knien die kleinen 
Figuren der Ilias und Odyssec; cin Froseh und 
cine Maus am Scheme! deuten die Batracho- 








myomachie an, Ihm entgogon bewegt sich eine 
Opferprozession, durch die Gegenwart eines Al- 
tars und eines Opferstiers bezcichnet. Ein Knabe, 
mit Kanne und Sehale, der Mythos, versieht die 
Stelle des Opferers; os folgen Historia, Poeisis, 
Tragodia und Komodia, dann nach einer zweiten 
Kindergestalt, der Physis, vier andere Frauen- 
gestalten: Arete, Mneme, Pistis und Sop! 
Ueber dieser Szene erhebt sich ein Berg mit: 
eizer Grotte, neben der auf einer Basis cine 
miunliche Statue vor einem hohen Dreifuss auf- 
gestellt ist. In der Grotto steht Apollo Cithar- 
cedus und eine etwas kleinere weibliche Ge- 
salt; zwischen ihnen der Omphalos;; auaserhalb 
aber ‘in derselben Reihe drei Musen. Vier au- 
dere befinden sich liber diesen in einer zweiten 
Reihe, wiihrend die beiden tibrigen den Ueber- 
gang zur Hithe bilden, auf weleher Zous in halb 
liegender Stellung dargestellt ist. — Der rium- 
lichen ‘Trennung entsprechen sehr wesentlicho 
Verschiedenheiten in der ganzen Auffassung und. 
Hebandlung. Im oberon Theile sind die Gesetze 
der griechischen Reliefbildung in auffallender| 
Weise vernachliissigt; die cinzelnen Figuron 
machen vielmeht den Eindruck von auf den 
Grund aufgesetaten Statuen und um von ande- 
rea Reminiszenzen zu schwelgen, ist namentlich 
fie Polyhymnia geradezu die Kopie einer be- 
kannten Statue. Die Komposition des unteren 
Theiles entspricht dagegen vollkommen der 
Weise griechischer Votivreliefs. Wihrend so- 
dann oben die bekannten Wesen der griechischen 
Mythologie erscheinen, ist die untore Szeno eine 
reine Allegorie, welche ohne die beigefligten In- 
sehriften durchaus unverstindlich sein wiirdo. 
Es ist derselbe Geist, der zuerst in der Diabole 
des Apelies (s. 0. 5. 167) hervortritt und sich erat 
inder geammiten Geistesrichtung des alexandri 
sischen Zeitalters weiter entwickelt. — Die Li 
sung dieser Widerspriiche kann nur auf dem Wege 
dee Vermuthung und zwar durch dic Aunahme ver- 
sucht werden, dass der Kiinstler nicht frei, son- 
dera-darch bestimmte Voraussetzungen gebun- 
den war. Der Berg in seinen individuellen For- 
vaen weist auf ein bestimmtes Lokal hin. Doch 
geniigt die Gegenwart des Zeus nicht, um an 
den Olymp, noch die Grotte und Apollo, um an 
Delphi zu denken. Schon die Heimat des Kiinst- 
Jers weist nach Kleinasien, noch bestimmter aber 
Hower auf seinen cigonon Geburtsort Smyrna 
bin Dort befand sich an den Quetien des Meles 
cise Grotte, wo Homer seine Gedichte verfasst 
haben sollte (Pausanias vit. 5, 12), Es ist gewiss 
nicht unwabrscheinlich , dass sich in der Nihe 
dieses Platzes eine Art'Heroon befunden habe, 
in welchem dic gewissermaGen gittliche Bedeu- 
tang der Homerischen Gesiinge durch cin Relief 
ler Gemiilde gefeiert sein mochte, von dem uns 
Aer untere Theil des Reliefs vielleicht cin Abbild 
darbietet. Die weitere Umgebung der HUble wach 
dem Berge hinauf liesse sich aber sehr wol mit 
dem Haine der Musen auf dem Helikon verglei- 
Meger, Kanstler-Lexiton, I 
































‘M, Archer. 217 





chon, dor mit don Statuon der Musen und ver- 
schiedener Dichter reich yeschintickt war (Paus. 
1x. 29, 5 sqq.), um so mohr, als die Musen nicht 
nur zur Geburt Homer's, sondern aueh zur Gritn- 
dung Smyrna’s cine bestimmte Bezichung ha- 
bon (Philostratus, imagg. 1. 8). Natilich kavn 
diese Vermutung nur durch eine Prilfung der 
Lokalititen selbst ihre Bestiitigung finden. Sollte 
sio indessen richtig sein, so wiire das Relief ein 
landschaftliches Portritbild, wenn auch natiir- 
lich nicht in sklavischer Nachahmung, sondern 
in der bei den Alten tiblichen freieren Auffas- 
sung: die Darstellung der Stitte, von weleher 
aus sich die homerischen Gestinge mit ihrom so 
‘a sagen kanonischen Ansehen und daher auch 
als dio iiltosto Urkunde fir das von den Aenca- 
den sich herleitende julische Geschtecht mage- 
bond, liber die bewohnte Erde verbreiteten, 














8 Brunn, Geschichte d. grtech, Kiustler. 1 
584. — Over beck, Geschichte d. Plastik, 1. 
382, — Kortegarn, De tabula Archelai, Hor 
1862. 








H, Brun 
Archenault. Adrien Frangois Théodore 
‘Archenault, Maler, gob. zu Paris am 25, Dez. 
1825, Schiller von Abel de Pujol und H, Vernet. 
Er beschifftigte sich anfiinglich (von 1837—1840) 
mit dem Ziscliren. In den Salons von 1859, 1804 
und 1865 hat er Bildnisse ausgestellt 
s. Bellier de 1a Chavignerie, Dict. 
W. Setonidt. 
Archer. Archer, englischer Baumeister im 
ersten Drittel des 18. Jabrh., baute im Stile 
des ausschweifendsten Barock.’ Walpole nennt 
ibn einen unmittelbaren Naehfolger Jobn Van- 
brugh’s: er habe jedoch mehr als dieser auf Re- 
eln in der Architektur gesehen. Er bekleidete 
die Stelle eines Groom porter (ein Hofamt). Un- 
ter seiuen Baten werden genannt: Hethrop, 
cine Kirche in Wrest, St. Philips Church in 
Birmingham, die Villa Cary in Roehampton 
und der Landsitz Cliefden in der Grafschaft 
Buckingham, Eine Fassade des letztern war zu 
ebner Erde mit jonischen Siuulon geziert, zwi- 
schen jo zweien derselben war eine Nische an- 
gebracht. Auch die schinen Giirten desselben 
sind von ihm angelegt. Vou der Villa in Re 
hampton sagt Waipole, dass sie als ein Bei 
seines verdorbenen Stiles in dem (von C. Camp- 
hell, J. Wolfe und J. Gandon horausgegebenen) 
Vitruvius britannicus (17151771, 2. Aufl. der 
3 ersten Theile 1767) geschen werden kinne, doch 
sei das Hauptwerk seiner Manier dic Kirche St 
John in Westminster. 
s, Walpole, Anecdotes of painting, Aut 
1786. p. $5. — Monaldini, V 
lebri Architetti. Roma 1768. ‘p. 
Fillo, Geschichte der zelehn. 
— Flssli, Kiinstlerlextkon u. Newo Zusitz 
W. Selonide 
Archer. M. Archer, sonst unbekannter 
Kiinstler, Ende des 18. Jabrh. 






























































Nach ihm gestochen 
Heroisme of a French Soldier at Carrickfergus, 

st. vor Will, Bromley. Zu einem Buche. 
1794. 8. 








G, W. Reid 

Archer. Archor, Kupferstecher in England. 

Mugo Chas, In , Ober-Sherlff ete 
Bitzend mit seinem Jager. 

s. Evans, Catal. of Portraits. 8. 








Archer. Archer, Maler dieses Jahrh. in 
England 


‘Nach ihm gestochen 





ren Leiter William Allan war. Daselbst lernte 
er atieh malen unter ‘Thomas Dunean und sehlus 
seitdem ganz die ktnstlerisehe Laufbakn ein 
Er machto sich zunichst dureh gute Kreidebild- 
nisse bekannt, mit denen er sich zelih Jahre lan 
hauptsiichlich’ beschiftigte. 1850 zum Associa- 
ten der Royal Scottish Academy erwihit, hat er 
seitdem die akademischen Ausstellungen 7u 
Edinburgh und London hiiufig und nicht obne 
Auszeichnung beschiekt; insbesondere mit Bi 
dem aus der alten Geschichte und den_pocti- 
schen Sagen Englands und Schottlands. Der Be- 

inn seiner Laufbahn fol mit der prirafacliti- 
sehen Bewegung rusammen, und seine Darst 














est, | lungsweise bekundete eine Zcitlang deren Ein- 





boren 1801. Gest, von Serive: 
Evans, Catal, of Portraits, 2,169 u. 2,181 
W. Engelmann, 

Archer. Johu Wykeham Archer, engli- 
scher Stecher, auch Mater, geb. 2, Aug. 1806 au 
Neweastle upon ‘Tyne 
Schon 1820 kam er nach London zu dem bekann- 
tou, namentlich in der Darstellung yon ‘Thieren 
ausgezeichncten Stecher John Seott, unter dein 
er sich in seiner Kunst ausbildete, "Er widun 
sich insbesondere dem Architektur-Stich. 1827 
tigte or in soiner Teimat die grossen Radi- 
rungen von Fountains Abbey in Yorkshire, 80- 
wie von der Abteikirehe und Abbot's ‘Thurm zt 
Hexham. Dann ging er nach Edinburgh, wo er 
eine Menge vou Zeichnungen nach alten Gebiiu- 
den und Strassen dieser Stadt machte. Nach 
London zuriiekyekehrt, trat er in die Werkstatt 
von W. und E. Finden cin, umn auch die Technik 
des Stahstichs zu erlern 

‘Von scinen vielen Zeichnungen sind eine Reihe 
von einigen Hundert nach alten Londoner Ge- 
biuden im Besitze von William Twopenny Esq 
und eine Folge der alten Bauten in der Graf- 
sehaft Northumberland, in der Sammlung zu 
Alnwick Castle. Er malte auch einige Are! 
tekturbilder im Oct, umd hat auch viele Zeich- 
nungen filr Zeitschriften geliefert. 















































‘Von ihm gestochen: 
1) Vestiges of Old London (Stiche nach Original- 












zeichnungen von Monumer Bauten Lon- 
don’s aus dem 1., 4., 12. und den folg. Jahrb.) 
Mit Teat, London 1501. Mie 37 Taf. 4. 


2) Tho Recreations of Mr. 
Douglas Jorrold’s Magazine. 
38) Richmond Castle and Town. Nach Turner. 
4) Crook of Lune, looking towards Hornby Casth 
Nach Dems. Fol 
Beide in Whitaker's History of Richmondshire. 
5. H. Ottley, A biographical and critical Dietio- 
ary ete 
Notizen von W. Engelmann. 





ixzag the Elder in: 











51. In Kriegszeiton (London 18! 





wirkung. In soinen spitoren Werken treten diese 
Einfllsse mohr zurlick; doch blieb ihm eine ge- 
wisse Schiirfe und Bestimmntheit der Zeichnung, 
Eigenschaften, die tibrigens zu allen Zeiten die 
Malerschule von Edinburgh gekennzeichnet ha- 
bon. A. wurde 1858 Mitglied der Royal Seot- 
tish Academy. Seine namhaftesten Bilder sind 
; Tod Arthurs: 
Kinig Arthur sucht sein Schwert (beide London 
1862); Dor hl. Graal’ (1863); Heinrich TI. und 
dio schine Rosamunde (1867); Bestattung vor 
Guinevre (1868). 




















Sidney Cotein 
Archermos, s. Bupaloy. : 


Arches, Jac. Loets ab Arches f. und 
Jacob 


Loots. ab Archos . f. sind zwei vou 
estochene Bildnisse von Ru- 





Sealiger bezeichnet. Ex sind 
erbiirmliche Kopien nach alteren Kupferstichen 





Archeréque, s. L’Archevéyues 






Archias. Arch ias, 1) Architekt aus Korinth 
welcher unter Beistand des Archimedes den Baa 
cines kolossalen Schiffes fiir Hiero I. von Syra- 
kus (um 200 y. Chr. Geb.) leitete, das dieser 
nachher einem Ptolemier zum Gesehenk machte 
Athen. v. p. 206.d—209¢, Reich mit Statuen, 
Gemiilden, Mosaiken geziert, war dieses Schitl 
ines derjenigen Monumente, an welehen in der 
alexandrinischen Epoche dér Einfluss des por 
haften asiatischen Dekorationsstils deutlich he 
vortritt, wihrend diese selbst wieder cinen be- 
stimmenden Einfluss auf die Kunst der Romer 
in der Ausschintickung ihrer Triumphbiigen .s.¥. 
ausiiben. — 2) Bildhauer. Falschlich wurde fir 
einen Bildhauer ein Archias gehalten, welcher 
cin Pallasbild in den Parthenon weihete : Corp. 
inser. gr. n. 150, §. 42. Dagegen wird der Vater 
ines Bildhauers Apollonios (s. diesen) ebenfalls 
als Bildbauer anzuerkennen sein. 























Archer. James Archer, englischer Maler, 
1824 au Edinburgh. Er trat 1838 in die 
Zeichenschule des Manufakturgoschiiftes ein, de- 





Brann 
Archidamos, Archidamos, Bildhauer aus 
Milet, wirdauf einer Basis von Lindos aufRhodos 





Areimboldo. 219 











geuannt : Hirschfeld, tituli statuar.n.77. Vonihm 
ist wahrseheinlich ein Archidamos, Sohn des Ni- 
Komachos, verschieden, dessen Name ohne An- 
gabedes Vaterlandessich auf ciner Basis von Hali- 
Kamas findet: Corp. inser. gr. 2657. Lotutere 
rag die Statuen eines Tiberius und Drusus Ju- 
lius Caesar, nach Boeckh derselben, die von 
Augustus im J. 757 d. St. adoptirt worden wa- 
ren © 

Brunn. 

Arehilochos. Archilochos, Architekt. Als 
solcher wird er in der Baurechnung des Erech- 
theumn’s angeflihrt: Stephani inden Aun. d. Inst. 
ISB, p. 320, 56; 324, 9. Da er aber nur ge- 
ringe Diliten erhielt, so war er gewiss nicht der 
Leiter, sondern nur ein Aufscher des Baucs. 

Brunn, 

Archimedes. Archimedes, der bertthmte 
Nechaniker, hatte in den Hebdomaden des Varro 
‘ive Stelle’ unter den sieben beriihmtesten Ar- 
chitekten des Alterthums erhalten: Ausonius 
Mosella_v. 304, Doch sind Bauwerke von ihm 
sicht bekannt. 











Brunn, 
Arehioli. Rafaol de Archioli war in Val- 
hadolid unter Karl V. als kiniglicher Baumeister 
ter Besoldung angestellt. Man findet hn 
1551 und 1552 bei dem Kloster A brojo und 1554 
beider Festung Simancas beschiftigt. 
». Llagunoy Amirola, Noticias, 1. 54, 











vu. 
Archion. Archion, angeblich Steinschnel- 
éer. Der Stein mit seinem Namen ist eine mo- 
éme Filschung. 
+ Brann, Geschichte der griveh. Kunstler, 11, 
oo. 





Brunn, 
Arehita, Archita aus Perugia malte nach 
Titi im Anfange des 17. Jahrh. sebastiano 
worden Mauern Rom’s an cinem Altar den hi 
Girolamo und an einem andern dic hh, Bernardo 
ul Carlo, beide Male a fresco. Eines der Bil- 
éer ist restaurirt. Der Name des Meisters, der 
wenst weeler als Vor- noch als Zuname in Italien 
encheint, erregte bei Pascoli Bedenken, um so 
sockr, da er in Perugia keine Spur vou diesem 
Manne entdecken komnte. Allein sein Patrio- 
‘smus reichte doch aus, Titi auf das Wort zu 
rluaben und tiberdies Archita zu cinem tiicht 
fea Maler zu stompoln. Denn, so sagt er. di 
Kirehe 8. Sebastiano wurde unter dem Kardinal 
Borghese hergestellt. und ausgeschmtickt, und 
via Mann von dem Gesehmacke und der Gesin- 
‘omg des Borghese hiitte nie einen mittelmissi- 
a und trivialen Professor beschiiftigt. Aus 
freier Hand konstruirt er muletzt fiir Archita eine 
Lebenszeit von cirea 1560 bis 1635. Derselbe 
Schriftsteller tibersal, dass Titi auch einen Ar~ 
chita aus Lucea orwithnt, der in dersel 
Lait wie jener Andere in einer Grotto der Villa 
Borghese Grottesken, Musen und andere Gott- 
teiten a fresco malte, Waren vielleicht beide 


























Meister ein und dieselbe Person? Ist eine der 
beiden Stidteangaben unrichtig? Archita ist wol 
nur Beiname, vielleicht nach dom antiken Ar- 
chitas, Mathematiker aus Tarent. 
8. TIt1, Deserizfone. pp. 70. 71. 440. — Pas- 
coli, Vite do’ pittorl ete, Perugini. pp, 165 u. 
166, 








Jansen, 


Arclmboldo. Giuseppe Arcimboldo, Ma~ 
lor aus Mailand, entstammte einem adligen Ge- 
schlechte und lebte von 16% Er war 
vorzugsweiso in Deutschland thittig; Maximi- 
lian IT, berief iim an seinen Hof nach Prag. Ur- 
kundlich erscheint er hier zuorst im J. 1565 als 
sHof-Conterfetter« mit ciner Monatabesoldung 
‘von 20 Gulden. »Fitretliche Conterfet und schiine 
gemil, da er Irer kiniglichen Majestit gemacht 
und gehorsamst prisenticrte, bekam er noch in 
demselben Jahre 225 'Thater. Unter den erwithn- 
ten Gemiilden befanden sich wahrschefnlich die 
boiden Jahreszeiten Sommer und Winters, die 
noch heute in der Wiener Galerie des Belve- 
dero sind. Boide tragen das Datum 1363, und 
wir kinnen hiernach annehmen, dass sie der 
Kiinstlor noch in seiner Heimat verfertigte. In 
Prag machte er 1560 zwoi Pendants genau in 
derselben Grisse dazu, das »Feuers und das 
»Wassery, dio man gegenwiirtig ebenfalls im Bel- 
vedere sicht. Aus den Hofhaltsrechnumgen er- 
fahren wir, dass Arcimboldo 1566 »u einer Zei- 
tung in Italie 100 Gulden erhielt, dann 1570 
saus Gnaden des Kaisers« 100 Thaler, 1574 fiir 
setliche Conterfets in die aigene Kammer Trer 
Majestiite 54 ‘Thaler und endlich 1576 wieder 
200 Gulden als Gnadengeld. In dem letztgen: 
ten Jahre starb Maximilian II., aber sein Nach- 
folger Rudolf Il. behielt die Ktinstler desselben 
bei sich und vermehrte noch ihre Zahl. Der Me~ 
dailleur Antonio Abondio der Jtngere war seit 
1566 »Contrafetter und Malere des Kaisers go- 
wosen, Martitengo trat 1582 mit einem Monats- 
gehalt von 15 Gulden cin. Hoftanzmeister war 
Carlo Beccaria aus Mailand. Der niederlindische 
‘MalerSprangor wurde 1581 mit monatlich 10Gul- 
don engagirt und bekam 15 Gulden seit 1582. 
‘Man bemerkt, Arcimboldo war gleich von vorn- 
hercin am besten gestellt. Bei Rudolf If. stand 
er in hoher Gunst. Als Erfinder, Anordner und 
Dekorationsmaler spielte er bei allen Festen und 
Feicrlichkeiten, bei Schauspicten und Karnevals 
cine grosse Rolle. Scine Kunst cignete sich dazu 
mit Geist und Witz dem Augenblicke zu dienen. 
Arcimboldo besass fiir alles Kenntniss und Ge- 
sehick, Einmal schickte ihn Rudolf II. an den 
Biirger Rayinund in Kewpten, der von den Fug- 
gern Antiquititen und Kunstsachen, von den 
Wolsern und Hochstettern aber Wunderviigel 
und alletlei Thiere aus der neuen Welt erhalten 
hatte. Alle diese Kostbarkeiten sollten fir den 
Kaiser erhandelt werden. Im J. 1587 schied 
Arcimboldo aus dem Hoflebon aus. Sein slang- 
wieriger treuer und embsiger Dienst« warde mit 

28° 


















































_Arcimboldo 


























wer »Hofabfertigung« von 1500 Gulden belohnt. 
Nach Mailand zurlickgekehrt, ist er dort im 
J. 1593 gostorben. 

‘Von den Malereien, die Arcimboldoin Deutsch- 
land zuriickgelassen hatte, zilt ein Prager In- 
ventarium um 1621 die folgenden auf: 

dic vier Elemente in vier Bildern, 
awoimal dio vier Jahreszeiten, 
vein Kuchen, wie ein Katz Fisch frisste, 
cin Kopf von Krifuterwerk, 
awei Conterfet, das eine ‘von Flilgelwerk 

‘und das andere von Biichern, 
drei »Angesicht von Ruben, von Obst und 

von allerlei 











weit mehr 
Werke verfertigt, aber selbst die eben genaun- 
ten verschwanden mit der Zeit zum grissten 
‘Theil, und das Inventarium der kaiserlichen 
Schatzkammer von 1771 kennt nur noch die vier 
Bilder, deren wir zuerst gedachten, und dio das} 
Belvedere aufbewahrt, Sie sind siimmtlich auf 
Holz gomalt und jedes ist 2’ 1” hoch und 1° 8” 
breit. Winter und Sommer, Feuer und Wasser 
sind als menschliche Gestalten dargestellt, aber 
selbst die Gesichter derselben sind jedesmal 
‘aus den Produkten oder Eigonschaften u. s. w. 
der Jabreszeiten und Elemente zusammenge- 
setzt: der Sommer aus Frlichten, der Winter aus 
knorrigen Stimmen und Gewurzel, das Feuer 
aus Flammen und Fouergeriit, das Wassor aus 
Fischen und Seethieren. Die beiden ersten ‘Ta 
foln sind bezeichnet Giuseppe Arcimboldo f. 1563 
die beiden andern Josephus Arcimboldus Minen- 
sis f. 1566, — 

Miniter veschreibt vin Bild, bezeichnet Giu- 
seppe Arcimboldo f. 1573: in vier Abtheilun- 
gen enthiilt es vier Brustbilder, die aus Pflan- 
zentheiten, aus Wurzeln, Blumen und Friichten 
gebildet sind. Die vier Nasen werden der Reihe| 
hach aus einer Glockenblume, aus einer Wurzel 
einer Birne und einer Gurke fabrizirt. Campori 

im 17. Jahrh. der Advokat 
toni zu Verona von Arcimboldo’s Hand die vier 
Jabreszeiten besass che formano una festa 
Aus der Ferne gesehen, zeigten alle diose Ge- 
‘iilde anmutige, mensehliche Gestalten: aber 
dom niiher Herantretenden Kisten sie sich in cin 
wanderlich bizarres Arrangement auf, das bis 
weilen wol Lachen, aber gewiss nic iisthetische 
Befriediguog erregen durfte. Durch solche Pro- 
duktionon machte sich die Kunst zum Rivalen 
des Hofnarrenthums. Aber Arcimboldo, der 
vseltsame Maler», wie ihn Fissli nent, stand 
mit seinen Possen durchaus nicht allein.” Fran- 
ecesco Zucea und Giovanni da Monte verstanden 
auch daranf und dazu. Und schon fanden 
alle diese Meister in Lomazzo’s Kunsttheorie 
ihro Rechtfertigung: er wiinschte nur, dass ihre 
Gemilde an diejenigen Orte gebraucht wiirden, 
von denen sic eine so lebhafte Vorstellung geben, 
also wahrschelnlich in Ktichen und auf Fisch- 
und Gemiisemirkte. 






































Einen wirklichen Ruhm erwarb sich Arcin- 
bolo als Portriitmaler. Die Bildnisse, die er | 
von Kaiser Maximilian verfertigte, fund Lo- 
mazzo edel und wiirdevoll : er gewahrte in ihnce 
vden Widerschein der kaiserlichen Majestit. 

s. Arehiy firGsterreich. Geschichtsquellen, 1850 

709M. — Mitthetlungen der ster 

Centres, 1980.3, 207.— Homey 
Archiv. 192 — Campori, lacs 
ae eataoghp. 102. — Lomazz cy Tratats dla 
pittura ete. Hl. 199, 375. 

















Nach ihm gestochen : 


1—4) Die vier Jabreszelten, Képfe aus Bluea 
und Friehten, Gest. von ‘einem Unbekannten 
Heineken. 





Jann. 
Arcionl. Daniele Arcioni oder Arcione 
Goldschmid aus Mailand um 1500, genoss si 
ner Zeit eines bedeutenden Rufes in der Niello 
arbeit, Er wird besonders geriihmt yon seine 
Zeitgenossen Ambrogio Leone aus Nola, einem 
der berithmtesten Acrzte zu Venedig und einem 
Mann von grosser Gelehrsamkelt ($1515), in 
dessen Werk de nobilitate rerum, cap. 41: Quin 
etiam nostra tempestate duorum Mediolanensium 
genero, sculptura clarissimorum opera subtilis 
sima et ingeniosissima florescunt atque pracli- 
cantur. Alteri Caradoasus (a. h. Antonio C 
radosso Foppa), alteri Danieles ex fami 
Arcionum nomen est. Verum hic in eo genere 
praesertim pollet, quod Niel] um novato verbo 
appellant, neque aliter in eo splendet, quod vi 
treum est, ipsi vero fusores smaltum voeant, Eu- 
gene Piot schreibt unserm Ktinstler die Erfindung 
ciner besonderen Art Email zu, wie sie aus Mai- 
hinder Fabriken hervorgegangen ist; nach La- 
barte indessen sind seine Emaillen wol in dew 
(Ende des 13, Jahrh.) in Italien erfundenen Cha- 
rakter der »Emaux de basso taille gowesen, ia 
welchem dic auf Gold oder Silber in leiehtem 
Relief gearbeiteten Darstellungen wit durehsieh- 
tiem Schmelz. hedeckt sind. 

Tr <i Sannazaro_ zu Padua ssh 
Duchesne den Abdruck eines Niello, ein Muster 
‘einem mit Arabesken verzlerten Messerbett. 






































‘wir her die Arbett eines Goldschinides vor 
haben, gibt der Annahme fi 
ehkeit, wenn auch froilich noch keine Gewis 
s/ Morelli, Notizia da un anonimo. p. 205. — 
Kunstblatt, 1825. p. 397. Aum, e.—J, Du- 
chesne, Essai sur les niclles. 1926, p. 
‘abinet de T’Amateur. Nouvelle Serie. 1563 
wi 
Nagler, Monogr. 1 

























151. 


W. Schmit. 

Arcls. Mare'd’Arcis, Bildhauer der Tou- 
louser Schule, geb. zn Mouzens bei Lavanr (Dep. 
Tarn) im J. 1651, studirte unter Pierre Rivals 





Arcis 








Soy und starb als Dekan der Paris 
then 26, Okt. 1739, in welche ihm im J. 1684 ein 
Marmormedailion witdem Brustbild des Apostels 
Markus den Eingang verschafft hatte. Er bil- 
‘te verschiedene Schiller, darunter Parent und 
Pierre Lucas. Obwul er nich Mariette bloss ein 
Bildhaner zweiten Ranges war, so wurde er 
sheh mit der Ansfithrung michrerer Arbeiten fir 
lieGirten zu Versailles beauftragt. Man sieht da- 
sctbst noch eine Vase von ihm Kings dem Tapis 
tert und cinen Terminus in Marwor, Dor Frith- 
ling, den er anfing nnd Maziére 1699 beendigte. 

Den grissten Theil seines Lebens brachte cr! 
jioch in Toulouse zu, Das dortige Museum 
insite 16 Werke von ihm: 1) Vier kolossale Fi- 
wren in Terrakotta, Propheten und Heilige; 
} Die Modelle von’ sechs ‘Terrakottafiguren 

Medailion von Ludwig XIV. in Marmor; 4) Die 
iste des Klinstlers, von ihm selbst in ‘Terra 
lotta; 5) Die Bilste’ von Frangois de Nupees, 
Prisidenten des Toulouser Parlaments; 6) Das 
Drsthild von J. P. Rivals (diese siimmtlich 
mm der Akademie seinen Erben abgekautt); 
Das Bruchstlick eines Marmorreliefs, das vom 
Grabe des Marschalls d’Ambres zu Lavaur her- 
ribrt; S) Das Wachsmodell einer Reiterstatue 
Ladwig’s XIV., das nach.dem ius J, 1685 gege 
‘oen Auftray’ des Magistrats auf dem Rath- 
auplatz aufgestellt werden sollte, Der Kinst- 
empfing 1800 Livros fiir das Modell. Zuletzt 
te er in 
Sazeeo cin Basrvlief von 30 Fuss Liingo, das 
‘sin noch im Sale der musikalischen Aknde 
m Toulouse sieht. 

Pir Pan filhrte er eine andere Bildsitule Lud- 
igs XIV. in Bronze aus; dic Busroliefs am 
Fussgestell bildete er aus Marmor. 

+ Abecedario de Mariette. 29. — Archive 

te TAst frangais. 1.372, Th. 357, — Notice 

ede Versailles. HI, Sti, — Cata- 

gue du Musée de Toulouse. p. 922. — Bio- 

graphite Touloneaine publige sous la direction 

eM. te baron de la Mothe Langon, 1823. 1. 19 
Notizen vom Fy. W. Unger. 







































































Gruiffeey 
Nach ihm gestochen 

® Gondelin. Nach Despatz nach einer Biiste von 
Aris, gest. von F. Baron, Fol. 


Area, Alonso del Arco, spauischer Mater, 
eb. au Madrid 1625, + dasolbst Die Bio- 
sphen nennen ihn bfter nach seinem Zunamen 

*Sordillo de Pereda; er war nimlich in 
iver Kindheit taubstumm gewesen. A. war 
‘er Sehiller von Antonio de Pereda. Nach Cean 
Leranden wiiren seine Studien 2u langsam ge- 
‘esen ;-dies wiirde erkliren, warm Pereda au 

inmeinen geschiekton Koloristen machen konnt 
sine ihm den rechten Begriff von Kompositio 
Verstindniss und Vertheilung der Masson bei 
mabringen, und wie Alonso ein mittelmiBiger, 
taiter Kiinstler blicb, der sich bloB auf das 
Handwerk verstand, im Grunde ein ungentig 
























© der, lidufig selbst unrichtiyer Zeichner. Im Bil- 
nissfache zeichnete er sich vielleicht am Meisten 
aus; er wusste wol zu treffen und zeigte eine 
leichte und lebendige Hand, die thm 
nem wahren Verdienste tiberlegenes 
schaffte. Bei Gelegenheit des fei 
augs der Kiniginnen, oder flir di 
und kirchlichen Feierlichkeiten mate 
‘Triumphbigen oder 
Kompositionen, die er mit seltener Leichtigkeit 
‘und nicht ohne Talent ohne Weiteres zu 
brachte, Nach der Angabe seiner Biograph 
hatte seine geizige Frau liber Alonso cine sole! 
Herrschaft errungen, dass sic ihn niithigte ke 
nen Auftrag abzulelinen, selbst dann, wenn er 
damit tiberhiiuft war. Sie selbst 
Werkstiitte und maB ihm seine Aufgabe zu. 
Sic ordnete die Vorbereitung der Gemiilde an, 
Tiess sie durch die Schtiler vormalen, und der 
Gatte legte im Fluge die letate Hand dara 
doch nach den Befehlen der Frau bloss nach Mat 
gabe des in Aussicht gestellten Preises. Daher 
dig orstaunliche Anzahl der schwachen oder ab- 
scheulichen Bilder, mit denen Arco die Kidster 
und Kirehen von’ Madrid tiberschwemmt hat. 
Begreiflich, dass der Kiinstlor rasch alles wahre 
Kunstgefili_verlor, und dass die Mehraaht se 
ner Werke, obschon voncinerangenehmen Farbo, 
bald weder Haltung noch Charakter zeigte. Und 
weit entfernt, dass seine traurige Fruchtbarkeit 
ihn bereicherte, schadete sie nur seinem Anse- 
hen; und beim Tode war er so heruntergekom- 
men, dass der Marquis de Santiago, fiir welehen 
or oft gearbeitet hatto, ihn auf seine Kosten be- 
graben lies. Die hauptstichlichsten Male 
‘Arco's befinden sich zu Madrid in den Ki 
von 8. Juan de Dios, 8. Andres, 8. Felipe el 
Real, S. Bernardo und S. Sebastian. Die Ge- 
miilde der Kapelle U. L. Frau de la Novena in 
der letatgenannten Kirche sind vielleicht seine 
besten Arbeiten. Im Museum des Fomento b 
‘gegnet man cinigen seiner Bilder, die den unter 
driickten Klvstern ontstammen und 1682, 163 
und 1657 bez. sind; sie stellen cine Empfiingnias 
Mariii, Die Marter eines Heiligen, U. L. Frau de 
la Merced und Die hi. Rosa von Viterbo dar. 
Die Akademie von San Fernando besitzt in ihrer 
Sammlung ein Josuskind unter dem Kreuzo 
ilafend. Ein recht gutes Bildniss des Don 
Manuel de Sekretirs der Dom 
riana_von Neuburg, zweiter Frau von Katl II., 
war frlier in der alten spanisehen Galerie des 
Louvremuseums. Des Kiinstlers Selbstbild- 
niss befand sich zur Zeit von Cean Bermudez in 
der Sammlung Bernardo Iriarte’s, die seit dem 
Beginne des 19, Jahrh. zerstreut ist. 










































































s. Palomino, EI Museo pintorieo, — Cean Ber- 
mudez, Dice. — Die Kataloge der Museen des 
Fomento, der Akademie S. Fernando u. 





Carlo d’Arco 


Arconio. 




















ler zu Mantua, hat eine Reihe kunst- 
geschichtlicher Schriften verfasst, die wir unten 
folgon Iason. Er yerstand sich auch auf das 
Zeichuen, wovou die zum Theil von ihm herriih- 
renden Bil. seiner Werke Zeugniss ablegen. 

1) Monumenti di Pittura e Scultura traseelti in 
Mantova nel suo tertitorio. 24 BIL. Mantova 
1527. kl, Fol, 

2) Istoria della ‘ita e delle opere di Giulio 

. Zweite Aus. 






















S43. gr. 4. Mit 
theils in 4., 


Tafel 
rissen ‘sind 
Agostino Comeri 
und gest, von Bramati. 
die Geschichte der Psyche. 





oder gez, von Carlo dArco 
‘Von dem erstern ganz 
Im Ganzen 40 T 

1) Wildniss. 2) 7 Pline und Auftisse 

sehiedener dem Giulio zugeschriebener Gebiiu- 
Vebkeiten in Mantua, 3) Die Gbrigen sind Um- 
risszeiehnunge 

8) Di cinque valentt 
colo XVI. © dello stampe da loro operate 
moria di ©. d’A. Mantova 1840, 8, 

4) Intorno al carattere nazionale che aver debbono| 

ti italiane aggiuntevi aleune osservazi 

‘he sopra varie opere esposte in Milano dal 
1812. Memoria I. ¢ 11, Mantova 1912. 
1st3. 8. 

5) Delle Artie dest Arteflel di Mantova, notizie 
rarcolte ed iMusteate con disegni e eon docu 
menti. 2 Voll, 59 Lithogr. und 2 T 
18 Pacsimnile’s, Mantova 1857-38. 4. 


hnen wir einige der von 
die von L, Puzzi gest. 











Incisori Mantovani del. se- 
Me- 

















Im Folgenden verzei 
ihm gezeichneten BU. , 











1) Gio, Bat, Bertani, Maler und Architekt, Fol 

2) Franc, Noceamagetore, Jurist, 15091572, 4. 

3) Vine, Gonzaga, Herzog von Mantua, 154 
1612. 4. 

4) L, Loonbrano, Maler. 4, 

5) Marcello Venusti, Maler. 4 

5. Universal Catalogue of books on art. 1570, 

W, Selmidt 











Sela 


Arco, Graf Max von Arco, Dilettant, wie 
es scheint am Anfang unseres Jarh., radirte 
drei kleine Kopien nach Waterloo, Bartsch 52, 
56, 59, ohne Bezeichnung. 

8. Brnlliot, Katal. Aretin. 1.4313, (Hr. y. Are- 

tin hatte sicher seine guten Griinde, diese 
-nlosen BIL. unter Max von Area zu bringen. ) 

In einem Auktionskatalog erscheint unter der 
Bezoichnung Graf d’Areo, aber mit Frageze 
chen, cin galvanoplastiseher Veranch »Junger 
Herr in bairischer Gebirgstracht mit einer Hand- 
harmonika. Fol Dies scheint eine ganz unge- 
wisse Angabo. 


























W, Schmidt, 
Arco. A. dell’ Arco, moderner italienischor 
Stecher. 
Kre 





wes und Maria, 





igung Christi, mit J 
Giotto. Gezetehnet von Celerina Buonajoto. 
A. dell” Atco ine, Fol, Umrisse mit leichter 
Schattirung, (alleria dell’ Accademia di Firenze. 














P Matt 





Arcolano,’s. Dini. 


Arconlo. Mario Arconio, geb. 1569 za 
Rom, lernte zuerst die Maleret und dann die 
ikunst, flir die er mehr Talent besass. Alle 
von ihm bekannten Werke befinden sich in Row. 
Er vollendete Kirche und Kloster 8. Isidoro, wo 














donna della Vittoria sind die Stuckaturen uni 

er Altar der Kapelle Merenda von ihm, Av, 
Urbano a Pantani baute er die Fa 
8. Enfemia das Portal. Portale m: 
flir die Villa Sannesi vor porta del popoto wad 
fir das Casino Sannesi iin borgo 8. Spit 
Veber dem Eingang der Kirehe Maria in Campo 















ken in der N 
lich die vier lateinischen Kirchenviiter an der 
Decke, vielfach zugeschricben. Nicht weit vou 
Jjener Marienkirche stand Arconio's Wohnha 
Messen Portal von zwei Granitsiiulen gebiliet 
war, die cinen kleinen Balkon trugen, Er liebte 
die Vornchmheit, aber er zog die Gunst der Hote 
sjenigen der Musen vor, Bei Kardinal Camillo 
Borgheso war er cin paar Jahre Mundschenk 
Darauf lockte ihn die Aussicht auf eine Reise 
durch Frankreich u. 8. w. inden Dienst des K: 
dinals Pietro Aldobrandini; »er wollte die Welt 
auf Kosten anderer schens. Als aber sein erster 
Herr 1605 auf den. piipstlichen Stuhl erhoben 
wurde, da gereute ihn sein Schritt und weinend 
warf er sich ihm zu Filssen. Dieser, der der 
mon Paul V. fithrte, begnadigte ihn mit det 
Statthalterschaft von Cori, wo dann Arconio dew 
besten Theil seines Lebens verbrachte. Mit dew 
‘ode Paul's V. endete seine Herrlichkeit. Er 
lebte wieder in Rom und klagte jedem sein Ge- 
nen des Mario Arconios wur- 
den spritchwértlich bei den Ktinstlern. Er starb 
1635 und wurde im Porti iit 
Laterano begraben. 
4. Passeri, Vite de’ pittori, p 
Deser. di Roma. pp. 2 476. 454 
— Ritratto di Roma moderna. Roma 1689 
= Baglione, Le Vite de’ Pittori ete 






































215, 
245. 939 


Pith 








Jansen. 


‘Nach im gestochen : 


Me 
Villa. 
Aadrab, 










2) Kopie. Govt, von P. Tanelburg. Fol. 


3) Gest, von Crip, de Pas. Helveken, Darfte nol 
‘auch Ropie sein 
A Gest. von, Sandeart, Heineken, Vermatich 





bento. 
5) Papst Kile 
Figuren 
von Fr, 
5. Heineken, Diet 


Hiiste von allegoriachen 
uungeben. Gest 

ae. Fol, 

— Sternberg-Frenzel 



























(riegewohntieh ). 
Manuel, 1, 414 (sebreibt Frenzel ab). 
W. Schmidt. 
Aros. Fray Tomas de los Arcos, spani-| 
scher Minch, stach nach Cean Bermudez, Diet., 
ra Conlova im J. 1633 das Wappen des Ponce 
(ie Leon fitr Dr. Franciseo de Leyva y Agui- 
is’ Si por Ia urina puede ser conseida In pre- 
‘ex en las mugeres und im J. 1634 das Wappen 
des Grafen Santisteban fiir ein diesem gowidme- 
tes Werk: Notae, additiones et resolutiones a 
siossas legum partitarum D. Gregori 
per Gasparum de Hermosilla ; ferner 
ise Bil. 

















W. Schmidt. 

Areueel, Camillo Arcucei, Architekt im 
1. dahth., erbaute in Rom die Fassade des Pa~ 
lases Gottifredi-Grazioli neben dem Palast Al- 
‘eriti der Kirehe del Gest. Nach der bei Rossi 
unten) gegebenen Zeichnung, die indessen 
‘or der Ausftihrung einige Veriinderungen zeigt, 
ist der Palast verziert in der Mitte mit Pilastern, 
wust Lisenen, die Fenster efnrahmend. Diese 
Sod mit reiehen Einfassungen verschen. Das 
Gange ist trotz einer gewissen Schwere witksam 
snd ia starkem Baroekstil. Im Auftrag der Flir- 
sten Pio di Carpi di Ferrara erweiterte und voll- 
‘adete er auf dem Campo di Fiori in Rom den| 
Palast Pio, den einst Kardinal Fr. Condolmero 
ater Engen TV. tiber den Ruinen des Pompe- 
theaters errichten liess. Die (No. 2) gesto- 
‘chenen Fenster zeigen edles Barock in sehinen. 
Verkiltnissen ; die Einfassungen dersclben und 
‘iesimse sind vortreffich, 
































Nach ihm gestochen : 


fred alla Piazza di $. Marco (Itione 
Fassade, Gez. vom Architekten 
gest. von Anton 


1) Palazzo 
dells Vigna). 
Carlo Quads 
Fol. In 













2) Fenster Stock= 
‘rerkes des Pal, del Sigt, Principe Pio, Gez. von 
©. Quadri, gest. von Ante. Rarboy (Tay. 116), 
and Frane. Bartoli(I17 u. 115). In Rossi, 
Studio d'Arehitet 

2) Porta del Palazzo Gottifredi, Daselbst Tav. 124, 

+ Titi, Deserizione — in Roma, p. 108. — 
Rieei, Storia dell” Architettora in Ttalia. TIL, 

















, Jansen, 





Ardant. Francois und Joan Ardant, 
Foldsehmide zu ‘Limoges im Beginne de 
‘>. Jabrh.,. verfertigten cinige nach dem Zeug- 
sie des Abbé Texier mittelmissige Gravth 
Se gehiiren zu der Familio Ardant, die seit 
dem 15. Jabrh. za allen Zeiten Goldschmide her~ 
vorbrachte, und wovon auch Maurice Ardant 
ststammt, der unter anderen Werken das Buch 
Enailleurs et Eunaillerie de Limoges (18 
fuste. Der oben erwilnte Frangois legte im 




















4.1709 sein Amt als geschworner Goldsehmid 


der Stadt nieder, worauf ihn noch in demselbey 
Jahre Jean, vermutlich sein Sohn, ersetzte. 
8. Tex ier, Dictionnaired Orfévrerie. 1857. p. 170. 
Alex, Pinchart, 





Ardel, 8, Dardel. 


Ardell. James Mac Ardell, Kupferstechor 
in Schwarzkunst (Mezzotinto), + 2u Lon- 

M_ don den 2. Juni 1765, Ungowiss ist sein 
sotzen, verbietet die Angabe, 


Geburtsjabr; mit Ottley es um 
ass oF ni 

geworden soi, und weil sieh dann doch erwarten 
Tiesse, dass bereits Bil. von ihm aus den zwanzi- 
ger und dreissiger Jahren bekannt scien. Mig. 
lich ist fibrigens, dass er bereits in den dreissi- 
[gor Jahren thiitig war, jedenfalls als Schiiler 
doch sind uns keine wit diesen Jahren bezeichnet 
Werke bekannt. Mit den vierziger Jahren hiiu- 
fon sich seine Bil., die Hauptmasse der datirten 
aber stammt aus den fiinfzigern, Wir werden 
darum cher seine Geburt um 1715 annehme 
1710, was Rost vorschliigt, ist vielleicht noch zu 
frith. Es ist ungewiss, ob er in Irland oder in 
London von irlindischen Eitern geb. sei, was 
Strutt zu glauben gencigt ist. Er scheint in der 
‘That kein hohes Alter erreicht zu haben, Dass 
er trotzdem so viele Werke hinterlassen, kommt 
gewiss zum Theil auf seinen Fleiss, aber auch 
‘auf die Gattung selbst, die zur schnellon und 
leichten Ausbeutung verleitet: gauze Waxenk 

dungen dieser Bil. sind von den unermiidiichen 
Ardell, Faber, Smith, Simon, Houston, Earlom, 
und wie sic alle heissen, geliefert worden. Zt 
den besten derselben wird Ardell mit Recht g 
ailt. Aber diese ganze Gattung hat nur einen 
Vedingten Kunstwerth: das immerhin Ru 
der Erscheinung, die verschwommenen Lichter, 
der Mangel markiger Linien und scharfer Cha 
raktoristik des Einzelnen kéunen uns nicht mehir 












































; Jansprechen. Dass Ardell mit Vorliebe Bildnisse 


gestochen, hiugt mit der englischen Neigung 
dafir zusammen, aber gerade auf diesem Gi 
biete verloren die Werke des Kitustlers nur zat 
bald ihr Interesse. Wer kiimmert sich heu 
zutage um jene modischen Erscheinungen von da- 
als, um die reichon und vornehmen Herren, um 
die geputzten Damen, diemanchmal verkleidetals 

















Diana ete. erscheinen? Um die Prediger, Aerzte, 
icken 


en bis auf den 
Metzger von so und so viel Pfund? Nur ver 
nissmissig wenige Bildnisse 1 

nehmen noch die Aufmerksunkeit in Anspruch. 
Damals standen cben diese Abbildungen in ihrer 
Bite, jetzt glefchen sie xetrockneten Pflanzen 
Es gibt in der That kaum eine 

beit, als die Mappen englisch 
tigen Jabrh, nachzusehen. Am meisten unter den 
Portriitistenscheinternach J. Reynolds, A. Ram- 
say und Th, Hudson gestochen zt habe 
dem noch nach Peter Lely, W. Hh 
tard, v. d. Myn u, vielen Auderen. Von Meistern 
ersten Ranges erscheinen vorztiglich Van Dyck, 



























224 


Rubens, Rembrandt, Murillo und Brouwer, Dat 
Gescllschaftsbild des Rubens ist sehr selten, da 
die Platte friitzeitig verdorben wurde. Die Bll. 
nach Rembrandt, Brouwer (Schmide) und Rich- 
ard (Inneres einer Gerstengraupeniiile) haben 
dureh die geschlossene Beleuchtung etwas An- 
‘ichendes. Boi solchen Gegenstinden gestattet 
ie Schwarzkunst_ oft hiibsche Effekto; das 
niichtliche Helldunkel ist hier ganz am Platze. 
_Uebrigens verstand sich der Ktinstler selbst auf 
das Zeichuen sowol von Portriits als anderen 
Gegenstiinden und stach hiufig nach eigenor Er- 
findun, 

Wir ben 














srken, dass wir hior bloss einen Au 
ors zalreichen Arbeite 
Ein vollstindiges Verzeichniss w: 
herhaupt vielleicht selbst bei Spezialforschungen 
schwierig, geschweige denn bei den hier gesteck- 
ten Grenzon. Zudem wiirde es sich hier nicht 
sehr verlohnen. Von mehreren Platten hat der 
Kiinstler auch Abdrticke in Bister genommen, 
dic von vielen Kunstlicbhabern mehr als dieje- 
nigen in dem gewdhnlichen Schwarz gesucht 
worden sind. Ausserdem pflegte er Abdr. vor 
der Schrift zu nehmen. Mehrere seiner sehiinsten 
BIL. befinden sich in dem Kupferstichwerke 
(2 Vols. in Fol.) der ehemaligen Galerie von 
Houghtonball, 





























Bildniss des Kiinstlers, 


James Mae Ardell, Mezzotinto Scraper. Idftbild, 
der Hand. Neben 

Dyck, Die Zeit, dem Ai 

wl.’ J. Mae Ardell del, 







Heilige Geschichte. 


1) Aufiindung des Kleinen Moses im Nil, Nach A. 
van Dyek, Original in der Sammlung des Her- 
zogs son Devonshire. gr. Fol 

2) Joweph’s Kenschhelt, Nach einer Zetel 
Cignant 

3) Tobias with the Angel. Nach Rembrandt, 
Hockts fin Rande das Monogr. des Kinstlers, gr. 
Fol 

4) Maria auf der Mondsichel in Engelsglorie, (Un- 
beflekte Empfing Nach Murillo. Orig. 
bol John Blackwood. gr. Fol. 

5) Dor Zinsgroschen, Nach Rembrandt, Orig. 
bel John Blackwood, gr, qu. Fol 

6) Das Christkind mit dor Weltkugel in einer 
Landschaft, Fol. 

7) Ml, Petrus, Malbtlg. Nach Spagnoletto, Fol. 

8) Baste eines Apostels, Kopf nach links. Nach 
van Dyck. ki. Fol, 

















is.) 








; Anicend, Nach Murillo, 
Orig, bei J. Blackwood. gr. Fol 

10) Hl. Hieronymus kniend in der Waste. (Das 
Original dem P. da Cortona oder dem Murillo: 
beigemosson). Fol, 














Mythologie. 
11) Cupid and Psyche. Payehe beleuehtet den schlae 
fenvlen Caplio, Skalken pinxt. Nach @, Sehal= 





cken, Fol 


James Mac Ardell. 








12) Die Zeit besehneidet Amor’ 
Dyck’s Gemilde in der Sarah 
zu Mlenheim, gr. Fol 





Sittenbildliche Darstellungen. 


13) Ghismonda fiber dem Herzen Tankred’s weinens. 
(Ans der ersten Novelle des vierten Tages. in 
Ales Boccaccio). Nach Corre gto 

i 











ta quarts, 
(Farino) pinst, Orie. 1 
















mulung Reynolds, kl. Fol 
15—15) Die vier Jahreszeiten, 4. iil. Weibliche 
Halbg. J. Me. Ariell del. et fee. Fol 
19) The Mathematician. Rin Mathematiker 
Knaben, Ni 
hp. Th 


mit zwei Frauen, dic eine jiingere 

sehlafendes Kind, die andere liest ihr 
vor. Nach einer Handzeichnung Rembrandt's 
im ‘Cabinet Hudson; das Bild selbst aus d 
Galetie Orléans. gr. qu. Fol, 

22) Inneres einer Gerstengranpen 








le. Nach J 











J.Richard. gr. qu, Bol. 

23) Inneres einer Schinlie mit zwei Schmiden. Nach 
A. Brouwer. Collect. I Cleeve, Fol 

24) Junges Midchen Fiste spielend. Naelf Jan 





Molenaer. Fol. 

25) Junge Frau beim Nihen elugeschlafen, 
Ph. Mereier, Publ. 1756, Fol. 

}) Knabe mit Kretsel. Dosgl, 

27) Midchen mit Austorn, Desgl. 

3} Midchen lt Ganteltn 

29) Midehe re. Desa 





Nach 








Desel. 









30) Midtcher Licht lesend, ‘The stndious F 
Desgl. 

31) Junge Da einem Tische aus einer Tasee 
trinkend. Desgl. 





ndes Madchen mit throm Liebhaber 
Halbig. Employment of een spinnend Juffertic 
Nach Pietro Longhi. Fol. 

33) Teague’s Ramble’ at Charing Cross, 
Fol. 

34—37) A country Life. 4 BU. oval 

38) Alte Fran ‘einen Hahn rupfend. 
brandt. Fol, 

39) Madness. Wahnsinnige 
Pine. J. Me, Ardell fee 


WaT. er 





Heineken. 
Nach Rem- 





Kerker. 
WO, Fol. 


Nach i 








Idnisse. 
a. Unbekannte. 


(ines oder das andere desselben ki 
mit dem Namen bezeichnet sein, da dic Rildn 
ie vor der Schrift sind, gewohniteh als unbekannte 


angegeben werden.) 


40) Gartetbld vines Hollinders mit Hut und Kranse 
Nach Rembrandt. Fol. 

41) Junger Mann, als Matrose gekleidet 
GoMatebias.” Fol 

42) Kopf eines Manes betitelt Health ((esnnd- 
helt). Nach Gravel. (Hlelneken.) 

43) Junge Dame im Wald, cin Lamm Tiebkosend 
Nach P. Lely. Fo 

44) Dame 


ite indessendoch 











Nach 














__James Mao Ardoll. 




















tote Gwynne, Karl's des zweiten Maltresse ). 
Neh A Ramsay. Oval. Ful. (ed, 


em Titel: "A, Russian 
Orbutt felt. (Att 





b. Rekannte, 
48) Ancaster. Mary Dutchess of Ancaster 1757. 





Ganze Landsehaft, Nach Th, Hudson. 
Fol, 
48)Anson. George Lord Anson, Baron of Soberton ete., 








ie Admiral of Great Britain etc. Kuiestiick. 
Nuh J. Reynolds. Publ, 1755. Fol. 
41) Atgyle. Elisabeth, Herzogin von Argyle, 








#1790, 





Mach Cotes. Fol, 

45) Amstrong. “John Armstrong, Oberingenieur. 
$1742, Fo, 

49) Ashton. Charles Ashton, Vorsteher des Jesus 
Uolieginms, +} 1752. Nach Pyle. Fol. 





50) Ashton. Thomas Ashton, Rektor von Aldin 

gyi 1715. Nach Reynolds, Fol. 

51) aneks. ‘Charles Baneks, schwodischer Minia- 
turmaler, mit Versen seines Froundes Decaseaux. 
Nich Raneks selbst. 4, 

52) Boman. SirJohn Barnard, Alderms 
Nach Allan Ramsay. gr. Fol, 


ham, 





of Lond 








53) thstard. Mrs, Ann Bastard, Gemal‘n von Wm. 
idle ‘ld. Fol 
554) Bath. William Puttenoy, Earl of Bath, Nach 





q, eynolds. 1758, Fol. 
34) Beard, Jobn Beard, Sel 
__ Th. Hudson, Foi 
55) Benn. William Benn, Lord Mayor von London, 
<b 1785. Nach Th. Hudson. Fol 
56) Bennett. ‘Timothy Bennett, Schubmacher von 
Hampton Wick. 1752. Nach G. Budi. Fol. 
Berkley. Elizabeth Countess of Berkley (nach 
ze Markgrifin von Ansbach), Halbilg. Nach 
cq ltynolds. Publ. 1757. Fol. 
58) Blakeney. Lord William Blakeney, Gouverneur 
‘ou Minorea, als General 
mers. Fol 





suspieler, 





791. 3 





‘ach 


























Junge Dame 
im Wald, Kniestiick, die Rechte wider dle Seite 
stemmt und das'Kleid empor ziehend, die 
Linke das Kleid haltend. Nach J. Reynolds, 











Fduard Boscawen, Vice Admiral ote, 

1757, ganze Fig. Nach Reynolds. gr. Fol. 

1) Bouverte. Jacob, Sobn von William Bouverie, 
Baton von Longford, ganze Fig. Nach Rey 
nolds. Fol. 

it) Bower. Archibald Dower, Schriftsteller, Jesuit, 
am Tische sitzend. Nach'Knapton. Fol. 

63) Boyd. Lady Boyd als Diana, Kniestiick. Nach 
A. Ramsay. Ardell fecit 1749. Fol. 

58) Boyle. “Henrietta Boyle, Countess of Rochester, 
Nach Peter Lely. Fol. 

faunschwelg, Karl Wilholm Ferdinand, Erb- 

pring. von Braunschweig. Origin. im Besitze von 

General Conway. Brustbild in Lebensgrisse. 

Nach Quiscnis d. i. J.G. Ziesenis. 














88) 















Kopie ‘s. 
66) Reaunsehwel Eropri 









ig. Augusta, essin_ von 
Hraunschweig, Gemalin des Vorigen, Brustbild 
fn Lebensgrisse. Nach Reynolds, gr. Fol. 


Gegenstiiek 
Kopie von Baune i 
Kunuller Lexibon. IL 








Heyes 








67) Brett. ‘Thomas Brett, Rector von Belleshanger, 
‘ITA. Nach C. de La Fontaine. Oval. Fol 

68) Bridges. Dorothea Bridges, Frau eines KOnst- 
lers in Plymouth. Nach Smith, Fol 

69) Bright. Edward Bright, Metzger, 
achwer, } 1750. Nach Ogborne. Fol. 

70) Buck. Nathan Buck, Kupferstecher, Halbtig., 
‘ein offenes Buch haltend, Fol, 

71) Buckingham. George Duke 
his brother Francis, 1636, ganze Fig. Done by 
J*.M. Ardell from a Capital Picture of Van Dyck 
in the Royal Pallare of Kensington, 1752, er. 
Fol. 






















72) Burton, Charles Burton, Bart. M. G. n. Lord 
Mayor von Dublin, +1775. Nach Hunter, Fol 
Rustard, s. Bastard, 


73) Campbell. Lady Mary Campbell, Tochter des 
Herzogs von Argyle, Witwe des Viscount Coke, 
eine Mandoline haltond, ganze Fig. A. Ramsay 
pinxt. 1762, Fol. 

74) Canning, Elizabeth Canning, Quikerin. Nach 
W. Smith. Fol, 

75) Cantemir. First Dimitri Cantemir, Hospodar 











der Moldau, Akademfedirektor in St. Petersburg, 
Harebitd, 44, 
wmnac, Miss Carnac, im Wald, Kniestiic 








Nach J. Reynolds. Publ, 1755. Fol. (Mitth. 
von G. W. Reid.) 
77) Cartwright, John Cartwright of Farnham in 
Surrey, Blamist. Nach Elmer. 1745, Fol. 
st. Lord Charles Cathcart, +1776, Nat 
Reynolds, Fol. 
79) Chambers. Lady Catharine Chambers, Halblg. 
Nach Reynolds, Fol, 
Mr*, Chambers, #. Lowe, 
Miss Cibber, s. No. 116, 
80) Clive, Robert Lord Clive, Generalgouverneur 
e Fig. Nach Gainsborough. 


78) 





Coke, s. Campbell, 
81) Collins, Rev, Eman, 
‘Nach Hone. Fal. 
82) Coram. Capt, Thomas Coram, + 1751, Griinder 
des Findlinghauses. Nach dem Bilde daselbst 

von W. Hogarth. Fol, 
Tet nach Heineken, Manuske 
Ardell gestochene Werk, 

John Couts, Lord Prevost von Edi 
|. Nach A, Ramsay. Fol, 
84) Coventry. Mary Gunning Countess of Coventry. 
Nach W. Hamilton, 1753, Fol 

85) — Dieselbe. Nach Cotes. Fol, 

Greville, 

86) Cumberland. William Duke of Cumberland, 
Kleines Brustb, in Oval, 

87) Dawson, Lady Anne Dawson Gt, Daughter to 
‘Thomas Fermor Earl of Pomfret Aged 21, 1754. 
Als Diana, Halbflg. mit Hund. Nach Reynolds, 
Fol. 

Day, 





Collins. Mit 4 Versen, 











das erste von 
































> ganze 

Stock und Dogen in der Linken, 

jth, von G, W. Reid.) 

89) Dobbs. Arthur Dobbs, Gi 
tolina, eine Karte von Carolina in der Hi 
$1765, Nach H. Hoare, Pol. 

29 














226 


James Mac Ardell. 











fold Sackvile Duke| 
1763. Nach Kneller. 





90) Dorset. Prince Lionet 
of Dorset, Brustb., 
Oval, Fol 

91) Douce, Francis Douce, Mediziner, Brusth., 

£1760, Nach Th. Hudson. Oval. Fol. 

92) — Derselbe. Nach W. Keable. Fol. 











93) Ebberton, Mrs. Luey Ebbertou, spiter Gratin 
Dorset, Nach @. Knapton, Fol. 

94) Egmont, John 2% Earl of Egmont, 18 Lord 
Lovel, holland, Generalpos } 1770. 










Nach Th, Hudsou, Fol 
harina Compton, 





atin Egmont 








‘ohn Ch, Perceval, + Nach 
Fol, 
96) Erskine. Charles Erskine, Sachwalter, 7 1763. 
‘ach Th. Hudson. Fol. 


T. Oline Halskette und ver dem 
TI, Mit der Halskette. 

97) Essex. Frances Countes of Essex, Halbfg., 
£1759, Nach Reynolds, Publ. 1757. Fol 
98) Fenbioulet. Lady Ann Day Fenhoulet , Halb- 
‘ig. mit Muff, Ohne Namen, Nach Reynolds. 

Fol. 

Fiammingo, s. Quesnoy. 

99) Fielding. John Fielding, der berihte Dichter, 
Kniestiick, Nach H. Hone. Fol 

100) Fitzpatrick. Susanna Fitzpatrick. Nach A. Sol di. 

1750, Fol. 

101) Fitzwilliam. Lady Charlotte Fite - Willi 
Halbig. Nach Reynolds. Publ. 1754, Fol 

102) Folkes. Martin Folkes, Mediziner, hervorragen~ 
der Sammler, sitzerd. Nach Hudson. Fol 

103) Fortescue, Lady Anne Campbell Fortescue 1757, 
sltzend fiber die Knte sichtbar, Nach Reynolds. 
Fol. 

Der aweite Druck obne die Jahrzal. 

104) Fox. Henry Fox, Secretary of State, 

Liotard pinxt, 1754. Das Original bei 
Horace Walpole. Fol. 

105) — Ders. Nach Ramsay. Fol. 

106) Franklin, Benjamin Franklin, der beribmte 
Amerikaner, Hiitth., +1790. Nach B. Wilson, 
1761, Fol, 

107) Garnett. John Garnett, Bi 

1781. Nach Gainsborough, 

105) Garrick. David Garrick, der bs 

spleler, Halbfig., 1716— 












































ff von Clogher, 
Fol. 

ihmte Schau 

79. 8. 














109) — Ders., Hitt. “Von Ardell gez. und gest, 
Fol. 

110) — Ders,, Halbfg. Loitard (a. b. Liotard)| 
Pinxt! Done from tho Original Picture 


Painted at Paris 1751. kl. Fol. 
111) — Ders. Nach A. Pond. Oval. Fot. 
112) — Ders, Kniestiox, im Hamlet, Act 1, Se. 4. 

‘ach B, Wilson. Publ. November 1754. 








Fol. 
113) — Ders, in the Character of King Lear, Act 
3, Se. 1., ganze Fig. Nach Wilson. gr. 


qu. Fol. 

114) — ers, in Romeo und Julie, Grabsz« 
‘Act 5, Se. 4. Nach Wilson. gr. Fol. 

115) — Ders.’in the character of an Auctioneer. 
Fol. 


116) -— Ders, mit Miss Cibber als Jaffier und) 
Belvidera, in: Venice preserved von Otway. Nach 





Zoftant, ge. qu. Fol 
117) Gascoyne, ©. Gascoyne, Lord Mayor, } 1761. 
Nach W. Keable. 1753. gr. Fol. 


Musiker, 





1174) Gemintant, Francesco Gemtni 





Nach T. Jen- 






am Tische sitzend, Kniestiick, 


angebliche Familic des Malers 
Gerbier WOusilly, auch die Fam bens 
oder die des Herzogs von Ruekingham ge 
Die Mutter im Lebnstule mit 4 Kinder. Nach 
Rubens und Van Dyek, Das Orig. jetzt tn 
der k, Sammlung 2u London. gr. qu. Fol. 
‘Selten, da die Platte verdorben wurde. 
jaine. Lord George Germaine, 
‘sekretir, Nach Reynolds. 1777. Fol. 
Tst der zweite Druck von No. 2000. Die Platte 
ist serindert, 
119) Gibbs. James Gibbs, Architekt, sitzend, einen 
der Hand, Nach Joha Wil- 











11s 










Nach W 


120) — Ders. - 
Mit dem Stichel ausgefiirt. Hei- 


Hogarth. 
ueken 
121) Gooel. 

Edy A.D, 1749, Nach Th. Hudson. 





Dr, ‘Thomas Gooch, Lord Bishop of 
xl. Fol 








122) Grammont, Lady Grammont, Miss Hamilton 
‘als hi, Katharina, weg hall Eine 
der Schinheiten von Windsor. Nach B. Lely’s 


te ra Windsor. Fol, s. Midd- 





Granby, Lord, s, No. 2154. 

123) Grant. William Grant, His Majesty's Advocate 
for Scotland, Brusthild. A. Ramsay Pin 
1751. Oval. Fol. 

124) Greville, Miss “Ann Greville (spiter Gema- 
lin des Barons John Crewe), mit ihrem Bro- 
der, als Psyche und Cupido, ganze Fig. 
Walde, Nach Reynolds. Publ, July 25%, 1762. 




















er. Fol. 
125) Grossbritannien. Georg UL., Friedrich, Prinz 
von Wales und ekanuter Kavalier. 3 





Bildnisse auf einer Platte, Sehr seltenes BL. 

126) Grossbritannien, George IIT. King of Great 
Britain, Nach J. Myers (Meyer). Fol. 

127) — Ders., Biste in Leber gr. Fol. 

128) — Ders,’ als Prinz von Wales. D. Liiders 

pinx, 1734. Gest. 1754. Fol, 

129) Grossbritamiien, Charlotta Queen of Great Bri- 
tain, Biste en profil. J. Me, Ardell del" 
& fect, Publ, Feb, 10%, 1762. gr. Fol 

130) — Dies. Nach Meyer. Fol. 

131) Grossbritannien, Eduard, Prinz von Wales. 
Liders. Fol. 

. Eleonor Gwynn, 

















Fo. 
133) Hales, Stephen Hales, D. D., Halbag. in Ova), 
+1761. Nach Th. Hudson. Fe 
italkett, Sir Peter Halkett (getdidtet in einem 
Gefecht mit den Tndlanern tn Nordamerika). Nach 

Ramsay. Fol. 

135) Hallet. Benjamin Wallet, Musiker, im Drary- 
Lanetheater spiclend. 1748. Nach Jenkins 
gr. Fol 

136) Harcourt. Simon Harcourt, Graf von Nuneham, 
Lehrer Georg's IIL, Kniestick, ein Papier bal= 
tend, 1777, Nach B. Wilson, Fol. 

197) Hardwicke. Phil, Lord Hardwicke, “Graf von 
Gloucester, im Staatskletde, 1764, Nach 
wills. Fol. 

138) Hart. "Aaron Hart, Rabbiner. Kniostiek, ste 
hen, 1751, Nach B. Dandridge. Fol. 

139) Hawke, Kiluard Lord Hawke, Vieadmira 
f17S1, Nach G. Knapton, Fol, 






























110) Mealy. Robert Henley, 1. Graf von Norehington, 
Lordkanzler, + 1772, Nach udson. Fol 

41) Herring. Thomas Herring, Erzbischof von York 
und Canterbury, tm Staatskleld, + 1757. Nach 
Webster. Fol. 

143) Honywood, Philip Honywood, General zu Pford, 
+1792, Nach B. Dandridge, Fol. 

143) Horneck. Miss Horneck, als Sultanin, Halbfi., 
sitend, Nach Reynolds, Fol. 

141) Hyndeford. Jane Countess of Hyndeford 175% 
itzend, Garn wickelnd, Nach Reynolds, Fol. 

145) Jackson, Rev. John Jackson, } 1763. Nach 
V.d. Myn, Fol. 

146) Jennings. Rev. David Jennings. Nach Jones. 
Fol 

147) Keeling. John Keeling, Braner und Richter, 
$1759. Fol. 

118) Kildare, James Lefnster Earl of Kildare, 1754, 
i Nach Reynolds. Fol 

ily Countess of Kiklare, 1754, Knie~ 

stick, Nach Reynolds. Fol. 

150) King. Wm, King, L. L. D., 1763, Nach Hud~ 
son, Pol 

151) Lampe. John Frederick Lampe, Mustker, Hatb., 
vor einer Orgel sitzend und Noten schreibend, 
8. Andrea Pinxt. (nicht J. Andrea, wie oben 
BLL. p. 711 an lesen), Fol. 

152) Leinster. Emily Lennox Leinster, Nach Rey 
nolds. Fol 

153) Lenox. Lady George Lenox, Halbilg. Nach A. 
Ramsay. Fol, 

154) Lesiex. Charles Levies, 





























Tanzmetst 


, Rensth, 











in Oval, “1778. Nach 

158) Lewis.” Miss 
Liotard. Fol 

136) Lincoln. 


Prof i 

157) Lock. Dantel Lock, Architekt des F 
spitale. Nach Hogarth, Fol. 

15) Lockhart. John Lockhart Koss, Schiffkapitin, 
Kniesttick. Nach Reynolds. Fol. 

138) Lowe. MF. Lowe and Mr, Chambers in the 
Character’s of Capt, Macheath and Polly Beggar's 
Opera I. Scene IL. Nach R. Pine, Publ. 1752. 
Pol. 

180) Lueas. C. Lucas, M.D. in Dublin, } 1771. 
Nach J. Reynolds. Fol, 

161) Macdonald, Miss Flora Macdonald, 
Ramsay. Fol. 

162) Mackintosh. Lady Mackintosh, Halbilg. in Ov 
Nach A. Ramsay. Fol. 

163) Mancini. Louis Jules Bourbon Mazarini Mancini, 
Herzog von Nisernais, Nach A, Ramsay, Fol. 

164) Martborough. Caroline Spencer Dutehiess of 


ndlingho- 








Nach A. 

















Marlborough, $1811. Mit einem Hund. Nach 
Reynolds, Fol. 
Ist der zweito Druck mit vorinderter Unter- 


echrife von No, 20a, 

165) Mercter. Charlotte Mercier, Tochter des Malers 
Ph, Mercier, Nach Diesem. Fol, 

166) Middleton." Lady Jane Middleton, Blumen 
tragend, Kniestiick. Eine der »Schinheiten von 
Windsote, Nach P. Lely's Gemilde im Sehlosse 
Windsor. gr. Fol. s. Grammont. 

















161) Monckton. Robert Monckton, General, Knte- 
stick, +1782, Nach Th, Hudson, Fol, 
168) Montagu. John Duke of Montagu, 1749. Nach 


‘Th. Hudson, Fol. 
169) Montagu, Lady Blizabeth Montagu Daughter of| 














Goorge Earl of Cardigan, Halbflg. Nach Rey- 
nolds, Publ. 1756. Fol. 

170) Moor, John Moor, Lord-Mayor von London, im 
Staatskleide. Nach P. Lely. 1681. Fol 

171) Murray, Alexander Murray, Jurist, +} 1751. 
Nach Ramsay. Fol 

172) Murray, Miss F. 








ay. Nach @, H. More= 







land, Fol, 
173) Neck. Gerard van Neck, Kaufmann in London, 
sitzend, 
174) Netto, 
matlhe vens, 


gr. F 
175) Neweastle. Thomas Holles Duke of Neweastle, 
Minister, Halbfig., 1764. Nach W. Hoare. Fol 
176) Newman. Rev. Thomas Newman, 1758. Nach 
5.8, Webster. Fol. : 
177) Newton. Isaac Newton, der berihute Mathema- 
tiker, 1642-1727, Nach Enoch Seeman, ki. 











Is. John Nicholls, Kanonik. von Oxford, 

+ Nach A. Taylor. Fol 

179) Osbalderston, Rev. Osbalderston , Bischof von 
Carlisle und London, + 1764, Nach Hudson, 
Fol. 

180) Pelling. John, Pelling 
esti 

181) Pi 
Medaillon. 

1. Mit de 
IT, Ohne dieseben, 

192) Pitt, Lady Williers Clark Pitt (spitor Mrs. 
Hanneman), Schwester des Earl of Chat 
OW. Pitt), $1770, Nach Vietry (Vie 
Fol 

183) Pocock. Geo. Pocock, Admiral 

Fol 

Friedrich der Grosse, Kénig_ von 

Preussen, Haftbild, Nach G, v.d. Myn, Fol, 

185) Pritchard. Hannah Pritchard, Schauspiclerin, 
Kniestick, sitzend mit Buch,’F, Hayman p. 

Fol, 

186) Punt. John Pont, Maler und Kupferstecher, Knie~ 
stick. Nach G. van der Myn. gr Fol. 

1ST) Quesnoy. Frangois dn Quesnoy i Fiamm 
Bildhauer, Gartelb. mit Hut, eine Kindorgrappe 

Menbein haltend. Orig. in der Sammlung 
Hudson, Fol, 

‘Mr. Quin in the character of Sir John 

Falstafl. Fol 

189) Rembrandt. Rembrandt's Mother, Kniest,, in 
einem Buche lesend, From a capital Picture in 
the Collection of M, Ed, Scarlett, Nach Re 
brandt. Fol 

190) Reynolds, John Ieynolds, Vater des Malers 
Josuah, Kntest. in geist]. Trach, sitzend, +1758, 








Rector son St. Anna, 
‘ol. 





ther, Rrustb, in 









1792. 


Nach 















180, 




















102) Richmont, Prince Charles Duke of fichmond 
fiox and Aubigny etc., Kulest., 7 8. Aug. 

1750. aot. 49. Will, Smith ad vivum Pinx!, 
Fol, 

193) Robinson, Andreas Robinson, General - Major, 
$1762, Nach Hudson, ol 

194) Roniley, Compos. Nach John Williams. Fol. 

195) Rothes,’ John Leslie Karl of Rothes, Lfeutenant- 
General. Hittb., + 1767. Nach Reynolds, 
sr. Fol. 








29° 


James Mac Ardell 





Robert Dake of Roxburgh, + 1755 





196) Roxburgh. 











Nach Hudson, Fol, 

197) Rubens. Helene Forman, Reubens' Wife, Ro- | 2 
bons’ Frau, ganze Fig. Nach Rubens, Fol, 
195) Rubens. ‘Die Frau des Rubens, Nach A, van 
Dyek, Orig. beim Grafen Oxford. Heineken, 
199) Rubens with his Wife and Child, im Garten, 
ganze Figuren. Nach Rubens, From the Ori- 





ginal in the Collection of His Grace the Duke of| 
Marlborough at Blenheim, 1752, gr. Fol. 
Bs gibt eine Kopi 
Rubens’ Fatnilie a 
200) Russell, Lady Caroline Russell, sitzend, ein 
Keinen Hund auf den Knieen, Nach Rey= 











nolds, Fol. 

200) — Dieseibo, chne Hund. Nach Reynolds, 
1755, Fol. 

200) Sackville, Lord George Sackville, mit sein 





Pferde, 1753, Nach Reynolds. 1759, Fol, 
2006) Sandby. Ann Sandby, Frau des Maler 
mas Sandby, im Sessel Garn wickelnd. F.C 
tes Pinat. 1755. Publ. 1756. kl, Fol, (Mth, 

von @. W. Reid.) 

201) Saunders. Charles Saunders, Vie-Admtral, 

est., f 1775. Nach Reynolds, 

202) Saverus, “Mf. Saverus, einen Brief haltend, im 
Garten. ‘Fol, 

203) Secker, Thomas Secker, Archbishop of Canter- 

Bury. Nach Th. Hudson, -Oval, Fol. 

204) —— Ders. Nach James Wills, 

205) Sherlock, ‘Thomas Sherlock, Bishop of Fangor 
Salisbury, sitzend, + 1761. Nach Van Loo, Fol, 

206) Shirley. "Wi ley, Gouv. von Neu-Eng- 
land, 1771. Nach Hudson, Fol, 

207) Smith. ‘Mistress Mary Smith’ von Portsmouth, 
Nach Th, Worlidge. Fol, 

208) Southampton, Rachel Countess of Southampton 
1636, ganze Fig , auf Wolken sitzend, die Linke 
anf cine Erdkugel golegt, der rochte Fuss auf] 
elnen Todtenkopf, SF. Antony Vand y ke Pinxt, 
J Me. Ardell fecit 1 dem Orig. in 
der Sammlung des Lord's Royston und der Mar- 
chioness Gray. gr. Fol 

209) Stanhope. Griselda Hamilton Countess of Stan- 
hope, + 1745, Halbag. in Oval. Nach A. Ram- 
say. Fol, 

210) Stanley. John Stanley, Komponist, k. Musik~ 
direktor, Hiftbild, Klavier spielend. 6. 
Pole 

211) Strafford. Wm, Wentworth Earl of Strafford, 
EITM, Nach Reynolds, 1762. 

212) Strafford, Anna Campbell Forte 
of Strafford, an cine Bank gelebnt, 
Reynolds. 1762, Fol, 

213) Stratford. Will. Stratford, Advocat, + 
Nach Cranck. Fol. 

214) Stuart, Lord John (j 1644) & Lord Bernard 
Stuart (} 16: us of Esme Duke of Lenox, 

A. van Dyck. Nach dem 











































1753, 








sss Gray, gr. Fol. 

215) Townshend, George Ferrat 
Townshend, Lord-Licutenant von Irland, Ki 
f 1807, Nach Hudson. Fol. 

215a) Townshend. Henry Townshend, Lieutenant- 
Colonel, bel elmer Buste von Lord Granby, 
letztere nach Reynolds. Fol 

1er of Oxford Baronet of 

Nach Gainsborough. 


1%, Marquis of| 























“| keiten mit dem ge 


mmiong des Lord Royston und | il 









Turner of Clints in Yorkshire 
Nach ey olde. fol 
‘Marineoffizier. 





non, Ade 


Georgo Venables, Lord Vi 
borough. 


ileal, Kilt, 1787, Nach Gan 














20) Waiegrave, James 212. Kash of Waldegrase 


Nach Keynolds. 1762. Fol. 





221) Waldegrave, Mary Griffin von Waldegrave, mit 
Ihrer Tochter. 1761. Nach Reynolds, 1762. 
Fol, 





222) Waldegrave, Mary Countess of Waldegrave, 
zolne Fig., Brusth, Nach Reynolds, Publ. 
Jan, 1. 1762. gr. Fol 

223) Walpole. Horatio, JOngster Sohn von Robert 
Walpole, Graf von Orford, Sehriftsteller. Nach 
Reynolds, Fol. 

ae Wilkinson, Capitin, ein Tau 
.splistend. Fol, 

15) Woftington. Margaretha Woftington, Schauspie- 

760, Nach Arth. Pond. Fol. 

226) Woodward. Mr. Woodward in the Character of 
y*, Fine Gentleman, in Lethe. F. Hay ma 
Aclin, Fel 

Diet, of Engravers, — Basan, Dict 
Hei Dict. —Fissit, 

Kanstlerlexikon u, ze, — Huber u, 

Rost, Handbuch IX — Ottley, Notices. 

—Le Blane, Manuel, — Defer, Catalogue 

‘géneral de Tableaux et Rstampes. 1.1, 

W, Schmidt u, W. Engelmann, 


Ardemans, Teodoro Ardemans, spani- 
scher Maler und Baumeister, geb. zu Madrid 
1664, + daselbst 19, Febr. 1726. Sein Vater, e 
Deutscher, dicnte in don k. Leibgarden und lies 
auch seinen Sohn darin aufnehmen. Jedoch 
Teodoro bewies so gitickliche Gaben flr die Ma- 
lerei, dass er in Claudio Coello’s Werkstitte 
cintreten durfte, wiihrend er zu gleicher Zeit im 
k. Jesuitonkollegium Mathematik und Baukunde 
studirte. Nach Beendigung seiner Studien begab 
cr sich 1688 nach Granada und erhielt beim Kon- 
kurs die Stelle eines »maestro-mayor« der Ar- 
beiten amDomo. A. hatto in Granada Streitiz- 
ickten aber tiberaus eitlen 
Maler Atanasio Bocanegra, der sich fir einen 
der besten spanischen Maler hielt. Dieser kam 
zu A. und forderte ihn zu cinem sonderbaren 
Wettstreit heraus. Jeder der beiden Maler sollte 
Sffentlich und in einer einzigen Sitzung das Bild- 
iss scines Nebenbulers verfertigen. Am be- 
jimmten Tage vollendet auch wirklich Ardemans 

veniger als ciner Stunde cine prichtige Por- 
‘itskizxe von Bocanegra; sie war vollkommen 
ichtig gezeichnet und mit ¢inem kraft- 
vollen und freien Pinsel durehgeflihtt. Den Tag 
darauf war die Rethe an dem Eitlen ; aber dieser, 
in Schrecken gesctzt, hielt es fllr besser, seinew: 
Versprechon untrou zu werden, wodurch er sich 
als den Schwiicheren bekannte. Die Biographen 
erzilen, dass er wegen dieses Missgeschickes eine 
arge Scham empfand; und da er dasselbe Jahr 
noch starb, vermutet man, dass jener Kummer 






































Po Dateeptiues 


sein Ende beschleunigt habe. A. blieb bis 1691 











1 Granada. Unabhiingig von den Beschitti- 
cungen seines Amtes vollendete er einige reli- 
idee Malereien und beschiiftigte sich mit der 
Hydraulik, woftir er betrichtliches Mater 
sanmelte; er gab es spiiter heraus. Im J. 
kam er zuritek nach Madrid, hier ward er Stell- 
vertrter des Stadthaumeisters. Am 21. Miirz 
16M ernannte ihn das Domkapitel xu Toledo 
zum Oberimeister der Kathedrale, und im J. 1700 
der Stadtrath von Madrid definitiy zum leitenden 
Architekten der Stadt. Nach Josef dol Ohm 
Tod am 30. Mai 1702 berief ihn Philipp V. zum| 
Otermeister der k. Bauten von Madrid und der 
Ungegend mit dem Gehalt von 400 Dukaten, 
nd endlich am 20. Juni 1701, nach dem Tode 
des Francisco Ignacio Ruiz de la Iglesia, wurde 
er Kammenmnaler »pintor de eamaras und Schloss- 
hauptmann, was er bis an seinen ‘Tod blieb. 

AlsMaler war A.’s Thittigkeit seb beschriinkt, 
Von seinen Bildern ist nichts mehr nachzuweisen. 
Cean Bermudez. fithrt den Plafond der Sakristei 
des Klosters S. Francisco dritter Orduung auf, 
der von A. mit Fresken geschinlickt war, 
srosse dekorative Arbeit, deren verstiindniss- 
volle Ausfithrung und Zartheit er lobt, Davon 
bat sich aber nichts erhalten. 

Anders steht es aber mit seiner Thiitigkeit als 
Atchitekt; hier hat er wenigstens Spuren hinte 
fassen. Nach Beendigung des Erbfolgekrieges 
Ieitete er den wieder aufgenommencn Bau des 
Pslastes von Aranjuez, dessen Ausfiihrung, 
Jedoch dem Juan de Echave y Zabellas zufiel 
Dieser baute cinen grossen Theil der Ostfassade 
und eine Wand des Hofes, wobei er sich gliick- 
lich dem Stil der von Juan de Herrera qufge- 
fihrten lteren ‘Theile anschloss. Philipp V. 
Kaufte 1718 yon den Minchen von Parral dic 
Meieroi S. I1defonso oder la Granja in Alt- 
kastilien und liess hier von Ardemans versehic- 
lene neue Bauten auffihren, von denen die 
Kapelle, die spiiter zu einer Kollegiatkirehe er 
weitert wurde, der bedeutendste ist. Ausserdem 
mmachte Ardemans die Zeichi den Kat 
falken fiir den Dauphin Louis de Bourbon und 
Marie Adelaide von Savoyen, 1712, fiir die Ki- 
nigin Marie Louise von Savoyen, erste Gemalin 
Philipps V., 1714 und fiir Ludwig XIV., 1 
Endlich zeichnete er den Plan zu der Kirche 
lan in Madrid, die 1722 erbaut wurde, 
wvittelmiissiges Werk , das zur Gentige beweist, 
dass der smaestro-mayor+ des Sehlosses und der 
Stadt Madrid, nicht der Mann war, die seit 
Philipp IV. in Verfall gerathene Baukunst wie- 
ler aufeurichten. Auch gab er zwei Schriften 
beraus, niimlich 1719: Declaracton y exten 
sobre fas ordenanzas de Madrid que habia eserito 
Juan de Torijo, y de Ins que se practicaban on 
Toledo y Sevilla, con algunas advertencias a los 
alarifes, und 1723; Flueneias de In tierra y curse 
subterraneo de las aguas. Ein heftiger Gichtan- 
fall nbthigte ibm, die Zeiehnumgen zu dem Altar- 



















































































Ardentic. 





cisco Ortega au tiberlassen, und Ardemans war 
noch mit der Ausfithrung derselben in Madrid 
beschiiftigt, als er am 15. Febr. 1726 starb. Er 
in der Kapuzinerkirehe des Prado begraben. 
Ardemans war bereits der Manicr verfallen, 
die svine Zeit beherrschte,, indesse 
sich doch allen seinen Zeitgenossen  tber- 
legen. 
3. Coan Be 
Amirola 
Vinge de 

















Dice. — Liaguno y 
10, 217. — Po 


Noticias IV. 
pala 








Lefort u. Be, W. Unger. 





estocher 





seiner Zeiehnung x 
1) Philippus V. Hisp. 





. Ganze Figue zu Prerd, 











von allegorisehen Figuren umgeben. Gest. von 

Ger. Edelinek, Titelbl. zum Diario de Ios 

Viages de Felipe V. Fol, Robert-Dt 95. 
W. Schmidt, 


2) Karl IL. von 8} Figuren 
‘das Ganze in einer hibschen Kartusche, Titelbl, 
mu: D. Antonio de Solis, Historia de Ia nueva 

Madrid 1684. Theod. Ardemans inv. 

Leonardo seulp. Fol, 

lez, Pinchart 


Ardenne. Gilles d Ardenne, Golds 
und Ziseleur aus Lilttich. Die einzigen 




















richten iiber diesen Kiinstler findet man in dem 
t Malers Louis 


Kostharen Werke des. Liittiel 
Abri (Ende des 1 
Helbig und Bormans veriifentlicht wurde. Diese 
Quelle wurde cin Jaheh. spiter vom Baron 
jenfayne benutzt, dann auch vom Grafen 
Beedeliévre und Baron Saint-Genois wiederholt. 
A., Sohn des Goldschmids Matthias ’Ardenne, 
war in Huy im Firstenthum Liittich geboren; 
er wurde am §. Septbr. 1616 in der Kirche 8, 
uft. Nach Abri hielt er sich mehrore 

Frankreich und anderwiirts 

























fihrte. 
Gilde in Antwerpen vom J. 1642—1646 er 
in der That unter den Kunstfreunden, die eine 
nrliche Abgabe zalten, einen St. Darden, Dacr- 
Weyn oder Derden. Dieser ist vielleicht unser 
Riinstler. Br erscheint mit seiner Frau in den 
Biichern 1643—44 und 1611—15, G. dA. kehrte 
+h seinew Reisen in sein Vaterland zuriick und 
in Huy und Liittich mehrere Werke aus, 
insebr beriihmt machten. In letaterer Stadt 
hielt er sich mehrere Jahre auf und warf sich 
dann mit vielom Eifer auf die Malerci, mit wel- 
cher er sich bis zu seinem (nach den Sterhe 
Register der Pfarrei St. Adalbert) am 11, Febr. 
1700 erfolgten Tode beschiiftigte. In derselben 
Kirche wurde er neben seiner Fran beigesctzt. 
Abri sagt: A. set beinahe 80 Jahr alt geworden; 
jedoch irrt er sich, wonn er 16819 als scin Todes- 
jabr annimmt. 

Die Werke A’s sind wabrscheinlich durch 
gehends verloren gegangen. Man schreibt ihm 
sechs Kandelaber zu, die den Altar der Notre- 








































tabernakel in 8. Ildefonso seinem Schitler Fran- 


Dame de bou-Secours in der Kathedralkirche 


230 





des. Lambert zu Litttich zierten. Die Kirche 
ist zu Ende des vorigen Jahrh. zerstirt worden 
Jeder Kandolaber besteht aus einer Porphyr- 
siiule, um welche sich zwei rothe Schlangen 
winden, welehe zu beiden Seiten einer Marmor- 
muschel vou Verde antico, die als Leuchterdille 
dienten, Henkel bilden. Auf jeder Muschel bo- 
fand sich das Wappen des Donators. In dersel- 
ben Kirche sah man auf dem Altar des hi. Albert 
der dem Johanniterorden gehirte, auch sechs 
silberne Kandelaber, welche die Malteserritter 
auf ihre Unkosten ausfilhren liessen, und welche 
die Gestalt von Elephanten-Riisseln hatten. 

Mandschriftiche Quellen: Archive von Huy und 
Littieh, 

5. Abry, Hommes illustres de Is nation liggcoise 
p. 307. — Baron de Villenfagne, Recherches 
sur Uhistolre de Ia prineipaute de Lidge. 1. — 
Ct, de Becdeltavre, Biographe liggeoise. 11 
318. — Biographie nationale (do Belgique). 

Van Lerius und Rombouts, De Liggoren 
H_ 140. 150. 160. 170. — Van den Steen de. 
Johay, Essai hist, sur Vancienne cathédrale: 
de St. Lambert a Ligge. p. 102. 130. 

A, Pinchart. 

Ardente, Alessandro Ardente, Mater, 

wurde noch vor der Mitte des 16. Jahrh. gob. und 
war in verschiedenen Stidten Oberitaliens be- 
scbiiftigt. Die Kirche 8. Paolo in Lucea besitzt 
vou ihm einen h. Abt Antonio, der Alexa Arden- 
tius Faventinus bezoichnet ist. Die Kirche 8. 
Giovanni in dersclben Stadt hat eine »Taufe 
Christie, welche im alten Guida von 1721 als cine 
der sneuestene (d. h. eigenthitmlichsten) Erfin- 
dungen charakterisirt wird. In 8. Frediano eben- 
daselbst befindet sich ler hi. Bischof Cassio 
































von Nami, der in Gegenwart des Tyrannen 
Wonder veritbts. Endlich bewahrte auch 8. Ma- 
ria Forisportae ein Werk von seiner Hand. — 





Ardente arbeitete in der Art der damals moder- 
nen Réiischen Manieristen und verschaffte sich 
dadurch auch eine giinstige Stellung in Turin, 
Fir Monealieri bet Turin malte er cine An- 
betung der Kénige, bezeichnet mit 1592 und fir 
Monte della Pietd in Turin selber eine Bekeh- 
rung des bl. Paulus. Scinen besten Rubm ver- 
dankte er der Portritwmalerei. An dem Bild- 
niss des Horzogs Karl Emanuel von Savoyen 
rithmt Lomazzo jene vornchm witrdige Haltung, 
ohne welche nach seiner Meinung hohe Herren 
wenigstens im Bilde niemals erscheinen diirften. 
Als Ardento 1595 im Dienste de 

zogs starb, begnadete dieser seine Witwe und 
Kinder mit einem Jahrgehalt. Der Dichter Gigli 
hat dem Ardente unter denjenigen Malern einen 
Platz gegeben, welche den Triumph der Maleret 
bowirken: 

E il copioso Kaffael da Reggio 
Col lucchese Alessandro Avdente tutto ote. 

. Lanai, Storia pittorla, 1V. 394 nach Mansi, 
Diario sacto dl Lucea und nach dem Gutda di 
Lucca, 1721. p. 261. — Lomazzo, Trattato 
etc, I. 876. — Mariette, Abseedatio. p. 25 

































iluste. 1. 521. 5 

Ardesio, Alessandro Ardesio, Maler aus 
Brescia, erhielt 1451 den Auftrag, dic Bilder der 
Schutzheiligen von Brescia unter der Loggia 
der Stadt wieder herzustellen. Es waren dic 
Gestalton des Apostels Markus undder hh. B 
schife Apollonio und Filastrio. Gleichzeiti 
sollte er »in lieblicher Forme dic Binke bemalet 
welche an den Widen derselben Loggia stan- 
den. 












Ardikes, 5. Aridikes, 


Ardinow. Elkanai Ardinow, eigentlich 
Elkan Lardinus, doutscher Goldarbeiter und 
Tuwelier, gehirt zu den in der Zeit des Zaren 
Michail Feodorowitsch nach Russland berafen 
ausliindischen Kunsthandwerkern (vergl. Ale 
darch). Im J. 1624 verfertigte er im Auftra; 
des Zaren im Verein mit anderen Meistern eine 
Krone, im J. 1629 einen Armbrust -Bebiilter 
sammt Kicher (eaiiaan»). Aus einem im Archiv 
der Riistkammer 21 Moskau aufbewabrten Aus- 
gabebuche erfahren wir, in welcher Weise diese 
Meister belohnt wurden. Ardinow erhielt u. A. 
cinen vergoldeten Silberbecher, 40 Zobelfelle 
eben so viele baschkirischo Marderfelle, 10 Ellen 
Atlas, 5 Ellen Taffet, 4 Ellen Tuch. 
«.3a6hann, O wer. npoman. my. P., my. 201 
WL apx. 0, (Sabelin, Metallarbeiten tn fuss, 
in den Mem, der K. Arch, G.). St, Petersbure 
1853. ¥. 20 u. 123. 












E, Dobbert. 

Ardisson, Ardisson, sonst unbckannter 
Maler in Frankreich in der zweiten Hillfte des 
17, Jabrh. 


Nach ihm gestochen 





Gest. von Fr. Landry. 1672. 4, 


+. Le Blanc, Manuel. iI. 488, 
W. Schmidt. 


Ardito. Andrea di Ardito, 8, Andrea, 


Ardoini, Anna Maria Ardoini, Ardoino 
oder Ardoina, Dilettantin im Malen, geb. 20 
Messina 1672, Tochter Paolo Ardoint’s, Fiirsten 
von Palizzo. Sie heiratete 1697 Gio. ‘Bat. Lo- 
doviei, Filrsten von Piombino, den letzten sei- 
nes Geschlechtes, der bereits einige Monate nach 
der Hochzeit starb und einen nachgeborenen 
Sohn hinterliess, der seinen Vater nur wenig 
Uberlebte. Der Kummer brachte auch die Mut- 
ter am 20. Dez. 1700 in’s Grab. Man kann von 
ihr sagon, dass sie sich allon Ktinsten zuwandto ; 
sie trieb auch das 
‘Theologie. Haup 
uf dio Malerel; und aman bowabrt to ihrer F 







Arduino da Bologna. 


231 

















nilie noch eine grosse Anzal ihrer, nicht ohne 
Talent ausgeftihrten Bilder. Im Alter von 15 Jah- 
ren erechien von ihr eine Sammlung lateini- 
scher Gedichte: Rosa Parnassi plaudens triuw- 
pho iwperiali S, M. C. invietissimi Leopoldi de 
Austria ete. Neapel 1687. Auch italienisebe Ge- 
dichte kennt man vou ihr. In Rom, das sie zur 
ihrer Heirat bewohnte, wurde siv in die 
literarisehe Gesellschaft der Arkadier unter dem 
Namen Getilda Faresia aufgenommen. 
{tore, Bibliotheca sieula. Palermo 1705. 
— Cresetmbent, Istorla della Volgur 
Venedig 1731 1.'— Mazzuehelli, 
tori d'Italia, 1. 11. 986. — Memorie 
de’ plttori Messinesi. 1821. p. 205. — Nou- 
velle Biographle générale. IIT. 60. 
A. Pinchart 
Ards, Willem Ards, Arnts oder Acrts, 
Holesehnitzer des 15 Jahrh. zu Brlissel und Li 
wo, In der Biographie nationale {de Belgique: 
ist ihm ein anger Artikel gewidmet, der jedoch 
sicht ganz fehlerfrei ist. So, um den wichtig: 
sten Febler hervorzuheben, wirft derselbe den 
Kinstler mit einem gleichzeitigen Bildhauer in 
Marmor, Willem Amy (6. diesen) zusammen: 
Nach einer Urkunde von Léwen vom J. 1453, 
die M, Van Even anftthrt, ist Ards aus Briissel 
sebiirtig. Derselbe Schriftsteller berichtet, dass 
sich der Kiinstler 1449 in Lowen ansiedelte. Wir 
finden den Namen Willem Aerts: unter jenen 
Personen verzeichnet, die 1415 in die Zunft der 
Vier-Gekrinten 2u Brilssel zugelassen wurden. 
Vielleicht ist dies unser Kiinstler. Als Ards 
sich in Liwen niederliess, baute Matthias 
de Layens das herrliche Rathaus, das man 
toch heute bewundert, und Ards wurde mit der 
Ausfihrung der Bastelicfs beauftragt, welche 
tlie Kragsteime und andere Theile der Balken 
‘des unteren Stockwerkes schmticken, Zu der 
selben Zeit vertraute man ihm auch das Sehnitzen 
ciner Marienstatuo an, dic sonst den Eingang zur 
Kapelle des Stadthauses zierte. Der Sockel der- 
selben war mit vier Engeln und zwei Chimiiren 
versehdnert. Im J. 1453 errichtete er fiir die 
Krypta der Notre-Damekirche in Gem bloux 
bei Namur) ein Grabinal: eine Gruppe -aus 
Eichenholz mit elf Figuren, welche Christum im 











































und zwei Engeln umgeben ist 
Jener Zeit war das Grabtnal sehr sorgfil 
Rudolph van Velpen, Mater von Liw 
worden. 
wurde unter die 18 aufgenommen, div im J. 1857 
vordem Stadthaus 2u Lowen aufgestellt wurden. 





, mgetasste 
— Das Standbild unsercs Kiinstlers 











4. Van Even, Les Artistes de Thitel de ville de 
Touvain. p. 32. — Van Even, Lonvain mo- 
numental, 8. — Biographies 
de Belgique. — Eon dragt, Gent 1857 





A. Pinchart 
Arduino, Arduino da Baise oder Bai 
s. Abaisi. 





Arduino. Arduino meiselte in Venedig 


"| de Ardoynis de Pesauro phisic 


1360 ein Relief der Madonna mit dem Christus- 
Kinde. Es steht im Kloster Maria del Carmine 
liber einem kleinen Portal, cingeschlossen von 
einem gothischen Bogen, und ist bezeichnot: 
MecexL mensis octubris Arduis Taja Petra fo- 
cit. io rohe Arbeit beweist nur, wie weit da- 
mals die Kunst Venedigs hinter derjenigen von 














Florenz und Neapel zurlick war. 
Venezia, Il. 267. — Selvatic 


8. Mosehini 
eLazari, 
gnara, Storia della Scultura Italiana. 1. 27. — 
Schnaase, Kunstgeschichte. VIL. 498.—Sel- 
vatico, Sulla Architettura e sulla Sevitura in 
Vonezla! 1847, p. 104 

Jansen u. Fr. W. Unger. 
Arduino. Arduino zeichnete sich cbenso wie 

Giacopo und Augustino im Anfange des 16, Jahrh, 

als Holzschnitzer in Bologna aus. Alle drei 

machten vorzugsweise bewunderungswilrdige 

Bilderrahmen und kostbare Altarworke. Bu- 

madi, der uns dies berichtet, bringt auch aus 

Achill. Virid. die Verse bei, ‘welche Arduino, 

Giacopo und Agostino verhert 
Atel st con ch’ han spirto pellegrin 
In legno cose fanno da. stupire 
Giacopo, © suot frattel, quel a 
Figura, © perspettiva, io non so dire 
Che paion vive © vere ed Arduino 
Fra gleccellenti merita venire 


s Bumaldi, Minervalia, p, 249. * 























Jansen. 
Arduino. Arduino, Maler und Holzschnitzer, 
int in den (von Masini durchgeschenen} 
der phifosophisehen und me- 
dizinischen Kollegion von Bologna. Er war Po- 
dell dersetbeu. Vermutlich ist er mit dem vori- 
ken Arduino von Bologna cine Person, um 80 
mehr, da auch er als in der ersten Hilfte des 
to, Jahrh, thiitig angefithrt wird. 
simi, Bologna perlustrata. 1668. 1. 615. — 
Fuga, Abecodario pittorico, 1776. 131. 
‘A. Pinchart 

Arduino, Einem Arduino, der schon 1300 
gestorben sein sollte, und aus dem Lenoir (Bull. 
archéol. 2, 186) sogar einen Franzosen Hardouin 
macht, selirieb Vasari den Plan zu 8. Petronio zu 
Bologna zu, ein Irrthum, der offenbar durch 
das Modell des Arduino Ariguzz veranlasst ist 
Vergl. auch den Art: Antonio Vineenzi. 


Arduino. Arduino da Bologna war Ma- 
ler, Formschneider in Holz und tlichtiger Bota- 
niker. Er bliihte um 1515, heisst es bei Gan- 
dellini. Dies ist wahrscheinlich der gelehrte Arat 
Santes de Ardoynis, von dem ein Werk erschien 
Incipit liber de venenis, quem magister Suntes 
— edere co- 
424 et ipsam 

























Impressum Venetiis opera Bernardini 





Riecii de Novaria, 1192. — Das Werk erschien in 
einer Aufl, vou 149s und einer zu Basel 1562, 





32 


Arduino de Domenogo degli Arigusi 


___Suan do Arellano, 











enthiilt aber keine Holzsohnitte. Mdglich ttbri- 
geus, dass der Gelebrte auch zeichnon konnto, 
aber ein eigentlicher Maler und Formschneider 
ist er gowiss nicht gowesen. 

 Gandellint, Notizio deglt Intagliatori. 1. — 
Le Blanc, Manuel. . 

W. Schmidt, 

Arduino, Arduino do Domencgo dogli 

Ariguzi in Bologna war Baumeister von 8. 
Petronio bis 1530, da ihm Ereole Seceadenari in 
diesem Amte folgte. In dor Fabrica der Kirche 
wird noch ein hilzernes Modell mit seinem Na- 
men aufbewahrt, das er 1514 im Auftrage des 
Senats verfertigto. Dasselbe weicht von den ge- 
zeichneten Plinen mehrfach ab, und Arduino 
hatte namontlich Wie Fassade gegon Angriffe 
‘eines Ungenannten zu vertheidigen, die ihm von 
den Vorstehern des Baues zugestellt waren. 
Gayo, carteggio ined. 11. 140, Neuerlich ist dies 
Modell von dem Kapuziner Fra Geremia von Bo- 
logna restaurirt, und Lilbke hat von demselben 
eine Beschreibung und Abbildung gegeben. 

s Mittheilungon der k. k, Contral-Koumis- 
sion. V. 1 03, — 
Bolognese istrulto, Bol. 1880. p. 45. 

Ueber den durch dieses Modell veranlassten 

Irrthum des Vasari s. den Artikel Antonio Vin- 
cenzi. . 























Fe. W. Unger. 

Ardy. Bartolommeo Ardy, Architekt und 
Maler, geb. den 13, Sept. 1821 zu Saluzzo 
Piemontesischen. Seino Ausbildung ethiclt er 
in den J, 1850 und 1851 in dem Atelier von Alex. 
Calame, studirte aber dann auf Reisen durch dic 
Schweiz. und Frankreich, sowie insbesondere bei 
einem liingeren Aufonthalt in Rom und dessen 
Umgegend grlindtich nach der Natur. Er hat 
versehiedene Ausstellungen in der Schwoiz, und 
in Italien beschickt und ist auf derjenigen von 
Florenz im J. 1861 durch cinen Preis ausgezoich- 
net worden. Als Architekt war er in Turin und 
an einigen Villen am Lago maggiore beschiiftigt. 
Soit 1848 hat er sich ganz der Malerei zugewen- 
det. Er hat auch radirt. 




















‘Von ihm radirt: 
tagni (Oggebbio. Lago Maggiore). qu, 
L’Arte in Italia, Torino 1869, 
D, Martelli. 

Areche. Martin de Areche leitete 1517 den 
Portalbau an der Pfarrkirehe von Utiel, Didzes 
Cuenca, vielleicht nicht nach eigenem Plane, 
denn 1523 erhielt ein Meister Joanes von Cuenca 
Bezalung fiir einen Plan zu diesem Werke. 

s. Llaguno y Amirola, Noticias, I. 156. 


Sotto 4 
Fol. 








v, 

Arogio. Pablo de Arogio (vielleicht italic 
nisch Paolo da Reggio oder Arezzo), italienischor 
Maler, filhrte 1506 mit Francisco Nea poli die 
prichtigen Malereien der Fitigel des Hochaltars 
in der Kathedrale von Valencia aus; jeder 
dieser Fliigel zeigt in LebensgriBe sechs Dar- 








stethingen, jo dref anf der Aussen- und Innen- 
seite.. Dio Vorwiirfe sind dem Leben der bi 
Jungfrau entnommen. Das Kapitel zalte 300 
Golddukaten daftir. Dio groBartige Gesammt- 
haltung, die feste Zeichnung und die bewun- 
dornswerthe Farbe sollen an die besten Schipl- 
ungen der Schule des Leonardo da Vinei ge- 
mahnen; es scion die niimlichen genauen und 
destimmten Umrisse, dieselbe Feinheit, dieselbe 
cinschmeichelnde Modellirung und das zarte und 
unnachahmliche Sfumato, das man nur in der 
[Schule des grossen Leonardo antreffo. Eine aus- 
fithrlicho Wirdigung dieser Gemiilde findet man 
in dem Titbinger Kunstblatt von 1823, p. 33. Es 
heisst darin, dass sic ganz den Charakter des 
Leonardo tragen ete., das Kolorit sei etwas cit 
tinig und ordig, auch von Helldunkel wenig 7 
splren ; sie hiitten tiberdies sehr gelitten. Wenn 
auch keine Beweise vorliegen, dass Pablo md 
Francisco bei Leonardo selbst gelernt haben, #0 
gehiiren sie doch jedenfalls zu seinen geschick- 
testen Nachfolgern. 

Withrend ihres Aufenthaltes im Kénigreich 
Valencia hatten beide Kiinstler zweifelsobne 
auch noch andere Werke zu vollenden. Ein Bil 
die hl. Katharina in Lebensgrisse, auf Holz urd 
aus einem der aufgehobenen Kldster der Proviax 

ia stammend, das jlingst noch einen Be- 
il der Sammlung des Don Vicente Pele- 
guer, Graveur und Mitglied der Akademie 83 
Fernando, zu Madrid bildete, wies alle Keat- 
zeichen der Dombilder auf. Aber die Ortschro- 
iken und die Biographien haben leider iber 
dig Arbeiten dieser beiden merkwiirdigen Kilost- 
ler geschwiegen, und selbst ihre Malercien des 
Hochaltars waren herkémmlicher Weise dem 
Leonardo selbst beigelegt worden, bis man ia 
den Domarchiven die wahren Meister entdecktc 
Bermudez, Dice. — Ponz, Viage& 
a. — Kunstblatt von 1823. p. 33. 
Lefer. 





























Arogon, s. Kleanthes. 


Arellano, Juan de Arellano, spanischer 
Maler, geb. zu Santoreaz 1614, +2u Madrid 16%, 
Er war guerst Schiller eines dem Namen nach 
unbekannten Malers zu Aleala do Henarez und 
trat dann in die Werkstitte des Juan de Solis 
cin. Scine Fortschritte waren indesson gerios 
und er hatte bereits das 36. Jahr erreicht, oboe 
gebirig cine Figur zeichnen zu kinnen, als 
beschiimt von seiner Unwisseuheit und gendthist 
auf andere Weise flir seine Familie zu sorger 
die groBo Malerei aufgab und sich darauf lez. 
die Blumenstiicke von Mario di Fiori zu ke- 
sn. Hierauf malto er nach der Natur selbs 
Diese neuen Studien hatten solehen Erfolg, das* 
seine Arbciten scitdem sehr gesucht waren uot 
ihm eine wirkliche Berlthmtheit verschaftes 
er ward dor beste Blumonmaler, den Spaniex 
hervorgebracht hat. Arellano besitzt die Kunst, 














seine Massen zu gliodern und die Gegensize 


Juan de Arellano 








3 














sbnuwigen; seine Farbe ist glinzend, seine'Tne 
von einer grossen Tiefe, und soin Vortrag hat 
tino Fille, welche den Matern dieser Gattung| 
uisht gowdhnlich ist. Jedoch bemerkt Miindler 
in einer uns vorliegenden Notiz, dass diese! 
Blumenstiicke gewihnlich otwas’ zerstrout in 
det Lichtwirkung scien. Was aber namentlich 
diesen sonst treftlich ausgefilhrten Bildern ihren 
Werth benimmt, sei der dunkle Grund oder viel- 
uebr der Mange! an Feinheit der Halbtinten nnd 
Durchsichtigkeit der Schatten, wodurch nur das 
Helle geniessbar werde und die Harmonie verlo- 














ren gehe. 

Die Akademie S. Fornando, das Fomento und 
ask. Museum 2u Madrid besitzen Bilder un- 
seres Klinstlers. Cean Bermudez erwiihnt eine 


tiemlich groBe Anzal, die 
in den Sakristeien oder den Kapellen der Kir- 
then von §. Isidoro el Real, der Recolotos und 
von S. Geronimo befand. Pong erwiihnt eben 
falls einige im Palast, in der Bibliothek 
Palomino in den beritimteste 
sea. A. bielt, nach Palomino’s B 
fene Bude mit seinen Gemi 
S. Felipe ot Real; in di 
auch sein Begribniss 
«Palomino y Velasco, Las Vidas. — Ponz, 
fage de Espafia. — Cean Bermudez, 
— Katalog des Madrider Mus 

















Tafort. 

Arellius, Arellius, Mater in Rom kurz vor 
llr Zeit des Augustus. ‘Seinen Ruf als Kiinstler 
betleekte er durch dic Benutzung seiner jewei~ 
ligen Geliebten als Modelle, so dass ef zwar 
Géttinnen malte, aber unter dem Bilde sei 
Geliebten, und man an seinen Werken seine M 
tressen ziilen konnte. 

5 Plinius, 35, 119, 











Brunn. 


Arena. Juan de Arena, spanischer Mater, 
der in don J. 1557 und 1558’ in_der beritmten 
Abtei von Monte Cassino die Fresken der 
unterirdischen dem hl, Benediktgeweihten Kirche 
unter der Aufsicht des Marco Mazzaroppi, gen. 
Marco da Pino, ausfithrte. Die Vorwifrfe sind 
ler Leidensgeschichte Christi entnommen. Ver- 
whiedene Aktenstiicke erwithnen Zalungen, 
ibm bei dieser Gelegenheit geleistet worden sind. 
Eines derselben ist gezeichnet: Juan de Larena, 

s. Caravita. I Codici e Ie arti a Monte Cassino. 

1871, MIL, 48. 50. 52, 




















A, Pinchart. 

Arena. Girolamo d'Arena malte im An- 
fange des 17. Jahrh. in Neapel. Hier befindet 
sich in der Kirche 8. Anna de’ Lombardi e 
Darstellung des hl. Carlo Borromeo, der mit in~ 
higer Devotion vor einem Altar kniend betet, 
liber dem Maria mit dem Leiebmam Christi in 
ihrem Sehoosse erscheint. Auf den inneren Raum 































Maria und mit Heiligen, umgeben von singenden 
‘und musizirenden Engeln. 
s. Domentet, Pittori Napotetant. 11. 





ot. 
Janeen, 

Arena, Pietro d’Arona, neapolitanischer 
Maler des 18. Jahrh., der die Tribline oder Ga- 
lorie der Kirche del i 
malte, Das ist die cinzige Nachricht , 
liber diesen Kitnstler finden kounten, Er ki 
cin Nachkomme des Girolamo d’Arena gewesen 
sein, 

5. Celano, Delle Notizio del bello, dell’ 

Ia citth di Napoli, Ausg, 1692. 

2.1. 6, 













A. Pinehart 
sco de las Arenas, ¥! 
des 15, Jabrh., in Spanien 
ig, dessen Name ins Spanische tbersetat 
wurde, s. Fr. vanden Zande, 














Arenas. Hernando de Arenas in Cuenca 
verfertigte 1557 und 1558 das Gitter vor dem 
hor der dortigen Kathedrale, so wie cinige 

i als Le- 
ind glinzende Meister- 









Beide 
stlicke der guten Zeiten, wiihrend der Chor 
selbst unselig modernisirt ist. 

s. Cean Bermudez, Die. — Ford, Handbook 


sepulte denen. 


for travellers, p. 810. 


Arenas. Andrés de Arenas, Baumeister 
aus Herrera's Schule, baute laut Inschrift an 
der Fassade 1581 dio schiine Marienkirche zu 
Olivenza in Portugal 








Liaguno 
da, G 





i 
Arenberg. Anton vou Arenberg, bekam 





ter unter dem Namen des Fraters Karl von Aret 
cetauft au Brilssel den 21, Febr, 1593, war 
1, Fiirsten yon Arenbors. 
‘Anton wurde an 4, Mirz 1616 2u Léwen Minch 
bei den Kapuzinern, deren Besehiitzer sein V: 
ter war; dieser hatte zu Enghien ein Kloster g 
griindet, in welchem er begraben 2 werden 
wiinschte. Man sebreibt jenem den Plan der Ki 
puziner-Kirehe und -Klosters zu ‘Tervueren 1, 
das im J, 1626 errichtet wurde ; er war der erste 
Guardian desselben. Ehenso gilt er flir den Bau- 
meister der neuen Kapuzinerkirehe zu Brilssel, 
deren Wiederaufban im Miirz 1651 begonen und 
im J. 1652 vollendet wurde. Die Verfasser der 
Histoire de Bruxelles sind weit entfernt, den 
Bau zu loben, und in der That geniigt ein Blick 
auf den Stich, der den Werken von San- 
derus und Baron le Roy findet, wm ihnen 
beizupflichten. Diese Kirehe enthielt tibrigens 
Meisterwerke, die ihr Philipp Karl von Aten- 
berg, Bruder unseres Architekten, geschenkt 




































der kleinen Kuppel von 8. Maria della Carita 
alte Arena die Droieinigkeit mit der Jungfrau 
Meyer, Reastler-Lexiton, I. 








hatte. Anton starb zu Brilssel im dortigen Ka- 
puzinerkloster den 5. Juni 1669. 
30 


234 Anton von Arenberg _ > 


Joh. Jacobus Anton. van Arondonk. 








5. Relations véritables do 1652 (Rrissel), p. 356. 
—Foppens, Bibliotheca belglea. I, 49. —J.le 
Roy, Le Grand Théatre sacré du Duché de Bra- 
Dant,'T, n, 272, — Sanderus, Chorographia 
sacra Brabantiae, Il. 33. — Bibliotheca 
seriptorum ordinis eapucinorum (Venedig 1747). 
p. 58. — Mensaert, Le Polntre amateur et 
curieux. 1. 48. — Descamps, Voyage pitto- 
resque. — Goothals, Lectures relatives 
Thistoire des sciences ete. en Belgique. T. 166. 
— Wanters ct Henne, Histoire de Rruxelles. 

Histoire des environs 














Belgique héraldique, 1. 181. — Fétis, Catal, 

du Musée royal de Belgique. — Biographie 
nationale. 1. 401, 

A, Pinchart, 

Arenberg. Augustus Maria Raimund, 

Fiirst von Arenberg, geb. den? 3. Aug. 1753 

‘tu Brlissel, + den 26, Sept. 1833 daselbst, ver- 

suchte sich in der Radirnade! nicht ohne Talent. 


‘Von ihm radirt 
1) Das junge Paar mit jungen Hihnern beschit- 
tigt. Nach F. Boucher. In Rundung. Augustus 














ipsit 1770. qu. 8. 

2) Das junge Paar im Zimmer; der jungo Mann 
schniirt das sich strivbendo Mildchen auf. 
Eber 





(Den Namen Arenberg finde ich in tergo der 
BI, von fremder Hand geschrieben.) 
Wenely 
Arenberg. Pauline von Arenberg, Filr- 
stin von Schwarzenberg. s. Schwarzen- 
berg. 


Arend, 8. Gelder. 


Arendonck. Cornelius van Arendonck 
wird von J. van der Moelen oder Molanus,, der 
cin merkwiirdiges Werk tiber die Geschichte der 
Stadt Lowen hinterlassen hat, zu den Bildhanern 
gecilt. Er war Frater im Kloster der Franzis- 
kaner-Rekollekten in Léwen und starb am 26, 
Dez. 1540. Im J. 1513 verfertigte er neue Chor- 
stithle aus Holz fitr den Chor der Kirehe. Diese 
wurde 1525 niedergerissen , um einer neuen in 
reicherer Architektur Platz zu machen, die bis 
1801 sich erhiclt. Die Chorstille des C. van 
Arendonek sind in die neue Kirche tibergefithrt| 
worden. 
5. Dietsche Warande, IV. (1858). p. 

Van Even, Louvain monumental. p. 250. — 

De Ram, Les quatorze livres sur Thistotre de 

Ja ville de Louvain de Jean Molanus. 1. 262. 

‘A. Pinchart, 
Arendonk. Johannes Jacobus Antonius 

van Arendonk, Bildhauer, geb zu Antwer 
pen 4. Mai 1822, machto seine ersten Studien an 
der Akademie seiner Vaterstadt. Im J. 1816 
unternahm er eine Reise nach Italien. Einige 
Jahre lang arbcitete er im Atelier eines mittel- 
‘missigen Kilnstlors Joh. Bapt. Peeters. Er be- 
wohnte Antwerpen bis zum Junj 1872, worauf er 
nach Mecheln 20g. 

















Van Arendonk ist der Verfortiger ciner Un- 
zal von Bildwerken jeder Art, in Holz, Stein, | 
Marmor, Terrakotta u. 8. w. Das folgende Ver- | 
zoichniss ist unvollstiindig, da uns eine vollstin- | 
digo Aufzilung zu weit gefilhrt hitte. Zugleich 
geben wir das Jahr oder das ungefihre Datum | 
‘des Entstehens der Werke an. 





Tn Antwerpen: 
1) Theaterrotunde: Melpomene in Stei 
240 Cent. hoch, im J. 1852 in dem Antwer- 





2)Institut des hi. Die bi 
Jungfrau und dor bi. Ignatius, vou Stein | 
(1855). 

3) Kapelle der barmherzigen Schwe- 
stern: 30 Figuren von Holz und eine hl 
‘Magdalena in gebrannter Erde (185758). 

4) Boulevard Leopold : Kolossalstatue von 
Stein der Stadt Antwerpen, die Bliste van 
Schoonebeke's bekriinzeud (1864). 

5) Kirehe des hl, Augustin: Der hl. Au- 
gustin in Holz, 

6) Viimisches Theater: Kolossalfigur des 
Fricdens von Stein, an der Ustlichen Fas- 
sade (1871—72). 

7) Kapelle der Kongrogation zur Un- 
befleckten Empfingniss: 2 Holzfigu- 
ron, Allegorien auf die geheiligten Herzen 
Jest. und Marit 

8) St. Jakobskirehe. Mehrere Grabmiiler 
und andere Bildwerke. 

9) Im Friedhof zu Bouchout bei Antwer- 
pen: Denkmal des gelehrten Dichters Wil- 
Jems, 1848 errichtet. 


InGent 

10) St. Michaclskirehe: Die 30 Holzsta- 
tnen des Hochaltars, und 2 grosse Engelfi- 
guren in weissem Marmor. 

1) Haus des Arehitekten Minard: 
6 Standbilder von Grafon von Flandern und 
8 Engel mit Schriftbindern, von Gips, in 
der Kuppel der Vorhalle (1848). 

12) Bibliothek des Hrn, d’Hoogstoe! 

ie Bildsitulen von Jesus und Maria und di 
allegorischen Reliefs des »Patere und des 
sAve Marine, von Holz. 

13) Foyer des Theaters Minard: 2Busten 
aramnatischer Schriftsteller, in gobrannter 
Erde, und 6 andere in Gips. 

44) Friedhof von St. Amand bei Gent 
Denkmal des Dichters Ledeganck, imJ. 1848 
errichtet. 

















In Brilssel: 

15) Giebelfeld der Kirehe Notre-Dame 
de Finisterrae: Die unbefleckte Em- 
phingniss, von Engeln umringt, Stefnfigures 
von kolossalen Grissen (1856) 





In Namur 
16) Fussade des Theaters: Die Steinfigu- 
ren der Komidie und der Musik (1504). 











Ausserdem noch zalreiche Bildwerke in ver- 
schiodenen Orton Belgien’s Und Holland's. 

In England befinden sich zu Liverpool 
and Sheffield Werke vonihm, in Frankreich 
im Norddepartement u. s. w. 

Van Arendonk stellte im J. 1867 im Antwer- 
pener Salon ein Gipsrelief aus unter der Be- 
ennung: Vous ne tuerez pas. Nennenswerth 
sind noch seine Bilsten der viimischen Dichter 
od Schrifteteller Willems, Ledeganck und 
Conseience, 

+. De Viaemsche School. V. 49, pas 

Th. Van Lerius, Notice des oeuvres 
dans Péglise de Satnit~Jaeques & Anvers, 1 
pp. 110.1 


Nach ihm gestochen 
1) Melpomene. Nach der Zelchnung von Fd. du 
Jardin gest. von H. Brown, In der Zeltechrift 

De Viaemsehe School. 1855. p. 7. 
2/1, Petrus, In: De Vlaemsche School. V. 29. 
8)Hendrik Conscience, berdlumter vlimischer Did 
. J. Arendouk fee, A. Weger 














‘Vat 















Alex. Pinchart 
drends, Johan Fredrik Arends, di 
‘cher Maler im 18. Jahrh., Schliler des Peder 
Al, lobte lange in Giticksburg, wo er Bildnisse 
alte, 
+. Weinwich, Kunstnerlexikon, 





Dietriehton. 

Arends. J. T. Arends, geschickter Minia- 
‘urwaler. In einem in der Lade des Jahrver- 
valters des Hospitals St. Hiob zu Hamburg 
‘uindlichen Manuskript: Catalogus Petkumii 
emendatus, d. i.: Verbessertes Namonsgediic 
uiss der Herren Patronen und Vorsteher des 
Hospitals St. Hiob und Pockenhauses, Hamburg 
Fol., findet sich ein iusserst sauber ge 
Ieitetes Titelbl., die Geschichte Hiobs ete., bez. 
1.T, Arends feeit. Ferner enthilt es eine Ab- 
tildung des merkwiirdigen Altars der vormali- 
zen Brilderschaft, dem Anschein nach von der- 
selben Hand in Miniatur und 2um Theil auf 
Goldgrand. 


s. Hamburger Kinstlerlexikon. 








W. Schmidt, 

Arends, Jan Arends, Maler, geb. zu Dort- 
recht den 11. Sept. 1735, war Bruder des Dich- 
ters Roclof Arends. Er lernte zuerst die Malerei 
bei J. Ponse und ging dann nach Amsterdam 2u 

iner weiteren Ausbildung. Daselbst und zu 
Middelburg in Seeland mnalte und zeichnete er] 
Lasthiiuser der holliindischen Honoratioren. Ei- 
nige dieser Zoichnungen hat er selbst geitzt, an- 
dere sind durch franzisische Stecher in Kupfer’ 
gebracht. In spiiteren Jahren fand er in Middel- 
turg nicht mehr Arbeit genug; er wandte sich 
daher nach Dortrecht zuriick und zeichnete da- 
selbst meist mit Tusche Wasseransichten 
Schiffen, die nicht von Steifheit frei soin sollen; 
in der Perspektive soll er jedoch sehr erfabron 












Joh. Jacobus Antonius van Arendonk _- - 





235 





gewesen sein. Er star in seiner Vatorstadt den 

22. April 1805, 
* Von ihm radirt: 

Ansicht dos Schiffswerftes der Ostindischen Kom- 

pagnic 2u Middelburg. J. Arends del. ad viv. 

ITT ot fee. 1779. qu. Fol. 

1. v. Wes 

s. Van Eynden on Van der WIN 

der Vader], Schilderkunst, Il, 272. — Lmmer= 
zeel, De Levens en Werken, 












W, Schmidt, 

Arendtson. Cornelius Arendtson, schwe- 
discher Maler, wahrscheinlich der Sohn des 
Arendt Lampreehts, cines vom Auslande unter 
Johann TIT, berufenen Kiinstlers, war auf dem 
Schosse in Stockholm angestellt, unter dessen 
»Amtsleutene (d. h. Handwerkern) er eingeschrie- 
ben war. Man findet seinen Namen unter dic 
zuerst 1611. Er widmete sich spliter der Portriit- 
malerei; so weiss man 2. B., dss er 1628—1629 
das Portriit des beriihmten Johann Bure’ 
ner zwei TUchter mit Oelfarben malte, 
die damals scchsjihrige KUnigin Christina. 
Er muss also ein bedoutendes Anschen gebabt 
haben. Zweifolsohne befinden sich mebrere Ar- 
Deiten von ihm in den schwedischen Sammlun~ 
gen, wenn sic auch nicht als solche zu bestim- 
met sind. Im April 1633 wird er zum letztenmale 
genannt. MUglicher Weise ist er mit dem Maler 
Eine Person, der ein lebensgrofes Reiterbild 
von Gustay Adolf, jetzt in Upsala, bezeich- 


BH Comelius Ar- 


nold Feeit. Das Bild ist jetzt ziemlich verdorben. 
s. Die Bucher der k. Rentkammer tm k. Kam- 
merarehiy 2u Stockholm. — Bureus, Al 
nuskript in der Stock- 























net hat, Man Tiest darauf: 








holmer k. Bibliothek, 


©, Eichhorn. 
Arenhold. Gorhard Justus Arenhold, 
Zeichner, geb. 2u Hildesheim, + zu Hannover 
gegen Ende 1775 als Sekretiir des dortigen Kon- 
sistoriums. Er verfertigte zuweilen Bildnisse und 
zeichnete nach Fussli viel fr Buchhiindler. 








Nach ihm gestochen 


1) Job. Gottfried + Jurist, Justizrath in 
Hannover und 8 
figur hinter einem Fenster. 
dclin, M, Bernigeroth il se. Lips. Fol, 

2) Silvester Tappen, luther. Theolog. Gest. von 
Georg Daniel Houmann. 8. 

4) Titelth. mit der Ansicht von Goslar und Ram~ 
melsberg. G. J. Arenhold Inv. & del, Hanov, 
G. D. Houmann fecit Norimb. 1738. 

4) Karte des Bisthums Hildesheim. Gest. von R. 
A. Schneider. Verlag von Homann in Nim- 
berg. Auf dieser Rechte und 
der Mathesis Befllssenen. 

5. Heineken, Diet, — Fiissli, Kanstlerlex 

W. Schmidt, 
Arenius. Olof Arenius /Athenius, Arrhe- 
ius), schwedischer Mater, geb. 1701, +2uStock- 
0 


























__Arentus 









Im 5, Mai 1766, Sohn eines Pfarrers in Upland. 
Er lorntezuerst unter David von Krafft, worauf er 
nach den Niederlanden ging, um die iileren Me 
ster zu studiren, Kneller und Pieter Lely wa 
danobon seine besonderen Vorbilder; und es ge- 
Tang ihm eine eigene rasche Manier, welcher 
Haltung und Eleganz nicht abgingen, sich anzu- 
eignen. Seino gelungensten Bilder komuien de- 
nen der letztgenannten Meister schr nahe, ja 
libertreffen sie nicht selten in genialer Auffas- 
sung und schéner Behandlung der Fleisch 
rhe. Besonders geistvoll sind seine Frauen- 
bilder aufiefasst; auch seine Behandlung der 
Gewiinder ist meistens gelungen. Er malte auch 
sehr schine Miniaturon in Ocl und war cin 
ausgezeichneter Wiedethersteller alter Gemilde. 
Dies hat er an dem grossen Ehrenstrahl'schen 
Krinungsgemilde Karl's XI. bewiesen, welches 
sich auf Drottningholm befindet und von ihm im 
wurde, ohne der Eigen- 
thilulichkeit desselben im Geringsten Eintrag 
zu thun. Nach langem Aufenthalt im Haag, wo 
er sich auch mit der Tochter des daselbst woh- 
en Schlachtenmalers Isaak Cruus verhcira- 
tote, wanite er sich 1736 wieder nach Schw 
den ‘zurlick, wo or Hofmaler des Kinigs Frie- 
drich wurde.’ Hier arbeitete er nun mit groBem 
Erfolg, besonders fir die Aristokratic, deren 
Lieblingsmaler A. war, bis Lundberg mit seiner 
cleganten Pastellmalerei Mode wurde. Obgleich 
‘nun nicht mehr mit Auftriigen so tiberhiiuft, ver 
lor A. doch keineswegs sein Anschen, und seine 
Hand bewarte bis zum ‘Tode die ihr cigenthitm- 

























































liche Sicherheit und Breite. 
Seine Bilder, die nicht oft bezcichnet sind, 
definden sich ziemlich zalreich in allen dffent- 





lichen und don besten privaten Galcrion und 
Portriitsammlungen Sehweden's. 

Die Biiste des Kiinstlers, vom Bildhauer Cou- 
sin entworfen, befindet sich in der Sammlung 
der Kunstakademie von Stockholm. Ei 
untermaltes Bildniss auf Osterby (Upland) 
als sein Selbstbildniss bezeichnet. Kramm be- 
sass sein yon ihm selbst mit rother Kreide ge- 
zeichnetes Bildniss. 





pur 











Nach thm gestochen 


Benzellus, Erzbischof von Scheden, 

758, Brustb. J. Athenius pinxit. 

J. Gillberg Sculpsit (1758). 4. Das Original 
im Consistorium ecclesiasticum 24 Ups: 

2) Herman Cedercreutz, Graf, schwed. Relchsrat, 
16841754, ganzo Fig. aneinem Tische sit 
©, Arenius pinx. E. Geringius se, 1746, 

3) Carolus ab Hrleman, k, Oberintend 
7 yer Brustbild in Oval 

J. Jacob Haid seulps. et 

















al. 
it, 1700— 
Arenius pinxit. 
sud. A. ¥. Fol 
















1691— 
inter einem ovalen 


1738, 


rolus Hedlinger, Medaitleur, 

alba, 
pins, Ae, 
. Jac. Haid seulps. A.V. Fol, Schwarzkunst, 
Original in der k. Akademie der Wissenschaften 
zu Stockholm. 








Stockholn 





Johann August Arer 















5) Arvid Posse, Graf, schwed. Relchsrat, 
1754, Brusth. in Gval. Arbenius pina’ 
tin Se 4 

6) Gustav Precht, 
hauer, 16 
Nanen, und ait J.'U, bezelchnet, wabrecheinl 
Joh, Georg Hen nichsen. Bl, Fol. 

7) Died, Rdvard Taube, Graf, schwed.. Reiehsrat, 
Bruit. in Oval. Arhenus pinsit. J. F. Martio 
Sculpsit. 4. 

8) In den neueren lithogr. und photogr. sehwest- 
schen Portriteammlongen finden sich mehrere 
yon einen Werken. 

8, Biographiskt Leaicon, — Kramm, De Le- 
ven en Werkon.— Eichhorn, Svenska stu- 
dior. Stockh. 18 

















©, Eiehhorn, 

Arens, Indrik Arens, deutscher Gold- und 
Silberarbeiter, kam zugleich mit einer Reihe 
andorer auslindischer Kunsthandwerker ia der 
‘Zeit les Zaren Michail Feodorowitsch nach Russ- 
land (vergl. Aleidarch). Im J, 1635 arbeitete 
‘er an einem Zarenthron, 1637 an einem Sattel 
fir den Herscher, 1638 verfertigte er einen gol- 
denen Pokal, 1640 einen zweiten ‘Thron. 

8. 3aGhann, O wer. upon. ay Py my aan. 
it. aps. o, (Sabelin, Metallarbeiten in Rust, 
inden Mem, der Kaiserl. Arch. Gesellseh.) Si. 
Petorsburg 1853. ¥. 20 u. 111. — Ders., Her 
o6oap. chun. m yeu. Ahan m Poecin, my san. 
It. aps. 0. (Iistor. Uebersicht der Email- und 

rearbeiten in,Russland, inden Mem der 
Kalserl, Arch, Gesellsch.) St. Petersburg 1853, 
Vi. 287. 

















Ed, Dobbert 

Arens. Johann August Arens, Baumei- 
ster, Weimarischer Baurath und Ehrenmitelied 
der Berliner Akademie, geb. zu Hamburg, sti~ 
dirte zu Géttingon und Kopenhagen und machte 
dann eine fllnfjihrige Kunstreise durch Frank- 
reich, wo er von 17891791 bei dem Architck- 
ten de Wailly arbeitete, ferner dureh England 
Italien und Deutschland. Hierauf liess er 
au Hamburg nieder, wo et reichliche Beschit 
tigung fand und nicht nur eine grosse Anzal 
moderner Wohn- und Landhiiuser, sondern auch 
mehrere iffentliche Gebiiude, das neue Schu!- 
haus der Armenanstalt (jetzt Straf-, Art 
Kur- und Detontions-Haus), dic Kapellen aut 
den St. Petri- und St, Katharinen-Begriibniss- 
pliitzen und die Kirche von Wandsbeck erbaute. 
Er und Hansen werden als die genannt, welche 
in die Hamburger Gegend den sneuen italieni- 
schen Stile cinfihrten. Da er kein eigentliches 
Handwerk erlernt hatte, so machten ihm die 
‘Ziin{te das Leben schwer. Er war zugleich Gar 
tenklinstler von Geschmnack; als solcher arbei- 
tete er auch zu Weimar, wo sich Githe tilt 
ihn interessirte. In den ‘besten Jahren noch 
wurde er mu Pisa den 18. Aug. 1806 vom Ner- 
venficber weggerafft. 

s. Meuscl, Teutsches Ktnstlerlexikon, — Ham: 

burger Kiinstlerlexiko 














‘Aronsburg 


Georg von Aretin. 








Arensburg. Zacharias Hartwig Arens: 
burg, Medailleur, geb. in Kurland, lebte als 
Zollbeamter in Stockholm noch 1737. Ursprling- 
lich Siegelstecher, wurde er von dem alten 
Modailleur Karlsten zur Beihiiife angenommen 
tater den letzten Regierungajahren Karl's XII. 
Er hat die Stempel der sogen. »Munzzeichens 
augefertigt,wolehe unter Girtz’s Administration 
ausgefihrt wurden. Auch die Miinze, die bei 
‘er Krénung der K@nigin Ulrika Eleonora unter 
éas Volk ausgeworfen wurde, war von seiner 
Hand, wie cinige andere Stileke von ziemlich ge- 














s.Wein wich, Kunstnerlexicon, — Menel, Flor 
rerande Stockholm und Florerande Sverige. 
©. Eichhorn. 
Arent, s. Arnt. 


Arento, Ippolito d’Arento, Bildhauer in 
der aweiten Hiilfte des 16. Jabrh., gehiirt zu den 
uittelaissigen Talenten, die um 1574 von den 
Este in Ferrara beschiiftigt wurden. 


s. Perkins, Les Seulptenrs Italiens. 11. 280. At 
merkung 2. 











Jansen, 
arents, Jan Arents wind als cin guter! 
Landschaftsmaler zu Leiden um 1590 (nieht 1620) 
seuamnt. Wahrscheinlich der von K. van Mander 
eewiinte Joan Ariwensz (s. Diesen.’ 
+ Descamps, Vie des Pointres flamands. 1. 390. 
— Fiorillo, Geseh, der zeichn, Kinste in den 
Niederlanden.’ 111. 56. 

















W. Schmidt 

Arentsen, W. Arentsemn pinx. 1 
uaehrero lebensgrosse Bildnisse der Familie Hat- 
tinga bezeichnet. Kramm, der sic 
lie estaurirt hat, spricht ilmen wenig Kunstver- 
sienst au 


+ Kramm, De Levens en Werken, 
sel. pds 





Aa 








W. Schmidt. 

Arentz, Richard Arentz oder Aretz, 

nach Nagler (Monogr. I. No. 1164) 

Maler zu Breslau um 1540—1560, 

In der Galerie des Schlosses Rol- 

+ land, dem Rittengute des Friedens~ 

Fiehters A. Fahne in Kiln, befindet sich ein Bild 

iss mit dem nebenstehenden Monogram, das 

dem Arentz beigemessen wird. Der Aufschrift 

zufolge stellt es die Auna Wolfeselderin vor, 
1596 im 57. Jahr gomalt, 

W, Schmidt, 

Thm wird auch folgender Kupferstich zuge- 
sehricben : 

Jo. Hess, Pastor von Breslau. + 15: 

Auf einer Tafel 2 Disticha 
Exprimit hee vultus ete, 











Wensely. 

Arentzen. D. R. Arentzen, holliindischer| 
Maler in der ersten Hiilfte des 18. Jahrh. Christ. 
Kraum restaurirte ein Kabinetstilckchen, Jesus| 
nit der Samariterin am Brunnen, woraut er die! 












Bexeichnung D. R. Arentzen pinx. entdeckte. 
Es sei in der Maier von Gerard Hoet gemalt, 
der sein Lehrer gewesen sein miichte. 

s. Kramm, De Levens en Werken, 

W, Schmidt, 

Aresentus. Georgius Aresenius pinx..., 
so las Fiissli, Neue Zusiitze, die auspolirte, nur 
noch schwach sichtbare Inschrift auf dem yon 
G. B, de Cavalleriis 1572 gestochenen Bl. 
mit der Seeschlacht bei Lepanto gegen die Ttir- 
ken. Teh selbst glaubte zu orkennen: Geo 
gius Ar...... pinxit .......ano. Ob 
leicht der in Zani’s Encicl. aulgeflthrte »Gigto- 
Artemio Giancarli, genannt Giorgio Ar- 
themio, Maler, Dichter und Sehriftstelle 

















gemeint ist, kann ich nicht sagen. 
grisstem Fol. , befindet sich in: Alph. Ciacor 
Vino Postiewm Romanorum, hernsgeg. von 
Agostino Oldoini, Romae 1677. Fol., im 3. Bde. 











Aretacus. Daniel Arctaeus ist der Name 
eines Bildhauers und Ziseleurs, der nach den 
Annales Corbejonses zum Jahr*i455 (bei Leib 
nitius, Seriptt. Rerum Brunsvic 
vei in Westfalen von Christian I. nach Diinemark 
berufen und von diesem hoch geschiitet wurde. 
Als sehr unsicher muss die Annahme Weinwich’s 
bezeichnet werden, dass das sogenannte Olden- 
burgische Horn in’ den 
Iungen von thm angefertigt sein sollte, Wei 
wich, Kunstnerlexicon, beschreibt dassolbe. 

iat cin seltenes Stiick des diinischon Mittelalters, 
in Jacobaci Museum regiuin (1696, pp. 58 und 59) 
abgebildet. 
























L, Dietrichson u, Fr. W. Unger. 
Arethon, s. Alpheos. 





Aretin. Aretin, Adelsfamilie in Baiern, de- 
ron Mitglieder sich vielfach durch Gelchrsam- 
keit und Kunstsinn ausgezeichnet haben. 





Adam Freiherr von Aretin, geb. den 
24, Aug. 1769, $16, Aug. 1822, bairischer Jurist 
und Staatsmann, Bundestagsgesandter in Frank- 
furt a/M., war grosser Kunstireund und schrieb 
einige jetzt veraltete Werke tiber die Kunst. Er 
‘besass auch cine Gemiildesammlung und radirte 
folgende BIL 
4) Landschatt mit Rulne a 
Mi. qu. §. Weigel, Kunstk. 11764, 
‘Le bilane macht aus dieser Landse 
rere, indem er Weigel’s Worto »Landschatt mig 
Baufragmenten, auf einem die Inschrift A, B, 
YV. Aretine missverstand, Das sauf einem be~ 
aieht sich auf eines der Raufragmente, 
2) 2 BIL, Prerde, Nach P. de Laer. qu. 8. 
3) 8 BML Kleine Sehlussvignetten und. Verzi 
ren. 
























W. Engelmann, 
Johann Georg Joseph Karl Maria Freiherr 
von Aretin, Bruder des Vorigen, geb. den 
, Mitre 1771, + den 0, Jan, 1913, Sebrift- 

















238 __Goorg von Aretin 


Macstro Pollogrino de Aretusi. 











steller und Staatsmann, lithographirte Ansich- 
ten bairischer Schldsser, die 2u den Inkuna- 
beln dieser Kunst xehiren ; sie sind nach Nagler 
mit den Kursiven GA bezeichnet. In seiner Ju- 
gend hatte er auch Radirungen geliofert, von de- 
nen wir die folgenden aufzeichnen, Aus den 
Bezeichnungen G. F. v. A. und G. B. de A. hat 
man einen Georg Friedrich und einen @. B. 
von Aretin erfunden, wilbrend es bloss Georg 
Freiherr und Baron bedeuten soll. 

Ein Neffe von ihm ist der verdicnstvolle Karl 
Maria von Aretin, dor Stifter des bairischen| 
Nati nalmuscums. Geb. 1796, + 1869. 


‘Von Georg radirt: 


1) Einstedelet_mit zwet Monch 

Woirotter. qu. 8 
Auf dem mir vorliegenden BI. war keine Be- 
zeichnung. 

2) Bauernbitte, mit dem Rauer und dem Hund, 
Gegenseltige Kopte nach Ferd. Kobell. Rez. 
G. AL qu. 12. 

3) Bauernhitte mit dem Gber den Zaun sehenden 





Kopi nach 




















Bauer, Gegenseitige Kople nach F. Kobell. 
Ber.:'G, Ftv. A. qu. 12, 

4) Landschaft’ mit cinem Baumstamm, den etn 
Knabe mit Epheu umrankt. G: B: de Aretin Se. 
ML qu. 8. 

W, Sehmidt. 


Anna Maria Froifrau von Aretin, geb. 
von Strommer, zeichnete um 1520. 
G4) Landschaften und radirte auch einige 
Bl. nach Ostade, Chodowiecki_ und 
nach eigener Erfindung. Auf diesen Bll. findet 
man das nebenstehende Zeichen. 
s, Brulliot, Monogr. 1. No, 65. — Nagler, 
Monogr. 1.'No, 112. 
W. Schmidt 
Friederike Baronin von Aretin radirte 
folgende awei BI. ; 
1) Das Eschenbelmer ‘Thor in Frankfurt a/M, 
Fréderique d'Aretin le 29 Mat 1819. gr. S. 
2) Landschaft; vorn eln Weg, der nach dom Hin- 
ergrunde 2u geht, Bez.: 8. v. Aretin, qu. 8. 
W. Schmidt. 
Rosa Baronin von Aretin, geb. zu Mlinchen| 
1794, zeichnete und radirte Landschaften. 
1) Landschaft mitt einer Mille, qu. 8. 
2) Stadtgraben mit einem Angler.qu. 8. 
 Gebligige Landschatt mit Hsusernrechts Sun 
Grunde. Bet.: RA24 Aout. qu. 8. 
4) Landschaft mit Gebsulichkeiten anf einem Ha~ 
sel. Bez. : Rv. Aretin, dahinter schwach ein R. 
a. 8. 
8) Wir inden noch erwatnt: Landschaft mit einem 
Schiffe, qu. 8., das wir nicht gesehen haben, 
#. Nagler, Monoge. 1V. No, 3534, 
W, Schmidt. 
Aretino, s. Spincllo Arctino. 


Aretino, 8. Nlecold di Pieri. 
Aretino, Andrea Arctino, s. Andrea. 




















Aretusi, Maestro Giovanni oder Zohanne 


Aretusi, alias de Munari, bitihte am Ende des 
18. Jahrh. als Maler in Modena. Lancilotto spen- 
det ihm im aweiten Buehe seiner Cronaca nicht 
Hwenig Lob. Aber von seinen Werken ist nichts 
mebr erhalten, Flr die Kirche del Carmine in 
Modena hatte Maestro Giovanni eine Pieta e- 
malt und ausserdem eine ganze Kapelle wit Fres- 
kon goschmtlckt. Dies Arbeiten wurden na- 
mentlich wegen ihrer ausgesuchten Feinheit be- 
wundert. 
a. Vedriant, Artisti Modenest, p. 41 








Maestro Pellegrino de Aretusi, Maler, 
gowdhnlich Pollogrino Munari genanot, ist 
der Sohn und Schiller des Maestro Giovanni. 
‘Tiraboschi hat aus Lancilotto's Cronaca ein wich- 
tiges Dokument ter ihn beigebracht. Wir er- 
fahren daraus seinen Uraprung und gleichzeitig, 
dass er am 4. Aug. 1509 fllr das Hospital 8. Ma- 
rin de’ Batti, dem nachmaligen 8. Maria della 
Nove, ein Tafelbild ablicforto, wofttr thm 40 Du- 
katen oder 140 Lire bezahlt wurden, Das Bild 
stellte Christi Taufe durch 8. Johannes dar und 
wurde mit der tblichen Feierlichkeit am 5. Aug. 
aufgestollt. Lanzi fand es noch sebr gut erhal- 
ten in der Kirehe San Giovanni wieder. Hate 
sich nttn auch der Macstro Giovanni durch dic- 
‘ses Werk schon als »geschickt, erfahren tnd ge- 
schmackvolle bewithrt, so erfillte ihn doch ein 
Streben nach Huherem. Rafael's Ruhm zog ihn 
nach Rom, und hier schloss er sich den Jting- 
lingen an, xdie zugleich um Rafael's Gunst und 
um cinen Namen in der Welt wetteifernd ran- 
gens. Pellegrino wurde an den vatikanischen 
Loggion beschifftigt und soll hier dic Geschich- 
ten Jakob’s sowie vier Historien Salomon's aus- 
gefllhrt haben. Nach den Kartons des Perin del 
‘Vaga malte er zusammen mit Daniele da Vol- 
terra in 8. Marcello al Corso dio Fresken der 
Kapello des Gekreuzigten. Sie waren von Perin 
selbst begonnen und stellten ausser anderem die 
Schipfung Eva's und zwei Evangelisten dar. 














Ein selbstindiges Werk schuf Pellegrino in S. 
Giacomo dogli Spagnuoli. An den Wiinden der 
Kapello, die dort Kardinal Albornese errichtew 
licss, schilderto cr in oinzolnen Szenen das Le- 
ben des Spanischen Apostels. Aber diese Fres- 
ken litten durch die Zeit und dann noch mehr 
durch cine Restauration. Und gerade hier rilhmte 
man an der Gesammthaltung der Figuren und 
insbesondere an den Kipfen die wahrhaft rafae- 
lische Anmut. Vollstindig untorgegangen sind 
dio Frosken, die Pellogrino an der Fassado eines 
Hauses auf’ Monte Cavallo entwarf, sowie dic- 
Jjonigen in der Kircho 8. Eustachio, ‘welche drei 
Heilige darstellten. Nach Seannelli und Vedriani 
hat or fllr dio lotztgenannto Kirche auch ein Al- 
tarbild verfertigt. Auch fllr eine Kapelle in 8. 
[Antonio do’ Portoghesi soll er die Fresken und 
‘das Altarbild gemalt habon. Corvisieri hat eine 
interessante Notiz in vatikanisehen Papieren ge~ 
funden. Im J. 1515, zur Zeit Leo's X., wurden bei 











_Maestro Pollogrino de Aretusi — — 





dea grossen Kampfspiclo vierzelm Wagen nit 
allegorischen Gestalten aufgofiihrt. Unter den 
Matern, welche die Herstellung derselben tiber- 
‘takmen, befand sich auch Pellegrino da Modena, 
der in dem Manuskripteinmal alsnero, einmal als 
rossound zuerst ohne jedes Attributgenannt wird. 
Erdekorirte den Wagen der Hilarita mit Putten, 
welche eine Dame tragen, ferner den der Magna 
simita mit Schriftstiicken, welche verbraunt wer- 
den, und endlich den der Fortezza mit einem 
iwennenden ‘Thurme. — Nach Rafacl’s ‘Tode 
Kebrte Pellegrino in seine Heimat Modena zu- 
tick. Eine Reihe Schipfungen tragen hier noch 
seinen Namen. Wenn die Jungfrau Maria mit 
ea Heiligen Girolamo und Sebastiano in der 
Kirehe 8. Pietro wirklich sein Werk ist, so fillt 
tie Entstebung degselben wol noch vor den r= 
nisehen Aufenthalt. Pagani schreibt es dem Ja- 
copo Francia zu, andere dem Meloncio. Der hi. 
Antonio in der Confraternita dell’ Annunziata 
schirt nach Lazarelli dem Pellegrino Dallamano. 

‘abeaweifelt cht ist die Anbetung der drei Ki- 
sige im S. Francesco. Die Geburt Christi am 
Hauptaltar von 8. Paolo gilt fir Pellegrino's 
estes Werk. Es athmet alle rafaelischen Gra- 
tiem, sagt Lanzi. In der Kirehe de’ Servi sah 
Vedriani cin Tafelbild mit Cosmo, Damiano u. a. 
Heiligen, bezeiehnet: Hoc opus faciendum cura- 
tit Joannes Macehiavellus ad laudem altissimi 
dom. 1523 die Veneris Sancti Aprilis ILL. 
Tirabosebi konnte dies Werk nicht wiederfin- 
dea; dagogon entdeckte er im oberen Chore der| 
eaannten Kirche eine Krinung der Maria von 
Pellegrino's Hand. Schon im Anfange des 
V7, Jahrh. hat Seannelli dariber geklagt, dass 
sou den Arbeiten dieses Malers die meisten zor- 
ict und die tibrigen wenigen sehlecht erhalten 
‘siren. 

Es war gegen Ende des Jahres 1523, als Pel- 
‘egrino in seinem Zimmer die Kunde vernahm, 
vein Solm habe soeben einen Gegnet auf der 
Strasse niedergestossen. Er eilt hinaus, um ihn 
‘enigatens zur Flucht zu verhelfen. Aber kaum 
ein paar Hiuser von seiner Wohnung entfernt, 
atiest er auf die Verwandten des Erschlagenen. 
Withend fallen sie liber den Alten her, und aus 
ei Wunden blutond sinkt or zusammen. In 
dem nichsten Hause, wohin er gebracht wurde, 
tanchte er seine Seele aus. — So erziilt Lanci- 
lotto, der den Ereignissen noch am niichsten 
stand, nur dass er irrthtimlich den 27. Dez, 1521 
statt 1523 als Datum angibt. Er iberliefert uns 
such drei Distichen, die, wenn nicht flir ein 
Epitaphium, doch jedenfails als ehrender Nach- 
ref gedichtet waren. Exegi monumenta duo, 80 
begianen sie, und als die beiden unvergingli~ 
chen Monumente werden Pellegrino’s Maleret 
‘ud die letute That seines Lebens, die Errettung 
des Sobnes durch sein eigenes Blut, bezeichnet. 























LTiraboschi, Notizie de’ pittori di Moden 
e489, — Vasari, VIM, 246-248, X. 15 
— Vedriant, Artist Modenesi, p. 38, — 





Cosaro Arotust._ 








Titi, Deserizione. 124, 323, 324. — Sean- 
Microcosmo, p. 313 u. 314. — 
pittoriea. If. 104 uy, III. 3 
visieri in der Zeitschrift it Bi 
1969. p. 158 Anm. 2, 






allo 





parotth 





Cesare Aretusi, Maler aus Bologna, war 
in dor zweiten Hiilfte des 16. Jahrh. thiiti 
Tirabosehi erfindet ttber seinen Ursprung cine 
merkwiirdige Novelle. Hicrnach war er ein Sohn 
des Pellegrino und wurde noch als kleiner Knabe 
von seinem ilteren Bruder nach Bologna mitge- 
nommen, wohin dieser in Folge des. erziilten 
Mordes geflohen wiire. Allein dann miisste Ce- 
sare ein Alter von fast 100 Jahren erreicht ha~ 
ben, was als ungowUhnlichen Umstand zu be- 
merken in der reichen Literatur tiber ihn gewiss 
nicht vergessen worden wiire. ‘Trotzdem ist ein 
Zusammenbang der Familien Aretasi in Bologna 
und in Modena sehr wabrscheinlich.  Dafitr 
spricht insbosondero, dass der Vorname Pelle- 
gtino auch der Vornaine von Cesare's Vater war. 
Diesor war ugleich der orste Lehrer des Soh- 
nes, der sich aber bald mit besonderer Vorliebe 
dem Studium der Werke des Bagnacavallo er- 
gab. Aussicht auf Gewinnst sowie innore Nei- 
gung und Befihigung lonkten Cesare auf dic 
Portriitimalerei, wobei er sich denn als feinen 
Beobachter und gitieklichen Nachabmer der Na- 
tur zeigen konnte. Seine Bildnisse »schienen 
wirklieh von Fleisch und Blut 2u seine und of- 
fenbarten den ganzen Reiz des lombardischen 
Kolorites. Die Gabe der Erfindung jedoch war 
Cesare nicht zu Theil geworden. Daher verband 
er sich mit Giovanni Battista Fiorini, der eine 
reiche Phantasie und die Kunst zu komponiren 
besass, aber allér Vorallge Cesare’s entbehrte. 
Beide arboiteten gemeinsam, der cine zeichnote 
und der andere filhrte aus. So entstand das 
Wunder des hl. Georg im Chor von 8. Maria 
de’ Servi, 30 die Freskomalereien im Chor von 
8. Piotro. Hior war der Apostelfitrst darzestellt, 
wie er aus Christi Hiinden das Amt der Schlits 
sel erhiilt; dariiber dio hh. Gregor und Ambro- 
sius und in der Wolbung Engelgestalten. Unter 
dem Portikus der Kathedrale von Bologna be- 
findet sich ein Fresko mit der Jahreszal 1576. 
Hior hattodon oberen Theil : Gott Vater, Christus, 
Maria und Heilige, Orazio Samachini gezeichnet 
und Fiorini gemalt. Der untere Theil war ganz 
Cesarc’s Schpfung. Es ist die Stadt Bologna 
mit ihren charakteristischen Kirchen und Ge- 
biiuden; eine Prozession von Brilderachaften, 
Geworken tnd allerlet Volk zieht dureh dieStras- 
en. Vollkommen selbstiindige Arbeiten unseres 
Meisters sind auch die folgenden: Abnahm 
vom Kreuz in 8. Renedetto, — Mari 
ang und Marit Empfiingnise in 8. 
Francesco, — Mari Geburt in 8. Giovanni 
Monte — der hl. Bartolommeo in der Theatiner- 
kirche, — die Madonna mit der Carita und 8. 
Francesco in 8. Marin della Carita, — der hi. 





























Gregor in der Kirche der Madonna del Barra- 
cano. Mit dem zuletat genannten Bilde, dessen 
Zeichnung angeblich von Fontana ist, bertraf| 
Cesare den Federigo Zuccheri, weleher vor 
den Auftrag erhalten, aber nicht nach Wunsch 
ausgeflihrt hatte. Die Geburt der Maria in S. 
Afra zu Brescia ine Kopie, welche 
Pier Maria Bagnadore nach Cesaro's Original zi 
S. Giovanni in Monte gefertigt hat. Von den 
zalreichen Porttiits des Meisters werden nur 
wenige nambhaft gemacht. ‘Tiraboschi erwihnt 
diejenigen der Kardindle Cristoforo und Lodo- 
vico Madrucei, weleho seiner Zeit in der Galerie 
des Marchese Filippo Hercolani zu Bologoa wa~ 
ren, und Aff fihrt gelegentlich ein Portrit der 
Maddalena Comazana Malaspina an, 

Im J. 1586 bofand sich Cosaro in Parma 
und kopirte die Sehpfungen Correggio's, Vor- 
uilglich gelang die Nachbildung der »Nachte fur 
S, Giovanni, die dann Tirabosehi in der Kirche 
8. Barnaba in Mantova wieder zu finden glaubte. 

Meyer hiilt aber die Identiti fir fraglich. 
ie Kopie der hl. Katharina in der Nounenkirch 
8. Antonio in Parma finde ich nur bel Malvasia 
erwiihnt. Auch nach Parmegiano hat er gemalt, 
und eine Kopie nach dessen Madonna del colle 
Tungo befand sich um 1680 in dor Sammlung 
des Palazzo del Giardino zu Parma. Die Bene- 
diktiner von 8. Giovanni, von Cesare’s Talent 
sebr beftiedigt, Ubertrugen ihm am 12, Aug. die 
Kopie der Fresken Correggio’s fiir dio neu zu 
ertichtonde Tribiine ihrer Kirche. Dem Ver- 
trage yomiiss sollte er mit allem Fleiss dio go- 
krdnte Maria und Christus kopiren, ebenso den 
Atchitrav, Karnies und Fries und alles rusam- 
men auf die neue Kirche iberfithren und fiber 
tragen. Dieso Mittheilung des Tiraboschi crgiinzt 
Aff durch die Notiz, dass im Vertrag auch die 
Rede war von cinem garzone che preparcri i 
cartoni. Denn die Fresken mussten zuerst aut] 
Kartons ibertragen werden, s0 dass also dic Ko- 
pirarbeit eine doppelte war. Nach Malvasia hiitte 
hun Aretusi dieses Geschiift langweilig gefunden 
und es auch den Benediktinern durchaus nicht 
vorhehlt, Fur die erste Nachbildung, habe er g 
iiussert, wiiren auch Schiller gut genug, War damit 
die Durchpausung der Originale gemeint, so hatte 
er entschieden Recht. Nun aber sind ‘Theilo yon 
yollkommen ausgefhrten Kartons vorhanden, 
welche keine geringeren Maler als Agostino und 
Annibale Carracei zu Stande brachten. Aller~ 
@ waren sio 1586 noch keineswegs die be- 
Tubmten Minner, die sie nachmals orst wurden. 
Allein es widerstrebte schon Lanzi, diese beiden 
Kiinstler flir die »Garzonic hinzunchmen. Gleich- 
wolsteht os fest, dass es ihre Kartons waren, nach 
denen die Kopie der Fresken gemacht worden ist. 
Nach Malvasia waren die Carracci mit dem Gang 
derSache wenig zufrieden. Sie merkten, dass Ce- 
sare nicht nur den besten Gewinn, sondern auch 
alle Ehre fiir sich in Anspruch nahm, und fingen 
n zu murren und zu klagen. Cesare spottete da- 

































































riiber, er sprach von der Narcheif und tibel an- 
gebrachton Erregung junger Leute, die keive 
Abnung von hifischer Sitte hiitten.” Er selber 
verstand sich allerdings vortrefflich auf diese. Die 
Fiiraten gewaun er durch ihre Hoffeute und die 
ofleute dadurch, dass rihnen kleine Madounea- 
bilder verehrte, oder dass er ihre Damen, wenn 
nicht sie selber, portriitirte. Stolz auf sein cig 
nes Herkommen, vermilte er sich mit Siguors 
Lucia aus dem edlen Geschlechte Barbieri. E: 
wusste sich aristokratisch zu kleiden und 21- 
gleich durch feines Benebmen und gewandte 
Unterhaltung zu gliinzen. Kithn und riicksichts- 
los, anmaBend und herausfordernd von Natur, 
hat er sich in Hofkreisen doch nur ein einziges 
Mal durch seine Bitelkeit zu ungeschickten und 
bedenklichen Schritten verleiten Inssen. 

raton und Filrstinnen, Kavaliere und Damen 
sich gern von ibm malen. An scineo 
Portrits rihmte man die zauberische Farbe 
Corregyio’s und die wiirdevolle Haltung der 
Carracei. Der Herzog Rannecio von Parma et- 
nannte ihn zu seinem Hofimaler. Der Herzog 
Alfonso II. von Ferrara lud ihn in seine Resideuz 
cin und bestelite bei thm eine Anzal Miniatur- 
bilder von Damen: aber or golite sie heimlich 
und gleichsam aus dem Verstecke portritiren, 
JJedenfalls mit Niemand davon sprecheu. Da war 
fs, dass der Kunstler dureh seine Eitelkeit 2ur 
Indiskrotion vorfiihrt wurde. Der Herzog be- 
sehied ihn zu sich, zerriss vor seinen Augen alle 
empfangenen Portrits nnd befal ihm, binuen 
zwei Tagon Stadt und Hof fiir immer 2 verlas- 
sen. Gegen schlimmere Unbill hiitte Aretusi an 
seinem Herzog yon Parma sicherlich einen Schutz 
gefunden. Aber selbst in Ferrara verzieh mau 
‘ihm, Im Nov. 1606 war er in Modena, um dort die 
Bildnisse der Prinzen und Prinzessinnen anzu- 
fertigen. Tiraboschi hielt das Portrit Alfonso’s I 
in der Spiegelkammer 2u Modena fllr eine Arbeit 
Aretusi’s. Es stellt den Herzog in ganzer Figur 
tit pelaverbriimtem Mantel dar. Nach der An- 
gabe Oretti’s star Aretusi im Jabr 1612. 

Gualandi theilt uns mit, dass er 2u Bologna in 
der Parrochie 8. Tommaso am Markte wohute 
Boi demselben Schriftateller finden wir auch sein 
‘Testament. Hiernach machte er seinen Neffen 
Pellegrino Aretusi oder eventuell dessen Bruder 
Gasparo zu seinem Haupterben. Legate ver- 
machto er seinen drei Nichten Guglielmini (jeder 
10 Seudi) sowie seinem Bruder, dem Kanonikus 
jovanni Maria. Seiner verwitweten Schwester 
Caterina testirte er den Niessbrauch eines Land- 
gutes, genannt il grande, das an dem Orte Casa 
nuova in der Commune 8. Maria della Viola iag. 
Die Gemiilde, die sich dasclbst befanden, sollte 
sio jedoch auf keinen Fall verkaufen. 

Lanzi berichtet, dass dio Maler Felice Pas- 
qualini, Giulio Morina und Lorenzo Sabbatini 
bel ihren Atbeiten mannigfuche Hitlfe von Cesare 
orf und er wagt soar die Vermutung, 































































8 Bild von Sabbatini wenigsten 





Cesare Arotusi 


Honrique do Arfo. 241 

















unter Aretasi's Namen in der Welt wire. Nam- 
huft zu machen, weiss er kein einzigos. Da| 
Sabbatini bereits 1577 starb, so kUnnte bei einer 
solchen Untersuchung Uberdies nur die friheste 
Ruastweise Aretusi’s in Betracht kommen. 

Pir die Kunstgeschichte hat sich unsor Meister| 
vielleicht sein grOsstes Verdienst durch dieKopie 
der Fresken Correggio’s in 8. Giovanni erwor-| 
bea. Der neue Chor, in den sie kamen, wurde 
1587 gebaut, und s0 kounto Cesare seine Arboit| 
vabncheinlich erst 1588 beginnen. Wann e 
vollendet, wissen wir nicht. Aber alle Kunst- 
keaner des 17. und 19. Jahrh. spendoten ihm 
tas hbehste Lob. ‘Tiraboschi glaubte in ihnen 
eltichsam das Original selber zu erblicken, Allein 
der neueste Biograph Correggio’s mdchte wenig- 
stens cine »gewisse Geziertheits, von der er die 
spielenden Engel nicht freisprechen kann, zum 
futen Theil auf Rechnung der Nachahmung 
Konmen- lassen. 

s.Malvasia, Felsina pittrice 1. 331. Er erhielt 

‘on Cesare’s Neffen nicht nur das Portrit, das 
er in seinem Werke nachbilden less, sondern 
shne Frage auch einen Hauptthell seiner Nach- 
tichten, — Aff, Vita ete, del Parm. p. 95 
Aum. — Gualandi, Memorie ete. 111. 185.— 
Masini, Bologna perl. 1. 39. 116. 123. 192. 
161. 170. 171. — Tirabosehi, Notizie dei 
pit di Modena. p. 303. — Lanzi, Storia pit 
MM. 66 u. 426. IV, 58. — Sala, Pitture di 
Brescia, p. 71. — Averoldt, Pitture ete 
di Brescia, 152. — Chizzolo, Pitture ete. di 
Brescia. p. 109. — Brognoli, Brescia. p. 100. 
—Camport, Raccolta de’ Cataloghi. p. 192. — 
J. Meyer, Correggto. pp. 167. 168, 301. 310. 



































|. — Zani, Encicl. 

ldniss des Kanstlers, Halblg. Se ipse pinx. 
Gest. von P. A. Pazzi, Museum florentinum. 
Fol, 


Malvasia’s Felsina pittrice, Oval. 4. 
Jansen, 
Von thi radirt 

Madonna mit dem Kind auf dem Sehooss, auf Wol- 
ken, Thre rechte Hand ruht auf der Schulter 
ines Heiligen, der zur Linken auf dem Boden 
niet; seine Mitra wird rechts im Vorgrund von 
zwei Engelchen emporgehalten. Rechts in den 
Wolken sieht man den obern Theil einer alten 
veiblichen Heiligen. Unten eine Rolle, offenbar 
‘bestimmt far eine Insehrift, in der Mitte dersel- 
ben defindet sich ein Monogramm, némlich ein 
srosses C, darin Au, R verschlungen. Sehr 
Lriftig geitat, mit breiten Strichen, die ¢ina 
der in verschiedenen Richtungen, manchmal bel 
abe rechtwinklig, kreuzen. kl. Fol. 

‘Auf die Rickseite des Ottiey'schen Exemplares 
hatte eine alte Hand, nach Ottley anscbetnend 
‘aus des Malers Zeit, geschrieben : Cesare Aretust 
Bal. Demnach scheinen die obigen Buehstaben 
diesen als Radirer zu bedeuten. 

4 Ottley, Notices. — Nagler, Monogr. 1.2185. 
(Bringt frethimer. Die belden angeffhrten BU. 
‘ind {dentiseh mit dem obigen, dle Bezeichnung 
bloB anf dem Ottley’schen Exemplar und nicht, 
‘wis man nach Nagler annehmen muss, auf allen.) 














Aretusl. Costanzo Aretusi, Cesare's 
Noffe, ergab sich der Gelebraawkeit und dem 
Kirchendienst. Die Malerei trieb er nur als 
Dilettant. Von ihm konnte Malvasia Vieles Uber 
Cesare erfahren. 

‘5. Malvasia, Felsine pittrice, I. 332. 

Jansen, 


Aretusl. Alessandro Aretusi aus Modens, 
Maler um 1650, Vedriani redet von der Menge 
und Glite seiner Bilder, von threr sorgsamen 
Ausfilhrung und eigenthiimlichen Feinheit. An 
don Hifen wiiro er als ausgezeichneter Portritist 
gesucht gewesen. Sein Leben becndete er in 
Toskana, wo er besonders viel Liebe und Ach- 
tung gefunden hatte. Tiraboschi meint, Vedriani 
habe seinen Zeitgenossen Alessandro gewiss ge- 
kannt, aber ihn ebenso gewiss tibertricben ge- 
lobt, da sonst kein anderer Schriftsteller seiner 
gedenkt, und Werke von ihm nicht bekannt ge- 
worden sind. 

s. Vedriant, Raccolte dt pitt. modenesi 1662. 

p, 124, —Tirabosehi, Notizie det pittori di 
Modena. p. 302. 














Jansen. 

Arévalo, Juan de Arévalo, Bildhauer, 
arbeitete 1537 mit Andern an dem Portal der 
‘Thurmkapelle in der Kathedrale von Toledo, 
die goschmackvoll mit Blumengewinden, Kindern 
und kleinen Thieren verziert ist. Die Wappen- 
sehilder an derselben filhrte er mit Leonardo 
Alcas und Martin de Inarra aus, 

s. Coan Bermudez, Dice. * 

Areztibura, Domingo de Areztiburu, 
Baumeister, verzierte 1550 die Kapelle Santiago 
in der Marionkirche zu Segura in Guipizeoa. 

8, Llaguno y Amlrola, Noticias, If. 24. 

v. 

Arezzo. Arozz0, Kiinstler dieser Stadt suche 
unter ihren respektiven Namen, so Spinello 
von Arezzo unter Spinello u. 5. w. 


Arfe. Arfe ist der Name einer aus Deutsch- 
land oder Flandera in Spanien cingewanderten 
Goldschmidfamilie, die sich durch die grossarti- 
gen und prachtvollen tabernakelartigen silbernon 
Custodias beriihmt machte, in denen fast alle 
spanischen Kathedralen dic Monstranz auf dem 
Hochaltar vor dem eigentlichen Altartabernakel, 
Retablo, aufbewahron und in der Fronleich- 
‘namsprocession auf eben so reichen und gross- 
artigen Gestellen, Andas, umherfabren. Hen- 
rique, der Grossvater, Antonio, der Vater und 
Juan, der Sohn und Enkel, bezeichnen ausser- 
dem die drei Stilentwickelungen der spitgothi- 
schen, der sogen. plateresken und der sogen. 
griechisch-rdmischen Periode der spanischen 
Kanst des 16. Jahrh. 





Henrique de Arfe, auch Arphe und Darfo 








Moyer, Kantler-Loxiton. If. 


geschrioben, kam um 1500 aus Deutschland oder 
at 


242 Henrique de Arfo 














vielleicht aus Flandern nach Leon und verfer- 
tigte zuerst 1506 dic Custodia flr die dortige 
Kathedrale, dann eine zweite flir die Kathedrale| 
zu Cérdova 1513, eine dritte fiir die zu To~ 
Tedo von 1815 bis 1524 und eine vierte fllr das| 
Beneciktinerkloster zu Sahagun in Alt-Ka 
lien, alle im refehsten gothischon Stile mit vielen 
Statuotten und Reliefs. Die Custodia von Leon, 
ein Thurm von 10 Fuss Hohe, ist sammt den von| 
Antonio de Arfe dazu verfertigten Andas von 
den Franzosen geraubt, ungeachtet das Kapitel 
diese vier odor flinfmal mit ungeheuren Summen 
von den Generilen Dupont und Soult losgekautt 
haben soll. Der reiche Sitberschmuck des Altars 
und die noch vorhandene Custodia mit der Statue 
hl. Froilan, ein antiker Rundtempel von| 
tammen aus weit jlingeren| 
Zeiten, und nur die in der letztern verwahrte| 
‘Monstranz, ein silberner Thurm von 1"/z Fuss 
Hohe, der ohne Ueberladung mit allem Reichthum 
gothischer Architektur und mit musterhaften 
vergoldeten Statuetten und Reliefs geziert ist, 
gilt fiir ein Werk des Henrique von 1520. 
(Kunstbl, 1822, p. 263.) Erhalten ist dagegen die 
beinahe Fuss hohe Custodia yon Toledo mit 
260 Statuetton und vielen Reliefs. Wie weit 
sich Arfe dabei an die Zeichnungen des Juan de 
Borgotia und Diego Copin und die Modelic des 
letaztern, die in den Jahren 1515 bis 1517 fllr di 
Custodia gemacht wurden, gebalten hat, ist nicht 
vekannt. "Francisco Marina hat die Custodia 
1594 bis 1599 vergoldet und mit eincm Untersatz 
verschen, und noch spiiter sind vom Erzbischof| 
Infanten Don Luis die Andas dazu gestiftet. 
(Conca, Deser. di Spagna I. 274.) Eino andere 
Custodia des Hochaltars, die allerdings ur- 
spriinglich fiir die Kapelle der Kinigin Isabella 
bestimmt war, liess Kardinal Ximencz schon 
1500 von 18 Ktinstlern anfertigen. Di 
wahrscheinlich die goldene Monstranz, die in der 
Custodia des Henrique do Arfe verwahrt wird 
(s, den Artikel Francisco und Juan Aranda). 
Dio Custodia von Cérdova ist ebenfalls erhal- 
ten, aber 1735 durch unverstiindige Zusitze von| 
Bernabé Garzia de los Reyes entstellt. Dio von| 
Sahagun dagegen ging durch die Pitinderung 
von 1810 2u Grunde. (Ford, Handbook p. 229. 
556.) Ausserdem hat Henrique fur verschiedeno| 
Kirchen kleinore Gerithe aller Art verfertigt. 
Sein Ruhm wurde durch seinen Enkel verdun- 
elt, aber es zeichnet ihn aus, dass er in dem 
immer noch edien spitgothischen Stilo arbeitet 
und deshalb in Harmonie mit der Architektur 
der gothischen Dome bleibt. Aus diesem Grande 
galt er selbst da noch, als der von seinem Enkel 
vertretene Geschmack dos Michel Angelo auch 
in Spanien Alles beherrsehte, fr den grdssten 
Meister undals cin unerreichtes Vorbild unter den 
Goldschmiden, die, wie sein Enkel in dem Lehr- 
gedichte, Varin Comensuracion, rihmt, seine 















































Werke und Grundsiitze eifrigst studirten und 
sich in seinem Lobe erschipften, ohne dass ihm 





einer in der Ausfiibrung gleich kommen konnte, 
‘wenn ihm auch Einzelne an Genie tiberlegen 
sein michten. 

Henrique lebte noch 1543, da ihm und seiner 
Gattin Gertrude Rodriquez Carrefio das Dom- 
kapitel zu Leon gestattete, ein demselben ver- 
pfiindetes Haus zu verkaufen, und er war spiter 
noch cinmal mit Velluda de Ver verheiratet, 
die nach der Grabschrift in der Kathedrale 1562 
starb. Er scheint in den spitern Jahren nicht 
mehr gearbeitet zu haben, da er sich wol nicht 
mebr dom veriindorten Geschmack der Zeit an- 
bequemen konnte. Ein Schiller von ihm war 
Juan Ruiz, genannt il Vandolino, in Cérdova 

4 Coan Bermudez, Dic. — Llaguno 5 

Amirola, Noticias iI. 97, 
Fe. W. Unger. 

Antonio de Arfe zu Leon war der erste in 
Spanien, der bei Goldschmidsarbeiten den gothi 
schen Stil verbannto und sich dafiir der mit ara~ 
bischen und gothischen Elementen verquickten 
italienischen Manicr bediente, die man dort dea 
plateresken d. h. Silbersehmids-Stil neunt, weil 
dor zierliche Reichthum und die phantastische 
Ueberschwiinglichkeit desselben sich besser fir 
luxuriéso Goldschmidsarbeiten cignen, als fir 
‘monumentale Marmorwerke, und daher von je- 
nem entlehnt scheinen, obgleich das Verhiiltniss 
‘Walirheit das umgekehrte ist. Antonio hat 
sich nicht so grossen Ruf erworben, als seit 
Vater und sein Sohn, obwol er in der Zeichnung 
tlichtig und in der ‘Technik vollendet war. 
Street (Gothie architecture in Spain. p. 472 
nennt seine Arbeiten, trotzdem dass sie viel 
geprieson sind, in Wahrheit uninteressant. Seine 
vorzilglichsten Werke sind die 6!/, Fuss hohe 
Custodia der Marienkirehe zu Medina de 
Rioseco in Altkastilien und die der Kathe- 
drale von St. Jago de Compostella in Gali- 
cion, die er 1544 vollendete. Auch wurden ihm 
awei andere prachtvolle Werke zugeschricben, 
die in den napoleonischen Kriegen von den Fran- 
zosen geraubt worden, niimlich die Custodia der 
Kathedrale von Burgos, deren Stelle jetzt eine 
andere von seinem Sohne Juan fiir S. Pablo v 
fertigte cinnimmt, und die 6 Fuss hohen und 5 
Fuss breiten Andas der von seinem Vater Hen- 
rique verfertigen Custodia von Leon. Morales 
(Viage. p. 58) scheint die letzteren nicht von der 
Custodia zu unterscheiden, wenn er sagt, dass 
diese Landgaleere dic Erfindung eines Viamen 
soi. 

s. Coan Bermudez, Dice, — Kunstblatt 

1822. p. 263 — Ford, Handbook for trarel- 


lers. p. 549. 845. 
Fe. W. Unger 

Juan de Arfe oder Arphe y Villafaie, 
wurde noch bertihmter als sein Grossvater und Va- 
ter durch die groBartigen und prachtvollen Custo- 
dien, in welchen er die Spiitrenaissance der 
Schule des Michel Angelo vertrat. Er war zu 
Leon im J. 1535 geb., wie namentlich aus seinem 


























Juan a 


aes 48 

















von ihm selbst in Holz geschnittenen Bilde vor| 
seiner Varia Comensuracion hervorgeht. Seine 
Lebrer in der Goldschmidekunst, wie in den 
wothigen Kenntnissen der Architektur und Bild- 
haneskunst waren Vater und Grossvater, und 
obgieich er einer ganz anderen Richtung 2u- 
gewandt war, so erkannte er doch vollkommen 
nicht nur die hervorragende Bedeutung seines 
Grossvaters, sondern auch die Unfithigkeit seiner 
Zeitgenossen und den drohenden Verfall (8. oben 
den Art. Henrique de Arfo). Er hat sich dariiber 
in einem Lebrgedichte in Ottave Rime ausge- 
sprochen, das er 1585 in Sevilla unter dem Titel 

De Varia Comensuracion para la escultura y 
anuitectura por Juan Arphe Villafane, mit 
Holgsehnitten herausgab. Das dritte und vierte 
Buch ist jedoch orst 1567 gedruckt, weil dic 
emten Holzstiicke 2u Thierzeichnungen flr das 
Gritte Buch verbrannt waren, Nicht alle Exem- 
plare des Gusserst seltenen Werkes sind daher 
‘ollstindig. Es ist jedoch mit Arfo's Medaillon- 
bildsiss zu Madrid 1675 und in 6. Auf. 1773, 4, 
vieler aufgelegt, und enthiilt werthvolle kunst- 
bistorisehe Notizen. Juan Arfe war im La- 
‘einischen und in der Mathematik untertichtet, 
besuchte die Universitit Salamanca, wo er bei 
Comme de Medina Anatomie hirto, und ging} 
anaf nach Toledo und Madrid, um an dem 
essteren Orte die Skulpturen des Vigarny und 
Laraguete und an dem letateren die des Becerra 
¥ sadiren. Nach seines Vaters Tode licss er 
chin Valladolid nieder, und der ererbte Rubm 
‘eines Namens verschaffte ihm rasch Gelegenheit, 
xine Geschicklichkeit zu entfalten. Er war erst 
% Jahr alt, als das Domkapitel von Avila sei- 
tea Entwurf zu einer 6 Fuss hohen Custodia mit 
vielen Statuen und Reliefs annabm, die er von 
164 bis 1571 ausflhrte, und spiiter in der Varia 
Omensuracion abbildete. Das Domkapitel 21 
Sevilla schrieb 1580 eine Konkurronz zu einer 
Castodia aus, die jede andere im Kunigroiche 
Wertreffen sollte, und es belohnte einen Ent- 
uf des berithmten Franeisco Merino reichlich, 
ater der des Juan Arfe erhielt den Vorzug, doch 
wurde Fernando Ballesteros beauftragt, daran 
mibelfen. Sie vollendeton das Werk 1587. Arfo 
werifentlichte eine Beschreibung davon, die 
(eam Bermudez (Dice. I. 60) wieder abdrucken 
lias, und gab ebenfalls die Zeichnung derselben 
ja der Varia Comensuracion. Diese Custodia 
‘ar 12 Puss hoch und die Ideen zu dem Bildwork 
latte der gelehrte Dichter und Kanonikus Fran- 
‘seo Pacheco iin Auftrage des Domkapitels an- 
gegeben (Rodr. Caro, Antiques de Sevilla, Sev. 
168M. Fol. 74). Wibrend er noch an derselben 
sbeitete, ubernahm Arfe eine dritte flr die 
Kiehe 8. Pablo in Burgos, die er 1588 vollen- 
4te, und die spilter in der Kathedrale dasclb 
(sidlleicht flir die von Henrique verfertigto, die 
wa den Franzosen geraubt wurde) anfgestellt 
it. Fir Valladolid lieferte er 1590 eine 6 Fuss 
tobe Custodia. Eine andere fiir Segovia, 

















deren Entwurf das Kapitel 1588 annabm, kam 
nicht aur Ausfthrung. Um dieselbe Zeit machte 
er mit seinem Schwiegersohn Lermes Fernandes 
del Moral eine kleinere, aber vorziiglich gut aus- 
gefiihrte Custodia fiir die Kathedrale zu Osma, 
und 1600 zu Madrid eine kleinere flr die Brli- 
derachaft des Allerheiligsten in der Pfarrkirche 
S. Martin. Dies war seine letate Arbeit, und sie 
wurde in Madrid ausgefiihrt, wo Arfe und Moral 
‘musammen einquartiert waren. Von Einigen wird 
dem Arfe auch die Custodia von Palencia 2u- 
geschrieben. Die Kathedrale zu Lugo endlich 
‘rhielt noch lange nach seinem ‘ode, 1536, eine 
wierliche ilberne Custodia von dem Bischof 
Diego de Castejon, der diesolbe in Madrid als 
eine Arbeit des Arfe erworben hatte, Ausserdem 
licferte Arfo fllr viele Kirchen grosse Krouze, 
Bischofwstibe, Leuchter u. dergl. Philipp IIT. 
erhielt 1509 von ihm ein Becken mit Giesskanne 
von vergoldetein Silber fllr 4054 Dukaten. An 
dem Becken war Jupiter auf dem Adler in Gold 
gravirt und die vier Elemente in Relief, und an 
der Giesskanne Orpheus, Pallas und Bacchus 
ziselirt und emaillirt angebracht. Von seinen 
Kirchlichen Arbeiten ist allordings Vieles in den 
napoleonischen Kriegen geraubt, namentlich soll 
cin Theil desson, was die Kathedrale zu Leon 
von ihrem reichcn Silberschmuck verloren hat, 
1 seinen Meisterstilcken gehirt haben, withrend 
das Erhaltene meist yon Henrique de Arfe her- 
rihrt. (Kunstblatt 1822, p. 263. Ford, Handb. f. 
tray. in Spain. p. 549.) 

Juan hat auch in Kupfer gearbeitet. Der Konig 
berief ihn 1596 nach Madrid, um bei dem Zise- 
liren und Vergoldesi der Bronzestatuen zu hel- 
fen, die im Hause des Jacomo Trezzo fiir die 
Grabmiiler im Presbyterium vou 8. Lorenzo el 
real unter Leitung des Pompeo Leoni gegossen 
wurden, und im folgenden Jahre tbernahm er 
die Anfertigung von 64 Bilsten von Heiligen fllr 
dag Eskurial. Sie dienten als Reliquienbehiilter 
und wurden von Fabricio Castello bemalt und 
vergoldet. Der Staatssckrotir Ibarra schlug ihn 
am 11, Febr. 1598 zum Oberprobirer von Kasti- 
lien und Aufscher der Grabmiiler des Eskorial 
an der Stelle des yerstorbenen Felipe de Bena- 
vides vor, doch gab der KUnig dem Sohne des 
letzteren, ‘dem Lizenciaten Juan Beltran de Be- 
navides diese Stolle. Arfe war in jener Zeit als 
Probirer bei der Miinze in Segovia angestellt. 
Die Griindung der Miinze zu Valladolid im J. 1870 
hatte ihm Veranlassung gegeben, zur Belehrang 
der Miinzmoister den Quilitador de oro y plata, 
Valladolid 1572, herauszugeben, und Klagen 
liber den Miinzgehalt, die im J. 1585 laut wurden, 
und denen die vom K8nige berufenen Probirer 
nicht abzuhelfen wussten, bewogen ihn, zu ihrer 
Belehrung dasselbe Buch villig umgestaltet 
wieder aufrulegen. In Folge davon wurde ihm 
Jjenes Amt des Mitnzwardeins verlichen, und 
‘als solcher verdffentlichte er 1598 noch eine 
dritte Ausgabe des Quilitador, zu der aber das 

sie 























244 Juan de Arfe 

















kUniglicho Privilegium schon 1595 ertheilt war. 
Bei seiner Bernfung nach Madrid im J. 1596 
sehlug er den Lermes Fernandez del Moral 2u 
seinem Stellvertreter vor, und dieser erhielt 
apiter das Amt des Minzwardeins. 
Juan Arfe sollendlich auch die Abbildungen xu 
seiner Varia Comensuracion (s, obenjund withrend 
seines Aufenthaltes in Madrid ein Bildniss des 
Alonso de Ercilla vor der ersten Ausgabe vou 
dessen Araucana in Holz geschnitten haben. Zu 
bemerken ist jedoch, dass keines der Bll. zu 
seinem Werke mit seinem Zeichen versehen ist 
blogs auf p. 34 erscheint ein BI. Re bezeichnet. 
Wabrecheinlich ist o8 auch ein Irrthum und be- 
ruht auf falscher Deutung des Monograms, dass 
wan ihm auch die Bilder zu des Hernando de 
Acuiia Uebersetzung von Olivier’s Caballero 
determinado, Salamanca 1573, zugesehrieben hat, 
die nur in weichem Metall ausgeftihrte Nachbil- 
dungon der mit dem Zeichen 4 verschenen und, 
wie Nagler annimmt, von Anton Sylvius in Holz 
geschnittenen Bll. der frilheren Ausgaben sind 
(Nagler, Monogr. I. 33. 1049, Nr. 80. 2526.) Noch 
wird angegeben, dass er zu einem Buche eine 

















Sammlung von Bildnissen beriihmter Zeitgonos- 
sen verfertigt habe, wovon uns aber weiter 
Andere schriftstellerische 


nichts bekannt ist. 
Unternchmungen 
men. In der Va 
er eine kurze praktische Perspektive, die aber 
nicht erschienen ist. Ein Wappenbuch iat hand- 
schriftlich von Gouzalez Argote de Molina in 
der Nobleza de Andalugia, Sevilla 1562, benutzt 









worden; dass aber die Wappen darin zum Theil 
von Arfe gesehnitten worden seien, ist nur Ver- 
mutung. 


Arfe muss bald nach 1600 gestorben sein. 

Coan Bermudez, Dic. — Liaguno y 
Amirola, Noticias. MI. 98. 102. 330. — 
Choulant, Geschichte und Bibliographic der 
anatomischen Abbildang. Lelpziz 1852. p. 72. 

Fr. W. Unger. 

Arfe, Antonio de Arfo, spanischor Form- 
schneider, in der zweiten Hilfte des 16. Jahrh. 
Seine elusichtige Zeichnung und sein hoher Ge- 
schmack verstatten die Annahme, dass er in 
Italien, besonders zu Florenz studirt habe. Ge- 
hort er au der Familie der berithmten Gold- 
sehmide des Namens? Cean glaubt es, und 
meint, er kinne der Sobn von Juan de Arfe 
Villafatie sein. 

Titelbl, zu: Geronimo Gudiel, La Familia de los 
Giroies. Alcala de I Es stellt das Wap- 
pen der Girones dar, dure die Fortitado und 
Pradentia emporgehalten. Nach Coan hat er das 
BI, im J. 1577 in Holz geschnitten. 

». Cean Bermudez, Dies, 























Lefort. 

Arfe. Joseph de Arfe, war nach Palomino 
Velasco (Vidas. p. $0) ein Bildhauer, gebiirtig 
us Sevilla, der sich in Rom ausbildete, dann. 
ich in seiner Vaterstadt nicderlioss und dort 
1666 im 63 Lebenajabre starb. Er schreibt ihm 








in der dortigen Kathedrale die silberne Custodis 
und die kolossalen Marmorstatuen der Evange- 
listen und der vier Kirchenviiter am Eingang det 
Kapelle del Sagrario zu. Dagegen bebsuptet 
Cesn Bermudes (Dice. I. 46), dass nach auver- 
liissigen Dokumenten die erstere von Juan de 
Segura, die letsteren dagegen von Josef de Art 
seion, und vermutet daher eine Verwechseluxe 
mit dem letzteren, 80 dass Joseph de Arfe vie- 
leicht gar nicht existirt. 


t 


Arflan. Antonio Arfian, spanischer Male, 
lebte 2u Sevilla in der Voratadt Triana in dt 
xweiten Hilfte des 16. Jabrh. Nach Cean Berm- 
dex hiite A., gleich Esteban Murillo ein Jab 
r, zuerst Bilder, Beilast fur die Schiffsange- 
stellten, die damit fret handeln durften, gewal, 
[Cuadros de Feria, nach dem Ausdruek 1 Se 
villa, wo man damit einen wichtigen Handel nit 
dem spanischen Amorika triob. Boi diesem Ge- 
schiift haben sich gewiss nicht Isuter Meister 
gebildet, aber manche besser Begabte erwartet 
sich dadureh eine gellbte Hand und Leichis- 
koit der Erfindung: flr dio Feria musste ox 
rasch und so gut als miglich arbeiten, deou die 
Bezalung, der Erfolg hingen davon ab. Za diese: 
Begabteren gehirte Arfian; er ging als tiehtger 
Praktiker und geschickter Kolorist daraus be 
vor. Der Kiinstler veratand sich besonders got 
auf die Malerei auf Sargas, eine Art ungebieict- 
ten Zouges, worauf die Sevillaner mit Ws 
oder Leimfarben grosse historische oder rel 
Vorwiirfe malten. Diose Sargas dienten 1 
Verhilllung des Altars withrend der Charwocls; 
auch verwandte man sie wie Tapeten zur Mauet- 
bekleidung herrschaftlicher Wohnungen. Als 
Luis de Vargas um 1550 aus Italien nach Sevils 
zorlickkam, trat A. wahrscheinlich als Geile 
in dessen Atelier; Vargas lebrte ihn aus de 
Oclmalerei, die dazumal vielen Kilostler iz 
Andalusion wenig oder schlecht. gelinig ww. 
Der Rubm des Lebrers, eines der besten Sevilis- 
ner Maler, verbreitete sich ohne Zweifel tell 
auf seinen Schiller, deon Arfian Uberoabm bald 
selbst die Leitung wiehtiger Arbeiten. ImJ.13 
malte or nebst seinem Mitschiller Antonio Ruis 
das Altarblatt fir den Hochaltar xu Sevilla wx! 
im J, 1587 schmilekto or dio Magdalenenkir¥ 
mit Darstellungen aus der St. Georgslegenk 
Boi diesom lotzten Werke half ihm sein Sots 
Alonso, dessen Namen die spanischen Biogr 
phen nur bei Golegenheit dieser Arbeit erwihtes 























Es herrschte damals in Andalusien ein Kuss 
zweig, ausschliesslich den Malern vorbehalts 
nimlich dio Bildwerke und Reliefs, welche dt 
Bildhauer flr die Kirchen verfertigten, mit det 
natiirlichen Farben auszumalev, was man estofsde 
fnannte. In dieser Kunst zeichnete sich mt 
Pacheco, der selbst oin bertihmter Estofsist 
fwar, Arfian aus und figte ihr neue Wirkusee 
fhingu. Nach Luis do Vargas war, zufolge Ces? 
Bermudez, Arfian der beste Freskomaler; sit 


Carl Arfwedson 


————_ Marie Joséphe d’Argent. 


28 





Sti erinerte an die beiden Italiener Julio und 
Alexandro, die zu Ubeda und Granada you 1525 
—3thitig waren, und deren Schiller er in seinen 
Jmgen Jabren gewesen sein kounte. Kein sp: 
tseher Sehriftsteller hat das Geburts- oder To- 
desjahr Arfian’s angegeben. 
s.Pacheco, Arte de la Pintura, Sevilla 1649, — 
Cean Bermudez, Dice. 
Lefort. 


Arfwedson. Carl Arfwedson, in Stock- 
toim, radirte als Dilettant drei Landschaften, 
die gut aufgefasst, aber ungentigend in Licht- 
und Schattenvertheilung sind. Er starb 1861 
‘ber $0 Jabre alt. 
1) Landsehafe mit Male, 
fevidmet. Fol. 
42) Landschaft mit Hitten. Seinem Vater Charles 
fenidmet. Fol. 
3) Landschaft mit einer Bricke mit zwei Bigen. 
ADA. A., des KGnstlers Oheim, gewidmet. Fol, 
Alle det BIl., die sehr selten sind, befinden 
sich in der Sammlung der k. Bibliothek 2 
Stockholm, 








Seiner Mutter Charlotte 








L, Dietrichson und ©, Eichhorn. 
Arfwidson, s. Arvidsson. 


Argand. Jacques Antoine Argand, 
Modelleur, geb. 2u Genf 1733, + dasolbst 1783, 
tin kiinstlerischer Kopf, der allerlei Schmuck 
ait vielem Geschmack verfertigte. Von seiner 
Erfndung war auch ein in gebrannter Erde ge- 
fertigtes Denkmal auf Jean Jacques Rousseau, 
tive Bildsiule mit allegorischen Figuren, das 
Argand in seinem Garten aufgestellt hatte. Es 
‘varde 2u Paris in Kupfer gestochen. 

s Lotz, Nekrol, denkwiirdiger Schwelzer. p. 24. 

= Pilasii, Neue Zusitze, 








W. Schmidt. 


Argelati, Antonio Bartolomeo Arge- 
lati, Radirer um 1700, vermutlich verwandt 
nit Francesco Argellati, Maler zu Bo- 
logoa, der in Zani's Verzeichniss mit dem 
Datum 1747 erscheint. Ottley, Notices, beschreibt 
die folgende Radirung, die sehr kriftig ausge- 
fihrt sei und viel von dem Stile der Bolognesi- 
schen Schule am Ende des 17, Jahrh. habe; sie 
sei unverkennbar das Werk eines Malers. 
Allegorle auf die Einklekdung eines Friuleins Bri- 
fiita Boeeaferst als Nonne, mit Widmung an 
{ren Vater. Tim Himmel links sind verschledene| 
Mleine Engel, dle fromme Inschriften tragen. 
1m Vorgrund’ bemerkt man Abrabam kniend, 
seinen Sohn Isaak und die Junge Dame, welche 
emporschauend die himmlische Erscheinung 20 
Yewundern scheint. Links im Grunde ein Tem- 
pel, rechts ein Felson. Professando Solem 
mente ete, Sig. Brigita Boccaferri, folgt eine 
Abschrift. der’ Verse Jo viddl allore ete. von 
Carlantonio Bedori, zuletzt die Widmung: All 
Tilo, Sigr, Camillo Boceaferel. Antonio Barto. 
Argeiati D. D. D. Ziomlich in der Mitto unten 
‘befindet sich ein sonderbares Monogr., das Ottley 
{Or das Argelati's hilt, gofolgt von dem Buchsta- 
ten f. und 1700. gr. qb. Fol. 














W, Schmidt. 





Argelius. Argolins, Architekt, sebrieb,tiber 
diekorinthische Ordnung und tiber den fonischen 
‘Tempel des Asklepion’s 2u Tralles, den er selbst 
erbaut haben soll. Wie einige andere theoreti- 
sirende Architekten um dic Zeit Alexander's 
erkliite er sich gegen die Anwendung des dori- 
sclien Stile fir Tempelbauten: Vitruv IV. 3. 
VIL. praof. 12. Ucbrigens ist die Schreibung des 
Namens nicht sicher und von Rose, dem neuesten 
Herausgeber des Vitruv, in Arcesius veriindert 
worden. 





Brun, 
Argens. Boyer d’Argens 8. Boyer. 


Argent. A. L.d'Argent, Kupferstecher und 
Enmailleur, wird bereits 1798als Hofkupferstecher 
au Stuttgart erwithnt. Im J. 1812 sah man von 
ihm nach dem Tibinger Morgenblatt von 1812 
p. 539 auf dor Kunstausstellung zu Stuttgart im 
J. 1812 oschiinee Emailgemiilde. Als Kupfer- 
stecher indessen war er unbedeutend, was auch 
filr seine Emaillen wenig Vertrauen erweckt. 





‘Von ihm gestochen: 


1) L'Entrée du Roi et de la Famille royale 3 Paris, 
le 6 octobre 1789. Nach cigner Exfindung. 
qu. Fol. 

2) Christoph, Herzog von Wirtemberg. 1515 — 
1568. Hartbild, aetat. 26. Fol. 

8) Ea. Jenner, Arzt, Einfihrer d 
pfung. 17491823. Hatt. 8. 

4) Chr. Fr. D. Schubert, Nach Ocllonbainz. 
Punktirt. 8. 

5) Ou peut on tre mfeux qu’au sein de sa famille? 
Interieur. , Defer, Catal. général. 1. 1. 107. 

6) Die Schine bel ihrem Tagebuche. H(étseh) p. 
Ponktirt, Fol. 

7) Kleine “Gebirgslandechaft mit Wasserfallen. 
Nach Adolf Friedr. Harper. qu. 8, 

8) Ebrengedichiniss von dem regierenden Herzog 
Ludwig Engen xu Wirtemberg seinem Regi- 
ments-Vorfahrer Herzog Karl errichtot zu Lud~ 
wigsburg den 20, Febr. 1794. 
sr. Fol. 

9) Allegorle auf die Kanste und Wi 
‘welche in der Rheinpfalz unter Karl Theodor 
geblat haben. Nach Karl Pitz. Imp. qn. Fol. 

Lisferte auch sonst noch for Buchhindler 
viclerlel, was seiner Mittelmassigkelt halber 
rleht verdient, vigens aufgefthrt zu werden, 

5. FGssli, Neue Zusitze, 

W, Schmidt u. W. Engelmann, 

Argent. Michel d’Argent, Historien- und 

Miniaturmaler, getauft zu Luttich den 1. Aug. 

1751, studirte um 1772 auf der Antwerpener Aka- 

demic. Im Mai 1775 reiste er nach Rom und kam 

erat 1781 zurlick. Am 24. Juli 1787 heiratete er 
in Liittich Maria Jeanne Donnay. Drei Jahre spi- 

ter findet man ihn zu Briissel, wo er noch 1814 

lebte. Er starb au Litttich den 28. Juli 1824, 

A. zeichnote Dargent. 


Marie Joséphe d'Argent, seine iltesto 
‘Tochter, geb. mu Lilttich den 29. Juli 1789, malte 
gleichfails Miniaturbildnisse und stellte im J. 1812 








Kubpockenim- 

















246 ___Marie Joséphe d'argent — 





~____ Juan Bautista Arguello. 











zu Gent, im J. 1813 zu Brllssel Bilder aus, dic 
damals gelobt wurden. Die Kataloge nennen sie 
mit Vornamen Josephine und Schitlerin hres Va- 
ters und des Malers Alex. do la Tour. Sie starb 
au Ukkel bei Brilssel aim 10. Mai 1863. Verhei- 
ratet war sie mit dem Artillericoberst C. A. J. 
Hebbelinck gowesen. 

Eine andere Sehitlerin Michel's im selben Fache 
ist Flora de Maleingreau d'Hembiso. 

s. J.B. van der Straclen, Jaerboek der Gilde 

van Sint-Lucas. 1855. p. 305. — Hommage 
du Salon de la vile de Gand. 1812. p. 3. 
Alez. Pinchart. 

Argenta. Bartolomé Argenta war 1325 
Baumeister der Kathedrale von Gerona; 
man meint, dass er den Bau bis zur Vollondung 
des Chors im J. 1346 geleitet habe. (8. Street, 
gothic architecture in Spain. p. 319.) Weder 
Llaguno, noch Villanueva kennen diesen Namen, 
was aber allerdings die Unrichtigkeit der Angabo 
nicht beweist. 





v. 

Argenta. Jacopo Argenta, Maler aus 
Ferrara in der zweiten Hiilfte des 16, Jahrh., 
hatte den Titel eines Malers von Emanuel Phili-_ 
bert, Herzog von Savoyen, Sein Name findet 
sich in den Rechnungen aus der Zeit dieses 
Regenten, Zwei ihm zugeschriebene Bildnisse 
esselben, miissig in der Zeichnung und sebr gran 
im Ton, sind in der Pinakothek zu Turin. 

s Lanzi, Storia plttorica. 1822. V. 302, — 

Nouvelle Biographie générale, 
Alex, Pinchart 
Argentarius, s. Julianus, 


Argenti. Giosué (Josua) Argenti, Bild- 
hauer, geb. zu Viggit, in der Proving’ C 
19. Febr. 1819. Mit 12 Jahren fing er in 
Vaterstadt an zu zeiehnen und den Marmor zu 
bearbeiten; mit 15 Jahren begab er sich nach 
‘Mailand, wo er sich seinen Lebensunterhalt da- 
mit erwarb, dass er den Marmor in verschiede- 
nen Ateliers zurichtete. Mit 17 Jahren an die 
Akademio der Brora zugelassen, widmete er 3 
Stunden des Tages dem Studium, um die anderen 
zur Erhaltung seiner Existenz auf frihere Weise 
zu verwenden. Unermildet studirend trug or 
verschiedene Scbulpriimien davon; im J. 1856 
ging or imKonkurs flr die Pension einer Studien- 
relse nach Rom als Sieger hervor. In Rom 
blieb er 6 Jahre. Nach Mailand zurlickgekehrt, 
wohin ihm ein guter Ktinstlerruf voranging, und 
wo seine jithrlich dahin abgeschickten Kunst- 
proben sehr belobt wurden, bogann er scine 
kunstlerische Lautbahn. Seine Richtung ist na- 
turalistiseh, die Behandlung der Form sorgfiil- 
tig. — Bei verschiedenen grissoren Ausstellun- 
gen erhielt er Preise. 

Unter den vielen'von ihm ausgefihrten und be- 
lobten Werken sind folgonde erwithnungeworth : 

1) Die Wolfabrt (Ia salute), Gruppe von 5 
Figuren. — 2} Die christliche Martyrin, — 











3) Der Unsehuld Traum. — 4) Die Badende. — 
5) Eva nach der Stinde. — 6) Die Bescheiden- 
heit (BUste). — 7) Die Hoffnung (Bulste). — 
8) Graf Cavour (Buiste). 

»Die christliche Martyrine hat er viermal ge- 
macht, cinmal ist sie im Besitz des Kénigs vou 
Italien, dann des Grafen Castelbarco in Mailand, 
des H. 0. Hebert in Neu-Orleans, endlich eine 
vom Kaiser von Oesterreich erworben und dem 
verstorbenen Kunig von Baiern verehrt. »Der 
Unsohuld Traume ist im Besitz des Kunigs von 
Italien; Wiederholungen-davon sind in Dublix, 
boi James Young in Glasgow, Maria Beddington 
in London und Humpelmayr in Miinchen. Die 
-Eva nach der Siinde« besitzt Williams Smith in 
Dublin, die »Badondes der Herzog von Modrone 
in Mailand, 














Nach ihm gestochen : 
La Martire cristlana (s, oben No. 2). Gest, ven 
Aurelio Alfiori. 1885. 8. 
Nach Mittheilungen des Kinstlers, 
Cacattuce. 
Argentlerl, DanicleArgentieri aus Turin 
malte um 1570 in Rom. Er war Grotteskenmaler 
‘und ein Schiller dos Jacopo de’ Groteschi. 
s. Fssii, Knstlenloxikon, 
Jansen, 
Argentint, Meister Bastiano Argentini, 
Goldschmid in Siena, lieferte um 1590 verschie- 
dene Arbeiten in Sitber und Bronze fiir den Don. 
Milanesi hilt ihn fiir eine Person mit Bastiauo 
di Bastiano (s. den Art. Bastiano). 
5. Milanesi, Document! Senest, 11. 270. 








v. 
Argenville, 5, Dexalller d’Argenville. 
Argilllére, 5. Largillitre, 


Argnanl. F. Argnani, italienischer Kupfer- 
stecher, arbeiteto um 1841'2u Florenz. 
1) Pier de’ Medict il Gottoso, Nach Agnolo Bron- 
zino. 4. s, Lexikon. 1. 503. No. 25. 
2) Ignoto. “Brustbild eines Unbekannten, 
Giovanni Bellini, 4. 
Beide BI. in L. Bardi’s Imperiale © Resle 
Galleria Pitti, 1842. 
8. LeBlanc, Manuel, 





Nach 


W. Schmidt. 
Arguello, Rodrigo de Arguello, Bau- 
moister, wurde von der Stadt Alcazar de S. 
Juan in der Mancha 1587 mit dem Bau der Pfarr- 
Kirche Sta Quiteria beauftragt. Was frilher Juan 
de Oza und seine Gehiilfen gebaut hatten, sollte 
‘er abreissen. Doch vollendete er den Bau nicht, 
denn 1593 wurde die Ausftthrung dem Andres de 
Astian mit der Weisung tibergeben, sich in 
Allem nach den Pliinen des Herrera zu richten. 
8, Liaguno y Amirola, Noticlas, 11. 137. 
v. 
Argucllo, Juan Bautista Arguello, 
spanischer Maler zu Sevilla am Ende des 
416. Jahrb. Nach einem Dokument in den Ar- 








Argumosa__— 


Arhardt. 27 














chiven des Domkapitels war or im J. 1594 mit 
der Restauration des »Monumentox beauftragt, 
ciner grossartigen in Oel- oder Wasserfarbe ge- 
alten Konstruktion von Gerlisten und Leinwand, 
die in dem Dom wibrend der Charwoche aufge- 
riebtet zu werden pflegt. 
s Cean Bermudez, Dice. 
Lefort. 
Argumosa, Natalia de Argumosa, spa- 
sisehe Kupferstecherin zu Anfang des 19. Jahrh. 
von deren Lebensverhiiltnissen wir nichts erfah- 
reakonnten. Nach der Unterschrift des Kupfer- 
stichs ist sie in jungen Jahren gestorben. 
Wir kennen von ihr nur folgenden Kupfer- 
stich 
Mi. Magdalena, knfend und betend, Murillo lo 
pinto, Copiada de la de Morghen. Darunter: 
Ultima obra de grabado de la Sefiorita Ds, Nata 
lia de Argumosa, que dej6 sin concluir & su fal- 
+ leeimiento 4 la edad de 23 afios. Fol, 
Wenely. 
Argunow. Zwei russische Maler, urspriinglich 
Leibeigene des Grafen Scheremetew. 





Iwan Argunow, Portritmaler, erlente 
seine Kunst unter der Leitung ausliindischer 
Meister. Um die Mitte des 18. Jahrh. genoss er 
aw St. Petersburg eines nicht unbedeutenden 
Rafes. Auf Bofebl der Kaiserin Elisabeth 
wurden die Hofsinger Lossenko (spiiter be- 
ribmter Maler) , Golowatschewski und Ssablukow 
ibm in die Lehre gegeben. Das iffentliche Mu- 
seum in Mosk au besitzt eine Kleopatra (Brust 

bild) von der Hand Argunow’s, ein Gemiilde, das 
die Febler seiner Zeit an sich triigt: eine matte, 
sentimentale Darstellung obne Kraft und Lebens-~ 
wabrheit; die Farbe erinnert in ihrer Blisse an 
Pastellmalerei. Ferner stammen von Argunow: 
in Portrit des Grafen Peter Scheremetew, 80 
wie das des Feldmarschalls Boris Petrowitsch 
Scheremetew und seiner Gemalin Anna Petrowna, 
alle drei_gestochen von Peter Antipjew), und 
cin Portritt des Flirsten Michael Golizin (gesto- 
chen yon Antonius Radigues). 








Nikita Argunow, Sohn und Schiller des 
vorigen, reiste mit dem Grafen Nikolai Borisso- 
witseh Scheremetew ins Ausland und machte 
dort Kunststudien. In dem ersten Viertel unse- 
res Jahrh. galt er in Moskau fiir cinen guten 
Portritmaler. Die St. Pet. Akademie der Kiluste 
machte ihn im J. 1818 flir das daselbst befind- 
liche Portriit des Senators Runitsch 2u ihrem 
Mitgliede. Seine Malart ist nicht frei von Manier. 
‘Bun, ca. (Encyel. Worterbuch) St. Petersb. 
1862. V. 264. —Auapees. iRasonucn o 
anpoanensi (Andrejew, Malerel und Maler) 











St, Petersb. 1857. pp. 485. 492. — Xya. 
Fasera. (Kunstzeitung) 1838. p. 471. — 
enili, Pycen. rpas. (Rowinski, 





Gravenre) Moskau. 1870. p. 273. — Copa. 
warep.A.uct. IL ana. xya,pea-Il.HeTpon 
(Mater. zur Geschichte der Kais. Akademie der 





Kinste, redig. von P. Petrow). St. Petersb. 
1865, 11. 77. 120. 123. 





Bl, Dobbert. 
Nach Iwan Argunow gestochen 
Peter Scheremetew. Gest. von P. Anti- 





2) Kopie davon als Beste, 

48) Feldmarschall Boris Petrowitsch Scheremetew. 
Gest. von Demselben. 

4) Anna Petrowna, Gemalin des Vorigen. 
von Demselben, 

5) First Michael Golizin, A. Radigues seolp, 
171. 


Gest. 





W. Schmidt. 

Arhardt. Johann Jakob Arhardt, Bau- 
meister zu Strassburg, erbaute mit Andr. Ker 
mann seit 1636 das alte Spitalbollwerk daselbst. 
Um 1663 wird er Stadt- Baumeister und Inge- 
nieur genannt. A. verstand sich auch auf land- 
sehaftliches Zeichnen, wie die drei tibrigens schr 
mittelmiissigen Federzeichnungen von ihm im 
Kupferstichkabinot der Universitit Gdttingon 
beweisen. 1) Petersthaler Saurbronn oder Welsch- 
bad. Arh: fec: A® 57 d. 10. Julj ausgearbeith 
mit fleiss in Ae 1669, 2) Funf Orte in einer Land- 
sebaft sind mit Namen bezcichnet, darunter: 
Sehlettstatt. Johann Jacob Arhardt ad vivum 
delineavit. Anno 1613, 3) Badenweiler. Arhardt 
fecit. Ausserdem befinden sich auf der Git 
tinger Universititsbibliothek ein Band Briofe 
und anderes Schriftliches von Arhardt, darunter 
Entwitrfe von allerlei Maschinen, ferner ein Band 
mit Beschreibungen und Zeichnungen vom Strass- 
burger Miinster und einigen anderen Kirchen, 
wabrscheinlich Vorbercitungen zu einer beab- 
sichtigten Schrift tiber das Mlnster, wie eine 
geschriebene Widmung vermuten lisst; endlich 
in einem »Memento morie bezeichneten Band, 
worin u. A. ein Todtentanz, Federzeichnung 
mit Sepia von D. Lindweyer, 12 getuschte Ab- 
bildungen eines ‘Todtenkopfes in verschiedenen 
Lagen, von einem Kérper, der am 30, April 
1661 bei Anlegung eines Ravelins ausgegraben 
wurde, wie auf einer Schrift darauf zu lesen ist. 
Bezeichnet: Von Joh. Jacob Arhardt Ingenieur; 
sonst steht noch unter jodem Kopf cin Datum 
vom 30. April bis 18. Mai 1661. Risse vom 
Strassburger Munster befanden sich von ihm in 
der im J. 1870 abgebrannten Strassburger Bi- 
bliothek. 











Nach ihm gestochen 


1) Titelbl. zu Caspari Bitschit ICM, et Profess. 
‘publ, Commentarius in Consuetudines Feudorum ; 
hherausgeg. von J. M. Bitschius, Argentor. 1673. 
4. Bor.: Arhardt inv: et fecit. 

Dies. gestochene (nicht radirte, wie Fdssit 

gt) Bl. ist in der Manier von Peter Aubry 
ausgefirt; es ist ganz erbirmlich, Den Athardt 
selbst als Stecher dafir vorantwortlich zu machen, 
fst so lange bedenklich, als er sonst nicht als 
elgentlicher Stocher nachzuweisen, und auch ein 
anderer des Namens nicht bekannt ist. Dass das 
nfecite micht unbedingt die Arbeit des Stechers 











248 Arhardt 


Josef Arias, 








telat bezeiehnt, bovis ds flgende Bl. Bs 
State Dolan Er enfachie ‘ond hee (eke 
2y'orentia Lelonls VILL, Auguste, quod 
snventom ext Aveta sub tera’ defosum 
Xana Ghvst MBCLSII die, 2 Sopembris, 
De Dl Antara fee, Peer Aubry ely 
{ofFa In: B,Bebelae, Angutate Cerslae 
Frioas in hae Argentrsteni Beate evan 

files ete Argent 1680. 
3 apa legen tn eps Aaa see 

oh 


4) Allegor. ‘Titelbl. 2 der Luther-Bibel. Basel 
1665. Fol. Gest von P. Aubry. 
J. A. Silbermann, Local-Gesehlehte von 
‘trascburg. 1775, Fol. p. 4. 124. — Fissli, 

Neue Zusitze, 

Milthellungen von Fr. W. Unger, 
W. Schmidt, 























Arhus, 5. Aarhus. 


Ariens. Joan Ariaensz, Maler von Lei- 
den. Van Mander spricht von ihm in einem An- 
hhang 2u seinem Schilderbock von 1604: Ich hitte 
noch unter den kunstreichen Malern erwithnensol- 
Jon Joan Ariaonsz von Leiden, der schr geist 
reich ist in der Landschaft und anderen Gebieten 
der Kunst, und sich besonders gut auf das An- 
bringon hiibscher Gebiiulichkeiten versteht. Er 
hat viele Lando besucht, hiilt sich nun zu Leiden 
auf, oin Mann in den besten Jahren. Ich ver- 
mute, dass Jan Aronts dersolbo Kiinstler ist. 
(6. diesen). 

. Kramm, De Levens en Werken. 

W. Schmidt, 

Arian, Marco Arian, meiselte im J. 1349 
einen Brunnen, der bei S. Sebastianoin Venedig 
steht and folgende Bezeichnung trigt: Marco 











Arian....j..p.. ra (Tajapietra). 
s.Selvatico © Lazari 
Mothes, Geschichte de 


180. 186. 


Arias. Lope Arias, Baumeister in Zamora, 
erhielt 1372 von Enrique IT. Befehl, den Aledzat 
von Ciudad-Rodrigo zu bauen, dessen sieben 
‘Thore schon soit der Zeit Ferdinand’ II. von 
Leon (+ 1188) mit Willen und Alcizar befestigt 
waren, Dor Bau des jetzigon Aloizar oder Forts 
Degann laut Inschrift 1410. 

8, Llaguno y Amirola, Noticias. I. 67. 





v 

Arias Fernandez, Antonio Arias Fer- 
nandez, Maler, geb. zu Madrid um 1620, + da- 
selbst 1684, lernte bei Pedro de las Cuevas, der 
weniger durch seine Worko als seine ausgezcich- 
noten Schiller bekannt ist. Im Alter von 14 Jah- 
ren war A. ein Wunder: er komponirte und 








dass er bereits 25 Jahre alt mit Recht xu den 
besten Kitnstlern der Madrider Schule gereeh- 
net wurde. Als solcher ward er vom Grafen Oi- 
varez ausgezeichnet und beauftragt, nach alten 
Originalen eine Folge der Kunige und Kénigin- 
nen Spaniens zu malen, die im grossen Komi- 
diensale des alten Madrider Schlosses ihre 
Aufstellung fanden. Unter diesen Gemilden, 
jedes mit zwei Bildnissen, bezeichnet Palonizo 
fals die besten: Alfons VI. und seine Muter 
‘Donna Urraca von Kastilien und den Kaiser 
Karl V. nebst seinem Sohne Philipp I. 

Im J. 1657 _verfertigte Arias filr das Mutter- 
Kloster San Felipe el Real zu Madrid elf dem 
Leiden Christi entlehnte Vorstellungen, wofir 
er 800 Dukaten erhielt. Fiir die Kirche San Gi- 
nes malte er um die gleiche Zeit ein grosses Bild, 
‘Taufe Christi, das sich am Baptisterium be- 
findet. 

Das Museum zu Madrid besitzt von Antonio 
unter No. 242 Jesus unter den Pharisiern wad 
das Nationalmuseum des Fomento eine hl. Jung- 
frau das Christkind siiugend, mit der Bezeichn. 
Antonio Arias 165.. Diese beiden Werke mit 
ihrem harmonischen und kriiftigen Kolorit, ihrer 
tiichtigen Zeichnung und ihrer energischen Cha- 
rakteristik kUnnon als seine besten Arbei- 
ten betrachtet werden. Es wird unglaublich er- 
scheinen, sagt Cean, dass Arias, der beriihmte 
Kiinstler, ein Mann von mannigfacher Bildung 
und yon untadelhaftem Betragen, zugiei 
Verfasser einiger leichter, geachtoter Dich- 
tungen, elend in einem Spital gestorben sei! 
Aber Arias hatte trotz seiner glinzenden Kilnst- 
lerlaufbabn keine Gunst vom Hofe genossen, und 
darin mag man vielleicht die Ureache seiner Ver~ 
gessenheit und Not finden, wortlber sich Cean 
Bermudez beklagt. 

Eine der Téchter Antonio’s, seine Schileris, 
hatte einen gewissen Ruf in Bildnissen. 











Nach ihm lithographirt 


Christus und die Pharisier. Der Zinsgroschen. Nuch 
dem Bilde im k. Museum zu Madrid Lith. voo 
G. Sensi. In Madrazo’s Coleccton litographica 
de Cuadros del Rey de Espaiia ote, Madrid 1626 

2. Fol. 

8. Palomino y Velasco, Vidas de los Pintores. 
— Cean Bermudez, Dice. 

Lefort. 


Arias. Josef Arias, Bildhauer, geb. 1743 
uu Madrid, war Schiller des Juan ‘Pascual de 
‘Mena und der Akademie von 8. Fernando, vou 
der er 1766 den ersten Preis der zweiten Klasse 
und in Folge davon eine Pension, dann 1769 den 








fllbrto die Hochaltartafeln des Klosters der un- 
beschuhten Karmeliter zu Toledo aus. Und 
fern davon, dass diese erstaunliche Frithreife — 
ein Wunder filr seine Zeitgenossen — den jun- 
gen Antonio eingebildet machte, er fubr in sei- 
nen Studion mit verdoppeltem Fleisse fort, 80 


ersten Preis der ersten Klass ethielt und 1782 
als Ehrenmitgliod aufgenommen wurde. Er ging 
darauf nach Mexiko als Direktor der neu errich- 
teten Akademie 8. Carlos und starb dort 1788. 
s. Coan Bermudez, Dice. 

v. 


Arichall 





Francesco Arighi. 249 








Arichall. Francis Arichall, geb. 1772 2 
Portsmouth in England, lornte erst die Kunst zu 
seinem Vergniigen, bildete sich aber dann in 
London fSrmlich aus. Er kam 1786 nach Ham- 
burg, wo er Bildnisse in Miniatur, Pastell und 
Silberstift malte. Dort lebto or wahrscheinlich 
toch 1794. Wenn das folgende nach »Arichale 
restochene Bildniss, wie kaum zu zweifeln, nach 
tuserem Kilnstler iat, so ist er auch in Hanno- 
ver gewesen. 


Nach ihm gestochen : 


Dr. Lebr. F. B. Lentin, Letbmedieus zu Hanno- 
ser 1736— 1804. Gest. von Laurentz. 8 
Berlin. 





1i, Neue Zusitze. — Hamburger 
Kanstlerlexikon. 





W. Schmidt, 
ikes, Maler aus Korinth. 
chen Angaben des Plinius 
(35, 15) ber die Anfiinge der Malerei findet sich 
auch die Notiz, dass Aridikes von Korinth und 
‘Telephanes von Sikyon zu den ersten gehiren, 
welche die linearis pietura noch ganz ohne Farbe 
austibten, doch so, dass sie zu dem iiusseren 
Unriss (Schattenriss) schon innere Linien hin- 
tuftigten. Die Namen sind vielleicht historisch 
und nur nachtriiglich in eine saystematische Ent- 
wickelungsroihe hineingozwingt. 





Brann, 

Ariense. Alessio Ariense, Baumeister 2u 
Bergamo, seiner Zeit von Ruf, wurde von 
Lodovieo Moro, Herzog von Mailand, im J. 
1400 (nicht 1400, wie es bei Fussli, Nene Zu- 
sitze, heisst) berufen, um sein Gutachten wegen 
der Erhdbung der Kuppel des Mailinder Domes 
abcugeben. Da Alessio aber, mit der Korrektur| 
des Brentaflusses beschiftigt, das Werk nicht 
umtersuchen konnte, 80 verschob er das Gut- 
achten. — Es findet sich sonst unseres Wissens 
keine Erwihnung des Ktinstlers, 

Eines Oliviero Ariense, Baumeisters zu 
Rom um 1550, und seines Sohnes Alberto, 
erwihnt Zani ohne weitere Angube. Ob diese 
St Aoaiic. in Beriahnag. steaten,, ikea’ he 

s. Cleognara, Storia della Scultura, 1. 226 (ale! 

Notiz bel Boni ist von dleser Stolle abgeschrie- 
ben). — Zani, Eneiel. 





W. Schmidt, 
Arientl. Carlo Arionti, Maler und Radirer| 
von Mailand, geb. um 1800. Er gab um 1822 
tuehrere Hefto mit 24 radirten, kolorirten Bll. in 
Hogarth’s satirischem Geschmacke heraus, cine 
Gattung, welche, nach der Besprechung im Tu- 
binger Kunstbl. (1822, p. 7) in Italien orst im 
Entstehen war. Er fand indessen keinen Bei- 
fall und wandto sich einer ernstern Gattung mu. 
Zu gleicher Zeit waren angeblich von »Arintic in 
Mailand zwei Aquatintabll,einoVestalin in's Grab 
steigend und die Obsequien des Balletmeisters Vi- 
gano zu sehen; in der gloichon Rezonsion, p. 10, 
Meyor, Kesstler-Lexikos, I. 














werden ihnen Erfindung, Grazie und Korrekthett 
abgesprochen. Es ist leicht miglich, dass Arinti 
und Arienti bloss durch einen Irrthum 2u zwei 
verschiedenen Personen gemacht wurden. Auf 
der Mailiinder Kunstausstellung vom J. 1624 war 
von Arienti zu sehen: Orest, der sich seiner 
Schwester Elektra zu erkennen geben will, aber 
von Pylades zurtickgehalten wird, droi lebens- 
jgrosse Figuren. Dies Bild vergiltet seine Zeich- 
nungsfebler auch nicht einmal durch die Farbe, 
heisst es im Kunstbl. von 1825 (p. 255). Auf der 
Mailinder Ausstellung von 1829 war eine hi. 
Magdalena in Lebensgrisse. 1830 befand sich 
der Kunstler in Rom. Auf der Mailiinder Aus- 
stellung von 1837 bofand sich eine Szene aus 
der VerschwUrung der Pazzi. (Kunstbl. 1837, 
p. 236.) In Briissel stellte er 1639 aus. Im J. 1851 
war er Prelsrichter und kommt noch 1855 vor. 
Vielleicht ist er noch am Leben. 
W. Schmidt. 

Arighi. Alessandro Arighi, Holzbild- 

sebnitzer aus Cremona, lebte um div Mitte des 
17. Jabrh. Nach Grasselli war er wahrscheinlich 
ein Schiller des Gabriele Capra. Er verfertigte 
flir die Kathedrale seiner Vaterstadt cin Altar- 
werk, theils Bas-, theils Hautrelief, das sich noch 
in einem Seitenschiffe befindet. Er stellte hier 
den hi. Abt Eusebius dar, wie er mehrere Todte 
durch ein Wunder wieder lebendig macht. Ein 
‘Werk von Arighi’s Hand ist auch das geschnitzte 
Pult derselben Kircho; Carlo Natali lieferte die 
Zeichnung dazu, Seinem berlihmten Zeitgenos- 
son Bertesi versuchte Arighi in seinen Leistun- 
[gen vergebens gleichzukommen. 

8. Grasselli, Abecedario blografco.—Bartoli, 
Notizia delle pitture etc. Tl. 135. — Zaist, 
Notizie istoriche ete. 11. 97. —Panni, Distinto 
Rapporto ete. p. 26. 

Jansen. 

Arighi. Francesco Arighi, Ziscleur und 

Giesser, verfertigte 1727 flr 1000 rUmische Seudi 
das Tabernakel dor Abtei Monte Cassino nach 
den Zeichnungen des Baumeisters Antonio Ca- 
nevaro. Der Vertrag dazu war in Rom, seinem 
Aufenthaltsorte, zwischen ihm und dem Abt Se- 
rafino Tanzi geschlossen worden. Antonio Arighi, 
sein Sohn, fiigte gleichfalls seinen Namen bei. 
Das Tabernakel sollte in der Art desjenigen ge- 
halten sein, das sich damals auf dem Hochaltar 
der don Jesuiten gehirigen St. Andreaskirche 
befand. Es war cin wabrhaftes Monument, das 
auf den Altar einer Seitenkapelle gesetzt wurde. 
Der Kontrakt bestimmte, dass es giinzlich aus 
vergoldetem Kupfer mit Theilen in hartem Stein 
bestehen sollte, dazu noch mit allerlei kostbaren 
Steinen verziert. Aussen brachte A. sochs Statu- 
etten an, durch kannellirto Siulen von cinander 
getrennt; das Modell dazu hatte er auf eigene 
Kosten ausfulhren lassen milssen. 

& Caravita, I Codict e le Artl a Monte Cassino, 
MM 445—449, 








Alex, Pinchart. 
32 


250 Arighini 


——_rip. 











Arighini, Giuseppe Arighini, Maler und 
Bauneister aus Brescia am Ende des 17. Jahr 
stand im Dienste des Herzogs von Braunschwe 
der thn Itatien, Frankreich und Deutschland 
reison liess, damit er dio Einrichtung und Au 
schmitckung von Theatern genau erforschte. 


s Orlan dl, Abecedario nach Cozzando, 
Ristrotto dell’ istoria Bresciana, Brescia 1694. 
p. 180. — Cristians, Della vita di Gambara 
Schroibt Orlandi aus, aber zitirt ausser Cozzando 
noch Puga, Supplemento agli elogi de trecento 
uomini ete. 1776, p. 521. 








Jansen. 

Arigonl. Francesco Arigoni, Maler, er 
scheint 1628 in der Malcrrolle von Padua. "Von 
seiner Hand ist ein $. Antoni» von Padua, der 
sich in der Kirche 8. Felice © Fortunato zu 
Vicenza befindet und mit dem Namen des 
Kiinstlers bezeichnot ist. 





6 Arnald{, Deserizione di Vicenza. 1. 40. — 
Moschini, Origine e Vicende ete. in Padova. 
P93. 


Jansen. 


Arigonl. Giuseppe Arigoni. In der Be-' 
sehreibung der Galerie von Wilton-House in 
England kommt ein Gemilde vor: sJupiter, Cu- 
pido und Psyche von Giuseppe Arigoni. Cupido 
beklagt sich bei Jupiter, dass Psyche ihn hiitte 
thdten wollen. Auf Kupfers. Sonst unbekann- 
ter Meister, wonn der Name richtig gegeben w 


8. Aedes Pembroklanae, A new account of] 
the Statues, Pictures ete.’ in Wilton - House. 
10. Ausg. 1784. p. 56. 





W, Schmidt, 


Ariguztl. Arduino di Domenico degli 
Ariguzzi, Architekt, machte 1514 in Bologna 
das Modell von S, Petronio, das noch gegenwiir- 
tig vorhanden ist. In cinem interessanten Briofe 
bekimpft er energisch die Auklagen und das 2u- 
Gringliche Besserwissen des Dilettantismus. 
8, Ubrigens auch den Art. Arduino, 
5. Gaye, Cartogaio. I. 140, — Burckhardt, 
Geschichte der Itenaissance in Italien. pp. 31. 
— Bianconi, Guida por Ia citth di Bolog 
1645. pp. 91. 104. —Kunstblatt, 1841 p, 122, 
Jansen 
Arijaensz. Piert Arijaensz, s. Pieter 
Aertsen. 














Ariminose, 8. Bartol. Coda, : 


Ariminl. Arimini stach nach Ftissli (Neue 
‘Zusitze) mittelmissige Pferdestticke zu: Regole 
do’ Cavalli, descr. dal Conte F. Bonsi, Rimini 
1751, gr. 4° 





W, Schmidt, 
Arimino. Johannes de Arimino, 8. Jo- 
hanes. 


Ariminus. Johannes Ariminus, 8. Jo- 
hannes. 











Arimnes. Arimnes, Maler aus alter griechi- 
cher Zeit. Doch fragt es sich, ob in der sehr 
verderbten Stelle bei Varro, de lingua latina 1x. 
6, 12, nicht ein bekannterer Namo (Aristomenes 
herzustellen sei, 








Bruna. 


Arlmondo, Giuseppe Arimondo, mit dem 
Ordensnamen Fra Andrea da Treviso, des- 
halb auch wol Andrea Arimondo genannt, wat 
Johanniter und Inhaber einer Kommende in Tre- 
viso, und gab 1542 der dortigen Kirebe 8. Mar- 
tino als Patron und, wie eine Inschrift ausdriick- 
lich hinzuftigt, ale ‘Architekt eine neue Gestalt, 
nachdem dieselbe von den Mdnchen von 8. Zeno 
in den Besitz des Johanniter-Ordens Ubergegan- 
Jgen war. Die Tuschrift lautet: Hace fabbrica 
Mpxut prima Martii facta fuit Patrono et archi- 
tecto D. Andrea v. equiti Hierosolymitano. Die 
Eloganz der Fassade und die innere Zweckmis- 
sigkeit werden gerithmt. 
s. Foderiel, Memorie Trevig. 11. 29. — Z 
Bnelel. 1.1, 196.— Riel, Arebitett 
lis, IT. 336. 349, 





i 
aia 








v. 
Arintl, s. Arientt, 


Arlp. Iwan Arip (?), Goldatbeiter des 
15. Jahrh. zu Nowgorod, verfertigte im J. 1436 
‘ein Kirchengeftiss fllr geweihtes Brot, — eine 
sogen. Artos-Panagia, — das sich in der 
Schatzkaminer der Sophienkathedrale zu Now- 
gorod befindet. Es ist cin vergoldetes Silber- 
gerit, das aus einem Untersatze und einem 
Deckel besteht. Auf dem Deckel befindet sich 
die Himmelfahrt Christi (Relief) innerhalb eiues 
Kreises, um den eine russische Inscbrift Hiuft, 
welche besagt,dass die Panagia auf Befehl des 
Erzbischofs Euphemius withrend der Regierung 
des Grossfiirsten Wassili Wassiljewitsch ete. 
J. 1436 verfertigt worden, der Meister aber sei 
Iwan Arip (Apu). In neuerer Zeit ist behaup- 
tet worden, Arip sef nicht derFamilienname des 
Meisters Iwan, sondern bedeute nach einer 
ten Geheimschrift (rapa6apenan rpamora) »A meus 
(Aum). Wenn auch die MUglichkeit dieser 
Deutung zugegeben werden muss, da in jener 
Geheimschrift in der That » statt p und m stat « 
gelesen werden, und dergleichen Inschriften nicht 
selten mit dem Worte »Amene schliessen ; #0 ist 
doch andererseits darauf aufmerksam zu machen, 
dass, nach Kippen, dor Name Aripow noch im 
18, Jahrh. vorkommen soll: ein Goldarbeiter 
dieses Namens, vielleicht ein Nachkommo unse- 
res Arip (?) hat nach dieser Angabe im J. 1743 
eine Bibel versiert. — — 

Der Deckelrand unserer Panagia ist mit fei- 
nem Gold-Filigran bologt; im Innern des Geftis- 

ind die Dreieinigkeit und die Mutter Got- 
tes mit dem Christuskindo gravirt; rings um den 
Fuss des Untersatzes sind Liwen (in Relief) an- 
[gebracht; auf den Liwon— Engel, die dieSchale 
des Untersatzes halten. Der Stil der Arbeit ver- 





























Arip 


Ariste, 251 























‘ith westeuropiiischen Einfluss. War Arip etwa 
cia deutscher Meister, der zu dem deutschen 
Hof, der Niederlassung der Hansa in Nowgorod, 
gebirte? 

+ 3a6bamu2, mer. pouss. wm P., we aan. 
aps. o. (Sabelin, Metallarb. in Htussl., ind 
Mem. der Kaiser arch 
tersbarg. 1853. 
sven, Ounce. 
Be«breib. der 
tersburg 1858. — Apx. Mamapiil, Apx. onm 
4 ap. wp Hoar. (Archimandrit’Makari, 
Arch, Beschreibung der kirehl, Alterthimier in 
Simgor.). Moskau 1860, Il. 151. 208—210. — 

U, Renney, Coucorn pycen. nnsnra. (2. 
Koppen, Verzei Denkiniler. Mosk 
1822. p. 84. — Ei oda dr Pas 
tagia nebst Test in: Apna. p. roc. (Alterth. 
tea rats, Reichs). Abib- I. No. 95-58. 

Ea, Dobbert. 


Aripe, Aripo und Adalbert renovirten um 
sis auf Befehl des Abts Ramvold oder Ramuald 
waSt. Emmeram zu Rog ensburg die goldene 
Evangelienhandschrift, die damals dem Kloster 
(esselben gehdrto und jetzt in der k. Hof- und 
Staubibliothek zu Milnchen aufbewahrt wird. 
Dass sich diese Renovirung jedoch nicht auf dic 
nebr Oberschmierten, als ibermalten Miniaturen 
besichen kann, mit denen Beringarius (s. diesen) 
‘od Liuthardus die Handschrift filr Karl den 
Kalen geziert hatten, geht aus dem wolorhal- 
‘ezen Bildniss des Abts Ramvold auf Fol. 1 her- 
‘of, das mit grosser Foinhoit in Miniatur aus- 
efit ist. Man muss vielmebr annehimen, dass 
‘Gees Bildniss von efnem der beiden Restaura- 
‘urea herrithre, und es ist miglich, dass die Re- 
torirang nur don kostbaren mit grosson Porlon 
sed Edelsteinen besetzten Einband betroffen hat, 
‘ewen in Gold getricbene Reliefs allerdings dem 
1», Jubrh. anzugebiiren scheinen, und von dem 
Bidwerk der Karolingischen Zeit erheblich ver- 
‘etieden sind. 


«.Colomann Satiftl, Diss, in aureum ac perv 
































‘mon 
6. — Fr- 
Fr. W. Unger. 


Wiram. Ariram, ein Minch in S. Emmeram 
maRegensburg, dessen frithen Tod eine versttim- 
‘ache poetische Grabschrift ohne Datum bekiagt, 
vorin es heisst: nullus viget ingeniosior illo... 
sribus et variis 

‘Per, Thesaurus ancedotorum. VI. 1. 9. 





Ariseola, 8. Silvestro dall’ Aquila, 


Arisius, F. Sollicitus Arisins Augusti- 

sianes Laudensis faciebat 1607 steht auf cinem 

Seat, Anbetung der Marien, in San Giovanni 

mB8e 

4 Sebulz, Denkmiler der Kunst des Mittelalters 
in Unteritalfen, 1. 150. 








uv. 


Arismendl. Juan do Arismendi, Bild- 
hauer in Cizurquil, Proving Guipizeoa, verfer- 
tigte 1632 mit Juan Vaseardo und Juan de Iralzu 
mehrere Tabernakel, namentlich das des Haupt- 
altars fir die Pfarrkircho von Fuenmay or in 
der Landschaft la Rioja bei Burgos, dessen Sta 
tuen und Reliefs gelobt werden, ferner das des 
Hauptaltars in der Pfarrkirche des Fleckens 
Briones und das U. L. Fr. de los Reyes in dem 
Flecken de la Guardia. s, den Art. Vas- 
eardo. 
s. Coan Bermudez, Dice. 





u 

Felipe Arismondi, Bildhauor zu 8. 
Sebastian in Guiptizeoa, ein Sohm oder Enkel 
des Vorigen, starb 1725 oder 1727 in Folge seiner 
Lounenhaftigkeit arm und verschuldet im H 
tal seiner Vaterstadt. Man schreibt ihm viele 
Werke in Biscaya zu, die sich durch einen uned- 
len Naturalismus auszeichnen, namentlich zu 
S, Sebastian in Sta Maria einen Petrus, einon 
Joseph und mehrere Gruppen aus der Leidens- 
goschichte Christi, die er 1710 bis 1713 aus- 
fubrte; in S. Vicento cin Medaillon mit den 
Seelen im Fegofeuer; in 8. Francisco die Sta- 
tuen des KUnigs Louis XIV. von Frankreich 
und der h. Rosa, dio zu seinen besten Arbeiten 
‘gebren; ferner zu Bilbao in 8. Jago die Sta- 
tuen der Konzeption und der hl. Barbara; in der 
Pfarrkirche von Pasages vier Statuen am 
Haupttabernakel, und einen Taufer in der Sakri- 
stei, der fllr sein bestes Werk gilt; in der zu 
Placoncia cinen Christus undinderzu T1080 
einen hi. Ignaz von Loyola und ein Retief mit 
den Seolen im Fegefeuer. 














«, Coan Bermudez, Dice. 
Fr. W. Unger. 
Aristandros. Aristandros, Bildhauer 
Paros. An den mit Figuren geschmntickten Drei 
flssen, welche dic Spartaner wegen des Sioges 
‘bel Aegospotamoi (01. 93, 4) nach Amyklae wei- 
hhoten, machte or die Gestalt einer spartanischen 
Frau miteiner Leier : Paus. IIL. 18, 7. — Ausser- 
dem findet sich der Name eines Aristandros, 
Sobnes des Skopas, nochmals auf der Basis einer 
von Agasias gearbeiteten Ehrenstatue in Delos, 
etwa aus dor 160. Olympiade: Corp. inser. gr. 
2285», Doch scheint dieser zweite Aristandros 
nur mit der Aufstellung der Statue betraut ge- 
‘wesen zu sein. 








Brunn, 

Aristarete. Aristarete, Malerin, Tochter 
und Schillerin des Nearchos.  Plinius 35, 147 er- 
‘erwithnt als thr Werk einen Asklopios. 

Brunn, 

Ariste. Aristo... ist wabrechoinlich der 
Anfang des Namens eines Mtinzstempelschueid 
auf einer Mlinzo von Metapont: Arch. Zeit. 1817, 
‘T. 8.4, Etwas jlnger ist eine andere Mllnze von 
Motapont, auf welchor R. Rochetto (Gravours dos 
monnaies pl. IV. 36) Aristi las. Da der letzte 
Buchstabe unsicher scheint, so ist hier vielleicht 

aze 





252 Aristoas 





-_Aristides. 











nur eine Abkilrzung von Aristoxenos zu erken- 
nen (8. diesen). 
*. Brunn, Geseh, der gr. Kanstler. 11, 425, — 
. Sallet, Kinsleindtnten a Manze. 
p13. 





Brun, 
Aristeas. Aristoas und Papias, Bildhauer 
aus Aphrodisias in Karien, die Verfertiger zweier_ 





im kapitolinischen Museum aufgesteliten Ken- 
taurenstatuen aus schwarzem Marmor, die in der 
Villa des Hadrian bei Tivoli gefunden und wahr- 
scheinlich fr dieselbe gearbeitet worden si 
Foggini, Mus. capit. 1v. t. 32-33; Clarac, Mus. 
de sculpt. pl. 739 u. 740; Wieseler, Denkmiiler 
a. K. 1, 47, 598; vergl. 597. Dio Erfindung die- 
ser auch in anderweitigen Wiederholungen vor- 
KommendenWerke gehirt wahrscheinlich derale- 
xandrinischen Epoche an. Ihr eigenes Verdienst, 
suchten die beiden Kustler aber darin, dass sic 
die Eigenthtmlichkeiten der offenbar in Bronze 
gearbeiteten Originale mit miglichster Genauig- 
eit in den harten und spriden Marmor zu Uber- 
tragen strebten. Indem ihnen jedoch der feinere 
Sinn flr die stilistische Bedeutung des Materials 
und eben so das tiefore Verstiindniss des innern 
Wesens der Form abging, haben ste zwar dus-| 
sorlich ihre Absicht erreieht, aber durch zu grosse 
Hite und Schiirfe die harmonische Wirkung ihrer 
Arbeit zerstirt. Von dem Ruhme hichster Mei- 
sterschaft in der gesammten Durchfthrung, auf 
welche das Stroben der asiatischen Kunstschu- 
len vorcugaweise gerichtet war (vergl. Agesan- 
dros und Agasias), bleibt daher bei ihnen nur 
noch das Verdicnst tochnischer Bravour in 
schwieriger Marmorarbeit Ubrig. 

8. Brunn, Gesch, der griech. Kanstler. I. 593, —| 
Overbeck, Gesch. der Plastik. 1. 337, — 
Schwabe, Observat, archseol. Il, Dorpat 1870. 

Brunn. 

Aristineos. Aristiacos, Maler, Vater und 

Lehror des Nikomachos (s. diesen), wofern nicht 

etwa der Name in den des Aristides zu veriin- 

dern ist: Urlichs, Chrest. Plin. 35, 108. * 
Bruna, 




















Aristide, 6. Aristide Lous. 


Aristides. 1) Erzbildner, Schiller des Poly-| 
klot, bekannt durch Zwoi- und Viergespanne. 
Plin. 34, 50 u. 72, Bel dem Interesse, welches 
er wegen dieser Werko am Wagenrennen haben 
mmusste, darf er wol flir denjenigen Aristides ge- 
hhalten werden, welcher nach Pausanias vt. 20, 
14 an don Rennschranken zu Olympia einige 
‘Verbesserungen anbrachte. 


2) Maler aus Theben. Die Angaben tiber seine 
Zeit lassen sich schwer unter einander vereinigen 
und machen es néthig, zugleich die Nachrichten 
liber einige andere Klnstler der thebanischen 
Schule in Betracht zu ziehen. Nach Plinius 35, 75 
war Aristides zur Zeit des Zeuxis und Parrhasios 








Schiilor des Euxinidas, obenso wie Pamphilos 
Schiller des Eupompos. Dieser Synchronismus 


fubrt auf einen Zeitpunkt, der vielmebr vor als 
nach Ol. 100 fallen muss. Ein Werk des Aristides 
hatte Alexander nach Pella tibergeftihrt (trans- 
tulerat : Plin. 36, 98), also wol nicht direkt. vom 
Klinstler gekauft, sondern wahrscheinlich avs 
seiner Vaterstadt Theben, wo es dffentlich auf- 
gestellt sein mochte, bei der Eroberung dieser 
Stadt(Ol. 111,2) mitgenommen. Lebte derKtinst- 
ler damals noch, so musste er wenigstens ein be- 
ruhmter Mann sein. Fir Mnason, Tyrannen von 
Elatea, malte er eine Perserschlacht: ibid. 99 
‘Mnason kann nicht wol spiiter als Ol. 100 gebo- 
ren sein, wenn er schon Ol. 105, 3 sich zu ver- 
heiraten gedachte: Aristot. polit. v. 4. Die Zeit 
seiner Tyrannis lisst sich nicht genau bestin- 
men; doch konnte das Bild recht wol schon vor 
Erlangung derselben, wenigstens vor’ Ol. 110, 
[gemalt sein. Schiiler des Aristides war Euphra- 
nor, den Plinius wol nach dem Beginne, nickt 
nach dem Hohepunkte seiner Thiitigkeit in die 
104. Ol. setzt. Soweit vereinigt sich alles xu der 
Annahme, dass die Thiltigkeit des Aristides etwa 
von 01. 100—110 gedauert habe, und dass er da- 
her, wie es von Plinius geschieht, als Zeitge- 
nosse des Apolles (wenn auch als’alterer) be- 
zeichnet werden konnte. Nun aber nennt Plinius 
‘unter seinen Werken auch ein Bildniss der Leon- 
tion, der Geliebten des Epikur, welches nicht 
‘wol vor Ol. 115, sondern wahrscheinlich erst 
spiter bitte gemait werden k®nnen, theils wegen 
des Vorhiiltuisses dieser Hetire zu Epikur, theils 
im Hinblick auf ihre Tochter Danae, welche 01 
133, wenn auch allerdings wol nicht in jugend- 
lichem Alter, auf Befchl der Laodike ermordet 
wurde: Athen. xin. 593¢; vgl. Niebuhr, kleine 
Schriften, I. 257; 272. Ausscrdem kommt aber 
Jauch die Zeit des Nikomachos und seines Schi- 
Jers Philoxenos in Botracht. Letaterer malte fir 
Kassander eine Schlacht des Alexander mit Da- 
rius, und wenn auch nicht nothwendig erst, 
nachdem Kassander (Ol. 118) Kinig gewordeo, 
doch auch gewiss nicht in den niichsten Zeiten 
nach der Schlacht. Nikomachos selbst malt fiir 
den sikyonischen Tyraunen Aristratos, wahr- 
scheinlich in der Zeit zwischen Ol. 105 und 110, 
‘und noch spiter flir Antripatros. Hiernach er- 
scheint er als Zeitgenosse des Aristides, nicht 
aber als Vater desselben , fllr welchen man iha 
nach der Angabe des Plinius 35, 110, dass ex 
vm Schillern seinen Bruder Ariston, seinen 
Sohn Aristides und den Philoxenos« ' gehabt, 
geglaubt hatte balten zu milssen. Es darf in- 
dessen wol darauf hingewieson werden, 
Plinjus §. 75 den Aristides, Schiiler des Euxiai- 
das, als don ausgezeichnoten Ktinstler: praecls- 
rum artificem, denselben 98 sowie 111 als den 
Thebaner bezeichnet, wihrend 110 mit keinem 
Worte angedeutet wird, dass diesclbe Person 
gemeint-sei, woru doch tim 80 mehr Anlass vor- 
golegon hitte, als friher bereits ein anderer Leh- 
rer genannt worden war. Damit kann freflich 
Jeder Grund wegzufallen seheinen, zwischen Ni- 











Aristides, 





288 











Komachos und dem bertihmten Aristides irgond 
welchen Familienzusammenhang anzunehmen. 
Wenn aber Nikomachos einen Bruder Ariston, 
Aristides einen Sohn desselben Namens hatte 
110; 111), 60 darf man vielleicht annehmen, dass 
die beiden berithmton Ktinstler Brilder waren 
tad Nikomachos einen seiner SUbne zu Ehren 
seines Bruders Aristides nannte. Dieser jtingere 
Konate sehr wol das Bildniss der Leo 
‘ea, welches dann durch einen leicht erkli 
Intbum dem bertihmteren beigelegt wurde. Auf} 
dea Neffen passt dann auch die Bezeichnung als 
Pornograph (Polemo bel Athen. x11. 567b), die 
dem Wesen des Oheims durchaus widerspricht. 
— Ueber seine Werke berichtet Plinius 98—99 
-Ein Bild yon ihm stellt eine Szene aus der Er- 
oberung einer Stadt vor: ein Kind kriecht nach 
der Brust seiner Mutter horan, die an ciner 
Wande im Sterben liegt; und man erkennt, wie 
die Mutter {Uhlt und flirchtot, dass das Kind, 
wenn die Mileh erstorben, Blut einsauge. Dieses 
Bild hatte Alexander der Grosso nach soiner Va- 
terstadt Pella weggeflihr. Er malte ferner eine 
Schlacht mit den Persern und nahm in dieses 
Bild bundert Figuren auf, fllr deren jede er sich 
ton Mnason, dem Tyrannen von Elatea, zohn 
Minen ausbedungen hatte. Er malte auch ren- 
vende Viergespanne, einen Flehenden, dessen 
Stimme man fast zu hiren glaubt, Jiiger mit 
der Beute, Leontion, die Geliebte des Epikur, 
eine Ausruhende (anapauomenen propter fratris 
sworem?), ferner Bacchus und Artamenes, die 
man in Rom im Tempel der Ceres sah; einen 
Trgiden und einen Knaben im Tempel des 
Apollo, welches Bild seinen Reiz durch die Un- 
kunde des Malers verlor, dem es der Pritor M. 
Junius um dio Zeit der apollinarischen Spiele 
tum Reinigen geschickt hatte. Im Tempel der 
Fides auf dem Kapitol sah man das Bild eines 
Greises mit der Leier, weleher einen Knaben 
aterweist. Er malte auch einen ohne Ende ge- 
Priesenen Kranken, und war so bedeutend in 
seiner Kunst, dass ‘Kinig Attalus eines scinor 
Gemilde fur hundert Talente gekauft haben soll.« 
Als letztes unvollendetes, aber darum nicht we- 
tiger beriihmtes Bild fhrt endlich Plinius an 
saderer Stolle (35, 145) ein Bild der Iris an. In 
diesem Berichte haben die Worte propter fratris, 
smorem und das als Artamenes bezeichneto Bild 
Vielfachen Anstoss erregt, den man durch Um- 
‘tellang der ersteren Worte zu boseitigen ver- 
sucht hat. Dilthey wollte in einer artomene ob 
fratris amorem die wegen der frevelhaften Liebe 
m ihrem eigenen Bruder sich erhiiugende 
Byblis, Urlichs in Artamenes den auch Artaba- 
mazes genannten ilteren Bruder des Xerxes er- 
kennen, der als vor der Thronbesteigung des 
Darius geboren in der Rathsversammlung als 
ticht suecessionsfibig erklirt werde. Hierzu 
sollte durch die Verbinduog von: supplicantem| 
Feene cum voce mit den Worten propter fratris 
‘orem sogar noch cin Gegeustlick gefunden 














werden: dio berihmte Furbitte der Frau des 
Intaphernes fr ihren Bruder. Keiner dieser 
Versuche ist hinliinglich tiberzeugend, die Frage 
also als eine offene zu bebandeln. Sonst wird 
nur noch berichtet, dass Polybius bei der Zer- 
stérung Korinth’s durch Mummius unter anderen 
auf dem Boden herumgeworfenen Gemillden, auf 
denen die Soldaton wilrfulten, auch den Bacchus 
des Aristides gesehen habe. Als aber bel einer 
Versteigerung Attalus darauf 600,000 Denare 
(ungefiibr die oben erwihnten 100 Talente) bot, 
habe Mummius das Bild auriickbehalten und in 
‘den Cerestempel gewetht, wo es in der Zeit des 
‘Augustus mit dem Tempel verbrannte: Strabo 
vu. 381; Plin. 7, 126; 35, 24. Ein Werk des 
Aristides war villeicht auch dor von Polybius 
mit dem Bacchus zusammen erwithnte Herakle 
von Schmerz durch das Gowand der Detanira 
gepeinigt. 

Die ktinstlerische Bedeutung des Aristides 
charakterisirt Plinius 35, 98 in wenigen nicht 
‘gut wrtlich zu Ubersotzonden Sitzen : is omnium 
rimus animum pinxit et sensus hominis expre 
quae vocant gracci ethe, item perturbationes, 
durior paulo in coloribus. Da er §. 122 unter den 
Erfindern der Enkaustik genannt wird, so kann 
der Tadel einiger Hirte der Farben bei ihm nicht 
auf einer Vernachliissigung des Technischen be- 
ruhen, sondern sie wird sich daraus erkliren, 
dass die koloristische Wirkung nicht auf Kosten 
hherer geistiger Qualititen bevorzugt, sondern 
ihnen vielmehr untergeordnet wurde. Dieses 
geistige Weson des Kilnstlers ist aber von einer 
sehr bestimmten eigenthiimlichen Art. Eine 
Storbende, ein Flehender, eine Rubende, Jiiger, 

in Tragide, ein Greis, ein Kranker, oline dass 
cine bestimmte Persinlichkeit namhaft gemacht 
wiirde, deuten darauf hin, dass es hier weniger 
auf den Stoff an sich, als auf die besondere Art 
der Auffassung des Stoffes ankam. Wenn nun 
auch bei Gogenstindon dieser Art eine gonre- 
hafte Behandlung wol miglich wire, so weist 
doch bei Aristides nichts auf eine solche hin. Ja 
selbst eine vorwiegende Schiirfe paychologischer 
Charakteristik, wio sie sich bei Parrhasios fin 
det, die von sorgfiltigster Beobachtung einzel- 
ner feiner und charakteristischer Zllge ausgeht, 
tritt bei Aristides nirgends in den Vordergrund. 
Seine Kunst wendet sich an unser Gofllhl, er 
schildert das Leben der Seele in ihren zartesten 
und ruhigsten Stimmungen, aber auch in ihron 
tiefoten pathetischen Erregungen. Am erschilt- 
‘terndsten scheint dies in dom Bilde der storben- 
don Mutter geschehen zu sein, das man sebr mit 
Unrecht als eine Episode eines grisseren Gem 
des, otwa einer liupersis, hat hinstelien wollen. 
Die GrUsse desselben liegt gerade in seiner Bo- 
scbrinkung, die uns einen grossen historischen 
Hintergrund, die Verwilstung einer Stadt, nicht 
‘susftrlich in allen ihren Greueln vor Augen 
stellt, sondern aus einer efnzigen Thatsache ah- 
nen lisst, dagegen aber flir diese einzige That- 















































Aristida 








Aristokles. 











sache all unser menschliches Mitgeftthl in An- 
spruch nimmt und uns eben dadurch tiber diese 
hinaus auf einen noch hdheren Standpunkt, den 
der sittlichen Weltbetrachtung, emporhebt. Zu 
nlichst an dieses Bild wilrde sich der vermutungs- 
weise ihm beigelogte Herakles init dem Gewand 
der Detanira anrefhen, withrend es in der Perser~ 
scblacht dem Ktiustler leicht sein musste, ana- 
loge Motive aufcufinden, Weniger lebhatt or 
regt, aber nicht minder auf der Schilderung ticf- 
sten’ Fublens und Empfindens beruhend werden 
die Bilder des Flehenden und des Kranken ge- 
wesen sein. Dass aber selbst einem scheinbar 
40 gleichgilltigen Gegenstande, wie den Jigern 
mit ihrer Beute, nach dieser Seite hin sich ein 
besonderer Reiz abgewinnen liess, lehrt die Be- 
schreibung eines Gemilldes bei dem jtingeren 
Philostratus (3), welehes, selbst wenn es nicht 
auf das Original des Aristides zurlickgehen sollte, 
doch zeigt, welcher Auffassung eine solche Szene 
fibig ist. Man fille sich ganz das Behagliche in 
der Stimmung versetzt, wBlches sich nach ge- 
thaner Arbeit Uber diese an schattiger Waldes- 
stelle rastendo und durch Speise und Trank sich 
erfrischende Jagdgesellschaft verbreitet. Hier, 
wie tberall bei den Werken des Aristides, musste 
die Wirkung auf dem sympathetischen Geftthl 
beruhen, welches der Ktinstler bei dem Beschauer| 
erweckte, welches er aber nur dadureh zu er- 
wecken vermochte, dass er selbst nicht etwa dic 
einzelnen Ziige nur durch scharfe Beobachtung 
der Wirklichkeit ablauschte, sondern dass er 
das Ganze dor darzustellenden Situationen und 
Stimmungen in der eigenen Seele nachzuem- 
pfindon und aus dieser Empfindung heraus zur 
Anschauung zu bringen verstand. Eine solche 
persinliche Disposition des Gemilthes liisst sich 
freilich nicht wol Iehren und in ihrer Eigenart 
auf Andore Ubertragen; und es ist daher schr 
begreiflich, dass durch seinen bedeutendsten 
Schiller Euphranot (die andern: Nikeros, Ariston 
und Antenorides sind fast nur dem Namen nach 
bekannt) sich oin starker Umschwung in reali 
stischer Richtung vollzieht. Es ist dies dieselbe 
Erscheinung, die sich in der florontinischen 
Kunst des 15. Jahrh. wiederholt, wo der spiitere 
Realismus sich zu inom ser wesentlichen 
Theile auf der Basis der Seelenmalerei 
Fiesole entwickelt. 
8. Brunn, Gesch. der gricch. Kiinstler. 1. 160] 
u, 171. — Dilthoy ini Rhein, Museum. XXV. 
151 u, XXVI. 283, — Urlichs, ebd, XXV. 
507 u. XXVI. 590. 


























Brunn. 
Aristion, Aristion, Bildhauer aus Athen, 
der zufolge einer Inschrift um die Zeit der 70 Ol. 
ein Grabdenkmal arbeitete: Hirschfeld, Tituli 
statuariorum p.68. n.6, Sollto er etwa identisch 
sein mit dem Aristion, dessen Grabstele von der 
Hand des Aristokles (s. diesen) wir noch besitzen? 
Bruna. 


Aristipp. Aristipp auf Minzen von Tarent 





ist nicht Namo cines Milnzstempelschneiders, 
sondern eines Magistrats. 
#. Brunn, Geseh. der griech. KGnstler. 11, 424. 
Brunn. 
Aristobulos. Aristobulos, Maler aus Sy- 
rien, also schwerlich ilter als die Zeit der Seleu- 
kiden, wird von Plinins 35, 146 unter den zwar 
nicht unbekannten, aber doch nur einer fllichti- 
gen Erwithnung wiirdigen Malern angefilhrt. 
Brunn, 
Aristodemos, Aristodemos, 1) Bildhauer, 
»machte Ringerstatuen, Zweigespanne mit Wa- 
igenlenkern, Philosophen, alte Frauen, den Konig 
‘Seleukos; geschiitzt wird auch sein Doryphoros. 
Plin. 34, 86. Wegen der Statue des Seleukos 
gebirt er in die Zeit um 120 OI., etwa 300 v. Chr. 
Ausserdem filhrt Tatian (contra Graec. 55 p. 120 
ed. Worth) eine Statue des Aesop als sein 
Werk an. 


2) Maler aus Karien, Gastfreund des Philo- 
stratus, also um 200 nach Chr. Geb. Er malte 
in der Manier des Eumelos, wird aber in der 
Vorrede zu den Eikones des Philostratus beson- 
ders wegen seiner historischen Schriften Uber 
Malerei erwithnt. 

3) 8. Aristiaeos, 














Brunn. 

Aristodikos. Aristodikos, wabrscheinlich 
erdichteter Kunstlername, nach einem spiteren 
‘Epigramme, etwa aus Konstantin's Zeit, in wel- 
‘chem tber die Kosten eines in Gold getriebenen 
Pallasbildes (40 Talente) ein Rechenexempel 
aufgegeben wird: Brunck, Analecta II. 488. 
m4. 








Bruna. 

Aristodotos. Aristodotos, der Kilnstler 

einer Erzstatue der Dichterin Nossis (um 300 vor 

(Chr. Geb.), wie wol anstatt Mystis bei Tatian 

(c. Grace. 52 p. 114 ed. Worth) au lesen ist; 

vergl. Jahn in den Abhandl. der siichs. Gesell 
schaft, 11. 753. 


Aristogeiton. s. Hypatodoros. 


Aristokleldes. Aristokloides, Maler. Un- 
ter don Malern zweiten Ranges (primis proximi) 
nennt Plinius 35, 138 den Aristokleides, welcher 
don (d. h. im) Tempel des Apollo zu Delphi 
‘malte. 


Bruna. 


Bruna. 

Aristokles. Aristokles, 1) Bildhaver aus 
Kydonia auf Kreta. Sein Werk war ein Weih- 
/geschonk des Euagoras aus Zankle in Olympia 
Herakles wegen des Gtirtels mit der Amazone 
zu Pferde kiimpfond. Pausanias v. 25, 11 nennt 
den Kunstler sehr alt, jedenfalls ilter ala dic 
Zeit, in welc 
hielt, was freilich nicht O1. 29 (vergl. 1v. 23, 4), 
sondern erst Ol. 71 geschah. 


2) Bildhauer von Sikyon, »Bruder des Kana- 





chos und thm an Ruf wenig nachtehends (Paus. 


Aristokles 


Aristomones. 255 








vt.9 1}, obwol nur ein Werk: die Statue einer 
Muse mit der Schildkrtenleier, von ihm ange 
flirt wird: Anall. II, p. 15. n. 35, Sein Ruf| 
wird sich daher mehrdurch seine Bedeutung als 
Lehrer erkliiren, in dem Pausanias seine Schule 
‘on ihm an, also etwa von O1, 70 durch Synnoon, 
Ptolichos und dann mit Ueberspringung zweier 
Glieder durch Sostratos und Pantias bis um 
61, 100 verfolgt, ohne uns freilich Uber ihren 
besonderen Charakter Aufschluss zu geben. 


44,4) Attische Bildhauer. Bei dem geringen 
Zasammenhange unter den verschiedenen Nach- 
richten ist auszugehen von der Grabstele des 
Aristion, welche durch die Inschrift als Werk 
des Aristokles bezeichnot wird und in die Zeit] 
swischen Ol. 70—80 gehdrt. Nochmals erscheint 
¢rals Kiinstler in der furchenfirmig geschricbenen | 
Insebrift eines Weihgeschenkes: Corp. inser. gr. 
1.23, Weit jiinger ist ein anderer Aristokles, der| 
tach einer inschrift aus der 95. Olympiade mit 
der Basis der Parthenosstatue des Phidias zu thun 
tat: Corp. inser. gr. n. 150, §.39; Michaelis, Par- 
thenon, p.316, Dass er mit dem illteren verwandt, 
Vielleicht sein Enkel war, muss wenigstens als 
cine Miglichkett zugegeben werden, Neben die 
sen nschriftlichen Nachrichten stehen nun einige 
andere Angaben des Pausanias: Kleoetas, Sohn 
ines Aristokles, richtot dio Schrankon flir das 
Wagenrennen in Olympia ein, welche spiiter Ari- 
stides (wahrscheinlich ein Scbiiler des Polyklet) 
verbessert: vt. 20, 14, Ein Aristokles, Sohn und 
Schiller des Kleoetas, machte cine Gruppe des 
Zeus und Ganymedes, welche ein ‘Thessalier 
Guothis nach Olympia weihete: v. 24, 5. Hier- 
aus ergibt sich allerdings noch keine Verbindang 
nit der attischen Familie. Allein auf der Akro- 
polis von Athen befand sich eine Statue von 
Kleoetas: swer aber Kunstreiches dem Alter- 
thiimlichen vorzicht, der betrachte folgendes: 
yon Kleoetas ist die Statue eines behelmten 
Mannes, und die Nigel hat ihm Kleoctas von Sil- 
ber eingefitgte: 1.24, 3. In der Inschrift aber 
weist der Ktinstler auf seine Erfindung in Olym- 
pia hin: vs. 20, 14. Es ist nun gewiss wahr- 
fecheinlicher, dass ein athenischer Kiinstler in 
Olympia arbeitote, als dass ein Kiinstler aus Elis 
fiir Athen besehiftigt war, und so darf es wenig- 
stens als Vermutung ausgesprochen werden, dass 
Kleoetas der Sohn des ilteren Aristokles, sein 
Sohn aber mit dem jtingeren identisch sein 
ochte. 8. dagegen Bursian in den Jahrb. flir 
Philol, uxxun. 514. Von Arbeiten diesor Kiins 
ler ist nur die an erster Stelle erwihnte im 
Nordosten von Attika gofundene und jetzt im 
Theseion zu Athen aufbewahrte Reliefstele 
cthalten: s. die Literat. bei Kekulé, Bildw. 
im Thesefon. p. 149; Abbildungen z.B. bei Schill, 
Arch. Mittheil., Titelbl.; Overbeck, Gesch. der 
Piastik, I. 140. Fuir die Kenntniss der archai 
sehen Kunst in Attika ist sie eines der wichtig- 
Sten Denkuiler. In streng geschulter Haltung, 





























aber ohne Steifheit und Hite, steht der voll- 
kommen gerlistete Krieger ruhig da, gesehickt 
in den schmalen Raum eingeftigt, dass er nicht 
beengt erscheint. In’ der Zeichnung und den 
Verhiiltnissen, z. B. des Oberschenkels, der Hand- 
wurzel treten allerdings noch gewisse Mingel 
hervor; aber dic Gesammtauflassung ist cine 
unbefangen natiirliche, die das Leben mehr yon 
innen heraus erfasst, als auf genaue, mehr iius- 
serliche Beobachtung des Details den Haupt- 
worth logt. Flir roichero Abwechselung der iius- 
seren Erscheinung war itbrigens dureh sorgftl- 
tige Bemalung gesorgt, von der sich noch zal- 
reiche Spuren erhalten haben. 





Brunn, 
Aristokydes. Aristokydes, Maler, »micht 
unberithmt, aber doch nur im Vorbeigehen zu 
nennens, Plin, 35, 146, 
Brunn. 
Aristolaos, Aristolaos, Maler. »Aristolaos, 
Sohn und Sehiiler des Pausias, gehirte zu den 
strengsten Malern. Von ihm sind: Epaminon- 
‘Theseus, ein Bild 
attischen Demos, ein Stieropfers: Plin. 35, 
137, Er lebte demnach um die Zeit Alexander's 
des Gr. und die Strenge seiner Kunstrichtung 
erklirt sich aus dem Charakter der sikyonischen 
Malerschulo, die durch Pamphilos, den Lehrer 
seines Vaters, eine strenge theoretisch wissen- 
schaftliche Grundlage erhalten hatte. Ueber 
seine Werke lisst sich um so weniger urtheilen, 
als es ungowiss ist, ob jede der angefihrten Fi- 
guren ein Bild fir sich bildete, oder ob darunter 
mohrere, namentlich von den auf Athen bezilg- 
lichen, zu einer Komposition vereinigt waren. 
Brunn, 








Aristomachos, s. Aristomenes, 


Aristomedes, Aristomedes und Sokrates, 
Bildhauer aus ‘Theben, dic Ktinstler einer auf 
dem Throne sitzenden Statue der Dindymeni- 
schen Mutter aus pentelischem Marmor, welche 
Pindar in das Heitigthum der Gdttin nabe bei 
seinem Hause weihete: Paus. 1x. 25,3. 





Brunn. 

Aristomedon, Aristomedon, Erzbildner 
aus Argos. Seine Werke waren dio Statuen des 
Sehers Tellias, mehrerer phokischer Heerfthrer 
und cinheimischer Heroen, welche die Phokier 
‘wegen eines wenige Jahre vor dem Einfalle des 
Xerxes in Hellas tiber die Thessalier erfochtenen 
Sieges nach Delphi wetheten: Paus. x. 1, 1 
vergl. Herodot. vitt. 27. 


Brun. 
Aristomenes, Aristo menos, Maler ausTha- 


sos, wird von Vitrav (ttt. praef. §. 2) als einer 
dor Kilnstler angeflibrt, deren Verdienst nicht 
einen ihrer Tiichtigkeit’ entsprechenden Nach- 
ruhm gefunden habe. Aufihn ist ein Epigramm 
‘dea Antipater von ‘Thessalonike zu bezichen, 
obwol er dort Strymonier und in einer Wieder~ 











holung desselben Epigrammes Aristomachos go- 


256 








nannt wird. Dort wird als sein Werk ein Ge- 
miilde, ein Weihgeschenk dreier Miidchen, bo- 
schrieben, die sich auf demselben nebst dem 
‘Tempel und Bilde der Aphrodite wegen gliick- 
licher Liebe vereint hatten darstellen lassen: 
Anall. 11. 114, n, 22; Anthol. Palat. vi. 208 ; 
Benndorf, de Anthol. gr. epigr. p. 50. 


Ariston, Ariston, 1) Erzbildner aus Sparta. 
Mit seinem Bruder Telestas machte er cine 
eherne, 18 Fuss hohe Statue des Zeus, welche 
die Bewohner von Kleitor in Arkadien wegen 
der Besiegung mebrerer Stidte in Olympia ge- 
weiht hatten. Pausanias (v. 23, 7) konnte Uber 
die Kiinstler nichts Niheres erfahren; doch ge- 
hdren sie wol keiner spiiten Zeit an, aus welcher 
berhaupt keine spartanischen Ktinstler bekannt 
sind, 

2) Bildhauer aus Mitylene von miissigem Ver- 
dienst, augesehener wegen seiner toreutischen 
Arboiten: Plin. 33, 156; 34, 85. Er lebte wabr- 
scheinlich in der Zeit der Diadochen, in welcher 
die Toreutik besonders bitlhte. 


3u.4) Maler aus Theben, der eine der Bruder, 
der andere Sohn und Schiller des bertthmten 
Aristides. Nur von dem zweiten wird ein be- 
kriinzter Satyr mit dem Becher erwihnt: Plin, 
35, 1100. 111, 

5) Mosaikarbeiter, nach der Inschrift oines an 
der Via Appia bei Rom gefundenen Mosaikes 
mit der Darstellung einer Nymphe, welche von 
dretSatyrn verfolgt wird: Atti dell’ accad. pontif. 
n, 670. 

6) Angeblicher Steinsehneider. Sein Name aut 
einem Steine des Parisor Kabineta (Chabouillet 
1, 1827) scheint alt, aber dem Bilde nicht gleich- 
zeitig, und kann auch aus anderen Griinden nicht 
den Klinstler bezeichnen; vergl. Brunn, Gesch. 
der griech. Kunstler. 11. 605. 














Brunn, 

Aristonidas. Aristonidas, Erzbildner aus| 
Rhodos. Plinius 34, 140 fubrt ein in Rhodos be-| 
findliches Werk von ihm: Athamas, wie er we- 
gen der in der Raserei begangenen Tédtung sei- 
nes Sohnes Learchos reuig dasitzt, besonders| 
‘wegen einer technischen Eigenthilmlichkeit an: 
der Ktinstler habe niimlich Eisen unter dieBronze 
gemischt, damit die durch den Glanz dieser 
lotzteren ‘durchschimmernde Ruthe des Eisén- 
rostes als Ausdruck der Scham erscheine. Wenn 
das Werk wirklich diesen Eindruck hervor- 
brachte, so war er doch schwerlich auf dem von 
Pliniua bezeichneten Wego erreicht; vgl. Over- 
beck, Geschichte der Plastik. II. 266, N. 35, 
Aber auch hiervon abgeschon nimmt das Werk 
‘eine bedeutsame Stellung in der Kunstgeschichte 
ein, indem es sich durch das tief tragische Pathos 
des Gegenstandes durchaus an die anderen be- 
rifhmten Werke der rhodischen Schule, den Lao- 
Koon und den farnesischen Stier, anschlicsst. 
Dass Aristonidas auch Maler war, geht aus der 


Erwihnung seines Sohnes und Schitlers Muasi- 
timos bei Plinius 35, 146 hervor, der Ubrigens 
auch wieder als Bildhauer in einer fragmentirten 
Thodischen’ Inschrift erschoint: Ross im Rhein. | 
Museum N. F. rv. 161 ff. 





Bruna. 

Aristonoos. Aristonoos, Erzbildner aus 
Aegina, arbeitete eine von den Metapontinern 
nach Olympia geweihte Statue des Zeus, der, 
mit Lilien bekriinzt, in der einen Hand den Ad- 
ler, in der anderen den Blitz hilt. Pausanias v. 
22, 5 wusste weder die Zeit, noch den Lehrer 
des Kiinstlers anzugeben, der indessen wol vor 
der Unterjochung Aegina’s durch die Atheuer, 
also vor Ol. 80, lebte. 








Bruna. 
Aristopeithes. Aristopeithos, Bildhauer, 
Sohn des Kleonymos aus dem attischen Demos 
Phylo, der Zoit vor Ol. 113 angehirig, nach zwei 
attischen Inscbriften: Bull. dell’ Inst. 1860 
P- 180; vergl. Jahrb. flr Philol. xxxvu. p. 86 
Aristophon. Aristophon, Maler aus Thasos, 
Sohn des Aglaophon und Bruder des Polygnot 
Plinius, dor ihn (35, 138) unter den Malern zwei- 
ten Ranges nennt, flhrt zwei seiner Werke an 
den Samier Ankacos vom Eber verwundet und 
‘von seiner Mutter Astypalaea betrauert (verg!. 
Jahn, Bericht d. siichs. Gesellschaft 1848, p.127), 
und cin Bild von sechs Figuren: Priamus, He- 
lena, Credulitas, Ulixes, Deiphobus, Dolus, also 
nach der Bemerkung von Jahn (Areb. Zeit. 1547 
p. 127) cin Abentouer des Odysseus aus der 
letateron Zeit der Belagerung Troja’s, wo er als 
Bottler verkleidet mit Holena den Plan zur Er- 
foberung der Stadt verabredet. Ein drittes Bild, 
einen kranken Philoktet, erwihnt Plutarch, de 
aud. poet. 3; quaest. conviv. v. 1, 2, — Nua 
borichtet aber Athenacus (xi, 534d) aus Saty- 
rus, dass Alkibiades in Athen zwei Gemilde von 
[Aglaophon's Hand aufgestellt habe, das eine, 
wie er von der Olympias und Pythias bekriuzt 
wird, das andero, wie er auf den Knien der Ne- 
mea ‘sitzt, schiner von Gesicht als die Frauen 
(vergl. Paus, 1. 22, 6). Dieses letztere aber nennt 
Plutarch (Aleib. 16) ein Werk des Aristophon. 
Tat diese Angabe richtig, so wiirde Aristophon 
als der jiingere Bruder des Polygaot bis um Ol. 9, 
die Zeit der Siege des Alkibiades, in der Kunst 
thiitig gewoson soin, was an sich nicht unmdglich 
‘wire. Sollte dagegen Plutarch irren, 20 milisste 
ein zweiter Agiaophon, etwa ein Enkel des ilte- 
ren, angenommen werden. Doch findet sich bei 
don Alten cine solche Unterscheidung nirgends 
ausgesprochen, und auch die Angabe des Plinius 
(35, 60), welcher Aglaophon gerade in die 
90. Olympiade setzt, bictet nur eine schwache 
Stittze, indem Plinius in der Zeitbeatimmung der 
ilteren Maler nachweislich Ufter geirrt hat. 
#. Brunn, Gesch, der griech. Kinstler, Il. 14 0. 
53. —Bursian, Jahrb, fOrPhilol. LXXIT. 517. 

















Brun. 


Aristoteiches 


257 














Aristoteiches, Aristoteichos, angeblich 
Steinsehneider. Sein Name auf einem Scarabaeus 
ist za gross, um filr einen Kilnstlernamen 2u 





1n, Geseh, der griech. Kanstler. 11. 605. 
Brann, 
Aristoteles. Aristoteles aus Kleitor in At- 
kadien, der Ktinstler eines grossen Beckens, 
tach einem Epigramm der Anyte, welche un 
01, 120 bldhete: Anthol. gr. I. 130, 2; Anall. I. 
191,2. 
Brun, 
Aristoteles yon Bologna, s. Floravanti. 


Aristoxenos. Aristoxenos, Miinzstempel- 
schneider. Sein Name findet sich vollstiindig und 
abgekiirat auf Miinzen von Heraklea und Meta- 
pont: Millingen, Ane. coins. 1.n.22; R. Rochette, 
Grayeurs de monnaies. 1v. 32—34; Berl. Blitter 
fir Munzkunde. v. T. 52, 2; vergl. auch Ariste. 

+ Brann, Geseh, der griech. Kistler, 1, 425, 

= *. Sallet, Kanstlerinsehriften auf MGnzen, 
pe 





Brun, 
Ariu, Emilio Ariu, Bildhauer aus Venedig, 
arbeitete in der zweiten Hiilfte des 16. Jabrh. 
Lomazo hebt ihn sehr heraus, er stellt ihn un- 
ter die »luminari della sculturas, Von seinen 
Werken ist uns leider nichts bekannt. 
+. Lomazzo, Idea del tempio della pittura. p. 161, 
= Cicognara, Storia della Scultura. I. 149. 
158. 








Jansen. 

Arjona, Arjona, spanischer Maler, um 
1650 Schiller von Sebastian Martinez, der da 
uals in Jaen sich aufhielt. Von Arjona stam- 
tnen einige Werke in den Kirchen von Baeza, 
Ubeda, Jaen und hauptsiichlich in der Kirche 
und dem Kloster der unbeschuhten Karmeliter 
in letaterer Stadt. Soin Stil crinnert an Marti- 
tet, aber seine Farbengebung ist viel Kilter 
snd seine Zeichnung entbehrt der wiinschens- 
werthen Richtigkeit. 

«Pont, Viage de Espaiia. Coan Bermudez, 

Diee. 











Lefort. 
Arkesehlot. Kornila Arkeschlot, deut- 
cher Goldarbeiter in Russland, in den sechziger 
Jahren des 17. Jahrh. in die Heimat ontlasson. 
Er verfertigte, im Verein mit Widmann, zwei 
nit Email und Diamanten verzierte Messersticle, 
ine Ostergabe filr den Zaren. 
$.3a6-b.amu-2, Mer. nponsn. w» Poccis, 
H. apx. 0. (Sabelin, rbeiten in Russ 
land, in den Mem, der Kats, arch. Gesellschaft.) 
St. Potersb. 1853. V. 111. — Dors., Fimail- 
‘und Fayencearbeiten in Russland, ibid. V1. 287. 
Ea. Dobbert 
Arkesilaos. Arkesilaos, 1) Maler und Bild- 
tauer aus Paros, Sohn des Aristodikos. Durch 
ein Epigramm des Simonides (+ Ol. 78, 2) ist or 
als der Kilnstler einer Artemisstatue bekannt: 
Anal. L. p. 141. n. 74 aus Diog. Latrt. rv. 45. 
Meyer, Keastler-Lesibon. 1. 

















| Thir.)isst vermuten, dass ein kostbares 








Wenn nun Plinius (35, 122) einen Arkesilaos 
‘aus Paros als einen der iltesten enkaustischen 
Maler neben Polygnot anflihrt, fllr dessen Tliu- 
persis Simonides gleichfalls die Inschrift li 
ferte, so wird an der Identitit des Malers und 
Bildhauers nicht gezwoifelt werden kinnen. 

2) Maler. Unter den fitichtig zu erwihnenden 
Malern nennt Plinius 35, 146 cinen Arkesilas, 
Sohn des Tisikrates. Im Peiraeeus aber sah 
Pausanias (1. 1, 3) ein Gemiilde von Arkesilaos, 
den Ol, 114, 2 gefallonen athenischen Feldherm 
Leosthenes’ mit seinen Sthnen darstellend. So- 
fern nun beide, wie wol anzinchmen ist, iden- 
tisch sind, Tisikrates aber der bekannte Bil 
hauer ist, mntisste das Gemilde lingere Zeit nach 
dem Tode des Leosthenes, etwa im Auftrage 
seiner Sdhne um Ol. 120 gemalt sein. 

3) Bildhauer, Vertrauter des L. Lucullus umd 
Zeitgenosse des Cacsar und Varro. Letzterer be- 
sass von seiner Hand eine Marmorgruppe: eine 
LiwinmitgefliigeltenAmoren, vondenendieeinen 
ie gefesselt hielten, andere sie aus einem Horn 
mi trinken zwangen, andere ihr Socken anzo- 
gen: Plin, 35,41. Von ihnlichem heiterem Cha- 
rakter waren Kentauren, welche Nymphen tru- 
en, inn Besitze des Asinius Pollio: ibid. 33. Vou 
emsterer Art war dagegen die Statue der Venus 
Genetrix im Tempel auf dem Forum des Cacsar, 
welche wegen der Eile der Einweihung schon 
vor ihrer Vollendung im J. 46 v. Chr. Geb. auf- 
gestellt wurde: ib. 155. frithere Annahme, 
dass der Typus, welcher die Géttin in dtinnem, 
eng anliegendem Gewande mit raffinirter Ele- 
ganz darstelit, auf das Original des Arkesil 
auriickgehe, hat sich als unhaltbar erwiesen 
Sie erschien vielmehr in ernsterer, mehr dem 
Charakter der Juno sich annihernder Haltung 
in matronaler Gewandung, bekrint und mit dem 
Szepter, und als Venus wabrscheinlich durch 
einen Amor auf der Schulter deutlicher bezeich- 
not: Reifferscheid, Ann. dell’ Inst. 1863. p. 361. 
Ein anderes Gdtterbild, das der Felicitas, war 
dom Arkesilaos von Lucull aufgetragen, kam 
aber wegen des Todes des Bestellers und des 
Kiinstlers nicht aur Ausfilbrung: Plin. 35, 156. 
Da nun der bekannte Lucull bereits 56 v. Ch 
gestorben war, so kann die Bestellung wol nur 
Yon seinem Sohne ausgegangen sein, der in Folge 
der Schlacht bei Philippi 42 v. Chr. getédtet 
wiirde. Der hohe Preis von_sechzigmal hun- 
derttausend Sestertion (HS LX = circa 350,000 

aus 
Gold und Elfenbein beabsichtigt war. So chron 
volle Auftriige und das Lob des Varro zeugen 
von der hohen Anerkennung, die der Ktinstler 
m seiner Zeit fand. Auf seine ktinstlerische 
Eigenthilulichkeit gestattet hichstens die wei- 
tere Nachricht einen Schluss, dass seine Moitelle 
den Kiinstlern selbst thourer zu stehen kamei 
‘als sonst fertige Werke. Der Ritter Octavi 
habe fitr das Gypsmodell eines Krater's ihm ein 
Talent zahlen milssen. Wie sein Zeitgenosse Pa- 

33 


























































































die selbstiindige Durchbildung des Modells ge- 
loge au babon, und gegenlber dor matsenbafien 
Kunstiibung seiner Z im Reprodu- 
firenilverer Muster, ais un Produsien neuer 
Werke thiitig war, darf er mit Pasitcles wol als 
der Repriisentant einer selbstiindigeren Kunst- 
richtung betrachtet werden. 
s. Brunn, Gesch. der griech, Kinstler. 1. 600. — 
Overbeek, Gesch, der Plastik. 11. 349, 
Brun. 
Arkett. Arkett, neuer englischer Stecher. 
Hesperus, Painted by Waugh, London 1860. 
Graves & Co. 
Es gibt anch Abdr. vor der Schr. 
W. Engelmann. 
Arland. Jacques Antoine Arlaud, seiner! 
Zeit gofeiert als Wiedererwecker der iichten Mi- 
uiaturmalerei, geb. zu Genf den 15. Mai 1668, 
kaw um sein 20. Jahr nach Paris, wo es ihm bald 
gelang, sich zu ciner glinzenden Stellung 
auschwingen. Mariette spricht von ihm nicht 
cben glinstig und legt ihm noben seiner Gewandt- 
heit im Benehmen auch otwas Charlatanerie 
bei. Vortheilhafter urtheilt Descamps er rithmt 
den Fleiss, mit dem er seine Studien betrieben. 
Sein standhafter Eifer erwarb ihm nach Des- 
camps eine tberraschende Leichtigkeit, die, ver- 
bunden mit der Richtigkeit der Zeichnung und 
seinem lebendigen Geiste, ihn inden Standsetzte, 
eine groBe Anzahl Miniaturbilder suszufiih- 
ren. Diese seien stets inlich und wol angeord- 
net gewesen. Auch habe er den leichten Tou 
inne gehabt und die, welche er 























seine Miniaturbildnisse den nach Paris kommen- 
den Fremden, welche sie ihm sebr theuer bezal- 


ten. Mohr als 40,000 Thir., eine damals sehr be- 
triiehtliche Summe, habe er zusammengebracht. 
Doch gesteht Mariette dem Kiinstler andererseits| 
zu, dass er seine Farben richtig abzutinen wusste 
und darin, so viel als ihm miglich, den Beispie- 
Jen Tizian’s und anderer guter Koloristen gefolgt 
sei. Er habe diese gute Art zu schon und zu ma- 
Jen dem Forest verdankt. A. hatte cine groBe 
Anzahl Landschaften dieses Kiinstlers gesam- 
melt, die ihm so au sagen als Leitstern dien- 
ten ; denn obschon die Gattung von der seinigen 
ganz versehieden war, fand er doch in ihnen, 
nach seiner eigenen Austage, die richtige Behand- 
lung, Einsicht im Helldunkel und in der Wabl 
der Farben, die er auch bei seinen Bildnissen an- 
wenden mntisse, wenn sio Wirkung haben sollten, 
Auch mit Largilliére und Rigaud war er be- 
freundet. Besonders schiitzten ihn der Regent 
vou Frankreich, Philipp vou Orleans, und dessen 
Mutter, die Pfalzgriifin Elisabeth. Der Regent 
hatte fhm eine Wohnung in St. Cloud angewie- 
sen, um sich an seiner Unterbaltung au ergitzen 
uud in der Malerei vou ibm unterweisen zu las- 

















_Jacques Antoine Arleud. 


son, Er hatte dem Ktinstler einen Titian, Wun- 
der des hi. Antonius, aus seiner 
ein Bild seiner eigenen Hand geschenkt. 
Regent verstiog sich sogar in scinem Enthusias- 

mus zur Behauptung : Jusqu'a présent les Peintres 

en Mivinture on fait des Images, crest Arlaud 

qui leur a appris a faire des Portraits, Sa Minia- 

ture a toute Ia force de la Peinture a Ibuile 

Auch des Herzogs Mutter war eine Ginnerin des 

Malers; sic scheukte ihm ihr mit Diamanteo ver~ 

aiertes Bildniss und gab ihm Ewpfehlungen av 
die Prinzessin von Wales mit, als er im J. 1721 

seine Reise nach England antrat. 

In England fand er nicht minder eine ebren- 
volle Aufnahme. Deseamps erzilt: »Arlaud wari 
der Freund der GroGen und Gelehrten, und 
Newton theilte ihm seine Grundsitze der Optik 
mit, dio unser Maler mit Figuren erliuterte 
diese Freundschaft liste nur der Tod. Sein Bild- 
iss der Prinzessin von Wales erregte eine t 
endliche Freude, so dass alle (!) Dichter Verse 
tum Lobe des Verfertigers machten; wir erin- 
nema nur an die des Grafen Hamilton (folgen 
diese). 

Der Kiinstler hatte ein Bild, Leda und Ju- 
piter als Schwan nach einem Marmorrelief 
‘angeblich von Michelangelo) in Schwarz und 
Weiss mit Wasserfarben gemalt, das von den 
Kennern besonders bewundert worden war 
Mariette behauptet, dass er es von einem der 
Briider Nattier habe malen lassen und es nach- 
her mit groBer Sorgfalt beendigt habe. Erhatte es 
dem Herzog de la Force um 12,000 Livres vet- 
kkauft, nahm es aber, als dessen Vermdgensvet- 
hiltnisse in Unordnung geriethen, gogen eive 
Entschiidigung von 3000 Livres zuriick. Ar- 
Jaud liess nun, nach Mariette, eine Wiederho- 
ung in Schwarz und Weiss, aber diesmal in Oe, 
ausflthren, brachte diese iin J. 1721 nach Eng- 
land und verkaufte sie dort dem Herzog vou 
‘Chandos, um 600 Pfd. Sterling, wie in den Poésies 
des Hrn. de Bar (Amsterdam 1750) zu lesen (dott 
Defindet sich auch im dritten Bande eine Ode aut 
die Leda}. Als Mylord erfuhr, dass Artaud das 
schinere Exemplar behalten hatte, drohte und 
donnerte er; aber der gewandte Kiinstler wusste 
sich aus dieser Geschichte zu zichen und seit 
Geld zu sichern. Descamps lisst tibrigens un- 
seren Helden seine Leda erst nach der engli 
‘schen Reise malen, und Fiorillo lisst ihn das 
Original verkaufen, unter dem Versprechen, dass 
er kein idhnliches Werk mehr mache; er habe 
trotzdem eine Wiederholung angefertigt. Diese 
sei von ihm spiiter aus Gewissensbissen und, un 
nicht als Lilgner zu erscheinen, zerschnitten wor- 
den. Beide Erzihlungen sind aber weniger glaub- 
wiirdig, als Mariette’s Bericht. Dass diejenize 
Leda, ‘die er im J. 1738 wol aus religidser 
Ucberspanntheit zerschnitt, das Original war, 
scheint durchaus das Rich 
stlickte sie tbrigens anatom 
zeluen Theile keinen Schaden litten ; diese kamen 
































Jacques Antoine Arlaud 


Arlotti, 259 

















indie Hinde verschiedenor Personen. Ein Stlick 
der Leda besitzt noch die Bibliothek zu Genf. 
it seiner englischen Reise war scine Haupt- 
thitigkeit abgeschlossen ; er fing an iiber Kopf 
‘chnerten zu klagen, die ihn an der Arbeit hi 

deren, und verliess endlich im J. 1729 Par 
tach seiner Vaterstadt zurlickzukehren. Hier 















biseram 25. Miira 1743 plitzlich versch 
Bibliothek von Genf vermachte er seine schine 
Ssumlung seltener Biicher und alter und neuer 
Geode 

Arlaud hat das Miniaturbildniss der Pompa- 
‘our in Hoftracht gemalt. Sein Selbstbildniss 
beindet sich in der Malerportritsammlung. zu 
Flotenz. Andere Werke besitzen die Bibliothek 
sol das Museum zu Genf; das Louvre 2u 
Paris eine Zeichnung. 





Bildnisse des Kinstlers 


13) befinden sich in folg. Werken: Deseamps, 
Viedes Peintres Flamands, gest. von Fiquet; 
in Fassli, Geschichte der Schweizer Kinstler, 
fest. von J. R. Schellenberg, und in Wale 
pole, Ancedotes of Painting, Ausg. von J. Dal- 
hamay 1828, neue Ausgabe 1849. 
A)Sebsbildniss. Gest. von 0. Colombini im 
Mureum forentinum. Fol. 
5) Malbtg., mit dem Pinsel in der Hand an der! 
Leda malend, Nicol. de Largillitre 
Paris pinz. J. Jac, Haid ad prototypum 
seul, et exeud, A. V. Schwarzk. Fol 
Gegenseitige Kopie nach links. 
von C. Bretherton. 4. 
‘Avs Blldniss findet sich auch in einer Folge 

















9 





ton Bildnissen berihmter Genter, qu. 8. 
Radirt, 
‘Mariette, Abecedario. 1. 30. — Gazette 


des Beaux-Arts. VII. 301, — Merenre de 
France, Jull 1743. — Trévoux, Memoires, 
Sept. 1740. — G. Price, Deseription de Parts. 
5, Ausg. Paris i713. p. 73, — Walpole, 
Aneedotes of Painting, Ausg. von 1786, IV. 79. 
—Ocuvres de Hamilton. IV. 279.—Poésies 
de Mr. de Bar. Amsterdam 1750. Ill. — Des~ 




















camps, La Vie des Peintres Flamands ete 
116. —Fiissli, Kinstlerlexikon u, Neve 7 
sitze.— Fiorillo, Geschichte der zoicbnenden 








ste. V. 555. — Heineken, Dict. — R. 
Weigel, Kunstlagerkatslog. 27. Abthellung. 
p. 103—i04. 

Netizen von J. J. Guifrey. 





W. Schmidt, 

Benoit Arlaud, urmaler aus Genf, 
jliogerer Bruder Antoine's, wandte sich nach 
London, woselbst er bereits (8. Stiche No. 4) 
‘toi thitig war. Er starb daselbst 1719. Er 
‘teint cin mittelmitssiger Kitustler gewesen zu 
‘eit, und jedenfalls seinem Bruder nachgestan- 
den zu haben. 





Nach ihm gestochen : 
1) Wilhelmine Charlotte von Wales, Kurpy 
ton Hannover. Geschabt con J. Simon, 
2) William Shakespeare, Uober Brostbild in Oval. 
B Atlaud del. G. Duchange seul. 4. 








3) William Shakespeare, Brustbild in Oval. B. Ar- 
laud pinx. Jos. Selb del. Lithographio, kl. Fol. 
Verinderto Ko 
selben mogen 





ach dein vorigen Bl. Nach dem- 














rekter oder indirekter Kopien herrihren. 

4) Ezechiel Spanhemius Liber Baro — Anno Din 
MDCCVIL. Preuss. Gesandter in London. Br 
Dbild in Oval. 1. Atland ping. ad vivam, J. Si- 
mon fee. Schwarzk. Fol. 

s. Filssli, Kiinstlerlexikon, — Mariette, Abe- 
eedario. 1, 30. 


W. Schmidt, 

Louis Amé Arlaud, Maler, Nachkomme 
des Antoine (ummiglich der Sohn), geb. 2u Gent 
1752, kam um 1780 von Rom zurtick, lebte noch 
1797. Senebier in seiner Histoire littéraire de 
Geneve sagt von ihm, er sei nicht ohne Talent ge- 
‘wesen tnd habe seinen Oheim Benoit iibertroffen, 


Nach ihm gestochen : 
1) Jacob Vernet, Prediger in Gent 
L. Arland del. Gest, von 
8. 
elbe, Gest. von A. Chaponnier 





28 — 1791 
|. Pfennin 











8 
2)—Dd 
1785. 8. 

FOssii, Kinstlerleaikon. 
W, Schmidt u. Guiffeey. 








Arlaud, s. Artaud. 


Arlt. C.W.Arldt, Lithograph des 19. Jahrh, 
lieferte eine Menge besonders landschattlicher 
Blitter, die auch en gouache koloritt erschienen. 








halter 

2) Bergin ez, yon 
P. Grimm, lithosr. yon ©. W. Arld¢ und sei- 
nem Vater. Tondruck. qu Fol 

8) Der Kélner Dom in selner Vollen 
Statfage. C. Sprosse dol. Koy. qu. Fe 

4) Panoramnische Ansicht der Markuskirche und des 
Dogenpalastes zu Venedig, C. Enslen p. Roy. 
qu. Fol. 

8) Tauben-Michels Wohnung in Ruppertstort bet 
Herrahut. qu. Fol 

66) Aktionbrauoreizusn Feldsehldsschon bol Dress 
Tondruck, gr. qu. Fol. 

7) Schloss Weosenstein, Sommeranfenthalt des Ki~ 
ngs von Sachsen, gr. qu. Fol. 

8) Jagdfrdhstick im Lastauer Grunde bel Kolditz. 
(Friedrich August II. von Sachsen, umgeben 
von Jagdgotolge, meist P 
3. J. W.Wegouer, Mit 
Fu, 

8) Det Marktplatz in Halle an der Sa 

10) Ansicht der Stadt Querturt, qu. Fol 

11) 3 BIL, Ansichten von Altenburg. kl. qu. 8 

12) 11 BIL. Ansichton von Gorliez. Kl. qu. 8. 

3) 4 DIL. Ansfeten von niche gor 8, 

14) 6 BU, Ansichten in Bremen. Nach W. F.Kobl. 
Tondr, qu, Fol. 

15) 12 Bil, Album 

16) 93 BIL, Ansichten 








ng, mit 




































13 Schwarzburg. «0, 4. 
8 Thiiringen. qv. 8 
W. Engelmann. 
Arlotti, Angelo Arlotti, Historienmaler 
au Bologna Anfangs des 18. Jahrh. Zani Hisst 
ihn 1730 geb. werden und 1772 sterben. Er war 
33¢ 





260 Arma —— 





Armandus. 














Schiller von F. Torelli. Die Kirche 8. Bartolino 
in Rimini besass von seiner Hand ein Altar- 
bild mit dem hl. Bartholomiius. 
s, Marcheselli, Pitture delle chiese di Rimino, 
1754. p. 34. 73, — Zant, Enctel, 
A. Pinchart. 
Arma. Dalli Arma, Steinmetz aus Ferrara, 
verfertigte 1554 und 1555 Siiulen, kunstreiche 
Basen und Kapitiile. 
8. Cittadella, Notlale relative etc, a Ferra 
p. 397. 





Jansen, 
Armand, Charles Armand, Landschafts- 
maler, geb. 2u Bar le due 1635, + den 18. Febr. 
1720.” Er wurde am 13. Mai 1673 mit Pomona 
und Vertumnus in einer Landschatt in die Aka- 
demie zugelassen. Wahrscheinlich ist es dieser 
Kunstler, den Gault de Saint-Germain erwithnt 
und dem er bloss cine mittelmiissige Begabung 
auschreibt. Nagler ziti irrthllmlich einen Histo- 
rienmaler dieses Namens, der 1670 gestorben sein 
sollte. Der einzig bekannte Armand ist der Land- 
schaftsmaler, den die Akademie 1673 aufnahm. 
Dass er sich tibrigens auch aufHistorie verstand, 
Dboweist sein Bild aus der hi. Geschichto, das im 
4J.1850 mit der Sammlung des Kinigs Wilhelm II. 
von Holland versteigert wurde; es kam auf 225 
Gulden, Der Katalog fand in dieser schénen 
‘Komposition von verschiedenen Figuren den Stil 
Rembrandt's. Armand hat in den J. 1699 und 
1704 Bilder zur Ausstellung gebracht. 
4. Archivos de l'art francais. I. 367. I. 
Defer, Catalogue général. U. 1, 127. 
Guifrey u, W. Schmidt, 
Armand. Charles Armand, Bildhauer, 
verfertigte flr die Schlosskapelle zu Versailles 
eine jener Kindergruppen mit den Attributen 
des Katholizismus, welche von ausson die Bo- 
geneinfassungen der grofen Arkadenfenster 
schunllekten. 
s. Livret du Musée do Versailles. 1. 3. 
Guiftrey. 
Armand, Armand, Porzellanmaler, erscheint 
unter den zwischen 1753 und 1800 ge- 
nannten Kitnstlern zu Sévres. Er malte 
meist Vigel und Blumen und zeich- 
nete mit nebenstehendem Monogramm. 
#. W. Chaffers, Marks and monograms, 3. Aud. 
pp. 440 u. 454, — A. Dommin, Guide de| 
Tamateur, nouvelle édit. Paris 1863. p. 475. 
AT. 
Armand. Emile Armand, Maler, geb. zu 
Paris 1794, trat am 3. Nov. 1821 in die Akade- 
mieschule.” Schiller von Petit, hat or Bildnisse 
in Miniatur gemalt und derartige in den Salons 
von 1838, 1839, 1841 ausgestellt. 
8. Bellierde la Chavigneric, Dict. 





7. 

















Armand, Alfred Armand, Architekt 
vorzliglich im Eisenbahnbau, geb. zu Paris den 
18. Okt. 1805, trat den 22. Jan. 1827 in die Pa- 
riser Akademic und lernte bei Provost und A. 
Leclere. Er verstand sich auch auf die Malerei, 





‘wie seine Aquarell-Ansicht der Galerie Hels 
rich’s II. im Schlosse von Fontainebleau bews. 
die im Salon von 1839 ausgestellt war. 
s. Bollier dela Chavignerie, Dict. 
W. Schmit 
Armand-Dumaresq. Edouard Armazd- 
Dumaresq, Maler, geb. zu Paris 1. Jan. 1s 
bildete sich unter Couture aus und hat sich be- 
sonders als moderner Soldatenmaler bemerkld 
macht. Zuerst stellte er verschiedene religiis: 
Bilder aus, vom J. 1855 an aber hauptsicblich 
Gomiilde, bei denen es ihim auf die Verhert- 
chung der kriegerischen Vorfille der beidea\ 
poleonischen Kaiserreiche ankam. Der Kins! 
erfreute sich bald offizieller Beschiitzung; » 
verfertigte or im J. 1859 im Auftrag des Krier 
ministers die Zeichnungen der Uniformen dc: 
kaiserl. Garde und wurde fiir die Weltaussi!- 
Tung im J. 1867 mit der Organisation dr 
‘Vailkertrachten beauftragt. A. sucht realistict 
den Charakter des franzisischea Troupiers, és 
Momentane der Bewegung, im Kolorit das Kir- 
perhafte wiederzugeben. Er weiss die Nat 
des Soldaten im Felde frappant zu verges: 
wirtigen. Im Salon von 1861 machte sein His- 
terhalt, Episode aus der Schlacht, bet Solferio 
sich bemorklich : Jigger lanern auf einer Ankit. 
‘biuchlings auf dem Boden liegend und dem Be- 
schauer die Schuhe zukehrond, anf eine Arill- 
rickolonne, die fitichtend aus dem Hintergrazde 
einem Holweg zujagt (lebensgrosse Fig.!. Das 
Bild ist gegen alle Regeln der Komposition ax 
‘geflhrt, aber lebendig, energisch in der Zeish- 
nung, flott und kriftig, freilich auch schwer i 
Kolorit. Andere Werke von ihm sind : Rukmrei- 
‘chor Tod, Erinnerung von 1812 (Salon 1855); Er- 
obernng der groBen Redoute in der Schlackt bei 
Borodino und cin Bildniss (Salon 1857) ; Tod de 
Generals Bizot bei Sebastopol (Salon 1559) 
Chassours d'Afrique, cin Usterreichischos Kart 
sprengend (Salon 1861); Angriff der Divisioe 
Desvaux bei Solferino (Salon 1863); Vive TEx- 
perenr, aus dem Feldzug von 1859 (Salon 1864 
Promenade des kaiserl. Prinzen (Salon 186, 
ferner dasolbst: In garde du drapeau; Tanmosie 
du régiment ; Schlacht bet Solferino und die be: 
‘don Aquarello : Angriffund Eroberung des Berres 
Fontana und Uebergang tiber die Adda, 12. Jus, 
1859, Im Salon von 1866: Angriff von Kitrassira 
bei Bylau und die beiden Aquarelle : Transpo! 
Verwundeter und ein Jiger als Tirailleur. At! 
der Weltausstellung von 1867 befand sich sia 
Cambronne bei Waterloo, im Salon des J. 185 
eine Aquarelle : Kitrassire bei Eylau und ein Bid 
niss, im Salon 1868 Die Ruckkehr von Elbs et 
5. Meyer, Gesch. der franzis. Malerei. p. 6! 
—Bellier dela Chavignerie, De 
‘lonnaire. 
* W. Seimitt 
Armandus. A. Armandus, Goldarbeite i 
der ersten Hillfte des 17. Jahrh, au Nizza, ech 
folgendos BI 





























Armaninus 





~_Armenini. 261 











Dus wonderthitige Madonnenbild zu Laghetto 
(Viigo do Laghes). Auf Wolken stchende ge- 
Iniote Madonna in stornenbesetztem Gowande, 
nit der Rechten das Christuskind haltend, in 
alr, vezierter Unrahmung. Unten das Wap- 
en wou Christina von Frankrelch, Herzogin von 
Suveyen (1606—1663), nebst der Widmung an 
Aleseoe. Schmal Fol. 

W, Schmidt 


Armanings, Armaninus von Modena (de! 
Matina) malte laut Insehrift 1237 einen Chi 
uit mebreren Heiligen in der Kirche Sta Mari 
deCastignana bei Bussi (nicht Buff) in der Dib: 
1eee Salmone in den Abruzzen. 

+ Agincourt, Peint. ad tab. 133 nach Mitthei- 
jung des Abts di Costanzo von St, Paolo vor 
Bom. — Schulz, Denkmaler der Kunst des 
Mittealters in Unteritalien. 11. 59, 

: v. 

Armannl. Pietro Martire Armanni, geb. 

a4. Jan, 1613 in Reggio, + dort am 10, Juli 
10, Er war oin Schiller des Malers Sebastiano | 
Vercellesi. Als aber Leonello Spada nach Reg- 
cio berafen wurde, um die groBe Kireho der 
Beata Vergine della Ghiaja zu malen, da schloss 











sich auch Armanni der Zahl von Kilnstlern an, 
‘ie ugleich die Mitarbeiter und die Schiiler| 
Spadx’s wurden. Er hat das Wunder der Maria 
am Hauptportal im Innern der genannten Kirche 
auggefthrt, 
« Malwasta, Felsina Pittrice. IL, 109, — Tira 
Notizie de’ pitt, Mod. p. 308, nach 
und Ranzani, Veridico Racconto 
del! origine ete. p. 62. — Breve Deserizione: 
del Tempio della B. Y. della Gara ote. Parme 
f 





Jansen. 

Armanno, Vincenzo Armanno, genaunt 
Mons Armano, stammte aus den Niederlan- 
tea, war aber lange Zeit in Rom als Mater thii- 
tig und schmUlekte hier die Paliste der GroBen 
nit Fresken und Staffeleibildern. Die Vollkom- 
nenheit, die er in der Landschaftsmalerci be- 
8, hatte er sich in seiner Heimat erworben. 
Erwar refch an Erfindungen und wusste seinen 
Landschaften durch Kolorit und Staffage sowol 
Reiz als Bedcutung zu verleihen, Den Italienern 
seficlen die goschickt gezeichneten und passend 
angebrachten Figuren, sowie die Naturwahrheit 
wd Harmonie der Farbentne, die sanft und 
nil in einander Ubergingen. | Armanno galt 
ftir grob und unzugiinglich. Er verkebrte blch- 
stens mit seinen Landsleuten. *Wie alle Fremde, 
sagt Passeri, bate er wenig Neigung zu den 

ienerm, weil er von ihrer Seite immor 
Betrag flirehteter. Wegen Fleischessens in 
er Fastenzeit wurde er bei der Inquisition 
enunzirt und trot seiner Reue mit einer| 
Einschliessung in das Dominikanerkloster be- 
straft. Hier malte er tber der Sakristeithtire 
der Kirche 8. Marin sopra Minerva zwei Land- 
sehaften al Fresoo, von denen die eine nach- 





stirt worden ist. Verstimmt ter die verniite- 
rische Anzeige, wollte Armanno in scine Heimat 
turiickkehren. Aber ein Fieber hielt ihn in Ve- 
nedig fest und brachte ihm nach wenig Tagen 
im J. 1619 den Tod. 
5. Passerl, Vite de’ Pittot 
tari, Ractolta di Lettere. V1 
zige aus Passer, 





p. 170. — Bot- 
j7, gibt nur Aus- 








Jansen. 


Armano. Giovanni Antonio Armano, 
Maler und Mitglied der Florentiner Akademie, 
crscheint in folgenden Auktionskatalogen: Ca 
talogo di una Serie preziosa delle Stampe di 
Glulio Bonasono Pittore © Intagliatore Bolog- 
nese, raccolte dal Professore Gio. Antonio Ar- 
mano, Membro della R. Accademia di Firenze 
ete. Ora possoduta dal Sig. Dott. Gio. Battista 
Potrazzani di Bologna ed esibita in vendita dallo 
stesso. Roma 1820. 6., und Catalogo di una it 
signe Collezione di Stampe delle rinomatissime 
e rare Incisione del celebre Mare’ Antonio Rai- 
mondi fatta da Gianantonio Armano Pittore. 
Firenze 1830. 8, Es ist wahrscheinlich auch der 
Johann Anton Armano, yon dem Fussli 
(Neue Zusiitze) zwei anonyme kleine Radirungen 
mit Figuren anfithrt, 








W. Schmidt, 
Armanow. Armanow nonnt Flissli, Ktinst- 
lerlexikon 1v. 1845, unterThévenin einen Stecher 
‘um 1800, der das nachfolgende schlechte punk- 
tirte BI. geliefert habe. In den Newen Zusitzen 

fithrt or ihn als Armano auf. 
Hero und Leander. Nach Ch. Thévenin, 

‘cchwarzen und farbigen Abdrticken. Fol. 

Spitere Drucke tragen nach Fassli die Adr. 

von C. G. Zehl in Leiprig. 


In 








W, Schmidt, 
Armao, s. Arnao, 


Armas, Duarte d'Armas, s. Duarte. 


Armeliino, Aluigi oder Luigi di Rugieri 
oder Ruggeri, genannt I'Armellino, Stein- 
metzmeister in Siena, kommt 1473 urkundlich 
vor und erhielt 1481 den Auftrag, mit Vito di 
‘Marco ein Feld in dem Mosaikfussbodendes Doms 
auszufthren. Milanesi glaubt, ihm dort die ku- 
miiische Sibylle zuschreiben’ zu dlirfen. Sein 
Name erscheint noch in Urkunden bis zum Ja- 
nuar 148 

6. Milanest, Documenti Senesi. 1. 129. 11. 377 

=379, 413. 






v. 
Armengal. Magin Armengal, Maler vou 
Valencia, Schiller des bertihmten Juanes, in des- 
sen Haus 2u Bocairente er sich beim Tode d 
selben 1579 befand. Er wird in cinem notariellen 
Akt von 1580 erwilbnt. 
8. P. Arques Jover, Coleccion. Ms. p. 11. 
Zarco deh Valle, 
Armenini, Giovanni Battista Arme- 











mals bei einem Durchbruch der Wand zer- 


nini, Sohn des Pier Paolo Armenini, 1540 in 


262 Armenini_~ 


Giovanni dall’ Armi. 

















Facnza geb., ging mit seinem 15. Lebensjabre 
nach Rom, um dort die Malerei zu erlernen. Hier 
trat er Taddeo Zuccaro nahe. Gelegentlich er- 
fahren wir, dass er auch Michel Angelo's jting- 
stes Gericht kopirte. Als Herzog Alba siegreich 
gegen die Pipstlichen 1557 den Kirchenstaat be- 
trat, verliess Armenini Rom und wanderte neun 
Jahre lang allein durch Italien. »Alle Stidte des 
Landes, schreibt er, zwischen Mailand und 
Neapel, ‘zwischen Genua und Venedig habe ich 
kennon gelernts. Bei all seinen Schicksalen und 
Abenteuern gewann er nichts flir seine Kunst. 
In Mailand lernte er den Maler Bernardino Campi 
aus Cremona kennen und zeichnote nach einem 
Karton desselben cine Himmelfahrt Marit fir 
ihn auf. Campi aber gab ihm nicht nur die ver- 
heissene Bezahlung, sondern bebielt ihn auch noch 
ein Paar Monate lang bei sich. Das cinzige selb- 
stiindige Werk des Armenini Ist merkwirdiger 
‘Weise ebenfalls eine Himmelfahrt Mariii. Sie be- 
findet sich nach Lanai in Faenza und trigt die 
Untersehrift: Joh. Bapt. Armonini primitince. 
Hat dies Eratlingswerk keine Nachfolger gebabt? 
»Von demjenigen, sagt Armenini , der tiber mich 
verfligen konnte, wurde ich am Schlusse meiner 
Wanderschaft gezwungen,, zugleich meine Pro- 
fession und mein Gewand 2u inderne. Er wurde 
Geistlicher, und mit der Praxis vertauschte or 
die Theorie der Kunst. Das Buch, das ihm 
einen Namen gemacht hat, war 1586 fertig, 
wurde von dem Verleger dem Herzog Gu; 
Gonzaga von Mantua gewidmet und ¢1 
dann 1587 mit cinem sebr verlockenden Titel 
-Wahre Vorschriften der Malerei, worinnen in 
schiner Anordnung nlitzlicher und guter Anw 
sungen denjenigen, so in dieser Kunst mit Ge- 
schwindigkelt will ausgezeichnot worden, geleh- 
ret werden die Hauptarten zu zeichnen und zu 
maten und Gemillde zu machen, wie sie den Be- 
dingungen der Orte und der Personen angemes- 
sen sind, Ein Werk, niitzlich und notwendig 
nicht allein flir alle Klinstler wegen der Zeich- 
nung, des Lichtes und der Grundlegung aller 
anderen Kunstmittel, sondern auch ftir jeder- 
mann, der dieser so edeln Profession beflissen| 
iste, — Der Wunderdoktor konnte sich freilich 
nicht verhehlen, dass seine Rezopte ihm selber 
wenig geholfen hatten, und vertheidigto sich in 
einer Nachschrift, worin dann die Missgunst des 
Schicksals und der Mangel der Gunst der GroBen 
flr alles verantwortlich gemacht werden. »Das 
Geschick, heisst os, vermag mebrals die Geschick- 
lichkeit, und wo am wenigsten Verstand ist, fin- 
det das Gliick den meisten Raum fur siche. "Das 
Buch enthiilt tbrigens unbestreitbar vortreffiche 
FingerzeigoundAnweisungen,daneben auch zahl- 
reiche historisch interessante Notizen. Noch im 
vorigen Jahrh. wurde esin Italien von Bottari und 
in Deutschland von Hagedorn ausserordentlich 
geschiitzt. Sein erstes Erscheinen aber fiel gerade 
in die Zeit, wo die Kunst auf Akademien ge- 
bracht wurde und nun Uberhaupt der Theorie 












































und Systematik in die Hiindo fiel. Kurz vor Ar- 
menini hatte sich schon Lomazzo verachmen 
lassen, und kurz, nach ihm schrieb Federico Zuc- 
caro. Damals wurde jenes Axiom zur Geltung 
gebracht, wonach dio Malerci -cine schweigende 
Poesies und die Poesie seine redende Malerei 
sein sollten. — Am 27. Juni 1605 machte Arwe- 
nini sein Testament in Faenza, wo er Priester 
war. An Giovanni Francesco, Sohn des Tom- 
maso Anmenini vermachte er ausser anderen 
vallo Malereiene, die er zum owigen Andenken 
aufheben sollte. Paolo Viani erhielt Medaillen, 
Biicher und Zeichnungen. Nur von den letzteres 
sollte auch Innocenzo Zanolini einen Theil be- 
kommen. Sein Grab wilnschte Armenini in der 
irche von S. ‘Tommaso rechts vom Haup!- 
smshilzernen Sarge. 
1609 erfolgte sein Tod. 





















4. Armenini, De’ veri procetti etc. Ravenns 
1587. Anbang. Ausserdem pp. 12, 23. 64 
—Gualandi, Memorie. 11.7. 192 





—Rottarl, Raccolta. VI. 192. — Hagede! 
Betrachtungen Ober dle Maleret. pp. 18, 520u. 3 
— Vergl, auch @iibl, Kiinstlerbriofe. I. Ein. 


‘ansen. 
Armessin, s. L’Armessin, 








Armfleld. G. Armfield, moderner engli- 
scher Maler von Jagdszenen. 


Nach ihm gestochen und lithographirt 


1) Three to one on the fox. Gest. von Tomkins 
‘gt. qu, Fol. 

2) How to live in the country. Gest. von Dems. 
gt. qu. Fol. 

8) For ever and ever Amen, 
gr. qu. Fol. 

4) The First Losson and full Practice, Nach Am= 
fleld und J. Bateman gost. von Geo, Zobell. 
ar. qu. Fol. 1868, 

5) The sporteman’s Fireside. Jagerzimmer mit fin! 
‘Hunden. Chromo-lith. by Vincent Brooks 
London 1856. 

46) Full Practice. (New plate.) Engraved by Alfred 
Lucas, London 1870. 


Gest. von Dems 


W. Engelmann. 
Armband. Armhand, vielleicht bloss Dilet- 
tant, Ende des 18. Jabrh. 


Nach ihm gestochen : 
Steph. Wiist, Zisterzionser , Professor der The 
logie in Ingolstadt. Armband p. 1789. Gest. von 
JLE. Haid, Schwarzk. 8. 
W. Engelmans. 
Armi, X. dall’ Armi, Zeichner undStecbers 
Kunstdilettent u Mailand am Anfang des 
19, Jahrh, 
Schaf und zwei Lammer. 1816 (oder 18062). 
s. Le Blane, Manuel, 
Weasly 


Armi, Giovanni dall’ Armi, italienischer 
Mathematiker, verstand sich auch auf die Litho- 
‘graphic, wie dic von ihm lithographirten mathe- 
matischen Figuren 2u seinem 1821 zu Rom er- 








Edward Armitage. 


263 











schienenen Werke: Ristretto di Fatti acustici, 
(eta in Accademia de’ Lincei, boweisen. 

+. Tabinger Kunstblatt. 1822. p. 40. 

W. Schmidt 

Armitage, Edward Armitage, englischer 
Historienmaler, Associat der Royal Academy 
ton London, aus einer angesehenen Familie von 
Yorkshire geb. am 20. Mai 1517. Seine Aus- 
bildung ging nicht den in England gewdhnlichen 
Weg. Er kam frith nach Frankreich und trat| 
schon 1836 zu Paris in das Atelier yon Paul De- 
laroeke ein, der damals eine Hauptrichtung der 
fanzisischen Kunst boherrschte. A. hatte schon 
{ith hohe Ziele im Auge und wendete sich mit 
Vorlebe der ernsten gedankenvollen Kunst s0- 

ciner strengeren Durchbildung der Form zu, 

itrend die onglischo Malerei mehr nach kolori 
sehem Rei trachtete. Um so mehr wirkte dic. 
frmisische Kunst der dreissiger Jahre, die in 
iiren Hauptmeistern, Ingres, Delaroche und Ary 
Scheffer ernste Durchbildung und historischen 
Sil anstrebte, bestimmend auf ihn ein, Unter 
det Leitung von Delaroche machte er rasche 
Fortschritte und wurde bald einer der bovorzug- 
tea Schiller desselben, so dass er von diesem 
‘ebst drei andern zur Ausfithrung seines grosson 
Wandgemildes in der Ecole des Beaux-Arts, 
tes bekannten Hemicycle, herangezogen wurde. 
Sie hatten nach dem Entwurfe die Figuren zu 
‘ergrossern und auf dio Wand zu zeichnen, s0- 
sieauch nach einer Skizze die erste materische 
Ausfthrang zu iibernehmen. Darauf arbeitete 
Delaroche noch ein Jahr mit ihnen gemoinsam 
au der Vollendung des Ganzen. So bildete sich 
‘ia inniges Verhiiltniss zwischen dem Meister 
tad den Schillern, das sich auch spiiter um so 
sehr erhielt, als Delaroche, der flir seine Arbeit 
‘elber knapp bezahilt wurde, ihnen keinen Lohn 
numessen konnte, aber daftir mit seinem Rath 
aod seiner Anleitung auch in ihrer ferneren 
kisstlerischen Thiitigkeit beistand. A., nicht 
lusge darauf nach London zurlickgekebrt, er- 
Mit mit seinem daselbst ausgesteliten ersten 
Earton (bei einer Konkurrenz fiir Freskogemilde) 
den ersten Preis von 300 Pf. St. Gegenstand 
‘rar die Landung Ciisar’s in Britannien, die Dar- 
wellung aber noch so sehr in der Weise Dela- 
nnehe's gehalten, dass man argwohnte, dessen 
Hand habe mitgcholfen, und der Kiinstler erst 
dea Preis erhielt, als er in England sclbst eine 
rweite Zeichnung gemacht hatte. Bezeichnend 
us, dass der Karton auch die wissenschaftlicho 
Kenntniss des historischen Stoffes bekundete, 
‘tucin sich gleichfalls A. als den treuen Sehiiler 
Delaroche’s erwies. 1845 erhielt er dann einen 
eiteren Preis mit dem Karton »Der Geist der 
Religions und endlich 1S47 einen groBen Preis 
sua 500 Pfd. St. fitr das Oelgemiilde Die Schlacht 
bei Meeance (Sieg des Charles Napier itber die 
Exire von Sindh), das in den Besitz der Kini- 
sia Viktoria tiberging. 

Diese Erfolge fibrten ihn zu griBeren Arbei- 





























ten. Er wurde zuniichst berufen, an den Wand- 
mulereien im Parlamentshause (Westmin- 
ster-Palast) ‘Theil zu nehmen und malte daselbst 
in der oberen Vorhalle (Waiting Hall) zwei 
Fresken: Die ‘Themse mit ihren Nebenflissen 
(1852) und don Tod Marmion's (1854). Diesen 
folgten spiiter die Malereion in der katholischen 
Kirche zu Islington, wo der Ktinstler den hi 
Franziskus vor dem Papst Innoconz ILL. (1859) 
und in der Apsis Christus mit den 2w3lf Apo- 
steln (1860) darstollte. Er hatte dazu besondere 
Studion auf einer itallenischen Reise und na- 
‘mentlich auch in Assisi gemacht (1857), nach- 
dem er sich schon 1519 einige Zeit in Rom auf- 
gohalten. Dicsen Werkon list sich eine gewisse 
‘monumentale GrbBe und Wirkung nicht abspre- 
chen; sic sind bemerkenswerth dureh die ein- 
fache Behandlung der Formen, den Adel der 
‘Typon, den breiten, wolgeordneten Faltenwurf, 
sowie durch die tiefe Firbung und den Ausdruck 
einer feierlichen Empfindung. Tn die jtingst ver- 
flossenen Jahre fillt eine sehr umfangreiche 
Wandmaleret in University Hall zur Erinne- 
rung an den verstorbenon Crabb Robinson. Der 
alte gelehrte Herr ist in seinem Studirzimmer 
dargestellt, wie vor seinem Geiste die Gestalten 
der groBen Menschen, mit denen er befreundet 
geweson, voritberwandeln: Githo, Schiller, Fran 
von Staél, Edward Irving, Bunsen ; Samuel Ro- 
gers, Wordsworth, Southey, Coleridge ete. nither 
um ibn versammelt. Hier ist die Darstellungs- 
wolse mehr realistisch gebialten, withrend in je- 
nen religiisen Gemillden das Vorbild der Flo- 
rontiner Moister und Rafaél's unverkennbar ist. 
‘A. hat die modernen Menschen auch in moderner 
Kieidung und Haltung goschildert, tnd man kann 
diesen Versuch, auch im Monumentalen sich nii- 
her an die Wirklichkeit zu halten, nicht miss- 
Tungen nennen, 

Bekanatlich gehen leider die Fresken in West- 
minster threm Untergange raseh entgegen, ohne 
dass man gerade ihrer Technik die Schuld zu- 
schreiben kinnte. A. war geneigt, die Ursache 
in dem Bewurf zu suchen, da die Malereien in 
Islington nicht gleicher Weise Schaden litten. 
Allein niher untersucht gehen auch diese dem 
Verderben entgegen, und es ist wol den Ein- 
wirkungen der Londoner Atmosphilre die Zersti'- 
rung zuzuschreiben. Der Kitnstler hat daher 
au den Malereien in University Hall eine Mi- 
schung von Wachs und Terpentin als Bindomit- 
tel gebraucht, die eine grissere Dauerhaftigkeit 
verspricht. 

‘Zu den Wandmalereien Armitage’s gehirt noch 
eine allegorische Darstellung des indischen Auf- 
ruhrs im Stadthause au Leeds. Hier ist Bri- 
tannia als hohes, gewaltiges Weib von ernster 
Schiinheit dargestelit, wie sie eben daran ist, 
cinem bengalischen ‘Tiger, den sie an der Kehle 
vor sich gefasst hilt (dem Sinnbilde der aufrith- 
rorischen Seapoys), das Schwert in die Brust zu 
stossen. Rings um sie nfedergemetzelte Gestal- 



































Edward Armitage —-———_ Cosmo Armstrong. 





ten. Dieser Komposition ist cine gowisse Wucht 
eigen, und die weibliche Figur ist nicht ohne 
Grosse und Macht des Ausdrucks, allein in der 
Erfindung ist ein gewisser franzlsischer Zug 
nicht zu verkennen. 

Neben diesen monumentalon Werken hat der 
Kllnstler in den J. 1848 bis auf dio neueste Zeit 
eine nicht kleine Anzahl von Oelgemillden her- 
vorgebracht, welche in den Ausstellungen der 
Royal Academy einen nicht gewihulichen Bei- 
fall funden (ausgestellt waren 36 Gemilde in 
22 Jahren). Wir nennen von diesen: Hein- 
rich VIII. und Katharina Parr, der Tod Nel- 
son's bei Trafalgar (1848); Szene aus der Ge- 
schichte des Thomas Becket (1849) ; Vision Eze- 
cchiels (1850) ; Samson in der Mulhle (1851); Hagar 
(1852) ; Schlacht bet Inkermann und der Kaval- 
lerieAngriff bei Balaklava (1856); Die Mutter 
des Moses nach dor Aussetzung des Kindes (1860) ; 
Pharao's Tochter (1861); Bogribniss oines christ 
lichen Miirtyrers zu Nero's Zeiten (1863) ; Ahab 
und Jezabel (1864); Das Festmal der Esther 
(1865); Reuo des Judas (jetzt in der National- 
galerie zu London) und die Eltern Jesu, ihn su- 
‘hend (beide 1866); Savonarola und Lorenzo der 
Prichtige; Christus, den Kranken heilend (beide 
1867); Das Fest des Herodes (1868); Hero, das 
Zeichen auf dem Leuchtthurme gebend ; Christus, 
die Apostel Jakob und Johannes zu sich rufend 
{beide 1869). 

‘Wie man sieht, hat sich A. auf den verschie~ 
densten Gebieten der Geschichte und der Mythe, 
insbesondere auch der alt- und neutestament- 
lichen Sage bewegt. Bisweilen hat er sich auch 
in Genre-Darstellungen versucht, wie er denn 
bei seinem rimischen Aufenthalte cine Szene 
aus dem dortigen Volksleben malte. Zu den 
beiden Bildern, welche Ereignisse aus dem Krim- 
Ikriege schildern, war er an Ort und Stelle gewe- 
sen, da er den Auftrag von der englischen Re- 
gierung erhalten hatte. In ihnen niherte er sich 
der Darstellungsweise Horace Vernot’s, Zur 
Schilderung des bewegten Kampfes kam ihm 
seine KUrperkenntniss gut zu Staten, doch wie 
Uberhaupt das Kolorit seine schwichere Seite 
ist, so leidet hier insbesondere die Firbung an 
einer gewissen Schwere und Buntheit. — Ande- 
rerseits haben seine religi¥sen Gemiilde nichts 
‘yon der tiberreizten kirchlichen Empfindung des 
Nazarenerthums; sie geben eine einfache, wenn 
auch wilrdige Schilderung der Ercignisse, wobei 
Jedoch A. keineswegs, wie Horace Vernet, die 
biblischen Figuren in das heutige arabische Ge- 
wand kleidet. Bei Darstelling geschichtlicher 
Szenen hebt A. gerne das leidenschaftliche Mo- 
ment hervor, und geht im Ausdruck desselben 
Disweilen etwas zu weit. Usbrigons bleibt er 
einer der wenigen unter den modernen engl 
schen Malern, welche einen monumentalen histo 
rischen Stil und desbalb eine griindliche Durch- 
bildung der Form in idealom Sinne anstreben, 

‘Noticen von Sidney Colvin. . 


























Nach ihin gestochen ete. : 

1) The Battle of Meeanco. Gest. von J. B. Allen 
In Hall's Royal Gallery of Art — 1854. Kl. qt. 
Fol. 8, Lexik. 1. p. 488. 

2) Howard the Philanthropist visiting an Asiatic 
Prison. Gest. von E, Webb. Art-Union of Lou- 
don. 1847, 

3) Samson, Gest. von Will. Holl, In Stackhoute’s 
History of the Bible. 1855. kl. Fol, 

4) A City of Refuge. Gest. von W. Holl. 
Blackte’s Imperial Bibel. 1856. qu. Fol, 








5) Caesar's frst invasion of Britain. Lithogr. vou 
Will, Linnell. 1847, qu. Fol, Preisharton, 
oben. Wurde nebst den Prets-Kartons andere? 








Ginstler herausgegeben: The Prize Cartoons. 
11 lith. BU, zur Geschichte Englands, 

6) Sir Walter Scott's death of Marmion. Nach dem 
Fresko im Parlamentegebiude, In Holz gesebn, 
von W. Thomas. 4. 

London News 1850. gr. 8. 

8 Peace. Ebendaselbst, 1951. Fol. 

9) 
gemilde. London, Marion, son & Co. gr. qu. Fol 

10) Retribution, Photogr. nach der Originalzeich- 
the Portfolio, an artistic Periodical. April 1870, 
Fol, 








7) The Soctalists, Holzschn. in den Wlustrated 
Esther's Banquet. Photogr. nach dem Origloal- 
hung zu dem Fresko in Leeds. In Hamerton 


@. W, Reid 

Armknecht, Peter Armknecht, in H 

genstadt auf dem Eichsfelde, restaurirte mit Jo- 

hannes Theno die dortige Stiftskirche nach 

dem groBen Brande von 1333. Ingehrift an der 
Ausseuseite des Chors. 

5. Wolf, Geschichte von Hollig 








stadt. p. 129. 
C 


Armknecht. Armknecht, Maler in Krakau, 
offenbar deutscher Abkunft, kommt in Rathsak- 
ten von 1387—1390 vor. Er malte das Bildniss 
des Ktnigs Kasimir, wol flr den Magistrat. Im 
Akte steht: Pro ymagine Armknecht pictori de- 
dimus marcas 4. 

A. Grabowsky, Skarbniczks, 1854, p. 38. 
W. Schmidt 

Armorinl. Giuseppe Armorini, bomalte 
nach Meusel (Miscellaneen, xu, 50) in der Kirehe 
8. Biagio zu Bologna zwei Kapellen mit Orna- 
menten; wabrscheinlich im 18, Jahrh. 





Armstrong. Cosmo Armstrong, engli- 
‘scher Kupfer- und Stahlstecher im ersten Viertel 
des 19, Jabrh. 





‘Von ihm gestochen 
41) Kant 1, Nach A. van Dyck. 8. 
2) Geoas IV, Nach Thom. Lawzonce, 154. § 
3 
bruder u. Ginstling Heforich’s TIT. ; erschl. 20 
Bayonne 1298. Nach dem Monument in der 
‘Westminster-Abtei. 4, 
del. 1819. 8. 
5) George Gordon Lord Byron, Dichter, + 1825. 
Nach Phillips. 8. 


‘Wm. de Valence, Graf von Pembroke, Halt 
4) John Haighton, Art, +1823. Fr. Simona 
6) Peter Nicholson, Architekt. Nach Heaphy. 4 


Cosmo Armstrong 


265 























7) W. Shakespeare, mit kletnem Schnurrbart and 
etigem Steblragen. §. 

§) Micke! Angelo Buonaroti. 8. 

9) Peter Duputs. Nach N. Mignard. 1822. 8. 

10)Don Quixote’s combat with the Glant Malum- 
trono, Nach R. Smirke. 1817. 

1) Picturesque views of the antiquities of Pola, by 
Th, Allason architect. London 1819, Darin Bll, 
‘on Cosmo Armstrong, Fol. 

13) Charites, Brustb, Artist's benevolent friend. 
Stustich” 1821 

43)2 BU, antike Skulpturen in: A. Description of 
the collection of anciont Marbles in the British 
Museum. London 1812. 4. 

‘Notizen von @. W. Reid. 











W. Engelmann, 


Armstrong. Thomas Armstrong, engl 
seter Maler der Gegenwart, geb. zu Manchester| 
1835. Seine Ausbildung empting er namentlich 
indem Atelier Ary Scheffer's zu Paris. Er hat 
sich in den letzten Jahren insbesondere durch’ 
auspreehende Genrefiguren bemerklich gemacht, 
indenen er mit der Einfachheit der pracrafacli- 
tisehen Schule eine zarte und dekorative Fiir- 
baag, wie sic einer Richtung der modernen fran- 
hen Malerei eigen ist, zu verbinden suchte, 
Vou seinen seit 1865 in der Royal Academy 
gesteliten Bildern nennen wir: Josephine, Mor- 
sing, Peach Gathering, ‘The Lesson. 

Sidney Colvin, 

Armstrong. Charles Armstrong, vor- 
trefficher Chromolithograph, geb. zu London 
35, Nov. 1839, langjihriger Schiiler der Regie- 
rungszeichnenschule. 1858 erhielt er als solcher 
ize Medaille flir eine Studie nach dem Leben. 
Im J. 1860 fing er an, in dem Etablissement von 
Vincent Brooks die Lithographic und Chromo- 
lithographie zu betreiben. 1866 kam er nach 
New-York und siedelte einige Jahre spiiter nach 
Boston tiber, wo er gegenwirtig (1870) in dem 
Etablissement von L. Prang & Co. thitig ist. 

Zu seinen besten Leistungen zidhlen 


1) Bay of Naples. Nach Richardson, Gr. 14 wv, 
42 Zoll, 28 Platten. London, bel Lloyd & Co, 
2)Oelskizzen. Nach John Leech, darunter die 
grisste The Hunting Parson, 16 u. 25 Zoll. Circa 
30 Platten. Bei Agnew & Co, (Manchester). 
3) Zwei Aquarelle. Nach Jutsum. 14 u, 18 

{7 Platten. Nottingham, bel Shaw. 

4) Locke Lomon. Nach Aaron Penley, 15 u, 242. 
25 Platten, Nottingham, bel Shaw, 

5) Muatrationen au Shatespeare, Nach John Git- 

ert. 

6) Faksimiles nach Pine’s Aquarcllen, zum Ge- 
‘Brauch der Schiller in den englischen Regie- 
rungszeichnenschulen als Vorlagen. 9 u, 13 Z. 
18 Platten, 

7) Launching the Lifeboat, Nach Edward Moran, 
‘24 uw, 133), Z, 27 Platten, Boston, bei L. Prang] 
& Co. 

§) The Joy of Autumn, Nach William Hart. 15% 
u, 20 Z. 31 Platten, Boston, bel L.. Prang & Co, 

Nach Mittheitungen des Kiznatler 



































‘S. B. Kahler, 
Armytage, s. Armitage. 
Moyer, Ktustler-Lexikon. I. 





» James Charles Armytage, 
Stablstecher und Kupferstecher, geb. 2u London 
um 1820, wird 2u den besten seines Landes ge- 
ziihlt. 

1) Hagar and Ismael. Nach J, Clark, qu. Fol, 
Art-Joumnal 1865, 

2) The Magdalen, Dic biissende Magdalena. Nach 

A. Corroggio, Kl. Fol, In: Europ. Gailerion, 
inschw. 1847. 

8) The good shepherd.” Der gute Hirt, Nach Mu- 
Fillo, Das Original in der Semmlung des Ba- 
rons Rothschild, Kl. Fol. Europ. Gallerion ete. 

4) The Disciple, Brustbild eines bartigen Manes, 
Nach W. Etty. Fol. Das Bild in der Vernon- 
Gallerie. Art Journal 1863. 

5) Genevidve of Brabant — in der Hohle mit Kind 
‘und Hirschkuh, Nach G. Wappers. Das Bild 
im konigl. Bositz. yu, Fol, Hall, The Royal Gal~ 
lery, 1810; dann ina Art-Journal 1856, 

6) Where they crucified him. P, I. Morris p. 
Das Bild bel Rob. Rawlinson. “Art~ Journal 
4868; dann in J. C. Hall, Selected Pictures from 
the Galleries and Private Collections of Great 

















Nach F. Gérard, Das Bild 
. ki, Fol, Europ. Gallerien. Braunsehw. 





Louyi 
147. 
§) Christiana in the House of Gaius. Nach J. Gil- 





bert. Das Bild bei Ch, Fraser. qu. Fol. Art 
Journal 1867; dann in Hall's Selected Pictures 








ete, 
9) The monk, Brustbild in Prof nach Rechts, in 
Oval. Nach E. V. Rippingille, Fol. Das Bild 


in der Vernon-Gallerie, Art-Journal 1853. 
10) Rout of Comus and his band. E. Landseor p. 
qu. Fol. Das Gemilde in der National-Galler 

Art-Journal 1865; dann in Hall's Selected Pie- 
tures ete. 
11) De Foe in the Pillory. E. Crowe pinx. Art- 
al 1968; dann in Hall's Selected Picture 













12) Gil Bia 
Hall, the royal Gallery. 
Journal 1859 

13) The Guerilla Counetl of war. Nach D. Wilkie. 
qu. Fol, Tm kénigl, Besitz. ArtJournal 1859. 

14) The Gacrila's Departure. Nach Demsel ben. 
Art-Journal 1861. 

15) The wounded Guerilla, 
Art-Journal. 1861. 

16) The Mill-door. Nach J. C. Lowis. Fol. Art- 
Journal 1869; dann in Hali’s Selected Pictures 
ete. 

17) The Gleaner, Junge Achrensammlerin. Nach 
B.F. Poole, Fol. Das Bild im Besitz des 
J. Bickerstaff tn Preston. Art-Journal 1864; 
‘ann in Hall's Selected Plotures ete. 

18) Tho chieftain’s friends. Der Junge mit einom 
Falken und Jagdbunden. Nach E. Landscer. 
qu. Fol. AriJournal 186: 

19) The balcony ; zwei Damen und ein Zitherspie~ 
ler am Balkon, Das Bild in der Vernon-Gallerie 
W. Etty p. Fol. Art-Journal 1854. 

20) The cavalier; eln Reiter grilsst 2wel Midchen. 
Painted by erring, Bright and Baxter, 
Das Bild im Besitz des Fr. Chapple in Liverpool, 
Fol. Art-Journal 1866; dann in Hall's Selected 
Pictures etc, 

21) Drawing the net at Haveswater, Yornchme 

Ey 


Nach Demselben, 














266 





Arnald. 








N 

















Fisehfang-Partie. Nach J, Thompson. qu. 
Fol, ArtJournal 187 

22) King Charles the First. Nach van Dyek. Das 
Bild im Louvre. kl, Fol. Europ. Gall. Braun- 
schweig 154 

23) The Children of Charles the First, Nach Dem! 
Dag Bild in der Londoner Natlonal-Gall. kl. Fol, 
Ebenda, 


24) Charles Dickens , Schriftsteller. Nach Miss M. 
Gillies. Mit Autogr. 8, 

2) The Lady Dover (mit dem Kinde auf det 
SclooBe). Nach Thom. Lawrence. kl. Fol. 
Europ. Gall, Braunschw. 1847. 

26) Mre, Faucit, Schauspielerin, als Helena, 5. 

27) Marriot Martineau aus Norwich , Schriftst. Uber 














politische Ockonomie. Nach Miss Gillies. Mit 
Autograph, §. 
28) Southwood Smith, Nach Dorsetbon, Ebenso. 


29) Sir Thomas Noon Talfourd, Scbriftst., gob. 175. 
Mit Autograph. 





Gilites. Ebenso, 
182) Approach to Venice. Nach J. M. Turner. q) 

Fol, Das Bild in der Nationai-Gal, Art-Journal 
1 
) Venice: the bridge of sighs. Nach De 








qu 








Fol. Ebenso. Art-Journal 186 
34) Te sun rising in a mist. Seelandschaft. Na 
Dems. qu. Fol. Art-Journal 1862. 





‘gale. Nach Doms. qu. Fol. 
dos Earl of Ellesmere, Art= 






W. Engelmann w, J.B, Weseey. 
Juan Pedro Arnal, einer der ge- 


Arnal 
Jehrtesten spanischen Baumeister des vorigen 


ih., war der Sobn des Goldschmids Juan He 








drid am 19. Nov. 
demie zu Toulouse gebildet, 
gewann, beruchte dann die Akademie 8. Fer- 
nando in Madrid, und erhiclt hier 1763 den zw 
ten Preis orster Klasse fllr Architektur. Als 
einer der geschicktesten Ziglinge wurde er aus- 
‘gesandt, um unter Leitung des Josef Hermosilla 
die arabischen Alterthiimer von Granada und 
Cérloba aufzunchmen, und in Folge dieser Ar- 
beit ernannte dio Akademie ihn 1767 zum Eh- 
renmitglied. Dann wurde er 1774 stellvertre- 
tender Direktor derselben, und 1780 beauftragte 
ihn der Konig mit der Untersuchung der new 
entdeckten Mosaiken von Rieclves bet Toledo. 
Er nabm den Plan des alten Gebiiudes: auf, 
zeichnete 15 Mosaiken, und publizirte dic Aus- 
grabungen in kolorirten Stichen. Hierauf baute 
er 1784 dic kinigliche Druckeref, wurde 1786 
Direktor der Architektur an der Akademie, 1801 
Generaldirektor der letzteren und 1802 Areh 
tekt der Postanstalten, als weleher er sich durch 
den Bau der Postin Madrid hervorthat. Erstarb 



































daselbst am 14. Miirz 1805. Arnal war zweimal 








verheiratet, zuerst mit Luisa de Robles und data’ 
mit Fraucisea Ortiz y Carrion, die er schwaupr 
hinterli , Ohne andere Kinder. Ueber seine’ 
reiche und ausgesuchte Bibliothek verfligte sein 
Testament, dass bei deren Verkauf die Fachge- 
‘nossen ein Vorzugsrecht haben sollten. 

Arnal hat auch viele arehitektonisehe Oma- 
mente, Grabmiiler, Mébeln und dergleichen ge- 
tat; Geschmack nicht sonderiich 
gerithmt. Nicht besser waren die von ihm est- 
Worfenen Batten, “Hervorgehoben werden a- 
ser Dekorationen zu festlichen Gelegenbeiter, 
Altartabernakel in Madrid, Jaen und Sala-) 
manca, der Reliquienkasten der sel, Mariss, 














in Madrid, das Portal und die Reparaturea an 
Palast des Herzogs von Alba im Barquillo, ual 
bin kostbarer Obelisk fir die Stadt 8. Lucar} 
de Barrameda, 

laguno y Amirola, Noticias, 1V. 30s. — | 
‘aveda, Geschichte der Baukunst in Spanien. 
p. 287. 





Fr. 


W. Unger 


‘Von ihm verfasst 
Discurso sobra et orfge 





n en las excavaciones de 1a villa de Ril= 
ves de onten de 8. M. (Madrid? 1788.) Pal, 


Arnald, George Arnald, englischer Lavi- 
schaftsmaler, geb. 1763 (zu London?), 1510 Ae 
sociat der k. Akademie, $1841. Er war insbe- 
sondere fiir den Herzog von Gloucester beschil= 
tigt. Seine Bilder sind Darstellungen einfacher 
Gegenden in England und Frankreich von fried- 
lichem Charakter. 

Er gebirte zu den Kiinstlern, welche imJ. 1801 
eine Gesellschaft bildeten und England dureb- 
reiston, um dann dio Beauties of England and 
Wales, or delineations historical, topographica! 
und descriptive, 4, herauszugeben. 

a. H. Ottley, A Biographical and Critical Dict 

nary ete. 











Nach ihn gestochen : 
1) View of Well’s Cathedral, 
von J. Greig. In Walk 

qu A. 
Im xweiten Druck findet es sich im Copper 
Plate Magazine. 

2) West Front of Jedburgh Abbey Church, 1 
burghshire. Gest. von J. Greig. Par: The 
Border Antiquities of England and Scotland 
1812, Kl. Fol 

3) South East View of Jedburgh Abbey, Roxburgh- 
shire, Gost. von J. Greig. Fir dasselbe We 

qu. Fol. 

4) Echo and Narcissus. Gest, von Alfred R. Free 

rn, Aus Hall's Book of Gems, 1836. qu. § 

5) The Battle of the Nile. Presented to Green- 
‘ich Hospital by the Directors of the British In 
stitution, Gest. von J. Le Petit, 1831. qu. 4 

6) Kipfe von Schafen, Gest, ton J. Greig. ISH 
gr. qu. 4. 
































267 


























1) W, Wyndham's Boar. Gest, von J. Greig. er. 
qu 
5) View of the suspension Bridge erected near the 
Menal strait, in North Wales. Geat. von Rt. G 
Reeve in Aquatinta, 1825, No, 15 ciner Folge, 
Roy. qu. Fol. 
9) View of the suspenst 
North Wales. Ges 











Bridge erected at Con- 
von R. @. Green in 





Gest. von Middiman, qu. Fol 
12) The river Meuso: being delineations of the sce- 
nery of that river from Liege to Mezieres, etched 
(with explanatory remarks) by Georgo Arnald. 


London 1825, Fol, 
13) Ch. Matthews, Schauspieler, gob. 
Figur im Kostam. @. Arnald del. 


76, ganze 
Greig se. 





W, Reid, 

Arnaldi, Conte Enea Arnaldi, Baumei- 
ster, geb. zu Vieenza im J. 1716 von vornehmen 
Eker, Seine Vorliebe fiir die mathematischen 
Wissenschaften fhrte thn zum Studium der Ar- 
chitektur. Der Magistrat seiner Cicburtsstadt 
‘bertrug ihm die Restauration des Rathauses, 
genannt Della Ragione, das von Palladio erbaut. 
worden war, und er entledigte sich dieser Auf- 
gabe untor allgemeinem Beifalle. Nach seinen 
Plinen wurde im J. 1779 die Reitbahn der Stadt, 
die Cavallerizza, aufgefithrt. Es ist dics cin 
cleganter Bau im toskanischen Stile. Die Fas- 
sade zithit neun Bogenreihen mit Pilastern, von 
ciner Attika tberhoht. Im Werke von Mosea 
findet man den Stich danach. Milizia spricht mit 
grofem Lobe von den theoretischen und prak- 
tischen Kenntnissen Arnaldi’s in der Baukunst. 

A. starb nach Boni im J. 1800, nach Zani je- 
och 1787. 























Seine Schriften 


1) Idea d'un Teatro, nelle principal sue parti simile 
a Teatzi antichi all’ uso moderno accommodato; 
con due diseorsi, uno sopra i Teatri in ge 
riguardato al solo coperto della Seena esteri 
Yaltro intorno al sofftto di quella del Tes 
Olimpico di Vicenza. Vieonza 1762. 4. Mit 6B. 

















De 

4 Vicenza del colobre Andrea Palladio. Coll’ ag- 

gionta della Deserizione d'una Curia d'inven- 

Hione dell’ Avtore, Vicenza 1767. 4. Mit § BI. 

3) Deserizione delle Architetture, Pitture et Seul- 
ture di Vicenza. Vicenza 1 

s. Boni, Biogratla dey 
















—Milizia, Men 
modern. 3. Auf. 1781 
blatt. 1848. p. 222. — Fissii, Nene Zu- 


sitze. 
Netizen von W, Sehmidt, 
Alex, Pinchart. 
Arnao. Arnao de Flandes oder Arnold von 
Fianderu, Glasmaler aus den Niederlanden, bot 


| Mar, und der hi. 








im J. 1525 mit Arnold de Vergara, den man fiir 
seinen Bruder hilt, dem Domkapitel von Sevilla 
an, ihm cinen Theil der Glasgemilde der Kathe 
drale zu tibortragen. Diese Arbeit, ursprlinglich 
im J. 1504 durch Cristobal Aleman begonnen, 
von 1501 bis 1525 durch Verschiedene fortge- 
setzt, ward in diesem Jahre durch die beiden 
Amoid tibernommen. Sie arbeiteten gemeinsam 
bis 158. Damals lies Arnold de Vergara at 
unbekannter Ureache eine der Rosen des Quer- 
schiffes, die Himmelfahrt Mari darstellend, un- 
vollendet, und sein Bruder musste sie volls 
dig machen, Von nun an arbeitete Arnold yon 
Flandern allein und setzte sein Werk bis an sei- 
nen'Tod, imJ. 1557, fort. Das Kupitel bezalte da- 
mals seiner Witwo eine Summe von 50,592 Ma- 
ravedi flir das letzte Bild, das er gemalt hatte, 
und das die Niederkunft des hl. Geistes auf die 
Apostel darstellte. Unter den 9 Glasgemiilden 
dor Kathedrale rihren von Arnold 20 her; die 
wichtigsten versinnlichen Christi Einzug in Jeru- 
salem, die Auferweckung des Lazarus, das 
Abendmal, die Fusswaschung, dic hl. Magdalena 
die Flisse Christi satbend, den’Tod Marit und end- 
lich die Himmelfahrt Christi, welche der von 
Amold de Vergara unvollendet gelassenen Rose 
gegentiber sich befindet. Nach Cean's Forsehun- 
gen war Arnold's Bezahlung im Prinzip auf 
100 Maravedi festgesetzt, und er empfing aus- 
serdem3 Realen fir jede fertig eingefilgte Spanne 
in Kapitelsbeschluss erhihte 
‘sen Nebenbezug auf 4 Realen, weil sich a 
vertheuert habe. Diese aus Urkunden ese! 
ten Nachrichten widersprechen den Angaben von 
Ponz, welcher im 9. Bande seiner Rei 
Sevilla unserem Ktinstler die vollstiindige Ar- 
beit der Glasgemilde zutheilt und die Kosten auf 
90,000 Dukaten veranschlagt. 
Nagler nennt den Kitnstler irrig Armao, 
s. Cean Bermudez, Dice, — Domarehiv von 
Sevilla, — Fiorillo, Gesch, der zeichnenden 
Kinste. 1V. 99 





































































Lefort. 
Arnau. Juan Arnau, spanischer Maler, geb. 
Barcelona 1595, + daselbst 1693, empfing in 
seiner Geburtsstadt die ersten Unterweisungen 
in der Kunst und kam sodann nach Madrid, wo 
er in dio Werkstatt von Eug. Caxes cintrat. Er 
ward einer der besten Schiller desselben. Die 
Kirchen Barcelona's enthalten einige Werke 
Amat Iilfte der Gemiilde im Kloster 8. 
Agustin, deren Gegenstiinde dem Leben dieses 
Heiligen entlebnt sind; St. Petrus empfingt von 
Engeln die Sehltissel der Kirehe in St, Maria det 
Franz von Sales in einer Kapelle 
der Kirehe der Minimen, Sein Stil ist krftig und 
Korrekt, scine Farbengebung breit und entschie~ 
den, aber nicht ohne cine gewisse Trockenheit ; 
das Ganze entfernt sich wenig von den guten 
Werken des Eugenio Caxes. 
s. Coan Bermudez, Dic. 






























Lefor. 
oat 


268 P, Arnaud 


Arnbergor. 








Arnaud. P. Arnaud, Maler zu Marseille um 
1750, nach welchem zufolge Fuiseli J.Candier das 
Bildniss von Jos. Marrot, Prétre de Voratoire, 
gestochen hat. Dies wird wol der Arnaud sein, 
von dem Fiorillo spricht. Mir ist nur eine ein- 
zige Malerei bekannt, Mago, Hannibal's Bruder, 
der den Senat von Karthago um Hilfe bittet und 
ihm ein Gefiss mit den Ringen der bei Cannit 
geblicbenen riimischen Ritter tberreicht. Dies 
Werk wurde im J. 1769 nach dem Todo Arnaud’s 
ausgestellt. 

8. Fassli, Kinstlerlextkon, Suppl. — Fiorillo, 

Goschiehto der zeichnenden Kinste. 111. 400. 
W. Schmidt, 

Arnaud. Anne Frangois Arnaud, Maler, 
geb. xu Troyes den 17. Okt. 1787, + daselbst im 
Okt. 1846. Er lernte bei Vincent, Gros und Da- 
vid. Bet der Griindung des Museums zu Troyes 
ward er Konservator desselben;, im J. 1820 
Professor, im J. 1835 Dircktor der freiwilli- 
gen Zeichenschule daselbst. Auch war er Auf- 
seher der historischen Deokmiler. Er hat in 
Troyes dio Grisaillon im Palais de Justice und 
die Fresken im Hospital 8. Nicolas ausgeftihrt. 
Im Museum dasclbst befinden sich: Ansicht des 
alten Thores 8. Jacques, erbaut um die Mitte des 
16, Jabrh., niedergerissen 1831, und eine Ansicht 
des gegenwiirtigen Pariser Thores zu Troyes. 
Ausserdem schrieb er 

Les Antiquités de Ia ville de Troyes et vues pitto- 

sesques de ses environs. ‘Troyes et Paris 1825. 
Fol, Mit Abbild 
Voyage archéologiqu 











ct pittoresque dans le dé 
ppartement del'Aube, Troyes et Paris 1837. 4, 
Mit 4 Lithogr. 
+. Aufauvre et Gadan, Almanach de Troyes, 
= Bellier, Dict, 
W. Schmidt, 
Arnaud. Josoph Arnaud, Maler, geb. 2u 
Allauch bei Marseille, malte Genre und verfer- 
tigte viele Zeichnungen. Er war der Schiller von 
Augustin Aubert, Direktor der Marseiller Aka- 
demie, und wurde spiiter Professeur- adjoint an 
derselben. Er starb plitzlich den 21. Mai 1859, 
s. Parrocel, Annales de Ia peinture, Marseille 
1862. p. 463. 
Alex. Pinchart 
Arnaud. Giovanni Arnaud, Historien- 
maler von Cuneo, + zu Volpiano im Piemonte- 
sischen den 6. Miirz 1869, einige 40 Jahr alt, 
malte u. A. cinige Szenen aus Guthe's Faust und 
lithographirte auch. 
8. L’Arte in Ital 





1.32, 


w 

Arnaud. Charlos Auguste Arnaud, 
Bildhauer, geb. zu La Rochelle den 22, Aug. 
1825, Schiller von Rude. Man verdankt ihm die 
steinernen Bildsiulen des Jagers zu Fuss und 
des Artilleristen an der Almabrilcke zu Pa 
und die Marmorbiiste des Architekten Fontaine 
am Palais do Institut. 

8. Bellier, Dict., woselbst das Verzcichniss sel- 

ner von 1846—1865 ausgestellten Werke. 
W. Schmidt, 











Arnaud-Durbec. Joan Baptiste Frangois 
Arnaud-Durbec, Historien- und Genrema- 
ler, geb. in Marseille am 30. Juli 1827. Seine 
ersten Studien machte or an der Kunstschale 
seiner Vaterstadt und ging dann an die Pariser 
Akademic. Darauf kehrte er in seine Vater- 
stadt zurlick und siedelte sich daselbst an. Die 
Kirche von I'Estaque, das in der Bannlinie 
von Marseille Hegt, enthiilt seine besten Bilder, 
nilmlich: Befreiung Petri durch den Engel (1555); 
8. Johannes schreibt die Apokalypse; Berufang 
des hi. Matthiius; Der hi. Antonius (1860) und 
St. Lazarus (1961). Letzteres Bild ist der Lo- 
Kallegende entnommen und stellt den Lazarus 
vor, den man als den erston Apostel der Pro- 
veneo ansieht, wie er mit seinen Begleiter, 
Magdalena, Martha cte., welche die Juden in 
eine segellose Barke geworfen hatten, bei 
YEstaque landot. 

8. Parrocel, Annales de la peinture. Marseile 

1862. p. 481. 














Alex. Pinchart 

Amnaudies. Francisco Arnaudies, 
Zeichner und Kupferstecher in der zweiten Hilfe 
des 18. Jahrh., aus Katalonien. 


Nach ihm gestochen : 


1) Maria Antonia Valburga di Baviera Elettrice e- 
dovadi Sessonia Frale Pastorelle Areadi Ermelinis 
Kniefig., sitzend. In Oval mit Rokoko- 






 delin. Giovai 

2) Vignetten, ebenfalls von Brunettes gestocheo. 

Das obige Bildniss und die Vignetten in: Ast 

Eximono, Dell Origine © delle Hegole della Ma- 

sca ete. "Hom 1774. 4. Dass A. sich auch act 

das Stechen verstand, bewelst die letzte 

tafel, dle bezelchnet ist: Free, Arnaudies ince 

W. Sebmidt, 

Arnayon. J. Arnavon, Kanonikus 1 

Avignon im 18. Jahrh., verstand sich auch auf 
dic Malerei. 














Nach ihm gestochen, 

4. J. Balechou, Céidbre Gravour. Brastb. in Ora. 
Peint par J. Arnavon Chanoine & Avignon. Gravé 
parL.J.Cathelin Graveur du Rol. Ki. Fal. 

W. Schmidt. 

Arnberger. Veit Arnberger, bisher un- 
bekannter Bildhauer zu Innsbruck, ‘erste Hilfte 
des 16. Jahrh. Urkundlich finden wir ihn 
1548 mit Bildhauerarbeiten bei dem selbst von 
‘Tizian bewunderten Saalbau in der Burg zt 
Innsbruck beschiiftigt; ferner in Gregor Lif- 
ler's Werkstitte mit Modelliren von Statuen etc. 
Es kann urkundlich konstatirt werden, dass er 
die Statuen Chlodwig’s und Karl's des Gr. zum 
Maximiliansgrabmal modellirt hat; von dieseo 
ist jedoch nur dic erstere gegosson. Die Regie- 
rung von Innsbruck empfahl 1551 das Bittgesuch 
seiner Witwo an den Landesfllrsten mit dem Be- 
merken, der Kunstler habe sich »firnemlich der- 
nilgst mit Schneidung der Bilderform, die Ihre 





Arnborger_- 


Wilhelm Arndt. 269 











Majestit dem Meister Gr. Lefer zu giessen be- 
foblen hat, auch der Ehrenpfennige und anderer 
villig gebrauchen lassen und solche Werke wohl 
errichtet und gemachts. Unter den Ehrenpfen- 
igen, ru denen Arnberger die Form »geschnit- 
tear, war besonders jener cine Bertihmtheit 
seiner Zeit, welehen die Tiroler Stiinde 1550 
dem KUnig Maximilian yon BUhmen verehrten. 
Er wurde von Lifiler in Silber gegossen und 
‘vog 359 Mark 7 Loth. Der Silberwerth betrug 
404 4. 20 Xr. Ein gleichor Ehrenpfonnig wurde 
von Befden fllr den Prinzen Philipp von Spanien 
verfertigt. Der erstgenannte ward leider 1552 
in der Kriegsnoth evermllnzts. A. starb Ende 
1580 oder Anfangs 1551. Soiner Witwo mit 
7Kindern, die in groBer Noth waren, bewilligte 
Ferdinand I, einen Gnadengebalt. 

Aus den Rait- und Kopialbii chern des Statt- 

Balterelarchivs zu Tunsbrack. 





D, Sehinherr 


Arad. Arnd oder Arnold war nach Urkun- 
den 1285 Glockengiesser zu Rostock. Von ihm 
kaun die Fitnte oder der bronzene Taufkessel 
ait reichem Figurensebmuck herrithren, der sich 
in der dortigen Marienkirche bis zur letzten Re- 
vovirung befand, da er das Datum 1290 trug. 
Ueber das Verbleiben dieses seltenen Denkmals 
ist nichts bekannt. 

+ Beschreibung von Lisch in: Jahrb. des Veroins 
fir Mecklenb. Geseh. u. Alterthumsk. XXIX, 
246, und daraus mit skizzirter Abba. im Organ 
fir christl. Kunst. XVII. 265. — Vergl. Lo 
Kanst-Topogr. 1. 525. 











v. 

Arndt, Samuel Wilhelm Arndt, Dilet- 
tant, geb. zu Striegau 1769, erbielt auf dem Wal- 
feohause zu Bunzlau den ‘ersten Unterricht im 
Zeichnen und Malen vom Senator Wollman. In 
Halle studirte er die Rechto, bildete sich aber 
éaneben 4 Jabre lang unter Prange in der Kunst 
weiter ans. Im J. 1798 liess er sich in Breslau 
tieder, wo er noch 1801 als Roferondar am 
Stadigerichte lebte. Arndt hat Historie und 
Bildnisse nach An. Carracei, C. Dolci, A. Kauff- 
mam u. A. in Oel, Pastell und Miniatur kopirt 
ad Einiges, wie die Bildnisse dor Schauspicler 
Iffand und Fleck, in Kupfer gestochen. Er mo- 
elirte auch in Thon und gab heraus: Thoore- 
tisch-praktische Anweisung zum Selbstunter- 
‘ichte in der Ocl- und Pastellmalere!, mit ciner| 
von ihm selbst gestochenen Kupfertafel. 

4 Schummel’s Breslauer Almanach. 1801. 8. 

—Fissii, Neue Zusitze, 
W. Schmidt 

Arndt, Wilhelm Arndt, Kupferstecher und 
Ministurmaler, geb. zu Berlin, hilt sich noch 
1794 daselbst auf, ging aber spiiter nach Worlitz, 
um fiir das neugegriindeto Dessaucr chalkogra 
phische Institut zu arbeiten. Fir dieses erschie- 
ten seine Hauptarbeiten im historischen Fache, 
Amor, Danae, beide nach A. van Dyck, und die 
‘Tironerhebung des Alex. Severus nach Lairesse 


(s. Stiche 1—3), die in punktirter Manier ausge- 
flhrt sind. Er arbeitete auch mit dom Stichel, 
der Nadel und in Schwarzkunst. Im J. 1809 sie~ 
delte er nach Leipzig ber, starb aber daselbst 
bereits 1813. Arndt hat in lefchter Manier viel 
filr Buchhiindler und eine Menge Bildnisse ge- 
Tiofert; er blicb durchaus auf dem Standpankte 
des Mittelmissigen stehen, nicht viel mehr als 
‘einer der zahllosen handwerklichen Arbeiter. 
Fiissli, Kanstlorloxikon. Il. u. Neue Zusitze, 
— Tibinger Morgenblatt. 1812. p. 923. — 
Le Blane, Manuel. — Archiv fir die zeich- 
nenden Kanste. X. 90. — Andresen, Hand- 
buch for Kupferstichsammler (III. Auflage des 
Heller). 














W. Schmidt. 


a) Von ihm gestochen 


1) Amor mit Pfeil und Bogen am Meer, ganze Fi- 
gar. Nach A. van Dyck’s Gemilde’in der Ga- 
erie zu Kassel. Gezeichnet von Nahi, Punk- 


tirt, Fol, 
For dio chalhographischo Gesellschaft ru 
Dessau ausgefthrt, 

2) Danae den goldenen Regen empfangend. Nach 
A. van Dyck’s Gemilde des Dresdener Mu- 
seums. Gezeichn, von Seydelmann, Punktirt, 
1798. gr. qu. Fol 

Fir dio chalkographische Gesellschaft mu 





Destes. 
Bs gibt auch einige wenige in Farben 
ausgefirte Exemplare. 

8) Marcus Bassianus wird als Kind zum Kaiser~ 
‘throne ertoben (als Kaiser Alexander Severus). 
Nach G. Lairesse’s Gemilde im Berliner Mu- 
seum. Gezeichn. von Housinger. Punktirt, Roy, 
qu. Fol. 

Ber & 
Dest 

4) Luther's Ted za Eisleben, Nach Sehubort's 
Zeichnung. 

5)Friedrich der Grosse als xtmen 
Nach Schubert's Zetchnong. 

No. 4 u. 5 im I. Bando des Panthoon’s der 
Deutschen. Chemnitz 1794. 8, 

5a) Abschied Ludwig's XVI. von seiner Familie 

5b) Matter mit dret Kindern. In der Stube, in 
‘welche ein Herr efntritt. Nach D. Chodo- 
Wiock!, Oral. 12. 

6) Kaljer Aloxander 1. von Russland, 

roschkow. 1802 

7) Maria Josepha Arbeiter, 
‘in, hingeriehtet 1800 20 

5) Joh, Beckmann. gr. 8. 

9) Alols Blumauer, Dichter, 1755-1798, Giirtel- 
bild in Ov 

10) Heinrich Bésenberg, Schauspicler, 1740-1628, 
4. Von Arndt gestochen? 

11) Edmund Burke, englischer Redner und Seheit- 
stellor, 1703-1797. 8. 

12) M. L. Cherubini, Komponist, 1760—1842. 4 

13). Theod, Prince von Dalberg, Kuafirst son 

174 — 








chalkographitche Gesallschaft 1a 





1 Richter. 








Nach Bi- 












n, Schubert, Monte 
ireslau. Radirt. 8. 











‘Mainz, 
1817.8, 

14) Joh. Ludw, Dusseck, bordhmter Pianist, 1761 
= 1612. Oval. gr. 4. 

14) Jean Baptiste Eblé, General und Kriogsmin'- 
‘ter des Konigs Hieronymus. Nach Fischer. 


Grossherzog von Frankfurt, 











Brustb, Punktirt, Oval, kl. Fol. 








16) Samuel Foote, englischer Lustspieldichter, 1719 


1777. Gest, 1796. 8. 
47) 4. P, Frank, Act, 1745—1821. 8. 





19) Herzog Friedrich Franz von Anbalt- Dessau. 
1803. 
20) Joh, Gall, Phrenolog, + 1828, Halbtig. in Pro- 


fl, V.H!Sehnorr del, Punktitt. Ov: 

21) J. Wolfgang von Githe, en face, UhI 
del, 8. 

22) Joh, Gottfr. Gurlitt, ratlonalistischer Theolog, 
17541827. Seyffert del. Panktirt. Oval. 4. 

23) J. Ch. Gutsmuths, Pidagog, 1759 — 1838. 
Buddeus p. Radirt und punktirt, Oval, 4, 

24) Jos. Haydn, + 1809. er. 4 

25) Karl Franz. von Irving, Philos., preuss. Ober- 
Konslstorialrath, 1728—1501, Radirt und pr 
tirt, Oval, 8. 

26) A. F. F. <. Knigge, Musikdilettant und Schrift- 
steller, 1752—1796. §. 

27) Aug. von Kotzebue, 1764—1819. 8. 

28) C. M. de La Condamine, Profil. 8. 

29) Sophle La Roche (v. Gutermann), Schriftstel- 
erin, Jugendgeliedte Wieland's, 1731 — 1807. 
Gestéchen 1797. Oval. 8. 

30) A. L. Lavoisier, Chemiker, geb. 1743, guillo- 
tinirt 1794. 8. 

31) C. A. Freiherr von Lichtenstein. Tisch bein 
pd 

82) Gertz, Elisabeth Mara, Singerin 
Halbfigor in Oval, Punktict. 4, 

1) Friedrich v. Matthisson, Dichter, 1761~ 1831 

Tischbeinp. Brustb. 1801. gr. Fe 

34) Maximilian Franz, der letzte Kurfirst von Kéin, 
1756—1801. F. F. v. Seida p. Punkt. Oval. 4. 

S.C. A. Mayer, Arzt, 1747—1801. Rad. 8. 

I) P. FAL Mechain, Astronom zu Paris, 1744— 





Fol. 



































1750-1519, 




















1804. 8, 
37) C, Mihler, Kslegerath in Benin, Dramatier, 
gob. 1763. 12. 
38)\A. H. Niemeyer, Dichter, 1754-1828. Halb- 
fAgur. 8, 





29) Rapti 

40) Chr, wih. Opts, 
Bankr Fa 

snyBiango Paty vsonder, gob, 1771, emordet 
1803's 

42) Gu, Ja, Plank, Thos Pot in Jena, Kon- 
tort in Gcngen, Trot 4 Vor 
fer Neuen Leipaiger Literre 

43) Gia, Batsta Pulled, ili 
fbi, Scheel. 4 

44) Abaantey Popes Graveiot de. 8, 

43). guanit, Ara ou Nay, Evtador dr Gls 
atenbarontta, $1800. 

46)! Freth von ter, ieiter in Wien, 1785 
isis 

47) Carp Hae, bohekar 20 Fsiburg im Url, 
fori, Genachen 103. 8, 

48) Fide, Wah Hat, Romp hy Dessay, 1739 

‘ 


+1810. Geyer 




















—1796. 4. 
49) Chr. Schkoht, Hotaniker, 17411811. $. Von 
Arndt gest. 
50) Joach. von Schwarzkopf, Ji 
Radirt, Oval. 8. 





51) Joh. Gottfr, Seume, Dichter, 17 





52) Joh. Christ. Wilh, von Steck, preuss. Lega 





tionsrath, geb, 1730. Darbes'p. Oval. 4. 
53) C, A. Struensee von Carlsbach,‘Staatsikonom, 
17351804. 12. 


54) E. Tillich, Art, 8. 
Dichter, 1793. 8. 
Joh, Bapt. Viotti, Komponist, 1755—1824. 4. 
57) Joh, Friedr, Westrum, Mineralog in Hameln, 
gob. 1763. Punktirt. Oval. 8. Von Arndt gest.? 











58) Wilhelm i1., Prinz von Oranien. In Schab- 
59) Bl, fir die Galerle biuslicher Denkmale, Leip- 
rig 1811 


(60) 4 BI. fr Kuchelbecker’s Mumien. Penig 1803, 
61) BIL, fr Almanache u, a. Bucher. 





) Nach ihm lithographirt u. gestochen 
1) J. Haydn, Lith, von P, Rohrbach. 1863, Fa. 
2) Die Frau und das Kind des Malers Latresse 
Gest. von Buchhorn. 
Le Blane, Manuel. — Archiv far die zeich- 
te. X. 97. — Passli, Neve Zo- 





W. Engelmann. 
Arndt, J. Arndt. Unter diesem Namen fin- 
den wir angegeben 
Tandschaft mit Vieh, J. F. Bloemen pins, 
quatinta, qu. Fol, 








W. Engelmann. 
Arndt, Franz Arndt, lebender Landschafts- 
‘maler, Schiiler der Weimarer Kunstschule. Seine 
Richting ist realistisch. Im Besitz der Grof- 
herzogin von Weimar befindet sich von ihm eine 
Landschaft, dic nach einer Besprechung in 
Liitzow’s Kunstchronik (Jahrg. 1868, p. 1 
bei wirkungavoller Stimmung ein tichtiges Stu- 
dium der Baumnatur erkennen lisst. Von einem 
Bildchen A.’s, Sommermorgen in der Rhin, heisst 
es ebenda, dass es, hauptsichlich in einer dufti- 
gen Ferne von ciner feinen Boobachtung und 
Empfindung der Natur zeuge. Seinem »Scherao: 
dagegen, zwei tanzendo Bauerskinder bei drei 
Ziegen in einer Landschaft, dss auf der Weima- 
ror Ausstellung von 1872 2u sehen war, wurden 
betriichtliche Miingel in der Ausfithrang vorge- 
worfon. Ob dies das Bild ist, das der Referent 
liber die Februarausstellung des Ocsterr. Kunst- 
ns von 1873 unter dem Titel *Kinderscherze= 
ibut? Auf der Dresdener Ausstellung von 
1872 befand sich eine Muble in Oberbayern. 














Von ibm radi 


Gebirgsgegend an der Ithdn. In einem Album von 
Radirungen Welmarer Kinstler. qu. 4. 
8. Zeitschrift fir bild, Kunst, Retblatt, Kunst- 
ehronik, HIT, 135, VII. 463, VIII, 322. 
Notizen von A, von Zahn. 





W. Schmidt. 
Arnelos, 5. Herakleldes. 


Arnemius. Arnoldus Arnemin: 
stecher um 1556, 
Der Prophet Ezechiel. Nach dem Fresko Michel- 
‘angelo's in der sixtinischen Kapelle, Links aut 
dem Piedestal steht In verkehrten Buchstaber 


Kupfer- 











Arnemius 


Ferd. Heinr, Ludw, von Arnim, 


























Michael Angelus Inventor, 1556, Arnold*, Arne= 
Iuins faciebat, worauf ein Monogramm folgt. 
Otley, der dies BI. besprickt, sagt, or habo nut 
Einen Abdruck gesohen ; es sei mozlich, dass es 
in Gegendruck gewesen sei, obwol er es nicht 
dlaube. Der allgemeine Charakter set wol ge- 
vahit; aber die Extremititen erbirmlich gezeich- 








ner. kl. Fol. 
+ Ottley, Notices 
W, Schmidt, 
Ameenti. FM. Arnenti, Kiinstler in Mailand 
sm Ende des 18. Jahrh., zeichnete 
Veduta della facefata det Duomo di Milano. 
ven P. Ruga, Roy. qu. Fol. Siche and 
vom Mailinder Dom bei D. Aspari. 
W. Bnyetmann, 
Aruesen. David Arnesen, norwegischer 
Portritimaler und Zeichner, gob. in Christiania 
Isis, war Schiiler des norwegischen, damals 
sehr angesehenen , spiiter vergessenen Portriit- 
uualers Jacob Munch und des Landschafters: 
Riiatoe. Er hat auch in Kopenbagen und Paris 
Studien gemacht (1840 und folgonde Jahre 
Amesen ist Mitglied der Direktion und Lehrer 
an der kiinigl. Zeichen- und Kunstschule 
Cristiania. Er war‘rither vielfach als Portri 
veichner, auch als Portritmalor beschiiftigt; ist 
jedoch weniger als selbstiindiger Kiinstler ‘be- 
nerkenswerth, als wegen des Einflusses, den er 
als Lehrer auf den Zeichenunterrieht’ in der 
lauptstadt Norwegen's wie auch auf verschie~ 
dene der jiingeron norwegischen Maler geiibt hat. 
Nach scbriftlichen Mittheilungen. 
L., Dietrichson. 





Gest, 
BIL, 























Nach ihm lithographirt: 

1) Bischof Mans Egede, der Apostel Grit 
1656—175S. Fol 

2)Henrik Arnold Wergeland, norwegischer Dich- 
ter, 1508—1845, Fol. 





nds, 








W, Engelmann, 

Arahold. Johann Samuel Arnhold (nicht 
Arnold), Aquarell-, Porzellan- und Emailwaler, 
seb. zu Heinitz, einem Dorfe bei Meissen, den 
22. Dez, 1766, lerute auf der Meissener Kunst~ 
fehule der Porzellanfubrik unter Lindner und 
Grahl die Materei in Wasser, Ool und auf Por- 
aellan. Er wurde am 1. Jan, 1806 Zeiehnen- 
uocister an der Kunstschule und erhielt den Titel 
ines k, Hofmalers. Er malte Landschaften und 
Jagden, ethielt aber besonders Ruf dureh seine 
Blumen- und Frlichtestileke. Eine von ilum, in4., 
nit Vorlegebliittern fiir Blumenfreunde, Zeich- 
ner und Stickerinnen herausgegebene Anleitung, 
Biumen und Friichte zu malen, ersehien 1808 zu 
Dresden in 2. Auflage. Auf der Dresdener Aus- 
stellung von 1794 sah man yon ihm zwei 
uenstticke in Wasserfarbe, deren Komposition 
wid lefchte Behandlung gerilhmt wurden. In der 
von 1800 sah man cine »schlechtex Landschaft 
und ein sgutes: Blumenstitek, ebenfalls in Was- 




















serfarbe, ebenso lieferte er fir die von 1801 acht 
otreffichos Blumenstitcke, 1805 waren zwei Kirb- 
chen mit Rosen zusehen, odie sich durch Leichtig- 
keit und schine Zusammensetzung auszeichn 
tens, 1807, 1508 und 1811 stellte er Kopien nach 
W. Tamm und der B. Buysch aus; dann yon 1810 
1519 zehn Blumenstiicke in Gouache und zw 
in Oel, siimmtlich nach eigencr Erfindung, sowie 
auch 1818 zwei Porzellanvasen mit den ‘Monu- 
menten Sehiller’s und Klopstock’s in Feuer ge- 
malt. Ferner im J, 1820 zwei Landschatt 
Gouache nach Molitor, die im TUbinger Ku 
(1820, p. 386) manierirt und mittelmitssig genannt 
sind, ‘und 1821 in Feuer auf Porzellan einen Pro- 
spekt bef Dresden. Er starb don 1. Jan. 1827. 
s Faisslt, Kinstlerlextkon. 1, unter Arhold 
‘Arnold, und Neue Zusitze, —Mewsel, 
Teutsches Kinstlerloxikon (wosolbst noch an” 
dere Quellen). 
Mittheilungen von M. 0. Raithel. 
W, Schmidt, 
Arnim. Arnim oder Arnimb, junger bran- 
denburgischer Edelmann, besehiiftigte sich wm 
1776 als Dilettant mit den Kiinsten und radirte 
auch ¢ tig genannte) BI. 
s. Fussli, Newe Zusitze. 

























W. Schmidt 


Arnim, Bettina von Arnim, geb. Bren- 
tano, die bekannte Dichterin und Scbrifts 








4) Liebende Charitinnen ; tm Umriss. gr. qu. Fal. 

2) Nackte Junge Madchen klssen Amoretten unter 
‘einem Haume mit Vogelnestorn. -Kadirung. 
qu. Fol. 





W. Engelmann, 

Arnim, Ferdinand Heinrich Ludwig von 
Arnim, Architekt, geb. 15. Sept. 1814 2u Trep- 
tow an dor Rega. Sein Vater, ein Hauptmann, 
wechselte oft seinen Aufenthalt, bis er in Kislin 
1826 starb. Hier blieb denn v. Arnim, um das 
Gymnasium zu besuchen, doch hemmte ihn seine 
schwache Konstitution oft im Fortgang; als je- 
doch die Kriiuklichkeit tiberwunden war, nah: 
men voraliglich matkeniatische Studien und 
Zeichnen ihn derart cit, dass er den urspriingli- 
chen Plan, sich der Rechtswissenschaft zu wid 
men, aufgab, und 1833 nach Berlin zog, um sich 
ram’ Feldmesser auszubilden, Im J. 1835 mel- 
dete er sich zur Priifung als Baumeister, nach- 
dem er drei Jahre hindurch die kénigl. Bau-, 
schule besueht hatte. Sein Talent entwickelte 
sich giinstig, indem er mit Auszeichnung fiir 
Schinkel verschiedene, zum Theil ausgedehnte 
architektonische Entwiitfe ausarbeitete und von 
Hampel bei verschiedenen Bauten verwendet 
wurde. Im J. 18i4 wurde er zum Bauinspektor, 
1864 zum Hofbaurath und Professor an der-Ban 
akademie ernannt. 

Yon seiner kiinstlerischen ‘Thitigkeit ist z1- 
niichst zu bemerken, dass er die von Schinkel 
und Persius begonnene Friedenskirche vollen- 






































_Molster Arnold. 

















m ethetlige sowie namentlich beim 
lla auf dem Pfingstberge, so dass Stu 
ler, der gewUhnlich allein den Ruhm der ktinst- 
lerischen Autorschaft geniesst, diesen mit v. A. 
theilen muss. Als Hof-Architekt des Prinzen 
Karl filhrto v. A. eino groBe Anzahl von Zior- 
bauten aus, unter denen die prinaliche Besitzung 








Glinike bei Potsdam und das Jagdschloss her- 
vorauheben sind. Das letztere, in spiiterer Re- 
naissanee unter Beibehaltung mancher aus- 
schwoifenden Formen gebaut, gibt Zeugniss, wie 
v. A. bestrebt war, auch diesen Formen Grazie 
zu verleihen, — 


In Glinike wurden ausserdem 





wiirfen erbaut, sowie eine grosse Anzahl von 
Landbifusern Zeugniss seiner Frachtbarkeit und 
Ktinstlerischer Art gibt. Diese war sehr cin- 
fussreich flir die Ausbildung der Handwerker 
in Potsdam, aus deren Werkstiitton cine groBe 
Anzahl architektonischer Details, Geriite, Brun- 
nen, Vasen ete., nach seinen Zeichnungen oder 
Angaben verfertigt, hervorgingen. Segensreich 
war auch Arnim’s langjiihrige Thitigkeit als 
Lobrer an der Bauakademie; auch hier war es 
dio Darstellungsweise architektonischer Ent- 
wiirfe, welche scinen Unterricht auszeichnete. 
Als Aquarellmaler ist er den bedeutendsten 
Klinstlern dieses Faches an die Seite zu stellen. 
Eine reiche Anzahl seiner Aquarelle ist im Be- 
itz der Kinigin-Witwo, des Prinzen Karl und 
inden Mappen des Hofbauamtes. Der Tod m: 
seiner rastlosen Thitigkeit am 25. Miirz 1866 in 
frithzeitiges Endo. 


Nach ihm gestochen 
1) Prom] der fOr Berlin projektirten Kirche St. 
Georg in achteckiger Grundform. Im Umrisse 
gest. Im Werke: Kirchen, Pfart- und Sebul- 

inser, Potsdam bei Riegel.” Fal 
2) Verschiedene in Farbendruck ausgefthrte oder 
als architektonische Zeichnung behandelteVillen, 
‘Wobnhiuser, Gartenbiuser, Grabkapellen ete. 
im Werko: Architektonisches Skizzenbuch, Bor 
Bn, Emst & Korn, Fol, Lithogr. von Loefilot, 
3) Villa von Arnim bel Sinssonei. Von Ferd, von 

‘Arnim. 9 BIL. Berlin 1865. Fol. 
Nach archival. Uskunden und mindlichen 

Mittheflungen. 


























Wesely. 

Arnold. In Kiln werden mehrere Steinmetzen 
und Baumeister dieses Namens erwiihnt. 1) Ar- 
noltinciaor 1056, (Springer, p.26,nachClas- 
son, Das edelo Kin.) — 2) Arnold, Dombau- 
meister in einer Urkunde von 1296, vermiilt mit) 
Fredegundis von Reimbach. Das jtingste von| 
seinen flinf Kindern war Johannes, der spi- 
tere Dombaumeister. Arnold wird also dieses 





Nechr. p.24, viollicht dereelbe wie 4) Ar 
noid, Sokn des Stsinmetzea Heinrich. ». lela. 
rich. 
t 

Arnold, Meister Arnold von Winbuy 
malte unter dem bischiflichen Protonotar Mi 
chael de Leone nach dessen mit dom J. 1354 3b- 
schliessenden Aufteichnungen in der Kirche des 
Klostors Neumtinster zu Wlirzburg mehrere st 
nerne Heiligenbilder und andere Gemillde »mci- 
sterlich fein und sohr kostbare (Buhmer, 
Fontes rerum Germ. I. 451.) Er muss oin Kits 
er vou mebr als gewbbnlicher Bedeutsanke 
gewesen sein, denn ihnlich, wie Giotto und Al- 
bertus Magnus beliebte Figuren in den anck- 
dotonhafton italionischon Novellen bilden, 1 
wird sein Name noch ein Jahrhundert spite 
von zwei friinkischen Dichtorn in witzig schert- 
hafter Weise als der eines ausgezeichneten ux! 
berithmten Malers erwilhnt. Der Niirnberger Haas 
Roseuplit der Sehnepperer erzithit von ihm ciae 
freilich sehr nichtssagende Anckdote (Pfilzer 
Handschrift in Karlsruhe No. 455) und Egon vox 
Bamberg vergleicht in einer Stelle der »Minne- 
burge (Aufsess und Mone, Ansciger 18%), 
p. 315; Kunstblatt 1841, p. 367 und 1851, 
p. 404) die Wangen der Geliebten mit der Farbe 
seines Pinsels (beide Stellen bei Sighart, 
Gesch. der bild. Ktinste in Baiern, p. 405.) Soer- 
langte Arnold von Wuraburg also um die Mitte des 
14. Jahrh. eino iholiche Berithmtheit in Fran- 
ken, wie Meister Wilhelm von Kiln am Nieder- 
thein, Wenn gleich von jenen pootischon Spie- 
lereien nicht auf seinen kiinstlerischen Charak 
ter geschlossen werden kann, so dilrfen wir iho 
doch als den Repriisentanten’ einer ilteren frin- 
kisehen Malerschule betrachten, die einerseits 
der kilnischen, und anderersoits der bUbmischen 
unter Kaiser Karl IV. ebenbiirtig zur Seite stebt. 
Die bisher allein beachtoten Gemiilde, wie der 
Imhof sche Altar in der Lorenzkirche zu Nr 

















»|berg und andero, auf welche Waagon (Kunst 


und Klinstler in Deutschland, 1. 164) zuerst auf- 
merksam machte, bilden die Ausliufer diese: 
Schule und den Uebergang zu der Entwickelung 
im 15, Jahrh, Es ist nun freilich kein Werk be- 
kannt, das man dem Meister Arnold oder seinet 
unmittelbaren Schule zuschreiben dlirfte. Aber 
dioselbe Entwickelung der deutschen Malerei hat 
sich offenbar Uber Franken hinaus auch nach 
Bayern erstreckt. Davon zeugt cin ausgezeich- 
neter Fllgelaltar im National-Museum 1 
Miinchon, welcher aus der 1803 abgebroche- 
nen Kapelle des Schlosses P&h | in Oberbayern 
stammt. Das Mittelbild onthilt ein Kruzifix mit 
Maria und Johannes und auf den Seitenfitigeln 
sicht man Johannes den Tiufer und die hi. Bar- 





Ant zwischen Gerhard von Rilo und Johannes, 
1205 bis 1301, bekleidot haben. (Fahne, Diplom. 
Beitrige zur Geschichte der Baumeister des Ki 
ner Doms. pp.20. 70.) — 3) Arnold, Steinmetz, 
genannt Poloyr, Urkunde von 1321 bei Merlo, 


bara: Das Bild ist auf Goldgrund, noch ohne 
Anwendung von Oel gemalt, Hiinde und Filsse 
‘sind noch schlecht gezeichnet, dagegen die Kupf 
sehr bedeutend und von ungewthnlicher Schén- 
heit. Den Gegensatz gegen die spiteren Bilde: 





Moister Arnold 


-_Jonss Arnold. 273 








der frinkischen Schule charakterisirt das groBe 
Altarwerk mit den Passionsbildern cbendaselbst, 
‘as aus der Franziskanerkirche in Bam berg 
stammt und die Jahrszabl 1429 triigt. Dieses Bild- 
vretk ist, abgesehen von dem Umfange der figu- 
reareichen Komposition, groGartiger aufgefasst 
ud mit gréGerer Naturwahrheit durchgefllhrt, 
aber es fehlen ihm namentlich in den Kupfen 
sie Peinheit und der ideale Zug jenes iilteren 
Fihler Gemiildes. Die Verwandtschatt dos letz~ 
‘eren mit jenem und andern weniger groBarti- 
ren Werken der bisher bekannten lteren Nurn- 
berger Schule ist nicht zu verkennen, aber eben. 
‘0 deutlich spricht sich hier auch derselbe Ueber- 
rang vou der idealistischen zurrealistischen Auf- 
fssung aus, den wir in der Entwickelung der 
Ksluer Sebule wahrnchmen. Es wird daher zu- 
Hesig sein, den Fligelaltar von Pahl, 80 lange 
als einziges Werk dicser Art dasteht, als eine 
Schipfung, wo nicht des Meisters Arnold von 
Waraburg, doch seiner Zeit und seiner Schule 
13 betrachten, 











Fr W. Unger. 

Der Pahler Altar ist unstreitig eines der iater- 
ssantesten Werke jenor Zeit. Schnaaso brachte 
‘dn mit anderen Bildern im Nationalmuseum zu 
samen und- glaubte ihn zu einer Schule von 
Satburg rechnen zu kinnen. Indessen ist der 
Alar mit Mariii Verkiindigung und den stehenden 
Eciligen bereits unter dem Eindusse der Van Eyck 
rezalt, und ebenso ist die eine der boiden Marion 
im Kornithrengewande entweder eine spiitere 
Kopie eines alten Bildes oder ganz Ubermalt, 
‘as sich bei der hohen Stelle des Bildes nicht 
‘otacheiden liisst. Am ersten vorsucht wire man 
wegen des Fundortes das Pabler Bild zu einer 
‘wjrisehen Schule zu rechnen. In diesom Falle 
aber milsste man annehmen, dass die bayrische 
Sehule in spiiterer Zeit nicht gleichen Schritt mit 
ékuanderen gehaiten, wiihrend sie sich in diesem 
Werke mit ihnen vollkommen messen kinnte 
Xabe lige es auch an das nicht sehr entfernte 
Angsburg zu denken. Aber leider mangeln hier 
Ge Deakmiiler zur Vorgleichung. So wird man es 
afich unter die Rubrik soberdentschie Schulex 
‘eigen und den oben erwilhnten Vergleich, dass 
aden fritokischen Bildern (Imhoff schor Altar in 
Nuraberg, den Berliner Tafeln, No. 1207—10 des 
Katal. von 1560 ete.) verwandt sei, annelimen 
iwen. Im Nationalmusoum gibt ¢s noch ver- 
‘%tiedene Gemiilde dieser Van Eyck vorangehen- 
éaRichtung, jedoch nicht von derselben Bedeu- 
tug. ~ Die Entstebung wird um das J. 1400 an- 
saehmen sein; vielleicht etwas frilher oder spii- 
ter, das lisst sich nach dom jetzigon Stando der 
Forschung nicht bestimmen. Die Figuren sind 
tek schank, wihrend sic spiiter gedrungener 
‘andes, bis sich dann allmilig die neue flan- 
‘Sische Kunstweise fiberall mit Entschiedenheit 
Baka bricht. 

SLterstar ausser der im Text genannten: 
tho, Die Malerschule der van Eyck, worin 

Kéostie-Larikon. I 











eine treffiche Besprechung der Nurberger e 
Bilder. — Schnaase, Mitthellungen der k. k. 
Central-Commission. Jahrgang 1862. p. 206. — 
Messmer, ebendasclbst. p. 261 (susfihrliche 
Beschreibung und Mittheilung einer interessan- 
ten chemischen Untersuchung des Pibler Bildes). 
— Das bairische Natlonalmuseum. 1868, 
p. 81. 














W. Sehmidt. 
Arnold genannt Treynghin, ». Treynken, 


Arnold, Arnold de Westphalia (Arnalt 
Bestirling), Baumeister, befand sich in der 
aweiten Hillfte des 15. Jahrh. in den Diensten 
des Kurflirsten Ernst und des Herzogs Albrecht 
von Sachsen. Er ist der Architekt der Albrechts- 
burg zu Meissen, einer der groGartigaten und 
schinsten Schlossbauten der gothischen, insbe- 
jondere spiitgothischen Epoche Deutschlands. 
Die kiinstlerischen Voralige der Anlago sind 
durch eine neuerliche Restauration wieder an's 
Licht gestellt worden. Aller Wahrscheinlichkeit 
nach, ribrt von A. der Plan her; jedenfalls aber 
t der Bau unter seiner Leitung in den J. 1471 
bis 1489 ausgeftlhrt worden, In einem Schreiben 
des Herzogs Albrecht an den Dresdner Rath, aus 
dem J. 1477, den »grofen Bau 2u Meissene betref- 
fend, wird er»Meister Arnolde genannt. Auch in 
Dresden war der Ktinstler, wie dortige Chro- 
nisten berichten, an einem bedeutenden Baue 
betheiligt, der in don J. 1467—1477 am Resi- 
denzschloss vorgenommen wurde. 














C. Clauss. 
Arnold, Jonas Arnold, Maler und Radirer 


A «au Ulm, 1640 als Burger auf- 
BL FL Pe genommen, + 1669, malte 

Pe) We Bilduisse, Historic, und ver- 
stand sich auch auf's Architektur- und Pflanzen- 
teichnen. Das Verzeichniss der *Kunst- und 
Naturalkammere von Christoph Weikmann zu 
Ulm (1659, kl. 8, p. 69) sagt, dass unter den dort 
vorhandenen Malereion besonders merkwiirdig 
seien: »In dio 200 Stiick von allerhand schinen 
und von Jonas Arnolden sehr fleiss 
/gamin_(Pergament) contrafehten ‘Tul 
dem Weikmann'schen Garten. In der alten 
ihrer Zeit berihmten Furtenbach’schen Kunst- 
kammer ru Ulm war von A. das Bildniss der 
GroGherzogin Bianca von Florenz (jedenfalls cine 
Kopie nach einem ilteren Italiener), das Haupt 
Johannes d. T., und das Lob der Pallas, letzte- 
res mit der Feder gezeichnet. In der Galerie des 
Friedensrichters A. Fahne auf Schloss Roland 
bei Diisseldorf befinden sich zwei »schtinee Bil- 
dor auf Leinwand yon ihm, Herbst und Sommer, 
das cine mit dem Monogramm des Ktinstlers und 
1663, das andere mit dem Namen Jon. Arnold 
fecit! Man findot auch Zoichnungen mit dem 
Monogramm, die nach Nagler mit der Feder um- 
rissou, ausgetuscht, mit Weiss gehiht und sorg- 


























filtig vollendet sind. Das Monogramm legte man 
frlther dom Joseph Furtenbach bei, dessen -Ge- 
vattere Arnold war. 

3 


Jonas Arnold — 























Heineken's Augabe, er habe auch in Paris ge- 
arbeitet, beruht offenbar auf einer groben Ver- 
wechselung mit N. Arnoult, 


a) Von ihm gestochen : 


1) Kigendtliche Abbildung des Schonen end Be- 
rahmten Tempels oder Minsters In des H. Rom. 
Reichs-Statt Ulm, Jon: Arnold . pict: Deli- 
neavit et fecit in Aqua forte. Oden links die| 
‘Widmung mit dem Sehlusse: Jonas Arnold Anne, 
1666 Im Monath Junio, gr. Fol. 

2) Sinn-Bild Vber den im Jahre 1648 den 4, Tag 
des Weinmons 20 Minster gotroffenen nnd 
beschlossenen allgemeinen Reichs Frieden, In 

\dung fasst der Friedensengel die Ger- 
‘mit threm Stubl umaustirzen droht, 








Senator und Archit. Jos. Furtenbach gewidmet. 

‘Mit dem Monogr. und in: et fecit, ikl. Fol. 

des Nowen Cometen (18,—18, Dex 

1664) au Ulm beobachtet, Unten 19 Zellen Text. 
Ulm bey Balt, Kithnen Buchdrucker Fol. 

4) Die Tugenden und dic Laster, allegor. Gestal- 
‘ten, 6 BU theils mit dem Namen, theils mit dem 
‘Monogr., dem das Wort fecit belgefdgt ist. qu. 
Fol. Nagler No. 2. 








stoigen. Links unten bei der Leltor steht der 
Name Jos. Furtenbach’s und rechts ist das Zol- 
chen Arnold's. kl. qu. Fol. 

6) Xespazhaarexh seu D. Joaunis Seultott Phys. et 
Chir, apud Ulmenses olim felic. Armamentarium 
chirurgicum XLU Tabulis aeri eleg. incis. ete. 
Nunc primum in lueem ed. Studio et Opera J. 
Seulteti — Ulmae 1655. Fol, Die Bll. darin 
‘grossenthells von A. 

7) doseph Furtenbach’s d. A. Mannhaftier Kunst- 
‘apiogel. Augsb, 1663. Fol. In der Widmung 
sagt Furtonbach , dass sein Gevatter, dor Maler 
Jonas Arnold von Ulm nicht allein’ zu diesem 
Werke gezeichnet, sondern auch 27 der hier 2u 
‘Sndenden $2 BM. (nebst dem Titelkupfer) selbst 
eizt habe 

8) Patrousa Sodalitati, Klein, von ihm selbst ge- 
stochen, sagt Heineken in seinem unklaren 
Verzeichnisse. Wir kiunon dle Richtighelt. der 
Angabe nicht verbirgen. 

Louis le Grand und Louls Danphin, die Hel- 
weken nach A. Dieu von diesem Arnold ge- 
stochen sein lisst, sind von Nie. Arnoult 
(s. dlesen). 

‘Das Bildniss von J. Jenis, gest. von Ph. Kt- 
lian, das Hoineken anfahrt, ist nach Joseph Ar- 
nold (s. diesen). 























bj Nach ihm geatochen: 
1) Leopold, Kaiser von Deutschland. Mit Attri- 
Duten un 


Orwamenten. Gest. von Ph, Kilian, 

Kaiserin, Gemalin  desselben. 

BIL, in Heineken’s handschrift. 
‘Nachlass erwahnt, 

3) Conrad Wiederhold, in verziertem Rund. Gest. 
von B. Kilian. Kl. Fol. Ebenfalls in Heine- 
en's Manuskript, 

4) Helene Furtenbach, gob. 1627, Act. 26. Knle- 
stick. Gest. von M. Kael. 4. 

5) Joseph Furtenbach d. J., gob. 1633, Act. 20. 
1653. Gest. von Dems.'4. 











6) Mart, Zeller, Halbiig., mit der Feder in der 
Hand, hinter einem Tische Jonas Arncld, 
Delineavit. Andreas Khol, Seulpsit. $ 


Titel. 20 Zetler's 606 Episteln. Um 
1657. 4. 
7) — Ders. Ebenso, aber mit verindertem Bei- 


werk, Jonas Atnold. Delineavit: A°, 1687. 5. 
Kleinere Kopie nach dem vorigen. 

8. Heineken, Dict. —Fiissli, Neue Zusitze. 
— Kunstblatt 183). p. 267. — Nagler, 
Monogr. I. No, 868. — Parthey, Deutscher 
Bildersaal. 








W. Se 
Joseph Arnold, Bildnissmaler zu Ut 
‘Sohn von Jonas Arnold, + 1671. Vermutlich ist 
folgondes BI. nach ihm: 
Tacob Jenis, Rechtsgelebrter, Rath der Stadt Men 
mingen, " Oval. Brustb.’ Jos. Arnold pins. 
Philipp. Kilian sculp. Fol. 








Hans Ulrich Arnold, Bruder von Joseph, 
Kupferstecher zu Ulm, + 13. Aug. 1662, als er 
mit den Stichen 2u Furtenbach’s maonhaftem 
Kunstspiegel beschiiftigt we 

8. A. Weyermann, Nachrichten von Gelehrten, 

Kiinstlera ote. aus Ulm. 1798 und 1829. 
Notixen von C, D. Hassler. 
7 _W, Schmidt, 

Arnold, Robert Arnold, Bildhauer und 
Avchitekt von Lilttich, im 17. Jabrh. Er war 
Benodiktiner. Maximilian Heinrich, Bischof voa 
Lilttich, soheint an seiner Unterhaltung Gefallen 
gefunden xu haben, und man erzilt, dass er ihn 








lin Folge eines Balispiols, bei welchem sich der 


Minch durch einen vortrefflichen Wurf hervor- 
gethan, zum Abt in einem Kloster Bayern’s ge- 
macht habe. Nichtsdestoweniger lisst ihn eine 
‘Tradition in der Karthause au L ti ttich sterben. 
‘In der alton St, Lambertkathedrale dieser Stadt, 
die 1794 niedergerissen wurde, befanden sich 
unter dem Siingerchore von unserem Ktinstler 
awei groBe, gut gearbeitete Medaillons von Mar- 
‘mor mit den Busten Jesu und Mari. Bei dem- 
selben Gebiiude, neben der Eingangepforte zum 
Kloster sah man eine Statue der hl, Jungfrau 
mit dem Kindo, eine grazidse Gestalt, die gltick- 
licherweise dem Untergange entging und jetzt 
in dor Kathedralkirche S. Paul aufbewabrt wird. 
Sic befindet sich in ihrer urspriinglichen Mar- 
‘mornische der hi. Anna, ber dem Altare der 
Kapelle der bh. Fabian tnd Sebastian. Als Ar- 
chitokton sohreibt man ihm den Entwurf zur noch 
vorhandenen Fagsade der Kirche der reformirten 
‘Benodiktinerinnen am Boulevard d'Avroi zu, die 
bald nach der Einfithrang dieser Noonen in Ltit- 
tich, 1627, erbaut wurde. Ihre Kirche soll nach 
dem Zougnisse eines Schriftatellers des 18, Jabrh. 
die schdnste unter den Frauenkonventen der 
Stadt Liittich und Umgebung gewesen sein. In 
der ‘That sind thre Verhiltnisse sebr elegant. 

s Bulletin de Vinstitut arch. Liggoois, VI 
207. 292. VI, 232. 237. — Les déiices 
dn pais de Litge. 1. 228. — Henaux, Des- 
cription his. et topogr. de Lidge, 1837. p. 103. 

















— Van den Steen de Jebay, Essai hist 
Tancienne Cathédrale de 8. Lambert & Lise 
1846. pp. 69. 128. — (Thimister) Essai 
st. ur Mégliso de. Paul. Ligge 1867. p. 201. 

‘Ales, Pinchart, 
Arnold. Arnold, ein guter Bildhauer von 

Liittich aus der zweiten Hiilfte des 17. Jahrh., 

den man mit dem vorigen Robert Arnold nicht 

verwechseln darf. Von ihm stammt das Monu-| 

‘ment von weissem Marmor, das im Chore der| 

Kathedrale von 8, Lambert In Luttich, links 

yom Altare, auf Kosten der Domherren dem 

Bischof Jean Louis de Elderen ({: 1094) gesetat 

warde. Der Priilat ist dargestellt im Basrelief| 

vor einem Altare, darauf ein Kruzifix steht, 
kaiend, In der niimlichon Kirche befanden sich 
von unserem K tinstler noch zwei groBe Basreliefs | 

You Marmor, welche die Franzosen 1794 bei der| 

Zerstorung derselben wegnahmen. Eines dersel- 

‘ben stellte die Kreuzabnahme vor. In Liittich 

sieht man noch in der Kirche 8. Nicolas im unte- 

ren Maasviertel einen Christus von Arnold ; auch 
in hl. Sebastian in der Kirche S. Antoine wird 
ihm zugeschrieben. 
Van den Steen de Jehay, Essai hist. sur 
Tancfenne Cathédrale de S, Lambert  Ligge. 
1846, pp. 58. 179. — Bulletin de institut) 
arehéologique liggeois. VIII. 232. 
‘Alex. Pinehart. 
Amol. Georg Adam Arnold, cin nach 

Jack »gutere Maler zu Bamberg um 1669 und. 

1680. Im letzteren Jahre malte er eine innere 

Aasicht des Bamberger Domes in Oel. 




















Nach seiner Zeichnung gestochen 

Durehrug der Juden durch’s rothe Meer. Gest, von 

Fr. Weygant 1680. Gewidmet dem Farst- 
bischot P,P. von Dernbach. qu. Fol. 

+. Jiek, Pantheon der Literaten und Kiinstler 
Rambergs. — Ders., Leben und Werke der 
Kanstler Bambergs. — Fiissli, Neue Zusitze, 

W. Schmidt. 
Arnold. Johann Arnold (von Heineken 
inig Anton Arnold genaunt), Kupferstecher, 
geb. 1735 2u KUniggriiz in Bohmen, lernte bei 
Rent und war um 1763—1772 2u Prag wirksam. 
Er stach viel fiir Buchhiindler, ausserdem cine 
Menge Andachtsblitter. Nach dem, was ich von 
ihm gesehen habe, war er schwach in der Zeich- 

nung sowie in der Technik des Kupferstiches. 

1) Saul bei der Hexe von Endor. Divina mihi in 
Pythone ote. Franciscus X. Palcko pictor Re~ 
gis Poloni= inv. Joa, Arnold Sc. Pr. gr. 4. 
Febit bei Diabacz. 

2) Habakok, durch den Engel am Schopf herbel~ 
gefahrt, bringt dem Daniel unter den Laws 
Speise. 'Nach Dems. Ebenso bezefchnet. gr. 4. 
Gegenstiick. Feblt Diab. 

3) Taufe Christi. Nach Sereta, Feblt Diab. 

4) Jesus in der Mitte der Jiingor und Jesuiten. 
Pot. Di. 22, 

8) Jesus. am Oelberge. 
DL 16. 

6) Schmerzhafte Mutter (ottes 























J. Arnold se, Pragae. §. 


12. DL 4. 





275 





shre Abbildun 


der schmerzhaften" Mutter 

Gottes, welche der hl. Vater Ignatius de Lojols 
— suf eciner Brust getragon hat. J. Arnold's, 
Pre 12. Di. 12. 

8) 8. Matis Catir 
Diez 

9) Maria mit dem Kind. S, Maria Mator Creatoris, 
Tpram colo, ut de moie etc. 8. Di. 15 

10) Marienbild vom beiligen Borg in Bobmen, mit 
den bh, Landespatronen und den Prospekten vom 
Mi Berg und Prag. J. Arnold se. Prag. 8. 
Did 

11) Ware Avbilduns des Gnadenbiltes zu Maris 
Zell. Amold, 8. Dl. 24. 

12) HL Apollonia in der Kirche der Chorherren des 
hl Gyriakus zum Ml, Krenz in der Altstadt Prag 
Je Amold se. Pr. Dl 26 

13) Hi. Bar 

14) HI, Bernard, Ohno Untersohett. Fol. 

15) HL, Franz von Paula. Nach dom Frater Vie~ 
torinus aus dem Paulaneronien, ge. 8. Dl. 2. 

16) 11. Ignar von Lojola. 8. DI. 5. 








Amold se. Pragae. 8. 

























1) ML Sohann von Neponnk Arnold se. DL 2. 

15) Grabdor i. Shane von Noponnksrmld. 8 
peas. 

19), Joueph Calaantas Sele, Pa, andar 
rnold st rage. 8 Dh 

20 Seusian, ein: Ate, Armold 
pare 

au) i en 
tcbn desley in Jed 

22 oa Fy ber 8 tnt, 

anonotatnser in Kove Stow 





41683, Nach Serota, J. Arsold sc. Pragae. 8, 
pet 

rlahilf, mit der Abbildung der (abgetragenen) 
pelle beim Sandehore in Prag. J. Arnold se, 
Prag. 8. Di. 6. 





23) 








25) Stadt Reichenberg. Jo. Arn 
4, Ebendasetbst, D1. 19. 
26) Fant Familienwappen auf einer Platte. 
daselbst. DI. 17. 

27) Wappen der grifl, Clam’schen Familie, J. Ar- 
rnold se. Pragae 1763. Dl. 8. 

28) Das Graf Trautmannsdorf'sche und des Stiftes 
‘Topel Wappen, Titelbl, 2u Petri Jos, Gruber Med. 
D, Dissertatio inaugaralis mediea de exe: 
Milalis vasorum, variisque in 





ld del. et se, Prag. 



















29) Wappen von Joh. Adolf Graf von Kaunltz, fr 
‘den im J. 1764 heransgeg. Tractatus de Gratia 
Minor. in Prag. Arnold sc. 








Pragae. 1764. DI. 9. 
30) Titelbl. 2u Holzipfel's Institutiones Theologicae 
1769. 4. Arnold se. Prague. Di. 10. 
31) Fr. E. von Schonfeld, Prof. in Prag. 8, Fehlt Dl. 
s, Heineken, Diet, — Meusel, Teutsches 
Kinstlerlextkon. —Dlabacz, Bohmisches 
Kiinstlerlexikon. 





W. Schmidt, 

Arnold, Arnold feo. aquaforti, so ist nach 

Gwinner (Zusiitze und Berichtigungen zu Kunst 

und Kiinstler in Frankfurt a/M. 1867, p. 2) die 

Biiste eines nach links schauendon Alten mit 

Bart bezeichnet. Oval, kl. 4. Der Urheber, 
35° 


276 Samuel James Arnold 





Friedrich Arnold. 








wol nur ein Dilettant, meint Gwinner, sel ohne 
Zweifel aus Nothnagel’s Schule hervorgegangen 
(1747—1804). Gewiss ist dies das BI., welches 
Brulliot im Katalog Aretin unter den nach Noth- 
nagel radirten Bil, auffuhrt. Er gibt die Be- 
zeichnung: Arnold fee. in aqua forti. 
W. Schmidt, 
Arnold. Samuel James Arnold, engli- 
scher Panoramen-Maler um 1800, Nachabmer und) 
Rivale Parker's in dieser Gattung. Sein Pano- 
rama, Treffen bei Alexandria, das er 1502 voll-| 
endet, war nach Fiorillo giinzlich missglifckt. 
Der folgende Stich ist wol nach ihm; wenigstens| 
stimmen die unsangegebenen Anfangsbuchstaben 
des Vornamens mit den seinigen 
Er, Darwin, Rotantker, Arzt. Haftbild. 
von P. Pym 1901. Fol. 
s. Fiorillo, Geschichte der zeichn, Kanste. V. 
815. — Fiissli, Neue Zusitze, 





Geschabt 


W. Schmidt. 
Arnold, Samuel Benedikt Arnold, Ma-| 
ler, geb. zu Dresden 1744, + daselbst 1817, lernte| 
in genannter Stadt beim Hof- und Theatermaler 
Miller die Dekorationsmalerei und ging dann g 
finf Jahr auf Reisen, wo er hauptsiichlich in B 
men und Oldenburg als Zimmermaler thitig war. 
Im J. 1793 ward A. in seiner Vatorstadt als Hof- 
marschallamtsmaler angestellt. Als solcher be- 
sorgte er die Ausschmilckung einiger Riiume des 
Lustschlosses Pillnitz, ebenso filhrte er im 
Prinzenpalais zu Dresden, gelegentlich der 
‘Vermilung des Prinzen Maximilian 1792, Male-| 
reien nach der Angabe des Hausmarschalls 
Frhrn, 2u Racknitz aus. Ausser dekorativen 
Arbeiten, insbesondere Plafonds, welche bei sei- 
nen Zeitgenossen viel Beifall fanden, malte A. 
auch Portriits in Wasserfarben, die jedoch ebenso 

‘wie erstere Arbeiten untergegangen oder verges: 

sen sind. 

8. Meusel, Teutsches Kiinstlerlex. — Keller, 
‘Nachrichten vou Dresdener Kiinstlern, 
C. Clauss, 
Arnold. Johann Friedrich Arnold, Ku-| 
pferstecher in Linienmanier und Aquatinta, lernte| 
bei D. Berger und arbeitete besonders viel in| 

‘Aquatinta, Seine Bll, sind nicht ohne Anerken- 

nung geblieben, Er starb zu Berlin im J. 1809 

nicht tlber 30 Jahre alt 
1) Napoleon am Grabe Friedrich’ 

H, Dabling del. qu. Fol. 
2) Zusammenkunft Napoleon's, Alexander's und 
Friedrich Withelm's 111. zu Tilsit den 25. Juni 
1807. L. Wolff del. qu. Fol. Aquatinta 
3) L'amour peintre, nacktes Midchen in einem 

Maler-Atelier. Braunn p. kl. Fol. 

‘apoleon I. Ganze Figur in ciner Landschaft, 

H. Dahling del. Aquatints, Fol, 

5) GroBifirstin Helena Pawlowna_ von Russland, 
Erbprinzessin von Mocklenburg-Sehwerin. (1781 
1808). Brustbild. F. Schréder p. 1804. Fol. 

6) Geb. Leb. von Blicher, Farst von Wablstadt, 
‘in Husarenuniform. Ganze Figur. H. Dih= 
Ting del. Fol. Tuschmanier, 

1) Daniel Chodowieck!, Kniefg., sitzend, die Brille 














les GroBen, 1806. 





4) 





{in beiden Hinden. Gemalt von A. Graff. gr. 4. 
Feine, wenngleich etwas kraftlose Grabstichel- 
manier, 
T, Mit den Worten: Director der Kéniel 
Academle der Kinste zu Berlin 
‘Ohne dieselben; die Platte verkleinert, 
. von L'Estocg, preuss. General. 4. 
9) Der groBe Wasserfall. J. Ruisd acl pinx. 1806. 
gt. Fol. Aquatinta, 
10) Gegend in Bayern. 8. Ri 
‘Aquatinta. 














fel del. kl. qa. Fol 


W. Engelmann u. W. Schmidt. 


Arnold, Heinrich Gotthold Arnold, 
Maler, geb. 2u Lamlitz bei Radeberg in Sachsen 
1785, + zu Dresden 1854, widmeto sich anfiing- 
lich unter Prof. Schutz in Dresden der Kupfer 
stecherkunst, wendete sich aber bald unter der 
Leitung des Prof. Schubert der Malerei zu. Im 
J. 1823 wurde or als »Zeichenmeisters, mit dem 
Titel als Professor spiter, an der Dresdener 
Kunstakademic angestellt; Kriinklichkeit, ein 
organischer Fehler des Hirns, wie die Sorge um 
eine zahlrciche Familie verklimmerten seine letz~ 
ten Jahre, A. war nicht obne eine gewisse 0 

itt im Leben; in seiner Kunst, die er ganz 
andwerksmissig bettie, war er ohne Bedeu- 
tung. Er malte hauptsiichlich Bildnisse, kopirte 
in jlingoren Jahren viele Gemiilde der Dresdenet 
Galerie, insbesondere Tizian und Guido Re 
fiihrte jedoch auch Einiges nach eigenen Kor 
positionen aus. So 1805 eine Hygiea, 1519 die 
Jugend, welche von einem Greise auf die Ver- 
ginglichkeit der Zeit aufmerksam gemacht wird; 
1820 stellte or Christus am Kreuze und St. Ro- 
chus aus, zwei Altargemiilde, welche im Kunst- 
Diatt von 1820 (p. 375) erwiihnt werden. Noch 
malte er 1823 eine Maria Rosaria fir eine Kirche 
in Polen, wie spiter eine betende Constantia und 
endlich eine hi. Augustins. Wie A. in diesen 
Arbeiten ganz innerhalb des zu Anfang dieses 
Jahrh, herrechendon Kunstverfalls steht, 80 ist 
auch sein Wirken als Lehrer sehr untergeorduet 
gewesen und nur charakteristisch flir die Ver- 
sunkenbeit des Akademiewesens jener Zeit. Eine 
‘Menge dafr sprechender Anckdoten lebt allein 
‘vou ihm im Andenken seiner zahlreichen Schiiler 
fort. 

Sein Sohn Lukas war ebenfalls Maler, starb 
aber jung und ohne cine bemerkenswertho Spur 
seiner Thitigkelt 2u hinterlassen. 



































©. Claws. 
Nach Heinrich Gotthold A. gestochen : 

1—2) Die Kleine Nitherin und die Kleine Stricke- 
in, Gest. von ©. Beichling fir die »Bllder- 
chronik des Kunstvereins« 1829, gr. 8. 


urden such auf Eimer Platte abgedruckt. 
qu. Fol. 








J.B. Wessely, 
Arnold. Friedrich Arnold, Baumeister, 
geb. 1786 zu Karlsruhe, lernte bei Weinbrenner, 








wurde im J. 1811 Professor der Baukunst in 





Freiburg und im J. 1825 M 








Joseph Johann Arnold 


Karl Johann Arnold. 277 

















A. bante Kasornen, Hospitilér ete. und die Sa- 


linen von Rappenau und Durrheim, und ver- 
fenichto 
1) Ueber Vorzug der altgriechischen und rémischen 
‘Baakunat vor der gothischen, Freyburg 1814. 8. 
2)Projecte der hoheren und birgerlichen Bau- 
anst, 40 Lithogr. Karlsruhe 1831. 4. 
s.Universal Catalogue of Books on Art, Lon= 
don 1870, — Miller, Konstlerlexikon: 
Amold. Joseph Johann Arnold, Mater, 
geb. 1 Stans bei Schwaz in Tirol 178, lernte 
‘ei dem Benediktinerpater Eberh. von Zobel 2t 
Vieebt und bildeto sich nach Joseph Schdpf. Im 
J.1819 ging er nach Wien. Dort malte er im 
4.1824 awei Bilder. Das eine, Saphira, vor 
dem hl, Petrus todt niederfallend, erhielt den 
Reichling’schon Preis; or schenkto es dem Magi- 
xntz Innsbruck, wo es seinen Platz in der 
Ssmmlung des Ferdinandoums fand. Mit dem 
anderen, Abigail und David, gowann er den k 
fetlichen Preis. Ausserdem malto er noch fllr 
Tirol zwei Altaratiicke, eines fiir die Kuratkirehe 
wSehlitters, den hl. Martinus; das andere ftir 
tie Kirche 2u Mth Tbach, den hi. Nepomuk. Im 
ach Innsbruck zurilck, wo er 
war, zumeist in Freskobil- 
(em. Geschiitat ist soine Verklirung Christi 
aber dem Hochaltar in der Pfarre zu Inns- 
bruek (1881). Die Kirche zu Axams bei Inns- 











buck ethielt von ihm einen Zyklus aus dem Le- 
des T. (1811). 


ben Johann In der Kirche zu 





ten der bh. Stephanus und Lanrentius (1844) 
Za seinen gelungensten Arbeiten zilt der weit 
Hinfige Bilderzyklus, zumeist aus dem Leben 
Mari, in der Pfarrkirche 2u Enneberg (1819. 
Ebengo war er in der newerbauten Kirche 2 
Silx thitig. Vor Kurzem erst vollendete der 
Meister ein Frosko an der Kirche zu Drethei- 
ligen bei Innsbruck. Seine Oclgemiilde sind 
von weniger Belang, doch begegnet man an ver 
schiedenon Orton Staffeleibildorn von ihm. 

Arnold's Kunst zeigt akademische Ztige; er 
Ueibt véllig unbertihrt vom Nazarenerthum und 
Neakatholizismus. In diesem Sinne fehlt seinen 
Bildern der kirchliche Stl; zu ihren Vorztigen 
gehiren meistens eine tibersichtliche Kompo- 
sition, gewandte, wenn auch nicht immer kor- 
rekte Zeichnung, leichte und harmonische Far- 
ben. Seit 1850 trat sein Einfluss in Tirol in den 
Hintergrund und wich jlingeren Kriften. 

Arnold lebt noch hochbetagt 2u Innsbruck. 

+. Tiroler Kénstlerlexikon, 











Ad. Pichler. 

Arnold. Ernst Arnold, Maler, verfertigte 
sach einer Notiz Nagler’s 1837 Altarblitter und 
Fresken fllr die Kirche in Ries bel Sterzing 
Tirol. 





Zeichner aus St. Petersburg, studirte zucrst da- 
selbst, dann in Dresden, wo er im J. 1821 
Schtiler der Akademie drei Kopien nach Dietrich, 
Pillement und Riedinger (zwei Landschaften und 
ein Jagdstiick) in Sepia und Kreido ausgestellt 
hatte. Nagler zufolge widmete er sich dem Land- 
schaftsfache und verwandte besonderen Fleiss 
auf das Studium der Thiere, womit mebrero sei- 
ner Bilder staffirt sefen. 














W. Schmidt. 

Arnold, Karl Heinrich Arnold, Maler 
und Lithograph, geb. 2u Kassel den 16, Sept. 
1795, + den 8. Juni 1872, bildete sich in Paris 
unter David zum Kunstler aus und malte Land- 
schaften und Thierstiicke, unter welehen letzte- 
ren besonders ein Oclbild: Liwe und Liwin in 
Hegender Stellung, lebensgross, erwiihnenswerth 
ist. Nach seiner Riickkehr aus Frankreich Uber- 
nahm er die Fabrik seines Vaters und gab dic 
Kiinstlerlaufbahn aut. 








‘Von ihm auf Stein gezeichnot 
1) Friedrich Wilhelm UII., Kénig von Proussen. 
Fol, Leukner in Ber 
2-3) 2 BIL. Lowe und Lwin, lobe 
‘aus der van Aken’schen Menagerie 
Rey. Fol. 














seroBo Képto 
Berlin 1826. 








J.B, Wenely, 


Karl Johann Arnold, Sohn des Vorigen, 
gob. am 30, Aug. 1829 zu Berlin, begabter Thier- 
und Genremaler, Zeichner und Lithograph, wid- 
mete sich der Kunst in friiher Jugend, empfing 
auf der Kasseler. Akademie den ersten Zeichen- 
unterricht, die eigentliche malerische Aus 
danach auf der Akademie zu Antwerp\ 
fand seine bestimmte Richtung vielleicht mehr 
noch als durch diesen Studienanfenthalt durch 
die folgende Thitigkeit im Atelior Adolf Men- 
zel's in Berlin. Die Lehre dieses groBen R 
listen und tiefsten allseitigen Kenners der Na- 
tur unter den deutschen Kinstlern der Gegen- 
wart filhrte seinen glitcklich begabten Schlller 
zu einem so cindringenden Studium der Natur 
nach allen Seiten ihrer Erscheinung hin, wie es 
in den Ateliers und Akademien durchschnittlich 
Kaun gotrieben zu werden pflegt. Das Tech- 
nische der zeichnonden Kiinste lornte or mit 
Leichtigkeit beherrschen und seine Anschauun- 
igen gleich geschickt durch Ocl-, Aquarell- und 
Pastell-Malerei, durch Radirung, Feder- und 
Kreidezeichnung auf Stein ausdritcken. Fir das 
Leben der Thiere zeigte er einen besondersscharf 
und richtig beobachtenden Blick. Die Hunde und 
das bunte Volk des Hilhnerhofs, des Ententeichs 
und des Taubenschlags zumal wusste er von je~ 
her mit Wabrheit und munterer Lebendigkeit 2 
sehildern, und in der Wahl der Situationen, in 
welchen er die Thiere ffr sich allein, wie in ihren 
Beziehungen zum Menschen und threr Zusam- 
mengehtrigkeit mit der Landschaft darstellto, 
bewies er immer sein genaues Verstindniss ftir 




















Arnold, Eduard yon Arnold, Maler und 


ibre Eigenthiimlichkeit wie die crnste Empfin- 


278 


Karl Johann Arnold. 














dung fiir den unwillktirlichen Humor, der sich 
so oft dort wie hier entwickelt. Doch blieb seine 
Kunst keineswegs auf die Thierdarstellung be- 
sebrinkt. Die Zahl der von ihm gemalten Bild- 
nisse und Genrebilder, der liindlichen wie der 
Szenen aus der modernen und eleganteren Ge- 
sellschaftdarstellenden, kommt der seiner Thier- 
stiicke gewiss gleich. In der Farbe erreichen 
seine Aquarelle eigentlich eine griBere Kraft 
und Tiefe, als sic dem meist etwas stumpf| 
und matt ‘bleibenden Kolorit seiner Oelbilder 
gegeben ist. Seinem Erfindungstalent und ori 
nellen Humor aber scheint die Zoichnung auf Stein 
noch ein genehmeres und besonders gern ange- 
wendetes kilnstlerisches Ausdrucksmittel. So 
war auch die erste Leistung, welche seinen Na 
men ten Kunstfreunden bekannt machte, cine 
Reibe von Pederzeichnungen auf Stein, in ihrer 
Gesammtheit ein in geistreichster Weise illu- 
strirtes und mit Beibebaltung seiner Grundfor- 
men und Zeichen in's Phantastisch-Lebendige 
fibersetztes Kartenspiel. Auf der Berliner Aus 
stellung von 1852 debiltirte er mit dem anmuti 
gen Oclbilde eines hessischen Bauernmidchens 
Sein ausgedehntestes Werk war das. lebens- 
groGe Oclbild einer Eberjagd (Ausstellung von 
1558), gegenwiirtig im Besitz des Grafen Schaff- 
gotsch, eine Komposition von energischer Le- 
bendigkeit und schinem Verstiindniss der Thier- 
natur; ferner ein Altarbild flr eine Kirche in 
Laudan (Russland), mebrere groBe Bildnisse, 
darunter das Bettina’s von Arnim, im Besitz 
des Grafen Flemming, und zwei nach dem Leben 
gemalte Kinig Wilhelm's von Preussen; cine 
groBe Zahl vorwiegend heiterer Thierbilder, 
2. B. Fanny und ihre Verebrer, der Rentier und 
seine Freunde und ibnliche. 

Sehr bedeutend ist A.’s Thiitigkelt in den ver- 
vielfiltigenden Ktinsten. Er hat Radirungen, 
‘Tisch- und Festkarten, lithographirte Blitter in 
Menge geschaffen, von 1862—1866 an dom vom 
Grafen Stillfried herausgegebenen Werk Uber 
die Krinung Kénig Wilhelm’s gearbeitet, an den 
Aquarellvorlagen wie an den Steinzeichnungen. 
‘Auf den Kunstausstellungen der fiinfziger und 
sechziger Jahre zu Berlin, Paris, London, Edin 
burgh, New York und Kassel war er durch 
Arbeiten vertreten und hat die groBe silberne 
Medaille auf ciner Ausstellung der letatgenann- 
ten Stadt erhalten, Er lebt noch in Berlin. 

1, Pietsch. 

Seine Radirungen gehiron griGtentheils der| 
fritheren Zeit an. 


a) Von ibm radirt: 
1) Die Rudelsburg. 1986. Nach einer Zefehnung 
des Dr. Parthey. qu. Fe 
1, Mit Nadelversuchen im Rande. 










































2) Kartoffelhacker auf dem Felde. 1856. qu. Fol. 
3) Eingefangene Hunde. qu. 4. 
4) Der angelnde Knabe. 1854. 4. s, Nagler, Mo- 


nnogr. I. No. 2180, 
Im Album des jlngeren Kunstvereins 20 
Berlin. 











5) 6 BIL. Landschaften, Thiere, Kopf ein 
Gelehrten ete, Fol. 
In Kassel radirt und nicht im Handel. 


alten 








) Von ihm auf Stein gezeichnet : 
6) Marla Theresia auf dem Reichstage in Press- 
borg. ge. qu. Fol. Mit deutscher, engl. und 
franz, Unterschrift. Tondruck. 
7) Andreas Hofer in der Schlacht am Berge Isel 
gz. qu. Fol, Ebonso. Seitenbl. zum Vorigen. 
8) 1211 Szenen aus dem Kriegsleben in Schleswig, 
Nach Zel sn desk. preuss. Majors. iio 
Generalstabe H. von Salpius. Auf Stein Gber 
tragen von Arnold und L. Burger. Betlin 
A. Bath, 1864. qu. Fol. 
9) Guten Morgen! ‘Bon jour! (Pudel beim erws- 
ehenden Kinde). Rund. gr. Fol 
10) Gute Nacht! bonne nuit!” (Pudel an der Wiege 
Kindes). Ebenso. Pendant rum Vorigea. 
11) Fin illustrirtes Kartenspiel. 1852. 
12) Lowengruppe. Nach W. 
















Wolff. Deutsches 
‘Kunstbl. 1855. 

13) Die Mosesgruppe. Nach Rauch. Deutsches 
Kunstbl. 1855. 

14) Alte Feinde. Thierszene. qu. Fol. 


15) Warme Freunde. Ebenso. 
‘Vorigen. 

16) 8 Bil, Hundekipfe in Charakterdarstellungen 
Photoilthographie, Tondruck. kl. Fol 

17) 2—3 BIL. Randzetchnungen, Genre- und Thier- 
stcke, in jedem Jabrgang’ der Berliner Argo, 
Album ir Poesie und Kunst. kL. 4 

18) Ebenso in den DUsseldorfer und Leipzig 
leralbums. 

19) Festkarten fOr die Berliner Kinstlerfeste, Tisch- 
‘Karten u. s. ¥. 


Gegenstiick zum 





©) Auf Hotz gercichnet 
20) Wie der Herr, so der Hund, 16 BM 
1) Im Hundemaut. 16 BU. 

22) Menschen- und Thiergestalten. 30 BI, 

23) Der beste Freund. 16 Bll. 

24) Dem Oberkeliner sein Hansel ist fort (ste*} 
16 Bh. 

25) Die acht Lat 

26) Am grinen Tisch. 

27) Plakat fr den Berliner roologische Garten. 
Timp. qu. Fol, Letzte Arbeit des Kinstlers 

2) Humoristtehe Thierkipfe. 16 Bll. 








4) Nach ihm gestochen, lithogr. und photogr. 
29) Siesta. Thicrstick. Gest. von T. Heawood 
80) Abschied vor Vatel. Gest. von Teichel. 1853 

31) Fanny und thre Verebrer. Hundeszene. Gest. 
von A. Teichel. Mezzot. gr. qu. Fol. 

Vo ist Fanny? Dame mit Hiindchen vor dem 
Spiogel. Gest. von H. Sagert. Mezzot, 1864 
er. Fol. 

33) Willkommen im Grinen. Bin Holzsammler mit 
Hund und Sehlitten im schneebedeckten Wald 
‘stisst auf einen Stuhl mit der Aufsehrift: Will- 
kommen im Grinen. Gest. von A. H. Bayne. 
Stahlst. Fol. 

llef im Tode verfolgt. Stablstich. In L.. Wir- 

Kert’s Der Bau und die Bauleute, oder die Re- 
formation. Leipzig, Payne. 4. 

35) Louis Spohr, Violinist und Komponist. 
von Jentzen, Fol, 





32) 











a) 








Lith. 


Karl Johann Arnold _—— 


Michnel Arnold. 279 

















36) Das norddeutsche Parlament, Lith. von Sss- 


napp. 

37) Die Kollegen (Affenstiicke). Oclfarbendruck von 
Storch u. Kramer. 1858, gr. 4. 

38) Bei Tische. Ebenso. 

439) Hundecharaktere. Kpfe durch Ranken verbun- 
den. Nach Arnold's Federzetehnung photolitho- 
gnphirt von W. Korn, Kl. Fol. 

40) Das grofe Havptquarticr von Paris. Nach dem 
Gemilde photographirt. 

41) Die deutsche Katserfamilie. Ebenso, 

42) Deutschlands Ruhmeshalle. Ebenso. Roy. Fol. 

43) Vergessen ! Photogr. Berlin, photogr. Gesellsch, 

4A) Ginsemarsch. Ebenso. 

Nach Mittheilungen des Kunstlers, — Notizen 
com L. Pietsch, 











J.B, Wensely 

Arnold. Friedrich Arnold, Atchitektur- 
maler, geb. zu Strassbung 1814, besuchte 1842 
die Akademie zu Diisseldorf und zelgto vortreff- 
liche Anlagen. Er malte damals eine incre An- 
sicht des Domes in Xanten von botrichtlicher 
Grofe, welche von treuem Studtum und folnem 
Sinn fiir Form und Farbe gezeugt huben soll. 
Leider wurde Arnold dureh den Tod au frtih der 
Kunst entrissen. 

Netizen von Nagler. ce 

Arnold. Christian Friedrich Arnold, 
Architekt, gob. den 12. Febr. 1823 zu Dre- 
bach bei Wolkenstein in Sachsen, bildete sich 
anf der Dresdener Kunstakademio unter Sem- 
per und warde hier durch den ersten mit cinem 
Relsestipendium verbundenen Preis ausgezeich- 
net. Von 1850—1852 bereisto or Italien, Frank- 
reich und Belgien. Nach Dresden zurllckge- 
kebrt, erhielt er an der dortigon Akadomic 
dine Professur, die er gegenwirtig bekleldet 
Mit Eifer gab’ or sich seinom Lebramte hin 
cod entwickelte zugleich auch als praktischer 
Architekt eine rege Thitigkeit. Verschiedene 
Restaurationen flhrten ihn zur niiheren Be- 
kauntechaft mit der mittelalterlichen Bauweise 
tod regten ihn zur Verwendung gothischer 
Bauformen bei Neubauten an. Zu ersteren 
Arbeiten geh®ren die Restauration der Ku- 
rigundenkirche zu Rochlitz, der So- 
phienkirche zu Dresden und des Domes zu 
Meissen, flr welchen A. zngleich eine neve 
Orgelbithne nebst Orgelgehtiuso schuf, sowie 
sueb die Restauration der zu letzterem Domstift 
gehdrigen Propstei. Von gothischen Neubauten 
sind hervorzuheben: die Kirchon in Staucha, 
Wantewitz, Eppendorf, Voigtsdorf und 
Palkenstein in Sachsen, Auch im Profanbau 
verwendete A. dic Gothik; unter welchen Bau- 
tea insbeeondere das malerisch auf den Losch- 
vitzer Bergen gelegene Schloss Souchay und, 
Ge Kreuzschule, cin Dresdener Gymnasium, 
ranemnen ist. Bei der Abnelgung unserer Zeit, 
Ge mittelalterlichen Banformen namentlich aut} 
moderne Lebenszwecke zu tbertragen, haben 
ie derartigen Bauausfithrungen A.’s verschic- 
desartige Beurtheilungen gefunden, Tm Uebri- 














gen fst A. durchaus nicht exklusiver Gothiker ; 
gem und nicht ohne Gllick bewegt er sich auch 
in der Kunstrichtung, in der er erzogen, in der 
Ronaissance. Letzteros bokunden einige gelun- 
gene Villenanlagen in und um Dresden, wie end- 
lich die folgenden literarischen Publikationen A’ 

©. Clauss, 








Seine Schriften: 


1) Dor herzogl. Palast von Urbino. Gemessen, ge- 
zeichnet und herausgegeben von Friedr. Arnold. 
Mit 3 BU. erfauternden Textes und 50 lithoge. 
Tefeln (6 davon in Farbendruck). Leiprig 1856 
—1857. gr, Fol. 

2) Die Renaissance. Musterbuch nach monumenta- 
Jon Schpfungen fr Architekten und Kunstge- 
worke. Unter Mit 
von Fr, Arnold. Mit 
1, Lief. mit 7 ith. Tafetn 

3) Das Baptisterium von Si 
zeltung. 











Arnold. Michael Arnold, Bildhauer, gob. 
30, April 1824 zu Aschaffonburg, lernte bis in 
sein 14. Jabr boi seiner Mutter, einer geborenen 
Keller, die sich auf das Malen verstand. Nach- 
dem or sich die Aufnabme im Gymnasium zu 
Bamberg erworben, trat or bei dem damaligon 
Bildhauer und Restaurator des Domes in dic 
Lohro, um die Bildhauerei zu erlernen. Zu sei- 
ner weiteren Ausbildung bereiste er dann Min- 
chen und den Rhein und fortigte bei dieser Ge- 
legenheit das groBe Veteranendenkmal ft Mat n- 
hoim, wo er 5 Juhro selbstiindig wirkte. Der 
Revolution 1848 ausweichond, begab of bich 
nach Mlnnerstadt, um am dottigen Gymnasium 
als Zeichenlehrer 2u wirken. Nach ftinfjéhrigem 
Aufenthalto daselbst rief thn der Magistrat nach 
Kissingen, damit er die dort neu errichtete 
Zeichenschule tthernehme. Hier erhielt er von 
der k, Akademio zu Miinchen auf Verantassung 
des Kinigs Max IT, ein Stipendium nach Rom, 
und spliter ein eweites nach Frankreich. Bei 
ieser letzten Refse wurde auch England be- 
sucht. Das Resultat dieser Reisen war dic Bo- 
stelhing der kolossalen Brunnengruppe auf dem 
Kurplatz zu Kissingen und eine lebensgroSe 
Fawiliengruppe auf Schloss Mainberg bei 
Schweinfurt fiir dio Familic Sattler, und spiiter 
dic 9 hohe Statue des Kinigs Max II, welche 
die Einwohner Kissingen's errichten’ licssen. 
Ferner arbeitete er in derselben GrdBe Die tr 
ernde Germania filr das vereinte Grab der im 
Kampfe bei Kissingen am 10. Juli 1866 gefalle- 
nen Baiern und Preussen. Die beiden letztge- 
nannten Kolossalstatuen sind aus weissem 
Marmor. Die 2weite Romfubrt unternahm er 
‘aus Veranlassung mebrerer Bestellungen von 
lebensgroBen Portriit-Statuen und Biisten in Car- 
rara-Marmor. Er hielt sich zu diesem Zwecke 
1869 und 1870 mit seiner selbst klnstlerisch ge- 
bildeton Gattin in Rom und Neapel auf. Arnold 
verfertigte seftdem zablretche Blisten und Sta 














280 Friedrich Arnold 




















tuen in Marmor filr aller Herren Liinder. Er lebt} 





Nach ihm in Holz geschnitten: 


Die Germania (6. oben) zu Kissingen. In der Gar- 
tenlaube von 1869. No. 17. p. 261. 

Arnold, Friedrich Arnold, Landschafts- 
maler, geb. 1831 su Zeulenroda, + 1862 zu Flo- 
renz, studirte auf der Dresdener Kunstakademie 
und spiiter insbesondere unter der Leitung Lud- 
wig Richter's, in dessen Atelier er einige stim- 
mungevolle Landschaften ausfthrte, die von viel 
‘Talent zeugten. Diese Arbeiten, eine Ernte, 
eine MUhle und zwei Abendlandschaften wurden 
auf den Dresdener Ausstellungen der J. 1858, 
1859 und 1860 priimtirt und befinden sich gegen- 
wiirtig noch 2u Dresden in Privatsammlungen. 
Brustkrank, erhoffte der Kilustler von einer nach 
Italien, die er 1862 antrat, neben der Vollondung 
seiner kiinstlerischen Ausbildung zugleich Hei- 
lung seines kirperlichen Leidens, doch starb er 
bereits, auf dem Wege nach Rom, in Florenz. 
Seinen kiinstlerischon Nachlass, Studien und 
Skizzen, sah man auf der Dresdener Kunstaus- 
stellung von 1863 


Arnold, s. Arnoldt. 
Arnold, ». Arnald, 
Arnold, s. Arnhold, 


Arnoldi. Alberto Arnoldi oder di Ar- 
noldo, s. Alberto. 


Arnoldt. Jeres (Georg) Arnoldt, Gold- 
schmid und Kupforstocher, wie es heisst zu Auge- 
burg, Ende des 16. Jabrh., stach Ornamente 
wit groBer Zartheit in der Weise des Daniel 
Mignot, die sehr selten geworden sind. 

1) Folge von 6 kleinen BU, mit Goldschmidemn- 
stern. Mit den Initilon A und TAF bezelch- 
net, mit Ausnahme eines oinzigen Bl., worst 
ores Ammoldt fecit 1586. Diese Jahreszahl findet 
‘sich auch auf einem anderen BI. Xl, 8, 

2) Folgs von 6 kleinen Bll. mit Goldschmidemustern. 
hhauptsiehlich fir Ringo, Auf dem Titel. das 
romlsche Alphabet, die Jabreszabl 1569, und die 
Georg Arnoldt fect. Die Gbrigen Bll, mit G. A. 
bezolchnet, (Nach Drugull 

8) Folge von’ 6 Kleinen Bil, 
stern. Vom Jahre 1596. 

4) Ein Kentaur und ein Triton kimpfen mit ein- 
ander; im Hintergrande entfuhrt ein anderer 
Triton dle Nymphe auf cinem Steine 
LA.F. qu. 8. Kopio nach Gius. Ribera, 
gen. Spagnoiotto. Bartsch XX. 83. No. 11. 

Dies Bl. ist zufolge Nagler in der Weise des 
©. Pecham krittig radirt: or denkt an anseren 
Jeres Arnoldt. Dio Initialon passen allerdings 
fanf diesen, doch geniigt dies allein noch nicht. 
Dass das Bl. von A. herrUhrt, fst auch darum 
sebr zmelfelbaft, weil Ribera erst 1588 geboren 














C. Clauss. 































Nagler, Monogr. II. No. 1779 u. No. 1852. 
= Catalogue dOrmements du Cabinet Rey- 
hard, Parls 1846. p. 57. — Zanetti, Kabieet 
Cieognara. II. 151. 








W. Schmidt, 
Arnoldus. Arnoldus, Meister, nennt sich 
inschriftlich als Verfertiger des 1376 vollendetea 
Erz-Baptisteriums in der Oberkirche zu Frank- 
furt an der Oder, welches aus dem urspriinglich 
von den Attributen der Evangelisten getrage- 
nen, abgestumpft sechseckigen Taufkessel vox 
1,11™, Durchmesser und einem gegen 4. hohes 
pyramidalen Baldachin bestebt. Das Ganze ist 
mit vielen roh ziselirten Reliefs aus der alt- und 
neutestamentlichen Geschichte geschmlickt, die 
in den Gestalten zwar sehr unbeholfen, in einigen 
Kupfen indess nicht ausdruckslos sind. 
4s Spieker, Beschreibung und Geschichte det 
Marlenkirche zu Frankfort a. d. 0. p. 34. 
2H. Otte, 
Arnolfo. Arnolfo di Cambio, einer der 
[bedeutendsten Baumeister und Bildhauer des 
italienischen Mittelalters. Vasari neunt ihn Ar- 
nolfo di Lapo, indem er ihn, vermige einer in 
dor Ktinstlersage auch sonst wol vorkommendes 
Verwechselung geistiger und leiblicher Ver- 
‘wandtschaft, zu einem Sohne jenes Deutschen 
macht, welcher die schiine Kirche des hl. Fran- 














iscus zu Assisi erbauto, den er demniichst nach 
Florenz tibersiodeln und dort seinen Namen Ja- 
cobus in die in Toskana Ubliche Abktirzung Lapo 
ibersetzen liisst. Die Urkunden gestatten aber 
‘keinen Zweifel, dass A. mit jenem Jacobus nichts 
gemein hat, als das Verdienst, die gothische Ar- 
chitektur dem italienischen Geschmacke ange- 
passt zu habon. Er war der Sohn cines gewissen 
Cambio und in Colle di Val d'Elsa, unfern Flo- 
renz, um 1232, wie Vasari richtig vermutete, 
geb. Tm J, 1266 finden wir ihn, und awar in Ge- 
meinschaft mit einem Lapo, dessen Name zu det 
Gestaltung jener Sago beigetragen haben mag, 
in der Werkstiitte des berilhmten Niccolo 
sano, welcher in dem Kontrakto, den er mit der 
‘Verwaltung des Domes zu Siena tiber die fiir die- 
selbe zu fertigende Kanzel schloss, diese seine 
Gesellen und Schliler dorthin mitzubringen ver- 
sprach. Indessen muss er schon ziemlich selb- 
stindig gewesen sein, da er anfangs nicht in 
Siena erschien und seinem Meister eine amtliche 
Mahnung zuzog, ihn zu gostollon; spiter nahn 
er jedoch, wie eine Quittungsurkunde ergibt, an 
den Arbeiten Theil. Jener Lapo und zwei an- 
dere Florentiner Bildhauer liessen sich von der 
Stadt Siena bestimmen, sich daselbst niedersu- 
lassen. Arnolfo aber zog weiter und scheint ia 
Rom und auch wol in Neapel gearbeitet 2u ha- 
ben. Denn im J. 1277 wandto sich dic Gemeinde 
von Perugia, welche damals fhren grofen Bran- 
fnon durch die Hiinde des Niccolo Pisano und 
‘seines Sohnes Giovanni mit reichen Skulptures 
schmUlckte, an den Kinig Karl von Anjou mit 














Arnolfo di Cambio. 


281 











der Bitte, dem Meister Arnulfus »von Florenze 
die Rickkehr 2u ihnen bebufs dieser Arbeit zu 
setatten. Entweder hatte er also schon an der~ 
‘elbea Theil genommen oder sein alter Meister, 
der ihn am liebsten zum Gehiilfen wollte, hatte 
ie Sache eingeleitet und mit ihm verabredet. 
Der Kénig antwortete zustimmend, und zwar 
nit der Wendung, dass er seinem Geschiiftstri- 
eer in Rom den Auftrag gogeben habe, ihn zu 
catlawsea. Er kam indessen nicht, wenigatens 
vind erin der weitliufigen Brunneninschritt bei 
der Anfhrung siimmatlicher Mitarbeiter nicht ge- 
auaut, und scheint noch lingere Zeit in Rom und 
in rimischen Gebiet geblieven zu sein. In S. 
Domenico zu Orvieto ist von seiner Hand das 
tun niher zu erwiilmende Grabmal des im 
J.1280 verstorbenen Kardinals de Braye. In 
Rom wird ihm das um 1283 entstandene Taber- 
takel des Hochaltares in S. Cecilia mit Wahr- 
scheinlichkeit, das sehr viel grbGere und refchoro 
‘a St. Paul vor den Mauern aber mit Gewissheit, 
‘agesehricben, da er sich auf domsclben als Ur- 
Seber, mit Erwihoung eines sonst unbekannten 
Gebllfea Petrus und des J. 1285 inschriftlich 
sant Hoe opus fecit Arnolfus — cum suo socio 
Peto. Bald darauf wird er sich in Florenz 
siedergelassen haben, wo er hauptsiicblich als 
Baumeister auftrat und als solcher zu héchstem 
Autehea und zu den groBartigsten Aufgaben ge- 
sagt. 

















L Amolfo als Baumeister, 


Unter diesen ist zuerst die im J. 1294 be- 
sonpene gewaltige Klosterkirche S. Croce zu 
aeanen. Die Franziskaner, welche zugleich mit 
ca Dominikanern nach Florenz gekommen wa 
ma (1221), erfreuten sich nicht so milchtiger 
Caner und Freunde als diese, aber dafitr eines 
ao gréBeren Zulaufs des Volkes. Als sie da- 
‘er, viel spiter als jene, im J. 1294 dazu gelang- 
‘a, statt des kleinen alten Gebiudes, das man 
itowa efngeriumt hatte, eine neue eigene Kirche 
ssmlegen, musste diese sehr umfangreich, zu- 
deh aber, dem Charakter des Ordens und den 
Miteln entsprechend, mUglichst sparsam ge- 
sackt werden. Sie Wwandten sich 2u diesem 
Inecke, da sie nicht. 60 kunstreiche Ordensbrit- 
‘er besassen wie die Dominikaner, an den Laien 
Anolfo, und hatten dabel das Gliick, den geeig- 
setten Mann erwihlt zu haben, der ihre Gedan- 
ieanit unbeugsamer Folgorichtigkeit und siche- 
mr Meisterschaft verwitklichte. Er gab dem 
fGebdade kolossale Verhiiltnisse, welche dio der 
Dominikanerkirche, 8. Maria Novella, weit 
‘et sich liessen, eine Liinge von 371, eine 
‘elshiffbreite, ‘wie man sie selten findet, von 
WFuss, endlich eine hichst bedeutende Hihe. 
Legleich aber reduzirte er alle Glieder auf das 
setbwendigste MaB, verzichtete auf jeden ent- 
bebrlichen dekorativen Schmuck und erreichte 
fade durch diese Einfachheit und durch die 
Seblankheit der Stiitren (kaum 6 Fuss) eine um 

Aeyer, KasaterLesihoa. 1. 




















80 stiirkere Wirkung der riesigen Dimensionen. 
Der Stil ist der gothische, im dem Sinne, wie er 
‘an italionischen Klosterkirchen schon seit dem 
aweiten Viertel des 13, Jahrh. Ublich war; auch 
der Plan folgt im Wesentlichen dem Herkomm 
der Minchsorden:: ein dreischiffiges Langhat 
mit einem geriumigon Quorschiffe und ciner die 
ganze Riickseite desselben einnebmenden Reiho 
Kleiner, mit dor Chordffnung in derselben Flucht 
Negender Kapellen. Zugleich aber enthilt die 
ganze Anlage erhebliche Neuerungen, dio thre 
‘Wurzel besonders darin haben, dass das Mittel- 
schiff sehr viol broitor ist als sonst, nicht bloss 
dic doppelte Breite der Seitenschiffe hat, son- 
dern noch fast die Hilfte mehr. Die Méglichkeit 
dieser Steigerung wurde dadurch erlangt, dass 
dor Meister therall auf Gewolbe verzichtete und 
‘mu dor altitalienischen Gewohnheit des offenen 
Dachstubles zurtickkehirte, wobei er aber, um die 
hohe Wand des Mittelschiffes 2u sichern, in den 
Scitenschiffen von der Wand zu den Pfeilern 
mt und jedem Joch oin besonderes 
igenem Giebel gab. Die Pfeilerab- 
stiinde durfton natiislich der gowaltigen Mittel- 
sehiffbreite nicht gleichen, aber sie betragen 
doch fast zwei Drittel derselben (39 Fuss) , 80 
dass die achteckig gebildeten Pfeiler sehr schlauk 
und die von ihnen aufsteigenden Scheidbigen 
sehr weit gespannt erscheinen. Das tiberaus ein- 
fache, streng gebildete Blattwerk der Kapitille, 
dann die nur durch andere Farbe des Steins aus- 
gezeichnote Einrahmung der Bigen und die 
gleichfarbige Lisone, welche von den Pfcilera 
nach oben aufsteigt, sind die cinzigen Zierden 
des Baues, und selbst die Oberlichter sind nur 
sehlichte spitzbogige Oeffaungen. Sehr cigen- 
thiimlich ist dann aber, dass zwischen der Spitze 
der Scheidbéigen und den Fenstern aus der Mauer 
cin Balkengang hervorspringt, der im Langhause 
cine horizontale Linie bildet, im Kreuzschiffe 
aber wegen der h8heren Spannung des Bogens 
mit einer Treppe aufwirts steigt. Der Zweck ist 
offenbar derselbe, welcher den Triforien der nor- 
dischen Gothik zum Grunde Ing, den Zugang fllr 
die Untersuchung und Reparatur des Mauerwerks 
mu erleichtern, und es ist charakteristisch, dass 
Amolfo, statt diesen Gedanken architektonisch 
auszubilden, ein nacktes Gerlist hincinlegte, das 
hior freilich in dem offenen Dachstuhle ein Ana~ 
logon fand. Eine andere Eigenthiimlichkeit 
dann, dass die Chornische nicht die gewaltige 
Brite des Mittelschiffes hat, sondern erst mit 
awei daneben liegenden Kapellen derselben ent- 
spricht, so dass man im Mittelschiffe nicht bloss 
die hohe, polygonisch geschlossene Chornische 
mit ihren schlanken zwoigethoilten Fenstern, 
architektonisches 
Bild vor Augen hat, in welchem dic kleinen und 
niedrigen Kapellen, tiber denen noch wieder je 
























































cin groBes Fenster steht, don kihnen Aufschwung 

der Choréfinung erst recht bemerkbar machen. 

Die sehr geringen Dimensionen, welche flr diese 
36 





Arnolfo di Cambio. 





282 











beidon Kapellen bedingt waren, um gentigonde 
Breite flir den Chor 2u behalten, ‘waren dann na- 
‘tirlich auch flir die anderen maBgebend, und 
dies erkliirt, dass hier statt der fllnf oder héch- 
stens sieben Altarnischen, die man sonst bei 
Hhnlicher Anlage auf der Ritckseite des Quer- 
scbiffes antrifft, ihre Zahl auf elf gesteigert ist, 
welche demnichst als giinstige Riume fiir die 
Stiftung von Wandmalereien benutzt wurden. 
Uoberhaupt sind die grofen Wandflichen dieser 
architektonisch so einfach angelegten Kirche 
bekanntlich durch die Frdmmigkeit des Mittel- 
alters und den Patriotismus der spiteren Gene-| 
rationen so refch mit plastischen und malerischen 
Runstwerken ausgestattet, dass der Besehauer 
sich ihrer urepriinglichen Schmucklosigkeit kaum 
bewusst wird. 

Bald nach dem Beginno dieses ersten groSen 
Unternehmens wurde Arnolfo durch ein zwet- 
tes viel bedeutonderes in Anspruch genommen. 
Schon im J. 1294 beschloss niimlich die Stadt, 
an Stelle dor kleinon, den Verhiiltnisson nicht 
wneht angemessenen Kathedrale einen neuen, 
grossen, mit Marmor und Bildwerk geschmtick- 
ten Dom zu bauen; im September desselben Jah- 
res wurde mit groGer Feierlichkeit der Grund- 
stoin gelegt und zur Furderung des Banes ein 
Antheil an gowissen Steuern tiberwiesen. Eine 
Inschrift. am Dome selbst nennt zwar das J. 1298 
als das dor Grundsteinlegung, aber mit erwei 
lich unrichtigen Nebonumstiinden und mit dent- 
lichen Zoichon einer viel spiteren Abfassung, 
80 dass dadurch jene erste, durch den gleicha 
tigen und glaubwlirdigen Geschichtschreiber Vil- 
Jani berichteto und Uberdies durch dio schon im 
J. 1294 beginnenden Zahlungsnotizen der stidti~ 
sehen Rechnungen bestiitigte Zeitangabe nicht 
erschiittert wird, Fur dieselbe spricht denn auch 
eine sehr merkwiirdige Urkunde vom 1. April 
1300, in welcher die stiidtischen Behirden dem 
Meister Arnolphus, als Obermeister ihrer groBen 
Kirche, filr seine Lebenszeit Steuerfreiheit ver- 
Jeihen, ‘und zwar, wie es darin heisst, »in Anbe- 
tracht, dass er cin hichst Ueriihmter, im Kir- 
chenbau vor allen Anderen bewithrter Meister 
ist, durch dessen Fleiss, Erfabrung und @ 
das Volk von Florenz, wie man aus den pracht- 
vollen Anfiingen des von ihm begonnenen Ge- 
biudes bereits seh en kine, den schinsten und 
reichston Termpel zu erhalten hofft, den es in 
Toskana gebee. Arnolfo stard schon 1310 und 
hinterlioss sein Werk noch woit von der Voll- 
endung; allein wenn es schon im J. 1300 nach 
einer Bauzeit von nur drittchalb Jahren 80 woit 
gedichen war, dass sich die Prioren auf die 
bereits sichtbaren Anfiinge bezichen Konnten, 
musste es zehn Jahre spiiter schon bedeutendere 
Fortsehritte gemacht haben, und jedenfalls bi 
stand ein ausfithrliches Modell, von dem auch 
die bertthmtesten seiner Nachfolger, Giotto und 
‘Tadeo Gaddi, nicht wescntlich abwichen, und 


























als man im Anfange des 15. Jahrh. die Kuppet 
wilben sollte, Bedenken, welche dann belannt- 
lich durch Brunelleschi ‘in ruhmvolister Weise 
beseitigt wurden. 

Als Amnolfo den Plan zu seinem groBen Werke 
machte, war die Herrschaft des gothischen Sti- 
Jos auch in Italien schon eine entschiedene. Alle 
bodeutenderen Kirchen, dio seit der Begriinduog 
von 8, Franceseo zu Assisi entstanden waren, 
gehrten diesem Stile an. Allein indem die Ita- 
liener sich dem nordischen Geschmacke auschlos- 
‘sen, waren sic weit davon entfernt, sich ibm ua- 
au unterwerfen. Volkscharakter und 
jeche Verhiiltnisse bedingten schon an sich 
gewisse Aendernngen, und das ktinstlerische 
Selbstgefitht , das in don Italionern sich gerade 
jetzt michtig regte, Hebte es, sich in mannig- 
fachen Formen zu versuchen.” Zu jener riick- 
sichtslosen statischen Konsequenz, welche die 
‘Wiinde in ein Gerilst schlanker, vertikaler, nach 
oben strebender Glieder mit Inftigen Fullangen 
verwandelt, Konto man sich hier nicht ent- 
schliessen. ‘Dor sildliche Himmel forderte flache 
Diicher, griGero, fllr Malereien und den Schmuck 
bunten Marmors geeignete Wandflichen , brei- 
tere, bequeme Innenriume. Schon der deutsche 
Jacobus bei jenem Bau von Assisi hatte, viel- 
leicht unterstlltzt durch den architektonischen 
Provinzialidmus seiner Heimat, diesen italieni- 
‘schen Bedlirfnissen Rechnung getragen und da- 
durch die Einfithrung des fremden Stiles wesent- 
lich erleichtert. Seine Nachfolger waren auf 
diesem Wege noch weiter gogangen. Manches 
‘war dadurch schon zu festem Herkommen ge- 
worden; div Pfeilerabstinde, in den niirdliches 
Liindern stets ziemlich schmal gobildet,, hiich- 
stens von zwei Dritteln der Mittelschiffbreite 
wurden dieser fast immer gleich gehalten, #0 dass 
ich quadrate Gewilbfelder von bedeutender 
Broite ergaben ; die Pfeiler selbst bestanden nicht 
wie dort aus einer groGen Zahl achlank anfstel- 
gender Dienste, sondern bildeten eine vollere 
Masso zylindrischer, achteckiger oder ihnlicher 
‘Form; die Fenster blicbon woit hinter der ge- 
‘waltigen Breito zurlick, welche sie dort erhiel~ 
ton, und durchbrachen die durch jene Pfeiterstel- 
Jung ohnehin bedentend erweiterten Wandfiiicken 
nur in geringem MaBe. 

Artiolfo schloss sich diesem Herkommen as 
aber er ergriff es mit seinem schipferisches 
Geiste und suehte es uu sicherer Bedeutung 21 
entwickeln, Sein Plan ist jodenfalls cin sehr 
cigenthilmlicher und organisch gedachter. Ax 
das dreischiffige Langhaus sebliesst sich niimtic: 
nicht wie gewdhnlich ein rechtwinkelig gestalte- 
ter Quorarm nebst cinem davon gesondertes 
Chore an, sondern eine Gruppo von drei groBe, 
aus dem ‘Achteck gebildeten Conchen, welebs 
mit dem Langhause zusammen nach aussen die 
Gestalt des Krenzes, im Innern aber einen wei- 
ten achteckigen Chorraumn bilden, tber den sich 





























dessen Ausfithrung erst dann Bedenken errogte, 


eine von jenen Conchen und den letzten Pfeilen: 


Arnolfo di Cambio. 


283, 








des Langhauses gotragene Kuppel wilben sollte. 
Eine Abbildung des Domes in einem Wandge- 
nilde der Capolla degli Spagnuoli, welche um 
1350 und mithin nach dem Modell des Meisters 
auigefihrt sein muss, ergibt, dass er sich diese 
Kuppel ziemlich flach und weit entfernt von der| 
kihuen Bildung dachte, welche sie nachher durch 
Brunelleschi erhiclt. Indesson auch so wiirdo 
sie, in Verbindung mit den drei grofen, nach 
der Mitte zu anstrebenden Conchen eine hiichst 
bedeutsame Gestaltung gegeben haben, wie sie 
dig italienische Kunst noch nicht besass. Der 
Gedanke eines polygonen, von einer Kuppel ge- 
deckten Zentralraumes war allerdings schon ein 
Paar Dezennien vorher am Dome yon Siena aus- 
refihrt, abor in hichst unbefriedigender, unor- 
ganischer Weise, wilhrend er erst hier in sciner 
gatzen Bedeutung entwickelt erschien. Die Nei- 
fing zu Kolossalen Verbiltnissen, die Arnolfo 
schon an S. Croce gezeigt hatte, war bier bei der| 
Hauptkirche der michtigen Republik recht am 
Platze, und or unterliess nicht, sich thr hinzw- 
geben. Zwar durfte das Mittelschiff, da es schon 
aus statischon Griinden mit Rileksicht auf die 
Kuppel tiberwilbt werden musste, nicht die un- 
geheure Breite erhalten, wie bei dem offenen 
Dachstuhle in der Kirche des Bettelordens, In- 
dessen blieb Arnolfo auch hier nur wenig da- 
mater und gab dem Mittelschitfe cin MaB, wie 
s die gréBten Dome des Nordens nicht haben, 
von 83 Fuss im Lichten (etwa 60 zwischen den 
Preilerkernen), was hier wm so kithner ist, als 
@ die Pfeilorabstiinde nicht wie dort schmal, 
jern dor Mittelschiffbreite gleich machte, und 
Gewilbe in einer Hohe von 133 Fuss unter 
dem Schlusssteine, also fast cbenso hoch wie in 
den schlanksten fener Dome, anbrachte. Die. 
Anordnung ist Ubrigens die gew0hnliche der go- 
thischen Kirchen Italiens; Pfeiler von mbglich 
geringer Stirke (81/, Fuss) in krouzfUrmiger Gi 
stalt, mit gleichen Pilastern auf allen vier Seiten, 
und mit polygonformigen Diensten in don Ecken, 
auf dem hohen, mit einfachem Blattwerk ver- 
tierten Kapitile obere Pilaster als Gewdlbtriger, 
eckig profilirte Scheidbigen, in den Seitenschif- 
fen aweitheilige Fenster von geringer Breite, je 
cines auf jedes Joch, kreisfrmigo Oberlichter. 
Auffallond ist, dass Amolfo dio hilzerne Gal 
rie, welche in 8. Croce der klUsterlichen Ein- 
fachheit und dem offenen Dachstuhle entsprach, 
auch hier in dem Prachtbau wiederholte, wo sie 
nun diber den Kapitilen der oberen Pilaster den 
Gewolbansatz ganz unmotivirt horizontal dureh~ 
selneidet. Allein dies entapricht ganz der ita- 
lienischen Denkungsweiso, welche das Schiine 
scharf von dem Nothwendigen, dem Beditrinisse 
Dienenden sondert, und sich nicht schout, dieses 
unverhiillt an oder in unmittelbarer Nihe von 
jenem zu zeigen. Fir Triforien, welche in den 
nordischen Milnstern denselben Zweck erfillen, 
aber zugleich dem Gebiiude sur Zierde gereichen, 







































welche er angemessen fand, kein Raum, 
mochten ihm aber auch zu ktinstlich und Kclein~ 
lich erscheinen. Denn sein Bestreben war augon- 
scheinlich viel mehr darauf gerichtet, durch Mas- 
sen und Verhiiltnisse, als dureh feine Durchfth- 
rung und Belebung des Einzeen zu wirken 
er nusste die Einfachheit der Details dem Reich- 
thume eelbstindiger Gliederungen vorzichen. 

So tief durehdacht aber der Plan, so kithn und 
meisterhaft dic Ausfithrung, ist das aesthetische 
Resultat_ des Innenbaues keineswogs ein unbe- 
dingt befriedigendes. Die starre und einftrmige 
Bildung der Pfeiler und die weithin gedehnten 
schmalen Gewdlbe der Seitenschiffe machen den 
Eindruck des Schwerfilligen und Unbelebten, 
der Mangel an anziehenden Details, der weite 
Pfeilerabstand, die nahcliogenden breiten und 
hohen Seitenwiinde den des Leeren und Kalten. 
Selbst die sinnreicho Choranlage, wo der freie 
achteckige Raum breiter ist als das Langhaus 








dingt giinstig; es fehlt thm dic bedeutsame Be- 
Teuchtung, welche der Perspektive ein wiirdiges 
Ziel bictot. Und dies witrde, wenn die flache von 
Arnolfo projektirte Kuppel zur Ausfiihrung ge- 
kommen wiite, schwerlich besser geworden sein; 
sie wiirde wahrscheinlich noch weniger Licht 
gegeben haben. Es gibt kaum einen kirehlichen 
Raum, der so wenig erhebend oder anregend 
wirkt,, und die sparsamen Denkmiiler, welche 
sich auf den weiten Mauerflichen verlieron, be- 
weisen, dass auch die Frdmmigkeit der Floren- 
tiner, trotz der traditionellen Bowunderung des 
Domes, sich hier nie einheimisch gefunden hat. 
Sehr verschieden von diesem fast bis zur Mo- 
notonie ernsten Eindrucke des Tnnern ist dann 
die Erscheinung des Acusseren. Sie beruht niim- 
lich nach toskanischem Herkommen auf dem 
‘Weehsel dunkeln und hellen Marmors, dor aber 
hier nicht wie sonst einfach in horizontalen Strei- 
fen liegt, sondern zu cinem Tifelwork benutat 
ist, welches am Hauptkirper der Wand aus Rei- 
hen kleiner, verhiiltnissmassig hoher Rechtecke 
Desteht, die sich zwischen horizontalen gesi 
artigenLinion viermal tiber einander wieder- 
holen. Dazwischen treten dann, diose regolmiis- 
sig durchgefllhrten Muster unterbrechend,, die 
aweithelligen Fenster und die Portalo, beide mit 
gewundenen Siulchen und anderem buntfarbi- 
gen Marmorschmuck, und endlich dio durch eine 
abwoichende Ornamentation bezeichneten schwa- 
chen Strebepfeiler hervor. Allein auch an die- 
son sind die Horizontallinien jener Muster be- 
tont, go dass sic vorherrschen und sich mit der 
Vertikale dor schlanken Fenster unangenehm 
schneiden. Flir manche Details dieses Marmor- 
schmuckes, z. B. filr die barocken und tberla- 
denen Spitzgicbel tiber den Fenstern und zum 
‘Theil auch Uber den Portalen kann man Arnolfo 
nicht verantwortlich machen, da sie erst nach 














war hier bei dor groBen Htho der Scheldbigen, 


seinem Tode ausgefithrt sein kénnen, wol aber 
36" 


284 


Arnolfo di Cambio. 

















wird das Muster des Tafelwerks, desson allzu- 
Kleine und gebitufte Felder die Wirkung der 
groGen Linion schwiichen und dem Ganzen etwas 
Unruhiges geben, auf seiner Anordnung beruhen, 
Indessen muss man erwiigon,, dass diese Ver- 
wendung des heimischen Materials in ‘Toskana 
fast unvermeidlich war, und die von thm beliebte 
‘Tifelung dem gothischen Stile jodenfalls bessor 
entsprach ala der bisher Ubliciie Wechsel hori- 
zontaler Schichten verschiedenfarbigen Marmors. 

Ueberhaupt sollen uns diese Miingel nicht al 
halten, die Verdiensto des Werkes anzuerke 
nen. Sie liegen nicht bloss in der kithnen und 
mneisterhaften Konstruktion, in der Beherrschung 
so groBartiger Massen und Verhiiltnisse, sondern 
auch in der konsequenten Durchftthrung der 
Formgedanken, auf denen die italienische Go- 
thik beruhete. Man begreift wol, wie Vasari 
oder die Kinstlersage, der er folgte, dazu kom- 
men konnte, Arnolfo zum Sohne des Jacobus 2u 
machen; was dieser begonnen hatte, vollendete 
Jener. Sie sind persinlich hichst verschieden, 
fast Gegensitze: der Meister von Assisi witkt 
durch anmutige Formen, der Florentiner dureh 
‘eine strenge, fast kann man sagen herbe Folge- 
richtigkeit. Aber sie wirken in derselben Rich- 
tung. Wenn jener den Anstoss gegeben und 
einen glitcklichien Versuch gemacht, das Gothischo 
ins Italienische xu Ubertragen, stellte dieser die 
bis dahin schwankend gebliébenen Regeln fest, 
nach denen es geschchen milsse. Beide bilden 
zusammen gewissermaGen die KUnigereiho in der 
Geschichte dieses Stils: sic sind die Tonange- 
enden, denen die Anderen nur nach dem MaBe 
threr Individualitit folgen. Wibrend die bishe- 
igen Meister zwischen dem inneren Gesetze der 
Gothik und den Anforderungen des italienischen 
Raumgefithles schwankten, bestimmte Arnolfo 
die Grenzen, in denen beide sich zu bewegen 
hatten. Dem Vertikalprinzip des gothischen 
Stils riiumte er durch dio Pfeilorbildung, die er 
annahm, mehr ein als alle seine Vorgiinger, aber 
mit noch viel grdGerer Energie betonte er die 
spetifisch italienischen Anforderungen an pla- 
stisch volle Form, an GroBriumigkeit, an cin- 
fache, leichtfassliche Verhiiltnisse. Santa Maria 
del Fiore, wie die Liebe des florentinischen Vol- 
kes dic Kathedralo taufte, wurde daher gewis- 
sermaGen der Kanon, nach welchem die spiiteren 
Meister der italienischen Gothik sich richteten, 
Es ist wabr, dass die Lebonsdauer dieses Stils 
keine schr lange war, dass die weiteren Konse- 
quenzen aus den in Arnolfo's Werke festgestell- 
ten Prinzipien auletzt nur dazu dienten, der Ro- 
naissance vorzuarbeiten. Aber diese Prinzipien 
waren ben dio vaterliindischen, dom italient- 
sehen Genius zusagenden. Daher erklirt sich 
denn auch die grofe Verehrung, mit der dic Ita- 
ener noch heute den Bau des Arnolfo betrac 
ten, dic Pietit, mit der solbst ihre schiirfaten 
Kritiker Uber dio Mingel desselbon fortgehn. 
Sie fllblen darin die Behauptung ihrer Eigen- 


























thilmlichkeit selbst unter der Herrschaft eines 
fremden Stiles. 

Arnolfo war, wie jenes Reskript der Priores 
‘vom J, 1300 bezeugt, vorzugsweiso wegen seiner 
Kireblichen Bauten berihmt. Vasari schreibt ihm 
indessen noch cine Reihe von weltlichen Arbe 
ten in Florenz und in den Nachbarstiidten 
darunter die Ausftihrung der Stadtmauern, diz 
Loggia von Orsanmichele, die Marmorbekleidung 
des Baptisteriums und endlich den Palast der 
Priori, den jetzigen Palazzo veechio. Urkund- 
liche Beweise dafiir besitzen wir nicht, aber V: 
sari’s Behauptung, dass man bei dem grofeo 
Ansebn, in wolchem or stand, keinen wichtiges 
Bau ohne seinen Rath unternommen habe, ist in 
scheinlich, dass man wenigsters 
ten dieser Uffentlichen Gebiude, 
dem Palaste der Prioren, dessen Errichtung 
J. 1298 durch den Bericht des Zeitgenossen Vii- 
Jani und durch urkundliche Notizen festgestelt 
ist, seine thitige Mitwirkung annchmen dart 
Das Innere des Palastes ist spitter villig verie- 
dort, aber der Aussenbau hat mit bewunderns- 
werther Festigkeit allen Sttirmen der Jabrhuo- 
derto und der stiidtischen Fehden gliicklicten 
‘Widerstand geleistet, und gibt mit seiner unan- 
greifbaren, aus platen Quadern geftigten Mauer- 
imasse, mit den wenigen durch verhiiltnissmidig 
Kleine zweitheilige Fenster beleuchtoten Stock- 
werken und dem weitvorkragenden, zinnenbe- 
Krinten Wehrgango cin hichst charakteristisehes 
Bild, das sich jodem Beschauer tief einprigt und 
den Vorstellungen, die wir uns von einem sol- 
chen Bau Arnolfo’s machen diirfen, wol ent- 
pticht, 

















TL, Arnolfo als Bildhauer. 


ine bildnorische Thitigkeit sind 
wir, obgleich sie ihn don gréGton Theil seines Le- 
bens beschiiftigt haben wird, hichst unvollkom- 
men unterrichtot. Was er im Dionste Karl's von 
Anjou in Rom gearbeitet hatte, als derselbe ihiz 
im J. 1217 erlaubte von da nach Perngia zu geho, 
Ist uns unbekannt; die sitzende Statue dieses 
KUnigs, welche noch jetzt im Senatoronpalast za 
Rom bewahrt wird, und die man nach einer auf 
 jene Thatsachen gegriIndeten Vermutung ihm z0- 
schreiben kinnte, ist dazu zu unbedeutend. Va- 
sari logt ihm in einem Zusatze zur zweiten Aus- 
gabe seines Werkes cine Anzahl von Skulptureo 
in Rom bei, die er frlher flr Arbeiten des Mar- 
chionne von Arezzo erklirt hatte; aber dicset 
Schwanken zeigt, dass er nur Vermutungen aus- 
spricht, und dio Skulpturen selbst sind xu ge- 
wihnliche Leistungen jener Zeit, als dass wit 
berechtigt wiiren, sie gerade Arnolfo zuzuschrei- 
ben. Wir sind daher auf seine wenigen insehrift- 
lich bezeichneton Werke beschriinkt. Von diesen 
sind auerst die Skulpturen an dem ‘Tabernakel 
in St. Paul vor den Manern Rom's zu nennen 
welches er laut Inschrift im J. 1285 mit seinem 














|Gehiilfen Petrus vollendete, Sic bestehen in 





Arnolfo di Cambio. 


285 











vier Statuen an den Ecken tiber den Stulen, die 
th Petrus, Paulus, Lukas und Benedikt dar- 
sellend, in_korrespondirenden Reliefs in den’ 
dreieckigen Feldern neben den Bogen aller vier 
Seiten, darunter Abel und Kain opfernd und auf| 
einer anderen Seite die ersten Eltern, und ond- 
lich in schwebenden Engeln, welche Kusserlich 
an den Giebeln und innerlich’an und neben dem 
Gewbtbe angebracht sind. Jene vier ersterwiihn- 
ten Statuen sind, vielleicht mit Rulcksicht auf 
die Nischen , in denen sie stehen, in etwas stei- 
fer Haltung, dagegen dio zwei senkrecht herab- 
sehwebenden Engel im Inneren von groBer Kuhn- 
heit der Konzeption und holdseligster Anmut, 
tnd auch die Reliefs recht erfreulich und schi 
Durehweg zeigen sich Ankliinge an den Stil 
18s friheren Meisters, des Niccolo von Pisa, die 
redrangene Kurperbildung, die volle fleischige 
Behandiung des Nackten an Adam und Eva, 
iberhaupt eine gewisse Frische, Fulle, selbst] 
Derbheit, dabei aber auch das Gefithl fir das 
Ganze der Erscheinung, das gerade den fritheren 
Meistern so sehr gefehit batte, Viel bedcuten- 
der ist dann das zweite, mit seinem Namen be- 
wsichnete Werk, das Denkmal des Kardinals 
Withelm de Braye zu 8, Domenico in Orvieto. 
Die Anordnung ist die, welche sich gerade um 
diese Zeit, wie es scheint von der Pisaner Schule 
ausgehend, weit tiber Italien verbreitete: det 
Verstorbene liegt auf einer Bahre oder einem 
Paradebett, wihrend Engel zu Hiiupten und Fits 
fen stehend die Vorhiinge desselben aufheben, 
dariber aber, unter dem das Ganze umrahmen- 
bogen, entweder musivisch oder, wie 
cs hier der Fail ist, auf einem zweiten Vor- 
sprange statuarisch, die Aufnahme des Verstor- 
denen fm Himmel dargestellt ist. Wir sehen hier 
wu thronend, neben ihr die hh. Petrus 
kus stehend, und endlich den knien- 
I. Vor allem ist die Jungfrau schiin 
von kriftigem Bau, in wlirdiger Haltung, die 
sechte Hand auf der Kugel des Stubilpfostens ru- 
hend, erinnert sie noch an die junonischen 
Franengestalten, die in Niccold’s Reliefs vor- 
kommen, ist aber mitterlicher, inniger. Auch das 
Kind etwas klein, abermit lehrend vorgestreckter 
rechter Hand und zurtickgebogenom Kopfe frei 
und wilrdig sitzend, entspricht dem Gedanken 
sebr wol, und die Engel sind sehr lieblich. Es 
herrseht in dem Ganzen eine wirklich groBartige 
und doch wieder sebr schlichte Auffassung. 
Neben diesen wenigen eigenhiindigen Arbeiten 
Arnolfo’s finden sich dann aber in allen Gegen- 
den, wo er linger wirkte, in Rom, im Kirchen- 
Maate, in Toskana zablreiche Skulpturen, dio bei 
geringerer, selbst oft handwerksmiGiger Au: 
fihrung verwandte Ziige zeigen, cine zwar etwas 
allgemeine, aber stilvolle Auffassung der Natur, 
derbe, breite Formen, dabei aber ein richtigos| 
Gefuhi fiir plastische Massen und die Kirper-| 
verbiiltnisee im GroGen, das sie sehr deutlich von 
der Haltungslosigkeit der friheren italienischen 







































‘Skulpturen unterscheidet. Es wird sich dies 
sehr einfach dadurch erkliiren lassen, dass Ar- 
nolfo schon withrend seines Wanderlebens wie 
nach seiner Niederlassung in Florenz vorzugs- 
weise den Beruf des Architekten tbte, und da- 
her, withrond er selbst sich nur selten zur Filh- 
rung des Meisels entschloss, hitufig die Arbei- 
ten Anderer zu leiten hatte. Vergleichen wir 
dann den Stil dieser theils von ihm selbst aus- 
gehenden, theils untor seinem Einflusse entstan- 
denen Werke mit denen seines groGen Mcisters 
Niccold Pisano, 0 ist eine Verwandtschaft mit 
denselben nicht zu verkennen, doch ebenso we- 
nig ein erheblicher Unterschied. Jener Anklang 
an dio Antike, der bei Niecold oft in so tiberra- 
schender Weise hervortritt, ist hier einer schlich- 
ten, unmittelbarcren Auffassung der Natur ge- 
wichen, Auch Niecold war, das zeigen seine 
Werke deutlich, woit ontfernt von einer unbe- 
dingten, theoretischen Vorliebe fiir die Antike; 
si war ihm nicht Zweck, sondern Mittel, und 
zwar ein zufillig in seine Hinde gerathenes Mit- 
tol, Er war durch das Leben, durch die groBen 
Ereignisse, durch die religiése und poetische 
Bogeistorung seiner Zeit angeregt, fllr groBe, 
sittliche Motive empfinglich gemacht, und ent~ 
Jdeckte sic, withrend ihm die Uberlieferte Kunst 
noch keine Darstellungsmittel flir dieselben bot, 
in einigen antiken Bildwerken, auf die seinAuge 
ficl. Er ibertrug daher diese antiken Zlge, die 
seinen ktinstlerischen Bedtirfnissen entsprachen, 
unmittelbar auf seine christlichen Darstellungen, 
welche dadurch etwas seinen Zeitgenossen 
Fromdartiges, und zugleich, da jeno Vorbilder 
nicht fiir Alles ausreichten und mittelalterliche 
‘Traditionen sich mit hnon misehten, trotz soiner 
gewaltigen Begabung etwas in ge 
Unharmonisches erhielten. Bei sein 
gestalteto sich dies anders; nochm: 
Antike zurlickzugebn, fiel keinem von ihnen 
ein, Die groBartig aufgofasste Natur in den an- 
tikischen Gestalten ihres Meisters ffuete ihnen 
die Augen fiir die Natur selbst. Indessen auch 
so wiiren sie vielleicht nicht weit ter den rohen 
Naturalismus hinausgekommen, der schon so 
lange in Italien herrschte, wenn nicht etwas An- 
dores hinaugetreten wiire. Ktinstlerische Natur 
studien bediirfen der architektonischen Vor- 
schule; erst wenn das Auge in dem abstrakten 
Gebiete der Baukunst an die Wirdigung der 
MaGvorhiiltnisse und der Wirkung von Licht und 
Schatten gew0hnt ist, vermag es auch die le~ 
bende Natur stilvoll aufzufassen. Diese Vorschule 
gewithrte nun die gothische Architektur in vor- 
ziiglichem Grade, theils schon an und fir sich, 
dann aber noch mehr durch den Konfiikt, in don 
sic mit dom italienischen Raumgefthl gerieth, 
und dic Studien, welche die Ausgleichung des- 
selben erforderte. Gerade hierin aber war Ar- 
nolfo Meister, und dios erkliirt es, dass er, wenn 
er auch in eigentlich plastischer Begabung weder 





































‘Niccolo, noch dessen berithmten Sohn Giovanni 


286 


libertraf, fiir die Verbreitung ihrer Errungen- 
schaften und flir die Forderung der italienischen 
Plastik mehr als Beide wirkte. Hier wie in der 
Baukunst war es sein Verdienst, die nothwen- 
digen Grundlagen flr die ktinstlerische Ausbi 
dung seiner Landsleuto 2u erkennen und festzu- 
stellen, und so der weiteren Entwickelung ihrer 
nationalen Kunst kriftig vorcuarbeiton. 

. Vasari im Leben des Amnolio mit den Anm 
xungen der Herausgeber in der bei Lemonnier 
in Florenz erschienen Ausgabe. 1. 247—257. — 
Cicognara, Storladella Scultura (Prato. 1823) 
TI 23907, ~'Schnaase, Geach, der biide 
Konste, Vil, 173—185,322—327.— Perkins, 
Tusean Sealptors, 1. 37. 

Urkunden: Schulz, Unterttalten, IV. No, 125. 
Milanest, Document! per le storia dell” arte 
Senese. 1. 145—154, — Gayo, Carteggio, bo- 
sonders 1. 445 

Monographie ber den Dom zu Florent mit Ab- 
bildungen: (Molin) La Metropolitana Floren- 
Aina ilusteata, Firenze 1620, Mie 38 Taf, 4. 

K, Schnaase, 


Armotfo al Camblo 























Abbildungen: 


1) Von dem Denkmal des Kardinals Wilh. de Braye 
in 8. Domenteo in Orvieto die Madonna mit dem 
Kind. Radirt in Perkins’ Tuscan Sculptors. 1. 
52. 4, 

2) In: Pianta ot Alzati di 8. Maria del Fiore — da 
Gio. Bat. Nelli. Fol. Firenze 1755: 

‘Taf. 1—3. Grondrisse, 
4. Durchschnitt in der Linge, 

5. Querdurchschnitt, 

6. Alzata esteriore. 








Arnone. Alberto d'Arnone, Maler im 
17, Jahrh., lernte zuerst bei Luca Giordano in 
Neapel; und dann bei Carlo Maratti in Rom. Den 
letztoren verstand er tiuschend zu kopiren. Wo 
er nach eigenen Empfindungen malt, offenbart 
er die Manieren seiner beiden Meister. Von Luca 
Giordano empfoblen, portrittirte er Kénig Phi- 
lipp V., worauf er dann von vielen vornebmen 
Herren und Frauen Auftriige erhliolt. An sine 
historischen Gemiilden lobt Domenici nicht we- 
niger als Alles, die Zeichnung, die Farbe, die 
ganze Komposition. Um das J. 1690 entwarf| 
Arnone in Neapel elf groBe Bilder, welcho, fiir 











Balthazar Arnoullet. 


habe, wo er ein Schiiler des Claude Francois ge 
wesen. Diese Bemerkungen sind irrig. Araoul 
oder Araoult — seinen Vornamen konnten wit 
nicht erfabren — war ein Schiller des Claude 
Frangois, und dieser selbst hiess Frater Lueas 
und waraus Amiens gebiirtig. So eraiihites Flo- 
rentLeComte, der in der Lage war, es 2u wissen 
Er sagt auch, dass Arnoul — so wird sein Name 
eigentlich geschrieben — aus Cambrai stamate 
5. Le Comte, Cabinet des singularités d'archi- 
tecture ete. IIL. 165, elie. Brax. 1702 (ed bie 
land. Utrecht 1744." I. 410), — D*** (De- 
tallier d'Argenville ls), Voyage pittoresque de 
Paris, 1778. p. 165. 























Alex, inchs 
Arnould. Arnould von Lisieux wind tei 
Fiorillo Gesch. der zeichn. Kiinste. mt. 53 
um 1200 der Erbauer der dortigen Kathedrale 
‘ohne Angabo der Quelle genannt. i 
Arnould, Arnould, Miniaturmaler (Iiluni- 
nirer) im 15. Jabrh. Er war MGnch in der Kart- 
hause zu U. L. Frau von Schent bei Brilssl. Im 
J. 1467 war er mit der Verzierung eines Dinrusls 
flr eine Nonne der Abtel Forét, ebenfalls bei 
Brilssel, beschiiftigt. Sein Laionname ist nicht 
bekannt. : 
4. Alex. Pinchart, Archives des Arte. IL 200. 
Alex. Pinchot 








Arnould, 5, Gaelman, 
Arnould, s, Devuez, 


Arnoullet. Jean Arnoul let, angeblich 
franzsischer Formschneider um 1566. 
Ansicht von Bourges. In der ovalen Einfassung. 
LA VILLE DH MOVRORS DR GAVLRS LA CITR FRE 
armen, Unten rechts 10 « an (versehlungen) 74 
1566. H. 260 mill, br. 649. Helldunkel von 
2 Platten. Unten ein gedruckter Text und die 
No, 227. Es gebirt also zu einer Folge vox 
‘Stidteansichten, die wol alle bei Balthazar Ar- 
noullet erschienen. Man liest die Bezeichnung 
Johannes Arnoullet Faciebat, doch ist unseres 
‘Wissens mit Sicherheit ein’ solcher Arnoulle 
nuicht nachgewiesen. Wenn dies der Fall, 0 
wire er obne Zweifel ein Verwandter von Bal- 
thazar Arnoullet (s. dfesen). 

















eine Kirche zu Mej orado in Spanien bestimnt, 
das Leben eines Heitigen in seinen Hauptmo- 
menten darstellten. Der Kinstler gefiel sich in 
vornehmen Geselischaften, wie er sich auch mit 
einer adligen Dame verheiratet hatte. Er starb 
um 1721. 

. Domintet, Pittort Napolitant. 1¥. 212, 

Jansen. 

Arnondsroon. Pieter Arnoudszoon, 

s. Pieter Aertsen, 


Arnonl, Arnoul oder Arnoult, Maler des 
47. Jahrh. In den Anmerkungen zum Werke: 
Voyage pittoresque de Paris, 1778, liest man, 
dass der gowUhnlich Frater Lucas genannte 
Maler Arnoult geheissen und in Cambrai gelebt 


. Le Blane, Manuel. — Brulliot, Monogr. 1 
No, 31. — Nagler, Monogr. IV, No. 118. 
Schmidt, 
Arnoullet. Balthazar Arnoullet, bekam- 
ter Buch- und Kunstverleger rt 
BL,B. Lyon in der aweiten Hilfte des 
16. Jahrh. Papillon fand in der k. 
‘Sammlung zu Paris einen Holaschnitt, Helldun- 
‘kel von 3 Platten, mit der gedruckten Aufschrift : 
‘La Ville de Poytiers. Delineation des princi- 
peaux lienx notables de la presente ville de Poy~ 
tiers. A Lyon, par Balthazar Arnoullet. Auec 
Priuilege de la matesté Royale pour six Ans. 
kl. qu, Fol., und meint, dass A. dies BI. und'aueh: 
andere geschultten haben mige. Sichere: Be- 
weise, dass A. auch Holzschneider war, fehten 








‘Nicolas Arnoult, 


287 











indess. Er bediente sich eines aus B und A au- 
summengesetzton Monogramms mit Beiftigung. 
‘Lag. (Lugduni). 

+ Papillon, Traité histor. et pratique de la gra 
sure sur bois. Paris 1766, 1. 400. — Nagler, 
Monogr. T. 1654. TV. 118'a. passim. — Le 
Blane, Manuel, — Passavant, Peintre-Grav. 
VI. 263, 264. 








W. Schmidt, 


Arnoult. Nicolas Arnoult, franzlsischer 
Kupferstecher, Kupferdrucker und Kupferstich- 
verleger 2u Paris im letaten Drittel des 17.Jabrh, 
Die auf seinen BI, befindlichen Jahrzahlen rei- 
chen nur von 1681 bis 1689; bei seinen undatir- 
tea Sticken sind jedoch unstreitig manche von 
‘terer und juingeror Herkunft. Er stach haupt- 
sichlich Bildnisse und Modckostiime, welche 
leatere damals zum ersten Mal die Grabstichel 
Hemlich vieler Kunstler beschiftigten. Seine 
Werke sind gewissermassen Jahrgiinge eines 
Modgjournals, wobei man aber nicht an unsere 
Nodejournale denken darf, Wie der damalige| 
Kleiderluxus, namentlich der Damen, don heu- 
tigen noch um ein Bedeutendes in Ueppigkeit 
und Kostbarkeit tibersteigt, so haben auch die 
‘lteren Modebilder im Machwerk und Gehalt ein 
Betriehtliches voraus vor den neuen Modeku- 
pfern, Nicht bloss Staatsaktionen, Hofzeremo- 
tien, Bildnisse und Alltagsvorkowmenheiten 
piegte man damals modisch cinzukleiden; auch 
Allegorisehe Gegenstiinde und dergieiehen, ja 80- 
ar die groBen olympischen GUttinnen wurden 
als Kostiimstiicke aufgefasst und verarbeite. 
Da diese Sachen gefielen und zu wiederholten 
Valen aufgelegt, ja sogar wenn auch nicht ge- 
nidezu nachgedruckt, doch mit geringen Varian- 
teu nachgeahmt wurden, so kam natiirlich viel 
Ordinires zum Vorschein. Unser Kiinstlor ge- 
hdrt 2u den Stechern, welche das Mechanische 
itror Kunst in achtbarem Grade verstehon und 
uit missigem Talent sorgsame Arbeit verbin- 
dea, daher von den eigentlichen Kupfersticht 
Urikanten unterschieden werden milssen. Zwar 
lisferte er keine besonders ausgezeichnete oder 
kunstreiche Waare, fertigte aber Besseres als 

ie Bonnart und andere Konkurrenten, die nur 
nittelmiissige Fabrikate zu Markte brachten. 
Vermutlich hatte er in seiner Werkstatt auch 
Gehitlfon sitzen, donon or ihre Arbeit zutheilto ; 
oft aber machte er ganz allein cine Platte oder 
inzelne Theile einer solehen. Dieser Umstand 
erklirt das auffallend Ungleiche im Technischen, 
zumal bel seinen Portriits. An den Kipfen dor 
portritirten Personen ist die Nettigkeit und Fein- 
eit des Grabstichels 2u loben; das mit Stichel- 
punkten tnd kurzen Strichelchen gegebene 
Nackte und die nattirlich gekriiuselten Haare 
oder ktinstlich gelockten Perriicken machen eine 
gute Wirkung, und die Gesichtszllge haben da 
bei etwas Individuelles und Lebendiges. Dieser 
Theil rUhrt gowiss von dem Meister selbst her, 
und das iibrigo ist von der Hand seiner Gescllen. 




















Die Anulige, wobei die Aetzung mit der Stichel- 
arbeit verbunden ist, sind breiter gearbeitet und 
freilich nicht von der Art, dass man die ver- 
schiedenen Stoffe deutlich unterschoiden kann, 
aber so beschaffen, dass die einzelnen Kleidungs- 
stiicke und Beflittorungen mit Bestimmtheit 2u 
erkennen sind. Bei der jetzt herrschenden Lieb- 
haberei der Franzosen, ‘alle auch noch so unbe~ 
deutenden Kupferstiche, die tiber eine Persin- 
lichkeit und Sitte ihrer historischen Vergangen- 
heit einige Aufklirung geben, begicrig zu sam- 
meln, sind Arnoult’s Bil. sehr gesucht, aber im 
Zustande der besten und frilhesten Abdritcke 
nicht leieht zu finden. Da man sich aus keiuem 
Kunsthistoriker tiber seine Werke untorrichton 
kann (was Heineken, 1. 468 und Le Blanc, t. 
57 daritber mittheilen, ist hichst mangell 
und unbestimmt), so dilnkt es mir nicht wt 
‘néthig, von don Bil., die ich selbst gesehen habe, 
ein Verzeichnis anzufertigen, bei dessen Ge- 
brauch folgendes zu merken ist: fast alle Bil. 
sind in kl. Fol. und fithren zweimal den Namen 
des Kuinstlers, der ein Mal als Stecher (N. Ar- 
noult fecit oder sculpsit), das andere Mal als 
Verleger (ce vend a Paris chez N. Arnoult rie de 
la Fromagerie aux Halles a V'enscigne du Gros 
Raisin oder au Bon Raisin oder auch a Image 
de St. Claude) genannt ist. Das Format i 

in wenigen abweichenden Fallen angegeben. Des 
Kiinstlornamens und der Verlegeradresse ge- 
schieht nur dann ausdrlickliche Erwihnung, wenn 
sie entweder gar nicht vorkommen, oder zur Un- 
terscheidung von Plattenzustiinden dienen. Bei 
den Jahrzahlen miissen die uneingckiammerten 
von den eingeklammerten unterschicden werden : 
die ersteren sind von dem Kiinstler selbst aut 
die Platten gestochen; die letzteren fand ich 
auf einzelnen Abdritcken handsehriftlich ver- 
zeichnet. 
































A. Allegorien. 


1-4) Die vier Elemente, 
wel Dam 


zeigen und schauen 
n Vogeln. 
fe der Titel (L’Air), der 








seln 
Unterrande der Titel (17 Aire) und, 
sausser dem Stocher- und Verleger= 
Namen, vier franzis 
2) Le Feu, Eine Dame facht 
‘alg das Feuer in einem Ofen an 
bringt einen Korb mit Kober 
T, Hintergrund welss; im Unterrande 
dor Name des Stechers, der Titel und 
die Adr. 
Tin Hintergrunde Terrain und in 
Becke links zwel Baume. Im 
rande vier franais, Verse 
3) La Terre. Hine Dame erthellt vine Wei- 
sung an einen Kleinen Neger, dor eine 
Bautokiste sehlebt. 





I, 








I, Hinterge. welss ; im Unterrande der 


288 


‘Nicolas Arnoult. 








Name des Stechors, der Titel und 
die Adr. 

11, Im Hintergr. links z¥ei Biume; im. 
Unterrande 





1. Bintergr. welss; im Unterrande der 
Name des Stechers, der Titel und 
ale Adr. 

HL, Im Hintergr. Gestriuch ; im Unter- 

rande vier frant. Verse. 

5—8) Die vier Weltalter. 

'5) L’Aage d'Or. Eine Dame in blossen Armen 
lund blossem Gesicht fingt einen Bienen- 
schwarm cin; bel ihr ein Frauenzimmer 
und ein kleines Madchen. 

6) WAage Argent. Fine Dame, unter einem 
Baune sitzend, streckt Ihre Rechte aus 
nach Blumen, die tbr ein kleines Madchen 
hinreicht; dabei ein Frauenzimmer mit 
Kornihren im Arm. 

7) WAage d'Airain. Fine Dame schmidet auf 
einem Ambos ein Stick Brustharntsch ; eln 
Mleines Midchen holt einen Helm aus einer 
‘Vase und im Hintergr. zieht ein Frauen- 
rimmer den Blascbalg. 

8) L’Aage de Fer. Hine Dame hilt in der 
Rechten ein Schwert; ein kleines Médchen 
rihrt die Trommel, und ein Frauenzimmer 
‘ingt Schild und Helm an einen Baom, 

Boi allen vier BIL. im Unterrande der 

Name des Stechers, der Titel, die Adr. 

und vier franzis, Verso. Ich kenne bloss 

glaube aber, dass es 

einem Zustande vor 

















‘den Versen, 
912) Die vier Welttheile. 
9) L'Europe, Eine Dame ladet thre Jagdfiinte; 


ein Page hilt zwel getidtete Kaninchen, 
und ein Frauenzimmer tragt einen Falken 

10) L’Afrique. Eine Dame stisst mit einem 
Jagdspeer nach einem gofangenen Lowen; 
dei ihr oin Page und cin Frauenzimmer 
mit brennenden Fackeln, In der Ecke 
rechts ein Palmbaum, 

11) Aste. Links ine Dame mit einem 
‘Jagdspeer; Techta eine andere, von einem 
Chinesen begloitet. Im Hintergr. Elephant 
und Kameel in einer Berglandschatt. 

12) Lamerique. Eine Dame schnelit eine 
Pfeil ab; eine andere trigt einen Papaget 
tnd streichelt mit der Rechten einen Af- 
fen, den ein kleiner Neger auf der Schul- 
ter hat. 

Diese Folge existirt in zwet Plattenza- 
stinden. 
1, Im Unterrande der Namo des Ste- 
hors, dor Titel und die Adr. 
IL, Die Platten aufgestochen ; im Un- 
terrande-vier franz. Verse, 
13—16) Die vier Jahreszelten, 

13) Le Printemps. Eine Dame sitzt auf einer 
Gartenbank; neben ihr in der Luft ein 
Amor mit einem Blomengewinde. 

14) L'Esté, Im Schatten eines Baumes sitzt 
‘eine Dame, welche in der Rechten einen 
aufgerollien Ficher und in der Linken eine 

ichel hill. Eine andere stchelt Getreide 
a, 
































15) L’Automne. Eine stchende Dame Gbe:- 
‘eicht einer vor ihr sitzenden eine Traube 

16) L'Htyver. Eine Dame warm sich vor einem 
Kamin, wo ein Kammermidchen das Feuer 
anblist. 

‘Yon dleser Folge existiren xwei Zu- 
stinde. 

1. Im Unterrande der Name dos Ste- 
‘hers, der Titel und die Adr. 

Hl. Die Platten aufgestochen; im Un- 
torrande noch vier franzis, Verse. 
Ausserdem ist beim «Herbste im 
Hintergr. ein Rebengelinder, u. scht 
man belmsWintereneben dem Kasia 
Baumawelge in die Luft ragen. 

17-20) Die vier Tageszelten. 

17) Le Matin. Hine vor ihrem Toilettenspi 
‘gel sitzende Dame schminkt sich, wibrend 
der Friseur thr die Haare Kimtnt; dabei 
ein Kammermidehen, 

1, Hintergr. welss; im Unterrande der 
Name des Stechers, der Titel und 
dio Adr. 

TL, Im Hintergrunde rechts ein Bau. 
Im Unterrande vier franz. Verse. 

18) Le Midy. Zwel speisende Damen , on 
‘einem Neger und einem Pagen bedient. 

IL, Im Hintergrunde noch zwei Baume. 

19) La Pres Disner. Zwei mit Stickerei be- 
schiftigte Damen und ein lesender Her 
an einem kleinen Tisch, worauf ein Korb 
mit Frichten. 

I, Im Hintergrunde noch rwei Biune. 

20) Le Soir. Eine Dame im Begriff sich ru 
entklelden; eine Kammerzofe nimmt ibt 
die Haube ‘ab, und ein anderes Madchen 
macht das Bett zurecht. 

HL, Im Hintergr. noch ein Baumzweis io 
der Luft, wo eine Eule fiegt. 

21—25) Die fant Sinne. 

21) La Veus, Zwet Damen an einem Tisch 
‘fe eine schaut durch ein Fernrobr. 

22) L'Odorat. Zwel Damen; dio eine sitxt 
‘und beriecht eine Blume, wihrend itr 
eine andere noch eine Blume tberreicht. 

23) L'Ouye. Ein guitarrespielender Herr sittt 
neben einer Dame, die ein Notenblatt hilt, 

Ein Herr und eine Dame neb- 
isehungen; dabei cin Diener. 
25) L’Attonchement. Fin Junger Herr umart 

tine neben thi sitzende Junge Dame unt 
botastet mit der Rechten thr Mieder. 

Rel allen fing BIL. im Unterrande Titel, 
Name des Stechers und die Adr. Wabr- 
scheinlich existiren auch Abdr. von einem 
zweiten Zustande mit Verser 

26-30) Die fant Sinne, 

26) La Veu 
Glas nach einem Gegenstando, den ihr eine 
andere bemerklich macht; rechtsein Knate, 
der mit einem Stabe den Grandriss einer 
Festung, welchon ihm ein Frauenzimmet 
hinbilt, erldirt. 

27) LOdorat. Zine Dame riecht an eine Nelte, 
und langt mit der Rechten nach einer an~ 
dern Blume, welshe thr ein Madchen dar- 
reicht und aus einem Korbe genommen 

hat, don ein kloiner Neger tragt. Im Hin- 
tergrunde rechts ein Horr mit einer Blame 
In der Hand. 





























Nicolas Arnoult. 


289 











28) Odie, Neben einer Dame, dle auf ihrem 
‘Schoofle ein Notenblatt hat, spielt eine an- 
dere Guitarre; links ein Knabe und ein 
Midchen mit Noteublittern, 

29) Le Goust. Zwei Damen und ein Kavalier] 
speisen in einer Laube an einem Tisch; 
ein Diener dberreicht der einen Dame ein 
Glas Wein, 

30) Le Touché. Unter einem Baume sitzt ein 
Herr und hat ein kleines Midchen bei der 
Hand gefasst ; hinter ihm ein Negerpage. 
Links zwet Damen. 

Bel allen fOnt Bil. im Unterrande Titel, 
Name des Stechers, die Adresse und vier 
franz. Verse. Vermutlich oxistiren auch 
Abdricke von elnem Plttenzustande vor 


B. Minnliche Bildvisse. 
51) Baltazard (Chevalier), als Dragoneroffizier, in 
Frauentracht, ganze Figur, stehend, 3/4 
Hinks. Im Hintergr. ein Lagerzelt und ki 
valleriescharmiitzel, (1697.] 

32)—— Ders., als Reiterhauptmann, ebenfalls in 
Welberkleidern, ganze Figur, 3/grechts, Im Hin- 
tergrunde ein Lagerzelt und eine brennende Fe- 
stung. (1697.] 

3) Bart (Jean), ganze Figur, 3 rechts, anf einem 
Schiffsverdeck, den Degen in der Hechten und 
eine Lunte im Munde; bei ihm ein Matrose. Im 
Hintergrunde Seeschlacht, (1687. 

34) Berry (Charles, Herzog von), 3 Jahre alt, in 

Madchenkleidern, streichelt einen Spaniol 
und wird von einer Hofdame gefihrt. 


















[1689.) 
38) — Ders., echt Jahre alt, ganze Figur, sto- 
hend , die Rechte ausgestreekt, die Linke aut] 


dem Degengrifl. [1694.) 

36) Boucherat (Louis de), franz. Kanzler, auf einem 
‘Armstubl, dioechte auf der Lehne und dle Linke 

_ auf seiner viereckigen Miitze, Nach A. Diew, 

34) BoumMers (Louis-Frangols, Marquis von), ganze 
Figur, stehend, 8 links, hilt setnen Hut mit 
der in die Seite gostemmten Linken. Im Hin- 
tergrande Reitergofecht. 

1, Als Generallieutenant, in der Rechten cine 
Lanze. Im Unterrande Name des Stechers, 
Titel, eine Insehrift yon 9 Zellen und die 
Adr. ‘nebst 1692, 

IL, ‘Als Marschall von Frankreich, in der Rech- 
ten den Kommandostab. Im Unterrande 
zu der obigen Inschrift noch zwei Zellen, 
Die Adresse nebst der Jabreszahl getilgt. 
1695.) 

88) Bourgogne (Herzog von), 6 Jahre at, aie 
‘an der Seite, in der Linken’ den 
seiner Leibbinde. (1688.] 

38) — Ders., 8 Jahre alt, ganze Figur, /¢rechts, 
‘ie Rechte auf einor Jagatinte, die Linke 
{n der Seite. (1690.] 

40) — Ders., 10 Jahre alt, ganzo Fig., 8/4 links, 
die Rechte auf einem Spazierstock, die 
Linke in der Seite, (1692,] 

41) —— Ders., besucht die Herzogin von Bourgogne, 
dio vor ihrem Toilettonspiegelsitzt, in Ge- 
genwart der erzogin von Lude. (1698 
Feines Bl. 

42)— Derg. und seine Gemalin sitzen in einer 
Gartenlaube, Kine Hofdame (Herzogin von 

ide) bringt Flaschen und Glaser. (1701. 
in 











hte 
ipfel 











for Kusaler- Lei 





43) Bourgogne (Herzog von), wird mit Maria-Ade- 
Taide von Savoyen in der Schlosskapelle zu Ver- 
sailles getraut, 7. Dez, 1697. Sorgsam ausge- 
fahrtes BI. von Werth und Inieresse, 

44) Catinat (Nicolas de), Generallicutenant, ganze 
Figur, Mg rechts, in der in die Seite gestemmten 

n seinen Hut, in der Rechten den Kom- 













Prinz von), 

snze Figur, #/, rechts, stehend, die Rechte aur 

seinen Kominandostab gesttitat, die Linke in die 
Seite gestemmt, Iin Hintergr. links Aussicht aut 
Pest und Sehlachigetiimmel. Nach A. Dieu. 

46) Delavigno (Michael), pariser Arzt, Brustbild von 
vorn gesehen, ein Kappchen auf dem Kopf, in 
Oval. 4. 

47) Duras (Jacques-Henry de Durasfort, Herzog von), 




















franabs. Marschall, ganze Figur, Yq rechts, ste- 
end, in der Rechten den Kommandostab hal- 
tend, die Linke in die Seite gestemmt. (1657.] 


48) Humidres (Louls de Crevant, Marquis. von), 
franziis. Matschall, ganze Figur, 3/4 rechts, ste~ 
‘end, in gleicher Haltung wie det vorhergehende, 











49) Innozenz XI. , Papst, ineinem |L.ehnstub, etheilt 
den Segen. Im Hintergrunde rechts Rom. Nach 
A. Dieu. 

T, Unter dem Einfassungsstrich, Hinks: 


A, Dieu pinxit; rechta: N. Arnoult fecit ; 
azwischen : IXXOCENT SI. SOVVRRAIN POX” 
turn; ‘darunter 5 Zeilen franz. Text und 
die Adr. 

Il, Innozenz XI. in Alexander VIL. 
ndert. Unten: chez N. Arnoult 
ue priuilege du Roy. 

die Adresse getilgt. Titel und Unter- 















jer VIL. in Innozenz XI, um- 


einem Sessel, 
d auf seiner Krone, Im. 
links London, Nach Ay 








Hintergrande 
Dieu. 

51) — Ders., ganze Figar, 3/4 rochts, stohend, 

hilt in der Rechten seinen Kommandostab und 


fn der Linken seinen Hut. [1690.] 
52) Johann TIL., Konig von Polen, in einem Sessel, 
‘ie Rechte auf seinem Kommandostab. Im Hi 
tergrunde rechts Krakau. Nach A. Dieu. 
53) Karl IL., Kanig von Spanien, im Krdnungsornat 




























\d Lehnstuhl, auf dessen Arm er dle Linke aul 
stitzt, wabrend er in der Rechten den Zepter 
halt. "Im Hintergrunde rechts Madrid, Nach 
A. Dieu. 


I, Karl. hat natiiliches Lockenhaar. Unten 
die Namen des Malers und Stechers, der 
‘Titel und eine franz, Unterschrift von 6 
Zellen, nebst der Adresse. 

UL. Der Kopf Karl's I. ist zum Portrit Phi 
Lipps V. umgeindert, der eine Allongen- 
periicke trigt. Ausser dem Zepter, wie 
del Karl II, halt er in der Linken einen 
Zepter mit der franz, Lille, und auf seiner 
Brust ist bei dem Goldenenvliessorden noch 
der Heiligegetstorden angebracht. Im Un- 
terrande felt der Name des Malers; der 
Name des Siechers und die Adresse sind 
geblieben, Der Titel: Don Felipe V. Rey 

















290 
@'Espaiia; darunter eine spanische un 
franzisische Unterschrift, 
54) Karl V., Herzog von Lotbringen, ganze Figur, 
hend,, in der Rechten den Kommando- 
ke an seinem Helm, Tm 
die Exstiirmung von Best 
Nach A. Dieu. 
5559) — Ders. mit soiner Familie, Folge von 
5B. 
55) Eleonora Marla von Oesterreich, Gemalin 
Karl's V. von Lothringen, sitzt auf einem 
Stuhl und hilt mit belden Hinden das 
Brustbild thres Gaiten ; um sie herom thre 












vier Prinzen. (1692.] ‘Titelbl. 
56) Prinz Leopold, Herzog von Lothringen, 
ganze Figur, if, links, stehend, tn der 








57) Pring Karl von Lothringen , in getsilicher 
Tracht, ganze Figur, Winks, steht, mit 
dem Hut unter deim'reehten Arm, nob 
einem Schrethtisch und Biichersch 
Tm Unterrande links: 2. 

58) Prinz Joseph von Loth 
‘gur, 3/4 links, 

Rechten, Im Mintergrande Gefecht. 
dem Einfassungsstrich links: 
Franz von Lothringen, ganze Figur, 
Links, stebend, die Rechte an der Seite 
und mit der Linken die Zipfel seiner Leib- 
inde haltend, Im Unterrande links: 4. 

60) La Feulllade (Frangois, Vicomte d'Aubu 
Herzog von), franz, Matschall, ganze Figur, 4 
links, stehend,, in der Rechten den Kommando- 
stab und in der Linken den Hut. [1687.] 






































61) Leopold 1., deutscher Kalser, auf einem Sessel, 
‘in der Rechten den Kommandostab , und 
ie Linke am Reichsapfel. Im Hinter- 


grande Wien. Nach A. Dien, 
6268) — Ders., mit seiner Familie. Folge von 
7 numeritten BM 

62) Der Kaiser und seine dritte Gemalin, 
Marla Magdalena Theresia von Neuburg, an 
einem Tisch; um sie herum zwet Prinzen 
und fang Prinzessinnen, I/Ilustre Famille 
deYEmpereur des Romains.[1700.]Titelbl, 

63) Joseph Leopold, spiter Joseph I, ganz0 
Figur, 8g links, stebend, in der itechten 
seinen Hut, die Linke ‘vor der Bro: 
(1701) 1. 

(4) Maria’ Elisabeth, Erzherzogin von Oest- 
Teich, ganze Figur, 3rechts, einen Spano! 
auf dem rechten Arm. (1701.) 2. 

(65) Maria Anna Josepha Antoinette, Ercher- 
ogin von Oestreich, 

Rend, einen Spaneol 
(1701,) 3. 

(66) Maria Theresia Josepha, Erzherzogin von 
Oestreich, ganze Figur, ®/ links, in der 
Rechten einen Facher, th der Linken eine 
Sommetmaske. [1701.] 4. 

67) Karl Franz Joseph, Erzherzog von Ocst- 
reich, ganze Figur, 3 rechts, stehend, die 
Rechte ausgestreckt, die Linke in der Seite. 
(1701) 5. 

68) Magislena Josepha, Erzherzogin von Oest- 
telch,, ganze Figur, 3 links, stehend, dle 














Nicolas Arnoult. 









Mando tberetnandergelogt, in der Linken 
thren Ficher, 








69) Lorges (Guy de Durasfort, Graf von) franz 
Marschall, ganze Figur, fg links, in der Rechten 
den Kominandostab, die ‘Linke am Dezenzvi. 
Im Hintergennde Scharmatzel. [1687.} 

70) Louis, Dauphin von Frankreich, ganze Figur, 
4), rechts, in bloBem Kopf, die Rechte sui 
einem Spazierstock, die ‘Linke vor der 
Brust, Nach A. Dieu. (1678.) 

11) — Ders., ganze Figur, 3/4 reehts mit einem 
Federhut auf dem Kopf, die’ Rechte auf 
‘einem Spazierstock, die Linke in derSeite 
[1651,) 

72)-— Dors.. ganzo Figur, 8/¢ links, Hot unter 
dem inken Arm, in der Rechten den Kom- 
mandostab, dié Linke am Degengrif 
1687.) 

73) — Ders., ganzo Figur, /g links, Hut auf dem 
Kopf, in der Rechten den Kommandostab, 
die Linke in der Seite, (1690.} 

74) — Ders., ganze Figur, stehend, die Linke 
‘anf einem Spazierstock, die Rechte in der 
Seite, [1690.] 

75) — Ders. mit seincrFamilic. 5 ganze Figu: 
Der Dauphin und die Daaphine Maria Anns 
Christina von Baiern, sitzen an einem Tiseh ; bei 
thnen thre dret Kinder. Im Unterrande: La 

illo Royalle de Monseigneur Dauphin de 

France. qu. Fol. Hauptbl 

76) Ludwig X1V., Konig von Frankreich in eines 
Sessel sitzend. Tm Hintergrunde reehts der 
Sehlosshof zu Versailles. Nach A. Dieu. 
(1678) 

71) — Der, ganzeFigur, 3/rechts, stehend, die 
Rechte auf einem Sparierstock, dic Linke 

der Seite. (1682.] 

78) — Ders., ganze Figur, in Prof rechts, sor 
cinem lilienbestickten Zelt, in der Hevh- 
ten den Kommandostab, die Linke in de: 
Seite. Louis Le Grand la torreur et V'ai- 
miration de Univers. (1682.] 

rs., ganze Figur, von vorn, die Rechte 
iagentrockt, dle Linke In der Seite, Der 

Kopf mit einem Federhut bideckt.. 

80) — Ders., ganze Figur, i rechts, in bloBer 
Kopf, die Rechto ausgestreckt, die Linke 
in der Seite. Im Unterrande, Unterschrift 
von 20 Zeilen. [1687,] 

81) — Ders., tn einem Lehnstuhl sitzend . beie 
Arme’auf den Armen des Sessels. [1687 

T, Hintergrund weiss ; unter dem 
fassungsstrich Name des Stechers, 
Titel, cine franz, Untersebrift von 
20 Zellen und: ‘chez N. Arnonlt 
‘auee privilege du Roy. 

TL, Hintergrund weiss, wie oben; unten 
der Zusatz: ance Prinilege du Roy. 

Die vorige Adresse ausgelischt. 

Im Hintergrunde Landschaft, xo 

Frankreich mit dem Degen Holland, 

England und Deutschland in dic 

Flucht treibt; Spanien liegt bereits 

niedergeworfen, 

82) — Ders., im Kronungsornat, eine Herkules- 
Koule ‘und Liwenhaut neben eich, zertritt 
cin dreikipfiges Ungeheuer (Anspicluns 
auf dle von Ludwig dberwundene Tripe!- 

2). Hinter dem Konig ist die Steges- 
gottin tm Begriff etnen Lerbeerkranz ati 
die Allongenperiicke xu dricken. Nach der 

ue des M. van den Bogaert. [1 






































79) — 























W. 








‘Nicolas Arnoult. 


291 














55) Luinig XIV., Kénig von Frankreich, ganze F 
ur, 3 rechts, stehend, Federhut auf dem 
Kopf, die Rechte ausgestreckt, dio Linke 
in der Seite. (1690.] 
$4) — Ders. und seine Familie, Der Dauphin, 
‘neinem Lebnstubl, hilt mit der Linken 
Losbeerkranz und mit der Rechten das Bras 
Ludwigs XIV., welches seine drei Enkel halten 
elfen. Unten: La Famille Royale und acht 
franz. Verse, so wie der Name des Stechers und 
dle Adresse, [1692,] 
$5) Maine (Louis-Auguste de Bourbon, Herzog 
‘yon), 17 Jahre alt, ganze Figur, stehend, 
jer Linken seinen Federhnt, die Rechte 
























10 Jail, gante Figur, stohend, 

in der Heehten einen Specr, unter dem liken 
Arm seinen Hut. (1689.) 

$i) Maximilian IL, Kurfast von ayer, 
ur in Harsch, steht sor einem Tek, wora| 
SE Meters den’ or wie seiner Linken antasst, 
Seine Meehle it auf dom Kommandostab, it 
Mincergrande Heltergtech. 

45)Montanoreney (Erangols-Henty, Hetz0g_ on), 
ance Figur? yaks, tebe in dr Rethten 
Fen Romaudosab,selnen tut gater dea Maken 
‘em Ten Hintergrande Schacht. (1087- 

$9) Monczoot (Sfathiow de), Brasil, links, sn 
nem ‘Latheerkrane ait cinom Socket, an wele 
them der Name. 6. 

90) Nonles (Anno-Suies, Herzog vos, ganze Figo, 
sJelinks, stebend, fn der Recht dun Komman: 
stab die Lint in der Seite, Im lntergrunde 
Sehlcht. (1083) 

oi) Orleans (Philipp ., Herzog von), Bruder Zd- 

TrigeXIV. gansotigur, 9 ink, stehend, 
Infdor echtonscinen fut, hate Linke 
or der Brust. tin Iinteygrunde, recht 

Shas Sant-Cloud, Nach A,’ Dies 



































92) — Ders., ganze Figur, J/g links, stehend, dle 
Rechte in der Seite, den Daumen der lin- 
‘ken Hand in seiner Leibbinde. (1652.] 
$3) — Ders., ganzeFig., 3 links, stebend, in der 
Rechten den Kommandostab, in der Linken 
seinen Federhut. (1682.) 
94) Orleans (Philipp II., Herzog von), Regent von 
‘Frankrefeh als Herzog von Chartres, ganze 
Figur,3/,rechts, stehend, seinen Hut unter 
dem rechten Armund die Linke inder Seite, 
1. Der Prinz ist 11 J. alt [1686], at 
natiliches Lockenhaar; im Unter- 
rande der Name tes Stechers, der 
‘Titel und eine Unterschrift von sieben 
Zeilen. In der vierten Zeilo nach 
dem Wort Philippe und nach dem 
‘Panktum, lautet der Text: Ce prince 
fait Yadmiration de la cour ete. Zu- 
letet die Adresse in zwel Zellen, 
M1, Der Prinz ist 13 J. alt [1688] und 
sein Gesicht umgearbeitet; er tigt 
tine Perricko. Titel und Name des 
Stechers im Unterrande geblicben; 
‘auch dio Unterschrift bis zum Punk- 
tum der vierten Zeile beibehalten, 
nachher aber folgendermaBen abge 
Andert: Ce prince epousa etc. Die 
‘Ad. ist ebenfalls anders gestochen, 
— Ders., 193. alt, ganze Figur, Mg links, die 























Rechte auf dem Spazierstock, die Linke auf dem 
Degengeiff, 1694.) 

96) Pedro Il., KGnig von Portugal, im Lehnstubt 
sitzend, in der Rechten den Zepter, die Linke 



















am Dogen Hintergrunde links Lissabon, 
Nach A. Diew, 
97) Philipp V., Konig von als Herzog von 





4. alt, in Midchenkleldung, ganze 


Vogel. (1657.5 

98) — Ders., J. ait, ganzo Figur, steh 
Federhut und Ueberroek , die reclite Hani 
ceinen Spaxierstock gestltzt, die Tinke a 
Wane, [1692.) 

99) Stuart (Pring Jakob Eduard), der Pritendent, 
‘auf den Armen seiner Amme.”(1088.] 

100) Toulouse (Louis-Alexandre, Graf von), Gross- 
admiral von Frankreich, 10 J, alt, ganze Figur, 
stehend, in der Rechten eine Seekarte. (1688.] 

101) Toursitle (Anne Hilarion de Cotentin, Graf 

franz. Viceadmiral, ganze Figur, 4, 

Tinks, stelend, Allongenpersiteke un 

Ueberrock, in der Rechten den Kommando- 
stab, In der Linken seinen Hut, Tm Hin 
tergrunde Seogefecht. (1087.] 

102) — Ders., ganze Figar, 3 links, stehend, 
‘llongenperricke und Harniseh, in der Rechten 
den Kommandostab, die Linke in der Seite, Im 
Hintergrunde Seeschlacht. (1693. 

103) Vietor Amadeus 1., Ieizog von Savoyen , im 

Tebnstuhl, in der Rechten den Kommatido- 
‘ie Linke auf seinem Dege 
Hintergrundo Torin. Nach A. 

104) — Ders., mit seiner Gemalin Am 
‘Yon Orleans, und fhren belden Kindern, 
Herzog im Lchnstubl; eben Hhm steht die Herzo~ 
sin und zoigtanfihrealteste Tochter; die jingsto 
Prinzessin streichet oln Windspiel. (1696.] Kin 
felnes und schines Blatt, 

108) Villeroy (Francois de Neufvill, Herzog. w 
franz. Marschall, in der Reehten, seinen Kom 
imandostab, seinen Hut unter dem linken Arm, 
Tin Tintergeunde Teitergruppen und Landschaft. 
(1687.) 

106) Wilhelm 11., Kénig von England, ganze Figur, 
‘stehend, seinen Kommandostab in der Rechton 

er dem linken Arm, (1688.] 




















































10 Bildnisse. 


107) Angeau (Marquiso von), sitzt vor threm Tol- 
iettentisch und halt cine Bandschletfe. (1696) 
108) Bouillon (Iferzogin von), sitzt auf einem Stuhl 








‘und streckt die Rechte aus nach einem Brief, den 
thr ein Noger diberreicht. (1695.] 





gelegt, hilt in der Rechten eine Sammetmaske 
lund in der Linken einen Facher; ein Page trigt 
ie Schleppe. [1695.] 
110) Conti (Prinzessin von), ganze Figur, stehend, 
‘der Rechten einen Facher; mit der Lin- 
ken hilt slo ihr Kleid in die Hohe. [1680.] 
111) — Dies., ganze Figur, die Rechte ausge- 
atreckt, in der Linken einen Facher ; ein Neger- 
knabe trigt die Sehleppe. [1696.] 
112) Eleonora Maria, Herzogin von Lothringen, 
ganze Figur, stehend, in der Rechten einen, 
Ficher, dio Linke’ aufgehoben. Nach 
A. Dieu, [1671] 











ai* 





113) Eloonora Maria, Herzogin von Lothringen im. 
Lebnstul, in der linken Hand das Brustbild 
hres Genial. Oben eine posaunende. Fama, 
{1690} 

114) Lolson (dle zwel Schwestorn), im ‘Tullerien- 
farten spazierond. (1690.} 

115) Ludre (Madame de), ganze Figur, von vorn 














gesehen, wen Stenkerkee, wie die Unterschritt 
besagt, sie hilt in der Rechten einen Facher und 
{in der Linken efne Sammetmaske. (1692.] 





116) Main:enon (Madame de), ganze Figur, stehend, 
3/4 links, in der Kechten ein Gebetbuch. 
[1694.) 

117) — Dies., ganze Figur, 9/,rechts, stehend, tn 
der Linken den Facher; mit der Rechten hebt 
sie thr Kleid in dio Héhe. (1680) 

118) Maria Anna, Kénigin von Spanien, Gemalin 
Karl's IL, im Frofen sitzend, hebt mit der Rech-| 
ten thr Kieid in die Hohe und hile in der Linken 
einen Ficher; sie tigt Lockenbaar. 

i feeit C. P. R.; dann Marie 
Anne de Neubourg und eine Unterschrift 
von sieben Zeiten, nebst der Adresse. 

II, Maria Anna, in Marla Louise Gabrielle 

Savoyen, Gemalin Philipps V., umge- 
tauft, denn an der Figur selbst ist nichts 
umgeindert. Die Namen des Stechers und 
der Konigin sind ausgelseht; anstatt der 
franz, Untersebrift flndet man eine spani- 
sche, sodann dle franz, Uebersetzung der- 
selben 1. darunter die Adresse. 

119) Maria Am von England, ganze Figur, 

jer Linken ihr Kleid in die 
























120) Maria Anna Christina Vietoria von Tayern, 
Dauphine von Frankrelch, ganze Figur, 
2) links, in den Minden einen Ficher. Im 
Mintergrunde links die Einfahrt son Tvia- 
non. Nach A. Dieu. (1680.} 

121) — Dies,, ganze Figur, links, die Hinde 
vor der Brust gekreuzt, in der Rechten 
einen Facher. (1682.] 

122) — Dies., ganze Figur, ify rechts, in der Lin- 
ken einen Facher, den sie mit der Rechten fas 
(1687. 

123) Maria Eleo 
Figur, 84 link 
hat die Linke an der Seito. 

124) Maria Magdalena Theresia Eleonora, Kalserin, 
dritte Gemalin Leopold's 1. ganze Figur, Jy 
rechts, bilt in der Linken thren Facher, mle der 
Rechton thren Schleppmantel. [1700.} 

125) Marla Theresia, Kénigin von Frankretch, ganze 












ra, Konigin von England, ganze 
‘in der Rechten ihren Ficher, 
(1690.) 














Figur, stchend, inder Linken einen Facher, 
die Rechte +o 
126) — Dies., in einem Le! 
auf dem Sessel. Im Hintergrunde Schinbrunn, 





Nach A. Dieu. (1678.] 

127) Montpensier (Anna Maria Louise von Orleans, 
Herzogin von), ganze Figur, stehend, Baste von 
vor, hilt in der Linken eine Sammetmaske, mit 
der Rechten thre Schleppe. [1694.] 

128) Orleans (Elisabeth Charlotte von der Pfalz, 
Herzogin von), ganze Figur, stehend, von 
vorn, hebt thr Sehleppkleid in die Hohe. 
Im Hiintergrunde, der grosse Wasserfall im 
Park von Saint-Cloud, Nach A. Dieu. 

[167.) 

Dies., ganze Figur, stebend, 

in der techten eltien Ficher, (1 








129) — 





rechts, 


1 





Nicolas Arnoult. 





130) Orleans (Elisabeth Charlotte von der Pals, 
Herzogin von), ganze Figur, stehend, 3), rechts, 
hile in der Rechten eine Sammetmaske mit det 
Linken thre Schleppe. (1684.] 

131) Orleans (Mademoiselle de Blois, Herzogin von), 
als Herzogin von Chartres, ganze Figur, stehend, 
‘on yoru, in der Linken den Ficher. 1695.) 

192) Seignelay (Madame de), ganze Figur, 3/grechts, 
‘in der Linken einen Ficher. (1694) 

133) Thereso, Kurfdrstin von Hayern, zwelte Gems- 

aton Maximilian II., ganze Figu 
in Ficher in der Heehten, einen 

Handspiegel in der Linken. 

le von Hannover, Kaisein 

., ganze Figur, 3q rechts, 

, hile in der Rechten eine Sammetmashe 

find mit der Linken ihren Mantel. (1700.) 

















D. Modetrachten und Szenen des hiiuslichen 
und geselligen Verkebrs. 


135) Homme de qualité en habit d’Espéo, in der 
Rechten einen Spazierstock, in der Linken eine 
Schirpe. 1682. 

136) Homme de qualité en habit d'épée, Hut unter 
dem linken Arm, die Hinde versteckt. [1683.] 

137) Homme de qualité en habit q'Epée, die Rechte 
in der Seite, die Linke unter dem'Ueberrock. 
1681. 

138) Homme de qualité en habit d'Epée, die Rechte 
‘anf dem Spazierstock, dle Linke an der Seite. 
1687. 

139) Homme de qualité en habit d'épéo, Hut unter 
dem linken Arm, die Rechte unter dem Ueber- 
rock. 1687. 

140) Homme de qualité en habit d°Epée, Hut unter 
dem linken Arm, die Rechte in der Seite. (1686. | 

141) Homme de qualité en habit d'épée , dio Rechte 
ausgestreckt, die Linke in der Seite, 1687. 

142) Homme de qualité en habit @éspée, Hut unter 
‘dem rechten Atm, dle Linke in der Seite. (1687. | 

143) Homme de qualité en habit D'Espée, die Rechte 
auf einem Spazterstock, die Linke in der Sei 
1688. 

144) Homme de qualité en habit D'Espée, die Rechte 
in der Sefte, die Linke auf dem Degengriff. 

1, Mit 1688, 
IL. Mit 1689, 

145) Homme de qualité en habit d’épéo, Hut unter 
dem rechten Arm, die Linke an der Seite. 1688. 

146) Homme de qualité en habit d'épée, auf der 
Rechten einen Papagel,, die Linke in der S 
1687. 

147) Homme de qualité en habit d’Esté, den Daumen 
der rechten Hand in selner Leibbinde, in der Lin- 
Xen ein Spitzentuch. Im Unterrande Inschritt 
‘on sieben Zeilen. (1682.) 

148) Homme de qualité en habit D'Esté, nimmt eine 
Prise. 1687. 

149) Homme de qualité en habit D'Esté, die Rechte 
‘ethoben, die Linke auf dem Spazierstock. 1688. 

150) Hommo de qualité on habit diver, Hut in der 
Hand und die Linke in einem Muff.” 1689, 

151) Hommede qualité, Hut unter dem rechten Arm, 
‘fe Linke in der Seite. 1687. 

152) Homme de qualité, die Rechte auf dem Sparier~ 
‘stock, die Linke ausgestreckt, 1687. 

153) Homme de qualité, Hut unter dem rechten Arm, 
‘io Hinke Hand in der Selte. 1689, 

154) Homme de qualité en surtout, unter demlinken 























Nicolas Arnoult, 


293 





fmm seinen Hu, den ot mit dor Rechten fast 

684. 

159) Ferame de qualité habiliée en Corps de Robbe, 
‘in der Rechten eine Sammetmaske, mit der Lin 
en hebt sic thre Sebleppe. 1688, 

156) Femme de qualité habilige en Sultane, in der 
Reehten einen Muff; ein Negerknabe tragt ihr 
die Schleppe. 1688, 

187) Fomme de qualité babilige en Sultano, in der 
Linken einen Facher; ein Page trigt die Schleppe. 
16s 

188) Femme de qualité en déshabillé a'étoffe sh 
‘moise, elnen Spaneol auf dem rechten Aru 
1688, 

189) Fille de qualité habillée pour le Printemps, in 
der Rechten einen Ficher. 1658. 

160) Femme de qualité en habit d'Esté a la grec, 
hhebt mit der Rechten Shr Klefd und trigt in der 
Linken einen Sonnenschirm. 1688, 

161) Femme de qualité, on habit desté, d'étoffo 
‘amoise, hilt in der Rechten einen Ficher, mit 
der Linken thr Kleld, 1687. 

162) Femme de qualité en habit a'Fsté, halt in der 
Reebten einen Spazierstock, mit der Linken ihr 
Kleid. (1688.] 

163) Femme de qualité en habit d'Fsté, in der Roch- 
ten einen Ficher und in der Linken eine Sammet- 
maske; ein Kleiner Neger trigt die Schleppe. 
1659, 

164) Dame do qualité en habit d'¥sté, in der Rech- 
en cine Sammotmaske, in der Linken einen 
Federficher. 1682. 

165) Femme de qualité en habit d'Esté, in der Rech- 
ten einen Ficher, in der Linken eine Sammet- 
maske. 1687. 

166) Femme de qualité en habit d'Esté, in der Rech- 
‘ten cine Sammetmaske, in der Linken einen 
Ficher. 16 

167) Femme de qualité en habit D'Esté, in der Rech- 
‘ten eine Sammetmaske; ein Page ‘trigt thr die 



































Schleppe und hat in der Rochten eine Blume. 
1687. 

168) Femme de qualité en habit D'Este, trigt in der! 
Linken einen halb aufgemachten Ficher. [1687.) 





169) Femme de qualité en habit D'Esté a In Vestalle, 
n der Rechten einen Ficher, in der Linken eine 
Sammetmaske. 1 

170) Fille de qualité en habit D'Ksté, in der exhobe- 
‘nen _Linken einen auseinandergefalteten Ficher. 
1687. 

171) Fille de qualité en habit d'Esté, in der beban: 
schuheten Linken einen aufgeklappten Fichei 
1688, 

172) Femme de qualité en deshabills do Vestal 
‘in der Rechten clue Sammetmaske, in der Lis 
ken einen Ficher. 1685. 

173) Femme de qualite en d'Eshabillé 'Esté, sitet 
‘auf einem Stubl mit Liwenflssen und stickt. 
1687, 

174) Femme de qualité en deshabillé des 

edrigen Sessel 
‘Vogel 
































> sitzt 


und hat auf der 





Blume. 
15) Fomine de Qualité en Deshabit Esté, in der 

Rochten einen Facker, inder Linkoncine Sammet- 
Im Unterrande Insehrift von § Zeller 








176) Femme de marchand en deshabillé @'Esté, sltat 
‘a Lehnstubl und hat in der Linken eine Schreib- 











feder, neben dem Stubl zwei Waarenballen. 1687. 


177) Fille de qualité, en deshabillé W'Esté, auf dem 
n Spaniol, den sie strefehett. 





178) Fill de qualité en d'Eshabillé d'Esté, hebt mit 
der Rechten ihr Kleid in die Hobe und hat die 

Linke binter sich. (1660.] 

)) Fille de qualité, en @'Rshablilé D'Esté, mit 

Btickerel beschitint. 1687. 

180) Fille de qualité en déshabills pour L'Automne, 
‘ie Arme vor der Brust, hilt in dor linken Hand 
einen Facher. (1678.] 

181) Femme de qualité en habit Phyver, in der Lin= 
on eine Sammetmaske, in der Rechten den Zi- 
pfel thres Kopftuches. 1688. 

182) Femme de qualité en habit @hiver, in der Rech 
‘ten eine Sammetmaske. Ein Neger trigt ihr 
Schleppe und Gebetbuch nach. (1690.] 

183) Femme de qualité En habit d’hyver, hebt mit 
beiden Handon thr Kleid in dio Hohe. 1687. 
184) Fomme de qualité on habit dhyver, die Hinde 

cin Page trigt dle Sehleppe. 























185) Fille de qualité en habit d'hyver, In der erho- 
‘Donen Reehten einen Muff; oin Page trigt the dio 
Schleppo; vorauf liuft ein Spancol. 1689. 

186) Fille de qualité en deshabillé D’hyver, auf dem 
rechten Arm einen SchooBhund. 1689. 

187) Fille de qualité en dEshabilige dhyver, sto- 
hend, die Rechte ausgestreckt, die Linke Kinter 
sich. (1685.] 

188) Fille de qualité en Deshabillé e'Hliver, halt in 
der Rechten eine Sammetmaske und mit der Lin- 
en thr Kleld. (1684. 

189) Femme de quallté en Eeharpe, belde Arme vor 
dor Brust, in der rochten Hand eine Sammet~ 
maske. (1692.] 

190) Femme de qualité en Desbabillé sortant du lit. 
Bine Dame sitzt vor threm ‘Tollettentisch und 
aieht sich elnen Strumpf an; den anderen hilt 
ein Kammermidchen. 1689. 

191) Femme de qualité estante a ccs necessiter. 

D: Stuhl 









































192) L’Agréement aux Dames, Eine tm lett Negende 
Damo spricht mit einer anderu und zoigt nach 
mem im Mintergrunde stehenden Pagen, dor 
ino Klystiorepritze hilt. (1689. 
193) Femme de qualité anx bain de la Saussaye. 
ine aus dem Tade kommende Dame, unter 
einem Baume sitzend; noben thr elu Noger; vor 
ihr trocknet eine Kammerzote thr die Fisse ab 
i bedentet eine itergrunde herbetkom: 
menden Kavalier zu schweigen. (1687,] 














194) Femme de qualité estant a sa toilette, sitzi vor 
ihrem Tol 
Spiegel; hinter thr macht eine Kammerjungfer 


den Kopfputz zurecht. 1688. 
195) Fille de qualité a sa toilette, sitzt vor dem 
Spiegel und kimmt sich; bet ihr ein Kavalier 

i (1687) 

‘a sa toilette, stralt vor einom 

Spiegel thre Haare. [1690.] 

197) Fillo de qualité Recovant visite a ea Toilette, 
Eine Junge Dame belm Ankleiden;; thr gegentiber 
spielt oin Kavalier Guitarre; hinter ihr die Kam- 
merjungfer. [16: 

198) Fille de marchand asa toilette; ein Birgermid- 
chen kimmt vordem Spiegel seine Haare, 1687. 

199) Femme de qualité en attendant Visitte;_ sfe 
sitzt auf einem Stubl, die Arme vor der Brust 





















204 
fibereinandergelegt, und in der Linken einen 
Ficher. [1681.] 

200) Dame allant en visite. 
Nogerknabe die Sehleppe trigt, fut et 
aim Arm cin juuger Abbé begieitet sie. 

201) Femme de qualité allant a TEgliso, in der 
hhobenen Kechten eine Sammetmasko ; cin Neger 
trigt ie Schleppe und Gebetbuch; ‘hinter ihr 
zwei Frauenzimmer und neben ihr ein junger 
Abbé. [1692.] 

202) Femme de q 
sitzt auf elnem Stubl 








[1686.] 














qualité a la promenade. Ein Neger- 

Iknabo tragt die Scbleppe; eben ihr ein junger 
Abbé, hinter ihr eine Kammorjungfer. (1687) 

204) Femme de qualité ala promenade; ein Kleiner 
Neger trigt thr die Sehleppe und ein junger 
Abbé begleitet sic. [1692,] 

205) Femme de qualité aux Thuilleries. Eine Dame, 
‘im Profll rechts, auf einer Gartenbank, halt mit 
der Rechten ihren Facher am Kin. 165% 

206) Femme de qualité aux Thuilleries. Eine Dame, 
links, auf einer Bank, halt mit der Rechten 
ihren Ficher an 

207) Zwol auf einer Bank im Tuileriengarte 
Damen sprechen mit einander; die i 
Linken, hat in der einen Hand einen Facher 
und in der andern eine schwarze Sammetmasko. 
[1682], 

I. Hintergrund weiss. Dames de qualité en 
* conversation dans les Thuilleries; ausser~ 
ye des Stechers und die Adresse. 
unde Biume, Les Deux Dames 
‘Dans los Thuilleries und 
ie Platte aufgostocheo. 

208) Gens de qualité en famille la promenade, 
Kin vornehmer Herr fabrt seine Frau am Arme; 
Tochter und Sohn bogleiten sic. [1692.] 

209) Femme de qualité allant incognito par la ville, 
‘rigt in der Rechten cine Sammetmaske und 
hhebt mit der Linken thr Kleid, 1689. 

210) Femme de qualité au rafraichissement des Lt- 
quours. Eine Dame sitzt an einem Tisch; ein 
‘Neger prisentirt ihr ein Glas Lil ¥ 

211) Femme de qualité Jouant du Clave 


































ML 

















213) Fillo de qualité en vendange. 
Midchen mit Kérbehon; dic eine pdekt Tr: 
bon. [1686.] 

214) Lo Caquet des Femmes. Kino Frau im Wo- 
chenbett; 2u belden Seiten sitzen zwei Frauen, 
(1693, 

215) Lo Jeu do Billard, Fin Hert und_ eine Damo 
spiclen Dillard; eine Kammerjungfer trigt einen 
Aran voll Billardsticken. 

216) Le Jou de Boule. 
hen spielen das Kugelspiel; 
rende Damen. [1687-] 

217) Le Jeu de Dames, Ein Herr und cine Dame 
apicten Domino; dabel cin Eravenzimmer. (1692. } 

218) Le Jeu de Dez, Ein Herr und cine Dawe 
wilrfela; dabel elni Frauenzimmer. (1692). 

219) Le Jeu des Echecs. Ein Herr und eine Dame 
‘aplelon Schacb; dabei cin mit Nahen oder Sticken 
Deschiftigtes Frauenzimmer. [1686.] 

220) Le Jeu de Quille. Kin Knabe und ein Afad- 
hen spielen Kegel, wobel ein Herr und eine 
Dame zusohen, (1690. 











zwel 
label 2wel spazi- 




















Nicolas Arnoult. 





221) Le Jeu du Volant. Ein Herr und zwei Damen 
schlagen Fedorball. [1658.] 

222) La Deuineresso. Kine vornchme Dame list 
‘ich von einer Zigeunerin aus der Hand wabs- 
sagen, wobei ie Schellentromme! 
rahrt. (1097. 

223) LBsearpolette. Ei 
geschaukelt. [1087. 

224) La Charmante Tabagie. Drei Damen in einer 
‘Weinlaube§ zwei davon rauchen, die drittezer- 
schneldet Roliknaster. Auf dem Tische liegen 
Spielkarten. Im Unterrande der Name des Ste- 
hers, der Titel und die Adresse, nebst vier 
franz. Versen. [1698.] 

1. Ce vend a Paris chez N. Amoult au bon 
Raisin rue de Ia Fromagerie aux balles 
ace privilege du Roy. 

I, Ce vend a Paris chez 
Pont a la Couppe d'or 

225) Der Friedensschmaus, in Bezichung anf den 
Frieden zu Rijswijk 1697. Frankreich, Savoyen, 
Deutschland, Spanien, England und Holland, als 
Herren und Damen’ {n franz, Modetrachien, 
‘schmausen an einem reich gedeckten Tisch 
‘Zwei Pagon und cine Kammerjungter bodienen 
sic, um rustix yx La rats, Im Unterrande 
dor Name des Stechers, zwei Strophen, jede von 
acht Versen, die Namen der schmausenden Per- 
sonen und die Adresse, (1697.] 

226) Le Galant dupé. Ein Herr spielt Karte mit 
‘einer Dame, welcher eine andere die Karten im 
Spiegel zelgt, Im Hintergrunde ein festgebun- 
doner Affe, [1686.] 

227) Le Tata aux Darbons. Ein als Frauenzimmer 
gekleideter Mann, mit Trommel und Zepter, vot 
einer jungen Frau im Gangelbande gefthit. 
(16975 . 

Telle au Frats. Ein im Schatten eines Bau- 
ingeschlummertes Frauenzimmer ; dahinter 
eine Guitarre spielende Dame und ein junger 

Kavalier. [1692.] 

229) La Dance de Village. Vier Fravenzimmer und 
‘ein Herr “tanzen um einen Baum, auf welehem 
ein Dudelsackpfetfer sitzt. [1684.] 

230) La Servante qui Ferre la Mule. Eine Magi 
beschligt cinen Saulescl, dem cin Stallknecht 
das Bein hilt; daneben eine Dame mit einem 
Ficher. [1697.] 

231) La Servante Revétue, Eine Magd sitzt unter 
‘inem Baum, ein brennendes Herz in det Hand; 
daneben drei grimassenschneidende Talpel 

232) La Jardinigre. Eine Biuerin steht auf einer 
‘Leiter und pfiickt Aepfel; ein Bauer will Eulen- 
spicgelstreiche mit ibr machen, und ausserde 
drei Bauern, von welchen einer grablich galant ist. 

233) La Philosophie Tabagique, Vier Bavern 
Freien; der eine schligt sein Wasser ab, dic 
andern’politisiren beim Dierkruge. 

234) Les Plaisirs Tabagiques, Drei Bauern und 

ine Binerin unter einem Zelttueh. 

235) La Tabacgio Rustique. Drei Bauern und eine 
‘iuorin im Freien; der eine trinkt, der andere 
steckt seine Pfeife'an, der dritte hilt sein Glas 
In die Hohe Anonymes Bl. Im Unterrante der 
‘Titel und vier franz. Verse, 

236) Les Fumeurs Contants. Droi Bauer vor einer 
Schenke, aus welcher der Wirth mit einem vollen 
Krug kommt. 

237) La Musique 














ye Dame von zwei andem 






















lois sur le petit 














228) 












































Ein Bauer und eine 





ragee, 


_Nicolas Arnoult 


Louis Julos Arnout. 

















Binern begleiten mit Gesang cinon Klarinat- 

295) Vor einer Dorfschenke sitzt ein Bauer und 
asst eine Bauerin; fn anderer tanzt mit einer 
Binerin nach der Fiedel ein Bei 
den Personen sind dio Namen goschricben: Por- 
tine, Guillot, Claudine, Blaise. Im Unterrande 
4 franz. Verse. Anonyes Bl, 

239) Le Manant Contant, Ein vor einer Dorfschenke 
siuender Bauer alt cinen Krug und umarmt 
ine Banerin. 

240) Kino wolbeleibte Bauerfran will einem im 
Lehnstuhl sitzenden Bauer einen Krug wegueh- 
men. Im Hintergeunde steht ein an einen Baum 
gelehnter Mann von griesgrimlichem Aussehen, 
der jene Szeno durch seine Brille beguckt. Im 
Unterrande 4 Verse, 

21) Die Jagerin, Eine vornehme Dame, stchend, 
die rechte Hand auf einem Gewebr, "Tm Unter” 
rande § franz. Verse. [1690.] 

242) Die Eroberungssichtige. Kine vornehme Dame 
in vollem Putz, stebend, in der Rechten einen 
zusammengeklappten Ficher, hat die Linke in 
der Sefte, Im Unterrande vier franz. Verse 
(1690.] 

243-248) Schultrachten in. der vo 
Maintenon  gestifteten  Unterric 
delige Fraulein. Folge von 6 Bil; 
Unterrande vier franz. Verse. 


























Madame do 
itsanstalt fOr 
auf allen im 











243) Dame Religiouse de St, Cyr. 

244) Demoiselle de St. Cyr de la 1°, Classe, 
portant le Ruban bleu, 

2A5) Demoiselle de St, Cyr de la 2°. Classe, 
portant le Ruban jaune; hebt mit der 

Rechten ihr Kleid in die Hohe. 

246) Demoiselle de St, Cyr de ln 2°. Class 
portant le Ruban jauno; hat dle Hinde v 
der Brust gekreuzt. 

isello de St. Cyr de la de, Classe, 
portant le Ruban verd. 
248) Demolselle de St. Cyr de la de. Classe, 
portant le Ruban rouge. 

249) Hofviolinspicler. Joucur de violon de chez le 
Roy. 1688. 

250) Le Tailleur Francols. Ein Schneldermeister 
‘immt einer Dame das MaB, dabel eine Kammer- 
Jungfer. (1697.) 

251) Le Chausseur Frangoisaux Dames. Ein Damen- 
‘schohmacker nimmt einer sitzenden Dame di 
MaB, in Gogenwart eines Kammermidchens. 
(1698) 

252) LOpérateur, Bin Bartscherer operirt einem 
Bauer ein Geschwiit auf der Schulter; dabei die 

Frau dos Pationten, 

}) La Coiffeuse. Ein Dame sitzt vor ihrem Tol- 

lettentiseh und lisst sich eine Haube anproblren. 

Im Hintergrunde eine Kammerjungfer. 1692.) 

251) La Bonne Couturiére. Eine Modeschnoiderin 
‘nimmt einer Damo das Mai} in Gegenwart einer 
Kammerjungfer. [1692.] 

255) La Belle Organiste, 
ie Orgel. Im Hintergrun 

Rlasbalg einen Mann ai + der” auf den 

Knicen Hegt und mit seinem Obetkirper im Or- 

gelkasten versteckt ist. [1694.) 

3) La Belle Barbierre, besehaftigt, einen Mann 
inzuseifen, desson Perriicke Ober éinen Iau 











































stock ausgebreitet ist und von einer Gehiiln ge- 
Kammt wird. (1694.} 
’) La Belle Saignée, 





Wundarzt 








Dame zur Ader, eine Kammerjungfer bringt eine 
Schiissel. [1690.] 





E, Kolloff. 


Arnout. Joan Bapt. Arnout, Maler und 
Lithograph, geb. zu Dijon 24. Juni 1788, Sehit- 
ler yon Dovosges, war als Landschaftemaler in 
Aquarell und Sepia thitig, hat, aber besonders 
eine Monge Lithographien geliofert, von denen 
wir folgende herausheben. Er gehirt zu den Be- 
Jgriindern der Lithographic in Frankroich und iat 
augleich cinor der geschicktesten dieser Gattung. 


1) Paris. Vues et Monuments de la Capitale; lth, 
en couleures. kl. qu. 4, 

2) Les environs de Paris, "Vues et Monuments des 
onvirons de Paris; llth. en couleurs. kl. qu. 4. 

3) 3 BIL Are de Iétile, von verschiedenen Seiten 
und der Tuilerienpalast von der Gartenseite, gr. 
qu. Fol. 

4) Vue de ta Place St. Vietor A Paris, 
Burhaut. qu. Fol. 

5) Mausoleum Napoleon's in der In 
ar. Fol. 

6) Entrée de su Majesté Charles X. dans TE gliso 
Notre-Dame de Reims le Jour de son Cou 

‘ment. 29 Mai 1825. Fol, 

‘Das Rathbaus von Briissel. Gavard del. Imp. 

Fol. 

8) Thorhalle des Dogenpalastes zu Venedig. Fol. 

9) Brighton, vue prise en ballon, 

10) Windsor} ebenso, 

11) St. John’s College in Cambridge. qu. Fol. ‘Ton= 
‘druck, 

12) BU im Album 
Landschaften von 
dort, Girodet-Trioson, Arnout ete. 6 

8. Bellicr, Diet., wo seine von 1819 bis 1865 
ausgestellten Werke verzoichnet sind. — Gabet, 
Dict. 








Lith, nach, 


Hidenkirche. 


























W. Engelmann, 
Louis Jules Arnout, Sohn des Vorigen, 
geb. au Paris den 1. Junt 1814, Schifler yon 


Ruillard, war wie sein Vater Maler und Litho- 
graph. 
) Von ihm radirt: 
Landschaft mit Gebiuden, aus welchen Wasser 
‘Hiesst, qu. Fol. (Im Journal des Artistes.) 
1) Von ihm lithographirt : 
1) Paris et ses environs. Vues dessinées dap: 





ature et lth, deux teins, 21 Dil, qu. Fol 

2) [a Grande Bretagne, Angleterre, Ecosse et Ir- 
lande monumentates et pittoresques. Dessinées 
daprés nature et lith, 28 BI qu. Fol. 

3) Vues do Paris et des environs, Nouvelle Collec 
‘tion do vues prises daprés nature et en daguer- 
réotype ct ith. 40 BIL. qu Fol. 

4) Excursions aériennes, prises de Ballon daprés 
nature ct ith, & plusieurs telntes. Vues do 
Franco. 10 Bill. Vues étrangéros, 6 Bill. qu. Fol. 

5) 4 Bil Rouen in: France monumentale ot pitto- 
resque (par Chapuy ete.). qu. Fol. 

6) Voyage aétien en Europe. Collection de vues & 
‘ol d'oisean de toutes les capitales, chefé-lieux et 
villes importantes de chaque pays. (Nach Zeich- 
ungen yon Jul. Amout, A. Guesdon ete.) 




















296 


Lonis Jules Arnout 








= Arnulf. 

















Malle 42 BI France 55 BI. Sutsse 1 BI. Pays- 
Bas 1 BI. Angleterre 5 Bll. 
7) 20 BNL. ‘Klcinere Ansichten von Ttallen, nach 
Deroy und Chapuy. kl. qu. 4. 
8) MU. ns La Sulese et te Savoie d vol doleau, 
9) 12 BN. Chasses au tir et au chien d’arrét, Doss. 
par Grenier et lith. par Arnont. 
10) Palais do Mndustrie (Vue générale oxt. & vol 
doiseau). gr. qu. Fol 
11) — Dass. (Ve intérieure de Ia grande nef). gr. 
qu. Fol, 
12) Vue prise do la haute platne & Tolade, Gez. von 
Chapuy. qu. Fol. 
13) Cour dhétel de la Ville de Lyon, 
Chapuy, Fol 

















Gex. von 


¢) Nach thm gestochen : 
‘Yao de Paris & sol doiscau, Gest. von Outh- 
waite. qu. Fol. Aguatinta, 
W. Engelmann, 
Arnoux. Charles Albert dArnoux, be- 
kannt unter dem Pseudonymen Bertall, Schi- 
lor von Drolling, war cin iusserst fruchtbarer 
Zeichner fiir den Holzschnitt. Bellier, Dict., 
flhrt Verschiedenes von seinen Werken auf. 
W. Schmidt, 
Arnswald. Bernhard yonArnswald, 
Oberstlicutenant, geb. zu Weimar den 1. Sept. 
1807, verstand sich aufs Radiren und zeichnete 
auch gowandt Bildnisse, Landschafts- und Genre- 
bilder in Aquarell, Scpia und Bleistift. Er wurde| 
imJ. 1840 SchloBhauptmann der Wartburg, wel- 
ches Amt er noch bekleidet, und hat sich um die 
Restauration derselben groGe Verdienste er- 
worben. 








‘Von ihm radirt 
anit zwei Damen (des Kinstlers GroB- 
Cousine). Zur Erinnerung an die ver-| 
ehrte GroBmatter durch deren Enkel. B. v. Arns- 
wald gez. u, in Kupferrad, 1837 del. v. 1838 se. 4 
yo und andere vornchme Personen im 
oge in ciner Saulonhalle, Mit Zeichen. 1840. 4. 
48) Souvenir de la cour de Weimar, GroBherz. Karl 
Friedrich und seine Gemalin Marta Paulowna mit 
Gefolge im Cederzimmer der Weimarer Residenz. 
is, Kl, qu Fol, 
Moderne Promenade. Rin Elternpaar mit don 
Kinder und einem Bedlenten, in auffallender 
Kleidung (Kurflrst von Hessen nebst Familie 
in Kissingon). 4. 
15) Ungarischo Drahtbinder, ganze Fig. Nach J. A. 
Klein, A. foc. n. K. gr. 8. 
s Kunstblatt 1839. p. 312, 
Mitthetungen des Kizntters, 

















W. Schmidt. 
Arnt. Arnt, Bildschnitzer (Beeldsnyder) im 
14. Jabrh., findot sich zweimal in einer Rech- 
nung Wilheln’s I., Herzogs von Geldern. Der 
Kiinstler hatte danach Arbeiten im Gemache des 
Fiirsten zu Arnheim im Jan, 1389 ausgefiibrt. 
Zufolge der Rechuungsablogung durch H. van 
Steenbergen vom Margarethentag 1388 bis zum 
selben Tag 1389 In den Archiven der Provinz 
Geldern 2u Arnheim. 





Es ist nicht unmbglich, dass dieser Arnt mi 
dem Bildschnitzer Arent identisch sei, der in 
den Aufzeichnungen der Gildeblicher von St 
Lukas zu Utrecht (zusammengetragen im J. 1806 
durch den Maler van der Puyl, Direktor der 
stiidtischen Zeichenschule daselbst) vorkommt. 
Zu den dort genannten Ktinstlern gehdren: Mey- 
ster (aicht Meyston, wie Kramm schreibt) 
Arent, Bildschnitzer 1369 und Claes Arent- 
zoen (Sohn von Moister Arent?;, Maler, 1379, 
s. Kramm, De Leven 





Arnt. Meister Arnt von Lorenwert, Bild- 
schnitzor (Beldensnider), erhiilt 1488 den Auf- 
trag, cine Bildtafol nach dem Vorbilde der mu 
Ziitphen und Deventer fir dic Nikolaikirche zu 
Kalkar zu machen. Er wird von Zwolle geholt 
und atbeitet daran in Kalkar, stirbt aber 1491 
oder 1492. 

8. J.B. Nordhoff, im Organ fOr christliche 

Kunst, XVIII. 239! 240, 250. 
v 

Arnulf. Arnulphe oder Arnold von Binche, 
belgischer Baumeister des 13. Jahrh. Seinen 
Namen kennen wir noch aus einer gleichaeitigen 
Inschrift auf einem Quadersteine, welcher an der 
Aussenwand der Pfarrkirche U. L. Frau yoo 
Pamele zu Audenaarde cingomauert ist. Die Kir- 
che verdankt ihro Entstchung einem Streito zwi- 
sehen den Abteien von Elnacme und von Maeg- 
dondael, welchen der Bischof von Cambrai damit 
beilegte, dass er dio alte Kapelle von Pamele zu 
‘einer Pfarrkirche erhob. Die neuo Kirche, welche 
uuverstiindige Restauratoren mit Zugaben von 
Stuck und Marmor verunstaltet haben, ist cin rci- 
zendes Bauwerk und der merkwilrdigste Typus 
des Ucbergangsstils, (nach dem Verfasser der Hi- 
stoire de architecture en Belgique). Der lanzet- 
fUrmige Spitzbogen vereint sich bier mit dem 
Rundbogen des romanischen Stiles. Der Bau 
‘wurdonach der Insehrift begonnen am4. der Iden 
des Mitra 1234, d. h. am 12. Mirz 1235. Eine 
handschriftliche Chronik des 17. Jahrb. im Stadt- 
archiv von Audenaarde setzt thn irriger Weise in 
den Nov. 1235. Dio Autoren, die sich mit der 
Geschichte der Stadt beschiftigen, fllhren an, 
dass diese Kirehe binnen 1 Jabren vollendet 
wurde, Dank der Freigebigkeit von Arnold, 
Herr von Audenaarde und Pamole, und seiner 
Witwo Alice von Lessines. Diese’ zweite Be- 
hauptung entspricht ebenfalls, was den ange- 
gebenen Zeitpunkt anbelangt, keinem authen- 
tischen Dokumente. 

Der griisste Theil der Kircho ist erhalten ; sic 
Ist, mit Ausnahme des Transepts, ein Werk des 
Arnulphe von Binche. Die Verhiiltnisso an der- 
selben sind nicht gross; sie ist etwa 45 Meter 
lang. Dio Form ist cin lateinisches Kreuz mit 
drei Schiffen. In der Mitte des Kreuzes erhebt 
sich der Glockenthurm. 

Es ist schr wabrscheinlich, dass der Kunstler 




















Alex, Pinchart. 


Arnulphe oder Arnold von Binche (beide Namen 








sind gleich) aus diesem Stidtchen gebiirtig war, 
und wir sind sehr geneigt zu glauben, dass man 
dio Urkunde, welche wir 1846 in einem Urkun- 
denband der Abtei St. Denis in Broquerofe bel 
Mons gefunden haben, auf ihn bezichen mlisso. 
Sic ist vom Februar 1248 neueren Stils, vermijge 
welehor ein Kanonikus von Cambrai Namens des 
Meisters Arnulphe von Binche Magister Arnul- 
pbus de Bincho) diesem Kloster mehrere Gtiter 
zum Besten der Armen der Stadt Binche ver- 
macht. 

Andere Nachrichten her diesen Ktinstler be- 
sitzen wit nicht. Vielleicht erbaute er auch die 
Abtel Maegdendael, die sich frtther in Flo- 
teeq befunden hatte, im J. 1233 aber nach Pa- 
inele verlegt wurde, 

Handschriftl. Quelle: Cartulaire deYabbayode Saint 

Denis fm Staatsarchiv zu Mons. Fol. 183. 

s.Messager des sclonces hist. Gand 1825. p. 

424; 1863. p. 406—7. — Annales Adbatio 
8. Dionysti in Brogueroya, Werausgeg. von Reif- 
fenberg. p. 599. — Van Cauwenbergh 
Lettres sur Thistoire @Audenaerde. p. 62. 
Schayes, Histoire de Varchitecture en Bel- 
gigue. 11. 61—65. — Annalos du corcle ar- 
‘eho. do Mons. I. 147—152. 

Lithogr. Ansfchten der Kirche findet man in 
folgenden Werken: Collection historique des 
Principales vues des Pays-bas, herausgeg. von 
De Wasmo. — Cloet, Voyage pitor. dans e toy- 
sume des Pays-bas, IV. — G, Simoneau, Vues 
et Monuments d’Audenaende. 1839. — P. van 
de Vyvere hat die Ansicht des Innern ver- 
Sffenticht. - Schayes hat tn selner Hist. do 
hit. en Belg. I, 62 den Chor in Holzschnitt 
egcben; danach’ im Organ fiir christiche 
Kunst. VI. 279. Boll. Fig. 5. 





























Alex, Pinchart. 

Arnalphl. Claude Arnulphi, Maler, gob. 
24 Aix in der Provence im J. 1697. Er bildete sich 
tuter dem Florentiner Maler B. Luti. A. scheint 
sich ginzlich dem Portrittfach gowidmet 2th 
ten und brachte es darin zu groBer Fertigkeit. 
Er filhrte einen breiten und leichten Pinsel. 
Eine grofe Anzahl seiner Werke ist noch in 
x. In dortigen Museum befindet sich ein Bild- 
niss, welches seinen Landsmann, Lucas de Cl: 
piers, Marquis de Vauvenargues, den bertthmten 
Moralisten, darstellen soll. Zur Kunstausstel- 
Jung in Marseille 1861 sandten Kunstfreunde von 
Aix fiinf Portrits von Arnulphi, darunter die des 











Arnulf ———— __Arnz. 











Predigers Abbé Poullo und dos Marquis de Gal- 
lifet, Flrsten von Martigues. Das letztere be- 
findet sich im Besitze eines seiner Nachkommen. 
Im Museum 2 Versailles sicht man das Bild- 
niss von Chicogneau, des ersten Arztes von Lud- 
wig XV., welches auf der Riickseite die Bezetch- 
ung fuhrt: C. Arnulphi pinxit 1750. Der go- 
schiekte Kupferstecher H. Cousin, der in Aix 
seb. war und dort arbeitete, stach mehrero Por- 
‘its vou Arnulphi (s. unten). 

Als der Herzog von Villars, Gouverneur der 
Provence, im J. 1766 die Grindung 








chenschule in dieser Stadt anordnet 
Moyer, Kénatler-Lexikon. 1, 





297 





nulphi einer der drei berufenen Professoren. Er 
starb in seiner Vatorstadt am 22. Juni 1786 und 
ward auf dem Begriibnissorte der Franziskanor 
Destattet. Unter seinen Schitlern sind zu erwith- 
non Esprit-Antoine Gibelin und J. Fr. P. Peyron. 
8. Livrot de exposition des Beaux-Arts de Mar- 
seillo 1861. p. 22. — Parrocel, Annales do 

Ta peintnre. ile 1862. pp. 191. 201. 202. 

MH. — Gibert, Catalogue du Musée dAix. 
1862. p. 1. — Villot, Notlee des tableaux du 
Musée du Louvre, Ecole francaise. 1871. p. 258. 
—L. Lagrange, Joseph Vernet, Paris 1864.8. 

Alex, Pinchart, 


‘Nach ihm gostochen: 
14 gest. von H. Coussin. 
4) Joseph Aillaud, Arzt, 
2) Mare Antoine Houthler, Jesuit. 
3) Fr. de Commis, Rechtsgelehrter 
4) Louls Van Loo, Maler. 
No. 5—7 gest. von J. Faber. 
5) Thomas Matthews, Admiral. Fol. 
6) William Rowley, Admiral, “Pot. 
7) Dio Schauspiclerin Clive in the character of Phi- 
Tila, 1734, Ohne den Namen des Malers. 
Fol. 
Diesolbe, ebenso. Gest. von P. van bleock 
1735. Fol. 
Er selbst soll auch radirt haben. 
8. Heineken, Dict. u, Manuskr.— Catalogue 
Erans. 























8) 








W, Sehmidt, 


Arnutlus, Arnutius, Kupferstecher, um 
1756. Von ihn 
Joh. Georg Hart 








Mechan. C. Muller p. 8. 
W, Engelmann. 





Arnvidson, 5, Arvidsson, 


Arnz, Albert Arnz, Landschaftsmaler in 
Diisseldorf, dasclbst geb. den 24. Jan. 1832, er- 
elt seine kilnstlerische Ausbildung bei seinem 
Schwager Oswald Achenbach, mit dem er auch 

ine Hingere Reise nach Italien unternahm. Dort 
sammelte er die Studien zu seinen meisten Go- 
miilden, in denen er hauptsichlich Motive 
Rom und Neapel mit besonderer Beritcksichti- 
gung der Architektur behandelt. Auch liebt er 
€s, cine reiche Staffage von Figuren und Thie- 
ron anzubringen, was seinen wirkungsvollen Bil- 
der, die sich durch leuehtende Furbo und 
wandte Technik vortheilhaft auszeichnen, erhih- 
ten Relz verleiht. In der Wiedergabe deutscher 
Gogenden zeigt sich Arnz weniger glticklich, 
wie denn auch an Zahl seine westfilisehen und 
niederrheinischen Landschaften den italienischen 
‘bedeutend nachstchen. Von den letateren befin 
det sich cine der besten, “Tempel dor Vestas, im 
Museum zu Hannover. Sonst sind noch zu 
nennen: Strand von Neapel im Mondschein, Der 
Petersplatz in Rom u, A. Mit G. Stis maite er 
gomeinschaftlich das Bild Die Martinswiese bei 
Diisseldorf, das im Ocsterr. Kunstverein vom 
Miira 1873 zu schen war. 





























Moris Blanckarte, 
38 


298 


R, Arondeaux. 














‘Von ihun lithographirt: 
Das Grabmal dor Caccilia Metella bol Kom. 
Oswald Achenbach. Disscldorf 1861. 
ruck, qu. Fol. 





W. Schmidt. 


Aroca. J. dela Vuerta, gonannt d’Aroca, 
8. J. dela Vuerta genannt de Daroca. 





Arode. Guillaume Arode oder Arrode, 
Goldschmid und Emailleur 2u Paris, kommt hi 
fig vor inden Rechnungen der kinigl. Zablmeister 
von 1388 bis 1408 filr Lieferungen joder Art, die 
er fir Karl VI. und seine Gemalin, Isabella von 
Bayern, gemacht batto. Er fiihrte nicht den Titel 
eines Goldschmides des Kinigs, wie Texier be- 
hauptet. Alle von ihm gelieferten Arbeiten an- 
zugeben, wlirde hier 2u weit fithren; wir ver- 
weison auf Texier und die handsehriftlichen 
Quellen. 

8 Register KK. 19. Fol, 64. v2.; KK. 21, Fol. 
St. 18.5 KK. 29, Fol. 71. 1., 119. 16.3 KK. A. 
Fol. 20, v0. 51 ., 79 10. u. 10539, in der 
Chambro des comptes des Nationalarchivs 24 P 
His. — De la Borde, Les Dues de Bourgogue. 
M51. Texter, Diction, orfévrerte. p. 1 


























Hugues (Huguelin, Huguenin) Arode, Ar- 
rode oder Herode, vermutlich Verwandter des 
Vorigen, flhrte don Titel Sticker der Kinigin 
Isabella von Bayern, und diejenigen, welche da- 
mals einen solehen ‘Titel fiihrten, waren Kiins 
ler. Arbeiten von ihm sind in den Rechnungen 
des Nationalarehivs 2u Paris angegeben. Er, 
lebte noch 1402, 








8. Rogister KK. 19, Fol, 70 ¥9,, 115 ¥9.; KK, 
20. 





‘ol. 95 40.; KK. A, Fol. 37. 6°; KR. 42, 
2°., in der Chambre des comptes des Na- 
ilarchi¥s zu Paris 








Alex, Pinchart. 
Arold, Dilettant, Kaufmann in Frank- 
furt a/M., radirte nach Gwinner u. A. eine Land- 
sehaft in Kobell’s Geachmack. qu. 8. 

8. Gwinner, Kunst und Kinstler in F 


p- 405. — Archiv far die zeichnenden 
X. 315, 

















W. Schmidt, 
Aromatarl. Dorotoa Aromatari, ge- 
schickte Stickerin zu Venedig im 17. Jahrh. Von 
ir spricht lobend der Maler Marco Boschini in 
seinem iiusserst seltenen Werk In Carta del ua~ 
vegar, Venedig 1660. Sie verfertigte mit der 
Nadel, sagt or, Wunder, welche nur die gedul- 
digsten Maler mit dem Pinsel hervorbrachten, 
pittorica, 1822. 1V. 182. 
Ale. Pinchart, 
Arondeaux, R. Arondeaux, holliindischer 
Medattleur Ende 17. und Anfangs des 
18, Jahrh., von viiimischor Abkunft. In Folge 
der Religionsverfolgungen entfloh Isaac A., Blir~ 
ger von Gent, mach Hulst in Staatenflandern, 
Wo er 1591—1595 das Amt eines Stadtschroibers 
versah, Seine Nachkommen sicdelton sich in 




















. helm HT. Pi 








Vilicssingen, Leiden u. a. 0. an. Von ihnen 
stammt ohne Zweifel unser Kiinstler,dessen voll- 
igor Vorname uns unbekannt geblieben ist. 
Wir kennen 24 Medaillon von R. Arondeaux; 
sie bezichen sich auf dio Bogebenheiten vou 
1678-~1702, und der Kiinstler ist hiichst wabe- 
seheinlich in den ersten Jahren des 18. Jahrh 
torben. Seine Werke sind griGtentheils mit 
seinem Monogram A., oder R. A., oder dew 
vollen Namen beaeichnet. Das k. Kabinet im 
Hang besitzt sic vollstiindig; cin groBer Thei 
dersclben befindet sich auch in der Sammlung 
der k. Bibliothek 2u Briissel. Die illteste Me- 
le cnthiilt eine Allegorie auf den Frieden vou 
imwegen. Eine zweite vom J. 1683 zeigt das 
Bilduiss von G. Brandt, evangelischem Geistli- 
chen und Historiker, dor in dioser Zeit starb. 
Die nach der chronologischen Ordnung folgende 
Medaille ist vom J. 1687 und ausgeftihrt im Auf- 
trage des Grafen von Avaux, damals franz: 
schen Gesandten bei den Generalstaaten der ve 
cinigten Provinzen. Vom J. 1688 an werden die 
Werke A.’s zahlreicher. Fast alle, die aus dieser 
Zeit stammen, verherrlichen den Statthalter Wil- 
inzen von Oranien, der das Jahr 
darauf mit Anna, sciner Gemalin, als KGnig von 
England gekrdnt wurde. A. hat die Ausschif- 
fung dieses Prinzen am Ufer England's darge- 
stellt, dann seinen feierlichen Einzug in London, 
ine Reise nach Irland an der Spitze seiner Ar- 
mee, seine Riickkunft nach Holland, seinen 
Triumphs-Einzug im Haag; die Pazifiziring Ir- 
land’s, die Seeschlacht am Kap de la Hogue, 
wolcher die franziisische Flotte von der engli- 
schen und holliindischen besiext wurde; die Ein 
nahme der von den Truppen Ludwig's XIV. be- 
sotaton Stadt Namur. Im J. 1696 verfertigte A. 
eine Medaille auf den Tod der Kinigin Anna. 
Zwei andere yom J. 1696 beziohon sich auf einen 
Aufstand in Amsterdam. Der Friede von Ryswyk 
gab ibm Stoff zu zweien, deren eine er im Auf 
trage der Staaten von Friesland ausfilhrte. Der 


















































. | Waifenstillstand von Karlowitz, der 1699 durch 
. | die Bemiihungen des englischen. 





inigs zwischen 
dem deutschen Kaiser, dem Kénig von Polen 
und der Republik Venedig einer- und dem Sul- 
tan andererseits geschlosson wurde, bildet den 
Gogenstand der niiehstfolgenden Medaille. Im 
J. 1700 verfertigte A. eine desgieichen 2ur Ver- 
hortlichung des Jahrhunderts. Seine letzten 
Werke beschiftigen sich mit dem hundertj 
gen Festo der Griindung der Ostindischen Kom- 
pagoie und mit dem Tode Wilhelm’s IIT. 

Die ersten Medaillen von R. A. zeigen, ohne 
schlecht zu sein, doch noch die Unerfahrenheit 
des Kilnstlers; untor den spiiteren gibt es s0 
schine, dass man ihn den besten Medaillcurs eci- 
ner Zeit an die Seite stellen kann. Seine Bikd- 
nisse des englischen Kinigs und der Kinigin 
sind mit Eleganz behandelt und gut modelirt. 
Die Medaillen mit kleinen Figuren sind mit gros- 
sot Feinhcit ausgefilhrt. Dagegen ist in denen 











der letzten Jahre ein Zuriickgehen des Meisters 
‘vemerkbar. 


Verzeichniss seiner Medaillen 


1) 1678. Ludwig XTV., Baste in Profil, Legende: 
LYDOVICYS MAGNYS OMS PACIFICATOR, IR. A. ¥. 
— Revers: Der Friode auf der Weltkugel. 14 
onde: souvs mac otta ractr. (Van Loon, Hi- 
Staite métallique des Pays-Bas. IIT. 260.) 

31683. Gerbard Brandt, Baste in Profil, Ts 
gende: GRERAARDT HRANDT JOXGH G VI APE. 
MVCLYIE, 0. XXIT. DRC. MMCLXXxIL. — Revers 

sieht der Briicke von Rotterdam mit vier hol- 

indischen Versen Untersehrift. | Exerge: 1. 
AMONDEAUX FRE, CUM. rutveL. (Van Loon HI, 
17) 

3) 1657. Ludwig XIV., Baste in Profil. Ls 
Lypoviews aoxvs; (unter dem Arme:) a1ox- 
pnavx x. — Rovers: Zwei Figuren, div sich die 
Hinde reichen, Legende: iNcouyatras rrnutca. 
Exerge: om REST! PRING ! SALYT : 108 
DR MESMES COM : D'AVANX ! APUD TAT 
mar: e7 0: mpeixxxvut. (Van Loon III. 328.) 

4) 1688. Allegorie auf Wilhelm IIT, von Oranier 
Legende: p80 VINDICR ICSTETTA COMETH at 
Boten: R.A.r. — Rov 
Kanigs an der englischen 
Tua INFANTEM rERDITIONIS; Exerge: uxPupIT10 
(Van Loon IIL. 355.) 

5) 1689. Allegorio mit den Biisten des 
und der Konigin von England Gber Bichern und 
Faulbémem, die mit Gewinden von Orangen-| 
und Rosenzwelgen eingefasst sind. Legende: 
WIL. HENDRY MARIAM, HIT. 1, — Revers: 
Eine alte Eiche, umgeworfen, 2ur Seite ein jun- 
ger Gppiger Orangends 























































H ‘avnst. 1689, Unten: a. F. (Van Lo 
i. 379.) 
6) 1690. Biste Wilhelm's 111, Kantgs yon Eng- 





\d, Profil. Legende: oviun . nr 
wat] yRAN | RT MME. 

R.A. ¥. — Revers: Der Kinig setzt ior di 
Fluss Boyne in Inland an der Spitze seiner Trup- 











C 
Baste Withelm’s Y1., in Profil, 





7) 1690, untied, 
der vorhergebenden. Legende: cum. nr. a 
mT. R. DR IAC. ET LUD , TRICE. 1. 





+ Derselbe, wie bei der Medaille No. 

cemplar des k. Kabinets im Haag hat in 

der Exerge den voilen Namen des Kinstlers 
snoxpeavx. (Van Loon 1V. 5.) 

5} 1691. Basten Wilbelm's TIT. und seiner Gema- 











liu Maria, $m Prof. Legende: ovis . wr x 
RIAD... UT, PROT HID, REX | §F Ie 
ora. “Unter der Bisto: x. anoxpratx m. 








Revers: Inland, untor der Gestalt einer auf einem 
Haufen vou Waffen sitzenden Frau vorgestellt, 
alt mit der Linken die Lyra und reieht mit der 
Rechten einem Irlinder, der ihre Knie umfasst, 
den Oclawoig. Legonde: 14 VLAcibem soxt 
TUBA Matos, Exerge: QULIML . 1, ET san. 
REG . MEUBRSIA DRVICTA IN GRATIAM IXCEETA 








R. Arondeaux. 








xcve xet. (Van Loon TY. 61.) 


299 





9) 1691, Bisto Wilholm’s IIT, in Prof, Legende: 






OUILLMINUS : HL: DG. MAG. BRIT. FRAN: BT. 
nim : Kex. — Revers: Landung des Konigs in 
Holland tet seiner Itickkebr. Legende in elnem 
Bande: seuvaxpus seuvarvs; Exorge: vin 


‘ror: xoctra : 1X scUAP FLUcT 
SY tax: 1691, (Van Loon IV. 23.) 

10) 1691, Diesclbe Darstellung im Avers, wie bei 
der Medaille No, 9. — Revers: ‘Trlumphboy 
vom Magistrat vom Haag anf dem Krintermarkt 
bei Gelegenhoit des Einzuges des Kinigs i 
lese Stadt errichtet. Logende in der Exerze 
YA, GUILMLMO TIL ARIE. 1, EG . GUI. HAGA. 
Llp srepvet, spexct. (Van Loon 1V. 28.) 

11) 1691. Knig Wilhelm IL, stehend, und Trl, 
‘als kniende Frau vorgestelit, in einer Barko; vor 

der Kiiste eine’ Frau in rimiseher 

‘dic Republik vorstellend. — Legende 

UNUF FoNaNno Kustivurr wnat: Unten: ms. 7. 

Revers: Der Trlumphbogen,, den die Hollinal- 

schen und Westfriesischen Staaten bei dersclve: 

Golegenheit vor dem inneren Hofe des Palastes 

errichtet haber LaULMO IE SACHS, 

Yorn eine behe Rastung, mit der 

Rechten eine Granate ‘und auf eine 

Schild gostlitat. Legendo in der Exerge: cox 


















































Guzssce €-nixe naga «tv exct, (Van Loon. 
5) 
12) 1691. Dereelbe Trivnphbogon wie bet No. 11, 









aber die Zeichnung ist. hier rt, 
Logende: mic mekowm Woxoss Pe 
Ze MO. ML. TRICE: P,P, GUE TC. 





SI. an. 1691, Revers wie bel 

(Wan Loon TY. 33.) 

13) 1692, Avers wie bel der Medaille No. 8. — 
Rovers: Kin Kriegor sitzt iiber einem Maufew 








von Waffen und Fabren, die eine Art Kahn bil 








zogen wird. Ex hilt einen Dreizack,, auf dem 
fine Lorbeerkrone hingt, Im Grande ist eine 
Scoschilacht, Logonde: Gattis ocraNo rxrvists 
4 CLASSH IRITANNO~HATAVICA. MpexxtI. Be~ 
deichnet: m. auoxpeavx . ¥. (Van Loon IV. 
a 

14) 1692. Der Revers der vorhergehenden Medaille 
‘tiont bier zum Ayers einer neven Medaille, deren 
Rovers den englischen und hollindiseben Admiral 
vorstellt, wie beide in einem Moerwazen Lud- 
wig XIV. verfolgen. Tu Grunde die Seschlacht 
bel la Hogue, wo die franzisisehe Flotte besiegt 
‘wurde, Legende: PSkv0 SEPTUNO MARL LINCTO, 
(Van Loon 1V. 96 

15) 1695. Diiste Wilheln’s MH, in Prof, Legento 
COVILIE THE DG. NG BML. PRAN 2 YTD 
umx i. Alon — Hevers: Die Stat. Namur, 
allogorisch dargestolt, Uberreieht dem Kiulg 
Schlissel. Legendo: rion . catuis cM. 
MILETYMC KLYDIF WILAURLAM NIRTVS VIRLIS AMCs 






























castit NaNvReE vieroR, apexcy. (Van Loom 
1Y, 203.) 
16) 1695. Tiste der Maria, Kénigin von England, 





in Prof, Legende: bavs santa nate. ons 
Tevers: Die. Konlgin auf dem ‘Todbette; 4 
Vontorgrunde nian det Konig Willa I. de 
Kondolenz dor Hefeute entgogen. Legende: 
(¥an Loon IV 185.) 
Dieser Revers begleltet auch einen stderen 
ase 














300 B, Arondesux 




















‘Avers, der dio Kénigin Maria in Baste vorstelt, 
aber nicht von R, Arondeaux goschnitten ist. 
17) 1696. Neptun auf seinem Meereswagen stehend, 
‘worauf man das Wappen von Amsterdam sicht, 
gebietet den Winden, sich zu berahigen. Le- 
gonde: Moros ruasTAT coNPOXERE TLVCTYs 
Revers: Stilles Meer, worauf zwei Eisvogel 
Nestor bauen ; die Sonne stelgt empor. Im oberen 
Theile in einer Cartouche die Inschrift: 4at- 
{CXONINYS RRDVCTIS SRNATVS AMSTRLOD, CIVINVA 
S¥I8 NOC ANTIQVA VIRTVTIS SPRCTATAA, FIDE 
ruanrv anotryr, Everge: xnexevt, (Van 

Loon 1Y, 221.) 

18) Medaille, dio mit der vorhergohenden Gberein- 
stimmt, aber kleiner und mit dem vollen Namen 
anonpnavx bezelchnet ist. (Van Loon IY. 221.) 

19) 1697, Tempol dos Janus. Legende: casa 
YINMAUANT TORDRRA POHCA, ANONDEAUX, ¥. — 
Revers: Perspektivische Ansicht des Schlosses 
von Ryswyk, umgeben von vier Wappen der 
Linder, welche den Frieden stossen, Legends 
RYAWYE GUILIREME 1. 

Huvazar svexoett, (Van Loon I 

20) 1607. Die Proving Friesland durch eine sitzonde 

It, die den Janustemapel betrachtet. 

(PRRTO DIONA TiMmRt; Bxerge: FRISIA. 

Dieselbe opfert auf einem antiken 

. Legende: CLAUSO VIA ORATA TIDRLIS; 

Exergo: racis an. uvswyx wpexcvit, darunter 
anoxpravs . », (Van Loon IV. 271.) 

21) 1699. Kaiser Leopold und Sultan Mustapha be- 
schwdren den Frieden dber einem Altar. Legende: 
BUROYA QUINSCAT ASIA unsriunt; Exergo: alt= 
DMISTITIA INTER CAS. FOL, RUS. RT TUNC. B.A. 
y. — Revers: Wilhelm Ill, vereint als Herkules 
unter dem Hammer dio dureh den Krieg ent- 
zwciten Thoilo der Erde, Legende: Nassavivs 
‘ITAN.. DATAV. (Exerge) CONSOLIDAVIT MDCXCIX. 
(Van Loon IV, 290.) 

22) 1700. Eine Frau mit der kénigl. Krone, sitzt 

nd Tehnt den rechten Arm auf ein grosses Me- 
daillon, welehes Papst Innocenz XII. vorstellt; 
‘dor Linken hilt sie eine Schlange, die sich in 

den Schweif belsst; in der Mitte ‘des Kroises 
sieht man ein Cj mit der Rechten halt sic eine 

Palme. Aufdem Boden stebt: ance und darunter 

XK. ANONDRAUX, ¥. Legende: sATURNIA REDDIT, 

— Rovers: Fassade der Peterskirche in Rom 

mit vielem Volk. Legende: racar . suk . Nov. 

SDCUL . FHL . TUBE. BCCLNSEA. 

1702. Alleg. Figur der ostindischen Kompagnic. 

Legende: 1 ALTuna sxcvia reno. Exerge 

svectt. Ivers: Ein Schiff fart durch die Siu 

len des Herkules. Legende: 1xviA SULLA via, 

(Exerge) vavnyrx ywO. ARONDRAUX.¥, (Vail 













































28) 











Loon IV. 359.) 

24) 1702. Biste Withelm's IIL, in Prof, Legende: 
DIV OVID HI. BRIT. CAS HATAY. GUE. A. 
— Rovers: Grossbritannien und die Provinzen 





Molland’s sitzen in Gestalt von bew: 
zu beiden Seiten eines antiken Scheiterhaufens, 
den die erste mit einer Fackel anziindet. Jede 
Abtheilung des Scheiter jst mit Insehrif- 
ton versehen, Legeude: mRDIT 1AM VOS VIGILATE. 
(Van Loon IV. 343.) 

8. Flad, Berdhmte Medailleurs etc. Hetdelberg, 
1751." p. 13. — Sammlung berdhmter Me- 
ailleurs und Manzmeister nebst ihren Zeichen. 























Nib. 1778. p. 54. — A. Pinchart, Recher- 
ches sur les Graveurs de médailles. 1. 170. — 
De Navorscher. IY. 175. VI. pp. XXIV und 
OXXIY, Vol. XI. 354. — J. Lansberge, Be 
schrysing van Hulst. p. 161. — Vroltkhert, | 
YViissingsche Kerkhemel, 1756. 30—34. — Te | 
Water, Horvormde Kerk te Gent. p. 68. 
‘lez, Pinchart 
Arons. Philipp Arons, Genre- und Bild- 
nissmaler, geb. zn Berlin 17. Sept. 1821, war zum 
‘kaufwinnischen Beruf erzogen, wandte sich je- 
doch im 19. Lebonsjahre der Kunst 2u. Nachdem 
er anfangs in Berlin im Atelier des Prof. Dige 
studirt hatte, ging er nach Paris, um sich, zuerst 
unter Lepaulle's, dann unter L. Coignet’s Leitung 
auszubilden, Von Paris wandte er sich 1848 nach 
Rom, wo er bis 1851 lebto; seitdem hiilt er sic 
Berlinauf. Seinekleinen Genrebilder und Portrits 
zeichnon sich durch eine gefiillige, elogante, 
malerische Technik und klare warme Farbe aus. 
Mit besonderer Vorliche malt er in kleiner 
Format hitbsche FranenkUpfe von wenig indivi 
duoll bestimmter Charakteristik, denen er aber 
einen gewissen Reiz sinnlicher, auch wol koket- 
ter, Anmut zu verleihen weiss. Dergleichen Bil- 
der fehlten selten auf den Berliner Ausstellungen 
des lotzten Jabrzehnts. 























1, Pietsch 

Aréstegul. Juan de Aréstegui entwari 
den Plan zum Neubau der Kirche von Deva in 
Guipizeoa und began den Bau derselben, den 
Juan Ortiz. von Olaeta 1629 vollendete. 


.Llaguno y Amirola, Noticias. 
190. 401. 


95. 


Arphe, Arphey, 5. Arfe. 


Arplnas oder Arplno. Josephus Ar 
oder Cavaliere d Arpino, s. Cesari. 





Arragona. Salvatore Arragona arbeitete 
um 1662 mit Maschio Lattanzio als Bildhauer 
und Stuckator im herzoglich Estensischen Pa- 
laste von Sassuolo. Hier verfertigten sic 
die Stuckfiguren der Allegrezza und der Eter- 
nita an der grossen Treppe, sowie die Fon- 
tinen im Hof, auf der Terrasso und im Garten, 
welche jetzt von dor Zeit sehr mitgenomnen 
sind, 

s. Camport, Gli artisti ete. nogli Stati Estensi. 

p. 307. 





Jansen. 
Arras, 8, Matthias von Arras und Nieolaus 
von Arras, 


Arré. Olof Jacobsson Arré, schwedi: 
scher Kupferstecher, gob. 1729, war erst Geo- 
meter, che er sich dem Stichel widmete. Im 
J. 1768 ward in Stockholm eine Manufaktur- 
zeichen- und Modellschule eingerichtet, zu deren 








Yorsteher man ihn ernannte. In Folge der neuen 
Adelcrantz’schen Organisation der k. Kunstaka- 
demic ging die Schule in der Akademie auf. 





Arré 


—_Arriot. 301 











Ausserdem war er Zeichner an der Akademie 
der Wissenschaften und hat zu deren Abhand- 
Ingen cine Menge Zeichnungen geliefert, die 
thals von Bergqvist, tho von Areé selbst go 
stochen sind. Wie lange er als Zeichner benutzt 
vwarde, ist uns unbekannt; sicher ist aber, dass 
er schon in don achtziger Jahren giinzlich ver- 
geaen war. Er starb den 16. Juli 1806 auf Tiby 
in Roslagen. 
Unter seinen Arbeiten sind die wichtigsten: 
})Hafen von Stockholm. Arro seulpsit Holmie 
Ae, amectavit. Fol 
2) Dr, Torsten Rudden, Biskop | Linkipls 
Karlsten's Bildniss 1714, Srresgutp. 1768, 
3) Erieus Abrahami a Loholm. Ol. Arre 177 
‘)Sotrutt Nordin 
den 23. Januarié 177 
5) Bl, zw Linnés Fi 













7) Das k. Lager auf Ladugiedsgirdet, Anno 1773 
id. Arve delin. & sculp. Doppelt Fol. 

8) Titelvignette zu Nymanson's Rede auf Rolin, 
Are del. & 

bl. zu: 

Obne Bez. 8, 

10) Titelbll, ‘und Karten zu den 4 Theilen der 
Weltbeschreibung von Mallet, Bergman und 

insulin, 8. 

11) Er hat auch Titelbll, gezeichnet, div vou Berg- 
qvist gest, wurden. 


9 :ininnelsedfver Fru Patlanderhietm, 

















+ Stockholms Stads Calender 1760 fg, — 
Inrikes Tiduingar 1770, No. 51; 1809, No. $7. 
— Sammlung schwedischer Stiche in der k. 


Bibliothek zu Stockholm. 
L, Dietrichton und 0. Eichhorn, 

Arredondo. Isidoro Arredondo, spani- 
scher Maler, geb. 1653 zu Colmenar de Oreja, 
au Madrid 1702, war zuerst Schiiler eines ge- 
wissen Josef Garcia (nicht des Malers Karl's IL.), 
dana des Fr. Rizi, bei welchem seine Fortschritte 
so rasch waren, dass er 1685 zum Maler des 
Konigs ernannt’ wurde, noch bevor er Rizi’s 
Werkstitte verlassen. Rizi liebte unsern Kitnst- 
Jer und verheiratete ihn mit seinem Adoptivkinde 
Maria Verguillas. Bet seinem Tode 1685 ver- 
uuachte Rizi sein Atelier, scine Biicher, Skizzen 
tnd Zeicbmungen dem Arredondo. 

‘You Seiten Karl's II. hatto dieser sich verschio 
dener Auszeichnungen zu erfrouen. Arredondo 
erbielt den Auftrag 2ur Theilnabme an den unter 
der Leitung von Cl. Coello ausgefithrten Dekora~ 
tionsarbeiten der Galerie del Cierzo im k. Palast. 
Er malte dort zwei der Psychefabel (wie die Ver- 
sierung tiberhaupt) entaommene Kompositionen, 
tnd filhrte ebenso einige ornamentale Arbeiten 
fir die Gemicher der KUnigin aus. Gomiiss scines 
Amtes hatte A. hiinfig dic Gelegenbeit, in Wasser- 
farben Dekoratfonen firs Hoftheater und Allego- 
rien bei den Einaligen der Kéniginnen und fitr die 
Leichenfeierlichkeiten kiniglicher Personen zu 
malen; in dieser Gattung war sein Talent sehr 
bemerkenswerth, und sein eleganter und Ieichter 

















wusste reizende Ornamente zu improvi- 
siren. Die Freskomalereien im Retiro, in den 
Gemiichern der Konigin und im kinigl. Kabinet, 
an denen er in Gemeinschaft mit anderen Kiinst- 
len malte, erwarben ihm verdienten Ruf, Im 
J. 1690 ward A. nebst Seb. Mufivz mit der Wio- 
derherstellumg von Herrera’s el mozo Kuppel- 
fresken in der Kirche U. L. Frau von Atocha 
betraut. Beide brachten sie wieder mit Hulfe 
von Herrera’s Skizzen in ihren urspriinglichen 
Stand. Durch die Geschiifte seines Amtes 2u 
sehr in Anspruch genommen, konnte A. ausser 
dem Dionst dos Kinigs kein bedeutendes Werk 
ibernehmen; darum finden sich in den Madri- 





[der Kirehen nur einige seltene Werke. Man 


findet jedoch in der Salvadorkirche zwei Bilder 
mit Darstellungen aus dem Leben des hl. Eligius, 
und Palomino zitirt als ehemals bei den Mdnchen 
you U. L. Frau von Konstantinopel, einen hl. 


| Bischof Ludwig, hl. Klara und hl. Franz von 


Assisi. 

Cean und Palomino loben Arredondo’s Cha- 
rakter; er war ein freundlicher und guterMensch, 
der bei seinem Tode sehr von seinen Freunden 
Dedauert wurde. Als Klustler ist er ein einsich- 
igor und korrekter Maler: seine Farbo ist zart 
ein wenig kalt; und wenn es ihm aueh an 
igung fehlte, 80 blieb er doch zum minde- 
sten bis zum letzten ‘Tag den Ucberlieferungen 
dor Madrider Schule trou und liess sich nicht 
von dem verderblichen Binflusse des Luca Gior 
dano fortreissen, der damals die Schule in einen 
Abgrund tiefen Verderbens stitrate. 

s.Cean Bermudez, Dic. — Palomino y 

Velasco, Vidas de los Pintores ete, 














Lefort. 

Arredondo. Manuel Arredondo, spani- 
scher Maler zu Madrid am Ende des 17. Jahrh. 
Man findet seinen Namen in den Rechnungen 
der Junta do obras y bosques, nach wolchen er 
die Stelle eines Malers des Kinigs mit Bezilgen 
cinnahm, Er starb 1712 2u Madrid und wurde 
in seiner Stelle durch Pedro de Calabria ersetat. 
Keiner der spanischen Biographen liefert uns 
Niiheres tiber diesen Kiinstler, einen Verwandten 
vielleicht von Isidoro Arredondo. 

+. Cean Bermudez, Dice 


Arregio, s. Areglo. 
Arrhenius, s, Arenius. 











Lefont. 


Arriaga. Luis de Arriaga sotzto 1669 den 
Fassadenbau der 1664 yon Josef de Arroyo aul 
gofithrten Miinze zu Cuenca in Neu-Kastilien 
fort. 

S Llaguno y Amt rota, Notas. 1V. 87. 

Arriet. Arrict, ein Deutscher, hat ein por- 
tugicsisches Wapponbuch verfusst und ausge- 
malt, welches sich im Besitz der Familie da 
Costa als der erblichen Wapponherolde befintet 
und vollendeter scin soll, als das, welches Kini 




















Antonio Arrigoni. 























Emanuel von dem Kammerschreiber Anton 
Godinho anfertigen liess. 

Raczinsky, Dictionnaire hist, art, du Portugal. 
pe Md. 





v. 
Arrighettl. Tommaso Arrighetti, zoich- 
note nach Fissti zu Florenz um 1775 Gemilde 
Veriihmter Meister, die dann gestochen wurden 
(s. den Artikel Allegri, Verzeichn. der Stiche 
No. 211 u. 465). Eines Malers Arrighetti zu 
Florenz um 1758 erwithnt Zani (Enciel). Di 
ist vermutlich dersolbe. Auch der folgende Stich 
wird nach ihim sein 
Joh, Bapt. Serbellons, kais. Felimarschall. Ialbf, 
Th, Arrighetth pinx. 1762, J, Mercorus ec. 
Fol, 

















W. Schmidt, 

Arrigh, Antonio Arrighi, Baume 
von Pistoja, am Anfang des 17. Jahrh., go- 
hdrte einer vornchmen Familie an, welche noch 
cxistirt. In seiner Vaterstadt sicht man noch 
dio Stuckverzierung der alten von ihm erbauten 
Karmeliterkircho, die cino der schinston der 
Stadt ist. Im J. 1610, als die Hauptstrasse von 
Pistoja gecbnet und’ breiter gemacht wurde, 
musste dic Kirche 8. Vitale niedergorissen wer- 
don; sie wurde durch eine kleinere ersetzt, 
welche Arrighi auffiibrte. Auch der Glocken- 
thurm der Franziskuskirehe zu Peseia ist sein 














Werk. 
s. Ansaldi, Deserizione delle seulture ete. at 
Pescia od! 1816. p. 20. — Tolomei, Guida 
AU Pistoja. 1821. p. 85. 120. 151. 


Alex, Pinehart, 


Arrighl, Antonio Arrighi, Eragiessor aus 
Rom im 17. Jahrh., goss fir den Dom von Ber- 
gamo dic Basreliefs am Altar der Jungfrau 
‘Maria, Dor Deutsche Bergor hatte die Modell 
dazu gemacht. 

'. Pasta, Pitture di Bergamo. p. 17. 

Janse, 

Arrighi. Giuseppe Arrighi, Maler aus 
Volterra, in der 2. Hilfte des 17. Jabrh. Sein 
Landsmann Baldassare Franceschini war sein 
Lehrer und soll grofen Antheil an seinen Ar- 
Weiten gehabt habon, dic wogen ihrer Licblich- 
keit Gefallen fanden. 

s. Zani, Enciclop. — Giachi, Saggio di ricorche 

ete, dl/Volterra, 1, 202. 
Jansen. 

Arrighl. Giovanni Battista Arrighi, 
Sohn des Senators Alamanuo in Florenz, malte 
gegen Ende des 17. Jahrh. ein Ovalbild ‘des hl. 
Ludwig Gonzaga flr die Kapelle der Jesuiten- 
Kireho 8. Giovannino zu Florenz, wo das 
‘Monument dieses Heiligen ist. 

8. Richa, Notlale Istoriche ete, V. 152, 

Jansen. 

Arrigo. Arrigo oder Heinrich von Bra- 
bant, wie er in den Archiven des Domes vou 





Ferrara vorkommt, belgischer Bildhauer, in 
Brabant geb., sehnitate 1441 die Ornamente zu 


mebreron Wappen aus Holz in der Sakristi 
jener Kirche; ein gewisser Jacopo di San-Miniato 
liess sie auf seine Kosten herstellen. 
s. LN. Cittadella, Notizie relati 
Ferrara 1864, p. 





a Fernn, 





Alez, Pinchart 


Arrigo. Giuliano und Francesco d’Ar 
rigo, 8. Pesello. 


Arrigo. ArrigoFiammingo, s. Hendrik 
van den Broeek. 


Arrigonl. Arrigoni oder Arrigone, Ar 
chitekt, der nach einer Nachricht Attilio, nach 
ciner zwelten Arrisio zum Vornamen hatte 
lebte zu Mailand in der 2, Hilfte des 17. Jahrb 
Nach seinen Plinen wurden 1695 der neue Fried- 
hof des groBen Hospitals dieser Stadt, il Foppose 
dell’ ospital maggiore genannt , und die Kirche 
im Innorn desselben, San Michele de’ nu0si 
Sopoleri, ausgeftihrt. Die Wethe der Kirche ging 
1700 vor sich. Er fithrte sie in Form eines grie 
chischen Kreuzes aus, tiber dessen Mitte 
Kappel erhebt. Die Verzierungen der Halle a2 
der Umfassungsmauer gehiiren einer spitera 
Zeit an. Latuada gibt in seinem Werke eize 
Ansicht des Friedhofes und der Kirche. 

8, Datuada, Deserizione di Milano. 1737, 
— Nuova Guida ai Milano. 1795, p. 121. 
Pirovano, La Ville de Milan. 1824. p. 
illin, Voyage dans le Milanais, 1. 101 

Alex, Pinchot 

Arrigoni. Vincenzo Arrigoni, Architekt 
in Vonodig, stellte von 1590 bis 1397 die 
Kirche 8. Domenico di Castello wieder bet 
welche 1559 bei dem Brande des Arsenales sta 
gelitten hatte. 

's. Mothes, Geschichte der Baukunst in Veet 

11, 265. 




















Arrigont. Antonio Arrigoni warum és: 
J. 1700 ein mittelmiBiger Maler in Venediz. 
Von ihm sind folgende Werke bekannt. Inde 
Kirche Moise: 1) das Wunder des hl. Antonis 
mit der Mauleselin. 2) der hl. Antonius sets 

in Bein wieder an. 3) der hl. Antonius kaiet 
vor der Himmelskinigin und unten sind diet. 
‘Moisé, Cilastio und Andrea. Das letzigensaxte 
‘Werk wurde 1705 als Altarbild in der Sakrista 
aufgestellt. — Die Galerie Manfrini hat von Am- 
goni cine rimische Charitas. 

8, Mosehint, Guida di Venezia. p. 520. 5 

Caalogo de’ quadrt nella Galeria Mani 
“James 

Sein Bildniss, von ihm selbst gemalt, befsst 
sich um 1780 in der Sammlung von Malerbil- 
nissen des Grafen Firmian auf Leopoldskros be 
Salzburg. 

















Nach ihm gestochen 


Salomone Adolatra. Sed colebat ete. Pittun 4) 
‘Antonio Arrigont Veneziano posseduta dal Se 


Alessandro Arrigoni_ 


Sebastiano Fava. 
qo. Fol. 


Gest, von P. Monaco. gr. 


W. Schmidt. 
Arrigoni. Alessandro Arrigoni, Blumen- 
uuler, geb. 7. Jan. 1764 zu Barzio bet Como (der 
Mailinder Katalog sagt 17522u Valassina), + 1819 
darch Selbstmord. Die Lebensverhiltnisse des 
Kinstlers sollen schr ungliicklich sgowesen soin, 
seine Leistungen unverdienter Weise wenig be- 
kannt. Komposition, sowio detaillirte Ausfith- 
rung werden an seinen Blumen besonders ge- 
presen. Dio Akademie von Mailand ertheilto 
ihm den Preis fir ein dann in's dortige Museum 
cekommenes Bild, Blumen in cinem Gefisse, 
welches A. in seinem Todesjahre gemalt hatte. 











Katalog der Brera 1872, — Wurzbach, 
Ocsterr, blog. Lexikon, . 
AL lg. 
Arrigonl. Giuseppe Arrigoni, Holz 


schneider und Steinschnoider aus Mailand, am 
Anfang des 19. Jahrh. Obgleich er nur wenig in 
der lotateren Eigenschaft gearbeitet hat, da er 
sich mit verschiedenen Kunstaweigen boschif- 
tigte und besonders in der Holzschneidekunst 
anszeichnete, so ist doch das Wenige, was er 
als Steinsehneider gearbeitet hat, von solcher 
Gite, dass man ihn zu den besscren Kiinstlern. 
dieser Gattung rechnen kann, 
+. Antonio Caimi, Delle arti del disegno nelle 
Provincie di Lombardia, Milano, 1862. 
. Cavaltucel. 
Arrigoni. F. Arrigoni: unter diesem Namen. 
med dem des G. Bramati zugleich finden wir 
rei Aquatintabll. veravichne 
Parade Gsterreichischer Truppen bei Medole 1833. 
Roy, qu. Fol. 











W, Sebi. 

Arrigon!. Anton Arrigoni, Dekorations- 
naler, geb. 21 Wien 1789, Schiller der dortigon 
Kunstakademic. Er war zuerst fllr das Theater 
su der Wien daselbst, dann in Briinn, Breslau, 
Presburg und Graz als Theatermaler thiitig. ‘Im 
J. 1526 wurde er als Hoftheatermaler nach Dres- 
dex berufen, wo er wirkungsvolle und beifillig 
sufgenommene Dekorationon malte. Seine Lel- 
stungen wurden jedoch spiter durch Gro 
ie insbesondere durch Desplechin und einige 
andere franzsische Maler, welche seit 1840 flr 
‘ie Hofbilhne thiitig waren, otwas in Schatten 
geatellt. A. starb den 6. Dez. 1351 zu Dresden, 

‘A, lig, C, Claus. 

Dies ist ohne Zweifel der Arrigoni, der flr 
dea Konig Friedrich August II. mit ‘Traugott 
Faber Hunderte von Aquareltansichten siich- 
tiseher Gegenden und Kirchen malte. Sic sind 
sehr zierlich gearbeitet. Ein Vornamo findet sich 
Uerigons ingends auf den BI. 

. Gruner. 


Arrigucel. Luigi Arrigucei, Architekt, 
feb. zu Florenz. Nach seiner Zeichnung wurde 
am 24. Juli 1624 das Kloster 8. Maria Maddalena, 

















——-_Arrivabene. 303 





Papst Urban VIL, der zu di esem Bau Geld be 
sgesteuert hatte, berief den Kiinstler nach Rom 
und liess ihn die Fassade der kleinen St. Seba- 
stiankirche, genannt alla Polveriera, baucu, 
welche im J. 1624 an die Stelle der alten Kireho 
zur hil. Maria in Pallerra trat. Ferner verdankt 
man dem Kilnstler die Fassade der Kirche 8. 
Anastasia, bei der er zwei verschicdene Ord- 
nungen anwandte und die er mit Detail tiber- 
ud; doch ist ihr Ziorlichkeit nicht abzuspr 
chen, Er scheint diesen Bau unter Bernini’ Lei 
tung ausgefiihrt zu haben. In der Ausgabe vou 
1686 von Titi's Beschreibung von Rom win der- 
selbe dem Dom. Castello beigelegt. Urban VIIL 
bertrug im J. 1632 dem Artigucei den theil- 
weison Nenbau der Kirche zu den bh, Cosmas 
‘und Damian und des anstossenden Klosters der 
Franziskaner der dritten Regel auf dem Forum 
Romanum, wie man sie noch heute sieht, 2 
s, Richa, Notizie storiche delle chiese florentine. 
1,324. Titi, Ammaestramento utile ¢ curioso 
4 pittura, ecultura ot architettura nelle chiese 
«ti Homa. 1686, pp. 64. 180. 
delle pitture ete. in Roma, 1763. 
206, — Milizia, Memorie degli ar 
anticht © modernt, 1755, I. 116, — Vasi, 
Itinerario istruttivo di Roma, 1804. 1. 114. 11, 
402. — Melehiori, Nuova Guida metodiea di 
Roma. 1840, pp, 262, 287. 421. 
Alex. Pinchart und A. Jansen. 


Arriguzzl, Arduino Arriguzzi, s. Arle 
guzzi. 

































Arriguztl. Fabrizio Arriguzzi, Bild- 
hauer aus Rom, atbeltete in den J. 1655 und 
1674. Von soiner Hand war die Bilste des Guer- 
ino, die lange Zeit in der Familie Gennari sich 
befand, 1808 im Besitze des Filippo Hereolant 
und 18i0 in demjenigen dor HH. Advokat Gauch 
und Dr. Girotti in Bologna war. Diese Bliste 
muss das Vorbild fir diojenige gowesen sein, die 
Filippo Scandellari aus Bologna fitr das Keno- 
taphium des Guereino in Cento verfertigte: 
Kenner habon beide fur tbereinstimmend er- 
klirt. Nach Campori, der Guereino’s Biisto noch 
1855 in Bologna sah, war diese von Thon ge~ 
macht und bronzefarben angestrichen, 
ganze Anzahl von Gipsfiguren lieferte Arrigi 
1674 au dem groBen Festo der Krdaung Maria's 
in Reggio: zwei Statuen fir die Confraternita 
di 8. Agostino, Statuen und Reliefs flr die del 
8S. Sacramento und oine Statuo fllr die der Beata 
vergine. In den Festbeschreibungen werden diese 
Werke in den Himmel gehoben und der Meister 
als scolebrer gefoiert. 
s.Malvasta, Felsina pittrice, Newe Ausgabe. 
(Biogr. Gucreino's). — Campori, Gl Artisti 
heghi Stati Estensl. p. 15. 











Jansen. 

Arrivabene. Giulio Cosare Arrivabene, 
Maler, geb. 1506, stammt aus der alten Familie 
der Grafen Arrivabene in Mantua. Er lerate auf 





a Pazzi zu Florenz bedeutend erweitert. 


der Mailiinder Akademie, wo im J. 1833 sein 





304 Arrivabene 


Josef de Arroyo. 














Haman 2u den Fiissen Esther's den Preis erhielt. 
Sodann lebte er einige Jahre in Rom, wo er 
unter andern Gemiilden folgende ausfilhrte : fir 
den Marchese Ala-Pongoni von Mailand Ehe- 
schoidung Heinrich’s VIIL., flir den Marchese 
Lomellini von Genua Jane Gray, ihr Todes- 
urtheil vernehmend, flir die Kirche’S. Andrea in 
Mantua ein groBes Bild, Ezzelino da Ravenna, 
welchom der bl. Antonius zuredet, diegefangenen 
Paduaner freizulassen; flr den Marchese Bevi- 
luequa von Broscia Ruth vor Boor; flr den 
Marches Arconati Visconti Cola Rienzi, wie er 
domVolke von der Macht des alten Rom's erzithit; 
filrdie KUniginWitwe von Sardinien dio Binweih- 
ung der Kircho von Altacomba. In Rom selbst 
mate er in Fresko einige Allegorien im Palaste 
Torlonia, In Mantua und umliegenden Pfarr-| 
Urtern einige Madonnen. Ferner in Mantua in 
der Apsis der Kirche 8. Leonardo die Apotheose| 
dieses Heiligen. 

In Florenz, wo er seit 20 J. seinen festen 
Wohnsitz hat, malto er in Ocl verschiedene hei- 
lige Familien und eine Jungfrau mit dem guttli- 
chen Kinde im Schoo8, von Engeln umgeben, flr 
eine Kapelle des Marchese Arconati. Fur die 
Grifin Revedin Maguaguti einen Jesus unter 
den Schriftgclebrten, welches Bild in die Kirche 
8. Egidio zu Mantua kam. Im Hause des Moi- 
ses Jacur ist das Bild: Empfang des Faraten 
Amadeus von Savoyen mit seiner Begleitung in 
Padua 1866. Eine Ismelda dei Lambertazzi be- 
findot sich noch mit anderen Bildern im Atelier 
des Kiinstlers. Eine Ruth, groBartiger kompo- 
nirt, als die bereits genannto, kam nach London 
in den Besitz des Herzogs Sutherland und cine 
‘Macbeth in den Waring’s daselbst. Vor kurzem 
malte or an einem Gomiilde, den Pythagoras vor- 
stellend, wie er einigen am Ambos himmernden 
Schmieden ausicht und dabei die Theorie der 
‘TSne studirt. 

Die Werke des Kiinstlers werden ihrer kor- 
rekten Zeichnung, ihres Geflhls und gesittigten 
Kolorits wegen gerilhmt. In dor Behandlung er- 
innern sie an Sabatelli. Sie belaufen sich (in 
Fresko und Ocl) gogen neunzi 















J. Cavaltucei. 


Nach thm photographirt: 
Gest Cristo in mezzo af Dottorl. Das Gemilde in 
lorenz. Photoge. von Alina, Fol. 
'ngelmann. 
Arrivet. J. Arrivet, Zeichner und Kupfer- 
stecher zu Paris, arbeitete um die Mitte des 
18. Jahrh. Von ihm : 
1) 4 BIL Los costumes Frangots. Réprésentants les 
diferens Etats du Royaume. Paris 1776. Fo. 
+2) 6 BI. in: Le petit Atlas maritime, recueil de 
Cartes et plans des quatre parties du monde, pat 
Nic. Bellin. 4 
3) Vignette sum’ Atlas do Corse, par Nie, Bellin, 
4) Vignetten’ fr den’ Schlachtplan von Johans- 
vere. 1766. 
5) Plan und’ 18 Soltenanslehten von Warschau. 
1712, Mit Chalmandrier gost. gr. qu. Fol 























6) Kartuschen mit Blumen verziert. 23 BIL. Arri- 
vot 1787 inv, et sculp, (Notis von Pinchart.) 
«Le Blanc, Manuel. 


Arrowsmith. Charles Arrowsmith, Ar- 
chitekturmaler, geb. zu Paris 1798, war Schiiler 
von Daguerre, und arbeitete mit diesem am 
Diorama, desson Erfinder Daguerre war. Von 
1827 an brachte er eigene Gemillde zur Ausstel- 


lung, besonders Interieurs, 
‘Nach einer Notis von Nagler. 





Arrowsmith. Arrowsmith, englischer Ma- 
fier des 19. Jahrh. 


Nach ihm gestochen 
Jobn Emery, Schauspieler. Gest. von Busby. 4. 


Arroyo, Diego de Arroyo, Miniaturmaler 
‘und Iiluminist, geb. 2u Toledo 1498, + zu Madrid 
1551. Seine Biographen glauben, er habe is 
Italien oder bei einem italienischen Meister 
studirt, und der Stil im Einklang mit dem 
Datum’ seiner Werke rechtfertigt vollkommen 
dicse Annahme. Seit 1520 malte Arroyo zu 
Toledo, und zwar gemeinsam mit Francisco 
de Villadiego an den Miniaturen versehiedener 
Chorbitcher flr die Kathedrale, in welcher Gat- 
tung nach dem Bericht Juan Cristobal Calvete'sde 
Estels, dem Beschreiber der Reisen Philipp's I 
Niemand unter den Zeltgenossen seines Glei- 
‘chen hatte, Als Miniaturbildnissmaler erlangte 
A. cine grofe Berilhmtheit. Karl V. ernannte 
ihn zum Pintor de Camera, und sass ihm Ufter. 
‘Aus den Worten Palomino’s: fue sin duda ex- 
elente en pintar de Miniatura y Porcelana, 
kGnnte man schliessen, dass A. auch auf Email 
gemalt habe. 

8. Palomino y Velasco, Vidas de los Pintores 

pafioles. — Coan Bermudez, Dice. 

‘ant, Obristl. Kunst in Spanien. p. 65. 

Iefort. 

Arroyo. Juan d’Arroyo, spanischer Maler 
au Sevilla in der 2. Hiilfte des 17. Jahrh., gehirte 
zu denjenigen Kitnstlern, dio 1660 auf Anregung 
Murillo’s auf ihre Kosten cine Uffentliche Zeichen- 
akademie in der Casa Lonja griindeten. Arroyo 
ar im J. 1674 »Fiscale der Akademie. 

*, Cean Bermudez, Dice. 
































Tafort. 
Arroyo. Josef de Arroyo baute 1664 die 
Miinge zu Cuenca in Neu-Kastilien im schwitl— 
stigen Barockstil des Donoso. Den Fasssdenban 
setzto aber Luis de Arriaga 1669 fort. Wenn Cean 
Bermudez. in ciner Noto 2u Liaguno (1. 38) von 
der Fassade der Kathedrale spricht, so wird das 
auf ciner Verwechslung beruhen. Ausserdern 
finden wir Arroyo 1682 bel der Herstellung der 
‘Toledo-Brilcke bei Madrid und 1693 bei Kanal — 
anlagon zu Jarama bei Aranjuez beschiiftigt. 
s, Llaguno y Amirola, Noticlas. IV. 57. 183. 
187. — Caveda, Geschichte der Haukunst i 
Spanien. p. 271. 











Arschot 











Arschot. Wilhelm und Nicolaus von 
Arschot, vielleicht Verwandte, waren Miniatur- 
naler (illuminator librorum), zu Liwen in Bra- 
lant, Wahrscheinlich waren sic aus dem Stiidt- 
chen Arschot, einige Stunden von Liwenentfernt. 
Die Schreibart derselben wechselt sehr: Aer- 
schot, Aerscot, Arschot, Arscot ete. ; dio obige. 
istdie jetzt gebriuchliche. Der erste kommt in 
Urkunden der J. 1304 und 1305, der zweite 1304 
und 1308 vor. Werke von ihmen sind nicht be- 
kaont. 
4A. Pinchart, Archives des Arts, I. 
Messager des sciences historiqu 
1566. pp. 16. 17. 











Alex, Pinchart, 
Arsentus. John Arsenius, schwedischer 
Pferdemaler, Major in der schwedischen 
rei, geb. 4. Febr. 1818 in Westorgithland, Als 
Schiller der militirisehen Hochschule zu Marie~ 
erg neigte er sich der Malerel immer mehr zu, $0 
thas er seiner eigenen Aussage nach mehr zeich- 
sete als las und endlich 1843 auf einige Monate 
in das Atelier des Bildnissmalers Staaf cintrat. 
1519und 1850 lernte er bei dem tlichtigen Pferde- 
und Schlachtenmater Wablbom ; das J. 1852 ver- 
brachte er in Gemeinschaft des trefflichen Ko- 
loristen H¥ekert zu Paris. Nachdem or 1857 
Escadronschef geworden, kam er nach Ma 
stad, erhielt den Schwertorden und wurde 
mim Major ernannt. Auch als Schriftstoller 
ist er thitig gewesen und hat unter Anderem 
Seidler’s Reitkunst in’s Schwedische tibertra- 
ge. Er fing nun_an, die Ausstellungen zu 
beschicken, und seine Werke fanden zahlreiche 
Kiufer. Einige Arbeiten der 2weifelhaften 
Gattung der -Pierdeportriits« diirfen wir ber- 
gehen; viel bedeutender sind seine Bilder: 
Wettreunon (1864), Rast (1866), Foucrsbrunst 
in einem Stalle (1861). Seine letzten Werke, die 
immer von Fortsehritten zeugen, sind seine 
Pferde von ciner Lokowotive erschreckt und 
Steinbruch bei Lugnaas. Im J. 1865 wurde er 
Mitglied der schwedischen Kunstakade 
Nach sebriftlichen Mittheilungen des Kiinstlers 
L., Dierichson. 

































Arsenne, Louis Charles Arsenne, Maler, 
geb. an Paris den 23. Dez. 1780, + daselbst den 


3. Aug. 1855, ichlich Histor 
Genre und Bildnisse, ohne jedoch zu irgend. 
einer Bedeutung zu gelangen. Bellier verzcich~ 
net seine von 1522 bis 1849 ausgestellten Werke. 
A. war auch Schriftsteller; er schrieb 

1) De Tintervention du gouvernement 
beausarts. Paris 1830. 8. 

2) Manuel du Peintre et du Sculpteur, ouvrage dans 
Tequel on traite de la philosophie de Art, et des 
‘moyens pratiques = Avee une notice sur 
Jes manuscrits A miniatures de Orient et da 

‘Age et sur les voyages 2 figures 
rapport avec la p e, par Fer 
nut ents. Parla Kore. 133, al Ms 








les 


































applications pratiques sur Art, des notions sur 
Yexécution mécanique et les couleurs, des obser- 
vations sut les concours, et suivi d'un vocabulaire, 
parArsenne otF. Denis, Nouvelle 

et enti 

pointre dhistoire, F. Malpeyre et EB. R. 
ABI, Paris 1858. Kl. 8. 














W. Schmidt, 
Nach ihm gestochen. 
Le Souvenir, aus Lamartine’s Méditations. Gest. 
von J. J. Mougeot, 
W. Engelmann, 





Arsing. Arsing, Schweizer Emaillour im 
18, Jahrh. Von ihm sah Blainville im kurftirst- 
lichen Schlosse zu Diisseldorf vier Bildnisse des 
Kurflirsten und drei der Kuriltrstin sitberaus 
wolle von Arsing in Schmolawerk gemalt. 

5. Blainville, Reisebeschreibung. I. 75. 





Arson, Mile. Olympe Arson, Malerin, gob. 
au Paris 17, Septhr. 1514, Schiilerin des be- 
rithmten Redouté, stelite von 1835—1842 auf 
dem Pariser Salon Blumen und Friichte in Was- 
serfarbon aus. Sie trat als Nonne in das Kloster 
von Neuilly (Dep. Indre}, wo sie den Zeicl 
unterricht leitet. 
s. Bellier, Dict. 











W. Schmidt, 

Arson. Alphonse Alexandre Arson, 
Bildhauer, geb. zu Paris 1822, Schitler von 
Combette’ wandte sich der ‘Thierbildneret zu 
und stellte in den Pariser Salons yon 1859 an 
verschiedene Bronze- oder Wachsgruppen von 
verschiedenem Goflige! aus. 

8. Bellier, Dict., worin das Ve 

















Arstenius. C. Arstenius, so nenut Heine- 
ken (Dict.) einen Maler, nach dem G. J. Mar- 
staller im J. 1746 das Bildniss des Kaufmanns 
J.C. Cuno gestochen habe. Da wir dasselbe 
nicht geschen haben, 60 kiiunen wir fiir die 
Richtigkeit nicht cinstehen. Fitssli {Neue Zu- 
Siitze) meint, es sei dies der schwedische Maler 
Arenius (Arhenius) 











W. Schmidt. 


Artan. Louis Victor Antoine Artan, See- 





und Landschaftsmaler, geb. im Haag den21. April 
Tm Alter yon 21 
1842 nach 


1837 von belgischen Eltern, 
Jahren erkliirte A., dessen Pani 
Belgien auritckgekommen war, Belgi 
ben; er ist desshalb unter die belgischen Ktinst- 
ler au zien. 

‘Artan’s erster Erfolg schreibt sich von 1864 
her; er erhielt damals den ersten Preis in einem 
dureh den Brilsseler Cerelo artistique et littéraire 
veranstalteten Konkurs fr seine Landscbatt: die 
Ufer des Wayai. Im selben Jahre stellte er zu 
Liittich cinen Sonnenuntergang in der Umgegend 
von Span aus. Im folgenden Jabre wandte er 
sich fast ausschliesslich der Marinemalorei zu, 
‘au der er 1866 und 67 die Motive den Kilsten der 
Nordsee, besonders zu Heyst bei Ostende ent- 

39 





















306 


Jehnte, Im J. 1868 besuehte er die Ufer des 
Kanals und malte u. A. die Falaises de Granville. 
Im J. 1869 malto er Ansichten von Blankenberge, 
Heyst und Havre, und machte eine Studienreise 
auf die englischen und franzdsischen Inseln des 
Kanals. Auch Mondeffekte hat er veranschau- 
licht. Im Briisseler Salon von 1869, wo er drei 
Bilder hatte, von denen eines durch Leopold 1. 
angekauft wurde, erhielt er eine der fiir dic 
Landschaftsmalerci ausgesetaten  Medaillen, 
Artan gehirt zu der neuen Schule der sogen. 
Realisten. 














Von ihm radirt : 


Wald-Inneres for : C. De Coster, LaLégended'Ulen- 
spiegel. 1. Aufl. Mit der Insehr.: Plaintive bieste- 
lette que fais-tu Id sitard. Imp. Delitre, Paris 
Louls Artan del. et aqua fortl aculps, Il. 240| 
mill, br. 162 mill. 

T. Unvollendet; bloss die linke Seite ist i 
Umriss, Kinzig. 

Bloss geitzt vor den Nae 

erst selten. 

LL, Beschrieben, 

















f, des Ulen- 





splegel. 
8, Le Bibliophile belge. 1869. V. 15. 
Alex, Pinchart, 
Artangen. Artangen, -Bambocciaden-Maler 
und Radirer, heisst es in Frenzel’s von Feblern 
wimmelndem Katalog Sternberg III. 4133; darin 
ist folgendes BI. verzeichnet. Die Richtigkeit 
der Angabo miissen wirdahin gestellt sein lassen. 








Nach ihm gestochen: 

Barger und Landleute sich vor einem Wirthshause 
crlustigend  in.der Mitte ein Charlatan auf dem 
‘Theater. Unten ber. Artangen uy. Schooten 
feclt, 1757 (das Jahr fast unleserlich. 

W. Behmidt. 

Artarl. Giuseppe Colombo Artari, 

Maler, Schiiler Albertolli’s, war um das J. 1837 
Zeichenlehrer an der Architektur-Schule 2u 
Moskau und erhiclt 1852 yon der St. Peters 
burger Akademie der Ktinste fiir die Zeicbnung 
2u dem Plafond eines Jagdschlosses (Programm- 
arbeit) den Titel eines Akademikers. A. war 
an der inneren Ausschmilckung des im J. 1849 
vollendeten neuen Kreml-Palastes in Moskau 
detheiligt. Von ihm stammt daselbst die Pla- 
fondwalerei im »Parade-Divan-Salone so wie die 

















Claudio Artaria. 





Artaria, Giovanni Battista Artaria 
Stuckator, um 1660 2u Arogno bei Lugano geb. 
Dureh seiue Arbeiten erwarb er sich weithi 
Anerkonnung, Was er iu Verein mit Genone in 
Fulda und Rastatt ausfithrte, das hat Fuss 
voraliglich schiin gefunden. Seine Bildnisse, 
seine Allegorien und alle seine Dekorationen 
zeigten jene Art von Antike, wie eben die Zeit 
Louis’ XIV. die Antike ansah. In diese 
Sinn ist es auch zu. verstehen, wenn bei ih 
von der »edeln Zeichnung« gesprochen_ wird 
Figuren und Ornamente waren von Artaria 
liberal! sehr geschickt mit der Architektur ver- 
bunden. Ueberdies hatte er den Rubm, dem 
Stuck dic Dauerha‘tigkeit des Marmors ver- 
lichen 2u haben. 

















Giuseppe Artaria, Sohn des Giov. Batt 
Artaria und gleich diesem Stuckator , 1697 in 
Arogno geb. Die ersten Lebren erhielt er von 
seinem Vater, daun studirte er in Rom. In 
Deutschland, Holland und England fand er viel- 
fache Thiitigkeit. “Auch au seinen Arbeiten wird 
der santike Geschmacke gelobt, besonders aber 
an seinen Figuren die Leichtigkeit und der 
kunstvolle Wurf der Falten, Sie waren voll 
Leben, sie schienen sich zu bewegens. Fitssi 
empfall sie geradezu als Muster fir die Nach- 
ahmung. Der Kurflirst von Kiln zog Giuseppe 
Artaria unter vortheitbaften Bedingungen an 
seinen Hof, wo or dann 1769 gestorben ist. 

8, Zani, Encicl. — Fiissli, Kinstlerlexikon, 

Jansen. 

Artaria, Carl Artaria, Sohn des Kunst 
huindlers Domenico, Chef der Kunsthandiung 
Artaria & Fontaine in Mannheim, radirte als 
Dilettant verschiedene BU. nach W. Kobell und 
Boissien. Er hediento sich eines aus © und A 
musammengesetzten Monogramms und der I 
tialen CA. 

1) Bauern bet einem einspinnigen Karten, Nach 
Wilh. Kobell. Mit der Bezetchn. ses. 
gd. 

2) Zwel Reiter und ein Hund im Galopp nach 
rechts. Links unten im Schatten fast undeutlich 
die Buchstaben WK. (W. Kobell.) Rechts un- 
ten CA 181]. Kl, qu. Fol. 

3) Fin legender und ein stehender Hund in einer 
Landschaft. Nach W. Kobell. qu. Fol. 

4) Zwei Reiter und ein Mann xu Fuss eotzen durch 
das Wasser. Nach einer Zefchnung von J. J. de 
Boissieu, 1815. Rund. 4. 





























Wandmalerei in den »eigenen Gemiichern Threr 
Majestiitens. 
sOruern, Hl nag, aya. (Bericht 4. K. 
Aad: d.K.) Se Pet 1884p 5. — Aree, 
Fip. yas, aoetoup. Goavut. pena, as. (3 
Jews Anzeigen der Merkw. d gr. Kreml-Pu 
iastes) Mosk. 1865, pp. 24.45, — Gbopn, warep. 
Acer. anAA X., pea, HL. Herpown (Sister. © 
Geach. dv Akad. d.'K., rod. von P. Petrow). 
355, 362, IN, 180. 
El. Dobbert 























4. Nagler, Monogr, 1, No, 2179. 2189, 
W, Schmidt. 

Artaria, Claudio Artaria, Kupferstecher, 
gob. 2u Blevio bei Como den 16, Febr. 1810, lernte 
daselbst unter Longhi und Anderloni dieSteeher- 
kunst. Er hat nur wenig gearbeitet, da er 
J. 1812 den Grabstichel verliess und in Wien in 
dio Kunsthandiung von Artaria eintrat, wo er 
im Febr. 1862 starb. Einen Namen machte er 
sich besouders dureh den vortrefflichen Kupfer- 














Matthies Astoria. 

















sich nit dem Erzhorzog Rainor im J. 1838, der 
zazleich seine letzte Arbeit war. 





3 Luin ip, in Lugano 
Probedruck, Das Ch 

Vor aller Seb, 

Nur mit den Kanstlernamen 

Mit angetegter Schrift 

Mit aller Schr, 

2) Redentore. Christus zeigt seine Wundenmale 
Nach Raf. Morghen’s Kopie des Bildes von 
Carlo Dolei, 1882. kl. Fol. 

1. Vor aller Sebr. 
IW, Nur mit den 
MM. Mit aller Schrift, 
3) Leonardo da Vinet, Brustb. in Oval. 





stkind nur in Um 











tlernamen 






Se ipse 








pinx. Origin. in der Tribiine von Florenz. 4. 
1. Vor der Sehr 
Hi. Mit der Adr, on Artaria, 
IME, Mit der von Liiderite, 
4)Ranieri Arciduca Austria ete, G. G. Pagan 
dis. Claudio Artaria inc, in Brera 1838. Fol. 
5) Kinderbiiste, Nach Correggio. Fol, In 
Bardily Gallerla Pitti. 8. Allegri No. 501. 





s Vallardi, M 
aiStampe, Mila 
M 






wale del raccogl. ¢ del negor. 
1843. p. 339, — Le Blal 





Mittheil. der Familie Artaria.. 
J. Cavaltueci u. W. 
Rudolf Artaria, Bruder von Claudio, geb 
muBlevio 1812, trat 1329 in das Gesehiift der Firm 
Artaria in Wien. Seit frither Jugend iiusserte et 
cine besondere Vorliebe fitr Musik und bildende 
Kunst. Von seinen Arheiten ist jedoch unter 
‘einem Namen nichts in Handel gekommen. Ei 
starh beroits 1836, 





Engelmann. 




















tein Knabe_schreiter 
beck del. 1820, Mit dem Monogi 
und 1834, qu. 4 









‘yon dom Kunst 
Inebreren von iadalCe persialchen Frew 
regen 
& Nagler, Monogr. IV. No. 3537. 
W. Schmidt 

Artarin. Matthias Artaria, Maler, geb. 
zu Mannheim den 19, Juni 1814, Zuniichst zum 
Kaufmann bestimmt, bezog er erst in seinem 22. 
Lobensjahre die Akademie zu Diisseldorf. Was 
cr so an strenger Schulbildung  versiiuunte, 
wurde theilweise crsetzt durch den Umgang mit 
den bedeutenden Kiinstlern der Diisseldorfer 
Schule, namentlich durch den Einfluss des mit 
ihm nahe befreundeten Andreas Achenbach, 80 
wie den mebrjithrigen Verkehr mit dem akad 
nischen Zeichner Wilhelm Trautschold. 

Artaria’s Feld ist das Sittenbild ; er weiss mit 
Wahrheit das cizenthtimliche Leben des Land- 
solks wiederaugeben, ohne je in das Gew0hn 
liche zu verfallen. Wiederiolte Reisen nach 
‘Tirol fihrten ihn zu Darstellungen des hiiuslichen 



















‘von Szenen aus ihrom Heldenkampfo im J. 1809. 
Von den Bilder, welche dieser Zeit entstammen, 


. | nennen wir: Vertheidigung des Berges Isel durch 


Tiroler Schiitzen unter Anfiihrung von Haspinger 
und Speekbacher (im Besitz des Kaisers Ferdi- 
nand von Oesterreich) ; Hochzeit im Zillerthal, 
mit Tanz (in Privatbesitz) ; Verseligang in einem 
tiroler Dorfe bei Fackelbeleuchtung (Eigenthum 
der Griifin Waldner in Weinheim) ; Kirehgang in 
dor Christnacht (in der neuen Pinakothek’ zu 
Minchen); Blasender Postillon, umgeben von 
‘Tirolern und Ungarn (war im Besitz des Dr. 
Spieker in Berlin). 

Im J. 1811 unternahm Artaria eine Reise nach 
Spanien, von wo er mit reiehen Studien zuritck- 
kehrte. Von den Bildern, welche in Folge dieser 
Reise entstanden, seien erwihnt: Schloss Elche 
bei Alicante und Improvisator an einem Brun- 
nen (beide Eigenthum der Frau Buhl in Deides- 
heim); Marktszene in Valencia (im Besitz des 
Herzogs vou Hamilton in Schottland) ; Charfrei- 
tag, Spanierin mit ihren Kindern vor dem Kru- 
zifix betend (Eigenthum der Freifrau von Hiigel 
in Mergentheim); Flichende Guerillas (war im 
} Gitanos. (spanische 
geuner), bekannt durch’ den Kupferstich von 
Fr. Weber. 

‘Auch emstere, dem Mittelalter entnommene 
Darstellungen haben wir von Artaria, 80: Ge- 
fangene Hugenotten, denen das Urtheil verlesen 
wird (in der fllrstlich Flirstenborg’sehen Galerie 
zu Donaueschingen); Ravaillae’s Verhaftung 
nach der Ermordung Heintich’s 1V. tind Wacht- 
Rathauses aur Zeit des 
30jiihrigen Krieges (waren beide im Besita der 
verstorbenen GroBherzogin Sophie vou Baden). 

Unter den vielen anderen Bildern unseres 
Kiinstlers sind noch 2u erwiihnen : drei Zigeuner 
nach Lenau’s Gedicht (war Eigenthum des ver~ 







































-{storbenen Freiherrn yon Hagedorn in Dessau) ; 





Das Miidehen yon Saragossa und Marketenderin, 
sich und ihr Kind rettend bei dem Ucbergange 
liber die Beresina (beide in der Familie des 
Kiinstlors); Die frithore Fassade des Mannheimer 
‘Theaters (in der neuen Pinakothek zu Miinchen) 

In Folge cines Augenleidens musste Artaria 
seit 1863 sciner ktinstlerischen ‘Thiitigkeit ent- 
sagen. Er lebt in Mannheim. 

Artaria hat es in der Oelmalerei nicht zur 
Vollkommenheit gebracht, dagegen sind seine 
Zeichnungen sehr Icbendig, voll unmittelbaren 
Lebens der Personen, die Gruppen voller Tht 
hte 




















Nach Privatmittheitungen. 


Nach ihm gestochen und lithographirt 


ltanos, spanische Zigeuner, Gest, von F. 





Teh bin die 








italien, Nach 


308 Artes ———_ 


Motias Artoaga y Alfaro. 

















einem Aquareligemilde lth. von J. Walffle. 
‘Aus dem Konig Ludwigs-Album. 1. gr. Fol 
4) Die Christmette im Zillerthale. ‘Lith. von 
Dems. Neues Minchner Galleriework. qu. Fol, 
W. Engelmann, 
Artas. Artas, Glasarbeiter aus Sidon in 

Phinikien. Sein Name findet sich in griechischer, 

wie in lateinischer Schrift auf Henkein von Glas- 

gefiissen, von denen eine nicht geringe Zahl in 
verschiedenen Sammlungen zerstreutsind. Ganze 

Gefiisse haben sich nicht erhalte 
8. Brunn, Gesch. der griech. Kinstler. M. 743, 

Brann. 
Artaud, William Artaud, englischer 

Maler, erhielt im J. 1786 von der Londoner 

Akademie den ersten Preis in der Oclmalerci. 

In Archives de Art frangais 1. 31 (Abecedario 

des Mariette) wird von einem W. Arlaud ge- 

sprochen, nach dem Bartolozzi das Bildniss des 

Kippis (8. unten) gest. habe; dies ist aber aus 

einer falschen Lesart entstanden. Nach William 

A. werden wol gestochen sein 
1) Fr. Bartolozzi, Kupferstecher, am Tische sitrend, 

stick, Gest. von Pastorini und P. W. 
Tomkins. Publ. 1803. gr. Fol 

2) Andrew Kippis, Herausgeber der Biogr. Bri 
W. Artand pintt, F. Bartolozzi sculpt, Le 
don, Publ. Octt. 20t%, 1792. Fol, 

3) Sam. Parr, Reet, von Wadenhoe, mit der Hand 
auf dem Tisch, Gest. von Say. Fo 

4) Jos. Priestley, Philos. und Schriftsteler, Gest, 
yon Holloway. Fol. 

5) Gilbert Wakedleld, Philo. und Schriftst.,sitzend 
und schreibend. Gest, von Dunkarton. gr 
Fol. 

6) Re 

5. Meusel, Miscellaneen, 
Neue Zusitze. 























Edw. Willes. Gest. von Quilley. Fol. 
XXX, 959.—Fassli, 








W. Schmidt. 
Auch folgende Stiche werden nach demselben 
ausgefiihrt sein. 
7) Hagar and Ishmael (Genesis Ch. V- 17, 18). 
von W. Bromley. Aus Thomas Macklin’s 
Title London 1800. Pabh 
'8) Moses meeting his Wife and Sons, ( 
'¥. 5. 7.) Gest. von James Fittler, 
lin's Bible. Publ. 1792. gr. Fol, 
9) Relshazzars Feast (Daniel Ch. 1V. v. 6). Gest. 















kam sehr jung nach Lyon und brachte daselbst 
den gréBten ‘Theil seines Lebens zu, Urepriing- 
lich Oberst-Lieutenant, spiter Direktor der 
Schulo der schinon Klasto in Lyon und Griin- 
der des Museums daselbst und desjenigen der 
Antiken zu Lyon. Im Moniteur vom 3. Aug. 
1819 heisst es von thm, er sei ein ebenso be- 
/scheidencr als unterrichteter Mann, der Gelebr- 
samkeit und Geschmack mit vieler Anmut der 
[Sitten vereine, und namentlich in theoretischen 
[sowol als praktischen Kenntnissen der Malerei, 
Kupferstecherei und noch anderer Zweige der 
bildenden Ktinste bewandert sci. Er selbst be- 
sass eine Sammlung vonantiken Kanstsachen, be- 
sonders Vasen, welche an das Lyoner Museum 
kamen. Sein Bildniss, von ihm selbst im Alter 
von30J. gezeichnet, besitzt das Lyoner Museum, 
ein anderes Bildniss, im J. 1812 durch Jacomin 
von Lyon gemalt, befindet sich in der Galerie 
Yauelusionne des Museums von Avignon. Zu 
verschiedenen seiner Werke hat er selbst ge- 
zeichnet und gestochen; das Verzeichnis der- 
selben findet sich in dem Universal Catalogue of 
Books on Art. 

Er ist nicht zu verwechseln mit Alexis 
Frangois Artaud de Montor, der ebenfalls 
ttber Kunst geschrieben hat. 

s. Fitssli, Neue Zusitze. — Bellier, Dict. — 

Universal Catalogue of Books ou Art. 1 
W. Schmidt 

Arteaga. Bartolome Arteaga, spanischer 
Kupferstecher zu Sevilla in der ersten Halfte 
des 17. Jahrh. Cean erwithnt folgende 2 BU. 

1) Wappen des Herzogs von Olivarez an der Spitze 





























‘des Buches: Panegirico de la Poesia, dem Herzoz 
von Hernando de Vera gewidmet,'um 1627 20 
‘Montilla gedruckt. 


2) Titelbl. zu einer Abhandlung Gber verschiedene 
Provesse, an der Universitat zu Sevilla einge- 
reicht von dem Abte Gordillo. Cean sagt, dass 
ces im Ganzen ziemlich gut gestochen sei 

4. Cean Bermudez, Dice. 





W. Schmidt 


Matias Arteaga y Alfaro, Maler und 
Radirer, Sohn Bartolome’s und Bruder Franci 





co's, geb. zu Sevilla um 1830, } daselbst 1704. 








‘yon P, Thomson, Aus Macklin’s Bible. Publ. 
1796." gr. Fol, 
10) The Widows Mite (Luke Ch. 21. ¥. 1. 2.3). 


Gest. von Delatre. Aus Macklin's Bible, Publ, 

1794. gr. Fo. 
11) The Woman accused of Adultery (John Cb. 8. 
7). Gest. von P. Thomson, Aus Mac 








ble. Publ. 1794. gr. Fol, 

12) The Triumph of Merey (Collin’s Ode to Mery), 
Gest. von Fr. Bartolozzi. Aus Macklin’s| 
Poets. Publ. 1794. gr, .u. Fe 

13) Titelbl. rw Vol. TIL, No. 198 des Spectator, 





Sharpe's Edition 1803. 


ered. 
GW. Reid. 

Artand. Antoine Frangois Marie Ar-| 

taud, Maler und Schriftsteller, geb. zu Avignon 

1767, $ au Orange 1938, Sehliler vou Saint. Er 


Gest. von J. Fittler, 








Schiller von Juan de Valdes Leal, strebte er doch 
nicht danach, diesen nachzuabmen ; seine Vor- 
liebe fur die Perspektive liess ihn mit Vorzug 
‘Tempel, Paliiste, Girten und Buinen malen, die 





der waren zahlreich und gesucht; noch heutigen 
Yage bowabren die Privatsammlungen Sevilla 
‘einige gute Proben. Das Museum daselbst besitzt 
einen hl. Michael, den Drachentidter, und zwei 
andere unbedeutende Kompositionen, betreffend 
Melebisedek und Achimelech. Cean’ bezcichnet 
als seine besten Werke die chedem in der Kirche 
|S. Pablo befindlichen Gemiide. 

Hauptsichlich aber verdient A. als Radirer 
‘einen Ehrenplatz in der andalusischen Schule 
Valdes Leal, selbst ein geschickter Stecher, liess 














ihn unter seiner Leitung an den Platten des 
Werkes von de ls Torro Farfan theilnchmen, 
wot auch Franciseo Arteaga thiitig war. Die. 
besten Kiinstler Sevilla's arbeiteten flir das 
Werk, 80 dass es ein wahres ktinstlerisches 
Monument geworden ist. A. ist einer der selte- 
nen spanischen Stecher, dio Malereien ihrer 
Landsleute wiedergegeben haben, und zwar mit 
roGem Talente. Seine schiinsten BUl, sind nach 
Herrera el Mozo und Valdes Leal. Doch soll er| 
auch verschiedene Andachtsbll. von geringem 
Kinstlerischem Werthe gearbeitet haben. 
Arteaga wirkte bei der Errichtung der Se- 
villaner Zeichenschule im J, 1660 mit, er wurde 
Sekrotie deacthen io J, 1685 und 1669 Rout 
» Lefort. 








‘Von ihm gestochen 


1)Der ‘Triumph des bl, Sakraments. Nach Hor- 
era's Bild in dem Dom von Sevilla. 

2) Die Verziickung des hi. Franziskus. Desgl, 

3) Der hi. Ildefons empfangt das Messgewand vo 
der hi. Ju Nach Valdes Leal's Gi 
‘milde in der St. Jakobskapelle des Domes vor 
Sevilla 

4) M1, Dominikus in Soriano, Nach 
ung von Al. Cano. 

5) Folge von 58 Vorwarfen aus dem Leber 
den Wandern des bl. Juan de la Cruz, 















Ze 





und 
Ver 











mutlich nach eigener Extindung, 
6) BIL in: Fiestas do la S, Iglesia metropoitana y 
patriareal de Sevilla ete, Sovila 1671 (1673), 


erausgegeben von Feruando de In Torre Farfan 
Fol, Der Wiehtigkeit- wegen fi 
Malerradirungen dieses Werkes au 
8) Titel, Gloritkation des bi. Kénigs Ferdi- 
nnand I, mit allegor. Umgebui 
init Sebrift; unten 
Fr. do Herrera yn. 
scalp. Fol 
»b) Bildniss Ferdinand's 
ne. vultus ete 
murillo pins, Mathias Arteaga 
exes, 1672. F 
«) Bildniss des Kénigs Karl 1f,, Medallion 
son Engeln getragen ete, Fr. de Mor- 
tora F. Fol. (Also nicht xon Arteaga.) 
4) Ansicht des mit Bindern geschmickten 
Thormes ond der Kirehes. oben Engel. 
Mathias Arteaga F. A. 1672, Fol 
©) Amicht derselben von° dot _Abendscte. 
(Occidens.) Mathias” Artiagn (ste) F. Fo 
te, (Merides.) 








‘Mathias Arteaga 






























6) Grundrisse und Durchschnitte derselben, 
Mathias Arteaga sculp. et xeud. (sic). Fol 
b=) Vier BIL, in Jedem vier Sinnbilder mit 
Elnfassungen, Nicht von Arteaga, sonde1 
von Luc. de Baldes (Valdes) und De 
Fol. 











‘Yon Fr. Arteaga zui 





‘Theil nach Luc. de Baldes und Luisa| 
Morales. 1672. 

1) Innere Ansicht der Kirche. Von Fr. Ar- 
teaga. gr. Fol. 

8) Andere Ansicht, besonders einer Kapelle’ 


Nach Juan de Baldes Leal 
von Fr. Arteaga. gr. Fol. 
8) Andere Kapello derstben. Von M, Ar~ 


derselbe' 


ir. Fol, 











u) Andere Kapelle. Von M. Arteaga. gr 
Fe 

¥) Reich geziertes Festgebiude; tn der Luft 
schwobenide Engel ete., welche Engel nach 





‘oiner anderen 





1, Weigel's Bohauptang 
Hand und maleriscber 
wie von Murillo gezetch 
Reni radirt, was unglaublich fst), als die 
BIL, des M. ‘Arteaga, gr. qu. Fol. 

4. Cean Bermudez, Diee. — Catalogo de los 
euadros y estatuas que ecsisten en Ia actualidad 
en el provincial de Sevilla, 1850. 
Ottley, Notices. — Le Blanc, Manuel, — 
Dofer, Catal. général. 1. 1. — Weigel, Kunst- 
lagerkatal. No. 1581720. — Nagler, 
Monogr. I. No. 1214. 

Mittheitungen von A. Pinchart, 
W. Schmidt 

Francisco dé Arteaga, Zeichner, Kupfer- 

stecher und Radirer, derandereSobn Bartolome’s, 

arbeitete zu Sevilla um 1671 und starb 1711. 
































Von ihm gestochen : 





1) In don: Fiestas de la. Iglosia metropolitana y 
patriareal de Sevilla etc. (8, oben bei 
wga No. 6) folgende Dil 
Vier Bil., In Jodem sochs 
Einfascungen zum Theil nach Lueas Bal 
des und Luisa Morales. 1672. Fol. 











Innere Ansicht der reich ausgeschindckten 
Kirche. gr. Fol 
Bine andere Ausicht, insbesondere etner 





Kapelle datin, nach Juan de Baldes 
(Valdes). gr. Fol 

2) BIL far: ‘Tratado de la Monewa Jaques, 
‘oteas de oro, y plate del reyno de Aragon. 
rom 1681. 4. 

18) Fassade der Universitat von Huesca, Nach eige= 
ner Zeichnung. 

4. Le Blane, Manuel. — Cean Bermudex, 
Dice. 


do 











P. Lefort und J. E, Wenely. 


Arteaga, Juan de Alfaro findet sich Uftor 
unter Arteaga verzeichnet, s. Alfaro, 


Artemas. Arte: 





» angeblich Bildhauer. 
Scine Namensinschrift unter einem Relief ist 
keineswegs als dic cines Ktinstlers bezeichnet; 
vgl. Hirschfeld, ‘Tituli statuariorum. p. 143. 
Brunn. 
Artemidoros. Artemidoros, 1—2) Bild- 
hauer, Vater oder Adoptivvater des Apollonios 
und Tauriskosaus Tralles, der beiden Meister des 
farnesischen Stieres: Plin. 36, 34. Von ihm ver- 
schieden ist cin Artemidoros, Sohn des Menodo- 
tos aus ‘Tyros, der Kiinstler eincr Ehrenstatue 
aus rdmischer Zeit, nach einer Iuschrift aus Ha- 
likarnass: R. Rochette, Lettre & Mr. Schorn. 
p. 230; vgl Brunn, Gesch. der griechischen 
Kiinstler. 1. 471. 


3) Maler einer Venus, auf welche Martial v. 














— Jacques a’Arthois. 















ner filr uns nicht; 





40 ein Spottepigramm 
ganz klaren Pointe dichteto. 

| Artenjew. Prokofi (Procopius) Artom- 
w, russischer Kupferstecher des 18. Jahth., 
iN 1733, trat 1749 in die »Zeichenkammer« an 
der St, Petersburger Akademie der Wissenschaf- 
ten, 1754 als Schiller in das Departement des 
Kupferstichs. Vom J. 1757 an besuchte er dic 
Klasse von G. F. Schmidt; im J. 1761 stach er 
saus dem Polybiuse; 1766 eino der Platten in Fo- 
lio fitr sDie Begribnisafeierlichkeit der Kaiserin 
Elisabethe, oin umfangreiches Werk, das Anton 
Radigues mit, seinen Gehillfen unternommen, 
dann aber auf den Bofehl der Regicrung hatte 
einstellen milssen. 














A. hat ferner gestochen. 





¥ von J. Tseh) 
Artemjew in St, Petersb. a 
demic), nach M. Machajew's 
2 BN, H. 412 mill, Br. 1314 
8. Pomumeniit, Pyce. rpas. ( 
russ. Gray.). Moskau 1570. pp. 153. 253. 
l. Dobbert. 
Artemjew. Michael Artemjew besass in 
der zweiten Hiilfte des 18. Jahrh., cine »Gravil 
ron-Fabrike in der Nihhe Moskau's, in welcher 
eine Reihe von Bll. sowol geistlichen als welt- 
lichen Inhaltes, moist in Schwarzkunst gestochen 
und gedruckt wurden. Auf jedem der aus di 
sor Anstalt hervorgegangenen Stiche dic Unter- 
schrift: =qbwano ®. moc. ua ipaGp. M. Ave (ge 
macht in Mos. in der Fabr. von M. A.) oder auch 
sauaphsane na cbaGp. M. Ap (geschnitten in der 
Fabr. vou M. Ar.) Die Stiche stammen wal 
scheinlich von J. Stenglin oder sind doch un- 
ter sciner Leitung entatanden, 
8, Posaueniit, Pyce. rpas. (Rowinsk!, Die 
russ. Gray.). Moskau 1870, pp. 152, 41 —343, 
Ba. Dobbert 
Artemon. Artemon, 1) Maler, von Plinius 
, 139 unter denen angefilhrt, wolehe solehon 
ersten Ranges am niichsten stchen. Als seine 
Worke fillirt er an: »Eine Danae von Riiubern 
angestaunt; Die Kinigin Stratonike; Herakles 
und Deianei derithmt aber dio 
Bilder im Porticus der Octavia: Herakles, der 
vom Dorischen Berge Octa der Sterblichkeit ent- 
kkleidet nach dom Willen der Gitter zum 
inel emporsteigt, und des Laomedon Geschichte 
mit Herakles und Poseidon, Der Name der 
Stratonike welst auf Kleinasien als Heimat des 
Kiinstlers und auf die Zeit der Nachfolger Ale- 
xander’s, Doch liisstsich nicht bestimmen, welche 
der verschiedenen Kiniginnen dieses Namens 
gemeint ist. i 
thauer, der mit Pythodoros gomeinsam 
te. Werke von ihen befanden si 
Kaisorpaliisten 2u Rom: Plin. 36,38. — Unsicher 








































































ist, ob derselbo Name in zwei fragmentirten atti- 





‘schen Inschriften zu ergiinzen ist: Bull. dell Inst. 
1860, p. 61; Hirschfeld, ‘Tituli statuar. p. 150. 
Bruns. 
Arter. Arter, Dilettant zu Ztirich in der er- 
‘sten Hiilfte des 19. Jahrh., malte Landschaften, 
‘nach welchen Brodtmann lithogr. Bil. gegeben 
hat. Wabrscheinlich sind von und nach ihm die 
folgenden Bil. 


a) Von ihm radirt: 


Alterthiimer von ZOrcth nach vorhandenen Ueber- 
resten, geitzt von Arter zum Werke von Vo- 















golin, Das alte Zarich im 15. Jabrh. Zirch 
Ful. : 
by Nach ihm gestochen 
Ansicht von mit 16 Randbildern. Ger, vou 
Arter und in Aquat, gest. von Suter. Roy. 
au. Fol. 
5. Flissli, Newe Zusitre, 
W. Selonide 


Arthols. Es gibt drei Kiinstler dieses Namens, 
Jacques d’Arthois, Nicolas, sein Bru- 
dor, und Joan Baptiste d’Arthois, sein 
Sohn. Thr wahrer Familinname ist Artois, den 
‘man verschiedentlich geschrieben findet (Artoys, 
Artoes, Arthois, Artoies, Artoos, Artoois, Oor- 
toes ote). In don Urkunden des Zivilregisters 
itber die Familie findet er sich nicht wit der 
Partikel (d’Arthois) ; diese kommt bloss bei den 
‘Namen von Nigolas und Jacques vor, und beglei- 
tet auch den von Jean in dem Einschreibe- 
register der Malergilde. Dieso Form wurde 
von Jacques zuerst angewendet, der immer mit 
einem d’ zeichnete, and so seinen Namen auf den 
Bildern schrieb: J. d’Arthois, Jac. d'Arthois 
Jacques d’Arthois, Jacobus d’Arthois. 

Die drei Ktinstler sind geborene Briisseler 
Jacques und Nicolas sind Séhne von Henri A. 
und Jeanne Geerarts oder Geerems. Der erstere 
wurde gotauft in der Kirche der hl. Gudula den 
12. Okt. 1613, der zweite in derselben den 4. Mai 
1617. Jacques zihte noch nicht 12 Jahro, als ihn 
seino Mutter, daimals Witwe, zu Jan Mertens, 
einem sonst unbekannten Mater, in die Lebre 
that: im Gildeverzcichniss ist er unter dom 
11. Jan, 1625 eingesehricben. 21 Jahre waren 
damals zur Zulassung in die Gilde erforderlich 
nichtsdestoweniger datirt seine Einschreibung 
‘schon vom 3. Mai 1634 (ontfangen als meester 
Jaques Artoys sone Hendricx, getraut, binnen 
geboren, en heeft geleert boy Jan Mertens). Er 
‘war damals schon verhefratct mit Maria Sau 
mels, Samels oder Sambels, von der er'mebrere 
Kinder empfing: Jacques, gotauft den 11. Sept 
1634; Nicolas, den 6. Juli 1636; Jean Baptiste 

, fernor zwei Miidehen ; vielleicht 
‘noch andere in den Akten. 




































Jacques d'Arthois hatte wabrscheinlich 
keinen anderen Lehrer als Mertons, weil er sich 
bei der erwiihnten Einschreibung noch als den 
Schillor-desselben angegeben. Das Zunftbueh 








verzeichnet, ausser seinem Bruder Nicolas und 
seinem Sohne Joan Baptisto, 6 Schiller von ihm: 
Jean de Sainnovillo, 1639; Cornelius van Empel 
oder van Impel, 1612; Johannes Cornelius de 
Ridder, 1645; Job. Bapt. Fabri, 1646 ; Peter van 
und Phil. van Dapels, 1654. Alle 
sind soust unbekannt. Nicht unmiglich ist os, 
dss er noch andere Schiller gehabt; denn di 

bestunterrichteten Biographen Insson auch den 
Cora. Huysmans bei ihm lernen, und wir mlls- 
sen bemerken, dass mit dem Schlusse 1654 das 
Register der Mulerkorporation sehr schlecht e- 
fhrt wird, und eine Menge Namen darin feblen. 

















Nicolas wurde am 11. Noy. 1610 Meister, 
4b. mehr als 6Y/; Jahre nach Jacques, was mir 
auzuzeigen scheint, dass scin kiinstlerischer Bo- 
raf sich erst ziewlich spit entwiekelt hat. Abra- 
ham van Avont, 1645, und Joos Dieriex, 16 
traten nach dem Gildebuch bei ihm als Schiler 
ia, Am 25. Nov. 1637 hatte er sich bereits mit 
Auna van Coninexloo, die aus einer Ktinstlerfa 
nilie stammte, vermiilt. 














Jean Baptiste ist als Meister unter dem 
2, April 1657 vergeichnet (Jan d'Artois, schil- 
der, Sone St. Jacques d’Artois). — Das ist Alles, 
vas wir liber die drei Kitnstler ausfindig machen 
Konnten. 











©.de Bie hat in seinem Gulden Kabinet tiher 
Jacques 72 Verse und sein Bildniss gebrackt. 
Campo Weyerman allein hat einige biogtap 
sche Details gegeben, die dann von Descamps 
wiedorholt und etwas vervollstiindigt wurden, 
Hieraus sind alle anderen Lebensbeschreibun- 
sen entlehnt. 
Die Bilder von Jacques sind offenbar mit aus- 
verordentlicher Leichtigkeit gemalt; bogreitlich 
ddarum, dass er wiihrend seiner langen Laufbs 
«ine betriichtliche Anzahl verfertigen konnte. Er 
var thiitig augleich fir groBe Herren und cin- 
fache Privatleute, flir weltlicho Korporationen, 
Klister und Kirch y 
sel am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrh, 
tesuchte, will von dom Kiinstler mohr als 100 
Bilder von groBer Ausdehnung , gut gezeichnet 
und gemalt, geschen haben. Sein Talent ver- 
schaffte ihm Beliebtheit; bereits fm J. 1648 stach 
W. Hollar nach ihm. Er licas sich gut bezahlen 
aad verdionte viel Geld, aber er verachwendete 
¢ in toller Weise, weil or don Luxus lichto. 
Auch starb er arm, nach dem Berichte von 
Weyerman, der sichorlich diese Besonderheiten 
von den Zeitgenossen des Kiinstlers orfahren 
latte. Wir wissen xudem durch eine von unse- 
rem Kollegen Galesloot ontdeckte Akte, dass 
Arthois Schulden halber au Brilssel vom 26. Okt. 
is 2. Dez. 1658 in Haft sass, obschon er am 
1. Okt. einen Sicherheltsbrief fiir 6 Monate ge- 
gen seine Gliubiger erhalten hatte. Der Prozess 
‘anerte noch bis 1662. Unter den Aktenstilcken, 


























beigebracht wurden, befindet sich das Zeugniss 
von Balthazar de Robiano, Sekretiirdes@cheimen 
Raths, vom 6. Juli 1662, der erklirt, dem Maler 
nebst seinen Unkosten 24 Gulden tiglich angebo- 
ten zuhaben,oline Hinztirechnung jedoch der Aus- 
gabon fiir seine Malereien, unter der Bedingung, 
dass er flir ihn ein ganzes Jahr arbeito, Auf der 
andoren Seite bezougte der Prior der Karmoliter 
von Brilssel, dass der Ktinstler flr sie 10 Tage 
Ing an einem Bilde gearbeitet habo, wofllr er aus 
Frimmigkeit blos 200 fl. nehmen wollte. End- 
lich versicherte der Prior von Rouge-Cloitre 
(Rooden-Klooster) im Wald von Soigne scbrift- 
lich, dass Arthois 25 Tage lang im Kloster an dor 
Ausfiihrung ciner hitbschen Landschaft.gearb 

tet habo, woflir er ausser seiner und seines Die- 
ners Vorkdstigung 900 rhein. Gulden erhalten. 

Damals verlor Arthois einen seiner Sdhne, der 
einfueher Bote von Brilssel nach Antwerpen war, 
und er bat den Marquis de Caracena, General- 
statthalter der Niederlande, um die Unterstiitzuog 
seines Gesuches bei der Briisseler Stadtverwal- 
tung, dass cin anderes seiner Kinder den Ver- 
storbenen ersetzen diirfe. Wir haben den Origi- 
nalbrief des Statthalters, Enghion don 27. April 
1662, im Rentamt von Brilssel aufgefunden, 

Das Jahr seines odes ist ungewiss. Man pilegt 
irrthiimlich 1665 als solehes anzugeben, was 
aber unserer Ansicht nach erst von dem leicht- 
fertigen Pilkington (1770) herrtihrt. Bei de 
Sandrart und Houbraken findet sich eine 
desangabe nicht, und Campo Weyerman (1729) 
bemerkt, dass er das Jahr nicht in Erfahrung habe 
bringen kénnen, Wir haben vergeblich die U 
Kunden der verschiedenen Brilsseler Piarreion 
vou J. 1665 und spiiter nachgesehen. Es erhellt 
Jjedoch aus einer Rechnung dieser Stadt vom 
"Yage Johann's des Taufors 1683 bis zum selber 
‘Tage 1684, wovon A. Wauters uns in Kenntni 
gesetat , dass cine Summe von 60 fl. an Jacques 
CArthois als Rest des Preises flr ein Bild gezahit 
wurde, welches er fiir einen der Siile des Stadt- 
hauses gemalt hatte (Voldoeninghe van eeneschil- 
dorye berustende in de schoon camer). Wir far 
den ausserdem cinen vor dem Notar C.F. Tribels 
vollzogenen Akt yom I. April 1667, bez. Jacques 
dArthois, worin dieser die Vollmacht zu einem 
Prozesse gibt. Ebenso kommt in der Verateigo- 
rung der Griffin yon Albemarle (gu Amsterdam 
im J. 1744) ein Bild mit dem Datum 1678 vor, 
und endlich sicht man in dem Madrider Mu- 
soum Ludwig XIV. 2u Wagon, unter Begleitung 
cines zahlreichen Gefolges, in der Umgegend 
von Briissel cine Rekognoszirung unternehmen 
= cine Thatsache, die vor dem J. 1673 nicht 
stattgefunden haben kann. 

Seine Bilder pflegten von groBen Verhiiltnis- 
sen und hijufig mit einem biblischen Gegenstande 
staffirt zu sein ; derartige Werke, dic man histo 
sche Landschaften nennen kann, pflegten in Kir- 


















































welche zum Erwois, dass Arthois gonug ver~ 


chon und Kléstern aufbowabrt zu werdon, Seine 


312 








Stoffe ontuahm ex gowdlnlich dom ausgedchnton 
Wald von Soigne, der damals bis an die Thore 
Briissel’s reichto.' Ausgezeichnete Malor, u. A. 
G. de Crayer, iessen sich yon ihm die’ Land- 
schaften in ihre Bilder malon; andererscits 
Denittzte A. zur Staffage seiner Werke eben- 
falls tiichtige Kunstler, wie D. ‘Teniers sen 
und jun., P. Bout, A.'F. van der Meulen, 'T. 
Michau, J. van Cleef, G. Coques, HL. de Clerek, 
M. van Helmont, A. Sallaert und viele Andere. 
Gogonatind aus der Bibel, Mythologie aus 
dem gew0hnlichen Leben, Bauern, Jiiger, Thiere 
u. 8, w. malten sie ihm in seine Landschaften, 
Waagen sicht in Arthois den Nachahmer von 
L. de Vadder und bemerkt, dass der Werth 
der Bilder in Folge seiner ausserordentlichen 
Pinselfertigkeit, die ihn zu breiter und dekora~ 
tiver Behandlung verfihrt habe, sehr ungleich 
sei. In der Klarheit der Firbung stehe er dem 
do Vadder um vieles nach, ja er habe im Ton 
‘fter etwas Schweres und Dunkles. Energie und 
Kraft der Bobandlung aber kann man ihm nicht 
absprechen; der allgowaltige Einfluss des Ru- 
bens wirkt bet ihm noch in voller Stirke nach, 
Der Maler Mensaert verdffentlichte im J. 1763 
cine werthvolle Beschreibung der Kunstwerke, 
welche damals in einer grofien Zahl von Oertlich- 
keiten Belgiens vorhanden waren: die Mehrzahl 
der folgenden Angaben ist aus seinem Worke 
entnommen. Man sah in jener Zeit zu Briisse 
mehrere schiine Historienlandschaften Arthols’ 
ie befinden sich noch daselbst — in der Ka- 
pelle des hi. Sakramentes der Kirche Notre- 
Dame de Ia Chapelle, und andere im Chor der 
M1. Jungfrau in der Kirche zur hi. Gudula, Eine 
Rechnung der Bruderschaft von U. 1. Frau, 
welcher jene Kapelle gehiirte, belehrt uns, dass 
dor Mater im J. 1664 150 fl. flir cines dieser Bil- 
der empfing (Betaelt aen S*. Arthois, Schilder, 
voor cone schilderye ten dienste van 0.-L.- 
capelie de somme van 150 uldens). Ferner wa 
ren zwei Gemillde in der Kirche du Grand-Bé- 
guinage (daseinejetztim BriissclerMuseum), 
und ein anderes in der Augustinerkirche da 
selbst. Dio Kirche der Nonnen von Leliendacl 
bei Mech eln besass ebenfalls cines. Vier groBe 
Sticke, Ausichten dor Klosterbesitzungen, 
schintickten das Refektorium der Abtei Rouge- 
Cloitre. Eines derselbon kam in dom Verzcich- 
nisse der 1785 yerkauften und aus dem Besitze 
der religidsen durch Joseph II. aufgehobenon 
Rorperschaften stammenden Gemilde vor. Aus 
dem Verzeichniss andorer, im J. 1779 in Folge 
der Unterdrtickung der Jesuiten, abgehaltenen 
Auktionenerfiihrtman, dass es mehrals 12 Werke 
Arthois' in verschiedenen Kollegien des Ordens 
gab. In der Kapelle zur hi. Anna der St. Niko- 
Inuskirche zu Gent sieht man noch die zwei 
Landschaften, geschmtickt mit Szenen aus dem 
Leben der hl. Anna, von Jan van Cleef staffit, 
die von beiden Kilnstlern fiir jene Stelle 
malt waren. Die Kirche U. L. Frau obondasolbst 
























































V.| de Burtin ersehen wir, dass in Belgion in d 





hat cines der historischen Gemiilde Arthois' ge- 
erbt, welches sich sonst im Refektarfum der ehe- 
maligen Abtei St. Pierre du Mont-Blandin befaud. 
Fur dasselbo Lokal dos Alextanerklosters 11 
Gent malte er 6 oder 8 groBe Landschaften, die 
wie 80 viele andere eben aufgeziihite versehollen 
sind. Dagegen soll der Konvent der regulirten 
Augustinerinnen au Briigge noch heute ein 
Werk unseres Kiinstlors mit Figuren von A. Sal- 
vert bewahren. Ebenso sieht man Schiipfungen 
soinos Pinsols in don KlWstern des bischiflicher 
Seminars und im Museum des Johannesspitals 
derselben Stadt. Man misst unserem Maler den 
landschaftlichen Hintergrund eines Bildes der 
Kirche von Anderlecht, unweit Brilssel, bei, 
das, von do Crayer gemalt, den hl. Guido im 
Gebete darstellt. Falls die Thatsache auf Wahr- 
heit beruht, so wiire es das lteste Beispiel sei- 
ner Thittigkeit, denn die Jabresrechnung vou 
24 beweist, dass die Tafel damals ausge- 
fibrt und dem Mater de Crayer mit 300 fl. nach 
dor Sehiitzung des Architekton Francquart be- 
zahlt wurde. Eine andere Schpfung de Crayer’s, 
Bekehrung Pauli, mit Landschaft von J. d'A., 
aierte chedem div Kirche der Nonnen vom hi 
Potrus zu Britssel. 

Das Inventar der Gemiilde, welche 1749 das 
Schloss Tervueren, die Sommerresidenz des Ge- 
neralstatthalters, ‘schmtickton, orwihnt kein 
Werk von Arthois; jedoch finden sich im Auk- 
tionsverzeichniss des Prinzen Karl von Lothrin- 
gen (1781) zwei Landschaften von ihm mit Figu- 
ren von Michau, Descamps versichert, dass 
seiner Zoit (1753) der Prinz 19 besass. Der Ka- 
talog Ubrigens verzeichiet nicht die Namen der 
Meistor aller Bilder, dio das Kabinet dos Prinzen 
‘ausimachten. Sieben oder acht bloss sind in det 
Sammlung Hoct und ‘Terwesten 
‘Aus dem anonym erschienenen Buche 

























Jahren 1773 — 1803 44° untor den Hammer ke- 
kommen sind. Eines derselben, mit Figuren von 
3. Coques, wurde im J. 1779'um die dazumal 
sehr betriichtliche Summo von 800 fl. verkauft 
Ein Genter Sammler, 'T. Loridon do Ghellinck, 
hatte 5 Bilder von Arthois im Kataloge seines 
Kabinets, don er 1787 drucken liess. G. F. J 
Verhulst, dessen kostbare Sammlung im J. 17 

zum Verkauf angeboten war, besass eine prich- 
tige Landschaft, worin der jtingere D. ‘Teniers 
sich selbst mit anderen Figuren dargestellt hatte 
Endlich zitirt Defer 9 Gemilde, die unter Ar- 
thois’ Namen in den dffentlichen Versteigerun- 
gen Frankreich’s yon 1737 an bis 1865. vorge- 
Koummen sind. Uebrigens wird man yon allen 




















diesen Ziffern etwas abzuzichen haben, da ce- 
wis manches nicht von A. herriihrende Werk 
unter seinem Namen aufgefiirt wurde. 

Zu unsern Tagen sind die Bilder des Ktiustlers 
in der That uuzihtbar, und man findet deren eine 
Menge in den Museen und Privatsammlungen 
Es geuligt, dass eine Landschaft des 17. Jabth 











g7oG_ Biumo darstellt, einen Hohlweg in einem 
Forst, eine malerische und ungeklinstelte Lage, 
halb bewaldet, halb bergig, eine Lichtung in 
cinem Gehdlze , ein Gewiisser oder ein sandiges 
‘Terrain im Vordergrand, einen blauen oder leicht| 
tewilkten Himmel, einen liehtvollen Horizont, 
aige gut gemalte Figuren und dabei cinen brei~ 
tenVortrag und stark ausgesprochene Tne hat, 
ua das Werk sofort dem Briissoler Meister zu- 
aaschreiben, Es ist nicht zweifelhaft,, dass 2u 
seinen Lebzeiten und bei seinem Erfolg sich 
viele Nachahmer gebildet, die sich gehiitet 
taben, ihre Werke zu bezcichnen. Vermutlich 
nnuss man zu diesen seinen Bruder und 
Sohn rechnen, deren Malereien mit den se 
wol zusammengeworfen werdet 

Eine Durehsicht der curvpiischen Galerien 
ergibt folgende Zusammenstellung 

In Belgien befinden sich 5 Bilder (3 davon 
beaeichnet) im Brilsseler Museum, ohne 
aurechnung der Landschaft eines groBen Gemil- 
des von @. de Crayer, worauf der hl. Hubertus 
or dem wunderbaren Hirsche kniet. Denselben 
Vorwurf, ebenfalls von beiden Kinstlern, trifft 
uan in der St. Jakobskirche zu Liwen; doch 
bestreitet ein Lokalforscher diese Angabe und 
tilt die Landsehaft von L. de Vadder.. Ein an 
deres — bezeichnetes — Bild von J. a’A. sieht 
xan im Museum von Briigge. Darf man dem 
ibrigens erbiirmlichen) Kataloge trauen, s0 bi 
ise das kleine Museum yon Tournai 6 Schi- 
Pfangen seiner Palette, die uns aber alle zi 
lich aweifethatt ain 

Die Kataloge der franzsiseheu Muscen, 
timlich der von Besangon, Bordeaux, 
Caen, Dijon, Douai, Lille, Orleans 
Valenciennes, erwihnen 10 Bilder des Ma- 
lers. Diozu Bordeaux stammen aus der 
lung des Marquis de la Caze. Auf ei 
Gemilde au Lille liest man: Jacobus d’Arthois. 
Das au Orleans darf man ohne weitercs aus 
‘ler Liste streichen, denn es ist bezefchnet| 
JV. A., was nicmals das Monogramm des 
Kiinstlers gewesen, 

In den deutschen Galerien werden dem Ma- 
erm Augsburg, Darmstadt, Dresd 
Frankfurt, Gotha, Miinchen, Schloi®: 
heim u. s. w. gegen 15 Werke zugeschrieben, 

In Oesterreich sind 4 Bilder in den Samm 
lungen des k. k. Belvedere und der Kunst- 
akademie. Eines derselbon (im Belvedero) trigt| 
die Aufschrift: Jacques W’Arthois; seine Ver- 
hiltnisso und dio seines Gegenstilckes sind ko- 
Jowal. Nach den Darstellungen aus dem Leben 
der hh, Franz von Borgia und Stanislans Kostka, 
die sich auf ihnen befinden, kinnten si 
lich fir eine Jesniten-Kircho oder -Kollegium in 
Belgien angefertigt worden sein. Ebenso kommt 
Artois inden Wiener Sammlungen Lieeh- 
tenstein, Czernin und Sehdnborn vor. 
Das Bild der letzteren trigt die Bezeichnung des 
Rastlers; und Waagen versichert, dass es eines 

Meyer, KAsatler-Lesiton. I. 























































































Jacques d’Arthois, 











der schiinsten sei, das er von dem Meister 
‘kenne. 

In den Museen ‘zu Stockholm und Chri- 
stiansborg ist je cin Gemilde dem Arthois 
beigelegt, jedoch ‘ist die Richtigkeit dieser Be- 
nennung 2Weifelhaft. 

Madrazo verzeichnet in seinem Katalog der 
Madrider k. Galerie 9 Werke unseres Kilnst- 
lers; Lavice hat diese Zab! in seinem Buche ber 
Spaniep auf 14 erhiht, Die Mehrzahl dersel- 
bon gehirt sicher unserem Meister an. 

Tn den Privatsammlungen England's ver- 
zeichnetWaagen gogen 12,welcheSirHumphrey 
vonTrafford, Lord Caldon, Graf de We- 
myss, Herzog von Bridgewater cte. be- 
sitzen. In den Offentlichen Galerien selbst ist 
keines vorhanden 

Auf der Versteigerung Chapuis zu Britssel, 
1865, befand sich eine sehr sehiine Landschaft 
von unserem Kiinstler, mit Figuren von D. Te- 
niers d. J., bez: J. d’Arthois. 

Auch Zei ‘on hat or hinterlassen, zum 
‘Theil in chinesischer ‘Tusche, zum ‘Theil in 
Tusche und Indigo, wieder andere in Gouache. 
Der Katalog Paignon-Dijonval (1810) beschretbt 
4 davon. 






































Mandsehriftliche Quellem: in den ¥ 
denen Atchiven 2 Brlissel, 

s. ausser den schon im Texte angefihrten Werken 
von De Bie, Houbraken, Weyern 













n ps (Vie des peintres 11. 213, 
plttoresque, 1769, pp. 46, 57. 17. 94. iS 
Sandrart, Hoet u, Pilkington noch 

rt, Le Peintee amatour ot et 

TA 102. 104. 156 
Catalogue des effets 
le duc Charles de Lorraine, 

Catalogue dune collec 

sicurs grands maitres ete. 17! 
—(de Burtin), 
\dus A Bruxelles depuis 1 





pp. 








née 1773, 










— Renard, Cabinet de Paignon-Dijonval. — 
A, Wanters e Bruxelles. TT. 270. 
456 ete. und lle. 









n, Handbuch der niederl. Malerel, Tl. 

Derselbe, Die vornchmsten Kunst 

in Wien, passim. — Ders., Trea- 
at nae psn, Wontar 

virons, Ausg. von 1864. 

ml Melghum: pp 68.70. 194-284. — 

Nagler, Monogr. II. p, 882. — Defer, Ca- 

















talogue général. 1. 1:80, — Ausserdem noch dio 
verschiedenen Galerickataloge. 
Alex. Pinchart, 
tlers, Halbflg., mit Einer de- 
Mey Bens pinxit et 





excud. Petr. de Jode seulpsit. 
Bie's Gulden Kabinet, 


gr. 8. In C. de 


Nach ihm gestochen 


1) Diebeiden Bauernhiuser auf dem Hiigel. Jacques 
van Artois pinxit, W 









Jacques d’Arthois 





2) Der Schifor im Waldo. P. (sic) van Artois pin- 
xit, Wiollar fecit, 1049, gr. qu. 4. P. 120 
3) Der Mann und die Fran am Waldrande. “J. 
Artois pinxit. W: Hollar fecit, 1619. gr. qu.4. 
P. 1207 

4) Der kleine Wasserfall, Jacq 
xi W: Hollar fecit 164 
qu. 4. P, 1208, 

5) Die Reiherjagd. J. van Artois pinsit. W; Hol- 
Var fecit, 1649. gr. qu. 4. P. 1209, 

6) Die vier Wanderer am Wasser. J. ¥. Artois p. 
W. Hollar fecit, gr. qu. 4. P. 1210, 

7) Der Bettler. Jac: van Artols pinz, W, Hollar 
fecit, 1049. gr, qu. 4. B. 1211. 

8) Die zwet Wandorer. J. van Artoi 














s van Artols 
+ Antuerplae, gr. 











inu: W.Hol- 














lar fecit, 1652. gr. qu. 4. P. 1212. 
9) Der Schweine- und der Rinderhirt. W. Hol- 
ar fecit. P. van Avont exeud. Cum priuilegio, 


r qu. 4. P. 1213, 

‘Wie Vertue angibt, nach P. van Avont, was 
Jedoch wenig glaublich. Das Format stimomt mit 
‘dem der vorigen, und so kann auch dies BI. nach 
Arthois sein. Es ist wol das von Heineken (Dict.)| 
dei Arthots unter No. 9 aufgefohrte. 

$0) Waldlandschalt mit der Vision des bl. Franz 
Horgia ‘and seiner Gefihrten, Nach dem Bilde 
des Belvedere in Wien gest. von K. Ponhei- 
mer. gr. qu. Fol. 

11) Landsehaft, Gest, von J. Axmann, qu. Fol. 

12) Kin Milchmadchen am Waldeingange mit einer 
‘durch’s Wasser gehenden Herde, M.G. Biehler 
seulpsit. Nach dem Bilde der Galerie zu Augs- 
burg. gr. qu. Fol 

13) Waldlandschafe mit einem Karren im Holweg, 
M. G. Eichler seulpsit. Nach dem Bilde der 
Galerie zu Augsburg. gr. qu. Fol. 

14) Waldlandschaft mit Relsenden im Holweg, Ga-_ 
erie Ksterhazy. Gest. von Fr. Loos 1820. gr, 
qu. Fol 

15) Higelige Landschaft mit einer groBen Buche 

auf dem Higel. Gest, von Fr. Loos 1819 nach 
lem Bilde beim Grafen Lamberg, Jetzt in der 

Akademie zu Wien. gr. qu. Fol. 

lige Landschaft; cin irt treibt Kihe zur} 

‘Trinke, Gest, von Fr. Loos 1821 nach dem 

Dilde bei Lamberg, jetzt in der Akademie. ge. 























qu. Fol. 
17) la Diligence. J. v. Artols p, Wilhelm Kobel! 






‘BIL. Landschaften. R. G, fecit, Kl. Fol, 








18. 
(Catal. Birkenstock.) 
22) Zug Ludwig's XIV. In’s Feld. Photoge. nach 


dom Original im Madrider Museum von J. Leau~ 
rent. qu. Fol. 

W. Schmidt. 
Artiga, Francisco Artign, spanischer| 
Maler, Stecher und Architekt, eb. zu Huesca 
um 1650, + daselbst 1711. Seine Malerthiitigkeit 
scheint sich auf einige dilettantische Versuche 
beschriinkt zu haben: nach Cean Bermudez malte 
“er Sibyllen, eine Empfiingniss Mariii und cinige 
Architekturbilder von groer Genauigkeit. A 
Architekt zeichnete er dio Pliine der Universi 
Huesca, die ginzlich unter seiner Oberk 
erbaut wurde. Zugleich radirte cr nach 
urspriinglichon Plan die Hauptfassade dieses 
Gobiiudes. Auch die Stiche in dem Werke La- 
stanosa’s, Zratado de ta moneda Juguesa, Hu~ 












——-_ Artlott. 


esea 1681, rithren von ihm her. Als Schriftstel- 
ler war er ebenfalls thiitig. “Ein Manuskript 
gebliebones Werk, das vortreftiiche Zeichnungen 
von seiner Hand enthiil, flibrt den ‘Titel: Forti- 
ficacion elemental; ein’ andores behandelt Ge- 
genstiinde dor Mathematik, in der Artiga sehr 
bewandert war, und die er lange Zeit auf der 
Universitit xu Huesca lehrto. . 

5. Cean Bermudez, Dice. 

Lefer. 

Artigues. Jusepe Artigues leitete den Bau 
der Kirehe zu Chelva in Valencia von 1657 bis 
1659, Tn dieser Zeit wurde der Bau des Chors 
(Sagrario), des Thurms und der Sakristei voll- 
endet. 

s. Llaguno y Amirola, Nottelas. 1V. 44. 











t 
Artizzonl. Francesco Artizzoni, Maler 
‘yon Ferrara in der zweiten Hiilfte des 1S. Jahrh. 





‘Von ihm bofindet sich ein hl. Joseph de Coper- 
tino auf dem Altar der Fioravanti in der Kirche 
der Minoriten Konventualen 2u Pistoja, 
8, Tolomel, Guida di Pistoja, 1821. pp. 136, 
219. 
Alex. Pinchart 
Artlott. R.A. Artlett, moderner englischer 
Stahl- und Kupferstecher, lieferte eine groBe An- 
zahl Werke, besonders fiir das Art-Journal. 





1, Figirliche Darstellungen und 
Bildnisse, 


1) France. Bauernmidchen und Kind an der Quelle. 
J. Jenkins p. ge. Fol, 

2) England. Madchen, ein schlafendes Kind be- 
‘trachtend. Nach Dems, gr. Fol. 

3) Faith. La Foi. Nach ED. Palmer. Pasis, 
Delarue, Fol. 

4) Boalogno in 1805 and 1855, 
solon, gr. Fol. 

5) Lord Francis Ashburton, Nach Lawrence. 4 

6) Maria, “Marehionoss of Ailesbury. Nach Ro- 
stock. 4. 

7) Lady Agnes Butler, Gattin des Lieut. Col. B. 
¥. Pelynt, Nach J. Healey. 4. 

'8) John Singleton Coploy, Baron Lyndhurst, Nach 
halon. 4 

















alr, Nach Ab- 











186s. 
Nach Rich 








9) Graf R. W. P. Curzon-Howe, geb. 1796, Nach 
@. Ward. 4, 

10) Georg Fitzclarenco, Graf v, Munster, Sob Wil- 
helm’s IV. Nach Philipps. 4. 

11) Mrs, Gladstone. Nach W. Say. 

12) The Rt. Hon. Henry Goulburn, 
mond. qu. Fol, 

13) Henrietta Frances Griftn De Grey, Gemalin des* 
Earl Th. Ph. de Groy. Nach Chalon, 4, 

14) George Macdonald, Nach George Reid. 
don 1869. Fol. 

15) leary Melville, 


Lens 





Kaplan des ‘Tower. Nach 





Rand, 4. 

16) Caroline, Grin von Mount Edgeumbe. Nach, 
Thorburn. 4. 

17) Sir James Emerson Tennent. Nach Ric h- 
mond. 4, 


18) Lady Clementina Villiers. Nach F, Winter~ 
halter. London 1858, 


Artlott _ 


-_ Arts, 




















Basreliefs ete, 
Adams, 


UL Statuen, Basten 


19) SirJ. ©. Napier, Statue, 
Fa. Art-Journal 1858. 
20) The fawn, Nacktes Madchen mit Rehen. Statue 
won C. B, Bireh, Fol. ArtsJournal 1869. 

2) The Virgin Mother. “Gruppe von Carrier- 

Bellouse. Fol. Art-Journal 1869. 
22)Phy, Mutter mit dem Kinde spfelend. Gruppo: 
aschJ.D. Crittenden, Fol. Art-Journal 1869. 


















2) Res Fol. 

5)ller Majesty the Queen (Victoria) Mate von J. 
Dorham. Fol. Art-Journal 1857 

16) Pendita and Florizel. Gruppe von Dems. Fol, 
‘Are-Journal 1870. 

2) Tho angel of light. 
rmonument von J. Edwards. 
Pol. Art-Journal i870. 

29) The ast dream, Bastelief von Dems, Fol. Art- 
Jonrnal 1858. 

29) Religion consoling Justice, Masrelief fir ein 
Monument des Sie John Hern. Bosanquet_ von 
Dems, F. Koffe del. Fol. Art-Journal 18 

{h) The spirit of love and ruth. Bastel. von Dems. 
qu. Fol, ArtsJournal 1867. 

MA Vision, Basrel, fir ein Monuin 





BasrelieT 2u einem Grab- 
F. Roffe del, 














Dems, 











ley. Fol 

34) The tomb revisited; dret Frauen am Sarkophag, 
Gruppe von Doms. Fol. Art-Journal 183%), 

45) The mother. Gruppe von Dems. qu. Fol. Art- 








) Innocence, Statue von Dems. Fol. 
437) The Muse of Painting. Statue von Dems, Fol. 








jeneral Robert Bruce, Nach 
-Jourual 18 
Statue von 







Dems. qu. Fol. A 

The Leopard - hunter. 

Fol. Art-Journal 1870, 

40) The day-dream. Statuo von P. Mac Dowell 
Fol. Art-Journal 1555. 

41) The veiled Ves tue vou B, Mowti (im 
Besitz des H, von Devonshire) Fol, Art-Jour- 
nal 1853, 

42) The angels, 
Journal 1861. 

43) Love — the ruler, Basrelief von Riotsehel 
(im Tesitz des E. M, Ward). Fol, Art-Journal 
1569. 

1) Innocence — the dove. 5 
Fol. Art-Journal 185: 
$5) The angel's whisper. Marmorgruppe von Dems. 
(im Besitze des J, Smith in Liverpool). Fol. Art= 

Journal 18 


eriehan. 














Arte 





Statue von M. Noble. Fol. 














“Fol, Arti 

17) Boadieea, 
Journal 185 

18) The Cradl 
Statue von Thornycroft. 
1860. 

49) The temptation; Eva und die Schlange. Statue 
‘son Vande Venne, Fol. Art-Joumal 1856. 








ciner Muschel sitzond, 
Fol. Art-Journal 











51) Hero, Statue von J. Durham, Fol, Art-Journal 
isi. 

52) Asia, Gruppe von J. H. Foley (the Albert Me= 
morial, Hyde-Park). Fol. Art-J. 1871. 

58) The angel of the Sepulture. Statue von E. 











Palmer, (Albany -New- ¥ vol. Art=J. 
1sil. 

54) Amy and her fawn, Statue vou M. Noble. Fol 
Art-J, 1872. 


55) Peri and ebild. Gruppe von C. ¥. Fuller. gr. 
Fol, Art-J. 1872. 
56) The Spirit of faith, Grabmonument von M. 
Noble, Fol, Art-J. 1872 
57) A Dip in the Sea, Gruppe von J. Durham, 
Fol. Art-J. 1872, 
J.B. Westely u. W, Engelmann. 


Artois, Jacob van Artois, s. Jacques 
@Arthols, 








Artorius, M. Artorius Primus, Architekt 
des griBeren Theaters zu Pompei, etwa in der 
Zeit des Augustus, nach der noch erhaltenen In- 
sehrift: Mommsen, Inseript. Neapol. No. 2238. 
Brann. 
Artos Tizon, Artos Tizon, spanischer Ma- 
ler, geb. zu Murcia, Nach Ausweis ciner Ur- 
Kunde vom 1. Jan, 1581 verpflichtete er sich, 
flir die Kapelle der Lo der Pfarrkirelio 
von Jumilta dessen 
Hauptvorwurt das Martyrit 
bilden sollte, dabei noch einige andere Kompo- 
sitionen, deren Entwiirfe der Maler vorlegte. 
P. Lefort 
Arts. Hendrik Arts, nicderlindischer Ar- 
chitekturmaler im ersten Drittel des 17. Jabrh., 
vielleicht zu Amsterdam, wo Londerseel (8. un- 
ten) sich aufhielt. Nagler spi 
pelt, unter H. Aertsens und unter I. Arts, 
und gibt an, or se 16:30 Mitglied der Brudersehs 
des hl, Lukas zu Antwerpen gewesen. Aller~ 
dings findet sich ein Hendrik Aertsen als Dekan 
derselben im J. 1631/32, und ein anderer Hendrik 
ein; beide aber 
sind sls Buchhiindler bezeichnet. Es ist nicht 
glaublich, dass einer yon diesen der Ktinstler ge- 
wesen sein soll, nach dem die folgenden BU. ge~ 
stochen wurden. 
1) Das Innere then Kirche. 
‘Vorn der betende Papst, hinten rechts Prozes- 
on, wobei der Papst das Sanctissimum trigt. 
Tronderick Arts Inventor. Joannes Londerseet 
Senltor. Mit den Vers 
In Lateranenst Romam 
Supplicat hine Triads, 
ide sacrosancti sub imagine Panis Jestm 
estat adorandum Num sibi Papa Deus? 
sr. qu. Fol, 
‘Kramm erwibnt, dass das Bl. bei Cl. Jansz. 
sel. Auf un 


































































Die Kirche ist Obrigens nicht § 
im Lateran, wie angenommen wird, und wie ma 
nach den untenstehenden Versen’auch glanben 








54) Allan Conningham’s Monument. Bi von 
ML. Watson, Fol. Art-Journal 1 





Iinfisste, Erwibnung venient, dass ein d. 
40° 


316 Arts 


Artvolt. 




















Blicck 1651 bezeichnetes Octbild der Avgs- 
burger Galeria denselbon Prospekt darstellt, doch 
mit anderer Staffage, 

Die Jahreszahl 1539, womit nach Fass das 
BL. bezeichnet sein soll, habo ich nicht gefun- 
‘en, dagogen kann wan dio letzten Zeichen 
der linken Seite des Leichensteins zur Li 
als 160 (die letate Zahl undeutich) lesen, 























len keineswogs ge- 
und bezichen sich natirlich nfeht auf die 
Vollendung des Blattes, sondern auf die Ver- 
storbenen, die hier bestattot sind, 

Notizen von Alex. Pinchart. 
W. Schmidt. 








Artsen, 8. Aertsen. 


Artsons. Isabella Artsens, schlechte Ku- 
pferstecherin zu Antwerpen um’ die Mitte des 
18. Jabrh. Le Blane (Manuel) fihrt sie unter 
Acrts auf. 

Bin brennendes Herz, von den Leidenswerkzeugen, 
Christi ete. umgeben. Verzierung xu einem Ab- 
lassbrief von 1752,” Bez.: Isabella Artsens. 
Roy. Fol. 

Alex. Pinchart. 


Artuinus. Meister Artuinus, Maler aus 









mit 4 Lire bezahlt, d 
‘Treppe des Hauses der Dombsuverwaltung ge- 
‘malt hatte. 

Urkunde bei © 





jampi, Notizie ete. p. 118, 





Artusl, Giovanni Artusi da Piscina, 
genannt il Piscina, goss nach dem Modell 
Bernini's die Cathedra des hi. Pietro mit den 
vier liberlebenszroBen Gestalten der lateinischen 
Kirchentehrer fiir 8. Peter in Rom. Fur S. Luca 
¢ Martino machte or den Guss des imposanten 
Bronzealtars, flir den Pietro da Cortona die 
Zeichnung und Modelle lieferte und ausserdem 
die Kosten der Ausfuhrung trug. 

s. Titi, Deserizione — in Roma, pp. 15 und 201. 

Jensen 

Artusl. Niccold Artusi, Bildhauer am! 
Ende des 17. Jabrh., fhrte eine der unzithtigen 
Statuen aus, welche das Acussere des obern 
Theils der Peterakirehe in Rom sehmntteken. 

8. Titi, Deseriafone delle pitture ete, in Roma, 

ig! von 1763 p. 450. 














Alex. Pinchart 
Artusl. Domenico Artusi, Mater von 
Parma in der 2. Hilfte des 18. Jalirh., ward wm 
1798 beauftragt, die Kapelle U. L. Frau von 
Caravaggio in der Kircho San Vitale zu Parma 
mit Malereien auszuschmticken, 
3, Donati, Nuova deserizione della citta di Parma. 
1821, p. 





Ale. Pinchart. 

Artrelt, Andries van Artyelt (nicht Ert- 
volt}, Seemaler, getauft zu Antwerpen den 25. 
Mirz 1590. Dio Antwerpener Liggeren lassen 
ihn im Gildejahr 1609/10 als freien Meister in die 











Innung cintreten, withrend sie tiber seinen Ein- 
tritt als Lehrling schweigen. Man kennt von ihm 
vier Schiiler: 1) Willem van Overdyck, einge- 
schrioben den 16, April 1617. 2) Willem van de 
Meuter oder van do Muyter eingeschrieben 
1622/23; wurde Freimeister 1030/31. 3) Gaspar 
van Eyck, eingeschrieben 4. Sept. 1625: Frei- 
meister 1632/33, 4) Muss man nach Aug. Jal 
noch hingurechnen Matthys van Plattenberg, der 
in Paris den Namon Plate-Montagne annahm, 
und gleich G. van Eyck ein geschickter Marine 
maler wurde. Am 28. Nov. 1615 verheiratete 
sich A. mit Katharina de Vlieger, aus welcher 
Ehe 2 Kinder ontsprangen: Simon Petrus, ge- 
tauft 17. Okt. 1619, und Katharina, getauft 
26. Nov. 1623. Dio Gattin des Ktinstlers starb 
zwischen dem 17. Sept. 1626 und Sept, 1627, 
da sich dazwischon thro ‘Todtenschuld in den 
Liggeren verzeichnet findet. 

Soprani nent einen »holliindischens Maler 
Alfelt, der sehr geschickt in Landschaften und 
Marinen gewesen sel. Dieser habe in Genus die 
Bekanntschaft des dort ansiissigen Cornelis de 
Wael gemacht, der ihn aufgenommen und ihm 
mebrere Werke zu malen verschafft habe, die 
dann Beifall fanden. Mariette hilt diesen Alfelt 
obno Weiteres fiir Artvelt, was in der That viel 
fiir sich hat. Seinen Aufenthalt in Genua diirfen 
wir nicht vor 1615 setzen. Denn Cornelis de 
Wael, gob. 1592, war zu jener Zeit erst 23 Jahre 
alt, und ¢6 ist kaum 2u glauben, dass er friher 
schon unserem Kiinstler hitte Bestellungen ver- 
sebaffen kiinnen, mibehten cher glauben, 
dass jene Reise erst nach dem Tode der Kath: 
rina de Viieger fille. 

Sicher aber war Artvelt im J. 1630 wieder in 
Antwerpen, da er damals dort mit Susanna April 
in wilder Ehe lebte. Zwei Kinder, Susanna, ge- 
tauft den 13. Miirz 1631 und gehoben von’ dem 
fritheren Sobliler A.’s W. van de Meuter oder 
Muyter, und Anna Maria, getanft den 29. Juni 
1652, gingen aus ihr hervor. Den 3. Okt. 1633 
heiratete der Kunstler Elisabeth Boots, wahr- 
scheinlich dio Tochtor des Malers Jan Boots, der 
‘am 14. Aug. 1625 Meister der Gilde wunte, und im 
J. 1641/42 dem bekannten P. Gysels seine Werk- 
titte iffuete, Bereits am 11. Febr. 1634 wurde 
das einzige Kind dieser Ehe, Johannes Baptista, 
getauft. 

Im J. 1612/43 bezog die Gilde cine Summe 
von 6 Gulden fllr die Abschiitzung eines Bildes 
Artvelt’s dureh die Dekane. 

Am 23. Juni 1619 miethete A. auf zwei Jahre 
flr die damals betriichtliche Summe von 240 4. 
ein Haus mit Thorweg und Garten, am -Oevere 
(Ufer) gelegen. Die Kaution ist vom Kiinstler 
unterzeichnet: Ander. van Artyelt. 

‘Van Artvelt war 42 J. alt, als van Dyck im J. 
1632 ihn malte. Das Bild, friiher in Dilsseldorf, 
Defindet sich jetzt in der Galerie von Augs- 
burg (Nr. 118), DerKiinstler sitzt, aus dem Bilde 
herausblickend, yor seiner Staffelei, mit der 






































Artvolt 


Arundale. 











317 








Ausfibrung eines Seestiickes beschiiftigt, dessen 
Vorbild Schiff im Sturm) im Hintergrunde sicht 
tar ist, Am Boden cin Hund. Lebensgrofe 
game Fig. Auf Leinwand. H. 5" 5" 8", br. 7. 
Das von Schelte van Bolswert nach van Dyck 
set Bildniss A.'s (8. unten) ist nicht nach die 
fea Gemilde, sondern wol nach einer Gri- 
uaille des groBen Malors. Schelto van Bols- 
vert hat auch einen Scesturm (s. unten) nach 
ihm gestochen. Der Maler J. Th. J. Linnig be- 
richtet uns, dass er das Original dazuvoreinigen 
‘hbren anf einer Autwerpener Auktion unterdem 
Namen W. van de Velde, und spiiter auf einer 
anderen Auktion derselben Stadt unter einem 
suderen falschen Namen, und dazu erbiérm- 
lich verwaschon, geschen habe. Andere Stiche 
tach A. kennen wir nicht, aber dieser selbst hat 
tine Ausicht der zugegangenen Schelde im J. 1621 
ralirt; ein Expl. der Platte war in der reichen, 
1197 2u Brlissel versteigerten, Kupferstich- und 
Handzeichnungssammlung von P. Wouters, 
Ssoontkus au Lier (Katalog von N. J. 1'Sas 
No. 1974). 

Gemilde A.’s sind selten, wabrscheinlich, weil 
sie unter fremden Namen gehen, Unter dffent- 
lichen Galerien besitzt das Belvedere zu Wion. 
cive groBe Marine auf Leinwand mit vielen Sehif- 
feu;imVordergrand liegt Kriegsgeriit. Die Samm- 
lung Suermondt zu Aachen besitat ein See- 
stick auf Leinwand; reehts am Strande zichen 
wei Matrosen ein Schiff aurlick ; bez. A. V. A. 
Waagen sagt in seinem Katalog, dass dies feine 
Dereits am die Manier des viel spiteren W 
van de Velde erimmere; es sci das  ciuzig 
ubestreitbare, das er yon Artvelt gesehen 
abe. Ich finde indessen nicht dic geringste 
Achulichkeit zwischen dem Machwerk unsers 
Klustlers und van de Velde’s. Das Gentor Mu- 
seum besitzt einen Sturm, worin tlirkische Schitfe 
autergehen, auf Leinwand, In der Sammlung. 
eines verstorbenen Schwiegervaters P. Th. 
Moots in Antwerpen beindet sich eine von 
Kriegsschiffen beschossene Festung, die in Brand 
setathen ist. Dies Bild, auf Leinwand, ist b 
gemalt und von der krifftigsten Wirkung; die 
Schiffe sind sehr gut dargestellt. Der Verfasser 
selbst besitzt ein Leinwandbild mit cinem See- 
seieeht awischen Hollindern und Spaniern, Es. 
ist sehr fein und durebsichtig gemalt, man be- 
nerkt darin, wie auf Bolswert sStiche, die zack- 
ige Manier, in der Artvelt seine Wogen bildete. 
Gleich dem vorigen zeichnet es sich durch treff= 
liche Reflexe und die schine Zeichmung der Fahr- 
zeuge aus. Desgleichen besitzt der Verfasser 
von A. eine Zeiehnung in Medaition mit Farben 
leicht gehiht. Sie stellt eine Ansicht der Stadt 
Antwerpen vor, vom Visamschen Hoofd aus ge- 
commen, 

Andries van Artvelt starb im J. 1652, Am 
1. Aug. des Jahres ward die Todtenschuld yon 
(64. 6 Stiibern flr seine skerklyk« (8. Apshoven) 
Kathedrale, Siidquartier, bezahlt. Soprani 

















































































sagt, dass »Alfelte am Schlage starb, kurz uach- 
dem er wieder in seine Heimat gekommen. Wir 
kénnen nicht sagen, ob dieser Bericht auf Wali 
heit beruht. 

Dor Maler J. van Velsen war cin gliieklicher 
Nachahmer des Kiinstlers, wie uns eine Marine 
von seiner Hand bewies. 

Quellen: Pfarrregister yon Antwerpen. — Ph. 

Rombouts und Th. V. Lerius, De Ligge 
1.453. 520.585. 638. 11. 14,18. 35. 43.257. — 
Mariette, Abecedario. 1, 33, — Félibien, 
Entretiens ‘ete. Grofle Ausg. U1. 237; kleine 
ME, 457. — A. Jal, Diet, ertique de biogeaphie 
et Whistoire, bei Plate Montagne, — N. de_ 
Pigage, La Galerie lect. de Dusseldorf. . 
Bruxelles 17$1. p. 89. ~- Catalogue raiso 
de la galorio de Dusseldorf, religé Wapres lo 
catalogue raisonné et Aguré de Mr. N. de Pigage. 
Marggraff, Katalog derk 













































Birger, Galerie Suermondt a Aix-la- 
Chapelle, aver le catal. de la collection par le 
Dr. Waagen, traduit par W. Birger. pp. SI. 
129130. A. P. Sunaert, Catalogue du 
Musso de Gand, 1870, No, 8, 
‘Th. van Lerius, 

A. van Dyck, 

in Meehel's 











1) Bildniss des Kanstlers vi 
Jetzt in Augsburg (s. obet 
Diisseldorfer 

2) Bildniss des Ki Warkbild. Profil nach, 
rechts; der Kopf ist uber die rech te Schulter 
auriiekgewendet,, ohne jedoch den Blick aut det 
Beschauer zu richten. Die rechte Hand halt 
eine Papicrrolle. Im Hintergr. stiirmische See, 
we schiff mitden Wellen kimpft. axpnnas 
VAN RKTVKLT PICTOR TRIREIVM NAVIVMQYE 
MALORVM ANTVRRPLAR, Ant, van Dyck pinxit. 
S.A Bolswert sculpsit, kl. Fol. Vergl. Archiv 

ir die zeichn. Ki 

tchiedenen Abdrucksgattungen. 

































a) Von ihm rac 
ht der zugefrorenen Schelde im J. 
Siehe oben. 


1621. 








bj Nach ihm gestocher 

Seesturm mit Sebitfen; die Wellen in kibner Be- 

Wwegunig, Andreas van Artvelt pinxit, 8. a Bols~ 

wert sculpsit, Gillis Hendriex excudit, qu. Fol 

W. Schmidt 

- Arun. V. Arun, wol Engliinder, Als von 

einem solchen gestochen finden wir angegeben 

Morgan Graves of Mickleton, ob. 1770. Fol, Privat- 
plate. 











W. Engelmann. 
Arundale.,Francis Arundale, englischer 
Architekt und Zeichner, geb. zu London den 
9. Aug. 1807, +2u Brighton den 9, Sept. 1853, 
Ternte bei dem Architekten Pugin (gothische 
Richtung), wo cr 7 Jahre blieb. Im J. 1831 
er nach Aegypten; ferner reiste er i 
Italien, Griechonland, Sizilion und Frankreich, 
Uiberall interessante Gegenden und Alterthtimer 
abzeichnond und skizzirend. Viele Winter brachte 














erin Rom zu. Er gab heraus 
1) The edifices of A. Valladio, forming a select 
from his most admited buildings, from drawings 











318 Arundale 

















‘and measurements taken at Vicenza —; (Ds 
Leben Palladio's ist aus dem Malionisehen des 
Milizia Gibersetzt.) London (1832). Fol 

2) Mustrations of Jerusalem and Mount Sinat, in 
‘luding the most interesting sites between Grand 
Cairo and Beirout;. from drawings by F. Arun 
dale. With a descriptive account of his tour and 
residence in those remarkable countries, Lon- 
don 1837. 4. 

3) F, Arundale u. J. Ronomy, The Gallery of an 
tiquities selected trom the British Museum, wit 




















Egyptian art, mythological illustra 

London 1842. 4. 

4) Examples and designs of Verandahs — 24 PI. 
London 1851. 4. 

s. Art-Journal, 1854. p. 50. — Grasse, 
‘Trésor de livres’ rares, — Universal Cata- 
logue on books of Art 





W, Schmidt 
Arundel. Th. H. Earl of Arundel und 

Arundel Society, s. den Supplementband 

(Kunstliebhaber und Kunstverleger). 


Arvidson, Anders Arvid Arvidson, 
schwedischer Maler und Kupferstecher, geb. 2 
Landskrona in Schonen, + 1832, studirte zucrst 
an der Kunstakademio’2u Kopenhagen, spiiter 
wurde cr Westin’s Schiller in Stockholm. Er 
wurde aweiter Lehrer an der Universitit Lund, 
wo er den neuerdings verstorbenen bedeuten- 
Landschafter Stick unterrichtete. Von 











techer hat er 2 BU. hinte sen: 

1) Jacob Pontus de laGardie, Nach Kirenstrahl. 
Mit scinom Namen bexcichet. 8 

2) Sandgatan (die Sandgasse) 

s. Boye, Malarelexicon. — Sa. 
Mibliothek 20 Stockholm. 








ud, Fol. 
Tung der k, 





L, Dietrichson, 

Arvidsson, Truls Arvidsson, schwedi- 
scher Kupferstecher, geb. um 1660 in Wester- 
viek, in der Matrikel der ostgothischen La 
mannschaft der Universitit Upsala ‘Troilius 
Adsarant, auf einigen seiner Stiche Truts Arn- 
vidson genannt. A. bezog 1680 die Universitit Up- 
sala und ward Stecher am antiquarischen Archiv. 
Die neue Bilite der archi‘ologischen Studien un- 
ter Karl XI. trug zur Belebung der Illustrations- 
und Kupferstecherkunst nothwendig bei, und A. 
war einer der Schweden, welche die Berufung 
auslindischer Krifte tberflissig machten, in- 
dem er selbst mit cinem Swidde und van Avee- 
Jen wetteifern konnte. Wihrend scines Aufont- 
haltes zu Upsala liess ihn Ornhjolm, der Ueber- 
setzer von des Emanuel Thesaurus Gothicarum 
Longobardicarumque in Italia rerum Epitome, die 
Platten dieses Werkes nach den Originalen ko- 
piren, widhrond er mehrere Jahro den unbemit- 
telten Jiingling in seinem Hause unterhielt. A. 
ethieltein Stipendium, um in den Nioderlanden zu 
studiren, dessen Schule man auch in seinen Wer- 
ken wiedererkennt. Er ging nach Leiden. Wie 
lan, Auslande verweilte, ist unbe- 
Kannt; man weiss nur, dass er cine Nonne ent- 





























fihrto, sic heiratete und nach Stockholm hein- 
flhrte, wo sie aber noch indemselben Jahrestar. 
A. war zugleich ein vortrefilicher Linguist, 
ior; es wird von ihm erwiut, 
Lousdenti Biblia Hebraica sive 
punctis mit sich herumtrug. Er machte such 
den Versuch, die sieben ersten Davilisehen 
Psalmen im Grundtexte in Musik zu setzen. Diet 
Werk, das er yon Kupfertafeln abuog uni 
Manuskripte fortsetzte, erschion 1705, wardeaber 
von der Kritik arg mitgenommen. Nach einer in 
Filsali's Neuen Zusiitzen mitgetheilten Beurthei- 
lung waren dio Melodien alle eines Schlages 
und noch dazu jimmerliche Gassenhauer. 
Irriger Weise gilt 1705 gew0hulich als sein 
‘Todesjabr. Man kennt Kupferstiche von iti 
mit der Jabreszahl 1706, Sivers erziiblt, dass A. 
dem Jahre mach der Pest starb; die Pest wii- 
tete aber in Stockholm nicht 1704, sondern set 
stark 1710, wonach er also 1711 gest. ist 


‘Von ihm gestochen 

1) Die meisten IMustrationen 2u Peringskio’s Mo- 
‘oumenta ullerakensia cum Upsaliawova ills 
strata, Stockholm 1710, 19. Fol, Hauptweth des 
Kinstlers. . 

2) Die Mlusirationen 20 Peringskiold’s Attar 
‘Stockholm 17 

3) Titebl, 2u Thesauri Gothicarum Longoband. re 









































rumepitome(siehe oben). Ohne Bereichnung. Fel 
Ernst vlele Jahre nach des Stechers Tod herans: 
Begeben. 

4) Die BU. zu diesom Werke. Kopien, Die Plater 








noch im Antiguititenmuseum, aber durch Feaet 
stark beschidigt. 
5) Bildniss des Johannes Mesenius. Ex Orig deli 
sculpsit Truls Arvidsson 1703. Fol, 

6) Bildniss des Joh, Jac. Leibnite, ‘Truls Arvits 

son se, Holmiwe 1706."er. Fol. 

. Sivers, Westerviks historia och beskrifning 
Linkiping 1758. p.°331.—@. Ge zelivs 
Biogr. Lexicon. 1. Stockholm 1778. — Blogr 
Lexicon. — (G. B. Klemming), Ur en antec 
‘aros satlingat. Stockholm 1868," 69. pp. 5. Sé 

1. Dietrichion u.'C, Eiehior 
Laborde (Histoire de 1a manidre noire, 1859, 

p. 335) gibt an, dass Arvidsson mit Unrecht fir 

einen Kupferstecher in Schwarzkunst gelte. Seine 

Manier sei hart, einftinnig, mager, olme dass et 

diese Fehler durch vielen Geist ersetze. In Pe- 
ringskidld’s erwithnten Monumenta ullerakeusia 

‘cum Upsatia nova illustrata ete. Stockholm 1712. 

Fol., hatte er mit schwarzem Sammet bedeckte 

Kenotaphe darzustelien. Nach Rembrandt's Ar 

krouzte und vervielfiltiste er die Striche und 

brachte so ein Dunkel heraus, das an die Wi 
kung der Schwarzkunst erinnert, und mit dieser 
verweehsolt worden ist. Es sind dies dio bei- 























‘sculpsit Trals Arvidsson. 
2) Sacellum Bjelkianum in templo cathedral Ups- 
Tensi. Hiervon gibt Laborde eine Kopie. 
W. Schmidt. 








319 


Arzoro. 





Anberger. Christoph Daniel Arzber- 
ger, Kupferstecher, geb. zu Kreglingen 17 

Schller des W. Bock, arbeitete in Nurnberg, um 

198 aber zu Erlangen. Er stach Verschiedones 

fir Buehbiindler, auch Bildnisse, darunter sein 
égeoes, das sein Lehrer gezeichnet hatte. 

Bildnss des Kiinstlers, in Medailion. C. W, Bock 
ad 751. 4 

1. Vor dem Geburts 

5. Pissli, Neue Zusitzo, 











W, Selonidt. 


Anere, Stefano dal’ Arzere, auch Ste- 
{ano da Padova genannt, Maler, im Anfange des! 
16, Jabrh, geb., erhielt den einen seiner Beina- 
imen nach seiner Heimatstadt, den anderen nach 
der Via dell’ Arzere, in der cr daselbst wohnte. 
80 erklirt es Moschiui und bemerkt, dass Ste- 
faous ab Aggero bei Seardeonius nur oin Druck- 
fuiler ist. Bereits im J. 1540 malte Stefano He- 
tven und historische Personen im Riesensaale 
des Palazzo della ragione, wetteifernd mit 
Gaalteri und mit Domenico Campagnola. Das. 
Vorbild fr sie alle war ‘izian, der dann spiter 
such an dieser Stelle in ihrer Mitte thiitig war. 
Die Bilder des Riesensaales erregten Lanai's Er- 
samen, weil sie noch nach zwei Jahrhunderten 
son keinem Einfluss der Zeit berithrt zuscin schic- 
v0, und er lobte das schiine Helldunkel und das 























ihende Kolorit. Die Zeichnung aber fand er 
tm Theil schwerfillig. Mit Lanzi’s Urtheil 
stimmt das yon Zanotto Uberein. — Fitr div 


shrwirlige Frazia de Mr. 8. Jacomo e 
Cristoforo da Ponte Molin« verfertigte 
‘Stefano 1549 ein sanmutiges Gemiildes und erhielt 
‘fir nach Bogutachtung der Mater Dom. Cam- 
pazuola und Geronimo Cesaro 34 Goldseudi. — 
Der Kirche des hl. Antonio malte er 1552 flir 
45Dukaten die Auferstehung Christi. — In der 
Kirche degli Eremitani fithrte er 1560, wie 
die Unterschrift lehrt, dic Fresken an der Scite 
des Hauptaltares aus: oben Moses und Josua, 
‘oten Potrus und Paulus, umrahmt von Orna~ 
enten, Mit diesem Werke, meinten 1623 Porte- 
sari und 1648 Ridolfi, habe Stefano mehr als je 
sein Vorbild Tizian erreicht. — Im J. 1568 logte 
Ancere sein Amt als Verwalter der Malorinnung 
ieder. Ein Portrait der Signora Maria Mussato, 

i ‘gt die Jah: 
rewahl 1575 und ist das letzte datirte Bild von 
Stefano's Hand. Nach den angegebonen Zahlen 
werden wir auch die folgenden Malercien i 
‘iuen Zeitraum setzen mllssen, der we 
4340 beginnt und bald nach 1573 abschliesst. 
Wir ziblen dieselben in Kilrze auf. 

Fresken in der Vorhalle der Bethlehems- 
Kirehe: Ueber dem Thore Gott Vater segnend 
und an den Seiten der Engel der Verkiindigung 
‘nd Maria, im Bogen der todte Christus von zwei 
Engeln gehalten und dic vier Evangelisten in 
Halbiguren. In Halbigur war auch das Portriit 
des Lorenzino de’ Medici angebracht, der 1837 
dea Herzog Alessandro de’ Medici ermordet hatte 
































und der Stifter der genannten Kirche geworden 
war, Man sah die schwaragvkleidete magere Ge- 
stalt im Profil mit der Adlernaso und dem rothen 
Haar. Dic Zeit hat dieso Malereien fast ganz zor- 
stir. 

Fresko in der Scuola di Colombini: Das 
letate Abendinahl Christi, Die Kipfe voll Natur- 
wabrheit. 

Altarbilder in der Kirehe der PP. Servit 
1) Maria mit dem Christkind und unton die hh. 
Paulus, Augustin, Marin Magdalena, Katharina 














u. a. 2) Maria mit dem Christkind nnd den hh. 
Girolamo und Sebastiano, bezeichnet: Stefanus 
Patavinus F. 

Altarbild in S. Maria del parto: Maria mi 





dem Christkind und den hh, Girolamo und Cri- 
stoforo. 

Mebrere Altarbilder in S. Bovo, unter ande- 
rem cine Krewztragung Christi. 

Altarbild in 8. Cristoforo a S. Croce 
Maria mit dem Christkind und den hh. Cristoforo 
und Jacopo. 

Fresko an der Decke der Sakristei von 
Benedetto Novello: Gott Vater in der En- 
gelsglorie. 

Altarbild in 8. Sofia 
Das verachiedene Interess don verschie- 
denen Personen lebendig ausgedriickt, Rossetti 
schrieb dassehr durchdachte fleissige Bild filsch- 
lich dom Marco Basaiti zu. 

Fresko in der Taufkapelle der abgetrage- 
nen Kirche 8. Michele: cin 8. Girolamo in der 

















Grablegung Chri 
0 














jd in S. Giovanni di Versara: 
Kreuzigung Christi, bezeichnet st.” .. Ge- 
schickt erfunden, fleissig ansgefithrt, offenbart 
das Werk einen Adel, wie ihn Stefano sonst sel- 
ten oder nie besitzt. 

Altarbild in 8. Niecold: Martyrium des hi, 
Lorenzo. 

Fresken an der Fassade des Palazzo Pa pa- 
ava: zwischen den Fenstern des ersten Stockes 
die symbolischen Kolossalgestalten der Wissen- 
schaften und iin oberen Stock Legenden des 
alten Testamentes. Unten sind Chiaroscuren 

Fresko an cinem Hause nicht weit vom Hospi 
tal: eine Gruppo von 3 Figuren, angeblich nak 
einer Rafaelischen Zeiehnung. 

‘Zageschricben werden dem Stefano das Altar- 
bild in der Kapelle des Hospitals: Maria 
mit dem Christkind und den hh. Antonio und 
Bornardino, sowie das Altarbild der Kapelle 
der Madonna de’ Cicchi in der Kathe- 
drale: Maria, in halber Figur, mit dem Christ- 
Kinde. Beide Bilder genicssen als wunderthiitig 
die Verehrang der Gliubigen. Einen derartigen 
Erfolg hat selten cin Maler mit seinen Werken 
gehabt. Dem Stefano ist er erstaunlicher Weise 
hoch cin drittes Mal zu Theil geworden. Unweit 
der Kirehe del Carmine, die als Altarbild von 
seiner Hand die Schutzheiligen der Stadt Pros- 
decimo, Daniele und Antonio besass, und dicht 

































320 7 “Arzoto 














beim Palazzo des Capitano "der Stadt hatte Ste~ 
fano unter dem Porticus der Casa Selvazzi 
cin Marienbild gemalt. Da geschah es nun, dass, 
1516 zur Zeit der Pest sowol dem Karmeliter- 
Provinzial als auch dem Capitano Padua’s ge- 
rade diese Madonna zwei Mal im ‘Traume er- 
sehien. Das Fresko wurde in Folge dessen ab- 
gesiigt, auf den Hauptaltar von del Carmine 
gebracht, und sofort endete die verderbliche 
Souche. “Der Maler Bissoni hat dio beriihmten 
Visionen gemalt. Wahrscheintich war Stefano 
schon vor diesem Ercigniss gestorben, denn sonst 
wiirde gewiss auch seine Person in der Geschichte 
Padua’s dabei bedeutsam hervorgetreten sein. 
In der Kunst hat Arzere besonders fiir seine 
Fresken Anerkennung gefunden. Er besass cine 
ungewobnliche Fertigkeit. Seine Zeichnung ist 
meistens richtig. Die Fleisehfarbe hat bei thm 
einen zu rothen ‘Ton, Feuer und Energie febit 
seinem Genius nicht, aber seine Schpfungen 
haben anstatt der GréGe oft etwas Rohes und 
Plumpes und lassen dann Hoheit und Adel ver-| 
anissen. Die kirchliche Wunderkraft der Bilder 

















ragione »Aula 
ws, p- 175 zitirt, — Seardeon 
De antiqua urbe Patav., Basileae 1560. p. 
= Moachint, Della origi le vicende 
della Pitturain Padova. p. 77 ete. —Por te nari 




















viglie ete. 1835. 1. 
gratia degli artists Padi 1, "Storia 
IL, 137. — Zanotto, Storia della 





‘eneziana. 1. 291. 





Battista dall’ Arzere, vielleicht ein Ver 
wandter des Stefano dal!’ Atzere, war ein mit 
telmiissiger Maler des 16. Jahrh 

8. Pietrucei 








Jansen. 
Arzet. A. Arzet, der nur durch folgendes 
BI. bekannt zu sein scheint 





‘Nach seiner Zeichnung gestochen: 

Cedrus Montfortiana, id est illustr. . D. comitum 

de Montfort ete. incorrupta genealogia etc, M. 
Wening se. 1675. Imp. Fol 

W. Engelmann, 

Arzo. Tommaso d’Arzo malte 1516 auf| 

Goldgrund cine thronende Madonna mit dem 

Christkind flir die Kirche 8. Lucia all’ Ospedale 

fe beiden Lehnen des Thrones 














STA 
DIL 
wn auf der ‘Tafel noch Mast 





Ausserdem liest 


Bildes sichtbar wird, michte der Verfasser der 
unten angeflihrten Memorie fiir das Portrit des 
Malers alten, Uebrigens vermutet er in im 
einen Schiiler Antonello’ 

Memorie de’ pittor! Messinesi. p. 24, 


Jansen 
Arzt, s. Arzet. 


Arzt, Franz Christoph von Arzt, Male, 
arbeitete um 1690 zu Mlinchen. Fitr zwei lebers- 
/groBe Bildnisse der damaligen bayrischen Kur- 
zon ethielt er 150 Gulden. Ob er mit dem 
A. Arzet (8. oben) in Verwandtschaft stand, 
wissen wir nicht zu sagen, 
8. Lipowsky, Bair, Kinstlerlexikon. 1, 212. 
W. Schmit 
Asam, Johann Asam, Zeichner, zu Augs- 
burg im Beginne des 18. Jabrh. thiitig. Es 
mir unbekannt, in welchem Verhiiltnisse er 2 
den folgenden Asam’s steht. 














Nach ihm gestochen 

1) Fenerwerk zu Augsburg zu Ehren Kaiser 
Karl's VI. Das Brustbild desselben in Medaion 
iten dari. Hinten die Illumination des 
‘Thurmes der St. Ulrichskirche. Johann Asm 
del, He Jonas Ostertag seulp. gr. Fol 
2) Ludovieus Pius Imp. Adalberto Comiti Fanis- 
12 pro Canobio Lindavieusi concedit 
Flias Schaffhauser Sculp 
‘Aug. Vind, KI. Fol. Titelbl. 2u M. Rassle’s 
Vindicatio contra Vindicias ete, Campliome 

A711 (2. Aufl. 1714 mit demselben BL.) 

8. Flissli, Neue Zusitze, 

















W. Schmidt 

Asam. Die Asam, Ktinstlerfamilie in Ober- 
deutschland, die durch mehrere Generationen iw 
37. u. 18. Jabeh, thittig war 


Hans Georg Asam, Maler, der iilteste det 
Familie, war nach den Denkwiirdigkeiten vor 
Innsbruck ({. Stlick) cin Tiroler. Das ‘Tiroler 
Kiinstlerlexikon entnahm aus einem Briefe d 
Hn. Leop. Spiclmann zu Hall, dass ein Asso 
oder Asam, aus Griden oder Enneberg in Tirol 
gebitrtig, mit Martini Gump in Rom studirt habe 
Er habe die Grabvorstellung in der adeligen 
Friuleinstiftskirche zu Hall gemalt und s 
Lehrer der Architektur zu Prag gestorb 
naeb wiire dieser A. identise mit E 














Da- 
Georg 
A., was ganz glaublich ist; ob jedoch die Notiz 
von der Prager Professur fiir ihn gilltig ist 








scheint doch zweifelhaft. Als ‘Todesjahr Haus 
Georg’s wird von Westenrieder 1696 angege- 
bon, und zufolge Nagler starb er zu Sulzbach 
wo ihn der Herzog in die firstliche Gruft legen 
liess. Auch seine Frau Theresia wurde 1719 da- 
selbst begraben, Er arbcitete in Oel und Fresko 
mu Miinchen, Benediktbeuern und Te- 
gernsee. Westonrieder bringt Urkunden aus 
‘Tegernsee, die von Malereien daselbst und in 
der Umgegend handeln. Im J. 1690 wurde ibm 














bi Anzu Mpxy1. Einen Kopf, der im Grunde des 


fiir den hi. Laurentius auf dem Choraltar der 


Hans Georg Asam 
artkitche Egern 107 Gulden bezahlt. 1691 er- 
hale er fir das »gemalono Blitt! in das obero 
Rundel des neuen Choraltars zu Egern« 73 fl. 
30 Kr, 1892 fiir das Choraltarblatt 8. Aegidii zn 
Gnund 155 A, und 1695 flir das mene Seitenal- 
turblatt St. Nicolai et Joannis bapt. zu Gmund 
wa 

5 Westenrieder, Deitrige rur Vaterl. Historie. 

. p. 391 und Bair. histor. ‘Kalender fir 

1788. — Lipowsky, Bairisches Kiinstlertox. 
#11, Kinstleriexikon, 


Cosmas (Damian) Asam. 321 
Cortona und Bernini's an sich. Zufolge Hagedorn 
studirte Cosmas unter dem Ritter Ghezzi; ob 
dies indessen der iltere Giuseppe, Sekrotir der 
rmischen Akademie, oder dessen Sohn Pietro 
Leone, der beriihmte Karikaturist, gewesen ist, 
bleibt unklar. 

Nach ihrer Zurilekkunft aus Italien schlugen 
sie ihren Wohnsitz in Miinchen auf. Die Blitter 
des Cosmas zur Descriptio utriusque fortunae 
Maximiliani Emanuelis, welche die Jesuiten im 
J. 115 erscheinen liessen, sind aus Miinchen 
datirt. Im J. 1722 entwarf Cosmas die Dekora- 



































Nach ihm gestochen : 

1) Der Maria Magdalena wird von einer sitzenden 
meitlichen Figur die Papstkrone aufgesetzt. Die 
Jungfrau hat den besten thail er wahlet, Jue. 10 
v.42. Gs Asam: del: Bs se: kL d 

2) 8. Quirinns M. erster Schuz-Patron des Uralten 
Stift und Kloster Tegernsee. Der Hl, sitzt auf 




















Wolken; unten sind Verehrende. Pinx. G. Asam, 
delin. F, Ganlrapp, Seal, F. X. Jungwirth. 
a, 


W, Schmidt, 


Cosmas Damian Asam, Maler, und Aogi- 
dius (Egid) Quirinus Asam, Bildbauer, waren 
‘videSohne Hans Georg’s. Der ersterewurde nach. 
der Insehrift anf seinem durch Franek lithogra- 
phisten Bildnisse (8. unten) den 28. Sept. 1686 zu 
Benediktbeuern geboren, der letztere zu Tezern- 
fe. Beide studirten zu Rom, wo Cosmas an der 
Akademie den ersten Preis ethielt. Darauf lies- 
sen ie sich zu Miinchen nieder, von wo sich ihr 
Raf weit verbreitete. Beide atbeiteten brilder- 
lich ausammen : der eine bemalte die Kirchen 
und Schldsser, der andere schmtickte sie mit sei- 
ven Bildhauerarbeften, namentlich Stuckaturen. 
Thr Wirken hatte etwas Fabrikartiges, es ging 
imen raseh von der Hand. Man war eben damals| 
ureh die italienischen Schnellmaler daran ge- 
thot, weite Riiume in kurzer Zeit bemalt und 
verziert zu sehen, so dass selbst griBere Ta- 
lente, als unsere Asam waren, zur soliden Durcl 
Iwldang nicht gelangen konnten. Die Stiirke des 
Cosmas beruhte daher auf der Wandwalerci, 
‘nd in seinen Oelbildern merkt man den Fresko- 
naler immer heraus. Die oberfiichliche Geschic 
liekkeit der damaligen Italiener zeigt sich by 
leiden in hohem MaBe, und eine Riumlich- 
keit in heiterer und gefulliger Weise zu sch 
cken, das gelang ihnen vollkowmen. Begrei 
lich darum, dass ihre Arbeiten nicht vom Stand- 
punkte der Einzelbetrachtung gewiirdigt werden 
nissen, sondern von dem der Dekoration. Eine 
lebendige Phantasie, Gewandtheit und heitere 
Farbe sind Cosmas eigen, und es kommt weniger 
bei derartigen dekorativen Arbeiten in Betracht, 
dass ihm — wie es tibrigens seine Zeit tberhaupt 
it sich brachte — griindliche Formenkenntniss, 
Zueht der Komposition und nachhaltige Kraft 
det Farbe abgehen. Die Asam hatten sich unter 
(en rdmischen Ktinstlern dor letzten Pe 
Hi.Jabith. gebildet; sie tragen darum 
sus dio Merkmale der Nachahmer Pietro’s da, 
Neyer, Kanatler-Lexiton. It, 





































tionen zur Vermillung Karl Albrecht’s von Bay~ 
em mit Maria Amalia von Oesterreich (6. 

; - Vom 8. Juli 1722 bis 6. Aug. 1723 
bemalte Cosmas das Gewdlbe der St. Jakobs 
kirche zu Innsbruek, wofiir er 4000 Gulden 
hrend Egid filr die Stuckarbeit 3000 
Gulden empfing (Notiz von A. ig: Im J. 1 
erpflichteten sich die Briider zur_Ausschmil- 
ekung des Domes von Freising: 7000 Gulden 
und die Titel als Hofmaler und -Stuckator waren 
der Lotin. Um Jakobi 1724 musston die Arbeiten 
beendigt sein, da zu dieser Zeit das 1000jihrige 
Jubiliium der Divzese gofeiert wurde. Ueber- 
haupt sind die bayrischen Kldster und Kirchen 
angeflllt mit den Werken der beiden Brilder. Zu 
Aldersbach (1720), Amberg, Benedikt- 
bewern, Egern, Firing, Firstenfeld, 
Gmund, Hohenwart, Ingolstadt, Met- 
ten, Michaelsfelden, Mitnchen, Ober- 
altaich, Ostorhofen, Regonsburg, 
Schwarzach,Straubing, Sulzbach, Wei- 
henstephan, Weingarten u. a. 0. befinden 
sich Spuren ihrer Thiitigkeit. In Weltenburg 
erbaute Cosmas eine Kapelle und zierte sie mit 
Malereien. In SchleiBheim rithren das kolos 
salo Plafondgomiilde des Treppenhauses, Vulkan 
schmiedet auf Bitten der Venus die Waffen fi 
Aeneas, und das der Schlosskapelle von i 

Ferner malte er im J. 1728 die Deeke der Kirche 
f dem weissen Berge bei Prag und die des 
Speisesaals des Abts im Stifte BFzewnow. Um 
irche zu Maria Ein- 
siodetn in der Schweiz mit Fresken. In Mann- 
heim rihren die Malereien der Kapelle und des 
Stiegenhauses im Schloss von Cosmas her; cben- 
so entwarf er die Skizze zum Plafond der dorti- 
gen Jesuitenkirche. Die letzte Arbeit des Cosmas 
waren nach Hagedorn die Malereien in derKireho 
Herrgottsruhe bei Friedberg (in Oberbay 
Jedenfalls aber gebiiren auch dic Gemilde in der 
Kirche zum hi. Johannes in Minchen zu seinen 
letzten ; ja wahrscheinlich fallen sio noch spiiter 
als die vorigen, denn der Maler starb ber der 
Yollendung des Baues. Jene Kirche erbauto 
Egid (wol auch Cosmas} von 1733—1746 auf seine 
eigenen Koston, und beide Briider wetteiferten 
sie auszuschmiicken: cin gutes Beispiel priich- 
tiger, aber ins MaGloso getriebener Rokoko-Or- 
namentation. Diese iberwuchert die feste are 
tektonische Grundlage ; das Auge sueht vergeb- 

at 






































































[a 











licheinen Ruhepunkt, und so maleri 
wirkt, so darfman doch mit gutem Gewissen be- 
haupten, dass es wie ein Schatzkistlein, aber nicht 
‘wie cin ‘monumentales Gebiiude erscheint. Arg 
geschmacklos sind die Bildwerke datin; mit 
rundlicher Modellirung, lappigen Gowiindern und 
verdrehten Linien haben’sie Halt und Ruhe ver- 
loren : sie sind Produkte einer bloss dusserlichen 
Geschicklichkeit. 

In Galerien ist natiirlich Cosmas nicht ver- 
treten, Bloss in der Miinchener Pinakothek 
war ein grosses Leinwandbild yon ihm: die hi. 
Jungfrau mit dem Kinde auf dem ‘Thron wird 
von der hl. Rosa de Lima und dem hi. Domi 
kus verehrt, die von ihr die Rosenkriinze em- 
pfangen haben. Es ist schon vor einigen Jahren 
tach Schleissheim in's Depot gekommen. 

Aus dem Privatleben der beiden Briiler ist 
wenig bekaunt. Sic waren yon strong religid 
Gesinnung ; die Stiftung der St. Johanneskirche 
und dio Thatsacho, dass Cosmas verschiedene 
Kinder in KWstern hatte, beweisen dies. Freilich 
war ibnen auch dio Geistlichkeit sehr gewogen 
und wetteiferte, Kirehen und Kldster von ihnen 
ausschmlicken zu lassen. In Folge ihrer Arbeiten 
flr don Freisinger Dom erhielten sic vom dorti- 
‘gen Bischof den Titel als Hofmaler und -Stuekator| 
und Kammerdiener. Cosmas fithrte zugleich den 
eines kurt. bayrischen Hofrathes und Hofmalers 
ob auch Bgid, ist mir nicht bekannt. In dem un- 
weit Miinchen gelegenen ‘Thalkirehen erbaute 
Cosmas sich cin Schldsschen nebst der (jetzt| 
niedergerissenen) Kapelle Maria Einsiedel, und 
schmilckte es von Innen und Aussen mit Gemiil- 
den. Diese sind noch sichtbar, aber in schlech- 
tom Zustande, indem das Schi 
Wirthschaft verwandelt worden ist. 
nach Flssii im J. 1739, nach Westenriedet 
glaubwirdigerer Angabe aber 1742, Egid's 
‘Yodesjabr ist unbekannt, es fille aber jedenfalls 
nicht vor 1746, wo dic St. Johanneskirche been-| 
digt wurde, Hinter seinem Bruder trat er in jeder| 
Bezichung zurlick. 

Cosmas Damian hat auch radirt. Wir ken- 
nen zwei Bil. von ihm. Sic sind kriftig mit 
fertiger Hand ausgeftthrt, leiden jedoch an Ober- 
flichlichkoit und sind nicht besonders komponirt. 

Bildniss des Cosmas, Brustb., mit Pelzmiitze, in 

Jugendl, Alter, Lith, von M. Franek. 4. 
































a) Von Cosuias radirt 


4) Madonna mit dem Kinde unter einem Thron- 
hhimmel sitzond; vor ihr kniet links der bl. Fra 








ziskus von Assisi, weleher vom hl. Petrus 
Buch exhilt, Datei mebrere Engel. Ohne B 
zelchnung. “TH. 333 mill., br. 263 mil. 





Tm 2. Abir. ist der knicende Heflige in eine 
bl. Bischor ler Petrus in Jacobus, 
die Siu) Bionenkorb u. 5. ¥. 
Diese Arbeiten rihren nicht von A., sondern von 
einem methodischen Kupferstecher her. Ausser~ 
dem tindet sich hier noch die Inschrift: C. 
Assam f, und Georg Christoph Kilian excudit, 























2) Madonna mit dem Kind auf einem Postament 
wend, cin Engel ‘aus Rosen und 
Sternen 2usammengesetzten Kranz aber sie, in, 








anderer spielt die Guitarre, dabei noch mebrere 
Engel. Der bl. Dominikus zur Linken teust 
der bl, Jungfrau. Links hinter eiue 
lle, Ohne Bezeichnung. H. 335 mil. 


UL, Mit Georg Christoph Kilian exe, Avg, 
Vind. Dieser Druck ist mir von Anschauune 
nicht bekannt, Ich kann darum auch nicht sacen, 
ob sich hier die Bezeichnung des Meisters wie 
vel dem gorigen BI. finde. 





b) Nach Cosmas gestochen: 


1) Madonna mit dem Kind, Knfefig., sitzend, cor 
ihr ein Buch, auf das der Kleine die Linke ge 
legt hat, Mit abgerundeten Ecken. Bez.: C.D. 
Asam. Tl. 112 mill,, br. 94 mill 

Da dieses BI. bloss die Bezoichnung Asan’s 
trigt, co kinnto man ea ihm 2uschreibon. Es 
weicht jedoch in der Behandlung sebr von dex 
obigen ab und ist eine oberfichliche, schiler 
hatte Radirung, die nicht von der Hand eines 
fertigon Malers sein kann. 

2)Madonna mit dem trinkenden Kind, sitzend, 
Kniefig., anscheinend einen Besen In der Reel 
ten, Dabo tibi ubera mea, Cosmas Damian Asan 
pinxit. F: Xavery Jungwierth. del: et Sr 
Monachij. 4. 

3) Der bi, Franziskus knieend vor der bl. Jungtran 
auf Wolken. Georg Sigmund Rosch fecit. « 
Fol. 























fissli (Neue Zusitze, unter Asam) gibt an 
man sagt, dass G. S, Rosch mehrere geistreiche 
Dil. nach’ thm geliefert habe. Ein Irrthum, det 
aus der falschen handschriftiichen Bezelchnung 





dor Radirung (No. 1) von Asam in der Winckler- 
‘chen Sammlung herriihrt, 






erstein, sexlp- 

rbergae. kl. qu. Fel 

8) Max Emanuel, Kurfirst von Bayern, schaut nach 
einer welbl. alleg. Figur, die oben auf Wolken 
unter einem Bogen sitzt und thn mit der Rechter 
segnet. Cosm. Dam. Asam del. F. J. Spitt 
Sculps. Monae: Titeibl. zur Descriptio historica 
utriusque Fortune Maximiliant Eianuelis te 
Pedepouti 1715, Von der Gesellschaft Jesu ber- 
ausgogeben, Fol, 

Mirllogt auch 
Explr. des Stiches 
Inschrift in Cos: 
se: Mon: geindert i 
Die nachfolgenden Nr, 6—11 dnden seh in 
emselbon Werke. 

6) Theodo I. ete., im Harnisch, ganze Figar, in 
einer Nische stehend, wle die folgenden. Ohne 
Hezeiehn, des Kilustiers, wird aber auch von 
Asam herrihren. And.’ Matth. Wolffgang 
Seulps. Aug. ¥. Fol, 

7) Carolus Magnus ete, Cosmas Asam delin, Mons- 
hij. And, Math, Woltt gang Se. Ang. Vi 

8) Otto Magnus Witelspachlus ete, Cosmas Asam 

hij. Am Math, Wolttgang 5 

















nicht indas Werk eingefdg.e: 
{spiterer Druck) vor, wo die 
aun: Asam del: F: G: Spatt 




















Cosmas (Damian) Asam 


Asoanto, 323 

















9) Ludovieus LV. Bavarus ete, Cosmas Asam dein, 
Mouschij. And. Matth. Wolffgang Sculps. 
Ang. V. Fol. 

10) Reiterstatue des KurfOrsten Maximilian I, Auf] 
dem Gestell derselben steht: A. 
Wolffgang. Seulpsit. Unten: Cosmas Asam 
Aelin. Monachij. Joh: Aug: Corvinus Sculp- 
sitAug: Vind. gr. qu. Fol, 

1) Theresia Kunegunda, Gemalin Max Emanuel’ 
same Fig., sitzt in einem Gemache und sebreibt : 
Penelopo Ulyssi. Hane tua, — Cosmus Asam 
dein. Monachij. Johan Jacob Klelusehmidt 




















t. Gest, von J. Morel, 


gx. Fol, (Helneken.) 
13) Triumphbogen zur Heirat Karl Albrecht’ 
Balern und Amalia’s von Oesterreich, errichtot 





den 17. Oktober 1722, C.D. Asam inv: J. 
Morl Se: Mon: gr. Fol. 
Hy Triumphbogen zu derselben, Vivant in plurimaete. 





©.D. Asam lua: J.MOrl: Se: Mou. Fol. 

'5)Allegorie auf dieselbe. In der Mitte hinter einer 
Arlule zwischen zwet Biumen (mit der Insebr: 
Semper Viveseo und Semper Flotesco) springt 
cine Fontine und fille reehts und links In den 
Mund eines Liwon und elnes Adlors. Aufeinem 
Shild in der Mitte: ‘Tygris Potentiam. Eja 8 
tumia ete. C.D A: inv: J, Morl. f: Fol. 

Brulliot (Mon, 11. 370) sagt, dais main dle 

Backstaben CD A Inv. auf verschiedenen Ent 
‘irfen Asam's fix Springbrunnen und Feuer 
setke finde. Andere Dll als das vorige stnd mir 
‘ndessen unbekannt. 

ten, Brustb. tn Medailion. Unten 

‘tei alleg. Figuren und der niedergeworfene Sa- 

tum, dem elne derselben das Stundenglas ge- 


























Sperling. Fol, Sternb.-Frenzel II, 2234. 
) Das Innere des Freisinger Domes mit der Jubl~ 
iumsprozession von 1724, Cosmas Damian 
Aum pinait et inv. Frane: Jos: Mérl seulps: 
etexeud: Monach: Roy. Fol. 


Nach Egid Asam gestochen: 
1)B. Petrus Gambacurta ete. BQ. Asam: del: 
FX Jungwierth sc, Mon. 8, 
4) M1 Anastasia, Patronin des Klosters Bonedikt- 
Yecem. Gest, von M, Jungwirth. 8. 
3)Hin Ritter des Ordens der Unbefteckten Em- 
Winguiss, ganze Figur, mit Ornamenten. Gi 
%o J. MOrl in Munchen, Fol. Heineken. 
‘Hetneken, Dict, — Westenrleder, 
‘etreibong, Yon Minchen 1783. p. 337, ul 
ir. histor. Kalender fir 1788. — F 
Kinstlerlexikon, Suppleme 
~ Lipowsky, Bair. Kinstlerlextkon 
Diabacz, Bohmisches Kinstlerloxikon, — 
Denkw ardigkeiten von Innsbruck. 2. Aufl 
1816. 1. 14 f. 33 f, — Tiroler Kiinstlerlexikon. 
‘=Teehischka, Kunst und Alterthum. 1836. 
Wp. 141. 144, — Hlandschriftiches von Nagler. 
W. Schmidt. 
Franz Erasmus Asam, Sohn von Cosmas 
Tunian, Maler, geb. 1720 2u Miinchen, erhiclt 
|iJ.1747 den Titel eines kurflirstlichen Kam- 
‘erlieners, nachdem er vorher oinige Zoit im 
| Aulande sugebracht hatte. Nach dem Tode von 























Balthasar Albrecht 1765 wollte er Hofmaler wer- 
don, erhielt aber die Stelle nicht. Er malte an 
verschiedenen Héfen und hiclt sich in spiterer 
Zeit besoniers in Bamberg auf, wo er, wie 





, | auch in der Umgegend, fiir Kirchen malte, Nach 


Jick’s Urtheil erwarb’ sich Asam weder durch 
gute Zeichnung, noch durch Komposition Ach- 
tung, nur ein kriiftiges Kolorit babe scino Ar- 
beiten ausgezcichnet. Er hiitte bei der Unter 
atittzung des Dompropstes Lothar von Stadion 
ein weit grissererKinstlor werden kinnen, wenn 
er nicht dem Missiggange und dem Trunk 2u 
sehr, ergeben geweson wiire. Er starb 1705 
Zisterzienserkloster Schiinthal im Wrtembergi- * 
schen unter sehr iirmlichen Verhiiltnissen. 

8, Westenrleder, Beschreibung von Manchen, 

—Lipowsky, B. Kinstlerlexi- 

. — Jack, Pantheon der Literaten und 
Kiustler Bambergs. 1821, — Mandschriftliche 

chriehten vou Nagler. 




















W. Schmidt. 

Engelbrecht Asam, ein anderer Sohn von 
Cosmas Damian, verstand sich auch auf's Malen. 
ErwarMduchimKlosterFurstenfeld bei Munchen, 

Mandschriftliche Nachricht von Nagler. 

W. Schmidt, 

Ascanl. Traiano Ascani aus Castello 8. 
Ippolito bei Fossombrono, Bildhauer in der 
aweiten Tilfte des 17. Jahrh. Fir die Familie 
Ambrosi in Fabriano hatte er wiederholt Auf 
triigo au erfllllen; zuerst 1683 machto er eine 
marmorne Altarbekleidung in der Kapello S. 
Ambrosio in der Kirehe 8. Benedetto und daon 
1654 don Altar der Maria Vergine in der Kircho 
del Gonfalone. Das erstero Werk wurde mit 80 
Scudi, das zweite mit 77 Seudi 10 Baiocehi be- 
zahlt. Im J. 1686 lieferte er fiir 90 Scudi eine 
marmome Altarbekleidung fiir die Kapelle S. . 
Antonio in der Konventualenkirehe. 

#. leet, Memorie ete. dl Ancona, 




















Jansen. 

Ascani. Pellegrino Aseani, Blumenma- 
ler aus Carpi im Herzogthum Modena, lebte von 
der Mitte des 17. Jabrh. bis um 1714. Lanzi be- 
zeichnet ihn als rausgezcichnet« auf seinem Ge- 











| biete. 
*. Zani, — Lanzi, Storia pittories 
(Aus! son 1825) 111. 372. 


Simone Ascani, Bruder des Pellegrino, 
Maler aus Modena, lebte um 1700, 
. Zant, Enclel 
Jansen 
Ascanfo. Ascanio di Giovanni oder di 
Pietro, Bildhauer und Erzgiesser, geb. 1531 zu 
Tagliacozzo. Sein Todesjahr ist unbekann 
Zucrst vou cinom gowissen Francesco unterrich- 
tet, ging er dann 1537 nach Rom zu Benvenuto 
Cellini, wm sich unter ihm als Goldschmid zu 
yervollkommnen, Bis zum J, 1545 finden wir 
ihn nun unter diesem Meister beschiftigt. Zw 
mal ist er mit ihm in Frankreich und 1540 auch 
ae 











324 Ascanius 

















relative ote, a Ferrara, 





Ascanio, Ascaniound Ascanius,s. Dom. 
van Wynen. 





Ascanius. 
‘Minch zu Rom! 


ter Don Guido Ascanius, 
der aweiten Hillfte des 16.Jahrh. 





Nach ihm gestochen : 

Obedientia, allegorische Figur, mit den Symboten 
verschiedener Tugenden. 'P. Ascanius Don 
Guido inven, B, Passarns Rom, fecit. Pauli 
Gratiani formis Rome MDLXXX. gr. Fol. 

dissli, Neue Zusitze. — Le Blane, Manuel 
unter Passari No. 78. — Nagler, Kinstler- 

Jexikon unter Passari No. 78, 














W. Selonidt. 

Ascenzi. Carlo Ascenzi oder Assenzi, 
Maler aus Gennazzano, lebto am Ende des 
17. Jabrh. In Rom fertigte er fiir dic Kirche 
8. Niccold e Biagio das Altarbild Der hi. Carlo 
Borromeo und fiir die Kirche $. Ambrogio 
Carlo Die Frimmigkeit, wihrend dort dic Sinn- 
bilder anderer Tugenden von Giov. Battista 
Boneore entworfen wurden. Die Stadt Ascoli 
besitzt von Ascenzi cine ‘Taufe Christi in der 
Sakristei der Kirche 8. Giovanni ad templum, die 
gewihnlich 8. Franceseo di Paolo hei 














8. TItl, Deserizione ete. di Roma, pp. 154. 3 
= Orsini, Descritione delle Pittore ete. di 
Ascoli. p. 





Jansen 
Aseh, 5. Viseher, 


Asch, P. Johannes van Asch oder ab 
Asch, nach Heineken (Dict.) Bildnissmaler, geb. 
in der Grafschaft Biiren in Geldern, lebte im 
16, Jabrh. Heineken gibt weiter an, dass Domi- 
nicus Custos nach ihm das Bildniss des Model- 
Jours Athemstedt (oder Attemstett) gestochen 
habe. Doch beruht dies auf einer Verweehsclung 
mit Hans von Achen, nach dessen Gemilde 
D. Custos das Bildniss Athemstedt’s gestochon 
hat. Das BI. ist bezeichnet: Jo: ab Ach de- 
pinxit. Diesem Irrthum bei Heineken entspringt 
wol die Angabe, der Vater des Pieter van 
Asch, der auch Jan hiess, sci Bildnissmaler 
gowesen. Die iilteren Quellon melden nichts da- 
von; erst nach Heineken tritt diese Nachricht, 
auf. A. Sirot sagt in seinem Dict. des Peintres 
(1866) von diesem angoblichen Jan van Asch: 
Poclenburg habe den Ruf dieses Ktinstlers be- 
wirkt, der lange in Frankreich gewohnt habe. 
Es muss dies aber auf irgend cinem Missver- 
atiindnisse beruhen, 














W. Sehmidt. 
Asch. Pieter Jansz. van Asch, gob. im 
J. 1603 zu Delft, war ein sehr verdie 
voller Landschaftsmaler, besond 








Leben und spiiter sehr gesycht. Sie sind aber 
selten, weil der Klinstler nach Houbraken, tn 
seine alten Eltern zu pflegen, zu sehr von der 
Malerci abgezogen wurde. Seine Bilder stellen 
die cinfache hollindische Naturdar. Sieerinness 
theilweise an Salomon , Jacob van Ruisdacl und 
J. Wynants. Manche’ seiner Bilder sind nach 
Immerzee! durch den Einfluss der Zeit brava 
oder farblos geworden. Wie dies sich auch ver- 
halten mag, andere Bilder von ihm haben sich 
gut erhalten, u. A. ein Hauptwerk seiner Hard, 
das auf dem Deifter Rathhaus bewabrt wind 
eine groBe Landschaft mit der Stadt Delft im 
Hintergrunde. Sic ist bezeichnet: P. van Asch 
und H. Verschuering Figuravit 1669, sebr krif- 
tig und natiirlich im ‘fon und fertig behandel, 
Sic crinnert in der That an J. van Ruisdac, 
wie W. Biirger von einem andern Gemilde van 
Asoh's, der waldigen Landschaft im Museum van, 
der Hoop zu Amsterdam, bemerkt hat, das 
mit dem Monogramme verschen ist. Das Mc- 
seum Boymaus zu Rotterdam besass ov 
dem Kistler vor dem vorderblichen Brand iw 
Febr. 1804 eine Landschaft mit groGen Binmen 
an einem Wasser und einen ansteigenden Wes 
mit groBen Biumen, Jetzt besitzt das Museu 
wieder ein hilbsches monogrammirtes Bild, einice 
Bauernhituser mit hohen Biumen am Wasser 
Im Kopenhagener Museum findet man so 
ihm die Ansicht cines Landhauses an einem 
Kanal und noch eine andere ibnliche Vorstel- 
lung. Das Landhaus trigt nach dem Katalog 
den Namen Oversteen und stand bis vor weniges 
‘Jahren an dem groBen Weg und dem Kanal 2vi- 
‘chen Delft und dem Haag. In der groBh. Galerie 
zu Darmstadt ist von van Asch eine bezeich- 
nete Landschaft mit Figuren. Tn der aufyeldsten 
Galerie des Schlosses Lust heim bei Schle 
heim war eine kleine Landschaft van Asch 
Nach Inmerzcel warden im, J. 1777 2u Paris eice 
Landschaft des Ktinstlers um 780 Livres und im 
J. 1824 in der Auktion Teengs eine Berglani- 
schaft fiir 135 Gulden verkauft. 

Van Asch wurde sehr alt, da der im J. 1630 
geborene Maler Johannes Verkolje noch Umganz 
mit ihm hatte und scin Bildniss in Kupfer brachte- 

Der Kiinstler soll mit dem obenstehenden Mo- 
nogramm gezeichnet haben. 


Mittheilungen von C.,Vosmaer. 
7. van Westeheenc. 
































1) Des 





dnstlers Bildniss. Brustb. yon vorn, is 

der linken Hand ein Blatt mit einer Landschatts- 
zelchnung. Schabkunstbl. von J. Verkolje. 

+ (6d. und V. Verkolje von J, B. Wessels, im) 
Archie f. d. zetchnendon Kinste, XIV.) H. 5” 
br, 3” 8", Schr selten, (Miltheilung von 
W: Drugutin.) 

















Pioter Janz. van Asch 





Asensio. 

















Nach ihin gestochen 
Landichatt mit Kana}. Gest. 






Mchetd 
i sondero rofelge Helacken ach dat 
tan det 

sMoubraken, De groote Schouburgh der Ne- 
deal. Konstschilders. Ausg. von 1753. 1. 235 
= J. Weyerman, De Lexensbeschry 
fen ci I. 24. — Descamps, La Vie des 
Freatres Flamands etc. If. 76. — Tmmerzeel, 
De Levens en Werken etc. — Kramm, De 
Levens en Werken ete, — Nagler, Monogr. 1V 
No. 362. 














W. Schmidt, 

Aschlerl. Angiolo Michele Aschieri, 
rue Holzschneider von Parma im 17. Jahrh. 
Treisonda Bonelli, seine Frau, malte Bild- 
site 

+ Campori, Raccolta dt ataloghi.p.251. Anm. 2 

Alex. Pinchart 

Aschmann. Johann Jakob Aschmann, 
Zeichner und Kupferstecher, ge. zu Thalwyl am 
Uirichersee 1747, radirte und Kolorirte in der 
lanals beliebten Manier schweizerische Ansich- 
‘ea, die indessen keinen Kunstwerth haben. Er| 
leite noch 1803. Es wurde auch nach seinen 
‘iebnungen gestochen. 





‘Von ihm gestochen 
1) Hr. Diae. Lavaters Lust-Haus. qu. 8. 
2) Die Aussicht vom Zirich-Albis, gegen Itigi und 
Pilatus. Auch kolorirt von Freytag. qu. Fol 
3) Noch mehrere Ansichten aus der Schweiz. 
unbedeutend, um sio namentlich aufeufihren. 
Neue Zusitze, — Le Bla 


za 


“Fissli, 





Asclone, Anielio [Angelo] Ascione, Ma- 
lee zu Neapel un 1680 und 1708, hatte bei G. 
B. Ruoppoli gelernt. Er war seiner Zeit einer| 
‘der gesebitztesten Stilllebenmaler Italiens und 
stellte mit besonderem Beifall Frlichte und Wein- 

wenn auch nicht mit nieder- 





in Kunstkabinete. 


Die Bebandlung ist recht 
verstindig und kriftig, leider aber hat der durch-| 
sewachsene rothe Grund die Harmonie zerstirt. 
Auf einem Bilde fanden wir die Bezetchnung’ 
D. Aniele. Ascione, D und A. verschlungen und 
sack dem D ein Punkt in das A hineingeschrie- 


ben, Méglich daher, dass Ascione noch einen 
Vornamen hatte, eher aber diirfte das D die 
‘panische, flir Neapel nicht auffallende, Abkitr- 
sang filr Don sei 

Eines Militiringenieurs und Schriftstellers 
Capitano D. (wol auch Don) Emanuele Asei- 
one mu Neapel gegen Ende des 18. Jahth. er- 
‘wibnt Zani. Dieser wird ein Verwandter von 
Asiello gewesen sein. 











8. Zan}, Enelel, — Domeniel, Vite de’ Pittori 
Napoletani. IIT. 568. 
W. Selmiat, 


Ascona,s. Antonio Abondioden Aclteren. 


Ascondo. Francisco Ascondo, mit seinem 
Klosternamen Fray Juan genannt, Baumetster, 
geb. 1705 in Jurreta, Distrikt Durangoin Biscaya, 
trat 1731 in das Kloster 8. Benito zu Valladolid, 
und erlangte in ganz Kastilien einen guton Ruf 
als Baumeister. Er entwarf und baute die Kir- 
chen zu 8. Roman de Hornija, Villarde- 
frades, diodes Priorats Sta Maria de Duero 
bei Tudela, betriichtliche Sticke am Kloster 
von Frémesta, so wie an dem von S, Pedro 
de las Duofias bei Sahagun, ein Landhaus 
zu Fuentes und das des Vizconde de Valoria 
m Valladolid. Sein voratiglichstes Werk aber 
ren zwei Galerien des Kreuzganges seines 
Klosters, bei denen er dio beiden andern von 
Juan de Herrera und Juan de Ribero Rada im 
16, Jahrh. aufgefihrten zum Muster nahm, Er 
erwarb sich durch dieselben den Beifall des 
Ventura Rodriguez, Ausserdem baute er_in 
seinem Kloster cine Galerie auf der Stidseite, 
sowie den hinteren Theil der Kirche seines Klo- 














sters. Er starb 1781 in einem Alter von 76 J. 
8. Liaguno y Amirola, Noticias. 1V. 231 
Fe. W. Unger. 





Aseroft. W. Ascroft, lebender englischer 
Landschaftsmaler, wohnhaft in Chelsea, London. 
Er war seit 1859 fast in allen Ausstellungen der 
Royal Academy mit sorgfiltig  ausgeftthrten 
Landschaften der realistischen Richtung vertre- 
ten, Wir nennen dayon: ‘Tho Old Road to Cul- 
loden (1859), Solitude (1862), ‘The Silver Birch 
1864), Fairlight Glen (1866), Fisherman's Fa- 
mily (1868) ete. 








Sidney Colvin 
Asel. Gottholf Rudolf Asel, Porzelian- 
maler, den 18. April 1816 in Deutschland 
& geb., kam nach Stockholm am Ende der 
30er Jahre, woer walirscheinlich Schiller 
des tiichtigen Porzellanmalers Wilh. 
Heinemann wurde. Nachdem dieser Schweden 
verlassen, war er der einzige, der die Kunst der 
Porzellanmalerei daselbst austibte; seine Ar- 
beiton, die meist aus Verzierungen an Tassen 
destehen, wurden eine Zeit lang sehr geschiitzt. 
Nicht selten bediente er sich des nebenstehenden 
Monogramms. Er starb2u Stockholinden 11. Sept. 
1851. 
5. Trauungs- und Bogribniss-Bicher der 
deutschen Gemeinde zu Stockholm, — Versehie 
dene gesammelte Notizen 











©, Bikhorn, 
Asensio. Asensio, spanischer Maler 2u Sa- 
ragossa am Endo des 17. Jabrh., wird von Palo- 








mino erwiihnt als in der Portriitmalerei in groBem 
Rute stchend, 
5. Palo y Velasco, Vidas de los Pinto- 





res ete, 
Lefort. 


326 


‘Francisco Asensio y Mejorada 


Asher. 














Asenslo, Francisco Asonsio y Mojo- 
rada, geb. zu Fuente de la Encina in Altkasti- 
Wien, } zu Madrid 1794, war mehr Pliine-, 
‘Tafeln- und Schriftenstecher als Ktinstler. 
Doch hat er cinige Figurenbll. hinterlasson; ihre 
Zeichnung ist schwach, der Stich ‘ungeschickt. 
Er war an der kinigl. Bibliothek beschiiftigt. 
Wol von ihm ist das schlechte Bl., das Ottley 
(Notices) auffuhre : 

Papst Pius VI. Unten das Wappen desselben, 

‘Assensto lo grav. 











ines J. Asensio erwihnt Zani, Enciel, 
unter dem J. 1794. 

5. Cean Bermuder, Dice, 

'P. Lefort u. W. Schmidt, 

Asortl. Ercole Aserti, Maler des18, Jahrh., 
schmiickte mit seinen Werken im J. 1724 2u 
Parma das Oratorimn des hl. Laurentius, das 
der Bruderschaft des hl. Sakraments und der| 
bh, Paulus und Petrus 2u Rom gehérte. 

s, Donati, Nuova descrizione della eta dt Parma, 

1824. p. 86. 








Alex, Pinchart, 

Ashby. H. Ashby, Schriftstocher, fllhrte 
uum 1790 ein Vorschriften-Buch nach Will. Thom 
son aus, sowie das Widmungsblatt zu’Th. Mack- 
lin's engl. Bibel, welches das Datum Jan, 1791 
triigt. 





Soin Bildntas 

HL. Ashby, wrlting engraver. Brustb, in Medaillon, 

Nach Burckhardt punktist von Moll, Publ, 

1803, 8. Wol das BL, das Le Blanc auffahet als 
von Tiob. Ashby verlegt, 

Boide Ashby waren vermutlich Verwandte 
in welehem Verhiiltnisse sie aber zu den folgen~ 
den, dem Kupferstechor W. Ashby und dem 
Maler H. Ashby, standen, ist mir unbekannt. 

sR. Weigel, Kunstlagerkat. 27, Abthl, No, 86. 

— Le Blane, Manuel. —Fasslt, Neue Zu- 
sitze, unter dem verkelirten Namen Aschloy. 
W. Sehmidt, 

Ashby. W. Ashby, englischer Kupferstecher 
mit der Radiroadel, dem Grabstichel und in 
Punktirmanier, hielt sich um 1821 —1833 zu 
Paris auf, Wir erwithnen folgeride BII. 

1) Chassour anglais. 8. 

aniel. Nach Roinagle. qu. 4. 
|. Mit der Adresse von Ashby. 
HI. Mit der Adz. yon Aumot 

Diese Druckgattungen gelten wol auch fir die 

rel fig, Nummer 
or spantel. Nach Rotmagle. qu. 4. 























3) 
4) Pointer. Nach Reinaglo. qu. 4. 








8) Syma Mette. gu. 4. 
6) eed at pee et DaStangn 
area 
3 
Ot te meget Bae ahs i, 
wa wer arene 


Liegende Frau, Nach Rob. Westall. kl. qu. 4. 
Bil. zu: Oeuvres complites do Béranger. Par 
9) Joseph Benson von Edmond Hall. Nach Al- 

artek. 4, 











1831. 


10) Narbonne Berkeley Baron von Bottecourt, Uei- 
nieken, Fissll, 
11) Reverend John Hewlett, Fol. 
s Helnoken, Diet. — Passli, 
kon, II. — Le Blane, Manuel, 
W. Schmidt 
Ashby. I. Ashby, englischer Maler in 
ersten Drittel des 19. Jahrh. Wahracheinlich der- 
selbe, den Fiorillo ohne Vornamen erwihnt 
Im J. 1802 habe dieser das Bildniss des Lexiko- 
graphen Walker vollendet. Jedenfalls ist er 
t, wie Filssli meinte, mit dem Kupferstecher 
Ashby (s. diesen) cine Person. 





dinatlerlexi- 








Nach ihm gestochen : 
1) W. Butler, Sehrefbmelster zu London, #1822 
































Gest. von Holl. 8, 
2) John Dale, Bsq*. Gest, von Young. 1803. Fel 
43) John Haighton, Arzt, Prof. an Guy's Hospital 

London, + 1883. Gest. von J. Kennerley. 
gr. Fol. 
4) Patrick Kelly, Verfasser des Universal Catechis 
$1842. Gest, son Woolnoth. 4. 

5) Mr. Norto von Clint. Fol. 

6) Charles Lord Spencer, born 1740, View Treasure: 

and, died 1520, Gest. yon Turner. Ful 

Privatplatie, 

8. Fiorillo, Gesch, dor zeichnenden Kinste. V 
793. — Fissli, Neue Zusitze. 

W. Schmidt 
Asher. Louis (Julius Ludwig) Asher, 
Historien- und Genremaler, geb. 1% 
Hamburg am 28. Juni 1804. ‘Seine ex- 
sten Lehrerin der Kunst waren in seiner 
Vatorstadt Gerdt Hardorf und Leo 

Lehmann, der Vater der bekannten Histories: 

maler Heinrich und Rudolf Lehmann zu Paris. Mit 

17 Jahren ging er zur weiteren Ausbildung 20- 

niichst 1921 auf die Akademie zu Dresden unds0- 

‘dann nach Diisseldorf, wo damals Cornelius cine 

groBen Kreis von Schtilern um sich vercinigt hatte. 

Ale Cornolius 1825 nach Mlinchen tibersiedelte, 

folgto A. thm dahin mit seinen Landsleuten, den 

frith verstorbonen Oldach und Erwin Speekter, 
sowie W. v. Kaulbach u. A. Hier war er unter 
der Loitung von Cornelius an der Ausfiihrunz 
der Fresken in der Glyptothek thitig. Nackdet 

A. 1827 nach Hamburg aurtickgekehrt war un! 

1830 in Berlin seinen Aufenthalt genommen hatte, 

zog ihm 1832 ein lang geniihrtes Verlangen nach 

Italien, wo erin Gemeinschaft mitseinem Freunte 

Erwin Speckter linger als drei Jahre verweilte 

Hicrauf brachte er wieder mehrere Jahre inseiner 

Vaterstadt zu und ging iin Herbst 1839 zum zwei 

ten Male, in Gesellschaft Kaulbach’s, auf cin 

Jabr nach Italien. Seitdem lebt A. abwechselal 

in MUnchen und in Hamburg. 

Asher's Kunststreben ist hauptsiichlich dew 
Idealen zugewandt. Diese Richtung iiberwiect 
bei ihm so sehr, dass sie thn hindert, seine 
Gestalten nach der Natur zu vollenden, sowie es 
auch auf eine malerische Wirkung von ihm nicht 
abgesehen ist. Erfindungsgabo und Mannigfaltig- 
keit der Darstellung, Komposition und Zeichnung 





Asher 








327 




















sind es sonach vor Allem, wodurch seine Lei- 
stungen sich hervorthun, und wovon namentlich 
seine Historienbilder Zeugniss ablegen. Wenn 
A. Anfungs dio altdeutsche Kunst nachahmte, 80 
verdanken wir es seinem Aufenthalte in Row, 
dass or in den italienischen Meistern mehr und 
nehr seine elgentlichen Vorbilder fand. Von 
seinen historigchen Gemilden sind die bedeutend- 
sten: Kinig Lear mit der todten Cordelia, zu 
Miinchen 1854 entstanden, in der stidtischen Ga- 
lerie der Kunsthalle zu Hamburg; eine hl. Ciiei- 
lia, im Besitz des verstorbenen Senators Merck 
daselbst; eine Auferstehung Christi, aus dem 
J. 1851, welche bei der von dem Hamburger 
Kinstlerverein ausgeschriebenen Koukurrenz als 
Altarbild fllr die neuerbaute St. Petrikirehe da- 
selbst bestimmt war, aber erst, nachdem bereits 
cin von Hermann Steinfurth eingeliefertes Bild 
diePalme davon getragen hatte und in der Kirche 
aufiestellt worden, in der Vaterstadt eintraf. Un- 
terseinen Genrobildern nennen wirnamentlich die 
Albaner Hirtenfamilie, Rom 1835, im Besitz des 
Dr. Asher in Hamburg; Rimisches Genrebild 

stehender Hirtenknabe —, im Besitz. der Frau 
Dr. Abendroth daselbst; Romerinnen (Maria 
VOrtolana}, in der stidtischen Galerie der Kunst- 
halle daseibst, und ein Ave Maria in Rom, im 
Besitz des Scoators Haller dasclbst. A. malte 
susserdem zahlreiche, griGtentheils in Ham- 
burg und Liibeck sich befindende Portrits und 
leistete auch in diesem Fache nicht Gewbhnliches, 
wiex. B. das Bildniss der Siingorin Jenny Lind 
\im Besitze des Hrn. Th. Arnemann in Altona) 
beweist. Einen gewissen Ruf verschaffto ihm 
schon 1623 das von thm auf Stein gezeiehnete Bild- 
tiss aus der Stummon von Porticie; Masaniello 
und Fenella, dargestellt von den beliebten da- 
nealigen Hamburger Schauspielern Cornet und 
Betty Schriider. Noch erwiihnen wir von ihin aus 
der letzten Zeit einer Reihe von Kompositionen 
zur Ausschiniickung des Musikeaales in dem Hrn. 
Parish gehrenden Schlosse Senftenberg in 

shmen. — Er bediente sich bisweilen des oben- 
stehenden Monogramms. 




















s Hamburger Kinstlerlexikon. 1. 7. — Brul- 
Mot, Monogr. I. N. 550. — Nagler, Monogr. 
I. No. 897. 

Th. Gaederts 





Nach ihm 
1) 6.A. Bader, Tenorsinger. Iiftbild im Kostim. 
Gez, von Asher, 0. Speckter lith. gr. Fol. 
2)Heine. von der Hude, Syndicus In Lilbeck, 

Lithogr, von Schwab.” Fol. 

3) W. Kaulbach, Maler. ‘Brusth, Gez, von Asher. 
Gest, von C. Gonzonbach. 4. 

4) Titania und Zettel. ‘Titania and Bottom, (Aus 
Shakespeare's Sommernachtsteaum.) Nach einer 
Zeichnung. Asher feet. Albert phot. Exschien 
1863 in Bruckmann’s Mauchener Verlag in ver 
schiedonen Grissen. 























W. Schmidt, 


Ashfleld, Edmund Ashfield, englischer 
Vildnissmaler, gegen Ende des 17. Jahrh., aus 


vornehimer Familie, Schller von Michel Wright, 
malte in Ocl, hauptsiichlich aber in Pastell, und 
man rithmte dabei seine groBe Mannigfaltigkeit 
des Kolorits, durch die or jede Gesichtsfarbo 
zu treffen und seinen Képfon volle Rundung zu 
geben vermocht hiitte. Nach Fiorillo haben 
seine Gemiilde viel Harmonie und eine sanfte 
Verschmelzung der 'Tinten. Sic waren so theuer, 
dass man einige bis auf 10 Pfund Sterling be- 
tahlte. Sein Schiller H. Lutterel aber erlangt 
einen weit griBeren Ruf. Waagen erwihnt die 
Bildnisse der Ladies Pembroke und Warwick, 
nach van Dyck, in Burleigh House, wegen 
ihrer ausserordentlich feinen Ausfihrung. 

s. Pilkington, Diet, — Fiorillo, Geseh, der 
zeichnenden Kiinste. V. 451. — FGsslt, Kinst- 
lerloxikon und Noe Zusitze, — Waagen, 
‘Treasures of Art in Great Britain. IIL. 408, 

W. Sehmidt. 

Ashford. William Ashford, Landschafts- 
maler aus der zweiten Hilfte des 15. Jabrh. Er 
ist geb. in England, behauptet aber seinen Platz 
in der Kunstgeschichte Irlands, wo er sich nie~ 
derliess und starb. Er hatte daselbst ein oin- 

‘igliches Amt in der Artillerie-Verwaltung; 
in seinen freien Stunden trieb er Zeichenkunst 
und Malerei, worin or es bald so weit brachte, 
dass er darin Unterricht ertheilen konnte. Seine 
Arboiten wurden in Irland schr geschiitat. Um 
1800 stand er auf der Hohe seiner Kunst ; von da 
bis au seinem Tode hatte er nur zwei Gemitlde 
fiir einen Mr. Hodges zu malen. Er starb um 
1530 in seinem Hause, Sandy-mount Park, bei 
Dublin. 

Sein Zeitgonosse Pasquin urtheilt tiber Ash- 
ford's Bilder: Seine Vordergriinde und Baume 
gerathen ihm gut, die Lifte sind zu griin und die 
Figuren mit wenig Fleiss ausgefithrt. Die Samm- 
lung Fitz William zu Cambridge besitat von 
unserem Kiinstler fiinf Ansichten aus der Umge- 
bung von Dublin, 

s Ant, Pasquin, An authentie history of the 
professors of painting, sculpture and architecture, 
‘who have practised in Ireland (1794). p. 40. — 
WD. Sarafe Jor, The origi 

a of the fine arts in G 

Britain and Irland, 11.282. —Lay tee, Revue 
des Muséos d’Angletorte, p. 154 

‘Alex, Pinchart 










































Nach ihm gestochen nach Th. Milton 

1) Bally Finn, 1787.4 

2) Mount Kennedy. 1787. 4. 

3) The sealp in the County of Wieklow. 4. 

44) Belan-House in the County of Kildare. 4. 
@, W, Reid u. W. Engelmann, 


Ashley, Alfred Ashley, moderner engli- 
scher Zeichnor und Radirer, hatte 

A® , % cin tebhaftes Gefilh file Landschat- 
ten; dagegen missricth ihm ginzlich dic Zei 
ing von Interieurs oder Figuren, Br bedi 











sich der obenstehonden Monogramme. 


Ashley 














Von ihm radirt: 


1) The Art of Etching on copper. By Alfred Ashley. 
Milustrated with 14 Etchings by the author, Lon 






“0 of tho Sixteenth 
‘Herbert Rodwell. Mluste. by 
London. 8. Mierin stud 25 BI. 

ach seiner Zelch= 


Century, 
Alfred Ashloy. 
von Ashley und eit Hola 
freonaway & Wright, 


By ( 








hadows. A Tale of the Times. By! 
Alfred Ashley. Mit Radirungen des Verfassers. 
London (1850). 8. 





4) Hine Mutter schorat mit threm Nach 
D. Wilkie. 8. 
s Nagler, Monogr. 1. No. 103, 





G. W. Reid und W, Schmidt, 
Ashley, s. Astley. 
Ashton. Matth. Ashton 

in der ersten Hiilfte des 18. Jahrh. 





Nach ihm gestochen : 
1) Hugh Boulter, Bischof 
Gest. von Th. Beard. 1 
2) Ambrose Philipps, Dichte 
‘ook, 8, 





Armagh in Irland, 








749, Gest. von 





s. Heineken, Dict. — Le Blane, Manuel, 
bel Beard, 

W, Schmidt, 

Ashton. William Ashton, war der Vor- 





tzonde der im J.-1787 zu Liverpool uach dem 
Muster der kiniglichen gestifteten Malergesell- 
sehaft. 

#. Fiorillo, Geseh, der zeichn. Kinste. V. S71. 

W. Schmidt. 

Asinaro. Tognono, genannt Asinaro, war 
in Bologna Schilder- und Ornamenten-Maler in 
der ersten Hilfee des 17. Jahrh. Malvasia scheint 
seiner nur 2u gedenken, um fllr einige Scherze 
Gelegenheit zu haben. Tognone war Eselstrei- 
ber, ehe ihn der Ehrgeiz zur Kunst trieb, Einen 
anderen Namen als den seines ersten Gewerbes 
hat er sich nicht erworben : aden nicht aus je~ 
dem Holze macht man Merkure, 

8. Malvasia, Felsina pittrice. 11. 118, 

Jansen, 

Asinelll, Frate Antonio Asinelli, war 
Karmeliter in Bologna und lebte Ende des 15. 
und Anfang des 16.Jahrh. Er zeichnete sehr rut 
und besass ein grofes Geschick fiir Intarsiaturen. 
Bumaldi nennt ihn delineator ingeniosissimus. 
Mit dem Dominikanor Damiano aus Bergamo 
verfertigte er die eingelegten Holzarbeiten im 
Chore der Kirche San Domenico. Auch an den- 
sich im Chore you 8. Michele in 
0 vollendet wurden, soll 
Asinelli thittig gewesen sein. 

s.Masin1, Bologna perlustrata, ganz aus Bumal- 

ai, Minervalia. p. 253, 




































Jansen, 
Asinio. M. Asinio, spanischer Kupferstecher| 
zu Madrid am Beginne des 17. Jahrh. 
Dojia Margarita de Austria, Gomalin Konig. Phi-| 
lipp's IIL. von Spanien, im Alter von 26 Jahr 









Diego de Guzman, Patriarch von Indien, Ge- 
stochen 1616 zu Madrid. 
+ Coan Bermudez, Dice. 
P. Lefer. 
Asinius, ». Michel Lasne. 


Astoll. Giuseppe A 





oli 





Kupferstecher, 


reggio den 24. Aug. 1753. Bald nach dem 1801 
erfolgten ‘Tode scines Vaters, begab or sich nach 
Bologna, um sich unter der Leitung Franc. Ro- 
rkunst zu widmen. 
Indem er hier mit Vorliebe die Stiche seines 
Meisters, Morghen’s, Strange’s und Edelinck’s 
studirte, gewann er eine eigene Manier, die wegen 
der Weiehheit, Lebhaftigkeit, des 'Verstini- 
nisses der Zeichnung, der Form und des male 
rischen Reliefs wie nicht minder wegen der glin- 
zonden Kraft des Grabstichels Beifall findet. So 
Kopirte er mit der tiuschendsten Nachahmung ix 
zehn Monaten den grossartigen Stich von Ele- 
die hl Familie, Im J, 1814 hielt er sich wit 
seinom Bruder Luigi, einem guten Musik-Kom- 
zu London auf, wo er ein Jahr blieb 
icebliche Portriit des Correggio nach 
einem Gomiilde Dossi’s und eine hl. Familie nach 
Rafael verdffentlichte. Nach Bologna-1815 20- 
riickgekehrt, flibrte er verschiedene Stiche nach 
Gemiildon der dortigen Pinakothek flir das vou 
Rosaspina herausgegebene Werk aus und heira- 
tete 1817 dessen Tochter Henrietta. Er blieb dort, 
ganz seiner Kunst ergeben, bis 1821, in welchen 
Jahre er zum Professor der Kupferstichkunst aa 
der Kunstakademie in Modena ernannt wurde. 
Sein Verdienst war es, dass die Kupferstecher- 
kunst, die man beinahe todt nennen konnte, 21 
einer Bliite gedieh, 
laubten. Anschnliche Kiinstler gingen aus seiner 
Schule hervor; einige derselben tberschritten 
nicht die Mauera von Modena, andere gingen 
weiter in griBere Kreise, um ihre Studien 2 
yolleuden. Unter den erstern sind erwihnens- 
werth Agostino Boceabadati, Geminiano Bruni 
und Agostino Cappelli, bekannt durch seine 
Kopie der Miller'schen’ Madonna di S. Sisto. 
Mit der Liebe eines Vaters und der Gewissen- 
haftigkeit cinos Kuinstlers leitete A. sein Amt 
is zum Juli 1842, in welchem Jahre ein schwe- 
rer Gichtanfull ihn zwang, um den ehrenvollen 
Ruhestand anzuhalten, der ihm in seiner Vater 
stadt Correggio zugestanden wurde. Hier starb 
fer am 10. Jan. 1845. 

‘Voratiglich verstand er sich auf die 



























































Zeichnuns. 


Darum erbaten sich nicht wenige Ktinstler vou 
Bedeutung von ihm Zeichnungen, die ihnen zum 





. Sein am meisten goschiitzter Stich sind die 
Grazien nach Pellegrino Tibaldi, heute in 
ien zu den Seltenheiten zihlend, da cin ge- 
wisser Bacilicri die Platte nach England ent- 
fikrte. 








In der Lebensbeschreibung der Konigin von 





Cavallueci. 


augleich tiichtiger Klavierspieler, geb. 2u Cor- | 


Asioli —— 


Askevold. 














‘Von ihm gestochen: 


1) La strage degli tnnocenti, Der Bethlehemittsche| 

. a. Fol 

y Marla, Nach elnem Un} 

3) HI, Familie. Nach Rafael, 

4) HL Familie Franz’I. Kopie nach Edelinek’s 
Stich nach Ra faet’s Bild im Louvre. 1811. Fol. 

5) HHL Familie nach P. Benvenuti, Fol. 












sanniten, 





8)ML Familie nach Bagnacavallo, In dem 
Galeriowerk der Pinacoteca di Bologna. 
1) Bece homo. Nach Correggio. Fol. s, Bd. I. 


Allegti No. 2408, 
S)Christus in Engelsglorie. Homo factus_ est 
Nach Correggio’s Bild tm Vatikan zu Rom. 
ISI6. 4,6, Ba. L. Allegri No, 399. 
| Familie. Nach Ba 









0) Madonna von Heiligen verebst, 
tarini. Desgleiehen, 

1) Madonna von Heiligen verebrt. Nach L. Car- 
tacei. Desgl. 

12). Jungfrau 
‘Magdalena und Lucia. 


Nach 8. Can- 





Kinde, dabet die hh. 
Quadro ilipinto da Anto- 











bio Allegri, — In Albinea, per quella Ch 
Nach Giaroli’s Zeiehnung. ki. Fol. In Venturi's 
Storia di Scandiano. 1822. s, Bd. 1. Allogri 





No. 354. 
18) La B. V, addolorata, Halbig. Nach G. Rents 
Wild in Bologna. Primienblatt der Akademie 
‘on Bologna. Foi 
14) Mater dolorosa, Nach Magnanint 
15) Himmelfahrt Mari. Nach Ann. Carracei, 
In dem Galeriewerk der Pinacoteca di Bologna 











16) M. Sebastian, Nach G. Reni, Desgl, 
13) Ml, Franziskus. Nach G. Reni. 
18) HL, Franziskus, Nach Guereino 





19) HL. Magdalena in der Waste. Nach Correg- 
gio, qu. Fol. s. Bd. 1, Allegri No. 260%, 

20) Venus und Cupido, “Nach ©. Cig For 
das Turiner Galerlewerk von It, d'Azegllo, Fol. 

21) Le Grazie, Die drei Grazien, Nach P, Tibaldi. 
Fal. 

22) Galathea, Nach Ann, Carracei, 

23) Angelika und Medoro. Nach L. Cipriani, 

24) Jason und Medea. Nach P. Tibaldi. 

25) Lonore. Die Ehre. Nach L. Carracet. 

26) Die Sehrecken des Krioges. Nach dem Bilde des 
Rubens im Palazzo Pitti, gr. qu. Fol. 

hL, Cipriani, 
keit. Nach L. Carracei, 























28) Kopf eines Singenden. 
450) Angebliches Bildniss des Allegri gon. Correggio. 
Brustb, mit MGtze in Medaillon. Nach der 
Zelchn. des Pasini. 4. s, Ba. T Allegri 
p. 463'No. 28. 
St) — Dass, Zum Werke: Vito e ritratti d'illustri 
Holiani, Milano. 





32) Bildniss des Arztes Araldi. 

43) Bildniss des Bonifazio Asfoli, 

34) Bildniss des Dichters Bojardo. 
Profil, 4. 

15) Bilduiss des Domenico Cimarosa, Nach Lebrun, 

3) Bildniss des Ferd. d'Esto, Nach A. Malatesta, 

37) Biste des Franc. d'Esto, Nach einer Skulptur 
des Pisani. 

48) Blldniss des Benedetto Giovanelli, 

‘i9) Bildniss des Kardivals Ippolito de’ Medici. Nach 
Pontormo, Muzei del. In L. Bardi's Galleria 
Pint, 1512.” Fol. 

Moyer, Runatler-Lextk 


Brust. im 

















- 








40) Bildniss des Claudio Merula, 
41) Bildniss des Paolo Ruffini 
42) Bildniss des Arztes Tommasi, 
Nach Notisen dea Prof, F. Asioli, Sohnes des 
‘Kiinatlers 
J. Cavatlueci u. W. Engelmann, 


Askaros. Askaros, Bildhauer aus Theben, 
aber in Sikyon, vielloicht in der Schule des 
Kanachos, gebildet. Sein Werk war eine Zeus- 
statue, mit Blumen bekriinzt und den Blitz in 
der Linken haltend, welehe die Thessalier wegen 
cines Sieges liber dio Phokier gegen die Zeit der 
Perserktiege nach Olympia gewoiht hatten 
Paws. v.24, 1. 
Brunn, Gesch. d. ge. Kiinstler. 1. 64, 
Overbeck, Schriftquelien. No. 477. 
‘Brann. 

















Askerold. Anders Monssen Askevold, 
norwegischer Landschafts- und Thiermaler, geb. 
25, Dez. 1831 im Kirehspiel Askevold in Bergens 
Stift. Sein Vater, Kiister und Schullehrer, be~ 
sass cine kleing Bitchersammlung, welehe der 
sig studirte, indem er besonders die 
Mlustrationen der Zeitungen und Zeitschriften 
zufillige Veranlassung, einigo 
torisehe, Zeichnungen zu kopiren, na 

Aufenthalt im Felde, 
wo er die Herde seines Vaters im Sommer hiitete, 
aben ihm ein lebhaftes Interesse filr die Thier 
welt. Dureh die Filrsorge des hochverdienten 
Stiftamtmannes Christie kam er 1817 nach Ber- 
gen, wo der Landschaftsmaler Reusch, der zwar 
in mittelmiissiger Kolorist, aber ein eleganter 
und sicherer Zeichner war, sein erster Lehrer 
ward. Reusch war Dahl's Schiller, und somit 
wurde A. von der Richtung dieses »Vaters der 
nordisehen Landschaftsmalerei« borithrt. Spiiter, 

Is Christie 1849 gestorben war, wurde Reusch 
auch sein perstnlicher Wohlthiiter, indem er den 
in sein Haus aufnahin. Unter ihm malte 
tillloben, besonderstodtes Vogelwild und 
Jagdgeriite; auf cigene Hand malte er — flir's 
Brod — Portriits, so dass er, als der Tod ihm 
bald nachher auch Reusch wegnahm, nach Diis- 
seldorf gehen konnte, Im Herbst 1855 kam er 
nach Dilsseldorf und wurde Gude's Schiilor. 
Alle Sommer besuchte er Norwegen der Studien 
halber; 1858-60 hiclt er sich in Bergen auf. 
Dann ging er abermals nach Dilsseldor? und 
Paris, wo er sich vier Jahre aufhielt. Seit 1866 
ist er wieder in Bergen. 

Es sind besonders dic norwegischen Senn- 
blitten mit den frischen Graswiillen, welche A. 
it Vorlicbe darstellt. Menschliche Figuren ge- 
ngen iliun nicht ebenso als das Rindvieh, des 
sen Charakter er mit seltener ‘Treuo und Poesio 
jerzugeben versteht. Vor Allem sind seine 
Naturstudien bewundernswerth. Vier derselben 
kaufte die Diisscldorfer Akademie an. Unter 
seinen Gemilden heben wir besonders den Herbst- 
‘morgen in cinem norwogischen Bauernhof heraus, 

42 





























































330 Asklepiades 


Domenico Aspari. 














der auf der Londoner Ausstellung von 1866 zu 
sehen war und in England angekauft wurde, 

‘Nach Privatmitthellungen, 

L, Dietrichson, 

Asklepiades. Asklepiades, 1) Architckt, 
Sohn des Attalos aus Kyzikos, in Samothrake 
beschiiftigt : Corp. inser. gr. 2158; vgl. 2157. 

2) Architekt, Sohn des Hilaros aus Lampsakos, 
nur aus seiner Grabschrift bekannt: Corp. inser. 
gr. Hh 995. n, 20162, 





Brun, 
Askleplodoros. Asklepiodoros, Maler 
‘und wabracheinlich auch Bildbauer, von Plutarch 
(de glor. Ath. 2) den bertihmtesten athenischen 
Malern beigeziihlt. Noch mehr spricht fiir seinen 
Ruhm, dass Apelles ihn in der ~Symmetriee be- 
wunderte und fhm in den »MaBen, d. h. wie weit 
etwas vom andern abstehen mllsser, sogar den 
Vorrang vor sich selbst einriurmte (de mensuris 
hoc est quanto quid a quoque distare deberet 
Plin. 35, $0 u. 107). Symmetric bezeichnet hier 
nicht dio Proportionen der einzelnen Gestalt, 
sondern chen das Verhiiltniss der Abstiinde der 
verschiedenen Dingo von einander innerhalb des 
Bildes, so dass an der Stelle des Plinius nichts 
au iindern ist, wie Wustmann wollto (N. Rhein, 
Mus. xxu1.15). Da Plinius ihn unter den Quellen 
des 35. Buches zitirt, darf wol angonommen 
len, dass er diese Seite der Kunst auch theo- 
hin Schriften behandelte, Von seinen 
iden wird nur ein es angeflbrt, die 
zwolf Gitter darstellend, die ihm von Muason, 
‘Tyranuen von Elates, cin jeder mit 30 Minen 
(zusaramen also mit 9430 ‘Thalorn) bezablt war- 
den. Ueber Mnason ygl. Urlichs, im N. Rhein, 
‘Mus, xxv. p. 510. Der Bildhauer Asklepiodo- 
ros, der Philosophenstatuen machte (Plin. 34, 
$6), scheint von dem Maler nicht verschieden 
au sein. 















Bruna, 
Asmundus, Asmundus sculpsit: Ueber- 
setaung der Runen-Inschrift auf dem Grabstein 
des Gailfon, aus den Monumonta Uplandica, 
Pars 1, Stockholmiae 1710, p. 225—226, abgebil- 
det bei Agincourt, sculpt. tabl. 29. No. 3, Die 
Skulptur ist nur ein in Umrissen efngehauones 
Ornament von kiinstlich verschlungenen Bindern. 
Fr. W. Unger. 
Asno, s. Miche! Lasne oder 1?Asne. 








Asner, s. Assner. 





Asola, Orazio d'Asola, Maler zu Cremona 
ium letaten Drittel des 16. Jahth., lernte bet Ber- 
nardino Campi. Er arboitete gemeinsam mit 
seinem Mitschitler Cristoforo Magoant in den 
Kirchen 8. Domenico und 8. Abondio zu Cre~ 
mona. 

s. Baldinucet, Notizte de’ Professor! del Disegno, 

VIII, 234 (im Leben des Crist. Magnani). 
‘W. Schmidt, 





Asoletti. Giovanni Bornardino Aso- 
letti, Wachabossirer zu Neapel, war 1618 zu 
Rom. Er soll nach Domeniei (Pitt. Napol. 1. 248) 
im Bildniss und der Tistorie seines Gleichen 
nicht gehabt baben. 








v 


Asopodoros. Asopodoros, Bildhauer aus 
Argos, Seiler des Polyklet. Pin. 9, 50, 
Aspaas, Syond Aspaas, Baumeister von 
Roraas in Norwegen in der zweiten Hillfte des 
18. Jabrh., dessen -Geschicklichkeite geribmt 
wird. Er erbaute einige Kirchon in Hedemarkes. 
8, Weinwich, Kunsthistorie, p. 227. 





Aspach. Adam Aspach, Niimbergischer 
Maler von Bildnissen, »in welchen sowol die 
Kunst als dio Achnlichkeit ihn zu einem habilea 
Meister machte. Starb um’s Jahr 1580e: so be- 
richtet Doppelmayr in seiner historischen Nach- 
ticht von den Numb. Kiinstlern p. 204. 

W. Sehmitt. 

Asparl. Domenico Aspari (Aspar), Malet 
und Radirer, geb. zu Mailand den 4. Aug. 1748, 
+8. April 1831. Er lernte die Malerei an der 
Akademie zu Parma unter Biagio Valdrichis 
Leitung und fllhrte daselbst einige dekorative 
Arbeiten im herzogl. Palaste aus. Nach seiner 
Vaterstadt zurtickgekebrt, nibm er selten metr 
den Pinsel in die Hand, da die Zeitverhiiltnisse 
der Malorci nicht giinstig waren, sondern wandte 
sich mit glicklichem Erfolg der Radirung 1v, 
woboi er sich Piranesi zum Vorbild nahm. Aui- 
triige zu Malereien erhielt er so selten, dass er in 
10 Jabren nur cin Bildniss der Baronin Harrach 
und einige Dekorationen flir eine fromme Laien- 
bruderschaft in Mailand ausfithrte. Diese De- 
korationen geficlen allgemein, wieauch der Maler 
Frane. Londonio sich rithmend darliberausspract. 
Dies bowirkte wol mit, dass A. 1776, als in Mai- 
land die Akademie erdffnet wurde, ‘zum Lehrer 
der Elementarzeichen-Schule ernannt wurde 
Seitdem war or Ubrigens vorzugsweise als 
Kupferstecher thiitig: sowol in figiirlichen Dar 
stellungen, als auch in der Architektur und Pro- 
spekten. 
Sein Hauptwerk in der Malerel ist eln Bild flr 
dio Pfarrkirche von Osnago: Madonna mit dem 
Kinde in trono, zwischen dem hl. Titularbischof 
der Kirche und einem anderen Heiligen. Durch 
Feuehtigkeit verdorben, musste das Bild spiter 
auf eine frische Leinwand tibertragen werden 
doch bemerkt man an ihm noch das Verdienst- 
liche, das es fitr seine Zeit hatte. Die Zeichnuns 
ist breit, das Kolorit fett impastirt in der cha- 
rakteristischon Weise der damaligen Mailiinder 
Schule. A. malte ferner noch ein groBes Ge- 
milde bei Gelegenheit eines Konkurses, welches 
dann auf Anordnung der Regierung von Bo- 
Jogna angekauft wurde. 

Nach 52 Jahren unermildeten Fleisses als 



































Asolenl, s, Azzolini, 


Zeichenlehrer wurde er mit der groBen gollenes 





331 

















Domenico Aspari 














Medaille ausgezcichnet, die thm durch ein kai- 
seliches Dekret vom September 1826 ertheilt 
mune. 
+. Elogto del Professore Dom. Aspatl letto dal 
Sig. Ignazio Fumagallt il giorno 7. Sept. 1840, 
Inoceasfone della solenne distribuzione dei prem 
nella J. R, Acad, di Brora, Milano 1840. 
J. Cavaltucei, 








‘Von ihm gestochen: 


1) Rube auf der Flucht nach Aegypten. Nach dem 
Bilde bel G. B, Biancont in Bologna, angeblich 
von Correggto. Mit Widmung an den Grafen 
Wilzeck 1784. Fol. s. Allegri, Bd. I. p. 472, 
No. 371, 5 

2) Abeudmahl des Leonardo da Vinet. 
Fisse der Figuren und mit bls 2um Boden 

inder Tischdecke. Nach eluer Zetehi 
ize von Glus. Casatl. gr, Ri 








Ohne 












3) Biste eles Mannes mit 
inks. 1770. 12. 

4)M. Peregrina Amorettl. Nach Pauolo Boront, 
‘Thelbl, zu: Laurea della Signora M. Pellegrina 
Amorettl. Pavia 1777. 4. 





5) BU far die von den Zisterzionsern in Mailand 
herausgegebene itallenische Uebersetzung von 
y 1's antiker Kunstgeschichte: Storla 





§) Veduta delle Colonne dt $. Lorenzo. 1786. 

9) Veduta generale del fabbricato detto at S. 
Lorenzo di Milano, 1791. 

10) Veduta del antico Castello ora Foro Bona- 
parte, 1792. 

11) Veduta dell’ Ospltalo Maggtore, 

12) Palazzo del Ministero della Guerra. 1792, 

13) Veduta del Palazzo dl Governo, 1792, 

14) Veduta dell'antica Piazzadel Castello, 1790, 

15) Veduta del R J. Castello di Milano, 1790, 

16) Veduta del Castello con parto della Citta: 
1792. 

17) Vedata delta Piazza di $, Fedele col Palazzo 
a Finanza, 

15) Piazza e Palazzo Telglojoso. 1788. 

19) Veduta della Piazza Fontana, o Palazzo 





1790. 














a0) eins a Cae Be 
3} vets dace Bons 
Ze Nott del ser aiora rng, 
: fig 













25) Veduta del Cortile di Brora. 
ieee da Testo Grandeail Seals, 1790, 
21) Veduta dl 8, Maria presso 8. Celso. 1786, 
128) Veduta di S. Paolo dello Monache. 1788. 
s. Le Blane, Manuel. 
W. Schmidt u. W, Engelmann. 
CarloAntonio Aspari (Aspar, Asparri), Sohn 
Domenieo's, Architekt, nach Zani auch Kupfor- 
seeher, lernte bei Giac. Albertolli und erbaute im 
4.1810 die Arenadel Sole zu Bologna. Erstarb 
ia J. 1834 als Lehrer der Zeichenkunst an der 
kk. Nonmalschule zu Mailand. 














Zant, Enelel, — Biancont, Guida del foros- 
Mere per ta eittd di Bologna. 'Ausg. von 1820, 
436, 





W, Schmidt u. Alex. Pinchart, 





reich geschmiicktem Helme, jetzt im Wiener 
Kabinet, an dem man die Inschrift mit Unrecht 
hat verdiichtigen wollen: Canini, Iconogr. pl. 
xem; Stosch, Gemm. ant. t. 13; Bracel, Mem. d. 
ine. 1. 29; Winekelmann, Deser. de Stosch 1 190. 
Eckhel, Choix de pierres grav. pl. 18. Sollte 
eine Wiederholung des Steines (Bull. d. Insti 


1844, p. 88; 1845, p. 108; suppl. al n, x) antik 
sein, 80 kénnte sic doch nur als eine Kopie von 
anderer Hand gelten. Viellefeht antik ist das 
Bruchstilck eines Serapiskopfes im Florentiner 
Museum: Stosch, Gemm, ant. t. 14; Gori, Mus 
Flor. u. 3, 1; Braeei, Mem. d. ineis. 1. 28, Alle 
Ubrigen Steine mit’ seinem Namen sind ver- 
diiehti 


5 Brunn, Gesch, d. grlech, Kinstler. 1. 473. 
Brunn, 








Asper. Hans Asper, Maler, aus einem an- 
geschenen Zliricher Geschlechte stammend, geb. 
au Zilrich im J. 1499, + den 21. Mira 

1571. Das Geburtajahr ergibt sich aus 

ciner ihin zu Ehren geprigten Medaille, 

die auf efner Seite sein Bildniss enthilt mit der 
Unschrift: 1tAG0 JOANNIS ASER PICTORIS ANNO 
ABTATIS Sv 41. 1540, auf der Kehrseite einen 
‘Todtenkopf mit der in schriig gestelltem Quadrat 
herumgefithrten Inschrift: sic Wek DV Mist. 
DER TOD aWYs Ist. VNaWVS DIE STYND. REDT 
Gores Mvp. — A. scheint um 1526 geheiratet 
zu haben, denn von 1527—1552 wurden ibm, 
nach den Zilricher Taufbtichern, sechs Sohne und 
fllnf Téchter geboren. Im J. 1545 ward er yon 
seinen Mitbiirgern, bei denen er in Anschen 
stand, zum Mitglied des groBen Rathes gowiiit. 
Seine Vermigensverhiiltnisse waren aber nicht 
glinzend. In einem Schreiben des Rathes von 
Ziirich an den yon Solothurn komme tiber ihn die 
Stelle vor: er sei bei geringem Kapital und vie~ 
Jen Kindern dennoch iussorst uncigennittzig in 
Austibung seiner Kunst (ovnnd also sin kunst 




















-|vnnd arbeyt mit Ringem houptguth vund vilen 


Kindenn, menglichem getrilwlich  mittheylt). 
‘Damit stimmt tiberein, dass thm 1564 sein Bru- 
der Melchior hundert Gulden vermache, mit der 
Bedingung, dass hiervon cine Sehuld an die 
Zunft xur Meise, zu der die Mater gehirten, ge- 
tilgt werd; 1565 schenkton ihm ferner die Tueh- 
ter des verstorbenen Bruders hundert Pfund. 
Und am 7. Januar 1568, nachdem er dem Rath 
mavei hitbsche Werke gemalt und um eine Be~ 
lohnung gebeten, ergeht der Rathsbeschluss : in 
Anbetracht, dass er und seine Frau hoch betagt 
selen und nfcht genug bestissen, um auf die Dauer 
ihres Leibes Nahrung zu haben, zudom er sich 
stets fromm und aufrecht gehalten, seien die 
ae 











332 


‘MaBrogeIn zu treffen, um den guten alton Mann 
und seine Frau zu versorgen. Wahrscheinlich 
wurde er also gegen scines Lebens Endo in das 
Pfrundhaus aufgenommen. 

Seine Arbeit war mannigfaltigster Art; auch 
dio rein handwerkemiiige Ubte er, dem Zeitge- 
brauch entsprechend. Als Stadtmaler hatte er, 
nach den Rathsrechnungen, den Anstrich der 
Sffentlichen Gebiiude in Zlirich, die Bemalung 
der Schilde und Fahnen auf Brunnen und ‘Thilr~ 
men zu besorgen. Von seinen Fassadenmalereien 
ist nur cine auf uns gekommen: Die Lowen mit 
dem Schild und Panier von Zilrich am Schloss- 
thor von Ky burg (1556). Die Malerei am Ge- 
sellschaftshause der Bucke oder Schwertler, ging 
1696 zu Grundo, als dasselbe abgerissen wurd 
um fiir das neue Rathaus Platz zu machen. Hi 
waren die zw0lf Monate dargestellt wit ihren 
entsprechenden Beschiiftigungen und in Land- 
schaften, unter jedem Monat dic Fischo, die 
man zur betreffenden Jahreszeit im Ziirich-See 
und Limat-Fluss fangen durfte. Am St. Peters- 
thurm hatte erdie astronomische Zeittafel gemalt, 
die aber bereits im vorigen Jahrh. bermalt und 
soither zerstért wurde. Im Rathauso zu Ztirich 
Vefinden sich jene Bilder, auf die sich der oben 
ritirte Rathsbeschluss bezieht, das 1567 bezeich- 
nete Stadtwappen, gehalten von zwei Lowen in 
nattirlicher GriBo ‘durch Uebermalungen verun- 
staltet, im Treppenhause) und die beiden che- 
maligen Seitenstlcke (jetzt im Vorsaal des Raths- 
zimmers), Frucht- und Blumensticke mit V6- 
geln, von scharfer, liebovoller Naturtreue. Aehn- 
liche Gegenstiinde pflegte er vielfach in Farben 
auf Papier nach der Natur zu zeichnen; nach 
Filssli hat er auch die Vorbilder zu den Holz~ 





























thnitten von vierflissigen Thieren, Vogeln und 
jen in Konrad Gessner's Historia Animalium 
geliefert. Sein Zeichen kommt hier indessen 
nirgends vor. Es sind Abbildungen, die mit gro- 
Ger Sorgfalt und dem Bestreben hichster Treue, 
augloich nicht ohne ktinstlerisches Geschick go- 
macht sind. Wahrscheinlich zeichnete er die 
Ilustrationen zu zablreichen, mamentlich zu den 
bei Froschouer herausgekommenen, Zilricher 
Druckwerken, In der 1546 erschienenen »Gemei- 
ner loblicher Eydgnoschafft, Stotten, Landen vnd 
‘Volkeren Chronike von Johann Stumpf trigt das 
Portriit Zwingli’s sein Monogramm (vel. Passa- 
vant, Peintre-Graveur 111. 474; jedenfalls ist 
8 nicht von ihm selbst geschnitten.) Doch kann 
man wol auch, zablreiche aus Holbein’s altem 
Testament kopirte und viele geringero Darstel- 
Iungen abgerechnet, die Erfindung der meisten 
librigen Holzschnitte — Bildnisse und figlrliche 
Kompositionen, namentlich Schlachtenbilder, 
die oft schr reich und Iebendig sind, Thiero, 
Stidte-Prospekte — auf seine Rechnung setzen. 
Hinsichtlich mancher Stiidteansichten ist seine 
Urheberschaft durch eine kiiralich verdffentlichte 
Urkunde bewiesen, Hans Asper, so schreibt am 
‘Himmelfahrtatago 1546 der Ziiricher Rath dem von 























Solothurn im oben erwithnten Briefe, habe fir 
die 2u Ehren der Eldgenossenschaft in Druck be- 
findliche Chronik, Solothurn und andre firnehme 
Schweizer Stiidte abzukonterfeien unternommen, 
aberSolothurn habeihn dermaGen interessirt, dass 
corstatt dor blossen Ansicht ein volistindizes Pa- 
norama aus der Vogelperspektive auf Grund ge- 
nauer Messungen, 80 er mit zwei Dienern ange- 
stellt, gefertigt und dies zu Zilrich sorgfiltig. auf 
‘Tuch gemalt. — Dios schickto er der Stadt So- 
Jothurn zum Geschenk, empfohlen durch das 
Schreiben des Ziiricher Rathes, der der befrean- 
deten Stadt nahe genug legt, dem Kiinstler fur 
gehabto Muh und Arbeit cine gebiirliche Ver- 
chrung zugehen zu lassen. Er erhielt 70 Kronen, 
Jeder Gehitlfo zwei Gulden Trinkgeld. Haos 
‘Asper war auch Schlachtenmaler und filhrte 
Arbeiten dieser Art fur Solothurn aus , woriber 
uns ebenfalls urkundliche Nachrichten erhalten 
und kurzlich verdffentlicht worden sind. Eine 
frither vom Maler Rudolf Heri von Basel fir 
Solothurn gemalte Darstellung der 1499 von 
den Eidgenossen gegen den schwiibischen Bund 
gelieferten Schlacht bet Dornach war so schad- 
haft geworden, dass der Rath Hans Asper mit 
der Anfertigung einer neuen Darstellung dieser 
Schlacht und ebenso der kurz vorher im selben 
Kriege gelieferten Schlacht in dem Bruderholze 
beauftragte, Der Kilnstler griff die Sache auf 
das sorgsamste an, erkundigte sich bei den Kan- 
tonen nach den Namen siimmtlicher Hauptlente 
und brachte das erste Bild endlich im Jabre 1554 
zu Stande, nach lingerer Verzigerung, deret- 
‘wegen er sich dem Rath gegentiber mit anderen 
Arbeiten, den erwihnten Arbeiten am Uhrthurm 
und mit dem groBen in Ziirich gehaltenen Spiel 
entschuldigt, bei dem er dem Rath und der Buir- 
gerschaft hitte dienen milssen. A. crhielt 30 
Kronen, seine Frau 3 Kronen und sein Geselle 
1 Krone in Gold. Des zweiten Kriegsbildes go- 
sehicht keine Erwithnung mehr. Die auf L 
wand gemalte Schlacht bei Dornach ist ebenso- 
wenig wie der Prospekt von Solothurn und wie 
die meiston andern zeitgenUssischen Arbeiten in 
gleicher Technik auf uns gebommer 

Hauptsiichlich aber ist H. A. Bildnissmaler. 
Doch beweisen gerade seine Portriits am deut- 
lichston, dass er mit Unreeht in vielen Hand- 
Dilchern’ unter Holbein’s Sehiiler gezithlt wird 
Selbst dass er sich nach Werken Holbein's gebil- 
det oder im Portriitmalen Verwandtsehaft 2u 
thm zeige, lisst sich nicht behaupten. Den Keim 
dieser Annahme hat man offenbar in einer Wen- 
dung Sandrart's zu suchen, welcher von A.'s 
Bildnias Zwingli's sagt, es sel sdermaGen meister- 
haft und fleissig gomalt, dass niemals Holbein ein 
mehreres 2 wegen bringen kiinen.« Dies, nach 
der Aufschrift offenbar nach Z.'s'Tode ausgeftibrt 
befindet sich jetzt noch, wie zu Sandrart’s Zeit, 
auf der Ztiricher Stadtbibliothok. 2. istin 
Profil geschen, in halber Figur, und hii die Bibel 
Dies Bild, wie die meisten dor tibrigen Portrits, 


























‘Hans Asper. 


333 














trigt des Malers Monogramm Hf . Ebenda 


tefndet sich das Bildniss von Regula Gwalter, 

ingli's Tochter, mit ihrem siebenjihrigen Mid- 
9 gemalt. Aufdem KUnstlergtitli zu 
Zirich befinden sich drei Bildnisso aus dem 
1.1585, das Portritt eines Herm Escher vom Glas| 
anddiejenigen des Landvogts Holzhalb und seiner 
Ehefrau ; diese hilt Hund und Katze, dienaturge- 
treu, doch etwas trocken gemalt sind, auf dem 
SchoB. Miindier rithmt ein von ihm zu Paris im 
Privatbesitz geschenos Portrit eines Greises (Act. 








M4), das mit dem Monogramm JA und 1535 ver- 


sehen ist, Im J. 1549 malteA. den Feldhauptmann 
‘er Schweizertruppen in franzisischem Dienst, 
Wilhelm Friblich, geblirtig aus Ziirieh und Biir- 
ger von Solothurn, einmal in ganzer Figur und| 
in seiner vollen i 
tes Mal als Brustbild 
Gemalin zum SeitenstUck. Alle drei Bilder be- 
finden sich jetzt zu Solothurn im Besitz der 
Familie des verstorbenen Alt Rathschreibers 
Togginer. (Vgl. tiber andere Portriits das Ver~ 
ieichniss der Werke. Willkiirlich werden A. 
drei Bildnisse in der Miinehener Pinak 
thek und eines im Wiener Belvedere bei- 
Femessen.) 
Im Ganzen fidssen A.’s Portriits Achtung ein 
x der Durchbildung und der hingebenden 
Sorgfalt, deren der sonst an schinelle Handwerks- 
arbeit gewohnte Kiinstler bei solehen Aufgaben 
fihig war. Mitunter, wie bei dem Bildnisse 
Zwingli's, ist er scharf, ja hart in den Umrissen, 
sonst aber gediegen,, klar und licht in der Fi 
bang, er malte hitufig mit Lasuren, die aber 
neist durch Verputzen verschwunden sind. Eine 
durchgingige Energie und Tuchtigkeit, aber 
verbunden mit einem gewissen Mangol an feine- 
fem Formgefiihl, ist stets bei A. xu bemerken. 
Die Kopfe sind das Bosto, denn wie solid auch 
sine Bilder in allen Thetlen zu sein pflegen, 
sie gut gezeichnet bis auf die manchmal uw 
sicheren Hinde, wie trefflich auch in allen Ei 
uetheiten gemalt, 80 zeigt sich doch oft ein g 
inder Anordnung, und es fehlt 
des reich 
ist ein hichst achtbarer, fle 
Mater, der sich lange auf seiner Hihe er 
aber von der griBeren Entwickelung vaterli 
discher Kuust, namentlich von den eminenten 
Portschritten " Holbein’s ziemlich unberithrt 
eibt. 

# Sandrart, Tentsche Akademie Ml. Th. I 
p81, Th. ll. p. 71. Zirich. —J. C. Fuessli, 
Geschichte der besten Kiinstler in der Schweiz, 
1769,1.—J. J. Amict, Hans Asper's des Malers 
Leistungen fir Solothurn, 1866 (treMiche Mono- 

































































Enphie mit reichem urkundlichen Material). — 
Neujahrsbl. der Kinstlergesellsehatt in 





Zarieh, 1943, — Neujabrabl, der Stadtbiblio- 
thek in Ziirieh. 187; 
Creundtiches aus Ziirich und einige handachrift- 
licke Notizen von 8. Vagelin, 
Alfred Woltmann. 





Bildnissedes 


1) Die erwihnte Medaille von 1540, Kopf mit 
etwas Hals, gescutzter Vollbart, 

2) Hicrnach das Bildniss in J. Caspar Fuessli's 
Geschichte der besten Kiinstler der Schweiz. 1. 
J. Rodolf F dess1i fecit. 

3) Radirung ohne Angabo des Stechors. Halbfig., 
hilt Pinsel und Paletto in der Hand, soaxxia 
Asvunsicton axxo atatis sv. 72. 1571, in 12, 

4) Hiernach seheint ein ganz geringes Oelbild 
(Leinwand) auf der Stadtbibliothek zu 
Zurich getertigt zu sei 





nstlers: 








Verzeichniss der Werke 


schiedenheit der Technik 
lebermalungen — ist es 








Wir ziblen daher ohne 
Anspruch auf ein abgeschlossenes Urtheil die 
bedeutendsten Bilder ant.) 


A) Brhalteno Werko, dio A. mit mobr oder weniger Grund 
sageechrieben werden, 

1) Alter Mann mit Pelzmiitze im Profil. Kopf 
und Schultern fast lebensgro®, Monogramm. 
Imago Johannis Miller wtatis sue 75. obiit 
ann. 1524, K iinstlorgesellechaft 
Ziirich, aus der Keller'schen Sammlung. 

2) Peter Flissli, Stilek- und Glockengicsser in 
Ziirich. Kniestiick. Viertel-LebensgriBe. 
‘Auf dem Fingerring das Fussli'sehe Wappen. 
P. F. R (itter) Z (u) Innvsavem. 1535. 
Oben die Insignien der Pilgerreise Fusslis. 
In der Hand hiilt er den Rosenkranz, das 
Zeichen seines katholischen Glaubens, den 
er bis zu seinem Tode (1548) beibehielt. 
Das Bild ist vollig tlbermalt und Tisst ein 
sicheres Urtheil nicht mehr zu, doch stimmt 
es ganz mit Asper's Art, galt auch immer 
als seine Arbeit. Stadtbibliothek 
Zurich. 

3) Brustbild eines Mannes mit Federbarett, 
offenem Hemd und umgeschlagenemschwar- 
zen Mantel, die Hinde auf emer Marmor- 
briistung. Halbe LebensgréGe. Monogramm, 
anno 1538. Nach der Ueberlieferung Portriit 
eines Herm Escher vom Glas. Kiinstler- 
gesellschaft, Geschenk aus der Familie. 

4) Landvogt Hans Holzhalb, Kniestiick, in 
rothem Kleid, schwarzem Uebermantel und 
Kappe, golben Hosen, das Schwort in der 
Hand. 'Yon vielem Ausdruck, mit geringen 
Mitteln sehr lebendig gearbeitet. Das Wap- 
pen der Familie Holzhalb.  Monogramm 
Anno wtatis sue 35, 1538, 

5) Holzhalb’s Gemalin, geborne Krieg, W 
‘Atlaskleid mitschwarzom Kragen und rothem 




















334 


‘Hans Asper. 














Besatz und sehr viel Goldgeschmeide, s.Text. 
— Wappen der Familie Krieg. Monogram, 
cetatis sum 42, 1538, 

Boide Bilder, halbo LebensgriBe, in der 
Kitnstlergesellschaft, aus der Keller- 
schen Sammlung, wo sic (nach Miller's 
Alterthiimern v. 9) noch mit einem zum 
‘Auf- und Zuschliessen eingerichteten Rah- 
men verbunden waren. A. malte nach 
Zeugniss gerne seine Doppelbilder 
in dieser Art eines Brettspiels, wie auch das 
beriihmte Doppelbild des Erasmus und des 
jus, und wie obne allen Zweifel 

auch Holboin’s Bildnisso des Buirgermeisters 
Meyer und seiner Fran von 1516 urspriing- 
lich eingerichtet waren. 

6) Jakob Werdmiillor, Rathsherr und Seckel- 
meister in Zlirich, Freund und Gevatter 
Zwinglis. Halblebensgro8, in halber Figur. 
Wappen. Als man yon Christi Geburt 1544 
Was J. W, 64 Jar alt ete. Werdmuller- 
sche Familiongaleric auf Schloss 
Ellg. — Ebendaselbst noch ein zweites 
Exemplar dieses Bildes, ebenfalls in Asper’s 
Art, aber ohne Bezeiehnung. 

7) Wilhelm Frohlich von Ziirich, Blirger von 
Solothurn, Feldhauptmann der Schwei- 
zertruppen in franzisischen Diensten. 
Monogramm. Angst und not Wirt biss 
jun Tod. 1549 anno wetatis sum 44, 
Ganze Figur in LebensgriBe. Neben 
ihm ein Geuius in Frihlich’s Wappen 
farben, der ihm don Helm hiilt. 

5) — Ders., Brustbild, anno etatis sum 44 

1549. Monogram. 

9) Froblich’s Gemalin, Brustbild, Gogenstiick 
zu No. 8. Anno etatis sum 23. 1549. Mono- 
gram, 

Alle drei Bilder zu Solothurn in der 
Familie Tugginer (Nachkommen Frdhlich’s). 

10) Regula Gwalter, Tochter Zwingl's, Gattin 
des Antistes Rudolf Gwalter, und ihr Téch- 
terchen. Kniestlick, halbe LebensgriBe. 

Etwas trocken gemalt, die unschinen Kipfe 

von grofior Natiirlichkeit, das Ganze cin an- 

mutiges Familienbild. Monogramm. anno 

Dei wpxtix wtatis xxv. Ueber dem Miid- 

chen: anno etatis vit. Stadtbibliothek 

zu Zurich. Wol das Schiinste und Bester- 
haltone von allen Portriits des Meisters. 

Lithographirt von K, Seheuehzer als Titel- 
bi, ‘um Neujabrsblatt der Kiinstlergesellschatt 
Barich 1843. 

Regula Gvalter allein, hiuflg, 2. B. von J. 
Lips, 8., gestochen unter der irrigen Bezoich- 
mung *Anna Rotnhard, Zwingli’s Gattine, unter 
welcher ouch Sandrart des ildes erwihnt, 

11) Ulrich Zwingli. Hatbe Figur in Profil. Halbe 

LobonsgréGe. In der Linken hilt er dic 

Bibel, auf die er mit der Rechten deutet. 























Monogramm. 





DVM PATRIA QVERO FRR DOOMATA SANCTA SALNTEX 

INOMATO FATE CASY8 AD BNSH CAO. 

our Ao DRI M. p, XxxI. ocpon, x1. 

(ATATIS SY. XLII. 

Das Bild ist also nach Zwingit’s Tode gems 
lund zwar offenbar gleiehzeltig und als Goger- 
stick zum Vorigen, det MaBon suf 

Gator wir 
tund Kind malen liess, auch das Bildniss seine 
sgroBen Schwiegervaters 2u besitzen gewinscht 
hhaben, Es kam im 17. Jahrh. durch Schenkung 
auf die Stadtbibliothek zu Zurich, woes 
‘schon Sandrart sab und als ein Holbein’ wigss 
Werk lobte, Seither wird es immer als A.’ vo- 
iiglichste Arbelt bezelchnet, Wir Kinmen nut 
zum Theil in dieses Lob elustimmen. Es istein 
sehr tchtiges Werk, und namenilich: es ist ein 
Iiehst charaktervoller Kopf, aber es trigt dic 
Mingel eines nicht nach dem Leben gemalten 
Bildes: ene gewisse Steitheit und Leblositet, 
Fragen wir nech den Anhaltspunkten, die A. far 
‘leses Bild hatte, so ergeben sich folgende: 

4) eine Medaille Jakob Stapfer's, ungetitr 
1540 — der Kopf mit der Magistermitze und det 
gelstlichen Gewand, ganz im Prof wie auf dem 
DIK —, eine vorzigliche Arbeit. 

b) Zwingli’s Portrit als Titelbl. rur Ausgabe 
seiner exegetischen Schriften, besorgt von Leo 
Sud 1539, und zur Ausgabe seiner Werke 1511 
Wieder derselbe Kopf, dasselbe Kleidschar in 
Profil, dazu aber ist vollig leblos noch’ die Hilfe 
des Letbes angefigt 

‘) Nur der Kopf, wieder genau der Mesllle 
entsprechend -bet Stumpf in seiner Chronik 
1516 mit A's Monogramm. 

Es driingt sich bei sorgsamer Botrachtung 
auf, dass A., als or 1549 aufgefordert ward, 
den verstorbenen Zwingli zu malen, den 
Profilkopf der Stapfer'schen Medaille durel 

Anfligung eines Rumpfes, 80 gut es geben 
wollte, zu einem Bilde abrundete. Daher 
der 0° ganz beziehungslos tber das Buch 
weggleitende Blick, daher berhaupt die 
ganze statuarische Haltung, endlich die et- 
was verzcichneten Hiinde. 

Nachbildungen dieses Porteits: gibt es unzih- 
lige. Wir Kennen mebr als 100, von denen wit 
nur ein Paar nennen, 

GroBer Holzschnitt, »Getruckt zu Zirich 
bei Augustin Friess,« um’ 1550. 

Holzschattt tn Pantaleon’s Welden 
1565 Lateinisch und 1575 Deutsch, 





























hy 


Kupferstteh: 








Dietrich Meyer von Ziirich sc. Anfang des 
XVI Jahth, 
Conrad Me yer von Ziirich se., tn den Adbil- 





dungen der Herren Oberstpfarrern von Zarich 
1679. 

M. Esslingor, 1819. 

H. Lips, 1819. 

Eine vorziigliche Photographie nach eines 
Originalaufoahme yon J. Ganz. 

Kopien nach dem Bilde gibt es eine Unmasse, 
die wir nicht aufeiblen, 








12) Probst Brennwald yon Embrach (+1561). 
Ganz von vorn, unter halber LebensgriBe, 
nit sehwarzem Mantel — ein wenig anspro- 
chendes Bild, zudem villig ibermalt; ein Ur- 
theil ist nicht mehr miglich. Monogramm 
und 1551. Imago D. Heinrichi Brennvaldi. 
Das Bild ist laut beigeftigtem Distichon erst 
nach seinem Tode gemalt. Stadtbiblio- 
thek zu Ziirich. 

13) Heinrich Bullinger. Unter halber Lebens- 
gre in dreiviertels Wendung hilt die auf- 
geschlagene Bibel in der Hand. wersnycnvs 
ivuincerys. Vndecim jam nune labuntur 
sydera lustri Hee aetas, formam picta ta- 
bella refert ete. 

Ein anmutiges Bild, vondem kein Kupfer- 
stich oder Holzschnitt existirt. Es kam vor 
cinigen Dezennien aus cinem Privathaus auf 
dioStadtbibliothek zu Ziirieh. Leider 
stark fibermalt und daher nicht mit Si 
beit 2u bestimmen, die Anlage aber 
in A's Art. Wenn die Inschrift — wie nicht 
aveifellos — ficht und das Bild wirklich 
cin Portriit Bullinger’s ist, so muss es, da 
dieser 1504 geboren war, zwischen 1954 und 
1559 gemalt sein. 

Der Buchirucker Christoph Froschauer. 
Unter halber Lebensgrie. Bei Froschauer's 
Nachfolgern, H.H. Orell, Filss}i & Comp. 
Ward leider villig ibermalt. Boi diesem An- 
Jass kam auch die Insehrift dazu : Christoffel 
Froschauwer, der Weytberiimnte Buchtruker, 
Hr in Loblicher Statt Ztirich Ao. 1556, die 
die Paraphrase einer iilteren Insehrift 2u 
sein scheint, (Froschauer starb 1564.) Ver- 
mutlich von Asper. 

Gest. von R, Denzler fir das Neujabrabl, 
der Stadtbibliothek Zarich. 1811, 

15) Konrad Gessner. Halbo Figur in Drittel 
LebensgriGe. Gessner's Wappen und: Anno 
Actatis sue xuyur., d. h. also, da Gessner 
1516 geboren ward, 1564, Das Bild ist leider 
ganz verputzt und dann roh tbermalt, 50- 
dass sich der Urheber nicht mebr bestim- 
men liisst: Es kam 1666 als cin Geschonk 
aus der Familie Gessner, in der es als Fidel 
kommiss aufbewabrt war, auf dio Stadt- 
bibliothek, wo Sandrart es sah und als 
cin Werk A.’s erwihnt. Gessner erhiclt 1564 
von Kaiser Ferdinand seinen Wappen- und 
Adelsbrief. Es scheint, dass das Bild mit 
dem neuen Wappen zur Feier dieser Stan- 
deserhdhung gemalt ward. Vielleicht aber 
auch im Vorgeftihl des Todes; denn im sel- 
ben Jahre machte Gessner sein Testament 
und starb 1565. 

Darnach rablrelche Holasehnitte und Kupfer- 
stiche, 

16) Blirgermeister Georg Milller, Kniestiick in 
ViertellobonsgriBo, libermalt, so dass nicht: 
bestimmt zu sagen ist, ob von A. Miller's 












































Hans Asper. 








335 


‘Wappen und: AnuoChristi inearnati spuxitt 
mtatis vero sue 1x. Stadtbibliothek 
zu Zurich. 

Conrad Moyer se., von der Gegenscite 1674, 
Dezeichnet Joh. Asper pinxit Ao, 1564. 

‘Auch 8. Walch se. in den sPorttits aller 
Herren Burgermeister der vortrefflichen Rep 
bique, Stadt und Vororths 
Walche, Kempten 1756, hier mit Avs M 
ramm, das auf dem Bilde felt. 

17) Hans Gessner, wol erhaltenes Brustbild, in 
der GriBe des vorigen, im Besitz der Familie 
Gessner in Ziirich. Das Wappen und 
sllans Gessner eines alters 31 jar 1966.« 
Ein anderes Portrait daselbst, A. zuge~ 
schrieben. Andreas Gessner wtatis sue 52. 
1578, fillt nach A.’s ‘Tod. 

18) Konrad Pellikan, Professor in Zitrich, der 
blosse Kopf mit Hals, Dreiviertelwendung 
und DrittellebensgriBe. Ohno alle Bezeieh- 
nung. Stadtbibliothek zu Zurich. Der 
geistvolle Ausdruck und die Technikerinnern 
an Holbein, dessen Modellirung und scharfe 
Zeichnung das Bild aber doch nicht villig er- 
reicht. Hingogen ist es augenseheinlich unter 
Holbein's direktem Einfluss entstanden. Es 
zeigt einen hichstons 45 jihrigon Mann, ist 
also, da Pellikan 1478 geb. ist, in den ersten 
zwanziger Jahren gemalt und wiirde, wenn 





















begonnen, dieselbe aber 
nachher verlassen hat. Doch ist soust, wie 
im Texte bemerkt, ein Einfluss Holbein's 
auf A. nicht nachzuweisen, 

Patin sah 1673 in Zilrich cin Bildniss Polli- 
kan's bei Rathsherm Werdmilller, das er 
dem Holbein zuschreibt (Index’ operum 
Joh. Holbenii Nr. 46). Darunter standen zwei 
Distichen, die begannen 

Bis septem lustris vixt et quinque 
insuper annos ete. 

Sandrart orwihnt 1679 eines Bildnisses 
Pellikan’s von H. A. auf der Stadtbibliothek 
Ziirich, und Wagner im Mercurius Helveticus, 
1688, fulhrt unter den Schenswiirdigkeiten 
dor Kunstkammer der Bibliothek 2u Zitrich 
an: »Bey der Bildnuss Conradi Pellicani 
stehet: »Bis septem lustris vixi et quinque 

* insupor annoss ete., dieselben Verse wie bei 
Patin. So nahe es nun liegt, dieses vou 
Patin, Sandrart und Wagner erwithnte 
Bild in unserm Exemplar zu erblicken, 
40 ist dies doch nicht miglich aus folgenden 
Griinden : a) unser Exemplar kat erst vor 
mehreren Jahren geschenkweise auf die 
Bibliothek, b) es stellt, wie angogeben, 
hichstens einen Fiinfundvierziger dar, das 
Bild bei Patin und Wagner laut Unterschrift 
cinen Fiinfundsiebziger, ¢) Sandrart sagt 
von dem Bild auf der Bibliothek, es sci »in 
gleicher GriBe und fast eben so gute wie 

Unser Kopf ist aber viel 





336 


Hans Asper. 




















besser und achtmal kleiner als das letztere 
Zwingli's. 

‘Yon unserm Exemplar gibt es alte Kupfer- 
stiche, und eine gute Lithographic als Titelbl, 
zum Neujabrsblatt der Stadtbibliothek fir 1871 

19) In der Pinakothek 2u Miinchen trij 
das Bildniss eines Herm Haller (Kabinet 
No, 724) und 

20) das Bildniss eines Georg Weiss 1533 (Ka- 
binet No, 725), beide ohne Bezeichnung, 
schon aus den Zeiten der Boisserée's, aus 
deren Sammlung sie stammen, den Namen 
H. A. Wie schon im Texte bemerkt, beide 
nicht von Asper. 

Beide sind von N. Strixner for die 
Boisserée'sche lithogr. worden. Fol. 
21) Ebendort (Kabinet No. 727) ist ein ehema- 
liger »Holbeine aus der Wallersteinischen 
Sammlung nouerlich in R. Marggraff's Ka- 
talog Asper genannt worden, aus ungenti- 

genden Gritnden dusserlicher Art. 

22) Sicher nicht schweizerisch, sondern ober- 
deutsch ist der H. A. im Belvedere zu 
Wien. s, auch Text. 

23) Ueber ein schiines Minnerbildniss in der 
Galerie 2u Braunschweig, dort Anto- 
nio Moro genannt, das aber Miindler unserem 
Meister zuschreiben wollte (?), 8. Zeitschrift 
flr bildonde Kunst, rv, 212. 

















B, Untergegangene Werke, 
‘welche A. rogetchricben werden. 

Sandrart, d. h. sein Ziiricher Korrespondent, 

vermutlich der Maler und Kupferatecher Konr. 

Meyer, erwiihnt auf der Stadtbibliothek 

Ziirich folgende Bilder A.’s »in gleicher GriBe 

und fast eben so gute als der Zwingli. 

24) Heinrich Putlinger — soll heissen Bullinger, 
Ein solches Bild ward 1630 von Martin 
Stocker, Bullinger’s Enkel, der Bibliothek 
geschenkt. 

Es war rweifelsobne das Original Jener zahl- 
reichen Kupferstiche alter und neuer Zeit, die 
‘uns Bullinger in haherem Alter zeigen, mit Pelz- 
rock und Barett. Auch Kopien dieses Originales 
ibt es, u.a, eine auf der Stadtbibliothek selbst, 
tein schlechtes Tid auf Leinwand, bezeichnet! 
M, Henricus Bullingerus Ecclesi« Tigurine An- 
tistes ab a9, 1531 ad 1575, 

25) Conrad Pelican. s. oben No. 18. 

26) Josias Sifner — soll heissen Simmler. 

Nach diesem Bilde existiren” noch 
Kupferstiche von Dietrich und Konrad Mey er, 
Nach letzterem eine Lithograpl itelbl. des 
Neujahrablattes des Waisenhauses Zirich| for 
1855. 

27) Heinrich Gualther (Gate der Regula Zwingli). 

‘Auch von diesem haben Dietrich und K 
Moyer Kupferstiche gefertigt. Hiernach das 
Titelbl. zum Neujahrsblatt der Chorherrenstube, 
Zarich 1829. 

28) Leo Jodt — soll heissen Leo Jud oder Jude, 


























sche 




















Zwingli's Gehiilfe und Freund. Ein solches 


10H. Konrad Hottinger det 

thek; wir wissen aber nicht, ob A's 
Original oder die Kopie, die heute noch der: 
ist. Es ist ein gutes Bild auf Leinwand, 12- 
bensgriBe mit der Inschrift: M. Leo Jui 
Pastor Ecclesin Tigurine ad d. Petri ab 
anno 1522 ad 1547. Das Portrit ist durch 
alte Kupferstiche bekannt und ganz in As 
Art. 

29—30) »Die beede Rahtsherren Heinricus Holt- 
halbius und Dirthelmus Reustius, beede als 
ihres Vatterlandes ware Viittere beriibmt, wie 
solche dureh den kunstlichen Conrad Mayer 
nun auch zu Kupfer gebracht zu schen syn: 
(bei Werdiiiller, Feldhauptmann}. Heinrich 
Holzhalb muss cine Verwechslung sein. Eia 
solchersVater des Vaterlandess, dh. Biirger 

ter, existirte zu A.’s Zeiten nicht, erst 

.Jabrh, Hingegen weist der Kupfer- 











nt 
stich des Biirgermeisters Reust von Konrad 





Meyer allerdings auf ein sehr schiines Ori- 
ginal A's hin. Ein Bild Reust’s auf dex 
Bibliothek ist ein elendes Machwerk von 
Johannes Meyer nach dem Kupferstich 
seines Vaters. 

31—32) Bei Werdmilller waren noch : Zwei 
derlich sehéne Contrafaite, nem 
Edelmann in einem Mantel, auf welckes 
Haupt ein Schweitzer- bart (Barott) samt 
seiner Damen, in weis Atlas und schwartz 
Sammet bekleidet, gleich des Joh. Holbein 
Arbeit Verschollen. Werdmilllers 
Sammlung kam in’s Ausland. 

Endlich sind noch folgende Kupferstiche 

au erwibnen : 

33) Bargermeister Heinrich Walder (4 1524). Jeb 
Meyer se. mit A.'s Monogramm (sehr zweifel 
hatt). 

34) Biirgermeister Johann Haab ($1561). Conrad 

yer sc. Joh. Aspar P. (Conrad Meyer ‘st in 
seinen Bezeichnungen gewissenhaft). 

383) Johannes Stumpf (der Geschichtsschreiber, tor 
dessen Chronik A. die Iustrationen besorste 
3. oben). C. Meyer se. Job. Asper p. — 
Scheint ganz in A.’s Art. Wiedecholt im Titebl 
zum Nenjabrsbiatt der Stadtbibliothek Zarich 
fair 1836, i 

36) Rudolf Collin, Professor in Zarich. C. Meyer 
se, Joh. Asper p., ebenfalls in A.'s Art 

37) Heinrich Stapfer, Vogt zu Kyburg, Ae. 1461 
nach einem einst anf der Stadtbibliothek Zirieh 
Defindlichen Bild — mit A.’s Monogramm. Gest 
yon Clausner fir Miller's Merkwiirdige Ueber- 
Dleibsel, XII. 21. Wenn von A., jedentalle nur 
Kopie eines alten Rides, aber Mille ist unza- 
verlissg. 

38) Die Tafeln zu Murer’s Helvetia Sancta, Luzern 
1648, 2 























M 





























: Joh. Asper pinait, Aber 
sie haben mit A. gewiss nichts zu thun, Es sind 
Bilder im Gesehmack und Kostiim des 17. Jabrh. 
Bezcichnend ist namentlich, dass auch das eigens 
fir dieses Buch entworfene Titelbl. jene Siguator 
hat. Sollte dieselbe richtig sein, 80 mbsste man 
an Kistler einen Joh. Asper des 17. Jahrb, 








Amico Aspertini. 337 











denken; allein ein solcher ist ganz onbekannt, 
Viel nther liegt daher die Annahme, Rud. Meyer, 
cin gewandter Ilustrator, habe diese Komposi 
tionen, dfe auch wirklich in seinem Stile sind, 
selbst entworfen und thnen den Namen Asper’s 
vorgesetzt, um sich vor allfilligen Reklamationen 
au sichern, wio er, cin reformirter Ziricher, 
daza komme, dem Karthiuserprior in Ittingen 
seine Heitigenlegenden zu illustriren, Die Meyer 
arbeiteten, in Zirich nicht genugsam besehattigt, 
viel far Katholische. Im J. 1618 aber war die 
Intoleranz in der Schweiz auf's Hichste gestiegen 

39) Die Zeichungen 2a den Holeschnitten von 
Cont. Gessner’s Thierbuch, das in verschiedenen 
Ausgaben erschien, werden zum Theil Asper 
rugeschrieben, obwobl sie kein Zeichen haben. 
Dagegen nennt Gessner einen Verwandten von 
hm, den Maler Johannes Thomas, der viele 
der Bl. gefertigt haben myss. 




















8. Vogetin, 
Hans Rudolf Asper und Rudolf Asper, 
Stbne des Hans, nach Flissli ebenfalls Mater. 
Mit Sicherheit kann man ibnen nichts zuschrei- 
ben, denn mit ihrem Namen ist nichts bezeichnet. 
Wol aber mag Vieles von ihrer Arbeit unter 
ibres Vaters Namen und mit seinem Monogramm 
laufen. Am Ende des 16. Jahrh. gab es in Ziirich 
tablreiche Werke aus der Schule Asper'se, in 
der wir gewiss zuniichst diese seine Séhne wer- 
den zu suchen haben. Es sind dngstliche, meist 
seistlose Bildnisse olme Interesse und Werth. 
8. Vigelin. 
Asperne. J. Asperne, hatte in London im 
Beginne des 19, Jabrh, einen Verlag. Er wird 
auch als Verfertiger der folgenden Kupferatiche 
ausgegeben 
1) Mr. Betty, Jugendiicher Schanspieler, als Dou 
elas. 8. 
2) Wm, Hae, Schauspleler, geb. 1782. 8, 
W. Engeimann. 
Aspertini. Amico (di Giovanni Antonio) 
Aspertini, Maler und Bildhauer, insbesondere 
aber ersteres, geb. um 1475 zu Bologna. Seine 
erste Unterweisung in der Kunst empfing er 
walrscheinlich von den Ferraresen Ercole Ro- 
berti Grandi und Lorenzo Costa. Anfangs des 
16, Jahrh. stand er als Freskomaler in voller 
‘Thitigkeit und war sogar in der Ausschmiickung 
von Fassaden zu einem gewissen Ruhm gelangt 
Eifersiichtig auf das groGe Anschen der wol- 
bekannten Ktinstlerin Properzia de’ Rossi, unter- 
tahm er es sogar als Bildhauer mit dieser zu 
wetteifern und fuhrte daher 1526 flir den Dor 
2u Bologna (S. Petronio) den Loichnam Chris 
inden Armen des Nikodemus aus. Allein weder 
nit diesem Bildwerke noch mit seinon Malerefen 
kam er zu dem Rufe, der seinen Anspriichen und 
iner zu Uebertreibungen geneigten Sinnesart 
zenligt hiitte; er brachte es schliesslich doch nur 
zu einem Ktnstler dritten Ranges. 
Was von seinem Leben und seiner Thitigkeit 
bekannt geworden, beschriinkt sich auf folgende 


























folgten Darstellungen von Paradies und Hille an 
der Fassade der Bibliothek von S. Michele in 
Bosco zu Bologna (spiiter ganz ibermalt von 
Canuti). Dann sind Urkunden von Zahlungen 
fllr Malereion erhalten, die er 1527 fllr einen 
Bologneser Edelmann Namens Annibale Gozza- 
dini ausfilhrto; und als Karl V. 1530 feierlich in 
Bologna empfangen wurde, wurde ihm in Ge- 
meinschaft mit Alfonso Lombardi der Schmuck 
der Strassen und Gebiude anvertraut. Seine 
Heirat in demselben Jahre ist in cinem ‘Testa- 
mente 1532 erwibnt, und da seit dieser Zeit 
seiner als eines Lebenden nirgends mehr gedacht 
wird, ist er wol bald darauf, wahrscheinlich im 
J, 1532, gestorben. Noch wird erziihlt, dass er 
in seinem Alter untritgliche Zeichen zunebmen- 
der Verrticktheit gegeben habe. Dass er in Rom 
‘gewesen, geht aus seinen noch erhaltenon Wer- 
Ken hervor und wird auch von Vasari sowie von 
dem Bologneser Poeten Achillinus berichtet, der 
dem Mater folgende Strophe gewidmet hat: 
‘Tatto Hl campo empid con le sue anticaglie 
tte dentro alle Romane grotte, 
Bizar pid che reverso di medaglie 
E benche gioven sla, fa cove dotte, 
‘Che con gli antichi aleun vuol che s'aguagtie, 
Un altra lande sua non preteriseo — 
De la prestezza del pennel’ stupisco 
Ucbrigens scheint er, wie Vasari gleichfalls 
erziihlt, sich in verschiedenen Stidten Italien’s 
umgetrioben und seine Kunst mehr auf der 
Wanderung von Ort 2u Ort, als durch regel- 
rechtes Studium in der Werkstatt erlernt 2u 
haben, Dabei kopirte er, was ihm inden Weg 
kam, indem er ohne Auswahl und ohne Grund- 
sitze nur den Ejnfilien seines launenhaften 



































rithmte, erhiilt durch Vasari’s Bericht cine eigen- 
thiimliche Erkliirang. Der Klinstler soll mit 
beiden Hiinden zugleich gomalt haben, mit der 
einen im Lichte, mit der andern im Schatten, um 
den Leib einen Ledergurt, gespickt mit Farben- 
tWpfehen. Usbertreibt dio Erzithlung nicht, so 
muss es ein seltsamer Anblick gewesen sein, 
wenn der Maler mit der Brille auf der Nase 50 
auf der Leinwand herumfuhr, wobei er unermlld- 
lich im Plaudern war und das tollste Zeug vor- 
brachte, Es kann nicht Wunder nebmen, dass 
ein soleher Mann, der sich seinem exzentrischen 
Naturell giiuzlich tberliess, schliesslich vollig 
verriickt wurde, wobei freilich Manche meinten, 
dass seino Tollheit zum groBen Theil Verstellung 
gewesen. 

Er scheint zu den Malern Cotignola, Bagna- 
cavallo und Innocenzo da Imola in nitherer Bezio- 
hung gestanden zu haben; mit den beiden letz- 
teren zusammen malte er die Kapelle della Paco 
in 8. Petronio zu Bologna mit Fresken aus dem 
Leben der Jungfrau und Jesu aus (nicht mehr 

















Daten. Um 1506 bis 1510 malte er zu Lucea die 
Kapelle S. Agostino in 8. Frediano aus; 1512 
Meyer, Kanstler-Lerikon, I. 


vorhanden). Auch mit Francia und Costa arbei- 
tete er gemeinschaftlich in dem Oratorium 
43 


338 


8. Cecilia daselbst. Von diesen noch or-|rithren, mit des Meisters Namen bezeichnet. Die 
haltenen Freskon sind die Enthauptung dor|Figuren sind hier vorzugsweise trocken, manie- 
wh, Valerian und Tiburtius und ihre Beatat-|rirt und seltsam in der Zeichnung; aber auch 
tung sicher von seiner Hand, vielleieht auch | dieses Bild — in dem der Einfluss der umbrisehen 
ie Darstellung der hl, Cicilia’ vor dem Kaiser. | Schule vorwiegt — gewinut Einem durch de 
‘Aspertin's Kunstweiso aeigt hier cing phanta-| cigenon Charakter sowiv die Sichorhet der Au 
stische Mischung der umbrischen und bologne-| flihrung ein besonderes Interesse ab. Demsellen 
sischen Schule. Charakteristisch ist fur ihn die| sehr ibolich ist ein Raub der Sabinerinnen im 
Bildung der KUpfe, in denen Auge, Mund und] Museum zu Madrid (No. 885), das dort der 
Nase fust mopsartig eng zusammengertickt sind, | Sieneser Schule augeschrieben wind. Andere 
Stirn und Schiidel aber stark bervortreten. Aucli| noch erhaltene Werke des Meisters in dem nack- 
seine Gewandung ist seltsam, bitndelartig in| folgenden Verzeichnis. — Vasari erzilt noc 
cinander gerollt, dabei die Verzierungen dor| dass A. in Bologna viele Fassadenmalereien aus- 
Rinder reliefurtig erhiht, in der Art des Pintu-| gefuhrt habe, von denen jotzt nichts mebr vor- 
Ficchio. Usberhaupt zeigt A. flir desseu Stil] handen ist, und fligt hinzw, dass daselbst nicht 
cine gewisse Vorliebe. Seinen Kompositionen| eine Strasse sei, wo man nicht irgend 
fehlt es an rhythmischer Anordnung, oftsind die] »Sudelcie von soiner Hand sehe. Urtheilt man 
Gruppen und Figuren willktirlich und launenhaft| nach seinen noch erlaltenen Fresken, so ist cin 
vertheilt. Auch in den Kostitmen, die er wilt, | solcher Ausdruck jodenfalls ungerechtfertigt. 


Amico Asportini. 



































sowie in der Hiiufung des Beiwerks, spricht sich 
seine Neigung zum Seltsamen aus, Im Kolorit 
hat er meisteus uoch den einfrmigen rithlichen 
‘Ton der dlteren Ferraresen, ‘Trotz alledem und 
trotz der durchgiingigen Gewthnlichkeit seiner 
‘Typen, die sich bisweilen bis zur Hisslichk: 
steigert, sind scine noch orhaltenen Werke nicht 
ohne Reiz; was in ihnen anzieht, ist neben einer 
gewisson Kraft der Darstellung cben das Eigen- 
thiimliche, das sich nicht unvortheilhaft vou 
Jenem konventionellen Schinheitsideal unter- 
scheidet, an dem die SchuledesFranciaallzu starr 
festhielt. 

Sein Hauptwerk sind die schon erwihnten 
Fresken in $, Frediano au Lucea. Die Dar- 
stellungen sind der Legende vom Volto Santo 
(Kruzifx, das in 8. Martino zu Bologua. auf- 
bewabrt wird), der Geschichte Jesu und des 
Kirehenheiligen entnommen. Das Beste darunter 
ist die Taufo eines Proselyten, besonders leben- 
dig in der Bewegung, fretlich wieder mit hilss- 
lichen ‘Typen (sehr beschiidigt). Reeht verzerrt 
dagegen ist in der Lunette dariiber die Darstel- 
der Krouzabuahme, deren Figuren zum 
il nach Pinturiechio’und Perugino kopirt| 
sind, Die Schwiiche seiner Komposition tritt 
besonders in dem Fresko hervor, das den hl. 
Frediano zeigt, wie er in Gesellschaft knieender 
MUuche den Lauf eines Flusses regelt. Das ge- 
ringste dieser Gemiilde iberiiaupt ist die Geburt 
Christi, zudem dureh den Kerzenqualm arg be- 
sehiidigt. Die Pilaster sind mit. rafaclesken 
Ornamenten verziert; auf einem derselben die 
Buchstaben: 3. a4. 4.6.0. £. (Amico). Tn der 
Wolbung endlich ist Christus mit Engoln dar- 
gestellt, welche die Symbole seines Leidens tra- 
xeu. Das ganze Werk ist mit kithner und nach- 
lisssiger Leichtigkeit hingeworfen, ausgeftihrt 
mit dickem Farbenauftrag, die Umrisse in einem 
dunkleren ‘Tou scharf herausgeboben, die Mo- 
deltirung dureh Schraffirung hervorgebracht. 

Aus friiherer Zeit als diese Fresken scheint die| 
Geburt Christi im Museum zu Berlin hergu- 






































Verzeichniss seiner Werke. 


1) Fresken in 8, Cecilia zu Bologna. s. Text 
2) Fresken in 8. Frediano zu Lucea. In die- 
sem Jahrh. von Ridolfi restaurirt. . Text 

Die Fresken des Melsters in der Kapelle dll 
Petronio und in der Kapelte 8, Nic 
Giacomo zu Bologna sind zu Grunde 











8) Madonna mit Kind zwischen den lib. Lucia 
und Augustinus, mit dem bl. Nicolaus, det 
drei jungen Miidchen ihre Aussteuer sib. 
In S. Martino Maggioro zu Bologna. 

4) Madonna mit Kind awischen den hb. Jo- 
hannes dem Tiufer, Franziskus, Georg, 
Sebastian und Eustachius; mit den beidea 
Bildnissen der Stifter. Sehr beschiidigt. In 
der Pinakothek zu Bologna. 

5) Predella: Heimsuchung, Geburt der Jung- 
frau, Darstellung im Tempel und Vermilns. 
Tm Palazzo Stroaxi zu Ferrara. Eines dec 
besten Werke des Meisters, dem Erevle 
Grandi verwandt. 

6) Geburt Christi, boz.: Amicus bononiensis 
faciebat. Auf Holz, in Tempera (2). lm 
Museum zu Berlin. s. Toxt. 

7) Raub der Sabinerinnen. Kleine Tafel. Iu 
Museum zu Madrid (No. $85), dort der 
Schule von Siena zugeschrieben. 9. Text. 

s. Vasari, ed. Le Monnier. IX. — Lame 
Graticola’ di Bologna. pp. 19. 22. 34. 37. — 
Bumaldi, Minervalia, 1641, pp. 246-247, — 
Gualandi, Memorie ete. Serte i. 33. U1. 1 


























— Crowe'and Cavaleaselle, History of 
‘ainting in North-Italy. I, 575—577. 
* Crowe und Cavateaxil 


Angeblich von ihm gestochen: 


1) Der Sindenfall. Vorn links liegt Adam 20 Be- 
den, die Rechte gestikulirend erhoben er suit 
mit’Eva, die auf der andern Seite am Bodeo 
avert tind den Spinnrocken. mit der rechten 
and hilt, Neben Adam liegt eine Hacke. 10 
Mittelgrunde zwischen ihnen ein liegender Mano. 





Amico Aspertini, 


339 


























einem Spiogel betrachtet, den er mit 

n in ihm erblicken 
iter Adam ein runder Altar, 
verbremit. Darber schwelt 
cine Gestalt mit flegenden Haaren, in der rech: 
ten Hand eine Bandrolle, Am Fuss des Altares 
erhebt sich der Baum, um dessen untern ‘Theil 
sich die Sehlange windet, die Frauenkopf und 
-briste trigt. Das Ganze wird von einer Mauer 
uumsctlossen, worauf rechts oben im Hintergrund 
Adam und Eva yon dem Engel nach rechts ver- 


















trieben werden. Ohne alle Bozeichnung. kl 
qu. Fol. 

Ein Bh. vonder wu 
‘asia (Felsina pittrics 76 
spricht unter den Werken Bonasone's von dem 
Stiche: »Ertindung und Ausfahrung von Mei- 





ster Amico Aspertini; Andere, und die Meisten, 
sagen. dass Aspertini es auch gestochen hal 

Das Bi. Ist allerdings so wunderlich in der Er- 
AAndung, dass Malvasia Recht haben mag, es dem 
sonderbaren Kauze zuzusehrelben; und dass A. 
es auch gestochen habe, dafir kinnte wenigstens 

















der Umstand sprechen, dass es von einem in der 
Fuhrung des Grabstichels ausserst ungewandten 
Kanstler herrabrt, Die Fig schlecht und 
thnet, und die Behandlungdes In- 
weiss sich den Formen nielt anzu- 
Mariette verwarf die Meinung, dass 
es von Bonasone herrihre, er fand es eher von 
C.Reverdinus, Der Letztere ater, so wie 
fonasone handhaben ihren Stichel mit ganz an- 
derer Sicherheit; nur dann Kinnte man an ste 
denken, wenn man es fir eine Anfangsarbeit 
betrachten wollte, wozu indess die Avhaltspunkte 
feblen. Noch weniger kann man an Agostino 
Yeneziano denken, dem man es zugeschri 
lat, und am alle 
Erfindung anlangt, deni 
bitte nie ein so manterist so biaarres Werk 
‘mit plumpen Figuren gezeicbnet, Der Stich ist 
so etwa zwischen die J. 1530—60 zu verle 
Das von Le Blanc, Manuel und Defer, 
général, als No. 2 nach dem Kataloge Masterman 
Sykes angefilhrte Wl., Adam und Eva aus dem 
Paradiese vertrieben, Ist vol obne Zwvelfel mit 
dem vorigen identiseh, worauf Ja die Vertreibung 
sorkommt, Ebenso das von Rt Weigel im Kata- 
log Otto, bei Meccafumi, als Bartsch feblend 
BIL: »Die iexe oder der Sabbat. 
len Thurm die Hexe, 
im Vordergrund zwei minnliche und eine weib-| 
liche Figur. qu, Fol. Br. 117 10", H. 9" 10" 
ist offenbar nichts als eine verkriippelte und 
bnrichtige Beschreibung des obigen Bl. 
jette sagt: sBeim Konige im Werke Par- 
‘meggianino's sieht man ein in derselben Manter, 
nie das vorige, gezeichnetes und gestochenes BI., 
‘ohne jede Bezeichnung, das aber sicher von A 
herriiirt, wenn das vorhergehende ihn zum Ur- 
heber hat, wie Malvasla glaubt und wie es In 
rach den von mir 
seschenen Zelchnungen des Kinstlers za urthel 
Ten Das BI, beschreibt Mariette folgender 
massen: »(Aspertini) a vouln représonter Adam 
et Eva décheus du premier état de grice, dans 
Teqnel i avolent écé eréés, et voicy sous quelle 
fletion, Ta représenté Adam fuyant, effrayé de 
Vaspect d'un dragon, qui est entortillé autour de 




























dieser grofie Meister 





























a 














J offenbar annimmt, das 





sa gauche, apparemment Eve, tlent pat les pleds 
A Ia terrasse; toute la partie inférleure de Ia 
gore, jusqu’aux genoux, parvist métamor 















phosée on terrasse, Par I il semble voul 
apprendre qu’ Eve, par sa déobsissance, ns 
assujettis A la mort et A retourner la te! 








nous étions sortis. Sur le devant, prés @ 
est um petit enfant, qui tient & la terre de méme 
qu Eve et qui tache de se defaire d'un serpent 
Qui le monly par of fl a eu encore dessein de 
repréventer la postérité d’Adam assujettie aux 
mémes peines.« 11. 10 3", be. 6 6", 

Das betreffende Bl, ist in Paris nicht mebr im 
Werke des Parmeggianino zu finden, Die Be- 
schreibung Klingt ibrigens so wunderlich , dase 

lauBen michte, eine mythologische 

Verwandlungsszene oder ein Phantasiegebilde, 
als Adam und Eva, vor sich 2u haben 

Ausserdem hat man dem A. noch die Kupfer- 


sticho, welcho mit den Monogrammen FF~F} 


HEE bozeichnet sind, beigelegt. Das Eine 


dieser BIL, »une Bacchanales (wahrscheinlich der 
entweihte Parnass oder die sogen. Weinlese), 
hatte bereits Heineken unter Aspertiniaufgefihrt, 
dann aber alle unter Beceafumi; Bartsch zithlte 
dieselben gleichfalls unter letzterem Meister aul. 
Ottley dagegen driickte sich so dariiber aus 

»Die folgenden 5 BIL., obwol in etwas anderer 
Art gestochen , als das vorige BI. (No. 1 oben), 
d, meiner Ansicht, nach den Zeichnungen 
Aspertini’s, und ich libre sie darum hier auf, 
weil ich sio nirgends besser unterzubringen 
wiisste.« No. 2 ist tibrigens nach einer Kompo- 
jon des Mazzolino da Ferrara im Berliner 
Muscum; und dass die BIl, von A. auch ge- 
stochen sein sollten, wie Weigel im Katalog Otto 
webt vollends giinz- 
lich in der Luft, Weigel hat ferner Un- 
recht, die Stiche als geiitzt auszugeben. Passa- 
vant urtheilt ibor dicselben: »“Esistaugenschein- 
lich, dass dieselben nach verschiedenen Meistern 
gestochen worden sind. Der Christus unter den 
Schriftgelehrten ist eineKomposition von Mazzo- 
lino da Ferrara, und die Anbetung der Hirten 
(Passavant sagt irtig Magier) crinnert an den 
Stil von Jacopo de Barbar}. Die Zeichnung der 
Meorgitter ist im Geschmacke Rafacl’s und die 
dor Weinlesenden in dem Michelangelo's. Man 
findetfselbst in derStichelfiihrung dieser BIL groBe 
Unterschiode; die der beiden ersterwiihnten hat 
viel Feinheit, wihrend die beiden andern theil- 
weise wenigstens, viel Rohheit verrathen. Man 
miisste dieso letzteren in das Alter des Kiinstlers 
verlegen, wenn man berechtigt wire, die beiden 
Monogramme als Einem Stecher angehrend 21 
betrachten oder zu glauben, dass es sich hier 
nicht um einen bloGen Herausgeber handle.« Dass 
die beiden Monogramme in der That auf densel- 
bon gehen, ist Ubrigens durch die cusammer 

gehirigen BI, die Anbetung der Hirten, mit 









































































son bras, Une femme vétue, et qui est debout 


ldem Monogr. ohne F, und Christus unter den 





340 Amico Aspertini 


Aspottl. 

















Scbriftgolobrten mit dom F, erwioson. Eino an- 
dere Frago ist jedoch die, ob das Monogramm 
den Stechor odar den Verleger bezeichnet. Dass 
das F nicht 2u dem Namen gehirt, beweist das 
Feblen auf dem genannten Bi.; man kaun es nur 
als Abkitrzung von Fecit oder Formis betrach- 
ten, was letzteres mir jedoch annehmbarer er- 
scheint. Der Verleger kann freilich immerhin 
auch der Kupferstecher gewesen sein. In Fol- 
gendem fulhre ich die BIL. Ottley’s kurz auf, indem 
ich bei Beceafumi, unter dessen Namen sie der 
Autoritiit von Bartsch halber zumeist gehen, aus- 
{ihrlicher darauf zurlieckkommen werde. 

1) Anbetung der Mirten. Mit dem Monogr. ohne 
F. kd. Fol. 

2) Christus disputirt mit den Schriftgelehrten. 
‘Nach Mazzolino. Mit dem Monogr. mit F, wie 
dle folgenden. Kl, Fol. 

3) Zug. von Meergittern nach rechts, 
qu. Fol. 

y 

3 

















Friesformiz. 


Der entweihte Pamass. gr. qu. Fol. 
Die Weinlese mit den vier nackten Mannern 
orn. gr. qu. Fol. 


Nach ihm gestochen und photographirt ; 

1) Taufe des hl. Augustin. 
Lucea, Bronori dis. Cristofani 
GLRT der Monumentiu der Storia della Pitta 
Heaiana von Rosi 

2) Fries, Photogr. von A. Braun 
Handzeichnung in der 
Florenz, 

s. Mariette, Abecedario, in den Archives de Vart 
francais. 11, 34, — Heineken, Diet., unter 
Aspertint und Beceafumi, — Bartsch, Peintre- 
Graxeur. XVI. 4G1 1. — Zani, Enciclopedia, 
UL. Thl. passim. — Ottley, Notices, — Nag- 
Jer, Monogr. ill, No, 925. — Passavant, 
Peintre-Graveur. VI. 153, 








ich einer 
ffizien 20 

















W. Schmidt 

Guido Aspertini, Maler zu Bologna, Bru- 
der und wabracheinlich auch Gehiilfe des Vorigen. 
Von ihm, tiber dessen Lebensumstiinde nichts be- 
kannt ist, hat sich nur ein Bild erhalten: Anbe- 
tung der Kunige, in der Pinakothekzu Bologna, 
das die Manier des Bruders, namentlich unter 
dem Einflusse der umbrischen Schule, noch ver- 
grdberter und verzerrter zeixt. 

Crowe und Cavaleasele 

Aspetti. Tiziano Aspetti, Bildhauer aus 
Padua, lebte von 1565 bis 1607. Viterlicher 
Seits aus adiigem Geschlechte, stammte er durch 
seine Mutter von dem groBen Tizian, der bei 
seiner Geburt noch lebte, und dessen Namen er 
bel der Taufe erhielt. Seine Meister und Vorbil- 
der in der Kunst fand er in den Sebillern und 
Nachahmern des 1570 vorstorbenen Jacopo San- 
sovino. In das niichste Verhiiltniss trat er 2u 
Alessandro Vittoria, und schon frillzeitig tiber- 
kam er in Venedig die Ausfithrung solbstin- 
diger Arbeiten. Als der Architokt Vincenzo 
Scamozzi 1582 ausser anderen Banten auch den- 
Jenigen der Eingangshallo der Zecca erhielt, 
mueiselte Aspetti flr diesen Raum den einen der 














beiden Kolosse und bezeichnete ihn mit seinen 
‘men, Der andere ist von Sansovino's Schiler 
Girolamo Campagna. Verdient dieser Anerket- 
nung und Lob, so hat wenigstens die Gegenwart 
flir das Werk scines viel jiingeren Rivalen nichts 
als Tadel. Die Zeichnung ist noch unsicher, 
namentlich sind die Beine zu kurz, und der 
hnik feblt noch die Fertigkeit und Gewandi 
Die Muskeln sind schwillstig und obne 
die ganze Gestalt und Haltung er- 
reizt und gesucht. Vielleicht aber 
nahmen seine Zeitgenbssen Robheit fir Kraft 
Denn Vineenzo Seamozzi Uberwies Aspetti die 
Ausfiihrung der Skulpturen an dem groGen Ka- 
min, den er im Saale des Anticollegio im Dogee- 
palaste erbaute, Zwei fleischige Sklaven, dere 
Muskeln und Geberden auf entsetzliche Last 
Jschliesson lassen, bilden dic Tragfiguren an dex 
Seiten, Oben ist ein Marmorrelief: in der Werk- 
stiitte Vulkan's, wo Kyklopen an ihrer Arbeit 
hiimmern, erscheint Venus und bittet den Gott 
um Waffen flir ihren Sohn Acneas. Das Werk, 
mit der Bezeichnung T, A. P. F. wird von phat- 
tastischen Stuckaturen umschlossen. Dic gauze 
Komposition und namentlich die effektvolle 
Perspektive ist durchaus malerisch. Jene rei 
Tragfiguren aber zeigen einen entschiedenet 
Fortsehritt in der anatomischen Kenntniss, s0- 
wie grofe Feinheit in der technischen Beband- 
Inawel anderen Figuren bewies Asprtt 
h derjenige wol am wenigsten tiber die 
Natur erhebt, der die Natur bertreibt. Es siod 
die Statuen des Atlas mit der Himmelskugel ud 
des Herkules mit der Hydra; sie stehen auf Six- 
len vou Pavonazetto und tragen den Bogen am 
Aufgang der Scala d'oro im Dogenpalast. — Vox 
Sonate beauftragt, verfertigte Aspetti fir deo 
Saal des Rathes der Zehn die Bilsten des Mar- 
antonio Bragadin, Agostino Barbarigo und des 
Dogen Sebastiano Venier, der drei Hauptheldee 
aus dem Ruhmesjahre 1371. Gegenwiirtig in det 
Akademie der Ktinste, interessiren sie den Be- 
schauer nicht bloss historiseh, sondern zugieich 
durch ihre meisterhafte kiinstlerische Behané- 
lung, die voll Fretheft und zugleieh voll Mal 
fst. Bart und Haupthaare sind ausserordentiet 
geschickt gemacht. 

Fir Palladio’s Fassade der Kirche San Fras~ 
cesco della Vigna schuf Aspetti zwei bronzexe 
Kolossalstatuen des Moses und Paulus, die noch 
dort in Nischen stehen. Der Kilnstler strebie 
hier nich Ideaten und gerieth nur in eine bizarre 
Phantastik mit wunderlichem Naturalismus. Die 
Gestalt des Paulus erscheint uns bloG als inbal:- 
lose Affektation. Moses ist herabschreitend ge- 
dacht, Sandalen an den Fissen, die Arme nackt, 
im rechten die'Tafel und den linken vorgestreckt 
Eine enge Tunika umscbliesst seinen Leib. Eia 
Mantel, vorn im Giirtel bofestigt, flattert aber 
den Ricken und bedeckt mit sonderbarer Orisi- 
nalitit, durchaus kapuzenartig, die mystiseher 
Horner des Gesetzgebers. — Innerhalb der ge- 





































sunsten Kirche S. Francesco stehon am Altar 
der ersten Kapelle links zwei Bronzestatuen, die 
tise xluee indicoe und die andere »comiti bellor 
beteichnet. Nach Stringa und Selvatico si 
Arbeiten des Cammillo Bozzetti, 
seastallgemein dem Aspetti zugeschrieben wer- 
des. Besondere Gunst wiirde er bei der Gegen- 
‘ar nicht damit erlangen. 

Spitestens im J. 1591 verliess or Venedig und 
vanle auf lingere Zeit durch ehrenvolle Auftriige 
‘a winer Vaterstadt Padua festgehalten. Dio 
‘este bekannte Arbeit, die er dort lieferte, sind 
wei figurenreiche Bronzercliefs fiir den Altar| 
esMirtyrers San Daniele Levita im Dome, beide 
beweichnet mit der Unterschrift Titiani Aspetti 
Padovani opus. Dio cine wurde vorn und die 
andere hinten an der Area eingelassen, in wel 
ter die Gebeine des Heiligen ruhen. Als La 
Parte am 11. Febr. ihren Werth auf 140 Scudi 
abschitzte, filgte das Kapitel noch weitere 110 
in der Bezablung hinzu, weil der Kiinstler ber 
ie erste Bedingung hinaus seine Arbeit nicht 
i fachem, sondern fast ganz frei erhabenom 
Relief ausgeftibrt hiltte. Eine ganze Anzabl 
Werke wurden ihm sodann filr das theuerste 
Heiligthum der Stadt, flir die Kirche San Anto- 
tio, ragewiesen. Zuerst verfertigte er die vier 
Bromzestatuen Glaube, Liebe, Missigkeit und 
Stirke, welche auf den Altar des bl. Antonio 
result wurden, aber 1651 ihrer lastenden 
Sawere halber auf die vier Pfeilor der Balu- 
srade des Presbyteriums kamen, wo sie heute 
toch gesehen werden. Jede triigt im Piedestal 
e Bezeichnung Titiani Aspetti Padovani opus. 
Bei der vierten Figur liisst die Heiterkeit dos 
Gesichtes, die ganze Hattung und namentlich das 
Stick Anker in der Hand viel cher ein Symbol 
der Hoffoung als der Stiirke vermuthen. Am 
6 Nov. 1593 machte Aspetti einen Kontrakt flir 
sie anderen Bronzewerke, die or filr die Kapello 
éeselben Helligen ausfilirte und woflir er 1300 
Dukaten empfing. Es sind die drei Statuctten der 
Heiligen Antonius, Bonaventura und Ludovicus 
‘wo Toulouse, dann in den Ecken der Balustrade 
vier Engel ais Kerzenhalter und vorn an der 
Stafe zwei Halbkandelaber, endlich die bronze- 
va Thiiren. Ausser diesen Bronzearbeiten gilt 
ana auch der Altar aus edlen Marmorarten filr 
win Werk. Hinter der Arca unten an der Balu- 
snde hatte der Klinstler wieder seinen Namen 
angebracht, den aber die Zeit fast ganz verwischt 
tat, Im J. 1603 waren die genannten Arbeiten| 
tollendet. Inzwischen aber muss der Meister auch 
dea Christus geschaffen haben, welcher sich tber 
dem sehiinen Weihwasserbecken links am Haupt- 
agange der Kirche Sant Antonio erhebt. Die 
Biode fiber einander gelegt, das Haupt gencigt:: 
menscheint der Erlser in dem Momente, wo er 
GeTaufo im Jordan empfiingt. Fur diese Schi- 
Hémg haben alle Zeiten dem Kilnstler ihren Bei- 
fall gespendet. 

Wahracheinlich war es 1604, dass Aspetti im 





























Gefolge des Monsignoro Antonio Grimani , 
schofs von Torcello und Nuntius in Toskana, 
h der Stadt Pisa kam. Hier trat er in das 
innigste Verhiltniss 2u dem Edelmanne Camillo 












eit und sein Talent in Anspruch 
nahm, Fur den Palast desselben machte der Mei- 
ster dio beiden Statuen Herkules und Antacus. 
Die aweite der drei Frauen seines Gvnners, Luisa 
Paganolli aus Florenz, verowigte er durch ein 
Reliofportrit, Von zwei Kruzifixen in Bronze, 
die Aspotti machte, erhielt eins die Noone Orsola 
Fontebuoni in 8. Marziale in Pistoja und das 
‘andere Berzighelli. Eben dieser bestellte bei 
ihm das Relief flir die Kapelle Usimbardi in San 
‘Trinita in Florenz und bezabilte ihm 1000 Scudi 
dafiir. Es befindet sich dort hinter dem Altar 
und stellt das Martyrium des hl. Lorenzo vor. 
Die Komposition und Grazie der Figuren wurden 
chedem sehr gelobt. An den Reliefs scines 
Giinstlings schien Berzighelli besondercs Gefal- 
len zu finden. Noch werden 8 an der Zahl er- 
wilbnt: Herkules tédtet den Stier, Jupiter raubt 
die Jo, Vulkan schmidet Blitze, Mucius Scaevola 
verbrennt seine Hand, Psyche will Amor tédten, 
Syringa wird in Rohr verwandolt, Thisbe tddtet 
sich selbst, Daphne, vor Apollo flichend, wird 
zum Lorbeer. Die vier letzten Werke’ sind 
Rundbilder. Nach Baldinueci kamen sie wahr- 
scheinlich in Besitz der Familie Usimbardi nach 
dor Villa di Ruscinno; Berzighelli niimlich war 
ein Neffe des Senators Usimbardi. Endlich wis 
sen wit noch, dass auch ein Adonis mit der 
sehlafenden Leda fiir ihn ausgeftihrt wurde. 
Schon im J. 1607, kaum 42 Jahre alt, starb 
Aspetti zu Pisa. Sein Giinner liess ihn ehrenvoll 
destatton und errichtete ihm im Kreuzgange des 
Klosters Del Carmine ein Denkmal wit rithmen- 
der Grabschrift. Die Buste des Klinstlers ist von 
seinem Schiiler Felice Palma aus Massa Carrara. 
In neuerer Zeit hat man streng und verdam- 
‘mend liber Aspetti als Ktinstler gerichtet, Allein 
flr vieles, was uns an ihm missfllt, muss meisten 
‘Theiles die Zeit vorantwortlich gomacht worden, 
in der er lebte. Er gehdrte jener Uebergange- 
epoche an, die zwischen den groBen klassischen 
Meistern und Bernini lag. Die Voraussetzungen, 
ter denen jene ihre Werke schufen, waren 
nicht mehr vorhanden. Flr veriinderte Weltan- 
schauungen, flr neue ethische Richtungen suchte 
auch die Kunst nach neuen Formen. Eine Epoche, 
die in Bernini ihren angemessenen, vollendeten 
Ausdruck finden sollte, durfte sehr wol As- 
petti’s Suchen und Wirken mit Theilnahme und 
Beifall begriisson. — Die Skulptur wollte mit 
der Malerei wetteifern. Die Statuen sollten in 
der leidenschaftlichsten Bewegung erscheinen, 
daher spreizten sich dic Glieder und flatterten 
die Gewinder. Von den Reliefs forderte man 
Perspoktive; ein Grund sollte hinter demanderen 
‘immer ferner und ferner erscheinen, so dass man 
vorn mit fast freien Figuren began und zuletzt 






































gleichsam mit facher Zeichnung endigte, Auf 
solche Zicle war Aspetti gerichtet, aber ihm 
fehite jene raffinirte Virtuositit der Technik, 
auf die wir bei einer uns fremden Geschmack: 

richtung am wenigsten verzichten wollen. 
#.%. G. Prosdoctimo, Sulla vita ed opere del! 
Adpettl, Padova 1821. — Pletruce!, Blogra- 
‘Ba degli Artisti Padovani. 1858. ~~ Selvatieo, 

in Veneala. pp. 395 













344 (gibt aut Tafel 
Perkins, Les Seulpteurs Ialiens. 1. 236, 
— Mosehint, Venezia, 1. 34. 48. 409 
404. II. 629. — Selvatico e Lazari, 
Guide di Venezia. pp. 47. 85. 71. 131. 134. 
261. — Brandolese, Padova. pp. 43. 44. 46. 
48. 191. — Rossetti, Padova. pp. 59. 63. 77 


ig des Moses). 




















133, — Gonzatt, La Basiliea dt 8. Antonio di 
Padova, 1. 86.151. 171, 257.— Richa, 
ai Firenzo, UL, 159 (cchreibt mur Boechi- 





Cinell, Le Bellezze di Firenze, aus). — Bal 
Ainuced, Opere. X128.—ot tart, Lettere. 
HL. 101.'118 (verwechselt Tiziano Mizio mit 
‘Tiziano Aspetti. Auch Orlandt, Abecedatio, 
‘ibersieht, dass Vasari unter dem ‘Tiziano Pado- 
vano nicht den Aspetti verstehen kann, Cicog- 
nara verfillt in denselben Irrthum, wenn er den 
Aspett! xii einem Schiller des Sansovino macht, 
Mothes, Gesch. der Baukunst u. s. w. in Vene- 
dig muss durch derartige Vorginger zu seiner 
0 vielfach falschen Chronologie bel Aspettl ver- 
anlasst worden sein), 








Jansen 
Aspois. Joan Aspois, Glasmaler zu Lille, 
wo Jacques Aspois, aller Wahrscheinlichkett 
nach sein Vater, diesclbe Kunst um 1385 bis 1397 
austibte. Der Name Jean's wird zum erstenmale 
in oiner Rechnung der Stadt Lille 1402 erwihnt, 
und zwar bei Gelegenheit der Arbeiten im Saal 
der Schéffen. Im J. 1424 lieferte er Glasbilder 
spourtraictes d'images ct tabernacles-, die die 
Fenster der neuen Kapello der genannten Halle 
zierten, und die, nach dem daftir gezablten Preise 
von 20 fiandrischen Stllbern fiir den Fuss, nicht 
ohne Bedeutung sein mussten. Damals pflegte 
‘man nur die Hilfte fr ein Glasgemiilde au zah- 
len. Drei Jahro spiiter lieferte A. noch sechs 
Wappenschilder flir andere Fenster der Halle. 
s.J. Houdoy, La Halle échevinale de Ia ville de 
ile. 1870. ‘pp. 40—49. 








Alex, Pinchart. 
Asprucel. Antonio Asprucci, Baumel- 
ster, Sohn des Architekten Mario A., geb. zu 
Rom den 20, Maj 1723, lernte bei Nicola Salvi. 
‘Zuerst stand er seinem Vater bei, dann vergriis- 
sorte er allein den Palast des Herzogs von Brac- 
ciano, Der First Marcantonio Borghese tiber- 
trug ihm viele Arbeiton. So erbaute er fir ihn 
ein Landhaus am Meere in der Niihe von Prattica. 
Ferner hatte er dessen Statuengalerie in der Villa 
Pinclana zu ordnen und die Winde und Gewdlbe 
mit Malereion, Plastik und Mosaik auszuschmtl- 
cken. Die Dekorationen waren in Ucbereinstim- 
Symung mit den dort ausgestellten Bildwerken. 








bauto er im Garten dieser Villa einen Temps 
des Acskulap, filr cine antike Statue des Gottes 
Die sehnen Verhilltnisse der vier jonischen Sin- 
Jen, worauf Vorhalle und Giebel ruhen, und der 
cinfache in antikem Muster gehaltene Stil fandes 
seinerzeit vielen Beifall. Asprucci war Mitglict 
der Akademfe und Architekt der Grossheraige 
yon Toskana zu Rom. Er starb daselbst sn 
14. Febr. 1508. 

Sein Sohn Mario Asprucei, geb. 2u Row 
den 10. Dez, 1764, war gleichfalls Architekt uoi 
Schiller des Vaters. Er erbaute zwei Tempel- 
chen des Aeskulap und der Diana fiir den First 
Borghese, eine schiine Kirehe ausserhalb Siera$, 
so wie auch der Graf Bristol nach seinen Pliveo 
einen Palast (der auch iin Stiche ersehien) io 
England ausfihren liess, In Folge der Umwil- 
aung aller Verhiiltnisse gegen Ende des Jabrt. 
wandte or sich der Malerei von Kopien zu, statb 
jedoch bereits den 7, Mat 1804 zu Rom. 








‘Nach Antonio gestochen: 

1) Planta con Pavimento della Stanza ornata a! 
uso Egtzzio nel Palazzo ai Villa Pinelaus. Ast” 
Asprucel inventd disegné D. D. D. Carlo An- 
tonini incise. Roy. qu. Fol. 

2-4) Die dazu gohdrigen Seitenwinde, Alle di 
gleichmassig bezelchnet: Una delle Pereti des 

za ornata all’ uso Bgizzio nel Palaszo i 

Villa Pinciana, Ant? Aspruce! invents diseg>s 

D.D, D. A Sua Eccellenza il Sig. Principe D 
fare’ Antonio Borghese, Carlo Antonini ia- 

else, Roy. qu. Fol, 

5, Memorleperle Belle Arti, Rom 1785. 1. 60 
4787. 111. 67. f. — FUesls, Konstlerlexiton 1 
—Nibby, Itinéraire de Rome. 183). 1.225. 
—Tipaldo, Bioge. degli Taliant Must. 1835, 
T1427. 435. — Bont, Biogr. degli Arist 

W., Schmidt 

Aspruck. Franz Aspruck, Goldarbeite 

auf einem Stiche nach ihm (s. b) No. 17) Brax 

Jensis genannt, d. h. aus Britssel. Er kam jo dea 

90er Jahren des 16. Jabth. nach Augsburg, 

als dic beiden Landsleute des Ktinstlers. die 

Bildhauer Hubert Gerard und Adrian de Vries 

mit der Ausfithrung der groBartigen Bruxnea 

daselbst beschiiftigt waren. Den von Gerati 

d.h. den Augustusbrunnen, hat A. selbst firde> 

Stich gezeichnet. Es ist nicht unwahrscheislich, 

dass er im Gefolge oder auf Veranlassung Fines 

der Beiden nach Augsburg kam, indem diesea 

‘geschickto Hillfsarbeiter erwiinscht sein mss 

ten. Jedenfalls war er daselbst bercits 158 bis 

1603 thitig. Ohme Zweifel gebirte or der Briste- 

ler Familie Asbrock oder van Asbroek an, den 

das pruck ist nur die oberdeutsche Schreitart 
nach damaligem Gebrauche flr broek (Notis ro" 

A. Pinchart). Dass er Maler war, sehllesst ma 

offenbar nur aus den nach ihm gestochenea BU. 

was indessen kein Bewels ist, da er als Metall- 
arbeiter sich ebensogut auf das Zeichnen roo 

Figuren verstehen musste. In Augsburg std 

er mit Dom. Custos in Verbindung ; dieser ve 






















































“unit brachte er 20 Jahre zu. Im J. 1787 er- 


legte verschiedene Stiche nach ihm. Asprack 


Aspruck. 


343 









































var geschickt im Wachabilden, Goldschmiden 
and im Sitber- undBronzeguss. Im J. 1603 ver- 
fertigte er nach Stetten flr den Erzhorzog Mat- 
thias von Oesterreich , dem nachmaligen Kaiser, 
dex Erzengel Michaet von Silber und den Kaiser 
Antoninus Pius in Messing (d. h. wol Bronze). 
Migiich darum, dass auch die mit dem neben- 
stchenden Monogramm verse- 
hene Bronzegruppe, die Brulliot 
incinem Hausozu Augsburg sab 
¥ von ihm herrithrt. Uebrigens 
kann das Monogramm auchdureh 
Adtianus Frisius aufeuliisen sein, und demnach 
das Werk von Adrian de Vries, dem bekannten 
Bildhauer, der sich um 1596 in Augsburg auf- 
hielt, herrtihren. Jedoch ist dies weniger walr- 
seboinlich, da A. de Vries nach Brulliot, (Mo- 
sogr-I. No. 281), sein Zoichen aus den verschlun- 
seven Buchstaben abv gebildet haben soll. 
‘Am bekanntesten ist Aspruck, abgeschen von 
scinen bei Custos erschicnenen Kompositionen 
(s.b) No, $—16), durch die Versuche, in einer 
neuen Art den Kupferstich zu handhaben, die 
in’sJ. 1601 fallen. Es ist dies cine Folge von 
13 BIL, Christus und die Apostel, und ein Ein- 
xelbl,, Eros und Anteros (8. unten a) No. 1—14) 
Stotten, der sio ruerst erwilhint,lisst sie in »ge~ 
hinmerter Arbeite ausgeflihrt sein. In neuester 
Zeit jedoch haben Nagler und G. Duplessis diese 
Stiche flir Arbeiten in Schwarzkunstausgegeben, 
deren Erfindung durch 1. von Siegen bekannt- 
lich 40 Jahre spiter gesetzt wird. Leider liegen 
«ie BIL. nicht vor mir, sodass ich mntch deseigenen 
Urtheils begeben muss. J. E. Wessely schreibt 
nr aber, dass die Folge 1—13 nicht, wie bei de 
Schwarzkunst, aus dem Dunklen in’s Helle, son- 
dern umgekehrt aus dem Hellen ins Dunkle dureh 
ine Art Roulett gearbeitet sei, sogar die Um 
risse seien durch Punkte gegeben. Dasselbe 
theilt mir Z. Gruner von No. 14 mit, wo selbst 
die Schrift eine derartige Behandlung zeige. 
Diese Bil. fallon alle in das J. 1601. “Da nun 
Aspruck nachgewiesener MaGen noch 1603 lebte, 
so seheinen ihn seine Versuche, die er selbst ein 
novum fn aere typi genus nennt, nicht aur 
weiteren Ausbildung verlockt zu haben. Andere 
derartige BIl. sind wenigstens nicht bekannt ge- 
worden 
Die Jahreszahlen der Thitigkeit Aspruck’s 
sind 1598, 99, 1601, 1603, wo er in Augsburg 
verweilte.” Nachricliton tiber seine Thiitigkeit 
an anderen Orten habe ich nicht gofunden. 


4) Von ihm gestochen folgende 14 BIl., die alle 


sehr selten sind: 


113) Christus und dieApostel in ganzon Figuren, 
Folge von 13 numerirten Dil. nach Agostino 
Carracel. Jedes detselben trigt eine Inschritt 
und dle Buchstaten A.C. (d, b. A. Carracel) 
tnd F.QvA. Auf dem Bl. No. 1, Helland 
mit der Weltkugel uid der Siegesfahne, lieet 


man im Unterrande: Adm. Reuer. in Chro. 











Patt} ac p. v. aNtoxro celeberr, Monaster. ad 
8.8. Crucom Aug. Vind, Praopo. digniss®. 1°. 
19 suo clem. Has oxi opt. max. et 
fig. nowo hoc in 










B. 1601. Ha" 3" — 7", 
14) Ein Kleiner sich striubender Amor, weleher von 
einer Frau, deren Busen und Beine entblisst 
sind (Knieflg,), mit dem linken Arm unfasst 

wird; dor rechte Arm wetst nach den Bettvor 
gen im Hintergr. Minter den zwei Figuren 
sich ein Satyr fiber die Gruppe, welcher 
ausgestrockten Hand elne Blume hilt un 
Untor 
















superans. J 





phus Heintz inuentor. OF 


vind. 
ciscus Aspruck By focit. Oben rechts 1601 


ML 67 5” br. A" A", 





) Nach thin gestochen 
14) Dio Krzengel Michacl, Gabriel, Raphael und 








Uriel. 4 BU, Halbtlg. Im Verlage des Domenic. 
Custos, 4. 
No, 5—15 simmtlich Halbflg, und in 4. 
us des D. Custos 
5) HI. Afra in Flammen, Vndantes inter flammas 
ete, 
6) 111, Apolonia, Dentibus excussis ete. P. A. 
Juv D.C. ex, 
7) MU, Barbara. Barbara, prd facinus ete, F. A. 
Jne, D. C. exeud. 
§) IN, Christina, §. Cristina, Te Christina sui etc. 





D. Custos excud. 

9) Hi. Elisabeth. Diua tuam ete 
D, Custod. exe 

10) 1, Helene. Abs te Crux ete. F.A. jv. D.C. 

11) Hl, Katharina, Cur lacteseit ete, F: Aspruck inv. 
D.C. ex. 

12) Hil, Urenla, Ursula, sponse tut ete. F, Aspruck 
jn. D. C. exe. 





‘Ohne Bezeichn, Aspruck’s 
F, Aspruck Jn¥, 











13) DieSamaritorin, Halbg. Desgleichen. Heineken. 
15) HI, Georg. 8. Georgius. Virglnis ut sistas ete 
FA. Inv. D.C. 


monius von zwei Teufeln versucht. DC. 

1, Auf unserm Exemplar war der Rand ab- 
gesebnitte 

16) Venus, ganze Figur, 
Lue. K'tl 








nittelgroBes PI. Gest, von 






nach A.'s Zeichnung, Die Dedikation an Oc 
Secundus Fugger hat die Unterschr. Franciset 











1s) Ke 
” Gear 
19-20) In: 
‘Ane. Virg: partus, ciacc, xxix, usque ad Ann. 
iota, Te. Genuine Eicones ete.’ Im Verlage des 
D, Custos, Augsb, 1599, Wl Fol., das Titelbl. bez. 
FAT, und. das kaiserlicho*Wappen, bez. FAL 
Erechien auch in deutscher Uebersetzung bel 

D. Custos. 











s. Heineken, Dict, — P. von Stetten, 
Kunst-, Gewerb- und Handwerksgeschichte von 
Augsburg. 1779, pp. 417. 439. 467. 486. — 





Brulliot, Monogr. 1. No. 314.11. No. 755. 760. 




















App. No. 87. 88, — Nag- 

SUL. M. passim. — 
Duplessis Histoire de Ia Gravure on France. 
p. 266. 





W. Schmidt, 
Assaloctus. Assalectus, angeblich Bild- 
hauer; doch bezeichnet sein Name auf dem 
Sockel einer Acskulapstatue schworlich den 
Kilnatler. 
«, Winckelm 





nn, Werke. V, 289 
Brunn, 
Assan, . Asam, 


Awsehe, Henri van Asache, Landschafte- 
maler, gob. xu Briissel d. 30. Aug. 1774. Vom 
Vater, Joseph Frangois v. A., einem wolhaben- 
don Brauereibesitzer,, dor sich als Dilettant mit 
Malerei beschiiftigte, erhielt er den ersten ktln 
lorischen Unterricht ; dann besuchte cr das Atelier 
des damals sehr angesehenen Landschaftsmalers 
J.B, Deroy, dem er hauptsiichlich die Gewsh- 
nung an aufmerksames Naturstudium zu ve 
danken hatte, den er mit seinen Leistungen aber 
bald Ubertraf, Seine Bilder sind voll Wabrheit, 
Geschmack und Originalitit und zeigen beson- 
ders cin lebhaftes Gefllhl fir die Lokulfarbe. 
Achnlich, wie Ommeganck, suchte er in der 
Landschaftsmalerei zu einer Zeit, da dic konven- 
tionelle Manier vorhorrschend war, zu einer 
treuen und gensuen Daratellung der Natur 
‘nrllckzukebren. 

Nachdem er die malerischen Reize dor Um- 
gegend von Brilssel und des Waldes von Soigne 
erschipft hatte, besuchte er su wiedorholton 
Malen die an pritchtigen Landschaftsbildern 60 
reichen Gegendon der Maas, Ourthe, Saar, Roer 
in der Umgebung von Trier und einen groBen 
‘Theil der anmutigen Ardennenthiller. Gegen 
1815 bereiste er das nUrdliche Italien, ein paar 
Jahre spiiter dic Vogesen, dann Holland, Deutsch- 
Jand, die Schweiz, und brachte von allen diesen 
Gogenden reiche Studienausbeuto heim. Eine 
Sammlung der vorziiglichsten Ansichten der 
Schweiz, dio P. Lauters herauszugeben begann, 
blicb unvollendet. In der Ausfithrung soll A. 
eine 80 groBe Leichtigkeit besessen haben, dass 
cr oft unmittelbar vor der Natur Geiniilde vollen- 
dete,die von den Liebhabern nicht weniger, als die 
Atelierbilder geschiitet wurden. Werke von ihm 
sah man auf den Ausstellungen in Gent yon 1808 
1838, in Briissel von 1816—1836, in Antwerpen 
1819, 25, 34, 37 und 40, in Lilttich 1836 ete. 

Mit Recht hat man ihn den Maler der Wassor- 
fille genannt, 1890 malte er den Wasserfall von 
Reichenbach und des Avers, 1833 der Liitschine 
im Thal vou Lauterbrunnen, 1836 der Tocca, 
1839 des Griesbach in der Schweiz, 1833 der 
Roer ete. Von »*Mublen« sind zu nennen: die 
‘Wassermlible bei Briissel (1812), die Mithle yon 
Epave zwischen Dinant und Rochefort (181 
die Muhle von Salzinnes bei Namur (1814), eit 
Hammerwork bei Fumay an dor Mans (1814), 
Hasmerwerk bei Stayelot (1520), eine Mable im 































ae 











Honri van Assche. } 
Luxemburgischen (1835), cine Milble an derDea- | 
der bei Geersbergen (1836), eine Mithle an der 
‘Veadre ete. Von andern Darstellungen kann mat 
erwiihnen ; die Ansicht des Schlosses Montaizle 
(1808), eine Ansicht von Perugia gegen dev 
‘Trasimoner See (1816), cine Ansicht der Vogeses 
dei Markireh (1818), dasSchloss Montaigle (152;), 
die Ruinen der alten Abtei St. Bavo zu Gest 
(1828), Ansicht der Stadt Lugano (1836, das 
‘Thal und die Hoblwoge beim Schloss Unspunnes 
in der Schweiz (1836), die Nolla-Schlucht in 
Graublinden (1839) ete, 

Dass manche seiner Bilder von Ommeganck, 
wie man bebauptet, mit Figuren staffirt wares, 
ist nicht sehr glaublich ; H. war cin vortreflicher 
Zeichner und wol unterrichtete Personen vet- | 
hern, dass er Ommeganck nie zu Hilfe genom 
men, In der Regel malte er auf'Tafeln von Acs- 
jjouholz, die mit einem orangefarbigen Too | 
priipurirt waren. Er zeichneteH. van Assehe und 
Hey van Asche. — Die Zahl soiner Sebiiler ist 
gering und besehrinkt sich auf folgende Nanen 
Eq. Delvaux, Max. Gelissen, Ant. Payen, Vicomte 
‘de Beughem, Jean de Coene, Isabelle van Assche 
(die Nichte des Maters), Lauronco und Clara 
Kindt. Der Neffe F. de Marneffe, der ihn oft 
auf Reisen begleiteto, ist nicht zu seinen Schi- 
Tern zu rechnen, A. starb unverheiratet xu Bris- 
sol den 10. April 1841 und ward zu Heembeke 

sstattet. Die Freunde liessen nach seinem Toe 
eine groBe, von Hart gravirte Medaillo prigeo, 
die auf der cinen Seite das Bildniss des Malers 
zeigt, auf der andern in einer Gruppe von Maler~ 
gerithschaften das Kreuz des Leopoldordens, 
das der Verstorbene 1836 erhalten hatte (die 
Inschrift: LES ARTISTES A HENRI VAN ASSCE 
NEA URUXELLES EN 1779 MORT LE 10, AVRIL 
1811). Auf Ausstellangen erwarb A. mebrere 
‘Medaillen und ward von verschiedenen Kunst- 
akademion zum Ehrenmitglied ernannt. 

Das frilheste Gemiilde van Assche's, das wit 
kennen, besitzt das Museum zu Antwerpen 
(vom J. 1805 datirt); es stellt cino Gewitter- 
landschaft dar (Lecoup de foudre) undstammt aus 
der Sammlung Van Heke Bant de Rasmon. Lo 
Muscum you Brilsse! sah man bis vor eisigen 
Jahren den Wasserfall der Toccia und dic An- 
sicht einer Milhle; im Museum von Brilgge be- 
findet sich cino Ansicht der Umgebung von 
Briissel bei Gewittersturm, — Kinig Wilhelm I 
und Leopold 1. kauften Gemillde des Kilnstlers, 
dio gegonwiirtig dic kiniglichen Schidsser im 
Haag, in Haarlom und in Briissel sehmll- 
cken; “die Kinigin der Niederlande erwarb die 
Ansicht der Leye bei Gent. — Viele Werke van 
Assche's sind in englisehen, boll 
belgischen Sammlungen zerstreut. Drei 
schinsten besitzt Hr. Scraphin Malfait xu Lille 





























Bildnisso des Kitustlers 





1) Lith. von J. J, Eeekhout in: Collection de 
portraits des artistes modernes, (1822.) 





Hoenri van Assche — 


Amélie van Assohe, 





345 














2) Lh. von Kogen Verboockhoven. (1826.) 

5) Lith, von Baugniet in: Les artistes contem- 
porns 1838.) Der landschattliche Hintergrond 
is ton Fourmols gezeichnet. 

4) olesehnite in: Tnmmerzecl, De Levens en Wer- 
len ee, 





‘Von ibm lithographirt 


1) Motiv aus dem GroBherzogthum Luxembui 
1827, 
2) Altes Thor in Trier. 1828, 


Nach ihm gestochen und lithographirt: 


1)fvet Bichen an einem Keinen Wasserfall. 


he, Van Assche del, — Ph. Cardon seul 
Dieses BI. gehdrt zu dem vom Stecher he 
segebenen + 





Cahier des paysagos, figures et 





von Rhein 
Rhein, H. Van Asche pinx, Normand ills Se, 
IAI) Der See von Lugano, — Der Wasserfall von 
Suubbach. — Die Briicke von Amsteg. — Der: 





feld am 











vald, — Das Thal ¥% 
Thun. — Die Teufelsbricke. — Ansicht der! 


Missox. — Der See von 


Jungtra 
bilden 
ten Werks: 


— Diese 9 BIL., lith, von I. 










‘Vues pittoresques de I 
dessinges dapr’s nature par H. Van 
12) WassermGble an der Vesdre. 

Ch. Biotin ith, 

13) Der Wasserfall der Toceia, 
ping. Stroobant litht, 
1M) Die Mahle von Sal 

P. Lauters litht, 
15) Eine Meterei in Ixelles, 
P. Lauters hitht, 
+. De Bast, Annales du salon de Gand (1820), p. 
G6. — Alvin, Compte-rendu du salon d'expo- 
sition de Broxelles 1836, pp. 179—184. — 
Dictionnaire des hommes de lettres, d 
et des artistes de la Belgique , 1 
Messager des sciences historiques. 
ISH. pp. 293-298. — La Renalssa 
Chronique des arts ete, IIL. p. 13. — Raez yn: 
Ki, Histofre de Yart moderne en Allemagne. 111 
p. M42. — Guioth, Histoire numismatique de 
résolution belge. pl. XLVI, n, 313, p. 299. 
—Blographie générale des Belges morts ot, 
1850. p. 15, — Kramm, De Levens 














1. HL. Van Assche pins. 
H. Van Asche del, 





savants 





+ pe 198. — 
Gand 











ken etc, — Immerzeel, De Levens 
en Werken ete. — Biographie nationale. I. 
p. 500, 

Alez, Pinchatt. 


Asche, Auguste Lambert van Assche, 
Bildhauer, Sohn des Jean Baptiste Charles v. A. 
eeb, zu Briissel d. 5. Miz 1797, taubstumm. Er 
var ein Verwandter des Landschaftsmalers 
Heri v. Assche. Da er fiir die Plastik gréBero 
Anlagen zeigte, so ging er auf Antrieb des Vaters 
spiter zu dieser tiber; auf der Brlisseler Akade- 
nie erwarb er 1818 den ersten Preis und hatte 
120, nachdem er einige Zeit im Atelier des Bild- 
tauers Godecharle gearbeitet hatte, bei der von 
der Genter Akademie ausgeschriebenen Kon- 
kurenz den gleichon Erfolg. In Paris vervoll- 
Koumuete er sich unter Bosio’s Leitung und ward 
Meyer, KénstlerLesxiton. 11. 





















hier als Elove in die kiinigl. Akademio aufgo- 
nommen, Von seinen Arbeiten sind in Frank- 
reich mebrere, namentlich Portriits, vorhanden. 
Die Julirevolution veranlasste ihn, in sein Va- 
terland zuritckzukehron. 

‘Wenn sich van Assche entschloss, die dffent- 
ichen Ausstellungen 2u beschicken, so trat er in 
[der Regel mit Werken der verschiedensten Gat- 
tungen hervor. Die Ausstellungskataloge von 
Briissol in den J. 1818, 24 und 36, dio von Gent 
in den J. 1820, 32, 35, 44 und 47 fllhren von thm 
auf: Bisten und’ Medaillonportriits von Louis 
Philippe, General Belliard, Graf Frédéric do 
Mérodo, 0. Van Veen, Haydn, Grétry u. A., Sta- 
tuetten in terra cotta, Modelle zu Statuen, Reliefs 
in Gips und Marmor, unter welchen. letateren 
eine Anzahl von Medaillons mit Engelkipfen und 
eine hi. Jungfrau von 1810 und 1820 datiren. 

Viele Werke v, Assche's besitzt das Schloss von 
Westerloo, darunter mohrere Biisten von 
Gliedern der Familie de Mérode, welcher das 
Schloss gehiirt. Von den beiden Bilsten Jean 
Baptiste ‘Thorn’s, des alten Gouverneurs von 
Hennegau, befindet sich die eine im Sitzungs- 
saal des Provingialraths zu Mons (Bergen), die 
andere im Kirehhof dieser Stadt auf dem 1842 
nach dem Entwurf des Architekten Gouél er- 
























“| riehteten Monumente Thorn's. Das neue Museum 


von Briissel besitat yon dem Kiinstler cine 
schtine Bilste des Bildhauers Laurent Delvaux, 
kopirt nach Godeeharle, die gezeichuet ist 


A.L.V hy V.A. starb in seiner Geburtsstadt 


den 7, Jan. 1864, 

s, Kunstblatt, 1820, p. 326. —Dictionnaire 
des hommes de lettres, des savants et des artistes 
de la Belgique, 1837, p. 198. —Immerzeel, 
De Levens en’ Werken ete, 














Atez. Pinchart. 
Asche. Isabelle Cath érine van Asscho, 
Landschaftsmaterin, Nichte und Schillerin von 
Henri van Asscho, geb. den 23. Nov. 1794 zu 
Brlissel, vermiilte ‘sich 1828 mit Charles Léon 
Kindt. Schon in den J. 1812 und 1813 stellte die 
frilbreife Kinstlerin 2u Gent und Brilssel Aqua- 
rellbilder aus; dann befanden sich Werke von 
ihr auf den Ausstellungen in Gent 1826, 20 und 
35, in Briissel 1827 und 42, in Antwerpen 1833, 
37’und 40,, in Lilttich 1836 ete. Von der Genter 
Akademie erhiclt sic 1829 den ersten Preis filr 
Landschatten. Thre Gemilde haben immer Par- 
tien aus der Umgebung von Brilssel zum Ge- 
genstando ; eines derselben, welehes eine Gogend 
Yon Boitsfort darstellt, befindet sich in der 
kdnigl. Sammlung im Pavillon zu Haarlem. 
Alex, Pinchari. 
Assche. Amélie (nicht Emilie) van 
Asscho, Portritmalerin, geb. den 26. Jan. 1804, 
‘ochter von Heuri Jean v. A., blieb unvermilt. 
Sic walte Miniatur-, Aquarell- und Pastellbilder 
und war Schillerin zuerst von Me, F, Lagarenne 
und d'Autissier, spiiter in Par sich 



































einige Zeit authielt, von Millet. Ihre Bildnisse, 
“a 


346 Amélie van Assoh 





Assolineau. 

















die simmtlich den Vorzug groBer Aehnlichkeit 
besitzon, sind nach Firbung, Zeichnung und 
Modellirung gleich verdienstlich. Mit Aquarell- 
und Pastellbildern debutirte sie auf den Aus- 
stellungen in Gent (1820) und Brilssel (1821). 
Miniaturen waren ausgestellt in den Brilssoler 
Salons von 1830 bis 48, in den Salons von Gent 
1835 und 38. Mit dem Portrit Leopold's I., wel- 
ches sie 1639 ausfithrte, erwarb sie den Titel 
einer Hofmalerin der Kinigin Louise Marie von 
Belgien. Seit lange beschiiftigt sic sich nur noch 
amit Pastellmalerel. 

5, Immerzoel, De Levens en Werken etc. 

Alex. Pinchart 

Assoho. Auguste van Assche, Architekt, 
geb. 2u Gent den 5. Juli 1826. Erstudirte zuerst 
an der Akademie daselbst, dann unter Roolandt 
und A. Pauli; spiter weihte J. Bethune ihn in 
die Kenntniss der mittelalterlichen Baukunst ein. 
dio Proving Westflandern besitet verschiedene 
nach seinen Zeichnungen ausgeftihrte Gebiiude 
die Gemeindeschulen’ von Laathem, Nevelo 
und Berchem (bei Audenaarde), forner das 
Pensionat Saint-Henri 2u Deynzo, in moder- 
nem Stile, die Zeichenschule derselben Stadt und 
dig Schule und das Kloster Petit-Sinay im 
Stile des 15. Jabrh. ; die Kircho und das Stift der 
englischen Frituleinzu Melle, endlichdie Kirche 
und das Kloster der barmherzigen Schwestern 
zu Quatrecht, im Stile des 14. Jabrh. 

Der Kiinstler ist ferner mit der Restauration 
verschiedener alter Gebiiude, von denen einige 
sebr wichtig sind, beauftragt worden. InFlandera 
nennen wir die Kirchen von Welden, Loo- 
tenhulle, Deynze, Wieze, Schelde- 
windeke und Lophem, die St. Jakobskirche 
au Gent und U. L. Frau von Pameele zu Aude- 
naarde; in Brabant die Kollegialkirche von 
St. Leonhard mu Léau; in Limburg die St. Pe- 
torskirche zu St. Truyen. Mebrere dieser Kir- 
chen sind vergrissert worden. Auch zur Ver- 
grésserung der U. L. Frauonkirehe zu Thienen, 
die bald beendigt sein wird, hat v. A. die Pline 
entworfen. Ebenso ist im die Wiederherstel- 
lung des merkwilrdigen Scblosses von Spontin, 
das zwei Stunden von der Maas liegt, anvertraut 
worden. 
































Alez, Pinchart, 

Asselbergh. Cornelis Asselbergh oder 
Asselberg, Bildhauor, geb. zu Antwerpen in 
der zweiten Hilfte des 16. Jabrh., studirte an 
der Akademie seiner Vaterstadt und begab sich 
dann nach Lyon, wo er nach verschiedenen an- 
dern Preisen im J. 1783 den ersten Preis erbielt. 
Spliter kam er nach den Niederlanden zurtlck 
und verfertigte in Teyler's Stiftung zu Haarlem 
nach dem 1793 erfolgton Todo Jan Swart’s das 
von diesem unvollendet gelassene Marmordenk- 
mal Toyler's. 

s.Immerzeel, De Levens en Werken. ete. 

— Kramm, De Lovens en Werken. ete. 
W. Schmidt, 











Asselbergs. Alphonse Asselbergs, Land: 
schaftsmaler, gob. zu Brilssel 19. Juni 1839, 
Schiller von Hubert’. Von 1867 bis 69 studite 
or die Natur zu Tervueren, und mebrere seiner 
Bilder sind der malerischen Umgebung dieses 
Ortes entlehnt; sodann brachte er die Herbste 
und den Winter von 1870—71 bei Dinant an dea 
Ufern der Maas und einen groBen Theil des Jah- 
res 1872 zu Kinroy in der Limburgischen Can- 
pine 2u, einer andern nicht minder interessanten 
Gegend Belgion’s. Er gehirt zu der Kleinea 
‘Schule der +Realistens, unter denen es bere 
gezeichnete Klinstler gibt. Bilder von ihm e- 
schionen auf den Aussteliungen von Lowen 185s, 
Gent 1968 und 1871, Briissel 1869 und 172, Aut- 
werpen 1870, Paris 1869, 1870 und 1872, Loudoa 
1871 und 1872, Bordeaux, Lyon und Grenoble 
1870, Mecheln 1870 ete. 

















Alex, Pinch 

Asselborn. Wilhelm Asselborn, Male, 

vor mebreren Jahren zu Minchen verstorbes 

mehr Handwerker als Kiinstler,, lieferte ein setr 

unbedeutendes Genrebild, Zithor-Unterricht in 

‘Tirol, fir das Kénig-Ludwigsalbum. 

Zither-Unterricht in Tyrol. Oelgemilde von W. 

Asselborn, Steinzeichn. von C. Straub, Ix 
Ludwige-Album. 6. Jabrg. 1860. 4. 

W. Schmidt 

Asselin. Asselin, Porzellanmaler in der 

ersten Periode der Fabrik 1 

Sévres, xweite Hilfte des 

18. Jabrh., malte feine Minis- 

“ turbildnisse. Er zelchuet 
‘mit den nebenstehenden Monogrammen. 

snd Monograms, 3, Aut 








Ally 

Asselin. Frangois Asselin, Malet, gb 
in der Normandie um 1767, emigrirte als Geis 
licher zur Zeit der Revolution aus Frankreisb, 
wandte sich dann der Kunst xu und studirte vot 
1799-1801 2u Dresden. Auf der dortigen Kuns'- 
ausstellung sah man von ihm einen Amor nach 
Mongs (vermutlich nach dessen beriibmten 
Pastellbilde), wie es heisst voll Kraft und Lebee, 
ferner zwei Bildnisso in Pastell , die sich dure: 
‘Weichheit und gefiillige Bebandlung empfobles 
haben sollen. Hierauf ging er wieder tach 
Frankreich und dann nach St. Petersburg, "0 
man ihm seine Arbeiten und seinen Kunstuoter- 
richt wol bezablte, Er starb daselbst nach Ver- 
auf einiger Jahre. 

Dieser Asselin darf nicht, wie es geschebes, 
mit dem vorangehenden Porzellanmaler Asselis 
vorwechselt werden 

+. Pdssli, Kinstlerlextkon I, und Newe Zositee 

W, Schmidt. 








Asselin, s. Asselyn. 


Assolineau. Léon Auguste As 
Maler und Lithograph , gob. zu Hamburg 1818 
von franziisischen Eltero, Schiller von Roch. Is 





sie Asselineau_ - 





347 














‘ea Jahren 1536, 38, 40, 46 und 47 stellte A. 
Landschafton im Pariser Salon aus, hauptsiich- 
lich aber ist er als Lithograph thiit 








Yon ihm 





jographirt: 


1B, im Madrazo's Colecelon lthographica a 
Caadrs del Tay de Espa, 3 Tile.” Madrid 
18%—32, gr. Fol. 

2) In: Musée de Trarsko« 
Armes de sa Majesté L’Emperenr de toutes le 
Rassies, Ouvrage de 180 PL. lith, par A. d'apr's 

lesins de A. Rockstubl. Avec introduction 

Fl. Gille, St, Petersb. und Karlsruhe 

2 Bue, nebst Text. gr. Fol 

3) BIL in: Musée des Armes rares auclennes ot 
crientales de sa Majesté L’Empercur de toutes 
les Russies. Les Dessins dapris Nature par 
Rockstahi, lithogr. par Asselineau et autres, 
Texte par M, de Gilles, 1 Vol. in 20 Liefr. 24 
6 Bil. St, Petersb. 1812, 46, gr. Fol, Ist ein 
Theil des Vorigen. 

4)BIL.in: Armes, Armures, Meubles et objetsdivers 
du Moyen-ige et de la Renaissance, Dessinées 
aprés nature dans les prineipeaux musées et ea 
binets de 'Europe et lithogr. par Asselineau, 
(EA, yar Chapuy.) 34 Lr, de 6 pl. Pari 1840 








‘elo ou Coltection 



























5) i, in; Monuments Arabes et Moresques de 
Cordoue, Séville et Grenade, des c 
en 1832 et 1833 par Girault de Prangey et ith 
Pir Asselineau, Tayot, Bichebols ete. Paris 

1836—1839. gt. Fol 

6) BN. tm: Choix d'ornements moresques. Dessinés 
daprésnature par Girault de Prangey etlith. par 

Aselineau et J. Peyre. Ouvrage falsant suite § 
las in folio Monuments Arabes et Moresques 

Condone ote. 30 BIL Paris (1842). kl, Fol. 

7) BM, in: Monuments Ai Moresques 
aEgypte, de Syrie et de Asie mincure, dessinés 
et mesurés de 1842—45, Ouvr, faisant suite aux 
monnments atabes et moresques en Espagne du 
mime Auteur, Paris 1846, Fol, 

$) Hl in: Le Moyen-Age plttoresque. Monuments, 
Architecture, meubles et décors du Xe au XVILE 
tlicle, Par N.'M. J.C i 
ParM, Moret. 3 ide. mit 188 BIL. Paris 1 
~40."K1. Fol, (Frithere Ausy. 1836.) 

8) BI in: Meubles religieux et civils, conservés 
‘dans les. principaux Monuments et Musées de 
1Earope ete. Dessins par Asselineay , texte par 
Daniel Ramée. 2 Bde. Paris (1864).” gr. 4. 

10) Pi, in: Seulptures décoratives. Motifs dre 
mentation recueillis en France, Allemagne, Italic 
et Espagne, dans les plus beaux Monn 
douzitme an sefzi&me sitele, Dessins 
lineau, texte par D. Ramée. 2 Bde, Paris 1864, 
ard. 

11) WU, ins Vues pittoresques des principaux Chi- 
teaux des environs de Paris, 

+. Beltier, Diet, 

W. Engelmann u, W. Schmidt, 

Mile, Antoinette Asselineau, Malerin, 

Schwester des Vorigen, geb. zu Hamburg den 
15, Mai 1811, stellte von 1837 verschiedene Inte- 
leurs, Prospekte, Genreszeuen und Bildnisse 
aus. Tn Musetn des Louvre befindet sich von 









































Shr ein Kleines Bildniss des Barons Dornier, 
Dragonerhauptmann, in ganzer 
5. Bellier, Diet. 





Asselt. Johannes van der Asselt ist ur- 
kundlich der ilteste viiimische Maler, den wir b 
Jjetat erwihnt gefunden haben; er gehirt der 
zweiten Hilfte des 14. Jabrh. an. Sein Name 
kehrt in vielen Dokumenten wieder, die alle fran- 
isch sind. Wir geben ihn orthographisch , 
Quittungen des Kinstlers aber erscheint er 
verschieden goschricben, als: del Asselt, d’Assolt, 
del Hasselt, de le Hasselt. Wir fanden einen 
Abdruck scines Siegels, darauf die Madonna mit 
dem Kinde und die Insehrift : 8. JOHANNES « DE + 
Asset: Der Artikel del oder de In vor seinem 
Namon zeigt an, dass dic richtige Form dessel- 
ben Van dor Asselt odor Vorhasselt sei. Doch 
wiire es ungereimt, anzunchmen, dass der Kiinst- 
ler aus der Stadt Hasselt (frilher im Geb 
Bischofs von Lilt , odsr einer der 
vielen Oertlichkeiter ederlanden Asselt 
oder Hasselt angehiire. 

Van der Asselt lebte zu Gent; sein Name 
kommt indessen in den Zunftbite 
tigen Maler und Bildhauor nicht vor. Erarbeitete 
Ddereits im J. 1364 flir Ludwig von Male, Grafen 
von Flandern. Im niichsten Jahre nahm ihn 
dieser Fiirst mittelst Verfiigung vom 9. Sept. in 
seinen beronderen Dienst, mit dem Verbot, sich 
fir Andere sonst ohne seine besondere Er- 
Jaubniss verwenden zu lassen, und setzte ihm 
einen Jahresgehalt von 20 livres de gros (so viel 
wie 240 pariser Livres) aus. 

Nach den Urkunden wurde ihm dann aufie- 
tragen, die Malereien in der Kapelle des Grafen 
in Gent auszuftiren. Damit dbrigens der Kii 
ler keine Veragerung in der Auszahlun 
Gebaltes erleide, schiirfte dor Graf ausds 
dem Zahlmeister von Gent cin, den Kilnstler 
vierteljihrlich auszuzablon und’ sich mit einer 
cinfachen Quittung zuftieden zu geben. In 
einer Rechnung der General-Einnahme von 
Flandern, in welcher die Auszablung des Ge- 
haltes an’ J. van der Asselt vom J. 1377 er- 
scheint, wird er bezeichnet als pointeur (Maler) 
de Monseigneur; sonst tiberall wird seinem Na- 
men das Wort Maitre vorangestellt. 

Der Graf von Flandern hatte an die U. L. 
Frauen-Kirchezu Kortryk einogroBeund priich- 
tige, der hl. Katharina gewidmete Kapelle an- 
bauen lassen, welche 1373 cingeweiht wurde 
und sein Grabinal aufnehmen wollte. Diese 
Kapelle existirt noch. Man hat in derselben 
Reste alter Wandmalereien entdeckt, darunter 
Bildnisse der Grafen von Flandern, die al 
Bildsiiulon in Nischen dargestellt sind. 
nehimen keinen Anstand diese Figuren des Ludwig 
‘yon Male und seiner Vorfahren dem J. van der 
Asselt zuzuschreiben. Derselbe hatte auch, wie 
wie wir glauben, dic Zeiehnung zu dem Grabmale 
geliefert, das der Furst in dieser Kapelle file sich 

ae 

























































348 Asselt 


Jan Asselyn. 








ertichten lassen wollte. Es ist ber allen Zweifel 
gestellt, dass der Kilnstler auf Befehl des Gra- 
fon 1374 von Gent nach Kortryk sich begab, wo- 
bei auch der Bildhauer Andreas Biaunepveu aus 
Valenciennes berufen wurde; denn der Graf] 
wollte von beiden ein Gutachten ber das Mau- 
soleum haben, unter welchem sein Kérper ruhen 
sollte. 

Im J. 1379 oder 1380 malte J. van der Asselt| 
im Auftrage desselben Filrsten ein Marienbild 
fil dessen Schloss van den Wal 2u Gent, Im 
Jan, 1382 erhielt er vier Monate seiner Pension, 
die bereits im Mai 1381 fillig gewesen; dies war 
dasletztemal, und seinenGehaltscheiuterseitdem 
nicht mehr erhalten zu haben. Denn er wird in 
den Rechnungeo nicht mehr angeftlhrt; und kurze 
‘Zeit spiiter kommt der Name des Melchior Broe- 
derlam vor, der zum Maler und Kammerdiener 
Philipp’s des Ktihnen, Herzogs von Burgund, 
ittelst Patents vom 13. Mai 1384 ernannt wurde 
mit einem Jabresgebalt von 200 Franken, einer 
Summe, welche den Gehalt seines Vorgiingers 
botriichtlich Uberstieg. J. van der Asselt scheint 
also in Missgunst bei Ludwig von Male gefallen 
mu sein. Eine Urkunde aber beweist, dass der 
Herzog von Burgund, dessen Schwiegersohn 
und Nachfolger, das Talent des Kunstlers 2u 
schiitzen wusste; er liess niimlich von ihm ein 
Bild filr die Franziskanerkirche in Gent ausfUh- 
ren, fir welches demselben auf Anweisung vom 
25. Aug. 1386 sechzig Franken ausgezablt wur- 
den. 

Handschriftiiche Quellen: Rechnungen 
tund Quittungen der Genter Minze und Rech- 
jungen der Generalrechnungsrerwaltung von 

Flandern, beide in den Staatsarchiven vonBrassel 
— Desgleichen in den Arebiven des Departement 
du Noni u Lille, 

















#. Gachard, Rapport AM. le Ministre de inté- 
eur sur les Archives de Vancienne chamtre des 
de Laborde, LesDucs de Bourgogne. 

A. Pinchart, Archives des Arts ete. Il. 143, 

Asselyn, Jan Asselyn (Asselm), Maler, 
,_, sollte uin’s J. 1610 zu Antwer- 

A fe spricht jedoch der Zusatz »van 

f Diepene 2u seinem Namen im 
Beidung com Scheltema) wol als Abkirzung 
ffir Diepenheim zu betrachten. Nach Einigen 
genville u. A. von Jan Miel Unterricht empfangen 
haben. Er scheint bereits in ganz jungen 
wegen seiner verdrehten Finger den Bent- 
namen Krabbetje Kleine Krabbe erhielt_und 

Vich bestimmt wurde, dessen Manier nachrubil- 

den. Scine Behandlung des Figiirlichen , in der 


comptes de Flandre & Lille. pp. 64. 65, — L. 
lez, Pinchart 

pen geb. sein; dem wider- 
Amsterdamer Birgerbuche; Diepen ist Mit- 
soll er von Esaias yan de Velde, nach d'Ar- 
Jahren nach Italien gereist_m sein, wo er 
durch seinen Umgang mit Pieter de Laer anfiing- 
er sehr geschickt war, erinnert auch stets an die~ 


sen Meister. Durch einen groGen und selbstin- 
digen Fleiss jedoch, der sich in einer sebr groBen 
Anzahl der Umgegend von Rom entaommener 
Landschaftsstudien kund gab — die dann 
die Grundlage filr seine zahlreichen Gemilde 
wurden —, fand er bald seinen eigenen Weg. In 
poctischer Auffassung und feinem Gefll fir 
Haltung und Lichteffekt erinnert er unwillkirlieh 
an Claude Lorrain, so dass man vielfach meint, 
er habe sich spiiter diesen Meister zum Vor 
genommen. Obwol sich dessen Einwirkung ni 
Tougnen ‘80 miissen wir doch bemerken, 
dass Asselyn's Landschaften deutlich die Kenn- 
zeichen einer iicht holliindischen Naturauffas- 
sung an sich tragen; Ton und Haltung, obschon 

ich sein Auge von den Linien der sitdlichen 
Landschaft lebendig ergri 
offenbar die Farbengebung der holliindischen 
Schule. Sein Kolorit ist hell und durchsichtig; 
besonders sind seine Liifte, meistens warm und 
fein im Ton, vortrefflich’ gemalt. Ueberdies 
bewies er vielen Geschmack in der Wahl seiner 
Vorwiirfe und im Anbringen von Gebiiulich- 
keiten oder Ruinen. Zuweilen malte er auch 






















Gefechte. Miindler bemerkte fiber ihn: «Im Han- 
del gilt A. flir einen Meister zweiten Ranges 
seine Bilder, obwol geschiitzt, erreichen nie 
hohe Preise, weil er, ohne entschiedene Indivi 
dualitit, sich gréGtentheils an Andere anlehnt 
Nach Houbraken kehrte er gegen 1645 aus Italien 
zurlick und nahm seinen Weg tiber Frankreich, 
wo er zu Lyon in genanntem Jahre die Tochter 
eines Antwerpener's heiratete. Vermutlich bat 
er darnach noch einige Zeit im sildlichen Europs 
verweilt, weil er erst den 24. Jan. 1652 als Bur- 
ger von Amsterdam eingeschrieben wurde (s. das 
‘Verzeichniss eingekaufter Burger, in Scheltema's 
Rembrand, Nouvelle Edit. par Birger. Paris 
1856. p. 78). Hier war er seitdem wobnhaft und 
starb er auch (nicht in Venedig, wie manche 
Schriftsteller angeben) im J. 1660. 

Die Anzahl seiner Bilder ist sehr betriichtlich 
‘obwol er allem Anschein nach kein hobes Alter 
erreichte. Wir konnen aus der Menge bloss 
eine Auswahl anftbren. Das Museum von 
Amsterdam besitzt von ihm eine Allegorie auf 
die Wachsamkeit des Rathspensionirs de Wit 
ein Schwan vertheidigt sich gegen einen bellen- 
den Hund. Das Museum van der Hoop da- 
selbst eine Landschaft mit Ruinen, staffirt mit 
Bauern und Maulesel. In verschiedenen Pri 
‘sammlungen der Niederlande findet man ausge 
zeichnete Werke Asselyn’s. Im Museum zu 
Briissel: Italienische Landschaft mit Figuren 
in einer Fabre; bei dem Herzog von Arem- 
Derg daselbst: Italienische Landschaft Im 
Berliner Museum sicht man eine Landschaft 
mit Felsen, worin ein Ochsentreiber, und einen 
Seehafen mit alten Gebauden und Felsen, staf- 
‘rt mit orientalischen Figuren. In Dresden 
Gebirgige Landschaft mit Hirten und Vieh ; An- 
sicht mit einem Kloster, wo ein Minch Bettler 





Jan Asselyn, 


349 





speist; Landschaft mit Ruinen , staffirt mit Fi- 
tren und Thieren, In der Mimehener Pina 
Kothek: Italienische Landschaft mit Ruinen 
tnd Felsen, staffirt mit Reisenden zu Pferd, und 
Fluss mit Briicke, wobei Reisende und Kauf- 
annsgiiter, die auf die Einschiffung warten. Im 
Museum zu Gotha: Landschaft mit Felsen am 
Meeresufer; im Vorgrund Schiffe und Waare 
Eine Reihe zum Theil der ausgezeichnetsten Bil 
der Asselyn's besitzt die Kunstakademic in 
Wien. In der Sammlung patriotischer 
Kunstfreunde au Prag findet sich ein Bild- 
aiss des Historienmalers Sereta, sebr bemerkens~ 
werth, weil A. sonst keine Portriits zu malen. 
pflegte. Das Louvre au Paris besitzt: An- 
sicht der Briicke von Lamentano am Teverone; 
Italienische Landschaft; Ansicht der Tiber mit 
Hirten; Ruinen in der Campagna mit Hirten. 
In der Ermitage von St. Petersburg 
Landschaft, worin rechts eine hohe Mauer, lings 
deren ein Hirt seine Herde treibt. Im Musoum 
11 Kopenhagen : Gustay Adolf in der Schlacht 
bei Liitzen, von 1634, bemerkenswerth wegen 
des Gegenstandes und der frithen Jabreszal; 
ferner drei andere Bilder. Auch in England 
finden sich Werke von ihm; Waagen hebt daraus 
als eines seiner besten Werke: Vieh und eine 
Frau vor einer Hhle, bei Th. Baring, hervor. 
In den Katalogen von Hoet und ‘Terwesten sind 
Bilder von ihm, angeblich mit Staffage von Te~ 
a, verzeichnet. Dies diirfte indessen auf einer 
falschen Angabe beruhen, da vou einem Aufent- 
halte Asselyn’s in Antwerpen und Brissel nichts 
bekannt geworden ist. 

Zahllose Zeichnungen und Skizzen, mit schwar- 
zer Kreide und ostindischer Tusehe in breiter, 
ueisterlicher Manier behandelt, befinden sich in 
verschiedenen Sammlungen; das Museum Fo- 
dor zu Amsterdam besitzt drei der besten, 
worunter Gebifude an einem Fiuss, Uber den eine 
Briicke fihrt, auf der Versteigorung Verstolk 
van Soelen im J. 1847 flir 311. verkauft. 

Tv, Westrheene. 


In spiteren Jahren wandte sich A. auch der 
Dekoration von Delfter Topfereien zu, dio er in 
vlauem Camaiew auszufllhren liebte. " Arbeiten, 
dieser Art, welche sebr selten sind, zeichnen sich 
durch bewundernswerthe Anorduung der Kom- 
position, feine Detaillirung und richtige Per- 
spektive aus. Demmin besitzt eine prachtvolle 
Landsehaft, Six van Hillegom in Amsterdam ein 
Thiersttick ‘nach Berchem vom J. 1659 und eine 
Schlachtszene nach Wouwerman, die auf 
Fayenceplatten ausgefithre sind. 

+. Démmin, Guido de VAmateur de Fayences. 

Paris 1963. p. 274, 























A, lly. 

Amselyn bediente sich gewdholich des ersten 
Monogrammes mit mebr oder weniger Mo- 
difkationen. Das zweite soll nach Miundler 


AAussordem wandto er noch die Initialen Jd und 
TA an oder xog das erate J mit dem A des gan- 
zen Namens zusammen, 

Das Gedieht Broederschap der Schilderkunst 
ete. Amsterdam 1654, ist nicht von Jan Asselyn, 
wie Ofters angegeben wird, sondern von Thomas 
Asselyn. Ob sic mit cinander verwandt waren, 
ist unbekannt. 

Bildniss des Kiinstlers, Halbag. 

Rembrandt. gr. 4. Bartsch 2 
Hiernach existizen viele Koplen in den ver- 
schiedenen Werken Ober Maler, in Houbraken, 
'Argenville, Immerzeel u. 4, . 
Ausserdem noch radirt von A.B. de Querte= 
mont. 4. 


a) Angeblich von ihm radirt 


Radirt von 



















Altes italtenisches Thor mit Anbau von mit Ge- 
striuch bewachsenen Ruinen: rechts eine a 
baute Mauer, welche das Blatt schliesst, 


‘Aussicht auf fuinen in der Fer 
links ein groBer Esel mit di 
Manne, in de 
4H. 2", br. 3” 

Dies gelstreiche hier und da veritzte Blatt glauben 
wir dem Asselyn zuschreiben zu dirfen ; soll 
man es mit andern Meistern vergleichen, s0 
Innert es am ersten noch an B. Breenberg, von 
dem es Jedoch nicht ist 

So KR, Weigel im Kunstkat, No. 16634. 
Vermutung richtig, bleibt dabingestellt. 

b) Nach ihm gestochen: 

4) Durehbruct des St. Anthonisdammes bei Amster~ 
dam im J. 1651. Hadiet von E. d'Alton, 
einem Bilde angeblich von Asselyn, und der 
Radirung von P. Nolpe. qu. Fol. 

Radirung Nolpe's In jedoch, nach W. 


Di 

Schelilnekx. Basa 

don Deich von Hotewaal oack a 
ta ar 





Im Vorgrunde 













0» die 



















Yerwirrang ait dsm No 
tag gegetens (J. Ph. tan der 
"is iSdirang von Bolraten tom J- 
sveaiwird als nach einen bilge vou Aveey 
der Shaman Tronchin angegsben. 
2-1) Folge von 6 numeritten BIL. mit Ruluen der 
Umgegend Rom's. Dessigné par J. Asselin, 
et graué par Perelle, qu. 4 
2) Temple de la ville Adrianne. 1 
3) Temple de Marcus Cursus. 2 
4) Vue du Tivoly avec le Temple de la Sibylle 























‘Tiburtine. 3, 
'5) Ruyne du Colisée. 4." 
6) Une Fontaine proche de Lorette. 5. 





7) Ruyno de Ste, Croix de Jerusalem. 6. 
8-13) Folge von 6 numerirten BIL vou Ansichten 
und Ruinen Rom's. Dessigué par J. Asse~ 
lin, et graué par Perelle. qu. 4. 
8) Vestige du Temple de la Paix, biti par 
‘Vespasian ot Tite Emperours. ete. 1. 





9) Vestigo du Palais Major biti par Neron 
ete, 2. 

10) Vestige des Arcades ou Arquedues de Fris- 
cati ote. 3. 


11) Vestigo de la Maison de Cieeron. 4. 
12) Veiie de la Porte $*. Paul ete. 5. 
13) Veatge du Pont dee Subines, 6. 
14-19) Folge von 6 numeritten BIL. aholicher 





ebenfalls auf Bildera von ibm vorkommen. 


‘Ausichten Row's. Dessigné par J. Asselin, et 








Jan van Asson. 














graué par Perelle. Unterscheiden sich von 
den beiden vorigen Folgen dadurch, dass sle 
nicht in die Quere sind, sondern Hochformat 
haben, kl. Fol, 
‘Vou diesen 3 Folgen komman|Gegendracke rer, 
20) Les Voiageur a Schwal de apres Je Tableau 
Original do Jean Asselyn de Ia gallerie Rajal a 
Munie graue par Guil-Kobell 1835, qu. 4. 
21) Ruris Deliciw, Tu Tityre, lentus tn umbri ote, 
4J. Sethein Pin. 4 Paris chez Beauvarlet ete, Fol. 
22) Keliquie Danadm, Sidontam Puer ote, J. Sel 
hein Pinx. Beauvarlet Excu, A Paris chés Boa 
varlet ete. Fol 
23) De Keysiger. Le Voyageur. Ein Relsender mit 
einem Pierd In einer Felsenboble ete. J. Asse- 
lyn pinxit, L. A. Claessens f. aqua forte A°, 
1800. N. 5 einer Folge kl. qu. Fol. 
2) Landschatt mach Asselyny dle Figuren von 
hem, Gest. von Th. Major. gr. qu. Fol 



























ny die andere mit 
Gest. ‘von Cardano, 
Niquet. gr. $. In Filhol's Mus 








27) Vue du Tibre. Gravé a1 
né par Liénard. gr. 8. 

royal. No. 130. 

28) Landschaft, rechts eine steinerne Briicke, 
vou De Saul, kl. 4. 

29) Vue du Tibre. Gezeichn, con Gemillon, gest. 
von Garreau und T. Dequevauviller. qu. 
Fol, Musée Napoléon. 

30) Les Pécheurs la ligne. Nach Heineken gest. 
yon J.B. Derry (Derrey oler Desrayes?) 
und bez. Jean 4 Selim, pins, 

31) Hoble mit antik 








In Fithol's Musée 


Gest. 










2) Ita. Landschaft mteRaine, Fluss und Viebherde, 
rechts eine pissende Kuh. Gest. von Angel 
Moitte nach dem Bild im Kabinet Poullain, 

33) The watering Place. Die Schwemme. Gest. von 
V.M. Pleot. qu. Fol 

3M) Antike Rutnen mit Av Gest. 
yon Weisbrod. Fol. Galerie Lebrun. 1792, 

135) Bergige Landschaft mit Ruinen und Eselstretber. 

nung in Bister. Anonymes Dl. 

nach R, Weigel in Il. Spilman's Manier. kl. qu. 4. 

36) Landschaft, in der Mitte ein Relter, rechts ein 
Mann, der init zwei Frauen spricht.” Gest. von 
LeGrand. ML. 4. 

37) Das reitende Madchen beim Brunnen. J. Galag~ 
tinow del, et se. qu. 4. Collect. Stroganoff. 
38) Kubkopf. “Radirt von J. Bemme nach einem 
lebensgroBen Bilde, wie aus dem Katalog von 
Hoet und Terwesten exhellt. (Notts con 7. van 

Westrheene.) 8. 

39) Ein gefleekter Jagdhund, Links ein Theil einer 
Mauer, wodurch ein Stick des Schwanzes und 
der rechten Hinterpfote bedeckt wird. Links 
unten das eus J und A zusammengesetzte Zei 
chen. In Schabmanier von J, Wakkerdak, 
Jedoch obne seinen Namen. qu. 8. (J. Ph. van) 
der Kellen.) 

+ Houbraken, De gosteSchouburgh, 1758. 1. 

G1. —Immerzeel, De Lesens en Werken ete. 

—Kramm, De Lever 

neken, Dict. — Winekler's Katalog. 111. — 

Weigel, Kunstlagerkatalog passim. — Ka 



































log Aretin. — Nagler, Monogr. 1. No 
HL, No. 1769. 1789, 
W. Schmidt w. W. Engelmann, 
Asselyns. Joris (d. h. Georg) Assolyns, 
Holeschnitzer 2u Brlissel in der ersten Hiilfte des 
16. Jahrh., ist einer der zablreichen niederlis- 
dischen Kunstler, denen wir die wundervollex 
Kunstwerke in Holz, wie Altire, Chorstile 
Altarbliitter ete., die fast alle Kirehen vor dem 
Bildersturm 1566 zierten, verdanken. Die Namen 
der Kiinstler sind fast durchgiingig unbekanut, 
weil siv ihre Werke fast niv bezeichmeten ; einige 
sind zufillig in den Archiven entdeckt word 
80 Jacob de Baerse, Willem Hessels ete. 
Die erste Nachricht tiber Assclyns gab uns 
seine Einzeichnung in die Biirgerschaft zu Bri 
sel vom J. 1527 (Joorys Asselyns). Im J. 1539 
‘erhielt er die Summe ‘von 200 Gulden fir eines 
Altar mit der Legende des hl. Quintin fiir die 
Quintinsbruderschaft zu Liwen. Dieses Bili- 
werk wurde'bald darauf durch den Lwener Ma- 
Jer Jan” Willems mit Farben und Vergoldung 
liberzogen. Ferner fanden wir den Namen des 
Assclyns in einer Rechnung yon 1546 —47 fiir 
Wappenschilder, Kartuschen , Kapitile und 
dere Ornamente von Holz, die er im Auftrage fir 
den neuerrichteten Audient-Saal der Kanzlei zu 
Briissel verfertigte. Das Tafelwerk dieses Saales 
fhrte Frans van Roo oder van Rode nach dex 
Zeichnungen des Michael van Coxcyen aus. 


Eve 

































Compte de Tamman de 
528, und Comptes des exploits do 
fl de Brabant 1545—47, tn den Staats 
archiven zu Briissel. 

Alex, Pinchart 

Assen. Johann Walter van Assen, an- 
geblicher Formschneider im ersten Drittel des 
16, Jabrh., 8. Jacob Cornelisz van Oost- 
zanen. 

Assen. Jan van Assen, Bildniss-, Histo- 
rien- und Landschaftsmaler, geb. zu Amster 
dam inn J. 1635, + daselbst 1695, folgte giinzlich 
der Manier des Tempesta, dessen Kupferstiche 
er oftmals einfach kopirte. Da seine meisten 
Bilder, die breit und oberflichlich behandelt 
Waren, ausser Landes (besonders nach Ost-In- 
dien) gingen, 80 glaubte er, ein solches Plagiat 
ungestraft begehn zu kiunen, Kramm nennt von 
ihm ein minnliches Bildniss, im Stile G. Ter- 
Durg’s gemalt, in Besitz der Familie Huydecoper 
van Nichtevecht zu Utrecht. 

Te. 














Weatrheene 


Angeblich nach ihm gestochen 


1—2) Le Jardinier und La Fruitidre. 2 BIL. Besu- 

let exc. Fol. s. oben p. 325. P. J. van Asch. 
oubraken, De groote Schouburgh. Au-g, von 
1753. 11, 236. — Immerzeel, De Levens eo 
Werken ete. — Kramm, De Levens en Wer 
ken ete. Heineken, Dict. 





W. Schmidt 





E hino Assereto. 





351 














Assen. A. van Assen, Zeichner und Kupfer 
stecher, dem Namen nach niederliindiseher Hor- 
kunft, arbeitete zu London um 1802 und starb 
daselbst_gegen 1817. Ottley schreibt thm Ta- 
leat zu; doch ist uns von bedeutonden Arbeiten 
desselben nichts bekannt geworden. 
1) Bdward Ederds, black preacher. 8 
2)Thom. Egerton, 2% Count of Bridgewater. 
Mach P. Lely. 8. 
3) Sir Phitip Francis, der vermutliche Verfasser 
der Juniusbriefe, Nach der Biste von Lochee. 
A)Mr, Robert Grave. tat, 40, Obiit 1802 ABtat. 
71.’ Painted by E. Penny, R, A. Engraved by 
Van Assen. kl. oval. 
5) John Hamilton Mortimer, Pietor, fac-simtle from 
4 drawing in Pen and Ink by himself. Diiste, im 
Profil, A. Van Assen Fecit. Publ. Feb. 1, 1810 














ete, Oval. 
6) Orator Tub, Kupferdrucker und Verfechter der 
freien Wahlen 2u Brentford. 1802, 4. 








Matthew Wren, Rector ete. 
ford, + 


Bisehiof von Here- 
Nach einem Miniaturbild der 








von 
ein 
hed 


5) Graf Boruslawski, Zwerg bet Stanislaus 
Polen. Gauze Figur, techts eine Dame un 
‘ind. A. van Asson delin, et seulp. Publi 

175%, Oval. 8. 

9) Drei Nymphen und 
‘oder Pomona opfern 








in nacktes Kind, der Ceres 
die auf einem Piedestal 





zor Linken sit. Zucehi A. Van 
Ip. Oval. qu. §. Nach Ottley artig 
gestochen in Punktirmanier. 





+ Ottley, Notices. 
W. Schmidt, 

Assente. Jan Baptist d’ Assenie; so nennt 
Houbraken (Groote Schouburgh, 2. Aufl. II. 360) 
civen Mater aus Tournai, der in der Schilders- 
bent zu Rom den Beinamen Lantaren (Laterne) 
flurte. Werke von ihm sind uns nicht bekaunt. 
Vermutlich gebiirte er zu der Familio dAsseig- 
ties, d'Assegnyes oder d’Assignies zu Touruai, 
yon welcher Gaspard und Gédéon zur Zoit dos 
Herzogs Alba oder bald darauf der Vermigens- 
konfiskation unterlagen. 5 Assignies. 

‘Notizen von Pinchart. 











W. Selmidt, 
Assensio, s. Asensio. 


Asser, 5. Adzer. 


Assereto. Giovacchino Asscreto oder 
Axareto, Maler aus Genua, von 1600 bis 1649, 
kam zuerst zu Luziano Borzone in die Lehre, 
spiter zu Ansaldo. Fir die Ktinstler @ onua’s 
hatte Giovanni Carlo Doria in seinem Palaste 
einen Aktsaal eingerichtet. Einmal stellte er 
bier einen Fisch zum Kopiren auf, weil ihn dessen 
wanderlich bizarrer Kopf interessirte ; alle mal- 
ten ihn, Assereto am besten. Damit griindote er 
seinen Ruf. Noch nicht 16Jahre alt, wurde er 
berufen file das Oratorium 8. Antonio Abate in 
Sarzano ein groBes Bild zu malen. Es stellte 
den Titularbeiligen dar, wie er durch Gebet die 
Teufel vertreibt. Ansaldo unterstiitzte seinen 
Scbtiler bei der Arbeit; vielleicht that er das 


Beste dabel. Denn als Assereto, mit ihm zer- 
fallen, fiir dasselbe Oratorium allein und ganz 
selbstiindig den hl. Antonius malte, der seinen 
verdurstenden Minchen aus einem Felsen auf 
wunderbare Weiso Wasser hervorsprudeln lisst, 
da war man allgemein liber das Mangelhafte des 
Bildes betroffen. Das Kolorit insbesondere er- 
‘schion hart und ungeschickt. Aber derstrebsame 
Jiingling tiberwand seine Febler; von Bild zu 
Bild machte er Fortschritte. Fur das Oratorium 








. | 8. Maria malte er cin Abendmal, ein anderes fiir 


das Oratorium S. Croce und filr lotateres auch 
cine Fahne, wo auf der einen Seite 8. Antonio 
und auf der anderen Christus, ein Kreuz tragend, 
dargestollt waren. Einen Christus aim Kreuz 
entwarf cr fiir das Soldateuquartier yor derPorta 
dell’ Irco, fiir das Oratorium 8. Germano eine 
Auferstelung Christi und einen Christus mit 
8. Thomas, fiir das Oratorium S. Andrea einen 
S. Andreas Besessene heilend und fir das Ora- 
torium S. Stefano eine Auferstehung des hl. Lo- 
renzo. Das Kloster der Agostiniani Scalzi S. 
Nicola schmiickte er mit den Bildnissen einiger 
Ordensheiliger, voll Milde im Ausdruck und 
Devotion in der Haltung; ganz besonders wurde 
hier die Lebhaftigkeitund Ktibnheit des Kolorites 
gerlihmt. Von Assereto’s Hand erhielt die Kirche 
8. Cosma e Damiano awei Bilder, erstens die 
beiden Titularheiligen Kranke heilend und Uber 
ihnen Maria mit dem Christkind, und dann di 
drei Hoiligen Agata, Apollonia und Lucia. Nach 
der Kirche S. Brigida kam eine Madonna del 
Rosario mit den Heiligen Domenico, Francesco 
Saverio und Chiara. Zufolge Lanai suchte er 
diesem Werke durch jenes effektvolle Helldun- 
kel zu wirken, auf das sich sein erster Meister 
Borzone so gut verstand. Auch fiir die Ortschat 
ten Recco und Chiavari hatte Assereto Altar- 
bilder auszufiihren, 


Im Jahre 1639 ging er nach Rom. Stolz und 
selbstbewusst hatte er nie durch Unterwlirfigkeit 
nach Auftriigen’ gestrebt und hochmiitig die 
Arbeiten anderer geringgeschiitzt.  Dennoch 
‘schiimto er sich seiner Kunst und stellte sich, 
als ob er nur zum Vergntizen und Zeitvertreib 
dieselbe austibe. Bei keinem der Meister, deren 
Atcliers er in Rom besuchte, gab er sich als M 
ler zu erkennen, Dic Domenichino, Lanfranco, 
Reni, Poussin machten nicht den Eindruck auf 
ihn, den er erwartete, »Es war ein Vorurtheil, 
was ich fiir sie hegte , so erklirto er in der Hei- 
mat, ich bin davon geheilt und kann mich nun 
mit vollem Grunde selber achten.« 

Zahlreiche Gemiilde entstanden noch von sei 
ner Hand in Genua. Die yornehmsten sind in 
der Kiirze folgende: 

In der Kirche der Minoriti osservanti: 
1) zwei Prophetenfiguren auf Leinwand, 2) 






































Petrus heilt den Lahimen und 3) David wird von 
‘Abimelech umarmt. Dic beiden letzten sind a 
fresco gewalt. 


352 


Giovacchino Assereto 


Assié. 








In der Kircho 8. Agostino: Dio Wunder 
der Jungfrau Maria in ihrer Kapelle. Fresken 
voll Geist und Leben. 

In einem Saale des Palazzo des Francesco 
Granello die Geschichte Abraham's und Perso- 
nifikationen einiger Tugenden. Die Fresken 
wurden 1643 ausgefhrt und geficlen durch di 
Vornehmheit der Komposition, sowie durch 
ihre reiche Fulle und Anmut. 

Tm Saale des Palazzo des Agostino Airolo 
an der Piazza Amorosa malto A. an der Decke die 
Geschichte des Marsyas. Die Lilnetten fllte er 
mit Figuren einzelner Gottheiten aus und an den 
Wiinden brachte er in Chiaroscuro eine Anzahl 
‘Termini an. Begonnen war diese Freskomaleret 
Yon Giovanni Maria Bottalla, der aber bereits 
1644 starb. Assereto liste seine Aufgabe mit 
Geselmack und zeigte Kraft und Harmonie im 
Kolorit. 

Francesco Granello, flir den Assereto schon 
1643 thitig war, Ubertrug thm 1617 neue Ar- 
Deiten. Alle drei freien Seiten seines Hauses 
Viess er mit Fresken schmilcken. An der einen 
war das Opfer Abraham's, das aber schon zu 
Soprani’s Zeit fast gan zerstirt war, an der 
anderen die Kriimung der Marin und zwischen 
den Fenstern Personifikationen der Tugenden. 
Millin sah noch einen guten ‘Theil dieser Fresken 
der zweiten Fassade und Tobte an ihnen den 
guten Geschmack des Ktinstlers. Geistrefcho 
Arabesken mit sehr energischem Relief zierten 
die dritte Seite und umseblossen in ihrer Mitte 
kriegerische Symbole. 

Man bemerkt, dass Assereto nach seinem 
Aufenthalte in Rom vorzugsweise Fresken malte. 
‘Von Bildern auf Leinwand ist noch eine Dor- 
nenkrénung Christi xu erwihnen, welche dic 
Gallerie Spinola aufbewahrt; die Malerei ist 
gut, hat aber schr nachgedunkelt. Viele Werke 
unseres Meisters sollen nach Sevilla geliefert 
sein, Auch sein letztes Werk, das Abendmal 
war fr Spanien bestimmt. Eben hatte 
auf die riesige Leinwand hinge- 


























iches und Disteres ; aber er liebte 
die Heiterkeit, und seine Unterhaltung war 
witzig, scharfsinnig, gliinzend. An Musik und 
Gesang fund er innige Freude. Lud er Musiker| 
zu sich cin, so machte er selber den Koch. An 
Freunden fehite es ihm nie; ihre Vergutigungen 
zu theilen, war er stets bereit. Selbstbei Fresko- 
arbeiten, wie dort bei den Geschichten des Mar- 
‘yas, liess er auf der Stelle Alles stehen und lic- 
gen und machte sich mit seinen Bekannten einen 
frdbilichen Tag. Wie manchmal verzweifelten 
die Burschen, die or als Akte gestellt, und denen 
er eingepriigt hatte, sich um Alles in der Welt 
nicht zu riihren; denn der Meister, der nur auf 
ein Augenblickchen fortgegangen war, kam nicht 
wieder und spielto mit seinem Hunde Bagolino 
und seiner Katze Biusma, oder er sang und péif 

















im Nebenzimmer. Leichtigkeit des Schaffens 
und eine gewisse GroBartigkeit der Auffassung, 
sichere Zeichnung und wirkungsvolles Kolorit 
‘machten ibn seiner Zeit zu dem besten Maler in 
Genua, Allein die Zerfahrenheit seines Charak- 
ters offenbart sich doch auch als Nachlissigkeit 
und Leichtfertigkeit in seinen Werken. Ihre 
Firbung erscheint heute fleckig und tribe 
8. Soprani, Pitt. ete. Genovesi. pp. 
Millin, Voyage en Piemont ete. 11 
Lanzi, Storia pittoriea. IV, 359. 
Revue des Musées d'Italie. p. 114. 
nucet,,Opere, bringtnur Notizen aus Sopranibei 
Notiten von Mindler. 
















Giuseppe Assercto, Sohn und 
Giovacchino’s, war reich begabt und eignete sich 
den Stil des Vaters an, starb aber schon in frl- 
her Jugend. Nach Zani hat er 1650 gomalt. 


s. Soprani, Pitt. Genovesi, — Zant, Encie 








Assereto, ein zweiter Sohn Giovacchino's, 





wird von Zani ohne Vornamen angefllhrt. Er 
‘war noch 1686 als Maler thiitig. 
s. Zani, Eneiel. 
Jansen. 


Assié, Adrien d’Assié, Historienmaler, um 
1630 zu Lyon. Der Verfasser der unten aufge- 
fuhrten Recherches tiber Lyon schreibt ihn 
dAcier, Clapisson Dacier, Mariette hingegen 
Dassié; die obige Form d’Assié ist uns durch 
J. de Bombourg, Landsmann und Zeitgenossen 
des Knstlers, Uberliefert worden. Der Kiinst- 
ler studirte in Rom und abmte die Manier 
von N. Poussin nach. Man sclireibt ihm eine 
regelrechte Zeichnung, sorgliche Ausfllhrung, 
aber eine magere Komposition und  dilstere 
Farbengebung zu. Seine bostern Werke zieren 
den Chor der Kirche 8. Nizier zu Lyon und 
dilden einen Zyklus von 6 groBen Darstellungen 
Jaus dem Leben der hl. Jungfrau. Ferner sab 
man von ihm in Lyon noch folgende Bilder 
Christus in der Kapelle des Gekreuzigten der 
Kirche 8. Paul ; Himmelfahrt Maria in der Kirche 
vou Notre-Dame de la Platiére; Taufe Christi 
in $. Nizier; Segnung der Brote und der Fische 
zwischen zwei Seitenbildern mit den bh. Bene- 
dikt und Scholastika auf dem Hauptaltare der 
Benediktinerkirehe de 1a Désorte; die drei 
Marien auf dem Hauptaltare der Kirche der 
unbeschuhten Karmeliter, und endlich cin Ge- 
miilde, dessen Gegenstand wir nicht angegeben 
finden, in der Kind -Jesu -Kapelle der Kathe- 
drale. 

4.5, de Bombourg, Recherches curieuses de Is 
Vie de Raphael Sanzio d'Urbin ete. (Archives de 
TArt francais, 2, Serie, Vol. 11.99). — Reeher- 
ches pour servir A Yhistoire de Lyon ou les 
Lyonnois dignes de mémoire. 1757. Il. 133. — 
(Clapisson), Histoire et description de ls ville 
de Lyon. 1761. p. 110, — Mariette, Abée 
darfo, TI 61. 




















Alez. Pinchart. 





Assis 


Assman. 








Nach ihm gestochen 
1)Der bl, Bruno betend, dargestellt auf elnem von 
i Kindern gohaltenen Vorhang. At. Dassir| 
Gest. von J. J. Thurneyser 2 
Lyon 1674. 8, 
2)Der durch den Handel hervorgebrachte Reich- 
thom, in einer Kartuscho, flr einen Lyoner 
Kaufmann, Gest. von Tharneyser zu Lyon 
1674. 8. 
+.Heineken, Dict., antor Dacter. 
E, Kolloff. 
Ein Dassi é (d’Assié), vielleicht ein Verwand- 
tervon dem Obigen, gab heraus 
Warchitecture Navale, avec le Routier des Ind 
Orientales et Oceldentales, Paris 167. 4. 
s.Universal Catalogue of Books on Art. 1. 
unter Dassié, 














W. Schmidt. 
Assignies. Gideon @Assignies (Dasseg- 
ies), Medailleur, war in Holland fm Beginne des| 
‘Jahrh. thiitig. Laut Dekret der General- 
staaten, 7. Juni 1614, erhielt er eine (im Doku- 
mente nicht angegebene) Summe fiir ein Pet- 
shaft, das er fiir das Comptoir van‘de Gene- 
naliteyt. geliefert hatte. Zwei Medaillen zu Ehren 
des Prinzen Moriz von Nassau sind von ihm 
tekannt; sie filhren dic Jabreszahlen 1618 und 
1620, Von ihnen ist jedoch nur die 2weite, welche 
die Zichtigung der algerischen Seerituber durch 
die hollindische Flotte darstellt, verdffentlicht| 
worden, InTournai gab es eine Familie d'Asseig- 
siea, d’Assegnyes, oder d’Assignies, von welcher 
Gaspard und Gédéon zur Zeit des THerzogs von 
Alla oder bald darauf der Vermigenskont 

tion unterlagen. Vielleicht ist Gédéon mit dem 
bigen gleichnamigen Medailleur identisch, oder| 
doch mit ihm verwandt, 

3) Moriz von Nassau-Oranien, Biiste im Profi, mit 
Lorber. MAYRITIVA + + AVR + CO« NAS8 + CAT + 
wane - Vu + BT- vLis — Revers: Palmen, wo- 
bet die Jahres! 1618; Legende: tannnu + 
svucyzys anon +. — Diese Medaille, von der 

ios Kin Exemplar gesehen haben, ist auf der 
Exerge bezelchnet: ap'asstowtns (0 und  ver~ 
sehlangen). 
2) Dieselbe Bite. — Revers: Ein hollindisches| 

Schiff verfolgt einalgerisches; Legende: * ansama| 

S xpayrria * amare + 20'* yEuRY + 1620. — 

Rezelchnet: cassoxtss- (Van Loon, Histoire 

métallique des Pays-Bas, IT, 126.) 
























Ein Cornelius @'Assigny, Wappenschnei- 
der (Stempelsnyder) kommt unter den Mérdorn| 
der Gebtilder de Witt (ermordet im Haag 1672) 
vor, Er kinnte der Sohn Gideon's gewesen sein. 

5. Revue de la nomismatique belge. 3. Serle. IV. 

190. — Wagenaar, Vaderlandsch historie, 
4756, XIV. 112, — "J. Kok, Vaderlandsch 
Woordenbock. XXXII, 347. — Kramm, Levens 
en Werken ete, unter Dassegnies. 

‘Alec, Pinchart und W, Schmidt, 


Assteny. Marie Josoph Louis Bona- 
venture, Baron d'Assigny oder Assignies 
Dilettant in der Malerei, geb. im gleichnamigen| 

Meyer, Kanatler-Lesiton. 11 











Schlosse zu Tourmignies zwischen Lille und 
Douai, machte seine Studien im Collége Louie 
le-Grand 2u Paris, wo er sich auch die erste Fer- 
tigkeit im Zeichnen und in der Musik erwarb. 
Er betrat die militiirische Laufbahn, zog sich 
indessen zur Zeit der franzUsischen Revolution 
nach Tournai in Belgien zurlick, wo er sich wit 
der Malere! beschiiftigte. Die Eroberung Be 
gion’s durch die Franzosen zwang ihn zur Flucht 
nach Kleve, wo er mit andern Emigranten einen 
Verein griindete, der in Kleve und Emmerich 
sehr beliebte Konzerte veranstaltete. Eine weite 
Erwerbsquelle bildete die Kunst; er bemalte im 
Verein mit einem Freunde aus der Pikardie 
‘Tabaksdosen, dio ihnen von Nitrnberg geschickt 
wurden. 
Nach der Ruckkohr der Ausgewanderten nahm 
i wo er sich mit 
Musik, Poesie und Malerei beschiiftigte. Er ver- 
fertigte Landschaften, worin er sich bei Piat 
Joseph Sauvage aus Tournai auszubilden suchte. 
In der Kirche zu Tourmignies sieht man von 
ihm eine groBe Landschaft, die wit den nach 
Emaus wandernden Jiingern staff ist. Bin an- 
deres im Geschmacke Claude Lorrain's gemaltes 
Bild, das leider seitdem durch Ucbermalungen 
verdorben wurde, befindet sich in der Kathedrale 
von Tourna\ ; eaistbez.: LE BARON D'ASSIGNIES 
inv, 1806, Die St, Katharinenkirehe zu Lille 
besitzt cin drittes Bild, worin die Figuren von 
Blanquart-Evrard,, einem Maler yon Lille, her- 
rilhren, D'Assigny nahm spiter selbat in Lille 
seinen Wobnsitz. Hr. Michel, Vorstand der Ge- 
meindeverwaltung von Tournai, besitzt von 
ihm eine sch¥ine Landschaft, staftirtmit Fischern, 
3 sie ist bezeiehnet Dassiny 
(sic?) 1802; doch ist die Schrift schwer lesbar. 
D’A. starb in seinem Schlosse Assignies den 
30, Sept. 1831 
Hulletins de Is soclété historique et lttéraire 
de Tournai, XV, 141. 



































Alex, Pinchart. 
moderner Maler, uns 





Asstotl. Assioti, 
nicht weiter bekannt. 
Nach thm gestochen: 


‘Town and Harbour of Mahon in Minorea, 
von Darling. gr. qu. Fol. 


Gost, 





Assist. Tiberio d'Assisi, s. Tiberlo, 





Assisl. Andrea d'Assisi, . Alovigi. 
Asslinger, s. Aesslinger. 





Assman, Johan Assman, gewbhnlich nur 
Johan Conterfeyare genannt, ein geboruer 
Deutscher, kam frilhzeitig nach Stockholm, wo 
er im Jahre 1630 flir den Reichsadmiral Carl 
Gyldonbieln malte. Wie man aus dessen Rech- 
mingen sieht, hat er 
gefiirt; doch gab er sich auch mit reiner Hand~ 
rbeit ab. Bestimmte Werke kann mau 

45 











354 Assmann 























Jetat nicht mehr von ihm nachweisen ; doch wer- 
den von den zahlreichen anonymen Portrits aus 
Jener Zeit noch manche von ihm herrithren. Er| 
war verheiratet und hatte unter mehreren Kin- 
dem auch einen Sol, Elias, Maler wie der} 
Vater. Beidelebten in Stockholm noch imJ. 1669. 

Nach gesammelten Notizen aus versehienenen hand~ 

schriftlichen Quellen der Zeit, 








, Biekhorn 

Assmann. Christian Gottfried Ass- 
mann, Professor der Ockonoinie und Kameral- 
wissenschaften zu Wittenberg, wo er noch 1811 
lebte, besehiiftigte sich au seinem Vergniigen mit 
der Kunst, worin ihm Oeser zu Leipzig Unter 
richt ertheilt hatte. 





‘Von ihm radirt: 

1) Fin auf einem Stuble sitzen 
Metzu. 4. 

2) Landschaft mit romischen Gel 
sitzenden Figuren. qu. 4. 


Midehen, Nach 





jen und zwet 





Nach ihm gestochen 


1) In Assmann’s elgenor Reise im Riesengebirze, 
Letpzig 1798, $., findet sich nach seinen Zeich- 
aungen gestochen von C. T. Riedel elne Karte 

‘von Tromlitz drei kolorirte Prospekte. 

2) Fir C, B. Junk serfertigte A. eine Zelehnung, 
a immels, welche son der J.D. Phi 
Nipp, eeb. Sysang, in Kupfer gebracht wurde. 

8. Fiissli, Nene Zusitze, 



























































W, Schmidt. 
Assmus. Robert Assimus, Architektur- und 
Landschaftsmaler, geb. zu Stuhm (West- 
wussen) den 25. Dez, 1837. Dureh einen 
ygeren Aufonthalt an der polnischen 
Grenze lernte er als Knabe dic welt ge- 
dchaten, stillen Haiden und diceinsamen Fohren- 
valdungen Polen’s kennen, Eindrifeke, an denen 
ich spiiter seine Vorlicbe fllr Stimmungsbilder 
entwickelte. Als er in Thorn das Gynmasinm 
besuchte, lente thn beim Zefchnen-Unterricht 
der Maler F. W. Volcker (Sohn des Blumen- 
W. Vlcker) kennen, der sich exbot, 
tstunden im Zeichnen und Malen zit 
geben. Das Blumenmaten indess sagte seiner 
Neigung nicht zu, und so oft er kounte, zeichnote 
cerdeShalb draussen im Fischerdorfe, am Waldsee 
oder am Muhlteich. Bald stasben in kurzem 
Zwischenraume seine Eltern. Nun galt es cine 
Laufbahn einzusehlagen, welche ihm schnell die 
Mittel zum Lebensunterhalte gewiihrte, und so 
erlernte er nicht ohne Wider 
handel. Als Autodidakt arbeitete er in seinen 
Freistunden weiter. Die Niehte verwandte er 
zum ‘Theil zum Kopiron Calame’scher Blitter. 
InJ. 1859 ging er nach Berlin, wo er sich mittelst 
seiner Ersparnisse cine Zeit lang authiclt, um 
die Galerien zu studiren, insbesondere die G: 
lerien Ravené und des Konsuls Wagner. Noch 
in demselben Jah ach Halberstadt, 
wo aus er hiinfig in die Felsen- und Wald- 
thillor des Harz wanderte, um dort Studien zu 













zeichnen und zu malen. Tn den Galerien des Dr. 
Lucanus und des Freiherr von Spiegel i Hal 
Derstadt, wie auch in den Galerien Berlin's, hia- 
terliessen namontlich die Landschaften Lessing's 
einen bedentenden, Eindruck bei ihm. Nach 
aweljihrigem Aufenthalte in Halberstadt siedelte 
er nach Prag tiber, wo ihn namentlich die Ar 
chitektur anzog. 

Tm J. 1862 hegunn er seine journalistisehe 
‘Thiitigkeit. Zuerst in der Gartenlanbe; dann 
brachton illustrirte Beitriige von ihm die Leip- 
ziger illustrirte Zeitung, das Daheim, Lilio- 
stration. Fast zu scinen siimmtlichen Holzzeich- 
nungen lieferte er selbst den Text, Iiulig aus 
dem Gebieto der Kunstgeschichte. 

Imm J. 1863 schlug er seinen Wohnsitz in Leip- 
zig auf, nachdem er noch in Dresden die Werke 
der dortigen Galerie, namentlich die Ruisise! 
schen Landschaften studirt hatte. Auch in Leip- 
zig hielt er sich nur ein Jahr auf und wanite 
sich dann nach Stuttgart, wo er seit dem J. 1st 
Iebt. Von hier aus machte er alljilrlich Studien- 
Reisen, auf denen er jedoch mehr zeichnete, als 
malte, an den Bodensee, in die Alpen und nach 
Nordi 

A. ist im Wosentlichen Autodidakt. Seine 
Bilder lassen sich in keine bestimmte Schule 
cinreshen ; dio ersten sind von etwas schwertr 
iisterer Farbe, die neueren dagegen zeigen cine 
Klarere, gliinzendere Farbengebumg. 
Hiebe wandte er sich der eigentlichen Stimmungs- 
Iandschaft zu, wobei er meistens die Motiven 
seiner Heimat entnahm. 
































a) Von ihm radirt: 
Windmilhle mit Witton. ge. 4. 


b) Nach ihm in Holz geschnitten 


1) Partie aut dem alten Judenfriedhofe in Pre 
Nach seiner Tuschzeichnung. Gartenlaube 1562. 
ar. 4. 

2) Die neue Markthall 
Zeichnung. Leipz. Mluste. Zeitung 1964. 4. 

3) Das Wielandhiuschen bel Tubingen. Nach 

1 Zeichnung. Leipz. Ilustr, Zeitung 1863.4 

Kleinseite und der Hradschin zu 











Stuttgart, Nach seiner 











4) 





Von ihm auf Holz gezcichnet. Leipz. lust: 
Zeitung 1866. Fol. 
45) Die neue evangelische Kirche am Feuersee in 








Stuttgart, nach threr Vollendung. Nach seiner 
Aquarelle, Loipz. Ilustr. Zeitung 1866. Fol 
ow it der Rosstrappe und Teufelsbricke 

You thm auf Holz gezeichnet. Ds 
ard. 

7) Schloss Lichtenstein in Schwaben. Yon ihm 
‘auf Holz gezeiehnet, Gartenlanbe 1966. 4. 

8) Die Tamina-Schlucht bei Fackelbeleuchiuns 
Von thm auf Holz gezeichnet. Gartenlaute 
1866. gr. 4. 

9) Strandpartie an der Kiiste von Helgoland. Nach 
dem Gemilde yon Christian Morgenstern 
von ihm auf Holz gezetchnet, Leipz. HMustr 
Zeitung 1867. Fol. 

10) In der Raumannsbichle, 
zelehnet. Daheim 1867, 





























Yon thm auf Hotz ge~ 
ard, 





Ast. 355 














M1) Das Manster_ zu Ulm in seiner Vollendung. 
Von thm auf Holz gezelchnet. Gartenlaube 
1568. gr. 4. 

12) Der Dom 7u Konstanz. Yon thm auf Holz ge- 
zeichnet. Leipz, Iluste. Zeitung 1$08, Fol. 
13) Kreuzgang im Dome zu Constanz, Von ihm 
auf Holz gezetchnet, Leipz. Mlustr. Zett 

1868. 4, 
14) Partie am Regenstein im Harz, Nach dem 
eigenen Oelgemalde von thm auf Holz gezeich- 
Leipz. Ilustr, 1968. er. 4. 
Gemini Passage fm Kanton Wallis. 
auf Holz nach der elgenen Aquarelle 
net. Letpz. Ilustr. Zeitung 1868. Fol, 

16) Der Halberstadter Dom, Yon ihm anf Htolz go- 
eichnet, Daheim 1869. 

17) Auf dem Wege nach Rigi-Kulm. Yon thm auf] 
Holz gezetchnet. Dahelin 1969. gr. 4 

18) Partie aus dem kinigl. Hirschparke Solitude bel! 
Stuttgart, Von thm auf Holz gezeichnet. Leipz. 
Mluste. Zeitung 1869. Fol, 

19) Hedeekte Strasse in Cairo. Nach der Aquarelle 
von E, Hildebrandt von thm auf Holz ge- 
teichnet. Leipz, Ilustr. Zeltung 1869, Fol. 

20) Die neue Schynstrasse in 
ihm auf Holz gezelchnet. 
fr. 4, 

21) Die Solisbrileke an der Schynstrasse 
inden, Von thm aut Holz gezelchnet, 
Mustr. Zeitung 1870. Fol. 

22) Die Sehynstrasse mit dem Hétel P 
einer Aquarelle. L'lllustration 1 

22) Partie aus dem Schwarzwildparke Solitude bel 
tuttgart, (Mondsehein.) Yon thm auf Holz 

eereichnet. Leipz, Iluste. Zeitung 1870. 

‘Nach Miitheilungen des Kin 


Asser. Johann Assner, Kupferstecher, 
seb.2u Wien, + daselbst 1748, Schiller von Dietel, 
lieferte nur ordiniire Heiligenbilder. 














You 
ee 























Gra 
Leipz. 








mal. Nach 


















Franz Assner, Sohn des Vorigen, Kupfer~ 
‘her, geb. au Wien 1742, lornte boi seinem 
Stiefvater Joh. Napert und ibertraf seinen Va- 
ter Assner. Er lebte noch 1791 zu Wien. 
1) BN. 2n Dobrizhofer’s Geschichte der Abtpon 
fiversetzt son Keil, Wien 1753—S4. 4 

) Gott, Mond und Sonne erschatfend, 

Deus'ete. F. Assner sculpsit. 8. 

5) Kleiner Knabe, der einen Hund hilt, Halbtg, 
Nach Paul Veronese. 4. 

4) Ferner Thiere nach C, du Sardi 
gefecht und Marodeurenach A F. M 
und A., was seiner Mittelmissigkeit 
serdient, besonders aufgefihrt zm wer 


Leonhard Asaner, anderer Sohn von Jo- 
hann A., Kupferstecher, ebenfalls sebr mittel- 
wiisiger Kiinstler. Er lernte bei Johann Mans- 
feld und stach 
1) Ansicht des Schlosses KGnigsberg bel Presburg. 
Nach einer Zeichnung von Ignaz von Milller 
(ifeineken). 
2) Titelbl. 74 dem yon Denis herausgegebenen 
Ossian, Wien 1765, gr. 4. 
serberg, Fascleulus primus 
operom minorim medicorum et dissertationum. 
Vindob. 1775, 2 anat. BIL. nach eigener Zeich- 
nung. 











The. 8. 
Fecitque 








in Reiter 
ulbertseh 
ber nicht 























& Heineken, Dict. unter Asner. — Fassli, 
KAnstlerlexikon II. und Neue Zusitze, ebenfalls 
unter Asner, 





W, Schmidt, 
Assona, s. Henricus de Assona. 


Assoniea. Giovanni Giacomo Assonica, 
Maler aus Bergamo in der ersten Thilfte des 
17. Jabrh., war Schiller desTalpino und hefratete 
dessen Tochter Chiara, die den Beinamen la 
‘alpina fithrte und ebenfalls Malerin war. 
Ucber der Hauptthtire der Kirche det Carmine 
au Bergamo hiingt ein Bild mit der Bezetch- 
nung: «Jo. Jacobus Assonica Berg. pinxit 1624.« 
Dargestellt ist unten die Stadt Bergamo, daritber 
in Wolken ein hi, Karmeliter und 8. Maria Mad- 
dalena de’ Pazzi, endlich ganz in der Hihe die 
Madonna umgeben von Heiligen. Dieses Werk 
gleicht durchaus dem Bilde, das Assoniea's Fran 
in demselben Jahre fur die Kirche delle Conver- 
tite verfertigte, und das bezeichnet ist: »Clura 
Sonica d. (d. h. detta) Talpina 1624.« 

s. Tassl, Vite de Pit Bergamacth 1 226(uibt 

falschlich 1724 statt 1624). 


























Assonville, s. Dassonneville. 


Asstragalos. A sstragalos, angeblich Bild- 
hauer. In seiner Grabschrift (Corp. inser. graee. 
n, 6659), die ihn nicht als Kfinstler bezeichnet, 
wird or Freigelassener des Nestor genannt , in 
dem man ole Grund den Vater des Apollonios, 
des Kiinstlers des Heraklestorso im Vatikan hat 
erkennen wollen, 








Assurance. Assurance, franzis 
chitekt, in der ersten Hiilfte des 18. Jabrh 
lernte bei Jules Hardouin Mansard und wurde 
1699 Mitglied der k. Akademie 2. Ordnung. Nach 
seinen Zeiehnungen wurde das Schloss Bellevue 
awiselen Meudon und St. Cloud erbaut, ferner 
versehiedene Hotels zu Paris, wo er unter allen 
damaligen Baumeistern am meisten beschiftigt 
gewesen sein soll. Sei der 
Stelle cinesKontrotours derk. Baut. 
des S. Michaelordens. 

Im franziisischen Almanach royal von 1741 
und dem von 1742 erscheint ein Assurance, der 
im J. 1734 Mitglied der k, Akademie der Bau- 
Kunst erster Klasse wurde wad in Marly wobnte. 
Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass es dler- 
selbe Assurance ist. 

‘4. Fassli, Kanstlerlextkon I, und Neve 

























17. Jahth., erlernte seine Kunst i 
Meister in die Malergilde 629 ein Gemiilde, 
St. Katharinenthore zum Geschenke machte. 


Ast. B.van der Ast, holliindischer Still- 

lebenmaler in der ersten Hilfte d 
Andenken 

Friiehte darstellend, nach dem damats bestehen- 

den Gebranche dem St. Hiobs-Hospitale vor dem 

Die Biographen geben ihm den Vornamen Bar- 

45° 


Ast 














tholomacus, Kramm nenntibn Balthasar, one je- 
doch stichhaltige Griinde fir seine Meinung bet 
aubringen. Er wird darin dem Kataloge Hoct 
und Terwesten gefolgt sein, worin an zwei Stel- 
Jen der Name Balthasar vorkommt. Auf seinen 
Bildern kennen wir seinen Namen nur mit einem 
B. angegeben. Die Daten auf denselben fallen 
awischen 1611 und 1630 ; sie sind mit dem obigen 
Monogramm bezelehnet, washiiufig anf Abraham, 
zuweilen auch Ambrosius Brueghel gedeutet 
wird, die beide weit spiiter lebten. 
A, hielt seine Bilder gewdh 
Verhiiltnissen. Man sieht da in einem Kirbehen, 
einer Vase oder auf ciner Tischplatte Friichte 
oder Blumen, je nach Umstiinden auch Insckton 
oder Schnecken. Seine Blumen und Fritehte 
sind dusserst sorgfiiltig behandelt, aber schlecht 
gruppirt und enthebren in der Regel der male- 
Fischen Harmonie. Er erinnort an Jan Brueghel. 
In deutschen Museen sind zahlreiche Bilder von 
ihm, u. A. in Berlin, Dresden, Pommers- 
felden, imDessaucr Amalienstift, inG otha. 
Ein bezeichuetes befindet sich bei Suermondt 
in Aachen. Der Katalog Hoot und Terwesten 
erwithnt eins seiner Bilder mit Blumen und 
Friichten, welehes im J. 1719 in Rotterdam zum 
Verkauf kam, und zwei andere, ein Blumen- 
und ein Fruehtstitek in der Sammlung von Cau- 
werven, dio 1765 2u Leiden verkauft wurde. 
Tn demselben Katalog wird dreimal ein Maler| 
derselben Gattung erwiihnt, cinmal Astyn oder 
B.Astein und endlich Barend Astyn genannt. 
Die unter diesem Namen angeflihrten Gemiilde 
haben viel griBere Verhilltnisse als die oben an- 
gefilbrten von B. van der Ast. Da aber der Name 
Astyn sonst nirgends vorkommt, so sind wir 
geneigt au glauben, dass es sich hier um Werke 
des B. van der Ast handle. 
sli, Kinstlertextkon. 1. — Van Bynden 
en Van der Willigen, Geschiedents ete. 1 
Immerzeel, De Levens en Werken. 

— Hovt, 

234. 253, 420, 
TI, 475, — Parthey, Deutscher Bildersaal. 
Alex. Pinchart. 

Asta, Andrea dell’ Asta, Maler aus Bag- 
nuoli bei Neapel, geb. 1673, + im Okt. 1721, war 
tiichtiger Schiiler des Solimena, dessen Werke 
er gut kopirte, Die Vollendung seiner Bildung 
suchte er in Rom, wo er dio Schipfungen Ra- 
fael's und Domeni Von seinen| 
eigenen Arbeiten folgende auf: 

In Amalfi: Dic Gomiilde an der Decke von| 
St. Andrea. 

Tn 8. Nicola alla Carita: Maria mit dem 
Christkind, 8, Joseph und cinigen Putten. Bins 
der i Meisters, hat es noch 
ganz, wie Domeniei sagt: die stisse Weise Soli- 

In Neapel: Im Chor von 8. Agostino de 
Scalzi 1) die Geburt Christi; 2) die Anbetung 

















b in kleinen 



















































der Kinige, Lanzi nennt diese Bilder allen, 
well sie unter seine besten gezihlt wurden. 

In Carmine Maggiore: 1) Verktindigung Mari 
2) Maria mit dem Christkind in der Engels- 
lorie und unter S. Orsola u. a. Heiligen. 

In 8. Giovanni delle Monache: die Sehmer- 
zensmutter, als sehr gut bezeichnet 

In. Pietro Martire die Fresken einer Rapelle 
8. Caterina und Magdalena geben das Bild des 
hl, Domenico an den Sakristan (Decke). Der hl 
Giacinto passirt, auf der Flucht vor den Sars- 
zenen, mit dem Bildniss der Maria den Borysthe- 
nes (rechte Seite). — Der hl. Domenico wind wit 
der Mileh der Maria geniihrt (linke Seite). 

In der Kongregazion bei der Pfarrkirche 
Maria dell’ Avvocata: Fresken ang dem Lelen 
dor Maria. 

In der Kongregazion del Rosarielo di Palazzo 
Fresken aus dem Leben der Maria und ci 
Oclbild. Von jenen sagt Domenici 
ganz rdmisch hart wie 

Tn 8. Maria detta a Piazza: Maria mit dew 
Christkind und unten Seelen im Fegefener. 

Tn der Halle des Schlosses des Marchese 
Angelis oberhalb des Museums: Geschicht 
der Aurora und des Kephalos mit der Jag 
der Diana, woboi Martoriello die Landschalt 
alte. Domeniei erkliirt dies fiir Asta’s beste 
Leistung. Der First von Avellino wollte ei 
Halle in gleicher Weise von ihm gemalt habes, 
aber der Meister starb, und Maria Rossi beka 
den Auftrag. 

*. Do 

Zant, 
11389, 

















enict, Pittori Napolit. 1V. 550-552. ~ 
Encielop, — Lanzi, Storia pittorie 


Jansen 
Astafjow. Tretjak Astafjew, einer der 
Dekanntesten  russischen Silberarbeiter des 
16. Jahrh. hatte sich unter dem Einflusse abeni- 
idischer Kunst gebildet. Um das J. 1585 ver- 
fertigte or den Sarg (pana) flr die Reliquien des 
hl. Sergius. 
AGhauny, o werans npouse. wp Poccit 
my Ban. Hur, opx. o6m, (Sadelin, die Me 
tallard. in Russl., in den Memotren des Kai 
arch, Ges.) St. Petersb, 1853 V. 112. 
Ed. Dobber. 
Astarita, Giuseppe Astarita, neapoli- 
tanischer Baumeister, Schitler von Dom. Ani. 
Vaccaro, bitihte in der Mitte des 18. Jahth. E: 
hatte cino fruchtbare Gestaltungskraft und wx" 
guter Zeichner. In seiner Heimat, Neape! 
sicht man einige Gebiude von ihm. Die 8, Anna- 
Kirche ward im J. 1751 nach seinen Vorlagen 
gebaut. Um diesclbo Zot bogann or den Bxt 
neuen Kirche Sta Maria Maddalena de’ Pazzi, 
ie aber unvallendet bieh, S701 sotoedeee§ 
die Kirehe 8. Agostino alla Zecea, die mehr als 






























ein Jahrh, frither nach den Zoichnungen Bart 
und derez 





Picchiati’s angefangen worden wa 
Querschifte und Chor unfertig gebliel 

















857 











der Sehwicrigkeiten der Ausfithrung halber, 

welche das Projekt Picchiati's darbot. 
s.Celano, Notizie delle citth di Napoli, Ausg. 
von 1860, IV. 176, V, 353. 535, — Bont, 
Biogr. degli Aitis.i. — Ricei, Storia dell! Ar- 
chitettura in Italia, IML 519. 








Alex, Pinchart, 
Astasl, Giuseppe Astasi, Maler von Rom, 
var der Lieblingsschiller von ‘And. Procaecini, 
den er mach Spanien begleitete, wo er im J. 1725 
gest. sein soll. 
5: Pascoli, Vito de’ pit 








nodernt. 11. 407. 
Alex, Pinchart. 





Aster. W. Aster. Unter di 
vin Stich aufgefithrt 
Louise (von Mocklenbu 
rich Wilhelm’s I. von Preusse 
WW, agen 
Aster, Karl Friedrich Theobald Aster, 
Maler, geb. 1833 zu Dresden, hesuchte die dor- 


esem Namen wird 















tige Akademie und wurde Schifter von J. Iiib- 
ter, spiiter von Schnorr von Carolsfeld. Seine 
Arbeiten, theils dem Genre, theils dem histori- 





schen Fache angehirend, trugen ihm auf ver- 
schiedenenDresdener Ausstellungenakademischo 
Auszeiehnungen ein, Im J. 1862 ging er nach 
Italien, starb jedoch bereits 1864 zu Moran. 
©, Claws. 

Asterion. Asterion, Ercgicsser, Sohn eines 
Aeschylos, machte die Statue des Chaore 
Sohnes des Chaeremon, aus Sikyon, der imFaust- 
kampfe der Knaben in Olympia gesiegt hatte 
Paus. vi. 3. 1. Er lebte spiter als der jiingero 
Kanachos, der in der 95. Olympiade thiitig war. 




















Brunn, 
Astiaso. Astiaso, Bildhauer und Schiller 
des Micer Dominico, arbeitete um 1550 mit An 





deren an der Steinskulptur der kiniglichen 
Kapelle der Kathedrale von Sevilla, 

+. Cean Bermudez, Dice. — Ders., Deserip- 

elon dela Catedral de Sevilla. p. 111. 
v, 

Astl. Leonard Astl, cin Name, welcher in 
dem Gewandsaume einer Figur, auf dem die Be- 
schneidung Christi darstellenden Retief an einem 
Aussenfliigel des siidlichen Hauptaltares in der 
aweischifigen Pfarrkirehe des Marktes Hall- 
tad tin Oberdsterreich, deutlich zu lesen ist und 
fir den des Schnitzkiinstlers gehalten wird. Dic 
Reliefs dieses Altares, der zu den vorailgl 
des dsterreichischen.Berglandes gehirt, sind von 
sehlichtér und im Ganzen wiirdiger Komposition, 
jedoch wol mehr in konventioneller Zusammen- 
stellung der _gedrungenen Figuren, denn als 
cigene Erfindung ines sich an guten Vorbil- 
dern nihrenden Schiilers, welcher unverkenn~ 
bar unter dem Einflusse Diirer's stand und um 
1515 thitig war. 

s. Mittheilongen der k, k, Contral-Commissfon 

1558. p. 23 und Taf. 1 

















HH. Otte, 








Astley. John Astloy, onglischer Maler, 
geb. in Wemm, Shropshire, ++ 2u Duckenfiold in 
Cheshire am 14. Nov. 1787. Er lente au Lon- 
don bei Thomas Hudson, bei welehem aueh 
Reynolds, Wright und Mortimer sich ausbilde- 

Sodann unternahm er eine Reise nach 
Italien, wo er 1750 oder 1751 mit Reynolds zu 
Rom ausammenkam. A. wusste sich die Gunst 
von Sir Horace Mann zu erwerben, fiir den or 
Bildnisse und Kopien nach italienischon Mei 
storn ausfiibrte. Nach seiner Rlickkehr lebte er 
einige Zeit zu London, dann aber liess er sich 2u 
‘Dublin nieder, wo er sich um 1759 aufhiolt. Hi 
soll er so zt Ruf gekommen sein, dass er binnen 
drei Jahren 3000 Pfund Sterling erwarb. Tn Folge 
ciner reichen Heirat betriob er die Malorei nur 
noch in freien Stunden. Seine Portriits gehiren 
zu den griBten Seltenheiten, 

'. The literary works of Joshua Reynolds, Lot 
don 1835. 1, 112, —M. Adams, Biogr. history 
—Pasquin, An auth ‘tory of the pr 
fessors of pafnting, sculpture and architecture in 
Ireland (1759). p. 26, — Edwards, Anecdotes 
of Painters. 1808. p. 124 

Alex, Pinchart und P, Monts, 

Astolfinl. Gactano Astolfini, venetia~ 
nischer Maler des 19. Jahrh., hat sich mehr aus 
sich selbst und nach den Alten gebildet, als 
unter bestimmten Meistern. Er lieferte ‘gute 
Kopien nach Giorgione und ‘Tizian, Gut waren 
uch seine Bildnisse, wozt ihn angeschene und 
fiirstliche Personen yerwendeten, Er verstand 
sich auch auf das Rostauriren alter Gemild 
Bilder von ihm sind w. A. Christus am 
Maria Mater Domini und der Heilige 
selbst in 8. Jacopo dall’ Orio, beide in Venedig. 
anotto, Pittura Veneziana. p. 105. 



























































Astolfo. Astolfo, Baumeister in Rovigo, 
lebte um das J. 1500. In der genannten Sta 
certichtete er fir dic Malteserritter 
von San Giovanni della Commenda. 
triigt cingemeiselt folgende Inschrift 






+ Astolfo + 1501 » Ad 
+ Agosto + 





Nach Bartoli bedeutet Astolfo den Erbauer 
des Thurms, da an dem Thurm mit dem Wappen 
zugleich der Besteller B. B. bezeiehnet sei 

8, Bartoll, Pitture di Rovigo ete. p. 








Jansen, 

Aston, C. R. Aston, lebender englischer 

Landschaftsmaler. In den Iilustr. London News 

von 1868 wird ein Sonnenuntergang auf der 
Glaramara von ihm gerithmat, 





Astor. Diego de Astor, spanischer Kupfer- 
stecher zu Toledo, lernte zeichnen ei dem be- 
rihmten Maler Dom. ‘Theotocopuli, genannt el 
Greco, unter dessen Leitung er im J. 1606 einen 











Aszontini. 














1h. Fraoziskus nach cinem Gemiilde von Nic. do 
Vargas stach. Am 12, Jan. 1609 ernanute ihn 
Philipp I11. zum Stecher an der Mlinze von Se- 
govia, und von Philipp IV. ethiclt er zufolge 
Reskript vom 14, Sept. 1633 die Zusicherung, 
dase sein Sohn Diego ihm in jenem Amte folgen 
solle. Bereits im Dex. 1636 versah dieser zeit- 
weilig die Stelle des Vaters, als dor Letztere 
nach Madrid gerufen worden war, um die king: 
lichen Siegel 2u graviren. Schon frither, in Folge 
‘Auftrags vom 26, Aug. 1617, war er in Madrid 
ewesen, um dic Platten des Werkes.tiber di 
Genealogie der spanischen Kiinige xu stechen, 
welches der Portugiese Labanha unternommen. 
No.6 der Stiche (8. unten) gehirt wol dazu. 
ean spricht von Astor's Geschicklichkeit und 
Ruf, in Wirklichkeit aber war er cin ganz 
telmiissiger Stecher. 
1) Mt, Franz kniend halt elnen Todtenkop. 
Vargas unter Gi 
sculp, Tolet! 1606. , oben. 
2)Das Titelbl das Bildniss des: Verfassors und 
einige andere Stiche in: D. Mauro Castella Fer 
ter, Historia del apésol de Jesueristo Santiago. 























Zh 
0's Loitung. D. D. Astor| 














Ieio. 

8) Titelbl, zu: ‘Toma, Isagoge in totam Sacram 
Seripturam, Barcelona 1620, Diego de Astor. 
Pecit. 1619. 

4) Allegorie. “Hin Thor, dariiber rechts Herkulos, 


links ela knicender Heiliger, nobst verschiede~ 
nen Wapponschildern der Familie Ariz. Diego 
Do Astor fecit. Fol. 

) Titelbl. xu; Historia de Segovia y Conpendio 
de las Historias de Castilla, Autor Diogo de Col- 
menares.. Madrid 1640.” Umrahmendo Arc 
toktur, in welcher die Statuen des hl, Hiero- 
thous und des Herkules, das Brustbild des Vo 
fasers und das Wappen Segovia’ sich befinden, 
Diego de Astor. Fecit. Fol 

6) Das Thor von Guadalszara und die Statuen von 
D. Beruan, Garcia und D, Dia. Sanz. Diogo de 
Autor Fecit 1629, Fol. Far dasselbo Werk 

7) Titelbl. 4: Juan Pablo Bonet, eduction de tas 
Helios, y Arte para enseTar a ablat los mulos. 
Madrid 1620. 4, Gest. 1619 zu Madea 

'8) Rosal do_principes progenitores del principo de 
Expat don Philippe nvestro seer.” Diego de 
Astor Feet. Sehr gr qu. Fol, 

Goan Hermuder, Dice. — Fissli, Neue} 
satze, — Ottley, Notices, — Le Blane, 
januel. — Bolzenthal, Skizzen zur 

schichte der modernen Medaillenarbeit. p. 208, 

‘Ales. Pinchart uw. W. Slat. 
Astorl. Benedetto Astori, Bildhauer in 

Friaul, war imerston Viertel des 16.Jahrh. thit 

Am Taufbecken in Caste! Belgrado machte 

cer 1523 drei Patten von ausgezeichneter Arbeit. 
+ Mamtago, Arte Friulana, p. 160 (nach Cor-| 

Hinovis, Lettera sulle Seulture del Frill) 
Jansen. 
Astori. Gian Marta und Alberto Astori, 

Brilder, Maler, beide in Treviso geb., waren in 

Vonodig, in der zweiten Hillfte des 18. Jabrh. 

thitig. Der Erstere machte sich durch die Erfin- 

dung eines eigenen Verfahrens der enkaustischen 

























































ochrore wit Beifall aufgenommene Bilder aus, 
Man beechiiigte sich damals eben viel damit, 
die Malweise der Alten wieder zu entdecken, 
und die franzisische Akademie hatto ber diese 
Thema sogar einen Konkurs_ausgeschriches 
Astori verdffentlichte iber die enkaustisc 
Malerei ein Schriftehen, das in Venedig 175% er 
chien, Bei dieser Gelogenheit wurde er ru 
Mitglied dor Kunstakademie dieser Stadt er 
aunt. 

+. Federici, Memorio Trevigiane, 1803, 1.168 

‘Ales. Pinchot 

Astoud, Madaue Louise Astoud-Trol 
Joy, Bildhauerin, geb. xu Paris 1528, Sebi 
von Monanteuil und ihrer Mutter Astoud, stellt 

‘don Pariser Salons verschiedene Portrit-Me 
Aaillons und -Bilsten aus. 

+ Beller, Diet. 




















Astruc. Astruc de Vissee, Zoichner uni 
Kupferstecher mit der Nadel und dem Sti 
Dilettant, lebto zu Montpellier. Seino BIl. sine 
von 1760-65 datirt. 

1) Joueurs de cartes. Nach D, Tenters. 1765, 

1,121 mill, br. 148, 

2) Landschaft, rchts eln Schifer mit seiner Herde 
‘Astrue do’ Vissee invenit et sculpsit 17) 
Daspe exeudit, Ht 59 mill, be. 101 

3) Bettler, Nach Stefano della Beil 
Diam, 51 mil 











wn 








6) Landschaft; tm Grande rechts ein Kiretthorn 
Diam, 43 mill, 
7) Inneres eines Hofes; reehts elu Brunnen; inde 





Mitte ein stchendes Schwein. 1760. Daspe exc 
46 mil, br. 46, 
se Blane, Manuel. 
W, Schmidt 


Asturiuo, Gherardo Asturino, Architek 
und Maler in Palermo, lebte um 1650. In de 
Kircho 8. Eulalia zu Palermo ist ein Altartile 
it. der Titularheiligen vou seiner Hand. Er so! 
ich Kupferstecher, dh. wol Radirer, geweset 











Rosin{, Storia della Pittura, VI. 225. 


onsen, 





Asum, s, Asam. 

Aszentini. Francesco Aszentini, Juwe 
tier aus Venedig, kam im Juni 1601 nach Moskat 
und Iebte daselbst drei Jahro. Er schnitt fiir den 





| Zaren Boris Godunow eine Kreuzigung in Acha\ 


‘und einen groBen Smaragd flir einen Ring. Go: 
danow gab ihm daftir einen Zobelpels, cine 
Miltze, cinen Muff und 100 Dukaten. Im Mai 
1604 reiste Aszentini nach Kijow, um iber dic 
‘Tirket in sein Vaterland zurlickzukehren, wo et 
1617 seine Memoiren herausgab. Sic sind ins 
FranzUsische Ubersetzt_vom Abbé Bonrier 
Memoires d’Aszentini 
s. Rapawaunn, Her. poce. reeya. (Karam 
sin, Geech, d. russ, Staates)3, Auf. St, Peters) 








Malerei bemerklich und fllbrte in dieser Manier| 


1836-31, X, 292 und Anm, 449. —3a6%- 


Athenaeos 








aun, erat. opouae. ep P., ow Sam. I. 

aps. 0. (Sabelin, Metallarb, it Rnssh. i. 

Mem. d. K. Arch, Ges.) St. Pet,, 1833, ¥. 9. 
E, Dilber. 





Atemstedt, s. Attemstett. 
Athemstet, s. Attemstett. 
Athenaeos. Athenacos, 1) angeblich Archi 









tekt, wahrscheinlich aber nur Militirbeamter, 
unter dem zur Zeit des Gallien (Trebellius Po! 
Gallien, e. 13) die Mauern von Byzanz horge- 
stellt wurden. 

2) Augeblich Bildhauer. In dom Ki 
ueichuiss der 156. Olympiade bei Pl 
wird ein Athenacos nur irrthilich aufgefithrt, 
wibrend nur der unmittelbar vor ihm genannte 
Polykles als Athener hiitte bezeichnet werden 
sollen. 












Bren, 
Alhenades, Graveur cines goldenen Ringes, 
in welchen im Stile der Bliltezeit grivchiseher 
Kunst die sitzende ines Skythen einge- 
schuitten ist, der die Spitze seines Pfeils priift: 
Stephani, Compte rendu. 1861, p. 153. 
Athenion. Athenion, 1) Maler aus Maronca 
in Thrakion, Schiller dessonst unbekannten Glau- 
kion von Korinth. Plinius, dem allein wir unsere’ 
Nachrichten tiber ihn verdanken, sagt (35, 134), 
dass, wenn er nicht jung gestorben ich 
iewand mit ihm wiirde vergleichen lassen. 
Dennoch werde er dem Nikias gleichgestellt, ja 
uuweilen vorgezogen. Er sei diisterer in der 
Farbe; aber dieser diistere Charakter wirke an- 
genchm, indem aus seiner Malerci cin grofes 
Wissen ‘ervorleuchte. Die Nacht 
seine Werke leiden an cinigen D 
Als das berithmteste bezcichnet Plinius einen 
Reitkneeht mit dem Pferde; ferner Achilles 
Weiberkleidung verborgen 
appt, ein Gegenstand, der 
Werken vorkommt, ohne dass cines derselben 
auf Athonion als ‘Erfinder sich zurtickfithren 
licsse. Ein Gemiilde mit sechs Figuren, welehes 
Piinius als ein Bild fiir sich ohne Angabe des 
Gegenstandes anfiihrt, ist vielleicht identiseh mit 
inem andern, das er allgemein als Familienbild 
beeichnet, und das in Athen aufgestellt wa 
Endlich malto er fiir den Tempel in Eleusis 
‘phylarchums, wie man friiher meinte, irgend 
einen Mann dieses Namens, richtiger aber wol 
cinen Reiterfiihrer. Es gab niimlich zur Zeit des 
Kassander einen Reiterfiihrer Olympiodoros, der 
sich namentlich in einem ‘Tre Eleusis| 
suszeichnete und deshalb dort durch ein Ge- 
tilde geebrt wurde; und cin Olympiodor war 
aussordem Ol. 121, 3'Archon in Athen. Sofern 
also Athenion dessen Portriit malte, war er dem 
Nikias nicht nur in der Kunst verwandt, sondern 
auch dessen um weniges jiingerer Zeitgenosse. 
s. Preller, Demeter und Persephone. p. 376. 
Brunn, Geseb. d. gr. Kinstler. I, 204, 
























































359 





Sein Werk ist der beriihmte 
Zeus 
n, di 
schlangenfilssigen Giganten mit dom Blitze ni 
derschmetternd. (Abgebildet bei Winckelmann, 
Mon. ined. 10; Bracci, Mem. d. ine. I. 30; Mus. 
borbon. I. 53, so wie’ in den meisten mytholo- 
gischen Bilderbitchern.) Ausserdem befindet sich 
im Museum zu Berlin das Fragment eines 
antiken, cinen Onyxkamee nachahmenden Glas- 
flusses mit seinem Namen und der Darstellung 
eines Triumphzuges, in welchem ‘Toelken (Sond- 
schreiben an Kihlor, p. 38) an der Hauptfigur 
Achnlichkeit mit Drusus, jingerem Bruder des 
‘Tiberius, oder dessen Sohne Germanicus heraus- 
finden will. Jedenfalls also scheint Athenion der 
erston Kaiscrzeit anzugehiren, in welcher sich 
die Steinschneidekunst namentiich in der Schule 
des Dioskurides auf ciner Stufe hoher Voll- 
kommenheit erhielt. 





2) Steinschneides 
Onyxkamee im Museum von Neapel 
auf wild dahersprengendem Viergespa 





















Brunn, 
Athenis, s. Bupalos, 


Athenodoros, Athenodoros, 1) Bildhauer, 
aus Kleitor in Arkadion, Schiller des Polyklet. 
Yon seinen Werken erwiihnt nur Pausanias dic 
Statuen des Apollo und des Zeus, welche zu dem 
groen Weihzeschenke gehirten, das die Spar- 
‘aner wegen des Siezes bei Aegospotamol in 
Delphi aufstellten : Plin, 34, 50; Paus. X, 9, §. 


2) Bildhauer. s. Agesandros. 








Brun, 

Athenokles, Athenoklos, Torout, unter 
den ausgezeichnetsten Kiinstlern dieser Gattung 
von Athenacus angefithrt: XI, 0. 17. p. 751 
©. 19. p. 752. 















Brunn, 
Athenon, Arnould Athonon, Bildhauer 
ger) des 14. Jahrh, Am 10. Jan. 1355 (neuen 
) schliesst er einen Vertrag ab, um fiir di 





‘Summe von 21 Livres zu verfertigen ven la mai- 
son du grant Batel que monseigneur le due de 
Berry avoit ordonné estre fait par son esbat 
prés de son chastel de Poitiers, quatres reprin- 
ses dangeloz et une grant teste de eerf pour la 
Tene du batele. 
Rechnung der Zahlungon fur Arbeiten an den 
Gebiuliehkeiten des Herzogs von Berry, vom 
1. Aug. 1392—L. Aug. 1384. No. KK 255 des 
Nationalarehiys 2a Paris. 















Alex. Pinchart 


Atkins. Atkins. Unter diesem Namen, von 
dom wir nicht wissen, ob er nicht eine Abktir- 
zung fiir Fred. Atkinson ist, fiihrt der Katalog 
Evans folgenden Stich auf: 
Thos. Waters, Strassenriuber, hinger, 1691, Zigeu- 
ner bei Bromley beraubend: Fol. 
W. Schmidt. » 
Atkins. Samuel Atkins, englischer Maler, 
itber den wir niihere Nachrichten nicht aufgefun- 
den haben. 








Samuel Atkins 


John (Augustus) Atkinson. | 








Nach ihm geatoch 
Clit, Dover. Suu, Atking pins. 
Haveli Sculp, gr. qu. Fol. 
Wabrscheinlich ist er der Maler Atkins, 
tach dem wir ohne Vornamen cin Aquarell, Seo- 
‘ansicht_ mit Schiffen, und folgende Stiche ange- 
geben finden 
Sehiffe acbstHafonansichten 
fee. Aquatinta, qv. Fol. 
Hine Marine." Gest. von ¥. Janinet (Lo Blane 
‘unter Janinet).. 





10 BU, H. Merke 





W. Schmidt 

Atkinson. Frederick Atkinson, eng- 

cher Radirer, 2u Ende des 18. und Anfang 
19, Jaheh. ‘Er hat namentlich eine Anzahl 
von Bildniasen aus der englichen Geschichte 
gestochen, die vielleicht 2u einem Bucho goh 
Ten. Ottley (Notices) fUbrt von thin das Bilis 
des Hugh Robinson an und bemerkt, es sei in 
Worlidge’s Manier ausgefithrt. 
1) Eduard I1,, Kénig von England, 4, 
2) Philippa, Gemalin desselben. 4. 
5) Richard H., Kénig von England, vom Earl von 
Northumberland verrathen. 4 
4) Johanna Plantagonet, Prinz. von Wales, genannt 
the fal maid of Kent, mit Richard IT, auf einem 
Kissen knicend. 4. 
5) Heinrich VI, KGnig von England, betend. Nach 
dem Gobelin in St. May's Hall, Coventry. 4. 
8) Margaretha von Anjou, Gemalin des Vorigen. 4 
T)Hywdda, oder der Gute, KGnig. von Wales, 
448. Nach einem alten MS. 4 
48) Arthur Me, Marroch, Kénig von Lelnster, 1399, 
au Prerd. 4. 
9) Sle ugh Bardolf, Vermitter zwischen Richard 
‘und Konig Tanered, + 1203/4. ‘Nach dem Denk 
‘mal zu Banbar, Norfolk. 4, 

10) A. Brodie, Eiscuwerksbesitzer von Broscley. 
Balllou p. Gest. 1800. 4. 

11) Edmand Cartwright, D. D., Verbesserer der 
Webemaschinen, } 1823. 8, 

12) Robert Chamberieyn, Schildknappe des KGnlge, 
1417, in Ristung. 4 

18) Joieé Lady Tiptoft and Powys, Mutter des un-| 
aliclichon Earl of Worcester, 1446. 4. 

14) Sir Wm, Gascolgne, Oberrichier, $1413. 4. 

15) Lady Joh, Pickering Gascoigne, zwelte Gemalin 
des Vorigen. 4. 

16) Thom. Graf von Lancaster, Lelcester, Derby und 
Lincoln, enthauptet 1322, Im Waffenschmuck, 
Nach seinem Siegel. 4. 

41) Aveline, Gran von Lancaster, + 1269. Nach 
Threm Monument 2u Westminster. 4 

18) Alberle de Vere, zweiter Graf von Oxford etc, 
$1215, mitseiner Gemalin Adelisia, Nach ihren 
Monumenten. 4. 

19) Rachel Pasley von Wentworth farm, + 1758. 8, 

20) James Robertson, Schausplcler, {714—1795. 

21) Hugh Robinson. "From an original sketch by 
Imselt, 1770, Feederick Atkinson fcit 1800.12. 

22) Harry Rowe, Trompeter und Shakespesrekom- 

‘mentator, ged. 1726, F. Atkinson del, 
et se. 1798. 8. 

23)——Ders. Verschiedene Darstellung vom 
‘origen, obne Jahreszabl. 8. 

24) Rhys ap Thomas, Gouverneur von Wales. Nach 
seinem Graal tn der St, Petertirehe x Caer 
marthen. 4, 





























25) Roger Walden, Dechant von York, Erabictot 
von Canterbury, $1405. Nach einem Glas 
gemalde in St, Mary's Hall, Coventry. 4. | 

26) Richard Boauchamp, Earl of Warvtck ete, 
Waffen, Gesandter beim Konzil von Konstan, | 








$1439. 4. 
27) Halph Nevill, erstor Graf von Westmoreland ete 
$1425. Mit soiner Gamalin Johanna Beaufort 





25) John Wilkinson, zu Broscley, 1808. Nac 
Abbot. 6. 
4. Ottley, Notts 
W. Schmit 
Atkinson. John Augustus Atkinson, 





Hiseher Mater und Radirer, geb. zu London 
lebte daselbst noch 1831.’ Im J, 1784 begitete 
er seinen Sehwiegervater James Walker, der als 
Kupferstocher in die Diensto der Kaiserin Kaths- 
rina getroten war, nach St. Petersburg. Dott 
studirte er namentlich in der kaiserl. Gemilde- 
galerio, auf das Freigebigste von Katharina uod 
nach ihrem ‘Todo von Paul 1. unteratitzt. Fir 
diesen malte er verschiedene groBe Biller aus 
der russischen Geschichte. In einem Saale des 
-Palastes zu St. Potersburg befan- 
ich von ihm zwei grofe Gomillde, welcbe 
cinen von den Russen am Don Uber die Tataren 
erfochtenen Sieg und die Taufo des Grossflrstea 
Wladimir vorstoliten. War an ihnen , urtheilt 
Kotzebue , hier und da auch etwa Einiges in der 
Zelchnung 20 tadeln, so musste man doch ge- 
stehen, dass A. das Auge zu rilhren und zn fet- 
sein wasste.« Im J. 1801 kehrte er nach London 
frurtick und beschiftigte sich nun hier damit, 
Ansichten und Kostlime aus Russland zu atzct 
tind herauszugeben. Usber scin Hauptwork, 
A Picturesque Representation of the Russians (& 
unten) spricht sich Ottley folgendermaGen aus: 

Platten sind im Umrisse auf weichom Grunde 
tt und mit cin wenig Aquatinta schattit. 
Viele von ihnen sind sehr geistrefch; alle zeigen 
die Hand eines gelibten Zeichners und sind durch 
die dargestellten Gegenstiinde interessant. Man 
muss aber bedauern, dass sic im Detail nicht 
mchr studirt und ausgefithrt sind, und dass das 
Koloriren der Bil. nicht besser ausgofalien ist, 
oder noch cher vielleicht, dass diese Mode, sie 
dor groBen Menge gofilliger zu machen, Uber- 
haupt angowandt wurdes, Im J. 1815 verlicas A. 
rit dem Maler Devis England, um die Oertlich- 
eit der Schlacht von Waterloo in Augenschein 
su nehmen. Zu dem Schlachtbildo malte Devis 
die Portrits, A. das Uebrige; gestochen wurde 
Jes von J. Burnet (s. u.) Auf historische Wabr- 
holt macht das Gemiildo keinen Anspruch; die 
Komposition ist rein aus der Phantasie des Ur- 
hebers entsprungen, der so viel als miglich seine 
‘Bildnisse im Vordergrunde anbringen wollte 
‘Um aber auch im Vordergrunde otwas Kampf zu 
haben, lisst der Maler rechts von der Portrit- 
sruppe ein Paar Hochliinder 2u Fuss einen sieg- 
reichen Kampf gegen franzisische Kiirassire 
ihren, was sich in dieser Vorbindung hichst 
‘wunderlich ausnimmt. Originell ist auch, dass 





















361 





Jobn (Augustus) Atkinson 

















Wellington als die absolute Hauptfigur erscheint, 
wibrend Biticher sich mit einer untergeordnoton 
Stelle begntigen muss, woxu der Referent im 
Kunstbl. von 1820 (p. 37) sarkastisch moint, dass 
A. der deutschen Bescheldenheit damit wol ein 
Kompliment habe machen wollen, 


a) Von ihm radirt : 


1) A Pieturesque Representation of tho Manners, 
Customs, and Amusements of the Russians, in 
one hundred coloured plates, with an accurate 
explanation of each plate in English and French. 
ByJohn Augustus Atkinson and James W 
Ker. London, 1512 (1803—1804. Die Wid- 
mung ist von 1803). 3 Voll. Fol, Die Bil. sind 
dezeichnet: Drawn & Etched by John Augustus: 
Atkinson. 

2) A pleturesque Representation of the naval, mill- 
tary and_ miscellaneous Costumes of great 
Britain. 33 kol, Taf, mit der englischen und 
franzis. Besehreib. jeder Tafel. London 1807. 
Vol.I. Fol. Drawn & Etched by J. A. Atkinson. 

Bin frdherer Titel jet: One hundred coloured 

plates.” Vol. Von dieser Serie wurden nicht 

ne ale 0 Bll auegetUhets arsprtnglich sollte 

das Work ohne Zvelfel Gegonsttck tu dem tber 

Hosaland, mit der gleichen Anzait Bil, bilden. 
(titthating con 6. W. esd.) 

36) Vue panoramique de St. Petorsbourg prise de 
VObservatoire. 4 kolorirte Bil, und Titelbl. mit 
der Statue Peter's dos Gr. London, Boydell. 
1805—1807. Roy. qu. Fol. 

3) Vue de Palais de marbre jusqu’ A V’Amirau 
4) L’Amirauté Josqu’ au Qual Anglais et la 
tatuo de Pierro I. 

5) L’Académfe des beanx-arts, les colléges, le 

globe de Gottorp et les magazins. 

2) La bourse ot les magazins et !a vue jusqu’ 

A la forteresse de St. Pierre et St. Pa 












































XB, Wir 

aerTuct die 

7) BI, in: Miserics of human life. 1907. 

§) Zufalgo Ottley lithograpirte A. vorsehicdone 
Seblachten, die bei Ackermann erschienen und 
selstyoll entworfen sein sollen. 


cen nicht mit Bestimmtheit, 





by Nach ihm gestochen: 


1) Battle of Waterloo, on the 18: % of June 1815. 
Painted by J. A. Atkinson, The Portraits by 
A. W. Devis, Drawn & Engraved by John 
Burnet. Imp. qu. Fol, Linienmanter mit Er- 
Mlirungsbl. 

2) Battle of Vittoria, Gost von James Walk er in 
‘Aquatinta, Auch kolorirt. qu. Fol. 

3) Battle of Leipsic. Gest. von Dems. Desgleichen. 

4) Paul I., Kalser von Russland, zu Prerd in einer 
Landschaft, Painted by John Augustus Atkin~ 
ron, Engraved by Ja*. Walker Eng. to his 
Imp. Maj. ete, Publ, June 1*, 1797 etc. Imp. 
Fol. Aquatinta. 

4) Feldmarschall Suvarow. Gest. von Dems. gr. 
Fol. Aquatinta. 

6) George Fitzclarenco, Karl of Munster. Sohn 
Wilhelm’s IV. von England, Gest. von Cook. 
Autogr. 8. 

7) Dietrich Wilhelm Soltau. John Atkinson ad 
viv, pimx. Mayr se, Aquatinta und punktirt. §, 
In dem folgenden Werk, 

Meyer, Kénstler-Lesibon. I, 














J.C. Mayr in Aquatinta 
9) Gomala, Gost. von Hoa th, Publ. 1803. 





ciner Ausgabe Ossian’s. 4. 
10) A Baggage Waggon and Guard (auf einer Platte 
‘mit zwei andern). Gest, von John Young. In: 
‘A Catalogue of pictures in the possession of Jobn 
Fleming Leicester ete. by John Young, Lon- 

don 1825. 4. 

11) +Nach einemJ, Atkinson (ob demselben?) kennen 
adler goitate artig, Kolorirte 

i (Neue Zusitze). 

nvdon Kiinste, V. 
stlertexikon TI, u. Neue 
Das merkwilrdigste 
M, — Tabinger 
Kunseblate. 1820. p. 37. — Ottley, Notices, 

Mittheilungen von @. W. Reid. 

W. Schmidt, 

Atkinson. ‘Thomas Witlam Atkinson, 
Baumeister und Maler, geb. 1799 im Norden 
Englands, war zucrat als Steinmetz bei Kirchen 
Dauten thitig. Um 1829 ties er sich in London 
nieder, wo er New Church in der Vorstadt Lower 
Tooting erbaute; ferner ist von ihm eine Kirch 
in Ramsgate und dic Liverpool and Man- 
chester district Bank in Manchester. Diese 
Bank, im gricchisch-rmischen Stil, machte in 
Manchester Aufsehen und bezeichnete in dem 
esentlich unkiinstlerischen Orte den Anfang 
‘ciner neuen Architekturperiode. A. liess sich 
um 1834 in Manchestor nieder und erhielt nun 
dig Auftriige zu den ansehulichen Bauten da- 
selbst, wihrond man vorher Architekten yon 
London hatte kommen lassen, Er baute zahl- 
reiche Villon in Renaissance~ und gothigchem 
Geschmack in der Umgezend von Manchester 
und 1835 sein schiinstes Werk, die Kirche von 
Cheetham Hill, in modifizirtem gothische 
Stil mit reicher Ornamontik. 

1840 Kehrte er nach London zurlick, wo er 
indess keinen Erfolg hatto, ging dann tiber 
Hamburg und Berlin nach St. Petersburg, wo 
er seincn Beruf als Baumeister mit dem eines 
Reisenden und Malers vertausehte. Er bereiste 
nun sieben Jahre lang Sibirien, die Mongolei, 
Mandsehurei u. 8, w., ward sodann Mitglied der 
Londoner Geographischen und Geologischen 
Gesollschaften und starb den 13, Aug. 1861 2u 
Lower Walmer in Kent. 

s. The Builder. 1861. p. 590. 







































Fr, Althaus, 


‘Von ihm herausgegeben : 

1) Gothie Ornaments, selected from the different 

Cathedrals and Churches in England, London 

1829, Fol. 
2) Oriental and Westen Siberia; « narrative of 
years explorations and adventures 
Mongolia, the Kirghis Steppes, Chinese 
‘Tartary and part of Contral Asia, Mitzahlreiche 
zum Theil kol. Iustr, und oiner Karte. Lon- 
don 1658. 8. 




















3) Travels in the Regions of the Upper and Lower 
Amoor and the Russian acquisitions on the con= 
16 





William Atkinson 


‘Thomas Lowis Atkinson. 

















4) Recollections of Tartar Steppes 

fants, Mit Ilustr. London 1863. 

Dieser Atkinson ist nicht zu verwechseln mit 
dem iilteren 


William Atkinson, gloicbfatls englischem 
Architokten, der im J. 1805 folgendes Werk zur 
Herstellung von Musterwohnungen fur dio arbei- 
tenden Klassen herausgab 
Views of picturesque Cottages, with pl 
froma collection of drawings taken 
parts of England ete. London 1803. 4. 


selected 
‘different 








5. Universal Catalog we of Books on Art. 1. 
‘W. Schmidt, 
Atkinson, Thomas Lewis Atkinson, 


vorallglicher englischer Kupferstecher in Mezz0~| 
tinto, geb. den 4. April 1517 zu Salisbury, Sohn 
des Koromandeurs Thomas Atkinson von der k. 
Marine, Im J. 1833 kam er zu Samuel Cousins) 
in dio Lehre und blicb bei ihm sicben Jabire. Er 
hhat eine bedeutende Anzahl von Bildnissen und 
viele Georestiicke, besonders Jayal- und Thier 

Epreuves d'ar- 
isto plogto er auch Abdrlicke mit Nadolschrift, 








vor der gestochenen Sebrift, zu uehmen. Noch 
am Leben. 
A. Bildnisse, 
1) Victoria, Kéwigio vom, Nach Winter 





halter. gr. Fol 
2) Pring Albert, Gemal der Vorigen. Nach Dems, 





3) The Queen in Windsor Forest, Nach E, Land~ 
‘seer, London, 1868, Imp, Fol 
4) Windsor Castle in the present time. Print 
‘Albert von der Jagd zurdckgekehr, die Kinigin 
Victoria und ein Kind in einem Zimmer des 
Datel Wild, Jagdhuude u. dere! 
andseer. gr. qu. Fol. 
Nach A. Morton, 

















Biddulph. Nach H. Graves. London 
1870. gr, Fol. 

7) Goneral Sir Geo. Brown, Nach H. Graves. 
qu. Fol 


S)1.K. Brunel, Ingenieur. Nach Horsley. Fol. 
9) Lord Campbell, Lard-Chiot-Justice of England, 
Nach F. Grant. Fo 














10) Paul und Florence Dombey. Nach Barrand, 
i. Fol. 

11) Lord Downe. Nach F. R. Saye, 

12) Lady Ellosmero. Nach Thorburn, 

13) George Lane Fox. Nach F. Grant, 1856. 
Fol 

14) Dr. Gaisford, Nach F. R, Saye. 





15) Genera! Garibaldi, Nach Oesani, 1860, 
16) Admiral Sit A. Gordon. Nach A, Mor oi 
17) Colonel Perey Herbert. Nach F. Grant. qu. Fel 
18) RW, Jackson. Nach F, Grant, qu. Fol 
IS) Genel Teh, Mach Bare, 























20) Will, Geo. Hylton Jolie, Bart , M. P. Nach 
Grant. London, 1865. gr. Fol 

21) Lady Londesborough.. Nach F. 

21) Dr. Moberley. Nach F. Grai 

22a) James Moncrieff. Nach D. Macnee. 1972. 





Fol, 





23) Newton atthe age of twelee, Nach F. Newer 
Yam, London, 1859. Fol 

24) Der Bischof vou Oxford, ‘Nach F. HR, Saye, 

25) General J. Peel, M. P. Nach F. Grant. Lo 
don, 1866. Roy. Fol. 

25x) Dr. Plumptre, Nach EN. 
Br. Fol, 

26) Admiral J. Rowley. Nach A, Mortoa. 

2) Lot Willa Me da Satroment enptn 


26) Robert 
1785, gefallen bel Moodkee 1845, 
Moseby. Fol 
28a) Earl of Sefton, Nach F. Gran t, 1864. er. Fo 
29) George Stephenson, Togenieur, Nach J. Lucas 
Fal, 











Eddis. 1 





3, 









ee. 
'niform 











‘30) Robert Stephenson, Sohn des Vorigen. Nach 
Dems, Fol, 
1) General Strudwiek. Nach F. I, Saye. 
1872 


52) J. Anstruther Thomson, Nach P. Gral 
Fol. 
rbischof von Canterbury (Dr. Tait), Nick 
Sliney Hodges, London 1870._ Rey. Pol 
3M) Lord und Lally Wenlock. Nach F. K. Saye, 
435) J. Williams, Arat, Nach I, Say. 
'36) Thomas Wiliams, Parl 
Nach Th, Lawrence. 
Famille gostoche 








33) 









Roy. Fol 


Fur die 





B. Sittenbildl, Darstollungen, Thierstiicke uw. a 

37) Gone. Nach Brooks. qu, Fol. 

38) Home and its treasures. Nach Rob, Carrick 
London, 1866. gr. Fol. 

39) Bethletlem mit der Geburt Christ. Nach F. W. 
©. Dobson, London, 1863. gr. Fol. 

















40) A Listener ne'er hears gud o himsel”. Nach 
Th. Faed. Fol. 

41) The frst break In the Family, Nach Dems, 
qu. Fol, 

42) Quilting the manse, Nach Geo, Harvey. Loo- 
‘don, 1853, gr. Fol. 








43) Outcast of the People. Nach Merbert, gr. Fol 

44) Shoeing the horse. Nach J. F. Merring, Koy 
qu. Fol. 

45) Feeding the horse, Zwel Pfende vor eins 
von elem Madchen und elem 

















geflttert. Nach J.F. Herring. London, 151% 
Toy. qu. Fal. 

48) Society of fiends. Zwel Prerdekipfe aus der: 
Stalle bickend, und.2wei Tauben, Nach Des 
Rand. gr. Fol, 

47) Pharao's horses, Nach Dems. oy. qu. Fol 

48-50) 3 BML aus der Fuchsjagl. Fox: hunting 








82) The Hog atheren. Nach Dems, 
1865. gr. Fol 
‘New. 6383 mach Hawin Landscer: 
"The free Kirk. London, 1857. 
5158) Time of peace und Time of war. 
Gogonstiieke. London, 1850. qu. Fol. 
56) Dignity and Impudence. qu. Fol. 
5) Highland Congregation. qu. Fol. 
58) Dialogue at Waterloo, Pendant 2 Waterlo» 
a. Fol 
‘amily. qu. Fol. 
60) The shepherd's prayer. London, 1838. Fol. 


London, 

















‘Thomas Lowis Atkinson — 

















61) Flood in the Highlands, 
qu. Fol, 


London, 1870, Imp. 





163) The Prize Calf, 1871. qu. Fol, 





61) Lady Godiva, Nach J. Van Lertus. 1872, 
qu. Fol 

3) Cinderella, Nach Dems. London, 1869. Roy. 
qu. Fol. 


68) The black Brunswicker. Schwarzer Husar 
seiner Braut Abschied nebmend. Nach J. E, 
Millais. London, 1864. Roy. qu. Fol. 

61) Sympathy, or first wound of love. Nach P. 
London 1853. qu. Fol. 

465) Weighing the Deer. 
London, 185 

68) Volunteers at a tring point, Nach Il. 7. Wells. 
1872, qu. Fol. 

70) Louis XVII, in the temple. 
qu. Fol, 

Notizen von G. W. Heid u. W. Schmidt. 

W. Engelmann, 
Mech. Louis Jean Marie Atoch, Maler 
und Lithograph, geb. zu Saint-Cyr (Seine-c 

Oise) den 7. Sept. 1785, + 2u Paris den 22. Ju 

1892, Schiller yon Bertin, malte Landschaiten 

n Aquarell und Oel. Er'war an dem Kupfer 

stichkabinet der k. Bibliothek angestellt. 

s.Bellier, Dict. 





tone, 


Nach Fred. Taylor, 








‘ach Wappers. 











W, Schmidt. 

Atoche, Atoche, sonst unbekannter (spa- 
sischer?) Maler oder Zeichner zu Anfang des 
19, Jabrh. 





Nach ihm gestochen: 
Dr. Antonio Pittaro, Gest. von R. Morghen. 8. 
s. Le Blane, Manuel. 





W. Schoniae, 
Atsyll, Richard Atsyll (nicht Atsyn 
St ineider (erste Hiilfte des 16. Jahrh.}, in 
den Diensten Heinrich’s VII. von England , der| 
ihm jibrlich 20 Pfund Sterling anwies. In der! 
Nouvelle Biogr. générale ist er filschlicher 
e mu einem Siegelstecher gemacht. Der 
Herzog von Devonshire besass von ihm einen 
Sardonyx mit dem Kopfe Heinrich’s VIII. 
s. Walpole, Anecdotes of painting. Ausg. von 
1862. 1. 108. — Fiorillo, Gesch. dor zeichn. 
Kinste. V. 217, 




















Alex. Pinchart 

Attalos, Attalos, Bildhauer aus Athen, von 
Pausanias (11. 19. 3) als dor Ktinstler einer Statue 
des Apollo Lykios in Argos erwiihnt, Sein Name 
scheint sich auf einer beim ‘Theater in Argos 
ausgegrabenen Skulptur befunden zu haben, 
liber welche aber genauc Angaben fehlen. 

s. Bruna, Geseh. d. gr. Kunstler. 1. 5 











Attalos II, Konig von Pergamum, beschitf- 
tigte sich mit Erzbildnerei. Justin. xvi. 4. 


Brunn. 
Attavante, s. Vante. 


Attemstott. Andreas Attemstett, Wachs- 
bossirer und Goldsehmid aus Friesland, + au 
Augeburg 1501, Er arbeitete lange Zeit in Ita- 
lien, liess sich dann in Bayern nieder, desson 








igten. Im J. 1581 
erhielt er zu Augsburg das Blirgerrecht. Er galt 
als einer der ersten in seiner Kunst, wie auch 
seine Grabsehrift (bei Prasch III. 30) bezeugt 
Plastes auri ct argenti caclator in orbe et urbe 
nulli secundus. Seine kiinstlichen Arbeiten in 
edlon Metallen gegossen und getrieben, mit di 
Schmuck von Perlen, Edelsteinen und 
lirung verbunden, fithrte er sowol in gréBerer 
Stile aus, als in’ jener Weiso, wolcho Celli 
»minuteria« nonnt. Es sind kleine Goldschmieds- 
werke, theils nach dem Geschmacke der Zeit an 
Werken des Mobeltischlers, prunkvollen Kabi- 
netten, Schmuckkiistehen und Schreibtischen als 
Veraicrung angebracht, theils _sclbstiindige 
Exzeugnisse der Juwelierkunst : sowol Schmuck- 
gegenstiindo als pritchtige Geftisse. Die Kunst 
der Renaissance in Deutschland ist auf keinem 
Feldo glinzender vertreten, als auf dem der 
Goldschmiede, Hier hatder Einfluss Italien’s ver- 
Wiltnissmiifig die reinsten Ergebnisse geliefert, 
jindem an diesen Arbeiten eine hichst geschmack~ 
volle, leichte und elegante Gestaltung der Formen 
vorherrscht, 80 dass sie in den Sammlungen noch 
vielfach als Werke Cellini’s gelten. Nur die Ge- 
fissformen und die eigenthiimliche Gattung des 
Emails lassen zuweilen, bei sonst tiuschender 
Achalichkeit, die Arbeitenalsdeutsche erkennen. 
‘Olne Zweifel stand Andreas A. in gleicher Linie 
mit den beriihmtesten Meistern seines Fachs: den 
Wenzel Jamnitzer, Hanns Petzolt und Jonas 
Silber von Niinberg, den Kellerthaler und 
Matthiius Walbaum, sowie mit den ausgezcich- 
noten fiir Kaisor Rudolf II. beschiftigten Prager 
Goldschmieden, Im Stile scheint A., sowie sein 
Sohn David, von welehem gleich die Rede soin 
wird, dem hichst angesehenen Dresddener Gold- 



































wesen zu sein, 
der beiden Augsburger Kiinstler, 
Goldsehmiedetechnik, Juwelierkunst,, Fili 
und Emaillirung, die’ getriebene Arbeit stiirker 
vor. Als Wachsbossirer war A. nicht minder 
geschickt. Stotten besass cine Anzabl von Patri- 
zierbildnissen in farbigem Wachse, die von hm 
als Werke des Meisters bezeichnet wurden. 
Goldschmiedsarbciten, die sich ihn bestimnt zu- 
/weison lessen, scheinen nicht erhalten zu sein. 








A. Ty. 
Rildniss des Kinstlers, Brustb. n Oval. An- 
we LXV, Anno Chri. 





dreas Athemstet Btati 
CML. Jo: ab Ach depinait . aug-Vind, 
inicusCustodis sculp: DD. DasBI. ist 
der obern ft gewidimet dem Joa 
Athemstett Prov te, Medico. 8. 
Dies ist das BI., welehes Heineken, Dict, trrthiim~ 
lich als nach einem Johannes ab Asch gestorhen 
‘womit oF einen neuen Bildnissmaler 
‘unstgeschichte einfiihrte. — 
erm Verzeichnisse bei Hans von Achen, 
, wird der Dargestellte irrthimlich als Arzt 
gegeben., 























W, Selmidt, 
46¢ 





‘ David Attomstott 





Justus van Attovold. 











David Attematett, auch Altensteter, 
Attemstetter, Sohn des Vorigen, Goldschmied 
zu Augsburg in der zweiten Hilfte des 16. und 
am Anfange des 17. Jahrh. in der Weise seines| 
‘Vaters thitig, dem er an Ruf, Talent und Tied 
tigkeit nicht nachstand. Es ist merkwilrdig ¢0- 
gar, wie -n Nachwirkungen 
de + von dei 

















sstungen ist uns 
Vaters; er beac 
Stetten kannte #0 bezeiehnete Blumen und Wap- 
pen in Schmelzwerk, und dasselbe Monogramm 
findot sich auf dem Pommerischen Kunsteckrank 
Schon 1578—79 war David sammt den 
<sburger Kiinstlern Matthias Fend, EliasWald- 

















an ciner Arbeit fir Herzoy 
beschiift 
‘ohne sich nilher darilber auszulassen (viellefeht 
ist das nachfolgende Werk gemeint) 
tionalmuseum in Milnehen besitzt 
Emails, Lapis Lazuli und Metallornamenten g 
zierten Pruchtschrank vom J, 1601 ; die ersteren, 
wolche A. fertigte, zeigen, bei sorgsamster Aus 
fihrung, durehaus die friiher erwibnten (s. den 
vorigen Art.) treMichen Eigenschaften der da- 
maligen Goldsehmicdckunst. Das berithinteste 
Stlick aber, woran der Kiinstler betheiligt war, 
ist der prichtigo Pommerische Kunstschrein 
oder Scbreibtisch in der Kunstkammer des Mu- 
ms zu Berlin. Herzog Philipp II. von 
dieses tiber 4 Fuss hohe 
































rovch dem Entwurf des bekannten, 137 
lebenden Augsburger Diplomaten und Patri 
lipp Hainhofer anfertigen, dessen abenteue 
iches Leben unlingst Franz ‘Trautman (Aug: 
er allgemoine Zeltung, Jg 1872) ausflbrlich 
jert hat. Die Form des Schrankes ist — 
meistens in Deutschland zu jener Zeit — 
h architektonische Motive bestimmt. Nebst 
A. arboiteten daran folgende Augsburger Met 
ster: die Goldschmide Gasz, Kolb, Minder, 
Pehner, Walbaum, die Malet Kager, Mozart, 
Langenbucher, die Uhrmacher Goschman und 
Stahl, der Orgolbauer Genser, der Zirkelschmid 
Horn, der Bildhauer Schwwegler, der Ktinstler 
Paumgartner, der Steinschneider und Graveur 
GriBbekh, der Drechsler Miller, der Bildhauer 
Mendler, dic Schlosser Kinlin und Miller, der 
Instrumentenmacher Gabler, der Buchbinder 
Meclflirer, der Kupferstecher Guttig. und der 
Futteralmacher Heeklinger. Im Stile schon 
etwas barock, baut sich der aus Ebenhotz beste-| 
hende Kasten als cino Art Pyramidentempel auf, 
it zahlreichen wythologischen Allegorien, 
mit silberuen Relieffiguren in der Manicr 
des Goltzius, mit Thierbildern und Wappen ge- 
schmiickt. Besonders zicrlich und geschioackvoll| 
sind die vielen Kleinen ‘Thierchen, Kifer, 



























| Kiinstler 














ing 
Unterbaue angebracht. Die Wandflichen ent 
halten_Silberplatten wuntfarbigen Emails 








und feine’ anmutige Arabesken (hier auch das 
Kiinstlers D. A. F.). Den Aut 
satz ziert eine in Silber gegossene, figurem 
Gruppe des Parnasses von Mathiius Walbaum. 
Da im Innern desSchrankes, ncbst allerlei kunst- 

















Portrit dos David A. erhalten. Die Ausftibrung 
des Schreins fillt in den Anfang des 17, Jahrh 

In neuerer Zeit hat sich dic Ansicht gelteu! 

gemacht, dass A. auch der Verfertiger der dster- 
serkrone, der sogenannten Haus 

tendsten Gebilde de 

it, sein kunte. Nach 









es, insbeeondero aber 
bunt en 
‘wol miglich, dass es von unsorm Meister her- 
rire. Auch an dem Pommerischen Kunsi- 
sehranke und dein Sehrein in Miinchen findet 
sich jenes translucid schimmernde Schinelawerk, 
‘und tit derselben Menge von Insekten, Vogel- 
chen, Libellen ete. in gleichem Arabeskenspiel 
doch wurden allerdings damals hiiulig derglei- 
chen Motive ihnlich verwendet). Dieses Meister- 
‘werk der Kunstindustrie, durch Pract des Mate- 
wie durch Schiinheit der Form und Aus- 
flihrung hervorragend, wurde im Auftrage Raise 
Rudolfs Il im J. 1602 gefertigt und befindet sich 
in dor kaiserl. Schatzkammer 2u Wien 
‘woselbst_mancho andere Arbeiton von ganz 
sleichem Charakter aufbewahrt sind. Fir At. 

mstettals den Urheber des Werkes spricht auch 
dies, dass er, wio Stotten berichtet, Kammer 
goldschmied des Kaisors war. 





























sPrasch, Epitaphla Augustana, 11, 30, — 
Stetten, Kunst-, Gewerbs- und Handwerks- 
sesch. der R. St. Augsburg, 1779, 1, 225, 439 


466. 465. 486, — Kugler, Kunsikammer in 
Berlin, 178. — R. Flecher, Hist.-kritische 
Besehr. der Kansthammer ete. — "7: 
mann, Kunst und Gewerbe. pp. 71, 140. 388. 

Die dstere. Kalserkrone, abgebildet in dem ant 
Befebl des Kalsers hersg. radirten Prachtwerhe 
Die vorzigltchaten Kunstwerke der Sehatelam- 
mer des dsterr, Kalserhauses (Qu, Leitner): 
‘und in Holzsehnitt in: Egger's Vorschule det 
Acsthetik, Wien 1872, p. 352. — s, auch die 
Besprechung des Lelinerschen Werkes von 
Lippmann in: Zeltschrift far bildende Kunst 
ISTH, p. 55, wo glelchfalls die Radirung der 
Krone, und ‘den Anfeatz: Ig, Dle ster. 
Kafserktone , bol Reger, p. 350. 














ty 

Attereld. Justus (Joost) van Atteveld 
aider Attevelt, nach einein von T, Jelgersna 
sgexeichneten Bildniss geb. 1621, + 18. Nov. 
eichnote und malte in Utrecht Wappen, Siegel 
und Bildnisso in kleinem Formate. Auch li 














er Zeichnungen zu Medaillen, von welehoa 


Didorik van Attoveld 


Attirot. 


























in van Loon’s Nederlandsche Historlepenoingen 
vorkommen. 


Diderik van Atteveld, sein Sohn, war zu 
Urrecht in demselben Fiche thitig. Von ihm 
rien die Abbildungen her, welche in dem fol- 
genden Werke gestochen wurden: 


eschry ving der Bischoply ke Munten en Zegelen ete. 





door Frans van Mierls (d. Jlingeren). Leiden 
1726. Fol, 
s.Kramm, Levens en Werken ete. I. und Aan- 





Rangsel. — A. van der Willigen, Les Artis= 
tes de Harlem. 1870, 
TA, wan Westrheene. 
Atthalin, Louis-Marie-Jean-Baptiste Baron 
Atthalin, Maler, Schiller von Horace Vernet} 
und dem englischen Maler Daniel, geb. den 
2, Juni 1784, + im Sept. 1856, 





‘Von ihm und nach ihm lithographirt : 
Maison des Templiors und andero BML in: Voyages 
pittoresques et romantiques de Vancienne France, 
parCh. Nodier, J. Taylor et Alph. de Cail 
Jeux. 9 Séries, (668 Livr.). Paris, Gide 1820 
~ 63. gr. Fol. 
+ Catalogue du Colonel dela Combe. Paris 1863. 
W. Engelmann, 
Atticlanus. Atticianus, Bildhauer aus 
Aphrodisias, nur bekannt durch die Insehriften 
ciner Musen- und einer Konsularstatue, beide 
imFlorentiner Museum, aussehrspiiter Zeit, 
nach Visconti (Op. Var. 1. 94) erst aus dem 
4. Jabrh. n. Ch. G.: Mus. flor. Stat. 1. 18 und 88. 
Brun, 

Attlctati, Domenico Atticiati oder Atti- 
ciato, genannt Domenico di Filippo, Bild- 
Schnitzer aus Florenz, in der zweiten Ililfte des 
16. Jahrh. thiitig. Richa bezeichnet ihn als einen 
berithmten Ktinstler, was er freilich allzuoft auch 
lei recht mittelmiBigen Leuten thut. A. sch 
flireine Kapelleder JesuitenkircheS. Giovannino 
in Florenz das Gesims und Deckenwerk. An 
dem ‘Tabernakel in der Kirche del Carmine, 
welehes Bernardo Buontalenti gezciehnet hatte, 
machte Poccetti dic Figuren und Atticiati die 
Schuitzereien, deren ausserordentliche Amuut: 
geprieson wurde. Der Priester Filippo di Lodo- 
Vico Betti trug die Kosten des Werkes, das 1593 
vollendet war. Auf Kosten des Cosimo Betti 
hat unser Meister flir dieselbe Kirche das shine 
iborium verfertigt. Fir die Kapelle der 
Katharina von Siena in Sta. Maria Novella zu 
Florenz, lieferte A. die Statue der Katharina, 
in gepresstem Papier (earta pesta). Auch theilt 
ian ihm die Marmorverzicrungen des Altars der 

‘imlichen Kapelle zu. 
+ Richa, Chiese di Firenze. V. 146 und X. 41 
Encicl., hat filsehlich 157 



























































Attigiatl. Attigiati, Kriegsbaumelster des 
18, Jahrh., dessen Vorname uns nicht bekannt 
ist. Er lieferte die Zeiehnung 
Philipp’s, des 1777 gestorbenen iiltesten Sohnes 
des Kinigs Karl von Neapel. Es 
Sammartino in Marmor ausgefithrt und befindet, 
sich in einer der Kapellen von S. Chiara zu 
Neupel. 

s. Celano, Notizie del bello ete, dt Napoli, Ausg. 

von 1958, 1. 409. 








Alex, Pinchart, 
Vielleicht derselbe wie Stefano Atticciati 
der im Neapolitanischen Staatskalender auf 1791 
als Bofmarmorirer und Restaurator der antiken 
Ornamente erscheint. 
8, Fissli, Neue Z 











te. 
W. Schmidt, 

Attikos. Attikos, angeblich Bildhaner aus 
Athen, wabrscheinlich aber nur mit der Auf- 
stellung einer Ehrenstatue in Elousis beauftragt: 
Corp. inser. graee. n. 399; vgl. n. 400, 

Brunn. 

Attiret. Jean Donis Attirct, Maler, geb. 
zai Dole den 31. Juli 1702. Er lernte zuerst bei 
seinem Vater, einem unbedeutenden Maler. Un- 
terstiitat durch den Marquis de Brossia, konnte 
er nach Rom gehen, wo er mach den italienischen 
Mefstern des 16. Jabrh. und der Antike sich zn 
bilden suehte, Nach seiner Ritekkehr hielt er 
sich einige Zeit in Lyon auf, wo er verschicdene 
uit Beifall aufgenommeno Bildnisse malte; dann 
arbeltete er in Dole, Kaum tiber 30 Jahre alt trat 
er in don Jesuitenorden; withrond seines Novi- 
ziats malte er vier Bilder fir den Dom zu 
Avignon. 

Eine entscheidende Wendung in seinem Leben 
trat cin, als die Jesuitenmission in Peking einen 
Maler suchte; er nahm das ihm deshalb gestellte 
Anerbieten an und schiffte sich im J. 1737 nach 
ia ein. Ein Gemiilde, die Anbetung der hl. 
Kénige, das er dem chinesischon Kaiser 
Kien-Long tiberreichte, fand dessen Beifall und 
im Innern des Palastes seinen Platz. Allein 
seine Stellung und Aufgabe an diesem Hofe war 
nicht beneidensworth. Er hatte bis dahin blo 
Historie und Portrit gemalt, musste aber jetzt 

allen Gattungen sich abgeben, und nament- 
lich seine breite Malweise im enropiiischen Ge- 
sehmacke gegen cine halbkindische, unent- 
wickelte vertauschen. Iu einem Briefe vom 
Nov. 1743 an d’Assant bemerkt er: »Quant & la 
peinture, hors le portrait du frére de Yempereur, 
de sa femmo, des princes ot princesses du sang, 
et de quelques autres favoris et seigneurs, je 
wai rien point dans le goit européen. I m 
fallu oublier, pour ainsi dire, tout ee que Javais 
appris et mo faire tme nouvelle maniére pour me 
conformerau goat: de sorte que Je wal été ocenpé 
les trois quarts du temps qu’ a peindre, ow en 






































_|Iiuile sur des glaces, ou & Teau sur la soie des 


arbres, des fruits, des oiseaux, des poissons, es 
animaux de toute espéce, rarement de Ia figure. 


366 





‘Tout ce que nous pelgnons (er und der Maer und 
Jesuit Castiglione) est ordonné par 'empercur. 
Nous faisons d'abord des dessins il les voit, los 
fait changer, réformer comme bon lui semble. 
Que la corréetion soit bien ow mal, il faut en 
aster par li sang oser rien dite.« Dem Kaiser 
nissfiel die Oclmalerei wegen des Glanzes, den 
dor Fimiss verursachte, er fess sie nur Air Bild 
nisse gelten; alles Andere aber mussteder Klinst- 
ler mit Wasserfarben malen, Und da die Schat- 
Flecken vor-| 
kamen, drilckte sie A. gar nicht oder nur ganz 
Teicht aus. Als er elues Tages ein Bild vollendtet 
iache Damen in einer Landschatt, 
you dom et gute Wirkung hoffte, fand der Kai 
ser, dass die Dam 
lichen u. 8. w. 
erklirtoA.,erhaboden Fi 
eit gegeben, nicht das 
die Biume nicht im Detail genug ausgefthre und 
dlergl. mebr. Darnach richtete 
wan 90 die Gunst des Kaisers und dor Hofleute, 
Doch fertigto or auch Kirchenbilder, malte viel 
Christen und mehr als 200 Bildnisae der 
Personen, 
175360 fillt die Unterjochuny 
Dsongarischen Volker im Westen China's. 1754 
ware Attiret an das k. Hoflager daselbst ge- 
rufen, um verschiedene Gemilde auszutthren, 
Die Eire, die ihn der Kaiser dafir anthun wollte, 
sn zum Mandarinen 2u emnennen, schlug A. aus. 
Die Vortille jenes Krioges malte er nim Theil 
spiiter in Peking. Ueber die Zeiehnungen jener 
Eroberungen, welche der Kaiser 1765 ‘nach 
Frankreich schickte, s. das Verzeichniss der 
Stiche. 

Eine Anzahl von Attiret’s Gemilden im kals 
Palast zu Peking findet sich im Journal des 
Savants (Juin 1771) aufgofihet: Tempel des 
Ruhmes, Dame, dio ihro Toilette beendigt hat, 
und Die vier Jahreszeiten. 

Wie bemerkt, hatten dic am kais, Hof be- 
schilftigton Kiinstler nur zu malen, was der 
Kaiser gesehen und gebillgt hatte, zudem nach 
seiner Vorschrift; Uberdies stand 
dom klcinlichen Zeromoniell und den Qi 
dles Mofes. Attiet, der viel davon zu leiden 
atte, starb den 5. Deg. 1768. Der Kaiser warf| 
1500 ‘Tails (angefithr 500 Thi.) zu seinem Be- 
sribnisse aus. 



























































Nach ihm gestochen : 


1=16) Die Vortatte des Krieges gegen dle Tataren, 





16 MIL. Nach den Zelehnungen von Atttret, 
J. J. Damascenus, Jos. Castighone und 
Ignaz Stehelbarth. Gest. unter der Leltung 

















igestocken ae werden, mati 
eendigt aS 
words tie it 






ieee sine stark erbeinert Rope ve 
Melman indsendae for 

Tune lettre da pire Amiot fn Jooral 

17H, Jula, p. 405, — Beete 
Ps finden sich in don Lettres editantes 
XVI. — Fiorillo, Geschichte der reieien- 
den Mi, 376, —L. Dussieus, Ls 
‘Artistes francais Vétranger. 1852. p. 7 

W, Selmi 

Claude Frangois Attiret, Bildhaver 
ecb. xu Dole den 14. Dez. 1728, + ian Hospital 
au Date 15, Jull 1904, Vetter des Vorigen und 
‘Schiller von Pigalle. x hatte sowol in Paris als 
in Rom in seinor Jugend sich Preise errangen 
Nach seiner Rilekkehr aus Italien 































tellungen 1762, 1764 und 1774 
Nach Unterdritekung der genannten Akademie 
kehite er nach Burgund zurtiek und lieas sich 22 
Dijon nieder. Er verfertigte u. A. eine Statue 

on Voltaire nach Pigalle's Modell, die Statuen 











/hannes, eine Bildaliu 
die von 


Ludwig’sXVL, die erste, 
Konig aufgestellt wurd: 
Domezu Dole, 





e Apostel 


um das Grab Mari’ yersammelt u./a. m. Nock 








chomaliger Mitglieder der Akadem 
sensehaften und Kituste in Dijon. Eudoxe Mar- 


Midchens. 

y-Rabutin sicht man ci 
ie Kybele. Vier 
c Bilsten besitzt das Museum 











Reliefs und eini 
von Dijon, 
s.Jourmal de la Cite d0r (1804), — Fassti. 
tlerlexikon, — Landon, Nouvelles de: 
TIL 333.'— Comte de Sareus, Notice 
sur ie chiteau de Bussy-Rabutin. Dijon 1834 
pp. 28, 32. — Catalogue du Musée de Dijon 
1860. ‘Sculpture, p. 111 
J.d. Guiffey w. W. Sekmidt. 
Attius Priscus, Maler. »Nach 
nm in Anschen Cornelius Pi- 
nus und Attius Priseus, welche den Tempel 
dos Honos und der Virtus bei der Wiederherstel- 
ung durch Vespasian malten (69 nach Chr.) 
Priscus nithertsich mehr den Altene: Plin. 35. 120, 
Brenn, 
Richard Istdory. Attlmayr, 
































. Cochin durch 1. J. Masquelier, 
JeAltamet, JP Le Tas, Arde Salat 
Aubin, F. de Née, BL. Prévost, P. P. 
Chortart, N. de In eriitem Fore 
imate, sodas man elgenes Papier dazu anfertigen 
‘must, 














seb. 2. April 1831 zu Ionsbrack 
‘absolvirte zuerst zu Innsbruck und Trient das 
Gymnasium tnd die Humaniora, wendete sich 
dana ‘zur Kunst. and eanchte xu Mnchee 
und Wien erst die polytechnische Scbule, mu 
Atohitekt au werden, ing aber 1881 au die 














and Hiltensperger sich der Malerei zu widmen. 
Seine erste Komposition war eine Weihnacht fitr 
as Album der Kaiserin Elisabeth von Ocster- 
. In Wien malte A. erst unter Blaas’, dann 
unter Pubrich’s Leitung verschiedene Bilder, 
daruuter eine griGere Altartafel (fiir Falter= 
sehein bei Landeek), die Himmelskinigin mit 
dem segnenden Christuskinde; doch wurde das- 
selbe vou Mahlknecht, weil A. am T'yphus er- 
krankte, vollendet. Uebergesiedelt nach Miin- 
chen, fand A. durch eine Komposition *Hagen 
nit den Meerweibern« Aufnahme in Schwind’s 
Schule, wo er einen »bl. Christophe in reicher 
fanz altdeutseh gehaltener Landschaft, ebenso| 
‘as Miidchen aus der Fremdex malte; ausser- 
dem zeichnete er Legendenbilder fitr den Buch- 
siudler Schuhmacher in Innsbruck, welche ge- 
tochen warden (s. unten). Auch entstanden 
dort drei grGere Kartons: Madonna mit dem 
shlafenden Kinde und musizirenden Engeln, 
cine fmmacutata und hi. Joseph zu Glasgemiilden 
fir die Kirehe zu Absam bei Hall. Zuriickge- 
kehrt nach Tirol, versuchte er sich selbst in der 
Glaswalerei (Fenster flr die Kirche St. Paul's 
tei Botzen) und Tiess sich 1863 auf seinem 
Sellésslein Weierburg bei Innsbruck hiiuslich 
sieler, wo er als Lehrer auf jtingere Kriifte 
wirkt,” alte Bilder restaurirt, " Bildnisse nnd 
Fresken malt (Madonna am Hause des Bau- 
weisters Nirr zu Innsbruck). Auf derInnsbrucker| 
Ausatellung 1867 befanden sich von A. zwei Hei- 
ligenbilder, die hh. Romedius und Christophorus. 


























Nach ihm gestochen : 
hh, Romedius, Nothburga, Cassian, Hart- 
ind Fidelis. 4 Bil, Gest. von Burger 
ger. 





1-4) Di 
mi 








Hi Hotlond. 
Attwold. R. Attwold, untergeordneter 
Kiinstler umm 1750 in England. Br stach ein sat 
Blatt auf day rasche Aufriicken vor- 
uehmer junger Leute in der Flotte: 
‘The Naval Nurse, or Modern Commander. Mit § 
From Mid, to Lieutenant ete. Invented 
wed by R. Attwold, Publ. — 1750. kl. 4 
+. Ottley, Notices. 










W, Schmidt. 

Atel. E. Atzol oder Azel. Von cinem sol- 
chen Ktinstler sagt Nagler (Monogr. 1. No. 5 
Jandschaftsmaler, welcher um 1670 bitihte, fin- 
det sich bisher in keinem Ktinstlerlexikon, v 
dient aber eine ehrenvolle Stelle. Wir kennen 
jedoch nur ein Paar Gemiilde von seiner Hand, 
wovon eines mit dem Namen bezeichnet ist. 
Eine andere, sehr schiin in Oel gemalte Land- 
sehaft ist mit 1668. bezeichnet , und wabr-| 
scheinlich von diesem Meister. Unter dem Buch- 
staben A ist wol nicht Anno angedeutets. Die 
Richtigkeit dieser Angaben muss dahingestellt 
bleiben, da wir sonst keine Nachrichten Uber 


cinen Ktinstler jenes Namens haben. 
W, Schmidt. 











Joan Martin Aubéo. 





Atzelt, 8. Azelt. 


Atzinger. Joseph Atzinger, Lithograph, 
geb. den 14. Juni 1814 2u Milnchen, wo er noch 
lebt. Er wendete sich spiiter auch der Malerei 
in Aquarell sowie in Oel zu. 


Yon ihm lithographirt : 

1) Der englische Gruss. Gegriisset seyst Du Hold- 
selige ete. Nach Jos. Fischer, Roy. Fol. 

2) Christus ‘am Fosse des Kreuzes beweint. Et 
Josephus depositum involvit sindone, Lac. 25, 

V. Haphael pinx, Nach dem in der 
hener Pinakothek bellndlichen  Biklchen 
+s Meisters der niederrhetntschen Schule 
nach Hafacl gefertigt ist. gr. Fol. 

3) Grablegung Christi, Posuerunt Jesum in monu= 
mentum novum. Raphael pinx. gr. F 

4) HL, Elisabeth. Nach einem Meister der Kilner 
Schule, Aus’ der Dolsserée'schen Sammlung. 
Lith, von N. Strixmer und Atzinger, Fol, 

5) Leben des hi. Vineentius. 19 BIL. ge. Fol. 

6) Die nenn Musen. Nach Guldo Rent, gr. Fol. 
Erster selbstandiger Versuch, 

7) Nymphen begriissen die aufgehende Sonne am 
Meer. J. Storch inv. qu. Fol. 

8) Das Abendmal in belderlei Gestalt, ansgethellt 

Dr. Martin Luther Gemalt’ von Gustav 

Konig. Roy. qu. Fol. 

9) Martin Luther stirbt zu isteben den 18. Feber. 
MDXLVi. Nach dems. Roy. qu. Fol. 

10) Die Befreiung Griechenland's in 39. Bikdern 
entworfen von Peter Hess. Lith. von H. Ko 
ler und Atzinger, Mit 1 Bl. Text. gr. Rol. 
Nach den Skizzen von Hess in der Minchener 
Neuen Pinakothek. Atzinger verfertigte nach 
diesen die Originalaguarelle, die den Lithogra- 
phien zu Grande lage 

41) Ausserdem lithographirte A. noch verschlede 
Bildnisse und Anderes, was sich nicht 2ur 
zelaufedblung elgnet. 





















































W, Schmidt, 


Aubanel, Joseph Aubanel, Mater, geb. 
zu Avignon, Schiller von L. Cognit und A. 
Glaize. Er stellte von 1847—59 im Pariser Salon 
‘aus, mit Ausnahme eines Portrits nur Hetligen- 
bilder. In den Kirehen von Avignon befinden 
sich Arbeiten seiner Hand. 

5, Bellier, Diet,, worln das Verzelchniss seiner 

‘in den Selons ausgestellten Werke, 
W. Schmidt, 

Aubée. Martin Aubée, Maler, geb. zu 
Lilttich, wo er Professor, und spiter Direktor 
an der Akademie war, + au Paris um 1805. In 
der Sociétd d'Emulation zu Lilttich brachto er 
zwischen 1781—1788 cine Menge Bilder zur 
Ausstellung. A. besass ttberhaupt mehr Frucht- 
varkcit als Talent. 

8. U. Capitaine, Documents et mat. 

servir A Vhistoire de la Société libro dé 
dle Ligge, 1860—1867. p. 45. 


Jean Martin Aubée, Sohn des Vorher- 
gehenden, geb. mutmaBlich zn Liittich. Er lernte 
auerst bei seinem Vater und begab sich dann 
nach Rom, wo er bei den Konkursen der Akn- 
































68 





joan Martin Aubéo_ 








Jean Aubert. 








demie des Kupitol's drei Medaillen erhielt. Die 
Zeichnungen,, welche ihm 1780 eine derselben 
verschafften, kamen nach Litttich und wurden auf| 
Anordnung des Burgermeisters im Stadthause 
ausgestellt. In der Société d’émulation stellte er 
folgende Bilder aus: Selbstbildniss und Portriit 
des Hrn. F. J. Dewandre im J. 1762; Bacchus 
und Ariadne; eine stillende Mutter, welche 
Amor lichelnd betrachtet, beide 1783 ete. 


4. Bulletin de Institut archéologique Hégoois, 
VII, 423. — Capitaine, Documents et maté- 
laux ete. 

‘Mittheilungen des Herrn Capitaine. 
‘Ad. Siret, 





Aubel. Karl Aubel, Maler, geb. 2u Kassel 
1796, war bis 2u seinem 21. Jahre in dem Buch- 
Aruckereigeschiifte seines Vaters thitig. Zur: 
Malerei ttbergehend besuchte er die Kasscler| 
Kunstakademie, ging 1819 nach Paris, wo er im 
Atelier des Baron Gros und in der Galerie des 
Louvre seine Studien fortsetzte. Von 1824 hielt} 
er sich in Italien, abwechselnd in Florenz, Peru- 
gia, Rom und Neapel anf. Nach seiner Vater- 
stadt aurtickgekebrt, wurde er bald als Lehrer: 
und Professor bei der kurfllrstl. Kunstakademic. 
angestellt und ihm 1843 dancben das Inspektorat 
der Kasscler Gemiildegalerie tthertragen, womit 
dann seine Thitigkeit als schaffender Ktinstler: 
ihr Ende fand, Im Fache des Bildnisses hat er: 
‘Tiichtiges geleistet, in der Historie beschriinkto| 
er sich auf Madonnendarstellungen im Geschmack 
der Rafnel'schen Periode, die sich durch Innig-| 
keit der Empfindung und ansprechende Farben- 
gebung auszeichnoten. Um dic Erhaltung der 
Scbiltze der Galerie hat er sich groBe Verdionste 
erworben, sowie auch durch die Restauration 
der alten ‘Gemiilde in der Elisabethenkirehe 2u 
‘Marburg (1811—1843), 





Hermann Aubel, Sohn des Vorigen, geb. 
au Kassel 1834, bildete sich zuerst an der Kas- 
seler Akademie und hielt sich dann in Munchen 
auf, wo er sich der Landschaftsmalerei zuwen- 

s dete, Nachdem er seine Studien in Tirol und 
der Schweiz gemacht, verweilte er abwechselnd 
in Belgien, Ktln, Diisseldorf, Kiel, Hamburg) 
und Dresden. Im J. 1856 durchreiste er Schott- 
land, wo er die Motive 2u einer Anzahl wirksamer| 
Bilder fand, in denon priignante Auffassung, 
schwungvolle Linien und kriftige Behandlung | 
vorwalteten, Sein Wandertricb hat thn 1869 bis 
Lappland und die Halbinsel Kanin geftlhrt, von 
wo er mit reichgefiiliter Skizzeumappe zurlick- 
kehrte. Die von ihm in der letzten Zeit gefer- 
tigten Bilder sind, obgleich in ihrer Gosammt- 
wirkung stets ansprechend, nicht hinreichend 
ausgefiihrt, ja bisweilen von ciner bizarren| 
Fillchtigkeit ‘im Vortrage, und stellen dabei 
Sfters seltsame phiinomenartige Lichteffekte dar. 
Werke von fhin besitzen u. A. Baron Ungern- 
“berg und Direktor Helle in St. Peters. 














burg, Oberforstmeister von Donop in Detmold 
und GroBhiindler Horschlitz in Kassel. 
Fried, Miller 
Aubelet. Johan Aubolot (Audelet bei 
Schnaase vr. 111 iat oin Druckfebler), war 1483 
Sorgent d'armes des Kiinigs von Frankreich unl 
‘Magon général des Herzogs yon Orleans zu Paris 
Er wurde 1401 auf Empfeblung des Meisters 
Remond du Temple, Maistre des oeuvres du Ros, 
mit seinem Neffen Jehan Prevost tiber den Bay 
der Kathedrale von Troy es 2u Rathe gezoge. 
Aubelet legte dem Kapitel einen Plan zum Bax 
gewisser Pfeiler, Bogen und Gewdlbe vor, wofir 
er mit einem Geschenk von 22 livres 10 sous be- 
Tohnt wurde. 
s.Laborde, Les Dues de Bourgogne, Tl. 1 
205. 476. 
Fe. W. Cage. 
Anbelin. J. Albert Aubelin ist dur} 
Filssli und Nagler ganz unverdienter Weise ru 
Rang eines Kupferstechers gekommen. Es gibt 
niimlich einen Stich mit dem Brustbilde des Her- 
‘zogs Friedrich Achilles von Wirtemberg, wx 
J, 1608, worunter sich 6 lateinische Verse be 
finden, die mit M. Jo: Albert Aubeling be 
aoichnet sind. Dies bedeutet aber nicht d= 
Kupferstecher, als welchen sich unten in de 
‘Widmung -Jacobus ab Hey den sculptor neat, 
sondern den Verfasser der Verse, Das M. be 
deutet ohne Zweifel Magister. Ausserdem tris 
das Bl. die Inschrift: Conradt Meelberee 
pinxit. Spiter wurde die Platte an allen vie 
‘Seiten beschnitton und entsprechend verandet 
wobel der Malername wegfiel. 
4, Fiisell, Kiinstlerlex. IMT und Nagler, Kim 
lerlex. unter Meclberger. 
W, Schmit. 


Auber. L. Auber, franzUsischer Kupfer: 

stecher um 1690, nach Ottley nicht ungeschickt 

1) Bildniss von sMr. Boylaue, rechte Hand sieht: 

{in einer Umrabmung mit verschiedenen Insc 

ten. Unten: Au joug de la Ralson ete. Fran. « 

Troye pinsit, L., Auber seulpsit, KI. Pol. De 

BL, sagt Ottley, erinnere etwas an Edelinck. ~ 
(Kopie nach Duvet. Drugulin.) 

2) Giovannt Boeaclo, rust it Oval. 1 Ane 
Se. 8. 

3) Christus an's Krenz geheftet, relche Konpos+ 
tion. Nach Ottley aus einer Folge von Bil. s+ 
dom Leben und Leiden Christi, von denen elise 
vielleicht von Le Clere herrihren, | Binge(s 
mit doppelter Linfe, T.. Auber se. kl. 9B. 5. 

W. Schmitt 

Aubert, Jean Aubert, Elfenbeinschnitzet 
des 14. Jahrh. zu Paris. Im Auszuge einer Ree! 
nung der Silberkammer Kinig Karl's VI., dee 
Jal veriffentlicht hat, liest man, dass im J. 135° 
66 Pariser Sous an «Jehan Auber, ymagier: fit 
die Restauration eines Elfenbeinkreuzes und fir 
Reinigung einer Elfenbeintafel ausbezahlt war 
den, Wir fanden den Namen des Kiinstlers noct 
in einer anderen Rechnung desselben Ames vo 
J, 13941395 vor; da diese Stelle interesssst 














Pierre Aubert 

















aad noch nicht verdffentlicht ist, lassen wir sic 
tier wOrtlich folgen: »A Jehan Aubert, ymagier 
dyvoire, pour In vente d'une absconse d'ivoire | 
achetée de Ini pour mettre la chandelle quant 1a’ 
royue (Isabella von Bayern) dit ses heures.« Wir 
erfahren dann aus niichstfolgender Rechnung, 
dass die Zeichnung 2u diesor »Absconse« oder 
Lateme von dem Maler Nicolas de Laon verfer- 
tigt worden war, 
* Rechnungen der Silberkammer Karl's VI. 
{in den Staatearchiven zu Paris, No. KK. 19. fol. 
95 und KK. 41. fol. 68. x0. und 14 Jal, 
Dianna equ de Mlogrphl et dite 
P78, 








Alex, Pinchar 

Aubert, Piorre Aubert, Elfenbeinsehnitzer 
des 14, Jabrh,, der in den Archiven der Stadt 
‘Tournal vorkommt, und zwar im Registre de Ia 
lvivom J. 1364 : Pigrart Aubert, tailleur de yvore 
jarasebourgheslele IX. de février XIITeCXXIX. 
Erwarde also am 9. Fobr. 1380 unter die Bilrger- 
schaft aufgenommen ; denn in Tournai wurde das 
4habr von Ostern ab gerechnet. Ob er mit dem 
Yorker erwihnton Jean Aubert verwandt war, 
ist bis jetzt nicht bekannt, 





Alez. Pinchart. 
Aubert. Jean Aubert, franzisischer Ar- 
chitekt und Kupferstecher, wurde 22. Jan, 1720 
in die zweite Klasse der k. Bauakademie von 
Parig aufgenommen. Das Diplom gibt ihm den 
Titel eines Zeichners des Kinigs; spiter wurde 
er Anfscher der k. Bauton und Architekt des 
Hertogs von Bourbon. Am 4. Jan. 1741 stieg er 
in die erste Klasse jencr Akademie auf, an die 
Stelle des iilteron de Beausire. + 13. Okt. 1741. 
Seine Hauptwerke sind das Rathaus in Sois- 
song und die prichtigen Marstille und die Rei 
schule des Schlosses Chantilly bei Paris. 
1. Pigantol dels Force, Description de Paris. 
IX. 103, — Archives de Vart francais. 1.421. 
Guiftey. 

















ant’s Guida Armontea, JS (verachlungen) Aubert 
scalp, Ed. Bouchardon Invenit, 1741. 

6) Die Symbole der Verginglichkelt, Bouchar- 
don jun. del. A Pars chez Huguler. qu. Fol 

tirt noch, 

7) Unter dem Namen des Jean Aubert finden wir 
noch: Saint Francois de Borgia de la Compagule 
de Jésus. Halbfg. Nach Ch. Natotre. Ode 
rund. Fol. 

‘Dies BI, besehreilt Brolliot im Katalog Are 
tin TT unter Natoire. 

Hierzu fagt endlich Le Blane, Manuel : 

8) §. Frangols Xavier. 

9) 8. Ignatius de Loyola. 

10) Jean Francois Regis. 

Alle drei ebenfalls nach Natoire und ohne 
Zwelfel von dem gletchen Format. Die Platten 
der vler Stiicke existiren noch wie Le Blanc an 
gibt. Ob indesson dieselben wirklich von dem 
Architekton Jean A. sind, kann ich nicht sagen 

Der Stich Jakob et E: hJeaurat, den 
Le Blane unter unserm Jean it, [at von 
Michel A. 

Notisen von Kolloff. 











W, Schmidt, 
Aubert. Miche! Aubert, franz. Stecher 
und Radirer, arbeitete zu Anfang des 18. Jabrh. 
in Paris, wo er 1757 starb. Er stach Portriits 
und Historien; seine Behandlung erinnert manch~ 
mal, aber von weitem, an G. Andran's Manier. 
s. Heineken, Dict. — Huber und Rost, 
Handbuch ete, VIII. 102. Blan 
Manuel. 


1) Labs 








sucht seine Gitzen, Nach E, Joaurat. 





qu. 
2) Jacob se prosterne aux pieds d'Esai. Jakob 
versihnt sich mit Esau, Nach Dems. qu. Fol. 





3) Die Brrichtung der ehernen Schlange. “Nach 
Rubens, Verkleinerte Kopie nach dem Stiche 
von §, aBolswert. 1725. qu. Fol. 

Die Platte existirte noch 1855. Aus diesem 
Jahre Andet man Abdriicke mit der Adr. von 
Lamoureux. 

4) Erziehung der bl, Jungfrau. Rubens. 
'Verkleinerte Kople nach dem Stiche von S. 4 
Rolswert. Obe Fal. 




















‘Von ihm gestochon: 


1) C1, Gitlot de Langres, Maler, Halbfig. in Oval. 
Nach Gillot selbst, "J. Aubert sculp. A Paris 
cher Huquisr. Fol. 

sen Dig Rina ete nook 

2) Le fou de carneval. Der Karnevalsnarr mit dem 
Hommelpot. A. Bloemaert del. qu. Fol. 

4) Zeichenbueh von 12 BIl. nach den Zeichnungen 
von Edme Bouchardon nach Rafael u. a. 
groflen Meistern, In Huguier's Verlag. (Heine- 
ken). 

4) Titelbl, (No, 1) und vier andere Nammern (3, 
6, 8, 11) einer gemeinschaftlich mit P. Ave- 
Mine, Huquier und Perronneau gestochenen 
Folge von 12 Bil.: Second Livre de Diverses 
Figures d’Academies Dessinées d'aprds le naturel 
par Edme Bouchardon, A Paris chez Huquier. 
Fol, 

5) Muse der Musik, am Fuss des Parnasses sitzend, 
suf dem SchoB ein Notenbueh; sie horcht nach 
den Tonen der Leter, welche der in der Luft 
sehwebende Apollo spielt. Titelbl. fr Gemini- 
Moyer, Keaster-Lerikon. I. 





5 Chalkographio| 




















5) Die Beschneidung. NechC, Ferri, 1724. Fol 
6) Rilekkehr aus Aegypten. Nach Rubens. Ver- 

Kleinerte kehrseitige Kopie nach dem Stiche von 
aBolawert. Fol. 

7) Die Kananitorin, Nach Matth. de la Platte~ 
Montagne. 1729, Fol. 

Die Platte ist noch vorhanden, 

8) Ecce homo, Christus vor Pilatus. Nach Rubens. 
‘Verkleinerte kebrseitige Kople nach dem Stiche 
you N, Lauwors, Oben rund. 1729. Fol. 

9) Christus am Kreuze awischen den beiden Sebi 
‘chern, Nach Rubens. Verkleinerte Kople nach 
dem Stiche von 8. a Bolswert. Oben rund. 
Fol. 

10) Kreuzabnebmung. Nach Rubens. Verkleinerte 
Kopie nach dem Stiche von L. Vorsterma 
Oben rund, Fol, 

11) Maria mit dem Christuskinde, welches den bi 
Georg streichelt. Nach Parmegianino, Fir 
das Dresdener Galeriewerk. II. Nr. 4. gr. Fol 

12) Hl Katharina, Nach Rubens. | Verkleinerte 
Kopie nach dem Stiche von 8. a Bolswert. 
‘Oben rund. Fol. 


























a 


370 Michel Aubert 
Nach Lo Blane sind die Platten von Nr. 

8, 10, 12 nock vorbanden, 

15) HL Franciskus, Nach @, Rent, Fol. 





6 


14) HY, Karl Borromdus releht den Postkranken dio 
Nach P. Mignard, 1726, Oben| 


Kommunion, 
rand. Fol. 
45) MI. Paul 





16) 11, Franz von 
ol.” (Hletneken 

17) Naissanee de Vénus, Nach E. Jeaurat, qu. Fol. 

15) Venus et Amour, Nach F. Boucher. gu. Fol. 

49) Mare Yénus és par Panour Nach P. Ve 
ronese. Fol. 

20) Mars désarmé par Vénus. Nach Dems. Fol. 

‘wot Bl Cr das Cabinet Crows. I. Fl 

qu. Fol 

22) Pan wird von Amor unterrichtet. Nach Annib, 
Carracet. Halbtg. Fol 

23) Fétes au Dieu Pan, Nach A, Wattoau. qu. Fol. 

2 Salons de la Paix, des 




















halle in. Ver- 
sallles. Nach Ch. Lebrun. Hund, Der Stich 
wurde von L, Cars beendigt, Platte for J. B. 





Massé, La Grande Galerie de Versailles. Ps 
1752, 'No. 44. gr, Fol 


‘Dio Pate it in der Caleographie 
noth verhandes. vit 


25) Sancho Pansa im Hofo der Herberge geprellt. 
‘Nach P, C. Tremoliéres, qu. Fol, 

26) Louis, Dauphin von Frankreich, Vater Lud~ 
‘wig’s XVI. +1766. Nach M.Q,de La Tour. Fol, 

1. Vor aller Schrift. 

27)Maria Josepha von Sachsen, Dauphine von 
Prankreleh, Nach Dom: 

Halbe Figuren in Ovale 
1. Vor der Unterschrtt, 

28) Ludwig XV., Konig von Frankreich 2n Pferde, 
Nach Nie, Le Sueur. ge. Fol, 

29) Lodwig XVE., als Dauphin, iu Pferde, 
Dems. gr. Fol. 

90) Francois Rivard, Professor der Philosophie 2u 
Parls, In elnem Lehnstubl am Schrefbttsch| 
sitzend, ‘Nach J. Valade. Fol. 

31) 0. F. 0. Rozette de Brucourt. Brustbild von 
‘yom, Oval. Nach P, Villebots, 12, 

}) Prinz Kari Edoard Stuart, des Pritendente 

ltester Sohn, halbe Figur, 8, rechts. Oval 
Nach M. Q. dé La Tour, Fol, 

33) Zmelunidsechelg Portrits von Malem fOr den| 
‘Avrégé de la Vie des plus fameus peintres, von 
Dezalller WArgenville. Paris, 1745—1782, 3 
Bde. 4, 

34) Zwelundzwancig Bildnisse berihmter Personen 
fir L'Burope Mustee (Sammlung Odleuvte). 
Parls 1755, 8 Bie, 4. 

35-18) L’Econome, La Dévote , La Seavante , 
Goguete, Folge'von 4 BI, Rech B,Jeau 

89) LTndiseret, Der Flétenspleler 2u Fassen der 
Splnnerin. Nach A. Watteau, qu. Fol. 

40) Abbé en conqueste, Nach Seb. Leclere, 

41) Hermite en queste, Nach Dems. Seltensticke, 


Taare 











Nach 





























Louis Aubert. 


‘thm die welsson, dle andere ate sehwarzen Huse 
ausrupft. Nach Dems, 1728. Seltenstide 
HL Fol, 

44) L’Amant complats: 

45) CAmant_ magnifique 
sticke. Fol, 

46) Les Jeux nalfs, Nach J. Courtin, 

42) Ka Bele Daneuse, Nach Dems. Seltensite 

48) Rendez-vous do chasto. Nach A. Watteas, 

49) Promenade sur les romparts, Nach Dens 
Seltenaticke. gr. qu. Fol. 

50) La Déeue ‘Thvo Chen dane Msle dHeinsne. 
Nach A. Wattoan. qu. Fol. 

51) Hole do Ia Déeste. KI Mio 
Seitensticke. qu. Fol. 

52) Habillemonts dos habitants de la Province de 
Houkouan & la Chine. Nach A. Watte: 

'58) Habillements de ceux du Soutehosened la Chine 
Nach Dems, Seltensticke. qu. Fol. 

54) Femme chinoise de Kouei-Tehéou, 
Watteau, Fol, 

655) Viossen ou Musicien chinosls. Nach Dems 
‘Seltensticke. Fol. 

56) La Polonalse, Nach A. Wattoau, Fol. 

57) 5 Vignetten nach J. B. Oudry fir dle Fs 

de par J, Lafontaine, Paris 1755—1758 

‘ale 

58) Platten Ur dle Histoire générale des Voysees, 
von Abbé Prévost. Paris 1746—89, 20 Bue. 4 








t. Nach J. Courtin, 
Nach Dems. Seite. 











io, Nach Dens 





Nach A 














59) 14 BIL In: Jean Jorephe Sue, Elémens dsns- 
tomle 1 Tusage des peintres, dex eeulpteurs e 
des amateurs. Paris 1788 gr. 4, Nach Zelh 
imungen von Tharsis. 

E, Kell. 


Aubert. André Aubort, franzisischer Ar- 
chitekt in der zweiten Hilfte des 18, Jahrh., war 





. ohne Zwvoifel mit dem Akademiker Jean Aubert 


vorwandt. Er erbaute 28 Hiiuser oder Paliste in 
den Strassen Thiroux, Caumartin, Bouderea 
und Neuve des Mathurin, die damals noch un- 
bewohnt waren. Mit dem Generaleinnebwer 
(Fermier géuéral) Delabaye hatte er einen da- 
auf bealiglichen Vertrag abgeschlossen. Ihre 
Untornchmung wurde durch Patentbrief vom 
3. Juli 1779 bohirdlich geuchmigt; die Strasse 
[Csumartin wurde im April des folgenden Jabres 
erdffnet. In der Strasse Boudereau hatte er das 
Palais d'imécourt, an der Ecke der Strasse Cat- 
martin und des Boulevard aber cin sonderbares 
Haus erbaut, wovon Thiéry die Beschreibuog 
ib. 
8. Thiéry, Golde des strangers a Paris. 1.136 
137, — Lazare, Dietion, des rues de Pars 
unter Boudereau vind Ca 





Aubert. Louis Aubert, Genromaler, arbei 
tete"um 1778 2u Paris. Heineken nenut ihn det 
‘Sohn eines »Musicien, Violon de lOpérac. 
kiinnte der Balletmusikkomponist Jacques Aw 
bert sein, welcher zu Paris 1753 starb. 








Fol. 

42) L'Hommo entro deux ages, Nach Seb. Leclerc, 

43) CHomme entre sex denx maltresses, Der Grau 
‘opt zwischen seinen Matresten, wovon die eine’ 


Nach ihm gestochen 


1) Le billet dous, Gest. von ©. Duflos, Fol 
22) La revendeuse A la tallotte, Gest, von Deas 
Fol. 


_ sit 

















Gest. von D 








Nach einer Zelchnung, F. B 

‘Scalp. Fol. Gegenstlick, 

7) Le Peintre. F. Basan Exe. gr. 4. 

8) Der erste Mai.’ May-Day, or Spring. Gest, x0 
London von H. Roberte. (Heineken) 

9) Ge n'est pas cela. Gravé par Angelique Pa pa- 
voine. (Heineken.) 












W. Schmidt, 

Aubert. Aubert, nennt Filssii (Kilnstlerlexi- 
kon I) ohme Vornamen einen Schmelzmaler in 
Paris um 1760. Basan, Lorraine u.s. w. hit- 
ten nach ihm gestochen. Da num Basan nach 
Louis Aubert gestochen hat, so bezieht sich 
Filsli’s letztere Angabe offenbar auf diesen. 
Sein Schmelzmalere Aubert aber wird mit dem 
Folgenden Eine Person sein. 





W. Schmidt. 
Aubert, Aubert, Blumenmaler, arbeitete 
zwischen 1753 und 1800 in der Porzel- 
lanfabrik zu Sévres. Er zeichnete mit 

dem nebenstehenden Monogramm. 

+.W. Chafers, Marks and Monograms, 3, Aufl, 
p. 434. 

Ng. 

Aubert. Charles Aubert, Architekt zu 

Paris am Ende des 18. Jahrh., erbaute das Haus 
Varin im Quartier der elisiiischen Felder. Es 
findet sich in Abbildung in: 

J. Ch, Krafft ct A. N. Ransonette, Plans, Coupes et 
AGcations des plus belles maisons et hétels con- 
‘struits & Paris, Cah, X. Paris 1801-1802. 
Fol, 

+. Fieall, N 

















1¢ Zositze, 
W. Schmidt, 
Aubert. Aubert, Architekt zu Paris um 
1788, ob mit André oder Charles identisch? 


Nach ihm gestochen : 

Folge von efsernen Treppengelindern. Cahiers de 
Rampes dans lo nouveau gofit, Morien und 
Chapuy se, 1788, Fol. ie 

Aubert. A. Aubert, Kupferstecher zu Paris 

im Anfange des 19. Jahrh., Schiller von A. Tar- 
diew, war taubstumin und zeichnete in Folge 
dessen gewUhnlich Aubert Sourd-muet Sculpt. 
Nach Flissli (Neue Zusitze) stach or das Bildniss 
des Abbé de L'Epée (No. 3) im J. 1823. 

1) Fed, Baroceio, Brustb., %/ links, Oval. Nach 
Baroceio selbst, Fol. Fir: Wear, Galerle de 
Florence. 

2) Mlle, Duchésnols, Actrice du Theatre-Francats, 
als Diana, halbe Fig., stehend, 8/4 links, Oval, 
Nach J. F, Hollter. Fol. 

8) L/abb6 de VEpée, halbe Fig., sitzend, 3/4 rechts. 
Nach Langlot s. Fol. 

4) Liabbé Sicard, Knfesttick, im Lehneessel , 9/¢ 
inks. Nach Dems, Fol, 

5) F. J. Talma, Brastb., 3/4 rechts, 

J. F. Hollier. Fal. 




















Nach 








6) Allegorle auf Napoloon I. In einem Lorbeer- 
‘und Sternenkranz, inmltten elner strahlenden 
Sonne der Kopf des Kaisers, von Alex. Tardieu 
gez. und gest. Oden Krone und Wappen des 

Kalsers, unten ein blenengestickter und von 2 

Adlom getragener Vorhang, mit der Aufechritt: 
Napoléon le Grand, Nach Dubos, Bez.: Aubert 
Bourd Muet Seulpt, Elave de MF, Tardieu, gr. 
Fol, 

1. Vor der Sehrtt, 

7) Personnage hérolque 
Heros), Nach der Antik 
Fol, Flr das Muséo fang 








finconnu (grlechischer 
Gez. von Granger. 
TV. Theil 
&. Kollof. 
Aubert, Augustin Raymond Aubert, 
Maler, gob. 2u Marscillo 23, Jan. 1781, lernte 
zuerst unter Guenin, dann begab er sich 1402 
nach Paris, wo er in der Werkstitte J. F. P, 
Poyron's eintrat. Zwei Jahre spiiter kehrte er 
nach seiner Vaterstadt zurtick. Im J. 1810 wurde 
er zum Direktor der Zeichensehule und des Mu- 
seums von Marseille ernannt. Im J. 1845 zog er 
ich von den Geschiiften zuriick und begab sich 
auf sein Landgut bel Marseille, wo er den 
1857 starb. 

A, nimmt in der Kunstgeschichte seiner Pro- 
ving einen nicht unbedeutenden Platz ein; sein 
Einfluss war betriichtlich, und er hat eine sehr 
groBe Anzahl Schiller, worunter viele namhatte, 
gebildet. Wir nennon von ihnen: Papety, 
J, Beaume, J. BY. Bertrand, F. Reymond, 
A. Nancy, F. Simon, Lagier, B. B. Blane, D. A 
Négre, F. Barry, Magand, Estachon, Bouquet, 
Billet, Olivier, Pélicot, A. und J. Lamy u. a, m. 
Der Kunstler selbst hat sich in verschiedenen 
Gattungen mit Gllick bewogt; er malte Historie, 
Bildnisse und Landschaften. In den J. 1817, 
1819, 1822, 1824, 1827, 1936 und 1845 waren 
Werke von ihm in den Pariser Ausstellungen. 
Eine in Litle ausgestellte Landschaft trug ihm 
cine Medaille ein. Auch die schiusten Punkte 
der Umgegend yon Marscille hat er in Land- 
schaften behandelt. Sein Name kommt Ubrigens 
schon im Verzeichniss der Ausstellung 2u Mar- 
seille vom J. VIII (1801) vor. 

Die Anzahl seiner Bilder ist betrichtlich. Wir 
uiblen im Folgenden diejenigen auf, die sich in 
den dffentlichen Gebiiuden von Marseille 
finden, Im Museum: das Opfer Noah's beim 
Verlassen der Arche (1817). In der Eglise de 
la Trinité, A la Palud: die hi. Dreifaitigkeit 
(1822). In der Kirche Notre-Dame du Mont 
Besuch der hi. Jungfrau bet der hi, Elisabeth 
(1822). In der Kirche Saint-Charles: die Ver- 
kKlitrung Christ! (1838). — In der Kirche von 
Ussel (Departement Corrize): der englische 
Gruss (1827), welcher vom Minister des Innera 
bestellt worden war. — In der Kirche St. Paul 
zu Beaucaire a.d. Rhone: das Martyrium des 
nl. Paulus (1836). 

5. Gabet, Dict. 1831. —Parrocel, Annales de 
Ja Peintare, Marseille 1862. p, 432, —Bellier, 
Dict, — Notice des tableaux et monuments 

ae 


























Piorre Bugine Aubert 





























antiques ete. 1840. 


p. 27. 


du Musée de Marseille, 


Ale, Pinchart. 
Aubert, Pierre Eugéne Aubert, Kupfer- 
stecher, geb. xu Paris 1789, + daselbst 1847, 
Schiller von Scheuder, arbeitete hauptsiichlich 
fiir Verleger von Werken mit Kupfertafeln. 
1) Vue prise & Samboagan, fle de Mindanao (Océ- 
‘Waldansicht bei Samboagan, auf der Insel 

Mindanao (Australien). Nach E, Goupil. 1842, 

Fol, Max. Hauptbl. des Kiinstiers. 
1, Vor der Schrift, 

2) Ansicht der Stadt und des Schlosses Heldelberg 
‘vor seiner Zerstirang im J. 1620. Nach einem 
Stiche von Hollar. gr. qu. Fol. 

3) Die Ruinen des Adolfs- und Ruprechtsbaues 
auf dem Heidelberger Schlosse, Nach Ch. de 
Graimberg. 1816. qu. 4. 

+ 4) Vue du Chiteau de Frédéric I, ait Castel Monte 
(Apullen). Nach V. Battard, Fol. 

5) Der barmherzige Samariter, Landschaft. Nach 
Cabat. Fol, 

6) Bl fir: Description de Ygypte, Pais 1800— 

1813. Fol. 

7) Itallenische Ansichten far: Souvenirs du Golfe 
de Naples, von Turpin deCrissé, Paris 1628 Fol, 

jehten aus Spanien fiir: Mémoires du 

‘Maréchal Suchet sur ses campagnes en Espagne. 
de 1808 41814, Paris 1834. 8. 

9) 8 BIl.: Huit Portraits de femmes, dites les mo- 
ales de Raphael. Gest. nach Desnoyers' Zeich- 
nungen von A. Godefroy und Aubert nach 
Freskobildern in der friheren Villa Rafaele ete, 
In: Desnoyers’, Recueil d'estampes gravées d'aprés 
les peintures ‘antiques, itallonnes tc. Paris 
1821, De l'imprimerie de F. Didot. Fol. 

10) Ulysse abordant & Tile des Phéaclens. Ulysses 
und Neustkaa. P,P, Rubens p. Aubert pare 
seulpt. qu. Fol. Fr die von Gavand herausgege- 
bene Galetio Aguado Paris 1837. Fol. 

1, Vor der Scheift. 








8) 

















11) Yue prise dans 'Andalousie, Romantische 
Landschaft, Franeisquito p. 1837, Fol. 
Rbenda, 

1. Vor der Schrift, 
12) Landscbaft nach J. Ruisdael. Fir: Galleria 





i Torino, von R. d'Azeglio, 1836—1841. Fol, 
13) BIL. fr: Galeries historiques de Versailles, 
herausg. von Gavard. Paris 1938 u. ff. Fol. 
14) Das Aostathal. Mit 33 Stablstichen und 137 

Holzschnitten im Text. Lefpzig. 
15) »St, Hélénee, Napoleon I. stebt in seiner Gene- 
Uniform, der Hut liegt auf der Erde, aut| 
einen Felsblock am Rande des Meeres, links 
hinten, Landschaft. sDesiné et gravé, pat E. 
Aubert pére — Decembre 1840. Ohne Maler. 
qu. Fol. in die Hohe, (Gruner.) 
6. Bellior, Dict, 


Ernest-Jean Aubert, lebonder franz. 
Kupferstecher, Lithograph und Maler, Sohn des 
Vorhergehenden, geb. zu Paris 11. Mai 1824, 
lernte das Malen Dei Paul Delaroche und das 
Kupferstechen bei A. Martinet. Nachdom or in 
diesem letzteren Kunstfach 1844 den groBen 
Prois‘erworben und dassolbe etliche Jalire erust- 
lich betrieben hatte, wandte er sich zur Litho- 
graphic (1853), und trat 1850 ala Maler auf mit 

















einem Bilde, das ihm viele Freunde gewam. 
Es fllhrte den Titel »Réveries, und hatte mm 
Gegenstande eine junge Blondine am Meercs- 
strande, Flr die Motive der Bewegung und Be- 
kleidung hatten zwei antike Gewandstatuen in 
Louvre, eine Urania und eine Polyhynmnia, die 
Muster’ abgegeben, und dem Ausdruck des 
feinen Kopfes waren ein Paar Tropfen moderser 
Sentimentalitit beigemischt, 60 wie sie in Fratk- 
reich immer wirken. Das Ganze war einfach, von 
lieblichem Anblick und gefilligem Kolorit. Seit- 
dem beharrte der Maler bei dieser Richtung des 
modern Antikischen, wobei er sich jedoch in dea 
Grenzen des verntinftigen MaGes und an leidlicke 
Vorbilder hiilt (Confidence im Salon von !si! 
Jeunesse: Ein junger Hellene riecht an des 
Blumenstrauss, den seine Gefiihrtin am Buse 
trigt, im Salon von 1865, u. s. f.). 


a) Von ihm gestochon 

1) Prinzossin Mathilde Bonaparte, Forstin Deni 
doff, ganze Fig. Nach E, Giraud, #833. Fel 
Nachahmang von Pastellmanter. 

2) Mannliche akademische Figur. Premfer grind 
prix remportéen 1841. Grabstichel. Fol. 

3) Hine ziemliche Anzahl Bl. fiir: Gavard, Gale 
ries historiques de Versailles. Fol, 

4) Dante, Brustb, nach Links, Aus der Dispos 
nach Raphael, gr. Fol. 

1, Vor aller Schrift. 

58) Stiche von thm in: Oeuvres complies de P. J 

‘do Béranger. Paris 1846. gr. 8. 




















b) Von ihm lithographirt: 
1) Le Calvalre. Nach Jobbé Duval, 1858. ¢! 
F 





2) Venus auf einem Ziegenbock. 
Rundes Bl. mit der Unterschrift: VE) 
*AZEATHS. 1856. qu, Fol. 

3) Raphael. Nach Raphael. Lithogr. in Flores 


3 


Nach Gleyre 
1 











Dante. Nach Dems. Lithogr. in Rom. Pol 


Le Dompteur @amours. Nach J. L. Hames 
Fol. 
6) Comédie humaine (Marionettentheater). x 
2) Trade "Nach BF 
‘Tragédie. Nach E. Froment. : 
Roomtate! Raat Demss {eens 
in Rothelzeichnungsmanter. Auf Tonpapet 


Achtecks, qu. Fol. 

9) Orphelins. “Nach Hamon. 1855. qu. Fol. 

40) La Saison des papllons. Nach Dems 1855. 
Fol. 

11) La Boutique a quatre sous. Nach Dems, Fe 

12) Palestrina (in Gesellschaft von zwei Damen ut 
zwei Herren musicirend). Nach Ferd. Hei bot> 
1857. gr. qu. Fol. 

13) Rendez-vous de chasse. Nach Rosa Bonhews 
1865, gr. qu. Fol, 

14) ka Mltson. "Nach AI van Muyden. et. ¢ 

15) ME, Réné Nicolas Sergent, Bischof von Qais~ 
per. Nach A. Goy. 1855, Fol. 

















16) Chiem darrét (Kopf eines Jagdhundes). Neh 
tow Honkeu, Ro. tr Poe 
17) Vea des Pyeénées (Kalbskopf), Nach Ros 


Bonhe 





No. 3..qu, Fol. 


Ernost-Joan Aubert 


as Aubertin. 

















¢) Nach thm gestochen und photographirt 


1) LaRéserie, Gest, von Thibault. 1859. gr. 
Fol, Photogr. {n Goupit's Galerie photographique 
1», 691. Fol. 

2) Confidence. 1861. 
1, 105, Fol 

3)Le Lac. Ebenda, n. 520, qu. Fol. 

4) Jeunesse. 1865. Ebenda, n. 374. Fol, 

5) Jeunes Filles d’Atina. Ebenda, n. 695, Fol. 

6)Le Fil rompu, 1872. In der Photographien- 
femnlung: Le Salon de Goupil. 1872, No 4. 
Pal. 


In Goupll’s Gal, photogr. 








E, Koliof. 
Aubertior. Alcide Francisque Auber- 
tier, Maler, geb. zu Lyon, 1. Jan. 1827, Schll- 
Jer von Lepage und ‘Tissot. Das Verzcichniss 
seiner in den Pariser Salons von 1865—68 aus- 
ssteliten Werke gibt Bellier (Dictionnaire). 





Nach ihm lithographirt 


1-4) Dio Jabreszeiten (im Stile Louis XV.). 
Ail, Vou Gilbert. Paris, Dusacy & Co. gr. 
Fol. Auch kolorist, 





W. Schmidt, 

Aubertin, Frangois Aubertin, Kupfer- 
socher in Aquatintamanier, geb. 6. Juli 1773 zu 
Metz, ergriff zuerst don Militirstand und trat, 18 
Jahre alt, in cin Bataillon von Freiwilligen des} 
Moseldepartements bei der Ardennen-Armee| 
unter dem General Marecau, der ihn als Zeichner: 
Wei dem Generalstab anstellte und spiiter zur 
Rheinarmee mitnahm. Bei dor Niederlage der| 
Franzosen von Mainz, 1795, wurde er gefangen 
sevommen und nach Dresdon gofithrt, wo er bei 
em Kupferdrucker arbeitete und die Schwierig- 
iten des Drucks der Schabkunstbliitter ibn aut} 
len Gedanken brachten, anstatt des bisher ange- 
wandten Verfahrens das Kolophonium zu ge- 
brauchen, vermittelst dessen,er ein feines Kora 
wie bei Tuschzcichnungen! erhielt. Diese Ver 
besserung des Mezzo tinto, die man seitdem 
Aqua tinta genannt, verschaffte ihm viele Be- 
siellungen von Verlegern in Dresden und Berlin, 
Als der Frieden von Lunéville 1801 seiner Kriegs 
sefangenschaft ein Ende machte, begab er sich 
von Berlin, wo er zuletzt seinen Wohnsitz hatte, 
tach Paris, machte aber daselbst kein besonderes 
Glick, Bei der Restauration beauftragte ihn die 
Herzogin von Berry das Portriit Ludwig's XVII. 
nach Gérard zu stechon, ‘Trotz des anschnlichon 
Vorsehusses, den er auf diese Arbeit empfangen, 
verkaufte er schmithlicherweiso die fertige Platte 
cinem Pariser Kupferstichhiindler, und flichtete 
sich zu einem Ginner in der Umgegend von Metz 
und spiter nach den Niederlanden. Hier verweilte 
er zuerst in Briissel, sodann in Gent, wo er in 
der Nacht yom 26—27. Ang. 1821 seinem kin- 
merlichen Leben durch Selbstmord oin Ende 
mmachte. 

















Von ihm gestochen : 





1) Combat sur Ja rade des sables d'Olonne, le 24 
Février 1809. Nach L. Ph. Crépin. qu, Fol, 





1a) Pango da Grand St, Berard par TA 
‘haute soos le orrea de Benepe Gautier 
degre que Fo, Ach in Farben 

2 Page te te fate anglase a Miner, 
Frevot, utah 

2) Bator Walloon Maer al ase, babe Figur, 
Steend ond sus ener ron Mereehavaptl 
fnucionds Nath tsabey dom Altre, MF 
ine alle Sehr 

ay’, Hain ale Amor. al Fl 

5) ebay der Relea ane ule etn Pa 
nile” Nath since Zelcune dieses Meters 
fh Fol max Haupt des_Kopfetecers 
Bokanne unter dem tl sa Barqus Texbaye 

Nur mit dea Ksreane 

6) bats VI Kenly non Fear, 
Feder 15d Pa 

‘) Fins wow Mia, Eralaiet von Mechel, 
Such. Vorviet. 1800, Fo 

sy us Goap de Vent,” wellche Feu, 
Doos. gr- Fo, 

oy Narebanfeanlante, 

10) Pecher ave, 

11) Le Cheval au sera 


Nach 














‘ach 








Nach 


‘Nach W. Turner 
(Le Blane). 
‘ach P. Potter. qu. Fol, 









12) La Récureuso (Landschaft mt Vieb). Nach 
P. Potter. gr. qu. Fol. 

19) a Pitre (or ler im Maas). Pubié 15. May 
1803. Nach P. Potte qu. Fol. 

14) Dor Wasser, Noch N. Derg liem unter Let- 





tung von Frefdhof gest. Das Gemilde in der 
Gallerie des Fretherrn von Brabeck zu Séder. gr. 
qu. Fol. 

15) Der Morgen. Nach J. H. Roos, 1801. 

16) Der Abend. Nach ©. W. E, Dietrich, Land- 
wchaft mit durch den Bach gehender Heerde, 
Seitenstiicke, qu. Fol 




















my ‘Winterlandschatt, 1805, 
Fal 
16) Winteriandschaft anit Relter urd Ruine. Nach 
Dems, 1806. qu. F 
19) Winterlandschatt. Nach Dems. 1807. qu, Fol. 
20) Landschaft mit Mondscheinbelouehtung, Nach 


Dems. 1505. qu. Fol. 

21) Maison russe (Winterlandschaft), Nach elgner 
Zoichnung. gr. qu. Fol 

22) Environs du Havre, in 
Nach A. N. Now]. 

23) Port de Fécamp. 
‘gr. qu. Fol. 

24) Die Esplanade von Lolpzig. Nach 
meyer. 1800. qu. Fol. 

25—26) Ite, Vue de Pillnitz und Ie. Vue de Pi 
nitz, 2 BI. Nach @. Fr. Thormeyer. 

27) Das Grabmal des Dichters Th. Kérner bei 











ne. 


Nach Dems. Seitenstiicke. 





Thor- 











Wobbelin. Nach Dems. qi 
25) Mausolée deMucdoom 4 Moncah, Nach Di 
qu. Fol. 





)) Porte du tombeau de Vompereur Akba 

Dems. qu. Fol. 

330) Porte orientale ‘de la Summa Musjid a Delhi. 
Nach Dems. qu. Fol. 

31) Parte “du “palais fortité Allahabad, Nach 
Dem 

32) Die 
de Noter. 1820, Fol. 

43) Der Kirchenbrand in Ath, Nach Ducorron 












1817. Fol. 
34) Die Dekoration vor der Fassade der Militir- 
schule an der Seite des Marsfeldes in Paris, er 





richtot bet Gelegenhelt der Verthellung der Ad- 








Aubriot, 














Depatationen al gtttungen| 
ddr franzésischen Armee. XIV. Frimalre an XIII 
= 5 Décembre1604. Nach Lecoour. qu, Fol. 

35) Vues du Muséum d'Histoire naturelle 4 Pars, 
Nach Huet le fs, 8 Bil. qu. Fol. (Le Blanc), 

36) Das Genter Universituiswappen, 1820. Fol. 

57) 44 Platten fir: Collection de nouveaux bi 
‘ments pour la déeoration des grande Jardins ot 
ddes campagnes.. Nach Zelehnungen von Sehat- 
fer. Lelprig, 1802, Fol. 

38) Platten fOr: ‘Description d'un pavé en mm: 
que découvert dans Tancion ville dTtalica von! 
A. de Laborde. Paris 1802, Fol. 

39) Platten fir: Chotx des monuments, éifcos ot 
‘masons lee plus remarquables du Royaume des| 
Pays-Bas, von P, Goetghebuer. Gent 1817. 
Fol 

40) Platten fOr: Ursula, princesse britannique, vom 
Baron von Keverborg. Gent 1518. Fol. 

41) Platten far: Annales Belgiques des sciences, 
des lettres et des arts, Gent 1818. Tund Il, 4 

4245) Platon fir die bet Basecher in Gent 1820 — 
1821 erschienenen Werks: 

Déassements de Venfance, son P. Blan- 

chard. 2 Bde, 
Le Robinson sulsse, von Viss, 2 Bde. 
Le Nouveau Robinson de Camp 
4. Meusel, Teutsches Kinstlerlexikon, 1. Auf 

1808. —' Annales de la Société royale di 
Beaux-Arts et de Littérature de Gand. 1853, 
Le Blane, Manuel, 

‘Notisen von lez, Pinchart, 





























Kolto. 
Aubigny, s. Daubigny. 


Aubin, 6. Saint-Anbin. 


Aubin. Etienno Gustave Aubin, Males, 
insbesondore Pastellmaler, geb. 2u Paris am 
20. Jull 1821. Nachdem er einige Jahro bei Léon 
Cognit studirt hatte, verlegte er 1818 scinen 
Wobnsitz nach Briissel. Auf einer Reise nach 
Paris bofil ihn die Cholera, und er starb daselbat 
am 17, Okt. 1865. 

A. befasste sich wenig mit Oolmalerei; doch 
stollto er 1847 in Paris sein Sclbatbildniss aus, 
0 wie ein Gewiilde, Rubens bei David Toniers, 
41854 in Antwerpen und 1855 in Paris. Dagogon 
verstand er sich vortrefflich auf Pastellbildnisso, 
deren er cine Menge gemalt hat. Man sah der- 
artige Werke von ihm au Paris in don J. 1855, 
57, 89, 63; au Brilssel 1851, 54, 57, 66; zu Ant 
werpen 1849, 55, otc. Er portritirte vielo be- 
riihmte Persialichkelten, unter anderen den| 
Marechall Magnan (1857). Im J. 1851 war von 
‘hm in Paris ausnahmeweise oin»Iateriour, eben- 
falls in Pastell, auagestollt. In domsclben Jahre 
erhielt er im Salon von Brilssel die goldene Me-| 
daille. 

'#, Bolter, Diet. 

Alez. Pincha 

Aublinger. Berthold Aublinger, Kan 
nikus, 2u St. Andreas in Freising, verfortigto 
(perfecit laut Inschrift) 1323 das Chorgostibl fur 
seine Stiftskirche, welches jetat zum ‘Theil im 
dortigen Didzesan-Museum aufgeatellt ist. Das- 











selbo war sehr cinfach und nur an den Wangen 
‘mit Bichenlaub und Weinranken versiert. Jeder 
Sita war nischenfrmig gestellt und oben wit 
Jeinem gutgezeichneten, xber nicht, profilirten 
Klooblattfirmig gebrochenen Rundbogea gc- 
kerdnt, 30 dass diese Kleebiigen in fortiaufender 
‘Reihe’ einen Fries bildeten, tber dem auf einem 
Bande in vertieften gofilligon Majuskeln die In- 
schrift 

CANTENT 1 CHOMD SICUT AMHLLUS 1X ORD. 

IMIG LOCUS RAT HOKUM LI CANTANT, NOM ALIOKCA 


‘zu lesen war, welche von der humoristischen 
‘Ador dea kunstfertigen Stiftshorrn Zougniss ab- 
log. 
6. MtthotTungen der k, k. Centealcommatsion 
1861. p. 106. 1863, p. 222 und Fig. 10. 11 
"H. ote. 
Aubols. Augusto Aubois, fransBsischer 
‘Mater, geb. 1795, + 1831. Er war ein Schiller 
von Gros und stelite historische und religiése 
Bilder in den Pariser Salons von 1822 bis 1831 
‘aus. Pir die Kirche St. Germain I'Auxerrois 1x 
Paris fertigte er zwei Altargemilde. 
bet, Diet. — Guyot, Annuaire des Reaur- 
Arts, 1832. 











Aubourg. Aubourg, franaUsischer Radirer, 
Dilettant, arbeltete im Beginne des 19. Jahrh. 
‘Ansicht igyptischer Monumente und Alterthimer 
‘Anonymes Bl. H, 221 mill, br. 152. 
+. Catalogue Denon. No. $75, — Le Blane, 
Manuel. 





W,, Schmidt. 

Aubrey. C.E. Aubroy, onglischor Maler un 

1841. Er lieferte Zeichnungen zu: 

Ancient spanish Ballads, historical and romantic. 
‘Tranalated with notes, by J. G. Lockhart, with 
‘numerous tlustrations from 
Allan, R,A.; David Robe: 








vey. The borders and ornamental Vignettes 
Owey Jones, architect. London 1856, 4 
(truhere Aut. 1846, spatero 1859), 

«. Universal of Books on Art. I 
unter Lockhart, — Grisse, Trésot des livres 
ares, dese). 


Aubri, ». Aubry. 


Aubrier, Aubrier, franalsischer Kupfer- 
stechor im 15. Jahrh.? Sein Name steht auf fol- 










W, Schmidt. 


/gondem Bi. 
Cesar Borgia. nati. Sohn des Papstes Alexander 
VI. W. p. M4. 


&. Hotneken, Dict. 
W. Schmidt 

Aubrict. Claude Aubrict, Miniaturmaler, 
pamentlich von naturgeschichtlichen Gegenstiin- 
‘den, geb. 2u Chalons sur-Marne. Als sein Ge- 
burtsjabr nimmt man 1651 an; in dem von Jal 
aufgefundenen Todtenakte des Kulnstlers (+ 3, 
Dex. 1742 zu Paris) dagegen heisst os, or sei un- 








gefiihr 77 Jahre alt gowoson. Demnach diirtte 


Aubrict 





seine Geburt vielmehr um 1665 2u sotzon soin. 
Er war der Schiiler Joan Joubert’s und ersetzte 
diesen, laut Verfigung vom 23. Jan. 1700, in 
seiner Stelle als Maler des k. Kabinets und Gar- 
tens. Noch im Almanach royal von 1742 orscheint 
is Maler und Zeichner bei der Akademie der 
Wissenschaften unter dem Titel: Peintre du Roi, 
au Jardin du Roi. Er begleiteto als Zeichner 
den bertihmten Botaniker ‘Tournefort auf der 
Reise mach der Levante (Miirz 1700 —Junt 1702), 
nachdem er bereits frither filr dosson Institu- 
tiones rei herbariae die Zeichnungen geliefert 
hatte. A. war filr zahlroicho naturgeschichtliche 
Werke thitig und setzte die von Gaston von Or- 
leans veranlassten, durch Nicolas Robert begon- 
enen Pflanzenzeichnungen auf Pergament fort, 
an denen auch Joubert und dio Mad. Basseporto 
Theil haben. Diese befinden sich jetzt auf dem 
kabinet der Nationalbibliothok zu 
, die noch ausserdem fiinf Foliobiinde mit 
Zeichnungen von Muscheln und Fischen und zwei 
Polgen von Schmetterlingen, Vogeln und Fischen 
von ihm hat. Ebenso besitzt die Bibliothek zu 
Gittingen efne Menge Zeichnungen von seiner 
Hand. Wie sehr Aubriot bei den Naturkundigon 
gtichtet war, geht daraus hervor, dass De Can- 
‘lle cine Pflanze aus der Familie der Kruziferen 
-Aubrietiae nannte, und dass Bernard de Jussieu, 
Vorstand dor medizinischen Fakultit 2u Paris, 
seinem Leichenbegingniss in erster Reihe bei- 
wohnte, 

















Nach ihm gestochen 
1) BIL im; J. P, de Tournefort, Eléments de Bota 





nique. 3 Voll. 451 Bil. Paris 1604. gr. 
8. ImJ. 1797 erschien eine noue Ausgabe. 
Ders., Institutiones Rel Herbariao, 3 Voll. 





476 Bll. Paris 1700. 4. Corollarium, Pl. 
477—A89. Paris 1703. 4. 

3)— Ders., Rélation d'un Voyage au Levant 
2Voll. Paris 1717. 4. Erschien in verschiede- 
nen Ausgaben und Ucbersetzungen, 

4) Seb. Vaillant, Botanicon Parisiense, ou Dénombre- 
ment des plantes qui se trouvent aux environs de 
Paris. Enrichi de plus de 300 figures, dessinées 
par Cl, Aubriet. 33 Tafeln. Leyde et Amsterdam 
1727. Fol. 

5) Plantarumamericanarum faseiculi X., contin 
plantas, quas olim Carolus Plomicrius d 

Insulis Antillis ipso depi 
jcem edidit, descripti 

observationibus aencisque tabulis illustravit J. 

Burmannus. 262 Bll, Amstelod. 1755-60. Fol. 

Diese Bl. sind dbrigens bloB Kopien Aubriet’s 

nach Plum 






















L'lféritier de Brutetle, Stirpes 


Peter Aubry. 
und Institutiones ret herbariae, 1.50. —F a 
Kiinstlerlexikon I. und Neue Zusitze.—A, Jal, 
Dict, — Bellier, Dict. 








W. Sehmic 


Aubriot. Hugues oder Hugo Aubriot 
(Aubryot), geb. zu Dijon, bekleidete unter 
Karl V. {also im 11. Jahrh.) das Amt ines Ober- 
intendanten der Finanzen und Prévot von Paris. 
In der letztorn Eigenschaft sorgte er flr dio 
Sicherheit der Stadt durch Bauten, bei denen er 
sich nicht auf die Stelle des Unternchmers be- 
schriinkt zu haben, sondern auch als Ingenieur 
und Arehitekt thiitig gewesen 2u sein scheint. Er 
fithrte mehrere Uffentliche Gebiude auf und um- 
gab dic Stadt mit Manern. Dio Bofestigung be- 
gann er beim Louvre und belm ‘Thor St. Antoine, 
wo or in der Nitho cinen cigonon Palast besass, 
verbanddie Cité mit beiden Ufern dureh steinerne 
Briicken und sicherte das der Stadt gogenitber- 
liegende Ufer durch ein Kastell (Chatelet du 
Potit Pont). Besonders aber machte er sich ver- 
dient durch die Anlage von unterirdischen Ab- 
‘ugsgriiben. Dass er auch die Bastille gobaut 
habe, ist ein Irrthum, der auf einer Verwechse- 
lung ‘derselben mit der Bofestigung der weit 
davon gelegenen Porte St. Antoine beruhit. Eine 
kihne Froisinnigkoit verwickelto A. in Streit 
keiten mit der Geistlichkeit und der Universitit, 
und er wurde zu owiger Haft verurthoilt. Dor 
Aufstand der Maillotins gegen Karl VI. befreite 
ihn 1381 aus dem Gefiingniss, das er solbst im 
Chitetet gebaut hatte, Die Autrlrerstallton ihn 
an ihre Spitze, er aber entwich nooh in derselben 
Nacht aus Paris und starb in Zurlickgezogenheit 
in Burgund. 

s. Juvonal dos Ursins, Mistoire de Charlos V1., 
par D. Godefroy, Paris 1653. p. 14. —L. Dowet = 
W'Areq, Choix de pidces inédites rel. au régue 
dle Charles VI. 1. 53, — Chronique du Rell- 
gicux do St. Denys, par L. Bollaguet. I. 4, in 
tien Docum, inéd. ‘pour sorvir 4 Vhistoire de 
France, 1. 100. — Jaillot, Recherches sur 
Paris. XV. 26. — Nouv. Biographic géné- 
rae. iL. 583. 


























Fr. W. Unger. 
Aubry. J. Aubry, Kupferstecher zu Strass- 
burg um dio Mitte des 17. Jahrh., gehdrt aller 
Wahrscheinlichkeit nach zu der Kupferstechor- 
familie der Aubry. Wir finden seinen Namen 
auf folgendem Stiche : 
Titelbl. zu: C, Suetonius Tranquillus ete, Strass- 
J. Schef Inuenit, J, Aubrj 








Alex. Pinchart, 





6) Carolus Ludov. 
novae aut minus cognitac, 91 Bl, 
Fol. 

7) Réné Louiche Desfontaines, Choix des plantes 
du corollaire des instituts de Tournefort, publiées 
a'aprds son herbier et gravées sur les dessins 
originaux o’Aubrict, 70 kol. Taf. Paris 1808. 4, 

§) Ferner Bil. in H. L. Duhamel du Monceau's 
Werken u. &. ¥, 

s. Tournefort, Voyage au Leva 


Paris 1784. 

















. Lettre 1. 3, 





Aubry. Peter Aubry, deutscher Kupfer 
stecher und Verloger, angeblich xu Oppenheim 
1596 geboren, soll 1666 in Strassburg gestorben 
sein; doch findet sich sein Name als Verleger 
noch auf einem BI. von J. 1668. Ktinstler von 
geringem Verdienst, betrieb or in Strassburg cin 
ansehnliches Verlagsgeschift, hauptsi mit 
Bildnissen nambafter Personen seiner Zeit, von 
welchen Heineken (Diet.) ein langes, aber sohr 








376 Potor Aubry _——~ 





~_Abraham Aubry. 














unbrauchbares Verzeichniss aufgesotzt hat. Wir 
erwithnennachfolgendkeinoArtikelausP. Aubry’s 
Verlag, sondern nur solche Bll, dio von dem 
Kiinstler selbst herrithren; sic sind mit dem 
Grabstichel sehr mittolmiissig ausgefthrt, und 
mehr historisch als isthotisch interessant. Es 
befinden sich darauf folgende Bezeichnungen 
P. Aubry se. — Peter Aubry. Ar. (Abkitrzung 
von Argentorati oder Argontoratonsis).— Petrus 
Aubry sculpsit Argent. 





I. Bildnisso. 
1) Friedrich, Markgraf von Baden, Brustb, 9/, 
reehts, 4, 
2) Wilhelm, Markgraf von Baden, Brust. 3/, 
rechts. 4. 


3) Caspar Bauhin, Botantker. Brustb. 8 rechts 
Fol. 


4) Micronymus Bauhin, Arzt in Basol, Brustb. 9/4 
echts. cropeuxvit, 4. 

5) Matthias Bernegger, Prof. der Geschichte, Mathe- 
rmatik ete, in Strassburg. Brusth. 3, rechts, kl, 
Fol. : 

8) Grogor Bicclus, Jurist, Brustb. 3/4 rechts. 4, 

7) Job. Cont. Dannhaucr, Theolog, Brust. 3g 
Tinks. peut, 4. 

ul Ferri, evangolischer Prediger in Metz, halbe 

Figur, stelend xwexxxux. Fol. 

9) Job. Freinsheim, Professor in Heldelberg, Brustb. 
Ye links. 4 

10) Andreas Frommen, Theolog, Brustb. %/ links. 

1665. 4. 

11) Wilhelm Egon, Landgraf von Furstenberg, 
Brusth, % reehts, 1677. 4. 

12) Gangolph, Bischof von Laval, Brustb. 3/4 rechts, 
ancuxt. 8. 

13) Joh. Andr. Knoderer, Strassburger Pfarrer, 

Brustb, 4 rechts. 4. 
1B) ss Kolb, Podge, Bran reche, 4, 


8) 











15) Eberhardt Kolb, Prediger am Strassburger Mi 
ster, Brustb. 9/¢ rechts. 4. 
16) Jobann Kifer, Arzt in Strassburg, Brustb. 3/4 
Techts, ctotooxix. Fol. Haupt. 
1. In BloBem Kopf. 
IL. Mit einem schwarzen Sammetkippchen 
auf dem Kopf. 
17) Michel Maurer, Brustb, 9/¢ links. 1618. Oval. 8 
18) Ferdinand Karl, Erzherzog von Oestreich, Brust, 
Profl rechts. Fol. 
19) Thomas Plater, Arzt in Basel, Brustb. # links. 
aooxxvi. 4, 
20) Joh, Bapt. I1i., Marquis von Pompey, Brustb. 
44 links. 1663.’ Fol. 
21) J.J. Graf von Rappoistein, Kniestiick, 4/4 rechts, 
Fal. 
22) Anna Claudina, Grifin von Rappolstein, Knie- 
stck. 3 links.” Fol. 
23) Joh, Rebhan, Jurist in Strassburg, Brustb, 3/, 
rechts. 1664. Kl. Fol. 
24) Nic. Rebhan, evangoliseher Prodiger, 
‘Yqrechts. Nach A. Erich, 4. 
25) Job. Rud. Selzmann, Arat in Strassburg, Brustb. 
‘Yq rechts. Fol. 
26) Samuel Schallestus, ovangelischer Prediger. 
Brust. 4g rechts. 1638. 4. 
27) Seb. Schertlin, Feldhauptmann, Brustb. %/, 











stb, 


28) Joh. Christoph Schilling, Strassburger Pir, 
Brustb. 4 rechts, Oval. 4. 
29) Johannes Schmidt, ‘Theolog und Profesor is 
Surasbarg, Brash. $f recht. 4 
30) — Ders., im Alter von 47 Jahren, Brust." 
. Nach 8. Stoskopft. 1641. Fol 
31) Jou, Franz, Freiherr von Schnau , Bischof we 
Basel, Brust.  rechts. 4. 
82) Bemhardus Verzascha, Arzt in Basel, Brot." 
echts, Nach R. Werenfels. x. 100. tat. § 
38) Michel Virdung, Altdorfer Universiiulelre, 
Brustb. 3), rochts, 1637. 4. 


UL. Verschiedene Darstellungen. 


94) Gotticher Traum, welchen der gottseige Csr 
first Friedrich 2u Sachsen, der Weise gecam’, 
vor 130 Jahren, nomblich’ die Nacht vor All: 
Hoyligen Abendt 1517 zu Schweinitz dreymalass 
elnander gebabt. . . Strassburg zu finden bi 
Peter Aubry. Im J. 1668, gr. Fol. Merkwis- 
diges sattrisch-historisches BI., ein Gemisch me 
Allegorie, Karrikatar, Bildnissen, Bibelspriches 
us. w., mit 4 Spalten Text in Verven 

35) Unser liebe Fraw in Dusenbach bey Rappst- 
‘weyr im Elsass (chemaliger Wallfahrtsor) 1081 
qu. Fol, Gegenwartig sobr gesuchtes BL, 2b 
selten, 

36) Strassburgisches Trachtenbuch. 39 Bi. ven 
verschiedener GroBe. (fee. et) exe. 1668, Ul. § 

37) Titelbl, fir: Anthologia Sive Florilegium J> 
soph Langii Cacsaromontani. Argentorati, Atte 
ciotoenxtt, 8. Um den Titel herum, zeht 
Brustb., 5 christliche Kirchenviter und 5 be 
nische Dichter und Schriftsteller. 

such Bd. Il. p. 248 unter: Arhardt 2)3) 

B, Kalicf. 
Als von P. Aubry gestochen finden sich nxt 
folgende Bil. angeflihrt, doch ist miglich, dss: 
manche davon nur in seinem Verlage erschieaes 
sind: 























4) Bernard, Herzog von Sachsen-Weimar zu Piet. 
Fol, 
2)C. Columbus. F,Bounoville del. Mit Fas: 
3) Galileo Galilei. 8. 
4) Georg Gumpelzheimer, Stadtkonsulent in Re 
gensburg (1596—1643). Oval. 8. 
6) Kaspar Hoffmann, Med. (1572—1648). se 
60. Hare. 4. 
IL, Mit angodruckter Vereplatto. 
6) Maria Louise (Gonzaga), Gem, Wladislaus 1V 
‘und Johann Casimir von Polen. 8. 














7) Sir Thom, More. Oval. 4. 
8) Joh. Wolfg. Schiltl. “Senator in Regensbrt 
9) Wolfg. Math, Schmoll, ‘Thoolog in Regersber 
(1638— 1666). Halbag, Oval, 4. 
10 
11} Bhesh Welper, Pit. fn Suasburg. et 
an, 1652.8. 
13) Madchen mit einer Mausofalle und Singing» 
einer Kerze, Halbg. P. Aubry fecit (2) i. ¢¢ 
Abraham Aubry, doutscher Kupferstectet 
und Kupferstichverleger, ein jlingerer {Broit 





inks. 4. 


(1614—1658), Oval. 8. 
Joh, Sturm, Med. (1507—98). Halbag. &. 
12) — Ders., Girtelb. an. 1641. 8. 
Fol. 
W. Engelmann 
und Schiller des Vorhorgehonden, wie dieser 





Abraham Aubry. 


377 














Oppenheim geblirtig und vou eben so mittel- 
nilfigem Talent, bte seine Kunst in vorschio- 
denen Stidten ; er verweilte anfangs in Strass- 
turg und arbeitete hier 1650 fltr den Verlag seines 
Braders; arbeitete auch flr den Kunsthiindler 
Paul Furst in Nitroberg, war um 1659 in Frank- 
fort am Main ansiissig und hatte daselbst eine 
Kupferatichbandlung in der »Mainzergassene; von 
da scheint er nach Kiln gegangen 2u sein, wo 
iin der Verleger und Kupferstecher Gerhard 
Allzenbach beschiiftigte, und lebte noch, wie 
Fissli angibt, im J. 1682. Man hat von ihm ver- 
schiedene Prospekte und fliegende Blatter, d. h. 
Bilderbogen mit Abbildungen von merkwiirdigen 
alten und neuen Begebenhelten, nebst erliutern- 
dem Text, welche dio houtigen Sammler und 
Liebbaber von speziellen Kuriositiiten schiitzen 
und eiftig aufsuchen, jedoch eben nicht hiufig 
mebr finden. Wo A. Aubry seinen Vornamen 

t ganz ausschrieb oder nur durch cin A 
andeutete, pflegte or dieses mit dem A des Haupt- 
namens auf folgende Art zu verbinden 


Prubry Fecit. 


1) Die Sieben Tugend. Inventiret durch Abraham 

tchen , einschiliesslich 

des architektonlsch verzierten Titelblatts, 12. 

2) Die zwolf Monate des Jahres. Nach J. vou 
Sandrart. Der Mai ist von Fr. Brun ge- 
stochen. Auf dem ersten BI. liest 
und alter Schrelb-Kalonder auff i 
1653.« Fol. 

53) Abbildung unseres hentigon Deutschland 
der hichstgewindschten Vereinigung des Cl 
sten Reichs Haupt mit seinen Gliedern, 
Joh. Toussyn. qu. Fol. Mit Text. 

4) Kronang Karl's 11, Konigs von Grossbritanter 
zu London, 3, Mai 1661 qu. Fol. Mit er 
dem Text. 

5) Kurtze und elgentliche Farstellung des prichtigen, 
Finzugs, welchon Guidebaldus — Erzbischoff 2u, 
Salzburg — Hauptabgesandtor in Regensbt 
alten. (29. Aug.) 1662. Zwel Darstellu 
Oben der Einzug aber die Bracke, unten der 
in 10 Rethen. Unten 3spaltige Beschr. gr. Fol 

6) Die Belagerung der ungarischon Gronzvestung, 
Neuhiueel durch die Tirken, 1663, qu. Fol 
Mit Text. 

7) Wanderbare Geschichte (Tod, Begribniss 
Wiederauferstehung) der Frau Richmuth zu Kal 
zur Zeit des grofien Sterbens im J. 13 
J. Toussyn. qu. Fol. Mi nde 

5) Konrad Diterich, protestantischer Geistlicher, 
halbe Figur. Oval. 1639. 4. 

9) Job. Andr. Herbst, Musiker, halbo Figur. Oval 

ich Seb. Purck. 1635. 4. 

10) Graf Niklas von Serin, Oberfeldherr des unga- 
risehen Heres, zu Pferde. Im Hintergrunde ist 
vorgestelit, »wie dic Tarcken dlc kostbaro Briicke 
zu Esseck ‘in Brandt stecken lassen«. Fol. 

11) Innere Ansicht des Strassburger Minsters, mit, 
Figoren, gr. Fol. 

12) Das Rathhaus ru Kdln. 1655. Nach J. Towssyn. 
Fol. 

















































13) Der alte Markt in Kaln. Nach Dems. Fol. 
Meyer, Kenstler-Lesikon. 1, 


14) Der versammelte Rath der Stadt Koln. 
Dems. Fol. 

15) Das Schiql mit den Bixgermeistern und Raths- 
horm der Stadt Kiln, Nach Dems. Fol. 

16) Ansicht der Stait Kaln mit weiter Fernsieht. 

‘Titel: Colonta Agrippina, CallenamRheyn, 
Nach J. Toussyn. qu. Fol. Die Stadt ist 
auf der rechten Seite des Bl. 

— Dieeelbe Ansicht mit dem Titel: Colonia 

Agrippina, Collen am Rhein, Nach Dems. qu. 

Fol, suf der linken Selte 

des BI. Ohne Angabo des Zeichners 

18) Kupfer fir: Ovidii Metamorphosis, Nach J. W. 
Baur. 150 BIL, Verlag von P. First in Nira- 
berg. Kl. qu. Fol 

19) Titelbl. far: Architecture curiosa nova, Die 
Justreiche Bau- und Wasserkunst Goorg Andrei 
Béckler’s. Nurnberg 1664. 200 BIL. Fol. 

20) Titelbl, mit der Ceberschrift: »Stétte des v1 
alten Ertz-Stifts Callen Rheinischen Thetlss;« 
dabei oin zweites, mit deweglicher Schrift ge- 
drucktes Titelbl, ‘und am Scblusse desselben 
aGotruckt in der Churfurstlichen Residenz Statt 
Bonn, und in einem Chronogramme dio Jahr 
zahl 1659. Fol. 

21) Titel. zu dom Buche: »Christliche Haushal- 
tung.e Nach J. Schott. 1677. Fol. 

ippen mit der Ueberschrift:  Aussemiorum 
insignia v. s, w., und dem Wahlspruche: Solide 
et constanter. Fol. 

23) Dio Platten far: sNoues Zieratenbuch, den Schrei- 
ern, Tischlern oder Kiinstlern und Bildhauern 
sehr dienstlich. Durch M. Friedrich Unteutsch, 
Statt Schreinern zu Franckfurt am Maine Nin 
dorg, bei Paulus Kirsten. 50 BU. 4. 

24) Dic Platten fir: »Newes Zieratenbuch, Ander 
Theil durch Meister Friedtich 
Niimnberg bel Paulus Farsten. 

25) Folge von 18 Bil, 
und Kamine im Re tile (Architektur 
yon Altiren und Kaminen) nach J, Barbet. 
1645. Fol. 

5, Heineken, Dict. — Merlo, Kalnische Kinst- 
ler. — Nagler, Monogr. I. p. 48. — Le Blane, 
Manuel, 


Nach 








































22) 






















E, Kollofl 
Als von A. Aubry gestochen finden wir noch 
folgende BI. erwithnt; doch sind manche davon 
wol nur in seinem Verlage erschienen. 
1) Die vier Jabreszciten, Weibl. Kostiimfg. 
Landschaften. 4 BIL gr. 4. 
2) Der Newer Allamodischer Baw 
Cauallieren 





aller Jung 
Jungen gesellenn. (Baum , von 
ie Madchen die Manner herab- 





Fol, 
3) 2 BM. mit jo acht Vorstellungen, groBtentheils 
auf die Liebe beziglich, Meist nach Motiven 
von A. Bosse. Mit zweizciligen Versen. qu. 
Fol. 
4) Consideratio Monstrosissimas Rel. Der_ungo- 
rechte Richter, A. Fabricius inv. 1668, Mit 
Best. Text. gr. Fol 
Entrée de Louis XIV ot Matie Thérise A Paris 
Je 26 aoiit 1660. Zug von 10 Reiten aberein: 
der. Oben die Bildnisse des Kinigs und dor 
Kénigin, unten deutsche und franzis. Beschrei- 
bung. gr Fol. 
. Homburg, dram, Dichter (1605—1681) 
12, 




















48 





Johann Philipp Aubry 





Etfenne Aubry. 


























7).10 Bi, Amoentssiat aliquot Locorum ete. ete. 
‘4 W, Hollar Bohemo delineatse et a Abrabamo 
‘Aubry aqua fort sett incsue, Kl. Fol, 

W. Engelmann, 
Aubry. Johann Philipp Aubry, Kupfer- 

stichverleger und Kupferstecher zu Frankfurt a. 

M. in dor zweiton Hilfto des 1 

ohne Zweifel zu derselben Familie, wie Peter 

und Abraham Aubry. Er stach cine Menge 

schlecter BIL, darunter Thierstilcke au: 
J. Ludolf Historia Acthiopfea. Francot. 1681. Fo 
Nach J. Hoos, 
s Heineken, Dict, — Festi, Kinstlerexi- 
kon Hl. und Neue Zusitz, 











W, Schnit. 

Aubry. Aubry, Kupferstecher 2 Paris, wie 
Ottley (Notices) vermutet um 1680, Ottley. sah, 
von ihm: 

Marin Magdalena in ihrer Hihle. In den Wolken 
Hinks xwei Hagel. Voiex vous Maileleine ete. 
Aubry seulp. « St, Thomas du Louvre. ge. 4 

Nach Ottley sebr roh ausgefthrt mit rechtwink-| 
sich kreuzenden Strichen, die nackten Theile 
‘mit Punkten beendigt. 











W, Schmidt, 

Aubry. Guillot Aubry, Architekt 20 
Paris in der Mitte des 18. Jairh. Er wurde im 
J. 1737 in die aweito Klasse der Pariser Acadé- 
amie d Architecture an Lo Rous’ Stelle, und 1758 
in dio orate Klasse an do Viguy’s Stelle aufge-| 
‘nommen. Er erbauto cine Anzahl von Palisten, 
darunter die von la Vrillerie, Bouillon, Conti 
uu.s.w. Besonders hervorzuheben ist das Palais 
Villeroi, das sich den Beschroibungen zufolge 











dureh grofartige Anordnung auszcichnete. 

s: Thidry, Guide des Etrangers a Paris. Il, 934. 

J. J. Guifrey. 

Aubry. Etienne Aubry, franzisicher Genre-| 
und Bildnissmaler, geb. 2u Versailles 10. Jan. 
1745, gest. daselbst den 24. Juli 1781. Er lernto 
bei J. A, Silvestre und Joseph Vien und wurde 
am 30, Sept. 1775 Akademiker in Folge seiner 
Bildnisse von Adam dem Jtingern, Hallé und 
Vassé, die in der Eeole des Beaux Arts aufbe-| 
wahrt werden. In den Salons von 1771 und 1773) 
waren versehiedene Bilduisse von ihm; von 1775} 
stellto er mit Ausnahme des Bildnisses 
von Hallé Genreszenen aus, in denen das Bestre-| 
ben, Greuze nachzuahmen, deutlich hervortrat 
Sein letztes Bild war der’ Abschied Coriolan's 
von seiner Gattin, das im J. 1751 ausgestellt 
wurde. Der Kiinstler fing an sich einen bedou-| 
tenden Namen zu machen, als ihn der Tod in 
seinen besten Jabren traf. Gault de St. Germain 
nrtheilt von ibm: Er war sehr unbestiindig in| 
scinem Geschmacke; zuerst in der Akademic| 
als Bildnissmaler aufgonommen , wandte er sich 
dann hiluslichen Szenen zu und wollte sich tu 
letat zur Historie erheben, wo er aber Schiffbruch 
litt. Jene Genreszenen gelangen ihm am besten.» 
A. fihrte den Titel Mater des Kinigs. 

Das Portrit des Kunstiors, von ibm selbst 
sgemalt, befindot sich in Muscum des Louvre, 























jwokin os fm J. 1864 von seiner Eokelin, Mad 
Charlotte Pierret, geschonkt wurde. 

In dem Catalogue général von Defer werden 
11 Bilder von ihm angeftlhrt, die auf Verstelze- 
rungen sohr verschledene Preise erreichten: vor 
50-— 1200 Fr. 





[Nach ihm gestochen ete. 
1. Lamoignon de Malesherbes 





woo L 


3) Bildniss von Frangots René Mots. Gest. 
do St. Aubin, 

4) Bildntss in ganzer Figur, Photogr. von 3. 
Braun in Dornach nach einer Handzeiehn. i 


A 





5) Bildniss in ganzer Figur. Photogr. von Dems. 
Desgl. 

6) Les amants curleux. Llebende lassen sich tie 
Karte schlagen. Gest, von J. ©. Le Vasseur 








von M. Blot. gr.qu. 


ter anschmegend, Ges 
Fo. 
{ Leccaption du ménage, Gest. vou Dems. 
Fal. 


10) La correction maternelle, Tableau du eabinet 
Yaron de Breteuil, Gest. von J. de Longuell 
qu. Fol. 

11) La bergire dos Alpes. Nach einem Stoffe ans 
dem Contes moraux von Marmontal, Gas. vn 

Le Voau. gr. qu. Fo 

12) iabor do is ered’ Hine Zigeunerin wai- 
‘agt einem Madchen. In einem Oval. Peint pot 
¥. Aubri, Peintre du fol, Et gravé par N. De 

‘sunay, Graveur du Kol. kl. qu. Fol. 

Premiira logon d'amitié fraternolle. Familie vn 

‘sieben Personen in clnem Zimmer. Gest. vou 

Dems. gr. qu. Fol. 

14) Le mariage rompu. Point par Htionno Aub 




















Pelntre du Roy. Et Gravé par R, De Launay 
le Jouno, Kl. qu. Fol. 

15) La roconnaistance do Fonrose. Gest. von 
‘Dems. qu. Fol. 

16) Les adieux de la nourtice. Gest. von Dems. 


af. qu. Fol. 

17) Litnnocence inspire la tondresso. Zwei sehla- 
fondo Kinder, dic von drei Personen betrachtet 
werden, In einem Oral, Aubry Pinxt, Voi- 
Sard Sculpt, Kl. qu. Fol. 

18) La perte reparable. Junges Madchen boweint 
‘den "Tod hres geliebten Vogels. Gest. von 
Jourdheull, Fol. 

19) Lheureuse nouvelle. Familie am Tischo, det 
‘der Lottobeamte dio Nachricht von einem Trofer 
gebracht hat. Gest. von J. B. Simonet, 1777 
ft. qu. Fol. 

#, Nécrologe, 1782. Abrégé du journal de Paris. 
M1, 1156. — Heineken, Dict. — 
Wineklor, frant. Schule, — Fassit, Kénst- 

















Biographlo de. Versallles. 
Arehlves do Vast francais. 395. —Bellier, 
Diet. 


Pe 183, 


W. Schmidt. 





379 

















Aubry. Jean Aubry, Zeichner und Stechor 
1 Paris um 1785, 
Die Taf. in: Cours de Botanique pour sereir 4 
Education des Enfants de 8. A. ote. Le Duc. 
Orleans. Paris um 1785. Mit 66 Bl. Fol. 


s Le Blane, Mannel, 
.* 





Aubry. Louis Frangois Aubry, Male 
seb. ru Paris 1770, gest. gegen 1850, lernte bei 
Vincent und Isubey und brachte es in der Minia- 
turmalerei zu anschnlichem Rufe. Im Salon von 
4510 sah man von ihm die beiden Bildnisse des 
Konigs und der KUnigin von Westfalen (in ganzen 
Fig,, welche nach Landon sich besonders durch 
die Lieblichkeit des Kolorits auszoichneten. Auch 
das Bildniss einer lautenspiclenden Frau (Salon 
1514) fanddureh seinen angonobmen und zugleich 
kriftigen Farbenton Anerkennung. Im J. 1831 
stellte er das Portriit der Gemalin Ludwig Phi- 
lipp's aus, und noch im Salon von 1838 fanden 
sich Werke von ihm. 

+. Fiorillo, Gesch. der zeichnenden Kinste. 

UT. 489. — Landon, Salons 1810, 1814, 1831. 
—Fasslt, Neue Zusitee. — Bellier, Dict. 
W. Schmidt 

Aubry. Ch, Aubry. Nach einem uns sonst 
ubekannten franzsischen Maler oder Zeichner, 
‘un 1824 fUhrt Le Blane auf: 

Sa Majesté Charles X., rot de Franco, passant la 

revue au Champ-de-Mars, le 30 septembre 1824, 
Gest. von L. Fr. Charon. 











W, Schmidt, 

Esist ungowiss, ob diesder Charles Aubry, 

der Zeichenlehrer an der Reitschule zu Paris 

var. Von ihm orschion um 1837 im Verlag von 
Ch, Motte, Imprimeur-Lithographe: 

WEquitation et los Chasses, Histoire pittoresque 

de T Equitation ancienne et moderne. 1. und 2. 

Folge von 24 Zelchnungen aut Stein 

Komponirt und lithogr. von Ch. Aubry, prof. de 

dein Henle docaalrie, Auch Leorit et. 








Aubry-Lecomte. Hyacinthe Louis Vie~ 
tor Jean Baptiste Aubry ~- Lecomte, 
franasischer Lithograph, geb. zu Nizza 31. Okt. 
1797, gest. xu Paris 2. Mai 1858, Schiller von 
Girodet-Trioson. Dieser Maler interessirte sich 
fir das Aufkommen der unliingst in Frankreich 
cingefithrten Lithographio, und selbst zu be- 
schiiftigt, um sich wirksam daflir 2u bethiitigen, 
ricth er seinem Schiller, der jung geheiratet und 
nach dem Verlust seiner Ansteliung bei dem 
Finanzministerium den Unterhalt fllr eine Fa- 
nilie zu erwerben hatte, jene damals noch un- 
ebenbitrtige Kunstgattung zu ergreifon. Der 
junge Kiinstler befolgto den Rath und machte 
‘wit den ihm eigenthtimlichen Gaben und Fertig- 
keiten Gltick und Epoche in dem neuen Kunst- 
fache. Seine ersten Bll. aus den J. 1821 — 1822] K 
ind unter der unmittelbaren, bisweilen handan= 
legenden Leitung Girodet's und griBtentheils 
nach Gemillden und Zeichnungen desselben ge 
arbeitet, zu deren Verbreitung A. L. auch noch 











Aubry-Locomto. 





spiiter, vermutlich aus Erkenntlichkeit gegen 
den stets hilfreichen und befreundeten Meister, 
unermildlich beitrug. Diese erston BIl. zeigeneine 
schlichterno, rogelrechte Arbeit mit dicken und 
harten Strichen; der Grund ist stellenweise 
vollig gedeckt und das Korn zu einer schweren, 
undutehsichtigen Masse verdichtet: aber bald 
nachher macht sich im Vortrage mehr Keckheit 
und Freiheit bemerklich, die zunchmend an 
Stiirke gewinnt und sich bis zur gewandtesten 
Bravour steigert. Einzelne Bitter aus den J. 
1824—1828 fanden bereits cine so ungemein wol- 
wollende Aufuahme, dass von einigen, wie von 
der Danae (No. 11) und der Psyche (No. 19) 
mehr als 600 Exemplaro an Einem Tage abge- 
setzt, und andre, 2. B. die Korinna (No. 46) 
mebrmals wiederholt wurden. 

Nunmehr stellte sich der Name des Lithogra- 
phen den borithmten Kupferstechorn andieScite, 
und wurden seine Arbeiten wie Kunstwerke im 
wahren und vollen Sinne des Wortes geschittzt. 
Vor ihm hatte in der That keiner die Lithogra- 
phie mit so kostbaren Voratigen bereichert und 
ihr solche Kraft, eine so durehgefuhrte Ab- und 
Ausrundung gegeben. In seiner Hand scheint 
die lithographische Kreide sich nicht mehr auf 
dem Steine abaustumpfen und breit zu driicken; 
sic lisst einen scharfen und markigen Strich dar~ 
auf zurlick; das Vorbild zeichnet sich fest und 
geschmeidig ab; Luft und Licht verbreiten sich 
mitFilllo und Gesammtwirkung; leicht und durch- 
scheinend fattern dio Gewiinder; die Perspek- 
tive entfaltet sich ins Weite und Tiefe ; die Bau- 
lichkeiten, die Formon des Erd- und Pflanzen- 
reichs zeigen sich in ihrer materiellen Wirkli 
keit und Stattlichkeit; kurz, was man von kraft- 
und gefithlvoller Nachbildung des eigenthiim- 
lichen Charakters eines Vorbildes der Kunst 
oder Natur verlangen kann, ist hier mit mannig- 
fach abwechselnder Technik geleistet, und dic 
Lithographie erscheint hier auf einer Stufe der 
Ausbildung, die flr sic unerreichbar diinkte und 
wirklich nur dom ausgezeichnetsten Talent und 
der gréBten Virtuositit zu erreichen miglich 
war. Wie auch der Kupferstecher seine Platte 
bearbeiten mag, das Ergebniss davon ist gewiss, 
weil das Metall genau wiedergibt , was Stichel 
und Nadel darauf vorgezoichnet haben. Nicht 
80 der lithographische Stein, indem dio einen und 
transparenten Schattirungen, womit in dem Korn 
des Kreideauftrages Licht und Luft ausgedriickt 
sind, beim Abzichen sich meistens vergrdbern 
und die harmonische Wirkung beeintriichtigen. 
Was diese zweite lithographische Manier unseres 
Kitnstlers auszeichnet, ist das griindliche Ver- 
stiindniss in der Ausfihrung des Ganzen wie des 
Einzcloon, de grome Kraft oder Feishelt dos 
che der Zeichner, jo nach Erforder- 
nise, mit seiner Kreide zu erreichen weiss, und 
die wahre und tiofo Empfindung, womit er seine 
Werke bescelt. Nicht bloB dio Menge seiner 
Arbeiton, sondern auch die Gewandtheit und 



































4s* 


380 


Aubry-Looomto. 














Meistorschaft ihrer Ausfuthruny verdient alle 
Anerkennung, Ich kenne keine Erzeugnisse der 
lithographischen Kreido neuorerZeit, worin das 
Charakteristische der Originale mit’ so ausser- 
ondentlicher Feiuhoit und Eleganz. der Behand- 
Jung nachgebildet ist. Es ist eine Keekheit und 

jerheit der Zeichnung , cine Sorgfalt in An- 
deutung der Schatten, und dabef, eine s0 unge- 
wohnliche Leichtigkeit in allen Thellon bemerk- 
lich, dass man eben 80 sehr die rlicksichtsvolle 
‘Trowe gogon das Vorbild, als den selbatstindigen 
Geiat des Lithographen bewundert. In seiner} 
langen Kltnetlerlaufbahn lieferte A. L.. mebr a 
160 Bil. nach Matern, dio durch ihren individu- 
ellen Stil sowol als durch dio Schulen, welchen 
sic angehirten, unter einander verschieden wa 
reu, — alle fanden an ihm einen gewissenhaften 
Nachbildner, wobei nur zu bedauern ist, dass 
auch das Manierirte mancher Vorbilder in die 
Nachbildung ibergehen musste, was jedoch im- 
mer nur bis 2u einem gewissen Grade goschohen 
fst. Darum machten auch dio Originale in der; 
lithographischen Abbildung manchmal mehr] 
Glick als in threr ureprtinglichen gemalten Ge-| 
stalt, indem der gewandte Lithograph dasjonige, 
‘was in don Bildern am wenigston beftiedigte oder 
am meisten miealel, theils frefer ausgearbeitet, 
‘theils geuildert und namentlich dic theatralische 
Hohlheit und kalto Eleganz der antikisirenden 
David'schen Schule mit einem Zusatz von Leben. 
und Wiirme verbessert hat. In den lotaten Jab 
ren seiner kilstlerischen Thitigkeit beschiftigto 
sich A. L. mobr als vorher mit der Nachbildung, 
der Werke von Greuzo und besonders von Prud’- 
hhon, und bildete sich dabei eine eigenthtimlich 
woiche und zart verachmolzone Behandlung, wio 
sie dem Charakter dieser Vorbilder angemessen 
‘war, und die thin noch griisseren Beifall erwarb, 
als die vorhergehende kriftige und gediegene 
Ausfilhrung, die, nach meinem Gofithl, den Vor- 
zug verdiont; doch muss man dem Lithographen 
das Lob zollen, dass seine letato Manier, trotz 
der Zartheit des Korns und der Weichheit dex 
Vortrags, nic in Weichlichkeit und Geleckt- 
hit ausartet. Was aussor der kilnstlerischen 
Behandlung noch ganz besonders an seinen 
Bil, gerlthmt werden muss, ist die Schinheit 
des Drucks. Als Kilnstlor und Verloger hatte er 
cin doppeltes Tnteresso den guten Druck seiner 
Bil. zu beaufichtigen und das Andrucken der 
‘Steine dabei eigenhiindig 2u besorgen; daher die 
Reinheit, Kraft und Klarheit, wodurch nament- 
lich die Abdriicke vor der Schrift auf chinesi- 
schem Papier sich auszeichnen und den Sammlern, 
die liebsten sind, Da abor seine Bil. violo Ab- 
nehmer fanden, so wurden bald vielo Abdrlicke 
davon verkauft und die Steine dadurch 2u Grunde 
gerichtet; in diesem verdorbenen oder Uberar- 
boiteten Zuatande bilden sio theilwoise noch jetzt 
in ganz schwachen, abgenutaten Abdriicken 
cinen fretlich nicht besonders geschitzten und. 
sgesuchten Handolsartikol. 



































S.A. Galimard, Les Grands Artistes conten 
rains, Aubry-Lecomte, dessinatear et like- 
raphe. Paris 1860, 8. 





1, Religise Darstollungen: 


1) Eva, am Lebensbaum stehend, Figur aus den, 
‘seltenon Kupferatich des Sindenfalls von Marc 
Antonio nach Rafecl. 1952. 11. Fol. 

2) Sandfutszene. Nach dem Bilde fm Loeve 
von Girodet 1825. Fol. max, 

3) Marid. Verkindigung. Mit der Unterscrit 
Angelus. Nach K. Cares. 1845, gr. Fol 

4) Maria mit dem Jesuskinde, habe 

x Kople von Corregg o's Madonna, 









5) La Sainte Famille, 5 Fi 
sin, 1825. gr. Fol 

6) La Sainte Famille, 7 Figuren. 
Kupferstich von dem berthmten Bilde, welebes 
Rafael far Franz I. malte, 1838, Fol. 

7) Die Sixtinisehe Madonna. Nach der in Rosen 
befindlichen Kople des Itafael'schen Biles, 
1526, Fol, max, 

8) Das Jesuskind, aut dem Kreuze schlafend, Nach 
Guido Rent. 1522. gu, Fol. 

9) Der BI. Bruno erthellt seinen Méacken dss 
‘Ordenskieid, Nach P. Lesuour. 1821. Fol, 























Il, Mythologieche, 
risehe ete. Di 


10) Erebus und die Nacht, 
Fol, 

11) Danae. ‘Nach Dems. 1824. gr, Fo 

12) — Dieselbe Komposition, Kleiner. 1849. 4 

13) Erigone. Nach Girodot. 1822. qu. Fol. 

14) Verlassene Ariadne. Nach Dems. 1823. 
Fol, 

15) Triumph der Venus, Nach P. Prud*hon. 1852, 





ch Girodet. 182 





1. qu. Fol 
16) Tanzende " Liebesgitter. Kopie von Mate 
Antonto's Kupferstich mach Rafael, 18¢ 





M. qu. Fol 

1718) Les Petits Déridours, Nach P. Prud’hon, 
Les Potits Fileurs. Nach Doms. Seltensticke 
1848. qu. 4 

19) Kntfahrung der Pysche. Nach Dome. 1824, Fo. 

20) Amor und Peyche. Nach Fr, Gérard. 182: 











- Nach Girodot, 1825. MI Fal. 

23) Acskulap, von einer Ziege gesiugt, wind ax 
ergo Titthion von Hirton “gefunden. Nach 
Guillon Lethidre. 1824. gr. qu, Fol. Seite 
stiick zu Romulus und Remus, n. 43. 

24) LEtude guide Testor duGénie. Nach P. Prud’- 
hon. 1846. Rond, Fol, 

333 VAmoon et TAmiué, Nach Dems, 1850. 4 




















26) Ode. Nach A. Galimard. 1846, Kl. Fol 
27—30) Frabling. 1827. 
1826, Winter, 1827, 
Doj: 





Sommer. 1825. “Herbs 
Folge vou vier BI. nach 





1827. Fol. 
1846, 4. 














4H) Modestio, halbe weibliche Fig. mit Schleter. 
‘Nach der Natur. 1840, Fol. 

35) Medestio, wefbliche Halbfig. Nach der Natar. 
1841. M1. Fol, 

98) Coquetterie, welbliche Halbig. mit Turban. 
Nuch L. Duets, 1840, Fol, 

531) Les boueles de cheveux, weibliche HalbAg. mit 
Rlnglloeken. 1942. 4. Jonrnal des Arts. 1. 

0. 12, 

38) La Natte, weibliche Halbfig. mit geflochtenen 
Waarzipfen. 1930. Fol. Bildniss der Madame 
Blanqui. No. 63. 

39) Der Schwur der sieben griechischen Hiuptlinge, 
Nach Girodet. 1825. gr. qu, Fol. 

40)elena. Aus dem Gemilde von Delorme, 
welehes den Hektor vorstelit, wie er dem Pari 

cor und Feighelt vorhilt, 1846, 








41) Zusammentreffen des Aeneas und der Andro- 
nacho in Epirus, Nach Girodet, 1626. qu. 
fal. 

42) Abtelse der Trojaner. Nach Dems. 1826, qu. 
Pol, 

43) Die Zwillinge Romulus und Remus, von der 

gt, werden von Fanstulus am Ufer 
iden, Nach Guillon Lethiare. 

‘S24. gr. qu. Fol, Seltonstdek zum Aeskulap, 











”) 





Kinig René, Nach Suint-Bve, 1896. gr. 

45) Francesea und Paolo, Nach Ingres. 1834. Fol. 

46) Korinna anf dem Vorgebirge von Misenum, Nach 
Fr. Gérard, 1827. gr. qu. Fol, 

47) Wiederholung desselben Bildes. gr. qu. Fol, — 
Bin damaliges Lieblingsbild; “Aubry-Lecomte 
musste es zweimal lithographiren, 40 bogierig 
riff das Publikum nach einem Werke, welches 
tie Verhertlichung der gefelerten Madame de 
Stal zum Gegenstand hatte. Auf dem ein 
BI. sitzt die Romanbeldin links, auf dem andern 
rechts, 

48-51) Le Départ du Guerrier. Le Combat du 
Guerrier.” Le Retour du Guerrier. Le Triomphe 
du Guerrier. Folge von vier Bil. nach Giro~ 
det. 1824. qu. Fol. 

52) Lorenzo von Mediet, umgeben von seiner Familie 
‘und den beribmtesten Personen seluer Zeit. 

Far die 

















58) Die Pest in Marseille, Nach Fr. Gérard 
ar. Fol. 

54) Die Groppe der Mutter mit thren beiden Kin-' 
dern, aus demselben Gemilde. 1836. Fol. 

) Das Haus des Michel Angelo in Florenz, 
‘und das Haus des Torquato Tasso in Ferrara, 

IS24. Seitenstiicke. Nach Dejuinne, Fol. 

5) Ludwig Philipp, zum Reichsstatthaltor ausgeru- 
fen, wird von Lafayette und andern Abgeordneten 
der Depntirtenkammer vor dem Pariser Rathhause 
empfangen, 31. Juli 1830, Nach Guillon Le- 
thiare. 1831. gr. qu. Fol. 





1935. 











Tl, Bildnisse: 


58) Amalte, Kalserin. son Brasilien, halbe Figur. 
Nach dem Leben. 1830, Fol. 
59) Madame Anbry-Lecomte, Brust. 9% reehts, 
‘Nach dem Leben. 1820. Fol. 
60) — Dies., halbe Figur, stehend, den Kopf auf 

















Das BI. ist betitelt: La Robe de Sole. Fol. 
1, Mit 1827 und der Adresse von F, Villain, 
TT, Mit 1828 und der Adresse von Lom 
61) Mademoiselle Aubry-Lecomte, Profiikopf, na 
rochts hingewandt. Nach dew, Leben, 
Mit der Unterschrift: scanrm. 1833. qu, 
Fo 

62) — Dies, halbe Figur, Profl, in etnem Bache 
esend, Nach dem Leben. 1834. kl. Fol. 

63) Madame Blangut, halbe Figur, 3/4 Unks, Nach 
der Natur. Das Bi. fUbrt dle Unterschrite: La 
Nate, 1830. Fol. 

G4) Madame Bontemps, halbe Figor, 3g links. Nach 
‘dem Leben, Unterschrift: La Toilette du Soir. 
1830. Fol. 

65) Lord Byron. im Vordergrunde einer Landschaft 
unter einem Baume sitzend, neben ihm seine 
Geliebte, die sich mit dem rechten Arm auf seine 
Knife stitzt. Nach Dejuinne, Das Bi, hat die 
Untersehrift: Childe-Hlarold et’ Inds, 1830. gr. 
qu. Fol. 

66) Graf von Chambord, als Kleiner Herzog von 
Bordeaux, und seine kleine Schwester Made- 
molselle (spitere Herzogin von Parmi 
Hersent, 1822, 
























Kniestiick, 


Nach 
aibt spitere Abdriicke 
ygenntzten Stein, 1846. 

65) Gustave Chatenet, Brastb, von vorn. 1847. 4. 





Girodet, 1823. Fal. 
von dem 








69) Mademotselle Darcier, Brustb. 8/, links, Nach 
E, Sewrin. 1850, Fol. 


70) E. J, Delécluze, Kunstkritiker, Brustb. 3 links, 











Nach Mie, L, de Mirbel, 1846. 4 
71) Demonchy, Justizheamter, halbeFigur,/ rechts 
Nach L. Ducis, 1840. Fol. 


72) A. L. Girodet-Trioson, Maler, Proflkopf, links. 
Nach ihm selbst. 1841. 4. Far die 
Annales de In Soclété bre des Beanx- 
Ants, X. 
73) — Ders., Proflkopf, rechts. 1624. Fol, 
1) J. P. Granger, Maler, Brastb. 9 links. 
Thm selbst. 1946, 4. 

75) Madame L. albe Figur, sitzend, den 
Kopf auf den rechten Arm gestiitzt. Nach’ dem 
Leben. 1842. M1, Fol, 

16) 3. F. ©. A. Lachize, 
einer Biste von Bonn 











‘ach 











musth, 8g rechts, Nach 

steux, 1851. kl, Fol. 

77) Baron Larrey, ganze Figur. Nach der Statue 
von David W’Angers, 1847. kl. Fol. 

78) A. P. A. de Laval-Montmorency, ganze Figur, 
im Vordergrunde einer Landschaft, 1832. gr 
Fol. 

79) Mainnomare, Kunstlicbhabor, Im Lehnstubl. 
‘Nach Henri=Dupont. 1840. Fol, 

80) Mona Lisa, genannt La Joconde. Nach 
Vinel, 1824, Fol. 

81) J. N. Patllot de Montabert, Kunstschriftsteller, 
halbe Figur, % links, Nach P. Carpentier, 
1843. Fol. 

82) Mademolselle N. ....., halbe Figur, /¢ rechts. 
Nach dem Leben. Unterschrift: La Toilette du 
Matin. 1830, Fol. 

83) Madame Pa 
demona. Brust. 
rard, 1830. Fol 

84) Casimir Perier, Rrastb. 3/4 rechts 
sent, 1822. ki, Fol. 

85) Graf und Grifin Potocka, xwel ganze Figuren 


























igerin In der Rolle der Des- 
ig links, Oval, Nach F, G#= 





Nach Hor- 


382. Aubry-Lecomte 


Frangois Ion Adrien Aubry. 











auf einer Torrasse. Nach Duval-Lecamu: 
1839. gr. Fol. 

$6) Marie Potocks , fm Freten sitzend. Oval. Nach 
Colson. 1881. Fol. 

87) Madame deProny, halbe Figur, sitzend, im Lebn- 
stab. 


‘Nach Girodet. 1822, Fe 

‘Récamier, in threm Zimmer, bet offe- 
welehes man dle Abbaye aux 

eht. Nach F. Gérard, 1827. gr. qu. Fol 

















$8) Raimond de Size, halbe Figur, /g inks. Nach 
Glrodet, 1824. Fol, Selten; von dem. 
Stein worden nue {Unf Abdricke gezogen. 
90) — Ders. 


1824. Fol. 

(91) Spontinl, Kapelimelster,{m Lehnetubl am Ti. 
‘itzend, den linken Arm aufgestitet. Oval. Nach 
3. Guerin, 1823. KI. Fol. 








IV, Genreartige Darstellungen 
Studien 


age. 













93-94) Lintériour 
Seite 





‘Nach Duval-1 





io und La Réprimande, Seiten- 

‘Nach Dems. 1592. Fol. 

97) Les Frives de la doctrine chrétionne. 

Duval-le-Camus, 1823, Fol 
98) La Sérénade Vénitienne, 1824. Fol, 
99) Jeune Napolitain, Nach Monvoisin. 
1826. qu. Fol. Flr die Galerie 
Palais Hoyal. 

toy) Usa, Nach Bonnefond. 1828, qu, Fol. 
Weselbe Galerie, 

101} Uoe Famille malhevreuse 
hon, 1823. Fol. Das BI i v 
Deleuchtet, 

102) — Dass. 1814. 4. 

der rechten Seite 





Nach 




















Das Licht kommt von! 
Nach P. Prod’hon, 1945. 


‘ach J.B, Greuze: 





105) Le Jardin, Nach Fauvelot, 1852. kl, Fol 
106—108) Porteur de Palanguin. 1826, Paysans 
‘et Mariniers Jouant aux 46. 1927. Halears pre- 
nant leur repas. 1929, Drei Dil. mit chinestsehen 
Figuren, Nach elgener Zeichnung. Fol. 
109) La Vierge au Linge, halbe Figur der Madonna 
in ‘dem unter diesem Namen bekannten Hilde 
Rafael’. 1525, Fol. 
., Brusth, 3, recht. 











Aus eit 





112—113) Endymion and Le’ Zéphire. Zwet Stu 
‘Gienkipfe, Nach Gtrodet. 1822. gr. Fal. 
114116) Atala. Chactas. Le Pere Aubry. Di 
‘Studlenkipfe, Nach Girodet, 1822. gr. Fol. 

117—118) Corinne. Jeune Gree. Studientiguren. 
Nach F. Gérard, 1625, Fol, 

119) Drutdesse. Studlenfgur. Nach Il, Verne: 
1826, Fol 

120) Amazone, Stndlenkopf, 
Fol. 

121) Odalisque, 

a. Fol 

















‘ach Olrodet, 1826. 


Studlenkopf, Nach Dems, 1823. 











122) — Dies. Odallake, kleiner. 1825. Fal. 

125124) Dame Homaine, Esclave Géorgienne 
‘Zwel Studienkipfe. Nach Delorme, 1929. 
Fol 

125) Marguerite. Nackto Halbagur von vorn, Nach 
P. Prud’hon, 1849, kl. Fol 

126) La Belle Elisabeth, nackte Halbfgur, von der 
Seite, 1831. Nach Girodet. 1831. Fol. 

}) Baigneuse, Nackte Halbtgur som Ricken 

‘ach Dems, 1826, Fol. 

128) Collection de Tétes d'Etude d'apris Le Tablesn 
‘point on 1801, par M. Girodet-Trioson, 
smpres. les Omabres des Heros Francais recnet 

ans Io Palais acrien d'Ossian, lith. sons sa di- 

rection par Aubry-Lecomte, 16 numerirte Bll 
Paris 1921, 22. Fol. 0, qu, Fol. 

120) Der chine Neufundlinder. Portralt du beww 
Pyrshus. Nach FH, Fabre. 1924. qo. Fol 

130) Vue d'Auvergne, Nach Joly. 4851. qu. Fol 

131) Les Rutnes du Chiteau de Pierrefonds. Nach 
or Nator. 1831. qa, Fol. 

Forét de Compidgno, 152 

Forst de Compligne, Im 

Hlegt ein Hirsch. qu. 4. 

134) Forét de Compitgne, 1841. 
Journal des Artistes, 1842. IL Ne 

195) Camp de Compidgne, 1837. qu. Fol. 

136—139) Compldgne et ses Environs, 
vier mumerirten Studienbl, Nach der Nat 


1695, qu. Fal. 
B, Kallof 
Aubry. Frangois Léon Adrien Aubry, 
Zeichner und Maler, geb. 20 Brlissel den 23 
Juni 1835, besuchte die kgl. Kunstakademie da- 
selbst und erlernte dann verechiedene Gewerbe, 
‘weil er sich der Kunstindustrie widmen wollte 
Im Okt. 1860 begab er sich nach Paris, wo er 
flir Rechnung des Hauses Hachette an den illu- 
strirten Werken des Panthéon littéraire unter 
dor Leltung H. Delacharlerie's arbeitete. Doch 
findet man auf den Vignetten, an denen A. Theil 
hatte, nur den Namen des Eratern. Nachdem 
sich A. etwa 3 Jahren Paris aufgehaiten, kehrte 
er in seine Vaterstadt aurick, wo or dann 1$64 
zum Zeichenlehreran.eincr der stidtisehen Mittel- 
schulen ernannt wurde. In den J. 1863 und 1869 
stellte er zu Brilssel und 1861 in Antwerpen groBe 
landachaftliche Koblonzcichnangen aus, dio zum 
‘Theil Motive aus der Umgebung von Paris be- 
handeln, In letzterer Zeit beschilftigte sich A. mit 
Malerei, sowol mit Genre als mit Landschaft 
und Stilileben. So war im Salon yon Gent 1S71 
‘eine Landschaft. von ihm: Le mauvais chemi 























132) 
133) 














s] (Regenstimmung). Seine Zeichnungen und Bilder 


bezeichnet er zuwellen mit einem fremden Vor- 
‘amen (Mare). 1868 bogann er das Werk: Le 
Dessin appliqué aux Arts ot & Industrie, vou 
dem bis jetzt awul lithogr. Tafeln mit erklitren- 
dei franzisisehen und englischen Text erschie- 
non sind, 





‘Von thin radirt: 
BM. zn: Champavelt, Contes immoranx pat 
Poteus Borel. Brozelles 1872. 8. 
4) Tel, Bing von. Borel. "Ad, Aubry 














Frangois Léon Adrien Aubry 





—__Robort van Auden-Aerd. _ 383 











2) Eine Schaar Soldaten von elner Laterne 


boleuchtet. Ad. Aubry. H. 117 mill. 
br. 92, 

3) Zwei ringende Neger. Ad. Aubry. H. 127 
mill, br. 91. 


4) Spanische Soldaten, geftibrt von einem 
‘MOnche mit einerFackel. Ad. Aubry 1870, 
H, 137 mill. br. 91. 

4) Eine Schaar Neger, von welchen Einer ein 
Menschenbaupt auf seiner Pike trigt. 
Nicht bezelehnet. H, 127 mil, br. 90. 














6) Ein Fischer, im Begriff eine Frau in's Meer 
zu werfen, Ad, Aubry. I. 138 mill., 
br. 90, 

7) Bin Mann einer entsetzten Frau das Skelet 
eines Kindes zelgend, Ad. Aubry. 


H. 133 mill, br. 91. 
Alex, Pinchart. 


Aubry, 8. Abri. 


Aubuisson, Marquis d’ Aubuisson, fran- 
lsischer Maler, wabrscheinlich nur Dilettant. 
Im Pariser Salon von 1812 befand sich von 
im: Letater Abschied des Paris von Helena; 
1814 dann Hektor zwingt Paris die Helena zu 
‘erlassen und in den Kampf zu gehen, 1822 end- 
lich Bukephal durch Alexander gebiindigt und 
Bestrafung Hebe's. Der Bukephal fand in der 
Kritik jenes Salons im Observateur et Arlequin 
au Salon (p. 20), eine beissend fronische Be- 
sprechung, Tin J. 1825 war dieses Bild im Museum 
von Toulouse ausgestellt. 

s. Piisslt, Neue Zasitze, — Notice sur lo tab- 
lean repr. Alexandre domptant Buctphale exposé 
anjount hut au mnsée de Toulouse ete, 1825, 8. 
— Rellier, Dict. 





W. Schmidt, 
Anbyn. Aubyn. Unter diesem Namen ist im 
Katalog Stenson folgender Stich aufgeftthrt 
Wm. Beckford, Lord Mayor. Nach Sauvage. 4. 
W. Engelmann. 
Aubyn, Catherine St. Aubyn (wol Saint] 
Aubym), radirte in England zu Ende des 18. 
Jahrh. Ottley (Notices) flhrt folgende BN aut: 
1) Junges lesendes Weib, Knielg. Koy 
Bartolozzi’s Stich nach Guereino’s Ze 
Otley sah ein Explr., worauf auf dem 
tho handschriftich geschrieben stand : Cathe~ 
rine St. Aubyn, March 1788. 4. 
2) Dorothy Pentreath, wie man sagt, die letzte 
che die alte Cornische Sprache redete. 
ig geitat, J. Opto R.A. pins 
©. St. Aubyn sculp. PI, 8, April 3d 1789 
Rande. kl. 4. 
3-4) Ansichten von Pevensea Castle. 2 Bil. Sebr 
gut ralirt. Auf dem cinen Bl: Pevens 
































U. St. A. 1797, Auf dem anden: Pevensea| 
©. 8/4. 1798. Ke qu. 4. 
5. Ottley, Notices, 
W, Schmidt, 


Audach. Andach: unter diesem Namen 
kommt eine Landschaft mit Thierstaffiage in 

iner anonymen Auction zt Amsterdam den 16. 
Maire 1778 vor. Es ist die einzige Erwihnung, 








die wir yon 
haben. 


m solchen Ktinstler gefunden 


Alex. Pinchart, 
Andebert, Joan Baptiste Audebert, Ma- 
ler und Radirer naturgeschichtliche Gegenstinde, 
gob. zu Rochofort 1759, + zu Paris im Der, 
1800, kam frithzeitig nach Paris, wo er sich im 
Miniaturmaten ausbildete. Gigot d'Orey, cin 
reicher Liebhuber der Naturgeschichte, boauf- 
tragto ihn im J. 1798, die seltensten Stilcke 
seiner Sammlung zu malen, und liess ihn sodann 
Holland und England bereisen. Die von dort 
mitgebrachten Zeichnungen wurden au Olivier's 
Histoire des insectes vorwondot. Dies entschied 
den Beruf des Ktinstlers; er unternabm nun 
grissero Arboiten auf cigne Kosten. Sein erstes 
Werk war: Histoire naturelle des singes, des 
makis et des galéopithdques. Paris an VIIL = 
1300, Fol., mit sechzig in Farben gedruckten 
Platten, die or selbst gozeichnet und radirt hatte. 
Namentlich aber gelangte er im Koloriren xu 
hoher Volikommenheit, indem er nicht nur die 
verschiedenen Farben auf eine einzige Platte 
auftrug, sondern statt der Wasserfarben Ocl- 
farben anwenden und mit metallischem Gold in 
verschiedenen Nuancon drucken lernte. Nach 
der Beendigung seiner Histoire des colibris, des 
diagauz-mouches, des jacamars et des promérops 
Uberraschte thn dor Tod, so dass dieses Werk, 
mit Text von J. P. Vieillot, erst nach seinem 
Tode herausgegeben werden konnte. Die Histoire 
des grimpereauz et des oiseaux de paradis hinter- 
iess er unbeendigt; sie wurde von Desray und 
Vieillot vollendet. Dicso beiden Werke bilden 
den I. und If, Band der Oiseaner dorés on & reflets 
métalliques. Paris An XI = 1803. gr. Fol. 
s. Fissli, Kiinstlerlextkon If. und Nee Znsitze, 
— Nout. Blographie générale, 
W. Bohmidt, 
Andebertus. Raud(ulf)us Audebertus 
de Sto. Johanne Angerinco, d.h. ang St, Jean 
@Angély, verfertigte laut Inschrift das Reliet 
mit der Abnahme Christi vom Krenze in der Lit- 
nette einer blinden Arkade auf der Nordseite des 
Portals der romanischen Kirehe St. Hilaire zu 
Foussay im der Vendée. Calneil setzt die In- 
schrift in das Ende des 12. odor den Anfang des 
13, Jahrh, Nach der Abbildung, dte er mittheilt, 
scheint jedoch der Stil you Schrift und Bild- 
werk auf das 11. Jahrh, hinzuwelsen, 
8. Ch. Calmeil in den Mémoires de In Soctté 
ddes Antiquaires de YOuest, 1953 (Poitiers 1854) 
8185 u. pl. Hu. 
































Fy, W. Unger. 
Andelet, s, Aubelet. 


Andel. Audel, sonst unbekannter Kiinstler, 





stach dem Katalog Stenson’s zufolge 
Bikdntss von J. A. Hiller. 4. 
W. Engelmann, 
Audenaerd. Robert van Anden-Acrd 
oder Auden-Aert, niederlindischer Maler, 


384 


Robert van Auden-Aord. 














Kupferiitzer und Kupferstecher, gob. 1663 zu 
Gent, empfing den ersten Unterrichtin der Malerei 
von Mierhop und H. von Cleef und unternabm 
1685, um sich weiter auszubilden, eine Reise nach 
Rom, wo er in C.Maratti’s Schulo cintrat. Aussor 
em Zeichnen und Malen beschiftigte er sich 
nebenbei mit Radiren, und als er etliche Proben 
davon seinem Meister zeigte, glaubte derselbe 
entschiedene Anlago zum Kupferstechon bel ihm 
au bemerken und gabihm den Rath, dieses Kunst- 
fach vorzugsweise zu betreiben und sich dabei 
des Anitzens zu bedienen, woraus er betriicht- 
lichen Vortheil ziehen kinne, was or auch mit 
Erfolg that. Nach einem sicbenzebnjithrigen 
(Andere sagen, ich glaube richtiger, siebenund- 
Areissigiibrigen) Aufenthalt in Rom, kebrte er 
in seine Vaterstadt zurilck, wo er 1743 starb. 
AlsMaler wird von ihm sehr lobend gesprochen; 
aber seine Bilder scheinen fast alle in den Kir- 
chen und Klistern seiner Heimat geblieben xu 
sein, denn in den reichsten Museen andorer Liin- 
der habe ich nirgends solche angetroffen. An- 
geblich zeigt or sich darin als ein trouer Nach- 
ahmer seines Meisters, verbindet jedoch mit der 
italienisirenden Auffassungaweise ein braban- 
tisches glinzendes Kolorit. Seine Art au radiren 
erinnert ebenfalls an C. Maratti’s geistreich 
skizzirende und malerisch wirksame Manier. 
Seine Kupferstiche sind ziemlich weich behan- 
delt, und haben dabei Kraft. Bisweilen nabm er! 
sich C. Bloomaert’s viereckige Kreuzschraffirung | 
zum Muster, aber mit Anwendung des Voriitzens 
‘was keine gute Wirkung hervorbringt, weil die- 
-s Korn die ganze Sauberkeit und GleichmiSig- 
keit der alleinigen Grabsticholarbeit erfordert. 
In einer andern freiern kriiftigeren Weise und 
viel gllicklicher stach er mohrero Blitter nach 
Marattl, Domenichino, Ann. Carraecl. Es ist 
nicht 2 leugnen, dass R. v. A. ein hichst acht- 
barer Kunstler war. Die Geburt der Maria (No. 
411) und ihr Tod (No. 28) sind sebr gute Bil.; die 
Marter des heiligen Blasius (No. 40) und die 
Rosenkranzvertheilung (No. 31) sind noch vor- 
trefflicher. Das Werk ‘Meisters ist be- 
triichtlich ; den ansehnlichston ‘Theil desselben 
bilden die BIL, die thn C. Maratti nach seinen 
Zeichnungen und Gemillden ausfilhren liess. Auf 
den Bil., wo sein Name ganz ausgeschrieben ist, 
lautet derselbe: R. V. Auden Aerd oder R. V. 
Auden Aert, und nicht Audenaerde, wie sich 
‘tberall angegeben findet. Ausserdem gebrauchte 
er noch folgende Bezeichnungen: R. V. A. Gand 


Inu. Ine. 
R. xX. Gandensis seulp. 
RH. sears 


1) Das Opfer Abraham's. Nach einer Zeichnung 
von C, Maratti, Fol. Radirang, 





























1. Vor Frey's Adresse. 





2) Magar und Ismaol in der Waste. Nach eine 
Zeiehnung von Dems. Fol. Kadirung. 

38) Ellezar und Rebekka ‘am Brannen. Nach einer 

Zetchnung von Dems. Fol. Radirang 
1. Vor: Romae apud Jacobam Frey 

4) — Dots. Gegenstand, anders behandelt, Nuc 
‘einem Gemilde Doss.” gr. Fol. Sorgsam eex- 
Deitetes Grabstichelbl. 

5—S) Vier Darstellungen aus dem alten Test 
ment. Radirt nach Domenichino’s Frester 
in S. Silvestro zu Rom, Fran‘. Collignont forais 
Romae ... . Rund. Fol. 

5) Judith” zeigt dem Volke das Haupt do 
Holophernes. 

6) David tanzt vor der Bundeslade. 

7) Salomon und seine Mutter Bathsebs (ni:it 
‘le KOnigin von Saba, wie es gewohinlch 
heisst) auf dem Throne. 

8) Esther und Ahasverus. 

9) David trigt den Kopf und das Schwert de 
Goliath, Nach Zeichnung des C. Maratti, Fol 
Radirung. 

I. Vor Frey's Adresse. 

10) Bathseba im Bade. Nach einem Gemilde Dess 
Romae apud Jacobum Frey. Fol. 

11) Geburt der Maria. Nach Ann, Carracci, 
vitas Gloriose Visginis Marise. Oben abe 
det. gr. Fol. 

1. Vor Prey's Adresse. 

12) Vermilung der Maris. Nach einer Zelchrung 
von C.Maratt{, Fol. Eines der ersten Bi. 
welehes der Kanstler in Kom radirte; sett 
skizzenhaft behandelt. 

1, Arnoldo van Westerhont formis Rom. 

II, Fran, Collignon formis Romae. 

13) Verkindigung Marli. Nach C. Maratti. Mic 
der Unterschrift: Angelus Domint Nuntisst 
Maria. Fol. Grabs 

1. Vor Frey's Adi 

14-17) Vier Darstellungen ‘aus dem neuen Test 
ment, Radirt nach (. Marattt's Fresken it 
der Kirche St, Isidoro 2u Kom. Oben abgersi- 
det. Xl. qu. Fol. 

14) Geburt Christ, 

15) Der hi. Joseph erhalt im Traum von ei 
Engel den Befebl, nach Aegypten ansio- 

















































wandern, 
16) Christus betet im Garten. 
17) Christus, mit Dornenkrone und Robt 


zepter, witd von einem Schergen verbibit 

18) Geburt Christi. Nach P, Berrettini da Cot- 
tona, Fol. Radirang. 

T. Vor: Arnoldo V. Westerhout for. 

19) Anbetung der Kénige, Nach einem Gemill 
von ©. Maratti, Kl. Pol. Rin froher un! 
schwacher Versuch, kurze Zeit nach der A>- 
Kunft des KGnstlers’ in Rom; skizzenbatt radic. 
Dasselbe Gemilde wurde 1736 von J. Frey be! 
weitem besser gestochen, 

20) Flacht nach Aegypten. Nach C, Marattl. & 
qu. Fol, Skizzenbaft radirtes Bi; Seitenstick 
zum Tod des hl. Joseph, No. 42. 

1, Amoldo van Westerhout formis Romae. 
M1, Fran. Collignoni formls Romae. 

21) Rube auf der Flucht in Aegypten ; dabei der 
Kleine Johannes, Nach einer Zeichnung Dess 
Qualis est dilectns tuus ete. Aebteekig. HI. gv 
Fol, 

22) Obristus und die Samariterin am Brunnen. Nach 
‘Ann, Carracet, Gegenseltige Kople der Ra- 














Robert van Auden-Aord. 





___ 385 




















dirang, dle. Marattt im J, 1649 nach diesem 

Geailde verertigte. kl. qu. Fol. 
1. Mit Cllignon’s Adresse. 
IL Mit Westerhout’s Adresse. 

18) Obrsts beter im Garten. Nach C. Marat 
Tris est anima mea ete. gr. a. Fol. 

1. Vor: Romse apud Jacobum Prey. An. 1728. 

M)Owistus am Kreuze, Nach Dems. Franc, 
Gitignont formis Romae, kl. Fol, Yon dem 
Kinsler ausgefibrt zur Zeit, als er dic Radis~ 
tule ma handhaben begann, und daher ziemlich 

alllonmen, 

15) De Kreuzabnahme. Nach dem-Gemilde des 
Durlele da Volterra (Ricciarelli) in 
S.Trinita del Monte 2u Rom. Von der Gegen- 
séte gestochen, Fol. Kine der frihesten Arbei- 
‘ades Kupferstechers, welcher dleses Ii. dem 
Ante L. De Gomer gewidmet at. 

1. Vor Vine. Billy formis, 

28)Der Leichnam Christi auf dem Sehooe seiner 
Matter, nebst zwei heiligen Frauen nnd Johannes. 
Nuh C. Maratti, Mit der Unterschrit: Mater 
Deloram, cum priuflegio, «... . . 1701. Fol. 

1) Die bl. Dreitaltigkeit.' Nach’ dem Bitte. von 
G. Rent in 8, Trinith de’ Pellegrin! in Tom, 
(hen abgerundet. Fol. 





























‘S) er Tod der Maria, Nach C. Majeaitei. 1728, 
qa. Fol, 
2)Dicltmmelfahet Marti, Nach Doms, Quast 





Aurora consurgens. Fol. 

‘) Maria mit dem Jesuskinde, Johannes der Taufer, 
det M. Lukas, welcher das Portrit der Mutter 
Onttes malt, und der Papst Petrus Cilestinus. 
Nib M.A. Franceschini's Gemilde in 
S. Giovanni in Bologna. gr. Fol 

3) Mharia, auf einem hohen Thron sitzend, neben 
‘ich as Jesuskind, welches Rosenkrinze , die 
war Engel in Blomenkirben som Hitamel 
Wneht werden, an heilige Nonnen und Monch: 
fe Dominikanerordens vertheilt, die ibrerseits 

en elnen Thell davon abgeben, 

nalde, welehes C. Marattt in 

4.1695 verfertigte und unter seiner Aut 

‘un seinem Schiller sehr sorgfiltig stechen liess. 

Potesmel fructus honoris, spei. gr. Fol. Kapitalbl. 
1. Vor Frey's Adresse. 

Maria, das Christuskind auf threm SchooBe hal- 

fend, betrachtet von ihrem erhdheten Sitz den 

4 Car] Borromiins, der sich in ihren Schutz be~ 

ibe und dem hl, Ignatius, der, auf den Band 

seiner Ordenssatzungen hinweisend, gegeniiber 

Aniet, Nach einem Gemilde von C. Maratti, 






































¥ran®, Collignon formis Romas. Oben abgeran- 
aber 


det, gr. Fol. Radirtes BI, skizzenhaft, 
nelsterlich behandelt, 
24) Marla (Kniesttick) 
tackte Christuskind, das einen Apfel dem M 
tahert, iber dem Tische und mit der Link 
Boch’ links bringt der kleine Johannes el 
Vogel, Nach Ann, Carracei. Unten in der 


sateau somesme: JD, sess 


Carracei Tnvenit. Rechfs: Colingnon 
Romae. Radirt. kl, Fol, 

3337) Vorginge aus dem Leben des hl. Andreas 
5 nalirte BIL, nach Domentehino’s Gewilde 
{n der Tribune der Kirche 8. Andrea della Valle 
tm Rom, qu. Fol. 

33) Der Apostel Andi 

Meyer, Kenetler-Lexikon. If, 

















formis 





wird von Johannes 














dem Tanfer in der Waste auf den Helland 

hingewiesen. 

Berufung des Andreas, 
Ireas anf dle Folter gespannt und von 
Schergen gegeisselt. 

}) Andreas auf dem Wege zum Richtplatz, 
betet das Kreuz an, das 2u seinem Todes- 
werkzeug denen sol 

37) Andreas, von Engeln nach dem Himmel 

entfubrt, 

38) Die fan? von Alexander VIII, 

ton HelligenTarention 

hannes Capistranus, 

ohannes de Deo tnd Paschalis Bayle 

P. Locatelli. Io, Iacob. de Rubei 
Romae. gr. Fol 

39) Der hl, Antonius von Padua von einem 

umgeben, kiisst dem Jesuskinde die Fisse, 

©. Maratti, Mundo eorde — videbunt. Fol. 

40) Die Marter des bl. Blasius, Nach Dems, Ubi 

multae coronae, mutta certamina, gr. Fol. 
Adresse. 










1) 
) 






























‘acundo, ganze Figur, 





42) Der Tol des hl. Joseph. Nach C. Marattt. 
Ki. qu. Fol. Ziemlich skizzenhatt radirtes BI. 
von dem Kanstler in den ersten Jahren aus” 
geffihrt, als er, in Rom angekommen, sich ants 
Kupferstechen verlegte, Seitenstiick zur Flucht 
nach Aegypten, No, 20. 

1. Arnoldo ‘an Westerhout formis Romae, 
TL. Frane®, Collignont formis Romae, 

43) Der hl. Philippus Neri knicend im  Gebet. 

nze Figur, Nach Dems, Fol. 

44—AS) Loben der bl. Bibiana.” Nacli Fresken in der 
Kirche 8. Bibiana in Rom. 5 Radirungen, Romae 
ex ofileina Jo, Jacobi de Rubeis, gr, Fol, 

44) Biblana yerweigert den Jupiter 
Nach P. da Cortona, 
45) Demetria, Sehwester der Bibiana, die gott= 
losen angen des Pritors verab- 
schenend, stiirat plitalich todt nieder, lin 

Beisein ilirer Schwester. Nach Dems, 

Bibiana, an Je gebunden, wind mit 

Bleikugeln zu Tose gepeitseht, Nach 

Dems. 

47) Flavianns und Dafrosa, Vater 
der Bibiana und Demetria, 

. Nach L, Bernin 
48) Demetria, Schwester der Bibiana, Statue, 
Nach Dem 
49) 1. Magdal 



























‘ubeten, 











nd Mutter 
Statuen 

















ia, in der Wiiste. Nach C. Ma 
ratti, Gaudiam erit coram Angelis, ete. Fol. 
— Die erste Platte, welehe R. s. A. flr C. Max 
rattl nach einer Zelchnung desselben ausfiihrte, 

50) Aurora und Phat 

Begleitung der Horen 
yon Guido Remi im Gartenbat 
Rospigliost 20 Rom. 
ve, Westerhont, Omni 
Pol. 

1) Apollo und Daphne, Nach einem von C. Ma- 
ratti Mir Ludwig XIV. gemalten Bilde, Rou 
apnd Jacobum Frey. an, 1728. gr. qu, Fol. 
Zwei BIL, die zusammengehiren und ein ein 
iges grofles Stick ausmachen, welches dem 
Marchese Pallavicint gewidmet’ ist von dem 
Kupferstecher, der auch die acht darunter ste~ 

eniden lateinischen Verse verfasst hat. Seiten 
stick 2u Romulus und Remus, No. 53. 

49 












Deckengemitde 
1 des Palastes 
Si_nendono da Arnoldo 
vineit Amor. Roy. qu 
































lund Frost, und inter iti folgen die Zephire, 
oleh die’ FrOhlingsgdttin die lieUiche, von 
Amorinen durch die Luft getragene Flora ankiin= 
Diese relche Komponition Ist der Giegen= 

(, Marat! far 

‘und nicht blo 





stand. eines Hides, welche 





Iateinischen Verse ind von A, 

Br. qu. Fol. — Diese Allegorie 

Eeneuerang der Jabreszeiten nennien Heine- 
\cund andere Ikonographen 

‘Apotheose dex Jan: 

Kanigs von Ttalien.- : 
















‘Nach 
‘Apud Jacobum Frey| 





gefunden. 





Zwei musammengesotate DM. gr. 

|. Seitenstck 2u Apollo und Daphne, 

Ro, 61, unit ebenso dem Marchese Pallas ini 

gewidiet. 

1. Vor Frey's Adresse. 
ere Abdrdcke Veider Kr, yuo dew noch 
vortandenon Patten, 

5463) Der Triumph ses Julins Caesar. Nach A. 
Mantegna, Folge von 10) Bi mit Tt 
C. Tuli, Caesarie Dietatoria Trinmphi . Ab 
Andrea Mantines ‘Mantuae . 

Dominici de Rabeis 
























Platten nach A. Andreani 

Uelldunkel verfertigte 
andern Zeichuungen zum Vorbilde hatte: 
jenten ibia fir die erste Anlage seiner Platten, 
die er nachber vallendete, wieee ihm gut diinkte, 
fund dieger Umstand etklirt, Meshalb seine 
Kupferstiche s0 wenig son dem Geist und Chi 
taller der Originalgemalie an sich haben. 

G4) Der Leichenpomp det Konigin Christina von 
Schweden in Tom, 1089. Tomae ex officina To, 
Taeobi de Robes. gr, qu. Fol. Radisung. 

da) Nuova et esatta Plants det Conclave fatta nella 
‘ede vacante di Papa Alessandro VII. ete. den 
12. Febr. 1691. Plan desselben mit andbilden 
‘tie Zeremonten bel dem Begrabniss des Papstes 
fund der Neuwabl sorstellend, Unteu die Nat 
der Kardindle, Verlag von Dom, de Rossi, R. 
V. AL (R sau Audenaerd) Ganiese. i 
Stamperia di Gio, Giseoma Rossi. gr, qu. Fol 

Dice Platte ist auch noch spiter verkleinert (dle 
Randbitderabzechtten) und it Verinderan 
gen achefach fiir das Conclave vom 5. 
{730 mock dem Tode Bevelibt NII verwendet 
worden. (Prugutin.) 

65) Nuovo isegno dell ordine ten 





sehnitten 
















































eavaleata — peril porsuno preso da N. 
Innocentio NIL 


18. April 1692 

ar. qu. Fol. Kadirt, (Druyutin,) 

nie. Allegori 

1 Mauces Spinola; dxe Wappen die 

idem Schilde, welehes die Ge- 
adirang fir el Titel, 4. 








fer Fara 
reehtigkeit halt 
GGa) Allegorie, die Mathematik’ und Architektur, 


‘on einem Genius geeli 
Nach GH. Gaulli, Fol, 
Wes L 67a, 

16) Allegaviache The 


* falgen dem Merkur, 
Jn: Sternberg’ Kate-| 


uns Hleweise des Vorrangs, 











wweleher dem Kirchenrecht vor dem Statsrech 
seblibrt, — dem Papste lonocenz XI geri 
‘met und am 27, Junt 1695 24 

sen Inn, Cam, Hier. Pamphill, 
dellini, Fol, max. 

2) Der Zorn des Achille, groBe Kompostion 
‘elne Theale, Nach ‘Ons Ks 
falog U1. 1897. 















‘umringt von einer Menge atoe 
te, die thre Dankbarkeit bexelgen far dh 
Wolthaten, welche der Papst thnen erwiew: 
hat; von der andera Seite her kemmen di 
Serschiedenen Weltthelle und. bringen itn 
Wldigungen dar, wabrend die au Baden gewst 
fone Ketzerei vor ihrer Niederlage schaeder 
Sinnbildliche Thesis zum uh des genannten, 
Papstes far seine Barmberzighoit gegen die Ar 
‘men und seine unbeugsame Strenge gegen dit 
Ketzer, In det untern Abthetlung dieser Thess 
‘ite von dew rimslachen Prilaten Mario Mils: 
dem helligen Vater gewidmet ist, sieht man ive 
Figuren mit den Portrtmedailons der Kins 
yon des Rurfance 
rich August von ‘ie Bede 
‘SchooB der alleinscligmachenden Kinks 
ickeekebrt waren, Disses acbr selene Si 
‘wurde 1698 nach C, Maratti's Zeichoast 
(vieht, wle die gewhnlicbon Ange 
jocacelnl) gestochen, und beset 
‘zusammen nur Eine Kospssitco 


Kardinal von Saito! 

Nach G. 

0) Francesco Barberint, 
rerbts, Nach ©. Maratth 

71) Francesco Caracclolf, Pater, 
Nach A. Procaceint, 4. 

arinal, Brust. rl 

ch G, M. Morandi, 1695, 4. 

7) Menri de Ta Grange d'Asquien, Ran 

Nach F. Desportes. 4 

TA) Herzog son Medinacell, Brust. 9/grects, Nt 

‘A. Lesina. Fol. 










































ust, grt 


















Kardinal Ottoboui, rust, 3fq links. Seo 
GB Gaull, 4. 
76) Philipp V., Kinig von Spanien, Trt 






















recbts. Nach P. Valentini, Fal 
17) useppe Scan, anna, Br. 

Sar Gat Ova 4 
Cre, Kardinal, Bratt 





SehePassert 

no Taarual, Kardinal 

Gt, Gaulle 4 

$0) Bins eines ngsnatinten Randal, Be 
Sjalinks, Cite in einer Rartesche das 84 
sis Vorgestelten, und darunter: B.¥, A 
Kerk Gand, inven, et seatp, 1695. Sop. 
Pal — Der mir vriogende Druck wa et 
Settee und die Cnterchif des Nae 
Teich abet 

S1):21 Platten fore Hacoula dt tate amide 
oderve uta ts hice 
itantrata colle sporsion 
Mattes to Romay 1704, {62 BH, Fl 

$2) Numismata irri. ius ox gente 
Sadiea, Patan, MDCCRNNM. Fat. Mie 
1761 rerentichen Snpiement. 178 Pat 

So ereabut in tanathstaechen and We 





Brust. 3 























Robert van Auden-Aerd 





387 




















yhischen HandBiichern, Teh kenne dieses Pracht- 
‘etk pur als Kleinen Querfolianten ohne Titel, 
nit 57 in Bloemaert's blonder und weicher Manior 
fein and suuber gestochenen Platten; 38 dioser 
Pusten zeigen eben so viele Vorder- und Riick- 
‘etea von Medalllen mit Bildnissen von Mit- 
fielem der Familie Batbarigo, in reicher 
‘wappenattiger Verzierung; anf den andern Bil. 
‘etnlen sich bloB einzelne allegorische Figaren, 
tnspiteren Ausgaben sollen diese Bil. mit latei= 
tivben Versen begleitet sein und letztere den 
Anperstecher zum Verfaster haben. 

Sehliesslich sef noch bemerkt, dass die Vertrei- 
‘eng Heliodr’s aus dem Tempel 2u Jerusalem, 
‘ud Rafael, eine groBe Raiirang in 2 Til., 
utUnrecht zu den Werken unsors Kinstlers 
fehnet wird; dieses BI. ist nicht von R. v. 

etd, soniern von C, Maratti raditt, 
seiner Jugend, aber mit der vollen Ge~ 
vielichkett eines reifen Mannos, auafihrte, Die 

Aogibe der Kunstschriftstoller kpmto nur Grond 

‘abe, wenn von der Originalradirung eine Kopie 

suite, die von Auden-Aerd verfertigt worden ; 

site slehe ist mir bisher jedoch nicht vorge- 
leer, 
‘Heineken, Diet. — Huber und Rost, 

Hindtueh VI. 283. — Le Blane, Manuel. 

E, Rollo. 


Atder, Auder, Kupferstecher zu Paris in der 

‘wren Hilfte des 18. Jabrh. 

|-2)Premiére und Seconde vue des environs de 
2 BI. Nach Jos. Vernet. A Paris 

id ete. qu. 4. 

2-4)Premitre und Seconde vue de Tisle de la 

Grenade, 2 BIL, Nach F, Kobell, A Paris chez 

sid ete. qu. Fol. 

‘kul, Winekler. — Katal. Brandes, — 

Utley, Notices. — Le Blanc, Manuel. 


W. Schmidt. 
Autiran, Frangois Adolphe Bruneau 
Audibran, Kupfer- und Stahlstecher, geb. zu 
i den S, Sept. 1810, lernte bei Girard und 
‘sch in Linien- und Punktirmanier. Seine von 
‘65 in den Pariser Salons ausgestellten 
Stee finden sich bei Bellier (Dict.) angefithrt, 
‘enuf wir verweisen. Wir nennen bloB 
|) BL tir: Ch. Gavard, Galeries historiques de 
Veralles, Fol 
2) BU. Fir: Oeuvres complites de Bi 
Ferotin, 1846, 2 Bde. gr. 8 
3) in: Musée de Versailles. Paris 1850. Roy. 4 
4)Kaln verlisst die Leiche Abe's. Prudhon 
Pina, gr. 4. 
«Le Blane, Manuel, — Bellier, Dict 
W. Selanide, 
Atdinet. Philip Audinet, mittelmiGiger 
‘pferstecher mit dem Stichel und in Punktir- 
tier, franaisischer Abkunit, arbeitete am 
tude des 18. und Anfang des 19. Jabrh. xu Lon- 
‘ia, -daselbst den 18. Dez. 1837. Er hat beson- 
Viel nach dem franzisischen Maler Pierre 
‘saloux, der sich zur Zeit der Revolution in 
‘oudon aufhielt, gestochen. 


1) Heinrich V., Kénig von England, mit Farollie. 4, 
2) nia XVL, Konig von Frankreich, 8. 












































mnger. Paris, 




















3-5) Der Graf von Artois (Karl X.), Louts An- 
toine, Herzog von Angouléme und Marie Thérdse, 
Herzogin von Angouléme. 3 Bll. Danloux pinx, 
Fol 














6) Francis Beaumont, dram. Dichter, $1615. 4 
7) Sir Richard Browne, Gesaldter. Nach Na 
tenil, 


8) Heinrich, 3. Herzog von Buccleugh und Queons- 
bury, 7 1812. Danloux p. Fol. 

9)C. W. HL, Herzog von Buecleogh, + 1819. 
Danloux p. Fol. 

10) Buffon , der beriihinto Naturforseher. 

11) W. Bulmer, Buchdrucker, + 1830. 





Mit Auto- 





Burrell, Baronet von Valentine house, 

der Accise, +1796. Mit Wappen. 4. 

13) Master de Camp , Schauspieler, als Hengo. 1 

14) Miss Chapman , Schauspielerin. Nach Wilde. 
8 














15) J. B. Cliry, dernier servitour de Lonis XVI. 
Danioux p. Fol 
16) Joseph Cradock, M2 
17) J. A. Delue, Geolog, 


, Obersheritf, $1826. 8. 
1817, Nach Wyatt, 4. 
584. 





18) Sir Gilbert Dethiek, garter king at arms, } 
4 
19) Sir Wm. Domville, Baronet, Lord -Mayor von 








London. 1833. Nach W. Owen, Fol. 
20) John Fietsher, dam, Dichter, 1625. 

21) Sir W. H. Freemiantle, - Hausschatzmeistor 
Georg’s I, $1550, Nach Yelloway. 
22) J. Frobenius, Buchdrucker. Holbein p. Fol. 
23) David Gareitk, der ber. Schatspleler. Nach 

ciner Statue. Stothard del, 8. 
24) Adam Lord Gordon, General. Danloux p. Ft 
25) —— Ders. Desgl. 8. 
26) Lord John Holt, Obersichter, + 1709. 8. 
27) — Dens. 4. 
28) John Howard, 1. Herzog von 
29) Soame Jenytis, Literat, 
430) Ben Johnson, dram, Dichter, 
horstp. Gestocken 1511. 8 
31) John Phil, Kemble, Sehanspicier, als Cato, 8. 
432) Timothy Lane, Erin 1807. 
ch Patten! 4. 
433) Thomas Leach, Polzeimagisteat in Hattonganten, 
18i8. § 
34) Gh, Lytlaton, Bischof son Carlile ete 
Cotes. & 
cls Baron Maseres, deputy recorder of Lone 
“1821, Nach Hayter. 4 
36) Sir'Thomas Moore. Holbein p. 4 
47) Caleb Millier Party, M.D., 1822. Nach J. 
Il. Bell. 4. 
538) Richard Poiwhele, Schriftyeller uni Histor. 
71838. Nach Opie. Mit or. 8. 
219) Sir W. Raleigh, Scefshror, 7 1G1S. Mit Pacsim. 
G. Vertue p. Fol 
40) Lord’ Robert Raymond Ko 
Nach Richardson, 4. 





























Nach, 





























41) — Ders. Desel 

42) Lawrence Hyde, Graf von Rochester, Gesandter 
in Polen ete. Nach P. Lely, 4. 

43) Lorenz. Sterne, Dichter, 1708, J. Reynolds 
p. 8. 


41) Teaac Walton, berdhmter Angler, 1683. Nach 
Housman. 4. 

45) Rev. Sit George Wheler, Rector von Houghton 
Te spring, Durham, +1724. 4. 

46) Rey. ‘Thom. Whitaker, ‘Topograph, + 1821, 
Nach Northeate. 8. 





49° 








388 














47) Mrs, Whitlock, Sehaospolrin als Margret, 
Ganze Figur. gr. 8. 

48) Lear mit dem Lelchnam Cordells's, Nach HH 
Fuseli, 12, In Bells British Theatre, 

49) Hine vor Hunger sterbende Familie. Gravé par 
P. Audinet d'aprés uno esquisse de H. P. Dan- 
loux. London ete. KI. 4. 

50) Ansicht des ‘Termple, In: Journal da ee qui 


est passé a la Tour du Temple, pendant Ia cap- 























tivité' do Louis XVI. — par J.B. Cléry. Lond 
179s. 8. 
51) Erstach auch nach W. Alexander's Zelcbnungen 






far: An historial Account of 
‘the Emperor of China ete. 
pas. 283, 
_ Ottley, Notices. — Le Blane, Manuel. — 
Oettinger, Moniteur des Dates. 
"Notizen von W. Sehmide, 
W, Engelmann, 
Andouln, Pierre Audowin, Kupferstecher, 
gob. zu Paris 1768, gost. dasclbat 12. Juli 1822, 
Schiiler von Beauvarlet. Seine Platten sind, 
wie die seines Meisters, anit grofer Sauberkeit, 
Feinhoit, Brillanz und Leichtigkeit ausgefihrt. 
Bei der Unterzeichnung derselben fugt or hiiutig 
au seinem ganz ausgeschriebenen Namen Mem 
bre de Tacadémie Royale et Impériale des arts| 
4 Vienne hinzu; auf diesen Titel scheint er mehr| 
gegeben zu haben, als auf denjenigen des slot 
Kupferstecherss, der ihm zuerst vou der Kaise 
Mutter, wachher von Ludwig XVUL., verlichen 
wurde. 
1) La Belle J 














linitre. Nach Rafael, Fol. Oben 
abgerandet. Fol. Fur: Musée 1,2, 
1. Mit den lernamen in punktirter 
Schrift: Rafaél pins. — Prudom Del 
P. Audouin sevlp. 1802, 
MI, Bbenso, aber der Nau 
verbessert in Prudhs 
IM, Mit der Untersehrite des ‘Titels und mit 
Yen Namen des Malers, Zelehners und 
Stechers in gewihnlicher Schrift. Die| 
Iahrzabl 1802 bel dem Namen des Ste- 
‘hers i An 11 abgedndert 

















IV. Mit: Keole Halienne, 17 and der Adr, 
Danios ainé, 
2) Die Grablegung. Nach Caravaggto. gr. Fol 





For 
n 


Muséo Francais. 1. 36. 
dem Kintassungsstrich, links: Pei 
par M.A. de Caravage; rochta: Gi 
par p. Atidouin de TAeadémie des Ar 
de Vienue, 1809 (in punktireer Schrift) 

1, Mit den Namen des Malets, Zeiehners ond 

techers (in gewdholicher Schrift), und 
mit der Unterschrift des Titels: Le Christ 
porté an tombeau, 

in, Mit dem Zusata 
























Beale Italienne, 55, 
os ain, 








8) Die bt, in einem Oval. Nach: 
©. Dole. kl, Galerie de Florence 
Wear. Tid. 1, 
1, Vor aller Sebrit. 
IF, Mit den Namen dos Malers, Zeleliners und 





Kunstlemamen und der Unter- 
‘Madalaine, 
‘Nach Corregaio. Fol 


schrift: 
4) Jupiter und Antiop 
1, Mit aller Schrift, 








IL, Mit den drei Kdnstlemamen in punk 
Sehritt, 
|. Diese Namen sind ansgeldseht and 
Unterrande betinden sich die Unterscd 
des Titels, der Name des Malers umd 
Name P. Audovin ale Stecher und_\ 
leger —, alles in gewohnlicher Sehr 
dabei: Déposde 0 ta Bibl, Nat. le 19 
mare An. X. 
8) Venus ai 
aus dor Pusssoble. Ni 
1. Vor der Schrift; nur im Unter 
rechts, ist de Saulx mit der Nade! ! 
geritet. 
U1, Mit don drei gestochenen Knstlernas 
{in gowihnlicher Schrift; dabei das Wap 
des Grafen von Metternich-Winnebare 
ML, Noch mit: Vénus Blessée, und der W 
‘mong an den eben genannten Grafen, 
Ablrteke lad von der nock 12 


















Oval, Nach Lesu eur F 
7) Die Muse Urania. Oval. Nach Dems. Fu 
8) Dio Mase Terpslchoro. Oval, Nach Dew» F 
Von jeder dieser dri far das Musée Proms 
1. G1. 62 und 63 gestochenen Bl. exatiren 
Piattonsustinds, 
1. Vor aller Sebit. 
U, Unter dem Einfassungstic, 
DP. pat le Sucur, 
renty et P. 
funkier Sehet). 
Mit den Namen des Malet, ds Zein. 
und der beiden Stecher, ta gewdhali 
Sebrity; dabei die Unterscrit des Ti 
auf dem ersten BL: Muse No. 1; au! 
fneiten ; Muse No, I; auf dem driv 








Tina 





m, 

















Muse No. UI. 
9) Die Musen Me)pomene, Polyhyuant 
Nach E. Le Sueur. qu. Fol, Musée franc 
1.68. 
1. Mit dem Namen des Malers und: Gravép 
P. Audoula 1805 (In punter 
Sahnit). 


11, Mit diesen Kanstlernamen und den Na 
der vorgesteliten drei Musen (in pas 
tlrter Serif), 

IIL. Mit den Namen des Malers, Zetehuets « 
Stechers, in gewihnlichet Schrift. we 
der Unterschrift des Titels: Muses No.1 

Erole Frangaice. 4 
ir, Danloa sing. 

io, ‘Ruterpe und: Thalia, Ss 

Fol, Musée Framais. 1.6 













W. 





1 
IT, Mit den Namen des Malers ond Stecbe: 
davei 1805 und die Namen der drvi 
sen, — alles in punktirter Schrift 
IML, Mit den Kiinstiemamen und. der Cats 
sehrift des ‘Titels: Muses No. ¥, — al 
in gewibnlichor Sebritt, 
LY, Mitdom Zusatz: Beole Frangatse, 45, © 
der Adr. Danlos aind 
11) Die Muse Erato, Nach der Antike. Fol 
1. Vor aller Schrift, nur vnter dem Eiof 
ssungastrich, rechis, befluden sich die 
tialen: B.A, 
12) Die Muse Polyhymnia, Nach det Anttke. F 
Musée Francais. TV. 18, 
.-Mitslen Nansen des Zelehners und Stecke: 











Pierre Audouin. 














UH, Mit diesen Namen und der Untersehrife 





50 unter dem Namen 

der Muse und mit der Adr, Dantos ainé, 

2) Aplin coromnant In vit, Nach Landon, 

1. Mit den Namen des Malers und Stochers, 
nnebst 1796, — alles in punktirter Sehritt 

, Mit diesen Namen und 1797, in gewohn= 
licher Schrift, ferner die Unterschrift des 
obigen Titels, und zuletzt die 

1H) Die Caritas, Nach A. del Sarto, 
Musée Royal, 1. 7, 

1. Blo8 mit den Kinstlernamen auf einem 
Zettel in der unteren Eeke, links. ax~ 
DWEAS SARTVS — YLONBNTINVS PINXI — 
XM. v. x. vit. — ¥. AvpoutN. 1813, 

1. Mit den Namen des Malers, Zeichners und 
Stechets unter dem Hinfassungsstrich ; 
dabei: La Charité, 

ML Mit: Ecole Italienne, 29, und der Adr, 
Danlos ainé. 

15)11 dest plus toms? (Psycho an einer Quelle, von 
Auors Pfeil verwundet.) Nach P, Bouilion, 
Out. Fol, 

1. Mit den Kiinstlernamen und dem Wappen 
es Grafen von Cobenzl. 

U. Ausser Namen und Wappen die Widmang 
an den Grafen und der Zusatz: Déposé 
a Bibl, Nat, le 16 Ventose An. 12 

UL, Wappen und Widnwung ausgeschliffon ; 
afl dio Adr. Rosselin zugesetzt, 











Fol, 


























W)L.G, Graf Suchet, Herzog von Albufora, franz. 
 Mbrchall, Brust. 9/q rechts, Oval. Fol. 
M)Aletander I., Kaiser von Russland, Brustb, 9/4 
lols, Oval. "Nach P, Bourdon, Fol. 
‘amo und Titel des Kaisors in offener 
Schriit; dabei die Namen des Zeichners, 
Stechers und Verlegers, 
I. Name und Titel des Kaisers in gesehlosse- 
Schrift; ferner: die Widmung ai 
Ludwig XVIML., die Namen des Sehr 
echers und Druckers, und die Worte 
Déposé A la Dircetion Royale de 'impri- 
metic... 2. 
18) Alexander 1., Kaisor von Russland, Brusth, 
Frofl Links. Gval. Nach J, A. Laurent. 4. 

1. Der Name ALEXANDRE UE, in offener 
Schrift; dabei die Namen des Zoichners 
und Stechers, dio Widmung an Lud- 
wig XVIII. und die Adr.: ebez, P. Au- 
douin, Rue du Mont Blane, n. 1 

W. Der ‘Name des Kaisers’ in 

vg uy, Sehrift; sonst wie obow. 

!8) Herzog von Angoulame, Brusth. Yq rechts, Oval. 

Aub J. Bralle. Fol, 

2) Herzogin von Angouldme, Brusth, 9g rechts. 

yy lual. Nach F, Dumont. ‘Fol 

41) Charles Ferdinand Due de Berry, Brusth. 3, 
links, Nach J.B. Augustin, Oval, Fol 

1. Unten auf der Platte der Name des Vor 
gestellten, sein Titel, Geburtstag und 
Goburteort, in offener Schrift, und sei 
Wappen; unter dem Einfassungsstrich, 
dic Namen des Balers, Zefehners 
Stechers, 

H. Name, Titel, uw. s. w. des Vorgesteliten in 
geaperrter Schrift; ausser den Kinstler- 
































geaperrter 


























amen noch die Widmuug, der Name des 
Schriftstechers, die Adr. des Verlegers und 
Druckers, und der Zusatz: Déposé a 
Bureau des Estampes. 

12) Mario Caroline, Duchosse de erry, Brusth, 3g 
rochts. Oval, Nach H. Hesse. Fol. 

J, Unten auf der Platte der Name der Vor- 
burtsort und Geburtstag, 

F'Sebrift, und ihr Wappen; unter 

dem Einfassungsstrich die Namen des M 
lors und Stechers. 

II, Name u. s, w. det Herzogin in gesperrter 
Schrift; zu den Kiinstlernamen sind noch 

hinzugekommen die Widmung des Kupfer- 

stechers, seine Verlagsadr. und die An- 
gabe: Déposé & In Direction, 

23) Madame Boulanger, Singerin, Brustb. 3, links. 
Oval. Nach @. Rouget. Mit Bertonnier gest. 
ISH. kl. Fol 

24) Lucius Junius Brutus, Brust). von vorn, ti 
einem Rund. Nach Molenchon. Fol 

25) J. C. Ellovi er, Brusth, 3), links. Oval 

ach Riesener. KI. Fol. 

luck, Kapellmeister, Brusth 

daillon. Nach Le Faivre. 8, 

27) Heinrich LV., von Frankroich, Brustb./g rochts, 
Nach F. Pourbus, Oval. 1S18, Fol 

I, Mit den Namen des Malers, Zolehners, 
Stechers und Verlogers, 

M. Ausserdem noch: die Widmung an don 
Kanig, die Namen des Schriftstechers und 
des Druckers, Worte: Déposé a 
Ia Direction, 


























26) 





iy links, Me- 




















28) Karl X., von Frankreich , als Graf von Artois, 
Brust. fast von vorn. Oval. Nach Saint. 

1818. Fol, 
— Ders., Brustb, Profil links, Oval, Nach 





P. Bourdon, 4. 

1, Dio Worte: 8. 4. n. moxsinex in offener 
Schrift, dabei die Kiinstlernamen, 

H, Jene Worte in gesperrter Schrift; dabet 

hoch die Namen des Sebriftstechers und 

Druckers, nnd die Augabe: Déposd & la 














Direct, Royle. 

30) Angelika Kaufmann, Malerin, Knfestiiek. Nach 
‘selbst, Kl, Fol, Fur: Galerie de Florence, 
Wiear, IV. 





31) Jean de La Fontais Nach 


HW. Rigaud. 4 


+ Brustb, #Y¢ rechts, 








de Florence, von Wiear, IL. 
1, Vor aller Schri 
AL, Unter dem Finfassungsstrich Tinks: Vigéo 
Je Brun pinx, in Koma 1790, recht 
P, Audonin.....,. sealpt, ‘1804 ‘(in 
punktirter Schrift). In’ der Mitte des un 
teren Kandes: Mie, Vigée le Brun peintre 






















(ebenfalls in punktirter Schrift) 
M1, Unter dem strich,  Peint 
celle-méme & Rome en 1790. — Dess 








par Wicar, — Gravéo par P. Aude 

sess ase 18045 tHefer unten: Mme 
Vigéo Lo Brun, — alles in gewohnlicher 
Schrift, 

33) Ladwig XVI. von Frankreich, Brustb. 3/, links. 
Oval. Nach eigener Zeichnung. Fol. — U 
bonanntes BI., Seitenstiiek zu Necker, No. 47. 

34) Ludwig XVII, von Erankroich, Brustb. Profil 

rechts, Oval. Nach J. A. Laurent. 4. 

















I. Der Name des Vorgesteliten in offence 
Sebrift 
IL, Dieser Name in geschlossener Schritt 
dazu sind hinzugekommen dle Names 
des Schriftstechers und Druckers, und 
die Angabe: Déposé 4 la Direction de Te 
Librairie. 
— pers., Brust, 8), reehts, Oval 
einer Baste von As Valois, Fol 
36) — Ders., ganze Figur, im. Krimungsomnat, 
stehend. 








Nach 











iter dem Einfassungsstrih, Tin 

par A. J. Gros. 1915; rechts: ( 
P. Andouin ..... ISIS: tlefer unten, 
de Verlagsadt, des Kupferstechers, 

H Auf der Platte unten* novis mix mvt, 
Hol de France et de Navarre, Unter dem 
Binfassungsstrich die Namen des Malers 
lund Stechers, ebenso wie oben; weiter 

ten die Widmmung , die Verlagsade., der 

Name ‘doe Drockers und der Zusatz 

Dispose & la Direction, 
Ami Lullin, Genter Syndikus, Brusth, Pros! 




















in, Opernsinger, Brusth. 9/¢ rechts, 
Nach Itiesener. Gemeinschaftich mit 
ter. Kl. Fol 
‘Medici, Kardinal, halbe Figur. Nach 
il, Fol, Fr: Galerie de Florence, von 
Wiear, I 
1. Vor aller Sehrit. 
TT, Mit den Namen des Malers, Zetehners und 
Kupfersterhers und der Untersehrift: Le 
Cardinal Hippolyte de Médicls, 
41) Frans yan Moris der Acltere und seine Gemalt, 
Nach thi selbst. Fol, Musée Royal, I. 80. 
1. Unter dem Einfessungssteieh: P, Audouln 
(in punktirter Seheit), 
































a. n des Malers, Zeichners und 
Stechers: darunter det Titel des Bl.:. Por 
traits de Mieris Et De Sa Femme, — alles 





Ii gendbalicher Sehit 

ML, Mit'dem Zusatz; eole Hollandaise, 99, 

mt mit der Adr,: Datos ain 

Tiguetth, Graf von Miabeau der Acttere, 

‘Yq tects. Nach M. del ad viv. Fol 

tee Bl 

43) Moreau, Kommandivender Gen 

ihelnarinee, eusth. 3g. tnks 
F. Gérard. Fol 
1 Unter dem Oval in groBew tatet 
Buchstabon: Morea Général en 
Varmée du thin 
I, Die Namen des Mators und Stechers aber 
dieser Inschift; innerhalb der Rinfassung 
die Seblacht bel Hohentinden, gezelehnet 
tnd adit son Duplessis-Rertaus ; darun- 
ter die Widmung, die Verieeredr. una 
die Angabe:Diépoed 3 Ix BD, Nat, Le 18. 
Floréal. An 1X. 

44) Napoleon. als ester Konsol, Brusth 3 rechts 
Oval Wouillon. Mitder Unter 
scheit: Te Consul do ls 

In Untoreande die 
‘adit son 











al der franz 
Nach 





‘Oval. 






























45) —. Ders., als Kaiser der Franzosen, Brustb., 





| 


Plorre Audonin. | 


Tovbeerrane uot Kidneegseut 0 
Nach Cae Ghattlfon. Ya 
IDle karaneven th tease Fa 
Pate cniaen desea 
Ramenivog, selec en 
aber NE 
I. In den rwei oberen Laren | 
tan En ood Avterir Ine 
tne te Buesaer 8 
Unteehtt Naylon Eager 
Frannie Ho dtalies, te 
Unveaneee Fat 
miter Seve von sete 
et und rad vo Dupes 
Taos ond dan Cansei we 
outer Kalvin Mater 
Dery Brat 3 Uns. Oa 
Werther Pat 
1: Unter dem Ova at def Pate: 30 
barman, iy ofenee Sn ol 
Wappen es Kater Unter 
thengtch, te Namen de 
tie Sieher darter AB 
Stun and ig 
thegue api 
ui, Der Ram dee Kalers in sng 
Suan dle cige Veecentese 
abe Depoalienesaae 
Sehton und alent A 
‘her ale ev Mase Was 
4) Necker, Fnnnnnnister Brew 
Ova Nach sigener Zetehaane. 
Unban Be See te 
Noa 
48) BrobertogKas von esters! 
Oval Fak 
TT tbe nd Titel des Abpea 
‘Widnung an den Brshreg et 
pen ten Panzer dabel deat 
ut, Bate tem Naiem ies Boe 
elchen der Widmung i 
wieder astra ober 
Frcdenpetinfseen te Los 
Ping gecetehnet an Bebe 
roa So 
nowk! Deport 
hn 
¢ Peet amamowst, ganze Pl 4 
Mhehestehend, Nacht Guctentrane- 
Nur ie den Namen der Mie 
Steer ; 
th Noche vmlt der Untertitel 
Wappen ; 
Su) Sava Ra ae Figur, ns. 8 
sclbets 4 Galere de Petes son 
Uae em Hares 
‘sotto 1703 (in pane 
un, Benatar Re 
inte fin gown Sa) 
Aiden Sten doe Maer Zee 
Steers, helt der Unter 
te Salar ov 
51) Mata SaintsAobiny Singin A 
Mest ating Dra ie Pl 
42) Hatt Sanat ond tin Pech 
ihm selbst, Fol. FOr: Musée franais. | 
1 vor aier Set 
11, Unter em nouns tb 
peraphads ess Grane pe 
S00 in panties 88) 













46) — 


























49) 















Pierre Audouin 





Pierre Elie Audouin. 

















IIL Ebendaselbst, dic Namen des Malers, 
Zeichners und Stechers (in gewohnlicher 
Schrift); dabet de Unterschrift: Raphaél 
Et son Maitre D’Armes. 












AV, Mitdem Zusatz: Ecole italienne, 11, und 
mit der Verlegeradr, Danlos ainé. 
51) Herzog von Wellington, Brustb. Profl, rechts 


Oral, Nach J. 
1 


Vauthier. 4 
fame und Titel: Le Feld-Maréchal wvc 
WALLINGTON, In offener Schrift; die 
Kanstlernamen ‘und Verlegeradr. in ge- 
wohnlicher Schrift 








7 





unter der Adr. noch dic 
Namen des Schriftstechers und Druckers, 
tund die Worte: Déposé & la Direction de 
1a Librairie, 

Si) Yelarquez ins 

tin D. 3 
dimen, Hofrwergen u. s. 
selbst.’ gr, Fol. 








nem Atelier malt dic 












1 Unter dem Einfassungsstri De, 
Diego Velasquez De Silva. pins. rechts: 
P. Audouin sculp. (in punktirter Seheift), 





H, Winter P. Audovin seulp. noch 17 
$5)Mlitiisches Anerbieten. Nach G. Terburg. 
Fol, Far: Musée francais, 1.29, 

1. Voraller Schrift, 

I. Unter dem Einfassungastrich dio Namen 
des Malers und Stechers in gewibnlicher 
Setuite. 

M1, Zu jenen Namen ist der Naine des Zetch~ 
nershinzugekommen, unddie Untersehritt 
Un Militaire offrant’de Yor 4 une jeune 
femme. 

1V, Mit: Reole Hollandatse 
Veriegeradt. Danlos ain 

18)Der Ordonnanztrompeter, Nach 

Ta. Far: Musée Franga, 1 30, 

1, Vor aller Sebritt 

1, Unter dem Einfassungsstrich, links: Pelnt 
par G. Torburg; rechts: Gravé par P. Au- 
douin ....... 1807 (in punktirter Sehsilt), 
Ebendaselbst die Namen des Malers, des 
Zeichners und Stechers, in gewahnlicher 
Sebrift; darunter die Inschrift des Titels: 
Un officer assis prés d'une jeune femme. 
Mit: Ecole Hollandaise, 41, und mit der 
Verlegeradr, Danlos ain. 














9, und mit der 





Terburg. 





mu, 


W. 











51) Die Aufwartang. Nach G. Metzu, Fol. Fur: 
Musée Francais, Il. 42. 
1. Vor aller ‘Schrift. 
IL, Unter dem Finfassungestricb, links: Peint 
par Metzu; rechts: Gravé par P. Audouin 
mM, 

Un Militaire faisant 
sersir des raffraichissements & ne jeune 
femme. 

IV. Mit: Eeole Hollandaiso, 54, und mit der 





Verlegeradr Dantos ainé. 
55) Diemusikalische Unterhaltung. NachG. Metzu. 
Gest. von Chataigner, vollendot von Au- 
douin, Fol. Fir: Musée Frangais, 11. 43. 
1. Vor aller Schrift 
TL. Unter dem Einfassungsstrich, links: Peint 
par Metzu (in panktirter Schrift); rechts 
D108 die beiden Parallelstriche, wo der 
‘Name des Stechers hinkommen sollte, 

















IIT, Mit den Namen des Malers, Zeichners und 
Stechers, in gewohnlicher Sehrit 
tor: 





darun- 
La Musicionne Hollandaise, 
Ecole Hollandaise, 55, und mit der 
Vorlegeradr. Danlos ainé. 
59) Die Begleitung mit der Laute, Nach Casp. 
Netseher. Fol. Fir: Musée Francais, I. 44. 
I. Vor aller Schrift 
II, Unter dem Ei 




















sssungsstrich, links: Point 





par G. Netscher; rechts:" Gravé par 
P. Audouin ....'. . 1805 (in punktirter 
Scbrift), 

IIL Ebendaselbst, mit den Namen des Malers, 





Zeichners und Ste 

Schrift: darunter: 

Teh 

Mit: Eeole Hollandaise, 117, und mit der 

Adr. des Verlogers Danios ainé, 

60) Die Gefiigethindlerin. Nach G. Metzu. 
Musée Royal, I, 72, 

1, Vor aller Schrift. 

Tl, Unter dem Einfassungsstrich : P. Audouin 

sculp. 1621 (In punktirter Schrift), 

Edendaselbst die Namen des Malers, Zeich- 

ners und Stechers, in gowsbnlicher Schrift, 





s, in gewihnlicher 
Laecompagnement du 


Iv. 











Fol. 





m. 





und: La Marchande de volaille. 
IV, Mit de + Benle Hollandalse, 56, 
und 
61) Die Man 
Gomilde 
1,58, 


1. Vor aller Sehsit, 

TF, Unter dem Finfassungsstrich: P, Audouin 
1817 (in punktirter Sehritt, 

IIL, Ebendaselbst die Namen des Malers, Zeich- 
ers und Stechers, in gewahnlicher Schrift; 

ind daruntor: Jeune femme étndiant sue 

1a mandoline. 














62) Bin junger Athlet. Fol. 
Fir: Masée Frang 
1. Vor aller Sel 

HI. Unter dem Einfassungsstrich: Dessiné 

par Bouillon, Gravé par P. Andouin, 


1810 (in punktirter Schrift). 
Die Namen des Zeichners 
in gewihnlicher Schrift, un 
Jeune athlite remerciant les Dieux. 
Mit dem Zusatz: 105 und mit der Adr. 
Danlos ainé, 

63) Das grofle Staatskostiim der Kalserin, 

Isabey und Percicr. 
64) Amtstracht des GroBalmoseniers. 





\d Stechers, 
der Titel! 








W. 


Nach 





Nach Dems. 





65) Amtstracht eines stidtischen Maire. Nach 
Dems. 
No 61 A, OS, dre Paton fie: Le Sere do 









Napoléon (1.), dans 
is, le NI, Brine An NI, Fol, LX, 


Die drei Platten sind och fv der Caeogra- 
phie du La ‘vorhanden, a3 


66) Vier Fuss lange Kinnlade eines wallfischartigen 
Thieres, gefunden bei Maastricht, 1780. qu. Fol. 
Kaltof. 
Audouin. Piorre Elie Audouin, Maler 
und Zeichner, geb. 2 Poitiers 1798, gest. zn 
Niort 23. August 1864. Er leitete gegen 40 Jahro 
lang dieiffentliche Zeichenschulezu Niort. Seine 
ersten kiinstlerischen Arbeiten sind Miniaturen. 
Lange Zoit brachte er seine Ferion damit xu, 

















reisen, von wo or jedes Jahr zahlreiche Erinne-| 
rungen in Pastell oder Aquarell zuriickbrachte. 





© geringe Zahl Gemiilde hat er in Ocl ausge- 
flhet, unter diesen einige von ziemlich groBem 
Format; cines der letztern, Himmelfabrt Maria, 
kam in eine Kirche. Ein anderes, der Bottler, 
Defindot sich im Museum yon Niort, wetches 
auch eine hilbsche Ansicht der Stadt in Wasser- 
farben besitzt. A. hat tiberhaupt seine eigent- 
JicheStiirke im Aquarell. Die AnsichtdesGenfer 

Sees gilt fir eines seiner besten Werke. 
8. Explication des ousrages do peinture etc. 
ui comporent le Musée de Niort. 1865. pp. 11 

tal 22. 
Privatmittheilungen von Beletu. Ritter 2 Nioet. 
‘lez. Pincha. 

Andran. Audran. Dio frantisische Familio 
dieses Namens gehiirt zu den Familien, wo Nei- 
ung und Anlage zu gowissen Kunstfichern sich 
fortpflanzen, wo dieSthne dem Vater, die Neffen 
dex Oheim in ihrem Kunstbetriebe folgen und 
daraus gewissermaBen cin Erbgut machen: sie 
fillt in den Annaten der franzisisehen Kupfer 
stecherkunst einen schransehnlichon Platz. Vor~ 
cinzelte Sticke von allen ihren Reprisontanten 
kommen hiiutig genug vor; aber eine vollstin- 
dige Sammlung ihrer simmtlichen Werke habe 
ich nirgends angetroffen. Die nachfolgenden 
Verzeichnisse sind bei weitem nicht vollaihlig 
und bitten zu einem viel grBeren Umfange aus- 
sgedchnt werden kiinnen, wenn ich die mir unbe- 
Kannten Stiicke, dic ich in kunsthistorischen 
Biichern und in Versteigerungskatalogen  er- 
wiht fand, ohne weiteres hiitteanfllhren wollen, 
Allein grundaiitzlich habo ich in das Verzoiehniss| 
women, die ich aus eigner| 
wenn ich bei P. J. Mariette 
amir unbekannte Blitter erwithnt fand, gl 
cine Ausnahme machen zu diirfen, weil 
griindliche Kenner nichts verzeichnete, als was 
cr selbst geschen hatte. Heineken, Le Blane 
in ihron Angaben durchsehmittlich 












































wo dio Stlicke sich da 
nutzte. Uebrigons 
fremden Angaben 1i 

Jodesmal ausdriteklich bomerkt, 
5, Hoinekei 











-Dumenil, 
IX. 297 W. ((irGérard Audran}. 


Charles oder Karle Audran, von setier 
Familio der ersto, der sich in der Kupferstec 
kunst einen Namen muchte, Er soll 1594 au Paris 
eb. 
Defindliche Bezeichoung: C. Audran P 
Romae scheint es zu bestitigen. Von wem er 


















dic erston Anweisungen erhielt, ist nirgends be 
richtet, wir wissen nur, dass seine Erstlingnt 
bbeiten in Lyon erschienen sind, — ein Umsiaxé 
der an der Richtigkeit der allgemeinen Ancabc 
dass er in Paris geboren und erzogen worder 
Zweifel erweckt, und wenn er, gleichfalls xc 
allgemeiner Anfitbrung, ecin Kunstfach in mr 
tester Jugend xu betreiben anfing, so pass daz 
eben s0 wenig die fruheste Jahreabl, die a 
einem seiner Stiche geschricben steht. Diese 
ersto mit einem Datum verschene Blatt iste 
itelverzierung, welche Maria und Joseph 2 
beiden Seiten einer Kartusche vorstellt; esis 
1616 gestochen, d. h. als K. Aud 
leben erwithntes Geburtsjahr richtig 
22 Jahr alt war, und mit einer Unbebiltisks 
ausgefilhrt, die keine lange Uebung voraustet 















is 1620 zeigen eben keine grissere Gescist 
ichkeit im Mechanischen; sie haben nochess 
sehr Hartes und Stelfes. Erst von 1622 anni 
sich cin Fortschritt bemerklich, und io de 
niichstfolgenden Jahren, 1624—1627, wind &t 
Stich zunehmend weicher, sauberer wi < 
schmeidiger. Um sich im Zeichnen und Stecieo 
au vervollkommnen, unternabm der Kisser 
seine sitalienische Reiser, vermatlch iv Jair 
1628 oder 1629, Denn von seinen Lebeaseesit~ 
den ist so wonig bekannt, dass man mit 

iden Jahrzahlen auf seinen Kupferstices Fol- 
gerungen machen kann. 1627 ist nimlch ds 
letzte Datum auf den Blittern, welebe Marie 
mit Recht als »K. Audran’s erstor Zeit und X 
niors angehiirig bozeichnet. Die Kupfer 
welche A. in Rom verdtfentlichte, sind vo! 
1631, 1632, 1633 datirt, so dass wir seinen 
schon Aufenthaltetwa vier bis filnfJabreamstee 




















18 Greuter; wabrscheialicb 
jedoch ist, dass or dort bei keinem Meister#* 
‘Lehrling eintrat, sondern sich selbstindig ¥¢ 
ter ausbildete; denn ‘seine rUmischen Arb 
vorrathen ein’ nach verschiedenen Seites bit 


ig, | umschauendes, eklektisches Studinm, unl di 


K. Andran nicht ganz unvorbereitet, als Vise! 
[Anfinger, nach Kom kam, beweisen die voi 
‘daselbst gelieferten Bil., di theilweise, naz 
lich wtie Geburt des Zeus nach A. Sacehi 8 
115), 2u dem Vollkommensten gebiren, #1 
liberhaupt goleistet hat. Aus Rom Kebrte eit 
die Heimat zurltek, wo er sich zunichstnoch® 
geraume Zeit in Lyon aufhielts denn dieSpor 
incr dortigen Thitigkeit lassen sich aut But 
tel- und Theseaverzierungen von 1695 bis 6 
verfolgen. Die datirtgn Pariser Stiche beriste: 
1646, und es ist nicht au gewagt, wean mao =" 
nimmt, dass or um diese Zeit seinen Wot 
nach Paris verlegte, wo er 1674 starb, Obschy 
cr sich durch scine eigenen Werke Bubs %) 
Boifall erwarb, so verbroitete sich jedoch 
Berithmtheit noch mehr dadurch, dass ibm 




















Charles Audran. 


399 

















Ietalton war, die ktinstlorischen Anlagen seiner 
drei Neffen ‘Germain, Claude TI. und Gérard 
Audran zu entwickeln, von welchen der Letztere 
den Familiennamen aut’s hichste verherrlichte. 
A. hinterliess eine groBe Anzahl Kupferstiche, 
‘einahe 300, grdBtentheils von geringer Bedeu- 
‘tag und nach unetheblichen Meistern, oft von 
sachlissiger Ausflthrung. Sehr viel beschiiftigte 
ita die damals herrschende Sitte, Drucksebriften 
aller Art mit Kupfern auszuschraticken, So fin~ 
de sich auf ‘Titelblittern vielerlei, bisweilen 
‘weilfufige bildliche Darstellungen, die entweder 
tach eigener Erfindung gestochen sind, oder w 
wer einzelne Bruchstlleke, sogar ganze Kom- 
Yetionen aus Kupferstichen nach Zeichnungen 
anierer Meister verwendet hat. Manche davon 
huien in technischer Hinsicht viel Gutes; alle 
seummen sind merkwtirdig durch ihren Inbalt 
ud die mit urchristlicher Symbolik , scholasti- 
scher Mystik, Klassischer Allegorie’ und heid~ 
bicker Mythologie verwebte Behandlung der 
ekichaeitigen Staats- und Kirchengeschichte. 
Hiichtlich dor teehnischen Behandlung bie- 
tea seine Bil. eine grosge Verschiedenheit der 
Yasieren. Die einen nidhorn sich der Art des 
C. Bloemaert; andere erinnern au L. Kilian, 
ud wieder andore haben cine gewisse Verwandt- 
tchaft mit den Werken der Sadeler. Offenbar 
verdankt er viel den namhaften deutschen und 
siederindischen Kupferstechern, die zu se 
4eit ihr Vaterland verlassen und sich in It 
angesiedelt hatten, wo sie durch ihre Arbeiten 
mlotem Anschen gelangten : erlernte vonihnen 
‘iu Blatt auafifiren und ein Gemilde gut und 
tfilig, wenn auch eben nicht sehr treu im Geist 
tnd Gesehmack des Originals vortragen. Nach 
trem Vorgange bedeckte er sorgfiiltig die Licht- 
ficken, welehe die fritheren auf Harmonie un- 
achisumen Kupferstecher ohue Unterschied ganz 
tell gelassen hatton, so dass die vielen liber ver- 
‘sshiodene Theile zerstreuten weissen Stellen die 
Gesammthaltung aufhobon und die Darstellung 
\erwirrten. K. Audran liess die Schattenstriche 
inkichtePunkte verschimmorn und bewirkte da- 
ureh passendere Uebergiinge vom Licht zum 
Schatten und eine richtigere Abstufung der ‘Tine 
‘ach Maassgabe des Abstandes der Gegenstiinde. 
Veruittelst dioser Verbosserung erhielten seine 
Kupferstiche ein klareres , vollkowmneres Aus- 
sehen; da aber soino Schraffirungen nicht go- 
érigabweehseIn, sondern dasNackte derFiguren, 
Stoffe und Gewinder, Baume und Griine mit, 
<uer einfirmig sauberonPraktik behandelt sin 









































allgemein verbreitete Weichheit und Gleichfor- 
nigkeit zu riigen. Indessen wire es unbillig, 
K. Audran's Werken, zumal seinen bessern 
Suicken, eine grosse Achtung 2u vorsagen: fehlt 
3 ihuen auch an kiinstlerischer Abweehslung 
der Behandlung, so zeigen sic dagegen grosse 
Leichtigkeit und Freiheit in der Fairung des 














bediente, und machen, wenn sie nach guten 
Meistorn mit Lust und Liebe gearbeitet sind, eine 
gefiillige Wirkung, die fiir den Ausfall des Kraft- 
vollen und Malerischen leidlichen Ersatz gewahrt. 
— Man sagt, dass er seine BH, anfangs C. A. zu 
bezeichnen pflegte; alsaber sein Bruder Claudel. 
Kupferstiche erscheinen liess, die ebenfalls den 
alleinigen Anfangsbuehstaben  scines Namens 
flhrten und C. A. bezeichnet waren, inderte er, 
umdiescinigen vondenenseines Bruders zuwter- 
scheiden, das C in K, Anfangsbuchstabe von 
Karle, und schrieb sich auch mit diesen Vornamen 














anstatt des frilheren Charles, der wieder Vorname 


mm € anfing. Diese Nachricht 
Dictionnaire des Beaux 
Arts (Paris, 1 12}, von Lacombe, d. h. 
bei cinom Schriftsteller, der tiber alle Audran 
so genaug und klare Notizen mittheilt, dass sie 
ihm von cinem der letzten Repriisentanten dieses 
‘amens geliefert sein miissen. Nichtsdestowe- 
niger ist mir die Angabe verdichtig; denn die 
Kupferstiche, dieich von Claudel. Audran kenne, 
sind entweder mit seinem ganz ausgeschrichene 
‘Namen: Claude Audran oder mit seinem folgen- 
dermaGen abgektirzten Vornamen: Cl. Audra 
Dezeichnet, so dass, selbst abgeschen von der 
gunz verschiedenen Art der technischen Bohand~ 
lung, die Kupferstiche der beiden Brilder nicht 
fliglich verwechsolt werden konnten. Was 
Charles oder Karle Audran angeht, so bediente 
er sich auf scinon BH. folgender Bezeichnungen. 
In seiner ersten Zeit 2u Lyon (1617—1 


CAF. 
CAudran fect. 
C. Audran 


harol* Audran seulpsit 

Withrend seines Aufenthalts in Rom (165083) 
Carol* Audran Gall? seulp. Roma 
Karol* Audran Paris, Fecit Romae, 

In seiner letzten und spitesten Zeit zu Lyon und 

Paris: 


K: A * odor KA: 
K. Audran iss 
Karolus Audran  seapsit 


Verzeichniss seiner Stiche. 


Claude mit 
findet sich zuerst i 
























































Biblische Geschichte, christliche Legende 
und Mystik 


1) David dichtet seine Psalmen, Nach J. Stella. 8, 





Grabetichels, desscn er sich fast ausschlicsslich 
Meyer, Kanster-Lexikon. Il. 





2) Der englische Gruss Kopie eines Kupferstichs 
50 


Charles Audran. 








son dem Jlngerea Raphael Sadeler nach der 








Yoichoung deot Siradanue, ur mit e 
lvinen Verscbletenbelten. Fo 
5) Der englisrbe Viruas, Nach L, Ca 





Spiritus Sanctus superventet in te ete, Fol. — 
Not dem Bist Ammitale Carraceh als Maler ge 
nant, Malvasia versichert jedoch, dass die Bre 
findung dem Lndork 











Haupthircke 20 Bologna sei, 
1) Mara und Jowph verehren das an der Erde 
Nach A, Cretey. Saccitur| 





Siugt da» Jesuekind, halbe Fig. im Ocal 











Sach Aun, Carracel oder riebtizer pesagt, 
opie des con Guido Reminach Anu. Carrace! 
fadirten Ul, Kl, F 

4) Maria uit don’ Jostskinde, in einer Landschaft. 





Herman Weycu exe, §. Kopie des Originalstichs 

von G. Huet Blob aie Kopte der Maria und 

lcs Kinles sind von K. Avdran, 

SS) Maria mis sem Christuskinde 

habe Fig. im Achtedk, 8, 

Sara reich den Jesskinde een Apfel, ate 

Fig. ty (sal. 

10) Maria hat auf idvem SehooBe das Cheistuskind, 
sip eine Weintraube hinbalt; halbe Fig. 

Nach J. Stella, &, 

















11) Maria hat in icem Armen das Jesuskind , das 
hier Mutter einen Kranz auf den Kopf sotzt; 

Fig is Ora. 8, 
yerttt der Scblange den. Kopt und bat tebe 
Sliven Moines Christus mit dem Krewe, Kople 





ines Kupleritiches nach GL, Valoslo 
(Hartel NVI 213. No, 1}, 9 dle Schlange 
hoielt sorkineint und auch das Lanudschafuiche 
serachieden ist, kl Fal, 
1. Vorder Sebsift, 
WE Mit see 
ran 











jsehen Versen im Unter- 





day Christuskind , das seiner, Mutter 























 Scllange zertreten.hilft’ Nach 
Gi. Uuret, kl Fo 
11) Mavis mit dem Christuskinde, dem eit Enget 
Iuiugsen nbortetebt. Osal, mit einem Kranz von 
Hishenlaub, Eine Zustmmenstappelung aus 
rmebreron St Vouet, Fol Ano 
nnymies Ul 
1. Vor der Ade. 


15) Maria vercbrt hi 
tuomndo Chrintshindy welehes kleine Engel 
Munen besreuen, Keck P. Werrettini, M 
Fol 

Wi) Maria hat nieben sich das Christuskind, welehes 
‘dees Kleen Joba 
en Segen erthelt, 
G. Reni, olor vielmebe nach dem Formachnitte 

Mellduikel, yelchen B. Coriolano 1647 nach 
‘los Komposition disses Meister verfertigte. qu 4. 

1. Vorder Seheift, 

u 














Selift und betrichtlichen Verindo- 

rungen, wolehe N. Polly dabel vorgenom- 

men bat der Kopf der Maria ist voll ver~ 

ndert Und vom Newem gestochen. P 
Marlette fs exe. 

17) Maria, au einer Stub siteend, in der aufge= 

iobenidh Linken eine Rose, hat aut shremScooB 














das Christaskind , welebem der kleine Johanne 
die Hand kisst.' Halbe Fig. im Oval. Fol, — 
Gohirt xn K. AW’ letzten Arbeiten, und ist sel 





Hoppe. 
1 Carolus Andran 
Regis. 
U, Mit deo: Zosatz> Hombelot excndi 
1S) Maria hat aul threm SchooBe das Christuskind 
‘welehem der kleine Johannes Blumen berreickt 
Halbfig. im Oval. Nach Tiztan, kl. Fol. 
Dieses Bl. ist sauber gestochen und gut gezeich- 
net, aber nicht im Tizianiechen Geschmack 
J. Matham stach dietelbe Madonna, wo nob 
der M. Franziskus dabel ist, und vielleicht 
fertigte KA. nach diesem Kupferstich deu 
seinigen. 
‘Titianus in. — K. Audran fee. — Inve! 
quem diligit anima mea, — A Paris, her 
Pierre Mariette ls... 
MI An dem Tande de 
‘noch eltmal die Ade.: 

19) Maria im Freien sitzend, empfangt dle Frac 
‘de thr der Meine Johannes Oberreicht, und b 
‘el sich die hl. Katharina, welche das Christhint 
anbetet, Nach Tiztan. Im Unterrande dle 
Namen der Kanstler, die Adr. des Henman 
‘Weyen, und: Osculetur me oscuto ers sul ete 
qu. Fo 

20) Maria mit dom Jesuskinde, welchem der Meine 
Johannes richie in einem Korbe dberreieht 
Kople des Kuplerstichs von Joh. Sadeler nach 
Joh, von Achen. 8, Mariette erwahnt yun d= 
‘sem Bi, den Abdruck eines vom Pollly tie 
arbeiteten Plsttenzustandes, 

21) Maria, unter einem Haume siteend, hilt ss) 
‘heen Armen das Cheistuskind ; the egenii=: 
sitzt die bl. Elisabeth eben Joseph, und 2 
chen diesen beiden steht det kleine Jobannes 
Kopieciner Radirung von. Cantarini( Bartsch 
XIX. p, 127. No.9), K. Achat zu der orspeine 

jen Kemposition einen reichen landscbatt- 

lichen Hintergrund vou H, van Swane elt s 

Erfindung hinzugofagt; der Umrise der Lar‘- 

schaft ist radirt und die Sehattirangen sind 2! 

‘dom Stichol ausgefahrt. Im Unterrande ait 

Iatelnische Verse, die Dedikation und 1644 

‘gu, Fol. — Sehr zart und zierlich gestockes 

‘ond bei allem Zusamaiengestoppel nicht ss- 

Interetant, 

22) Maria sitzend, umageben von Joseph, Anns o=! 
Joachim, bald das Christuskind,, weleher de: 
Evangelist Johannes anbetet; dariber thret 
ott Vater. Nach J. Stella, Fol. 

23) Joseph fet dem hleinen Jesus an der Hand, ~ 
Tiel Mariette als eine Arbeit sso K, A's eter 
Manier: erwatt.| 

24) Die Taufe thristi. Nach Aun. Carracei. Ow 
Vaten in der Mitto: An. Car. In. qu. 12. — 
Nielliches, anonymes BI. Selten. 

25) Christus betet im Garten. Nach J. Stella. § 

26) Der todte Christus, am Fusse des Kreuzes aut 
‘einem Leichentuch an der Erde legend, wird 
von der Maria betravert. Fol, 

27) Der toate Christus ami Grabe, von Engela ver- 
‘chet. Kopie des Kupferstiches you R. Sadeler 
rach J. von Achen. qu. Fol 

28) Christus, der Mann der Schmerzen. 


seulp, cum  privilesh 







































































opie des 


Charles Audran, 











Kupferstichs von A. Diirer (Bartsch VII. p. 44, 
No, 22). C. Savreux exe. 12. 

28) Rrastbilder von Christus und Maria, in Ovalen. 
Hombelot exe. Seitenstiicke, 8. — Geringe Bil., 
von K. A, in seinem Alter ausgeftbrt, zu ciner 
Zeit, wo seine Geschicklicbkeit schon sehr ab- 
genommen hatte. 

30) Zwei dergleichen Brustbilder, Seitenstiicke in 
Oralen, Nach den Kupferstichen von C. Mel- 
lan, Fol. 

31) Das vom Apostel Lukas gemalte Marienbild in 
‘der Kirche 8. Maria Maggiore, zu Rom. 8. 

32)Das wunderthitige Marienbild Notre Dame de 

Grace in Rochefort am Meer. 1648. 8. 

3%) — Dies. Darstellung. 12. 

4B) Das wunderthitige Marienbiid Notre Dame du 
Mont Carmel. Boissevin exe. 8. 

4H) Maria auf Wolken , von zwei Engeln gota 
‘und vom heiligen Geist tiberschwebt, Nach F. 
Albani. qu. Fol, 

35) Marla von Engeln gon Himmel gotragé 
Domenichino. Oval. Fol. Hauptbl. 

1. Im Oval: Quae est ista quae progreditur 
quasi Aurora consurgens pulera ut luna et 
electa ut sol. — Canticor~, Unten auf der 
Platte, links: Dominie* Bonnons, Inv. et 
Pinx.; rechts: Karol® Audran. Pai 
sculpsit. 

MI, Die Stelle der Umsehrift des Ovals ist 
dureh einen Kranz ersetzt; die Kanstler- 
amen sind getlieber im Unterrat 
fist folgende Inschrift hinzugekomm 
Reginae Triumphantl. A Paris ches Pierre 
Mariette fls rue St, Jacques aux Collomnes 
aHercnle, 

36) Maria, als Himmolskénigin auf der Mondsichel 
stebend, halt in der linken Hand das Zepter und. 
hat auf ihrem reeliten Arm das Jesuskind, Nach 
3. Stella. Amat hanc Sapientia Matrem. Fol. 

3) Drei BIL, (Anbetung der Kinige, Beschneldung 

und Abendmal), nach Ch, Evrard, for das 1642 

au Paris in der Konigl. Hoftuchdruckerei des 
Louvre gedruckte Gebetbuch. . 

38) Vier BIL. (das 2., 22., 24, und 28.) zu einer 
Folge, wovon ich 34 Sticke gesehen; der Titel 
ist mir unbekannt geblieben; sie behandels 
Gegenstinde aus dem Alten und Neuen Tes 

ligengeschichte und sind 

gen des Fr. Chauvea 











Nach, 












































nach den Zeie 





ium ad usum ordi 
Francisei. Paris 1664. 12. 

40) Dreinndzwanzig BIL, von gleicher GroBe 
‘ohne Zwoifel fir cin Brevier ausgotibrt 
Darstellungon aus dem Alten und Neuen Testa- 
ment, wie aus der Heiligenlegende, nach Mei- 
Mern ‘versebiedener Schulen. 8. 

41) Der bL. Antonius, im Vordergrunde einer Land~ 
tehaft; an seiner Seite wappenhaltende Ki 

ch J. Stella 4. 
42) Der bi. Athanasius, halbe Fig. 
Champagne. 4 
I. Mit den Namen des Heiligen , des Mater 
‘und Stechers, 
HL. Mit: Divini ‘verbi vindex intrepidus ete. 
Die Platte ist dberarbeitet, nach Marieite's 


























Kopf des Heiligen darauf von Newem ge- 
stochen haben soll. 








43) Der bl. Renedikt, knicend, mit ausgebreiteten 
Handen, betrachtet die Limmlische Herrlichkeit, 
Vor sich, auf einem Tische, ein Buch, elnen 
‘Todtenkopf und ein Kruzifx. Im Unterrande 

‘tus Benodictus, eine lateinisehe Zeile, Zi 
dem ersten Buche der Dialoge Gregor’s, und 
darunter die Namen des Stechers und Verlegers. 

8. — Die zwei bei Le Blane No. $8 angefahrten 
Plattenzustindo sind mir unbekannt und vor- 
dachtig, um so mebr als seine Beschreibung 
dieses Bl. unrichtig ist. — Marlette erwahnt als 
von K. A. gest. noch zwei hh, Benedikte, dio 
ich bisher nicht angetroffen: crstens Halbtig. 
im Oval, und dann awischen zwei Monchen 

44) Der bl, Bernhard von Menthon, stehend, als 
Besieger des Teufels. 

45) Der hl. Bernhard von Ciairvaux, auf den Knicen, 
vor der gittlichen Weisheit, die ihm in der Luft 
erscheint mit Gefolge vou Engeln , wovor 

iner ihm cine Rose iiberreicht, Nach G. 
Valesio, qu. Fol. 

Marlette spricht von einem IT. Zust 
vetrichtlichen Verinderungen, u, A, an dem 
Kopfe des Helligen, und erwitint noch zwei hb. 
Hornbarde, dic mir nicht vorgekommen sind 
Halbg. im Oval, und derselbe, auf den Knicen 
vor der bl. Jungfrau, die ihn mit der Mileh ihrer 
Briiste erquickt, 

46) Der hi. Bruno, betend; im Hintergrunde zwei 
Ménche seines Ordens und die Klostergebiude 
der grofien Karthause, Fol 

1. Im Unterrande dic Dedikation des Her- 















































mann Weyen und die Adr. 
Il, Die Adr. ist wergenommen und mit den- 
selben Worten, aber in kleinerer Schrift 
und mit verschiedener Interpunktirung 





ausgedriickt und weiter mach links hin 
Resetzt, 

MIL. Dedikation und Ade. ausgeldscht, dafir oi 
Kartell mit einer kreuztragenden Welt- 
kugel, um welche: Stat crux dum volvitur 
orbis. 

47) Der hl, Kajetan, Stifter des Theatinerordens, 
welchem Christus von seinem Blute zu trinken 
gibt. Halbe Fig. im Oval, 4 

48) Der hi, Franziskus de Paula, von Kinderengeln 

tund Cherubim umsehwobt, betot vor einem 
Altar; im I ts, zwei Monche 

in Kirehe, Nach 

Sehines BI 

49) — Doers. Heilige, in der Eindde betend, be- 
sleitet von drei Kindern; zwei davon liebkosen 

das dritte hilt 

Carol’, Mell 
Pinxit Romae. Im Unterrande §_lateinische 
Verso. Fol. — Eines von den schinen Bil. des 
Meisters und von ihm in Rom ges 

50) Der hl, Franz Xaver, stehend, halbe 































‘er 1634 in Neapel dem Pater Mastrilloerschien. 4. 
Auxerre, nimmt 
Brinte 


51) Der hi, Germanus, Bischof von 
div bl, Genovofa von Nanterre unter di 
Christi aut. 1 st 

ML. 















foinos Bl. 
52) Der bl. Gregor der Grofle, halbe F 





oy die linke 

Hand auf der Brust, Nach F. Chauveau. KL 
Fol. 

58) Der hl. Hyacinth rettot aus einemK irchenbra 
das bl, Sakrament des Altars und das Marionbild, 
P. Mariette exe. Kl. Fol. 





49* 








54) Der MM. Ignaz von Loyola, betet sor einem 
‘Kruzids, halbe Fig. iu eluem Oval anit viet 








hecubim in den Eeken, kl. Fel. 
Det bl, Ludwig, Konlg von Frankeeleh , beret 
‘das wale Krewe und die Doruenkrone an Nach 


Stella d. 
36) Derhl. Petrus vond.vsemburg, Bischof von Metz, 











von Engeln Inden Himmelaufgenommen. kt. Fo. 
97) Der bl, Placidus, Benediktinermineh, welchem 
‘die Maria mit dem Cheistuskinds, it Begleitung 








tes bl. Joseph, ersclelnt. qu. 4. 
58) Der bi. Sebastian, an einen Baum gebunden 
‘und durchboirt mad Pfellen die cin Rngel aus 
seinen Wunden herausceisst, Achteck, qu, Fel, 
459) Der hl. Stephanus, gesteinigt, Ropie des Kupfer. 
ichs von Aog. Sadoler nach J. Palma, 

60) Die bl. Cazaria, stoht vor einer eth 
der Kindle. 4. 

61) Die M. Gertrude, Acbtissin von Nivellos, em 
pfingt den Besuch der bl. Jungtraa, 8. 

62) Die hl, Holena, von Kranken angerufen, 8. 

68) Dic hl, Margaretha, ganae Fig. in einer arehi- 
tektonisehen  Verzicrung. Heiligeabild eince| 
frommen Bruderschaft bei der Kirche Sainte 
Gormain-des-Pris zu Paris. Fol, 

4) Diesalbe Heilige. Kopic des Kupforstichs yon 
Fr, Chauveau nach N. Poussin. Fol 

68) Die hl. Ottlia, Acbtissin dos Klosters yom Ho- 
Thonburg, botet vor einem Altar. 8, 

6) Die hl. Hegina, ganze Fig., stchowd. 4. 

IM, Scholastica, im der Kiusambelt. Herman 

‘Weyen ex. cum Pri. Re, 8. 

165) Serbs Darstellugen aus dem Leben derselben 
eiligen und ihres Bruders, des bl. Bonediktus; 
tio bilden die echuitckende Einfassung xu det 
Usewischon geschricbonen moralischen Anwet-| 

ing der vlerzehn Bigenschaften der Taubo au 

‘die Benediktineruonne, 

Die bl, Scholastica bitter den Himael, e 
‘ige ‘ihren Bruder, der sie verlassen| 
wollt, bel ihr bleiben lassen, 

v, Die Meitige ertheilt sheen Noanen die Or 
Aensregel. 

¢, Die Mize verschetdet vor eluem Alta. 

41, Der Ml Benedikt, an einem 








chen in 



























7) 





















4) Kin Knabe und ein Midehen wetden durch 
‘tie Merahrung mit den Gebeiuen des W. 
Wenedikt' tind der Mi. Scholastica wieder 
Is Leben gebeaeht, Oben Gott Vater ta 
‘Wolken. Uncen ein Blumenkranz init vier 
Strophew 







nitlalen des Stechers, 
ile Adr. des Herman’ Woyen, gr, Fol, 
Seltenes und vortrefniches Bi, eines 
Hauptwerke des Meistors. Lo filane ziti 
es aweimal (No. 12 y, 171) unter ganz 
verschiedenen Tieneontingen 
we von Jesu, Stifterin dos Ordens 
inuen, halbe Fig. 8. 















di ¢ WM. je iet sinh jedoch in diesem Punkte, 
s Not 98. 











Geschichte und Bildnisse, 


11) Anode eines rimischen Feldheren an seine S:- 
ten, mit Unterachefe ewer latelnacher Vere 

‘a0. Dieses Tl, das ich 0 einer Samm 

Yon K, Avs Werken anteaf, und das Le Bate, 

280, ebenfalls auTihet, ist eln Bruchstick ats 

dion’ ‘Randyersicangen einer philosophic: 

‘Thess, uaten No, 1 

) Adam, Rig von Acthioplen, tm Regn deo 

Jesuiten und: athioplachen Paiviarchen Andra 

Oviedo den Kopf abraechlagen, wird vn sete: 

Gemalin dasan serbindert. Nach Ant. Pome: 

ranelo. er. Fol. 

THAT) Vorder- und Rueksete des am 11. Dei 
1622 Lodwig X11, un der Anna vor Oeste) 
tel them Einzoge in Lyon von den dete 
Tomoheren in Ihrem Hesidenthause emit 
‘Triumphbogens. Fol. — Zwel sauber und st 
faite gestochen Bil, 

“) Ambieori (Pater Alb, Marla), balbe Fig.’ 
rechts. 12. 

“hy Avanx (Claude Mesmes, Graf von), frensisi< 
Diplomat, balbe Fig, Oval. Im Uuterrande 
diet Name dex Dargentellten ; man Sndet dass 
for sein Wappen (Halbmond., Stern unl 1 
‘ingelnde Liwon). Kol. — Vortefiekes 3 

77) Barbosa (Agostino), papstlicher Proton, ae 
Figur, mit Schrefben besehiftigt, 1636. Fit — 
KA bat fr dieses Blatt dle Haltung tect 
{ellweine auch die Belwerke auf dem (tt 
Fr Villamen en Portat desta 
chen Kitehenhistorikers acsar Baronus bs 

1. Der leht besthettete Knobeltart belt 
‘ie ganze Oberlippe: das Kinnbarehes 
four etwa eine Lite beet; die Ave 
Uirken gerade anf den Boschaver, 

1. Dor ganze Kopf Ist verindert; tere 
‘ergriaserto dtukle Knobelbart ust 
CObertippesichtbars der breiter gem 
[Kinmbart amiat mehr ale drei Lisien; 
‘Augen blicken nach rechte hin 

78) Mus (der Selige Casar von) , Stifter der ces 
lichen Lebtvater in Frankteieh, abe Fue 
Sf links. Fol, 

1) Ferdinand TUT, der Mettige, Wong vom Spanien, 
schiend, i Kronoenat, 130, Fo 

50) Gallemant (Pater Jacques), atbe Figy a4 
Rechten eine Host, th der Linken einen Kel 

il 8. 

Si) Joyeuse (Tater Angelus von), talbe igus 
techts, 8. 

52) Kempis (Thomas von), aut einem Uige ste! 
12. Seb feines Matchen, 

B84) Lairuelz (Pater Servatins vou), balte Fie 
‘fe techts. 4. Anonyan. 

1) Landellos (Gaston-Jean-Raptiste de Rent, 
ron von), 3)grechts, Brustbi ia Ova, nee 
ton ‘on den allegorish 
chriatichen Tugenden. 
Fol. — Schines B, 

1, Gaston Jean Haptiste de Hanty, Sent! 
dle Citsy, Baron de Landelies, wart) 

234 devel deta 











































































169, le 3. 








om ag 
UL Hintar dom Worto Landelies hineogestt 


‘88) Laurentigs (Andress), Leibarst Hein’ 1 
von Fraukreloh, Brustbild, Y% inks. Oval 8: 








$8) Ribadenetta (Petrus), halbe Fig. Yq rechts. 4 

87) Savoyen (Karl Emanuel 11., Herzog. von), in 
‘einer Jugend, halbe Fig., 3¢'rechts, 4 

$8) Seguier (Pierre), franzis. Kanzler, ‘haibe Fig, 
4g links, in Oval, begleitet von der Reli 
der Gerechtigkeit, Nach Fr. Chauveau, Obne 
den Namen des Vorgestellten; im Unter 
nur die Namen der Kiinstler, ‘das Wappe 
Kanzlers und ewet Devisen. Fol. 

58) Spinola (Pater Carlo), balbe Figur. 8. Anonym 

0) Vie (Dominigne de), Erzbischof von Auch, halbe 
Figur, Yq rochts. Oval. Nach C. Carette. Un~ 
ten das erzbischiffiche Wappen, aber keine An- 
sabe des Namens. 1055. Fol. 

41) Villeroy (Charles de Neufsille, Marguts von), 
halte Fig., 3 Kinks, Oval. Fol. 

‘ny Yran (Antoine), Priester. malt ein Bild nach 
dem an's Kreur’ gebefteten Christus und nach 
Moses, wle er auf dem Berge Sinai Gottes Be- 
feble tir die Verfertigung der Stiftshitte em 
pling’. Nach Phil. Viewghels. Fol. — Ohne 
den Stechernamen, 

‘4 Morel (Juliana) , gelehrte Nonne, lalbe Figur, 
nit Biehersehrelben beschiftigt. 1617. 4. 

‘M)Rita da Cassin, Augustinernonne, iiberreicht 
nieend der Maria und dem Jesuskinde eine Dor- 
nenkrone und empfingt einen Kranz von Rose 
8.— Ohne den Stechernamen 




































Mythologie und Allegorte. 

$8) Die Gétter, welche den sieben Planeten vor- 
stehen, sitzen um elne Weltkugel herum, welche 
das Chaos vorstellt. Nach A, Vajani, qu. Fol 

{%) Apolio und Merkur auf ihrem Gitterwagen he 
fen dem Herkules die Last der Hinmelskugel 
tragen, Kopie des Kupferstichs von Fr. Vila~ 
mena nach Fr. Albani. qu. Fol. 

7) Fang DU. allegorisch-mystischen Inbalts, 
Lubin Bau gin u. Champagne far: [ 
tation de Jésus Christ, traduction nouvelle par 
le Sieur de Beuil. A Paris eliez C. Savreux. 
1665, $. — Dieselben fin BN. in 12. 
bel demselben Verleger. 

9) Die vier Elemente (nach anderer Bezelehnung 
die vier Jabreszeften), dargestellt durch miun- 
liche akademische Aktiguren, Folge vow vier 
radirten BIL, Jedes bez: K. A. 1034. qu. 4. 

I, Vor der Adr. auf dem ersten BI., dem Frith 

ing und vor den Nummern. 

IL, Mit B, L. D. Ciartres exeudit auf dem er- 

sten BI. ond mit den N 

$4) Eine Frau mit verschletert 

Anker gostiltet und ein brenmendes Herz haltend, 

als Versinnbildlichung der droi christlichen Tu 
genden in Einer Gestalt. Oval. 8. 

100) Bin Schutzengel zeigt einem Kinde die himm- 
lische Herrlichkeit. Kopie der Radirung des S. 
Cantarini, Mariette exe. 4. 

101) Die Weisheit mit dem Siegspanter Christi, auf 
einem Pledestal zwischen Religion und. From 
migkelt; daneben die Stirke, Klugheit, Gentig- 
samkeit| und Hoc! 
@enjenigen des Leichenpomps zu Ehren di 
stes Paul V,, von Fr, Villamena, und der 
Hintergrund mit Gebiuden nach einer Thesen= 
verzierung von demselben Kupferstecher kom- 

ponirt, qu. Fol. 












































Charles Audran. 





tz) Die Gettin des Robms auf einem Fussgestell 
zmischen zwel anderen welblichen Figuren, wo- 
‘von die eine die Abthellungen der Logik und 





397 
Moral, die andere die Abtheilungen der Physik. 
ind Mathematik darstellt, Fol. 

103) Die Gittin der Heilkunde, begleltet von Ar 
stoteles und Plato, denen sié ein Bild zelgt, wo- 
auf der bl. Lukas vorgestellt ist. Fol. 

1. Die ganze Platte 257 mill. hoch. 
II, Die oben abgenommene Platte 168 mil, 

104) Apollo verleiht die Gabe der Arzucikunde sei 
nem Sohne Aeskulap, der von den Hauptrepr 
sentanten dieser Wissenschaft begleltet Ist. Fol, 

105) Die Gerechtigkelt auf einem Richterstuhl unter 
den berihmtesten Gesetzgebern, Allegorie auf 
die VortreMichkeit des Parlaments in Dijo 
Fol 

106) Kaiser Ferdinand 11. zwischen det 
des Siogs und des Rahms. Fol. 

zherzog Leopold Wilhelm von Qesterreich 

1 einem auf Wolken getrag 

nphwagen 

Genien, wovon die einen die Seboelsueht , die 

Wollust! und andere Untugenden mit Pfeil 

durchbobren, die andetn die Schitze des Uebe 

fusses auf die von der Gerechtigheit begleiteten 

Wissenschaften und Kiinste anssehiitten, Nach 




















Gttinnen 





























A, Vajani. qu. Fol 

105) Herzog Victor Amadeus von Savoyen Vekimpft 
seine Feinde, Kople des Kupferstichs von ¥ 
Villamena nach A. Tempesta, qu. Fol, 





109) Der junge L 
abgebildet in 





uel von Saxoyen, 
ragenen Spie- 
NII, von Fri 





reich und den ander 
verschwwigerten Pi 





wendet, Nach Spiritus Camberiens 
(Esprit von Chambéry). qu. Fol 

110) Die rimiseh - katholisehe Ki 
wig NUL. von Frankreich ge 

Dienste der Herren von Villeroy an 

Nach J. Stella. qu. Pol, 

111) Frankreieli bekrinzt zwel junge Krieger, son 
welchen der eine fiber Tirken, der andere aber 
Spanier gesiegt hat; dabei das Familienwappen 
mit Hermelin und rothen Pfihlen. Fol. 

112) Ein Perserkinig lisst eine Krone und goldene 
Ketten an einen Baum aufhingen. Nach A. Ca- 
massei. Allegorie zu Ehren einer italienischen 
Adelsfamilie, welche rothe Strelfen und Lilien 
ima Wappen fibrt. qu. Fo 

113) Gott Vater, auf seinem Throne 
den Feuerste 



































tzend, giesst 
n seiner Liebe iber vier weibliche 






ki. Fol. 
114) Die Poesfe, daneben eine andere weibliche Fi- 
ur, welche Seefalirer unterrichtet, wie man den 
Schiffskompass gebraucht; den Vorsitz dabet 
fibre Jupiter in Begleitung seines Adlers, der 
seinen Klauen einen Magneteisenstein hilt, an 
welchen sich eiserne Kettenringe anhingen, Nach 
P. Berrettini qu. Fol. — Schines und wune 
derliches BI., fr Rom gestochen, 
1. Dem Papste Urban VII. 
eifrigem Defrderer der Ki 
enschaften und als hohe 

rimischen Firsten! 

bekanntlich Bie 
Auf dem Magnet stot geschrieben : 

tis nods 


urs, Nach G, Ben, Castiglione, 




















dedizirt, 






Areas 





Charlos Audran, 




















schrigen Querbalkon deck 

Garunter ebenso wie dariber Ringe abge- 

bildet sind. Dasselbe Wappen ist, dem 
srosseren heile nach, ebenfalls an der 
Vorderseite des Sitzes’ der Poesle ange- 
Dracht. 

IIL, Der gefligelte Genius hilt einen Kandi 
nalshut ber einem Wappenschilde, das 
‘lnen Adler mit ausgebrelteten Schwi 
im oberston Fel An dem 














e 

113) Die Geburt des ‘acehi. Oben 
echts in der Luft trigt ein gelligelter Genius 
das Wappen der Barberini. qu. Fol 











Dieses Bi., eines dor vollkommensten, wurde 
ante das vorhrgebende in Tom gestochen, Auch 
Iiier hat die Schmelchelet die Bienen des I 








schlecht olympisehe Verwandtschatt angedichtet 
Die Exemplare, die mir von diesem Bl. vorlagen, 
‘waren Toth gedruckt, wie es mehrere nach dem- 
felben Melster ausgefthrte Kupferstiche sind; 
n gewiss auch schwarze Abdrlice. 
en und andern Gewissern, die 
‘Alpen entepringen, sitzen in einer hohen 
Gebirgegegend und verwundern sich dber einen 
in ihrer Mitte befndlicken und son Watfentro- 
phen gestitzten Magnet, an den sich Lorbeer- 
ze und andore Siegeszeichen von selbst an- 
Dhingen. Nach A. Vajani. qu. Fol. Allegore| 
auf Ludwig's XHi. Eroberungen in dea Alpen. 
1. Der Magnot ist mit Frankreichs Wappen 
blnmen bezelehnet, Unten: Arcanis nodis, 
‘Aut jedem der Ruder ist ein Wappen, und. 
tunten in der rechten Ecke anf einem Stet 
ebenfalls cin Wappen. 
I, Vober dem Magnet zwet goftigelto Genicn 





























dom Magnet wozgenommen, ebenso wie} 
tlle Wappen aufden Tudern der W: 
fotthelten and auf dem Steln in der 
fen Ecke zor Rechten; nur das unten in 
lor Mitte des Dlattes liegende Rader hat 
sein Wappen behalten. 
‘Hin Kentaur landet im Garten der Hesperidon 
ii Gberreieht Jinglingen, die von der Jagi 
‘kommen, eine Laute, auf deren Riekselte ein 
schachbrettartig gefeldertes Wappen. Nach Ant. 
Pomerancto, qu. Fol. — Dies Bi. it elnem 
Grimatdt gewidinet. 























118) Bine sitzende weibliche Fi 
‘Engeln gehaltenen Kartusche, hat die Rechte 
welche, 

Velociori 





qu, Fol 
119} Eine welbliche Figur, elnen Palmenzwelg und 








Globus haltend, sitzt auf elnem Thron, vor wel- 


chem xwel Engel das Wappen der Madeabiele 
‘on Montpensier halten, und an. belden Seis 
Fehon auf zwei andera Thronen die fansite 
‘Tapferkolt ond Herrichermacht, in Begltne 
voreciedener Togenden. gr. qu. Fol. 

120) Dio. makellose Tapferkoit in einer Prachi 
Tenballe, umgebon von vier allegorschen Fig 
ren, welche. Schilde- mit Wappen halen; oben 
‘ier Kartuschen mit den Inschtften: Una Fi 
Unus Dens, — Unos Rex, — Una Lex. — qe 
Fol. Allegorie auf die Eiohett in Rise sol 
Stastanter Ludwig XIV, in Frankelh 

121) Persous bindigt das Fligeleoss Begases, mt- 
dem er der Gorgo Medusa, aus deren Bla eat 
sprungen, das Taupt abgesthlagen; dabei de 
Victoria, ‘ie einen Drachen aberwaligh Ale 
forische Komposition, woru R.A die Beuai- 
Uhelle aus deun von Aegid. Sadeler gestoiers 
Porat des Kalsers Matthias entayamen bi 
qu. Fol, 

122) Minerva, und Perseus neben einer Rast 

deta Wappen von Camus, Bischof von I 
ey; dabel vel welbliche Figuren welded 

Studlen- und Frledensliebe vorsellen. Nuh 
Kupferstich des Cher. Alberti, woran aure® 
Paar Klelnigkelten abgeindert sind. qe, Fi 

125) Mohtere welche Figuren, welebe te 
‘ebledenen” Abthellungen der Philespbe ce 
Sinnbildichen, Allegorie zum Rhine doo Pi 
in, der a Mahan fm Wappen 

a. 

124) Die Religion, sor einem Tempel sts. ¥= 
Kinder das Wappen eines Pralaten bate, 28 
cin Kameel und drei Storne zeigt. 12 
fgrunie die Ansicht einer am Meeresstante t© 
fogenen Stadt, dio sich. wahracheilch sat de 
eine Kistenstadt Frejus in der Proven be 
alot. qu. Fol. 

125) Herkales un dle Stirko, in stat ener Fa 
aie fe trigt, vor einem dar Gerechght 
feweibten Tempel, and auf dor ante Se 
Minerva, begletat von Apollo, bei dem Tea! 
des Friedens, Alloorie auf einen fants 
errn, wolther drei Sterne’ und ene Bice ® 
feinem Wappen (hr. qv. Pol 

126) Die alegorschen Piguren der Liebe unt Oe 
Teehtigkeit-neber dem Wappen eines apsbl- 
fchen Protonotars, das an einem Palmbana ink 
‘nd einon steigendon Lowon nebst de Mook 
cheln ‘vorstalt.Kopie eines Kupfestehs 
Orasio Brunetii nach Fe, Rustiet. a0 Fa 

































































Thesen- und Titelvorsierungen. 


127) Ludwig XII, von Feankretch, xu Pend, tbe, 
feltet"dio Sebeetsucht, die” Zeletscht 
dere Untugenden vor einem Teiamphi 
wo die Statuen der franzdsischen Konlge, well 
den Namen Ludwig fUhcen, sufgedet set 
‘Thesenkupfer tm awel BM fir: Assetne 
univers pilosophia,verfchten von Pts Se 
{utjon tn Monat Atiust 1622, und Lig I 
geri Nar ro 

Vl gestochenet Th 
rankretch, aber mit Veter 

derteetensaden Hinterer= 
den er einer anderen Thesta, Vilaneas# 

Jette, Die Size der ablgen Thess sind lt 

{asst alt elner Randeerzlorung, wo athe Gee 

Sande abgebitdet sind, und bel diesen bo 
























Aerungen, A.ver 























sich, unten in der Mitte, die oben 
wibnte Ansprache eines rimisehen 
seine Soldaten, qu. Fol. max. 

128) Heinrich, Prinz vou Condé, Krustbild, 3 rechts, 











Nach J. Stella, Von. B. Du Gu 
nzen dedizirt, Fol. — Schi= 





pen 
dem genannten Ps 
tes Bl, nicht hing. 
126) Sigismund IU, Kénig von Polen, als Beste 
tetder Tarken, ‘Nach A. Pomerancio. Fol. 
130) Die gittliche Weisheit erscheint 
weblichen Figur der katholischen 
eben sitzen vier andere alleg: 
Meh P. Berrottini. ‘Thesis, aus 2wel Bl. 
testehend, 1648 in Paris gestochen und vi 
‘trem Defendenten Ant. de Stainville de Cowonge 
em Kardinal Mazarin dedizirt. gr. qu. Fol 
1. Die Kirche halt das Bildniss Mazarin’s, 
und ein Buch, das als Untersatz far di 
papstliche Krone dient. Die von den 
Nebentlguren getragenen Kartuschen ent 
halten Devisen. zum Ruhm des Kardinals 
Oven alten Engel andero Kartuschen, 
Jede mit den Mazarinischen Wappen 
(imische Fasces und Querstreifen mit 
drei Sternen). 
Die Kirche halt einen Schild, der ein Me- 
dusenhaupt zur Verzierung hat; die Tiara 
auf dem Buche, das sie mit der Linke 


































r 








alt, ist weggent gruppe 
in der Luft halten Kartuschen, in welchen 
das Mazarinische Wappen durch cin anderes 





ron zwel wilden Minnern gestitztes Wap- 

Fen ersetzt ist. Die Devisen auf den Kar- 

fuschen der sitzenden vier Figuren sind 

ebenfalls abgeindert, und unten rechts 
liest man: P. Mariette ex. 

Abermals mit zablreichen Verdnderungen| 

In der oberen Abtheilung trigt die gitt- 

liche Weisheit anf der Brust den leuehten 

den heiligen Geist, anstatt der strablend 

Sonne im erste 

Dic Engelgruppen daneben halt 

thon mit verschiedenen Wappen, wow 
das zur Linken zwei kreuzweise ibe 
cinander gelegte Schlissel, das zur Ree 
ten eine von sieben Lilien umgeben 
Bischofsmitze fart. 

131) Jason raubt das goldene Viiess unter dem Bet- 
Sunde der Medea und des Orpheus, welcher mit 
den Tonen seiner Leier den Drachen einschlifert 
Im Hintergrunde ‘dio Fassade eines Tempel 
essen Giebelfeld mit dem Wappen des Kan 
tals Mazarin verziert ist, Nach P. Berrett: 
Thesis, vom Abbé Le Bouthilier 1658 in Paris 
verfochten und dem Kardinal Mazarin dedizirt 
sie bestebt aus zwei Platten, vou welehen di 
‘unterste die Conclusiones philosophicae 
shiseher und lateinischer Sprache 
‘it Devisen zum Rubin des genat 
lugefast ist. qu. Fol, max 

152) Die Stadt Lyon huldigt ihrem Erzbischof, dem 
Kanlinal A. L. du Plessis vou Richelieu) der 
auf seinem Thron sitzt zwischen zwei weiblichen 
Fifuren, welche Frankreieh's Klogheit und 
Bickliche Lage vorstele 











mM 























































Frommigkeit der Kinwohner dieser Stalt, de 
Vorsichtigkeit ihrer Magistratspersonen und die 
ihr zu Theil gewordene Segensfille darstellen; 
fm Vordergrunde die Flussgottheiten der Rh6ne 
und Saine. Nach N. Bonvallot. Zwel 2 
sammengebirige BIL, 1642 in Lyon gestocher 
qu. Fol 
134) Frangois de Chassepot, Herr von Beaumont, 
stellt seine Neffen Charles und Jacques-Bénigne 
‘Thesut der Weishelt vor, die von allen 
jon umgeben, anf einem hohen Thron sitzt, 
der unteren Abtheilung sind Apollo, die 




















Kngben auf die zur Weisheit’ hi 
Stufen der Philosophie verwoisen, Nach V. 
Plassard, Zwei zusammengehirige Platte 
‘eine Thesis. qu. Fol. max. 

135) Die hl. Rosalie und die boiden palermitanischen 












uh, Agathus und Sergius, stehend zwischen ge- 
wundenen Siulen in einer architektonisch 
YVerzierung. Fir: De 8, Rosalla oratio hal 





a Joanne Maria Roscfolo. . . . in Aula Collegit 
Romani Societ. Jesu. Fol, 

136) Die bl. Katharina empftchlt der bl, Famil 
vier von ihren Schutzengeln begleitete Studenten 
der Philosophie, Vermutlich nach L, Baugt 
Andere sagen nach J, Stella, qu. Fol. — 
Schines Bl, 

197) Zwei nische Philoso- 
phen oder grieehische Hiresiarchen, dle thre 
Glanben abgeschworen haben, werden von der 
1, Katharina bei der Maria eingefthet, die, mit 
dem Jesuskinde In den Armen, auf Wolken 
thront und die Sehutzempfohlenen gnitig. auf 
nimmt; im Vordergrunde, rechts verbrennt ein 
Engel ihre ketzerischen Nach Cl. Vig~ 

non. qu. Fol 

) Der Gist Gottes, versinnbildtieht durch einen 

Jungling, der unter Donner und Blitz Stu 

und Wirbelsind ausblist, offenbart sich ei 

Philosophen und einem “Kriegshelden. Nach 





























chriften 














J. Stella, Flir eine 1632 in Rom gebalter 
Rede: De 88, Spiritus adventu oratio habita 
Rome. kl. Foi 





139) Der Geist Gottes in der Gestalt des Donners, 
mgeben von stiirmisehen Wolken und vier alle- 
gorischen Figuren, welehe die vier Ecken und 
Enden des Weltalls vorstetlen. Nach J. Stell 
Fiir eine akademische Rede gleichen Inhalts, wie 
ie vorkergebende; cbenfatls in Rom gestochen, 
Mi. Fol, 
140) Apollo und Diana , anf Wolken sitzend, halten 
milienwappen, und. tieter 
F, welche die Bered- 
Macht durch 









unten, eine weibli 
samkeit vorstellt, des 








die neben thr befindlichen Blitze und Ket 
gedentet fst, Nach J. Stella. Titel einer vou 
Seb, de Laurentiis in Rom verfochtenen und dem 





Provinzial Fr. Mich. Mazarin dedizirten Thess 
ML Fol. 

ML) Zophir verbreitet milde Luft, die auf seinem 
Gange Rosen spriesson lisst. Nach J. Stella. 
Fir ei J. 1631 2m Rom gehaltene akad 
mische Rede: De St, Ivone oratio habita Rom 
KI. Fol. 

142) Kifo und Mnemosyne neben einer Kartusche, in 
welcher die Erschaffung der Welt, Titetbl, zu: 
Hooratit Tursellint ..... Epitomae Historiarnm 
Libri X. altio tec Lugduni, x, 0, 
xx, 8. 

































400, Charles 


Audran, 














143) Moses und Aaron, die Schafe hitend, werden, 
x Kine zum Gesetzgebor, det Andere zum 









lohenpriester berufen, Nach J. Stella, Titel 
‘Stepl Do Jostitia . 

_Libei Septem, Lugdunt ...'. a. pe. xut. Pol 

144) Das Alte Testament und das Ne mt 





inet architektonlschen Veralerang, deve 

bere Abtheilung den Martyrertod des Jes 

vorstellt. Titel fir: Jesalas expositus a P. Ga- 
posterior. Lagi 


Pegleltung der allego- 
ander Pheologie und Logik, hte 
fr: Dialeeticothea. Lugdant . ... ve. xxv, 8, 
146) Zwel weibliche Figurem, die’ eine mit einem 

Buch wnter dem Arm, die andere mit dem 




















Schwert in der H Kranz aber 
einer Tafel, wor + Come 
‘mentarij In Librum Numer. Erste Ausgabe: 
Lyon, 1022; — Zweite Ausgabe: ebendas. 1625. 





Fal. 

147) Hanna von dem Hobenprlester FM getristet, 
‘Titel fr: La Direction et Consolation des per- 
sonnes mariées, (A Paris.) 12. 

148) David, sich mit der Harfe begleitond , singt| 
Loblieder Gottes: Titel zu: Les Pseaumes do| 
David en latin et on francais, Paris, 1650. 12. 

149) David, auf seino Harfo gestitzt, zwischen 2wel| 
Palmbitmen 
Siege aufgehs 
J.Stella,. Titel far: 

‘Comment. llastea 

sit, Fol, Sehiines Bl 

im Giebelfelde einer 

arebitektonlschen Verzierung , um welche rund| 

hherum Medaillons mit Portratkipfen judischer 

Konige angebracht sind, Titel fir: Prancisel 

de Mendoca .... . Commentari) in quatuor libros 
regom. Lugduni » «x. ne, xx 

151) Dig Propheten Jetemias und Baruch in 

nung, wo oben in zwel 

igto Christus und die| 

Mondsichel dargestellt sind. Titel, 

iehaelis Giislert... in Texemiam Prophe= 

Commentari) .. . . Lugduni. x. nc. 2X0 



































Fol. 
152) Die awdit Kleinen Propheten, 
tektonisehen Umgebung, wo obe 
Dreieinigheit in einer Engelsglorc. 
Commentaria In duodeeitn Prophetas aninores 


n einer archi- 
Ale gittiche| 
Tiel. for 








r 

158) 
Hlerung fir: Novus 
M. ue. 2X. 18, 

154) Christus belebrt seine Singer. ,Nach J.B. de| 
Champagne. Buchtitelversterung. 12, 
‘Van Schuppen hat dieselbe Darstellung gestochen 

155) Die Hauptvorginge der Passion Christ, Tiel 
fir: Le Misthre Sacré de Nostre Redemption, 
‘pat Dom Polycarpe De La Revlire . . 1. Partie, 
A Lyon, 1621. 5. 

156) Petrus und Lukas in einer 
‘Verzierung, wo oben die Ausgless 
Gieistes vorgestellt ist. Titel, fir 
tarla in Acta Apostolorum, Auctore R. P. Cor 
nelio Cornelij A Laptie. Lugduni. x, we, xxvt 
Fol. 





ufer. 
‘Testamentum, 


Tite 
Lg 





























Bologme. Titelversicrung, fir dat Mi 

Romain, von Voisin, 1600, 12. i 
158) Die Evangelisten’ schreiben the Brasgd= 
‘unter der Eingebung des helligen Geiss. Nie 

E, Le Sueur. Thelkupfer fr: Wists t0'e 
Exangelica, Pastis, aped Canim § 

nM. De. Ux. 13, = Dlesee Ds 

Warde 1653 von Nantel gestechen. 

199) Christus und Maria, 20 belden Seen & 
Rartusche, Titelhupter fir: Prides chris, 
Lyon, 1619. 28, . 

160) Maria, stchend, tn Begtetung mebrerer Ea 
‘von weichen zwel einen Strablenkran ait 
Tnsehrift:tnsva — manta halten, eap 
Auf der Rlickselte des Abdrucksy de 1) 
Sehen habe, stand. gedruckt: Dicurss Pec 
fabiles super Litanias Lavretanas Beit, 
Virgints Marae, Fal, i 

161) Maria und Joseph zu beiden Seiten sie: 
tosche, Ti 

162) Maris hat 
Schoo, Thelkupfe 
ment da Grand M6tel Diew de Lyon, Als. 
1636.5. 

163) Maria mit dem Chrstoskinde, bate Fest 
finer Kartusche, Titelbt, fir: Vitae et Set 
tae Patrom cecidentis, Libris VIL, Digste 
‘Opera et studio Benedieti Gonont Burges. Le 
dunt. w. ne, xxv. Fol 

‘cf Wolken thronend, bale der Linke 
‘und malt der Rechten dw! tra 

ind, das ie Reo 

Hand hat. Titelknpfr fir: L'esclave dels Niet 

arte, par MT. doLongueterre, A Lyon, 16. & 

165) Maria im Himmel, zwiachen den Prop 
Elias und Elisa und. zwei Helligen des kara 
Merordens, Petrus Thomas ond-ATbertas Ma 
nus, Titel, fl: Breviarfom Fratrom Be 
Mariae Virginis de Monte Carmelo. Put 
spud Joseph Cottereau.. Unter deo Tite std 
Hrustbild des Paters Job, Ant. Philipp, Crs 
generals der Karmeliterminche, 4. eines 

166) Gott Vater, siteend ewischen zwel wel 
Figuren, von welehen die elne, zur Linke, 
christliche Theologfe, und die andere, 231 He 












































ten, dle naturalistsche Theologle. rot 
‘Tielbl, 2a: Theologia nataralis =. « st 
RP. Theophilo Raynaud . . . Lugdanl. 





xin. 4.'— K, Aula gobranchte 20 

TL. ans ‘seiner ersten Zette Betweske a 

fg Rien Sigtamnd on Po 
adeler, 

167) Dic allgemetnen iirchenversamamlunge. 
eset in Karsathen, Titel fr Brevis 
Gronologicum. Logan. xe. xa. Fel 

168) Dic. ellge Dretatigtate, im. Himmel» 
ngein angobetet, nd darunter der BT 
ven Agi ‘nt der Me Bonavetaa, 
inehreren Kindern, welche dag Wappen des 
Sinals Tarbert Raten. Nach Gree 
‘Aquila Titel fhe: Do SB. Trinieate ms 
‘opus. Auctore Th. Bergamens.. Fo 

169) Die christiche Regt, auf Bom Throne 
the, links, die Geveebtigtett- mit Sebwer © 
Wage; recht, die remlacho Kirche mit Sls 
und Tiara. ‘Ttebl 20: Moralinm questn 
fe’ Christianisoftis et Castbus consent 





















Gott offenbart den Evangelisten das Gehelmniss| 
‘der Monstranz mit der hl. Hostie. Nach Jean de 





«Toms secands , Decalogtpracept 
fila” “Auctow Vinci Piluce Load 
aide. sar. Bol 


Charles Audran. 


40t 








170) Die rimischo Kirche, sitzend zwischen zwei 

veilichen Figuren, welche das Gehelmniss der 
Feichte vorstellen, in einer architektonischen 
Yerslarong, wo unten dio Kardinile Scott und 
Aretiabgebldet sind. Titelkupfer, von K. Au- 
‘ras erster Manier, fOr: Antonin{ Diana Panor- 
altai.... resolutionum moralium Pars Quinta, 

Fito witnga, “Lugduni. at. vo. xuvt.. Fol 
Webrecheintich wurde dieses BI. fir die erste 

Auigabe gestochen, und man benutzte es fir 

Ainge lette, 

1) Die Macht der romischen Kirche, versinnbild- 

likt dorch 2wei weibliche Figuren, von welchen 

die eine die Tiara, die andere einen Tr 

vad die Himmelsschlissel trigt;,beide 

wten einem Altar, auf welchen die gittiche| 

Liebe sich in Gestalt vou Feuerzungen ergtesst. 

ich J. Stella, Buehtitel, gestochen 1639 in 

ea, Fol 

1. An dem Altar ist das Wappen des Kardi- 
nals Cesarin{ abgebildet. Oben sind 
nit brennenden Fackeln ; eines ders! 
hilt cin Spruchband, worauf geschrieben 
seb Maritalis Ignis. Dio Platte, in die- 
sem Zustande, diente nimlich far ein so 
Uetiteltes Buch, Seleen. 

U, Die Platte ist benutet fr: Conclusiones 
ex universa sacramentorum materia 

_ Romae, apud Grignanum. 

42) Petrus Nolascus und Johannes Baptista. vom 
4. Sakrament, zwei Hellige vom Orden der 
Kumbersigheit ror Auslisung der Gefangenen. 
Tiulkupfer fir: Sufficientia Concionatorum 

_Urloni. x. ne. xxxvi. 4, 

49) Der. Pranziskns und die bl. Klara, 2u beiden 






































‘Seten eines Piedestals stehond. Nach J. Le- 
Yutre, Titelbl fir: Beglo de S. Francois. 
ii. 32, 

"UParus "yon Aguitanien, Karmeliterménch, 





‘ef eivem Schiffe, ermutigt die Lateiner 2ur 
Enterung von Konstantinopal,Titelversierang 
fs: Vita B. Petet Aquitani, Lugduni. a. 0c. 

_ sua. 4, 

175) Die Bildnisse der vier Haupthelligen des 
Jesuitenordens, in Modaillons, welehe 
den Korinthischen Siolen einer architek- 
tooischen Verzierung aufgehingt. sind. 
Titelbl, fiir: Loei communes ad Conciones 

‘Auetore P, Francisco Labata, Lge 
veo _ tink. x, D0, xx. Fol. 

13s) ——Dasteibe ‘BL, noch’ einmal gestochen, 
‘uk betrihtlichen Verindermagen, als Titel- 
hopler for: Seb. Barradas... Itinerarium fi 
rum Israel ex. Egypto in terram promissionis 

_bardant x, ve. xxv. Fl. 

40) Sechs Zisterzieuserhellige: 8. Raymundus, 
S. Petrus de Castrono, 'S. Pater Bernardus, 
8. Albericus, S. Stephanus und S. Robertas 
‘n atehitektonischer Versicrang. Titlb. 
Cutercensium seu verius ecclesistico 
Som ‘Tomas primus, Fi 























_Mantique, Burgensi. Lugduni. x, ne. xx1t. Fol. 
'T) Brustbild des Kapuzinerminchs Matthias von 
Hallintani, in Oval, 8/g rochts, Titelbl. far 
Guudragesimale ambrostanum R. P. Mathiae 

_belitant Capuecini. Lugdunt. 1624. 4. 

175) Die gittieha Weishoit, in Gestalt eines Engels, 
tad die menschltche Weisheit, dargestellt dareh 
tine weibliche Figur, die einen Spiegel und 
Tathematische Instrumente hilt. Titelbl. 

Meyer, Ktnitler-Lesikon. It. 











B. P. Damiani opera omnia, Lugduni. x, pe. 
xxitt. Fé 


Fol. 









ten und gestoch 

rae ac profanae eruditionis P. Fr. de 

Mendoca , Soc. Jesu Lugduni, mit zwei Figuren 
der heiligen und wellichen Gelehrsamkeit. Fol. 

180) Zwei Frauen zertreten die verginglichen Giter 
mit Fissen und richten thre Blicke gen Himmel, 
Titelverzierung far: L’Adiou du Monde. A Lyon, 
1625. 8. 

181) Die Unsterblichkeit, eine in der himmlischen 
Herrlichkeit sitzende weibliche Figur tiber einem 
drennenden Herzen, welehes zwei Engel halten 
Titelbl. far: L'Angelique de excellences !'ime. 
A Lyon, 1626. 8. 

182) Die Edelmithigkeit und andere weibliche Fi- 
guren, welche die Tugenden Anna's, Koulgi 
yon Frankreich, versinnbildlichen, sind beschaf- 
tigt das Lob dieser Fiirstin zu verkiinden und ein 
ihr geweibtes Standbild auf einem Piedestal in 
einem Prachttempel zu errichten, Nach P. Ber- 
rettini. Titelbl. far: La Galerie des Femmes 
Fortes. Par le P. Piorre Le Moyne, mit zwanzig, 
nach Claude Vignon’s Zeichnungen von 
G. Rousselet und A, Bosse gemeinschaftlich 
gestochenen Kupfern. Fol. 

183) Die Fama bringt das Portrit Mazarin’s nach 
‘einerden Wissenschaften und Kiinsten goweihten 
Halle, wo sieben kleine Genien mit optischen 
Beobachtungen beschaftigtsind. Nach’. Vouet. 
Titelbl. Fol, 

1. Der Titel des Buches ist noch nicht ge- 
stochen , und Mazarin’s Portrit gegen die 
linke Seite hingewendet. 

I, Das erste Brustbild Mazarin’s ist wegge- 
nommen und mit einem Portrit dieses 
Kardinals, das nach der rechten Seite hin- 
Dliekt, ersetzt. Nec vidisse semel satis 

ras usque tuerl, Der Titel: R. P. 

iis Francisci Niceronis parisini ord. 

Minimor. Thaumatorgus opticus ad Emi- 

nen™2®, Cardinalem Mazarinum. Lutetine 

Parisiorum Typis et formnis Francisei Lang- 

lois alias dicti Chartres... t. . a. ve. 

XLXvr, cum privilegio Re, 

Ganz wie If; aber Mazarin’ 

geschabt. — Diesen 

Bartsch angogel 

spricht von einem, be 

Kardinals daranf gestod 

Plattenzustand wiirde d 

angeftrten v 

Gelogenbeit 

das on 

ganz_weiss ist, und kann daber nicht ber 
die Sache urthellen, 

184) Ludwig XIV. fy rochts, mit Har- 
isch, in Oval fir: Le Monarjue ou 
les Devoirs du Souverain, Par le R. P. Jean 
Serault. Paris, 1664. 12, 

1, Tustitia et pax osculatae sunt, in offener 
Schrift, 

II, Diese Insebrift in gesperrter Schrift. 















































ML. 



































184) Klio und Mnemosyne, zu beiden Seiten einer 
architektonischen Verzicrung. Titelblatt fur: 
Abrég6 de Histoire, yon H. Turselin. 12. 





185) Die Geschichtsehreibung, stehend neben einem 
Fussgestell, und begleitet von der Zeit, der 
aL 




















vund Fams, die thr Hafeleisten, Nach 
J. Stella, Bucbtitel, Fol, 
1. Fur: Unisersa Historia Profana 
‘Auctote P. Jacobo Goutoulas Tolorane, 
UL Fir, Atlasgénéralet dmentairepour!étude 
dela géographie. ..parleS*, Denos. 1769. 
186) Die Poosie, sitzende weibliehe Figur mit einem 
Kranz auf dem Kopfe. Oben in einer von znel 
Eugeln gehaltenen Rartusche: Vincentli Gul- 
isi Lucensis .... Poesis. 12. 
157) Die Heredsamkett auf dem Thron sitzend: Naeb 
J. Stella, Titelversierung fOr: Vine, Guintelt 
+ allocutiones gymmasticae. 1633.12, 
189) Die Tateinische und tranzisicehe Poesle, awed 
‘eibliche Figuren neben einer Kartusehe. ‘Titel 
Le ois des epitres de Lipse 
frangols, par Antoine Teun. 

















A Lyon, 1624. 8. 


159) Fortuna, begleltet mit einem Kinde, das einen 
Vorhang lilt, woract das Wappen des Kard 
Barberini abgebildet Ist. Titelb fOr: Tragediae| 
Lieae Ant, Casinl, 12, 

190)'Die leibliche Sehonkelt und Gesandhett, ein 
Madchen und ein Jangling 20 beiden Selten 
fines Buehtitels, Fur: Le Miroir de la Beauté 
et Santé corporelle, A Lyon, 1625. 8. 

191) Biidnisse der ier vornehinsten Schriftsteller 
‘Uber Chemie. Titelbl, fUr> La Royale Chymie de 

Crollius, A Lyon, 1024, 8, 

}) Giacomo arozzio, genannt Vignola, habe 

Figur, 3/,rechts, in atchitektonischer Verzierung. 

‘TWelbi, fies Hegle des cing ordres darchiter- 

ture, D, M, Jacques Barozsio de Vignole, 1665, 

A Paris, cher Pierre Mariette. 8 


























Wappen, Vignetten, Zierbuchstaben, 

Devisen, Verlagszeichen und Sonstiges 

193) Wappen Urban's VIL; dancben die Apostal 
Petras und Paulos, 

194) Wappen des Papstes Alexander VIL, gebalten 
‘von ewel Kinder, P, Mariette ex, 8. 

195) Wappen eines Kardinals (Adler und Lowen- 
haupt), uebst mebreren Genien, Joan. Salia~ 

‘us Augustin delineavit Aumione. 1033. 4) 

196) Wappen elnes GroBmeisters des Malteserordens, 
‘von Rindern gebalten, unddaneben in vier Kartu 
schendieOrdenseroBmelsterfranzis. Herkuntt 4. 

197) Wappen sles Hischofs von Heauvals Félix Vise 
lard, gebalten von awel Engeln. 

199) Wa 
welche herum dle Frismighelt, dle 
eit, die Weisheit und Stirke, Fol 

199) Dis fransisische “Relchawappen, netst 21 
ander Wappen newerannter Ritter des ti 
Michaclordens, Fol 

200) Wappen des Ministers Colbert; daneben dle 
allegrisehen Figuren der Welshelt und Yor~ 
sichtigkeit. 8, 

201) Wappen des Marge 
wel Adler get 
202) Wappen det Familie son Yilleroy, von awel 
‘wufgertehteten Elnbornen) gebalten," umn deren 
Hirner ein Spruchband gewunden ist mit: Ex 

virtute potestas. qo. Fol. 

203) Wappen in einer Kartusche, an deren Seiten| 
‘le Gerechtigkelt und Vorsicht! Nach J. Stella, 
qu. Fol. 

204) Wappen, das einen Eber im Schilde het; 
en as dem Melmirhinueh ebenfals ein Eber 
AI Fol, 



































von Saint-Chaumont, son 














205) Das Herz Christi con deei Nigeln durchbsbrt an 
‘yonder Dornenkrone umgeben. Vignette. qu. 12 

206) Ellas in einem feurigen Wagen gen Hine 
‘geflbt. Vignette in elner Rartusche mit Ris 
Kenvertierang. qu. 12. 

207) Christus wascht den Aposteln die Fiase, Xu 
J.B. de Champagne, Viguette in einer Kir 
ische mit Renkenversierung. qu. 12. 

205) Johannes der Taurer predigt Busse in der Wore 
‘Nach J.D, de Champagne. Vignette. qu. 12 

200) Die Ausgiessung des heiligen Geistes. Sut 
P. Derrettini. Vignette, qu. 12. 

210) Der Evangelist Matthius sebreibt dis Ge 
schlechtaregister Christ, Vignette. qu. 12 
211) Der Stammbaum Christi, am Fusse sitt 
Engel Fr. Chauvean, Vignette. [2 
212) Lodwig IX, von Frankreich in der Schack le 
‘Tailledourg, und derselbe bet Damotte inte. 
‘doves Vignetten nach Fr. Chauveau. qu * 

213) Ludwig XIV. als Sonnengott,  Viggnete sid 
Fr Chanveau. qu. 12. 

214) Zwei Phantaslepfente, deren Hinterleba 
Laubgeminden endigen, welche sich in esisie 
verschlingen, Hbiche Seblussversierang \ 
4a. Fol, Anonymes BI. 

215) Ein. weiblicher Kop mit Ohrbammeln co! 
Perlenschnnr, rwischen wel elnander geet 
‘bergestellten Delphinen , deren Schwinte 10 

/bunden sind mit einer Sebleife, wor! 














216) DieSonne zwischen rwe! Lorbearzweigen, ie 10 

‘Kindern gobalten werden. Schlossvignette. 12 
217) Zierbachstaben, 24 

‘Der Rvangolist Matthi 

1, Der Evangelist Markus, ebenfalls ela 

, Die franzosisehe Kénigskrone, dle mitiins 

‘Schwergewicht sicben andere Krones tt 





ne in einem 8. 






* ind Perseus, neben einer Kartusche 
6 wwelcher Korngarben anstrtt. 
©. Bln Stier, welcher Gitzenbilder umwitt 
4 





. Kin Adler Kimpft mit einem Drachen 

Bin Adler pelt seine Jangen, ob sie oko 
‘Wimpersucken in dle Sonne sehen kianer 
fund damlt bewelsen, dass sie ichter 
fond Terkunft sind. 

Bin Schwan in einer Kartasehe von fstr 














Bin tolter Lime, aus dessen Rachea «= 
attert_ Nach fr 





a,des J. A. Toguetan; — Prolemius ws 
aklides an den Seiten elner Kartusche 
‘in weleher eine Sphire. 8. 

b. des I, Anissony — dle Fama und Abus 
dantia an den Seiten einer Rartusche 2 
‘der forentinischen Lilie. 8. 








ein Jans 
Storch, der einen alten Storeh auf seine 
Fligeln. trigt und mit einer. Seblan 
fattert, umringelt von einer Sehlange, J 
sich In don Schwanz belsst, Nach’ F 
Chanvean, 8. 

der Louis Prost; — die bh. Ignaz ot 
Frans Xaver neben einer Kartuscbe m 
flnem Adler aut der Weltkogel. qu. 5. 














Charlos Audran _———— 


Claudo I. Audran. 403 











und Johannes 





aes Buchhindlers j— St 


‘det Tiufer an den Reiten einer Kertusche, 
Nub Fr. Chauveau. 8, 






ten zwel andere Kinder sitzen, 
Nich Ch. Berard. qu. 12. 
221) Autte Statuen, 
*. Hine kanernde Venus. 
1 Eine rimisehe Dame, Blumen In,der linken 
and haltend. 
© Eine riinisehe Dame, 
linken Hand the Gewand aufhebend, 
4 Bin dramatischer Dichter, In der Rechten 
tosammengerlltes Papler, in der 
ken eine Maske haltend, 
Bin Miteblasender junger Faut 
Fat Sticke, vonK. Audran gestocben fi 
Silatinana. -Romae (1631). Fol. Platten 36, 
48.75. 108 und 131, im 1, Theil, 
12)Die verschiedenen ‘Lagen des Rindes in der! 
Uebinmatter, Nach J, Androuet Ducerceau, 
LBL fOr: Tyalté des maladies des femmes 
tow... Par Fr. Manriceau, Paris, 1651.4, 
In der Dresdner Kupferstichsammlung fndet 
‘abt ale bemenkensnerth (Mithelng vm 
“re 
22) Zvel Engel einen anit Fallhimern nmgebenen 
Stil haltend, woraut elne sitzende weibliche 
Fret, sowie ‘eine Lorbeerguislande mit aeht| 
Yeialions. Legende-usus_ me peperit_ete, 
‘Mei noch andere Inschriften. C, Andran fecit. 
nh. 


Vande Audran der Acltere, der erate wit] 
és Voraamen Claude und deswegen Claude 
Ugeanat, Kupferstecher, 1597 zu Paris geb., 
2ever des Vorhergohendden oder, wie andere be- 
‘nyt, sein Vetter, lerute bei ihm und ging 


stehend mit der 





























ach Lyon, wo erain 18, Nov, 1677 starb, 
Suter die gewdhnlichen Angaben; ich weiss 
Sei, in wie weit sie genan zutreffen. So viel 
Steeria: seine Kupferstiche sind in Lyon se 
ciel Seine Art zu stechen hat nichts von 
‘ejetigen Karle's ; er verbindet einen festen und) 
ton Grabstichel mit breiter Behandlung, nnd| 
te Bitter erinmern an die Kupferstiche dos 
Cort und Frane. Villamena. Es kann da- 
‘olacn, dass er auch einige Zeit in Rom zu- 
feicthatte. Erstach Portrits und allegorische 
von ‘Thesen und Buchtitein, Die 
1 des Rustlers fllhren, ausser seinem ganz, 
weeebriebenen Namen Claude Audran, noch 
Mceade Bereichoungen: Cl. Audran fe. oder 
fet oder inciait, und den bloBen Vornamen, 
maton abgekilrat: Cl 
Verzcichniss seiner Sticho, 

"VAL Famitie mit dem kt. Johannes, welcher den 
Ceitavkind einen Sprochzettel mit ler Au 
ce AON WRI bereleht. Fol 
2) Maas Mater miseicordlae, ihren Mantel sus 

Uber le Gemeinde." Ordinls ests 

Aube Vins de Mereede Redemptions Cap 
3, Fo 

4)Mata is Mater dolorosa, Image de Nostre Dame 

‘sept douleurs honoree “A Lyon. 8 

‘Alege nor den Bau des erzbisehifichenPalastes 






































in Arles. Im Vorlergrunde Allegorie derRischs 
‘lichen Merkur and der Gerecbtigkelt ; oben 
‘cht Meine Engel, welche Baubolz herbeibringen, 
qu. Fol. 
Helden des Alterthums, 20 Prerde, in der 
‘uf der Schulter Matteende Fabien 


it Lowe, Wider, Gazelle und Adler 









Ninus, KGnig von Assyrien; 

bi. Cyrus der Grofe, Konig von Pers 

¢. Alexander der Grote; 

@.ulius Cisar. 

Alle 4 BIL mit 4 lateinischen Versen im 
nterrande, und eines mitder Adr.: 1.1. Thowrn- 
eysen ex: Basilese. Fol 











4 

ene X.,' Papst, habe Figur, Mg. rechts, 

Oval. tin Cnierrande Wappen, zvel Medaillons 
ait Devisen uni viet atelnisehe 

8) Jacques Martotite, Pr 
Franz. von Pavla, stehend, vor einem Krazit, 
Vetend. Knlestick. Tm Chterrande sechs fran 
alssche Verve und cin Wappen, Al. 

40) Pettus Ritadeneica, alte Fig, 3) 
‘alt in der Linken ein Bildniss des 1, Tanae, 
ual, Fol 

411) Thesenserslerung. Sieben allesorisehe Figur 
a. Fol. 

1, Rechts, awel Figuren halten ein Wappen, 
dias awe! Kronen und einen aingelnden 
taiwen fm Sebilde fart, 

1H, Dieselben alten ein Wi 


5) 


























vereierung. Faint allegorisc 

tte des Vordergrundes bren 

Feu 

flnen Sebldssel binelubilt; sie hat in der Linh 
on Ring. qu. Fol. 

13) Allegorisches Thesenbild, Vorne rechts eine 
sitzende weibliche Figur, die einem aberwuti- 

den Kopr sete. 
ide, auf derselben Sette, eln Teipel 
lenhalle, wo getanct uid ein Stier 
esehlachtet wird, qu, Ful 

14) Das Tildniss des Kardinals Glosannt te Lag, 
Hrusth., 3qreehts, Oval mit Wappen. Fir ele 

G46 von Frangofs Piolo ha Lyoner Jesuitet= 

Aollegium verforhtene These. 4, 

35) Das Blldniss des jidisehen “Arztes Abraham 
‘Zacuto, im OO. Jabre, Anno 1642, halbe Fighr, 
Mgrectits, Oval. Im Unterranie eine anelactlige 
Iatelnisehe Inschrift, Tite far 
‘opera oninia tn duos Toatos divisa, Fol 

46) Zen Medalllon 





‘auf elven 
welches eine weibliche Figur 














































Conceptions théologhiues sur tontes te 
des Salnets et autres solemnelles de 
prescléesen divers lux par Me, Pier 
wea A by 1 S— Viele 
feicht ‘gehirt auel 20 diesem uche dai 
Le Wlane unter No. 14 erwihate, aber mir 
Kannte Porteat desselben franaisigehen Hof 
resligers. 




















417) Kin Prilatenwappens danebe 
Figuren , 


wel allegotische 

fund dariber drel” Engel, 

M4 alton ait-der Inseheit: 

1 gemino arbi. Fo 

ase des bl. Franeiskus, deel Vorgi 
ricaaees 






Ay) Zvel Bi 








Gormain Audran, 

















strachte 
minche. EMf Platten: 19. 21, 22. 25. 24. 30. 
51, 38 bis 36, fr die elf Abbandlung im zwei- 





ten Bande, p. $77—908, der Annales minoram 
Capucinorum, de Z, Boverlo, Lugdunl, 1632. 
3 te. Fol, 


Claude 1, Audran hinterliess drei Suhne, 
Germain, Claude IL und Gérard, alle dre 
Kilnstler und Schiller ihres Oheims Karle, die] 
nachstehend folgen 





Germain Audran, Kupferstechor, dor] 
iilteste Sohn des Vorhergehenden, geb. zu Lyon 
6. Dez. 1631, daselbst 4, Mai 1710, kam nach 
is zu seinem Oheim Karle in die Lehre. Nach 
seiner Vaterstadt zuriickgekehrt, verdffentlichte| 
er Kupferstiche, dio eben nicht tiber das Mittel- 
miGige hinausteichen. Er stach hauptsiichlich 
Portrits, die auch zu seinen gelungenston Er-| 




















zougnissen gehiren. Seine Blitter, theils ge- 
stochen, theils radirt, tragen folgende Bezeich-| 
nungen: 

G@. Andran seulp. 


Ger, Audran fee. 
Germ. Audran seulp. 
Germain Audran sculp. 


Verzeichnis seiner Stiche: 

1) Maria mit dem Jesuskinde in den Armen 
scheint einem Holzhauer. Fol. 

2) Der hl. Augustin, halbe Figur, schrefbend. 8. 

5) Die Ml, Delphine — the 

‘Tod; — die Hiupter des hl, Elzear und der hl. 
Delphine, in Weligulenbedster. 
















4) Almeray, -franzis. " Geschwaderkommanden 
Brust, 3/grechts. Oval mit Wappen, aber oh 
Namen.” Fol 

5) Andrautt_ de Meulenvrier Langeron, Klosterabt, 





Brustb., 3 rechts, In einem Lorbeerkranz, MIt 
‘Wappen, ater ohne Namen. Fol 








‘aber ohne Namen. 
eulp. Lugda. 1685, 


Unt 
Tinks, Fol 
5)J. B. Brodart, Galoorentntendant in Marseille, 


Brustb,, 3 reehts, Oval mit Wappen, aber ohie 


G. Audra 





Namen, 1680. qu, Fol. 

9) Jean-Claudo de Levis, Marquis 
‘Morand, Brustb., fg reehts, in 
kranz. “Mit Wappen, aber’ ohne Namen, Fol. 
Gutes Bl, 

10) Baron Chatean-Renand d’Aymar, Parlamentsratb, 
Brustb., 3/4 rechts, in cinom Lorbeerkranz, Mit 
Wappen, aber ohne Namen. Fel. 

11) Claude Expilly, Parlamentsprasident, Brust 
Mg rochts, in einem achteckigen Rahmen, Mit 
Wappen, aber chne Namen. qu. Fo 

12) Frangoise de Saint-Joseph, barflssige Karme- 
liternonne. Brustb., Mg links. 8. 

1. Mit dem Namen der Dargestellten, 
‘Audran fee 














Germ, 








ML Noch mit 
thomassin, 


‘A lion 





imerciele devan rue 


13) Erard-Anne de la Magdeleine-agay, Bre, 
‘fg recht In einem Lorteerhtans, nl Wap, 
ster ole Namen. Fol. 

14) Piero Mation, Bischof von Gap, Broth, 
rechis, in einem Ramen von Hebe, Mt 

Wappen, aber obne Namen, 1668. Fa. 

15) Frama Amedée Millet Eesha Mose | 
In Suvoyen, balbe Figur, jg reds, On) xt) 
Wappen. Fol, 

Tetras Mullet, D. D. D. 161 oe 6 

(Ge Toate Zant ankeatites. GA} 








dan seup. tog. 
TL. Mit der Umschrift des Namens ds Dox 
gestellten, 





16) Camille de Neuville, Erzbischof won Lyon, babe 
Figur, 3/ recht, in einera Ova wa Fis! 
Uatern.” Mit Wappen, aber ohne Sins 
au. Fol 
Tas Spruckb nd obnm_Inschrit. 
TE. Aut dem Spruckbande:.Aspice tar 
tumet referentem signa Camus 
Ka. 6. 
17) — Der, Brust, 3/¢reehts, neem Be 
sanz! Oval mit Wappen, aberohiedina 
Gere. Auizan seup. aga 165 

18) — Der, in oinem Lebnstubl tn dr Laks 
in Papier und in der Rechten eine Pat Os? 
Namen des Dargestaliten. Fel. 

19) Théophile Reyaauld, im Lebnstudl ne #22 
Tisch, wo ein Tintenfaas, Lm Uoternle dt 
Namo, zwei lateinische Verse, und lari 
Tinks’ Get. Audran seulp.; rects: 166. FL 

19a) Lararus Riverius, ranzisischer Ant ro Ma 
pellier, Yq links,” Doktormudtze , lange Bot 
Oval mit Umsehrift, Unten eine Kartscie=* 
zwei Versen. Fo. 

20) Charles-Frangols de Sales, Enel des BP 
von Sales, Brastb,, recht, Oval 168). 

pen, aber obne Namen, Fol. 

24) Kani Exiauuet I1., Herzog von Savoye, Bra 
S)plinks. Nach F de La Monee. 12 

Marla Johanina Baptista, Herzogin vo Soe 

rast, 3a rechts. Nach Dems, Ov! 

23) — Dies,,frastb, a rechts, Ineines Bie 
Aranz. 167%. qu. Fol. 

24) Vilor Amadeus, Herzog von Savoye, Bro, 
Je rechte, auf elnem Sockel in einen KES 
1683, qa. Fol, 

25) Pierre de Villars, Erabisehot von Vienoe, 2 
Figur, 3% links.” Oval mit Wappen, abt 

Namen, Fol. 

26) Allegore aut Karl Emanuel Tf, von Sim 

Tbrusth, wird von seinen Togendon betit 

Nath Charles Dauphin. In elnom views 
Rahmen mit Rankenversiorung. Fol. 

2) Allegoric auf Maria Jobanna: Baptista ron St 
Yoyen. Die Farstin sitzt auf einem Twas? 

der mit dem Pegasus bespanntuol 

‘Tugenden begleitet ix. Fol. 

28) Dio Stadt Lyon, begleitet vou Genien, weed 
Wappen ihres’Oberbirgermolsters und, ht 
Schoffen tragen. Hadirtes BI. nach Thos 
Blanchet. Fal. 

29) Titelbl. far: Andreae Argoli Ephomerides» 
‘anno 1640 ad annum 1700, Lugdant, 1682. | 
Le Blane 6. 

30) Titlbl tr die 1. Ausgabe des: Le Grand Dit 
tionnaize historigue vou Tauls Moret. A L3% 
1674. Fol. 
























































Claude II, Audran 


Gérard Audran. 405 








Audran. Claude Audran, Mater, dorzweito 
dieses Namens (daher Claude HI. genannt) und 
der zweite Sohn des oben besprochenen Claudel., 
ged. zu Lyon am 27, Milrs 1639. Sein Oheim 
Karle war sein Lehrer im Zeichnen; die Neigung 
tur Malerei bewog ihn, dieser Kunst den Vorzug, 
w geben. Er malte mit vieler Verstindigkeit 
und Leichtigkeit, und diese Eigeuschaften dien- 
teaihmals Empfehlung bei dem Hofinaler Lebrun, 
retcher ihm die Untermalung bei zweien von 
feinen Aloxanderschlachten anvertrante und 
ihn auch spiiterhin noch viel bei seinen weit- 
lisfgen Deckenmalereien in Seeaux, Paris 
m1 Versailles gebrauchte, so dass der Ge- 
We ganz die Manier seines Meisters annah 
Sialetates grosses Gemiilde, die »Vervielfilti- 
pug der Brode#, ist C. Audran 1683 bez. und 
winfe von seinem Neffen Jean Audran go- 
‘chen (No. 20), 8. auch No. 39 und No, 81 unter 
Gerard A. Er'starb 2u Paris 4. Januar 1684. 
*. D’Argenville, Vies des Peintres. IV. 136. 
Andran. Gérard oder Girard Audran, 
Kupferstecher, der dritte Sohn von Claude I., 
rb. au Lyon’ 2. Aug. 1640. Nachdem er b 
ivem Vater und Oheim den ersten Unterricht 
im Kupferstechen erhalten, kam er zum Behuf| 
veiteer Ausbildung nach Paris, wo er seine 
Letrzcit weniger auf sauberes, korrektesScbraf- 
fea mit einfuchen oder doppelten Strichen als 
‘ef grlndliches Zeiehnen verwendete und hierin’ 
tle grosse Sicherheit erwarb, die einen Haupt- 
‘orug seiner spiiteron Meisterscbaft im Stechen 
besrindete. Der Hofmaler Lebrun bemerkte 
6, Audran unter der Menge von Kiinstlern, die 
sch um seine Gunst bewarben, und gab ihm 
és Anftrag, seine Gemillde: Konstantin's 
Sccht gegen Maxentius und Konstantin's Tr 
snph, zu stechen. Die zwei im Jahre 1666 nach 
tieten Bildern ausgefiihrten Bll. (No. 93) be- 
“irkten Lebrun in der guten Meinung, die er| 
rou dem jungen Kiinstler gehegt hatte, und ver- 
‘chatfte diesem freie Wohnung in der Tapeten- 
brik der Gobelins. Die Steinigung des heil 
Stephanus (No, 51) nach Lebrun, und die Ret 























‘ung des jungen Pyrrhus nach Poussin (No. 89) 


tttielen ebenfalls die Zustimmung der Patiser| 
Kiostlerwelt; G. Audran liess sich aber damit! 
‘icht gentigen und ging 1667 nach Rom, wo er 
ici Jahre verweilto und seine Zeit zwischen 
‘kichnen und Stechen theilte. Unter dem Ein 
fuss des herrschenden Modegeschmacks ver; 

sich anfangs in der Wahl seiner Muster; das 
Studiom der grossen Meisterwerke inRom lenkto 
‘Snjedoch von den manieristischen Vorbildernab, 
vad bald erschienen Beweiso nicht bloB seines 
feliuterten Geschmacks, sondern auch seiner 
Wrgeschrittenen technischen Geschicklichkeit, 
Jie, als sie nach Versailles kamen, so gerithmt 
wunlen, dass Ludwig XIV. ihn nach Frankreich 
tarickberief, ‘zum Hofkupferstecher mit an- 
‘halickem Gehait ernannte und die von Lebrun 
fir den Ktnig ausgeftihrten Bilder aus der Ge- 

















schichte Alexander's dos GroBen zu stechen be- 
auftragte. Die vier Blitter, nach jenen ungemein 
groGen Kompositionen, womit G. Audran alle 
‘vorhergehenden Erzeugnisse der Kupferstocher 
kunst in Schatten stellte, erschienen 1672—167: 
(No. §8). Inzwischen scheint er eine zweite Reise 
nach Rom gemacht zu haben; denn die »vier Kar- 
dinaltugendens (No.73), nach Domenichino's Ge- 
milden in $. Carlo zu Rom, sind bezeichnet: 
G. Audran sculp. Romae 1675, und in der Folge 
veriiffentlichte er nach N. Poussin, P. Mignard 
und ander Matern noch cine ziemliche Anzahl 
Platten, welche den Namen ihres Urhebers we 
und breit berilhmt machten. Er starb 2u Paris 
26. Juli 1703, 

Audran galt lange fitr den vorziiglichsten 
Kupferstecher des groBen historischen Stils. Vor 
ihm hatte Niemand Werke von solevem Umfange 
zu unternehmen gewagt; die GrdGo seiner Plat- 
ten iibertraf alle bisher bekannten Kupferstiche, 
und eine bisher beispielloso Virtuositiit der Be- 
handlung steigerte die Ueberraschung und Be- 
wunderung. Sein grofer Vorzug vor allen 


























modernen Kupferstechern wird gew0hulich in 
die Vortrefflichkeit seiner Zeichoung gesetzt. 





seiner Lehrjabro nicht sowol das iingstlich regel- 
miBige Schraffiren als das gediegene Zeichnen 
angelegen sein, und dass letzteres auch in seiner 
spliteren Studienzeit ein Hauptgegenstand seiner 
Bestrebungen blieb, beweist das Zeichnenbuch 
(No. 123), welches er 1683 in Paris herausgab 
Les Proportions du, corps humain mesurées sur 
les plus belles figurés de Tantiquité. »Der Leser 
findo nicht fiir ungut, sagt der Verfasser am 
Schluss der Vorrede, dass ich hier mein Buch 
anpreise: Das Rithmlichste darin gehdrt nicht 
mir, sondern der von mir gepriesenen Antike; 
sie bietet mir bewundernswiirdige Meisterwerke ; 
ich macho daraus mein ganz besonderes Studium 
und verdanke ihr das Wenige, was ich weiss.« 
Die schiinsten antiken Statuen, von G. Audran 
in Rom »auf allerhiichstes Verlangen zum Nuteen 
der Zeichnenschiiler gemessene, sind der Lao- 
koon, der farnesische Horkules, Antinous, die 
Venus Kallipygos (cuphemistischer das »grie~ 
chische Hirtenmidchenegenannt) die Mediciische 
‘onus und der Belvederische Apoll. 

Von der cigenthiimlich befangenen Auffas- 
sungsweise seiner Zeit war A., den iilteren Mei 
storn gegoniiber, nicht durchaus abbiingig. Er 
sah nicht unbedingt Alles durch die Brille der 
damals maGgebendon Bolognesischen Schule, 
obwol er natiitlich auch ein Kind seiner Zeit 
war. Mit Recht lobt Watelet an dem Kiinstler, 
er habe beim Nachzeichnen groBer Gemiitde in 
der Verkleinerung Vieles verbessert, wodurch 
in seinen Stichen merklich gewonnen Witten 
Diese Bemerkung gilt freilich nur in Beziohung, 
auf gewisse Meister. P. da Cortona und G. Lan- 
































franco gab er etwas Stilgemiisses und Korroktos, 
was dioso Manieriston in gilnstigorem Lichte 


406 


Gérard Audra, 














1en Stichen nach Rafael, 
zeigt sich ein botrichtlicher Abstand gegen dic 
Originale, wobei jedoch in Rechnung zu bringen 
ist, dass’ die Hauptblitter dieser Gattung, der 
Hfourige Busche und die Stilcke aus der Re 
folge der »Tapetens, dem gealterten und seiner 
Hand nicht mehr miiehtigen, Kupforstecher an- 
gehiren, Uebrigens hatte ¢r auch sonst kein} 
hores Auge und Gefithl filr dio Wilrdigung 
ischer Werke: er irrte sich dfter in den 
‘Namen der Meister, obwol er lange nach ihnen 
studirt hatte, und fast unbegreiflich ist der schon 
von Heineken beriehtigte Irrthum, dass er ino) 
Zeichnung von Rubens fir eine von Rafael hielt 
(No. 44). 


Nach unseren heutigen Anschauungen ist G. 
Audran zwar nicht mehr dor einaigo, unerreich= 
bar hiichste Kupferstecher istorischer Stilbilder, 
als der er seinem Zeitalter galt, aber immer noch 
cin Kitnstler, der in seinem Fache Ausserordent-| 
liches leistete. Dio iltoren franzisischen Meister 
des Stichs, L. Gautier, Callot, A. Bosse ver- 
Dreiteten vorzugaweise ihre eigenen Extindun- 
gen, und der bei einer solchen Bethitigunzsweise 
Dostehonden \Freiheit verdankte dic Kupfer- 
stecherkunst in Frankreich, wie chemals in 
Deutschland, unstreitig. ihren rasehen. Fort- 
schritt. Aufdie chen genannten Stecher folgten 
Mascon und Nanteuil, in deren Minden der 
Grabstiche! technische Wunderwerke hervor- 
Draehte. Thre Kunst bestand in der tiusch 
ston Nachahmung: das Mlirbe und Weiche des 
Nackten, das Raubo und Feine der Stoffe, 
Stickereien und Spitzen, die blinkende Politur 
‘und Kompaktheit wer Metallo, dic leuchtende 
Helligkeit und Durchsichtigkeit der Edelsteine, 
itigkeit eines reich 

Tlaupthaar ichts ‘war Masson unerreic 
Dar, und in'Nantenil's verwegener Faust wurd 
der’ gohorsame Gra i 
womit er stattlich roe Portrts aus: 
fihrte. Zu solehen Voraiigen brachte (, Antran 
ine besondere Technik und Tendens hina, 
durch welche seine Kupferstiche eine net 
Epoche bezcichnen. Wiirend seine Vorgituger, 
dio hauptsichlich aus der Natur oder’ Phan 
asi entnommene Gegenstinde mit. viele 
Fleiss, Verstindniss, Geachack und 
21 Originalse 

sich voratigiich, die Werke der berihiatesten 
Maler jener Zeit in ihrem eigenthtinh 
und Charalcter maleriseh wiederzigeben, und 
die Art, wio er, nit allen technisehen Vortheilen 
versehen, und init den ihm eigenthtim 
ben tet, auf diesem Wege in 

i if, was eF 


erscheinen list. Tn s 
























































































































Um den 
selvortrag und dio Abstufungen des Helldunl 
miglichst trew und vollkormnen wiedereugeben, 
Dildeto er sich cin cigenthilaliches Verfahren 
das filr dic Uebertragung groBer historiseher: 

















Gemiildo in den Kupferstich sich ohne Widerele | 
als das zweckniissigate herausstellte und dt 

bostand, die Platte vermittelst der Radiruadl at 
des Scheidowassers bis zu einem gowiseen Grait 
‘vorzubereiten, und nachher mit dem Stickel be 
zum Hervorbringen voller malerischer Wirkuy 
fnothwendige Arbeit hinzuzufligen. Sshoo is 
Boginn des 17. Jahrb. bedienten sich die tae. 
shen Maler des Grabstichels zur Nachle 
iren radirten Platten, und pAegten die br 














bei 
bantischen Kupferstecher ihre anradirtea Patz 





in Frankreich findet man jeltet 





‘inte Anwendung der Radirnadel wala 
hols erst spiiter, und dio meiseiae 
Art und Weise, wie G. Audran diese Metis 
Jgeltend machte, war umn so liberraschender, ab 

van sie von thm gar nicht vermutet bite 
Seine frithesten Grabstichelarbeiten (1660-16) 
ieasen eben keinen groBen Teebniker errs | 
dag Machwerk dabei ist steif,trocken unde 
los. Auch die obenerwithnten ftir Letra nt 
gefilbrten Stiche von 1666 sind noch keizewes 
fei von Iiirte und Monotonie. Dagegen beat | 
‘man in seinen rdmischen Blittern (1-17) | 
inew freieren, Detonteren Vortrag:: die Poi | 
von Clemons IX., J. Hillings und S. Sorbie el 
auch noch mit dem Grabstichel alli, j 
schon mit achtbarer Gewandtheit ausgeftirt;ee 
stelien am Schluss der ersten Periode. Dergrfe 
Kupforstich nach dem Deckengomilde rea? 
«la Cortona in der Villa Sacchetti (No.6) und & 
Vierzehn Blittor nach den Malereien dss 
Meistors im Palast Pamfili (No. 86, won dient-| 
herrechende Grabstichelarbeit.schichter: mi) 
slviehsam  versuchsweise Nadelstriche cig 
tischt sind, bilden den Ushorgang zu der fi, 
Jgenten Manier, dio zuerst in den Bitter ss 
iden vier runden Fresken von Domenichino nS.) 
Silvesteo di Monte Cavallo entachieden unde 
lich hervortritt. Hier zeigt sich bei viele Fstisr 
in der Behandlung, Zeichnung vad Be 
‘nung ein tborlegtes und gliicklich durebgeftires | 
Kombiniren des Grabstichels und der Ratiras | 
Wenn G. Audran, wie sich angegeben fn 
hrond seines Aufenthalts in Rom das Atlee, 
des C, Maratti besuchto, daef man wo vera, 
dass er von diesem au jener Stichmanier tee» 
leitet worden, 












































sehen den Grep| 
pen hinzugleiten und si jeht zu umspiel| 
und zu durelulringen scheint, sind dermabe dit) 
fiir sin Talent charakteristischen Eigenschat®, | 
ddass man in den von ihm gestochenen Gewilses| 
Voraiige nur selten wiederfindet, und wt 
las Verdienst der Maler nach demjenigen ¢ 
Kupferstechers beurtheilen wollte, kinnte sith 
taung der einen uni desandert 
leicht irren, Doch soll G. Audran's Taleot nicht 
oline jede Einsehrinkung gelobt werden: 
Romano hat er nur in leicht andeutender Weise 
wiedergegeben und Rafael, wie gesagt, sehr 




































_Gérard Audran. 














rach Ghertragen, Bester golang es ihm mit 
Dbseiehino und Ann, Carraee! ; doch zeigt sich| 
vise Hauptatirke weniger in den Stichen nach| 
Werken italienischer Meister, als in den Nach-| 
vidangea franUsischer Maler, weil er sich dexo 
sesiodzchen Stil nieht 80 innig, wie seiner ein- 
icinisehen Kunstweiso anzuschwiegen wusste. 
Poosin und Le Sueur waren Maler, denen er an 
Gris, an Strenge des Stils und der Zeichnung| 
sechkam und im Vortrag, in der Kraft und 
File des Ausdrucks und der Farbenstimmung| 
Sbelegen war. Was er nach Mignard und Le- 
tra gestochen hat, bezcugt seine Meistorschatt| 
iehsten Grade cs int dieselbe Art der Em- 
ing und Beseelung; man erkennt don Fat- 
der Bilder und den Pinselstrich der Meister 
Jignds ist der Kupferstecher seiner eigenen 
ser gefolgt, abor er hat die Art und Weise 
cGriginale mit einer Leichtigkeit und Preiheit 
‘edegegeben, die nur dem ausgezeichnetsten| 
‘he eigen ist. Man weiss nicht, ob er solche 
[chee mit seiner Nadel oder mit seinem Stichet 
mice er gebrauchte beide Mittel mit solchem 
‘Dh nd Geschmack, vermengte sie so ein-| 
feluroll und passendl, dass es schoint, als 
cea in aciner Hand jene zwei Werkzouge| 
Jee Augenblick einander ausgeholfen und ein-| 
‘sanig ir cin hewundernswiirdiges Ganzes zu-| 
wasen gearbeitet, G. Audran suchte kein 
‘ase au erregen; sefo Beatroben ging nicht 
ad vegiame Charakterisirung der Theile im 
Hain: die Wirkung und Taltung im Ganzon 
id meta scin Augenmerk. Seine Art das 
aéeiaieho ou behandelo ist brit and 
‘ite, eroGartig oslor ernsthatt, wie die Gegen-| 
Sais, die er darzustellen hatte ; seine Pélanzon| 
“tl Masier von Naturwabrheit, so dass, wenn 
‘Vela der Schacht am Hydaspese dea Kopf des| 
‘feradeten Porus. mit Interesse betrachtet| 
‘ates, unsere Aufmerksamkeit sich auich nach) 
& sar Rechten befindlichen Distelstande 2u- 
‘etn, weil sie gleich meisterhaft ausgofirt int. 
Die vier grofen Kupferstiche nach den von 
Os Latrangemalten Bidern aus dor Geschichte 
Amasders des Grofien, welche die Sanmuler 
‘Pritolich tie Alexanderschlnchten von’ Au-| 
‘bu nenten, sind Meistorwerke ersten Ranges, 
e ‘rweckten bei ihrem Erscheinen jenscits| 
D 

















{Ep son der VortremMichkeit der Originale, 
40 bohen Begriff, dass die Italiener in der 
‘een Verwunderung ausgerufen habon sollen 
Aimer Rafael, du hist nicht mehr der Erste‘ 
Xa indets spiter, als sie Gelegenbielt hatten| 
Se Urhiter an sehen, Uber den fortdauernden| 
ii ihros gefeierten Meistors goviss bo- 
nice, Lebrun selbst, wenn einer Ucberlic-| 
frag, die mit dem Charakter dieses chen 80 
herrachalichtigen Hoftalers 
nstimmt,, zu tranen 





‘venebert 
habe. Diese therats geoflen Kom-| 
Yeagcoenseheinen wirklich in den gestochenoa 





Nachhildungen einen leiehteren Seliwung 
Fluss der Zeichoung als in den gemalten Origi- 
nalen zu habon, und jedenfallf'sohen wir heut- 
autage dio ersteren viel lieber als dic letter 
Nicht bloB in der Auffassunge-und Gefillsweise 
fnictt G. Audran gleichen Sehrite mit Lebrun, er 
lich thm auch in der riistigen Handiortighoit 
JAus dem Datum seiner riesemmiiiy grolen 
Platten ersieht man die Schnelligkeit, wom 
iesetbon hervorbrach 

gang tiber don Granikus« 167: 
/Arbelae 1674, den »Einzug Alexander s in Baby 
ows 1675, und die »Niederlage des Kiiniss Parise 
1678. Diese letztere Platte ist nabe an ‘Fuss 
breit und 2 Fuss hoch; G. Audran’s geschyvinie 
[Werkmeisterschaft hedeckte demnach bianen 
3 Jahren cinen Flichenraum von 10) Quadrat- 
schuk mit eben so gleichiniissig gensuer als all- 
Jgemein harmonischer Arbett, und lisferte in so 
kurzer Zeit diolwoithiufgsto ima figrenr 
‘Komposition in der griBten Dimension, 
Kupferstich haben kann. 

G, Audranthatte viele Schliler und Nix 
die sich aus Frankreich ins Ausland ve 
to date aciue Richtuog und Behan i alle 
neueren Kupferstechorschuten tbersexansen ii 
seitdem ununterbrochen bis auf den heutigen 
‘Tag gangbar geblieben sind. Er hinterlicss 
croBe Anzahl Blitter, die theilweise jn lioher 
‘Achtung stehen, Man findet darauf folgenle 
‘Arten der Bezeichnung 


G. Aw. f 
Ger. Aecdran tw. S0utp. 000 


und 1680) 


Se Cheibedze fecit. 


Soran dus Audran 









































Nicht alle Blitter, welche seinen Namen oder 
b1o8 den Namen Audran tragen, wurden voll- 
stindig von ihm verfertigt, mehrere sind von 
seinen Schillern, namentlich von scinen zwei 
Neffon Bonoit L.'und Jean ausgoftiirt und von 
Gérard_nur fMberarheitet. Nach der hei den 
‘Kupferstechern seiner Zeit gancbaren Sitte hatte 
G. Audran cin Verlagageschift, woleies or sucrst 
fir Rechnung der Regierung aux Gobelins, 50 
dann fir eigene Rechnung und unter der Pinna 
‘Aux Deus Piliers or, in der Rue S'. Jacques 
io} betrieb. Diesos Geschift erstreckto sich nicht 
bloB anf die von ihm selbst oder in asiner Werk— 
tatt und unter seiner Aufsicht gearboiteten 
Blattor; es begeif auch die von ihm bei aodern 











408 

















Kupferstochern bestellten Platten, wobet er ge- 
wiss gar keinen Antell hatte und herdies 
manchinal der Name des ausfilhrenden Kilnst- 
Jers vorhanden igo Verlagsartikel dieser 
Art sind am Sehlusse unseres Verzeichnisses 
onannt, — Im J. 1771, bet dew Toile des letz- 
{en namhaften Reprisentanten der Audran'sehen 
Kiinstlorfamilio, verkaufte man die von den Mit- 
sliedem dieser Familie gestochenen Platten: die 
tmeisten davon gelangten in den Besitz. des Pari- 
ser Kupferstichhiindiers Joubert, weleher dic- 
selbe Firma (aux 2 pliers dor), wie dic hundert 
Jahro vorhervonG. Audran gewiihlte zursetuigen 
jomacht hatte, und seitilem wurden viele Platten 
golegentlich fitr dio Calcographie du Musée du 
Louvre angekauft, welehe sic noch gexenwirtig 
Desitat und Abdrleke davon 2u wolfellen Prei- 
sen verkauft. Auf dicse Anstalt ist verwiesen 
mit den cingeklammerten Worten (Cale. du 
Louvre) bei den Bittern des uachfolgenden Ver- 
zeichnisses, von welchen dio Platten noch daselbst 
aufbewuhrt werden und neue Abiilieke liefern 


Bildnies des Kanstlers, Brusth, 3g links, in Ova. 
Gestochen von N. Dupuis, mach einer Biste 
des Ant. Coysevox. 5. 

1, Mit den Namen der Kinstler und der dar- 
gesteliton Person. 
M1, Mit diesem Namen und der Adresse des 
Odienvre, welcher die Platte in diesem 
fustande’ far dle unter dem Namen La 
Suite d'Odicuvror bekaunte Portriteama- 
Tung benutete 























Verzeichnis seiner Stiche. 





Biblische Geschiehton, christliche 
Legende und Mystik. 
1) Die Sunddut. Nach R, de La Fage. gr. qu 
Fol. B.D. 1. 

1. Vor aller Schrit. 

IT, Die Namen des Stechers and Zeichners, 
und die Adresse Jean van der Lruggem, 
rue St. Jacques Ala Vieille Poste, 

ML Die Adresse abgeindert: rue § 
fay Grand Magazin 

IY. Mit der Untersebrit: 












Jacques 


Le Déluge, Gen. 7, 





Nach Rafael, Tadittes| 
der letaten Werke des Kupferstechers, 


‘deri man nur zu deutlich die Alterschwiele an 
mmerkt. gr. qu, Fol, — R. D. 2, — (Cale. dul 


Louste.) 
T. Mit den Namen des Malers und Stechers, 
W, Mit dem Zitat avs dem tweiten Buch 
Mosis, 3, 6. und G. A's Adresse: roe 
St, Jacq 
8) Durchgang durch's rothe Meer. Nach Fr. Ver= 
ter Aus 2 Platten. gr. qu. Fol. — It. D. 3, 
= (Cale, du Lourre.) 
1. MieG. A's Adresse aux Gobelins. 
H, Mit den Namen des Zelehiners und Ste 
cchers; mit der Dedikation und seines| 
Adresse : Rue St, Jacques, 
4) Durchganz dureh's othe Meer. Nach R. de La 



























Page, er, qu. Fol, — KD. A. 










I. Mit don Namen des Zetchners und Stechés 
und mit der Adresse des Jean Van tet 
Bruggen: rue St, Jacques & la veille pst 

1. Dio Adresse abgeandert: au Grand Magarin 

III, Mit Passage do la mer Rouge. Exot, 14 
‘und mit der Adresse das Gérard Valk, 

5) Josus's Kempf mit den Amalekitern. Nach Kj 
do La Fage. gr. qo. Fol. — B.D. 5. 

T. Mit dem Namen des Zefchners. and St 
hers, und mit der Adresse des Jean it 
dor Bruggen. 

1, Mit der Untorschritt d 
‘Adresse des Gérard Valek. 

65) Leben David's, Nach dem Deckengemilde 
P.Berrettini, fm Palast Sacchettl 20 Roa} 
Besteht aus 3 Platten, die zusammen eine 
Kupferstich und ein Titelbl. bilden; 1688 
Rom gestochen. Das Titelbl. enthilt das Wa 
dos Staatsministers J. B. Colbert zwischen 7d) 
Genien. qu, Fol. max. — B.D. 779. — 
(Cale. du Louvre.) 

7) Vier biblisehe Histories | 

‘. David tanzt vor det Bundeslade. 











Titels und 











by, Salomo auf dem Th sn Geine Mee 
ter Bathseba, 

. Judith zeigt dem Volke das Haupt dé B> 
Tofernes. 


4. Esther vor Abasverus. 
Vier runde Fresken von Domentebine it 

der Kirche 8. Silvestro di Monte Quisinale #0 
Kom gemult und von G. Audran wikrend seines 
dortigen Aufenthaltes mit allom miglichea Ge- 
sebmack tadist, Fol. — R, D. 101—104, — 
(Cale, da Louvre.) 
8) Sechs Kupfer fr 





Les Peoaumes de David mis 


‘on vers Francais, Par le R. P. Charles Le Bret 
A Parts, cher Francois Maguet. M. DG. LY. § 
19) David prophezeit das Leiden Jesu. Nach eige- 
— B.D. 1, 

Devt 


ner Brindung. i. qu. Fol. 
ie Darstellung itrig, besebrisbem ist: 

Ikniet nicht, sondern 

lieder auf den Hern 









T.G. Andean in, ot sculp., darunter ein Zitat 
aus Lukas, 24, 41 
W Noch mit dem Namen des Verlegers F. 
Muguet. 

10) Usthell Sslomo's, Nach A. Coypel, Von dem 
Stecher dem Marquis von Villacert’ gewidmet. 
‘qu, Fol, max. — Rt. D. 6. — (Cale, du Louvre.) 

11) Judith’ reieht ihrer Beglelterin den Kopf de 
Tlolofernes. Ohbe Namen von Maler n. Stecher 
qu. § 

12) Der Kngel des Herra bringt dem Propietex 
Exeehiel eln Buch zum Aofessen, 8. 

13) Die Vermilung der Maris. Nach N. Poussi 
Kl, quy Fol, — R, D. 7, wo es wanderlicher- 
wweise helast, dats nicht der Hohepriester, sn- 
dern Gott Vater die Trawung vollzlebe, (Cale 
au Louvre.) 

1 Blass mit dem falsch geschriebenen Namen 
des Malers: Ponsein. 
HL. Mit den Namen des Malers und Stechers.. 
‘Zu dem Namen des Stechers ist hinzuge~ 
ctat seine Verlagstraa: aux 2 pliers €or. 
Nach einer Zeichnung 

5 — RDS. — 

Gelsireich radirtes Blittehen. Unten, recht. 

bloss Pal (verkebrt gesehricben). G. Andran 

That soinen Namen nicht daraut gesetet: es ist 







































Jedech von thm wire dio Sache nicht gowiss, 10 
Wnnte man die Radirung dem jingeren Palma 
selbst beilegen, so sehr ist sie in dor Manler die- 
08 Meisters. 

13) Anbetung der Kinige. Nach C. Cesio. kl. qu 
Pol 





1h) Flucht nach Aegypten. Nach F. Verdier. Dem 
Marquis von Villacerf dedizirt. — gr. Fol. — 
B.D. 9, — (Calo. du Louvre.) 

17) Mara mit dem Jesuskinde, welches nach einem 
‘Vogel greift, den thm der Kleine Johannes hin- 
Ail, Oval. Fol. — R. D. 13. 

18) Der Weltholland, halbe Figur, 8/q rechts. Oval 
Fa. — B.D. 11, 

19) Die Mutter Gottes, halbe Figur, 9g links. Oval 
Fol, — KD. 12. 

B)Jobannes taut dlc Judon im Jordan. Nach N. 
Poussin. Zwei Platton, qu. Fol. max. — R. 
D. 31, — (Cale. du Louvre.) 

1. Vor aller Sehrit 

UI, Vor G. A.'s Adresse: Rue St. Jacques. 

IL, Innerhalb des Einfassungsstrichs der Namo 
des Malers; darunter das Wappen des 
Staatsministers Colbert ; zu beiden Seite 
dessolbon ein Zitat aus Matthius, Kap. 3, 
todann die Dedikation, und ruletzt ist 
G. A. als Stecher und Verleger gonannt. 

21) Die Bhebrecherin vor Christ 
sin. gr. qu. Fol. — R. D. i 
Lowe.) 

1. Vor aller Schrift, Usberaus selten 
I. Mit dem Namen des Malers, dem Zitat aus 
Johannes, Kap. 8, dem Wappen des 8 

















ministers Colbert; 2u beiden Seiten des- 
der 


telben die Dedikation des Stochers, 
weiter unten noch als Stecher und Verle- 
ger genannt ist. 
Mit den zohn Uber cinander gesetzten 
Pankten oder vielmehr kurzen Strichen 
rechts im Rande. Angeblich waren diese 
bestimmt, das jedesmalige Hundert der 
Abdriicke anznzeigen ; ich halte sie jedoch 
fiir bloss zufallige Probirungen des Stichels. 
2) Die Uedergabe der Himmelssehlissol. Nach 
‘iner Zeichnung von Rafael. Radirung. kl. qu. 
Fol. — B.D. 16, — (Cale, du Louvre.) 
1. Vor den Kiinstlernamen, 





0, 

















TT, Mit diesen Namen: R. V. In. — G. Au, 

se. C. PLR, 
28) Das Sehiff Potri. Nach G. Lanfranco, Oben 
abgerundet. gr. Fol. — B.D. 35. — (Cale, d 





Louvre.) 
1, Vor aller Schrift 
TL, Die Platte ist dem Ober 
rault dediairt, dossen W: 








kontroleur Per 

pen sich dabei 

sme des Malers. 
massungsstrich G. A.'s Adr.: 

A Paris rue 8. Jacques ... 

24) Die Kreuztragung. ‘Nach P. Mignard. gr. qu. 
Fol, — R. D. 10, (Cale. du Louvre.) — Seiten 
stick zu der von Benoist 1. Andran nach Ch. 1 
bran gestochenen Kreuzerricht 








e 

1. Vor der Untersehrift; nur dio Namen des 
Malers und Stechers’ unten ini der Mitte 
Mintergrund bloss radi, 

H. Dein vallerchristlichsten Koniges dedizirt; 
abel ein Zitat aus Lukas, Kap. 23, 26, 
nnebst G, A.’s Adresso: A Paris rue 8. 








409 


mit dem Stichel aborarbeitet. Die Platte 
von 582 mill. anf 524 verkleinert, 

25) Der ungliubige Thomas. Nach N. Poussin. 

qu. Fol. — B.D. 15. 

26) Die Ausgiessung des bl. Geistes. Nach Ch. Le- 
‘brun, ge. Fol. Obon abgerundet. 
tenstick” zm’ »Rosenkranzmysteriume 
(No. 36). — B.D. 17. 

Vor dor Schrift. 

Lobran als Maler und G. Audran 

als Stechor genannt; darunter die 

Worte des Propheten Joel und die 

Dedikation 

27) — Ders. Gegenstand. Nach einer Zeichoung 
des Rafael"echen Kartons fir die Tape 
ten mit Darstellungen aus dem Leben 
Christi, qu. Fol. Passavant. 11, 270. 

28) — Ders. Gegenstand. Nach ©. Ferri. Ml. 
qu. Fol. —R. D. 131. 

29) Der ‘Tod des Ananias. Nach einer Zelchnung 
des Rafael schon Kartons far die Tapoten mit 
Darstellungen aus der Apostelgeschichte. gr. qu 
Fol. — R. D. 18. — (Cale. du Louvre.) 

80) Paulus und Barnabas in Lystra. Nach einer aha- 
lichen Zeichnung. gr. qu. Fal. — KD. 19. 
(Cale. du Louvre.) — Dieses und das vorher~ 
gehende Bl. sind von @, Audran in seinem ho- 
lien Alter radirt and zwei seiner schwiehsten 
Werks. Yon beiden Platten existiron Abiiicke 
sor dor Schrift; die erste Platte ist von dom 
Stecher dem Messire Henry Frangols Daguesseau 
gowidmet, 

$31) Paulus predigt in Atho 
‘eichnung. er. qu 
28. 

$2) —— Ders. Gegenstand, Nach ©. Perri, it 
qu. Fol, — B.D. 130. 

rechts:G. Au, seulp., und im Un- 
\le ein Zitat aus dem zweiten Briefe 
an die Korinther, 2, 17. 
































Nach einer ahnlichen, 
Fol, Passavant. 1. 











die Inschrift im Unterrande ist von neuen 
gestochen und hat den Zusatz: Se v 
chez N. Le Roy, au faub. St, Marsel, au 
lyon argent. 

) Der Evangelist Johannes erthoilt der Maria das 

LL, Abendmal, Nach L. Carracei, Fol. Oben 

abgerundet, — Bin In, Audran's Atelior ra: 

@irtes BI; man Vest darauf nicht den Namen 

des Malers, und seine Manier ist dabei sehr ver- 

Kleidet, 

34) Die Monstranz mit der hl. Hostie, von zwei En- 
geln im Himmel angebetet. Ecce pants angelo- 
rum, Anonymes BI., gestochen flr die Con 
frérie du S. Saeroment 4S. Roch in Paris, Fol. 
—R.D. 20. 

35) Der Bunid des Alten und des Neuen Testaments, 
Nach dom Gemalde von Ch, Lebrun in der 
Schlosskircho 2u Scoaux, 5 Platten. 1681. Fol. 
max. — I. D. 81. (Cale, du Louvre.) 

136) La Vierge au Rosatre. Nach Douenich 
Radirt und mit dem Stichel dberarboitet, 




















us G. 





Audran’s letzter Zeit. er. Fol, Oben abgeran- 





det, Seitenstiick rur »Ausgiessung des hl. Gei- 
stese (No. 26). — RR. D. 21. (Cale. du Louvre.) 
1, Ohne inrahmung; das Wort Antma falsch- 
lich Amima geschrieben. 
II, Kingerahmt und der orthographi 
vorbessert, 
37) Die himulische Glickseligkelt der Gebened 
82 








10 Fobler 








. Nach P.Mign ard. Grofe Komposition 
von mebr als 200 Figuren; sieben Platten. 1603, 
Fol. max. — K. D. 76. (Cale, du Louvre.) — 
Wenn die Abdricko noch einzeln und nicht 2 
sammengefugt sind, lest man auf dem sechsten, 
BI, im Rande links? ne coupe pas. Auch bel 
‘den sich darauf und auf den andern Til, kurze 
Strichelchen im Rande, wie sie bel der -Ehe- 
brecherin« (No. 21), der wMarter des bl, Lauren- 
tiuse (No. 46) u. s,'w. vorkommen, und die sich 
sehwerlich auf das jodesmalige Hundert Abdricke 

sondern. blosse Stichelprobiruagen 
















‘Versuchung des hl. Antonius 
ol. — B.D. 23. 


Nach Ano, 
— Sehr ge- 


rift und mit einem doppelten 

infassungestrich, der bei den 

n Abdricken ansgeliseht it, 

UW, Mit den Namen der Kunstler und mit der 
Dedikation. 

IML Mit der Tnscbrift auf dem Mi 
nneben dem Heiligen: Una es 











he, rechts 








, lnbe Fig, ti 
1662. Fol. — I. D! 36, 
41) HI. Franziskus 















Gegenwart von dreien seiner 
Carracei, Radirt und mit dem Grabstiche 
vollendet; el eben so schin goa 

gestochenes BI. Fol, — K. D. 27, (Cale. du 


Louvre.) 
1. Vor aller Schrift, 
I, Bloss mit G. Audran’s Verlagsadresse. 
Mit den Namen der Kiustler und mit der 








‘und Protasius, vor die Statue 

um ihm 20 opfern. Nach 

Le Sueur. qu. Fol, max. — B.D. 36, 
(Cate. du Louvre.) 

1. Vor aller Schrift und vor dem Kinfassungs- 

strich auf jeder Seite des BI. in der Brelte 

ler Kiinstle, mit der Ver- 

techors und seiner Dedi- 














43) Der I. Hieronymus berwindet durch Busse 
‘und Kastelongen die Anfechtungen des Teufel 
indricke, welehe der Anblick rémi- 
scher Frauen in seiner Phantasie zuriickgolassen 
hatte. "Nach der Fresko des Domenichino 
Jn S. Onofrio zu Kom. Sorgtaltiz und sche go- 
schmackroll gestochen; die Platte wurde von 
BenoistJ. Audran angofangen und von sei 
nem Oheim beondigt. qu. Fol. — R. D. 32, 
1, Yor aller Sehrit 




















H, Mit den Namen der KGnstler und G. Au- 
Aran’ Adi 
HS, Miter Inscbrift: Sanctes Hicronymes 





Der Wl. Miyacinthus, s. Raymundus yon 





tie stammt aber von Rubens und wurde far die 
son Corn. Galle gestochene Folge der Vita beat 












fart; os ist das 67, BI, Man beget si 

wie cin so tichtiger KOnstler einen solebe In. 
‘hum begehen Konnte, in Folge dessen et natt- 
lich auch den Bl. Ignatfus mit dem Aposte Pas 

i verwechseln musste. 8, — Ht. D. 30 

45) Johannes der Taufer in der Waste, babe Fe. 
Oval, qu. Fol. 

46) Die Marter des bl. Laurentius. Nach E, Le 
Sueur, Pol. max, Oben rund. Seitendtich rt 
sMarter der bl, Agness, nach Domentebize 
(No. 52). — Ht. D. 33. (Cale, du Loayre.) 

1, Die Wolke neben dem rechten Fligel 
fam nichsten bei der Statue befotidnt 

Engels, oben links, hat eine weise, t- 

schattirte Stelle 

Die unschattirto Stelle der Wolke ee 

nleht zugedeckt, und unten im Rade 

Rechten bemerkt man sieben butte S¢- 

chelstriche, 

Dio weiste Stale schattirt, Mit deo Sine 




















47) M1. Paulus, halbe Figur, in einem Buchs leat 
Oval. qu. Fol. — G. Audran blose als Yee 
genaunt 

48) Hl Petrus, die Hinde gefaltet und de Ae 
seer Himmel gerichtet. Oval. 1687? — R.D-3, 

49) HI, Raymundus von Peiaforte, in Dioinir 
nerkloidung auf seinem Mantel’ aber da Met 
schwimmend, von Majorea nach Bazelta. Sc 
P, Faceini, — Kin mit vieler Leichiet 
Mochenes BI, wo unten Hyacinthus a Heiter 
und Guereino als Erfinder genanat snl: et 
AoppetterInrthum, Die Erfiadung ist va Fe 

igen betrit, «i 

an der bl. Raymund, Diesebe hie 

postion arde 1601 son Glow. Valeo et. 
fem Stiche sind die Namen des Mr 

Heiligen richtig angegeben (Bard 

XVIML 215), — Fol. — RD. 29, 

1. Vor aller Schrift 
1H, Im Unterrande: Guerchin jn. — $¥. 1 
CINTE. — G. Audran seulp. 6. P.B 























MM, Noch mit: A'Paris, cher Basel, eS: 
Saeques. 
50) I, Sebastian, an einen Raumstamm gebnie 


und mit Pfeilen durchbohet, tm Vorderre® 
ciner Landschaft. ‘Nach Ann. Carracel. Rulit 
‘und mit dem Grabstichel beendigt, sehr erat 
gezeichnet und treffich gestocken, Fol. — 
D. 














1. Vor der Schrit 
IL, Peint par Antbal Carache: Salnt Sebate: 





attire. 
51) Steinigung des Ml. Stephanus. Nach Ch. Le 
bran. gr, Fol. — Ohne den Namen des 





‘hors, Das BI, wird oft verwechselt mit elec 
inderen anonymen Kupferstich, der nack de> 
selben, vormals In der Kirche Notre-Dame 1 
Paris betindlichen lde von Et, Pleat 
ausgefiht lat, 
92) Die Marter der bl. Agnes, Nach einer Zekb- 
ing des Bildes von Domenie hin 0 inde 
wok 1u Bologna. Radirt und mit d= 
. G, Audran machted 
aus ela BI, wo Kraft and. Korrekibeit det 
Zeichnung mit der Schonbeit des Stichs gepaat 
‘ind; es ist aber nur nach einer Zeichmung reo 
3. B. Corneille ausgofaihrt und daher dem Orig 


















P. Ignatil Loiolae (Romae, 1609, In 4.) ausge- 


inalgemaldo eben nicht getreu. Pel. max. Oben 


Gérard 





411 








udran. 








rand. Seitenstick zur »Marter des hl. Lauron- 
fiuse, nach Le Sueur (No, 46). — K, D. 22. 
(Cale! du Louvre.) 
I. Vor der Finfassung. 
jinfassungsstrich und 
Kiinstlernamen. 

IML Noch mit G. Audran’s Dodikation und Adr. 

50) MM. Franaiska, die géttliche Strafgerechtiskeit 
anflehend. Nach N, Poussin, Fol. — R. D. 28, 
(Cate, du Louvre.) 

I. Mit den Namen der Kiinstler und 6 

dran’s Adresse. 
IL, Noch mit: Ste, Frange 
54) Die hl, Magdalena in elner Grotte, wo ihr zwel 
Engel erscheinen. Nach G. Rent, Sehr gutes 
Grabstichelbl. Fol. 

58)Die hochselige Maria Vittoria Fornari betet vor 
tinem Altar. Schwaches Grabstichelbl. aus G, 
Audran’s erster Zeit. kl. Fol, — R. D. 72 

L In der 2weiten Zeilo der Untersehri 

ter dem Worte L’Annonciade steht le, 

TL Das le am Ende der zw le ist aus 
und in den Anfang der dritten 
5 an seiner Stelle celeste, 
erpflegt einen Kranken. (i, Au- 
0 le 26 Janvier. 4. 





it den 











Aue 





















ran feeit I 


Mythologle und Allegorie 
8)Die Entfihrung Ganymed's, Nach Tizian. 
‘Acbteck. Radirt und nachher mit dem Stichel 
R, D. 100, (Cale, du Louvre.) 
Kiinstlernamen. 
I. Mit diesen. 
IN, Mit der Dedikation des Stechers 
$8)Der Triumph der Flora, begleltet von Nymphen 
und Liebesgdttern. Nach It. de La Fage, Der 
Fries besteht aus vier Platten, jede mit zwei 
Abtbetlungen. Diese Abthei faibren die 
Xin, 1—7, wobei die 4 und 7 gebraucht 
fad, Die’ Bil. sind radirt und sortrofftich ge~ 
richnet. qu. Fol. max. — R. D. Ad. 
40) L¥impire de Flore, d. b. die Metamorphosen der 
in Blumen verwandelten mythischen Personen. 
8. (Cale, 




















Nach N, Poussin, qu, Fol, — R. D. 
‘a Louvre.) 
60) Apollo und Daphne, 





‘ach N. Poussin. Fol. 





Sueur. Fol. —R, D. 45. 
(Cate, du Louvre.) 
L Vor aller Sebrift u. vor der zweiten Strich- 
n der linken Ecke, 
dernamen, (. Andran's Adr, 
‘ond dem Zitat aus Psalm. 118, 105. 
(2) Bacchus und Ariadne, Nach Ant. Coypel. xr. 
qu. Fol. —R. D, 40. 
1. Die Platte nur geatzt; 
von dem Maler herrihet. 
U1. Die Platte von dem Stechor mit dem 
‘chel beendigt; ebenfalls noch vor aller 
Schrift, 
ML, Mit der Dedikation an den Herzog son Or- 
ans, zn boiden Seiten des Wappens die- 
Prinzen; mit der Angabe der Oertlich 
Keit, wo sich das Gemalde bende 
der Erklarang des Gegen: 
mon der Kiinstler und 16: 









ine Vorarbeit, die 



























64) Zwei tanzende Bacchantinnen und cin fldtebla- 
ch Rafael. Radirt. qu. Fol, — 
lc. du Louvre.) 
Nach N. Boussin. qu. Fol 
— R, D. 39. (Cate, du Louvre, 
's Angabe wire diese Platte von Benoist I. 












ese métamorphosé’ en fleur qui porte son 
unstreitig aber bezieht sich der Gegenstand 
anf die Situation der beiden obengenannten Per- 





Luft flatternde Amorine ‘ih 
sein Liwenfell nachtragen. 





Radin 
67) Der Kentaur Nessus entfibrt die Deianira, Nach 
G. Romano. Radirung, Fol. — RB. D. 173. 





(Cale, du Louvre.) 
65) Mnemosyne und der poetische Genius, hegloitet 





69) Vier Statuen im Schlosspark 2u Versailles: 
a, Pluto und sein Hélenbund Cerberus. Nach 











M. Anguior. Radirt. 

b. Der Raub der Proserpina, 1680. Nach Fr, 
Girardon, 

. Dio Morgentithe. 1681. Nach. de Marsy. 

a. Afrika, 1681. Nach Dems, 





Die drei letzten BU, sind mit Nadel und Sti- 

‘hel ausgefiihrt. Fol. — It, D. 169172, 
1. Vor aller Sebrift 

70) Sicben Darstellungen im Geschmack antiker 
Flachreliefs, wovon einige Frauen und Genien, 
andere Opferhandlungen darstellen, Angeblich 
nach Kafaol'schen Zeiehnungen antiker Skulp- 
turen, Fol. u. qu, Fol. Anonyme Bil, unter G. 
Audran’s Leitung von s Neffen ge- 
stochen. — R, D. 175—1 sind nur tint 
erwahnt). — (Cale. du Louvre.) 

71) Amorine, welche die Attribute 
fantiken Gotter und Heroen tra 



























facl’s Bildern in der Farnesina zu Rom. Folge 
von vierzehn numeritten radirten Bll. Der 
Kupferstecher widmete diese Folge seinem 





jer Ch. Lebrun und verfertigte sic entweder 
in Rom oder bali nach seiner Rilekkebr in Paris 
nach Ze! ‘die er zu Rom gemacht hatte. 
qu. Fol. — KR. D. 105-118. (Cale, du Louvre.) 
72) Seeungeleuer und Tritonen. § Bll. nach Flach- 
reliefs. KI, qu. Fol. Erwahnt von Mariette. 
73) Die. vier Kardinaltugenden 
weibliche Figuren mit 
charakteristischen Symbole tragen. Nach den 
Malercien son Domenichino in 8, Carlo a’ Ca- 
tinari zu Rom, 1675, Fol, — R. D. 119-122. 
1, Vor der Schrift. 
AL, Mit den Insehriften, Auf allen vior BIL: 
G. Audran soulp. Romae 1675. 
74) Diuerses figures Hierogliphiques Peinte par Ra~ 
phacld'Urbin dans une des Salles di 
A Rome, A Paris, cher. Audra 
aux 2 pilliers dor. Folge v 
BIL, untor G. Audran’s Leitung von seinen 


































stantinsaals vorgestellt 

Religion, Friede, Gesetziichkeit, 

Woinlese, Schifffahrt, Seewesen, Handel, Bo- 
o2* 





AN 


Gérard Audran. 








{orderung des Acker und Strastentaves, BefSr~ 
derumg der Kiinste und Wissenschaften, und 
ior panrweis zurammengestelite Karyatiden, 
Fol. — R. D. 155—167. (Cale, du Louvre.) 

75) Apollo vertheilt Belohnungen an Kunste 
Wissenschaften, und Minerva bok 









Mignard an der Decko des Hauptsaals d 
kicinen Wohnzimmer des Konigs zu. Versailles 
Drei rusammengehirige Platten. Fol, max. — 
R. D. 83. (Cale. du Louvre.) 

1. Nur mit den Namen der KGnstler, 

IF, Mit Insebriften, die auf Joder Platte den 
dargesteliten Gegenstand erkliren. Auf 
einer Seitenplatte: G. Andean. 1688, 

TLeler in der Hand, und ther th 

fn), mit dem von der Sonne sich 
abhetenden Wappen des. KOnigs. Nach dem 
Deckengemilde on Ch. Lebrun in einem 
Sehlosspavilion 2u Sceanx, Grosse Komposition 
aus sechs Platten, an Ludwig XIV. dediaire 
Rund, Fol, max. —"D. R, 82. (Cale, du Louvre.) 
TH) Die Zeit (Saturn) trigt dio Wabrhoit, de 
‘Scheelsucht und Verleumdung um Tote, gen 
Himmel empor. Nach N. Poussin, In einem 
ausgeschweiften vlereckigen Rabmen. gr. Fol. 

S'h'D. 46, (Cale. du Louere.) 

Vor aller Schrift. Sebr seiten 

HE Mit dom Namen des Stechers wnd sel 

Adresie: aux Gobelins, 

Mit der Dedikation an den Oberbankontro- 
leur Perrault, dem Wappen destelben, vier 
franzos. Verion und G. Audran's Adresse 
aux deux Piliers dor, rue St. Jacque 
Mit dom Tucho or der Scham der Wahr- 
halt. 




































V. Hinter G, Audran’s Adresse: 
‘ment ehés Buldot, 
|. Dieto Adresto aurgeliecht, 
78) Die Zeit Ohernimmt das Tragen der Bimmels- 
gel, nachdem sio die Scheelsucht zu Boden| 
geworien: dariber ein Vorkang fOr eine Ket-| 
tusehe, iL. Fol 
70) Das Traumgebilde des Menschenlebens oder die 
Eitelkeit des menschlichon Strobens. 1% 1MA~ 
cise rruraaxsi7 noxo. Ps. 38, 7. qu. Fol. — 
R.D.AS. — Anonymes und zweifelbaftes BI., 
‘manchmal irrig »Morpheuse benannt. 
$0) Eine wefbliche Gestalt, mit der recbten Hand 
nach dem Hinsinel hinweisend, und auf dem lin 
en Arm ein umgestilptes Horn des Ueberdusses| 
haltend. Nach Ch. Lebrun. 8. — RD. 168, 
81) Die Malerei, um sie herum font Kindergeni 
Nach Claude Hl, Audran, Oval. qu. Fol. — 
D9, 
L Tnventé ot pel 
par son frire 
UL Digse Insehrife ausgesebliten 
AermaGen exsetzt, in der Mitte: 1A PRIN= 
‘rywn; Hinks: Inyenté et pelnt par C. At 
fran; rechts: gravé par son free, Tin Hl 
tergrunde, links, auf der Kople von Le- 
‘u's oFamille des Darlase Mest man: 
Te Bron pinx., und im Mittelgrunde, 
rechts, aif dor Rilckseite zweler einge= 
abmter Lelnewandstieke: falt Par mol 
Pouss. und fait Par mol le Sueur. Tn die 
‘som Zustande Ist dle Platte als Kupfer fur| 
fdas sCabinet des Beaux-arts, 2. Be. xc 


Présente. 




















par ©. Audran et grave] 


ind folgen 




















aries gebraucht. 


IIL. Noch mit der Adroste des Jacques (h- 
eau, und dem Zosatr des Names 6 
‘Audran nach den Warten: Gnieé pate 
rire. 

2) Vier allegorisehe Figuren,, ‘Trauer, Wabi, 
Sogensfille und Gereehtigkelt als Seiten fx 
den Sarkophag des Kanzlers Séguier. Neck (L 
Lebrun. Fol. — B.D. 183. 

1. Vor der Sehritt. 

TE Oberhall des Hinfassungsstriches ust 
Hinks: C, Le Bran, — @. Avdrn fic 
aris Hue St, Jacques ... 

rte Figuren des Todes, die wt 

alerakademio an den viet Eeten fe 

zum Andenken ihres Gonners, des Kamen: 














1. Vor der Sebrif. 

WF Tnnerbalb des Binfassungsstrcts 
inks: C. Le Bran. — G. Andne ft 
aris Ruo St. Jacques 








Poesic, Geschichte und Bildniut 


54) Die Pest. Nach P.Migmard. gr. qu.bi~ 
R. D. 53, (Cale. du Louvre.) 

1. Vor aller Sehrit. Die Darstellog tet 
sch auf die Pest auf der Insel Ae 
ter Konig Aakus. Man erblet de® 

Luft die Gottin Juno, welte de Pot 

ddampfe ausschOttet. 
11, Mit den Namen des Malers und Seb 
tund dor Adresse: Rue St. Jats. I= 





Unterrande die Zucignung des Mais § 
Monssignenr le Marquis de Lous 
Gone", du Roy... 


‘ministre ast 






Gogenstandes, welcher als 
Insel Aegina unter Kénig Askus tet 
not ist, 

Bei der Dedikationsachritt ist aber & 

Worten Ministre d'Ketat der Zoutt 

Secretaire hinzagekommen, unt lt 

Ende: par son trie-humblo, tie-<té! 

ot trbs-obligé sersiteur P. Mignar 

Mit der Darstellung ist mum die Pot 

Israel untor Kénig David gemeint. 

Gattin wurde in den Wirgenge Jib 

‘umgetauft; der Kupforstecher bebe! 

{fir diesolbe Figur, aber der dab 

indliche Pfau wurde worgenoaee® 

dio Schrift im. Unterrande ausgesei2t 
V. Dem Wirgengel sind Flogel angese I= 
‘Unterrando eine aus dom 2. Bueh zB 
nigo, Kap. 24, entlehnte Untercirh 
welche den Gegenstand als die Pest i 

rel unter K6nig David erklitt. 

85) Odysseus entdeckt den als Madchen velit 
ten Achilles, Nach Ann. Carracel. gt fe 
— KD. BI. (Cale, du Louere.) — Fixes 
G. Audran’s’ geringsten Arbelten; in wit 
Wicktem Alter verfertgt, 

1. Der linke Fuss des knloenden Achilles zt 
nackt, daber gane weiss; unter dem Bit 
eh dle KOnstlername. 

sen letras. 

‘Frklirung des Gegenstandes, und éar~ 

tor eine latoin, Inechrift, Zitat an dea 

ILL. Bueh von Ovid's Metam. €. 18, 0! 


m. 


Ww. 





















sen Wappen dabel abgebildet ist. Det linke 

Fuss des Achilles ist-mit Riemen um- 

vickel 

6) Lebensgeschichte des Aeneas. Nach den Male- 
‘eien von P. Berrettini im Palast Pamalt zu 
Rom. Folge von 16 Bil. (Titel- u, Dedikationsbl. 
einbogrifen). Se vend A Paris cher N. Pilly 
f.qu. Fol. — B.D. S199, 

1. Yor den Nummern 1—14. 

Si) Aeneas ettet seinen Vater Anchises. Nach 
‘nem Bide in der Galerie des Louvre, wo es frd- 

chrioben wurde, 

jut aber L. Spada heisst. Fol. — Rt D. 50. 
(Cale. du Louvre.) Vortreffiches Grabstichell. 

1. Vor der Sebi. 

‘S)Die Aloxanderseblachten, Nach Ch. Lebrun. 
Vier Darstellungen auf 14 Platten, die bestimmt 
sind, so anefnander gesetet zu werden, dass sie 
\iergrosse Kupferstiche blden, (Cale. du Louvre.) 

4 Die Schlacht am Gwanikus. Aus vier Pla 
ten, qu. Fol. max. — RD. 57. 

1. Yor aller Schrift, mit Mangelbeftigheit des 
nnyeh ungesiuberten Kupfers und mit Sti- 
chelprobirungen; — auf der zweiten Platte 
hat das Hintertheil des Pferdes, welches 
cin mit einer Axt bewaffneter Soldat rei 
tet, noch keine Taillen ; — auf der dritte 
Piatto iat der Baumstamm zur Rechten und 
das daneben befindliche Erdrcich ebenfalls 
noch unschraffirt; — das erste nnd vierte 
Bl, sind noch auf derselben Platte, die 
rather in zwei Stiicke goschnitten wurde. 
Im Rande verschiedentliches Gekritzel und 
ANicbtig, Skizzites, 

TN, Tnnerbalb des Binfassungssteichs, auf der 
ersten Platte links: Gir, Audran sculp. 
1672, Im Unterrande franzis. und Jatin 
Inscheiften, welche den Maler und Stecher 
namhaft machen and den Gegenstand der 
Darstellung erkliren, In der franzis, I 
schrife ist Lebrun's Hofmalertitel geschrie- 
ben: premier pintre du Roy. Bei den In- 
schriften der mit der Nadel punktirte 
Name des kiniglichen Druckers Goyton. 

M1, Der orthographische Schnitzer verbessert: 
premier peintre du Roy. 

». Die Schlacht bel Arbela. Aus 4 Platten. 
qu. Fol. max. — R. D. 58. 

1. Vor aller Sehrift u. vor dem Binfassungs- 
rich; — das Laub avf der ersten Platte, 
unten links, und der Baumast anf der 
zwoiten Platta, oben zur Linken, nur mit 
tiner Strichlage schattirt; — auf der sir- 
ten Platte feblon am Kopf, Arm und Kleid 
des Negers zur Linken di¢ Ueberarbeitan-| 
sen malt der kalten Nadel. 

U. Innorhalb des Kinfassungsstrichs , unten 
links: Gir. Audran sculps. 1674. "Im Un- 
terrande feanzis, und latein. Inschriften, 
welche den Maler und Stecher nennen, 
‘und don Gegenstand der Darstellung er- 
liren, Lebrun's Hofmalertitel geschrie- 
hen: premier pintre du Roy. Auf der 
driten Platte, Fechts, unter dem Finfas- 
sungsstrich der Name des Hofkupfer- 
drackers in verkehrter Schrift mit der Na- 
el_punktirt (das vorderste Wort ist £0 
mich unleserlich). 

UL, Der orthographische Fehler in Lebrun’s 

































































Titel verbessert : premier pintre du Roy. 
Auf der dritten Platte, unten recht 
fam Ende der lateinischon Neunung des 
Stechers, liest man: Goyton (in punktirter 
Schrift); dahinter sieben kurze Stichel- 
striche, und noch weiter unten, rechts, 
steht noch elumal GOYTON (in gewshn= 
licher Schrift). 
« Der Hinzug Alexander's in Babylon. Aus 
zwel Platten. qu. Fol, max. — B.D. 60, 
1, Vor aller Schrift und vor den Kreuzsehrat 
firangen an dem Teppich auf der mit einem 
Prachigefiss und anderen Siogesspolien be- 
ladenen Tragbabre, auf der ersten Platte 
‘und an der Statue auf der zweiten Platte, 
Tr, Tunerhalb des Kinfassungestrichs auf der 
ersten Platto: Gir. Audran sculps. 1675. 
Im Unterrande franzis. und latein. In- 
die sich auf den Gegenstand der 
ng bezieben und den Maler und 
Stecher nennen, Vor dor franz, Inscheift 
beflnden sich acht kurze Stichelstriche, 
uuud am Ende dieser Inschrift der Name 
des Hofkupferdruckers Goyton in purl 
tirter Sehrit 
WI, Unter dem ‘Einfassungsstrich, auf der 
awciten Platte, rechts, acht kurze Stichel- 
striche; der punktirte Name des Hof 
Kupferdrackers und die acht Stichelstriche 












































anf der ersten Platte nicht mehr vorhan- 
den. 
a. Kinig Porus vor Alexander gebracht, 






Aus 4 Platten, qu, Fol. max, — R, D. 59 
1. Yor aller Schrift und vor dem Einfassungs- 
strich; — die erste Platte, vor den Krour- 
sehrafiirungen auf dem Terrain um dle 
todten Elephanten herum, im Mittelgrunde 
links und anf dem Wasser im Hinter- 
grunde; — auf der aweiten Platte sind 
Hals und Hintertheil des Pferdes Alexan- 
ers, die Berge des Hin des zur 
Linken, die Zelte, Baumstimme u. 8. w. 
mit einfachen Strichen schattirt; — die 
dritte Platte, vor den diagonalen Schraf- 




















fr wuf dem oberen Thelle des Zeltes 
zur Rechten und auf dem Vorhang oben 
in der Ecke lin der vierten Platte 





das Tnnere des Wagens, im Mittelgrunde 
nks, stellenveise nur mit einfachen Strl- 
chen schattirt 
H, Innerbalb des Einfassungsstrichs, auf dor 
vierten Platte: Ger. Audran seulps. 1678; 
darunter, ausserhalb des Einfassungs- 
striehs, der Name des Hofkupferdruckers 
Goyton in verkehrt punktirter Sebrift, und 
neben dem Einfassungsstrich zur Rechten 
bemerkt man acht kurze Stichelstriche, 
Im Unterrande Benennung der Kinstler 
‘und Erklirung des Gegenstandes der Dar- 
stellung. Auf der ersten Platte, unter dem 
fassungestrich, links, ist der Name des 
Koniglichen Druckers noch einmal in ver- 
kehrter Schrift angebracht, 
MIL Der Name des Druckers auf der ersten 
und vierten Platte ist versehwunden die 
acht kurzen Stichelstriche auf der vierten 
Platte noch vorhanden, 
mu dieser Folge geborige fanfte Bl., ge~ 


























Di 





wobnlich das »Zelte oder die »Familie des Dariuse 
genannt, 





de von Edelinek gestochen, 


414 


Gérard Audran, 











'89) Der jungo Pyrrhus vor den Molossern geftichtet 
‘Nach N. Poussin, 2 Platten. qu, Fol, max, — 
HD. 54. (Cale, du Lonvre,) 












Platarch’s, ferner der 
we Adresse. 











IIL MitG. Audran’s Adresse: rue St. Jacques. 
90) Die Zichtigong des Sehulmeisters von Faleri, 
Nach N. Poussin. qu. Fol, — R. D. 56. — 
(Cale. du Louvre.) 
1. Vor der Schrit 





IE, Mit den Namen des Malers und Stechers 

‘mit dem Zusatze: auec Prlvil. du Roy, 
‘und mit der Zaeignung ; dabel sechs Zei- 
len Text. 

Noch ait @. Audr 

Jacques. 

91) Coriolan vor Rom, Nach N. Poussin. Zwet 
Platten. gr. qu. Fol. — R.D. 55. (Cale. du 
Louvre.) — Angeblich wire dieses BI. von Be~ 
RoistT. Audran gestochen und von Gérard 
Dioss Giberarbeitet und beet 

92) Selplo's Hu 
Giulio Romano, 
52, (Cale. du Louse.) — Ohne den Namen des 
Stechers; das BI. 1st sehr schin gezelebnet und 
jm Gesehmack des Giullo Romano, welcher das 
Gemalde im Palast det Te bet Mantus ausgefOhrt| 
hat. 

93) Zwei Vorginge aus dem Leben Constant 

enlace Constant 


am, Adresse: rue St. 

























Ch, Lebrun. qo, Fe 

(Cale, da Louere.) — Yon dem Maler dem 
iinister Coltert gewidmet und mit dem J. 166 
datirt; der Stecher hat sich nicht genannt 

95a) Vier Gegenstinde bistoriachen rnd poetischen 
‘nbalte 








je Einmahme von Alexandria. Nach 
Bourguignon, Im Vordergrunde is 
Krokodil. Fol. — B.D. 13: 
1. Vor der Schrift; nur mit dem Namen 
des Stocbers 
II, Mit: Prise d'Alexandsie, 
, Die Schlacht bei Antlochla. Nach Bour- 
guignon, Fol. —R. D. 133. 
ir mit den Kiinstlernamen, 
Kistlemamen: Ba- 
















1. Mit den Kunstlern 
UL Zwischen den Rat 















fice W'Iphigénie; ausserdem G. Au- 

dan's Adr,: Rue St Jacques. 
4, Der Tod'der Clorinde, Nach Dems, Fol 

=R. D. 138, 

. Bloss mit den Ki nen. 

Th Mit: Mort de wisehen 
diesen Nats 

94) Rinaldo und Armida, Nach N. Poussin, 

Fol. — RD. AL. (Cale, du Louvre.) — Nach 





der Angahe “Le lane's wite dieses Bl 


von 
Jean Audran gestochen t. nach= 
card berarbeitet worden. 

95) Archange Aberdone, schottischer Kapuziner, 











halbe Figur, rechts. Oval. 12, — R. D. 62. 
98) Andrea Argoll, Professor der Mathematik in 
. 


Padua, 3/4 reebts, Oval mit Ummeebrft auf ete 
Untersat2. G, Andean Fe, 4. — Originaet 
Kopie des on Gio, Georgi gestocbener Pi 

‘flr die 1645 in Padua ersehienene Ase 
sabe der Ephemerides dieses Axtronomea, Be 
bert Damesnil, IX. 248, bebauptet, diese B. 
inne dem Gérard Audran nicht foglieh xe 
schriebon werden, sondern set von Germain A 
dren, Unter den Bezeiehnangen dieses Letzte 
Kenne ich jedoch keine solche, wie die cbes a= 
geftbrie, die hingogen mit der Art, wie Givi 
‘Audran die Stiche seiner ersten Zeit ra bere" 
























zu Lyon erscbienenen Ausgabe yon Antz: 


‘Argoll Ephemerides coclestinm motuur; «i 
wenn niche die erste, jedentalls eine dr (ie 
ften Arbelten des damale erst 19 Jabre abs 
Ranstlere und als volche merkwidls 

97) Henri Arnauld, Bischof von Angers, Bot 
‘fq rechts, Ovaler Rahinen mit" Wappe a! 
elnem Untersatz. 8. — RD. 63 

1. Vor der Untersehritt: G, Audran ip. 
exe. 6. peR. 

TL. Noch mit: a paris rue St. Jacques. Cae 
‘dem Wappen das Datuin 1685, suse 
sind Name, Stand tnd Alter der ce 
stellten Person augegeben. 

Mittelmissiges Grabstichelbl,, und man tas 

aum glauben, dass @. Audran sat sic 
Namen darauf gesetzt, 

98) Clem Papst, Brostb., Mg reais, Ow 

wehe. Fol. In Rom getwher 


















99) Frangois Dugué de Bagnols, Intent © 
Lyon, Brustb., 3g teehee. Oraler Rabaet" 
‘einem mit Palmblattern veraierten Vorhane 
einem Wappen, dessen Schildhalter Sphinxess, 
fr. qu. Fol. — B.D. 66, 

100) Frangots Duquesnoy, Bildhaver, Bros" 

Oral. Unten in der Beke techs 

Tinks Bildbaeras- 














gant vollendet, 8. B.D. 
1. Der ovale Rabmen mit einem 20 bet 
Seiten herabalienden  Gebsnge wad 
abel betndlichen Attribute Daw stl? 
Nadal angereben 
Ti Die Matte auegefabr. 
daymixor mntca, tevLrTox 
100s) Guillaume de Limoges, Bankelsnget 8 
tier Brustwehr des Pont Neaf an 
aie snewen Liedere, die erin der Lisl 
tate! Fol, —R, D, 68, Radi. 

1. Vor aller Sebrif. Ohne aie Rast #° 
Mannes int Pedertut, Stock und te 
in essen binteren Ziel ea Hon 
{n der tttieren Retbe der Quudene® 
dle Braekenge iis Crten 
Schattendes Sackessferner he dent 
der einen Karrenschlet, tu dr axes 
Rethe ier Qualerstene, Hinks 1 
riche des Singer. 

1 Mi lesen awel sklzairten Figures 
ff elner Draper. dle este sie 
Stop’ etnes france ee 
Tobe des Binkelsangrs desten ale 
Strophen tnten auf der Pate re 
Binds Hoartcuun pro. Regs. 












































Gérard Audran. 415 
IM, Der Name Huart ausgestrichen; oberhalb] Petro a Sto, Joseph Fubensl. Paristis. . 
der Inschrifttafel, auf einem Pfasterstein| —M. DC. LXM. 12, — R, D. 140, 
unten rechts: opnAN, rucrr (verkebrt mit Piedestal, 


der Nadel hingekritzelt.) 
TV, Man liest auf diesem Steine: G. Audran 
seulp., und im Unterrande cher H. Bon- 

nnart, au Coq, auee priuil, 

101) Jordan “Hilling, gehelmer Kiimmerer des 
Papstes, Brustb., ¥/, links, Ovaler Rabmen mit 
Wappen darunter ; das Ganze auf einem Bi, das 
auf einer viereckigen Kinfassung angenagelt ist 
Grabstichelbl., in Rom ausgefihrt, 8. —R. D. 
69, 











1 Das Ovalallein; die Platte noch unbeendigt. 
II, Das Oval abgebildet aufeinem angenagelten 
Bogen Papier, und unter dem Oval liest 
man eine lateinische Inschrift, welche 
Namen, Stand und Alter der dargestellten 
Person angibt und mit folgenden Worten, 
schliesst : G, Audran scalpsit Romae. Man 
bemerkt darin den Febler: roxtirisis. 
U1. Der Fehler verbessert in: roxtivicts, 

102) Leopold 1., Kaiser, links. Oval. 4. — BR. 
D171 

109) Dom Jean Pegon, Karthiusergeneral. Fol. 
—R. D. 73, — Gestochen und bestimmt zum 
Ansetzen in der Ecke des grossen, aus mebreren 
BI. bestehenden Kupferstiches von Michel Na~ 
tallsnach dem Gemalde des Bertholet F le macl, 
‘elches die allgemeine Versammlung der Orden 
aenerile der Karthiuser vorstellt, 

104) Pietre Séguier, franzisischer Kanzler, in 
einer Kartusehe, gebalten von zwei weiblichen, 
Figuren, die ber einem leeren Aehteck sitzen, 
an dessen Selten die Zeit und der Tod angebracht 
sind. X. Fol. — R. D. 74, (Cale. du Louvre). 

I Die Schriftrolle unter dem Achteck weiss 
und von einer Eule im Schnabel gebalt 

IL Die Schriftrolle an jedem Ende yon einem 
geligelten Genius gehalten.- Die ule 
ausgeléscht und in der Mitte unter der| 
Schriftrolle ein gefligelter Eulenkopf. 

105) Samuel Sorbidre, franzisischer Arzt und Ge- 
hichtsschreiber, halbe Figur, 8/4 links, Oval, 
Yo. — B,D. 75. 

I. Die oberen Ecken der Platte leer und un- 
fgerollten Schriftbande 

Vers. 





























H, Die Beken oben links und rechts schattirt 
und mit runden Emblemen ausgefallt, 
Unten an dem ovalen Rabmen: G. Audran 
faciebat ad vivum Romae 1667, und da- 





unter, auf dem Sehriftbande, zwel latel- 
ische Vers 

1m Rahmen der Namen des dargesteliten 

Mannes, sein Geburtsort und sein Alter. 





Melblatter, Vignetten, Zierbuehstaben 
und Devise 


106) Der hl. Augustin halt etn brennendes Herz und 
‘eupfangt das Feuer des giitlichen Geistes. Nach 
3.8. de Champaigne. Fol. —R. D. 24. — 
Titel. der Ausgabe der Werke jenes Heiligen 
Parsis, F. Muguet, 16791700, 11 Bde. Fol. 

1. Der Hellige trigt ber seinem Kleide das 
Pallium, 
MH, Das Pallium weggenommen, 
Wi) Die Philosophie, an einem Tische sitzend. 

















Titelbl. fdr: Suimmula Philosophiae, authore D. 






woneben die beiden beribmtesten Aerzte des 


—R. D, 139. 





109) Die 88 einer Siule sitzend 
‘und mit dem Kompass die Entfernung der Pla- 
neten messend auf einer Himmelskugel, die von 
Herkules und Atlas getragen wird. Titelbl, fir 
Andreae Argoli Ephemerides ab anno MDCXL 
ad annum MDCC, Lugduni. ....M. DC, LIX. 

5 alseitige Kopie des nach Francesco 

Rusehi’s Erindy 



















Ausgabe des genannten Werkes. Robert-Dumes- 
nil, IX. 244, gibt dieses BI. dem Germain Audran 
ces fibrt aber unten rechts die Aufsehrift: G. A: 

", db, eine Bezeichnung, welche Germain 
eines Wissens nie angewendet hat, 








110) Die Wissenschaft (nicht die Geometrie, wie es 
dei Robert-Dumesnil und Le Blane heisst), alt 
In der erhobenen Rechten eine Sphire und setzt 






mit der Linken die Schenkel eines Kompasses 
auf ein Buch. Zeichen des Lyoner Buchdruckers 
Jean-Baptiste de Ville. Man findet es auf dem 
‘Titel des ersten Theils vom Manuale in omnes 
D. Pauli Apostoli Epistolas. loannis Bence. 

















Lugduni, apud Joan. Baptista de Ville, in via 
Mareatorii,, sub  signo Scientiae, MDC. 
LXXXI. '12. — B.D, 138 und Le Blane 111, 





‘wo es irrig als Vignette beschrieben ist. 
1. Unten links: @. A. 
II, Diese Initialen ausgeldscht. Audran seulp, 
111) Dio auf der Weltkugel sitzende Wahrheit male 


























Leinwand, 
welche die Religion hilt; zwei Cherubim bringen 
das Kreuz des pipstlichen Hirtenstabes und 
brennen Weihrauch, Nach ©, Ferri. Titelbl, 

die von G, G. Rossi in Rom herausgegebene 
Sammlung Portraits von Kardinilen, Fol, — 
R. D. 65, 

1. Ohne Portrit und ohne Yusebrift in der 


unteren Kartusche. 
TL, Mit dew Brustbilde des Papstes Clemet 
nd mit: Efilgies Nomina et Cognomi 
D. N. Clementi 
S. ROE. Card, nu 
To, Jacobo de Rubels Romae as 
paris cum priuil. S. pont, (1670 — 167: 
Ausserdem, Cyris Ferrus del. 
rechts: G. Audran sculp, Ro. Kl. Fol. 
IIL, Das Brustbild Clemens’ X. ist durch das 
Vortrit seines Nachfolgers Innocenz XI 
ersetct und die unten befindliche Inschritt 
in diesem Sinne abgeindert, (1676-—1689,} 
112) Der Kapuziner Benoist Langlois malt die Me- 
‘daillons von Adam und Eva, Moses und Christus. 
Unten, links von dem Letellier'schen Fatal 















































Wappen, liest man: J. Bapt. iu. Ohne den Namen 
des Stechers, Titelbl, fir: La Seience universelle 
de VEeriture Sainte... - par le P, Benoist 
Langlois. 








Gérard Audran. 














Louis le Grand, panéayrique par 
ars 1680. 4. = D. 136. 
Dae Sprchband hat keine Tasch 
‘Auf diesem: Lovin tx cian, In der Mite 
twnten 1650. Im Unterrando, rechts 
dio Namen des Stochers und des V 
logers F. Muguet Tipo. 
IL. Das Datum 1680 in 1083 verindert, 
1V. F, Muguet Tipog. wezgenommen, 

114) Die Zeit (Saturn), uneerstatzt von dor Togend- 
liebe, enthallt di van 
walk 
Stadlrtes itl. fOr: Sontimente des plan babiles 

tres da temps sur Ia pratique de Ia pelnture 
ar Il, Testelin. Baris 1680. qu. Fo. 

‘auf abr Plato it gsiochon: L. Teatein pinatt 
‘ls aber dieses BI, als Titehupfer Ur das chen 
fenannte Buch von Henry Testelin deat, das 
lange nach dom Tode von Louis Testelin erschien, 
so dart san wol annchmen, dass es cher nach 
Henry als nach. Lout see hat 
liveries gant. ale Le 
lund Henry Testelin arbeltete bekanndich bel 
diesem. — RD. AT. 

115) Die Kinigiche Malerakademio in Pais, aut das 
‘Wappen thres Direktors Ch. Lebrun gestitz, 
sitet unter Genlen, welche die verschiedenen 
‘Thelle der Maloretdazstellen. Nach H. Teste- 
Lin. "Vignette for dle Dedikation des obener-| 
‘ahnten Dees. Hadirang. qu. Fol. — WD. 
iM. 

116) Merkur malt auf einer Leinwand_ den NU 
mrechem er den Kopf Ladwia's XIV. gege 
tat, Nach Ch. 
aries cones du débordement du Ni, par Monseur 
els Chambre. Paris 1665. 4. — RD. 137 

117) Zwelradine Vignetten: 

2) Hin junger Mann wirft sich in dle Arme 
ines barbarichen Forsten, der eln Mid-| 
‘hen schlachten will 
3b) Hin Krieger tritt verwandert in das Zel 
einer Furstin, die so eben unter ihren 
Dienerinnen verschieden ist 
Fir: Saint Louys ou la Sainte Cooronne 
conguise, posme hétolque. Par le P, Piero Le| 
Moyne, Paris 1066. 1 

118) Die Natur schenk eine Leler und ein mit dem 
Waster der Mippokrene gefiltes Gefss an eine 
Mase, dic, zur Hezcichnung der Stirke und] 
Fruchitarkeit der Begeisterane, einen Flassgott 

wl einen Liwen neben sich hat. Usber der 

Kartuche ein Spruchband mit der Inscheift 
xarvne wrnva, Nach Ch. Lebrun. Schlust- 
ignett. qu. 12. — R. D. 142. 

119} Zwel postunende RubmeogSttnnen tragen das 
frantSsliche Hstchewappen. Vignette, 12. 
120) Zwel Zlerbuchstaben. In dem ersten. eine 
‘mit Kichen~ und Ollvensweigen verfochtene 
Schlange; in dem andern ein Haufe Kornihren 

‘und Trauben, 12. 

121) Folge von 14 lafoinschen Devisen auf die Bi- 
feneehaften der Sonne, tale Bezugna 
Herrechertugenden Ludwig’ XIV. Darunter 
ti Steke, son G. Audran kurze Zeit nach 
iner Ankunft In Patie gestochen auf elnem: 
G. Audran faut einem andern: G. Ax, die mel 
Anidern, da sebente und zwalf, sind von J. 
Lentant. Fur: De Yart de rguer au Roy, 
le Pare P. be Moyne, Paris 1665, Fol. —R. 
DMS 196 





































































































122) Das Epitaph der Frangoise Roualle, Gemslin 
dos Parlamenteprisidenten Frangols Gourreau de 
de Ia Proustidre, verziert mit Skulpturen woo 
Fr. Girardon, Fol. 





Studion, Ansichten und Ornamente. 

123) Studlenbuch: Les Proportions du Corps Humain 
Mesurées sur los plus belles Figures del antiquité 
‘A Pasla, chet Girard Andran «a, po: xxi 
Fol. — ‘Dieser Band besteht, ausser dem Tite, 
‘aus drei BU, Text, und aus drolssig nadirten und 
‘omerirten ‘Platten (Fol. und qu. Fol), wotel 
zwei Dll. mit Studlenkipfen aus Rafact's Coo- 
stantinsehlacht (Nr. 29 und 30) alt elnbegrifes 
sind. Diese wel allein sind malt dem abgektrzten 
Namen des Stechers ((. Au. seulp.) dezeichnet 
‘und schattirt; auf allen andern sind die Figures 
four im Umriss gestochen und von Pankten co 
Ziffern, welche die Verhiltalsse angeben, be 
sleite.” Die Platten 27 und 28 haben bide 
G. Audran, sondern J, Pesne sum Ante. ~ 
HD. 186-215. 

124) Diuerses Veuts d'Italie, Folge vom secu it 
Hienisehen Landschaften, gezefchnet und (2% 
chen von H. Focus, und Gberarbeltet va 
G. Audran. qu. Fol. — So erwahnt bel Marit 
Hobert-Dumesnil 1, 235—242, oschreibe dese 
Landschafien, gibt sie aber nicht dem G, Acérie 
selbst, der in der That nus als Verloger auf dem 
Tetaten BI, genannt Ist. Die Folge dieser sechs 
BIL ist von G. Audran dem Malar Cb. Letrun 
‘Rewidmmet; die Dedikation befindet sich auf dex 
ersten BL, das, wie Mariette moldet, gant To 
G. Audran gestochen Ist. 

125) Folge von sechs Landsebaften. Nach Zeit= 

jungen von G. Dughet. Sechs numeri Bi, 
von welchen G. Audran das erste und letate be 
elchnet hat. qu. 

126) Folge von sechs Landschaftan (die erste rand) 
‘erfanden und radirt von Allograin, tnd be 
endigt von G, Audean. qu, Fol. — Krwibnt no 
Marleto, 

127) Die sfidliche Scitenfassade der Kirche Salnt- 
‘Ouen 1m Kouen, Nach Toutain, Unten eit 
aufgerolltes Papier mit Versen. gr. qu. Fel. — 
HD. 184. 

128) Verschiedene Arten Vogel und Thiore als Wap 
‘pontriger. Zohn Bll. ; dabet zwel von Benoit! 
‘Andean. qu. Fol. 

129) Louchter “der Peterakircho in Rom. Noch 
Bernini, Fol. —G, Andean nur als Vert 
genannt, aber wabrscheinlich auch der Sted 

130) Omemons du Sieur Charmeton, Peinte é= 
Roy Et grasé par Audran, Socks fUnfeckige BU 
A Paris chez Audran, rue St, Jacques... 8. — 
HD. 185, 

131) Plusieurs sortes Dornements et Masque Inveo~ 
tez par G, Charmeton Peintre et Graver pu! 

| G. Audran exeudit.. . 1676. Seebe 

Al, Pol, Act 

don vier letzten Piation stoht: K. Andran Seulp.; 

aber das Ist ein Verschen, dicve Platten sini 

fant gewise von G. Audran, der auch suf deo 

als Urheber zu allen Bll. genannt ist, ob- 

schon die aweite Platte N. Rober scalp. et et 
Dozeichnet ist, 

132) Diverses ornemens et masque aégainer par O. 
‘Charmeton Peintre et Graver Par N. Robert 
‘Auee Pri. du Roy 1676, A Paris chez G. Andran 
Huo St. Jacquet... Sechs numerirte BI. 1 





































































Gérard Audran. 


Fol, — Bet dieser Folge wird freilich N, Robert 
aufdem Titelals Stecher gonannt, und sind die an- 
der finf BIL. K, Audran Sculp. bezeichnet ; doch 
steherlich ist hier ein doppelter Irrthum begangen, 
und die ganze Folge von G. Audran gestochen. 

188) Plusieurs sortes de Masque ornésde Feuillages 
desinez par G. Charmeton Peintre et Graver 
pirG. Audran. G. Audran exeudit ... . 1676. 





Seths numerirte Bil, kl. Fol. — Auf dem Titel 
G. Audra 


als Stechor und Verleger namhaft 
fOnf andern BU. tragen jedoch die 

ang: N. Robert sculp. et eX. ¢. . ty 

tnd gebéren vielleicht zu einem zweiten Platten 
rstande. 

154) Omemens de Plusfeurs sortes Inventer par 
©. Charmeton Peintre et Gravez Par N. Ro- 
bert avec Prinil. du Roy. 1676, A. Paris chez 
G. Andran rue St. Jacques... Sechs numerirte 
BIL Kl. Fol. — Auch hier, wie bei der vorher-| 
sebenden Folge, ist auf dem Titel G. Audran als 
Verleger genannt, dennoch sind die fiinf andern 
BIL bezefchnet: N. Robert seulp. et ex. c. p- r 

135) Die nachstehenden neun Folgen Ornamenten- 
UL, seheinen Verlagsartikel: 

4) Diverses Comiches choisies sur I'Antique 
avec leurs Profils. Par le Sieur Charme- 
ton. 30 BI. 4. 

¥)Desseins de Plafonds 
Stenr Charmeton, 
qu. Fol. 

©) Plasicurs Vaze désinez par G. Charme- 
ton Peintre et Graver par N. Robert. 
1676, Sechs Bll. Fol. 

4) Omemens désiner. par G. Charmeton et 
gravéz par N. Robert. Sechs mit a, b, ¢, 
4, ¢, f bezeichnete Bll. Fol. 

¢) Omements servants de Montans ... « 
dessinés par G. Charmeton .... et 
gravés par N. Robert... Sechs nume- 
tirte BIL. Fel. 

1} Ornements servants de Montans ....- 
dessings par G. Charmeton.... et gravés 
parN. Robert... Sechsnumerirte Bll. Fol, 

#)Montans propres pour plusieurs sortes 
ouvrages..... . Inventez par G. Char 
meton.... et Gravés par N. Robert. 
Sechs numerirte Bil. Fol, 

b) Diverses omemens pour servir 4 toutes 
sortes dartisans dessinge par G. Char~ 
meton peintre et Gravée par N. Robert. 
Sechs numerirte BIl, Fol. 

4) Plusteurs sortes d'ornement, comme Pi 
neaux on Montans, Scabellons, Platfonds, 
Pontes de Lits, Servants a Ia Broderie et 
autres, dessinez par G. Charmeton..... 
et Gravés par N. Robert... Sechs 
numerirte BU. Fol. und qu. Fol. 

X)Ceintre et Panneaux pour servir a di 























Inventé par le 
‘echs numerirte BI, 



































Carrosse et autres ormemens dessiner pi 
G. Charmeto. .. . et Gravés par N. Ro~ 
bert... Sechs numerirte BI. qu. Fol. 


1) Dref BIL, jedes mit zwei Kartuschen ohne 
Nummer. Von N. Robert nach G. 
Charmeton gestochen. Auf einem steht 
G. Audran’s Adresse: aux 2 Piliers d'or. 








bert-Dumnesnil (XI. 3) erwibnt noch : 
136) Sacrifice de Manué, pire de Samson, Ein Engel 

‘chwebt dbor einem brennden Holzstoss, vor dem, 
Meyer, KtnaHlor-Lexiton, 1, 














Bonoist Audran. ANT 





Altar knieen Manue und seine Frau, H. 0,406, 
br. 0,274, Der einzige Abdruck, den or 20 Gi 
sicht ‘Dekommen, habe in alter Schrift die Be- 
merkung getragen, dass dieses BI, nach lL. 
Ch¥ron von G. A, gestochen se 

Germain Audran war Vater von vier 
Sohnen: Claude IIL, Benoist I, Jean und 
Louis. 

Claude Audran, Claude II. genannt, 
Maler, geb. 2u Lyon 25. Aug. 1658, Schiller sci- 
nes Vaters Germain, seines Oheims Claude II. 
und seines Ohcims’ (Gérard. Der Kunig er- 
nannte th zum Kabinetsmaler und verlich thm 
dabei 1704 dic Sinckure der Schlossvorwalter- 
stelle im Luxemburgpalast xu Paris, wo er am 
27. Mai 1734 starb. Er ibte die Malerei mit 
eigenthtimlichem Talent fiir Verzierungen im 
Arabeskengenre mit theatralisch oder phantas- 
tisch Kostilmirten Figuron in Lustgirten und 
Landschaften ; er schmiickte damit Wandgetiifel 
und Decken, und da sie niodlich erdacht und 
sorgsam ausgeftihrt waren, fanden sie ausneh- 
mendon Beifall und verschafften ihrem Urheber 
mannichfaltige Bestellungen. Wir haben jedoch 
zu dem, was cr in diesem Genre geleistet, kein 
kritisclres Verhiiltniss mehr; denn von seinen an 
vielen Stellen, namentlich in den kiniglichen 
Lustschldssern 2u Meudon, Marly und La Muette 
boi Pasay, in der Menagerie zu Versailles und in 
den vornehmsten adeligen Herrenhiiusern xu 
Paris befindlichen Werken ist nichts erhalten. 
Dor bertihmte Ant. Watteau war sein Schiller. 
‘Jean Audran, Bruder von Claude IIT., stach nach 
Claude die ‘zw0lf Monates (s. die Stiche vou 
Jean, Nr. 76—81), die fir don KUnig als Tapeten 
ausgeflthrt wurden, 

Benoist Audran, Kupferstecher, der erste 
dieses Namens, daher Benoist I. genannt, der 
zweite Sohn von Germain, geb. zu Lyon im 
J. 1661, lernte bei scinom’Oheim Gérard und 
erlangte wie dieser den Titel eines kiniglichen 
Hofkupferstechers. Er starb aufseinem Landgute 
im Dorfe Ousoir oder Ouzouer, bei Montargis 
den 2. Okt. 1721, Wenn auch sein Grabstichel 
die Ziigo des grossen Meisters, dessen Schitler 
er war, erkennen liisst und vielen Beifall fand, 
so wird jodoch ziemlich allgemein zugegeben, 
dass er es in seiner Kunst nicht eben so weit 
brachte. Seine Bohandlungsweise ist beendigter, 
zarter und niegllicher, aber nicht so fest, leicht 
und kunstvoll ; seine Aunehmlichkeit und Zier- 
lichkeit ersetzen keineswegs Gérard’s Kraft und 
Gediegenheit. Man hat von ihm viele Stitcke 
nach den besten franziisischen Malern und be- 
merkt darin viel Fleiss, sogar etwas Mithsames 
‘und Geawungenes, ferner cine leidlich korrekte 
Zeichnung und charakteristischo, iicht klinstle- 
Tische Schinheiton. Seine»Kreuzorrichtunge nach 
Lebrun (Nr. 26) hat in der sorgfiltigen Durch~ 
filhrung gleiches Verdienst mit dem Original; 
auch schiitzt man mit Recht seine zwei nach D. 
da Volterra gestochonen »Davids (Nr. 17 und 18) 

33 






































418 Bonoist I. 





tnd den skranken Alexandere, nach Le Sueur 
Ne. 67). Yon seinen kleineren Stileken sin 

bekanatesten und gesuehtesten die nach den ¢ 
iilkden des Herzozs Philipp von Orléans ge~ 
stochenen BIL, welche die Liebe des Daphits 












und der Chloé, wie sie der Sehiferroman des 
1 diese 





Longus erzithlt, darstellen (Nr. 51). W 
BI. weviger Kraft, Ausdruck wad Keckh 
dern mehr Milde und Zartheit alsdie Ge, 
griBeren Umfangs erforde 
ihm auch damit besser. Sie si 
Geschmack, und der Stecher hat darin 
aulgebote 























h Is i 
und Leichtigkeit. 
ebenfalls den Werth der vier Bil, aus der ‘Mythe| 
yeh Albani (Nr. 42—15), worin das| 
ner Vorbilderathiet, de 

ylli- 
unit Guarink er 
gilt das Bildniss 
cus von Kiihy 
8 golungenste ; es h wahr- 
hdnes, und wenigo, sclbst von den titch- 
Benoist 1 
mit seinem 
Familiennamen, wobci der letztere, 

eines Wissens, immer, und der erstere 

aauelt gam 




































dlietus), meiste 
kilrat ist 
Benedie., B 
Sein Bildniss: Brustbild, 3), rechts, Allonge 
perricke, Nach J. Vivien, Gestochen von 


einem Netfen Henoist MS, 


‘Verneichniss seiner Stich 


Biblisehe Geschichte 





hristiiche Legende 








md Myst 
12) Moves komunt den Tiehtern Jethro's zu Milfe, 
‘und Moses heitatet Zipora, 2 Bill, Seitensticks 





mach Ch, Lebrun, 

uni Sterbers, und 
Im Unterrande dle 

sgenstandes 

Kation des Stechers an 





ten die Namen des Malers 
VsAdresse: rue St, Jac- 


















Hoult, 








Schlange In der 
Tm Unterrande die! 
ienenstaniles(Iatel~ 
sisch), dle Namen des Malers 
id Pieart rome, exendlt.. qv. 


Waste 
Hrklirung des dargestellten 


Nach Ch. Lebrun: 


niseh und fran 
rand Stechers 
Fol, max, 
416) Dreizehn Sticke au der Folge yom 40 Bil 
‘aus dem Leben Simon's, nach F, Verdler's 
Zelclunungen. Eloigesind von Verdier selbst, und 
‘ile andern von Ben 
J.B. Poilly, Ch. Si 
change im 
tragen dio Nrn 
28. 31. 32 und 36, qu. Fol 
i. Invente et dessiné par F. Verlier; ot gravé 
der Mitte die. 
eiten die Krkli~ 


















eat) A's, Ml 
19, 14,20, 25, 27 














Audran, 








TL, Noch mit: a Paris cher P. Cherean es 
17) Der Junge David hebt den Sibel, un dem 
Baden geworfenen Riesen Goliath dea Kop. 
uhauen, Nae dem auf elne Seblefertst «= 
alten Bilde des Louvre, dss hens tex 





Michel Angelo sugescltieben war, jx 
cle d 


Volterra berriit, Witte 
Jnr Ie Prince de Chess 
mare). A Paris, 31 Décembre 16 









15) erst Gegonstand, anders beta. Se 
tvllang anf der Rickie ds er 
Die Tafel ist nih a= 
Seiten bemalt. To, Uinterrande. deste le 
ation, aber mits A. Paris Te Te, Jet Fi 
QQ. Fol, Beide Hy gleich grb en nee 
fair und getat,naciber mit des Ga 
endigt sind Hater des Meise 
19 Vorkondigung Man. Nach F. Werdie: 
dem Kitlomamnen. bl gs Fo 
20) Anbotnng derbi 3 nig, Obie Ramains>= 
AParischort, Andran,eueSt, Jao 2% 
21) Darstellong des Chratunnindes in Te 
Nach Ch, lebran. 
1. Andran fee et exe 
11, Mier Ade. yon Huet, 
Ain Jordan, Nach YAIR 


























Fal 
TMi en Namen des Ma 
tind Veslogers (chee Acti 
iu Unterane rat, el 
tat aus S, buses 3 2 
Die Intense Wiianing ds Sth 
den ate Sohn on Mind w= 
trex vor Christus, Nach 3.09 
Verkleinerto Kopin des Kupfentib 
ra (Srl). qh: Fal 
Marina ind Masi, 
Tel max 















Nach Le 












(ques au buste de Monselgneut 
IML Unten rechts die Jahreszabl 1690 80 
efit, 
25) — Dass. Verklelnerte Kople des vorher* 
den BI. 12, 
26) Die Kreuzerhohang, Nach Ch, (ebren. © 
1. Vor der Schrit. 


it den Namen dos Maters und Sth 
‘er letztere mit dem Zusatz avec Prt 
dn Rol de 1706; weiter unten dieatlai™ 
‘und franzisisehe Krdlarung des Gegens” 
dow a belden Seiten des fransiisdt 
pens und det son And © 
Konig gerichteten Widwons. (a0 
Tinkss dle Angabe, wo sich 
de bende, und wie groBesist; teh 
Se vend A Paris au Palais du Loxenbost 
fn Je dit Aucran [Benoist 11] demeu 
27) Die Abnelmnng vom Krvure, Nach, Leben? 
‘Oven abgerundet, Fol 


m 


























Bonoist I, Audran. 


I. Vor der Sehritt. 
M. Mit den Namen des Malers, Stechors und 
YVerlogers (A Paris rie St. Jacques aux 2 
Piliers dor), einer Zelle Iateinischer In- 
schrift, und der Dedikation des Stechers 
an Monseigneur Gaston Jean Bapt.-Louis 
de Noailles, Evéque comte de Chaalons 
Pair de France, 
In der Dresdner Sammlung ein Abdruck 
‘mit den Namen und obne die lateinische 
sehrift. (I. Gruner.) 
28) Paulus predigt 20 Ephesus, Nach E. Le Sueur. 
qu. Fol, max. 
1, Vor der Schrift, 
TL. Mit den Namen der 



















Mlimng des Gegenstandes und dar 
E. Pieart's Adresse: & Paris Rue Saint 
Jacques . 

333) Die sieben Sakramente. Nach N. Poussin, 
Verkleinerte verkehrtseitige Kopien der Pes: 
sehen BIL, mit den nimlichen lateinischen Titeln 
in Minuskelschrift, qu. Pol 

1. Mit Audran’s Adresse, 
TE Mit Buidet’s Adresse, 

8) Der bi, Antonius von Padua kniet anbetend vor 
‘dem Christuskinde, das ihm auf Wolken erseheint 
Nath Cl. Guy Hallée. An jeder Seite des Bi 

_ es eine Spalte lateinischer Text. Kl, qu, Fol 

7) Der hl. Dionysins 

Kommunion aus 
































der 
Claude IT, Audran. Kl. qu. Fol. — Mariette 


Hand 


‘sgt: dieses TM. sei unter Geérani’s Aufsicht von 
Fenoist 1, oder Team gestochen, 
‘S)Johannes der Evangelist wird. vermit 
Seiles in die Hake gezagen und in 
siedendem Oel gefillten Kessel hinunterg 
Sich 8, Leelere, kl. Fol 
Iartech, Anteitung. ser Kapfersichkunde 
1. 20 benebzebt swot Battenzurtandes di aber 
Vionse Abdrvekapattungen. Yon miner tid deriele 
ten Platte sind, Dies lento mi 
Fenagin det k 
ever Banfi, was 


























‘ha Festtagn des Evangeliston Johannes, der am 
OP Mai’ aa Kom vor dem walschen Thor, ante 
Dortam latina, In Oel gevotten, worden: and 
Wwelehen die Pariser Verlege 

zmaler ron Kapferstichen x ihem 3 
Ferahtt hatte, trogen de Abdrec 
Pntercurft: a Contain de Sant Je 











frigéo 9 Parie-aw counent. des 
Cotdelieree par lee srchanie Gravears, Ip 
ners et enlumineurs de taille douea, ee sem 
ea lo (eiue fur den einzusebreibenden Woche 
{ag Ieer golansone weisaa Stelle) 0 Mai Teste de 
rangeliste---, und unten sot dem 
selbst, unter der vordersien Stuf lest man 
rita planes a ste, dounce par Ignace Antoine, 
Ws; TSeitndin iat far in Malorne 
dh fur den Pesttng des Schutepatrons 
des Ii. Lukas (18. Ot, so lautets 
ratrio do Saint Lucy et 
‘tint Jean ports Latine, drigén ..,.-_ 0 saletn= 
ie 1S Ostobre fests do Saint Line, 
Die’ unter der vardorsten.Stufo ant dem blstto 
elindllene Tnschritt ist nicht. mele slehtbat 
afur aber ist alsdann oben auf der grisseren 
Platte, im dem schatlirten ‘hei, eine sie 
‘ingerahmate Alcinere Platte abgedruckt, welche 
fon kas yori wie nom att inter 
ihm ‘fatteraden Engeln”begristert, die Afarin 
abonterfeit. 


24) Marter des hl. Laurentins, 






































Nach 











Kopie des Originalstichs von Gérard Audran, 
Oben abgerundet. kl. Fol 





40) Verlobung der bl, Kathas 
dem Jesuskind 
und. Quaesisi 


na von Alexandria mit 
ret halbe Figuren in einem 











betend, Nach Ch. Lebrun, 
Audran fecit a Paris ‘Oben abgerundet, 
Fol. — Von Mariette dem Benoist 1. zugeschris 
ben; Heineken gibt das BI. dem Louis Audran 
aber mit Unrecht. 










Mythologie, Allegorie, Geschichte, 
Bildnisse, Prospekte, 

4245) Die Liebschaft der Venus und des Adonis. 
Nach Fr. Albani, Folge von 4 Bil., auf jodem 
die Kiinstlernamen, 2walf franzisische Verse 
und die Adresse: a Paris chez Benolst Audran 


















gehdren 20 dem Gelungensten 

sten, was der Kupferstecher gearbeitet hat, 

m ihron liobten zu ge- 
sich vonden Grazien schmiieken, 
43) Die Amorine, auf Befel threr Mutter, 

spitzen thre Pfeile und probiren ste, um 
esto sicherer damit das Herz des Adonis 
zm durebbobren. 

's auf der Jagd trifft div schlafende 

enus und wind von ihren Reizen entziiekt, 

45) Die Nymphen der Diana rauben den schla- 

fender ‘ihre Waffen, beschneiden 

ihre 

fir d 

4G) Venus im Bade, von Amor bedient, 
Fouché. Fol, 

47) Acis und Galathea, am Mecresstrande, vor den 
Fingang der Grotte des Polyphem, Nach F. Ma: 
rot, Acht lateinische Verse und die Ade 
Paris chez I Audran au Palais du Luxembourg, 

4S) Flora, unter einem Baume sitzend, empfingt 
die Liebkosungen i ‘Zephyr. Nach 
Ant. Coypel. Halbe Figuron, Vier franzisische 
Verseund die Namen des Malers und Stechers, Fol. 

49) Die Liebe des Zephyr unt der Flora, Nach 
J. Christophe, Fol. Unter Benoist 11, Au- 





















Nach N. 














Drei Nyu 
ein Satyr bei einer Priaposherme. 
Mignard, Mit @. Audran's Adr.: rue St, Jac- 
ques aux 2 Pilliers Wor. gr. qu. Fol. (Cale. Wd 
Louvre). — Das Seitenstiiek dazu ist von Jean 
Auiran (No. 67), 

51) Die Liebe des Daphnis und der Chio’, Nach 
den Gemilden des Herzogs Philipp von Or- 
16ans (des spiteren Regenten von Frankreich), 
in einem Zimmer des Sehlosses Saint- Cloud, 
fiir etne auf Kosten dieses Prinzen veranstaltete 
Prachtausgabe des von Amyot ins Franzisische 
‘Mbertzagenen Schiferromans von Longu: 

25 BIL. Ant. Coypel lieferte dazu die Komp 
sition des Titelbl., wo Pan die Robrfldte bist, 
nach deren Ténen drei Nymphen tanzen; oben 
halten zwei Kindergenien ein aufgerolites Blatt 
Papier mit ; 128 aMovis PASTORALES DE DAPHNIS 
ET DE cuzon, Avec Figures 1715. Kl. 8. 
T.Ohne gedruckten ‘Titel; das Titelkupfer 
trigt das Datum 1718. Unter jedem der 
28 BI, bemerkt m ippus inv. et 
pinxit 1714, und: Bt, Audran senlp. Di 
allerersten Abd iach Mariette’ 
















































‘ 
ieke solle 
53 








go 


Benoist I. Audran. 


























Angabe, In den vier Eeken eine blihende 
Lille Diese Bi. gelten mit Recht 
te Arbelt und sind sebe ge- 
sucht, Diese erste Ausgabe ist angeblich 
nur in 250 Exemplaren abgezogen worden, 
Kommt aber so iuilg vor, dass es mit 
Jenem Umstande schwerlich'seine Riehtig- 

Kee hat. 

UL Das Titelkupfer trigt noch 1718, aber das 
agedruckte Titelbl, bat dle Jahrzahl 1745, 
lund die Platten sind aberarbeltet; Jedoch 
nt elno Platte binzogekommen ein sehr 
fret gedachtes BI., Conclusion du roman 
betitelt und auch unter der Henennung, 
wlio Mleinen “Fuster (Jes Petite Peds) 
Dekannt 

5255) Zwel antike Statuen: La Diane d'kphise 























Flachreliefs,. Vier BIL, die zwat letzten anonym, 
fir: Veraslilos immortaliss, par J.D. de Moni 
cart, Paris, MDCCXX. 2 Bie, 4, 

456) Arion, Statue. Nach Frang. Gi 
‘ran 6x, Von Benoist 1. in seiner ersten Zelt 
sestochen, 

‘60) Die ‘Thoologio, die Philosophie, die Juris 
pprudenz und dio Poesie. Nach den runden| 
Deckeubildern Raphael's im Zimmer della 
‘Signatura des Vatikane, Vier BM. Fol, 

T, Vor der Unterechrit und obue N 
II, Mit der Untersehrft und mit den Nummern| 
recht. Beide Zu 





























6166) Sechs Darstellungen aus dem Leben Ale- 
xander’s dee Grosten. Nach Ch. Lebrun, 
(61) Der Usbergang aber den Granikus. 
‘des Darius nach det Scblacht| 





64) Der Einzug Alexander's in Babylon. 
65) Die Niederlage des Porus am Hydaspes. 
66) Die Grossmuth Alexander's gegen Porus. 
Sechs BU, gemeinschafwich von Benoist 1. 

‘und Jean Audran ausgefUrt, Mariette versichert 

Jedoeh, sie selen unter der Leltung der zwet 

Brider von N. H. Tardieu gestochen, und in 

‘der That, Benolst I. und Joan Audran sind daraut| 

tur als Verleger genannt. qu. Fol. 

for aller Schrift; ima Unterrande sieht man 
nur das Wappen dos Oberbauintendanten 
J. H, Mansart, welchom die Flatten ge- 

‘widmet sind, 

MI, Mit Sehrift und Wappen im Unterrande; 
dabei dio Namen des Malers und dor Ve 
leger: a Paris chez B. et J. Audran rue et] 
Fautourg St, Jague 

67) Alexander auf dem Krankonbettleert den Trank 
‘eines Arztes Vhilippus und Uber 
domselben Augenblick dé 
Nach E. Le Sueur. In einem Rund, mit Tro- 
phien in den unteren, und mit Wappea in don 
oberon Ecken, Fol. Hauptbl, 

1, Vor der Schrift und vor den Kreuzschraft- 
rungen im Vordergrunde des Zimmerfuss- 
toden: 

UL, Mit dom Namen des Malers und: Benedict. 
‘Audran dol. ot sculpsit, 1711. Im Unter- 
tande die Dedikation an den Herzog vo. 


ie Schlacht bet Arbela, 
































Orléans, desson die franzisische 








Erklirung des Gegenstandes und B. Ac- 

dran’s Ad®. 

(68) Korlolan vor Rom. Nach N. Poussin. Ges 
‘hen von BenolstI. und Uberarbeltet von Gérard 
Audran. s, No, 91, qu. Fol. max 

(69) Die Schlacht Konstantin’s gegen Maxentios eo 




















Kons ‘Telumph, Seltensticke nach C. 
Lebrun, gemeinschafdich mit Jean gestoten, 
gu, Fol. max, 


70) Die Niederkuntt der Kénigin Maria von Medic. 

71) Die Ausweehselung der Prinzessinnen Tabel 
‘von Bourbon und Anna von Oestreich. Zvei Se- 
tenstcke nach Rubens, Far: La Gallerie de 
He Ae Calpe, STH eet 
du Lousre. 

12—130) Ache und achtzig Kloine Platten it Me- 
daillen, Nach Ant. Coypel. Fur: Métal 
sur les principaux éeénements du régne de 
Je Grand, A Paris, M. DCC. II (mit 256 Meti- 
lon). — Zweite Ausgabe: M. DCC. XXII (eit 
31S Medaillen), Fol. 

160) Holland fige sich in den Frieden, Nua Co 

qu. Fol. max. — Die Piatte in 
lc, du Louvre, wo sie dem Gérard Audra te 
elegt wird. 

161) Die Grotto der ‘Thetis, Darstellung eines 
Namonstage des Kénigs 1719 in den Tulsa 
abgebrannten Fevermerkes, kl. Fol. 

162) Dio Roiterstatue Lodwig’s XIV., im J. 1719 
‘suf dom Platz Bellecour zu Lyon ‘errichtet ont 
in Bronze ausgefuhrt von Martin Desjardint 

‘und. dio am Fussgestll = 

Aadlichen Figuren, welche dle Nymaphes dr 
Rhone und Sabne vorstellen, von den Gebrider: 
Guill, und Nie, Coustou, Dic Platte rule 
‘on Benoist I. 2u stechen angefangen und 2} 
selnem Tode von seinem Bruder Jean been 
slo wird, wie Le Blanc, No. 248, angibt, ne! 
fm Archlv des Lyoner Rathhauses aufbewahs. 
Fol, max. 

1. Vor aller Schrift. 

WF, Unten livks und rechts dio Namen de 
KGnstler, Im Unterrande, in der Mite ds: 
Wappen des Herzogs vou Villeroy und die 
Angabe, wo das Monument sich befaist 
‘undanf wessen Farsorge eserrichtetwordes 

163)Das Grabdenkmal der Familie Latour d'Auverte. 
Herzige son Bouillon, oder richtiger des Yates 
tund der Mutter des’ Kardinals von Bouie, 
Oberabts von Cluny, welchor dieses Manson! 
in der Stiftskizcho des dortigen Klosters erriciet, 
liess. Nach P. Legros. Anonym. Fol. ms. 





















































161) George. Monck, Herzog von Alben, 
EBrustb., %/grechts, in cinem Oval, Nach A. vo 
der Worft. Fol. 

1. Yor der Schrift, 
165) Loulte-Blanche-Thérdse de Fallon, Stifter 


‘und erste Aebtissin der refermirten ‘Berabsrt- 
nnerinnon in Frankreich und Saroyen, knen! 
‘or eineta mit Edelsteinen besetsten Krour, wel- 
ches Christus thr darreicht; im Hintergrande 
Knieende Nonnen, Nach J. de La Monee. 8. 

166) Henri de Beringhen, Oberstallmeister, Brast- 
Dild, Ng reehts. Oval. 1710. Nach einer Zeich- 
ung Yon R, Nantewil, 1663, Mit dem von 
wel Greifen gehaltenen Wappen. Fol. 

1. Mit langem Spitzonkragen und Mantel, 
‘worauf der hi. Geistorden gestickt ist. 
11, Mit einem Spitzenkragen, blauem Ordeas 
and und Harsch, 














Benoist I. Audran. 


421 











16%) Pierre de Berulle, Kardinal, Brustb., Mg 
rechts, Kappchen und umgekrimpter Kragen, 
in elnem Oval mit Umschrift, Nach J.de La 





Monee. Unten zu beiden Seiten des Wappens 
dle Namen des Malers und Stechers; darunter 
die lateinische Widmung. Fol. max. 

168) Jean-Paul Bignon, Abbé, Halbiigur, 9/grechts, 
Lockenbaar und Kragen, Oval mit ‘Umschrift, 
suf einem Untersatz mit Wappen. 
vion, Fol. 

1. Offerebat bumillimus ser 
Grain clericus Ambianus anno 1703. 

1 Offerebat_ Franciscus Josephus Kobuste 
dlericus Engolismensis, prior commenda- 
tarius de la Tache. Anno 1705. 

109) Jean-Baptiste Colbert, Staatsminister, Brust- 
tild, 3, reebts, mit Spitzenkragen und Ordeus- 

Oval auf einem Untersatz mit Wappei 

Lefebvre. qu. Fol. (Cale. du Louvre). 

1. Vor der Schrift und vor den Strichen unter 

dom Wappen. (JL. Gruner.) 

110) Frangois de Salignac de la Motte Fénéton, 
Erthisehof von Cambrai, Brustb., 3/4 rechts, 
Kragen und Histenstab, in Oval mit Umschrift, 
anfcinem Sockel mit Wappen, Nach J. Vivie! 
Fal, (Cale. du Louvre.) 














‘ranciscus De 











I. Mit dem Namen des Stechers: Bened’, 
‘Audran seulpsit 1714. 
HL. Mit diosem Namen und der Adr.: se vend 





A Paris chez B. Audran, graveur du Roy 

au Palais du Luxembourg. 

11) Stetano Ferati,  genuesiseher Edelmann, 
Brusth., 8g rechts, lange grave Haare und 
Spitzenkragen, in Oval. Ohne den Namen des 
Dargestellten ; unter dem  Einfassungsstriche 
tects: B. Audran scalp’. 8. 

72) Samuel Frisching, General der Truppen des 
Kantons Bern, Halbiigur, 3/¢ links, weisse Allon- 
fenperricke, Schnurrbart, Harniseb, in Oval mit 
Unscbrift. Gestochen 1713 nach J. Huber. Im 
Unterrande Wappen, 6 franz. und § deutsche 
Verse, Fol. 

413) John Hampden, englischer Patriot 
4h rechts, in Oval mit Umschrift, 
Untersatz’ mit Wappen und Inschri 

_ Litertatis. Fol, 

174) Joseph Clemens, Exzbischof und Kurfirst von 
Kiln, Kniestiick, im Lehnstubl und Ornat, Nach 
J. Vivien. Im’ Unterrande Wappen und Namo 
_-nebst allen ‘Titeln. gr. Fol, 

175) Karl I. von England, halbe Figur, 3/, links, in 
.,finem Oval. Nach A. van der Werff. Fol, 

16) William Laud, Erzbischof von Canterbury. 
Brusth,, Mg rechts. Oval auf einem Untersatz, 
‘uit Wappen und Namensinschrift, Nach A. van 

der Werff, Fol. 

7) Charles Le Goux de Ia Rerchire, Erzbischot| 
von Narbonne, Brustb., 3/4 links, in Oval a 
cinem Untersatz mit Wappen. Nach L, de Bow: 
logned. Ac. Fol. 

1, Vor aller Schrift. 
U, Mit Namen und Titel des Pralaten ; darun- 
ter links dic Kiinstlernamen und rechts: 

__.._G. Montbard exeudit 1708. 

178) Ludwig XIV. von Frankreich, in seinen ver- 
‘chiedenen Altersperfoden vom ‘finften bis zum 

rundfinfrigsten Jahr, in einer Folge von 
4chn Medailien, die an éineni Palmbaum in der 

Mitte einer Waffentrophie aufgehingt sind. Nach 

A Benoist. M.DCC.IV. Fol. 

















Brustb., 
uf einem 
Vindex 













































179) J. BP. de Moliére, Brusth., 8% links, In 
‘einem Oval. Nach P. Mignard. 8.— Angeb- 
lich Titelkupfer far eine Ausgabe von Moliére's 
simmtlichen Werken. 

1. Das Gesicht hell beleuchtet, und das Nackte 
Aleinen Punkten, kurzen Strichen und 
cinfachen Schraflirungen gegeben. 

I, Aufgestochen, das Gesieht beinahe ganz 
‘Schatten gehalten, das Nackte sta 
pastirt und auf der linken Backe (fir den 
Beschauer), in der Hohe des Mundvinkels 

















i Schnurrbirtchens, eine doppelte 
Schrafitrung angebracht. 
180) Herzog Philipp von Orléans, Regent von 


Frankreich, ganze Figur, im Paitkostim, mitten 
inciner Verzierung vorgestellt, Anonym, obie alle 
Sebrift, und, wie ich vermuto, flr das Kupfer- 
werk elnor franzisischen Konigskrinung, gr. Fol, 

151) Christophe Ozanne, berihiater franzontocher 
Kriuterdoktor dos 17, Jalirh., habe Figur, 9), 
rechts, lange Haare, umgeschlagener Kragen, 
geknipfter Rork. Oval mit Umschrift, unten mit 
Kriutem yerziert, an eine Wand gehettet und 

uf einen Untersatz mit einer Tafel, wo man sier 

sische Verso list, gestellt. Nach J. V 
‘Anonym mit der Adr.: A. Patis chez 

H. Bonnart- rue St, Jacques at Coq, Kl. Fol 
‘af einem mir au Gesicht gekommenen Abdruck 
and dio Handschriftliche Bemerkung: Audran 
sc. 1696, Teh bin sebr geneigt, diese Met= 
fnung anzunehmen, Indessen nicht ganz davon 
fiberzeugt; tbrigens ist das Portrat von tichtiger 

Hand mit breitem, kriftigem Stichel ausgefiihrt 

nd historisch interessant. Ich finde es nirgends 
































Amauld, Marquis de Pompoune, 
3)q rochts.’ Oval. 12. 
183) Joh. ‘Friedr. Willading, Bargermeister in 





Bern, halbe Figur, stehend, auf die Ricklehne 
eines Stubls gestitzt. Im Unterrande Wappen, 
‘amen und Titel. NachJ.R. Huber, 1718. F 





Thesenkupfer, Titelblitter, Vignetten, 
Zierbuehstaben und Anderes. 


184) Die Wabrheit mit zurdickgeworfenem Gewande 
erscheint der Astronomie und Mathematik, um- 
geben von drei Kindergenien. Nach R. Tour- 
nidre. Far eine von Daguesseau de Fresne am 
6. Aug. 1719 2 Paris verfochtene philosophische 
‘Thesis. Dazu gehirt ein franzisisches Gedicht 
von vier Seiten. kl. qu. Fol. 

185) Die Theorie und Praxis der tik, di 
gestellt durch zwei welbliche Figuren in Begl 
tung von Genien, die versehiedene mathematische 
Beschiftigungen vornehmen. Fir eine von J. 1 
Thioly ond P. Taillandier zu Lyon im J. 1693 
verfochtene Thesis, Nach J. de La Monee, Fol, 

186) Maria mit dem Jesuskinde auf Wolken; im 

fintergr. dio Parisor Kathedrale, Titelbl. fir das 

von dem Buchdrucker Mabre-Cramoisy imJ. 1685 
‘verdffentlichte Pariser Missale. 12. 

187) Odyssous und YTelemach tadten die Frefer der 
Penelope, Nach Ant. Coypel. Titelbl. der v 
Madame Dacier fibersetzten Odyssee Homer's. 8, 

1, Im Unterrande die Namen 
MW. Mit diesen Namen “und: MNHTHD( 
@ONIA. 

188) Minerva setzt das Wapp¢ 
‘Toulouse oben auf eine von zwel Triton 
haltene Kartusche. Nach Ant. Coypol. 












































Bonoist I. Audra 














fir: Sonate a Violino solo & Violoncello col Cim- 
belo, von Gio. Ant, Piani Des Planes... A| 
Paris... 712, Fol 

189) Das Wappen des Kurfursten von Baiera, oben 
‘auf eluer Kartusehe mit Verslerungen. Nach 
Ch, de Lafosse, Hadirtes Titel, fur d’o So- 
naten von Maseiti. 4 

190) Die itallenische KomZdie, dargestllt von ein: 
Frau, welcher ein Genius Theatersticke Ube 
reicht, Titeltl, nach Fr. Verdier. 8. 

191) Arlequin Mercure gulant. 
Ienischen Theatersticks, 
Kadirt you F. Ertinger und 
Denolst 1, Audran, 8, 

die eine itallenische Possenszene vor= 
itelbl, eines fallentschen Theater~ 





























nigh von 













izt In der Luft die Medailons von 
Ludwig X1Y., woran Trophien be- 
festigt sind. Nach L. Boulogne d.J. Titel. 4 
191) Ein anf Nachern sitzender Amor zeigt anf einen 

‘in einer Nische befestigten Vorkang, woraut ge- 





Augustus 











sebileden steht: Le Poéte sans fand. Nach Is 
Boulogne d. J. Titelbl. 6, 
195) Zwei Kinder halten Uber eluer Kartusche el 





Sairmaste, Nach L, Boulogne ded. Tit 





eel Vignetten fe dle Duodezausgabe 
‘der ffanzisischen BibelUbersetzang von 1. J. 
Lemaistre do Sacy, mit den kurzen Anmerkunger 








schaffong der Welt. 
rehgang durch das rothe Meer. 

198—201) Vier Vignetten fa ire dee Empe- 

eure et des autres princes qui ont régaé durant| 

iglise, von Seb, Le 

Bae. 4. 
















200) Die ettung des rimmisehen Heotes unter 
Mark Aneel durch den plotalichen Regen, 
‘welehen das Gebot der Christen bewiekto. 

201) Konig Schapur I. gebraucht den Kaiser 
‘Valerian als Fussschemel, um aufs Pferd 20, 
steige 

202) Die Monstranz mit der geweihten Hostie, von 

angebetet. Nach N. de Plattenion~ 

e. Vignette. 8. 

203) Fin Sterbender enipfingt die letzte Oclun 
Nach N. de Plattemontagne. Vignette, §. 
204) Zwel Amorine, von welchen der eine cinen 

Kranz, der andere eine Sehlange hilt, Vignette, 
von B. Audran erfunden und gestochen. 5. 
205—208) Vier Vignetien, Nach A. Dieu, Fur 

‘len Tralté de Ia Police yon N. de Lamate, Paris 
VH13-1722. 4 Bde, Fal, 
205) Apollo in seinem Wagen mit den Sonnen-| 




















‘und Kiinsten, die unter threm Beistande 
biden. 

207) Das gesegnete Frankroich, aut einer Welt 
ogel sittend, zerteit ein dreikbptiges 
Ungeheuer, weiches cermutlich ie Ketzeret 
vorstellen fol; rund herum Religion, Ge~ 
rechtigkeit, Stirke und andere allegorische 
Figuren. 

205) Die Seotschorel, 




















209) Die Zeit bilft der Weisheit 





Wahrheit das 





Dildniss Ludwig's XIV. im AUlerheligsten der 
Unsterblichkeit avfotellen, Nach Ant, Coypel. 
‘Vignette. kl. qu. Fol 

1. Das Portest im Oval ist cin Brustbid, 4, 


Links, mit Allongenperricke und Hermelin 





jusatz: Daullé Eifgiem scup. 

240) Die Gattin der Maleret sitet in einem Leds 
sessel und und halt das Bildniss Ludwig's XIV 
Nach Ant. Coypel. Unten rechts: Bl. Audra 
E1714, Vignette. 12, 

211) Die Bankunst, cine rubende weibliche Fi 
‘ie in der Linken ein Winkelmad und in det 
[Rechten einen Bauriss halt; um sie sieben mick 
Kinder, Nach TL. Boulogne a. Ae. Ou 
‘Viguetio fir das Cabinet des Beaux-Arts, va 
Ch, Perrault, Paris, I. Augg. 1690; 10, Aug 
1695. qu. 4. 

212) Die Malerel ermuntert thee Anbinger, 4 
Delaplcte der grofen Meister au folgen. Vigne 
nach Ch, Ant. Coy pel, fir die Conférees 
Ja peintoro. kl. qu. Fol. 

218) Die Metale ‘des Herzogs Philipp con Oa 

n einem Palmbaum zwischen He 
je Seheelsuckt 18 

‘vignette, nach Dems tol 

far dasselbe Buch. Unten’ rechts: B, Avira 
seul. 1720. Bl. qu. Fol 

214—215) Zwei Vignetton, nach Ant. Cospel 
far: Histoire do l'Academie des Inseriptions et 
Belles-Lettros. Paris 1701 ff, 4. 

214) Minerva, bel einem Pslmbsum und ancien 
Ueberresten asitzend, in Begleltang 

ret Genion, die auf thr Geheiss M 

‘und Medailten 

vermittelst de 

Maren, 

Dat Wappen der kiniglichen Aksdeaie 

orlnschriften und schinen Wissenschate. 

zu Pasis, zwischen Apollo und 3 

216) Die Medaitions Meinrich’s I. von Frankreid 
‘und der Katharina von Mediet, aufgehingt += 
einem Palmbaum in einer Umgebung von Ver 
erungen. Nach 6. M. Oppenord, Vigne 
qu. 4. 

217) Die Geometric und Astronomie. 
Tournidre. Vignette, qu. 4. 
218) Ein Philosoph, begleitet von zwei Genten, de 
‘hm optische Experimente machen helfen. Ni 
J.de La Monee. Vignette, gestochen 1633. § 

219) Monzen von Kénig Chlodwig u. A, aut daca 
ausgebrelteten Hermelinmantel. Unter dem Ei 
fassungsstrich Hinks: Audr 

220) Das Wappen des Merzogs von Orlé 
lund bekranzt von 2wel Engeln 
Oppenora. Vignotte von der Dodikation eines 
Buches, 8, 

21) Das Wappen des Kardinals son Honillon, unter 

sehaltonen Herzogsman- 












































Nach B. 




















Vignette, erfunden und gestochen ton bi 





228224) Zwol Bil, 21 einer Fol 
‘mit verschiedenen Arten Vogeln und Thieren, 





Bonoist I, Audran 


























25) Zwei Ziesbuebstaben ; in dem einen die Atrl- 
bute der Gerechtigkeit, in dem andern der ru 
Boden gestreckto Drache Python. 12. 

228) Die Sonne, Devise Ludwig's XIV. verbreitet 
fhre Stablen ber den Globus von Frankreich 
Zierbuchstabe. 12. 

21) Das tranzisische Wappen ber einem Globus, 
der von zwei Rubmesgottinnen gehalten wil 

Nach Ant. Coypel. Seblussvignette. 12. 











Jean Audran, Kupferstocher,, der dritte| 
Soha von Germain’ Audran, geb, 28. April 1607 
ru Lyon, empfing den ersten Unterricht von sci- 
ea Vater und ging sodann nach Paris, wo sich 
‘a Talent, unter der Anfeitung seines,Oheims 
Gand, so gllicklich entwickelte, dass er 1706; 
‘xo Hofkupferstecher mit jibrlichem Gehalt und 
‘er Wohnung in der Gobelinsfabrik ernannt 
Er starb am 17. Juni 1756. Jean Audran 
biteriies efne bedeutonde Anzahl BI. Zu seinen| 
tet Arbeiten gehdren die Platten, welehe er 
‘emittelst der Radirnadel und des Scheidewas-| 
versziemlich weit vorbereitete und nachher mit 
‘enStichol in freier, markiger Weise vollendote. 
DieFiguren sind korrekt gezcichnet, die Képfe 
asirucksvoll und. sorgsam durchgebildet. und) 
\ieandern Extremititen gut gegeben. Jean steht 
jock nicht in gleicher I1Uhe mit seinem Oheim 
‘éard und auch nicht mit seinem Bruder Be- 
bit; es feblt seinen BM, an wirksamer Har- 
see and Gesammthaltung; seine Lichter sind 
sexhr und zu gleichmiissig zugedeckt, und 
ie Art, die Hintergriinde an bebandetn, unter-| 
riedet ‘sich zu wenig von der Manier, seine 
Gewinder zu stechen. Seine Grabstichelbil. sind 
suber gearbeitet, aber von kaltem silberigom 
Ekt, Auch unter diesen letzteren, wie unter 
dewersteren gibt es nicht wenige, die mit Recht 
fuchitet werden. Man findet darauf folgende 
Barichnungen: 


A S.A. J. Audran. Jo. Audran, 
Juan, Audran. Joannes Audran. Jean 
Audran, 


Bidlisehe Geschichte, ehristliche 
Legende und Mysttk, 


1) Jakob frett um Rahel. Nach Ant. Coypel. qu. 
Fa, 
1. Vor der Scbritt. 
MW. tm Unterrande’ die Kinstlernamen, die 
‘an Jértme 'Phe- 



























Iyppeaux, Graf von M 


2) Die Aussetstng Mosis, Nach N. ait 
der Ade: a Paris chez Audran rue St, Jacques... 
4. Fol 

3) Die Findang Mosis. Nach Dems. Mit der Adi 
favs cher 6. Andean eS. Jacques. g 
4)Dio Findung Mosis. Nach Ant, Coypel. Im 
Unterrande die Namen der Kunstler und darunter| 
G. Audran’s Adr. Rt 
Ihtdinisebe Erklirus 

















Intlniehe Widmong an den Kardinal César 

strées and dazwithen das Wappen deselbon, 
fu Fol a, 

5-5) Mover fast dio Histon vom Bronnen und 

Mewes beste Zipora. Zot i, Settonstieke 

ach Ch: Lebrany Verklcinerte Kopin deri, 

io. 12), gemeinicbattlich 











7) Moses schligt den Fels. Nach N, Pous si 
‘Anonym. Im Unterrande der Name’ des Malers 





tund Audran’s Ade. : : 
S11) Vier Bll, (No, 11. 12,19 und 94) cor de 
‘olge der vierzig Kupferetiche mit Daretellungen 
‘aus dem Leben’ Simson's. Nach Fr. Verdier. 
1698, qu. Fol. 
1. Unter dem Binfassun) 








a Paris cher 





12) Atbatia und Joas. Nach Ant, Coy pel. Im Un- 
terrane die KGnstlernamen, die Iateinische und 
franeisische Erklirung des Gegenstandes ut 
dazwischen dle Dedikation an den Herzog von 








Orléans, mit dem Wappen desselten. qu. Fel, 
max, (Cale, du Louvee,) 
18) Esther und’ Abasteras, Nach Ant, Coypel. 








gr. qu. Fol. 
1, Vor der Sehitt 
Kdnstlernamen unter dem Ein= 
ssungsstrich Inks und reehts, Tm Enter~ 
rande die Weklirung des Gegenstandes, 
Tatelnisch und franzisisch, die Widmoung 
des Malers an den Baumeister Messire 
Tulles Hardouln Mansart, franzistsch, und 
‘essen Wappen. 
TH, Mit den Ktnstlemamen und der absigen 
Schrift, 
Jungfrau lem bel threr Mu 

















15) Verkiindigung Maris, Nach Fr. 
G. Audran’s Ade.: Hue St, Jacq 
gorundet. Fol. 

16) Verklindigung Marii, Nach P. D* Vin. Unter 
‘3. Audran's Leltang son Simon Vallée gesto- 
chen, Ii Unterranite die Dedikation an Chri- 
Sstophi Pajot, Selgneur de VAubroy, das Wappen 
essolben und ganz unten, links, J. Audean's 
Adr.: aux Gobelins. Oben abgerundet. Fol 

47) Anbotung der Hitten, Nach P. Borrottini da 
Cortona. Oval. qu. Fal. 

18) Darstellung im ‘Tempel. 


‘Oben abe 











Nach M. Corneille, 





Nach Galloche. Fol. 
d wunderbare Spelsung. Nach Claude Il, 
Audran, qu. Fol. 

21) Christus helt Kranke 
Fol, 

22-23) Der wunderbare Fischang und dle Aufer- 
wweckung des Lazarus, Soitensticke wach J. 
Touvenet, zwet geschatzte Bl. ; aut jeder in 
Unterrande ‘lle Namen der Kunstler, ie tatei~ 
nische und franzisische Erklirung des Gezen 
standes, uni darunter J. Audran’s Adresse: en 
THHdtel Royal des Gobelins, qu. Fol. max. (Cale, 
du Louvre.) 

24) Christi Binzngjin Jerwsa 
Fol 

25) Die Fusswasetung. Nach Dems. Pot 

26) Das Abendmal, Nach Dems. Ful. 





ch A. Diew. gr. que 

















1. Nach A, Diew. 




















27) Das Gedet im Garten, Nach Domenichiu 
Radiet und nachher mit dem Stichel deendigt 
In dem doppelten Einfessungsstrich unten links: 
Dominic. Pinxit. — Audran sculpsi, ohne Yor 
name, wesbalb das Bl, biswellen Gérard Audran 
augerchrieben wird, obschon es nach der Be- 
tandlung von Jean Audran herzurdhiren scheint 
—Srechts UG. Audran's Adr.: Roe St. Jacques 
Jim Unterrande Zitat aus Jesaias LiI1, 5 (late 
isch und franztsisch). gr. Fol. 

2835) Acht Parstellungen-aus der Passion, Nach 
“Ant. Dieu. Fr eine Folge von 15 Bil, die von 
Jean Audran, J. Langlois, Ch.’ und b. 
Simonneau gestochen sind. Fol. 

2) Christi Gefangennchaung im Garten. (4.) 

29) Christos wor Kaiphas. (5.) 

30) Christus von Pilatus dom Volke 
3.) 

31) Geissolung. (6.) 

52) Dornenkrsnong. (9.) 

583) Kreuzerrichtang. (10.) 

34) Grablegung. (14.) 

45) Auferstebung. (15) 

1. Vor den Nummern. tm Unterrande die 
Namen der Kinstler, die franzisische Br- 
Mlirung des Gegenstandes und die Adr. 
A Paris cher N. Amoalt... & Umage St, 
Chaude 

IL Mit den Nommern und mit: A Paris chor 
la V. F, Poilly, A l'image 88, Benoit 

'36) Kreustragung Christi, mit vielen Figuren. Nach 
‘Ant, Dieu. Unten in der Mitte, aut elnem auf- 
geroilten Papier: Ant, Dieu pin, — Jo. Audran| 
Seulp. ge. qU. Fo 

‘87) Kroustragung. Nach P. Mignard. In der Mitte 
des Vordergrunvies die Namen des Maters und 
Stechers. Im Unterrande die franzdsische Er- 
AMkrung des Gegenstandes und die Adr.: A Paris 
chez la veuve Audran rie St. Jacques. qu. Fal. 

Krewzerrichtung. Nach A. van Dyck, Im 

Unterrande die Namen der Kunstler, die In- 
schrift: O Mort ob est ta Victoiret, dabel 6 
franzislsche und eben so viele latenische Verse, 
und darunterdie Adr.: A.yon, chez Pintard... 
Oben abgerandet, Fol. — Hlervon moderne Ab- 
dricke. "Dieselbe Darstellung wurde von $. 
Balswert gestochen, 

39) Christos verscheldet am  Kreuze 
Po 

40) Ch 
Ant. Coypel. 
fet Kunstler, die Dedikation an. den Dauphin, 
das kronprinaliche Wappen und dle Angabe 
des Lokals, wo. sich das Gemilde befindet 
(Sehlosskapette 2u Meudon), Oben abgerundet 
er. Fol. 

41) Das Chrlstushind, nackt im Vordergrunde einer 
Landschaft auf einem Gewande liegend, betrach-| 
tet das Krous, welches drei Engel in’ der Luft 
tragen, Nach’ Fr. Albani, Mit J. Audra 
‘Adr.+ aux Gobelins. Oben abgorandet. Fol. 

42) Christus mit seinem Kreuze beladen, in ciner 

it unzibligen andern Kronzen besicten Gegend. 
ch Ant, Dieu, il, Fol. 

43) Christus in. don verschiedenen Qu 
Leidens, dargestelitin dem Herzonelnes Chesten, 
zum Nachdenken in der Charwoche. 4. 

44) Das wanderthitige Madonnenbild in der Kapelle 
an 8. Oruseo bei Madrid. Nach Dom, Barn, 
Garcia, Al Fol, 














elgt. 




















38) 














Nach N. 






























45) Die Mma 
48) Der 


cheHerilichkelt. Nach Ant. Dieo. 

ty fratzenbafter Kopf mit Bale 

‘ben, in elnem Rund rit doppelten Bitassng 
inten. Unten ein avfgeroliter Vorhang. §.— 
Auf dem Aburuck, den ich davon sah, stan! de 
hhandschrifilehe Notiz: L’Antechelst, 06 Aust 
prs Babylone, jouxte Ia eople tirée par Muley 
‘Azem Pelntre arabe, Grave & Paris en Tune 
1707, par J. Audran. 

47) Der hl, Andreas wind 2um Keeuzestode gefth. 
Nach G. Reni's Bild tn S, Gregorio 20 Hon 
Kadirt und mit dem Stiehel beeudigt, qu. Fi 
max, — Melsterhalt, 

48) Der bi, Andreas. Nach der Marmorstatce ve 
Fr. Duquesnoy in der Petershirhe 1 Roa 
Fol. 

49) Der hl. Benodiktus, vor einem Altar kale} 
die Augen gen Himmel gerichtet; danetea sx! 
einem Tisch cine brennende Lampe. Nv 

tout. Im Unterrande die Namen dr 




















vend a Pats 

‘des Gobel 
Oben abgerundet, Fol. Seltenstick zur 
lastika (No. 38). 

50) Der hl. Dionysius im Gefingniss, empfing 











Christus das bl. Abondmal, Nach ClanéelL 
Audran, Fol. — Grabstichelbl., wor Marese 
bemerkt: wantor Gérard Audran's Leituag se 

‘oder Benolst 1, a6 


51) Dio hb. Firminos von Amiens und Cana Bat 
romius, bel einem Brunnen sitzend 

52) Der, Frangots de Sales, halbe Pgs, 
Oval wit Umichrft, auf inem Soekel 
bischer und franzSelecher Invcbrit 8 

58) Der BL. Franz Xaver, auf den Roien vet 
i, Jungfrau, de Thm’ mit dem Jesuiiade 
fchclnt Im Unterrande eine drelzlige ait 
Tnsebiif 4. 

54) Der li Johannes a Cruce, ant den Kaien st 
einem Altar, wo thm Christus erschelt. Nib 
E-Christophe, ImUnterande ver tranists 
Verse und tle Namen des Malers, des Stee 
und des Telligen. 4. 

30) Die Ml, Magdalena, in der Waste, wit et 
imomlscher Sfusikerqutekt, Nach Ant, Diet 
Fol 

56) Der bl. Petrus, in der Nacht vom Kage és 
Herm aus dem Getingniss Bett Nuh 4 
Coppel, Radietyon N Chateau und tele 
fond, Audran, qu. Fol. 

51) Kreuzigung dee bi, Petrus, Nach 6, Bet 
rit Tiinzuftgung eines Hinvergrandes, da 3 
in dem Originalgemilde (Jetat tn. det (see 
des Vatians) nfebt. vorhanden ad. ton 2 
Malor An. Dieu exon iat. Votes 
aicses ‘Bly obwol gut gesteehen, leis! 
Go itents Goschouch und tege gant eri 
treite den Namen des Domentebino, Moet! 
tre. Fal, 

19) Dio Mh. Sholastika, ohnmatehighingesnken v= 
einem Altar, im Belssin eweler Nennen. Xi 
Si'testout, Im Unterande, die Nunes dt 
‘Kanster und der Hflligen, dle Dedtstion nd 
AAbtssin Marianne do. Scalia de. Verraéy 
Wappen dieser Dame and J- Audrans Ad: 3 
THTdat Koyate des Gobelins, Fel, Oben 18 
rundet, = Soitenstiek aun bl. Bendites 
1). 






































Mythologie, Allegorie, Poesio, 


5) Der Triumph der Galatea. Nach C. Maratti 
Fir Crozat's Recueil d'Estampes. 1729. 1 
so. 123. Fol, 

2) Drei Bl, mit antiken Statuen, Far: Ver- 

alles immortalisé, von J.B. de Monicart. 1720, 
Tide, 4 

0) Fine Venus. 1. 386, 
1) Die Venus von Arles, I. 400. 
62) Hebe, 1. 402. 

{8)L/Alianee de Baeeus et de Amour (der Eine ver- 
lebt und der Andere betrinkt sich). Nach Ant. 
Coypel. Tm Unterrande die Namen der Kiinst~ 
let § ranzisisehe Verse, der Titel, und darunter 
4 hadzan's Ads. A YHtel Royate des Gobel 
qu. Fal. 

6i)Payche, durch den aus der unvorsichtig gedtfueten 
Sehnbeitssalbenbilchse herausstrimenden Qualm 
tetinbt und zu Boden gestirzt, wird von Amor wie- 
det au sich gebracht, Nach Ant. Coypel. Im 
Unerrande eine latelnische und franzisische In- 
sehrift und die Namen der Kistler. qu. Fol. — 
Eines der besten BI. in der saubern Manier des 
Neisters, 

$5) Venus tisst von ihren Nymphen die Psyche mit 
Xuthen peitschen. Nach J. B. Nattior. Fol, 

8) Venus bettehit der Psyche, einen grofien Hanfen 
durch enander gem n Tage 

nusondern, Nach Mich, Nattler. Fol. 

Scheelsueht und Zwietracht. Nach. Mignard, 

Oten abgerundet. qu. Fol. Seitenstick zu: Les 













































Mhisine des Jardins, von Benolst 1. Audran 
50). (Cale. du Louvre.) 
S871) Die Leidenschaften, “Nach Cl. Gillot, 


Folge von vier nicht numeristen DI, Mit J, Au 
feats Aa. on THe! Royal des Gobelins. gu. 

3) Der Frabling (das Paradies) und der Winter 
(le Sinddut). 2 BIL. nach N. Poussin. gr. 
Fol, Cale, du Louvre, wo sie mit Unrecht 
em G. Audran zugeschricben sind ; sie wurden 
von Jean Audran ausgefGhrt und sind mit dem 
Namen dieses Meisters bezeichnet. Die zwel 
andern Jabreszeiten hat J, Pesne gestochen, 

1. A’Paris chez 1. Audran A !'Hétel Royal des: 

Gobelins, auf dem ersten BI, 

. Mit der Adr. von Steph. Gantrel. 

UAutomne, Nach A. Watteau. qu. Fol, — 
hint ru der von Larmessin, Brion, Moyroau 

‘nd J, Audran gestochenen Folge der ver Jabres- 

ten, 

15) Utlyver, Nach Dems, Fol. — Die ander 
Jahreszeiten sind von Desplaces, Dubos und 
Fessard gestochen, 

S1) Die zwolf Monate des Jabres, tn zwdlf Ara 

%eskenfallungen, je zwei Monate auf Einer Plat 
und wo sich in der Mitte einer jeden die jedem 
Monat vorstehende Gotthelt  befndet. Nach 
Claude M1. Audran, Folge von sechs Bil 
Unten auf dem ersten: Tnvente par C. Audran 
ft arave par son frére, und J. Audtan's Adr.: en 
Motel Royal des Gobelins. Fol. 

52) Der seblafende Rinaldo wird yon Armida mit 
‘lumen gefesselt. Nach Ant, Coypel, Unter 
dem Hinfassungastrich dle Namen der Kinstler 
nd G. Audran's Adr.: Rue St. Jacques: im 
Vaterrande franzisische Inschriften und die 
Dedikation an den Herz0g von Richelieu. qu. Fol. 

Si) Amida bezaubert den Rinaldo, den sie von 

Meyer, it 
























































L. de Silvestre, Yon N. Chateau angoitst 
und von J. Audran mit dem Stichel vollendet. 
1708. Fol, 

84) Der franzisische Parnass, Bronzegruppe, welche 
die berdhmtesten Dichter unter Ludwig's XIV. 
Regierung in Frankreich vorstellt; 1718 von 
L. Garnier nach Anleitung des Titon du 
‘Tillet modellirt und 1723 von J. Audran nach 
der Zeichnung von Nic, de Poilly gestochen. Fol, 


Profanhistorio, Portrits, Genreszenen 
und Studienfiguren. 
$85) Odysseus entreisst den Astyanax seiner Mutter 
‘Andromache, Nach L, de Silvestre. gr. qu 
Fal. 
8691) Die Alexanderseblachton. Nach Ch, Lebrun. 
Folge von sechs BIL, gemeinschaftlich mit Bee 












Nach J. Jouvenet. 








Ohne Namen des Stechers. qu. Fol. max. 

Darstellungen aus dem Leben der 
Maria von Medici. Nach Rubens. Far: La 
Gallerie du Palais du Luxembourg. 1710. Fol. 


(Cale, du Louvre.) 
94) Heinrich TV. entschliesst sich zu seiner 
Heirat mit Maria, deren Bildniss thm Hy- 
men hinbalt, wahrend Amor dieSchénheiten 
derselben hervorhebt, 

95) Heinrich IV., vor seiner Abreise zum 
Kriege in Deutschland, tbergibt der Ki- 
nigin die Reichstegierung, 

96) Maria von Medfel wird in der Stiftskirche 
zu Saint-Denis als Kénigin gekrint. Mel 

das grdBte und beste von 

den vieren, die iibrigens alle sebr schitz~ 
bar sind. qu. Fol max, 

97) Das Bildniss von Rubens, Brustb. in einer 
mit Blumengewinden geschmiickten Kar- 
tusche, 1710 nach A. van Dyek gestochen, 

selbe, welches P. Pontius ge- 

stochen hat, aber mit dem Unterschiede, 
dass J. Audran den Hut weggelasser 

1. Vor der Nummerirung der Platten. 

98) Die Roiterstatue Ludwig's XIV., auf dem Platz 
Bellecour zu Lyon, in rimischer Kaisertracht; 
er ist nach der linken Seite hingewendet und 
gibt mit der rechten Hand einen Kommandowink, 
Nach M. Desjardins. An der Vorderseite di 
Fussgestelles ist ein Basrolief mit der auf einem 
Lawen sitzenden Stromnymphe der Saéne, nach 
Coustou. Fol. max. — Von Benoist 1. an- 
gefangen und nach seinem Tode von Jean voll- 
endet, (s. Benoist I. Audran No. 162.) 

99106) Acht Medaillen mithistorfschen Allegorien. 
Nach Ant. Coy pel. Flr: Médailles sur les pri 
clpaux événements du régne de Louis le Grand, 
A Paris M. D. CC. TI. (erste Ausgabe mit 286 
Medaillen); —M. DCC. XXIIT, (2weite Ausgabe 
mit 318 Medaillen). Fol. 

T, Vor den Kiinstlernamen. 






































426 


Joan Audran. 











107) Antoine de Pardaillan de Gondtin, Herzog von 
‘Antin, Halbtgur, %/ inks, Allongenperricke, 
Harnisch und Mantel, Nach H. Rigaud. Oval mi 
Umsebrift, auf einem Sockel init den Namen det 

Gnstler nd dem Wappen des Dargestellten. Fel, 

108) Adrien Baile, Priester, Halbagur, 2) rechts, 
grave 
mit den Namen des Stechers und des Abgeb!l- 
Aeten, Fol 

109) Claude Chérler, Abbé, Halbngur, 3/4 reebts 
{gelocktes Maar und Kragen. Nach J. Tortebat. 
Oval mit Umschrift, auf einem Soekel mit den| 
‘Namen der Konstler und dem Wappen des Dar-_ 
gesteliten, 4. 

August von Bayern, FUrstbischot von 
Paderborn, Brustb., Ng rechts, 
fon und Hermelinmantel. Nach J. Vivien 

Oval mit Umschrift, auf einem Untersatz mit 

‘dem Wappen des Dargesteliten und der Dediks 

ton an den Baron von Plettenberg; weiter unter 

‘lo Kinstlernamen, Fol. 

111) Pierre Clément “d'AMincourt, —franzisischer| 
Ingeniour, Halbtigur, 3 rechta, noben einer 

lo steliond, in der rechten Hand einen ante: 
rollten Festungstiss. Nach H. Rigaud, Fol. 

1. Vor aller Schrift, 

H, Am Sockel Wappen, Name und Titel des 
‘Vorgestellten; unter dem Kinfassungsstrieh 
Jinks : Hyac. Rigault pinait 1693; reehts: 
1. Andran sculpsit 1706, Aufdem Festungs- 
















































ries, beinahe in der Mitto mit der horizon- 
tal gostochenen Inschrl 
pusnemnacn 


IIL. Diese Insehritt ist 

in schriger Richtung. 

112) Nodl Coypel, franzisischer Hofmaler, Halb- 
‘gar, /glinks, Mantel, Allongenperriicke, Spitzen- 
halstuch, Nach Coypel's eigener Zcichnung. 
Oval auf einem Untersatz mit der Insehritt 
Gravé d'apris le dessein do N. Coypel par J. 
Audran pour sa Reception AY'Académie en 1708, 
Fol. (Cale. du Louvre.) 

113) Antoine" Coysevox, franz. Hofbildbauer, 
‘Malbtgur, 2/¢ links, Allongenperricke und Ms 
tel. Nachi. Rigaud. Oval auf elnem Untersatz, 
Fei. (Cale. du Lowvs 

1, Vor der Sebritt. 

MI, Noch vor der Schrift, 
rechts, Dildhaverwerkzeuge, nimlich Tam 
mer, Meissel, Kompass hinzugefigt. 

IIL. Antoine Coyzevox Natif de Lion, sculpteur 
ordinaire du Roy... .; links: Peint par 
Tiyaciathe Rigaud ; rechts: Gravé par Jean 

pour sa Reception A T'Académie en 


on anf dem Riss und 




















‘Auf dem Sockel, 














114) Pierre Danet, Abbé, Halbgur, 3 tnks, 
der Linken elt) aufgeralltes Papier.” Oval iait 
‘Vmchit, aut einem Untereatz mit zwelzliger 
Iateinischer Tnsehrit, Fol 

145) Jean Esteées, Abbé, Halbager, %y links, 
elvektes Haar, Kragen.” Oval mit" wappenge 
Schinickter Kaftusche anf einem Untersata da 
heben die Namen der Kanter. Nach Ul. Iti- 
Baud. Fol 

1. Joan p'seviths APUD LYATTANLA: REOR 
‘eran uroatvs annas. (1692) 

UU, er Dargestellte tagt den Siem dos bl 
Gelstordens aut der Brust, und die Une 

















JOANNES Dineragas Aro 


schrift lautet: 





110) virile, Herzog von Batre, Marsh, 
Halbngur, Yq links, Allongenperricke, Spitzen- 
Instuch,” Ordensstern, gesticte Aermelen 
sehlige. ‘Nach. uf eines 
Untersate mit Wappen und Kanstleraamen. Ful 

Tein der Dresdner Sammlung ein Abdrek 
‘or alle Sehrit (1. Gruner. 

111) Francois Plerte Gillet, franaisischer Pas 
mentstdvokat, Brust, ij rechts, Allongenper 
Heke, Talat und Kragen.- Nach J. Torted st 
Oval init Umsehrift, aut’ einem Unteraste 
Wappen ond Kinstiernamen (Jo. Audean scelp 
anno 1715); tm Unterrande wel lateinicls 
Verse aus Suen, Sat. 1. Fo. 

118) Jakob IL. von England, Halbtgur, 3g recht, 
‘Allongenperrick ach 
an der Werff, Oval auf einem Sockel at 
Basreliet. Unter dem Einfassungssrih de 
Kiinstlernamen, Fol. 

119) Inigo Jonos, englischer Arehitokt, Huéecr, 
a reehis, n der Keehton ein anfgeoiles Px 
Otal, von einem Genius getragen; dancban ei 
Xelnore Genien und die sitzende Minerva. Si 
W. Kent. Fol 

Fried. ‘Kerg, Baron von Bebe 

Yq reeks, Nach J. Vivien, Or! 

tinem "Sockel mit Wappen und. siebenzellive 
Iatoinischer Inseheit. Vo. 

121) Camille Letelier, Abbé de Loovois, tras. 
Mofbibliothokar, Brost., %/¢ links. Nach HL 
Rigaud. Oval auf elnem wappongesehmacktes 
Untereate. 12. 

1. Vor der Schrift 
HE Mit den KGnsilernamen unter dem Ei 
fassungutrich 

122—125) Ludwig SIV. un 
‘Medalllone mit Umschrifte 
Sieben DIL. 12 
122) Ludwig X1V., von de Seite, roehts, Pe- 

Tlcke mit fine neben eiaander hent- 
fallnden Locken. Oben in der Ese 
Tinks: M. 



































seine Famille, Sick 
Nach A. Benoist 











Perriicke mit vier 
ch ia 
er Ee 


senso. 
fllendon Locken, die 
derive teen Oben in 

Hinks: Vi 
124) — Ders., ebenso, Die Perricke lat 
vier Loeken, son welchen dle dritte ead 
Oven ie der 

















‘eke links : TX. 

125) Matla Theresia, ‘Kinigin von Franke 
von der Set, links, T. Audran seal. 1705 

126) Der Dauphin Ludwig und seine Sckoe, 
Louis, Her20g von Bourgogne und Paiipr. 
Herzog von Anjou.- Die Unterschrift = 
selehnet filsclieh den Herzog Charles v0 
Bort, den dritten Sohn des Dauphins, als 
den Abgebildeten, 

127) Der Dauphin Ludwig und seine Sitre 
Louis, Herzog von Bourgogne, Pllirn. 
Horzog von Anjou und Charles, Herm 
von Berti, In der Untersehrite wind tric 
der Herzog Philipp vou Anjou als der Ab~ 























eebildete genannt, 
128) Louis, Herzog von Bourgogne (spiter 
Dauphin), und gegenber seine Gemalin 


Adolalde von Savoyen, M, DC, XCVIL 





129) Ludwig XV. von Frankrotch, ganze Figur, 
stehend, die Linke in der Sefto und mit der 





Krone berihrend. Nach Gober t, Im Unterrande 
die Namen der Kanstler und J. Audran's Adr.: 
aT Hétel Royal des Gobelins, gr. Fol. 

180) Maria von Este, Knigin von England, Halb- 
‘tear, 3 links. Nach A. van der Werff. Oval 
auf einer Fensterbristung mit einem Teppich. 
Fal. 

131) Maximilian Emanuel, Kurffirst_ von Bayern, 
sunze Figur rechts, vor einem Zelte stehend, 
neben ibm ein J. Vivien p. oy. Fol. 
Von Le Blane 371 falschlich als Prinz Eugen 
von Savoyen bezeichnet. (Drugulin.) 

152) Henrlette von England, Herzogin von Orléans, 
albfigur, 3Yy links, Nach A. van der Werff, 
val auf einem Untersatz mit Inschrift. Fol. 

183 Pietro Ottoboni, Kardinal, Brustb., 3/g rechts. 
Nach Fr. Trevisan, Oval auf einem Untersatz, 
‘uit Wappen, Namen und Titel des Vorgestellten ; 
darunter die Kiinstlernamen, gr. Fol 

1834) Raimond Poisson, berihmter Pariser Schau 
Spieler, im Kostim von Crispin. 
Netscher. Von Le Blane, Nr. 370, 
Audra erwahnt; ich weiss nicht warum; denn 
tas Bi. ist von Gérard Edelinck gestochen und 
hat nichts zn schatfen, weder mit Gérard Audran, 
dem Le Blane es zuschretbt, noch mit Louis A\ 
dran, welchen Heineken als Urheber desselben 
nennt, Fol. 

(Jean Audran_ scheint das landschafiliche 
Belwerk gestochen zu haben, da auf dem Blatte 
G, Edelinek effigiem seulp. Drugulin.) 

13))Graf von Saint~Aignan, 20 Pforde in einer 






































Landschaft, reitet nach rechts. Nach Ch, Par- 
tocel. Fir: Eeole de Cavalerle, von De Lal 
Guerinidre, Paris, 1733. Fol. 

135) Frangois-Rtobert Secousse , franzdsischer Theo- 
i, Kniestiick, in einem’Lebnstuhl, mit der| 
he 10" Doktormiitze haltend.” Nach 





ereande die. Kinstlernamen, 

Wappen, Name and Titel des Vorgestllten gr. 
Fal 

1. Vor den Diagonaliinien anf der untersten 
Quaste dos Vorhangs links 

136) Dominique-Barnabé Turgot, Bicchot vi 
Brusth,, 3/y links, Nach J. Ran 
sinem Untersatz mit Wappen, Name 
des Dargestellten. Fol. 

13i) Le Magister de Vaujour, Brusth., 8/¢ rechts, 

Schaltermantel und Kapuze. Im Unterrande der 

Tite. 4. — Auf einem mir zu Gesicht gekom- 
mmenen Exemplar stand mit Tinto geschricben : 
Joan Audzan seulp. — Maretil delineavit 

138)Meiratszeremonien, aufeinem antiken Sardonyx. 
Nach der Zeichnsung vou Elisabeth Cheron, Oval 
4, Fo. 

1:8208) Sictenzig Platten fir: 
rents Caracteres, de paysages et det 
apres nature, par A. Watteau, gravées A Yeau 
fore par les plus habiles peintres ot graveurs 








Oval aut 
a Titel 

















Fig 














du temps, Paris chez Aulran -- et chez 
Chereau. 2 Bde. Fol. 350 Platten (um 1735). 
J. Audran’s Bil, sind durchweg J. A. bo- 





reichnet, 
200-298) Zwanzig 








rte Platten (Titel mi 
‘ngeschlossen), fur: Expressions des Passtons 
eT Ame. Roprésentées en plusieurs tostes era- 
Wes dapres les desseins de fou Monsieur le 


Joan Audran. 








427 
o1727, 








Brun 
Fol. 
229—234) Sechs Bll, Studienfguren aus Lebrun's 
Alexanderschlachien. Fol., qu. Fol. und 4. A 
Paris chez Jac. Chereau ... und chez @. Au- 
dran. 

235—239) Funf BIL, nach Ch. Parrocel. Fur: 
Ecole de Cavalerie, von De La Guerinitre. Paris 

Fol. 

236) Allores naturelles, 2 Pll. zu p. 74. 

237) Airs relevez. PI. mu p. 81. 

238) Le Comte de Saint-Aignan, PL. zu p. 117, 
s. No. 133, 

239) Maladies du cheval. Pl, zu p. 185, 


« A Paris par Jean Audran 















Thesenkupfer, Titelblitter und 
Vignetten. 


240) Christus predigt dem Volke vom Verdeck eines 
Schiffes am Ufer des Sees (ienezareth. Bei Jean 
‘Audran und unter seiner Leitung ziewlich sauber 
gestochen, obschon keineswegs im Geschmack 
Rafael’s, dessen Name unter dem Kupferstich 
steht, der’ zu einem Thesenkupfer verwendet 
worden, gr. qu. Fol 

241) Dig Frdminighett, 
in Fussgestell 








ibliche Figur, die sich auf 

‘ben zwei Engel mult de: 
sssin von Condé, Nach Ant. 
: Le Diurnal romain tradui 
‘Madame la 












con francais par I 
Princesse. A Paris. 8. 
242) Die Zeit (Satur) verweist dio Geschichts- 
Schreibung an die Denkmiler des Alterthums. 
Titelbl. fOr: Le Grand Dictionaire Historique 
on L, Moreri). A Lyon .. M, DC. LXX1V. 

Fol. 

243) Auf einer Welthugel, welche zwei Figuren, die 
‘eine knieend, die andere vom Riicken geschen, 
halten, sitzen Amerika und Europa mit einem 
Zeptet uni Blatt Papier; oben dardber schwebt 

je posaunende Fama. ‘Titelbl. fOr: Nouveau 

‘oyage autour du monde, von Le Barbinais. § 

244) Pa 
dor Hirtentlite, Nach Ant, Coy pel. 
im Unterrande 2wel franzisische Verse. 

25240) Zvel Titel. Nah L. Boulogne d. 3 


























Shas) Finf Kleine Liebesgitter, wovon der eine 
vor der verschlossenen Thiir eines Hauses 
die Lante spielt, wihrend ibm ein Madchen 
aus dem ersten Stock den Inhalt eines 
unlieblichen  Geschirres anf den Kopf 
lesst. Titelbl. for: Le Théitre Italien, 
von Gherarii (erster Theil). 

24G) Sechs Kindergenien, verschiedene In: 

‘Titolbl, fr den zweiten 
























Frau, 
Spezialgeschiehte von Genua. 
248) Eine Hirtin tanzt nach den ‘Tonen der 
Schalmel. 
249) Eine andere Hirtin bekranzt ihren Hirten, 
der bei ihr sitzt und Flageolet spielt. 
250281) Vignetten. Nach Dems. kl. qu. 





al. 








250) Die Israeliten opfern den Gotzen. Far: 
Dictionnaire historique et critique de la 
Bible, von Dom. Calmet. Paris 1722— 


1728, 4 Bao, Fol. 


428, 


Joan Audran 


Bonoist Audran. 














251) Aaron von Moses zum Oberpriester einge-| 
setzt, Fr dasselbe. 

1252) Der Religionseifer asst einen von der Ge- 
‘echtigheit bepleltoten Mann des Richte 
standes aus der profanen Welt schelden, 

253) Ludwig XIV. Verschlungene  Namens 
chiter ner Kartusche auf einem 
Hermelinmantel zwischen Trophaen. Unten 
die Kanitlernamen. Aut deo Titelbl. der 

el erston Thelle des Traits de la Police, 

von N.de La Mare. Paris 1705— 1719. 
Fol, — Dieselbe Vignotte befindet sich aut] 
dem Titel des vierten Thells som J. 
aber die nd ausgelischt, 

251) Ludwig's XIV. ‘einem Biblio- 
thekzimmer anf einem F 































‘GroBthaten des Konigs beschiftigt ist. 
Anfang dor Vorrede des ebengenannten, 
Werke 

255) Die Medizin, eine Frau auf einem Thron, 
‘umgeben von den vier Elementen. Zu 
‘Anfang des vierten Buches, ebendaselbst. 

256)Die Barmhorzigkeitermuntort Ludwig X1V., 

 Tuvalidenhaus zu baven, fOr welches 
die itdenden Keto thm den Kis Ube 
relehen. 

257-278) Folge von 22 Vignetten mit Dar- 
Mellungen aus der portugieslschen Ge- 
schichte, von J. Audran selbst oder unter 
seiner Leitung gestochen fir: Histoire 
‘générale de Portugal, von Jacques Le Quien 
de La Neufville 00. 2 Bde. 4. 

279) Die Unsterblichkoit legt einen Kranz aut] 

des Friuleine vou Montpen 
setat das Wappen derselben 
























251) Frimmigkeit, Gerochtigkelt und Bered- 
wnkelt neben dem Wappen des Herrn. 
von Fieubet, 
282—283) Zwei Vignetten. Nach A. Coypel und 
Ch. A. Coypel. kl. qu. Fol. 
262) Merkur mit acht Genlen, dle nach selner 
Versenden von Weare 











erie 
Pe ea 
At saad iene ae te 





Nach 8éh, Leclere, 











256) Hn BisehtorfneDiakonn. 
287) Schlussvignerte mit drol Pariser Buch 
‘hindlerschilden. 


288) Dio Religion sitet neben dem franzisischen 
Reichswappen, das von Genten gekalten und von 
der Unsterblichkeit bekrinzt wird. Nach 1 
Boulogne. 4. 

289) Gercehtigkelt, Beredsambeit und Vorsichtighelt 

ten das Wappen ines franzisischen Petla- 
jenteprisidenten. Nach Desmaretz. 








Louis Audran, Kupferstechor, der vierte! 
Sohn von Germain Audran, gob. 7. Mai 1670 2u 

is ging, um seine Stu- 
Schule seines Obelms zu beendigen. 








stecher, half er, wie man anuimmt, seinen Br- 
dern be ren_umfangreichen Arbei od 
hinterliess nur eine geringe Anzablcigenbiadier 
BIl., die L. Audran bezeichnet sind, 

1) Autrichtung der ehernen Seilaage. Nad OL 
ebrun. Im Unterrande die Kunsermina, 
dig. Heklarung des Gegenstandes (Cans) 
fund die Ads. der Witweides G.Audrsn.qu.P 

2) Der Dethlehemitische Kindermord. Ned (. 
Lebrun. Im Unterrande die Kitalerase, 
cincllge lateinsche Tnsehift und G. dna 
‘Ad: rue 8. Jacques. qu. Fol 

3) Christus elit de Belden Minden ven Jey 

" Unterrane de Rib | 
die Eeklirung des Gegenstades (| 
ssch nd latlnisch) vod daruner de Mt 

















vor der Thit 

Tempeia” Nach N. Poussin, lm Uatenol 

dle Namen des Maiers und Stechers, ener: 

rellige franzOslsche Inschrift und darute &e 

‘Adt. von G, Audran's Witwo, qu. Fol 

Nach N. Pousit lz 

5 elnzelie 

ese 

‘qu. Fol, — Aut dt 

West mann: A Pals cbt Jat 

rue Jean do Beauvals No. 10, 

612) Die Sieben Werke der Barmberigct 
Nach Seb. Bourdon, Folge von sleben Bi 
‘uf Jedem im Unterrande die Namen derkans. 
le einzellige Iatelnische Erklarung des Gege- 
itandes und die Adr.: a Paris rue 8, Jcqee 
2Pillers dor. qu. Fol, 

6) Abraham bewirthet die Engel. 
stilt den Durst der Prophet. 
immt die zwei Kngel gatitenntd 























9) Hob tas dle Armen kleiden. 
10) David bitat Gott um die Hetlang ss 
YVlkes von der Pestilenz 
11) Der Hauptmann Nebusar-Adan list 
‘Joremiss seine Ketton abnebmen. 
12) Tobias bestatet dio Todten. 
13) Le Cadavro. Allegorio au die Nichtigte 
Trdlschen, ausgedrckt dureh einen rubees 
















Soldaten,” der eich ait Schauder wegweaiet re 
ingm Grabe, welehes er in der Hotung a 
Sch 

Verwert 

Nach R.A. Hou. 

des Malers und Stechers, Inschrift von 15 





franzisischen Vorsen und’ die Adr. der Wit 
dee G, Andras, qu, Fol, 

44) Fin in den leteten Zigen Liegnder itt 
‘bl, Jungfrau um Halfe an, Nach Fr. Verdier 

Fal. 











Bonoist Audran, Kupferstecher, derzweit 
dioses Namens und daher Be noi st Il. oder d= 
jungere Benoist gonannt, geb. xu Paris!" 
“daselbst 1772, Sohn von Jean und sein Sebile. 
Seine BI. sind nicht zablreich, und man muss si 
nicht mit denjenigen seines Oheims Benoit I 
zusammenwerfen, wie es Brulliot, Nagler 
‘thun, Der zwveite Benoist ist merklich sebwicher 
als der erste und steht sogar seinem Vater Jeas 











Erstarb hicr um 1712. Mittolmiaslger Kuptor- 


fan Stirke nach; es bedarf daher nur einige? 


Bonoist Audran. 


429 











Aufmetksamkeit, Man muss aber dabei nicht 
das von Le Blane angegebene Unterscheidungs~ 
nerkmal zu Grunde legen; denn die Art, das 
‘Nackte wit Punkten, kurzen Strichen wud stellen- 
weise dazwischen angebrachten Schraffirungen 
ti geben, ist ein gemoinsames Verfahren der 
G. Audran'sehen Schule und wird ohne Unter- 
whied von Benoist I., Jean und Benoist Il. in 
thichem Mae, nur nicht mit gleichem Erfolg, 
sogewendet. Was den jtingeren Benoist speziell 
von seinem Oheim und seinem Vater unterschei- 

det, ist, dase seine Bil. im Ganzen nicht so kriif- 
tig und tlichtig gearbeitet, aber in der Gesammt- 
‘taltung heller nnd tonreicher sind, weil er seine 
amndirten Platten leichter und filichtiger mitdem 
Stitel uberging. Ausserdem unterscheiden sich 
‘vie BI, von denen seines Oheims durch die 
Adreasen; weder G. Audran oder dessen Witwe, 
‘tech Benoist 1. Audran und Jean sind darauf als 
Verleger genannt, sondern die Bil. fihren hiufig 
ie Ads, von F. Chereau, welcher G. Audran’s 
Verlagageschiift angekauft zu haben scheint; 
eon sein Kupferstichhandel geht unter gleicher 
Vir a Paris chez F. Chereau oder chez la 











Vw. de F. Chereau, rile St, Jacques aux deux |. 


pilliers dor. Die sonst noch auf den Bil. des 
‘ifingeren Benoist vorkommenden Adressen lau- 
ta: A Paris chez Huquier Rue St, Jacques pris 
les Mathorins; — chez L. Surugue Ruo des 
‘oyers; — chez Audran oder chez I'Auteur (also: 
in eigenen Verlag von Benoist Il.) rite St. Jac- 
{est laVile do Paris, Er zeichneto in folgender 
cise 





Braves 
Bia Sv 


Bya- fv se.|a. bh, Benedictus Audran 
By Ay fv se. filius sculpsit 
ByAvfy 

Brauvfy 

B. Audran f. sc. 

Brulliot (II. No. 1169. b.) erwiiint noch als 
‘uwserem Kiinstler zugehérend das Monogramm 
8. per.B. A., welches er Superiorum permissions 
B. Audran auslegt. Erwiihnung und Deutung 
sind aber gleich unrichtig. Man liest niimlich 
‘uf Platte 213 des zweiten Bandes der nach 
A. Watteau radirten Studien und Skizzen: G. 
mr B, A., 4. h. Gravé par Benoist Audran, was 
‘ich nicht auf Benoist I., sondern auf seinen 
Neffen Benoist I. bezieht. 








Bildnisse des Kiinstlers. 


1) Brustb, von der Seite rechts, in rundem Rahmen, 
‘Yon N. Oudoux nach P. G. Audran gesto- 
chen. Kl. Fol. 

2) Brustb., 3/, links. Oval auf einem Sockel mit 
vierzeiliger franzisischer Inschrift in Versen. 
Gezeichnet und gestochen von Liager. 8. 

atb., 3/g rechts; auf der linken Schulter cine 

Katze, ‘die mit dem Haarbeutel der Perriicke 








o) 








splelt. Im Unterrande sechs franzisische Verso 
und darunter: Gravé et présenté a MF. B. Au- 
dran par J. Michel son Eléve le te", Janvier, 
1753. 8. 





‘Verzeichniss seiner Stiche 

1) Lot und seine Téchter. Nach Paolo Veronese. 
‘qu, Fol. Flr den zweiten Thell von Crozat's 
Recueil destampes. 1742. Fol, 

2) Die Ehebrecherin vor Christus. Nach N. Pous~ 
sin, qu. Fol. Verkleinerte Kople des Stichs 
‘yon G. Audran (No. 21). 

3) Christus am Kreuz, Nach Ch. Natoire. Oben 
abgerundet, Fol. 

T. Die Platte von dem Maler mit Nadel und 
Scheidewasser vorbereitet. 
TL. Von Benoist 11. mit dem Stichel vollondet. 

4—5) Die Abnahme vom Krevz, nachN. Poussin, 
‘und Christus mit den zwei Jangern zu Emmaus, 
nach P. Veronese. Oben abgerundet. Fol, 
Seltensticke ; auf jedem unter dem Einfassungs- 
striche, links und rechts, dle Namen des Malers 
und Stechers. Im Unterrande die Erklirung des 
Gegenstandes, die, Angebe, wo das Originalge- 
mile sich beitndet; dazwischen das Wappen des 
Reichsgrafon son Bribl, aus dessen Galerie das 
Gemalde berstammt, und des Stechers Adr.: 
Ja Ville de Paris. 

In der Dresdner Sammlung nur die radirto 

‘Anlage des BI. No, 5 vor aller Schrift, 


























Fol. 

8) Le Fou. Nach Laneret. Im Unterrande die 
Namen der Kiinstler, die Erklarang des Gogen- 
standes, § franzisische Verse und die Adr. der 
Witwe des F, Chereau, Fol. Gehirt in eine 
Folge der vier Elemente; die drei andern BIL 
sind von N. ©. Cochin, N, Tardieu und 1, Des- 
places. 

9) Le Printems. Nach Dems. Fol 

1, BloB gedtzt. 

IT, Mit dem Stichel vollendet, Im Unterrande 
die Namen der Kiinstler, der Titel des 
Gogonstaniles, auf jeder Seite daureben 
franzisische Verso und ganz unten die 
‘Adr. der Witwe F. Cherean, 

40—11) Frihling und Herbst, 2 BN. Seitensticke 
nach Ch. Natotre. Fol. 

I. Mit Nadel und Scheldewasser vorbereitet 

‘yom Maler, dessen Name unten rechts zu 
lesen ist; sonst ohne alle Schrift, 

11. Von B. Audran mit dem Stichel vollendet, 
Unten die Namen der Kinstler; im Unter- 
rande der Titel des Gegenstandes, lateinisch 
und franzisisch, die franzisisehe Dedikation 
an den Oberfinanzkontroleur Phil. Orry, 
dazwischen dessen Wappen und darunter 
Huquier’s Adr. 

Die beiden andern Jahreszeiten, ebenfalls vom 
Maler anradirt, wurden von P. Aveline mit 
dem Stichel beendigt. 

12) Le Dégoit. Nach P. Veronese. Fir den 
‘aweiton hell von Crozat’s Recueil d'Estampes, 
1742. Fol 

19) Szene aus Scarron’s Roman Comique, wie Ragotin 


















































loo ds Sener i 
gt alten. Nach J. B. Pater. qu. Fol 
14) Benolat 1, Auaran, licost,, 2 ree, Alion- 
genperricke, rechto Mand auf der Brust. 
5. Vivien. §. 
1. Vor aller Schrit. 











it, Aussrdem dio Adresse des Odiensro, der 
das BI, in seine Portritsammlung ausge- 
‘nommen bat. 

15) Frater Blaise, Pfortner des Pariser Feuillan 
Ainerklosters, ganze Figur, die Linke anf einen 
Stock gestitet, die Hechte an einer Thiirklinke, 
Nach J, B. Detroy. Fol, Hauptbl, 

1. Unter dem Schidserbunde am Gutel des 
Pfortners auf der Minchskutte, rechts, drei 
kurzo Strche, welche die erste Strichlage 
Arouzen. Tey’ Untertande links: de Troy 
pin, ; in der Mitte: fere Blaise fenilan.. 
Fechts: B.au. 4 #0 ¥ 

TH, Neten dem Schldsselbunde techts ist die 
Monchshutte mit Kreaschrafftrungen 
schattirt, anstatt der einfachen Taillen, 
die tay ersten Plattenzustande an dieser 
Stelle vorbanden sind. fen Ui 
Frere Blaise Feuillan 
Feullian ~ abge 

16) Clemens XII. 
inks, 

17) Fr. Fen, Pariser Piarrer, 
Kippehen, Kragen 
anf einem Socket mit 7 Ps. 106, 
Nach der Biste von Feuitlet, Mit dem Namen 

id der Adr. . 

18) Claude - Pierte 6 
Selte reehts, Kraget 
M.A. Slodtz, 5. 

1 Unter dem Rinfassungasteich , links und 
rechts, die Namen des tildbavers und 
hers; im Unterrande Name und Titel des 
Vorgestellten und darunter die Ade. des 
Jjiingeren Benoist Audran. 

M1 TmUntorrande noch acht franzislache Verse 
und die Adr. des Stechers, von einer hin- 
‘ugebrachten Platte gedrackt. 

19) Jacques dubs, franzisischer Geistlicher, halbe 
Pigur, 3/ links, kranse Haare und Kragen. Oval] 
mit Umechrift auf einem Untersatz. Nach B. 
Brant. Fol, 

1. Vor dor Schritt 

Im Bande des Ovals links: Peint en 1735 

olen Tranailvanie, par B. Brant rechts 

‘der Name des Stochers, und an dem Sockel| 

fin zwelzelliges franzisisches Zitat 

Hebr, XI 

de Thomas de Lavslotte, Pelester vom. 

Oratorium Jest, Brosth., 3)y rechts, Nach 

Bonnet. Oval auf Untersate mit Wappen 

aad se anaaacen Vere, Uta de 
































Tieastb., 
s-W) Oval mit Unisehrite, 


3f4 links, 











tb. von der 
Ocal. Nach 


‘und Kappehen, 
































20) Loni 














Aly links, in der rechten 
ind auf det Kopr ein Kappchen. 

ungsatrich rechte: B, Audean 
Teo Unterrande der Name, Or 
Aenstitel und Wappen des Dargesteliten und die 
‘Ad. des Stechers,- Fal 




























22) Louise Cavelioe Levesque, Drusth., 3/4 rechts. 








Untersats mit swei vierzeigen Strophen. §. 
23) Jérbme-Nicolas de Paris, Vieomte von Machaslt 
Pariser Parlamentsrath , halbe Figcr, 











A), links, sitzt und halt in der Rechton sein 
Uarvet. "Nach J. Restout. Im Unterranie 
Wappen, Namo und Titel des Dargestellten: 
abel die Namen der Kanstle. Fol 





24) Meretin, eigentlich Angelo Constantini, ein xs 
Ende des 17. Jahrb, in Paris viel bewanderter 
Schauspieler, der hier den komischen Masken- 
charakter des Mezetin aufbrachte und davon dea 
Spitnamen ethiclt, sitet im Freien auf eine: 
Bank und spiele Guitarre. Nach A. Watteas 
Unter dem Einfassungsstrich die Kinstlernamsen 
im Unterrande der Spitaname des Dargestellcn, 
‘lie Angabe des Kabinets, welchem das Original 
gemille angehirt, und die Adr. der Witwe von 
F. Cherean. Fo 

25) Dom Bernard de Montfaucon, gelehrter Bese- 
diktiner, halbe Figur, 3g rechts, vor einem Tisch 
sitzend,' die Hinde quer aber einander glee 
Nach E, Gueslin oder Guestatn, Ia Cater 
rande die Namen der Kinstler, der Name des 
Vorgestellten, § franzisisehe Verse 
des Stechers, 

26) Paul Rains 
































nd de Ale 








3), links, sitzt_vor 

und stitze die Linke auf ein Buch, Nach Bon~ 
net, lin Unterrande der Name des Dargestelites 
vier fanzisisehe Verse und darunter die Kunst- 
i dst der Adr. des Stechets, Fol 

27) Madame von Vermenton, Niehte des Herrn vou 
Julienne, sitt tm Freien und streichelt mit der 
iinken Hand einen Jagdhund; neben thr Jasi- 
erie und Wildpret, Nach A. Watteau. Ful 
Sehr anzichendes Bh 

| Unter dem Eintassongestrich die Kuster 
ramen Im Unterrande: Retour de chase 

—Venationis Reditus, die GriBenverbil 

hisse das Gemaldes, bet 

lund latciniseh, und die Adr, des F. Chevess 

Noch mit: Avec Prisilege du Koy. 

28) Cornelis de Visscher," hollandiseher” Rupfer- 
stecher, halbe Figar, iy links, hale in der aut 
eine Kupforplatte gesthitzten’ Rechten einen 
Grabstichel und legt die Linke anf einen Tisch 
Nach ©. do Visseher's elgener Zeichnuns. 
Unter dem Bahmen, in einer Kartasche, der 
Name des Dargesteliten und unter dem Finias- 

jer Kiinetler und die 















































‘dr. von Hoguier, Fol. 
29) Hohimiene disant la bonne avs Nach M, 
‘A. Amerigi, Far Crozat's Recueil d'Estampes. 
1. 95,1739, Fal 
30) Amusements champétres, Mach Ant, Wattes™. 
Fol. 
1. Im Unterrande dio Namen der Kinster. 
lor Titel des Gegenstandes, lateiniseh und 
id die Adr, yon F. Chereau: 
acon 
‘und lateinischen Insehrift, noch; Du Ca~ 
Dinet de Mr. Dejultienne, 
31) L’Avanturiere, Nach. Dem: 
‘Chores 

















Verlegt von F. 






Mit dersetben Adr 


32) Bon Voyege. Nach Dems. 
qu. Pol. 

) Le Concert ehampétre. Nach Dems. 

selben Ad. Fol, 





Mit der- 


Benoist Andran 
34) La Danse Paysane. Nach Dems. Aus demselben 
Verlag. Fol. 
35).Le Docteur. Nach Dems. 
Witwe F, Cherean. Fol, 
36) ’Enchanteur. Nach Dems. qu, Fol. — Seiten- 





Mit der Adr. der 















stiick zu L'Avanturiere (No. 31). 
31) Entretiens badins. Nach Dems, qu. Fol. 
3S) La Fileuse. Nach Dems. Fol. — Seitenstiick 





10 La Marmote (No. 41). Von B, Audran selbst 








40)Le Galant, Nach Dems. Verlegt von F. Che- 
rean, Fol, 

41) La Marmote. Nach Dems, Fol, — Seltenstick 
a La Filense (Nr. 38). Von B, Audran selbst 
verlest. 

{H)Le Passe Temps. Nach Dems. 
P.Cherean, qu. Fol, 

4344) Le Rendez-vous nnd Le Teste a Teste, 
Seitenstiicke nach Dems, Fol, 

1. Unter dem Einfassungsstrich links. 
Audran sculp.; in der Mitte dio Unter- 
schrift des Titels, und im Unterrande die 
Angabe, wie gro das Original, und som 
wem gem, 

IL Noch mit: Avee Privilege du Roy. 

45)LaSnltane. Nach Dems. Verlegt von der Witwe 
P. Cherean 

48) La Surprise, Nach Dems. Aus dem Verlag des 
Stechers. 

41-65) Neunzebn BIL. fiir: Figures de differents 
cancteres, de paysages, et Wetudes dessinées 

dapris nature, par A, Wattean, gravées 2) 

Teau forte par les plus habiles peintres et gea- 

‘urs du temps. Paris, cher Audran (Benoist IT.) 
et chez F, Chereau. 2 Bde. mit 350 Platten. 








Verlegt von 






















































fa 
(6) Ansiche der Stadt Angouléme; tm Vorlergr.tinks 
Unten links: Dessing par d'Abos de 
Binanville. 1753; rechts der Stechername. 


we 

67) Bin Thierarzt erklirt ei 
fehner Horron den Bat 
Nach Ch, Parrocel, ¥ 
ole de Cavalerte, von D 
13, Fo 

(5) Eine silberne Monstranz fiir die Karmelite 
ronnen in Poitiers, Nach J. A, Meissonnic 
1717. Erstes BI. des Livre dorfevre: Eglise, 
‘No. 78 im Oenvre de Juste Auréle Melssonier, 
Aa Bol. 





1 Versammlung xor- 
wes Pferdeschadels. 
wtte zu p. 173 der 
La Guerini@re, Paris 















Prosper-Gabriel Audran, Kupferitzer 
us Ligbhaberei, Sohn des Gobolinstapetenfabri- 
Luoten Michel Audran, gob. zu Paris 1744, em- 
ig den Unterricht seines Oheims Benoist II., 
tad tried zu seinem Vergntigen das Radiren, 
scheint aber keinen Beruf zur Kunst gefithlt zu 
taben: er trat jung in den Richterstand und 
minle nackher Lehrer der Hebriischen Sprache 
an Collége de France. Als solcher starb er 1819. 
1-8) Sechs Studienkopfe. kl. qu. Fol. — Auf dem 
ersten BI. Wiest man unten rechts: P. G. Andran 
(ait der Nadel gerissen), und links oben: 
Feullles de tites — Etudes graves 4 l'eau forte 
Var P. G. Audran 1765, und wnten die Adr, von 
Benoist I. Audran, Das zweite BI, ist unten 
texeichnet: Gabriel 1764 

















John James Audubon. 








10) Vier Bll. Stndionkipfo 
‘ohne den Namon des Urheber 
11) Studienbl, mit zndlf Kopfe 
Anonym, ‘kl. qu. 4. 
12) Studienbl. mit drei Kipfen bartiger Groise und 
ein Zysorge, der seinen Hut hinter sich hilt, 
Railirte Skizze. qu. 8. 


paarweiso radirt, 
. KL qu. Fol 
und einem Arm, 














F, Koltof. 

Audri, Im Katalog der Sammlung des Prinze 
Karl von Lothringen, die nach dessen Tode in 
Briissel, Mai 1781, verkauft wurde, sind zwei 
Leinwandbilder mit Jagden unter dem Namen 
Audri anfgofithrt. Hicrunter ist vermutlich Jean 
Baptiste Oudry oder der Sohn desselben, 
Jacques Charles Oudry, der im Dienste 
des Prinzen gewesen war, zit verstehen, 

s. Catalogue des effets précieux de fene Son 
Altesse Royale le prince Charles de Lorraine et 
de Bar. p. 109. No. $2. 

‘Alez. Pinchart u, W. Sehinidlt 

Audric. Antoine Audric, Holzschnitzer, 

geb. zn Ciotat, bei Marseille, 1653, + zu Orleans 
14. April 1690. Mit einem Kunstgenossen 
Namens Cot Taboué kam er nach Tours, wo 
Beide im Monat Dez. 1676 die Ausfithrung der 
Holzschnitzercien des Altars und des Chors der 
Minimenkirehe St. Grégoire zu Plessis bei 
‘Tours ithernahmen. Im J. 1678 traten sie dann 
in's Kloster ein, und A. legte die Profess am 
1, Okt, des folgenden Jahres ab. Er verfertiz 
fiir das Kloster zahlreiche Arbeiten, so den Rah- 
men des Hauptaltarblattes, die Kredenztisehe im 
Chor, den Adler des Pultes, die Skulpturen der 
Bibliothek, die Holzschnitzercien der Sakristet, 
die schiine ‘Treppe, die zu dieser fibrt, einen 
geschnitzten Altar im Vorsaal des groBen Ka- 
pitels, die Ornamente einer vor dem Kranken 
immer befindlichen Fontiine u. A. 






































s. @randmatson, Documents ingiits pour ser- 
vir A Uhistoire des Arts en Touraine. p, 233. 
: ‘ler. Pinchart, 


Audry, Jean Andry, Miniaturmaler zu 
Angers in Frankreich, verzierte im J. 1534 die 
von einem Geistlichen Namens Jean Piloche fiir 
Kirche des Hotels Diew daselbst geschrie- 
esangbiicher. 

s. Port, Les Artistes peintres Ange 

1972. p. Gl. 














Alex, Pinchart. 

Audry. Ferdinand Andry, Maler, geb. 21 
Paris, stellte yon 1831 bis 1818 im Pariser Salon 
versehiedene Landschaften aus, die bet Bellier, 
Dict., verzeichnet sind. 





Audubon. John James Audubon, gob. 
4, Mai 1780 auf einer Plantage scines Vaters, 
cines Franzosen, bei Neu-Orleans, } 27. Jan. 
1851 zu Neu-York. Obwol am bekanntesten als 
Ornitholog, verdient er dennoch auch als Kiinst- 
ler genannt zu werden. Schon im Knabenalter 
fithrte er eine Reihe von 200 Zeichnungen nach 





franzisischen Vigeln aus. Er genoss den Unter- 
richt David's 2u Paris, jedoch bloB im Zeichnen, 











Mit dem 17. Jahre ging er nach den Vereinigten 
Staaten, woselbst er unter allerlel Abentewern 
das Zefchnen dor Vogel nio aus dem Auge verlor. 
‘Mit Ausnahme eines cinjibrigen Aufenthaltes in 
Frankreich blieb er daselbst. Wie flissig A. 
arbeiteto, ersieht man aus folgender Stelle seines 
‘Tagebuches, datirt 25. Okt. 1821: »Seitdom ich| 
Cincinnati am 12. Okt. 1820 verliess, habe ich 62 
Zelehnungen yon Vogeln und Planzen, 3 Vier- 
flssler, 2 Schlangon und 50 Portrts jeder Art| 
ausgofiibrt und habe mich von meinem geringen 
‘Talent geniihrt, denn ich hatte keinen Dollar, 
als ich auszog.«’ Es begegnete ibm das Unglick, 
dass seine Sammlung von nahezu 1000 gezeich- 
noter Vogel durch Ratton zu Grunde ging. Un- 
cerschrocken nabm er indessen wieder Flinte und 
Zeichenmaterial zur Hand, und in drei Jahren 
war der Verlust ersetzt. 

Im Dex, 1822 machte A. 2u Natchez die Be- 
anntschaft cines Portritmalers Stein ; von dio- 
som erhielt er den ersten Unterricht in der 
malerei; denn bisher hatte A. blod mit Kreide| 
‘und Stift gezeichnet oder in Wasserfarbon gemalt. 
Spiiter setzto er diese Studien in Philadelphia | 
‘unter Sully fort. 

‘Den 26, April 1826 reiste er nach England, wo 
anfinglich Niemand etwas von der Publikation 
seiner Vigel in den von ihm gowiinschten riesvn- 
haften Dimensionen (alle TebensgroB) wissen 
wollte. Der Unermlldliche began trotzdem die| 
Arbeit, und es gelangihm, vorschiedene Sub- 
‘skriptionen zu finden, Am i. Sept. 1628 ging er 
nach Frankreich, wo er groBe Anerkennung faud. 
DerBlumenmater Redoutéfthrte thn beim Herzog 
von Orléans ein, Gérard nannto ihn den Kinig 
der ornithologischen Maler, Cuvier berichtete 
uber sein Werk am 22. Sept. im Institut und 
dezeichnete es als das prachtvollste Monument, 
‘welches bishor der Ornithologicerrichtet worden. 
‘Am 1, April 1829 reiste A. von Portsmouth wie- 
der nach Neu-York ab, nachdem er das Gelingen| 
seines Werkes gesichert und cine Menge Bildor| 
fiir hervorragonde Personen gomalt hatte. 

Im J. 1830 reiste er zum zweiten Male nach 
Europa, und am 15, April des Jahres schricb er 
in sein Tagebueh, dass er sich aus allen Schwie- 
rigkeiten heraus gearbeitet habe, Der 3. Sept. 
1831 fand ihn wieder in Amerika. Von New-York, 
aus wandte er sich, beufs einer 1 
kursion, in Gesellschaft mehrerer 
nach Ostflorida. Einer dieser Assistenten war 
Georg Lehmann, cin Schweizer, den A. als ci 
der geschicktesten Zeichner neunt, der ihm je 
vorgekommen. Von Florida wandte er sich nach 
Maine und New-Brunswick, im J. 1933 nach 









































John James Audubon. 


Expedition nach dem Golfund nach Texassehif: 
ersich Ende des Sommers wiederholtnach Enrop 
cin, und vollondote daselbst die Zeiehnungea s- 
ner Vigel, sowie scin groBes literarisches Werk 
Ornithological Biography (5 Bde, 18321509 
Im Herbst 1839 kehrte er endlich rum lett 
Male nach Amerika curiick und liess sich i 
‘Neu-York nieder, wo er bis zu seinem Eade rer 
lied, Am 31. Jan. 1851 wurde er im Traits 
sihofe beigesetzt. 

‘A's Zeichnungen erhalten ihren Werth dct 
ihre naturgetreuo Wiedergabe der Foren ed 
als der Farben der Thierwelt. Er begnite sit 
nicht damit seinem AugenmaGe zu folgen; «2- 
Jdern jeder Theil wurde, wenn es migiic vs 
mit dem Zirkel gemessen. Dabei zeiehnen sik 
seine Darstellungen durch die schlagendsChart- 
teristik und Lebondigkeit der Bewegung ax. fr 
zeichnete fast nio nach dem ausgestopfe 
Tagelang belauschte er seine Liebling, ts 
her begegnet es ihm auch nio, dass seve Vee 
Jausschen, vals hitten sie 2u Portrit geese: 
wie er das den Vigeln anderer Kunstler vrei. 
Frellich geht unter seiner realistischen Bes 
ungeweise das eigentlich Kiinstlersete &t 
Darstellung sebr oft verloren, und seine Vor! 
‘verschwinden manchmal fast unter dem si: 
gebenden Laubywerk. 

‘A. war Mitglied einer groBen Anzabl elt! 
und. kiinstlerischer Gesellschaften. — Siar 
stimmtlichenOriginalzetchnungen befindensei2 
Besitze derhistorischen esellschaftiaNew-Tek 

‘A. erwithnt cin von ihm selbst gett: 
Portrit, welehes er einem Herm Reuben lst 
[schenkte, In England malte ihn Cruikshash 
in Amerika Honry Inman. 

des KGnstlers. Gemalt von Toss 

. von HL. B. Halle In der yon seine 2 
herausgegedenen Biograpbie, 

2) Brasthild nach einem Daguerotyp ven Ba 

ith, von F. @Avignon, Mit Fuesiie. PL 

8) nit” Gemalt von Crusbank, Oo 



































Ausgaben von seinen Werken: 

41) The Birds of Amertea; from origina dn 
ohm James Auilubony. Lambo, 1522 
20. sunt 1898. 41d, Elepbas 
435 hotoirtePiatten, tn Kupfer go 
vou Robert Haveli jr., Load (t 
Uusnahme elniger der erten we" 
WoW. Lizzars, in Edinburg, ot 
snd) ‘und unter’ desien Lettre het 
‘Als Haves Avsstenten raha A. & 
Stecher Blake, Stewart vad Bliss 

(Als Text’ dara: Omnitele 
raphy, ot an account ofthe baits f° 
binds of the United States of Nith-t=* 








Labrador, 1834 zum dritten Male nach England. 
1836 wiederum nach Amerika zurlickgekehrt, 
verweilte er einige Zeit in Charleston, und begann 
dort die Studien zu dem Werke »Quadrupods of| 
North Americar, wolches or spiter zusammen mit 
‘seinem Freunde John Bachmann, und unter Bei- 
life seiner beiden Sdhne, herausgab. Nach einer 


rica u. 8. %. 5 Bao. ge 8, Bh 1 Pe 
dolphin 1882; Ba. ‘T,Bovtn, 185, 
Ba. IV. Edinburgh 19851839. 1 
dem ‘Titelbiato falsblich 1848") 
2)-— Dass, in 7 Ban., dle Zelcdmenees vt. 
Kleinert, lithographist. New-York! 


John James Audubon - 


Johann Paul Auor. 433 











3) The Viviparous Quadrupeds of North-America, 
by John James Audubon and the Rev. 
Jobn Bachman, New-York {815—48. Fol. 
150 kolorirte Platten, lithographirt, go- 
druekt und Kolorirt von G. 'T. Bowen, 
Philadelphia. Einigo der Zeichnungen in 
diesem Wetke sind unter A.’s Leitung von 
der Hinter- 
eriinde von ‘seinem zweiten Sohne V. G., 
ausgefthrt, "Als Assistonten Bowen's 
int A. lobend der Lithographer 
‘Trimbly und Hitcheock. 
(Der Text dazu, unter demsetben Titel, 
‘Bde. gr. 8. New-York 1845—1853, zum 
‘Thell von Bachmann.) 
4) Dass. in 3 Bun. gr. 8., mit verkleinerten 
Zelchnungen. 
5)The Birds of North= America ete. relssued by 
¥. Audubon. New-York 1848, Ein Ba. 
(aio Originalkupferplatten” auf Stein 
gedruckt, die Farben in der lith. Anstalt von 
F.Bien, in New-York, hineingedruckt); enthilt 
nar eine Auswahl von ungefahr /, der Vogel 
im Originalwerk. 5 Bde. Text 
ine neue Ausgabo von No. 2, in § Ban. 
erchien vor einigen Jabren im Verlage von Lock- 
ood, New-York. 
The life of John James Audubon, the Natu 
lst, Baited by his widow. With an introduetion 
by Jas. Grant Wilson. New-York 1869. kl. 
Dasselbe Buch ist in England (vor 1869) 
crschienen, mit geringen Abweichungen, 
Ausseriem finden sich die Materialien zu A.’s 
Bigraphie zerstreu Sebriften, 
ouptsiehlich im den Introduktionen zu der 
mith. Biographys, und in den »Episodese, 
‘whe diesem Werke eingewebt sind, 

































Jos Woodhouse Audubon, iltester 
Soka des Vorigen, gleich seinem Vater Ornitho- 
1 dessen 

Werken. Er war Mitglied der Akademie in New- 
York, und starb, 50 Jahre alt, am 21, Feb. 1862, 








Victor Gifford Audubon, jlingorer Bru- 
ler des Vorigen. Auch er war Thiermaler, G 
ile seines Vaters und Mitglied der Akademie 

New-York, $17. Aug. 1860. 








S.R. Kohler, 
Audya, Audyn, shollindischer Historien- 
ler, von welchem ein Stilck die Decke der 
Silderkammer im Haag ziertx, heisst es in 
ris Kiinstlerlexikon 1, nach Uffenbach: 
Yerkwlirdige Reisen durch Niedersachsen, Hol- 
wud und England. Ulm 1752. ILI. 375). Dies ist 
er eine falsche Schreibart fiir Willem Dou- 
\yns (s, diesen). 











W. Schmidt, 
Auer, Peter Auer, Bildhauer, kommt zu. 
‘im im J. 1508 und von 1517—1535 vor. In den’ 
‘Imer Hlittenrechnungen heisst er schlechtweg’ 
‘eer Bildhauer. An dor Miinsterorgel liest: 
tan, neben einem sitzenden eine Fahne halten- 
a Kind, auf der einen Seite der Fahne di 
Meyer, Kanstler-Lexikon. 1, 














Jahreszah! 1552, und auf der andern das Mono- 


gramm aN In Kunstblatt 1833, p. 413, wird 
gofragt, ob dies Auer's Monogramm sei. Das ist 
aber nicht wahrscheinlich ; erstens, weil zwischen 
1508 und 1552 doch cine 2u lange Zeit liegt, und 
dann, weil der Vorname, der zu jener Zeit etwas 
Wesentliches war, nicht angedeutet ist. Das 
Zeichen scheint aus T und A zusammengesetzt. 
W. Schmidt, 

Auer. Johann Paul Auer, Malor, geb. 2u 
Nilrnberg den 20. Sept. 1636 (aufSandrart’s Stich 
stoht 1638), lernte von 1654 an 2u Regensburg 
vier Jahre lang bei dem Maler Georg Christoph 
Eimmartund ging 1660nach Venedig, woer einige 
hro bel Pietro Liberi verweilte, dann nach Rom, 
wo er itber vier Jahre verblieb. Von hier wandte 
er sich Uber Turin nach Lyon und Paris und 
Kehrte endlich 1670 tiber Lothringen und StraB- 
burg nach Niirnberg zuriick. Auer malte Historie 

‘Sandrart nennt die Geschichten von der Ariadne, 

don Triumph des Bacchus, die vier Evangelisten 
und »noch andere poetische Alludiene), Genre und 
namentlich Bildnisse, worin er sich einen bedeu- 
tenden Ruf erwarb, 80 dass verschiedene flirst- 
licho Personen ihre Portrits von ihm malen 
lessen. Die Galerie von Salzdatum besass von 
A. cin Madchen, das Klavier spielt, wi 

cin Junge aus einem Notenblatt hinter ihr singt, 
lebonsgroBe Halbfiguren, aufLeinwand. +16.0kt. 
1687. Es erschien tiber ihn von P. Weber 
in ngediichtniss, dess — Joh. Paul Auer 
nstborithinten Malers ote. Mit ‘Titolkupfer. 
Niirnb. 1687. 4., das uns nicht zu Hiinden ge- 
kommen. 

1) Des Kiinstlers Bildniss, Malbig. in Achteck. 
‘Aueri, celebris ete. Gest, von Joach. von 
Sandrart Jing. 1688. Fol 

2) — Dass. Anonyme Ko 

23) Der Kanstlor, pance Figur, als St, Paulus, aut 

dornengekrinten Christuskopf zeigen der 
ngoln gehalten wird. Gest. von seiner Fran, 
Maria Auer, geb. Sandrart. 8, 













































Susan 





Nach ihin gestochen 


1) Henricus Magnus Heigel, Arzt in Regensburg, 














Malblg, in Oval. Bt. nay. a,c. wpcuxxvnr, 
Gest, von G. C. Eimmart, Ml. Fol. 

26. HGnn, Kaufmann in Nurnberg, 1621 
1674, Ifalbfg. in einem Achteck, Gest. von 
B, Kilian, Fol. 

3) Jo. Joachim Mihtberger, luth, Theolog. Gest. 
von J, A. Boner, 





4) Gabriel Natzel, Duumvir in N 





irnberg , 1624— 





1687, Kniestick in Oval, mit Beiwerken, Gest, 
von J. Sandrart. Fol. 
5) Andr. Georg Paumgartner von Hollenstein, 








Duumvir in Nornberg, Kriegsrath des franki 





sehen Kreises, 16131686, Halbfiz., von 

pen umgeben, Gest. von J. Sandrart. 

6) Goorg Schweigger, Bildbauer in Nurnberg, 1613, 

1690, Act. G0, Knieflg., die Linke aut 

1m Todtenkopf, Gest. von G. C. 
Eimmart, gr. 4, 

— Ders. Gest. von ©. W. Bock 1813, Ov 

53 














134 Johann Paul Auer 


Bonodikt Auor d. J. 











8) Friedr. 
1619 


Volckamer, Septemvir 
jertem Oval 


n_Namberg, 
Joh 






















royno de Napoles en el ai 
de Tats 
4. (Alex. Pinchart.) 


por don 
‘Leon de Francia (db 











+ Teutseho Akademie, M. Theil 
ML. Buck, ‘p. Doppelmayr, Mist 
Nachricht’ son rnberg, Mathematicis und 
Kinstlera, p. 241, — Heineken, Dict 

W Schmidt. 

Auer. Jakob Auer, Bildhauer, gob. 20 





Gi Landeck in Tirol, nach Andern | 
Bozen, (die Angabe seines Geburts- 
ortes Gries bei Landeck beruht auf einem Irr- 
thum) bliihte um das Endo des 17 und dew An- 
fang des 15. Jahrh. und starb in Bozon, wo seine 
Grabstitte. A. arbeitete Manches flr Bozen 
‘und Umgebung, so den Bruderscbaftsaltar in 




















Gries, ferner in Stans bei Schwaz den lin- 
ken Seitenaltar. Als 1657—1693 in Wien am 
Graben zum Andenken an die Pest die Dreifaltig- 





keitssiinle, nach dem Entwurfe Burnacini's, durch 
Fischer von Erlach errichtet wurde, soll Auer in 
Gemeinschaft wit Strudl, Fruh 
miiller an den Figuren earb 
gibt auch an, dass er als Inger 
an don Wasserleitungen und Evy 
Ten in Wien geleitet. Der Ti 
Ingenuin Lechleitner war sein Schiller. 
Kunst und Alterthum. Wlen 
Tiroler Kuustierlexl- 
Diogr. Lexikon. 























Alig. 
Auer. Nikolaus Auer, Historicumaler, geb. 
4. Dez. 1690 in Meran, +14. Juni 1753 in Passeier. 
Erkam frihzeitizzudem Maler Berger nach Meran 
dao lerate or in Munchen, wo ibn Hofrath Peter 
cin geborner Passeirer unterstiltate 

endlich in Augsburg bel Job. Georg Bergmiiller 
Spier liess er sich im Passeierthale vider. Er 
ethielt dort 1719 das sogenannte Malerhaus ange- 
wiesen und arbeitete nun ririg bis zu seinem 
‘Tode. Ex malt filr das Kloster Marienberg, 
fiir St Martin, fiir Riffian, fiir Moran und 
Moos. Besonders hervorzuheben ist die Aus- 
malung der Mangarethkirche in Stersing. Er 
war der Lehrer des spiter in Augsburg witken-| 
den Johann Holzer, des Ph. Haller und A. Auer's 
Kunst ist cine ‘cht volksthimliche; Alles 
cerscheint bet fhm aus dem Leben gegriffen, seine 
Gestalton zeigen mehr Fleisch und Blut als Aus- 
druck der Andacht. Der Verdienst, den er durch 

















ine Kunst hatto, fiihrte ihn zu einer aiemtic 

sorglosen Lebensweise. Seine Sihne, Ben 

dikt, Nikolaus und Joseph waren ebex- 

falls Maler, ohne aber zu einem glefehen Rafe xe 

/gelangen. 

+. Beda Weber, 
1852. p, 
este 





Dus Tha Pascie, Inn 


‘roler Kunletesiien | 





 bioge. Lexikon, 





Aly 
Benedikt Auer, dor Acltere, Histories 
Sohn von Nikolaus Auer, geb. . Jed 

Passeierthale im Orte ‘St. Marti, 
Dez, 1792 in seiner Heimat, Sein enter 
Lebrer war der Vater selbst, der ihn danr, H 
Jahre alt, zu einem Minintur- und Wappenmalit 
jahren arb 












dieser, und die Witwe trieb 
inom Gesellen fort, vondem A. indas Portitiet 
feingeftihet wurde. Dann wanderto er nas ls- 
lien, wo seine Bildnisse ausserondentlic e3-- 
ont schon hatte er alte Geaiie™ » 

sn begonnen ; Verona brachte thm Veta | 
und einige Ele, da er hier vou den zablnieh | 
ren der franaiisischen Armee 0 ites, 
Portritmater erkoren wurde, freilich ens, mr 
[dem man ihn wogen des Aufschens, das sit 
wgezogen und dann zum Tot 

















irt hatte. Aber bald wurde man héflicher: 
Kommandant verschaffte ihm Bestellasges wl 
Dbrachte in zu einem italienischen Maer Ba 
iesem lernte A. eifrig, als man ibn abs 
lockenden Anerbietungen gewinnen wollte, 2 
Soldat in den Gencralstab zu treten, entteh 
nach Venedig, wo er in Noth gerieth, 
den Werbern entkam und endlich an dem Kinsttt 
‘Wagner, der ihn auf seine Febler aufmerkss. 
machte, cinen Gonner fand. Es folgtes vit 
Jahre emsigsten Stu im denen er 
Rupferstecherkunst bere 
lie Kustlerin Rosalba Ca 
riera sowie den beriihmten Maler Aion bo 
nen, die ihn schiltzten und auszoichneten, Ustet 
dem Letzteren lernte damals Benedikt's Brolet 
Joseph. Beide kehrton nach weiteres vit 
Jahret Heimat auriick ; Benedikt 
20g es bald wieder nach dem Siden, wo eb 
den Jesuiten in Bologna malte. Erst nach ie 
Vaters Tode, 1753, kehrte er zum xweit 
heim. 

Seine Arbeiten, griGtentheils Miniaturstickt 
auf Pergaiment, Elf auch Radirungee vot 
Hbesonders geschmackvolle Stiche, fanden 
verbreiteten Absatz, selbst in Italien. Jesuits 
und andere fromme Gesellschaften beschifticte® 
ihn. Seine Zeichnung ist derb, kriftig; er atte 
tote sehr leicht und Komponirte mit Gewandth't 









































Benedikt Auer, der Jiingere, Sohn de 
gleichnamigen Malers, Enkel des Nikolaus Auet 
geb. 2u Passeier in Tirol am 13. Febr. 17 

$daselbst im Orte St. Martin am 4. April! 








Bonodikt Auer d. J. 


Kaspar Auor. 











kr lette kiinstlerischo Vertroter der Fa- 
fe Aver. Als Lieutenant der Pusseier Schii- 
iiompaguie machte er die Kriege von 1796 
‘sid wit vielom Rubmo durch. Ueber seine 
itikeit als Kilostler, haben wir keine nithere 
oie 





luer, J.B. Awar, Kupforstecher xu Bozen 
Tint, 18, ¢) Jahr.” 
(retge Heineich von Hozen in dor Gh 
Arne und dio St 
Ioiea 
Tiroler Kanatlerlexikon, 





W, Soni. 
er. Anton Auer, Porzellunmaler, gob. 





‘Mire 1778 (nach Nagler 1777) zu Miiuehen, 
tt 5, Okt, 1814, Et ka Jan 1 
Nmphenburger Porzellan - Fabri 
wo er unter Johann Poter Melchior bis 
Unterricht genoss uni 


























eannten Anstalt verwendet werden konnte, 
F180 wurde cr au weiterer Ansbildun 
Wien geschickt, von wo er nach ahtaonat 
Aufenthalt zurllekkehrte und 110 zum 
jer bei der Manufaktur 
a Kronprinzen inch 
patellte Aufgabe, eine Rei 
iekinixl. Gemildegalerie fi ein kostbares 
2 kopiren, beyann er zur hiichsten Zit= 
abit und Anerkennung, loch starb er 
dr villigen Vollendung. Der Anftrag wurde 
syater dure Adler, Max Auer, Heinzinann, 
Praice und Kristfeld boendigt. 
arr kann wit Recht det Griinder einor neuen 
der Porgeltanmalerei genannt werden, die 
er genauen Nachbildung von Oclzemilen 
Exfolge sucht, aber den eigentlichen Anfor- 
gen des Materials nicht eben gerecht wird 
ft und Genauigkeit der Ausflihrung zeiek 
A. aus, 
Lipowsky, Maitisches Kinstlerlexikon, — 
Nénebensrtiesellrhattablatt. 1813, No, 
Norrenblate. ISA py 10S, — Fussii, 
Neve Zavatzo, — Wayrixebe Anmalen, 1834, 
Sos, pe 962. 

















, Holtend. 


lax Joseph Auer, Porzellanmaler, Sohn 
Vorigen, geb, den 11! Juli 1805 2u Nymphen- 
seit den Unterricht von scinem Vater, 
in der Zeichenschule ses Professors Mit. 
der Katalog der Kunatauastellung des 
1617 weist schon Képfe auf, weleho der 
fibrige Zigling der Akadetie nach der 
ke preiswirlig gezeiehnethatte, 182i wurde 
in die KUnigliche Porzcllan-Manufaktur aut- 
rund erlernte das Fach der Schmelz- 

unter der Leitung des Professors Giirt- 
tad des Inspektors Adler, 1529 wurde oF 














er Fortsetzung des kostbaren, von seinem 


Vater im Auftrag Kini Ludwig's I. begonnenen, 
Services betraut. 

Die grofe Treue, Vollendung und Feinhoit, 
der Ausfithrung erwarben thm seiner Zeit cinen 
nicht unbedeutenten Ruf. Zu seinen feithesten 
| Arbeiten gehiren ausser vielen Tellerbildern mit 
‘Kopien nach den Meisterwerken der Bildergateric 
auf 10zUligen Platten: Christus und Johannes, 
als Kinder mit einem Lammo spiclend, nach 
Rubens; Bildniss der Helene Forman, nach dem- 
selben; Bildniss des Sir Bryan Tuke, hinter ihm 
dor Tod nach Holbein. Ferner 1833: St. Barbara 
und Elisabeth, nach Holbein, beide auf Platten, 
‘yon 22 Zoll Hohe, und 10 Zoll Breite. In der Folge 
war Auer auf jeder groBen Kunstausstellung 20 
Mnchon mit seinen ‘Teller- und Plattenbildlern 
‘Yertreten, auletat noch mit Kopien nach Rubens 
(Kastor und Pollux entfihren die boiden Schwe- 
stern Phoebe und Hiteaira), Lorenzo di Cred 
(Madonna), Rafael (Portrit des Bindo Altovit 
simmtlich ‘nach Gemiilden der Minchener Pina 











nel Murillo 
im Kunstverein von 1855) zu; doch hinderto ihn 
auletet cin bedenkliches Augeniciden an slor 
‘Austibung seiner Kunst. Er lebt noch, 

5. Bayertsebe Annalen 1834, No, 111. p. S83. 

Kustbtat, 1529. p. 19. 
1M, Heottand 

Auer, Kaspar Awor, Mater und Lithograph, 
gob. 1795 2u Nymphenburg, kam in seinem 1 
Jahre an die Miinchoner Akademie, Im J. 181 
lerbielt er die Stelle als Lehrer am k, Erziehungs- 
institute am Anger, erlag aber schon 1921 der 














jin der Nowen Pinakothek und xu Schletsshei 
bofinden. Sie sind nicht ohne Kraft und male- 
isches Gefthl ausgofithrt, so dass nan das tribe 
Hinsehoiden des Klinstlers sehr bedauern muss, 
M1 Httand. 











‘Yon ihm lithographirt 
1) Kin Hirt motQt in 





Lanidsekatt 





vbabel Schate ete, C, du Jardin pl 
dels Fol 
2) Thiete und Meuschen vor 





Paul Potter pins: ky Auer 






labo ein Mitespielonder Hirt und Thier, 
van der Velde pinx: K> Auer 





J. Both pix: 
5) Bauernbinner mit State, 
2 Auer del: at. qn. Fol 
{8) Todtor Haso und todtes GeMigel, worn sirh eine 
Katze srhleicht, Hamilton pink: C: Auer 

ar. Fol. 

7) Hafon aun Meer bel siukender Sonne; wud 
Gobauden, Claudivs Gelée pix: C2 Auer del: 
sr qu. Fol, 


Awer del, xe, 
Ji Dokkor pine 














soe 





Johann Gottfried Auorbach. 








in die Ferne. J: Both pinx: C: Auer 
1519. gr. qu. Fol 


el: 
9) Landschafe mit Tleerde; corn greift ein Stic| 





do Heenjongen mit don Hirer an, C. Kune 
2 Auer del: gr. qu. Fol 
10) Ware J. Dornor pian: C: Aver de 
Fol, 





11 Gea soem Sta, de Hata lene 
lich Hon dekoetez) pinx. C: Auer del: 
Fol. 

12) Landechaft mit dem Teich im Vordergrunde und 
dem Weg, woranf Leute 2u Fuss und Pferd. 

















J: Wynants pinx: C: Auer del: 1819, 
4. Fel. 

13) Ein Hirt tretbt eine Heerde dureh’s Wasser, 
dabei ein Karren, A. van der Velden pink, 
©. Auer del. 1820. qu. Fol 

14) Belastete Thiero ‘In einer’ Landschaft; dabel 
der Treiber, ein Hund und eine Frat, Wilhelm 
Romeyn pinx. Auer del, Fal. 


15) In elner Waldiandsehatt reiten eine Dame und] 
cl Herr aut die Falhenjagd. J, Wynants pinx, 
©. Auer del, 1820. gr. Fol. 

16) Landschaft mit Wald; 2wet Jiger mit Hunden 
verfolgen einen Hasen, S, (soll holssen J.) 
Ruysdael pinx, C. Auer del, gr. qu. Fol, 

17) Hahn and Henne ja Stall, Albert Kuyp pinx. 
©. Auer del. qu, Fol 

No. 117, In: Kénigh. Bair, Gemildesaal ru 
Miinehen und Sebleissheim 2 Vell, Muneben 

«1817 und 182. gr, Fol. 

18) Bll. in: Lithoge. Nachbildungen vorziglicher in 
‘grofien dflentlichen Privatiammlungen autbe- 
wahrier Originalgomilde , pez. von Au 
Muxel, Quagliov. A, ‘25 Lith. in Tondruck 
‘nd 6 Bogen Text. Mnchen 1820, gr. qu. Fol 

s, Tabinger Kunstblatt, 1520. p. 409, — Nag- 
ler. 




















W. Schmidt. 

Auerbach. Johann Gottfried Auerbach, 
Maler, geb. am 28. Okt. 1697 zu Muhthausen in 
‘Thiringen, + in Wien am3. Aug. 1753, Er hielt 
sich nach Fuss (Annalen) sehon um 1216 in Wien 
auf, wo er 1735 Hofmaler und 1750 Mitglied der 
Akademie der bild. Ktinsto wurde, In den J.1735 
(woter Karl VI.) und 1741 (Maria Theresia) et-| 
scheint er mit dem Titel Kawmermaler, wie die 
sgedruckten Hofkalender ausweison. 1741 erhielt 
er von der Kaiscrin Elisabeth 350 fl. aus der 
sgehcimen Kammer angowiesen. Tm J. 1728 muss 
er bereits bei Hofe einen Namen gehabt haben, 
dlenn im Belvedere zu Wien befindet sich ein 
Gctbitd Francesco Solimena’s vouJ. 1728: Kaiser 
Karl VI. nimmt aus der Hand des Hofoaudirck- 
tors, Gundacker von Althan, das Inventar der 
Bildergalerie in Empfang, woru unser Kinstler| 
die Kupfe des Kaisers und des Grafon Althan 
gemalt hat. Von tlchtiger Technik zougt se 
ebenfalls im Belvedere befindliches, Portrit 
Karls VI. in reicher Staatsklcidung,, wie denn 
die Stirke des Kilnstlers im Bildniss igelegen zu 
haben scheint, Gleichfatls von thm awei Bild- 
nisse des Prinzen Eugen von Savoyen, das eine 
im Belvedere, das andere in der alten Galerie xu 
Saledalum. fu Wien befindet sich ferner ein 
































Werk seiner Hand, die hl, Anna, in der Kirehe 
von Margarothen. 

5. Tschischka, Kunst und Alterth, pp. 20.42.53, 
B31. — Ders., Geschichte Wien's. p. 400. — 
Wurzbach, Biogr. Lexikon, — Oesters, 
Bioge. Lexikon. — Bugett, Katalog det k. b 
Gemiide Gallerie im Belvedere. pp. 188, 206 
208. — FUssti, Aunalen der DIM, Kinste (4 
Gsterr. Staten,” Wien 1801, 1. 6, Note 
Schlager, Materialien zur’ dsterr. Kunstex 














schichte. p.'50, — Weinkopf, Beschreibung 
der Akademie der Kinste, 1756) — Fuss! 
Newe Zusatze. 

AL My, 


Das Bildniss des Kinatlers, 
Prenner. Fol 


Gest. von A. J. vor 





‘Von ihm radirt 
Der Kiinstler eolbst seine Frau malend, Anoayoes 








Ti. 8, 
Nach ihm gestochen 

1) Ka VI, Kaiser von Deutsehland. Gest. 2 

G. Kilian, Fol 

2) Elisabeth Christine, Ksiserin, Gemalin Kats VL 


Gost. von Dems. Ful 
3) — Dies. Gost. von Andr, Sehmutzer. grt. 
4) — Dies. Gost. von G. P. Busch. §. 

5) Ferdinand Albrecht Furst von Braunsebwes. 
Gomalt ru Wien, Gest. von einem Unbeksna- 
ten. gr. Fol. 

6) Prinz Bogen von Savoyen, der bertbmte Feld- 
herr, Brastbild in Oral, nebenbei zwei Genies 

‘M: Cubiculi Pietor. Pren- 













‘J. Gotifr. Aurbach, pias. 
‘Joh, Balth. Probst, Seulp. Aug, Wied. 
1728. gr. Fol. 


8) Georg Lehmann , Buchhindler in Wien. Gest 
von Andr. und Jos. Sehmutzer. Fol 
9) G. W. von Leibnite, der berthmite Philosoph, 





‘el. ad vivum 1714. "Gest. in Schwarsh. 
von J.B. Wald 781. 4, 

40) Dats: Lith. von J- Selb, Toulrech. Fa 
Jurist, Stastsman, 

J auteinem Buche. 

von B. Vogel in Sehwarzk. Toy. Fol. 

12) Graf von Ott, Gouverneur von Wien. Gest. vou 

Ado, Pre 
619) Mats Char. Ant. Je 















. Grifin von Questenberg, 








Kniestick, am Klavier, Gest, vou A, ead J 
Schmutzer. gr. Fol, 

14) Johannes Henricus Lib, Baro, a Schits ete. 
wirtemb. Geheimerath 1669— 1752, Kriefig. 
J. Gottfr, Auerbach pins. Vienne, Job, Balth, 
Probst Sculps. Ang. Vind, 1783. Fol 

45) Ph. 1. von Sinzendorf, Kardinal, Gest. vo 


J.B. Probst. gr. Fol. 

16) Simon Ambrosius Nobis de Stock, Eplscopas 
cte., Brustbild in Oval. Auerbach pint. 1751 

Mansfeld se. 1773. 8. 

‘Ernst Friedr. Graf Windischgrite, Diplomat 

Relchshofrathsprisident, 16701127," Gest 

von ¢, Alb, Wortmann 1719, Fol, 

15) Historischer Gege (Prenner le?) Cou ~ 
sin fecit aqua fort: (Heineken). 

5. Heineken, Diet. u, handschrifuiche Nachtige. 

W. Schmidt. 
















Johann Karl Auerbach, Portriit-und Histo- 
comsler, Sohn des Vorigen, geb. den 9. Ju 
23 in Wien, + daselbst 31. Juli 1788, nach 
ndern 1786, lernte bei seinem Vater und wurde 
cichfalls Mitglied der kais. Akademie der bild. 
linste. Von ihm besitzt die St. Stephansdom- 
ihe in Wien ein Altargemilde in der Ka- 
aarinenkapelle und ein Deckengemiilde in der: 
aterm Sakristei (1771), 1754 malte er laut! 
agabe einer Stadtarehivurkunde das groBe 
astenbild daselbst um 200 Gulden, Das Portrit 
ines Adeligen im Pelzkleide besitzt die Bilder- 
imalung der Akademie, cin Dreifaltigkeits- 
iiddieKapelle des kais. Lustschlosses Hetzen- 
ion, die Heiligenkreuzkirche in Inns- 
n Hochaltarblatt (Christus am Kreuze 
it¥aria, Johannes und Magdalena) 
































« Tsehisehka, Kunstund Alterthum. pp. 54. 
M1, 332, — Ogesser, Beschreibung a 
Metzopolitankirche 2u St, Stephan, Wien, 1 


7.129, — Oesterr, bioge. Lexikon, 
Ay. 
Anfeawerth. Johann Aufenwerth, Gold- 
wid zu Augsburg, im 18. Jahrh., erwarb 
sh seine wierliche geschmelate Arbeit: aut} 
ehsisehes Porzellan einen Ruf. Auch seine 
ochiter, verheiratete Hosennestlin, arbeite 
te Zeit lang in dieser Kunst. 
4 Fissli, Kinstlerlexikon fund 1 
: W, Slit 
dafray, Edouard-Alphonse-Engu 
and Aufray, Landschaftsmaler, geb. den 
“Nov, 1833 zu Paris, hat seit 1870 den Namen 
\ufray de Roe’ Bhian angenommen. Er 
ente der Reihe nach unter Tabar, Baudit und 
‘ébert. Seine Werke befanden sich u.a. auf den 
Jaret Salons von 1964, 65, 66, 68, 
‘tele gewhnlich Ansieliten aus Fran} 
derselben, von IS6S, vergegenv 
Fieberei auf ‘den Peelstimpfen in Hollands. 
Jellier hat irrthtimlicher Weise ein Bild you ihm 
tive Haide in der Bretagne) unter J. A. Autray 
cafgeftbrt, 
/ Relller, Dict, — Ausstellungskataloge. 
Aler, Pinchart 
Aufray, Joseph-Athanase Aufray, 
jcnremaler, geb. zu Paris 4. April 1836, Sehiiler 
va P. Barrias. Er bewohnt Ecouen, ie kleine, 
“sige Stunden von Paris gelegene Stadt, welehe 
Seenwirtig cine wahre Kilnstlerkolonie beher- 
‘gt. Er war beinahe in allen Pariser Salons 
a 1865—73 vertreten, auf der Ausstellung in 
Kiln 1873 u. s. w. Unter seinen Gemiilden nen- 
ta wir: Les Dragées de baptéme, — Le Chapeau 
‘papier, — La Legon de politesse au couvent, 
> We Retour du bois, — Le Faux-pas, — Le 
Fhgrant délit, —L'Annonee de la eomédie ete. 
* Bellier, Diet. — Ausstellungskataloge. 
Ale. Pinchart 
Augé. Estienne Augé, Maler, Schiller 
‘eines Bruders Alexis Augé, geb. 2u Saintes 
\Nieder-Charente), stellto yon 1865 sn ita Pariser 
Salon mehrere Genrebilder au: 














cich dar; 
tigt eine 
































Karl Auerbach ———— Jacques Augior. 














Bellier, Dict. 
Bilder auffabrt. 


der die bis 1868 ausges 





Anger. Victor Auger, Bildhauer zu Paris, 
Ende des 18. und Anfung des 19. Jahrh. Er hatte 
nach der Antike mehrere Figuren kopirt, welche 
sich in dom Hause des Frls. von St. Germain, Rue 
St. Lazare, befanden; ferner rithrte von ihm in 
der Kirche St. André des Aris das Grab des 
Abbé Batteux her. Die Beschreibung dieses 
Grabmals findet man bei Thiéry. Jin J. VIII der 
Republik erhielt er gemeinschafttich mit dem 
Architekten Sobro den Preis fiir den Entwurt 
r Departomentalsiiule (s. Stiche No. 2) .Er 
diirfte mit dem von Landon (Salon 1808. 11, 1820) 
genannten Bildbauer Auger, der damals in Paris 
lebte, Eine Person gewesen sein. 


























Nach ihm gestochen 

1) Pius VIE, Papst. Nach Avs 7 
von J. Bout lard 1808 

+2) Dio Abbildung der obigen Siule in: Grands 

prix d'Architecture ete, Lisr. XIH, Paris 1804. 

s. Thigey, Guide des étrangers a Varis. 1 143. 








ig Rest. 




















IL, 355, — Fitssti, Neue Zusitze. 
W. Schmidt u, J. J. Guiffre 
Adrien Victor Auger, Maler, vielleicht cin 
Verwandter des Vorigen, g¢ 
Valérie en-Caus ( 
Okt. 1787, stellte im Salon von 1810 
den hl. Johannes in der Wilste pre- 
digend, 1824 das Fest des hil. Ludwig in einem 
Dorf der Normandie und 1832 den Besuch des 
Pastors aus. 
In sciner fritheren Zeit bediente er sich des 
obenstehenden Monogrammes, 


Von ihm radirt und lithographirt: 


1) Le bouquiniste em jouissance. Radirt. Fol. 
tableaux en extase. Kadirt. Fol. 
3) Graf D. de Krayssinous, Bischof von Hermopo~ 


lis, franzis, Ministor, 17651811. 4. Lithogr. 









Vielleicht verwandt mit diesem: Charles 
Auger, Maler, geb. 2u Paris, der yon 1842— 
1864 im Pariser Salon Portriits ausstellte. 

8, Bellier, Diet. — Brulliot, Monogr. 1, No, 

753. — Nagler, Monogr, 1. No, 139 
W. Schmidt. 

Angier. A ugior, Familie yonGoldsehmiden, 
Stempelschneidern ‘und Minzgraveuren des 
16. Jahrh, zu Bourges in Frankreich. 

Jacques Augier, der als Goldschmid und 
‘Minzgraveur von Bourges aufyeflhrt ist, wurde 
1562 vom Domkapitel von St. Etienne beauftragt, 
ein neues Sioge! in Silber zu stechen. Im J. 1504 
vorfertigtoer ein Siegel und einsilbernesPetschatt 
mit dem Wappen der Stadt. Am 11. Jan. 1575 
beschloss das Domkapitel ein neues groBes Si 
gel herstellen zu lassen, und Augier sollte darin 
Leocadius, Priifekt von Gallien, der dem hi. 
Ursin, Apostel von Berry, Zuflucht gewiibrt hatte, 
darstellen. Der Kiinstler erhielt dafiir im J. 


























438. Jacques Augier 




















1577 die Summe von 15 livr. 17 sous. Nach ciner 
anderen stiidtischon Rechnung erhiclt J. Augier 
(der Vorname ist nichtausgeschrieven) 35 livr. flr 
das GravironderStempelzucinor Medaille, wolche 
die Stadt zu Ehren von Francois, Herzog von Al 
‘gon, Brudor von Heinrich IIL. von Frankreich, prit- 
igen liess, als er zum Herzog von Berry ernannt 
wurde. Auf der einen Seite orblickt man die tiber 
das Meer aufgehende Sonne, mit dem Wahlsprach 
des Prinzen: Pover Bt piscvrrr. 1575, auf der 
andern dre! Schafo (das Stadtwappon) umgeben 
von einem Feston, und die Worte: MvNvscvLV. 
DE GREGE TYO. 

Einem Pierre Augier schenkte die Stadt 
Bourges 187 dic Summo von 35 Eous, als er zum 
Minzmelster ernannt wurde. 

s, Baron de Girardot, Tes Artistes de Bourges. 

pp. 11. 12. 59, 60. (Ausang aus: Archives de 
Art franc. 2, Sér. 1861.)— Pierquin de Gom- 
bloux, Histoire monétaize philologique du 
Berry. Bourges 1840. pl. VIII. No. 15. 

‘lez. Pinehart.° 

Augier. L. Augier, franulsischer Maler, 
Ende des 17. Jahrh. 


Nach ihm gestochen : 

1) Claudius de Bourdsloue, Eques. 
N. Pitaud, J. Fol. 

2) Gh. Mavelot, éeuyer et gra 

phine, Gest. von Dems, 














Gest, von 





mur de Mme ta Dan- 





W. Engelmann, 

Augier. Augier, Kupferstecher, stach eine 
Ruine nach Pannini und die Ansicht von 
‘Tivoli mach Moucheron: so bei Le Blanc, 
Manuel. Dies ist jedoch eine falsche Schreibart| 
statt Angier, 8. dieson. 

W. Schmidt, 

Augiers, Johan Augiors, Bildhauer 
(Ymager, verfertigto 1500 oder 1501 die Figuren 
zu dem Kreuze des Kirehhofs von Bunil in 
Touraine. Es existirt nur noch das Kreuz, w 
ches der Stoinmetz Pierre Chotard dazu her- 
stellte. 








des arts en Touraine. p. 210. 
Fr. W. Unger. 
Augos. Juan de Augos, Bildhauer, war 
einer von den 18 Meistern, die 1500 an der Mon- 
stranz, custodia, des Hauptaltars in der Kathe- 
drale Tol edo arbeiteten. 
8. Cean Bermudez, Dice. 





Fe. W, Unger. 
Augrand. Parfait Augrand, fransisischer 
Kupferstecher in der englischen Punktirmanier, 
geb. zu Joinville 1782, lieferte zahlreiche BI. 
zameist nach obskuren franziisischen Malern aus 
dem Anfange des 19. Jahrh., Iautor Marktwaare 
von ordinirer Sorte. Nachstehend erwihnte 
Proben werden gentigen 
1) Le Sommeil de Jeans. Nach dem Bilde von 
‘Ann, Carracei im Lonvee(genannt Le Silence), 
er. Fol. 
















Nach Rafael’s Bilis 


Jat. 4 Bll qu, Fol. 
7) Napoleon 1. und die Gratin Hated 
Marlet. qu. Fol 
8) Vermilang Napotéon’s 1. mit Maria Lv 

Nach Dems, qu. Fol. 

9) Napoleon 1. Brustb., von vorm gesebes. Sd 
Munneret. Oval. 4. 

10) Talme, in der Rolle dos Nero, Halbteut. Ss) 
Dems. Oval. Fol. 

11=14) Vier Brust 
Petitot. Fol. 

11) Frau von Maintenon. 
12) Herzogin von Lavallidre. 
13) Madame de Sévigné. 

44) Ninon do Lenclos. 

15~ 16) Qui trop embrasse mal étreint; — tabs 
tiens vaut mleux quedeux tu auras, Seite 
nach Mallet. qu. Kol. 

17-20) Le Reveil; — La Pridre ; — Lilnstac* 
— La Récompense. Vier BU, Nach B31" 
ML Fol, 

5. Le Blane, Manuel, 


wt 





ler. Nach Miniatures s 


E.Reat 
Augros. Augros, Kupferstecher ml 
um 1827-1838. ; 
1) Heilige. Mehrete BI. Nach Ohasselst 
2) Geschichte ‘Telewach's und Kalypsos. $B 
Chassolat del, qu. Fol. 








Auguin, Louis-Augustin Auguis Lo 
schaftsmaler, geb. 1824 zu Rochefort (Cha 
inférieure), machte seine Studien au Paris 0 
J.Coignet und Corot und schlug seinen Wotos 
au Bordeaux auf. Scine Gemiilde erschiesea = 











61, 63, 67 und 72, auf denen vor 
werpen 1967, Briissol 1866 und 72, Bordeaux 
—08, Blois, Limoges, Niort, Périgueux, Pues 
LaRochelle (1566), Rouen (1860), Toulousees* 
Auf der Wiener Weltausstellung von 
man einen »Abend im ‘Thalee (Saintone 
sich in dem Besitz des franziisischen Staats 
findet. Eine groBe Anzahl seiner Lands 
veranschaulicht Motive des Departement. & 
seine Heimat ist; viele andere geben Axio 
‘aus der Saintonge wieder. Er hat verse 
Schiller gebildet, darunter Cantegr 
s. Bellier, Dict. — Ausstellungski 
— Gazette des Beaux 
62; XVI. 456; XVII. 
488; XXIV. 540, ete. 


















Aler, Packs 
Augur. Hezekiah Auguc, Bildbauer.2° 


2. Feb. 
ka), + 18. Jan. 1858, wandte 
Bildhauerei zu. Die Kopie eines Apo! 
in Marmor, ohne alle Vorbereitung direkt 
dem Block’ gehauen, erregte einiges Auth 
das dureh einen »Washington« noch vere 

wurde. Im J. 1827 folgte eine Statne Sapp 
iter cine Gruppe Jephtha und soine Toh” 
(jetzt in der Galerie des Yale College, in Se* 


1 zu New-Haven, Connectieat Am 
ich erst spit 

















Augur 


Henri Augusto. 439 








Haven). Nun erst nahm er das gewihnliche 
‘Verfahren an und modellirte seine Werke, eho 
er sie in Marmor ausftihrte, Er fertigte noch 
verschiedene Statuen und Bilsten, unter letzteren 
die des Ober-Richters Elsworth, fiir die Stadt 
Fashington. A. war Ehrenmitglied der Na- 
timal Academy of Design 2u New-York. 
sDunlap, History of the Arts of Design in the 














United States. 11. 438. — Cummings, Hist. 
Annales of the Nat. Acad. of Design. p. 268, —| 
Tuckerman, Book of the Artists. p. 573. 





8. R. Kohler. 

Augusta. Cristoforo Augusta, genannt 
Tra Cristoforo, Maler aus Casalmaggiore, 
te in der aweiten Hilfte des 16. Jabrh. Ein 
Siler des Malere ‘Trotti, der den Beinamen 
hho flhrte, erweckte er groBe Hoffaungen, 
sub aber schon in friihor Jugend, Von seiner 
lind ist das Gemilde des Hauptaltares von 
Mateo 2u Cremona, worin er dio Anmut Cor- 
‘rgxio's, namentlich im Ausdruck der Gesichter, 
uckaahmen suchte. Fir S, Domenico daselbst 
nalte er die Verlobung der hi. Katharina von 
Sina nit dem Christkinde. Die Engelsglorie in 
‘br Hohe ist besonders ansprechend. Das Werk 
trigt die Bezeichnung: F. Cristoforus August. 
De Casali Majori Factebat 1590. 

Pann, Distinto Rapporto delle Dipinture nelle 
‘diese di Cremona. 1762. p. 77. — Lanzi, 
Soria pittoriea dalla, 1. 4 

VAL. 























Jansen. 





Michele Augusta, Goldschmid 
w Reggio in der aweiten Hiilfte des 17. Jahrh 


‘Nach ihm radirt. 


‘Vergine coronata, Deserizione della 
fatta in Reggio, composta dall’ Abbate 
15 BIL, radirt von G. M, Mitelli, 





Solennis 
ise. Certan 





W. Engelmann. 
Auguste. Robert Joseph Auguste, Gold 








‘ebmid “zu Paris in der zw ifte des 
's, Jabrh, Tim J. 1761 zisel 
Zeichnungen des Arehitekten Ch de W: 





‘ergoldeten Bronzeornamente einer Porphy’ 
leidem Marquis de Voyer, dic eine antil 
Pir die Marquise de Pompadour fiilrte er 
fh Gold eine Salz- und eine Pfefferbiichse aus, 

















fit welche er 16000 Livres erhielt; sie gelangten 
760 in die Sammlung des Generaipiichtors 
Rendon de Boisset, mit welcher sie 1777 verkaut 








Wurden, Das Salzgofiiss stolite einen Matrosen 
tor, der, in der Hand cine Auster, auf eine 

Felsen sass; die Pfefferbiichse einen Knaben, der 
in der Hand einen Sack trug, woranf Pfeffer- 
Kier abgebildet waren. in J. 1865 befand sich 
auf der Pariser Ansstellung eine Pfefferbiichse 
von J.1770, die er ftir den Herzog la Trémouille 
Sugefertigt, und die spiiter dem Baron Jérdme 
Fichor gehiirte. Auguste’s Arbeiten fanden groGe 














Bewunderung, und bei der ‘Thronbesteigung 
Ludwig's XVI, 1774, war er der bevorzugto 
Goldschmid dos Kinigs. Er erhielt, in Verbi 
dung mit dem Juwelicr Aubert den Auftrag, die 
Krone fir die Krinungsfeier herzustellen und 
bewiihrte sich darin als tiichtigen, geschmack- 
vollen Kiinstler, 80 dass die Kunstverstindigen 
seinem Werke cinstimmiges Lob zollten. Ferner 
lieferte er auch den goldenen Keleh und die 
librigen Gold- und Emailarbeiten, welche Lud~ 
wig XVI. boi seiner Krénung der Kathedrale zu 
Rheims schenkte. A. hatte sich mebr und mehr 
von dem Geschmacke Ludwig's XV. loszuldsen 
und_antiken Formen zu nihern gesucht. Im 
4J.17$8 wurde er zum »Fermier und Regisseur 
des affinages de Paris, Lyon et Trévouxeernannt. 
+ im Louvre am 23. Vontdse An XIII (1805). 

Im Auktionskatalog des Schatzmeisters Blon- 
del do Gagny 1776 kommt ein Paar dreiarmiger 
Leuchter von A. vor, die un 510 Livres ver~ 
kauft wurden; jeder Arm stellte eine weibliche 
‘Terme vor. Im J. 1785 legten A. und sein Sohn 
Henri, der seinen Vater in der Arbeitunterstiltzte, 
dem Kiinigspaare einen Putztisch von vergolde- 
tem Silber vor, der zum Geschenk fir den por- 
tugiosischen Hof bestimmt war. Die Arbeit war 
von griBter Vollendung. In Kabinet Jaquin 
befand sich eine Dose, worauf ein Medaillon mit 
einer Gruppe spielender Kinder. 





























Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb. 
au Paris 18, Mirz 1759, erbte die Talente seines 
Vaters. Im J. 1790 sehlug er, aber ohne Erfolg, 
der Nationalversammlung vor, aus dem Metall 
der Glocken eine Statue Ludwig's XVI. zu er- 
Fichten; er bezeichnete sich damals als Gold- 
schmid des Kénigs und »Fermier des affinagess. 
Mit Brenet verfertigte er eine Medaille auf die 
Schlacht bei Marengo 1800 und eine auf General 
Desaix. Auf der ersten Industricausstellung zit 
Paris im J. X. der Republik erhielt er die gol 
Von ihm rihrt der damals viel 
isch her, welchen im 
JASON ai in Josephine zum Gesehenk 
crhielt. Im J. 1506 stellte er religivse Goldar- 
deiten und zwei Kandelaber aus, die Napoleon I. 
ir die Kirche von St. Denis bestimmt hatte 
Der Bericht sagt von ihm, dass er mit einer leb- 
haften und fruchtbaren ‘Einbildungskraft_ vi 












































Geschmack in der Ausfithrung seiner Zeichnungen 
ie 


verbi 







Blane, Le Trésor de la 








Auguste ist hier offenbar ein Irsthum). — 
Davillier, Le Cabinet du due 
1 NXV 


Baron € 
@Anmont. 1 zette des 
Beaux-Arts, |. XIV. 240, XIN, 
BAT. — Catalogue du Musée rétrospectif, 
expos. de Paris, 1869. — Catalogue général 
de Vexposition universelle de 1867. Hist, du 
travail, 2° partie, pp, 469. 470. 
Notizen von J. J. Guiffeey und W. Schmidt. 
Alex. Pinchart. 














440 


Joan Baptiste Jacquos Augustin —— 


Jan Augustini, 

















Auguste, s. Jassaud. 


_tmmatn, Joan Daptinte Jacques Au 
tin, Miniatur- und Schmelzmaler, geb. x1 
Saint-Die in Lotringon den 18. Aug. 1139, er- 
nen bestimmten Lehrer 
2zu Paris auf, bis ihn die 
von 1882 dem 13. April 
. In den Pariser Salons stellte er seit 
1751 bis 1831 ohne Unterbrechung aus 
A. gowann bald einen groBen, ja europiischen| 
Ruf. Dio bedeutendsten Personen seiner 
hater in abgebildet; Napoleon, Lu 
Konig von Holland, dessen Gatti, die Ktui 
von Neapel, ihre Schwester Mad. Recamier, i 
Firstin von Schwarzenberg, die Vicomtesso 
Chaptal te., zur Napoleouischen Zeit; Lad- 
wig XVIIL, die Herzoge von Berry und Orléans, 
dic Herzogin von Angouléme ete. zur Zeit dor 
Restauration. Dio Emailbildnisse von Nader- 
mann, Denon, der Kaiserin Josephine u. 8. w. 
fanden der Reihe nach in den Ausstellungen von 
1810, 1812 und 1881 groBo Bowunderung. Man 
hme an den Miniaturen und den Emails dic| 
Wiirme des Kolorits und die zarte Ausfthrung, 
wogegen froilich Fiorillo urtheilt, er set wol dem 
Isabey in praktischer Fihigkeit sehr nahe ge- 
kotnien, es fehle seinen Bikdern aber an Geist 
und Leben, Man verdankt unserem Maler nicht 
unwesentlich den Fortachritt, den diese Kunst 
reich machto. Im J. 1819 wurdo er erster 
iaturmaer der Kammer and des Kaine des 
yensehile 






























































Zahl verdienstvoller Kiinstler’erhiclten darin 
fire Ausbildung, s0 Besseli¢vre, der Chevalier 
de Lestang-Parade, der Vieomte Desfosser, Fon 
tallard, Ménageot, Pinchon und Sicurac, die Fria 

Me und Pfenninger, 
, aillard, geb 
Chaeerée do Beaurepaire, Lemoine, geb. Blot, 
und Swagers ete. In der beribmten Sammlung, 
des Lord Hertford (jetzt Rich. Wallace) 2u Lon- 
don befinden sich von ihm 5 Bildnisse ; eines von 
Ludwig, XVII, 2 von Napoleon 1. und zwei 
weibliche Portrits mit den Daton 1615 und 1824. 

Sein Portrit nach im selbst ist, 
estochen worden, 






Fremy| 








Nach ihm gestochen: 
1) Ludwig XVII, Konig son Frankrcich, Gest. 








von R, Morghen, Oral. Fol 

2) — Dors. Gest. von Bervie. Oval, Fol. 

3) — Ders. Gest. von ©. F 

4) — Der. 

5) Marie Therese Charlotte, Herzogin von Angou- 
lime. Gest. von Dems.” Fol. 


6) Charles Ferdinand, Herzog von Derry, Brust. 
‘in Oval. Gest. son P. Audouin, Fol 
7) — Ders. Gest. von P. F. Bertonater, Fol. 
8) Graf Stanislaus Zamoyshi, Gest, vou J.8. Agar. 
AL. Fol, 











0) Joseph Joachim Ferrer. Gest, von B. Bovinet, 


10) G. €. A. Pigault-Lebrun, dramatischer Dich, 
17831835, Gurtelbild.’ Gest. von Bovinet, 
Ist 

11) Mehtere selner Bi 








im Umriss in: Croguie de 








Pauline Augustin, geb. Ducpuet, Gemalia 
des Vorigen, geb. 2u Paris, Schlilerin ihires Maa- 
nes, malte ebenfalls Bildnisse in Miniatur, ed 
Jawar mit Erfolg, so dass 1921 die Jury ihr vise 
Medaille der zweiten Klasse filr ihre beiden ix 
Pariser Salon ausgesteliten Arbeiten zuerkan 
Eine derselben stellte das Bildniss des Males 
Abel de Pujol dar. Andere ihrer Werke sah 
man auf dem Pariser Salon 1822, 27, 31, 34,35 
und 38. Nach dem Tode ihres Mannes 20g sic 
sich nach Arras aurick. 

s, Landon, Prédls historigne des producdonsd: 
























Avis, IT. B2. IV, 108. — Ders., Saloe Isl 
IL, 106. — Fiorillo, Geschichte der zeta 
Kinste, 11. 526, — Fussli, Neue Zuste 
= Gabet, Dict, pasim, — Moniteur wi 
sersel, §. Mal 1832. — Kunseblact. 182 
p. 192. — Le Blane, Manuel, passin. — 
Parrocel, Annales de la Peintute, p. 349. — 
Belller, Dict. — Guiffrey, Collection + 


Livres dés anciens expositions depuls 16 
Jusqu‘en 1800, — Blane, Le Trésor dell esti 
site IL 853, 

TNotizen com W, Schmidt. 





Ale, Pinchart 
Augustin, Maria Freiin von Augustin, a 
Schriftstelterin bekannt unter dem Namen Maris 
von Thurnberg, geb. an Verschetz im Banate 
28. Dez. 1810, lebto noch 1851 in Wien. Wir 
haben es hier nur mit ihren Versuchen im Malen 
zu thun, welche awar weniger bekannt, aber 
worthyollerals ihre literarischen sind, Schon (rb 
iibte sic das Zeichnen und dio Miniaturmalerei 
worin sie ein unverkeunbares Talent zum Tredfet: 
‘besass, ohne es freilich bel ungeniigeniem Un- 
torricht2u horvorragendoren Werken zu bringes 
‘An Portrits hat sie mehrere hundert xeliefer 
Zugleich orlangte siv viel Geschicklich) 
Kopiren alter Meisterwerke. Auch eigene Koa 
positionen rlbren von ihr her, und zsrar, r= 
shen von kloineren Stiicken in el und Agus 
14 Stationsbilder flr die Kirche in Pyhra bei 
St. Pélten, cine Madonna fiir die Kapelle det 
Rennwegkaserne in Wien und cin Salvator is 























Dobling. 
Wurzbach, Bioge, Lexikon. — Oesterr 
blogr. Lexiko 
Ay 


Augustin, s. Dubourg. 


Augustin. Jan Augustini, Maler, ge 
a Groningen 1725, lernte bei Phil. van Dyk. 
Ex malte Bildnisso, ferner schmllekte er Sile und 
‘Zimmer mit Malereien in der Manier seiner Zeit 
und zeichnete Blumen und Pflanzen. Obschon et 
‘ach Terwesten's Manuskript sich Ofters im Haas 











Jan Augustini 


Auliciek. 

















aufhielt, so hatte er doch seinen festen Wohusitz 

in Haarlem, wo et Terweston zufolge auch Kunst 

handel trieb und im J. 1776 noch lobte, widhrend 

van Eynden und yan der Willigon ihn bereits 
3 sterben lassen, 








Nach ihm gestochen 


1)Gisb, Matth. Elsner, Theotog, Prof. in Utrecht, 
female 1757. Gest. von J. Hou 






in. Gemalt 

Mop, Gest. von Houbraken 1765, (Hieineken, 
an.) 

3) Afeekening van een Cachelot — tusschen Z: 
soort en Wyk op Zee aan strand gedreeven etc. 
20 Febr. 1762, J. Augustint del. H. Spilman 
fer, Rad. qu. Fol. 

4)De Amerieaansche Aloi—hebbende—gebloeyt by 
Jae. Schuurmans Stekhoven, Bloemist 
4. Augustint ad viv. del. A. Delfo: 
ft, Fol. Nebst Textbeiblatt. 














Jacobus Luberti Augustini, iltester! 
Solndes Vorigen und von diesem unterrichtet. 
Ermalte u. A. Allegorion grau in gran, die gut 
angeoninet und fleissig ausgeftihrt waren, wandte 
sich aber spiiter dem Buehliandel zu und gab die 

Kunst auf. Auf dem Amsterdamer Rathhaus 

filet man von ihm ein »Regentenstiicke von 6 

Figuren, welches die Vorsteher des Leprosen- 

Sauses vorstelltund gezeichnet ist: Jacob’, Au- 
ini Luberti pinx. 1773. 

«Van Eynden en Vander Willigen, Geseh 
der Vaderlandsche Schilderkunst. U1. 190. — 
Immerzeel, De Levens en Werken ot 
Kramm, De Levens en Werken. 

Notizen con W, Engelmann nd W. Sehmidt. 
Th, van Westrheene. 
‘Von ihm radirt: 

A0bildung eines Bison's, Tm Hintergr. 
‘he Augustini fee: 1766, 
J.Phil van der Kellen geschenon einzigen 
Faple, hatte der Kiinstler selbst gesehtieben 
1766.'28 Octod. te Haarlem na’t leven geteckend 
en godst door Jacobs, Augustini, 











Haarlem, 











Angustinus, s. Agostino, Agustinus. 
Augustinus Venetus, s. Must. 


Augusto. Giovanni Augusto, Bildhauer 
woo Padua, lebto um die Mitte des 16. Jabrh. 
sud arbeitete unter Sansovino in Venedig. 
Dieser zahlte an iim am 9. Aug. 1563 flir das 
Anspunzen und Gliitten der Sakristeithiiren 
ianzig Dukaten. 

4. Mothes,, Gesch. der Baukunst Vonedig’s. Il. 187, 

Jansen. 
pAtiellest-Pages, Francois Aujollest- 

Pagés, Maler, geb. zu Bordeaux 1746. Nachdeém 
¢r unter Boucher gclernt hatte, liess or sich in 
Poitiers nieder, wo er 1775 dio k. Schule der Ma~ 
lerei, Bildhauerei ete. griindete, deren Direktor 
&t bis an seinen Tod, 27. Aug. 1801 zu Poitiers, 
biieb. Die Kirehe Sainte ~Radegonde daselbst 
bewabrt von ihm zwei Gomiilde:: den hl. Sebastian 

Meyer, Risatler-Lexthon. 1, 

















und den hl. Kinig Ludwig in Anbetung vor der 

Dornenkrone. Es gibt viele von A. gemalte 

Bildnisse. Mehrere seiner Werke kamen auf einer 

Ausstellung zu Poitiers im J. 17 
8. Bellier, Dict, 











Alex. Pinchart, 

Aula, Der Marquis d'Aula, der beriihmte 

Kunstliebhaber und Kenner wt Madrid im 

17, Jabrh., malte auch und besass nach seinen 

Biographen das ganze Wissen eines ausgeze 
neten Ktinstlers. 

s. Pacheco, Arte de la Pintura. Sevilla 1619, — 

Palomino, Vidas de los Pintores et 

P. Lefort. 

nglischer Mater um 1810. 











Auld. P.C. Auld, 


Nach flim gestochen 








View of Burns Monument and surrounding Seenery 
on the Banks of Doon. Gest, von W. Porrest, 
W. Schmidt. 


AulieZek. Dominik Auliezek, Mod 
in Porzellan und Bildhauer, gel 
in Bihmen, lernte zuerst bei einem gewissen 
Franz Paczak in Leitomisehel, zing dann nach 
Wien, wo ihn Joh. Georg Leutner mehrere Jahre 
unterricbtete. Auch Frankreich, Englewd und 
Ttalien wurden von thin bestcht; in Rom ver- 
weilte er einige Zeit, um sich bei dem Baumefster 
Gactano Liaveri im Bossiren 2u vervollkomm- 
nen. 
Lukasakadeinie unter 36 Mithewerbernund wurde 
durch Clemens XIL. zur Wiirde cines Ritters 
vom gollenen Sporn erhoben. Er fithrte in der 
selben Stadt einige grof » sowie 
Modelle in Thon und Wachs, Auf der Heimreise 
nach Deutschland verlor er durch einen Betriiger, 
Hh fiir einen Bischof aus Ungarn ausgab, 
in 1200 Gulden bestehendes Vermigen. Zu 
Miinchon lernte ihn der Direktor der kurfitrst 
lichen Porzellan-Manufaktur Sigmund Graf von 
Haimhausen kennen, wor Ak die Stelle 
des verstorbenen Oberbossi nz. Pastelli 
erhielt und bald zum Inspektor dieser Anstalt 
(eu Nymphenburg) vorriiekte; auch wurde er zum 
Tlofbildiiauer und 1782 zum Hofkammerrath er- 
nant. Er fertigte schine Modelle in Thon und 
Wachs; auch die groBen, aber sehr manierirten 
Steinstatuen der Juno, des Jupiter, des Pluto 
und der Proserpina fiir den Nymphenburger 
Schlossgarten rlihren von ihm er. Seine Stellung 
au der genannten Anstalt scheint zeitweilig und 
nicht ohne Auliczek’s Schuld eine sohr verdriess~ 
liche gewesen zu sein. Er starb nach Lipowsky 
au Miinchen den 14. Okt, 1803 (1807 bei Nagler 
scheint ein Irrthum zu sein). 

s. Lipowsky, Bair. Kinstlerloxikon, — Augs~ 
burger Kunstzcitnng. 1771. p. 65.—Meusel, 
Teutsches Kiinstlerlexikon, Nagler, 
Geschichteder Porzellan-Manufaktur 2u Manche 
fin den Bayerischen Annalen. 1884. No. 108. 

zbach, Biogr. Lexikon, und desselben 
kre A. a. 






































































H. Holland und A. Ig. 
es 


442 


‘Von ihin radirt: 

Sltzonde Frau, Halbfigur, in det Rochten ein Buc, 
Nach Ro Mongs. 4.) Dies Bl. fuhrt Rrulliot 
unter +Anlizeke in det vow ibm verfassten Kata- 
log Arotin, 1.1206, anf; es it uns aber nicht be- 
kannt, ob in der That der obigeder Verfertige 

W, Schmidt, 

Aullay. Aullay, Maler, in England thitig. 

Nach ihm soll das folgendo BI. gestochen sein 
Der Name klingt tibrigens otwas sonderbar, 80 
dass uns eine falsche Schreibart statt Anelay 
(s. diesen) nicht unmdglich erscheint. 


Nach ihm gestochen 


Ralph Wardlaw, Scbriftsller, Gest. von Shaw. 
Mit Autogr. 4 
Evans. Il 403. 














W, Schmidt, 
Aulnette da Vautenet. Louis-Julien-Jean 
Aulnctte du Vautenet, Genremaler, Kunst 
liebhaber, gob. 2u Rennes’ 176 if seinem 
is Einige seiner 
Arbeiten sah man auf den Pariser Salons you 
1817, 19, 22, 31 und 33. Bellier gibt an, dass 
das Museum von Lisieux von ihm den Schlaf 
zt und das von Rennes ein an 
Bianea von Kastilien befreit di 
Diese letztore Erwerbung muss 
nach 1863 fallen: denn der Katalog des Museums 
Yon jenem Jahre erwahnt das Bild nicht, In den 
sLettres a Davide ter den Salon von 1819p. 19 
fst der Kiinstler zu einer Dame gemacht, wahr- 
seheinlich, weil der Kritiker den Namen Auluette 
als weiblichen Vornamen betrachtete, Er nennt 
die Bilder Ubrigens mittelmissig. 
* Gabet, Dict, — Dellier, Diet. —FUssli, 
Neue Zusitee, 


















Gofangenen, 

















Alex, Pinchart. 

Aulos. A ulos, angoblich Steinschnoider. 
Sein Name ist wie kanm ein anderer zu modernen 
Filschungen benuizt worden, Die wenigen sicher 
oder walrscheinlich ichten Steine aber weichen 
im Stil der Arbeiten, wie in den Formen der 
Buchstabenso voneinanderab, dasa sie unmiglich 
von einer und derselben Hand herrithren kinnen, 
Es ist also wabrscheinlich, dass, wie in unseren 
‘Tagen die Siegel hiuig mit dem bloGen Vornamen 
bexeichnet sind, dies auch im Alterthum der Fall 
war, und der Name sich auf versehiedene Besitzer 

hiufigen Vornamen Aulus bezicht. 

































seh, der grieeh, Kiinster, 1 546, 
Brun, 

Aumann. J. Aumann, sonst unbekannter 

Kitnstler, Unter diesem Namen finden wit ver- 





eichnet: 
Landschaft mit Eatenjiger, in Reinhart’s Man‘er, 
ALequ. 4, 
W. Engelmann, 
Aumont. Ludwig August Franz Aumont, 
Maler, geb. xu Kopenhagen 7. Jan, 1805, lernte! 
auerst an der Akademie daselbst, wo er 1825 und 
1826 die sitberne Medaille erhielt, ging 1827 nach 
Paris und trat bei Gros in die Lehre. In demsel- 














Anlley —~ 





Aur a 





ben Jahre stellte er ein Bildniss im Pariser Salm 
aus. Er blieb in Paris bis Endo 1629, kam dam 
nach Kopenhagen zurlick und fand hier sehr viel 
zu than; namentlich 1832, 33 und 34 erschien er 
auf den Kopenhagener Ausstellungen mit zal- 
reichen Portrits (16 bis 20 des Jahres), worsater 
mehrere flirstliche Personen. Schon im J. 1801 
hielt er sich nach Ausweis eines Briefes in Ban- 
burg auf, wurde 1539 daselbst Bilrger. Ach 
hier fanden seine Bildnisse in Ocl, besouders dc 
in kleinem Formate, viel Beifall. 1842 kaw e 
uach Kopenhagen zurlick und malte nnn auch 
einige Genrebilder. Mire 1847 ging er nud 
Westindien und matte auch hier, bis er 1883 as 
Proviantverwalter eines Schiffes zurick k 
Dies blicb er nun einige Zeit, bis er sich i 
Kopenhagen niederlioss, woselbst ex noch ett 
Das Musou 2u Montpellier besitet vouiia 
das Portrit des Marquis von Massilian, te: 
Aumont. 1828. A. war brigens nicht bedeteo! 
als Kilnstler. 
Hamburger 






























Kunstlerlexikon, — Gab 








Diet. — Explteation des ouvrages ley 
tore ete. exposés le 4 nov. 1827. p. 
Notfce des tableaux ete. exposée su BUH 
Fabre ete. 1866, p. 3. 





Noliten con Aler. Pinchart 
Boal Blo 
Aumont. Picrre Hippolyte Aumott, 
Maler, geb. 2u Evreux (Eure), + zu Paris dx 
20. Nov. 1865, stellte von 1843—47 im Paris 
Salon Landschaften und Portriits in Pastell 0: 
s, Bellier, Diet. 





Auntiller. Xaver Aumiiller, Dilettant. 
‘Minchen Ende des 18. und Anfang des 19, Jah 
radirte und lithographirte verschiedene Bl. Er 











bezeichnete sich mit dea Initialen X. A. 
41) Brustbild Christ Nach Rosalba Carriets 
1799. 5, 
2) Landschaften, Mindestens 8 BM, Raiict. qb. 
‘und qu. 5. 


3) Das Diefehen Eulensehwang, qu. Fol, Uns 
liegender Angabe nach lthographirt 
W. Schmit 





Aunay, s. Delaunay. 





Auquier, Emmanuel Auqu 
Mons (Hennegau) 1. April 1819, Di 
Malen, lernte bei G. J. Halles, Er hat sich 9 
aiell auf Aquarell und Pastell geworfen wed 
‘Mons in den J. 1868, 61 und 68 verschiedene de 
artige Arbeiten ausgestellt, 












Aur. Anton Aur, Zeich 
cher, ein 

stach folgendes mittelui 
Der bl, Kasimir kuiet vor Mara 


om 


virgo die 








Rogina Polont ... ing. del. seul, F. Aur Att 
operis, “Auf der Rivkseite steht das Lied de> 
ML, Kastmir von dem Priester Anton Weszzy0»- 
wiee. Krak . 4. 

5 Rastawleck!, Kupferstecher- Lexikon, I) 
Manuskripe 


vom Lephonei 





Auroggio 


Aurelius Antoninus. 














Aurbach, 6, Auerbach, 
Aure, 8. Passy, 


Auregglo. Antonio Aureggio, Land- 
schaftsmaler zu Brescia um 1700. Chizzola er- 
wibnt yon thi “zwei groBe Landschaftene in der 
Galerie Barbisoni zu Brescia. Er warder Lehrer 
J.B, Cimaroli’s und A. Toresani's. 
s.Zani, Encicl. —Chizzola, Le Pitture etc, 
i Brescia, 1760, p. 171. 
|. Jansen und W. Schmidt 
Aurell, Niceold Auroli, Kupferstecher, 
rb, zu Poli im letzten Drittel des 18. Jabrh., 
Rom um 1805—1836 thiitig. Er ist tibrigens 
sur von miBigem Verdienst. Von seinen Bil. 
Hezte er vorher Abdriicke I. Vor aller Schri 
i Nur mit den Kiinstlernamen; 
‘egter Schrift zu nehmen. 
1La sedizione ¢ 1a punizione di Core Datan e 
Abiton, Sandro Botticelli dip. P». Guglielmi 
‘lis. Das Bild in der Sixtinisehen Kapelle. Roy. 
qu. Fol 
2) Salomon und die Konigi 
menichino. Rund. Fe 
3) Esther yor Assuerns. Nech Domenichino, 
Rand. Fol. 
4) Lo Sposalizio, Verlobang der hl 
Nach Itafael. (1930). Fol 
5) Madonna detta della Seggiola 
Fol. 

















IIL. Mit ango- 











von Saba, Nach Do- 





Jungfrau, 


Nach Rafael, 








6) Hi. Jungfrau, genannt die belle Jardiniére, Nach 
Rafacl. 1822. Roy. Fol 
1) Die weinende Mutter Gottes. Nach Guereino’s 





ild in der Galerie Patrizi zu Rom, Fol. 

S)Ia B. Vergine consolatrice, Roma, Calcogratla 
tamerale, 

9S. Francesco dl Pat 

0), Caeeilia, Na 

M1) Der Tod des Adonis, 








Nach Domenichino 






dtet in Gegenwart von 

Minerva die Medusa, Nach Ann 
er. qu. Fol. 

13) Alloeuzione a Soldati. 
vaggio, Fol, 

14) BIL zu der 





ferkur und 
Carracel. 


Nach Polld. da Cara- 


ge von 20 Bil, mit der Geschichte 
des Papstes Ping VI. Mit Balestra, Nonato, Fon 
tamu, A. nach L, Agricola, Beys, Scotto, 
Cecchi und Petromi gestochen, gr. qu. Fol. 
15) Aveenture di Oreste ete. Nach der An 
P. Guglielmi dis, N. Aurelj ine. BL 
rmenti del Museo Lateranense deser. da 
R. Garrueci ete. om 1861, 2 Voll. Fol. Nach 
antiken Vorbildern gez. von P. Guglielmi, F 
Severati und GB. Borani und gestochen’ von 
larcucel, 
L, Fer 


























D, Marchetti, F. Trotani, 
G. Bonafode, ‘Fafeln 
en indessen von Severati und Trolani her, 
Blane, Manuel, — Andresen, Handbuch 
fir Kupferstichsammler, UL, Aufl, des Heller, 
Notizen von W. Schmidt. 









W. Engelmann, 
Aurell, Lodovico Aureli, Maler und Li- 


thograph, geb. zu Bologna am 9. Jan. 1816. Er 
idmete sich der Malerei und malte einige Altar- 





bilder; spiter jedoch wendete or sich der Orna- 
mentik zu und malte Blumenstiteke, deren Na- 
turwabrheit und Anmut geriihmt werden 
hatte cine besondore Neigung zur Lithograp! 
und versuchte sich auch in der Chromolithogra- 
phie nach Engelmann's System; seine Proben in 
dieser Gattung sind anerkennenswerth. Unter 
seinen namhafteren lithographischen Werken 

t cin Elementarkurs von schattirten und weiss 
gehdhten Ornamenten auf'onpapier zu verzeich- 
nen, und dieses nitzlicho Werk verscha‘fte ihm 
1859 die Stelle eines Professors der Ornamentik 














an der Kunstakadomie in Bologna. Er starb 
9. Aug. 1865. 
8. Atti della R, Accademia di Bologna. 1865. 
Cavaltucei. 


Aurelio, Fra Aurelio, nach Vasati 
der des Girolamo Lombardi, arbeitete noch vor 
1550 als Bildhauer. Von ihm ist der Prophet 
Daniel an der Nordseite des Heiligthums in 
Loretto. Auch wird ihm die Statue des Bileam 
an der Ostseite zugeschrieben. 

s. Burckhardt, Cicerone. p. 641. 


Bru- 











Jansen. 

Aurelius. Aurelius Antoninus, Archi- 
tekt, in der ersten Hilfte des 3. Jahrh. nach Chr. 
in Tanais, dem heutigen Nedwigowka, an der 
Milndung des Don, wirkte wihrond der Regic- 
rungen der bosporanischen Kinige Reskuporis 
und ‘Tib. Jul. Ininthi Wir finden seinen 
Namen in den griechischen Inschriften dreier 
Steino, von denen zwei in Nedwigowka, der dritte 
im Stadtgarten von Nowo-Tscherkask gefunden 
worden. P. v. Kppen, welcher die letatere In- 
schrift 1850 der St. Petersburger Akademie mit- 
theilte, verlegt ihre Entstehung ebenfalls nach 
Aus der ersten Inschrift erfahren wir, 
dass wirend der Regierung des Kinigs Resku- 
poris der Architekt Aurelius Antoninus Nauax, 
Sohn des Meuakos (in dieser Vollstiindigkeit 
findet sich der Namo bloB in dieser Insehrift), 
im Vereine mit dem Architekten Diophantos, 
Sohn des Nopolos, im Auftrage des Hellenarchen 
Basileides, des Sohnes des Theoneikos, im 
J. 517 der bosporanisehen Zeitreehnung, — 
221 nach Chr. — seinen Platz fir die Stadt 
und den Handel restauritter. Die von Képpen 
mitgetheilte Inschrift berichtet, »Aurelins An- 
toninus habe withrend der Regierung des Ki 
Ininthimaios im J. 533, — 237 n. Chr. — einen 
lange vernachliissigten Brunnen von Grund ans 
wieder aufgebaut und einen Thurm errichtets. 
In der dritten Insehrift berichtet ein Demetrios, 
Sohn des Apollodoros aus ‘Tanais, er habe im 
4.538 anf eigene Kosten einen verfallenen Thurm, 
von dem Architekten Aurelius Antoninus, ()2 
dppetacevog AiGeqhien Avew)uebws, restauriren 
Tassen und habe denselben der Stadt und dem 
Handelsstande tibergeben. 


















































s. Antiquités du Bosphore Cimmereen, 
U8 MT. Inseript. LXXT. 314 ff. 
Metin, de ta elasce his 





56e 


_Aurolius Nikephoros 











-philologique de Acad. impér. des sciences 


t. Pétersb 1951. VIN 16 





as 
‘hd, Dobbert. 
Aurelius Nikephoros, Sohn des Nikepho- 
+08, Bildhauer, nach der Iusehrift einer Ehre 
statue in Sparta: Corp. inser. grace. No, 1402 
Johan Aurellor d. X., schwy 
Abkimmling des Juweliers A. 
ich Stockholm tbersi 
widmete sich sehon frith der 
ot Portritwalerei, Anfangs 
lerleben, 1608 wurde 
aber von dem Reichsrath Gista Posse nach 
Helickis in Westergitland berufen, wo er 
seinem Todo, 1696, verweilte. Seine Portrits, 
Jahre 1650—1675 fallen und 
ichtung: dor Ehrenstrahl'schen Sehulen sich 
niihern, kommen sehr selten vor. 


Sein Sohn, Johan Aureller d. J., gel 
1657 in Gefle, ebenfalls Maler, wurde der Nach: 
ines Vaters auf Hollekis und lebte noch 
aly »Pictor et Contrafactore und Mitglied 
des Maleramts in Stockholm. Wie der Vater 
liegt er in Medelplana Kireho in Westergitland 
begraben, wo er sich schon bei Lebzviten ei 
tiges mit seinem Bildniss gesehmiicktes 
Epitaphium errichten liesa. Dieses Epitaphium 
wurde 1867 mach der Pariser Weltausstellung 
weschickt. Kine Kopie von dessen Inschrift 
Defindet sich in der Sammlung des Herrn 
Mandelgren. 












Aureller. 
discher Maler 
ler 









































©. Kichhom, 
Auria, Domenico d’Auria, Bildhauer in 
Neapel uu die Mitte des 16,Jahrh., war der beste 
Schiller des Giovanni Meriano von Nola und ci 
Gehiilfe bei vielen von dessen Arbeiten, wie 
2. B. bei den Kolossal-Statuen aus Stuck, welche 
derselbe zur Feier des Einzuges Kaiser Karl's V. 
tit Annibale Caccavello und andera Schillera 
verfertigte. Auria war anfangs zum Maler be-| 
stimmt, warde aber durch die Sehipfungen des 
Merliano und des Girolamo Santacroce flir die 
Bildhauerkunst begeistert. Er soll auch in Rom| 
seino Studien gemacht haben, jedoch ist der! 
Zeitpunkt ungewiss. Seine erste selbstindige| 
Arbeit war eine Marmortafel mit der Bekehrung 
des Paulus in Kleinen Figuren, dic er, kaum 25| 
Jahre alt, fir eine Kapelle der Familie Poderico| 
in Sta, Maria delle Grazie zu Neapel machte. 
Merliano korrigirte dio Zeichnung, tlberiiess ihm 
aber dic Ausfiihrung in Marmor villig. Bin Re- 
lief mit der Madonua als Schiitzerin der Seeten 
im Fegefouer in St. Aguello Abate, Kapolle der 
Lottieri, gelnng 80, dass es von Vielen fiir cin 
Werk soines Lehrers gehalten wurde. In Folge 
davon besteliten die Tieronymitaner von Sta 
Maria delle Grazie eine Tafel mit demsclbon 
Gegenstande. Der wachsendo Rubm des Auria| 
cerregte Eifersucht, und vor Allea bei Am 
Caceavelio; allein jener hat 
an Merliano, und s0 sah er sich ausehuliche Be- 






































stellungen gesichert. 
des Alfonso Rota, umgeben von kriegerisehen 
sn, auf dessen Grabmal in 8. Domenico 
Maggiore erwihnt. AufEmpfeblung des Merliano 


ward ihm aufgetragen, in der Strasse Sta Lucia, 
eine schiin 















3 vielfaeh fiir Arb 
halten. Dieses reicho, i 
heiten Uberfllte Werk erwarb dem Kiinstler be- 
dtentenden Ruf, und auch die Gegenwart muss 
wenfgsteus das Ganze in seiner Wi 











jotet Anftrige; name 
in die Kathedrale yon Palermo 
Kirche zn Cosenza geliefert haben. Nach dea 
Todo des Santaeroce wurde er am 15. April 547 
mit Merliano, Caceavello und Pietro della Pat. 
lauserschen, die reiche Kapelle des Marchese i 
Vico Co!” Antonio Carncciolo in 8. Giovantis 
[Carbonara zu Neapel zu vollonden. Thu files 
das Standbitd des hl. Paulus und das Grabmal des 
Marchese mit dessen Statue zu. In den letsten 
[Lobensjabron des Merliano, da dieser selbst we- 
niger thitig sein konnte, war A. es vorziilich 
[der ihm’ bei seinen Arbeiten Hilfe leistete. Nach 
[dem Tode des Metsters, 1359, votlendete et cie 























von diesem angefangenes schiines Relief mit er 
Nack 


Pieti in 8. Soverino, Kapelle Gesualda 
diesem errichtete er im Arsenal zu N 
groBe sogenannte Fontana di Medina 
auf den groBen P 








tz vor dem Castel Nuovo ver- 
setzt und von Cosimo Fansaga vergrBert wunie 
Auch hier war alle Welt wieder Uber das phantas- 








clohnte den Meister mit einer Pension aus 
linften der Salinen vou Tarent. Noch 
withrend dieser Arbeit Ubernahm er die Aus- 
schmifekung der Kapelle der Familie ‘Turbolo in, 
Sta Maria della Nuova, filhrte jedoch nur die 
Statuen der bh. Franz von Assisi und Beruhartis, 
aus. An dem Grabmal des Bernardino Turbolo 








in derselben Kapello v 





seiner Gemalin und tiberlites das Uebrige seisea 
Schiller, Auch wurden ihm dor Christus as: 
Kreuz mit den Schitchern, cine Holzschui 
Jarbeit, in Sta. Incoronata und eine Altartatel is 
/S. Giacomo degli Spaguuoli zugeschrieben. Be 
/sonders gertthmt wird endlich noch das Grabmal 
des 1575 yerstorbenen Dichters Bernardino Rota 
in S, Domenico Maggiore, wo man ferner noch 
dig Grabmiilor Alfonso Rota's (s. oben}, Carafa* 
‘und des Firsten von Fondi, Niccolo di Sangro 
bewabrt. Die Ausschmlickung einer Kapelle 
Giuseppe Maggiore ist bei dem Umbau sler Kirche 
1783 aoretirt worden, und in iihnlicher Wei 
sollen noch manche andere seiner Werke unte?” 
gegangon sein, Er starb um 1985. Von seized 




















Schiilern sind nur zwei bekannt, Domenico oder 


Domenico d’Auria 





=~ Auroux, 15 








io 'Ambrogio, don or viel als Geiifon be- 
satu, und der bedeutendere Andrea Barchetta, 
‘Aus Arbeiten neichneton sich gleich denen 
seve Lebens durch Adel und Einfachheit aus; 
jek war er diosem nicht villig. ebenblirtig. 
Sich dew Urtheil you Sehulz ist or massig und 
‘omangelt el malerischer Auffassung bestinmter 
‘sl genauer Zeichaung, 
‘ameniet, Vite de? plttort Napa 1. 166, — 
Gessi, Le bello 
formats, Stor 
Terethardt, 
Uandbuch der 





lela Seuleura, ‘Hl, 973. 
p. 2 — Rug 
unsigeschiebte. 1, 695, 













Fe, W, Unger 
lurla, Geronimo d'Auria. Dieser sonst] 
stekannte Name steht unter einem Marmorrelief 
‘euler Erwockung des Lazarus in einer Kapelte 
der Sakristel vou 8. Severino xu Neapel. 
Sic Zant arboitete eF 15 








| Catalant, Diseors! su monument pati. p. 38. 
tant, Encle. 


Fr W. Cnger. 





dariga, Hermann Auriga, Baumeister, 

‘4aKonrad yon Hinenburg, Bischof von Strad-| 

tes, in den letzten Jahren des 12. Jahrh, den| 

Baier doppelten Umwalltng der Stadt anver-| 

jr, welehe noch am Ende des 18. Jabth. 
fetaien war. Drei Thote, in Gestalt. von! 
Tiraeo, fihrten au den Vorstidten, und jedes 
(owlten war mit cinor Skulptur geschialickt, 
4uidem Bildwerk des Zollthores sah maa einen | 
‘Lou neben einem Rade sitzend, auf welche 
caren dio Inschrift: Hermannus Auriga ma 
 hujus oporis, cingehauen war, Das Bild-| 
‘ek enthielt augenscheinlich eine Anspielung 
‘ufdea Namen dey Architekten, 

Ein StraSbargor Alterthumsforscher, dem 
(6. Gérard beiptlichtet, legt dem Hermann den 
as des Chores und der Querschiffe im Miinster 
‘Bis jetat fat aber noch nicht der geringste| 
‘eis dafir aufiebracht worden, 

\Gideard, Les Artistes de VAlsaco pendant te 

Moyen-Ago. 1. (1872). 93 














lez, Pinchart, 

Aariol, Charles Joseph Auriol, unter- 
ondoeter Landschaftsmaler, geb. zu Genf den’ 
1. Nov. 1773, + au Satigny, unfern seiner Va- 
aoadt, den 2s. Mai t834. Er war Schiller yon 
Derive, Zwei seiner Arbetten hat er dem Gen~ 
‘rt Masoum geechenkt. 


Musée ath a Gendee, 1870. — 





Ales, Pinchart. 

Auripert, Auripert, Maler im 8. Jahrh., 
‘a von dem Langobardenktinig Haistulf der| 
eal 8. Pier Somaldi zu Lucca aufgetragen 





4. I, Semper in: Liteon's Zeitschrift far bitd, 
Kunst, 1871, p37. 
W. Engelmann, 
Auroux. Nicolas Auroux, Kupferstechor, 
eh, au Pont-Suint-E: Departement’, 





‘int-Esprit (Gat 
arbeitete in Lyon und Turin mm die Mitte des 








ing apilorn litter sind sche wittelniig 
1) Maria sitzond, bale au them Schoo das Je 
ind, welehom der klcing Johannes die Passe 
Xteei, St Maria mater Delors pro nobis. Fol 
bf des BI Blzear tit der Bl, Dol- 
hing, Nach A. Vivi. 8. 

ap 'Francosto Albial, Kardioal, Brust, %/ inks, 

al Fal 

4) Antonio Harberiat, Kardinal, Irth, a rechts 
ih Larbecrkeane. Obie Namondunterschnf, Fal. 

8) Deminique. do Sésue Maria, Ordensgoneral der 
arfusigen Karoelter,balbe Fur, elu Kruz. 
Inder Rechten, die Linke auf einen Stock goat Ott. 
Ti Mintergrande Ansict von Prag und der 
Sehtacht aus welsten Herge, 8. 

6) Charles Favret, Bras. fg Inks, Oval wt Cen 
sehr Auf elnem Untetatz malt vier fase, 
Yersen, Ins Trait de Tabu, ron dem Oben= 
fenannten. Lyon 1677, 2 Bie. Fol. 

1 KoulsePrangois de La Baume de Suen , Wichot 
on Vislersy Brusth., fq techie, Oval. Ole 
Unachnit des Namen, Fa) 

8) Brard-Anme de La Magdeline Ragay. Oberpro- 
urateur der Ablel Sts Claude fn der Franthe= 
Comte, Brust, tech, in elnens nappet- 
favetociontn' Reine ewischen vier Sten 

en Sehafte ebenfalls tat. Wappen veralert 
-AvAuroux setpsit Lugton. 1604, uF. 

ore Lgotord, Senator in Niesa, Trust, 
jerecis. Ova, in: iver singulars de Usurs 

Ube 1682, Fat. 

10) doh: Caramel von Lobhowttz, Blshot von Vige- 

Brust, fq teehts, Oval, Fal. 

ny Siteestre de’ Marella, Bischot von Mende, 
rath tink Oval Fol Oban Nanena 
sehr 

12) Camtie de Neofvlle, Erzblschot son Lyon, 
Irasth. 3/¢ Uke, Oval, Ohne Namensumscdit, 
Val 

13) Ment de Forbin Mapnier, thaton von Oppide, 
init der Devise: Incuobit-wtrique. qu Fol, 
abl. 12 

14) Hernard de Raseas, Ordnder dos. Spitas an 
‘Avignon. Nach-l; Dareth. qu, Fol, Lebl 15, 

15) Lazarus Riveius (ste), Prot in Montpelier, 
Act od. 8. 












































de do Roxas, Jurist, frost, 3g 
tn: Teartaaa porthumis de 





compatibilitate Regnorum et Majoratuum, von 
om Obengenannten. Lug. 1669. Fol. 
vugwsto de Sales, Hischot. §, 
Jesuit, 


Charles 

18) Carlo Spinol 
brennenden 
‘bunden (wards 

nt). Kl. 

jinicus Tuscus, Kardinal, bilbe Figur, fm 

Lebustubl am Tisch sitzend und mit Schreiben 
‘bescbiftigt. Oval. Fol 

20) Ungenannter Klosterabt, Tenstb., links, *wet 
Warzen auf der rechten Dacke, und eine dritte 
auf der Né 





joze Figur, auf einem 
sa an einen Pfahl go- 
1622 fn Japan ver- 












19) 








‘Oval. Fal. 




















Ausfeld. 











Auroux — 











ter. 

's der Evangelist empfangt aus der 
gels das Buch der OM 

darnng, Joannis da Sylveira 
mentarioram in Apocalypsim B. Joaunis 
Apostoli Tomus 1. Lugd. 1667. Fol. 

22) Die Wahrheit und Forschung der christ- 
lichen ‘Theologic, dargestellt von zwei 
sitzenden Frauen neben einem Piedestal, 
fiber welchem dio hl, Dreifaltigkeit in ihrer 
Glorie erscheint. Nach Fr. Chauveau. 
Fir: Theologia assertiva, Fol. 

23) Michel de Montaigne, Brustb.. 9/4 rechts. 
Oval. Fir: Les Essais do Michel Belg. de 
Montaigne. Nouvelle Edition mis 
voll, M. DC. LXIX. A Lyon. 1 

21-28) Buchdruckes- und Buchhindlerzetchen, 

‘24) Zwei zusammengeringelte und sich’ be- 
gattende Schlangen, mit der Devise: quod 
tbl lori non vis, alteri ne foccris, in oiner 

artusehe. qu. 4. 
Holemius Euklides_neben einer 
Sphiro, bor welcher eino Schriftrolle sich 
ausbreitet mit der Inschrift: Universitas 
rerun est pulvis Jehovac. qu. 4. 
26) Die Vorsichtigkeit, eine bebelmte Figur, 
in der Rechton ein Schwert, in der Linken 
cine Sehlange; oben dariiber ein Spruch- 
band mit der Devise: Vineit prudentia 









































2) 


























‘res, in reel Engeln gehaltenen, 

Kattuscho. Firmazeichen der Buchhindler 
Girin und Barth, Rivitre zu Lyon, Rue 

Merciére, & la Prudence. 1677. qu. 4. 











27) Ein Kreuz mit zwei danoben knieenden 
Engeln, von welchen der eine ein Schild 
halt mit den Initialen: 1, B,D, Firma- 






Speer, in der 
Piluges, vor welehem Saturn angespaunt 
ist; vorauf geht Fortuna und streut den 
Samen aus. In einer Kartusche mit der 
Devise : Semina fortunae geminat © 
tempore virtus, Firmazefchen der Bu 
handlung P. Prost, Phil. Borde 
rent Arnaud’s Eben in Lyon. 1648. qu. 4. 
29) Wappen des Jean Matthieu Dupuis de la Serre, 
zwei cinander gegenitbergestellte Seedrachen 

















(serra), dio in einen Brunnen hinabschen, Vig- 
hette zu Anfang der Widmung eines Buchs. 
qu. 4. 


30) Das Rathaus in Lyon. gr. qu. Fol. Le Blan 


8. Basan, Dict. — Heineken, Dict. — Le 
Blanc, Manuel, 











E, Kolloff. 

Aury, Antoine, Augustin und Pierre 
Aury, franzisische Graveurs im 17. Jabrh., 
Uber welche Jal Forschungen angestellt hat. 
Ueber Antoine ermittelte er nur das Datum 
seines Heiratskontraktes vom J. Au- 
gustin war Siegelschnoider des 
wig XIIL, dor ihn bercits 1648 beschiiftigte; er 
starb nach Jal den 26. Febr. 1661. Er ist der 
Vater des Medailleurs Pierre Aury, geb. zu 
dou 4. Dez. 1622, von dem mebrere Werke 
sich bis auf unsere Tage erhalten haben. Aus 
einem Auszug der Rechnungen des bastiments 

















du roye vom J. 1688 ersehen wir, dass Aury fi 
den Stempel einer Denkmllnze , auf welcher du 
Schloss von Versailles abgebildet war, 35uLivres 
erhielt; dieseibe sollte einen Theil der Folge dx 
histor. Medaillen Ludwig's XIV. bikdeo. Dex 
gleichen Ktinstler milissen wir auch zwei sudere 
Medaillen zuschreiben. Dieselben betiehen tid 
auf das tragische Ende der Brtider Jan und Cc 
nelis de Witt, welche im Haag 1672 als Op: 
der Volkswuth ficlen. Von den sieben an jes 
Begebenheit beailglichon Medaillen sind die 
P. Aury ohne Widerrede dio besten. ite is | 
nur die Wiederholung der anderen. Der Av: | 
zeigt uns die sich zugewendeten Biisten der xi- 
den Briider , Jan links , Cornelis rechts, mit és, 
Legende: JOHANNES + DE + WITT « NAT- A-103 | 
CORNELIVS » DE WITT NAT + A. 1623, Unter 
Blsten stehen Horaz’ Worte: i TEGeR - vit 
BCELERIS - QVE- PVRVS und die Bezeichoor 
avery rec- Auf einer Bandrolle findet mat? 
aus Ovid die Inschrift: mic + arstis - mai 
ULE - ToGA- Die Reverascite stellt eine 
heuer mit noun ‘Thierkipfen vor, weleke & 
awei entkleideten Opfer niederstampft. Lege? 
NUNC REDEUNT « ANIMIS + INGENTIA - CONS" 
ACTA ET FORMIDATI + SCEPTRIS - OC 
auxistet - Darum laufen zwei Dornenswez: 
Form einer Guirlando; sio sind mit einer Bu | 
rolle durehflochten,, auf welcher der Virgie 
Vers: MENS AGITAT MOLEM ET MAGNO SE 
pore miscer. Endlich in der Exerge finds s 
ein Chronogramm in drei Zeiten: xonlLe nt 
FRATRUM saVo eVRoR ORE TRYCIDar. MI 
Avaysri. 

Bolzonthal, Immerzee! und Kramm babes 83 
ber die Abstammung Aury’s geirrt. Der Lest 
‘macht zugleich hinsichtlich seines Namens ¥= 
derliche Konjokturen. 

8. Van Loon, Mistoire mét. des Pays-s. 
SI. — Holzenthal, 8 Kun 
achichto der mod. Medaillen 0. p.2 
- rzeel, De Levens en Werken & 

A. Pinchart, lech 

‘aux des graveurs de 

Dictionnaire critique de biographic et és 

p. 84. — Kramm, De Levens en Wetker 
‘Alex, Pinel 

Ausfold, Johann Karl Ausfeld, ku 
stechor, geb. zu Jena den 16. Nov. 1772, se 
unter Joh. Gotth. Maller in Stuttgart. Eri 
sich in Frankfurt, dann in Stuttgart auf, ¥* 
voraliglich fiir die Cotta'sche Buchhandlune 8 
thig war. Soine Hauptarbeit waren 4 Bll. fi 
Generatkarte des KUnigsreichs Wiirtemb 
Im J. 1807 siedelto or nach Meiningen Uber, 
10 Jahre spiiter erhielt er die Zeichenlehrerts* 
‘an dor Salzmann'schon Erzichungsanstat ** 
Schnepfenthal. Die ihm vom Unterricht tr 
lassene Zeit benutzte er zu Kupferstecherat": 
ten, besonders fllr Perthes in Gotha. Yoo 18 
hielt er sich zumeist in Meiningen auf, wo et 
25. Okt. 1851 starb. A. war besonders Lad, 
kartenstecher, stach aber auch Figures 4 



















































Miguel de Ausola_— 


‘William Austin. 447 








Landsehaften, die nach Nagler von ge 
Werthe sein sollen. 6 solehe BI. befinden 
Silsnann's Heinrich Glaskopf. 1820, Auch in 
der Lithographie hat er sich versucht. 
s.Nouer Nekrolog der Deutschen, Weimar 
1853. Jahrg. 1951, No. $27. 








W. Schmidt, 

Ausola, Miguel de Ansola, Baumeister 
tnd Lebrer seines Sohnes Juan, scheint gleich 
diesem au der Kirche zu Ey bar in Guipuzcoa 
earbeitet zu haben, da Juan nach der Vollen- 
dng des Thurmes im:J. 1662 neben seinen ei 
en Arbeiten anch die seines Vaters taxiren li 





8. 





Juan de Ausola, Sobn des Miguel de 
Auwola, baute von 1646 bis 1662 die Kapelk 
‘ojden Thurm der Pfarrkirche von Ey bar in 
‘apuzcoa nach den Zeichnungen des Jesuiten 
Francisco de Issasi 

Ss Llaguno y Amirola, Noticias IM, 122, 

Fr, W. Unger. 

Aussandon. Hippolyte Aussandon, Ma- 
ler, geb. 2u Paris 1836, Schiller von Horace Ver- 
wet, Gleyre und Pils, malte Genrebilder und 
Purtrits, welche er von 1863 im Salon ausstellte. 
“Bellier, Dict. 











Ausse, 8. Memlincs 


Austen, William Austen, Metallgiesser 
es 15, Jahrh, in England. Sein Hauptwerk sind 
‘ieFiguren an dem pri 
‘ou Beauchamp, Grafen von Warwick, 
tas sich ine Chor der Kole; 
uWarwiek angebauten Kapelle betindet 
Kaplte, die der Graf setbst testamentar 
ssf, wurde im J. 1449 angefangen und 21 Jahre 
sper vollendet 

Diz von Austen nach Holzmodellen ausgefibr- 
tea Theile des Monume id: 
Grafen Richard, der liegend in s 
dargestellt ist mit dem Heline zur Si 





























1 den Fiissen ; ferner vierzehn Statuetten von 
Leidtragenden und 18 kleine Engelsgestalten. 
Das Messinggitter, welches die Statue des Gra- 

litzt, ist gleichfalls von Austen gefertizt 








wbeiter in London, tibernahm die Ziselirung, 
Vergoldung und Politur aller Eretheile und 
uuserdem die Lieferung von 1 vergoldeten und 
vusillirten Wappen. Jede Langseite des mar- 
aornen Unterbaues enthiilt elf Abtheilungen von 
sngleicher GrdBe, jede Schimalseite fiinf.. In di 
et Abtheilungen, die durch schiine architekto- 
sische Ornamente eingefasst werden, sind fir 
jie Statuetten grissere und kleinore Nischen 
ogebracht, iiber denen sich imarmorne Balda- 
shine erheben. In den groBen Nischen sicht! 
‘san die Statuetten der.Trauernden, in den 
leinen, die mit jenen abwechseln, dic Engels- 
figuren aufgestellt. Die Trauornden stellen Hoin- 





























‘ich vou Beauchamp, den Sohn des Verstorbenen, 





und dessen Gemalin Caecilie Neville, dic 
‘Téchtor des Grafen mit ihren Gatten und andere 
Glieder der Familie Neville dan 

Flaxman urtheilte wol zu enthusiastisch: Die 
Figuren sind so natlirlich und anmutig, die 
Architektur so reich und geschmackvoll, dass 
kein gleichzeitiges Bildwerk derselben Art in 
Italien sie tibertrifft, obgleich Donatello und 
Ghiberti damals lebten. 

8. Walpole, Anecdotes of painting. 1. 38. 
Labke, Geseh. der Plastik, p. 110, — Flax- 
man, Lectures on Sculpture. pp. 44. 45. 

Abbildingen finden sich in: Dugdale, The 
Antiquities of Warwickshire. 165 354 
Gestochen vou W. Hollar (Parthoy 2: 
Britton, Archit WV. 
























"Nolizen von Br. W. Unger u, Fr. Althaus, 


‘Mer, Pinchart. 
am Austin, Zeichner und 
geb. zu London um 1730, lernte 
chen bei George Bickham. Da er aber 
ix Erfolg im Kupferstiche hatte, ward er 
Zeichenlehrer, betrieb zugleich cinen Handel 
mit Stichen. Seine meisten Blatter sind Land- 
schaften rdem stach er auch noch eine 
Folge von aturon in Bister- 
manier (No. 1—6). 
Bildniss des Kiinstlers (2). 
Drawing Master of rightone, Kniestiek, sitzend 
vi Scott delt, Jat. Godby sculpt, Publ 
arch 25, 1509, by W. Austin No, 20 G 
Russell Steet Brighton, Kt, Bel, 
5) Folge sou 6 Dill. politischer Karikatw 


Austin, Wil 





Kupferstecher 
das 


















Me, William Austin, 























Fretich Spies attacked by British Bees 

W. Austin, 1780. 2) The Spanish Dons 

overtaken by an Ancient Briton, 3) Bri- 

tish Invalid driving Foreign Animals from 

the Camp. 4) Public Ordinary. 

Peep into a Camp kitchen by 

drove Ox. 6) Recruiting Sergeant and 

wed Mate 

ins of Palinyra, 4 BM, qu. Fol 

7) The grand Entrance into the Temple of the 
Palmyra. $) The Remains of the 




















great Temple in Palmyra ftom the North 
West, 0) A genoral prospect of Palmyra 
from the North-West, 10) The ancient elty 






ra, as it now appears. 








2) Rome in its Original Splendor, 2 BM, 
iach G, P. Pa 756, qu. Fol 
11) The Temple of Vesta. Virgins going to 


Sacrifice ete 
12) An Egyptian Obelisk, The 
ote, 





nate House 


Diese beiden Bil, lagen mir ohne die Namen 
der Kiinstler vor. 
13—16) Ruins of ancient Rome, 4 BU, Nach G. P. 





Pannini, Loudon, 
13) Lower part of Trajany Pillar ‘The Mauso- 
eum of Hadrian ete, 
14) The Amphitheatre ete, J. S. (sie!) Au- 
stin Seulpt. 
15) Temple of Concord. ‘Temple of Antoninus 
and Faustina ete. 








16) An antique Torso. ‘The Pantheon ete 
17-22) Folge von Seelandschaften, 6 Bil. 
J. van Goyen, Kl. Fol. 
23-27) Djo vier Tageszciten, hollindische Land- 
sehaften. 4 BIL, qu. Fol. 
23) The Morning. Nach A. Waterloo, 
24) Noon. Ryslal (Ruisdael) pinxt. Austin 





ach 








Senlp. 
25) The Evening, Vangoen (J. van Goy en.) 
pinst, 
26) Night. Nach A. van der Neer, 

2833) Ansichten der Umgegend vom Virginia 
Flusso, 6 BU, Gest, von P. Sandby, Viva- 
res und Austin. gr. qu. Fol. 

Es ist mir upbekannt, wio vielo BU. davon 








Austin gestochon bat 
34) A Specimen of Sketching Landscapes, in a free 
and masterly Manner, with a Pen or Peneil 
Exemplified in Thirty Etchings, done from Ori- 
ginal Drawings of Lucatelli, after the Life, 
in and about Rome, Published — by — William 
Austin, in George-Street, Hanover Square, 
where Drawing and Etching aro taught in the 
expeditious Manner. 30 BIL. qu. 4, 
ichten des Berges St, Michel in der Grat= 
schaft Cornwall. Von Le Blane erwhnt, Ob 
mebrere BIL? 

















35) 








36) Landschaft, Nach Fr. Zuccarelli, gr. qu. 
Fol 
87) Er stach auch zu einer Folge von 8 BI., den 


Park von Windsor vorstellend, nach Zelehnungen 
‘von Paul und Thomas Sandy. Zu dieser Folge 
stachen auch Mason, Vivares, Rooker und 
Canot (Negler). 

s. Heineken, Dict. — 
1795. 1. 7.'— Piissli, Kiinstlerlexikon, 
Fiorillo, Gesch. der zeichn. Kinste. V. 597. 
= Ottley, Notices. — Le Blanc, Manuel. 

‘Mittheitungen con G. W. Reid. 
W, Schmidt 

Austin. Austin oder Austen, wird inden 

Katalogen Evans und Stenson ein englischer 

Kupferstecher genannt, von dem uns Niheres 

nicht bekannt ist, auch nicht, wie er mit dem 

Vorigen zusammenhiingt, 

1) Frances Basset, Tochter des Sir Franc, Basset. 4. 

2) Anna Elisabeth , Grifin_von Chesterfield, Toeh= 
ter des Lord Forester. Nach Backner. 4. 

+ Is39 


ach Hay 











atalogue Brandes. 





8) Margatotha Lady Hume 
Nach Chalon. 8 
4) Mary Feviner, Grin von Oxford, 





bell, 








nin yon Rivers, Nach 





6) Lady Joh, St. Maur Blanche Stanhope, Tochter 
des 4. Karl von Harrington, Nach Dems. 4. 
'W. Engelmann. 
Austin. Paul Austin, geb. 1741 zu London, 
hat nach van der Neer u. A. mehrere Landschaf- 
ten gestochen: so sagt der leichtsinn . 
(Diet. des Graveurs, 2. Aufl.) und Andere schrei- 
ben ihm nach. Offenbar ist hierunter William 
Austin (. d.) gemeint. 





LW, Schmidt 

Austin. Robert Austin, englischer Form- 
schneider zu Anfang des 18. Jahrh., gehiirt au 
denjenigen Kiinstlern seines Faches, welche dic 
moderno englische Holzschneidekunst anbahnen 

















halfen. Er zeichnete theilweise mit der Abktr- 
zung soines Namens Aust. 


8. Fiissli, Neue Zusitze. 
1. No, 1386, 





gler, Monogr. 


W. Schmidt, 

Austin, Samuel Austin, englischer Land- 
schaftsmaler im 19, Jahrh. Er hatte 1831 in der 
Ausstellung der Aquarellmaler zu London ino 
»Szene aus den Hochlandens ausgestelit und 18% 
ebendaselbst zwei Landschaften, die gertihmt 
‘wurden. 











Nach ihm gestochen : 
A View of Dordt from the Harbour, 
William Miller. Kl. qu. 8, 


s. Kunstblatt, 1831, p. 366, 1832. p, 24, 
W. Schmidt u. G, W, Reid 


Austria, s. Juan d’Austria. 


Gest. v2 


Aus Milectus oder Miletus de 
Ausuris, Goldschmid, im Dienst Karls i 
von Neapel mit einem Jahrgebalt von 18 Urs 
vorfortigte 1305 mit den Goldsehmiden G otti- 
fredus und Wilhelm von Vezelay fllr deo 
Konig das in Silber und Gold gefasste Haupt des 
I. Januarius, im Sehatze von 8. Gennaro 2 
Neapel. Wie sobr man ihn sehiitzte, zeigte des 
Kinigs Gemalin Maria (¢ 1328), die ihm im 
‘Tostamente einige Legate aussetzte. 

s. Schulz, Denkmiler der Kunst des Mittelalters 

fn Unterit, HT. 25. 1V. 121. 123, 124. 125, 124, 
t 

Antelll. Giovanni Autelli oder Autello, 
genannt Monicca oder Monnicca, Musiv- 
arboiter zu Florenz um 1620 














Jacopo Autelli, Sohn des Vorigen, blubte 
umn 1649 als einer der vorziiglichsten ‘Musiv- 
arbeiter in Edelsteinen. Der GroBherzog von 
‘Toskana beschiiftigte ihn. Gemeinsebaftlich mit 
Anderen arbeitete Autelli yon 1633 bis 1 
einem reich ornamentirten Werke, das in runder 
Form in der Mitte einer achteckigen Tafel an- 
gebracht wurde. Die Hauptzeichnung rithrte 
von Pe der Fries rings herum von Ligorzi 
hier, Andere Werke von derselben Meistersebaft 
— Reliefs oder vollstiindige Statuetten vou 
eden Steinen — befinden sich im Kabinet det 
Gemmen und Kameen, in $. Lorenzo und im 
Palaste Pitti zu Floren. 

Giulianelli, Memorie deg intagliatori modernt 

fn pietre dure, camee ¢ gioje dal secolo XV 00 


























al secolo XVIII. Livorno 1753. p. Ml. — 
Pissli, Kinstlerlex. — Lanzi, Storia pitt 
1. 329, 

Jansen. 


Autenricth, Ludwig Friedrich Auten- 
ricth, Kupferstecher, geb. zuStuttgart 12. Mirz 
1773, besuchte die Karlsschule und lernte darin 
das Kupferstechen unter Joh. Gotth, Miller. Br 
arbeitete meistens fiir Buchhiindler, namentlick 
Cotta, und gab sich nebenbei besonders gera mit 
landschaftlichen Zeichnungen und Aquarellea 





Autenrieth_ 


















ab, Lange Zeit versah er die Stolle als Zeichen- 
lebrer an Stuttgarter Lehranstalten. A. war nur 
in KUnstler untergeordneten Ranges; er starb 
arm den 25. Sept. 1857 zu Stuttgart, das er nio 
suf lingere Zeit verlassen hatte. 
+ Wagner, Geschichte der Karlsschul 
A 


‘Von ihm gestochen: 


1) Wilhelm, Kénig von Wiirtemberg. Morf del. 8, 

2)Stephanie, GroBherzogin von Baden. Im Ti- 
binger Morgenblatt 1807. p. 451. 

3)Chr. Ad. Dann, Theolog, berihmter Kanzel- 
telnet + 1897, ganze Fig, mit Spanerstiek- 
chen. 5. 

4)6. C. Pfeffel, Dichtor, 1736—1809, Profi, 
arpff del. 8. 

)Sibylle. Nach der Zeichnung von Hetseh. 
‘)Seine Kopien nach alten Kupforstichen und 
‘eine BU. flr Bucher (so Schiller’s Theater, 
Stuttg. 1805. Taschenbuch fiir Damen, Stuttg, 
1813 ff.) fUhren wir nicht eigens auf; dieselben 
sind ausserst mittelmasig, 

1 Meusel, Teutsches Kiinstlerlexikon, 1808. — 
Fassli, Neue Zusitze. 


1.4 
terlin, 

















W. Schmidt. 
Auterean, s. Autreau. 


Aulervehe. Alfred Eloi Auteroche, Ma- 
‘ab. zu Paris 1831, studirte unter Brascassat) 
wAL. Coignet und wandte sich der Thier- und 

ftsmalerei zu. Bilder dieser Art von 
fim wit 1859 in den Pariser Salons. Auf der 

Wiecer Weltausstellung von 1873 befanden sich 
we im: Der Viebhiindler und ‘Thiere auf der| 
Weile (Normandie), welches letztere Bild fran- 
esches Staatseigenthum ist. 

iBellier, Dict, — Offizieller Kunst- 

Xatalog der Wiener Weltausstellung. 1873. 
7.9. 
W. Schmidt. 
| Autentl, Pierre Auteuil, Abt von Saint- 
Duis, Goldarbeiter und Juwelier, s. Petras’ 
Abba 

Autguers. G. Autguers, Kupferstecher in 
ter ersten Hiilfte des 17. Jabrh, zu Lyon. Hei- 
wken schreibt den Namen unriehtig Antguers, 
‘a Le Blane liisst ihn eben so irrig in Italien 
stsiten. Ich kenne von ihm folgende BIL, dio 
mas eintinig, aber nett und sauber gestochen 

fi, xo dass ich ihn flir einen Niederliinder hal- 
| fa mete. 

1) Fin bisehifliches Wappen, daneben allegorisch 

|“ Figoren und dabinter ein Tempel, in desse 
Giebelfelde man liest: INTmUMLATIS rvLoRT 
rononns. Bez. G, Autguers fecit 1623. qu. 
Fol. Thesenkupfer. 
2) Hicb und Tobias, ‘Titelbl, zu: Clypens patten- 
te, A. RP. F, Jacobo Goreno, Lugduni, 4 
1 Mit 1624, 
IL Mit 1627. 
3)Der Apolloterapel auf der SaGnebriicke 2u Lyon, 
ttriehtet bel Gelegenheit des dortigen Einzug’s 
Ladwig’s XII. und seiner Gemalin Anna von 
Oestreich, am'11. Dez. 1622. Unten rechts: 
Mayer, KaaitersLesikon. I 























G, Autguers seul. Fol. In: Les Ares de Triomphe 
. faits au sujets de Yentrée du Roy Louis XII 

et de la Royne dans sa ville de Lyon, 1622. 
A Lyon, chez Jean Jullieron, 1624, Fol, Hier 
Behdren auch die folgenden Nrn, 

4—5) Zwel Portiken,, boi derselben Gologonheit 
errichtet, der eine am Ausgange der Croisette, 
der andere am Eingang des Platzes Saint-Nizier. 
Belde Bll, sind unten rechts eben so bezeich- 
net, wie das vorhergehende, Fol. 











E. Koltoff. 
Authement. Authoment, sagt Fissli (Neue 
Zusiitze), iitute nach Zeichnungen von Michelot 
und Bremond eine Karte der Meoresufer von 
Cadix und Gibraltar, die zu Marseille 1718 bei 
Bremond erschien. ‘Authement hat auch noch 
andere dergleichen Karten (alle mittelmiGig) 
geiitat. 
W. Schmidt, 
Antissier. Louis Marie Autissicr, Mini 
turmaler, geb. zu Vannes in der Bretagne am 
8. Febr. Bellier gibt ihm die Vornamen 
[Jean Francois, die sein Vater hatte; so ist Au- 
tissier in der That auch in den Volkszithlungs- 
listen von Briissel 1811—1816 eingetragen. Man 
vermutet, dass er diese Voramen bei der Revo- 
lution annahm, als Louis und Matie nicht mehr 
zeitgemiS waren; schon 1801 erscheint er mit 
denselben. Gowiss ist aber, dass er wirklich 
Louis Marie hieB; das beweist sein Todtenakt 
80 wie dic Biographio, die ihm 1823 L. de Bast, 
welchem derKilnstler selbst die Nachrichten tber 
seine ersten Lebensjahre und den Beginn seiner 
Laufbabn gogeben hatte, in den Aunalen des 
Genter Salons widmete. A. lernte das Zeichnen 
ei Vautrin, von dem de Bast bemerkt, er sei ein 
Maler des Kénigs Stanislaus von Polen gewesen, 
und machte solche Fortsehritte, dass ihn, als et 
erst 12 Jahre alt war, sein Lehrer Unterricht 
ausserhalb des Hauses geben lie8. Mit 14 Jahren 
begann er allein nach der Natur zu studiren, 
Drei Jahre spiter wurde er Zeichenlehrer in 
Morlaix. Dann musste er Soldat werden; nach 
awei Dienstjaliren wurde er Scbreiber des Kom- 
mandanten von Rennes. Ch. J. M, Alquicr, Mi 
glied des Nationalkonvents sah damals eine 
‘Zoichnung von ihm und legte sie, itberrascht 
vondem Talente des jungen Mannes, der 
Kommission des dffentlichen Unterrichtes vor, 
welche A. sogleich 1500 Francs bewilligte, 
cino fiir jono Zeit (1795) hoho Summe. Der 
Deputirte J. Fr. Boursault wirkte ihm einen 
Urlaub aus und nahi ihn nach Paris mit, wo A. 
die Bildnisse der Gattin und einiger Freunde 
seinos Ginnors verfertigto. Zwei landschaft- 
liche Zeichnungen, die er der Koumission des 
‘Sffontlichen Unterrichtes unterbreitete, wurden 
einer Jury zur Begutachtung tberwiesen, auf 
doren Bericht hin dem Ktinstler eine Pension mit 
der Befugniss verlichen wurde, bei einem von 
ihm 2u witblenden Maler der Akademie seine 
Studien fortzusetzen und sich dann auf Kosten 
der Republik nach Italien au begeben. Die Um- 
57 























450 Autissior 


Jacques Autreau. 








wilzungen in der Staatsverwaltung aber legten 
diesen Projekten Hindernisso in den Weg, und 
A. wandte sich in den letzten Jahren des 
18, Jahrh. nach Brilssel. Hier beschiiftigte or 
sich ausschliesslich mit Miniatur-Portrits und 
stellte derartige Werke zum ersten Mal im Pari- 
ser Salon von 1801 aus. A. erlangte bald darin 
groBe Geschicklichkeit und vielen Beifall. Einige 
Jubre spiter erstreckte sich sein Ruf bis Hol- 
land, wohin er berufen wurde, um die Bildnisse 
der vornehmsten Familien des Landes auszu- 
filhren ; er malte den Kinig Ludwig und mehrere 
Hofleute. A. verweilte ziemlich lange in Holland; 
doch war er 1810 wieder in Brilssel. Zwei 
Jabre darauf wurde er zum Mitgliede der Gesell- 
schaft der Kiinste zu Gent ernannt und 
gab bei dieser Gelegenheit ein hlibsches Mi 
turbild, die Eintracht und die Freundschaft. 
Im J. 1817 beauftragte ihn Wilhelm I., Kinig 
der Niederlande, sein Portrit zu malen, von 
welchem der Kunstler mehrere kleine Wieder- 
holungen auf Befehl des Kinigs ausfllhrte. Auch 
filr den Briisseler Hof wurde er beschiiftigt. Im 
J. 1820 ging er nach Paris, wohin ihn in Folge 
iner 1819 im Salon ausgestellten Arbeiten 
aahlreiche Auftrige riefen, Noch 1822 stellte er 
in Paris aus. Nach etwa 3 Jahren kehrte er 
nach Brilssel aurllek, wo er am 4. Sept. 1830 
starb. 

Auutissier atellte viel in Belgien aus; in Gent} 
1810, 1814, 1817, 1820, 1826, 1829, in Briisecl 
1813, 1821, 1824, 1827 und 1830, in Antwerpen 
1828. Mebrere seiner Werko sah man auch aut| 
den Ausstellungen von Amsterdam. Im Salon 
au Gent bemerkte man unter andern ein Portrit 
des Kinigs Ludwig XVII. 

Uebrigens malte Autissier nicht bloB Bild- 
nisse, sondern auch Anderes in Miniatur: 
Hebe’ kredenzt den Nektar, Eine Bacchantin, 
Hl, Maria Magdalena, Hl, Jungfrau mit dem 
Jesuskinde sitzend , Aliog. Gruppe von 5 Figuren 
nach N. Poussin u. a. Der Klinstler liebte es, 
Frauen in ihrer Nationaltracht darcustellen; man 























Briissclerin, Genterin, Englinderin, Frisin ete. 
Sein Selbstbilduiss, welches der 1805 verstorbene 
holliindische Maler J.E. de Grave besass, wurde 
mit dessen Kunstsammlung verkauft. 

s. Ziblungslisten der Einwohnerschaft von 


Briissel, 1911, 1816 etc., und die Zivilregister 
in dem stidtischen Archiv daselbst, 

s. Van derW illigen, Geschiedenis ote. 1.298, — 
ssi, Kinstlerlexikon IL, und Neue Zusitze. 
=. deBast, Annales du Salon de Gand. 1820, 
p. 43. — Iminerzeel, De Levens on Wer 
ken etc. — Balkema, Biogr. des peintros flam. 
et holl, — Dussiewx, Les artistes francais 
Vétranger. 2. Ausg. p. Bellier, Dict. 

A, Pinchart. 














Nach ihm gestoohen 
L., Pauche-Borel, Buchdracker vo 




















das Bild Friedrich Wilhelm’s IMI. in der Hand 
Gost. von Perrot jr. Fol. 
W. Engelmann. 

Antobulos. Autobulos, Maler, Schiilet 
einer sonst unbekannten Malerin Olympias 
Plinius 35, 148. 

Brum, 

Autreau, Jacques Autreau oder Aute- 
reau (nicht Antreau), Portriitmaler und drams- 
tischer Dichter, geb. zu Paris 1657. Er muss von 
sehr unliebenswiirdigem Charakter gewesen seit, 
wenn man seinem Ruf und seinen Feinden Glav- 
ben schenken darf, Voltaire nennt ihn shomne 
assez franc, dailleurs mauvais peintre et mav- 
vais pote.s Eines seiner bekanntesten Bilder 
stellte Fontenelle, Houdart de Ia Motte uxt 
Danchet vor, wie sie tber eine literarische Fraze 
diskutiren, Es wurde von M. de la Faye erwor- 
ben, ist aber spiter verschollen. Das Naseax 
von’ Versailles besitzt das Selbstportit des 
Kunstlers; der Kopf ist mit einer violetten Mitze 
bedeckt und der Kérper in einen blauen Masta 
gehilllt. Balechou (s. Stiche No. 8) stach nach ba 
oder seinem Sohne Louis das Bildniss des Bene- 
diktiners Jacques Gabriel Grillot, das in der Ax- 
‘ordnung etwas an Rigaud erinnert. Von Autrest 
wird die (unglaubliche) Geschichte eraiblt, et 
habe cinmal hinter cinem Bildrabmen das Original 
statt des Portrits den Kritikern vorgezeigt, wel- 
che trotzdem wenig Achnlichkeit finden koor- 
ten, Im Alter von 60 Jahren fing er an fiir das 
‘Theater zu schreiben. Seine Hauptstileke si 
Le Port  l'Anglais, La fille inquiéte, Panurged 
marier, La magie de famour, welche mit geringes 
Erfolgeim Théatre italien und im Théatre francais 
aufgefihrt wurden, Auch eine Oper, Piatée, 
schrieb er, wozu Rousseau dio Musik verfertiste. 
Weder seine Schriften noch seine Malercies 
konnten ihn vor dom Elend im Alter bewabres. 
1738 malte er zu einem Bilde des Kardinals 
Fleury von Rigaud sich selber als Diogenes di 
Laterne in der Hand und auf jenes deutend, mit 
der Unterschrift: Quem quaero hominem inveti- 
Diese witzige Schmeichelei brachte ihm eine 
Stelle im Spitale der Unbeilbaren cin, wo et 
ruhig am 16. Okt. 1745, 88 Jahre alt, sein Leben 
besehloss. 


























8. Mémoires de Trévoux. 1756, p. Stil. — 
Pesselier in don Oeuvres dramatiques & A 
tereau. 1749, 12, — Fissi, Kanstler~ 
exikon, — Jal, Dict, critique, —Bellier, 


Diet, — Florilio, Gesch. der zeichn, Kunste. 


mu. 401. 
J.J. Guifrey. 
‘Nach ihm gestochen : 
1) Der Kandinal Fleury, auf dessen Brostbild Dio 
igencs, der seine Laterno hilt, devtet. 
(6. oben.) Gest. von H. 8, Thomassin. 
4, Fol, Das Portrit des Kardinals fst nach 
Rigaud und das Usbrigo nach Autreat 
2)— Dass. Gest, von J, Houbraken. Fol 
3)— Dass, Gabriel Bodenehr se. et exe. 
Aug. Vind, Sebwarzk, Fol. 

















— 


Jacques Autreau 





Lukas u. Johann Wolfgang v. d. Auvera._ 451 























4) Der Kardinal Fleury, auf desson Brustbild Dio- 
genes, der seine Laterne halt, deutet. 
Gest, von C, Le Roy. 

5) — Das, Gest. von 8, Pinssio. 

5) — Dass, Gest. von Thévenard, 











7) — Dass. Gest, yon einem Anonymen, gr. 4. 






sitzend, bis aber die Knie 

Pinxit. J, Balechou Sculp: 

BI. blos die Bezefehnung Autreau obne einen 

Vornamen fahrt, so ist ungewiss, ob Jacques 
oder sein Sohn Louis daranter verstanden wer- 
den missen, wahrscheinlicher ist wol Louis, 

4) Le beau Berger, Halbfig., auf dem Dudelsacke 
splelend, Gest. von Thértse Rousselet, gr. 4 
Heineken vermengt die Stiche von Jacques 
Louis Antrean ; vielleicht ist auch dieses Bl. 
tach Lots, | Fassli (Kinstlerlextkon), erwahnt 
inter Rousselet, dass sie ein BI, Le beau Berger, 
gestoehen habe, ohne einen anderen Namen als! 
den ihrigen beizufigen, 

‘Heineken, Dict, und Manuskr. — Bellier, 
Diet. 











W, Selonidt 


Louis Autreau, Bildniss-und Genremaler, 
Siin des Vorigen, gob. xu Paris um 1692, + da- 
est den 25. Aug. 1760, wurde am 24, Febr. 
Tit Mitglied der Akademie in Folge seiner 
Poctits des Bildhauers René Fremin und de 
Yaers Favannes. Das erstere, welches sich aut) 
teAkade mie zu Paris befindet, ist das cin- 
age Werk, das wir von Louis A. kennen. Er 
stelte im Pariser Salon in den Jahren 1738, 39, 
44, 43,45, 47, 48, 50, 55, 59 verschiedene Bi 
sive aus. 











11, Kiinstlerlexikon. 
aitique. — Bellier, Diet. 


Jal, Diet, 
J. 3. Guiffrey. 
Nach ihm gestochen : 


IN. A. Chopin, Schatzmeister, halbe Fig. P. 
Aveline seulp. 1737. Fol 





des Abbé J.G. Grillot, Gest, von J. Ba: 
Véehou. Fol. s, Jacques Autreau, Stiche No. 8, 

2) Le beau Berger, Halbfg., auf dem Dudelsack 
spiclend. Gest, von Thértze Rousselet, gr. 4. 
s, bel Jacques Autreau, Stiche No. 9. 

Le Jeu de Ia main chaude, L. Autreau inv. 
Gest, von P. Dupin, qu. Fol. 

« Heineken, Dict. 





W. Sehmidt, 

Autri, Giovanni Autri, deutscher Inge- 
siear und Holischnitzer, flhrte im J. 1602 das 
Holawerk der Decke der Kirche Madonna del 
Scccoreo zu Rovigo in achteckiger Form, ferner 
dea groBen und prichtigen Holaschrank fir die 
Sakristei aus. Der Name Autti ist tibrigens wol 
ive Verstiimmelnng. 

5. Bartoll, Le Pitture etc, della cittd di Rovigo. 
799, pp. 91. 266. 








Alez, Pinehart. + 








Autrigne. Joan Baptiste Joseph Au- 
trique, untergeordneter Maler, geb. 2u Briigge 
den 28. Nov. 1777, machte seine Studien au Paris 
unter seinem Landsmanne Suvée. Im J. 1811 
wurde er als Zeichenlebrer an die Akademio von 
‘Ypern berufen, deren erster Professor er wurde. 
F. Bohm, A. de Bruck, Rofiaen u, A. waren 
hier seine Schitler. Drei Bilder von ihm erschie- 
non auf dem Brisseler Salon von 1837; sie stell- 
ten Ansichten franzJsischer Gegenden, aus der 
Brie, Dauphiné ete., dar. Zu Ypern, wo er den 
21. Jan. 1853 star, hat er cinige Bildnisse 
gemalt. 


Edouard Autrique, Sohn des Vorige 
fst nicht 2u Briigge geb, ‘wie der Katalog des 
Genter Salons von 1823 angibt. Vorgeblich sind 
die Geburtsregister dieser Stadt darauf hin 
durchgeschen worden. Jedoch ist gewiss, dass 
er 1799 oder 1800 zur Welt gekommen. | Sein 
‘Vater Iehrto ihn die Anfangsgriinde, dann wurde 
‘er Schiller von Kinson. Er stellte 1823 im Salon 
von Gent vier Portrits aus und sandte 1827 
von Paris, seinem damaligen Wohnort, auf den 
Briisseler Salon zwei Genrebilder. Gabet (1834) 
iennt von A. religidse Gemiilde und eines, dessen 
Gegenstand der griechischen Geschichte ent- 
nommen ist, und gibt an, sie selen zu Paris in 
dor Galerie Lebrun ausgestellt gowesen. Er fligt 
hinzu, der Ktinstler habe zu Vaugirard bei Paris 
gewolmt, und gibt ihm den Titel eines Malers 
des Herzogs von Glocester. 

s. De Bast, Annales du Salon de Gand de 1823. 

p. 184. —Gabot, Dict. 
Mittheitungen von Alph. van den Peereboom 
und Diegerick. 























Alez. Pinehart 

Anvera. Jakob von der Auvera, sonennt 
Becker einen Klinstler vom Anfang des 18. Jahrh., 
der au Witrzburg als Hofbildhauer lebte. Er 
lieferte nach Becker eine Anzahl sebr manierir- 
tor Heiligenfiguren filr die Fronte der Neumiin- 
sterkirche 2u Wurzburg w. a. m. 

Lukas (+ 1766) und Johann Wolfgang 
(nach Becker +1755; Meusel, Teutsches Kiinstler- 
Iexikon, II. 505, lisst ihn dagogen 1771 sterben), 
folgten ihrem Vater als Hofbildhauer. Thre 
Arbeiten, sagt Becker, kinnon auf besondern 
Kunstwerth einen Anspruch machen. Der 
Lotztero ist offenbar Jiick’s Johann Georg 
Wolfgang von Auwera, den er in Rom zum 
Kiinstler gebildet sein lisst. Er habe viole Ar- 
beiten in Marmor flir die Domstifte Mainz, Witrz- 
burg und Bamberg geliefert, und zwar nament- 
lich die Grabmiiler flir den’ Kurflirsten Lothar 
Franz und den Furstbischof Friedrich Karl von 
Schinborn, welche sich in der Domkirche zu 
Bamberg befinden. Jick macht ihn zu cinem 
Italioner von Geburt, ist aber offenbar durch 
den fremdartigen Klang des Namens getiiuscht 
worden. Die Familie michte niederlindischer 
Abkunft gowesen sein, und ihr Name etwa van 
der Auwera gelautet haben. 























452 ‘Frans Auwera 


Joseph Félix Henri Auvray. 

















Jick erwithnt noch eines Franz Auwera 
geb. zu Aub im Witrzburgischen, sagt aber nicht, 
ob er mit den Vorigen verwandt gewesen sei. 
Dieser lernte zu Bamberg beim Bildhauer Kamm 
fn der zweiten Hilfte des 18. Jahrh, und kam dann 
au Roman Anton Boos nach Miinchen in die 
Lehre. Er starb zu Miinchen im Spitale, wie der 
Bildhauer Hoffmann im J. 1816 Jick veraicherte. 

s. Jack, Pantheon, Leben und Werke der Kiinst- 

ler Bamberg’, 1821.1. 11. 12. — ©. Becker 
im Deutschen Kunstblatt, 1854. p. 415. 
W. Schmidt. 

Auvigny. Charles d'Auvigny, franzb-| 
sischer Maler, arbeitoto gegon Endo des 18. und 
den Anfang des 19. Jahrh. in Warschau und + 
daselbst den 4. Febr. 1830 im Alter von 70 Jabron. 
Er war hauptsichlich Miniaturmaler. Sein Vater 
war wabrscheinlich der vom Flrsten Adam 
Crartoryski berufene Tanzmeister d’Auvigny. 
Auf der ersten Kunstausstellung in Warschau 
(1819) befand sich von A. ein Originalélgemlilde : 
Der erste Seefulirer, nach Gessner’s Idyllo. Auf| 
der Ausstellung vom J. 1821 sah man unter 
Andern ein Miniaturgemiilde von thm: Amor und 
Psyche. Irrthtlmlich hat man ihn auch Dau- 
vigny genannt. 

*. Rastawiecki, Polnisches 

Fassii, Neue Z 














‘nstlerlextkon, — 





Lepkowsti. 
Auvray. Picrre-Laurent Auvray, mit- 
telmiGigor Kupferstecher und Radirer, gob. zu 
Paris 1736, Schiller von Cars, arbeitete in seiner 

Vaterstadt und in Basel. 

1) Jean-Louls Baton von Erlach, Generallieutenant, 
Brus,, 3 reehts. Oval. 12, 

2) Jean-Louis Laruette, Schauspieler, als Flarachitz 
fn der komischen Oper: Les Chasseurs et la 
Laititre. Ganze Figur. Nach Ch, Monet. Fol. 

1, Vor aller Schrift. 

3) Pierre-Louis Dubus de Preville, Schausplcler, 
‘in der Rolle des Loranges, in den Vendanges de 
Suresne. Ganzo Figur, stehend, Nach Dems, 
Fal, 

1, Vor aller Schrift, 

4) Ulysse. de Salis, Oberst, Brasth., Yq links. 
Oval. 12. 

5) Nik. von Tscharner, Berner General. Brusth., 
‘Y/,rechts. 12, 

6) Joh, Rud, Werdmiller, kalselicher General- 
Tigntonant, Brust, Yq links. 12. 

7) Bin Ungenannter, der an einem Tische sitzt und 
schreibt. Nach J. Juncker, Gest, zu Basel 
1167, Fol. 

8) Allegopfe auf dio Helrat Ludwip's XVI. Nach 
Beauvais. 

9-10) Les Jets Weau und Les Pétards, Selton- 
stiicke nach H. Fragonard. qu. Fol, 

11-12) La Marchande dherbes und La Marchande 
de marrons, Seitensticke nach J. Bertaux, 
qu. Fol, 

19-717) Platten fir folgende Werke: 

13) Figures de IHistoire de la républigue r0- 
maine, Nach 8. D. Mirys,. Paris, an 
vill, 4, 

14) Voyage plttoresque de la France. Paris 
116%. Fol. 




















18) Histoire physique, morale ot pique & 
la Russie moderme. Yon Ledlere, Ver 
sailles ot Paris 17831785. 3 Bee, ind 
und Atlas. Fol, 

16) Voyage plttoresque ou description dt 
‘oyaumes do Naples et de Stel Via 
‘AbbS de Saint-Non, Paris 1781—118. 
4 Bae. Fol. 

11) Tableaux dela Suisse. Paris 1780-1 
4 Bde, Fol, 

s. Heineken, Dict. — Le Blane, Manna. — 
Defer, Catalogue général. 
B, Kole. 


Auvray, Philipp Petor Joseph Auvrsy, 
jgenannt No¥l, Maler, geb. zu Dresden 

+ daselbst 1815, wird 1793 als Schiiler der Dres- 
ner Kunstakademie und 1794 als Schiler Css 
nova’s aufgefilhrt. Zufolge Fisali (Neue Zasite), 
lernte er nach des Letzteren Tode (10. Dez.) 
‘boi Schenau. Fussli sagt weiter: »Man sl ra 
ihm auf den Dresdner Ausstellungen bis 1% 
mebrero Kopion nach historischen Gem = 
Dresdener Galerie und mach Schenau, sia 
‘aber auch Bildnisse nach dem Leben in Mist 
und Oele. 

‘Mittheilungen von C. Clauss. 














W, Sele 
Aurray. Hippolyte Alexandre Aurrsy, 
untergeordneter Maier und Zeichner, iltetet 
Bruder von Louis und Félix Auvray, ged. 
‘Cambrai 15. Miirz 1798, + zu Valenciennes 2. Jas 
1860. Er lernte bei Momal, Malerin Valenciets, 
und soll mehrere religitise Bilder fir Kirehes 
Umgebung von Cambrai gemalt haben; bsp 
siichlich aber war er Dekorationsmaler, 


‘Von ihm lithographirt: 

Der grofe Platz von Valenclennes {m Memes 
Einstarzes des Beffrot, 1843. qu. Fo 

*. Civilregiater 2u Valenciennes. — Petiet 
Livret histor, du Musée de Valenciennes. Int. 
p. 116, — Catalogue du Musée de la Vie 
Valenciennes. 1861. p. 63. 








Alez, Pico 
Joseph Félix Henri Auvray, Broder de 
Vorigen, Maler, gob. 2u Cambrai’ den 31. Mit 
1800, kam mit seinen Eltern noch als beit 
Kind nach Valenciennes und zeigte sche frit 
bedeutende Anlagen zum Zeichnen. Seine es 
Lehrer waren Momal und Léonce de Fics. 
Nach gliinzenden Fortschritten auf der Al 
‘yon Valenciennes bewilligte ihm der Magis 
1820 cin Stipendium, damit er in Paris site 
Studien vollenden kine. Hier kau er in dss 
Atelior von Gros. Im Salon 1824 debutirte erualet 
dom Namen Félix mit der Eifersucht der Qea03® 
und unter seinem Familiennamen mit dem th 
Ludwig als Gefangenem. Bald darauf ging A. 
nach Rom, wo er mebrere Jahre verweilte. 182% 
hielt er sich in Florenz auf, ging aber im folger” 
den Jahre nach Rom zurtick. Daselbst entstar- 
den einige seiner besten Werke, so das Gastasl 





dos Damokles, welches das Datum 1527 trist, 


) 


Joseph Félix Henri Auvray ———_Auwora. 














{InSalon desselben Jahres brachto der Kilnstler : 
Hl Paulus in Athen, Aufopferung von Gautier 
4 Chatillon (jotat im Museum von Cambrai), 
snd Spartanischer Flitchtling von den Thermo- 
jslen Gruppe von sechs Figuren), jetzt im Mu-' 
fam vou Valenciennes. Dem_letateren 
cliren auch andere Gomiilde des Ktinstlers, 
annter die Erhebung Pipin’s des Kurzen auf 
tex Thron, Der Tod Meleager’s u. 8. w. Vom 
1.181 datirt Der letzte Tag von Pompeji 
A.tarb an der Lungenschwindsucht, die sich 
‘eon wabrend eines Aufenthaltes in Italien 
\esetkbar gomacht, den 11. Sept, 1893 in seiner 
Taersadt (und nicht in Paris, wie mebrere Bio- 
‘yen angeben). Er war Mitglied des Instituts, 
(ser der Ehrenlegion und Ritter dos Ordons| 
tail. Michael. 
LFotier, Livret histor. des peintures, sculptures 
tee, du Musée de Valenciennes. 1841. p. 10. 
Nouvelle Biographic générale. — La 
Heusee, Die, univ 1866, —Dellter, 
ie. 














Alex. Pinchart. 


louis Auvray, Bruder des Vorigen, Bild- 
tun, ge. 20 Valeneionnes 7. April 1810. Nach~| 
‘4a der Reihe nach zwischen 1823—1828 alle 
Test an dor Akademie jener Stadt davonge- 
ties und bei L. de Fiewzal gelernt hatte, 
‘eér Stadtrath auf seine Kosten nach Pari 
a. Er trat daselbst in das Atelier von David 
‘Cogas 1830 ein. 

diray's Werke sind sehr zablreich. Im Mu- 
sain Valenciennes befindet sich von ihm 
aeGipgstatue der Euterpe und die Biiste von 
Tisatt, die seine ersten Versuche sind und von 
‘so mud 34 datiren; aus dem letzteren Jabr 
fannt auch die Blste von Victor Ducange, 
rekie das Foyer des Theaters de la Gaicté zu 
Fatis schmiickt. In den Pariser Salon von 
Saandte A. die Bilste Saly's, Bildhauers von 
laivig XV., dor ein Landsman des Kinstlers 
war, dieselbe flihrte er spiter fir das Museum 
neionnes in Gips aus. Dieses be- 
fixt auch noch andere Werke von ihm: die 
Bitten des Bildhauers Milhomme, des Malers: 
‘Wateau und des Musikers J. Fr. Lesueur, ferner 
si Relief, Theseus biindigt den Minotaurus. Tn 
‘Vuenciennes sieht man noch in der Kirche St. 
die Steinstatue der hi. Caecilie (1845) 
‘bi in der Kirche St. Géry einen Christus in 

mor (1867). 1837 verfertigte er daselbst das 
Heine Giebelfeld des Schauspiclsaales und die 




















MKayatiden und die 19 Maskenkipfe an der 
Fasiade des Stadthauses. Auch die allegorische 
Grppe der Vereinigung des Handels und der} 
‘Tahetrie, die sich tiber dem Brunnen des Markt- 
‘befindet, rilhrt von ihm her. 

Auvray hat nebst so vielen Andern an dor] 
cung des neuen Louvre zu Paris mit- 
‘arheitet (Genius der Astronomic, und dio 1859 
Statuen der Ceres und der aus dem 
Badsteigenden Venus). In der Galerie der Zeich- 


‘nungen im Louvre befindet sich die Buste Wat- 
teau's (1859) und in der Galerie Napoleon's I11. 
die Sauvageot’s (1865), belde von Marmor. Ausser- 
dem sind von ihm im’ Museum von Vers: 

drei andere Biisten in Marmor, nimlich Froissart, 
J. Fr. Lesuour und Saly (aus den J. 1843, 1885 
‘und 1867). 

Eine der Statuen an der 1871 zerstrten Fas~ 
sade des Pariser Stadthauses, dio von Jacques 
de In Vacquerio, wurde von A. 1863 verfertigt. 
Zwei andere Werke, die Marmorbiisten ciner 
Bacchantin (1863) und einer jungen blumenbe- 
krinzten Frau (1865), batten einige Monate vor- 
her beim Brando dos Schlosses Saint-Cloud das- 
selbe Schicksal. 

Fiir dio Tanbstummenanstalt 2u Paris hat der 
Kiinstlor die Biisten dor Abbé's Sicard und do 
TEpée ausgeftlhrt, (Salon von 1852 und 1853), 
sowie das dem Letztoren im Hofe errichtete 
Denkmal. 

‘Ausserdom verfertigte A. das Denkmal Wat- 
teau's zu Nogent-sur-Marne (1865 onthtillt), 
das Denkmal des Abbé Sicard zu Fausserot in 
der Haute-Garonne (1841), eine Gipsstatuette des 
Marschalls Fabort im Museum von Metz. Alle 
seine Werke aufzufllhren ist nicht miglich ; wir 
nennen nur noch dio Standbilder von Froissart 
(1839) und Heinrich IV. (1840). Wie man sieht, 
hat A. cine betriichtliche Anzahl Bilsten geliefert, 
fund das ist Uberhaupt die Gattung, in der er 
sich auszeichnet. 

Ferner lieferte der Knstler noch verschiedene 
Bronzemedaillcn. Auch hat er sich mit der Litho- 
graphic befasst und ftir den Holzschnitt eine 
Monge von Darstellungen gezeichnet. 

Louis Auvray ist zugleich als Schriftsteller 
bekannt; er ist Herausgeber der von ihrp 1860 
/gegrlindeten Revue artistique et littéraire, die 
jjibrlich zwei Bindo ausmacht. Er hat ‘ver 
Bfentlicht: 1840, Allocution magonnigue, 18. — 
1849, Délassements poétiques d'un artiste, 8. — 
1858, Les Corsaires des grands priz et envois de 
Rome, 18. Als man Napoleon I. ein Grabdenk- 
wal errichten wollte, stellte A. im Salon von 
1852 ein Projekt aus, das von Huguenet gesto- 
‘chen wurde, mit einem von Fauvez, verfassten 
‘Texte. Er hat seit 1834—68 die Kritiken einer 
groBen Zahl von Pariser Ausstellungen geliefert 
und an der Revue des Beaux-Arts, an der Europe 
artiste, an der Ecole du Peuple, am Echo de la 
Frontiére, am Courrier du Nord, am Impartial 
du Nord u. A. mitgoarbeitet. 

5. (A. Dinomx), Les Hommes et les Choses du 

Nord de la Branco ct du Midi de la Belgiqui 
‘309. — Potier, Livret historique des pein- 
Iptures ete. du Musée de Valenciennes, 

La Rousse, Dict. aniversel 
Vapereau, Dict. universel des Contemporains, 
1870, — Bellier, Diet. 






























Alex. Pinchart 

Auwera, Egide van der Auwora, Archi- 
tekt, geb. zu Niel in der Provinz Antwerpen. 
‘Nachdem or drei Jahre hindurch die Arbeiten 


454 Auwora 




















fir die Verwaltung der Brilsscler Armenbiiuser 
und die Ausfilhrung der groBen gedeckten Pas- 
sage, genannt les Galeries de St. Hubert, nach 
den Pliinen des Architekten Cluysenaar geleitet 
hatte, wurdo er den 4. Jan. 1850 zum Baumeister 
von St. Josse-ten-Noode, der griBten Vorstadt 
von Briissel, ernannt. Er war in diesem Amte 
gegen 14 Jahre lang thitig, und man verdankt 
ihm dio Umgostaltung dieser Vorstadt. Er starb 
1 Saint-Josse-ten-Noode am 26. April 1870. 

‘A. Wauters, Histoire des Environs de Bru- 

xelles, II. 36. 





Auwera, s. Auvera, 

Auxentlos. Auxentios, Architekt, nach 
einer ihn preisenden metrischen Inschrift aus 
der spiiteren rimischen Kaiserzeit der Erbauer 
einer Wasserleitung bei Adana in Kilikion: 
Corp. inser. gr. No. 4440; Langlois, Inseript. de 
Ia Cilicie. No. 38. 








Brun, 

Anzou, Pauline Auzou, gob. Desmarquéts, 
Malerin, geb. au Patis 24. Mirz 1775, lernte bei 
Reguault; sio verheiratote sich 1794 oder 95. 
Im J. 1793 stellte sie cuerst im Salon des Louvre 
aus; sio hatte einen Studienkopf und eine Bac- 
chantin cingeschickt. Bis 1817 lieB sie keine 
Ausstellung voriibergehen, ohne durch ein Genre 
bild und ein Portrit, fast immer sogar durch 
mebrere Werke, vertreten zu sein. 

Der griGere Theil ihrer ersten Arbeiten ist der 
griechischen Geschichte ontnommen, die dazu- 
mal an der Tagesordnung war. Sic versuchte 
es auch mehrmals mit dem historischen Genre, 
0 1810 mit der Ankunft Maria Luisen's in Com 
piégne und 1812 mit dom Gegensttick dazu, Ab- 
schied Maria Luisen’s von ihrer Familie, welche 
beide sich in den Galerion zu Versailles befin- 
den. Zum historischen Genre gebiiren auch ihre 
‘Agnes de Méranio (1808) und Diana von Frank- 
reich und Montmorency (1814), die Landon sebr 
giinstig beurtheilt. 

‘Mebrere ihrer besten Werke befanden sich 
in den Sammlungen des Kénigs Ludwig XVII. 
und der Herzogin von Berry; auch der Staat| 
und dio Gesollschaft der Kunstfreunde haben 
einige derselben erworben. Von Bildnissen 
malte Frau Auzou die des berihmten Volney, 
ihres Lehrers Regnault, des dlteren Picard ete., 
welche aus den J. 1795, 1800 und 1806 stammen, 
Hauptsichlich aber zeigte sich ihr Geschick in 
den weiblichen Portrits, deren sie eine groBe 
Anzahl gemalt hat. Gegen 20 Jahre lang hielt 
sie ein Atelier fiir junge Leute. Sie starb zu 
Paris 15. Mai 1835. 

+. Collection des livrtsdes anciennes expositions| 

depuis 1673 bis 1800, ferner die Kataloge der 

















Salons scitdem. —'Landon, Nouvelles des 
Arts. IV. 131. — Ders., Salon 1808, p. 97. 
1810. pp. 73. 81. 1812.1. 12. — Fassii, 
Neue Zusitze, — Gabet, Dict, — Bellier, 





Diet. 
Alex, Pinchart. 








W. Seoidt. 

Avando. Vittorio Avando, modemerits- 
ienischer Ktinstler, radirte 

Campagna romana, In der Zeitschrift Lire io 

Talia, U1, Jabrgang. 1 
|W. Engelmann, 

Avanti. Jacopo Avansi (Avanzo, Davai, 
Davanzo), Malor in der zweiten Hilfte des 
44, Jahrh., in Padua und Verona thitig. Ucter 
sein Verhiitniss zu Altichicro, mit dem er ge! 
meinschaftlich die giotteske Richtung an dees 
Orton vertritt, tiber die ihm frither zugesehi= 
denen Malereien im Santo zn Padua Rapele 
8. Felice), wie tiber die viel verhandelte Fas 
ob er als Urheber der Fresken in der Kaye 
Giorgio zu Padua (1872 restaurirt) zu bemeies 
sei, 8. den Art. Altichiero, Wabrscheialt i, 
nach den dort angefuhrten Griinden, dass A.s8 
diesen Fresken nur als Gehilfe des Aitichier be 
theiligt gowesen, nicht minder wahrecheislic 
dass von ihm, alsdem Geringeren, die Freskeadt 
chemaligen Kirche 8. Michele 2u Padua heni- 
ren, die in dem allgemeinen Schulcharakter sd 
in der Art der technischen Behandlung mit dex 
Malereien in 8. Giorgio tibereinstimmen, ster is 
der Komposition weit unter ihnen stehen (é 
Inscbrift, die diese Annabme zu bestitcs 
scheint, ‘und die Gegenstiinde der Darsteling 
s. in jonem Art.). — Beziiglich der nur noc 
Bruchatticken erhaltenen Fresken in der Halle, 
Kaisor (der jetzigen Bibliothek) zu Padus, 
welche die Gefangennahme Jugurtha’s und de 
‘Triumph des Marius darstellen,, widerspresht) 
sich die vom Anonymus des Morelli (p. 30 zittet) 
Angaben Campagnola’s und Rizzo's; nach ese, 
sollen die Fresken von Jacomo Davanzos, nse 
diesem, der hicrin mit Mich. Savonarols (.d¢) 
Lit.) tbereinstimmt, von Altichfero und Ottavio# | 
von Brescia herriibren. Der fragmontarisehe -) 
stand der Fresken lisst eine Entscheiduar i 
dieser Frage nicht zu. 

Mit Jacopo degli Avanzii von Bologna, mite 
A., auf Grund der Vasari’schen Angaben, tisit 
die neueste Zeit fir identisch galt, hat er wets 
als den Namen gemein. Die Arbeiten des Be- 
logneser Malers sind vom Stil der Schule v8 
Padua und Verona durehaus verschieden 
stehen an kiinstlerischem Werth gegendie Werke 
dieser Schule schr weit zurtick (6. den folgendee 

















Was den Geburtsort Avanzi's betriff, so lautea 
die Nachrichten verschieden. Mich. Savonarls, 
dor 100 Jahro vor Vasari scbrieb, bezeichnet ito 
als Bolognesen, withrend ihn Campagnola bei 
Anonymus des Morelli als Paduaner snfihrt 
der Anonymus selbst ist tlber die Herkunft de 
selben ungewiss und gibt an, dass seine Heinst 








Jacopo Avanzi 


_Giuseppe Avanzi. 455 























Padua oder Verona, oder, wie einige wollten, 





Michele, wenn sie sich auf A. bezicht, wiiro er 
in Verona geboren. Aller Wahrscheinlichkeit 
cach beruhen siimmtliche Nachrichten, die A. 
sum Bolognesen machen, lediglich auf der Ver- 
wechslung seines Namens mit dem jenes Bolog- 
neser Jacopo, die um so eher miglich erscheint, 
da der Name Avanzi damals in diesen Gegenden 
siemlich verbreitet war. 

Monographie: Ernst Forster, Die St. Goorg 
Aapelle 2u Padus, Mit Tafeln,” Berlin 1841. — 
Dasselbe in's Talientsche dbersetzt, mit Anmer~ 
Kungen von Selvatico. Padova 1846. 

4. Mich, Savonarola, Commentariolus de tau- 

dibus Patavii anno 1440 compositus ete. 1ib. I. 
in: Muratori, Rerum Ital. Scriptores. XXIV. 
1170. Le Monnier, 11. 40. 
VI. 86. 90. 91 . — Morelli, Noti- 
iste. da un Anonimo. pp. 5.6.30. — Lanzi, 
Storia Pittorica ete. V. 16. —E. Forster im 
Kunstblatt, Stuttgart 1638. No.3. 1841 
1847. No,'9. — Gonzati, 
Antonio di Padova. Padova 1852. Beschreibung 
er Malereion in 8. Giorgio. 1. 273—284. — 
Crowe und Cavalcaselle, Gesch. der ital. 
Malerei (Deutsche Ausg.) 11. 395. 400—407. — 
Sehmaase, Gesch, dor bild. Kiinsto. VII. 520 
—S24. — Zeitschrift far bild. Kunst, VIII. 
Beibl, pp. 347. 349. — 5, ausserdem die Lit, 
mm Altichiero. 

Mbildungen aus der Kapelle 8. Giorgio in der 
Monographio von E, Férster (s. oben); and in 
Gon zati (s. oben) 1. Vou E. Kaiser sind die 
Freeken 1872 fiir dio Arundel Society kopirt 
worden. 









































Avanzi. Jacopo degli Avanzii, Maler 
m Bologna in der zweiten Hiilfte des 14. Jabrh., 
woo untergeordnetem Rang, wie die gesammte 
Volognesische Schule dieser Epoche, auf welche 
Giotto nur durch die Vermittlung geringer 
Nachahmer, wie der Maler von Ravenna und 
Pomposa, einen schwachen Einfluss hatte. In 
der Galerie Colonna zu Rom eine Kreuzigung, 
nit dtinnen, steifen und leblosen Gestalten, von 
reringer Technik, bezeichnet: Jacobus de 
Avaefis de Bononia f.« Von gleicher Art: drei 
Tafelbilder in der Akademie zu Bologna 
Nr. 159. 160. 161), sowie eine Anzahl Fresken 
fo Mezzarata (S. Maria della media rata in 
Bologna), dic letateren mit der Insehrift: Ja- 
wobus fecit. — Dor irrthlimlichen Identifizirung 
dieses Malers mit dem Paduaner Jacopo Avanzi 
ist im vorigen Artikel gedacht. Beide sind wieder 
von Malvasia bis auf Lanzi) mit einem dritten 
Jacopo verwechselt worden, dem +Jacobus 
Paulie, einem bolognesischen Maler aus dem 
Anfang des 15. Jahrh., von noch geringerer Be- 
deutumg als J. A. von Bologna. “Dass Jacobus 
Pauli zur Familie der Avanzi gehirte (bei Gua 
landi, Guida di Bologna, p. 5: »J. P. efoé Jacopo 
‘Paolo Avanzi), ist nicht bezougt, cbensowenig, 
dass der bolognesische Trecentist Simone de’ 
Crocifissi ein Avanzi gewesen, als welcher er in 



































den Bologneser Guidon des 18. Jahrh. aufgeftibrt 


. | wird. 


8, Vasari, ed. Le Monier, U1. 40, 1V. 90 ete, 
—Malvasia, Felsina pittrice. 1. 17m. — 
Lanzi, Storia Pittorica. V.16.—E. Forster, 
Kunstblatt. Stuttgart, 1841. No, 38. 1847. No.9. 
—Gualandi, Guide della citth di Bologna. 
Bologna, 1865. pp. 5, 17. 77. — Crowe und 

selle, Geseh. ital. Malerel 

( ‘Ausg.). Il 376—379, — Schnaase, 

Gosch, der bild. Kinste. VII. 507 





der 











H, Liieke, 
Avanzl, Niccold Avanzi, Steinschneider, 
geb. zu Verona, war zu Rom noch am Begin 
des 16. Jabrh. thiitig. Einen besonderen Ruhm 
hat er als Lehrer des Matteo dol Nassaro. Vasari 
eraiihlt, dass Werke Avanzi's von verschiedenen 
Fiirsten erworben worden, und dass sich zusciner 
Zeit mehroro Personen erinnerten, eine der vor- 
aliglichsten Arbeiten des Kiinstlers gesehen zu 
haben: eino drei Zoll breite, in Lapis-Lazuli 





-| geschnittene, figurenreiche Darstellung der Ge- 


burt Christi, die in den Besitz der Herzogin von 
Urbino, Isabella Gonzaga, golangte. 

s. Vasari, Ed. Lo Monnier. IX. 243. — Giulla- 
nelli, Memorie degli intagliatori, modemi in 
pietre dure ete. Livorno 1753. p. 34. — Ber- 
nasconi, Stud) sopra la storia della pitture 
italiana, 1864. p. 317. 





Alex. Pinchart, 
Avanzl. Agostino Avanzi oder Avanzo, 
Maler zu Brescia in der ersten Hiilfte des 
16, Jahrh. Er bemalte mit Fresken in Gemein- 
schaft mit seinem Landsmann Camillo Rama dic 
Wiinde der St. Thomaskapelle von 8. Domenico; 
diesclben stellten Vorfiille aus dem Leben der 
hi. Katharina von Siena dar. Der Maler Fran- 
cesco Paglia, der cine Beschreibung der Kunst- 
werke von Brescia verfasste, von der nur einige 
Bogen zu Anfang des vorigen Jabrh. godruckt 
wurden, gibt an, dass Avanzi zu den Fresken 
des Barbello im Oratorium San Rocco das Ar- 
chitoktonische gemalt habe; Andere dagegen 
halten os fiir das Werk seines Zeitgenossen 
Ottavio Viviani 
8. Chizzola, Le Pitture 0 Sculturo al Bros 

4760. pp. 44. 87. — Brognoli, Nuova 

per la eit di Bresela. 1826. p, 

Pitture ete, di Brescta, 1834. p. 




















Avantl. Giuseppe Avanzi, Maler, geb. den 
30. Aug. 1645 2u Ferrara. Kiirperlich stark und 
gewandt und von Natur heifblutig, wandte er 
sich zuorst der Fechtkunst zu, worin ihn soit 
1661 der Maler Francesco Costanzo Cattaneo 
unterwies. Abor das Atelier des Meisters regte 
sein Talent zur Malerei an, und er wurde der 
Lieblingsschiller Cattaneo's. Als dieser 1665 
starb, hinterliess er dem Avanzi seine schine 
Sammlung von Stichen und Handzeiclnungen. 
Avanzi bildete sich num auf eigene Hand und 
nahm die Schépfungen Correggio's, Tizian’s, der 
Carracci, Bononi’s und Guereino's zu Vorbildera ; 
zwei Werko dieser letzteren kopirte er flir die 














456 














Kircho 8. Tommaso Maria. Noch jung, entwart 
Avanzi selbstiindige Bilder zu Mirandola in 
der Kirche 8. Francesco. Unter dem Portikus 
derselben stellte er a fresco die Vision dar, wie 
Papst Innocenz III. den hl. Francesco als Stiitze 
des Vatikanes erblickt. In der Nacht des 7. Juli 
1798 ist dieses Work tiberttincht worden. Aber 
im Innern der Kirche blieb das Altarbild Avanzi's, 
dic Enthauptung des Apostels Paulus, erhalten. 
Was seine Zeit flir groBartig und kraftvoll hielt, 
das kommt wol auch in Avanzi’s Kompositionen 
zum Vorschein seine Phantasie warsebrreich und 
lobhaft und seine Hand tiberaus gewandt, 60 dass 
die Anzahl seiner Leistungen in Erstaunen ver- 
sotzt. Boim Zeichnon hielt er sich nicht Iango 
auf; er malte gew0hnlich alla prima. So konnte 
von vornherein von besondorer Korrektheit| 
wenig 2u erwarten sein; aber selbst scine Farbe, 
wonn sie vielloicht flir den ersten Moment Reiz 
besaB, hatte nicht Dauer und Bestand. Nur! 
Bilder, dio er selber oin oder mehroro Malo wie- 
der aufgeftischt hat, machten auch spiiter cinen 
erfroulichen Eindruck. Allein sein unlougbares. 
‘Talent erwarb ihm Anschen, und alle Leute, die 
rasch und billig bedient soin wollten, wandten 
sich an ihn. Zu tadeln wagte ihn Keiner: vor 
dom tiichtigen Fechter und Schiltzen hatto jeder 
Angst. Sonstwarer der liebonswilrdigste Mensch, 
zu heiter ausgelassenen Gelagon, zum Spiel und 
Becher jederzeit anfgelegt, und ganze Wochen 
hindurch ergab er sich der Jagdlust. Das Beste, 
was er malte, waren Landschaften, sowie Blumen 
und Friichte. In einem Zimmer des Klosters S. 
Maria della Rosa befanden sich verschiedeno 
kleine Landschaften und Fruchtstiicke voll 
Schiinheit und Geschmack. Vier Landschaften 
besass das Nonnenkloster S. Guglielmo und 
cine der iltore Cittadelld, In der Casa Riz 
zoni waren zwei Fruehtstilcke. Cittadella lobte 
die Anmut und den Reiz aller dieser Arbeiten. 
Boi den Landschaften vermisste er wol zuwellen 
ic Harmonie der Luftstimmung und fund den 
Baumschlag immer zu sehr geschrieben; allen 
er bowunderte auch stets ihren historischen Cha-| 
rakter, thre Angemessenheit fiir die Menschen 
und Begebenheiten, die in ihnen erschicnen. 
Avanai hiitte nach Cittadella's Meinung durch 
strenge Schulung und Methode, durch Fleiss und) 
Konsequenz Unsterbliches leisten kinnen; aber 
gerade umgokehrt vorhibnto er andere sorgfil- 
tige gewissenhafte Meister, namentlich Parolini 
und Scannarini als iingstliche Leckmalerchen, 
als Leceardint timoro: 

Eine innige Freundschaft verband den Maler 
mit dem Kaufmann Antonio Simoni und mit dom 
Karthituserprior Daniele Camparini.  Jener 
schmtickte scin ganzes Haus mit Gemilden 
Avanzi's und beauftragte ihn auch, flir die neue 
Kirche Cosma e Damiano ein Altarbild 
malen, das jedoch nicht gefiel und einem Werke 
Bortoloni’s weichon musste. Dor genannte Kart 
hituserprior konnte von Avanzi’s Schipfungen 
















































ni genug bekommen. Fir ihn malto er 1695 
wei sehr groBe Bilder: 1) S. Bruno in der Wiste 
wird von der Jungfrau Maria getristet. 2) 8. 
Bruno erscheint dem Grafen Ruggieri und bringt 
ihm den Sieg tiber seine Feinde. Wie alle bes- 
seren Arbelten Avansi's erinnern siean Guercino. 
as Vorziiglichsto leisteto er mit der Enthanp- 
tung Johannis filr die Kirche der Certosa. 

Am 20, Mai 1718 starb der Kiinstler und warde 
auf dem Friedhofe der Certosa bestattet. 

Ausser den Gemillden, deren bereits gedacht 
wurde, werden noch folgende von Avanzi's Hand 
in Ferrara aufgezihit: 

In der Kirche S. Giuseppe zwei Geschichten 
dor hl. Thekla, sowie Mariii Verklindigung und 
Mariii Heimsuchung (gehtiren zu den besseren 
Arbelten). Ferner Geschichten aus dem Lebeo 
Jesu, eine ganze Kapelle a fresco und ein Altar- 
bild. 

In $8. Maria della Rosa: 1) Fluctt nach 
Aegypton. 2) Der zwilfjihrize Jesus im Texel 
3) Geburt der Maria. 4) Marii Verkiindigag. 
5) Geschichten aus dem Leben Jesu. 

In Chiesa nuova: S. Filippo Neri kaiend, 
in der Ferne die Stadt Ferrara (Votivbild). 

Im Oratorium 8. Filippo Neri: Der Tr 
tulazheilige in der Glorie. 

In der Confratornité delle sacre stin- 
mate: zwei Darstellungen aus der Geschichte 
des hi, Franziskus. 

In 8. Lorenzo: zchn Bilder aus der Ge- 
sehichto Jesu und acht Heiligengeschichten 

In Madonna dolla Piota: Vier Geschid- 
ten des hi. Gaetano. 

In S. Domenico: Vorlobung der bl. Kathi- 
rina von Siena mit dem Christkinde 

In dor Kircho der hi. Ursula: Die Titular- 
heilige mit den Jungfrauen, 

In S. Maria degli Angeli: Geschichten aus 
dem Leben der Maria und bh. Dominikaner. 

In 8. Maria della Consolazione: ackt 
Bilder aus dem Leben der Maria. 

In S, Roceo: Zwei Hellige in Halbfigures 

In$. Apollinare o Giobbe: Dio hl. Apol- 
Jonia wird yon Engeln mit Rosen bekriinzt. 

In§. Carlo: 8. Carlo Borroweo in der Glo 

In dor Galerio Costabili: Anbetung dt 
Kinige. 

Zahlreich genug sind die Werke Avanzis, 
aber Rosini méchte ihin darum noch keinen Platz 
in der Geschichto gUnnen. Dagegon orklirt ibn 
Lanzi wenigstens flir Ferrara’s besten Blumen 
und Landschaftsmaler. 

¢, Barruffaldi, Vite de! pittori ete. Ferrares! 

6, Mit Wom Portrit des Kunstlers. — 

Mit 

—Barotti, Pitture 
ellen, — Cam pori, 



































te, negli Stati Esten: —Ro- 
ria della Pittura. VII. fanzi, 
Jansen. 


Bartolomeo Luigi Avansini 


457 





Avanzino. 











Avantini. Bartolomeo Luigi Avanzini, 
Architekt, Sohn eines rdmischen Malers Sante 
‘A. baute von 1634 bis an soinen Tod, Juli 1658 
mu Modena flr Franz I. den herzoglichen Pa- 
last, der aber von ihm nicht vollendet wurde. 
Der Hof, nach dem Vorbild der Halle des Palla- 
‘io am Stadthaus zu Viconza, ist von groBor 
Schinheit, wihrend die Vorderseite des Baues 
worin A. ‘seinem eigenen Eingebungen folgte, 
nichts weniger als befriedigend ist. Im J. 1780 
warde der Bau aufs Neue in Angriff genommon, 
aber in kleinlicher Weise. 





‘Nach ihm gestochen : 


1) Die Fassade des horzogl. Palastes zu Modena. 

Gest, zu Parma von Gugliclmo Silvestri. 

3)— Dies, Gest. von L. Midart 1794. Nach 
der Kopie der Originalzeichnung von A, 

3) — Dies. Gest. in: Giambatt, dal’ Oglio, 1 

‘regi del regio palazzo di Modena. Modena 1811. 
s.Millin, Voyage dans le Milanais. 11. pp. 206. 

Wi. —' Zaniy Enciel, — Campori, Artisti 

ii stati estensi, 1855. — Burckhardt, 

cerone, 3. Aufl, 1874. p. 370. 








Avanrini. Pior Antonio Avanzini, Maler 
son Piaeenza,, lernte bei Mare-Antonio France-| 
tchiaiin Bologna, der au vielen Bildern die Zeich- 
tungen geliefert haben soll, wihrend Avanzini 
sie in Farben ausfllhrte. Franceschini erbielt 
om 1686 den Auftrag zu umfassenden Malereien 
iu Dome von Piacenza, an deren Ausfiihrung'| 
A.wol einen Hauptantheil hat. In der Kirche 
SYergine di Campagna, Kapelle des hl. Bernbar- 
‘iv von Siena, zu Piacenza, sicht man von 
Anuini cin Gemilde mit der Madonna, den 
th Berahardin, Antonius von Padua und anderen 
Raligen. Dio Kirche Madonna di Piazza besitat 
ton iba den hl. Philippus Benizzi dic Messe le- 
seud, im Chor, und tiber den Thiiren drei andere 
Bilder, wovon eines die Esther darstellt. Die 
Kitchen $. Giovanni, $. Simone, S. Protasio, 
‘ella Morte ete. enthalten ebenfalls verschiedene 
Gemilde des Kiinstlers. Auch verfertigte er um 
1325 nach Searabelli) die Kopie der Sixtinischen 
Madonna, die in 8. Sisto zu Piacenza hiingt, wo 
‘as Original seinen Platz gehabt hatte. Carasi 
wad Lanzi lassen ihn 173% sterben, Boni zwanzig 
Jahre spiiter, was indesson offenbar auf einem 
Trrthum beruht. 

sCarasl, Le pubbliche pitture d 























Placenza. 








4760. pp. AL. $4. — Lanai, Storia pitt, 1822 
IV. 04. — Boni, Blogr. — Scarabelli, 
Guida numenti storicl ed artisticl. Lodi 
1841. — Zahn, Jabrbiicher fr Kunstwissen- 





sehafi, I. 251 
Alex, Pinchart. 

Avanzini, Giustiniano degli Avanzini, 
Mater, geb. zu Levico in Sitdtirol 1805, lernte 
bei Giovanni Demmin zu Belluno, arbeitete dann 
in Padua, wo die Werke dos 18 jibrigen Jting- 
lings bereits vielen Beifall fanden. Seine Studien 
vollendeto er um 1826 in Rom. + 1843. 

Meyer, Kuntier-Lexibon. I. 








Den Stoff zu seinen Gemilden entnahm Avan- 
zini der tirolischon Geschichte: so bewahrt das 
Ferdinandeum in Innsbruck von ihm dieSzene, 
wie Erzherzog Ferdinand die Philippine Welsor 
am Fenster zu Augsburg erblickt (Geschenk des 
Kiinstlers 1826); andere Gemilde sind Max auf 
der Martinswand und Friedrich mit der lecren 
‘Tasche. A. hat sich auch als Schriftsteller in 
italienischer Sprache mit Gillick versucht. 

s. Oesterr. biogr. Lexikon, — Wurzbach, 
Biogr. Lexikon. — Tschiscbka, Kunst und 
Alterthum, p. 139, — Tiroler Kinstlerlexikon. 
—Kunstblatt. 1844. p, 100. 





A. Ig. 

Avanzino. Nuéci Avanzino, Maler, geb. 
1551 in Citta di Castello, + zu Rom den 1. Jan, 
1629. Sehr jung nach Rom gekommen, wurde er 
der Schiiler und bald der Gehillfo des Niecold 
Pommerancio. Nachdem er zu Rom bereits 
unter Sixtus V. mannigfach thiitig gewesen war, 
ging er nach Neapel, kehrte aber unter Cle- 
mons VIL zurick. In Rom werden zahlreiche 





‘Werke von seiner Hand erwithnt: 
In 8. Rocco an der Ripetta: d 





In. Paolo fuori waren viele Begebenheiten 
aus dem Leben des Apostels Paulus von ihm in 
Fresko gemalt. 

In S. Agostino: Darstellungen aus dem 
Leben des Heiligen im Kloster und zwei Pro- 
pheten in einer Kapelle (Fresken). 

In §. Callisto in Trastevere: 1) Ge- 
schichten des Patmazio (drei groe Deckenbilder). 
2) Madonna mit Heiligen (Altarbild). 

In§. Silvestro: 1) Die Malercien der Ma- 
Kkapelle. 2) Die Malereien der Silvesterkapello 
ich mit der Altartafel. 

. Maria sopra Mine 
mus in der Kapelle der Poreas 

In S. Trinita de’ Pellegri 
ken im Zimmer der Fusswaschung. 

In Aracocli: Die Malereien der Kapelle S. 









va: §. Hierony- 





Die Fres- 








Diego. 
In§. Niceold e Biagio alle Caleari auf 
Monte Citorio: Fresken und Altarbild der ersten 








2) Kin hl. Bischof.) 

In S. Lorenzo in Lucina: Altarbild mit 
der Titularheiligen. 

InS. Giuseppe de’ Falegnami am Forum 
Das Fresko an der Fassade und cine Anbetung 


dor drei Kinige. 
In Kloster 8. Trinita de’ Monti: Die Bild- 
nisse der franzisischen Kinige in Fresco. 
s, Passari, Vite de’ pittori. p. 4 
Deserizione ete, di Roma, pp. 46. 47, 67. 154, 
161, 191. 198. 223. 267, 249, 314. 343, 368. 
380, 396. 400. 404. 


















Jansen. 

Avanzino. Avanzino, Maler aus Gubbio, 

im 17. Jahrb, Baldinucei nennt ihn einen der 

guten Meister seiner Zeit und seiner Vaterstadt, 
58 


458, 





Avanzo ————— _Jacques-André-Joseph Aved. _ 











spricht allgemein von Bildern seinor Hand in 
Privathiiusern Gubbio’s und erwithnt nament- 
lich den Erzengol Gabriel, ein Fresko am Haupt- 
altar der Kirche 8. Maria di Vittoria. 

5. Baldinucel, Opere, XIX. 163. 

Jansen, 

Avanzo. Johann Avanzo, Zeichner und 
Kunsthiindler, gob. den 2. Aug. 1804 zu Pieve 
‘Tessino bei Trient, + 2u Kiln den 1. Juli 1853, 
war am letzteren Orto Inhaber der von seinem 
Vater Dominicus unter der Firma »Gebrilder 
Avanzo« begrtindeten Kunsthandlung. 





Nach ihm lithographirt: 


110) Ansichten von Ems (1—7), Nassau, Schloss 
Stolzenfels und Koblenz. Foigo von’ 10 BL 
J. Avanzo del. Lith. bel H. Borremans & Cie, 
in Brassel, 

11) Clomens August Fretherr 2u Droste Vischering, 
Erzbischof zu Koln, J. Avanto del. Baugniet 
lith. Fol, 

Morlo, Nachrichten von den kélnischen Kinst- 
. — Des. im Organ fir christiche Kunst. 
i. XV. 214, 








18 
W. Schmidt. 

Aved. Jacques-André-Joseph Aved, 
frangisischer Bildnissmaler. Auf scinem von 
Benoist gestochenen Portrit steht : geb. zat Douai 
den 12. Jan. 1702, Diese Angabe, unter den 
eigenen Augen des Malers von dem Stecher bei- 
gefligt, ist ohne Zwoifel richtig; doch hat man 
vergeblich in den Registern von Douai seinen 
‘Taufakt gesucht. Es ist darum ziemlich wahr- 
scheinlich, dass er auf dem umliegenden Lande 
zur Welt’ kam. In scinem Hefratskontrakt, 
datirt Paris 24. Aug. 1725, wird er Jacques 
André-Joseph Camellot Aved und Sohn des 
verstorbenen Jacques sowie der M 

vet genannt, und er unterschreibt 
J. A. J. Camlot Aved. Was es mit diesen 
Namen auf sich hat, ist noch nicht aufgekliirt 

Nach Mariette’s Angabe ist Aved 1721 nach 
Paris gekommen und der Schiller von Bernard 
Picard gewesen; er entnahm dies der Lobschrift 
des Sohines von Aved. Damals wohnte Picard 
bereits zu Amsterdam. Daraus und aus d 
Umstande, dass 1725 bei der Verehelichung des 
Klinstlers seine Mutter, dic sich mit Notl-Isaac 
Bisson abermals verheiratet hatte, in Amsterdam 
lebte, lisst sich schliessen, dass A. einen Theil 
seiner Jugend dort zugebracht habe. In Pat 
leitete seine Studien A. S. Belle, ein Portritt- 
maler. Auch Aved wandte sich diesem Fache 
zu und erlangte darin eine bedeutende Geschick- 
lichkeit; doch Hisst seine Zeichnung zu wlin- 
schen tibrig. 

Aved wurde den 27. Nov. 1734 mit den Bild- 
‘nissen der Maler P. J, Cazes und J. F. de Troy, 
seinen Probearbeiten, als ondentliches Mitglied 
in dio k. Akademio der Malerei und Bildhauerei 
aufgenommen; zwei Jahre darauf wurde er zum 
Rath an dersciben ernannt. Aved stand mit den 
meisten angoschenen Kilnstlern seiner Zeit, 

























































Bouckvr, C. Van Loo, Chardin u. A., in genanen 
Bexiehungen; man erziihlt sogar, er sei die Ver- 
‘anlassung gewesen, dass Chardin sich nicht mehr 
auf das Stilileben beschriinkt habe, Chardin ver- 
fertigte das Bildniss seines Freundes als Philo- 
sophen, wie er in einem dicken Buche liest (im 
Salon von 1753 ausgestellt). 

Im J. 1738 stellte Aved zu Paris das Bildniss 
von J. B. Rousseau aus, und man glaubt all- 
gemein, dass er es zu jener Zeit ausftlbrte, als 
er dem’ Dichter, der sich nach Briissel fllichten 
musste, bei sich eine Zufluchtsstitte gab. In 
einem seiner Briefe spricht Rousseau von zwei 
‘Monaten, die er bei deta Maler zugebracht habe, 
und mehrmals wird der Letztere in Rousseau’s 
Briefweehsel in den Jahren 1738, 1739 und 1740 
erwihnt, 

1751 unternabm A. eine Reise nach dem Haag 
und malte dort den Statthalter Wilhelm IV. fir 
einen Saal des Palastes der Generalstaaten; ob 
er dabei cinem Rufe dieses Prinzen gefolgt mr, 
ist unbekannt. Wilhelm starb tibrigens, obne 
den Ktinstler trotz aller Malmungen bezabit 22 
haben. Der Letatere verfertigte mehrere Wie- 
derholungen des Portriits, u. A. eine fiir deo 
Versammlungssaal der Akademie von Amster- 
dam, gelegentlich seiner Ernennung zum Ebreo- 
mitgliede derselben. 

Aved stellte in 9 Salons der Pariser Akademi 
von 173 0 aus. Er nabm unter den Zei 
genossen cinen hervorragenden Platz ein und 
hinterliess eine betrichtliche Anzahl von Bild- 
nissen, die zumeist angesehene Personen, Frauen 
sowol als Minner, vorstellen. Mariette 2ufolge 
ist oines seiner schinston, das des Marschalls 
Clermont-Tonnerre(ganze Figur)1759 gemalt, Das 
Bilduiss Ludwig's XV. trug ihm den Titel eines 
Malers des Kinigs ein. Die griBte Zab! seiner 
Werke ist in den Familien geblicben, sic kow- 
men daher selten in Galerien vor. Im Museum 
von Amsterdam befindet sich das Bildniss 
Wilhelm’s IV, von 1751; im Louvre zu Paris 
das des Marquis von Mirabeau, 1743 ausgestellt; 
in der Ecole des Beaux-Arts daselbst die Bild- 
isso der Maler P. J. Cazes und J. F. de ‘Troy 
im Museum von Valenciennes das der Frav 
von Tenein; in dem von Versailles das des 
Satd-Pacha -Beglierbey von Roumely. (suse 
stellt 1742, aber trotzdem bezeichnet: Ave! 
1744), 

Der Kiinstler hatte vier Sohne, von welches 
der eine, der sich nach seiner Mutter Aved de 
Loizerolle nannte, Parlawentsadvokat wurde 
und tber seinen Vater cine Lobsehrift verfasste 
wolcho an der Spitze des Katalogs der Gemilde- 
sammlung des Lotztern gedruckt wurde, Letz- 
tere kam unter don Hammer, nachdem der 
Kiinstler am 4. Miira 1766 in Folge eines Sehlag- 
anfalles gest. war. . 

8. (Do Castillon), Nécrologe, Jahr 1767. p. 

—Mariette, Abecedario. 1.41, —Jal, 
critique. pp. $8. 305. 1088. —‘Arebives de 




















___Sacques-André-Josoph Aved." 

















Tart frangais. 1. 384.11. 358, 366, 375. V.207.— 
Mémoires inédits sur la vie et les ouvrages 
‘des membres de Vacadémnle royalo de peinture et 
do sculpture. 11. 235. 436, — Vitet, L'Aca- 
dénie royale de peinture et de sculpture. p. 361. 
— Kramm, De Levens en Werken etc. — 
Belller, Dict. — Guiffrey, Collection des 
listets des anclennes expositions ete. passim. — 
Blanc, Le Trésor de la Curiosité. 1. 374. 1. 
282, — Guide ou nouvelle deseription de la 
Haye et do ses environs. La Haye 1785. p. 129. 
= Gazette des Beaux-Arts. XV. 522, 528. 
529, XVI. 156. XVII. 165. — Dussieux, 
Tes artistes frang. 8 'étranger. 2. Aufl. p. 254 
‘Alex. Pinchart. 


Nach ihm gestochen : 

1) Rildniss des Ktnstlers. 3/4 rechts. Pinxit Aved 
1727. G. Benoist Sculp. en 1762. gr. Fol. 
2)Madame  Aved, Gattin dos Malers, Brusib. 
‘inks, Oval ‘mit Vorbang auf einem Sockel. 

Gest. von J, Balechou. Fol. 
3) Mademoiselle Anno-Charlotte Gauthier de Loise- 
nolo, Schwoster der Madame Aved, sitzend an 
m Spinnrade, welches sie auf dem Schosse 
Kniestick, Ohne ihren Namen. Mes yeux 
dans co portrait admirent ete, Gravé par J. Ba~ 
lechou. Fol. Le Blane 43. 

4) Claud, Capperonnier, Licentiat, ‘Theolog. Paris. 
ct Regius ete, An, Etat, 68, an einem Fenster 
sitzend, die Links auf einem Buche. Lépicié 
Sealp. 1741. gr. Fol. 

5) Pierre Jacques Cazes, Maler, Gartelb,, /y links 
inMedaillon. Gest. vonJ B.’Le Bas 1730, Fol, 
Receptionsbi. 

«) Prosper Jolyot de Crebillon de V'’Academie 
golse, né a Dijon le 13 Janvier 1674. Knie- 
Stiick, stehend, mit der Rechten demon- 
strirend, Point’ par Aved peintre du Itoy 
en 1746. Gravé par Balochou en 1751. 
ar. Fol. 

1) — Ders., genannt der kleine Crebillon , nach 
dom. Bild, abor blos bis zur Brust sicht- 
bar. Balechou sculp. Titelkupfer. 4. 


























5) — Ders., Brustb, in 0 Gest. von E. 
Fiequet. gr. 8. 
9) — Ders., Brustb. in Oval auf Sockel. Gest. 





ton P. Duflos. 8, 

10) Jeannie-Marle Dupré, Gattin von Abraham-Alexis 
Guinault-Dofrosne, Schauspicle 
tund als solehe Catherine de Seine genat 
Halbfigur, an einem Fenster, halt mit 
den inden einen kleinen Hund und hat 
die Arme auf ein Kisson gestitet, Gest. 
von Et. Fessard. A Paris chezOdicuvre. 8. 

11) — Dies. als Dido, Kniestick, hat in der 

Reehten den Dolch, womlt ale sich einen Stich 
in die Brust gegeben, und stitzt den Unken Arm 
auf einen Scheiterhaufen. Oval mit Umschrift 
suf einem Sockel mit vier franz, Versen. und 
Kinstlernamen. Gest, von B. Lépieté, A Paris 
cher Buldet. Fol 

12) Charles- Francois Le Feubure de Laubriére, 

Episcopus Suession,, im Lebnstuble in selner 

Bibliothek sitzend.”” Knlestick, Gravé par J, 
736. gf. Fol. 

13) Louis Francois ‘Néol de Christot, Bischof ven 

Seez. Halbflg. Gest. von Baléchou, gr. Fol. 

14) Vietor de Riquety Marquis de Mirabeau ete., mm 










































Harnisch, beinahe Halbig., hinter einem Fon- 


ster. Ipse Hominum pariter lumen, Amicus, 
amor. A. De Marcenay de Ghuy 8. A°. 
158. Planche No. 16. — No, 3 des Hommes 
illustres gravés par 'Auteur. ki Fol. s, De Mar- 
cenay's Idée de In Gravure. Paris 1764, Pl. 16. 
15) Charles-Joseph de Pollinctove Garde des Scoaux 
‘et premier Président au Parlement de Flandre, 
jm Lehnstublo an einem Tische sitzend. Knie~ 
stiick, Gest. von Ch D. Mellini, 1765. Fol. 
16) Louis Racine, Dichter, 16921703. Gest, von 











Goulu. 8. 

17) —— Ders., Birustb., %/¢ links, Gest, von Gall- 
lard. Oral. 8. 

18) — Ders., Brustb., 9/4 rechts. Gest. von 
Miger. Fol, 

19) — Ders., Brustb., 3), inks. Vierock. Gest. 





von Aug. Saint-Aubin. 8. 
20) — Ders., Brustb., 9, rechts. Oval. Auf 
einem Sockel mit lat, Inschrift, Gest. von 

Pétit, 12. 
21) — Ders., Brustb., 3/g links, in Medaillon auf 
Sockel mit Insebrift, Gest, von R. Del vaux, 12, 
22) Joannes Baptista Rousseau, Dichter. Natus 
‘Anno 1670, sitrend,’ Knielg., in der 
Linken eine Schrift, in der Rechten die 
























Feder, Certior in nostro carmine vultus 
ert, Mart, L. 7. Ep. Sd. J. Daullé 
seule ge Fel 

23) — Ders. ebenso. Gest, von G. F, Schmidt, 
gemeinsch, mit J.G.Wille, Fol, Jac, 44, 

24) — Dors. ebenso. Gest. von R. Delvaux. 8. 

25)— Ders. Brustb., /q links, in Oval. Avod 








pinxt, 1736, 
3 bes Aved p. 





. Flequet 1763. 8. 
1739, Gest, von Dupin. 8. 





27) — Dors. in Medaillon. Gest. vonJ.B.Grato- 
28) — Ders. von Bertonnier. 8. 

29) |. Gest. von P. Duflos. 8, 
* for Ansolin, gt. 

an von Allais. gr. 8 

32) — Ders. von Ingouf Jun. gr. 8. 
33) — Ders. 35 rechts, Oval auf einem Sockel. 





von N. Delaunay 1780. 12. 
racha Beglierbey de Roumely, Tirkischer 
Gesandter In Wien, Brustb, in Oval, Gest. von 
4. G, Wille 1743. ‘Ohne Namen des Dargestell- 

ten. er. 8. 

) Berth. Th. Claude Tacherean de Linyeres, 

‘Jésuite, Confesseur du Roy, HalbAg., am Bet- 

pulte, Gest. von J. Baléehou, gr. Fol. 

36) Jean’ Baptiste Francois do Troy, ils, Maler, 
Brustb., 8/¢ rechts, vor einer Staffelei; in 
Medatllon. Gest, von N, de Launay 1789. 
ar. Fol. Receptionsbl. 

)—— Ders. Gest. von J. M. Halbou, Oval. 4. 

1) Withelm TV. Karl Heinrich Friso, Statthalter 
von Holland. Halbfg., inHlarnisch, /qlinks. 
Gest, von J. Baléchou. gr. Fol 

39) —Ders. Gest. von J. Houbraken 1753 
Plegtize Inbuldiging van Willem Karel 

Hendrik Friso Prinse van Oranje. Amsterdam 

1751. Fol. 

Hoincken fabrt noch unter Aved das Blatt an: 
Allegorische figurenreiche Darstellung eines 
Friedonsschlusses, (wahrscheinlich der pyre 
fsche Frieden von 1659) im Hintergr. ein Frie- 
denstempel mit der Aufschriftin Majuskeln : Paci 
perpetuae Julius card, Maz. ereait, In der Mitte 
Degegnen sich la France und eine andere gekronte 
Frau. Auct. jnvent. G. le Brun seulp. Fol. 


58* 






































460 


Johan van den Aveolen. 














Heineken hat falsch gelesen, auf dem Bl. steht 
Auct. jnvenit, und hat mit Aved nichts zu 
thon, (Kollof!) 

s. Heineken, Dict, — Katal. Otto. — Le 

Blane, Matiuel, passim. 
W. Schmidt u. W. Engelmann, 

Aveelen, Johan van den Aveclen, Zcich- 

ner und Kupferstecher, geb. gegen die 
Mitte des 17. Jahrh., + in Stockholm 
den 18, Mai 1727. Er ist kein Schwede, 
wie Fissli gogiaubt hatte, sondorn| 

Hollinder. Nach Schweden wurde er berufen, 

um das grofe Prachtwerk: Succia antiqua et 

hodierna, nach W. Swidde's Tod ausfthren zu 
helfen; 1698 Iangte er am 1. Okt. in Stockholm 
an, Nach Beendigung des Werkes (1716) scheint} 

A. in Bedriingniss gerathen zu sein; er wurde 

Vorleser in der holliindischen Kirche zu Stock- 

holm, und seine Frau unterstiitzte ihn durch 

Seidenspinnen. 

‘Aveelen hat viel gestochen, namentlich ftir 
Buchhiiudler, mit gewandter aber oberfiichlicher 
Hand. Er erinnert an J. van Luyken und Andero, 
gebirt aber nicht zu den beston unter jenen 
zablreichen Stechern, die damals mit ihren go- 
streckten Figuren und ihren theatralischon Bo- 
wegungen die Butcher zierten. Der Kilnstler 
zeichnote sich bald Aveclen, bald Avecle, Avele 
und Avelen und bediente ‘sich auch noch des 
obigon Monogrammes, sowie der Initialen J. V. 
D.A. Der Kupferstecher Erik Geringius war 
sein Schiiler. 

1) Die Krénang Withelm's 11 








nd Maria's als 
GroBes BI. in. 





Kénig und Konigin von England. 
qu. Fol. mit 12 Abtheilungen. 

In der Mitte der Krénung: De proclamatie 
van het Kronen van Haer Hoogheden D. H. 
Prince van Oranje met de Princesse Marie Stuart, 
Vol 





Oudsto-dechter van den Koninck Jacabus 
trokho op Wit Hal ded Maar 1089, ¢° Am 
dam by 3 Robyn met Privilege 

Open vier Abthellungen neben einander: 

2)"'t Kroon sluiten voor here hoogheder 
“logement van St. Jasies 18 Febroariy 

1) ‘theeriyeknaclen van ey Hooghyt tot 
London den 2 Februaius 1089, 

) don 11 dato verteckt van helleoetsuisen 
srrivement sen Engelant in de trbay on 
tot exeter den 16 en 16 dao 

a) Sym hooghyte afechye van dor Staaten 
wertreekt nage helyoet Sluys den 1 Novem 
ber 1688. 

“ur Site links 2 Abtbeilungen; 

2)" Gamnbesde by 270 Koninekiycke Hoogheyt| 
tne rien vol Kongratulatien den 20dat0, 

) Hd vertrck ult dem Biel van baer Ke Hy 
op den 21 dat, 

‘ar Bite roche: 

2) De Heeren Gecommit, met de approbactic 
fesonten van de racien den 19 dato. 

») Hae nghertssicnont on wort ver 
wrellekome van do grote op dorp Weol- 
wich de 29 dato. ago 

Uaton rel Abtkettungen: 




















8) de vreugde vieren in de tems voor Withal 
al daer vertoont den 29 dato, 


1b) het heerlyck inhaelen van hacr Hoogkelet 
Jn Londen den 23 dato 1659, 
6) "t vorbigf on 't versoeck te’ woslvich ca 
van do burgery tot london ingebidt t 
worden. Bez. I. van den Avele fet. 

2) Abreise Wilbelm's Ti. nach England und As- 
Kanft daselbst in Brixham (11. und 15-16 
Nov. 1688), Zwei Darstellungen, oben die As- 
kunft, unten die Abfabrt. ge. qo. Fol. 

3) Wilhelm 111, von England. Mit dea Bablenes 
des Kriegs und der Gerechtigkelt. Joh. van dea 
Aveele fecit 1689. Fol. 

3a) Karl XI. Konig von Schweden, in gunaer rw 
‘und Kinigl. Tracht, an einem Tische scbent 
Carolus XI. Rex Svéciw. Pius, Bonus, Predeat 
ete. Nicht bezeichnet. Fol, 

4) Karl XI. Kénig. von Schweden, balbe Fis, 

in Oval mit Umschrift, unten 12 hte 
Verse. Nicht bezcichnet. Fol. In & 
Bibel von 1703. (+. No. 32 unten.) 

Spitere Abdriicke sind schlecht ree 
shirt, 

5)— Ders., in Medaillon, mit rwei Bit 
El. Brenner inv. ot pinx. 4. In: Saad 
man, Justitie Mahi. (s, No. 33 unten.) 

Hin Exple. vor der Schrift, wabrickezi® 
Unikum, in’ der Kupferstichsammlung é: 
Bibliothek 2u Stockholm. 

f) Jacobus Lang, Bischof zu Linkiping (161S— 
1716), Brustbild in Oval. Unten 8 laeaiche 
Verse, Joh, V. d. Aveclen, sc. Holnie. 131. 
Ki, Fol, 

7) Graf C. Piper, k. Rath (1647—1716), Br 
bild in Oval. Unten 8 latein. Verse, Jb, ¥ 
4. Avecten. ‘sc. Holmie 1717. Xl. Fol. 

8) Leichenzug des Admirals Michel Adriaant.& 
Ruyter. gr. qu. Fol 

9) Spottbild suf don Papst und dio Jesuiten, 
10 Randbildern, qu. Fol. 

10) Eine groBe Anzahl Bil. mit Abbildunges 
Lusthauses Sorgvliet bei dem Haag, mit deo 
‘Afbeelding van het schoone Sorel, 
‘Nach eigoner Zeichosts 





























Mis 











ite 
‘s Gravenhage. 
qu. Fol. 

4) Plan van het schoone Perk ete. 
») General gezigt van het schoone Pesk n= 
Sorgvliet. 
©) Een der schoonste gezigten van'tvermtl« 
Perk ete. 
4) D'Orangerio vant Perk van Sorgliet 
dor schoonste van Holland. 
) 35 Ansichten daselbst. 4 
Hierzu gehéren noch § unbezoichnete Bl. &* 
aber nach Kramm sicher von A. sind: De Yue! 
in het groot, dio dort friher vorhanden war 

11) Het vermaarde perk van Anguin, Plan dest 
‘und 16 Ansichten aus dem Park.” Alle ber, J. 
Avele. 4, 

12) Landschaft mit Diinen, dom Meer und ine" 
Stadt. Bez, Job. van den Avele, qu. Fol. 

13) Ansichten vom Haag. 

14) Platte-grond der stad Utrecht, J, van den Ave 
on inv, ot fecit. Sehr groBes Bl. 

15) Bil, in: Grelot, Relation nouvelle d'un rors: 
de Constantinople ete. Suivant la copie 4 Pars 
1681, 12. : 

16) Abblidung eines Kriegsschiffes, mutoablicd 
dasselbe Bi., was in Winschoten's Seeman, Le- 
den 1681, vorkommt. Die verschiedenen Setif- 
thelle sind numerirt und am Fusse des BL sf 
































Johan van den Aveelen 


Aveiro. 461 











inet betonderen Platte beschrieben': mascuny- 
‘yok van t Getakelde Sebip ete. gr. qu. Fol. 

17) Tiel, 2u: Joh. Lomeler, do Lustrationibus 
‘eerum Gentilium. Utrecht 1681. 8. Joh. Van 
den Arele inventor et fecit. 

18) 10 BU. in: Quintus Curcius Historie van Alexan- 
der de Groot — door Glazemaker — vertaalt — 
YAmsterdam 1683. 8. Dazu gohort wol das 
Titel, das Heineken’ nach G. Holt’s (Hoot?) 
‘Zeichnang gest. sein Tiss. 

19) Titel. zu; Philippi Cluverii Introdueto in uni- 
‘sum Geographiain ete. Amsterdam 1683. 4. 
Job, Van den Avel invent, ot fecit. Die Figuren 
‘ind mit geringen Verinderungen nach einem 
Tiel, des Romein de Hooghe. 

10) BU. fr: W. Goeree's Joodse Oudheden 1690. 
2Val, Fol, Blos dret sind bezetchnet, I. p. 78: 
Titel vom II. Bd. und IL. p. 979. 

31) BU, far: P, Geronimo de la Conception, Emporio 
We of obe, Cay Hlstrada (Amsterdam 1690), 

12) 12 BI, Kopien nach den BU., die Cl. Perraut far| 
‘en Cabinet des Beaux-Arts zu Paris hatte 
stechen lassen, 

222) Tielbl, zu: De antiqua ecclest 
disserationes historieao, auct, Du Pi 
1601. 4. J. v. d, Avecte Inv. ot fecit. 

23) Tiel, xu: Introduction & la Géographle, par 
N. Santon, Utrecht 1692. J. vd. Avele. inv. 
8, 

29a) Titetbh, zu; Le secret des cours, ou les mémoires 
fo Walsingham, Cologne (Holland) 1695. i. 8. 

Jv, Aveele f. 

H) I. in: Lil Grogoril Gyraldl Opera, 
Bat. 1696. 2 Voll. Fol, 

25) Ttelb fir den Philologus Hebrwo-Mixtus, Auc~ 
tore Jobanne Leusden, Lugd. Bat. 1698. Joh 
ran den Avele inv. ot fecit. 

2W)BU, zu: Het leven van Gustaaf!Adolf, Koning, 

Zweeden. Leiden 1698. 4. 

2)Titelbl, zum’ 19, Theil des Thesaurus Antlqn 
Roman, Ausg, van P, van der Aa, Leiden 1698 

‘)Titelbl. au: “Aentekeninge van Engeland ete. 
Uirecht 1699, 8. J. v.d. Avele, inv, f. 

4) 20, 20 der Anssabe des Cicero, Amsterdam 
7. 8. 

2) ‘Titelbl, zum 3, Thell, J. ¥. D. Ayeeten| 
(2) Invent. ot sculp. 

¥) Zum 4. Theil, HM. van der Aaine. J, ¥. 
a. Avecle seulp. 

©) Zam 5, Theil, A. Schoonedeck. Inv, 
4. ¥. don Avec seul 

a) Zom 8 Theil, Adm, Schoonebeck. 
Inv. J. v. d, Aveelen feett 

30) 6 BU. zu: Uiterste wille van Soetgen van den 
Houte, Amst, 1748, 12. 

Sa) Alleg. ‘Titelbl, mit Portrit zu:  Widekindl, 
Konung Gustaff Adolphs Historia. Stockh. 1691, 
Fol. Nicht bezeichnet ; nach 1698 gestochen, 

300) Zwot allog. BU, zu: Thingwall, Likpredikan 
‘fver froken Charl, Juliana Dahlberg. 1699. 
J... Aveclen se, Holmim 1699. 4. 

30¢) Titel, zu: Actus inaugurais academiae 
Gustaviano-Carolina habitus Pemnavie 1699. 
J.v.d. Aveclen se. Stockholmix 1701. 4. 

0a) Titetbl, zu: O1. Rudbeck soners Nora Samolad. 
Upsalim 1701. 4, Reiche Komposition , nicht 
hereichnet, 

















Aisciplina 
Coloniae 














Luga. 





























31) Gegen 160 BIL in: Snocia antigua et hodierna 
(s. Text). Fol. Hauptwerk des Kinstlers, Mit 
seinem Namen sind 137 versehen; viele hat er 








‘314) Mlnminatior stupende vietorie 
= prope Narvam .... ab... . Benedicto Oxen- 
Stierna adornata, et Holmie a. 5/15. Febr. 1701 
exhibite genuina Delineatio, | Unten 7 latein. 
Verse, kl. qu. Fol. Einige Exemplare haben, 
statt der Verse, des Kunstlers Namen und das 
3.1701. 

310)2 BIL. 7 Ansichton enthaltend, vom Garten 
des Grafen Piper auf Kungstolmen. Kl. qu. Fol. 
Gehiren nicht zu Suecia ete, (s. Stiche No. 31.) 
— Ohne Unterschrift, das eine bezelchnet: Jo 
van den Aveclen fecit Stockholm, A®: 17 
Acusserst selten. 





XII. Bibel 1703, Fol. Bez. 
del: et sculpsit. Hol 





och Forordningar_om Justitiae och Executions 
MAL. Stockh. 1706. 4. J. v. d. Aveclen Inv, 
et sc. 

34) 2 Bil for: Sophie Elisabeth Brenners poetiske 
Dichter, Stockh. 1713. 4. i 
34a) Titelbi. und 13 Wappen fru: Bagge, Melli- 
Ficium evangelicum. Stockh. 1714. 4. Bezeich- 

net 1713, Nach eigener Zeichnung. 

35) BML. ma: Then Svenska Psalm-Boken. 1716. 
Dieselben auch in dem Deutschen Gesangbuch 
von 1724. qu. 12. 

36) Titelbl. zu: Bagge, De Vanttatibus Rerum Mun- 
danarum, Nach J. H. Werner und ©. L, 
vy. Schantz. 1717. 4, 

36a) Plan af Fistuingen Fredericks Hall hed dos 
Ataque. Mit gedrucktem Text. Joh, van den 
Aveclen se. [1718.] Fol. 

37)3 BI, zu: Nordberg, St. Clarac Minne. 1727. 
Fol. 

a) Das alte St, Klara-Kloster, 
b) Die Klara-Kireh 
©) St. Klara’s Bildnis 

38) Ein BL. mit Zeichnongen von Mineralien, (Fiir 
le Acta Upsaliens 

5, Heineken, Dict. — 

















‘issli, Kiinstlerlext- 
— Van Eynden en 
Van der Willigen, Gesehied. der Vaderl, 
Schilderkunst, 1. 255, tnd Aanhangselp. 129, 
Immerzee!, Do Levens en Werken etc, — 
Kramm, De Levens en Werken ete, — Ott- 
ley, Notices, — Le Blan 
Hot, Monogr. I. No. 
Monogr. 11. No. 1237. und IV. No. 568. 
L. Gahm-Pehrsson’s Kinstlerbiographien 
dor Upsalacr Universitits - Bibliothek. 
Klercker, Genealogische Sammlungen in der 
K, Bibl. zu Stockholm, 
Notiten von J. Pa. van der Kellen, W. Schmidt 
und A. Pinchart. 
T. van Wertrheene und C. Fichhorn, 
Aveiro. Maria de Guadalupe Alon- 
castre eCardennas, Herzogin von Aveiro, 
fschmtickte viele Kirchen in Lissabon mit 
ihren Gemiilden, und die Maler withlten sie 1659 
in das Schiedsgericht der St. Lukasgilde. 
s. Cyr. Volkmar Machado, Colleccion de memo- 




















Fr, W. Unger. 


462 Avolar 


Pierre Avoline 4. A. 











Avelar. “José aAvelar Rebello (auch 
a Avellargeschricben}, Maler in Lissabon, von 
dem Werke aus den J. 1639 bis 1656 erwiihnt 
werden. Seine Hauptarbeiten an der Decke der 
Kirche der Miirtyrer haben 1746 einer Dekoration 
in Stuck weichen miissen. Andere Gemilde von 
ihm sind in der Bibliothek des Patriarchen, in 
der Bibliothek und Sakristei des Klosters Belem 
im Collegium S. Bento, in 8. Roque und im 
Musiksaal des alten kiniglichen Palastes, die 
letztern in Fresko, erhalten. 

Ktnig Johann IV. liebte es, ihm zuzuschen 
und verlich ihm den Orden von Avis als 
besten Maler seiner Zeit, wie das Patent sich 
ausdriickte. Er erwarb solchen Reichthum, dass 
er eine ganze Strasso bauen konnte, die noch die 
Strasse d’Avelar hei 

+ Cyr. Volkmar Machado, Colleceionde memo- 

ths. p. 76. — Raczynski, Dict. p. 17. 
Dersetbe, Les arts en Portugal, pp. 288. 259, 
LW. Unger. 

















Avelen, Avele, s. Aveelen. 


Ayeline. Aveline. Hinsichtlich der Kupfer- 
stecher dieses Namens herrscht noch arge Ver- 
wirrung. Heineken erwihnt eines Joseph 
Aveline, angeblich 1638 geb. und 1690 gest., 
von welehem mir nie ein Kupferstich vorgekom- 
men ist und Heineken auch keinen geschen zu 
haben scheint. Nachstehend die mir bekannten 
Aveline. 


Pierre Aveline, deriilteste dieses Namens, 
weshalb ich ihn Pierre I. Aveline nenne, Kupfer- 
stecher, Radirer und Kupferstichverloger, geb. 
zu Paris, nach Basan filschlich 1670, nach Le 
Blane 1660, + daselbst 1743 nach Ersterem, und 
um 1712 nach Letzterem. Mariette setzt fulr 
seine Todeszeit den 3. Mai 1722, und das scheint 
das Richtige. Derselbe nent ihn Schiller von 
Adam Perelle, und fiigt hinzu er habe diesem 
wenig Ehre gemacht, well er sich nicht Uber das 
usserst Mittelmiige erhoben, — cin Urtheil, 
das uns jetzt fast zu strenge erscheint. 

Manche von Pierre's Blittern,, zumal von set- 
nen Radirungen, sind nicht ohne klinstlerisches| 
Verdienst und haben gegenwiirtig geschicht- 
liches Interesse. Er verfertigte, wie sein Lehr- 
moister, sehr viele Landschafton und Veduten ; 
die ersteron sind frellich, nach Marietto's rich 
tiger Bemerkung, scht geschmacklos und die 
letzteren sehr ungetreu; indess haben selbstseine 
schlechten Stadt- und Seblossprospekte, nament- 
ich die aus Paris und Versailles, fllr uns einen 
gewissen historischen Werth, indem wir anneh- 
men duirfen, dass dieselben, wenn auch im Ein- 
zelnen ebon nicht genau, doch im Ganzen und 
Groben sich an das damals Bestehende anschlies- 
sen, Er stand an der Spitzo eines, wie os scheint, 
anschulichen Verlagageschiiftes, welches er 
hauptsiehlich in den J. 166-1697 schr lebhaft 
betrieb; sein Laden befand sich zuerst beim 
Petit Chatelet, rite au Feue und auf dem Petit 























Pont; sodann : rile de la Juifverie au arme de Nor- 
mandie, i Vimage de 8. Nicolas und au Roy de 
France; zuletat: rile St Jacques a la font 
dor. Alle dieso Adrossen findet man auf seinen 
Blittern, welche durchgingig bezeichnet sivd 


Fait par Aveline oder Jfveline. Der grofle Ar- 


fangsbuchstabe dieser letzteren Bezeichnung ist 
fein einfaches A; Le Blanc hiilt ihn jedoch fir 
ein mit F verbundenes A und nimmt davon 
‘Anlass, aus unserem Kiinstler einen Frangois 
/Aveline zu machen. Die Existenz. eines Solehea 
hat aber keine andere Bilrgschaft, als die will- 
‘ktirliche Aussage des ebengenannten Scbrift- 
stellers, der gerade in diesem Falle um 50 2uver- 
Tissiger und grlindlicher sein milsste, als er sch 
dabei ein anderes Verschen zu Schulden kommea 
Tiisst, indem er seinen Vorgingern Heineter. 
Huber u. A. blindlings folgt und die BIL. sins 
[Frangois mit denen von Antoine Aveline re 
mengt. Pierre I. hinterlie® eine sehr betrch- 
liche Anzabl BIL; weil er aber in der That itt 
hiufig aus den Schranken der Mittelmabigtsi 
herausgegangen ist, erscheint es nicht angewe 
sen, seine Werke simmtlich oder aueb nur grii- 
‘tentheils zu verzeichnen; eine Auswahl aus den 
Dbesseren und interessanteren ist hinreichend 
19) Neue Modekupfer. Fol. 
41) Enfant de qualité promenez par sa Gover 
ante, 1659, 
2) Fille de qualité en écharpe allant pat ls 
ville, 1689. 
3) Femme de qualité étant a Elise de st 
tun caro (carreau, Kniekissen), 
4) Femme de qualité en grisette. 
5) Femme de qualité en deshabilé alant § 
VEglise. 
©) Officier de ta Mitice. 1689. 
7) Homme de quai en habit @'Epée (ait 
Manschetten). 1 
6) Homme te qualité en habit ap (he 
Manschotten). 1689, 
9) Homme de qualité en surtout a'hiver. 
1015) Sechs Seeansichten, mit manivrirenden 
Schiffen, 6 BIL, mit M.J. B. Fouard ges 
chen, Nach J. van Beeeq. qu. Fol. 
16-19) Die vier Jahreszeiten, Vier Landschae 
ie nach Bildern des Sammetbreughel om 
\derer flandrischer Maler herzuriihren scheit 






































qu, Fol, 
20—37) Achtzehn gleich groBe Landschaften, Ate 
Hine ins 


et fee. qu. A. 
Gartenansichten, mit Springbronn® 
Prachtsticken. Nach eigenct 
Komposition in Moucheron's Manter. » Ses 
rnumerirte BIL, bezeichnet wie die vorhergeher- 
den. qu. 4. 
4A) Pariser Stadtprospekte , wenigstens dreissis Bl 
qu. Fol. Wir heben daraus als die bemerkent- 
werthesten hervor, well darauf Plitze und be- 
rihmte Monumente, die jetet nicht mebr existi- 
ren, abgebildet sind 
1) Ansicht , aufgenommen vom Pont-Rovze, 
Jetzigem Pont Royal 
b) Notre-Dame, von der Seite des Gréveplatzes 
) Das Chorende von Notre-Dame, 
4) Das Lonvre. 














Pierro Avolino d. A. 


Antoine Aveline. 463 








«) Der Platz des Pont-Neuf. 

{Die Porte Saint-Antoine und die Bastille. 

£) Der Cours-la-Reine (der wabrend der letz~ 
ten Pariser Belagerung zerstirte Theil der 
Blysiischen Felder). 

1) Der Pont-au-Change, mit der doppelten 








Hiuserreihe, 
48) Prospekte franzisischer Residenzschldsser. qu. 
Pal. 
a) Chambord. 
b) Chantilly. 10 Bll 


¢) Fontainebleau, 6 BI. 
4) Liancourt. 4 ill, 
¢) Marly. 6 BI 
Meudon. 6 Bl, 
Schloss und Garten (1685-— 







4) Verneuil, 1692, 
¥) Versailles, Schloss, Park und Zubehir, aus 
den J. 1686—1680. 52 Dl, 
46) Pispekte von Stidten in Frankreich und andern 
Lindern. 66 BIL, qu, Fol. 
41) ine groBe Anzahl ralirter BIL, ohne den Namen 
des Actzers 
2) Description de "Univers, von Allain Manes- 
son Mallet. A Paris, ube. xxx. 5 Bde, 
gr-8. Die Kupfer mit Abbildungen von 
Volkstrachten,  Landessitten,  Vedutn; 
u.s.w, haben noch historiachen Werthe| 
sie sind simmilich radirt und gehiren zu 
don sorgfaltigeren Werken aus der ersten 
Zeit des Kinstlers, der seinen Namen 
niebt darauf gesetzt, well er damals fr 
fremde Verleger arbeitet 
») Les Travaux de Mars en 
Von demselben verfasst. 
uxxxv. 3 Bde, gr. 8 
‘S\detemonte eines Autoaté tn Portog 
m 

48)ss Freudenfeuer vor dem Pariser Rathause, 
tnd die Iumination des Louvre an der Wasser- 
seite, im J. 1082, bel der Geburt des Herzogs| 
ton Bourgogne. 2 BII. qu. Fol. 

$0) Abbildung der Trauerdekoration In Notre-Dame’ 
10 Paris, bei der Lefchenfeier und Seclenmesse 
des Prinzen von Condé, im J. 1687. gr. Fol 

51) Theaterdekorationen fiir die in Venedig aufge- 
fibeto Oper dio eiferstichtige Venuse. Nach 
J. Torelli, 10 BIL. qu. Fol. 

52) Vier andere TheatendeKorationen fir das in Paris 
aufgefGhrte Ballet: »Thetive uu die ebendaselbst 
egebene Oper *Aniromedas, Nach J, Torelli. 
qu. Fol. 

‘Heineken, Dict 
Handbuch, VIL 

















rt de la Guerre. 
Paris. ve, 





er. qu. 

















— Huber und Rost, 
—Le Blane, Dict. 





Antoine Aveline, Kupferstocher und Ver- 
‘eger, vermutlich Sohn und Schiller des Vorher~ 
gehenden, denn wir haben von ibm eine Anzahl 
Staitprospekte, die in der trockenen Manier d 
Pierre I. ausgefithrt sind und wahrscheinlich sei- 
uer ersten Zeit angehlren; spliter wird seine 
Behandlung geschmeidiger und  malerisch 
Seine BI. sind A. Aveline soulpsit oder fei 
oft auch Gravé oder Fait par A. Aveline bezeich- 
net, und fithren dabei gowUhnlich eine yon den 
Adressen seines Verlags, welchen er in Paris 























betrieb, zuerst Rue du Foin, nachhor Re St, 
Jacques, unter der Firma: & la Reine de France, 
und zuletzt ebendaselbst, aux armes de la Ville 
de Paris. Nach den Forschungen von Jal in amt- 
lichen Aktenstiicken, starb der Kiiustler in Paris 
am 22. Miirz 1743, im Alter yon etwa 52 Jahren, 
Bei Heineken, Huber und Le Blane sind seine 
BIL. mit denen Pierre's I. vermengt. 


4) Linnocence. Nach F, Boucher. Von dem 
Moler anradirt und von A. Aveline beendigt. 
I, Fol. 

2-3) Zwel Tageszeiten: L’Heure du Matin und 
UHenre du Midi, Nach Mondon le fils. Sei- 
tenstilcke mit Modefigaren in Rokoko-Kartuschen; 
unter jedem Bl. acht franz, Verso; gehiiren zu 
der Folge der vier Tageszeiten, von welcher 
Frangois-Antoine Aveline die zwel andern ge- 
stochen hat. qu. Fol. 

1. A Paris chez A. Aveline et chez Mondon le 
Fils ‘ 
UL A Paris chez F. Cherean. 

4—9) Sechs Hefte mit Ornamenten und Mode- 
figuren im Rokokostil. Nach Mondon le is. 
Jedes Heft enthilt 7 numerirte BM., das Titelbl. 
tnlt eingeschlossen. 4, 

4) Premier livre de forme Rocquaille et Cartel. 
5} Were ‘Trophée. 

6) Troisitme Livre de formes Cartels et 

rocailles. 1736, 

‘) Titel. 

) L'Amour couronnée. 
¢) Le Galand chasseur. 
4) L'Heureux moment. 
¢) Le Rendez-vous. 

1) L’Amoureux guerrier, 
#) Lofmelenx valet. 

7) Qnatritme Livre de Formes omnes de 
Rocailles, Cartels, Figures, Oyseaux et 
Dragons chinols. 1736. 

8) Cinquidme Livre de Figures et ornet 
chinols. 1736. 

a) Titel. 
b) La Sultane Favorite, 
) Amida Divinité Japonaise, 
Sultan dela Chine avec u 
£) Puzza 
) Troph 
Chine, 
9) Sixidme Livre de Formes Rocailles et Car- 
{els omés de Figures Frangoises. 17 
a) Titel, 
d) Le content villageots. 
©) Les petits Mattres. 
a) Les tendres Accords. 
€) Le repas champétre. 
£) Amant Fide 
8) L’Amant Aimé. 

1017) Prospekte franaisischer Residenzschlis 
8 Bl, KL und gr. qu. Fol, 

18—21) Franzisische Stadtprospekte. 4 Bil, er. 
qu. Fol 

22-25) Vier Platten far: Nouvelle Description de 
1 Ville de Paris, von Germain Brice. Paris, 

1717. 12. Sechste Aun 

26-27) Zwei Platten fir: Versailles immortalisé, 
yond. B. de Monicart, Paris 1720. 4. 



















































464 


28) Abbildung des am Hofe orrichteten Theaters far 
die zum Vergniigen der Prinzessin von Piemont 
(Gemalin des Herzogs von Bourgogne) gegebene 
Oper. Nach F. Juvarra, qu. Fol. 

29) Das Radfenster der Pariser Kathedrale, an der 
Seite des erzbisehiQichen Palastes, ausgefart im 
J. 1727, Im Unterrande die Widmung des 
‘Werkmeisters jener Arbeit, Claude Penel, anden 
Pariser Erzbischof, Kardinal von Noailles, und) 
das Wappen dieses Prilaten. gr. 

30) Nouveanx dessinsde carrosses. Nach Mondon le 
fils. 6 BI. qu. 4. (Heineken.) 

31) Die Bibel Rafact's. Etwas Kletnere Nachstiche 
‘nach Nic. Chaperon. 50 Bll., mit latein, und 
franz, Text, Beigefigt sind 3 Bil: Tod Abel's, 
Abraham's Opfer und Simson unter den Ruinen 
die nteht nach Rafael. Gravé A Paris par A. Av 
line, se vend chez Ini. Kl. qu. Fol. (AufgefGhrt 
‘von Passavant, Raphael. Il. 207.) 

32) La France & la vertu consacre c¢ tableau. Alle~ 
gorie, Chevallier p. gr. Fol. (W. Engelmann.) 

s. Heineken, Dic, — Huber und Rost, 
Handbuch, Vil. 382, — Le Blane, Manuel, 


_Antoine Aveline _ 





























Pierre Aveline, Kupferstecher, der zweite 
dieses Namens, daher von uns Pierre II. be- 
nannt, geb. 2u Paris 1710, + daselbst 1760, 
geblich Neffe des Vorigen, empfing den ersten 
‘Unterricht in seinem Kunstiache bei J. P. Poilly. 
Seine Zeichnung, obschon nicht gerade inkor- 
rokt, ist unbestimmt und, wie man sagt, weg- 
praktizirt, und seine technische Behandlung ver- 
bindet mit dem Fitichtigen das Letchte und Go- 
fillige, welches den franzisischen Kupferstechern 
um die Mitto des 18. Jabrh. durchweg cigen- 
thiimlich ist, Er unterzeichnet gew0bnlich: 
P. Aveline. 





Biblische Geschichte, Mythologie, 
Allegorie, Poesie, Profangeschichte und 
Bilan 





1-2) Zwel BI. fir das groBe Kupfermerk der 
Dresdener Gemildegalerie (Dresden, 1757) Il. 
PI. Sf und 93, Seltonsticke nach HU. Castig~ 
Mone. qu. Fol. 

1) Noah lisst dle Thiere in die Arche gehen. 
2) Jakob ficht mit Weib, Kind und Vieh von 
Laban, 

38) Moses. als Kind wind der Tochter des Pharao| 
gebracht, Nach Giorgione. Cabinet Crozat 
(Paris, 1742) TI. Pl. 2. gr. qu. Fol. 

4) Jesus heilt Kranke, Nach J. Jouvenet. gr. 
qu. Fol. 

5) Jupiter ond Jo, Nach A. Schiavone, Cabinet 
Crozat. I, Pl. 11. qu, Pol. 

6) Enlivement d'Europe. Nach A. Watteau. gr. 
qu. Fol. 

7) Enlavement @'Europe. Nach F, Bouche 
Fol." Seltenstdck aur aGeburt des. Bacchuse 
(No. 16). 

8) Der zornige Neptun. (Quos ego.) Nach Fr. 
Albani. gr. qu. Fol 

9) Vénus A sa Tollette, P. Aveline inv. et sculp. 
Im Unterrande sechs lateln, und sochs franz, 
Verse. Fol. 

10) Accord de Vénus et de Amour. 
Boucher. qu. Fol 

















Nach Fr. 








Pierre Avelino Il, 
11—13) Drei BU, nach Fr, Boucher. 1750. Pa 
11) L'Amour nageur. 
12) Les Amours en galeté, 
13) Les Amours folittes, 

14) Diana und Aktion, Nach J. Bassano, Cabinet 
Crozat. H. Pl. 12. Fol. 

15) Diane au bain. Nach A. Watteau, qu. Fol 

16) Nalssance de Bacchus, Nach Fr. Boucher. « 
qu, Fol. Seltenstick fubrung der Europ 
(No. 7). 

17) Bacchus et Ariane, Nach cigener Enfinduss 
Tm Unterrande sechs lat, und. sechs fact 
Verse, Fal, 

1821) Die vier Elemente, Nach Ch. Natoire 
4 Bil, in ovalen Einrahmungen, gemelnschaftiet 
gestochen mit Perronneau. qu. Fol. 

22-“25) Die vier Elemente, dargestelit durch cise 

sche Figuren, 4 Bll, ‘Nach Fr, Boucher. ll 








26—27) Sommer und Winter, durch Kinder dx 
gestellt. 2 BI, Nach Ch, Natoire. qu. Fol 

T, Die Platte von den Maler angeitzt. 

U. Von P. Aveline mit dem Grabstice! rl 

endet, 

Die zu dieser Folge gehdrigen zwei anien 
Jahroszeiten, ebenfalls vom Maler angestz, snl 
von Benoist I. Audran beendigt, 

28—31) Die vier Jabreszeiten, durch Kinder w- 
etalk. 4 Bil. Nach etgemer Hrfndun. Ui 

‘ol, 

3235) Die vier Jahreszoiten, durch chinesische 
‘Figuren vorgestelit, 4 Bll. Nach Fr, Boucher 
a. Fol. 

36—39) Die vier Weltthelle, 4 BI, Nach eigener 
Erfindung. qu. Fol 

4044) Die finf Sinne, galante Vorstellongen. 
SBI, Nach eigener Erfindung. kl. Fol. 

45—50) Die fOnf Sine. 6BIl, Nach Fr. Boucher 
Der Tastsinn ist auf zwel verschiedene Artes 
dargestellt. Fol. Heineken.) 

51) Andromeda, Nach Ir, Boucher. Fol. 

1, Mit Nadel und Scheldewasser vorbereitet 

vom Maler, 

II, Mit dem Stichel vollendet von P, Aveline 

52) Enlivement d'Eléne. Nach Deshayes. Fa 

153) Aeneas erbilt Beistand von Apollo, Nach Dems. 
Fol. 

54) Sancho Pansa,, verfolgt von den Kiichenjungen. 
die thn mit Spiiicht einseifen wollen, Sub 




















mesle. Fol. 

56) L’Anneau de Hans Carvel (aus Lafontaine’ E 
zablungen). Nach Laurin. Im Unterrande det 
franz, Titel, zwei vierzellige Strophen , und 
zwischen die Adresse: A Paris chez Buldet. 








der Dresdener Gemilde- 
PL 38. gr. qu. Fol 





Nach L, Autres 

P. Aveline sculp. 1737. Im Unterranie 

das Wappen des Vorgesteliten, dessen Nate 

nicht angegeben ist, Fol. 

59) Gabriel Dupineau, Jurist, Brustbild, 
Oval. 12. 

(60) Joseph Paris Duverney, Brustb,, 3g links, Orel 
Nach L. M. Vanloo. 8. 





fg tnks 





Pierre Avelino II. 


465 

















(i) André-lereule de Fleury, Kardinal, ganze Fig., 
stehend, begleitet von Segensfille, Frommigkelt 
and Gereebtigkeit, Allogoric auf die glicklichen 
Resulate seines Ministeriums. Nach J. Che~ 
vallier. Im Unterrande vier franz. Verso. Fol. 

62) Fr. Geminiant, italienischor Mustker, Brust 
auf einem Medatilon, welches efn Genius 
und die drei Charitinnen bekrinzen; im Hin 
grande, reehts, tanzen ein Faun und eine Faunin 
tach den Tanen 
Luft fabrt Apollo mit s . 
E.Bouchardon, Fol. Niedliches BL, fein und 
att gestochen. 

1. Unten, fiber dem Binfassungsstrich gogen 
die Mitte: An. 1738; unter der Randiinie, 
links und rechts, die Namen der Kunstler. 

1, Mitder Unterschrift: Sequor ot qua duxeris, 
adsom, 

UL Mit der Unterschrift: Debent Charites 
hee pignora Vati, Der Name des Dar- 
sesteliten ist in Keinem der drei Platten- 
rustinde angegeben. 

(9) Pierre Lasson, Jurist, Brustb.,/ links. Aveline 
seulpsit 1741," A Paris, 12, 

(6a) Jean Baptiste Monoyer, Blomenmaler , Halb- 
4, eine Palette in der finken Hand. Nach G. 
Rueller. Oval, Fol. 

4) Kine Anzahl Bildnisse fOr die unter dem Na- 
men: Suite d'Odieurre bekannte Portritsamm- 
lung, darunter die oben (Bd. Il, 60) genannte 
Kopie nach dem Bildnisse des Kupferstechers 
Bern, Picart von M. des Angles und J. van der 
Sehley. 8 
































Genreszenen, Studien, Ornamente. 





(5) Kine Hirtin treibt eine Viehherde. Nach Ber 
chem. gr. qu. Fol. 

(i) La Bergire prévoyante. Nach Fr. Boucher. 
tt. Fol. 

0) Vier BIL. nach Fr, Boucher, Fol 

67) La Musique. 

68) Le Trébuchet. 

Fontaine de "Amour. 
Bonne aventi 
la Bolle Cuisinidze, Nach Fr. Boucher. Fol. 
Usile accident, Nach K. van Falens. gr. qu. 
Fol, 

Abdriicke nach Heller-Andresen : 
1) Mit Filloent's Adr. 
U) Mit Aubert’s Adr, 

13-14) Zwei Seitenstick 

78) La Jarretitre. 

1) ta Puce, 

Der Platz Maubert in Paris, 

rat. gr, qu. Fol. 

6—79) Vier Bil. far: Nouvean Reenell des Troupes 
Végites de France. A Paris chés F. Chérean. 
12 numerirte BIl., nach P.B.de 1a Rue. kl. Fol. 

i) Arquebustersde Cirassin, Cavalerie (No. 5) 
77) Fusiliers de Montagne (No. 6). 

75) La Morliére, Dragons (No. 8). 

79) Bretons volontaires, Fusiliers (No. 11). 

80) Le Trio Flamand, Gruppe von drei Halbtig. 
Nach A. van Ostade. Fol. 

S1-82) Zwei Seitenstiieke nach Ch. Parrocel. 4. 

$1) La Souris (cin Knabe mit einer Maus in 
der Falle). 
82) Le Chat (ein Kleines Midchen mit einer 
tze fm Arm). 
Meyer, Koustler-Lositon, I. 



























ch Francisque, Fol. 








Nach Et. Jew 




















83) La Folie, Ein Schalksnarr, halbe Fig., mit 
Pritsche und Schellenkappe. ‘Nach C. de Vis- 
scher. qu. Fol. 

I, Vor der Se 
IT, Mit der Unterschrift: La Folte, 
‘Zwei Soitenstiicke nach A. Wattea: 








Fol. 

84) L'Amante inquiate. 

85) La Réveuse, 

86)[Les Charmes de ia Vie. Nach A, Watteau, 
ar. qu. Fol. 

87) Le Concert champétre. Nach dems. Fol 





.. Nach dems. 
Melsterstick des Stechers. 
1. Vor der Schrift. 
T, Mit der Untersebrift: L’Enseigne. 
ile, Grappe von drei Personen unter 
Nach dems, Fol. 

91) Récréation italicnne. Nach dems. gr. qu. Fol 

2) La Villageoise. Nach dems. Kl. Fol. 

3) La Famille du Bucheton. Nach Ph. Wouwer- 
man. qu, Fol 

91-113) Bin Heft Studienkpfe nach Antiken, 
wait einem Titelbl. von seiner eigenen Erfin= 
dung, 20 DIL. KI. 4. (Hleineken.) 

114) Seehs Hefte mit Kindergruppen. Nach Fr. 
Boucher. Das erste, zweite und vierte Heft 
hat P. Aveline gestochen; das dritte, finfte und 
sechste sind ¥ 
Als, Jedes Heft cuthilt 6 BIL. 4, _(Ileinek 

115-120) Nouveau livre d Enfants. Nach B. Bou 
chardon, GBI. mit Kindergruppen. Fol, und 
qa, Fol, 

121) Nackte akademliche Figur, sitzend, 

Bouchardon. gr. Vol. 

122-125) Vier BIL. far Livre de Diverses Figures 
DiAcailémies, dessinées par E, Bouchardon. 
A Paris chez Huguier, 1738, 12 numerirte Bl, 
Fol. Unserm Kiinstler gehoren die Nm. 5, 10, 
11 ond 12; die andern sind yon dem jiingeren 
Jean Aveline, dem jingeren J, Bouchar- 
don und J. B. Perronnean. 

126129) Vier Bil fir: ‘Second Livre de Diverses 
Figures D'Académiés dessinées par E. Bou- 
chardon, A Paris chez Huguier. No. 2, 5, 9, 
10 und 12 einer Folge von 
wort Jean Aubert, Hug uier und 

eaucdie andern sieben Neu. gestochen haben. 

Fol 

130) Stillcben mit todtem Wildpret, welehes ein 
Dachshund bewacht. Nach Oudry. Fol. 

1. Vor der Schrift. 

131) Arabeskenfullung 

Venus von 





qu. Fol. max. 






























L.F. dela Rue und Huquier 
J 










































it Figuren ; im Mittelfelde 
x verwundet, Nach A, Watteau. 
mit dem Stichel 





132) Le May. Nach A, Watteau. No. 4 elner 
Folge von vier Arabeskenfillungen mit Figuren, 
voru J. Moyreau, J.J. Lebas und G. Seo~ 
tin die drel ersten’ Bil, ausgeftbrt haben. gr. 
Fol. 

133—134) Zwei BIL nach A. Watteau, Le Buveur 
(No. 2) und Le Fauno (No. 4), 2u einer Folge 
son vier Arabeskenfallungen mit Figuren, deren 
zwei andere (La Folie und Momus) J. Moyreau 
gestochen hat 

135—135) Vier BIL: Titelbl. und Pl. 90, 106 und 
118, fiir: Oeuvte de Juste Aurile Meisson~ 


59 























466 Pierre Aveline II. 


Jean Aveline, 








ater, 
Fol, 

139) Quatre Livres de Vases. Nach Fr. Boucher. 
4. (Heineken.) 

53) Premler et Second Livres de Fontaines. 

Nach Pr. Boucher, 14 Bl, Titelbll. mit etn- 
begriffen, A Paris chez Huquler, 4. (Heineken, ) 

154—157) Vier Bll. mit den Verzierungen in dea 
vier Ecken des grofen Spiegelsaals in Versailles, 
fiir: La Grande Galerie de Versailles 
sous Ia direction de J.B, M. 
ar. Fol. 

158) Modell einer im Hofe des Louvre xn errichten- 
den pyramidenformigen Kapelle. Nach der 
Zeichnung von Francols Dubois. Fol. max. 

I. Im Unterrande: Dessein d'une chappelle 
en Pyramide....,.... par Francois Da 
Bots. Daneben dieselbe Inschriftlateinisch. 

Ul, Mit der Dedikation. Unten rechts, unter- 
hhalb des Avec Priufl, da Rot: Aveline fe. 

TIL. Wie IT; nur unten rechts Aveline fe aus 
geldseht und dafir: 4. @. G. 

159) Titelvignette mit der Devise: Apollo salataris. 
Nach A. H. Far die Histoire de Vorigine et des 
progrés de la Chirurgie en France. Paris 1749, 4. 


Frangois Antoine Aveline, Kupfer- 
stecher, Sohn von Antoine und angeblich Vetter’ 
und Schiller von Pierre I1., auch der »jtingere| 
Avelinex genannt, geb. 21. Mai 1727 tin Paria, 
arbeitete hauptaichlich fiir dortige Verleger, und 
ging spiiter nach London ; daselbst atarb er nach, 
Basan's Angabe in Diirftigkeit. Seine BI. fth-| 
ren folgende Bezeichnungen: F. A. Avelino| 
soulpsit; — F. Avelino le fils scalp. ; —F. Ave-| 
ine filius seulp. ; — Aveline fil. sculp.; — Ave- 
line le jeune se. ; — Aveline junior sculp, 

1) Neptun besintigt die brausenden Woger. Nach 

F. Boucher. gr. F 
2-3) Zwei Tageszeiten: Le Tems de LApres 
inge und Le Tems De La Soirée. Seltenstiicke| 
mit Modeftguren in Rokoko-Kartuschen, nach 
Mondon le fils; unter Jedem Bi 8 franz. Verse. 
ren zn der Folge der ler Tageszeiten, von| 
‘welchen Ant. Aveline d. Ae, die belden andern. 
gestochen bat, qu, Fol. 
I. A Paris chez A. Aveline et chez Mondon 
le Fil 
Ul, A Paris chez F. Chereau. 
4) Gabtiel- Francois Landry de Sericourt, Abbé, 
Brustb., #/4 rechts. Oval. Fol. 
5) Charles Kolin, Brasth,, inks, Oval. 8. 
1. Vor der Schrift. 
Il, Die Umschrit ‘tm Rande des Ovals, die 
Namen des Malers und Stechers unter dem 
Oval, vier franz. Verse am Sockel, und im 


‘A Paris chés Huguier rue St, Jacque. 


140. 



























































Unterrande: 4 Lausanne, et & Genlve chez 
Bousquet et Compr. 
6) Weibliches Brustb. in einem Blumenkranz,, der 


von flatternden Amorinen getragen wird. Nach 
Cochin d. Jing. qu. 24. Radirtes Blitichen. 
12) Chlothar M., Konig dee Franken; Childe- 
bert Il; Tipin der Karzay Karl der Kahlo; 
Raoul, Kénig von Frankretch; Catherine de 
Bourkon, Schwester Helnriel'a FV,, 6 BM, 
tienen die flnt ersten nach A. Bolzo 
nnungen gestochen sind, wabrend das letzte die 
Bex, des Malers A. F. Fur Odieuvre's 
Porteataammlung. gr. 6. 














13) Le Mosicten Espagnol, singender janger Mam, 
adel cine Guitarre splelende Fras. J ¥ (v 
schrinkt) V el sen pinxit 1691. Avelinescalpit. 
London etc, Publ. ete. Sept. 30%, 1785. UL 
Fol. Der Name des Malers wird gewdbrile, abet 
filschlich, J. B, Evelsen gelesen, die angeblicen 
E sind aber nichts als die Gfter vortommente, 
verechnirkelte Form des A. (Mitell. sn 
W. Schmidt.) 

14) Le Musicfon Flamand, Nach D. Tenters. Fl 

15) La Barque Chinoise, Nach Fr. Boucher. Fl 

16—21) Chinesische Figuren und Sacken. 6 i 
Nach J. Pillement, London published 175 

wt. qu. Fol. 

2227) Chinesische Figuron, 6 Bll, Nach F.Boc- 
cher. Fol. 

22) La Réveuse. 

23) Le Mérite do tout pais. 

24) Le Paquet incommode, 

25) La Coser Chil 

26) Lotseau & bonnes fortunes. 

27) Les Délices de V'Enfance. Dies les 
ist von Baléehou gestochen 

28) Ve d'un c6té du port d'Echelle au Lora, 84 
J. Vernet. gr. qu. Fol. 

29) Le Pacha en Promenade, 
Fol, 

30) Titelbl. fir: Ephémérides des mouvemens 
tes, Nech 8, Challe. 4, 

31) Vignette ir: Angélique et Médor, NachCortis 

J. 

32) 





Nach dems. 








4.3.12. 
ignette far dle Histoire généalogiqne & 
maison Du Chatelet, Fol. 

39) Vue perspective de IIilumination de ls Bie 
de la Ferronerie du cits de la Rie St, Hor 
(B Septembre 1745). Nach den Zeleboorra 
der belden Slodtz. Les figures deuiné 7 
Cochin le fils et gravé par F. A. Avelite 
La Perspective par Boal tt gravé pa: Bai 
Meul Faing, Letaterer verlegte das BL, d= 
‘thm den Six Corps des Marchands de ls Vile 
gewidmet ist, qu. Fol. 

Das andere Bl., ein Seltenstiek, mit der Tee 
perspective de Litllumination de a Bie 
Ferronerie du ebté de la Riie St. Denis it st 
yon F. A, Aveline, sondern von Marve to! 
Bovait. 

‘Heineken, Dict, — Huber und Bev 
Handbuch, VILL. 149. — Le Blane, Masod 
E Kali 

Jean Aveline, Kupferstecher, nach Msi 

‘au seiner Zeit 1735 in Paris lebend und Brit 

‘des vorbergehenden. Heineken (Dict.) eri! 

ikn ebenfalls, mit der Bomerkung , dass et b= 

nahe nur flir Buchhiindler gearbeitet, wes 
er nur dre BU. von ihim anfilhre, die nicht dest 
lich bezeichnet sind. Ich kenne von thu folgen!e 

Bi: 

' 1=4) Vier akadomische Figuren (No. 2,6, $u8i 
9) for: Livre do diverses Figures D’Acaléatt 
Dessinées par Bde, Boucharddn. 4 Pu 
chez Huguier 1738. Fol, Sie sind J. Av 
Junior scutp. bereichnet und gehiren te eet 
Folge von 12 nameristen Bil, wobel Pierre I 
Aveline, J.B. Perronnean und der ji 


ere J, Bouchardon mitgearbeitet haben 
sere J, mites i 























Avellanus 


Avemann. 467 








Arellanus. P. Alberieus Avellanus, wol 
italienischer Maler im 18. Jabrh. 
Nach ihm gestochen: 


Mi, Bernhardin von Siena. Gest, von Jan, Gut- 
tierez. 


«Heineken, Diet. 


Avellar, 8. Avelar. 
Arelli, s. Xanto, 


W. Schmidt. 


Avéllino, Giulio oder Giacinto d’Avel- 
lino, nach seiner Vaterstadt sil Messineses ge- 
unt, Landschaftsmaler in der zweiten Hilfte 
des 17, Jabrh. ‘Von Natur liebenswiirdig und 
bin, talentyoll und geistroich , erwarb er sich 
duh’ seine Werke den Namen des griBten 
Lundschaftsmalers, den Messina hervorgebracht| 
iat. Nachdem er’ in dieser Stadt bei Niccold 
Francesco Maffei Mathematik, Perspektive und 
Architektur studirt hatte, ging er nach Neapel 
td wurde der Schitler des Salvator Rosa. Zu- 
fickgekehrt nach Messina vermillte er sich mit 
der Tochter seines ersten Lebrers. Eines Tages 
serieth er mit einom Priester in Streit; er verwun- 
eto diesen durch einen Bilchsenschuss und floh 
dua, sichzu retten, nach Neapel. Hier wurde ihm 
tie Liebe einer Frau unertriiglich, die in Leiden- 
shaft und Eifersueht so weit ging, dass sie sei- 
ver Gattin mit Gift nach dem Leben trachtete. 
Avbegab sich daher nach Rom und dann nach 
Veudig. Auch andere groBe Stidte suchto er 
tech auf, bis er endlich in Ferrara cine bleibende 
Stitte und einen bedeutenden Wirkungskreis 
ful. Er fithrte hier die Landschaftsmalerci 
‘isdet ins Lebon zurtick, welche mit dem Tode 
der Dossi untergegangen war. An Meistern 
ret Art fohite es in Ferrara nicht. Avellino| 
verehrte namentlich Franceseo Costanzo Catanio, 
desten Geisselung Christi sein Lieblingsbild war. 
Innige Freundschaft schloss er mit dem Kunst- 
freund und Sehriftsteller Baruffaldi; wie dieser, 
var er auch Mitglied der Accademia degti Intre- 

Didi, in der er Gfters Beweise seiner dichterischen 

Lefihigung gab. Avellino liebte die Poesie; 

ihren groBten Meister sah er in Torquato Tasso. 
Avellino’s Gemiilde fanden dauernde Aner- 

kennung. Noch Lanzi und Rosini rtihmen,, dass 
er die gewaltsame und herbe Kunstweise seines 
lehrers Salvator Rosa zu mildern bestrebt war. 

Inseinen Werken erregte die geistreiche Staffage, 

aber ganz, besonders dic Flllle von Bauwerken 

und Ruinen allgemeines Interesse. Diese Situlen- 
hallen und grandiosen Trimmer der klassischen 

Welt waren durchaus im Geist und Geschmack 

der italienischen Romantik. Als wiirdiger 

Schmuck der Stile und Galerien wurden Avelli- 

10's Gemiilde tberall gesucht. Dennoch kannte 

selbst das vorigeJahrh. wenige derselben. Citta- 

della 2ihit in Ferrara folgende auf: Acht Land- 
schaften mit heifigen Geschichten im Hause 

Donati; Zwei in dem des Giacomo Pomatelli und 

















andere in dem des Cremona. Auch die Vorhalle 
des groBen Sales in der Residenza de’ Consoli 
hat Avellino gemalt. Der Kiinstler starb am 
3. Aug. 1700 im Hospital de’ Battuti bianchi zu 
Ferrara. 

s. Baruffaldi, Vite de’ pittori ete, Ferrarest, II. 
394 und 222" Anm. — Cittadella, Catalogo 
istorico IV. 341. —Barotti, Pitt. di Ferrara, 
p.103. —Memorie de’ pit, Messinesi. p. 2 

xi, Storia pittorica, IV. 300.—Rosini, 
‘Storia della pittura, VII. 129. — Zant, Encl, 
Jansen. 

Avellino. Onofrio Avellino, Maler zu 
Neapel um und nach 1700, soll in Rom 1741 im 
Alter von 67 Jabron gestorben sein. Er lernte 
zuerst bei Luca Giordano, und als dieser nach 
Spanien berufen war, bei Fr. Solimena. Er kam 
dann zu cinem gowissen Anschen und erhielt 
insbesondere viele Bestellungen auf Bildnisse. 
Fir die Kirche der Karmeliter zu Sorrent 
malte er ein groBes Bild, die hi. Jungfrau mit 
dem Kind, von Engeln und Heiligen umgeben ; 
fiir die Stadt Vico bei Sorrent die hb. Ciro und 
Giovanni, die Kranken heilend, und dariiber die 
hl. Jungfrau mit dem Kind in der Engelsglorie. 

esgleichen verfertizte er zwei Gemiilde fiir die 
rche del Rosariello delle Pigne ausserhalb des 
‘Thores 8. Gennaro zu Neapel, aus der Ge- 
schichte des hl. Domenicus. Dominici gibt an, 
dass viele Kopien von Avellino in's Ausland, 80 
nach England, Frankreich und namentlich auch 
nach Venedig gegangen seien, wo man sie fllr 
die Werke seiner Lebrmeister gehalten habe; 
s0 Schlachten nach [,. Giordano und His 
bilder nach Solimena, die alle mit der griBten 
Freiheit kopirt gewesen wiiren. 

‘Nachdem Onofrio in seiner Heimat viele Werke 
ausgeflihrt, wandte er sich nach Rom, wo er 

+h verheiratete und stiindig niederliess. Auch 
ihm nicht an Bestellungen 
Dominici nennt hierunter den hi. Alberto, der 
Kranke heilt, in der Kirche von Monte Santo, 
ein Bild, das vielen Beifall erlangt habe. In den 
letzten Jahren seines Lebens habe er tibrigens, 
wol wegen seiner zahlreichen Familie, aueh seine 
Bildnisse, mit denen er Erfolg hatte, mit wenig 
Sorgfalt mehr gemalt. Sein griBtes Werk ist 


































nach Lanai die Decke von 8. Francesco di Paola 
in Rom. 





Nach ihm gestochen : 


des Kardinals Alols, Caraffa, Gest. 





Winals Buffo, Gost, von A. van 
Westerhout. 

s. Dominici, Vite det Pittort etc. Napoletani. 
IV. 211. 553. — Lanz, Storia pitt, Uebers 
von Quandt. I. G11, — Heineken, Dict. — 
Fassli, Kiinstlerlexikon. 1. 








W. Schmidt 

Avemann, Wolf Avemann, malte in H. 

van Steonwyck's Manier perspektivische An- 

sichten von Kirehen. Doppelnayr lobt ihn wnd 
59° 








£68 


Averara. 








Avenarius 





sagt, or habe eine lange Thitigkeit ausgelibt, 
Nach dem J. 1620 sei er von Nurnberg. nach 
Hessen gegangen,, wo er auf gewaltsame Weise 
das Leben verloren habe. 
8, Doppelmayr, Hist, Nachricht von den Norn, 
Mathematicls und KUnstlern, 1730, p. 215, 
‘W. Schmidt. 








Aven. Leo @Aven, s. Thiry. 


Avenarius. Tony Avenarius, Maler der 
Gegenwart in Kiln, von welchem 1870 die be- 
merkenswerthen Restaurationsarbeiten an den 
Mosaiken und Malereien der Krypta von 8. Ge- 
reon in Koln begonnen wurden. 

4. Zeitschrift fir bild, Kunst. 1870. Chronik 

p.tll. 





Avendano. Serafino de Avendano, mo- 
derer Maler, geb. zu Vigo in Spanien, 


Nach ihm radirt 


1) Nel villaggio. Rad. von Domenico Casella in 
Genua. In: Lito in Italia. 1H. 1871. 

2) Notte nuvolosa. Rad. von Dems. Ebends. 

W. Engelmann, 
Avendoel. Avendoel, hollindischer Mater, 
welcher, nach den beiden in Schw erin vorb 
denen Bildern zu urthellen, etwa um 1650 thittig 
war. Diese (nicht bezeichneton) Bildchen stellen 
das Innere eines Stalles mit Schweinen dar; sio 
sind von leichter, fllssiger Behandlung, feiner 
Beleuchtung und guter Charakteristik der‘Thiere. 
Dio Verwandtschaft mit P. Potter last viellcicht, 
auf den Einfluss dieses Kiinstlers schli 
Verschiedene ganz verwandte Thierstlicke (meist, 
Schweine) habe ich in kleineren Sammlungen 
undim Kunsthandel unter falschon Benennungen : 

P. Potter, B. Graat u. 8. w. gesehen. 
W. Bode, 











Avene, 5. Davesne. 
Avent, 5. Avont, 


Aventl. Aventi oder d'Aventi und da’ 
Vento. Aus dieser Familie treten in Ferrara 
zu verschiedenen Zeiten Kiinstler maunigfacher | 
Art auf. Von hervorragender Bedeutung ist kei- 
ner gewesen. 





Giovanni Maria war Maler und wird be- 
reits 1520 als nicht mehr lebend bezeichnet. 


Filippo arbeitete als Steinmetz (tagliapietra) 
1536 an dor Herstellung der Torre di Rigobello. 


Die Steinmetzen Giovanni, der 1558—1577, 
und Ippolito, der 1574-1577 erwithnt wird, 
sind wabrscheinlich Nachkommen des Filippo. 





Sigismondo war Zeichner und lieferteausser 
anderen im J. 1600 fir den Papst eine Zeichnung 
des Campanile. 





i, 





Carlo wird 1621 als Kunststicker in Ferran 
genannt. 
8. Cittadella, Notizio relative ete, a Fenn, 
pp. 596, 662. (vergl. 397). 103. 648. 
Jana. 


Aver, 6. Auer. 


Averara. Giambattista Averara oder 
Averaria, Avernaria, d’Averara, Maler 
in der ersten Hiilfte des 16. Jabrb., + 16. Nor. 
1548. Seinen Namen hat er wahrscheinlich voo 
jenem kleinen Averarathale bei Bergamo, wel- 
‘ches nach Tassi’s Ausdruck so viele Kinstler 
hervorbrachte, dass man ein ganzes Buch iber 
sie schreiben kinnte. Wer Giambattista’sLetre 
war, wissen wir nicht, aber seine Werke ra 
rathen einen mittelbaren oder unmittelbares 
Einfluss Tizian’s. 

In Bergamo schmilckte er die Fassade des 
Palazzo del Podesti: Putten halten enke 
‘Wappen; Architektur und Blumenornspc!, 
kriiftig behandelt, treten in energisches B+ 
lief hervor; dariiber malte er die Maia 
mit dem Kinde nebst den stiidtischen Sehut- 
heiligen Vincenzo und Alessandro, Innetiab 
des Gebiiudes ist der Fries des grofen Ss 
von ihm. — Im Hause Pighetti bei 8. lo 
renzo, das zu Tassi’s Zeit dem Grafen Piet 
Giupponi gehirte, sind die Fresken des Sales 
‘von Ornamenten umgeben, sein Werk. Sie tt 
halten folgende Darstellungen: 1) Kénig Sul 
mone tidtet seinen Schwiegersohn (roa 
2) Sulmone tUdtet dessen zwei Sibne. 3) Orbe 
naht sich mit dem Schwerte ihrem Vater Sulmo 
um ihn zu ermorden. 4) Orbeche, vor sich ‘ie 
‘Hiupter ihres Gatten Oronte und ihrer beide? 
Kinder, ersticht sich selbst. — Ridolfi sab ov} 
unter der Loggia desselben Hauses eine Maoast 
mit S. Giuseppe und 8. Bartolomeo, die abe 
zu Tassi's Zeit wahrscheinlich durch Ueber 
tinchung beseitigt 

‘Um 1533 verfertigte Averara die Malercie= 
der Kapelle 8, Bernardino in der Kirche 8. Fras- 
cesco. Die beiden Seitenwiinde und dabei j* 
eine Linette enthalten Wunder des Heiliges ™* 
zablreichen Figuren, Bauworken und anpotbi> 
mn Landschaften. An der Decke sind sy2) 
sche Gestalten der Tugenden oder Sibylles = 
Bandstreifen in den Hiinden. — Die Fresker. 
Ridolfi inder he der MUnche von Vallombcoss 
sah, waren zu Tassi’s Zeit nicht mebr vorb 
den, Nur eine Jungfrau Maria mit 2we 
Benediktinern auf der Wand cines Korrids 
sprach er noch fiir eine Arbeit Averaras 3 
Dagegen wollte Tassi ihm und nicht Lorent? 
Lotto die Bilder in seinem eigenen Hause 20er- 
kennen; darunter war von besonderem Interess¢ 
der Fries des Saales, der Einzug Karls V. »it 
zahlreichem Gefolge. 

Im Refektorium des Klosters au Astino b> 
findet sich ein Christus am Krenz und die vet 
Evangelisten mit ihrenSymbolen. Das Bild rs! 












































Avorara 


Averoamp. 469 











«ie Bezeichoung: Joanny Baptista de Averaria 
«tCristoforus'de Bergamo pinxerunt anno domini 
sour die octavo Aprilise. Da aber Averara 
lereits 1518 starb, 80 kann er dieses Werk hich- 
eos angefangen und in einem unvollendeten 
Tistande hinterlassen haben. Oder sollto man 
nit Zanj ohne Weiteres einen zweiten Giambat- 
‘sta ’Averara annehmen? 


tn der Beurthettung des Mcisters stimmen Alle 
arin Uberein, dass sein Kolorit anmutig war, 
coi dass er mit Geschick Verklirzungen und 
anlere Schwierigkeiten der Zeichnung zu be- 
luudela verstand. Seine jugendlichen Gestalten 
verden als sehr gefillig, besonders aber 
Avhitekturen und Landschaften gerithmt. Als 
‘s[deal des Meisters erscheint tiberall Tizian. 
fivar noch jung, als er starb, wie es heisst, an 
& Biss eines tollen Hundes. Achilles Muccio 
t ihn in seinem Theatrum Ber- 




















‘Teast, Bergamo. 1, 52. etc. — Pasta, Le 
Piture'di Bergamo. ‘pp. 35. 55. 60. (vermengt 
ito mit Baschenis d'Averara). — Ridolfi, Le 
Meravighio, 1. 193. — Lanzi, Storia pittorica. 

Encicl. (Gibt die Stelle 
igor als Tassi.) 











Jansen, 


Mverara, s. Baschenis. 


Aueamp, Hondrik van Avorcamp, gen. 


A wy nN de Stomme van 


ampon, holliin- 

cherLandschafts- 
tsler im ersten Viertel des 17. Jahrh. Aus den 
Tien auf Stichen nach seinen Bildern und 
Licknungen wissen wir, dass er zwischen 1612 
‘od 1625 als Kiinstler thittig war: aus der Be- 
seating de Stomme van Kampen, welche er in 
lea alten Katalogen des 17, und 18. Jabrh. 
fist, sowie aus mebrfach erwihnten Ansichten 
der Stadt Kampen von seiner Hand dtirfon wir 
sit groBer Wahrscheinlichkeit schliessen,, dass 
tats Kampen an der Yssel gebiirtig war und 
Yeleicht auch dort lebte. Darauf allein b 
ebitkt sich unsere Kenntniss seiner Person; 
(cn was Chr, Kramm (im Anhang seines Wer- 
ke Weiteres als Vermutungen vorbringt, ist 
Vehst unwahrscheinlich oder sicher unrichtig. 
dus den Daten auf seinen Werken, aus dem 
Garakter derselben und den Kostlimen, die sich 
‘unuf finden, diirfen wir annehmen, dass Aver- 
tan etwa um 1585 geb. ist und umm 1635 atarb. 
Tie Angabe Kramm's (a. a. 0.), dass cine An- 
‘eht von Kampen im Besitze eines Beamten di 
‘er Stadt das Datum 1663 (+200 gemoont words) 
‘nage, ist jedenfalls irrthiimlich. Auch dartiber, 
chdee Kunstler seinen Beinamen »der Stummes, 
wegen eines kirperlichon Gebrechens fuhrte, 
tet wegen seiner Schweigsamkeit und rurlick- 
Frogenen Lebensweise (wie Immerzeel vermu- 
‘t, tind wir nicht unterrichtet. 


























Als Kiinstler nimmt Avercamp unter den 
frithesten Meistern der sclbstiindigen holliindi- 
sehen Maleret cine keineswegs unansehnliche 
Stellung ein. Seine Landschaften — mit weni- 
/gen Ausnabmen Winterlandschaften — geben 
ein sehlichtes , aber sehr charakteristischos Bild 
des Landes und des Treibens, das sich zur Win- 
terzoit auf der VerkehrsstraGe Holland's, auf 
dem Eise, entwickelt. In seiner bestimmten 
Zoichnung, dem kriftigen Tone und der feinen, 
harmonischen Stimmung seiner Lokalfarben 
steht er dem W. Buytenwech und dem E. van de 
Velde (in seinen frliheren Bildern) sehr nahe. 
Ein besonderer Reiz ist dio gute Erhaltung sei- 
ner Gemiilde in der Frische und Leuchtkraft der 
Farben; daher ist die Angabe von van Eynden 
id_v. d. Willigen, dass dieselben , namentlich 

Grin, stark nachgedunkelt haben, ebenso 
irrttimlich als unverstindtich. — Von ibnlichen 
‘Voratigen und bisher in Holland noch mebr go- 
sucht und geschiitzt als seine Gemilde sind 
seine hiiufigeren Handzeichnungen: Aq 
skizzen oder meist leicht aquarellirte 
zeichnungen, zuweilen auch zu fertigen Bildchen 
verarbeitete Guaschzeichnungen. Auch hier fn- 
den wir die frische zarte Firbung, die bestimmte 
und doch leichte und selbst elegante Zeichaung. 
Reich an schinen Zeichnungen sind unter den 
Sffentlichen Sammlungen namentlich das Museum 
‘Teyler zu Haarlem (8), das Museum Stacdel 
zu Frankfurt (etwa 10), das Muscum zu Ham- 
burg (4), die Albertina zu Wien (4), das Mu- 
scum zu Berlin (3). 

Von seinon Gemiilden befinden sich in den 
Sffentlichen Galerien nur wenige und leider 
gerade die geringeren: zwei in der Galerio 2u 
Dresden, jo eines in den Galerien zu Berlin, 
gehwerin, Rottordam (Flusslauf), Ant- 
werpen (No. 456, Katalog 1857, als unbekannt), 
Dessau (Amalienstift, bez. 1620). Hervor- 
ragendere Bilder, besonders auch durch die fei- 
nere Zeichnung der Staffage ausgezeichnet, trifft 
manin verschiedenen Privatsammlungen, u. A. i 
der frither Haussmann’schen Sammlung zu Han- 
nover, bei Minister von Friesen zu Dresden, 
bei H. Vieweg in Braunschweig, bet H. Suer- 
mondt in Aachen, H. von Lippmann in Wien 
u, 8. f. Im Palazzo Brignolu-Sale zu G enua sind 
zwei schine runde Bildchen, Seitenstticke, Win- 
terlandschaften mit Schlittschuhfahrern; diesel- 
ben tragen Avercamp’s Monogr., gehen aber 
trotzdem unter Bril’s Namen (Mundler). Ein 
von den gewthnlichen Vorwiirfen des Moisters 
sehr abweichender findet sich auf einem Gemiilde 
im Besitze des H. Van Lerius zu Antwerpen, 
Streit in einem Wirthshause, 

Der Klinstler_ zeichnet nur sehr selten mit 
seinem ganzen Namen (wie auf den Bildern in 
Berlin und Dessau), in der Regel mit dem aus 
Hund A  zusammengesetzten Monogramme. 
Ein anderes, sehr selten vorkommendes Mono- 
jgramm, wolches Brulliot anflthrt, scheint aus 






































470 Avercamp —~ — 


Jacob Averecht. 











A, A oder wabrscheinlicher aus H; A, A zu bo-| 
+ stebon. 
Notisen von Th. Van Lerius, 
W. Bode und W, Schmidt, 


1) Angeblich von ihm gestochen 
Scheeps-Gevecht Tusschen cen Engelschen en 
Hollandtschen Visscher; .Gesehiedt op den 
9 Augustus 1652. Oben links Portrit des Letz- 
tem (Kees), rechts dessen Bolohnung durch die 
Admiralitit, Unten Lobgedicht. Dieses Bl. trigt 
nteht die Bezeichnung H. v. Avercamp fec., wie 
man aus Drugulin's Historischem Bilderatlas 
(No. 2363) sebliessen kénnte, sondern das 


Monogram JAY fg - Das BL. istvotlstanatg 


mit dem Grabstichel ausgefubrt und das Werk 
‘ines Stechers von Fach, Es ware nun frellich nicht 
‘unmiéglich, dass eine Zeichnung von Avercamp, 
u Grunde lige, wir halten das Bi, indessen fur 
cin Werk des Hugo Allard. Fol. 

J. Phit. van der Kellen. 


) Nach ihm gestochen: 


1) Zwei junge Weiber stehend, dle Hinde dber- 
einander geschlagen und vor’ den Leib haltend. 
Die Eine links ist von vorn, die Andere von der 
Seite gesehen: rechts gewondet. Gest. in Zeich- 
nungsmanter mit drei Platten von H. Busse 
rus 1771, kl. 8. 

Die verschiedenen Abdriicke von den drei! 
Platten sind yon Heineken, Nagler, Le Blane und 
Kramm als dret verschiedene Stiche von Busse- 
rus angesehien worden. 

Die Abdriicke sind durch den Stecher auf der 
Kebrseite mit der Feder bezelchnet: H. Aver- 
Kamp del, end, BUsserus fecit 177 

2) Winter beim Haag; Friedrich 1., Kénig von 
Bohmen, mit Gefolge auf dem Eis. Frederick de 
5, koning van Bohemen en vrouw na het leven 
getykent, Mit dem Monogr. des Melsters und 
1621. Gest. in Zeichnungsmanier durch. 
Ploos van Amstel 1766. Kl. qu. Fol, 

3) Groppe von Fischern, Gest. von Desfresne 
nach einer Zeichnung flr Basan’s Cabinet. kl. qu. 
Fol. 

4—9) Folgo von hollindtschen Landschaften. 
6 numerirte BI, Radirt von S. Fokke. Alle 6 


sink mit den soooer. JA tersne q. 


Fol. 
4) De Haarlommer Meer, Ae. 1625. Hendrik 
van Averkamp, bygensamt de Stomme 
van Kampen, ad Vieum del... Fokke foc. 
qu. Fol, 
5) Ouderkerk aan den Amstel, Ae, 1622. 0, 
van Averkamp, ad Vivum del, 8. Fokke 
fee. qu. Fol. . 
6) Buiten Alkmaar, Ae. 1619. Wie das vorige 
Dozoichnot. qu. 
7) Te Schellingwou, Ao. 1619. Desgleichen, 
qu. 4. 
8) Slooten, A®, 1624. Desgleichen. kl. qu. 4. 
9) Amstelveen, A®. 1624. Dosgleichen. LI, 
qu. 4 
10-15) Folge von 6 numerirten Landschaften 
M. J. Schulptor. Henricus de Stom, inventor, 
Visscher excudebat 1612. 















































16) Strandszene mit Schittschobliufern. Im Vorder- 
srunde: Fischerpaar auf einer Bricke, Nich 
einer Handzoichnung gest. von H, Spilman. 
gr qu. 4. 

17) Landsehaft mit einer rohenden und frdhetices- 
‘den Banernfamilie an einem pyramidalen Past 
Jon, Gest. von H. Spilman. qa. 4. (Kul 
Winckler.) 

s.Marlette, Abecedario, 1. 42, — Passli, 
Kinstlerlox. (unter Haverkamp). — Rovat 
Eyndenen A. v. d. Willigon, Geschiedenis 
ete, 1.32. 34, — C, Josi,, Collection dimitatins 
de dessins daprés les prinelpanx mites biltt- 
dais et lamands, commencée par C. Pls, ex 
tinuée et portéo’an nombre de cent mereat 
jee des renselgnements bistoriques et éailis 
sur cos maitres ete. London 1821 fl.—Immer- 
zeel, De Levens en Werken ete. — Krsna 
De Levens en Werken ote. — Bruiliot, Men. 
1. No, 16. II. No, 2008. IIT. No. 511. — 

Jer, Monogr. 1. No, 97. IIT. No. 584. 

Mittheitungen von Th, van Lerius, W. Sin, 
1, Gruner und M. Thausing. 

Th, van Wessect 

Averdieck, Eduard Averdiock, Anditt, 
geb. zu Hamburg am 17. Febr. 1810, erbietsi- 
nen ersten Unterricht in seiner Vaterstat tot 
Professor Fersenfeldt. Er beretste dann Deuts’- 
land, Frankreich und Italien und arbeitete 3 
den ‘Akademien zu Milnchen unter Profewsr 
Girtuer und zu Berlin unter Professor Stier. Is 
dic Vaterstadt 1832 zurlickgekehrt, liess sich A. 
als Architekt dort nieder und ertheilte augkich 
Unterricht im Architekturzeichnen. Nach dea 
grofen Hamburger Brande im J. 1842 wine 
ihm eine nicht geringe Zahl von Privatbasie: 
anvertraut, 

Zu seinen bedeutenderen Bauwerken gebire2 
die nouangelegte BilschstraSe am Ginsemaik. 
die Dampf-Cakesbiickerei von Ehlers und Silea 
auf dem Grasbrook, und die Kirche der deuts- 
reformirten Gemeinde. Besonders bekannt aber 
machte er sich als Erbauer von Sillem's fst 
am alten Jungfernstieg (moderner Prunkbat 
Ferner baute A. die Kapelle der fransisis- 
roformirten Gemeindo, dic Stiftskirehe und dss 
Kinderhospital in St. Georg (letateres ist rick 
von Chatoaunouf, wie das Hamburgische Kiss 
lerlexikon p. 34 anfuthrt). 

‘A. gohdrt zu den Anbiingern des romasiss 
Baustils, und steht insbesondere unter det Ei 
/wirkung von Giirtner und Stier. 

s. Hamburger Kinsterlexikon, 

1, Gaeder. 

Averecht, Die Averecht, Malerfamilie 22 
Brilgge. 

Jacob Averecht, Maler (Schildere, det 
auorst in der stiidtischen Rochnung von 1382/5) 
erwithnt wird, wonach er 55 mit den Wappen des 
KGnigs verziorte Fahnen gemalt hatte. Ebeos> 
malte er 1389/89 eine grofe Anzahl Wimpel ua! 
‘Wapponschilde mit dem stidtischen Wabreei- 
eben. In den J. 1402 und 1403 wurde er dazu 
verwendet, das Holagewélbe des Schbffenssales 

















Jacob Averecht 


471 











im Rathhans zu bemalen, ebenso die Thiiren und 
das Portal des gleichen Sales nebst den darin 
befindlichen Statuetten, welche Cornelius van 
Aclt re ausgefllbrt hatte. Es scheint demnach, 
dase er ru Ansehen gelangt war, denn die Rats- 
herren von Brilgge hatten tberall die besten 
Kinstler zur Ausschmilckung ihros Stadthauses 
anfgeboten. Im J. 1412 machte er die Statuetten 
der Lettner in der Stiftskirche St. Donatianus 
in Brligge. Auch bekleidete er verschiedene 
Aemter in der St. Lukas- und St. Eligiusgilde 
1399—1400 war er Dekan, 1400—1401 Gouver- 
eur, 1406—1407 wieder Dokan und 1415—1416 
Vinder. Er starb um 1420, 





Jan Averecht, Maler (Beildescrivere), Vin- 
de der niimlichen Zunft in den J. 1405—6, 1410 
11, 1419—20, 142930, und Dekam 1416—17. 
jum 1435. 


Willem Averecht, Maler (Scilder), Vinder 
1420—21, 1431-32. + um 1440, 
W. HE, James Weale, 
Averlino, s. Averulino, 


Averlinus. Johannes Averlinus, ver 
fertigte Inut Inschrift 1465 die in der kgl. Anti- 
kensammlung zu Dresden aufgestelite kleine 
Yachbildung der Reiterstatue des Mark Aurel 
feBronze und schenkto sie dem Piero de’ Medici. 
Sie enthiilt einige Abweichungen vom Original 
wai Spuren von fritherer Emaillirung einzelner 
Theile. Averlinus nennt sich einen Architekten, 
darf aber nicht mit dem gleichzeitigen Antonio 
Averulino, genaunt Filarote, verwochselt 
werden. 





Fy. W. Unger. 
Avernier. Antoine Avernier, Holzschnit- 
wr zu Amiens, im Beginno des 16. Jahrh., ver- 
fertigte die schUnen Chorstithle von Eichenholz in 
der dortigen Kathedrale , welche den eleganto- 
sten gothischen Geschmack bekunden und voll- 
kommen erhalten sind (urspriinglich 120 Sitze, 
jetzt nur noch 116). Avernier ithernahm dic 
‘Ausfithrung, 60 erzihlt cin Lokalhistoriker nach 
tiner gleichzeitigen Urkunde, um die winzigo 
‘Samme von 32 Sous filr’s Stllck; offenbar aber 
beruht dies auf ciner schlechten Lesung oder 
vielmebr auf einer Liicke; es handelt sich hier 
sicher um eine Milnze, di man anzufithren unter- 
liess, und die 328ous botrug. Ein Meister +huchere| 
von Amiens, mit Nagon Jean Turpin, leitete 
die Anfertigung der eigentlichen Stuhlgestelle. 
Die ganze Arbeit wurde 1501 auf Kosten des 
Kapitels begonnen und 1522 vollendet; man ver- 
wendete daliir mehr als 11200 Pfund damaliger 
Rechnung. Auf dom Schaft einer Siiule, welehe 
‘ie Lehne des letzton Stubles zur Rechten tiber- 
ragt, findet man die Jabreszahl 1521 (auf einem 
Stuhle das Datum 1508, flir die Arbeit Turpin’ 
Yon Avernier sind die gesehnitsten Reliefs, 
welche zumeist Gegenstiindo aus dem Alten und 
Nouen Testament behandeln. Diejenigen, welche 

















die Felder der Eingiinge und die Pfosten der 
Stithle schmlicken, sind von ansehnlicher GriBe, 
‘und man sieht darauf die Tugenden der bl. Jung- 
frau, den Kindermord, die Herabkunft des hl. 
Geistes ete, abgebildet. Viollet-le-Duc riihmt 
dio Schnitzereien sehr; auch der Arbeit, die dem 
‘urpin angebiirt, zollt er Beifall. Von cinom 
Theile der Stithle gibt er Abbildungen. 

Gilbert, Description historique de I'égliso 

eathédrale de Notre-Dame d'Amfons. 1833, 
p. 292. — Dusevel, Recherches historiques 

les ouvrages oxécutés dans la ville d’Amiens 
‘XVe, ot XVI*, sldclos. 1858. 
-Duc, Dict. de Varchiter- 
dele, VIII. 465. 
lex. Pinchart. 

Averrimono, Ausonio Averrimono, 
/missverstandene Korrektur in dem magliabechia- 
nischen Exemplar der Abhandiung des Filarete 
Uber die Baukunst fir Antonio Avorulino. 
(. diesen). 















Fr. W. Unger. 
Aversa, Mercurio d'Aversa, Maler in 
Neapel, gegen dio Mitte dos 17. Jabrh. Er lernte 
‘bei Glovan Battista Caraccluoli und war nach 
Lanzi keiner von den besten Schiilern desselben. 
Er half seinem Meister in vielen Malercien, und 
es herrschto 2u Dominicl’s Zeiten die Meinung, 
dass der griBto Thell der schwachen Arbeiten 
Giovan Battista’s von Mercurio herrtthrte. Nach- 
dom sich diesor seine eigene Manior gobildet, 
verfertigto er violo Arbeiten; u. A. malto er da- 
mals die vier Bilder ber den ‘Thiiren dor Jesui- 
tenkircho S. Giuseppe an der Chiaja. — Avorsa 
boxoichnet wol eher seinen Geburtsort als seinen 
eigentlichen Namen; da er aber unter diesem an- 
geftihrt wird und Mercurio wabrscheinlich bloB 
der Vorname ist, haben wir ihn hierher gezogen. 
«. Domintet, Vito det Pittori ete, Napotetant, 
MI. 62, — Lanai, Storia pitt., Usbersetenng 
‘von Quandt, 1. 581. 





W. Schmidt. 
Averulino, Antonio Averulino, oder 
Averlino, genannt Filarete, Bildhauer und 
‘Architokt, gob. um 1400 zu Florenz, + um 1469. 
Seine kiinstlerische Entwickelung fillt in den 
Boginn der Renaissance, als deren ersten und 
/wahren Urheber ernachmals Filippo Brunolleschi 
feierto. Mit allen don Meistern in den bildenden 
Kunsten, welche damals Florenz zum Mittel- 
punkto ciner nouen Kultur machten, stand Aver- 
lino in Verbindung, und auch den gleichzeitigen 
litorarischen Bestrebungen blieb er nicht fern, — 
Unter den Bildhauern scheinen Lorenzo Ghiberti 
und Luca della Robbia den griBten Einfluss auf 
thn gehabt 2u haben; in der Zahl der Ktinstler, 
die an don berithmton Pforten des Baptistorinms 
mitgebolfen haben, wird auch A. genannt. Jeden 
falls nahm or dann unter diesen eine hervor- 
ragende Stellung ein. Donn als Papst Eugen IV. 
von Florenz, wo er das Konzil abgehalten hatte, 
nach Rom zurilckkehrte, berief er, wabr- 
‘scheinlich noch imJ. 1443, den»Meister Averlino« 








472 


Antonio Averulino, 








dorthin und iibertrug ihm die Ausfiibrung der 
Bronzethitre flr 8. Pietro in Vaticano. Mit zwei 
Schillera Niecold und Varro machte sich dieser} 
an das Werk; ob Pasquino von Montepulciano 
ebenfalls schon in Rom bei Averlino lernte, ist 
uns unbekannt, Niemals jedoch hatto jener 
Simone etwas mit ihm zu thun, den Vasari 
cebenso filschlich zu einem Mitarbeiter Averlino’s 
wie zu einem Bruder Donatello’s gemacht hat 
Wo unser Meister die Ktinstler seiner Zeit zu- 
sammenstellt, gedenkt or mit keiner Silbe des 
Simone; ich finde therhaupt nicht, dass er ihn 
irgend auch nur einmal erwihnt habe. 

»Die Thilr von8, Peters, echroibt Averlinonach- 
mals an den Herzog Franz Sforza in Mailand, 
shabe ich als ein wiirdiges Andenken verfortigt| 
sowol flr dio hh. Petrus und Paulus als fiir den 
Papst Bugen IV.«. Jeder der beiden Fliigel ist in 
drei groBe Felder getheilt : der eine enthiilt oben 
den thronenden Erliser, in der Mitte Paulus ste- 
hond auf sein Schwert gesttitzt und neben ihm 
— dom vas electionis — ein Gefiiss mit Lilien, 
endlich unten die Enthauptung des Apostels. 
Auf dem anderen Thiirfligel zeigt das obere Fel 
dio thronende Maria mit demutsvollem Aus- 
Grucke, das mittlere den stehenden Apostel 
Petrus, der dem knicenden Eugen IV. 
Schliissel gibt, und das untere Feld die Kreuzi- 
gung des Apostelfiirsten. Sie erfolgt auf Mon- 
torio; man sicht unten im Vordergrunde den 
Tiber, die sagenhafto Steinciche, das Mausoleum, 
Hadrian's und zwei verschiedengestaltete Pyra- 
miden, Hieran, sowie auch an den Details der} 
anderenHauptfelder, verniith sich dic hingebendste 
Liebe des Kiinstlers fr dio antiken Kunstwerke 
und ihre Ornamentik. Allein dicser Sinn der 
Renaissance spricht sich noch viel lebhafter in 
den Umrahmungen aus, womit jeder Flilgel ge- 
schmiickt ist. Ucber jedem schweben jedesmal 
awei Putten und halten in der Mitte ein Wap- 
penschild; unten aber und von da links und 
rechts die Langseiten hinaufsteigend, entfaltet, 
sich das reizendste, durch und durch antik go- 
haltene Arabeskenwerk. Wo sich die Ranken 
zu den Hauptrosetten zusammonschliesson sol- 
len, bieten sie diese wol oft genug in schiner 
Blumenform dar, meistens jedoch zeigen sie die 
Kipfe antiker Minner und Frauengestalten in 
Medaillons. Aber auch tiberall an der arabes- 
kenartigen Guirlande sind durch kleine Figuren 
Szenen der alten Geschichto und Sage, sowie 
einzelner iisopischer Fabeln dargestellt’: heid- 
nische Gétter und Opfer, die Wilfin mit Romu- 
lus und Remus, der Raub der Sabinerinnen, 
Cloelia und ihre Jungfrauen zu Pforde den Fluss 
durchschwimmend, die Horatier und Curiatier, 
Horatius Coctes' Opfertod, das Kapitol als hoher 
‘Thurm mit den kletternden Rittorn und oben 
mit der Gans, Leda mit dem Schwan, der Kra- 
nich, der dem Fuchs die Griite aus dem Halse 
zicht u. s. w. — Genau in der Breite dieser Um- 
rahmungen sind vier schmale kleine Reliefs an- 





























Jgebracht, welche links und rechte auf den Thir- 
Aligeln die Hauptfelder von einander trennen. 
Sie enthalten Darstellungen aus dem Leben 
Papst Eugen's 1V.: 1) Die Einschiffung des Kai- 
sers Johannes VI. Paliologus und sein Empfang 
beim Papste; 2) Sigismund empfiingt knicend 
die Kniserkrone und reitet dann vom Papste ge- 
leitet aus der Leostadt; 3) Das Konzil von Flo- 
renz mit dem links sitzenden Paliologen und 
dem reehts hidher thronenden Papste, sowie Ein- 
schiffung des Kaisers nach Konstantinopel: 
4) Der Papst tibergibt den Minchen von 8. An- 
tonio in Aegypten die Glaubensregel; die iigyp- 
tischen Mbnche zichen zur Besichtigung der 
heiligen Dinge in Rom ein. Inschriften erliutern 
Uberall den Gegenstand, selbst die Stiidee und 
cinzelne Personen sind mit Namen bezeichnet 
Die vermeinte GroBthat Eugen's wird in zwei 
Distichen verhertlicht. — An verschiedenes 
Stellen brachte der Kiinstler seinen eigeace 
Namen an; die Ornamentstreifen unter der Hi 
richtung des Paulus und der Krouzigung Petri 
hatte er gleichsam flr sich reservirt. Unter deo 
einen befinden sich Seewesen, welche drei Brust- 
bilder in Medaillons halten, von denen das mitt- 
ere die Umschrift hat: Opus Antonii de Flo- 
rentia, Wahrecheinlich haben wir hier seis 
Selbstportrit und diojenigen seiner Schiiler Varro 
und Niccold. Der Ornamentstreifen unter der 
Kreuzigung Petri zeigt zwischen Greifen in der 
Mito awei Putten, welche ein Schild mit deo 
Worten tragen: Opus Antonii. Endlich untes 
an dem linken Thiirfligel auf der dem Innera 
der Kirche zugewandten Seite noch cin sonder 
bares kleines Relicf, das Vasari und Valent 
falsch verstanden haben. Links erscheint ein 
‘Mann auf cinem Esel mit Schweinchen am Sattel 
mit der Linken einen grofen Krug ethebend: 
dann folgen sicben Arbeiter, die sich an der 
Hand gefasst halten, wihrend der erste rwischen 
dem zwoiten und dritten, der erste und zweite 
zwischen dem dritten und vierten u. s. w. hin- 
durchkrieeht. Wio links der Mann auf dem Esel, 
80 schaut von rechts ein Mann auf dem »Dro- 
mendariuse — 80 ist das Thier bezeichnet — dem 
Reigen der Kunstler zu. Oben steht: Ceteris 
Jopere pretium fastus fumus ve mihi Hilaitas 
(d.h. Ander lohnt Prahleret oder Beriiuchereng, 
die Arbeit, mir Lustigkcit), zu beiden Seiten des 
letaten der sieben Figuren sAntonfus et diseipuli 
meie. 
Wie jetzt die Pforte am neuem 8. Peter er- 
theint, 80 hat sio Paul V. im J. 1620 aubriagen 
dabei sein Wappen und die Inschrift 
Paulus V. Pont. max. restauravit A Pontif. XV 
Ueber Averlino’s Werk hat Vasari sehr un- 
glinstig gourthcilt; er begriff nicht, warum einem 
solchen Manne eine solche Arbeit anvertrant 
wiire; 08 hiitton sich doch ganz andere Meister 
gefunden. Allein man muss sich 
igen, dass die Bronzethiire am 






































8. Peter etwa gleichzeitig mit der xweiten 


Antonio Averulino. 


473 











Morte des Baptisterium's in Florenz (1447) voll- 
colet war, dass ihr Meister durch die Umstinde 
nar schnelisten Arbeit und damit 2u einer gowis- 
sea Filchtigkeit gezwungen worden, Jedenfalls 
is die energische, ja iberschwiingliche Hingabe, 
de Averlino an die Klassische Formenwelt be 
vies, von groBer kunstgeschichtlicher Bedeu- 
tug, Manche hielten die Umrahmung fir eine 
Sipfung der Alten selber, und fiir sie sowol 
as fir die kleinen Reliefbilder hat noch die 
Gegenwart alle Anerkennung. Als zeitgents- 
séche Historien haben die letzteren noch tber- 
des fir dio Kenntniss des damaligen Kultur- 
\eas einen besonderen Werth. 

Das gepricscne Grabmonument Martin's V., das 
#4 vor der Konfession in 8. Giovanni Laterano 
hdolet, die liegende Gestalt des Papstes in pon- 
tule Gewande zeigt und mit anmutigen 
‘Ries versiert ist, wurde unserm Meister 2u- 
rechriben, allein nach Fournier (Rom. p. 94) 
ites ganz allein von Simone gearbeitet. 

Sit HAT, als Nikolaus V. den pipstlichen 
Sul bestieg, war flir A. die gickliche Zeit in 
Yim voriber. Er beklagt sich selber tiber die 
Riake der Rmer, die seinem niichsten Freunde 
Vwritet wurden und die dann auch ihn in sei- 
va Wirken und Schaffen gehemmt hiitten. 
Ueties wandte der neue Kirchenflirst ‘seine 
Sut ganz anderen Minnern zu, vor allen dem 
lea Battista Alberti und Bernardo Rosellino, 
twlmser Meister war froh, als ihn andere Auf- 
‘igevon dannen riefen. 

Tnacesco Sforza, der Averlino in Rom ken- 
ta und schiitzen gelernt hatte, berief ihn zu 
‘ei, sachdem er Herzog von Mailand geworden 
tw. DerKUinstler scheint 1451 zu ihm gekommen 
sein, da er sich in einem Briefe vom 20. Dez. 
‘ees Jahres an Piero de’ Medici fiir dessen Bma- 
piclong bedankt (8. die Lit.). Am 7. Juli 1452 
Strieb der Herzog an die Mailiinder Domba 
vervaltung, er habe bereits in 2 Briefen verlangt, 
GssanStelle des ktiralich verstorbenen Filipino 
‘keti Organi die Meister Antonio de Fiorenza und 
Giovanni da Solara zu Ingenieuren beim Dom- 
Iuneingesetzt wiirden. Er verlange, dass es nun 
‘fot geschihe. (Nava, Memorie’ intorno all 
tigine del duomo di Milano. p. 233. — (Cnger.) 
‘Spiter beauftragte Sforza den Kiinstler mit der 

1g eines Planes filr ein neues groBes 
Lospital zu Mailand. Lango Zeit hatte es nur| 
eauelne zerstroute kleine Asyle dieser Art ge- 
len, bis im J. 1448 alle insgesammt unter die 
‘taheittiche Leitung des Erzbischofs Enrico k 
ea und dieser die tolerante Bestimmung erliess, 
ale Kranken, ohne Rlcksicht auf Religion und| 
Vaterland, aufzunehmen. Bald wurde auch von| 
der gesammten Biirgerschatt die Errichtung eines! 
algemeinen groGen Krankenhauses beschlossen. 
Der Herzog und scine Gemalin Bianca Maria| 
Visconti schenkten den Grund und Boden dazu, 
tin Schloss mit weitem Garten, und nahmen die 
Sache in ihre Hand. Am 12. April 1457 (alten 
tnatier- Lexikon. I. 




































Stiles) wurde der Grundstein feterlich gelegt: 
unter Betheiligung des gesammten Klerus, des 
Herrscherpaars und seiner S8hne und Tuehter in 
Begleitung von Flrsten und Edelleuten. Der 
Grundstein, sowie cine zum Andenken geprigto 
Denkitinze, enthielten folgende von Tommaso 
da Rioui verfertigte Inschrift: Francus Sfortine 
Dux IV, qui ammissum per praecessorem obitum 
urbis imperium recuperavit, hoc munus Christi 
pauperibus dedit fundavitque mecectvm die 
xu April. Eino Inscbrift, die noch gezenwiirtig 
aussen an dem Ospidale maggiore angebracht ist, 
gehirt einer spiitoren Zeit an und triigt keines- 
‘wegs den autokratischen Charakter der ersteren. 
Sie lautet: Franciscus Sforziae dux IV o. m. p. 
p. et elus uxor Bianea Maria Vieecomes, qui 
situm aedesque dederunt, una cum Mediolanensi 
populo hoc hospitale posuere aeccctvi.« Den 
Grundstein zu dem »Glorioso Albergo de’ poveri 
i Cristoe — wie Averlino sich ausdrlickt — legte 
der Herzog selbst. Erst nach Jahrhunderten 
wurde der Riesenbau, wesentlich im Geiste und 
Baustile seines ersten Schipfors, vollondet. 

Der Grundriss ist sehr einfach. Der Raum 
bildot ein Rechtock, 238 Meter lang und 95 Meter 
breit, angéordnet in ungefithr drei gleiche Theile, 
von denen der mittlere in seiner Mitte dio Kirche 
tragen sollte, wihrend die anderen rechts und 
links fiir die’ groGen Réiume bestimmt wurden, 
deren Grundrissen man die Form vollkommen 
gleichscitiger Kreuze gab. Hierdurch bekam 
man also einen groBen Hofraum im Zentrum und 
bei den Bautin an den Seiten jo vier kleinere 
Hofe zwischen den Schenkelarmen der Kreuze. 
Dic Schenkel jedes Kreuzes sind 95,20 Meter 
lang und 9,52 breit; tber ihrer Durchschneidung 
erheben sich Kuppeln, und in dieser Krouzung 
stehend fibersicht man leicht die vier groBen 
Korridore, die nach den entgegongosetzton Rich- 
‘tungen auseinandergehen. Nach aussen hin 
waren tiberall, sowol nach allen den Hofen im 
Tnnern als an den Fassaden, Hallen von steiner- 
nen Situlen. Die Hallen an der Fassade jedoch 
‘befanden sich nur im unteren Stock, waren ehe- 
dom durch Eisengitter abgeschlosson und sind 
spiiter ganz vermauert worden , um mehr Kran- 
kenzimmer zu gewinnen. Einzig und allein dic 
eine Aussenseite des Gebiiudes, die nach dem 
Kanale 2u geht, war allezeit durchaus ohne die- 
sen Schmuck der Kolonnaden. Die groBen Fen- 
ter der Fassade sind spitzbogig abgeschlossen, 
aber ihre Ornamente bekunden in reichster Fille 
den Geist der Renaissance. Eine Siiule schei- 
det sie in zwei Theile, und Terrakotten mit 
Putten, Blumen und Biattwerk verzieren sie, 
wihrend aus schildartigen Verticfungen ober- 
halb der Siiulchen Busten von Heiligen u. s. w. 
hervorspringen, In diesen Details offenbart der 
Kitnstler den ganzen Reichthum seiner Phantasie 
und dio Anmut seines Formensinnes. Als Back- 
steinban darf sich nur noch der Hof der Certosa 
vonPaviamitdem Ospedale maggiore vergleichen. 

60 











474 


Antonio Averulino, 








Michtige, reich angeordnete Gliederungen in 
‘Torrakatta scheiden die beiden Stockwerke von 
einander. Kolonnaden (Loggien) umschlicssen 
auch, wie erwilhnt, die beiden Stockwerke des. 
grofien, sowie der kleinen HUfe; auf den seblan- 
en, zarten Siiulen etheben sich echwerlastond 
dip reichon Karniese. Zu Averlino’s Zeit kam 
noch der ganzo Kreuzgang (Crociere) der einen’ 
Seite zu Stande, und noch findet sich hier das: 
alte urspriingliche Portal, zu dem man auf Stu- 
fen emporstieg, und das dann in das schlichte 
aber durchaus ‘angemessene und ansprechende 
Innere filbrte. 

In dem Werke, das Averlino tlber Architektur 
geschrieben hat, stelite er in Wort und Bild auch 
das Ospedale grande dar und schilderte die Foier 
der Grundsteinlegung. Auch Cesare Cosariano 
beschreibt den Bau, wobei er sonderbarer Weiso 
den Namen des Meisters verschweigt. 

In Verri's Storia di Milano befindot sich dic 
Abbildung eines Mailiinder Privatpalastes,, der, 
im vorigen Jabrh. zorstirt, in den Details Gothi- 
sches und Renaissance in'derselben Weise wie 
das Ospedale grande verband, daher Burckhardt 
geneigt ist, auch fllrdiesen Bau Averlino als den 
Meister anzusprechen. Jedenfalls wissen wir 
von ihm selbst, dass ihm der Herzog verschie- 
dene Arbeiten in Mailand tbertrug. Auch zu 
den Beratungen Uber den Dombau wurde er 
horbeigezogen, und fitr die neue Kathodrale in 
Borgamo hat er den Plan gezeichnet, den Vasari 
rihmt, dor aber erst in einer spiiteren Zeit, 
mannigfach veriindert, zur Vollendung gelangte. 
Ricet ist der Meinung, dass noch in Averlino's 
Zeit alle diejenigen Theile des Domes entstan- 
don, welche als reich ornamentirte Gothik er- 
scheinen, und namentlich die Sakristel, die Hope 
als sehr sondorbare uniichte (spurio) Gothik be- 
aeichnet. 

Cicognara hat Recht, wenn er von dem frucht- 
baren Kiinstlergeiste Averulino’s meint, dass er 
gewiss mit Vergntigen dio ganze Welt umgebaut 
hitte. Der Ktinstler orziihlt uns selbst von einer 
wundorbaren Bauideo, die er fir den Herzog 
Sforza sich gobildet hatte, und zu deren Ausfth- 
rung er alle Architekten, Bildhauer und Maler 
der »modernen Kunste zusammen zu rufen ge- 
dachto. Dabei machte er die historisch interes- 
sante Bemerkung, dass man aber die Maler da- 
fiir aus der Ferne holen mllsse, da nach dem 
Tode des Masaccio, Masolino und Fra Giovanni, 
des Domenico da Venozia, des Francoseo di Po- 
sello, des 2u Lyon verstorbenen Berto (2) und 
des Andreino deg!’ Impiccati (Castagno) Italion 
keine hervorragenden Meister mehr besiisse. 
Wol sei von don Ultramontanen Giovanni da 
Brugia (Jan van Eyck) auch nicht mebr am 
Leben, allein unter ihnen giibe es doch noch einen 
maestro Ruggieri (Rogier van der Weyden) und 
JjenenGiachettoFrancioso, der seiner Zeit in Rom 
Papst Eugen IV. und zwei Minner aus dessen 
Umgebung wit berraschender Lebenstroue go- 











malt habe, und dessen Werk, auf Tuch (panno 
ausgefibrt, in die Sakristei von 8. Maria sopr: 
Minerva kam. Allein diese Notiz aus der Hand- 
schrift der Palatina enthiilt einen Fehler: de: 
Maler helsst nicht Giachetto, sondern Jean 
Fouquet. (Unger.) 

Als Filarete zu kiinstlerischen Schiipfungen 
nicht mehr die Fahigkeit fblte, besehiftign: 
er sich mit der Schriftstellerei. Kurzo Zei 
nach Leon Battista Alberti, in den J. 1460—- 
1464, hat auch or tiber dio Architektur geschrie- 
ben.’ Sein Werk umfasst 25 Butcher in drei Thei- 
en und behandelt zuerst die Verhiltnisse, MaBy 
1.8, w. der Gebiude, wobei durch Griinde, dure! 
Auutoritiiten und Beispicle erhiirtet wird, wie alle 
diese Dinge von der Form und Figur des Men- 
sehen hergeleitot sind: welcher Gedanke sich 
dann 1558 bei Bacio Bandinelli wiederfindet, 
wenn dieser das Bauwerk als bellissima propor- 
zione d'un corpo umano definirt (Brief bei Gaye, 
Carteggio). Darauf ist von den Baumaterialiea 
die Rede. Der zweite Theil lehrt, wie eine Stadt 
auf das schnste und zweckmiissigste angelegt 
werde, und der dritte endlich handelt von neuen 
Formen der eintolnen Gebiiude, wie sie durch 
Mischung des Antiken und Modernen entstehen 
kvnnen. 

‘Von dem Werke existiren drei Handschriften, 
awei italienische und eine lateinische. Dic eine 
italionische befindet sich in der Biblioteca Maglia- 
decchiana zu Florent. Aus 192 Foliobll. vor 
Papier bestehend, zeigt sie nicht nur eine sekr 
‘schUne Schrift, deren Initialon mit Gold wo 
Farben gemalt sind, sondern auch zablreiche 
Zeichoungen, dic einfuch mit der Feder gefertigt 
oder kolorirt sind. Auf dem ersten BI. halten 
zwei Putten das Wappen der Medicier; auch 
das Portriit Averlino’s feblt nicht, das nach 
‘Vasari wieder der unvermeldliche Simone ge- 
‘macht haben soll. 

Vor dem April 1464 zum griGten Theil ge- 
schrieben, — denn der alte Cosimo Vecchio wird 
noch als lebend erwidhnt — wurde dieses Manu- 
skript doch orst nach desson Todo (1. Aug. 1464) 
vollendet, da gegen Ende desselben yon der 
xlognia memoria di Cosimos dio Rode ist. Ueber- 
geben wurde es von dem Verfasser an Piero di 
Cosimo de’ Medici, in desson Familio es noch zu 
‘Vasari's Zeit aufbewahrt wurde. Auch derzweite 
italienischo Codex ist houte in Floren und zwar 
in der Biblioteca Palatina. Er enthilt 250 Pa~ 
pierbil., wurdo mindostens von zwei verschie— 
‘denen Hiinden geschrieben, entbehrt aller Aqua~ 
rrellmalereien und hat selbst dio cinfachen 
Federzeichnungen in weit geringerer Anzahl 
Dieses Exemplar ist wol nur die Kopic des zwei 
ten Original-Manuskriptes, das wahrecheinlich 
auch im J. 1464 dem Herzog Francesco Sforza zu 
Mailand durch Averlino Uberreicht wurde. Es 
hatte morkwiirdigeSchicksale, Die Inschrift «Hic 
liber est Jeronimi Spannochie in Siena zeigt uns 
bei wom und wo os sich eine Zeit lang aufhielt ; 


























Antonio Averalino._ 


475 














piter, im 18. Jabrh., lag es cine Zoit lang bet 
‘inem Buchhiindler in Siona zum Verkauf (Briof| 
les Conte Carrara in den Lettere pittoriche IV. 
6, V. 234). 

Wie die Zeit ihres Ursprunges, so ist auch der 
shalt der beiden Original-Manuskripte wesent- 
ich der gleiche, nur dass in dem ersteron mehr 
‘onden Werken des alten Cosimo Medici und 
adem zweiten mehr von Sforza's Thaten im 
itieg und Frieden die Rede ist. 

Fir den berithmten Sammler schiner Manu- 
ripte, Kiinig Matthias Corvinus von Ungarn- 
whmen, wurde Averlino’s Werk, durch Antonio 
Jonfini aus Ascoli in das lateinische tibertragen, 
vtr schin auf Pergament geschricben und mit 
tosbaron Miniaturen vorgiert. Als nachmals 
e reiche Besitz des Kinigs in der Welt zer- 
sreut warde, kam der Averlino zu den Domini 
tae yon 8. Giovanni ¢ Paolo in Venedig 
tid liegt jetzt in der Markusbibliothek. Der 
Titel lautet: Antonii Averulini Florentini de 
\chitettura libri XXV, ox italico idiomate ab 
Antonio Bonfinio Asculano latine redditi. 

Cicognara war, glaube ich, der erste, der sein 
Belauern dariber aussprach, dass Averlino's 
Sirift ungedruckt geblieben wiire. Vasari hat 
km Autor durch sein wegwerfendes Urtheil auf 
linge hin Schaden gebracht: obgleich in dem 
Iuehe, so schrieb er, manches Gute gefunden 
Yin, s0 ist es dennoch zum griBten Theile 
licherlich und gar zu albern. Insbesondere 
fuiete es der Historiker, dass der Verfasser die 
Wester seiner Zeit und ihre Werke nicht in E 
‘vihnung gebracht habe. 

Das Vasari dennoch viele historische Notizen 
‘ka Filareto entnahm , dass er viel praktisches 
‘ud theoretisches Wissen aus ihm sehUpfte, haben 
‘cton die neuen Herausgeber des Vasari bemerkt. 
Und Vasari’s eigener Zeitgenosse, der Architekt 
ud Sehrftsteller Pietro CataneoausSiena(-1568), 
tick Filarete's Schrift flr werthvoll und niltztich 
femng, um jene fleissigen Auszligo daraus zu 
suchen, welche heute die Uffontliche Bibliothek. 
jen Siena besitzt. Bet seinen Notizen aus dem 
Werke ist Vasari keineswegs immer gewissen- 
Jaft verfahren. So beschreibt und zeichnet 
Aterlino im 25, Bucho dio Fassade cines M 
tinder Palastes (Contrada Bossi No. 1774), ohne. 
tea Utheber dieses Werkes zu nennen, und doch 
‘ebauptet Vasari, dass Averlino als solchen den’ 
Nicheloazo nonne (Ricei).— Averlino’s Schreib- 
‘ise hat allerdings etwas Manierirtes und ge- 

it sich in Latiniemen; aber dieselbe Sonder- 

Tait haben, die besten Schriftstellor seiner 

‘it. Die Ordnung in den Materion ist sowol 
amet ausserordentlich komplizirt , wobei 

"mn die weitschweifonde Redeweise doppelt 
(midet, Fiarote erschoint als Schriftateller wio 
‘ls Knstler durchaus als der Typus der tlber- 
(Pelenden Fribronaissance. Der Formenreiz 

* Kitsischen Welt hat auch ihn bezaubert und 


Serauscht, Noch int or koineswogs durchaus aus 




















der Gothik heraus: vielleicht, dass er sio eben 
deBhalb um so leidenschattlichor hasste. »Ver- 
fluchts, ruft er aus, »wer diese Macherei erfand! 
nur ein Barbarenvolk, meine ich, hat sie nach 
Italien bringen kinnene, Dagegen preist er alle 
diejenigen, welche dio antike Manier und Praxis 
pflegen. Ich segnes, sagt er cinmal, adie Seelo 
des Filippo Brunelleschi, der in unserer Stadt 
den Stil der Antike wieder von den Todten auf- 
erwoekt hat, so dass er nun in Kirchen und Pro- 
fanbauten zur Anwendung kommts. Gelegentlich 
wird manches Werk, wie der Palazzo di Ruecel- 
lai in Florenz, und ‘auch mancher Meister rith- 
mend von Averlino genannt; ich erinnere nur an 
RidolfoFioravanti, den erim 14, Bucheals»Archi- 
tetto del Cremlino di Moseae auffthrt, sowie an 
Angelo Berverio von Murano, den er als don 
erfahrensten Glasktinstler und seinen thouer- 
sten Freund in Florenz bezeichnet, sowie an 
dessen Sohn Marino. Aber wiedorholt ist auf 
die Stelle seiner Schrift hingewiesen , wo er alle 
todten und Iobonden Moister der Frithrenaissance 
vor seinem Geiste gleichsam vorilberziehen lisst. 
Da fiir Averlino die Aufzithlung selber charakto- 
ristisch ist, 60 mag sie hier kurz wiederholt wer- 
den. Er nennt zuerst die Florentiner : Donatello, 
Luca della Robbia, Agostino und seine Britder 
Ottaviano (Séhne Antonio's), Desiderio der »s0- 
lomne maestrox, Dino, Michelozzo, Pagno oder 
Pagnio, Bernardo und seine Brilder, Loronzo, der 
bono maestro di bronzor, Vettorio und sein vor- 
storbener Vater, der jverstorbene Masaccio, 
Varro und Niccold, die Schillor Filarete’s i 
Rom, Luca, der in Mantua, und Dello, der in 
Spanien beschiiftigt war, und endlich der ver- 
storbene »Pipo bruneleschos. Kurz vorher hatte 
er auch der todten Meister gedacht (6. oben). 
Von den Kilnstlorn aus anderen Orten kommen 
folgende yor: Urbano aus Cortona,, der in Siena 
arbeitete, der verstorbone bonissimo maestro 
Jacomo della Quercia, Pasquino von Montepul- 
ciano, der Schiller Filarete’s, Antonio und Isaia 
von Pisa, der buon maestro Johunni, der in 
Vonodig starb, Domenico del Iago di Lugano, 
Schiller Brunelleschi’s, Geremia da Cremona als 
vorzliglicher Erzgiesser, ein buonissimo maestro 
aus Ischia (oder Schiavonia?), ein Catalane, 
Domonico di Capo d'Istria, der zu Vicovaro tiber 
einem Baue flir den Grafen Taglincozzo starb. 
Die besten Maler glaubte Averlino jenseits der 
Alpen zu finden; ihre Namen haben wir schon 
angeftthrt. Und wie bemerkt: an alle diese Mei- 
ster dachte er, als or jono klhne Idco flir den 
Herzog von Mailand verwirklichen wollte. Dass 
er sich mit diesom Plano um dio Zeit von 1450— 
1455 herumtrug, geht aus gewissen Andeutungen 
hinliinglich hervor. Was er wollte, war ino 
ideale Stadt, durchaus im Geschmacke der neuen 
Zeit. Alles was die Technik Nuitzlichos, was die 
‘Kunst Schiines ersonnen hatte und besass, sollte 
hier in's Dasein treten. 

‘Vou besonderem Interesse ist das Manuskript 

60° 

















476 Antonio Avorulino 





Aviani. 








noch durch eine sehr bemerkenswerthe Beschrei-, 
bung des neuen Verfahrens der Oelmalerei, die 
sich lbrigens nur in der Handschrift der Maglia- 
becehians befindet. Um 1464 war also diese Me- 
thode in Italien wenigstens ihren allgemeinen 
Grundziigen nach bekannt; Filarete erwihnt 
ausdrllcklich, dass Jan van Eyck und Rogier van 
dor Weyden sie anwendeten. Die Beschreibung. 
(bersetzt bei Eastlake, s. Literatur) findet sich 
im 24. Buche, sie ist jedenfalls die ersto in Ita- 
Tien, welehe sich ber die flandrische Erfindung 
der Oclmalerei ausliisst: ob nach Versuchen der} 
Florentiner oder nach Berichten fremder Maler, 
wind schwer zu entschoidon sein. Verfasst ist 
dieselbe wol erst im Herbst 1464, da sie sich in, 
der Handschrift der Palatina nicht findet. 
Averlino's umfassender Phantasic war nichts 
au groB und seiner Aufmerksamkeit nichts zu 
gering. Fulr die offentlichen Aufgaben wie fiir 
die Bedtirfnisse des Privatlebens hatte er Sinn 
und Verstindniss, Uber den Palast des Podesti 
vergisst er auch das Geftingniss nicht, das da- 
mit verbunden sein soll und fordert fiir dassolbe 
durchweg cine gute Beleuchtung. Darin werden 
die Gefangenen ihren Vergehon gemiiss in einer| 
Stufenfolgo untergebracht: in den besten Riiu- 
men die insolventen Schuldner, dann in immer 
hiirtorem Kerker die Riuber, Verwandtenmbr- 
der, die Ketzer, die Hochverriither. Behaglich und. 
schin andererseits will der Ktinstler den hiius- 
lichen Herd fur die vornehme Welt gestalten. 
Den bildnerischen Schmuck solle Luca della| 
Robbia machen ; was aber die Theorie ther don 
Feuerungsapparat anlangt, so bemerkt Ricei, 
wie weit hietin Averlino sogar Battista Alberti 
fibertrifft. Der Theil, der das Holz aufaimmt, 
wird von starkem Eisen konstruirt; davor ist 
dann ein Bronzefuss, dessen Deckel von einem 
nackten Putto gebildet wird, aus welchom Was- 
serdimpfe stark in das Fouer hineinblasen, und 
der nach jeder Seite hingewendet werden kann. 
Averlino starb 69 Jahre alt in Rom und wurde 
in 8. Maria sopra Minerva begraben, wo vor ihm 
1455 auch Fra Giovanni (Angelico da Fiesole) 
seine letzte Ruhestiitte gefunden hatte. 
s. Vasari, Ba. Le Monnier. IIT, 287. 294. ete. 
(118), — Bottart, Raccata a leter. 1V. 
315. 1, 200 

















Abbildungen ‘der Thar von 8. Peter). —Ciam- 
pint, Monum. 1. 43, gibt ganz unbrauchbaro 
. (Linger) — Milano e il suo 
territorio. 11. 406, — Verri, Storia di Milano 
). ~ Deserizione 
jageiore ete. Milano, Bram- 
. — Notizie istortche relative a Fran- 
cesco Sforza ete, Milano, Riola 1829, — Mo- 
rolli, Bibliot. manuscr, Graeca ot Latina, 
Bassano 1802. I, 412. u. 6, (Beschreibung des 
Codex in der Mareiana in Venedig). — Morelli, 
Notizia ete. da un Anonimo, pp. 161 ff. 169, 
(berichtet dber das Manuskript des Mc 
Eastlake, Materials for a H 
Painting. 1." 21 ff, 




















M. und Uebersetzung 


der dlo Oclmalerei betr. Stelle. — Zan, Ea- 
cielop. 11, 304. (einige gute kritsehe Nate). 
— Cicognara, Storia della Sealun. I 
und 176, — Perkins, Tuscan Scalp. | 
166—168. — Burckhardt, Geschichte de 
Renassanc in Hatin. pp, 2, 29.49.6215 

. — Ricci, Storia dell architetturs. 3, 
Si6, pia. 022, 628 648.012 ere. Ae 
= Ginstiniani,, Descrizione del cones Fo- 
rentino. (Fr. Kugler, Kunstgosch. I. 615 ont 
Labke, Plastik 497.) — Runge, Backses- 
architektur Italien's. ‘6. Folge, BI. 13, Abs. 
dung. des. Ospeitale in Malland..(Cinger) — 
Schriftstick in Photographie in: La Seritturt 
4 Artisti italianl, Dispense XL. — Ein Bid 
von Averlino vom 20, Dez. 1451 an Pir (3 
Cosimo) de’ Medict in: Tl Buonarott. VIL 
82; er danke darin fOr seine Empfehlung anda 
Herm (wol Herzog von Malland), der ibe vd 
Labo erweis 





























Jann, 


Avesanl. Saverio Avesani oder Arre- 
sani, Kriegsbaumeister, eb. 1690 mu Yeous, 
lernte bei Michel Angelo Cornale zeichoen ti 
bei Antonio Jansich Architektur. In Veroxs 
lioferte er viele Zeichnungen zu Privathaxt, 
sowie diejenigen zu den Kastelien 8. Felice wd 
8. Pietro. Spiiter war er als Ingeniour in Da 
matien thiltig und zeichnete sich namentlch!1t5, 
1716 und 1717 beim Tiirkenkriege aus. Gemit- 
sam mit dem Ingenieur Colonello Melehiorti 
‘machte er zuletzt cine Aufnahme der veneit- 
nisch-ttirkischen Grenzen in Dalmatien vol 
Albanien. 

8, Dal Pozzo, Aggiunta, p. 31. — Zani, Enc 

Sven, 


Nach ihm gestochen : 


1) Grundriss, Profil und Durchschnitt des Thee: 
zu Verona. Nach Avesanis Zelehaung gest. 100 
Fr, Zucehi. gr. qu. Fol. 

2) Plan von Verona und einige Vignetten, we:te 
verschiedene Baulichkeiten der Stadt yorstelie 
Gest, von Dems, In dem Buche: Vern ilt- 


strata. 
W, Schnit 


Aveta, Gennaro Aveta, Ornaments: is 
19. Jahrh. Unter der Regierung Ferdinand 
KUnigs von Neapel, fllhrte er im Schlosse v0" 
‘aserta die Ornamente der Wiinde uni dt 
Kuppel des prichtigen Thronsaals aus. Mx. 
erwiihnt von ihm noch eine Anzahl Basrelet 
im Hauptschlafgemach des Palastes Stagliano 20 
Neapel, die nach den Zeichnungen des Archi- 
tekten G. Turi ausgeftlhrt sind. 

5. Celano, Notizie del bello, dell antico « de! 

ccurfoso della citth di Napoli; vermehrte Auseib 
von Chiarini, 1862. 1. 327. V. 826. 
‘Ales. Pinchart 


Aviani, ». Girolamo Aviani da Tre: 


























Avianl, Francesco Aviani, Maler, im 
ersten Drittel des 17. Jabrh, wie man angibt, 20 
‘Vicenza geb., wo er wenigatens vielfach thitis 


477 


























Prospekten al Fresco aus, die im Stil Palladio’s| 
sehalten sind, Die Staffage seiner kleinen Ge- 
ile rihrt von Carpioni her, woraus man 
elliessen kGnnte, dass Aviani zu Venedig ge- 
ralnt habe. In Vioen.a bemalte er in Fresko. 
ea Plafoud der Kirche Santa Croce, den des 
Fremdensaales im Sorvitenkloster auf Monte’ 
Barco, und die vier Seiten der beriihmten, von 
Fulladioerbauten, Rotunde. In dem oben erwithn- 
‘es Stale des Servitenklosters sah man vou ihm 
nderselben Zeit noch vier Bilder, von denen 
oe cinen Meeressturm, das andere einen Hafen, 
as dritte eine Winterlandschaft und das vierte 
‘a Feversbrunst darstellten. 

\Deserizione delle architetture, pitture ¢ 

seolture di Vicenza, 1779. 1. 25, 81, 82. 11. 51. 

61, — Lamzi, Storia plttorica, 1822. II1. 212. 

Nouvelle iographie générale, II]. 
‘Alez. Pinchart, 








Nach ihm gestochen : 


lego Porto Oriental. Architekturkomposition. 
Git von Crist, dali! Acqua 1777. gr. qu. 
ja . 
W. Schmidt. 
Atialus. C. Avianius Euander, Bild- 
‘wer und Ziseleur, vou Horaz (Sat. 1. 3. 90) er- 








Wat Nach den Scholiasten zu dieser Stelle 
sliin M. Antonius mit sich aus Athen nach 
Aewdrien genommen haben, von wo er als 
Géagener nach Rom gekommen sei. Dort lebte 
 giter als Freigelassener und war mit Cicero 
lebeaniet, welcher durch ihn Kunstwerke zum 
Simucke seiner Villa kaufen liess:: Cie. ad fam. 
23, xin. 2 und 27; vergl. eine Inschrift aus 
‘rw bei Arpinum, der Heimat Cicero's (Momm-| 
‘3, user. neapol. No. 4358), wo er Avianus und 
Treigelassener des M. Aemilins genannt wird. 
4a einer Statue der Diana von Timotheos in 
a von Augustus erbauten Tempel des palati- 
chen Apollo reataurirto or den Kopf: Plin. 
2 














kin. der Zeitsehr. ir Alterthumswiss. 





Brun, 
Anihas. GasparoOselle, genannt ab Avi- 
hat, 5. Oselle, 
Avice. Henri d’Avice, Chevalier, gescl 
‘wiranzisischer Radirer und Zeichner, Dilettant, 
‘te um die Mitte des 17. Jahrh, 


a) Von ihm radi 








1) Antetong der hl. 3 Kénige. Poussin jnv. et 
pin. Avice Seul. gr. qu. Fol. 

2 Tite. zu: Les Tombeaux des personnes illu 
‘tres, von Le Lat 






‘ut offenbar das Bi. 
splelenden Kindei 
selbst radirt gilt, und das Rober 
202) deschreibt; or hilt es fur die Arbeit eines 





fim 1 






Kinstlers aus der Mitte des 18, Jabrh, Nach 
Defer gehdrt dasselbe zu einer von Dorigny und 
Chaperon gestochenen Folge von Bacchanal 
nach Poussin, die im 2. Zustand P. Mariette’s 
Adr. tragen, H, 263 mill., br. 204 mil, 


b) Nach ihm gestochen 
3 BIL, gest, von Jean Le Pautre, 2 
monte du. sacre de Louis XIV. 
7 min 1654, représentée au n 








La o6r6- 
\Relms le 
rel et dessinée 




















par ordre de'S. M. par le chevalier Avice. Paris 
1655, Fol. 
s. Heineken, Dict, — Ottley, Diet. — Le 
Blanc, Manuel. — Defer, Catalogue général 
— Archiv fiir zeichnende Riinste, IX. 344. 
No, 423. 
W, Schmitt. 
Avignon. Jean Louis d’Avignon, s. 
Louis, 


Avila. Juan de Avila und Francisco de 
Salamanca, Minche des Hieronymitaner- 
Klosters von Guadelupe zu Anfang des 
16, Jahrh., verfertigten das geschmackvoll mit 
Blumengewinden, Figuren und Blitterwerk ge- 
aierte Eisengitter, welches das Schiff ihrer Kirche 
von dem Querschiff tronnt. 

+. Cean Bermudez, Dice, 

; Fr. W. Unger. 

Avila, Hernando de Avila, Maler und 
Bildhauer des Kinigs Philipp U. von Spanien, 
Schiller des Francisco Comontes, Im J. 1563 
wurde er zum Maler des Kathedral-Kapitels von 
‘Toledo ernannt, fllr welches er 1568 ein Altar- 
bild, den hi. Johann den Tiiufer und dio Anbe- 
tung der Kinigo, vollendete, welches in der 
‘Thurmkapello aufgestellt wurde. Im J. 1576 
entwarf er die Zeichnungen fllr den Hauptaltar 
von 8. Domingo el antiguo, woflir er 1700 Mara 
vedis erhielt, Im J. 1586 withite ihn das Kapitel 
zum Sehiedsrichter um mit Miguel Barroso den 
Werth des berithmten Gemildes von LuisVelasco, 
hl. Jungfrau mit den bh. Anton und Blasius, zu 
bestimmen. 

Durch einen notariellon Akt vom 27. Aug. 
1594 (Madrid), verband sich A. mit Luis de 
Carvajal und Miguel Martin, um die Zeich- 
nungen und die Ausftihrung der monumentalen 
Grabstitten zu tibornehmen, die zur Einnerung 
an verschiedene Personen in der Kapelle del 
Obispo errichtot werden sollten; doch blieb es 
beim Projekt. Aus einem Dokument im Archiv 
der Kathedrale von Burgos erhellt ferner, dass 
‘A. auch an dem Konkurse Theil nabm, den das 
Kapitel aur Nougostaltung des Hauptaltars er- 
ffnet hatte ; indessen wurden seinen Plinen, die 
das Kapitel um 200 Realen ankaufto, jone von 
‘Martin del Hay a vorgezogen. 

8, Cean Bermudez, Dic. — Ponz, Viage en 

Espaiia, 
P. Lefont. 
Franciso Avila, Maler zu Sevilla 
Jabrh., stand in den Diensten des Erz~ 
bischofs Don Pedro de Castro. Pacheco erwiibnt 


Avil 





48 

















thn in seiner Arte de Ia Pintura und gibt a 
habe aus dem Gediichtni 
‘malen kUnnen. 

Unter dem Namen diesos Malers befindet sich 
in der Galerie Liechtenstein in Wien ein Still- 
leben: Eine Wand mit aufgehiingten Utensilien, 
darunterPalette, Taschenulr, Spielkarten u.8. w. 
D'Avila Pinxit. 

4. Falke, Katalog derflirstich Liechtensteinischen 

Bildergalerio. Wien 1873. p. 153. 
P. Lefort 

Avila, Andrés Sanchoz d’Avila, Mater, 
geb. zu Toledo 1701 , begab sich sehr jung nach 
Paris, um die Materei zu erlernen. Nachdem er| 
in verschiedenen Stidten gearbeitet Tess 
er sich endlich in Wien nfeder, wo er 1762 starb. 


‘Nach ihm gestochen : 
Joseph Wenceslans, reg. First von Liechtonstain, 
Gest. von F. Watson 1769 in Schwarzk. Fol. 
#. Heineken, Dict,, anterDavila, —Catalogue 
Brandes. Ui, p. 482. — Fiissli, Kunstler- 

lexikon II. 


er 
dic iihnlichston Bilder| 


























W, Schmidt. 
Aviler, s. Daviler. 


Avisse. Frangois-Remi-Joseph Avisse, 
Genremaler, gob. 2u Douai den 29. Mai 1763, 
+f daselbst den 10. Nov. 1843, lernte in Antwer- 
pen. Das Museum von Douai besitzt von ihm 
einen Fisehmarkt bei Abendbeleuchtung. 

8. Catalogue du Musce de Dousi. 1869. — Higene 

Notizen. 








‘Alex, Pinchart 

Avissean. Charles-Joan Avis 
Fayencemaler, geb. 2u Tours 25. Dez. 1 
daselbst don 6. Febr. 1861, Er war der Sohn 
eines Steinmetzen, dem er bis 2u seinem 20. Jahre. 
im Geschiifte half, bis er 1817 aur Fayencema- 
lerei Uberging. Der Aublick eines Werkes von 
B.Patissy spornte ihn 2u Untersuchungen an, 
um die Geheimnisse des berlhmten Eutdeckers, 
dor emaillirten Geschirre wieder aufzufinden ; sie 
kosteten ihm aber viele Jahre, und erst 1843, 
nach jahrelanger Arbeit, kam or mu dem ge- 
wiinschten Resultate, Er bekleideto damals die 
Stolle cines Fayencomalers in der Manufaktur 
von Beaumont-les-Autels (Eure-et-Loire). Nach 
seiner Entdeckung griindete A. in seiner Geburts- 
stadt ein Etablissement, das bis jetut in Blute 
goblieben ist. Die frihesten Erzcugnisso diesor 
Fabrik erregten die Aufmerksamkeit der Ken- 
ner, u. A. Brogniart’s, Direktors der Anstalt zu 
Savres. Die Nachahmer der Palissyfayencon 
sind heutzutago zahlreich; Aviaseau war os, der 
ihnen den Weg erdffnete. Er und sein Sohn 


aoichnoten mit dem Stempel KH : 


Avisseau hat alle seine Werko langsam und. 
sorgfiltig ausgeflihrt, weshalb ihre Zahl nicht. 
betriichtlich ist; sie zieron die Sammlungen der 
reichston Liebhaber in und ausser Frankreich. 

















Eines davon erwarb 1845 das Museum wo 
Sévres; ein andores befindet sich in Tours 
Mehrere sind auch im Holzschnitt in der 
stration« verdffentlicht worden. Sein Portit 
crachien in der niimlichen Zeitschrift, Jaz 
1847, im Holzschnitt. 

8, Lillustration, 1847, IX. 413 (mt dem Ru 

niss, 8, oben), — Athenaeum francais 
19. Febr. 1853. — Gazette des Beni- 
Arts, II 313. IX. 318. — C. de Sourdens! 
‘Une nouvelle Poterio d’Avissean. Notice 
cette famille, Tours 1859, — Le Mont: 
iMlustré, 23. Febr. 1961. ~ Dussieus Ls 
artistes frangas a Tétranger. 2. Auf. pp. 73.152 
192, 246. 378. 433. — Greslou, Rechents 
sur la oéramique. p. 14. — Graesse, Guilt 
de Vamateur de porcelaines ot de petra 
4. Auf. pl. 45. No, 485. — Demmin, Guile 
dle Vamateur de faience et de porcelane. 3. 4x 
I, 543. — Burty, Chets-d'oewvres des ars io- 
dustriels, p. 133. — Bellior, Dict 
‘Alex. Pnetort 

Edouard Avissean, Fayencemaler, Schile 
seines Vaters, den er tbertrift, und dessen Ar 
stalt 2u ‘Toure er fortsctat. Er machte seit 
kiinstlerischen Studien unter L. Lobin. Set 
‘Schwester hilft ihm bei der Arbeit. 

A. erhielt bei der Londoner Ansstellung #! 
cine Medaille: er hatte zwei Leuchter unit 
Schiissel in der Art der Fayencen von Heinried!l 
eingesandt, ferner eine Gruppe, Reiher eit 
Schlange verschlingend. Das ‘Museum de 
Louvre besitzt von ihm eine prachtvolle or 
Schilssel mit einem Seckrebs , die 1863 als di 
ichtes Werk von Palissy der Sammlung 1 
Geschenk gemacht wurde. Das South-Ker 
sington-Museum hat einen Rether, der cite: 
Fisch verschlingt, von dem Ktinstler orworica 
Gazette des Beaux-Arts. V. 36. Xl 
379. XIV. 72, XV, 197, —Demmin, Goi 
deTamateur de faience et de poreelaine. 3. Ant 
ML 410, 416. 543. 





























Alex, Pinchat. 

Avogadro. Pietro Avogadro, Male 
Brescia, arbeiteto in der ersten des 
18, Jabrh. Seinen ersten Unterricht erhielt ee 
der Heimat von Pompeo Ghitti, Nach das? 
‘Tod 1703, begab er sich zu weiterer Austiiot: 
‘nach Bologna. Er erwarb sich groBe Sides 
der Zetehnung und ein ansprechendos ham 
nisches Kolorit; seine Kompositionen siod st 
stiindig und seine Erfindungen »bizarre nach des 
Geschmack jener Zeit. Filr sein Meisterstick 
gilt das Martyrium der hh. Crispinus und Cris 
pinianus, Altarbild in 8. Giuseppe zu Bres- 
cia. Dieselbe Kirche hat noch eine Anbet 
der bh. drei Kunige und das Martyrium der Viet 
Gekrinten von ihm. Ausserdem zithlt Chisz0!s 
folgonde Werke Avogadro's auf: 

In 8. Francesco: Drei Deckenbilder de 
8. Poterskapolle (dor Traum des Apostels, sein 
Befreiung aus dom Kerker und die Heilung dt 
Krlippels), sowie zwei Seitenbilder (Petrus er 
Jweekt Tabitta vom Tode; Petrus lisst Anais 











Avogadro 


Peeter von Avont. 479 











sed Saphira todt niederfallen). 
In Oratorium 8. Pietro Martire: das 

Martyrium des Heiligen. 

Maddalena: Martyrium der 





die bh. Antonius von Padua und. 
Faz von Paula beten die in den Wolken er- 
steinende Madonna an. 

In. Agata hat Avogadro die Fresken des 
Hero Marone, in der Wolbung des Chores, 
esau. 

Auch in S. Barnaba befindet sich ein Werk 

vim. 

+ Zanot to, Storia della pitt. Ven, 379. — (Sal), 
Picture ed’ altrt oggetti df belle arti di Brescia, 
1S, pp. 39. 103. — Lanzi, Storia pittorica, 
Ul, 299, —"Chizzola, Broseia, pp. 19, 21. 
32.67. 73. 77, 80. 95. ~ Rosini, Storia della 

{Piura vin. 17. 
| Nidisen con Alex. Pinchart. 











Jansen. 


Nach ibm gestochen : 
1 BAiniss des Kardinals Sforza Pallavicini. Gost, 
‘ea Antonio Lueiant. Fol. 
4)Bildaiss des Jesuiten Tamburint, 
Dems. Fol. 
Alleimeken, Dict. — Nagler, Kiinstlerlexi- 
‘a, unter Luctant. 


Gest. von 


W. Schmidt. 
, Augro. Marco del! Avogaro, Miniatur- 
"wie, malte fir Lionello d'Este 1449 in einem 
Meakript zwei Titelvignetten und mebrere: 
Haiet von Buchstaben, ferner fir Borso d'Este 
4 cine schiine Miniatur auf dem Titel und 
tea groBe Buchstabon, dic in »Parisor Arte 
+ plata waren, in einer Handschrift des Livius, 
| Rite Campori in der Biblioteca palatina zu 
tbiena aufgefunden hat; 1454 verzierte er mit 
| Mischen Lettern die Kaisergeschichte von 
} Sun. Ein Vicenzo dell’ Avogaro, viel- 
j Hat sein Sohn, soll dabei dio Rubriken ver- 
} Sgt haben. Endlich nabm Marco nebst vielen 
‘séem Miniaturmalern an der Ausschmiickung 
é berthmten Bibel Theil, deren Ausfihrang 
wa Borso 1455 bestellt worden war; sie wurde 
‘st? Jahre spiter beendigt. 
NCampori, Notizie del miniatori del principt 
Kstensi. pp. 11. 15. 16. 23. 24. 48. 
‘lez, Pinchart. 
Arat. Peter von Avont, Maler, Radirer 
Si Kupferstichverleger, wurde getauft zu 
Sebeln den 14. Jan. 1600, De Bie liisst ihn 
fltehlicher Weise 2u Lier geb. werden, wo je- 
(teh dio Taufrogister nichts enthalten. Bei wem 
Avmt gelernt, ist unbekannt, dagegen weiss 
an, dass or 1622/23 als Freimeister in die Ant- 
Tapener St. Lukasgilde zugelassen wurde. 
TaJ. 1625/26 nahm er als Schiiler Peoter van 
ds Crys, 1629 Frans Wouters und 1631/32 
Bruder Peetor auf. Am 17. Okt. 1631 
‘arde Avont Birger von Antwerpen, nachdem 
tt sich am 26, Juni desselben Jahres das Haus 
de Backeryer in der KaiserstraGe gekauft hatte. 








‘Zu gleicher Zoit (1632/33) wurde der Ktinstler in 
die Rederykkamer der Violiere aufgenommen, 
verliess aber 1633/34 diesclbe wieder, und aus 
dem Gildebuch ersehen wir, dass der Dekan Ja 
van Mildert our mit Miho die Summe von 7 4. 
4 Stliber anstatt der 12 fl. empfing, die Avont 
wegen seines Anstrittes hitte bezablen sollon, 
Die betreffende Notiz gibt thm das Pridikat 
Hauptmann; er hatte in der That als solcher 
am 6. Okt. 1633 den Eid geleistet und stand bei 
dor 12. Abtheilung der Birgerwehr. Nach der 
Gilderechnung von 1633/34 hatte er damals eine 
Zwvistigkeit mit einem soiner Schiller, die in einer 
Versammlung der Kammer von St. Lukas bel- 
gelegt wurde. Es ist mehr als wabrscheinlich, 
dass es Fr. Wouters war. Avont stand mit Jan 
Brueghel dem Jtingern in Freundschaft; dieser 
hatte im J. 1638 flr Avont ein Gefa8 mit Blu- 
men (een bloempottcken, wie der Ausdruck 
lantete) gemalt, woflir Avont ihm einen Stein 
‘tum Farbenreiben und 7 fl, schickte. Den 24. Mai 
1638 wurde Avont 2um Konsultor der von den 
Jesuiten geleiteten Bruderschaft der Verheira- 
teten erwahit und den 20. Mai 1640 noch einmal 
tu diesem Amte berufon. Scine Fran Katharina 
‘van Herften starb den 3. Sept. 1643, und Avont 
verheirateto sich schon den 5. Febr. 1644 aufs 
Neue mit Katharina 't Kint. Aus beiden Ehen 
hatte er cine Anzahl Kinder, von denen aber 
keines die kiinstlerisehe Laufbahn ergriffen zu 
haben scheint. Am 24. Sept. 1648 hielt die Fra 
Avont’s Maria Anna, Tochter des beriihmte 
Kupferstechers Wenceslaus Hollar, Uber die 
‘Taufe; der Letztere stand tiberhaupt mit A., dor 
eine Anzahl Stiche von ihm verlegte, in geachift- 
lichen Beziehungen. 

Avont starb nach dem von Hmm. F. J. van den 
Branden uns mitgetheilten Inventar ohne Hin- 
terlassung cines Tostamentes den 1. Nov. 1652 
in seinem neugebauten Haus am Luysbekelaer 
zu Deurne, das unweit Antwerpen liegt. Soine 
Witwe heiratete einen Adriaen de Bie; das 
Inventar beweist, dass sic schon im Juli 1654 mit 
diesem getraut war. Man darf indessen diesen 
Adriaon nicht mit dem bekannten gleichnamigen 
Maler von Lier verwechseln, da der Letztere 
1654 Klara van Bortel zur Frau hatte. Uobrigens 
stand dieser Maler mit Avont in Beziehungen, 
da or 14. flir Kupfersticho einforderte, die er 
dem Verstorbenen geliefert haben wollte. Da- 
raus erafcht man zugleich, dass Adriaen de Bio 
sich auch anfs Stechen verstand, was bis jetzt 
unbekannt geblicben war. Avont starb tiber- 
schuldet; die Passiva betrugen 11,748 fl. 99/ 
Stiibor und tiberstiegen die Aktiva um 2467 fi. 
123), Stitber, weGhalb die Erben auf die Hinter- 
Inssonschaft vorsichteten. Diese traurigen Ver- 
hiltmisse migen auch die Schuld sein, dass der 
bogabte Kiinstler theilweiso Werke hinterlassen 
hat, die seiner wenig wilrdig sind. Seine Baulust 
mag zum Theil 2u der Ueberschuldung beigetragen 
haben. 

















480_ 


_Peeter von Avont. 





Es ist uns unbekannt, ob der Kunstler mit 
Abraham van Avont, Bildhauer zu Briissel , mit) 
Peeter van Avont, der bei dem Letztern den 
17, Sept. 1622 in die Lehre trat und mit andern 
Avont's, die Pinchart im 1. Bde. seiner Archives 
des arts etc., pp. 36, 37 und 40, erwint, ver- 
wandt gewesen sei. 

Avont’s Gemillde sind nicht sehr selten. C. de 
Bierihmt mit Recht die Weichheit seiner Fleiseh- 
tine, die Zartheit und zugleich die Kraft seines| 
Yortrages in der Malerei seiner kleinen Kinder, 
ebenso wie die Grazie seiner Kompositionen. 
Der Kiinstler zierte Ufter die Landschaften ande- 
rer Maler mit Figiirehen, so die des David Vineke-| 
voons, Jan Brueghel d. Aelt. und d. Jiing., Luc. 
van Uden, Jan Wildens, J. d’Arthois, Luc. Acht-| 
sehellinckx und Lod. de Vadder, kopirte ferner| 
mebr als Einmal Bilder von Rubens und A. van 
Dyck und scheute sich manchmal nicht, den 
Liebhabern wenig ausgefihrte Bilder zu liefern. 

Der Verfasser, zu Antworpon, besitzt ci 
vortreffliches kleines Bild auf Kupfer, die hi. 
‘Magdalena als Bilsscrin, am Eingang einer Fel- 
senbible, das Kreuz in der Hand und nach dem 
Himmel blickend, ferner ein anderes obenfalls 
vortreffliches auf Holz, den kleinen hi. Johannes 
den Tiufer als Kind; in der Rechten hilt er 
sein Kreuz, die Linke ist nach dem Lamm a 
gestreckt, ‘den Hintergrund bildet eine Hoble 
und efne ‘Landschaft. Das Bild ist bez. : P. v 
Avont. Wir haben dassetbe auf einer Versteige- 
rung zu Antwerpen erworben, wo noch cin 
‘anderes tllehtiges Werk von dem Kunstler, die 
hi. Jungfrau, das Kind haltend, dabei die hh. 
Joseph und Johannes d. T., vorkam ; letateres| 
wurde nach Nordbrabant verkauft. 

Inder Sammlung des rn. A. van Bellingen 
zu Antwerpen befindet sich von dem Kiinstler cin 
Kleines, fein gemaltes Bild, der Heiland sein 
Kreuz tragend, dabei die hi. Veronika. Im 
Besitze der St. Jakobskirche dasclbst ist eino| 
hi. Familie, dabei dio hl. Margaretha mit dem 
Drachen, eine andere Heilige (wie es scheint} 
Maria Magdalena), der hi. Georg und der kleine| 
Johannes der Tiufer, der sein Lamm liebkost| 
und von zwei Engeln begleitet wird. In einzel- 
nen Theilen dieser Komposition ist cine freie| 
‘Nachahmung von Rubens erkennbar ; das Christ- 
kind selbst liisst xu wiinschen brig, die andern 
Figuren aber sind vortrefflich und namentlich 
der kleine Johannes und die Engel entzilckend. 
Die schine Landschaft ist ganz die Erfindung| 
des Meisters. Dieselbe Kirche bewahrt von Avont| 
noch eine hi. Jungfrau mit dem schlafenden 
Kinde, darum ein fein ausgefithrter Blumen- 
Kranz, der von Frans Ykens 1636 gemalt ist. 
Die St. Nikolauskapelle der Kriimerinnung 
in Antwerpen besitat ebenfalls ein ausgezcich- 
netes Werk des Kiinstlers: hi. Jungfrau mit dem 
Kinde; der geschnitzte Rahmen ist mit zwei 
Engelskipfen verziert, und tiber ihm ethebt sich 






































Bild, cine hi. Familie mit Engeln in einer Land- 
schaft, bewahrt auch die Spitalverwaltung 
daselbst. 

Im Museum von Gent (Katalog von A. P. 
‘Sunaert von 1870, No. $2) sieht man eine hl. 
Jungfrau mit dem Kind, dem hl. Johannes und 
vier Engeln in einer Landschatt. 

Die Galerie des Belvedere zu Wien enthilt 
drei Bilder: 1) Waldige Landschaft mit der von 
Engeln umgebenen hl. Familie. 2) Waldi 
Landschaft mit Maria, dem Kind und dem ki 
nen Johannes. 3) Flora mit Genien im Vorder- 
grunde eines groGen Ziergartens. Alle drei sind 
Peeter van Avont bezeichnet. 

Die Galerie Liechtenstein zu Wien bat 
ebenfalls drei Bilder: 1) Landschaft; im Vorder- 
grund rubt cine Mutter mit zwei Kindern, auf 
welche Diana aus den Wolken mit Pfeil und 
Bogen ziolt. 2) Hl. Jungfran mit dem Kind uni 
dem hi. Johannes. Engel spielen mit dem Lsmz. 
Bez. P. V. Avont. 3) Silen mit dem Bacchus 
und verschiedenen Ziegen: bei einer ander. 
Gruppe trinkt eine Bacchantin aus det Eater 
einer Ziege. 

In der Pinakothek zu Mtlnchen befindet sh 
die hi. Familie, dabei der kleine Jobannes d. T. 
und mehrere Engel; die Landschaft und das 
cinrahmende Blumen- und Fruchtgehiinge,, das 
den Namen Maria bildet, sind von Jan Brueghe! 
4. Aalt. gemal 

In Terwesten's Katalog (3. ‘Theil zu Hoes 
Catalogus of naamlijst van schilderijen) sind drei 
Bilder verzeichnet : 1) Hl. Magdalena, von Engels 
umgeben; 2) Hi. Jungfrau, von Engeln umze- 
ben. Beide stammten aus der Sammlung de 
Antwerpener Malers und Kunsthiindlers Jax 
Siebrechts und wurden daselbst 1754, das Erste 
‘um 64, das zweite um 16 fl. verkauft.” 3) Die il 
Jungfrau mit dem Kinde, von zwei Engeln be- 
gleitet, umgeben von einem Blumenkranz. Dies 
Bild kam in der Verstelgerung der Verlassen- 
schaft des Lambert van Gemert zu Antwer- 
pen 1764 auf 11 fl. 10 Stliber. In dem Verzeich- 
niss der Gemiilde des Malers Snyers von Ant- 
werpen wird eine Landschaft von Lue. van 
Uden erwithnt, wozu Avont die Figuren gemalt 
hatte. Terwesten, der bloB einen Theil jever 
‘Sammlung gibt, hat daa bezeichnete Bil! wez- 
gelassen. 

Handschriftliche Quellen: Pfarrregister on 
Mecheln, durehgesehen von G. J. J. san Melcke~ 
boke, — Antwerpener Akten ete. 

5. Rombouts und Van Lerius, De Liggeren. 
Lund Il, Thl, passim, —G, Kramm, De Levens 
‘en Werken etc. — Torwesten, Catalogus of 
naamlijst van schilderijen. 1770. pp. 99. 368.— 
Kataloge von Gent, Minchen, des Belvedere 
und der Liechtonsteingalerie zu’ Wien. 

‘Théod. Van Leris. 






































Es ist unbestreitbar, dass Avont auch radirt 
hat. Doch lassen sich blos zwei Bil, mit unzwei- 





eine Bilste der hi, Anna, Ein verdicnstliches 


felhafter Gewissheit ihm zuschreiben, nimlich 








_Peeter von Avont. 


481 

















die beiden Gegenstilcke, dio wir unter No. 1—2 
teschreiben, “Dieselben sind mit grober und 
mgeschickter Nadel ausgefilhrt. Nicht ebonso 
gewiss von ihm selbst radirt ist dio Folge mit 
en 24 BIL Kinder, No. 3-26; doch glaube ich, 
sie ihm wol zuschreiben zu diirfon, ‘Diese BI. 
sind unter dem deutlichen Einflusse W. Hollar's 
catstanden und in der Zeichnung besser als die 
Lersterwidhnten ; auch hat sich hier der Kunstler 
dks Grabstichels mitbedient. Noch schiiner und 
‘ithlich von leichter, refzender Behandlung ist 
tie Folge mit den Vier Elementen (No. 27—30), 
tis, wenn die Kinder von Avont selbst radirt 
‘iat, wol auch von ihm herrhren diirften. Sie 
‘aichneten dann den Gipfelpunkt seiner 
oferstecherischen Thiitigkeit. 

Fildntss des Kanstlers 6. unten bet den Stichen 

such thm, No, 18. 











a) Von ihm radirt 


1) Zwei Kinder in einer Landschaft, sich haltend ; 
is Kine tragt in der Linken eine Traube, Zu 
fen Fiissen liegt ein kleiner Satyr, der mit 
Weinlaud bekrinzt ist. Bez, links unten mit 
den umgekehrten Buchstaben : va ro, H, 124 
vill, br. 91. 

2)Kin Engel ‘und ein Kind auf Wolken sitzend 
und jedes die linke Hand gegen einander erhe- 
tend. ‘Bez, wie das vorige links unten, H. 123 
nll. br. 91. 

44) Inciner Landschaft, unter zwei grofien Biumen, 
spielen vier Genien; der eine rechts sitzende 




















26) Folge von 24 numeritten BIL, mit Kindern 
suf jedem nur ein Kind, blos No. 4, das F. de 
Witexe. bezefchnet ist, zeigt zwei Kinder, die 
sich mit einem Blumenkorbe beschiftizen. ’ Aut] 
dem ersten: P. van Avond fecit, F, de Wit 
Exe. H. 102—107 mill. br. 67—72, 

Es dirfte I. Abdriicke ohne die Adresse und. 
die Nn, geben. 

Spitere Abdr. mit der Adr, von J, Ottens aut 

dem ersten BL 

Diese Kinder kommen meist in der Folge 

2) 16—44 vor, aber gegense! 
%—30) Die_ vier Elemente, 
H. {4-95 mill. br. 66—68. 

27) ann. Kind auf Wolken, auf seiner linken 
Hand ein Papagei, van Auont inu. et exe. 
Cum prinilegio. 

28) ax18. Kind auf einem Ambos Waffen 
schmiedend. Pet. van Auont inu. et exe. 
Cum priuilegio. 

29) aqua. Kind eine Une haltend, woraus 

Vasser und Fische. Pet. van Auont inu, 
et exe. Cum prluilegio, 

40) rmena. Kind ein Follhorn haltend, das 
mit Friichten gefiillt ist. Pet. van Auont 
inu, et exe. Cum priuilegto, 

‘Zu diesen Bll. sind noch im Katalog Winckler 

als von Avont gestochen bezeichnet: 
Meyer, Konetler-Lerikon. I. 














Folge von 4 Bil. 























31—34) Die vier Tageszeiten in 4 welblichen Figu- 
ren, die bis zum Knie sichtbar sind, Dieselben 
Bil. fahrt Heincken's handschriftlicher Nachlass 
sleichfalls unter Avont auf; er nennt sie anonym 
tund gibt fhnen die Grife von 7h. und 5”3”" br. 

31) Der Morgen. Aurora mit einer brennen- 
den Fackel. Aurora den Morgenstond. 

32) Der Mittag. Venus mit Amor, ein 
flammendes Herz haltend. Venus den 
Middac 

33) Der Abend. Diana, einen Wurfspiess 
haltend und einen Windhund Hiebkosend, 
Diana den Avent, 

34) Die Nacht. Proserpina, in der einen Hand 
ein Fallhorn, woraus Feuer hervorkommt, 
in der ander einen Dreizack, Proserpina 
don Nacht. 

















1) HI, Jungfrau in der Luft, mit dem Kinde; sie 
trigt eine Krone und halt cin Szepter mit der 
linken Hand, La Reine des Anges, Regina Coelt. 
An 












‘tiche mach Avent No. 
Har ale Gegenstuek 2a 

\da No. 14) etwa gestod 
(ebonda No. T umd 9) stellen 







estampes form. la eolleetion de feu M. de 
1874, wird noch aufgeftihrt: 

36) Johannes der Taufor, als Kind, am 
Apfelbaumes sitzend ; er hilt ein Kleines Kreuz 
in der Linken und liebkost mit der Rechten sein 
Lamm, unten liest man: s, 2oaNNHs MAFTISTA, 
Pet. van Auont inu. et excud. Cum priuilggio. 
H. 95 mil. br. 67. Radirung 

Das in dem genannten Katalog unter No. 20 
beschriebene BI. mit der hl. Maguslena ist von 
W. Hollar gest. s. Stlehe nach Avont No. 14. 














b) Nach ihm gestochen : 


1) 11, Familie unter einem Baume. Der kleine 
Johannes der Taufer reicht dem hl, Joseph eine 
Frucht. Dabet noch vier Engel. Pet. van Auont 
inuenit et excudit Cum priuilegio. Theod. Jon. 
van Merlen fecit, Kl. qu. 4. 

2) M1. Jungfrau, sitzend, mit dem Kinde, das. 
Apfel hilt, sie hat den Stab des kleinen J 
des Taufers gefasst , den er mit beiden Hinden 
hilt; hinter dem letztern die bl. Elisabeth. qu. 
Fol. 
















ate noosa steer 
ite ora fetch nicht su denen 

3) HL, Jungfrau sitzend, mit dem Kinde 
einen Bhimenkranz. anf den Kopf des klcinen 
‘Johannes des Titers logt, welcher vor ihm knit 
fund thm den Tinken Fuss Kisst, Dabet sein 
Lamnm und Engel. Gest. von Gillis Ruchole. 
m5. 

4) Ml, Jungfrau unter einem aum sitzend, mit 
dem Kinde, dem ein Engel Tranben Aberrcicht. 
Hin anderer Engel steht anbetend hintor dem 
Darrcichenulen; ein dritterbricht links Friehte 
von dem Baum. Pet. van Auont inuenit et 











excudit Cum priuilegio, Pet, Rucholle seulp. 
ki qu. 4. 

4a) Hl. Familie mit dem kleinen Johannes und 
vier Engeln unter einem Baum, Maria siugt das 





61 


482 





Kind, Pet. van Auont inuenit ot excudit Cum 
priuilegio, ‘Theodor Jon. van Merien fecit. 
qu. 4. 

'5) Il Jungfrau sitzend, auf ihren Knieen das Kind, 
‘das von dem Kleinen Jobannes einen Apfel 
Ein kleiner Et lem Lamm, 
awei andere, Pet. Rocholle sculpsit. 
Huberti exeudit. qu. 4. 

6) HU, Jungfran mit dem Kind, unter einem Baum 
sitiend; dabel der Kleine Johannes iit seinem 
Lamm, 'Coenr, Waumans scalpsit. 4. 

frau sitzend inder Engelsglorie, auf dem 

ie Krone, das Kind mit der Tinken 

zepter mit der rechten baltend, 

Lowa eius sub capite meo ete. Gest, von Th. J. 

van Merlen, Oben abgerundet. 4. 

Sollee ata elon gegens: Kopi mack dem 

7 "im nock niet bescbriebones 

Grigisibh' on Mollar sebeint co Grande = 

legen. 

$8) Christi Lefchnam unter einer Hable, von einem 
stolen Engel betrauert, der Christum auf den 

at; ein anderer Kleinerer Engel halt 

Christi Rechte und deutet auf die Nagelwunde. 











Gaspar 


























Reuerendo Domino D, Christophoro Caers ete 
‘Cum prinilegio. 


Petrus van Auont inuentor 
ud 






Int jeden nicht 

‘cheraane Koante auf dem 

Fiegeadew links weggeschnitin gewesen 010, 

19) Maria mit der Krone auf dem Haupte in Wolken 
sitzend und von Engeln verehrt. Overadt exe. 
gr. 5. (Katalog Sternberg-Frenzel III, 3198.) 

10) Mati eln mit den Marterinstramenten 

- Ovoradt exc. gr. 8, (Sternberg 
Frenzel II. 3199.) 

11) HI. Magdalena, einen Todtenkopf in der Linken, 
niet in der Hile vor dem Kreuze, das ein Enzel 
halt; ein anderer zeigt ihr die Geisel; oben drei 

ugelskipfe, Pet. van Auont inuenit et exeudit 
Cum priuilegio. Pet. de Jode seulpsit. 4. 

12) UL, Magdalena in einer Felsenhile liegend. Pet. 
van Auont inuen, et excud, Cum priuilegio. 
W. Hollar f, qu. 4. Parthey 178. 

‘Spitere Abdriicke baben auch noch J. Meys- 
sens exc 























etna eine pleehselt, Rope von Th. J 
van Me: i 
18) H, Magdalena in einer Landschaft knfeend vor 
einem Kruzifix; oben gegen links schwebt eine 
selgruppemitdem Kreuz herab. Generosissimo| 
Lopes de Vilox — Pet. van Avont 
protétipos hulus author L. M. D.C. Q. W. 
Hollar fecit aqua fort? Roy. qu. Fol. P. 179. 
bt auch Abdriicke mit Pet. van Avont 
inuenit et excud. Cum priuilegio, 
Lolldndischer Bibel 





















14) HI. Magdalena in einer Engelsglorie yon zwei 
Engetn auf Wolken zum Himmel getragen. Pe 
van Auont inven. et excud. Cum priuilegio. 
Von Hollar, jedoch ohne dessen Namen. Oben 
abgerundet. gr. 4. P. 182. 

Kople voo Tb. J. van Merton. 6 

15) Diana mit drei Jagdhunden nackt unter einem 
Baume sitzend. P. Pontius et W. Hollar 
faciebant (die Figur ist von Pontius, das Andere 
von Hollar). P. van Avont inu: J. Meyssens 











16—44) Folge vor 





exe. gr 4. PL 276. 


Peeter von Avont. 





Kommt auch blos mit Avont's Bezeichnung 
vor. Desgleichen sollen Abdr. ohne Meyssens 
Adr, existiren. 

15a) Fanf Kinder sind um ein sechstes beschattist, 
welches in Gefahr ist von einem Ziegenkarren 
herabzufallen. Die atirzende Ziege wird von 
inem Hindehen angebellt, und zur Seite des 
arrens liegt ein Knabe auf der Erde. Auf dex: 
Dresdener Exple. feblt die Insehrift, die aber 
wol existirt, indem ein grosser Raum unten i= 
Rande dazu gelassen ist. qu. Fol. (Gruner.) 
Kinderspielen. Gest. von W 
verschiedenen GroBen, Parthey 4% 











Holler. I 
521. 
12 dieser BIL. sind mach Mitth. von A. Apell 
(in Parthey's Hollar, p. 633), in 5 
umerirt worden. "Wir fagen 
Jedem betreffenden BI. inten in 
16) Erster Titel: Padopaguion sine puerorum 
Tudentium schemata varia — Domino D. 
Georgio ab Ettenhard — Pet. van Avoat 
Antuerp. Inventor L. M.D, D. W. Hell 
fecit. Pet, van Auont exeud. Cum prici- 
legio, P. 492. (1.) 

Hs gibt auch Abdr. vor der Insebrit 
Pacdo-Paegnion ete. Sie tragen blob die 
Bez.: P. van Avont inv. et exew. con 
priuilegio, W. Hollar fect, 















roti 
17) Zweiter Titel. D. Georgi 
te. Petrus van Avont in: 
1646. F. de Wilt eve, 





Ws Hollar fect 
P, 493. (12.) 
Das ildniss Ettenhard’s, das 3/, nach 
links gerichtet ist, nicht von'Hollar gesto- 
chen, 

F, de Widt’s Adr. 


nur in. spateren 

Drucken. In noch spiteren: M. Marre- 
beeck exeudit und mit der No. 12 ver~ 
sehen. 

18) Dritter Titel. Petrus vanden Avont Belex 

nus Pictor. Petrus van Avoot 

W. Hollar fecit 1651. P. 494. 

ildniss Avont's, das 3/g nach links 
gerichtet ist, nicht von'Hollar gestochex 

19) Das Christiskind, Johannes “und drei 

ngel. Petrus van Avont inn, W. Hollar 

fecit. P. 495. (6.) 

20) Das Christuskind spricht mit dem Mein 
Johannes; dabei vier Engel, P. van Avont 
inu, W. Hollar feelt. P. 496. (11.) 

21) Vier Engel tragen das Kreuz; der Fos 
des Kreuzes links unten. P. x. Avont in. 











W. HL fe. B. 497. 
Hiernach eine laichs, Kopie obse ede 
Bereicbaaag. : i 


22) Sieben Engel auf Wolken tragen das 
Kreuz; der Fu des Kreuzes links unten. 
Petrus van Avont ino, W. Hollar fecit 
P. 498. (10 

23) Fang Engel bel dem bl. Grab, das SchwetB- 
tuch betrachtend und anbetend} der knie- 
endo links. Oben tragen vier Engel das 
Kreuz, Oben rund, Pet, van Auont inven, 





Peeter von Avont. 








et exead. Cum priutlegio, 
Namen. 4. P. 499. 

Spitere Drucke haben statt der Adresse: 
Angeli pacis amaré flebunt. 


iernach eine gleichselt. KopievonC. Galle- 
it derselben UnterschHift: Angeli ete. 1. 


jeden mustzirende Engel auf Wolken; 

links der Harfenspieler. Ohne die Kfinst- 
Jernamen. P. 500. (9.) 

25) Sieben musizirende Engel auf der Erde, 


Ohne Hollar 





4) 














links der Pauker, Ohne die Kiinstler- 
namen, P. 501, (3.) 

26) Sieben tanzende Engel; reehts im Mittel- 
‘geunde zwei Biume. Pet. van Au 





ot ex. W: Mollar feeit. P. 502. (7.) 
Zafolge Hrner, boi Parthey ,p. Gy gibt on 
rholung oder Sachstieh mit 
‘er. Polras van Avont pine 
SW Haar feet. 


) Zwei Engel und ein Kind; der Engel links 











rechts unten die 
Avont und Mollar, P. 503. 

2S) Drei Engel und rel Ki 
sitzend; die drei links strecken je 
Arm in die Hohe. Petrus van Anont inu. 
W. Hollar fecit, P. 5 

29) Dret Engel und zm 
sitzend, 









Wolken 
nd Je einen Arm emporhebend: 
links der Engel sitzt einzeln. Petrus van 
Avont inu: W,Hollar fecit. P. 505. (8.) 
50) Vier Engel und ein Kind stebend ; links 
umhalst das Kind einen Engel 
W, Hollar fecit 














31) Vier sehlafende Kinder; das links 
fst vom Ricken zeschen. Ohne die Kilnst- 
lernamen. P. 507. 

2) Ein Kind und zwet Satyrisken, von denen 
der eine links liegt und auf einer Musehel 
blast. B: yan Avont inu: WHollar fee: 
1647. P. 509, 

*8) Vier Kinder, wovon eines auf einem Gei 
bock sitzt, der nach rechts galoppirt. P. v 
Avont ind: WHolar fee: P. 510, 

3M) Vier Kinder, ein Satyrisk und eine Ziege; 
rechts saugt ein Kind an dem Euter der 
Ziege.P. van Avont inn: W: Hollar 
fee: 1647. P. 511. 

35) Die vorige Gmppe umgekehet; der sau- 
gende Knabe knfet links, P. van Avont 
Inn: W, Hollar fecit 1647. P. 512. 

Greichsoit, Kopie (Parthey, p. 64) 

36) Drei Kinder der kleine Bacchus auf eivem 
Panther sitzend, der nach rechts von einem 
Satyrisk geleitet wird; der letatere blast 

f einer Muschel. P. van Avont inu. 

W. Hollar fec, 1647. B. 513. 

37) Vier Kinder, zwei Satyrisken und ein 
Ziegenbock ; der Satyrisk links wirft einen 
Knaben vom Bocke herunter. P. van Avont 
inu: WHollar feeit 1654, P. 514. 

38) Vier Kinder, wei Satyrisken und ein 

der letatere grast links, B. 

ina. WHollar fer. P. 315. 

39) Pon Kinder und ein Satyrisk; in der 
Mitte gegen links Hegt ein Knabe anf der 
Erde. “Peter van Avont inu: W. Hollar, 









































feelt. P. 518. (5.) 


_ 488 





40) Sechs Kinder, 
ein fanftes 


Links vier Kinder, wolehe 
als Baechusknaben ' tragen, 


rechts ein sechstes mit Pfeife und Hi 
‘trommel. 
foc: 1647. 





B. van Avont inu. WHol! 


P. 817. 





tragen , ein Satyrisk 
er Satytisk rechts, hat eine 
Handtrommel. P. van Avont inu. Witol~ 
lar fee. P. 518. 
eben Kinder; rechts tragen vier ein 
fiinftes nach links. Pet. van Avont inuenit 
et exondit, Cum priuilegio. 1. Frederick 
de Widt Exeudit, Zweifelhaft, ob von 
Hollar. P. 31 
hore Abdriicke ohne Widt's Adre 
ler; in der Mitte tragen vier 
Finftes nach rechts. Pet. van Auont i 
nit et exeudit Cum priuilegio, 5, Zwelfel- 
hhaft, ob von Hollar. B. 520, 
EI ler. Ein Knabe als Bacchus 
inem Wagen von zwei Gelsbicken 
hin gezogen, Pet. san Anont, inuenit et 
exeudit cum priuilegio: 3. Zweifolhatt, 
ob von Hollar. P. 521, 
Elemente, vier (In spiteren Dru~ 
rirte BUI, Gest, von W. Hollar. qu. 





42) 










































43) Das Feuer. Drel Knaben, wovon einer 











eine Kanone abfeuert. P: van Avont 
inu: WHollar fecit 1617. F. de Widt 
Exeudit, (Es gibt auch Drucke ole die 
Ade.) P. 523, (1.) 

46) Die Luft, Vier Kugel schweben in der 
Luft, P: van Auont inu: W:; Hollar fecit, 
W647, P.522. (2) 

47) Die Erde, Rechts vier Kinder unter e' 
Fruchtbaum; das in der Mitte hilt ein 





Fiilhorn mit Friehten, Petrus van Avont 
inu: Wiollar fecit 1647. P. 525. (3.) 
48) Das Wasser. Dret Knaben, wovon einer 

in der Mitte als Flussgott bel elner Urne 
sitzt, Rechts hinten der Zug von Noptan 
‘Amphitrite im Meer. Pet. van Auont 
et excudit, Cum priuilegio, Ohne 

. P. 524. (4.) 

Folge von 12 












peirten BU. 
Nobill ac generoso viro Di: Theos 
Petrus vat Avont Antwerplela 
Dib: D.Witollar feet 1olb, ued. P. 200) 
Wee Titel Komne auch vor der Dedlation und 
dtm Fahnehen-Wappen, dann anit dlesem Wap 
pen und endlich int der Dedibation und dem 
fetuderten Wappen vor. 
» oseae 
Wieetra aane 
‘Seqeat’ Kepler Ohne die Widmung, Eat 
wart Hither en Qe uenten ea 
Secale Wale erehona ghar 
Von sleser Folge tragen flgende 2 Bi, dle 
Rerolehnung Avouts: 











Auf dem Hirschfell kein 
facia ‘en Vald Tuyeh. Ps de 

















50) Kin todter Hirsch in einer Landschaft 
Das Gewelb links. P, van Avont pinxit 
WHollar fecit 1646. qu. 4. P. 2051, 





Kopio von 5. 
Aceitandere ancnyiae Ropien 


51) Neun Schafe, wovon drel Hinks Hegen 
Potrus van Avont inn: WHolllar fecit, 
1646. gr. qu. 4. P. 2052. 

61" 





1d noch 















Auf dem 
Schild: Monasterid. B. Marie Viridis. vulgo 
Grocnendacl — Hane Tabulam, Admodum Reve- 
rend: Patri Ac Dino: D: Petro Parys — 
D. D.C, Petrus van Auont, — WHollar fecit. 
1649. Joan Meyssens excud. Roy. qa. Fol. Die 
Ansiehe selbst rihrt wol kaum von Aront her, 
dagegen die belden Kinder mit dem Scbilde. 

P, S50. 

Die Abdriicke mit der Adr. von Moyssens sind 
1. Noch spiter die mit der Untersehrift. 

Wurde zu Le Roy, Castella Brabantiae, Ant= 
werpen 1696, verwendet. 

48) Kleine Ansicbt der Abtei Grocnendael. Rdo — 
Petro Parys — hoc Monasterij sui simulacrum 
D.C. Q. Petrus van Auont. WHollar fec: 

17. qu. 4. Ob die Zeichnung von Avont her- 
ht, ist zwelfelhatt, P. $49, 

Es gibt Abdriicke mit der Adresse von Drovet, 

54) Ansicht der Abtoi Roodenklooster. RW, Admodam 

ino. Dt Adriano Van der Reest ete. hane Monas- 

terij sum Rubree Vallis Imaginem, Obseruantie 
ergo D: C. Q. Potrus van Avont, Wiollar! 
fecit 1648. qu. 4. Despleichen. P. $86, 

Le Roy, Castella Brabantiae 1696, 

Im 2. Abdruck fehlt die Jabreszahl; spitere| 

Abdriicke haben Drevet’s Adresse. (A. Apdll.) 
10) Folge von GBI, mit Satyen ; der Titel stellt 

sechs Satyrkipfe auf Einer Platte vor und ist 

bezelchnet: Pet. van Auont inuenit et excudit 

Cum prinilegio, Coen: Waumans sculpsit. 

Die andern Mil., die ganze Fig. von Satyrn ent- 
Iten, sind nicht bezeichnet, gr. 4. 

61) Zablreiche Holzschnitte nach Avont finden 
in: Guil, Hesius, Emblemata sacra de Fide, Spe, 
Charitate, Antwerpen 1636, Kl. 8. Geschnitten 

vermutlich von Chr. Jegher. (Théod. van 
Lerius.) 

s, Heineken, Dict, — Catal, Winckle: 
Ottley, Notices. — G, Parthey, Wenzel 
Mollar, passim. 



























































W. Schmidt. 

Avramovié. Demetrius Avramovic, Ma-| 
ler, geb. 27. Mirz 1815 2n Sveti Ivan im Tschai- 
kisten-Distrikte der Militirgrenze, + zu Neu 
satz 13. Mirz 1855, Den ersten Unterricht in 
der Kunst erhielt er yon cinem Italiener und 
einem unbedeutenden serbischen Maler Mi 
In seinem 20. Jabr ging er nach Wien, wo er 
wegen Mangels an Mitteln nur ein Jahr lang die| 
Akademie besuchen konnte, setate jedoch bald, 
mit Hilfe einer Unterstlitzung des serbischen 
Patriarchen Stankovié seine Studien fort und 
dlieb bis 1840 in Wien, In diesem Jahre wurde 
cr mit besonderer Empfehlung der Wiener Aka- 
demio nach Bolgrad berufen, um daselbst dic 
Metropolitankirche mit Gemiilden zu schmilcken, 
Er zeigte dabei das Bestreben, in der Darstel-| 
lung der serbischen Heiligen den nationalen 
‘Typus zum Ausdruck zu bringen. Zu derselben 
Zeit malte er das Bildniss des serbischen Metro- 
politen Peter Ivanovic und bernahm hierauf im 
Auftrage des Fiirsten Alexander Karadjordjevi¢é 
die Ausmalung der Kirehe zu Topola. Die ser- 
bische Regierung liess ihn im J. 1846 eine Reise 
durch Serbien machen, damit er in den alten 























Jean-Jacques Avril d. A. 
Kirehen und Klvstern die Kunstwerke besichtige 
und davon das Werthvollere .oder besonders 
Charakteristische kopire; im folgenden Jabire 
sebickte sic ihn zu gleichem Zwecke nach dem 
Berge Athos. Dio Friichte der letztern Reise 
legte or in den von der serbischen Regicrunz 
(Belgrad 1848 und 1849) herausgegebenen Schrif- 
ton nieder: Seeta Gora sa strane vere, hudozestea 
i povestnice (der hi. Berg mit Rucksicht auf Reli- 
gion, Kunst und Geschichte), und: Optsanje 
Arecnostih srbskih uw Seetoj Gori (Beschreibung 
der serbischen Alterthiimer auf dem hl. Berg) wit 
13 lithogr. Tafeln. Ausser einigen andern im 
Druck erschienenen Schriften befasste er sich 
auch mit der Lebensbeschreibung der serbischen 
Maler, dio jedoch leider Manuskript geblieben. 
In seinen letzten Tagen malte Avramovi¢ zwei 
Heiligenbilder fir die Kirche seines Geburtsortes 
Sveti Ivan, erlebte jedoch die Vollendungniekt 
mehr, die dann sein Freund, der Maler Paul 
Simi¢, besorgte. 

Bildniss des Kanstlers lithogr. in: Kukuljesé, 











J. von Kukuljerié: 
Arril. Jean-Jacques Avril der Aeltere, 
Kupferstecher, geb. 2u Paris am 16. Dez. 1744 
+ daselbst 26. Nov. 1831, Schiller von J. 6. 
Wille. Die Arbeiten seiner ersten Zeit nihern 
sich den Werken seines Meisters, sowol in freier, 
malerischer Handhabung des Grabstichels als in 
Farbenton und Gesammtwirkung; als aber 
ter mit Vien und David die theatralisehe Dar- 
stellung antiker Gegenstiinde in nlichterner Far- 
bung und frostiger Eleganz aufkam, und die 
pseudoklassische Reform in der Malerei ent- 
schieden durchdrang, glaubte J. J. Avril eine 
‘den falschen Prinzipien tiber Antike und Ideal 
entsprechende, regelrechte Behandlungsweise 
annehmen 2u miissen, so dass yon nun an seine 
Blitter mit den fritheren in allen Stticken, im In- 
halt wioim Machwerk, schroffkontrastiren. Hatte 
er sich vor 1789 bei seinen Nachbildungen beson- 
ders 2u Gegenstinden weiblicher Grazie, galanter 
Gottermythe oder dramatisch bewegter Momente 
des modernen Menschenlebens hingeneigt und 
demgemi6 dureh Anmut und Reiz, Kraft undZie~ 
lichkeit der Arbeit zu gefallen gesucht, so wihlte 
er nachher vorzugsweise Darstellungen vos Bei- 
spiclon strenger republikanischer Familieusitte 
und Staatsbiirgertugend aus der Geschichte der 
alten Griechen und Romer, weil sie den Gesin~ 
nungen des Augenblicks in Frankreich schim 
chelton, und strebte durch Ethabenheit und Ein- 
fachheit zu imponiren, womit es ihm wenig 
glitckte. Obschon die unangenehmen Merkmale 
der Originale, das Grotesko in der Darstellung 
des Ethabenen, das Schauspielerhafte in den 
Stellungen, das Unnattirliche im Ausdruck beim 
Kupferstecher einigermaBen gemildert erschei: 
nen, 80 ist doch Alles so geschmacklos, platt, hart, 
schwer geatbeitet, gleichsam technisch erstarrt, 
und die Gesammtwirkung so kalt, dass auch den 












































Beschauer der Kupferatiche ein unwiderstehlicher 
Frost befillt. Wer Gelegenheit hat, BII. wie 
Oiysseus und Penelope (No. 35), die spartiati- 
sche Mutter (No. 38), Koriolan und Veturia (No. 
4), die Horatier und Kuriatier (No. 40), die 
Mutter der Graechen (No. 30) zu schon, ‘wird 
user Urteil nicht ungegriindet finden. ' Seine 
Simutlichen Werke sind sehr zahlreich und be- 
laufen sich, nach Joubert’s Rechnung, auf mehr 
als 500 Stick, wobei natitrlich seine Dutzend- 
aubeiten fir Kupferstichverlegor mitgeziblt sind. 
Man findet darauf folgende Bezeichnungen: A.1'. 
vealp. (@._h. Avril Vainé soulpsit). — J. J. A. 
seilp. —J. J. Av}, seulp. — Avril 'Ainé. seulp. 
Bilduiss des Kanstlers, 3, rochts, Brust, Gi 
yon seinem Sohne, nach’ Mee, Auzou, 181 














‘Verzeichniss seiner Werke : 


I. Kirchengeschichte, Mythologic, 
Allegorie und Profangeschichte. 





)Verkindigung der Geburt Simson's, 
Gauffier. 1810. qu: Fol. max, 

) Der siindhafte David und dio keuscho Su- 

‘anne. Seitenstiicke, Nach Detroy. kl, Fol. 
1)Susanna im Bade, "Nach A. van der Wert 

1. Vor der Schrift. 

IL Mit der Unterschrift des Titels, der Namen 
des Malers und Stechers, und des Datums 
1813. 

5) Dla hi, Jungfrau hat dss Kind im Schoosse, 
welcbem der vor ihr kniende KI. Johannes Trau- 
len datbringt. Nach 8. Bourdon, Fol. Fi 
«hs Musée frangais. 

1. Unter dem Einfessungsstrich, rechts: Avril 
sculp. 1806. 

HL, Titelunterschrift und Kiinstlermamen, 

MIL Mit der Adresse von Danlos ainé, und 

1, Beole Frangaise, No. 37. 

6) Flucht nach Aegypten. Nach A. van der Werf. 
Fol, Far das Musée frangais, 

1. Vor aller Schrift. 
U, Titel und Kénstlernam 

1) La Vierge au linge. Nach Rafael. Fol. 

1. Vor aller Sehritt 
M, Die Titeluntorschrift, die Namen des Malors 
und Stechers, und das Datum 1813. 

5) Wiederanferweckung des Lazarus. Nach E. Le 
Sueur. Vendémiaire Yan 3¢B8, gr. qu. Fol. 

8) HL, Genovefa, Schutzpatronin von Paris. Nach 
©. Vanloo. ge. Fol. 

10) Apollo lisst “die vier Jahreszeiten nach den 
‘Tonen seiner Leier tanzen. Nach N. Poussin. 
1779. gr. qu. Fol. 

14) Venus se venge de Peyché. Venus Tisst_ die 
Psyche von vier Nymphen mit Ruthen peftsehen, 
Nach J. F, Detroy. 1779. gr. qu. Fol. 


Nach 





























12-13) Zwei mythologisehe Darstellungen. Nach 
Tizian. Seltensticke. gr. qu. Fol. 
12) Venus. (Florenz.) 
13) Danae, (Neapel.) 
M—15) Zwei ebensolche Vorstellungen, Seiten- 


sticke, Fol 
14) Amor schuelt einen Pfeil vom Bogen nach 
einer fichenden Waldnymphe. 











15) Amor bittet flehentlich eine Nympho um 
die Zurlickgabe des thm geraubten Bogens 


und Kéchers. 
1617) Zwei dergleichen Vorstellungen. Nach 
Fr. Albani, eke. gr. au. Hol. 






16) Dian 
17) Diana und 
18-19) Zwei dergleichen Vorstellungen, im Vor- 
dergrunde von Landschaften. Seltensticke, qu 
Fal. 
18) Diana, mit einer Nymphe, betrachtet cin 
gotiidtetes Rebbiubn. 1786. 
19) Diana, mit einer Nympho, sieht nach 
einem Jagdhunde, der ein erlogtes Wasser 
hhohn apportirt. 1736. 
20—21) Zwei ebensolche Vorstellungen, 
stlicke, gr. qu. Fol. 
20) Keyx und Alkyon 
21) Coladon und Amel 
22) Der ‘Tod des Meleager. 








Seiten- 


‘Nach J. Vernet. 
‘Nach R, Wilson, 
Nach Ch. Lebrun. 











qu. Fol. max. Seitenstiick zur »Familie des 
Dariuse (No. 37.). 

I. Unten rechts, das Datum 1808. 

II. Mit der Schrift. 





IIL, Neuere Abdriicke mit der Adresse: 
ct F. Dubreuil A Paris, [1846. 
23) Pygmalion undGalatea. Nach Marillier. Ohne 
Untersebritt, Fol. 
ch Annibale Carracei. Fol. 
25—26) Zwei allegorische Darstellungen. 
Rubens. Seitenstiicke, gr. qu. Fol. 
25) Mars & la guerre 
26) Mars au retour de la guerre. 1778. 
27-28) Zwei Jahres Seitenstiicke. Fol. 
21) Friling. Nach ©. Maratti. 1788. 
28) Nach G. Metzu. 1758. 
29) Die Arbeitsliche will die Zeit anfhalten, 
F.G. Ménageot. Fol. 
3031) Zwei patrlotische Allegorien, Seitensticke. 
Fol. 
Serment de Fiddlité, An, 10. 
3 


A Bes 











Nach, 














Nach 





Offrando & Yamour. An, 10, 
1, Vor aller Schrift. 
IZ, Iin Unterrande, links : Gravé par Avril 
rochts: rue Cassette No. $30, u 
dor Mitte dio Titeluntersehrift. 
32) Patriotisch-allegorische Darstellung, betitelt 
La Régénération de la Nation Francaise en 1789. 
ch Duroy a Geoffroy. qu. Fol. max. 
4) Zwei Allegorien auf Begebenheiten der 
russischen Geschehte, Nach Ferd. de Meys, 
Seitenstiicke. qu. Fol. max, 














Vor der Schrift, bloB 
Temamen und dem russischen Reichs 
wappen. 
4) Die Thronbesteigung des Kaisers Alexan- 
der I. 
I. Vor der Schrift; nur mit dem Dat 
An, 13, unten reebts, 
135) Odysseus und Penelope auf dem Wagen. 
Lebarbier, qu. Fol. max, 
I. Vor der Schrift. 
II. Unten, links: Point par Lebarbier 1789 ; 
rechts! Gravé par Avril 1791; in der 
Mitte der Titel: Penelope et Ulysse ou 
la Pudeur (in Majuskelschrift), und ein 
Altar mit der Inscbrift: A la Pudeurs 
darunter die Adresse des Stechers. 





Nach 














_ Jean-Jacques Avril d. A. 




















IIL, Neuere Abdriicke mit 
reuil, [1847.] 

36) Lykurg bringt den Geronten seinen neugeborenen 

Neffen und Kinig Charllaos. Nach Lebarbier. 
ar. qu. Fol. 

1. Unten links: Peint par Lebarbier en 1791; 

rechts: Gravé par Avril en 1793; in der 

Mitto ein Schwan und zwei zerbrochene 

Schwaneneier, aus welchen dic Zwillings- 

sibne der Leda ausgekrochen sind, und 
dig Unterschrift; Lycurgue — Magnani 
mité, 

U, Der Schwan und die Schwanenoier aus- 
geschliffen ; an ihrer Stelle: A Paris chez 
Avil 

IL, Moderne Abdriicke mit neuem Titel, einer 
sechszeiligen franz. Erklirung des Gegen-| 
standos und der Adresse: A Bes et F. 
Dubrouil & Paris. [1847.] 

1) Dio Familie des Darius nach der Schlacht bei 
Issus. Nach Ch. Lebron. qu. Fol. max, — 
Seitenstiick zum »Tod des Meleagere (No. 22.). 

1, Nor mit dem Datum An, 7, unten rechts. 

ML Mit der Schrift und ‘der Adresse des: 
Stochers. 

IIL, Moderne Abdricke mit der Adresse : A Bes 
et F. Dubreuil & Paris. (1847.] 

‘36—39) Zwei Darstellungen aus der Geschichto des 
Mlassischen Altertbums. Nach Lebarbier. 
Seitensticke. gr. Fol. 

'38) Die Spartiatische Mutter und thr zum 
Krieg abgehender Sohn, Reviens avec ou 
dessus 

39) Die Mutter der Gracchen. Voila mes bijoux. 

40) Der Kampf der Horatier und Kuriatfer. Nach 
Lebarbier. gr. qu. Fol. 

1, Unten links: Peint par Lobarbier en 1786; 
rechts: Gravé par Avril en 1787. 
jelunterschrift: Le Combat des Horaces, 
d darunter ein Adler mit ausgebreiteten 

schwingen. 

IIL, An dor Stelle des ausgeschliffencn Adlers: 
A Paris chez Avril... 

1V. Moderne Abdrlicke mit dem Titel: Le 
Combat des Horaces et des Curiaces, ou le 
Dévouement pour la Patrie; dabei eino| 
sechszeilige franz. Erklaruns des Gogen- 
standes, und die Adresse: “A Bes et F, 
Dubrevil & Paris, (1847.] 

41) Koriolan und seine” Mutter Veturia, 
Lebarbier, gr. qu. Fol. 

1. Unten links: Peint par Lebarbier, rechts: 
Gravé par Avril 1790. In der Mitte der 
Titel: Coriolan et Véturie, und darunter 
cin Adler mit ausgebreiteton Sehwingen 

ML, Ap der Stelle des Adlers: A Paris chez 








A. Bos et F. Dub- 









































Nach 








© mit verinderter Unter- 
schrift: Corfolan und Véturie, ou le Respect| 
Filial; dabei eine sechszeilige fra 

Erklirung des Gegenstandes, und 








Adresse: A Bes et F. Dubrouil, a Paris, 
(1847.) 
42) Virginia und Shr Verlobter Teilius. Nach 
Lebarbier. (An. 11.) qu. Fol, max. 





1. Nar mit der Unterschrift des Titels, und 


Adler mit ausgebreiteten 








Kinstlernamen und der Adresse 
des Stechers, an der Stelle des Adlers. 











UL Modeme Abdriicke mit never Titelunter- 
schrllt, elner sechszeiligen Beklarung des 
Gegenstandes, und der Adresso: A Bes et 
F. Dubreuil, & Pari 

43) Cincinnatus empfingt die romischen Bote. 

welche ihm die Nachricht von seiner Ernennung 
zum Diktator iberbringen, Nach Lebarbier 
Fol. max. 

1. Mit der Unterschrift des Titels zu beiden 
Seiten eines Adlers mit ausgebreiteten 
Schwingen; ohne Kinstlernamen; unte 
rechts bloB: An. 13. 

I, Mit der Adresse des Stechers an der Stelle 
des Adlers. 

IIL, Moderne Abdricke mit neuer Titelunter- 

schrift, sechszeiliger franz. Erklirung des 
standes, und der Adresse: A Bes ct 

F, Dabreuil, 4 Paris, 

4445) Zwei Schlachtbilder. Seitenstiicke. gr. qu 

Fol. 

44) Reltergefecht; Le Passage du Rhin. Nich 
Berchem, 

45) Binnakme ‘von Kortryk 
trai, Juillet 1667, N 
Meulen, 1782. 

Kapital. der besten Zeit und Manier és 
‘Melsters 

4G) Seblacht bel Hondschooten; im Mintergranie 

cine in Palverdampf gehillte Windmible 
(8. September 1793.) Nach Decorge. qu. Fol 
1. Vor dor Schrift. 





















Prise de Coor- 
boAL van der 








M, Bildnisse, Genresticke, Thiere, 
Blumen und. 

47) Brizard, franz. Schauspieler, in der Rollo des 

c Fr, an einem Felsen sitrend. Nach 






me. 

47a) Hans Karl Friedrich Graf von Diebitsch-Satal- 
Kansky, russischer Feldmarschall. Nach Der 
4, (Drugulin.) 

48) Jean-Francois Ducis, dramatischer Dichter, halbe 
Figur, am Tisch sitzend und schreibend. Nach 
Ders. Fol. 

1. Vor aller Schrift und Kinfassung. 

49) Me", Mignard, Grifin von Feuquiére, als Ma- 
donna, Brastb., 3/q rechts. Nach Mignard 
1808. gr. Fol. 

50) Joseph Ii., deutscher Kaiser, Brusth., Prof! 
Tinks. ch L. A. 1770. kl. Fol. 

51) Louise Vigée, Madame Lebrun, franz. Maleria. 
‘mit ihrer Kleinen Tochter anf dem Scho. Loxise 
Vigée Lebrun, f. 1786. L’an 8 dela Re. Fol. 











52) Ludnig XVI von Branroich | als Daepin 
Brustb., Yq links. Oval. Nach ¥ 
Fol. 

53) Maria-Antoinette, als Dauphine, Brustb., Prof 


links, Nach L. A: 1770, kl. Fol. 
54) Maria-Theresia, Kaiserin von Oestreich, Brust. 











3 rochts. Oval. Nach Meytons. 1770. kl 
Fol. 

55) Abbé de Saint-Pierre, franz. Sebriftstetter, 
Brustb., 4g rechts, Oval, §, 


Ein Hirt umarmt cin balb- 


56) Lo Croc-en-jambe. 
Nach Rubens, 1781. gt 


contblisstes Weib, 
qu. Fol. 

57—58) Zwel Konversationsstiicke, gestochen von 
Beauvarlet und dberarbeitet von Avril dem 
Aclteren im J, 1813. gr. Fol, 








Jean-Jacques Avril d. A. 


Jean-Jacques Avrild. J. 487 














8) Conversation espagnole. 
58) Lecture espagnole. 
5060) Zwel deraleichen. Seitensticke No. 1 und 
No.2. Kl. Fol. 
$9) La Consolation Matornello 
60) La Reconnaissance Filiale. 
6162) Zweidergleichen. Nach Mercier. Selten- 
stieke, gr. qu. Fol 
61) Le Jetine Eveillé. 
62) La Belle Dormeuse. 
(64) Zwei. dergleichen, 
Seitensticke. gr. Fol. 
63) La Double Recompense de mérito, 1784. 
64) Le Patriotisme francais. 1788. 
Zwel schine Bil. in J. ¢. Wille's Man 
(8) Die Krankenstube. Nach J. Steen. Fol, 
das Musée francais. 
1. Vor aller Schrift, 
IL Mit Titelunterschrift (Une Jeune femme 
‘malade) und Kinstlernamen, 
IML, Mit der Adresse von Danlos 
und Beole Hollandaise, 112. 
(61) ZwetLandschaften. ‘Nach J. Vernet, 
Seitenstiicke. gr. qu. Fol, 
66) Les Voyageurs effrayés par le coup de 
tonnerre, 
_. 67) Le Retour de Ja Péche au soleil couchant. 
Gia) Nanfrage. Nach Dems, Gemalt 1755, ge- 








Nach P, A. Wille. 











Far 






ié, Faiteus, 








Soeben 1775. gr. qu. Fol. 
TA Paris chez Jean, 
UA Paris cher Marcl. Moderne Abdricke. 
[1852.] 
{s) 1a Péehe, Nach Dems. gr. qu, Fol 






6) Ansiche der Trajanssiule und der Kirche S. M 
in Rom. Nach A, Storck. 1776. gr. qu. Fol. 
Ui) Zwei BU. Nach eigener Erindung, 
Scitenstieke. qu. Fol. 
70) La Chasse. 
1) La Péche, 
) Zwei dergleiche 
72) Reiher und Ente, 
73) Refher und Rebbubn 
4) cabier do six feutiles do Boonts et de Vaches. 
Nich J. Pillement. Sechs numerirte Bil. qu. 














Seitenstiicke, qu. 4. 








mazes Flours différentes. Nach Bap- 
tiste. Zwalf numerirte Dll. 8. 
¥) Bouquets de Fleurs. Nach Dems, 
numerirte BN. 
«) Petit Cayer de rose 











Mile. Basso- 








porte. Sechs BIl, ‘No. 16. 8. 

4) Ie Cahier de Fleurs, Nach Ders. Sechs 
Bu N 8. 

Bry jours, Nach Ders, Seche 
BU. No. 1—6. 8 

4) Livre de Fleurs, Nach L, Tessier. Sechs 
Bi Fol. 

6) Livre de six Bouquets. Nach Dems. Sechs 


BU. No. 1—6, Fol. 

1h) Deuxiéme Livre de Bouquets, Nach Dems, 
Vier BII, No. 1—4. Fol. 

4) Livre de corbeilles et vases de Fleurs. Nach 
Dems. Né Fol. 

) Fleurs diverses, Sechs Bll 
‘und Nummern. 8. 

1) Bougnets de Fleurs, Zwalf BIL. 
‘men und Nommern, Kl. Fol. 
m) Vases de Fleurs, Sechs Bil. Ohno Namen, 
aber mit Nummern von 1—6. kl, 8. 





Ohne Namen 


‘Ohne Na- 











1) Dergletchen, Zwalf BI. Ohne Namen und 
‘Nummern, 
76) Zterstiicke nit chinesischen Figuren. Alle nach 
J. Pillement. 
4) Ocuvres des Fleurs, Ornements, 
\jets chinois, ‘Sechs num: R 
der nicht mit einbegriffene Titel ist 
in gr. Fol. 
‘ahier de Petits ornements ot Figures 
chinoises. 1773. Sechs Bil. 4. 
€) Cahier de Figures chinoises. 1773. 4. 
a) Nouveau cahier de six foullles de différents 
Sujets chinois Historiés représentant les 
cing Sens de natures. Sechs BI, mit Ein 












































schluss des Titels, qu. F 
6) Cahier de Cartels chinois, Sechs BU, 
No. 16. Fol. 
1) Cahier de Balancoires chinoises, Sechs BII. 
‘No. 16. Fol. 
i Sechs Bl, No, 
1—6. Fol. 
1h) Cabier de Parasols chinols. 1771. Sechs 
BIL. No. 1—6, Fol. 
Cabior de Berceaux ehinois. 1773 und 1774. 
‘Sechs BIl., one Titel und Nummern. Fol. 
k) Cahier de Chases chinoises, 1771, Sectis, 
DIL, ohne Titel und 
1) Cahier de Péehs 
BIL, ohne Titel 





77-88) Flue: 
wilt BI, ol N 

$9100) 1" Cayer de Principes de Desselns 
apprendre A dessiner la plume. Nach Dupuis. 
Zwilt radi Blittehen. No. 1—12. 12. 

101) Wappen des Orleans'schon Prinzenhauses. 
Nach Duvivier. qu, Fol. 

102) Eine grofle Anzahl ‘Platten fir: Voyage aux 
Indes etAla Chine, NachP.Sonnerat. 4. und 
qu. Fol. 

103—116) Anatomische Abbildungen des weiblichen 
eckens und der Lage des Kindes in der Gebir- 
mutter. Vierzebn Bil, qu. 4 und qu. Fol. 

























|. — Joubert, 
e, Manuel. 





Jean-Jacques Avril, der Jiingere, Kupfor- 
stecher, Sohn und Schiiler des Vorhergehenden, 
geb. nu Paris 19. April 1771, + daselbst 8. Nov. 
1835. Seine BI. sind nicht zahlreich; sie haben 
einiges Verdienst,, leiden jedoch an Harte und 
frostiger Eleganz. 

1) Le Silence du Carrache. Nach Ann. Carracci. 

ar. qu. Fol. 
1. Vor der Schrift. Tm Unterrande links der 
Malename, rechts: Gravé par Avril fils en 
1809, und weiter unten die Adresse des 
Stechers. 
2) Rahe auf der Flucht nach Aegypten. 
G, Roni, 1809, ge. qu. Fol, 
1. Vor der Schrift; “nur mit den Kiinstlor- 











qu. Fol, max. 

I. Vor der Schrift; nur die Namen des Malers 

nd Stechers in punktirter Sehrift. 

4) Paris und Helena, Nach J. L. David 
qu. Fol, 








1836. 


488, 





Jean-Jacques Avril d. J. 








5) Phidra und Hippolytos. Nach Granger. gr. 
qu. Fe 

6) Der Friede belebt von nevem den Gentus der 
Kansto, Nach Lebarbier. Fol. 

7) Ronaparte als orster Konsul unterzofchnet das 
Konkordatden 15, Juli 1801, Nach Fr. Gérard. 
a. qu. Fol, Gestochen mit dem jiingeren 
Laurent. 

1. Vor allor Schrift. 

8) J.J. Avril der Aeltere, Brustb., %/grechts, Nach 
Mee, Auzou. 1810. Fol, 

9—14) Sechs BIL. Nach antiken Skulpturen 
‘den IV. Theil dos Musée francais. Fol. 

0) Jupiter und zwei Gottinnen. PL. 2. 
10) Apollo vom Belvedere. 1809. PI. 9. 
11) Aeskulap und Telephos. Von Bell ford 
rest, PI. a8, 
12) Der Todesgenins. PL. 52. 
13) Nympho. Pl. 54. 
14) Casar Augustus. PI. 65. 
Yon 9 und 1 existiren zwei Plattenzustinde, 
ler elne vor, der andere mit der Schrift; 
von 10, 11, 12 und 13 finden sich davon 
drei: 
1. Vor dee Schrit. 
I, Mit der Schrift, 
I, Mitder Adresse von Danlos Ainé, gegen- 
‘wirtigem Besitzer der Platten, tnd mit 
don Nummer 44, 83, 92 und 89. 
1528) Vierzehn Bil. Nach’antiken Statuen (Gr 











Fur 





den zwoiten Theil des Musée Royal. Fol. 
15) Psyche. PI. 





18) Livia als Ceres. PI. 86. 
iB Tiberius Cling PU 38, 
20) Minerva, Pl. 
21) Polymnfa. Pi. 62. 
22) Cajus Caligula, PI. 63. 
23) Minerva. PI. 65. 
24) LEspérance. Pl. 67. 
25) Die Venus von Troas. Pl. 71 
26) Euterpe. Pl. 72. 
27) Psycho. Pl. 73. 
28) Der tanzende Faun, PI. 77. 
1, Vor der Schrift. 
ML, Mit der Scbrift, 
IIT, Mitder Adresse von Danlos Ainé, gegen- 
gem Besitzer der Platten, und mit 
den Nummern 28, 26, 43, 18, 42, 23, 
17, 41, 9, 8, 16, 4, 
s. Le Blane, Manni 



























Avrillon. Avrillon, unbekannter Maler, 
den Katalogen des Museums zu Mans (Dep. 
Sarthe) als Urheber zweier kleinen holliindischen 
Marinen genannt. 

s. Catalogue du Muséum de Ia ville du Mans. 
1815. p. 12. — Notice des tableaux exposés 
dans te Musée du Mans, 1845. p. 14. 

lez. Pinchart. 





Avvanzo, s. Avanzo. 
Arvesanl, s. Avesani 





Avy. Avy, franzisischer Miniaturinaler im 
Anfang des 19. Jahrh., ist uns nur durch cin auf 
Elfenbein gemaltes Brustbild des Grafen Barras, 
des cinstigen Mitgliedes des Direktoriums, bo- 





kannt. Das Bild wurde dem Muscum Calvet zu 
Avignon durch eine Verwandte Barras’ e- 
schenkt. Es triigtdie Bezeichnung Avy pt. an. 12, 
ist also 1804 ausgefilhrt. 
4. Notice des tableaux du Muséum-Calvet de la 
ville d'Avignon, p, 152. 
Alez, Pinchart 


Awdel. Awdei, einer der wenigen Bildhauer 
dio in russischen Chroniken vorkommen. A.nahm 
am Bau der yom Fulrsten Daniel von Galitsch in 
‘Cholm gegriindeten Kirche des hl.Johannes Theil 
Die Ipatjew'sche Chronik erzihlt beim J. 1259n 
Chr.: dor Furst Daniel habe zu diesem Bax 
russische, deutsche, polnische Arbeiter ko 
men lassen; in der Kirche seien Menschen- 
Kgpfe von ‘einem Klinstler gebildet worden 
dic Fenster scien mit rémischen Gliisern ver- 
tiert, die Decke mit goldenen Sternen suf 








lazurblauem Grunde; der Fussboden sei aus 
Kupfer und Zinn gegossen worden und babe wie 
cin Spiegel gegliinzt; zwei Thiiren seien aus 





Gostein gemeisselt worden durch einen Ktinstlet 
Awdei; vorn sei der Heiland dargestellt ge- 
‘wosen, auf der nUrdlichen aber der hl. Jobannes. 
5. Moan. co6p. pycex. abron. x. Il. Hnavier 
exan arhronuce, (Vollstind. Sammi. der russ 
Annalen, Bd. If. Die Ipatjew'sche | Chroaik.) 

St. Pet. 1843. p. 196. 











Ed. Dobbert. 


Awdojew. Alexei Awdojow, Architekt, 
geb. 12. Mira 1819 in dem Dorfe Betkowo (Gou- 
vernement Tula), zeigto schon als Schiller des 
»Adeligen Institutes« zu Moskau ausgesprochene 
Liebe zum Zeichnen. Im J. 1837 trat er als 
Beamter in die Kanzlei des Generalgouver- 
neurs von Moskau; began aber 1843, auf An- 
regung des Akademikers Bykowski, ernste Ar- 
chitekturstudien. Bereits 1845 fertigte er deo 
Entwurf zu einem astronomischen Observatorium 
fiir dio Moskauer Universitit, das er denn auch 
in den folgenden Jahren ausfilhrte. 1851 unter- 
nahm A. cine Studienreise nach Deutschland, 
Frankreich und Italien, deren Eindriicke er zum 
teil in der »Moskauer Zeitunge und den vou 
Universititsprofessor Leontjew herausgegebenea 
»Propyliion« verdffentlichte. Im J. 1853 fnden 
wir den Kiinstler bei den archacologischen Aus- 
grabungen an der Mlndung des Don (an der 
Stelle des alten Tanais) mit dem Zeichnen der 
daselbst aufgefundencn Alterthtimer (jetzt in der 
Eremitage zu St. Petersburg) beschiiftigt. Nach 
‘einer zweiten italienischen Reise im J. 1856, 
cerhielt A. 1857 vom Fuirsten Wassiltschikow, 
damaligem Gehillfen des Kriegsministers, den 
Auftrag, den Entwurf einer Kirche fiir Sewasto- 
pol zu licfern. Nun siedelte A. in die Krim tiber, 
wo sich auch seine Hauptbauten befinden : 1) Die 
1870 yollendete St. Nikolaus-Kirche, zum An- 
denken an dio bei der Vertheidigung gefallenen 
Krieger auf dem Militir-Friedhofe zu Sewastopol 






















































hildet ein Quadrat, dessen Seiten $4 Fuss lang 
sind, Wiinde und Gewilbe sind reich mit Male- 
reien geschmiickt, innen und auGen sind Gediicht- 
niGtafeln, beztiglich auf die Vertheidigung der 
Festung, angebracht. 2) Die Kapelle Uber dem 
Gnbe des Fursten Gortschakow, ebenfalls auf} 


dem Nititiefriedhofe, 1861—1863. 3) Die Ka- 
pelle auf der Hihe von Inkerman, zur Erinne- 
rung an die Truppenschau, die Kaiser Alexan- 
‘erll. nach dem Falle von Sewastopol abbielt, 
1802. 4) Tm J, 1863 wurde der Bau der noch 
uovollendeten Wladimir -Kathedrale zu Sewa- 
faltem Fundamente in Angriff genon 
. Sie ist im byzantinischen Stil aus Kalk- 
‘win aufgeftihrt. Die Kuppel ruht auf vier wei 
va Marmorsiiulon; auch die Tkonostasis und 
et Chor filr die Stinger sind aus Marmor. An 
cer Aussenseite ist die Kirche mit Dioritstiulen 














veniert. 
In die frithere Zeit des Klinstlers fiillt der Bau 
webrerer Privathiiuser in Moskau so wie einer 
Dorfkircho in Backstein im Kreise Dankow 
(Gowernement Rjasan), 
Bine chromolithographische Publikation derSt, 
Nikolauskirche hat im Anfange des J. 1871 20 
erscheinen begonnen. Photographien nach den 
Malereien dereelben im photogr. Album von 
Migurski zu Odessa (1871), 
+. Korrespondenz aus Sowastopol in der Z 


tung: sToaoew (die Stimme), St. Petersb. 187 
No. 32, 

















Fd, Dobbert. 

Awerkiew. Tretjak Awerkiew (auch 
Overkejew!, russischor Zeichner im 17. Jahrh. 
E loferte im Auftrage des Moskauer »Druck- 
ante fiir das im J. 1647 im Druck erschioneno 
Werk des Johannes Klimakos (Uebersetzung der| 
Sala paradisi) zwei Zeichnungen: 

1) Die Stufonloitere. 2) »Das Emporsteigen auf der 
Lefter, in Figurene, Geschnitten von Feodor 
Ivanow Popow. 

W. Rumjanzew in: 
Pye 
Mos 


A. Ponunenii, 
je russ. Grav.) 

74. 

Ed, Dobhert 

Awerkiew. Peter Awerkiew, russ. Hel- 

igenbildmaler, schmilekte im J. 

ler Kirche des Propheten Elias in Jarosslaw 

ait seinen Malereien. Auch fiir die Kathedralo 
ks Ipatiew’sehen Klosters zu Kostroma hater 

Vandmalereien geliefert. 

‘Ponaneniil, Her. p. miko. axon. m» 3an. 
Hua. apx. obit. (Rowin ski, Gesch, der russ, 
Schulen der Heil., in den Mem. dor K. arch 

Ges.) St. Petereb. 1856. VII. 13 

Ed, Dobbert. 

Avram, Mactep» Aspas» (Meister Awram), 

\utet eine Inschrift auf der berlihmten ehorn 

Reliefdarstellungen geschmlickten_»Kor 

unschen ‘Thiire, an der Westscite der So- 

hien-Kathedrale in Nowgorod. Es ist der 
lame eines der drei Verfortigor dorselben, deren 
iestalten wir (Taf. 20, 22 und 24 bei Adelung) 

Meyer, Ktnstler-Losikos. I. 





























in der untersten Reihe der Darstellungen auf 
dom linken Thiirfigel abgebildet sehen. Ueber 
den beiden andern Gestalten lesen wir die Na- 
men: Riquin und Waismuth. Kann mit 
Sicherheit behauptet werden, dass dieso beiden 
Kiinstler Deutsche waren, so wie, dass die 
Korssunscho ‘Thitr im Groen und Ganzen cin 
Werk deutscher Kunst aus der romanischen 
Periode ist, so fillt es dagegen schwer, etwas 
Bestimmtes’tber Awram zu sagen. Gegen die 
Anoahme, dass auch er ein Deutscher gewesen, 
spricht der Name sowio auch der Umstand, dass 
der Name nur in russischer Sprache tiber der 
Figur angebracht ist, wihrend wir die Namen 
der beiden andern Meister sowol in russischer 
als lateinischer Schrift lesen. Ferner spricht das 
Kreuz, das Awram am Halse trigt, eine russische 
Sitto), fiir dessen russische Herkunft. Trotzdem 
meint Adelung, der betreffende Meister sei gleich 
seinen Kollegen ein Ausliinder gewesen. Er sagt 
(p. 33): »Das Kreuz soll doch wol nur den 
Christen tiberhaupt, viclleicht auch nur den 
christlichen Ktinstler damaliger Zeit bezelchnen, 
wenn es nicht etwa gar erst spiiter eingekratat 
worden ist... Am leiehtesten liesse sich der 
russische Name also wol erkliiren, wenn man 
Janniihme, dass diese Figur, wie so manche andere 
auf unserm Denkmale, obne erklirende Insehrift 
gowesen ist, und dor Nowgoroder Bischof, der 
vielleicht die tibrigen gewiss spiitern Erkliirungen 
darauf graben liess, diesom Ktinstler den Namen 
cinesdamalsgerade bekanntenrussischenBildners 
beisetzte.« Ich halte dagegen Meister Awram fitr 
‘einen Russen, der in spiiterer Zeit etwa Restatt- 
rationen an der Thtir vorgenommen, namentlich 
einige, offenbur nouere Platten eingeftigt und 
dann sein Bildniss (wenn man die ziemlie 
gemein gehaltene Gestalt so nennen darf, die 
mir aber doch einen russischen, jedenfalls von 
den anderen Figuren des Kunstwerks abwei- 
chenden Typus zu haben scheint), als das eines 
Mitarbeiters zwischen die Gestalten der beiden 
urspriinglichen Verfertiger des Werkes gescho- 
ben hat. Flir diese Annahme sprechen noch 
folgende Umstiinde: 1) Dio Platte mit der Figur 
des Kiinstlers erscheint neuer, als die meisten 
Ubrigon; auch unterscheidet sic sich durch eine 
besondere Randverzierung; 2) Das Blitterwerk, 
wolches mit Ausnahme der obersten Reihe der 
Reliefs, die aus drei, dem Sinne nach unter 
nander innig zusammenhiingenden Darstel- 
lungen besteht, den Thitrfitigel in zwei Hilften 
theilt, hort oberhalb der betreffenden Platte 
plitzlich auf, wihrond der entspreehonde Streif 
auf dem rechten Thiirfligel bis an die untere 
Randguirlande herabreicht. Darnach scheint 
mir die Platte erst in spiiterer Zeit verfertigt und 
an die Stello des entfernten Blitterwerks hinein- 




















geschoben zu sein. 
EingehenderesitberUrsprungundkitnstlerische 
Bedeutung der »Korssunschen Thiir« bei Riquin, 
wie es scheint, dem Hauptverfertiger derselben 
2 











Berlin 1825, — Mawapiii, Apxeoa. enue. 
eps. ap. a» Hourop. (Makati, Archiol. 
Bese. der kirehl. Alterth. in Nowg,) Il. 271— 
274, — Coaonbeny, onnc. Hoar. Coop. c06. 
(Ssolowjow, Beschr. der Nowe. Soph.-Kath.)] 
Eine trelfliche Abbildung der Korssunschen 
Thir in: penn. poce. rocya. (Alterth. des 
rniss. Refches)« Abth, VI. No. 21—26. 





Awramow. Grigori Awramow, russischer 
Zeichner des 17. Jahth., ward im J. 1668 in die 
Zabl der stiindigen Zeichner (am Druckhofe zu 
Moskau) aufgenommen, in welcher Stellung er 
bis 1676 verblieb; von da an wurde er zu den 
ausseretatmiissigen Zeichnern gerechnet. Ueber 
seine Arbeiten berichten die Akten des Druck- 
hofes Folgendes: 1) A. zeichnete die Figur des 
Epbraem Syrus. Geschnitten von FeodorIwanow 
Popow; gedruckt in dem 1647 herausgegebenen 
Werke Ephracm’s. 2) 1649 verzicrte or im Veroine 
mit dem »Goldmaler des Gesandtenamtese Gri- 
gori Blaguschin zwei im Drucke erschienene 
Bitcher ber das Leben des Wunderthiiters Sab- 
das, die dem Zaren dargebracht werden sollten, 
mit’Gold. 3) Im Mai 1677 erhielt A. flr eine 
Zeichnung des Evangelisten Lukas und fiir drei 
Vignetten 1 Rubel 15 Altyn (45 Kopeken). 

5. W. Rumjanzew in: Ponuncriit, Pycen. 

Thaw. (Rom nsht, Huss Grav )) Moskau 1870. 
pp. 367. 




















Ed. Dobbert. 
Axandri. Tommaso Axandri, Venetianer 
oder doch zu Venedig wolnhaft, arheitete im 
14. Jahrh. an den Glasmalercien des Domes in 
Mailand; er war ciner der hervorragendsten 
unter den dabei beschiiftigten Kiinstlern 


s. Cecchetti, Sulle storie dell” arte vetraria| 
Muranese, Venezia 1865. 











A. Ig. 

Axaroto. Antonio Axareto, Goldschmied| 
in Genua im Anfang des 17. Jahrh. Wir haben| 
von ihm ein groBes Medaillon, welches 1626 in 
den Grundstein der Mauern Genua's gelegt wor-| 
den war. Er ktinnte ein Verwandter, vielleicht| 
ein Bruder von Giocch. Axareto oder Asse- 
reto (s. diesen) gewesen 

8. Olivieri, Un medaglione storico Genovese. 

Genova 1862, 








G. F, Waagen. 
Axareto, s. Assereto, 


Axbeck. Axbeck, Maler. Unter diescur Na. 
‘men finden wir den folgenden Stich verzefchnet : 
Betty Roose (Eekart, gen. Koch), Schausplelerin, 
1778—1808, Halbtg., als Mitina. Gest. von 


Stubenraueh. 8, 





W. Engelmann, 
Axelt, 5, Azelt. 


Axenfold. Heinrich Axenfeld, russischor 
Maler der Gegenwart, geb. zu Odessa, der seine 
Kunstbildung als Schiller L. Cogniet’s ganz in 
Paris empfangen 2u haben und bis jetat nur dort 











thiitig zu soin scheint. Endo der'sechziger Jabre 
namentlich mit Bildni 
im Salon von 1872 durch das Bild einer Hexe (La 
Strega), in dem die unheimliche Stimmung gut 
getroffen war, bemerklich gemacht. 
5. Kunstehronik, (Zeitsehrift f. b. K.) 1873 
p. 194, 





Axeochos, Axcochos, Steinschncider vos 
aweifelhafter Authentizitiit. 
s. Brunn, Gesch, d. ge. Kinstler, I. 356, 
Bruns, 
Axmann, Anton Axmann, Maler, verfer- 
tigte in der Pfarrkirche za Zentbechhofen 
1735 ein »schines Deckengemiilde« zum Zeichen 
der Verchrung der hl. Katharina. 
8. Haas, Geschichte des Slavenlandes. 1. 348. — 
Jick, Pantheon der Literaten und Kinsler 
Bamberg's. 1821. 








W. Schmit 

Axmann, Joseph Axmann, Kupfe- ad 
Stahlstecher, gob. zu Brinn den 7. Mair ict 
Mal, wic Hormayr meint) 1793, erhielt dasehst 
you Historienmaler Weidlich Unterricht im 
Zeichnen wnd Malen. Im J. 1811 ging er nach 
m und lernte hier auf der Akademie bei dex 
Professoren Maurer und Fischer, bis er in das 
Atelier des Kupferstechors Blasclike trat. Zwei 
unter der Aufsicht des berithmten Bartsch wit 
der Feder gezeichnote Thierstlicke nach P. Boel 
wurden in die Sammlung des Herzogs Albrecht 
aufgenommen. Er hatte das Gltick von den 
miibrischen Stinden ein Stipendium zu erlanges. 
woflir er alljithrlich Proben seiner Fortschritt: 
einsenden musste, Im J. 1845 gelang ihm die 
Erfindung des Aufiitzens und Vollendens der 
urspriinglich von Prof. Borres vorgedtaten 
Daguerrotyp-Platten. Obwol A. fortwihrend 
flir die kais. Nationalbank und Staatsdruckerei 
beschilftigt war, so vermochte der fleissige 
Ktinstler doch noch viele Stiche nebenker zu 
liefern. Er ist Mitglied der kais. Akademie der 
Kiinste in Wien und lebt gegenwiirtig in Salz- 
burg. 


























Die Nen, 
Perger' i 

dorgalerie im Belvedere zu Wien. 1 
Der todte Abel. Nach Champaigne. q-4 


122, 





3 





Die dref Engel bei Abraham, Nach Fr. Cer~ 
radi. 4. 

3) Gefangennohmung Simson's, Nach A. van 
Dyck. qu. 4. 

4) Judith, 








und Hofb: 

5) Ruhe anf der Flucht mach Aegypten Nach 
‘A. Elzheimer. 4. 

6) 1i1. Familie mit Paulus und Magdalena. Nach 


A, van Dyck. 4. 

7) Madonna mit le, umgeben von Heiliges. 
Nach Paolo Veronese. gr. 4 

13 der unbefleckten Jungfrau 





Nach 





9) Vermilung der bl. Katharina, Nach Doo. 


Feti, 4, 


Jan Axpoole. 

















10) 1, Ambrosius. Nach P,P. Rubens. 4. 
1H) Magdalena, Nach H. Fager. qu. 4. 
12), Magdalena. Nach Fr. Furini. 4. 














15), Justina, Nach Pordenone (eigentlich 
Morotto). 4. 

IN) HL Martin erweckt cinen Jingling. Nach 
anim Baldi, qu. d. 

15) Minerva in der Werkstitte des Vulkan. Nach 
‘Avvin Dyck. qu. 4. 

W6)Yeous und Adonis, Nach Ann, Carracci. 





Die Figuren gest. von J. Ehrenreich, die 
Landseaft von Axmann. qu. 4. 

Syne Avan Dyoks. “Sich Ads. Hanne- 
man. 4. 

18) Lanischaft ait der Vision des Franz Bor 
ch J.d'Arthols, qu. 4. 

VW)Landschaft mit der Viston des hi, Stanislaus 
Kostha, Nach J. d°Arthois. qu. 4. 

2)Der Seesturm. "Nach Ph. J. Loutherbourg. 
ued 

31) Wasserfall bei Tivol, 
qu 4. 

2) Mondnacht. Nach A. van der Neer. qu. 4- 

2) Maria mit dom Kind, welehes den Missfoniren 
Shot roicht. Nach Murillo’s Bild in der Galerie 
Esterhazy. 

12) Diehtelieve. Nach J. Danhau sei. Oester 
Kanstveroinsblatt 1848. qu. Fol 

%)Das betende Madchen. Nach M.Ranftl, 8 

















Nach Phil. Hackert. 























2) Die Eifersucht, nach Gessuer’s Idylle, Nach 
J. Schindler. qu, Fol. 

1) Weim Jawelier. Nach Fr. Friedlande r. Roy 
qu. Fol. Zuerst als Oesterreichisches, dann als 
‘Thringisehes Kunstvereinsblatt, 

%)Der Kohlenbrenner und seine Familie, Nach 
J.Gauermann. gr. qu. Fol. 


28) Rodolf Graf von Czernin. P. Fendi del, 4. 

W\Emst Freiherr von Feuchtersleben, Dichter. 
Sublstich in dessen »Werkene, Wien, Gerold. 8. 
U1) Wenzel Eusebius First von Lobkowitz, Minister 
tes Kaisers Leopold I., + 16 

°2) Franz I. Kaiser von Ocsterreich. Nach Sehia- 

vone. Gest. 1824. 8. 
38) — Ders. 4. Wien, Berman. 
34) — Ders., mit befgedrackter Volkshymne. 8. 























Ebenda, 
35) — Ders. Medaillon, Nach Schwager. 4. 
Triest, 
136) Elisabeth, Tochter des Herzogs Max, Kaiserin 
|. Medaillon, Nach Seh w: 

ger. 4. Triest. 

7) — Dies. 8. Wien, Berma 
auch mit No. 34 auf 





488) Ferdinand Maximilian 
reich, Nach Sellony’s Kreidezeichnung. Nicht 
jn den Handel gekommen 











39) Karl Ludwig, Erzherzog von Oesterreich, Des 
sleicher 
40) Job, Georg Plenker, Art, Professor in Wien. 





Nach J, Neugebauer, Fol. 
M1) Amalia, Prinzessin von Sachs 
gr 4. 
2) — Dies. Nach Rentzeb. 8. 
13) Friedrich von Schlegel, Dichter. A. v. Butlar 
del. ad viv. 4. 
44) Dr. Ritter von Seiller, Biirgermeister von Wien, 
Nach Amerling. 
rast Hiidiger, Graf von Starhemberg. 
P. Fendi. 8, 


|. NachRentzeh. 








5) 





Nach 











46) Swicten. Profi. 

47) Franz, Graf von Zierotin, 1516. 

45) Ausserdem noch die Portrits von Bermann, 

nthal, ‘Kardinal Pazmann, Frau Per 

= Arnstein u. A. 

49) Monument zum Andenken von Zierotin’s Bruder 
Johann Ludwig errichtet, 8. 

50) Ganze Ansicht von. Rio 
Ender. In Pobl’s Reise im Innern vor 
lien. Wien 1832-1837. 2 Voll. gr. 
TL Band. 

51) Ansicht eines Theils von Rio Janeiro, mit der 
Wasserleitung. Nach Th. Ender. gr.'qu. Fol. 

52) Ansicht von Goyaz in Brasilien, Nach Tb. E 
der. gr. qu. Fe 

53) Landschaft. Nach Fischer. 4. 

54) Bin Stablatich in: Das Kaisor-Album. Viribus 
unitis. Fol, Wien 1858, Mechitaristenkongee~ 
gation. 

55) 12 Bil. zu den »Studiene von A, Stifter, 
Nach Geiger, Ender, L. Russ ete. 4. 

56) Vignetten und historische Darstellungen tach 
Ramberg mu Schiller's Werken. 8, 

57) BIL, nach Ramberg im Taschenbuch Orphea, 
1821 

58) Dil. zu den Werken von Stolberg. 

59) Bildnisse und Vignetten zur Geschichte V 
yon Hormayr. 5,Iil. 8. 

60) BU, 2u Hormayr’s Histor. Taschenbs 

s.Hormayr, Archiv fiir Geschichte ete. 1823. 
No. 7.— Le Blanc, Manuel, — Wurzbach, 
Ocsterr, Biogr. Lexikon. 



























































W. Engelmann, 
Axpocle. Van Axpocle oder Axclpocle 
heisst cine Malerfamilic in Gent, von der fol 
gende Mitglieder bekannt sind : 
1) Geraert, Frei ter dor Kiinstlergilde 
zu Gent im J. 1338, Geschworner 1341. 











meister 
, Dekan 


2) Daneel, Sohn des Vorigen, Fi 
der Malergilde 1375, Geschworner 1: 
1381. 


3) Dessen Sohn und Schiller Willem tritt 
1387 in dio Zunft und wird 13:9 Dekan derselben. 
Er malte laut Auftrags vom 3. Juni 1419 
Jan Martins von Gent dio Oclgemiilde der Gr 
fen und Griifinnen von Flandera in dem Vor 
der Schiiffenstube im dortigen Stadthause, deren 
Ueberreste vor einigen Jahren entdeckt wurden, 
und die fiir die Geschichte der Erfindung der 
Oolmalerei von Wichtigkeit sind. Es befanden 
sich dort schon vorher solche Bilder in Wasser- 
farben. Anstatt derselben sollten sic nach dem 
Kontrakt mit guter Oelfarbe (met goeder olieve 
wen) auf die Mauer gemalt werden, nachdem die- 
selbe mit Gips tiberzogen und dieser Ueberzug 
mit Bleiweiss von guter Oelfarbe grundirt war. 
Die 30 Grafen und Griifinnen , stehende leben 
groBo Figuren sollten in vier Monaten vollendet 
sein. Sein Schiller war Willem van Lovendeghem. 


























4) Jacob, Maler, Sohn Dancel’s, Meister 1399, 


Geschworner 1403, Dekan 1415. 


5) Jan, Bruder Willem’s, trat 1409 in die 
Malerzunft ein, 





ee 








Aybar Ximonez. 











- ___Hondrik Axpoole 











6) Hendrik, Sohn Jacob's, Maler, Meister 
1408, Geachworner 1414. 


7) Willem, Sohn des Vorigen, Bildhauer, 
wurde 1415 Meister, 1418 und 1419 Dekan. 
8. Busscher, Recherches sur les peintres Gantots 
1859, passim, 
W. H. J. Weale u, Fr. W. Unger. 
Axtmann, J.P. Axtmann, Bildnissmaler 
au Prag, wabrscheinlich um 1720. 


Nach ihm: 
Portrit des Grafen Joseph Johann Franz in Wrbna 
‘und Freudenthal, J.P. Axtmann  pinait, 
A. Dirkhart sculpsit Pragae 1725. 8, 

s.Dlabacz, Bibm, Kinstlerlextkon. 
p. 158. No. 32. 








1815. 


W. Schmidt. 

Axtmann, Leopold Axtmann, geschicktor 
‘Thiermaler, geb. zu Fulnek in Mihren, lernte zu 
‘Wien unter Hamilton, +1748 au Prag, in den 
Diensten des Grafen Czernin, fiir den er sehr 
viele Gemilde verfertigt hatte. Dlabacz bemerkt 
von ihm: »Seine Pferde und Hunde, die er go- 
malt, und dieman noch in verschiedenen Hiiusern 
antrifft, sind alle nach der Natur mit gllicklichem 
Erfolge ausgefibrts, 

8, Dlabacz, Bohmlsches Kinstlerlexikon, 

W, Schmidt. 








Aya, 5, Haya, 


Ayala, Francisco de Ayala, Bildhauer 2u 
Mureia zu Ende des 16. Jahrh., lernte bei Pedro 
Martinez de Castayieda zn Toledo, und Tiess sich 
dann in seiner Vaterstadt nieder, ‘wo er die vor- 
uillglichsten Arbeiten im KUnigreich Murcia aus- 
fuhrte. In Jumilla tbernahm er 1583 mit 
seinem Bruder Dic go das Tabernakel fiir den, 
Hauptaltar der Pfarrkirche und lieferte selbst 
davon die ganze Vorderseite, namentlich dic 
bewunderten groGen Reliefs mit der Himmelfahrt| 
und dem hl. Jacobus. Darnach ging er 1584 nach 
Valencia und vollendeto dort das von Joseph 
Gonzalez unvollendet_hinterlassene Taber- 
nakel, was so sehr zur Zufriedenheit ausfiel, dass} 
die Stadtbehérde ihn noch Uber den taxirten 
Betrag bezahite. 

Coan Bermudez, Dice, 











Fr. W. Unger. 

Diogo do Ayala, Bildhauer von Murcia, 
Bruder des Vorigen, arbeiteto 1583 mit diesem 
an dem Tabernakel des Hauptaltars filr dic 
Pfarrkirche von Jumilla, und zwar tibernahm 
cer das Bildwerk an den Seiten, an dem der edle 
Charakter, die schine Haltung und die gute 
Gowandung gerlibmt worden. 

s. Cean Bermudez, Dice. 





Fr. W. Unger. 

Ayala. Bernabé Ayala, spanischer Maler, 
geb. 2u Sevilla im Anfang des 17. Jahrh., + da- 
selbst {um 1672, Er lernte bei Zurbaran, und 
seine ersten Werke erregten die bedeutendsten 
Hoffaungen. Doch verlicss er 2u frilh Sevilla, 











um sich in Madrid niederzulassen , wo er einige 
Zeit verweilte, ohne weitere Fortschritte 1 
machen. Sein Stil bewahrte indessen noch immer 
dio deutlichen Zeichen seiner frithern erusten 
Studien; orahmteZurbaran glticklich nach, sowol 
in der Farbe als im Faltenwarfe, den er, wie sein 
Meister, fleissig nach dem Gliedermanne studirte 
Diese Verwandtschaft tritt besonders in dew 
Gemillde von Mariii Himmelfahrt hervor, wel- 
ches A. fiir $. Juan de Dios in Sevilla malte, 
so wie in verschiedenen anderen Werken derse! 
ben Kirche. Nach der Riickkehr in seine Vate 
stadt bethoiligte er sich 1660 an der Grtindung 
der Kunstakademie, deren Mitglied er bis 1671 
blieb. Da sein Name bel der Neugestaltung der 
Akademie 1673 fehlt, so setzt man in diese 
Zwischenzeit scinenTod. Das Museum in Sevilla 
besitzt sechs Gemiilde des Klinstlers, wee 
Apostel und Heilige vorstellon; sie sind nicht 
dedeutend genug, um sein Talent vollstindis 
aur Erscheinung 2u bringen, zeigen aber immer- 
hin, wie sehr er sich bemilhte, der tiehticen 
Kunstweise Zurbarani’s und seiner Schule trex 
au bleiben, 
s, Cean Bermudez, Dice. 


{ 











Lefer. 

Ayala. Josefa de Ayala zu Obidos (Bezirk 
von Alemquer) in Portugal und daher gewobnlich 
Josefa de Obidos genannt, war Blumenmale- 
rin, malto aber auch Heilige und Bildnisse. Sie 
‘wat in Sevilla geb., und Schiflerin, nach Einigen 
‘auch die Tochter des Landschaftsmalers Baltastr 
Gomez Figueira oder Figueiredo. + 22. Juli 1654 
Raczynski rithmt einige Gemillde, von denen ex 
[jedoch bezweifelt, ob sic ihr mit Recht zuge- 
sehrieben werden. Sie hat auch in Kupfer 
gestochen (s. unten). Endlich flihrt man von ihr 
[Arbeiten in Kupfer und Silber an, die in Poo- 
tinho gearbeitet sind, d. h. einer Punktirang, 
dic mit dem Hammer getrieben ist. 


‘Von ihr gestochen : 

Ein BI, in der Ausgabe der Statuten der Universi- 
‘tat Coimbra von 1654. Ber.: Josepha Ayal 
Obidos, 1653. 

5. Cyr. Volkmar Machado, Colleceion de m- 
morias. p.77.— Raczynski, Dict, p. 
Ders., Les arts en Portugal. pp. 246. 

Fr, W. Unger 

Ayanza. Geronimo de Ayanza, Maler, 

Kunstfround Ritter des Alcantaraordens, lebte 
‘zu Madrid um 1620. Pacheco und Palomino 
loben seinen Geist und Geschmack und nennen 
ihn zugleich einen geschickten Maler. 

8. Pacheco, Arte de Ia Pintura. 1619. — Palo- 
mino, Vides de los Pintores ete. 

















Lefort. 
Aybar Ximenez, Pedro Aybar Ximenez, 
spanischer Malér um 1682 2u Calatayud; Ver 
wandter und Schiller des Malers Franciseo Xime- 
nex. Pedro malte fiir dio Marienkircho in Cala— 
tayud eine hl. Familie, cine Geburt Christi und 


Aybar Ximenoz 


Ayres do Quental. 493 














ine Anbetung der Kiinige, alle vom J. 1682. 
Komposition, Zeichnung und Bewegung der: 
Figuten erinnern an die rimische Schule zu 
Ende des 16, Jahrh. Francisco Ximenez hatte 
hinge Zeit in Rom studirt, und Aybar arbeitete 
vitlebens in dessen Weise. 

+ Ponz, Viage de Espaa. — Cean Bermu- 
det, Dlee, 

Lefort. 

Aylesford. Heneage Finch Earl of 

Aylesford, frither Lord Guernsey, Radirer, 

ge. 1751, + 1812, verdient zufolge Ottley einen 

saxgezeichnetonPiatz unter denDilettanton seiner 

‘hit. Bin groBer Bewunderer der Landschaften 

waRembrandt, ist er in seinen Radirungen einer 

‘er glicklichsten Nachahmer dieses Meisters. 

Yachmal bezeichnet er seine Blitter mit A unter 

Teigung eines Datums und hie und da eines 

Tiels; doch fehlen diese Kennzeichen in den 

ersten Drucken oft. Wir fithren die Bil. nach 
dilley auf, der sie nach ihrer GroBe zu Folgen 

‘ercinigt hat, obschon sie keine Nummern tr 

1. Ottley kann tibrigons nicht sagen, ob seine 

\niaiklung vollstiindig sei. 

1) Thomas Stapletonus. Anglus Aitat, Anno LX. 
Brustb., beinahe von vorn, mit hoher Miitze. 
Ohne Bezeichnung. gr. 8. 

5) Lindliche Ansiehten, Folge von 4 BI. 17 

















indliche Ansichten 
‘Auf dem 1. steh 





Folge von 6 BI. gr. 
‘T, Malehair del. 
Links im Himmel A feeit 


4. 

12) Rin Kuhstall im Feld, 
W794. qu. 4 

13) Bine Hatte und Wassermible. qu. 4. 

14) Theil eines alten Bauernhauses. gr. qu. 4. 











15-18) Bauernbiitten. Folge von 4 BI, gr. qu. 4. 
‘W)fuernhaus. gr. qu. 4. 
s Ottley, Notices. — Le Blane, Manuel 

W. Schmidt, 





Aylmer, F. Aylmer, moderner englischer 
Laer 


Nach ihn gestochen und lithographirt 

1)John Twemlow v. Hatherton, Chirurg. Gest 
wonS. W. Reynolds. Privatplatte, mit Wap- 

pens 4 

Thomas Twemlow v. Alsager. Lithogr. von J.W. 

Giles. Privatplatte, mit Wappen, 4. 

*. Catal, Bans. 11, 394. 








W. Engelmann. 
Aylmer. J. B. Aylmer, englischer Land: 

schaftsmaler des 19. Jahrh., machto Re 
sen in den Niederlanden und Italien. Von 
ihm kommen schine Zeiehnungen und 
quarelle vor. 








Nach ihm gestochen und geschnitten: 

1) Rock and Promontory of Scylla, Calabr 
von W. J. Cook, qu. 4. 

2) Bin Theit des Marktplatzes yon Liittich, Mit 
‘tem obigen Monogramme, In Holz geschnitten 
von G. P. Nicholls 2u: W. Scott, The Lady 





Gest. 


Ayrer. Johann Ayrer, shinterliess Zeich- 
nungen, welche einen geschickten Dilettanten 
-verrathene, bomerkt Nagler (Monogr. I. No. 1782). 
Er nennt von ihm eine Zeichnung, mit I. A. 1579, 
die den hl. Franziskus nach Diirer’s Holzschnitt 
(B. 110) vorstelle; sie sei mit der Feder umrissen 
und mit Farben tibergangen. 

W. Schmidt, 

Ayrer. Christian Victor Ayrer, Radirer, 
Dilettant, geb. um 1646 zu 
Niimnberg, war daselbst 
Tnspoktor am Spital zum hl. 
Geist und $1719. Nagler’s 
‘Vermutungen tiber ihn, dass er Goldschmied und 
cin Verwandter der siighsischen Familie gleichen 
/Namens gewesen, sind vollkommen irrig. Ayrer's 
Blitter sind als bloBe Versuehe zu betrachten. 

‘A. Andresen. 

1) Bildniss des Kinstlers, Vir Nobi 

Christianus Vietor. Ayerer & Lanzek An- 
tistes Xenodochit ai) Spiritum 8. ete. 
Hlatis LIX Ae, MDCCV. P. Decker 
junior pinxit. P: Decker m. natus seulp- 
sit. Fal. 

2)— Ders. Vir nobilissimos. — Christianus 

‘Victor Ayror — statt Antistes ete. Fol, 


Gfeczin ares 











Von ihm radirt: 
1) Paulus Ayrer Pa. No, Von Lands Eck First 


licher Hobenzollerischer Hoffmeister ete. Et. 
Su. 44, Chri. Viet. Ayrer fec. 1667. 12. 
OL. AL 





2) Georgius Guillelmus Ayrer P. Nor 
fee. ad vivum, C. V. A. fee, in wre (s. das obige 
Monogeamm). 12. 

8) Julius Ayrer: P 
©. VA. fecit. 8. 

4) Peter Obermaier der Ailtere Burger in Nurnberg 
—aboonterfoit in Jar 1520. Mit dem aus H und 
Pzusammengesetzten Monogr. Alles nach Gottes 
Willen, Wappen, €. V, AY. fee, 1665. Fol. 

5) Peter Obermair — in Jar 1520. HP. Ohne 
‘Wappen und Unterschritt. ©. V. Ay. fee. 1665. 
Fol. 





t, 46. Reinhart pinx, 

















i oder ob ow sich ama 
Uruckegattungon derselben Platte has 
8. GW. Panzer, Verzeichnis von Nimberger 
Portriten. 1.1790, und 1, Nachtrag 1801. 
—Brulliot, Monogr. I. No, 2467. II, No. 517. 
Nagler, Monogr. Il. No. 764. 782. II. 
No. 1346. 











W. Schmidt 
Ayrer. Justine Ayrer, geb. 2u Danzig 
1704, Schiilerin von Dumas, malte Bildnisse und 
Genrebilder in Miniatur. Sie war die Tante und 
erste Lebrerin des beriihmten Daniel Chodo- 
wieeki. 
5. Fiissli, Kinstlerlexikon, — Fiorillo, Gesch 

der Maloret in Deutschland, 111. 405. 
W. Engelmann, Daniel Chodosieck!’s simmt- 

liche Kupferstiche. 1857. p. XXXII. 
W. Sehmidt, 

















of the Lake. Edinburgh 1853. 
Le Blane, Manuel, unter Cook. — Nagler, 
Monogr. 1. $4. 

W, Schmidt, 


Ayress Ayres do Quental soll der Sage 
nach zu Thomar in Portugal, zur Zeit des 
Konigs Emanuel (1495—1521), das Kloster des 


494 Thomas Ayres 


‘Massimo Taparolli, Marchese d’Anoglio. 








Christus-Ordens gebaut haben. Man zeigt seine 
Statue aim Giebelfeld der Kirche. Seine Nach- 
kommen leben noch zu Santarem. 

8, Raczynski, Diet, p. 238, 





Fr.W, Unger. 


Ayres. Thomas Ayres, Kupferstecher, am 

nie des 17. Jahirh. 2 London, 

12) 2 Dil. zu einem Sehreiblehrebuche. Sehr 
ierlich gestochen und mit Ornamenten verziert 
Das Buch wurde (nach einer handschs. Notlz aut 
dem Ottley vorliegenden Exple. ) 1694/95 her 
kegeben und dem Konig Wilhelm ge 
Auf dem einen dieser BIL, steht: Ayres Londini 

Fa dem ander: ‘Tho, Ayres fecit, qu 


























5. Ottley, Notices, 
W. Schmidt 

Ayres. Pietro Ayres, Maler aus Turin, 
Schiller der dortigen Akademie, wurde von Graf] 
Stanislaus Potocki nach Warschan berufen, wo 
er viele Gemiilde hinterlassen haben soll.” Im 
Schloss Willanow bet Warschau malte er 1S16 
in der offenen Galerie von der Gartenseite Musen 
und Landschaften; iholiches malte er in Guein 
und Morysiv. In der Bildersammlung des 
Schlosses Willanow befinden sich zwei seiner 
Landschaften. Von Warschau ging Ayres nach 
England. 

Nagler fithrt einen Peter Ayres aus Savig- 


























liano gebiirtig an; nicht unwahrscheinlich , dass 
dieser mit dem Obigen Eine Person ist. Ciampi 
(Bibliogr. critica, Firenze 1539. 11. 218) nent 








n Hairs. 
8. Rastawiecki, Polnisches K 


Aywasowsky, s. Alwasowsky. 


Aze. Axe, Kupferstecher mit dem Grabstichel, 
fete zu Paris um 1828—35. 












ige von 4 BI, nach 

in der Galerie von Vers 
Gest, von Fontaine, 
Fol. 

5. LeBl 








, Manuel. 


W. Schmidt, 
Aze. Valire Adolphe Louis Azc, Maler, 





gob. zu Paris den 4. Mirz 1828. Schiller von 
Robert-Fleury, hat er dieser namentlich 
dem geschicht 
aber auch mannigfach walerische Motive aus dem 
heutigen Orient behandelt. Ohne eigenthtimlich 
oder bedeutend zu sein, verbindet er 
‘ssen Geschick der Darstellung 
ische Richtung seines Meisters. Ei 
von thm, eine Rathssitzung von Kardiniilen vor- 
stellend, aus dem J. 1851 besitat das Museum von 
Rodez. 












Nach ihn lithographirt 
1) Tatkisehe Kaufleute. Von A. Mouilleron. 





Fol, 





2) Drei Armenier. Von Milster. In: Les Artis- 
tes Contemporains, gr. 4. 

4. Bollier, Dict. wo das Verzeichniss seiner 
1845-1568 ausgestellten Werke. 





Azer, s. Adzer. 





Azeglio, Roberto Taparelli, Marchese | 
a’Azoglio, Kunstlicbhaber, geb. zu Turin den 
24, Sept. 1790, + daselbst den 24. Dez. 1862, 
cigneto sich cine vielseitige Bildung an, nament- 
lich in der Kunst, die er auch praktisch tibte. 
Er wandte sich der Historieomalerei zu und soll 
sich dann insbesondere nach Gaudenzio Ferrari, 
dem piemontesischen Maler des 16. Jahrh., ge- 
Vildet haben. Seine Gemiilde im Besitze von 
Ambrogio'Uboldo werden geriihmt, withrend ihm 
freilich andererseits wieder Mangel an riebtiger 
Zeichnung und an Komposition vorgewories 
werden. Nach der Thronbesteigung Karl Alberts 
Isa0 wurde er zum Direktor der ‘Tariser Ge- 
mildegalerie eruannt. Von ihm sind folgende 
Schriften 
1) La Reale Galleria di Yorino illustrata da R&A 
164 Kupfer. 4 Bde. Turin 1836—46. Pol. 
2) Delle Academie di belle arti, Turin 1859. s 
41) Studi storie ¢ archeologiel sulle arti del diseg 
Mit dem Bildniss Azeglio's, 2 Bde, Floren 










































rflche sopra aleune 
ie del museo Torinese 


45) Ritratti dl uomini ilustei dipinti da {Mustet arte- 
fici, estratti dal!’ antica raccolte dei Reali ¢ 
Savoia per R. d'A, Con una biografla dell ante 
per Giorgio Briano, Florenz. 1883. 8. 

s.Antologia di Firenze 1832. — Maller 
Kinstlerlexik 











Massimo Taparelli, Marchese d'Azeg- 
lio, Bruder des Vorigen, Staatsmann, Dichter 
und’ Mater, geb. 24. Okt. 1708 zu ‘Turin. Er 
studirte namentlich in Rom unter M. Verstappen 
die Materet und zeichnete sich besonders in der 
Landschaft aus. Er pflegte dieselbe mit histori- 
scher Staffage zu versehen, hat aber auch in si- 
ner spiiteren Zeit vortreffliche Stimmungeland- 
schaften gemalt, worunter besonders »Mein Walt= 
genannt wird. Im J, 1833 stellte er auf der Mai- 
Kinder Kunstausstellung 17 Bilder aus. Voo 
diesen heisst es im Kunstblatt (1833, p. 400 

»Der Marchese M. d'A., der, obglefch nur Dilet- 
tant, doch seit einigen Jahiren schon siclr dex 
griBten Meistern dieses Faches (Genre uni 
Landschaft) an die Seite gestellt hat, zeigt auch 
diesmal — — sein groBes Talent in Nachbildung 
der lindlichen Natur, der Meerszenen, in der 
Darstellung von Seblacht- und Turnierstifeken. 
ie er mit den schUnsten romantischen oder histo 
rischen Episoden auszuschmllcken weisee. Durch 
die Vervielfiltigung im Stiche ist namentlich der 
Kampf italienischer und franzisischer Ritter bei 
Barletta (s. Stich Nr. 1) allgemeiner bekannt 
geworden, Ausserdem nennen wir noch Die 


























Massimo Taparelli, Marchese d’'Asoglio ———-—— 


Asovodo. 














Schlacht bei Lognano und Der erste Sforza, der 
dasKriegshandwerk ergreift. Azeglio’s vielseitige 
‘Thitigkeit als Schriftstoller und Staatsmann ist 
tekannt, ¢2u Turin den 15, Jan. 1866, 
Fildniss Massimo's, gestochen in: T mfel ricordi di 
M. dA. Flor. 1867 im I. Band. 8. 














Nach ihm gestochen 


Ila Distda di Barletta, Marchese Massimo 
GAreglio dipins. G Cornacchia incls. le 
frre, Tos elli (Basolli ist ein Irrthum) incise 
‘Upuese. Unter Toschi’s Leitung 1840 gest. gr. 
qu. Fol. 

2)Titbl, zu: Kttore Fieramosea o la Disfida di 
Tarlets, Mailand 1844, M, d’Azegtio dip. Gaet, 
Bonattt ine 

«Maller, KUnstlerlexikon 
M.d'Azeglio, I miet ricor 












Supplement. — 





W. Sehmidt. 
Ault, Johann Azelt (Atzelt), Zeichner und] 


A A wm Mf 


Kupferstecher, geb. 1654, war au Niimberg in der 
Lilie des 17. Jabrh., etwa von 1672—1692, 
‘ti. Es ist wol der Kupferstecher, der nach 
fader 1680 als Johann Arzold, 1688 als Johann 
Avwldt, 1690 als Jobann Atzold in Niirnberger 
ita Vorkommt, in dem Verzeichnis von 16 
chereite fehlt. Azelt pflegte nur gewohnliche 
Wuowaare zu liefern; doch ist er in Portrits 
animal nicht ohne cine gewisse Feinheit und 
Soghit der Bebandlang ; tber das Mittel 
‘titea sich diese Bll. freilich auch nicht. Er 
‘niente sich neben seinem yollen Namen und 
ér hnitialen I. A. auch der beigefligten Mono- 
Prone, 
1) Bitdmiss des Kinstlers, Halbfig. Johann Azelt 
Kupferstecher in Narnborg. Wer Kunst 
Lieb hat ete. Yon Azelt selbst xestochen. 8. 
2)— ers, Johann Atzelt Kunst und Kupfer- 
stecher in Nirnberg. Nat.1654. ple. 1674.8. 
Kupferstecher. Mit 
‘erindertem Gesicht und Gewand, 8. (Panzer.) 


























‘Von ihm gestocher 


1) Kaiser Josoph I. Nach A, Hanneman, 
2)Georg Friedrich Pring von Waldeck, 4, 

3) General Monmouth, 4. 

4) Wabre Lebhatfte Abbildung A. R. P. Maret von 
Aviano — fm 48, Jahe. Anno 1680. Brustb, An 
dea Seiten vier Ovale mit Wanderszenen. qu. Fo. 
8)Micheel Lochmann Oculi: Stein- und Bruch- 
schneider — 

8) Thomas Oeigast. Mabler. Kl. 8 

1)Die Kinige von Spanien, von Amalrich bis 
Kel 12, 

») ie Kinige von Ungar, von Kevt bis Leopold 


Da 















inige von Hahmen, von Czech bis Leo~ 
wold, 12. 

10) Die Kénige von Dinemark, von Dan bls Chri- 
san V. 12, 

M1) Baus Seegen Calender. 


Fliogendes Blatt, mit 
Versen. Fol. 








12) Dio Nider Ungariche Stat und Vestun 
ssenburg— mit Accord in der Christen Hinde 
esebon ote 6. Mal 1098, ‘Deel Tusken tbe 
reichen die Schiissel. Oben die Bildnisse des 
‘Yenier’s, Pascha’s und Janitscharen-Aga’s. qu. 
Fol. 
13) Eigontlicher Abriss — des hitzigen Treffens der 
Christen wider die Tarken zwischen mena 
19, Aug. 1691. Fol. 
von dem im Ottomannischen Reich jetzt 
herrschonden GroB.-Sultan —aufgestelite Gliick 
Hafen ete. Der Sultan und Tokili bet einem 
Tisch mit zerschlagenem Gliickshafen, aus wel- 
chem der Kalser Venedig, der Czar und der 
Kdnig von Polen die Pline gewonnener Stidto 
zichen. 1688, Fol. 














‘und Semblin ete, 
14) Der 




















15) BIL in: Chr. Boethius, Rubm-Belorberter ete. 
Kriegshelm. Nirnb. J6881. 4, 

16) BI. in: Guill. Dondini Historia de rebus in 
Gallia gestis ab Alexandro Farnesio, Romae 
1673. Fol 

17) BIL in: Das Neu-Geharnischte GroB-Britannien, 





Niirnberg 1690. 4. 

18) BIL in: Der wunderthitige Lebenslauff dess hi, 
Franciset de Paula etc, Sulzbach 1687. 4. 

Wabrichoialich sind dit dissotben Il, dle 











seh zu einem — Neuen Jahr. 

Reimen von Katharina Wolff 

'g. Mit Bildniss der Dichterin boim Gra 

hres Gatten. Fol. 

20) Nirnberger Banco-Kalender. Verlegt’s Leonhard 
Loschge. 1682. An architektonischen Rabmen 
oben die Wappen der Rathskonsulenten, Markts- 
Vorstcher und Banguiers. Fol. 

21) Titelbl, 2u: Trutz Nachtigal Tochterk 
‘Zweyter Theil Pia desiderla genannt ete. 
mitdem zweiten Monogr. Gehirt zu: H. Hugo, 

der 

iibersetzt von Andr. Presson. 
berg 1672, 12. 

22) Titelbl, 2u: Trutz Nachtigall Tichterlein (sie 
dass ist Tritter Theil, Pia desidoria genant das 
Seuftzen der verlicbten Secl. Mit dem ersten 
Monoge. 12. Zu demselben Buch. 

23) Ansicht de~ Klosters Sittich, Azelt. so. gr. qu. 
Fol. In: Die Ehro des Hertzogthums Crain ete. 
von Johann. Weichard Valvasor, Fretheren ete 
Laybach 1689. Fol. 

24) Ville Pamphilee prospectus etc. Azelt sc, Nume- 
rirt XXXU rechts oben (gehirt demnach za einer 
Folge, vielleicht aus einem Buch). gr. qu. Fol. 

25) Wappen des Abtes And. Troier in reichveraiertem 
Rahmen. Fol 


19) Christlicher Ws 
1692. 3 8 











































s Heineken, Dict, — G. W. Panzer, Ver~ 
zelehnis von Niirnb. Portraits. 1790. — FGssli, 
Kiinstlerlexikon IL. u, Neue Zusitze. — Jack 





und Meller, Beitrige zur Kunst und Literatur 











p. IM. — Ottley, Notices. — Le Blane, 
Manuel. — Nagler, Monogr. 1. No. 60. 

TAL. TL No, 1771. 1781, — Kukuljevié, 
Sad Kinstlerlexikon, — J. Baader, 
Beta In 


Zahn's Jahrbiicher fir Kunstwissensehaft 1.252. 
‘Notizen von J, von Kukuljevid. 

W. Schmidt. 

Azevedo, Ramon José d'Azevedo, deko- 

rativer Holzschnitzer in Lissabon, starb um 





125 etwa 70 Jahre alt. Er hat an der Orgel des 
Klosters Mafra gearbeitet. 

s. Raczynski, Diet, p. 18, 

Fr. W. Unger. 

Azllo. Giulio d’Azilo oder Acillo, Maler, 
arbeitete im J. 1558 an den Fresken der unter- 
irdischen Kirche in Monte Cassino unter seinem 
Schwager oder Stiefbruder Marco Mazzaroppi, 
welcher damals an diesem Orte eine Folge yon 
Maleroien aus der Leidensgeschichte Christi 
ausflihrte. 

8. Caravita, I Codiei e le Arti a Monte Cassino, 

1871. 1H 45, 49. 50. 





Alex, Pinchart, 





die Pfarrkirche von Munebrega im Distrikt 
Calatayud, die aber erst nach seinem Tode 171 
ihre Vollendung fund. Er wurde 1758 2m Ebren- 
mitglied der Akademie S, Fernando ernannt und 
starb 1764, 
8. Llagunoy Amirola, Noticias, IV. 276. 
Fr, W. Unger. 








Azzalini, 5. Azzolini. 


Amalonl. Azzaloni, Maler in Modena 2u 

Ende des 17. Jabrh., ist nur dureh die Restaura- 

tion vou Guereino’s heiliger Magdalena bekannt. 

s. Campori, Gili artisti etc, negli stati Estensi, 
p. 40. 








Jansen, 

Azzanelll, Giovanni Battista Azza- 
nelli, Historienmaler, geboron zu Bergamo 1646 
oder 1647, Er lernte bei Giacomo Cotta, von dem 
er vortreffliche Anleitung zum Zefchnen erhiclt, 
vervollstiindigte seine Studien in Padua und 
Venedig, wo er die Akademie besuchte und mi 
groBer Sorgfalt die Werke alter Meister, P. Vero- 
nese's, Tizian's und Anderer, in Federzeichnungen 
kopirte, lie sich dann in seiner Vateratadt nieder 
und malte verschiedene Bilder flir dio Kirchen 
derselben und der Umgegend. Zu Ende des vori- 
gen Jahrh, sah man noch zu Bergamo in der 
Kirche San Alessandro in Colonna cin Altarbild 
des hi. Kajetan, ein anderes mit Engeln in der 
Kirche der hl. Anna, in der Vorstadt Palazzo, 
und den aw3ifjihrigen Jesus im Tempel in der 
Kirche des hl. Rochus, in der Vorstadt 8. Leo- 
nardo. Tassi, dem wir diese Angaben entlehnen, 
fllgt hinzu, dass sich A. auch der Radiraadel mit 
gutem Erfolge bedient habe, wie man aus der 
Darstellung von Heiligen der Stadt Bergamo er- 
sehen kine, welche das Brevier dieser Heiligen 
schmlickt. Pasta firt in seinem Werke (Le 
pitture notabili di Bergamo 1775) kein Werk des 
Meisters an, Der Kiinstler starb plitzlich im 
J1719, 

8. Tasst, Vite de’ pittori, scultori © architetti 

ergamaschi. 1. 239. 


























Alex, Pinchart, 
Azzemino, Paolo Azzemino, Goldschmied 
aus Venedig im Anfange des 16. Jahrh., verfer- 





tigte sogenannte Lavori alla gemina,, oder nach 
der Aussprache seiner Vaterstadt ‘lavori all 
fazzimina, wonach er seinen Beinamen erbict. 





Schilde, Waffenstiicke und Prunkgerite jeder 
Art gingen aus seiner Hand hervor, wobei Oma- 
mente und Figuren von Gold und Silber in dex 
‘Stahl cingelegt wurden, entweder so, dass die 
Einlagen mit dem Stable zusammen polict cine 
Fiche bildeten, oder so, dass sie reliefartig noch 
hervortraten. Francesconi verdffentlichte 190 
in Venedig eine Abhandlung tiber diese Kunst 
und erwihnte darin einer kostbaren Kassette 














fazzimina-Arbeit und hieS eigentlich Paolo 
Rizzo. 

8. Cieognara, Storia della Scultura II, 435 und 

436. 
Jou 

Azzerboni. Giovanni Azzerboni, Kupler- 
stecher, Schiiler von @. Morghen, arbeiteteegea 
Ende des 18, Jahrh. in Rom; 1810 kau vieh 
am Leben (heisst es inder3. Aufl. des Handbochs 
von Heller). Le Blane aber nennt den Meister 
ohne Vornamen, 

Hi, Magdalena, Nach Guercino, gr. Fol. 


Eines Kupferstechers Giuseppe Axzerboui 
erwiihnt Pussti (Neue Zusiitze). Sollte etwa der 
‘oben angegebene Vornamen Giovanni auf einea 
Fehler beruhen und Giuseppe mit diesem ideo- 
tisch sein? 
BBM, nach Zefchn. von Francesco Lapegna ia 
Oronzio de’ Bernardi, L'uomo galleggiante e Tare 
ragionata del nuoto, 














Aral. Niccold Azzi, Maler von 
di Garfagnana, lebte in der ersten Hilfte des 
17. Jahrh. ‘Man kennt yon ihm blos ein Oelbild- 
niss von Alfons III., Herzog von Modena, das is 
der Sakristei der Votivkirche zu Modena auf- 
bewabrt ist: der Fiirst ist in der Tracht eines 
Kapuziners dargestellt. Eine lateinische Inschrift 
erklirt, dass dieses Bild nach dem (1644 erfolgtea 
Toe Alfons’ auf Befebl des Kardinals dEste 
gemalt worden sei. Er ist wol mit dem bei Za 
genannten Mechaniker und Ingecieut 
Giovanni Azzi von Castelnuovo, der Este 
des 17, Jahrh, thitig war, verwandt. 

8. Campori, Memorie biogratiche degli scults, 

architetti, pittort ete, nativi di Carrara, 1573 
PB. 


























Alex, Pinchart 

Ami. Giuseppe Azzi, Maler aus Ferrara, 
in der ersten Hilfte des 18. Jabrh. In der Kul- 
turgeschichte verdient er nur einen Platz als 
lustiger Typus des sitdlindischen Strassenlebens 
Auf dffenilichem Platze in Ferrara hielt er sich 
seine Malerbude, lockte mit Schnurren und 





‘Spiisson das Publikum heran und schwatete ihm 
seine Bilder auf. »Ich bin in Rom gowesem, 30 


Giuseppe Azri 


Giovanni Bernardo Aszolini. 


497 














leer sich vernebmen, sin dor grofen Metropole 
der Runst habe ich die Schuten der besten Por- 
trititen besueht uud gelernt, die Welt in Er- 
stannen tu setzene, So rasch und viel er sprach, 
‘onisch und viel malte er auch. Ein Bild von 
iim sieht man in der Kirche $. Giuseppe zu 
Ferrara, 

783. 
orie istoriche delle chiese 





Nets von ler. Pinchart. 
Jansen. 
Scipione Azzi, Maler, Sobn des Giuseppe, 
b.sa Ferrara, wo er auch seine Studion machte. 
laJ.1782 hielt er sich in Bologna auf, wo er! 
enchiedene Gemiilde ausfiibrte: so in der Spi- 
‘ukirehe von 8. Giovanni Decollato zwei Bilder, 
a don hl. Spiridion, das andere den hl. Joa- 
tin, die hl. Anna und Maria vorstellend, sowie 
tae Kopie nach M. A. Franceschini, den Tod 
Jail. Joseph u. 8. f. Auch in Rom hat der 
Ktauler gemalt, wo sich in 8. Giuliano eine hi. 
Jusgrau von ihm befindet. 
tMalvasia, Pitture etc, di Bologna, 
26.27. 158, 43: 
W.256. — Barat 
ferred. TL. 593. 
‘Netis von Jansen. 

















1782. 
—Cittadella, Catalogo. 
di, Vite de’ pittori ete. 








Alez, Pinchart, 
imi. Giovanni Battista Azzola, 
ir aus Disenzano in der Valle Seriana bei 
Bepmo, lebte von 1614 bis 1639. Zuerst von 
redeatenden Lebrern unterrichtet, wurde er| 
aus der Schiller des Viviani in Brescia, der in 
érArcbitektur- und Prospekt-Malerei Tiichtiges| 
litte, Von thm eignete sich Azzola flr immer 
fuKolorit, sowie seine ganze Kunstweise an. 
Xiden Hauptwerken, die er verfertigt hat, macht 

Tussi bekannt. 

InJ. 1649 schmllckto er zwei Zimmerdecken 
‘esPalanzo Francesco Morone 1u Bergamo mit 
Fraken in Chiaroscuro, zu denen Giacomo Bar- 
‘ali und Inglese die Figuren malten. Der P. 
Dnato Calvi schrieb eine ganze Abhandlung| 
‘riber: Le misteriose pitture del palazzo Moroni| 
‘Psgate te. Bergamo 1655. 

Dea Chor der Pfarrkirche von Disenzano 
‘alte Atzola 1660. Das folgende Jabr verfertigte 
‘inder Karmeliterkirche Malerefen in Oel und 
Trsko, wie er auch ihro Fassade mit einem wir- 
tuagsvollen Prospekt zierte. Ganz iihnliche Ar- 
beiten lieferte er fiir die Kirche in Albino, wo 
f herdies an den Seiten des Hauptportales, 
fais im Hauptochito grdBere Fresken entwor- 
fea hat, 

Durch Vermittelung jenes Morone in Bergamo 
‘tilt Auzola 1665 den Auftrag, Chor und Decke 
er Kirche §. Andrea in Bergamo a fresco 7u 
salen. Die Arbeit war sch schwierig und machte 
‘im mancherlei Verdruss, da sie schlecht bezahlt 
‘ure, Bin Brief an Morone, worin or sich tber 
‘dese Dinge auslisst, ist noch vorhanden. Vielen’ 
3eifllgewann er mit den Fresken an der Fassade 








dos Hauses Mojoll in Bergamo, wo er nicht nur 
Architekturen und Prospekte, sondorn auch rei- 
zende Landschafton, Putten ‘und Figuren dar- 
stellte. 

Fir Parma hatte Azzola mancherlei 2u thun 
igehabt, als ihn die KUnigin Maris Anna, Rogentin 
fr thren Sohn Karl I[., nach Spanien berief, um 
dort im Eskurial zu malen. Er scheint von 
1666 bis 1684 dort gewesen zu sein. Im Juli 1684 
finden wir ihn wieder in seiner Heimat Disenzano; 
damals schrieb er von dort an den Grafon Carlo 
Carrara in Bergamo, flir den er zwei Prospekte 
in Arbeit hatte, und den er tberzeugen wollte, 
dass der dafiir geforderto Preis keineswogs 21 
hoch sei. »Wenn es Landschaften wien, 60 ius- 
‘sorto er sich, dann wilrdo es eine andere Sache 
sein, da man hferbet mit einer gowissen Schnel- 
higkeit den Pinsel gehen lassen kann. Aber Pro- 
[spekte erfordern so viele Messungen und so viele 
‘Linien, die mit Ocl gezogen werden milssen, dass 
es cine schwierige Arbelt ist.« 

Am 13. Mai 1689 stilrate A., der gerade an den 
Fenstern eines Hauses in Albino mit Malereien 
beschiiftigt war, vom Gerllsto und brach das 
Genick. In der Pfarrkirehe von Disenzano fand 
JAzzola seine Ruhestiitte. Er hinterlicS awoi 
Suhne, Bernardo und Pierantonio, welche 
mit schr mittelmiSigem Talent die vom Vater 
erlornte Kunst ausgelbt haben. 

s, Tassi, Vite de’ pittort Bergamaseht, 11. 125, — 

Lettere sulla pittura, V. 208. 





Jansen. 


Azzolin!. Domenico de’ Azzolini, Malor 
aus Mantua, geb. 1476, +am 7. Aug. 1501. Sollte 
vielleicht das Geschlecht des Neapolitanors Giov. 
Bernardo Azzolini mit dem in Mantua zusam- 
menbiingen und von diesem herstammen? 

8. Carlo d'Arco, Le Belle Arti in Mantova. T. 

45. 11.253. —Gualandi, Memorle ote. 11.21. 
Jansen. 

Amolint, Ercole degli Azzolini, Bild- 
hauer aus Reggio, lebte um 1374 und gehirt 20 
den viclen mittelmiSigen Talenten, welche durch 
die Este in Ferrara Beschiftigung fanden. 

s. Perkins, Les. Sculpteurs Itallens. I, 280. 
Not, 2. —'Cittadella, Notizie relative ete. a 
Ferrara, p. 662. 

Jansen, 

Azzolinl, Giovanni Bernardo oder Ber- 
nardino Azzolini, genannt Massolini und 
Mazzolini, geb. um 1560 in Neapol, zcichneto 
sich als Maler und Wachspossirer aus. In seiner 
Vaterstadt und in Rom tte er seine Kunst, aber 
erst in Genua, wohin er um 1610 kam, gelangte 
er zu Ansehen, wio hm denn Soprani cinenehren- 
vollon Platz in der Geschichte der Gonueser 
‘Namentlich durch seine Ar- 
ywann Azzolini Beifall: kleine 
Figuren, Portriits oder Allegorien, denen er 
sowol durch die Form als durch die Farbe eine 
Uberraschende Lebenswahrheit verlieh. Von 
Marcantonio Doria erhielt derKtinstler eine Reihe 

6 





498 Giovanni Bernardo Azsolini 


Jaoomo Assolini. 











Auftrige; so brachte or fiir hn in vier Halbfigu- 
ren wlio vier letzten Dinges, d. h. vier Zustinde 
der Seele nach dem Tode, in farbigem Wachs zur 
Darstellung (die Seele in der Gestalt eines Kin- 
des innerhalb cines Skelets, im Fegefeuer, im 
Paradiese, in der Holle). Man rubmte hier die 
unsagbare Genauigkeit und Feiuheit der Aus- 
fuhrung und die Wahrheit des Ausdrucks. Letz- 
teren bewunderte man auch in einem lachenden 
und einem weinenden Kind, die Freude und 
Schmerz des Erdenlebens versinnlichen soliten. 
Auch in groGen Oelgemiilden offenbarte Azzolini 
in nicht gow8bnliches Talont. Fir den Haupt- 
altar der Monache Turchine in Genua verfer- 
tigto er cine Verktindigung und fiir die Kirche 
8. Giuseppe cine hi. Apollonia (mit besonders 
realistischer Darstellung der Henker, dio dieser 
‘Mirtyrin die Ziihne ausbrechen). 

Im patriotischen Eifer, flr seine Heimat Neapel 
mit Binem Male anstatt Eines berihmten Kinst- 
lers deren zwei zu gewinnen, lieB sich Dominici 
verleiten, Azzolini und Asoleni als zwei ver- 
schiedene Personen aufaustellen. Dass bei Soprani 
die Jahreszahl 1510 nur ein Druckfebler fir 1610 
war, wollte er durchaus nicht bemerken, und s0 
war es ihm dann allerdings nicht schwer, beide 
Namen durch ein volles Jahrhundert auseinander 
zu halten. Allein jener Druckfehler ist ganz 
unzweifelhaft, und die Namen Azzolini und 
Asoleni sind’ nichts weiter als verschiedene 
Schreibweisen, Daher sind dic Werke, welche 
Dominici dem Asoleni zuweist, fllr Azzolini 
zusprechen: eine Magdalena ‘und eine 











ula 
im Hause der Herren Valletta in Genua, bei 
dem Neapolitaner Camillo Barbarese vier Ge- 
miilde mit Heiligengeschichten, an denen ausser 
den Figuren die Landschaften, die Blumen und 


Friichto als artig und schiin hervorgehoben 
werden. Eine Madonna mit vielen Heiligen, das 
Bild des Hauptaltars von 8. Filippo 
Neapel, ist von Giovan Bernardino Sici 
Vielleicht ist dieser Meister mit dem unserigen 
ein und dieselbe Person. 

Dominici lisst seinen Asoleni erst in verschic- 
denen Orten Italien’s und sogar Deutschland's 
verweilen, dann nach Neapel zuriickkehren und 
hier sterben. Aber seine Quellen dafiir gibt er 
nicht an. Es ist zu bedauern, dass so we 
Sicheres tiber Azzolini bekannt ist. Sehr wahr- 
scheinlich ist er derselbe Giovanni Bernardo, 
mit welchem Giulio Cesare Capaecio in Brief- 
wechsel stand, Der »Segretariox dieses Schrift- 
tellers wurde 1569 in Rom gedruckt, und aus 
ihm hat Bottari ein Schretben an Giovanni Ber- 
nardo mitgetheilt, Daraus erfabren wir, dass 
iovanni Bernardo in wahrhaft feindseliger Ri- 
valitit mit Marco da Siena stand. Marco, Schiiler 
des Perindel Vaga und Nachahmer Michelangelo's, 
goficl sich in der Darstellung gowaltiger Kirper- 
formen und verstand sich nicht auf harmonische 
Farbenverschmolzung; dagegen strebto @. Ber- 
nando nach Anmut und Feinheit. 




















Marictto macht darauf aufmerksam, dass Fr. 
Pacheco 1649 in seinem Buche Arte de la Pit- 
tura ete. wiederholt des Juan Bernardino g:- 
denkt: er wird hier wegen seiner Arbeiten in 
farbigem Wachs! gepriesen, welche er auf even 
Raum von der GréGe der kleinsten Minzen 1 
verfertigten wusste. Mariette sah bei M. 
Julienne ein kleines Portrtt modellirtinfarbigen 
Wachs in Form einor Medaille und hielt es fir 
ein Werk des G. Bernardino. Der neue Herau- 
geber des genannten Buches fllhrt dabei ax 
‘einem Verkaufskatalog von 1767 an: Zwei Biste: 
von Jesuiten, Pendants, in kolorirtem italiesi- 
schem Wachs etc., 20 lire 10 sous, und halt dies: 
mit den von Mariette gesehenen fir identisth. 

#, Soprant, Vite de’ pittorl ete. Genores. 

— Orlandi, Abecedario, ahnte den Feber 1810 

statt 1610 bei Soprani,"fand Asoleni im Yer 

eichniss der Akademfker von S. Loea is Re 
‘unter der Jabresrabl 1618 und hielt dies X- 
men fOr fdentiseh mit Azzolini, — Mariet« 
Abecedario, theilt Orlandi’s Ansicht und te 
Sty bemerk he, dae a Mistrial Ree 

servire alla storia di S. Luca, hela vie 
ber Azzolinl erwahnt wird: — Botearh, B= 
colta VI. 2, findet, dass unter Giov. Bett 
(Vel. V. 35} Azzolini gemeint ist. Mit But: 
stimmt Gberein Fr. Pacheco, Arte dels P= 
‘ura ete. Sevilla 1649. pp. 26 und 29 (Ve. Ms 
Hlette). — Zant, Enciel., ist entachieden fr te 
Hentitit Asolent's mit Azzolini, — Donia 
Pittort etc. Napolitani. I, 407, stellte te: 
Orlandi zwet verschiedene Kinstier auf: i. 
Bernardo Asolent und Giov. Bernardo Azz, 
Sein Irrthum breitete sich weiter ans. Thm lg 
Grossi, Le bello arti in Napoli Il. 76 und it 
und Boni, Biografla. — Lanzi, Stora pite 
TL, 340, und Rosint, Storia dell piturs¥. 
haben nicht bemerkt, dass 1510 bel Sopra! ze 
cin Druckfebler ist. 





























Jemies. 
Amolint, Antonio Maria Azzolini, At 
chitekt und Ingenieur, Generalbaudirektor de 


-| Herzogthums Mantua, geb. 1687, + 1754, galt fir 


den erfabrensten Mann seiner Zeit in Wasset- 
bauten. Man sah ehedem in dor jetat aufee- 
benen Kapuzinerkirche sein Epitaphium. Uste 
seinen Werken nennt man insbesondere de 
Briicke de’ Mulini, die er 1752 neu erbaate, 
trefflichen Baw. 

8. Codde, Memorie biografiche dei Pit «= 
Mantovani. p. 9. — Susanf, Nuovo pre! 
della pittara ete, di Mantova, 1830. p. 10 

lez. Pindar. 

Azzolinl. Jacomo Azzolini, Bauncistt 

und Dekorationsmaler, Italiener ‘von | 
war in der zweiten Hiilfte des 18. Jabrh. ei 
Lissabon beschiftigt, wohin ihn Bibiens 
rufen hatte, um bei dem Bau des kinigl 
Theaters zu helfen. Nach dem Erdbeben ¥ 
1755 ging er nach Coimbra, und war dort 
dem Bau des Seminars thatig, aber 1767 
1768 berief man ihn nach Lissabou, um di 
korationen am kUniglichen Theater von Aju 
tu leiten; dieses Amt verwaltoto er bis an sei 





























Jacomo Agsolini 


Amalie Baador. 499 








Tod, der 1786 oder 1787 erfolgte, als er etwa 70 
Jsbralt war. 

Anolini war Ubrigens nicht ausschlielich 
nit Theaterdekorationen beschiiftigt. Er bante 
aneh die Thilrme von 8. Francisco de Paula und! 





Knud Baade, Landschafts- und 
Mrinemaler, geb. d. 28. Miirz 1908 an der West-| 
‘isto von Norwegen, in der Nithe von Stavanger. 
Erkan 19 Jahr alt auf dle Kunstakademie in 
Kepenhagen, wo er sich besonders an Prof. 
‘Wkersberg anschloss. Nachdem er in Christiania | 
‘Epere Zeit voratiglich als Portritmaler beschiif- 
ft gewesen, wendete er sich ganz der Land-| 
wiaftsmalerei zu und unternabm 1834, um dio 
lectuordische Natur zu studiren, eine Reise nach 
Doatheim und Nordland. Bald nachher folgte 
einer Eintadung seines Landsmanns Prof. 
Daal nach Dresden, und siedelto 1845 von da| 
ud Minchen tiber, wo er seither geblieben ist. 
Er nalto seit dioser Zeit fast ausschlieSlich 
Andeichte, meist mit sttirmischer See, die sich 
‘3 uckten Felsen bricht oder Schiffe mit Wuth 
tauad her schleudert. Diese einfachen Vor- 
Yeebehandelt er aiemlich eintBnlg in der Dahl’ 
ida triben Farbe, die durch eine gewisse 
Leese und Breite des Vortrags beim ersten An- 
Wek frappirt, aber, in allen Bildern wiederkeh- 
rai emtidend wird. Der Kitnstler orhielt Aus- 
Recitungen, so in Genf u. a. Orten. Seine be- 

ten Bilder sind Stiirmische Nacht an der 
Ki Norwogen’s beim GroGherzog von 01den- 
arg, Mondnacht, Kustenpartio von Norwegen 
de Galerie von Christiania, Mecresufer, 

hte bei Dr. Sichel in Wien, eineandero 
der Manehener Pinakothek. 


Nach ihm lithographirt: 

1) Mondnacht an der Kiiste von Norwegen. Lith. 
(Tendr.) von J. Waffle. Kénlg Ludwig's 
Alem 1853. 54. gr. qu. Fol. 

})Mondnscht in einer Meeresbacht. Lithographle 
‘ach dem Bilde in der Pinakothek 20 Mainchen 
‘Yoo Piloty u. Loble. 1869. qu. Fol. 

\Lutzow's Zeitechr. 1. 271. M1. 50. IV. 16. 

Beil. 6. VII, Beibl. 93. 

Natisen von Dietrichson. 











Fr, Pecht, 
Bader. Johann Baader ausBayern, Maler, 
#. 1109, +1779, studirte in Italien. ' Bilder 
%ea ihm besitzon die Kirchon von Wessobrunn, 
Polling, Dieasen, Schlebdorf u. A. 
\ Mipowsky, Baiersches Kanutletlex. 


az Johann Michael Baader, Maler 


B. 


machte eine Zelchnung zu dem kUniglichen Pica- 
deiro. 

Cyr. Volkmar Machado, Colleecion de 
Memorias. p. 190. 





Fr. W. Unger. 


Paris 1759 und wurde 1788 Malor des Erzbischofs 
von Eichstidt, wo er im SchlUsschen des flrst- 
lichen Hofgartons dio Geschichte der Jephta 


malte. 
2 BU anatomische Figuren. 4. 


1 
3 
} Nach ihm gestochen : 
1) Ohasles, gon, Louis-d'Hon de Beaumont. 
Letellier se. Oval. gr. 8. 
2) Eine Alte mit einem Glas. ‘Contentement passe 
ichesse. Macret se. kl. Fol. 
3) Eine junge Englinderin das Klavier splelend, 
Gest. von Juste Chevillet. gr. Fol. 
4) Lo Philosophe moderne. Bin Franzose betrach~ 
tet eine Dame bei der Totlette. Von doms. 
5) 2.BU. Der Eremit und der Karthiuser. 
von Zentner, qu. 4. 
s, Heineken, Dict. — Fissli, Kinstletlex. 11, 
W. Engelmann. 
Baader. Tobias Baader, Bildschnitzer zu 
‘Miinchen, Ende des 17. Jabrh. Von seinen Wer- 
ken befindot sich ein Christus am Krouz mit der 
‘Mutter in der fritheren Klosterkirche zu Atl, 
eine Maria mit dem Kinde in der Kirche 2u 
Schlehdorf. Den meisten Ruf verschaffto thin 
ein Marfenbild vom J. 1680 in der Herzogs-Spi- 
talkirche zu MUnchen, an welchom besonders 
der lebendige Ausdruck des Schmerzes gertlhmt 
wird. Des Kiinstlers Bildniss bofindet sich in 
dor Sakristel der lotztgenannten Kirche. 


Nach ihm gestochen: 
Dio schmerahafte Maria in der Horzogs-Spitslklrche 
zu Minchen (8, Text). Gottfried Steinberg. 
we. 8. 
‘J.B. Wessely. 
Baader. Amalie Baader, Malerin und 


By. B. Bi Severn, gob. 24 Engin 
+ P+ AD. Bayern 1768, Schillerin von 
J. Dormer, Galeriodircktor in Mulnchen, Tbro 
Radirangen (meist mit den Monogrammen der 
‘verschlungenen Buchstaben A und B) sind gro- 
Genthells Kopien nach Rembrandt, G.F. Schmidt 
und italienisohon Moistern, + um 1840, 


‘Von ihr radi 
4 
3 


a) Von ibm radirt : 
Kopf einer alten Fran, 











Selbstportrit, en face. 8. 
Lesender Amor, nach A. Allegri. (s. Ba. I. 
‘No. 467.) Moist punktirt. Oval. Fol. 





Rediver, gob. zu Eichatidt 1736, studirto in 


63° 


500 Amalie Basder 


P, E, Babel. 











8) J. Dormer, Galeriedirektor ru Munchen. 
Spsum p. 1784. Oval 4 
4)S. Graf von Haimbausen, Mineralog. 
Kellerboven. Brustb. Oval. 4 
5) Die Frau des G. Friedrich Schmidt, nthend. 
Nach dessen Stich, Jac. 135, gogens. Kople. 8. 
6) Hirsch Michel. Nach Dems. J. 144. 8. 
7) Jacques Lanzolin, Halbig. J. Dorner pinxit. 
‘A, Baader se. 1783. Oval. 
8) Baste eines Priesters. Nach Van Dyck. 12. 
9) Brostbild eines birtigen Manes. Nach Rem~ 
brandt, Gegens. Kople mech @. F. Schmidt. 
J. 139. 
10) Buste einer Alten, gegens. Kopic. Nach G. F. 
Schmidt. J. 113. 
11) Buste einer Frau mit entblosster Brust. Nach 
Domenichino. 12. é 
12) Biste einer Frau mit Perlen im Haar. 4. 
13) Rembrandt's Mutter. Nach Rembrandt, Ge- 
gens. Kopie nach G. F. Schmidt. J. 145. 8. 
14) Ein Knabe mit Speer und Schild. 8. 
s. Brulliot, Monogr. I. No. 91. 
W. Engelmann, 
Baader. Louis Mario Baader, franzisi- 
scher Historien- und Genremaler, geb. 20. Juni 
1828 zu Lannion (Cétes-du-Nordj. Nach ciner 
Reihe von Darstellungen antiker Stoffe (Hero 
und Leander, Ulyss und Nausikas, Salmacis und 
Hermaphrodit u. s.), die in den Salons von 1866 
—1868 ausgestellt waren, fand besondors ein 
humoristisches Genrebild im Salon von 1873 Bei- 
fall: La Toilette, cin Munn in Landsknechts- 
kosttim einen Pudel scheerend. 
4s. Bellier, Dict. — Litzow'sche Zeitechrift. 
Beibl. 1873. p. 86. 


se 





Nach 

















BaagSe. Carl Emil Baagve, Marinemaler, 
geb. in Kopenhagen d. 22. Aug. 1629. Als Knat 
zum Matrosen bestimmt, kam er spiter, als seine 
klinstlerischo Neigung hervortrat, auf die Kopen- 
hagener Kunstakademio, 1854 stellte er seine 
erste Arbeit aus. In den folgenden Jahron 
‘machte er ein paar Reisen nach Island und Nor- 
wegen, und einige Ausfllige mit kiniglichen 
Kriegsschiffen, um Luft und Wasser 2u studiren. 
In den letzten Jahren hat er mebrere Bilder mit 
Motivon von den Kusten Seclands gemalt. 

*, Recensionen und Mittheilangen. I. 184. 


Bloch. 
Baak Hattigh, 0, Hattik. 
Baan, s. Ben, 








Babajew. Polydor Babajow, russischer 
Schlachtenmaler, ‘war Anfangs Soldat, nabm 
aber als Secondefieutenant seinen Abschied, und 
besuchte als Pensioniir der Gesellschaft aur Fur- 
derung der Kiinstler die Kunstakademie zu St. 
Petersburg, von der or mit zwei Medaillen (1846 
und 1848) ausgezeichnet wurde. In seinen, vor- 
aiglich den Kimpfen im Kaukasus gewidmeten, 
Bildera wiegt das genrebafte Moment vor. 


8. Copy. Marep. a. mer. Anaa. xyA, (Mater. 
Gosch. d. Ak. d. K.) redig. von Petrow, & 
Pet, 1866, IIL. 58. 64. 92 

EA, Dobler, 


Babcock. William P. Babcock, ameriki- 
nischer Maler, geb. 17. Jan, 1826 zu Bostoo iz 
Staate Massachusetts. Nachdem er den kauf- 
minnischen Beruf, 2u dem er urspriinglich be- 
stimmt war, aufgegeben und eine Zeit lang ix 
Amerika unter englischon und deutschen Klnst- 
lern studirt hatte, ging er im Herbst 1847 nach 
Paris, wo er das Atelier Thomas Couture’ be- 
ichte ‘und dann sich dauernd niederliess. Ax 
‘seinen Bildern, dio selten auf Ausetelluages 
sind, lobt man die Kraft der Farbe und den war- 
men’ gediegencn Gesammtton, tadelt dagecee 
die oft inkorrekte Zeichnung. ‘Man hat vont 
Kupfe, Blumenstiicke, Figurenstilcke (ein st- 
derbares Bildchen der Art im Athenseus 1 
Boston ausgestellt, »The Hoart Struggle, ze 
Genien, die sich um ein rothes Band ste) 
Interiours und Stillleben. Zwei Bilder deles- 
genannten Gattungen im Pariser Salon vou i 
wurden mehrfach rifhmend erwithnt. Det Sis 
von 1870 brachte von ihm »Rothkippebeat wot 
»Das Vogelnests. 

Das Biographische nach Mittheilungen 
Verwandten des Kiinstlers, 





8, BR, Kesler, 


Babel, P.E. Babel, franzUsischer Omanet- 
tenzeichner und Kupferitzer in der ersten Hilfe 
des18.Jabrh.,wird beiHeineken auchGoldschaied 
und von Brulliot sogar Architekt genaunt; s* 
liefern aber keine Beweise daflir, dass er das Eis 

oder das Andere oder Beides in einer Perst 
gewesen. Basan, Zeitgonosse unsores Kins: 
nennt ihn einfach Ornamentenzeichner, und éu 
scheint das allein Richtige. Wir kennen ibn inde 
‘That nur aus zierlich radirten Bll. nach eigese? 
und fremden Zeichnungen im Rokokostil, havp!- 
sichlich fiir Ausschmtickung von Buchero. |* 
den von ihm selbst erfundenen und radirten Bl. 
zeigt ersich als bemerkenswertherVertreter jentt 
Klcinen Ornamentik, die fiir dic Kunsttendesz: 
einer Zeit und Nation gerade dadurch besonée'* 
bezeichnend ist, dass sio die Neigung bat, si! 
Spitze zu treiben und 60 au sagen soi 
spinnen. Babel soll 1720 in Paris gebores to! 
ebendasolbst 1761 oder 1770 gestorben #2 
Diese Angaben sind jedoch nicht zuverlistis: 
Jjedenfalls ist sein Geburtajahr 2u spit angesets 
denn fUr das zu Paris 1725—1735 herausgeg*- 
bene Oeuvre de J. A. Meissonnier radirte er drei 
groBe BIl., die 2u seinen voraliglichsten Arbeite= 
gehiren und von keinem dreizehn- oder fin!- 
zehnjibrigen Anfinger herrlbren kiunen. Vo 
don beidon Sterbejabren diirfto ebenfalls welet 
das eine noch das andere zutreffen, weil die 
Spuren seiner Thiitigkeit sich nicht ber 1755 
aus verfolgen lassen. Die von ihm selbst 
Komponirten sn untarzeichnet er bit- 
weilen: P. E, Babel inv. et sculpsit, gew0balich 











P. E, Babel. 


501 














aber: Babel inv. et sealp., Babel fecit und dio 
von thm nach fremden Zeichnungen ausgeflihrten 
Platten sind bezeichnot: Babel sculp., Babel 
sculpsit, Die Bezeichnung B. inv. et fec., die, 
ie Bralliot und Nagler angeben, auf mehreren 
Radirungen des Meisters stehen soll, ist mir nie- 
mals za Gosicht jgekommen. (Mit diesom B. ist 
L.H. Babel identisch. Guiffrey.) 


‘) Von ihm solbst erfunden und radirt: 


1) 72 Schlussvignotten und Zierleisten fir: Traité| 
de perspective a l'usage des artistes, von E.-8. 
Jeaurat, Paris 1750. 4. — Bel elner gewissen, 
‘Anzahl Vignetten hat Babel hier seinem Fami- 
Vennamen die Anfangsbucbstaben seiner boiden 
‘Vornamen (P. E.) vorangesetzt, dic ich sonst 
nirgends angetroffen habe, Diese Vignetten, 
die oft eine halbe oder eine ganze Querseite f3l- 
en, sind ebenso niedlich erfunden als zierlich 
ausgefihrt, und das Hauptwerk des Mefsters. 
Die Schlussvignette auf Seite 40, mit dem 
lateinisehen Wahlspruch: Improbus labor omnfa 
vineit, fOhrt das Datum 1738. — Das Buch ist] 
telten. 

2) Randverzlerangen 1 rwanzig Seiten des ge- 
‘tochenen Textes in: Représentation des fétes 
données par la ville de Strasbourg pour la con- 
alescence da Rol, 4 Tarrivée et pendant lo 
séjour do Sa Majesté en cette ville (octobre! 
1744). Inventé, dessing et dirigé par J. M. 
Weiss. Prachtwerk mit 12 Kupfer. Imprimé 
garL. Aubert, &Paris. gr. Fol. — Aut dor eilften 
Beite des Textes, unten rechts, steht: Babel fec. 

‘3 ¥andverzierungen zu achtzehn Seiten des ge- 
‘Mochenen Textes in: Description des Festos| 
données par la ville de Paris, les 23 et 26 Férrier| 
1745, A occasion du mariage de Monseigneur le 
Dauphin avec Madame Marie-Thértse, Infante 
@Expagne. Prachtwerk mit Kupfern. gr. Fol. — 
‘Diese Randverzlerangen sind unbezeichnet, aber 
gewiss von Babel erfunden und geitst. Wabr- 
fcheinlich gehéren thm auch die Kartuschen und 
Randleisten auf zwei Platten, wovon die eine 
den Plan du Rez-de-Chaussée, die andere den 
Plan du Premier Etago des pariser Rathhauses 
enthilt. Die Seiten des Textes baben nur theil- 
weise Nommem, dle unordentlich auf einander 
folgen. 

4) Titelblatt und Randverziorang der Dedikation 
‘des Verlogers au Monselgneur te Dauphin fir: 
Rouveau Recueil des Troupes Légires de France. 
‘A Paris chés F, Cherean. kl. Fol. Folge vou 12 
‘numerirton BU, nach P. B. de la Rue von ver~ 
schiedenen Kiinstlern gestochen. Das von Babel 
erfundene und radirte Titelblate stellt eine tro- 

artige Kartusche vor, die oben mit dem von 
3 Genien gehaltenen Wappen des Dauphins ab- 
achlicsst. Unter dem Finfassungsstrich links: 
Babel inv. ot scalp. 

I. Oben in der Mitte der Randverzierung zwei 
‘erschlungene L in einem Kartel. Unten 
rechts der Namo des Schriftstechers: 
Desbruslin scripsit. 

ML, Die Randverziorong Ist ginzlich verindert, 
Oben in der Mitte eine Lilie in elnem 
Lorbeetkranz. Unten rechts, auf der ober- 
‘ten Linie des doppelten’ Binfassungs- 
striehs, der Name es Sehriftstechers. 


















5) Ttolblatt und zohn Zierleisten, Kartuschen and 
Schlussvignetten fir: Le Nouveau Vignole ou 
Rogles des cing ordres darcbitecture. Par 
Jacques Berozrlo, Enrich! de moulores, cartels 
‘ot ouls do lampes, composés ot gravés par Babel, 
Dodié aux artistes. 1. voc. Ly. A Paria, chez 
F, Ohereau. 4. — Selten. 

6) Randverzierungen mit welssen Feldern, Folge 
von 13 Bl, — kl. Fol, 

7) Kartoschen.mit welssen Zierfolder , gol 

i Springbrannen, Wasserworken und Zier- 
gartensachen, 4 Bil. Dio Folge ist vielleicht 
tablreicher. Unter dem Eintassongsstrich links: 
Babel delineavit et sculp. ; rechts: Avec Priuilige 
du Roy. Im Unterrande ‘Titel und die Adresse 
‘A Paris cher Jacques Cherean . . .. kl. Fol. — 
‘Wahrscheinlich die bel Le Blanc, 7—14 erwihnte 
Folge von 8 Bil, mit Springbrannen, tn Joullain’s 
‘Verlag, oder die ebendaselbst, 15—22 angefiihrie 
Folge von 8 Bll. mit Compartiments, im Verlag 
von J. Chereau. 

8) Kartusche mit Landschaft im Zierfelde. Oben 
rechts: Pl, 85. Unten in der Mitte: Babel 
invenit ot sculpuit. 8. 


b) Von ihm nach Andern gestochen: 

1) Dret Platten fir: Oeuvre de Juste Aurele Mots 
sonnier. AParis ches Huquter. gr. Fol. [1725 

1735, 

D Bidet do Sllon da Princesse Steins 
cen Pologne du eét6 des croisées. gr. qu. 
Fol. Pi, 85, 

b) Vie da méme Satlon au costé des glaces. 
gr. qu. Fol, Pl. 84. 

«) Vie da méme Sallon par lo bout des So- 
phites. qu. Pol. Pl. 86. 

2) Sieben Platten fOr: Livre d’Architectore, von 
Botfrand, Paris, 1745. Fol, Alle sieben Bll, 
radirt nach den Zeichnangen dieses Architekten 
fr Ausschmilckung von Zimmern im Hétel de 
Soubise, zu Paris. 

1) Platfond de la chambre de M. le Prince de 
Rohan. ge. qu. Fol. Pl, LXIIT. (anstatt 
LXY]. 

) Plafond do In chambre de M. le Prince de 
Rohan. gr. Fol. Pl. LXHL 

6) Chambre de Me, Ia Princesse de Rohan au 
Ter étage, obt6 de cheminée, gr. qu. Fol, 
PI, LXVI. 

€) Chambro de Me. Is P. de Roban an Ie, 
Etage du cfté de Walcore, gr. qu. Fol. 
PL LXV 

¢) Plafond de Ia Chambre do Me. Ia Princesse 
de Roban. gr. qu. Fol. Pl. LXVUI. 

f) Plafon du Salon do Me. le Princesse de 
Rohan c6té opposé aux crolsées. gr. qu. 
Fol. Pl. LXIX. 

5) Faco développé du Sallon ovale du Iet 
tage. qu. Fol. max. Bestebt aus zwei 
Platten. Pl. LIX. [anstatt LXX]. 

3) 12 BIL, in den belden ersten Theilen von: 
Architecture francaise, von J. Fr. Blondel. 
Paris, M. DCC. Lil. Fol. 

‘im ersten Theil, Pl. 7 und 8, Zwel Ansichten 
des Invalidenhauses 2 Paris; nach Lib. Broant 
und J, Hard, Mansard. — Pl. 38 und 39, die 
Fontaine de ia Rue Grenolle; nach B. Bou- 
chardon. 

Imzweiten Theil, Pl. 161—166, Comédte fran- 
alse, nach Ribault; Pl, 262, Triumphbogen 


























502 P. E, Babel 





Baboocio od. Bamboocio. 








der Porte St, Antoine, nach Claude Perraalt; 
PI. 263, Projekt eines Triomphbogens an der- 

selben Stelle, nach Ch, Lebrun. 

4) Premier livre do desseins de jouaillerio ot bijou- 
terie, Nach Maria, 35 Bul, 4. Lebl. 33-67. 


¢) Nach ihm gestochen : 

1) Kleine Kartuschen. Folge von sechs Bll., dic 
‘oben rechts numerirt sind, Unten links: ‘babel 
{n,; recta: parist a fo. (d. b. parisot aqua 
forti). 4. 

2) Zwei Kartuschen fir dio Académie de S. Luc. 
{in Paris, Von dem jingern Pineau, Bei Le 
Blane, 23-24, 

3) Sechs kleine Kartuschen, Von Martinet, Bel 
‘Lo Blane, 25—30. 

4) Sechs Bli, in Ornaments, Vases ot Décorations, 
radirt von Péquégnot. Paris 1656—1868, 13 
Bde. Kl, Fol, (I, PI. 30; VIL. Pl. 305 und 327; 
IX, Pl. 439; XIV. 679 und 680.) 

5) Acht Wandfbilungen, radirt auf vier BU., von. 
Loizelet. qu. Fol. 

6) Folgo von zehn Buchtiteln, radirt auf 6 BIL. von 
Demselben, Paris, 1873. 8. (Mit dem Titel : 
Suite de 10 titres de livres inventés par Babel 
et gravés par Lotzolet, Paris, Loizelet, Gra 
veur. Editeur. — Das Titelblatt hat unten die 
Insehrift: H, Carré inv. del. Loizelet scalp. — 
Notiz von Drugulin.) 

4. Basan, Dict. I. 35. — Heineken, Dict. 11. 
3. —Brall lot, Monogr. I, 208.—LeBlanc, 
Manuel I. 115. — Nagler, Monogr. I. 1631. 

. Kollofl 

Von W. Drugulin erhalten wir folgende An- 

gaben zu a): 

9) 20 BU. Passo-partouts. Umrahmungen von Mu- 
schel- und Blumenornament. 4. Fir die Quart- 
susgabe von Dreux du Radier, 1/Burope il 

6 Binde. Paris. Odicuvr 
























ct sculpsit. 
10) 8 Bll, Rokoko-Schilder mit architektontscher 
Umgebung. Cartouches decorés (daranter: Car- 
‘touche docoré d'une fontaine en piramide). Babel 
delineavit et sculp, Aveo privilege du Roy. 
‘A Paris cher Jacques Chereau eto, Numerirt 
1—8, was auf den ersten Drucken feblt. gr.4. 

= [Die BU. gehiren zu a) 7.) 
Kepien: Blondal del, Joh. Georg Hertel 


exeull Ang, Vind, 

11) 4 BU, “Achnliche Foige, doch ohne Fillung und| 
Umgebung. Cartouches pitoresques. Numeritt 
14. A Paris chez Jacques Chereau, 

12) 4 Bll, Cartels nouveaux. livre 3", Schilder auf| 
schrafitrtem Grand, dem Stil Ludwig's XVI. sich| 
nihernd. A Paris cher Jacques Chereav. Fol. 

13) 4 Bll. Reiche Muschelwerksehilder Ober Fon- 
fainen, A Paris cher Jacques Chereau, Fol. 

Zu d): 
5) Nouveaux Livres do plusieurs Projets d'Antels 
et Baldaguins. J.P. Noufforge inv. A Paris 


chet Jacques Chereau. gr. Fol. In Heften zu 
7 Bu. 











Zu 0): 
7)4 BIL, Potlongen und Eckon: Maschelwerke mit 
‘Yasen und Pflanzen, Gest. vou Joullain, 
as. Fol ‘ 
1, Vor den Nosimern. 


8) 4 BU, Folge von griSern Muschelwerkschiden 
auf architektonischen Postamenten, Gest. 
Chereav. Fol, 


Babin. Babin, Zeichner und Stecher vo. 
Ornamenten zu Paris. Um 1750. 


‘Von ihm gestochen: 
25 Bil. Schldsserverzierungen, Eisenbeschlige wd 
‘ahuliche Arbelten, Schaal gu. Fo. 


8, Heineken, Dict. 
W. Engeinam. 

Babo. Babo baute 1117 in Bamberg fir 

Bischof Otto die Benediktinorkirche auf deo 
Michelsbergo, dio durch oin Erdbeben rer 
‘war, von Grund neu auf; 1121 wurde sie geweibt. 
Der Bau (eine Pfeilerbasilika) gebtrt in xt 
jetzigen Form zum hell jedenfalls einer spite 
ren Zeit an. Nur das Querschiff und die Pier 
des Langschiffs sind noch romanisch, se 
Uebrige gothisch. Dio Wulsto an dea Zi: 
der Pfeiler, die an den Halbkreisbigs tit 

herumlaufen, deuten auf das Ende des 12.) 

es ist anzunchmen, dass sie vou den site 
VergréBerungabauten ‘um 1147 oder ebet ns 
von einem Neubau nach der Kanonisation dt 
Otto (1189) herrithren. 

8. Seriptt, Rer, Bamberg. I. 101. — Kugler, 
kl. Sehr. 1. 161. — Dess. Gesch. d. Bank. I 
461, — Otte, Kunstarchiol. 1. 390. 

Fe, W, nye 

Babo. Lambert von Babo, Landstal 

maler und Radirer. + 1862. 
‘Von ihm radirt 

1) 6 BU. Ansichten aus der Schweiz und vo 
Bodensee. qu. 8. : 

2) 9 BIL. Erinnerongen an das Neckarthal. \#! 
der Natur. qu. Fol. 

3) Bingang in das Birkenauer und Gorusbeine 
Thal. 1811. qa. Fol. 

4) Le triomphe de Louise, reine de Prasse. 17%. 
12 Bl, 

5) Acht Kapfe in wel Rethen aber einsni 
Imitirte Tusehzeichnung. Kl. qu. Pol. 

‘W. Engelmam. 

Babocelo oder Bamboeelo. (Babosius, Bib 

cius, Bambocius), Abt Antonio Baboceicd 
Piperno, geb. 1351, war, wie er sich sofbat ine 
Inschrift am Grabmal des Aldemorisens 
Maler und Bildner in Stein und Metall. Is 
Grabmiilern und Kirchenportalen, die wir i024 
‘um Neapel von ibm kennen, erscheint er als it 
Hauptvertreter jonor schworen, schwiilstigen wd 
berladenen Gothik, die in Neapel, von toskati- 
sehen Ueberlieferungen ausgehend, im Lauft dss 
414, Jabrh, therhandnahm und flr den siditale- 
nisehon Geschmack etwas besonders Bezcich- 
nendes hat. Die iltesten bekannten Werke B.* 
sind das Portal des Doms zu Neapel, deste? 
Fassade thre jetzige Gestalt aber, nach Ric! 
(Storia d. Archit. in It. 2, 517 nota 3), erst 1789 
erhalten hat, und das Grabmal des Antosio di 
Penna, dos Gehoimechreibers KUnigs Ladi- 

















Baboccio od. Bamboccio 


——_Baburen. 503 











lsus von Ungarn in der Kapelle Sta Trinité in 
‘Sta Chiara daselbst. Die Inschrift an dem letz- 
tern bezeichnet ihn als den Meister des Dompor- 
‘uls, das laut Inschrift der Erzbisehof und Kar- 
tinal Arrigo Minutoli 1407 auffhren lies (Ab- 
tld. bei Schulz, Denkm, v. Unterit. 1. 19.) Dio- 
a ihnlich, aber noch mebr mit tippigem Deeo- 
nitionswerk tberladen, ist das Portal der kleinen 
Kirche S. Giovanni dei Pappacoda von 1415, 
valrscheinlich ebenfalls sein Werk (Abbild. 
ders. Taf. 75. Vergl. m1. 97). Beiden verwandt ist 
«as Portal der Kathedrale von Messina (Ab- 
id. bei Hittorf et Zanth, Architecture moderne 
ela Sicile; Paris 1815, und Smyth, Memoir 
descriptive of the resources eto. of Sicily and its 
idunds, London 1824.) Von Grabmillern hat er 
Salerno das der 1412 gostorbenen Margare- 
‘& vou Durazzo, Gemalin des Kunigs Kari IIT. 
waNeapel durch einen Alesius Duicus (Domi- 
sis?) susfiihren lassen, das aus dem Kloster | 
S Franeesco nach dessen Authebung in den dor- 
tren Dom versetat ist. Cresconius und Domi- 
ski(1 90) haben es irrthilmlich dem angeblichen 
Gicione zugeschrieben , dessen Schulo sich B. 
uch ihrer Mefnung auch in seinen andern Denk- 
nile angeschlossen haben soll (verg!. Schulz 3, 











schon ein Stre- 
mn Ausdruck zu erreichen. Das 
kannte Werk ist das oben er- 
vilte Grabmal des Admirals Ludovieus Aldo- 
‘teas yom J. 1421 in 8. Lorenzo zu Nea pel 
‘Siula m, 295). Man schreibt ihm auch das 
Gabmal des Kardinals Francesco Carbone in| 
de Rapelle der Familie Carbone noben der 
Knthedrale daselbst zu, und dieses wlirde als 
‘in fthestes Werk zu betrachten sein, da der 
Kanlinal 1405 gestorben ist. Es xeigt kleine, 
er Figuren mit harten, hiisslichen Gosichtern 
nnd geechmacklos durchgefllhrtes Ornament an 
‘en Gewiindern. Der Stil des Bambosius ist hier 
eh nicht 80 entwickelt, wie an seinen spiitern 
darth Inschriften beglaubigten Werken (Schulz 
4.38.40). Auch in der dortigen Kapelle der 
Minatoli zeigen sich Anklinge an seinen Stil, 
‘aneatlich an dem Grabmalo des Erzbischofs 
td Kardinals Arrigo Minutolo (¢ 1412), wil 
nad die Grabmiiler der ein Jahrh. frither gestor- 
‘enen Bischiife Philipp und Orso einen alter- 
‘bimlicheren Charaktor haben (Schulz 111. 28). 

+ Schulz, Denkm. des Mittalaters in SUditallen. 
= Schhaaso, Kanstgesch. VII. 58811. — 
%.d Hagen, Briofe in die Heimath 3, 150— 
182. —Abbildungen, s, im Texto, 

Fr. W. Unger. 

Tahouot, Antoine Babouot, franzsischer 

Griveur und Elfenbeinschnitzer. In den Salons 
"s1—1822 waren von ihm verschiedone Arbei- 
‘aia Metall, Elfenbein und Wachs, groBentheils 
‘in Medaillonform, ausgostellt. 
“Bellier, Dict, 














Baburen. Theodor van Baburen, hollin- 
ischer Maler, nach Bryan-Stanloy (p. 41) 1570 
geb., zu Utrecht ansiissig, wo er 1624 gestorben 
soin'soll. Auf Grund von Houbraken’s Angabe 
(i. 121), dass or Architekturstilcke in der Art 
des tlteron P. Neofs gomalt habe, macht Bryan- 
Stanley den Kitnstler zu einem Schiller des Peo- 
ter Neefs; aber vermutlich mit Unrecht. Denn 
es sind uns weder Bilder der Art erhalten, noch 
finden wir Nachrichten darilber inden alten Kata 
logen. Baburen erscheint vielmehr als ein Nach- 
folgerdesMichelangeloda Caravaggio, dem er sich 
in ihnlicher Weise wie G. Honthorst anschli 
auch in der Wahl seiner Gegenstiinde, die aus 
biblisehen, mythologischen und genreartigen 
Motiven bestebn, In seinem krifftigen, oft gar 2u 
derben Naturalismus, seiner sicheren Zeichnung 
und breiten, selbst frechen PinselfUhrung steht 
diosor seltono Ktinstlor dem Honthorst, dem er 
fast sum Verwechseln ihnlich ist, kaum etwas 
nach. Er untorschcidet sich von ihm durch dio 
‘Wahl einer einfachen Tagesbelenchtung in seinen 
Bildern und einen dersolben ontsprechenden 
Klaren hellbraunen Fleischton, withrend dieser 
bei Honthorst mehr gelb oder rithlich ist unter 
der Einwirkung des von ihm beliebten Kerzen- 
Tichtes. 

Nachzuwelsen vermag ich nur zwei Gemilldo 
von seiner Hand : Zuniichst sein Hauptwerk, eine 
Grablegung Christi in 6 ganzen lebensgrofen 
Figuron in einer Kapelle von 8. Pietro in Mon- 
torio zu Rom, welches zugleich den Boweis 
fr seinen Aufenthalt in Italien licfort, und durch 
das neben dem Namen darauf befindliche Datum 
(1617)auch die Zeit desselben bestimmt. (BeiGsell- 
Fels, Rom und Mittelitalien, 11. 824. wird die 
irrigo Vermutung ausgesprochen, dass das Bild 
von Theodor Rombouts herrithre.) Daas es auch 
der Kiinstler als soin Moisterwerk betrachtete, 
scheint aus dem Umstande hervorzugehen, dass 

—und zwar nur dieses Bild—radirte, 
mit gefstreicher, breiter Nadel. (Notiz von Ph. 
van der Kellen.) 








Eines seinor Genrebilder, das derbe Bildniss 
eines jungen Singers mit halb entblUsster Brust, 
befindet sich auf Schloss Langonstoin bei 
Halberstadt. Es ist bezeichnet: (v. Baburen) 
fecit An®. 1622. Ein ganz ilhnliches Brustbild 
eines Klarinetspielers befand sich in der Galerie 
Schinborn zu Pommersfelden; es ist bezcichnet 
'T, Babi. f. Ae. 1623. Doch weiss ich nichts Uber 
den Verbleib des Bildos soit der Auktion det 
Sammlung (Paris 1867). Parthey (deutscher 
Bildersaal) erwithnt in der Sammlung Baumgiirt- 
ner zu Leipzig ein Konversationsstlick (bez. T. 
Baburen. 1623.) 

Der Katalog von G. Hoet (1. 99) gibt zwei Go- 
millde Baburen's an und zwar Gegenstilcke: 
einen gefesselten Prometheus und Adam und 
Eva in ganzen lebensgrofen Figuren, von wel- 
‘chen im Kunstblatt (1820 p. 376) das erstere ala 





504 Baburen 





Baccerini. 




















in Mainz (Kabinet Scholl, bez. T. D. Baburen 


1623) befindlich angegeben ist. Der Katalog von 
‘Terwesten (439. f.) beschreibt ausfihrlich ein 
grofes Bacchanal von seiner Hand mit 4 Figuren 
(verkauft flir 100 f.). 

Nach den Inschriften auf seinen Bildern und 
auf der Radirung, wie nach der Angabe seines 
Namens in den alten Katalogen scheint aus- 
schlieBlich die Form Baburen die richtige 2u 
sein und nicht die daneben noch angegebenen 
Formen Babeur und Babuer. 

#0. de Bie, Het Gulden Cabinet p. 155. — 
Houbraken, De groote Schouburgh T. 221.— 
4J.Campo Weyerman, Do Levensbeschryvin- 
genete.II.9,—Descamps, Lavie des peintres 
flamands I. 172. — Immerzeel, De Levens 
en Werken ete, — Ch. Kramm, De Levens 
en Werken ets. — Ch. Je Blane, Manuel ete. 

W. Bode. 





a) Von ihm radirt: 


Dio Grablegung Christi in S. Pietro in Montorio 20 
Rom. Bez. : Theod. Bab. pinx. sup. licentia. Fol. 
Selten. (s. den Text.) 


) Nach ihm gestochen: 


1) Bine Dime verrith einem Soldaten, der mit 
‘einem Alten Karten spfclt, des Letzteren Karten 
durch den Spiegel. Gabriel Scorodomoft 
Punkt. Rund. 4, publ. 1778, 

2) Der Fidtenbliser und die tanzende Frao_ mit 

Castagnetten, Halbfg. nach links. C. ¥. 

D. (Corn. van Dalen) sculp. kl. Fol, 

Gest. von C. Bloemaert. 1635, 
opirt von A. Coenraets und elnem 

‘Anonymen. 

4) Biisto efner bejabrten Frau mit dom Rosenkran: 
‘Das Bild fm Belvedere. (nicht ausgestellt; viel 
Ieleht im Vorrath? W, B.] J. G. Bartech se 





3)— 














5) Drei Soldaten Trictrac spiclond. Halbfig. Ardit 
et in Choleram condi, Crispin de Pass fec, 
et oxend, gr. 

6) Buste des. Kaisers Titus Vespasianus, 
Leonart foc. gr. 8. 








LF 
W, Engelmann, 
Bacalari,. Dante de’ Bacalari 1409. So 
ist eine Bildtafel in der kleinen Kirche 8. Zeno 
zu §. Giovanni Darione im Veronesischen g 
zeichnet. 
8. Bernasconi, Studj. p, 219. 
Fr. W. Unger. 
Bacari. Antoine Bacari, franzisischer| 
Bildhauer, Schiller Locomte’s, gob. 1755 in Paris. 
Seine in den Salons ausgestellten Werke sind 
bei Bellier angeftihrt, 
8. Bellter do la Chavignerio, Dict. 





Baccaceini. Baccaccini. Nach diesem uns| 
sonst unbekannten Ktinstler des 18. Jahrh. fin- 
den wir angefilhrt: 

Fr, Rossi, Anatom. A. Tardieu sc. 8. 

'W. Engelmann, 








Baccanl. Giovanni Baccani, Maler in 
Rom, Mitte dos 16. Jabrh., war namentlich in 
den Grotten des Vatican beschiftigt. 

s, Zani, Bneielop. — Titi, descrizione ai Roms. 

8. (Toretgto, Gre Valane,) 

Baccanl, Gactano Baccani, Architekt, 
geb. zu Floronz den 6, Juni 1792, machte seine 
Stndion auf dor dortigen Akademi unter det 
Leitung von Paoletti und Cacialli, die in Toseans 
don architektonischen Klassizismus jener Zeit 
vertraten. Threm Beispiel folgend, erstrebte B. 
in seinen Bauton vor allem Reinheit der Linien 
und eine gewisso, an die Antike erinnernd: 
GroBartigkeit. Seine Hauptwerke in Floren: 
sind: Der Palast Borghese (in via Ghibellina), 
ein reicher und cleganter Bau mit glinzenden 
Festsilon, ausgefilbrt nach den Intentionen des 
flrstlichen Bestellors Camillo Borghese, Gemsls 
der Schwoster Napoleon's L., Paolina Bonaparte; 
der Neubau des Domherrngebiudes (cazonica) 
Domplatz, ausgefilhrt bei der Erweiterung 
des letzteren nach der Sildseite (1826); die innere 
Restauration des Domes (1842), bei welcher det 
Chorraum und der Orgelbau erneuert und mit 
den architektonischen Linien der Kirche in Ein- 
Klang gebracht wurden; der Glockenthurm voo 
Santa Croce (1847); das groBe Vestibill und die 
Ausschmilckung des Theaters della Pergols 
(1857) ; endlich dic Restauration der Kirche San 
Lorenzo, ausgefuhrt auf Anorduung der Regie- 
rung 1860, 

B. war Professor an der Accademia di belle 
Arti zu Florenz und wibrend vieler Jahre bei 
den Arbeiten am Dom betheiligt. 1864 war er 
unter den Preisrichtern, die tber die Pline zum 
Ausbau der Domfassade zu urtheilen batten und 
gegen den dreigiebligen Abschluss derselben 
einen fUrmlichen Protest erlfessen, Sein eigner 
Entwurf ficl wenig glicklich aus. Vom Grod- 
herzog Leopold II., bei dem er, wie alle Schiller 
Paoletti’s, in groSom Anschen stand, wurde er 
mit dem Verdienstorden di San Giuseppe aus- 
‘gezeichnet, bei Golegonhoit der in San Lorento 
flr div erste Gattin des GroSherzogs veranstal- 
toten Leichonfoicr, bei der ihm die Anordauss 
des kinstlerischen Schmuckes Ubertragen war. 
B. starb den 12. Juli 1867. 
sionen und Mitthellungen Il. 2%. 
‘itzow’s Zeitschrift, 1. 70. 

©. d. Cavallucci. 


Bacearelli, s. Baccherelli. 


Bacearint. Jacopo Baccarini oder Baca- 
tino, Maler aus Reggio, + 1682, ein Schiller des 
Orazio Talami. Der »Zahnbrechers, ein groBes 
‘Bild mit § Figuren, bofand sich 1698 im Palazzo 
der Fiirsten Foresto, Cesar und Luigi @'Este in 
Ferrara. In 8. Filippo zu Reggio befindet sich 
eine Ruhe auf der Flucht nach Aegypten und 
dor Tod des 8. Alessio, gestochen von Buoo- 
vieini. 




















Bacoelli 





Pietro Bacci. 505 








#.Rosini, Storia della Pittura. VI. 237. 

Camport, Raccolta de catalogi, p. 421. —Tira- 
bosehi, Notizie de’ artef, modenest (Modena 
1788). — Lanzi, Pittura Italiana TV. 47. 

Jansen’ 

Baccelli. Matteo Baccolli, Maler, gob. 
mu Lucca 1769, in Rom gebildet, kam 1807 nach 
Polen. Nachdem er mebrere Jahre als Zeichen- 
lebrer, erst im Hause des Tadeus Czacki, dann 
am Gymnasium im Podolskischen Kamienice 
thitig gewesen, widmeto er sich ausschliesslich 
der Kunst und malte in Wolyé und Podole cine 
groBe Anzahl yon Kirchenbildern und Portrits. 
Seine letzten Jahre, von 1830 an, brachte er in 
Schwarz -Ostrowiec im Podole zu, auf dem 
Schloss des Grafen Praezdziecki, wo er 1850 
starb. 





Nach ihm gestochen: 
Das Portrit dos Tadous Cracki. Gest. von Prof. 
Sanndorsin Wilno, 
+ Rastawieckis Malor-Lexikon. — Ciampi, 
‘Notizie degli Artisti ote. in Polonia. p. 87. 
ireydyika, 
Baceherelll, Vincenzo Baccherolli oder 
Bacearelli, geb. 1672 zu Florenz, + ebenda 
, Maler aus der Schulo P. da Cortona’s, unter- 
riehtet von Dom. Gubbiani und Gherardini. 
Yinzelne seiner Werkebefinden sich in Livorno 
wi Florenz (im Depot der Ufiirien). Eine 
gino kunstgeschichtliche Bedeutung hat B. 
dana seinen Aufenthalt in Lissabon, wo er 
der Cortonesken Dekorationsmalerei zuerat Ein- 
gang verschaffte und eine ftrmliche Schule griin- 
dete. Unter don zahlreichen Arbeiten, die er 
hier ausfhrte, gelten die Deckengemiilde in 
8. Vincento aus dom J. 1710 fiir dic besten. 
Durch das Erdbeben von 1755 theilweise xc 
srt, wurden sie 1796 von Manuel da Costa 
wieder hergestellt. 


Bildnisse des Ktinstlers : 
1) Selbstportrit unter den Malerbildnissen der| 
‘Untizien xo Florenz. Gest. in Galeria di Firenze 


ete. 
12) In Pant, Serie ete. (6. Lit. 
Pazzi, nach dem Meister 











Stich von P. A. 
st. 








Pazzi, Serio dl Ritratti ai colebrt pittorl. 
Firenze 1764. I. 2. p. 41. — Zani, Enciel. — 
Catalogue dq le R. Gal. de Florence 1867, 


p. 189. — Cyrillo, Volkmar Machado, coll. de 
memorias. p. 181. — Lanzi, Pitt. ital. 1. 236, 
—Racxynski, Dict, bist, art. d. Portugal 19. 
Jansen, 
Bacehi. Raffaele Bacchi, Maler aus Turin, 
seb. um 1700, jildischer Herkunft. 
Zant, Enciclop. — Campori, Gli artist! etc 
regi! statt Estensi, — Heineken, Dirt. 
Jansen, 








Nach ihm gestochen: 
1) Pertrit des Dogen Franc. Leuredano, Brostbild. 
Gest, vou M. Pitteri, Fol. 
2) — Dass., gest. von P. Monaco. 
Moser, Kanelle-Lexibon. I. 





3) Maria Theresia Cibo d’Esto, in einer Einfassung. 
Gest. von P. Monaco, ‘(Aiif dem Titelblatt 


einer Oper.) 
W. Engelmann, 
Bacehlaces, s. Francesco Ubertinl. 


Bacehinl. Maurizio Bacchini aus Borgo 
San Donnino, Architekt, Ingenieur und Maler, 
gob. 1545, + 1616. Er machto die Zeichnung zu 
der Kirche von Stirone, zu der am 29. Aug, 1599 
der Grandstoin gelegt wurde; 1812 wurde der 
schtino Bau, gogen einen ausdricklichon Bofeh! 
Napoleons, zerstirt. 

8. Zant, Bncielop. 

Jansen. 

Bacehinl, Bacchini: nach einem Kilnstler 
dieses Namens, der im 18. Jahrh. lebto, finden 
wir angefthrt 

‘Nicolo Tachinardl, gest. von Gaet, Silvant. gr. 


Fol. 
W. Engelmann, 

Bacchloceo. Carlo Bacchiocco, Maleraus 
Mailand. Broscia besitzt mebrore Werke von 
seiner Hand: in den Kirchen 8. Girolamo, 8. 
Giacomo und Filippo, 8. Marta und 8. Orsola, 
flr welche letztere ‘er gemeinschaftlich mit 
Pompeo Ghitti Szenen aus dem Leben der bl. 











te, di Brescia, pp. 35. 38. 
0, Scolte pitturedi Brescia. 








Bacehfone. Bacchiono, ital. 
Schiller des Prospero Clementi (Spai 
treffliche Arbeit Bacchione's ist dio Buiste scines 
Meisters am Grabmal desselben, im Dome zu 
Reggio. (Vom J. 1588.) 


8. Burckhardt, Cleerone. p, 679. 
Jansen, 


Bacol. Andrea Bacei, Bildhauer zu Rom, 
in der zweiten Hiilfte des 16. Jahrh. Wir erfah- 
ren von ihm, dass er ein Freund der Cavaliere 
Gaddi in Florenz war und flir diese Auftrige 
hatte. Fur don Kardinal Este lieforto er 1572 
Statuen nach Tivoli. 

8. Bottart, Lettere ete. III. 201. 

Jansen, 

Bacel. Antonio Bacci, Stilllebon- und Blu- 
monmaler, wurde um 1600 'in Padua oder Man- 
tua geboren und war noch 1663 in Venedig thitig. 
Yon seinen Bildern, an denen man groBe Natur- 
wahrheit rilhmt, befinden sich vier in der Galerie 
Casilini am Dome in Rovigo: zwei Bilder mit 
Fischen und zwei mit Klchongeriithen. 
igo. p. 198. — Pie- 





8. Bartoli, Doser. di Rovi 
trucci, ‘Artisti di Padova, — Lanzi, Pitt. 
Meal. 11.211. — Coronettt, Vises. 1-61. 

Baccl. Pietro Bacei, Bildhauerim17.Jahrh., 
verfertigte fr Ravenna die Statue Alexan- 

ders Vil. 





1i, KUnstlerlex. — Cochin, Vo 
@ltalo, Paris, 1758. 1. 6. 





Jansen. 


ot 


506 ___Agnose Dolce Bacot 


Joh. Jul. Friderics Baccisrelli. 











Bacel. Agnose Dolce Bacci, italienische 
Malerin des 18. Jahrh. 


‘Nach ihr gestochen: 
Halbe Figur der Marla, C. Mogallf se. KL, Fol. 
8. Heineken, Dict. — Fiissit, Kinstlerlex, 
‘W, Engelmann, 
Baccl, Domenico Bacci, italienischer, 
wahracheinlich florentinischer Bildnissmaler des 


18. Jahrh. 
r 
2) hie agin, Petvor tn'Vevelig Ra en 
Demselden. 4 
#. Heineken, Diet, — Pass, Kdnstlenlex. 1. 
W. Engelmann, 
Bacel. Torello Bacci von Livorno, Bild- 
hauer. Von diesem 1873 noch lebenden, gegen 
55 Jahre alten Kilnstler gibt es sehr wenige 
‘Werke, da er die Skulptur schon Inngo aufgoge- 
ben und mit dem Kunsthandel und dem Restau- 
riren alter Gemiilde vertauscht hat. Von seiner 
Hand ist in Florenz das Monument seines Vaters: 
im Kloster von Santa Croce und die Statue Pier 
Capponi’s im Portikus der Uffizion. 
C.F, Cavall 
Bacelarelll. Bacciarelli: von einem Maler 
dieses Namens, der nach Orsini deutscher Her- 
kunft war, befindet sich zu Ascoli im Hause 
der Gebriider Mancini »ein Eremit«. Zani er-| 
‘wihnt ausser dem nachher genannten Marcello 
B. noch zwei Maler desselben Namens, die nach 
seiner Angabe beide im 18. Jabrh. lebten, und 
von denen er den einen, Carlo B., nach Rom 
versotzt. 
8. Orsini, Deser, al Ascoli, p, 139, — Zant, 
Enelelop. 





‘Nach thm radirt: 
Cav. Beceuto, Rad. von Franc, Zucearelli. 4. 











Jansen. 

Bacclarelli. Marcello Bacciarelli, 1731 
au Rom gob. und Schiller von Benefial, warde 
1750 nach Dresden berufen, um als Zeichner an 
dom grofen Kupforstichwerk der Dresdener 
Galerie mitzuwirken. Er heiratete daselbst 
Friderica Richter, (s. den folgenden Arti- 
kel}, mit welcher er sich 1756, bei Ausbruch 
dos sicbenjithrigen Krioges , nach Warschau be- 
gab, wo er fiir KUnig August III. verschiedene 
Arbeiten ausfibrte. Nach dem Tode dieses 
Konige ging B. nach Wien und fand am kaiser- 
lichen Hofe, als Portritmaler, eino schr giinstige 
Aufoahme. Wihrend seines Wiener Aufenthaltes 
suchto man ihn fir die Dresdoner Kunstakado- 
mie als Lehrer filr das Portritfach zu gowin- 
nen; doch 20g cr vor, in polnischo Dicuste zu 
treten und nach Warschau zurlickzukehren. Er 
wurde dort von Kinig Stanislaus August (Ponia- 
towsky) vielfach beschiiftigt und ausgezeichnet. 
Fir don Marmorsaal, don Ritter- und Concertsaal 
des Schlosses in Warschau malte er die Reihe 
der polnisehen Kinige von Boleslaus Chrobry 
an, Szenen aus der polnischen Geschichte und 





mmythologisch-allogorische Darstellungen in der 
Art der Vanloo und Boucher. Die angesehensten 
Akademien jener Zeit ernannten ihm zu ihrem 
Mitgliede, Papst Pius VI. zum Ritter dos golde- 
nen Sporen. +1818 in Warschan. 


s. Heineken, Dict, — M. Wiessner, Dis 
‘Akad. d. bild, Kinste zu Dresden 1664. — 
8. Szaniowskt, Biographicin den Jahrbichern 
der kgl. Warschauer gelebrten Gesellsch. XVI. 
222—232.— Seb, Ciampi, Notizie ete. Lucca 
1830. — Seb. Ciampi, Biblioge. critica. Firente 
1639. 1 238244. —'Rastawieck!, Maler- 


Lexikon. 
©. Clauss und Skrsydylka 


Nach ihm gestochen: 


1) Der Tod des Adonis von Venus beweint,, von 
‘Aless. Turchi (in der Drosdener Galeri 
einer Zeichnung Bacciarelli’s, gest. von J. F 
Beauvarlet. gr. qu. Fol. 

2) Stanislaus Ciosek Poniatowski, Cracov. 1768 
Im Alter von 83 Jahren, B. Folin. (Foliso) 
sculp. 1767. Fol. 

3) Stanislaus (I1.) August, Konig von Pale. 











Kastner se. 
4) — Derselbe. Kniestiick, Bacciarelli p. 1793. 
‘A. Fogg se. 1798. gr. Fol. 





5)—— Dersclbe, ‘Brosthild in Oval. Burt. 
Follin se. 1778. Fol. 

6) Franciscus Salesius Potock Potocki. Gest, vot 
L, Crontelle. Fol. 

7) 6. H. do Heineken. M, Rasp se. Wie Heine- 
‘ken mittheilt, war dieser far dio Neue BIBL. & 
sch. Wisschensch, u. Kineto bestimmte Stich 
so schlecht ausgefallen, dase der Maler seines 
‘Namen von der Platte entfernen liess. 

W. Engelmann. 

Baceiarelli. Johanna Juliana Fride- 

rica Bacciarelli, gob. Richter, Miniatur- 
malerin, geb. 2u Dresden 21. Mai 1733, zeigie 
frth schon Neigung und Begabung zu den Kiin- 
sten. Ste widmete sich, neben der Musik, haupt- 
sichlich der Malerei und zeichmeto sich durch 
Kopien nach Gemillden der Dresdner Galerie aus 
Nach dem Tode des Miniaturmalers Gobell 1758 
igto ihr Kinig August cine Pension; 22- 
erhielt sie den Auftrag letstern zu malen. 
Auch kommt ihr Name in einem Verzeichnis der 
agregitten Mitglieder der Dresdner Kunstaka- 
demie vom J. 1761 vor. Spiter ward sie rum 
Ehrenmitglied der Akademie ernannt. DieKtinst- 
Icrin hatte sich im J. 1756 mit dem oben aufge- 
fuhrten Marcello Bacciarelli verheirathet und ging 
mitdiesem nach Warschau, wiespiternach Wien. 
An beiden Orten fand ihr Talent reiche Beschit 
tigung und Anerkennung. In Wion erfreute sie 
sich der Gunst der Kaiserin Maria Theresia, die 
ihreine Pensingab. Fortwihrende Krinklichkeit 
hinderto sie in den letzten 25 Lebensjahren sehr 
in dor Austibung ihrer Kunst, Sie starb zu War- 
schau am 26. Febr. 1809. 

6. Skizze elner Geschichte d, Malerel in Sachsen. 
—+. Hoineken, Dict. 























. Clauss, 


Bacoigaluppo 


Abraham Bach. 507 











Nach ihr gestochen: 
Stanislaus August, Kénig von Poten, Bite in ora 
ler Elnfassung.' Marcenay se. 1765. 8. 
©. Claus, 

Bacclgaluppo. Giuseppe Baccigaluppo, 
Landschaitsmaler aus Genun, im 18. Jabrh. Tn 
der Galerie Durazzo seiner Vaterstadt befinden 
ich von ihm sechs mittolmiissige Landschaften 
init mythologischer Staffugo. 


5. Zani, Encidop.— Lavice, Revue des musées 
attalie, p. 97. 








Bacclo d’Agnolo, s. Agnolo. ee 
Bacefo del Bianco, s. Blanco. 

Bacio Bigio, s. Bigio. 

Bacio della Porta, s, Bartolomeo 


della Porta. 
Baccio di Montelupo, s. Montelupo. 


Bacelo und Giovanni, Baceio und Gio- 
ani: Briider und Bildbauer aus Floren. 
Wiech einer Urkunde des Arch. generale in 
wurde das Grabmal Kinig Robert's von 

in der Kirche 8. Chiara zu Neapel, 

4, Lit.) Masuecio dem jiin- 


Bildhauern, ausgefilhrt, doren Nami 
i Catalani {s. d. Lit.) in derselbe ki 
‘io snd Giovanni lauton. Bei Schuls (s 
b) findet sich fir den Namen des ersteren 
die Lesart Pancius, wiihrond yon 
e pee ine Sancius als der gewhnlichere 
(Weder von ihm, noch yon 


erwibnt).— Das Monument wurde, 
Urkunde ergibt, bei den awei, uns sonst 
ten Kiinstlern von Johanna L_imTodes- 

, 1343, bestellt. Es gehiirt unter 

shen Grabmillern gothischon Stils 


figere Porm annahm, die flir die her- 
a Grabmiller dieser Zeit in Neapel 


itisch ist. Der Kinig ist an dem 
in doppelter Gestalt dargestellt, auf} 
phage liegend, in der Kutte der 
und fiber demselben sitzend in kinig- 
Die Fresken am Grabmal werden 
fapoletano zugeschrieben. — Die Ur- 
neapol, Archive ist insofern von be- 
iteresse, als sic den unmittelbaren 
Destiitigt, der zu jener Zeit 
toskanischen und silditalienischen 
lich auf dom Gebiet der Denk- 
, bestand. 
sildung des Grabmals in: Pompoo Sar- 
guldado'forestior!. Edizione ampliata 
(1752, zu p. 117. (imEinzelnen ungenau); 
in: La agréable du monde, 








‘A Leldo, Van dor Aa. Tom, XXXVI. Taf. 13. 
— Fine andere mit der architektonisehen Um- 
gobang in: Napoli ¢ sue vieinanze, ru I. 365. 
‘— Abbildungen von Hobert’s sitzender und lie 
fener Statoe bel Agineourt, Sculpt pl. NS, 
No. 5. 

4, Dominici, Vite de' pitt, se. ¢ arch. napolitant. 
—Lnigi Catalani, Lo Ghiose di Napoli. 92. 
— Scholz, Denkmiler des Mittolaliers in 

italien. HL. 186, Kunstgesch, 

Vu easel 

Gesch. der ital, M. 1, 263, (deutsche Ausg.) 
H, Liteke. 
Bacciocchi, Fra Ferrante Bacciocchi, 

Maler in Ferrara, iin 17. Jahth, Er gehirte 20 

dem Orden der Filippini und malte flr die Kirche 

5. Stefano in Ferrara alle Bilder der Haupt 

kapetie, sowie dic Steinigang des Stephanus 

liber der Porticolla des Campanite, 
s, Darotti, Pitturo di Ferrara, p. 67. 96, 
Jansen, 
Bacefoechi oder Baclocchl, Fra Cesare 

Bacciocchi, Maler, geb. den 30. Nov. 1626 2a 
‘attoliea im Gebiet von Rimint, Sohn des Mare~ 

antonio und der Catharina Pronti, von der er 
‘nen Beinamen Pronti erhielt.. Er war Schiller 

wuercino’s und malte mit groBom Fleiss Ge- 
schichts-, Architekturbilder und Portritts. Ala 

‘Augustinerminch + d. 22. Okt, 1708 in Ravenna. 
5. Crespi, Lottore pittoricke ¥. p. 9. 





























Jansen. 

Baceot. Philippe Baccot, franzislscher 
Maler, Ende des 16. Jahrh.; mach damals hitu- 
figer Sitte sugleich Kammeriiener und Hofmaler 
Hoinrich’s II. von Bourbon, Prinzen von Condé, 
in dessen Palais er wohnte. Werke von thm 
sind nicht bekannt; von seinen Familionverhilt- 
issen weiss man nur, dass er mit Catherine den 
a Lande verheiratet war. Langlois (Gesehiehte 
der Glasmalerei) filhrt ihn ohne nuchweislichen 
Grund unter don Glasmalern auf. 

5. Jal, Dict, —Herluisom, Actes tat etvit 

ortistes Crancats. 














J.J. Guitfrey. 

Baceuet. Prosper Baccuet, franzUsischer 
Landschaftsmaler, Schiller Watelet’s, geb. 1798 
in Paris, + daselbst 2. Juni 1854. Er begleitete 
als Landschaftszcichner 1830 die wissensehatt- 
liche Expedition nach Morea. In den Salons der 
folgenden Jahre waron yon ihm ine groBe An- 
ualil von Ansichten griechischer Stidte und Ge- 
genden ausgestellt; in den Salons von 1843— 
1854 ausser einigen italienischen und spanischen 
Landschaften hauptsiichlich Ansiehten von nord- 
nfrikanischen Gegenden, 

5, Bellior, Dict 











Bacerra, s. Becerr 


Bach, Abraham Bach, Formsehneider und 

Briefmalor zu Augsburg. wo er wm 1680 thittig 

war, Holler in der Geschichte der Formschnetde- 
oat 





508 Abraham Bach 





Karl Daniel Friedrich Bach. 








Kunst fthrt ihn nicht an, Nagler im Monogram- 
menlex. erwihnt ihn nur nebenbel. 

Die Bil. desselben, die wir erwihnt fanden, 

milissen 2u den gréBten Seltenheiten gehtren. 

1) 1, Familie im Garten; oben erscheint Gott! 
Vater in der Glorie, in den Eeken Szenen aus 
dem Leben Jesu. Fol. 

2) Hino Famille beim Essen. Mit elnem altdeut- 
schen Godicht. 

3) Der neue Komet (26, Dez. 1680— 25. 
1681 beobachtet). Im Grunde die Stadt 
neun Figuren, Mit der Scbri Eigentliche 
‘Abbildung des schrécklichen Cometen ete. In 
zwet_geistlicho Gesinge gebracht, Augsburg 
bel Abr. Bach, Briofmaler, Fel, 


#. Nagler, Mgm,-Lex. I. No, 1049. 


‘Notis von Wessly. 
W. Engelmann. 

Bach, Johann Samuel Bach, Maler, geb. 
zu Hamburg, Sohn des berthmten Musikers Carl 
Ph. Emanuel Bach. Er kam, nachdem er bereits 
‘von Krilger in Potsdam im Zeichnen und Kupfer- 
stechen unterrichtet worden, 1770 nach Leipzig 
au Oeser, der ihn bald zu seinen Lieblingsschtt- 
lern zithlte und groGe Hoffaungen auf ihn setzto. 
Im J. 1772 ging er nach Dresden und wendete 
sich hier, der Richtung Gessner's folgend, vor- 
augsweise dem landschaftlichen Fache zu. Seine 
in Tusche und Sepia ausgefhrten, sebr sorg- 
filtig bohandelten Landschaftszeichnungen er- 
freuten sich des Beifalls von Kenuern, wie v. 
Hagedorn's, der ihm vom sichsischen Hofe ein 
Stipendium auswirkte. Leider konnte derKuinst- 
Jer von letzterem keinen Gebrauch mebr machen ; 
cr erhielt die Nachricht davon einige Tage yor 
seinom frilhon Todo 1778 zu Rom, wohin er sich 
1776 von Dresden aus begeben hatte. Eine 
getuschto Landschaft B.'s befindot sich im Mu- 
seum zu Leipzig; auch in der im J. 1864 ver- 
steigerten Sammlung Rolas du Rosey kamen 
drei derartige landschaftliche Zeichnungen vor. 

s. Heineken, Dict. — Dassdorf, Beschr. d. 

churf, Residenzst. Dresden, Th. Il.'584, 
©, Clauss, 
Portrit des Kdnstlers: Brostb. C. W. Griess- 
mann sc. 4, 











Nach ihm gestochen und radirt: 


1) Der Sommerabend, Landschaft mit Mondbeleuch- 
‘tung. Sepia. Nach Bach von Juliane Bause 
zeichnet. J. F. Bease sc. 1787. 

2) Landschaftintt Damon ond Musidor 
son's Sommer. J. F. Bause sc. 1788, 

3) Die bissende Magdalena Battont's. Nach oiner| 
B.'schen Zeichnung gest. von J. F. Bause, 

4) Landschaft mit der Ansicht elner Mable. Radirt 
von Jullane Bause. 

5) Eine andere Landschaft unter dem Titel: Les 
‘Zéphyts, aus den Layllon von Gessner. Radirt 
yon Derselben, 





s Thomp- 











W. Engelmann, 

Bach. Christian Wilhelm Bach, deut- 
scher Maler und Kupferstecher. Zweite Hiilfto 
des 18. Jabrh. 


‘Von thm gestochen: 
Johann Gottlob Dennewitz, Medic. Nach eigeer 
Zelchnung. 1775, 


Nach ihm geschabt: 
Carl Fr, Buddeus. J. J. Haid se, 
Hotnoken, Dict. — Passi, Konsteret, 
W. Engelmann. 
Bach, J. Ph. Bach, deutscher Portritmaler 
des 18. Jahrb. 


Nach ihm gestocher 
1)Fr. A. v. Riedesel, General. M. Limael. 
2)G. F. Seller, Superint. in Erlangen. J. E. 

Had ec. 1777. Schwartk. 4. 
3) Ernst Wagner, Romandichter, C. Barth «4 
4) J. G. Rosenmaller, Theol. J. J. Haid ¥. 
‘Schwarrkunst. 
«Heineken, Dict. — Fissl1, Kunstler 
W. Engelmam 
Bach, G. F. Bach, thilringischer Maler, Mite 
des 18. Jahrh. 


‘Nach ihm gestochen : 

4) J. Chr, Bek, Pastor. CG. Endner ee, Onl 
Ml. Fol. 

2) Friedrich I11., Herzog von Sachsea-Gas, 
Bernigroth sc. 1746. 4. 

3) Ant. Ulrich, Herzog von Sachsen-Meiningen. 
Geat, von Doms. 4. 

*, Heineken, Dict. — Fis 














1, Kinsler 
W. Engelmann. 

Bach. Karl Daniel Friedrich Bach, M- 
lor, geb. 1756 in Potadam, wo er von Kriger deo 
ceraten Unterricht in der Malerei erhielt. In Ber 
lin stand er splitter cum Akademiedirektot 
Lesueur, Chodowiecki und Frisch in naher Be 
richung. Nach einem vierjibrigen Aufenthal it 
Italien, zu dem ihm sein Gdnner, der Graf 0ss0- 
linsky ‘eine Pension ausgesetzt hatte, wurde & 
1792 zum Direktor der neugegriindeten Kurs 
sobule in Breslau ernannt. Seine «Umrisse det 
besten KUpfe und Partien nach Rafaels Gea 
den im Vaticane sind eben 0 sehr im Geschmack 
der akademischen Zopfucit, wie seine -Auwd- 
sung, schUne Formen nach einer einfachen Reg! 
au bilden, filrK nstler, Handwerker und Press! 
des Schinen.« Allegotion, wie man sie dxzss 
liebte, sind unter seinen Darstellungen besoxe 
hiufig. + in Breslau 1826. 

's. Mousel, deutsches KOnstlerlex. 








8) Von ihm radirt: 


1) Triomphe de Lonise, rine de Prusse. 
2)12 BIL mythol, Inbalts, nach elgenen Zeleh- 


‘pungen. 


'b) Nach ihm: 


1) Umrisse der besten Képfe und Partien aus dex 
Gemilden im Vatican, nach Rafael. Ger. ond 
hhorausgegeben von C. Bach. 24 Bll. auf Tor 








pepior 1816. gr. Fol. 


Joseph Bach 


2) Brostb. des Grafen 0. G. H. Hoym, H. Sin- 
tzenich sc. 1795. Oval. Fol. 

43) (Wenigstens) 6 BU. Kopfe. C. Bach inv. et del. 
'W. Sander sc. Ki. Fol. 





W. Engelmann, 

Bach. Joseph Bach, Kupferatecher, geb. 
1774; 1816 als Lehrer der Situations und Land- 
Lartenstecherkunst an der k. Akademie in Dres- 
den angestelit, + 1843. Zu seinen besten Arbei- 
ten gehdrt der topographische Plan der Um- 
gegend von Leipzig. 





Bach. Joh. Gottlob Bach, Lithograph, gob. 
1809 in KI. Lehna bei Ltitzen, + 1847. Er erbielt 
seine Ausbildung in den lithographischen An- 
alten von Weber in Leipzig, Dondorf in Frank- 
fart und Simon in Strassburg, wo er die Ansicht, 
és Munsters in Graviermanier auf Stein aus- 
fihbrte, eine Arbeit, die zu seinen vorallglichsten 
giirt. Von Paris, wo er nach seinem Strass- 
burger Aufenthalt’ mehrore Jahre gearbeitet, 
kehrte er 1844 nach Leipzig zuriick und griindete 
hier eine lithographische Anstalt, die sich bald, 
samentlich auch in dem damals neu aufkommen- 
den Farbendruck, besonders fiir naturwissen- 
xiafiliche Darstellungen, cinen bedeutenden Rut | 
‘ewarb. Nach dem Tode Bach's stand die Anstalt 
kane Zeit unter der Leitung seines Bruders Dan. 
Geel B. (f 1849), dann unter der Leitung Ed. 











un) 
in 








Simer’s, in dessen Besitz sie von 1951 bis 1671 
etl. 
Unter den vielen von B. lithographirten und 
sus seiner Anstalt hervorgegangenen Bil. sind 
mermibnen: 
1)Joach. Lelewel, poln. Minister, Historiker. 4. 
‘iit Facsimile, 
(General Bem. Kurowski del. Fol. 
(General Heinr. Dembinski. Fol. 
4) Cart Preusker, Halbtg. Fel. 
Kathedrale von Strassburg, Nach einem Da- 
guerrotyp von E. Simon. Imp. Fol. 
@)Ansteht won Gutad minar, einem Minaret des! 
‘alten Delhi. Parbendruck. 
7)C. Schorn, Maer, W. v. Kaulbach del, Fol. 
8) Ueberfahrtam Schreckenstein. Nach L. Rich- 
ter. gr. qu. Fol. 
{)Ansicht von Jena, mit 28 Randbildemn. Zur 
300 j. Jubelicier. Imp. qu. Fol. 

10) Acbt Farbendruckbilder in der franz. Ausgabe 
der Undine von Fr, de la Motte-Fougué. Leipz. 
1857. gr. 4. 

srschiodene Lithographien in : Deutsche Kunst 
jd und Lied von A. Béttger. 1859. 1. 
(Nr. Toit unter B. Stérmer, 
W. Engelmann, 

Bach. Alois Bach, Genre- und Schlachten- 

naler, geb. 1809 zu Eschelkamm im bayr. Wald, 
studirte auf der Milnchner Akademie unter Prof. 
Heinrich Hess, vertauschte aber die ‘alten Hi 

ligen desselben bald mit den modernen Soldaten 
seines Braders Peter, der ihn mehr anzog. Auch 
Einftisse Wagenbauer's und Biirkel's, besonders| 
aber Wonverman’s sind in den militirischen 








Max Baoh. 509 


und sonstigen Genrebildern erkennbar, die B. 
in iziemlicher Anzahl produzirte. Das Land- 
schaftliche spielt durchweg eine so vorherr- 
schende Rolle, dass die Figuren mebr nur als 
Staffago erscheinon und als Mittel zur Vervoll- 
stindigung’ der koloristischen Stimmung, die er 
mit Vorliebo in einem ktthten grauen Tone hilt. 
Inder Behandlung des Landschaftlichen schlosser 
sich scit Jahren durchaus sn seinen Freund Ed. 
Schleich an, ‘zu dessen Schule er eigentlich zu 
rechnen ist. Seino bedeutendsten Bilder aus 
neuester Zeit sind Ein oberbayerisches Dorf zur 
Erntezeit und Eine Viehherde bei herannahen- 
dem Gewitter. 


‘Nach ihm lithographirt 

Bayerische Landpferde, Lith. Tondruck von C. 
‘Staub. -MOncbon (1868) Piloty und Lablo, im 
Kinig Ludwigs Album, 

Fr, Pech, 

Bach. Hermann Bach, Bildhauer in Stutt- 

gart, Sobn des verdienten wiirttembergischen 
Topographen Heinr. B., geb. zu Stuttgart 
41, Okt, 1842, Er wurde, nach einer Lehr- 
zeit bel Bildhauer Schmid, im J. 1862 Z0gling 
dor Stuttgarter Kunstschule, wo Prof. Wagner 
sein Lehrer war. Nachdem er spiter in dessen 
‘und in Prof. Kopp’s Atelier gearbeitet, ging er 
mit einem Staatestipendium nach Italion und 
hiolt sich von 1868—1870 in Rom auf. Dort 
nahm er eine Wendung zur religidsen Kunst, 
dio or jetat in Stuttgart im eigenen Atelier vor- 
augswéise xu pflogen sucht, Von seinen Arbei- 
ten sind zn nennen: 

1) Die Spinnerin, halb lebensgroGe Figar in karrar. 
‘Marmor, im Besitz I.M, der Konigin von Wirt- 
tomberg. 

2) Der Pifferaro, Pendant zum vorlgen, noch im 
‘teller des Kinstlers, 

3) Der verlorne Sohn, Gipsgrappe ven 2 Fig, in 
4) LebensgriBe. 

4) Madonna, UberlebensgroB in Sandstetn, in der 
F. Léwenstoin-Wertheim'schen  Scblosekapelle 
14 Klein-Henbach bel Werthetm. 

5) Schiller und List, GberlebensgroBo Figuren in 
Sandstein an der Fassade des Georgentums in 
Calw. 

6) PietA, Skizze, snr Ansfuhrung in Marmor be- 
‘stimmt fir dle Kath. Kirche in Pforzheim, 

‘Ausserdem verschiedene dekorative Arbeiten 
in Sandstein far Stuttg. Bauten, 2. B. die 
Yersinsbank, die Vill us 

Vach Mitthilungen des Kinutler. 
A. Winttertin. 

Bach. Max Bach, Maler in Stuttgart, Bruder 

des Vorigen, geb. zu Stuttgart den 17. Okt. 1841, 
erhielt den ersten Zeichonunterricht von seinem 
‘Vater und dem Maler Obach. Im J. 1855 in dio 
dortige Kunstschule eingetreten, widmete er sich 
vorebmlich der Landschaft unter Prof. Funk's 
Leitung. Da aber die Richtung seines Talontes 
weniger auf die Oelmalerei ging, besuchte er von 
1864—66 neben der Kunstschule auch das Poly- 














technicum, um dort das technische Zeichnen zu 


510 Max Bach 


Jacques Bacheley. 








erlernen. Zugloich machte er Versuche im Litho 
graphiren und Radiren, worin er sich in den 
J. 1868—70 zu Nlirnberg und Munchen tilehtig 
ausbildete, nicht ohne sich auch umfassende 
Kenntnisse in der Geschichte der Kunst und des 
Kounsigeworbes anzueignen. Von Ostern 1871 
Dis Ostern 1873 war er Lehrer an der Real- und 
der Handwerkerschule ‘zu Alzoy. Gegonwartig 
ist erin Stuttgart hauptsiichlich fllr dieZeitschrift. 
Das Kunsthandwerk, herausgegeben von Bucher 
‘und Gnauth, beschiiftigt. 

Aufsiitze von ihm befinden sich in der Zeit- 
schrift Wirtemb. Franken und in der Zeitschrift 
{£.bild. Kunst, herausgegeben von C. v. Liltzow. 


) Von ihm radirt: 
Architekton, Skizzen aus Nurnberg. 
1869—T1, 30 BU. 4, 


) Von ihm lithographirt 

1) Das Lenninger Thal, Panorams mit Randansich- 
ten, Stuttg. gedruckt bel F, Malté 1866. gr. 
Fol. 

2) Ansteht von Waldenbuch. gr. 4. 

3) Das Tabingor Schloss. 4. 

4} Ale Prospetto von Stutgart (2 BU. . Fol 
1867) und Uim (gr, qu. Fol. 1870) facstmilir. 


©) Von ihm autographirt 
Musterbuch fiir Zeichner, Lithographen, Graveure 
‘und Kunstgewerbe, Eine Sammlung von Orna- 
menten ete. aus der spitgothlachen und Ri 
Davonbis otztersehlenen ; Heft 
5. (1873). 36 BI. Fel. 


Narnberg 


















5. Liitzow's Zeitechr., IV, Betbl., p. 125; VI. 
Bibl. p. 
Nach Mitthellungen des Kiinstlers. 
A, Wintterlin, 


Bach. Albert Bach, Genremaler in Stutt- 
gart. Bilder yon ihm aus den J. 1865 und 1866: 
Postwagenabonteuer und Ackerbauer vom Rogen 
tiberrascht. 

8. Liitzow's Zeitschr. I. Belbl. 23. 

Bach, Guido Bach, Maler, wurde 1828 zu 
Anvaberg in Sachsen geboren und bildete sich 
auf der Dresdner Akademio und unter der be- 
sonderen Leitung Julius Hilbner's. Anfang der 
sechziger Jahre wendete er sich nach London, 
wo er noch gegenwiirtig als geschiitzter Genre- 
und Portritmaler lebt; namentlich werden seine 
Aquarellarbeiten gerilhimt, 








©. Claws, 
Bach. Robert Bach, Bildhauer zu St. Pe- 
tersburg, Schiller der Kais. Kunstakademic. Im 
J. 1850 ‘fertigte er die Blste des Professors 
A. Markow (im Muscum der Akad. d. K.), 1863 
die Bilste des Grafen N. A. Kuschelew-Bes- 
borodko. 
'. COopm. mar. A. wer. Ana. x. (Mater. 2, Gesch. 
a. Akad, d. K.) redlg. v. Petrow, St. P. 1866, 
TiL, 43, 105. 441. — Yuas. aurer. an. x. (Aus 
stellungskat. d. Ak. 4: K,) 1863. 








Bachaumont. Louis Petit de Bachau- 
mont, franzisischer Architekt, Radirer xd 
Scbriftsteller, geb. um 1715, + 2u Paris 1771 
Er schrieb: Mémoires sur le Louvre. Paris 11. 
; Sculpture et Gravure. Par. 1754. 12.; Esai 
sur Ia peinture, la sculpture et Tarchiteeture, 
Par. 1751. 12. (eine zweite Ausgabe 1782, § 
Sein Bildniss: ganze Figur; de la Fosse *, 
nach Carmontel. Fol. | 


‘Von ihm radirt: 
1) Crozat, Abbé. Nach Mme, Doublet. 4. 
2) Fr. de Troy, sen. Maler, Nach Ders. 4. 
8. Heineken, Dict. — Fissli, 


Le Blane, Manuel. 
W. Engelmana, 
Bache. Otto Bache, dinischer Genrems, | 
|geb. 21. Aug. 1839 in Roeskilde, besuebte die 
Kopenhagener Akadomie und bildete sit 
‘namentlich unter der Leitung Marsan 
‘Niichst Der Fahrt zur Kirmess (1863) und eve 
andern flir die Galerie Christiansborg axgetsu- 
ten Genrosttick (Arbeitswagen an einem Zier 
werk) hatten besonders zwei, 1866 ausgeteltt 
Bilder Bache's, Ein Paar Dachshunde und Dsch 
hund mit Jungen, ginstigen Erfolg. In feat 
ben Jahr ging er mit einem Rei 
der Akademie nach Paris, wo er sich oe 
Zeit authiolt. Die Bilder, die er scitdem 5 
‘malt, zeigen entachiedene Vorliebe ftr Decarpt 


Nach ihm: 

4) Bine Jutlinatsche Banernfamilie, de tn ex= 
mit Ochsen bespannten Wagen zur Kinmes {itt 
Rad. von W. Zillen, Dinisches K. ¥. But 
1864. gr. Fal, 

2) sTiunde werden nicht augelassen.« (Dog. 
admitted.) Farbendrack von L. Pranget (i 
Boston, 1873. Fol. 

Bed. 


Bachel. Bachol. Von diesom Stecher ds 
18, Jahrh. finden wir angeftthrt 

8 Bil. Wissenschaften und Kiinste mit Kinde 

‘Aguren in grotesken Einfassungen. Nuch. 


‘D. Gravelot, gr. 8. 
W. Engelmans. 
Bachelet. M. Bachelot, Goldarbete #4 
19. Jahrh, in Paris, dessen. ‘Anstalt aussi 
Gogenstiindezukirchlichom Gebrauchellefen=! 
in solchen Arbeiten, in denen die tradition? 
‘Typen des 12. und 13. Jabrh. unveriindert ¥it 
derholt werden, besonders repommirt ist. 
Gazette des Besux-Arte, XXIV. 141 


Bacheloy. Bacheloy, franzisischer Male 
13. Okt. 1691 in dio Malergilde von Rouen st 
| genommen und 1699 zum Vorateher der Genossea- 
‘schaft des hi. Lucas ernannt, lebte noch 1713. 
Vielleicht Vater des Kupferstechers Jacques B. 

s, Arebives de Vart francais, I. VI. 199. 201.212 

J. Gudiffres: 

Bacheley. Jacques Bacheloy, fransis- 














asi, 























Ed, Dobbert, 


scher Kupferstecher, gob. 17122uPont-! Bviq’, 


Jeoques Bacheley 


Nicolas Bachelier, Bit 








in der Normandie, Schiller von Philippe Lebas, 
arbeitete in Paris und Rouen, wo er 1781 starb. 


‘Von ihm gestochen : 


1) Bernard Le Bovier de Fontenelle, franz. Mathe- 
matiker. Brust, 3, links. 12. 

2) Claude Nicolas Lecat, franz. Arzt, Brustb., 3/g 
Unks. Nach Dupont. kl. 4, 

3) Vue de la ville du Havro do Graco, Bacheley 
del, et eculp. Im Unterrande Dedikation an 
die Rouener Keufmannschaft und das Wappen 
‘hrer Zuntt. gr. qu. Fol, 

4) Drei Ansichten von Rouen flr: Le Climat do 
Rowen, von Cl. Nic, Lecat. qu. Fol. 

a) Voe du Port de Rouen, 1765. 

1D) Rouen vu de dessus de la voute de1'Eglise 
des Chartreux. 

€) Rouen vu du Mont S, Catherine. 1768, 

8) Vue du Pont de Voges. Nach B, Breenberg. 
M1. qu. Fol, 

8) Vue du Tibre, Nach Dems. il. qu. Fol, 

7) Vue d'italic. Nach Dems. il, qu. Fol. 

§)Vuo de Rotterdam. Nach J. van Goyen. 
4. Bacheley e, en 1767, Le Bas exe, gt. qu. 

ol. 

9) Chitean de Ryswick, Nach J. Rutsdaél. qu. 
Fol. — Die Platte ist H. Ribard in Rouen go- 
‘widmet, in dessen Sammiung sich das Original- 
remilde befand. 

19) Environs d'Utrecht, Nach Dems, 
Seitenstick zu dem Vorhergehenden, 

M)La Redoute de Schenk. Nach B, Peters. gr. 
qu, Fol, 

WL'Entrée de la Meuse, Nach Dems. 
Fol. 

1s) Vue de Leide, Winterlandschaft mit Seblitt- 
sebubliufern sof einem Kanal, Nach Hi Mf 
Zorg. qu. Fol. 

14) Tempéto sur les edtes de Groenland. Nach 
J. Peters. qu. Fol. 

18) Tempéte dans la mer du Nord, Nach J. Ver- 
net. qu. Fol. 

16) Titelblatt_nach eigener Erfindung, Unten die! 
‘Schmiede Vulkan’s, welcher der Venus den Helm 
des Mars Gberbringt. Oben Jupiter anf seinem 
‘Adler; neben und unter thm die vier Sinno: 
Gebir dargestellt durch Apollo, das 
arch Juno, der Geruch durch Flora, und der: 
Geschmack "durch Bacchu: 

Bacheley del. et seulp. — 
seosibus, und zwel franz. 

17) DrelfPlatten nach J. B. Descamps fur: Deibé- 
rations et Mémoires de la Soclété Royale agri- 
culture de la Généralité de Ronen. Rouen, 
8. (Titelblatt und p. 125 und 207.) Erwihnt 
bet Lebl. 1-3. 

18) Vignette. In der Mitte sitzt eine Dame in fran- 
sisischer Modetracht des 18. Jahrh,; inter ihr 
steht ein Neger, der thr mit der Rechten einen 
Ficher iberreicht und mit der Linken einem 
Willen einen Spiegel hinhit. Nach Gre velot. 

4. 

19)Randversterung um den franz. Text, welcher 
das ru Bhren des Marquis von Miromesnil ertich- 
fete Denkmal erklirt. Bacheley del. et scul. 
qu. Fol. 

* Huber and Rost, VII. 154. — Le Blane, 
"Manuel 1, 116, 

B. Kollof. 














qu, Fol. 


er. qu. 

















* Bacheley, L.G.M. Bacheley, Zeichner und 
Radiror zu Paris um 1800, nioht 2u verwechseln 
mit dem Vorigen. 


‘Von ihm das Blatt : 


Allegorie de la Patente, Fol, 
4s. Le Blane, Manuel, 


Ohne Beretchnung, 


W, Engelmann. 
Bachelier. Nicolas Bachelior, franu- 
sischer Architokt und Bildhauer, gob. 17. Juni 
1485 zu Toulouse, einer der ersten, der im atld- 
lichen Frankreich der Renaissaneo Kingang ver- 
schaffte. Seine Familie, seit langer Zeit in 
Frankroich’ ansiissig, stammte aus'Luces. Vom 
Vater in den ersten Elementen der Kunst unter- 
richtet, ging er noch jung nach Italien, wo er, 
wie man sagt, 2u Michelangelo jin unmittetbare 
Borichung kam und verschiodene Skulpturwerko 
flir rdmische Kirchen und Paliiste ausfibrte. 
1510 kebrte er in soine Vaterstadt aurick. Unter 
der groBen Anzahl der ihm sugeschricbenen 
‘Werke haben manche ohne Zwoifel auf seinen 
‘Namen keinon Anspruch. Wir fihron digjenigen 
je von den alten Autoren, namontlich 
Dupuy du Grez, erwithnt sind, 

Eine der ersten Arbeiten nach seiner Ruick- 
kehr von Italien war dio innere Dekoration des 
Stadthauses von Toulouse; am Kapitol der- 
selben Stadt schmtickte er eines der dusseren 
hore, das 1817 zerstirt wurde, mit mehreren 
Bildwerken, deren Bruchstilcke jetzt im Musoum 
von Toulouse aufbewahrt sind. Fur die Kirchen 











“|der Stadt war er vielfach beschiiftigt; an der 


Kirche St, Sernin leiteto er den Bau des Portal’s, 
fiir den Hauptaltar yon 8. Etienne fuhrte er ein 
grofles Skulpturwerk in runden Figuren at 
das den Tod der Maria darstelite, flr die Kircho 
Des péres de la Trinité ein Altarwerk : Christi 
Geburt, fiir’St. Nicolas, La Dalbade und die 
Kirche der Cordoliers tihnliche Arbeiten, Von 
allendiesen Bildwerken, dic bisauf geringoUober- 
reste wihrend dor ersten Revolution zerstirt 
wurden, haben{wir nur durch die Beschreibungen 
von Dupuy du Grez Kenntuiss. (Nach der In- 
schrift des Altarstiickes von Dalbade, das sich 
erhalten hat, wurde das Werk 1545 vollendet. 
Yon den Skulpturen aus der Kirche der Corde- 
liers und St. Etienne besitzt das Musoum von 
Toulouse oinigo Bruchstiicko : No. 813846 des 
Katalogs.) Von den prichtigen Holzschnitze~ 
reien in St. Marie d'Au‘ch, deren Ausfithrung 
B.leltete, werden ihm selbst die vier groBen 
Hauptfiguren sugoschricben. 

Unter den Bauwerken des Kuinstlers erwithnen 
wirdie Kirche von Assier (Dép. dos Lot), die 1515 
begonnen ‘wurde; in einer Kapelle derselben 
bofindet sich das gleichfalls yon B. ausgefllhrte 
Grabmal des Stifters der Kirche, Galiot de 
Genouiliac, Gouverneurs von Languedoc. — 
1543 bogann B. den Bau der Briicke St. Cyprien 
von Toulouse, der von seinem Sohne Dominique 








512 ‘Nicolas Bachelior 


Charles -Claude Bachelier. 








(8. diesen) fortgesetut wurde. — Von Privat- 
bauten sind die Palisto Saint Jory und Lasbordes 
in Toulouse zu nennen. Das Portal des erste- 
ren und besonders die Statuen, die es zierten, 
erschienen den Zeitgenossen so schiin, dass thre 
Zeichnung Michelangelo zugeschrieben wurde. 
‘Auch das Schloss von Assier (Dép. des Lot), 
ines der prachtvollsten jener Gogond, scbmlickte 
B., nach BrantOmo, mit Reliefs, Busten und 
Medaillons, und das Palais von Assozat besitzt 
von ihm noch jetzt sehr feine Holz- und Eisen- 
ornamente. Wie viele Kiinstler der Renais- 
‘sance, wusste er verschiedene Kunstgebiete zu- 
gleich zu beherrschen; auch in der Goldschmiede- 
Konst war er ausgezeichnet und arbeitete ein 
Reliquienkiistchen des hi. Georg, das als cin 
voruilgliches Werk dieser Kunstgattung gerlihmt | 
wird. 

B. lebte bis mindestens 1566 und starb wahr- 
scbeinlich in Spanien, wohin Karl V. und P! 
Upp IT. thn berufen hatten. Nach dem Tode des 
Kitnstlora wurde seine Buste, cin Werk des 
‘Toulouser Bildbauers Mare Arcis, im groGen 
Saal des Kapitols von Toulouse aufgestellt. 

4. Ad, Lauce, Dict. dos Architectes. — Bérard, 

Diet. — Bidgraphio Toulousaine, 1523. 1. x. 
— Ad, Berty, La Renaissance monument 
a France, — Dupuy du Grez, Tralté do la 
rinture 1099. p. 67. — Catalogue des Anti- 
quités du Musée de Toulouse. 1865. 
Dussicux, Artistes francais dI'étranger. 
J.J. Guifrey. 

Dominique Bachelier,  fianzUsischer 
Architekt, Sohn des Vorigen,’lebte in Tou- 
louse, wo er verschiedene Arbeiten des Vaters 
fortsetzte, wie den Bau der Brileke St. Cyprien, 
der 1513 begonnen war und erst 1601 von Pierre 
Souffron beondigt wurde. Ausserdem wird 
das Palais des Prisidenten Clari zu Toulouse 
und der plastische Schmuck desselbon als sein 
Work bezeichnot. Niheres Uber das Leben und 
die Arbeiten dieses Kinstlers, der an Ruf und 
Talent gegen seinen Vater weit zurilckstand, 
Ist nicht bekannt. 

8. Lafforgue, Recherche les arts ot les 
aitistes en Gascogne au XVI. sidle, Paris, 186 
~V. Advielle, Les beaux-arts en Rouergue & 
diverses époques. Rodez, 1868.—Biographic 
Toulousaine. 









































J.J. Guiffrey, 
Bachelier. Joan-Jacques Bachelier, 
franaBsischer Maler, geb. zu Paris 1724, + eben- 
daselbst 1806. Er zeigte sich sehr geschickt im 
Malen von Blumen und Fritchten, verfertigteauch 
‘Jagdstiicke und verstiog sich sogar zur Ausfiihr- 
‘ung von Historien, durch die er 1763dio Mitglied- 
scbaftder ktnigl. Akademie erwarb. Eines dioser 
unbedeutenden Bilder (Cimon im Geftin 
befindet sich im Louvre. Sein Talent als Blu- 
‘meomaler verschaffte ihm die Leitung der Por- 
ollaumalereten in der kinigl. Fabrik zu Sévres, 
in welchem Amte er mit vielem Erfolge thitig 











war. Ebenso rithmlich und nachbaltiger wirkte 


er durch die 1766 auf seinen Betrieb und seine 
Kosten gestiftete froie Zeichnenschut-le firKuns 
handwerker in Paris, die unter seiner Leitung 
einen gewissen Einfluss auf die Entwickelung 
des damaligen Geschmacks im Veraierungswesen 
auslibte, indem sie sich der Richtung anscbloss, 
dieindenletzten Regierungsjabren Ludwig's XV. 
durch echiichternea Zurllckgehen anf dic antike 
Rleinkunst und durch allmiliges Einmischen 
dieses noucn Elements in das Rokokogenre dex 
unter Ludwig XVI. aufkommenden zopfantiki- 
schen und etwas massiven Dekorationsstil zuz 
Durchbruch verhalf, Diese Schule berlebte die 
Revolution und entapricht noch in throm heutigen, 
vielleicht etwas ungentigenden Bestande witk- 
lichen und wesontlichen Bodiirfnisson einer 
Hauptstadt, wo die feineren Gewerbe den Lures 
und die Launen der Reichston der ganzen Welt 
tur Grundlage und demnach mbglichst hiafgen 
Weehsel zum Gesetze haben. 

Bachelier machte auch die ersten Versoche in 
Wachsmalerei; or bediente sich dabei eines a2- 
geblich von iim selbst entdeckten Verfabress, 
und gerieth dartiber in gelehrte Streitigkeite: 
mit dem Grafen Caylus und andern franzUsischen 
Architologen, dio sich mit der Wiederauffindung 
der von den’Kunstlern des Alterthums bei der 
Enkaustik gebrauchten Mitteln beschiftigten. 


Nach ihm gestochen . 

41) Collection de cul de lampes et fleurons inventéset 
dessinés par M. Bachelier, peintre da Roy, tire 
de la grande Edition in folio des Fables de Le 
fontaine, et gravés par P.P.Choffard. Distr 
bués en quatre suites, A Paris chés la 
Cherean. 4. 

Erate Folge, Sechs Bl., numerirt von 14—6s. 

Zweite Folge. Sechs Bil, numerirt von 7>— 

12, — (Ob die angekiindigten beiden ander 

Folgen ersehlenen sind, ist zwelfelhaft.) 


Seine Schrit 


Histoire et secret de la 
Jo sentiment du comte de Caylus, Paris 1755.5. 


s. Jal, Dict. critique, — Bellier, Dict — 
Archivos de Vart frangals 1. — Fiori 
Gosch. der zelchnenden Kinste, IIT, 3$4. — C2 
Blanc, Hist. des peintres de toutes les Ecoles 

E, Koll. 
Baheller. Charles-Claude Bachelier, 

franzbsischer Lithograph , geb. zu Paris, wo e 

1844—1860 hauptaiichlich thitig war. Unterseinen 

Worken ist viel gewthnliche Markt- und Fabrik- 

wasro; die andern erheben sich nicht Uber die 

MittelmiiBigkeit. Sie bestehen in zahlreichen 

Ansichten aus Frankreich, Italien, Spanien, 

Doutschland, Russland und andorn Liindern; von 

Stidten, Kirchen, Kldstern, Burgen, Schidssern, 

‘Sffentlichen Plitzon, Monumenten u. s. w. Die 

meisten sind nach eigener Zetchnung. Wirnen- 

nen folgende: 
1) 32 BIL fOr: Moyen-ige monunoental et achéo- 
logique. Paris, chex A, Hauser, 1840—1846. Fo. 




















ture A Ia clre contre 




















Charles-Claude Bacholior 


Auguste Bachelin. 513 











2) 29 Bu far 
Nach Zeichnangen von Phil. Benoist 
cher Bolla, 1845—1852. qu. Fol. 


3) Lyeées et Heoles de France, 25 BIL. 1866—1867. 


Italle monumentale et artistique. 
Paris, 





#. qo. Fol, 
4)35 BIL fir; Sculptures Aécoratives. Pa 
A Levy. Fol, 1863-1864, 





58) Versebiedene Prospekte. Fol, uud qu, Fol. 


a) Aachen, Domkirehe. 

b) Chambord, Schloss, 

©) Dresden, Zwinger. 

4) Heidelberg, Schlosshot. 

¢) Mainz, Ostseite des Doms. 

1) Manchen, Maria Hilf in der Au, 
2 Paris, 25 Ansichten. 

1h) Petersburg, Isaakskireho. 

§) Rom, 4 Ansichten. 

K) Speier, Vorderseite des Doms. 
1) Toledo, Kathedral 
m) Warscban, 5 
n) Wien, Steph 














skire 





E, Koltoff. 


Bachelin. Auguste Bachelin, Schweizer! 
Malet von Historien, Genre und Landschaft, geb. 
Sept. 1830 in Neuenburg. Die klassischen Stu- 
ica, denen er sich anflinglich widmete, gab eraus 
Kuustliebe auf, um unter dom iltern J. W. Moritz, 
iuem geachteten Aquarellisten, das Zeichnen, 
‘sdunter dem Genremaler W. Moritz, dem jtinge 
a, daa Malen zu lernen. 1852 ging er nach Paris, 

tl trat auf einige Monate bei Charles Gleyre 
iasAelier , der so viele Knstler der franzisi- 
sclenSchweiz ausgebildet hat. Aber dielebhatte 
File von Couture's rmischer Orgie im Luxem- 
lworg lockte ihn mehr, und unter diesem Moi- 
Ser tollendete er seine Ausbildung. Mebrere 
‘abte arbeiteto er in Paris und beschickto auch 
‘piterhin, neber Ausstellungen seiner Heimat, 
frtwihrend den Pariser Salon. Seine Neigung. 
ing auf das historische Fach, aber weil daftir 
‘esonders in der Schweiz wenig Aussicht ist, 
auste er sich Anfangs anf Genre und Land~ 
‘shaft beschriinken. Auf der Neuenburger Aus- 
sellung von 1855 trat er zum ersten Mal, und zwar 
‘ofort mit 6 Bildern sehr verschiedener Art aut. 
Neben mehreren, im Charakter bestimmter Jah- 
rszeiten gehaltenen Landschaften stellten dio 
‘Primavéres et Marguérites« zwei Damen in 
sidtiseher Toilette auf einer Blumenwiese dar; 
‘Maie eine ziemlich freie Gesellschaft von Damen 
‘od Herren im Griinen. Das Urtheil tiber diese 
enten Talentproben lautete sehr verschieden; 
toch erkannte man sogieich den originellen 
Kistler, der sich der Natur mit einem strengen, 
ater noch ziemlich kithlen Realismus anschloss. 
Amehesten erinnerte Auffassungund Behandlung, 
sn Courbet, der seit dem Salon yon 1850 so rasch 
1a groBem Anuschen gekommen war. Mit solchen 
Stoffen befand sich B. noch nicht auf dem eigent- 
lichen Felde seines Talents. Im J. 1856 war er 
lei den eldgenissischen Truppen, welche die 
Rkeingrenze besetzten, und 1850 hogleitete er; 
ia Italien die Freischaar der Alpenjiger unter| 

Meyer, Kinstler-Lextkow, I, 

















Garibaldi, um von dem Gefechtsfeldern Skizzen 
‘nud Korrespondenzen in franzisischer Sprache 
an Iilustrirte Journale zu schicken. Hier ent- 
schied sich seine Vorliche flr militirische 
Szenen; in die Heimat zurlickgekehrt, wurde 
er bald zum beliebten Darsteller der nationalen 
‘Tagesgeschichte. Er hat scitdem viele Theile 
Frankreichs, auch die Inseln der Normandie, 
besucht und den Winter 1864—1865 in den klas- 
sischen Kunstatidten Italiens, bis Neapel hinab, 
die Meister der Renaissance studirt. Golegent- 
ich griff er auch in fremdes Volksthum hintiber: 
m Pariser Salon von 1861 sah man die Vedette 
(cinen franziisischen Garde-Ktrassier auf Vor- 
posten) und die Erstlirmung des Kirchhofs in 
der Schlacht bei Magenta; vorwiegend blieben 
aber die heimischen Stoffe. Ein rlistiges, rasch 
schaffendesTalent, dasdie Landschaft beherrscht, 
flr das Genre entschiedon begabt, aber auch flir 
die wirkliche Historie gebildet, pathetisch und 
schwungvoll genug, hat B. aus dem Marsch- 
und Lagerleben der Schweizer Armee eine 80 
grofe Zahl Oelbilder gemalt, dass wir nur ein- 
zelne hervorheben kinnen. Yon lustigen Szenen 
der Verproviantirung, der Feldpost u. 8. w., 
stoigt er zu sehr ernsten und tragischen Daretel- 
lungen auf. Ein groBes Hauptbild war auf der 
Newonburger Ausstellung von 1860 Der Marsch 
ines schwelzer Infanteriebataillons zur Grew 

besctzung von 1857, wirksam besonders durch 
die diistre Stimmung der winterlichen Land- 
sehaft. Aus dem grofen Krieg von 1870—1871, 
bei dem er die Schweizer Armee an die franzi- 
sische Gronze im Jura bogleitote, hat er das 
Hauptereigniss an dieser Grenzo, den Ucbertritt 
von Bourbaki’s flichtiger Armee auf Schweizer 
Boden, in einem grofen, sehr wirkungevollen 
Gemiilde dargestollt. Eine Episode des fureh 

baren Ereignisses hat auch A. Anker (was ich 
zu dem Art. Uber ihn nachtrage) in einem rith- 
renden Bilde geschildert: franzisische Soldaten 
in cinem Schafstall auf Stroh einquartiert, von 
einem alten Bauer, seiner Frau und Tochter go- 
pflegt. Bachelin brachte, seiner Grundrichtung 
gemiss, den groBen geschichtlichen Moment 
solbst aur Anschauung ; er zeigt die Ost-Armee, 
wie sie in volliger AufWUsung und Verwirrung, 
unter dem eisigen Glanz des Winterhimmels, in 
tiefem Schnee die Grenze iiberschreitet. Nament- 



































Schlachtfeldern und den kalten nebligen Bergen 
von bedeutender Wirkung. Zuweilen hat der 
sche Kiinstlor auch auf nationale Erinne- 
rungen zurlickgegriffen. So brachte die Neuen- 
burger Ausstellung von 1866 eine Szene aus der 
‘Vertheidigung der innern Schweiz gegen die ein- 
dringenden Truppen der franzUsischen Republik 
und Den ‘Tod des Fihnrich’s von Montmollin, 
eines Nouenburger’s in der Schweizergarde von 
Ludwig XVI., der am 10. Aug. 1792 bei der 
Vertheidigung der Tuilerien mit seiner Truppe 
65 





514 














Auguste Bachelin 


fel. Das letztere Bild jetzt im Museum von 
Neuenburg. 

‘Yon den historischen Darstellungen wendete 
sich B. zuweilen auch zur Schilderung der nicht 
kriegerischen Arbeit und Freude seines Volkes 
Za den Bildern dieser Art gehiiren die priich- 
tigen »Faucheurs des Alpes im Pariser Salon von 
1863, Wildheuer von Uri auf schroffstem Gebirg, 
und das Schwingfest (lutteursdu Haslie), ein gro- 
Bes lebensvolles Bild, das namentlich durch die 
energische Zeichnung der Ringer und die kriiftige 
Farbe auf der Pariser Ausstellung von 1867 viele 
Beschauer anzog. Auf dersclben Ausstellung 

hatte der vielseitige Ktinstier auch noch zwei 
Phantasiebilder, welche der Geschichte der 
sehweizer Pfahlbauten zur Erliuterung dienten 
das eine stellte eine Ansiedelung der Steinzeit, 
das zweite eine der Bronzezeit dar. 

Reich an Erfindung, sehr gliicklich in der! 
Wahl neuer und anziehender Stoffe, filhrt Bache- 
Jin seine Bilder mit rascher Hand aus. Er liebt, 

mnlich wie sein Landsmann Anker, cinen flotten, 
Vortrag; um Feinheit der Durchfithrung ist es 
ihm weniger zu thun, In Bezug auf manche sei 
ner Werke kénnte man wol auch sagen, er sci 
mehr Zeichner, als Maler. Als Scbriftsteller 
fulhrt er eine gewandte Feder und hat zahlreiche 
Artikel aus Geschichte, Alterthum und Kunst in 
Revuen und Journale, und viele Zeichnungen 
sammt Beschreibung in Illustrirte Zeitungen von 
Frankreich, England, Deutschland und der 
Schweiz geliefert. Zu mehreren groGen Albums, 
die sich theils auf militirisehe Zeitgeschiehte 
bezichen, theils, in meist humoristischer Weise, 
die Sommerexkursionen der Schiller von Neuen 
burg erziihlen, hat er die illustrirenden Skizzen 
selbst auf Stein gezeichnet. 
































Schriften und Illustrationen Bachelin's: 


1) Alexandre Berthier (durch Napoleon souveriner| 
Furst von Newenburg) et la Principauté de 
Neuchitel 1806—I814. 1 Band. 

2) Les Girardet (die berdhmte Neuenburger Familie 
von Malern und Kupferstechern). 1 Band. 

3) Trofs jours de vacances, (Erster Ausflug der 
Neuenburger Schiller in die Gebirgsdirfer des 
Jura.) Autographisches Album mit vielen Croquis, 
Text von Biolley und Droz. 1864. 

4) Autour de deux lacs, (Ausflug derselben auf. 
die Schlachtfelder des Burgunderkrlegs.) Ebenso, 
1865. 

5) Unt jour an Creux du Vent. der Schit- 
lerinnen auf den genannten. Aussichtspunkt.) 
Ebenso, 1866, 

6) A travers le Jura. (Sechstigige Reise der Kas 
detten von Neuenburg und Chaux~de-Fonds.)) 
Ebenso, 1867. 

7) En voyageant. (Ausflug einer andem Gesell- 
schaft.) Ebenso. 

8) L'Arméo suisse 

















Mit Mlustrationen und Text 
‘von Bachelin, und einer Vorrede des Bundes= 
obersten (Die verschiedenen Typen 
der Schweizer Armes, nach Kantonen und Waifen- 
gattungen, bis zum Kommissariat und Land- 











aturm, mit feiner Charakterschilderung der Be- 
‘volkerungen.) 

9) Aux Frontitres, Neutralité , Humanité. 1810— 
1871, Notes et eroquis. 

95 Zeichnungen simmlich von B., abet un 
‘Theil nach Originalen von Andern ausgefitr 
(Schuler und Ehrmann aus dem Elsass, Anker, 
Bocion, Bourcart, Doviane, Dumont, Jeanmair, 
Gandon, Landy, Larguier, de Menron, de Por 
Rejchlen, Roux ‘und Vigier). rschienen Jai 
1873. Ein Hauptwerk, in welchem viel, thelt 
cergreifende, theils humoristische Zige aus de 
Zoit des deutsch -franzisischen Kriegs auite- 
‘wahrt sind und das als Quelle Bedeutung tebit 

10) Album cen Suisse. (Die 
unten Typen der aus allen Waffengattng:s 
Bourbakischen Armee.) Aut 

















Phit, 1871. 
Die in Holzschnitt erschienenen lestnti- 
nen Bachelin’s sind 2u zablreich , um sie bv 
erwihnen; mebrere derselben finden sich ide 
Bemer Iilustrirten Zeitung. Kin Sibvixe 
Piket im Schnee Wache haltend, wihre! 
dor Grenze ein Gefecht withet, ist in det 
der Firma Buri ond Joker in Bern in Holes 
herausgegeben sSchweizergeschichte in Bi 
aufgenomme 
s. Liitzow's Zeitschr. V. Beibl, p. 189, VI. Bett 
p. 108. 
Zum Theit nach eigenén Angaben des Kiaster 
. Keke. 
Bacher. Gideon Bacher, Baumeister wi 
Mathematiker, baute im J. 1590 ein Sebloss flr 
den Markgrafen von Baden in Hochberg 1! 
wurde im Dez. 1604 Bau- und Werkmeister 
Stadt Ulm, als welcher er, nicht mit besonderes 
Gillick, die Fortifikationsarbeiten an det Doss 
seite, am sogen. Adlerwerk, leitete. 
s, Weyermann, Nachrichten von Gelehres 
Kinstlern ete, aus Ulm, p. 31. 











‘A, Winteln 
Bachereau-Reverehon. Victor-Backe- 
reau-Reverehon, franz. Maler, geb. 1 





Paris-Batignolles 1842, Schiiler von @. Devil: 

Eine Anzahl seiner Bilder, zum Theil nach deo 

Fabeln Florian's und Lafontaine’s. war in dee 

Salons seit 1863 ausgestellt. 
1, Bellier, Diet, 








Bacherelii, s. Baccherelli. 


Bacherini. Anna Bacherini, Materia, 
1720 in Florenz, Gattin des Malers Gaetano Piat’ 
toli, malte hauptsichlich Portritts in Minitar 

Thr Selbstbildnissfindetalch in: Parti, Sete 

te, gest. von Antonio Pazzi. 





Bachinl. Bac 
17. Jahrh, 





iui, italienischer Mater des 


Nach ihm gestochen : 


Pierre de Bonsy, Kardinal Erzbischof von Narkonne 
Bachint pinx. Romae 1692. P. van Schup- 


pense. in Oval. Fol, 
W. Bngetmana. 





Georg Bachmann 





Jakob C. Back, 














Bachmann. Georg Bachmann, auch Pach- 
sana und Bachman geschrieben, Kirchenmaler, 
‘tt. wabrscheinlich 1600 in Friedberg in BUhmen, 
+2 Wien 1652. Er scheint ziemlich viel be- 
‘hiftigt gewesen zu sein, denn Bilder von 
sizer Handsind in den barocken Kirchen Wien’s 
sihtselten. Die Schottenkirche besitat von ihm 
‘usbild des Papstes Gregor, die der Dominikaner 
arn Thomas you Aquin.' Das Hochaltarblatt 
‘er Stephauskirche au Eggenburg in Nieder- 
‘etreich , 1642 datirt, ist gleichfalls von seiner 
led. In Melk besitat die Stiftskirche, und 
murals einen Rest der Ausschmiickung: des| 
um Baues, ein Altarbild B.'s, bezeichnet 1650; 
‘atweites von ibnlicher GréBe die sog. Winter- 
akistl daselbst, darstellend die Uebertragung | 
Jeleiche des hi. Coloman nach Melk (1014), die 
Yisalle des Kapitelsaates endlich ein groBes 
Musblatt, die Heiligen in der Glorie. Auch als 
foraitmaler genoss B., wie es scheint, cines 
sibtgeringen Ansehens. — Sein Grabmal ent- 
éeekte man im J. 1852 in der chemaligen Drei- 
flgkeits-Kapelle im Lazenbof zu Wien beim 
abut dieses Gebiiudes. Die Grabschrift ist 
‘ilgetheilt in Freih. von Sacken’s Aufsatz tiber| 
‘tcLazenhof im Literaturblatt der Wiener Zei- 
‘ty, 1853. p. $9. 

\Sandrart, ‘T. Akad, 1. 328, — Pilssli, 
Kinsterlex! — Fiorillo, Geseh. der zeich 
aden K, in Deutechland ele. I. 142, — Dla. 
ea, Bohm. Knstlerles. 

A. ly. 

















‘Nach ihm gestochen: 


|) Die Heitigen in der Glorie, B, Kilian se, 
2)Cimon und Pera (Ia chatité romaine), 
Wideman se, Fol. 

3)Jeh, Ph, Harsdérfer, Jurist. Radirung. 4, 
1)¥.C.Ritter. Brustb. in) 
des Dargesteliten. 
OM. 4, 

5)Dan’ Schuster, Maler. Von Dem 


‘Bekman, 
Litograph 


‘Yon ihm lithographirt: 

Binds Bye View of New-York and Brooklyn, 
Tendruck. Imp. qu. Fol. 

{2 BIL Les Favoris; Pferde und Hunde. 

¥.Landseer. gr. qu. Fol. Tondruck. 

W. Engelmann, 

Bithmann. B. Bachmann, Maler des 

4 Jaheh, 


Nach ibm lithographirt: 
BU, Sehlachten aus dem ungarischen Kriog 1848. 
Lik, von Hohmann. gr. qu. Fol. 
W. Engelmann, 
Beehmatow. Joann Bachmatow, Hei- 
‘ceamaler aus Kostroma, schmlickte im J. 1702 
‘2 Vervine mit dreissig unter seinor Leitung 
Netenden Malern aus derselben Stadt die Sua- 








J. Bachmann, modemer 





Nach 











nmonski-Kathedralo 2u Nowgorod mit Wand- 
gemilden. 

§. Apxum, Ma rapiil, Apseos. one. yepe. apenm. 
‘sollone. (Archimandrit Makati, Arch, Beseh, 
der kirchl, Alterth. in Nowg.) ‘Moskau 1860, 
1,240 u, 241. 0. Ponowesiit, Mer. p. 
MK. wRonon., mb aan. m. aps.nG.(Itowinski, 
Gesch. d, russ. Schulen der Heil. i, d. Mem @. 
K. arch, G.) St. P. 1856, VIII. 131'u, 132. 

1. Dobhert. 

Bachot, Jacques Bachot, franziisischer 

Architekt und Bildhauer des 16, Jabrh., arbeitete 
1515 fiir die Kirche St. Nicolas du Port das 
Grabmal eines Heiligen; spiiter in Troyes, wo 
er sich gegen 1520 nicderliess, cine Grablegung, 
die besonders gerilhint wurde. 

s. Dom. Calmet, Histoire de la Lorraine. 

J. Guilfeey. 

Bachot. Hiérosme (Jéromo) Bachot, 

Ingenieur, Geograph u. Kupferatecher, +8. Noy. 
1635 2u Nantes. 

















‘Von ihm gestochen 

Pierre de Bérulle, Kardinal, Nach Antonie 116~ 
rault. gr. 8. 

s. Bellier, Dict, 





W. Engelmann, 

Bachta, Johann Bachta, Historien- und 
‘Landschaftsmaler, auch Kupferiitzer, geb. 1782 
in dem Schlosse Schtnbornslust bei Coblenz, 
'+ daselbst 1856, war ein Schiller von Januarius 
Zick und J.L.E. Morgenstern. Altarbilder von iim 
finden sich in verschiedenen Kirchen an der Mo- 
sel. Von seinen landschaftlichen Darstellungen, 
meist Rhein- und Moselansichten, hat er mehrere 
selbst radirt. Besonderen Beifall fanden seine 
Portriits und Miniaturbilder. Im J. 1820 wurde 
ihm die Wiederherstellung der Fresken von Zick 
in der St. Florianskirche au Coblenz tibertragen. 








Sein Sohn Jakob, geb. 1805, + 1855, bil- 
dete sich, nachdem er bei dem Vater den ersten 
Unterricht genossen, unter der Leitung von 
Peter Cornelius weiter aus. Auch er hat flir 
verschiedene Kirchen an der Mosel Altarbilder 
gomalt, durch deren gute Komposition er sich 
‘den Beifall seines bertihmten Lehrers erwarb. 


Die noch lobende Tochter des iilteren Bachta, 
Eva, Schiilerin ihros Vaters, ist als geschickte 
Blumenmalerin bekannt. 

Ph. Gwinner, 

Bacleelo (oder Bacciccia), Beiname des 
Glov. Batti Gaulli; s. diesen. 


Back. Jakob C. Back, Kupferstecher in 
Frankfurt a. M., zwelte Hillfte dos 18. Jabrh. 
Unter don groBentheils sebr mittelmiBigen 
Arbeiten desselben gehirt zu den bessoren das 
Bildniss des Herzogs Victor Franz v. Broglie zu 
Pferd, 1763. Der kleine Atlas de Portraits et 
Figures, de Traits et Entrelacs i la Plume, 
Jowvrage unique en ce genre par le Chevalier Berny 

65° 








Jacob OC. Back 
de Nogent, gracé par J. C. Back & Francfort 
1761 zeigt einen gewandten und reinen Grab- 
stichel. Geburts- und Todesjahr Back’s unbe- 
kant, 

Ph, Gieinner. 


Von ihm gestochen 

1) Friedtich HL, Konig von Preussen. 

2) Hetzog Victor Franz Broglie 2u Pferd, Bez. 
J. Conrad Back del. et sealp. Francofurtl ad 








Moenum. Van Daren exeud. stnectxttt. kl. 
Fol. 

3) Petrus Hollandus, (Kunsthindler Diiren 
1765. 8. 


‘30h id: Sty Pras, Bruth 8. 

5) BU. in: jerny de Nogent, Atlas de Por- 
traits ot Figures, ete. 1761. Fol. (s. den Text). 

6) 2BU in: Representations des Figures Mytholo= 
fiques tirées des tableaux des. plus. fameux 
Peintres et Seulptours. (No. 217. 248.) 

7) Mumination am Lichionsteinischen Palais bel 
der Krinung Josephs 11. 3, Apr. 1764 2u Wien, 
sr. qu. Fol : 

8) Ansicht der Umgebung von Frankfurt mit dem 
Plane der Schlacht bei Bergen 13. Apr. 1758. 

AL qu. Fol, 























W. Engelmann. 
Back. J. Back: nach cinem Kiinstler dies 
‘Naniens radirte der Marquis de Montmirail eine 
Ansicht des Schlosses von Polignac. 
8. Heineken, Diet, 





W. Engelmann, 
Backer. Jakob de Backer, flamindi 
Maler in der 2. Hiilfte des 16. Jahrh., geb. zu 
Antwerpen. Van Mander berichtet, ‘dass der 
Vater desselben , der gloichfalls Maler gewesen, 
infolgo cines gegen ihn anhingig gemachten In- 
Jurienprozesses nach Frankroich fitichtete und 
“daselbst starb. Der Sohn arbeitete zuerst bei 
dem Maler A. van Palermo, nach welchem er von 
den Zeitgenossen gewdhnlich Jacob van Palermo 
genannt wurde. Die Einzeichnung soines Namens 
in das Register der St, Lukas-Gilde ist, wie in 
manchen andern Fillen, ausunbekannten Motiven 
unterblieben. Aus der Werkstatt Palerme’s, der 
ihn, wie ebenfalls van Mander erzilit, zur ange- 
strengtesten Arbeit zwang nnd ihn noch tiberdies 
‘um den Lohn seiner Arbeit betrog, ging B. spiiter 
zu Honrick v. Steenwyck, dem Aclteren. (Jeden- 
falls nicht vor 1577, dla Steenwyck das Meister- 
Focht erst in diesem Jahteerwarb). Die Anstreng- 
ungen, die Palerme ihm zugemutet, hatten den 
Keim zu ciner Krankheit gelegt, der B., erst 
30 Jahre alt, erlag. Er starb, wie berichtet wird, 
in den Armen der Tochter seines ersten Meisters, 
Katharine van Palerme, die damals Wittwo des 
Malers P. Gootkint war. Das Grabmal des Letz~ 
teren in der Kirehe Des Grands Carmes in Ant- 
werpen war, wie wir aus alten Beschreibungen 
wissen, mit einem Gemilde Backer’s, der Dar- 
stellung des jlingsten Gorichts, geschmlickt 
vermutlich ward das Bild 1583, im Todesjabr 
Gootkint’s, odor kurz nachher ausgofiibrt. Eine 
andere Darstellung des jllngsten Gerichts malte 




















druckers Christoph Plantin, der im Jali 19 
starb; das Monument stand bis 1798 an een 
Pfeiler der Kirche Notre-Dame 2u Antwerp, 
das Gemillde befindet sich jetzt in der Kapele 
dor Quatre-Couronnés derselben Kirche. Lie 
Seitentfligel des Bildes, die voro die Portits 
Plantin’s und seiner Familie, auf der Rickssie 
die Gestalten des hi. Christoph und Johannes des 
‘Titufers zeigten, wurden von ander Hand ia 
J. 1591 gemalt, ‘Dieser Umstand und das Dats 
von Plantin’s Todesjahr machen es wabrsebeit 
lich, dass B, 1590 oder 1591 starb. 

Die beiden genannten Bilder befanden sd 
unter der franziisischen Kriegsbeute voa 11960! 
sind in dor Liste der Gemiilde erwihnt, de v2 
Belgien 1815 reklamirt warden. Daszweitewane 
uum diese Zeit zurlickgegoben; die Seiteai! 
desselben und das andere Bild sind auf dea Were 
nach Paris verloren gogangon., Das Haepild 
vou Grabmal Plantin’s ist in der Notie ds 
Dleaux des écoles frangaise et flamande dels 
VII (1799), p. 44, unter dem Namen Jacyes 
Backer de Harlingen aufgofiihrt. Diesem lit 
dischen Maler wurde es schon von Desesaps + 
die Lit.) zugeschricben, und viele Schrift 
haben dann, sowohl hinsichtlich der tioer 
phischen Daten, wie hinsichtlich der Werke, 
boidengleichnamigen Meister verwechselt. Dutt 
die Inschrift eines Portrits ist festgestllt, x 
der hollindische Jakob Backer (s. diese! = 
27, Aug. 1651 im Alter von 42 Jabren starb. Ik 
Bie und Andere nach ihm geben 1638 als &# 
‘Todesjahr des Lotzteren an und bezeichnen 16° 
als sein Geburtsjabr, indom sie die Nott ¥ 
Mander’s, dass der Antwerpener Backer iu Alte 
von 30 Jahren gestorben, guf jenen beziehes 
Mehrere Schriftsteller, unter ihnen Nagler, babe 
das J. 1560 als das Todesjahr des flamindisch= 
Malers bezeichnet; aus den angeftthrten Tost 
sachen ergibt sich, dass dies ungefihr die Zt 
war, in der er geboren wurde. 

‘Nach van Mander galt B. fir einen der beste 
Koloristen seiner Zeit. Ein bekannter Sawokt 
ener Epoche, Melchior Wyntgis von Middelbsr. 
dosson Reichthilmer deralte Biograph deruieie 
Tindischen Maler oft zu erwiihnen Geleget®d! 
hat, besass von ihm mebrere Bilder: Adas 
Eva, Caritas, Christus am Kreuz, Bei de® 
‘gewissen Oppenberch sah van M. drei 2usamoet= 
gchirige Bilder Backer’s, Venus, Juno und Pa 
las (Figg. in hatber Lebensgr.). In der von Hct 
und Terwesten verdffentlichten Sammlung nie- 
derlindischer Auktionskataloge (vom Ende é 
17, Jahrb, bis 1708) sind unter dem Nameo Jae0? 
Backer’s, des »Aciterens (so genannt zur Uste™ 
scheidung von dem Moister von Harling 
drei Werke aufgoftbrt. 

Usber das Bild vom Grabmal Plantin’s, &3* 
frilher besonders geschiitzt wurde, bemerkt 
0. Mindéer, dass os in der trocknen und steifea 
























































B. fllr das Grabmonument des beriihmten Buch- 





Jakob de Backer 


Jakob A, Backer. BIT 








Nach ihm gestochen : 
1) Bincbalbnackte wefbliche Gostalt an einen Felsen 
sefeselt, der ein Engel eine Krone bringt, eln 
Martjrium oder dio. Ergebung darstellend. Tac, 
de Backer pinxit. Anton Wierx fee. et excud. 
Fat 
2) Mpstiseh allegorische Komposition, In der Mitte 
sora Adam und Eva, die von den Gesetzestafeln 
crirdekt werden ; im Mittelgrand die Kreuzigung 
Christi, links die Geburt, rechts die Aufersteh- 
tog, oben Gottvater in einer Engelglori. 
Zrisehen den verschiednen Szenen die alle 
forischen Gestalten der Caritas, Fides, 5} 
Hieronimus Wirix sculpt, 
acid, 
Yan Mander, Het Schilderboek. 1618, p. 152. 
— De Bie, Het Gulden Cabinet. p. 130. 
Houbraken, De groote Schouburgh ete, I. 336. 
~-Mensaert, le Peintre amateur. 1. 235 
Deseamps, La vie des pelntres. 1753. 1, 142, 
Deseamps, Voyage pitorosque. 1769. pp. 1 
171, —Kramm, Do Levens en Werken ete, 
140, —Mariette, Abecedario, 1.48. — Van 
Lerius et Rombouts, Les Liggeren. 1. 152, 
IS. 243. — Description des principaux 
catages de peinturo ete. d'Anvers. 1763. pp. 
1449. 1768. pp. 15. 58. —Hoet et Ter- 
westem, Catalogus 1. 3. TIT, 10. 373. — 
Haber und Rost, Handbuch. V. 154, — 
Sitet, Journal des ‘Beaux-Arts. 1862. — In- 
tcriptions funénires ct monumentalos de la 
Povineed’Anvers. 143.44, — Alvin, Catalogue 
‘eToeurre dos trols frézes Wierix. No, 1027 
Alex. Pinchart 
luter, Jakob A. Backer, hollindischer 
Malerund Radirer, gob. 2u Har 
ingen undzwar 1609 oder noch 
1608, der Aufechrift zufolgo 
auf seinem von Th. de Keyser 
gemalten und von Th. Matham 
gestochenenPortrit, welche ihn 
am 27, Aug. 1651 im Alter von 42 Jabren 
eeurten bezeichnet. C. de Bie (1661) gibt 
‘rtdnlich 1638 als Todesjahr an, wikhrend or 
i= Taat unter seinem Bildnisse thn noch als 
‘tend auffiihrt. (@. auch den vorigen Art.) 
4G. Flinck ‘anfangs Schiiler von Lambert 
hhtobsz. zu Leouwarden, ging er spiter (etwa 
1% 1892) mit demsetben nach Amsterdam 2u 
Reabrandt. Aehnlich, wie bei Flinck, aber 
beh auffilliger, mischen sich in Backer die 
Eafisse der beiden Lehrer und zwar nicht in 
Ficklcher Weise. Als derselbe im Alter von 
‘a % Jahren in Rembrandt's Atelier trat, 
tar ihm die italienisirende Richtung  seines| 
ten Lebrers, welche namentlich in der Dar- 
sellang des Nackten stark an Manier streifte, 
‘elon tu sehr zur Gewohnheit geworden, als 
‘uss er fiir Rembrandt's grundverschiedene 
realtrolle Auffassung noch hiitte kinnen em- 
icglch sein. Was er sich von ihm anelgnete, 
Yr eine leichte und breite Pinselfithrung, ein 
FelchniGiger heller brauner Ton, der aber bei 
“brgetinger Entwickelung des Helldunkels leicht 
‘usFlaue ausartet, und eine kriftige natur 












































stische Auffassung, die jedoch zuweilen allzu 
derb und selbst gemoin erscheint. Zum Theil 
machen sich seine Schwiichen auch in den Por- 
tilts geltend, we 
artigen Einzelbildnissen. Am glilcklichsten ist 
er in grOGeren Portriitstiloken, in denen er sich 
einfach an die Natur hiilt. Dahin gehdren 2 groBe 
sschutterstukkens im Rathaus zu Amsterdam 
it zablroichon Figuren (das eine J.B. 1642 bez.) 
‘und namentlich ein sregentenstuke von 6 Per- 
sonen im Museum van Hoop zu Amsterdam. 








.|Hier verbinden sich geschickte Anordnung und 


lebensvolle Charakteristik mit breiter Bohand- 
lung und einer Rembrandt verwandten Beleuch- 
tung. Achnlich, aber etwas kiihler im ‘Ton ist 
cin Portrittsttick im Burger Weeshuis zu Am- 
sterdam, auf welchem die Vorsteherinnen der 
Anstalt dargestellt sind (bez. J. A. Backer). 
Mohrere studionartige K8pfe besitzt die 
Dresdener Galerie: ein weibliches und ein 
wiinnliches Brustbild (No. 1239. 1240), belde 
bez. mit dem Monogramm J. A. B.; ein’ drittes 
ihm zugeschriebenes Portrit (No. 1241) ist filr 
den Meister zu schwer im Ton, zu kleinlic und 
sorgfiltig in der Mache. Dagegon trigt cin 
G. Flinck genannter Greisenkopf (No, 1316) 
ganz den Charakter des J. Backer. — Den 
Dresdener Bildnissen verwandt sind 2 Brust- 
bilder eines jungon Ehepaares in der Pinakothek 
zu Miinchen, von denen das eine mit dom 
Monogramm, das andere mit dem ganzen 
Namen bezeichnet ist. — Die meisten Bilder des 
‘Kilnstlers besitzt die Galeriein Braunschweig 
tuniichst das Bildniss des Meisters im Alter von 
etwa 30 Jahren, frisch und heitor im Ausdruck 
(bez. mit Monogram), und das gleich groBe 
Portrit einer jungon Frau, vielleicht der Gattin 
Backer's. Zwei unter sich ganz verwandte Bil- 
der mit nackten lebensgroBen Gestalten zeigen 
den Kiinstler von seiner ungtinstigsten Seito, 
welche seine Zeitgenossen freilich gerade am 
meisten bewunderten: das griGere von beiden, 
Drei sehlafendo Nymphen von einem Hirten be- 
jauseht, ist besonders flau und verschwommen 
in der Fiirbung wie in der Zeichnung und wider- 
wiirtig in der Auffassung; das kleinere, Eine 
Nympho von cinem Hirten belauscht, ‘etwas 
kriftiger gehalten, ist vermutlich das als Cimon, 
dor eine schlafende Nymphe belauscht, von cinom 
ZeitgenossendesKiinatlers, JandeVos, besungene 
und gefvierte Bild. Drei Gemiilde B.'s besass 
dio Galerie zu Salzdahlum: ein minnliches und 
cin weibliches Portrit und »Christus und das 
Kananiiische Weil (letateres, jetzt im Privat- 
desitz zu Braunschweig, scheint mir flr den 
Meister zu gering; es macht den Eindruck einer 
Kopie von etwa 1700). Ansprechender als jene 
Bilder der Braunschweiger Galerie,ist ein groBes 
Gemiilde verwandten Gegenstandes in der Samm- 
Tung zu Cassel, Venus, Adonis undjCupido 
in einer Landschaft; es ist besser komponirt und 
gezeichnet, und farbi em Killen ‘Ton 




















Jakob A. Backer. 











518 


gehalten; freilich erinnert es nicht mehr an 
Rembrandt, ist vielmehr ibnlichen Darstellungen 
eines Caesur van Everdingen und Jacob van Loo 
vorwandt. — Flir ein Werk des J. Backer 
michte ich nach dem Vergleich mit den eben 
besprochenen Gemilden auch Schiafende Nym- 
phen, von einem Hirten beobachtet, halten, 
welche in der Kunsthalle zu Bremen als ein 
Werk aus Rubens Schule aufgefithrt sind 

Fir dio Achtung, welche der Kiinstler seiner 
Zeit genoss, ist der Umstand ein Beweis, dass 
er im J. 1645 fiir den Prinzen Friedrich Heinrich 
aur Auséchmitekung des Schlosses Bueren cine 
allegorische Darstellung der Freiheit malte, fltr 
welche er die Summe yon 300 fl. erhielt. 

Seine meist mit Kohle auf blauem Papier au 
geflihrten Zeichnungen, gewihnlich Figuren- 
studien, sind breit und geschickt. Das britische 
‘Museum besitzt 2, die Albertina zu Wien 3 der- 
artige Zeichnungen, unter letztoren ist besonders| 
das Selbstportrit des Kiinstlers ausgezefchnet, 
welches die interessante Inschrift trigt: Jacob 
A. Backer fecit 1638 in Vlissingen (das A mit 
dem B von Backer zusammengezogen). 

Das oben fucsimilirte Monogramm findet sich 
auf dem weibl, Portrit in Dresden, iihnlich auch 
auf anderen Gemiilden. Da ausser der oben 
erwihnten Zeichnung eines der Gemilde in Am- 
sterdam sowio auch ein Stich nach ihm J. A. 
Backer bezeichnet sind, dlirfen wir annehmen, 
dass jones A sich auf den Vornamen von Backor's 
‘Vater bezieht. 

s. ©. de Bio, Het gulden Cabinet ete. p. 130. — 

Houbraken, Degroote Schouburgh eto I. 336. 




















Tmmerzeel, De Levens en Werken ote, — 
Gh. Kramm, De Levens en Werken ete, (J. und 
scl.). - Campo Weyerman, De! 
Levensbeschrijvingen ete. I. §0.—Descamps, 
Ta vio des peintres ftamands 11, 141. 
W. Bode und C. Yoomacr. 














Bildnisse des,Kinstler: 

1) Brustb. Gest. von Th. Matham, nach Th, do 
Keyser. Inschrift: Jacobus Backer celebris 
apud Amstelodamenses pictor oblit xxvi avo. 
49, pent Aet xLt1, 

2) Brustb. Jac. Backer delin. Pet. Ballin se. 
Meyssens exe. 4, (zu de Bic, 22.) 

3) Halbtgur mit Hut und Mantel, G, Terbureh 
px. H. Bary sc. Fol, 

4) Brustb. in Medatllon mit dem Portrit von Bolt 
auf einem BI. A. Bannermann se. 4, (Zur) 
‘Quartausgabe des Walpole.) 

Baw Be sedel. A. Bartsch s 

















Radirung. 4. 
6) Bet Deseamps 53, Houbraken 12D. 


a) Von ibin radirt: 
|. Die Sinne, nackte Nysuphen in Land- 
U6”. Be. 73", 
uch. Die Nymphe rlecht an einer 
Roso; bel ihr ein kleiner Hund. Jacob de 
Backer invenit, 
2)Der Geschmack. Die Nymphe bilt in der 
einen Hand ein Messer, in der andern 










elnen Apfel; rar Sefte ein Fruchtkorb, 
den Fassen ein Affe, Jac. de B. inv. 

38) Das Gesicht, Die Nymphe besieht sich in 
Spiogel; zu ihren Fassen cin Adler, in 
Grande der Landschaft Narciss, Jac, de B. 

4) Das Gehir. Die Nymphe sitzt auf einen 
Hirsch und spielt die Laute. Jac. de. 
inv, Joannos Meyssens exe, Antverpie. 

5) Das Gefthl, Die Nymphe mit einer Taste 
auf der rechten Hand, die sie in den Fis- 
ger delsst, Vorn rechts eine Schildkrie, 
im Grande links Pygmalion, Jac. de B. ins. 

Diese Folge von Bll. ist sehr selten volitis- 

dig. (Ausfahrlich beschrieben von Ph. v. d 
Kellen im Katalog der Sammlung von C. J. J. 
de Ridder.) 

6) Sir Thomas Gresham, Londoner Kaufmann, nach 
Vertue, 8. J. Backer se, 

7) Homer's Bite. 8. 

8) Elfezer und Rebecca. (Von Heincken cititt) 

















b) Nach thin gestochen 


1) Schlafende Venus, M. Mosyn sc. Fol 

2) Venus auf dom Meere, von Amoretten beg, 
Von Dems, Fel. 

3) Die verlassene Ariadne auf Naxos von Bochts 
etristet. Mich. Mouzyn se. G. Danckers 
exeud, qu. Fol. 

4) Zwei schwobende Kinder mit Weintranten. Cx 
de Passe se, Oval. kl. qu. Fol. 

5) Halbfig. eines Midchens mit entbl5sster Brust i2 
‘der Linken in Geldstiick baltend. ¢. de Moor 
fil, fec. (Carl v. Moor.) Schwarzk. radirt unt 
Grabstichel. 4. 

6) Hin birtiger Possonreisser, dom Harlekin iks- 
lich, die Rechte an den Mund gelegt. Ohme Ni 
men, aber von Dems, radirt. qu. Fol. 

7) Hatbtgur einer Dame, die mit der Linken dis 
Kleid aufhebt. Jac. Lutma se. gr. 4. 

8) Weibliches Brusth, Amalia Baader se. 4. 
9) Nicol. Hasselacr, ‘Platemajor in Amsterdam. 
Brust. Gest. von J. Honbraken. 8. 

94) Geertrulda Hassehier, Gattin von Corn, ¥ 
‘Werkhoven. Unter dem falschen Namen Maris 
yon England, Gemalin Wilhelm’s If., bekanrt. 
Gest. von Jac. Lutma, Fol. — Nach dem Ori 
nal im Besitz des Hern Huydecoper van W 

fenhorst 2u Zeyst. 

(Notis von Ph. van der Kellen). 

10) Steph. Fox, im 75. Jabre. Oval mit Wappes. 
Gest. von'Jean Simon. Fol 

11) Porteat eines Unbekannten, mit der Devise 
Semper Victor. Gest. von Th. Matham. (Die 
Devito hat mu der irrtimlichen Vermoteng 
Anlass gegeben, die dargestellte Persinlichheit 
sel der Maler J. Vietor. 

12) Dr. Vopiscus Fortunaius Plempins, Art 70 
Amsterdam, Gest. von Doms. Fol 

13) Reynerns Wybrandi Wybma, Predizer zu Amster- 
dam, vor dem mit Bichern besetzten Tische 
sitzend, die Brille in der Hand. Kniest. Gest 
von J. Savery. Fol. 

14) J. Banning Wuytiers, Thool., als Leiche, Th. 
Matham se. 

45) Leechwater. 8, Savery s 

16) Finige Bil. in der Hedend, Hist. of Tegenmont- 
ige Staat ‘an alle Volken. Vol. XXU. Gest. 
von Hendr. Spilman. 8. 










































Adrisen de Backor 


‘Frans de Backer. 519 





























Ten dom wellichen Brotila dor Dresdner 
alo nds seh sino Photog. water en Pub 
W. Engelmann u. J. E. Wessely. 
Adriaen de Backer. hollindischer Maler, 
nach Houbraken ein Neffe des 
OB: ; J. 1643. Sicher erfahren wir zu-. 
‘+ erst 1669 von ihm durch ein Ge- 
dicht auf seine Verheiratung (von 
in Rom die Rede ist. Er blieb fortan in Amster-| 
dap, wo er nach Houbraken 1686 verstarb. Die- 
s Schriftsteller erwihnt des Ktinstlers an zwei 
wel und Kramm sich haben verleiten lassen, 
wwei verschiedene Kiinstler dieses Namens an- 
zvanehmen. 
Charakteristik , feinen Ton der Fiirbung recht) 
Tichtiges geleistet. Seine Bildnisse lassen sich 
mit den spiitesten Werken cines G. Flinck und 
jedoch der ungiinstige italienische Einfluss: sie 
sind manierirt, hart und bunt in der Fiirbung. 
Das charakteristische Hauptwerk dieser Art ist 
in ganzen lebensgroSen Figuren. Ein groB 
allegorisches Gemiilde befindet sich im Museum 
taAntwerpen(urspriinglich imSaal der Lukas- 
riheren Rathaus) zu Amsterdam. Andere’ 
Jeckengemiilde mit allegorischen Darstellungen 
aden wir im Katalog von Terwesten erwihnt; 
Die beiden bedeutendsten Portriitstiicke befin- 
en sich in Amsterdam: eine »Anatomies des 
rofessor Ruysch, welcher vor sechs jungen Me 
thenaeum, und dic Vorsteher des medizinischen 
ollegs zu Amsterdam im Versammlungslokale 
‘sselben. — Ein miinnliches Brustbild besitzt 
 Bezeichnung des Braunschweiger Bildes 
Arriatr Doacker 
S67 





lkationen det photograph. Gesellsch, in Berlin. 
Imp. Fol, 18 

Jakob Backer, zu Amsterdam 
geb. und zwar nach Deseamps im 
Gaspar Brandt, Potzij, Amst. 1723, IIT, 69), in 
elcbem auch von einem lingoren Aufenthalte 
reschiedenen Stellen seines Werkes und zwar 
as eine Mal ohne Vornamen, wodurch Immer- 
B. war voratiglich thitig als Portriitmaler und 
hat als solcher durch freie Anordnung, lebendige 
K. Du Jardin vergleichen. In seinen Gemilden 
tistorischen oder allegorischen Inhalts zeigt sich 
ter Raub der Sabinerinnen in der Galerie zu 
Braunschweig, bez. Adriaon D. Backer 1671, 
side daseTbst), ein Deckengemiilde, das jiingste 
vericht darstellend, im Residenzschloss, (dem 
aselbst auch eine groBe Komposition von Rinald 

nd Armida, zu 16 fl. verkauft. 
nern an einem vorziiglich verktiraten Leichnam 
‘inen Vortrag hilt (bez. A. Backer 1670) im 
is Museum zu Rotterdam. Es trigt das 
lige Monogramm, aus dem ich, wie auch aus 
rrauf schliessen michte, dass sich der Ktinstler 

:B. nannte. 


s, Houbraken, De groote Schouburgh ete. 11. 
50 und 186, Immerzeel, De Levens on 
Werken ote. — Ch, Kramm, De Levens en 
Werken ete. — Doscamps, La vie des peintres 
flamands TI. 1) Campo Weyerman, 
De Levensbeschryvingen ote. III. 26. 

T, van Westrheene und W. Bode 





Nach ihm gestochen : 
1) Mart. v. Bickellen, Jurist, Knfest. sitzend. 
J. Vorkoljese. Schwarzk. "Wess. 4. Fol. 
2) Bart. Provost(Prevotius), Theol., + 1669 aet. 87. 
‘A. Backer post obitum del. H. Bary ec, gr. Fol. 
W. Engelmann, 
Backer. Nicolas de Backer, Portriitma-~ 
ler in der zweiten Hilfte des 17. Jahrh., der in 
Antwerpen, spiitor unter Gottfried Kneller's Lei- 
tung in London thitig war und dort zu Raf go- 
langte. Wahrscheinlich ist er mit dem B. iden- 
tisch, der von einigen Biographen Jan Jacob ge- 
nannt und als ein Bruder Adriaen’s de Backer be- 
zeichnet wird. Das N, woraus der Name Nicolas 
entstand, war nach Kramm vermutlich das Zei- 
chen fiir >unbekannts 
5. Doscamps, La vie des peintres flamands ete, 
M11, 224, — Kramm, De Levens en Werken 
etc, — Siret, Dict, 2 6d, 











Backer. Franz de Backer, Maler u, Stecher 
aus Antwerpen, erste Hilfte des 18. Jabrh, Ex war 
Hofmater des Kurfirsten von der Pfalz Johann 
Wilhelm, der in Diisseldorf residirte, und beglei- 
tete wahrscheinlich nach dem Tode desselben 
(1716) dio Kurflirstin, deren besondere Gunst 
er genoss, nach Florenz an den Hof ihres Vaters 
Cosmus IL. Im J. 1721 war er in Rom; das von 
ihm dort gemalte Selbstportriit wurde auf Veran- 
lassung seiner Gdnnerin in die Sammlung der 
Malerbildnisse der Florentinor Galerie aufge- 
nommen. (Bez. F. de Backer p. Romac 1721.) 
Spiiter erscheint B. wieder in Deutschland ; 1725 
26 malte er zwei Bilder fir eine Kapelle der 
Adalbortskircho in Breslau, 1727 eine Imma- 
culata Conceptio fiir dio Mauritiuskirehe und zwei 
Gemiilde fiir den Dom daselbst. Auf der Inschri 
der Conceptio nennt er sich: Principis palatini 
ot Electoris Trevirensis pictor. 

s. Museo Fiorentino, 1V, 293. — Fiorillo, 
Gosch, d. 2. Kiinste. HI. 348, — Luchs, 
Bildende Kistler in Schlesien, p. 46. 

Notis von Alwcin Schulte. 




















Selbstportrat des Kiinstlers in: Museo Floren= 
tino, G. Rossise. Fal. 


4) Vou ihm gestochen 


1) Kain erschligt Abol. 1704, Nach A. Schoon- 
Jans. Fol. 

2) Der erschlagene Abel: im Gronde Kain, in den 
Wolken links Gott Vater. Nach Dems. Ohne 
Bezoichnung. Fol 

3) Cimon und Pera im Kerker. Nach Dems. 1704. 
qu. Fol, 

4) Moritz Prinz von Oranien. 4. 


__Bt. Backer 


Willem Backereel. 








ordam, 
4. und qu. Fol, 








520 
5) Willem V., Halbg. mit Kommandostab. Nach 
Hotel de Ville d’At 
Chinesische Ansichten 
Daniel v. Riemer. Jurist. F, Backer px. 1725. 
B. Strahowsky se, Wratisl. Oval mit Bel- 


A. Rotterdam. 8. 
3 
bi Nach ihm gestochen : 
werken, Fol, 





‘W. Engelmann, 

Backer. Bt. (Bartholomacus oder Ba 
rent?) Backer, Kupferstecher zu Amster- 
dam, in der Mitte des 18, Jahrh. 





Von ihm gestochen 
1) D. van Gerscher, Chirurg zu Amsterdam, Brustb, 
Nach R. Jelgerhuis. 4. 
‘Vermaak des Jaars 1784, op den Amstel. kl. 





3) Traineati du Kamtschatka tiré par des chiens, 
1769, qu. Fol. 

4) J. Boskoop, Prediger in Amsterdam, Nach J, 
Houbraken’s Stich nach J. M. Quinkhard. 4, 

5) J. Covijn, Prediger ebenda, Kniest. gr. 4. 

6) Wil, Koothaar, Orlentalist cbenda. Brastb, 
‘Verkleinerte Kople. Nach J. Houbraken's Stich 
nach Quinkhard. 4. 

7) Joan Temmink, Prediger ebenda, Verkl: Kopic, 
Nach Demselben. gr. 4, 

8) Rutg. Perizonius, Prediger ebenda, Nach P. J. 
Eutrop. Fol, 

9) WL. Sluiter, Prediger in Bibergen, Brastb. im 
Mantel, 12. 

10) P. Adriansz van der Werf, Oval. 8, 

We Engelmann. 
Backer. Catharina Backer, holliindische 
Malerin, Gattin von A. de la Court van der Vorst, 
eines bokannten Kunstsammlers zu Leiden, 
+8. Sept 1766, Sie malto Genrebilder und Bla- 
‘men- und Fruchtstticke in breiter sicherer Manier. 

s. Ch. Kramm, De Levens en Werken ete. 

©. Vormaer. 

Backer. Cornolis Backer, hollindischer 
Bildnissmaler, geb. 7. Juini 1771 2u Goedereede, 
lebte zu Rotterdam und war Schiller von A. C. 
Hauck, dessen Tochter er zur Frau nabm. Er 
fllbrte seine Portrits lebonsgroB in Oel oder auch 
als Miniaturen aus. Zuweilen malte er kleine 
Interieurs, die rithmend erwiihnt werden. 











Nach ihm gestochen : 
1) Portrit des Prodigers H. v. Hasselt xu Amster- 
dam ({ 1806). Gest. von Hi, Roosing. 4, 
2) Portrit des Predigers Jac. Rysdyk Takens 20 
Amsterdam (+ 1804), Gest. von Il. Roosing. 
4. (Beide BIL angefihet von Ch, Kram.) 
#.Immerzeel, De Levens en Werken ete, — 
Ch. Kramm, De Levens en Werken ete. 
W, Bode. 
Job Augustus Backor, Sohn von Cornelis 
B., geb. 4. Sept. 1796 2u Rotterdam, Neben dem 
Unterricht seines Vaters genoss er auch den der 
Maler W. van Leen und J. Kouwenhoven, Er! 
war als Landschaftsmaler thitig und machte sich 





ausserdem durch verschiedene preisgekriate 
kunstphilosophische Abhandlungen bekanat. 
s. Immerzeel, De Levens en Werken etc 
W. Bite 
Arend Backer, jtingerer Sohn von Cores 
Backer, geb. 14. Aug. 1806 zu Rotterdam. Nad- 
dem er den Unterricht seines Vaters gence, 
ging er auf ein Jabr nach Antwerpen in dx 
Atelier von Wappors. In seine Vaterstadt r- 
rilckgekehrt war er fortan als Genremaler hits 
s. Immerzeel, De Levens en Werken ete. 
W. Bie 
Backer. Francois Joseph Thomas é 
Backer, Historien- und Genremaler, geb.2 Msi 
1812 2u Gheel bei Antwerpen. Er studirte af 
der Antwerpener Akademie und ging tos da 
Skulptur, der er sich anfiinglich widmete, til 
aur Malerei tlber. Das Genrebild, Eine un 
liche Familie, das er 1843 im Salon von 4: 
werpen ausstellte, hatte entschiednen Erfoirc! 
versprach Bedeutenderes, als der KUnstler iz 
geleistet. Ausser Genrebildern, deren Yair 
er zuweilen der Geschichte entlehnte, mi # 
eine Reihe religidser Bilder: 1851—58 die $+ 
tionen, die fr Kirchen der Umgegend von As 
werpen bestimmt waren. Fr dieKirche St Bie 
zu W ilry ck eine Darstellung des Patrons dis 
Kirche, fiir den Altar einer Kapelle in Suite 
Dymphnezu G hee! das Martyrium des bl. Gets 
In den J. 1837 bis 1867 waren Bilder von ibs 
den Salons von Antwerpen, Briissel und Gist 
ausgestellt. B., von misanthropischem Ci 
rakter, blicb wnverheiratet und starb im De 
1872 in Antwerpen, wo er dauernd seinen Aufes: 
halt gehabt. 
8. Kuy!, Gheel vermaerd door den cerdienst 
i Dimphna. 1863. p. 323. 
‘Notizen von Polydore Beau/auz. 
Alex, Pinebart 
Backereel. Gilles Backereel, Historiet- 
maler, geb. zu Antwerpen, nach der Angabe dé 
meisten Biographen 1572. Er gebirte zur Kise 
der italienisirenden niederliindischen Meist, 
studirte in Rom und lebte dann fast aussehlies- 
lich in seiner Vaterstadt. Sein Todesjabr i 
unbekannt. Von den Bildern Backereels, 2 
denen dio kriftige Firbung gerithmt wind, 
fand sich frither eine groBe Anzahl in den Kt 
chen Antwerpens. Gegenwiirtig besitet das X- 
seum in Briissel zwei Gemilde von ibm. de 
Anbetung der Hirten und die Vision des bl. Fe 
lix; die Belvodere-Galerie in Wien: Hero, Le 
ander betrauernd. — Der Name des Kisstlers 
findet sich hiufig entatellt: Bacearclles, Bakarel 
Bacearelli, Bacareel und Bakkarell. 


Willem Backereel, Historien- u. Portit- 
maler, Bruder des Vorhergehonden, geb. 1570 #2 
Antwerpen. Er wanderte gleichfalls nach [alice 
und blieb dort bis zu soinem Todo im J. 10° 
Das Museum in Antwerpen besitt roa ihm 
einen hl. Felix, das Museum yon Briissel ee 























Vision desselben Heiligen und einen bl. Asto- 


Backert 


Ludolf Backhuijzon. 521 

















sius von Padua mit dem Christuskind. — Sand- 
rarterwithnt noch mohrere Kiinstler dieses Na- 
suens, von deren Werken und Lebensumstiinden 
sichts bekannt ist. 
s,Sandrart, toutsche Ak. I. — Biogr. natio- 
nale be Belgique. 1806, 





Backert (oder Backers), Bildhauer in der 
Nittedes 17. Jahrh. zu Hamburg, wo sich im Dom 
tin von thm gearbeitetes Grabmal befand. 


Peter Backert, Sohn des Vorigen und 
Stler Schlliter's, nach dessen Modellen er meh-| 
re Statuen ausflhrte. An den Sklavenfiguren| 
im Denkmal des groBen Kurfiirsten in Berlin war 
ec gemeinschaftlich mit Henri Herfort und 
Nahl beschiiftigt. 

sHamburgisches Kinstlerlex. — Nicol 

Berliner Kunstler. 





Biethuljzen. Ludolf Backhuijzen oder 
Bakhnizen, holliindischerSeemaler, fiir dessen 
Fiogaphio wir ausser wenigen urkundlichen 
Daten nur Houbraken's Erzithlung als Quelle be- 
sive, Nach dieser wurde er 1631 (am 18. Dez.) 
niEnbden geboren, wo sein Vater Gerard B. 
4 Amt des Stadtsckretiirs bekleidete, Nach- 
taer demselben lingere Zeit als Schreiber be- 
‘eh gewesen, wobei er sich 2a einem sebr 
fadickten, damals bekanntlich als Kiinstler 
radteton Schretbmeister ausbildete, kam er im 
4.1850 nach Amsterdam in das Haus des Kauf- 
sume Bartelet, um sich dem Handelsstande 2u 
iinen, Hier fesselte thn das malerische Trei- 
‘aim Hafon und der Reiz der Seo allmilich s0 
‘lr, dass er versuchte, manche der Strand und 
‘ifeuszenen in Federzefehnungen wiederauge- 
‘ea. Die Anorkennung, die diese Versuche fan- 
da, brachte ihn 2u dem Entschlusse, sich zum 
Ktastler auszubilden. Er nahm daher eine Zeit 
lug Unterricht bei Aldert van Everdingen, 
‘erin seinen seltenen Secstiicken als ein vorsiig- 
lker Meister dieses Faches erscheint, und 
suditte gleichzeitig die Werke _anderer| 
Kistler, namentlich die Marinen von H. Dub- 
tels. Doch blieb seine Hauptlohrerin die Natur. 
Unie Seo in allen ihren Bewegungen, bei allen 
Feleuehtangen und Wettern beobachten zu kin- 
¥a, soll er sich oft unbekilmmert in Lebensge- 
‘hr begeben haben. Allmibblich verbreitete sich 
‘er Ruf des Knstlers: er bekam Auftriige von 
dea Stidten seiner Heimat, wio von fremden 
‘unstlebenden Fulrsten; der Czar Peter besuchte 
‘in Atelier withrend 'seines Aufenthaltes in 
Ansterdam und liess sich von ihm Zeichnungen 
wa Schiffen anfertigen. Gleichzeitig versam- 
‘elt sch um thn eine Anzahl von Schillern und 
Nachahmern, unter denen Jan Klaesz Rict- 
‘oof, Hendrik Rietschoof, Micchiel Madder- 
‘eg, Jan Dubbels und Pictor Coopse die be- 

‘ind. Seine Kunst brachte ihm reichen 
‘und bis in sein hohes Alter genoss or 
 Ketler-Lexiton. 10, 














des allgemeinsten Beifall 
17, Nov. 1708. 

Dieso Angaben Houbraken’s diirfen wirin ihren 
Hauptziigen wol alsrichtigannehmen, daderselbe 
cin jlingerer Zeitgenosse von Backhuizon war. 
Nach einer Notiz der Eheregister zu Haarlem, 
welche A. v. d. Willigen publizirt hat, verlobte 
sich Ludolf B., Wittwer aus Emden, zu Amster- 
dam wohohaft, mit Anna de Hooghe von Amster- 
dam, der Enkelin des Malers Romeyn de Hooghe, 
welche vor der Groote Houtpoort (Holathor) 
wohnte, und vermiilte sich mit ihr zu Sloten am 
31. Mai 1680 (nieht 1650, wie durch einen Druck- 
febler bei v. d. Willigen angegeben ist). 

L. Backhuijaen ist lange Zeit neben Willem 
van de Velde als der grdBte unter den Seemalern 
bewundert worden, und ihre Gemillde wurden 
etwa mit gleichen Preisen bezahlt. Wonn jetzt 
auf dem Kunstmarkte der Preis flr einen v. de 
Velde bis zum Zehnfachen die Summe fiir ein 
Bild von L. B. tbersteigt, so ist dies der Bewei 
dass eine richtigere Werthschiitzung der ktins 
lerischen Bedeutung beider Meister cingetroten 
ist. Schon Waagen orkennt B.'s wesentliche 
Schwiichen: er hebt den Ufters etwas bunten 
Eindruck seiner Bilder hervor, den namentlich 
der Gegensatz eines kalten Roth mit dem grauen 
"Ton der Wolken bewirkt, das Undurchsichtige 
und Schwere, das seiner Farbe nicht selten cigen 
ist; doch stimmt auch er noch ein in die herge- 
brachte Bewundorung seiner Stiirme und rithmt 
den groGon, poetischen Reiz, sowol: in den wii- 
thenden Wellen, wie in den vom Winde zerris- 
senen Wolken der Liiftes (W. Handbuch. I]. 234). 
Gerade insolchen Darstellungen, welche groBten- 
theils der spateron Zeit des Klinstlers ange! 
erscheint mir derselbe in den mei 
zumal bei groBem Umfange der Gemiilde, beson-, 
ders schwach : schon die Auffassung pflegt ge 
sucht und theatralisch zu sein, und der erstrebte 
Effekt nimmt sich um so unwahrer 
Folge einer mangelhaften Technik die 
[jetzt schwarz und undurehsichtig, die Lichter 
er grell erscheinen. Das Beste hat B. offenbar 
in seiner frithesten Zeit geleistet und zwar in 
kkleineren Darstellungen der leichtbewegten See. 
Diese sind dureh die ware und geschmackvolle 
Bowogung des Wassers und der Wolken ebenso 
ausgezeichnet, wie dureh die fleissige Durchfith- 
rung und den klaren, kithlen Ton der eigenthtim- 
lich hellen Lokalfarben. Leider besitzen dffent- 
liche Galerien nur wenige Werke dieser Art. 
Das schiinste mir bekannte befindet sich in der 
Galerie zu Berlin (datirt 1664); diesetbe Samm- 
lung besitat auch in einem kleineren und einem 
sehr umfangreichen Seesturme die interessanten 
Belege, wie lebendig und selbst groBartig B. in 
glticklichen Momenten dic Natur wiederzugeben 
srstand und bis zu welcher kalten, auch in der 
irbung unerfreulichon Dekorationsmalerei_ er 
sich auf der anderen Seite verirren konnte. Vou 
mnlicher Klarheit und Frische wie jenes frilhe 

66 


zu Amsterdam am 






































522 


Lndolf Backhuijzen. 








Bild der Berliner Galerie ist auch eine bewegte 
See im Pal. Pitti zu Florenz (datirt 1660), ein 
Seehafen {m Museum zu Stockholm, ein Strand 
zuBamberg. Hibsche kleinero Bilder besitzt 
die’ Galerie mu Ludwigslust, wodelbst sich 
auch ein ungewdhnlich guter groBer Seesturm 
aus splterer Zeit befindet. Reicher an vorzilg- 
lichen Werken der friheren Zeit sind die Privat- 
galerien, zumalin England, wiedie Bridgewater 
Galerie, die Sammlungen Baring, Ashburton, 
Hope, Wallace u.s. f.; in Deutschland besonders 
die Sammlung des Herrn Wessclhooft in Ham- 
burg. Eine Bislandschaft in der Galerie mu 
Kopenhagen ist von groBer Feinheit. Ein 
Kleines Gemiilde mit der seltenen Darstellung 
ciner Flusslandschaft, das im Charakter dom 
Pynacker sehr nahe steht, besitzt das Belvedere 
za Wien. Werke aus der spiiteron Zeit des 
Kilnstlers sind in den meisten dffentlichen und 
den grdGeren Privatgalerien zu finden, am 
zahlreichston in den Galerien von Ludwigs- 
lust, Kopenhagen, Paris, Amsterdam, 
London (aus der Sammlung Peel) u. s. f. 

Zaweilen hat B. auch Bildnisse gomalt, gewuhn- 
ich in kleine Format; meist sind ‘dieselben 
schwer in der Firbung, gering in der Zoichnung 
und leer im Ausdruck. Eine Ausnahme davon 
macht das Bildniss eines Greises in der Ermitage 
zu St. Petersburg und namentlich ein kleines 
Selbstportrit in halber Figur zu Ludwigslust 
(bez. 1697), welehes sich dem Caspar Netscher 
nlihert. Gering ist cin anderes Selbstbildniss 
(bez. 1694), welches sich in der Sammlung des 
Baron K. von Mecklenburg zu Berlin befand, 
wie auoh ein Portriit im Besitze des Athenaeum 
illustre zu Amsterdam, welches dasclbst 1872 
ausgestellt war. 

Die ziomlich zahlreich verbreiteten Zeichnun- 
gen B.'s tragen im Wesentlichen denselben Cha- 








rakter wio seine Gemillde: die ausgefthrtes 
Kompositionen stehen hinter seinen Skizzen nach 
‘der Natur meist entschieden zurtlck. Letztere 
Ubertreffen sogar an Frische und Lebendigkeit 
der Auffassung, an Feinheit in Licht und Laft, 
an Leichtigkeit der Behandlung hitufig die besten, 
Gemillde; offenbar hing es dem Maler nach, 
dass er erst s0 spit das Handwerk erlernte 
Unter seinen Handzeichnungen begegnen wir 
zuweilen auch Darstellungen der wildbewegte: 
See, denen in der That das Lob wabrer Gril 
und Poesie gebithrt, welches ibnlichen Gemildea 
von ihm fast durehweg mit Unrecht oder dock 
mit Uebertreibung ertheilt wird. Die intereseas- 
teste Sammlung von Handzeichnungen B.'s be- 
sitzt das Kupforstichkabinot zu Dresden iz 
inigen sechaig zusammengehirigen Blitter, 
cinfachen kleinen Kreidezeichnungen, in welehee 
in geistreicher Weise die filichtigen Eindricke 
dor Natur mit gowandter und kriiftiger Hand 
wiedergegeben sind. Eine betriichtliche Zab wo 
Zeichnungen aller Art besitzt auch das British 
Museum (27), darunter einige sehr hervora- 
gende Blitter.’ Unter einer kleineren Zshl iz 
Besitze der Albertina zu Wien (mit Daten vou 
1680 bis 1693) ist cin griBeres durchgefidhre: 
Aquarell, eine Eislandschaft, besonders ausge- 
zoichnet {angeblich eine gemeinschaftliche Arbeit 
von B. und Rutgers.) 

Der Kiinstler bozcichnet bald mit dem Mono- 
gramm L. B., bald mit dem vollen Namen (Back- 
hiuizen oder Bakhuizen) oder auch mit verschie- 
denen Abktirzungen desselben: 


L BAKH. i694 











Cuclolp 4 Back. 1674 


HES GRA ea) 


1s, Backhuys. 1673 


BP 


Der Kitnstler hat auch mit gellbter kriftiger| 
Nadel mehrere Bll: radirt und fein geiizt. Auch 
in diesen Arbeiten wusste er die Eigenthtimlich- 
eit desScelebens getreu zu schildern, besonders 
dieSchiffe sind mit grosserGenauigkeit gegeben. 
Bartsch in seinem Peintre-Graveur beschreibt 
19 BIL, darunter die geschiitzte Hauptfolge von 
Marinon (Nr. 1—10); Weigel in seinen Nachtrigen| 
figt3 BIL, binzu; zu einem der letzteren gehren 
noch 4 Bl, und bilden eine Folge. Diese ist mit 


1690 


cinem aus A und B vereinten Monogramm be- 
‘zeichnet, dabei steht ein kieines k. Das letztere 
ist nicht als cin verunglticktes se zu lesen, denn 
es erscheint aufallen 5 Bil. gleich und bei zweien 
steht tberdiess hinter demselben: fe. Demnach 
‘muss man so lange an der Echtheit der BIL. zwei- 
felu, bis nachgewiesen ist, dass sich L. Back- 
huizen auch mit A. B. bezeichnete. An Bloote- 
ling ist bei der Folge auch nicht au denken 

5. Houbraken, De groote Schouburgh ete. 11. 





Ludolf Backhuijzon. 

















236.—Campo Wey erman, De Levensbeschry- 
vingen. II. 279. — Descamps, La vie des 
peintres flamands ete. II. 442. —Immerzeel, 
De Levens en Werken otc. — Ch. Kramm, 
De Levens en Werken ete, — A. van dor Wil 
igen, Les artistes de Harlem. — Bartsch, 
Peintte Gr. IV, 271 
Notizen von V. de Stuers, 
W, Bode. 


Bildnisse des Kanstlers: 


1) Ipse se., s. unten Nr. 13. 

2) Geschatt von J. Gole. Brastbild in Oval. B. 10. 
L, Backhuizen out 71 jaar. Aemuta—sibl. s. 
Ni 1-10. Auch B, sélbst zugeschreben,” Wl 
al. 

3)Schenck se, Schabkunst. 8. 

4) Brustb. in Oval, Umriss von G. C. K(illan). 8, 

5) Bei Houbraken, Weyerman, Dargenville und 
Deseamps, 











a} Von ihm radirt: 


|~10) Folge von Marinen ond Ansichten vom Y 
bei Amsterdam. qu. kl. Fol. (B, 1-10). 

Der Folge ist beigegeben das geschabto Portrit 
des Kanstlers (von Gole), —ein Titelbl.: Stroom 
en Zee gezichten etc. 1701, — ein Elozium ai 
den Maler mit hollindigchen und ein zweites mit| 
lateinischen Versen, beide von Janus Brockbusins. 

Die lat. Verse beim Kinstlerportrit: Aemala 
naturae ete, sind auf besonderer Platte, 

1. Vor dem Namen, der Nr. und vielen Ar- 

deiten. Sehr selten, 

TL, Mit denselben. 


IM, Die Nrn. sind wieder herausgenommen ; dle 
alten Abdriicke dieser Abdrucksgattung| 
sind auf Amsterdamer Wappenpapier (dio| 
Rippen gehen senkrecht), die modernen 
auf franzisischem Papier (die Rippen wag- 

~ recht). 

1) Allegorie auf Amsterdam, Neptun und 
‘Thetis auf dem Meore, im Hintergrund 
Kriegsschiffo und Arsenal. Die Unterschrift 
auf Desonderer Platte: Zoo bouwt men 
hier ete. (B. 1.) 

2) Seeufer mit Fischer, Gruppe von vier 
Figureo und einem Hund. (3. 2.) 

3) ¥-Ansicht, im Hintergrunde Amsterdam, 
(B.3.) 

4) Y-Ansicht, vorn ein Boot mit sechs Figuren. 
@.4) 

5) ¥-Ansicht, im Grunde Amsterdam. (B. 5.) 





















16) Bewegto Seo mit vielen Sehiflen. (B. 6.) 

5} Schein isen. (3.7) 

8) Anstcht von Kaatwyk, mit vielen Figuren. 
(B. 8) 

9) Landungsplatz in Amsterdam, mit vielen 
Figuren, (B. 9.) 


10) Seesturm mit Schiffbruch, (B. 10.) 
11) Seehafen, in der Mitte erhedt sich cin Fels mit 
einem runden Thurme. qu. Fol. (B. 11.) 
Acusserst selten. 
Die Landschaft, welche B. unter Nr. 12 bo= 
hreibt, ist von L. Brasser. 
12) Stiimmisehe See mit Schiff und Thurm. KI, qu. 
Fol. (W. 14.) 
Sclir selten, ein Exemplar in der Albertina, 






























17) 





523 
13-17) Folge von ftinf Bll, Marinen mit Kriegs- 
hendem’ Monogramm. qu. Kl. Fol. 

Weigel fihrt nur ein BI. dieser Folge 

yon gleicher Grisse, "tragen leiches Mono 
gramm und sind offenbar von derselben Hand. 
im Monogr. Lox. 1. 225, ohne dabei an Back- 
hnyzen zu denken, (Das vierte, das spiter in 
Weigel angefihrte Bi.) Was 6. BI., das nach Nag- 
Jer's Angabe Kein Monogramm hat und uns nicht 

13) Das Kriegssehif? segelt nach rechts, Links 
tiefer cin zweites, reehts am Horizont nahe 
unten in der Ecke. 

14) Marine mit vier Sehiffen, davon zwei 
feuert eine Kanone ab. Rechts unten auf 
einem Stick schwimmenden Bretts das 

15) Nach links  segelndes Kriegaschiff, im 
Grunde daselbst drel andere Schiffe; rechts 
gram auf einem schwimmenden Brette 
Tinks unten. 
recht tiefer ein zweites mit vollen Segeln, 
zwischen beiden am Horizont ein drittes, 
Rande Ufer. Das Zeichen rechts unten. 

n Vordergrund ein Kriogsschiff mit dem 
links tiefer ein zweites, rechts ein drittes 
und eine Segelbarke, Am Horizont noch 
rechts unten anf dem Fasse. 

18) Der Morgen nach dem Seesturmo; ein Schift 
cin Weib, ausserdem viel Staffage. qu. kl. Fol. 
(Weigel 15.) 
ddas Gesicht en face, Ohne Bezeichnung. Kl. Fol. 

(B. 13.) 


schifen; bezeiehnet mit. nebenste- 
B 
x (Nr. 17) an, die anderen vier sind 
Nagler Deschrebt die 5 ‘Il. und oln sechstos 
demelben Bande Nr. 2594 ltt wird, ist das von 
14 Gesicht gekommen fst, lassen wl bier wee. 
der Kiiste ein drittes. Monogramm rechts 
Kriogstchitfe im Vordergrundo, das rechts 
Monogramm. 
tm Itande sas Ufer sichtbar. Das Slono- 
16) Krlegaschift anit eingezogenen Sogeln, 
rechts im Grunde ein vlertes. Links am 
‘Amsterdamer Wappen, nach vorn segelnd, 
wel Sehifsichtbar. Das Monogram 
iogt geschetert au dem Sando; ein Mann trgt 
19) Das Portrit des Kinstlors (radirt). Brosthld, 
s. Heineken, Diet. H. 18. — Bartsch, P. Gr. 








IY. 269. — Weigel, Suppl. 197. — Nagler, 
Mon. Lex. 1. Nr. 225) 2534, 
b) Nach ihm gestochen, lithographirt und 





photographirt 

1) Der Hafen yon Amsterdam. J. Hyrtl so, nach 
Perger’s Zeichnung. qu. 4. In: Haas, Bildergal. 
Belvedere, 

2) Un Yacht hollandais au bord de la mer. Radirt 
von Do Saulx, vollendet von Niquet. gr. 8. 
In Filhol’s Mus. Royal. Nr. 628, 

3) Naufrage aux environs de Nieuport, P. ¥. Tar- 
dieu se, Kl. qa. Fol. 

4) Pacquetbotte hollandois; Marine mit Schiffen. 
Beauvarlet exc. kl. qu. Fol 

5) A Moderate Gale, Marine bei Scheveningen, 
P, C. Canot se. qu. Fol. Boydell 1, 22. 

6) Scestiick, Strand. Daudet sc. 178: 
Lebrun. 

7) Fine hollindische Yacht. Fortier, Pauquet 
und Dupare se. qu. Fol. Musée Napoleon, 

66° 





Gall, 


Ludolf Backhuijzon 


Ludolf Backhuijzen d. jing. 











8) Vue d'un Port de la Méditerranée, P, Maleu-| 

gr. qu. Fol, 

19) Eeuelldes Cétes de Norvige. Von Doms. gr. qu. 
Fol 

10) Gros tems sur les cdtes q'Angleterre, M. 
Rousselet sc. qu. Fol. 

11) Vue de la ville Amsterdam, ¢ 
qx. Fol. 

12) Ansicht vom Y mit Schiffen, Boz. rechts oben 
Bakhuizen 1694. Zeichnungsimitation von 
Ploos ¥. Amstel. W. 125. 

43) Seestiek mit untergbender Sonne, bens, von 
Dems 

14) Beastie ‘ait Mondbelouchtung; von Doma, 

126. 

15) Marine, ‘reehte drei Figuren auf dem Strande, 
Bister, Cootwyk se. W. 128. 

16) Marine mit einem Dreimaster und einem Segel- 
oot. Feder und Tusche, Von Dems, W. 129. 





Sibelius se, 











Mating. Ke Delvees seo gue dk Cane 
Ghats, Hitt 
15) Murine () Aquat. C, Apostool se qu Fl 





in: The Beauties of the Dutgh Schoo! ote. Lon- 
don 1793 

19) Der Seesturm, lith, von J. Tempeltei. In: 
Preuss. Gemildegalerie. gr. qu. Fol. 

20) Der Sturm, der ein Schiff an Klippen sehleudert, 
‘Das Bild in der Samm. des Domberrn Speth. 
Lith. von Fr, Xav. Winterhalter, qu. Fol. 

jestiek bei Sonnenuntergang. Kreide. Zel 











21) 














nungs-Imit. Franquinet lith, W. 127. (in 
Chabert, Gal. de Peintres. 

22) Hine Marine, rechts eine Burg; Kreide. F. Pi- 
Joty del, Kl. qu. Fol. (Minchner I 


nungswork, 398.) W. 130. 

23) Marine. Lith, von J. W. Vos. Fol. 
Royal de la Haye, Amst. 1833. 

24) Marine. C. C. Lambertini se. 
qu. Fol. In 

25) Marine. Nach demsciben Bilde im Pal 
photogr, von der phot. ties. 20 Berlin. 1869. Fol. 

26) Der Hafen von Antwerpen, Nach dem Gemilde 
in der Pinakothek zu Minehien phot. von Piloty 
€ Loblo 1869. qu. Fol. 

27) Marine. Handzeichn, im Louvre. 
Braun in Dornact 

28) Vier Handzeichnungen der Albertina in Wien: 
Drei Schife im Sturme. — Marine, — Sturm, 
— Rotterdam, Phot. von Dems. 

W. Engelmann und Weseely. 


Ludolf Backhuijzen, der jllngere, hollin- 
discher Maler, Enkel des bekannten gleich- 
namigen Soemalers, tibte die Kunst mehr als 
Dilettant. Geb. 2u Amsterdam 1717, bildete er 
sich anfangs auf Wunsch seiner Mutter, gegen 
die eigene Neigung, die thn zum Kriegsdienst| 
zog, zum Kaufmann aus, um das Geschift seines 
Vaters 2u tibernebmen. Spiiter entwickelte sich 
jedoch bot ihm Licbe und Talent zur Kunst, 80 
ddags er 1738 unter der Leitung des Portritmalers 
Quinkhard Zeichnen und Malen erlernte. Seiner 
alten Neigung folgend, stelite er meist kriege- 
risehe Szenen dar und machte zu diesem Zweeke 
auch 1743 einen Feldzug in Doutschland mit. 
Nach dem Tode seines Bruders Gerrit tbernabm 
er dessen Ziegelbrennerei in Rotterdam, wo er 
1782 starb, 
















Phot, von A. 























8. J. van Gool, De Nieuwe Schouburg ete. Il 
366. — Van Eijnden en van der Willigen, 
Geschiedenis etc. IL. $1. — Immerzeel, De 
Levens en Werken ete. — Ch. Kramm, De 
Levens en Werken ete. 





W. Bode 

Gerard (oder Gerrit) Backhuijze 
Bruder des jlingeren Ludolf B., tibte als Dilet- 
tant dic Bildnissmalerei. Er lebte zu Rotterdam, 
wo er eine Ziegelei besaB. 








‘Nach ihm gestochen : 

41) Portrat von Wilhelmus Vink, Med. Doet. 72 

Rotterdam. Gest. von P. Tanjé. gr. Fol 
2) Portrit von sCornelis van Oeveren wagemake 
‘op de Haagsche veer, te Rotterdam.« Nach sei 
nem Gemilde von 1747 gest. von P. Tanjé. 4 

4. Ch, Kramm, De Levens en Werken ete. 

W. Bole 

Backhuljzen, Hendrik Back huij zee ra 
de Sande, holliindischer Mater im Hase, e. 
am 2, Jan. 1795, Er war Schiller von J. He 
mans, bildete sich aber wesentlich durch fei 
ges Studium der Natur. Seine Landschaften, 
moist mit bedeutender Staffage, erregten frib 
die allgemeine Aufmerksawkeit. Sie wanlen 
auf verschiedenen Ausstellungen preisgekriat 
und der Ktinstler selbst bereits 1822 zum Mitglied 
der Akademie von Amsterdam und zum Vorstand 
der Zeichenschule im Haag ernannt. Im J. 1817 
wurde er Ritter des Léwenordens. Er gilt flr 
einen der tlichtigsten Landschaftsmaler der m0- 
dernen hollindisehen Schule und hat auch als 
Lehrer eine sehr wirksamo Thitigkeit entwickelt. 
+ im Haag am 12. Deg. 1860. Seine Gemilde 
finden sich in den bedeutenderen dffentlichen 
und Privatsammlungen Holland’s und Belgien’. 











Von ihm radirt : 

1) Landsehaft mit Hate. Bez. I. B. 1820, 

2) Waldige Landschaft mit 2 Figuren, 

3) Landsehaft mit 3 Kahen und dem Hirt. 

44) Landschatt mit Kahen, 

5) Schafo auf der Weide. 

6) Ein sitzender Bauer. (Schwarzkunstbl.) 

‘Simmiich in 8, Selten. 

5. Lmmmerzeel, De Levens en Werken ete. — 

Ch, Kramm, Be Levens en Werken ete. 
Notiten von J. J. van de Sande Backbuijee 
W. Bode, 

Jacobus van de Sande Back- 

‘on wurde am 18. Juni 1835 im Haag geb: 

Schiller seines Vaters Hendrik, ist er in dersel- 

‘ben Richtung wie dicser thittig gewesen. Fir 

seine Landschaften (Aquarelle wie Oelgemilde) 

cerhiclt erauf verschiedenen Ausstellungen Preise, 

auletzt 1871 die groBe Medaille auf der Ausstel- 

lung zu Amsterdam. 









Von ihm radirt: 


1) Waldinterienr, 
2) Landschaft mit Baum 





_Gorardina Jacoba van de Sande Backhuijzen 


525 





Bacon, 




















8) Ansiet des Haag nach J. v. Goyen's Gemilde 
‘im Maseum des Haag, 
Notiten con J. J. van de Sande Bakhuijeen. 
W. Bode. 
Gerardina Jacoba van de Sande Back- 
huijzen, Tochter und Schiilorin von Hendrik 
Backhuijzen, geb. im Haag am 27. Juli 1826. Sic 
hat sich bekannt gemacht durch Blumen- und 
Fruchtstiicke (in Oel und Aquarell) und erhielt) 
anf den Ausstellungen zu Amsterdam 1860 und 
im Haag 1963 die Medaille. Von dffentlichen 
Sammlungen besitzen die Museen zu Harlem 
sad mu Rottordam je ein Gemilde von ihrer 
land. 





Netizen von J. J. van de Sande Backhuijzen, 
W. Bode. 

zen, um 1830 im 

lag gob. iat cin Schiler seines Ohcims Hen- 

B.und war, wiedieser, als Landschafts- und 

Thernaler thiitig. Jetzt hat er die Malerei auf- 

eegeben und lebt zurtickgezogen in Middelburg. 











‘Von ihm radirt 
Hine Landschaft. A. I, Bakhuijzen f. 1856. 
V. de Stuers. 

Bacler d’Albe. Louis Albert Guillain, 
Baron de Baclerd’Albe, franzisischer Ma 
«, Brigadegeneral unter Napaleon L., geb. 1761 
ww St. Pol (Pas de Calais), + 1824 zu Sevres. Er 
sar vorzugsweise Landschaftsmaler und gebiirte 
us soleher zu don Vertretern jener akadomisch- 
cassisehen Richtung der David'schen Epoche, 
and. Aus dem 
Feldzuge von 1797, den er als Ar- 
illetie-Lieutenant mitmachte, malte er die 
cht bei Lodi, den Uebergang tber den Po 
‘ad die Schlachten von Arcole und Rivoli; die 
veilen letzteren Bilder und Das Bivouac der 
tanzisischen Armee am Abend der Schlacht bei 
wsterlitz befinden sieh in der Galerie von Ver- 
ailles. Als Zeichner, Stecher und I 
atwickelte er eine sehr vielscitige ‘T 
u Landkartenstich, Uber den er trefitiche Me- 
oiren verdffentlichte, hat er sich besonders 
arch eine Karte von Italien (64 Bil. Paris. An 
1. (1802)} ausgezeichnet. 
)) Bild niss des Kinstlers, Brustb. in Oval. F, de 

Guay Lith, 4 
1) —— Dass. Cless d. Westermayr sc. 4. 
« Bellier, Dict. —Mémorial nniversel des 

sciences et des aris. IV. 47. Lief. —J. Meyer, 

Gescb. der modernen franz. 





























a) Von ihm radirt und lithographirt : 

1) Ménalos pittoresques ot historiques dos paysasi- 
stes (des gravures d'apris les meilleurs cuvrages 
des peintres. paysagistes. de toutes les éeoles). 
Paria 1803. 4. 

2) 102 BU, Souvenirs pittoresques, ow vues Itho~ 
sraphiées de la Suisse. du Valals ete. Paris, En 
gelmann, 1818. qu. Fol. 

4) 102 BIL,” Souvenirs pittoresques, La Campagno: 








Lithogr. Paris, Engelmann, 1524, 





4) Promenades pittoresques dans Paris et ses et 
ons, 48 lithographies. Paris, Rich. Walh. Fol. 

5) 48 Bl. Description dos Tableaux du Haut- 
Faucigny. Kolorirte Radirungen. qu. Fol. 

6) Vue du Rhin & Lauffenbourg. Nach G. F. 
Gmelin, ge. qo. Fol. Lith.? 

7) J. Balma, Montblancfibrer Pacard' 
Montblancbestoigers, Radirung. Fol. 

8) BIL. in: Caprices des peintres de Stvres , 
par Constans, Paris 1822. Roy. 4. 

9) 12 BIL. Szenen aus der Geschichte, Sage und 
Mythologie, in Landschaften, Lith, 4. und qu.4. 








des ersten 





publ, 





b) Nach ihm gestochen 

1) Bonaparte, I. Konsul. Baste in Oval. Mer- 
colise. gr. Fol 

2) Mich. Gabr. 





Christ, 





3) — Dass. BLA. Dunker se, Fol, 

4) Bataille de Lodi. Mercoli so. gr. qu. Fol. 

5) Vue de Ia Cascade de St. Saphorin sur le lac de 
Géndve. B. R. Comte se. gr. qu. Fol 

6) — Dass, Benj. Rudolph (Ie) Comte se. gr. 
qu. Fol 

7) — Dass. F. risen se. gr. qu. Fol 

8) Bnvitons dAlsassio. G. Engelmann lith, qu. 

Fol, 





W. Engelmann 

Bacon. SirNathaniel Bacon, Bruder des 
englischen Philosophen Francis Bacon (Anfang 
des 17. Jahrh.), tibte die Malerei als Liebhaber; 
mehrere seiner Bilder sollen sich zu Gorham- 
bury, dem Landsitz der Familie, befinden. Sein 
Grabmal, daran das Brustbild mit den Attributen 
von Pinsel und Palette, ist in der Kirche xu 
Culford. 

















Das Selbstbildntiss Bacon's, Halbtlg. Gest. von 
T. Chambars, (In: Walpole, Anect, of painting 
in England.) 

8, Fiorillo, Gesch, d. 2, K. V. 259, — Bryan 
Stanley, Dict. 





Bacon, John Bacon, englischer Bildhauer, 
gob. 1740 au Southwark’, + 1799 oder 1800 zu 
London, machte sich, nachdem er anfinglich 
Porzellanmaler gewesen, zuerst_ durch eine 
Statue des Mars bekannt.’ Spitter fithrte er eine 
‘Anzahl von Denkmiilern aus, unter welehen die 
des Lord Halifax und der Misses Draper (der Elisa 
des Dichters Sterne) , und besonders das Monu- 
ment William Pitts in der Westminsterabtei 
sgezeichnet werden. (Das letztere besprochen 
in Meusel's Mus. 1X. 250—253 und in Murr's 
Kunstjournal XII. 133.) B. gehdrte zu den 
Mothodisten, schrieb Fabeln und moralische 
Betrachtungen und einige Aufsiitze tiber Kunst. 
Seine Biographic verfassto der Geistliche Richard 
Cecil. 



































8. Fiissli, Lex. I. — Fiorillo, Gesch. der 
2, K, V. 848. —Kunstblatt, 1823. p. 300, 
— Art-Journal, 1550, Augustheft, 





John Bacon 


Henry Bacon. 








Bildnisse desKinstlers: 
73. W, Daniell 





3) Nach demselben. W. C. Edwards sc. 8. 

4) Brustb, in Medaillon. Ohne Stechernamen, 
Publ. 1790. 8. 

5) Brustb. In: A, Cunningham, The Lives of bri-. 
tish painters. London 1830, Fol, 








Nach ihm gestochen 
1) Das Monument W. Pitt's, Earl of Chatham. 


V. Green se. Schwarsk. Roy. Fol 
23 San. Jobat, 2. Baan al. 3. Basta, 8, 
43) Lord Wellington, Biste. J. van den Berghe 

se, Paris chez Basset, Fol. 
W. Engelmann. 
Bacon. FredericBacon, englischerKupfer- 
stecher, geb. 1803 zu London, ein Schiiler von 
E, Finden, fllr dessen Royal Gallery er mehrere 
Bil. gestochen hat. Seine Arbeiten sind in el 


ganter Manier vorwiegend auf einen bestechen- 
don Effokt berechnot. 





‘Von ihm gestoch 


John and the lamb. St. Johannes mit dem 

Lamm. E. Murillo px. gr. Fol. 

1, Nur mit gerissenem Kinstlemamen, 
TT, Mit angolegter Schrift. 

2) The Penitent, hl. Magdalena, Halba, 
W. Etty. Vernon Gallery. Fol. 

3) Prince Charles Edward and the Highlanders, 
entering Edinburgh after the battle of Preston- 
pans. 22 Sept. 1745. Th. Duncan px. gr. 
qu. Fol. 

1, Mit offence Sebrit, 

4) Will, Caxton examining the First Proof Sheet 
‘from ‘his Printing Press in Westminster Abbey. 
1474. B.H. Wehnert px. Schwarek, gr. qv, 
Fol. 

5) Anne Page and Slender, Siene aus: Merry 
Wives of Windsor. Nach Aug. Wall Callcott, 
qu. Fol. 

6) Wellington reading Despatches. Nach Barker. 

1, Eprouve dartiste 
TT, Vor der Sebritt. 

7) Jupiter und Antiope. 
Fol, (Cab. Crozat.) 

8) The Smuggler’ Intrusion, Nach Dav, Wilkie, 
Fol. (Finden's Gallery.) 

9) Burial of Harold. Nach F. R, Pickersgill, 
qu. Fol, Lond. Kunstver. Bi. 

10) Escape of the Carrara Family. Nach Ch. Lock 
Eastlake. Fol, 








) 


Nach 





Nach Tizian. gr. qu. 


Nach Rankley. gr. qu. 





1. Bprenve dartiste. 
Mit ofener Schrift, 

12) Deer Stalking incident near Barmoral. Tirseh- 
Jagd. im schattischen Hochlands, "Nach Rich, 
‘Ansdell. Roy. qu. Fo. 

13)Tma thinking. Jetzt wotss ich’s. Junges Mid~ 
chen mit dom Buche. Nach Topham. gr, Fol. 
Schwarzkunst. 

14) The Yacht sFairye. Nach Pickersgill, Rund. 
London bei Mc. Lean. 








1, pr. dartiste. 
M1, Vor der Schrift. 
15) The Scripture Reader, 
Lond. Lloyd Bros. 
1. Eprouve d'sttste. 
16) Albert, Prinz-Gemal der Kénigin Victoria we 
‘England. Nach C. W. Ross. Halbfg. X 
1, Mit angelogter Schrift. 
17) Vietoria, Konigin von England, Nach Dems. 
‘Ebenso. 
18) Die Herzogin von Kent, derselben Matter, Nic 
Dems. Ebenso. 
19) Thomas Bewick, nach Ramsay. Lond, Teme 
‘und Colnaghi. qu. Fol, 
1. Bpr. dartiste. 
HW. Vor der Sebritt. 
20) Konig Karl I., Henrietta Maria, dessen Geoula 
und ein Prinz) Nach Dan, Mytens. H. Pl 
21) Lord Collingwood, nach Lomdsdale, Fa 
Lond. Turner & Colnaghi. 
1. Bpr. dartiste, 
IL, Vor der Schrift. 
22) James Henry Monk, Bishop of Gloucs 
Bristol, in his robes. Guseb px. Meat Mi 
23) Tho three Maries. Nach Ann, Carracei 
Roy. Fol, Stich von W. Sharp, welcben Bass 
vollendete. 
1. Epr. dartiste, 
WE Vor der Schrift. 
24) The Shot. Uirscjagd, R. Amsdellp.e. st 
Fo 


Nach Dukes. Fo. 











25) The parting. Abschied am Ufer. P. P. Poole. 
qu. Fol, In: The Art Journal 1866. 

26) Dash, Hector, Nero and a lory, awin Land- 
seer pinx, Fr. Bacon se. Schwarzkunstl. ¢. 
Fol. 


I. Vor dem Titel, mit eingerissenem Kins: 
Jernamen. 


H, Mit obiger Schrift. Gruner.) 
27) Stablstiche in: Europiische Galerie. Braun 
schw, 1844. kl Fol 
W. Engelmann wu, Wels. 

Bacon, Henry Bacon, amerikanische 
Genremaler, geb. 8. Okt. 1839 2u Haverhill, it 
State Massachusetts. Den ersten kiinstlerischer 
Untorricht erhielt er in Boston in der Zeichea- 
schulo des Lowell-Instituts, und im Atelier des 
Malers M. T. J. Johnston. Beim Ausbrucke des 
Krieges gegon die Sklavenstaaten, 1861, tratet 
als Freiwilliger in die Unionsarmeo ein, Keb? 
|jedoch nach 18 Monaten, in der zweiten Bsl- 
‘Run Schlacht verwundet, nach Boston zur 
Sein Militirleben ward Veranlassung zuroanchet~ 
lei Skizzen, deren er mebrere in den illustrittet 
Zeitungen veriifentlichte. 1963 ging ct och 
Europa, besuchto die Akademie in Paris uni 
studirte dann liingere Zeit unter Cabanel, uxt 
in Ecouen unter Edouard Frére. Nachdem et 
sich spiter ein Jahr in Dresden aufgehalten, 
liess er sich ganz in Paris nieder, und besuchte 
seine Heimat nur noch einmal im Jahre 1871. 

Bacon's Bilder stellen meist Szenen des Volks” 
und Kinderlebens dar, zB. Wilddiebe im 























Schnee; Wie man den Wirth bezablt, 
groBes ‘Bild von trefflicher Komposition und 
Iebendiger Charakterisirung der Figuren, abet 





ccras kalt und unharmonisch in der Farbe; Die 
teiden Freunde, Hund und Kind; Der Wasch- 
tug det Puppe; Die Lektion; Die verlorene| 
Bine, eine Szene vom Drosdener Jahrmarkt; 
Die erste Verschwendung, ein junges biuer- 
liskes Ehepaar, im Begriff eine sehine Wiege 
1 kaufen, nitehst dem oben erwithnten groBen 
Bilde, das beste vom Kiinstler nach Amerika 
resndte Werk; Der Schreibmeister, ein junger 
Maun, welcher einer Anzahl erwachsener Miid- 
cen Unterricht ertheilt u. a, m. Seine fritheren 
lier wiesen entschieden auf den Einfluss von 
Tire hin, withrend einige seiner neueren das 
Sulium von Knaus bezougen. Bet soinem lotz~ 
vaAufenthalt in Boston machte er Studien zu 
‘uem groGen historischen Geurebilde, «The boys’ 
neellions, Episode aus der vorrevolutioniiren 
Gachichte der Stadt Boston, und begab sich 
fait um ersten Mal auf das Gebiet amerika- 
sicher Darstellungen. 


Nach ihm chromolithographirt: 
Tee Doctor, Chromolith, von G. Hl. 
(L. Prang & Co. Boston.) 
is Biograpbische nach Aufzeichnungen der 
Matter des Kunstler. 


Collier 


8. R. Koehler. 
Haequoy. Die Bacquoy, 8. Baquoy. 


Beynskl. Joseph Baczynski, Maleraus 
Viliien, $1838 in Dawiddwka ‘im Zyto- 
sikischen, Marschall und Priisident von Volhi- 
‘a tnd Kurator der Volhinisehen Schulen. Er 
salt voraiiglieh Karrikaturen. Vou seinen grd- 
‘cea Werkon sind bekannt: Eine Szene vom 
1.19; Eine Szene aus dor Zeit Késciuszko's, 
xfdem Krakauer Ringplatzo; »Celebra archi- 
‘ju in dem Kidwekischen Kloster Pieezarska 
Uva, 

‘Nach Rrassewei's Netizen, 





Bartynoveski 
Bada, Josef Bada, spanischer Architekt 
s 18. Jabrh. Er war Oberbaumeister an der 
Kathedrale zu Granada und wurde 1719 nach 
‘ilga berufen, um den seit 1623 betriebenen 
fax der dortigen Kathedrale weiter zu filhren. 
‘aderurspriingliche Plan, derdem Diego de Siloe 
hgeschrieben wird, verloren war, so vollondete 
den Chor nach seiner eigenen Idee. Fir die 
Fuse liess das Kapitel vou audern Baumei- 
‘emu Entwilrfe machen. Die Zeichnung eines 
fevinen Ayala wurde verworfen, dagegen die 
Vicente Acaro (s. diesen) am 15. April 1724 
“genommen. B. baute nach diesem Plane bis 
4 seinen Tod 1756, worauf Antonio Ramos das 
Wek au Ende flihrte. 
“Llagano, Not. 1. 201 und 1V. 99, 
 W Unger. 
Badajox, Juan de Badajoz, aus Badajoz 
ebirtig, war einer der ausgezcichnetsten spa- 
‘ischen Baumeister des 16. Jahrh. und einer der 
ten Anhiinger der Renaissance. 














Sisto Badalocchio, 


‘Dem Bauder Kathedrale von Leon stand er 1512 
als Obermeister vor, und wabrschoinlich ist das 
ritte Geschoss der Hauptfassade mit der zier- 
lich durchbrochenen Rose, ein schines olegantes 
und reiches Stlck plateresker Architektur, sein 
Werk. Doch zeigt die Ausfilhrung der Kathe- 
Grale selbst, dass er auch den gothischen Stil 
vollkommen beherrschte. Wie grof schon damals 
sein Anseln war, zeigt seine Berufung nach 
Salamanca 1512 und 1522 und nach Sevilla 1513 
zur Begutachtung der Pline und Arbeiten flr 
diedortigen Kathedralon. Zougnisse seiner Kunst 
sind aussordem in Leon die Fassade des pracht- 
vollen Klosters $. Marcos und die Hauptkapelle 
der Stiftskirche 8. Isidoro. Die erstere wurde 
von 1537—1543 bis tber die Iilfte ausgefithrt, 
und Rafael's Loggien scheinen dabei theilweise 
zum Vorbilde gediont zu haben. Die Ausfithrung 
der jetat sehr verstiimmelten Skulpturen leitete 
der Bildhauer Guillermo Doneel, unter demOrozeo 
und andere untergeordnete | Meister _atbei- 
teten. Das noch Fehlendo wurde 1715 bis 1719 
durch Martin de Suinoga ergiinzt, der sich mig- 
lichst dem iiltern Bau anzuschliessen suchte, 
wihrend die von ihm benutaten Bildbauer weit 
hinter den frithera zurilekblieben. Auch der Bau 
des Kreuzgauges an dem Benediktinerkloster 
S. Zoil zu Carrion de los Condes (Kinigreich 
Leon) wurde nach B.'s Zeichnung ausgefiihrt 
(laut Insehrift am 7. Mitre 1537 begonnen und 
am 27, Mirz 1604 vollendet). B. selbst leitete 
die Aufflthrung der dstlichen Wand ; dann tber- 
nabm sein bester Schiller und bisheriger Werk- 
meister, Pedro de Castrillo aus Carrion, dic Lei- 
tung des Baues, der jedoch spiter wegen Geld- 
mangels ins Stocken gerieth und erst 1574 wieder 
aufgenommen wurde; den unteren Theil (Clau- 
stro bajo) vollendete’ 1577 Juan de Celaya, den 
obern Theil (Claustro alto) bauten Pedro de Tor- 
res und Juan de Bobadilla aus Palencia, zu denen 
sich spiiter auch Pedro Cicero gesellte. Ueber die 
ausgesucht schiine und reiche platereskeSkulptur 
Jan diesem Baus. den Art. ; Miguel de Espinosa. — 
B. hat endlich noch 1545 laut Inschrift im Kloster 
Exlonga unweit Leon den Bau des Kreuzganges 
begonnen, der erst im J. 1719 zur Vollondung ge- 
Jangte. 

5. Coan Bermudez, II. 43. —Llaguno, Noti- 
clas. I. — Caveda, p. 172, 185. 243. 34 
Ziegler, Reise durch Spanien. Il. 145. 

Fr, W. Unger. 

Badalocchlo, Sisto Badalocchio, italie- 

nischer Maler und Kupferiitzer, bei Malvasia 
Sisto Rosagenannt, geb. 1581 in Parma, +1647 
in Bologna, Nach Campori (Gli Artisti negli Stati 
Estensi) lebten Vorfahren des Kiinstlers in Mo- 
dena, Er war ein Schiller Annibale Carracei 
der ihn vielfach auszeichnote und ibn von Bologna 
mit sich nach Rom nahm, wo er ihn bei den 
Malorefon im Palast Farnese beschiiftigte. B. 
war ein tichtiger Zeichner, aber ohne besondere 
}Erfindungsgabe und in der malerischen Ausfllhr- 















































528 Sisto Badalocchio. 




















tung ziemlich flichtig. In Bologna hatte er seinen 
spezicllen Landsmann G. Lanfranco zum Mit- 
schiller, an dessen Manier er sich spiter so nahe 
anschloss, dass ihre Arbeiten oft derselben Hat 
anzugehtiren scheinen. In Rom zeichnete er mit 











mit ihm gemeinschaftlich in Radirung heraus 
(s. u.) Wibrend desselben Aufenthalts in Rom 
malte er im Palast Verospi nach Fr. Albani's Kar- 





tons vier mythologische Darstellungen in Fresko 
(s. u.). — Als Carraeci 1609 in Rom gestorben 
war, kehrte B. zuniichst nach Bologna zuritck. Im 
45.1613 finden wir ihn in Gualtieri, wo er im Palast 
der Bentivogli die Thaten des Herkules und die 
allegorische Figur der Fama in Fresko malto; 
nach einem von Campori (Lettere artistiche) 
mitgetheilten Briefe ging er noch in demselben| 
Jahre, ohne seine Aufgabe ganz beendigt zu 
haben, nach Reggio. Unter den zahlreichen 
Werken, dio er hier ausfibrte, wird ein Kuppel- 
gemilde in S. Giovanni (Christus, von Engeln aut] 
Wolken umgeben) von Bellori u. Lanzi irrthiim- 
lich als Kopie nach Correggio bezeichnet, In 
Parma war er besonders fiir die Familie der 
Este beschiiftigt; die Sammlung Coceapani da- 
selbst hatte 1640 neun Bilder von seiner Hand. 
Grossen Ruf besass ein hl. Franziskus, der, ur- 
spriinglich in der Kapuzinerkirehe in Parma, zur 
Zeit der ersten franzisischen Revolution nach 
Paris kam, 1815 aber zurickgegeben wurde und 
sich jetzt in der Academia delle belle Arti in 
Parma befindet, nach Minder’s Urtheil »cin Bild 
von angenehmer, selbst kriftiger Firbung, aber| 
von schr oberflichlicher Behandlunge. Bemer- 
kenswerth ist, dass derselbe Kunstkenner unter 
den Namen, die fiir den Urheber von Leonardo 
da Vinci's angeblichem Selbstportrit in Florenz 
inFrage kommen ktnnen, auch den Badalocchio's 
anfuihrt. 

Bekannter und verbreiteter, als dio Gemiilde 
des Kiinstlers, sind die Radirungen desselben, 
theils nach eigner Erfindung, theils nach ande- 
ren Meistern; sie sind in der Zeichnung nicht) 
so elegant und rein, als die Guido Ren‘’s, flichtig| 
und skizzenhaft, aber mit einer leichten und 
geistroichen Nadel ausgefithrt. Man findet daraut| 























folgende Bezeichnungen : Sisto B. — Sisto B. F. 
— Sisto B. Fe. — SI. Ba. — Sisto BA. — Sisto! 
Ba. F. — Sisto Bas. — Sisto Bad. F. — Sisto 
Bad’. F. — Sisto Bale. Parma, — Sisto Badalo, 
F.— 





a) Von ibm radirt: 

128) 23 BIL, fr die gemeinschaftlich von 8. Ba- 
alocehio und G, Lanfranco radirte »Bibel Ra- 
fael'se, nach den Gemildon in den Loggien 
des Vatikan, im Ganzen 51 Bll. mit folgendem 





Titel: Historia del Testemento Vecchio Dipinta] 24) Die hl. Jungfrau, 


In Roma Nel Vaticano Da Raffaelle Di Urbi 
In Roma appresso & Giovanni Orlandi... 160) 
kl, qu, Fol, — Dieses Werk erlebte in einem 
Sabre drel Auftagen; die erste hat auf dem ‘Titel 





nur die einfache Dedikation : Al Sig. Annie 
Carracci; die zweite hat, ausser dem Titel, 
noch drei Seiten mit ausfibelicher Zucignung a2 
donselben Maler vom 4. Januar 1607; bei der 
dritten ist diese Dedikation vom August 1607 
datirt, Spater gelangten die Platten nach Amste:- 
dam, ‘wo sie 1614 von Michael Colyn und 1635 
son J. ©. Visscher verlegt wurden, — Die 23 ce 
B. radirten BU. enthalten folgende Darstelit- 
gen: 

1) Titelbild. Zwei sitzende Kinder nebes 
einer Kartusche mit dem Wappen des Aas 
Carracci. (1.) B. 1. 

2) Gott trennt das Licht von der Finsternis. 
5.) B.2. 

3) Eschaffung des Himmels und der Ente 




















(6) B. 3. 
2) Die Sandtum, (14) 8.4, 
5) Ausgang aus der Arche. (15.) B. 





6) Melehisedeeh und Abraham. (17.)B. 6 
7) Ablmelech sickt Isaak mit der Retelis 
kosen, (21.) B, 7. 
8) Issak bewilligt dom Esau einen recites 
Segen. (23.) B. 8. 
9) Jakob und Rahei aim Brunnen, (25.)8.% 
10) Jakob beklagt sich bet Laban, dass ers 
‘Lea an Bahel’s Statt gegeben. (26.)B. 10. 
11) Joseph wird von seinen Briidera verkit. 
29.) B. 1. 
12) Joseph lest dem Pharao dessen Trinme a 
-) B. 12, 
13) Die Findung des Moses. (32.) B. 14. 











14) Der Durchgang dures rothe Met. (3) 
B. 13. 

15) Moses schlagt Wasser aus dem Felsen, (36) 
B. 16, 

16) Moses’ reigt dem Volke die Gesetztafets 
(39.) B. 15, 


17) Die Tsraeliton gehen durch den Sorin 
G0.) 
18) Davis Sieg bor den Riesen Goliath, (44) 
Bis. 
49) David ice Bate i Bade, (45) 8 1. 
20) Salomon zum Kinig gesaltt. (47.) B. 
21) Salomon baut den Tompel 24 Jerusles 
(49.) B. 21. 
22) Dio Kénigin von Sabs besucht Salosmr 
(60.) 22. 
25) Das Abendnal (54) B. 23. 
odes dieser Bil, ist mit der hier eingekls= 
merten Nammer der Rethenfolge. bezeich=, 
tnd die meisten davon fahren auch des hansen 
Namen und Vornaizen, son welchen der ler 
durchwog ganzausgeschrieben und der erstereea- 
vweder abgektizt oder bloB mit dem Anfangebee 
Haben angedeutet ist, — Alle Bll, Badalocchi’. 
tbenso wie die andern von G. Lanfranc, sind ir 
fer akizacendet, aber nugleich sehr gelstreichet 
Welso bebandelt, natirlich im Geschmack und 
nach der Anschaaungswoise jener Zeit, in dec 
tau Alles durch das Delognesische Schulpriems 
sch. Den Stil und gestigen Charakter des 
finals, die Feinbelt der Empfndung, den 2arten 
wusdruck in dem Kopfon bat die fof und 
hastigapictende Nadel nicht wiedergegeten. 

i Naben beschaftgt; sie 
sitet zwischen vier Engein, von welchen der 
Tinks sitzende die Hinde fatet, ‘Nach Al 
racel, H. 251 mill., Br. 196 mill, — 
Di unvollendet, der Kopf der Mara ist bt 






























529 














nut im Umriss gegeben. Es unterliogt keinem 

‘Zneifel, dass sio von B. nach Ann. Carraccl 

tadirt ist, Teh sah einen Abdruck, wo die Namen 

diese belden Meister von alter_gleichzeitiger 
Hand ttalienisch dabei geschrieben standen. Sehr 
‘eltenes Blatt 

25) Hellige Familie, Maria hat 
ind, das sich an den Hals 
tert; im Hintergrande links der hl. Joseph, und 
rechts der Kleine Johannes, HalbQguren. Nach 
B, Schidone. 4. B. 25. — Dieses Bl, ist elnes 
der vorziglichsten des Melsters, und ebenso 
Runstrollradirt als gezeichnet in der Manier des 
Ann, Carracel. 

1. In der Ecko, oben rechts: 
INS — Sisto - Bad. Incis. 

ML, Unter dieser Insehrift, dio Adresse: Gio. 
Tacomo Rosst formis Romac alla Pace. 

4%) Malereien am Kuppelgewélbo des Domes zu 
Parma, Nach Correg gio, Folgevon 6B. Fol. 

4) Ein stehender Prophet, Prof rechts, und 
awei Engel. Ber. B. 27. 

1. Wie beschrieben, 

ML, Mit der Adresse von Jac. Rossi. 

¥) Zwet stehende Propheten und drel Engel, 
von welchen einer einen Baumzweig andem 
Feuer eines Leuchters verbrennt. ez, 
B28, 

¢) Bin Prophet, 3/4 reehts, und zwel Engel bet 
einem Globus. Bez. B. 29, 

1. Wie beschrieben 

HL, Unten links: Ant. a Corig inu. 

4) Anderer Prophet, if rechts, der seine linke 
Hand als Schirm gegen den himmlischen 
Lichtglanz vor Augen hilt, und drei Engel. 
Unbez. B. 30. 

«) Anderer Prophet, Profil rechts, und 2wel 
Engel, von welchen der zur Linken auf| 
einem Globus sitzt. Unbez. B. 31. 

1. Wio beschrieben, 

Il, Mit der Adresse von Jac. Rosst. 

1) Der bl, Thomas von Aguino auf Wolken, 
von vier Engeln gen Himmel gotragen. 
Undez. B. 32. 

Vor der Adresse: Gio. Jacomo Rossi 
formis Romac alla Pace all insesi 
ai Patigi. 

1) Diehl, Katharina yon Stena empfangt den Brat 
ting, den thr das auf dem Schoofle seiner Mutter 
sitzende Christuskind an den Fingersteckt; links 
der hl, Joseph. Halbfguren. Bez. 40. B, 2 

1. Vor der Bez. 40. Auf dem weissen breiten 
Unterrand tiest man: Sisto Bale Parina 
(Gruner.) 

3) Laokoon. Nach der berdhmten Antike zu Rom. 
Unten links: Sisto Ba, F., und rechts: Andreas 
Vaccarius formis. Romae. 1606, Fol. B. 3 
Von allen Radirungen des Meistors ist diese die 
schitzbarate; sie ist ungemein gut gezeichnet. 

4) Die hi. Familie. Das Christkind, auf einem 
aus alten Skolpturen improvisirten. Ruhebett 
liegend, reicht dem bi. Joseph eine Rose. Maria 
beagt sich Gber das Kind; Joseph steht links. 
Auf dem Rand des Gemiuers liest man: 8. B. 
— 16, Feblt bei Bartsch. (Gruner.) 

2) 48. Bernardo Vescovo di Parmac, "Kniestiick, 
sitzend, von vorn gesehen ; in der Linken hilt et 
den Bisehofstab, mit der Rechten ein Buch auf 
selnem Kniee; neben hm steht ein Engel mit dem 
Bischofshut, "Als Unterschrift der Name des 

leyer, Kémstler-Lexikon. I. 








B - Sehidono + 


























































Helligen, wie oben; unten in der rechten Ecko: 
8.B.F.) Geistreich radirtes Bl. 12. (Gruner.) 

31) Amor, auf einem Faun sitzend, verzichtet seine 
Nothdurft auf ein am Boden legendes Herz. Un- 
ten links: 8, BAG 12. (Gruner.) 





) Thm zugeschrieben 


1) Anbetung der Kénige. kl, Fol. — Auf diesem 
it Annibale Carracct irrthdmlich als Maler 
‘und Radirer genannt, Die Komposition stammt 
von Lodovico Carracet (das Gemalde befand 
sich ehemals in der Kircho S. Bartolommeo df 
eno zu Bologna), und diekunst- und geschmack- 
oll behandeite Radirung gehire einem Schiler 
des Carracel an, vermutlich dem Sisto Badalocehlo 
oder dem Francesco Brizio. 

2) Maria hat auf ihrem SchooBo das Jesuskind, wel- 
chem der kleine Jobannes dle Fusse kisst; dabel 
der bl. Joseph, avf einen Stock gestitzt. | 4. — 
Obwol dieses BI. viel von Badalocchio's Manier 
an sich hat, so ist doch nicht gewiss, dass es von 
thm herrihrt; er radirte nicht so’ sauber und 
sorgeam, 

3) Die Taufe Christi. 






















4. B. 24, — Dicses BI. ist 
fanier geitzt, und wird 





aber die Aufschrift, wie es scheint, zu lesen ist 
1L.IN., so wire das Bl, von G. Lanfranco. 

4) Die vier Evangelisten. "Nach Rafael. 
So hetsst bei Brulliot, (IT. n°. 2467) und bet N: 
ler (Monogr. IV. ne, 3969) cine Gruppe von vier 
Figuren, darunter eine heilige Frau (wenigstens 

die Figur mit torbanartigem Kopfputz und 
‘Ansehn), 1m Gesprich mit zwel 
andern Helligen und einem jungen Mann obne 
Heiligenschein. Brulliot und Nagler zitiren dieses 
BI, aus dem Katalog der Kupferstichsammlung 
dos Herr Held, dic 1826 durch Artaria in Wien 
versteigert wurde. Die auf dem BI, unten links 
betindliche Inschrift: $8. B, INCID., warde auf 
8. Bad |. Aber der Verfasser des 
erwahnten Auktionkatalogs sab von dem Bl. ein 
Desehuittenes Exemplar; die vollstandigen Ab- 
driicke sind unten, links gezeichnet: R. 8. B. 
INCID. d. b, Rafael Schiaminossins Burgensis 
oder Burgopolitanus incidebat, und unter den 
Werken dieses Meisters findet sich das Bl. auch 
bel Bartsch, XVIM, p. 233, ne. 94. 

5) Amor bindigt den Gott Pan. Nach einem Fresko- 
Kemilde des Agostino Carracci 1m Palast 
Magnani zu Bologna. 4. B. 34, — Der Radirer 
dieses sehr kunstvoll geitzten und gezelehneten 
Blattes ist nicht auf demselben genannt. Bartsch 
versichert, dass es Badalocehio angebirt. Mai 

andere Radirung nach demselben Ori 
sminio Torre; sie ist sehr gelstreich 












































©) Nach ihm gestochen : 


1) Der hl, Franziskus von Assisi empfingt die 

Wondmale, Im Umriss radirt bet Landon, X11. 

PLL 36. 8, — 

itzt in der Schmiedo Vulkan’s und fallt 

Amor's Kécher mit Pfetlen. kl. qu. Fol. — 

Dieses BI, worde 1643 von Bernardino Curtt 

gestochen, der Annibale Carracel's Namen daranf 

‘gesotzt hat, obschon das Original von Badalocehio 
gemalt ist, 








67 


530 Sisto Badalocchio 


Frans Badons. 














3) Vier mythotogische Darstellungen, nach Fr. AID 
1ni's Kartons von, Badalocebio in Fresko gems 
{im Palast Verospi zu Hom, und von G. G. Prezza 
estochen, 

a) Polyphem sitztanfeinem Felsen am Meeres- 
strande und blist die Hirtenfiite; dabel 
Galathea mit ihren Nymphen. qu, Fol. 

v) Polyphem schleadert ein Felsenstiick nach 
cis und Galathea. Seltenstiick zum vor- 
hergetenden, 

6) Merkur bringt dem Pais den Zankapfel, 

Fol. 

4) Das Urtheil des Paris, qu. Fol, vier Bl 
ffir: Picturao Francisel Albani in Aedo 
Verospi. 16 Pl. Rom, 1704. Fol. Jedes 

genannten BIL. ist bezeichnet : 

b. In, — Sixtus Badalocelus Pin- 

eronymus Frezza inc. 










Zant, Encicl, — Campori, Gli artisti nestt 
Stati Estensi, p. 22.—Campori, Lettere arti- 
stiche. p. 83. — Campori, Raccolta dei eata- 
Jogi, an vielen Stellen. — Bottari, Lettere 1V. 
162, V. 54. — Pungileoni, Memorie istoriche 
i Correggio. ML. 187. — Malvasia, Fels. pit- 
trice, IIL, 517. — Lanai, Pitt. It 1, 121. — 
Rosini, St. dela pitt. Vi. 46. — Notice des 
dessins placés dans les galeries du musée de 
Louvre, Paris 1811. p. 6. — Huber und Rost, 
Handb. II, 286, — Le Blane, Manuel 1. 
116, — Burckhardt, Cicerone. p. 871. d. 
Im biographischen Theil Notizen von Jansen. 
BE, Kollof. 
Badaroceo. Giuseppe Badaroceo, ge- 
nannt oil Sordor, Maler aus Genua, geb. 1558, 
+1657. Nachdem er bis zu seinem 18. Jahre 
issenschattliche Studien betrieben, widmete or 
sich der Malerei und war zuerst Strozzi’s, dann 
Andrea Ansaldo’s Schiiler. Spiiter ging er nach 
Florenz, wo er namentlich Andrea del Sarto stu- 
dirte und nachzuahmen strebte. Fast vierzig 
Jahre alt, Kehrte er nach Genua zurlick. Hier 
sah Lanai bei einem Signor di Novi ein Bild, 
Achill in Skyros, das den Namen B.'s mit der 
Jahreszah] 1654 trug, aber nicht in der Weise 
des Andrea del Sarto, sondern in der naturali- 
stischen Art der Genueser Maler jencr Zeit be- 
handelt war. — Ein anderes Gemiilde B.'s, 8. Fi- 
derden Gekrouzigten anbetet, befindet| 
sich in der Sakristel von 8. Nicotd 2u Voltri. B. 
starb an der Pest und hinterliess vier Sthne, von 
denen awei Maler wurden. 
































Nach ihm gestochen: 

Die Caritas. Gest. von G, Tasniere, Fol. 

8. Zani, Enciclop.— Soprani, Pittori Genovesi 
1.212! —Rosint, Storla della Pittura VI, 255. 
— Lanzi, Pitt. Ital. V, 277. 









Jansen. 

Giovanni Raffaello Badaroceo, Sohn 
des Giuseppe, Maler aus Genua, gob. 1648, +1726. 
In Rom war er zuerst Schiller Maratti's, folgte 
aber nachher der herrschenden Manier Pietro's 
da Cortona. Nach achtjiihrigem Aufenthalte in 
Rom besuehte er noch Neapel und Venedig und 





Kehrte dann nach Genus zurtick. Von seine" 
Bildern, in denen er ein sehr dauerhaftes Ultra- 
marin mit groBer Vorliebe verwendete,, war die 
Mehrzahl fiir genuesische Kirchen bestimmt 
Zwei der griBten (nach Ratti und Rosini die 
besten des Malers) besitzt die Certosa von Pol- 
covers. 
5. Soprani, Pitt. Genovesi p. 206. — Ratti 
wa. 1. 69. — Rosint, St. della pitt, VI 
5. — Lanzi, Pitt, It. V. 286. 








Jansen 
Badekker. Badekker. Nach einem holli 
dischen Maler diesos Namens, der im 18. Jahr 
lebte, finden wir angefirt 
Pieter Rabus, gest, von Jac. Houbraken. Foi 
W. Engelmann 
Badely. C. J. Badely, englischer Bildtis 
maler des 19, Jahrh, 








Nach ihm gestochen : 
Lady Alicia Conroy, Tochter des L. P, Ext of 
Rosse; geb. 1816." Gest. von Finden. 4. 

W. Engelnam. 

Badenier. Aloxandre Louis Badeniet 
franzisischer Architckt und Lithograph, 
1793 mu-Paris, Schitler von Vignon und Have 
Seine lithographirten Pline zur Vereinigung des 
Louvre und der Tuilerien waren in den Salous 
von 1844—1846 ausgestellt. 

s. Bellier, Dict. 





Badens, Frans Badens, geb. 1571 zu Att 
werpen, + wabrscheinlich 2u Amsterdam, is 
welchem Jahre, ist unbekannt. Er war de 
ler seines Vaters, eines schr mittelmissiges 
Kiinstlers, der 1576 mit seiner Familie nich 
Amsterdam tbergesiedelt war. Von der italie- 
nischon Reise, die B. gemeinschaftlich mit dew 
Kupierstecher J. Matham unternahm, kebrte et 
nach Amsterdam zuritck, wo er, wie Van Man- 
der berichtet, groGen Erfolg hatte und den Bei 
namen oder italienische Maler« erhielt. Seine 
Werke sind jetzt ginzlich verschollen. Van 
Mander erwiiint von ihm Eine Bathseba is 
Bad, Historionbilder, Genrestlicke, Maskersdex 
und rihme besonders seine Portr 

















Bildniss des Kanstlers, Halbagur, malend. Mit 
der Unterechrift: addit pieturae — pingis at It 
lia. H. Hondius sc. In dessen Portriteas- 
Tong. 

Anderes + gest. von W'Admiral; io. 
©. van Mander, Met leven eta, Amsterdun 
164. 8, 





Nach ihm gestochen 


er hi. Hieronymus, Halbfig. in 1/g Lebenserise 
Betrachtung des links vor ihm aufgerichteten 
Kreuzbildes ; inscinerRochten hilter einen Stein, 
die Linke auf offnem Buche. Unterschrift: »S. 
Hieronymus Dalmata ...... semper resursit- 
Egbert van Panderen scuipett (sie!). Treckne 
Grabstichelarbeit in der Manier des Golzins 
(Gruner.) 





» 








Jan Badens — 





Bartolomeo Badorna, 531 














2) Bacchus, Venus und Ceres, Gest, wn B Lens. 
Sehabk. ’ Fol. 


Jan Badens, Portriitmaler, Bruder des Vor- 

| lergehenden, geb. 1576 xu Antwerpen. Er stu- 

‘rte gleichfalls in Italien wnd gelangte hier, wie 

‘piter in Deutschland, zu bedeutendem Rufo. 

bei der Rilekkebir Heimath wurde er sei- 

ter ganzen reichon Habe beraubt und starb bald 
howuf, im J. 1603, 

\ Van Mander, Het Schilder-Boeck. — Dos - 


camps, La 















Rader. Friedrich Wilhelm Bader, Holz- 
docider, geb. 3. Juli 1828 zu Brackenheim bei 
Jelbroun in Wirttemberg. Ererhielt seine erate 
fiJung im Heilbronner Gymnasium und in der 
Fealschnle 2u Stuttgart, sodann im dortigen Po- 
Ipeehuikum Unterricht im Architekturfuch und 
vamentalen Zeichnen. Hierauf widmete er 
sunt (seit 1842) dem Graveurfach bei C. Mer- 
\lein Stuttgart, trat aber sehon 1846 in das xy- 
enphische Atelier von C. Deis dase! 
‘ven bedeutenderen Arbeiten, die er hier au 

‘te, waren Holzschnitte in der leichten Manier 

‘amaligen Zeit, nach Zeichnungen von Ritt- 

yr za Rafael von Lamartine, Reisen nach 
n und an den Rhein in den J. 1848 u, 49) 
ston seine weitere Ausbildung und boten ihm 
senbieit, die angesehensten xylographischen 
(ecrate, vor allen das von Braun und Schneider 

Mivelen, kennen zu lernen, Im J. 1830 exhielt 

ine Berufung nach Dresden, in das Atelier| 

August Guber, wo er hauptsichlich nach 
baunzen Ludwig Richter’s arbeitete, diesen 

‘lea Holzsehnitt 80 voraiglichen Vorbildern, 

auf seine Kunst den wichtigsten Einfluss 
ind ihreinencueRichtung gaben. DieRich- 
“chen Werke : Beschauliches und Erbauliches, 
rationen zu Bechstoin's Mirehenbneh, der 
pinnstube, wurden von 
und zwar in vollendeter W 
Svehiuss an den echten Geist des Holzsch 

et im 16. Jabrh, bei deutschen Meistern in 
stand, und wie Richter's Komposition 
ier poesiereichen Einfuchhett ihn verlang- 
» 1851 nach Wien tibergesiedelt, hatte B. an- 
unit Widerwiirtigkeiten aller Artaukiimpi 
“lunsste sogar das verlassene Grayeurfach an- 
wieder aufnehmen, bis es ihin gelang, ein 
Nvlier au griinden. Vier Jahre nachher trat eF| 
fit Rudolf von Waldheim daselbst zur Griin- 
‘dug einer Kunstanstalt zusammen, worauf nun 
tucichst mehrere Bil. aus den Wiener Lebens- 
Vidern, Charaktertypon nach Zampi, dann fir 
‘ss Werk: Ovsterrvichische Kirehliche Kunst- 
leckmale nach Zetchnungen von F. Springer das 
51: Portal der Maria-Stiegenkcfrehe in W 

} ausgefithrt wurden (im J. 1556). Noeh in dem- 
‘elven Jahre erschien sein erates griBeres Bl., 
“e perspektivische Ansicht der Votivkirche in 
















































































Wien, ebenfalls von Springer gozeichnet und 
1557 als Pritmienbl. des Kunstveroines das von 
F. Laufberger nach Schrotzberg’s Gemiilde g¢ 
zeichnete Portriit der kleinen Erzherzogin Prin- 
zessin Sophie, Rasch hinter einandor ontstanden 
nun 12 Bil, zu G. Kinkel’s Otto der Schlitz, ez. 
vou C, Swoboda, und die Ilustrationen zu den 
Reiseborichten des Erzherzogs Ferdinand Max- 
milian nach der Plattenzcichnung von P.J. Geiger 
(wurden nicht veriffentlicht, sondern bloB fiir 
ie Kreise des Hofes gefertigt). Von den Holz- 
sebnitten zu dem von der kaiserlichen Novari 
pedition herausgegebenen Werke Wien, Wald- 
heim) rithron die besseren von B. und seinen Schil- 
ern her. Nach vielscitigen Anstrengungon xo 
langte or endlich im J. 1869 dahin, sein jetzt blt- 
hendes Institut flir Holzschneidekunst in Wien 
zu gritnden, welches den zweiten Rang unter den 
derartigen Anstalten auf deutschem Boden oin- 
himmt Aus diesem Institute gingen hervor 
die hdchst gelungenen Ilustrationen zum Or- 
namentatichkatalog des k. k. Oesterr. Muse 
ums fiir Kunst umd Industrie in Wien 1 
das Diplom der Kunstgewerbeschule desselbe 
Museums, die ‘Trachtenbilder nach Zeichnungen 
A. Direr's in dor Albertina xu Wien, herausge- 
geben vom Ovst. Museu, (Versuch, den alten 
Holzschnittfarbendruck wieder cinzuftthren), die 
groBe Ansicht Wien’s aus dem J. 1873 nach Zeich- 
nung von Petrovits, 1872; der Weltausstellungs- 
platz, von demselben gezoichnet, und das Ge- 
denkblatt (Portritt) an das Kaiserjubilaam Franz, 
Joseph 1., gez. von Katzler. Endlich erwiinen 
noch die Tustrationen zu der vom k. k. 
Ocsterr. Museum gelegentlich der Weltansstel- 
lung 1873 herausgegb. Festschrift. Zur Zeit ist 

nit Herstellang der siimmtlichen Tiustrationen 
eines noch nicht publizirten Werkes tiber Ditrer 
beschiftigt, unter denen sich auch Reprodul 
tionon der sox. griinen Passion (die Originale 
der Albertina in Wien) befinden. 

B. hat nicht nur fiir Wien und Oesterreich das 
grofle Verdienst, dem echten Holzschnitt, fret 
von aller Manier der Kupferstichnachahinnng 
und anderen Verirrangen, Bahn gebrochen zn 
haben, sondern erniumtunter den wenigen tlich- 
tigen Vertretern seiner Kunst tberhaupt eine 
hedentende Stelle ein. Seine Arboiten haben 
die besondere Eigenschaft, in der Pihrung des, 
Measers ilen Charakter einer jeden Kiinstlerindi- 
vidualititt meisterhafe wiederzugeben und zeugen 
von einem griindlichen Studinm der alten, inshe- 
sonidere der deutschen Meister des 16. Jahr! 

Nach Mittheitungen des Kiinatters 














































































AL My, 

Baderna. Bartolomeo Baderna, Maler 
und Stecher aus Piaconza, geb. in der ersten 
Iilfte des 17. dahrh., Sehtiler des Rit. Ferrante, 


Arbeiten von ihm kommen vor aus den J. 1655 
bis 1051 
s. Zani, Enciclop. — Rosint, Storia della Pit- 
ort 





Pietro Baderna _- 


Alessandro Badiale. 














240. — Lanzi, Pitt, It. IV. 94, — 
Le pubbliche pitture di Piacenza, 
Jansen, 

Baderna, Pietro Baderna, Maler aus| 

Piacenza, arbeitete um 1680. In welchen Bezie- 

hungen er 2u Bartol. Baderna steht, ist unbe- 

kant. 

Zant, Enclel, 








Jansen, 


Badeslade, Thomas Badeslade, eng- 
lischor Zeichner des 18. Jahrh. 


Nach ihm gestochen : 
1) View of Hather Thorpe in Lincolnshire. Gest. v. 
W.H. Toms. gr. qu. Fol, 
2) Erthig, near Wrexham in Denbighshire. Gest, 
von Dems. gr. qu. Fol. 
3) Hawarden Castle and 
. ge. qu. Fol. 
in the County Palatine of Chester, 
yon Dems. In zwei zusammengehirigen 
Platten; jede derselben gr. Fol. 
5) Kine Folge englischer Ansichten. Gest, von 
Wolfs, Hartmann. 
6) Hine Folge von Ansichten aus der Bretagne. 
Gest. von J. Harris und Kyp. 
'W. Engelmann, 
Badossa, Badessa, italienischer Zeichner| 
und Radirer, zu Ende des 17, Jabrh. 


Von ihm radirt 
Ein Mann, eine befldgelte Sandubr haltend, schret- 
tet nach links; thm folgt der Tod auf einem 
mageren Rosse reitend. Unton in der Mitte bo- 
zeichnet: Il Badessa di sua Inventione. 
H, 160 Mm. Br. 126 Mm. Unbeschrieben, 
'W. Engelmann. 
Badiale. Alessandro Badiale, italieni- 


ASABE AY. 


scher Maler und Kupferitzer, geb. 1025 au 
Bologna, + ebendaselbst 1668, wurde von 
Flaminio'Torre, einem Schiller des Guido Reni, 
unterrichtet, und lieferte angeblich schiitzbare 
Gemiilde fiir verschiedene Staate- und Privat- 
gebiiude seiner Vaterstadt. Er hinterliess auch 
eine Kleine Anzahl Radirungen in freier, etwas 
auchliisiger, aber goistroicher Manier. Bartsch 
beschreibt von unserm Kitnstler nur flint BIL; 
ich kenne ein sechstes und der Katalog Mala- 
spina erwithnt ein siebentes, dessen Authenti 
tit ich jedoch nicht verbtirge, da ich es nicht ge- 
schen habe. — Die beiden Heiligen Familien, 
die ihm Heineken, Huber und A. beilegen, sind, 
wie Bartsch (xix. p. 152, No. 3. und p. 156, No. 8} 
versichert, von Elisabetta Sirani nach G. A. Si- 
rani radirt. — Badiale’s BIL. sind mit den oben 
angegebenen Monogrammen bezeichnet. 





rk in Flintshire, Gest, 























Von ihm radirt: 
1) Maria bat auf den Armen das Jesuskind, das 





ein Kreuz und einen Apfel hilt; Halbigur, 


Nach Carlo Cignans, Unten in einen tein 


Rand, links: ec J 4. Carolus Ciguasi 


Anvenit, und rechts das Monogramm des Rade 
ki, Fol. B.1, Gates Bi, 

2) Maria ‘sitzt unter awel Palmbiomen; dus b 
{rem SchoBe auf einem Kissen stzende Jes 
kind reicht thr die Hand und bickt hinter st 
nach dem an der Erde sitzonden Joseph, 4 
sich auf einen Stock stitzt, Nach Flanisi« 
Torre, Fol, — Sebr gut radist von einem Yas, 
der setnes Vortrags sicher ist 

1. Vor der Dedikation, Sebr selten, 

IL Im Unterrande, das Wappen des bis: 
nosischen Senators Gio, Frances Jnl 
welehem das Bl. zugeeignet ist; Unis de 
ausgeschriebene Name des Malers; reli 
das Monogramm des Radirers und &- 
ter: D. D. 

3) Maria, mit dem Jesuskinde auf dem Sct, es 
‘zwischen dem bl, Philippus von Neri und dst. 
Antonius von Padua, Nach Flaminio Terre 
Fol. B. 3. 

1, Ohne Dedtkation; der Schlagschate 1s 
schen dem Iinken Fass der Maris we 
Ende des Girtelstricks des bl. Assis 
‘st mit einfacher Strichlage gegebe. 

UL, Dieser Schlagschatten fst mit res 
schrafrungen ausgedrickt, Im Use 
rande das Wappen des Carlo Gaidst, 
welche der Radirer das Bl. gewidnet bt 
ganz unten, links und rechts, die ue 
schriebonen Namen dor Kinstier. 

4) Der todte Christus auf einem Leichestach = 
Fusse des Kreuzes, dabei Maria und Magdlen: 
Nach Flaminfo Totre. Fol, B. 4. 

1. Vor dor Dedikation. 

I, Im Unterrande das Wappen des Gio. Prt 
cesco Tsolant, welchem das Bl, gewitod 
Ast. Ganz unien links, der ausgeschriebere 
Name des Malers; rechts das Movogane 
des Radirers und dahinter: D. D. 

5) Der Evangelist Johannes, stehend, hat netet 
sich den Adler und hilt eine Schritrlle. Ssh 
Flaminio Torre. Fol. — Bartsch (XIX. p. 216. 
No, 5), Bruliot (IL, No. $81) und Nagler( Movi 
TL. No, 2530) geben diese Radirung dea Px 
minio Torre, weil sie, unten in der Mitte, P.T-F 
Dezeichnet ist; man Hest aber darauf eines! 
F.T.L, 1, ¢. Flaminio Torre Inventor, to! 

andererseits A.B. F., i, e. Alexander But 

ae 

6) Der Ziegenhirt. Rr sitzt auf einem Hage! 
stiitet sich mit belden Hinden auf einen St 
aan seiner Seite links zwel Ziegen. Oral. Nid 
Flaminio Torre, Dieses Bl. ist dem G. B.C 
Deriani gewidmet. Im Unterrande lest mst 
links den Namen des Malers; reehts das Moor 
gramm des Radirers, und dabinter: D. D. 
Fol. — B. 5. 

7) Eine vornehim gekleldete Frau an einem Pelt 
wo sic eben das Wort Fece geschriebea, 1! 


darter da Monegan ZB. Lint ne 


der Frau cin aufmerksam zusehender Kab 



































vielleicht der Sohn derselben. 12. — Kat Me 
laspina, 11, 322, 
8. Zant, Bnelel,—Malvasia, Felsina pitt 130 





Giovanni Badile 


——— __Badoureau. 


533, 











= Huber_und Rost, Handb. IV. 47. — 
Bartsch, XIX. 225, — Le Blane, Manuel 
1.17, = Nagler, Monogr. 1. No. 144, 175 


und 215, 
B, Koltoff, 

Badile. Giovanni Budile, Malor von Ve- 
ona, erste Hilfte des 15. Jahrh., der Aelteste 
der Malerfamilie der Badile, Er war einer der 
geringen Meister, mit denen in der Schule von 
Verona nach der bedeutonden Epoche der Alti- 
ero und Avanzi cin auffilliger Rickschritt 
ciotrat, Zu derselben Zeit, wo Mantegna in Pa- 





doa auftrat, tlbten hier Maler, wie Stefano da ; 





Ievio, Giov. B. u. A. eine sehr schwache und 
hutdwerksmiiGige Kunst. Bernasconi (s. d. Lit.) 
ait Uber B. Nachwoisungen aus dem 
vor 1418 bis 1433. Ein mit seinem 
‘Johés Baile) bezeichnetes Bild, Maria mit dem 
Kind, zwischen mehreren Heiligen, ursprlinglich 
i 8. Tommaso Cantuar, befindet’ sich jotzt in 
det Akademie zu Verona (111. No. 53). 
5. Crowe undCavaleaselle, Hist, oP, in North 
Tay, 1. 460. — Bernasconi, Studi ote, 
po. 











Francesco Badile, Malerin Verona, +1544; 
sach Persico (8. d. Lit.) dor Enkel des Giovanni 
8. Unter den Bildern der Pinacoteca publica in 
Verona wird bei demselben cin Gemilde Badile's 
evihnt: Die Ausgiessung des hl. Geistes Uber: 
Maria und die Apostel. 

s,Persico, Descr. dl Verona, 1820. p. 228, 





Badlle, Bartolommeo Badile, Maler in 
Verona, + 1585. Nach Persico (6. d. Lit.) wird 
‘isser von den Biographen der Veroneser Maler’ 
niet erwithnte Meister in Campagnuola’s Stamm- 
‘afd der Familie B. aufgeftthrt. Er malte nach 
Parsico das Deckonbild eines Gottvaters in der 
Kirche 8. Fermo maggiore zu Verona. 

s.Persico, Descr. di Verona, 1820. p. 190. 








Badlle. Antonio oder Giov. Antonio 
Badile von Verona, nach Persico (s, d. Lit.) 
Urenkel des Giov. B., geb. 1480, + 1560. Das 
iteresse, das sich an den Namen dieses Meisters 
colipft, bezicht sich zuniichst auf sein Verhilt~ 
iss 2u Paolo Veronese, dessen Lehrer, Oheim 
md Schwiegervater er war. Seine Werke 
ugen_von nicht geringor ktinstlerischer Bega 
‘ung. Das Muscum von Turin besitat ein vor- 
reffiches Bild, welches zwar nicht inschriftlich 
reglaubigt ist, aber auf Grund einer offenbarrich- 
igen Ueberlioferung ihm augeschrieben wird: 
ine ziemlich groBe Darstellung der Jungfrau 
m Tempel, bei der man merkwlirdigorweise 
m Einzelnen den Einfluss Carotto's, Giro- 
smo's dai Libri, Bonifazio’s, ja sogar Moretto's 
a Brescia nachwoisen kann. in der ausgezeich- 
et schin behandelten Architektur, besonders 
nden Marmorsiiulen, erkennt man deutlich das. 
‘orbild fr die Architokturen Paolo Veronese's. 











Auch erhellt aus dem Ganzon die Richtigkeit der 
Angabe, dass B. einer der ersten gewesen, 
welcher in Verona eine freicre Darstellungsweise 
und eine breitere malerische Behandlung einge- 
fithrt. 

Pozzo in_scinen Biographion der Veronesor 
Maler, der B. mit dem bekannten italienischen 
Lokalpatriotismug womdglich mit Giorgione und 
Tizian auf gleiche Stufe erheben michte, filhrt 
vonihm eine ziemlich groBe Anzahl von Kitchen- 
bildern in Verona an; eine Reihe andrer Werke 
wird von Zani namhaft gemacht. Die Pinakothek 








zwei thronende Madonnen mit Heiligen und eine 
Auferwoekung des Lazarus. Auch mehrere Por- 
trits werden ihm von Pozzo zugeschrieben. — 
Zu Badile's Schiilern gehdrto Batista Zolotti und 
nach den Herausgebern des Vasari auch Orlando 
Fiaceo. 
8. Zant, Enciel, — Dal Pozzo, Le Vite de' Pi 
‘ote, Veronesi. pp. 59. 60.—Rossotel, Pado 
|. — Ridolfi, Maraviglie, Hl, 5. — 
zi, Pitt, It, I. 134. 136, — Persico, 
— Vasari, ed. Le Monier, 
IX. 188, n. 1. — Burckhardt, Cleorone, 
p. 1007. —Kunstblate. 1846. p. 205. 
Aut O, Miindler's handschriftl, Nachlass, 
‘von Jansen. 

Angelo Badile, Maler aus Verona, Sohn 
(oder Noffo) und Schiller des Antonio Ba- 
dile. Auf einem Bild, das ibm zugeschrieben 
wird, Die Beschneidung Christi in 8. Zono in 
monte zu Verona, soll das Portriit des Antonio 
Badilo angebracht sein. 

6. Dal Pozzo, Levitede' Pitt. ete. Veronest, p.270. 

Jansen. 

Badin, Piorro Adolphe Badin, franz- 
sischer Maler, geb. 25. Juli 1805 zu Auxerro 
(Youne), Schiller Eduard Picot’s, unter Napo- 
leon III. Direktor der kaiserlichen Gobelinma- 
nufaktur. Seine Bilder geh¥ren, niichst dem Por- 
tritfach, groGentheils dem religidsen Gebiete an, 
dem or, wie fast alle Schitler Picot’s, withrond 
dor Regicrungezeit Louis Philipp’s zumelst sein 
‘Talont widmeto. 

s. Bellier, Dict. 


























Badouin, Charles Badouin, franztsischer 
Ornamentwmaler, geb. 2u Paris am Anfang des 
16, Jabrh. ; von 1538 bis 1550 Direktor der Tapis~ 
seriemanufukturen von Fontainebleau. 

8. Francisque Michel, Recherches sur les 

Moffes. 
Jd. Guiffeey. 

Badoureau. J. F. Badoureau, Kupfer- 
stecher in Paris, arbeitete vom J. 1819-1835, 


‘Von ihm gestochen 


fadonna della Sedia, Nach Raf. 
‘Maria mit dem Fiseh, Nach De: 








3) Maria mit dem Schmetterling. Nach Dems. 
4) HI, Jungfrau, Brostb. Nach Tizian. Roy. 
Ponktirt, (Auch farbige Abdriicke). 





534 Badoureau 





5) HI Jungfrau, Trusth 





Leon, da Vinct px, 





Edm, Grat, Parizean del. Crayonmanier, ge, Fol, 
6) Maria, lebensgrofes Hrusthild. Chery dol. 
Roy. Fol. 





7) Christus in ganzer Figur. Nach Tizian, Punkt, 
Roy. Fol, 

S) Christus und Johannes (2) als Kinder, 
Rafael, . 

9) St. Johannes Evang. Nach Dominicbino, 

iseroBes Drusth, Roy. Fol. 

(2) Studienkipfe aus dem Abendmal yon 
met. gr. qu. Fol. 

11) Romulus, nackte Fizur mit Schild und Speer. 
Nach David. Punktirt. Roy, Fol 

)) Mission dangereuse, Nach N. Guét, 

13) Retour du Soldat, Nach Dems. 


Nach 












sr. Fol, 
Fol. 












11) 8 BU. Képfo aus den Sabinerinnen von 
J... David. 

15) Heinrich IV. kl. Fol. 

16) Ludwig XVII. Fol. 

17) Maria da Gloria, K6nigin von Portugal. 
Fal, 


18) Napoloon I. 
19) Rerthier. 
20) Rertrafid. Nach Kd. Gratin Parizeau, 
21) Brune, Nach Dems, 
22) Ducrow, premier Ecuyer de Londres. gr. Fol. 
23) Foy. Nach Tassaert. 

) Gourgeau, General, 
25) Junot. 

Kleber, General. 

7) Massena, General 
25) Poniatowski. 
29) Rapp. Nach Di 
s. Le Blane, Ma 





zu Pferde, gr. Fol. 











Nach E. G. Parizeau. 
Nach Dem: 
Dems. 











el. — Gabet, Dict, 
W. Engelmann. 
Badoux. Robert de Badoux, Marine- 
maler und Kupferstecher in der ersten Hilfte 
17. Jahth., geb. zu Brilssel. Fiir die Aeadénie 
de (Espée (Antwerpen. Wei Gerard Thibault. 
1628) lieferte er einige Stiche, die eine sichere, 
aber ziemlich gewihnliche Behandlung zeigen, 
s. Biogr. nationale de Belgique. 1866. 
Badsttber. Christian Badstiber, 
Kupferstecher in Nitrnberg, geb. 1613. 
Rildniss dosselben: G. Fennitzer ad vivum 
focit 1674, Schwarzkunst, 4. 
W. Engelmann, 











Bacbing, s. Venustus, 


Baeck, Elias Baeck, genannt Heldenmuth, 
Maler und Kupferstecher, geb. 1679, Erstudirte 
in Rom, wo er den Beinamen erhielt, lebte dann 
lingere Zeit in Laibach und liess sich spiiter in 
Augsburg nieder, wo er 1747 starb. Er malte 
‘und stach hauptsiichlich Portriits, Landschaften 
und Darstellungen zeitgeschichtlicher | Ereig- 
nisse. Einige seiner Stiche sind bezeichnot 
EB. a. H. (Blias Baeck alias Heldentmuth), 











‘Yon ihm gestochen : 

1) Die chee Schlange in der Wiiste. 
A. Masson. 

2) Tit, Familie in der Landschatt, 

43) Hime Madonna. Nach Michelstetter, 


Nach 


















3a) Gefangennehin Proditor ampless 
jas Back Seulpsit Jeremias Wolf exc. 

tw. No.4 einer Folge. kl. Fo 

4) Abnahme Christi vom  Kreuze. 
Giordano. gr. 8. 

8) IL, Veronica. 

6) 2 Bul, Flussgitter, Vordor- und Richansctt 
Oval. 12, 

7),6 Bil, Landschatten mit 








ch Lue 





‘und Hirten, nach 





N. Berghem. Kopien nach J. Visseher 
(Wessely 102. 106. 108. 114. 115, 143). qu, 
Fol, 


Ma 














Schmettertinges, 














1. Mit der Adresse von Mattoo ai Giudict wx 

Jenor des Jer. Wolff 

8) Landschaft mit drei grofen Biumen. 
W, von Bemmel. 4, 

9) Kaiser Karl V1, 

10} Pri Bogen. Foghat mit Text sn Type 
gr. Fol. 

11) Mateus Gerber. 1735. 

12) Hieronymus Ostertag 

13) HL Schweiger, Vorsinger der Salzburg Ea 
granten, Schwarrk. 8. 

14) David Thomas, 

15) Abraham Wagn 

16) Strohsack, Komédiant. 6 

16a) Jochan G. v.. Thalnits 
Thick seulpsit Labacl, 1700, 

1) Mobrere BU. mit “Kifern, 

Miicken ete, qu. 4. 

18) Vorstellung der Heuschreckenschwirme in 
benbirgen, 8. Sept, 1690, Mit 21 Z, Sct. 
Fol. 

19) Joseph's I. Postritt von Tuln nach Wien. Fe- 
broar 1705. qu, Fol. 

20) Das vor Mars fediskte and vom Fret 
der gokrinte Reich, 

21) Br 
1727. Titel und 5 Ki 

22) Die durch Feuer und Blut verderbten Reichs- 
Stidte Gosslar, Schwibisch Halle, Lindau vie 











such Copenbagon, Sept. 1728. 't Anschtsn, 
qu. Fol. 
) Plan der Insel Orsova, 1729. qu. Fol. 


21) Evangelische Jubelreude ete. Gedenkblatt au! 
dio 200 j, Jubelfoier der Augsb. Confession 
15, Juni 1730, Fol, 

25) Ehrenpforte in der Jakobskirebe zu Augsbare. 
Rei derselben Gelegenbeit, 1730. Fol. 

26) Die emigrirten 783 Darrenberger in Nimweeca. 
16 Darstellungen. 21. Mai 1733. Friesformic. 

27) 30 TIL. Recueil des Memoires de tout ce ¢el 
sSost passé depuis le commencement de Vast 

1735. 4. (Auch in deutscher Ausgabe.) 
fermilung dor Erzherzogin Maria Theresia 
Wien, 12. Febr. 1736, 2 Darstellungen. Fel 

29) Dasselbe von der Gegenselte; statt der Medaille 
sind in der Mitte die Brustbilder des herzol 
Paares, Fol. 

3) Leehenaag des Prin 











28) 


736. 





Eugen, 26. Apr 


ani ‘AbbilMung des russischen Lagers von Assof, 
20. Mai—1. Juli 1736. qu. Fol. 

32) Sle des Grafen von Manchs bei Precop. 31. Mai 
1736, gr. Fol, 

33) Ehrengodichtniss des Prinzen Eugen. 
er. Fol, 

34) Die eroberte tdrkisehe Stadt Nyssa, 28. Juli 

1737. ge. Fol. 





1736. 





Elias Baeok 


— _Goorg Bachr. 535, 








35) Beutlaubung des kais, Botschatters bei der Pforte 
Cor. Graf v. Ulfeld. 28, Apr. 1740. Fol, 

36) Verstellang desselben in Wien. Lange Caval- 
‘ade auf zwei Bll. 23. Aug. 1740. Fol, 

57) Leichen-Begingnns Majestat Caroli des Sechston 
mu Wien, 24, Oct. 1740, Fol, 

38) Die Nieder-Desterretehische Muldigung, 22, No~ 
vember 1740. Fol 

39) Taul-Akts-Vorstellung in Wien, 13. Marz 1741. 
Fal, 

40) Abbildong der St, Dartholomii Stiffe-Kirchen 
in FrancKfurt, 12. Febr. 1742. qu. Fol. 

41) Abbildung vom Itimer Berg mit dem Zug der 
Kaiserkrénung in Frankfurt, 12. Febr. 1742, 














17. Mat 





18) Vorstellung Kgl. Ungatischer Nationen nebst 
ero curiosen Tantz und Springen. 1742. Fries 
utig. gr. qu. Fol. 

1) Die bloquirte Haupt-StadtPrag, 14. Nov. 1742— 
2. Jan, 1743. Fol, 

45) Sieg dber die Franzosen bei Dettlingen, 27. Juni 
Mau, er. Fol. 

46) Kronung der Maria Theresia zur Konigin in 
Bohmen. § Abbildungen, 12. Mal 1743. Fol. 

42) Plan der Hauptstade Prag. Sept. 1744. Fol. 

45) Abbildang des grofen Cometen, 22. Febr. 1744, 
Fal 

19) Sportbitd auf die Raumung. 
TH 4. 

‘9) Der Rémer-Borg mit dem Kaiserzug. 4. Oct. 
1745. qu. Fol. (Kronung des Kaisers Franz). 
il} Der von allen Stinden angeklagte kriegerische 
Mare, Sinnbild auf den schlesisehen Krieg. Nach 
1 Ner’s Zelchnung, 24, Dee. 1745 Fol 

5) Der Sleg-prangende Friedo (zwischen Ooster- 
‘eich und Preussen), 25, Dec. 1745. 

18) Vietorie der Englinder (bel Cap Finisterre) aber 
ie Franzosen. 14. Mai 1747. qu, Fol. 
‘Heineken, Dict. — Brulliot, Monogr. 1. 
no, $81. — Lipowsky, Bairisches Kiinstler 
lexikon. 

Notizen von Kukuljerié, 


ss. 20. Nov. 











W. Engelmann, 

Baeck. Johann Georg Baeck, Kupfer- 
‘echer aus Augsburg, arbeitete in der Zeit von 
Noo bis 1729 und stach eine betriichtliche Anzahl 
inissen, dic er mit J. B. oder B. fe. be- 
uichnete, 





‘Yon ihm gostochen: 


1) Georg 1. Kénig von England. 

2) bade XIV. Reni von Frankreich 

3) Theod. Job, Benthetm, Theolog. Fol. 

4) EL. Bracmer, Fol. 

5) Henricus & Coecesi.. 4, 

8) Chr. L. Krmiseh, Theol. 1724. 

7) Joh. Pabetetu 

S) Joh. G. Fuchs, Arst in Augsburg. Nach 1, 
Bakenham. Fol 

‘) Christ. Gericke, Jurist. Fol. 

1) fe Mantas, 704, Pol 

M1) Joh. Kempen. 1709, Fol. 

12) Job, Andr. Schmidt, 8. 

13) G. Fr. Sehnaderbach, Theol, 8. 

14) Dr. Schutz, 4. 

15) Wall. M, Stisser. Fol. 














16) Job, A. Westphal, Jurist. 4. 

17) Chr. Tob. Widebourg, Theol. 

18) Gottf. Zaech. 1703. Fol. 

19) Gustav Adolph, Kinigs von Schweden, Binzug, 
in Augsburg. 


8. 











cha, Boglerbex von Rumelion, 
‘itkischer GroBbotschafter. Nach Job. Fol. 

5, Heineken, Diet. — Le Blane, Manuel, 

W. Engelmann, 

Bacek. Anton August Bacek, Kupfer 
stecher, geb. 1713 zu Braunschweig, Solin von 
Joh. Georg B. und Schiller von Joh. G. Schmidt, 
stach hauptsiichlich Biicherillustrationen. 

W. Engelmann, 

Bachr. Georg Bachr, geb. 1666 euFursten- 
walde,$ 1735 alsRathszimmermeister zu Dresden, 
war ciner der tiichtigston Architekton seinor 
Zeit. Zeugniss ist die von ihm erbaute Frauen- 
Kirche zu Dresden, deren hoch und statt- 
h aufstrebendeK uppel die Silhouette der Stadt 
so malerisch charakterisirt. Dio Kirche gehirt in 
konstruktiver Bezichung zu den genialsten Wer- 
ken des deutschen Barockstils. Der Bau wurde 
in den Jabren 1726—1743 ausgefiihrt; in der 
Hauptsache war er jedoch schon im Jabre 1733 
deendet. Kiinstlerieid und spiessbiirgerliche 
Engherzigkeit erschwerten dem Meister die Aus- 
fhrung des Werkes und mdgen wol dazu bei- 
getragen haben, sein Leben zu verkiirzen. Er 
starb 1738 infolge eines Falls vom Gerilst der 
Kirehe; man sagt, er habo sich selbst herabge- 
stlirat. Seine zahlreichen Gegner zweifelten 
hauptstichlich die Festigkeit und ‘Tragfihigkeit 
seines Kuppelbaues an, der sich jedoch bei dem 
spiitern Bombardement der Stade treftlich be- 
wiihrte. An der Spitzo von Biihr’s Gegnern stand 
dor Italiener Cactano Chiaveri, der wegen dos 
Baues der katholischen Hofkirche nach Dresden 
berufen worden war. Nach Bihr’s Tode rieth 
er zur Abtragung des obern Theiles der Kuppel, 
wurde jedoch, Dank einer griindlichen Untersuch- 
ung und eines unpartelischen Ausspruches des 
Landbaumeisters David Schatz aus Leipzig, 
mit seinem Antrag abgowiesen. Doch kam 
Biihr's ursprlinglicher Plan, die Kuppel wit 
ciner Laterne und steinernen Pyramide zu 
krinen, wodurch das Ganze einen harmonischen 
‘Abschluss gefunden haben wiirde, nicht zur Aus- 
fihrung; die Kuppel erhielt, nach langem Begut- 
achten und Zigern, die gogenwitrtize, vom Raths- 
Daumeister Joh. "Georg Schmidt  entworfene 
schwere Laterne, welche der Wirkung des Bau- 
works keineswegs gilnstig ist. Eine zum Gediieht- 
niss der Grundsteinlegung geprigto Miinze zeigt 
die Kirche nach Bihr’s urspriinglichem Entwurfe- 
Auch ist die Kuppel in des Meisters eigenhiin- 
diger Planzoichnung noch vorhanden; ferner 
existiron 5 Bll. Grundrisse und Durchschnitte, 
nach Bihr’s Zeichnungen gestochen von Linde- 
mann 

Aussor der Frauenkirche, seinem Hauptwerke, 


















































baute B. zwei kleine Kirchen in den Dirfern 


536 : 
Schmiedeborg und Loschwitz: in Dresden 
bezeichnet man noch einige griGere Privathiuser 
als von fhm ausgefithrt. 

B, wurde auf dem Johanniskirehhof in Dresden 
begraben. Die Statue cines Genius, wolcher das| 
Modell der Frauenkirche trug, schmlickte sein 
Grab. Spiiter, als der genannte Kirchhof seku- 
larisirt wurde, fanden die Gebeine des Meisters 
in den Katakomben der von ihm erbauten Kirche 
eine Ruhestitte. Eine diese Stitte bezeichnende 
Inschrift enthiilt den Nachweis tiber den von mir| 
oben genannten Geburtsort B.’s., der in den spir- 
lichen Mittheilungen, welche ber den Kinstler 
iberhaupt vorhanden sind, sonst immer falsch 
angegeben wird. 


_Goorg Bachr 











©, Clauss 


Johann Karl Bachr, Maler, gob. zu Riga 
1601, +2u Dresden 1869, ein Nachkomme Georg 
Bachr's, des Erbauers der Dresdner Frauenkirche. 
Anfiinglich und unter sehr gilnstigen Aussichten 
aum Kaufmann bestimmt, entsagte er doch frith 
dieser Laufbahn und ging nach Dresden, um auf] 
der dortigon Akademie und unter der Leitung des| 
Galeriedirektors Matthaei die Malerei zustudiren. 
Von 1827—129 lebte er sodann seinen Studien 
in Rom, der Gunst Thorwaldsen’s und Koch's 
sich erfreuend ; auf Anregung Koch's wendete er| 
sich hier vorzugsweise der Historienmalerei zu. 
‘Nach einem mehrjihrigen Aufenthalt in Riga und 
Dresden besuchte er 1834 und 1835 nochmals Ita 
lien. Im letztgenannten Jahro kehrte er nach 
Dresden zuriick, wo er 1840 eine Professur an der 
‘Kunstakademle erhielt. Neben zablreichen Bild- 
sen fiihrte B. folgende griGere historische 
‘ompositionen aus: Virgil und Dante vorderStadt 
des Dite in dem Augenblicke, wocin Himmelsbote 
das Thor der Hollenstadt dffet; Die Wieder- 
tiufer in Munster; Iwan der Grausame, dem 
finnische Zauberer den Tod verktinden (in der 
Gemillde-Galeric zu Dresden); Der Tod Sic- 
kingens; Christus und Thomas (in Kiew) ; Chri- 
stus am Kreuz (in der Kirche zu Zschopau). 
B. war cin vielseitig gebildeter Mann, der auch 
fir dio Dichtkunst und fllr die strenge Wissen- 
schaft ein reges Interesse hatte. InDresdenstand 
er mit Tieck und Mosen, in Florenz mit Platen in 
nahem Verkehr. Von B. angeregt fertigte der 
Bildhauer Weltreck damals ein Relief-Portrit 
von dem letztgenannten Dichter, das spiiter fir 
dessen Bulste in der Regensburger Walhalla be- 
nutzt worden ist. Einen grofen Einfluss auf des| 
Kiinstlers Lebensanschauung batt der Philo- 
soph A. Schopenhauer, zu dessen begeistorten 
Anhiingera er gehiirte. “Von Biihr’s literarischen 
Publikationen mBgen bier nur folgende genannt 
sein: Dante's gittl. Komidio in ihrer Anwen- 
dung nach Raum und Zeit, 1852. Vortriige tiber 
te's gittl. Komidie, 1853. Die Griiber der 
Liven, 1850, ein Bericht Uber die v. B. selbst im 
J. 1846 vorgenommenen Ausgrabungen in den 
Ostseeprovinzen. Vortriige Uber Newton's und| 
Goothe's Farbenlebre 1863. Der dynamische 























Kreis, 1860—68, ein naturwissenschaftiches 
Work, welchos den Ktinstler in den letzten Jahres 
scines Lebens fast ausschliesslich beschifigt: 


Nach ihm lithographirt: 
41) Die Wiedertaufer in Minster. J. Hanfetine!. 
ith. gr. qu. Pol. — Dresdener Kunstver-Bi. 
2) Dasselbe, lith. von H. Teichgraber. ef. 4 
Fe 


3) Julius Mosen. Lith, v. J. Hanfetangl. Mi 
Facsimile. Fol. 
8. Jahrbuch d. deutschen Dante-Geselledat 
isi. 
©. Claws. 
Backare. Jacppa Baekare oder Jakob: 
Bikare, schwodischer Baumeister, + den 15 Msi 
1404, gehirte cinem adeligen Geseblecite 2, 
das sich in der Geschichte Schweden's unter der 
Jcolmarischen Union hervorthat. 1398 ware 
Laienbruder des Birgittinerklosters xu Wastes 
und stand dem Bau der Klosterkirche, di 185 
durch cine Fouersbrunst xerstirt words mi, 
bis zu seinem Tode vor. 
s.Ericus Benzelius, Diarium Vanna 
(Ups. 1721.) — Svensk diogr. Lexie. S; 
fod. 2. 











 Biellon 





Baclen, 6. Balen. 


Baellieur. Cornelis de Baellieur: & 


Cor 2: Baelheir. 


Gemiilde der Galeric in Braunschweig, ¥¢. 
ches die obenstehende Bezeichnung trigt 14 
sich frither in der Galerie Salzdablum befand 
das einzige mir bekannte Bild dieses Malers. Es 
ist auf Kupfer gemalt, 47 Centim. hoch, 62 Cast 
breit und stellt in kleinen Figuren die Ebeb- 
jcherin vor Christus dar. (Erwikhnt bei Fas 
Naglor und Parthey, wo der Kilnstler unrctis 
Baollreur genannt wird.) B. zeigt sich indir 
[sem Bild als ein recht geschickter viimiseh:t 
Malor dritten Ranges aus der orsten Hilfe de 
17. Jahrh. Er schliesst sich in Auffassung so! 
Behandlung an die Franken an, namentlic 
Frans Franken, welcher etwa 1615—1635 tit 
‘war. Doch feblt ihm der briunliche Ton, ¥e” 
cher dio Bilder dieses Meisters kennzcichte 
seine Firbuog ist bunter und schwerer, die Be 
handlung nicht von derselben Leichtigkeit we 
bei jencm. (Ob er mit dem »Ornawentaale* 
Cornelis de Baillieur [s. diesen) identis i 
muss dabingostellt bleiben.) 

s. Figelt, Kinstrlex, — Nagler, Kons 

‘arthey, Deutecher Bildersil 


Baelireur, s. den vorhergehenden Art. 


Baen. Johande Baen, hollindischer Por- 
triitinaler aus der zweiton Hiilfte des 17. Jabr. 
Seiner Zeit hochgeschiltat und hochbezablt, bate 

















Jakobus de Bsen. 








tt Recht das Schicksal mancher anderer Hof- 
naler getheilt: or ist fast vergessen, seine Werke 
ungekannt, ungesehen. 

Geb. am 20, Febr. 1633, kam er als Waise im 
dritten Jahrezu seinem Oheim Piemanszu Emden, 
cinem Landschafter im altortiimlichen Stile, 
ton dem er den ersten Unterricht erhielt. Nach 
Piemans’ Tode (1645) ging er zu Jakob Backer 
uch Amsterdam, bei welchem er bis zu seinem 
16.4. blieb. Im J. 1660 zog er nach dem Haag, 
woseine Bildnisse 60 auGerordentlichen Beifall 
finden, dass sich sein Ruf bald auch nach dem 
Auslande verbreitete. EinerEinladung Karl's I. 
fugend, ging er auf der kinigl. Privatjacht nach 
England, wo er die kinigl. Familie und verschie~ 
éao Personen vom Hofe portritirte. Im J. 1665, 
‘nr er wieder im Haag und blieb fortan daselbst 
nsissig. Scinom Ruf als Ktinstler und vielleicht 
sech seiner persUnlichen Tichtigkeit verdankte 
a, dass er in der Malergilde der Stadt bis zum 
J.1e09 hidufig die hichsten Aemter bekleidete, 
‘asa er 1694 zum Kapitiin der Schlttzengilde (het 
vrayje-vendel) ernannt wurde, dass dio Hife 
vonEngland, Frankreich, Brandenburg, Toskana 
aul dic holliindischen Stidte wettoiferten, ihn zu 
‘sechiftigen und mit Ehren und Giltern zu tiber~ 
bitten: 1667 liess die Stadt Dordrecht von ihm 
tia gros Bildniss von Cornelis de Wit als den 
Seger von Chatam malen, wolches (wie dio de 
Wis selbst) 5 Jahre spiter dor Volkswath zum 
(Wer fiel. Im J. 1672 liess ihn Ludwig XIV. bei 
‘stem Einfalle in Holland auffordern, sein Por- 
‘ittamalen, was er aber aus politischen Griin- 
deuablehnte.’ Auch die Stellung eines Hofmalers 
ud Direktors der Akademie zu Berlin, wolche 
‘ha Kurflirst Friedrich Withelm 1676 mit einem 
Gtalte von 6000 fl. anbot, sehlug er aus. Sehr 
‘hig war er dagegen flr den Prinzen von Ora- 
sie, spitern Konig Wilhelm II. von England, 
ton welchem noch zahlreiche Bildnisse von de 
SueuisHand vorhanden sind. Flrdio Stiidte seiner 
lsinat malte er die Vorsteher der hohen Aemter 
‘od Korporationen: flr den Haag (Die Magi- 
tratamitglieder, h. 3,25 br. 5,20 m., fir 3150 fl. 
fir Amsterdam, Leiden, Hoorn. Der 
Kistler, welcher bei den ganz aussergewshu- 
liken Preisen, die er flir soine Gemilde erhiclt, 
suf grofem Fusse leben und Reichthlimer an- 
‘ammeln konnte, starb in seinem 70. J. im Haag, 
Yocr am 8, Mirz. 1702 bestattet wurde. 

Ausser don genannten *Schutter- und Regen 
teastukkene besitzen die iffentlichen Galerien 
Holland's (Amsterdam, Haag, Rotterdam) 
tech verschiedene Bildnisse von des Kinstlers 
Hand. In anderen Galcrion ist er selten (Selbst- 
hortitin Dresden, Portrit in Brilssel, meh- 
tres im Alten Schloss zu Berlin u. 
‘ hiafiger findet man ibn in kleineren Privat- 
‘amlugen und im Kunsthandel. 

Die ktinstlerischen Qualitiiten des Jan de Baen 
sind tiemlich gering: er ist in der Regel charak- 
tern in der Auffassung, meist stelf oder zopfig: 

Moyer, Kenstler-Lexikon. 11. 

















in der Anordnung, schwer und stumpf in der Fir- 
bungund kleintich inder Durchfthrung. In seinen 
besseren Bildern kommt or einem W. Honthorst 
und P. Nason nahe, zuweilen auch den geringeren 
hollindischen Nachfolgern van Dyck’s, wie A. 
Hanneman. In seinen Bildnissen kleinen For 
mates nidhert er sich im besten Falle dem C. Net- 
seher, unter dessen Namen sie zuweilen gehen. 
s. Houbraken, De groote Schouburgh, IT. 303. 
— Campo Woyerman, De Lovensbeschry. 
vingen, Hl. 328, — Decamps, La vie des Pein- 

es ote. II. 471. — Fiorillo, Gesch, der 
Kinste U. 193.—Bryan-Stantey, Imme 

zeel, Kramm. 

Th. van Westrheene und W. Rode. 


a) Von ihm radirt : 


Brand des Rathhauses zu Amsterdam im J. 1652. 
Bezeichnet: J, de Baen fe. kl. Fol. Erwahnt bei 






































Le Blanc, Manuel, p. 118. Nach der Ai 

Phil. van der Kellen’s Kommt diese Radirung nur 

ohne Jahreszabl vor. (Die Undeutlichkeit des n 
in Baen hat die irrthtimliche Lesart Beer ver~ 
anlasst, die sich bei Basan (Dict. des graveurs, 
1.37) und bei Nagler (Kiinstlerlex. 1. 225) fndot, 
(Gruner.) 

1b) Nach ihm gestochen : 
1) Die aur Schau gestellten Letchen von Jan und 
Corn. de Witt, Radirang von R. Rogman. 
2) Portrit von Th, deLantmann, Prediger itn Ha 
gest, von J. de Vischer. (Wess. g) 

3) Portrit von Simon Simonides, Gest. v.H. Bary. 

4) Portrit von Leo ab Altzema, J. de Taen pinx, 
H. Bary scalp. 1666. 

8) Portrit von Georg Friedrich, Prinz von Waldeck, 
‘est. vou P, van Guns: 
6) Portrdt von Jan de Bischop, gest. v. D. Coster. 

7) Portrit von Corn, de Witt, J. de Raen pins, 
‘A, Blooteling fecit. (Wess. 48) 

8) Joan do Wit Ract Pensfonaris van Holland etc, 
Bruder von Corn. de W. Brustb. in Oval, 
A. Blooteling fect, Schwarzk, Fol. (Wess.49.) 
Gogenst. rum vorigen Bl. 

9) Amalia, Prinzessin von Nassau. H. Quitter 
fecit. Schwarek. Oval. Fol. 

10) Hen, Car. do la Tromouille, First von Tarent. 
Brustb, in Harnisch, Oval.’ P, Philippe sc. 
Fol. 

11) Withelin 1, von Nassau-Oranien, Kénig. von 
England. Ais Prinz von Oranien. J. Hou- 
braken se, 8. 

12) Joan Maurits, Prins van Nassouw otc., Halbtg. 
J. de Buen pinxe, Der Stechername scheint aus- 
otilgt zu sein, 4. (W. Schmid.) 

13) Corn. Solingen. J.F. Bodecker se. Schwarzk, 


"Th, van Westrheene und W. Engelmann, 


Jakobus de Baon, Sohn von Jan de Bacn, 
gob. im Mirz 1672 im’ Haag. Nach van Gool, 
dem wir seine Biographio verdanken, soll cr 
solche Anlagen gebabt haben, dass er es schon 
im 18. J. dom Vater, dcr ihn untorrichtete, in der 
Kunst des Portritirens gleich that. Im J. 1688 
‘ging er nach England im Gefolge Wilhelm's I1I., 
an dessen Hofe er viel beschiftigt ward. Spiter 
68 











Takobus de Baon 


Baerenstecher. 

















begab er sich nach Italien, zuerst nach Florens, 
‘wo or flir den GroGherzog in Fresko gemalt haben 
soll, dann nach Rom, wo er ein etwas ausgelas- 
senes Leben flibrte und sich dureh seine KUrper- 
stirke den Boinamen Der Gladiator erwarb, Ein 
deutscher Fiirst bewog ihn, mit nach Wien zu 
gehen ; hier starb er im J. 1700. Van Gool meint, 
dass er bei lingerom Leben seinen Vater noch 
libertroffen haben wiirde. — Bilder vou ihin sind 
nicht bekannt. Terweston (Catalogus) er- 
wiihnt zweimal unter seinem Namen »Kinder, dic 
Blumen und Fritchte tragens, vielleicht ein und 
dasselbe Bild. 
Gool, Nieuwe Schouwburg Il. 466, de 
Mittheilangen von Fiorillo, Immerzec, 
‘einfach ausgeschrieben sind, 
T. van Westrheene 

Baena. Pedro de Baona, spanischer M 
lebte um 1670 in Madrid, wo sich ein mittel- 
miiBiges Bild von ihm, der hi. Franziskus, im 
Kapuzinerkloster befindet. Fir besser gelten 
seine Leistungen im Portriitfach 

«, Bermudoz, Diccionario, — Quillet, Dict, 

























Baer. J. Bacr, s. Jande Baen a). 


Baer. Johann Friedrich Baer, Silber- 
arbeiter, geb. 1724 in Strassburg, +1794. An- 
fangs flr den Handelsstand bestimmt, bildete er 
sich zu cinem geschickten Ktinstler in Metallar- 
Deiten, und machte sich besonders um dic tech- 
nische Behandlung des Silbers durch Erfindung 
ciner Art Guillochirmaschine verdient. Als sein 
vorsiiglichstes Werk wird cin in Maing in 
Privatbesitz befindlicher Keleh bezeichnet, fiir 
welches Work der Kiinstler von dor Pariser Aka. 
ie durch ehrenvolle Ewihnung ausgezeich- 





demi 
net wurde. 





Aig. 

Baer, Ernst Baer, Historienmaler des 
19. Jabrh., geb. in Durlach. Anfangs Jurist, 
widmete er sich, durch die Boisserée'sche Samm- 
lung angeregt, der Kunst unter Leitung von Russ 
in Wien. Er behandelte zumeist Gegenstiinde 
‘aus der Geschichte des Mittelalters und wird na- 
mentlich als gewandter Zeichner geriihmt. Das 
Morgenblatt von 1820 erwiihnt mit besonderem 
Lob sein Gomiilde »Die Befreiung Friedrich’s 111, 
durch Podjebrade, 








Bacrdemaceker. Felix de Bacrdemace- 


ker, moderner belgischer Laudschaftsmaler und 
Radirer. 





‘Von ihm radirt 


1) Der Genter Kanal 2u Briigge. F. de Baerde- 
maceker, 61. H. 104 mill, br. 162 
I. Blo8 geitzt und vor den Arbeiten in den 
Schatten und im Baum, Wirkung sehr 
grat. 
M1, Mit den Verstirkungen, dle Wirkung in's 
Schwarze verindert. 
2) Ansicht des Schlosses Sterckxhof 2u Deurne bei 





Antwerpen, Felix de Baerdemaecker pins. ¢ 
seulp. H. 90 mill, br. 201, 
1, Blo® geitzt. Die Wirkung blass, die 
das Wasser zeigt ‘gfe 
‘in der rechten Eeke unceo 
hat das Scheidewasser nicht eingegrifle 
Dies ind das Wasser iberarbeitet, 





nL 








die Keke in Harmonie gebracht. 
s. Le Bibliophile belge. 1871. p. 36, 
W. Sekmidt 





Baerend. Karl Emanuel Baerend, Bi 
hauer und Graveur, gob. 1770 zu Ducla in Pole 
Erkam frith nach Dresden, wo er den Unterriat 
Casanova’s orhielt, auf dessen Tod er spiter ein: 
Medaille stach. Auch wird er unter den Schilers 
Mattersperger's anfigeflibrt, unter dessen Leitunz 
er ein Denkmal des in Rom verstorbenen Male 
A.C. Kirsch arbeitete. Zum Graveur bildete si 
B. unter HUckner. Auf der Dresdner Kunstaus- 
stellung von 17:4 befanden sich von ihm ver- 
schiedene in Wachs ausgeftihrte Reliefs. 

's. Meusel, Deutsch. Kinstlerlox, — Heyzara 

Drosdon’s Scbriftst. u. Kinstler. 





©. Claws 

Birenhart, Rudolf Birenhart, Bill- 
hauer, geb. 5. Mai 1814 in Karlsburg in Siebes- 
biirgen. In den diirftigsten Verhiltnissen auf 
wachsen, anfangs bei einem Steinschleifer inter 
Lehro, kam er 11 Jahro alt nach Wien, woe 
sich, angeregt dureh den Besuch der Antiken- 
samumlung, zur Laufbahn des Bildhauers ext- 
schloss. Erst bei einem Holzschnitzer, dann ais 
Gefissmodelleur an der kaiser!. Porzellanfabrik 
deschiiftigt, gelangte er endlich in die Akademie 
und trat 1833 mit seiner ersten selbstindigen Ar- 
beit hervor, einer Gruppe aus der Stindfluth, die 
vom Grafen Palfly gekauft wurde. Die Gruppe 
Bacchus und Ariadne (9" hoch, in Gyps), die im 
folgenden Jahre entstand, erweekte allzemeine 
Aufmerksamkeit. Er erhielt den Auftrag, flr die 
Kirche der Wiener Vorstadt Sehottenfeld ei 
Kolossales Steinbild des Gekreuzigten auscu- 
fibren und ging, von der Erzherzogin Sophie 
unterstlitzt, 135 nach Milnchen, wo er den Ent- 
wurf eines Monuments filr Kaiser Franz I. der 
von Rauch und Cornelius gelobt ward, und wahr- 
scheinlich auch das Modell zum ‘Triumph éer 
Venus arbeitete. B. starb in Milnchen an der 
Cholera, schon im J, 1837. 

s. Wurzbach, Biogr.-Lex. — Kunstbl. 

Aly 

Baerens, Magdalene Margarethe Bae~ 
rens, geb. Scheffer, dinische Blumenmalerin, 
geb. in Kopenhagén 1737, + daselbst 1508. Sic 
war seit 1780 Mitglied der kinigl. Akademie und 
wurde von der Kénigin-Wittwe Juliane Marie 
ach begtinstigt. 
s. Weinwich, Kunstnerlex, 






































Broek. 


Baorenstocher. Nicolaus Gottlieb Bac~ 
renstecher, Maler und Kupforstecher, geb. 





12, Juni 1768 (nicht 1769, wie Wagner angiebt) ia 





Ludwigsburg, Sohn des (von Meusel im 'T. K.- 
ex. mitihm zusammengeworfenen) dortigen Ga- 
lerie-Aufeehers, auch Malersund Dichters, Jakob 
Gottieb B. Er besuchte vom Miirz 1789 an die 
Zeichenstunden der Karlsschule, und lernte das 
Kapferstechen unter der Leitung Joh. Gotth. 
Miller's; spiiter zog er nach Niirnberg, wo er vor- 
uigliche Miniatur-Bilder malte und als Stecher 
fir den Frauenholz’schen Verlag arbeitete. Er 
scheint daselbst um 1808 gestorben zu ecin, 
sWagner, Gesch, d. I, Carlsseh, 1, 4380, 
417. u, 1b Erg, Bd. p. 106, — Meusel, T. K.- 
Lex, 3. A. 1. 32, — Meusel, Archiv i. K. 
0K. TL &. pp. 147 u, 148. Haug, Das 
gel. Wirtom. p. 30S. 





A, Wintterlin, 


‘Von ihm gestochen: 


© (von Hessen -Phillppsthal), 

otha, 8, 

2) Job. C. Griibel, Stadtflasehner u, Volksdichter 
in Nammberg. 1797. 4. 

3) Joh, A. Huzler, Musikus in Nirmberg. Nach 
J.B. Thle, 4 

4). von Liwendrn, Astronom. Halbfig. 4. 

i) J.C. Walther, Birgermeister in Rotten! 
4.7, Nach JL. Preiser, Fol. 

6) J. W. Witschel, Pfarreru, Dichter, 

1) The Burial of General Fraser. Nach J. Graham, 
Mit Kessler gestochen. qu. Fol. 

8) Weibliches Skelett, Tafel 208. Th. von Soemmer- 























97. Fol. max. (s. Choula 
Gesch. der anatom, AUbilduug. 1852. p. 161.) 
W. Engelmann, 

Bacrentzen, Emanuel Baerentzen, di- 
viher Portriitmaler und Lithograph, ‘gob. 
0. Okt. 1799 in Kopenhagen, + daselbst 
14. Febr. 1868, Er war anfiinglich Apotheker, 
ithe mehrere Jahre in Westindien, besuchte dann 
die Akademie in Kopenbagen und unternahm zu 
seiner weitern Ausbildung noch mehrere Reisen 
vsch Deutschland und Frankreich. Das beste 
tuter der auBerordentlichen Menge seiner Por- 
Fits ist das Bildniss der Schauspielerin Johanna 
ouise Heiberg im Thorwaldsen - 
Copenhagen. 




















a) Von ihm lithographirt: 

1) tnneres der Fr 

2) H.C. Andersen, Dichter. Mit Facsim, Fol. 

3) CM. Bellman, Dichter, Halbfig. mit 
nile. “Fol. 

4) Dr. Byge, Schauspiel 

5) J.C. Dahl, Kniest, Fol, 

6) Julie Grisi, Singerin, 1841. kl. Fol. 

}} Chr, Hansteen, Mathem, Fal. 

8) J. C.F. v. Haug, dram, Dichter, Gurtelb, mit 
Facsimile. Fol, 

9) JL, Heiberg, dram, Dichter, Halbig. mit Fac- 

. "Nach D. Montes, Fol, 
10) Max Korn, Schauspieler, Haibig. 4. 
\1) C. v. Larocho, Schauspieler, Hustb, 4 





nkirche in Kopenhagen. 4, 





Mit Facsim, Fol, 














————_ A. van Baerll. 


| keinen Meist 








12) M. FL Malibran, geb. Garcla,  Singerin, 
Knlest. 4. 


539 


13) Hipp. Mars, Schauspiolerin. Nach Gérard, 
1841. 4. 

14) Anna H. D. Nielsen, Schauspiclerin, Halbtg. 
Fol. 

15) N.P. Nielsen, Schauspicler, mit Facsi 
16) A. G. Oeblenschlager am Sclireibtisch. 
Nach L. Hansen, MitFacsim, 4. 

17) H. Cb. Oersted. “Mit Facsim. Fol 
18) J. F. Schouw, Naturforscher. Mit Facsim. Fol. 
49) Schutow, Kaufmann in Riga, Halbiig. 4. 

20) Al, Senetelder, Schauspioler. 4. 


Fol. 
albtg. 











21) Niel Simonnen, Brustb. Nach J. Holm. 1845, 
Mit Facsimile. gr. 8. 
22) Marie Tagliont, Tinzerin. Grevedon del. 4. 


3) F. J. Talma, Schauspieler. 8 

24) A. Thorwaldsen, bei der Biiste des Kaisers 
‘Nikolaus, Halbilg, Nach Il. Vernet. 
Mit Facsimile. Fol. 

25) Karoline Ungher, Singerin, Kniest. E, Krie~ 
huberddl. 4. 


b) Nach ihm lithographirt 
A. Thorwaldson. Lith, von C. Lehmann. Fol. 
W. Engelmann, 
Bucrer, Blasius Bacrer oder Beer, Stcin- 
mets aus Ulm, sch ire kunsthistorischen 
Daseins nur éiner groBen Konfusion bei Nagler 
‘Kiinstlerlex. I. p. 224) zu verdanken. Woyer- 
man, auf den sich der Artikel dort beruft, kennt 
weder einen Baerer noch einen Beer in seinem 
Alphabet und nennt N. Nachrichten p. 433, wo 
er von der Roth'schen Kapelle in Ulm spricht, 
er. Die Hereinzichung von Girlitz 
beruht wohl auf einer Verwechshing mit Blasius 
ihrer, Baumeister aus Leipzig (s. Pattrich, 
m. d. Bank. d. M.A. in Sachsen. Abth. 2. 
. 2. Lausitz p. 9) i 
Blasi, welcher in Jiger, Ulm's Leben im M. A. 
p. 574, mit der Jahrszahl 1495 aus Ulmer Bulnger- 
Dlichern oder Hittenreehnungen aufgefiihrt 
A, Winttelin 
Yan Baerll, Van Baerll: es giebt. drei 
holliindische Stempelschnoider dieses Namens, 
welche im Ausgange des 18. Jali, fast gleich” 
zeitig thiitig waren. Ihre Herkunft, Zeit und Ort 
ihrer Geburt und ihres Todes sind ebenso wenig 
bekannt, als hr verwandtscha‘tliches Verhiiltniss 
unter einander. 






























A. van Baer] ward zufolge des Instruktions- 
buches der Reichsmiinze am 15, April 1765 zum 
Stempelschneider bei dem Minzamt der Proving 
Holland angestellt, in weleher Stellung er noch 
im J. 1781 vorkommt. Bekannt ist er durch fol- 
gende sechs Medaillen, fiir welche er dic Stempel 
awischen 1779 und 1785 verfertigte 

1) Der Erbstatthalter, Prinz Wilhelm V. von Ora- 

nion, als Mars dargestellt, ihm zur Seite der 
Lawe, welcher in derrechten Tatze ein erhobenes 
Schwert, in der Linken ein Pfeitbindel hilt, — 
Im Abschnitt MDCCLXXIX. A. v, Baerll, — 
‘Auf der Riickscite eine Inschrift und das Wappen, 
der Stade Utrecht, Oben im Rand eine Kose als 
Zeichen der Dordrecht'schen Miinze, Durehmes- 
ser 31,5 mm, —Van Loon. bl. 127. pl, L.n, 538. 
68 



































2) Gedenkmanze anf das Bindniss der bewaftneten 
Nentralitit zwischen Russland, Danemark, 

‘hweden und den Vereinigten Niederlanden 
0. — Durchmesser 32 mm, — Van Loon, 
bi, 135—6. pl. LI, n. 548, 

3) Ehrenmedaille auf Jacob. van der Wint, welcher, 

mit einem Avisschiffe, von Viaardingen ausge- 
hickt, um die auf der See hetindlicho nieder- 
landische Fischerflotte von dem von England 
erklirten Krieg zu benachrichtigen, durch seine 
Vorsicht es miglich machte, dass 146 Schifte 
slicklich in Sleherhelt gebracht wurden, wih- 
rend nur$ in Feindeshand folen. 1781. — Durch- 
messer 31,5 mm, Van Loon, bl. 143. pl. LIT. 
N. 554 

4) Getenimanze auf die Relse Kaiser Joseph's 11. 
durch die Niederlande im Juli 1781. Durch- 
messer 46 mm, — Van Loon, tl, 151 pl. 
LIL. n, 561. 

5) Gedenkminze auf den Sieg, den dle Nieder- 
Vindische Flotte unter Admiral Zoutman am 
5. Aug. 1781 bei Doggersbank dber dle Englische 
Fiagge erfocht. — Durchmesser 29,5 mm. 

Loon. bl. 155. pl. LIT. n. 563. 

6) Die spiteste ‘von diesem Kitnstler bek 
Medaille ist die Rathsmedaille von Delft, 
muthlich 1785 angefertigt. (Ant der Vorderselte 
das Wappon, anf der Rickseite eine Ansicht von 
Delft.) — Durchmesser 32 mm. — Van Loon. 
D1, 284, pl. EXIT. n. 634. 


Von J. van Baerll, welcher 1781—1734, 

also gleichzeitig mit dem erstgenannten Kilnstler 

ig war, sind 5 Denkmiinzen bekamnt, niimlich : 

1) Auf dic oben unter Nr. 4 erwibnte Rei 
Kaiser Joseph's II. durch dio Niederlande, — 
Durchmesser 29,5 mam, — Van Loon, bl. 150 pl. 
LAL. n. 560. 

2) Aur den Stapellant dos Kriegsschitfes Herkules. 
— Dorchmesser 57 mm, — Van Loon, bl. 168. 
Pl. LV. n. 571. 

3) Auf das fm J. 1782 im Haag zwischen den Ver- 
einigten Niederlanden und den Vereinigten 
Staaten Amerika’s _geschlosseno Freundschalts- 
und Handelsbindniss. — Durchmesser 32 mm, 
= Van Loon, 178—9. pl. LY. m, 576, 

4) Auf das fnfundzwanziglibrige Bestehn der 
Freimaurerlogo La Vertu zu Leyden. 17 
Oval 40: 34 mm, — Van Loon. bl. 204. pl. LVI. 
n, 589. 

5) Medaille fir dio Ehrenmitgiteder der St, Joris 
Schitzengilde 20 Dordrecht. 1784. — Durch- 
‘messer 36 mm, — Van Loon, bl. 224—5, pl. 
LVI. 1. 600. 


Der dritte Stempelschneider dieses Namens, 
J. van Bacrll Adz., der erst nach A. v. Baorll 
auftritt, war vermutlich dessen Sohn, wibrend 
der zweite J. v. Buerll, der mit jonem gleichzeitig 
arbeitete, wahrscheinlich ein Bruder desselben 
war. 
Die einzige Medaille von seiner Hand stellt die als| 
Jungfrau personifizirten Niederlande dar, be- 






























































‘schirmt von dem Wappen Frankreichs gegen das 
englische Einhorn und den dsterroiehisehen 
Adler. 1786. — Durchmesser 49 mm, — Van 
Loon. bl. 292. pl. LXII. n, 642, 

L. C, Hora Steeama, 

Baern, s, Baren, 


Baerse. Jacquesde Baerse, Holttili- 

schnitzor, geb. 2u Termonde, vor und nach 140) 

insbesondere flr Philipp den Kithnen, Herzog von 

Burgund beschiftigt und zur Herstellung von Al 

tiren namentlich mit den Malern Malwel (oder 

Melluel) und Melchior Broederlam am Hc 

jenes Flirsten thiitig. So schnitzte er einige A- 

tire fllr den Herzog, zu denen Malwel 1392 die 

Malereien lieferte, und in eben diesem J. erkeit 

er auf Brocderlam’s Verwendung 40 Fr. Lol 

dafilr, dass er zwei von ihm geschnitzte Allie 
von Termondo nach Dijon brachte. Beide arbi- 
teten dann filr den Herzog vielfach gemeins, 
da damals Broederlam in des Letzteren bescr- 
derer Gunst stand, Aus dem J. 1394 ist noch det 

Vertrag erhalten, darin sich Brocderlam rer 

pilichtet, 2u zweien von B. geschnitaten Altre: 

dio Gemillde an den Aussenthiiren zu lifer» 
das Nihero in dem Art. Broederlam). Obde 
beiden noch im Museum zu Dijon befndicba 

Altiro, welche B. und Broederlam mit Reckt- 

[geschrieben werden, jeno im J. 1392 nach joo 

‘gebrachten oder die anderen im J. 1394 tetel- 

ten sind, ist ungewiss. Die von B. 

Bildwerke stellen an dem einen Altar die Est- 

hauptung Johannis, ein Martyrium und die Ver 

suchung des hl. Antonius dar, an dem andere: 

Anbetung der Kinige, Kreuzigung und Be- 

gritbniss; auf den Aussenseiten befinden sich di: 

Malereien von Brooderlam. 

5. Crowe and Cavalcaselle, The carly fenih 
peinters. Sec. ei. 1872. pp. 18. 19. 
24, Daselbst auch le Angabe der Urkaniee 
quellen etc. 























Bitrsch. Christian Gottlieb Birsct, 
unbedeutender Kupferstecher, der in és 
20er Jahren dieses Jabrh, als Kunsthindler io 
Dresilon starb. Er stach die Bildnisse eisizer 
Dresdner Geistlichon, wie das Portrit des Raths 
von Seibt in Prag, lotzteres nach Rihmel 

C. Cin. 








Baerstraet. s. Beerstracten. 
Baerze, s. Baerse. 


Baes. Martin Bacs (latinisirt Bassits 
Zeichner und Kupferstocher in Antwerpen, Eat 
des 16, und Anfang des 17. Jahrh. Er stach it 
der Manier des Hieron. Wieriex und Job. Valdot 
und lieferte hauptsiichlich Portritts fiir verseht- 
dene Schriftwerke; seine Art der Bebandluns 
int sauber, aber etwas hart und trockeo, Er be- 
zeichnete seine Stiche in verschiedener Wei: 
‘M.B. f. — M, Bass. od. Mart. Bass. f. — Mart 
Baes, — M. Baes, zuweilen auch Mart. Bast 

















‘Von ihm gestochen : 

1) Das Bildniss des Jesutten Bdmand Genlnses 

Titelbl, in: The life and death of Mr. Edmua! 

Geninges. Douai, Bel Ch. Bogaert. 1614. 4.— 
Rez.: Mart. Bas. f.— Sehr selten, 

2) Die bi, Magdalena, von zwel Engeln gea His 








Bauerlein, 541 




















‘mel getngen, In: La Madeleine de F. 
Beaurals, Tournal, 1617. 8. — Sehr selten, 

43) Der hl. Thomas von Aquino und Albertus Mag- 
‘us (auf dem Titelbl.) und 17 Bildnisse von 
Heitigen in: Saneti Belgii ordinis Praedicatorum. 
Doual. Bel Balth. Bellére. 1618. 8. — Von den 
Dil erchien bel demselben Verleger 1629 eine 
aneite Ausg. mit franzisischem Text : Actions 
tnémorables des PP. Dominicains qui ont fleuti 
aux Pays-Bas, 

4)% Portritdguren in: Histolre de Tournay. 
Doual. Bet Mare Wyon. 1619 u, 1620. 2 Bue. 8. 

5) Walbert und Bertille, Titelbl. in: Histoire de 
1a vie, de la mort et des miracles de sainte Alde- 
onde, Arras. Bei Guill. de la Rividre. 1623. 8. 

6) Thierri de Munster, Titelkupfer in: Vita Theo- 
doriei a Monasterio ete., von Arn. Haiss 
Doual. Bel Pierre Auroy. 1631. 4, 

1) 5 grode BUl.: Die allegorisehe Fi 
‘unter efnem Portikus, 2u thren 
ser Wappen der Infantin_ von Spanien Isabella 
Clara Eugenie; Baudouin Bras de Fer, der erste 
Graf von Flandern; ein Portikus, weniger reich 
cmamentirt, als der erste und die Pucelle von 
Gent. In: Recherche des antiquitez et noblesse 
de Flandre ete. Von Philippe de 'Espinoy. 
Doual, 1631. Fol. — Das 3. u. 5. Bl. sind bez 
Mart. Baes £., die iibrigen Bll. sind unbe 
aichnet, offenbat aber von derselben Hand. 

§)Der hl. Petrus u. hi, Panlus, ein Titelbl, 1622, 

{Die Anbetung des hl. Namens Jesu. Mit der 
lgehrife: Omne genufieetur. 

10) Wappon eines Kardinals, Mit der Devise: Ape- 
nit natura Deusque. 

M1) Bildntss des hl. Franz Xave 

12) Bildniss des Fra Paolo Sarpi. (Von Strutt und 
Heineken einem N. Baes zugeschrieben, der ohne 
Znelted mit Martin B. {dentisch ist.) 

12) Bilduiss des Filippo Bosquier!. itez.: Martin 
assé fect, (Zitist von Heineken.) 

H) Wilhelm Este, +1613, mit dem Buche in 
der Linken aber der Tischplatte, Halbti., nach 
links, Mit. zwel lat. + Quicumgue 
ftgiem Gultelint ete, Mart. Bas 
(Ml Fol, 

15) Derselbe, nach rechts, ohne Tisch, Gyilielmus| 
Bstlus obijt 1613. 20, Sept. M. Bas f. 16. 
16) 2 Bil, Embleme: Sapientiae amor — Delectus 
‘moderatoris, (Zwei Manner himmern ein Herz.) 

16. 

+ Heineken, Dict. — Strutt, 
Hogravers, — Le Blanc, M: 

Pinchart, Archives des’ Arts. (In: Messager 

‘les sciences historiques et des arts do Belgique. 

1859.) — Biographie mationale de Bel- 

rique. 1866, - 

‘Notisen von W. Engelmann, 









































Baes, Edgar Baes, Maler der Gegenwart 
Antwerpen. Von der Brilsseler Akademie 
inde ihm 1864 fiir seine Abhandlung tiber den 
vundeharakter der viimischen Malerschule die 
‘done Medaille zuerkannt. Anton Wiertz, 
1 die Aufgabe gleichfalls behandelt hatte, er- 











alt den niitalichen Preis. Beide Abhandlungen 
ud in den Annalen der Brilsseler Akademie 
‘ilfentlicht, 

8 0r 





1 fGr christ, Kunst. 1864. p. 33. 








Baesehelin, J. J. Bacschelin, Maler und 
Kupferstecher, geb. 1748 zu Schaffhausen, arbe 
teto in Augsburg und in der Schweiz. 





‘Yon ihm gestochen : 
4) Selbstbildntss, Brustb., radirt und in Schabkunst, 
4 


1, Vor der Sehabkunst, 
2) Joh. G. Schelhorn, Pastor zu Memmingen. 1772. 
Schabkunst, zum'Thell in Farben. ge. Fol. 
s. Helneken, Dict, 
W. Engelmann, 

Bise. Joh. Buse, Maler aus Braunschweig, 
der sich durch mebrere Kopicen Rafael'scher 
Werke (der Grablegung, der Sixtinischen M 
donna, der Madonna di‘Tempi, Madonna del Gran- 
duca u. a.) bekannt machto. In Madrid, wo er 
verschiedene Bilder im Auftrag des Herzogs von 
Braunschweig kopiren sollte, endete er im J. 1837 
dureh Selbstmord. 









Baesing. Baesing, der Name eines Medail- 
leurs, der auf einer kinigl. polnischen und kur- 
hsichen Schaumiinze yom Jahre 1733 vor- 
kommt, 

s. Filssli, Kanstler-Lexteon, 





©, Clauss, 
Bilsslor. W. Biissler, Malerund Lithograph, 
der in Dresden thiitig war, + dasclbst um 1853. 





a) Von ihin lithographirt: 
-Ueberbriickung im Ba 





ere qu 


._ Tondruck. 
2) Bad Elster. G. Obel del. qu 


Fol, 

3) Der Kubstall, qu. 4. 

4) Das Operuhous und der Zwinger 2u Dresden 
der Revolution 1849, Frz, Brauer del. 
Fol. 

b) Nach selnen und K. Meuchlers Zeichnungen 
14 BL. im Album fir Freunde des Bergbaues, 
Darstellungen ausdem Leben des Freiberger Berg- 
mannes, Lith, von Hanfstangl. Frelberg, 
1851. qu. Kol. 





bh 
que 











W. Engelmann, 
Baesten. Maria Baesten, geb. Ommeganck, 


cx. | Landschaftsmalerin, Sie war 1784 Mitglied der 


Akademie you Antwerpen. 
Ihr Bildniss in: J. J. Beckbout, Collection de 
portraits ete. Briissel, 1822. 4. 
s. Bryan-Stanley, Dict. 
W. Engelmann, 
Biuerlein. Hans Biuerloin, Nurnberger 
Maler, + um 1500. In der Augustinerkirche zu 
Niirnberg befand sich ein Christophorus von 
seiner Hand, in kolossaler GriBe mit Oel auf die 
‘Wand gemalt, im Saal des Augustinerklosters 
eine Kreuzigung vom J. 1489, in der Domini- 
kanerkirche cin andrer Christophorus und eine 
zwoite Kreuzigung vom J. 1493. 
Doppelmayr, Namb. Kinstler. — Fiorillo, 
Gesch, der zeichnenden Kanste, 1, 266. 2 














B&umchen 


























Bilumchen. Joseph Biumchen, Bil- 
hauer, geb. 1714 zu Ditsseldorf. Nach einem 
awanzigjiihrigen Aufenthalt in St. Petersburg, 
wo er als Hofbildhauer in glinzenden Verhilt- 
nissen lebte, kehrte er in seine Vaterstadt 2u- 
titek, erhielt hier eine dlirftige Stelle als Pro- 
yr und war zuletzt hauptsiichlich mit Holz- 
itzereien und Atbeiten in Papiermaché be- 
sehiiftigt, + 1789. 

s. Filesli, Kinstlerlex. 11. 











Baeumer. Sophonias Wilhelm Baou- 
mer, Baumeister in Wien, geb. 18. April 1829 
in Ravensburg. Nachdem er das Polytechnikum 
in Stuttgart besucht und eine Zeit lang bei ver- 
schiedonen wiirtembergischen Baumeistern ge 
bdeitet, ging er im J. 1854 nach Paris und trat in 
die Ecole des Beaux-Arts cin, wo er mehrere 
Medailien und Preise erhielt. Aus der Zeit 
seiner Lehrerwirksamkeit am Stuttgarter Poly- 
technikum, an das er 1858 berufen wurde, sind 
namentlich die baugeschichtlichen Exkursionen 
horvorzuheben, deren Resultate zum ‘Theil in 
hibschen, vou seinen Schillern gezeichneton 
Studionheftenversffentlicht warden. (Aufaahmen 
und Skizzen der Architekturschule des k. Pol 
technikums zu Stuttgart. Stuttgart 1869. Fol 
Architoktonische Reiseakizzen aus Belgien. 
gez. von Ad. Schill. Stuttgart 1869. 
Mehrere literarische Arbeiten Bacumer's (6. 
urten) erschienen 2u derselben Zeit. Tm Inter- 
esse des Kunstgewerbes war er in besonders 
verdienstlicher Weise thittig: im J. 1863 begann 
er im Verein mit Jul. Schnorr die Herausgabe 
der kunstgewerblichon Zeitschrift. »Gewerbe- 
halles, von welcher schon 1870 in sechs Sprachen 
20,000 Exemplare verbreitet wurden ; im J. 1S60 
entstand durch sein Bemithen und unter seiner 
Leitung die Kunstgewerboschalo in Stuttgart. 
= Zur Ausfiihrang seines Entwurfs fiir den 
Wiener Nordwestbahnhof, der bei der Konkur- 
renz den Preis ethalten hatte, sledelte B. 1870 
nach Wien fiber. Der Bau wurdo 1873 beendigt 
und ist von im selbst in der Wiener Allg. Bau- 
zeitung ausfiihrlich beschricbon. 

In der Mehraahl der ersten Stuttgarter Bauten 
zeigte sich B. sehr entschicden von den Ein- 
arlicken seines Pariser Aufenthalts bestimmt ; 
seine jetzige Richtung gehtimchr auf itallenische 
Renaissance mit gri 
immer noch hier und da ‘mit Ankliingen an die 
alt- und neufranzisische Schule, mit welcher er 
dureh cine glttckliche Begabung fiir elegant 
Verhiiltnisse und lebhafte dekorative Wirkungen 
eine innere Verwandtschatt zeigt. 









































Seine Schriften : 


1) Das birgerliche Wobnhaus der Stadt bei den 
Griechen und Romern, im deutschen Mittelalter, 
im 16., 17., 18. und 19, Jahrh. Stuttgart. 1562. 
4 

2) Das chomalige Lusthaus in Stuttgart als Monu- 











irenden Details, tibrigens | * 


nicest, Statteat 





4. 

Verschiedne Aufsitze in der sGewerbehallee toi 

anderen Zeitschriften. 
Nach Mittheitungen des Kinstters. 
A, Winter 

Baeumer. Heinrich Baeumer, Bildhauet 
geb. 1836 2u Warenberg in Westfalen. Voc 
‘Tischlerhandwerk, das er beim Vater erlers 
wendete or sich im 19. J. der Kunst au und es 
‘uerst zu einem Bildhauer nach Mtinster, bei dex 
er Heiligenbilder in Holz schnitzto und in Stes 
arbeitete, spiiter nach Dresden, wo er als Scie: 
Wilhelm Schwenk’s eine ktinstlerischere Bew?i 
tigung fand. Von einem Aufenthalt in Roo 
wieder nach Dresden zurtickgekehrt, ethielt 
den Auftrag, eine terlebensgroBe Statue Sih 
mo'sfilrdas Mausolcum des verstorbenen Prinze 
Gemals von England, zu Frogimore bei Winds 
zufertigen. Auf der Dresdener Ausstellung 18? 
sah man von ihm die Bilsten eines Fauas ti 
cinerBacchantin, auf der Wiener Weltausstlling 
von 1873 eine marmome Brunnenfigar (Sst 











knabe). Gegenwirtig lebt B. in Dresden. 
C, Claws. 
Baeza, Matthias Baeza, spasicht 








Watfonschmied in der erston Hiilfte des 18. Jah 
Schitler des Nicolas Bis, 1739 2um Waffensehist 
Philipp’s V. ernannt. 
Ed. Laforge, Dos arts et des artistes 
prgne, p. 308. 





Bafcop, Alexis Bafcop, franzixisier 
Maler, gob. 6. Nov. 1804 zu Cassel (Nord). Ge- 
iilde von ihm, groBentheils Genrebilder, 
in den Pariser Salons von 1831 bis 1818 ausge- 
stellt. 

5. Bellter, Diet, 





Bagaerts, Fel. Bagaorts, Professor 22 
Athenaeum au Antwerpen, +1851 


Von ihm radirt: 


Quentin Massys, Brustb. 8. 
Das einzige BI, des Meisters. 





W, Engetmase 





shen Kiinstler jener Zeit. Er empfing seioo 
ersten Unterricht von Jacquin und kam noch just 
nach Paris, wo er bei Gelegenheit der Vermalans 
Ludwigs XIV. zur Dekoration eines Triuop! 
bogus zwei groBe Statuen ausfithrto. ‘Trotz des 
verlockenden Anerbietungen des Kiinigs, der ihe 
‘an den Hof zu zichen wlinschto, kehrte erin seine 
Heimat zurlick, Seine zablreichen Werke, untet 

denen ein Kruzifix in der Kirche St. Sebastie? 
in Nancy besonders geriihmt wurde, sind inde 

Rovolutionszeit fast simmtlich 2u Grande ge- 
gangen. 

















Bagazotti 


Ernst Willom Jan Bagolaar. 

















+. Husson, Floge historique de Callot. Bruxelles 
1766. p. 66. und LXXVIII, — Bellier, Dict. 
J. J. Guiffey. 

Bagazottl, Camillo Bagazotti (od. Baga-| 
‘otto), Maler aus Camerino in der Mark Ankona, 
seb. 1935, In der Kollegiatkirche’ zu Spetlo 
infindet sich von ihm eine Kommunion der hi. 
Lucia, mit der Inschrift: Camillus Baguzotus: 
Camers faciebat 1555. Nach Lanzi und Orsini ist 
‘asBild im Stil Sebastiano’s del Piombo, wihrend 
Ricci die Verwandtschaft mit diesem Meister in 
Abrede stellt, Dén Umstand, dass Vasari in der 
iographie Sebastian's B. nicht erwihnt, fuhrt 
gleichfalls als Boweis an, dass B. nicht ein 
Mailer oder Nachfolger desselben gewesen. Fir 
& Kirche San Venanzo in Camerino maite B. 
oem hl. Perfirio, der zu Grunde gegangen ist. 
aire Werke von ihm sind nicht bekannt. 

s Lanzi, Pitt, Ital, IT 89, Anm. — Zan 

cid. —'Orsini, Risposta alle lettere pittoriche 

dal Sig. Annibale Mariotti. 1791. p. 16. — 

Ricei, Memorie ete, di Ancona, 1, 151. 
Jansen, 

Bagelaar. Ernst Willem Jan Bagelasr, 
Diletant im Zeiehnen und Radiren, geb. 1775 zu 
Eisdhoven in Holland. Er_trat frilhaeitig in 
‘ie Armee und avaneirte bis zum Major. Als 
nicer gab er den Kriegsdicnst auf, um sich auf| 
wa Landgut Zon bei Eindhoven zurilekzu- 
he, wo or 1837 starb. — Die ersten Studien 
‘eZeichnen machte er, als er 1798 in Alkmaar! 
&Garnigon stand, durch Kopiron von Zeich- 
sagen alter Meister; im Radiren tlbte er sich 
si Hilfe von A. Bosse's Handbuch. Eine Reise 
éxrh Deutschland und ein Aufenthalt in Paris: 
'sit)bestirkten ihnfin seiner Neigung zur Kunst. 
Tireine neue Art von Radirungen in Handzetch~ 
sagemanier erhielt er 1516 von der Neder! 
‘te Huishoudelyke Maatschappy zu Haarlem 
esfberne Madaille. Seine Abhandlung tiber das 
Verfahren erschien in den Werken der Maat- 
happy 117 in $. In dieser Manier reproduzirte 
 tamentlich Zeichnungen von Jan Luyken, 
Yelchener besonders hoehsehiitzte, und von dem 
«rcige grosse Sammlung von Handzcichnungen 
fess.” Unter seinen Nachahmungen ilterer 
Radirungen sind besonders di 
4.Cuyp's Folge von 6 kleinen Bll. nit Kithen be- 
uerkenswerth (s.No.149—154), DergriBore Theil 
‘iner andern Bil. besteht aus Radirungen 
‘on ibm selbst entworfenen Landschaftszcich- 
sugen und nach Kompositionen von A. van der 
Velde, Jac. Janson und J. Kobell. 

Dass B. auch gemalt, beweist dio Unterschrift 
taf einem Bl. mit zwei nach links gewendeten 
Stieren: Bagelaar pinx. et fecit. kl. Fol. (Gru- 
we) 

Eine Auswahl aus dem Werke Bagelaar’s, das 
susmehr als 300 Bil. besteht, wurdebei R, Weigel 
‘a Leipaig mit 251/ Thir., bei Nijhoff im Haag 
{865} wit 25 4. verkauft, 

“Van Eynden en van der Willigen, Ge~ 





















































‘schlodents ete, 1. 188, —Immerzeel, Ge- 
schiedenis ete, — Ch, Kramm, De Levens en 
Werken ete. 





Th, van Westrheene, 
Bildniss des Kiinstlers, s, Radirungen No 


Yon ibm radirt 

fn Namimern sind dia Ord 

oll Belge. #8) 

1) Ruth und Boas. Nach J. Luyken. (18.) 

2) Daniel im Gebet. Nach J. Luyken. Gegen- 
stick zum vorigen. (19.) 

3) Anbetung der Hirten. (16.) 

4) Christus und ein Janger. (24.) 

5) Christus und Magdalene. (25.) 

6) Der verlorene Sohn. In Rembrandt's Art. (41.) 

7) Bin Melliger, der ‘einen Wasserquell hersor~ 
springen asst. Nach J. Luyken. (26.) 

'$) Kopf eines Merkur. in und. (40.) 

9) Pan und Syrins. (77.) 

10) Reitergefecht bet Warburg. 
schaftliche gest. von B.; dle 
Emaus de Micault, (177.) 

11) Eine junge Mutter, thr Kind trinkend, (17.) 

12) Fine Versaimmlung Betender. Nach J. 

29.) 

13) Der Sehlater. (30.) 

14) Der schlafende Jude, Nach Rembrandt. (31.) 

15) Ein jadischer Gelehrter, lesend. (39.) 

16) Die Mutter und ihr Siugling. In Rembrandt's 


(Dio in Klammera bei 
‘allen ian BG 





















Nur das Land- 
guren von Janson 

















1) Baver, vom Ricken gvahn. (21) 

20) Dis Mnehtung su dom Schutt (22.) 

31) Die inaihtun;ahalch dem vorgen Ml, Nach 
es 








Nach Dems. (25.) 
23) Zwel Képfe mit Turban. (27.) 
ines birtigen Alten. (32.) 
uf achteckiger Platte, (33) 
Brusth, eines Mannes mit sehwarzem Kappeh 
‘und Pelzrock. Nach Keim brandt, (35.) 
27) Frau mit schwarzer Haubo, Nach Dems, (6.) 
28) Die achmellendo Frau. Nach Doms. (37.) 
29) Die seblummernde Frau. Nach Dems. (38. 
330) Bildniss des Kiinstlers. Nach J. W. Pte 
a. (1 
31) Bildniss des Kaisers Alexander 1. von Rus 
(0) 
32) Bildniss des Malers 1. 
Hendricks, (2) 
3) Bildniss von Van der Chys. (3.) 
4) Bildniss der Frau Van der Chys, der Set 
Bagelaar's. (5 
35) Bld 
36) Bildnias ¥ 
31) bitdnt 














id. 





van Brussel, Nach De 











ster 








Hagedorn. (4.) 

des Dichters Janus Secundus. 
J. van Sehoreel. (10.) 

188) Bildniss des Kupferstechers Marens. (6.) 

439) Bildniss von W. do Nooy. (7. 

40) Bildniss von J. Stafford, (11 

41) Bildniss von Swanevelt. (12.) 

42) Bildniss eines jungen Javai 
Bagelaar’s. (S.) 

43) Anonymes Bildniss. Kreidemanier. (14.). 

44) Landschaft mit dem weissen Felsen und zmet 
Figuren, (44,) 

45) Landschaft milt dem Getretdefeld. (47.) 

















wen, des Diet 











544 


Ernst Willem Jan Bagelsar. 


























46) Flusslandschaft mit dem Angler. (49.) 

47) Landschaft mit dem Hohlweg. (50. 

48) Landschaft mit einer Kuh. (51.) 

49) Kleine Insel mit einem hohen Baum. (52.) 

50) Landsehaft, darin ein Mann mit seinem Hund, 
(57) 

51) Flusslandschaft mit Baumgruppen. (58.) 

52) Bin Baumgang, darin ein sitzender Mann. (69.) 

53) Landschaft; ein Fischer am schilfoewachsenen 
‘Ufer eines Flusses. (60.) 

54) Landschaft mit cinem kleinen Gewisser; ein 
Fischer vom Rucken gesehen. (70.) 

55) Die Felsenbriicke. (63.) 

56) Die Hole des bl. Petras bel Maestricht. (64.) 

3) Mest inem Hund. (6 








56) Migelandichat st Swe Spssegtngern (099 

50) Ashish Landsat mi vet Spsiertagen. 

60) Bin Gebstx mit rwet Spaztergingem. (102.) 

G1) Felsenbitle. (6 

62) Landschaft. Nach Spoor. (67.) 

63) Zwei strobgedeckto Mitton unter Biumen. In 
der Manier Van Brussel’s und H. Fock’s. (68.) 

64) Flusslandschaft; auf der Bricke ein Reiter. (72) 

65) Landschaft mit Wegwelser; im Vordergr. zwel 
Manner mit langen Stiben. (74.) 

66) Landschaft;; unter einer Gruppe von dret Biu- 
men ein Mann mit seinem Hund. (75.) 

67) Bin Gebiiz; zwet Manner mit Dachshunden an 
‘der Leine. (76.) 

68) Die Allee von Delft. (78. 

69) Ein Weiler; im Hobklweg ein Sacktriger und ein 
Madchen. (39,) 

g Die Bretterhitte. Nach Sehelfhout. (80.) 














71) Ebrenbreltstein, (81.) 

72) Landschaft; im Hobiweg ein Mann und eine] 
‘Frau mit ihrem Hund, (6: 

Hp Fe Uoberge Di Nymet 

74 





) 

(84) 

De trekvaart en Koepel van Caan aan de Haag 

sche vaart, Titelbl. zu Bruining’s Beschreibung 

vom Haag. 1816. (85.) 

15) Gogend bei Augsburg. (86.) 

76) Ansicht der Donau bei Linz, (87.) 

77) Landschaft; am Eingang des Gehilzes sitzen 
zwoi Kinder. (88.) 

16) Des Faaenti.(6.) 

42) Dle ire at dppctem Chor, (90) 

0) Dieselbe Kirche, in andrer Ansict, (93. 

81) Eine Landstrasse; eine Frau mit Reissbndel, 
ein Bauor und ein Kind. (91.) 

82) Bin Gebitz; links drei Windhunde. (92.) 

$3) Bin grosser’ Wether; drei Personen am Ufer. 

94.) 

84) Gewitterlandschaft, (95.) 

$5) Deutecom. (98.) 

86) Naarden. (99) 

87) Alkmaar, (100.) 

88) Landschaft; rechts unter zwei Baumgruppen ein 
Denkstein rait Inscbritt. (101.) 

19) By Bloemendsel. (103.) 

90) Die Entenjagd. (104.) 

91) Landschaft; im Vordergrund ein Mann am Bo- 
den legend, ein andrer auf seinen Stab gestdtzt. 
(105.) 

92) Kin Gehilz, dessen Eingang durch einen Zaun 
‘geschlossen ist; vor demselben eine Kuh. (106.) 

93) Waldige Landichaft; elue Frau und ein Kind 
mit Reissbindeln, (107.) 

94) Gebila mft einer Allee; ein Packtrager 
‘Bauer mit seiner Kuh. (108.) 


























id ein 








95) Landschaft mit einem Baumgang; eine tran, die 
inen Korb tragt und ein Kind, (109.) 

96) Ein Kanal; ein Fischer, der mit seinem Knaben 
ein Netz aus dem Wasser zieht, (110.) 

97) Landschaft mit zwei Anglern, (141.) 

98) Ein Gewisser mit zwel Angler in einer Barte 
(143.) 

99) Gegend an einem Gewisser; ein Fischer nit 
spitrer Matze, (144.) 

100) Landschaft;” ein Sager mit seinem Hund as 
der Leine. (111.) 

101) Eine Htte mit Gehege. (112.) 

102) Eine Furt, dio ein Mann mit einem Bands 

Nach Schelfhont. (113.) 
schaft mit einer holzernen Bri- 





104) Bin Geholz; am Fusse eines Baums ein Zeich- 
ner. (115. 

105) Bin Ooh a der Mi daaen oi et 

16. 

106) Landschaft ; auf der Strasse ein Reiter und ein 
assginger. (117.) 

107) Landschaft mit ¢inem Gewisser, das sich links 
‘in awel Arme thei. (118.) 

108) Ansicht einer Stadt. Nach Ter Himpel 


119. 

109) Landschaft. Nach Dems, (120.) 

110) Landschaft' mit dret Weiden; ein Packtier 
‘und ein Kind. (121.) 

111) Ansicht eines Flosses mit bergigem Ufer; ists 
‘drei Personen unter einer Baumgruppe. (121.) 

112) Ansicht von Arnheim, Nach Schelfhout, 
(126.) 

113 Landschaft mit dret Pinten im Vordergr. (12%.) 

114) Eine Hitte, vor derselben eine Frau, Wasser 
‘schipfend. (130.) 

115) Bin Gebilz; unter den 4 Biumen des Mitte 
sgrundes ein Mann und ein Knabe. (131.) 

116) Ein Gehdlz ; in der Mitte ein Packtrager mit 

sm Hund an'der Leine. (132.) 

117) Eichenwald; 2wei Personen’ im Hintergrond 
(433.) 

118) Eingang eines Gehdlzes; links ein Reiter, dew 
‘ein Fussginger den Weg zeigt. (135.) 

119) Landschaft, in der Mitte ein Bretterzaun. 
(136.) 

120) Bin Gewisser mit schilfbewachsenem Ufer a2 
‘einem Waldsaum ; links efn Mann mit Reissbia- 
del, (142.) 

121) Ansicht vo 

122) Ansicht von Si 

148.) 

123) Das dreifache Thor eines Walles. (149.) 

124) Das Schloss von Saive bel Liittich. Nach Sa(t- 
Teeven. (150.) 

125) Flusslandschaft; tm Vordergr. rechts Saif 
rohr. (152.) 

126) Ein Gehilz; im Vorderge. Binsen. (176.) 

127) Fin Thorm am User eines Gewissers 
echo Seite yon No, 148. (162) 

128, 120) Zwei Landschaften mit Grabdenkmiler. 
(45. 48.) 

130 — 139) Landschaften mit verschiedener Thier 
staffage (73. 128, 134. 137. 138. 139. 146. 
146. 151, 161.) 

140) Seestiick, Nach Van Goijen, (53.) 

3 Strand mit zwei geschelterten Barken. (54.) 






























warkt, (147) 
srmarkt, mit zwet Risch 


Die 








142) Seosttick mit 7 Fahrzeugen. (55.) 
143) Seostiick ; am Ufer ein Sehloss mit 2 Thirmen. 
(86.) 





Ernst Willem Jan Bagoloar 


Boggorts. 545 














144) Fiuss mit Briicke und Kabn. (83.) 

145) Seestick mit einem Kriegsschiff und andern 
Fabreeugen. (122,) 

146) Seestorm, Nach L. Back huijzen. (123.) 

117) Gestade des adriatischen Meers. (125.) 

148) Eine Hegende Kuh; reehts ain Wasser ein 
‘Thorm. (160.) 

149 — 154) 6 BIL; Die Kubfolge. Nach A. Cuyp. 
(164 — 168.) 

Bi} Zed Btke, Wich Avan de Valde, (172) 

156) Eine Kuh und ein Kalb, Nach Kobell. (16% 

iyi Kiihe und zwel Schafe, Nach Dems. 
(173) 

158) Drel Kithe. Nach Janson. (171.) 

159) Zwei Rihe, Nach Krautz, (169.) 

16 — 166) 7 versch, Bil, mit Kahen, (61. 62. 71. 
8. 140. 160. 174.) 

15) Kopf einer Kuh. (156.) 

108) Bine Schafherde. (97. 

168) Kine Hirtin mit 5 Schafen. (129.) 

110) Bin Stier, fm Prof. (155.) 

Sit) Kopf eines Pferdes. (153.) 

12) Boge nd Ziekein.Krebdomnier. (154) 

13) Bin legendes Schaf. Nach Berg hem. (157.) 

174) Ein Megendes Schaf. Nach Dujardin. (158.) 

175) Bin seblafender Hund, (159.) 

176) Bin sich Daumender Schimmel. (170.) 

* Hippert et Linnig, Le Peintre-Graveur 
tollandals et belge du XIXme Siicle. Bruxelles 
I¥id. (Daselbst auch die Angaben der verschie- 
denen Abdracksgattungen). — Le Biblio- 
phile Belge, 1869 (5. Jabrgang). 
































Bager. Johann Daniel Bager, Maler und 
tudier in Frankfurt a, M., geb. 1734 in Wies- 
silea, $17, Aug. 1815, Schiller von Fiedler in 
Sumstadt und Justus Junker in Frankfurt. Er 
‘ule Bildnisse, Genrestilcke, auch Landschatten, 
‘usptsichlich aber Fruchtstticke, die nicht ohne 
“ciaheit ausgefhrt sind, und in denen er bis- 
reien A. Mignon nahe kommt. 
ine Bilder sind fast alle mit dem vollen 
‘men bezeichnet, kinnen aber auch ohne diese’ 
«zeichnung mit den bartgriinen Malereien einer 
iner Schiilerinnen, der Dilettantin E. A. Spoh- 
‘, nur aus Unkenntniss verwechselt werden. 
3 dem Stiidet'schen Institut und der stiidtischen 
evildesammlung zu Frankfurt, in der| 
roBherzoglichen Galerie zu Darmstadt 
aden sich troffliche Arbeiten des Moisters. 
Teniger bedeutend sind seine Versuche im Ra~ 
ren; doch kann ein Bl., Die Mutter mit dem 
inglinge an der Brust (8. u.), das er, nach miss 
sthener erster Aetzung, von neuem in de Bo 
cu's Manior radirto, eine recht gelungene Arbeit 
vnannt werden. 

Bager's beide S8hne Isaak und Johann Kon- 
id waren seine Schiller; der erstere, von wel- 
vem das radirto Bildniss seines Vaters bekannt 
{,starb 1797 im 29, Lebensjahr; der letztere, ein 
sschickter Miniaturmaler, (geb. 1780, + 185 
sschiftigte sich vorzugeweise mit Musik. 


*Gwinner, Kunst und Kinstler in Frankfurt 
aM, 

















a) Von ihm radirt: 

1) Bildniss eines Knaben (der Meister selbst), 
ftzend, in Profl nach rechts. Auf einem Buche 

steht: J.D, Bager. 1776. 8. 

2) Eine junge Frau mit threm Kinde an der Brust. 
Halbilgur. 12, — In dor Wiederholung zarter ge~ 
Atzt in Botesteu’s Manier. 12. 





b) Nach ihm gestochen : 
G. Chr. Mosche, Prediger in Frankfurt, Halbfigur. 
JG. Salter se. kl, 
W, Engelmann, 

Bagettl. Bagetti, Malor und Offizier des 
Generalstabs unter Napoleon I., geb. in Pie- 
mont. Flir das Kriegsdepot malte er in einer 
Reihe von Aquarellen Darstellungen aus den 
Napoleonischen Feldziigen, dic sich jetzt im Mu- 
scum von Versailles betinden. Landschaften 
von ihm, meist Ansichten von Italien, waren in 
den Salons von 1812 und 1814 ausgestellt. 





Nach ihm gestochen 
Hine Anzahl der Aquarelien, gest, von J. Skel- 
ton, 
s. Archives de l'Art frangais. 2. Série, 339. 
Defer, Catalogue général ete. —Gabet, Dict, 
— Kunstbl. 1835, 5 








Bagge. Oluf Olufsen Bagge, dinischer 
Kupforstecher, gob. 1780 in Koponhagen. Ex 
bildete sich unter der Leitung Clemen’s und hat 
sowohl Landschaften als Portriits gestochen. 
+ 1836. 

Sein Bildniss gest, von E. Eckersberg. Ohn 

‘Namen des Malers. 8, 


‘Von ihm gestochen 
H. Steffens. Naturforseher(1773—1945.) Loren- 
tzenp. 4. 
8. Weinwich, Kunstnerlex. 
Bloch. 

Bagge. Magnus T. Bagge, Landschafts. 
maler aus Norwegen, geb. um 1830, Er erhielt, 
seine Bildung hauptsichlich in Dusseldorf. Seine 
Gemillde, besonders die norwegischen Fjord 
zoichnen sich durch poetische Auffassung un 
eine leichte angenehme Farbe aus, sind aber 
meistotwasflitchtigin der Durchfithrung. Gegen- 
wiirtig ist B. in Berlin ansiissig. 

















Dietrichson. 
Nach ihm: 
1) Mondaufgang am Beina- Ely, Farbendruck von 
©. 11, Gerold in Berlin, 1871. qu. Fol. 
2) Badags-See in Norwegen. Oelfarbendruck, Ber- 
tin, Christman, 1873, Fol, 
W. Engelmann, 
Baggerts. C.Baggerts: von diesem, wie 
es scheint, wenig gekannten Stecher vom Ende 
des vorigen Jahrh. kennen wir nur: 
Brand des Schausplelhauses 20 Amsterdam, Peter 
Barbiers del. 1772. qu. Fol 











Ph. Gwinner. 





Moyer, Kunstler-Loxikon, I. 





W. Engelmann. 





546 Bagghi 


Cosaro Baglioni. 

















Bagghi. J.B. Bagghi: nach einem Meister 
dieses Namens, der im 17. Jahrh. Iebte, ist ge- 
stochen 

Rube der hi, Familie anf der Flucht, J. B. Barb 

se. Fol, ” Engelmann, 

Baginl, Francesco di Mastro Anto- 
niolo de’ Bagini, Steinmetz aus Mantua, 
arbeiteto 1505 flir Pellegrino Brusati die sehiinen 
Marmorsiiulen, die sich jetzt im Hofe der Familie 
Gardini in Carpi befinden. 

5. Campori, Gli artist ete, negli stati Estens 

ped Jansen. 

Baglt, s. David Ballly. 


Baglioni. Bildner in Thon, aus der Schule 
der della Robbia um 1500, Bekannt ist vou 
un eine schiin gearbeitete Madonna mit Engeln 
‘urspriinglich Thiirltinette) in einer Kapelle der 
Badia 2u Florenz. Flir dio Kathedrale von 
Perugia lieferte er ein Altarwerk, das zu Grund 
gegangen ist. 
8. Perkin 
Burckhardt, Cicerone, 

















Tuscan Seviptors. I. 2 
p. 593. 


Baglioni. Cesare Baglioni, Sohn eines 
ged. 





unbedeutenden Malers Giovanni Pietro B 
wm die Mitte des 16. Jahrh. in Bologna, 
ersten Viertel des 17. Jahrh. Keiner b 
ten Schule angehirig, bald diesem, bald jenem 
Muster folgond, arbeitete B., mit unterge~ 
ordnetem Talent, aber mit handfester Fertigkeit 
in den verschiedensten Gebieten der Malerei 
licferte in banausischer Vielgeschiiftigkeit 
Historienbilder und Stillleben, Kirchengemiilde 
und Thierstiicko, Landschafton und architekto- 
nische Prospekte. Den Carracci’s gegentiber 
‘machte er scinen handwerksmiissigen Stand- 
punkt mit einem gewissen Selbstgefiihl geltend, 
indem er sich auf das Bei: 
Berief; jene, die ihn zuweilen zu dekorati 
Arbeiten benutzton, dachten von ihm ziewlich 
ering, seine schweren Ornamente pflegten sie 
Fassdauben, ihn selbst den Malor-Bittcher zu 
nennen. Zablreiche Auftrige ethielt er yom 
Herzog Ranuecio von Parma, bei dem er in be- 
sondrer Gunst stand, unter andern 1610 den Auf- 
trag cur Ausschmllckung der Kirche Stirone in 
Parma, die 1812 zerstirt wurde. (s. den Art. 
Bacchini). — Eine ausfubrliche Beschreibung 
seines Lebens findet sich bei Malvasia und Bal- 
dinueci, ebenda und in den andern unten zitirten 
Schriften die Aufzihlung seiner Werke, von 
denen ein groBer Theil nicht mehr vorhanden ist. 
Die meisten derselben, unter denen dic rein de- 
korativen am ersten auf ein gewisses Verdienst 
Anspruch haben, filhrte or in Parma und Bo- 
Jogna fitr dortige Paliiste aus. 
Maly na pittrice 1. 253259. 344, 
Gualandt, Memorie ete, 
‘I, —Baldinucel, Opere. X. 
















































Rosini, 8 
Enetel 


storia della Pittura, VI.9.9.—Zani, 
Jansen, 


Baglioni, Cavaliere Giovanni Bag- 
lioni, genanntil Sordo del Barozzo (oder del Bs- 
rocei), Maler, geb. in Rom 1571, + daselbst 1641 
Er gehiirte zu den besseren Manieristen jener 
Zeit. In den Kirchen xu Rom sind seine jetzt 
Kaum mohr beachteten Bilder sehr zahlreich 
InS.Giovanni in Laterano malte er (1600) mebrere 
Fresken unter der Leitung und im Geschmack 
des bekannten Cavaliere d’Arpino, eiue Anza 
anderer in derCap. Paolina in 8. Maria Maggior, 
die, ansser einigen Tafelbildern von kriftise 
Firbung, vielleicht das Beste sind, was er ge 
leistet. Ein Gemilde, das seiner Zeit besonders 
geriihmt wurde, Dic Erweekung der Tabitha, 
‘Vatikan, ist verloren gegavgen. Papst Paul V 
der ihn fiir dieses Bild mit dem Christusorden be- 
lohnte, die Orsini von Perugia und der Herzog vo 
Mantua haben den Ktinstler vielfach besehittict 
Fir den Letzteren und den Kardinal Gouzaga ia 
Mantua malte er Apollo mit den Musen in re 
Darstellungen von verschiedener GriBe, fir die 
Kathedrale von Perugia einen hi, Stephan, 
fir die Hauptkirehe von Loreto eine bi. Kaths- 
rina. Den bedeutenden Ruf, den B. damals batt, 
bezeugt auch seine wiederholte Ernennung zum 
Priises der Akademie 8. Luca in Rom. 

Einkunstgeschichtliches Verdienst hater durch 
sein biographisches Werk tiber die Ktinstler, die 
inRom von 1573—1612 arbeiteten. Weitschweif 
und in seiner dialogischen Form ziewlich ge- 
chmacklos, bietet das Werk, so unkritisch 
ist, flr die Geschichte joner Epoche sehiitabares 
Material. 






























Seine Schriften : 


1) Le vite de’ pittori, seultori, architetti o intagtiator! 
dal Pontif. di Gregorio XIII. del 1573 fino + 
tempi di Papa Urbano VIII. del 1642. Roms 
1644, Am Schluss: La vita del Baglione, unter 
dem Namen des Stampatore. — Die in Neapel 
erscbfonone Ausg. von 1733 hat als Abang die 
Vita Salvator Rosa's von Passeri. (s. in: Pa 
eri, Le vite etc. die Anm. des Herausgeber: 
p. 416.) 
Le nuove Ohtese die Roma, nelle quail st conten- 
rie, Pitture, Scolture e Architettare 
9. 
Deser. 

















2a 





Titi, 
Guida ai Perugia. pp. 1 


i Rom 


- passim. — Orsini, 

126. — Rosini, $0 
ria della pitt, VI, 189. — Lanai, Pitt, tal I. 
157. — Zant, Enciel. — Campori, Ravslta 
de’ cataloghi, p. 82. 








Jansen 
Bildnisse des Kanstlers: 


Brustbild in Medafllon, 0, Lotont se, B. 14. 4 
Dasselbe, C. Colombini ac, 4. In: Serie deal u>- 
mint iilustrl ete. Auch in: Bellot, tat 
Brustbild, mit Boiwerken. Anonytn, in C, Bloe 

maert"s Manier. Fol, 
In Oval, ¢ Ansicht nach links, Anonym, 8. 





1) Von ihm gestochen 





Jakob sicht die Himmelsleiter, Bagliom| fee. 4 
Fol. In Rumohr’s Katalog erwint. 
1, Vor aller Sehr 





Pietro Baglioni 


Federico di Bagni. S47 











) Nach ihm gestochen: 

1) Christus am Kreuz, zu belden Seiten Maria und 
Jobannes. Gest, von Villamena. gr. Fol. 
2) Die bi. Prisca, vom hi, Petras getauft, Zeich- 
nungsimitation von P. P. A. Robert de Seri. 
Clairobscur von N, le Sueur. Fol. (Im Kabinet 





Crozat, 

3) Hin allegorisehes BI. Radirt von Cesare Fran- 
canzano. 

s. Heineken, Diet. 


W. Engelmann. 

Baglioni. Pictro Baglioni, Architekt, 
geb. 30. Jan, 1629 in Perugia, +23. Aug. 1705, 
Er stammte aus dem in der Geschiohto Perugi 
teriihmten altadeligen Geschlecht der Baglioni. 
Gat unterrichtet, bereiste er Italien, Frankreich, 
Pandern, England, Holland und Deutschland. 
ich seiner Zeichnung wurde 1692 das Oratorium 
er Padri Filippini in Perugia erbaut und ibr| 
Wobnhaus erweitert und restaurirt. Das Kloster| 
und die Kirche der Viiter des hi. Bernhard sind 
etenfalls sein Werk. Architokt durch ‘Talent, 
und Neigung, nicht von Beruf, zugleich als| 
Schriftsteller thiitig, war er cin italienischer| 
Edelmann noch ganz im Stil der Renaissancezeit. 


Seine Schrift: 
(Aus dem Franzislschen fiber 
1661. 


+. Paseol, Vite de’ Pittorlete, p. 221. — 
Rossi, Guida di Perugia, p. 65 

















Conte 


Jansen, 
Baglioni. Orazio Baglioni malte cine 
Aagdalena, dio sich 1640 zu Reggio im Studio 





des Coccapani befand. Der Name dieses Kilnst- 
Jers kommt nur bei Campori vor. 
+, Campori, Raccolta de' Catal 


Bagnacavallo, s. Ramenghi. 


Bagnadore, Pict Maria Bagnadore (oder 
Bagnatore) Maler und Architekt aus Orzinovi 
(Orel novi) bei Brescia, wurde umn die Mitte des 
1, Jahrh, geboren und starb nicht vor 1611. 
Nach Rosini war er cin Sehiiler des Bergamas- 
ken Giovanni Battista Moroni. Tm J. 1566 trat 
er in Rom in die Dienste des Grafen Alfonso 
Gonzaga di Novellara und blieb seitdem zu dem 
Haus der Gonzaga in naher Bezichung. Dem 
Grafen Camillo Gonzaga verkaufte er in spiiteren 
Jahren seine ansehnticho Kunstsammlung. Erar- 
\witete viel in Novellara, in Reggio, hauptsiichlich 
sberin Brescia, wor, nach Zamboni, im J. 1572 
alsBaumeisteran der Kathedrale beschiiftigt war. 
‘Seine Malereton, unter denen ein bethlehemi- 
tischer Kindermord und das Martyrium der hi. 
Margarethe in 8. Francesco zu Brescia zu den 
umfinglichsten gehUren, sind ziemlich schwach 
‘nd geistlos, mit verwiissertem Roth im Fleisch, 
blasser Nachklang Moretto's. Das erste jener 
Bilder ist bezeichnet : DALNEATOR. P. MDXCHILL« 
Oe Mindter). Das Gemillde Moretto’s in 
8. Faustino in riposo zu Brescia (Das Wunder 





p. 152. 
Jansen, 














‘des Faustino und der Giovita) kopirte B. flir das 
Oratorium derselben Kirche. — Nach Rossi 
hat B. drei voraligliche Landschaften von Mu- 
iano, die eine mit dem hi. Onuphrius, die andre 
mit dem hi. Eustachius, die dritto mit der hl. 
Magdalene, in Foderzeichnungen kopirt, nach 
denen sie von Cornelis Cort. gestoohen wurden. 
Die Zeichnungen befanden sich eine Zeit lang in 
Rubons’ Besitz, spiiter in der Sammlung Crozat. 
5. Camport, Gli artisti ete, noglt Statt estensi 
p. 24. (Davolio, Memorio storiche di Novellara. 
Manuscript). — Zamboni, Fabbriche di Bres: 

cia, —Chizzola, Le Pitture di Brescia, pss 
— Rossi, Elogi'di Hresciant illustrl, Broseia 
1620. p. 194, — Lanai, Pitt. Ital, TH 112. 
— Mariette, Abecedario. —Rosini, Storia 














della Pittura V. 311. — Zani, Enciclop. — 
Cat. Crozat, No. 633. — Vergl. auch den 
Artikel Cesare Arotusi. 

Jansen. 


Bagnara, Padre Pietro da Bagnara (Ba- 
gnaja oder Baynara) aus Imola, Maler und 
Kanonikus von 8. Giovanni in  Laterano, 
16. Jabrh, Die Angabe, dass er ein Schitler Ra- 
fuels gewesen, ist wenig glaublich, da ein Bild 
von ihm in . Maria della Passiono zu Mniland 
das Datum 1579 triigt (Lanzi, Indice T. p. 18). 
In Padua besitzt dio Kirche 8. Giovanni di 
Verdara ein Gemilde von seiner Hand, das 
mit der Jahreszahl 1537 bezeichnet ist (oben 
Maria mit dem Kind, unten in einer Landschaft 
Johannes der Tiiufer und Augustin). Zwei andre 
Bilder Bagnara’s sind in der Kirche 8. Maria in 
Porto mu Ravenna: das Martyrium des hl. Lo- 
renz. und eing figurenreiche Kreuzigung Christi 
In alten Kunstberichten heisst er der Meister 
Orate-deum, weil er der Inschrift auf seinen Ge- 
miilden beizufligen pflegte: Orate Deam pro 
anima hujus pictori 

s. Zani, Enelel, — Brandolese, Guide dt Pa- 

dora, p. 194. = Rossetti, Guida di Padova. 
Bp. 1F7a 34 BIDaCEL, eda Rares 
. — Beltrami, Guide di Ravenna, — 
Lancs, Pitt lal 1. $5. V. 87. 

















Jansen. 
Bagnasehl, Alessandro (Sandrino) Ba- 
gnaschi, genannt Bagnasacoo, Maler aus Flo- 
renz, im Anfang des 18. Jahrh. zu Rom thitig. 
Er war nach Pazzi besonders durch seine D 
stellungen von Einsiediern bekannt. 
s. Zant, Enciel, — Parti, Serie di Ritratti ete, 
1.2. 16, 





Bagnatore, s. Bagnadore, 


Bagni, Federico di Bagni, Maler aus 
Mantua, geb. 1527, + 8. Juni 1561. 

Ejnandrer Maler Bagni, Alessandro Bagni, 
nach seiner Vaterstadt Alessandro da Modena 
‘genannt, war um 1620 thitig. 

s. Zant, Encl, — Carlo d'Arco, Delle art 

ete, dt Mantova notitie. 1. 145. —Gualandl, 
Memorie, ‘Serie V. 91. 





Jansen. 
69° 


548 


Carlo Bagni__———— 


Bahuche. 

















Bagni. Carlo Bagni (oder Bagnini), 
Kupferstecher in Siena. Mitto des 17. Jahrh. 


‘Von ihm radirt 

1) Moses auf dem Berge Sinai, Nach Antonio Maria 

Ruggieri. 
2) MU. Brigitta von Schwoden, 4. 
43) Allegorie auf die Familie Medici, Nach Deifebo| 
Barbarini, 
W. Bngelmann. 

Bagno. Cesare da Bagno, einer der be- 
rithmtesten italienischon Medailleure inder ersten 
Hilfte des 16. Jahrh., wahrscheinlich der Vater 
des Bagno, der in der Werkstatt Beny. Cellini’s 
arbeitete. "Seinen Namen (CES. DABAGNO) 
triigt vine groBe Medaille mit dem barhiiuptigen 
Bildniss des 1525 verstorbenen Feldherm Fer~ 
dinando Francesco d’Avalos, Marchese von Pes-| 
cars. (Abgebildet bei Bolzenthal, Skizzen zur 
Kunstgeseh. ete. p. 112. — Nicht zu verwechseln 
mit einer andern, bei Mazzuchelli abgebildeten 
Medaille, die das Bilduiss des Feldherm mit dem 
‘Helm auf dem Kopf und auf dem Revers das sci 
ner Gattin Vittoria Colonna 
unbezeiehnete Medaillen bil 
falls fir Arbeiten Bagno’s: die Medaille mit dem 
Brustbild des Alfonso d’Avalos (abgebildet bei 
Bolzenthal, Mazzuchelli und Hauschield) und die 
Denkmitnze auf den Feldherrn Giov. Batista 
Castaldo. 

8. Nagler, Monogr. 1. 2511. 














Bagnoll. Bernardo (oder Benedetto) und 
Vincenzo Bagnoli, Briider, Bildhauer aus 
Reggio in der zweiten Hilfte des 16. Jahrh. Sie 
arbeiteten gemeinsam die Evangelistenstatuen 
und Reliefornamente in der Hauptkapelle der 
Kirebe S. Maria do’ Servi zu Bologna. Im Chor} 
des Domes von Ferrara filhrte Vincenzo Stuck- 
arbeiten aus, ~ 

s. Masinl, Bologna perlustrata, p. 171. — Gua- 

Vandi, Memorie etc. Serie TV. 188. — Citta 
della, Notizie relative ete. a Ferrata pp. 58, 
‘und 61, 














Jansen, 
Bagnoll. Giovanni Bagnoli, Maler, geb. 
29. Mirz 1678 in Florenz, + ebenda 1713. Er ar- 
beitete liingere Zeit unter der Leitung Domenico 
und war seiner Zeit besonders als 
Frlichte- und Blumenmaler geschiitzt. 
Das Bildmiss des Kinstlers in: Pazzi, Serie di Ri- 
tratti ete, P. Ant, Pazzi delin, e seolp), Fol, 
sZani, Encicl. — Pazzi ll. 1, 9, — Hei- 
ken, Dict. 











Jansen, 
Bagolino, s. Giov. Maria Cerva. 


Bagut!, Pietro Mar 
hauer und Stuckarbeiter a 
aweiten Hillfte des 18. Jabrh, 
Bildhauerarbeiten von ihm in den Kirchen Uo- 
mobono und Aldobrando zu Bologna. 

s. Fasslt, Lex. — Zant, Knelel. 






© Baguti, Bild- 
» in der 





Bahmann. Ferdinand Bahmana, Koper 
stecher, geb. um 1800. 


‘Von ihm gestochen: 
1) Christus unter den 
Leonardo da Vine 

1. Vor aller Schrift. 
2) HI, Johannes Evangelist in Entrickung. Si 
Domintchino. Kopie in Stablstich nic F. 
Maller. Fol. 
1. Vor aller Schrift. 


Na 





x 








IL Vor der Schrift, ur mit den Kini 
4) Franz Anton @érard, franz, Marschall Joliet 
Nic. Paganini, Violinist. Girteb. 8 
1. Vor aller Schrift. 


3) Graf H. C. B, Diebitsch-Sabatkanshy. 8. 
del. 8. 
1. Vor aller Schrift. 
5 
8) General Gat ivan Fedorow Puke 8 
7) Louis Jos, Ant. de Potter, belg. Staisast.§ 
8) Joh. Skrzynecki, 1830 poln. Gener. Er} 
i. Fo, 





9) Ladislaus, Graf von Ostrowski. 4. 
10) Henriette’ Sontag, Singerin. Haibty t Sr 
stim, 8. 

11) A. W. , Schlegel. Hatbg. 8. 

: . MF ea 

Babr. Jacob Bahr, aus Mailand, Hots 
meister des Herzogs von Brieg. Br taste it 
Brieg 1547 die Stadtschule, vollendete 1553 
priichtige Portal. des dortigen Schlosses und at 
deitete ebenda am Bau des Gymnasiums 

5. Luchs, Bijdende Kinstler in Sehlesen,p. 


‘Alvin Sal: 
Bahren, s. Baren. 


Bahuche, Marguerite Bahuche, (ras 
sische Malerin 2u Anfang des 17. Jabrk. 
jacob Bunel’s, Hofinalers von Heinrich IV, 
‘Tours geblirtig und wahrecheinlich eine Tock 
des Antoine B., der in den Stadtregistera rt 
‘Tours 1560als Maler erwithnt wird. Sie eels 
sich besonders im Portriitfach aus und malte die 
inisse der angeschensten Personen des Hot 
Mit ihrem Gatten gemeinschaftlich arbeitet 
an der Ausschmtickung der Kleinen Galerie d 
Louvre (jetat Galerie d’Apolton).. Nachdem To 
desselben wurde ihr, mit dem ‘Titel einer 
malerin, die Aufsicht tber die Gemildes"> 
des Louvre und der Tuilerien tibertrags 
ihrliche Gehalt von 1200 Livres, den sie © 
1615—1629 bezog, flir jene Zeit eine betrihtice 
Summo, ist ein Beweis fir das Ansohn unl die 
Gunst, die sie bei Hofe genoss, 
Ein Jean Bahuche, wahrscheinlich cin 
jwandter der Ktinstlerin, ist in den Listen de 
Hofmaler von 1633—1645 nambaft gemacht. 

s Archives do Vart frangais. I, 55. ! 
322. — Nouvelles Arebives de fur 
(1872) pp. 8. 9, 59. — Baldinucel, Op 
‘VII, 363. — Chalmel, Biogr. des bose 
céldires nés en Touraine, — Grandmalse? 





























Documents inédits pour servir 2 Thistlre 4° 
Arts en Touraine. 1870. 
J. 3, Gui. 


William Baillio. 549 

















Baardo. Giovanni Battista Bajardo, 
Maler, geb. um 1620 in Genua, + 1657 an der 
Pest. 'Von den Gemillden, deren er eine be- 
deutende Anzahl fiir Kirchen und andro dffent- 
liche Gebiiude Genua's ausftlhrte, werden be-| 
wonders die Fresken in S. Pietro di Banchi und 
in Kloster 8. Agostino mit Lob erwihnt. 

+ Soprani, Artisti Genovest. p.210.— Baldi- 

nucei, Opere. XVII 189. — Lanzi, Pittura 
Tal, V. 278, 











Jansen, 
Balder. Simon Baider, irrthiimliche Lesart 
‘ir Simon Halder. 


Baler. Michael Baier (oder Bayer), auch 
vve Rotheberg (Notheberg) zubenannt, Stitck- 
severzu Riga in derzweiten Hilftedes 16. Jabrh. 
lnden Jahren 1566—1582 goss er zehn reichver- 
tate Kanonen, die sich im Zeughaus der Cit 
‘le von Riga bis zum J. 1837 befanden, wo sic 
uch St. Petersburg gebracht wurden. 

J. Daring. 

Bukow, Konstantin Ssergejewitsch 
Baikow, Architekt, war yom J. 1847 bis zum 
4.1853 Schiiler der kaiserlichen Akademie der 
Ktast in St. Petersburg, von welcher thm im 
J.1S57 der ‘Titel eines Akademikers ertheilt 
wank. B. hat mehrere Kirchen an verschiedenen 
(rea des Kursk’schen Gouvernements erbaut. 

V. Schrier 

Bile, Paul Benoit Edouard Baile, 
fuakischer Maler, geb. 2. April 1835 
‘euos sich der Schule Picot's an, der zwischen 
ea Klassizismus und der romantischen Rich- 
‘tug der franzisischen Malerci cine vermittelnde 
Sellung suchte. Die meisten Arbeiten Baile’s 
‘ad historische Genrebilder: Leo X., Rafael in 
‘es Loggien des Vatikans besuchend (im Salon 
jIM#), Tintoretto und Aretin (im Salon v. 
SH) a. 























ballle, Alexander Baille, englischer 
Kspferstecher, zweite Hiilfte des 18. Jahrh. 


‘Von ihm gestochen. 

1) ML, Cie, Halbfg. Nach Fra 
(Umperiali)’ 1764. Fol 

2/10, Familie, eco mater virgo etc. 1764. Nach 
Dems. Fol. 

2) kab, Simon, Arzt, Glirtelbild, 1776, Nach de! 
None, 4. 


+ Bryan-Stanley, Dict, 
W. Engelmann, 


Baile}. Baudin oder Baudesson de 
Bailleul, flandrischor Mater, arbeitete zu Ar- 
‘tum 1419 und filhrte fllr den Herzog von But 
sud mehrere Wappenschilder aus. Die Identitiit 
‘tesesMalersmit einem Ktinstlergleichen Namens, 
rl iat ‘Teppichmuster fir den Herzog arbei- 

, 


*L. de Laborde, Les dues de Bourgogne. 1. 
1 tr2, 














4 





J.J. Guiffrey. 





Bailleul. Bailleul, franzisischer Portrit- 
maler, geb. um 1690. (Heineken nennt ihn Bail- 
Tenil.) 

Nach ihm gestochen 
1) Fr, do Salignac de la Motte-Fénéion, Exzb. von 
Cambral, Brot, in Ova, B. Phere di (et 
2) Anonymes Portrit eines Bischofs. Gest. von 
©. Duflos. 12. 
s. Heineken, Dict, — Siret, Diet. 2 64. 
Ww. 

Bailleul. Fr. Bailleul, 
Kupferstecher, der um 1720 in’ Paris Iebte. Er 
stach eine Anzahl von Bil. mit Darstellungen der 
Feierlichkeiten bei der Krdnung Ludwig's XV. 

s. Bryan-Stanley, Diet. 

















Bailleul, Nicolas de Bailleul, s. Belle. 


Baillie. William Baillie, englischer 
Kunstdilettant und Kunsthindler, gew0hnlich 
-Kapitin Baillice genannt, weil er mit diesem 
Grade lingere Zeit in der englischen Armee 
diente, geb. in Irland, aber gowiss nicht, wie 
die gewohnliche Angabe lautet, um 1736, sondern 
wenigstensacht bis zehn Jabre frithor. Wirhaben 
von ihm eine Radirung, das Portrit des Grena: 
diers J. Golding (s. unten Nr. 28), mit dem Datum 
1753; in seinem siebzehnten Jahro hiitte er 
schwerlich schon Soldat und Dilettant zugloich 
seinkinnen ; ebensounwahrscheinlich ist, dass er 
erat 23 Jahre alt gewesen, als er 1759 in Rom das 
BL. radirte, auf welchem er als Kapitiin im dritten 
leichten Kavallericregiment genannt ist (Nr. ‘5. 
Die verschlageno franzisische Flotte). Die In- 
schriften auf dem 1760 radirten Portrit des Filbn- 
rich’s D. Brown (Nr. 24) besagen, dass B. damals 
als Kapitiin noch bei demselben Regiment im 
Dienst und dreier fremder Sprachen, des Lat 
nischen, Griechischen und Italienischen, kundig 
war. Die Marine (Nr. 2) unterzcichnot er im 
4J.1761 als Kapitin des 17. Dragonerregiments 
seitdem scheint er den Militirdicust aufgegeben 
und sich ganz der Kupferstecherkunst gewidmet 
zu haben; denn yon 1760 bis 1779 fUrderte or 
regelmiissig jedes Jahr einige Werke in yerschie~ 
denen Stichgattungen (Aetz-, Kreide-, Tusch-, 
Schab- und Farbenmanier) zu Tage. Seinem 
‘Freund und Landsmann, dem Maler Nathanael 
Hone aus Dublin, widmete or 1760 die zu Rom 
radirte Landschaft (Nr. 81), aus Erkenntlichkeit 
flr den von ihm empfangenen Unterricht, so dass 
wir diesen Kitnstler als seinen Lehrmeistor an- 
sehen diirfen; mehr jedoch verdankte er unstrei- 
tig autodidaktischen Studion und Ucbungen. 
Er war keineswegs ein gew0hnlicher Liebhaber. 
sondern hatto wirklich ktinstlerisehe Neigungen 
und Anlagen. Es scheint, dass er sich anfangs 
auch mit Malen abgegeben, da das oben- 
erwihnte Portrit des Grenadiers J. Golding 
WBaillio pinxt et seulpsit bezeichnet ist; go- 
wiss aber trieb er die Malerei nur kurze Zeit. 























550, 


William Baillie, 








ZablrcichoStiche aus den J. 1759—1763 bexeugen, 
dass B. sich damals in Rom aufhielt. Seine Ar- 
deiten fanden Beifall und brachten ihm bald 
reichlichen Gewinn; er verkaufte sie ziemlich 
theuer, und etliche darunter waren allerdings 
auch von entaprechendem ktinstlerischem Werth. 
Um 1770 verlegto er sich auf die Schabkunst, in 
der er vielleicht das Beste geleistét hat. 

Die Kunsthistoriker tibertreiben stark, wenn 

sie versichern, dass B. in seinen Radirungen Rem: 
brandt nahe komme tnd seine Kopien von Radi 
rungen dieses Meisters denselben tiusehend 
nachgebildet seien. Bei den letzteron leuchtet 
der gewaltige Abstand von den Originalen mit 
der griBten Evidenz hervor; die ersteren lassen. 
froilich sofort erkennen, dass unser Klinstler sich 
Rembrandt zum Vorbild genommen, aber die 
Achnlichkeit ist doch nur cine iusserliche und 
man merkt nicht, dass sich auch Etwas von dem 
innern Wesen des groBen Hollinders. in seinem 
Nacheifrer rogt; er war jencman Hand, Seeleund 
Phantasiozuwonig verwandt, umibn auch nur von 
fern au erreichen. Besonders vergriff er sich bei 
seinem Streben nach jener tonreichen und sam- 
metweichen Wirkung, welche Rembrandt durch 
Stohenlassen dos Plattengrades oder durch 
direktes Stechen mit der kalten Nadel hervor- 
brachte. B. dachto dasselbo zu bowirken, in- 
dem er seine radirten Platten stellonweise mit! 
dom Schabeisen tberging, wodurch mehr Tusch- 
und Schabkunsttiniges hineinkam und die 
Schattenpartion zwar verstiirkt, aber schmutzig 
wurden, 80 dass das Ganze ciner harmonischen 
Haltung entbebrt und nur schwarze und weisse 
Flecken aus der Masse hervorstechen. 
"Auf seinen Bil. finden sich dreierlei Be- 
zeichnungen: 1. der ganz ausgeschriebone 
Namo; 2. der ausgeschriebene Familionname 
mit vorangesetater Abkiirzung seines Offi- 
aiergrades, oder in Verbindung mit den An- 
fangsbuchstaben scines Taufoamons, auf ver~ 
sehiodene Weise: Capt. Baillie; Ct. 


Walle. WWV3aillie 


WW RRetti. Vaile 
(WR.: Me. Walls. 


3. das Monogramm, bestehend aus den zusam- 
mengezogenen Anfangsbuchstaben WO Vor- 












und Vaternamens, mit Varianten: 


1 OB OB 


Baillie war sein cigener Verleger. Seine Werke 
erschionen ruerst eingeln, nachher gesuummelt 
in zwei Foliobiinden, von welchen jeder einige 
fiinfzig Bil. enthiilt, und die er fiir 33 Pfuni 
Sterling 6 Schilling verkaufte. Ein Exemphr 
davon mit 114 BU ist in Weigel’s Kunstkatalr, 
1845, zu 60 Thalern angesetzt. Dreizeha oler 
vierzehn Stiicke sind nach Baillie’s eigner Eric- 
dung, die andern nach verschiedenen italic 
nischen, holliindischen und brabantischen Me 
stern, die er sehr verstiindig wiedergegeben 
Das fritheste Datum auf den Bll. ist 1753, das spi- 
teste 1787. Der hiiufige Verkehr mit John Bu- 
nard, Sir James Lowther, dem Grafen von Butt, 
Herzog von Montague und andern voroehses 
Kunstliebhabern seiner Zeit, die Beschiftieung 
it hren Sammlungen, die ihm zu seinen Stichea 
dio Originale lieferten, und besonders das ret 
miBige Besuchen der Kunstauktionen macite: 
ibn auf dem Wege praktischer Anschauung t=! 
Erfahrung um vortrefflichen Kunstkexc, 
dessen Autorititt bei Ankiiufon und Beene 
Jungen sehr oft angegangen wurde. Mitdea Ver 
lag seiner Kupferstiche verband er eines se 
dehnten Kunsthandel und hatte dabei zeit 
dio glinstigste Golegenheit_ zum Anlegen eet 
eigenen Privatsammlung. Die ihm ebemals 1 
gehUrigen Handzeichnungen und Kupfersticte 
fitbren sein mit der Feder aufgezeichnetes Moxo- 
gramm, das bei heutigen Versteigerungen ein 
Attestat guter Herkunft ist und den Marktwert 
erhuht. 

An Baillio's Kupferstichverlag und Kunstbat- 
del kniipft sich ein kunsthistorisch sehr merk 
wilrdiger, fast unglaublicher Umstand: die 
Verstiimmlung der Rembrandt’schen Kuplet- 
platte, die unter dem Namen, las Hundertzw- 
denblatte weit und breit berithint ist. Rembrasit 
scheint von dieser Platte nicht viele Abdricke 
gemacht und sic absichtlich geschont zu bates 
aber nach seinem Tode oder schon 1658 be 
Versteigerung seiner Kunstsachen geriethdit- 
selbe in die Hinde eines Spekulanten, der se 
durch wiederholtes und massenhaftes Abdruckes 
au Grundo richtete. In diesem verdorbenea Zt- 
stande erwarb sic Master Greenwood auf iz 
Reise in Holland, und ilberliess sie bei seinerBéc 
kebr nach England an Baillie, der sie wiedenul- 
stach und Abdrilcko von der wiederaufgestohe- 
nen Platte, dio auf gew®holichem Papier denPri- 
‘numeranten fllr 4, den Nichtsubskribenten fir 
5 Guineen (die auf chinesischem Papier "; Guisee 
thourer) verkaufte, mit der Erktiirung, dass 
Kiiufer, wenn er nicht damit zufrieden sci, sein 
Geld wieder ausgezablt erhalten sollte. Meister# 
wird das Urtheil, mit dem Bartsch leider vora~ 
ging, noch immer wiederholt: dieser Wiederat!- 
stich sei 0 voraiiglich besorgt und so herrlich 
gelungen, dass ein feines, erfahrenes Kennerans® 
dazu gehiire, um dio Abdrticke der retuschirtes 
Platte nicht mit denen vor der Retusche 2 ver 






































wechseln, wihrend im Gegentheil ein nur weulg 





gelbter Dilettant dieselben auf den ersten Blick 
unterseheidet. Auf den schleehtesten Abdrticken 
ton Rembrandt's giinzlich abgenutzten, aber un- 
ufgestochenen Kapitalplatten, z. B. bei dem 
Portrit des Burgermeisters Six, erkennt man 
toch Usberreste der urspriinglichen Nadelarbei 
fie in dem Wiederaufstich der Hundertgulder 
Qlatte ganz verwischt und verunstaltet ist: der 
aamnigfaltige, tiefe und innige Seclenausdruck 
rerschwand ebenso spurlos, wie die feine und 
tarte Abstufung des Helldunkels, hinsichtlich 
selcher dieses Blatt bekanntlich ein Wunderwerk 
‘st, und anstatt des zauberischen Totaleffekts 
Jer iltesten Abdrlicke haben die jlingsten nur 
soch die widerliche Wirkung eines harten, kleck- 
‘igenGanzon. Demungeachtet bezablitman solche 
Abdriicke immer noch mit 25 bis30Thaler, einzig 
ud allein, weil sie selten sind. Um den Ab- 
‘iicken seiner wiederaufgestochenen Platte den 
‘ielbegehrten Voraug der Seltenheit zu bewah- 
‘ea, machte B. davon nur eine geringe Anzahl, 
snd beging nachher die von Seiten eines Kesscl- 
lickers erklirliche, aber von Seiten eines Kupfer- 
stechers unbegreifliche Grausamkeit, dass er die 
Matte in vier Stticke verschiedener GriiBe zer- 
iehnitt, die er einzein abdruckte und ebenfalls 
inter seine gesammelten Werke aufnahm. 




















Selbstportrat des Kinstlers, in Hut, Harniseh 
und Pelzrock. Oval, gehalten’ von zwei Figuren, 
ie einen Vorbang luften, Von thm selbst radirt. 
qu. Fol. 

I. Vor aller Schrift. 
UL Se ipsum 

Anderes Bildniss des Kinstlers. Nach N, Hone. 
In Bordure. Oval, Fol. (In Boydell’s Katalog.) 








‘Von ihm gestochen : 
2) Bibel, Logende, Mythologio und Allogoric. 


1) Abraham und Isaak, Nach eigener Ertindung, 
i Rembrandt's Gesehmack, Oben liest 
rand Isaac said: Behold the Fireand tho Wood : But 
where is the Lamb for a Burnt-offoring% Da: 

ater ein dicker Strich, und unterdiesem, links 
W. Baillie invt & sculp. 1765, Radirt. ‘4 

2) Jakob's Beerdigung im Lande 
lich als Grablegung Christi angegeben, dio un 

moglich gemeint sein kann. Vor einer Grotte 

liegt ein in weisses Leinen eingehiiliter todter 

Mann anf einem Gestell, um welches mehr als 

rwanzig Personen, Minner, Frauen und Kinder, 

gruppirt sind (Nermudlich Joseph und sei 

Bridor mit Kindern und Gesinde). Nach einer 
Kapitalzeichnung von Rembrandt, Farben- 

stich. qu. F 
Daniel Uberfdhrt dio be 

Zeugnisses wider Susanna, 
Eeckhout. gr. qu. Fol. 
1. Die Platte ist bloB radirt. Im Unterrande, 

links: Eekhout pinxt,; rechts W. Baillie 
sculpt, 1764; in derMitte: Convicerat enim 
eos — dixisse Testimonfum, und darunter 

















aan, gewobn- 




















2n Alten des falschen 
Nach G. von den 











_Willism Baillio. 





ie englische Dedikation des Stechers an 
den Grafen Bute, 








TL. Die Platte ist mit dem Schaboisen dber- 
angen, s0 dass dio Radirong nan wic cin 
Schabkunstblatt aussieht. Unter dem Na- 
men des Stechers ist hinzugefligt: Re- 
sculpt. 174, und dei dor Dedikation ist 
der Namo des Malors nicht mohr Eckhout 
eschricben, sondern: onunt. vay Ei 
hout (das letzte Wort in gothischerSebritt). 

4) Maria, sitzend, hilt auf ihrem SchooBo das steh- 
‘nde Jesuskind, das cinen Vogel in der rechten 
Hand hat, Kniestick. Nach Parmegianino. 
Im Unterrande rechts: W. Baillie seulp. 1769, 
Goschabt. Fol. 

'5) Maria mit dem Jesuskinde, das sich in dio Arme 
dor Mutter schising 
frau ein Kleines Kreuz entgegen. Nach B. Lut 
Oral. Bez. mit Monogramm und der Jahres 

1767. Tuschmanier. Fol. 

6) Maria halt mit der Rechten das vor thr stehende 
Jesuskind, und roieht ihm mit der Linken einen 
‘Apicl. Malbiig. Nach Sabbatini. Published 

cpr. 1. 1773. Kreidemanier. 4. 

Maria mit dem Jesuskinde, das nach einer Traube 

elft, welche seine Mutter in der Hand hilt. 

ch Rottenhamer und Breughel. Ov 

Kreldomanier. Fol. 

1. Vor der Schrift, 

HF. Ueber dem Oval: Published 17 
1774; unten zu beiden Seiten dio 
der Kinstler. 

8) Ml. Familie, Maria umarmt das auf oinem 
Kissen sitzende Kind; im Hintergrunde, links, 
Joseph. Halbfig. Nach Parmogianino, Pu- 
Diish'd 28, Dect. 1771. Krayonmanier. 4. (Auch 
in Farben gedruckt.) 

9) Ml, Familie, mit dem kleinen Johannes, der mit, 
dom Zeigefinger der linken Hand auf Etwas hin- 
weist. Halbfig. Nach B, Schidone, Geschabt, 
Fol 

1. Vor der Sebritt. 

If, Im Unterrande, dio Angabe der Samm 
aus weleher das Originalgemilde heretammit 
(englisch), und rechts Monogeamm, 

9a) Dio Fnsswaschung. Nach dem Gemilde von 
Rubens in der Kathedrale St. Rombout in 
Mecheln, Drawn by Mr. Tassaert in the Year. 

Engrav'd by Capt, Wn, Baillie inthe Year 1787. 
qu. Roy. Fol. 

10) Christus und die zwet Jtnger 2u Emmaus. Nach 
igener Erindung, in Rembrandt’scher Manier. 
Im Unterrande das Monogr. des Kinstlers, und 
cine lateinische Inschrift: Adaperti sunt . 
corumeonspectu, Radirung. Fol, — Le lan 
erwihnt noch eine Darstellung desselben 



































March 
men 
































jer noch Dimeusi 

nen an, die auch bel elner »Grablegung Christie 

)), angeblich nach Rembrandt und yom 

1777, nicht erwabnt sind 

41) Fllegende Engel. Nach Rafael 
Erwahnt bei Heineken und Le Bl. 

12) Dor Apostel Potrus, die Schlissel in der Hand 
haltend. Ganze Fig. Nach eigner Erfindung it 
Rembrandt'scher Art, Unbezeichnete  Radi- 
rang. il. Fol. 

124) Der Apostel Petrus mit der Tiara. Rubens 
del, W. Baillig sculp. 18, Jan. 1785. — Hei- 
neken (Diet, I. 32) und Lo Blane (Man. 15) 
erwihnon einen Ap. Petras mit der Tiara vom 
4. Mal 1761, ohne weitere Angabe, (Gruner. 











Kreidemanier. 
18, 




















552 


William Baillie. 








13) Die Vermalung der Hi, Katharina von Siena, 
Nach Romanelli, Kreidemanier. 

1. Vor aller Schrift (bei Einsiedel). 

14) Zwei mythologische Gezenstinde: Apollo; Bac- 
chus und Ariadne, in Rundungen. Nach Fran- 
ceschini, Publish. Jan, 24 1772. Krelde- 
‘manier. — Fol 





Oval, qu. Fol. Auch 





1. Vor der Schrift. 

II. Mit der Schrift und Dedikation an Viscount 
‘Mount Stuart ete. und Wappen, 

16) Peyche, son Amorinen auf Wolken getragen und 





beleitet. Nach Correggio (*) 
Kreidemanier. J. qu. Fol. 

17) The Quarrel of Cupid andPsiche, Nach N. Pous- 
sin, Oval. qu. Fol 

1, Vor der Sehritt. 
15) Copids hunting. Why the Timid Hare pursue? 
Vier Liebesgitter fangen einen Hasen. Nach 
Poussin. Oval. 20. Oct. 1779. Kreide- 
manier. qu. Fol {in Farben gedruckt. 
1a) Cupido and Poyehe. Nach Cipriani. 4. (Bei 
Einsiedel.) 

19) Amor, an der Erde sitzend, lehnt sich mit dem 
rechten Armaufein Weinfass, und halt in der lin- 
en Hand eine Fackel ; bei ihm zwei Satyrknaben. 
Nach Aur. Milani. Im Unterrande die Namen, 
der Kanstler, und: Quo me, Bacche, rapis tui 
Plenum? — Radirang. kl. qu. Fol. 

20) Amor, knicend, schligt Feuer mit Stahl und 
‘Kiesel; neben ihm ein Knabe mit der Herkules-| 
Keule. Nach G. Reni. Im Unterrande der 
Name des Stechers. vier englisehe Verse, und: 
Pub, Jany. 1. 1777. Kreidemanier. 4. — Es 
sibt rothe und mebrfarbize Abdrdcke. Dazu ge- 
hort ein Papierstreifen mit der Inschrift: From 
@ Drawing by Guido in the Collect®. of the Earl 
of Bate, die von einer besondem Platte abge- 
ddruekt ist. 

2) Die eitle Triomeret, versinnbildlieht durch 
‘einen Knaben, der auf Wolken reitet und Seifen- 
Basen macht. Nach Rubens, Radirung. gr. 5 

1. Mit der Insebrift: Engrav'd from a Pain-| 
ting by Rubens, und rechts Rubens Zeichen. 
ML, Unten links: Rubens p. 
Sehr selten, da die Platte nach wenigen Ab- 
Aricken vernichtet warde. (In Einsiedel’s u. 
‘Schwarzenberg’ Sammlung.) 


¥) Bildnisse, Genre, Landschaft u. A. 
22) Sofonisba Anguisciol ital. Malerin, Halbz, vor 
er Staffelei sitzend und mit dem Malen eines Na- 
donnendildes beschaftigt. Nach ihr selbst. Im 
Unterrande : Ipsa pinxit, zwei italienische Zeilen, 
und unten, rechts, Monogr. Schabkunstbl. Fol. 
I. Wie beschrieben. 
II, Vortheilhaft iberarbeitet. 

23) Reinier Ansloo, hollandischer Prediger. Kople 
der Rembrandtschen Badirung (B. 271). 
— Bei Le Bl. 42. 

24) Daniel Brown, Kornett (Fihnricb) bei dem Ka- 
vallerieregiment des Kapitan Baillie. stehend; 
Drelmaster, Reiterstiefeln, Degen an der Seite, 
Stock tn der linken Hand.’ Im Hintergrunde ein 
Reiterscharmiitzel. Oten in der Mitte: Specte- 
smut ageodo; in der Eeke rechts: Monogr. 1760. 
Unten: oh peo Adztece d. 1. {1 mio alfere (mein 
Fibnrich) delineato & inciso in Quatr ore (ge- 


1. Aug. 1 









































zeichnet und radirt in vier Stunden) W. Bai. 
lie Capo, di 3° Reg. Caval. Legiera. 4. 

‘a) George Villiers, Herzog von Buckingbin, 
Brustb. nach A. van Dyck. Kl. Fol. 

I, Mitden weissen Ecken oben und ohne Tit 
I, Van Dycke del. W. Baillie seulp. Publis 
hed 4. June 1785. 

25) Jobn Staart, Graf von Bate, als Lord Viconte 
Mountstuart, Brustbild. Nach Nath. Hone. 
Oval. Oct. 20, 1779. Geschabt. Fol. 

I. Vor aller Schrift. 
II, Mit Scbrift und schwarz gedruckt. 
AIL, Farbiger Druck, 

26) Dow, die Mutter des hollindischen Malers Ge: 
D., halbe Figur, auf einem Stuble sitzend, de 
Hinde vor sich gebreuzt. Nach G. Dow. 1635 
Oral. Ganz unten, in der Eeke links: 17 March 
1775. Kreidemanier. Oval im Viereck. Fol. — 
Auch in farbigem Druck. 

27) Caspar Gevaert, 3/; links, die Linke Hand sc 
gestitet. Halbfg. Nach A. van Dyck. Pts 
bed Sept. 15, i 

28) Jobn Golding, Grenadier im 13. englischesls- 
fanterieresiment, mit angelegtem Bayonet. Nib 
dem Leben. Bez. W. Baillie pinx'. & walysit 
1753. 4. Radire 

29) Frans Hals, hollindischer Maler, balte Figs, 
3/glinks, Hut mit breiter Krampe, Spitreatrrea 
und Manschetten. Nach ihm selbst. Fal — 
Haupttl. 

Die Platte ist blo8 radirt. Unten rect: 

Fr. Halls pinst., links: W. Bailie slp. 

1765. 

Die radirte Platte ist in schabkunstartiee 

Wirkung gesetzt. Im Unterrande, recht 

Se ipse pinxit; links: W. Baile selp,, 

tund in der Mitte: Franciscus Hals pict. 

In the collection of John Blackwood Esq" 

Bei Einsiedel auch in Farben gedrucht. 

30) Willlam Kelle, englischer Oberstlieatenast ron 
Gibraltar, Nach der Natur. Oval. 1779. — Er 
‘wibnt im britischen Portrithatalog v. H. Bromley 

1. Punktirt und in Kreidemanier; schear, 
UI. Von gemalter Platte gedruckt 

31) Frans van Mieris, balbe Pizur, 3/ links, de linke 
Hand in die Seite gestemmt. Nach ihm selbst 
Pub. Jan‘¥. 1777, Kreidemanier. Fol, — Act 
fn farbigem Druck. 

32) James, Herzog von Monmouth , mu Pfezle 2 
YVordergrande einer Landschaft,'wo im Mite 
grande ein Reltergefecht dargestellt ist. Yi 
Netseher und Wyck. Im Unterranie: 

‘ame des Dargesteliten, 2 englische und 2te- 
nische Verse, die und 
unten, reehts: 30. Sept 
qu. Fol. — Hauptbl 
1, Die lateinisehen Verse lauten: Dif Js 
intectis fram meseranter inanex, # 
I. Hier ist meseranter in m 
erbessert 

33) Siamesischer Gesandte am Hofe Karls 1. vot 
England, Kniestick, stehend, Nach Rubens 
Kreidemanier. Fol 

|. Vor der Sebrift 

Ul, Oben, die Angabe des Besitzers der Orie 



































zellige englische Inschrift: The Siamese 
s+: appo 1636, end darupter recht: 


W. Baillie. £. June 17. 
IML, Gesiebt und Matze farbig. 








4) Simesiseher Priester bet der cbenerwihnten 
Gesundtschaft, ganze Figur, stehend. Nach 
Rubens. Kreidemanter. Fol. 

1, Unter dem Einfassungsstrich, rechts : WB. 
F, ImUnterrando: eino englische Inschrift 
von 3Zetlen und darunter: May 1*t, 1774. 

1, Anstatt des Monogramm’s unter dem Ein- 
fassungsstrich, rechts, Mest _man: Ct, 
W, Baillie £. 

I. Gesicht und Schispe farbig. 

4) Jan ix, Birgermetsterzu Amsterdam. Kopieder 
‘erdhmten Radirang von Rem brand t (B. 285). 
Caten steht ganz fein: J. Six Bourgmestre de 
Hollande, Rembrandt fee. 1647. Bel abgeschait- 
tenem Rande ist diese Kopie betriiglich, weil das| 
Blinks unten in der Ecke der Darstellung fast 
ticht slehtbar Ist. Fol. — So beschrieben bei 
Nagler, Monogr. I, n®. 1576, aber miglicherweise 
vermechselt mit dor Kopie von Basan. 

3) James Turner, reicher englischer Bettler, Brust 

. Nach Ne Hone. Oval, Radi- 

















1. Vor aller Schrift, Das Oval ist obne Ein- 

fassung und unter dem Oval ein Stern, 
In der Sammlung Schwarzenberg. 

Ml, Das Oval ist obne Einfassung. Unten 
Monogr. 1762. Ohne sonstige Bezeich- 
nung. 

I. Das Oval ist mit doppelten Randtinien ein- 
sgefasst und dio Platte mit dem Schabeise 
fiberarbeitet. Oben: Jat Turner a Beggar 
valued his Time ata Shill® an hour in the 
Year 1750, Unten: Engraved by Capt. 
Baillie from a minfature by MF. Hone. 
Nov. 9. 1774. — Bei Le Blanc, 52, als 
‘Wiedorholung des vorhergehenden Portrats 
erwibnt; es handelt sich aber nur um eine 
Usberarbeitung derselben Platte, die um 
s0 leichter kenntlich ist, als unten im 
Rando des Ovals noch deutliche Spuren von 
dem ausgeldschten Monogramm des ersten 
Plattenzustandes zu sohen sind. 

33) Jan Yytombogaert, Stouereinnehner zu Amster- 
‘am. Kople der Rem brand¢'schen Radirung, 
dig unter dem Namen Der Goldwiger odor 
Der Bankior bekannt ist. (B. 281.) Fol. 

1. Im Unterrande, links: Rembrandt f. 1639 
we stabs, Gases t00/ Matignb 
. a Unterrande ist hinzugekemmen, recht, 
Baillie's Monogramm, und in der Mitte: 

——_— Scilicet inprobae 
Croscunt divitine 

38) Withetw J1., Prinz von 

balm’s Hi. von England, xu Pferde; tel Thm 

Reglelter, ebenfalls zu Prerde, und ein Jagd- 

hund. Nach G. Torburg. Publish’d Sept. 30, 
ATH. Radirung. qu. Fol. 

I. Vor den Federn auf den Hiiten. 

39) Cornelis de Witt, BUrgermeister von Dordrecht, 
Bruder des Grofpensionars Jan do Witt, Brust 
bild, 4% inks, Lockenhaar und Spitzenkragon. 
Oval mit Umschrift, Unten, rechts, W. Baillie 
se. June 17%. 1774, Im Unterrande 
Natus Ane, 1623, — Mortuns An, 167: 

Saevo furor ore trucidat, 
Schwarzkunstbl. kl, Fol. 

10) Soldiers Quareliing at Dico, Soldatenrauferet boi 
Wirfelspiel. Gruppe von fant Figuren. Nach 
Valentin, Im Unterrande, links: J. Boydell 

Meyer, Ktnstler-Lesikos, Il. 

































‘William Baillio. 





exeudit, Mar. 1. 1769. Vol. II. No. 40. Radi- 
rung. qu. Fol, 

1. Vor aller Schrift. 

HT, Mit der Schrift. 

AL) Triktrakspfeler, 4 Figuren, aber nicht 4 Offiziere, 
‘wie meistens angegeben ist, sondern zwel spic- 
ende Soldaten, denen eine Fran und ein Mann 
im Mantel zusohen, Nach Geraats, (Marc 
‘Geerarts) womit wahrscheinlich Gerard Honthorst 
sgemeint ist. Kl. Fol. 

1. Die Platte ist radirt und misst 249 Mill, 

Hoho bei 182 Mill. Breite. Im Unterrande, 
dio Dedikation des Kinstlers an den Grafen 
von Bute (englisch). 

io Platte ist vorkleinert und nur noch 

239 Mill, hoch, 167—170 Mill. breit; die 
Radirong mit dem Schabeisen iiberarbeitet, 
und in Schabkunsteffekt gesetzt, Anstatt 
der Dedikation liest man. im Unterrande 
links : Gereats pinxt,, undrechts: W. Bail 
lieseulpt. — Le Blane, 66, hilt, ich glanbe 
mit Unrecht, diese verkleinerte Platte fiir 
eine in geschabter Manicr ausgefibrte 
Wiederholung der griferen Platte; abge- 
sehen von dem weicheren Effekt, ist diese 
lotztere Platte leicht daran zu erkennen, 
dass der links am TTische stehende Soldat, 
der eben die Wiirfel aus dem Becher gc- 
schittet, am rechten Bein unter dem Knie 
eine Bandschleife trigt, dte anf der klet- 
neren Platte fehlt. 

42) Reitergefecht am Ufer eines Flusses in einer 
bergigen Landschaft. Unten links: Monogr. 176% 
Radirang in Rembrandt's Manier. qu. Fol. 

Die bei Le Blane, 55, nach Heinckon erwabnte 
aSchlacht nach Rembrandtc, von der ein erster 
Platt \d ohne Hintergrand und Luft exi- 
stiren soll, ist hichst wabrscheinlich das obige 
Reltergefecht, das er unter Nr. 56 noch einmal 
anfthrt, Ein solcher Absdrack befand sich in der 
Sammlung Einstedel. 

43) Ein birtiger und barhauptiger Mann, Brustbild, 
fq links, die Rechte aim Degengriff, "Nach Salv, 
Rosa. Im Unterrande, rechts: engraved by Ct. 
W. Baillie 1763 (mit dor Nadel gerissen). Ra- 
dirang. Kd. Fol, 

1. Vor aller Schrift. 

44) Bin alter Bauer, Hut auf dem Kopf, in der 
rechten Hand einen Korb haltend. “Halbfigur. 
Nach Zucearo, Pub. Jan, 1777. Zeichnung: 
manier. kl Fol. — Auch in farbigem Druck. 

45) Ein Madchen mit turbanartigem Kopfputz, hilt 
den Zeigotinger vor den Mund. Brastbild. "Nach 
G. Roni. Publish’ as the Act directs Oct. the 
18,1771. Geschabt, kl. Fol, 

‘Vor aller Schrift 

46) Hin nacktos Kind, auf einem Tuche legend, 
streichelt einen hinter thm stehenden bartigen 
Mann, der sich zu ihm hiniberbiickt. Studie 
figuren, wahrscheinlich zu Joseph mit dem Jesus- 
kinds," Nach Guercino, Publish'd Decem*. 
4s, 1771. Kreldemantor. qu. Fol. 

47) The anxious mother and sick child. Gruppe » 
Frauen und Kindern, 10 Studienfiguren, Na 
D. Zampieri. Zeichnungemanier. qu. Fol. 

1, Vor dom englischen Titel. 

II, Mit diesem Titel und : Pablish’d 1", Sept. 

1773. 

48) Alter Mann mit Kappo und groSem Bart. Kopic 

nach Rembrandt (B. 295). Radirung. 12, 
70 





















































5b4 

















49) Alter Mann, in blodom Kopf mit rotchem Haar- 
wuchs und vollem Bart, dio beiden Hinde vor 
der Brust in die Aermel seines Rockes gesteckt. 
NachRembrandt. Radirung. gr. 8. 

1, Im Unterrande, die lat. Inschrift: Dilator, 
spe lontus, ...... Diftellis querulus, 
und das Monogramm des Radit 

UL Ist zum Monogramm die Jah 
hinzugekommen, 

ML. Steht unter dem Monogramm und Datum : 
Rembrandt (mit der Nadel gerissen) und) 
das radirte BI. Ist in Schabkunsteffekt ge- 
setzt. 

50) Hin alter Mann, nach rochts proflirt, mit strup- 
pigem Bart und Hanpthaar, tragt einen Pelzrock, 
lund dariber eine goldene Ketto, Brustbild. Hin- 
tergrund weiss. Oben in der Ecke, links: Mo- 
nogr. 1761. Radirong in Rembrandt's Manter. 
#91 Mill, Br, 72. 

1. Vor dom Monogr. 

31) Derselbealte Mann, cbenso profit, mitgleichem 
Bart und Haupthaat, trigt einen welssen Hem 
kragen und einen itock ohne Pelzverbrimung 
und Kettenumhang. Brustbild. Hintergrund 
stark schattirt. Oben in der Ecke links: Monogr. 
1761. Acholich radirt, HH. 131 MIN, Br. 98, 

52) Kin Mann im Pelzrock, mit ganzom Bart, platte 
Mitze auf dem Kopf, dio Hinde vor der Brust. 
Nach Rembrandt. Radirong. Fol. 

1, Im Unterrande links: Rembrandt 1646; 
rechts: W. Baillie . 1765, und eine tall 





zahl 1761 

















nische Inschrift: Agli Dilitanti...... 6 
dedicata, 

Il, Die Platto ist berarbeitet und in Schwarz~ 
kunsteffekt gesetzt. 


53) Dor Astrolog. Kin Gelohrter, sitzond, stitzt den 
Kopf auf den linken Arm und legt die rechte Hand 
auf ein aufgeschlagenes Buch, das vor thm auf 
dom Tisch liegt. Nach @. Terburg. Knio- 
stick. Radirt und geschabt. Fol. 

1. Vor aller Schrift. 

MI, Mit den Namen der Kiinstler. 

54) LHistoiro tonchante. In einer Stube, am Ka- 
‘min, liest ein junger Mann aus einem Buche vor; 
ihm gegeniber, in einem Lehnstuhl, sitzt ein 
dejahrtor Mann, der aufmerksem zuhdrt und dle 
Hand des aufgestitzton rechten Armos vor dic 
‘Augen hilt;.fm Hintergrunde, eine alte Frau bel 
einem Gardinenbett, Nach einer Zeichnung von 
Rembrandt, welcher damit hichst wahrecheli 
lich dic Hiuslichkeit des alten Tobias, dem sei 
Sohn die Hauspostille vorliest, darstellen wollte. 
Radirung. qu. Fol. 

1. Unter dom Einfassungsstrich: Gravé d'un 
Dessein de Rembrandt dans lo Cabinet de 
Mons. Dan, Neyman & Amsterdam, und 
rechts das Monogramm des Stechers und 
dio Jabreszabl 1767. 

II, Mit dem Zusatz des obigen_franzdsischen 
Titels, und das Ganze in Schwarzkunst- 
ceffekt gebracht. 

55) Bottlor vor einem H 
Rembrandt's (B. 
Einsiedel. 

56) Der Federschneider, in seiner Schrotbstube vor 
einem Tisch sitzend, woranf eine brennende 
Kerze steht. Nach G. Dow. Geschabt, Fol. 

57) Die Spitzenklipplerin, in der Kichenstube 
sitzend und bel Licht arbeltend, Nach G. Dow. 
Goschabt. Fol. 























0. Kopio oiner Radirung 
76.) 4. In der Sammlung 








J, Im Unterrande, die Namen der Rinse, | 
das Wappen dos Herzogs von Montz, | 
Besitzers des Originalgemilies, oi | 
unten, links, Spuren einerausgescifc 
‘und unleserlich gewordenen Insehif. De 
‘andor der Platte sind noch ungesith. 

UL, An der Stelle der unlesertichen lst 
Host man: Publish’d Sepr. 18. 177) 

58) Das Innere einer Wohnstube, mit ree Ot 
ren, von denen der eine an einem anf dex Ts! 
stelonden Licht seine Pfetfe anbrennt, derati= | 
mit einem Strobhalm eine im Lehnsttl ¢:= 
schlummerto Fran unter der Naso kitwt. Ss 
G. Dow. Publish’d 18, Janv. 1774, Gexis 
Fol 

1, Dio Unterscbrift mit der Nadel gee: 

Auch rothe voliendote Abdriicke. 

59) Ein Madchen, sitet auf einem Stubl ox! 
mit beiden Handen ein aufgeschlagenes Ze. 
buch. Halbe Figur. Nach G. Dow. Mit trv: 
Nadel goarbeltet. Rund in einem Vieted. & 
Fol, 

1. Vor dor Schrift. 

TI. Im Unterrande, dio Namen der Ki 
und: In the Colleetion of Sir Janes Le 
ther Bart. 

IIL, Von gemalter Platte gedruckt. 

60) Hine junge Frau vor einem Fenster nit" 
brennenden Lampe, dessen Licht sie get2! 
Luftzug sehitzt. Nach G. Dow. Patliis 
the Act direct. Oct. 15%. 1771. Geschx 
Fol. 

61) The Piping Boy. Bin Ploteblasender t= 
knabe. Nach N. Hone. Mezzotints, Fil 

1. Im Untorrande der Titel, der Nex 
Malers, und: Engraved by Capt, Bo» 
1771, 

11. Unten links, mit dem Zasate; Petit! 

. May 1771. . 

62) The Alchymist. Bin Unkenbrenner 12 
schirt das Fener. Nach D. Teniers. Bolt 
qu. Fol, 

1, Vor aller Schrift, 

TI, Im Unterrando, rechts und links, te 
mon der Kinstler, zwei englixe Ve= 
und darwischen der obige Titel. 

63) Das Innere einer Dorfechenke. Zwei Be 
spielen Karte, wobel drei andere ruveht= 
Hintergrande noch flint Figuren, Nac" 
niers. Pablish’d Dect. 1771, Schwan? 

. Rol. — Kapitalbl, 

1. Vor der Schrift. 

64) Ein am Fenster sltzonder Bauer; er hilt?” 
‘Linken einen Krug, in der Rechten seine 
Halbfigur. Nach A. van Ostade, Mat © 
17, 1774, Geschabt. Fol. 

1. Vor der Schrift. 

65) Lo Paysan sans Souci. Brustbild eines i 
in bloBem Kopfo und ProBlansicht, rechts 
A, van Ostade. Radirung. 8. 

I, ImUnterrande links der Name des Mi 















































1. Mit dom franz, 
Auch Absiricke, wo die Kopfe farbig ee 
sind. 
68) Hin Bauer, *q rechts, eine bobe rand: N= 
{dem Kopf. Nach A, van Ostade. fi 
67) Zwei Bauern am Kamin; der eine sitzt =! 
einen Krug ; der andere steht und hilteae Pic 
Nach A. van Ostade, Im Unterrande, In 

















‘William Baillio. 








555. 











der Name des Malers: rechts: Monogr. 
Radirang, 4, 

67a) Das Tisehgebot oder lo Bénédicité. Betende 
Bauerafamilie, Groppe von vier Personen, Nach 
- von Ostade, Mexzotinto, il. Fol. 

1. Vor aller Sehrift. 

UW. A. v, Ostade pins. W, Baillie sculpt, 

(Heineken und Le Blane, 59. erwahnen ein 

sBénédicité des Paysanse nach J. Molenaer.) 

6) Bauernstube mit 5 Figuren um einen Tisch. 
Links, suf einer niedrigen Bank, sitzt cin vom 
Ricken geschener Bauer, der mit der Linken an 
‘cine Mitze ereift und mit der Rechten ein volles 
Glas aus den Handen einer Biuerin empfangt. 
Nach A. van Ostade. Kadirung. Fol. 

1. Im Unterrande, rechts: A. Ostade, und 
links: Monogr. 1768. 

UL. Ist za dem Namen des Malers noch pinxt 
dinzugekommen. 

ML, Das Monogramm des Stechors nebst dem 
Datum und der Name des Malers sind 
ausgoschliffen und das Ganze in Sehab- 
kunsterfekt gesotzt. 

62) Bauernstube mit 7 Figuren; links, ein Bauer 
‘und eine Bauerin in sehr vertraulichem Umgange ; 
auf derselben Seite, im Vordergrunde, hilt cin 
vom Ricken gesehener Trinker cin volles Glas, 
‘und thm gegeniiber sitzt ein Raucher. Nach A. 
van Ostade, Radirung. Fol, — 

1, Ohne Schrift. 

IL, Links A. Ostade, rechts Monogr und 17 

11. In farbigem Druck. 

10) Bauernstube mit 4 Figuren, Seites 
vorhergehendén, Links gibt eine 
Kinde Brel zu essen; rochts, boi der Thir, sitzt 
cinZeitungsleser. Nach A. van Ostade. Unter 
‘dem Einfassungsstrich, links der Name des 
lers3 rechts: W. Baillie seulpt, 1768. Radirung. 
Fol. — 

Nach Heinoken exis 
avei Plattenzustinde, In dem einen hat das 
Fenster, rechts hinter dem Zeltungsleser, noch 
hicht die randen Glasscheibon, die auf dem an- 
dera hinzugekommen sin 

11) Die Dorfschule. Grappe von 19 Personen. Nach 
Avan Ostade. Radirung. qu. Fi 

1. Mit dem Titel: The School. 

ay, J Ohne den Titel. 

72) Das Bordell. Zwei Manner und zwei Frauen 
bel einem gedeckten Tisch; im Hintergrande, 
reehts, ein Bierfledier und Lantenspieler. Nach 
JM. Molenaer. May the 34, 1774. Geschabt. 
Fol 

73) Bin Raucher, der in einem fassartigen Sessel 
sitet. Unten, ‘links: Corn. Dusart fe: 1680; 
rechts: Monogr. 1767. Tuschmanier, 12. 

1A) Ein Trinker, yom Ricken gesehen, schenkt sich 
cin Glas Bier cfp, Unten, links: Com. Dusart 
fe: 1689; rechts: Monogr. 1767. Tuschmanier. 
12, — Seitenstiick zum vorhergehenden. 

15) Les orphelins de Ia paroisso, Nach Lenain, 
1771, Mezzotinto. Fol. — War bei Ensicdel 
und Schwarzenberg. 

1. Vor der Schrift. 

Wi. Mit dem Titel: Parish Orphans, und den 
Namen des Malers und Stechors 

16) Herr und Dame. Nach J. Esselens. Zeich- 
ungemanter. Kl. qu. Fol. — In: C, Ploos van 
Amastel’s Zeichnungswerk No. 72. 





5. 




















on von diesem Bl. 





























77) Zwet Brustbilder Fraven in orfentalischem Ko- 
stim. Anonymes Bl. 8. 
‘Auch in Farben gedruckt 
78) Landschafe mit Tempelruinen und Figuren, in 
Clande-Lorrain'sehon Geschmack. In der Mitte 
des Vordergrundes cin Mann in Turben und 
Rockelor nach Rembrandt's Art und zwei sitzend 


Frauen. Radirt nach elgener Erfindung. qu. 
Fol. 

1, Vor der Sehrift. 

TL. Unten, links: W. B. del. & seulp. 1762. 





7) Evening. Ansicht eines Dorfes ancinem Flusse; 
inks zwei Windmilblen  rechts ein Sogelfabr- 
zeug. Nach Rembrandt, Tusehmanicr. »qu. 
Fol. oben abgernndet. 

1. Unter dem Binfassangsstrich, links: Rem- 
brandt elt. ; rechts : Monogr. Leyden 1765. 

ML. Zwischen den belden Kinstlernamen ist 
in der Mitte der oben angegebene englische 
Tite, 

80) Paysage aux trois arbres. Kehrscitige Kopic 
der untor diesem Namen beriihmten Landschatt 
von Rembrandt, (B. 212). qu. Fol, 

1. Ohne Monogramm von Baillie, und die 
Luft wie im Original schattirt, 

1, Mit Monogramm, in halber “Hohe ts 
Der Himmel ist'in der Schattirung 
starkt, und oben in der Mitto, ans eine 
sehwarzen Gowilk, schligt der Blitz heral 
(Schwarze und braune Drucke.) 

51) La Grange a foln. Originalseltige Koplo.der so 
‘bonannten Radirung von Rembrandt (B. 224). 
KL, qu. Fol. 

82) Landschaft mit weiter Aussicht, In der Mitte 
des. Vordergrundes ein dtirrer Weldenstam 
im Mittelgrande, rechts, cin Baner anf einem mit 
zwei Ochson bespannten Karren. Angeblich nach 
einer Zelehnung von Rembrandt, wahrechein- 
licher Jedoch nach Phil. de Koning. Unter dem 
Kinfassungsstrich, rechts : 1760. Im Unterrande, 
in der Mitte: Tacet ot loquitur, und darunter die 
italienische Zueignung an N. Hone, 
net: W. Baillie Capitano del Regi 
M. B, Kreidemanier. qu. Fol. 

1, Vor aller Schrift, In Schwarzenbere’s 
Sammlung. 

83) Landschaft mit einer steinernen Brlicke, die 
liber einen breiten Fluss nach einer Stadt fart. 
In der Mitte des Vordergrundes cin Eseltreiber ; 
rechts, zwei Wascherinnen. J, Doomer del. 
Unten, Uber dem Einfassungestrich, in der Ecke 
rechts engraved by Captain WBaillio 1764. Rae 
dirt. gr. qu. Fol. 

i, Nor mit dem Namen des Stechers und des 
Besitzers der Zeichnung: In the Collection 
of the Earl of Bute. 

M1, Mit den Worten: A. View ... of Amboise 

Heineken fabrt das BI. als Ansicht von Nantes 
falschlich unter Dormer an, was Le Blanc (95) 
wiederholt hat. 

$4) Landschatt mit Figuren und Vieh, Nach Ber~ 
chem. Publish’d Feby. 24. 1772, Tuschmanier. 
qu. Fol. 

85) Landschaft mit Mondscheinbeleachtung. Im 
‘Vordergrunde, an einem Wasser, eine Grape 
von sieben Kihen. Nach A. Cuyp. Published 
Sept. 1. 1773. Geschabt. qu. Fol. 

86) Landschaft mit Hirten und Vieb. In der Blitte 
des Vordergrundes Gruppe von vier Landleuten. 
Nach einer Zeichnung von P, Molyn (bez. und 

70* 







































556 




















datirt 1654). Pubé. Janty. 1777. Tuschmanier. 
kl. qu. Fol. 

87) Landéchaft mit Figuronstaage. Auf einer An- 

‘wel zwolspinnige Fubrwerke. Nach’ P. 

Molyn. Publish'd Feby 24. 1773. Tuschma- 
ier. qu. Fol, 

88) Landschaft mit Figuren und Vichstaffage. Im 
Vordergrande, links, treibt ein Hit fiinf Ochsen 
cine Anhihe hinan. Nach Molyn. Publish’ 
Jan's. 1, 1174. Tuschmanier. qu. Fol. 
Seltenstick zum vorhergehenden. 

89) Alphon near Leyden, Dorfansicht ;_vorn, ant 
cine Wasser, drei Fischerbéte mit 7 Figuren. 

jach J. van Goyen. Publish'd Jans. t*t, 1777 
cht Oct. 1771, wie bei Le Blanc, 93. rrig ange- 
oben ist), Tuschmanier. qu. Fol. 

‘Vor dem Namen des Dorfes. 

‘lage de Zeedorp. Dorfansicht; links eine 

‘Kirche; rechts eine Grappe Figuren und ein 
Fubrwerk; im Hintergrande ein Fluss, Nach 
einer Zeichnung von J. van Goyen mit dem 
Datum 1653. Publish'd October 188. 1771 (nicht 
‘Jan. 1777, wie bei Le Blanc, 96, welcherdieso An- 
sich von Zeedorp mit der vorhergehenden von 
Alphen verwechselt). ‘Tuschmanier. qu. Fol. 

1. Vor dem Namen des Dorfes. 

91) Ruhende Thiere, eine Ziege, vier Schaafe und 
zwei Limmer, in einer Landechaft. Nach J. van 
der Meer dem Jingern, Kreldemanier. qu. 
Fol. 

1, Vor der Schrift. 

U. Im Untorrando, die Namon der Kinstler 
und des Besitzers der Zetchnung ; dabinter 
Poblish’d 24. Febs. 1773. 

92) Landschaft mit Wasser; links ein Fischer. Nach 
ciner Zeichnung von J. Ruisdael. qu. Fol. 

93) Leiebtbewegte See; in der Mitte, ein Krieg: 
‘schiff, Nach W. van de Velde dem Jiingern. 
Taschmanier. qu. Fol. 

1, Hintergrund weiss; dle Loft anbewotkt; 
as Wasser im Vordergrunde ohne Wellen- 

scblag. Im Untorrande der Name des 

Zelchners und: Engraved by Capt, Baillie 

of the 178, Regiment of Dragoons in the 

Year 1761. 

Hintergrund und Himmel sind dewalkt, 

und im Vordergrande ist die Bowegung des 

‘Wassors mit starker Schattirung gegeben. 

94) Lelehtbewegte See mit sieben Segelfabrzeuge 
Nach W. van de Velde dem Junge. Publish'd 
Feby. 24th, 1772, Mezzotinto. Kl. qu. Fol. 

95) Ruhige Sco mit vier Sogelschitfon. Radirung. 
qr. Fol. — Anonymes Blatt, vierfach eingefasst. 

96) Siirmische Sec; als Staffage, die cersprengte 
franzisische Flotte. Nach eigener Erfindung. 
Im Unterrande folgende Dedikation: AI Iu- 
striss™, Sigr®, Milord Anson Ammiraglio . 

‘Anno 1759 per il suo humil™, servo W. B 

3° Rego Cavalli, Legiera. Radirung. Kl. qu. 
Fol 

6a) Vior Kriogsschiffe in offener Sco. Radirung. 
Seltenes Bl. 4. »Militia et potiow. Drawn . . 
and engraved by W. B. 1757. 

97) Fin Elephant, Nach einer Zeichnung von Rem- 
brandt. 1778. qu. Fol. 

98) Die Muschel ciner Olivenschnecke (Oliva). Un- 
ten, in der Mitto: Monogr. 1761. Iadirong in 
Rembrandt's Manier. qu. 8 

99) Zwei Genien halten ein aufgeschlagenes Buch, 
mit der Inschrift: Amusem', of Capt. Will. 

















90) 




















n, 


























———-_ Pieter de Bailliu. 


Tale, Mdm, pn Kan | 
Nach cigner Erfindung. ‘Titelblat for seine ge- 
sammelten Werke, Radirung. 1. Fol. 

100) Ein Mann fahrt ein ungeziumtes und unruse- 








rittenes Pferd zur Minerva, die auf Wolken sit 
‘Zigel Gberretcht. Unter dem 
Einfassungestrich, rechts: W. Baillie 1770. Im 








Unterzande zwet Verse aus Virgil 
Sylvestrem . . . 
bates tos Sequentur 

Virg. 
Nach elgener Erfindung. Geschabt, Titelbl 
den zweiten Theil von History and art of b 
manship, von Rich. Berenger. London, 1771 
2Rde. 4, 

s. Heineken, Dict. — A Catalogue of prints 
engraved by Captain William Baillie after Pi 
tures and Drawings in various Collections. Loo- 
don, by Boydell. 1792. 2 Vols. Fol. 
Huber und Rost. 1X. 242. — Catalogue 
sonné de feu Mad. la Comtesse d’Einsiedel 

par J, G. A. Frenzel. Dresde 1833. 2 Vs 

Kunstsammiung des Farsten Carl zu Schwar~ 

zenberg. Leiprig 1826. 5. — Le Blane 

Manuel. 1. 119, 

Notizen von L.. Gruner. 











i 
| 








E. Kelle. 

Balllfeur, Cornelis de Baillieur, fax- 
drischer Maler. Er war in deo Jahren 1643 uni 
1685 Dekan der St. Lukasgilde in Antwerpet 
Erwiihnt werden von ihm Ornamentmalereien 
darunter Relicfnachahmungen im Rathhaus voa 
Antwerpen. Zuweilen wird er irrig C. de 
Baillot genannt. Ob er dieselbe Person ist mit 
dem oben angefhrten Cornelis de Baellieur, ist 
unbekannt. 


s. Blogr. nationale de Belgique. 1866, 





Ballliu. Pieter de Bailliu oder Baille 
dolgischer Kupferstecher, geb. zu Antwerpen 
1. Mai 1613, und daselbst 1629 in die St. Lukas- 
gilde aufgenommen. Er lernte in seiner Vater- 
stadt die Anfangsgriinde seiner Kunst und 
machto sodann die zu seiner Zeit schulmilic 
vorgeschriebene Reise nach Italien. Sandrat 
der sich damals in Rom aufhielt, spricht 
rihmend von ihm, und gebrauchte ihn wi 

‘Th. Matham, Corn. Bloemaert, Cl. Mell 
Ch. Audran und mebreren andern niederix- 
dischen, franziisischen und italienischen Steche 
fiir dic Ausfiihrang derKupferplatten zurGallris 
Giustiniana (1631). P. de Bailliu verweilte ziem- 
lich lange in Rom; or arbeitote daselbst noch 
1637 (s. im Verzeichniss seiner Werke, No. $5 

Spiiter ging er nach Antwerpen zuriick, und ge- 
hirte hier in den Jahren 1640—1660 zu den nam- 
haften und vielbeschiiftigten Meistern seiner 
Kunst. Ich michte ihn fur einen Schiller des 
Schelte  Bolswert halten, dessen Behandlung 
weise seine Stiche augenscheinlich zur Grundlage 
haben. Er bediente sich ausschliesslich des 
Grabstichels, freilich nicht mit der Kraft und 























Geschicklichkeit jones Meisters, an die er nie~ 
mals nabe hinankommt, doch bisweilen ziemlich 


Pieter de Bailliu. 


367 











sllclich erinnert, xumal in seinen besten BII., 
als: Jakob's Versthnung mit Esau (No. 2) und 
Die Hochzeit der Epidamia (No. 79), nach Rubens ; 
Der gekrouzigto Christus (No. 15) und der eingo- 
seblummerte Rinaldo (No. 84), nach A. van 
Dyck; Der todte Christus auf dem Schoo der 
Marin (No. 16), nach Annb. Carracci, den cr 
legreiflicher Weise in seine heimische Sprache, 
4.b. in die Rubens'scho Schulmanier iibersetzte. 
Sein Todesjahr ist unbekannt. Ob und in wiefern’ 
«rit dem nachfolgenden Ktinstler gleichen Na~ 
nens verwandt ist, konnte ich nicht ermitteln. 
Erschreibt seinen Namen auf sehr verschiedene 
Art: P. de Bailleu, P. de Bailliu, P. de Baillieu, 
Pde Baillue, Balicu, P. Balleu, P. de Balliu, 80 
‘ass man nicht weiss, welche unter diesen Vari- 
atten die riebtige ist. 





‘Von ihm gestochen: 
2) Biblische Historie und Heiligenlegente. 


1) Der Erzengel Michael stirat den ‘Toufel in den 
Abgrund der Hille. NachG. Reni. P. de Bal- 
lia seulp. Romae. Fol. 

2) Jakob versdhnt sich mit Esau, Nach Rubens 
st. Fol. 

1. Im Unterrande: eco quam bonum et quam 
Jucundum, ete. ..., achtlatelnische Verse, 
darunter die Dedikazion des Jan de Hem 
an den Gemildelicbhater Martin Kretse 
datirt vom 24. Febr. 1652 (ebenfalls late 
hisch); ganz unten, links, der Name des 
Malefs; in der Mitte der Name dex 
Btechers; roehts die Adresse: Romboudt 
van de Velde excudit. 

Tl, Gaspar de Hollander exe. 

3) Susanne tm Bado vonden beiden Alten belanscht. 
Nach M. Po pyn. Titel: Tuxpe senilis amor. Fl. 

1. Vor der Adresse Gills Hendriex exe. Ant 











werp. 

53) Die Vertreibung des Heliodor. Nach Rafael 
P. v. Lint del. Aus zwei Platten bestehend. 
ft. Format, Die Gruppe des Papstes mit seinem 
Gefolge ist weggefallen und der Zwischenraum 
mischon Heliodar und den Frauen links ver~ 
ingert. Oben hat man die bogenformige Ein- 
fassung des Originals weggelassen und zur 
lung des dadureh entstandnen leeren Rantes 
wel Figuren hinter Hellodor hinzu komponirt. 
(Gruner.) 

4) Marla Hletmsuchung. Nach B. Quelly 

| falliu exe. 4. 

5) Marla, kniond, botet das auf Stroh in der Krippe 
liegende Cheistuskind an. Nach E. Quellyn 

P. de Balliu exeudit. kl. Fol. 

Marla mit dem Kindo sitzt im Vordergrunde 

finer Landschaft eben der bl, Elisabeth und 

dem Kleinen Johannes, der thr ein Kreuz Gber- 

_telcht. Nach Th. Rombouts, qu. Fol. 

7) Das Gebet dos Hellands im Garten, Nach Ru- 
bons. Fr. x. Wyngacrde DD, ot excudit. Fol. 

8) Der Jndaskuss. Nach A. van Dyck. Fol. 

8) Die Geissclung. 6 Fig. Nach Abr. van Die- 
penbeek. Unterschrift: Ego in flagella para- 

is sum. Ps, 37. Fol 
1. Mit der Adresse: Martinus van den Enden 
excudit Antverplae cum priuilegio. 
ML Mit der Adresse: Gillis Hendricx exendit, 




















P.de 


























40) Die Dornenkrinung. 6 Fig. Nach A, van Dic- 
pondeck. Unterschrift: Pleetontes coronam . 
jus. Matth, 27. Pol. 


Tf eld vohergtenden 


11) Diesetbe Darstellung. Christus hat einen Robr- 
stengel in der Hand; Engel begleiten thn und 
halten die Passionswerkzeuge. Nach E. Quel- 
lyn. P. Bailla fe. et exe. Fol. 

1a) Der Schmerzensmann, von Leidei 

Fol. 
am Kreuz, der Leth ganz mit Wand 
bodeckt. Auf weissem Grund, Nach Ruben 

P, Bal, ex. Fol. 

13) Anderer Christus am Kreuz, Nach A. van 
Dyck. Martin van den Enden exe. Antuer., 
‘und der Name des Stechers, aber ohne den Ni 
‘men des Malers. kl. Fol. 

14) Derselbe. P. de Bailla fee. G. H. [Gaspar 
Huberti] Bxeud, ki. Fol. 

15) Christus am Krouz; rechts die bi. Jungfrau, 
‘Magdalena und Johannes ; links der hl, Franzis- 
kus von Assisi, und neben thm ein Soldat zu 
Pferde. Nach “dem berihmten Gemilde des 
A. van Dyck in der Kapuzinerkirche zu Ter- 

jonde. Im Unterrande, eine griechische Zeile, 
sechs lateinische Verse und die Zueignang des 
Joannes de Heem an seinen Freund, den Schlos- 
sermeister und Kunstfreund Joannes Casspecls, 
zu Antwerpen, desson Verlagsadresse : Joan Cas- 
peel exeudit Antuerpiae sich auf mebreren nach 
‘A. van Dyck gestochenen Bil. findet. Ganz un- 
ten, links, der Namo des Malers; rechts : Petrus 
de Batllin'fecit et excudit Juny 1643. gr. Fol. 
Hauptbl. 

16) Marla streckt dio Arme aus nach dem Loichnam 
Christi, den zwei Engel und die Magdalena von 
der Erde autheben, um thn der Mutter auf den 
SchooB zu legen, Nach Annib. Catracei. Pet. 
van Lint excudit. Fol, — Hauptbl. des Meiste 
In der Fuhrung des Stichels herrscht Fretheit 

nd im Helldunkel Verstindniss; aber das Nackte 

nd die Gewandun g zeichnete der Stecher in sel- 
net heimatlichen Weise, die von der Carracci- 
sehen co sehr abweicht, dass das Original dadurch 
‘unkenntich wird. 

17) Der Loichnam Christi auf dem SchooBe der 
Maria, welche zwei Engel zu trosten sucbei 
Auf einem Steine sieht man die Dornenkrone 
‘und die Nigel. Nach Annib. Carrace!, Ohne 

len Namen des Stechers, der, allem Anschein 
nach, P, de Bailliu ist. G. Huberti exe, qu. Fol 

18) Die Grablegung. Nach W. Coeberger. Ohne 
Stechernamen. Gaspar Huberti exe, Antwerp. 
Fol. 

19) Maria, das Gesicht nach rechts geneigt, die 

le, wie staunend, vor der Brustethoben, ‘Nach 

Th. van Thulden, Pet. de Ballin feeit et exe 
KL Fol. 

20) Das Christuskind, auf Wolken stehend hi 
Weltkugel und Szepter. Nach B. Quellyn, 
P. do Ballin ex, kl. Fe 

24) Maria, als Himmelskinigin, anf der von der 
‘Schlange umwundenen Weltkngel stehend, hilt 
auf dem linken Arm das Jesuskind und in der 
rochten Hand das Szopter; xwei Engel halten 
‘aber ihrem Kopf eine Krone, Ohne den Namen 

des Malers. Pet, de Balliu fecit et exeudit cum 
Priuilegio. kl. Fol. 

22) Maria, anf Mondstchol und Wolken sitzend, 














ngeln um= 



























































Detrachtet das auf threm Schooe ruhende Je~ 
ora pro nobis. Ohne’ 








suf dem SchooB seiner Mutter sitzende Je- 

kind umarmt das Kreuz, das ihm ein Engel 

Gberrefeht, Nach P. van Lint, qu. Fol. 

24) Maria mit dom Jesuskinde, das aufdder Weltkugel 
‘steht, zwischen zwei Engeln, von welehen der 
cine Mandoline, der andere Viotine spielt. Halbf. 
Nach A. van Dyck. gr. Fol. 

1. Im Unterrande : Jesus Morta, wnd darunter| 
aie Kanstlernamen, 
TI, Mit dem Zusatz: C, Danckertz exendit. 

25) Der Jeidende Helland, Knicend, betrachtet die 
Passionswerkzouge, die ihm von vier Engoln 
‘iberbracht werden.’ Nach J. Thomas. Unten: 
vier lateinische Verse, die Zueignung des Malers 
aan Frans van der Woestyne, die Namen der Kinst-| 
ler, und: Corn, Galle exe. Fol. 

26) Andachtabild fir den Verein des heitigen Namens| 
Jesu. In der Mitte das Jesuskind und die Pas- 
sionswerkzeuge, die vier Predigerminche tragen 
hhelfen. Rechts der hi. Thomas von Aquino, 
Kirchenlehrer, und der Bruder Didaeus a Victo- 
ria, Stifter der Sodalitas nominis Jesu; links 
der hl. Dominikns, erster Prediger des Rosen- 
Kranzea, anf dessen linker Hand das Jesuskind 
stoht, und hinterihm der Brader Johannes Micon, 
Stifter des Rosenkranzes auf den hl. Namen| 
Jesu, Usber dem Jesuskinde ein groBer Glorien- 
Schein, 2wischen dessen sechszehn Zacken eben 
40 viele Vorginge ans dem Leben Christi vor 
gestollt sind, Nach A. Sallaert. Im Unter- 
ande vier Zeilen und drei Spalten lat. Text. 
er. Fol. 

27) Christus, Maria, die zwolt Apostel, Paulus und 
Joseph, stehend. ‘Folge von 16 Bll, Nach Th. van 
‘Thulden. Gaspar Huberti oxoud. kl. Fol. — 
Teh glaube kaum, dass Joseph zu dieser Folge 
eehort. 

28) Maria, rwischen dem hl, Domintkos und den 
Heiligen, die man gegen pestartige Krankheiten 

anroft (die hl. Christoph, Adrian, Rochas, An- 
tontus, Sebastian, und Nikolaus von Tolentino). 
Nach A. Sallaert. Grofes anonymes Bi, 
aber aller Wabrscheiniichkeit nach von P, de 
Balu. gr. Fol. 

9) Der hl. Albertus Magnus, stchend, stitet sich 
‘auf den vor ibm knieenden und in Betrachtung 
ines Krucifixes vertieften hl, Thomas von Aquino. 
Ganze Figuren. Ohne Namen des Malers. Petens 
de Ballin focit et exeudit cum priuilegio. Kl, Fol, 

30) Dieselben Heiligen. Nach A. Sallaert. gr 
Fol, 

31) Der MM, Ambrosing, ganze Figur, stehend, hilt 
Jn der Linken seinen Bischofsstab und segnet| 
amit der Reehten ; neben thm ein Blenenkorb. Pe- 
trus do Ballin fecit et excudit cum priuilegio, 
M. Fol. 

32) Der hi. Anastasius, in einem gewalbten Zimmer 
‘am Fenster sitzeng, liest in einem Bueke; hinter| 
fhm, anfeinem Betaltarein Krazifix. Nach Rem- 
brandt. Fol 

1. Die Wand neben dem Fenster hat nur ein- 
facho Schattirang. 
11, Dieso Wand ist mit Kreuzstrichen sehattirt. 
IIL Mit der Adresse C, Danckerts, 
5 inal Etchings, London, 
printed by Kay. 1626, Fol. 


















































Pieter do Bailiiu, 














83) Der bi, Antonius von Padua bewirit, das ei 
Esol ehefurehtsroll niederkniet vor einer Hot 
die er thm hinbalt, um einen Ketzer, welche de 
wnnderthitige Kraft des Altarsakraments bss, 
zu iiberzeugen, Nach Th, van Thulden, 
Fol 

34) Der b. Augustinus, ganze Figur, stehend, tit 
in der Linken den. Bischofsstab und mit dc 
Rechten ein aufgeschlagenes Buch. Petrs 
Rallfa fecit et excad. cum privilegio. Kl P. 

96) Der hl. Benedikt, ganze Figur, bilt in 6 
Linken den Bisehofsstab und in der Rechten& 
Buch, worauf ein Becher, der durch ein Weble 
erspringt, so dass. der darin enthaltene vere 
teto Trank herausfiesst. Neben thm eis Rte 
der einen Laib Brod bringt. Nach Att. it 
Diepenbeek, Martinus van den olen a 
‘Antwerp. eum Priuil, Kl. Fol. 

36) Der‘Tod desselbenHeitigen und seinerSehwere, 
der hi, Scholastika, und die Beisetzung der be- 
don Heiligen. Zwei Darstellungen auf elner 
Platte, die zu Antwerpen von einem ungenssi® 
Meister, wie man meint, von P. de Balls, 
stochen warde. Gasp. Hubert! exe. Fil 

37) Der bi. Houaventura empfangt das etre Aten! 
mabl, das thm von Engeln gereicht wit Sv 
A. van Dyck. Gestochen von einem Unga 
ten, der viel von P. de Ballin's Manter bit. F 
van den Wyngaerde exe. gr. Fol. 

38) Der bl, Dominikus, ganze Figur, stehend, & 
Rechte vor der Brust, in der Linken eia se 
schlagenes Buch, bliekt nach einer Hand, dito 
oben ans der Luft einen Rosenkranz duel 
‘hm zur Selte rechts ein Hund, der eine Fut 
im Maul trigt; links ein brennender Holst 
essen Flammen ketzerlsche Bacher vette 
Petr. de Baillu fecit et exeud, nin prises 
A Fol. 

39) Der bi, Fransiskus von Assisi, anf einem Hee 
knieend, mit den Wundmalen an den ansget 
feten Handen, schaut nach einem gefigetes 
Christus am Kreuz, der thm oben tn der Lefer 
scheint; im Vordergrande ein am Boden lee 
der Ordensbrader. Ohne den Namen des Males 
Petras de Ballin excudit. kl. Fol. 

40) Der hi. Franz Xaver, ganze Figur, steben, ce 
Hinde auf die Brust gelegt, und links ex? 
Dlickend ; noben thm ein Tisch, worant ein To 
pich und Kruzifx. Petrus de Ballin exeudlt co 
Priuilegio, kl. Fol. , 

41) Der bl. Gregorins, ganze Figur, vor einen Pol 
stehend, ist mitSchreften beschittigt; oben? 
ie Taubo des hl. Geistes. Pet. de Ball ft 
‘et excudit cum priuilegio. kl. Fol. 

42) Der bl, Ignatins von Loyola, ganze Fir 
end, stitzt die Linke auf ein offenes Buch s+ 
blickt nach oben rechts, wo ihim das Jette 
monogramm in lodemden Flammen ercbet 
Petrus de Ballin exendit cam priuilogio. We. 

43) Derselbe Heilige, knfeend, empfangt von Mitt 
‘das Christuskindehen ; oben rechts Gott Vat 
und Christus. Nach Th. van Thuldeo. Pe 
de Baillue fecit et exeudit. Kl. Fol 

44) Der hl, Raymund von Pennaforte, Sehataste 
der Gefangenen, vor Maria, die thm Befetle 

it, neben thm ein Engel, der itm den Se 

‘eines Gefingnisses Gberreicht. Nach A. 5 

laert. Gest, von einem Ungenannten, den 
fOr P. do Ballin halt. er. Fol. : 

45) Der hl. Simon Stock, Karmelitergener, 















































Pioter de Bailliu, 


559 











‘ingt den Besuch derMaria mit dem Jesuskinde, 
und erbilt das Skapulier geschenkt. Nach Th. 
van Thalden. Pet. de Ballin fecit ot excud, 
cam pruilegi. Kl. Fol. 

46) Dig bl. Agathe, ganze Figur, stchend, in der 
Linken eine Palme und in der Reehten einen 
Teller wit thren abgeschnittenen Briisten. Pet, 
Baliu excuait cum priuilegio. Fol. 

41) Diehl, Agnes, stehend zwischen zwei brennet 

olastiagen, im rechten Arm ein Lamm w 

tine Palme. Petras de Balliu exendit cum p 
tiegio. i. Fol. 

48) Dieselbo Heilige, ganze Figur, stehend, halt in 
et Kechten eine Palme, und stitzt die Linke 
suf den Knopf eines blanken Schwertes. Petrus 
deBallio, “Martinus van den Enden excudit An- 
tuerpiae cum priuilegio, KI. Fol. 

4) Die bi, Apollonia, ganze Figur, stebend, in 
der Rechien cine Pale, in der Linken eine 
Tange. Petrus de Ballin feet et exeud. eum 
rnllegi, KI. Fol 

SH) Die bl. Barbara, ganze Figur, nach rochts ge- 
‘endet, stehend, hilt im linken Armein Schwert 
tal einen. Thum in der Rechten eine Palme. 





















Vetrus de Ballin fecit. Mart. van den Enden exe. 
Antaerp. cuin Prinil. ki. Fol, 
51) Dieselbe Heilige, ganze Figur, nach links g 





vendet, stehend, hilt auf der rechten Handeinen 
Thunm, und in'der Linken eine Palme; neben 
ibr,an der Erde, liegt ein blankes Schwert. Pe 
tr de Balliu fecit et exeudit cum priuilegio. 
WL Fol. 

5 Die bl, Cécilia, mit einem Heiligensehein um 
‘ea Kopf, aber in wellchem Putz, stehend vor 
diver Orgel. Mit Benutzung eines von 
Dyck gemalten Portrits einer vornehm 
incleganter Modetracht. Pet. de Ballin fect et 
cult. id, Fol. 

53) Die. Catharina von Alexandrien, gauze Figur, 
tévas nach rochts gowendet, hilt in der Rech 
tine Palme und stitzt dio’ Linke auf den Gi 
ines blanken Schwertes, dessen Spitzo einem 
za ihren Fissen legenden Henker auf die Brust 
fesetzt ist; hinter ihr ein zerbrochenes Rad, 
Fedrus de Ballin feeit et exendit cum priuilegio. 
AL Pal. 

51) Dieselbe Heiige, ganzeFigur, von sorn geschen, 
die Rechte vor der Brust, die Linke auf dem Grif 
eines Schwertes; inter ihr, elu zerbrochenes 
Nad, Petrus de Balliu fecit. Mart. van den 
Ynden exe. Antuerp. com Priuil. Kl. Fol. 

%5) Die bl, Katharina ‘von Siena, ein Kruzifix um- 
aruend, Nach A. van Diepenbeek. M. van 

__ tea Enden exeud. 4. Fol. 

58) Dieselbe Hlellige, ganze Figur, stohend, mit 
den Wandmalen. in’ den Minden und mit der 
Dormenkrone auf dem Kepfe, hilt im linken 
Armein Kruzifix und eine blihende Lilie. Pet. 

._,d# Daliu exeudit cum priuHlegio. kl. Fo. 

5i) Dieselbe ‘Heilige, vermalt sich im Himmel mit 
Christus, im Beisein der Maria und mehrerer 

elltligen’ Nach A. Sallacrt. gr. Fol. 

‘8) Die M. Christina, ganze Figur, an einem Pfahl 






































Ir ein Henker die Zunge mit einer Zange aus 
teisst, Pet, de Ballue exeudit. kl. Fol 

44) Die bi. Dorothea, ganze Figur, stehend, nimmt 
‘uit belden Hinden das Karbeben voll Blumen 
und Prilchten, dasthr ein Engel darbringt. Petrus 








de Ballin fecit et exendit cum Priuilegio. kl. 
Fol, 

60) Diehl. Elisabeth von Hessen, gibt einem Armen 
Almosen, Nach Th. van Thuldon. P. de Bal- 
liu exe. ‘kl. Fol. 

G1) Die bi, Emerentiana, ganze Figur, stehend, 
cempfingt die Siegespalme aus den Handen eines 
Engels, der rechts oben in der Luft schwebt und 
einen Mixtyrerkranz ber ihrem Haupte hilt; 
zur Seite der Volkshaufe, der sie steinigt. Nach 
Th. van Thulden. Pet. de Balllue seulp. et 
excudit, kl, Fol. 

62) Die bl. Genoveta, Schutzpatronin von Paris, 

yond, hat in der Rochton zwei Schitissel, und 

in der Linken eine bronnende Kerzo, deren Licht 
ln hockender Teufel auszublasen sucht, wogegen 














es die Hand eines Engels schiitzt. Nach Claude 
Vignon. Im Unterrande, der Name der Darge- 
Stellten, ein lateinisches Zitat aus den Sprich~ 
wortern, und darunter link: 


Balien fe., und 





. 

63) Die hi. Helena, ganzo Figur, stehend , nach 
rochts profllirt, hilt mit beiden Hinden das wie- 
deranfgefundene Kreuz. Petrus de Ballin fecit 
‘et excudit cum priuilegio, Kl. Fol 

64) Dio bl. Luela, an einen Pfahl gebunden, soll 
‘den Fevertod erleiden; ein Soldat durchsticht thr 
den Hals mit seinem Schwert. P. do Ballin exe. 
ki, Pol. 

65) Die hi, Magdalena, weltlich geputzt, aber mit 
‘einem Nimbus um den Kopf; neben thr ein Tisch 
mit Kruzttix und Salbenbichse. Mit Bonutzang. 

nes von A. van Dy ck gemalten Bildnisses der 

KGnigin Henrlette-Marie von England, Gemalin 
Karl's. Pet. de Baillue fecit et exeudit. Kl. Fol. 

66) Diesolbe Heilige, ganze Figur, stehend, wirft 

it der Rechten thre Preriosen weg, hilt in der 
Linken ein Kruzitix. und trigt unter dem linken 
Arm einen Todtenkopf. Petrus de Ballin fecit 
Mart, van den Enden exe, Antuerp. eum Prioil 
kl, Fol, 

67) Dieselbe Meilige, ganze Figur, stehend, be- 
trachtet ein Kreuz, das sie in der Linken lt, 
und legt die Rechte anf elnen Todtenkopf, der 
auf einem Felsen liegt, Pet. de Ball fectt et 
excudit. kl. Fol. 

68) Dieselbe lieilige, in der Waste, vor einem 
Kruzifix knieend und sich geisselnd. Nach Th. 
van Thulden, Pet. de Balllue fect. (Der Maler 
Ist nicht genannt). kl. qu. Fol. 

69) Dieselbe Heilige, in den Armen zweier Engel 
in der Wiste sterbend, Nach Rubens. Titel 
Gloriosus obitus Beatae Marine Magdalenae, Fol. 

1. Fr, van den Wyngaerde exe. 
HI, Jac, Mocrmans exe. 

70) Die hl. Margaretha, ganzo Figur, stebend, im 
Ainken Arm Palme und Kreuz; inter thr der 
Drache. Petrus de Balliu fecit et excudit cum 
priuilegio. kl. Fol. 

71) Die hi. Susanna von Rom, stitzt sich mit einer 
and auf ein Schwert und hilt mit der andern 

eine Palme; ihr zur Seite rechts eine sitzende 

Supiterstatae auf einen Pledestal; im Hinter- 

‘grande, links, das Kastell 8. Angelo, Nach Th. 

van Thulden. Pet. de Baiiine fecit et exeudit. 

AL. Fol, 

Die hi, Therese, ganze Figur, stehend, den 

Blick gen Himmel gertchtet; bel thr ein Engel, 

der mit einem glihenden Pfell ihr Herz eu 












































Pieter de Bailliu. 








det. Petrus de Balin feeit et excndit cum priui- 
legio. kl. Fol, 

73) Die hl. Ursula, stirbt in den Armen eines Jing- 
lingengels, der ihr die Hernichkeit des Paradieses 
zeigt. Nach Th. van Thulden. Pet, de Bal- 
liu fect et excadit cum priuilegio. kl. Pol. 

74) Die bh, Veronika mit dem Schwelsstuch, Nach 
‘Th. van Thulden, P. de Balliu f, et exe. 1, 
Foi. 

78) Der Kaiser Heraklius, das in Jerusalem wieder 
avfgofandene Krevr Christ tragend. Nach. van 
Lint. P. van Lint ox, Antwerp. Fol 

75a) Die bl. Helena, vor den aufgefondenen Kreu- 
zen knicend, wibrend an elnem Kranken der 
Versuch der Hehthoit des cinen Krouzes gemacht 
wird. P. van Lint pins. Gogenstick zum 
origen Bl. (Gruncr.) 

76) Der hl. Comelius, Papst, versetzt die Lelche des! 
‘Apostels Petrus, welche die orientalischen Chris- 
ten in den Katakomben beigesetzt hatten, nach 
dem Vatikan. Nach P. van Lint, Fol. 











b) Allegorle, Mythologie, Poesie, Profange- 
sehichte, Bildnisse u. A. 


77) Der Schatzengel beschirmt die thm anvertranten 
Christen gegen die Anfechtungen des Teufels. 
Nach J. Thomas. Vidua Cnobbari exc. gr. 
Fol. 

78) Virtutis et Viti Incta. Der Kampf der Tugend 
und der Untogend ist ausgedrickt durch ein 
Kind, das mit einem Satyrbuben ringt, in Gegen- 
wart ‘zweler Genien, welche Merkur und Venus 
als Kampfrichter vorstellen. Nach P. van Lint, 
Im Unterrande: der Titel, vier latetnische Verse 
‘und die KGinstlernamen. ‘kl. qu. Fol. 

1, Vor aller Schrift. 
I, Mit der Sebrtt, 

79) Die allegorischen Gestalten: Glaube, Liebe und 
Hoffnung, Nach P. van Lint. P, van Lint 
pinx. et ex. qu. Fol. 

$0) Allegorie, Dret in der Luft schwebende weibliche 
Figuren, von denen die eine einen Sten, die 
andere Rosen halt, und die dritte Samen mit 
delden Hinden ausstreut, In der Mitte des Vor- 
dergrondes ein Wappen. Der Himmel, links, 
{st mit Stornen besiet, Nach Bernardino Gag! 
ardi. gr. qu. Fol. 

$1) Die Entfabrong der Hippodamia. Nach Ru- 
bens. Unten acht lateinische Verse, gr. qu. 
Fol, 














Lanwers ex. C. P. 
11, ©. Galle exe. 
| Mit der franz. Unterschrift: L'Enlévement! 
ete. (W. Engelmann.) 
$2) Prokne zeigt ihrem Gemal Tereus den Kopf| 
hres Sohnes Itys, den sle geschlachtet und dem| 
F aufgetiseht. Nach Rubens. Gestochen 
/inem Ungenannten, der, wie man vermatet, 
P, de Balliu ist, fir den jingern Cornelis Galle, 
‘deran mebreren Stellen auch daran gearbeitet hat, 
Unten vier latelnische Verse, 0. Galle exc. gr. 
qu. Fol, — Seltenstiick zum vorhergehenden. 











83) Aeskulap macht auf Befehl dor Diana den Hip- 
polytus wieder lebendig. Nach Abr. van Die- 
enbeek, Ohne Kinstlernamen, 1. qu. Fol. 





5) Minerva erscheint dem Odysseus in der Ge- 
stale Telemach's 
‘seus gegen dio Wath s 











Zwei Sticke aus der Folge von Darstellangen zur 








Iiade und Odyssee, aie nach den Zetchnungen 
des Abr. van Diepenbeek von C. Caukerken, 
Th. Matham, A. Lommelin, Corn. van Dalen, 
P. ‘de Balliu, A. de Jode und P. de Jode ee 
stochen sind. Fol. — Die BI. dieser Folge, fir 
eine newe Ausgabe der Homerischen Gedichte, 
ie in England erscheinen sollte, ausgefthr, 
sind sehr selten, weil jone Ausgabe, so viel id 
welss, nie verdffentlieht worden, 

86) Der eingeschlammerte Kinaldo wird von Arm 
und Genien mit Blumengewinden gefesse: 
Nach A, van Dyck. Unten sechs lateinisce 
Verse. gr. Fol. 

1. P. de Baillia fect et exendit. 

UL Mit der Adresse des Fr. san den Wyo 
gacrde; erwahnt bel Le Blanc, 28. Ict 
hatte Keine Gelegenhelt, einem Abérack 
dieses Plattenzustandes zu sehen. 

TIL, Romboudt van de Velde exc. Bei den Ab 
driicken dieses Zostandes ist das Wort ex 
cudit und P. de Baillio’s Name ausse- 
Wseht; dle Abdricke sind Jedoeh meh 
recht gut. 

Das Seitenstick zn diesem BI., Der autgemchte 
Rinaldo, wurde 1644 von den jdngeren P. de 
‘ode gestochen, 

87) Kaiser Konstantin der GroBe legt den ersex 
Grundstein zur Basilika des bi, Petrus. Nach 
P. van Lint. Gestochen za Rom 1637. Fol 

88) Piiger verehren 2u Rom das Denkmal des Apo 
stels Petrus. Nach P. van Lint. Petrus de Bu- 
Wu seulpsit Romae, 1635. Fol. 

89) Albert, Graf von Arenberg, spanischer General. 
am Pferde und in voller Rdstong. Nach A. san 
Dyck. gr. Fol. 

T. Im Unterrande dret lateinische Zeilen mit 
Namen und Titeln des Dargestellten, unl 
darunter, links: Antonfus van Dyck pint: 
rechts: Botras do Balliu feeit et exeudit, 

Tl, Mit der Adresse: Romboudt van de Velde 
excudit, unter dem Worte Aeques in der 
Mitte der dritten Zotle der Untersebrit: 
rechts sind die Worte net excadite binter 
Petras de Ballin fect fecit ausgelischt. 

90) Lucie Percy, Grifin von Carlisle, am Fenster 

3/qrechts. Knlestick. Nach A. vanDy ck 

rrande: zwel lateinische Zetlen, die Na- 

men der Ktnstler ond des Antwerpener Verlegers 
J. Meyssens. Fol. 

1. Wie beschricben. 

II, Ohne die Adresse des Verlegens. 

91) Johann Leuber, kursichsischer Rath- und Fr 
densgesandter anf dem Kongress xu Minster. 
Brustb., 4 links. 4. 

T. Vor ‘den Namen des Kupferstecher: v0 
Verlegers, 

H P. de Baillia seulpsit, — Abnd. van 
Waesbergen Exe. Amsterd, 

92) Lodovico Peretra de Castro, partugiesischer Ab- 
gesandter zum Westphil.’ Frieden, Bras. 
“Yq rechts. Oval, 4. 

i BU, 91 and 2 gehiren 2 

‘Legatoram Praceipuoron tan Mennie 

st Oaashragag cls nivera he 

ikke coneiiinda nents 
Anstelodatl pnd Solocum Ja 
(Gruner) 

93) Franetsco de Mello, Graf von Uzumar, 
Virekinig von Neapel, Gouverneur det Niedet- 
lande, beinahe von vorn gesehen, barbanpt, tlt 
Schnurr- und Kinnbart, die linke Hand anf eine? 




















et: 


































Piotor do Bailliu, 561 





Stock gestiltzt. Kniestick im Oval, 
scalpst et exeudit. Fol. 


Ballin 


4) Antoine de Bourbon, Graf von Moret, legitimirter 





‘% Urban VIIT., Papst, auf dem Thron sitzend, hilt 








$5) Gaude de Chabot, Marquis von Saint-\ 


aafirlicher Sobn Helnrich’s TV., stehend, bar- 
2avpt, den rechten Arm auf einen’Tisch gesttzt, 
die linke Hand am Degengriff. Halbfigar. Nach 
Avvan Dyck. Fol, 

IL. Vor der Schrift. 

IL. Im Unterrande Name und Titel des Dar- 
gestellten in drei lateinischen Zeilen; dar- 
tnter die Namen der Kistler, 

IL. Wie vorher, mit der Adresse des Verlogers 
J. Meyssons zu Antwerpen, 











ee, 
Friedensgesandter’ des Herzogs von Savoyen auf’ 
em Kongress zu Minster. Brustb., fast volle 
Yorleransicht. Oval. 4. 





a der Linken den Hirtenstab und segnet 
nit der Rechten. Petras de Balliu excudit cum 
icilegio. Schmal Fol 

Honoré d'Urfé, kintgl. Kammerjunker, Verfasser 
des Homans Astrée, Halbe Fig., 3g rechts, bar- 
aopt, den linken Arm auf eine Stubllehne go- 
tit, Nach A. van Dyck. Fol, 

I. Vor aller Schrift. 

4, Im Unterrande Name und Titel des Ab- 
gebildeten, in zwel lateinischen Zellen 
darunter le Namen der Kinstler 
die Adrosse des Verlogers J, Meyssens. 

MI. Die Verlegeradresse ist ausgelischt. 

fur die Portr 














tures orbis christiani sive Tcones principum, du 
fam et Iegatorum, qui Monasterli atque Osna. 
trugae Pacom Europae reconeiliarunt, Rotter- 
dani MDCXCVI. Fol. Lat. und Hollindisch. 
Mit 131 Platten, die nach A. van Hulle von. 





P. Pontius, P. de Jode, Corn, Waumans, Corn, 
‘alle, P, Clouet u. A. gestochen sind, 
4) Matthaeus Wesenbec, der Jiingere, kur- 





frstlich-brandenburgischer geheimer Ratb, 
Brust. 9/, rechts. Oval mit Umsehritt, 
awel Wappen und Untersatz. 

1, Im Untersatz Name und Titel des Darge- 
stellten ; links die Namen der Ktnstler, 
und rechts: Cum privilegio Regum et 
Hollandiae ordinum; und ganz unten in der 
Mitte das Datum 1649, 

UW, Im Untersatz ist hinzugekommen : accessit 
Privilegtum Caesareum, Ober dem Datum 
1649. 

UI. Mit der Nummer 68, unten in der Eeke, 
rechts. 

b) Hermann Mylius, griffich-oldenburgischer 
Rath, Brust. 3/, links. Oval mit Um- 
sehrift, zwet Wappen und Untersehrift. 

1, Das untere Wappenschild stellt eine lang- 
haarige nackte Frau vor, die mit beiden 
Handen ein Gewand hinter sich in die Hobe 
hilt; die Helmzierde des Wappens ist ein 
Kreuz in einem Lorbeerkranz. In der 
Kartusche des Untersatzes ino sechszel- 
lige lateinische Inschrift: Herrmannus 
Mytlus Mustrissimi Domint Anthon-Gun-| 
ther, comitis in Oldenburg . 
Universalis Pacis Tractatus Legatus; 
unter, links, die Namen der Kanstler; 

















99) Sechs Bildntsse’ for 


100) Drei Kiinstlerbildnisse fU 








rechts: Cum privilegio Regum et Hollandiae 
Ordinum; und in der Mitte: 1649. 

M1, Wie oben; nur dber dem Datum 1649 ist 
hinzugekommen : aecessit Priuilegium Cae- 








tere Wappen ist abgeindert und 
enthilt zwei gekreuzte Schrigbalken und 
Blumen ; die Helmzierde isteine gekleldete 
und lorbeerbekrinzte Frau, die ein bren- 
nendes Herz hilt. In der Kartusche des 
Untersatzes eine achtzellige lateinische 
Insehrift: Hermanus Mylius in Gnadenfelt 
Ietus Caesareae et Regiae Majestatis Da- 
niae, nec non Mlustrussimi . ... Ad Trace 
tatus Pacis Westpbaliae et Comitia Ratis- 
Donensia Legatus, Anno 1652. Die Jabr- 
zahl 1649, ganz unten in der Mitte, und 
die in den'beiden vorhergehenden Platten- 
‘zustiinden zwischen dieser Jahrzabl befind- 
liche Bandsehleife sind ausgelischt, 

, unten in der Eeke, 











©) Heinrich Herdingh , 
‘Minster, Brustb. 3/j rechts. Oval mit Um- 


Bargermelster_ zu 


schrift, Wappen und Untersatz, 

1, Im Untersatz, auf der Tafel, 
‘Titel des Dargesteliten; darantor, links 
und rechts, die Namen der Kinstler, und 
dazwischen in der Mitte das Datum 1650, 
Cum priuilegio Regum et Hollandiae ordi- 
num, 

Il, Ist auf der Tafel, links vom Datum 1650, 
inzugekommen:' Aceessit  priuilegium 
Caesareil. 

MI. Mit der Nummer 127, unter dom infas- 
sungestrich, rechts 











Les Effigies des Sov- 
verains princes et Dues de Brabant. Anvers, 
chez Jean Meyssens. 53 Kupfer. kl. Fol. 
PL. XV. Carloman, Kanig von Frankreich, 
PL XVIL. Ludwig IV., Konfg ¥, Frankreich. 
PL XXI. Otto, Herzog von Lothringen und 
Brabant. 
PL XXVIII. Hefnrich 111. 
PL. XXIX. Gottfried I., gen, der Bartige. 
Pl. XLII. Philipp 1,’ Graf von Saint-Paul, 
Nach J, van Eyok. 
Het Gulden Ca- 
‘inet van de edel vry Sehilderkonst, door Corn, 
de Bie. 1661. Antwerpen by Jan Meyssens, 4, 
1) Jan Bylert, Maler, Brustb, % links, Nach 
‘ihm selbst. p. 117. 
bv) Jacop Backer, Maler, Brustb, 3/, links. 
‘Nach Shim selbst. p. 129. 
6) Jan van Bronkborst, Maler, Brastb, 
8/q links. Nach ihm selbst, p. 279, 
I, Vor dem Texte auf der Rickseite. 
IT. Vor den beigestochenen Nummern, 











101) Finf Platten fir die Galleria Giustiniana, 


Romae, 1631. 2 Bde. in Fol. 319 Platten, ge- 
stochen von Th. Matham, Cl. Mellan, C, Bloe- 
maert, J. F, Greuter, Ch. Audran u. A. 











. Romischer Redner oder 

Dichter, Gewandstatue, 

5. Zwol antike Basten, 

. Zwei Brastbilder, in einem 
‘von zwei schwebenden Ge- 

nien gehaltenen Kranz, 


1m 





562 Pioter do Bailliu 


Baillu. 





























PIL 128, Basrelief mit elf kleine 





‘Zwei Titelblitter: 
102) Christos, als leidender Heiland und Kinig der’ 
Betrabten, auf seinem Thron ; auf dessen Stufen 
Engel mit den Passionswerkzougen; unten 
sitzen Hiob und der hl. Laurentius, Ohne Namen 
des Malers, wahrscheinlich yon E, Quellyn. 
Thelbl. fir: Le Throsne Royal de Jesus 
zareen, Roy des Affigez, par le K. P. Jacques 
Couruoisier. er. 
103) Brustbild Christi, in einem Oval, umsebs 
den vier Ezechiel'schen Wundergestalten 
: Margarita Evanselica, per Joannem de 
‘Antverpiae. gr. 4. 
1. “Anno 1657. 
I, Anno 1664 
Basan, I. 38. — Heineken, Diet, — Huber 
Rost, Handbuch VI. 80, — Le Blane, 
Manuel. 1.131. 

















von’ 

















Kollofl. 

Balllu. Barend do Bailliu, belgischer| 
Kupferstecher, geb. xu Antwerpen, nach Einigen 
1625, nach Andern um 1615; noch Andere setzen 
sein Geburtsjabr um 1670, was jedenfalls ein Irr- 
tum ist, da er verschiedene BIl. fir eine unter 
Innocenz XI. (1676—1689) bei G. G. de Rossi 
in Rom erschienene Sammlung von Kardinal 
nissen lieferte. In demselben Verlagsind auch alle 
seineandern Kupferstiche herausgekommen; man 
darf daher annehmen, dass er sich lange in Rom 
aufhielt. In der damals hier bestebenden nor- 
Gischen Schilderbent hatto er den Beinamen 
Hemel (Himmel), Er war, wie es scheint, eben 50 
sehr Mater als Kupferstecher und bildeto sich in 
letzterer Eigenschaft, wie ich glaube, nach Cor- 
nolis Bloomaert, der gleichzeitig mit ihm in Rom 
lebte, Ohne den sehiinen und brillanten Grab- 
stichel dieses Meistors zu haben, bethitigte er 
ch in seinem Kunstfuche doch mit gutem Erfolg | 
und hinterliess eine kleine Anzahl schiitzbarer 
BU Er soll aus Rom in die Heimat zurlickge- 
kebrt und daselbst gostorben sein; es wird aber| 
cht gesagt, wann und wo. Die Namenunter- 














4) Die fant von © fam 12, April 161 
Kanonisirten Heiligen , in einer Reike nebo 
inander gesiellt: der’ bl. Kajetan von Thies, 
in offenes Buch haltend; der bl. Fran 
Borgia, das bl. Sakrament zeigend der MP 
lippus Benizzi, eine blihonde Lilie hated; 
BM. Ludwig Bertrand , mit einem Kruztx, w 
essen unterem Ende ein Flintenshat et 

3 die hl, Rosa de Santa Ms 

fas Jesusbind auf den Arma 

tragend. Nach Giro Ferri. Io, laab. de Rites 
formis Romae. gr. Fol. — Maupttl. 

5) Derbi, Ludwig-Bertrand, Dominihaner, kate 
Detrachtet ein Kruzifix, an dessen unteren Est 
ein Pistolenkolben mit Hahn und Phinge wi 
bracht ist; an seiner Seite zwei Jinglingent: 
{in der Luft vier Kinderengel und siebea Cer 
Dim. Nach G. B. Gaulli. To, leobus de Bub 
formts Rome, gr. Fol. 

Papst, Brustb. 3 links io Owl 
‘Summorum Poties 




















Effi 
et S. R. E, Cardinalium Defunctorum abst) 
MDCLVIIL, Io, lacobus de Rubeis Forni Rex. 
Ki. Fol. 


albildnisse far: Ethgies .....6.0. 
PLP. XI. et RR. DD.SRE 
Cardd. none viventium. Ait 4 Ja, Juste & 
Rubels. Romae .. Fol. 
2) Nicolaus Acciajoli, Brust. 3), nee 
Oval. 











Brust, 3) links, Sed 

G. Kneller. Oval. 

4) Vincentius~Maria Ursini, nachher Pot 
unter dem Namen Benedict XII, Brot 
Yq inks. Oval. 

8) Bruchstdck einer Deekenverzierung witSalea 

‘und Stukkaturen, im Zimmer der Venus in 

jerzogs von Toskana 10 Fh 

ferrettini. To, aeob. de Rabe 
amis Romae. gr. qu. Fol. 

9) Wappen eines Kardinals; woten, links, st 
‘Minerva neben einem stelienden Genius, deritt 
das Wappen zeigt, Nach C. A. Abruscs. hi 
Erwahnt bel Le Bl, 12, 


3. Heineken, Dict, — Huber und Rost, Vl 




















ton aut seinen Kupferstichen lauten sehr 
verschiedenartig: Bernard Baleu, de Baleu, de} 
Bailliu, Baliu und Balliu. 





Yon ihm gestochen: 


1) Der Heiland zwischen dem hl. Peter von Alcantara 
und der hl. Maria Magdalena de’ Pazzi. Nach L 
Baldi. Fol. 

2) Der bl, Peter von Alcantara empfingt in seiner 
Zalle den Besuch der bi, Jungfrau und des Jesus- 
kKindes, mit einer Begleitung von Engeln. Nach 
1, Baldi, Im Unterrando der Name des 
ligen (lateinisch), und die ebenfalls lateinische| 
Dedikation des rémischen Kunstverlegers G. G, 
de’ Rossi an Franc. Mar. Pheebeo, Erzbischof von 
Tarsus. gr. Fol. — Treffiches Bi im Silberton 
und in ©. Bloemaert’s Geschmack. 

3) Die hl, Maria Magdalena ie’ Pazzi kniet vor der 
Ii. Jungfrau, die thr in Engelbegleitung erscheint 
tund den Schleter umbingt. Nach 1, Baldi, 
To, Iacob. de Rubeis formis Romae. Fol. 















148. —Le Blanc, Manuel, 1, 131 
Kal. 


Baillu (oder Bailly), Ernest Jose! 
Baillu, Maler, geb. 1753 zu Lille. Sein Ys 
cin sehr mittelmissiger Ktinstler, liess sict 1" 
in Gent nieder; auf der dortigen Aksiesit 
machte B. seine ersten Studien und besttt® 
dann die Akademie in Antwerpen und die Eovlt 
des Beaux-Arts in Paris, Im J. 1777 kebrte et 
nach Gent zurlick, wo Kura guvor (1773) &s 
kiinstlerische Gildenwesen durch ein Dekret de 
Kaiserin Maria ‘Theresia, zuniichst nicht ™ 
Vortheil der Kinstler, aufgehoben worden ¥s" 
1761 wurde B. vom Genter Magistrat wit det 
Ausfthrung von 4 Bildnissen Kaiser Leopold. 
dios neuen Grafon von Flandern, beauftragt: 1 
derselben Zeit malte er das Portrit der Maris 
Christina von Oesterreich, Gemalin Albert Cs- 
imir’s von Sachsen~Teschen, Statthalters in de 
Niederlanden. An der ersten von der Geott" 

















David Bailly. 363 




















Akademie 1792 erdffneten Konkurreng, sowie an 
denen von 1796 und 1802, betheiligte sich B. und 
zewann bei der ersten einen Preis. Im Genter 


Salon von 1796 waren, ausser seiner Konkur- 
reazarboit Oedipus auf Kolonos, mehrere Land- 
sehaften in Oel und Aquarell von ihm ausgestellt, 
sod eine Anzahl landschaftlichor Zeichnungen, 
Entwarfe zu Zimmerdekorationen in der Art Pi 
Reysschoot's. Dekorativen Arbeiten 
wanite sich B. spiterhin fast ausschlicsslich zu. 
Die mythologischen Darstellungen und die Kind- 
lichen Genreszenen , mit denen er in den vor- 
telanen Hhiusern Gent's das Getiifel der Wiinde, 
Kanin- und Thiiraufsiitze schmtickte, gehiren 
titihren kleinen,, sauber und zierlich gezetch- 
s#tea Figuren zu den besten derartigen Leistun- 
se jener Zeit. Seine Zeichnungen sind noch 
‘geuviirtig geschiitzt und auch die von ihm mit 
Geniilien verzierten MUbel, die damals sehr be- 
liebt waren, werden jetat wieder, wenn sic in 
Auktionen auftauchen, wit betréchtlichen Prei- 
sea bezablt. — Im J. 1811, aus Aniass der Feier- 
lichkeiten bei der Geburt des Kinigs yon Rom, 
wurden dio Genter Kilnstler vom Magistrate 
der Stadt au einer Konkurrens aufgefordert, bei 
seleher B. die goldene Medaille gewann ; seine 
Tresarbeit, eine Allegorie auf die Geburt des 
Ysjoleoniden im Geschmack des damaligen 
Lusiismus, machte er, wie seinen Oedipus, 
de Gesellschaft flir Kunst und Literatur in Gent 
‘a Geschenk. Er starb in Gent im J. 1523. 
\Biographie nationale de Belgique. 
1865, 

















Ballly. David Bailly, hollindischer Maler, 
. (nach Houbraken} zu Leiden im J. 1584. 
Forilo setat seine Geburt in das J. 1590, Nagler 
agegen xwoi Jahre frither, jedoch ohne An- 
‘Abe eines Grundes. Sein Vater Pieter Bailly! 
var 1877 von Antwerpen nach Leiden gezogen, 
Yer als Schreibmeister, nach Houbraken auch 
asMaler, thiitig war. Er gab seinem Sohn selbst 
e erate Anleitung zur Kunst, liess ihn dann bei 
‘reques de Geyn im Stechen und Radiren unter- 
‘skten und apiiter bei Adriaan Verburg im Malen, 
4iot (oder violleicht 1602, in welchom Jahre der| 
Vater nach Amsterdam ‘ibersiodelte) ging B. 
eh auf otwa 6 Jahre zu Kornelis van der Voort 
‘edie Lehre, der »damals als der beste Portriit- 
‘ale gate (Houbraken). Im Jaliro 1608 ging or 
‘uch Italien; auf der Hinreise wie auf dem Heim- 
Ye hielt er sich Hingere Zeit in Deutschland 
‘(wo ihn ein Herzog von Braunschweig — je 
‘och vergeblich — als Hofmaler zu gewinnen 
‘xehte, Nach Leiden im J. 1613 zuriickgekehrt, 

et in Zurlickgezogenheit seine Kunsts und 
tur anfangs als Maler, splitor fast ausschliess- 
lich als Zeichner. Die gewdhnliche Annahme, 
6r 1638 gestorben sei, ist durchaus unbegrtin- 
et: mJ, 1642 malte er'den bekaunten Ginner 
it's, Jan Six (Vosmacr, Rembrandt: 
.p.384,);'ein nachher zu nennendes Bild ist 

















mitder Jahresz. 1651 bezeichnet;; endlich erwithnt 
ihn C.de Bie (1661) ausdritektich unter den leben- 
den Kiinstlern. Das Selbstportrit, welches sich 
in do Bie’s Werke findet, zeigt ihn auch bereits in 
hiherem Alter. 
|. Von den Bildnissen Bailly’s, sowol von 
‘den Gemiilden wie von den ausgefithrten Zeich- 
nungen, sind wenige erhi In #ffentlichen 
Sammlungen sind mir nur zwei Bilder bekaunt: 
das kleine Bildniss von Maria van Reigersbergen, 
Gattin des Hugo de Groot (bezeichnet und datirt 
1624)im Rijks Museum zu Amsterdam und ein 
IebensgroBes miinnliches Brustbild in der Galerie 
mG@bttingen. BeiHerrn Dumoutin Cambrai 
bbefindet sich das Bildniss eines jungen Mannes 
an einem Tische, auf dem verschiedene kleine 
Gogenstiinde liegen, »fein und glatt gemalts, be- 
zeichnet David Bailly 1951 (Notiz. von 0. i 
ler). B. zoigt sich hier wie auch in seinen Zeich- 
nungen, welche meist in Kupferstecherm: 
ausgefiihrtsind, einfuchinder Auffassung, tilchtig 
‘leissig in der Durchfithrung, am meisten dem 
































lem Honthorst verwandt; jedoch feblt ihm 
dio Frische und Lebensfilllo scinor bekanntereu 
Zeitgenossen Hals, de Keyser u. 8. f. 











Portrait des Kinstlors: Gartelbild. Se ispse px. 
©. Waumansesc. 4. Zu De Bie. 


18) Yon ihm gestochon : 

1) Eine Folge von BIl., betitelt: Bambocei diversi. 
Boz.: David Bagli.’ (Erwihnt bei Le Blane, 
Manuel.) 

2) Hot Geloof und De Hoop, mit lateintschen Versen 
wund der Bozoichnung: Bailly fect. G.v. Sehagen 
exe. Fol, (Auktion van Hulthem 2u Gent, 1809, 
No. 940.) 

3) Portrit des Herzogs de Sully. Nach Du Bols 
(Auktion Vis Blockhulzen, Rotterdam 1869). 

‘Zed 3 von Hainokon erent 

4) Bildniss von Girard Thibault, Fechtmelster zu 
Antwerpen. Gestochen 2u desson Académie de 
1Bspéo (mit 57 Kupfer gest, von 8. v, 
wert, Delf, Matha ete.)s, i. 1628. gr, Fal 

1.” Vor der Seheltt, 














b) Nach ihm gestochen: 


1) Portrit von Albertus Kyperus, Med. in Leiden 
$1655. Gest, vonJonas Suyderhoet, C. Ban- 











heynning exe, Oval Fol, 
2) Portrit von Gaspar Barlaeus, 
den, Gest. von W. Delff. kl. Pol. 
3) Portrat von Festus Hummius, Gest. von Dems, 





KL. Fol. 
4) Portrit'von Joh, Neander, Medic. in Bremen. 
Gest. von Dems. 4. 
8) Portrit von E, Serevelins, 
U. Danckers. 1648. Fol. 
6) Portrit des Dichters G. A, Brederode. 1618. 
Baste. Gest. von J. P. de Frey. Fol. 
7) Porte. von Job, Coceejus, Theol. in Letiden 
1669), Halbig. in Oval. J. Suyderhoof 
se-  Fol 
‘Ist der dritte Druck des Portraits von A. Kyper. 
No. 1. 
8) Porte, von Ant. Walaeus. Gest. von S. Savry. 





Medie. Gest. von 


564 David Bailly 














5. de Bie, Het Gulden Cabinet. p. 
Sandrart, Teutsche Akademie 1. 316. 
Houbraken, De groote Schouburgh. I. 48. 
Campo Weyerman, De Levensbeschrijvingen 











ete. I. 369. — Deseamps, La vie des peintres 
ete. I, 389. — Fiorillo, Gesch, dor z. Kinste 
UL 116. — Immerzeel, De Levens e 
Werken ete. —Siret, Diet, 2. id. — Gazette) 





des Beaux-Arts, VIII. 306—307 (Besprech- 
tung des Rildes boi Hermn Dumont in Cambrai). — 
Ch. Bla ne, Histoire des peintres. 
daise, appendice p. 3 (enthilt den Holzschnitt 
nach dem Bilde in Cambrai), 
TT. ©. Westrheene und Bode. 
Bailly. Jacques Bailly, franzisischer 
Ornamentenzeichner, Miniaturmaler und Kupfer- 
fitzer, geb. au Gragay (Cher) 1629, + 2u Paris! 
1679. Man hat von ihm zwilf radirte Bil. mit 
Blumenbouguet’s; sie sind unten links numerirt, 
und auf dem ersten liest man: Diverses fleurs 
mises en bouquets. Dessignées et Gravées par I. 
Bailly. Fol. (s. Robert-Dumesnil, Il. 89, n°. 
1-12), 
1. Bloss mit dem Namen des 
dem ersten Bl. 
IL, Mit der Adresse: N. Poilly. ex. ¢. p. 
‘Nach Basan (I, 38) radirte J. B. auch kleine Stllcke 
mit lasziven’ Darstellungen fiir Tabaksdosen 
und Schmuckkiistchen, die nicht mehr bekannt| 
tre stachen nach 
seinen Miniaturen die drei Titelbll., die zwei 
Vignetten und die auf Ludwig's XIV. ‘Tugenden 
beziiglichen 32 Devisen flir die Tapisseries du 
Roy, auf welchen die vier Elemente und die vier| 
Jabreszeiten nach Ch. Lebrun dargestellt sind. 
Paris, 1668. gr. Fol (in der unter dem Namen 
»Le Cabinet du Roys bekannten Sammlung vou 
Prachtkupferwerken.) Dio Beschreibung dieser 
BIL. findet man im Catalogue raisonné de l'oeuvre| 
de Sébastien Leclerc, von Ch. Ant. Jombert| 
(Paris, 1774, 2 Bde. 8.). I. 93 ff. 





instlers aut 











Nicolas Bailly, Sobn des Vorhergehenden, 
geb. 2u Paris 1659, + daselbst 1736. Er malte 
Landschaften und radirte nach eigenen Zeich- 
‘nungen in etwas trockener und kleinlicher, aber’ 
niedlicher Manier eine Sammlung von Ansichten| 
aus der Umgegend von Paris. Sic fibrt folgenden 
‘Titel : Livre de diversesvués des Environs de Paris 
et d'autres endroits. Présenté A. 8. A. 8. Mon- 
seigneur Le Due d’Anguien par Nicolas| 
Bailly. A Paris chez 8. Thomassin. Titelbl. und 
17 Bil. (nicht 10, wie Nagler und Le Blane nach 
Heineken angeben). Die BI. sind nicht numerirt, 
und jedes Bl iat untrzeiehnet: N. Bailly In. 
et fecit. 











E, Kollof. 

Jacques Bailly, franzisischer Maler, Sobn 
des Vorigen (nicht zu verwechseln mit seinem 
GroSvater Jacques B.), geb. um 1700, +18. Nov. 
1768, Er war, als Nachfolger des Vaters, In- 
spektor der koniglichen Gemilldesammlungen 
und verfasste den Katalog der Gemilde des 














tischer Schriftsteller machte er sich durch eine 
Refhe von Stlicken bekannt, die 1768 gesammelt 
erschienen. Sein Sobn war der durch seinen tra- 
kischon Tod bekannte erste Pariser Maire Jean 
Silvain Bailly. 

s. Jal, Dict, Paris 1867. — Bellier, Dict. 

J. J. Guisfrey 
Bailly. Ernest Joseph Bailly, s. Bailly. 


Bailly. Alexandre Bailly, franzisischer 
Portriitwaler, geb. 1764 zu Paris, Schiller Davids, 
und Mitglied der Akademie zu Marseille, wo ex 
zuletzt seinen Aufenthalt hatte. 

s. Siret, Diet. 2 él. 











Bailly. Antoine Nicolas Louis Bai 
franzisischer Architekt, geb. 1810 in Paris, 
in den Jahren 1860—66 mehrere bffentliche Ge- 
biude von ihm aufgeftthrt wurden. Aussendem: 
war er mit bedeutonden Arbeiten nameatich ax 
der Kathedrale von Bourges beschitigt  et- 
baute den Thurm der Kathedrale von Valence 
‘und restaurirte die Kathedrale von Digne. 

8. Bellier, Diet. 








Bailly, Léon Charlos Adrien Bailly 
franzisischer Maler, geb. 1826 zu Saint-Omer 
(Pas do Calais), Schiiler Cogniet's. Historische 
Bilder und Genrestlicke waren von ihm in des 
Salons von 1859—66 ausgestellt. 

s.Bellier, Dict. — Gazette des Beaui- 

Arts, V. 264, 

Bally. Joseph A. Bailly, amerikanische: 
Bildhauer, derin Philadelphia lebt. Erist Mitglied 
der Pennsylvania Academy of Fine Arts und bit 
eine Statuo Franklin's, sowie eine Statue Was- 
hington’s flr Philadelphia gearbeitet: 
Kosten der letzteren wurden durch freiwillize 
Beitriige der dortigen Schulen gedeckt. Ausser- 
dem sind von ihm ausgefiihrt zwei Marmorgrap- 
pen: Das verlorne Paradies und Das erste Gebet. 
{im Besitze des Hern H. C. Gibson), mebrere 
allegorische Figuren, Busten u. A. Gegenwirtiz 
(1873) arbeitet er an einem kolossalen Reiter- 
standbildedes Generals Grant, welches in Wash- 
ington aufgestellt werden soll. 





8. B, Kille. 

Baily, Edw. Hodges Baily, englischer 
Bildhauer, geb. 1 in Bristol, +1567 in London. 
Sohn eines Schiffsbildschnitzers. Den kaufmiin- 
nischen Beruf, zu dem er urspriinglich bestimt 
war, gab er frlhzeitig auf, um sich selbstiindig 
in kleinen plastischen Arbeiten zu versuchen. 
‘Zwei Gruppen, die er nach Flaxman's Komposi- 
tionenzu Homer ausfithrte, erregtendas Interesse 
dieses Meisters und versehafften ihm Eintrit in 
das Atelier desselben, in dem er tiber 7 Jahre 
arbeitete und unter anderm Flaxman's kolossale 
Britannia ausflihrte. Gleichzeichtig besuchte er 
die kinigliche Akademie, wo er mehrere Medail- 








_Herrmann Baisch. 


565 


























lenerhielt. Im J. 1818 begriindete B. seinen Ruf 
niteiner Statue, Eva am Brunnen, die er fiir das 
iterarisehe Institut in Bristol in Marmor aus- 
fhrte. 1521 wurde er Mitglied der Akademie 
vod erhielt don Auftrag 2ur Ausflibrung von 
Sulpturen filr den Buckingham-Palast (Reliets 
in Thronsaal, Grazion, Jiger, schlafondo Nym- 
fe). Von idealen Bildwerken, die simmtlich, 
vie die meisten derartigon Werke der englischon 
Skulptur, an einer gewissen Einftrmigkeit und 
slebendigkeit leiden, arbeitete er noch cine 
fe Anzahl; Eva auf die Stimme lauschend, 
Ferakles und Lykos, Mitterlicho Licbe, Apollo, 
VeGrazien, Der milde Jiiger (die letzten 5 flr 
4s Noeld}, Helena sich vor Paris entschleiernd, 
Silsfente’ Nymphe (flr Lord Monteagle). 
a Portritstatuen sind zn nennen: Telfort, 
inf Egremont, Sir Ast. Cooper, Sir 8. Bourke, 
‘Eevog von Sussex, Sir Rob. Peel, Nelson flr 
TafalgarSquare, Lord Holland filr Westminster ; 
‘wo Blsten: Flaxman, Byron, Brougham, Her- 
ste. 














‘Nach ihm gestochen 
Satue von J. M. W. Turner. W, Roffe se. Fol. 
In: Art-Journal, 1858. 

+ Art-Journal, 1867, — Athenium, 1867. 

un st bl. 1822. p.239. 1823. p. 340. 182 

», 360. 1830. p. 78. 1831. p. 376. 1893. p. 36. 
1845, p. 340. 1846. p. 144, 








hin, Pierre Bain, franzisischer Gold-| 
skier, gob. um 1640, + 30. Nov. 1700. Er war 
bacaders durch emaillirte Goldarbeiten bertihmt, 
‘sidesen er hauptsiichlich das émail clair (das 
duebscheinende Email) anwendete. Fiir Lud- 
vig XIV. arbeitete er um 1681 cine groGe, am 
Rude mit Schmelzwerk versehene Schaale, die 
10,000 Livres Kosteto. Sein Schwager Gédéon 
Lsgaré, mit dem er im Louvre eine gemeinschaft- 
leke Wohmung hatte, war sein Gehilfe; sein 
Sota Barthélémy wabrscheinlich gleichfallsGold- 
stinied und vielleicht der Bain, der von Brice 
1:18 and 1718 ‘also nach Pierre's Tode) erwiihnt, 
‘rd 

4 Jal, Diet. — G. Brice, Guide des etrangers 

dane Paris, 1684. 1687. 4698, 1713. 1718, 

Herluison, Actes d’sateivild artistes frangais, 

~ Gazette des Beaux-Arts, X. 155. 

II. Guiffeey. 

Bainville. Charles Bainville, franzi- 
‘scher Maler, von dessen Lebensumstinden wenig, 
‘ckannt ist.’ Siret gibt 1794 als sein Todesjabr| 
4 und fligt hinzu, dass or ein Verwandter Boi- 
‘eas gewesen und sich auf don Rath desselben 
dn Malorei gewidmet habe. Danach wiirde B., 
‘ean die Angabe des Todesjahrs richtig ist, cin 
sagewohalich hohes Alter erreicht haben, da| 
Uaileau bereits 1711 starb. Gemillde Bainville's 
od nicht bekannt; er war literarisch thiitig, 
breed einen Operntext und eine groBe Anzahl 




















4. Siret, Dict. — Didot, Biogr. untverselle. 
IS. Guiffey, 





Bair, Hans Jakob Bair, 8. Bayr. 


Baisch, Wilhelm Heinrich Gottlieb 
Baisch, Lithograph, gob. 3. Juni 1805 in Stutt- 
gart, + daselbst 3. Jan. 1863, Er kam nach seiner 
Lehracit in dem Stuttgarter Hauso F. G. Schulz 
indie Hofdruckerei von C. C. Meinhold in Dresden 
‘und hat spiiter als artistischer Leiter diesor An- 
stalt viel aur Entwicklung des Farbendruckes 
Deigetragen. Auch als er nach 26jihriger Ab- 
wesenheit wieder in seine Vaterstadt zurlickge- 
Kehrt war, pflegte er in dem daselbst errichteten 
lithographischen Institut vorzugsweise die Chro- 
molithographie. Man findet treffliche Leistungen 
dieser Art in den Jahresheften des wiirttemb. 
Alterthums-Vereins und namentlich voralgliche 
Blumen- und Fruchtstticke in der Ilustrirten 
Gartenzeitung (Stuttg, Verl. von E. Schweizer- 
bart). Nach seinem Tode wurde die Firma fort- 
jgefllirt. von seinem Sohne Otto B., geb. 4. Mal 
1840 in Dresden. Ausser Blumen- und Frucht- 
stlicken Tieferte dersolbe hauptsiichlich Genre- 
bilder gréGeren Formates in Farbendruck flr 
Amerika. Zu Anfang des Jahres 1873 verkaufte 
er sein Geschiift und siedelte nach Mlinchen ttber, 
‘um sich ausschliesslich der Malerei xu widmen, 
flir welche er sich schon frither in dor Stuttgarter 
Kunstschule ausgebildet hatte. 

‘Nach Mittheilungen von O. Batsch. 
A. Wintterin, 








‘Von ihm lithographirt : 


1) Anton, Kénig von Sachsen, stehend in ganzer 
Figur. Nach J. 0. Roesler. gr. Fol. 

2) Friedrich August, Konig von Sachsen, stehend in 
ganzer Figur. Nach C, Chr. Vogel von Vogel- 
stein. Fol. 











3) F.W. Herschel, Musiker. Nach F. Rebberg’s 
Zeichnung, 4. 
4) Valentin Rose, Chemiker, in Oval. 4. 
W. Engelmann, 
Herrmann Baisch, Landschaftsmaler, 


Sohn des Vorigen, geb. in Dresden 12. Juli 1846; 
vielleicht dor talontvollste Meister der groBen 
Lier'schen Schule. Auf der Stuttgarter Kunst- 
schule orhielt er den ersten Unterricht und ging 
dann (1868) nach Paris, wo er in der Galerie be- 
mnders dio Niederliinder studirte, und starko 
Einwirkung von der modernen Richtung des 
»Paysage intimee, auniichst von Rousseau und 
‘Dupré, empfing. 1869 kam er nach Munchen, wo 
er in die Schule Lier’s cintrat und durch sein 
ungewdhnlich gesundes und energisches Talent 
sofort die Aufmerksamkelt auf sich lenkte. Er 
withlt, die Motive sciner Bilder meist aus der 
Minchener Hochebene und besehriinkt sich am 
licbsten auf ganz cinfache Gogenstiinde, denen er 














den ganzen Reiz des Ungesuchten, Zufilligen 
und Absichtslosen zu erhalten versteht, indem 
er sie doch zu Triigern einer bestimmten, meist 
scblichten und cinftchen Stimmung macht. So 
auf der Wiener Ausstellung: Ein grliner Anger 
mit weldendem Vieh von der Morgensonne in 





566 Herrmann Baisch 


Jamos H. Baker. 

















den blendendsten Glanz silbernen Lichtes gehiillt, 
cin meisterhaftes Bild, fiir das er auch die Me- 
daille erhielt, u.a.m. Die Wahrheit und An- 
spruchlosigkeit dieser Bilder, die Gediegenheit 
der Mittel, die der Ktinstler anwendet, wie sein 
liber- aus feines Naturgeflihl sichern ihm einen 
hervorragenden Platz unter den Miinchener Rea 
listen und haben seine Bilder bereits sehr ge- 
sucht gemacht. 





Nach ihm photographirt : 


Anger mit weldendem Vieh (das im Text erwahnte| 
Bild) in: Hanfstangels Malerwerken der Miinch-| 
ner Sebale. 





Fr. Peeht, 
Baise. Arduino da Baise. s. Abaisi 
Als Nachtrag zu diesem Artikel: Flir die Kathe- 
drale von Ferrara arbeitete Arduino die Holz- 
schnitzereien des Chores und der Schriinke der} 
Sakristei, flir S. Francesco daselbst die des Cho- 
res. ImJ. 1420 erhielt er von einem Strozzi den 
Auftrag, 11 Chorstiiile ftir den Chor der Sakristei 
‘yon 8. Trinita zu Florent zu liefern, filr den be- 
deutenden Preis von 16 Fiorini doro fiir jeden. 
s. Carlo Pini, La Scrittura ds artist italiani See. 











Balsiez, Baisiez, Kupferstocher in Paria| 
in der zweiten Hlilfte des 
17. Jabrh. Auf cinigen 
(_—, der unten No. 1 genaun- 

ten Bil, kommen die 

nebenstehenden Mono- 

gramme vor, auf andern 

findet sich der verzogene| 

Buchstabe R, auch in 
‘Verbindung mit B (Royllet Baisiez). 


‘Von ihm gestochen : 





4) 20 BUL in: Les fdeles Tableaux de Vart d'écrire, 
par Royllet. Paris 1764. 4. 
2) 14 BIL In: Liartd'écrire par Rediges. Paris 1768, 





Fo. 

6. Nagler, Monogr. 1. 1932. 

W. Engelmann, 

Baixet. Juan Baixot, spanischer Are 
tekt, war 1586 am Bau des Collegium Corpus 
Christi zu Valencia beschiiftigt. (6. Figuerola.) 

'#, Llagunoy Amirola, Noticias ete. II. 3. 69. 

Fr. W. Unger. 

Baisler. Pierre Frangois Joseph Bai- 
xier, franzisischer Maler, geb. 19. Febr. 1800 
au Saint-Amand (Nord), + 1863 zu Valenciennes, 
Schiller von Momal und Aubry und der Ecole 
des Beaux-Arts. Er malte Portriits in Ocl und 
Miniatur und war hauptsiichlich in Valenciennes 
thitig. 

#, Rellier, Diet 

Bakalowler, Ladislaus 
Genremaler der Gegenwart 
Schiller der Warschauer Akademie. Er lebt in 
Paris und beschickt mit seinen eleganten, auf 




















Tunrerlichen Eifeke berechneten Bildern die Prt 
riser Salons und die Ausstellungen von Londo: 
und New-York. 


‘Nach ihm photographirt: 
Ein Duett. Unter den Photographien nach Ori. 
‘modemer Meister. Herlin. Photogr. Gesellachal. 
1872, Fol. 
5. Liitzow’s Zeitschr, 1870. Betbl. py 
1872, Beibl, $6, 1873. Beibl. p. 370. 
W. Engelmam 
Baker. John Baker, englischer Blume 
und Frilchtemaler, geb. um 1736, Mitglied dx 
kdnigl. Akademie in London. Ein Gemilde vor 
ihm ist im Rathssaal in Somerset-House. 
s, Bryan-Stantey, Diet. 


129, 18. 








Baker. James H. Baker, Kupferstecher 
au London, geb. zu Beaconsfield 1829, Sehiiler 
der Akademie zu London und Ryall’s. Erarbeitet 
meist flirdas Art-Journal, wo von ihm eine gro: 
Anzahl von Stichen, siimmtlich nach Bildwerkes. 
erschienen ist. 


‘Von ihm gestochen 


1) John Wright. Nach L. Dickinson. Fol 

2) Rev. Cobden. Nach Dems. Fol 

3) W. E. Gladstone. Nach Dems. 1864. Fa 

4) Georg’ Stephenson, Statue von E. 1. Bails 
1858. Fol. 

5) Emily of Rylstone, Basrel. von F. M. Miller. 
Fol. 1859. 

6) The Bis . Nach A. H, Dubasty. 

7) Fondly gazing. Nach G. Smith. 

8) The Mother's Treasures. Nach E. C. Barn 
1865. Bei Brooks and Sons. Fol. 

9) The first lesson, Nach ©. R. Leslie. gf. qu. 
Fol. 

10) The Doctor's visit, Nach A. E. Pla: 
qu. Fol. 

41) The Frenchand English Mothers, Nach Smith 


















in. fr. 


12) Tlope and Faith, Nach Miss Gillies 
qu. Fol 


Oral 






t den Kanstlernamen. 
igelegter Schrift. 
yy Side of Life. Nach E. C. Barnes. 





1864. Fol 
14) The son of Niobe (2u Pferde), Statue we J 
Leeb. Fol. 1852. 


Im Art-Journal, wie die folgende 

15) Musidora, Statue von R, J. Wyatt, Fol. 1852. 

16) The sister anglers, Gruppe von It. Monti. Fa. 
1853. 

17) Fl 

18) The i 
1855. 

19) Tho Nymphe of the Rhine, Statue von Schwa 
thaler. Fol. 1856. 

20) Ruth, Statue von W. Theed. Fol. 1858. 

21) Sleeping children, Gruppe von W. Geeft. Fe 
1856. 

22) Titania, Baste. von J. M. MiNlor. Fal. 1886 
‘The Hunter, Gruppe von T, Crawford. Fo 

185; 

24) Bgorta, Statue vou J. 








, Statue von R. J. Wyatt, Fol. 1853 
in love, Gruppe von W. Geets. Fel 

















H, Foley. Fol. 1857 


James H. Baker 


Poter Mich. Baklewski. 























28) Psyche, Statue von v. Hoyer. Fol, 1857. 

26) The wounded at Scutari, Gruppe von T. Ph y= 
fers. Fol. 1858. 

31) Charity, Mutter mit drot Kindern in Rundung, 
Barrel. von R, Westmacott, Fol. 1959, 

28) Ganymed mit dem Adler, Statue von B. 8. Bar-| 
tholomew. Fol. 1860. 

20) Paul and Virginie, Groppe von J. Durham. 
Pol. 1860. 

0) Genius of Commerce, Statue von G. Fontana, 
Fol. 1864. 

31) The infant Moser, Gruppe von B, B. Spence. 











Fol. 1864. 

32) Erangeline. §. P. Lynn se. Fol, 1865. 

33) The Genius of Steam, Statue (Kind it Fackel) 
won A. Rosetti in Rom. Fol. 157 





4) The Genlus of Electricity, Statue (Kind mit 
em Telegraphen), von Dems, Fol. 1870, 
'8) Mustrationen ra: Tennyson, Elaine. Dor é del 
4. 9 Bl, London 1868. 
1. Eprouves dartste. 
38) Mlustrationen au Tennyson, Vivien and Guino- 
rer, Doré del, 9 Bll, London 1867. 4. 
1 Bpreuves dartste, 











W. Engelmann, 

Baker, George A. Baker, amerikanischer 
Portitmaler, aus New-York gebitrtig und da- 
‘est wohnend, seit 1851 Mitglied der dortigen 
National Academy of Design. Er erhielt den 
ersten Unterricht von seinem Vater, (eorge A. 
8. einem Miniaturmaler, der von England nach 
Sw-York tibergesiedelt war. B. ist vorziiglich| 
‘sTrauen- und Kinderportrits ausgezeichnet und 
stirt zu_den gesuchtesten Malern New- 
York's. Werke von ihm finden sich hier in der. 
Nacantile Library, im Bositz der Herren Rob. 
ie, Marshal O. Roberts, Dr. Lenox Banks, in 
dz Sammlung des Hen. G. M. Vanderbilt. 
Andere Werke sind in Washington und Bal- 
timore, Auf der Pariser Weltausstellung von 
‘stwar er durch das Portriit ciner Dame und 
‘ia Rinderportrit vertroten 





Nach ihm gestochen : 
4) William Colgate, ‘Treasuror of the American Bi- 
Me Union. Gest. von J.C. Buttre. New-York, 











Mezzotint- 

2) Portrit des Kiin 2 — Gest, 
won J. Halpin, publizire von S. P. Avery, 
New-York, 1869. "gr. 4. 

+. Tuckerman, Book of the Artists, New-York 


IS62p. 480, — Litzow's Zeltser. 1867 
Wel, p. 192, 





S. R. Kahler 
Bakewell. Thomas Bakewoll, Zeichner| 

‘nd Kupferstecher in Schwarzkunst, war zu Lon- 

‘hn in der ersten Hilfte dos 18. Jahrh. thittig. 


‘Von ihm gestochen : 
1) Bee Conk maid. ol. 
2) The Conteast, Rrustbilder eines Traurigen und| 


Froblichen oder Heraklit und Demokrit. In Ho- 
art's Manier, In Ovalen, gr. Fol. 
W, Engelmann, 





Bakker-Korff, Alexander Hugo Bak- 
ker-Korff, Genremaler, geb. 31. Aug. 1824 


im Haag. Er besuehte, als Schiller von Com. 
Kruseman und J.B. Joseph van don Berg, dic 
lemie des Haag, von der er in allen Fichern 
ate Medaiie exile, ‘Dio hiatoreche Richtung 
seiner Lehrer sagte thm anf die Dauer nicht zu; 
sobald et solbstiindig war, trat or mit sittenbild- 
lichen Darstellungen vor das Publikum, die je 
doch anfangs nicht den erwarteten Erfolg hatten. 
Eine Zeft lang liess er desshalb die Malerei ganz 
Hegen, ward aber durch den innern Beruf bald 
wieder zur Kunst zuriickgeftihrt. Er siedelte 
nach Leiden iiber, das seitdem sein Wohnsitz 
geblieben ist. Seine Gemilde erregten jetzt die 
ligomeine Aufmerksamkeit, sein uhm mehrto 
sich rasch und heute wird B. mit Recht unter den 
ersten Kilnstlern Hollands genannt, Auf ver- 
sehiedenen Ausstellungen erhielt er Medaillen, 
er ist Mitglied mehrerer Akademieen in Bolgion 
und Holland und Ritter des Leopoldordens. 

In soinen Bildern fithrt uns der Kilnstler meist 
in den Anfang dieses Jahrhunderts zuriick, am 
Nebsten in den Kreis des wolhabenden Burger- 
standes seiner Heimath, dessen gemitthliches 
Leben er mit ebenso grosser Wahrheit, als Fein- 
heit schildert. Seine Figuren, gew0hnlich im 
Kleinsten Maa@stabe gehalten,” sind sicher und 
sauber gezeichnet, die Farbe ist harmonisch und 
lebhaft, dio Durehfithrung von soltencr Zart- 
heit. 

Seine Gemilldo befinden sich siimmtlich in Pri- 
vatsammlungon, und zwar meist in Holland und 
Belgien; manche sind nach Amerika gewandert 
(Durch Ausstellungen sind unter andern bekannt 
Die Zeltungslektiire, Der Toast, Die Verleum- 
derin, Dic Kranke.) ‘Auch die fein ausgefithrten 
Foderzeichnungen des Kitnstlers sind sehr go- 
sucht. — Er bezeichnet seine Werke: A. H. Bak- 
ker Korff, 
zette des Beaux-Arts, XXII. 19. 20. 

V. de Stuer 


Baklowski. Petor Michallowitsch Bak- 
lowski, russischer Pastellmaler und Zeichner 
des 19. Jahrh. Die Pastelhnaleroi erlernte er in 
Paris in den Ateliers von Latour und Vidal. Z 
seinen bedeutenderen Werken auf diesem Ge- 
biete gehiren die Bildnisso des Grafen L. A. 
Nessclrode, K. T. Soldatenkow's und ein Solbst 
portriit. In spiteror Zeit widmete sich B. vor- 
aiiglich dom Illustriron bedeutender literarischer 
Worke. Er lioferte Zeichnungen zu den Werken 
Stachowitsch’s; au W. J. Dahl's Ereilung vom 
Kampfe bei Sinope; 2n Ostrowski’s Lustspielen: 
sTbanoets ne upon (oArmuth ist kein Lasters) 
und »Hle w» crow cann ue eaanere (*Setz’ dich nicht 
in einen fremden Schlittens.); 2u dem zweiten 
‘Theile von Gogol’s »Meprasin aymine (+Lodto 
Seolens) 

s. Pamazanony, Marep. 4. mer. xy4om. mm 
Pocein, (Ramasanow, Mater. zur Geach, der 
Kiinsto in Russl.) Moskau 1863, pp. 278282. 

Ed, Dobbert. 









































Bakof, Julius Bakof, Landschaftsmaler, 
geb. 3. Mirz 1820 in Hamburg. Er erhiclt seine 
erste Ausbildung in Mlinchen und ging 1852, 
‘nachdem er eine Zeit langin Hamburg selbstiindig 
gearbeitet, nach Gent, wo er sich an Calame an- 
schloss. + in Hamburg 9, Nov. 1857. 





Von ibm radirt: 

1) Waldlandschatt, 4, 

2) Der Gang nach Eberfing. 8. 

5. Hamburgisches Kanstlerlex. 

sches Kunstbl, Berlin, 1V. 441. 
W. Engelmann, 

Bakotié, Fulgentius Bakoti¢, Bild- 
schnitzer, gob, im Anfang des 18. Jahrh. 2u Go- 
a im Kreise von Spalato in Dalmation. 
Seine Heiligenbilder, in Holz und Elfenbein ge- 
selinitzt, befinden sich in verschiedenen Kirchen 
und Kldstern Dalmatiens und Italiens, Er war 
Monch des Minoritenordens und starb im J, 1793 
in Umbrien, als or eben in der Kirche vor groGer| 
‘Versammlung predigte. Sein Neffe Ignatius B, 
war ein guter kroatischer Dichter. 

J. Rukubjevié, 

Bal. Cornelis Joseph Bal, Kupfer- 
stecher, geb. 1820 zu Antwerpen, + daselbst 
31, Juli 1867. Nachdem er auf der Akademie in 
Antwerpen seine ersten Studien gemacht, ging 
er nach Paris und bildete sich hier namentlich 
unter der Leitung Achille Martinet’s. Im J. 1848 
wurde ihm der groe Preis fiir Rom zuerkannt. 
Nach einem Aufenthalt in Italien und mehreren 
Reisen liess er sich in Paris nicder und begriin- 
dete seinen Ruf zuerst durch einen Stich nach 
der Versuchung des hi. Antonius von Gallait. 
Nach dem Tode des Kupferstecher's E. Corr 
wurde er 1862 an dessen Stelle zum Professor an 
der Antwerpener Akademie ernannt. Ausser den 
unten aufgefithrten Stichen ist noch zu erwithnen 
die unvollendet gebliebene Platte: Die Abdan- 
kung Karl's V., nach Gallait, 1853 erhielt B. 
Medaillon in Paris und Briissel, 1856 und 1861 
die Medaille 2. KI. in Paris und 1887 den Leo- 
poldsorden. 


Deut- 




















Yon ihm gestochen : 


1) La Tentation (de St. Antoine). Nach L, Gal- 
Tait. qu. Fol, 
1, Fast ganz vollendeter Probedruck. 
WL, Bpr, de remarque. 
AI, Br. datiste, vor aller Schrift, 
TV. Vor der Schrift, nor mit dem KOnstler- 
mimen, 
2) La bello Jardiniére 1856. Nach Raf 
Fl 








1, Remarqueabdruck mit dem welssen Fe 
ster am Hause rechts im Grunde, 





M1, Epr. dartiste, vor aller Schrift. 

IML. Mit gerissenen Kinstlernamen; dio Ab- 
dricke sind numerirt, 

IV, Mit der Schrift: »Eigenthum und Verlag 


von B, Dondorf in Frankfurt a, Mu« 


3 


Vor =H. Kelsing impr.e 
Mit dieser Bezeichnung, 














'YV. Mit der Schrift und der Bezeichnong 
SVerstilte _ galvanoplastische Pats, 
Kolnisches Kunstvereinsbl. 1858, 

‘VI. Als Hamburger Kunstvereinsbl. 
VIZ, Als Ocsterzeichisches Kunstvereinsht 
38) Jeanne Ia folle (KOnigin Johanna am Bett ies 
Gemals). Nach Gallait. gr. Fol Abiriae 
wie bei No. 1. 
4) Die Montenegrinerin und thr Kind. Nach Crer- 
mak. Fol. 
8. Lutzow's Zeltsebr. 
Miller's Kinstlerlex. 





1867. Beibt. 
Nacht, 
W. Engelnana 
Balabin, Patrikei Balabin, russscer 
Kupferstecher, gob. 1734 als Sohn eines Soldat, 
tratim J. 1749 als Schiller in die »Zeichenkanner 
bei der Akademie der Wissenschaften zu St Pe- 
tersburg. Vom J. 1755.an war er in der “Kupfer 
stichkammere zuerst Iwan Ssokolow’s, dana, nich 
dessen Tode, G. F. Schmidt's Scbiiler, det 15° 
nach Petersburg berufen wurde. 





‘Von thm gestochen : 


1) Ansichten Moskau's, nach Zeichnuspa ret 
M. Machajew. (17 

‘) Ansicht des Kreml's in Moskax ven it 
steinernen Briicke aus, gez. von N. Mi 
chajew, gest. von P. Balabin (p. i 
BasaGuwye). H. 78 mill. B, 115 wil, 

b) Der neue Kaisl, Palast im Kreml mit eo 
Galerieen des alten Palastes »C. M. ¥. 
Ml, BaaaGunes, H, 79 mill. B. 115, 

2) DieSchlacht bei Palzig, im Vereine mitN. Ss) 

lin (s. diesen), 1761, H. 463 mills. 
B, 694. 

3) Statuen am Katafalk fir »Die Bograbnissfeielch- 
elt der Kaiserin Elisabethe, 1765. (s. Prok. A 
temjew.) 

8, Posaucni 
Grav.) Mos! 














eon. rpas, (Rowinski, Rus 
11 1870, pp. 38, 40, 97, 195, 254 
"ra, Dobe 








Balaca y Canseco. D. Ricardo Balscs 
‘anseco, Maler des 19, Jahrh, in Liss 
gebildet auf der dortigen Kunstschule. Seict 
Scblachtenbilder haben mehrfach Anerkeanetr 
‘gefunden (Schlacht bei Almansa, Szone aus det 
‘Schlacht bei Bailen). 
3. Miller's Kinstlerlex. Nachtr, — Vill: 
mil, Catalogo del museo nacional de pitt 
Madrid, “3 














Juan Bautista Balagy 


Balaguer. 
, dase 


spanischer Bildhauer, geb. in Valen 
1747, ein Schiller des Francisco Estebe._ [nde 
Kldstern und Kirchen von Valenia finden se 
mehrere seiner manieristischen Werke, ein Eee 
homo im Convento del Pilar, vier Statue 
dem Hauptaltar in S. Miguel de los Reyes. 

s, Bermudez, Diccionario, 





Balan. Louis Eugéne Balan, fran 
schor Maler, gob. 1809 21 Rouen, + daselbet 
Er malte Stillleben und hauptstichlich Arch 
turstlicke, di sich durch groGe Feinkelt der Be 
handlung’auszeichnen. Von letzteren wares i= 












Balanto 


Baloowios. 569 








Pariser Salon von 1837 und in den J. 1835 und 
1812 mebrere in Berlin ausgestellt (Das Innere 
der Rircho St. Etionne du Mont in Paris, Ansicht| 
der Kathedrale von Rouen w. a.). 

— Kunstbl. 1895. p. 395, 





Balante, Balante da Tieno, Maler des 
i. Jabrh., Schiller des Cavaliere Liberi. Er 
nalte vier groBe Bilder (Jagd-und Reiterszenen) 
im Palazzo Orazio Porto zu Vicenza. 

Deserizione di Vicenza ete. I. $6. 


Jansen, 
Balass!. Mario Balassi, Maler aus Flo- 
rat, geb. 1604, + 3. Okt. 1667. Seine Lebrer| 





nna Jacopo Ligozai, ein Schitler Paolo Vero- 
dann Matteo Rosselli, zuletzt Passignano, 
leidessen Arbeiten in Rom er als Gehilfe be- 
sbiftigt war. FUr den Filreten Tadeo Barbo- 
‘xi malteer hier eine ziomlich plumpeKopie nach 
Rates Transfiguration, die sich jetzt in der 
Kaputinerkirche zu Rom befindet.. Spiiter ge- 
vaun B. die Gunst des Filrsten Ottavio Piccolo- 
isi, der ihn mit sich nach Wien nahm, wo 
Kaier Ferdinand If. sich von ihm portriitiren 
lise. Vielleicht malte er in dieser Zeit auch dic 
Yadoona mit dem Christuskind und dem kl, Jo 
lunes, ein Bildchen auf Stein, das sich jetzt 
's ter Belvedere-Galerie in Wien befindet. 
Se Zuriicksotzung, die ihm widerfubr — die 
Authrung eines bei ihm bestellten Altarbil- 
4 fir die Stephanskircho wurde an Joachim 
Soinart Ubertragen — verleidete ihm den Auf- 
eslalt in Wien; er kehrte nach Italien 2u- 
ck, wo er fir verschiedene Kirchen in Prato, 
Horenz und Empoli einebetriichtliche Anzahl 
va Altarbildern ausfllhrte (in Florens fr S. 
Mickelo eine Himmelfabrt der Maria, flir die 
Compagnia delle Stimate einen ‘hl. Franziskus, 
in Frato fir S. Agostino den hi. Nikolaus von 
ueutino, der fir eines seiner besten Werke 
alt. Ein Gemiilde Balassi’s, das Martyrium 
‘és Ev. Johannes (seine Verbrennung in sie- 
‘éndem Oel), kam nach Kastilien. In spiiteren 
‘hiten suchte er die Malweise ilterer Meister, 
ibeinem hi. Georg z. B. den Stil Diirer’s, nach- 
Fabmen und verdarb durch Ueberarbeiten meh- 
‘te seiner frithoren Bilder. 

Selbstportrat des Malers, in den Ufiizion 2u 
Floenz, Gest. von Girolamo Rossi nach der 
Zeichnung von Giox, Dom. Caropiglia, in: Museo 
Fiorentino, Serie de’ ritratti ete. 

‘Baldioucel, Opere. XII. 183. — Lanzi, 
Pit. It, 1. 208. — Richa, Chieso Fiorentine, 










































1.1420 IML. 78, 216. 224 V, 94, 327, 228) 
WU. 178, — Titi, Deser. di Roma. pp. 299, 
-— Gaetano Guast!, Aleuni quadri della 
Galeria Communale ai Prato. 
Notis von 0, Miindler. 





Jansen. 

Balat. Jacques Christophe Paul Balat, 
fraatsischer Maler, geb. 1804 zu Bordeaux, 
Aeyer, KtastiersLaxivon. I. 





+obenda 1828, Schiller yon Gros. Er malte 
historische Bilder und architektonische Ansich- 
ten, deren die Galerie zu Bordeaux und das 
dortigo Musée d’Aquitaine einige besitzt. 

s. Bellier, Dict. 





Balatri. Giambattista Balatri (oder 
Balatrio), Bildhaucr und Architekt aus Flo- 





rong, Mitte des 17. Jahrh. Nach seiner Zeichnung 
ist in Florenz die kleine einschiffige Kirche 
8. Paolo di padri Teresiani gebaut (begonnen 
1669). 

8. Richa, Chiese Florentine, 1V, 132. 

Jansen. 

Balbach, Ottmar Balbach aus Karlsruhe, 

Bildhauer und Stempelschneider, ein Schiller 
Schwanthaler’s, dessen Reliefdarstellungen, die 
kaledonische Jagd, die Kompositionen zur Odys- 
seo u. a, Anerkennung fanden. BE 

Balbi. Alessandro Balbi (oder Balbo), 

Architekt aus Ferrara, in der zweiten Hillfte des 
16. Jahrh, Nach seinem Entwurf ist die Kirche 
8. Maria della Ghiara in Reggio ausgeftthrt, 
ein Kuppelbau mit der Grundform des griechi- 
schen Kreuzes, der namentlich durch die schiine 
Anlage des Innern zu den besten derartigen Ar- 
chitekturwerken jener Zeit gehirt. Der Bau 
wurde unter Balbi’s Leitung 1597 begonnen und 
spiiter von Francesco Pacchioni vollendet. — In 
8. Maria del Vado in Ferrara erbaute B. im 
Auftrag des Herzogs Alfons II. von Este, 
dessen Diensten er stand, die elegante Vorhalle 
der Capella del miraculoso Sangue (1594). Viel 
leicht ist auch, nach Cittadelia’'s Vermutung, die 
Fassade der Universitit in Ferrara (Palazzo 
del Paradiso), die gewihnlich Aleotti (s. diesen) 
augeschricben wird, ein Werk Balbi’s. 

s. Campori, Gli artist nogli Stati Estons ete, 
p. 25. —Barotti, Ferrara, p. 144, —Baruf- 
Faldi, Le vite del pittori ete, Ferrarest. 1, 22 
=. N. Cittadella, Notizie relative a Fer- 
ara, 1864. pp. 344. 046. — Burckhardt, 
Cicerone, 3. Aufl. p. 300, 























Baleowiez. Franz Wenzel Balcewicz, 
Kupferstecher aus Wilno, Mitte des 18. Jabrh. 
Soino BIl., groBentheils Heiligenbilder, sind ge- 
wihnlich bezefchnet: Frane. Bale. — Fr. Bale. 
— Frane, Wencesl. Bale, — F. Baloewiez se. 
Vilnae. 





‘Von ihm gestochen 







mu. 
snsis in Districtu 
se. Vilnae. 8. 


3) Der hl. Joseph Kalasanty. 
4) 8. Joannes Nepomucenvs 


Fr. Bale, ac, Vile 

5) 8. Antonius Paduanus, 6. 

8) K. P. Petrus Skarga Soc. Jesu Stophani ae Sizis- 
mundi IIT. Regom Pol, concionator Apostol. — 
Frane, Baicewier seup. Vilnae 1747. Fo. 

1) Effgies S. Casimir Regi Poloniae et M. D. L. 

2 


570. Balcewski 


principis. — Franc, Weneesl, Bale. sculp. Vil- 
nae. Fol. 
8) Marie Josephe Reine de Pol. kl. Fol. 
se. Vilnae. (In der Schrift: Pancgityk 
nnalda Tiliusza, Wilno, 1746). 
Bartynoweki. 
Baleowski, E. Balcowski, Maleriniu War- 
sehau, Sie stand in Diensten Ktnigs August 111. 
von Polen und malte 1733 das Bildniss des Kings 
und seiner Gemalin Marie Josepha. 
‘Aus Nagler's handseh. Nacklave, 
Fe. W. Unger. 
Baldacci, Maria Maddalona Baldacci, 
Malerin, geb. 1718 in Florenz, + daselbst 1782. 
Sio maite hauptsiichlich Bildnisse in Miniatur 
‘und Pastell und war vornehmlich am toskanischen 
Hofe beschiftigt. Wahrend des Aufenthalts der 
Kaiserin Maria Theresia in Floren malte sie 
deren Portrit. 
Pazzi, Serie di Ritrattiete. 1. 2. 35.—Eenda 
ihr Bil ‘Maria Madd, Baldacel del, P. Ant, 
Pazzi ce. 





. Balcow. 
Regi 




















Baldassare da Siena, . Baldassare Perarsi. 


Baldassare, Baldassaro, _italionischer 
Maler, arbeitete um 1354 in Forli. Von ihm 
riihrt vielleicht das Bruchstiick einor Fresken- 
rothe im Gymnasium zu Forli her, das aus der 
Kirche di Schiavonia stammt und zu den tiich- 
tigsten Leistungen der Schule Giot 

's, Crowe und Calvaleaselle, G 

Malerel. I. 314. — Bonoli, 
(Fork 1661), p. 144. — Giov. Casali, Guidadt 
Forli, 1838. p. 71. 

Baldassare, Baldassaro Estense, Maler| 
‘und Medailleur in Ferrara, in der zweiten Hilfte 
dos 15. Jabrh.; wabrscheialich cin illegitimer 
Sprissling des Hauses Este, da er in Urkunden 
aus jener Zeit immer die Bonennung Estense 
oder de Este filhrt, nirgends aber der Name des 
‘Vators erwihnt wird, und zugleich bekannt ist, 
dass er von den Herzigen von Este in unge- 
wohnlicher Weise boglinstigt wurde. Er lebte 
in angeschener Stellung am herzoglichen Hofe, 
desass in bedentendes Vermigen und war 2u- 
letzt, wie sich aus seinem Testament von J. 1500 
orgibt, Gouverneur des Kastells Tedaldo in Fer- 
rara, Von seinen ktinstlerischen Arbeiten haben 
sich nur zwei steher begliubigte erhalten: eine 
‘Medaille mit dem Datum 1472 und das stark be- 
schiidigte Bildniss des Tito Strozzi, in der Samm 
lung Gostabili zu Ferrara, vom J. 1493. 
(Rosini und Laderchi geben nach Crowe und 
Cavalcaselle bei dem Portritt untichtig die Jah- 
reszahlen 1495 und 1499 an.) Die Malercien Bal- 
dassare’s in den Kirchen 8. Domenico (Kapelle 
Rofini), Degli Angeli und S. Maria della conso- 
lazione in Ferrara sind zu Grande gogangen, an- 
dere Bilder verschollen, — Wahrécheinlich’ von 
B. ist nach Crowe und Cavaleaselle cin dem 
Cos. Tura zugeschriebenes, mniunliches Portrit 
im Besits des Prof. Bertini in Mailand, und 










































Anton Baldauf. 





vormutlich auch das minnliche Bildnite mit 
Inndschaftlichem Hintergrund im Museum Correr 
au Venedig (No. 53), das dort den Namen An- 
‘suino’s von Forli trigt (8. diesen), ein Bild vou 
‘entachicden ferrarcsischem Ansel, bedeutend 
im Ausdruck und von groBer Feinbeit und Shire 
der Zeichnung. 

8. Laderchi, Pitt. Ferrar. p. 38. — Barut- 
faldi, Artisti Ferrar. 1. 92. S. Cite 
tadelta, Notizie rel. 7 582. — 
Crowe and Cavaleaselle, ‘of Pair 
ting in North Italy. 1. 526. 527. 











Baldassare. Meister Baldassare de 
Prata, Goldschmied, erhielt am 2. Jat. 1515 
‘ino Bestollung zur Anfertigung von zwei Taber- 
nakeln oder Reliquiarien fitr $. Antonio in Pa- 
dua. Das eine, von Silber. und vergolée. 
78 Unzen schwer, enthiilt das Bild des bl. Boss- 
ventura; dic Ornamente erinnern an die Site 
Mantegna’s. Das andere, ‘wabrscheinlich & 
Reliquiar fllr das Blut des hl. Felix, ist vo tir 
licher Arbeit. 

4. Gonzatt, S. Antonio di Pad. 1, 209,200 

p. oxary. Doc. oxy, 








Fy, W. Unga. 

Baldassare, Baldassare , Holzschoitzerit 
Florenz, um das J. 1700, arbeitete zwei Patten 
die sich im J. 1722 in der Galerie Gaburt! 12 
Florenz befanden. 

s. Zant, Enclelop. — Campori, Racedia 4° 

catal. p. 596, 
Jonen 

Baldassini. Giovanni Maria Baldas 
sini, italienischer Maler, % 29. Mirz 1610 
Schiller des Benedetto Nucel. Er malte cise 
hl. Katharina fir die Augustinerkirehe io 
Gubbio. 


s. @nalandi, Memorie ete, Serle IV. 48 


9. 
Jane. 

Baldauf. Eugen Baldauf, deutscher Lani 
schafts- und Portritmater, + um 1790 ia Mi- 
chen. Er hiclt sich liingere Zeit in den Niese- 
Janden und in Frankreich auf wud wunle 178) 
Hofinaler des Fitrstbischofs von Freising. Bisice 
seiner Bilder sind mit einem aus E und! 
bestehenden Monogramm bezeichnet. — Si 
Vater starb 1783 als hochfllrstlich Augebu- 
scher Hofmaler (vermutlich der bei Lipowsky ¢ 
withnte B., der fltr dic ehemalige Klosterkireh? 
mu Flirstenfeldbruck und die Kirche 2u Thiet 
haupten mehrere Altarbilder malte). 


©. Baldauf, Landschaftsmaler, wabrectei” 
der Sohn des Vorigen. Er pficgte site 


Bilder mit den Buchstaben C. 2. 2u bezeichne™ 


8. Naglor, Monogr. 1. 1777, — Li post! 
Bairisches Kiinstlerlex. 











Baldauf. Anton Baldauf (auch Bald- 


auff), Kupferstecher, geb. 1777 in Klagenfurt 
+1812 in Wien, Er stach in punktirter Manict 


Baldelli 


Baldi. 











und radirte Bil. nach Kompositionen H. Figer’s. 
Die ATbertina inWien hat von ihm unter Anderem 
cine gehiihte Kreidezoichnung: Herkulcs am 
Seheideweg. 
A. Ig. 
Baldelli. Francesco Baldelli, Maler aus 
Urbino, Neffo und Schiller des Federigo Barocei. 
Ermalte mach Lanai um 1580 ein Bild in 8. Ago- 
sino zu Perugia, das von Orsini dem Viviani 
rgeschtieben wird. 
s.Zani, Eneielop. — Rosini, Storia della pitt. 
Vio vi2. — Lanai, Pitt It. ML. 
Crispolti, Serittoridellocose perugine. p. 
Jansen. 
Baldenbach. Poter Baldenbach, Medail- 
ior, geb. 1762 20 Linz am Rhein, +1802 in Wien. 
Erfertigte Medaillen auf die Siege der russisch- 
‘erreichisehen Armeo in Italien, 1793 auf den 
Tol Ludwig's XVI. von Frankrefch und der 
Yxie Antoinette. (Die beiden letzteren Me- 
sullen abgebildet im Trésor do Numismatique 
#Glyptique, Med. de la Revolution. pl. 41.) 
Baichnet sind einige sciner Denkmtinzen mit 
ea Buehstaben: B.D. B., andere: BalDen- 
Bac 
&.Naglor, Monogr. 1. 1592, 1766. 











3. 








Baldensperger. Hans Baldensperger, 
‘Wier des 17. Jahth., dessen nithere Lebensum- 
siade nicht bekannt sind. In der Sammlung, 
bias du Rosey befanden sich zwei Handzeich- 
sagen desselben,, beide effektvoll in Tusche 
uf britunlichem Grunde ausgefilhrt: cine G 
‘lng Christi und eine Kreuzerhihung, die | 
‘ere mit der Jahrzahl 1621 bezeichnet. Beide 
Bi. trugen den Stempel der alten Kabinette: 
4D. und J. P. V. 


+ Katalog der Kunsteammlung dos Frhrn. C. Ro- 
las du Rosey. 





©. Clauss, 


Balder. Simon Baldor, 6. Simon Haider. 


Baldes, 5. Valdes, 





dida Monte 8. Sa- 
auer und Erzgiesser in Florez, inder 
sveiten Hilfte des 16. Jahrh. Fur den Hauptaltar| 
der Hospitalkirche in Siena verfertigte er zwei 
Engelfiguren, ber deren Bezahlung Streit ent- 
and. In dem Brief, den B. am 6. April 1585 
428 Florenz an Seipione Cibo schrieb, beschwert| 
sich dartiber, dass ein Goldschmied berufen 
‘i, ber den Werth seiner Arbeiten abzuurthei- 
lea, denn nicht jeder Ringmacher verstche etwas 
von Kunst, seitdem Benvenuto Cellini zu so 
tofem Ruhme gekommen. Aus dem Sebreiben 
‘rfihrt man zugleich, dass Baldi auch den arc! 
{ektoniachen Schmuck des Altares modellirt 
‘atte. — In Fermo ist von B. die Bronzestatue 
Papst Sixtus’ V. am dortigen Kommunalpa- 

die irrtiimlicherweise Andrea Sansovino 
Tageachricben worden ist, ein zu jener Zeit! 























durch versehiedene Lobgedi 
(Rine Toscane ¢ versi Latini da diversi Autori 
compost in lode di Sisto V. e della statua di Bronzo 
della Citta di Fermo dedicata a sua Santiti e fatta 
da Accursio Baldi Sansovino. In Fermo per Ser- 
torio Monti 1590. 4.) — Nach einem von Ricci 
itirten Manuskript von Catalani ist auch das 
‘marmorne Denkmal des Orazio Brancadoro am 
Hauptoingang des Domes in Fermo von B. aus- 
gefithrt, 

#, Gaye, Cartogeio Il, 464. — Milanosi, Do- 
comenti Sanesi, 111. 287. — Ricci, Memorie 
storiche degli artist della marca di Ancona. I, 
64, —Mazzucholl1, Gil serittor! d'talia, 1, 
a4 











Jansen. * 5 * 

Baldi. Bornardino Baldi, Maler in Bo- 

logna, +25. Febr. 1615 (nicht 1612, wie Zani 
angibt). Von Masini (s. d. Litt.) wird cine Reihe 
von Gemilden namhaft gemacht, die B. flir die 
Kirehen S. Maria do’ Servi, 8. Maria di Mira- 
monte, 8. Paolo in monte und 8. Cristina in 
Bologna ausfthrte. In 
dete or die Academia di 
zu der Zeit, wo die Carneei ihre Akac 
‘ffneten, eines gewissen Anschens genoss. B. war 
cin cifriger Sammler und hinterlicss verschiedne 
Manuskripte antiquarischen Inbalts, die von Mal- 
vasia hilufig zitirt werden, 

8. Masini , Bologna porlustrata, pp. 132. 170.563. 
— Malvasia, Felsina pittrice, passim, — 
Mazzuchelli, Gli seritori d'Italia, IL. 1, 125. 
— Zani, Eneld, — Gualandi, Memorie, 
TH. 186, 1. 164. 











Indifferenti 




















Jansen, 
Baldi, Bernardino Baldi, Architekt, Ge- 
Iehrter und Dichter, geb. 1553 in Urbino, + oben- 
da 1617. (Nicht zu verwechseln mit dem vorher- 
gehenden Maler Bernardino B.) Sein Leben wnd 
seine bedeutende literarische Wirksamkeit ist in 
den unten angoftihrten Werken von Mazzuchelli, 
Af} und Tiraboschi eingehend goschildert. Im 
J. 1580 trat B. als Mathematiker in die Dienste 
Ferrante’s II., Herzogs von Guastalla, der ihn 
1586 zum Abt (Abbate ordinario) von Guastalla 
ernannte. Von 1609 bis zu seinem ‘Tode lebte B. 
in seiner Vaterstadt Urbino. Aus den von Cam- 
pori (s. u.) mitgetheilton Dokumenten geht her 
vor, dass er in Guastalla verschiedene bauliche 
Unternehmungen des Herzogs leitete. Seine 
Ktinstlerische Bedeutung im Gebiete der Archi- 
tektur erhellt aus dem Umstand, dass die Kirche 
S. Chiara in Urbino, die, wie Pungileoni nach- 
gewiesen, von B. erbaut wurde, lange Zeit flr 
ein Werk Bramante's gegolton hat. 
s Campori. Gli artist ete. nogit stati 
p. 26, — Mazzuchelli, Gli scrittori d'Italia, 
= Affd, Vita di Monsignore Bernardino Baldi 
aa Ubi ma 1783. — Tiraboschi, Sto 
ria della Lit. It 














tenst. 





Baldi, Baldi. Bildhauer in Venedig, im 


17, Jabrh., ein untergeordueter Nachahmer Ber- 
72° 





Lazzaro Baldi. 





572, 














nini’s. Im Oratorio dey 
fst von ihm die Marmorstatue einer hl. Theresa, 
deren Herz von einem Engel durchbohrt. wird. 
Vielleicht rithren auch die beiden Engel zwischen 
den Siulen des Altares und oben das Reliof mit! 
der engelumschwebton Dreieinigkeit von ihm her. 

s. Moschini, Venezia p. 73, — Cieognara, 

Storia della Seultura, I. 108, 





Jansen, 
Baldi. Pior Maria Baldi, Maler und Ar- 
chitekt aus Florenz, um 1680 groBherzoglicher 
Obcraufscher der Bauten in Livorno und Pisa. 
In Florenz wurde nach seiner Zeiehnung 1673 
die Fontiine auf der Piazza 8. Croce ausgeftihrt. 
(Emeuert 1516.) In S. Domenico al Maglio 
ebenda malte er den bl. Dominikus, der von der 
‘Madonna den Rosenkranz empfiingt, in S. Spirito 
die Taufe des hl. Augustin. 
8. Richa, Chiese Fiorentine, 1. 39, VIL. 106. 1X. 
56. — Zani, Enelel, 





Jansen, 
Bald}. Lazzaro Baldi, italionischer Maler, 
geb. 1624 zu Pistoja, + 1703. Pietro Berretti 
groGe Berlimtheit lockte ihn nach Rom, und 
er erwarb bei diesem Meister eine Fertigkeit im 
Zeichnen und Malen, dic ihn, verbunden mit sci 
ner angeborenen Leichtigkeit im Erfinden und 
Komponiren, zu einem Hauptvortreter der Ber- 
rettini’schen Schulmanier machte. Seine Bra- 
vourstllcke in Oel und Fresko sind in den Kirchen 
von Rom, Camerino, Pistoja und Peru- 
gia sehr zahlreich. Die Belvedere-Galerie in 
Wien besitzt von ihm ein Gemilde: Der bl. 
Martin, der einen todten Knaben orweckt (s. u 
No. 13). Als Radirer ist er uns nur durch ein 
cinziges Bl. bekannt (s. unten). Im J. 1651 gab 
er cine kurze Lebensbeschreibung seines Schutz~ 
patrons, des griechischen Malers San Lazzaro 
(aus dem 9, Jahrh.) heraus, mit Kupfern nach 
igenen Zeichnungen. Ich habe dieses angeb- 
lich sehr seltene Werkchen nicht gesehen; viel- 
leicht gehiren die nachstehend unter No. 6 u. 7 
verzeichneten Radirungen dazu. 























Seine Sebrift 


Breve compendio della vita di S, 
 pittore. oma, 1681 





Lazzaro monaco 


a) Von ihm radirt 


Die Bekebrung des Apostels Paulu 
rande: DB. Savio. (nicht sAozo, wie bei Bartsch 
angogeben ist) ravLi ht wavtos, wie eben 
Aaselbst) wT. vocTOR, GRNTIUM, LAZZRRUS. MAL~| 
DUS, TISTOWIBNSIS, INVRNIT. RT, ExcUDIT, (Die 
deiden Z im Vornamen des Malors sind verkehrt 
geschrieben). kl. Fol, — B, XI. 88. n°. 1. 


Im Unter-| 











b) Nach ihm gestochen: 
1).FOnf Darstellungen aus der Geschichte Christi, 








Radirt von Lucio Bononi, 4. und qu, 4. 
a) Die Beschneidung. " Dieses Bil., unter 
rechts bezeichnet: Laz. Bal. — 1. Bou, 
wird im Katalog Winkler von Huber falsch- 


ich dem Maler selbst zugeschricben, ond 

fst von Nagler (Monogr. 1¥. Nr. 940) as 
cigenbindige »Radirunge Baidis, und ua- 
mittelbar darauf als »Kupferstiehe Booon's 
aufgethrt. 

b) Das Gebet im Garten, 

©) Dio Geisselung. 

a) Die Dornenkrénung. 

¢) Die Kreuztragung, 

2) Heilige Familie, Rechts, am Fuss 
brochenen Siule, sitet Maria und bat a thes 
SchooBe das Jesuiskind, das sie dem Joveph tis- 
reicht, Raditt son P. P. Petrucet, und vt 
diesem dem Herzog Flavio Ursino Braccanl ge 
widmet. 4, 

Jem hl. Kajotan von Thiena, Stifter des The 

neroniens, erscheint Christus mit dem Kreat 
Gest. von J. Ch. Allet. 1698, Im Unteruaie 
Wappen und Dedikazion des LF. de Rost an 
die Marchesa Girolama Ruspolt. 

4) Der hl, Jobannes de Deo, 8 
barmherzigen Brier, in Franziskanertleiiag, 
Knieend, eine Dornenkrone auf dem Kop! ot 
ein nacktes Kind auf den Armen, Onl. Get 
von B, Farjat. Fol, 

5) Der bi. Jobannes a Cruce, spanischer Rufivee 
Karmeliter. Fol, Bei Heineken. 

6) Der hi, Lazarus von Constantinopel, Méechsot 
Maler, entreisst den Ketzern die von ib t= 
malten Heiligenbilder. Radirt vou Fil. Loti, 
im J. 1692. Unten dio Dedikazion des Yess 
an den Abbste Dominico Cappello, pipstices 
Zeremonienmeister. Fol. 

7) Derselbe Hellige, im Kerker, von einem Solsten 
festgehalten, wahrend ein Henker ihm die Hinie 
verbrennt. Unten, in einer Kartusche, der Nuze 
des Heiligen, die Angabe der Kirche, wo sei 
Namensfest gefelert wird, und darunter links: 
Laze, Baldi Inu, dell; rechts: F. L, scalp, Bi 
dirang. 1. Fol, 

8) Der Apostel Lukas, auf Wolken sitzend,sebrei 
‘mit der rechten Hand sein Evangelium und mit 
mit der andern das Bildniss der Maria, Unten in 
der Mitte, anf einer Schriftrolle, Uber einer Kat~ 
tusche: Ferax cum feriunt; im Unterrande: Ac- 
caileraa dol disegno und die Namen der Kins. 
Radirt von P. Aquila. Fol. 

9) Christus zwischen Petrus ‘von Alkantara us! 
Maria Magdalena de’ Pazzi. Gest von B. &¢ 
Ballin. Fol 

10) Dic hl. Maria Magdalena de Pazzi, knieend st 
der Jungfrau, die thr in Engelbezleitang’e 

scheint und ein Schlefertuch umhangt. Gest. 101 
Bde Balliv. Fol. 

11) Der hil. Petras von Alkantara empfangt insé2 
Zelle den Resuch der Maria und des Jesuskins. 
Gest. von B. de Ballin, gr. Fol 

12) Derselbe Hieilige, in Wolken, etracbiet dis 
Kreuz, Gest. von B. Thibdoust. 8 

13) Derbi. Martin erweckt oinen Jiingling vom Toe 
Gest, von J. Axmann, far die Billeralere 
des Belvedere zu Wien, 1. kl. qu. Fol. 

14) Der hi. Petrus von Arbues, Dombert in Sar 
ssa und erster Inquisitor im Kénigreich Ar 
gonion, wird von Ketzern am Altar getidte. 

von B. Thiboust, Gio, Giacomo Resi 

1664, Fol. 

hl, Peter Regalado, Rarfisserainch, seit 

eich mit einem Gefahrten auf seinem Palin 

iiber einen Fluss, Gest. von N. Billy. 1654. Fo! 














3) 





































16) Der bl. Philippus Benizzi, in Todesgodanken. 
Anonymer Stich. Gio, Giacomo Rossi formis. 
Fol, 

17) Die bi, Rosa von Lima dberreicht eine Ros 
dem Jesuskinde, das anf dem SchooB seiner 
Mutter sitzt. Ge: B.Thiboust. Fol: 

15) Dieselbe Hleilige, knieend vor der bl. Jungfran, 
die thr auf Wolken erscheint mit dem Jesuskinde, 
welches die rechte Hand der Heiligen ergriffen 
hat und thr den Brautring an den Finger steckt, 
Gest, von B. Thidoust. 4, 

19) Dieselbe Heilige erhilt ‘einen Rosenkranz 
von dem Jesuskinde, das auf dem SchooS 
seiner Mutter sitzt, dle threrseits dem Papst 
Ping V. ein gleiches Geschenk macht. Gest, von 
B. Thidoust. Im Unterrande: Sacratissimi 
Rosarii feon, ete. Aus einer Folge der 15 Ge- 
heimnisse des Rosenkranzes. kl. Fol. 

10) Dieselbe Hellige verohrt knieend das Jesus- 
kind, das vor ihr auf einem Kissen sitzt. Gest. 
von J. David. 8. 

21) Dieselbe Hellige, mit dem Jesuskinde auf den 
Armen, erscheint Indianern, die ehrfurchtsvoll 
auf den Knieon liegen. Oben halten zwot Engel 
einen Rosenkranz ber dem Hanpte der Helligen. 
Gest. von B. Thiboust. Fol. 

22) Dieselbe Hellige, das Jesuskind anbetend, das 
sie auf den Armen hat. Oval in einem Rosenge- 

winde, Gest. von B. Thiboust, 4. 

Das pipstliche Wappen, auf einem in der Luft 
sehwebenden Erdball von zwei Engeln gehalten, 
und umgeben von vier allegorischen Figuren, 
von denen eine die Tiara mit den Schldssein auf| 
das Wappen setzt, Oben die rdmisch-katholische 
Kirche in einer Glorie, Radirt von G. Szymo- 


























nowicz. gr. Fol. — Gebirt nach Nagler (Mo- 
nogr. TV, n®. 940) zu einer Folge von fan groBen 
Follobll, desselben Kupferstechers nach einem 


Plafondgemilde von L. Baldi; ich kenne nur 
‘tas oben beschrisbeno Bl. 

34) Zwei gewappnete Frauen, Polen und Schweden, 
Aberreichen dem KGnige Johann Il, Casimir 
eine Krone und ein Schwert. Allegorie auf die 
Thronbesteigung dieses Fursten, Gest. von 
°. Bloemaert. Fol, — Oben rechts, In einer 









von Polen, Stiefbrnders des Johann Casi 

mir, als Verzierung angebracht, woron Heincken 
wunderlicherweise Anlass genommen, dieses Bl. 
seine Darstellung zur Verhertlichung Wladis- 
law's 1V, als Kénig von Jerusalem« zu benennen. 

'5) Kinder trinken aus Milchquellen, die aus einem 
Berge fliessen, Giber welchem ein Stern erschein 
Allegorisches BI. mit doppelter Anspielung aut 
das Wappen und die Person des Papstes Aloxan 
der VIL. Gest. von G. B. Boracino. Foi. 

6) Ein Philosoph zeigt einem Krieger ein an einem 
Baum im Walde aufgehangenes Siegeszetchen, 
Radirt von P. P. Petrucci. Fol. 

7) Die Helligkeit (La Clarté), Marmorstatue im 
Versailler Schlosspark. Pl. 126 im Recueil des 
Agures, groupes, thermes, fontaines, vases et 
autres ornemens ...... dans le Chateau et Pare 
de Versailles. Gost. von 8. Thomassin, Paris, 
1694, 8. Mit 220 Kupfern. 

8) Apollo auf seinem verspinnigen Sonnensagen 
mit zahlreichom woiblichen Gefolge. Radirt von 
G. Szymonowicz. gr. qu. Fol. Besteht an- 
goblich aus awel Platten; ich sah davon nur eine. 

9) Ein Soldat, mit einem geziickton Dolch bewall- 


























313 


net, stirat auf eine Konigin, die zu einem e 

wordet an der Erde liegenden Parsten hinfiteh~ 

tet, in Gegenwart ihrerjanmernden Dlenerinnen. 
Radirt von F. Luti. qu. Fol. 

30) Leo, in pipstlichem Ornat, sitzend und segnend 
(nicht edie Skulptur beschiitzenle, wie Heineken 
sagt). Marmorstatue, in einem Zimer des Ki 
pitols 21 Rom, Nach der Zeictmung des L., Baldi 

von Fr. Spierre. Fol. 

ius V., Papst. Sitzende Bronzestatue, von 

pero Scavezz!, in einem Zimmer des Paiastes 

Nad 8 

Baldi gest. von Guill. Chasteau. Fol 

82) Innocenz. X., Papst. Bronzestatue nach de 
Model! des Aless. Aigardi, in demselben Lokal 
‘wie die vorhergehende. Nach der Zelchnung des 
L. Baldi gest. von Guill, Chastoau. Fol. 

33) Mare Antonio Colonna, Befeblshaber der Flotte 
‘des Papstes Pius V. in der Seblacht bei Lepanto, 
nach der er auf dem Kapitol einen Tsiumph nach 
altsimischer Art felerte. LebensgroBe Statue, 
die thm zum Andenken dieses Triumphes in 
einem Zimmer des Kapitols errichtet wurde. 
Nach der Zefchnung des L. Baldi gest. von Guill 
Chasteau, Fol. 

34) Francesco Aldobrandint, Neffe von Clemens VII 
General der pipsdichen Halfstruppen far den 
Kaiser in Ungarn gogon dio Tirken. Leben 
robe Statue, ebendaselbst. Nach der Zeichn 
des L. Baldi gest. von Guill. Chasteau. 



























































35) Virginio Cesarini, rimischer Edelmann, Biste, 
ebendaselbst, in einer oralen Nische. Nach der 
Zeichnung des L. Baldi gest. von Guill. Ch 
steau, 


‘Auf diesen sechs Bll. (30—35), die nicht 
baufg vorkommen, existirt keine lusehrift; 
sie wurden gestochen fireine Beschreibu 
der Kunstsammlungen des Kapitols, sche 
nen aber nicht gebraucht worden 2u sei 
Im Museam Capitolinum (Romae 1742— 
1748, zwei Bde. Fol.) fnden sie sich nicht. 

36) Zwei Genien setzen auf ein mit Trophien 

geschmiicktes Titelbl, das Bildniss des Card 
Pasquale von Aragon, Vicekénigs von Neapel. 
In der Mitte der Komp ineiner Kartusche, 
Mest man: All Emise, e Remo, Principe il Sig, 
Gest, von Guill. Chasteau, 



















8. Pascoli, Vite de’ Pittort ete. Il, 153 ff. — Fil, 
Titi, Deser. delle pitture di Roma, — Hei- 
neken, Diet. — Bartsch. XXI. 88. — Le 

Blanc, Manuel. 1. 1 











E, Kolof. 
Baldi (oder Baldo). Antonio Baldi, 
Maler und Stecher aus La Cava im Neapolita~ 
nischen, in der Mito des 18. Jabrh.; nach Zani 
arbeitete er in den Jahren von 1741—1768. Er 
rar ein Schiller des Francesco Solimena und ko- 
pirte viele von dessen Werken. Von seinen selb- 
stindigen Malereien finden sich mehrere in 
Neapel. (Nach Zani ist ein Bildniss desselben 
bezeichnet: Ant. Baldus ad vivum faciebat. 
Noap. An. 1760.) Spiitor widmeto or sich, unter 
der Leitung des Andrea Magliar, ganz der Kupfer- 
stecherkunst und ieferte cinebetriichliche Anzabl 
von Stichen, meist nach eigenen Zetchnungen. 
s. Zani, Enciel. — Domentel, Pittorl Napoll= 
tani. 1V. 621, Jansen, 








874 _Antonio Baldi_ 


Baccio Baldini. 








‘Von ihm gestochen : 


1) Hi. Emilius, fir die Neapolitaner farsprechend. 
2) HU. Gregor, Martyr. 1738; Ant, Baldl foc. 


3) HI, Ignaz von Loyola, Oval. “Aut. Baldi ex 
Prototypo. 

4) HL. Philippus Neri aber Wolken, vor der Drei- 
faltighelt. 


5) Kommunion der hl. Maria von Egypten. 
‘A, Baldi del. ot se. Fol 
6) Kaiser Karl VI. Oval. Fol. 
7) Maria Aurelia Caraccioli, Nonne, Oval. 
3 Nes Gyles Meise, Fa 
9) Der Mouch Itaffaele Manca, mit einem Engel. 
Oval. 
10) Don Carlos, Kinig von Sicilien, Oval. Fol. 
W. Engelmann, 
Balding. H.C. Balding, englischerKupfer- 
stecher, flir das Art Journal besohiftigt, 








‘Von ihm gestochen: 

1) The Lurley, the Nympho of the Rhine. Nach 
einer Statue’ yon G. Herold. Fol. Ini Art 
Journal. 1569. 


2) The cross of prayer. Sechs Basreliefs ein Kreuz 
Dildend, das Vaterunser darstellend, J. Bell 
fec. Fol. In: Art Journal 1870. 

in prison. Gruppe. 

|. In: Art Journal 





4) Herewand der Wachsame, Nach der Statue von 
‘T. Brook. Fol. In: Art Journal 1874. 
W. Engelmann, 
Baldinger. Franz Heinrich Baldinger, 
Architekt in Stuttgart, gob. d. 19. Sept. 1827 in 
Zuraach, Kanton Aargau, Sohn eines Spenglers. 
Er kam im J. 1838 nach Wien und machte seine 
Fachstudien im dortigen polytechnischen Insti- 
tut. Spiiter arbeitete er im Atelier des Dombau- 





schaft fiir vervielfiltigende Kunst in Wien ra- 
dirto or mobrere BIl., fir die letztere unter su- 
deren Rabl’s Vorhang im Wiener Opernhaus. 
Nouerdings hat er sich mit Vorliebe dem a- 
rationsfache zugewendet und eigene Kompo- 
sitionen fir verschiedene illustrirte Zeitschriften 
ausgeftlhrt. 
‘Nach Mittheilungen des Kinstlers 





Baldini, Giacomello Baldini, Bildhavcr 
aus Ravenna, Ende des 14. Jabrh. Von ihm ist 
die liegende Marmorfigur eines todten Kriegers 
(wahrscheinlich des Cavaliere Guidarello Guida- 
relli), in der Stadtschule zu Ravenna. 

+ Ribufti, Ravenna, 108, 





Jansen 

Baldinl. Baccio Baldini, florentinischer 
Goldschmied und Kupferstecher des 15. Jabzb., 
der in der Geschichte der Kupferstecherkunst eine 
groBe Berilhntheit hat, iiber dessen Werke axd 
Lebensverhiiltnisse wir aber nur wenig uster- 
richtet sind. Die Anfiinge ,des (Kupferstechers 
(im modernen Sinne des Wortes) liegen fir ta- 
lien iiberhaupt sehr im Dunkeln. Herkdmmlicher 
und sehr sondorbarer Weise gilt als Erfnder 
dieser Kunst der florentinische Goldschmied 
Maso Finiguerra, von dem sich jedoch kein 
einziger Kupferstich auch nur mit ciniger 
Wahrecheinlichkeit aufweisen lisst, obgieich 
eine urkundliche Notiz meldet, dass er 1437— 
1462, zebn Jahro nach seiner angeblichen Er- 
findung, noch arbeitete. Als sein Nacbfolger 
wird gewhnlich B. bezeichnet, auf Grund einer 
Angabe Vasari’s, der im Leben Mare Anton's, 
nach Erzihlung der Legende von Finiguerra’s 
Entdeckung, berichtet: »Fu seguitato costti 








eisters Ernst an der Restauration der Stefans- 
kirehe, von welcher er eine groBe Ansicht wit 
genauester Wiedergabe der Details aufnahm 
(im Besitze des Hrn. Oskar Kramer in Wien). Tm 
J. 1859 nach der Schweiz zurliekgekebrt, erhielt| 
er bei der Konkurrenz fr das St. Jakobs-Den! 
mal in Basel fiir seinen (nachher nicht ausge- 
fuhrten) Entwurf den ersten Preis. In Stuttgart, 
wobin er 1866 bersiedelte, bekleidet er seit 1869) 
an der Baugewerkeschule eine Lehrstelle fllr 
Bauzeichnen. Seine Spe sind architek- 
tonische Ilustrationen, in denen or selbst 
Kleinstem Formate den allgemeinen Stilcharak- 
ter und die besondere Wirkung eines jeden Bau- 
werkes hichst korrekt, klar und ansprechend 
wiederzugeben weiss; 2u verschiedenen kunst- 
geschichtlichen Werken, hauptsiichlich zu denen| 
Liibke’s, hat er solche Iilustrationen geliefert. 
‘Nach Mittheitungen des Kinstlers. 
A, Wintterlin, 
Arnold Karl Baldinger, Sohn des Vo 
gen, Maler und Radirer, geb. 10. April 1850 in 
Wien. Er machte seine ersten Studien auf der 
Kounstschule in Stuttgart unter Direktor Neher 
und anf der Wiener Akademie. Fiir Litzow’s 
Zeitschrift, Liibke's Kunstatlas und die Gesell 




















(Maso Finiguerra) da Baccio Baldini oretice fio- 
rentino, il quale non avendo molto disegno, tutto 
quello che fece fu con invenzione e diseguo di 
Sandro Botticelli.« (Vasari-Le Mounier, IX. 258 

Mit dieser Stelle pflegt man eine andere 20 
yerbinden, die sich bei demselben Gewibre- 
manne im'Leben Botticelli’s findet, und wo es 
von Letzterem heisst: ». . per essere persout 
sofistica, comentd una parte di Dante, e figu’ 
lo Inferno, ¢ lo mise in stampa; dietro al quale 
‘consumd di molto tempo: per il che, non lavo- 

rando, fu cagione d'infiniti disordini alla vita su 

Miso in stampa aucora molte cose sue di disegsi 
ch’ egliaveva fatti, ma incattiva maniera, perch? 
Vintaglio era mal fatto: onde il meglio che si 
‘vegua di sua mano ¢ il trionfo della Fede di Fra 
Girolamo Savonarola da Ferrara.« (Vasari-Le 
Monnier, V. 117). 

Botticelli wird hier keineswegs auf unzwei- 
deutige Weise als Kupferstecher bezcichnet. Das 
Problematische der Stelle beruht auf der Unbe 
stimmtheit des Ausdrucks »mettere in stamps, 
der hier nicht nothwendig, wie man geglaubt bat 
mit »in Kupfer stechene 2u Ubersetzen ist, sondere 
cinfach sin Druck geben bedeuten kann. E> 
hat den Anschein, als sei Vasari dariiber ieht 











Baocio Baldini. 


575 

















iaklaren gewesen, ob Botticelli die Zefcbnungen 
fir die Ausgabe Dante's selbst stach oder von 
tiem andern Ktinstler stechen liess. Da an 
Jener ersten Stelle gesagt ist, dass Baldini alle 
‘eine Werke nach Botticelli’s Zeichnungen go- 
stochen habe, so meinte man auch, dass Vasari 
tei den Worton slo miso in stampae den Baldini 
ia Sinne gehabt, und dass die Worte »il meglio 
the si vegga di sua manor, die sich anscheinend 
suf einen Kupferstich von Botticell’s eigener 
Taed beziehen, ebenfalls nur yon einem Kupfer- 
itch nach seiner Zeichnung au verstehen scien. 
Auch aihlte chemals Botticolli nicht u den 
Kapferstechern; man belegte sonst in der Rexel 
iden altitalienischen Kupferstich, flir den man. 
‘einen Meister mit Gewissheit anzugeben wusste, 
xtdem Namen Baldini, wenn er nur mit den 
‘agst daruntor gangbaren Blittern Achnlichkeit 
late oder nicht zu sehr davon abwich. Bartsch, 
sbwobl er zugab, das Indruckgoben, wovon Va- 
wi spricht, inne sich sehr gut nur auf das 
Liefern von Zeichnungen zum Zweeko des Ste- 
«beas beziehen, entschied sich gleichwol flr die 
Meinung, dass Botticelli selbst in Kupfer gosto- 
deahabe. Seitdem wurde meistens angenom- 
nen, dass dieser Maler, bei seiner Riickkehr aus 
Bom nach Floren (um 1475 oder 1476), die Ki 
verstecherkunst eifrig getricbon und’ sich mit| 
‘ucio Baldini 2u einem gemeinsamen Geschilft 
"ebunden habe, wobei sein Kompagnon unter 
saleitenden und handanlegenden Beihillfe viel 
vet teinen Zeichnungon stach, und Botticelli 
‘etst ruweilen auch allein eine Kupferplatte 
safthrte. Welche Kupferstiche aber von diesem 
ier jenem Meister oder von Belden gemein- 
‘chaflich gearbeitet seien, lasso sich nicht mit 
Setimmtheit angeben, weil keines der aus ihrer 
Werkstatt, hervorgegangenon Bliitter einen Na- 
tea, cin Monogramm oder sonst ein spezielles 
Uiheberaeichen trago und die Behandlang der- 
selien obnehin sich sebr gleiche. Anstatt der 
friheren Etikette Baldini hatte man nun eine 
Verlgsfirma Botticelli und Baldini, die eine Zeit 
‘ng immer Zwel und immer nur Einer waren, 
indem unter Schriftstellern und Sammlern dio 
Uebereinkunft-20 herrschen schien, die Verlags. 
attikel dieser Firma ungetreunt beisammen 2u 
‘uwsen, Bald aber suchte man in dem Kollektiv- 
werk die Sel 





























ttirungen des Allein- und des Zu- 





‘Thellanzuweisen. Diese kritischen Bemithungen, 
die nach dem Vorgange des Abbato Zani in Ita- 
lien, mit Ottley in England und Rumobr in 
Deatichland ihren Anfang nahmen und yon An- 
deren dann eifrigst fortzesetzt wurden, flibrton 
4 den widersprechendsten, aber freilich von 
nit definitiver Bestimmtheit ausgesproch- 

ten Resultaten, Das Leben Christi und seiner 
Mutter, 15 BIl., welche Bartsch unter den Wer- 
Kea des Nicoleto von Modena verzeichnet, ist 
ley gencigt dem Finiguerra zuzuschreiben ; 
"wchPassavant sind sie von Fra Filippo Lippi und 














einem Schiller dieses Meistersgeatechen. Die viel- 
desprochenen 24 Ornamentenbliitter aus der 
Otto'schen Sammlung werden mit gleicher Ge- 
wissheit von Zani dem Finiguerra, von Ottley 
dom Baldini, von Passavant dem Botticelli zu- 
getheilt. Nicht einmal ber die Zeit und Schule, 
der gewisse Kupferstiche angebiren, ist man 
einig. Dio Folge der Prophoton hiilt Ottley 
flr ein zwischen 1460 und 1470 gefertigte 
Eratlingsarbeit Baldini’s; nach Passavant’s Mei- 
nung ist sie ein gediegenes Werk von der erprob- 
hand Botticelli’s, also wonigstens 20 
bis 25 Jahre jtinger. Eine andere in der Ge- 
jschichte dor italienischon Kupferstecherkunst 
noch berilhmtere Folge, die verkehrter Weise 
das »Kartenspicl des Mantegnas benannten 50 
BIL, werden , nachdem sie lange fllr eine Arbeit 
Finiguerra’s’ gegolten, von Zani und Passavant 
einem unbekannten ‘Kupferstecher der vene~ 
aianischen oder paduanischon Schule beigelegt; 
Ottley hingegen will die Hand Baldini’s darin 
erkennen, und Harzen nimmt sie fiir den Marco 
Zoppo aus Bologna in Auspruch. 

Freilich wiire es von groBem Interesse, wenn 
wir zu jedem Blatt den Urheber nennen kéonten 
Allein ‘selbst die Namen Baldini und Botticelli, 
it welchen wir gegenwifrtig dle Vorstellung det 
liltesten italienischen Kupforstecher verbinden, 
kntipfen sich an gewisse Kupferstiche nur dureh 
Vermutungen, die bei dem Ersteren allordings 
etwas Wahrscheinliches, bei dem Letzteren hin- 
gegen viel Bedonkliches haben. Einer positiven 
ind xuverhissigen Grundlage entbehren wir 
lich. Es tragon dio moisten Behauptungen, 
die sich auf diese Frage bexiehen, in der That 
‘den Stompol vélliger Willkir. 

Ottley versuchto zuerst Baldini's und Botticel- 
i's Werke bestimmt zu sondern, indem er Jedem 
eine gewisse Anzahl Kupferstiche von gleicher 
‘oder nahe verwandter Behandlung zuschrieb, 
und die Autorschaft des Malers nach der frete- 
ron, nachlissigeren Art des Vortrags be- 
stimmte. Bis auf die Kupfer zu Dante, die er 
in Botticelli’s Kontingent hineinbringt, weil 
er das Vasari'sche mettere in stampa mit +in 
Kupfer stechen« tbersetzt, vertheilt er die Stiche 
ziemlich konsequent und methodisch: wenn 
aber sein Resultat dennoch zu erheblichen 
Zweifeln Anlass gibt, so ist die von Passavant 
in gletcher Absicht unternommene, aber ohne 
alle Kritik und Konsequenz durchgeftihrte Ar- 
beit absolut zu verwerfen, Passavant beginnt 
seiner zuversichtlichen Weise: »Dass Bott 
colli selbst sich viel mit Kupferstechen beschiff- 
tigte, sagt nicht nur Vasari und bezeugon meh- 
rere mit feinem kiinstlerischen Gefuhl behandelte 
Blitter, sondern wird auch noch dadurch besti- 
tigt, dass er das Blatt, welches die »Delphische 
Sibylle« yorstellt, 4} beacichnet und damit 
deutlich seinen Namen Alessandro Botticelli an- 
kegebon hat.« Dio Stelle bei Vasari ent i 
bewerkt, keineswegs dic bestimute Aussage ¥ 



























































576 


Baocio Baldini. 








dem, was Passavant behauptet. Nach dem Cha- 
rakter der Ausfithrung, nach der Feinheit, mit 
der einzelne Theile gezeichnet sind, 

bei cinigen BIL, z. B. boi dem Richthaus des 
Pilatus, bei ‘Theseus und Ariadne, und dem 
Jagdabenteuer, wol denken, dass sie von Bot- 
ticell’s eigener Hand herrilhren; das von Pas- 
savant wabrgenommene feine Kunstgefuhl 
Wehte ich aber um so weniger fir cin zuver- 
Hissiges Kriterium halten, als er selbst Stiicke, 
die im Technischen gar nichts mit einander ge- 
mein haben und in der Empfindung sehr roh 
sind, dem Botticelli zuschreibt. Vollends ver- 
wunderlich ist, wenn er die Buchstaben 4} 
auf dem Bl. mit der Delphischen Sibylle fir 
ein Ktinstlermonogramm hilt und anf Botticelli's 
‘Namen deutet. Wer die Kupferstiche und Ge- 
wohnheiten der alten Meister kennt, der untor- 
scheidet leicht die als Monogramme gebrituch- 
lichen Anfangsbuchstaben der Ktinstlernamen 
von anderen zu sonstigen Zwecken hingesetzten 
Initialen. Ich kenne kein Beispiel, wo ein alter 
Kupferstecher auf seinen Werken den Anfange- 
buchstaben seines ‘Taufnamens in Verbindung 
mit dem Anfangsbuchstaben des Beinamens, den 
er von seinem ersten Lehrmeister fllbrte, als 
Zeichen gebraucht hiitte, wie Botticelli, der mit 
inem Familiennamen Filipepi hiess, hier gethan 
haben soll; aber davon abgeschen, schon die 
ungewdhnliche Stelle, wo die oben erwithnten 
Buehstaben angebracht sind, und der Umstand, 
dass man auf den andern Bil. derselben Folge 
nichts Aehnliches antrifft, hiitten bei Passavant 
Zweifel an der Richtigkeit seiner Auslegung er- 
weeken miissen. Jene Buchstaben, folgender- 


maBen gestellt: 3 befinden sich niimlich auf] 


dem zur Folge der Sibyllen gehirigen dritten 
Blatt, neben den acht italienischen Versen im 
Unterrande, und zeigen an, dass der Stecher 
sich in der Aufeinanderfolge der Verse geirrt 
hat. Das 4 vor dem vierten Verse bedeutet, 
dass dieser Vers, der sich dem Sinne nach an 
den aweiten ansebliesst und mit dem ersten 
reimt, dem dritten vorangehen muss, wihrend das 
4 vor dem dritten Verso besagt, dass dieser 
Vers hinter dem mit 4 bezeichneten folgen muss, 
da er mit seinem Inbalt sich diesem anschliesst 
und sein Endreim mit demjenigen des zweiten 
‘Verses gleichlautend ist (s.Verz. I, No. 27). Das 
vunzweifelhafte Monogramm Botticelli'ss, das 
Passavant entdeckt haben wollte, fllt somit da- 
hin, ist jedoch leider schon in die Monogrammen- 
lexika und Kunstschriften tibergegangen, wo es 
seine Stelle nicht so bald aufgeben wird. 


‘Nach Duchesne ist Baldini der erste floren- 
tinische Goldschmied, der Platten fiir den 
Abdruck auf der Presse gestochen hat. Seine 
Thitigkeit wird gewdhnlich 1460—1485 ange- 
Sotzt; aber das ist nur Vermutung. Die thm 
altherkOmmlicher Weise sugeschriebenen Kupfer 
zum Monte Sancto di Div und zum Inferno des 
























Dante sind von 1477 und 1481. Man kann zuge- 
ben, dass B. die ebenfalls unter seinem Namen 
gangbaren Propheten und Sibyllen mebrere Jahre 
vorher gearbeitet hat; doch lisst sich nicht glau- 
ben, dass sie bis 1460 curiickgeben, zumal da 
sic in technischer Bezichung mit den Kupfera 
von 1477 und 1451 villig tbereinstimmen , und 
unter den Propheten zwei nach dem altdeutsehes 
Meister von 1466 kopirte Figuren vorkomme: 

Verz. I, No. 15 und 22). Wenn aun, wie fax 
aligemein angenommen wird, Finiguerra. scbot 
1452 das Kupferstechen und Kupferdrucken er- 
fand und die ersten der vermeintlichen Werke 
seines unmittelbaren Nachfolgers, hoch angesetzt, 
um 1470 erschienen, welcher Kontrast zeigt sich 
dann zwischon dem kleinen Vorrat von italie- 
ien Kupferstichen des 15. Jahrh. und dem 
Reichtum der von alten deatschen Meistern 
derselben Periode hinterlassenen Bliitter. Ich 
weiB wol, man pflegt die sogenannten »Niellew 
mit in Rechnung zu bringen, d. h. die Abdrieke, 
welche die florentinischen Goldschmiede, ror 
dem Einschmelzen der Niellomasse in die cinge- 
grabenen Vertiefungen, von ihren gravirtea § 
berplatten auf Papier abzogen. Die Anzahl die- 
ser Niellen ist aber gleichfalls iuBerst geringe, 
weil der Goldschmied flir seinen Privatgebrauch 
nicht mehr als einen, bichstens zwei Abdricke 
machte, die auf seinem Arbeitstisch liegen blie- 
ben und groBentheils verloren gingen. Duchesne 
beging einen argen Missbrauch, als er in seinem 
Essai sur les Nielles (1825) diesen Namen auf 
eine Menge kleiner Blitter ausdehnte, welche 
den ersten Ansatz zur Entwicklung der Kupfer- 
stecherkunst und einen eigenen Abschnitt fir 
ihre Technologie begriinden soliten. Er be- 
schreibt mehr als 400 Niellen, welche Passavant 
in seinen Zusiitzen auf den doppelten Bestand 
bringt. Genau zu bestimmen, was unter Niellen 
zu verstehen sei und wodureh sich dieselben vou 
Kupferstichen unterscheiden, daran dachte we- 
der Duchesne noch Passavant. Unter den vou 
thnen aufgeziihlten Blittern befinden sich viel- 
leicht keine dreiGig eigentliche Niellen; bei wei- 
tem dio meisten sind gew0hnliche Kupferstiche 
und von diesen nur dadurch verschieden, dast 
sie unter falschem Namen in Auktionskataloge 
cingetragen und auf Kosten reicher Sammler 1 
fabelhaften Preisen hinaufgeschwindelt werden. 
Diese angeblich iltesten Druckproben der flores 
tinischen Goldschmiede sind nicht dlter, sehr 
linger, als die Kupferstiche, die man mit Baldi 
‘und Botticelli in Verbindung bringt. 

Bei den Versuchen, die beiden Meister nach 
der Art und dem Werth ibrer Stiche zu charakte- 
risiren, kommt B. in der Regel am schlimmsten 
weg. Bartsch hiilt yon ihm wenig oder Nichts. 
Sein Stich ist schlecht. Seine Formen sind aus- 
gedriickt durch stark markirte Umrisse mit einem 
‘Ansatz dinner Schattirungen, die aus feinen, 
kunst- und geschmacklos sich ‘krenzenden Stri- 
chen bestehen, und ds manche Theile, wieKipfe, 
































_Beocio Baldini. 


577 














finde und FAGe, gar nicht schattirt sind, 80 
gleichen seine Kupferstiche kalligraphischen 
Folerceichnungen, dio gemeiniglich nur cin 
twockenes, hartes, kaltes, fades Machwerk ohne 
lisltung und Wirkung darbicten.« Ottley ver- 
theidigt B. gegen Vasari, und meint, der Letz- 
tere habe sehr fibertrieben, wenn er dem B. 
Sdwiche vorwerfe in einem Theile der Kun 
vorin die Meister der florentinischen Schule je~ 
lersit ihre gréBte Stirke bewiesen hiitten. 
Vaar's Worte werden aber von Ottley sowol, 
‘vie von allen andern Kunstschriftstellern falsch, 
¢h au buchstiblich verstandon; sio sagen 
sid, dase B. Uberhaupt wenig zeichnen konnte, 
‘nue dass er im Figurenzeichnen, imKompo- 
sive figurenreicher Darstellungen unbeholien 
wz. Die Goldschmiedo, in Italien wie in 
Ieaschland, waren gelernte Zeichner, meist 
ster nur fir das Verzierungefach, fiir Blumo 
Uiter- und Rankenwerk, und wenn auch d 

















Fuenwerk in einem govisson MaGe zu ihrer 
Tratis gehirte, so verstandon sio sich doch auf 
‘as freie Zetchnen und Zusammenstellon von Fi- 
wea in der Regel nur wenig. Dies war, wie 
‘sxceint, bei B. der Fall, einem mittelmiBigen 
Susthandwerker von ihnlichem Sehlage, wie 
indoutscher Zeitgenosse Iarahel van Meckenen. 

Pussavantspricht oft von Baldini'sStichmanier, 
Ye jedoch anzugeben, worin sie bestoht. Die 
Knferstiche, die er ihm zuschreibt, lassen we- 
‘iswens drei verschiedene Arten der Ausfthrung 
ttleonen; er bezeichnet sie, ohne jede nihere 
Fetimmung, als Arbeiten aus verschiedenen 
Perioden des Meisters. Ueber Botticelli’s Stich- 
uetlode iuBert er sich folgendermaGen : »Sandro 
Suticelli pflegte seine Umrisse sohr tiof und 
emshart, aber mit vielem ktinstlerischon Ge- 
fiileinauschneiden, Seine Kupferstiche erkennt 
‘a sehr leicht an ‘dem grUBeren Verstindniss 
ter eichnung, hauptsiichlich in den Konturen. 
Was thn unter anderem- von Baccfo Baldini 
tatercheldet, ist die besonders in seinen feinen 
Krewschraffirungen hiiufig angewendete kalte 
Nadel (cin damais noch gar nicht vorhandenes 
Handwerkszeug !]. Er bediente sich dieser Stich- 
suxier bei seinen Folgen der Propheten und Si- 














Yyilen, yornehmlich aber bei seinen Kupfern 2u_ 
Tante« (Pass. V. 27.) Da, wo or diese Ku- 
vler beschreibt, ist er anderer Meinung. Botti-| 
‘eli soll zwar die Zeichnungen dazu geliefert, 
‘eer an den wenig gefllhlten Unrissen und an 
‘a unbestimmten Schraffirungen des Stiches 
einen Antheil haben, und etwas weiterhin er- 
lint Passavant, dio’ groBe »Himmelfabrt der 
rine, ein in der Zeichnung barbarisch rohes 
‘ol im Stich wabrhaft brutales Blatt, fur Bott 
‘els Hauptwerk! (Verz, I, No. 55). Begreife, 
Yetkann, dieso leeren, einander widersprechen- 
ta und doch jedesmal mit der Miene der Un- 
it auftretenden Bebauptungen. 
weil, wio sehwer es schon hiilt, uber 
‘anche Rupferatiche dos Mare Anton und seiner 
Meyer, Ktaalle-Lexikon. 11, 














beiden vornehmaten Schiller richtigen und zu- 
verlissigen Aufschluss zu erhalten; solito dies 
nicht noch weit schwerer sein, bei den Werken 
aweier iilterer Meister, von welchen die fritheste 
schriftliche Usberlieferung den Einen allerdings 
Kupferstecher bezeichnet, obne jedoch einen 
einzigen soiner Kupferstiche nambait zu machen, 
wibrend sie sich ttber den anderen so undeutlich 
auslisst, dass wir ungewiss bleiben, ob er tiber- 
haupt jemals in Kupfergestochen hat? Ueber den 
florentinischen Kupferstichinkunabeln schwebt 
ein flir uns undurchdringliches Dunkel, in wel- 
chem wir dureh die Aufkliirungen jener gelehr- 
ten Ausleger nur noch mehr irre geleitet werden. 
Vielleicht gelangen ktinftige Forscher 2u ge- 
wuerer Kenntniss Uber die Meister dieser ge- 
heimnissvollon Blitter; vor der Hand milsson 
wir auf eine bestimmto Benennung der einzelnen 
/Stiche verzichten, Ich stelle sie siimmtlich unter 
einen gemeinsamen Gesfehtspunkt, will sie aber 
nicht in einen Topf werfen, sondern nach der 
mir angemessen scheinenden Weiso ordnen. Zu- 
vor einige allgemeino Bemerkungen tiber dio alt- 
florentinischen Kupferstiche im Vergleich mit 
den altdeutschen, 

‘Was jene von diesen am auffallendsten unter- 
scheidet, ist der Inhalt der Darstellungen. Der 
erste Gebrauch, der von der neu erfundenen 
Kunst in Deutschland gemacht warde, bestand 
inmassenhafter Anfertigung von Heiligenbildern, 
die fast ausschlieGlich auf den religitsen Bedarf 
der unteron Volksklasson berechnot waren; in 
Italien dagegen verlangte nicht so sehr die An- 
dacht, als der Sinn flr feinen Luxus, das Wol- 
gofallen an kitnstlerischer Ausschmtickung aller 
Umgebungen des Lebens solehe godruckte Bil- 
der, dio sich mit ihrem Kaufpreise und Inhalt 
mehr an die hiheren und gebildeteren Stinde 
wandten. Mit der Wolhabenbeit und Frethelt 
der Stidto war Italien am Schluss des 15. Jahrh. 
auch an geistiger und geselliger Bildung den 
Lindern diesscits der Alpen vorausgekommen; 
die Formen einer hvher entwickelten Sitte, die 
duroh eine schinere Volksnatur unterstiitzt war, 
das Elegantere und Vornehmere in Tracht und 
Haltung zeigte sich auch in den Figuron jener 
Blitterfolgen, welche die Typen der deutschen 
Reichsstidte an Feinheit, Anmut und einem ge~ 
nm Anstand bei weitem Ubertreffen. Dem 
shenschlag, wio er sich in den Stichen des 
Meisters von 1466 und Martin Schongauer's dar- 
fehit os nicht an Lebenskraft und Origi- 
aber die Gestalten sind unschin, oft 
hiisslich, Stellungen und Bewogungen eckig, die 
‘Trach schwerfillig und steif. Unter dem Im- 
puls eines verjtingten Lebensgefithls hatte 
damalige toskanische Kunst sich der Fesseln des 
Mittolalters schon in vieler Beziehung entledigt 
und eine freiere Bewegung errungen. Dio altfio- 
rentinisehen Kupferstiche sind Erzeugnisse diesor 
Friihrenaiseances. Neben den Gogenstiinden der 
Bibel und Legende, der mystischen Dogmatik und 

iy 





























578 


___Bacoio Baldi, 





























Symbolik sehen wir die Gestalten der klassi 
schen Allegorio und Mythologie aufkommen, 
welche schon Dante in’s Christliche eingeftihrt 
hatte und die nun, bald mit jenen, bald mit an-| 
dera, oft weltlichen Gegenstiinden In Bozichung, 
gosetzt, sehr merkwilrdige Kunstprodukte ent- 
stehen lassen. Allerdings entwickelte sich die 
Eigenthilmlichkeit dieser neuen Geistesrichtang 
in den Kupferstichen nicht zu iihnlicher Vor- 
trefflichkeit, wie in don gleichzeitigen Gemilder 
aber kinnen sie auch nicht gleichon Werth und 
gleiche Wichtigkeit mit diesen beanspruchen, 50 
findet sich unter hnen doch manches interessante 
und gehaltreiche Blatt. Die Auswahl und Ver- 
einfuchung der Naturformen, das oft gliickliche 
Streben nach Schénheit der Linien, nach Witrde 
und Anstand der Bewegungen, nach edler Anord- 
nung des Faltenwurfs bezeugen hier gleichfal 
einen auf hihere, idealere Voralge gerichteten 
Sinn; auch in dieser rein ktinstlerischen Bezic- 
hung sind die altforentiniseben Kupferstecher 
den gleichzeitigen deutschen weit berlegen. 
Im Technischen aber, in der Geschicklichkeit, 
wit einer gewissen Quantititt von Schwars und 
Wei die Stirke und Schwiiche einer Farbe an- 
zugeben und damit Helldunkel hervorgubringen, 
in dem manchmal schon golingenden Bemlthen, 
mit dem Grabstichel die verschicdenartigen 
Kleiderstoffe und Naturbestandtheile auszu- 
driicken, in der Manipulation der Druckpresse, 
kurz in allen Stilcken, dfe zum Handwerk gebi'- 
ren, kinnen dio Italioner sich nicht mit den 
Deutschen messen, und sind daher auch nicht 
alsthre Vorgiinger anzuschen. Nurdaringleichen 
sich die alten Meister belder Linder, dass sie 
sich auf die Behandlung der Kipfe und Hindo 
nicht so gut verstchen, als auf die Bearbeitung 
der Nebensachen, namentlich der Verzierungen 
an Gebiiuden, Kleidern, Waffen, Hausrath und 
Schmucksachen aller Art, die mit ihrer Ueber 
fille und ihrer sorgsamen, in's Einzelne gehen- 
den Durehftthrung auf Goldschmiedewerkstitten 
hinweisen. 

‘Wie ansprechend daher auch die florentini- 
schen Kupferstichinkunabeln durch den Stil der 
Anordoung, durch den Inhalt und Geist der Er- 
findung flir den Kunstfreund sind, so machen 
sie doch von technischer Seite cinen wenig giin- 
stigen, oft missf¥lligen Eindruck. Deutlich lassen 
sich zwei Arten der Ausflibrung unterschei- 
den. Welche der beiden Manteren als die frtthere 
angeschen werden muss, ist achwer zu sagen. 
Jabreszahlen haben die hierher gehUrigen Bitter 
nicht, und die Bestimmung ihrer Entstehungs- 
zeit nach der Verschiedenheit des Stils und den 
bald groBeren, bald geringeren Rohheiten und 
Unbeholfenheiten der Technik bleibt etwas sehr 
Unsicheros., Der technische Entwicklungsgang 
der Kupferstecherkunst lisst sich in Italien 
nicht s0 genau verfolgen, wie in Deutsch- 
land. Hier ist urspriinglich nur efne Manier 
vorherrschend, nimlich die mit den feinen, 


























engen, rautonfUrmig sich krourenden, in fie: 
Strichelchen und Pankte auslaufenden Sehr; | 
rungen, welche der Meister voo 1466 auertits | 
Werk setst, Martin Schongauer weiter ausilie 
und Albrecht Diirer sur huchsten Vollkoune- 
hit bringt. In Italien nichts Achnliches. Wet 
macht sich bei der Ausfthrung der gleichiie 
arbeitenden oder sufeinanderfolgenden azz 
Stecher woniger das Gemeinsamo als das Yer 
schiedenartige, nicht sowol Fortschrittalsiti- 
stand bomerklich. Mantegna vorbesserte & 
trockene und harte Stichmanier Pollajuolos, 
dem er zwischen dor Lage seiner schriigen T- 
rallelstriche feinere Mittelstriche etwas sie! 
anbrachto und, auf solche Art seinestarke Seat: 
tirung mildornd, Halbtine und Helldunkelbe- 
wirkto; er fand in dieser Behandlungswese 
viele Nachfolger, unter denen aber keiner "it 
der Uboribn hinausging, Za Anfang des 16. Jab 
sind die in Italion gangbaren Stichmanieren wt; 
0 unreif und unselbstindig, dase man sie at} 
ub, als Albrecht Ditrer's Kupferstiche dott 
Kannt wurden, in denen sich dle Striche sti 
den Formen, dic sie ausdriicken sollen 
mannigfachston Weiso schwingon und unter. 
Gio.Antonio von Brescia, Zoan Andrea, Nise? 
von Modena, Gio. Battista del Porto, Bentet 
Montagna, Girolamo Mocetto, Mare’ Antosisit 
seiner ersten Zeit, beeiferten sich, die Bil as 
doutschon Meisters nachtustochon , xu studi. 
und sich seine Stichmethode a eigen oder 1. 
nutzo zu machen, — eine Eracheinung, die ut ; 
erklitlich bliebe, wenn die Kupferstecherkusst | 
‘us Italien nach Deutschland gekommen wire. | 
Die beidon in Floronz gebriuchlichen Mazie- | 
ren, gleichmiGig befangen nd eintinig, entbe- | 
ron noch aller malerischen Wirkung und fee | 
Nitancirangen, und begniigen sich fir Forme | 
und Umrisse ledigtich mit der Angabe des No | 
wendigen. Die Stiche machen den indrack rt 
Federzeichnungen; die einen sind bret wa 
fllchtig hingeschricben, die andern fein wi 
‘omsig gestrichelt. Man iat demnach eine feixt 
und cine breite Manier au unterscheidea. Bel 
der orsten sind die Striche, welche den Schattes 
bilden, kunst- tnd zwanglos gelegt, oft mit a2 
dern Strichen gekreuzt, ohne sich aber in be- 
stimmten Krilmmungen’ den Kirperformea mi 
Falton anzuschmiogen oder sich mit abgebmebt- 
nen Strichelchen und kleinen Punkten ins Litt 
ma vorlieren. Dio bald zu seicht, bald utiefse 
schnittenon Schraffirimgen bewirken bisweie: 
grelle Gegensitze von Hell und Dunkel. Die 
guton und frischen Abdrilcke, die einzigen, msc? 
denen mau die ganze Feinheit und Zartheit dic 
ser Manier beurtheilen kann, sind sehr sete. 
aus dem Grande, weil diese Art von Stichen sch 
beim Drucken schnell abnutat und sehr bald dt 
Blume des Abzugs verliert. Das Erdreich ist 
nit sprotsonden Kleinon Pflanzen und Kricter> 
vereiert, die aber nicht 80 hiiufig und reieblich 
angebracht, auch nicht 20 nett, e0 zierlich ge 




















Baccio Baldini. 

















seichnet und so ausfllbrlich behandelt sind, wie 
suf den Kupferstichen des Meisters von 1466. 
Bei den grbBeren Formen dor Vegetation geht 
dig Arbelt mehr ins Einzelne, versteigt sich aber 
sieht tiber das Konventionelle. Man orkennt 
‘arunter Cypressen, Orangen, Tannen und Eiben, 
die wie die geschnitzton Biume dor Nirnborger 
Spielzeugschachteln ausschen. Die entfernteren 
Biume und Gebiischo haben das Anschen groGer 
Hupilze oder kleiner Heuhaufen. Die Wolken 
eichen linglichen, an beiden Enden sugespitz- 
ten Blittern, sie kommen nicht hiufig vor. Die 
muichendston Kupferstiche dieser Manier sind 
‘ie Propheten und »Sibyllen«, das »Richthaus 
4s Pilatuse, «Theseus und Ariadnor, das ~Jagd- 
stateuers, das «Lehrbilderbuche und die «Gol 
imiedverzierungens. Mit Recht werden sie 
énselben Meister, gewdhulich dem Baldint, 2u- 
gechrieben. Will man, nur der bequemeren 
Baichnung wegen, den schon herkémmlich 
sevordenen Namen dieses Ktnstlers flr sic bei- 
‘ehalten, 0 ist dagegen nichts cinzuwenden; 
sur muss man nicht, wie Passavant, so viel elen-| 
des Machwerk, das technisch und iisthetisch gar 
sichtsdamit gemein hat, auf Rechnung der »Bal- 
‘isisehen Maniere sotzen. 

Wasdie Technik der broiten Manior betritt, 
‘oigt dieselbe einen derben, manchmal brat 
\n Grabstichel. Dio Kupfersticho dieser Art 
‘elblo mit einer Lage paralleler Striche von 
skiger Richtung oe Quorschraffirangen 
statirt, die, glefch dick und gleich weit meben 
ender gezogen, schroff gegon das Licht ab- 
bechen. “Das Landschattliche ist hier iirmlich, 
e Abstufungon des Terrains sind nur mit| 
icten krummen oder schriigen Strichen, bis- 
veil auch in bloGem Umriss angedeutet ; sogar| 
xErdreich des Vordergrundes ist scbr kiirglich 
‘gestattet. Die Luft ist hiufig ganz unbe- 
wikt; wo Wolken vorkommen, haben sic cben- 
fais die ovale Form mit spitzen Enden, sind 
den Rindern gekriusclt. Auch dic 
Bane haben die schematische Form, wie bei 
(er vorkergehenden Manier. Eine ziemliche An- 
‘ub von Kupferstichen dieser breiten Manier| 
Winl von Ottley dem Botticelli beigelegt; ich 

nich aber nicht entschliessen, der Mei- 
‘ag dieses sonst 80 scharfsichtigen und be- 
‘wunenen Kunstschriftetellers beizutreten. Der! 
Unstand, dass er mebrero von diesen theilweise 
‘sehr groBen und seltenen Kupferstichen in seiner 
tigenen Sammlung hatte, becinflussto, wie cs: 
ehcint, sein Urtheil. Ganz unbefangen, hitte er 
few Anstand genommen, soleho rohe und 
‘SbrikmiiBige Grabstichelerzeugnisse einem Mei-| 
er anfzubilrden, dessen Bilder ein so sorgfil-| 
‘ges Streben nach Formeneleganz. in allen Ein- 
telheiten beseugon. Am passondsten wilrdo 
‘dete Manier nach Pollajuolo benannt, mit des- 
te Behandlungsweiso sic tibereinstimmt , frot- 
lich ohne dieselbe an ktinstlerischem Geist, an 
Strenge der Modellirung und Zeichnung 2u’ er- 
































reichen. Es gibt jodoch cine Abart 
nier, bei welcher der Grabstichel anit grUBerer 
Geschicklichkeit gohandhabt ist: die Schatti- 
rungen sind auch nur mit einer eiuzigen Strich- 
lage bewirkt; aber die Striche sind dinner, 
und dazwischen sind Mittelstriche eingestreut, 
nach der Art Mantegna’s, die offenbar zum 











sio gleichon zusammengruppirten F 
steinen oder Erdklumpen, welche gerade, spitz~ 
auslaufende Striche als Unterlage haben, Das 
aLeben Christi und seiner Mutters, 15 BIL, 
Fadia ietecrayrlnpa ete etree 
trarkas, die »Predigt des Fra Marcor sind Kapi- 
talblitter dieser Nebonmanier. 

GewUhnlich behauptet man, gewiss wit Un- 
recht, dass dic iltesten italienischen Kupferstiche 
mit dem Reiber oder Cylinder, dem Druckwerk- 
zeuge der ersten Kartenmacher nnd Briefdrucker, 
hervorgebracht seien. Dass Finiguerra im J. 
1452 von seiner borithmten, noch jetzt in dem 
florentiner Kabinet vorhandenen niellirten Pax 
einen Abdruck anf Papier zog, ist gowiss: 
hiltte er auch Kupferplatten flr vielfiltigen Ab- 
druck gestochen, so wiire cin Druckapparat ihn 
unentbehrlich gewesen und das Kupferdrucken 
in Italien nicht 25 Jahre und liogor nachher in 
dem unvolikommenen Zustande geblieben, wel- 
chen die Kupfer zum Monte Saneto di Dio und 
zum Inferno des Dante zeigen, Dass die altita- 
Vionischen Kupferstiche, namentlich diojenigen, 
die man noch immer fir Reiberabdrlicke aus 
gibt, von der Prosse abgezogen wurden, zeigen 
dig deutlichen Spuren von dem Eindruck des 
Plattenrandes. Zugleich aber lohrt der Augen- 
schein, dass die altitalienischen Stecher, die ihre 
eigonen Drucker und Verleger waren, nicht blo8 
mit der Handhabung der Presse, sondern auch 
mit allon Zubereitungen fir den Druck nur un- 
gentigond bekannt waren, Zur Zeit, als die 
Blitter des Meisters von 1466 und des Martin 
Schongauer sauber, klar, kriftig, sogar brillant 
von den Platten abzezogen wurden, wou die 
ungleich griBere Schiirfo und Festigkeit des 
Stichs dieser Meister jedenfalls ein gut ‘Theil 
beitrug, sind die Kupferstiche in Italien meist 
schmutzig, matt und stumpf gedruckt, als ob 
man das Auflegen und Abwischen dor Platten 
nicht gehirig verstanden hiitte. Auch fehlte die 
Kenntnias des Abschleifons der Platten, weil an 
den ausgelschten Stellen die Ueberbleibsel des 
urspriinglichen Stichs noch mebr als billig 2u 
sehen sind. Das Abdrucken geschah anfangs mit 
‘einer blassen bliulichen oder britunlichen Druck- 
farbe, nachher mit kriftigorem Schwarg. 

Im Nachfolgenden sind die dem B. und Botti- 
colli herkdmmlich zugeschricbenen Stiche nach 
der bezeichneten Verschiedenheit der Behand- 
lungsweiso in zwot Klasson cingotheilt. Bei den 
Kupferstichen der ersten Klasse (der feinen Ma- 
nier) bin ich ausflbrlicher gewesen, weil Uber 
i3* 























580 Baoclo Baldini. 








den Inhalt derselben bisher wenig gesagt wor- 
den ist und selbst dieses wonige mancher Berich- 
tigung bedurfte. Wennich dabei auf Passavant’s 
irrige Angaben, auf soine Vermutungen und Pa- 
radoxien hauptsichlich Riicksicht genommen 
und sie weitlinfiger besprochen habe, als viel 
leicht Manchem recht scheint, so ist der Grund 
kein anderer, als weil in Privat- und sogar in 
Sffentlichen Sammlungen dio Inkunabeln der ita- 
lienischen Kupferstecherkunst nach seinem Ver-| 
zeichniss geordnet und numerirt sind, und alle 
Auktionskatalogo sich darauf als auf die héchste 
‘Autoritit beziehen. 

Bei den BIl., die ich nicht aus eigener An- 
schauung, sondern nur aus Abbildungen oder 
Besehreibungen kenne, und bei denen ich daher 
fremdem Urtheil folgen musste, beschriinkte ich 
mich auf bloBe Nomenklatur oder kurze Zitate. 
Sie sind durch ein N. G., dh. Nicht gesehen, 
bezeichnet. 














Verzeichniss 


der gew0hnlich dem Baldini und Botticelli 
augeschriebenen altflorentinischen Kupferstiche. 


I, Peine Manier (herkGmmlich Baldint sngeschrieben). 
A. Bibel und Logende. 


|—24) Die Propheten, Folge von 24 Bil. 8. Ausser 
grossen und kleinen Propheten umfasst diese 
Folge dic Patriarchen und andere alttestament- 
liche Gestalten, welche der christlichen An- 
schauung als Vorboten und Vorherverkindiger 
Christi galten, Im Unterrando der Abdriicke des 
ersien Plattenzustandes beflnden sich acht den 
Gogenstand erklirendo und in unkultivirtem, 
mit Lateinisch vermischtem Italientsch abge- 
fasste Vorse in Unzialbuchstabenschrift. Die In- 
achriften, in orthographischer Hinsicht immer 
sehr mangelhaft und zu Anfang wie am Ende 
anstatt der Punkte, oft mit Schndrkeln und 
einem Zierwerk verschon, haben das Cha- 
rakteristische, dass die B, Q und Z zu Anfang 
wie in der Mitte der Worte klein als b, q und 3 
gebildet und das grofe 8, wie das Kleine 3 bel- 
hnahe immer verkehrt (2, &) gestochen sind. 
Bartsch hilt diesen letzteren’Umstand far cin 
Zeichen von Kopien, aber mit Unrecht; denn 
‘wenn man bedenkt, wie schlecht die damaligen 
Kupferstecher die Buchstaben stachen, da thnen 
das Verkebristechen — zum Zweck der recht- 
sitigen Wiodergabo im Abdruck — otwas 
Neues war, so ist viel cher anzunchinen, dass 
der alteste’Plattenzustand in dieser Hin 
feblerhafter war, als dic jGngeren, bel denen 
dio Auf und Nachstechor solche Trrtmer 2 
verbessorn pflegten, Ottley hielt far wabr- 
seheinlich, dass B. diese Folge der Prophe- 
ten in seiner ersten Zelt, viellelcht zwischen 
1460—1470, nach Botticelli's Zeichnungen 
gestochen habe; aber wie schon Mariette bemerkt, 
Bonutzte der florentinische Stecher bei. seiner 
Arbeit dic Apostelfolge des deutschen Meisters| 
yon 1466. (B.X, p.20. No, 28—39.) Die Pro- 
Paeten Amos (No, 15) und Malschia (No, 22) 
sind nach den beiden Figuren kopirt, welche in 
ler deutschen Folge die Apostel Simon und 
Paulus (No. 36 und 38) darstellen; sie unter- 






































schelden sich, threr verinderten Bedeutang fe- 
miss von letzteren insofern, als Amos sat dex 
Sige des Simon ein geschlossenes Buch, Mi- 
lachia att des Schwertes des Paulus ine 
Schriftrlle halt und dio Fisse, die bei dea 
Aposteln nackt waren, bei diesen beschokt sod 

‘Auch sind sfe nfebt ‘alt denselben Strichlsgea 
schattirt, und folglich keine servile Kopien, son 
dern mehr freie Usbersetzungen aus dem Deut 
schon ins Hallenische. Ich habe nic die rll 
stindige Apostelfolge des Meisters von 1404 
geschen; aber Mariette, der eine solche best, 
verglich die brigen Apostel, und fand wos 
Keinen dersclben kopirt. Diese xwei Kopien 
eweisen gleichfalls, wie sohr Passavant ir, 
wenn er die Stiche und Zeichnungen dieser 
Prophetenfolge dem Botticelli zutheilt, der sic 
agowiss selbstindig durchgearbeltet hite. och 
ist wol miglich, dass ein Thell der Figuren nich 
Botticelli Zeichnungen gestochen ist; will ma 
die Folge als Baldini's Arbeit gelten hasten, 
erhellt aus den angefirten Umstinden, dis 
YVasarl's Versicherung, er habe nur nach Bit- 

calli gestochen , nicht’ ganz streng zu ane 

st. — B. XII. p. 165—167. No. 1-21. 

Von dicsor Folge der Propheten existen 
Kopien, die sich nicht wol mit den Orgnles 
vermechseln lassen, Es sind weniger Kopies, 
als frele Bearbeltungen eines anonymen Kupler- 
Stechers, der sio aus der foinen Manier in de 
brolte abertragen hat, 10 dass sie ein ganz s8- 
deres Aussehen haben und von Ottley sogar deo 
Botticellf zugeschrieben werden, Ich kenne di- 
von keine einzige, und erwabne sie Vert Il, 
No, 5—29, 

1) Josaias, birtig, nach rechts gewendet, nit 
aufgekrempter Mitze, anf einem Kasten 
sitzend, in der Rechten ein geschlossenes 
Buch, in der Linken eine grosse Sige 
haltend. Letztere bezteht sich anf eine 
Jfidische, von den Kirchenviter adoptine 
Sage, nach welcher Jesaias auf der Flockt 
von einer Zeder verschlungen und in dieser 
aersigt warde, — B. 24. 

1, Beelglich dieses Plattenzustandes gilt 
fir die ganze Rethe folgende Bene 
ung: dle Platten sind 178 Mil. och 
tnd 106 Mil breit; oben links haten 
sie arabische Nummern von 1 bis 24 
unten bloB den Querstrch fir de 
Abtrennung des Unterrandes mit dex 
acht italienischen Versen, woo deoen 
wir jedesmal dio Anfangs- unt 
Schlussworte anfubren. Wir gebea 
auch die andern Inschriften, ¥el 
leselben bei Bartsch unrichtis ver~ 
roichnet sind, Meine Ordnunge 
nummer stimmen nicht mit deneo 
bel Bartsch, sondern mit den anf den 
Kupferstichen beflndlichen; mebrere 
aber von den mir zu Gesicht gekom- 
tmenen Blittern waren beschidigt uni 
ohne Ziffer, wesbalb ich bet desea 
der angegobenen Nummer ein Frage 
relchen beigefigt habe. Eine Folge 
yon Stichen dieses Plattenaustanics, 
bet der dre Blitter feblten und die 
aberen Eeken meist angesetat waren 
warle in der Versteigerung Dutazz> 






































Baccio Baldini. 58t 











zu Stuttgart, 1872, (Ur 4,868 Golden 
verkauft. 

‘Anf der Schriftrolle hinter dem 
Racken des Propheten: 18a1a — Pno- 
yrta. Oben links: 1, Unton: acco 
LA VEROIN ....- CH YIRTVORO. 

11, Simmtliche Platten sind verkleinert, 
und haben nur noch 143 Mill. Hohe 
bei 105 Mill. Breite, Der Unterrand 
tmitden Vorsen ist abgeschnitten ; nur 
bei einigen Blattern, z. B. bel dem 
Propheten Abdias sind “noch Spuren 
von den obersten Versen brig. ge- 
Dlieben, Zu dem Trennungsstrich des: 
Unterrandes, der beibehalten ist, sind 
an den drei andern Seiten Finfas- 
sungsstriche hinzugekommen. Bartsch 
sagt, dass simmiliche 24 Bll. oben 
recbis numerirt sind; das ist nurbet 
den Platten 16—24 der Fall, dfe an- 
dern sind oben links numeritt, 

Mit Randstrichen ohne Verse, 
sonst wie I. 

TIL, Simmilicho Platten sind von einem 
Ungenannten aufgestochen. Dio Ret- 
honfolge der BU. weicht, wie Bartsch 
bemerkt, von derjenigen der Abdriicke 
des rwoiten Zostandes ab, sie sind 
aber nicht, wio er angibt, durch- 
gehends unten rechts, sondern auch 
an ander Stelle nurmerirt. (Passa- 
vant erwibnt einen vierten, nochmals 
rotuschirten Plattenzustand mit offe- 
nner Schrift, verwechselt aber hichst 
wabrscheinlich diesen Zustand mit 
dem dritten, wo bereits offene Schrift 
‘orkommt.) 

Jesaias. N. G. 

2) Jeremias, unbirtig, nach rechts gewendet, 
mit einer Spitzmitze, sitzt auf strablenden 
Wolken und hat eben solches Gewolk zu 
seinen Fiifen ; die Linke anf der Brust, in 
der Rechtenein geschlossenes Buch. —B.10. 

1. Auf der Schriftrolle hinter dem Nacken 
des Propheten: mnmura - rnovsra. 




















Oben links: 2 (verkehrt: §). Unten: 
‘PERVRRO...... DERENTI. 

11, Mit Randstrichen, obne Verse, sonst] 
wie vorber. 


LJ. Unten rechts: 10. Oben links ist die| 
verkehrte 2 der vorhergebenden Plat- 
tenzustinde noch sichtbar. 

Ezechiel, birtig, das Gesicht nach links 

gewendet, in blofem Kopf, sitzt auf einem 

eichverzierten Thronsessel ; auf der 

Sebriftrolle, die er mit belden Hnden hile, 

stehen die Worte: nxALTAYI. LION. 

ysenuita. — B. 12, 

I. Rechts auf der Stuhllehne, eine zweite 
Schriftrolle, mit dem Namen: 
RXRCHIRL . PROFRTA. Oben links: 3. 
Unten: nat wonno........ LONORA, 

IT, sxncnim, ist in szncurp. verbessert, 
aber der linke Querstrich des X noch 
sichtbar geblieben. Oben links: 3. 

IIL. Unten rechts: 12. Oben links sieht 
man noch die 3 der vorhergehenden 
Plattenzostinde. 

4) Daniel, jugendlich und unbirtig, das Ge- 

















steht nach links gewendet, trigt eine Art 
phrygischer Mitze mit Federbusch aber 
einem turbanférmigen Rundwaulst er sitzt 
‘auf einem reichgeschmiickten Thronsessel, 
und zeigt mit der Rechten auf ein offenes 
Buch mit folgender Inschrift: 
vost | ux10 
opas | rex 
vu st| rs — B13. 
I. Im Hintergrunde, zu belden Seiten 
der Rickenlehne des Throns : paxix1o 
= Ynoreta, Oben links: 4. Unten: 
‘mpmxps ... (bei dem ersten D und 
dem letzten B noch Kortekturen des 
Schriftstechers sichtbar). . qVANTs 
Al, Mit Randstrichen, ohne Verso, son: 
wie vorher. 
III. N. G. 
5) Noah, bartig, das Gesteht nach links ge- 
wendot, mit’ einer Spitemitzo, sitzt auf 
strahlenden Wolken; in der Linken trigt 
cr die Arche, —B. 1, — Photographirt in 
der Luxusausgabe des Durazzo'sehen 











Auktionskatalogs. 
1, Hinter der Matze: xox rnorsra, 
Unten: tymn0..... 1pp10. Oben 





links: 5. Passavant gibt irthivlich 
an, dass die Zahl auf diosem BI. einer 
2 pleiche; es ist eine verkebrto 5, in 
folgender Gestal 
1, Mit Randstrichen, ohne Verse, sonst 
velo vorher. 
. G. 





mn. 
6) David, birtig, mit umgekrempter Matzo, 
die Augen gen Himmel gerichtet, das Ge- 
ssicht nach rechts gewendet, sitet auf strah- 
Ienden Wolken und halt mit beiden Hin- 
den vor der Brust ein Psalterium (keine 
Harfe, wie es gewohnlich heisst). — B. 6. 
1, Ueber dem Kopfe: pavrr, rnornta. 
AufderSchriftrolledabinter: LaLpats, 

















YVEMI. DOME... LALDATR, NOME 
pomixt, Oben links: 6. 
AVOE ..-« NOMINATA. 

M1, Randstriche, keine Verse; oben 
links: 14, 


MIN. G. 
Dirtig, nach links proflirt, bematzt, 
sitat auf strahlenden Wolken; in der Rech- 
ten balt et Ioderndes Feuer, in der Linken 
gesehlossenes Buch. —'B. 8. 

1. Auf der Schriftrolle: umuta, PmornTA. 

















Links oben: 7. Unten: 10 vaNano... 
ores, 

M1, Randstriche, Keine Verse, sonst wie 
vorher. 

I. N. 6. 


8) Elisa, birtig, nach links proflirt, trigt 
fiber’ einem’ Kopfound eine kronartige 
Mitze; anf dem Pult, vor dem er sitzt, 
Vogt cin anfgeschlagenes Buch, in der 
Linken hat er eine Sehriftrolle mit seinem 
Namen, — B. 9. 

1, Aufder Schriftrolle: muixzo. PuoRTA. 





Unten rauvuv ...... ror. Oben 
Tinks : 8, 

HL. Randstriche, ohne Verse, sonst wie 
vorher. 

I. N. G. 


582 


Baccio Baldini, 











9) Josua, bartig, nach links profiirt, in ritter- 
licher Traeht, cinen Helm mit Fitgeln und 
Federbusch auf dem Kopfe, sitzt in einem 
reichen Thronsessel mit hoher RUcken- 
ene, beide Hinde rum Gebet gefaltet 
Oben in der Keke links die Sonne in Ge- 
stalt eines menschlichen, mit Strablen 
umgebenen Gesichtes. — B. 23, 

1. Oben, in der Mitte des Hintergrun- 
des: inevs, Oben links, unter der 
9. Unten: okmpn .... 





TL, misve Ist verbessert sosvm; aber im 
sieht man noch das vorhergehende 
‘Oben links: 6. 
LN. G. 
410) Aron, tatig, das Gesicht nach echts gen] 44) 
‘wendet , mithohor persischer MUtze, sitzt 
auf sttablenden Wolken und hat’ eben 





einen Drachen. — B. 4, 
I. Auf der Schriftrolle, oben rechts 
AMON, Puorsra, Oben links: 10. 
MITA. 
Keine Verse, sonst wie 












Wallfisch, in der Linkon ein geschlossenes 
Buch. —'B. 17. 

1. Oben auf einer Sehriftrolle: Groxa. 

ruornta, Oben links: 11. Unten 





‘PREDICHAR .... NATYEA, 

IL. Randstricho, ‘keine Verse, sonst wie 
vorher. 

II. N.G. 


12) Moses, birtig, ander Stimn Strablenbischel 
statt dor Horner, das Gesicht etwas nach 
rochts gowendet, sitzt auf strablenden 
Wolken und hilt in Jeder Hand eine Ge- 
setztafel mit der lateinischen Insehrift der 
rehn Gebote, — B. 3. 

I. Neben dom Kopfo des Propheten, 
Jinks und. rechts: scien, ruorE7s. 
Oben inder Fcke, auf derseiben Seite 
12 (die 2 verkehit.) 

TL, Die Worte: arvisn. PRornra sind aus 
gelieeht, abor so schwach, dass man 
je noch doutlich Iesen Kann und 
aber dem Kopfe des Moses steht ver- 
bessert: worse. rrovunra. Die Num- 
met wie vorher. 

IN. G, 

13) Zacharias, birtig und barhanpt, das Ge- 
sicht nach rechts gewendet, sitet af strah~ 
Tenden Wolken und hilt in der Rechten 
cine Sehrittrlle. — B. 21. 

1. Auf dor Sebriftrll 
rovers. Oben lin 

















XACCHERIA . 
13. Unten: 






cnoerer 
vor dem zweiten Verse die Buchstaben 
AR gelesen haben ; Passavant konnte 18) 


sie nicht aufiinden , vermutet aber, 
dass anstatt des groBen B ein Kleines 
1b m lesen sel, well Bott 
Kupferstiche mit Ab bezeichne, 
yon dioser Konjektur zu halten sel, 
geht ans dem oben Gesagten hervor, 








Im zweiten Vorse ist das Wort xc: 
durchgestrichen und im dritten Ven 
oaxn in oaxt verbessert , worn! 
sich die Buchstaben vor den Verso, 
wenn dieselben wirklich vorhantes 
sind, beziehen konnten, aber mm 
milssto eino gowisse Anzabl Abdride 
vergleichen kinnen ; auf den drei, dir 
ich bisher gesehen, war an der va 
‘Zant angegebenen Stelle ein Schutt 
‘oder Rostfleck, der Keine Buckstaber 
cerkennen, aber alles miglicke ve 
‘muten lis 

Il, xaccumnta ist verbessert: raccunnis 
Dio Nummer wie vorher. 
ITI, Unten reehts: 21. 

Joel, birtig, nach rechts gewendet, mit 

‘schuppiger Spitzmiitze, sitzt anf stablen- 

den Wolken und hilt mit der Redtes 

ein geschlossenes Buch auf den Knieea, 
der Linken eine Schriftrolle mit dr Is- 
schrift: tom raorera, — B. 1d. 
LNG. 
II, Oben rechts : 16. 
IIL. Oben reehts: 18. 





15(2) Amos, birtig, nach rechts gewends,ftt- 


‘Spiig, in einem Armtcssel steal — 
B. 15. — Verkebrteeitge Kopte nach den 
Apostel Paulus in der Apostlfige & 
Moisters von 1466 (B. X- 22, No.3) 
Dor Charakter der Figur ist itaers 
tund seiner Sehiefe beraubt, dor Aust 
dios Kopfes etwas in's Freusdliche ve- 
dntert. Die Glare schattrt, aber cba de 
Punkte, welche den Uebergang vom Sd- 
ten zum Licht andeuten dio Hinde ent 
nicht so lang und kndchern, aber oboe 
die Gelenkigkeit, welche das deutsche 
Original wenigstens bis zu einem geviser 
Grade ausdrickt. Die Rechte hilt ein f 
‘chlossenes Buch (im Original die Linte 
tin Schwert); die Linke deutet anf ds 
Boch (im Original macht. die Rechte dese 
Bowegung nach dem Schwert). Die edger 
‘und scharfen Bricho der Gewandtalen sist 
semildert, jedoch noch bindurchacheinesd 
dic Fie beschuht, im Original sult 
Der Lebnatabl fst teicher veraiert; an er 
‘Stuhllehne und unter dem Stubl feblen die 
Sehlagechation dos Originals. Ueber. 
sind die Schattirangen cintinig. 
Schwach, dor Druck mittelmiBig. Inlet 
diesen Berichungen hat der altdestee 
Meister den Vorzug. 
1. Auf der Rickentohne des Sto! 
tinem Kranz: 
08 
rnorn 
™ 
Tm Unterrande: o7minei0... Mo8TE 

IL. Oben rechts: 19. 

ML, Oben reebts: 13, 
Avdias‘unbitg, das Gesteht nach late 
fgowendet, mit viner oben umogeboenet 
Matze, silat anf einer Bank, und Balt 
der Rechten efn aufgeschagenes Buch 2 
lem er Hest, rit der Linken cine Set- 
rolle. — B. 16. — Der Typts des Kops 
dio Haltung der Betne und dle Motvrene 

















Baooio Baldini, 583 














der Falten scheint mir ebenfalls auf ein 

deutsches Original hinzuw 

1. Auf dor Sehriftrolle: abtas. norma. 

Unten: roxary . 

AL, Abias ist ler ‘g 

Oben rechts: 18, 
I. N. G. 

17(2) Jakob, barhaupt, nach rechts gewendet, 
in einem Lehnsessel sitzend, dle Rechte 
aufgestiitzt, in der Linken ein anfgoschla- 
genes Buch, Ueber seinem Kopfo eine 
Schriftrolle mit der Inscbrift: ap rRRDAM 
DRARNDIETE PILI aM DORMIBT .ACCYIETT 
vrino. — B. 2. 

I. Im Hintergronde, unter der Schrift- 
‘Tolle: 1acHob. Unten 0 802m... v= 
daXATE. 

U.N. G. 

MLN. G. 

18(2) Nahum, birtig, das Gesicht nach rechts 
gewendet, mit einem Turban, sitzt auf 
strablenden Wolken und hilt in der Rech- 
ten ein geschlossenes Buch, in der Linken 
eine Sebriftrolle, — B. 18. 

I. Auf der Schriftrolie: Nav. rnovnta. 
Unten: o roxrirtex ...... VALLE, 
IL, Oben rechts: 21. 
MIL, Unten rechts: 16. * 

19(2) Habakuk, bartig, das Gesicht nach links 
‘ewendet, cine Kapuze iiber den Kopf ge- 
schlagen,sitzt auf strahlenden Wolk 
und hilt’in der Linken ein geschlossen 
Buch, Usber seinem Haupte eine Schrift 
role. — B. 1 

I. Auf der Schriftrolle: abacuvext. 
vnorsta, Im Unterrande: ranxpA. 
+10, 

UL, abscuveu ist er _goschrioben: 
‘spaces, Oben links: 

MIL. Unten rechts : 15. 

20(?) Haggal, birtig, das Gesicht nach links ge- 

wendet, mit ciner Spitemitze auf einem 
torbanartigen Wulst, unter dem ef 
Sendelbinde hervorkoimt, sitzt auf strah- 
lenden Wolken und hilt iit der Rechten 
cin aufgeschlagenes Buch. Oben links, im 
Hintergrunde: oxo . ruornra, — B.'20. 
1.N.G. 
LN. G. 
UX. Unten rechts: 22. 

‘2(2) Salomo, birtig, das Gesicht nach links 
‘gewendet, trigt eine Spitemitze mit um- 
gobogenen Krempen, sitzt auf strablenden 
Wolken und hilt in der Linken ein ge- 
schlossenes Buch. Hinter seinem Nacken 
flattert eine Sebriftrolle. — B. 7. 

1. Auf der Schriftrolle: | savomox . 
vnorsta, Im Unterrande: LAKDENTE 
sas IN CHILO. 

11. Oben rechts: 22. 

AIL, Unten rechts: 5. Bartsch list 7, ich 
slaube mit Unrecht; auch irrt er sich, 
wenn er sagt, dass die Schriftrolle 
wei golassen sei. 

22(2) Malachia, unbirtig, aber in reifem Man- 
nesalter, ‘das Gesicht nach rechts gewen- 
det und den Kopf in seinen Schultermantel 
cingobillt, auf einer Bank sitzend, in der 
Rechten eine Sehriftrolle, — B.'22. — 
YVerkehrtseitige Kople nach dem Apostel 



















































2536) Dio 





Simon in der Apostelfolge des Metsters 
von 1466 (B. X, 8. 21, No. 36). 

I. Auf der Schriftrolle: matacoury (das 
letzte ist auf den Kopf gestellt). 
Unten: neuo .... AVENISCENTO. 

HL, Oben rechts: 20. Das a am Ende ist 
nicht umgekebrt, 

IIL, Unten recbts: 22. Auch hier das A 
nfeht umgekebrt. 

23(2) Samuel, birtig, das Gesicht nach rechts 
proflirt, trigt eine Spitzmitze mit um- 
Geschlagenen Krempen, und sitzt auf 
einem reich verzierton Thronsossel; in der 
Rechten ein geschlossenes Buch. — B. 5. 

I.Im Friese der Rickenlehne 
Throns: saqvat. reorsta. Unter 
ocator .... PYLCRITYDE 

UL, Oben rechts: 17. 

IIL N. G. 

24(2) Baruch, birtig, das Gesicht nach rechts 
‘gewendet, mit elner pelzverbramten Spitz— 
miitze, sitzt auf strahlenden Wolken und 
halt in der Rechten ein geschlossenesBuch, 
in der Linken eine Sehriftrolle, — B. 11. 

I. Auf der Schriftrolle: banven « 
ynorsra. 

TL. banveu ist hier gesehrieben : nanven. 
Oben links: 15. 
UL. Unton rechts: 11. 
ibylion, Folge von zwalf BU. 8, 

Die Sibyllen galten’ bekanntlich im Mittelalter 

far Prophetinnen, die von Christus geweissagt, 

und spielten im christlichen Rilderkreise, wie 
aablreiche Bildwerke, Gomilde, Miniaturen, 

Tiolasehnitte und Kupferstiche,' vom 13. bis 

zum 16. Jahrh., beweisen, eine ansehnliche 

Rollo, Bei den hier dargesteliten Sibyllen ist, 

ausser den Namen derselben, in lateinischer 

Sprache thre Weissagung verzeichnet, Der 

Unterrand der BIL, enthilt, wie bel den Prophe- 

ten, acht erliuternde Verse in. unkultivirtem 

Italienisch und in Unzialschrift, bei der sich in 

‘der Form der Bachstaben dieselben Eigenbeiten, 

wie bel den Insehriften der Propheten bemerk- 

ich machon. Dio Platten tragon oben. links 

Nummer von 1—12. Auf allen Blattern ist das 

B in dem Wort Sibylle klein geschrieben 

outa. — Die ganze Folge ist in derselben Art 

gestochen wie die der Propheten, sic lisst jedoch 
erkennen, dass Botticelli mehr Zeichnungen 

Yieferte, als zu den Propheten. — B. XIM. 172, 

No. 25-36, wo die Sibyllen manchmal irrig be- 

nannt und’ sebr mangelhaft beschrieben sind, 

Eine Folge dieser Sibyllen, bei der zwei Num- 

mer fehiten und die Bll. griBtentbeils oben re- 

staurirt waren, wurde in der Auktion Durazzo 20 

Stuttgart, 1872, fair 8395 Gulden versteigert. 

Zu dieser Sibyllenfolge hat man gleichfalls 

Kopien oder vielmebr freie Nachahmungen wle 

diejenigen der Prophetenfolge; sic sind in der- 

selben Manior gestochen und rihren unstreitig 

yon derselben anonymen Stecherhand her. (8. 

Vert. 11, No. 30—41.) 

25) Die Persische Sibylle, erste Frau, nach 
links gewendet, auf Rasen sitzend, liest 
in einem auf ‘ihrem SchooBe legenden 
Buch, Thr langes, weltes Kleid ist oben 
mit Spitzen besetzt und an den Aermeln 
aufgeschlitzt; um den Hals tragt sie eine 
Kostbare Ketie, anf dem Kopf eine hobe, 



































Baccio Baldini, 


























26) 


28) Dio Kimmerische Sibylle, 


29) 


mit langer Sondelbinde versehene Haube 
unter der ein Sehleiertuch hervorkomn 
Oben links: 1, der Name srbiita.runstcna, 
darunter: ccm riutve ete. (der Anfang 
ines Prophetischen Spruches). Im Unter- 
sccuo rRuCHY etc. — B. 
Die Libyeche Sibylle, junges Madchen, 
nach links gewendet, anf Rasen sitzend, 
anf dem SchooBe ein Buch, in dem sic 
liest; ber ihrem Klelde trigt sie einen 
langen reichverzierten Mantel, auf dem 
Kopfe einen Rosenkranz, zwel Federbii- 
schel und eine runde Maze, Oben links; 
darunter: sibtLta Libica. Oben rechts 
cine vierzeilige Inscbrift welche anfangt ; 
ccs vENrex7uM, und endigt mitdem Wort 
Regina, Unten: m.prvann ete, — B, 26. 
Die Delphische Sibylle, ernste Frau, nach 
rochts gewendet, aufeinem von Wasseram- 
floasenen Terrain sitrend, in der Rechten 
‘cin groBes Horn, in der Linken eineSchritt- 
role mit ihrem Namen : sibiita puLvicwa. 
‘Ueber dem Kleide trigt sie den herkimm- 
Vichen schwarzen Mantel, auf dem Kopfe 
eine in Form von Widderhirnern umgebo- 
gene Mitze, Oben links: 3, und aber dem 
Kopf der Sibylle eine Schriftrolle mit der. 
Inschrift hres prophetischen Spruchs: 
NavenTva raorumra n vrnaryn ete. Unter 
NONE Panenn cte, — B. 27, — Boi dieser 
letzten Inschrift befindet sich vor dem 
dritten Verse ein b und vor dem vierten 
ein A, welche demnach folgendermagen 
bereinauderstehen:: 2. Diese Buchstaben 
siud keineswegs cin Monogramm, wie 
Passavant meint, sie zeigen an, dass die 
belden Verse in umgekehrter Reihenfolge 
zu lesen sind. (S. die Einleitung). In 
Ricksicht auf Passavant’s Annabme gebe 
ich hier die Verse vollstindig wieder: 
None daeser lenta ma tranquilla 
Averta lopera e chonsiderare 
b, Dovel profeta grande aincharnare, 
A. Lavenimento che alta villa 
Nel ventre verginal Duman ancilla 
Sanza congiunto Duom mortal sa fare, 
(,.. und siche [2. Vers] das erbabene 
Ereigniss (4. V.], wodurch der groBe 
Prophet sich verkirpert (3. V.] in dem 
Jungfriulichen Leibe einer Magd (5. V.] 
ohne Zuthun eines sterblichen Mar 
nes (6. V.]). 


















































idchenbaft 
hhibsch von Angesicht; etwas nach rechts 
gewendet, sitzt auf strablenden Wolken 
und halt ‘mit belden Manden ein offenes 
Buch ; ihr langes Haar fat Aber die Sehul- 
tern herab und ist auf der Stirn mit einem 
Bande umwunden, dessen Zipfel 2u bei- 
den Seiten des Kopfes flatten, Obon 
links: 4, nnd darunter: sibitta. cupaica. 
Oben rechts eine {Unfzellige Insehrift 
vvmmitia ete, Unten: VA YRROINE ete, 
— B28. 

Die Exythriische Sibylle, die berthmteste 
von allen, etwas nach links gewondot, im 
‘Nonnenkleid und schwarzen »Weilers (Ka- 
puze). Sie sitzt auf strablendem Gewilk, 
das mit einem sternenbesieten Reif ein- 




















sgofasst Ist, und trigt, als die Verkindige 
rin himmlischer Strafgerichte, in derReek- 
ten ein blankes Schwert, mit der Licker 
alt sie ene lange, ber ihrem Hanpe 
sich hinwindende Schriftrolle mit den 
prophetischen Sprache: wours xousers 
etc. Zu belden Seiten des Kopfes dcr 
Name: sibrina. warrma, Oben links inde: 
Ecke: 5 (verkebrt g). Unten: anoraxm 
upto ete. — B, 29. 
Ma) Kopic, Am Anfang der dritten Verseeit 
sri pico statt: rim pieuco, wie i: 
Original stobt, (Wossely, Kupferstichat 
‘des Berliner Maseums. 1875.) 

80) Die Samische Sibylle, nach rechts gentn- 
dot, sitet auf elnem,’ mit reichem Ziptel- 
Kisson belegten Sessel, und hat unter ihren 
Fapen etn blankes Schwert; zwiscben dea 
Blittern dos Buches, das ste in der Lin- 
kon hilt, ist eine Schriftrolle eingellenmt, 
de thre Welssagung entbilt: noce vrstit 
ete. Refches Kostdm : ein Prachiileid nit 

icktem Kragen, eine Kosthare Rett. 
hohe Haube mit dardber gebupieecs 
Zipfoltuch und darunter hervorkonmeséen 
Schleler. Rechts, neben ihrem Kepler 
sbILLA. saacia. Oben in der Bee, inks 
6. Unten oncno cits runero ete.—B.30. 

3M) Die Kumilsche Sibylle, midchentaf jong 
(nach dor mittelalterlichen Sage act hire 
alt), nach rechts gewendet, In einem reict- 
geschmiekten Klelde mit  gemddelia 
‘Aermoln, sitet auf strablenden Wolkes, 
Thr Haar, den Ricken entlang fiatterni. 
ist im Nacken wulatartig aufgebunden. In 
der Linken hilt sie ein aufgeschlageoe: 
Buch, dessen Blatter m{t den schon ia 
der alten Kirche berdhmten und dieser 
Prophetin zugethellten virgilischen Vervea 
Deschrieben sind : 

















Yast uRDIT | TAM XO 
rr vingo | vA PRO 
uepevxt | onxrns 
Annona. tam | sortie 
NO... Ya. ALTO. 


Auf der Sehrifirolle “Aber dem Kople 
HELA .cvMANA, Oben in der Keke, links 
Unten: rerio xa ete, — B. 31. 
Die Hellespontische Sibylle, alt, nach links 
gewendet , auf einem aus’ dGirren Base- 
zwoigen gezimmerten Sesse} sitzend te! 
rit einem biurischen Kleide ange 
tum ihren Hals ist cin Zeuglappea 
wickelt, aber den turbanartigen Walt 
dem Kopf ein Tuch gebunden, das ante! 
ddas Kinn herabgebt. Mit der iinken bit 
cin geschlossenes Buch, in der Reckter 
cine lango Schriftrolle mit der Prophe- 
zelung: mx ncemuso abrracrio ee 
Links, zwischen der Schriftrolle und des 
Kopf der Sibylle: srbuta nuureroxTics 
‘Oben an dorselben Seite, in der Ecke: * 
Unten : xia sam sora ete, — B. 32 
43) Die Phrygische Sibyl, altlich, nach ectts 
gewendet, mit einem Mantel dber dex 
Kleid, sitzt auf strablenden Wolken. Thr 
rochter Arm {st entbla6t (nach tradi 
neller Weise), und zoigt auf die Schrit- 
rolle in der Linken, die den propbetischer 





32) 











Baccio Baldini. 


585. 











Sprach enthilt: vawtat pnsvo ritrvs cto. 
Ihr Haar fillt dber den Ricken herunter, 
auf dem Kopf tragt sie Ober einem Wulst 
ceinerunde Kappe. Rechts, zwischen ihrem 
Kopfo und der Sehriftrolle: stbrita.ymrcra. 
Oben in der Eeke, links: 9 (verkebrt ge- 
stochen: ¢). Unten: vir tnccauso ete. 
—B. 33. 

34) Die ‘Tiburtinische Sibylle, junge Frau, 
nach rechts gewendet, an der Edo sitzend, 
trigt Aber dem Kloid einen Mantel mit 

ner um Scholten und Nacken heram- 
gehenden Bockshaut und auf dem Kopfe 
‘ine umgekrempte runde Mitze ; auf ihrem 
‘SchooBe liegt oin offones Buch, ihro Rechte 
halt eine Sebriftrolle mit dem propheti- 
schen Sprach: XASCETYR tN DETTRLRM ote. 
Oben rechts: stbrua . TIbYRTINA. Oben 
Inder Ecke, inks: 10, Unten: n.cveronp10 
etc. — B. 34, 

38) Die Europilsche Sibylle, jung, nach links 
gewendet, an der Erde sitzend, tragt eln 
vorne offenes Kleld mit gezaddelten Aer- 
meln und hermelinverbrimtem Saum und 
hat als Kopfputz einen suf der Stir ru- 
sammengenestelten Rundwalst mit einer 
Sendelbinde, die, lang herabfallend, um 
ihre Arme gewunden ist. Auf einer Schrift- 
rolle neben fhrem Kopfo: stbtts.k. RVROPA 
Oben dariiber eine dreizestige Insehrift: 
vaxrnr nr couuns ete. Oben in der Ecke, 
echts: 11. Unten: vanna qvst vmnubo 
te, (der Stecher irrte sich hier, wle an so 
violen andern Stellen, in dor Schrift; 
erste R im letzten Wort it aus cinem kle!- 
nen b gemacht, welches noch sichtbar ist, 
das zwelte R durchgestrichen). — B. 35. 
— Photographirt in der Luxusausgabe des 
Durazzo'schen Auktionskatalogs. 

36) Die Sibylla Agrippa, jange Fran, nach 
links gewendet, aof einem relchgeschmick- 
ten Thronsessel sitzend, mit einem Man- 
tel aber dem Klefd; die Perlenschnur um 
den Kopf befestigt ein Tach, das zu bef- 
den Seiten auf die Schulter herabfallt; mit 
der Linken zeigt sie anf ein offenes Buch, 
dessen Blitter mit zehn Zellen bescbrieben 


























ae Im Friese, auf der 


Rckonlebne des Throns: bu... AORIFTA. 
sey yz, Unten: qyxbo sana qvnero ete. — B, 36. 
2) Der Erzengel Gabriel, ganze Figur, das Gesicht 
‘uch rechts gowendet, geht nach links und balt 
Inder Rechten eine blihende Lilo, in det Linken 
sluen Spruchzettol mit den Worten: Avm MARIA, 
cuz. kK. Fol, — Kopf und Gewand sehr 
tebrach; in der Bewegung der Hinde Ist die 
foreatinische Anmuth in Gezlerthelt ausgeartet. 
1m Katalog Drugulin (Lolpzig 1874) dem Sandro 
seyhtleelllzageschricben ; verkauft fir 480 Fr. 
}) Masia, das Gesfeht nach rechts gewendet , in 
‘eichem Klelde und Ubergeworfenem Mantel, 
{tet des sor the an der Erde Hegende Christus- 
Vind an, ‘Hinter dem Kinde, zur Rechten, Ochs 
od Bel, zur Linken, hinter Maria, cino itt. 
4m Unterrande acht’ itallentsche Verse: AVR 
jy TRA te. 8. Pass. V. p. 40. No. 978 
) Joveph, nach links gewendet, in Monchstracht, 
‘uf clner Bank sitzend, hat die Rechto 
a itekt, dio Linke vor der Brust. Oben auf 
ver, KaniterLexikon. 1, 








einer Schriftrolic sein Name: rvaxrro. Tm Unter- 
rande acht itallenische Verse: avs vinco etc. 
8. — Pass. V. p. 40. No. 97%, 











‘Unied, doch ungemeine Seltenbeiten, N. G. 
40) Leben und Tod der Maris. Ziemlich grodos 
‘Blatt, in drei gréBeren und acht kleineren Ab- 
thellungen ; von den letzteren flilen Je vier die 
eiden Randfelder, von den ersteren zwei das 
Mittelfeld, Aufden linken Randfeldern : 1. die 
Goburt der Maria, darunter: 2. die Vermilung, 
3. dle Heimeuchang, 4. die Flucht nach Aegyp- 
ten, Im Mittelfeld unten: 5. die Aubetung der 
9. Auf dem rechten Randfeld oben: 6 die 
Darstoliung im Tempel, darunter: 7. die Ver- 
kindigung, 8. dio Beschneidung, 9. der betlo- 
hemitische’ Kindermord. Im mittleren Feld 
dann: 10. der Tod der Maria, 16 Figuren von 














herum befindlichen Der untere 
‘Theil dioser Komposition zeigt Maria auf dem 
Paradebett llegend, umgeben von den Aposteln 
und von Ohristas,’ welcher die als Wickelkind 
dargestellte Seele seiner Mutter im Arm hi 
oben dariber, in einer von vier Engeln getrage- 
rnen Mandorla, sitzt Maria und reicht thren Giir- 
tel dem Apostel Thomas. Ganz oben, in der 
letzten Abthellung, welche die ganze Breite der 
Platte ausflit, erscheint Gott Vater mit offenen 
Armen, in der Umgebung von Cherabim und 
mnamenten. Zwei Engel in halber Figur balten 
auf eder Seite mustkalische Instrumente. Das 
Pariser Exemplar, mit dentlichen Spuren des 
Plattenrandes, miss¢ 271 Mill. Hohe und 205 Mi, 
Breite, Verst. Révil, Paris, 1896, zu 225 Fr. 
‘> Debois, ibid. 1844, zu 710 » 

‘Bartsch kannte dieses merkwardige Blatt nicht. 
Passavant (V. p. 42. No. 998) gibt es dem B., mit 
dessen sogenannter Manier és nichts zu schaffen 
hat, Dic Behandlong ist unsicherer und in hohe- 
rem Grad anfingerbaft, als die andern bekannten 
Verfahrungsarten ; sie zeigt eine grofe Weich- 
heit und Unbestimmtheit und macht den Ein 
druck einer leicht gewischten oder getuschten, 
sehr monotonen Zeichnung. In den Képfon kein 
Schimmer von Ausdruck; die Hinde eben so 
steif, wie die gekniffenen Gewandfalten, Die 
Figuren nicht vom Hintergrande abgelist, trotz 
der dicken Umrisso, die wio zerflossen und ge- 
quetscht erscheinen. In den Schatten nirgends 
Krouzschraffirungen,, bloB einfache, aber nach 
allen Richtongen gezogene und eng aneinander- 
gologte Striche, die, man wei8 nicht, mit wel- 
chem Handwerkszeuge in Kupfer oder anderos 
Metall nicht sowobl geschnitten, als goritzt sind 
tnd dasselbe glefchsam nur geschrammt haben. 
Der Druck ist matt und stumpf, was offenbar 
von den selchten Schraffrungen herkommt. Die~ 
sos Bl, trigt zu sichtbar den Kindbeitscharak- 
ter der Kunst, als dass man sich bedenken 
Kénnte, es zu den frihesten Proben des Kupfer- 
stichs in Italien zn ziblen, und die Ar 
behandelt ist, kann als eine Vorstufe der schon 
wolter gekommenen und nach B. benannten Ma- 
nier angeseben werden, 


















































ia 


586 


Baooio Baldini. 








41) Das Richthaus des Pilatus, mit dret reich ge- 

schmickten und durch Korinthische Sénlen von 
elnander geschiedene Hallen. GroBe Komposition 
ait 25 Figron in svel Bl, Rechts (nibt links, 
wie 









ein Page hinbilt, wibrend ein anderer Page 


‘Wasser aus einer Henkelkanne glesst. Unter 
don sfeben Figuren dieser Abtheilung ein im 
Hintergrunde stehender Soldat mit einer Fahne, 
auf der sq x geschrieben steht, In der mittleren 
Abthellung: Christus, im Prof gesehen und 
iit der Rechten den Mantel authebend; um thn 
horum acht Personen (nieht sechs, wio Passavant 
sagt). Im Hintergrunde eine Mauer und ein 
‘Thurm mit Zinnen, In der Abthellang zur Linken 
ist Christus an die zweite Siule gebunden und 
‘ebenfalls von acht Personen umgeben; darunter 
zwei Schergon, welche den Heiland mit Stricken 
geisscln, und im Vordergrunde ein rimischer 
Krieger in reich verzierter Rstung und mit ge- 
‘Migeltem Helm. Usber den beiden Abtheilungen 
zur Linken und Rechten sind zwei Halbrande, 
‘verziort mit Flachreliefs; auf dem einen cin 
stehender Konig (kein sitzender, wie Passavant 
angibt), dem cin gefesselter Gefangener vorge-| 
fahrt wird; auf dem andern ein triumphirender| 
rimlscher Imporator. Untor dom Gesimso des 
Gobiudes drei nischenformige Modaillons; im 
Frieso: raurivat rnuatt; in der linken Ecke 
ein Wappenschild mit einem Adler, tnd oben 
dariber eine Schriftrolle mit den Buchstaben : 
ayqn, gr. qu. Fol. — Pass, V (p. 41. No. 98) wo 
dieser’ Stich mit gewohnter Sicherboit far ei 























unbezwelfelbares Werk Botticelli's erklart wird. 
Es ist ein schines Blatt, ebenso ausgefUhrt, wie 
jeus und Ariadnes (1, No. 53); die Schat- 





tirung zeigt sohr onge lagen feiner, magercr 
Kreuzschraffrangen. 
1. Vor der Ueberarbeitung, nur fein anschat- 
tint 
UL In ‘allen ‘Thellen roh aufgestochen von 
‘einem Kupferstecher des 15. Jahrh., der 
es in seine Manier Gbertragen uud jim- 
metlich zugerichtet hat. Die ‘Schatten 
sind hier mit dicken, sehrigen, schroff ab- 
brechenden Parallelstrichen ausgedrickt, 
s0 dass die ersten engon und foinen Strich- 
lagen nur noch an einigen Stellen durch- 
scheinen, Die fast Uberall aufgeftischten 
Umrisso sind abscheolich hart. Diese Re~ 
tusche ist allem Anschein nach yon dem- 
selben Ungenannten, welcherdie Planeten- 
folge kopirt hat. (S.J. No. 11488, 120445), 
42) Dio Bekehrung des Apostels. Paulus. »Der 
‘Apostel (bereits mit dem Heillgenschein ge~ 
= sehmiickt) liegt im Vordergrunde, fast in der 
Mitte des Blattes, auf dem Ricken; seine Be- 
sleiter entfliohen nach allen Seiten, der berittene 
‘Theil derselben meist durch ein Felsenthor links. 
Ebenda liegt im Grundo ein kleiner befestigter 
‘Ort mit vielen Thirmen, und hinter diesem er- 
hhobt sich der Golgathahiigel mit den dret Kreu- 
zen. Fine zweite Veste fallt den Mittelgrund 
rechts, und hier sieht man 2ugleich den Apostel 
Panlus einem kleinen Zubirerkreise predigen. 
‘Oden in Wolken, fast in der Mitte des Blattes, 
scbant Christus in halber Figur, von Engeln mit) 
‘einer Glorie umgeben, auf den Heiligen herab. 
br. qu. Fol, — Dies ist eines der bodeutendsten 























es erinnet in 

der AusfGhrung stark an die Stiche zum Moxie 

Saneto di Dio.” Die Schlagschatten feblen fat 

Fintlich.« So. boschrlaben von C. Meyer, ia 
wumann’s Archiv, 1870, XVI. p. 90, — N.G. 

43) Der leldendo Helland. | »Christas, im Gate 
stehend, zeigt die Wundenmale seiner Bink. 
Ueber ihm der heilige Geist und Gott Vater; 
der Loft, 2u jeder Seite cin knieender Bord 
Unten vor dem Grabe, rechts, Johannes der Tis 
fer, knieond, die Hinde gefaltet; zur Linkes 
‘ln anderer Heiliger, ebenfalls kateend und t= 
Hinde gofaltet, hat’ unter dom linken Arm ea 
entbléBtes Schwert, dessen Spitze den Boia 
boribrt. In der Mito des Sarkophags ein Lis- 
boerkranz, und darin das Wort: imev. Um dt 
ganze Blait ein Rand von Lorbeerblitter. 
Ki. Fol. — Aus der Sammlang Mundt, und in 
doron Katalog irrig dem Baldint beigemesecr. 
Ich etkenne darin vielmebr tit Carpenter io den 
Charaktoren der Kipfe, in der Zeichoung tnd 
Behandlung eine aufallonde Verwandtscft um 
sogenannten Giuoco di Mantegna. Indes tne 
{ch die ganze Konstform minder foin, die Ze:t- 
‘nung nfcht so gut, die Behandlung ctvu biter 
fund alterthimlicher, namentlich die Kreszene 

3 Stricho im rechten Winkal noch wht nele- 
arti, Wohl sicharein Unicum te Waagea,inSsa- 
man's Archiv, 1856. 11. 245; fref und varch- 
tig Ubersetzt bei Pass. V. p. 16, No. 138,—N.6 

44) Der todte Christus anf dem SchooBe der Maris 
Hinter thr vier Heilige , deren Nanfen avf then 
Kronen geschrieben sind, nizalich: wastxs, 
tacoma, #atoam und oovanr. Unten ein ver 
zeilige Inschrift: ansvs xazanunvs (alle 8 vet- 
Kebrt geschrieben). 8. —N. G. 

45) Der bl. Sebastian, an einen Baum gebandes 
‘und mit Pfotion durchbohrt; zur Linken det 
Engel mit dem jungen Tobias; zur Rechten det 
MI Rochus, und oben zwei Engel, die einen 
Kranz ther dem Haupte des bl, Sebastian balten. 
In der Luft eine finteelige Insehritt, im Unter- 
rande zwei andero Inschriften: aNoELYX Kons 
ele, ; ORA PHO Konus ote. 8. — Seltenstack zon 
Vorhergehenden. Zwet alte Andachtsbitter, in 
dor sogenanntan Baldinischen Manier. So be- 
schriebon von Ottley, im Cat, Mack Sykes, TI 
Abth, No 1043, —N. G. 

46) Marfa mit Hoiligen. Maria, mit dem Kinde suf 

su Arm, stebt yor einem reich versierten Thro 

ebt io einer Nische, wie Passavant sas!) 

‘on dessen Baldachin wet Fruchtschnire ber 

hingen ; dancban stchen: links der bl. Sebstn 

nit einem Pfeil in der linken Hand, reds die 

Il, Katharina von Alexandria, die Linke at ein 

Rad gestitet. Unten rechts und loks anf dea. 

Rasen sitzen zwei Engel, von weleben der eive 

dio Zither, der andore die Vi Ts 

Wintergronde zwei Zyprossen. 

Thronstufe Lest man: o Mata. DRE. smaXsT0 

unt, Im Unterrande: 0 beats . skbastisxo 

DUILRS XP1. DRATISEINE QVIA. MAGNA ET - FDIS 

VA. INTRRCEDE. PRO NobIE . aD (dor Stacker 

hatte zuerst, wie man noch sioht, ax gestochen 

lund. verbesserte es nachber in Av) Doxtxee 

YEA PaevR Ne (nicht srvs, wie Passavant at 

sibt) mombo (die erste SUbe ist aus sob in xox 

verbessert) nvupnute uibzmuun ». Fol. 
im Pariser Kupferstichkabinet ist dieses 
den Werken des Nicaletto von Modena roge- 


















































387 














theilt, mit grofiem Unrecht, Passavant (V, 
No. 2) gibt es dem zur venezianischen Schule 


stipe Menogmniten E2161 Bebe 


imlich das quer durchgestrichone der obigen 
Insehrift far ein Monogram, bemerkt aber nicht, 
dass dieser Buchstabe am Eide einer unvollstin- 
igen Insehrift steht. Wer aich nur eln wentg mit 
der lateinisehen Epigraphik des Mittolalters bo- 
sehitigt hat, der weiss, dass cin groBes lateini- 
‘ches F mit inem geraden Querstrich durch die 
Schenkel die Abkrzung vou pra ist, Ausser- 
dem Kann man dem BI. leicht ansehen, dass 
es fast cin halbes Jabrh. Uber 1511 rurichreicht. 
Nach dem Stil der Figuren, dem Geist der Auf- 
fassung und der Art der Bebandlung Ist e¢ ent- 
‘ehieden den Propheten und Sibyilen verwandt. 
Die feinen, engen Kreuzechrafftrungen, die Ver- 
dlerongen am Drokatkleide der Maria, am Seam 
ihres Gbergemorfenen Mantels und am Thron, 
Ale Form der Zypressen, der Graser und Kr 
tet, Ales stimmt mit der Elgenthimlichkelt Je- 
net Bil, Uberein. Auch weisen die Formen der 
Baehstabon auf dieselbe Zelt, in der jene Bildor- 
flge entstand: dic simmtlich verkebrt gesto- 
dhenen 8, die kleinen q und b austatt der spater 
suftommenden Q und B der Majuskelechrift, 


47) Maria mit Helligen. »Maria, auf elnem ztemlich 
‘ehen Thron, hilt mit der Rechten das vor thr 
anf einem Kissen sitzendo Kind. Zwel Mlegende 
Engel halten cino Krone ber threm Haupto, 
Ewa in der Hiche des Kindes, unmittelbar neben 
dem Thron, rechts eine weibllche Heiligo, das 
Modell einer Kirche und eine Blame haltend; 
links die Bl. Lucia. Mehr im Vorgrunde, recht, 
Antonivs von Padua und Katbarina von Aloxan- 
dia; links Petrus Martyr und, dle Hinde 2u- 
‘ammengelegt, das Salbengefab ‘2u Ihren FiSen, 
Marla Magdalena. In der Mitte ganz orn, der 
lnieende hl. Dominikus mit dem Rosenkranz. 
inter der Wand, welche hinter dem Thon hin- 
linft, ragen vier Cypressen hervor. Das Ganze, 
nit abgestampften eken, wird oben von einem 
orbeerkranze, mit Band amwickelt, eingefass. 
4. — Die reicho Komposition stimmt sehr 
take mit Sandro Botticelli, dle Behandlung, wie 
Carpenter richtig bemerkt, durchaus mit den 
Blittern des Baldini Gbereln.e Waagen, in 
Neumann's Archiv (1856), 11, 244, — Pass. V. 
PAL. No. O98, —N. 


48) Der bl. Antonius von Padua. Dieser Stich 
hat ebenso wie » Leben und Tod der Marine (1, 
No, 40) elf Abthellungen von verschiedenet 
GriBe. In der mittelsten steht der hl. Antonins, 
die Rechte ethoben, in der Linken cin offenes 
Buch und einen Lilienstengel. Die andern zebn 
Abtheflungen stellen verschiedene Wunder des 
WM. dar: 1) Ein Pflastetstein zerbricht unter 
oem anffallenden Glaso; 2) die Hefretung eines, 
Besessenen ; 3) dio Heilung eines Mannes, wel- 
‘hem der Kopf gospalten war; 4) das Herz eines 
Geizigen wird in_ seit 
8) der vor einer Hostle knleende Esel; 6) die 
Wiederorweckung cines gestorbonen Kindes; 
1) der Heilige predigt den Fischen ; 8) sotzt cin 
abgchauenes Bein wieder an; 9) beschwichtigt 
fimen Sturm; 10) lisst ein neugebornes Kind 
Se Unschald seiner verdiehtigten Mutter bezeu- 





























52) Der Tod des Orpheus. 


en. Fol. — So beschrioben im Cat. Cieognara, 
unter den Werken Baldint’s, No, 163. — N. G. 





49) Der hl. Hioronymus , knieond zur Rechten vor 


einer Grote, hilt in der Linken einen Stein 
und entfernt’ mit der Rechten das Gewand von 
selner Brost. Sein Kardinalsbut legt bei einem 
Krazifx zur Linken, welches dle verkebrt ge- 
schriebono Inschrift 1x nx (uxt) trigt. Im Vor- 
dergrunde liegt eine Lwin (den Biren, welchen 
Passavant noch auf dleser Sefte binter einem 
Felsen erblickte, konnte ich nicht entdecken, 
und vermuthe, dass er ein Stick Terrain oder 
einen Stein dafar ansah), links stirzt sich ein 
Léwe auf ein anderes relssendes Thier. Hinter 
dem Lowen, im Mittelgrunde, ein Hirsch, und 
welterhin xwel Schiffe, die durch eine mit zwet 
‘Thirmen befestigte Flassenge hindurehfabren, 
Im Hintergronde rechts zwei Zypressen. qu. 
Fol, — Pass. V. p. 17. No, 20, wo dieses Bl. 
‘wegen der verkehrten Insehrift auf dem Krozifix 
als ein neuer Abdruck von einer alten nlellir- 
ton Platte bezeichnet wird! 








50) Die hl. Katharina von Siena, anf einem Tenfel 


stehend, vor einer Nische, in der Linken das 
Modell einer Kircho, in der Reehten ein Kruzifix, 
ine Palme und eine Lilie haltend. Oben dar- 
‘aber sind Biume, auf der Sette vior Kloine Darstel- 
lungen aus der Logonde der Heiligen: 1) sie betot 
fir die Seelen im Fegefeuer, 2) cmpfingt dio 
‘Wundenmale Christi belm Anhiren der Messe, 





ipte: #, CHATRRINA. DA, sIBxA. 
(@ie beiden s verkehrt). kl. Fol. Nach Waagen 
tin altes Slenesisches Andachtsblats, und nach 
Ottley sobr in der sogenannten Baldini'schen 
Manier. — Pass. V. p. 19. No. 26. —N. G. 





51) Dieselbo Heli, aut dom Drachen stehend, 


vor einer Nische, in der Rechten eln Buch , 
Jer Lishen ine Llles vel Engel ta der alt 
hualten eine Krone fiber ihrem Kopfe; um sle 
herum Biume. Auf einer Schriftrolle steht mit 
gothischen Buchstaben geschrieben: 8. Katerina 
dle Senis teeli ordinis predicatord. Oben dariiber 
fst Christus, die Wundenmale zeigend, birtig 
und ungewohnlich alt dargestelit.. Zwel Leitern 
fahren zu thm hinan, Von der zur Rechten fait 
cin Kinig herunter; die Inschrift auf einer Rolle 
bezeichnet den Hochmuth als die Ursache seines 
Fallos; bel thm, als Sinnbild des Hochmuths, 
cin Lawe. Auf der Letter rar Linken steigt ein 
Jiingling in die Hohe; cine Inschrift sagt, das 
Demuth und Bebarrlichkeit ihn erboben taben, 
und ein Lamm ist das Symbol. Unten die Ge- 
burt Christi. kl, Fol. So ‘beschrieben von 
‘Waagen. — Nach Bartsch (XML, p. 87, No. 5), 
cin sehr schlochter Stich, und Probearbalt eines 
Goldschmtedelebrlings. Waagen: oUneweifelhatt 
ein Werk des Klosters und als Andachtsblatt 
verkauft, wie das vorhergehende, aber noch 
rauher und nielloartiger als dieses gostoche' 
Diose Platte entspricht durchaus, wie Ca 
penter bemerkt, den Kupfern in Monte Sancto 
i Dio, und jst’ entschieden nach einer Zeich- 
nung Botticell’s von Baldini gestoche 
NG. 

B. Mythologie, Allogorio wad Poosie. 

Komposition von vier 

Figuren. Orpheus, am Boden liegend, stitet 

sich auf dle rechte Hand und sucht mit der or 

ue 

















588 


Baccio Baldini, 








53) 


hobenen Linken die Keulenschlige zwoler Mi- 
aden abruwebren. Vor thm an der Erde seine 
Leer, Neben der von vorn gesehenen Minade 
cin orschrocken davon laufender Knabe, hinter 
ihr ein Baumstamm, Im Hintergrunde rechts ein 
felsiger Borg, auf dem Gipfel desselben eine 
Stadt mit Ringmauer und hohem Thurm. qu. 4. 
Ottley I. p. 403. — Pass. V. p. 47. No. 120. 
‘Aus der Sammlung Riccardi in Florenz, spiter 
el den englischen Kunstliebhabern Lloyd, Mark 
Sykos und Th, Wilson, jetzt in der Harzen'schen 
Sammlang zu Hamburg, deren Vorsteher, Hr. 
". Moyer, in Naumann’s Archiv (XVI. 88) fol- 
gende interessante Mitthellung dariber macht: 
Dieses Blatt ist sehr sauber gestochen, ganz in 
der Manter der alten venezianischen Tarokkarten, 
besser gozeichnot als dio meisten Blitter von 
Baldini und Botticelli, namentlich als die zum 
Dante, und sehr glicklich abgedruckt. Es hat 
fir den figitlichen Thell zur Grondlage eine 
Federzeichnung von A. Direr, welche dle Jahr- 
zahl 1494 trigt and von dem italtenischen Stich 
wusser durch ihre Grife, nur durch die 
landéchaftliche Umgebung und’ durch die Lyra| 
im Vordergrunde, an deren Stelle der Stich 
eine Laute hat, unterscheidet. Die Landschatt| 
aber hat der Ialiener ganz vorindert. In der 
Zeichnung erhebt sich nimlich hinter der Haupt- 
gruppe eine Gruppe von Binmen und Striu-| 
chern; in diesen hingen ein offenes Buch und 
eine Sehriftrollc mit einer Inschrift, wihrend 
im Stich ein steiler mit einem befestigten Orte| 
gekrinter Felsen stoht.« Hr. Meyer hat jedoch 
Unrecht, wenn er meint, dass dieses BI. von 
Botticelli gestochen sein kénnte; ein so origi- 
nellet und erfindangsreicher Meister bitte sich| 
gowiss nicht dazu verstanden , dio Komposition| 
eines andern zu gebrauchen.” Der Stich past! 
ganz ru den Bll. unserer feinen Manier, und 
will man thm absolut einen Namen geben, 50 
wiirde er schicklicher Baldini gotauft. (Vergl. 
Lebrbilderbuch No. 64—113.) 
Theseus und Ariadne auf’ der Insel Kreta, 
Landschaftsbild. Links stelit ein in Rethen kon~ 
zentrischer Kreiso abgetheilter Randbau das La- 
bdyrinth vor; an der Aussenwand die Inschrift: 
abbunuto. Im Vordergrunde rechts stebt The- 
seus, angethan mit einer prichtigen Rastong 
‘und ‘einem bergeworfenen Mantel, anf dem 
Kopf einen Helm mit zwei Fldgeln und Feder- 
busch, dio rechte Hand auf oine Keule gestitzt. 
Neben ihm Arladne, die ihm in ihrem aufge- 
sehiraten Kleide drei Garnkniuel releht. Unten 
auf awei Schriftrollen die Namen: txsx0 und 
Apnaxxa. Hinter diesen belden vordersten 
Figuron, in Kleinerem MaaGstab und vom Ricken 
geschen, abermals der atheniensische Heros, im 
Begrift,'in’s Labyrinth zu gehen, nachdem er 
das Fadenende elnes Gamkniuels an einem 
elsernen Ring in der Mauer noben der Thir fest- 
gebunden. Im Hintergrande das Meer, von 
Bergen begrenzt, und links auf einem Felsen, 
mit dem die Insel Naxos angedentet Ist, dle ver- 
lassene Ariadne, an einem Stabe cin Tuch 
schwenkend; nach rechts davon sogelnd das 
Schiff des Theseus. Zu ihren Fagen steht ihr| 
Name: apmianwa. Unten an dem Felsen dor 
nichste Moment der naiven Breihlang: Artadne| 
hat sich in's Moor gestiirzt, nur die Beine und 
der Stab ragen noch aus dom Wasser hervor; 





























auf einer Schriferolle hier abermals det Kane 

ADRIANNA, Btvwas bOher und welter meh relt 

‘wird Ariadne von Amor aus dem Wasser ge 

gen, der wie ein kleiner Christus einen Stntl- 

sehein um den ganzen Kérper bat; aber ix 

telne Schriftrotle mit dem Wort: ciovs, welds 

‘wol besagen soll, dass Amor sein hetoage 

geschift auf Jupiter's Befehl vollbringt. 4c 

einer Schriftrolle hinter dem Kopfe der Arse 
steht thr Name zum vlerten Mal: apeuss. 

Oben in der Luft, rechts, ersebelnt Ant! 

voller Gilorie, wie er die gorettte Arisin mi 

dom Olymp tragt. In der Ecko reehts de Kits- 

burg von Athen Argeus stdrat sich ns Merb- 
ab. Unter seinem Kopfe, an der Maver, set 
nono; am Fo8 des Thurmes sfebt mun sr 

Beine aus dem Wasser hervorragen. qe. Fd.— 

Pass. V. p. 44, No. 105, wo dieses Bi sets age 

nau beschrieben ist. Eines der besten end w!2- 

tignten unter den dem B, beigelesten Weiter: 

Ist ebenso ausgefbrt, wie das Richtbaas de Pi 

tus (No. 41), und jedenfalls nach eine Zed- 

ung Botticell’s gestochen. Ariadne sit 

vollkommen dem florentintschen junreo i 

auf dem slebzehnten Blatt der Gsdeie- 

verzierungen (I, No. 167); beide siol wd 
selbe Art gekleidet und-geschmickt, Du vt 
der Brust ausgekerbte Micder, die Kiddimd 
mit Zaddelbehang, dle Falten des anfgediatet 

Obergewandes, das Stimband mit dea Jer! 

orn und mit Fligeln an jeder Selte, de ste 

walstig, anfgewickelten und unten iter 2 

Ricken sich hinabringelnden Haare, — Als 

stimmt an den Figuren Gberein, Der suite 

Hamnisch dos ‘Theseus hat viel Aebotices ot 

domjenfgen des rdmischen Krieger tz Rett 

hause des Pilatus (No. 41), aof der late 

Seite, neben der Sinle, 

54) Bacchus und Artadne, Der vierderge War, 
auf dom sle sitzen, ist wunderlich sus eae 
sroBen, soll Trauben hingenden Weiss f- 
zimmer, dessen Reben sich oben in det gazee 
Breite des Blattes ausdehnen und eine Art Lat 
bilden. Der Wagen wird nach rechts a 2! 
Centanren gezogen, von denen der ee é¢ 
Flite blist', der andere dic Leler shit. B 
Junger und ein ilterer Satyr lesen Trash 
Bin Kleiner Satyr sitzt vorn anf dem Wir, 
hinter welchem eine Bacchantin ein totes Wi! 
trigt. qu. Fol. — Pass. V. p. 44. No. 104: s% 
B, nach einer Zeichnung Botticelli gesteh- 
NG. 




















Schitor sit 
brelt, — Pass. 1, No, 649 (ital. Niel.) — O81. 
TL p. 333 (hler dem Baldint rogeachred 
NG. 

56) Derselbo Gogenstand. Paris, ganz gebamist!, 
‘Mogt vorn links am Boden und schitt; de ¢! 
Gattinnen stehen rechts bei einem Spring 
nen, Bin alter Mann im Pelzock (Mrkat i 
Gestalt eines Turnterherolds) nabert seh = 

; er hat den Apfel in der Linkea 









thn zu wocken. Weiterbin das Pf 
ters und eine befestigto Stadt. In det Poe 
am Moeresstrande wal Sehsser un en? 
Windmible. Rand, Durchmesser: 45 Mi 





Baocio Baldini. 


589 








Bartsch X. 134, No. 4 (unter den Anonymen 

des 15, Jabrh.), — Ottley HL. 333 (dem Bal- 

dint zugeschricben). — Pass, I. No. 650: »Deut- 
sebes Niell aus dem 16. Jabrh., far welches man 
sich einer Komposition von A. Direr bedient 

te. N. G. 

Si) Derselbe Gegenstand. Za den FaBen des rechts 
sitenden Schifers liegt sein Hund. Mit der 
linken Hand reicht er den Apfel der Venus, die 
in der Mitte steht, nebst Juno und Minerva, Im 
Hintergrande Landschaft. qu. Oval. 24. — 
Otiley II. p. 333 (dem Baldini rngeschrieben). 
= Pass, 1. No, 651 (Niell). — N. G. 

58) Denelbe Gegenstand. Links stehen die dret 
Gittinnen, ganz nackt; rechts schlift Paris, als 
Ritter in ‘voller Rastung dargestellt; bei ‘ihm 
steht ein alter Mann (Merkur) mit einem Apfel 
in der Hand, tm Hintergrund eine reiche 
Landschaft, worin ein Springbrunnen mit zwel 
Pisenden ‘Kindern. Rund. Durchmesser: 45 
Mil. — Ottley TI. p. 333, wo das Blittehen dem 
Baldini zugesehrieben ist. — Pass. I. No. 652, 
SSchine niederlindische Arbeit des 16, Jabrh.« 
=N.G. 

58) Amor, nach rechts gehend, hilt in der Rechten 

cinen Mobnkopf, xwei andere Mohnkipfe in der 
Linken, und. 52 Mill, 
B, XII p. 99, No. 
Ein schwach gozeichnetes Bl., ganz in Baldin‘'s 
Manier, Duchesne halt es fr ein Niell, und be- 
schreibt es als solches in seinem Essal, No. 230.« 
=N.G. 

60) Amor auf cinem Adler, reitet nach rechts. 
Bund, Durchmesser : 65 Mill, Seitenstiick zu 
Vorhergchenden. B. XII. p. 99. No. 2, — 
Pass, Y. p. 45. No, 107: »ibonso behandelt wie 
das vorhergehende und von Duchesne als Niell 
deschrieben in seinem Essai, No. 231.«—N. G, 

81) Amor liegt auf einem Delphin, der nach rechts 
schwimmt. Rund. Durchmesser: 56 
Pass. V. p. 45. No. 108: s0ttley 1. 333 

im Bl. ein Facsimile ; aber das Original {st 

feiner im Schnitt und in’Baldini's Manier. Er 

halt es fiir ein Niell, und wabrscheinlich mit 
Rechte, — N. @ 

32) Amor, gefesselt und mit verbundenen Augen, 
sitat anf einem Felsen im Meer. Rund. Durd 
messer: 56 Mill. Seitenstiick zum Vorhergehen 
den, — Pass, V. p.A5. No, 109; »Bosser gezeic! 
net als das vorhergehende ; die Erfindung scheint 
dem Botticelli anzugehiren, obschon der Stich von. 
Baldint ist.e (!2) —N. G. 

'9) Zehn Amorine in einem Weinberg, Im Vorder- 
grande rechts sitet ein Amor auf einem Fass 
tnd zieht daraus Wein mit einem Robrhalm, 
Weiter zurtick, links, troten zwei andere Amo- 
rine die Kelter. Im Hintergrunde ein vierter 
Amor, den balben Leib hinter einem Reben- 
gelindor versteckt, wahrend ein flnfter, auf 
einer Leiter stebend, Tranben pfiekt und sie 
in einen Korb wirft, den einer von seinen Ge- 
fabrten mit einem Strick in die Hobe zieht und 
herunterlisst. Unten, an der Leiter, zwel andere 

Amorine ; ein neunter fiogt nach den Amorinen 
in der Kelter hin, und ein zehnter, mit einer 
Schaale in der Hand, knieet vor dem Fass, — 
Pass, V. p. 48. No. 121: sSehOnes Bl. in der 
Sammlung des Hira, Holford, 1857 anf der Aus- 






































61-119) Das Lebrbilderbuch, Folge von 


funfaig BU, gr. 8. 


Diese kunsthistorisch bertihmto Folge heisst 
gewdhnlich das Tarokkartenspicl des Mantegna 
(Gluoco di Tarocchi di Mantegna), der weder 
fan dem Stich noch an der Zeichnung und Eri 
Gung irgond einen Anthell hat; dio BIL, sind in 
finer Welse ausgefihrt, die von der seinigen 
villig verschieden ist. ‘Ebenso wenig ist diese 
Folge cin Kartengpiel zu nennen. Bekanntlich 
zablt das itaientsche Tarokspiel 78 BL in zwei 
‘Abthellungen die erste begreift 22 eigentliche 
‘Tarokbll. oder Triimpfe mit Ordnungsnummern; 
die rweite 52 Bl. der franzéelsehen Karte, vier 
Reiter und 40 ZaiibU. in vier Reihefolgen , von 
denen Jede unterscheldende Bezeichnungen, s0- 
genannte Farben hat (Becher, Degen, Manzen, 
Stibo), Unsere Folge besteht aus fUnt Bilder 
reihem, Jede zu zehn Blatt, also aus 50 Blittern, 
von gleicher Form und GriBe, auf denen die 
Sunde, die Kinste, die Wissenschaften, die 
‘Tugonden personifizit dargestellt sind. Schon 
aus dieser einfachen Angabo dos Sachbestandes 
{st erslchlich, dass dlose Bl. schwerlich als Kar- 
tenblitter gedient bgesehen davon, dass 
sic sich wegen des diinnon Paplers und groflen 
Formats nicht dazu gocignot hatton. Nock mebr 
streltet dagegen der politische, ethische und scho- 
lastisehe Inhalt der figirlichen Darstellongen, 
Gleichwothat man sich lediglich dadurch, das bier 
die Figuren einzaln wio Kartenbilder dargestelit 
tund einige Personikazionen, wio Papst, Kaiser, 
Sonne, Mond, Stirke, Gerechtigkelt u, a, auch 
suf alten Tarokkarton angebracht sind, verleiten 
lassen, diese Kupforstichfolge glofchfals far eine 
Spielkartezu halten, Passavant(1864) beschreibt 
ste noch als eine solche, ist dabel Jedoch der 
naiven Ansicht, dass sle nicht blo® zum Zeit- 
vertreib, sondern auch far die Verbreitung 
niitzlicher Kenntnisse unter der Jugend gedient 
habe, Sotemann (im Kunstblatt, 1845, p. 129 ff.) 
tund Galichon (in dor Gazette ‘des Beaux-Arts, 
1861, p. 143) hatten bereits die Unbaltbarkeit 
der gowshnlichen Meinung entschfeden darge- 
than, und der den Inhalt einzelner Bilder- 
reihen, #0 wie ber den Zweck und Charakter 
des ganzen Werkos schitzbare Aufschlsse mit- 
rethellt, die leider unbeachtet geblicben sind, 
Nach der Meinung des Ersteren ist diese Folge 
ino Zasammenstellung von finf, schon seit 
Giotto in Italien gangbaren allegorischen Zyklen, 
bel welchen die Buchstaben a, 3, c, 0, 3, nicht 
die Anfangsbuchstaben der Tarokklassenfarben 
‘Atutti, Bastoni, Coppe, Denari, Espade, sondern 
biod zur Unterscheldung der moralisirenden 
Bilderrethen vorgesetzt sind. Galichon erblickt 
darin ein nach Dante'schen Ideen_angeordnetes 
orisches Kompondium. Jedentalls hatte 
diese Sammlung einen moralisch- didaktischen 
‘Zweck, und teh nenne sie deshalb das Lehr- 
bilderbuch, Wie die Armonbibel, der Hellspiegel 
‘und andere Holzschnittwerke ‘die Glaubens- 
Tehren der Theologie des Mittelaters dem Volke 
in Bildern zu allgemelner Anschauung brachten, 
febenso sollte dieses Bilderbach die am Schluss 
des 15. Jabrh. unter Dichtern, Gelebrten und 
Kanatlem verbrelteto humanere und. frelere 
Weltansieht in den griSeren Krets der gebil- 

























































stellung in Manchester, No, 4d.e —N. @. 


deten Klassen einfihren; gerade wegen dieser 








590 Bocoio Baldini, 








Borlchung rur Frih-Renalssance ist das Werk 
von vorziglichem Intereste, 

‘Von walchem Meister diose BIL gestochen 
sind, dariber herrseht, wie schon in der Einlei- 
‘tung bemerkt wurde, eine groBe Verschiedenbelt 
der Meinungen, Die diteren Kunsthistortker 
erklirten sie unbedonklich fr Werke von Fin 
guerra und Mantegna. Zant wast nicht cinen 
sperlellon Kinstler als Autor zu bozeichnen, ist 
aber der Ansicht, dass sic von einem Stecher 
der venerlanischen oder paduanischen Schule 
herrihren, wobet er sich auf den venezianischen 
Dialekt in'den Unterschriften oinzelner Bll. be- 
raft. Harzen gibt sic dem Marco Zoppo aus 
Bologna, Mantegna's Mitschiler im Ateller des 
Francosen Squarelone, Ottley endlich sehreibt sie 
dom Baldini ru, und Galichon theilt seine An- 
fiche, Das angemoin Anmatige und Elegante 
der bisweilen etwas manierirten, aber stets an- 
vlehenden Figuren, der Charakter der hibbschen 
Frauengesichter und der wiirdigen Minnerkipfe, 
die Vorliebe fOr Profiirang, die hiufige Feinhelt 
der Zeichnung in Hinden und Vien, der ge- 
schmackvolle Wart der Gewinder sind unzwei- 
felhatte Kennzeichen Morentinischer Kunst, Die 
BIL, sind vollkommen gleiehmibig ausgefubrt, 
Jodenfalls von einem und demselben Stecher. 
In der Komposition und Zeichnung machen sich 
Jedoch Ungleiehhelten bemerklich, dio anneh~ 
men lassen, dass die Yorbilder der Stiche von 
versehiedenen Hinden herribren. Die Vereini- 
gung dor Bildoreethen in ein Ganzos wird man 
Als das Work des Stochers botrachten missen, 
der die Zelehnungen dazu von verschiedenen 
Solten hermahm und bel selner Arbeit jedesmal 
das vorliegenda geringere oder bessere Muster 
festhielt. In RUcksicht aus Technik haben dio 
‘BI, oflenber nahe Verwandtschaft mit den dem 
B. herkbmmalich rogeschriebenen Propbeten und 
Sipyllen und den Goldschmledverzierungen ; 
‘auch hier dio kalte, einténige Schattirung mit 
fengen Lagen feiner, in verschiedenen Winkeln 
gekreuzter Striche; aber der Stich hat zugleich, 
‘wenn auch nicht mebr Schwung und Weebsel, 
doch mehr Schirfo und Sieherhelt des Vortrags, 
mehr Welchheit und Biogsamkeit der Zelchnung, 
dle sich in einigen Blittern, namentlich in dem 
Engel des Primo Mobile (I, No, 112) 2u solch 
‘YVortremichkeit stelgert, dass sie unmittelbar a 
dle ausgebildete Renaissancekunst hinanreich 
Die gelungensten BIL sind daher wol aus spitorer 
Zeit, als dio Prophoton und Goldschmiedverzio- 
rangen, twa aus den Jahren 1490—1495. Frei- 
lich sol, nach der gewébolichen Annahme, Tal- 
ini dainals nicht mobr thitig gewesen sein; 
doch ist das Ja nur Vormutung. Diese Stiche 
Wnnten thm immer noch angehiren; jedenfalls| 
exinnert dle schéne Zeichnung und’ Esfindung. 
bel manchen auf ledhaftesto an Botticelli 

Der Stocher arbeltete wol mohrero Jahre an 
diesem Werke, und less vielleicht von einzelnen 
Platien oder Bilderrethon Abdricke erscheinen, 
Dbevor er sie alle vereinigt herausgab. Jedes BI. 
fhe im Unterrande links den Buchstaben, der 
sine Relhe bezelchnot (x, 0, ¢, 2, 4), in der 
Mitte den Namen der dargesteiten Figur, sowie 
‘eine rmische Zifer als Ordoungsnummer, und 
rochts die gleicbbedeutende arablache Zabl. 
Eine geftochtene Bordire, von der Art wie die 
infussung der Etruskischon Skarabien, schliosst 












































Jedes Bl. ein; Jede Rordire xeigt in den Ecken 
‘oben und unten ein Loch, das bei den Platten 
fiir Stifte, Nigel oder Schrauben zur Befestiguns 
auf ein Bret oder sonstige Unterlage bestinnt 
war, um das Hin- und Herrutschen der Plate 
deim Arbeiten 20 verhiiten. Unrichtigerneise 
dom Vorhandensein 
dieser Locher, die Abdriicke seien mittelst des 
Reibers oder Cylinders hergestellt worden; ce 
wurden von der Presse abgezogen. Die Ea- 
driicke des Plattentandes zeigen sich sebr st 
und deutlich ; freilich hatte os die Druckerknst 
Del diesen BI. noch nicht weit gebracht, dot 











sind sie besser und sauberer gedruckt, als a 
Kopfer zum Monto Saneto dl Dio und mn 
ante, 


‘Mit Recht steht diose Kupferstichfolge sowcl 
hinsiehtlich ihrer Mannichfaltigkeft und Sehia- 
heit, als wegen ihrer Altertimlicbkeit und Sel- 
tenbelt in hohem Wert. Sie ist vollstindig wit 
Allon thren 50 BIL. kopirt in dem mur in wenigen 
Exemplaren gedruckten Werk: Jeux de as 
tarots et de cartes numérales du XIV" an 
XVIII stele, représentés em 100 planches d+ 
pits les originaux, publiés par la Sod do 
Dibliophiles francais. Paris, 1844. Fol Bie 
zolne Bitter trifft man zuweilen in Pit wnt 
‘ffentlichen Sammlongen, aber  wlistintiee 
Exemplare sind mur in Sehr geringer Antal 
‘brig. Here Galichon in Paris besitzt ein kon- 
plettes Prachtexemplar von frlschestem Drock 
und treffichster Erbaltung; es hat elnen alt 
aus der Zeit der Stiche stammenden Eiatioi 
tund {st in bliulicher Farbe abgedruckt. Da maa 
‘beim Drucken dle Platten nur unvollkoramen s- 
wischte und eine anne Schicht der Dracksrt= 
‘brig less, 60 erhielt das Papier eine blialiche 
Nance, s0'dass man meint, Abdriicke von Tes- 
platten ‘vor sich zu haben. In seiner Art Ist die 
ses Exemplar sicheriich ein Unieum. Es warde 
‘in der Verst. Sorati ru London, 1816, far 43P%2 
Sterling, in der Vorst. Mark Sykes ebendaselbst, 
1824, fr 78 Pfd. 5 Shill, verkauft; Here Gi- 
lichon erwarb es 1860 fr 10,000 Franken. Die 
BN, des Exemplars in dem Kupferatichksbinet 
muParis baben einen 28MIN, breitem Rand, ani 
an den Haaren und Fligeln, Kleidersiumen oad 
Garteln der Figuren, «0 wie an den Geritedaf- 
ten, Attributen, Waffen, Banmen, Gebioden end 
andern Gogenstinden eine mit. dem Pins fen 
aufgotragene Vergoldang, dieman, wie ch gust, 
mur bet Abdricken von bereits angegrifcea 
Platten anbrachte. Ob die Wiener und [ss- 
burger Exemplare in beiden Borlohungea des 
Pariser gleichen, kaun ich nicht sagen. 
Mebrere vom Ende des 15. und deo 
Anfang det 16, Jahrh. Boweisen, das dive 
Kupferstichfolge damals sehr beliedt war; sie 
sind zugleich ein Argument mehr, dass die Bl 
nicht die Bestimmung eines Kartenspiels batten. 
Bartsch erwihnt zwei Kopion. Bel einer Ver- 
sleichung ergibt sich aber, dass die von thm 
unter den altitalienischen ‘anonymen Kupfer 
stichen (XID. 131— 138) -beschriebene oni 
{ir Kople gehaltene Folge ein Original ist, wo 
gegen das sogenannte Original bel Bartsch (XIU! 
120-191) far eine schlechte Kopie mit wilis~ 
lichen, sehr missratenen Veranderungen ertitt 
werden muss. Die Stichart dieser Bl. reigt nck 
‘wie Bartsch molnt, don Charaktar des Altern 














Baovio Baldini. 591 











lichen, sondem aie Vorlegonhett und Hite einer 

ibeholfenen Koplstenhand ; der Ausdruck der’ 
Képfe fst ginzllch verdorben, Ausserdem un- 
terseheldet sich diese Kopic auch dadurch vom 
Originale, dass sie, mit Ausnabmeciniger Sticke, 
die Figuten von der entgegengesetzten Selte 
telgt, Jedoch 90, dass thnen die Gegenstinde, 
die man in der rechten Hand zu halten pfegt, 
auch hier fast immer in die Rechte gegeben sind. 
Die Buchstaben und Insebriften sind simmtlich 
in timischen Majuskeln , nicht in Kursivschrift, 
wie Bartsch angibt, Dio Bezeiehnung der Bil- 
derreihen ist insofern vom Original abweichend, 
alsstatt des E immer 8 gebraucht ist. Die Buch- 
staben und Zahlen sind stirker und dicker, also 
cffenbar von Jiingerer Herkunft. Dafar sprich¢| 
Aberdies der Umstand, dass weder vor noch hin-| 
terden Buchstaben, Worten nnd Zahlen Punkte| 
angebracht sind, wie bet allen Inschriften und! 
Ordnungsnummera des Originals. Auch fehlen 
‘ile Nagelldcher in den Bordiren. Endlich sind 
dle BU, etwas Klelners, ste haben nur 170 Mill 
Hohe bet 92 Mill. Breite, wabrend die Originale 
181 Mill. hoch und 101 M@l. breit sind. — 
Verst. Pallifre, Paris, 1820, 2u 2000 Franken. 
Verst. Durazzo, Stuttgart, 1872, zu 1880 
Gilden, 

Die von Hans Ladenspelder verfertigte und 
von Bartsch (XII, 138) unter B angefahrie 
Kopie der ganzen Originalfolge kenne ich nicht. 
Nach Passavant (V. 127) haben diese Kopien 
aiesetben Bordiren, Inschriften, Ordnungsnum- 
mer und Reibebuchstaben , wie dfe Originale, 
und (ihren thellweise das Monogramm des Ko- 
pisten, der sie aus der Manier des altitalieni- 
schen Ungenannten in die Weise der deutschen 
Kleinmeister Gbertragen hat. 


Betrachten wir nun die einzelnen Abtheilan- 
gen und dio einzelnon Bilder. Bartsch kannte 
nue einen Theil der Originale, und bel Passa- 
sant (V. p. 119-126) sind sowol diese, als die 
Kopien auf hichst ungeniigende Art beschricben. 
Zur bequemeren Uebersicht und Vergleichung, 
lasse fch die Kople (Original bei Bartsch) jede 
tal dem Original (Kopie A bel Bartsch) nach- 
folgen. 
Erste Reihe: Die Stinde (Staatsord- 
rung), 10 BIL, Hinks mit dem Buchstaben 
E bezeichnet, “Mit Ausnahme des Armei 
es Handwerkers ond des Kaufmanns sin 
dio Bilder dieser Reiho gut behandelt, 


64) Der Arme, nach links gewendet, kabl- 
kipfig,fast’nackt, ein Stick Zeug als Man- 
tel auf dem Ricken, die Armo dber der 
Brust gekreuzt, das’Kinn auf die linke 
Hand, diese auf einen Stock gestitzt. Im 
Vordergrond zwet kleine Hunde, von denen 
der cine sich kratzt, der andere dem Ar-| 
men in die Wade beisst, Im Hintergrund 
tine zerfalene Mauer, auf jeder Seite ein 
durrer Baum. Im Unterrande: 

sme[ MOsmMO.T. [te 
B. Kop. A. 18, — Pass. 1. 




















G4 bis) Verkebrtsettige Kopie mit Abinde- 
rungen, Die Figur ist nach rochts ge- 
wendet und hat die rechte Hand auf den 
Stock gestiitet. Im Hintergrunde nur ein 
darrer Baum zur Linken, und auf dem 


Gomiuer, rechts, eine Schlange und eine 

Eidechse” Im Unterrando: 
| Misnuor [1 
B. Orig. 18. 

65) Der Diener. Br gebt nach links ond trigt 
mit belden Hinden eine verdeckto Sch 
sel; kurzer, pelaverbrimter Rock, ber der 
linken Sehulter eine fransenbesetzte Ser- 
viette. Das platt anliegendo Haar lisst 
sein linkes Ohr halb unbedeckt. 

se. | .PAMBIO.I. | | .2. 
B. Kop. A. 19. — Pass. 2. 

G5bis) Verkehrtsoitige Kopie. Das Haar ist 
unten gelockt; Rocksaum und Gartel sind 
lunverzlert, dle Schissel hat elnen Henkel. 

8] raumom [2 
B. Orig. 19. 

66) Der Handworker, reprisentirt durch einen 
Goldschmied, der, mit dor Mitze auf dem 
Kopf, in seiner Werkstatt zur Rechton vor * 
einem Tisch sitzt, auf welchem ein Ham- 
mer und andere Arbeitswerkzeuge legen. 
Thm gogeniiter, links, ist dic Esse; hinter 
ihm steht ein Lebeling in blossem Kopf. 
Die Decke des Ateliers ist fach, 

wm. | ARMIEAN. IE. | 3. 
B. Kop. A. Pass. 

G6bis) Verkehrtseitige Kople. Der Lehrling 
steht micht hinter, sondern neben dem 
Meister und tragt wie dieser eine Mitze. 
Die Decke des Ateliers ist gewalbt. 

s| anrmaxm [3 
B, Orig. 20, 

67) Der Kaufmann, stohond, in langem, wel- 
tem Rock, liest einen Hirlet, den er mit 
beiden Hinden hilt; sein Gesteht ist nach 
liuks gowendet. 

vm. | /MHRCHADANTR. OMT. | 4. 
B. Kop. A. 21. — Pass. 4 
GTbis) Verkohrtseltige Kople. 
| swnncwapaNts int | 4 
B, Orig. 21. 

68) Der Edelmann, dargestollt als Jager, in 
urzem Rock, ‘trigt auf seinor behand~ 
schuheten linken Faust elnen Falken und 
steckt die Rechto in seinen Girtel. Hinter 
iim ein Page, der zwei Jagdhunde an der 
Lele fart,  Beide Figuren geben nach 
rochts. 






































va. | | wzixtmowo.v. 1.5. 
B. Kop. A. 22, — Pass. 5. 

68bis) Originaleoitige Kopie. Dor Edelmann 
iragt anstatt der runden Miitzo eine platt, 
tnd hat die Rechte nfebt in telnen Gfrtel 
festeckt, sondorn halt mit dieser Hand 
tine Gerte oder einen kleinen Stab. Der 

ge hat gelocktes Haar und an seiner 

Selte ein Jagdmesser. 

s| uxtiowo ¥ [5 
B. Orig. 22. 

69) Der Ritter, das Gesicht nach links gewen= 
det, aber nach rechts gehend, In kurzem 
Rockund Riekonmantel, cine runde Matze 
auf dem Kopf, in der Rechten einen Dolch. 
‘Auf seinem Hock eln Kleinod oder ein Or- 
den, in Form eines Vierecks mit 4 Perlon, 
Hinter ihm ein Knappe, in Prodlansicht 
nach rechts, mit platt anliegendem Haar, 














592 


Baccio Baldini. 

















‘unter dem rechten Arm das Schwert des 





Ritters tragend. 
ca. | .cuavaunn. yt. | 6. 
B. Kop. A. 23. — Pass. 


GObIs) Verkebrtseitige Kople. Der Ritter trigt 
eine flache Mitze anstatt der runden, Das. 
Juwel oder der Orden auf seiner Brust be- 
stebt aus 4 Zacken mit eben so viel P 
Jen dazwischen. Der Knappe hat gelocktes 
Haar und dariiber eine Kappe. 

cuayanisn vr | 6 
aah ‘ 

















70) Dor Farst; ein veneziantscher Doge; nach 
inks gewendet, dic gehimnte Mitze mit 
Relfen auf dem Kopf, trigt ein weltes bis 
zu den Flssen reichendes Untergewand 
mit Gartel und einen eben so angen Mat 
tel ohne Aermel, mit Schulterkragen, Er 
at die Rechte im Girtel, die Linke an 
seiner Seite. 

Be) porn. vt. 1.7. 
B. Kop. 24. — Pass. 7. 
7Obis) Verkehrtseitige Kopie. Am Schulter 
kragen des Mantels istderStoff (Hermelin) 
mebr angedeutet, Die Linke halt der Doge 














F der Brust und schlagt mit der Rechten 
den Mantel zuriick, 

8] poxew | 7 
‘B. Orig. 24. 


71) Der Kong, jugendlich und tn mittelalter-| 

licherTrache (Bock und Mantel), ganz von 
vor geschen, mit einer goblimten Krone 
auf dem langen Lockenbasr, sitzt auf 
einem Sessel obne Lehne, in der Rechten 
das Szepter. Die Linke in die Hutte ge- 
tdezt, 








‘em vorhergehenden Bl. verschie~ 

Der Konig ist alter und hat rmi- 

ss Kostiim(Harnisch und Mantel). Das 

Gesicht st nach links gewendet, das 
Lockenhaar kurz und die Krone zackig. 
Der Thron hat zwet Stafen. 

s| mewn |B 
B. Orig. 25, 

72) Der Katser, das Gesicht nach links gewen- 
det, die Krone auf dem Kopf, in Rock und 
‘Mantel, sitzt aufeinem Sesselohne Ricken 
lehne, den Reichsapfel in der Rechten, die 
Linke am Gartel, dio Beine abereinander, 
gekreuzt. inter dem Thron ist ein 
Vorhang ausgespannt, auf der Stufe des 
‘Throns sitet ein Adler, nach links gewen- 
det, — Kopie bef Ottley, 8. 385. he 

“IMPHRATOR | VITI, 9. 

B. Kop. A. 26. — Pass. 9. 

TBs) Verkebrisltige Kople. Der Kalser bal 
{in der Rechten ein Kreuzszepter, in der 
Linken den Reichsapfel. 

°| nommaton.vim, | 9 
B. Orig. 26. 
In der Unterschrift ist ausnahmsweise vor 
und nach der romischen Zabl ein Pankt. 

73) Der Papst, ganz von vorn geschen, sitzt| 
auf einem antiken Sessel, dessen vier 
‘Arme in vier giraffenartige Thierhilse aus-| 
gehen. Die Tiara auf seinem Kopf Ist in| 


























‘dem untersten Reif mit sfeben Edelsteinen| 
besetzt, das darunter beflndliche Kopftuch 





hingt mit den Zipfoln im Nacken beat 

Ex bilt tn der Rechten die Himzel- 

schliissel, und stiitrt die Linke auf ea 

Buch, das auf seinen Knicen liegt. 

H + | sto. 
B 7. — Pass. 10. 
7Bbi8) Orignalseltige Kople malt Kieinen Ab 
Anderungen. Der Kopf des Papstes it ax 
den Seblifen obne Haar; in der Mitieda 
uuntersten Kronreifs ist’ ein groBer vir 
‘eckiger Edelstein mit zwei kleineren ro- 
den Stelnen an jeder Seite, oben aut ir 
‘Tiara ein Krouz. Der Sessel hat nur ze 
Ame mit lowenartigen Thierkipten, 

rara.x. [10 

. Orig. 27, 

In der Unterschrift ist vor und nach der 

rmischen Zahl ausnabmsweise ein Push 

Zwoite Reihe: Die Musen, 10 Rl 

Diese zweite Relhe und die drei folgenden 

fAbren im Original und in der Kopi disel- 

ben Reihebuehstaben, nimlich : D, CB, 4. 

Die Musen sind bier zunichst, au dea 
aus dem Altertum ins Mittelaer iter 
gegangenen Mythus, als Vorsteciases 
der Sphirenharmonie gedacht, Sid Plu- 
tarch haben deren acht in den act phi 
ren des Himmels ihren Site, wabreni die 
neunte den Raum unter dei Monde inne 
hat; Jene Uederirdischen erhalten ds 

Iharmonische Verbiltniss der Plneten 

unter einander und zum Fixstembinmel 

Marcianus Capella spricht susdrictlich 

von einer Musik, einem harmonischen Ge- 

Tiute der Himmelskirper und theilt eines 

jen derselben eine Muse mit entspreches- 

dom Gesange 2u, dem Fixsternbimmel die 
Urania, dem Saturn die Polymnia, des 
‘Tupiter die Euterpe, dem Mars die Erst, 
‘dem Sol die Melpomene, der Venus die 
‘Terpsichore, dem Merkur die Kalliope, de? 
Luna aie Kifo. Die Thalia, weil der sie 
tragende Schwan, der Last nicht ge 
wachsen, mit thr’ mach der Erde murdch- 
flog, blieb auch daselbst zurdek. Inunters: 
Bilderrethe sind die Musen alle, Thal 
fausgenommen, mit dem Attribut einer 
Planetenschelbe dargestellt und rugiech. 
als Tonkinstlerinnen, fast simmtlich nit 
musikaliscben Instrumenten, Apollo ttt 
als Chorfabrer hinzu und dirigirt mit de 
‘Taktstock das himmlische Konzert. 

‘Diese Darstellungen sind ziealich 
schwach, dle melsten der Musen in Exto- 
dungundRewegungnicht ansprechend;a0¢ 
Klio, Urania und Erato machen eine gin- 
zende Ausnahme, Sic sind simmtlich te- 
Meldet, nur Arme und Belne entbldss; ale 
tragen langes, Aber den Ricken, fast bi 
zu den Knieen herabwallendes Haut. 

74) Kalliope, stehend, das Gesieht nach 
gewendet, bist cine Tubs, dic sie mit 
Delden Handen hilt; inter’ thr inks a2 
der Erde dle Planetenschetbe (Merkur) 
Im Mintergrund zor Rechten sprudelt eine 
Quelle aus einem Felsen; ihr Wasser 
fliesst in ein grofes Becken mit rundes 
Fuss auf runder Plinthe. 

| CALLOPR. Xt. 
B, Kop. A. 28,—Pass, 11, 






































Baccio Baldini. 593 











Moyer, KOnstler-L 


TAbis) verkehrtseitige Kopic. Die Scheibe liegt 
nten in der Ecke rechts. DasWasserbecken 


In 





75) Urania, stehend, das Gesicht nach links 
gewendet, hat ‘einen Kompass in der 
Rechten und eine runde Scheibe (Fixstern- 
Mime) in der erhobenen Linken, Hinter 
dem rechten Ellenbogen ein Zipfel thres 
Girtelbandes sichtba 

De .WRANIA. xit | 612 
B, Kop, A. 29, — Pass. 12. 

7Sbis) Verkehrtscitige Kople. Hinter dem Ellen- 

bogen zwei Zipfel des Gartelbandes. 
pl vmanta xt [12 
B, Orig. 29. 

76) Terpsichore, stehend. von vorn gesehen, 
aushahmsweise ganz bekleidet, halt in det 
Linken eine Zither, die sie mit der 

‘ten Hand spielt.” Die drei mittelsten 

Finger sind umgebogen. Links, an der 

Erde, die Planetenscheibe (Venus). Im 

Hiutergrunde, rechts, ein breiter Fluss, 

fine Stadt und Berge. 




















otal qc Tmu@stonoms sit, | 5. 
sp. A. 30,—Pass. V, 13. 
This) Halb reeht-, hab verLehrtseltige Kor 


ple, Das Gesteht di 
Jinks gewendet; 


ist nach 






ger ausgestreckt sin 
an der Enle recht 
die Berge reehts und die Stadt 
Fluss fliesst nach der linken Seite. Im 
Namen des Unterrandes fehlt das ¥ und 
das it, 





Tm Hintergeund stn 








DL munsiconn xin | 13 

aa, Bs Orig. 30, 

71) Brato, in sehfeitener Bewegung, das Tam- 
burin seblagend, das Gesieht nach rechts 
protilir, An der Erde rechts dioPlanoten- 
seheibe (Mars). Im Hintergrande, rechts, 








cin Fluss, zwel Biume und ein Kastell 
auf einen rg; Inks noch ewe Hea. 
ev naro. xin | 14s 


B, Kop. A. 31 
17 bis) Originalseitige Kopie. Das Tamburin 
stiast rechts an die Bordiire, Im Hinter-| 
grande links feblen die zwei Berge. 
p|omaro xm | 14 
B. Orig. 31. 

78) Poly tchend, das Gestebt nach links 
gewendet, spielt auf ciner kleinen Orgel; 
rechts ain Boden die Planetenscheibe. 
(Saturn). Im Hintergeunde, anf derselben. 
Seite, eine befestigte Stadt an einem 
Flusse, 

:D. |. Potiwsta. x 

B. Kop. A. 32.— Pass, 15. 

7Sbis) Verkebrtseitig kopirt, doch so, dass Po- 

lymnia wie im Original die Orgel mit der 

rechten Hand splelt; das Gesicht ist nach 

rechts gewendet, dle Planetenseheibe liegt 
links. 





14, 




















Lars. 











Db] roumstaxy [15 
B. Orig. 32, 
79) Thalia, am Boden sitzend, den Kopf nach 
links gewendet, streieht eine kleine Vio- 
a 











line. Obne Planetenschetbe, da Thalia 
nach der oben erwihnten Sage der Erde 
angehirt, worauf sich auch der 2u thren 
Fassen rankende Epheu, das sich bestin 
dig anklammernde Gewiehs, bezieht, Aus 
demselben Grunde ist sie die einzize Muse, 
dle an der Erde sitzond dargostellt ist. Im 
Mintergrunde des Bildes zwei Berge und 
zwel Orangenbiume, 
De | TALI. xv 
B, Kop. A. 33.—Ps 
79 bis) Verkehrtseitige Kopie. ‘Thalia hat den 
Kopf nach rechts gewendet und streicht 
dig Violine mit der linken Hand. Die 
Ephouranken 2u thren Fassen sind weg 











16. 

















gelassen und mit Rasen und Wasser er- 
setzt. 

pl tauaxer [16 
B, Orig. 33. 





80) Melpomenc, stchend, das Gesicht nach 
Barken 


Tinks gewendet, blast mit voll 
Worn, das’ sie mit beiden 
halt. Unton rechts die Planete 
(Sol), Im Hintergrunde Landschaft mit 

Bergen und Kastellen, 

<b. | .MBLPOMRNR. XVI. [17 

IT. 

SO bis) Verkehrtseitige Kopie. Die Muse trit 
‘vor der Stirn ein Juwel. 

DL MmLvosEN xvIE 
B. Orig, 34. 

81) Euterpe, stchend, das G 
gewendet, an einen Orangenbam 
splelt die Doppelfiite, Unten links die 
Planetenscheibo (Jupiter). Im Hinter- 
grunde Landschatt 
























p. | RVTRRYR, xvi, | 18, 
B. Kop. A. 35.— Pass, 18. 
SL bis) Verkehrtseitige Kopie. 
| merenrm avn | 18 
B. Orig. 35, 


82) Klio, das Gesteht 
steht singend und die rechte Hand er- 
hebend auf ef it ausgebreiteten 
















Fligeln schyvimmenden Schwan, Im Mit- 
telgrunde die i), im 
Hintergrunde Berge und eine befestigte 
Stadt. 

be cemto. xvi, [19 
19. 
‘S82bis) Verkehriseitigo Kopie. 
pf euoxvun | 19 


B. Orig. 36. 
'$3) Apollo, von vorn geseh 
Vicher’ Klekdung, eine "relch verzierte 


in mittelalter- 








mn Lockenbaar, sitzt 
auf tel ricklings aneinander gelehnter 
Schwinen; er hilt in der Linken eine 
Lorbeorzweig, inder Rechten einen kurze 
Stab, mit dem er auf cine Welthugel, 
halb'Himmels~ halb Erdschetbe, die zu 
seinen Fiissen liegt, hindentet, "An di 
isson trigt er kothumartige Stiefel. 
Unten Links liegt ein Handspiegel, dessen 
Zacken mit Perlen besetzt sind, und der 
‘oben mit einer Lilie abschltess! 
p. | arouo, xx, | .20. 
B, Kop. A, 37,—Pass. 
S9bis) Oriinalseltige Kopic, Am Rock des 
Apollo ist der linke Zipfel aufgehoben. 
8 























594 


Baooio Baldini, 








Der Handspiegel zeigt eine andere Form: 
ce ist mit einem Kranz eingefasst und mit 
awel Delphinen bekrint, ausderen Maulern 
eine ringfrmig sich ’zusammenschlies- 
sende Schnur hervorkommt. Zwel andere 














Schniire, an den Schwinzen der Delphine, 

verzieren don untern Theil des Spiegels. 
DI aroutioxx [20 

B, Orig. 37, 


Dritte Rethe: Die Kanste und 
Wissenschaften, 100, unten links 
mit C bereichnet. 

Tm Mittelalter wanlen dio Kanste und 
Wissenschaften. bekanntlich in sieben 
Klassen eingetbeilt: Grammatik, Dia- 
lektik und Rhetorik; Musk, Arithmetik, 
Geometric und Astronomic, Die drei 
ersten Klassen, in einer Gruppe ver- 
cinigt, hiessen ‘Trivium, die vier letzten 

Diese Einiheilung blieb bis 
eo herrschend, In unserer 
Dilderfolge sind bereits im Sinne des 
nneueren Zeitgeistes Dichtkanst, Philo- 
fophle und Theologie “hinzugekommen, 
welche die Reihe der Wissenschaften und 
Kéinste auf dic Zohnzahl bringen. Die 
Personidkationen derselben, weibliche Fi- 
guren in langen Kleldern’ und Minteln, 
Sind zum Thell sehine und vortreMiche 
Gestalten, 
$4) Die Grammatik, bejabrte Frau, mit einer 
Kapuzo auf dem Kopf, nach links gehend 
tund das Gesieht nach Jerselben Seite ge- 
wendet, trigt in der linken Hand yor der 
Brust cin Henkelgefiss, Was sie in der 
Rechtan hilt, ist nicht, wie Bartsch, 
Passavant u.” A. angeben, eine Ruthe 
(ferula), das Attribut der Pidagogik, son- 
fern tie Fete iina), das sunbiiche 



































Tear. 





2 
SAbis) Verkehriseitige Kopie, aber der Art, 
dass die Figur die Feile in der Rechten 
vor der Brust hat und das Gofass mit der 
erhobenen Linken trigt, Thr Name ist im 
Unterrande nur mit Einem Mgeschrieben, 

ce] GRAMATICA xx | 21 


















Frau mit kurzem, krausem 
ch rechts proflirt; si 
‘elnen Drachen empor, 
der mit einem durchsichtigen beblimt 
Schleier bedeckt ist (Symbol der me 
physischen Probleme). 





sO.| 101A. xxi, | 32. 
B. Kop. A. 39. — Pass, 22, 
SSbis) Verkehrtseitige Kople. 
ce wore xxtt | 22 
B. Orig. 39. 
8G) Die Rhetorik, midehenhatt, steb 





von gesehen; sie hat auf 
einen Helm und dariber eine Krone; thr 
Miedor gleicht einem Brustharnisch ; mit) 
dor Rechten exhebt sie ein blankes Schwert, 
Unten, rechts u. links, zwel geftigelte kleine 
Genten, on denen Jedor eine Tubs bls, 
| swmmtontca. xin, 23 
BL Kop. ALU. Paes 33. 











8Gbis) Originalseitige Kopie; nur die Kleines 
Genien neben dor Rhetorik sind ut 
stellt: der mit der aufwirts gebaltesen 
‘Tuba steht links; der andere, weleher die 
‘Tuba niederwirts hilt, rechts. 
nuwronica xxitt | 23, 











87) Die Geomottie, junge Frau, in Prot! unt 
halber Figur auf Wolken, welche den un- 
tern Theil des Korpers verdecken:; sie ist 
nach links gewendet und zefehnet 
einem Grigel geometrische Figuren in é 
Luft (einen Kreis, ein Viereck und ei 
Dreieck). Unten ‘eine Landschaft. it 
Bergen und einem Flusse, wo in der Mite 
‘vorn ein Storch, mit einer Seblange in 
Schnabel. 


B. Kop. A. 41. — Pass. 24. 
Bet der Unterschrift hatte sich der 
Stecher gelrrt und als Reihebuchstaben 
ein E statt des © gesetzt; er liess ds 
erstere stehen und Korrigirte ein C hinci 

STbis) Verkehrtscitige Kopie. 

ce | axowmrmta xin | 24 
B. Orig. 41. 

88) Die Arithmetik, Frau in relfem alter, 
stehend, das Gesteht ein wentg nach links 
gowendet, sle 2ihlt Rechenpfennige aus 
der rechten in die linke Hand. Der Kop! 
ist mit einem Tuch bedeckt and ve 
Lichtstrablen umgeben, 
<C. | ARITMRTRICHA EF. 35, 

Kop. AL 42. — Pass. 25. 

S8bis) Verkehrtseitige Kopie mit Abinde- 
rungen, Die Figur hat die Rechte vor der 
Brust und bilt mit der Linken elne 
Rechentafel in die Hobe, die mit drt 
Reihen arabischer Zablen folgendermassen 




















besehricben: 
1.2.3.4. 5.6. 
7-8.9.10. 


L085 
Die been oberen Rete enthaten de 
Zahlen I bis 10, dle untere sll tah 
Duchesne (Voyage dun icomophl, p19) 





die Null in der Mitte sei nur eingeltat 
tum die Reihe zu filen und ste mit det 
oberen Reihen in Harmonie zu bringet, 
— eine hochst wunderliche Konjelttt, 
auf die sich Passavant gletehwol fUr da 
Zeitpunkt, in welehem das Original ds 
*Tarokkartenspielse ansgefulbrt worden i, 
‘wle auf etwas Thatsichliches beruft. Die 
Rechentafel sollte ein sogenanntes m= 
sisches Quadrat vorstellen, d. hb. cise 
Tafel mit Zablen,, die so geordnet sind, 
dass sie, in jeder beliebigen Richtung #=- 

smmengerechnet, immer dieselbe Sumpe 
rgeben. Albrecht Dilrer anf selnem be- 
rihmten Blatt der Melanchollo hat die 
Arithmetik gleichfalls durch eine sole 
‘Tafel angedeutet; hier fndet man die 
Zablen I dis 16, und die Totalsumme 
lianische Stecher 


























‘wussto offender nicht, was er fir seine 

Aufgabe zu thun hatte. 
Cl aRtrunrnicua xxv | 25 
B. Orig. 42. 

89) Die Musik, junge Frau, das Gosicht nach 
links gewendet, sitzt auf einer halbrunden 
Bank obne Ruckenlebne und blist die 
Fidte, Neben ihr links ein Schwan; unten 
rechts eine an die Bank gelebnte Violine, 
am Boden der Strofchbogen; links, bei 
dem Schwan, noch mekrere andore Musik- 
instrumente: eine Handorgel, eine Laute, 
Harfe und Flote, 

c.f .viteua. xxvr. | ,26. 
. Kop. A. 43. — Pass. 26. 
89 bis) Verkehriseitige Kople. 
| wusicna xxvt | 26 
B. Orig. 4 

90) Die Poeste, bekrinzte junge Frau, das Ge- 
sicht nach rechts gewendet, mit langem 
iiber ibren Nacken herabwallenidem Haar, 
in weiteinGewande, auf einem mit Epheu 
bewachsenen Rasen sitzend; sle blist dle 
Flite, dic sie in der Rechten hilt, in der 
Linken hat sie ein Henkelgefass cum 
Schipfen aus dem kastalischen Quell, der 
zwischen den Epheuranken zu thren 
Fiissen hervorsprudelt, Im Vordergrande 
rechts eine Weltkugol, halb Himmels- 
Talb Erdscheibe. Im ‘Iintergrund aut} 



































derselben Seite eine Felsengruppe mit 
einem Ba 
Bola sey, Nt 





A. dd, — Pass, 2 

ovis) Verkchieitigo Kopte nit Weinen Ver- 
Anderungen, An dem obersten Aufsatz 
des Brunnens sind zwet Fische angebracht, 
die sich mit dem Knopf des Sehlusszier~ 
raths versehlingen, 

ce] rousta xxvm | a7 

B. Orig. 44. 

91) Die Philosophie, junge Frau, stehend, 








Gesicht nach rechts gewendet, mit “har- 
rechten 





nisehartigem Mieder hilt in 
einen Wurfspeer und in der linken 
Schild mit dem Gorgonenbaupt. 

J crunosoria. xvi, | 28, 
op. AU Pas ae | 
Ibis) Verkebrtseitig kopirt, doch so, das 

sich der Speer gleichfalls in der rechten 

Hand der Figur, die Aegide in der linken 











defindet. 
ce] putuosovta xxvitr | 28 
B. Orig. 45. 


%) Die “Asttlopio, geflgelte welbliche Figur, 
jesicht mach rechts proflirt, mit lang. 
hevabwallendom Haar tn enn Sternene 
Kranz auf dem Kopf; sie betrachtet eine 
fn der Luft schwebende, mit Sternen be- 
‘sate Himmelsschelbe. In der Linken bile 
ste ein Bueh, in der Rechten einen 
senkten Stab. — Im Unterrande ist trrig 
XXXVI und 39 anstatt XXVIM und 
29 als Ordnungsnummer angegeben 
se. | -astuozoaia, xxxviit | 39 
B. Kop. A. 45, — Pass. 29, 

S2bis) Verkehrtseitige Kople mit Abinderun- 
gen. Der Stab, den sic in der Rechten 
hat, ist in die Hohe gerichtet, ihre Linke 
halt das Buch nicht an der Seite, sondern, 























vor der Brust, Dic im Original autwarts 
ausgebreiteten lige! sind mit thren 
Spitzen ebwarts gesenkt. — Die Ord- 
‘ungsnummer des Originals fst berichtigt. 

| astnonoota xxvimt | 29 
B, Orig. 46. 

93) Die Theologie, Halbfigur mit einem Doppel- 
sgesicht, das eine welblich und jugendiich, 
nach Hhks proflirt und gen Himmel gl 
big emporsehauend, das andere minnlich 
und birtig, nach rechts proflirt und for- 
schend nach der Erde hinabblickend, Sie 
hilt mit beiden Hinden ihr Uebergewan: 
Bine mitSternen besiete Hemlsphire ver- 
deckt dle untere Halfte threr Gestalt. 

+e. |. THMoLogta. xxx. | «30. 
B. Kop. A. 47, — Pass. ¥, 30, 

93 is) Verkehriseitige Kopie. 

e | THROLOGIA xxx | 30 
B, Orig. 47. 











Vierte Rethe: Die Tugenden, 
10 Bil, Hnks mit B bezefchnet, 
Denim Buche der Weisheitbeschriebenen 
‘Togenden, der Klugheit, der Gerechtigkeit, 
der Massigkeit und Stirko, den vier sog 
nannten Kardinaltugenden, gesellen sich 
bier die drelchristlichen odertheologischen. 
Togenden, Glaubo, Liebe und Hoffnung. 
Die Gostalten sind durch die gewibn- 
lichen Attribute oder cine ihrer Beden- 
tung entsprechenden Handiung gekenn- 
zelchnet, und durch ein beigefigtes symbo- 
Hisches ‘Ehier. Da sich die Zahl der Ta- 
genden nur auf sichen belief so wur- 
den zor Vervollstindigung der Bilderreihe 
noch dret Bitter hinzugefdgt: die als 
seo, Chronico und Cosmico bezetchneten 
Figuren, welche den Tugenden vorangehen. 
Sic werden yon Bartsch, Passavant v. A. 
irrigerweise far allegorische Darstellungen 
der Astronomie, der Chronologle und Kos- 
rmologie erklirt; dic beiden letzteren, als 
selbstindige Wissenschaften fin Mittel- 
alter unbekannt, gehirten zur Theolo- 
sie, und die Astronomie ist schon in der 
vorhorgehenden Rethe unterder Astrologie 
mit elnbegriffen; auch ist die Bextohang 
‘des Wortes Iiaco auf die Astronomie sehr 
willkiilich, inco {st identisch mit dem 
agrlechischen ‘Hixaxds (sonnig). Die Figur, 
die dieses Pridikat trigt, erschelnt als der 
Genius der Sonne, die ‘mit Chronico und 
Cosmico bezeichnéten Gestalten als die 
Geni Welt und Zeit. In welchem 
jsammenhang die dret Ge- 
sleben Tugenden gedacht 
sind, michte schwer zu sagen sein, Sie 
sind dargestellt als goftigelte Jéinglinge in 
Kurzem, gegirtetem Gewande, das nur 
Dis an die Knlee releht und Arme und 
Reine frei lisst; slo stehen auf einem 
Rasen, und haben im Hintergrunde pllz~ 
IhutfGrinige Taxusgebilsche. — Mit Aus 
nahme der Fortezza, sind alle Figuren 
dieser Bilderreihe glicklich komponirt, 

94) Der Genius der Sonne, das Gesicht nach 
links profilirt, mit krausem Lockenhasr, 
Dilt in der erhotenen Rechten nicht eine 
strablende Mondscheibe, wie Bartsch will, 

ise 

















596 Baccio Baldint. 

















h nicht die Symbole der Sonne und des 
Mondes, wie Passavant angibt, sondern 
die Sonne selbst, die als ein iit Licht 
zacken umgebenes menschliches Gesicht 
dargestellt ist, 
ome tKIACO. xxxt, |. 38. 
B, Kop. A. 48. — Pass, 3. 
‘4 bis) Verkehrtscitize Kopie. 
nj tuiacoxxst | 3t 
B. Orig. 48. 

95) Der Genius der Zeit, das Gesicht nach 
links gewendet, das’ Haar kurz. gelockt, 
halt in der erhobenen Rechten einen 
Drachen, der sich in den Schwanz belsst 
(Sinnbild der Ewigkeit). 
2m. | CHRONIC. XXXII. |. 32 
B. Kop. A. 49, Pass. 32. 

95 bis) Verkehrtseitige Kopie. 

B|—cnmoxtco xxxtt | 33 
B, Orig. 49. 

NG) DerGenins der Welt, von vorn gesehen, das 
kurzo Haar gelockt, hilt in der exhoben 
Rechten eine Welthugel, auf der die Erde 
ind das gestimnte Firmament dargestellt 

ind. 

swe} scoawtco. xxxmn, | 633 
B. Kop. A. 50, — Pass. 33. 

‘6 bis) Verkehrtseitige Kopie. Der 
‘tie Weltkugel in der Linken 

| comico xxi 
B., Orig. 50. 

97) Die Massigkeit, stehend, das Gesicht nach 
links gewtndet, halt in jeder Hand ein 
Gefiss ‘und mischt Wein mit Wasser. 
Unten links ein unkenntliches ‘Thier, das 
sich in einem an der Erde liegenden Spie- 
gel besehaut. Gewsholich winl dasselbe 
fir ein Schwein ausgegeben, das sein 
Gefrissigkeit wegen der Missigkelt als G 
genstick befgegeben set; Passavant hilt es 
far ein Wiesel; es ist aber von ziemlicher 
Girisse und Jedentalls ein Thier, das durch 
seino Enthaltsamkeit auf die dargestellte 
‘Togend direkten Bezug hat. 















































cm. | TRMPRRANCIA, XXXII 
B. Kop. A. 51. — Pass. 34, 
97 bis) Verkebrtseitige Kopi 
| TaMpnmaNcta xxxtnt | 34 
B. Orig. 51. 

98) Die Klugheit, stehend, mit zwei Gesichtern; 
dascine, welblich und jugendlich, ist nach 
rechts, das andere, alt und birtig, nach 
Jinks proflirt, Mit dem wefblichen Gesteht 
schant sie in einen, von thr in der Linken 
gchaltenen Spiegel, der eine Amorstatuette 
als Fussgestell hat; inf der Rechten hilt 
sie einen Kompass. Zu ihren Fissen, 
recht, ein Dra 
a | ppypmNera. 
B, Kop. A. 52. — Pass 

98 bis) Verkehrtseitige Kopic. 

y | ruvpexcta xxv 1 35 
B, Orig, 52, 

99) DieStirke, stehend, das Ge 
proflirt, das Haupt mit einer Liwenhaut 
Ddedockt, um die Brust ein 
staltetes Mieder; sie halt in der R 
einen Streitkolben und zerbrieht mit der 


Lea. 




















1.35. 











Linken eine Sivle. Zu ihren Fassn, 
Tinks, sitzt ein Lowe, 

a. | sPORTREA, xXxMI, | 36 
B. Kop. A. 53. — Pass. 36, 

‘9bis) Originalscitige Kopic mit Abinderon- 
gen. Anstatt des Liwenfells hat die Ste 
tine helmfGrmige Kappe von Zeug als 
Kopfbedeckung. Der Liwe, 2ur Rechts, 
{st schreitend dargestelit. 

a] FORTRZA xxxvt | 36 
B, Orig. 53. 

100) Die Gereehtigkelt, stehend, von vom g- 
sehen, in der Rechten ein Schwert, in 
Linken eine Wage. Za thren Fists. 
rechts, steht ein Storch , der eine Keg! 
hat, 








100 


ndert, dass der Kopf nicht mebr voa vor 
sesehen, sondern nach rechts gevende 
Ist. Von der Schale der Wage sieht mun 
nur noch die Halfte, 
| oavsricis xxxvir [37 
B. Orig. 54. 
101) Die Liebe, stehend, das Gesidt nx 


links gewendet, scllttet Goldstie 
einem Beutel, den sien der sufgedoten 
Rechten hilt. Mitder Linken enti 
den Busen, aus welchei Flammen her 
fchlagen, Zu ihren Fassen, links, in Te 
Tikan, der seine Jungen mit dem egeoes 
Blut nie. 

-B. | scuamra. xxx, 38 
B. Kop, Al 55. — Pass. 3 

101 bis) Originalseitige Kopie; nar ist de 
Pelikan ait seinen Jungen auf de rete 
Seite gesetzt. 

By] ouanira xxxvir | 38 
B. Orig. 55. 

102) Die Homtnung, stehend, das Gesiekt ma 
Tinks gewendet, mit yor der Brast get 
ten Handen gen Himmel lickend.  Otet 
in der Eeke, links, ein Strablenschet 
Unten, auf derselben Seite, ein Phinis, 
der sich in seinem Neste verbrennt. 
cme] SPRRANZA. SNEVIEIL, [59 
B. Kop. A. 50. — Pass, 39. 

102bis) Verkehrtseltige Kopl 

|  semaxza xxx ls 
B. Orig. 56. 

103) Der Giaube, stchende weilicke Fie 
das Gesiche nach Hinks gewendet, ere 
Jn der Rechten einen Kelch ait der 
wrelhten Floste. Tn der Linken bat se ea 
Kreuz. Zu thren Flssen, rechts, sit 2 
Mleiner Hund mit einem Halstard. 

aBe[.YEDR. AExx. | 40+ 
B. Kop. A. 57. — Pass, 40. 

10Bbis) Had original, bath verkehrtsitie 
Kopie; die Figur hale den Keleh in dt 
Reehten, das Kreoz in der Linken: a 
‘das Gesicht fst nach rechts gewendet, 4 
Hund sitz links, 

BI reDRxxxx | 49 
B, Orig. 57. 


























Finfte Rethe: Die Planeten(t 
Weltgebiude), 10 BIl., links mit dex 
Buchstaben A'bereiehnet. 





Diese letete Abtheilung ist dicjenige, 
dig dor Annabme, dass die Bilderfalge tie 
Bostimmung einer Spielkarte gehabt habe, 
ichiedensten widerspricht. Sie ver= 
sinnbildlicht das mittelaltorliche pole 
miische Weltsystom und begreift ausser 
den sicben Planeten dic drei Himmels- 
sphiren, dic nach diesem System jenseits 
der Planetensphare liegen: den Fixstern- 
himmel (Octava Spera), den Krystall- 
himmel (Primo Mobile) ‘un: 
reischon Himmel (Prima 
Engelgestalten, welche die achte und 
neunte Sphiro reprisentiren, gehiren 2u, 
den gelungensten Figuren ‘des ganzen 
Lebrbilderbuchs; der Engel der letzteren, 
des Primo Mobile, ist geradezu oin Meister- 
stick. 
104) Luna, weibliche Figur mit langem fattern- 
dem Haar, in dor Luft aut e' 
Pferden bespannten Wagen 
cond, in der Rechten dic 
n der Linken die Zagel. U: 
schaft mit Bergen und Floss. 
GA. | LYNA. XxxxI 
B. Kop. A. 58, — Pass. 41, 
104 bis) Verkebrtscitige Kopie. 
Al uywaxcer | 41 
105) Merkur, das Gesicht nach links proflirt, 
stehend, eine mittelalterliche Mitzo mit 
Fligeln auf dom Kopf, blist die Flite, die 
cr in der Linkon halt; in seiner Rechten 
hat er den Caduceus, Er trigt ein leichtes 
Matterndes Gewand und hohe Wadenstietel 
mit Flageln, Unten links ein Habn, und 
zwischen den Beinen Morkur's der abge- 
hauene Kopf des Argus, den Passavant 
als ein sbelaubtes Menschenhaupte be- 
zeichnet; er hat die Federn des Flagels 
am rechten Stiefel Merkurs fir Laub ge- 
halten und die auf dem Arguskopf deut- 
ich ausgedrickten vielen Augen nicht 
merkt. 









































TA. | oMBREYRIO. xExxIE, | 242. 

B. Kop. A. 59, — Pass. 42. 

105 bis) Halb original-, halb verkebrts 
Kople. Merkur hat’ wie im Orig 
Schlangenstab in der Rechten u 
Flote in dor Linken. Der Hahn ist links 
gebliobon. Das Uebrige umgekebrt. 

a] sumcvaro xaxxu | 43 
B, Orig. 59, 

406) Venus, dem Meer entstiegen, steht nackt 
‘auf der rechten Seite des Strandes; sie 
fasst mit der Linken den Zipfol des Len- 
dentuchs, das ihren Schoo bedeekt, und 
Lilt die Rechte vor die Brust. Thr gegen 
‘ber erhebt sich aus dem Wasser eine 
Nymphe, wolcbe der neugeborenen Gittin 
cine Muschel iiberreicht (einen Kranz 
wie Passavant sagt). Tlinter Venus stolen 
zwei andere Nymphen, von denen ale eine 
cinen Myrtenzwelg,dieandere cine Flamm 
in der Hand hat. Auf der Haken Seito der 
Mocresbucht erscheint Amor mit verbun- 
denen Augen. In der Luft legen vier 
Taube 

TAL | GNENYS. xxRMIIL, | 43. 
B. Kop. A. 60. — Pass. 43, 
1Gbis) Verkelstseitige Kopic. in der Lutt 
































_Baccio Baldini. 








597 
Aiogen zwei Tauben, cin Falke und cin 
Reiher, statt der vier Tauben. — Tn der 
Untersehrift sind ausnahmsweise Punkto 
Minter und vor dem Namen und der ri- 
mischen Ordnungsnummer. 

al vanes, xxxxut | 43 
B. Orig. 60. : 

407) Sol. Oben in der Luft, nach rochts fah- 
rend, der mit vier Pforden bespannto 
Sonnenwagen, gelenkt von einem ge 
ten Genius, der mit der Linken die 
in der Rechten das mit einem Strablen- 
sschein umgebene Gosicht der Sonne hilt. 
In der Luft auf der rechten Seite das 
Zeichen des Thierkreises, der Skorpion, 
Unten eine Flusslandschaft, In der Mitte 




















des Luftraums Phaeton, ‘riicklings mit 
vorgestreckten Minden aot die Erde hinab- 
stirzend. 

sae] sou. xxxaimt, 44 


B, Kop. A. 61. — Pass, 44, 
107 bis) Verkebrtscitigo Kopio. — In der Un- 

chrift austiabmsweise Punkte vor und 
dem Namen und der rimischen 









sou. xxx. | 44 

B. Orig. 61. 

108) Mars, das Gesicht von vorn gesehen , die 
Reine nach rechts gewendet, sitzt ganz 
gowaffnet auf einem Thron, der auf einem 
‘unbespannten viertadrigen Wagen steht 
er hilt in der behandschuheten Rechtei 
eln Dlankes Schwert, und hat dle eben 
falls behandschuhete Linke auf dio Hate 
gestemmt. Auf dem Kopf trigt or eine: 
spitzen Helm; zu seinen Fassen liegt ei 
Wolf (kein Hund, wie Bartsch und Passa- 














vant angeben) 
A. | MaRre. xxxxy. | 45. 
B, Kop. A. 62. — Pass, 45, 





10Sbis) Originalseitige Kopie mit Verinde- 
rungen. Mars trigt einen mit Fldgoln 
besetzten Helm, der wie ein Léwonkopf 
estaltot ist. Der obere Theil des Thrones 
it Fruchtschniiro und arabeskenartige 









‘YVerzierungen, dio im Original nicht vor- 
handen sind,” Der Wagen hat nur zwol 
Rader. 


banTE xxxxv | 45 








109) Jupiter, das Gesicht nach rochts gowen 
det, in mittolalterlicher Ki 
in dor Mandorla. auf 
und hat elne 












ntels und schloudert 
er Rechten einen Wurfspeer nach 
santen, die als geharnisehte Reckent 
ddargestellt sind und von denen sechs unten 
todt an der Erde legen, Oben auf der 
Mandorla sitzt dor Adler mit 











nymed (nicht cin Kleines 
Passavant angibt) 
A.[ivrimm.xexxv. | 46. 
B. Kop. A. 63. — Pass. 4 
109 bis) Originalseitige Kopie mit Abinderun- 
gen. Jupiter's lnke land ist ausgestreckt. 
Der Adler auf derMandorla ist nach rechts 








Baccio Baldini. 

















gewendet. Unten an der Erie liegen nur| 


146 


Ming todte Ritter. 
al 


IVPITRR XXXVI 





aller Mann mit grossem Bart 
Ricken, stehend, das Ge- 
Tinks gewenilet, hat’ auf dem 
Kopfe einen Helm mit Widderhornern, 
‘und ist im Begriff, cin nacktes Kind za 
erschlingen, das ‘mit beiden Hindchen 
seinen Bart fasst. In der Rechten hilt er 
die Sense tnd einen Drachon, der sich in 
den Schwanz beisst. Zu seinen Fissen 
sltzen vier niedliche Kinder, ollstindig_ 
ekleidet. 
vk. |) «SATVENO, XXXXVIL 
B, Kop. A. 64. — Pass. 47, 
Mobis) Verkebrtseltige Kopie mit Abinde- 
rungen. Der Helm des Saturn hat statt 
dos Schirms einen Wulst, Das Kind, das 
er verschlingen will, hat belde Hindchen 
in der Luft ausgestreckt, und an dem 
Sonsonstiel fohit obon der Handgri, 














lar. 





A] | SATYRNO XKXXVIT | 47 
B. Orig. 64. 
111) Die achto Sphire oderder Fixsternhimmel. 


Ein Engel, das Gosicht nach links gewen- 
det, hile in belden Hinden eine groBe mit 
Sternen angefillte Scheibe. Sein linkes 
Bein ist entblisst. 


che | sOcTaVARPERA.xxaxviL. | 48. 
B, Kop. A. 65. — Pass. 48. 

111 bis) Verkehotscitige Kopie, 
AL ocrava semua xxxxvit | 48 


B. Orig. 65. 

112) Die neunte Sphire (Primo Mobile), von 
dor auf dle dbrigen Sphiren dle Kraft des 
Umschwungs anagekt. Ein Jinglingsenge!, 
das Gesicht nach links profit, in langem, 
wrcitem Gewando, hilt mit betden Hinder 
tine grosee Teere Scheie; er erhebt den 
techten Poss, im Begrif, emporzufie- 
gon, und trit mit dem Haken aut den 
Krefaabschnitt der unteren Sphiro, indom 
er derselbon don Anstoss zur Bewegung 
crthelt 

SA. | -Pnnwo wontin.xxxxvitt, | 249. 

B. Kop. A. 65. — Pass, 49. 











112 bis) Verkebrtseitige Kopie. 
at 


PRIMO MOMILR XXXXVIU 





Die mathematische Figur 
Mittelpunkt die von Wasser und Feuer 
umgebene Erde, um sie herum, in kon- 
zentrischen Kreisen, die zehn Himmel- 
sphiren, von denen die Susserste einen 
Lichtschetn ausstrable. 
cas] «PRIMA CAVEA, x00 
B. Kop. A. 67. — Pass. 50, 

113 bis) Originalseitige Kopie. Hinzogekom- 
men sind in den Eeken des Bl. dic 
‘Symbole der vier Evangelisten : oben links 
der Adler, rechts der Lowe; unten links 
der Engel, rechts der Stier. 

AL PRIMA CAYSA Xxxxxx 
B. Ori 


1.50. 





Iso 











114-120) Die Planeton. Folge von sieben Bil 
Fol. 

Jede Planctengottheit ist auf einem Wageo 
dargestellt, der in der Luft von den der Guat. 
helt zugehdrigen Thleren nach links gezoren 
‘wird (vor dem Wagen der Luna ausnahmeweie 
zwei Madchen) und in dessen Radern dice jeden 








Planeten eigenen Thierkreiszeichen steben. Iss 
unter den Wagen Ist von der 








ibyllen, Dio Pla 
florentinischer Modo gekleidet; die Szenen xt 
dem unten Theil der BU. illustriren de 
fastrologische Vorstellung von dem verschiede 
artigen Einfluss der Planeten auf die Neizea- 
gen und das Geschick dor unter threr Hen- 
Schaft Geborenen. Ein italienischer Text unter 
Jedem Bilde enthilt die erlinternde Beshri- 
‘bung. Tm Stil sowol, wie in der rohen Orth 
sraphio und Buchstabenbildung hat er de gist 
‘Achnlichkeit mit den Inschriften unter dea Pro 
pheten und Sibyllen, Fast Gberall ist der Bech- 
stabe § verkehrt gescbrfeben @, fr B, Qual Z 
find die Kletnen by q und 2 gebraucht, letzires 
fat immer umgekehrt das q ist nicht, wie 0&- 
ley meint, ein umgekehrtes P, sondem eine ¢= 
woholiche Minuskel. 

"Von dieser Folge existiren zweierlet Stihe 
dereine in FollogriBe (325 Mill. bet 220), oferta 
das Original, beschrieben vos Wilson, im Kata 
seiner Sammlung (No.43—50)und von Passrant 
(V. 35, No. 61—67); der andere, bei dem 
die BIL, etwas Kleiner sind (261 Mill bet 185), 
{st eine abscheuliche Kopie iit vielen Abinie- 
rungon nnd  Weglassungen, beschrieben vor 
Strutt (1.25) und von ihm fOr das Origin! 
gchalten. Die boiden Folgen in den von Wilst 
lund Strutt beschriebenen Exemplaren betindes 
sich Jetzt im ritish Musent, | Simmiliche Fd 
der graBoren Folge sind, nach Wilson's Annite, 
teste Drucke yon den freilich schon sebr abet 
utzten Platten, abor gut erhalten. Von dex 
BI, mit dem Planeten Mars. besttzt das = 

wnnte Museumein zweites, frUher in der Sarin 
Jung Lloyd betindliches Exemplar, welehes »es 
Zustand der Platte vor der Verwischung der et- 
‘ten feinen Schattirungene zeigt. Ich kenne dic 
siete Folge nur aus den Abdrticken, die sib 
im Parisor Kupferstichkabinet befinden usd, wie 
Passavant angibt, von den retuschirten Puen 
des zwoiten Zustandes herkommen. Sie bbes 
fn der That ein schr hartes Aussehen nnd 
scheinen ebenso roh aufgestochen, wie die Pte 
des Templum Pilati (No. 41). Diese Unutte- 
tung, die das Original vallig zu Grunde gerctet 
hat,’ geschah wabrscheinlich durch densltss 
Ungenannten, welcher die oben erwihnte Kepie 
der eriBeren Planetenfolge ausfabrte, — Bartsch 
(XIM, p. 192200, im Appendix. zum Artikel 
Raldini, M—VHD kannte nar die von Stratis 
der Vorrede seines Biographical Dictionary (1 
26 — 21) beschriebene Kleinere Folge, in 
Nelcher “dle Planetengotthelten in derslbes, 
Richtung, wie auf dem Original, gestelt sini, 

abrend die Darstellungen auf’ dem unteren 
‘Theil der Bil fast immer umgekehrt sind 
Diese Kopien gebiten elgentltch zu dea Buiter 
‘unserer breiten Manfer; aber der direkten Ver 
Bleichung wegen verzeicbnen wirdie Kopie jedet- 
‘mal unmittelbar nach dem Original. 












































Bacoio Baldini. 599 




















114) Venns, bekleldet, um den Kopf eine 
Fligelbinde, wie die kimmerische Sibylle, 
mit der Rechten cinen Pfeil haltond, sitzt 
anf cinom zweispinnigen Taubenwagen; 
vor ihr steht Amor mit ausgebreiteten 
Schwingen, einen Pfeil aut das Liebespaar 
zurRechten abschiossend. In der Luft cine 
Schriftrolle mit dem Namen: vmxmnn. 
‘An den Ridern des Wagens die Zeichen des 
‘Thierkreises: Stier und Wage (darunter 
‘rono brawcr). In derLandschaft unten, 
Hinks, cine zinnengekrinte Burg mit fol 
gender Inschrift fiber dom Thor: oxxia. 
vixcrr. awon. Von dem Balkon der Burg 
werfen drei Damen Blumen herab auf eine 
Terrasse, von der eine vierte dem unten 
stehenden jungen Mann einen Kranz 2u- 
swirft. Vor dem Burgthor im Vordorgrunde 
cine Frau, die oinen vor thr knieenden 
Jangling bekrinzt. Ganz. vorn, auf einer 
Bank sitzt eino Junge Frau auf den Knioon 
eines jungon Manes, auf dessen Lende 
folgende Deviso geschricbon ist: anne 
vnorr. (Dieselbe franzisische Devise tn- 
det sich eben 40 geschrieben anf efnem 
BI. der Goldschmfedverzierungen. 1, 
No. 156. B. No. 7). Im Vordergrande 
rechts sitzt cin anderes Licbespaar auf 
ciner Bank, in der Mitte tanzt ein drittes 
nach dem Klang derSchellentrommel. Im 
Mittolgrondo cin gedecktor ‘Tisch’ mit 
Speisen und Getrinken, vor einem Zelt 
neben Orangen- und Fichtengebiisch und 
einem Gewasser, wo zwel Frauen und cin 
Junger Mann zusammen baden, Tm Unter- 
rande VENBRE sEONO etc. — Wils., 43. — 
Pass. 61. 

1. Vor der Ueberarbeitung. Die Schatten 
sind mit engen Lagen feiner, sich 
vorschieden kreuzender Striche aus-| 
gedriickt, 

MI, Die Platte ist retuschirt und mit 
dicken, scbroff abbrechenden Si 
inschrigerparallellaufenderRichtung, 
obne Krouzschraffrungschattirt. Von 
der ersten feinen Schattirung sind 
nur noch schwache Spuren stellenveeis 
stchtbar, 

§14bis) Kople. “Am Planctenwagen ist der 
Kopf des Stiers verkehrt, das Wort br- 
Laxcm feblt. Amor’s Pfeil ist nach dem 
Schlossbalkon gorichtct, wo anstatt der 
ret Damen nur zwei ‘sind. Ueber der 
Schlossthiirkelno Inschrift. Tinks an der 
Stelle des Lichespaars.sitzt cine Tam- 
barinschligerin. Inder Unterschrift ist boi 
der ersten Zeilo rosto in rosta, YnmDDo 
in rnxppa, bei der zwelten, rRortnta in 
rnorninra, bel der dritten, aveut in 
vocut verbesse 

Facsimile bei Strutt, 1. PIT. und 

Janson, I. Pl. 7. 

115) Jupiter, anf einem von zwei Adler ge- 
ogenen Wagen sitzend, die Rechte be- 
fehlend ausgestreckt, in der Linken das| 
Srepter. Vor ihm auf dem Wagen knict 
Ganymed, oberhalb befindet sich eine 
Schriftrolie mit dem Namen toys. An 
den Ridern des Wagens die zwei Zodiakal- 







































reichen: Schiitz und Fische, darunter 





zwei Schriftrolen, von denen die eine leer 
gelassen, die andere beschricben ist: 
‘nce. Unten im Vordergrunde, rochts, an 
einem Lesepult diel bekrinste Dichter 
(Dante, Petrarkaund Boceaceio) im offenen 
Zimmer eines Hauses, vor dessen Thiir 
cin Kanig zu Gericht sftzt, Im Mittol- nnd 
Hintergrundo berittene Jiger mit Falken 
auf der Faust, andere zu Fuss mit Jagi- 
hunden an der Leine. Unten: a1ove x 
viawnra ete, — Wilson, 44, — Pass. 62, 
— Plattenzustindo wie bei No. 114. 

115 bis) Kopie.. Unter dem Zodiakalzeichen des 
Schiitzen ist das im Original feblende Wort 
sacrranio hinzugesetzt, Vor dem zu Ge- 
richt sitzenden Kong sind anstatt flint 
prozessirender Personen nur vier. An der 
Stelle des grofien Felsen im Hintergrunde 
sioht man eine Stadt auf einem Hagel. 
der Unterschrift ist bei der ersten Zetle 
‘yao in nvsttoo, TeXPRKATO In TROPA 
rato, bel der zweiten vouere in poucn, 
ALLRNOXO in ALLRGNO verbessert. 

116) Sol, gekrint, ineinemzweiridrigen, von 
vier Penden ‘gezogenen Wagen sitzend, 
hilt in der Linken das Szepter, in der Rech~ 
ton die Zigel. Am Vorderrade des Wagons 
das Thierkreiszoichen: der Liwe, mit der 
Relschrift: 1x0. Unten im Vordergrunde, 
rechts, sitzt auf einem Thronsessel cit 
Konig; neben thm stehen auf der einen 
Seite zwei birtige bejabrte Minner, a 
der andern cin JUngling (auf der fa 
les letztern das Motto: muorr. ax). 
In Ihrer Nike Figuren, die verschiedene 
gymnastische Uebungen trelbon, cin Zerg 
rit einem groflen Schwert unter dem Arm 
und mit einer Federmitze auf dem Kopf. 
Im Hintergrande rechts Armbrustschiitzen, 
aio nach der Schetbe schiessen; links drei 
Botende vor ciner Kapello; im Fries der- 
sclbon: ave mxatxa. Unten: eoum 
ranma ete, — Wils., 45. — Pass. 63. 
— Plattenzustinde wie bet No. 114. 

116bis) Kopie. Der im Original feblende Name 
desPlanetengottes steht oben goschrieben : 
souk. Anstatt der drei Betonden links : 
auf einem Felsen rechts zwel vor cinem 
Kruzifix knfeende Figuren 



































der Untorschrift bei dor ersten Zetle, ist 
istbenoeo in oieenoso umgeindert. 

117) Mars, Fliigelholm auf dem Kopf, Mantel 
‘ber der Ristung, ein blankes Schwert in 
der Hand, sitzt auf einem mit zwel Pfer- 
don bespannten Wagen. Auf einer Schrift 
rolle ier dem Gespannder Name: ante; 
an den Ridern des Wagens die zwei Thier 
reiszeichen Skorpion und Widder, darun- 
ter anf Schriftrollen: tecanrtomx, ARIETR. 
Unten, im Vordor- und Mittolgrunde, 
Kriogsszenen: Bauer im Handgemenge 
mit Soldaten, die thnen thro Frau 
centreissen wollen; dahinter ein Reiter 
schwarm, geraubteSchaafe und Rinder vor 
sich her tretbend, von rechts ansprongend 
gehamischte Rilter mit geschlossonen 
Visiren, Im Hintergrunde auf derselben 
Seite ein befestigtes Kastell, wo die 
Sturmglocke gelautet wird, Unten: ants . 




















117 bis) Kopie. De 


118) 




















sxo, ote. — Wils. 46, 
— Plattenzustinde wie bet N 
Original re 
‘Wagen des Planetengottesist hier schmuck-| 
los und gri8tenthells weiss gelassen. Tn 
der Unterschrift bei der ersten Zeile, ist 
gvinro abgekiirzt in gto. 

Saturn, bartig und mit langem Haupt- 
‘haar, in der Rechten cine Sichel, sitzt| 
auf einem zweispinnigen Ds 
Ueber seinem Gespann, auf 
rolle, dor Name: saTvENo, 
radern die Thierkreiszeichen Si 
‘Wassermaun; daneben auf Schri 
caricouxto Aqvanio. In der Mitte des 
Vordergrundes ein Mann mit einem 
Schnappsack auf dem Riicken; rechts 
werden Schweine geschlachtet; links cin 
Gefingnissthurm, vor demselben ein 
Monch mit einem Suppenkessel, cin in 
den Bock gesperrter Gefangener, Kriippel 
und Bettler. Im Mittelgrunde Leute, die 
von der Arboit kommen, reebts ein Holz 
hacker, der einen Baum fallt. Auf der- 
selben’ Seite im Hintergrunde, yor einem. 
Kloster, drei Monche, mit Korblechten 
deschifige; in der Mitte ein phigender 
Bauer ; links vier junge Burschen und ein 
Midchon, dio auf einer Tenne dresehen. 

in Galgen mit einem Ge 
(0 B PIANETA ote. 
Pass. 65. — Platten 




















































118bis) Kopie. Auf der Schriftrollc unter dem 


‘Wagenrade ist cariconxio in carsicouxo 
verbessert, Im Hintergrunde nur ein 
korbflechtender Ménch und nur drei Korn- 
drescher auf offenem Felde. In der Unter- 
schrift, bei dor zweiten Zeile, ist pt xa- 
‘TVA DI FIoNbo verbesssert in D1 coLouk, 
DI PIONDO. 





119) Merkur, Jagendlich, Federmitze auf dem 


Kopf, in Jacke, Hose und Stiefeln, sitzt 
auf cinem von zwei Falken gezogenen 
Wagen und hilt in der Mechten den 
Schlangenstab, Auf einer Sehriftrolie ber 
dom Gespann der Name: wnncvmto. An 
don Wagenridern die zwei Thierkreis- 
zeichen = Jungfrau und Sehite(derlotztere 
irrigerweise anstatt der Zwillinge); aut 
dem Sebriftrolien feblen die Namen der 
Sternbilder. Unten derPlatz einer Stadt, 
‘umgoben von Gebiuden. Im Vordergrunde, 
rechts, in einom Zimmer zu ebener Erde, 
drei Kalligraphen, in der Mitte zwei Giste 
fan einem Tisch mit Spelsen und Getrink, 
Tinks ein Bildhauer, der an einer Statue 
aisselt. Im Mittelgrundo, auf derselben 
Seite, cin Goldschmied in sciner Werkstatt 
rit einem Lekiling und einem Kunden, 
der ein Gofiss betrachtct. In der Mitte 
drei Golebrto, welch 

Spbie zum Kauf aubietet. (Passavant be- 
asichnet diese Gruppe als mvier Astro- 
nomen, die auf einem von schinen Ge- 
Vauden’ umgebenen Hage! Beobachtungen 
anstellene.)- Ita Hintergrande, im ersten 
Stock des Hauses, zur Linken ein Maler 
und ein Farbenreiter: in demselben Stock- 
werk desHauses zurlechten ein Organist, 
































ein Blasbalgtreter und zwet Zubiter. Un- 
MRRCVRIO  PIANKTO ete, — Wile 
— Plattenzustinde wie 








bei No, 114. 
149bis) Kopic, Yon don Zodiakatzcichen der 
Schite durch dic Zwillings ersetat; die 
Sehriftrollen tragen “die Namen: viaso 
conwixt, Bel dem Organisten (dea 
dic Zubirer; in der Werkstatt_ de 
Goldschmicds betinden sich nur zwei Pe 
sonen. In der Unterschrift sind bei &e 
ersten Zelle die Worte riaxzro waace- 
Lixo verbessert in PIANETA MASCYLINo. 
120) Die Mondgittin mitzwet Hlcrnern anf dea 
Kopf, in der Rechten einen Pfeil, in dr 
Linken den Bogen haltend , angethan nit 
cinom Kleide ohne Aermel, sitet anf enem 
yon 2wei ierlich gekleideten Midcben = 
zogonen Wagen. Dariber, aof ence 
Schriftrolle, der Namo: uvsa. Am Wageo- 
rade das ‘Thierkreiszetchen: der Krebs 
(one Sebriftrollo und Name). Ustex 
cine Flasslandschaft mit steinerner lee. 
Jim Vordorgrund Fischer und zwei Budeade; 
aut dem Ufer rechts, vor eizer este 
Schlicbtigen Wassermile , ein Malet- 
Knecht, ImMittelgrunde, auf der Brice, 
cine Siule mit ‘Sonnenuiz; cit 
Roiter mit zwei Sicken Kom, ela eater 
seiner Last zu Boden gestirtes Mauer, 
welches zwei Leute wieder avfrichten 
Tm Hintergrunde, der so. hoch binaai- 
relcht, dass or fast dic Wolken beri 
mebrere Leuto mit Vogelfang beschiltist: 
ebenda, auf dem linken Flassufer eine 
Gesellschaft von acht Mannern um einen 
rundon Tisch, cinem Taschenspicler 11- 
schauond, 2u dossen Fassen ein Ae bckt 
Unten: 1a nywa m riaxnra ete, — Wil. 
50, — Pass. 67. — Plattenzustande wie 
bol No. 114. 
120bis) Kopie. Unter dem Zodiakalzelchen 
steht der Name: caxcun. Umden Tasches- 
spiclertisch stehon nur sochs Zuschauet 
‘Aut der Briicke ist kein Sonnenweiset 
‘lor Untersehritt sind bei der ersten Zeie 
die Worte wm yauwo in wx. rain wl 
mnvana in vara, boi der reelten 
‘TRALMONDO In| TRA BL NONDO verbesset 
121—123) Drei Kupfer zum »Monte Sancto di 

Dioe von Antonio Bettini, dem ersten forer 
tinischen Druckwerk, das) mit Kupfem ve 
iort wurde und wegen dieses Zusampet= 
Ibanges mit der friheston Geschichte der ile 
nischen Kupferstecherkunst besonderes Tnteree 
hat; es erschien in der zu Florenz.bestebeoies 
Druckerei des Nicolo Lorenzo dellamagoa 4. 
{des Nikolaus Lorenz ats Doutschland (ein Ua- 
stand, der moines Wissens bisher noch nirgen!s 
hervorgehoben wurde). Unter dem letzten Bl 
steht 

Finito el mite fo di dio p me Nicolo dt 

Ioréro dellamagna 

PLORRNTIN, X. DIB MRNSIS SEFTRNBEIS 

AANXO DOMINT. M, COOCLEXIE. 

Das Buch ist in ki, Fol, nicht in 4, wie 
gowihalich angegebon wird, denn die Dnbt 
striche des Papiers sind in semkrechter, nicht is 
wagerechtor Richtung. Bartsch (XI, 187—19, 
No. 57—99) scireibt alle dret Kupfer dieses 





















































sent seltenen Buches dem Baldlal ru; Oey 
(pp. 375 und 414) hale le ebenfalls fr Aebete 
(tins, wetehem Botte die Zetchnungen de 
zu ellfertutid beim Stechen thellweise gholfon 
fade, Pasemant(¥ 34) bostinmtden Avehel des 
Tetetoron Molter it sain gowdhilehen Ver- 
tnewonhelt, Allg Abitlicke dle ich goschen 
tbe, waren auf sbloeht gosiuberten Patton 
tBeetogon und mit Blasserer Schwaree, als dot 
Feat, gedruckt. 

121} Ber hllige Gottesberg init der Hinmels- 
rete,” An den boben tnd ssfen erg it 
the bis sur Spiteo hinnufelehonde eter 
tngelobntundangekettet, ‘Unteu rwisehen 
dieu Lelterondem steht: vous, (das 
feito 1 haite dar Stecher vergessens: es 
iit apater Minzugesett) 
tprowen lest man in aititelgonder Folge: 
rourntta (tum zweiten Mal). costronso, 
shorsan fat Leltemproisen, ia elaclnen 
Siensbsttzen, das Wort: vi nan = 
VaR — av — fA. (Diese letzte Silbe winl 
Non Gbormasig. gelebrion.Sehritctellorn 
Tur cin Monegramm gu. gohalten und aut 
Zoan Anton gedeutet) ‘hut don Laiters 
srmet, leks; okartown; recht? ancus-| 
Sever Zur Hechtoa der Leiter, euf der 
iatbon Hobe des Berges ela Krusidx, Jax 
teben die. Wortos nom. cantea,” El 
arftsctmineh stegt dic Latter binan; 
tus selagm Mundo Moral elne nach deus 
Krusitn gerichtete Sehriftolle mit den 
Worn: eal, sorroc ra, Untea ex 
Borgo, rochta, Hest man’ oooxoser- 
snrro. ptnatsto. Ein junger Late, reich 
tind statzerhat noch damaliger Mote go 
Lekdet, steht auf der liken Seite er er- 
hebt, wie goblendet von dem iberiedsehen 
Lia, dle Linke uber den Kopr Elag 
tach 'dor Hche des Berges sich hina 
tehlingsinde Schrfoll entbale die Wore 
telnet el 
Zwischen than und viet Letter steht: 
rowenta, Unter am Borge, schlagen 
Flammen ausder Holle oreusydareischen 
erechoint der Teufel, welcher den Lelen 
fh elner um sein ake Hein gebunowen 
Stntetto halts aut der Schtfe. steht: 
fnerra Die yersebledenen ABsitan des 
ergo’ sind. mit Ptanzon ai. Kriutera 
tewtchsens Del Krlallnion aut dem 
Ciprelbersichnen das Firmament. Dvir 
steht Gott Vater, eingehalt. in. eine 
Flanmenslorie und aut Jeter Seite von 
taht Chetubim umgebon.. Zluchen den 
Wolken ungettgelte Chevabinkipte tye 
tnctrsch seeks Tefhen. georanet, 
rae 

bent Tie det Hltee 9 “8 le 

we aah aetna Sickest 

ait Diet ase od tet Bie 
siti tt a 


det sich im Monte Sanco di 
te dee dritlen Lats det 



































































Das oczina 1 


Dio sat der Kos 
Roster 





Meyer 





1 








eau0L0 I LomENTO RIL 
Gosto, M, cece, LxXxt_ gr. Fol. 


ande 








rises, dom ersten Kapitel des 

Buches gegenuber. 

122) Christus mit dor Linken die Seitenwunde 
entblisse 








Engeln getragen wird; rund herum zoh 
Cherubimn, — B. 58. 

Bing gato Ki amciten Kupter- 
stichs fet in der Bitiotheca Sponcerianay Bd-1V. 
Das Original betndat sich ime Monto Saneto di 

St doa Bogen: 
‘rston Kapital 


‘hikderung Dante! 












128) Die Holle, nach der 
dic tefste Abt 
elses i 
Judas benannte Judecea, der Strafort (ir 
‘ie Verrither. Leifer, das Oberhaupt der 
abgefallenen Engel, zugleich als Restrafter 
und als Werkzoug der Strafe, als Hollen 
ott godacht, Ist bis an den’ halben Leib 
in einen gemauerten Kessel oder Pfubt 
cingesenkt; sein gohdrnter Kopf hat drei 

den Schultern sind kolossale 

In Jedem Rachen hilt 

cer einen der Hauptverrither, den er mit 
den Zihnen zerfcischt: Judas Ischarioth, 

Brutus und Cassius; die beiden lotztern 























‘Verbreitang des Christenthums fr den 
gittlichen Zweck des rémischen Welt 
roichs und das Attontat auf den gonialsten 
Herscher dieses Reichs als ein Maje- 
stitsverbrechen an der Menschhelt. be- 
trachtet. Zwei anilere Sinder, den ver- 
ritherischen Trojanerfdrsten Antenor und 
Ptolemius, der scinen Gastfreund Pompe 
verrieth, zerquetscht Lucifer mit den 
TWinden, Ueber seinem Haupte ist der 
Eingang der Holle, in Gestalt eines 
geheuern Drachenmanls. Zu beiden Seiten 
sind sechs Héllenscbliinde, in denen Si 
der verschiedoner Art von ganz behaarten, 
thierkiptigen Dimonen gemartert werden, 
acini 







































ersiche 
ante hintiotn 





dovise dh Earttaees se 
die Hilde der rechten Seite 





Ende der sweiten 
nite und 








aE Dio, die von 
ten basdelt, 

124-142) Neunzehn Kupfer zu: 1A compra vt 

DANT | IMPRESSO IN PIRENEH VRE NIH 





MAGNA A DIL XXX DA 


Rel dieser in derselben Druckerel wie das 
sorhergehende Kupferwerk orschienenen Aus- 


gabe der Divina Commedia hatte man offenbar die 


Absicht, vor Jedem Gesange ein Kupfer an 





bringen die zu dlesem Zoek vor den einzelnen 
Gesingen ausgesparten Stellen sind aber niemals 
alle ausgefillt worden. Di 


reichsten Exem- 
plare enthalten neunzehn Vignett 
hur die belden ersten mit dem 
Blattseiten gedruckt sind, wihrend die sicbze! 
; vermutlich weil der Buchdrucker cher 
fortig war als der Kupferstecher , besonders ab- 
gezogen n den fir sic bestimmten Stellen 
Solche Exemplare mit den 

















+ 19 Viguetten sind sehr selten und kostbar. Das 


76 


Baccio Baldini. 


























Pariser Kupforstichkabinot tesitzt Vignetten in 
kriftigen schwarzen Abdrickon , wabrscheinlich 
Unfea und im Vergleich mit “den schwachen 
briunlichen Drucken der gewahnlichen Exem- 
plaro von groBer Vorziiglichkeit. Die spateren 
“Abdriicke kommen von stiimperhatt diberarbeite- 
ten und ganz zerkretzten Platten. 

Die gewshnliche Annahme, dass B. diese 
Kupfer nach Botticelli’s Zeich 
habe, hat InsofernW) er 
Art dor Behandlung entschieden dbereinstim~ 
men mit den andern, dom Baldini herkimmlich 
‘augeschriobenen Bil, namentlich mit den Pro- 
photen und Sibylien. Ottley, wie oben bemerkt, 
hnimemt an, dass Hotticelli eine gowisse Anzahl) 
Vignetton selbst gestochen habe; bei der Aus-| 
fihrung ollicher anderer habe er sich von Bal= 
noch andere von diesem all 
doch gestebt er, es sel usserst 
Schwer, den Antheil, der auf Jodon Grabstichel 
Komme, genau festzustellon. Passavant dagogen 
sagt: »Die Nummern 41, 42, 43 (nach Bartsch) 
ihren sicherlich von Botticelli her: sie zeigen 
viel Verstindniss in don Umrissen und sind sebr 
charaktoristisch im Ausdruck der KGpfe, was bei 
den schwach gezeichnoten und stoif bohandelten 
No. 47 und 48 nicht der Fall ist, und woraus 
man sehlfessen dart, dass die Kupfer theils von 
ihm selbst gestochen , theils unter seiner Aut- 













































sicht von Baldini ausgefihrt sinde, Die Stiche 
sind gleichmiSig gut oder loidlich und zeigen 
Jedenfalls keinen Unterschied, der die Bestimmt- 





hheit dieses Ausspruches rechtfertigen kGnnte, 
‘Auf Jedem der Bil. sind, mach der naiven 
Sitte’dor alton Malor, vorschiedone Momento 
desselben Gesanges noben einander dargestellt, 
Virgil, immor alt und birtig, tragt einen langen 
Rock iit Pelzaufschligen, dariber einen Mantel 
mit Pelzkragen , als Kopfoedeckung eine hohe, 
runde Pelzmiitze, ein Kostiim, in dem vielleieht 
ino Reminiszonz an den Zauberer des Mittel- 
alters zu erkennen ist. Dante, stets jugendiich 
und unbartg, trigt einen langen Rock mit 
Mantelkragen und eine Mitze mit umgebogenem 
Oberrande und Kinnbinde, — B. XIII. 175. 
No. 37-56. — Ottley, p. 414—424. 


124) Erster Gesang. Dante in drei verschiede- 
nen Situationen : links tm Walde verirrt, 
dann am Endo des Waldos ausrubend, 
rechts die Flucht vor dem Panther, dem 
Lowen und der Walfin und die Begegnung 
mit dem Schatten Virgil's. — B. 37, 

125) Zweiter Gesang. Links, im Schatten 
awelor Biume, Virgil und Dante im Go- 
sprich, im Mittclgrunde erscheint ihnen 
Beatrice, von einer Glorie umgeben ; rechts,, 

dom Berge, der Eingang zur Hille, 

mit der Ueberschrift: ran wx. — B. 38, 

Diese Vignette wad die vorhergehende sind, 

re . i 













































sarackt tnd 
ben fndet 
12,1 





ri Brsal ser f 
sine de ta gravure, Wf, M3" und 9bis. Die 
weite ist auch hopiet in Strutt, Dographtcal 
Dictionary of Engravers, 1h PL 

126) Dritter Gesang. Links, am Acheron, zelgt 
Virgil dem Dante den Kingang zur Halle, 
‘ber welchom die Anfangsworte der be- 
ribmten Verse des dritten Gesanges stehn : 




















vn au [al va olla citta dlente 
mn xem RI ¥A [nell eterno dolore 
nn vem st VA TRA [la porduta ents] 
In der Mitto Virgil und Dante im Bereich 
derSeclen, die obne Verbrechen und she 
‘Tugend gelebt; rechts dieselben, wieder 
am Uter des Acheron, und Dante re= 
vierten Mal, wio er, von einem Blitsiab 
‘etaubt und von Seba befallen, re Bote 
gesunken ist, Auf dem Flusse Chars, 2 
dor Gestalt eines Ungeheuers, in wiaee 
Nachen. — B. 39. 
T. Unten inder Eekolinks eine verkire 
geschricbene 3. 
M1, Zu und dicht” bei dor arabistes 3 
{st die rimische 111 hinzugekonen 


gater No, 38 bene gon 
Vigaetias dip cinn voranderts Kempen 
ffen tiogensandes smihalt ead ck Se 








complar der Wiener Hotbiblothek bet da a= 
deen PNapoeton Bendel, Rack obs 

‘mitelafachen sebriges Sch: 
"Variant ¥ ‘andevee asl o> 


ie bat i 
Kopi im dten The 
tty 

















127) Vierter Gesang. Oben links, Dante 155 
seiner Betiubung erwachend; weit 
wn der Eintritt in dio von ster 
Mauern und ebenso vielen Thiiroea 
schlossene Vorhille, den Aufenthat & 
lungetauft verstorbenen Kinder upd ist 
tugendhafton Heiden, In der Mitte Vist 
und Dante im Gesprich mit Hector, Aroes 
‘und Oisar; im Hintergrund Homer, Ho 
Ovid und Lukan.— B. 40. 
1. Vor der Nowfine 
II, Oben rechts* 4; unten links: IIL 
128) Funfter Gesang. Aus dem ersten Holle- 
kreis steigen Dante und Virgil zum zreite: 
‘hinab, wo Minos, In Gestalt eines Teufe. 
zu Gericht sitet. Unter den feisclicker 
‘inderinnen bilseen bier Semiramis, He- 
Jena, Dido, Kleopatra, die in einen Ab- 
‘grund hinabgowirbelt werden. Im Vorder 
grunde rechts Dante amit seinem Fils 
tund die voriiberschwebonden Schatten det 
Prancesca da Polenta und ihres Schwageri 
Paolo da Malatesta. — B. 41. 
I. Vor der Nummer. 
IL, Unten links: V. 
129) Sochster (iesang. Dante und Virgil is 
dritten Hillenringe. Cerberus, ein ft 
eltes Ungeheuer ‘mit einem tect 
Mannskopf und zwei Hundsképfen, unter 
den wegen Schlemmeret Verdamanten, di 
cer mit den Klauen zorfleischt, SeinGebett 
deschwichtigt Virgil. indem er dem 
geheuer eine Hand voll Schlamm in det 
Rachen wirft. Rechts Darite und sein Be- 
gleiter im Gesprich mit dem Florentis! 
‘schen Schmarotzer Ciaceo. — B. 42. 
I, Vor der Nummer. 
IL, Untenllinks: VI, verkebrt gescbriehet, 
s0 dass diese Zab einer IV gleich. 
180) Sicbenter Gesang. Der vierte Hallenkre's 
die Strafstitte der Geizigen und Yer 
schwender, und die Bebausung Pits 
der aus dem helinischen Gott des Reich 
thums cin Geldteufel geworden ist. Ve 
don zornigen Worten Virgil's Gilt et be 
stilrat anriiek. Die in diesem Kreis 






































nden Sander Kriechen auf Handen 

und Knleon, Felsblicke wilzend.  Unten 
erseheinen dio Dichter noch cin zweites 
und dritte nur ihre| 
Kapfe sie Wege nach dem 
fiinflen Hollenkreise.— B43, 

1. Vor der Nummer. 
11. Unten links: VII (serkehrt geschrie- 
ben: IV). 

131) Achter Gesang. Dante und Virgil im 
funften Hollenkreise, Tinks auf dem Wege 
zum Styx, in dessen kochendem Wassor| 
‘die Zommiithigen biisson. Rechts beste 
gem sie den Nachen des Phiegias, um nach 
‘ler brennenden Héllenstadt ct 
In der Mitte erscheinen sto auf der Usber: 
fahrt, wo Filippo Argenti sich aus dom 
‘Wassor othett und seinon Feind Dante 2u, 
erfassen sucht, — B. 44, 

1, Vor der Nummer, 
I, Unten in der Mitte: VIM (verkebrt go- 
sehrieben : TIIV) 

132) Nounter Gesang. Virgil und Danto im 
sechsten Kroiso vor dom Thor der Hillen 
stadt, BelmRufen der Furten, die auf dem 
‘Therme hausen, erscheint Medusa mit 
Schild und Drachen; Virgil verdeckt mit 
den Hinden die Augen Danto’s, thn gegen 
die versteinernde Kraft dos Gorgonen- 

iptes schiitzend. Hinter den Dichtern 
n himmlischer Geist fiber den 

wie fiber trockenes Land, und cin Engel, 
‘ffaet mit seinem Zauberstabe dio Ii 
Thurmthir. — B. 45. 
1, Vor der Nummer. 
AL, Unten in der Mitte: VII (verkehrt| 
‘geschricben : HL, 

133) Zehnter Gesang. Virgil und Dante in der| 
Hallenstadt, an dem Platz, wo die Ketzer| 
in halb gedffaete brennende Graber einge- 















































sporrt sind, Unton roehts ein Grab, at 
dosson Dockel die viorzciligo Inschritt 
steht: 

PAPAN 


wich verwahro den Papst Anast 








ise 


Grabesflammen 

valeanti. — B. 
1, Yor der S 
AL, Unten links: 

134) Eilfter Gesang, Oben links, am Saum 
eines hohen Walles, sitzen ‘Virgil und 
Dante unter brennenden Gribern, aus de- 
ren Flammen die Képfo ihrer Bewobner 
hervorsehen. Zur Rechten Dante's noch 
cinmal das Grabdes Papstes Anastasius I., 
mit der fanfzeiligen Inscheift 








Bacoio Baldini. 





603 





I. Vor der Nummer. 
Hi, Unten links: XT (verkehrt gesehrio- 
‘bon: IX). 

155) ZwilfterGosang. Danto und Virgil in der 
ersten Abthellung des sicbenten Hallen~ 
kreises. Oben links Minotaurus, gegen 
die Mitte und rechts an den Ufern dos 
brennenden Phlegethon die Kentauron. 
Im Vordergrunde reitet Dante auf dem 
Kentauren Nessus, dem Chiron gobeissen, 
iat, thn mit seinem Begleiter zor Furth 
dos Phlegethon 2u bringen. — B. 48, — 
Facsimilo bei Ottloy, p. 120. 

I. Vor der Nummer. 
TI, Unten links: XII (verkebrt gesehtic- 
ben: HX) 

138) Dretzehnter Gesang. Virgil und Dante 
in der zwelten Abthellung des siebonten 
Hallonkreises. Ober links betreten sic den 
‘Wald der Harpyion, den Strafort derer, dio 
gegen sich selbst Gewaltthat gelibt haben, 

id deren Seclen in die Stimme der 
ime und Striucher clngetchlosson sind. 

Im Mittelgrunde Dante vor dem Dornen- 

strauch,, in welchem die Secle des Pietro 

delle Vigne biisst; im Vordergrunde vor 
Busche, aus welchem der Kopf des 

.como df Sar: Andrea von Padua horvor- 

sicht; in dor Nahe kauert Cano von $i 
— B49 

1. Yor der Nummer. 
IL. Unten, etwas gegen links: XII (ver- 
kkehrt goschrioben : INIX). 

137) Vierzehnter Gesang. Der dritto Bozirk 
‘des slobenten Hillonkreises, dio Straf- 
stitte der Gotteslisterer, Sodomiten und 
Wucherer, eine Sandebene, auf welche 
fortwahrend Feuerflocken herunterfallen: 

il und Dante, auf einem steinernon 

Uferdamm des Phegethon stehend, schei- 

n mit dem Lasterer Kapancus 2 
sprechen. Zur Rechten erschoinen sie ein 
zweites Mal. Im Hintergrunde der Wald, 
der auf dem vorhergehenden Dl. darge- 



























































1. Vor der Nummer. 
HL Unton links: XIII (verkobet geschrio- 
bon: MIX). 

138) Funfzchnter Gesang. 
‘auf einem der stelnerne , zwischen 
denen der Phlegethon durch den dritten 
Borisk dos siobonton Hallenkreisos Mest, 
Rechts wieder cin Feld mit Sindo 
Dante tiff hier seinen Le 
Tosophen Brunetto Latin, der’ thn belm 

rum seines Rockes packt, wahrend Dante 

jin bet den Hasten erfasst, um mit dom 
zu bostindigem Umberlaufen Verdammten 
ine Welle sprechen zu kinnen, — B51. 

1. Yor der Nummer. 
inten in der Mitte: XV (verkobrt go- 

‘ehriebon: VX). 

139) Sechszehnter Gesang. In der Mitte dos 
Blattes bildet der Phlegethon einen Wasser- 
fall, aus dem siebenten Tallenkreise in den 

ten binabstirzend ; anf lem Damon ama 

Mer stohon Virgil und Dante, der lotztero 

in Unterredong mit Guidoguerra,, Theg- 

ehiajo Alfobrandi und Jacopo Rusticucci. 

In der Keke rechts wirtt Virgil Dante's 


























604 


Bacio Baldini. 





























Giirtel (don Strick des Minoritenordens) 
inden Fluss und lockt damit das Ungcheuer 
des Trugs Geryon aus der Tiefe des achten 
Hollenkreises herauf; nur der Kopf des: 
Ungeheuers ersebeint, ein Men- 
schenantlitz mit saubor geglittetem und 
gekriuseltem Haar. — B. 52, 
1. Vor der Nummer, 
I, Unten links: XVI (serkehrt goschrio- 
‘ben : AVX). 

140) Siebenzchnter Gesang. Das Blatt stellt 
‘och den unteren Bezirk des sfebenten 
Héllenkroises dar. Rechts steht Dante aut} 
dom Damm des Phlegethon und spricht 
mit den Seclen dreier Verdammten, Die 
Tasche an ibrem Halse deutot auf ihre: 
Geldgier und dic Wappensehilde vor ibror 
Brust bezeichnen die Familien, denen sie 
angehirten, (Kenntlich sind der Liwe, 
das Wappenthicr der Giantigliazzi, und die. 
Gans, das Wappenthier der Obriaceki.) 
Das Ungebeer Geryon, halb Mensch, halb 
Drache, tit einer Krone auf dem bartigen 
Kopf, trigt auf seinem Riieken den Virgil, 
der Dante bedoutet, vorn aufzustei 
Unten rechts sioht man noch ein 















































den Kopf des Geryon, und die obs 

Theile der Figuren Dante's und Virgil 

ie, auf dom Unthier reitend, von ib 

tach dem achten Hillenkroise hingebracht| 
— B53. 

1. Vor der Num 

II, Unten links: XVII (verkehrt gesehrie-| 
















141) Achtzehnter Gesang. Vite 
auf dem Felsendamm , an der oberen| 
Grenze des achten Hillenkreises, wo in 
don zehn sogenannten Uebelschitinden 
(Malebolge) die verschiedenen Arten des} 
Betrugs bestraft werden, In dieser ersten 
Abthellung bissen die Kuppler und Vi 
fubrer, die, von Teufeln gepeitscht, in 
zwei Roihen neben einander nach entgegen- 
gesotzter Richtung lanfen. Dante, mit 
seinem Begleiter auf einer Felsenbriicke 
stehend, erkennt unter den Kupplern den 
Yenedico Cacclanimico aus Bologna und 
wird von Virgil auf Jason aufmorksam go- 
macht, den Rauber der Kénigstichter Hy- 
psipyle und Medea. — Im Vordergrande 
Hinks erscheinen Virgil und Dante ein 
drittes Mal auf einem Briickenbogen, von 

ing des achten 

Méllenkreises aibersehen, in welcher die 

feilen Dirnen, zugleich mit denSchmeich- 

Tern in eine Grube voll Menschenkoth ver- 

senkt, geg 

1, Vor der Nummer. 
H Unten fast in der Mitte, etwas 



































142) Neunzehnter Gesang. Der dritte Uebel- 
sehlund des achten Héllenkreises, in 
welehem dle Kaute Verkiufer geist 

Warden (Simonisten)| 

fe sind, mit den Képfen 








Destraft werden, 








nach unten , in enge Licher versenkt, aus] 





welchen nur die Beine hervorragen; die 
Fusssoblen stehen in Flammen, Dante und 


sein Fahrer erscheinen hier vier Mal; 
Hinks mitten zwischen den Straflicker, 
sodann auf einem Brlickenbogen 1 

die 2wel letzten Male reeks 
unten, wo Virgil den Dante von der Brieke 
nach dem vierten Ucbelschlunde henb- 
und dann wieder hinauftrigt. In dieser 
viorten Kluft biisst Papst NikolausiIL — 














B. 5, 
1. Vor der Nummer. 
M Unten links: XVIII (verkebst 





sehrieben ITTIVS 

143) Die Judecea, die lotzte Abtheilung des uat- 
sten Hollenkreises. Dieses Bl. bat grofe Ad 
lichkeit mit dem dritten Kupfer im Monte Sines 
i Dio (s. 1. No, 123), Lucifer in der Mitt is 
wie dort, aber ohne die grossen Fledermsns- 
Aligel, dargestolit. In den drei Rachen bat er 
Judas, Brutus und Cassius, in den Hinden Po- 
Jemius und Antenor; aus einem Fratzengesicht 
am Unterlelb ragt Sition Magus , der von een 
‘Teufel gepackt wird, mit Kopf und Armen hens. 
Zur Rechton und Linken Lucifers. verschielese 
Abtheilungen der Holle, mit Sindern angett, 
deren Namen oder Laster auf Schriftrollen ssp 
geben sind (rALsATOMK, INVIDIA, accu, 
GMOLA, THA, Lvevaua, avantTctA).” Dick ot 
dom Eingang der Halle, einem weit aufgerisoa 
Rachon, ein von Seblangen umzingelter Maso 
mit einem Turban auf dem Kopf (staoxern} 
unter den Wollistlingen ein am Bratspes 
steckender Konig, unter den Gelzigen eine Fr, 
deren Name auf der beigefiigten Schriitrolle vie 
leicht onueabm, zu lesen ist. (Der finfte Bud- 
stabo hat das Aussehen eines T, ist aber ver 
mutlich ein unfortiges oder halb’ ausgelischtes 






































FA) ie il antag 
tat A gene 


tne rom (AL, G), was ste 


Prophoten und Sibylien nicht der Fall ist. Die$ 
sind durchgingig rechtseltig goschrieben unl 
der Anfangsbuchstabe des Wortes Brutus ist eae 
Majuskel. — Fol. — B. XII. 90. No. 8. — 
Pass. V. 8; V. 44, No, 103, 

144) Die Holle, nach dem bekannten Frestatiie 
im Campo Santo zu Pisa, das nach elnem Eat- 
wurfe des Andrea Oreagna von seinem Brkt 
Bernardo ausgefihet sein soll; die untere tiie 
des Gemildes wurde im 16. Jahrh. diberualt 
verindert, in dem Stich ist die ganze ursprins- 
liche Komposition erhalten, mit welcher tie 
Darstellungen der No. 123 und 143 im Allse- 

‘ibereinstimmen, In der Mitte der Hie, 

die als ein grofler Felsenkessel mit verschiede- 

nen Abthellungen Gber einander dargestelt ist. 
sitet Lucifer, ein elsengepanzerter Riese. Sein 
gehirnter Kopf hat drei Fratzengosichter, mit 
deren gibnenden Rachen er Judas Ischariot, 

Brutus und Cassius verschlingt; Ptolemius und 

Antenor erwirgt er mit den auf die Kniee re 

stlitzten Hinden, am Unterleibo hat er ein vier~ 

tes Fratzengesicht, dessen aufgesperries Mat! 
den Simon Magus ausspelt, der von ein 

Satansdiener an belden Armen gepuckt wird. 






































605 














Eine 


rite git den Namen deselben a 
inverehrter Sbritt: YO™*. Die Fae Lucl- 
fers endgen in Grefenanen ‘and Rte in 
ihen Klsuen gekrnte lsnpter, son deen deat 
enantdenDiademen gee Namen tage: 
Le Cah U0 Gutian det 
innige), MUTAPA. (Attia de Gotengtse, 
Abrinntge) Gore par Flagellum Dei) 


RAPS a, sox rene 
TARV3 


Mit Letztorem ist nicht Xerxes gemeint, wie 
Zanetti vermatet, sondern Konig Schapor, der 
Anstifter des Bluthades der zehntausend Heilizen 
in Nikomedien. Die Kénige zur Rechten haben 
eine Insebriften auf ihren Kronen, In der 
obersten Abthellung des Hillenraumes ist rechts, 
der Eingang der Holle, in Gestalt eines weit 
aufgerissenen Rachens,’ In welchen Verdammte 
hineingeschoben werden. Den Obrigen Raum 
dieser Abtheilung fallen Siinder verschiedener 
Art: Mahomet, riicklings am Boden liegend und 
Aenntiich an seinem Turban , ein Falscher, an 
den Beinen aufgehangen, Zauberer und Wahr- 
sager, welehen die Augen mit Schlangen zuge- 
bunden sind, Arianer, welche thre Kapfe in der 
Hand tragen, und Simonisten, welchen die Ge- 
rme aus dem Leibe gerissen werden. In der 
aweiten Abthellung links dle Trigen, mit Drei- 
zacken gestachelt, rechts die Neldischon, bis an 
den halben Leib’ in eine Pechgrube versenkt. 
In der dritten Abtheilung links die Jahzornigen, 
Purweise mit Schlangen zusammengebunde 
fects die Sehwelger, um einen Tisch mit Spei- 
ten und Getrinken, ‘die sie nicht anrihren di 
fen. In der untersten Abthetlung links die Gei- 
tigen, denen die Zunge aus dem Halse gerissen 
ler geschmolzenes Silber in den Mund gegossen 
wird, rechts die Wollistlinge, unter ihnen, wle 
auf dem vorhergehenden Bl., der am BratspieS 
seckende Kinig; neben einem Weibe, das von 
einem Teufel bei den Haaren gepackt wird, be- 
findet sich eine Schriftrolle mit den Buchstaben 
ta (nicht ran, wie Zanettl angibt), deren Be- 
lentung ich nicht zu errathen versuche. Oben 
suf dem BL. links stebt geschrieben: avxsto . 
LIXTERNO . DEL. cHAPOsANTO . In den 
deiden oberen Eeken bemerkt_man deutliche 
Spuren von Nagelldchern, qu. Fol. — Ottley I, 
P. 373. — Pass, V. 43, No. 102. 
Die Orginal 
Sin eter Abdrack 
Tuell de Werk 
145) .Dante zwischen der lle, dem Fegefouer und 
dem Paradiese; er bilt in dor linken Hand 
den offenen und strablenden Band der gott- 
lichen Komédfe und zeigt mit der Rechten ant 
‘te von Verdammten und Dimonen bevilkerte, 
ureh einen festen Thurm versehlossene Hille, 
Winter seinem Ricken erhebt sich das Fegefener 
| Gestalt eines in sieben Terrassen aufsteizen- 
den, durch die Fluten des Styx bespiilten Berges. 
Der Engel des Gerichts sitzt am FuBe desselben 
Yor elner vermauerten Pforte und berdhrt mit 
dem Sehwerte die Stirne eines Menschen. 
Menge Bisender beschiftigt sich mit allerlet 
Werken der Shuung. Das Paradies ist im Vor- 


































































































dergrunde rechts als die befestigte Stadt Gottes 
it hohem, weitgedfMetem Thore dargestelit: 
jan erkennt mehzere Gebiude von Florenz: die 

Kuppel von S. Maria del Fiore, den Campanile 
von Giotto u. a. Die Komposition ist in der 
Hohe durch einen Regenbogen mit der S 
dem Neumonde und zwei Sternen halbkreisf 
ig abgeschlossen, Der Unterrand enthilt eine 
Exklirung in awet Zeiten (italfentsch). qu, Fol. 
Pass. V. 43, No. 101. —F. von Bartsch, Kupfer- 
stichsammlung in Wien, p. 19. —N. 

146) Das Jagdabenteuer. — Le Blane erklirt dteses 
BL fir eine wAllegorie auf die Eroberung der 
neuen Welt.e Passavant bemerkt dagegen mit 
Recht, dass thm diese Erklirung unbegriindet 
erscheine, bonennt die Darstellung aber nicht 
weniger untichtig eine »Allegorie auf den Kampf 
der Gesittung mit der Verwilderung.« Vielleieht 
hhandelt os sich hier um eine Szene aus einem 
Ritterroman, jedenfalls um ei 
einer Jagd im Walde, Im Mittelgrunde links 
awel relch gekleldete Damen und ein Herr aut 
prichtig geschmickten Pferden, die von der im 
Hintergrunde auf einer Anbohe Megenden Burg 
herabkommen und, wie Knappen, Jigerbursche, 
Falken und Hunde anzeigen, zur Jagd reiten. Thr 
Weg fart durch einen Wald, woste aufeine Schaar 
von wilden, affenartig behaarten Waldleuten ge- 
stossen sind, welche die Flucht ergriffen n, bereits 
einen Knaben verloren haben, den dic in der 
Mitte reitende Edeldame am Atm hilt, An dem 
Zaume des Pferdes dieser Dame steht geschrie- 
ben: saNsvbrinx, Die andere Dame hat einen 
Falken auf der Faust. Bolde trazen Hauben mit 
hornfGrmig umgebogenen Enden, von welchen 
Schleiertiicher herabhingen. Im'Vordergrunde, 
links, zwischen wel Gebiisehen, steht ein Knappe 
mit dem Hut in der Hand; ein voranfgehender 
Jagerbursche fiibrt einen Hund an der Leine, 

n der Mitte exhebt ein zweiter Kuappe ein 
groBes Schwert gegen den einen mit der Keule 
dewaffneten Wilden, der mit seinem Weibe 
entflichen sucht; cin anderer, vom Ricken ge- 
sehen, linft Beiden vorauf. Alle Figuren sind 
nach fechts gewendet. Im Hintergrunde wird 
ein Wildsehwein von ITunden gestellt und ande- 
res Wild gejagt. Sehr merkwirliges Bl, 
hnliche Weise wie das Richthaus des. Pilatus 
und Theseus und Ariadne bohandelt. — qu. Fol. 
Das beschnittene Pariser Exemplar, das 
das Ich gesehen habe, ist 179 Mill. hoch 
262 Miltim, brelt. —'Le Blane T, No. 61. — 
Pass, V. 45. No, LI 

147) Fortuna, eine nackte weibliche Gestalt, die ein 
von Winden hin und her getriebenes Schiff 
Jenkt. Fine reich gekleidete Dame sitzt_am 
Hinterthell des Schiffes, In der Luft elne In 
schrife, die beginnt: mataso ete, Fol. — Von 
Ottley im Katalog Mark Sykes (1824,11T, No, 1062) 
Desehirieben als ein in der sogenannten Baldini 
sehen Manier gestochenes Bl. — N. G. 

148) Eine junge Frau, stehend, bekrinzt einen vor 
thr knigenden jungen Mann, wolcher die Hande 
auf der Brust kreuzt. Oben eine Sonnenschetbe. 
Rund. Durchmesser 67 Mill, — »Sehines Bl., 
Im Stil Baldint’s.« Pass, V. p. 43, No. 110. — 
N.G. 

149) Brustbild eines jangen Manes 
protilirt. Er trigt auf dem Kopfe ei 
dessen Krempe axon gesebrieben steht. 




























































































Rund. 


606 

















Dutchmesser 50 Mill, — B.X 
= Pass. ¥. p, 46. No, 112: »Dieses Bl. ist 

Jn Baldint’s Manter bohandelt, Duchesne bi 

fr ein Niel, und beechreibt es als solehes in sel- 

nem Essal unter No. 346. — N. G. 
150-173) Verzierungen fir Goldschmiede. Folge 

von 24 Dll. qu. 8, 4, qu. 4 und qu. kl. Fol. 

Diese Bll. galten’ ehemals far Niellen von 

Finignerra; man glaubte, dass dio Platten als, 

Boden von Untersotzschalen odor auch als Deckel 

flr Gefisse dienten. Offenbar aber waren dic 

fein und seicht angelegten, fast nur eingeritzten 

Sehraftrungen nicht dazu bestimmat, mit Niel 

masse ausgefillt zu werden, und gus dem Um- 

stando, dass die Inschriften auf den Abdricken 

rechtscitig erscheinen, ist mit villiger Gewiss- 

hit zu sehllessen, dass die Platten far den Ab- 

druck gestochen sind,  Jedenfalls hatten sie den 

reck, als Muster (Gr Goldsehmicde und andere 
Kunsthandwerke zu dienen, Dass diese BIL. mit 
dem Retber oder Zylinder gedruckt seien, ist 

we irrthiimliche Annahme, die seit Heineken 
vielfuch wiederholt worden ‘st. Die Abdriicke 
sind von der Presse gozogen und sauberer als bei 
don Kupfern zum Monte Saneto di Dio und In- 
ferno des Dante. 

Die Meinungen tber den Stecher dieser BM 
Jauten sehr verschieden. Heineken und Huber 
betrachteten sie als Werke des Finiguerra; 
Bartsch hielt sie fir Arbeiten des unbekannten 
italienischen Meisters, welchem die 50 BI, der 
0g, Tarokkarten angebiren. Ottley schretbt sie 
dom Baldini und Botticelli zu. K. Weigel, im 
‘Auktionskatalog der Otto'schen Sammlung, ver 
sichert, frelich obne Jeglichen Bewels, dass der 
Stich der Platten sowol als die Erdudung von 
Botticelli herribre. Dass Letzterer die Zeich- 
nungen zu den Bil. geliefert, pflegt man jotat 
allgemein anzunchmen. Wenn das in dem itund 
auf No, 151 mit der Feder eingezelchinete Medici- 
sche Wappen aus derselben Zeit stammen sollte, 
wie dio Stiche selbst, 0 kinnten diese nfehi 
viel ber das Jahr 1465 hinaufgehon, well aut 
der obersten der sechs Kugeln, walche di 
dick ian Wappen fabren, bereits dle dret Lilien 
fangedeuter sind, die 1465 in Folge der von 
Ludwig XL. von Fraukroich an Piero di Cosimo 
Medici ertheilton Bowillicung darauf gesotzt 
wurden, Botticelli, der 1446 geboren war, wnde 
sonach, als er dle Zelchnu hte, noch 
nicht zwanzig Jahre alt gewes — "in g 
vissem MaaGe stimmen diese Goldschmieds 
icrangen mit den sog. Tarokkarten aberein 
aber letztere sind, wenn auch ungleichmadiger 
in der Komposition, im Stich viel seharfer und 
feiner. Die Ornamente zeigen eine weniger aus- 
gebildeto Kunstfertigheit; sie sind in Kleintiche- 
rem Stil gozeichnet und in stumpferer, unsiche- 

In belden Beriehu 
verrathen sie mebr die Anfinge der italienischen 
Kupferstecherkunst und mehr Glefchzstigkelt 
mit den Propheten und Sibyllen. Die Buch- 
stabenform der Inschriften deutet auf dieselbe 























































































Diese beruhmten Bil, stammen aus der Samm- 
lung des gelehrten und mit Winkelmann be- 
freundeten Baron von Stosch, der sie in Florenz 
erwatb, Nach dessen Tode’ kamen sie durch 
Erbschaft an W. Muzel, genaunt Stosch Walton, 








der in Berlin’ lebte,’ wo ste der Leipziger 





Kaufmann E. P. Otto aus dessen Auktion (1783) 

fan sich braclite. Bei dem Tode dieses Kunst 

freundes (1799) gelangten sie n den Besitz des 

Generalkonsals Claus zu Leipzig, und warden 

daselbst 1852 versteigert. Damals waren von der 

urspriinglichen Folge der 24 BI, sechs schon in 
anderen Besitz Gbergegangen; die noch driges 
achtzehn wurden fUr 2446 Thaler verkauft. Dus 

British Museum erwarb davon sechs, za welds 

1857 noch zehn andere aus derselben Quelle it- 

zukamen, so dass jenes Museum gegenwartig = 

der ganzen Folge sechszehn BI. besitzt, det 
der zweiten Abtheilung des Otto'schen Auktiow- 

Kkatalogs von R. Weigel und in Waagen, Tre 

sures of art in Great Britain 1. 253. und’ Suppl 

}3—44 beschricben sind. — Veral. Heineken, 

Neue Nachrichten, p. 281 .— Huber und Bost, 

Handb. III. 32—40. — Bartsch XII, p. 142— 

11, No, 124, — Pas, Vs p. 36-38, Na 6S 

150) Eine fast nackte, an der Erde liegemie 

Shr eine flatternde 
Schriftrolle mit den Worten: axoz vw: 
YR DOVE TE NOXNE AMOR ox 10 
(Liebe fordert Vertrauen und wo le 
‘Vertrauen ist, ist auch keine Liebe), Die 
selbe Inschrift auf'No. 166. Oval, qu.S.— 
BH. 1. — Pass. 68, — Kopien bei Heiser 

nd Ottley. — N. G. 

151) Eine junge Frau und ein junger Mus. 
stehend neben einem Blamen~und Frucht- 
gefa mit dem Medicischen Wappen, das 
mit der Feder in der Mitte eingezeichnet 
fst; oben links, bei der jungen Frau. 
sleichfalls mit ‘der Feder gesebrieben. 
0 Amore te y (tenga questa]; recbts bet 
dem jungen Mann: piglia qa. Rund, Kl. 4 
— WW. 2. — Pass. 69. — Ebenfalls abge- 
Dildet bei Heineken und Ottley. Jetet in 
der Kupferstichsammlung des Harrart 
College in Cambridge. — N. G. 

152) Rundung mit Fruchtsebnu: 
ein Schalksnarr, mit Wi 
und mit einem 'kleinen 
rechten Sehulter, wit 
die Zither splelend. Rund. 4, — B. 3.— 
Pass. 70, — N. 

153) Amor, mit den Hi 













































den Aber dem Kople 
und mit den FGBen an einen Baum s- 
hherum vier nach damaliget 
Mode stattlich gekleidete Frauen : Die ente 
hilt in der Rechiten eine Sandale und e 
‘reift mit der andern Hand die Sehne r= 
Amor's zerbrochenem Bogen; die rite 
hhat in der Rechten dret Pfetle, in det 
Linken ein Stick von Amor's Bogen; de 
dritte, auf der entgegengesetzten Seite, 
Aroht dem Liebesgott mit einer Weife, die 

















vierte will hm mit einem Messer die Fi 
gel beschneiden, Rund. 4. — B.4.— 
Pass. 71, — Jetzt in der Albertina 







154) iliche Darstellung, wie dle vorber- 
‘einen Baum gebandene 


le auf dem Ricken. 


zweite zerrt ihn an dem Stricke, 
‘Kocher befestigt ist, und drobt 
th mit einem Wasebblinel ; ‘die dritte 


Bacoio Baldini, 











exhebt gegen ibn ein Schwert, und die 
vierte gobt thm mit einer Scheero zu 
Lelbe. “Auf der Oberarmbekleidung der 
celnen Fran llest man? ¥ PioM... AXOR. — 
Rund. 4. —B. 5. — Pass, 72. —N. @. 

158) Randung mit acht musizizenden Aino 
nen in Arabeskenlaubwerk ; in der Mitte 
ein minnliches und ein weibliches Brust~ 
Dild. Oben dariber die handschriftichen 
Worte: Dammi Conforto. Rund. 4. — 
B. 6. — Pass. 73. —N. G, 

156) Rundung. In der Mitte tanzen in Herr 
und eine Dame. Auf dem ruchten Arm 
des Herm Hest man: asms puors. und 
herum sechs Oval mit  musizirenden 
Amorinen, wie auf dem vorhergehenden 
BL, und unten in einem Queroval eine 
liegonde nackto Frau, der ein angeklel 
ter Mann cine Nelke Gerroicht. Rund 
4. —B. 7. — Pass, 74. —N. G. 

137) Hondung mit einem von finf Hunden an- 
gefallonen Bien in einer Einfassung. von 
Frichten und Blittern, Oben zwei ein- 
gezeichnete Ovale mit den Insignien der 
Modiceer und Habsburger. Rund. 4. — 
B.8. — Pass. 75. —N. G. 

158) Im Vordergrunde eines Gartens sitzt ei 
Zither spiclender Herr neben einer ge- 
putzten Dame, die mit der einen Hand 
inen Blomenkranz und mit der ander 
cine Rose hilt. Zwischen diesen zwei Pi- 
guren hinterwists eine Harfenspielerin; 
ben im Hintergrunde bel einem Spalier 
ln liebendes Paar, das sich knigend un- 
armt. “Rechts ein Tisch mit. Frichten 
Verzierte Binfassung, Rund. 4, — B. 9. 
Pass. 76. —N. G. 

190) Kopf elnes Mannes, dor mit den Finger: 
den Mund spreizt’ und dic Avgenlieder 
herabaleht, Mit verzierter Bordire, Rund. 
4. —B. 10. — Pass. 77. —N. G. 

160) In der Mitte, in einem Lorbeerkranz, ein 
ovales leeres Schild; auf beiden Seiten 
ebenfalls In Lorbectktinzen , zwei Brust” 
bilder: das zur Rechten ein’ in Prof ge- 
schener junger Mann, der eine Blume 
hilt; das zur Linken ‘eine von vorn ge- 
sehene junge Frav. Oben ein Hirsch, der 
yon einem Honde angefallen wird, ‘und 
zwel davonlaufende Hasen; unten eln 
Hund, der einen Eber, und ein anderer, 
der einen Hasen packt.'und, 4, —B. 11, 
— Pass. 78. —N. @ 

Leinster Auton 1882 

‘trois aemplar, 















































jt for st 
raphe ia 








161) Im Vordergrunde einer Landschatt.sitzt 
cin bekrinztes Midehen und strefehelt ein 
Einhorn; 2u ihren Foden ein klel 
Hund, und an ihrem Mantel die Insehritt 
xanurrra. Rnd, obne 
B12. — Pass, 79, — NG. 














162) Jodith, stehend, nach links gewendet, 
in der Rechten ein’ groBes blankes Schwert 
inter threm Kopf, und hat in der Linken 
ddas abgehauene Haupt des Holophernes, 
essen Leiche hinter ihr am Boden liegt, 


163) 


164) 





168) 


167) 


Bund. kl. 4. — B. 13. 

N.G. 

Nach dem Todo deg Kupfeptech 
‘weleher dienes BL 

nk erhalten hatte, 

fo 


— Pass. 80, — 







tha. th, "rr 
‘Auktion vu Stuttgart, 1972, f0r 1215 Gulden ver~ 
‘aum detst in der Summing des Mn. Dutult 


a, 
Soul, sabe, le i i ent 
Ke dx oioheren dor anern 
sin pon Sheu den Spe ur 
etn ny nut de Sane 
«fsa dem organ gt at 

Wor ‘nen Rane aaf dom Rap Mtr 
Shred Lich dos saison Folic 
term and klk BL Me Pass 
81. —N. G. 
In einer Landschaft mit drei Zypressen 
dpesen cn Her ot ine Day 
{Brvergraie cn Satter it siner 
Schellentrommel, kl. 4. — B. 15, — Pass. 
Ne 
Fin junger Mano und eine Junge Frau 
ma ber eine Randi, wo 
tn angerstcnesig; 
‘at der onn tor Sct, aaa 
tng te main ena Se 
tins (2: Juon, aa et dren: a 
a nate ees Nan, Ue 
tein Mar Wider Had Me 
Big hae gs 8. 
in jungor Herr ‘ond sine Jonge Fran 
seh an don Sten eine even Wape 
penschildes auf felsigem Terrain, jener 
Hyder “Se len der 
tine Hand suf de Seu ene Spe 
mi dr aden ie Scie, au et 
fevceten st hana von #8 
Fa sone axon oro (sie ae 
feito at No 10) Des Sung Hert 
trig en prritmies Wasi on ge 
Sinem dougie eee Give ued 
cin ech geen Usb me et 
seugsiniucon Arai, ale Dame 
Sinnge st den nce bene 
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2n'en ere lk wt Zadleln Bvt 
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iit alaoh,Jawel'an eae Sanur gr 
‘chant aad de gaze Fgar at in 
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ohne mi er heang 1 0.5, 
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Sram Me 
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Sestarseng 

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Wappen, inten Joe Bas 
ted Teh on sneer Her as een 
tonectrae adem Sede ate 
Che cn nhvebender Amor, te se 
Wel sat lw jonger Ae’ sbciet 
titan nn ra eh ltd Hed, 



































































Baccio Baldini. 








608 





kl, 4. — B, 18. — Pass, $5, — Jetat in 








der Albertina zu Wien. — N. 
168) Eine junge Frau zeigt i n eine 
Baum angebundenen jungen Mann das 


‘Shm aus der Brust gerissene Herz, Zwei 
eere Wappenschilder hingen an den Bi 





men. und, Ul. 4. —B. 19, — Pass. 
=N.G. 
169) Ein Schutzengel mit ausgebreiteten 


‘hwingen und in gefstlichem Ornat, fOhrt 
ein Kind an der Hand, in etnerLandschatt. 
Rand. kl. 4. — B.20.— Pass. § 















170) 7 ‘ile Bander eines 
Kranzes, in dessen Mitte auf einem Schilde 
Amor mit Pfeil und Bogen und verbunde- 
nen Augen dargestelit ist. Lang oval. gr. 
qu. 8. — B, 21. — Pass, 8. — N. 
Liebesgitter, von welchen die einen ver- 
sehledene Mustkinstramente spielen, die 
ander brennende Fackeln tragen, auf und 
bei einem reich verzierten Wagen. Der 
Zog geht nach rechts, Voran trigt ein 
Amor eine Fahne mit der Aufschrift 
pymita; auf dem Banner des achfolgen- 
den Fahnentrigers steht geschrieben: a1. 
ryoat.....obzpsr, Lang oval, gr. qu.8. 
— B. 22. -# Pass. 8 
Rechts und links neben elnem leeren Rund 
zwei sitzendo, zlerlich gokleidete Frauen, 
die mit den Hinden zwei Fallhirner hal” 


1m) 

















172) 





ten, Im Hintergrunde Orangengebiisch. 
Langoval, kl. qu. Fol. — B. 23. — 
Pass. 90. 


ogee fn depdteliograntran on Arend 

+ Durand nd, IV.— Nach dem Tole dee K 
Stocherd J. Basse. welshor dieses BI. voo E- 
Potton rik erhalten hatte, 20 Laipeig, 
fautt. Jets iz der Samm 


173) wel Knlcende Krieger helten etn acht 
eckiges Schild, auf welche eine 
Hinde gen Himmel hebende weibliche 
Figur dargestellt ist. Schmaloval, qu. 8. — 
B24, — Pass, 91. —N. G. 
174) Ein Schiff auf stirmisch bewegter See. Hinige 
Matrosen reffen die Segel, andere werfon Waa- 


















renballen ber Bord. Oben rechts erscheint der. 
DL. Nikolaus in halber Figur und rettet das Schi 
indem er den darauf beflndlichen Teufel ve 
treibt, Neben dem Kopf des Heiligen: 8. xicHouo. 
A. Fol. —N. G. 
8) Ein Schiff in vollem Segeln nach rechts. Aut 
dem Vorierthell, links, Tiegt ein Mann zu den 
‘UBen eines stebenden Schiffers, der an einem 
Strange zicht, mehr nach rechts ein anderer 























ebenso beschiftigt. kl. Fol. — N. G. 
ohonde befnden 
farach verasich= 


Dieses BL. und dae vorke 
sion ee airtna za Wien 








Bie it abgebilaet 





Facsitllo P25 
G) Verschiedene Goldschmiedverzierungen. qu. 
Fol. — B. XII. 141, No. 73, — Pass. V. 46. 


No. 113. 

177) Dor Kalender. Er enthilt, in sechs horizon- 
‘alen Spalten unter einander, in der Mitte einer 
Jeden zwel kleine Runde mit den Monatsbeschit- 
tigungen , nebst dem zu Jedem Monat gehdrigen 
‘Zeichen des Thierkretses, und zu belden Seiten 











fir jeden Monat die Angabe der Tage upd det 
‘unbeweglichen Feste, dazwischen das Datum des 

terfestes flir jedes Jahr von 1465 bis 1517 
Unten folgende Bemerkung in rimischer Majus- 
Kelschrift: Se tu vo trovare quando elapssyn 
elte conventene trovare el milesimo che ore 
quelo anno e troverai cintonde cela letera Ave 
intende Aprile e le M sintende Marzo (willit de 
wissen, wenn Ostern fallt, so suche das Das 
des Jahres in dieser Tabelle, der Buchsta 
dezetchnet den April, der “Buchstabe M de 














Mirz). Vel. Sotzmann im Serapeom , 181, 
p- 199, —4, — B, XIN. p. 191. 1. — Pass.¥ 
p. 31. No. 60. 


‘Abedin bl Sta 





Bibel, Legende u. A. 


1) Die Sindfuth. Reiche Komposition von mite 
groflen Figuren, gr. qu, Fol. — B. XIlL il 
No. 3. — Pass. V. 6, No. 71. — aEs git we 
diesem BI. zwei verschiedene Abdriicke. Det 
aweite ist In allen Thellen retuschirt und 2 
mentlich sind viele Seblagschatten hinzugesett. 
So ist z. B. die Stelle des Flosses, in der Mitte 
des Blattes, zwischen den Armen und Beinen 
des gegen links darauf knieenden Maunes gust 
weil im ersten Druck, im zweiten mit sehriges 
Strichen ausgefllt. Auch ist der Himmel dur 

jlo starke, kurze, wagerechte Strichlagen se- 
wilkt, wibrend er im ersten Druck zlemlich ein- 
formlg erscheint. Die von Bartsch beschriebene 
Kopfe ist sicher eine Wiederholung, von der & 
aber wabricheinlich ebenfalls zwet verschielene 
Abdrlicke giebt. Der ersto ist eben 20 fein ze 
stochen, wie das sogenannte Original, und 
Bartsch "kannte vermutlich nur den zwelten te 
tusehirten, denn erst dieser bat die von thin a 
gegebene Inschrift: ancita xox. Ein Kopis 
wiirde sich auch schwerlich eine solche Ver 
setzung der einzelnen Figuren erlaubt haben, 
und darin bestebt nicht einmal die Haupubsc 
‘chung. Dieses ist ein breiter Girtel, zwischen 
Luft uud Wasser, welcher den Regen vontelt 
‘und im ersteren Bl. feblt, wo sich dann die be- 
den Elemente unmittelbar berihren.e C. Meret 
in Naumann’s Archiv, 1870. XVI. 92, —¥. 6. 

2) Die eherne Schlange in der Wiste. Buicbe 
sechzig mittelgroBe Figuren. Tm Vordergrande 
links eine Schaar von Israeliten, um die ebetoe 
in Gestalt efnes Drachens auf einem dlrren 
Haumstamm aufgerichtete Sehlango versanmelt 
reehts eine andere Schaar, in welche wel eroBe 
gefligelto Schlangen hineinstrzen. Oben indet 
Mitte der Berg Sinal, auf dessen Spitze Moses 
ans den Hinden Jehovah's, der von acht Hngeln 
begleitet ist, die Gesetzestafetn empiingt, Unter 
am Abhange des Berges, rechts, knieet Aron. — 
Pass. V. 39. No. 93. — gr. qu. Fol. 

1. Vor der Namensuntersebrift. 
TI, Bet Moses und Aron sind ie Namen bel- 
goschriebon: worses . anos 















































id bestegt Goliath. Komposition von vielen 
ren zu FuB und 2u Pferde. Auf der Degen- 
scheide des an der Erde liegenden Riesen lies 
man: oo1as, und auf dem Kleide des jungen 
Siegers: Davi. — gr. qu. Fol. — Pass. V. 
p. 39. No. 94. 

4) Der Besuch der Kénigin von Saba bet Kini 
lomo, ein figurenreiches BI. ; seine Kompositione, 
wie Zant sagt, »von circa 117 Kleinen Figu- 
ren, vier Pferden, neun Hunden, einem Vogel 
und acht Statuen.« Unter den »neun Hunden« 
definden sich, nebenbei bemerkt, drei Panther. 
Im Mittelgrunde, am Havpteingange eines mit 
‘Siulen geschmiickten Tempels empfangt Salomo, 
beglettet von Hoflenten, die Kénigin von Saba 
le ein langes Schleppkleid mit welten bis 
aie Erde hinabreichenden Hingeirmeln. trigt| 
und ebenfalls zablreiches Gefolgo bei_ sich hi 
gt. qu. Fol. — Pass, V. p. 39. No. 95. 

I. Vor der Inschritt aber dem Tempelportal. 
WE, Mit der Insehrift: TeNPLvx saLoMoxis, 
‘wobei das N fm ersten Wort nicht verkehrt 
geschricben ist, wie Passavant angibt. 
Nach Zani’s und’ Passavant’s Ansicht ‘sind 
dieses BI, und die drei verhergebenden nach 
Botticelli von Baldini gestochen, der aber ganz 
gewiss Nichts mit ihnen zu thun hatte. Auf 
dem letzten Bl. steht im Vordergrunde links 
eben einem Pferd ein vom Ricken gesehener 
Mann, der mit der Rechten elnen Spiess 
Ende ‘stitzt; in der Mitte xwel mit 
sprechende Manner, von denen einer zw 
an der Leine fabrt; neben thnen ein Kind. 
©. Meyer, in Naumann's Archiv, XVI. 93, 
demerkt: ' »Dlese belden Gruppen’ wiederholen 
sich nebst anderen Kleinigkeiten in der »Anbe- 
tung der Kénigox (II. No. 56), was jedenfalls far 
einen gemoinschaftlichen Kinder beider Bll. 
spricht.« Der Stecher ist sicher derselbe, welcher 
dle eherne Schlange und den siegreichen David 
gestochen hat; aber der Zelchner ist hier ein 
anderer, wenigstens sind die Figuren in dei 
nigin von Saba und in der Anbetung der Ki 
yon schlankeren Verbiltnissen und gefilligeren 
Formen, 

5+28) Die Propheten. Folge von 24 Bil. 8, Ko- 
pien nach den Propheten Baldini's (1. No. 1— 
24), — B. XII, p, 168—172. Hier werden fol- 

angegeben 

»Die Schatten si n mit feinen 
Krenzschraffirungen ,_ in den Kopfen 
nit einfachen Lagen genihrter Striche bewirkt. 
Das Wort Profeta ist immer Prophets geschrie~ 
ten; nur bef Jesalas und Jonas ist ebenfalls cin 
febraucht. Andere Bll., z.B. Samuel, Abdias, 
Hageal, Malachia, sind auch sonst noch mebe| 
oder weniger abgeindert.« Ich kenne von diesen 
Kopien nur eine, nimlich den Propheten Amos, 
der in der Originalfolge (I, No. 15) nach dem 
‘Apostel Paulus des Meisters von 1466 zugestutzt, 
in der Kople aber ganz anders komponirt ist. 

2910) Die Sibylien, Folge von 12 Bil. §. Ko- 
pien oder vielmehr froie Nachahmungen nach 
Ballint's Sibyllen (I, No. 25—36), — B. XIN, 
91. No. 9-20 und 95, No. 21—32, wo es 
Ielast: aDiese Sibylien haben mit den von Bal-| 
ini gestochenen nichts zu schaffen; mehrere 
sind ganz verindert; uur die Kimmerische Si- 






















































aleichen sie in Zelchnung und Stichart vollkom- 

ten den nach Baldin''s Propheten ausgefahrte 

Kopien und rihren unstreitig. von demselber 

Mester her; auch haben sie dietebe Dimension. 

‘Man hat davon 2¥ 
T. Yor dem Aufitch der Figuren; ale bide 

ersten Bil. sind betitlt: Sibylla Cimme- 
richa und Sibylla Agripp 

ie Platten sind aufgestochen; die bel- 

den ersten Sibyllen helssen: Sibylla chi- 
rica und Sibylla Agrippa 

Mir sind von diesen Koplen nur fUnf bekannt: 

io Samische Sibyllo, originalseitige Kople. in 

breiter Manier nach der Baldintschen die Per- 
sische, die Kumialsche, dle Phrygische und dle 

uropitsche, dle ganz’ anders Komponict sind, 
als die entsprechenden Baldin'sehen. 

4165) Das Lebon Christi und’ seiner Mutter. 
Folge von 15 Dll, kl. Fol, — Nach C. Meyer's 
Mittheilung in Archiv (XVI 90— 
91) enthalt die Harzen’sche Sammlung in Ham- 
burg von diesem Werk ein auf Leinen goklebtes 
Exemplar in einer bisher ganz unbekannte 
YVollstindigkelt, Die 15 BU. sind in drei Rethe 
von je 5 DML, geordnet, die durch 18 Zwischen- 

ike und 10 Friese ‘mit Kandelabern, getii- 
gelten Frauengestalton und anderen Verzlerunge 
getrennt und zugleich eingerahmt word 

Simmtliche Zwischensticke, eben so hoch und 

brelt wie die Hauptblitter, sind auch von der- 

selben Arbelt wie diese und bilden ein Ganzes von 

ansehulichem Umfange, Bartsch, XIII. p. 257 

—267, beschrofbt dieso Folge unter den Werken 

des Nicoleto von Modena, mit dessen authenti- 

sehen Kupferstichen sie jedoch Kelne Aekilich- 
eit bat, Heineken (I1f, 213) gt sle dem Botti- 
celli. Oitley (pp. 319 und 449) betracktet slo als 
die Arbeit eines altforentinischen Meisters, und 
meint, es set nicht unmiglich, dass sie von der 

Hand Finiguerra’s hersthre, Die Originalzeich- 

‘mungen sehrelbt Passavant(V. p. 51) dem Filippo 

Lippi zu, der selbst einige derselben_gestoch 

habe; die andorn soion von einem Schiler Lipp 

in Kupfer ausgefubrt, Dass diese Bll. von einem 

Melster der forentinisehen Schule entworfen 

worden, unterliegt keinem Zwelfel. Die Zelch- 

nung und Gruppirung der Figuren, der Ch 

rakter der Kipte, der Wusf der Gewinder, dio 
miltzenartig aufgesetzten Heiligenseheine, die 
architektonisch reichen Hintergrinde neben dif 
tigen Terrain und Vegetationsformen — alles 
hat den Charakter jener Schule. Die Austahrung 

‘dos. Stiches ist jodoch einigermaslon von der 

florentinischen Att abweichend. Die Schatten- 

striche sind zwar auch nur in einer einzigen 

Rlehtung gezogen, ungefahr so wle in Pollajuolo’s 

Kupferstichen, aber dinner und weicher, und 

cin etwas schiefer Zwischenatrich in Mantegns’s 

Manfer verbindot die schrigen Paral 

Stellenwelse trift man sogar Kreuzsch 



















































































Die Platten wurden nimlich von ungeschickter 
lund riicksichtsloser Hand aufgestochen , weleh 








jenen {ch niemals eine vollstin- 
dige Reihefolge gesehen, zelgen  gewobnlich 





bylle und die Sibylla Agrippa habon Zusammen-| 
hang mit denfenigen von Baldini. Uebrigens 


Mayer, KOnstler Lexikon, 1, 





einen blassen und geauen, aber harmonischen 
ten Gesammton 
Verkindigui 





.— Pass. 





610 





Baocio Baldini, 














56) 


42) Die Heimsuchong. — B. 7. — Pass. 

43) Die Geburt Christi. — B. 8. — P 
I. Der Esel hat einen Zaum von L 
TI, Der Halfter des Esels ist ein Strick. 












44) Die Darstellung tm Tempel. — B. 9. — 
Pass. 4. 
1. Das Jesuskind sitet nackt auf dem’ 
Altar. 


M1, Der Altar ist ausgesehliffen, und das 
in Windeln eingewiekelte ‘Christus- 
Kind wird von Symeon auf den Armen. 
gehalten, 
45) Christus als Knabe unter den Sehrift- 
gelehrten. — B, 10, — Pass. 

T. Die Heiligenseheine vi 
Joseph, die rechts in 
stehen, sind weiss, 

I, Die Heiligenscheine sind scbattirt. 

46) Das Gebet im Garten. — B.11. — Pass. 6, 
47) Die Geiselung, — B. 13. — Pass. 8. 

LNG. 

I, Der Scherge zur Linken hat eine 
Ruthe und legt seine linke Hand auf 
die Schulter des Heilands; der vom 
Ricken gesehene Scherge zar Rech- 
ten hilt in der Linken das Ende ites 

tricks, mit dem er Christns 
Sinle gebunden hat. 
48) Die Verspottung. — B, 12. — Pass 7. 

1, Christus hat dle Dornenkrone aut dem 





‘Marla und 
Yordergrunde: 


























Kopfe. 
II. Die Dornenkrone ist ansgetischt. 
49) Die Kreuztragung. — B. 14. — Pass. 9. 
I. Die Querarme des Krenzes sind weiss, 
ind schattirt, 


If, Diese Kreuzarme 
50) Die Krenzigun 
I. Der vorderste Reiter hat kei nen Sporn. 
51) Dio Auferstehung. — B. 1 
52) Die Himmelf 
Darstellung ist hier frrtimltch  »'Trans- 
fgurazion« genannt). — Pass. 12. 
1. 'Die Gruppo der Apostel beteht aus 











der Apostel- 

‘gruppe ist ausgeschliffen. 

53) Dio Ausgiessung des helligen Geistes. — 
B. 1S. — Pass. 13. 

54) Maria Gberreicht thren Girtel dem un- 
sliubigen Thomas. — B, 20, wo der Apo- 
stel Thomas mit dem Evangellsten Jo- 
hannes verwechselt fst. — Pass, 15. 

58) Die Kronung der bl. Jungfrau. — B. 19. 
— Pass, 14. 

1. Das Kleine Giebelfeld aber dem Thron 
Gottes ist weiss. 
IT. Dieses Gfebelfeld ist schattirt 
Die Anbetung der Kénige. Komposition von 72 
Figuren zu Fu nnd zn Pferde. »Maria mit dem 
Kinde sitzt rechts vor einer Strobhiitte, aus wel- 
cher, hinter thr, eit Ochs und ein Esel hervor= 
schauen. Einer der Kinige llegt tief ntederge 
blickt und kisstdem Kinde den Fu8. Zahlreiches 
Gefolge, theils zu Pferde, fllt das Bl. bis zum 
Hinken Rande. Yorn rechts sitzt Joseph ; wei 
gegen links saufen zwel gekoppelte Hunde aus 
einer Wasserlache und ein dritter llegt links, und 
zwischen thnen sitzen zwel aneinandergekettete| 
gefleckte Hunde (Leoparden ?].e— gr. qu. Fol. —| 
i, PI, Bd. V. 155. — Pass, V. 42. No. 96, 





























ben; nach anderer zoverlissiger Angate in der 
Rehandlung sehr Abereinstimmend mit der ki- 
nigin von Saba (IT. No. 4). — N. 6. 
57) Das letzte Abendmal. 13 groBe Figaren. gt 
‘qn. Fol, — Pass, V. 46. No. 114. 
458) Die Himmelfabrt der Maria, Unten elf Apostel 
im das leere Grab der hl. Jungfran; links, i 
mitterer Hohe, knieet der Apostel Thomas auf 
ceinem Felsen und streekt die Hinde nach dew 
Giirtel aus, welchen Marfa. ihm. mofallen list 
Oben erseheint die Madonna anf Wolken, un 
eben von neun Jiinglingsengeln; noch andere 
Engel, vier zur Rechten und eben so viele zot 
Linken, schweben musizirend in der Luft, Ia 
Mittelgrande, tn einer bergigen Landschat, eine 
Stade mit mebreren antikrimischen Monsmen- 
ten, H, $11 Mill. Br. 558, — B. XIII. $6. No.4, 





























wo die Bemerkung vergessen ist, dass dieser 
role Kupferstich aus” zwei BI besteht. — 
Pass. V. 42. No. 100, 

Bartsch beschroibt dieses BI. in seinem Ver- 


zeichniss der Stiche von unbekannten italien! 
‘chen Meistern des 15. Jabrh., und fndet in der 
technisehen Behandlung Aehnlichkeit mit des 
Kupferstiehen des Nicoletto von Modena. Otley 
agegen erkannte in der Komposition, in der 
Zeiehnung und im Stil eine solche Ueberio 
stlmmang mit den thm bekannten Zeichnonger 
und Gemalden Dotticellf's, dass er es unbedent- 
ich far ein Grabstichelprodukt dieses Meister: 
erklirte, Passavant nennt es ein von Botticelli 
gozeichnetes und gestochenes Hauptwerk. Nab 
meiner Ansicht findet sich darin nichts von dex 
feinen Geist dieses Meisters, Die Gestalten det 
‘Apostel haben etwas Rohes und Plumpes, Ste! 
Tungen und Geberden sind Obertrieben betie 
und im Kinzelnen fast karrikatorartig, Hinde 
und FiBe schwach und plump gezeiebnet. Die 
gemeinen Charaktere der Kopfe und die bart 
Ansfahrung des Stichs zeigen eine aufillenie 

‘Verwandtschaft mit dem vorhergehenden Bl 
In dor Auktion Mark Sykes, Londoa, 121 
verst, 2u"42 23 in der Auktion Deracas, Silt 

Bart, 1972, x0 5001 Gulden. 
) Das Weltgericht. Komposition von vielen Ket 
nen Figuren, Oben in der Mandorla sit Chr- 
stus anf Wolk 




















+ belde Arme ausgebreitet unl 





nond, wit der Linken die Verdammten mric- 
stossend. Um die Mandorla herum eine Seki! 
vou Engeln, darunter eine Gruppe andere 
Engel, welche die Todten aus. thren Grider 
rufen; vier von diesen Engeln blasen Poste, 
unmittelbar unter der Figur des Erlisers sett 
cin Engel mit den Instrumenten der Pusat. 
Zu weiden Seiten der Engelglorie, in rv! 
Rethen, dio Vater des alten Bundes, die Apel 
und andere Hollige; dia vordersten sitzen af 
ston stehen. Uuten in dt 
Griber; auf der linken Seite ver 
den die Seligen vou Engeln empfangen und rac 
der Himmelspforte geleitet; zur Rechten det 
Schwarm der Verdammten, die von Teufel 1s: 
dem Hillenthor, einem weit godtineten Drader 
schlund, gedrangt und geschleppt werden. Hix 
ter demselben sieben Abtheilungen der Hille 
mit den Inschriften: 























Hier'dem Haldini und dem Botticelli zugeschrie- 





LVRSYRIA, ACCIDIA. mA, OLA. 
AVARITIAL WA. STPRRALA 
ir. qu, Fol, — Bartseh, XII. p, 268. No. 23 





Baccio Baldini. 























besehreibt dieses HI. unter den Kupferstichen 
des Nicoletto von Modena. Ottley, p. 428, 2ihlt 
es mu den Werken Botticelli’, Hinsichtlich des 
Sills der Zefehnung sowobl, als iu der Art der: 
Ausfihrung gleicht es genau der »Predigt des 
Fra Marcos (II. No, 68) und ist ohne Zweifel von 
emselben Erfinder und Stecher; belde BML. sind 
fir die Zeit von ungewshnlicher Wichtigkele] 
dureh die Anordnung und die groe Anzahl threr 
Kleinen Figure 
60-65) Die Triumphe des Fetrarka, 
sechs Bul. Ki, Fol, — B, XIU. 
45. — Pass. V. 71. No. 73—78. 
60) Der Triumph der Liebe. 
Dundenen Augen, Pfell und Bogen, steht 
auf einem von vier Pforden gezogenen und 
nach rochts fabrenden Wagon, aus welchem 
von allen Seiten Flammen hervorbrechen 
und der yon Mannern und Frauen jedes 
Standes begleitet ist, Im Unterrande sechs 
italienische Verse. — B. 39, — Pass, 73. 
G1) Der Triumph der Keuscbheit, Kine Jung- 
frau, in der Rechten ein Buch, in der 
Linken eine Palme, auf elnem von zwel 
Einhdrnern gezngenen und nach rechts 
fabrenden Wagen ; zu thren Fifen knieet 
Amor, dle Augen zugebunden und dic 
Hinde anf dem Ricken geknebelt; um den 
‘Wagen herum eine Midchenschaar, Im 
Unterrande sechs itallentsche Verse, — 
B, 40. — Pass. 74. 
Der ‘Trimmph ‘des Rubmes, Eine junge 
Fran, in der Rechten ein Schwert, in der 
Linken eine nackte Knabenfigur, aut einem 
mit zwei Elephanten bespannten und dem 
Beschauer  entgegenkommenden  Wagen 
der von Minnern zu FuB und 2u Pforde 






































62) 








(hier trrig als Triumph der Zelt veschrie- 
den). — Pass, 75, 
Der ‘Triumph det Todes. 


63) Der bekleidete 
Knochenmann , in der Rechten die Senso, 
stebtauf einem yon vier Biffeln gezos 

hund nach Jinks iiber Leichen binfah 

‘im Unterrande sechs italientsche 

‘= B. Al, — Pass. 76, 

61) Der Trinmph der Zeit. “Kin geftigelter 
Greis, auf Kriicken gestitzt, auf einem 
mit zwei Hirschen bespannten und nach 
techts fahrenden Wagen, mit einem zahl- 
reichen Gefolge von Minnern und Frauen; 
voranf liuft ein Hund. Im Unterrande 
sechs italicnisehe Verse, — B. 42 und 45 
(zweimal besebrieben). — Pass. 77. 

65) Der Triumph der Religion. Gott Vater, 
umgeben von einer Engelglorie und den 
Gekrouzigten vor sich haltend, auf eine 
von den vier Evangellsten gezogenen und 
dem Beschauer entgegenkommenden Ws 
gen, 10 dessen Seiten Johannes der Taufer 
und der Apostel Paulus. Tim Unterrande 
sechs italientsche Verse, — 1. 44. — 
P 




















xtsch hat mit Unrecht diese Dil. in 
das Verzeichnis der Werke des Nicoletto 
‘yon Modena aufgenommen, verfahrt aber} 
{ingofern kensequent,, als sie offenbar von 
demselben Kupferstecher sind, welchem 
die fonfzehn BU. des Lebens Christi und 























seiner Mutter (I, No.41—55) angehiren, 
die Bartsch ebenfalls dem Nicoletto von 
Modena. zuschreibt. Von der Folge dee 
Triumphe der Petrarka. existiren zwei 
Plattenzustinde, vor und nach dem Aut- 
stich, deren Verschicdenhoiten. ich aber 
hicht anzugeben sermag, 














No. GO, — Pass. V. 11. — 8. G. 
ius. 9 

, Dict, p. 215. No, 13 setzt . 

unter die Werke Botticelli's. Bartsch , XII 

106, No.4 beschreibt es unter den Kupfer= 

stichen der ungenannten Ktalfenischen Meister 

des 15. Jahrh. und melnt, es habe Aeholichkeit 
mit dem Stl der Triumphe des Petrarka von 

Nicoletto von Modena. Auf elnem viereckia, 

Stein, bei einem Sibel In der Mitte des Vorder- 

‘grundes findet sieh das Wort: oracinn oder 

cractmnn, dessen erster und letzter Buchstabe 

rundeutlich ausgedrickt sind. Bei Pessavant, V. 

p.10 ist das Bl. der alten oberital 
hule zugethellt. Die Bebandlungsart er 

sehr an die grobe Hand, welche die Planete 
Kopirt und die Originalplatten dieser Folge aut- 
gestochen hat (1. No. £14 und 1145-120 und 
120%, 

68) Die Prodigt des Fra Marco, Komposition von 
vielen kleinen Figuren und mile vielen Tusehrit 
ten. Unten links, auf einer Kanzel, predige der 
Minoritenminch Marco, aus dem Kloster Monte 
Santa Maria in Gallo bei Ancona, einer zahl- 
reichen Zuhirerschaft von Klerikern , Late! 
Frauen und Kinder, welche, stehend oler aut 
Ranken und Stiblen sitzend, den ganzen Vorde 
‘rund fallen, Im Mittelgrunde, rechts und links, 
eben Hinser, in welchen die sloben Werko der 
Barmberzigkelt ausgeibt werden, und cine K 
pelle, wo Christus dem hl. Gregor bel der Messe 
Grecheint. Zwlschen den zwei Hiuserrelh 
yorn vertheilen Einige von einem Hl 
des Aloosen, wahrend andere volle Be 
ihn ausschitten. Welterhin betende Mitglieder 
eines frommen Briider- und Schwestervereins 
(socueras nncoMANDATORYaL GLORIONR NIKOINIn 
Mian ac DRPENSOR FIDRI HS XP.) und d 














































































stl empfingt und von einem Engel 
Moher hinauf, in einem Kreis- 
de und Meer mit Lindern, Tnseln 
je Minoriten aller Klassen 











acht Himmelsspharen und das Paradies, welebes 
den ganzen oberen Thell des Blattes ein 


gr. Fol, — B. XII, p. $8, No. 7, — Pass. V, 











p. 8. 
1, Vor Unterschrift und Wappen. 
11, Unten links in der Keke ein Wappen 








folgende Inschrift: Septem misericordiae 
‘opera, In aes inelsa Florentiae su 

incidendi artem, cujus Archetypii Romae 
in Musaco F, Gualdi Ariminen. Mili. 
‘tophani asseruatur, et YRMANO VIII. ¥, 
M. Lxct nappa, 1632, — Wegen dieser 
Insehrift aus dein 17. Jabrh, glaubte sich 
Bartsch berechtigt, das Bi, fir ele Kopie 

















au halten; er kannte keinen Abdruck des- 
selben vor der Insehrift. — In der Art der 
Behandlung hat dieses BI. die groste 





612 Bacoio Baldint 


Baldinucci. 





Aehalichkeit mit dem »Weltgerichte (II. 

No. 59). Ottley, p. 425, halt es fur ein 

Werk Botticell’s und meint, es sef der von 

‘Vasari geriibmte »Glaubenssieg des Savo- 

narolae, von dem bisher kein einziger Ab- 

druck aufgefunden worden; es bezieht 

sich aber das Bl. nicht auf Savonarola, 

sondern auf den oben genannten Minoriten~ 

minh Marco und dle Verherrlichung des 
Franziskanerordens, 

8. Heineken, Idee générale. pp. 138M; Dict. 

MM, 208—216. — Huber und Rost, Hand- 

XII. 











buch, II, 3146. — Bartsch, 
155—200, — Ottley, Inquiry ete. T. 350— 
437. — Wilson, Catalogue rai ete. 
pp. 34M. — Le Blane, Manuel. 1. 126—128. 
—'Waagen, Troasures of art in Great Britain. 
1, 248—256, und Suppl. p. 42. — Pa 
Vant, P.oGr, V. 27-48. 














E, Kolloff. 
Baldini. Giovanni Baldini, Maler aus 
Florenz. Um 1500. Nach Vasari ein »ziemlich 
gelibter Meisters, mit dem Garofalo withrend sei 
nes ersten Aufenthalts in Rom eine Zeit lang 2u- 
sammenlebte (1499). Zani gibt 1559 als sein To- 
desjabr an. Von seinen Arbeiten ist keine be- 
kannt. 

s. Vasart, ed. Le Monnier. XI, 223, —Baruf- 
faldt, Le vite del pitt, e sc. Ferraresi, 1. 316. 

— “ani, Eneicl. 





Baldinl. Vittorio Baldini, Formschnei- 
der und Buchdruckerin Ferrara, +-eben- 
GH fa iis. Eset herzoglicher  Buch- 
drucker, wurde er apiter, als dio Hiauptlinie des 
Hauses Este ausstarb und Ferrara an den Kir- 
chenstaat kam (1597), von Papst Clemons VILL 
zum Stampatore eamerale eruannt, Er war eit 
vielseitig gebildeter Mann, yon dem mebrere So- 
hette und eine Cronologia ecclesinstica (vom 
J. 1591) bekaunt sind. Kinige Werke soiner 
Druckerei enthalten von ihm selbst ausgefithrte 
Holeschnitte: Die Orasione in lode di 8. Carlo 
Borromeo di Levalori (1610. 4.) auf dem Titel- 
latt das Bildniss des Heiligen, mit der Bezeich- 
nung: VBF; fr die Difesa leot’s (g, diesen) 
hat er die topografischen Tafeln in Holz go- 
schnitten und vermutlich sind die Holaschuitee in 
don Profetie dell Abbate Gioachina et di Anselno 
Vescovo di Marsico gleichfalls von ihinausgefithrt; 
einer derselben ist mit dem obigen Monograuum, 
einem liegenden B, bezeichnet. Nach Papillon (s 
4. Lit, sind von seiner Hand die Holzsehnitte in 
einer “1599 erschienenen Ausgabe vou Tasso’s 
Amyntas; Nagler (8. d. Lit) hilt aueh die Vig- 
hnetten in Guarini's Pastor fido (Venezia, 1606.) 
fiir Arbeiten Baldini 
4. LB. Cittadella, Notiio relative a Fe 
1664, pp. 482, 189.702, — LN. CittadelJay 
Memorte interno alla vita dell Aleoti, Vorge- 
diruckt der Seheift des Aleott: Dell” Interri 
tonto del Po di Ferrara ete, Ferrara 1817, 
Wsruffatds, Le vite ete 1, 590, (Anu, des 
Herausgebors!) — Papillon  Traté historique 
































et pratique de la gravure en bots. Pars. 1766 
— Nagler, Monogr. 1. No. 1557. 
Baldini. Fra Tiburzio Baldini, Male: 
‘aus Bologna, 17, Jahrh. Im Chor von 8. Maria 
delle Grazie zu Brescia sind von ihm awei Bil- 
der: Ein Sposalizio und Ein bethlehemitischer 
Kindermord. Dass er in Brescia thitig war, be- 
sagt die von Lanzi und Zani mitgetheilte Insehrift 
eines Bildes {Die Darstellung im Tempel) iv 
8. Jacopo zu Ancona: F. ‘Tiburtius Baldiaes 
Bononiensis F. Brixiae 1611 (bei Zani 16 
Nach Lanai’s Gewithrsmann, Cav. Boni, ist das 
Bild, uamentlich im Architektonischen, reich 
komponirt, der Gesammtton der Firbung ziem- 
lich kithl. Ein andres Bild, mit der Bezeich- 
DUNE: FRATE TIBVRTINVS BALDINVS BONOSIEN- 
Sis PINGEBAT, sah Otto Mindler in Privatbesitz 
zu Mailand: Ein Presepe, links oben die Ver~ 
Kiindigung an die Hirten, die, wie er bemerkt, 
an Bassano erinnert. »Das Ganze, fligt er hint, 
ieht eher ferraresisch oder veronesisch aus, als 
Dolognesisch und nithert sich der Art des Sear- 
sellino. Von Carracci’s Einfluss keine Spur; die 
lebensgroBen Figuren sind auffallend breit, kurz 
und klotzige. 
Averoldo, Le pitture di Brescia, p. 17. — 
Lanai, Pilt. It V. 1. — Zant, Encie, 
Nols aus Afindlers Kandvehr, Nachos. 
Baldini. Pictro Paolo Baldini, Malerin 
Rom, in der Mitte des 17. Jahrh, Er war ein 
Schiller des Pietro da Cortona und hatte seiner 
Zeit bedeutenden Ruf. In verschiedenen Kirchen 
Rom’s, in S. Marcello al Corso, 8. Nicolo da 
‘Tolentino, 8. Eustachio und anderen, malte et 
Decken-, Wand- und Altarbilder, die bei Titi 
/aufgefithrt sind. 
5. Titl, Deser. di Roma, passim, — Rosini. 
Storia della pitt, VI. 191. — Lanzi, Pit, It 
Vv. 181. 




















Noch zwei andere Kilnstler Namens Balditi 
werden erwiilnt, beide aus der zweiten Hilfte 
des 17. Jahrh.: ‘Taddeo Baldini, Maler 
aus Florenz, ein Nachahmer Salvator Ross, 
und Giuseppe Baldini, Maler aus Florent 
ein Sehitler Gabbiani 

s. Lanai, Pitt, It, 1, 220, 224, 








Jensen. 

Baldinucel. Filippo Baldinucei, geb.ia 
Florenz 1624, + ebenda 1696, bekannt als Kunst 
historiker. Er versuchte sich, nach Bottari und 
Mariette nicht mit besonderem Gltick, als Dilet~ 
tant im Malen und Zeiehnen. Mehrere von ihm 
gezeichnete Bildnisse sind in seiner Sammlung 
von Handzeichnungen, die vom Louvre e- 
worben wurde. Sein literarisches Hauptwerk 
(@. unten Nr. 1), das in Form vou Biogr- 
phien die Geschichte der neueren Kunst vor 
Cimabue bis in die zweite Hiifte des 17, Jahr. 
umfasst und namentlich die Ergiinzung Vasaris 
































Baldinucei Baldovinetti. 68 
sich zur Aufgabo macht, ist durch dic Reichhul-) Baldovinettl. Alcaso Baldovinetti, 
tigkeit des Materials der Kunstforschung noch|Maler, geb. 14. Okt. 1427 in Florenz, + ebenda 


jetzt unentbehrlich. Die selbstiindige Biographie 
Bernini's (s. unten Nr. 3) verfasste er im Auftrag 
der Kénigin Christine von Schweden. Fitr scin 
‘Vocabolario (s. unten Nr. 2) wurde er zum Mit- 

sliod der Academia della Crusca ernannt. 
Sein Portrait: Brustb. in Modaillon, P. Rotari 
‘sc. 1726. Fol, — Dasselbe. Gest, von Gre- 








gor, 
Seine Schriften : 
1) Notizie de’ professori del disegno da Cimabue in 
qua(bis 1670). Firenze, 1681—1728. 6 Bie. 4. 





Zweite Ausgabe: Con Annotazioni da Dom, Maria 
Manni Firenzo, 17671774. 22 Theile. 4. — 
Dritte Ausg., begonnen von Giuseppe Piacenza, 
Vol. 1. 1, Turin. 1768 u. 1770, Vol. ITTV. fort= 
gesetit 18131817, Turin, § Bac. 4. — Verte 
Ausg. : Con nuove annotazioni e supplementi per 
curadi F. Hanalll, Firenze, 1816—1887. 5 Bde, 8. 

2) Vocabolario dell’ Arto del Disogno. Firenzo. 1681. 

3) Vita del Cav. Lorenzo Bernino. Mi 
x. Westerhout. Firenze, 1682. 4. 

4) Comminciamento e progcesso dell’ arte dell” inta- 
gliaro in rame, Firenze. 1686, 2. Ausg. 4. 1767, 

8) Vita di Filippo di Ser Brunellesco por prima volta 
pubbl. e ed, D, Moreni. Firenze, 1812. 8. 

Die sammtlichen Werke Raldinueri’s erschienen zu 
Mailand in. der Sammlung der itallenischen 
Klassiker 1808 in 14 Ban. 8 

+. Mariette, Abocedario. —Bottari, Lettere 
etc, 11. 283. 292. VI. 3. 305. — Tiraboschi, 
Storia della Lit. it. VIII. 1 






























Jansen, 

a) Von ihm radirt: 

1) Der Maler Lipo Lippi, Brust, 
rolli. 4. 

2) P. Benedict 


b) Nach ihm gestochen 
8. Umiliana de Cocchi. Gest. von Steph. Clouvet. 
+ Heineken, Diet 





ch Zu 





18 Baccius vor dom Kruaifix, Halbf. 


W. Engelmann. 
Baldissini, Nicol) Baldissini (such B 
dassini), Maler in Venedig, lebte von 1709 
1783. Sein Lehrer war Pasquali. In Venedig 
nalte er dic Allegorien der Fortezza und ‘Tempo- 
ranza in 8, Pantaleone, und die Engelaglorie an 
der Decko der Kirche Raffaello Arcangelo. Aus- 
serdem war er auch in Padua th 
s.Mosehini, Venezia. pp. 243. 217. 278. — 
Brandolese, Padova. pp. 114. 115. 
‘Jansen, 
Balduer. Baldner, Baumeister von Strass-| 
burg, baute im 14. Jabrl 
der Angustiner-Kirche, wo sich in einem Fenster 
iter dem Altar sein Bildniss befand. 
s. Bernhard-Hertzog, Elsissische Chronik, 
Strassburg, 1592, Buch IX. p. 158. 
Fr W. Unger. 
Baldo, s. Antonio Baldi. 


Baldouin. Claude Baldouin, franzisischer 
Malerdes 16. Jabrh. Er arbeiteteim Louvre und in. 
Fontainebleau unter der Leitung desPrimaticcio. 























| charakteri 


zu Hagenau den Chor] j 





8. Siret, Diet, 2, 6a. 


29. Aug. 1499 (nach don urkundlichen Angaben 
der Tavolaalfabeticazu Vasari-Le Monnier, durch 
welche sich die Angaben bei Albertini, “Mom. 
und Gaye, Cart. als unriehtig erweisen). B, wid- 
mete sich dor Malerei, wio Vasari berichtot, 
gegen den Willen der Eltern, die thn zum Kauf- 
mann bestimmt hatten. Sein Lehrer war ver~ 
mutlich Paolo Uccelli, mit dessen Richtung er 
jedenfallsnahen Zusammenbang hatte. Im J. 1448 
ward er Mitglied der florentinischen 8. Lucas- 
gilde. Als seine ersten Arbeiten al froseo bo- 
zeichnot Vasari die jetzt nicht mehr vorhandenen 
Malereien in der Egidienkapelle in 8. Maria 
Nuova zu Florenz, die sich auch in dem Memo- 
riale Albertini's neben den von Domenico Vene- 
ziano und Andrea del Castagno dort ausgefilh 
ten und gleichfalls zu Grund gegangenen Freskon 
erwiihnt finden. Das von Vasari cingehend 
irto Freskogemilde Baldovinetti's an 
der Annunziata zu Florenz (Die Geburt Chri- 
sti) ist in sehr schadhaftem Zustand dort noch 
vorhanden. In den Uffizien zu Floronz befindet 
sich ein Altarbild des Kiinstlers, das er flir dic 
Kapello der Villa Caffaggiolo malte: cine thro- 
nende Madonna mit dem Kind, links die hh. Cos- 
mas, Damian und der Tiiufer, rochts Antonius 
Abbas, Laurentius und ein MUneb, vorn knieend 
Franziskus und Dominikus. In dic letzte Zoi 
des Kilnstlers fallen die Malereien in S. Trinita 
zu Florenz, die er im Auftrag des Bongianni 
Gianfigliazzi ausfthrte: die Fresken des Chores, 
nach Vasari alttestamentliche Darstollungen mit 
den Portriitfiguren vieler hervorragender Per- 
sunlichkeiten jener Zeit, wurden 1760 bei einem 
Umbau des Chores zerstirt; das Gemilde des 
Hauptaltars, das lango Zeit filr verloren galt, 
ist von Crowe und Cavaleaselle in einem Bild 
der Akademie 2u Floren wiedererkannt wor- 
den, welches sich bis dahin unter der Reihe der 
»Unbekanntens befand und vor seiner Uobertra- 
gung in die Galerie das Gemiilde Cimabuo's auf 
(Die Personen der 
‘Trinitit, von Cherubim umgebon, und yon den 
Il. Gualberto und Benedikt angebetet.) — Dieses 
Gemiilde und jene zwei in der Annunziata und 






































den Uftizien sind jetzt die einzigen, die mit 
Sicherheit als Werke Baldovinetti's zu bezeich- 
nen sind; wahrscheinlich yon ihm sind die nur 








Bruchstlicken orhaltenen Wandgemilde 
iniato bei Florenz, die im Memoriale Al- 
dertini’s als Arbeiten seiner Hand angeftlhrt 
werden; eine Anzahl von Bildern in den Gale- 
ricen von Modena, Dresden, Miinchen und 
Schleissheim sind ihm mit Unrecht zugeschrieben 
worden. Aus dem Tagebuch des Ktinstlers (Ri- 
ordi di A. Baldovinetti) erfthrt man noch, dass 
cr eine Darstellung des Inferno, mit der Andrea 
dol Castagno beauftragt war,’ an dessen Statt 
ausfithrte und dem Bildhauer Giuliano da Maja- 
no, der ihn mohrfach beschiftigte, unter anderem 











614 


Alosso Baldovinetti. 














cin Mudonnenbild fir don uate eines Altar- 
works lioferte. In Gaye's Carteggio findct sich 
erwilint, dass Dom. Michelino nach einer Zeich- 
nung Baldovinetti’s cin Portriit Dante's malto, 
das im Dom au Florenz aufgestellt war. In der 
uiimlichen Zeit, wo B. die Malereien fir 8. ‘Tri- 
nitd ausflihrte,’entwarf er verschiedene Kompo- 
sitionen flir Glasfenstor in den Kirchen 8, Mar- 
tino zu Lucea und 8. Agostino zu Arezzo. 

Baldovinetti gehiirte mit den Pesolli und Polla- 
juoli xu der Gruppe florentinischer Mater, die sich 
‘au joner Zeit mit besondorem Eifer um die Ver- 
voilkommnung der malerischen Technik bemth- 
ten und, der bisherigen Temporamalerci gegen- 
{iber, durch Anwendung neuer Bindemittel eine 
lebhaftero Wirkung, mehr Glaus und Tiofe und 
cine grdBere Dauerhaftigkeit der Farbe orstreb- 
ten. Das Noue ihres Verfuhrens bestand im We- 
sontlichen darin, dass siozugeich mit denVehikeln 
der Tempera atich blige und harzige Substanzen 
als Bindomittel anwandten, und zwar yoruehm- 
lich, wie es scheint, dic lingst bekannte, aber bis 
hor nur zum Firnissen gebrauchte vernice liquida, 
cin in Leindl durch Kochen aufgelstes Harz 
(Sanderac). B. hat nach Vasari’s Bericht diesen 
mit Eigelb versetaten Firniss auch bei Wand- 
malercien als Bindemittel bonutat; von den 
Frosken in 8. ‘Trinita sagt Vasari ausdritcklich 
Abotzd a fresco ¢ poi fini a seco, tomperando i 
colori con rosso d'uovo mescolato con vernice 
liquida fatta a fuoeo. Hinsichtlich der Haltbar- 
keit haben sich diese Malereien nur wenig be- 
wiihrt; dio neue Farbenmasse, bemerkt Vasari, 
war von 80 ziher Beschaffenheft und so dick 
aufgetragen, dass sio an vielen Stellen abbliit- 
terte, Wahrscheinlich hatte B. auch schon bei 
Jener fritheren Freske in der Annunziata (nach 
‘Vasari: una storia a fresco © ritocea a secco) las- 
Ibe Verfahren angewendet; von dem Gomiilde 
ist fust nur noch die Zeichnung und Untermalung 
iibrig, die obere Farbenschicht ist beinahe villig 
abgesprungen. Bosser hat sich das Tafelbild in 
den Uffigien erhalten; doch zeigt sich auch hier, 
dass das neue Bindemittel noch mangelhaft, ins 
besondere au schwerfitissig war, und namentlich 
bei der Modellirung griBerer Particen noch 
groBe Schwierigkeiten verursachte. 

Mit der seit Paolo Uccelli immer bestimmter 
hervortretenden realistischen Richtung der flo- 
rentinischon Malerei standen diese technischon 
Newerungen in unmittelbarem Zusammenhat 
‘am meisten erwiesen sio sich derselbon vorth: 
haft, soferndas neue Bindemittel der malerischen 
Durehftihrang ungleich mehr in’s Detail zu gehn 
stattete, als die alte Temperatechnik. Die 
Sorgfalt in der Behandlung der Einzelformen, 
die Genauigkeit namentlich in der Schilderung 
der unlebendigen Dinge hebt Vasari bei B. be- 
sonders hervor. Das Gemillde der Annunziata 
war nach seiner Beschreibung von so minutiliser 
Ausfithrung, dass »man die Halme und Knoton 
des Strohes ziihlen kounter; von dem Fleiss, den 









































B. auf das Landschaftliche verwendeto, gibt das 
Werk noch jetzt eine Vorstellung. Seine Ge- 
stalten sind ‘moist von plumpen und schwerfil- 
ligen Formen und ohne lebendige Bewegung. 
An kUnstlerischer Bedeutung steht er gegen die 
Pollajuoli und Peselli entschieden uriick; er 
war, was Vasari eine persona sofistica nent, ein 
Griibler in seinen technischen Experimentea, 
wie in der subtilen Durchftthrung seiner Bilder. 

Vasari nimmt an, und jedenfalls mit Recht, 
dass die technischen Neuerangen Baldovinettis 
und seiner Genossen, diese ersten Anfinge der 
italienischen Oelmalerei, noch vor die Zeit fallen, 
wo die vollendete flamiindischo Oeltechnik. die 
Malweiso der Van Eyck, in Italfen bekanntwunle 
er sagt, dass dic italienischen Nenerer vergeblch 
anstrebten, was von diesen Meistern geleistet 
wurde. Die Einfihrung und. Verbreitung der 
‘Van Eyck’schen Technik, die Italien Antonello 
von Messina verdankte (s. dieson), hat jedenfals 
erst nach dem J. 1465, im Verlauf der folgendes 
Jabrzehnte, stattgefunden ; mdglich daher, dass 
sio auf die spiiteron Arbeiton Baldovinetti 
fluss hatte. Aus dem Traktat Filarcte’s, den dis 
nouesten Herausgeber des Vasari im Kommentar 
zum Leben Antonello’s von Messina zitiren, geht 
zwar hervor, dass cine Kunde von der neues 
niederlindischen Methode schon zwischen 14% 
und 64 nach Floronz gelangte; doch war dies, 
wie das Dokument ausdrileklich sagt, cine ganz 
allgomeine, so dass sich schwerlich annehmen 
liisst, dass die technische Praxis schon von iht 
Nutzen gehabt. 

n besondres Interesso wendete B. der Ma- 
sivkunst zuund beschiiftigte sich auch auf diesem 
Gobiet sehr lebhaft mit Versuchen, das technische 
Verfahren zu verbessern. Mohrere alte Mosaik- 
bilder wurden yon ihm restaurirt: 1481 das Mo- 
saik ber dem Portal von S. Mininto, in der Zeit 
awischen 1482 und 90 am Baptisteriu zu Flo- 
renz.das Mosaik liber dem Portal der Nordseite 
und das des Kuppelraumes. (Richa, Chiese for. 

AlsSchitler Baldovinetti'ssind DomenieoGhir- 
landajo und Graffione bekannt; jener war © 
cigentlich nur in Berug auf musivische Arbeit, 
doch lassen sich auch in Gemiilden desselben 303 
fritherer Zeit Einfliisse Baldovinetti's erkeanea 
































Bildnisse des Kinstlers: 

1) Brusth, in der Ausgabe des 
spiteren), von Vasari gez. 
Holz geschn. ; 


sari von 1565(w. it 
‘von C, Carilane it 
in der Bottarischen Ausg., 1732 













G. Vasari. Gest, von. B.Cecei 
Serfe degli vomit | piu iMlusti ete. 1.75 
+ LKtraria pittrice. 1 





Nach ihm gestochen und photographitt 
1) Die Geburt Christi, in der Annunziata 2u Florent 
Gius, Calendt dis. Gaet Vasc ell int inese 
|. In: L'Etrorla pittrice, (Hier genanat 
Lisdorazione de’ Pastori.) 
2) Das Bild der Ufftzien (Madonna mit dem kind 

















Alesso Baldovinotti 




















und mebroren Helligen). G. Marmocehi dis. 
G. Camera ine, Umrisse. Fol. In: Galerie de 
Florence, publige sous la direction de Bartolini 
ete. Florence. 1841. 

3) Zwel BN. Figurenstudien, Phot. nach den Hand- 
zeichnungen in den Ufiizien in Florenz, von 
Braun in Dornach (1869.) Fol. 

4) Abnahme vom Kreuz, ebenda, Phot. von Dem- 
selben (1869). Fol. 

s. Ricordi di A. Baldovinetti, herausgegeben von. 
G, Pierotti, Lucca 1868. (Ausziige der Ricordi, 
deren Originaltext sich im Archivio di 8, Maria 
Nuova zu Florenz befindet.) — Albertini, 
‘Memoriale (abgedruckt im Il, Bd. der deutschen 
Ausg. von Crowe und Cavaleaselle’s Gesch, der 

M.). — Vasari, ed. Le Monnier, 1V. 74 

75. 101 XIV. Tasola alfabetica. — Baidi- 

nucel, Opere, V. 318. — Gaye, Cartegsi. 

I, 224.’ — Richa, Chieso florentine, Y. p. 

XSAIV. — Rumohr, Ital. Forschungen, 1 

268. — Eastlake, Materials for a history of| 

. 224. 19. — Crowe 
elle, Gesch, der ital, Malerel. 

UL, 1064, (deutsche Ausg.). 




























Herm. Liieke. 
Baldrey. John K. Baldroy, englischer| 
‘Zichner und Stecher, dot in London in derzwei- 
ten Hiilfte des 18. Jahrh. thiitig war. In Henry 
Browley’s Catalogue of engraved british portraits 
ete. London, 1873. wird ein Blatt ihm zugo- 
schricben, welches J. K. B. bezeichnet ist: das 
Portrit des Emperor Braysher Blind Porter of| 
Cambridge. Seine BUl. sind in Punktirmanier 
xestochen und theilweise farbig gedruckt. 














‘Von ihm gestochon : 
1) Die Findung Moses. Salvator Rosa. pinx- 
‘Josiah Boydell dell, J. Baldroy se. 1785. gr. Fol. 








(Coll, Boydell. V. No. 45.) 

2)Diana nu. thee Nymphen. Nach Mara ttt, Oval.Fol, 
3) Atalanta erschiosst den Hylacus und Mhoccus, 
UL. W. Bunbury del. gr. qu. Fol. 


4) Macbeth und Banco's Schatten beim Banket. 
Nach 8, Harding's Zelchnung. 
5) 2 BM, Daura am Wasserfall und Dartula (aus 
). Nach E, Burney. 1788. Oval. gr. 8. 
6) The benevolent Physician. Nach Edward 
Penny, 
7) The rapactons Quack. Nach D 
8) The young Florist. | Nach D. 
(Coll. Boydell. Y.. No. 31.) 
. Nach Doms, 1782. Oval. kl. Fol. 
ly, the Rival of the Parsoun's Maid was the 
y. Nach H.W, Bunbury. 1787. Fol 
11) Marlan, the Parsonn’s Maid and neatest of the 
Plain-Gay. Nach Dems. Fol. 
12) 2 BIL. Landleute aus dem Thale Llangollen im 
Lande Wales. Nach Dems. 1787, 
13) T. Basselt, Brustb, in Medaillon, Nach Kot. 
1701 8. 
HM) Cecile, Bildniss eines Miidchens, Halbtigur. 
Nach F. Hoppner. 1782. Fol. 
13) Caporal Faer. Tl. W. Bunbury. 1787. 
16) Lady Elisabeth Lambart, Nach J. Downman, 
1783, Oval, Kl. Fol. 
17) Lord Rawdan, ‘Nach J. Reynolds. 1784. 








1874. Fol, 
Gardner, 















18) Skizzen von @. Morland: a) 12 Bil. und Titel 
(groenthells Thierstiicke). Dedicated to Hl. W. 






8. Brulliot, Diet. I. 
Rost, Handbuch. - 
Manucl. — Nagler, Monogr. 111, 2699, 

Gruner und 'W, Engelmann, 


Baldright. Giuseppe Baldrighi, Maler 
in Parma, geb. 1723 in Stradella bei Pavia, 
+1802, Er war ein Schiller des Vincenzio Meueei 
in Florenz und ging spiiter auf Kosten des Her- 
zogs von Parma nach Paris, wo er unter Boucher 
studirte, Nach Parma zurlickgekehrt, wurde er 
Hofmaler des Herzogs. Er malte hauptsiichlich 
Bildnisse in Miniatur, Pastel und Oel, unter 
andorn ein grofses Gomiilde mit den Portriits der 
Familie des Infanten D. Filippo, Herzogs von 
Parma. Ein mythologisches Bild von ihm, Der 
befteite Prometheus, bofindet sich in der Acade- 
mie in Parm: 

Selbstbildniss dos Kiinstlors, gost. von P. A. 

Pazzi, in: Panel, Serie di Ritratti ete, 1. 

















Nach ihm gestochen: 
1) Herzog, Antonio de’ Mediet, 





Parti se. 














3) BB. de Condilec, P.M. ALIX sc, Oval 
sctoenad, Pe 1G LV, 12, 
Constanza Baldrighi, Maleri 
Stecherin, Tochter des Vorigen, G 
Malers Biagio Martini. Sic soll ihre Radirungen 
mit den Initialen €. B. F. bezeichnet haben. 
s. Campori, Lettere attistiche inedite. p. 86. 
‘agler, Monogr. 1. 2339. 


Balduc, Meister Roque Baldue, Bild- 
schnitzer in Sevilla. Er erhielt 1550 init Pedro 
Beeerril, Juan de Villaloa, Diego Vazquez und 
Podro Bernal den Auftrag, das grosse von Van- 
feart 1482 begonnene und von Jorge Fernandez 
Aleman 1526 vollendete Tabernakel des Haupt 
altars durch Seiten-Vorspriinge zu erweitern. 
Diese wurden im Renaissance-Stil, doch mit 
Anpassung an den gothischen Stil der Kirche 
und des Tabornakels ausgeftibrt, B. starb 1 
‘ohne seine Arbeit bocndigt zu haben. Erst 1564 
wurde das Ganzo, nachdem noch mehrere Andere 
daran beschiiftigt gewesen, durch Juan Bau 
Vasquez fertig gemacht. (s. diesen.) 

Coan Bermudez, Descripe. de la catedr 
Sevilla, p. 40 und dessen Dice. 1. 90. V, 147. 
Fr. W. Unger 

Balducel. Giovanni Balducei, gen. Gio- 
vanni da Pisa, Bildhauer der Pisanischen Schule, 
in der ersten Hilfte des 14. Jahrh. Die frihesten 
mit seinem Namen bezeichneten Werke sind dic 
Kanzel in 8. Maria del Prato in 8, Casciano bei 
Pisa und das Grabmal des 1322 verstorbenen 
Guarniero di Castruecio in der Kirche 8. Fran- 
cesco boi Sarzana, beidos sehr geringe Arbeiter 
Yon Azzo Visconti nach Mailand berufen, 
filhrte B. fiir die dortige Kirche 8. Eustorgio den 


























616 Giovanni Balducet_ 


Balduinus. 




















Grabschrein des hi. Petrus Martyr aus, der die 
Inschrift trigt: Magister Johannes Baldueci de 
Pisis sculpsit hanc arcam A.D. 1339. “Abbil- 
dungen bei @Agincourt, Sculpt. tab. 34, und in 
Morrona, Pisa illustrata, T. Il.; Das Ganze zeigt 
cine reiche, architektonisch geschiekte Anord- 
nung: der Sarkophag, an den Scitenwinden und 
an dem pyramidalen Deckel mit Reliefs verziert, 
ruht auf acht Pfeilern mit allegorischen Figuren 
und trigt die Statuen der Madonna, des hl. Domi- 
nikus und des Petrus Martyr; die Ausftihrung 
der Bildwerke ist von verschiedenem Werth, die 
der Reliefs am schwichsten. Die Skulpturen von 
dem 1347 von B. erbauten, jetzt abgebrochnen 
Portal der chemaligen Brerakirche in Mailand 
sind dusserst rohe Arbeiten, die schwerlich von 
ihm selbst herriihren. “Abbildung der Portal- 
statuen bei Cicognara, Tab. 37. — Die Inschrift 
des Portales besagte: hedificavit hane portam, 
wiihrend es bei der Area heisst: sculpsit, woraus 
hervorzugehen scheint, dass B. bei dem Portal 
nur als Architekt beschaftigt gewesen.) — Den 
‘Verfall der Pisanischen Bildhauerschule, dernach 
ihrem Aufschwung unter Andrea Pisano rasch 
und fast plitalich eintrat, zeigen die Werke Bal- 
dueei's sehr auffallig. Gleichwol vermochte die 
Pisanische Tradition, die fir Mailand, wie es 
scheint, hauptsicblich durch B. vermittelt wurde, 
auch hier noch befruchtend einzuwirken; Beweis| 
dafiir sind mehrere Skulpturen in 8. Eustorgio 
die Reliefs aus dem Leben der bi. drei Kinige 
von 1347, das Grabmal des Stefano Visconti und 
die Flachreliefs aus der Passionsgeschichte am 
Hochaltar. Bedeutender noch erscheint der Ein- 
fiuss des Pisanischen Stils in der Arca di 8. Ago- 
stino im Dom zu Pavia. — Das Grabmal des 
Arzo Visconti (+1339 , der B. nach Mailand be- 
rief, chemals in 8. Gottando, jetzt in Fragmenten 
Palast Trivalzi zu Mailand, ist vielleicht 
ein Werk des Balducci. 
5. Cieognara, Storiadella Scultura. 1. 457—160. 
—Bianconi, Nuova Guida di Milano, p. 215. 
— Morrona, Pisa illustrat. 1. 19 
Schnaase, Kunstgesch. VII. 492. 












































Balduecl. Matteo Balducei, ein Maler 
dritten Ranges aus der umbrischen Schule, geb. 
im letzten Viertel des 15. Jahrh. zu Fontignano. 
Seine Bilder, meist schwach im Ausdrack und 
wisserig in’ der Firbung, zeigen den Schul- 
charakter Pinturicehio’s. Dass er zu diesem in 
persinlicher Beziehung stand, beweist eine Ver- 
trage-Urkunde vom J. 1509, in der er als Zeuge 
genannt ist. Ferner weiss man, dass er sich 1517 
auf 6 Jahre als Geselle bei Barzi Soddoma) ver~ 
dingte. Nach Gualandi's und Mezzanotte's Mit- 
theilungen ‘s. d. Litt. hatte er im J. 1543 eine 
Resiteung in Citta delle Pieve uod bekleidete 
dort 1550 und 1533 das Amt eines Gemeinde 
rathes. — Inder KireheS. Spiritorn Siena ‘Cap. 
de’ Borghesi) ist von ihm ein Altarbild : Die Him- 
melfahrt der Maria; die dazu gehirige Predelle 














befindet sich in der Akademie von Siena, die pock 
sieben andre Bilder Balducei's besitzt. In seiner 
Artist nach Crowe und Cavalcaselle Eine Geburt 
Christi in S. Maria Maddalena zu Siena uad Eive 
Madonna mit Heiligen im Louvre zu Paris 
Mus. Nap. IIT. Nr. 193). In allen diesen Bilders 
zeigt sich keine Spur von einem Einfuss Soddo- 





LAV. 319. 320. | 

Baldueci. Giovanni Balducci, nach 
seinem miltterlichen Oheim Cosei zubenannt, 
Maler aus Florenz, in der zweiten Hilfte des 
16. Jabrh. Er war ein Schiller des Battista 
Naldini, vielleieht glicklicher begabt, aber 
noch manierirter, als dieser. An dem Kardisal 
ici, dem nachmaligen Papst 
fand er einen Gouner, der ihn reichlich 
descbiftigte. Von Florenz, wo er imDom das 
Abendmal und andere Fresken, im Kloster de 
Crocetta die Auftindung des ‘Kreuzes Christ 
malte, ging er um 1590 nach Rom und firte 
auch hier zablreiche Bilder aus, unter denen die 
Fresken in S. Prassede und in S. Giovanni in 
Laterano flir die besten gelten. Spiter folgte er 
einem Rufe des Kardinals Alfonso Gesualdo nach 
Neapel, wo er um 1603 starb. 

















‘Nach ihm gestochen : 

1) Christus im Tempel unter den Schriftgelehrten 
Gest. von Seaceiati nach ciner Federteich- 
nung Balducci’s. Heineken, Diet. 

2) Zwei Bilder fOr den Einrug der GroBberstin 
(Christine (Prinzessin von LotKringen) in Florent 
1589. Von einem anooymen Stecher. He 
neken, Dict 

+. Baglioni, Le Vite de’ pittori ete. p. 4. — 
Lanzi, Pit. It. 1176. — Richa, Cbiese Fox 
rentine, passim. — Deserizione del rele 
Apparato etc. Firenze 1589 (Unter A. Allo 
506). — Celano, Notizie della citta di Nope 
Jamen. 
Balduinus. Paganus Balduinus m 
Biirger von Messina und Minzmeister zu Bris- 
disi unter Kaiser Friedrich I1., der ihm 122! it 
Anerkennung seiner Verdienste Besitzunges it 
Viaregium ehemals Castram maris: bei Lucca 
verlieh. In Messina und Brindisi liess det 
Kaiser damals die berihmten goldenen Augusti- 
Jen prigen, die in Nachakmung antiker Minzea 
den Profilkopf Friedrich’s I. und auf der Rick- 
seite einen sitzenden Adler mit ausgebreitetes 
Fiiigeln zeigen, und, wie sebr sie auch hinter den 
antiken Vorbildern ruriickbleiben , doch unbe- 
strittenzu den schinsten Mlinzen gebiren, welebe 
das Mittelalter aufruweisen hat. (Ungeniigende 
/Abbildungen bei Agincourt, Sculpt Table?. 
Nr. S nach Exemplaren der Sammlung des Frase 
Carelli ru Neapel.. 























s. Momorie ¢ Documenti p, serv. a. ist, ai 
Lueca. IIL 1, p.223,—Huillard Bréholles, 
Hist dipl, Frider. Paris 1852. 1. T. 1. 1 
p. 172, — Marzo, Arti in Sic. I. 324. — 
Schnaase, Kunstgesch. VII. 321. 609. 

Fr. W, Unger. 
Balduini. Bernardino Balduini, Maler 
in Mailand, in der zweiten Hiilfte des 17. Jabrh 








Nach ihn gestochen 





1681. 





2) Dio Herzogin de la Valitre. Gest. von Doms, 
Fol. 


+, Heineken, Dict. 





w. 

Balduino. Alesso Balduino, italionischer 
Kupferstecher und Radirer, von dem sich in der! 
Zeitschr. L'arte in Italia in den Jahrgiingen 1569) 
—I874 eine Anzahl radirter BIL. finden. 








‘Von ihm radirt : 


1) Renzo e il dott. uli. 
Italia, 1869. 

2) Qui pro Quo. 
1870. 

3) Strada al morcato, Nach Giul, Vio¢ti da Casale, 
Ebenda. 1872, 

4) Ricorde del golfodi Geneva. Nach Corsi, Ee 
da, 1873. 


In: 





Azzeceaga ‘Arte in 








Nach Enrico Gamba, Ebenda, 





W. Engelmann. 
Baldung. Hans Baldung, genannt Grien, 


[GB . FB > over Grin, auch tans 
Tel FOB © Grin wd Grintans, 


vgl. Diirers Tagebuch der_nieder! 
Reise, p. 138 in Campe’s Reliquien, 





isch-Gmiind, geb. 
awischen 1475 und 1480, + 1545 2u Strassburg. 


I, Bein Leb 


Die tiblichen Angaben Uber sein Geburtsjahr| 
schwanken zwischen den Jahren 1470 und 1480, 
Der Grund, weshalb wir uns filr obige Zeit- 
bestimmung entscheiden, ist der, dass B. auf] 
cinem unten 2u erwithnonden Selbstportrit vom 
4.1507 das ungefiihre Alter von 30 Jahren zeigt. 
Ueber die Jugend des Ktinstlers sind wir giinz— 
lich ohne Nachricht. Die friihesten, ihm zu- 
geschriebenen, datirten Werke sind zwel 
Altarbilder in der Todtenkapelle des Klosters 
Lichtenthal bei Baden-Baden, wit dem aus 
H und B- cusammengesctzten | Monogramm 
und der Jubreszahl 1496. Es ist cine alte 
‘Tradition, dic don Namen unsoros Meisters 
an diese Gemilde kniipft; eine iussere Wahr- 
scheinlichkeit fitr seine Autorschaft kann in dem 
Umstande gefunden werden, dass urkundlich 2u 
verschiedenen Zeiten Glicder seiner Familie 














: 617 


Datum filr seine Kunstbethitigung ist das Jahr 
1501, wolches sich auf einem mit Silberstift go: 
zeichneten Bildniss Kaiser Maximilian’s in Bal- 
dung's Skizzenbuch im Kupforstichkabinet zu 
Karlsruhe vorfindet. Dann ist eine Liicke bis 
1507, aus welchom Jahre das fritheste unbezwei- 
felte Gemilde B.'s datirt, der Sebastiansaltar im 
Besitze des Hrn. Friedr. Lippmann in Wien und 
wahrscheinlich auch die Anbetung der Kinige 
im Kgl. Musoum zu Berlin. An diese Zeit 
kniipfen wir eine Vermutung, deren grofe 
Wahrscheinlichkeit bis zur Evidenz zu bringen 
von héchstem Interesse sein mlisste, Sie geht da- 
hin, B. habe withrend der Jahre 1507 bis 1509 in 
Diirer's Werkstatt gearbeitet. Deutlichen Finger- 
zeig hiefiir geben niimlich zwei Gemilde im Pal. 
Pitti zu Florenz, welch, obgleich von Mllnd- 
ler fiir Originale erklirt, doch nur Kopien nach 
Diirer von Baldung’s Hand sind und zwar nach 
den im Museo del Prado 2u Madrid befindlichen 
‘Tafeln, Adam und Eva im Paradies, welche dic 
Inschrift »Albertus Dilrer Alomanus faciebat post 
‘Virginispartum 1507+ und das Monogram tragen. 
Dieselben waren ursprlinglich Eigentum der 
Stadt Niirnberg, und somit ist wol die Annahme 
gestattet, B. habe sic an diesem Orte und 2war 
unter Diirers Augen kopirt, dem cr offenbar auch 
in den zwei niichston Jahren aur Seite stand, als 
derselbe den Altar flir Jakob Heller fertigto; 
denn die Angabe Sandrart’s, Hans Griinewald 
habe die Innenseite der Fitigel jenes Werkes 
gomalt, beruhtzweifellos auf einer Verwechslung 
dieses Malors mit Baldung, die auch sonst bei 
Sandrart vorkommt. — Vom Jahre 1507 datirt 
ferner der seltene Kupferstich mit dem Mono- 


gramm, kal , ein Alter, ein Madchen um- 


jarmend, den man nach dem Vorgange Schorn’s 
und Passavant’s wol mit Reeht zu den Arbeiten 
Baldung's zihlt. 

Die erste urkundliche Notiz, ther Baldung’s 
Aufenthaltin Strassburg datirt yon 1509. Aus 
diesem Jahre cnthilt ein Buirgerbuch in Strass- 
burg die Angabe: »Item Hans Baldung der molor 
hat das Burgrecht Koufft tertia post quasimodo 
genitie Am 31, Okt. 1510, heisst es ferner, 
sschenken dem Werk unser lieben Frauen »Meister 
Hans Baldung und Margaretha sin ehliche Haus- 
fraue ein schwarz schameloten Karsuckele und 
verbriidern sich Beide sin unser licben Frauen 
Bruderschafte. (Mittheilung aus demStadtarchiv 
au Strassburg vom vormaligen Archivar Schnoc- 
vgl. Gesch. der Stadt Freiburg i. Br. von 
Dr. ft Schreiber, IIL 241.) — Hieran schliesst 
sich ein Dokument, nach welchem anzunchmen 
ist, dass B. in der ersten Hillfte des J. 1511 von 
[Strassburg nach Freiburg i. B. tthersiedelte. 
In cinem Rathsprotokoll dieser Stadt v. J. 1511 
helsst es, mach einer gefilligen Mittheilung 
des Hrn. Prof. Bauer in Freiburg: »Uf Mon- 


























Jenem Kloster angehirten. — Das erste sichere 
Moyer, Kinstler-Lexikon. I. 





tag nach cantate. — Hansen von Gmilind ist 
8 





618 


__Hans Baldung. 

















etlich eichen und theonins Bucholz wieds von 
alter herkomen ist, zue buen vergoendt und geben 
worden« Untor diesem Hansen von Guntind+ 
mous nothwendig H. B. verstanden werden, da 
kein Anderer dieses Numens und dieser Ab- 
stammung damals in Freiburg vorkommt, Die 
Freiburger Minsterrechnungen nennen ihn zum 
ersten Mal im J. 1514, wo ihm 190. 14 Pfen- 
ning auf erste Rechnung fiir soino Gomiilde 
entrichtet_ werden (vgl. Schreiber a. a. 0.). 
Wirklicher Blirger scheint er in Freiburg 
nicht geworden zu sein, da er im Bitrgerbuch 
daselbst nicht eingetragen ist und in Strass 
burg sein Bilrgerreeht nicht eigentlich aufyegeben 
hatte. Dagegen ist kaum xu bezweifeln, dass er 
wihrond der langen Zeit seiues Aufenthaltes 
Freiburg Satzblirger (Hintersasse) gewesen 
Er wird ferner in den Jabren 1515, 1516 und von 
da an noch Ufter bis zum J, 1552 in den Frei- 
burger Miinsterrechnungen erwithnt. Was es da- 
mit vom J. 1549 an filr eine Bewandniss hatte, 
muss unten erdrtert werden. Im J. 1533 erscheint 
er zum ersten Male in jenen Rechnungen mit det 
Zusatzo: »zu Strassbiirg.« Ob dies jedoch so zu 
verstehen, als sei er erst in diesein Jahre wieder 
nach Strassburg aurlickgekehrt, ist zwoifelhutt, 
da Schneegans urkundlich erbiirtet, dass aii 1817 
5. Mai sHans Grien, der Malers abermal das 
Blirgerreeht mu Strassburg gekauft. Darnach 
kGnnto man annchmen, er habe sich schon in 
diesem Jahre wieder in’seiner eigentlichen Hei- 
‘mat angosiedelt, nachdem or 1516 laut Inschrift 
das groBe Altarwerk in das Minster zu Freiburg 
geliofort. Schneegans bemerkt ferner: ~Zwischon 
109 und 1517 ist merkwilrdig genug B. Grien, 
nicht unter denjenigen cingetrazen , welche in 
dieser Zwisehenzeit zu Strassburg ihr Bulrger- 
recht aufgesagt hatten, Da er aber dasselbe 
nochmals ankaufen musste, so scheint er es wih- 
rend und in Folge seiner lingeren Abwesenheit 
verloren zu haben. 

Vom J. 1518 an wird seiner in einer Reihe von 
Strassburger Urkunden als civis Argentinensis 
Erwilhnung gethan, Von eer Unterbrechung 
seines damaligen Aufenthaltes in Strassburg 
berichtet Vierordt in der Gosch. der evangel, 
Kirche im GroGherzogthum Baden, (1. 170) 
»B. kelirte im Sept, 1518 mit dem Dichter 
Philipp _von Engen vom Augsburger Reichs- 
tag zurlicke. Stiixt sich diese Angabe nur auf 
eine Stelle in Spalatin’s Brief an den Juriston 
Ulrich Zasius an der Universitit Freiburg (Za- 
sii epistolue ote., edid. Rieggerus, Ulmae 1774, 
1p. 489}, 60 muss sie wegen der Dunkethest der~ 
selben ' cinigermasson —fraglich erschvinon; 
wiire indess des Verfassers Annahme auf] 
anderem Wego 2u erweisen, so giibe sie cinon 
neuen Beleg daflir, dass B." zu den Anbiingern 



























































librigens in seinem Holzschnittbilde Luthers 
(Bartsch Nr. #9}, auf welchem merkwiirdiger 
Weise die Taube dos hi. Geistes den kihoen 
Auugustinermbinch tiberachwebt, wodureh sich 
Bartsch vermutlich verleiten licss, in dem Blatt 
dic Darstellung cines Heiligen und zwar des Do- 
mminikus zn erblicken. 

Ueber Baldung’s ferneren Aufenthaltin Strass- 
burg ist nichts anderes Zuverliissiges liberliefert, 
als dass er 1545, in demselben Jahre, in welchem 
cr, ungefithr 70 Jabro alt, starb, von der Zunft zur 
Steltzen in den grofen Rath gewiihit wurde. (laut 
Bitheler’s handschr. Chronik der Stadt Strassburg, 
die bis zumJ. 1870 zum Bestand der Strassb. Bib. 
gohiirte.) Strobel (Geseh. des Elsasses I]. 568) will 
wissen, er habe den Charakter eines bischiiflichen 











.|Malers zu Strassburg gehabt, verschweigt aber, 


worauf sich diese Nachricht stiitzt. — A 
auf uns gekommenen datirten Werken seiner 
Hand erschen wir, dass er bis xum Ende seines 
Lebens kiinstlerisch thiitig war. Ein mit Silber- 
stift gezcichnetes Bildniss des Alt-Ameisters 
Nicolaus Hugo Kniepf im Skizzenbuch Baldung’s 
au Karlsruhe triigt das Datum 1545. 
Rileksichtlich seiner sozialen Stellung wi 
wir, dass er zu hervorragonden Persdnlichkeiten 
Jjencr Zeit in naher Beziehung stand, so zu dem 
“Phumbherrns, Bernhard IY., Grafen von Eber- 
stein, nach den Annales Sueviel_von Crusius, 
Lib. LV. Partis IL, cap. III. 108. Dieses Verbilt- 
nisses zu Bernhard von Eberstein wird anch voo 
Krieg von Hochfelden, in der Geschichte der 
Grafen von Eberstein in Schwaben, Erwihnung 
gethan, allordings auf Grund eines Dokumeates, 
‘dessen’Existenz vor der Hand noch aweifelhatt 
ist. »AufderKgl. dffontlichen Bibliothek in Stutt- 
garts, heisst es a. a0. p. 204, vbefinden sich die 
mit dor Feder gezefchneton Umrisse Eberstei- 
nischer Ahmenbilder, wie solche iin Rittersaale 
zu New-Eborstein auf die Wand gemalt waren 
In einem Schreiben, das gleichfalls auf der 
obenerwithnten Bibliothek aufbewabrt. wind, 
Dittet der Doktor sCaspar Baldungere seinen 
Bruder, Meister +Hanns Baldungerne sic’ 
den Maler, da or mit dem ehrwiirdigen und wobl- 
gebornen 'Grafeu Berahard von Eberstein be- 
freundet sei, diesem den Boricht von dem oral- 
ten Herkommen der Grafen von Eberstei 
{iberreichen, welchen er aus alten Chronikeo 
sammengetragens. Das Schretben, von dem hier 
dio Redo ist, findet sich auf der genannten Bib- 
liothek nicht vor. Von Foderzeichnungen sini 
daselbst nur 2 Bil. vorhanden, die zu dea oo 
Krieg erwihnten gehiren kUnnten, aber keines- 
wegs sicher von B. herriibron. Nach Mittheilung 
des Herrn Direktor von Stilin, vormaligen Vor- 
standes dor Stantabibliothok, hat Krieg die Nack- 
forschungen in Stuttgart nicht selbst angestellt: 
miglich daher, dass hier ein Missverstindriss 






























und Vorkiimpfern der Reforma hielt, 
denn zu diesen zithlte der genannte Philippus 
Engenti Den  vollgilltigston Beweis flr 






Baldung’sprotestantiscle Gesinnung besitzen wir 


vorliegt und Krieg’s Gowiihrsmann Schreiben uw! 
Zeichnungen an einem anderen Orte gesehen bat 
— DaseB. yom Markgrafon Christoph von Badea 























hochgeschiitat war, beweisen dieimchrfachen Bild- 
nisse dieses Fiirsten und soiner Familio, di 
der Hand Baldung’s auf uns gekomn 
aber dem Meister mehr als all’ das Ere macht, 
ist Diirer’s Freundschaft, dessen riihrender Beweis 
sich bis auf unsere Tage erhalten hat. Es ist cine 
Locke Ditrer’s, die B. nach dem Hingang seines 
Lebrers und Froundes zukam und dio er wie 
eine Reliquie bewahrte. Eine ausfithrliche Ge- 
schichto dieser Locke zu geben, ist hier nicht 
der Ort. Nur in Kitrze sei erwithnt, dass sie un- 
Vingst aus dem Besitzo des Malers E. Stoinle in 
Frankfurt in den der Akademic der Ktinste 21 
Wion iibergegangen und dase die Rethe der fril- 
heren Besitzer direkt bis auf B. zuriick xu vor- 
folgen ist. 

Sicbenzeln Jahro tberlebte Baldung den 
Niirnbergor Meister und starb wie dieser kin- 
derlos unter Hinterlassung einer Wittwe. Ueber 
des Meisters Wohnung, die Vorwandtschaft sei- 
ner Fran und sein Begribniss erfibrt man 
aus Biiheler’s oben erwithnter Chronik folgen- 
des: Auch inn diesem hir obgenanten Jar 1545, 
do ist Alhir inn der Statt Strassburg nam- 
lichen der weitberuemt Hanns Baldung anit) 
‘Todt verschieden und abgangen und ist wohn- 
haft gesessen nemlich In dor Brandgassen gegen 
Graff Bernhart von Ebersteiner Hoff Ein Thumb- 
horr hoher Stift, oder zwischen graue Jacob dem 
Rheingrauen auch ein Thumbherr hoher Stitt 
und gebt hinden uff don graben gegen dom Ross- 
markt hinuss und hatt Herr Christmaun Herlin’s 
canonici zum Jung. St. petters Sehwester zu der 
Bhe gehabt und keine Kinder hinder thm ver- 
lassen, und auss sciner Behausung mit ciner 
grossen prozoss hinuss zu S. Helena getragen 
und aldo 2u der Erden bestatigt und vergraben 
‘wordens. — Ist hieraus das Anschen und die Be- 
licbthoit B.'s bei seinen Mitbiirgern ersichtlich, 
so spiegelt sich sein Rubm auch tiber dic Gre 
zen seiner Heimat hinaus in den Reimen des 
gelehrten Kanonikus von Toul, Jean Pelerin, go- 
nant Viator, die er als Zueignung an die zeit- 
gendissischen Kilnstler zur dritten Auflage seiner 
Schrift »De artificiali perspectivas vom J. 1521 
verfasste und worin er Baldung unter dem Na- 
men Hans Griin verherrlichte. Es war dies in 
dem niimlichen Jahre, wo Diirer in den Nieder- 
landen fiir die Verbreitung seines Namens sorgte, 
indem er Arbeiten seiner Hand theils verkaufte, 
theils versehenkte. Und sicher verdient es B: 
dung heutigen Tages nicht, dass man ibn in 
Werthschiitzung und Gediichtniss gegen Cra- 
nach, Burgkmair und manch’ anderen Mind 
degabten herabsetzt. Wie redlich er um seine 
Kanst in regor Arbeit bomttht war, sagt uns scin 
Wahispruch, der sich in dem Skizzenbuch zu 
Karlsruho aufbowabrt findet: +Hodie aliquid, 
eras niils 

Noch sind cinige oben nur angedeutete Um- 
stinde und Streitpunkte eingchonder 2u prilfen 
Yuniichst die Frage nach des Meisters verschic- 













































denen Namen und nach seiner Verwandtschatt, 
nach seinem Todesjahr und endlich dio wich- 
tigste, ob es, wie Nagler inden Mouogrammisten 
annimmt, zwei Kiinstler des Namens Baldung 
au jener Zeit gegeben. 

Die genealogisehon Nachweiso tiber Buldung's 
Familie gibt Schreiber in seinen Mitthellungen 
a. O., indem er sich dabei auf eigene urkund- 
liche Forschumgen in den Archiven Freiburg’s und 

loich zuverlissigo Mittheiluogen des Ar- 
chivars Schneegans aus Strassburg stiltzt. Als 
des Malers niichste Verwandte kennt man hier 
nach einen Bruder Caspar Baldung und Bei 
der Neffen Pius Hieronymus Balduag; der er- 
stero war scit 1502 Lehrer an der Artiston: 
spiiter an dor Juristenfakultit der Universi 
Freiburg, auletat Stadtadvokat zu Strassburg, 
letztere seit 1506 Lehrer der 
mschaften und des Rechts an 
Froiburg, seit 1510 Rath der 






























heim. Als Vater unseres Kiinstlers lisst 
ein Johann Baldung, causarum ccclesiasti 
carum Argent. jurat, procurator, mit dem Da- 
tum 1492 angefiiurt in Luck’s handschriftlichom 
Wappenbuch, — vermuten, aber auch nur ver- 
wuten. Um jeno Zwei, den Bruder und den 
Neffen, gruppiren sich, urkundlich nachweis- 
bar, noch eine Menge’ nihorer und entiern- 
terer Verwandten unseres Meisters, alle des 
Namons Baldung, woraus unwiderloglich folgt, 
dass auch sein’ Familionname Baldung od 
nicht Grin oder mundartlich Grien gewesen, 
wie scit Burtsch eine Reite von Schriftstellem 
bis zum heutigen ‘Tage annahmen, wolche 
Baldung fiir gleichbedeutend mit Balduin, fran- 
wisisch Baudouin, also fiir cinen Vornamen 
hielten, was schon sprachlich durchaus unhalt- 
bar. Grion oder Griin war nur ein Beiname, 
oder Ucbornawe speziell unseres B., der sich 
denn auch, ohne einem ferneren Zweifel Raum 
mu gestatten, auf einer der Freiburger ‘Tafeln: 
»Joannes Baldung, cognomine Grion, Gamundi 
nus« schreibt. Uebercinstimmend hiermit wird 
jer in einer langen Reihe von Straseburger Ur- 
kunden als shonostus Joh. Baldung pictor, alias 
Grien, oder sJoh. Buldung pietor, eivis Argenti- 
nensise nufgeflhrt. Vermutlich gab, wie auch 
Prof. Schreiber annimmt, eine besondere Vor- 
liebe des Kiinstlers, sich in griine Stoffe zu kloi- 
den, den Anlass zu dieser farbigen Bezeichnung. 
‘Zwei Figuren, dio man fir Portriits des Meisters 
‘uu halten hat, seheinen diese Annahme ur 
fortigen: auf dem Sebastiansaltar des Hrn. Lipp- 
ann in Wien die ganz in Griin gekleidete Figur 
eines jungen Mannes; auf der Haupttafel der 
Rlicksvite des Freiburger Hochaltars die ther- 
aus scharf individualisirte Figur des Manes im 
griinen Wamms, der eine Hellebarde trigt. Da- 
flr, dass diese letatere Gestalt das Portrit des 
Kiinstlers ist, spricht insbesondere das Kuiib- 



































lein, das links hinter ihr hervorsebauend cine 
78° 


620 














‘Tafel mit belden Hiindchen hilt, auf der das be- 
Kannte Monogramm Hans Baldung’s steht. In 
dem ilteren der beiden Kupfe sind die Ziige des 
jtingeren, obwol sic stark gealtert erscheinen, 
‘doch deuttich wiederzuerkennen. Prof. Schreiber 
(a. a. 0.) hilt auf dem Freiburger Bild eine an- 
dere Figur fiir das Portriit des Meisters: shier 
hat wol auch der Maler in dem Mann mit dem 
rothen Barett, der uns so seelenvoll anschaut, 
sein cigones Bildniss gegobens, Der Ausdruck 
»Manne ist nicht zutreffend; dio Person, auf dic 
orsich bezieht, zeigt das Alter eines Jlinglings und 
erschoint viel zujung, umden Meister 2u der Zeit, 
wo er das Bild malte, vorstellen zu kinnen. 
Sicher ist auch sie Portrit, vermutlich das cines 
Schillers oder Gehilfen. 

Wir kommen 2u der Entdeckung Nagler's, die 
er, Monogr. III. No. 988, in folgenden Siitzen 
nicdergelegt hat: »Buheler (der Strassburger 
Chronist) meldct dann noch weiter den Tod und 
dic Beordigung des »weitberiimten und kunst- 
reichen Malers Herr Hans Baldungs. Daraus or- 
sieht man, dass in Strassburg 1545 cin Mater 
H. B. gestorben, es frigt sich aber, ob dies der 
Meister mit dem Beinamen »Griene ist. Nach 
dom, was bisher gesagt ist, haben wir einen 
H. B. mit dem Beinamen »Grline oder »Griene 
aus Gemiind und auf ihn passt auch das Zeichen 


[GB - Aver anstatt oinen Meister dieses 





‘Namens fest zu haben, tritt sogar noch cin zwei- 
ter auf. Nach einer nouen Entdeckung wurde 
AH. B., der Strassburger Meister, in Meyersheim 
aum Thurm, einem Dorfe 3 Stunden von Strass- 
burg, im J. 1476 geb. Er hatte zu Strassburg 
den Titel eines bischifichen Malers und starb 
1545 als Mitglied des grossen Rathes. Der Ma- 
ler H.B. von Meyersheim zum ‘Thurm kann nicht 
der H. B. Grien von Gmntind sein, jener Mei 
welcher schon 1496 im Kloster Lilienthal ( 
in Baden malto, dann im Dome zu Freiburg mit 
Namen und Geburtsort auftritt und auch durch 
Gemilde auf der Bibliothok in Colmar, im Mu- 
seum 2u Darmstadt, in der Galerie des Baron 
Speck von Stornburg in Liitzschena u. 8. w. be- 
kannt iste, »Der Buchstabe G im Monogr.«, heisst 
os weiter, sstimmt nicht flir den bischiflichen Ma 
ler Il. B. von Meyersheim zum Thurm in Strass- 
burg. Auch wird dicser nur H. B. genannt, nicht 
Grien oder Griin und der Griin Hans des Albr. 
Diiror ist dahor dor Meistor von Gmlind, welcher 
ebenfalls in Strassburg gelebt haben muss, da 
sein Zoichen auf Holzschnitten der Griininger- 
achen Offizin vorkommt. Vielleicht nahm er zum 
Unterschiede von dem bischilichen Hofmaler 
H. B. den Beinamen »Griine an, und es erkliirt 
sich dadurch die abweichondo Angabe des To- 
desjahres des H. B. Grien. Nach Einigon soll cr 
am 10, Aug. 1552, nach Anderen 1545 in Strass- 
burg gest. soin. In lotzterem J. starb in Malor 
4H. B., wie wir oben gesehen habene. 





























von vornheroin gegen dio Naglersche Behaup- 
tung Misstrauen erwecken und die ganze Argu- 
tation wilrde cine kurze Abfertigung ver- 
en, wiiren die Monogrammisten nicht bis zur 
Stunde cin so weit verbreitetes Hilifsmittel in 
der Hand von Kunstgelebrten und Liebhabers 
und somit im Stande, gar Viele irre zu fihrea 
Unter der Oberfiiichlichkeit bogreifen wir die 
und »Meyershein, 
ton Lichtenthal bei 
und Jeder, der Uber 
H. B. schroibt, sich genauer nach dem Namen 
des Dorfes Weyersheim hiitte umsehen sollen 
‘Was das Usbrigo betrifft, so steht laut Raths- 
buch zu Strassburg und Bericht Buheler's fest, 
dass 1545 2u Strassburg cin Maler Namens H. B. 
gestorben ist. Nagler will nun nicht gelten lassen, 
dass dieser und unser H. B. Grien ein und di 
selbe Persinlichkeit sei: erstens, weil bei bei- 
den Angaben tiber sein Ableben der Zuname 
Grien nicht zu finden und zweitens, weil lant 
einer Freiburger Hilttenrechnung H.'B. Gr. am 
10, Aug. 1552 veratorben set. 

Das Feblen des Zunamens oder Ucbernamens 
ist in einer offiziclion Rathsherrnliste und auch 
bei dem Chronisten, namentlich, da er Uber Tod 
und Bogriibniss des Moisters berichtot , nichts 
Auffilliges, Der Maler heisst, wie wir bewiesen, 
urspriinglich nicht anders, als Hans Balduog; es 
fehlt hm daher nichts, wenn man ihn, sei es wann 
oder wo es wolle, auch nur mit diesem seinem an- 
geborenen Namennennt, Hieza kommt der Holr- 


schnitt Pass. 76, aufdemsich das Monogr. B 


neben Grien's Familienwappen findet und 
die Thatsache, dass sich derselbe Ktinstler auf 
‘3 in Holz geschnittenen Pferdegruppen, Bartsch 
56, 57, 58, nicht anders als Joh. Baldung und 
kuraweg Baldung bezeichnet hat — derselbe 
Kiinstler; denn das Pferd auf dem Stiche Le Pa- 
lofrenier, B. 2, die Pferdestudien in dem mebr- 
erwihnten Skizzenbuche Grien's und verechie- 
dene Gemilde von ihm, auf denen sich Pferde 
befinden, bekunden in’ ihrer ganz eigenttinli- 
chon Auffassung unabweislich dieselbe Ktineler- 
hand, wie jone 3 Pferdegruppen. Noch bleibt 
zu erwithnen, dass die Freiburger Urkunde 
ebenfalls nur'den Namen »Baldunge nennt wd 
doch jedonfalls H. B. Gr. meint. 

‘Mit dem zweiten Grunde Nagler's freilich steht 
es etwas anders. Dass zufolge dor Freiburget 
Huittenrechnung H. B. Gr. 1552, ein Maler H.B. 
bor nach der Strassburger Urkunde 1545 gestor 
ben sei, ist das wichtigste Beweismittel,, das er 
beibringt und in der‘Thatauch von ciner Bescbal- 
fenheit, dass es auf den ersten Anblick nicht 
wenig stutzig macht. Bei niiherer Betrachtung 
erweist es sich jedoch ebenso wenig stichlalti, 
wie das erste. 

Aus ciner Boglaubigung von der Hand des 









































Chronisten Buholer erfabren wir, dass seit 


Hons Baldung. 


621 








Schwager, der Strassburger Malor Nikolaus Kri- 
mer nach dem Tode »des Kunstreichen Moler, 
Hans Baldungs dessen »Kunste (d. h. seinen 
ktinstlerischen Nachlass) »mit einander kauffte 
habe, und dazu auch eine Haarlocke Diirer's, 
die B. nach dessen Tode erhalten. Nach des 
‘Schwagers Ableben aber habe ihm solches seine 
Schwester geschenkt. Wenn wir auch unter »801- 
ches« nur die Haarlocke zu verstehon haben, 80 ist 
doch nicht 2u zweifeln, dass das erwilinte Skiz~ 
zenbuch, in dem sich vorn Bieler mit derselben| 
Hand, die man in seiner Chronik kennen lernen 
Konnte, als Eigenttimer eingeschrieben hat, aus 
eben dem Nachlass H. B.'s stammt, den der Ma- 
ler Kriimer an sich gekauft. Dioser H. B. ist 2u- 
folge der Beglaubigung, die Bitheler der Locke| 
Diirer’s beigofligt, 1545 gestorben, derUrheber des| 
Skizzenbuchs aber stellt sich durch dutzend- 


faches Anbringen des Monogramms 6B 


als H. B. Grien heraus; somit ist der Maler| 
H. B., der von der Rathsherraliste mu Strass- 
burg und der Chronik Buiheler’s als im J. 1545] 
verstorben angegeben wird, identisch mit] 
H. B. Grien, und da man nicht zwei Mal ster-| 
ben kann, so muss sich ontweder die Strass- 
burger, oder die Freiburger Urkunde in Angabe 
seines Todesjabres irron. Ohne Bedenken wird 
man der Strassburger dio gridssero Autoritit 2u- 
erkennen dUrfen, da ein Rathsbuch immerhin 
mehr Glauben verdient, als cine Hiittenrech- 
nung. Dazu kommt die Bestitigung des Chro- 
rrauen verdient. 
wurger Reehmung. lisst| 
sich allerdings folgendes geltend machen 
falls derselben ein Irrtum zu Grunde Ii 
hat die Kasse des Milusterbaues einen pekuniii- 
tenSchaden erlitten, und es milsste dieser Irrtam 
bei der geschichtlich bekannten Knappheit der 
Mittel, iiber welche die Kasse zu verfligen hatte, 
riewlich auffllig erscheinen. Damit verhiilt 
sich so. Der Meister hatte cinen Letbdings-Ver 
trag mit den Hiittenptlegern abgeschlossen, a 
hin lautend, dass er, statt sich cie thu fitr seine 
Arbeit noch zukommenden 250 fl. ausbezahlen 
14 lassen, fllr sich und seine Frau eine jibrliche 
Rente von zusammen 25 fl. vorbehielt, doch s0, 
dass mit dem Ableben des einen Ehogatten nur 
tlie Hillfte dersetben ausbezablt, mit dem Able- 
ben des andern aber die ganze Obligation erli- 
sehen sollte. Dass B. damit durch augenblick- 
liche, vermutlich wilnschenswerthe Erleichte- 
tung der MUnsterbaukasse einen Tribut lblicher 
Dankbarkeit und Anhiinglichkeit an Freiburg 
erlegen wollte, wird kaum zu leugnen sein; aber 
eben so fest steht auch, dass seine und seiner 
Frau lange Lebensdauer die wohlmeinende Ab- 
sicht schliesslich aiemlich illusorisch machto. 
Denn, nehmen wir vorweg aly feststehend an, 
was nachtriiglich noch zu beweisen, B. habe bis 
1545, seine Frau aber bis 1552 gelebt,, so hat| 
































ihnen jene Kasse im Laufe dieser langen Zeit 
statt 250 fl, volle 800 fl. ausbezablt, und wenn 
wir auch Zins- und Zinseszinsborechnung veran- 
sehlagen, 80 wird sie es doch kaum ohne Nach- 
theil gethan haben. Bei dieser obnedies schlech- 
ten Stellung au dem Geschitft milsste es in der 
‘That schr vorwundorlich erscheinen, dass die 
Minsterpflege auch noch tlber Gebtthr die Zah- 
lung sollte ausgedehnt haben. Wollen wir ibr 
nicht grosse Nachlissigkeit und der Wittwe B.'s 
nicht betriigliche Gewinnsucht zur Last legen, s0 
bleibt der einzige Ausweg, anzunehmen, die 
Pfloge habe einen neuen Vertrag mit letzterer 
abgeschlossen, oder ihr aus Pietat fiir den ver- 
storbenon Gatton als Gratial 3 Jahre lang die 
volle Leibdingssumme gewihrt, Dariber erfah- 
ren wir indess nichts, sondern es laufen im Ge 
genthell in don Freiburger Rechnungen die 
Posten durehwog , bis zu dem letzten anno 1552 
ausbezablten, auf den Namen des Malers selber. 
Die Vermutung liegt nahe, die HUttenpflege 
habe trotz besseren Wissens aus Bequemlich- 
keit don Posten unter demselben Namen fortge- 
fhrt, und unter dem vonihrangegebenen Todes- 
tag Baldung’s sei der seiner Frau verstanden. 
‘Auf Urkunden gestiitzt, berichtet nun Arel 

‘Schneegans in Schrotbor’s Geschichte der Stadt 
Freiburg, dass Frau Baldung ihren Gatten Uber- 
lobt hat und als Hausfrau des Strassburger Bilr- 
gers Philipp Winter anno 1552 verstorben ist. 
Also kann B. nicht auch in diesem Jahre gestor- 
ben sein. Die Angabo von Schneogans wird 
dureh das erwihnte Wappenbuch Luck's besti~ 
tigt, das bei dem Baldung’schen Wappen dic 
Bemerkung enthiilt: »1552 obiit Margred Haer- 
lerin, Johanni (1) Baldung viduae. Und ebenda 
wird durch die Bemerkung: +1545 obiit Johaun 
Baldung celeb. pictor« die Angabe des Strass- 
burger Rathsbuches und Buheler’s bestitigt. 
Somit behalten dio Strassburger Recht. Wie 
sollten wir auch, yon allem Andern abgesehn, 




















nicht schon deshalb berechtigt sein, den Strass 
burgern besseres Wissen in diesem Falle zuzu- 
trauen, als den Freiburgern, da es sich doch um 
cinen in ihren Mauern verstorbenen Landsmawn 
handelt. Und wire es tlberdies nicht fast unbe- 
greiflich, wenn der Chronist — sollten wirklich 
zwei Maier des Namens Hans Baldung ganz zur 
selben Zeit neben einander zu Strassburg existirt 
haben — bei der Nachricht vom Tode des Einen 
diese einer Verwechselung so sehr giinstige That- 
sache nicht erwidbnt und des zweiten Baldung 
auch nicht an einem anderen Orte gedacht hiitte ! 
Sollten all’ diese Beweise noch nicht genligen, 
den Monogrammisten zu ilberfihren, so michten 
wir noch daran erinnern, wie die kilnstlerische 
Kritik uns Iohrt, aes allo einem Maler Baldung 
‘augehiirenden Werke, seien es Geimiilde, Zeich- 
nungen, Kupferstiche oder Holzschnitte, insge- 
sammt nut einem und demselben KUnstler und 
awar Hans Baldung mit dem Beinamen Grien 
augeschrieben werden dUrfen; und miisste es 














622 




















dann bei der Nagler'schen Annahme nicht er 
stannlich auffallen, biitte nur eben dicser eine B. 
und nicht auch der andere, der doch nach des 
Chronisten Eraiihlung so »weitberuemt« war, 
Werke nachgelassen? Endlich wird die Strass- 
burger Angabe auch dadureh bes 


igt, dass von 








und Nachricht liber sie haben, keines tiber das 
J. 1545 hinansgeht. (Ein Studienkopf, datirt 
1548, im Kupferstichkabinet 2u Munchen, der 
ihm zugeschrieben wird, ist nicht von ihm.) 
Handschriften: Rathsherrnliste wu. 
ge rbuch im stidtisch 
— Sebald Buheler™ 








buch (beide vor dem J. 1S70 zum Bestand 
burger Bibliothek gebirig). — R 
Minsterreeh, 
ndlieh 









jesehichte der Universitit Erel~ 





burg, 1. S4Ml u. Geschichte der Stadt Frel- 
II, 240, worin Archivar_ Schneogans 

‘burg seine urkundlichen Forschangen 
ledergelegt. — Vier- 

igel, Kirche im Gross 
W. Stro- 

des Eleasses, 
1843, II. 568, — Bartsch, Peintre- 
VII. 302. — B. Jobin, ‘Accuratae: 















gravenr, 
cefigies pontitleam maximorum 
1573 in Fol, No. 18. — Crusius 
Sueviel. Lib. IML. P. Il, cap. IIL. 168,’— Nag. 





ler, Monogrammisten, Il, No. 988, — A. 
zeiger fir Kunde der deutschen Vorzeit. 1955. 
No. 12, 

TL, Baldung alt Males, 


Was Baldung’s kiinstlerischen Charakter be- 
trifft, so muss man vor allem seine Abbiingigkeit 
von Ditrer stiirker betonen, als bisher geschehen. 
Ganz unberechtigter Weise hat man ihn theils 
geradeau der schwiibischen Schule beigezihlt, 
theils eine vermitteInde Stellung awisehen der 
rlimberger und schwiibischen Schule cinnehmen 
lassen. In dem, was seine kiinstlerische Eigen- 
art ausmacht, besitat er Voralige und Schwiichen, 
in denen er sich vielleicht allein noch mit Mat- 
thiius Griinewald, d. h. dem Meister des Isson- 
heimer Altarwerkes berttbrt. Zuerst hat er sich 




















vermutlich nach Schongauer gebildet. Dies 
leuchtet um so eher ein, als die Malerzunft 2u 
Strassburg, wo B. wahrsel ine Jugend 





verbrachte, ohne Zweifel einem starken Einfluss 
vom nahen Colmar her sich nicht entziehen 
konnte, ‘Trifft unsere Annahme besilglich B.'s 
Geburtsjahr zu, so kann er freilich nicht wol 
persiinlicher Schiller Schongauer’s gewesen sein; 
aber wenn die belden Altarbilder im Kloster 
Lichtenthal (8. oben I.) von ihm herrtihren, so 
beweison sie, dass er die Werke Schongauors 
studirte und’ sich der Kunstweise desselben 
trea und geschickt anschloss. Indess scheint 
‘soiner Natur das milde und gehaltene Wesen 
des Melsters Martin nicht lange zugesagt zu 


haben; in der ‘That waren sio auf starke in- 
nere Gegensiitze angelegt, und man begeeift, wie 
es B. liber die vielfuch noch unentwickelte, 
magere Formgebang Schongaucr's hinaustrieb. 
Sosehen wirihudenn au Anfang des 16.Jahrh. mit 
voller Hingabe Ditrer folgen, nicht in der iusser- 
lichen Weise, wie etwa ein Sehiiufelein, sondera 
mit durchgiingiger Wabrung seiner individuellen 
Eigontiimlichkeit. Dabei aber kommt erin f 
maler Ausbildung, in sicherer Flibrung des Zi 
chonstifts und Pinsels dem Meister in solchew 
Grade nahe, dass diesem Leistungen seines Sehl- 














.| ers bis vor Kurzem noch beigemessen wurden, 





Handzeichnungen und Holzsehnitte, wie 
miilde; unter loteteren, als merkwiirdigates Bei- 
spiel, Adam und Eva im Palast Pitti 2u Florenx 
(s. oben 1.). — Die Individualitit des Kiinstlers 
hatein sehr energisches, scharf charakteristisches 
Gepriige; er ist weltlich und voll Lust, sich of 








‘nungen anzueignen, aber ohne sichtendes Sehiia- 


heitsgefihl , ohne ein bewusst erstrebtes Ideal, 
mit einem Wort: ohne einen Zug der Renais- 
sance. Kriftig und kithn, wie er seiner gantea 
Natur nach ist, leistet er in Erfindung und Aus- 
druck oft Erstaunliches, eigenwillig aber anch 
und ungestilm, artet er nicht selten aus in 
schrankenlose Phantastik und derben, hagebi- 
chenen Realismus. Gemitvolle Ztlge’ sind ihm 
nicht fremd und namentlich zeigt er eine ausge- 
priigt humoristische Anlage. Von Stimmung odet 
‘Laune erscheint er in einer Weise abbiingig, in 
seinor Arbeit in einem Grado unglefch, wie kaum 
irgend ein anderer Kiinstler seiner Zeit. Speziell 
als Maler zeigt er schon frih einen stark 
wickelten Farbensinn und in seinen reiferea 
Werken erfreuliche Ansitze 2u einer eigentlich 
koloristischen Ausbildung; aber immer wieder 
gibt er im Hinblick auf Direr seinem Hang nach 
mehr zeichnender Behandlung in herber Accea- 
tuirung jeder Kante, Ecke, joden Bruches nach, 
ja verfille in seinen spiteren Jahren in einen #0 
trockenen, blassen, im Fleisch sogar fahlen Ton, 
‘dass mnan ihn gegentiber seinen Werken aus det 
fritheren besseren Zeit kaum wieder erkennt 
Soitdem der Issenheimer Altar, wie Woltmann 
(Zeitachr. f. bild, Kunst 1873) tberzeugend nach- 
gewiesen, ihm nicht mehr sugeschrieben werden 
Kann, eine Meinung , dio wir von jeber vertra- 
ten, hat sich das Urtheil tiber ihn als Maler 
sehr anders gestalten milssen. Er kann nicht 
‘mehr fiir cinen eigentlichen Entdecker im kolo- 
ristisohen Gebiete gelten und muss diesen Rohm 
dem Matthijus Grlinowald lassen, dem wirklichen 
Urheber jenes in der altdoutschen Kunst eintig 
dastehenden Altarwerkes. 

Obwol die Zahl seiner erhaitencn Gemilde 
eine vorhiiltnissmiissig betriichtliche ist gegen 
50, also etwa gleich der soines Lehrers Diirer). 80 
sind sie doch, bei ihrer ungewihnlichen Zerstret- 
‘ung in Privathiinde oder kleinere Galerien, seht 




















‘Hons Baldung. 








wenig bekannt geworden, wie denn tiberhaupt 
der Meister, sogar in engeren Fachkreisen, bit 
her minder gekannt und gescbiitzt war, als er 
verdient. Freilieh trug hierzu hauptsichlich wol 
die ganz abnorme Verschiedenwertigkeit seiner 
Leistungen bei. Das vigentliche Verdienst des 
Kiinstlers ist selbst bei villigem Ueberblick ther 
sein gesammtes Schaffen schwer und nur nach 
antihsamer und Hebevoller Ausscheidung les Ge- 
haltvollen vom minder Bedeutenden zu wilr- 
digen. 

B. ist als Maler in den verschicdensten Stoff- 
gebieten thitig gewesen, vorwiegend im religit- 
jen, sodann aber auch im sagengeschichtlichen, 
legorischen und im Portrit. Unter den re- 
igidsen Bildern ragen als fritheste sichero Werke 
der Sebastiansaltar und die Anbetung der Ki- 
nige hervor (8, oben I). Ersterer (mit dem Da- 
tum 1507 und dem aus HT und G gebildeten Mo- 
nogramm) zeigt im Mittelbilde die Marter des 
Heitigen, auf den Filgeln die hi. Christophorus 
und Dorothea, Stephanus und Apollonia. Aus- 
gesprochene Schule Diirer’s; breiter, bestimm- 
ter Vortrag, mit scharfer Betontmg des Kon- 
tara bet energischem, saftigem Kolorit. Beson- 
ders bemerkenswert auf dem Bilde das er- 
wilbnte Selbstportrit des Kiinstlers. Aus der 
selben Zeit und von gleicher Beschaffenheit, na- 
mentlich hervorragend durch portriitartige Auf 
fassung der Kiipfe, soll die Anbetung der Kunige 
sein, mit den hl. Mauritius und Georg auf den 
Filigeln, seit 1873 im Besitz des Berliner Mu- 
seums. | Aus dem J. 1512 existirt zwei Ms 
Christus am Krenz zwischen den Schiichern, mit 
den zugehirigen heiligen und profanen Personen, 
nebst Stifterfiguren, in Berlin und Base 
beide Bilder von bedeutender Eigentilmlich- 
keit, wie B.'s meiste Werke, aber weder in der 
Zeichnung, noch in der Farbe erfreulich, wobei 
Jedoch nicht 1u Ubersehen, dass das Exemplar 
in Basel schr tibermalt ist. Im J. 1516 vollen- 
dete der Meister das Hochaltarwerk im Mtnster- 
chor 2u Freiburg i./Br., seine grisste Schipf- 
ung, die seinen Namen verewigen wird. Noch 
immer unverrtickt und unzerstilekelt_an dem 
Platze, flir den B. es gemalt, ist es ein Denkmal 
der altdeutschen Malerei, so imposant, wie es 
kaum eine andere Kirche Deutschlands aufwei- 
sen kann. B. reigt sich in dem Werke in der 
Vollkraft seines Schaffens, er hat darin seine 
ganze malerische Eigentiimlichkeit, nicht ohne 
die geriigten Schwiichen, aber tiberwiegend in 
den Voraiigen ansgoprigt. Das Werk besteht aus 
11 Tafeln, 7 auf der Vorder-, 4 auf der Rilck- 
seite. Die Vorderseite ist der Verherrlichung 
der Mutter Gottes, die Riiekscite dem Tode des 
Erlisers gewidmet. Das Mittelbild der ersteren 
zeigt die Krdnung Marin’s durch Gottvater und 
Christus, inmitten eines hdchst mannigfaltigen 
Chores musizirender Engel, in deren Darstellung 
der geistreiche Kinstler seiner humoristischen 
Laune ungeziigelten Lauf liess, withrend die 2 



























iiinulichen Hanptfiguren ihre Abkunft von etwas 
steif drapirten Modelien nicht verleugnen kin- 
nen. Die Madonna mit schew gesenktem Blick 
und gefalteten Hinden ist nicht obne Anmut, 
wenn auch nicht villig naiv. Vortrefflich male- 
risch behandett ist der lichtfarbene Hintergrund 
des sich grenzenlos ausdehnenden Himmels, der 
sich, niiher geschen, in cine Legion von Engels- 
kupfen auflist. Auf den beiden Innensciten 
der Fliigel je 6 Apostel,, gleichsam als irdische 
Zengen der himmlischon Handiung, darunter eine 
Menge hiichst charakteristischer, wenn schon 
ziemlich prosaischer Portrittgestalten. Die Aus- 
senseiten dieser Fliigel und zwei unbewegliche 
Seitenbilder enthalten die Verktindigung, dle 
Heimsuchung, die Anbetung und die Flueht nach 
Acgypten: die im Ganzen gelungensten Kom- 
positionen des Werkes, unter denen sich 
die Heimsuchung durch eine wabrhatt ge 
miitstiefe Auffassung und den trefflichen lund- 
schaftlichen Hintergrund, die Anbetung durch 
die cigentlimliche Wirkung des von dem Kind 
ausgehenden Liehtes und die Flucht durch 
ginelle, hichst anmntvolle Anordnung, wie 
durch eine blithende Farbe auszeichnen. Die 
Kreuzigung, das Hauptbild der Riickscite, ist in 
der Komposition etwas tlberladen, aber nicht 
ohne bedeutende Einzelgruppen voll dramati- 
sehen Lebens. Rechts vom Beschauer, in der 
oben erwiihnten Portritfigur, blickt der Maler 
selbst aus dem Bilde mit einem seit dem J. 1507 
sehr gealterten, fust finster dreinschanenden 























:| Antlitz. Leider hat diese Tafel, wie es scheint 


durch Feuchtigkeit, sehr gelitten. Auf den Fitt- 
geln die hi. Hieronymus und Johannes der Tiiu- 
fer, Georg tnd Martin, hervorragend durch eine 
ungemeine Wacht der Darstellung. Auf der Pre- 
delle die Stifter in Verehrung der hi. Jungfrau 
und des Kindes, Halbfguren voll lebendigen 
Ausdrucks. — In den Kapelien des Chors findet 
‘man noch 3andere Werke Baldung's,darunter wol 
das fritheste, weil befangenste,eineVerklindigung 
und aus otwas spiteror, besserer Zeit cine Tunfe 
Christi und Johannes auf Patmos, in demselben 
Rahmen vereinigt. Aus derselben Zeit, wie der 
Hochaltar in Freiburg, stammt eine Stindfluth 
der Galerie zu Bam berg, reich an hiehst eigen 
tilmlichen Motiven und’ besonders auffallend 
durch die Arche, die Renaissanceformen zeigt, 
belnahe das einzige Beispiel, wo sich B. von der 
sildlich herrschenden Kunstform, indess nur in 
dieser ‘iusserlichen Weise, berithrt zeigt. Vom 
folgenden Jahr sind zwel sehr gelstreiche, kleine 
‘Tafeln im Museum zu Basel, zwei vollig unbe- 
kleidete Franengestalten, vom Tod in der Gestalt 
eines Skeletts angefallen und gewaltsam gekiisst, 
Kompositionen von ergreifender Wirkung. — 
Mit dem Datum 1520 befindet sich in der Samm- 
lung zu Aschaffenburg eine Anbetung des 
Nougebornen, wo das Licht, wie auf der glei- 
chen Darstellung zu Freiburg yom Kinde a 
































geht, ein koloristisches Motiv, das unseres Wis 


624 


Hans Baldung. 











sens in der nordischen Kunst ausserdem nur 
beim Meister des Todes Marid vorkommt. Die 
Steinigung des Stephanus vom J. 1522 im Ber- 
liner Museum ist von tibertreibender Manier in 
der Charakteristik nicht frei. Acht Jahre spiter 
entstand eine Madonna mit dem Kind in der Ga- 
lerie Liechtenstein za Wien, bei der bereits 
der blasse Fleisehton und Unbestimmtheit in der| 
Zeichnung unangenehm auffallen, wogegen der: 
Tod der Lukretia in der Sammlung des jingst ver- 
storbenen Grafen Raczynski in Berlin aus 
derselben Zeit in den 3 mit Entsetzen zuschauen- 
den Mannern wieder die alte Energie im Vortrag| 
und Ausdruck zeigt. (Die nach der Angabe Ra- 
caynski's hichst misslungene Figur der Lukretia 
ist abgesiigt worden., Ein Noli me taugere vom 
J. 1539, in der Galerie zu Darmstadt, ist Bal- 
dung’s letztes datirtes Gemiilde, gelungen in der 
Komposition, aber leider sehr verdorben und 
von jenem verblasenen Ton, der seinen spiteren 
Arbeiten eigen ist 

In seinen Portritbildern zeigt sich der Ein-| 
fuss Diirer’s besonders deutlich. Das fritheste 
ist das Bildniss des Markgrafen Christoph 
von Baden vom J. 1515, in der Galerie zu 
Schleissheim. Scharfe Erfassung der In- 
dividualitit, sichere Zeichnung und ein markiges 
Kolorit charakterisiren dieses wie seine meisten 
Bildnisse. Aus der niimlichen Zeit stammt das- 
Jenige eines jungen Mannes im Belvedere zu 
Wien, voll frischen Lebens, vielleieht seine 
beste Leistung auf diesem Gebiet ; von 1517 das 
des 14 jahrigen Pfalzgrafen Philipp in der alten 
Pinakothek zu Miinchen, etwas kiibl in der 
Farbe und trocken in der Behandlung und end- 
ich ein zweites Mal, doch undatirt, Markzraf 
Christoph von Baden, in der Kunsthalle zu 
Karlsruhe, ein charaktervoller Kopf, neuer- 
dings trefifich restaurirt. Diese Portraits sind 
stimmtlich Brastbilder, wahrend auf einem Vo- 

‘ild, das die Familie eben jenes Markgrafen 
in die Todtenkapelle zu Lichtenthal gestiftet, 
die Dargestellten in ganzer Figur geuommen 
sind. Dies Bild, jetzt ebenfalis in Karlsruhe, 
ist hervorragend dureh die Charakteristik der 
Portrits, im Gesammtton der Farbe ziewlich kil 

Unter Baldung’s undatirten Gemiilden muss| 
ganz besonders eine Rube auf der Flucht in der 
Akademie der Kiinste zu Wien hervorgehoben 
werden, eine Kleine liebenswiirdige Idylle vou 
ungewohnlich feiner malerischer Empfindung. 
In der einzigen mythologisehen Darstellung, die 
von ihm bekannt ist, sHerkules und Antiuse 
Stuttgart, ist eretwas in’s Ungeschlachte und 
Manierirte ausgeartet. Die beiden allegorischen 
Figuren endlich, in Sehleissheim und Nirn- 
berg, sind in der Auffassung ebenso frostig, wie 
in der Malerei 

Eine besondere Erwihoung verdieneo die! 
Zeichnungen Baldung’s, in denen der Vollge- 
hhalt scines Kinnens sich vielleicht am unbeding- 
testen ausspricht. Sie bektnden eine Grisse der 









































Konzeption und eine nicht selten an Diirer 
fende Sicherheit der Hand, wie sie so unmittel- 
bar und ohne allen Abzug in seinen Genilden 
und Holzschnitten selten zu Tage tritt. Die 
schinsten und zahlreicbsten BI. finden sich r= 
Berlin, Stuttgart, Wien, Karisrake, 
Basel und eine kleinere Zabl zu Hannover is 
der vormals Hausmann’sehen Sammlung, bei 
Hrn. Senator Culemann ebenda, zu Frankfort, 
Kopenhagen, London, Paris, Florent 
und a. a. 0. Besonders hervorragend sind die 
Clairobscurzeichnungen auf braunem Papier, 
mit schwarzen Federumrissen und mit dem Pis- 
sel weiss gehiht. Unter den BUI. im Berliner 
Museum sind namentlich hervorzubeben: cia 
iemlich groBes Rund vom J. 1517, mit der Dar- 
stellung jener wunderlichen alten Historie vou 
den 3 Thronpritendenten, die man, um sie atf 
die Probe zu stellen, ‘nach dem Leichnam 
ibres Vaters schiessen lisst, wobei der sich 
Weigernde als der iichte Sohn sich heraat- 
stellt, und ein Helldunkelbl. aus demselben Jahr, 
mit einem Bacchanal voll tibermtitig lustiger 
Kindergruppen. Im Kupferstichkabinet 
Stuttgart zeichnen sich der Tod Marii vox 
J. 1516 und eine Taufe Christi vom J. 1310 
durch Wiirde in der Anffassung und erstazx- 
liche Klarheit der Zeichnung aus, beides 
Helldunkelbil. In der Albertina zu Wien ist 
desonders edel im Ausdruck und meisterbaft 
in der Ausfiihrung ein Kruzifixus, Federscich- 
nung vom J. 1537. Von geistreich humorist 
scher Erfindung sind ebenda mehrere Bil. mit 
Hexenszenen vom J. 1514, die indess noch dart 
ein obscines Bl. mit einer ibnlichen Darstellang 
im Kupferstichkabinet zu Karisruhe ibertrofex 
werden, An letzterem Orte bewahrt man auch 
das oben erwilinte, hchst interessante Zeichea- 
buch Baldung’s, voll mannigfaltiger, hehst lie- 
bevoll ausgeftihrter Naturstudien; auffallig ist, 
dass die Daten darin von 1501 bis 1545 reichea 
Sollte der Meister ein Skizzenbuch wibrend # 
langer Zeit in Gebrauch gehabt haben ? Und dock 
lisst sich gegen die Acchtheit desselben nichts 
einwenden! Aus der Albertina sind auch voch 
ie drei weiblichen KUpfe zu nennen, die fritbet 
stets fiir Arbeiten Dilrer’s gehalten wurde, 
noch von Waagen, der ihrer ganz besouders 
rithmend gedenkt, wogegen Thausing (Jahrb. fi 
Kanstwissenschaft, 1869, Heft III} nachgewieses 
hat, dass das feine BI. dem Baldung angebirt. 
Minder Gberzeugend ist seine Beweisfihriag 
beziigtich der vielbesprochenen Zeichnang 
den drei von Todtengerippen angefallenen Rit 
tern, die er ebenfalls B. zuweisen michte. (Da 
Original in Stuttgart, eine Kopie in Wien. 
Ein beglaubiztes Bl. unseres Meisters ist cxd- 
lich noch die treffliche Studie au einem der beiden 
Baseler Gemillde, Nackte Frau vom Tod ange- 
fallen, gleichfalls in Helldunkel auf brausen 
Grunde, in der Handzeichuungensammlung 1 
Florens. 




















Hans Baldung. 














‘HL Baldang als Kupferstechor, 


In dor Technik des Kupferstichs scheint B. 
nicht heimiseh geworden 2u sein, obschon or 
ihrer miichtig genug war, wie das treffliche, 
Ge Bl. »Der Reitknechts, Bartsch No. 2, be- 
ist. Man kennt bis jetzt nur vier Stiche, die 
ihm mit Sicherheit zugeschrieben werden diir- 
fex, was bei einem sonst s0 eifrigen Parteigiin- 
ger Dilrer's auffallend ist. Dass or sich auch in 
diesem Zweige seiner Kunst nach letzterem ge- 
DVildet, braucht kaum hervorgehobon 2u werden. 
Besonders bemerkenswerth ist die Jahreszahi 
des einzigen datirten Stichos, den wir von ihm 
besitzen, da sie vermuten liisst, er habe sich 
unter Ditrer’s persbnlicher Leitung in derKupfer- 
stecherei vervollkommnet. Es ist dio Halbfigu- 
rengruppe des Iilsternen Alten mit dem jungen 
Miidchen, die ihm in die Goldtasche greift, with- 
rend er sie umarmt, mit dem Datum yon 1507, 
des Jahres, in welehem nach unserer Vermutung 
B. in Nitrnberg arbeitete. Er zeigt sich in die~ 
sem Bl. noch etwas unfroi in dor Zeichnung und 
minder sicher in der Fihrung des Grabstichels, 
als in den drei tibrigen ohne Zweifel spiiteren Bil. 
Jenes ist indess auch in anderer Hinsicht von 
groGem Interesse. Die Gruppe wird von einem 
Bogen eingefasst, an dem sich rechts oben in 
der Ecke die Zahl 1507 und unten, glotchfalls 
rechts, das aus 27 und G gebildete Monogramm 
auf einem kleinen Zettel vorfindet. Neben den 
BIL. pit diesen Merkmalen, wie sie 2. B. Pass., 
P.-Gr., TfL 319 angibt, kommen noch zwei 
Bil. mit Abweichungen vor, von denen sich das 
vine im Kupferstichkabinet zu Berlin, das an- 
dere in dem zu Dresden befindet. Passavant 
sagt von dem Berliner Exemplar, die Datirung 
sei auf demsolben kaum sichtbar, sic ist es aber 
sar nicht. Auf dem Dresdener hingogen ist die 
Jahreszahl zwei Mal vorhanden, einmalan deran- 
regebenen gewUhnlichen Stelle, das andere Mal 
icht unter dem Kiinstlerzeichen, indess hier 
riembich undeutlich, und in umgekehrter Reihen- 
folge der Zahlen, 80 dass die Sioben den ersten, 
Null den zweiten Platz u. s. w. einni 
Diese Detailangaben sind néthig, weil der Stich 
tu zahlreichon Erdrterungen in’ der Kunstg 
schichte Veranlassung gegoben, dic nach uns 
tem Daflirhalten auf einem Irrtum beruhen, der 
toch jetzt nicht bescitigt ist. Dic Frage dreht, 
sich oimlich um die Ansicht, dieser Stich sei eine 
Kopie nach dem frither sogenannten iiltoston 
deutschen Kupferstich. So weit wir unterrich- 
tet, hat zuerst Sundrart in sciner »Teutschen 
Akademice (II Buch TIT. Cap. 2. 220) di 
Welt mit diesem Kunstprodukt beschenkt, wo 
er sagt: »Ein Anderer hat den alten Mann gesto- 
then, der seine Hand an eines jungen Miigal 
Brust, sie aber dio ihrige in des Alten Taschen 


hat, und dieses Stuck also Al gemerket, mit| 


angehengtem Jahr der Verfiirtigung, niimlich 
Meyer, Kinatler-Lestkon. I. 




































1455e, Knorr in seiner Ktustlerhistorie 1759 
macht dazu die Bemerkung: »Dass aber auch 
dieses selten mehr zu sehen ist, urtholle ich da- 
aus, weil ich eine Sammlung von Anno 1461— 
1550’ tiber vierthalbtausond yon lauter alten 
Stiicken zusammengebracht, und gleichwol die- 
ses Blat niemahlen 2u Gesichte bekommen kin- 
nene. Knorr hiitte behaupten difrfon, dass es 
Uberhaupt nicht existire. Zu so entschicdencr 
Sprache entschloss sich erst Brulliot (Dict. des 
Monogr. 1817. Il. No. 250), wihrend Hei- 
neken (Neuo Nachrichten ote. p. 391) in Sand- 
rart’s Angabe keinen Zwelfel setzte und annahm, 
unser in Rede stehendes BI. mlisse cine Kopio 
nach dem von Sandrart beschriebenen sein. Da- 
Begen macht schon Bartsch (P.-Gr. VI. 386) 
Bedenken gegen Sandrart geltend, indem er die 
Vermutung ausspricht, wenn das BI. tiberhaupt 
vorkomme, mtlsse es mit dem Datum 1488, nicht 
1435 verschon sein, wihrend dic Engliinder 
Strutt und Ottley eine gleiche Hypothese fllr die 
Jahre 1477 und 1499 aufstellon. Bis jetzt hat 
Brulliot Recht behalten, da sich der von Sand- 
rart erwihnte Kupferstich wedor mit dor von 
ihm angegebenen Jahreszahl, noch mit der sei- 
ner Gegner irgendwo vorfand. Schorn (Ku 
Dlatt 184. p. 350) glaubt dem Irrthum Sandrart’s 
mit der Erklirang auf die Spur gckommen zu 
sein, derselbehabecin gewisses Exemplarunscres 
Blattes, das, wie man Schorn mitgetheilt habe, 
in Dresden befindlich, zwar die Zahl 1455, aber 
‘nur von unberufener Hand beigeschrieben 
trage, flichtig geschen, oder von einem ober- 
flichlichen Beobachter dartiber gehiirt und sich 
dadurch irreleiten Insson, indem dann das @ fiir 
ein &, die geschriebene Zahl filr eine gestochene 
gehalten worden sei. Diese Auskunft Schorn's 
wurde dann auch von Anderen acceptirt. Indess 
bei autoptiseher Kinsichtnahme im Kupferstich- 
kabinet zu Dresden stelite sich heraus, das 
Schorn ebenfalls getiiuscht wurde. Es fand sich, 
dass daselbst nur Ein Druck aufbewahrt wird, 
eben der, welcher die Jahrzabl 1507 zwei Mal in 
der oben beschricbenen Weise -enthilt. Sollte 
das umgekehrte Datum in seiner Undoutlichkeit 
Schuld sein an jener zweimaligen falschen An- 
gabe, einmal von Seiten Sandrart’s und dann von 
Seiten des Schorn'schen Berichterstatters? Nicht 
‘wol denkbar, und doch bietet sich keine andere 
Erklirung. 

Die drei ferneren Stiche Baldung’s sind der 
schon orwithnte Reitknecht, im Begriff ein Pferd 
aufzuziiumen, eine Leistung, worin erin vollende- 
ter Technik seinem Vorbilde Diirer am niichsten 
kommt, Der Schmerzensmann in einem kleinen 
Rund, cin hchst delikates Blittchen , das an 
verstindnissvoller Behandlung hinter keinem 
Produkt der Kleinmeister zuriicksteht und von 
grsster Seltenheit ist, und endlich Der hl. Seba- 

















stian, an cinon Baumstamm gebunden, glelch- 

falls ein BI. von miissigen Dimensionen, worauf 

‘war nur ein leeres Tiifelehen ohne beglaubi- 
9 





626 




















gendes Monogramm sich findet, dessen Stil aber 
unabweislich anf B. deutet. 


IV, Seine Holzschuitte, 

Man kennt von Baldung cine betriichtliche 
Anzahl von Holzschnitten; aber wenn die Br- 
fahrung bei fast allen Meistern des Kupferstichs 
und Holzschnittes Iehrt, dass das Verzeichuiss 
ihrer Werke als noch nicht geschlossen betrach- 
tet werden darf, so ist dies gauz besonders bet 
unserem Meister der Fall. Erst ktiralich ward 
‘uns die Ueberraschung, in einem Hortulus a1 
mac vom J. 1511, tiber vierzig giintlich unbo- 
kannte, zum Theil treffliche kleine Bil. von i 
au entdecken, Frithero Funde mit ei 
kdnnen seinem Werke jetzt mehr als 60 Num- 
mern zugefligt werden. Wegen der Verschic- 
denartigkeit in Entwurf und Ausflthrung der Bll. 
Ist auch hier sein Name vielfach entstelit, setne 
Bedeutung hiiufig verkannt worden; durch seine 
vielgestaltigen Monogramme hat er sogar ge- 
wiegten Kennern, wie Bartsch, schwicrige Rit 
sel aufgegeben. 

Zicht_man dio Summe seiner Leistungen in 
dieser Technik, so durften weder Burgkmair 
oder Cranach, noch irgond ein Schiiler Direr's, 
obwol ihre Bll. viel bekannter sind, thi den 
Rang streitig machen. Wie hoch Ditrer selbst 
des -Griinhansen Dinge schiitzte, geht aus der 
erwiibnten Thatsache hervor, dass er es in den 
Niederlanden theils verschenkte, theils ver- 
Kaufte. Was seine Gomiilde auszeichnet, macht 
auch den Werth seiner Holzschnitte aus, nur 
dass er sich hior noch reicher an Erfindung, 
freier und kithner in der Komposition zeigt. 
Freilich troton dabei auch ebenso stark seine 
Fehler 2u Tago, der Mangel an gereiftem Sehiin- 
heitsgefithi, die’ bizarron Ecken und rlicksichts- 
Josen Uchertreibungen in der Bewegung der Fi- 
guren, Vergessen michte man ihm das Alles, 
wenn man sich seiner Holldunkelblitter erin- 
nert, in denen er soin Talent von der gilicklich- 
sten Seite acigte. Ohne Gewicht ist dabei, ob er 
gerade dor Erste war, der sich in Deutschland 
in dioser malerischen Spezies des Formschnitts 
versuchte, oder ob ihm darin Weehtlin, Cranach 
oder Burgkmair vorangingon; denn die Erfin- 
dung dieser Technik, was wichtiger wire, wird 
keinor diosor Meister unbostritton in Anspruch 
nebmen diirfen, dagegen eine griGere Meister- 
schaft, als sie Alle, Baldung. Dio Stoffe, die or 
in den Holzschnitten behandelt, sind noch 
nigfaltiger, als boi seinen Gemiilden; denn aus- 
ser dem alten und neuen Testament, der heiligen 
und profanen Legende, der Geschichte, Allegorie 
und dem Portritt, befassto er sich auch mit dem 
‘Thiorstiick und dem Hexen- und Zauberwesen 
und zwar in cinzelnen selbstiindigen BIl., wie 
namentlich auch in zablreichen Bilchorillustra- 
tionon. In dem lotzteren, damals so fleissig kul- 
tivirten Genre kamen seine Leistungen vor Allem 
den Schriften Geiler’s von Kaisersperg 2u Gute; 



































or ist dor hervorragondste Meister Strassburg’ 
diesomZweigeder vervielfiltigenden Kunst; seine 
‘Thiitigkeit auf diosemGebiete wurde fast vonallen 
Offizinen der freien Reichsstadt in Anspruch ge- 
nommen, hauptsiichlich von der Joh. Grieninger- 
schen Druckerei, die durch ihn in dieser Bezie- 
hung emporkam. 

Unter seinen Darstellungen aus dem alten Te- 
stament kommen Adam und Eva vier Mal vor, 
Bartsch 1—4, darunter die grisste, No. 3, von 
J. 1511 mit der Anfschrift: Lapsus humani gene- 
ris, efn bedeutendes Helldunkelblatt von zwei 
Platten. GroBartiger aber noch im wuchtigen 
Pathos des Ausdrucks ist die Vertreibung aus 
dem Paradies, B. 4; von ergreifender Wabrheit 
und Innigkeit der Auffassung dic Beweinung des 
todten Erlisers, B. 5. Dic Apostel mit Christus 
hat B. in geschlossener Rethe drei Mal darge- 
stellt, darunter bedentende, Iebendig ausge- 
prigte Charaktere, aber auch hart gezeichnete, 
cckig bewegte, hausbackeno Gesellen. Dic Be- 
kohrung des Paulus, B. 33, zeigt eine machtsolle 
Erfassung des Momentes, in dramatisch beweg- 
ter, ungemein Iebensvoller Komposition. Dea 
hi. Blisser Hieronymus hat der Kilnstler drei 
Mal dargestollt, bosonders originell in No. 38 
bel B., wo der Charakter der Landschaft mit dea 
im Sturm flatterndon Vigeln und der Lowe az 
Wasser die Vorgiinge im Innern des Heitigen 
symbolisiren. Sehr edel sind zwei Darstellan- 
‘gen des gemarterten Sebastian, B. 36 u. 37, die 
aber noch tibertroffen werden durch dasBI. B.42, 
Christus an die Siule gefesselt, an der er sich 
mithsam aufrecht hiilt. Dio tiefe Empfindurg, 
je diese Komposition beseelt, lisst alle Mingel 
rgessen, die ihr in der Ausfiihrung als Erb- 
theil der altdeutschen Kunst etwa noch anhal- 
ton. Von wahrhaft groBartiger Konzeption ist 
sodann B. 43, der Loichnam des Herrn, vou Ex- 
geln zum Himmel emporgetragen, oine Darstel- 
Tung, in der sich ein Zug michelangelesken Gei- 
stes verriith. Gomlitvoll und von kistlichem 
Humor gowlirzt erscheinen seine heiligen Fa- 
tmilien, die ihm erst von Passavant zurilckgege- 
ben wurden, nachdem sie von Bartsch wegea 
des nur aus’ 2f und B gebildeten Monogramms 
dem Hans Brosamer und Burgkmair zugeschrie- 
ben worden (Pass. 62, 66 u. 67). Die sehinsie 
daruntor ist No. 66, Maria mit dem Kinde auf 
dem Schoo8, unter einem Baum in reicher Latd- 
schaft sitzend und lesond, umspiclt von reizea! 
hermtltigen Engetkindern. 

Seltsam dagegen bis in's Burleske zelgt sich 
B. in seinen mythischen und mittelalterlich- 
phantastischon Darstollungon. Wie ungeschlacht 
und fast komisch gebahren sich 
B. 44, dio nackt in ciner 2iomlich tri 
schaft thr Handwerk betretben. Wie derb in dea 
Figuren und tberftllt ist die sogenannte Kinder 
aue mit den belden gleichfalls nackten Matters 
































und der Menge von ungezogenen Kindern! Wie 
grotesk Aristotelos mit Phyllis, dic den tber- 






627 














listeten Philosophen am Boden aufgeziiumt und 
bestiegen hat! 

Die gewollte Komik in dem letztoron BI. ist ttb- 
rigens entschioden wirksam, ihnlich wie bei dem 
betrunkenen Silen (von B. 45 »Bacchuse genannt), 
der seinen Rausch verschliift und von ibermil- 
tigen Rangen in etwas cynischer Weise geneckt 
wird, Hochst phantastisch ist dic Vorbereitung 
zum Hexensabbath, B. 55, ebenso erstaun- 
lich, als abstossend in der Art, wie sich der 
Kiinstler in die getriumte Wirklichkeit furmlich 
vertioft. HUlzern in der Bowogung dor ausschla- 
genden Beine sind seine sonst tilchtig gezcich 
neten und lebendig gruppirten Pferde, B. 56, 37 
und 58. Trefflich endlich sind die’ Bildnisse, 
deren er mohrere flir den Holzstock gezoichnot, 
darunter besonders charaktervoll das bisher un- 
beschricbene des Johannes Indagine (No. 149 des. 
Verzeichnisses), welches eines Ditrer wilrdig 
wire, 














Bildnisse des Kiinstlers 


1) Ganze Figur, in Grin gekledet, im Alter zon 
etwa 30 Jahren, 

Marter des hl, Sebas 
Friedr. Lippmann zu Wien, s. Text I. 

2) Ganze Figur, auf dem Mittelbilde der Riickseite 
des Hochaltares tm Minstorchor za Freiburg 
4, B., gleichfalls in Griin gekleidet, ein Mann 
mit Vollbart im Alter von ungefihr 40 Jahren. 
s. Text I. 

3) Brustbild, In Sandrart's toutscher Akademie 
t. 1. CC mit dem Monogramm Albrecht Direr's 
unter dem Namen Matthius Grunewald; hichst 
wahrscheinlich eine Verwechselung mit I. B. 
Grien, Kl. Oval. 













Vorzeichniss der Gemilde: 


Die zwelfelhaften und dio unichten Bilder 
‘sind als Anbang anfgeftirt. 





In Aschaffenburg, im Schlos: 

1) Christus am Kreuz zwischen den beiden 
Schiichern, mit zahtreichen Figuren, dar- 
unter zwei Nonnen, vermutlfch die Stifter- 
innen des Bildes. Mit Monogr. 

2) Die Anbetung des Neugeborenen dureh Ma- 
ria, Joseph und cine Engelschaar. Mit Mo- 
nogr. und 1520. 8, Text If, 





In Bamberg, Galerie auf dem Michels- 
bergo: 
3) Die Stindfinth. Mit Monogr. auf der Archo 
und 1516. s. Text Tl. 


In Basel, Sffontl. Kunstsammlung: 

4) Der Tod, eine Frau kilssend. Mit Monogr. 
8. Text If. 

8) Der Tod, cine Frau beim Haar fassend und 
auf das daneben goviffnete Grab zeigend; 
mit der Inschrift: »hie mist du yn, 1517, 

‘Text II. 

6) Christus am Kreuz zwischenden Schiichern; 








zu Filssen desselben links verschiedono 
Heilige, rechts der Auferstandene mit Tho- 
mas. Neben den Kreuz knict die Stifterin, 
eine schwarz gekleidete Nonne mit weissem 
Kopftuch. Mit Monogr. dem Namen Bal- 
dung und 1512. 8, Text II, 


In Basel, im Besitze der Frau Schilling- 
* Kellerman : 

7) Beweinung des todten Christus am Fusse 
des Krouzes, links und rechts die Schitcher. 
Im Hintergrunde die Stadt Jerusalem. 
Stammt aus der Barfusserkirche in Luzorn 
und galt frither flir Holbein; sehr bermalt. 


In Berlin: 

8) Musoulm: Christus am Kreuz. Am Fusse 
desselben rechts Maria, Tinks Johannes. 
Hintergrund cine gebirgige Landschaft mit 
lebhaftem Abendroth, Mit Monogr. 

Christus zwischen den beiden 
jichern am Krouz, welches von Mag- 

dalena umfasst wird. ' Rechts Maria, von 

Johannes und zwei hi. Frauen unterstiltzt. 

Links der Hauptmann zu Pferd. Im Vor- 

grunde, ganz klein, der Stifter, ein Abt 

dem Kloster Schuttern im Breisgau. 

Hintergrund eine Landschaft mit hohen 
Schneebergen, ber welche sich vom Himmel 
die Finsterniss herabzuseuken beginnt. Mit 
Monogr. und 1512. s. ‘Text IL 

10) Ebenda: Der hl. Stephanus wird vor einem 
mit Siulon geschmtickton Bogen gostoinigt. 
Rechts, durch ein Gebiude von dieser Szeno 
getronnt, Saulus, mit dem Mantel des Hei- 
ligen, und cin anderer Jude. Hintergrund 
Gebifude und Landschaft. Mit Monogr. und 
1522. 8. Text II. 

11) Ebonda: Triptychon mit der Anbetung der 
Konige in der Mitte, dem hl. Georg und dem 
bl. Mauritius auf den Fitigeln. . ‘Toxt II. 

12) In der Sammlung Raczynski: Tod 
der Lucretia. Nur die dret zuschauenden 
minnlichen Figuren sind noch tibrig. Oben 
liber der Thiire Grau in Grau: 1530. Quid 


salvi mulieri amissa pudicici iB 


In Darmstadt, Museum im Schlos 

13) Noli me tangere. Christus erscheint am 
Ostermorgen der Maria Magdalena als Giirt- 
ner. Im Mittelgrunde sicht man den voraus- 
gegangenen Moment, Magdalena weinend am 
Grabo, wo Engel ihr dio Linnen zeigen, in 
welche der Leichnam des Herrn gehilllt war. 
10. BALD. PAC. 1539. 8. Text IL 


























BALDUNG. Fac. 8. Text II. 








In Florenz, Galerie Pitti: 


44) Adam im P: Kopie nach dem Bilde 
Diirer's in 





628 


Hens Baldung. 











15) Eva im Paradies, desgleichen. Schmal- 
tafeln, beide Figuren in LebensgriBo. s. 
‘Text I. 

Tn Frankfurt a. M.: 

16) Stidtische Sammlung im Saalhof: 
‘Triptychon mit der Taufe Christi auf dem 
Hauptbilde; auf den Fliigeln zwei minnliche 
Heilige. Mit Monogr. im Mittolbilde. 





17) ImBesitzdesHerrn Milan! Madonnal 
mit Kind, Grau in Grau. 
In Freiburg i. B.: 


18) Im Chor des Munsters: Hochaltar von] 
11 Tafeln ; s. die ausfUbrliche Beschreibung 
im Text Il. Die Porteits der vier Stifter, 
damaliger Hiittenpfleger, auf der Prodelle, 
haben die Ucberschrift: Sebastiano de Blu- 
menegg Patricio, Egidio Has, Udalrico Wirt- 
ner, Plebeis, Magistratibus, NicolaoSchefer, 
edis sacro Thesaurariis, hoe opus factum, 
An. sal, MDXVI. — Rechts von der Pre- 
delle befindet sich die denkwifrdige Bezeich- 
nung : Joannes Baldung cog. Grien Gamun- 
dianus Deo et Virtuto auspicibus faciebat.« 

Das gew0hnliche aus H, B, @ zusammen- 

gesetzte Monogramm des Ktinstlors befindet 
sich auf einem Tifelchen in der Hand eines 
Kniibehens auf der Haupttafel der Ritekseite. 

19) In einer Chorkapelle des Munsters: 
Taufe Christi und Jobannes auf Patmos, 
durch eine Leiste getrennt, aber von einem 
gemeinschaftlichen Rahmen umfasst. 8. 
Text II. 

20) In einer zweiten Kapello, ebenda: 
Die Verktindigung. 8. Text II. 




















In Karlsruhe, groSherzogl. Kunsthalle: 
21) Brustbild des Markgrafen Christoph von 
Insehrift: 7. G. @. 
Baden und Hochberg 





dem Gott 
22) DieFam 





‘Markgraf Christoph’s von Baden, 





In der Mitte Maria mit dem Jesuskinde und 
di 


hi Anna. Zur Linken der Markgraf mit 
n 10 Séhnen knieend, zur Rechten die 
Markgriffin Ottilie mit 5 Téchtern. s.Text II. 





In Littzschena bei Leipzig, Sammlung 

dos Freiherrn von Spock-Sternburg. 

23) Drei weibliche Heiligo (die »dret wetblichen 
‘Tugendene genannt), in einer Landschaft 
stehend. 


In Milnchen, alte Pinakothek: 


24) Brustbild des Pfalzgrafen Philipp, mit Mo- 
r. und 1517. Ausserdem die Inschrift: 
Co. Pa. An. Na. 14 Baldung faciebat 
1517. 8, Text II. 





In Nurnborg im Landauer Briderhaus: 
2) Die sogen. Klugheit am Abgrunde, cine 





nackte weibliche Figur mit einem diinnen 


Schleier. (Angeblich mit dem Datum 1535. 
8. Text IL.) 


In Prag, Galerie der Privatgesell- 
schaft patriotischer Kunstfreunde: 


26) Das Martyrium der hl, Dorothea. Sie kui 
inter ihr der Scherge mit dem Schwerte ua! 
mehrere Zuschauer. Die Landschaft nit 
Schnee bedeckt. 


In Schleissheim: 
27) Brustbild des Markgrafen Christoph va 
Baden, Mit Monogr. u. 1515. 8, Text IL 
28) Allegorische weibliche Figur, nackt, in der 
Linken ein aufgeschlagenes Buch, in der 
Rechten cine Geige haltend ; 2u ihren Pisses, 
eine Katzo, s. Text If. 








In Stuttgart, im Besitze des Hrn. Dr. 
Leisinger (frliher in der Abel'schen Sammlung 
daselbst): 


29) Herkulesim Kampfe mit Antius. s, Test Il 


In Wien. 

30) Belvedere: Brustbild eines jungen bloo- 
den Manes. Mit Monogr. und 1515. Dabei 
cin lateinisches Gedicht 2um Ruhme Bal- 
dungs. 8. Text I1.; Waagen, Kunstdenk- 
miller in Wien, I. 165, 

31) Akademie der Kilnste: Rube der bl 
Familie ingebirgiger Landschaft. s. Textll 
Waagen, a. a. 0. p. 246. 

32) Galerio Lichtenstein: DieStufenalte 
des menschlichen Lebens, in  weiblichea 
Figuren, von denen filnf’ neben einander 
stehen ; hinter ihnen eine sechste, vor ibuea 
cin Kind am Boden. 8, Waagen, a. a. 0. 
p.275. 

33) Maria mit dem Kinde, welches der Mutter 
die Wange kilsst. LebensgroBes Knie 
stiick. Mit Monogr. und 1530. 8. Test Il 
‘Waagen a. a. 0. p. 276. 

34) Im Besitz des Hrn. Fr. Lippmann 
Fllgelaltar. Mittelbild: das Martyrinm des 
hi. Sebastian. Rechter Innenfliigel: der 
hi. Christoph. Linker Innonfiigel: der bl 
Stephanus. Aussenfliigel rechts die hl. Do- 
rothea, links die hl. Apollonia, ‘Mit Monogr 
und 1507. s, Text Il. 

35) Galerie Schinbor: 
Figur in LebensgriBe. 

36) Eva, desgleichen. 

Beide Tafeln fUhren den Namen Luc 
Cranach. 














: Adam, stehende 





In Wirzburg, im Bositz des Antiqui- 
tiitenhiindlers Miller 
37) DerSchmerzensmann, von Engeln umgebeo 
Aus der Galerio zu Pommersfeldeo, wo & 
file Ditrer galt; sehr verdorben. 


Hons Baldung. 








hafte und uniichte Bilder: 


Zwei 





In Basel, dffentliche Kunstsammlung: 

4) Bildniss eines Juinglings von 20 Jabren. 
1511. 

2) Bilduiss des Bernhard Meier, 25 Jabro alt. 
1513. 

Diese beiden, unsores Wissens zuerst von 
Waagen dem B. zugeschriebenen Werke 
tmilssen ihm entschfeden aberkannt werden, 
obne dass man jedoch einen andern Namen 
dafttr anzugeben wilsste. 











In Burgwiedhoim bei Bamberg, im Be- 
sitze des RentamtmaifM’s Briindel: 
3) Christus in der Vorhiille. Ist dem Vert. ai 
eigener Anschauung nicht bekannt, wird aber 
von Kennern fiir B. gehalten. 





In Cassel, dffentliche Galerie: 

4) Auf einem dem Mabuse zugeschriebenen 
Triptychon sollon nach Angabe des Katalo- 
ges die Aussenseiten der beiden Fliigel von 
B. soin. Dieselben enthalten dio hl. Barbara 
und die hl. Katharina, erinnern aber nicht 
entfernt an B. 


In Colmar, Sammlung des Schongauer- 
vereines 
5) Der groGe aus 11 Tafela bestehende Issenhei- 
mer Altar. Er wurde bekanntlich zuerst von 
Waagen dem B. zugeschrieben; neuerdings: 
hat aber Woltmann nachgewiesen, dass die 
alte ‘Tradition Recht behalten werdo, 
welche mit dem geistreichen Werke den 
Namen des Matthiius Grunewald ver- 
kntipfte. Sicher ist jedenfalls, dass dasselbe 
nicht von B. horrihrt. s. ‘Text Il. 


In Dessau, Amaliensti 


6) Enthauptuog Jobannes des ‘Tiufers. Hat 
nichts mit B. gemein. 











In Hannover, in der vormals Haus- 
mann’schon Sammlung: 
7) Die bl. Familie. Zeigt nicht einmal Ver- 
wandtschaft mit Baldung’s Werken. 


In Hamptoncourt bei London: 


§) Minnliches Bildniss, mit Monogr. FAR und 
1539, dasnach Woltmann vonB. seinktnnte. 


In Karlsruhe, groBherzogl. Kunst- 


halle: 

9) Vier Tafoln mit folgenden Darstellungen: 
DieMarter der Zebntausend ; Konstantin und 
Helena, welche das iichte Krouz Chris 
durch Erweckung eincr Todten erproben; 
sodann die gepsarten Figuren der Heiligen 
Viacus und Acharius, Barbara und Agnes. 











Die Tafel stammen aus der 
Hirscher, wo sio irrtilmlich 
nannt waren. Die Umtaufe aufBaldung 
richtig sein; sie bezeichnen wabrach 
das zweite Stadium seiner Entwicklung, wo 
er sich schon cinigermassen von Diiror be- 
cinflusst zeigt. 









In der Firstonkapello des Klosters 
Lichtenthal bei Baden-Baden: 

10) Linker Seitenaltar. Vorderseite: Die bl. 
Helena, Apollonia und Kunigunde. Rulck- 

‘Das Leben der tigyptischen Maria; 

Himmelfahrt ‘Hauptdarstellung. 






thre 
Goldgrund, links unten in der Eck¢ B 


und 1496. 

11) Rechter Seitenaltar. Vorderseite: Die hi. 
Barbara, Anna selbdritt und Agnes auf 
Goldgrand. Riickseito: Dio hi. Ursula mit 
ihren Jungfrauen im Schiff, gleichfalls mit 
dem Datum 1496. 

Diese zum Theil sehr tibermalten Bilder 
zeigen unverkennbar die Schule Schon- 
gauer's; in don licblichen Kupfon kommt der 
Autor der Bilder seinem Meister und Vorbild 
ausserordentlichnahe. Diobekannten'Typen 
Schongauer’scher Kupferstiche, der” Ma- 
donna, der klugen Jungfrauen u.s. w., findet 
man hier wieder. Die Wahrscheinlichkeit, 
dass uns in diesen Werken Jugendbilder 
Baldung'serhalten sind, ist sohr gro8. 
Tund Il. 








In Liverpool, Royal Institution: 
42) Alter und Jugend. Im Stil und aus der Zeit 
des B. Hior dem Antonello da Messina zu- 
geschricben, s. Waagen, Art treasures in 
Great Britain, IIL. 233. 


In Niirnberg: 

13) Auf der Burg: Die Kreuzabnahme; er- 
innert nach Waagen am moisten an B. 

44) Moritzkapelle: Dic hl. Anna selbdritt, 
au den Seiten Rosalia, Ottilia, Margaretha 
und Barbara. Ist nicht vou B., sondern vou 
dem Meister der Sammlung Hirscher. 

18) Ebenda: Maria mit dem Kinde auf dem 
Am. Goldgrund. Von diesem Bilde gilt das 
sleiche wie von No. 13. 


In Wien, Belvedere: 


16) Im ersten Saale dor alton doutschen und 
niederlindischen Schulen hiingt unter No. 55 
das Bildniss eines Mannes in schwarzer Pelz~ 
kleidung mit dem Monogr. Bu 1520, 


srmutungsweise dem Baldung zuge- 
aber von Hans Brosamer her- 






630 


‘Hans Baldung. 


























In Wirsburg, im Besitze des Hrn. Hof- 
rath Rinecker: 


17) Zwei Tafeln mit den bh. Christoph und An- 
dreas. Sie sind von Barthel Beham und 
wurden in der Leihausstellung iilterer Ge- 
miilde im J. 1869 zu Miinchen fillschlich dem 
B. beigelegt. 


) Von ihm gestochen: 
Zwolfelhafte BIL. und solche, dle der Vert. nicht 
sesehen (Kupferstiche, wie Holzschnitte), sind 

‘unter ¢) und’) aufgetubrt, 
1) Der Schmerzensmann, unbekleldet, mit Hinden 
‘an dio Siule gebunden I 

on einer starken Glorie umstrabltes, 

Haupt sinken. Monogr. links von der Stule gegen 
unten, Rund, Durehmesser 49 milli, Bet, 
4s. Text MI, 

2) Der Stallknecht, vor einer Mauer tm Frefen oft 
nach links gewandtes Pferd mit der Rechten am 
Kopf, mit der Linken an der Mabe haltend, win 
cs aufrurhumon, Rechts an der Mauer das Mo- 


FB 


4. Toxt I 
3) Der liisterne Alte mit dem Midchen. Halbfiguren. 


itr oe Bogen, Mido Monge. HEY nt 
1807. 180, Br. 140 mln. Fels bl B 
B 








nogr. H, 220, Br. 930 millim. B. 2, 











Ueder ot 
Stiches s. 
4) Der hl. Sebastian von vorn geschen, mit den 
Amen an einen Eichbaum gebunden. Links 
an cinem Zweig ein leores Tafelchen. H. 120, 
Br. 70 millim, Fehlt B.; Pass. 4, 8, Text III, 


YVariante in der Bezetchnung dieses 
xt IIT. 














b) Holzschnitte : 


Biblische und legendarischo Gogen- 
stinde. 


1) Adam und Eva, Siestehon elnander gegentbor 
inter dem Apfcibaum, an weichem de Seulange. 
Rechts unten ein Tatelchen mit dem Monogr. 
‘H, 8” 2”, Br. 5” 8", B.A. 

2) Adam stebthinter Eva, de in Joder Hand einen 
Apfel halt und fhven iaken Fass auf ein Tatel- 
‘len geretzt bat, worant dae Monogr, Links 
unten 1519. H. 9” 3", Br. 3” 6". B. 2. 

Sinden, Eva reieht Adam den Apfel 
dar, wabrend ors mit der Linken umfasst halt, 
‘Am Baume ist elne Tafel aufgeingy, wort 

SLapeus humant generise steht. Links unten eln| 
‘Tifeehen mit Monogr, und 1511, Clalrobacur 
on? Platten, H. 19" 10", Dr. "4", D3, 

4) Vertreibang sus dem Paradies. ‘Links der Engel 
ait dem Schwert, der Adam und va nach ree 
fus dem Paradies jagt. An 
Haumes, der sich in der Mitte erhobt,hingt eln 
Tifelchén mit dem Monogr. 11, 9” 3". Ur. 8" 
om. B. 4. 

58) Die Verkindigung. Links som tn elnem Re- 
alseancegemach kutot Matla vor threm Pulte, 
dle arme Uber der Brust gekreuzt, rechts neben 
ihr der Engel, in der Linken ein Szepter haltend, 





a 


























Monogr. rechts oben an einer Saule. H. 228, 
Br. 148 millim. Feblt B. und Pass. 

6) Dio Anbotung des Neugeborenen durch Maris, 
Joseph und funf Engel. Links blickt ein Hire 


uf die Gruppe herein. Hintergrund Landsat | 


mit der Verkiindigung an die Hirten. Monee 

oben in der Mitte an elnem Pilaster. H. 22 

Br. 152 millim. Pehle bel B. ; Pass. 61. — Nod 

Passavant giebt es hiervon Drucke, suf dene 

sich rechts unten am Pilaster die Zahl 1514 te 
det, 

7) Die hl, Familie, Vor einer Maver im Free 
sitat Marla, das Kind der hl. Anna hinreichend 
dahinter steht Joseph, auf die Groppe bent- 
Dlickend. Hintergrund Landschaft mit Felsea- 
schloss. Links ghen an der Mauer befindet sich die 
Zahl 1511 und Fechts unten in der Eeke, an eines 
Stein gelebnt cin ‘Tafelchen mit dem Mono. 


Hee M.A" 6", Br, 9" 2", Febit B, 
Pass. 62. 


8) Madonna mit Kind sitzt unter einem Baum wi 
est in oinem Buch, wibrend das Kind seis 
Handchen ach einem Apfel ausstreekt, den iho 
ein Engel darreicht. Mebrero andere Engel b- 
leben splelend und scherzend in manniehfaches 
Gruppen die Szene. Hintergrund higelige Lani- 
schaft; rechts unten ein Tifelchen mit dem Mo- 


BB Bsa, Be. 9” 7, etic 

















nogr. 
Pas 





 globt blervon auch BIL. in Helldunkel vor 

2 Platten. 

9) Dic hI. Familie, Motter Anna empfingt ds 
Jesuskind aus den Hinden der Jungfrau, Hinter 
Shnen der bi. Joseph und der hl. Joucic. 


suedem wonoes. FRB 


chen, links unten von elnem Hasen gehilteo 
iL thr 3. Br. 9” 9". Pass, 67. Battech (VI 
467. No. 6) schreibt iretimlicher Wels dies 
BI. dem Hans Brosamer 20. 

Es existirt davon elne rohe Kople mit dem 





auf einem Tile 


Monogr. ‘von einem Hischen gebalen. 

10) Hi, Jungfrau mit Sternenkrone und Glore in 
Wolken, das Kind an der Brust, Halbdcs. 
Links unten ein Wappen mit 2 stehenden Live, 
dardder ein Bischofsbut, H. 130 millim. Br. $6. 
Feblt B. Pass. 65. 

11) Die bl. Jungfrau mit dem knicenden Donstt 
Tetzterer in kleinem Maafistab. Ueber iha {2 
einer Nische eine minnliche Baste.  Seitwirt 
Siulen, auf denen 3 Engel musiziren, links det 
hl. Geist, Neben dom Donator befindet sich és 
gewshnliche Monogr. auf einem Tifekden 
HL 14", Br. 9 6", Feblt B.; Pass. 68. 

12) Christus, an der Siule zusammenbrechend, wirt 
‘yon einem kleinen Engel unterstitzt; 2u seinen 
Fissen Marterworkzouge. Monogr. und 1517 suf 
‘Tafelchen links unten gegen die Mauer gelehnt 
H, 220, Br, 162 millim. B, 42. 

13) Der Gekreuzigte zwischen Maria Magdalena, de 
‘am Fusse des Stammes kniet und sich mit beides 
Hinden ein Tuch vor’s Gesieht hilt und Johannes, 
der die ohnmichtig zusammenbrechende Mutter 
svfrecht hilt. Hintergrund bewaldetes Gebiree. 
Monogr. rechts unten auf einem Tifelcben, Clat~ 














obseur von 2 Platten. H. 370, Br. 260 millim. 
Dieses seltene BI., das sich ibrigons nicht blot 
in der Albertina 20 Wien und im Britischen 
Museum zu London, sondern auch im Kupfer 
stichkabinet zu Amsterdam und im Besitz des 
Arn, Senators Culeman zu Hannover vortindet, 
wurde son Bartsch auf Grand eines gefalschten 
Diier'schen Monogramms unter No, 57 dem 
Werke Direr's elngeretht und erst durch Thau- 
sing's Forschungen dem wabren Urheber, Baldung, 
auriickgegeben, Vgl. Jahrb. fur Kunstwissen- 
schaft, IL. Heft 3. 

14) Der todte Christ 
der Erdeliegend, wird von seiner Mutter, Johannes: 
und Maria Magdalena beklagt. Rechts unten das 
Monogr. 1. 218, Br. 153 millim, B. 5. 

15) Halbfigur des todten domengekronien Christus 
yon 6 Engeln umgeben, deren zwei ihn unter 
stiltzen, Oben in dor Mitte steht: Ecee Homo 
15 011. Monogr. rechts unten. I. 125, Br, 
nmillim. B. 41. 

16) Der todte Christus, von vior Engetn gen Iimmet 
{getragen, wabrend ein flinfter mit der Dornen- 
Krone aber der Gruppe schwebt. Oben gegen 
links Gott Vater in einer himmilschen Glorie. 
Monogr. links unten. H, 222, Br. 154 millim, 
B43. 

17) Christus, von einer Engelgloric umgeben, hilt 
‘in der Linken die Erdkugel und segnet mit der! 
Rochten. Monogr. und 1519 rechts. unten 
H, 225, Br. 155 millim, Von B, 40 falschlie 
Gott Vater genannt. 

1830) Christus und dio 12 Apostol, stebond in 
gamer Figur. H. 2U1, Br. 127 miltin, B. 6— 
1s. 

18) Christus in einer Engelglorie, in der 
Linken dio Erdkugel haltend, ‘mit der 
Rechten segnend, Monogr. rochts unten, 
3.6, 

19) Bi Petr 
8. 












































.. Monogr. links in halber Hohe. 


20) Hi. ‘Andreas. Monogr. rechts unten. 
B. 8, 

21) Mi, Jakobus d. A. Monogr. rechts unten, 
B. 9. 

22) Hi. Johannes. 
B, 10. 

28) Hi, Pappas, Monogr. rechte unten 
Bed 


Monogr. rechts unten, 














Monogr. rechts in halber| 








24) IH, Bartholombus, Monogr rechts unten. 
B12. 
25) Hi, Matthias. Ggen oben links das Mo- 
nnoge., rechts 1519. B. 13, 
26) M1. Thomas. Monogr. links unten, B. 14. 
27) MH, Jakobus d. J. Monogr, rechts gegen 
unten. B. 15. 
28) IH, Simon, Monogr. rechts unten. B. 16. 
20) M1, Judas Thaddius. Monogr. rechts gegen 
vunien. B. 17. 
30) Hi. Pao 
Hobe. B. 18, 
3—42) Dio 12 Apostel, stchond in ganzer Figur, 
H.61, Br. 42 millim, B. 19—30, 
TM, Petrus. B. 19, 
32) HI. Andreas. B20. 
33) HL Jakobus. d. A,B. 21. 
34) HI. Johannes 
35) HL. Philippu 
36) HI. Bartholo 
37) HL Matthias. 











88) HU, Thomas, B. 26, 
459) HI, Jakobus a J. 
B 





‘Monogr. links oben. 








40) TH. Simon, Monogr. rechts oben. B, 28. 

41) IL Judas Thaddius, B. 29. 

42) IL, Paulus. B. 30, 

48—19) Christus und die 12 Apostel, letetere 2u 
Je zweicn auf einem Blatt, durch cine verzierte 
Siule getrennt, Die Blatter Insgesammt tragen 
Inscbriften aus dem Credo und haben folg. 
MaaBo: H. 250, Br. 180 millim, 

43) Christus ‘mit’ krouzformiger Glorio, ganz 
yon orn gesehen, in weitem Mantel, dic 
Rechte zum Segnen erhoben, inder Linken 
die Weltkngel mit groBem Kreuz haltend. 
Er steht zwischen zwei Siulen, die sich 
an den Itand des Blattes anichnen. 

14) M1, ‘Thomas ond hl. Bartholomi 
Bolen rechts neben Thomas 1518, 

45) M1. Jakobus d. J. und hi. Simon.” Neben 
letzterem links unten 1518. 

46) II. Phitippus und hl. Matthies, 

47) HL, Paulus und hi, Judas ‘Thaddius, 
Links neben letzterem 1518, 

48) Hl, Petrus und hl. Johannes, 

49) HI. Jakobus d. A. und bl, Andreas. Aur 
dor Basis der sie trennenden Siule 1516. 

Mit Ausnahme von No. 44 (von Pass, unter 
No. 69 beschticben), sind diese BM. sowol 
Bartsch als Passavant unbekannt, 

5062) Christus und dio 12 Apostel. 

Dio Bil, sind grob vorschnitton und haben 
offender dem Melster in Sher ungeschlachten 
Ausfahrung nicht gefallon, obgletch sie obne 
‘Zwelfel auf Vorzelchnangen’ von shm zuriickza- 
{abren sind. Er wird eine Vervielfiltigung als- 
dann verhindert haben, daher ihre Seltenheit. 
Vollstindig befindet sich die Keihe nurim Kupfer 
stichkabinet_2n Karlsrahe, unvollstindig. zu 
Basel, 1,220, Br, 210 min, ‘Fel B, und 














is. Am 























63) Johannes der Taufer sitzend, mit einem offen 
Buch in der Rechton und dem Lamm auf den 
Knicen, Monogr. anf einem Blatt Papier links 
unten. “H, 200 millim. Tr. 143, B. 31. 

61) Die Tochter der Herodias, auf elner Schiisset 
‘den Kopf Job. des Tiufers tragend, halbe Figur. 
Hintergrund Landschaft mit mohroren Gebiuden, 
Monogr. rechts unten, H, 126 millim. Br. 85, 
B32, 

65) Die Bekehrung des Paulus, Monogr. links unten, 
Hi, 592 millim. Br. 194. B. 33. 

‘Kommt auch als Helldunkel von 2 Platten 

06) HI, Hieronymus in der Bindde. Monogramm 
und 1511 auf einem Tafelchen rechts unten. 
H, 219 millim, Br. 126, B. 

67) Hil, Hieronymus in der Eindde, Monogramm 
‘auf Tafelchen in einem Loch des Felsens rechts. 
Hi, 224 millim. Br. 154. B. 35. 

68) Der bi. Hieronymus kniot als Basser vor einem 
Baum, darancin Kruzifix, Linksan einem andern 
Baum'hingt ein Tifelchen mit dem Monogramia 


EB ver tetch unter No.7 he dem 
‘H. 7”, Br.” 





























Pass, 70, 
‘Es gibt hiervon auch BI. in Helldunkel. 

69) Ill, Sebastian an einen Baum gebunden, von 

‘5 Engeln umgeben, Monogr. und 1512 auf einem 


632 Hans Baldung._ 




















Tallchen rechts unten, 127 mili, Br. 85. 

. 36, 

70) TH, Sebastian, in einer Landschaft an einen 
Bauim gebunden, von Pfeilen durchbobrt. Di 
hinter cine Wolke mit 6 Engeln. Monogr. und 
1514 auf Tafelchen rechts unten, 11.315 millim, 
Br. 235, B. 37. 

71) Hi. Christoph mit dom Christusknaber auf der 
Schulter, darch’s Wasser schreitend. Rechts in 
dor Ferne der Eremit mit einer Laterne in der 
Hand. Monogr. auf dem Tafelchen links unten. 
H, 388 millim. Br. 259. B. 38, 

72) I, Maria Aegyptiaca. Sie wird von 6 Engeln 

gon Himmel getragen; mit gefalteten Hinden 
sioht sic aufdenrechts unten stehenden Eremiten 
hhinab, der 2u thr emporschaut. Links oben auf 

einem Tafelehen das Monogr. Hl. 4" 9", Br. 3” 
3”, Feblt B. Pass. 71. 

82) Mustrationen zu den 10 Geboten. Fi 
schionen zuerst in dem Werke: »Die zohen ge- 
tot in disem Buch erclert und vOgelegt durch 
cetlich hoch berlimte lerer etc. Strasburg 1516 
bel Johannes Griningern.«  Einzelne dieser 
Ril, kommen auch in folg. Werken vor: »Das| 
Buch der Sinden dos Mundese, von Dr. Geiler| 
von Kalisersperg. Strassburg bei Job. Grininger 
1518. Paul's »Schimpf und Eraste, Sine loco 
etanno. In fol. sKalserspera’s Alphabet in XXIII 
Predigtene. J. Brunswig’s Distitierbuch. Strass- 
burg 1531. 

73) Im Vordergrond Moses von Gott die Ge- 
setzestafeln empfangend. Links nach hin- 
fen die Juden yor einem Idol knieend, 
Monogr. rechts unten, B. 51 hat dieses| 
BI. irrtumlich fOr einen beliebigen a 
detenden Greis genommen; Pass. wic- 
derholt den Irrtum (Appendice p. 321), 
beschretbtaber, ohnees gewabr zu werden, 
ebenda unter No. 60, dasselbe BI. noch 
einmal, und diesmal richtig. H. 133 
millim. Br. 103. 

74) Ein Soldat in einer Landschaft vor zmeien 
seiner Kameradén anf ein Kruzifix am 
Wege schworend. Monogr. rechts unten, 
B. 49, H. 103, Br. 133 millim. 

73) Ein Priester, 'Messe lesend. | Monogr. 
echts unten, H. 103 millim, Br. 133. 
B. 52, 

76) Ein junges Paar, vor einem Alten im Mit- 
telgrand an einem Postament knieen 
B. 53. H. 103 millim. Br. 133. Monogr. 

71) Zwei Kimpfende, Rechts unten das Mo- 
hogr. Pass. p. 321, No. 5, Feblt B. 
4H. 103 millim. Br. 133. 

78) Ein Landsknecht und efno Dire an einem 
Hagel sitzend. H. 104 millim. Bi 
B, 50. Monogr. unten gegen links, 

79) Ein Dieb, eines schlafenden Mannes| 
Kassoplindernd, 1, 104 millim, Br. 135. 
Von Pass. ibid. filschlich zum 10. Gebot 
beschrieben, Fehlt B, Monogr. links 
unten, 

50) Das, falsche Zougniss. Zwei Manner! 
‘stehen vor einem rechts sitzenden Rich- 
ter, Feblt B. und Pass. H, 104 millim, 
Br. 134, 

$1) Eino Dame und oin Ritter, olmander in 

Siulenhalle begegnend. HH. 105 
nmillim, Br. 133, Febit B. und Pass, 



























































82) Zwel Manner nahen eluem Geld zablend 





Wucherer, HM. 104 millim. Br. 143. 
B. 54. Pass. ibid. No. 9. Monogr. onten 
‘an einem Pfeiler. 

Vel. aber die ganze Folge: M. Thausing, 

Jahrd. fOr Kunstwissenschaft IT, 3. Heft. 

Nicht 2u Gberschen ist, dass in der obigen 

Rathonfolge das 9. und 10. Gebot umgutlt 
Die folgenden 6 BI. gehdren zu dem Buch 

Granatapfel, gedruckt 20 Strassburg durch Jo- 
inem Knoblauch. 1511. 

83) Christus im Hause bel Lazarus, Martha und 
Magdalena. H. 172 millim. Br. 135. Betndet 
sich auf der Rackseite des Titels zu dem Buche 
Granatapfel. 

84) Untergang der Acgypter im rothen Meer, im 
Hintergrande am Ufer die geretteten Juden mit 
‘Moses, Gber ihnen dic Siule in Wolken. H. 172 
millim. Br. 137. Befindet sich auf der Ruckseite 
des Titels  »Ain gaistliche Bedeutung des auss- 
gangs der Kinder Israhel von Egypto.« Feblt B. 
und Pass, is 

85) Dic bi. Elisabeth sitzt und spinnt, ungeben von 
5 Frauen, ber sich eine Banderole mit der In- 
schrift: 6 + musuru + Links unten das Monogt. 


HB 06 ter vortncie “tw itn dr 


Titel: odie galstlich spinnerin, nach den: 
Exempel der hayligen wittib Elizabeth, wie 
an ainer gaistlichen Gunckel flachs vii wol ge- 
spnnnen bate. H. 172 millim. Br. 137. V 
Hi, Burgkmair zugeschrieben, Pass. 72 

. IV. 37, No, 28 irrtiimltch auch noch 
dem Hans Brosamer zugesehrieben. 

96) Ein Koch, in einer Kiiche einen Hasen ausneh- 
mend, Gegen links unten am Heerd das gewahal 
Monogramm des Melsters. Auf der Vordersete 
dos Blattes der Titel: »Ain gaistliche bedeutang 
‘des HiBleins, wie man das in dem pfeffer be- 
ryt sole. e.'w. H. 172 millim. Br, 137, B.AT 
und No. 71 des Burgkmairschen Werkes. 

87) Die sleben Hauptsiinden in Gestalt von 
thierischem Hollenspuk. Jedes der Ungebeuet 
hiltein Schwert, worauf die Nam 
fart, Noid, Tragkait, Fressery, Vnkeuschat, 
Geitikait. Auf der Vorderseite dieses Blattes der 
Titel: »Die siben Hauptsind die da bedeat sein 
bey den siben gaistlichen schwerterne u. 5. 
H, 171 millim. Br. 138. Fehit B. und Pass. 

88) Sieben Scheiden. Dariber steht : Joab restitatas 
erat tunica stricta ad mensuri habitus sui etc 
Auf der Rackselte: »Von den syben schayden 
‘ynder denen sich verbergen die schwert det 
sybii hauptsinden ete. H. 172 millim. Br. 138. 

Jedes der letzton 5 Hil. ist elner der ange- 
gebenen Unterabtheilungen des Buchs Gramst- 
apfel belgedruckt, Sie sind zusammen mitNo. 68 
yon Baldung nach ahnlichen, aber schwicherea 
Darstellungen Burgkmnair’s zu demselben Werke 
(crechionen xu Augsburg bei Hans Ottmar 1510) 
‘entworfen, s. auch Nagler, Monogr. IIT. No, 988. 

89) Piett. Im Vordergrund liegt vor einem Baum 
an einem Hagel der Lelehnam Christi, dabinter 
niet Marla, die Hinde vor der Brust rusammen- 
gelegt. H. 61 millim, Br. 48, 

90) Crucifixus zwischen Maria links und Johannes 
rechts, H, 77 millim, Br. 51. 

91) Die Erscheinung Christ! bet a 
‘L. Gregor. H. 60 millim. Br. 47. 





















































Messe det 








Hans Baldung. 


633 

















%2) Crucitxus awischon Marla links und Johannes 
rechts. H. 61 millim. Br. 47. 

3) Christus am Oclborg”betond mit den drol schla- 
fenden Jangern. I. 60 millin. Br. 47. 

4) Konig David vor Gott kniend, Hi. 77 mitin, 

95) Die Dreifatigkoit. H. 61 mlllim. Br. 47, 

8) Mater dolorosa, mit einem Schwert im Herzen 
Jn ener Landschaft stehend. H. 63. millim, 
Br. 37. 

37) Mi, Jungfran mit dom Kind an dor Brust von 
vier Engeln verebrt, I, 60 millim. B. 47. 

48) Maria mit dem Kind auf der Mondstchel stchend. 
1H. 62 millim. Br. 48, 

9) Der Erzengel Michael mit dom Drachen kim- 
pfend. H, 60 millim. Br. 49. 

100) Bin Mann vor seinem Schutzengel knlecnd. 
1. 61 millim. Br. 48. 

101) Johannes der Taufer, vor einer Mauer mit sei- 
‘ten Attributen in der Linken stehend, rechts 
neben sich am Boden einen Fisch. Hintergrund 
Landschaft. H. 60 millim, Br. 48, 

Kommt auch vor in: Historia von Hhodis. Ge- 
truckt zu strassburg durch den firsichtigen M 
tinus Flach 1513, 

102) Der Apostel Matthias. H. 61 millim, Br. 48. 

103) Der Apostel Philippus. H. 61 millim, Br. 48. 

104) Der Apostel Jakobus d. J. H. 60 millim. 
Br, 48. 

105) Der Apostel Petrus. 1. 60 millim. Br. 48, 

106) Der Apostel Paulus, H. 61, millim. Br. 47. 

107) Der Apostel Jakobu: 1. 60 sillin. 
Br. 48. 

108) Der Apostel Bartholomius. Ul, 
Br. 48. 

3) Der Apostel Matthius. Hl. 60 mill, br. 48. 




















61 millim. 


110) Der Apostel Simon. H. 60 millim. Br. 48. 

111) Der Apostel Judas. H. 60 millim. Br. 48. 

112) Der Apostel Andreas. H. 60 milli. Br. 48. 

113) Der Apostel Thomas, Hi. 62 mfllim, Br. 48. 
Dieses Bl. scheint zweifethatt. 

114) Der Apostel Jobannes. 11. 61 millim.eBr. 48. 

115) Der hl. Sebastian in einer Landschatt, 
Pfelten durchbohrt an einen Baum gebunden. 
H. 59 millim, Br. 48, 

116) Hf. Valentinus, einen Epileptisehen heilend. 
4H. 60 miliim, Br. 47. 

{1 HL Margaretha, 60 mili, Br. 48. 

118) Hi, Maria Magdalena von 5 Engeln gen Him- 
imel getrogen. H. 61 millim. Br. 48. 

119) Hf, Anna selbdritt, H. 60 millim, Br. 48. 

120) Hi, Ursula mit den eilftausend Jungfrauen im 
Schift. H. 61 millim. Br. 47. 

121) Hl. Elisabeth mit einem ‘Krippel. 
millim, Br. 48. 

122) HL. Kathrin 

















H. 61 





H, 59 millim, Br, 48, 

123) Hi. Barbara, H. 60 millim, Br. 48. 

124) HL. Oailia, ‘vor einem Altar auf den Knicen 
Hegend, hinter thr das haillsche Feuer, aus dem 
auf thr Gebet thr flrstiicher Vater durch einen 
Engel befreit wird, H. 61 millim, Br. 48. 

125) Anbetung der Kénige, 1. 60 millim. Br. 48. 

126) Die Anferstebung. “H. 61 millim. Br. 48. 

127) Die Ausgiessung des hi, Geistes, Hi. 60 millim. 
Br. 47. 

128) Die Geburt Christi. 

39} 








4H, 61 millim, Br. 48. 
HL. Veronika, 

130) Die Beichte. H. 63 millim. Br. 41. 
131) Die Messe. H. 60 millim. Br. 40. 

Moy er, Ktnatler-Lesikon. 1. 





132) Der Adler des Evangelisten Johannes, H. 40 
millim. Br. 39. 

133) Binsegnung ciner Leiche. 

194) Das Fegfouer. Hf. G0 millim, Br. 47. 

Die letzten 46 Bll. (No, 89—134) sind insge- 
sammt aus cinem »Hortulus animes, gedruckt 
zu Strassburg bel Martin Flach 1511. 

‘Yom J. 1512 eine zweite Ausgabe mit 28 wei- 
teren Holzschnitten nach Zelchnungen Bal- 
dung’s; MaBe durchschnittlich wie oben. 

135) Das Titelbl. mit den sieben Secramenten, Das 
Mittelbild: Christus am Krenz, von vielen knie~ 
tendon Personen umgeben; dardber die Messo; 
Jinks von oben nach unten: Beichte, Firmung, 
Taufe ; rechts Priesterweihe, Ehe, letzte Oelung. 
Unten ‘alten zwei Apostel die Tablette, links 
cin knieender Bischof mit dem Wappen, rechts 
Maria mit dem Kind. Das Monogramm a. 9. 0. 
ist auf der Siule rechts an der Darstellung der 
Messe, Das BI. kommt in einem lat, Werke von 
‘Thomas Anselowws vor. H. 262 millim. br. 192. 








Profane Gegenstande: 


136) Die Parzen sitzen nackt In elner Lan 
‘unter einem Baum. Klotho, rechts auf einem 
Baumstumpf, Wilt den Rocken, Lachesis links 
splnnt, Atropos, binter Klotho stehend, schneidet 
den Faden ab, ‘Fin Kind splelt links unten mit 
finer Blumo. Links oben hingt an elnem Zweig 
cin Tifelchen, worauf das Monogr. und 1513. 
W221 millim, Br, 153, B. 44. 

iervon eine anonyme glelchsoltige Kopte in 
der Originalgrie. Sie unterseheidet sich vom 
Original nur dadureh, dass tm Hintergrand 
zwischen dem Stock dos Spinnrockens und den 
Armen der Atropos und Klotho hindurch nur 
2 Baume statt der zablreicheren des Originals 
erscheinen. 

137) Der trunkone Silen liegt an der Erde 
fechlafen gegen cin Fass gelehnt, umgeben von 
mebreren nackten Knaben, deren einem er die 
reehto Hand auf den Kopf gelegthat, Binanderer 
Knabo, auf dem Fass stohend halt eine bronnende 
Fackel in der Linken und plsst auf Silon herab. 

Monogr. rechts oben auf einer Tafel. Hl. 219 

‘Yon B. 45 wol irrtiimlich 

































den, dass der eine von der wurmstichigen Platte, 
der andere vou der unversehrten gemacht ist, 
Jene spiteren Abdriicke sind melst 2u. schwarz. 
‘= Davon eine sehr schlechte Kopie in der Grote 
des Originals. 

138) Die zwel Matter, auch die Kinderaue genannt. 


Die Altero sitet 
Kind die Brust reiche 
Fuss eines Baumes, 


auf dem Boden, einem 
, dic jingere reekts am 








reitet in der Mitto nach hinten ein Steckenpferd 
tund halt mit der Rechten ein Tafelchen auf der 
‘Achsel, woranf das Monogr, Vorne links eine 
Katze, H. 180 millim, Br. $8. B. 46. 

Kopio von der Originalscito in R. Welgel's 
Holeschnitten berthmter Meister No. 3, Lief. 
Vu. 

199) Phylis, in einem Hof den von thr aufgexiumten 
‘Aristoteles reitend, Links ein Gebaude, aus 
‘lem Olymplas, die Mutter Alexander's des Gro 

so 

















sen, der Szone zuschaut. Mi 


opr, wud 151.5 Links 








unten auf dem Tafelchen, H, 333-millim, 
Br. 239. Von B, 48 falschlich Xantippe und 
Sokrates genannt. 

[40) Drei Hexen sich zum Sabbath vorboreitend, 








ihrend eine vierte schon in der Luft auf einem 
Hock davonreitet. Auf der Ende legen mehrere 
Mistgabeln und Gebeine umber, Rechts ist ein 
Maumstamm, andem dle Jabresz, 1510 steht und 
cin Tafelchen mit dem Monogr. hingt. Clairob- 
eur von drel Platten, 1, 13" 8". Br, 9” 6", 





cine Kople von der Gogenseite, be- 
zoichnet mit Monogromm (No. 196 bel Bartsch) ; 
das Monogramm des Originals und die Zahl 1510) 
‘woggcblicbon. Der Kopist dieses BI, ist wahr- 
scheinlich Lukas Alantec. s. Nagler, Monogr, 
IV. No. 896. 

Auf einer 2weiten originalseltigen Kopte trigt, 
das Tifelchen das Monogr. Direr's sammt der 
Zahl 1510. Dies ist, wie Bartsch richtig be- 

Trrtum des Formschnelders, odor eine 

Diese Kople ist etwas schmaler als 








das Original, 

141) Groppe von sieben Pfordon im Wald, daruntor| 
rol, dle sich betssen und ausschlagen, echts| 
gegen unten ein Tifelchen mit der Aufschrift 
mauwwxa 1534. H. 210 millim, Br. 325. B. 56. 

sglebt BIl., die aber dem oberen Rand die] 

Aufschrift tragen : »Vilerley herliche unnd kunst~ 
licho wolgorissene Prerd, mit allem verstand auf 
mancherley weyss gestelt unnd fUrgebildet, durch 
denn woytberimbten Johan Baldung, 2 nutz 
allen Molern,; Goldtschmiden, 
lund andren der kunstllebend 
brocht, dedglelchen vor nlc auBgangens, Unter| 
dom untern Rand steht: »Getruckt zu Basel, boy 
Christoffel von Sichem Formschnelder, 1575.« 

142) Gruppe von sicben Prerden im Wald. Links 
im Hintergrund ein Mann, rechts ein Hirsch 
Gegen Tinks unten Hegt von einem Affen betastet| 
elne Tafel mit der Aufsehrift: 1 » maLpyNo + 
yncre - 1534, H, 228 millim. Br. 336. B. 57. 

143) Gruppe son secha Pferden im Wald, davon das 
‘orderste stallt. Rechts unten ein Téfelehon mit| 
der Aufschrift: MALDYNG 

1534 
H, 228 millim. Br. 336. B. 58 

144) Brustbild des Markgrafon Christoph von Baden, 
‘beinahe im Profil gesehen, nach rechts gewendet. 
ben links das Monogr. und in der Mitte 1511. 
Unten dic Worte: Cristoferus. Marchio. Baden- 

1H. 6" 7", Br. 37 9", B. 59. 

145) Bildniss Luther's als Augustinerménch, Halb- 
‘Agur nach rechts gewendet. Hr blattert mit der 
Rechten in einem Buch, worsuf sich das Monogr. 
und die Jabreahl 1521 (2) befnden. Ueber sei- 
nem Haupte schwebt der hi. Geist. Von Bartsch 
39 falschl. der bl. Domintkus genannt. 

Das Bi, trigt dic Ueberschrift: Martinus 
Luther ein dyner Jhesu Christ! und ein wides 
uflrichter Christiicher leer. Es ist aus einem 
Drackwork. Auf der Riickseite dos Blattes steht: 

Register. 
Mammon, was das sey 
‘Zwoyerley menschen ete, 
4H. 185 mitiim, Br. 112. 

‘Das BI, soll nach Cranach sein. Auf dem 

Schnittrande des Buches steht: HERMAN. 




























































_Hans Baldung, 








Hiervon eine geringe Kopie von der Origin! 
selte. In Kupferstich mit dem Zeichen de. 
Molstors: es trigt dieselbe Insehrit, welch 
faber unten steht, H. mit der Schrift 5” 4", oboe 
die Sehrivt 5". Br. 2" 11", 

146) Lucretia, sich don Doleh in dic Brust stofent 
‘Halbtigur. Oben zwischen Fruchtgufrlanden thi 
‘auf einem Tifelehen: Lucrecta. Rechts oten tx 
Monogr. 11.4" 9". Br. 3” 3", Pass. 

147) Der seblafende Stallknecht ‘auf dem Botes 
‘ines Stallos ausgestreckt. Hinter ihm ein Pieri, 
rechts eine Hexe, eine Fackel in der Hint 


Rechts unten das Monogr. You Burtt 


fileehlich unter No. 15 dem Hans Brosamer 
zugeschrieben. H. 12” 9", Br, 74". Pass. 1 

148) Brustbild des Johannes’ Rudalphinger, gest2 
rechts gewendet. Er hilt in der linken Hunt eis 
Papler mit der Aufschrift: Joan Ruodalphiseic= 
musteorum decus hac Simetria, Joan. Baldungu: 
Pi, posterttati dicavit 1534. 

Yu belden Selten ein Ast mit oben gee 
‘einander geneigten Blittern. 1, 6” 11" Br. 1" 
6". Pass. 75. 

149) Trustbild des GasperHedion, von vorn, Seine 
Rechte rubt auf einer Brustlehne , worauf cin 
Buch Iegt. Links oben sein Wappen, ru beiies 
Solten eine schmale Bordire. Aus der Chrout 
von Strassburg v. J. 1543, deren Verfasser Heli 
war, Dr. der Theologle und Prediger am Mist 
au Strassburg, H. 6" 6". Br. 4" 10" 

150) TitelbordGre. Unten in einer Sinlenballestt 
der Kalser Maximilian fm Kronungsomat a! 
einem Thronsessel, an dessen linke Seite ds 
Wappen mit einem Doppeladier gelehat ‘s. 
‘Monogr. links am Boden. Dariiber erheben sh 
au beiden Seiten Zierleisten mit Arabesten, au! 
der rechten Seite getragen von einem nackteo 
Knaben, der einen runden Schild ber sich bt. 
Oben eine Querleiste mit einer Arabeske in Ge- 

alt eines Kopfes. Der Titel in der Mitte lute. 

Prima pars operum Joannis Gerson Cancer 
universitatis Parthisfensis theologi ebristianisin 
tus, , H. 239 millim. Br. 167, Auf der Rid- 
scite dieses Blattes ein Pilgor in einer Landscht 
mit einem Wappea in der Linken, einen Ease 
‘und einen Hund zur Seite, von Weehtlin. H.23! 
rilllim, Br. 167. Feblt B. Pass, 81. 

151) Eine Allogorie mit vier altlichen minnliches 
Fignren. Usber dieses Bartsch und Pussiast 
tunbekannte Blatt berichtet J. Heller (Beitrgt 
zur Kunstgeschichte, p. 2). Monogramm rhs 
oben im Eck. Dieses Blatt findet sich in dee 

Die Welsch Gattung.« Gedroctt {2 

fatthlas Schorer, 1513. 4 

































152) Bin Manin, dessen Hinde auf den Tocken ¢- 
‘bunden, wird von einem wilden Manne an eine 
Strick gehalton ; links stebt ein junges Web w" 
der Thiire eines Gebiudes und spricht ru 4 
Gebundenen. Rechts am Himmel Halbmond vo! 
‘Sonne, Monogramm rechts unten an einem Se 
Ha" 3, Br, 3” 36, Feblt B. u, Pass, Ao: 
demselben Bache, wie No. 151. 

158) Eine Schlacht, im Hintorgrund eine Sot 
‘Monogr. rechts unten am Boden. 1. 150 mills 
Br, 140, Ist aus einem Drackwerk in deatsbet 
Sprache, worln von Usberwindang der Pent 
durch Themistokles die Rede. Feblt B. und Piss 

154) Brustbild des Johannes Indagine, Ex trigt eo 











Hans Baldung. 




















Mitze, enon goblimten Rock, in der Linken ein 
Papler und ist nach rechts gowendet; Siulen~ 
artige Umrahmung. Titelblatt 2u dem Werke 
Introduetiones apoteles maticac elogantes, in 
Chyromantiamete. AutoreJoanneIndagine 1522, 
Strassburg bel Joh. Schott. MH. 190 millim, 
Br. 153. Feblt B. und Pass. 

155) Wappen des Joh. Indagine. Den Helmschmuck 





bildet ein armloser birtiger Mann mit Blumen- 





durch zwel Siulen, auf denon oben 2wel Fall- 
himer ruhen. Dariiber steht: Arma Joannis In- 
dagine. H. 230 milli, Br. 150. Fehle B. und 
Pass. 

Dieso Darstellung befindet sich auf der letzten 
Seite des unter No. 154 erwihnten Werkos. 


¢) dem Meister sugeschriebene Stiche 
1) Herkutes und Omp 
‘Obne Monoge. M7" 2", Br. 5” 1". 
Dies von Pass. 5 dem Balduug zugescbriebenc 
Blait, wovon ein Exemplar im Britischen Mu- 
seum, diirfte act sein, 
Nach Wessely im Kupferstichkabinet xu Ber- 
Jin ein radirtes BI. mit demselben Gegenstand, 
2) Der Kaiser der Tirken, von vorne gosehen, sitet 
‘auf dem Thron, den Kopf mit einer boben Mitze 
bedeckt, die Rechte auf seinen Degen gestiitzt. 
Ohne Monogr. So beschreibt Pass, dies Blatt, das 
Jeb nicht gesehen, Er fagt bel, dass Duchesne 

























ing (Voyage e un- 
vollendeto Stich Ks und 
dass er ihn dom Meister von Zwoll (Johann von 


Kéln), oder demjenigen mit dem Monogr. MB 
aogescheicben, Aber der Stil und die Art der 
Ausfibrung seien dem 16, Jabrh. angehirig. 
In der Kupferstichsammlung zu Amsterdam, wo 
sich dieses Unieum befinde, sel es dem Werke 
Diirer’s elnverleibt,, aber entfomo sich ntchts 
desto weniger von der Manter dieses Mcisters in 
dom MaaBo, als es sich derjenigen des Baldung 
Grien nahere. Diese letztere Meinung werde 
‘unterstitet dareh eine Originalzelehnung, fraber 
{in der Sammlung Lawrence, spiter im Besitz des 
Herm Liesching in Stuttgart. Diese Zeichnung, 
slolchfalls Direr zogoscbricben, trage das un 
‘Yorkennbaro Geprige des Baldung’schon Stiles. 

Stich wle Zeichnung sind mir unbekennt. 
Nach Aussage des Herm Liesching ging dic 
Zeichnung in der Folge in den Besite des Mr. 
‘Thibandean tn Parts Gber, mit dessen Sammlung. 
sie ohno Zweifel versteigert wurde. 

3) Die Pietd. Der todte Christus Hegt, in Verkis- 
zung nach links, in der Mitte des Blattes; die 
schmerzgebeugte Mutter blickt thm mit gefalteten 
Hinden in’s Antitz, hinter thr dio hl. Magdalen 
mit. emporgchotenen Armen, links Johanne 
H, 165 millim, Br. 159. Feblt B. und P, 
Diese Komposition hat dic alleruichste Verwan 
sehaft. za B. No, § der Baldung'schen Holt 
schnitte, nur dass sle von der Gegensefte genom- 
men und mit Weglassung der Kreuzstimme und 
ddes Monogrammes gegeben ist. 

R, Weigel aussert sich in seinem Kunstkata- 
tog, No. 14904, Uber dieses hichst merkwiirdige 
Blat, das meines Wisseus nur in der Kupferstich- 































sammlang der Konigin Wittwe in Dresden vor- 
Kommt, wle folgt: 





gearbeltet. Die Platte ist mimlich wie zur 
Schwarzkunst zubereltet, dle Lichter herausge~ 
hoben, so dass es wlederuim den sogenannten 
geschrottenen (i. i. geschnittenen) Blittorn un 
den Clair-obscuren gloicht; scheint dies 
Uberaus Kostbare Blatt Obrigens auch ru sein, 
‘Von grisster Seltenheft und fast einzig.« 

Ueber zwel fernore Stich bemerkt Nagler, 
Monogr. 111. No. 988: 

DES Ast auch oin Blatt mit der Verkiindigung 
Marii vorhanden, wir kinnen abor keine Bo- 
schrelbung geben. 

In demse! 
fm Cabinet 
pie nach Direr's Blatt, welches die En 
Jobannis vorstellt, B. No. 125. Sle ist von der 
Gegenseite und kleiner als das Original. An der 
Stelle von Direr’s Monogramm steht Jones von 
HL B, Griene 












) dem Meistor zugeschricbone Holzsehnitte 


1) Christus am Kreuz mit elnem Donator in einer 
Landschaft. Dieser hilt knieend ein Herz in der 
Rechten, eine Mitzo in der Linkon. Rechts oben 
cine Banderole mit der Inschrift: syasva couva. 


tte in dr alte das Mover. FQ]. 
be 3" 3, Isehwelch on Haldane age 
Ieeittsp 33, Pent, Pace. 63 

2) Beco imo, Chit taht antecht, dle Are 
igotent dn omgsen an den Lelia: 
Sefecnan; Llnksunien dle Wet: Howe hone 
Hector itdonte la, oben le Zl 182, 
Cietcar von evel Pans He 1 Mr 8 
fiefs Das at Blan worth nd 
Saket von th 

Daren sae Kp sha Date. 

4) Sune Daten. In coon Genach sat 
sts at ier Ae vento, waa Kise 
tin unis Waele Bet eles 
Sa‘enem tstat ter Hnken aed. Hecht 
sth en haiches Wall talents, de 
[Satna den Pula olen slats Unten on det 


Bank das Monoge. EQIP M6” 4". Br. a” 


6s. Brulliot, Diet. I No, 2122. 11, und 
Nagler IL. No. 944, 2." Pass, 74. 

Dieses robo Blatt ist aus einer deutschen 
Uebersetzung des goldnen Esels des Lucian in: 
‘Translatzion oder thtschungé des hochgeachten 
Neolal von Wyle —.etlicher bilcher Enee Silvij 
Pogij lorentini. Strassburg bey Job. Bryso 1510, 

Diosolbo etwas verinderto Darstellung in dem 
imlichen Werke, Augspurg durch Haynrich 
Stayner, 1536. H. mit Randleisten 198 millim. 
Br. 145. 

‘Dio Urboberschaft Baldung's ist mehr ale zwel- 
felhatt. 

4) Die Jagd im Lérserwald. In dem Walde ver- 
schiedene Grappen von Jager und Hirschen, 
Ein Bauer fart einen Wagon mit 4 Pferden be- 
spannt gegen dle Mitte, wo sich ein Kavaller be- 
AAndet. Rechts tm Vordergrunde drei Kavallere, 
darunier ein Farst, Avf elnem Helligenstock 

s0* 





























636 


Hans Baldung. 




















mit dem Wappen der Pfalz steht 


B.- und 1543 


wo das Monogr. oben rechts von dem Stock 
im Schatton sich befindet. Das Blatt trigt dio 
Ingehrift: »Wahrhaftige Contrafactur und. Ver- 
zelehnuss dess Neuwen Schlosz und des Hochge- 
wildts im Lirserwald awischen dem Neckar und 
Rheyn in der Pfaltz gelogen.« Dieses umfangreiche, 
aber etwas klelulich gearbeftete Blatt ist, meiner 
Ansicht nach, nicht von Baldung, H.'@" 6", 
Br. 40”, Febit B. Pass. 75. 

5) Dic Eule. Sie sitzt auf einem Todtenkopf in 
‘Mitton eines Sarkophages. Links hinter der 
Kule an elner Mauer die Worte Teh fyreht den 
Tag, H, 328 milllim, Br. 234. Pass 
wabrscheinlich von Baldung. 

6) Wappen des Huchdruckers Peter Schiffer mit 
drei Rosen von einem Ritter und einer Dame ge- 
halten, Dabei zwei Hirten, von denen einer die 
Sackpfelfe blist, eben sich einen Hund und 
zwel Schafe. ‘A 
Wablspruch: Ingen Rechts 
unten das aus H und G zusammengesetzte Mo- 





18 Monogt. 





Es giebt auch Exemplare 






































nnogr. Dieses Blatt findet sich am Ende eines: 


Drockworkes mit dem Titel: Ey: 

woblgegrunds Vislerbuch etc. Gedruckt 2u Strase- 

burg durch Peter Schiffer 1531. 4. Brulliot, 

Dict, 1. No. 2122, TH, H. 8”. Br. 3”. Pass. 80, 
Ob ¢s von Baldung welks teh nicht, da es mir 

nicht 20 Gesiche gekommen. 
itelbordire aus dem Lexikon des Amb: 
Calepinus, gedruckt bei Job. Schott, St 
1537 in fol. Teb kenne das Blatt n 
10", Br. 5” GM. Pass. 82. 

5) Allegorie auf die Macht des Todes. 
‘le. Adresse : Impressum per Fratrem Nicolau 
‘Kotbez, Plekanum in Durlach, Ist mir unbekannt. 
9" 8", Br. 9” 10". Pa 

9) Guitholmus Rainaldi. "Dieser Karthiuser 
‘auf einem Stuhl, indem er die Flsse auf seit 
Kardinalshut gestellt hat und ein offenes Buch 
‘auf seinen Knieen halt. Das Blatt ndet sich 
in dem Werke: Statuta nova ordinis Cartuslensis 
In tribus partibus ete, Impensts domus montis 
Joh. Bapt. prope Friburgum 1510. (s. Ebert 
S101.) M8” 7". Br. A" 1", Pass, 84. 

10) Die Trinitat, Gott Vater sitet unter einer Wal- 
‘bung nach vorne gekebrt, den Lefchnam seines| 
Sohnes auf dem Schoo. Links ges 
‘schwebt die Tanbe des hl, Geistes. 
lim, Br. 67. Fehlt B. und Pass, Ist sehr wahr- 
schetnlich von Baldang. 

11) Anatomische weibliche Figur obne Kopf mit 
gedffneter Brust- und Baucbhohle, auf einem 
Brasbewachsenen Feliblock sitzend. Die bloB 
Hegenden Organe sind theils mit lateinisehen 
thells mit deutschen Namen bezoichnet, 1H. 10” 
6", Br. 6" 9". Feblt B. und Pass. 

Dieser etwas derbe Schnitt kinnte von Baldung,, 
méglicherweise aber auch von Wech lin her~ 
rire, 





us 






































nacktes Weib, mit einem Girtel um 
, davor ein Schloss, Sio nimmt Geld 
‘yon einem alten und einem jingeren Mann, die 
ihr links und rechts zur Seite stehen, Dardber 

+ drei Bandrollen mit Inschriften: 
4) Gelt und gute gnung wil ich dir geben 

















Ist 


einem Paplerstreifen der| 








bb) Bs lft kain sloss fr frauwen lst u. 5. . 

6} fe diag in lta’ roe alent dance 
H, 480 wnillim, Br, 330. Fehlt B. 

‘Schon Pass. IIT. p. 211, No. 262, obgleich ex 
ct noch unter den Nachtrigen 2u Direr auf 
fst genelgt, dies Blatt Baldung zuzuerkennen. 

‘Von Gottfr. Kinkel ging der Redaktion mch- 
stehende Notlz zu: ȴUr eine Arbeit Baldungs 
halte teh folgenden Holzschnitt: Hercales Ger- 
manteus, Uebersehrift des Bl; Unterschr. laten. 
Verso, Luther, noch in dor Kutte, an der rec 
ten Hifte cine herabhingende’ Léwenhsxt, 
schwingt eine Stachelkeule und greift die Sche- 
Deas Mle ie Pa lee 
‘an welchem der Papst mit krampfiex 
Fingern baumelt. Mit der Hnken Hand packt et 
den Hoogstraten an der Kehle; auf dem Boden 
vor thm zappeln Aristoteles, Occam, 8. Thoms 
und Scotus, vielleicht auch’ Seneca (sebr unge- 
wisse Lesung), Alle Personen sind mit Namen 
dezelchnet. Fol, Herrlich gezetchnetes und ge 
fschnittenes Bl., in elne Handschrift von Stumps 
Chronik auf der ZOrich er Stadtbibliotbek en- 
sgoklebt. Dies Exemplar (ielleicht Unieam!) 
ist theilwels alt bemalt, Dass Luther noch die 
Kutte trigt, beweist, dass das Bl. in die ersten 
Jabre nach den Thesen fillt, wo von den grofen 
Kinstlern der Zeit wol nur Baldung schon so eat 
schieden und so kihn zu thm bfelt, und die S- 
cherhelt, womit die Vorzeichnung u. der Sebnitt 
nor die Hanptmassen gaben und viel Licht axf 
dem Block frei lassen, bezeichnet Baldung’s 
‘role Manier.« 

















¢) Nach ihm photographirt, lithographirt, in Holz 
geschnitten und gestochen : 


1) Der ‘Tod cine Fran kissond; mit Monogr. Ge- 
‘milde in der Kunstsammlung zu Basel. 
2) Der Tod, eine Frau kissend; mit dem Daten 
1517. Gemilde in der Kunstsammlung ro Base 
Diese beiden Bilder in Originalgri8e photog 
phirt von Braun in Dornach. 
3) Enthauptung Johannis, Feder, Wolss gobibt su! 
braunem Grund. H.Schwemminger lith. 11” 
a, Be, 7" 9 












der Sammlung des Ercherzogs 


Feder. Mit Monogr, und 
phot. H. 13", Br. 93". 
Albrecht-Gale 
5) Kopf eines alton Mannes mit zorzausten Iara 
verstirtem Gesichtsausdruck, Saturn. 1516 
Koble und Krelde. H. Schwemmlnger lit. 
H12" 5", Br, 9” 6", 

Lith. Kopleen der Sammlung des Erabertog, 
Karl. 

Die letzten drei bilden die Nummere 
50—52 in R. Weigel’s: die Werke der Mars 
Shron Handzetchnungen. 

6) Derselbe Kopf, photogr. von Braun, 

7) Fortuna, auf Kugeln mit Kricken, 
‘Albertina, phot. von Braun. 

'8) Droi nacklo Hexen, Handz. ebenda, phot. we 
Dems. 

9) Ml, Elisabeth von Thiringen mit 5 Frauen spin- 

72, No, 33. Lief, VI in B. Wei= 

gel's:-Holzschnitte beribmter Melster. 

10) Die Matter, oder dio Kinderauo, B. 46. itt 








Hands, det 





Hans Baldung _———— 


Joan Joseph Balochou. 637 














11) Christophori Badensis Familla, Miero. Holzach 
del, Mart. Weis sculps. Argent. Nach dem 
Bilde {m Museum zu Karlsruhe (s. No. 22), Das 
BI. gibt in lateinischen Unterschriften dle Namen 
der 17 dargestellten Personen an. Ohne dle 
Schriftrinder 18 millim. b., 585 millim. br 
Rin Exemplar dos selten vorkommenden Bl 
Andet sich in der Sammlung des Polytechnikum's 
mm Zirteh. — Gottfr, Kinkel. 

s.Sandrart, Teutscho Akademie, Namberg 
1675. Il. p. 219. — Bartsch, P. Gr. VII. 
p. 301. — Passavant, P, Gr. ill. p. 318. — 
R. Weigel's Kunstkatalog, passim. — Nagler, 
Monogrammisten, IIT, No. 944, 945 und 988. 
— Waagen, Kunst und Kinstler in Deutsch- 
land, T'und 11, — J, Heller, Beltrige zur 

|. 82, — A. Woltmann, 

Zeitschrift fir bildende Kunst, 1866. p. 257— 

62 und 28387, 1873, 11. Heft, — M. Thau- 

sing, Jahrb. fOr Kunstwissenschaft. 11. Heft 3. 

— Die Kataloge mebrerer Galerien. — Die 

sonstige Literatur im Texte. 





























©, Eisenmann. 

Baldus. Edouard Baldus, Maler und Pho- 
tograph, gob. 1820 in Paris. In den P: 
ise Bilder von 
ihm ausgestellt. Seit liingerer Zeit beschiftigt 
ersich nur noch mit photographischen Publika- 
tionen ; 1852 erschienen: Les principaux monu- 
ments historiques du midi de ta France, seit 
1874: Palais du Louvre et des Tuileries, Motifs 
de décoration intériouro, reproduits par les pro- 
cfdés d'héliogravure, de E. Baldus. 

«. Bellier, Dict. 














Balechou. Jean Joseph Balechon, franz. 
Kupferstecher, geb. 2u Arles 17. Juli 1719, 
Schtiler des Potschaftstechers Michel in Avignon, 
vervollkommnete sich bet B. Lépicié in Paris, 
wo seine Arbeiten thn bald bekannt und beliebt 
machten. An eine dersclben, den Stich nach 
Rigand’s Portrit August's Tif. von Sachsen 
kntipfte sich ein schlimmer Rechtshandel. B, 
hatte sich verpfiichtet, dic Platte 'abzuliefern, 
ohne einen Abdruck davon zu behalten, lies 
Jedoch einige Abdriicke vor der Schrift abzichen 
tnd beging sogar die Unredlichkeit, einen davon 
au verkaufen. Der siichsische Gesandte, von. 
diesem Wortbruch in Kenntniss gesetzt,” ver- 
Klagte den Kupferstecher ; dic in soinen Mappen 
vorgefundenen Abdrlicke wurden vernichtet und 
die Akademie der bildenden Ktinsto strich sei- 
nen Namen aus der Liste ihrer Mitglieder. Er 
tusste Paris verlassen und begab sich nach 
Avignon, wo or am 18. Aug. 1764 starb, 

B. gehiirt 2u den cleganten franzisischen Ku- 
pferstechern des 18. Jabrh., dio sich vornohm- 
lich durch die effektvolle Wiedergabe der stoft- 
lichen Dinge auszeichnen. Es lag ihm mehr da- 
tan, die Bravour seiner Hand zu zeigen und sei- 
nen Stichen einen schimmernden Glanz zu ver- 























leihen, als die geistige Eigentiimlichkeit des 
Vorbildes getrou wicderaugeben Bei aller! 
Sehiinheit haben seine Bil. durch die tibertrie- 


bene Glitte und Brillanz.der Behandlung etwas 
Hartes und Kaltes, und entbehren der Natur- 
wahrheit, besonders im Nackten der Figuren, 
das moist ein cigenttimlich metallenes Ansehen 
hat. Balechou's Meisterwerk ist der Sturm 
nach J. Vernet, ein harmonisches BI. von kritfti- 
gem Farbenton und in der Art, wie Durch- 
sichtigkeit und Bewegung des Wassers ausge- 
driickt sind, ein untibertroffenes Muster. 
Bildniss des Kanstlers: 
Brustb., 3/¢ rechts, Oval, Gest. von L. J. Cathe= 


Mn, ‘Nach dem Pastell von J. Arnavon, Fol. 
1. Vor der Schrift. 








‘Von ihm gestochen : 

1) triste und Nkodemus. Nach N, Vienghels, 
qu. Fol, 

1. Im Unterrande die Kinstlernamen, der 

Titel, Krklirng des Gegenstandos (lat 

‘und franz.) und: A Paris chez lL. Sn- 








rague. 
TL, A Paris chez Jeaurat, 

2) Der’ bi, Aignan hellt den Agrippinus. Nach 
einem slternen Relefvon J, A-Metesonnter. 
Fol. 

3) Der bi, Phitippus Neri, auf Wolken vor einem 
‘Madonnienbilde knieond, Nach K. Jeaurat, 
ki Fol, 

4) Sainte Geneuldve, Patrone de Paris, im Vorder- 
‘grande einer Landschaft unter einem Baum 
sitzend und in einem Bucke lesend, hitet Zle- 
gen und Schafo; rechts in der Luft 2wel Chern- 
dim. Nach C. Vanloo. gr. Fol. 

1. Vor der Schrift. Die Bandschleife um den 
Hals der Heiligen hat in der Mitte einen 
Lichtreflex von etwa 10 Centimeter; die 
franzbs. Auktionskataloge bezelchnon daher 
das Colifer blane als das Merkmal des er- 
sten Plattenzustandes. Die Rinder sind 
rand und mit Probirangon dos Stichale 
nach jedem frischen Anschliff bedeckt, 

Simon, Paris, 1862 .... 155 fr. 

‘Yor der Schrift, aber die Stichelprobirun- 

sen sind ansgeléseht, und der obere reehte 

‘gerade gemacht, 1817. Rigal, 

150 fr. 

Pals, 1844 

Noch vor der Schrift, 

Kronwappen. 

Die helle Stelle auf der Halsbandschletfe 

‘st mit feinen Strichen zugedeckt.. Im 

terrande links und rechts unter dem Ein- 

fassungsstrich die Namon der Kistler; 
in der Mitta das kénigich franz. Wappen, 
tund zu belden Seiten desselben der Titel, 
die Dedikation des Stechers an den Kénig 
tund die Angabe der Sammlung, wo das 

Originalgemilde sich befindet, Die Sebrite 

{st auf welssem Grund, 

Der Saum dos Untergewandes der Helligen 

‘st vorbreitert. Dio Schrift im Unterrande 

{st mit Querstrichen durchzogen, also auf 

schattirtem Grund, und ganz unten rechts: 

‘chez Vauteur au bout de la rie portall 

mayanen a Avignon. 

Moilerne Abdriicke, unten links mit folgen- 

der Adresse: Impr. Lamourenx r. 8. Jean 

ilo Beauvats, 12, 4 Paris, 

















VW. 





v. 








VL 


638 


Jean Joseph Balechou. 








‘Yon Ill, 1V und V existiren Abricke, 
auf welehen das Wappen oder Wappen und 
Schrift mit einem Paplerstrelfen zugelegt 
warde, um;ihnen den Anschein von Ab- 
Aticken vor’ aller Schrift zu geben. Ab- 
zesehen davon, dass diese verfalschten Ab- 
uleke bet weitem nfeht die Brillanz und 
Afe harmontsche Wirkung der echten Exem- 
plare haben, sind sie lefcht an dem Ein 
druck des Schriftendeekers im Rande 2a 
‘erkennen. 





5~8) Die Elemento: L'Air, L'Eau, La Terre, Le 


9-12) Wissonschafte 





13) 


Feu, dargestellt in galanten Genrebildern mit 

Feuren in der franz. Modetracht des 18. Jabrh. 

ch Canoau (fast unbekannter Miniaturma: 

ter). Folge von 4 BIl.; auf Jedem im Unterrande 
lo KOnstlernamen, Titel, sechs franz. Verse 

und a Paris chez Charpentier. qu. 4. 

Logica, Moralis, Metaphy- 

‘sca, Phystea, versinnbildlicht durch vier welb- 

liche Figuren. Folge von 4 Bll.; auf Jedem 

{im Unterrande: Auec Priuilege du Roy .... J 

Balechou sculpt, 

12a) Dio Tageszeiten. Galante Gonrebilder. 

Nech Jeaurat, 4 Bll. anf jodem im Unter- 

rande Kinstlernamen, Titel u. 6 franz. Verse. 

qu. 4, In Berlin.) 

stone vengée. Nach Pil. Lauri. gr. qu. Fol. 

1, Die Platte unvollendet und angeit 
im Vordergrunde sind das Wasser und 
le Bauern mit dom Grabstichel bearbei- 
tet, Im Unterrande zalreiche Grabstichel- 
probirangen. 

TL, Die Platte fst von J. L. Cathelin beendigt. 
Im Unterrande die Kinstlernamen, der 
‘Titel und die Dedikation an Louis Berton 
os Balbes, Due de Crillon, 2u belden Set- 
ten des Wappens. 




















14) August I1,, Kurfarst von Sachson, als Kur- 





‘pring, wibrend seines Aufenthaltos 2u Paris im 
J. 4715, ganze Figur, im Harnisch und Herme-| 
Vinmantel, begleltet von einem Negerknaben, 
der seinen Helm trigt. Mach H. Rigaud, Titel 
kapfer fir don ersten Theil des Dresdoner Ga- 
lerleworkes (Drosio, 1753). Fol. max. 

1. Vor aller Schrift, Man kennt von diesem 
Plattenzustande nur drel Exemplare eins 
in der Sammlung zu Paris, das 1807 aus 
der Sammlung Daudet fir’ 1200 Fr. an- 
gekanft worde; das 2weite in der Samm- 
Tung zu Dresden, und das dritte in der 
Sammlung des Erzhorzogs Karl in Wien. 
Duchesne, in der Descriptipg des Estampes 
coxposées dans la Galerlo de la Bibliotheque 
Tmpériale (1855), {rrt sieh, wenn er den 
{Im Parlser Kupferstichkabinet befndlichen 
Abdrack far den elnzigen onversehrten in 
seiner Art erklirt, dirfte aber in Betracht 
der oben erwihnten Umstinde Recht ha- 
ben mit der Bemerkung, dass die angeb- 
Mehen Abdriicke vor der Schrift, die im 
Handel vorkommen, _rueammengestilckt 
oder unecht sind, "Das Exemplar des 
Dresdener (aleriewerks in Paris enthilt 
einen Abdruck von der bloss im Umriss 
anradirten Platte, 

TY, Mit der Schrift, Unter dem Einfassung: 
strich links~ Peint par Hiseinthe Rigauc 
rechts: Gravé par J. J. Balechou natif 
A Arlos ot présenté & VAcadémle Royale de 














15) Anu 





Peinture et Sculpture pour son agrénent 
Paris. Im Unterrande Name und Tite 
des Dargesteliten, Sebr selten; es wllen 
hur fiinf Abdrieke dieses Zustandes exi- 








stiren, 
Durand, Paris, 1921... . 272 F 
Debols,” ibid.” 1944.11. 122» 





IIL, Mit obiger Schrift ; aber inter dom X 
men des Malers ist hinzugekommen : C¥ 
de Ordre deS. Michel (Chevaller de Torire 
do Saint Michel), und am Ende der 
don Stocher beziglichen Inschrift iest max 
das Datum 1750. 

TV. Von A. Zingg retuschirt, nach Heineken 
Angabe. Joubert macht dagegen dl, i 
mir scheint, 
dung: es tei nicht wahrsehelnlich 
eine mit solcher Kraft und Bravour ge 
schnittene Platte, die nicht in den Haniel 
Belangte, sondern bloss als Titelkupfer 
eines ausschliesslich 2u firstlichen Ge 
schenken bestimmten Prachtwerkes dient, 
slch s0 bald und so stark abnutzte, un 
einen Aufstich nithig 2u machen. 

Charlotte Gauthier de Loiseroile, Ma- 

‘dame Avod, Gattin des Malers, Brustb.. 3 links. 

Nach J. A.’Aved. Oval auf einem Sockel mit 

Inschrift. Fol, 


























16) Aved, Schwester der Vorigen, sttzt auf einen: 


‘Stobl und spinne vom Rocken eines Spinnrades, 
{das sic auf ihrem SchooSe hat, Halbe Figur. 
Nach J. A. Aved. Viereck. Fol. 
I. Vor der Schrift, 
TI. Unten auf einer Tafel vier franzis, Verte 
und dfe Kanstlemamen, 





17) Heinrich von Brihl, Refchsgraf 0. Premierni- 


nister des Kurfirsten August II. von Sachsen, 
fan einem Tische stehend, von dem er Papire 
authebt, Kniestick, Nach L, Silvestre se 
1750. ‘Titelkupfer ‘flix den zwelten Theil des 
Dedhschen Gaerowerkes (Dresden, 175). 

1, Vor der Schrift, sbor mit dem Wappen in 
Unterrande, wo noth manchorlel Nadelpr- 
birungen zu sehen sind, In dem Sehmed 
iiber dem Wappenschilde befinden sich 
Arel duschbrochene Visithelme mit Hela~ 
Kleinodien ohne Untersatz von Kronen, det 
mnittelsto Helm von vorn,, die belden a» 
dorn von der Seite geschen. 

M1. Mit der Schrift, Im Unterrande, unter 
dem Einfassungestrich Links und’ recite 
dio Namen des Malers und des Stecher, 
inter dem letzteren das Datum 173); 
weiter unten Name und Titel des Abget- 
dleten zu belden Seiten des Wappens, 38 
welchem Verinderangen gemacht snd 
der Schildschmuck besteht sus siordureh- 
brockenen Visithelmen mit Kronen un! 
Helmketnoten, alle vier von som e 

TIL. Der Kopf des Ministers ist von Tar die 
ginzlich umgeindert, Der ernste Ausérod 
{st m einem sissen Laicheln govorde, 
‘und die vorher bis an den Kinnbacken bia~ 
abgehende Perriicke rofeht nur bis an 
Obr. An dem Wappen wurde abermls 
geindert: inter den als Wappenbalter 
dienenden Liwen stnd anf Jeder Sete reel 
Fahnen hinzugekommen. 

















Joan Joseph Balechou. 


639 











Es gibt auch gefilschte Abdriicke vor 

aller Schr. 

TY. Mit rugelegter Sehrift. 

V. Neuere Absriicke, 

18) Marie Anne, Herzogin von Chiteauroux, unter 
dem Sinnbilde: La Foree, sitzend dargestellt; 
sie hilt in der Rechten eine Brandfackel, in det 
Linken ein Schveert, und hat neben sich an einer 
Seite eine xerbrochene Siule, an dor ander 
einen Liwen. Nach J. M. Nattier. Kniestick 
{in einem Achteck. ‘A Paris, chez L. Siirugue, 
qu. Fol. 

19) Charles Coypel, franz. Maler, halbe Figur, bei 
nabe von vorn gesehen, belile Arme auf einen 
Tisch gestitzt, halt in der Linken seinen 
Zeichnenstift. "Nach ihm selbst. Oval auf 
einem Sockel mit Inschrift. Fol. 

1, Yor aller Schrift. In einer viereckigen 
fensterihnlichen Einfassung. 

I. Mit der Schrift, In einem Oval; unter 
demselben, in kleiner Schrift, links: Ps 
par Ini méine., rechts: Gravé par Balechou 
Eleve de ME. Lepicier. Auf dem Sockel in 
‘erdBerer Sehrift: Charles Coypel De 'Aca- 
demie Royale de Peinture et Sculpture. 

{IIL Mit der Adr. von Joullain, Bartsch.] 
[IV- Mit der Adr. von Buldet. In Berlin.) 

20) Prosper Jolyot de Ordbillon, in seinem Arbelts- 
zimmer stehend, mit Pelzrock und Perrlicke, 

den linken Arm auf die Rickenichne eines 
Sessels gestiitzt, und die rechte Hand ausge- 
streckt, Im schattirten Unterrande links: Peint 
par Aved ... en 1746; rechts: Gravé par Bale- 
‘chou en 1751; femer Name und Titel des Dar- 
gestellten, Genannt der groBe Crebillon. gr. Fol. 
Derselbe, Brustb., fast von vorn geschen. 

‘Nach Dems, Oval mit Kartusche, Namen w. Titel 
des Abgebildeton. Unter dem Einfassungsstrich 
die Kiinstlernamen, Titelkupfer fiir eine Aus~ 
gabe der simmtlichen Werke Crébilion’s. 4 

22) Louts de Balbo de Berton Crillon, 3), recht 
Nach A. van Dyck. Oval mit Wappen’ und In- 
sehrift: Le Brave Crillon. 8, 

23) Jaques de Forbin de Janson, Erzbischof von 
Arles. Nach Phil. Sauvan, 1735. kl. Fol, 
Lebl. 83. 

24) Pierre Joseph Laurent de Gaillard, Baron von 
TLongjumean. franzis. Kunstdiletant, Brustbild 
fast von vorn gesehen, natizliches Haar und of- 
fener Hemdkragen. Nach Vanloo. Oval 
einem Sockel mit Namen, Titel und Way 
ganz. unten links und rechts die Kiinstlernamen. 
Fol. 

25) Jaques Gabriel Grillo, Doktor der Theologie, an 
einem Tische sitzend, stdtzt den rechten Arm 
anf ola Buch und hilt mit der linken Hand ein 
anderes offenes Buch. Nach J. Autrean. Vier- 
eck. gr. Fol. 

Vor der Schrift. Die Rinder sind mit ho- 
rizontalen Querstrichen schattirt. 

IL. Zwischen den Querstrichen am Rando sind 
kleine Striche eingestreut, und im Unter- 
rande Iiest man die Namen des Dargestell- 
ten, des Malers und Stechers. 

2G) Jean de Jnilienne, berdhmter franzis. Kunst- 
freund, halbe Figur, an einem Fenster sitzend, 
ale mit belden Minden das Portrat des Malers 
Wattean, Nach Fr. de Troy. Gravé en 1752 
gr. Fol. 

















21) 



































1, Vor aller Schrift, vor der verkleinerten 
Porriicke und vor der schattirten Sockel- 
tafel. Erwahnt im Auktionskatalog Ger- 
vaise, Paris, 1860 ..... 125 Fr. 





io Troy. 

rechle: Gravépar J. J. Balecko 

‘Das PortrSt der Aladame de 

ches lo Blanc, 55, erwihnt, exist 
eke 


27) Henti de Thomas, Marquis de Lagarde, Brastb., 
Yq inks, im Harnisch. Nach L. Re Vialy. Oval 
mit Umsehrift; anf einem Sockel vier franz, 
Verso und die Kiinstlernam: 

28) Alexandre Jean Joseph de Lapopelinitre, franz. 
Finanzier, halbe Figur, sitzt an einem’ Tisch, 
suf den ot sich mit belden Armen aufstitzt, und 
halt in der rochten Hand ofne Blume. Nach L. 
‘Vigée. Unten auf dem Sockel vier franz. Verse 
und daneben links und rechts die Kiinstlerna- 
men; ausserdem keine Insehrift. gr. Fol. 

29) Bertrand Claude Tachereau de Linyéros, Beicht- 
vater des KGnigs, an einem Fenster mit Vorhang, 
deide Hinde zum Gebet gefaltet und auf ein 
alt gestitzt, Halbfigur. Nach J. A. Aved. 
Vor dem Fenster, links auf einem Blatt Papier, 
die Kiinstlernamen, und unter dem Fenster, aut 
einer Tafel, Name und Titel des Dargesteliten. 
ar. Fol, 

30) Louis “Francois Néel de Christot , Bischof von 
Séez, halbe Figur, von vorn gesehen, halt mit 
der Rechten seine Kappe. Nach J. A. Aved. 
Oval, Darunter die Namen der Kistler und des 
Abgebildeten. nebst Titel und Wappen. Fol. 
341 Mil, 2u 21. 

31) — Derselbe, nach demsetben Originalge~ 

de, aber in. griBerer Dimension, Oval. Fol. 

468 Mill, 20 340, 

32) Madame Louise Et 



























sabeth de France, Terzogin 

‘yon Parma, unter dem Sinnbiide: La Terre, 1m 
Vordergrande einer Landsehaft sitzend darg 
gestelit, stiitzt den linken Arm auf einen Globus 
‘und legt die rechte Hand auf einen Haufen Bla- 
men und Friichte. Nach J. M. Nattier, qu. 
Fol. 

1. Vor aller Schrift. 

II, Im Untorrande, unter dem Einfassungs- 
strich links: J. M. Nattler pinxit 1750; 
reehts: Balechou ceulp.; in der Mitte 
Name, Titel, vier franz, Verse und Ver- 
egeradresse : a Paris chez Jouli 

‘Aus einer Folge der vier Elemente, wo 
le roi andern Elemente ebenfalls durch 
franz. Prinzessinnen dargestellt sind. 

38) Charles Porée, Jesuit, Brustb., 3/, rechts, Nach 
Neilson. Oval mit Umscbrift; daranter die 
Kinstlernamen und im Unterrande zwei latein, 
Zeiten, Kl. Fol. 

I. Se vend a Paris chez lo Gravonr, chez 
Bally le pire Relieur. 

II, Se vend a Paris chez le Graveur, chez 
Bally le pote .... ot cher Cars. 

Die Platte existirt noch. 

34) Réng Antoine Ferchanlt de Réaumur, Brostb., 
3), links. Oval auf einem Sockel mit Name und 
Titel. Ohne Kinstlarnamen. kl, Fol. 

35) Christophe Paul, Sire de Robfen, Parlaments- 
prisident, halbe Figur, beinahe von vorn gese~ 
hen, Allongenperricke und Hermeliamantel, 
Nach Huguet, Im Unterrande dio Kinstler- 



































Jean Josoph Balechou. 














, Name, Titel und Wappen des Darg: 

, nebst TUnf franz. Versen. Fol. 

26) Charles Rollin, Rektor der pariser Universitit, 
‘im Lehnstobl an einem Tische sitzend, in dor 
Rechten eine Sehreibfeder haltend, dle Linke 
auf den Tisch gelegt. C. Coy pel pinxit, seulp- 
sit 14 septembre 1741. gr. Fol 

I, Vor aller Schrift; die Rander stnd_noch 

welss, eben so die Titel auf dem Rocken 

der Finbinde der 2wel anf dem Tisch sto- 

hhenden Folfanten. Im Unterrande vieler- 
lel Stichelprobirungen. 

Mit der Schrift. Die Rander sind mit ho- 

Hizontalen Strichen schattirt; tm Unter- 

~ tande Name und Titel des Dargestellten 
(lat.); darunter die Kiinstlemna 
or Adresse se vend A Paris cher N. B, 
do Poilly .... ot choz L.. Surugue. 
IIL, Mit dieser Adresse, 
IV, Se vend a Paris chez Desnos . 
Die Platte existirt noch. 
7) Jean Frangols de Salvador, Seminarvorstehe 
Ibe Figur, hilt in der Linken seine Kappe uni 
in der Rechten ein Kreuz und einen Rosenkran7. 

Nach Ph, Sauvan, Oval mit Umschrift und 

unter eine Kartusche mit vler franz. Versen. 
Im welssen Unterrande links und rechts die 
Kinstlernamen. Fol. 

38) Don Philipp, Infant von Spanten, halbe Figur, 
‘fy links, Nach L. R. Vialy. Oval anf einent 

jckel mit Wappen, Nameninschrift und Dedi- 

kation an die Konigin, Fol, 
Die Platte existirt noch. 
T. Mit der Adresse von Jonllain anf zwei 
Zellen, 
II, Mit der Adr, von Buldet anf einer Zetle, 

19) Ungonannter Bischof, stehend an einem Tischo, 

anf den or die rechte Hand legt, wihrend er mit 
der Linken ein Papier hilt. Kniestiick. Der mit 
senkrechton Strichen schattirte Unterrand hat 

der Mitte ein welsses Rund, vermutlich fir 
ein Wappen bestimmt, gr, Fol.” Anonymes Bl. ; 
wwenigstens sah ich davon nur elnen Abdruck 
obne alle Schrift 

40) Ein anderer ungenannter Bischof, Brastb., 3, 
rechts, hilt in der linken Hand seine Kappe, 
und steht an einem Fenster m{t Vorhang, Nach 
3. A. Aved (oder Frangols De Troy?). Unter 
‘dom Fenster, am Sockel, ein bischéfiches Wap- 
pen obne Wabrzoichen. Unter dem Rinfassungs- 
strich rechts: J. Balechou Arelat, seulpsit. Aus 
serdom bemerkt man noch Stichelprobirungen, 
aber keine sonstige Schrift. gr. Fol. 

41) Francois Marle Arouet de Voltaire, Brustb., 
‘/q inks, in einem Oval, das ein gefUgelter Gi 

fus halt, Nach J. M. Liotard. Unten auf einer 

‘Tafel: Post Genitis ....... Carus amiets, Unter 

dom Einfassungsstrich links: J.M. Loitard (an- 

tt Liotard) dali. rechts: J. Balechou sculp. 

Nach der Angabe eines Auktionskatalogs sollen 
Ale Kanstiernamen I. radirt, IT. gestochen sein. 8. 

42) Derselbe, halbe Figur, 8/4 links, halt in der| 
Rechten ein aufgosehlagenes Buch, Nach Q. de 
La Tour, 1736, ImUntorrande: Omnis Aristip- 
pum... ot res. 8. 

43) Wilhelm TV,, Statthalter von Holland, als Prinz 
‘von Oranten, ‘halbe Figur, 8/g links, in Harniseh. 
Nach J. A. Aved. Oval mit franz, Umschrift, 
auf einem Sockel mit Wappen und hollandischet 








0. 








1763. 







































































heft, Fol. 


[434) Fabric, Serbellont, Erzbischof u. apostolischer 
funtius in Polen. ‘(Ohne Namen des Malers.) 
gr. Fol. Rud. Welgel, K.-Cat. 23983. 

44) Sicben Portrita fir'die Sammlung Odieavre 

gr. 8. 
'4) Ch, J. Colbert, Rrzbischot von Montpellier, 
Nach J. Raoux. 
1) Louts, Dauphin von Frankreich. NachJ. 1. 
Tocqué. 
0) Fr. E. de Mézeray, Historiker. Nach A. 
Pailict, 
4) Jean Lonis Petit, Chirurg. Nach L. Vigée 
e) Marie de Rohan,” Nach Louis Ferdinand. 
f) Jean Soanes, Rrabischof von Sénés. 
J.Raoux. 
15) Jean Varin, MUntgraveur. Nach Cb. Le- 
febvr 
I. Vor dor Schrift, 
II. Mit der Adresse von Odiouvre, 
IIT. Mit der geldsehten Adresse, 
45, 46) 2 Bil, La Nalssance, Eine Mutter mit threm 
iugling. — L'Enfance, Ein gelstlicher Lebrer 
mit 2wel Ziglingen. Seltenstiicke. Nach Dandré 
Bardon, Im Unterrande Kinstlernamen, Titel, 
vier franz. Verse und A Paris chez Léplcié.- 
et chez L. Surugue. Fol, 

47, 48) 2 BU, Le Mari Jaloux; — L'Opératear Rar 
Die Consultation, Seltensticke nach E. Jeau- 
rat. Balechou seulp. 1743. Im Unterrande 
Kiinstlemamen, Titel, acht, resp. zebn franz 
Verse und A Paris chez Lépielé ... et cher L 
Surugue, Fol. 

49, 50) 2 Bil. La Couturiare. Die Niherin ond die 
Daine im Corset. Nach E, Jeaurat, Balechou 
seulp. 1749. — La Servante congédiée, Die ent- 
lassene Dicnerin, Jeaurat pinxlt 1748. Se 
tenstiicke, Im Unterrando Kinstlernamen, Til, 
vier franz, Verse, A Paris chés Jeaurat und. 



























Surugue. Fol. 
Nach EB. Jeaurat, Im Unterrande 
‘amen, Titel, vier franzis, Verse unl 





A Paris chés Jeaurat. Fol. 
Es giebt auch Abdrdcke mit der Adresse we 
Lepleter u, Surugue. 

52) Les Délices de 'Enfance. Frau mit rvei Kin- 
dorn in franzdstrt-chineslscher Tracht. Nach 
Boucher. Im Unterrande Kanstlernamen, Ti 
tel, vier franz, Verse und: A Paris chés Audra. 
4, Fol. 

53) Der Gewittersturm, Seekdste bel strmisch 
‘Wetter mit strandendem Schiff und elnschlagen- 
dom Blitz. Nach J. Vernet. gr, qu. Fol. Me- 
sterwerk des Stechers. 

T, Vor aller Schrift, der Unterrand mit Pro- 
birungen des frisch angescbliffenen Stichels 
Dedeckt. An dem Triumphbogen im Mi 
telgrunde links ist das Gowilbe mit ei- 
fachen Strichlagon schattirt, In det Behe 
rechts, bei der Gruppe der zwei Minne, 
die eine obnmichtige Frau aus dem Was- 
ser gerettet, und bei der Frau, die knicend 
le Hinde ringt, haben dle Felsensticke 
‘und Terrainstrecken einfache oder finge- 
krouzte Strichlagen. In der Luft, ingle 
cher Hoho mit der Laterne des Leacht- 
thorme, Inks, sind Kleine mit Kreo 
‘schraffirongen’ leicht scbattirte Walken. 
Sehr selten. Das pariser Kabinet best 
von diesem Plattenzustande ein iJ. 1819 
fir 167 Fr. angekauftes Exempla, deser 











Jean Joseph Balochou. 


641 








IV, Hinter dem Namen des Stechers, am Ende} 


54) Die Windatille 
‘im Mittelgrunde ein 
dergrande sechs Figuren, dar 
Nach J. V. 
hergehende und Seitenstiick dazu. 


Mey 


Rickseite mit einem Abzug des dritten 
Plattenzustandes bedruckt ist, 
Debols, Paris, 1844 295 Fr. 
Tl. Wie oben, aber mit der Schrift, Unter 
dem Einfassungsstrich links und rechts die 
Namen der Kinstler; im Unterrande, in 
der Mitte, das Wappen des Herzogs ‘ton, 
Chaulnes, und zu belden Setten die Dedi- 
Kation es Stechers an denselben: darun- 
ter der Name des Marseiller Kaufmann; 
<dessen Sammlung das Originalgemilde ent- 
hielt. In der vierten Zeile der Dedikation 
steht compagine statt compagnie. Die 
Schrift ist auf weissem Grund, Die Ab- 
driicke dieses Plattenzustandes sind, nach 
meinem Dafurhalten, die klarsten und 
desten, 
Exemplar der Pariser BIbl., 1815 gekauft 

















fr 240 Fr. 
Debois, Paris, 1844... 210 » 
Simon, ebend., 1862... 1265 » 





M11, Unter dem Gewolbe des Triumphbogens 
fst der bisher dureh eine einfache Strich- 
lage ausgedriickte Schatten mit einer 2wel- 
ten Schrafiirung verstirkt, und die Fel- 
senstiicke und Terrainstrecken in der Bcke 
rechts haben Uber ihre theils einfachen, 
theils gekreuzten Schattirungen ebenfalls 
ine rwelte oder dritte derbe Strichlage 
zur Verstirkung erhalten, Die mit Kreoz- 
schrafiirungen leicht schattirton Kleinen 
Wolken, links ton der Laterne des Leucht- 
thurms, sind gleichfalls mit einer dritten 
Strlchlage Gberarbeitet worden, so dass das 
stirmisehe Gewdlk in stirkerem MaBe und 
in weiterem Umfange gegeben ist. Die 
Schrift ist noch auf weissem Grund, In 
der vierten Zeile der Dedikation, zur Rech- 
ten, wurde compagine in compagnie 
verbessert. 











der Dedikation, unten rechts die Adresse 
se vend a Auignon chez auteur et a Paris 
chez Buldet rue de Geure, Schrift auf| 
weissom Grund. 

V. Diese Adressen sind woggoschliffen, Schrift 
auf weissem Grund, Unten links: Imprimé 
par C. Beauvals. 

VI. Diese Adressen sind wieder hergestellt, 
aber die Schrift ist mit Querstrichen be- 
deckt und nunmehr auf schattirtern Grund 

‘Von dieser Piatte und den be 








(Nach Heller-Andresen soll ein VI. 
Zustand existiren, wo dio Schrift ohne 
Querstriche von éiner neu angesetzten 
Platte abgedruckt ist.] 

Seckiiste bel Sonnens 











eangs 






net. Gleiche GriGe wie das vor~ 


1. Vor dor Schrift. 
HE Im Unterrande, unter dem Einfassunj 

strich, links und rechts die Kinstlerna-| 
-Kanater-Leaikon. 1. 








55) Ds 


56) Livre De Divers Desseins D'Ornements, 


men; in der Mitte das Wappen des Mar- 
quis ‘von Marigny, und 20 beiden Seiten, 
die Dedikation des Stochers an donselbe 
darunter die Angabe der Sammlung, 
cher das Originalgemilde damals ‘ange 
horte. Die Scbrift ist auf weissem Grund, 

{MIL Die Schrift noch auf weissem Grunde. Die 
zur Rechten betindlichen Feleensticke hi 
bon nur eine Kreuzschraftrung. Bartsch.) 

IV. Die Schrift noch ebento, Die Felsenstiieke 
haben hier eine droifuche Kreuzschraft- 
rong. Bartsch.) 

V. Mit der Schrift auf schattirtom Grund; 

ton rechts die Adresse: Se vend chez 




















Yauteur & Avignou.. 





trope. 

r letzten ‘Adresse lest ma 
par C. Beat 

dio Anmerk. 28 No, 83. 

(VIL. Nach Heller Andresen existirt noch el 

Zustand, wo die Platte retuschirt und die 

lunschattitte Schrift von einer neuen an« 

Besetzten Platte abgedruckt ist.) 

Secbad. Eine Bueht am Meeresufer, mit 

einer Felsengrotte, wo sich Frauen baden, ‘Nach 

3. Vernet. gr. qu. Fol, 

1. Vor der Schrift und vor den welssen Stel 
ten (Lichtrefexen) an den Beinen der ste- 
henden und vom Racken gesehenen Fran, 

loge die Ab 
ides Epreuves 

‘au mollet blanc zu nennen pflegen. 

U1, Im Unterrande, unter dem Einfassungs- 
strich, links und reebts die Kinstlerna 
men; in der Mitte die Dedikation des 
Stechers an den Marceiller Kaufmann, 
Poulhariez (obne Wappen), und unten 
techts die Adresse: se vend chez 
4 Auignon, Dio Sebrife ist mit hor 
len Strichen bedeckt. Die weisse Stello an 
dom linken Beine der Frau hat vine Linge 
von 40 Contim, 

ML. Diese weisse Stelle ist zum Theil schat- 
tirt und misst nur noch 5 Cent 
‘Aamerk, 4 No. 83. 

UV. Die unuderdeckte Schrift steht auf einer 
neu angesetzten Platte. Holler-Andresen. ) 





: Imprimé 






























personnes qui commencent & s' 
an dessein ; et 4 ceux que leur profession oblige 
Wen faire usage. Nach Laing. A Paris clics 
Ia venve de F. Chereau. Folge von 30 Bl. (mit 
Einschluss des Titols), die rechts oben von [bis 
30 nummerist und unten J, J. Balechon sc. be- 
‘zeichnet sind. Kl. Fol. 

1, Vor dem Namen des Zeichners suf dem 
‘Titel, Interessante Sammlung, die bei der 
Jetzigen starken Nachfrage nach Oznamen- 
ten dieser Art 2u 3 bis 400 Franken ver~ 
kautt wird. 

Basan, Dict. 1. 40, — Heineken, Diet 
UL. 64. — Huber und Rost, Handbuch, VIL 
149. — Joubert, Manuel. I. 208, — Vale 
Nardi, Catal. 18, — Le Blanc, Manuel. 1, 
128. 

















E. Kolloff 
8 


642. 


Hendrik van Balen. 














Balen. Hondrik van Balon, Maler, gob 


1560 in Antwerpen, + daselbst 1632. 
Er stammte aus ciner seit dem 
15, Jabrh, bekanten flamiindischen 


‘Materfamilie und war nach der Angabe van Man- 
dor’sein Schiller Adam's van Noort. Wenn diese 
‘Angabe und das Datum seiner Geburt richtig 
sind, muss er sicl, da van Noort 1557 geboren 
war, der Malerei ziemlich spit gewidmet habeu. 
Yon seiner Studicureise nach Italien in die Hei- 
mat zurlickgekehrt, gelangte er rasch zu bedeu- 
tendem Rute. Im J. 1593 wurde er in die St. 
Lukosgilde sufgenommen, in den Jahren 1609 
und 1610 war er Dekan derselben. Oefters hat 
er mit andern Malern gemeinschaftlich gearbei- 
tet, zuweilen mit Joaso de Momper und seinem| 
Schiller Fr. Snyders, besonders hiutig mit den 
‘Jan Bruoghel, denen er in einer groBen Zahl sei- 
ner Bilder die Ausfihraug des Hintergrunds und 
des Beiwerks Uberliess, wihrend er viele ihrer| 
Landschaften mit Staffage versah, Die Sguren- 
reichen mythologischen und biblischen Darstel- 
Tungen, die er meist in kleinem MaQstab auf 
Holz oder Kupfer malte, sind gut komponirt und 
cerfroulich besonders durch die Sorgfalt der Aus- 
fihrung und die Frisehe und Durchsichtigkeit 
der Farbe. In den Werken seiner spiteren Zeit 
igewahrt man deutlich den gllicklichen Einfluss, 
den sein groBer Schiller Van Dyck auf ibn aus 

libte, so unter den drei Gemiilden der Jakobs- 
Kirche zu Antwerpen, einer Dreieinigkeit, 
einer Verklindigung und einer Auferstehung, be- 
sonders in dem letztercn Bild, welches sein Grab- | 
mal in dieser Kirche ziert und so elegant in dor 
Form, so klar in der Firbung und so fein im Ton 
ist, dass man es vielfach fir Van Dyck gehalten. 
hat Von den vortrefMlichen Bildnissen Balen's 
‘und seiner Frau, die gleichfalls an dem Grabmal 
aufgestelit sind, ist bis auf den heutigen Tag 
ungewiss, ob sie von ihm oder von Van Dyck 
herriihren ; jedenfalls sind sie des letzteron wiir- 
dig. Dic Kathedrale von Antwerpen besitzt 
von B. cine hil. Familie, das dortige Muscum die 
Scitenfligel dazu, musizirende Engel; das Mu- 
seum im Haag: Dic Jabreszeiten, der Kybelo 
die Galerie in Brilssel: Die Frucht- 
das Museum in Amsterdam: Die 
Gitter des Olymp; die Uffizien in Florenz: 
Vermilung der Maria; der Louvre in Pa- 
ris: Ein Guttermabl; das Museum in Berlin 
Die Schmiede Vulkans (das Beiwerk vou Jan 
Brueghel); die Galerie in Dresden: Diana und 
ihre Nymphen, von Satyrn belauscht (mit Land- 
sehaft von Jan Brueghel), Hochzcitsfest des Pe- 
Jeus und der Thetis, Hochzeitsfest des Bacchus 
und der Ariadne, Diana und Aktiion; die Gale- 
rie in Miin chen: Hicronymus in Betrachtung, 
Ein Géttermabl, Ein Baechanal, Diana, nach 
der Jagd ruhond’ (dio Landschaften auf den drei 
letzten Bildern von J. Brueghel), Die vier Jah- 
reszoiten (Folge von vier Bilder, die Land- 
schaften gleichfalls von J. Brueghel), Erlegtes 






























































Wild, von Nymphen auf Maulthiere geladen 
(Thiere von Fr. Snyders) ; die Belvedere-Gal 
in Wien: Jupiter und Europa; die Galerie in 
Kassel: Diana und Aktion (Landschaft von 
Brueghel). Auch kleinere Galerien besitzen Bil- 
der von ihm, so die Gemiildesarmlung in Sans- 
souci. 

B. bezeichnete seine Bikler gewBhnlich #. v. 
BALE, auch 1. ¥. BAEL. Das oben angegebene 
Monogramm findet sich nach Brulliot auf einem 
Bilde Balon's vom J. 1624; die Bezeichoung 
‘Hrale, gleichfalls nach Brulliot, auf einigen, 
jin de Passe, L. Vorsterman, Cornelis 
Galle, Hieronymus Wierx u. A. nach Gemildeo 
‘oder Zeichnungen Balen's ausgefhrten Stihen. 

















Bildnisse dos KGnstlers 


1) Selbstbildniss, Halbtg., gest. von W. Hollas, 

fn: C, de Ble. 

2) Dasselbe, gest. son Houbraken, in: Cappo 
Weyerman, 

3) Van Dyck plox. 
Teonographic. 

4) Dasselbe, gest, ton Figuet in: Descamps, 








P. Ponting sc, in det 


Nach ihm gestochen und photographirt 


1) Vermilung der Maria. Honriquez se, in 
La Galérie de Florence, 

2) Die Anbetung der Hirton, Beco jacet ete. Crip. 

en Quedoren se. Fo. 

jonna mit dem Kind an der Brust. Vio 

nata parens etc. Th, Matbam exe. 4. 

4) Maria. das Kind Hebkosend,  Boce tu poles 
otc. L. Vorsterman exe. 8. 

5) Maria'mit Christus, von Engeln umgebes, Ano- 
nym. 8. (Sternberg, Il. 1113.) 

6) Mara mit dem Chifstuskind, unter einem Basse 
sitzend, von zwel Fngeln’und sechs Kindera 
Uumgeben, Dic mater, -pueros ete. Hieronyms 
Wiers fecit. gr. 8. 

7) Der Weg des Heils and der Sinde. Viae be 
duae etc, H. Wiorx sc. 4. (Air. 1199.) 























8) Christus, cine Glocke idutend , Maria in fe 
sprechender Stellung, ein Edelmann knieend 
Hier. Wierx fecit. 4. (Alv. 1182.) 





9) Christus und Maria sebitzen die Welekoge vr 
dom Umsturz. H. Wiers sc. (Als. 1216.) 
10) Die Dreieinigkeit. Vater und Sohn auf Walks, 
‘it der Welthegel 20 ihren FiBen, voa Engels 
mit Marter- und Musikinstrumenten nmgeber 
Quod ter idem colimus —. J. R, W. C.¥.B. 

Gest. von Hieron, Wierx. Fol. 

11) Der Tod und der Teufel wollen einen Baum 
‘cblagen, um dossen Erhaltung Maris und & 
Heiliger den Heiland anlehen. Frontes frogs 
Gest. von Hieron. Wier, ii. 4. 

12) Christus am Kreuz zwischen den belden Sci- 
chern. Figurenreiche Komposition, A cruce p- 
tatur ote. Cr. de Passe se. Fol. 

|. Sebastian. 0. Galle se, Fol 

14) Di vund Waldman (1), die Mor 
strant haltond. ©. Galle se. Fol. 

45) Diana and Aktion, 1, Garrean se, Gal. Le 
‘ron, 1792. Fol. 

16) Ders, Gegenstand. Nach dem Gemilde in Kast! 


























photogr. von Schauer. Berlin (1871). Fo. 
17) Rube der Diana. F. V. Durmer se. go. Fe 





Hendrik van Balen 


Balester. 

















18) Jupiter entre die Roropa, Nach dem Bild in 
der Belvedere-Galerfe in Wien photogr. von 
‘Miethke und Wawra, Wien. (1873.) Fol. 

19) Math. de Halan, Gouverneur von Batavia. 8. Le- 
deboer se, 

van Mander, Het Schilder Boeck, Fol, 2083, 

Houbraken, De grooteShauburgh ete. 1.81. — 

©. de Bie, Het Gulden-Cabinet. — Campo 

Weyerman, De Loven-Beschryvingon. 1. 349. 

—Descamps, La Vie des pointres lam. ete. 1. 

Immerzeel, Do Levens en Werken ete. 

= Biogr. nationale de Belgique. 1866. 

= Heineken, Dict, — Brulliot, Dict. des 

Monogr., I. 990, IM, 566. 

‘Notizen aus dem handsehriftichen Nachlass von 

Otto Miindter. 








Jan van Balen, Maler, Sohn des Vo- 
Figen, geb. 1611 xu Antwerpen, + daselbst| 
1654. Er bildete sich unter der Leitung seines 
Vaters und besuchte dann Italien, von wo er| 
1642 nach Antwerpen zurliekkehrte. Seine Ma- 
lereien, in denen er besonders gern Kindergrup- 
pen, Engel und Amoretten darstellte, haben ein 
frisches tnd heiteres Kolorit und erinnern dfters 
, die er mit Vorliebe stu- 
Arte, Die Belvedere-Galerie in Wien besitzt 
‘unter mehireren Bildern Balen's eine Kopie d 
selben nach Rubens’ Liebesgarten. Das Dres- 
dener Gemiildo mit der niiwlichen Komposition, 
daa als Original Berlihmtheit hat, ist wahr-' 
scheinlich auch nur eine Kopie, und zwar, nach 
dem Urtheil Otto Miindler’s, gleichfalls von der 
Hand des Jan v. Balen. Das Originalgemild 
befindet sich im Museum zu Madrid, — Zwei 
Briider dieses B. waren gleichfalls Maler : Gas 
par (geb. 1615) und Hendrik (geb. 1620). 

Selbstbildniss des Kanstlers, gest. von W. 

Hollar, in: ©. de Bie, het Guden-Cabinet 


























Nach ihm photograpl 

Maria mit dem schlafenden Christaskind, dem Ki 
Johannes und Heiligen, Nach dem Original 
der Belvedere-CGal. in Wien photographirt 
Miethke und Wavera, 1873, kl. Fol, 

+ Deseamps, La vie des pointres ote, II. 193. 
Biographic nationale de Belgique. 1866. 
— Liitzow’s Zeitsehr, I, 48. 










Balen. Pieter Balen, Maler, gob. 1580 
Litttich. Er ethielt den ersten Unterricht b 
Jan Ramaye, cinem Schiller von Lambert Lom- 
bardus, studirte spiiter in Italien und kehrto 
‘dann nach Liittich zuriick, wo er noch 1656 am. 
Leben war. Er soll nur Kabinetstticke kleinen 
Formates gemalt haben; eine Ausnabme wiire 
dann die in groBen Dimensionen ausgeftihrte 
Dreietnigkeit in der Kirehe St. Christoffel 20 
Litttich 

s. Immerzee!, De Levens en Werken ete. — 

Biographie nationale de Belgique. 1866, 











Balen, Matthijs Balen, Maler und Radi- 
rer, geb. 1684 in Dordrecht, + daselbst in hohem 








643 
Alter. Er war ein Schiller von Arnold Houbra~ 
ken, in dessen Manicr er zahlreiche Historien- 
Dilder und Landschaften malte. Auch im Portrit- 
fach war er thitig, und die meisten der von und 
nach ihm radirten Bil, sind Bildnisse. (Die Be- 
sehreibung der Stadt Dordrecht, als deren Her- 
ausgeber dieser Maler in Nagler's Kilnstlerlex. 
bezeichnet wird, ist vom Va 
gleichfalls den Taufoamen 
erschien im J. 1677.) 








a) Von ihm radirt: 


1) P. Both, holland. Generalgouverneur von Indien 
+ 1615). Huftbild. Fol. 

2) J.P. Koen, holl. Generalgouverneut von Indi 
Hatta. Fol. 

3) Jac. Specks, holl. Goneralgouverneur von Indien, 
Hut, Fol, 

4) Cornelis Speelmann, holl. Generalgouy. von In- 
dien (1628—1684). Hut. Fol, 


) Nach ibn radirt 

1) H. Brouwer, holland. Generalgouv. von Indien 

5G isi Hirth. M. Balen p. J. Ledeboor ae, 

J. Comphiuys, hol Generalgous.. von Tadien, 

> Saurfoeher und isortes (1038-1098) 
Hatt, M. Balen del. D. Joneman se. Fol. 

3) Matth. de Haan, boll, Generalgony. ron Indien 
(17241729). Hund, Mf Balen del, J. Lede 
Door ee. Fol. 

4) Corn, van det Lyn, holl. Generalgouy. von In- 
len (1645— 1650), Hareb. M. Balen del. Jong- 
man se, Fol. 

5) Abr, van Ricbock, bol, Generaigoav. von Indien 
(16531713). Hot. M. Balen del. J. Lede- 
boor se. Fol. 

6) Heine. Swaardekroon , oll. Generalgony. von 
Indien, Hof, M. Balen. Dirk Jongmans se. 
Fol 

+. Van Gol, De niouwe Schouburg. HI. 85. 56. 

Eynden on Van der Willigen, Go- 
schiedenis ete. U. 17. — Immerzeol, De Le 
venus en Werken ete, 


























W. Engelmann. 

Balester (oder Ballester). Joaquin Ba- 
lester, Kupferstecher in Madrid, + zu Anfang 
des 19, Jahrb, 


3 


‘Yon ihm gestochen 

David in Reve. 4. 

Job wird von seinem Weide verspotiet. 

M.S. Maella. 4. 

hhristus, Nach Alonso Cano, In der 
fe von Madrid. 

7) 4 Bll, for die 1780 in Madrid bet J. Toarr. 

chic isgabe des Don Quixote von 

Cervantes igenioso bidalgo Don Quixote 
de la Mancha ete, 4 Bae. gr. 4 

8) Ein allegorisches BI. far: La Masica, poema por 
Th. Yriarte. Madrid. 1779. gr. 8. 

9) Ansicht von Aranjuer, Roy. qu. Fol. Za einer 
Folge von 7 Bll. gohitig, die von B., 8. Oar- 
mona, F. Selma. A. gestochen sind. 

1013) 4'BIL, Grund- tnd Aufriss and Details der 
Kathedrale von Sevilla Nach der Zelchnung von 
Miguel Fernandez. 1776. 

14) Karl IL, Kénig von Spanten, 1716—88. Hart- 

aie 


Nach 


































644 Balostor 


Antonio Balestra. 

















Did. Unbenanntes Blatt: sEt veteres 
vit artese, R. Ximenes del, 4 

15) Ant. Covarravias y Leyva, Jurist und Philolog, 
sitzend, ein grihischee Buch in der Hand, 
(15241602). Kolestick. J. 
selten, Fol, 

16) Arias Montano, Kniest, Nach Estevez, Fol. 

17) D; Alfonso de Villegas Jesuit. Nagh J. Maca, 
Fol. 

18) Bernardino de Rabolledo, Nach E, Ximeno, 
Fol. 

19) Joset Patio, Nach Raneb. Fol 

+. Heineken, Dict, — Le Blanc, Manuel. — 
Llaguno, iil. 177, — Bermudez, La a 
tedeal de Sovilla, p. VIL 


voea- 














W. Engelmann, 

Balestra, Antonio Balestra, Maler und 
Radirer, geb. 1666 in Verona, + daselbst21. April 
1740. Nachdem er bei Giov. Zeffio den ersten 
Kiinstlerischen Unterricht erhalten, widmete er 
sich auf Zureden des Bruders eine Zeit lang’ 
kaufiniinnischen Geschiften, kebrte jedoch bald. 
zur Kunst zurlick, studirte in Venedig. unter der| 
Leitung des Antonio Bellucci, dann in Bologna, 
auletzt in Rom. wo er in Maratti’s Schule ein- 
trat. Spiiter nahm er fiir lange Zeit seinon Auf- 
enthalt in Venedig. Seine Gemillde, die in den 
Kirchon von Venedig, Vicenza, Padua, 
Verona, Brescia, Bergamo und Cremona, 
sehr zahlreich sind, waren damals hochgeschiitzt, 
und 60 tibertrieben das Lob ist, das ihm dio Za- 
netti, Rossetti und Moschini ertheilen, — si 
rithmen von ihm, dass er die Vorzlige der rémi 
schen, bologuesischen und venezianischen Schule 
in sich vereinigt habe, —so gehdrtB. doch jeden- 
falls 2u den talentvolisten Matern jener Epoche. 
Aus seinen Briefen an den bekaunten Sammler 
Gaburri in Florenz, in denen er fters den Ver- 
fall der Kunst beklagt, erfahrt man zugleich, 
dass er sich eifrig mit literarischen Studien be-| 
schiiftigte. Einige seiner Bilder schickte er, wie| 
Dal Pozzo berichtet, nach Deutschland, an den 
Kurfiirsten von der Pfalz. — Die Radirungen 
Balestra’s, deren man nur wenige kennt, sind in 
freier, geistreicher, aber sehr nachlissiger Weise 
behandelt und finden sich nicht hitufig, was, 
nach Mariette’s Angabe, bereits um die Mitte 
des vorigen Jahrh. der Fall war; man wusste 
schon damals nieht, was aus den Platten gewor- 
den. — Unter den Schillern Balestra’s sind Ma- 
riotti und Nogari au erwilhnen, 





























Bildnisse des Kanstlers 


1) Halbe Figur, Selbstbildniss. Gest. von P. Ant. 
Pazzi. @. D. Campiglia del. Fol. In: Museo 
Fiorentino, 

2) Brustb. Ov 
Radirung. 4. 

3) Bot d’Argonsvill 











Alex. Longht ping. et seul, 


224. 





a) Von ibm gestochen 
(Bartsch Konnt nur vier eigenbindige Radi 
Meisters; anhangsweise aitirt er noch ver, die bel 
Weineken angetihet sind. Eine der letzteron? die M 











fea del. Sehr | gu 





oun 


Heineken 4, ist die bel Bartsch unter No.2 
ete, Das'Bl.: Abrabam und die 3 Eugel 





bei Heineken No, 3, ist nicht von Balestra, sonder 
von P. Rotari gestochen. Die-Vignette mit zwei F- 
Ye 


n, die eine Fahne halten, mit der Insert 
ona felis und Balestra’s Monogramm, bei Hei 
No. 6, habe ich nicht gesehn ; BI. No. { bei Heineken 
ist in’ meinem Verzeichniss unter No,  ausfibilid 
besehrieben, da dies bisher noch nirgends gescheho,) 


1) Maria bale in thren Armen das Christoskisé, 
das auf Wolken sitzt und in der rechten Tint 
fin Kleines Kreuz hat; in der sie umgebendeo 
Glorie 2woi Engel und vier Cherabim. Halb- 
Agur in Oval. Titel: Dilectus meus mihi es et 
ego illi, Untem links: Antonius Balestra in, et 
fecit, 1702. 8. —B. 1 

laria in einer Glorie, auf threm SchooBe ds 

Jesuskind, das mit dem Rohrkrenz spielt, ror 

Seite der ‘kleine Johannes, oben in der Ecte 

rechts drei Cherubim. Halbgur. Titel: Mater 

Pulerae Dilectionis, Unten links: Antonius Be 

lestra in. et fecit. 1702. — 8, B. 2 
(1. Vor den Worten: Mater etc. 

II, Mit diesen Worten. Heineken ielt dis 
Kreuz tber der Schriftrolle des Johannes 
fr eine Peitsche. 

TaD 














2» 











sored Zustinden die 
web fir fNeo 38. 
3) Ein altrdmisch gekleideter Soldat, an der Ent 
sitzend, spricht mit einem ander stebenden 
Soldaten, der eine Lanze auf der Sebulter trict. 
‘Alter; im Hintergrunde links eine 
marsebirende Truppe, und auf derselben Seite 


wntoia: Dy alestra fe n 


= 3.3 
4) Kopf eines behelmten Kriegers, 3/g rechts. U> 
1m {inf verschiedene Minnerkipfe, va- 
jer Mitte ein Pferdekopf, sammtlich leicht 
hingekritzelt, Rechts oben ‘das Monogram 


Bos 


5) Die Architektur, eine weibliche Gestalt 
eivem Winkelma6 in der Hand, 2u heen Pisses 
mathematische Instrumente; sie lebnt sich 22 
cin Fussgestell, auf walchem ein Kleiner Genics 
fitzt, der mit dem Finger auf das Portrst de 
Architekten Michele Sanmicheli von Ver 


Unten das Monogram; 7D 


‘Titelblatt (Ur: Le cingue ordind dell arehivettom 
civile de Michele Sen Micheli, rilevai dalle wee 
fabriehe. dal Conte Alessandro Pompel (ein 
Freunde Balestra's, der thn im Zeichnen unter 
richtot hatte). Verona 1735. Fol. — Das Bt 
Ist solte 

6) Ein an der Erde sitzender kleiner Genius, bat 
in der Hand einen Kompass nd. gebrancht ity 
ram Messen einer geometrischen Figur. AmB» 


den tks: 7) Viger an 


genannte Bueh. 12. 

7) Leon Battista Alberti, Architetto Florentian 
Oval, 

8) Andrea Palladio, Architetto Vincentino. Ov 

9) Vincenzo Seamozzi, Vieentino. Oval. 























welst. 

















Antonio Balostra. 


645 











10) Giacomo Barozzl, Architetto da Vignola. Unten 
links das Monogramm, Oval 
Diese vier Bildnisso sind Brustb. und befin- 
den sich in dem vorker genannten Werko. Die 
angogebenen Namen bilden die Umschrift um 
das Oval. Dio BIL. sind kl. qu. 4. 
We, Engelmann, 














) Nach ihm gestochen 

1) Abrabam und die dret Engel, Gest, von P. Ro- 

tari, Unten Dedtkation des Stechers an Fran- 

cesco Trevisani, Bischof von Verona, und die 
Kénstlermamen. il. qu. Fol. 

2) David, unter einem Zelte ausruhend ; zu seinen 








Fisson Goliath's Haupt. Gest. von Dems, 
qu. 12. 
id als Sieger ber Goliath. P. Monaco se. 
Original in der Sammlung Facchinetti 20 





ar. Fol, (In: Pitture di Venezia.) 
fon P.A. Kilian in doseen Bic 








4) Bin Bl. ‘nach den Fresken in S. Silvestro in 
Rovigo (alttestamentliche Darstellungen). Gost. 
von Zampiori. gr. Fol. 

38.4, W, Bngelmann, 

5) Marla hebt den Sebleler von dem in der Wiege 
‘schlummernden Jesuskind. Halbfigur im Oval 
Unten der ‘Titel: Cor meum vigilat, und: A. B. 
inu. — P. R. ine, 1781. kl, Fol 

5a) Maria mit dem Kind. Gest. von JG. Huek. 
qu. Fol. (Reller-Andresen.) 

6) Maria halt das Christhind, das der bl. Joseph 
anbetet, Ober der Wiege. J.B. Buratti se. 

Pol. 

‘Anbetong der Hirten. E, C, Hei 

8} Maria mit dem Kinde und den bh, An 
hannes, Zeno und Antonius Abt. Jac. Frey 
ineld, 1739, Altarbild in der Kirche des bi, Al- 
phinus in Verona. gr. Fol 

9) Die Madonna in Wolken, von Engeln umgeben, 
son dom hl. Aloysius, Stanislaus Kostka und 
einem dritten Helligen des Dominikanerordens 
serehrt. Franc, Bartolozzi se. appo Wagner 
Venet. (Das Biid in der Jesuitenkirche zu Ve- 
nedig.) gr. Fol. 

10) Maria mit dem Kinde von einem Helligen und 
ciner Firstin verehrt. Ph. A. Kilian se, Roy. 
Fol. 

11) Maria von den bl. Benedikt, Maurus ete, ver- 
ebrt. G. A. Urbani se. Fol. 

12) Die bl. Jungfrau mit dem Kinde tn einer Glorie 
‘von Engeln Ober Wolken, Links unten der Bl. 
Sebastian und zwei andere Hellige. Ohne Be- 
aeichnung. gr. Fol. 

13) Maria in balber Figur, mit gekreuzten Hinden; 
gest. von J, Baroni. 8, 

14) Marla vom Berge Karmel mit dem Scaputie 
Mater Carmell. Anonymes Blatt aus Wagner's 
Verlag. 

15) Die Darstellong im Tompel. P. Monaco se. 
Das Bild in der Sammlung Cornea zu 8. Can- 
tlano. gr. Fol, (In: Pitture di Venezia.) 

16) Christus segnet die Kinder, die ibm el 
zuftbrt. Ant. Fries. se. Fol. 

17) Christ! Gelsselung. “A.B. Inv. P. Rotart 
fee. 8. 817. W. Bngclnann. 
18) Ein Helliger des Dominikancrordens, knicend, 
die Hinde gefaltet; neben thm zwei kleine En 
gel, von denen der eine ein Buch, der ande 

clne Lilie halt, 4, Anonymes Bl. 












































Engel, 








19) Der hi. Franzishus de Sales, Brust. ; oben dret 
Cherubim. Gest. von C, Orsolini, 12." 
20) Der bi. Fileronymus ein aufgeschlagenes Buch 
Thaltend, halbe Figur; neben ibm ein Stick von 
dom Kopfe eines Léwen, A. B. 1. 1725. — P. 

Rotari F, qu. 12. 

21) Derselbe Heilige, schretbend, ein Engel ei 
scheint thm; drei Kletnere unten tm Vorder 
grunde halten ein offenes Buch Ober dem Li 
‘wen. Gest. von ©. Orsolini, vermutlich als 
Titelkupfer. Fol. 

2) Der bi. Petrus von Alcantara, mit einem Kreur, 

1 unterstitet, neben thi ein and 
erheiliger, der eine Fahne tragt, 

‘und im Vordergrunde ein dritter Heiliger des- 
selben Ordens, der eine Monstranz in der Hand 
Wilt. Gost. von P. Rotari (1725) und von die- 
sem Klinstler dem Venezianischen Nobile Giov. 
Batt. Recanati gewidmet. Fol. 

23) Der bl. Hilarius von Poitiers empfingt die Er- 
Teuchtung des hl. Geistes. Gest, von M, Heyl- 
brouck, Titelkupfer fir: 8, Hllaril pietavien- 
sis opera (cura Sclp. Mattel). Veronae 1730. 
2 Bde. Fol. 

24) Der hi. Sobastian, todt am Fusse des Bauses, 
‘an den er gebunden war; im Hintergrunde zwei 
hi, Frauen, von denen dic eine (die hi. Trene) 
cin mit dem Blut des Martyrers angefalltes 
Flischchon bilt, Gest. von einem Unbekannten. 
qu. 4. 

25) Die bb. Aloysius und Stanislaus Kostka, nach 
‘dom Himmel emporgotragen. G. G. Winklor 
sc. gr. Fol. 

26) Dieseibo Komposition, nach A. Cavaggiont's 
Zelchnung gest. von C. Orsolini. Fol. 


















27) Hl, Anna. J.D. Ertinger se. qu. 4. 
28) Der bl. Anton von Padua, J. W. Hauffor se. 
‘ALY. gr. Fol. 


29) Der bl. Benedikt theilt Almosen aus, Gost 
P. Rotari. gr. Fol. 
30) Der hi, Carl Borromius bittet vor Marla fur 
Deutschiand. P. A. Kilian se. (als These). 
31) Der bi. Franziskus Seraph. in Ekstase, ‘ron 
einem Engel gebalten. Gost. ron J. Baroni. 
ar. Fal. 

32) Dieselbe Komposition, gest. von Ridinger. 
Schwarzkunst, gr. Fol. (als These). 

38) Der bi. Ignatius Loyola bittet far die Pestks 
Ken, J.B, Burattt se, Roy. Fol 

34) Der Tod des hi, Joseph. D. Cunego se. 




















Fol, 
35} Dla Marthe. Pa, Eiltan ae Fal 


36) Der hl. Oswald, zum Himmel emporgetragen. 

Gest. von A. Luciani. 12. 

‘87) Das Almosen des bl, Thomas von Villanova, D. 
Cunogo se, Fol. 

38) Ein Hoiliger botet das Christkind an, P. A. Ki- 
Vian se, gr. Fol. 

89) Der Papst anf dem Thron von drel Religiosen 
verehrt. Ch. Dufresne se. 1792, Fol. 

40) La Carita (mit drei Kindorn), incisa da Ant, 
Gall’ Agaia, dedic, al Sigr. Rosalba Carriera 

12, 

AL) Dic duldende Religion, ‘Titelbl. za: Acta Mar- 
tyrum, Fr. Zucehi se. Fol. 

42) Religion und Wissenschaft, mit dem Bildniss 
eines Kardinals, Fr. Zucebi se, gr. 4. 

43) Der Sehlaf; cin an einen Baum gobundener 
achlafender Mann, N,N. se. 4. 

44) Die Eratebung des Jupiter, nach einer Zeich- 

















646 Antonio Balostra 


Giovanni Balostra. 








rong von einem Auonymen. qu. Fol. (Disseld. 
Hands, Werk 40.) 

45) Merk broge dis Kind au Herel und Shren 
Schwestern, Bistor. “Zeichnungsimitation von 
Gaetano Zancon, qu. A.” 2th, W. Bugimann 

46) Vonus, in Gestat einer Jigerin, erscheint dem 
‘Aeneas, der, von Achates begletet, in Aftika 
landet, Oval. Gest. von P. Rotari. ‘Unten vier 

i der Aoncide, welche den Gegenstand 
pve uno graditur ete. Oval. 4. 

47) Diana erscheint dem schlafenden Endymion, 
Clark fee. Schwarzkonst, gr, qu, Fol 

46) Der Parnass, Titelbl. Plaudite ete, Luctant 

8. 










































































49) Bin Poet auf dom Pegasus. Zu: Rime ai Paolo] 

30) Apollo mit der Leier, von Ornamenten umge-| 
‘ben, Von Dems. 4. 

sr 

52) Titelbl, mit der allegorischen Figur der Alter- 
thumswissenschaft, die cin Basrelief halt. Vou 

53) Die Stadt Verona, vorsinnbildlicht durch eine 
stehende Frau, die eine Krone aut dem Kopf 
reichen ihr andere Biicher; ihr 2u Fissen die 
Flussgottbolt der Etsch. Gest. von M. Hey 
‘wahnten’ Opera Hilal plctaviensis. 8. 

54) Das franzdsische Staatswappen , umgeben von 
dom Scbilde d ‘thnen zur Scite 
nach verechiedone Kleine Gonien. Gest. von G. 
Manier. Tltehkupfer fiz: Del Palazzo de'Cesaci, 
von Frane. Bianchint, Verona 1738. Fol. 

in aufgeschlagenes Buch hilt. 24, — Unbe- 
feichnetos Blittehen, Erwilnt nach Regnsalt- 

56) Titelbl.: Vier kleine Watfen tragende Genien, 
Gest. von Heylbrouek, 
eines. Frsten. Ralestea, Valerlant et Cimarell 
pe. C.F. Tardieu sc. gr. Fol. 

Venedig). Gest. von Gottlieb Ie ss in Augsburg, 

59) Eine These mit der Dedihation an den Kardin 
sandro A Via, M6=50, F Sngelmann 
Dal Pozzo, Veroua, p. 186. — Zanctt! 

passin. — Rossetti, Padova, pp. 8. 
211. 381, — Rosini, Storia della pit 


Roll. Fr. Zucehi ec, 12. 
‘Titel, 20: Nova et vetera, Von Dems, qu. 8. 

- Dems. A732. W. Bagetnonn 
hat; sle Dilt tin Buch und zwol kleine Genten 
Drouck. Vignette fir die oben (No. 28) er 
zmol Engeln, von denen der cine dio Krone Uber 
M.Pittori, mit einer Strichlage in. Faldont's 

58) Der Buchstabe O mit einer drapirten Figur, ale 
Delalande be Le Blane 6. 

87) Bin groBes riinsches Gebiude mit der Kronung 
$8) Eine These mit der Kreuzabnahme (das Bild in 
Fran, Maria von Toscana. Gest. von Ale; 

Pitt. Ven. 1711. p. 493. — Moschin 
18. "— Longhi, Vite de’ Pitori Ven 





til, — Brandolese, Padova, 
Chizzola, Brescia. — Sala, Pitture di Br 
— Pasta, Bergamo, — Arnaldi, Vicenza 
1. 54, 126, — Panni, Cremona. p. 54. 
Bartoli, Rovigo. — Bottari , Lettero. Il. 1 
= Camport, Gli artisti nogli Stati Esten: 
p. 20. — Campori, Lettere art. -p. 195. — 
Campori, Raccolta de’ cataloghi, pp. 528. 569. 
586. — Heineken, Diet. — Huber und 
Rost, Handbuch. 1V.'90, — Martsch, P. 























XXI. 203, — Le Blane, Manuel. 
Im Text Notixen von Jansen, in Verzeichniss Zu- 
‘lze von W. Engelmann, E. Koltof. 


Balestra (od. Balestri). PietroBalestra 
aus Siena (genannt Pietruccio) , mittelmiliger 
Bildhauer aus der Schule Bernini's, in der ersten 
Hillfte des 18. Jahth. Er arbeitete in Rom uot 
stand lingere Zeit in den Diensten der Ktuigin 
Christina von Sehweden. Unter den Marmo 
werken des grofen Gartens in Dresden, dic 
unter August I. angekauft wurden, befindet 
sich cine Gruppe von B. : der Gott der Zeit, vos 
welchem die Schdnheit (oder die Jugend) eat- 
fubrt wird ; zu Fiissen ein weinender Amor. Meist 
‘wird diese Gruppe unriehtig benannt : die Zeit 
welche dio Wahrheit entfibrt (such bei De Plat 
s. u,). Mebrere andere Skulpturen Balestra’s cia 
Meleager, Venus mit Amor, Herkules und der 

len mit dem Bachuskind, Kopien nach der Av- 
tike, wurden zu derselben Zeit filr Dresden et- 
worbon. Die beiden letzteren stehen jetzt ror 
dem Palais des groBen Gartens, Im Rreuzgang 
des Doms von Siona ist von B. die Sutwe 
Papst Pius’ IIT. 


Nach ihm gestochen 


1) Venus und Amor, Gest. von C. P, Lindemans. 
Fa, 












. von Dems, Fol. 

von Dems. Fol. 

4) Die Zeit entfabrt die Schénhelt, Gruppein Dres- 
‘den, Gost. von J. M. Preisler, unter dem T- 
tol: Le tomps enlive la vérité. In: De Pat, 
Recueil des Marbres antiques et modernes, qi 
se trouvent dans la Galerie electorale de Dreste. 
1733, gr. Fol. 











5) Dieselbo Gruppe. Gest. von C. P. Linde 
mann, 
a Zani, Enciel, — Cieognara, Storia dela 





Scultura, Il, 110. ~ Romagnolt, Cenat et 
4 Siena. 1852. p. 16. — Heineken, Dic. 








Balestra, Pictro Balestra, Maler av 
Piacenza, geb. 1711, +1759, hauptsichlich in 
Busseto thiitig, wo sich in den Kirchen 8. Bar 
tolomeo, 8. Nicold, S. Ignazio und in verechie- 
non Villen eine groGe Anzahl Gemilde von ihn 
befinden. 

s. Zani, Encicl. — Vitali, Le Pittare di Bur 

seto, 1819. pp. 52 u. fl 





Balestra, Balestra, Architekt aus Row 
Er begleitete den Lord Hamilton 1799 auf seer 
Reise nach Griechenland, Asien und Aegyp- 
ten und lieferte aur Beschreibung dieser Ex- 
pedition eine Reihe architektonischer Risse wai 
Abbildungen. Spiiter baute er den englischea 
Gesandtschaftepalast in Pera bei Konstan- 
tinopel. 








Balestra, Giovanni Balostra, Kupler 
stecher in Rom, geb. 171 zu Bassano (im Ve- 
nezianischen|. Er machte seine Studien in der 
Kupferstecherei der Grafon Remondini 21 Bas- 
‘sano und wurde dann von seinem sperielles 
Landsmaun, dem Kupferstecher Giov. Folo, ach 





Giovanni Balostra 


_Boli. 647 

















Rom berufen, wo or seit 1803 bis zu seinem 
Tode im J. 1843 sich aufhielt. 


‘Von ihm gestochen : 

1) David vor der Bundeslade tanzend. 
‘mentebino. gr. Fol 

Die Platten von 1, 2, 4, 5, 7,9, 10, 11, 4— 
17, 24 und 25 befinden sich’ in der Caleograta 
reale in Rom. 

2) Maria mit dom Kindo, Ros 
Venite gentes, carpite ete, Nach Sasso fer: 
(G. Salvt). gr. Fol, 

3) Madonna mit den Kandelabern. 
Md. Fol. 

3a) Madonna del Pesce. Nach Rafa 

4) Madonna, Nach Guido Rent. gr. Fol. 

5) Christus und die Samariterin am Brannen, Seto] 
quia messias venit ete, Nach Benv, Garo- 
falo's Gemilde in der Galerie Borghese. gr. 


Do- 














Nach Rafael. 





Fol, 








qu. Fol. 

6) Christus in Halbaigur, mit gebundenen Hinden, 
‘das Schilfrobr haltend. Ecce homo. Nach Ti- 
tian. Fol, 


1) De. Misena, Nach P. Voronese's Bild im 
Fol, 

90 endo Magdalena, vor einem Kreuze und 
‘anfgescblagenen Buche knieend. Ganze Figur. 
Sic Magdalena etc, Nach Murillo, unter G, 
Folo's Loitung gest. Fol 

84) 8. Maria Magdalena, ‘Nach E, Vanni, 
‘Azegllo, Galleria di Torino, 1845. gr. Fol, 

9) Die bi. Magdalena, Nach’ einer Statue von A. 
Canova (bet Lord Liverpoot). gr. qu. Fol. 

10) Pietas, Statue, Nach Dems. Fol. 

11) Mansuetudo, Statue. Nach Dems. Fol. 

11a) Dieselbe Statue, in andrer Ansicbt, 

12) Aurora von Kephalus entfibrt, En Aurora ru- 
‘bens etc, Nach Ann, Carracei. (Pal. Farnese.)| 
ar. qu. Fol 

13) Dido anf dem Scheiterhaufen, Infelix Dido ete. 
‘Nach P.Guereino. gr. qu. Fol. 

14) Paris, Nach einer Statue von Canova. Fol 

15) Polyhymnia, Statue. Nach Dems, Fol 

15a) Diesetbe Statue, in 

16) Minerva und Apollo, 

11) Merkur. Nach Thorwaldsen. gr. Fo 

18) Der Hirtenknabe. Nach Dems. gr. Fol 











In 








drer Ansicht, 
‘ach Dems. qu 





Fol, 


19) Bacco ed Arianna, Nach P. Benvenuti. Fol. 
20) Papst Paul Ill. Nach Paris Bordone, M. Orsi 
del. Fol, (In L. Bardi, Gal. Pitti 1842.) 
24) Fapat Plus VIL Kies, im Lebnstue trend 
Nach Vine, Camuceini. 1816. Fol, 
Tr Vor dar Sehit, nur mit den 
22) Franc. Fontana, Kardinal, Brustb. in Oval. Nach 
G. Fabris’ Basrelief, 4. 
23) Archimedes. Nach Spagnoletto, 
im Belvedere 20 Wien.) 
24) Grabmonument des Prinzen Friedrich Wilhelm 
von Oranien. Nach Canova. Fol. 
Grabmal des Grafen Trento, Nach Doms. Fol, 
Bl, in: Omaggio alla Macsta di Carolina Au- 
‘gusia Imperatrice d'Austria fatto dalle Prosincte| 
‘Yenete, Ven. 1818. Fol. (Kupferst. und Vig- 
netten nach A. Canova und L, Cozza von G. 
Balestra, F. Zoliant a. A.) 
W, Engelmann, 
Balestri. Nicold oder Marco Nicold Ba- 
lestri aus Argenta, Maler, Bildhauer und Ar- 











ster 








(Das Orig, 








3 











chitekt, geb. 1555, +1609. Von ihm ist dio 
Kirche dor Madonna della Coletta bei Argenta 
erbaut;; im Chor des Oratoriums in 8. Giovanni 
Battista zu Argenta befindet sich von ihm ein 
Bild, welches die Geburt des Titularheiligen 
darstellt und folgende Bezeichnung trigt: Ad 
Jaudem Sancti Joannis Baptists Haec opera 
tus est Marcus de Balestris Pictor Argentanus 
MDUXXXXIV. 

Erwiihnt findet sich noch ein Malor Fran- 
cesco Balestri, gleichfalls aus Argenta 
und au derselben Zeit thitig, wie der vorher Ge- 
nannto. 

5. Baruffaldi 














HI, 595. (Bertoldi, 





Storia della ‘leita. ‘pp. 20. 42. 
43.) — Zant, Eneiel. 
Jansen. 
Balestrierl. Domenico Balostriori di 


San Ginesio nel Piceno, Maler. Colucci, Lanzi 
und Rosini schreiben ilim die Wandmalereien in 
der Kirche San Rocco in Fabriano zu und 
setzen dieselben in's Jahr 1463, Nach Ricci sind 
diese Bilder aus weit spiiterer Zsit, in der Art 
des F. Baroccio. 
+s, Colucet, Antiguit Pie. XXMI.83, —Lanzt, 
Pit. It, Ii. 19, Anm, — Rosini, Stor. dalla 
Pitt, HI, 162, — Rivet, Mom, stor. deglar- 
tint della Marea dt Ancona, 1. 192. 











Jansen 
Balestriero, Giuseppe Balestriero, Ma~ 
ler, geb. 1632 in Messina, + daselbst 1709. Er 
war cin Schiller von Agostino Scilla, von dessen 
Werken er viele kopiree, Spite gab er die Kunat 
auf und wurde Priester. 
s. Zani, Encicl. — Filippo Hackert, Momorie 
de" Pittor! messinest(sertte_dal Sign, Gaotano 
Grano). Napoll 1792. — Lani, Pitt I. TL 
280, 








Jansen, 
Balous, s. Buleus. 


Balfourler. Adolphe Paul Emile Bal- 
fourier, Landschaftemaler und Radirer zu Pa- 
ris, geb. zu Montmorency am 11. Aug. 1816, 
‘Schiller von Charles Rémond. In den Salons von 
1843 bis 1868 waren von ihm Landschaften, 
groGentheils Ansichten italienischer und spani- 
scher Gegenden, ausgestellt. 


‘Von ihmn radirt: 
1) Landsehaft mit dret Windmoblen. Mootins pras 
de Dieppe. qu. 4. (Zn l'Artiate,) 
fons de Carthagine. qu. 4. (Ebends,) 
Pontins, 1849. qu. 

















Fal, (Bbenday) 
4) Valldemuss (Mfajorks). qu. 8. 
5. Bellier, Dict, 

W. Engelmann, 
Ball. Bali, schwedischer Runenschneider, 
der wahrscheinlich im 10. Jabrh. lebte, Die Ru- 
nensteine, oine Gattung schwedischer Alterthtl- 
‘mer, die in gesehichtlicher und ktinstlerischer 
Hinsicht orst in newerer Zeit eingehend un- 


648 Bali 


Goorg Balk. 








tersucht wurden, — meist aufrecht stehende, 
spitze, ziemlich grofo Platten — sind Denk- und 
Grabmiiler aus dem 7. bis 12. Jabrh., die In- 
sehriften tragen und mit cingeschnittenen Thier- 
bildern und schlingenartigen Ornamenten von 
eigentlimlich phantastischer Form  versehen 
sind. Bali_gehUrt zu den hervorragendsten un- 
ter den Meistera der Runenskulptur. Man zihlt 
gegen 20 mit seinem Namen bezeichnete Werke, 
doch ist seine Hand auch an vielen anderen nicht 
signirten Runensteinen zu erkennen. Sie befin- 
den sich groBentheils im alten Fjerdhundralande, 
dem stidwestlichen Theil von ‘Upland, welche 
Landschaft die schinsten und meisten Monu- 
mente dieser Gattung besitzt. Dass B. gegen 
Ende der heidnischen Zeit in dieser Gegend 
lebto, ergibt sich aus der Inscbrift auf einem 
von thm gearbeiteten Grabstein im Kirchspicl 
Weekholm, welche besagt, dass der Verstorbene 
neugetauft war (Han varp taupr a Tanmarku i 
hvita vabume, d. i, er starb in Diinemark in 
weissen Taufkleidern). 

Vergleicht man die Arbeiten Bali's mit denen 
seines noch berUhmteren Zeitgenossen Ubir, 80 
ist nicht schwer zu erschen, dass er aus ‘der 
Schule desselben hervorging. Ubir vertritt die 
Klassische Epoche der Runenkunst, Bali dic 
letzte Blite derselben; oft haben seine phan- 
tastischen Bildungen etwas Unruhiges und Ue- 
berladenes, das schon als ein Vorzeichen des 
‘Verfails erscheint. In hohem Grade ausgezoich- 
net sind seine stilisirten Thiergestalten, cine 
wabraheinlich vou ihm zuerst ausgebildete Gat- 
tung von Ornamentik, die spiter in hifufigen 
Nachahmungen wiederkehrt. Seine Arbeiten 
sind in verschiedenen sehwedischen Runenwer- 
ken abgebildet, die meisten findet man in 
Bauti 

5, Run-urkunder, ulgitne af Joh. G. Liljegren. 

Stockholm. 1833. —G dransson, Bautil, det 
drs alle Svea ok Gétha rikons runsienar. Stock- 
holm. 1760. Fol. — Svenska Fornminnes 
ferenningens tidskrift (Zoitsehr. des Schwe- 
dischen Alterthums-Vereins). Stockholm. 1871. 
p. 63, 



































©. Blehhorn 


Balicki, Karl Balicki, Landschaftemaler 
und Zeichner, geb. 1820, wahrscheiolich in Kra- 
kau, bildete sich in seinem Kunstfach um 1847 
in Dressien aus. Man kennt von ihm Landschaf- 
ten in Ocl und Aquarell und tiber 150 Veduten 
der Umgebung von Krakau, auch kopirte er alte 
Gemilde, Seine yorziiglichste Leistung sind die 
llustrationen fiir ein archiiolozisch-topographi- 
sches Werk tiber das polnische Mittelalter (Polska 
sredniowiezna von Graf Alexander Praez~ 
dziecki). Eine Aufnahme des Altars von Veit| 
Sto8 in der Marienkirche zu Krakau, mit der er| 
‘gegen Ende seines Lebens beschiiftigt war, blieb 
unvollendet. + in Krakau am 15, Juni 1854, Als 
Schriftsteller machte er sich verdient durch eine 
Uoborsetzung des Buches von Georg Barrot iiber 














Aquarelimalerei, welche in Krakau 1855 bei Ma- 
niecki erschien. 

5. Wurzbach, biogr. Lexikon. 

A. Ig 

Baligand, Baligand, Architekt und Inge- 
nieur, geb. 1697 im Hennegau, +1762. Er be- 
Kleidete das von Stanislaus 1750 gi 
eines Prifekten fir Britcken- und Strassenban 
Lothringen. 1744 verdiffentlichte er ein Pro- 
jekt zur Trockenlegung der Lionneser Moriste 
und zur Herstellung eines schiffbaren Kanals 
‘Zu der grofen Strasse von St. Dié entwarf er 
den Plau; in Nancy erbaute er das gegenwir- 
tige Priifekturgebitude und das Hotel Géain. Vou 
architektonischen Entwlirfen sind mebrere, mit 
seinem Namen bezeichnete, bekannt. 

+P. Moroy, Descriptions dancions dessins in- 

Gils do peintees, sculptours et architectes Lor- 


rains, Nancy 1866, 
J. I. Guifey. 

Balinskl. Stanislaus Balinski, Zeichner 
und Kupferstecher, geb. 1782 in Wilno, + 1813, 
in Krakau. Er studirte auf der Universitit seiner 
Vaterstadt und erhielt den ersten ktinstlerischen 
Unterricht bei Rustem, dem Zeichenlebrer an 
genunnter Universitit. Im J. 1810 wurde er bei 
dem Ministerium des Innern im GroGherzogtum 
‘Warschau angestellt. 























a) Von ihm Bsttochen 
First de la Rochefoucauld, S. Bali nski se 


b) Nach ihm gestochen 
1) Tadeus Czackl. Balinski del, Weiss se. View 
nae, 8, 
2) Grat Georg Mniszech, Vater der Czarin Mary. 


Balinski del, Woiss'se, 8, 
Bartynouski 
Balk. Goorg Balk: ob ein Formschneider 
dieses Namens existirt hat, ist uner- 
& vwiesen. Thm wird ein aus G und B r- 
XY a sammengesetztes Monogramm  zuge- 
sehrieben, welches auf einem mit der Jabres- 
zahl 1561 beteichneten Holzschnitte vorkomnt. 
Zwei Engel halten einen Schild,:in dessen sechs 
Felder die Passionswerkzeuge dargestellt sind. 
Ueber dein Schilde befindet sich ein Todtenkopf 
mit Dornenkrone und dem Agaus Dei; H. 112 
millim. br. 192. — Dasselbe Zeichen findet sich 
auf einer Kopie des Diirer'schen Holzschnittes 
mit der Marter der hl. Katharina (Bartsch 120 
‘Nach einer Angabe Heller's soll dieses Zeichea 
Jjedoch cinom Mater und Kupforstecher Geore 
Brentel, der im Anfange des 17. Jahrb. 21 
Laningen lebte, angehiiren. Er gab ein mathe 
matisehes Werk tiber Construction und Messung 
des Cylinders unter dem Titel : Fabrica et asus 
ylindri ote. Lauingen 1611 heraus, 
s. Heller, Leben Darer’s. 1, 679. — Helter, 
Monogr.-Lexikon. p. 144. — Brulliot, Dict 














1, No. 932. Ler, Monogr, II. No. 2783 





Ball. 649 














Balko 
Balke. Balke, Landschaftsmaler dieses 
Jabrh., aus Christiania, Seine Darstellungen 


skandinavischor Gegenden werden als wirksame 
Stimmungslandschaften geriihmt. Im J. 1552 
alte er flr den Kinig von Preusson, Friedrich 
Wilhelm IV., zwei Bilder: Sommermondnacht 
am Nordkap und Das »Wardchus«, mit effekt- 
voller Schilderang des Nordlichts. 

4 Kanstblatt, Stuttgart, 1851. 


Balko, ». Palko, 


Ball. Thomas Ball, einer der vorztiglich- 
sten amerikanischen Bildhauer, geb. 3. Juni 
41819 zu Charlestown (jetzt zu Boston im Staate 
Massachusetts gebvrig). Er ging zur Bildhauerei 
fiber, nachdem cr als Maler schon zebn Jahre 
thiitig gewesen. Von den Werken dieser seiner 
ersten ktinstlerischen Periode befinden sich zwei 
ttichtige Portrits, diejenigen der Schauspiclerin 
Geo. H. Barrett umd des Schauspielers W. H. 
Smith, im sogen. Museum, einem ‘Theater zu 
Boston, Als besonders gelungen wird noch ein 
Kleines Bildniss des Stantsmannes Daniel Web- 
ster gevannt; auch malte B. einige biblische Bil- 
der, an denen man namentlich die Farbe rithmt 
Zn seinen ersten Modollirversuchon gehirte eine 
Kleine Bliste der Jenny Lind und eine lebens- 
groGe Biisto Webster's, dic in Marmor ausge- 
fihrt wurde. Fiir eine Statuette des Letateren, 
die er um 1853 modellirte, erhielt er von der 
Massachusetts Charitable Mechanics Association 
zu Boston die goldene Medaille. 

Der erste Aufenthalt des Kiinstlers in Italion 

wihrend der Jahre 1851—1856 war hauptsiich- 
lich dem Studium gewidmet, bei dem ihm sein 
Landsman Hiram Powers rathend zur Hand 
ging. Manche Arbelten, die Modell blieben, ent- 
standen in dieser Zeit: dic Statue Pandora; eine 
Biiste : Die Wahrheit; Der gestrandete Schiffer- 
Jjnnge ; Statuetto des Mators Washington Allston 
wa. 
Kurz nach seiner Ruckkebr nach Amerika er- 
hielt B. don Auftrag, eine brouzene Statue 
Washington's fr den’ dffentlichen Garten der 
Stadt Boston auszufiihren. Sie zeigt den Feld- 
herrn in rubiger Haltung 2u Pferd, den Degen 
vorn tiber den Sattel gelegt, und ist in ihrer 
Schlichtheit unter den wenigen guten Denkmal- 
statuen, dio Amerika aufzuweisen hat, eine der 
erfreulichsten. Der Guss derselben wurde in der 
Ames-Giesserci in Chicopee im Staate Massa- 
chusetts ausgefihrt; fiir don geschmackvollen 
Granitsockel lieferte der Architekt Hammat Bil- 
igs in Boston den Entwurf. Die Kosten, die 
sich auf 42,400 Dollars beliefen, wurden ‘zum 
Theil von der Stadt Boston, zum ‘Theil von Pri- 
vaten getragen. Die Enthilllung der Statue fand 
am 3. Juli 1869 state. 

Schon im J. 1865 war B. wieder nach Ita- 
lien gegangen, wo er seitdem verblieb, bald in 
Rom, bald in Florenz wohmend. Sein Vaterland 

Meyer, KessQer-Lexikon. 





























besuchto or bisher nur noch ein Mal auf wenige 
‘Monate, im J. 1874. 

Von Ball's Werken sind zuftirderst noch einige 
gr0Gere, monumentale Arboiten zu nennen: 
Marmorne Kolossalstatue des amerikanischen 
Schauspiclers Forrest in der Rolle des Koriolan, 
1866 vollendet; sie befand sich bis 2u Forrest's 
‘Tode in dessen Bibliothek, und wird nun das 
von ihm gestiftete Asyl flr verarmte Schauspie~ 
ler zicren, — Die Marmorstatue des Gouvérneur 
von Massachusetts, Andrew, im Vestibule des 
Statchouse zu Boston, 14. Febr. 1870 enthiillt. 
— Das Chickering Monument, auf dem Mount 
Auburn Friedhof, Boston, 1872 vollendet, Gruppe 
in Marmor, der Todesengel, welcher einer ju- 
gendlichen ‘weiblichen Gestalt den Seblefer vou 
den Augen nimmt, bekannt water dem Titel “The 
Realization of Faiths. — Das Emanzipations- 
‘Monument, von den schwarzen Birgern der Re- 
publik fiir die Hauptstadt Washington bestellt, 
Gruppe von zwei Figuren: Prissident Lincoln, 
der einem Sklaven die Fessein abnimmt, gegen- 
wiirtig (1874) bei Miller in Miinchen fm Guss. — 
Marmorstatue des Evangelisten Johannes, be- 
stimmt fiir das Familienbegribniss des Hero 
‘A. D. Williams, auf dom Forrest Hills Friedhofe 
mi Boston, zur Zeit noch unvollendet; der Kopf 
des Johannes existirt jedoch schon als selb- 
stiindige Marmorbliste. 

Hervorauheben ist fernerdie Idealstatue Ball's 
Eva, die er 1866 flir Herm Carman in New-York 
in Marmor ausfiihrte. Eine Wiederholung der- 
selbeh befindet sich gegenwirtig (1874) in den 
Hiinden dos Kiinstlers, aucb hat er den Kopf der 
Eva, in verkleinertem MaGstabe, als Bliste aus- 
gefiihrt. — In genreartigon Bildwerken ist B. 
gleichfalls sehr gliicklich, wie dies mebrere 
solche Arbeiten auf der Ausstellung der Sassa- 
chusetts Charitable Mechanics Association in 
Boston 1874 bewiesen: «Love's Memoriese, ein 
sinnend dasitzender Amor; zwei anmutige Kin- 
derstatuen: sWeihnachtsmorgene und »Tho first 
Valentines (erstere ein Kleines Midchen nach- 
denklich ein Kruzifix betrachtend, letztere cin 
Knabe, der einen Liebesbrief erhalten hat, wie 
man solche am Valentinstage den Kindern zuzu- 
senden pflegt), und «La Penserosae, die Bliste des. 
selben kleinen Miidchens, zu welcher als Sciten- 
stilek die Knabenbiiste »L’ Allegroe gehiirt (mehr 

Privatbesit2). — Unter den vielen Por- 
: Der Geist- 
liche Ephraim Peabody, Marmor (um 1857), in 
King’s Chapel, Boston; Dr. Francis Wayland, 
Marmor, 1S60 fiir Brown University, Providence, 
R. J.; Lord, Prisident vom Dartmouth College ; 
der Reduer Edward Everelt, Marmor (um 1865), 
in der Stadtbibliothek au Boston, im Union 
League Club cbenda und andorwirts. Die Sta- 
tuetten Clay's und Lincoln's sind vielfach in Ab- 
gilssen vorhanden ; die des letzteren wurde von 
Miller in Milnchen in Brouzo gegossen. 
Die wichtigoren Werke B.'s sind von Lovg- 
82 






































650 Ball 


Balleis. 








worth Powers in Florenz photographirt worden, 
Jedoch kamen diese Vervielfiltigungen nieht in 
den eigeutlichen Handel, sondern wurden nur| 
privatim zum Besten des protestantischen Wai- 
Sonhauses in Florenz verkauft. 


a) Nach ibm gestochen und photographirt: 

1) Francis Wayland. Nach det obon erwihnten| 
Biste gest. von J.C. Buttre, New-York. 4, 

(Schlechter Stich aus dem TI. Bd. von: A Me- 

Auois of Francis Wayland by his sons. New-York, 
1869. 

2) Refterstandbild Washington's im dffentlichen 
Garten 2u Boston. Photogr. von J. W. Black. 
Boston. 





b) In Hola geschnitten 
1) Dasselbe. Nach der Photographie in Holz go- 
schnitten, in: Harper's Weekly (illustr. Woe 
blatt), New-York, 1869, p. 509. 
2 Dis Statue Bre 
3) Die Emanzipationsgruppe. No. 2.u, 3 ungeni- 
gende Holzechnitte in olnem soallinder Kunst- 
Diatte. 














. Tuckerman, Book of the Artists, New-York, 
1867. p. 518.’ — Latzow's Zeitschr. II, 
Beibl. pp. 27. 150. V. Belbl. p. 76, 





‘8. B. Kohler. 

Ballador. Johann Georg Ballador, 
Edelsteinschneider aus Nurnberg, in der ersten 
Hiilfte des 18. Jabrh., Schiller von Dorsch. Er} 
arbeitete in Amsterdam und starb daselbst 1757. 
Unter seinen Werken riibmt man besonders das 
Bildniss des Kardinals Querini. 

8. Fssli, Knstletlex, 

Ballaert. Hendrik van Ballaert, flamiin- 
discher Bildhauer und Steinschueider, in der er- | 
sten Hilfte des 16. Jabrh. Flir dio Kirche der| 
Hospitaliter in Audenarde arbeitete er das 
‘Tabernakel des Altars in der Kapelle der hl. Ag- 
nes und andere ornamentale Skulpturwerke in 
derselben Kapelle und im Friedhof (nach den 
Rechnungebilchern der Kirche von 1571 an). Im) 
J, 1573 fidbrte er drei Marmorstatuen aus filr die| 
Kapelle im Schloss der Grafen von Flandern 
(Sgravensteen) zu Gent. 

Edm. Vander Stracten, Artistes belges au 
XVeLXVIe siteles (i 

archéologie de Belgique. 
chart, Messager des sciences historiques de 
Belgique, 1855. — Biographie nationale de 
Belgique. 1866, 








Ballanti, Giov. Batista Ballanti, it 
Hienischer Bildhauer, gob. 1763 zu Faenza, $1835. 
Er hat fllr verschiedene Kirchen italienischer| 
Provinzialstiidte efne groBe Anzahl von Hei-| 
ligenstatuen und andere religidse Bildwerke ge- 
arbeitet. 

8. Tipaldo, Biogr. degli Italiani ete, 1¥, 315— 

a8. 








Ballard. F. Ballard, Kupferstecher, der um 
1625 wabrecheinlich in Limoges thittig war. 








‘Von ihm gestochen : 

1) VenerabilisPresbyter Bernardvs Baronvs de Bra, 
oblit Lemovieae 19 Jan. an. 1625. ae. suse 6 
Fol. Mit latein, Untersehrift in 13 Zeiien. 

2) Le Départ de Iételier. Nach Bamboceis. 
qu. Fol. 

3) Le Loisir du Pitre. Nach Doms. qu. Fal 

5. Le Blanc, Manuel. 





W. Engelmann 

Ballarint, Giambattista Ballarini (oder 
Ballerini), Architekt aus Bologna, Ende des 
16. und Anfang des 17. Jabrh. Er wurde 1583, 
weitig mit Pietro Fiorini, zum Rathsbau- 
meister in Bologna eroannt; 1589 erbaute er 
daselbst den Portikus in der Nihe der Kirche 
8S. Filippo e Giacomo, 1608 erhilt die dortige 
Kirche 8. Benedetto nach seinem Plane ihre 
jetzige Gestalt. In dem Hause Ballarini’s betsod 
sich die Akademie der Caracci. 

s, Zani, Eneicl.— Bianconi, Guida di Bolo. 

1826. pp. 15. 65. 











Ballarini. Carlo Ballarini (oder Balle- 
rini), Maler aus Ferrara, malte hier um 1640 
verschiedene Deckenbilder in der Kirche, Fran 
cesco. 

8. Zani, Enciel. — Cittadell. 

tive a Ferrara. pp. 28, 29. 





Notizia reh- 








Jansen 


Ballarini, Paolo Ballarini, ». Cacclarl. 


Ballarini di Vicenza, s. Bittonte. 


Ballarinl, J. Ballarini, Radirer des 
19, Jahrh., in Wion thitig. 


Von ihm radirt 


1) Dorfkirehe, von Gebdsch umgeden. 1834. ¢r.. 
2) Landschaft, Ansicht von Sievering bel Wien 
1834, gu. 8. 














W. Engelmana, 
Ballarino, Andrea Ballarino, italieni- 
schor Radirer. Das in Broscia 1668 erechienene 
Werk: I trastulli querrieri dé Marin Bresciari 
Maestro d'armi ferrarese onthilt Radiruogeo, 
die, wie die Vorrede sagt, von B. ausgeftirt 
sind und nach L. N. Gittadella an Rembrandt 
Art erinnern: das Wappen der Gonzaga, das 
Bildniss dos Verfaasors und Iltustrationen (68FI- 
guren). Ausserdem ist von B., der vermutlich 
aus Brescia stammte, nichts bekannt. 
N. Cittadella, Doe. ¢ Must risg. Ia st 
via art. Ferrarese. p. 159. 














Ballels, Macarius Balleis, Kupferstecher, 
geb. 1, Jan, 1761 2u Aindling (bei Wagner (6. 
nach dem National-Buche der H. Karlsschule 
falsch: Ainingen) in Bayern. Er war der Sohn 
ines Revierjiigers, kam elfjiihrig in die Karls- 
schule nach Stuttgart, wurde dort Schiller vou 
Joh. Gotth. Miiller und erhielt 1789 dio Ernes- 
‘nung zum Hofkupferstecher. +4. Febr. 1790. Br 
stach voraugeweise architektonische Entwitrle 





Ballois 


651 























und Lendschaften. Was uns von soinen Wer- 
ken zu Gesioht kam, triigt meist noch sehr den 
Charakter von Schiilerarbeiten und lisst in kei- 
nem Fall auf ein bedeutendes Talent schliessen. 


‘Von ihm gestochen : 


1) Grundrisso der H. Karls - Universitat (Karls- 
Schule oder Abademie-Gebiude) 9 IL qu. Fol. 
1779. 

2) Dieselben, 3 BU, in kleinerem Format in: (A. 
F. Batz) Beschreibung der Karls-Schule zu Stutt- 
art, o. 0, (Stuttgart) 1783. 8, und deren fran- 
ésischer Usbersetzung, Stoutig. 1781. 8, ; na 
gest. im Journal von und fair Deutschland. 1784. 

8) Grund-Riss der Herzoglich Wurtemberg: Haupt 
‘und ersten Residenz Stadt Stuttgardt. Dessiné 
parJ.L.Roth. gr. Fol. (Mit einer Ansicht des 
damal. Stuttgart.) 

2 Antissdes Lostchoeader Salita. Fol 

5) Grund Aufriss und Durchschnitt des Lorbeer~ 
saales daselbst. qu. Fol. (?) 

4) und 5) mach’ Zefcbnungen von KR. F. Ul 




















Fischor. 

6) Tombeau de Virgil. 1784. gu. Fol. Kopie nach 
E. Weisbrod. 

7) Vue d'un Monuinent trfomphal A Athenos. 1786 
qu. Fol. 


8) Temple de Minerve Medica & Home, Nach A. F. 

Harper. qu. Fol 
9) Pyramide ‘de Cajus Cestius a Rome. 
Dems. qu. Fol, 

10) Tombeau de St. Helene, Mdro de Constantin le 
grand aux Environs de Rome. Nach Dems. qu. 
Fal. 

11) Deinach (K. Bad Telunch bel Caw), Bl 

Zeichnungen von Steinkopf, qu. 8. 

5. Fons Ronaienee Toe Wagnet Goch 

er H. Carlssch. 1. 361. 474, 


Nach 




















A, Winttertin 
Ballenberger. Karl Ballenberger, Ma- 
ler, geb. 1801 zu Ansbach, +21. Sept. 1860 
zu Frankfurt a. M. Er’ war anfinglich 
Steinmetz und kam als solcher 1831 
nach Milnchen, wo er von Friedr. Hoff- 
stedt Zeichenunterricht erhielt und dann die 
Akademie besuchte. In Frankfurt, wo er spiiter 
seinen Anfenthalt nahm, schloss er sich an Phil. 
Veit an und studirte im Sinne der romanti 
schen Richtung jener Zeit mit groBer Hinge- 
bung die altdeutsche Kunst. Seine Bilder, meist 
hart in Zeichnung und Firbung, aber sorgfiltig 
durchgefuhrt, fanden damals lebhafte Anerken- 
nung. (Kleine Heiligenbilder in Oel, aquarellirte 
Zeichnungen : Gotz von Berlichingen , Siegfried 
mit dem Drachen.) Zu seinen tiichtigsten Le 
stungen gebiiren die fllr den Kaisersaal des RO- 
mers zu Frankfurt von ihm ausgefithrten Bild- 
nisse Konrad’sI., Ludwig's des Bayern (nach dem 
Denkmal dieses Kaisers in der Miinchner Licb- 
fraueukircho) und Ruprecht's von der Pfalz. Zu 
den von J. von Hefner herausgegebenen »Trach- 
ten dos christlichen Mittelaltere« (Mannhoim. 
1840) lieferte er verschiedene Boitrige. Auch 
als Modelleur und Bildschnitzer machte er sich 
durch mehrere Arbeiten bekannt. 





a) Von ihm radirt: 


Kinstlerwappen in gothischem Ornament. Ipseinv. 
Rund. 4. 





b) Nach ihm gestochen u. lithographirt 

1) Tod dos bl. Meinrad. Gost. von H, Nasser. 
Fol 

2) Titelbl, aur »Festgabe des Frankf. Liederkran- 
zoie am Singerfest in Frankfurt 1838. Lithogr. 
von J. L. Bawor. Fol. 

s. Gwinner, Frankfurter Kanstler. — Kunst~ 
Diatt, Stuitgart, 1840. p, 379. 1854. p. 199, 





Ballerint, s. Ballarini. 


Ballero, Giovanni Ballero, Kupferstecher 
der Gegenwart, geb. in Genua, Schiller von G. 
Longhi. 





Von ihm gestochen 

1) Maria mit dem Kinde. Nach Murillo. F. Floridi 
del. Fol. (In: L, Bardi, Gal. Pittt 1842.) 

2) Mater is (Die Madonna del lago), Marla 
‘mit dem Kindo und dem kl. Johannes, Nech L, 
da Vinci. kl. qu. Fol 

3) Kardinal Robert de Leuoncourt. Nach H. Hol 
bein (angeblich). Fol. 

4) Eleonora di Toledo. Nach A. Allori. L. Mi- 
tall del. (In: Azeglio, la Reale Gal, di Turino. 
1838.) gr. Fol, 

5) Portrat eines Ungenannten, Nach Ang. Kauft- 
mann, Ebenda. gr. Fol. 











W. Engelmann, 
Balleroy. Albert de Balleroy, franzéi 





-scher Thiermaler, gob, 15. Aug. 1828 2u Ig6 


(Orne), Schiiler von Schmitz. Seine Bilder, die 
groBentheils in don Pariser Salons seit 1353 aus 
geatellt waren, sind Thier- und Jagdstitcke ver- 
schiedener Art; zu den besten gehiren die Meu- 
ten von Jagdhunden in voller LebensgriBe. 





Nach iin lithographirt 


14) Le Départ. — Moute et garde. — Chasse. 
— Effet de matin. Lith, von Laroche. gr. qu. 





jeute sous Bois, Lith, von Vernier. 
al. 
s. Bellies, Diet. — Meyer, Geseh, der franz. 


Malerei.. p. 763, 


er 


W. Engelmann, 

Balles. Bales, hollindischer Architekt, der 
in der Zeit Poters des Grofien in Petersburg thitig 
war. Er bauto den Glockenthurm der Petri- 
Pauls-Kathedrale in der Festung 2u St. Pe- 
tersburg. Der Glockenthurm hat mit der La- 
terne, der Spitze und dem Kreuze auf derselben 
eine Hohe von 385 Fuss. 1756 ward die Spitze 
durch don Blitz besehiidigt, wobei auch die von 
Peter dem GroGen aus Amsterdam fiir 45000 Rub. 
verschriebene Thurmubr litt, 1750 stiftete die 
Kaiserin Elisabeth eine neue Uhr derselben Art; 
Katharina Il. liess durch den Architekten Bauer 
das ganze Gebiiude wieder herstellen. 

5s. Canmpauy, Aocronaamrnocru C. Herep6. 














Sswinjin, Denkwirdigkelten St, Petersburgs 
62° 


652 





Claude Ballin. 











russ. und franzisisch.) St, Petersburg 1816, 
ME 12. 


Ed, Dobbert, 
Ballester, s. Balester. 


Ballesteros. Fernando Ballesteros, 
Goldschinied in Sevilla, in der zweiten Hilfe 
des 16. Jahrh. 1580 —$7 arbeitete er mit Ju 
de Arfe (s. diesen) an einer groBen silbernen 
Custodia flir dasselbe Kapitel. 

s. Cean Bermudez, Dice. 








Fe W. Unger. 

Ballesteros. Valentin Ballesteros, spa- 
nischer Arehitekt, Anfang des 17. Jahrh. Er 
arbeitete seit 1608 als Baumeister an der von 
Ordoez 1602 begonnenen Jesuitenkirehe in Al- 
cali de Henares. Der bei Llaguno als Stein 
metz, aufgefllhrte Agostin de Ballesteros ist nach 
der Note des Gean Bermudez vermutlich kein 
anderer als Valentin B. 

s. Llagumno, Noticias. HI. 115. 

Fr. W. Unger. 

Ball, Simone Balli, Mater und Kupfer- 
stecher aus Florenz, um 1600. Er war ein Sehil- 
ler des Aurelio Lomi und ging mit diesem nach. 
Genua, wo er in hohem Alter star. Nach Lanai 
erinnern seine Gemillde, deren er in Genua fllr 
verschiedene Kirchen, fiir 8. Giacomo, 8. Maria 
del Carmine, 8. Spirito u. a. eine grofe Anzahl 
ausfilbrte, an dio Art des Andrea del Sarto. Be- 
sonders geschiitzt waren seine kleinen auf Ku- 
pfer gemalton Bilder. Dass er auch in Kupfor 
gestochen, wird mebrfach erwihnt, doch finden 
sich Arbeiten dieser Art nirgends ‘namhaft ge- 
macht. 


























ani, Encicl. — Soprani, Pittori Gonoves 
1. 467, zi, Pitt. It, V. 259, — Le 
Blanc, Manuel, 








Jansen, 

Balli. Paola Balli {nach Zani: Giulia 
Paola de Balli Casanova), Malerin a 
Bologna, daselbst thiitig in der Zeit von 1702— 
1730. Tm Oratorium der Kirche Madonna della 
Grada 2u Bologna ist von ihr ein Gemilde, die 
Madonna und der bl. Antonius, welches die In- 
schrift triigt: Pavola de Ballis fecit 1701 

4 Zani, Encid) — Bianconi, Guida di Bo- 

logna, 1826. p. 60. 

















Ballin. Claude Ballin, Goldsehmied, geb. 
1615 in Paris, + daselbst 22. Jan, 1678. Er lernte 
bei seinem Vater, dem reichen Goldschmied 
Pierre B. und gelangte friihzeitig zu groGem 
Rufe. Vier silberne Schalen, auf denen er, 
19 Jahre alt, die vier Weltalter in getriebener 
Arbeit darstellte, kaufte der Kardinal Richelieu. 
Unter den spiiteren Werken dieser Art werden 
besonders die silbernen Retiefs mit der Darstel- 
Tung der Tritume Pharao’s gertibmt. Von seinen 
zablreichen Arbeiten flr Ludwig XIV. sind nur 
12 bronzene Vasen in den Girten vonV ersailles 

















erhalten ; die Ubrigen siimmtlich, silberneTische, 


kostbare Gefiisse der verschiedensten Art, Arm- 
leuchter, Gueridons u. dergl., wurden 1690 und 
‘wihrend der folgenden Jahre eingeschmolzen 
und fiir die Kriegskasse in Mtinze verwandel 
Ehenso erging es wihrend des siebenjihriges 
Kriegs don Arbeiten,, die er fiir den Hauptaltar 
von Notre Dame in Paris geliefert hatte (6 Kan- 
delaber und ein Kreuz von Silber). Von den fir 
Ludwig XIV. ausgefilhrten Werken liess man 
vor ihrer Eiuschmelzung von dem Goldschmied 
de Launay Zefchnungen machen, die noch vor- 
handen sind. Nach dem Urtheil seiner Zeitge- 
nossen Urachte B. dic Goldschmiedkunst suf 
cine Stufe der Vollkowmenheit, die bisher ua- 
erreicht war; vor allem rilhmt man an sei- 
nen Ornamenten die geschmackvolle Verw 
dung antiker Formen und zugleich den Reich- 
thum selbstiindiger klinstlerischer Erfindung 
1672 wurde B. von Ludwig XTV. zum Mtinzii- 
rektor fiir das Gravirfach ernannt und hatte als 
solcher eine Wohnung in der groSen Galerie det 
Louvre, die nach seinem Tode seiner Familie 
lange Zeit verblieb. 


Sein Bildniss, gest. von Jacques 1 











bin, 





Nach ihm gestochen 


Dio Bronze-Vasen im Garten von Versailles, Gest 
von Le Potre, 1673. 

+ Fontemai, Dict. des artistes. 1776. p. 138 
— Jal, Dict, p. 102, — Archives de Tart 
frangais, 1873. — Brice und Thiéry, Guides 
dans Paris, — Gazette des Beaux-Arts. X 

S140, 








Paul und Miche! Ballin, Briider des Vo- 
Figen; der erstere, geb. um 1617, + 1674, war 
gletchfalls Goldschmied und bei vielen Arbeiten 
Claude's als Gehilfe betheiligt; der andere, geb. 
1619, +1706, war ein Maler von untergeordnetem 
Rang. 

sal, Dict. pp. 102. 103. 


Claude Ballin, Goldschmied, Sohn des 
Michel B., geb. 1661 in Paris, + 1754. Erkan 
‘an Talent ‘und Ruf dem ilteren Claude B.., s¢i- 
nem Oheim, nicht gleich, gebiirte aber zu deo 
angeschensten Goldarbeitern seiner Zeit. Unter 
seinen zablreichen fiir kirchliche Zwecke be 
immten Arbeiten wird besonders eine grote, 
reich mit Figuren geschmilckte Monstrant too 
vergoldetem Silber gerilhmt , die er 1708 fr die 
Kathedrale Notre Dame in Paris ausfilhrte: die 
Zeichnung lieferte De Cotte, das plastische No- 
dell der Bildhauer Bertrand.’ 1722 fertigte er die 
Krone Ludwig's XV.; fiir den Prinzen Enger 
und verschiedene curopiische H8fe, fiir den Ki- 
nig von Spanien und den Kdnlg von Dinemark 
war cr vielfach beschifftigt. In seinen Arbeiten, 
von denen ein betrichtlicher Theil zu Grunde 
egangen, trat das reine Ornament gegen des 
figlrlichen Schmuck mebr und mebr zurtck, und 
in der Ueberladung mit dekorativen Details 1ei- 








Joel Ballin 


Giulio Ballini. 653 

















gen sich schon die Ausartungen des Rokokoge- 
schmacks. — Sein Sohn Jacques war /gleich- 
falls Goldschmied, geb. gegen Ende des 17.Jahrh., 





+1764 au Paris, 
Jal, Dict. — Gazette des Beaux-Arts, XI. 
14 117. 
J.J. Guiffeey. 
Ballin, Joel Ballin, Kupferstecher und 





Zeichner, geb. 22. Mirz 1522 zu Veile in Jilt- 
land. Er besuchte die Akademie in Kopenha- 
gen, um sich zum Maler auszubilden, studirte 
13i6—48 Chemictypic in Leipzig und widmete 
sich hierauf der Kupferstecherkunst; 1848. ging 
er mit einem kéniglichen Stipeudium nach Pari 
und gewann auf dortigen Ausstellungen zwei 
Mal die goldene Medaille (1861 und 1864). Seine 
BIL. sind in verschiedener Weise gearbeitet, mit 
der Nadel und dem Grabstichel, in Mezzotinto 
und gemischter Manier. 














‘Yon ihm gestochen 


4) Immnaculée conception. Nach B. Murillo, 
Mezzotinto. Paris, Goupil & Co. Fol 
2) La viergo au Rosaire. Nach Dems, Gegenstiick 
zum vorigen. Fol, Eben 
3) Missiondr-Madonua. Nach Dems. Das Bild] 
In der Galerie Esterhazy in Pesth. Fol, (Wien, 
bei Kaeser.) 
4) Le repas ‘de Noces (Sedne do moeurs alsa- 
cionnes). Nach G. Brion. gr. qu. Fol. 
5) Le Bénéaicité, Nach Dems, Ebenso. er. qu.Fol, 
6) Le baptéme (Di 
Stich und Aquat 
1. Vor der Sehr 
7) Das 
Kopenhageni 
§) Lesender junger Geistlicher am offenen Fe 
ster, Nach M. Rérbye, Gemischte 
pe wsty.-Bl, fOr 1862. gr. Fol. 
I. Vor aller Schrift. 
9) Die Schule, Nach A. van Ostade. gr. Fol. 
I. Vor aller Scbrift. 
10) Romaischer Strassenbatbier. 
Gemischte Manier. 
























Nach C. Bloch, 


11) Le retour Ala patric. Nach Protais. gr. qu. 
Fol. 
12) Les Récompenses. Nach Lanfant de Metz. 


av. Fo 

1a) touts XVI. (La Forge du Palais de Versi), 
Nach Caraud, qu, fol 

14) Marie~ Antsinetic (La Ferme du. pare do Tela- 
non). Nach Dems, qu. Fal, 











18) Jeanne d'Are. Nach Miss Ward. In: The Art- 
Journal, 1870. Fol. 

16) Avant PAttaque (Ie matin), Nach A. Prota: 
ax. qu. Fol. 


17) Apres le Combat, Nach Dems, gr. qu. Fol. 

18) La Séparation (Arinée de Metz, 29, Octbr. 1870). 
‘Nach Dems, gr. qu. Fol. 

19) La Dinette. Sedne de la vle do chateau. Nach 
©. Brochart. gr. qu. Fol, 

20) Le Bain. Nach Dems. gr. Fol 

21, 22) 2 BU. La Danse, — La Peintnre. Nach 
Dems. gr, Fol 

2B) 

4) 








Projets materni 
Henri VIII, et Anne de Boleyn. 


"| Akadomic zu West- Point; Admi 





loty. gr. Roy, qu. Fol. 


25) Elmi 
Fol, 


Nach C. Hoff. 1874. gr. 





et Tartafte, 


W. Engelmann. 
Ballinert, s. Bilivert. 


Balling. Ole Peter Hansen Balling, 
- und Historienmater, geb. 23. April 1823 
nia in Norwegen. Er lernte zuerst 





ging dann im 18. Jahre auf die Akademie 
Berlin, 1846 nach Koponhagen, besuchte 1$54 
Paris, und kat 1856 nach Ne Inder di 
nischen Armee hatte er den ersten schleswig- 
holstein. Feldzug mitgemacht; in Amerika trat 
er bei Ausbruch des Krieges zwischen den Nord- 
und Siidstaaten als Kapitiin einer skandinavi- 
schen Kompaguie in das 1. New-Yorker Volon- 
tiir-Reg. ein und befebligte spiiter das 145. Reg. 
als Oberst-Lientenant. 1863 nahm er den Ab: 
schied und widmete sich wieder der Malerei. 
Sein erstes historisches Bild war »Harald Haar- 
fargar beim Tode seiner Fraux (im Besitz seines 
ersten Lehrors) ; fir Kinig Friedrich VII. von 
Diinemark malte er 1850 das Portrit des Ober- 
ston Helgesar, Kommandanten von Rendsburg, 
und 1854 Ein Liebesbrief; 1852 fitr don Grafen 
Frys to Frysenborg »Kiinig Abel wird von sei- 
nom Bruder Erik ermordete; und fiir den Gra- 
fon Moltke Bregentved Reiterschlacht bei Sehles- 
In Amerika hat er hauptsiichlich Por- 
trits gemalt: General John Sedgwick, fir die 

i Fara 
gute flir die Seo- Akademie zu Annapolis; 
‘General Geo. H. Thomas, und General Reynolds 
fiir dic sUnion Leagues in Philadelphia; fer- 
ner eine groBe Gruppe von 27 Generilen zu 
Pforde: Die Helden der Republik, jetzt im 
Agricultural Building zu Washington befind- 
lich. — Von andern Bildern sind noch 2u nen~ 
nen: Die Sehlacht bei Hafursjord in Norwegen, 









































im Besitz des Herr Munoz in New-York; 
Miguon’s Vator aus Wilhelm Meister, im Besitz 
des Colonel Room in New-York, und eine 


Landschaft -Brushburning at Artist's Lake, Long 
Islands. — Sein cigenes Portriit hat er in einem 
1566 gefertigten Karton wer Fortschritt der Zeite 
Jangobracht. 
Nach ihm chromolithographirt 
Die Helden der Republik. Lithoge. von 
niius. Herausgeg. von Emil Seitz, New- 
u 











Fabro- 
3K 






‘Nach Mittheilungen des Kiinstters. 
S.R. Kohler. 
Ballini, Giulio Ballini aus Venedig, Ku- 
pferstecher und Kunsthiindler, in der Mitte des 
16. Jahrh. 


Von ihm gestochen : 
71 BM. Ansichten der vorziglichsten Stidte Eu- 
ropa's, Von ihm selbst 1560 in Venedig heraus- 

segeben. 
s. Heineken, Diet, — Zani, Encicl. 
W. Engelmann, 





654 Camillo Ballini 


Joseph A. Balmer. 











Ballin. Camillo Ballini, Maler, Sohn dos 

Goldschmied Gaspare B. in Venedig, Schiller 
des Jacopo Palma Giovane, zweite Hiilfte des 
16. Jabrh. Mehrere seiner manicristischen De- 
korationsmalereien sind im Dogenpalast zu Ve- 
nedig: in der Sala dello Scrutinio Der Sccsiog. 
des Mareo Gradenigo und Jacopo Dandolo im 
Hafen von Trapani, in dor Galerie, dig zu die- 
sem Saale fithrt, drei Deckenbilder: Flora, Pal- 
las und Venezia, vom Ruhme gekrint. Carlo 
@'Atco nennt B. unter einer Reihe von Malern, 
die in Sabbioneta arbeiteten. 
Zant, Entel, ~Moseh int, Venezia. pp-460. 
472. 474, 475. — Zanetti, Venezia. p. 362. 
— Rossetti, Padova, 354. — Lanzi, Pitt 
1 UL, 171, — Carlo d’Arco, Arti etc. in 
Mantora. 11 200. 











Jansen, 
Balliu (oder Ballieu), s. Baillin, 


Ballu. Théodore Ballu, franzisischer Ar- 
chitekt, Schiller von Lobas, geb. 1817 zu Pari 
Er vollendete die von Gau begonnene Kirche 
Ste. Clotilde in Paris und erbaute daselbst die 
Kirchen de Ia Trinité und St. Ambroise. 

8. Bellier, Dict. 





Ballue. Hippolyte Omer Ballue, Maler, 
geb. Mai 1820 in Paris, + 18. Oktbr. 1867 in 
Belleville, Schiller von Diaz. Er malte land~ 
schaftliche Ansichten und war besonders als Ko- 
stilmzefchner fllr die ersten ‘Theater von Paris 
und des Auslandes viel beschifftigt. 

s. Bellier, Diet. 





Balluerea. Balluerea, spavischer Maler, 
Ende des 17. Jahrh. Flir das Konvent de las 
Baronesas zu Madrid malte er 1695 cin Bild, 
welches den Santo Cristo de Burgos darstellt. 


s. Bermudez, Dice. 








Balmaseda. Juan de Balmased. 
scher Bildschnitzer, in der ersten Miifte des 
16. Jabrh, Im J. 1519 erhielt er den Auftrag, 
fiir den Retablo der Hauptkapello in der Kirche 
zu Palencia einen Kruzifixus und die Figuren 
der Madonna und des Evangolisten Johannes| 
auszufihren. 

5. Zarcodel Valle, Documentos inéditos para 

la historia de las bellas artes en Espaiia. Madrid 
1870. 








Balmer. George Balmer, englischer Land- 
schaftsmaler, +1846 2u Ravensworth. Er war 
der Sohn eines Zimmermalers und betricb an- 
fangs das Geschiift des Vaters; nachher widmete 
er sich der Kunst und fand zuerst mit einer An- 
zahl aquarellirter Landschaften, die er 1831 21 
Neweastle ausstellte, lebhaften Beifall. Auf einer| 
Reise durch Deutschland und die Niederlande 
malte er die Ansichten von Bingen, St. Goar, 
Rotterdam, Haarlem ote, Spiiterhin wandte er 








sich hauptsiichlich der Seemalerei zu. Sein 
Hauptbild ist die Sehlacht bel Trafalgar in Tri- 
nityhouse zu Noweastle. 


Nach ihm gestochen 


BM, in: The Ports and Harbours of Great-Britain. 
Gest, von W. und E. Finden, 


4. Ottley, A biogr, and critleal dictionary et 











Balmer, Joseph A. Balmer, Schweizer 
Historien- und Heiligenmaler, geb. 27. Nov. 
4825 zu Abtwyl im aargauischen Freiamt, lebt 
in Luzern, Wio so wanches Ktinstlertalent in 
[der Schweiz, wo eine leitende Akademie feblt, 
jging auch er in der Jugend lange Irrwege. Be 
einem liindlichon Mater der Nachbarschaft, der 
yon Portrit- und Kirchenbitdern lebte , letztere 
ruhig nach alten Kupferstichen komponirend, 
lernte er die Anfangsgriinde so, dass er spiter 
ganz wioder umlernen musste. Einen Tag zeich- 
nete oder maite er, den andern trieb er das im 
elterlichen Hause erbliche Geschiift eines Metz- 
gers. Unter Anton Butler in Luzem (+ 1874), 
der unter Cornelius in Mlinchen Gehilfe bei den 
Fresken der Ludwigskirche gewesen, fing B. un- 
verdrossen Yon vorne an, so dass er Herbst 1852 
zu Dilsseldorf in die Malklasse und bald in's Ate- 
lior des Heiligenmalers Professor Micke ein- 
treten konnte. Ein Bild von lokalem Interesse, 
das or in seiner Hoimat malte: Wie die Birger 
von Zofingen nach der Schlacht bei Sempach die 
Leiche ihres Sebultheissen Niklaus Thut finden, 
der gegen die Eidgenossen kimpfend in das Ban- 
ner der Stadt mit don Zidhnen sich eingebissen 
hatte, verschaffte ihm ein Kleines Stipendium. 
In Dilsseldorf zeichnete er dann unter Schadow 
einen Karton: Der Tod des hl. Joseph; das Oel- 
bild danach wurde flr die Schweizer Kunstaus- 
stellung zu Bern (1857) vollendet und nach Frei 
burg i. Br. verkauft. Nach einer ferneren Stu 
dienzeit in Karlsruho unter Des Condres und spi- 
ter nochmals unter Canon, erhielt er zablreiche 
Bestellungen filr katholische Kirchen im Badi- 
schen und in der Schweiz, da bosonders im letz- 
teren Lande, durch Anregung der beiden Maler 
Deschwanden und Stane, die katholischen Geist- 
lichen eiftig anfingen, selbst Landkirchen mit 
gefilligen, obwol billigen Altarbildern zu 
schmileken. Fiir die Kirchen in K isnacht hat 
B. Decken- und Wandbilder ausgeflibrt, sowie 
Altarbilder fiir die Kirchen zu Miihlau (Kan- 
ton Aargau} und Oos (GroBherzogth. Baden). 
1865 nahm er seinen danornden Aufenthalt in 
Luzern unil ist dort fiirdie Rirchen in Baldegg., 
Oberritt twyl (Aargau), St. Oswald 
in Zug, St. Imien (Bern) u. a. ‘mit Bestella 
gen filr Altatbilder und Wandgemilde volaut 
Deschiiftigt gewesen. Auf der Schweizer Aus- 
stellung von 1871 hatte er einen Cyklus von Aqua- 
rellskizzen fllr neue Freskon in der Tellakapelle 
uf der Tollenplatto bei Fluelen, in welche zwar 
dem Stoff nach dic sagenhafte Befrelungsee- 


























Joseph A. Balmer 











sehichte der Waldstitte nach der Ueberlieferang 
genau beibehalten, das Kostiim aber statt der 
traditionelien Lanzknechttracht des 16. Jahth. 
in’s 14. Jabrh. umgesotat war: Iebhaft gemalt, 
ausdrucksvoll komponirt und sehr ansprechend. 
Dies Werk ist aber nicht zur Ausfithrung go- 
langt. Ausserdem hat B. die Landesausstellun- 
gen mebrfach mit kleinoren Oelbildern heiliger 
Gegenstiinde beschickt. — Unter den Arbeiten 
der letzten Jahre sind die Wandmalereien in 
‘Tempera in der neuen Kirche zu Nottwill, so- 
dann ein Hochaltarbild fir Appenzell (der hil. 
Mauritius) und eineKrouzabnahme fiir dio Kirehe 
in Meierskappel (Kant. Luzern) wol ‘die be- 
deutendsten. 








a) Nach ihm 

1) Vier Zeichnungen 2u der »Schweizergeschichte 
in Bilderne, Von Buri und Jeker zu Bern in 
Holz geschnitten. 

2) Iastrationen zu dem Schweizer Schiitzenfost 
in Schaffhausen, welche auch die Schattenseiten 
ieser nationalen Feste nicht verhillten und ihm 
daher Feinde machten, Holzschnitte in der 
Mlustr. Zoitschr. »Usber Land und Meere, 1864. 





b) Von ihm radirt : 
2BIl. in Hoch-Quart fr Krist’s (in Basel) 
Album von Schweizerkiinstlern«: 








1) No. 26: Das Opfer Abraham's, Nach Paul 
Deschwanden. 
2) No. 38: Dio bl. Elisabeth von Thiiringen, cin 


armes Kind bekleidend, Nach einem Nebenbild 
seines eigenen Gemildes in der Kirche 20 Bal- 
degg, die fir ein Institut zur Erzichung armer 
Kinder und 2ur Aufnahme ilterer Frauen er- 
richtet ist. 
Zum Theil nach Angaben des Kiinatters. 
Gottfried Kinkel, 








Balneator, s. Bagnadore. 


Balsgaard. Karl Wilhelm Balsgaard, 
Maler, geb. 29. Dez. 1812 in Kopenhagen. Er 
bildete sich anfiinglich zum Portriit- und Histo- 
jenmaler aus, widmete sich aber spiiter aus- 
schliesslich der Blumenmalerei. 1855 erhielt er 
das Reisestipendium der Kopenhagener Akade- 
mie und besuchte Berlin, Dresden, Dusseldorf] 
und Paris, 1858 wurde er Mitglied der Akade- 
mie in Kopenhagen. Zwei seiner grissten Ar- 
beiten befinden sich in der Gemiildesammlung | 
des Grafen Moltke-Bregentved, zwei ander 
der Gemildegalerie Christiansborg in Kopen-| 
hagen. 











Bloch, 

Baltard. Louis Piorre Baltard, franz: 
sischer Architekt, Maler und Stecher, geb. 9. Juli 
1764 zu Paria, +daselbst 22. Jan, 1846. Er wid- 
mete sich zuniichst der Landschaftemaleret und 
Kupferstecherkunst und erhiclt in der Architek- 
tur, in der er bald zu hervorragender Bedeutung 
gelangte, die erste Anleitung von dem jiingeren 
Poyre. 1784 wurde er von Mique, dem damali- 
gen ersten Architekton des Kinigs, als Zeichner 
bei der Anlage der Giirten des kleinen Trianon 

















Ddeschiiftigt. 1786 ging er nach Rom, wo er with- 
rend eines aweijihrigen Aufenthaltes wahr- 
seheinlich die spiter, 1801, in Paris verbffent- 
ichten Stiche nach altrimischen Denkuniilern 
fertigte (s. u.), ziemlich schwache Arbeiten, die 
noch dio Unerfabrenheit des Anfiagers bokun- 
den. Nach seiner Riickkehr nach Frankreich 
wurde or 1792 zum Dekorationszeichnor fiir die 
Pariser Oper ernannt; im folgenden Jahr beglei- 
toto or als Ingenicur cin Armeccorps, welches 
gegen die von den Girondisten aulewiegelte 
Provinz Calvados marschirte; bald nachher 
wurde er Professor der Architektur an der poly- 
technischen Schule in Paris. Unter dem Kon- 
sulate war er als Stecher bei dem grofen Werke 
liber die Aegyptische Expedition beteiligt, und 
zu derselbon Zeit, 1803, liess er die ersten Lie- 
forungen seiner »Monumente von Parise ersche: 
nen (8. u.). Dio bedeutenden Herstellungskosten 
dieses groBartig angelegten Werkes, filr das er 
eine cigene Druckerei crrichtet hatte, ndtigten 
ihn ziemlich bald, nach Verbffentlichung der 
25, Lieferung, das Unteraehmen aufzugeben. 
Zur Fortsetzung desselben hofite er spiiter, je- 
doch vergeblich, die Unterstiltzung des Seine- 
priifekten Frochot zu gewinnen; es erschienen 
‘nur noch, als zweiter Band des Werkes, dic Ar- 
beiten tiber St. Cloud, Eeouen und Fontaine 
bleau, die noch gegenwiirtig cin unbestrittenes 
Anschen behaupten. Versehiedene auf dieses 
Werk beziigliche Prospekte und Quittungen sind 
mit kleinen, von B. sehr fein gestochenen Vig 
netten versehen (s, u.j.— Im J. 1806 gab er un- 
ter dem Titel Athenacum (s. u.) eine illustrirte 
Kunstzeitschrift heraus, die fitr jene Epoche von 
grofem geschichtlichen Werthe ist, vier Jahre 
spiiter die Stiche nach der VendOme-Siule (Ge- 

- Unter dem 
Kaiserreich wurde B. zum Architekten des Pan= 
theon (Ste: Genevidve) und der Gefiingnisse, 
Hallen und Mbirkte von Paris ernannt und lei- 
tete als solcher die Arbeiten am Chor jencr 
rehe und den Bau der Kapetlen in den Ge- 
fingnissen Ste. Pélagic und St. Lazare. Bedeu- 
tende Autt hielt er auch fiir Lyon, wo er 
den Salzspeicher, das Gefiingniss De Perrache 
und seinen letzten Bau, den Justizpalast, aut- 
fiihrte. Seit 1818 bekleidete er die Professur der 
Baukunst an der Pariser Ecole des Beaux Arts; 
der stiidtische Baurat yon Paris ernannte ihn 
num Ebrenmitglied, die Société Académique 
architecture in Lyon zum Ehrenprisidenten. 
Ausser den bereits angofiiirten Kupferstich- 
werken hat er, trotz seiner so unfiinglichon und 
vielscitigen architektonischen Thiitigkeit, noch 
eine bedentende Anzabl andrer Stecherarbeiten 
der verschicdensten Art gelicfert , dio in Bezug 
Jauf Leichtigkeit und Reinheit der Zeichnung 
‘gleich vortrefilich sind. Verschiedene Land- 

































































schafts- und Historienbilder Baltard’s, die neben 
diesen Arbeiten wenig in's Gewicht fallen, wa- 
ren in den Salons yon 1791—1831 ausgestellt. 





—_Victor Baltard. 











a) Verzeichniss soiner Kupforstichworko: 


1) Recueil de vues des monuments antiques et des. 

principales fabriques de Rome. 48 pl. Aqua 
1801, 4. — 2. Ausg. mit voranstebendem 
‘Voyage pittoresque dans les Alpes ete 
1805, 4. — 3. Paris, 1822, Dio| 










‘Reavés par} 
ions historiques pat le| 

1 (1803). Fol. 
iteau d'Ecouen, 


Saint-Cloud, Fontainebleau. 





3) Athenseum'on g 
de tous les art 
Stichen. 4. 

4) La eolonne do la place Vendém: vée par} 
Baltard, 145 BIL, (Gesammtansiebt und Details.) 
1810. gr. Fol. Calcographie du Louvre. 

5) Grands prix darchitecture, projets couronnés 
ar VAacadémie royale de France, gravés et pub- 

ifs par Baltard et Vaudoyer. Paris, 

1818. Vol, II 1834. (Fortgesetat von Victor| 
Baltard.) 

6) Essai méthodique sur la décoration des-édiftces| 
tet des monuments on collection et chotx des plus 
deanx morceaux de sculpture et peinture an- 
lennes et modernes. Paris. 1817. 120 pl. Fe 

7) Atchitechnographie des prisons. Paris, 1830. 
Fol. 40 pl. 

8) Projet du palais de justice de la ville de Lyon 
€t Mémoire sur le choix de son emplacement, 
11 pl. Paris ot Lyon. 1830. 4. 

9) Essai sur Ia fortification et sur les tours & bat- 
terie tournante ... préeédé de quelques considé- 

ons sur Farchitecture & I'époque de la renais- 
sance des Arts et sur Ta propos de fortifier les 
villes de Paris et de Lyon, 27 pl. Paris. 183 

10, 11) Ecole royale des Beaux-Arts, Dis 
verturedu cours de théorie de architect 

1834. 8. — Introduction du cours de théorie 
architecture de Tannée 1839. Paris, 1839. 8. 
32 pl. 

12)'Pariseum des monuments de France. Dieses 
Werk, welches im Dictionnaire des Architectes 
von Lance zitirt wird, findet sich in Keiner der 
nuns bekannten Bibliographicen verzeichnet. Viel- 
Jeteht gebiren zu demselben zwei Ansichten des 
‘Tempels der Diana zu Nimes: die Innen-Ansicht 
(mit der Ordnungsnummer 32. Fol.) und eine 
‘Ausson-Ansieht der Maison Carrée zu Nimes 
(mit der No. 2). 

13) Ruines du choeur et de ta grande abstde de I'ab- 
aye de Jumiéges. Lithogr. Fol. In: Voyag 
France de Nodier et Taylor. 

14) Environs de Rome. Lithogr. 

15) Environs de Paris. 2 Lithogr.: Die Mable von 
Villeneuve Saint Georges und die Miible von 
Alfort 

16) Pyramide élevée A Yauguste Empereur des Fran- 
ais Napoléon Ie* par les troupes campées dans. 

Ia plaine de Zeist. 

17) Stiche in: Voyage dans Ia basse et Ia haute 
‘Egypte, par Vivant Denon, Paris. 1802, Pol. 
18) Stiehe in: Voyage en Espagne du comte Al, de 

la Borde, 2 vol. Fol 

19) Stiche in: Antiguités do ta Nubie, par F.C. 
Gau, 18211827. Fol 

20) Stiche in: Voyage A Oasis do Thabes, par F. 


frangalse des productions 
14 Lieferangen mit je vier} 

























































Callliaud. 1822. Fol. 


21) Dissertation sur un traité de Chatles Le Bron 
concernant le rapport de la phystonomfe humaine 
avec celle des animaux, en collaboration sree 
Jacq. Guill, Legrand. Paris, 1806, Mit Kupfer 

Fol, Calcograpbie da Louvre 

22) Portrit von Nic, Poussin, die Taufe Christi i= 
Jordan, Rebekka und Ellezar und die Blinder, 
on Jericho, nach Nic. Poussin, nebst einer 
YVignetto, Stiche in: Muséo Napoléon, Essie 
francaise. 

23) Landschaft~ und Thierstudien, architektonishe 


























line und Ornamente, 15 BI. 8. 
24) Alphonsine, Stich flr einen Roman der M=* 
do Genlis, 8. 


28) 2 Vignetten in: Découverte et inoculation de 
Ja vaccine, par Chaussier. 

26) 2 Vignetten in: Notice sur la rage des chiens. 

27) Prospekie und Subskriptionsquittungen fir 
Paris et ses monuments; Jedes Stick mit einer 
Vignette, 


b) Nach ihm gestochen: 
2 BIL. Les Cascatelles de Tivoli, Gos 
Godefroy. 


©) Kleine Sebriften: 

1) Prison et remplacement de celle de St. Josep 
et lettres & ce sujet. Lyon. 1829. 8 

2) Mémoire sur Tenseignement de VArchitectare, 
im Journal de VEcole polytechnique. T. 1 

3) Discours néerologique prononeé au nom de IE- 
cole des Beaux Arts sur la tombe de J. Ronée- 
let, architecte, Paris, 1829. 

5. A. Lance, Dict. des architectes frangais. — 
Bellier, Dict, — Quérard, France Lite 
mir, —'Brunet, Manuel du Litraire. — 
Livrets des Salons, 1791—1834. — Ace. 
Galimard, Notice bloge. Ine 2 la Société 
ddes Beaux-Arts le 20. Oct. 1816 sur L. P. 
tard. — J.M. Dalgabis, Eloge historvae de 
M, alterd. Lyon 1846, — Punérailles 4 
‘M. Baltard pire. — Société centrale des arch- 
tectes. Paris, 1848. — Guyot de Fare, At 
nuaire statistique des artistes frangals 

J.J. Guifrey 

Victor Baltard, Sohn und Schiller des 

Vorigen, geb. 1805 zu Paria, + daselbst 13. Jan 
1874, einer der hervorragendsten  franz6ti 
sehen Architekten der neueren Zeit, Mitglied 
des Institut de France seit 1863. Als Dirck- 
tor der baulichen Arbeiten der Stadt Paris 
hat er die Kirchen Saint Germain des 
Saint Eustache, Saint Séverin und Saint Etieane 
du Mont wiederhergestellt, die Seitengebiule 
des Hotel de Ville und das neue Hotel du Timbre 
aufgeflibrt und gemeinschaftlich mit Callet dex 
grofen Bau der Halles contrales geleitet. Seit 
Hauptwerk, die Kirche Saint Augustin in P- 
ris, ist besonders interessant durch die michtige 
Kuppel, deren Gewdlbe von einer Eisenkor- 
struktion getragen wird, die 2u den kubusted 
und scharfsinnigsten Leistungen der moderaet 
Architektur gehdrt. Baltard war nahe befreus- 
det mit dom Mater Hippolyte Flandrin, fir des 
sen Grabmal in der Kirche Saint Germain dee 
Prés er dio Zeichnung des architektonischer 
‘Theiles entwarf. Fuir die Festlichkeiten bei det 





von Fran, 
























rimilung Napoleon's 111. und der Tanfe des 

‘lichen Prinzen war ihm die Leitung der 
dekorativen Arbeiten iibertragen ; von ihm war] 
auch die Zeichnung zu der von der Stadt Pari 
dargebrachten Wiege des kaiserlichen Kindes. 

Die von seinem Vater begonnene Publikation 
der Grands prix darchitecture wurde von B. 
fortgesetat. Von seinen literarischen Arbeiten 
sind 2u nennen: die vortrefftiche Monographie 
iiber die Villa Medicis (1847), die Monographie 
fiber die Halles Contrales und das Werk tiber 
die Maleroien der alten Galerie de Diane im Pa- 
von Fontainebleau, In dem Werke vou 
Huillard-Bréholles: Recherches sur les monu- 
ments de histoire des Normands et de la maison 
de Souabe dans I Italie méridionale (Paris, 1844) 
sind die Mustrationen nach Zeichnungen Bal- 
tard’s ausgeftihrt. — 




















‘Yon Ingres gibt es oin gezetchnetes Rildniss 
des Klinstlers, von Gustave Crank eine Porteat- 
Diiste desselben 

+ Gazette des Beaux-Arts, XVI. 285. 
XVI, 86, XVII, 188. XX. 94." XXIV. 128. 
= Didot, Biographie générale, IV. 314. —| 
Bellier, Diet, es 

Balten. Peter und Dominicus Balten 

‘oder Baltens), s. Balthazar und Custos, 





Balteser. Floris Baltcser (Baltesors 
oder Balthasar), hollindischer Goldschmied, 
Kupferstecher, Geometer, Zeichner und Stecher 
yon Landkarten, Ende des 16. und Anfang des| 
17. Jahrh. Ob er tu dem Antwerpener Ge- 
sehlecht des Pieter Balthazar gebirte, ist unbe- 
kannt; auch ist nicht sicher, dass er in Delft 
geboren wurde; 1589 im Februar wird or hier 
als Burger der Stadt gelegentlich seiner Trauung. 
genannt. (In den Trauregistern finden wir ein- 
getragen: Floris Balthazar, Goldschimied, Jung- 
geselle, wobohaft auf dem alten Langendyek, 
und Dircktgen Zymons van Overvest, Jungfrau, 
wohnhaft in Bruynvisch [Brauthaus) an der 
Voldersgratt.) 

B. ist vornebmlich als Landkartenstecher be- 
kant. Von seinen Goldschmiedearbeiten hat 
sich, wie es scheint, keine erhalten; wir kennen 
von ihm nur dic schinen Entwiirfe au solchen 
Arbelten, die im Verz. seiner Stiche unter No. 4 
und 5 aufgefithrt sind. Vermutlich hat er neben, 
dem Kupferstechen dic Goldschmiedekunst fort- 
wihrend gelibt; in der Insebrift einer von ihm 
angefertigten Karte von Delfland bezeichnet er! 
sich ausdrlicklich als Goldschmied. Die erste 
datirte Karto Balthasar’s ist vom J. 1599: Die 
Belagerung der Stadt Bommel durch Mendoza. 
Die gelungensten und bedeutendsten Karten sind. 
folgende: 1. Karte von Rynland in 22 Bil. Fol. 
2. Karte von Delfland in 10 Bil, Fol. 3. Karte 
von Sebioland in 15 BU. Fol. Die betden letz~ 
teren sind unter Beihilfe scines Sohnes Balthasar 
gearbeltet. 

Meyer, Kidsaler-Lexikon. 1. 























Floris Balthasar hatte drei Sdbne, die sich als 
Zeichner und Stecher von Karten, Einer auch als 
Kupferstecher bekannt gemacht haben, niiwlich 
a, Frans oder Frangois Florisz, b. Balthasar Flo- 
risz. oder Florissen, c. Cornelis Florisz. Di 
steren‘Beiden nahmen spiiter den Beinamen 
Berckenrode an und werden unter diesem 
Namen besprochen werden, withrend der Dritte 
unter Florisz. au suchen ist 

Obgleich B. eine sehr groBe Anzahl von Kar- 
ten fertigte (s. Bodel Nyenhuis »Landmeters:) 
und mehrfach fir die Horausgabe seiner Werke 
von der Regierung mit Geld unterstlitzt wurde, 
scheint er doch arm gestorben zu sein, da sci 
Wittwe schon 4 Monate nach seinem Tod 
Kupferplatten der Karten von Delfland, Schie- 
Jand und Rynland an die Deichhauptmanuschaf- 
ten dieser Bezirke verkaufen musste.— B. wurde 
am 10, Dez. 1616 in der Nieuwe Kerk 2u Delft 
Dbegraben. 














‘Von ihm gestocher 
1) Bildniss von Thomas Franzius. 1610. Oral mit 
der Umsebrift: vera effigies ¥, cl. thomae Franay 
{0 Frisiae orientalis comites cancellary. aetatis 











.F. Balthasar fe. H. 0,139. Br.0,109. 

Cat, de Ridder No. 27, Dieses kleine Bildniss ist 
sehr ausfabrlich in Wierx’s Manier gestoc! 

2) Banern werden im Dorfe son Soldaten tiberfal- 
en, Rechts unten: F. Baltesers fecit: W. A. 
Sluis exendebat . de Zaen inventor. Nebst 
4 Reihen Verse: Hey by gans ete, H. 0,224. 
B, 0,340. Cat. de Ridder. No. 28. 

3) Apollo mit den 7 Musen und der Zelt; auf einem 
Buche im Vordergrunde die Buchstaben F. B. 
Titelbl. 20: Den Bloemhof van de Nederlantache 
Jeught’beplant met uylgelesen 














vente: Randverzierang, Laubwerk und 

Arabesken, Bez, Floris Baltesers Inventor 1596, 
qu. 8. 

5) Schale mit ormamentirtem Rand; in der Mitt 
Bacchus- und Faunskopf. Rechts und links vot 
der Schale dio Hilfte eines Pokales und eines 
Gofassfusses, Bez. . », jnv. anno 1596. qu. 8. 








Brulliot zitirt einen Ornamentstich, bezeichn. 


Bw 1600, 0% 8m Nagler einen fithen 


Druck mit der Jahroszahl 1587 anfthrt, Nagler 
spticht ferner von einer »seltenen Folge von Mu- 
stern 2u Degen- und Schwertgriffen, gewshnlich 
nit Grotesken und Figuren, gowie, von einer 














reszahlen 1506 und 1597 

von derselben Hand und zwar vou einem 

Aoutschen Goldsehmied herriihron. Flr den erst 

genannten auch von Brulliot beschriebenen Stich 

gibt jedoch Schestag in seinem unten zitirten 

Werk den Floris Balthasar als Stecher an. 
$3 











Floris Baltesor 


— Pieter Bulthasar, 

















— Sollte diese Angabe begriindet sein, so ist 
nicht unwabrscheinlich, dass auch jene anderen 
Stiche von B. herriihren, da Nagler glaubt. dass 
sie stimmtlich (such der von Brulliot beschrie- 
bene eingerechnet) von der Hand desselben 
Kinstlers gefertigt seien. Da ich jedoch keinen 
dieser Stiche geschen habe, so darf ich ste nicht 
als sicher unter die Werke von F. B. aufnehmen. 

In dem Cabinet de Ridder kam unter den Sti- 
chen von F. B, noch eine Ansicht vom shof van 
Zeclands vor; dieses BI. ist jedoch von einem 
der Sihne Balthasar’s, wahrscheinlich you Bal- 
thasar Florisz van Berkenrode, wie ich in mei- 
nem Peintre-Graveur Holl. et Flam. p. 123 an- 
sgegeben habe. 

Bei Heineken (Diet. 11, p.77) wird ein F. Bal- 
tesir angefiihrt, der das Portrit von Sir William 
Brog, Offizier eines schottischen Regimentes, 
(1600! aet. 37), gestochen habe. Schr wahrschein= 
lich ist mit diesem B. Floris Balthasar gemeint. 

s. Bodel Nyenbuts, Over de Ned, Landmeters 

fen Kaart-graveurs Floris Halthasar on zyne 
die zonen Artikel in den Verbandelingen van 
het Kon. 18 Kramm, 
De Lev Schostag, Muste 
Katalog tirhsammlang dies k. 

Wien 1871, 





















pd, 





‘acter, Die Monogrammister 
1928, — Phil, van der Kellen, Cat. Rate 
sonnd des Estampes formant la Collection de feu 
M. de Ridder. Utrecht 1574. p. 8. 
Phil, van der Kellen. 
Balthasar, Floris Balthasar, s. Balteser. 
Balthazar, Balten oder Baltens, Pieter 
Balthazar, Balten oder Baltens Balte- 
nius, Balthazarus), Maler, Kupferstecher 
und Radirer in Antwerpen, in der zweiten Hilfte 
des 16. Jahth. Der Landschaftsmaler Peter Bal- 
ten, tiber den die Angaben Van Mander's bei Des- 
ceatnps, Fiorillo und Tun 
und der von diesen 
Balthazar sind 
Nagler(Kilnstlerlex.) 
ber den Letztern einige unvollstindige Notizen 
ie Identitit dessolben mit dem Landschaftam: 
Jer, die von Heineken und Nagler als unbezweifelt 
vorausgesetzt, von Siret nur vermutet wird, ist von 
De Bussehor in der Biogr. nationale de Belgique 
nachgewiesen worden. In den Listen (liggeren) 
der St. Lukasgilde in Antwerpen ist iim J. 1524 
cin nALTEN JANS8ONE CosTERE, beeldesnydere 
— Balten (= Balthazar), Sohn ‘des Jan de Co 
stere, Bildhauer —aufgeftihrt; dann 1540: rre- 
KEN (Balten) cvstopts ‘de Costere, Intinisirt), 
seildere — Peter, Sohn des Balthazar de Costere, 
Maler ; dersolbe'1569: rrever wavrexs, alias 
cusropis, deken — Peter, Sohn des Balthazar, 
alias de Costere, Dekan, anderer Ktinstler 
des Namens Balten wird in den Listen nicht er- 

















it genannte Stecher Peter 





























No. 3): auf dem Titel der lateinischen ist der 
Urheber der Portrits Peter Baltentus , auf dem 
der franziisischen Pierre Balthazar genanut. 

B. war sonach der Sohn des Bildhauers Balten 
de Costere, sein eigentlicher Name Pieter de Co- 
stere Baltenssone (Peter de Costere, Sohn det 
Balten) ; Balten oder die Abkiirzung Baltens fir 
Baltonssone wurde zum Familiennamen, und 
Van Mander verantasste dadurch, dass er Bal- 
en's Aufnahme in dic St. Lukasgilde irrtim- 

h in das J. 1579 setzte, die Ungewiesbeit Uber 
Tdentitit desselben mit dem Ktinstler, der in 
dic Lukasgilde 1540 aufgenommen wurde und 
1569 Dekan derselben war. Tmmerzeel Mite 
dann einen neuen Irrtum hinzu, indem er 1540 
als das Geburtsjahr Balten’s bereichnete; in die- 
sem Zeitpunkt mochte er 20 bis 25 Jahre alt sein. 
— Bei J. van der Straelen (Saerboek der cer- 
muerde en kunstryke Sint-Lucas Gilde can Arte 
ist Peter Balten im J. 1569 als Dekan 

in einer Anwerkung wird er als Malet 

und Kupferstichhiindler bezeichnet. In den 
Rechntngen der Kirche Notre Dame von Ant- 
werpen findet sich unter dem 4. Juni 1558 die 
Bezahlung eines Gemiildes notirt, welches »Peter 
Custodise an den Thiiren der groBen Orgel aus- 
flhrte. — Gestorben ist er verumtlich wm 1595 
(nicht 1611, wie Immerzeel angibt 

B. war namentlich als Zeichner sehr geschitat, 
seine Stiche und Radirungen zeigen eine grote 
Leichtigkeit und Sicherheit der Behandlung, 
seine Gemillde, meist Landsehiften und Lind- 
liche Genreszenen, erinnern an ile Manier Peter 
Brucghel’s des Aclteren. (Ein groBes fgu- 
renreiches Gemillde dessellien, diis 1874 vou 
der niederlindischen Regierung angekauft wurde, 
stellt das Martinsfest dar: in der Mitte cia 
umfiingliches, weinspendendes Fass, zu dem fick 
die Menge herandriingt, zur Rechten der hl 
Martin, links mebrete Personen in reishem Zeit- 
kostilm, vermutlich Portriits; im Hintergrund 
eine Stadt. Das Bild hat dic Inschrift: tr2- 
‘TER RAL: st gunz in dler Att des alteren 
P. Bruoghel, die Figuren sind sehr gut gercieh- 
net, — Ph. tan der Kellen.) Filr den Kaiser Rn- 
dolf Il. soll er, wie Van Mander crafhlt, eine 
Landschaft mit der Predigt Johannes des’ Tit- 
fers gemalt haben, in welcher der Kaiser spiter- 
hin — es wird nicht gesagt, atis welchem Motit 
— an die Stelle des Predigers einon Elephanten 
sotzen liess. — Auch als Dichter und Chatisot- 
niet machte sich B. bekannt und gehirte als 
solcher det literarischen und dramatischen Sek- 
tion dor St, Lukasgilde an. Der Sohn Peter Bal- 
ten's: Domidikus war Kupferstecher und ist b- 
kannt unter dem Namen Dominiens Custos 
8, diesen. 


Seln Rildnies, gest, von L, Kiltan, 1609. 

















werpen 






































wihnt. Zur Bestiitigung der Identitit jener Bei- 
den dienen ferner dio ‘Titel der ersten ‘Ausgaben. 
der Portrits der Grafen von Flandern (8. u, 


‘Von ihm gestochen und radirt: 
1) Die Ritdnisse der Herzdge von Rrabant, in der 
‘Tracht des Ordens vom goldnen Viless (ganze 








Pieter Balthazar 


‘Frangois Balthazar. 659 

















Figoren). 11 BIL. Nach oi 
des Kinstlers. Grabstichela 
Das Titelbl. hat inmitten eines Sebildes mit den 
Wappen von Brabant und Flander dle Wil- 
rung: Clariss. et ampliss. Dom.  Johanni 
Scheyfve LL. doctort eq. aur. Brabantian, ete. 
‘has ad vivam expressas illust. Drabantiag Da- 
‘eum imagines Petrus Balthazarus_gratitudine 
ergo dedicabat. 1575. Cum privlesio. Fol. 

2) Die Bildnisso der hollindischen Fasten. 36 BU. 
Die erste Ausgabe mit lateinischem ‘Text er 
sebien 1678 2u Antwerpen bel Plantin: Princl- 
pis Hollandias et Zelandiae, Domi Frsiae ete. 
Das Titetbl. zeigt die Personiteation der Nie 
detlande in Gestalt einer jungen Frau in dor 
‘Tracht des 16. Jahrh., darunter: Ph, Galle exeu- 
it cam privilegio regis, 1578, — Dio zweite 
franzisische Ausgabo hat den Titel: Les Vies et 
Alliances des comtes de Hollande et Zande, 
“ de Frise, A Anvers, deo limprimerie 
‘te Christ, Plantin, pour Ph, Galle, 1586 


9) Die Bildnisse der Grafen und Gri von 
Flandern, Nach einem in den Gemeindoarchiven 
von Gent aufbewahrten Manuscript des 16. Jabrh. 
hatte die Editfo princeps vom J. 1584 folgenden 
‘Titel: Genealogiae et origines Saltuariorum et 
Comitum Flandriae, addita brost vitae 
enarratione Cornelins Martinus, Zelandns, ex 
verissimis ehronographis et annalium seriptori~ 
bus collegit, Petrus Baltenius ex an 
sims tabulls tmagines ad visum expressit. Tdem 
edidit Antverplae wnxxett. — Die gleichzel- 
Lge franzisische Ausgabe Ist betitelt: Les Ge- 
nealogies et anclennes descontes des Forestiers 
‘et Comtes de Flandre, avee brieves descriptions 
do leurs vies et gestes, le tout recucilly des plus 
veritables, approves et anciennes eroniques et 
annales gut se trouvent, par Corneille Mart 
Zelandoys, et omees de portralcts, Mgures et 
guises de leurs temps, ainsi quelies ont este 
trouvees e3 plus anciens tableaux, par Pierre: 
Balthazar, et par lui-méme mises en lumitre. 
En Avers, chez Pierre Balthazar. Am Ende des 
Textes: En Anvers, imprimé par André Bax, 
fet exposé en vente par Pierre Balthazar, petntre 
Das Werk hat zwel Titelbll., das Wappen des 
Frzhorzoge Mathias, als Verzierang der Dedika- 
tion, und das Wappen und die Karte von Flan- 
dem: dann folgen in 40 Platter 
er Grafen und Grifinnen von Fis 
zer Figur). Fol. Die lateinische Widmung an 
den Erzherzog von Oesterrelch Ist von den Kix 
lenden des Febraar 1580 datirt und unterzeich- 
net: TC. dovotissimus Petras Balthazar. Jan 
‘an der Noot, Patrizier von Antyerpen, verfasste 
das Lobgedicht auf den Kiinstler, das der Wid 
mung folet: 
Comme a fact erst authour (Pierre Baltens seavant, 
Sortre Keurons Brabant) 
Mrtade ta 
























































































‘Auch bel dieser Blitterfolge ist die Ausfih- 
rang 20m Theil Grabstichelarbeit, 2um Theil 


tha sar, franziisischor Mal 
Er war i 
siichlich Kirchenbilder, unter anderen cine Auf- 
erstebung filrden auptaltar der Petites-Maisons 
in Paris. 





go 
rie Antoinette beztiglichen Bildes, welches dic 
Bezeichnung trigt 





Radirung. Am besten gelungen sind die Bild- 
rlsse Karl's des Guten, Philip's des Kihnen, 
Karl's ¥. und Philipp's Il. 


mutlich ist Frangois B. 
ses Bildes, trotz der abweichenden Schr 


Hine neue franzisischo Ausgabe erschien im 
4. 1598 bei J. B. Vrients in Antwerpen, ge- 
@ruckt ebenda’ von Jacques Mesens; in dieser 
Ausgabe ist die Rethe der Portrits durch die 
von J, Collaert nach Otto Venius gestochenen 
Bildnisse Albert's und der Isabella vermebrt; am 
Fusse des Titelbl, ist dio Adresse des Stechers 
P. Balthazar, der damals wahrscheinlich schon 

storben war, durch die des Herausgebers J.B. 
‘Vrients ersetzt. 

1608 und 1612 erschienen noch zwel franzi- 
sische Ausgaben, godruckt zu Antwerpen son 
Robert Bruneau,” Bei der von 1608 bezeichnet 
sich der Herausgeber J. B. Vrients in der Wid- 
mung an die Erzherzige falschlich als den Ver- 
anlasser des Werkes: ».. Comme jiavay par as- 
sistence de M. Pierre Baltens, faict recuelllir les 
Images tirées au sif, omées de leurs habitz de 
ces temps, les ay falet talller en rame, accom- 
pagnées d'une briefee genealogie, et 
Mardiesse de les offrir tres humblement a vor 
Altesses, D’Anvers, le 12 d'aoust 1608, — Joan. 
Bapt, Vrientse. Bet der ersten Ai 























sGrafen von Flanderne vom J, 1580 ist Vrients’ 
Das Gedicht Van 





Name noch gar nicht erwabnt. 
der Noot’s, das Balten als don 
but, wurde offenbar mit Absicht unterdrickt. 
— Die Ausgabe von 1612 ist der Rest der Auf- 
lage von 1603, der von den Nachfolgern von 
Christophe Plantin erworben wurde; nur der Ti 
tel der Stiche anit der Adresse Ist neu: »A An- 
vers, se vendent en la boutique Plantinienne, 








anoxtis; hinzugofOgt sind die Wappen Albert’: 
tund der Isabella. — Bet der Ausgabe von 1608 
vezeichnet Keamea de 

Mart 





Sehriftsteller Corneille 
y der den Text 2u den Dildnissen  ge- 

Tertiimlich als Zeichner und Herans- 
immtliche Ausgaben sind diesetben 














geber. Fir 
Platten benu 

A) basset die Kindlein zu mir kommene. Grobe 
Komposition von 23 Figuren, Nach Ambroise 
Franck. Unten die Namen des Malers und 
Stechers, Br, 440 Millim, 11, 350 millim. (Cat, 
Delbeeq.) 

s. Van Mander, Het Schiller Boeck. — Des- 














camps, La Vie des peintres fam, ete. T. 168, 
= Fiorillo, Geseh. a. zelehn, K. in Deutsehl, 
u, don Niedetl. 1. 491, — Immerzeel, De 
Levens en wstter- 
lex. — Kramm, 








Sifet, Dict, 2. Ed. — Paq uot, Mémoires lite 
téralres (Art, Comelile Martin), —'Riographie 
nationale de Belgique. 1866, 











Balthazar. Francois Balthazar oder Bal- 
Endedes 18. Jahh, 
‘Schiller Restout’s tnd malte hanpt~ 





In den Pariser Salons von 1791 und 
shnungen und Skizzen 








'3 waren Gemiilde, 


von ihm ausgestellt. Tn den Archives nationales 
zu Paris findet sich die Beschroibung eines alle- 





ie Ent Ma- 





indung der 





hen, auf 





Baltazard de Naney. Ver- 


dem Maier die- 











83° 





des Namens, dieselbe Person und sonach aus 
Naney gebiirtig. Ein Maler Allin, der um 1500 
Portrits malte, nennt sich einen Sebiiler Bal- 
thasar's. 
5. Livrets des Salons de 1791, 1793 0, 180 
Documents inéaits des Archives de Path 
JJ. Guffey. 
Balthasar, Casimir Victor Alexandre 
de Balthasar, Maler, geb. 1811 zu Hayange, 
Sehitler von Paul Delaroche. Die Mehrzahl sei- 
ner Gomiilde, Historienbilder und Portrits, wa- 
ren in den Pariser Salons von 1839 bis 1S6S'aus- 
gestellt. Von ihm sind in der Galerie zu Ver- 
sailles das Portrit der Mario Louise Gabrielle: 
von Savoyen, KUnigin von Spanien (Kopie nach 
dem Gemiilde von Menendez) und das Portrit 
des General Law. 
8, Bellier, Dict. 























Baltz, J. Georges Baltz, franzlsischer 
Malor, geb. 1760 zu Strassburg. Erialte in Mi- 
niatur und auf Porzellan Portriits und Land- 
schaften, die in franzisischen. russischen und 
deutschen Kunstsammlungen zerstreut sind und 
sehr geschiitat waren. Er hatte sich frithzeitig, 
in Paris niedergelassen und starb daselbst um 
1831. 

5. Gabet, Diet. 





I.4. Guiffrey. 

Balugant, Filippo Balugani, Bildhauer, 
Stempelschneider und Stukkateur in Bologna, 
geb. 1734, +1780, Schiller des Vittorio Bigari. 
Plastische Arbeiten seiner Hand finden sich in 
verschiedenen Kirchen Bologna’s, mehrere| 
Statuen im Hof des dortigen Palastes Baciocchi 
(frilher Ranuzzi). Er hatte das stidtische Amt 
eines Munzgraveurs und war Mitglied der Cle- 
mentinischen Akademie in Bologna. Seine Me- 
daillen pflegte er F. B., F. BAL. oder F. B. F. 
au bezeichnen. Die letateren Buchstaben finden 
sich auf-cinem Medaillon mit dem Bildniss des 
Mathematikers Francesco Zanotti aus Bologna, 
= Zani orwiihnt einen Bruder desselben: Luigi 
Balugani, Architekturzeichner, geb. 1737, 























» Enciel, — Bianconi, Guida di Bo- 
. 1826, p. 203. — Nagler, Monogr. 11. 





Balvay, ». Bervics 


Balzac. Charles Louis Balzac, Arcbi- 
tekt, geb. 1752 2u Paris, + daselbst 1820. In den 
Pariser Salons von 1793 bis 1814 waren archi- 
tektonische Pline von ihm ausgestellt, unter an= 
deren der Entwurf zu einem Monument fir den 
Platz der Bastille, Aquarelle und Zeichnungen, 
zum Theil Ansichten iigyptischer Gogenden und 
Denkmiller (das Innere der groGen Hassan-Mo- 
schoo, der Palast Karnac zu Theben, die groBe 
Sphiox und die drei Pyramiden von Giza). Bei 
dem Zug Bonaparte's nach Aegypten (1798) war! 


Casimir Victor Alexandre Balthasar 








cr als Zeichner Mitglied der wissenschaftlichen 
Kommission und lieferte fiir das groBe Werk 
liber die iigyptische Expedition eine bedeutente 
Anzahl architektonischer Aufaahmen. Nach 
jor Riickkehr von Aegypten wurde er Gene- 
inspektor der Bauten von Paris. Er besebif- 
tigte sich mehrfach mit dichterischen Arbeiteo, 
schrich den ‘Text zu der Oper von Rigal: Les 
Deux Meuniers, die 1798 in Kairo aufgettibrt 
wurde und gab seine poctischen Werke 117 us 
ter dem Titel: Poéries ad libitum heraus. Seize 
Sammlungen und sein kiinstlerischer Nachlass 
wurden 1820 in Paris versteigert. Den Katalog 
verfasste Regnault Delalande. 

8, Bellier, Diet. — Lance, Diet, des Arc- 


tectes francais. 
J.J. Guiry. 
Balzac. Therese und Caroline Bal rac, 
8. Baudry de Balzac. 


Balzan, Peter (Pierre) Balza: 
aus Liittich, 17. Jahrh. Er warde 
berufen, wo Ludwig XIV. ihm verschiedene Ar- 
beiten auftrug. Im J. 1784 befanden sich in der 
Mobilienkammer des Kinigs noch mehrere von 
ihm ausgefthrte silberne Tisehe und Toiletten- 
Kiisten, in der Kathedrale von Liittich bis 2ur 
franzisischen Revolution ein besonders fein ge- 
arbeiteter Reliquienschrein. 



































8. Van den Steen, Histoire de la cathéirale de 
Saint-Lambert, p. 207.— Biogr. nat. deBel- 
gique. 1866. 





ler und Bildhauer in Bologna, geb. 165 
Schiller Pasinelli's. Er malte Altarbilder fir 
verschiedene Kirchen Bologna’s und Portrts, 
die mit Lob erwithnt werden. 
8. Grespi, Vite de’ pitt, Bol. non deser, ella 
ina Piterice, p. 136, — Guida di Bolgns, 
1782 u. 1826. — Zani, Enciel, 








Balzani, Giuseppe Balzani, Maler avs 
Bologna, Endo des 18. Jabrh. Er lernte bei An- 
tonio Gionima und Giov. Battista Grati und hielt 
ich lange Zeit ausserhalb Ttaliens, namentlich 
in Polen, auf. Spiter lebte er vielbeschiftict 
wieder in seiner Vaterstadt. 

8. Zami, Enctel, — Gutda i Bologna, 1782, 








Balze, Paul Balzo, Maler, geb. 1515 10 
Rom von franzisischen Eltern. Er gehirt znden 
strengsten Anhiingern der Schule Ingres’ uxt 
war bei einer groBen Zahl von Werken des 
Meisters an der Ausftthrung betheiligt; mebrer> 
Gemiilde dessolben hat er kopirt (die Apotheos 
Homer's firden Louvre). Seine eigenen Werks 
die Malereien in den Kirehen Saint Roch wad De 
la Trinité 2u Paris, Saint Symphorien tu Ver~ 
sailles, sind obne selbstindige Eigentilich 











keit und haben in der Formgebung meist etwas 
von akademischer Hite. B. war ein Talent vox 


Poul Balzo 


Johann Balzer. 














cht geringem ausiibendem Geschick, dem aber: 
die eigentlich produktive Fihigkeit fehlte. Seine 
Kopien nach Werken Rafael's, besonders dic 
Kopien nach den Gemiilden der Stanzen und der 
Loggien des Vatikan, die er gemeinschaftlich 
mit seinem Bruder Raymond unter Ingres’ Lei 
tung ausfiihrte,» sind titchtige Leistungen; die 
‘Nachbildungen der ersteren befinden sich in der 
Ecole des Beaux-Arts, die der letateren in 
der Bibliothek der Kirehe Ste. Genevidve 
(des Pantheon) zu Paris. Einige seiner Bilder 
und Kopien fiihrte er in ciner Art Emailmalerei 
aus, auf glasirten Fliesen, die er mehrmals aus 
Lava herstellen liess. Wegen der schwer erreieh- 
baren Gleichmiissigkeit im Farbenton der ein- 
zelnen Fliese und dor stirenden Fugen zwischen 
denselben erscheint dies neue Faicncomalerci 
die im Farbenglanz und in der Dauerhaftigkeit 
die Vorziige der Mosaiktechnik erreichen sollte, 
noch immer problematisch und ist jedenfalls 
nur fir vorwiegend dekorative Zwecke gecig- 
net. B. hat in dieser Manier seine Madonna in 
der Kirche von Puiseanx (Loiret) und die drei 
theol. Tugenden in der Kirche St. Augustin zu 
Paris ausgefilhrt , in derselben Art die Kopien 
nach der Madonna Conestabile, der Vision Eze- 
chiel’s (in stark vergriBerten Dimensionen) und 
der Galatea von Rafael; die letztere Kopie 
ist gegenwiirtig an ciner Aussenwand der Ecole 
des Beaux-Arts 2u Paris angebracht 
s. Gazette des Beaux-Arts, XVIIL $1. 82, 
XX. 4. 49: V. 9, 312 — Bellier, 
Diet. —ulius Meyer, Gesch. der franz, Mat 
lerei, pp. 340. 360. 376. — Amedée P 
Paul’ Balze et la peinture d'émail. Paris 1 
(Auszug aus dor Revue Britannique, Mal 1563) 



































Raymond Balze, Maler, Bruder des Vori- 
gen und gleichfalls cin Schiiler Ingres’, geb. 1818 
zu Rom. Mit seinem Bruder gemeinschattlich 
arbeitete er an den Kopien nach den Gemiilden 
der vatikanischen Stanzen fir die Kirche Sainte 
Gonevidve in Paris (6. den vor. Art.). Fur dio 
Glasmalereien von Saint-Galmier entwarf er 
mehrere Kartons. Im Salon von 1869 war von 
ihm eine Kopie nach Rafael’s in der National 
Galerie in London befindlichem Gemillde: Der 
‘Traum des Ritters ausgetellt. 

5. Bellier, Dict. — Gazette des Roaux- 

Arts, XXiL. 579, — J. Meyer, Geschichte der 
franz. Malerei, p. 376. 











Balzer. Johann Balzer, Zeichner und Ku- 
pferstecher, geb. 1738 2u Kukus in Béhmen, 
$14. Dezbr. 1799 in Prag. Sein erster Lebrer 
war der Maler Mich. H. Rentz, den der Graf] 
Sporck auf seiner Herrschaft Kukus viel bo- 
schiiftigte. (Das Bildniss des Lehrers — No. 66 
des Verz.— bezeiehnete er: gegraben von seinem 
Schiiller J. Balzer.) Von einer Studienreise nach 
Deutschland, wo er verschiedene Akademien be 
suchte, zuriickgekehrt, liess er sich in Lissau, 








einem anderen He Sporek, 
nieder und zog spiiter mit seiner Familie nach 
Prag. Man hat von ihm tiber 1000 BIl., welche 
grUBtenthells iber das Handwerksmiissige nicht 
weit hinausreichen, zumal die Andachtsbild- 
chen, bei welchen ‘seine Brilder Gregor, Ma- 
thias’und sein Sohn Johann Karl hiufig mitar- 
beiteten, 60 dass die Stiche derselbennichtstrong 
zu scheiden sind. Den meisten Ruf erwarb er 
sich durch die Bildnisse bUhmischer Gelehrten 
und Kiinstler und die leicht radirten BIl. nach 
den Bildern yon Norb. Grund, welche letztere 
jetzt zum griBten Theile in der Hofer'schen 
Sanimlung (einer Abtheilung der Prager Galerie) 
vereinigt sind. Auch die Folge der eroberten 
Festungen (No. 210 des Verz.), die jetzt sehr 
selten geworden, ist hier hervorzuheben. 














a) Von ihm gestochen 


S) 

190) 58 der nachstebenden Bildnisse in: Et 

Virorum eruditorum atque Artifeum Bohemiae 

et Moraviae, una cum bresi vitae operumque 
me (C. Pract. Ad. Voigt 





ildnisse. 














vund Kinstler. 177 . 
enthalt ausser den 58 Bildnissen der 1. Aurg. 

B. gostochene Portraits: der 1, Ban 
Band 26, wie in der lat. Ausg. 

fits’ des 3, Bandes ist © 
unter den 31 Portrits des 4, Ban 
von J. Balzer, die Ubrigen von N 
4. Ott gestoche 














der 
ter den 





Kho, 
fer 
dos 1. 








des 2. Bas, 
zeigt eine Mincreastatue, die dee 3 Dds, do 
Wappen von Bobraen und Mibren, Alle drel 
sind son J. Balzor gestochen, die erste nach 
Kleinbardt, die zweite nach A, Jabn. 
1) Carl LV., Grinder der Prager Universitit 

J. Klefnhardt del. 















2) 8. Albik, Prager Erzbischof, Nach J. 
Kleinhardt. 

3) Joh. Augusta, Bischof der bihm. Briider, 
Nach Doms. 

4) Bohuslaus Balbinus, Jesuit. Nach Dems, 

5) Job, Franz Beckowsky, Kreuzherr und Hi- 
storiker. 

6) Joh. Bobas, Mediciner, 

7) Peter Brandel, Maler. Nach J. Klein- 
hardt. 

8) Mathias Braun von Braun, Bildhauer, An- 


gers px. 

9) Andreas de Broda, Theotog. 

10) Wenzel Budoweo ton Budowa, Gelehrter. 

11) Marcus Bydzovinus von Florentino, Mathe- 
matiker. 

12) Georg Carolides von Carlsberg, Dichter. 

13) Job, Cernosiclus von Libeo monte, 

44) Math, Collinus von Choticrina, Dichter, 














15) Joh. Amos Comenius, Grammatiker, Nach 
J. Kloinbardt. 
16) Christoph Crinesius, Philolog, 





662 


Johann Balser. 








17) David Crinit von Hlawacowa, Poet. Nach 
Dems. 

18) Joh. Czernowitz von Licbenstein, Thell- 
nehmer des bobmischen Aufstandes von 


1569. 





fanctae Pragensis Eccle-| 
26, Nach J. Kleinhardt, 





2, 

20) Ignaz Dienzenhofer, Architekt. 

24) Prok. Divis, Primonstratenser 

22) Jacob Dobrensky de 
her, Nach J. Kletn 

23) Joh, Dubravius, Bischof von Olmite, § 
ximil, Kalane del 

24) Jonathan Eybenschite, gelebrter 
Nach J. Kleinhard. 

25) Georg Ferus (Plachy), Jesu 

26) Florian Leopold Gassmann, Harfenvirtus, 
Nach Ant. Hicke 
































2) Siam, Gelning, Settee, 
25) Admit St Georg, Bact von Tas, Ant 
Mickel as 


29) Joh. Grillus von Grillowa. Theolog, 

30) Thod. Hajecius von Hajek, Mathemat, und 
‘Arzt, Nach J. Quir. Jahn. 

31) Wenceslaus Hajek a Libocan Canonicus 
Fecl. Boleslav. Nach J. Kleinhardt. 

73. 

32) Joh, Florian Hammerschmied, Nach Renz. 

138) Chr. Harant v, Polschitz, Relsender in 
Yistin 

34) Bobu: snstein a Lobkowie, Dich- 
ter. Nach J. Kleinhardt, 1772. 

35) Hieronymus v. Prag, Reformator. 1416. 
Nach Dems. 

36) Hieron. von Hirnheim, Abt von Strahow. 
Nach Dem: 

37) Wenzel Hollar, Kupferstecher, 1607—77. 
Brustb. in Medailion 

38) Johann Hus. Nach J. Kleinbardt, 

39) Joh. Jessenius von Jessen, Mediziner. 
Nach Dems. 

40) Thomas Jordans von Klausenbu 
‘serlicher Leibarzt. 

41) Auton Kern, Maler. 
ping. 

42) Bene Krabicze von Weltmile, Historiker. 
43) Joh, Kupecky, Maler mit dessem Sohne, 
Kopie nach dem Sticke von B. Vogel. 

44) Chr. Kyblin von Waffenburg, Jurist, 

Nach J. Kleinhardt, 

















+ Kate 








Jacob Coruti 








46) Simon Lomnicky von Bude’. 
Kleinhardt, 

47) Joh. Franz Liw von Brlsfold, Mediziner. 

48) Joh. Marcus Marei von Kronland, Medi 
ziner. Nach J. Kleinhardt. 

49) Samuel Martinias von Drafowa, nach J. 
Quirin Jahn, 

50) Joh. Mathesins, Theolog. Nach J. Klein= 
hardt. 

51) Ant. Raph, Mengs, Mater 
pin. 

52) Wenz, Xaver Neumann von Puchboltz, 
Jurist, "Nach J. Kleimhardt, 1772, 


Nach J. 





Baste, Ipse 








91) 


92 
93) 
94 


59) David Ben Abraham Oppenhetmer. Bibis- 
phil. Nach Dems. 

mnestus a Pardubic, I. Archiep. Pog. 

Nach Dems. 1772. 

'55) Simon Particilius von Spitzberg, Medizines 

56) Thom. Joan. Pessina a Czehorod, Decan 


54) 

















Nach J. Kleinhardt, 

57) Bonay, Pitter, Prilat in Reygera, Singer. 
Sichrowsky del. 8 

58) Georg Pontanus von Breitenberg, Prott 
zu Pra 

39) Jacob Pontanos, Jesuit, Nach J, Kletn- 
hardt 

(60) Franciscus, Praepositus eel. Pragensts 
Nach Dems, 

61) Joh. Ferd, Prokor, Bildbauer Nuch 
Dems. 


62) Job. Heinr, Prosskowsky von Krobenstes. 

63) Jos. Ritter von Petrasch. 

64) Caspar von Questenberg, Abt von Stahor 
Nach J. Kleinharde, 

5) Wenzel Reiner, Maler. Tpse pina. 

(66) Mich. Hein. Renz, Maler und Kopte- 
stecher. 

67) Joh. Rockyezana, Ex2bschof. 

68) Bartolus a Sassoferrato, Nach J. Klein- 
bardt. 

69) Joh. Christoph Schambogen, Joris. Nach 
Doms. 

70) Max Adolph von Sebleinitz, erstr Biehl 
von Leitmeritz, ‘Nach C, 8! Skreta 

TY J. Ferd. Schors. 














Nach J. 





2) Carl Skreta, Maler. 
hardt. 





75) Franz Anton Reichsgrat von Spork, Mu- 
siker. 
76) Jos. Stepling, Jesuit. 
}) Paul Stranshy, Theolog in Thorn. 
Georg Stiedowsky, Historiker, 
‘Wenzel Sturems, Jesuit, 
Benignus Sychrovsky, Angustinerméac. 





79 

80! 

81) Zachar, Theobaldus, Mathematiker. Nich 
J. Kleinhardt, 


82) August. Thomas A S, Josepho, Pianist 





83) Joh. Tomasoni de Concordia, Nach J. 0. 
Jahn. 

84) Franz Toma, Komponist. Nach Ant 
Hiekel, 


$5) Job. Jac. von Weingarten, Jurist. 

86) Daniel Adam von Weleslavina, Gelebr- 
ter. 

87) Elisabeth Johanna Westonia, gekrinte 
Dichterin, 

88) Wenzel Graf Wratislaw von Mitrovitz. 

89) Paul Zidek, Theoleg. 

90) Carl Fretherr von Zicrotin, Feldmars. 





. 8. 
Kaiserin Maria Ludovica. 8. 
Erzherzog Maximilian von Oesterraleh. 8. 


Jobann Balser, 


663 © 




















59) Marla Theresia, Kénigin von Ungarn. Nach 
‘dem bekannten Bilde von Du Grout. 8. 
96) Paol Petrowitsch (spiter Kaiser Paul I. von| 
Russland) u. seine Gemalin Maria Federowna. 
Nach Du Greux. 8. 

97) Friedrich Il, von Preussen, Prof! 
mit Hut. Nech Du Greux. 8. 

98) Ders. 2u Prerd, nach Chodowiecky. Kl. Fol, 

19) Friedrich Wilhelm, Prinz von Preussen, Pro- 
Al. 8. 

100) Elisabeth Wilhelmine Louise von Wartem- 
berg. 8. 

101) Friedrich Josias, Herzog xu Sachsen-Coburg. 8. 

402) Friedrich August I, (der Gerechte), Kinig von 
Bachsen, A. Pech will del. 8. 

103) Dan, Adam, Buchdrucker. 

104) Graf Aucrsperg im Gefangniss, qu. 8. 

105) Thad. Bayer, Mediziner. Nach G. Kneip. 
1786. 8, 

106) Job. Jos, von Brunian,, Schauspieler. 
nelp. 8. 

107) Anna Maria Bronian, Scha 
nelp. 8. 

108) Gelasins Dobner, Historiker, nach J. Q. 
Jahn, 8. 

109) Christ. Jos. Fleischer (Fleebier), dra 
Dichter. 1777. 4 

110) Jo, Je, Gagner, Pre, 8, 








ch Rechts 





Stei- 


ielerin, Stoi- 








ischer 





111} 3.4 Nov, Grom mit Fran und Kind. Das 
rilontck des Melsters er tlbt die Geige 
pleat, Tp 
112) 'snires 
113) Anton Roper, Denes, Po, 
114) Note Gra acy. 
115) Catharina Lut (son Boa), Gatlin ds te- 
ionnatos, 1409-1988, Nach hug. don Pech 
cll 8. 
116) raia” Anton son Moyer, Ceneurdirehtor in 
Wien: J. Balzer jus. de 1799.4. al” 














se. & del. 1788, 

118) Franz Graf Nadasdi, 

1188) J. G. Nestell, Hofastronom. Hatt, 

119) Wilh. Lud. . Otto, Obyst. 1779. Fol. 

120) Franz Martin Pelzol, Nach J. Q. Jahn. 8. 

121) Furst Gregor Alex. Potemki 
uss. Feldmarschall, 8. 

122) Friedrich Ehrich von Ramin, 

423) J.J. Rousseau. Im Profil, daruntorsein Grab. 8, 

124) Kaspar Toph, "Theoog. 3. -G. Jahn de 
1787. 8. 

125) Job. Ant. de Mubbio, Probst in Bergamo. 
173. 4. 

126) Edm. ‘Scholtz, geb. Tilly, Schauspleterin, 
Fahronschon p. Fol 

121) Joh. Ant. Scopoli, Botaniker, Mineralog, Prof, 
in Pavio, J. Kleinbardt del. gr. 8. 

126) Amandas Streer, Abt im Kloster Chladrub, 
‘Act. 76 a0. 1778. Fol 

129) Carl Ungar, Prof. der Theologte (hier Ra- 
phael genannt), G. Kneipp p. & 

130) Fr. M. A. de Voltaire. Im Prot. 8. 

131) Grat Warmser. 

132a) Job, Josch, von Ziethen. Histo. 8. 








Tawritscheskel, 

















133) Joh, Zitke von Troénov. 8 
b) Hellige Darstellungen. 
134) Adam. 8. 


135) Die Arche des Noe. 12, 
136) Job. 8. 











187) Joseph in Egypten. 12, 
138) Dereelbe vor der Potiphar ficbend. 8. 
‘inig David. 8. 
140) Jonas wid vor Wallfsch verfolgt. Nach Norb. 
Grund. qu. 8 
141) Herodias mit dem Haupte dos hl, Johannes, 
Kopie nach A. Diirer. Aquat. gr. 8. 
142) Christus als Kind von zwel Engeln angebetet 
Nach ©. Marattl, 4 
143) Maria mit dom schlafenden Kinde an einem 
Felsen, on einer Wolke umgeben; fast ganze 
Figoren. Nach Quitinus Jahn. Mad. u. gest 
u, mit Tusehton tbergangen. gr. Fol. 
144) Christus an der Siule angebunden. 8. 
145) Christus als Girtner und Magdalena, 
. Goltzius. Fol. 
1. Vor aller Schrift 
146) Lebey des bl. Joseph, 14 BM. In Zeichnungs- 
hier, Agnat. Nach Sf, Willman. 8, 
1. Vor dem Stechernamen. 
1, 145) Christos and Mara at dem Ber- 











Nach 








itushld bel 8, Clara in Wien. 8. 

150) Maria mit dem Kindo. Regina 8, Seapularis. 8, 

151) Christus mit der Hostie. 8, 

152) Christus in der Salvatorkirche zu Prag, Nach. 
Kloinhardt. 1776. 8. 

153) Kece homo, 4. 

154—55) Madonnenbilder, 8 BII. Meist Madon- 
nen in bibmischen Wallfabrtsorten. 8. 

156) Fino groGe Anzahl von Andachtsbildern, 
‘moist for Wallfahrtsirter bestimmt. 

157) HI. Paulus von Arezzo, Theatiner. 
Kleinhardt. 4, 

157a) S. Chrysostomus ex vetusta admodum teone 
Constantinopoll olim depict. 8 











Nach J. 











158) I. Karl Borrom. cerscheint auf dessen 
Farbitte den Kranken. Nach Jos. Redel- 
eyer. 1773, Fol. Titelbl, zur Geschichte 








ddes ital. Spitals in Prag. kl. Fol 
159) III, Johannes Nepom, knieend. Nach Balko. 8. 





c)Landschaftliche, mythologische, genre- 


hafte Darstellungen 0. s. w. 


160) Eine Sammlung von 50 BIL. nach Norb. 
Grund. Landschafton und Architoktursticke 
mit biblischer, mythologiseher und Genre-Sta 
fage, qu. 12. 8. qu. 8. 4. KL Fol. 

161) Diana. Die nackte, tn's Bad steigende Gattin 
wird von Aktion belauscht, Peint par Francesco 











Barbieri, Gravé par Jean Balzer. Fol, 

162) Die Entlihrung der Europa. A. Kern del. 
Fol, 

163) Satyrn und Nymphen, ©. W.E, Dietrich 
‘el. qu. Fol 

161—67) 4 BI, Genreszenen: Die Blinden,— Bau 
erfamilie, — Kinder, — Esel. Nach Dems. 
Au. 8. 


188, 160) 2 BML Bauernszenen: Der Bauer mit dem 
Kruge an einem Fass sitzend, — Eine Alte mit 





einem Kinde am Tische, Nach Fr. Sigrist. 
er. 8. 

170—181) 12 BM. Die Monate, qu. 8. Bet Sternberg 
cerwahat, 


12) Die Jabreezelten und Apeln, Nach Berghem. 
Zeichnungsimitation. qu, 

183) Der fugge Ftenbdsor ter dom Banme 
sitzend, Nach Nob, Grund, 4. 





664 Johann Balzor 


Anton Balzer, 














184) Ein Midchen, einen Vogel auf dem Finger der 
rechten Hand Baltend. Nach Dems. 4. 

185) Ein Genius im Gebete. 8, 

186) Der Exjesuit im Weltpriesterkleide, Das Je- 
suitenkleid hingé auf elner Siulo und das Mo- 
nogramm des Ordens ist mit Wolken bedeckt. 8. 

187) Ein nachdenkender Mann auf einen Stock ge- 
lehnt. 8. 

188) Ein Herr im Pelesock. 8. 

189) Ein Holzhacker. 8 

190) Ein junger Mann’ am Ufer des Flussee die 

arfe spiclend, Nach J. Ke 

101) Fin Qamindischer Bauer. 

Paudite. 1785. 4, 

192) Der lachende Bauer mit Gi 
Hand. Nach G. ¥. Honthorat 
manier. gt. 8 

193) Bartiger Kopf eines fimischen Edelm 
Barett. Nach Rembrandt's Gemilde 
‘lon, fee. 1784. 4 

194) Hin sitzender Bauer mit der Preite, 
Rembrandt, (oder Teniers?) il. Fol. 

195) Fine unflitige Bauernszene, nach Ant. Kern, 
Zeichnungsimitation. qu. 4. 

196—208) 13 BIL, Theater: 

Peucker. qu. Ful. ud. 

209) Abbildung der Dombirche in Meissen. 1782. 
4. Titelbl. zu: Ursinus' Gosehichtodieser Kirche, 

210) 30 Bil. ‘Folge von Stidten. und. Festungen, 
welehe 1788-1790 von den Oesterseichern und 
Russen den ‘Tarken abgenommen wurden. Prag 
bei C. Widtmann, 1790. HI. qu. Fol. 

211) 2 Dil. Landschaften, Kopien uach A. Water 
foo. B. 16. 18. Al. qu. Fol. 

212) Eine Waldpartie aif der Hohe, Nach Roe 
land Savery. 1785. 4. 

213) 4 BU, Hirsehe, nach Jos. Geo. Winter. au. 8. 

214) Inneres elnes Stalles. Nach Job, Christ. Kien 
Zel. qu. Fol. 

215) Bin Bi. mit Mleinen runden Landschaften, 
‘ach Dems. 4. 














Krug in der 
Zelehnunge- 





ns ait 
Dres- 








Nach 





ionon, Nach Leop. 






















ipl, 

itelbl, zu den Predigten von der verkehrten 

Velt. Nach J. Q, Jahn. 12. 

217) Desgl. ru den Predigten Raymund’s, Nach J. 
Kleinhardt, 1774, 12. 

218) Desgl. 2ur Jubilar-Profess des Kreuzherrn P. 
Zaubitzer. 1772, 8. 

219) Das groBe Alphabet 

220) Kin Blumenstiiek. Fol. 

221) Kin Quodlibet. 8. 

222) Wappen des Prager Buchindlers Mangold. 
Nach J. Q. Jahn. 1789. 12. 











fant Sprachen, 25 BN. 


223) 25 BIL, Kartuschen und relche Verzierungen, 
init Emblemen der Wissenschaften und Ki 





‘werke zur Auszierung erfundon und gez. von 

(Joh.) Kleinhardt, gr. 8. 
224) 24 BIL Vi it Figuren und Euiblemen 
Nach Dems. 8, u. 12. 









info del. 
Pagai (s. Pass. Raf. 1, p. 209). 

246) Ausserdem hat der Kunstler Stud 
zen griltenthells in Zeichwungs 
Bloemaert, Bossi, Carraccl, Parme- 
glano, Salvator Rosa, Spranger, K, Le 











Judit Pragae. 








Sueur, Testa, Tiepolo u, a, gestocten. 


) Nach thm gestochen : 


1) Jak. Matth, Schmutzer, Kupferstecher. J. Bul 
ver del. J. G. Mansfeld sc. 8. 


Gregor Balzer, Kupferstecher, ein Bruder 

seg, es Vorigen. Geburts- und Todesjair 

‘© ‘sind unbekannt. Er arbeitetete gemei 
schaftlich mit seinem Bruder und hatte wah 
scheinlich einen Kunstverlag, da sich auf einze 
nen BI, die Angabe findet: Gregorius Balzer ex- 
Das obenstehende Monogram 
h auf Vignetten und dem Titelbl. voo 
pe’s Kinderfreud, Prag 1780. (Nagler, Mo- 
nogr. IT. 324.) Nagler im Artikel Rafael (Kinst- 
lerlex.) fhrt auch einen Stich von (Baltzer stat 
Balzer nach der Madonna dell’ Impannata vom 
J, 1819 an, doch hat in diesem Jahre keiner der 
Balzor mebr gelebt. 

‘Yon ihm gestochen: 

1) Verlobung der Maria, 8. 

2) Empfanguiss der Maria. 8. 

3) HL. Franz von Assisi. 8. 

4) HL Alois. 8. 





findet i 

















5) Zwei Vignetten und Titelbll. in der bohmischen 
Ausgabe des Telemach, 1796. 





, Kupferstecher, Bruder 
der Vorigen, geb. in Kukusbad in BUbmen. Bei 
dem Maler Renz hatte er mit Johann zusammen 
‘den ersten Kunstunterricht und arbeitete spiiter 
init ihm und dem Bruder Karl gemeinschaftieh 
Es scheint, dass die Brilder ein gemeinsames 
Geschiift besassen, welchem Johann vorstand. 
Goburts- und ‘Todeajabr sind unbekaunt. 


Von ihm gestochen 
1) Bin Mann mit der Tabakspfeife bei einem Pass 
‘und. einem Baueraveit 
1 
finger in ganzer Figat. Ko 
pic nach Christ, Dietrich, 8. 
3) Der Kesselficker; Gruppe aus dem Bilde in 
Dresden. Nach F.'v. Mieris. 8. 
braterin, Nach N. Grund. Fol 
5) Die Laternenknaben. Nach Dems. Fol 
16) Inneres eines Kuhstalles. Nach J. C. Klengel: 
Al, qu. Fol. 
7)A DBI. Sichsische Ansichten,, Potschappel ee 
Nach J. G. Wagner. qu. Fol 
8) Kupfertafeln in Adanct Voi gt’s Beschreibang 
Wohmischer Minzen, 

















Anton Balzer, Sohn des Johann, geb.20 
Prag 1771. Er besuchte mit seinem Bruder Jo- 
hann Karl (s. u.) die Wiener Kunst-Akadeaie, 
wo der vorziigliche Kupferstecher Jac. Schau- 
twer ihr Lehrer war. Tn Dresden arbeiteten sie 
spiiter gemeinschaftlich im Atelier von Schultte 
fund Klengel. Im J. 1702 berciste Anton das 
Riesengebirge und gab Ansichten desselben 17 
in 24 BIL heraus (8. No. 5 des Verz.). Nach 








Bamborger. 














Anton Balzer _~ 








dem Tode des Vaters scheint Anton das Ge- 
sehiift des Kunstverlags mit den beiden Oheimen 
gemeinsam gefuhrt zu haben. Im J. 1804 be- 
gann er cine Sammlung yon Ansichten aus 
Oberdsterreich, ‘Tirol und dem venezianischen 
Gebiet herauszugeben. Der ‘Tod unterbrach 
plitalich seine Thiitigkeit am 19. Dez. 1807. 





a) Von ihm gestochen : 

1) Anbetung der Hirten, Nach Peter Brandl. 
Skizze. 4 

2) 2 Bil, Reitergefechte, Nach Aug. Querfurt, 
qu. Fol. Auch kolorirt. 

3) Norwegische Landschaft mit Wasserfal, 
A. v. Everdingen. Das Bild bel dem G 
‘Witby in Prag. Aquatinta, qu. Fol. 











1. Vor ali 
4) Felsige Landschaft mit Wasserfall, Nach J. 
Ruysdael. Das Bild in der Prager Galerie, 





1798. qu. Fol. 
T.. Aetzdruck 
5) Das Riesengebirge und dessen Umgebungen von 
Adersbach in Bohmen. Nach der Natur gez, v 
radirt, 24 radirte und kolorirte BI, Prag 
gr. qu. Fol. 
6) Dieselben in Kleinerem MaBstab. 4 Hefte mi 
vier Titeln, qu. 8. 
7) Ansichten aus Salzburg. 10 BML in Umriss and 
Aquat. 1804. gr. qu. Fol. Auch kolori 
8) Die ruhende Heerde bet den teiden Bit 
Jos. Rosa set, Vienne 1791, Fol. 
1. Vor den Kinstlern 
II, Mit diesen, aber vor der Adresso des 
Frauenbolz. 
IIL, Mit dieser. 
IV. Diese ist wleder herausge 
9) 5 Bil. Verschledene Thiergruppe 
Nach Joh. Hear. Roos. 8. (Ste 
10) Der Minervatempel bei Rom 
8, 


























jommen, 
id Studien. 
ML. 1967.) 
Nach Hub. Ro= 








ten des Lusthauses des russ. Fur- 

me in Zschachwitz, Umriss und ko- 

Torirt. qu. Fol. 

12) 10 Bl. "ble Ugebung von Kavita 
4p. 8. 

13) Ansicht von Karlsbad von der Iahe, gr. qu. Fol, 

14) Partie aus Schinhof, ge. qu, Fol 

15) 12, Verschiedene'Thierstudien 

16) 8 BIl. Verschiedene Prorde und Kiihe. 
Chr. Klengel. 8. 

17) 6 BIL, Gegenden von Tetschen und anderen bih- 
mischen Gegenden. Aguat. qu. 8, 

18) Dieselben in Umriss und kolorirt. qu. Fol 

19) 8 BIL. Die Umgebungen Prag’s, Aquat. kl. qu, 
Fol. 

20) 2 Bi, Ansichten yon Tetschen, Nach Post), 
‘Aquat, gr. qu. Fol 

1. Vor der Schrit. 

21) 6 Bil, Dieselben in Umriss u, koloriet. qu. Fol. 

22) Ansicht des Grafl. Mansfeld’schen Lustgartens 
{in Bohmen. Nach Quirinus Jahn, gr. qu. Fol 
(Sternberg If. 2500. 

23) BI, nach Skizzen, 
Nach Dems, §. u. Fol. ( 

2A) Ansicht eines Schlosses 
Gebirgsgogend. Nach Postl. gr. qu. Fol. 

25) Gebirgslandschatt bei Mondschetn, in der Ferme 
‘am Flusse eine Ruine, Nach Sehinberger, 
1798. Aquat. gr. qu. Fol, 
Meyer, KeustlerLesibon. 1. 





Radic 





Radirt. qu. 8 
Nach J 



























26) Italientscho Landschaft mit Gebiuden, 


bei 
ichtlichem Gowitter. Nach Dems. Aquat. kl 





qu. Fol. 
27) 14 BIL Ansichton von Liebenwerda und anderen 
dahmischen Gegenden. Meist in Umriss, 4. v. 8. 





28) $8 BM. in zwel Hefte 
atudien fir Kunstliebhaber, Leicht radict, qu. 8 
und 12, 

29) 31 Bil, Ansichten von Dresden, Plauen, ‘Th 
rand, Loschwitz, Meissen, Stolpen etc, ‘Thei 
in Umoriss, theils’Aquat. 4. 











b) Nach ihm gestochen 
1) Der Fall der Elbe bei threm Ursprunge, Gest. 
Fr. Stadler. qu. Fol, 
ickerhut in Adersbach, Gest. von Dems. 






Johann Karl Balzer, Bruder des Vorige: 
in Prag geboren, nach Dlabacz 1771, in demsel- 
ben Jahre, wie jener. Er machte mit seinem 
Bruder denselben Bildungsgang durch (s. den 
vorigen Art.), besuchte spiiter London und Vi 








| nedig und hatte sich erst durch wenige Pro- 


ben seiner Kunst bekannt gemacht, als er in sei- 
ner Vaterstadt am 14. Mai 1805 starb. 


‘Yon ihm gestochen 

2 idm, Weirotter, Landschaftsmaler und 

Kupferstocher. Halbfigur mit einem Zeichenstift 
in der Linken, Nach J. Du Grewx. Wien, 
1791. Fol, 

2) Ign. Knobloch, Agronom, Oberamtmann der 
der Herrschaft Keichenberg in Bohmen, n. 1751. 
Radirt u, Aquat, 4 

43) Landschaften (mit Bauernbitten) far Kunstlieb- 
haber. Invent. u. gest. von Anton Balzer in 
Prag 1793, — 1. Iift, Ant. Balzer del. (3 BIL) 
qu. 8. — 2 Bil, auf Jedem eine Bauerahi 
gravé par Joan Balzer. 12. 

4) DerMannerbaum. J. Balzer se. Radirt, 8, (Drug. 
Verst. 874. 2624.) 





4) 

















5) 18 BU russischo Trachten, Balzer fee. Ra- 
dirt. 8, 

s, Fussli, Kinstlerlex. I. 33. — Dlabacz, 

instlerlex. ftir Bohmen. I. 73 ig. — Nag- 





Ter, Kinstierlex. 1. 246. — Leblanc, Ma- 
nuel, — ¥. Wurzbach, Bioge. Lex. 1. 140, 
Weusely 
Bambaja, 8. Agostino Bustl, gen. Ba m- 
baja, 


Bamberger. Friedrich Bamberger, 
Landschaftsmaler, geb. 1814 zu Wilrzburg, 
Mit sei- 
nem Vater, einem Musiker, kam er in friher Ju- 
gend nach Frankfurt a. M., dann nach Dresden, 
wo et wol dic erston kiinstlerischon Eindrite 
cempfing. In Berlin besuchte er spiter die Aka- 
demie, trat aber bald in die Schule des Marine- 
malers Krause tiber, die er nach einiger Zeit ti 
dor des Kupferstechers Primavesi in Kassel ver- 
tauschte. Hier mag er sieh seine ungewohn - 
lich gefilllige und schiine Art des Zeichnens an- 
geeignet haben. 1832 kam er nach Munchen, wo 




















Rottmann eben an seinen berilhmten Hofgarten- 
on 





666, 





Bamberger 


Cavaliore Nicolo Bambini. 




















fresken arbeitete. Der Eindruck dieser Werke: 
war flr seine ganzo weitere Entwickelung be- 
stimmend, und so wenig er Rottmann in der| 
GroGartigkeit des Stilgefiihls und der Naturan- 
schauung erreichte, so muss er doch fiir einen| 
dor entschiedensten und begabtesten Nachfolger| 
desselben gelten. Im J. 1815 machte er eine| 
Reise in die Normandie und nach England, von 
wo er mit reicher Studienausbeuto zuriiekkehrte. 
Das Schlachtfeld von Hastings mit der Aussicht. 
aufs Meer, das er nach dieser Reise malto, ist 
eines seiner besten Bilder, dem es nicht an’ 
einer gewissen GrdBe der Auffassung und poe- 
tischor Stimmung gebricht; das Machwork hat} 
twas Kleinliches und Unruhiges, die Firbung| 
etwas Buntes und Schweres. Nach einer linge- 
ren Reise durch Spanien nabm er in Miinchen 
dauornden Aufenthalt und malte seitdem haupt- 
siichlich spanische Gegenden.  Mehrere Bilder 
von Gibraltar, Algesiras und Granada fanden 
groBen Beifall; doch zeigt sich auch in ihnen, 
dasa dem Ktinstler die Fihigkeit abging, ciner| 
groBen Wirkung den kleinen Detailreiz. zu opf- 
ern; so schwankte er zwischen Stil und Natura- 
lismus unentschieden hin und her. Spanien hat} 
er noch zwei Mal besucht. In seinen spiiteren 
Bildern, deren die Schack’sehe Galerie 
chen eine betriichtliche Anzahl bositzt, 
von Jabr 2 Jahr manierirter und bunter, in sei-| 
xen Darstelhungen aus dem spanischen Hochland 
eben so sehr, wie in denen aus dei 
tig von jenen oft kaum 2 unterschetden sind, 
Den meisten Werth haben seine sehr cist- 
reichen Handzeichnungen und Studien, 
cr, im Gebrauch der klinstlerischen Mittel zu 
‘griBerer Massigung geniithigt, eben deBhalb viel 
mehr erreichte. 






































1) Von ibm lithographirt 
Aut der Alp. Originalithoge. 


b) Nach ihm gestochen und photographirt: 
4) Panorama von Rolandseck, Nonnenwerth und 
dem Sicbengebirze. Gest. von Friedr. Salathé, 
fankfart 1837. Schinal qu. Imp. Fol. 
2) Album de Kissingen. Collection des vues tes 
plus pittoresques de Kissingen, de Rocklet et 
Ges environs. Dessinées par F.B., gravées 4 
Yaqua-tinta par les plus habiles artistes. Ebend, 
1839, Kl. qu. 4 
3) Das Schiachifeld von Hastings im Munchener 
Kilnstleralbum, Nach dem Gemalde photograph, 
1872. Minchen, Hanfstangel. Fol, 
Fe. Peoht 
Bamberini, Domenico (oder Anton Do- 
menico) Bamber ini, Maler in Florenz, geb. 
1666, $1741. Ex war ein Schiiler des Simone 
Piguoni, studirte einige Zeit in Rom und malte 
nach seiner Riickkebr nach Florenz fiir dortige 
Kirchen und Paliiste eine groBe Anzabl Fresken 
und Oclbilder. Auch als Porteit~ und Stillleben- 
maler ist er bekannt. 
Das Selbstbildniss des. Kinstlers, gest. von 
PA. Pazzi in: Serie de’ Ritratth ete 


























‘Nach ihm gestochen : 


Maria auf dom Throne, umgeben von Petras und 
Paulus. C. Ceceht 'se. Kl. Fol. 


‘ani, Encicl. — Heineken, Dict. — Pazzi, 
Serie de’ Ritratti te. I. 229. 








Bambini. Giacomo Bambini, Maler, geb. 
‘um 1582 in Ferrara, + ebenda 1622 (aach Ma- 
riette 1628). Er war ein Schiiler des Domenico 
‘Mona, von dessen bizarrer Manier er sich spiter 
befreite. Mit dem Maler Giulio Cromer (genannt 
Croma) griindete er in Ferrara die erste Akade- 
mie, jedenfalls unter dem Einfluss der Bestre- 
bungen der Caracei. In den Kirchon seiner Va- 
terstadt sind von thm 
thodrale eine Verkiindigung und ein Abendmabl, 
in der Pinakothek im Atenco Civico zu Fer- 
rara: der hi. Nikolaus und Ludi 
Kénig von Frankreich, 
s. Barotti, Pitt. 
faldi, Le Vite de’ Pitt. ete. di Ferrara. 1 
= Mariette, Abecedario, pablié par Chesne- 
Mibres et Montaiglon, — Lanai, Pitt It. 181 
V. 253, — Zani, Eneicl, — Guida di Fer 
rata (von LN, Cittadella), 1844. p. 96. — 
N. Cittadella, Notizio rel, a Ferrara, 1864 







































Bambini. Cavaliore Nicold Bambini, 
Maler, geb. 1051 in Venedig (nicht 1662, vie 
Longhi angibt), + cbenda 1736. Er bildete sich 
auerst unter der Leitung Mazzoni's in Venedig, 
ging dann nach Rom und schloss sich hier der 
Schule Maratti's an. Spiiter, nach der Riickkebt 
inseine Vaterstadt, ahmte erhauptsichlich Liberi 
nach, der damals in Venedig Mode war. Manche 
seiner Bilder, deren koloristisehe Schwiche et 
erkannte,, Tie 
retuschiren. Ein italienischer FGrst ernannte ibs 
zum Cavaliere. Die Galerie 2u Kassel besitet 
von thm ein Gemilde: Die Rache der Fulvia am 
Haupt des Cicero, das neue Palais von Pots- 
dam cinen Achilles. — B. hatte zwei Sobne 
Giovanni und Stefano, die gleichfalls Maler 
waren. 

Sein Bildniss, 4 











itt von Longhi. 


Nach ihm gestoghen 
1) Geburt der Maria. Gest. von A. Zucchi much 
dem Gemilde in 8. Stefano in Venedig. Fal 
2) Dass, Rebellato del. Bustazon se. In: Zi 

otto, Pinae, Ven, 1858, kl. Fol 
5) Der I. Joseph (balbo Figur) mit dem Christs- 
kind in Galerie von Dasteldort von De Meck. 
donna con il Bambino fra le braccia. Gar 
Seorodomoff sculp. Fol. 
Jon ghi, Le Vite de’ Pitt. Vener. — Zanett, 
i. Venez. p. 431. — Mariette, Abecelat 
pubiié pat Chennevidres ot Montaigion. — Bat 
Coli, be piture di Rovigo. pp. 184.232 
Zani, Enric, — Heineken, Diet. — Px 
they, Deutscher Biltersat. 








4) 












Baubinus 


Pioter van der Banok. 667 








Bambinus. Jshannes Francescus Bam-, 
binus, s. Bembo. 





Bamboeelate, Michel Angelo delle 
Bambocciate, 6. Cerquozzi. 


Bambocclo, Abt Antonio Bamboccio, 
1s. Baboecio. 


Bambocclo. 5. Pieter de Laar. 











Bamesbler. Johann Bamesbier, Portrit- 
maler deutscher Herkunft, geb. 1500, + 1598 in 
Amsterdam, Schiller von ‘Lambert Lombardus. 
Er war cin geschickter Ktinstler, dessen tiich- 
tiges Talent aber spiiterhin in einem ungeordne- 
ten Leben verkiimmerte. 

s. Descamps, La vie des peintres. 1. 91 














Bamfylde. Charles Warwick Bamfyldo, 
englischer Baron, Zeichner und Landschaitsma- 
ler, Ende des 18. Jahrh. Auf der Gemildeaus- 
stellung der Londoner Akademie im J. 1771 be- 
fand sich von thm eine Landschaft, Gegend von 
Devonshire. 








Nach ihm gestochen : 
1, 2) 2 BM, View of Stocr Head in Wiltshire. Gest, 
son Fr. 

3) Der Sturm, 
qu. Fol 
48) 5 BI, mit sittenbildlichen Darsteliongen in: 

C. Ansley, Epistola familiaris, Gest. von W. 1. 
(With, Hassel.) 1776. 4 
Fiissli, Kinstleries. 1. — Heineken, Dict. 
W. Engelmann, 
Banchierl. Angelo Banchieri, Maler, 
geb. 1738 in Genua, +1791. Er bildete sich in 
Rom unter der Leitung Battoni’s und des Fla- 
miinders Simon Denis und war nach seiner Rilek- 
kehr nach Genun daselbst viel beschiiftigt. Zwei 
groBe Gemilde filhrte er fiir die Kirche zu 
Sestri diPonento aus. 
. Zant, Eneic, — Tipaldo, Blog. degli It. 
tT, 345. 















Banek. Pieter van der Banck (oder 
Banc), Kupferstechor nicderlindischer Her- 
kunft, geb. 1649 in Paris. Er war ein Schiller 
von Frangois Poilly und ging um 1674 mit dem 
franziisischen Maler Henri Gaseard nach Londo 
wo er zu bedeutendem Ruf gelangte und 16 
starb. Seine Stiche, meistentheils Bildnisse, sind 
durch groBe Sauberkeit und Feinheit der Be- 
handlung ausgezeichno 

Das Bildniss des Kinatlers, goat. von i hm 

selbst. Nach ihm gest. von A Ban 
mann, in: Walpole, Engravers. 





















‘Von ihm gestochen 

1) Maria und das Christuskind, mit der 

beth, dem bi. Johannes und awet Engeln 
S@.’Bourdon. gr. qu. Fol. 











2) Christus am Oelberg. Nach Dems. Mariette 
exe, gr. Fol 
3,4) 2 Bll, Der Seesteg Karl's IL, von England. 





Nach Ani. Verrio's Deetengemalie im Seblos. 
2u Windsor. Fol 

5) Der flegende Merkur, 
ragend. Nach. Verio's Deckengemilde iw 
Schloss 2u Windsor. Fl 

6) Thomas Allen, Admital, Nach Kneller. kt 
Fel. 

1) Prinzessin Anna von England. 

&) Actibald, Graf von Argyleg 1685, Fol 

5) Thomas Brown, Ave 

1) Sm Cat race, fo 

1) Thomas. Daeil, schottseher General 
Patton. Oval. Fu 

12) George Dartmouth 

13) Georg, Prins on b 
in Atna von England 

14) Bdmundbury Golteey. Fol 

15) Jatob IL, Konig von Fngland. Nach 6. Knol 
ier. Fal. 

16) Kart, K 
1613. gr Fo 

17) Devselbo. Nech Dems. 1677 

15) Derselbe, Nach G. Kueller. Oval, ge Fo 

19) Thomas Lamplogh, Erzblechot von 

20) Lady Litchfield. Nach Veretst 

21) John Locke. 

32) Googe Mackenzie, Sorat 

24) Richard Maldand,, Graf son Landerdale 
Kneller, 1683, Fol 

24) Prinzessin Mario von England. 

35) Ronigin Marie von England. 

26) Dieaibe, Nach Wiss 

37) Grat von Man, Nach Will, Hassel 

26) James, Herzog von Monmouth. 

=) 














Nach 





ord, 
yemark, Gemabl der KGni- 
Fol. 















ascard, 





ig. von England, Nach 











Nach 








Nach Kneller. 








‘Alexander, Graf von Moray. 1686. 
30) Thomas, Graf son Ossory 
31) James, Graf von Perth. 1683. 
32) William, Herzog von 

uw 

54) Frederick, Herzog von Schomberg 
435) John Smith, Schretbmeistor. Nach Fal thorne. 
30) Jobn, Graf von Strathnaver (oder Sutherland) 
37) Geng, Tacoant Tatat 1092, 

36) William Temple, i 











Mscher Gesniter in den 

Nloteranden Nick Boel. 16¥0. gt Pl 

4) Tenion, Hesnebet. Nach Mice Beate, 1058. 
al 

40) lotion, Habiueht, Nach Ders 
hon vont White 

41) George Waiter, Vertediger von Londonderry, 

42} amend Wate Aet. 2, 

45) Dente. Act 7, 

14} itl (I), Kinig von England 
Knelter, 

45) Devel, Nach Wisai ng, 

46) Sue Wor. 

1} toner Graton Yermoth, 

415} Dae iis cine unger Stamnes, Fie et FI- 

a Nad Riley, 
49) linge Fir Rennes Hory of Engtnd 





Aufgesto- 

















‘Nach Zeichnungen von Lutterell. Pol. (Ste- 
phan, Heinrich I1T., Heinrich TV., Eduard IL, 
Eduard V., Richard iHl., Heinrich VIL. 

VI., Kénige von England; Maria, 





Schottland, Elisabeth, Konigin von England.) 








8. Walpole, Ancedotes of painting in England, 
sae 


668 ___Johan van der Banck _—— 


‘Nanni d’Antonio di Banco. 














p. 137. — Walpole, A Catalogue of engravers 
ele. p. 10, — Heineken, Dict. 
‘W. Engelmann. 

Banck, Johan oder Jan van der Banck 
(auch Bane oder Bank), Maler_niederlindi- 
scherHerkunft, der in der 1. Hilftedes 18, Jahrb. 
in London thillig war. (Nach Vertue soll er in 
England geboren und 1739 daselbst gestorben 
sein; vermutlich war er ein Sohn des vorher ge~ 
nannten Pieter van der B.) Er malte hauptsiich- 
lich Bildnisse in leichter, oft ziemlich nachlis 
siger Manier, die groBenthcils von J. Faber 
Schabmanier reproduzirt wurden. Sehr hiiufig fn-| 
det man Bildnisso ihm zugeschrieben, die von Jo- 
ban de Baen (s. diesen) herrithren : bei Heineken 
“ortrit von Tremouille (gest. vou P.Philippe), 
bei Sternberg die Portriits von Corn. und Jan do 
‘Witt (gest. ven Blooteling), bei He 
& Rost und Le Blane das Bildniss des h 
schen Admirals Cornelis Tromp (von J. Sandrart| 
und H. Bary (nicht Baron] — nachtriglich zu dem 
Art. Joh. de Baen). Offenbar hat die Schreib- 
weise Bane flir Banck und Bane fiir Baen zu 
diesen Irrthiimern Anlassgegeben. Aufeiner Ver- 
wechslung mit Johan de Baen, der um 1660 
Zeit lang in London arbeitoto, beruht vielleicht 
auch die Angabe Fiorillo’s und Anderer, dass 
in Joh. van der Banck bercits zu jener Zeit in 
London thitig gewesen. 





















Nach ihm gestochen 

1) Zetchnungen 2u der 1738 in London ersehie- 
nenen Ausgabe des Don Quisote. ‘Gest. von 6. 
van der Gueht, G. Vertue, B. Baron, Cl. 
duBoseu. A. 

2) George Berkeley, Prilat (+ 1753 xu Oxford). 
Gest. von Skelton, qu. 4. 

3) Richard Blackmore, Arat und Dichter (1729), 
Gost. von G. White. Fol. 

4) Derselbe. Gest. von Bleck. Fol. 

8) Abel Boyer, Grammatiker. ‘Titelbl. 2u seinem 
Dictionary tn french and english. Gest. ron J 

Basire. 4. 

6) Konigin Karoline von England, stebend, neben 














‘ir aut einem ise die Krone, Gest, von J. 
1739. gr. Fol. 
7) William Feltowes, Kanzler. Gest. von John 
Smith. 1723. Oval mit Wappen, Fol. 





8) George Fleming, Bischof von Catlisle (+ 1747 
set. 81). Gost, von J, Faber. 1738. gr. Fol. 

9) Martin Folkes, sitzend, ein Buch in der Hand, 
Gest. von Des. 1736. Fol. 

10) Edmund Gibson, Bisehof von London. Gest. 
von Dems. 1737, Fal. 

11) William Hucks. Gest. von Dems. 1187. Fol, 

12) George Lambert, Landschaftsmaler, stehend, 
Gest. von Dems. qu. Fol. 

18) Derselbe. Gartelbild, Gest. von Dems. Schwarz 
Kunstbl. Fol 

14) Derselbe, 11iftbild. Gost. von. Robinson. §. 

15) William Lee ({ 1754). Gest. von Dems. 
Mezzot. Fol. 

¢ Newton, in einem Lehnstubt sitzend, 

Knfest. Gest. ton Dems, 1726. Fol. 















16) 





17) Derselbe, in ganzer Figur, mit Autograph. Gest 
‘von Romney. 8, 

18) Derselbe. Gest. von Ridley. 4. 

19) Charles ‘Christian Reisen, Stempelschneider 
(1725), Gest. von J. Faber. Fol. 

20) €. C, Reisen, d, J., Halbfigur. Gest. von G. 
‘White, Schwarrkunstl. Fol. 

24) Herzog von Richmond, sitzend. Gest, von J. 
Faber. gr. Fol. 

22) Michael Rysbraeck, Bildhauer (j 1770). 
yon Dems. 1728. Fol. 











23) Nicolaus Sanderson, Prof. der Mathematik in 


8 


Cambridge. Gest. von G. White, 1719. =. 
Fol. 

‘Th, Strickland, Bischof, Gest, von J. Faber. 
imon Surgeon. Gest. von J. Faber. 








, Esqu. Gest. von Bleck. Fol 
27) Charles Lord Talbot, Kanzler, Brastb. in Oval 
i Telwerk, Gest, von J. Houbraken. 1738 





‘Waugh, Bischof von Carlisle (} 

J. Faber. Mezzot. Fol. 

80) Bildniss einer Frau mit Ober einander geschly 
‘genen Armen, Vorderansicht. Gest. von J. Fa 
ber. Fal. 

5, Walpole (und Vertue), Anecdotes of psist- 
ing in England. — Fiorillo, Geseh. der zeit. 
Klnste. V. 519. — Heineken, Dict. — i 
ber u, Rost, Handbuch. VIL.’ 359. — Van 
Eyndon en Van der Willigen, Gesctie 
denis der vaderlandsche Schilderkunst, I. 280. 
‘— Sternberg, Kat. IV. No. 4796, 5408. — 
Nagler, Kinstlerlex. 1. 249, 252. — Le 
Blanc, Manuel. — Bryan-Stanley, Dic. 

















Banckaert. Jooris Banckaert, flamindi- 
scher Glasmaler, Sohn des Jan B. “Er wurde 
1523 in die Register der St. Lukasgilde von Ant- 
werpen eingetragen und erlangte 1536 das Mel- 
sterrecht. Im J. 1544 erbielt er den Auftrag 20 
‘Ausfuhrung von Glasmalereien fiir dio Fenster 
der Sile und der Kapelle des Hotel de Ville vos 
Antwerpen, $um 1550. 

5. La Flandre, Broges. 1869. 11, 317. 318. 

James Wee 

Banco, Antonio di Banco, florentiniseher 
Bildhauer gegen Ende des 14. und zu Anfane 
des 15, Jahth. In den Jabren 1394—1407 war er 
bei den Arbeiten an der iuBeren Ausschmtickunz 
des Domes von Florenzbesehiiftigt, ursprize 
lich, wie cs schoint, als bloGer Steinmetz (lastrs- 
Jjuolo), spiter als Bildhauer und Maestro. Ie 
dem letzten genannten Jabr atbeitete er mit sei- 
nem Sohn Giovanni oder Nanni (s. diesen) ge 
moinschaftlich an den Skulpturen des (nach dew 
Chor zu) zweiten nérdlichen Domportals. 

arf, ed, Le Monnier. IN. 55. — Quellen~ 
sebriften zur Kunstgesch. ete. herauss. von 
Eitelberger, IX: Donatello, seine Zeit » 
Schule, von H. Semper. pp. 55.56. 58. 60.61 


























Nanni d'Antonio di Banco, florentisi- 





scher Bildhauer, Sohn des Vorigen, geb. in der 


Nanni d’Antonio di Banco 


Ernst von Bandel. 669 











aweiten Hilfte des 14. Jahrh., + 1421 (nicht 
1430, wie Vasari angibt). Von Vasari wird B. 
irrtUimlicherweise als Schiiler Donatello’s be- 
zeichnet, dessen Altersgenosse er war. An Talent 
und Bedeutung diesem nicht gleich, gehirt er 
im Gebiet der Skulptur doch jedenfalls mit 2u 
den bahnbrechenden Meistern der Renaissance. 
Als sein Lebrer ist Niceold d’Arezzo zu betrach- 
ten, der inder Plastik den Uebergang von der tos- 
kanisehen Gothik zur Renaissance bezeichnet. 
inter der Leitung desselben arbeitete er 1405, 
nd 1407, gomeinsehaftlich mit seinem Vater's.0.) 
und gleichzeitig mit Donatello, an dem zweiten 
nbrdifchen Seitenportal desF lorentiner Doms 
cine Kornische mit Blattwerk und einen Fries 
unit Engelfiguren. Im J. 1408 wurde er, zugleich 
nit Niceold d’Arezzo und Donatello, beauftragt, 
fiir die Nischen am Hauptportal des Doms di 
sitzenden Evangelistenstatuen auszufihren, die 
seit dem J. 1586 in den Seitenkapellen des Dom- 
chors aufgestellt sind. Seine Statue des Ev: 

listen Lukas ist noch vorwiegend im 
































ile 
iecold’s, doch zeigt sie auch schon, namentlich 





in der Gewandbehandiung, den Einfluss Don: 
tello's, der spiiter noch entschiedener hervortritt, 
wenn auch B. von dem strengen Realismus die 
ses Meisters nicht in gleichem MaGe abhiingis_ 
erscheint, wie andere Bildhauer jener 7 
‘fters bekundet er ein Streben nach Schinheit| 
der Formen, welches die Einwirkung Ghiberti’s 
verrith. An der Aussenseite der Kirche Or San} 
Michele in Florenz sind yon B. vermutlich 
die Nischenfigur des 8. Jacopo, und das da 
ter befindliche Relief, boide noch ziemlich bef 
gen in der Art des Niccold. Den zunchmenden 
Einfluss Donatello’, ein lobbafteres Studium der 
Natur und der Antike bekunden die folgen 
andersclben Kirche befindlichen Werke Banco's 
ie Gruppe von vier in ciner Nischo stchenden 
Heiligen und unter derselben das Relief, das ei 
ten Bildhaucr bei der Arbeit an einer Knabent: 
fur, andere mit architektonischen Arbeiten bi 
schiftigt darstellt. Boziiglich der Gruppe der 
vier Heiligen erdiblt Vasari, dass Donatello} 
dem Kiinstler fiir ein Abendessen Hilfe 
geleistet, indem or dic Statuen durch Verkiir- 
aung der Schulterbreite und andere Verin-| 
derungen dom Raume sngepasst habe; doch 
ist an den Figuren von solchen gewaltsamen Ver- 
besserungen nichts zu bemerken. Noch freier in 
der Behandlung sind die von B. gleichfalls fiir 
Or San Michele ausgefiihrten Nischenfiguren 
des hl. Philippus und des Santo Lo (8. Aloysiu 
Ein Mefsterwerk, das den Geist der Renais- 
sanee schon in voller Deutlichkeit zeigt, ist seine 
letzte Arbeit: die schiine, 2u Vasari's Zeit dem 
Jacopo della Quercia zugeschriebene Giebel- 
ruppe Uber dem oben erwithnten, ndrdlichen 
Seiteneingang des Domes: Die Madonna, in 
einer Mandoria von Engeln umgoben, dem bi. 
‘Thomas ihren Girtel reichend. — Ueber Banco’s 



































ccino Notiz, dass er 1416im Auftrag der Dombau- 
verwaltung gemeinschattlich mit Bruncllesco 
und Donatello ein Modell fir die Domkuppel 
herstelte mit dem spiter zur Auafihrong ge- 
langten nicht identisch).. 

Portrat des Ki 
‘Vasari, Holzse 
index Bottai’sch 
In: Serie dealt 

8. Vasari, ed, Le Mon 
dinuced, Opp. V. 172—180. — Perkins, 
‘Tosean sculptors. 1, 158, 159. — Burekhardt, 
Cicerone, 3. Aud. p. G27. — L, Passerint, 
Guriosita artistiche etc. (Hat loggia die Or San 
Michele), — Cesare Guastt, La cupola di § 
Maria del Flore. — Quellensebriften fi 
Kunstgesch, ete, herausg. von Bitelberger, IX 
Donatollo, seine Zeit und Schule, von H. Sem- 
Per. pp.'55—~58, 70-72, 77—85, 104, 113, 
114, 116 — 120. 








ers, Brustb, im rofl, gez. vom 
ih versch. Ausg. des Vasari, 
von Cecchi, 

etc. 4. 
6. — Bal 

































Banco, Abramo Banco, Kupferstecher aus 
Siena, in der 1. Hilfte des 17. Jahrh. thiitig. 


‘Von ihm gestochen 

ine Reihe Darstellungen von Hegrabnissfeierich- 
Keiten, Nach Zeichnungen von Franc. Petracei. 
Publizirt 1639 in Venedig. 

5. Zanl, Enid, — Heineken, 
Blanc, Manuel. 





Diet, — Le 


W. Engelmann, 

Bandel. Ernst von Bandol, Bildhauer, 
geb. 17. Mai 1800 in Ansbach. Nachdem er in 
seiner Vaterstadt das Gymnasium, in Numbers, 
die hidhere Realschale besucht, kam er 1816 nach 
Munchen auf die Kunstakademie, wo er sich 2u- 
erst, unter Loitung Karl v. Fischers, des Erbau- 
ers des Milnchener Hoftheaters, dem Studium 
dor Architektur widmote. Bald aber wandte 
er sich ausschliesslich der Plastik zu und leukte 
friihzeitig, namentlich durch eine (1820 in 
Munchen ausgestellte) lebenszroBe Statue des 
Mars und der Modelle einer Caritas und eines 
Fauns, dio Aufmerksamkeit auf sich. In den 
Jahren 1821—22 fertigte er im Auftras des 
Kinigs Maximilian 1. von Baiern zur Restau- 
ration des sogenannten Sebiinen Brunnens in 
Nilrnberg sechs groBe Figuren und die Modetlezu 
‘Moses und den Propheten. 1825 unternahm er 
eine Studienreise nach Italien, wo erzu'Thorwald- 
sen in Beziohung trat und untor anderem die ge- 
genwirtig in der Wathalla bet Regensburg aufge- 
stellte Biiste Franz von Sickingen’s ausfilbrte. 
1827 kebrte er nach Deutschland zurifek und 
lebte die folgenden 7 Jahre, mit mannigfachen 
Auftriigen beschiiftigt, fast aussch hin 
Miinchen. Zwei der Giebelstatuen an der dor- 
tigen Glyptothck, cine groBe Zahl trefflicher 
Portritbilsten, div des Kinigs Max von Baiern, 
der Maler Peter Hess und Stieler, des Architek- 
ten Giirtner, die Denkmiiler des Ritters von 
Skell und des listorienmalers P.von Langer, cine 
Gruppe »Amor und Paycher, die Statuen der sich 
schmiickenden Venus und der Hoffnung sind Ar- 









































architektonische Thitigkeit haben wir nur die. 





beiten dieser Epoche, und zwar groGentheils 


670 Ernst von Bandel 











Murmorwerke; auch die oben erwithnte Caritas: 
hat B. um diese Zeit in Marmor ausgefihrt. I 
Hannover, wohin ihn KUnig Wilhelm IV. 
1835 berief, war er bis 1838 an der Restauration 
des kiniglichen Schlosses betheiligt fiir 
dortige Schlosskirche arbeitete er zwilf Reliof- 
kompositionen, flr GUttingen wihrend der- 
selben Zeit die Reliefs des Giebelfeldes an dem 
nouen Universititsgebiiude und die Statue 
helm’s IV., die vor dem letzteren aufgestellt 
Im Winter von 1838—30 hielt sich B. wieder in 
Italien auf und entwarf hier die Skizze zur Sta- 
tue der gefesselten Thusnelda, 
Detmold flr das firstliche Palais in Marmor aus- 
filhrte, eine Arbeit, an welcher besonders dic 
weiche und zarte Behandlung des Mater 

iit wird. 

Um diese Zeit hegann B. auch das Hauptwerk 
seines Lebens, das Hermanns-Denkmal auf der’ 
Grotonburg (oder dem ‘Teutberg) im Teutobur- 
ger Wald. Den ersten Gedanken zu diesem 
Werk, das dem Namen des Kiinstlers volks- 
tiimlichen Ruf verschaffte, hatte er schon als 
Jiingling gefasst; die Ausfiihrung  desselben, 
dureh die Ungunst der Verhiltnisse oft gehemmt 





























und untorbrochen, 20g sich dureh 37 Jahre hin, 
erst im hohen Greisenalter war dem Kiinstler 
verginnt, das Werk 2u vollenden, Das crate, 





Kleine Modoll zu dem Denkmal fertigte B. 1830] 
in Mitnchen, cin grieres hefand sich 1834 auf] 
der Berliner Kunstausstelling, 1836 entstand in 
Hannover ein neues, noch weiter ausgefithrt 

und im J. 1835, nachdem sich in Detmold, wo} 
B. sich niedergelassen, cin Verein fiir 
richtung des Denkmals gebildet, waren so viel 
Feldmittel aufgebracht, dass die Arbeit auf| 
ler Grotenburg begonnen werden konnte, Am. 
17, Juni 1846 war der 93 Fuss hohe Unterban 
des Denkmals, eine Art Rundtempel mit kuppel- 

























schiipft und dic Arbeit 
gerieth ' Stocken; erst am He- 
inn der sechziger Jahre konnte B., dor ing: 
schen nach Hannover zurliekgekehrt war, w 
der mit Zuversicht an's Werk gehn; die Denk- 
malsyereine in Detmold und Hannover hatten 
die Geldsammlungen nen anfgenommen und der 
‘von Prenssen cin Geschenk von2000'Thirn. 
is sieh nach dem 
he Interesse mit! 
Un- 
ternchmen znwandte, bewilligte der Reichstag] 
zur Ausfithrung desselben 10,000 Thir., zu denen 
der Kaiser 1874 noch 9000 Thir. hinzugewihrte, 
Am 16, August des folgenden Jahres wurde das 
vollendete Denkinal dem deutschen Volke feier- 
lich tiborgeben, Auf dem Rnndban erhebt sich 
die wuchtige, von B. selbst in Kupfer getricbene 
Statue Hermanns, die Linke auf das Si 

stiitzt, die Rechte mit dem Schwert hoch c1 
ben; die Figur ist bis zur Helmspitze 55 
is zur Schwertspitze 85 (mit der Standplatte 90} 


























bayrische Fuss hoch, und wird im Innern durch 
ein cisernes Cylindergeriist gebalten. Das Ge- 
wicht des Standbildes mit seinem Befestigungs- 
xerilst betriigt ca. 2000 Ctur.; die Gesammtkos- 
ten des Werkes belaufen sich auf die verbilt- 
nissmilasig geringe Summe von 90,000 Thlr. Fur 
die kiinstlerische Arbeit, fir das Modell des 
Standbildes und die architektonischen Entwiife, 
sowie fiir dio ganzo praktische Leitung des Bauet 
nahin B. keine Bezahlung. 

Abbildung des Hermannsdenkmals , Origiou- 
zeichnang von Prof. C. Scheu ren, Holzschaitt 
nd, Leipz, IMuste.Zeitg. 1875, XLV. No. 1675, 

AbbiIdung desselben Donkmals, nach einer 
Zeichoung von Bandel, Holzschi To 
rack, F. A. Brockhaus, Leipzig. 1875. Fol. 

== Dasseibe von L, Thomassen, Oeiturten- 

ruck, Stuttgart 175, Merger. 62 Ctm. 1, 

48 Cem. Br. 
Bandel's Broschiire: Dle Arminsiale. Hanno- 



























tur anfgenommen 
Mit einem Titelbl. in Farben- 
ruck von Prof. Seheuren u. poetischem Text 
von Felix Dahm, Ferd, igrath, Em. 
Geibel, Rul. Gores A, Detmald, 












Meyersche Hofbuchhandlung, 1875, — Lat! 
zow's Zeitschr. f. bill. K., Belbl. VI. 1290. 
XN. 738M, 797. 798, 

Heinrich von Bandel, Sohn des Vorigen, 





Bildhaner, geb. 23. Juni 1829 zu Milnchen, { 
10, Oktober 1864 in London. Erbildete sich unter 
dlor Leitung seines Vaters und zeigte schon mit 
3 Jahren cine groBo Fertigkeit im Modellizen 
ten und Reliefs. Jum Winter 
cr mit seinem Vater in Carrara 
tnd Rom, wo er seine erste Marmorarbeit, cin 
ReliefbildniB des damals reg. Flirsten von Lippe- 
Detmold ausfiihrte. Jm J. 1849 folgte er einem 
Rufe nach London und arbeitete dort xuerst fir 
den Bildhauer Camphel, cin tiberlebensgrofes 
Modell Lord Hending’s, entwarf  zahlreiche 
Kompositionen fiir andere Kiinstler und machte 
sich namentlich durch die lebensgroBen Gyps- 
delle eines jungen Achill, einer anf einem 
springenden Panther sitzenden Bacchantin, einer 
ruppe Venus und Amor ‘nach Anakrcon) und 
andere Arbeiten riihmlich bekannt. In Bronze 
© oF einen groBen, mit Figuren roich ver- 
zierten Kandelaber, die Grappe einer Bacchan- 
in mit einem Satyr, eine sterbende Amazone zu 
ridgewater- House 2u Londoa 
Reliefgruppen (Die Tages- 
Gyps auszufithren, als er, 
erst 35 Jahre alt, starb. Seine letzte Marmor- 
arbeit ist dio lebensgrofo Figur der Mignon (nach 
Githe) auf einem Marmorpostament mit bronse- 
nem Relief. 
Nach Mittheitungen Fenst von Randel 





































Bandiera, Benedetto Bandiera, 
ws Perugia, geb, 1557, £1094. Er bildcte x 
wie Pascoll angibt, unter der Leitung Barocels 








Bartolommeo Bandinelli. 











in Urbino und war spiterhin, als ein geschickter 
Nachahmer desselben, hauptsiichlich in Perugia 
thitig. Pascoli erwithnt eine betriichtliche An- 
zabl Oel- und Freskobilder, die er daselbst fitr 
verschiedene Kirchen ausfiihrte. 

S. Pascoll, Vite de’ Pitiori ete. Perugint. 


p. 162. — Lanai, Pitt, It. Bd. d, I. 156, 





Bandinelli, Bartolommeo oder Baccio 
Bandinelli, Bildhauer und Maler, bokannt 
als Nachahmer und Nebenbuhler Michelangelo's, 
geb. 12, Nov. 1493 2u Florenz (nicht 1487, wie 
Vasari angibt; s. die Ausgabe von Le Monnier, 
‘Tay. alf.). Sein Vater, Michelangelo di Viviano 
sus Gainole war ein angeschoner Goldschmied 2 
Florenz, der von den Medici vielfach bese! 
und begiinstigt wurde. Baccio, anfinglich zum 
viterlichen Handwerk bestimmt, kam spiiter 2u 
dem Bildhauer Giovanfrancesco Rustici in die 
Lehre. Unter seinen Studienarbeiten, die da 
Interesse Leonardo da Vinci's erregten, lobt Va- 
sari besonders die Zeichnungen nach dem he- 
rikmten Karton Michelangelo's (Szene aus dem 
Krieg der Florentiner gegen Pisa), der damals 
it dem J. 1505) im Rathssaal des Palustes der 
Simmorie in Florenz aufgestellt war. Der Zersti~ 
ring des Kartons beschuldigt ihn Vasari ole 
Zseifel mit Unreeht. In der Biographic Bandi- 
nell's, die erst in dor zyweiten Ausgabe der Va- 
sari'sehen Lebensbeschreibungen (1565) erschien, 
vind erziihlt, B. habo sich wihrend des Tumultes, 
der bet der Riickkehr der Medici im J. 1512 in 
em Balaste geherrscht, in den Saal geschlichen 
and den Karton, um cinen ‘Theil desselben in 
seinen Besitx zu bringen, oder aus blossem Hass 
gegen Michelangelo, in viele Stiicke zerschnitten, 
Im Leben Michelangelo's (1. Ausg.) heisst es da- 
regen, der Karton sei zur Zeit von (iuliano’s 
de Medici Krankheit (1516) zu Schaden gekom- 
sen, und zwar durch die Kiinstler, die in stn- 
dirten : essendo questo cartone uno studio d’ar- 
tefici, fa condotto in casa Medici nella sala grande 
disopra; ¢ tal cosa fu cagione, che egli troppo 
a securta nelle mani degli artefiei fu meso, per- 
ché nella infirmiti del Duca Giuliano, mentro 
essano badava a tal cosa, fu da loro stracciato 
in molti pezzi divisor. In der aweiten Ausgabe 
ist diese Stelle mit Weglnssung der Worte oda 
loroe und dem Znsatz: xeome 8% detto altroves 
wiederholt{... fa, comesdottoaltrove, strac- 
ciato....); Vasari ninnat hier also auf jene Stelle 
im Leben Bandinelli’s Bezug, lisst aberin seiner| 
aachhissigen Art den Widerspruch m 
leich bestehn. Condivi im Leben Michelan- 
relo’s sagt ausdrilcklich , dass or nicht wisse, 
dareh welches tible Geschick der Karton Scha~ 
den gelitten. Aus Benvennto Cellini’s Lebens- 
Deschretbung geht hervor, dass der Karton 1518, 
als der Bildhauer Torrigiani von London nach 
Florenz zurlickkehrte, noch unversehrt war; 
Cellini war damals oder kurz vorher mit der 
Nachzeiehnung desselben beschiftigt, die Zer- 



























































stérung des Kartons erwihnt er spiterhin 
nicht, und schwerlich ist anzunehmen, dass er, 
wenn’ B. den Frovel wirklich begangen, nicht 
davon Kenntniss gehabt, noch weniger, dass er, 
der Feind Bandinell’s, ihn vorschwiogon haben 
sollte. Die Erzithlung Vasari’s fand jedoch Glan- 
den, da B. wegen seines rinkosiichtigen und nei- 
dischen Charakters im Ubelsten Rufe stand und 
sein Hass gegen Michelangelo genugsam bekannt 
war. 

Michelangelo's Rubin war die Qual seines Le- 
bens; er betrachteto ihn als seinen einzigen 
Rivalen und hoffte mit jedem neuen Werke die 
Welt zu Uberzeugen, dass der Platz, den Michel 
angelo einnehme, ihm gebtthre, Bald nach sel- 
nen ersten plastischen Versnchen nnd nachdem 
cr sich als Zeichner einen Namen gemacht, trieb 

der Ehrgeiz auf einige Zeit zur Malerei: auch 
in ihr wollte er Michelangelo itherfligeln. Va- 
sati eraiihlt, wie er sich von der koloristischen 
‘Technik auf listige Art, so dass cs scheinen 
sollte, er set in dersclien ganz selbstindig, 
Kenntniss zu verschaffen gesucht und bei An- 
drea del Sarto sein Bildniss bestellt habe, in der 
Meinung, thm wihrend der Arbeit das Nithige 
absehen zu kGnnen, wie aber jener die Absicht 
gemerkt und e3 so cinzurichten gewusst, «dass 
B. nichts wegbekommen. Die Studien in der 
Ool- und Freskomalorei, zu denen er sich dann 
unter der Anweisung Rosso’s entschitoss, fruch- 
teten wenig; ein panr Oclbilder (Christus in der 
Vorhiille und Der berauschte Noah} fielen in der 
Firbung 80 ungllicklich aus, dass er bald wieder 
aur Skulptur zuriickkehrte, Die ersten plisti- 
sehen Arbeiten, mit denen er Erfolg hatte, wa- 
ren die Marmorstatuo eines Merkur mit der Flite, 
die spiiter in den Besitz Franz’ I. von Frank: 
reich gelangte, und das Wachsmodell eines bi. 
Hieronymus. Das letztere, das namentlich we- 

n der anatomischen Strenge der Durehfithrang 
geriihmt wurde, vorschaffte ihm die Gunst des 
Kardinals Giovanni de’ Medict und seines Bru- 
ders Giuliano, denen er schon durch seinen Na- 

war. Durch Vermitthing Gi 
m (1915) die Ansfithrung einer 
Statue des hi. Petrus fiirden Dom von Floren, 
lihertragen, die lange Zeit unvollendet blieb und 
erat 1565 unter Cosimo I. im Dom einen Platz 
hielt, an einem Pfeiler neben der Tribuna 
di san’Zenobi, wo sio noch jetzt stoht. Mit 
den kolossalen Modell eines Herkules, das 1515 
bei Leo's X. (Giovanni’s de’ Medici) Anwosenheit 
in Florenz in der Loggia de’ Lanai als Dekora- 
tionsstiick aufgestellt wurde, gedachte B. ber 
Micholangelo’s David, der nahebei am Palagzo 
veechio stand, zat triumphiren, erlitt aber mit 
der ganz missglitekten Figur eine arge Niederlage. 

Bald nachher ging er nach Rom, um von 
Leo X. einen Auftrag zn erlangen. Der Papst 
sandto jhn nach Loreto zu Andrea Sansovino, 
mit dem er gemeinschaftlich an dem plastischen 
Schmuck der Marmorbalustrade der Santa casa 

































































































Bartolommeo Bandinelli. 











672 - 


in dor dortigen Kirche arbeiten sollto, Das Re- 
lief, dessen Ausfithrung er tiberaahm (Die Ge- 
, war noch nicht fertig, als er sich 
mit Sansovino tiberwarf und Loreto verlicss. (Im 
Leben Bandinell's sagt Vasari, dass Rafacllo da. 
Montolupo das Relief vollendete ; nach Serragli 
La Santa Casa abbellita, wurde dasselbe 1531 
von B. selbst beon fer wiire sonach in 






















gewesen,) Nach Rom zurliekgel 
auf Verwendung des Kardinals 
(des nachmaligen Papstes Cle 
osonders fest zn 
‘wusste, rasch einen neuen Auftrag: Leo ¥ 
satelite bei ihm eine Marmorgruppe, Orpheus und 
Cerberus, fiir den Hof des Palastes der Medici 
in Floren, die spiter in das Casino di San Marco, 
die jetzige Dogane, kam; kurze Zeit nachher 
beauftragte thirder Papst, wieder auf Giulio’s 
Veranlassung, mit der Ausfithrung einer Mar- 
morkopie des Laokoon, die er Franz I. statt d 
Originals, das er demselben unvorsichtigerweise 
versprochen, zum Geschenk machen wollte. Die 
Arbeit wurde erst 1525, zur Zeit Clemens’ VIT., 
yollondet, dem sie so sehr gefiel, dass er be- 
achloss, sie fiir sich 2u behalten und dew Konig. 
von Frankreich statt ihrer einige antike Statuen 
zu schicken, Diese manterirte und vielfach rohe 
Nackbildung der bertihmten Gruppe gelangte 
spiterhin zu groBem Rufe; der Boifall, den si 
damals fand, war jedoch keineswegs ein allge- 
meiner. Dic Gesndten von Venedig,, die sich 
1522 in Rom aufhielten, schrieben an den Senat, 
dass der Kiinstler, der den Laokoon kopire, 
wenn er auch fiinfhundertJabire lebe, doch 
hervorbringen werde, was sich 
vorgleichen lasso. Die Prahlerei, mitdersich Ban- 
dinelli vermessen hatte, das antike Vorbild 
troffen zu wollen, wurde durch einen, Tizian zu- 
geschricbenen, Holzschnitt licherlich gemacht, 
der einen groBen und awei Kleine von Sehlangen 
umwundene Affen darstellte, in derselben Hal- 
tung, wie die Figuren der Laokoongruppe. 1531 
wurde die Kopie im Hofe des Palastes der Me~ 
dici aufgestellt, gegenwiirtig befindet sie sieh in 
den Uffizion zu Florenz. (Vasari sagt, dass B. 
den rechten Arm des Laokoon aus Wachs er- 
ginzte; nach den Beschiidigungen, welche die 
Gruppe 1527 erfuhr, wurde derselbe von Montor- 
soli restaurirt. Der gegenwilrtige Stueco- Arm 
ist, nach Fea’s Angabe (Mise. 1) von Cornacchioni 
im 17. Jabrh. angesetzt; er hat dieselbe xe 
streckte, jedenfalls unrichtige Haltang, wie der 
ite Arm des Laokoon in Bandinelli's Kopie.) 
‘Als die Medici 1527 zum dritton Male vertri 
ben wurden, hielt sich B. in Florenz nicht fiir 
sicher und flichtete nach Lucea. 1930 ging er 
zur Kaiserkrdnung Karls V. nach Bologna und 
von da mit Clemens VIL. nach Row, wo er unter 
anderem das spiiter nicht zur Ausfiihrang ge- 
langte Modell eines Erzengel Michael, der aut 
dem Castell S, Angelo aufgestellt werden sollte, 





dessen Gunst er si 


































































und ein Reliof mit der Darstellung der Kreut- 
abnahme entwarf. Das letztre liess er von Ja- 
copo della Barba in Bronze giessen und anachte 
es Karl V. zum Goschenk, der ihn dafir zum 
Ritter des 8. Jago-Ordens ernannte. Zu det- 
selben Zeit, wo seinem Ehrgetz diese glinzenie 
Genugthuung wurde, tibertrug ihm die Republik 
Genua die Errichtung cines allegorischen Stand- 
bildes des Andrea Doria, Nachdem er in Cat- 
rara mit dfteren Unterbrechungen und ziewlich 
lange daran gearbeitet, liess er es aus ‘Trotz, als 
‘man iho zu driingen anfing, unvollendet lieges 
‘Zu Ende des Jalirs 1530, als die M 
Herrschaft wieder erlangt hatten, war B. nach 
Florenz. aurlickgekehrt und hatte eine schox 
frither hegonnene Arbeit wieder aufgenommen, 
mit der er nun einen Haupttrumpf gezen Michel- 
angelo auszuspiclen hoffte, 1508 hatte der Gon- 
faloniere Soderini eine Gruppe des Herkules und 
Cacus bei Michelangelo bestellt, die am Thore 
desPalazzo veechio, der Statue des David gezet 
ber, ihren Platz finden sollte; ein michtiger 
Marmorblock lag in den Briichen von Carrars 
schon bereit, aber der Plan blieb unausgeftbrt, 
‘obschon ihn Michelangelo spiiter bei Leo X. und 
Clemens VIT. mehrmals zur Sprache brackte 
B. beschtoss, sich der Sache zu bemiichtigen; e+ 
gelang ihm, von Clemens VI. den Auftrag zur 
Auvafihrung jener Gruppe fiir den niimlichen 
Platz, und augleich jenen Marmor zu erhaltea, 
der 1525 in Floren fiir ihn anlangte. Bei der 
Ausschiffung fiel der Block in den Arno und 
Konnte nur mit grosser Mihe ans Land gebracht 
werden; ein satirisches Epigramm von Gior. 
Negretti sagte, der Stein habe sich in den Flass 
gestlirzt aus Kummer tiber das traurige 100s 
dass er Michclangelo entrissen und den Hinden 
Bandinelli’s ttberliefert werden sollte. Wihrend 
der republikanischen Zeit von 1527—30 war 
dann Hoffnung gewesen, dass Michelangelo dock 
noch 2u seinem Rechte gelangte; die Signorie 
hatte ihm den bereits abozzirten Marmor ange- 
boten und Michelangelo war entschlossen, eines 
Simson daraus zu machen, als die Medici 20- 
riickkehrten und der Block Bandinelli wieder 
zugewiesen wurde. 1534 war dic Gruppe fe 
und am 1. Mai desselben Jahres ward sie vor 
dem Palast, wo sie noch jetzt steht, aufgestellt. 
Eine Fluth von Spott- und Schmihgediehten e- 
goss sich liber das Werk, das in Wahrheit die 
gewaltigen Anspriiche, mit denen es auftrat, 
wenig rechtfertigte. Trotz seiner Kolossalitit 
ist os eino selit gewdhnliche Arbeit, schwerfillir 
und wirkungslos, in den Formen roh  iber~ 
trieben, namentlich in der Muskulatur des Her 
kules, ‘dessen Rumpf von der ktinstlerisches 
Kritik jener Tage mit einem Sack voll Ktirbissen 
verglichen wurde; dem Cacus legte eines der 
Spottgedichte folgende Worte in den Mund 
Breole nom mi dar, che § tuoi vitellt 
‘Ti renderd con tutto il tuo bestiame. 
Ma il bue, Tha avoto Buecio Bandinelli, 
























































Bartolommeo Bandinelli, 


673 

















‘Herkules, lass mich Jos, ich will dir deine Kitl~ 
ber und alles tibrige Viehzeng zuriickgeben, den 
Ochsen musst du von Bandinelli fordera.)’ Die 
hiirteste Kritik des Werkes findet sich in der 
Selbstbiographie Benvenuto Cellini’, der mit B. 
in heftiger Feindschaft lebto und, wie or solbst 
erdiblt, wegen der Riinke, die jener am Hote 
des Herzogs Cosimo gegen thn snzottelte, nahe 
daran war, ihn umzubringen. Eine Entschiidi- 
gung filr ‘die Ofentliche Verurtheilung seiner 
Arbeit fand B. in der Anerkennung Clemens’ VII., 
von dem er fiir die Gruppe, der Be 
zahlung, ein Landgut in der Niho soiner Villa 
Pizzidimonte erhielt. 

Sein Grabmal gedachte Clemens VIL, zugleich 
mit dem Leo's X., gleichfalls von B. ausfilhren 
mu lassen, Nach dem Tode des Papstes (Ende 
1534) warden beide Monumente bei Alfonso 
Lombardi bestellt; Bandinelli jedoch wusste 
dureh unermildliches Intriguiren den Auftrag 
wieder an sich zu bringen, betrieb aber, nacl 
dem er den grissten Theil der ausbedungenen, 
tiemlich betrichtlichen Summon eingestrichen, 
die Ausfithrung sehr nachlissig und liess die 
Arbeit sogar unvollendet stehn, als sich ihm in 
Florent Aussicht auf neue Bestellungen bot. 
Zwei von Gaye mitgethoilto Briofo Baldassare 
‘Turini’s, der zum Comitee der Auftraggeber go- 
hirte, berichten tiber diese Angelegenheit a 
fiihrlich und mit dom Ausdruck gerechter Ent- 
riistung. Nur einen Theil der Monumente, die 
Reliefs und Nebenfiguren, ganz mittelmiissige 
Arbeiten, hat B. spiterhin fertig gemacht, 
wiihrend die Statuen Leo's X. und Clemens’ VII. 
von Nanni di Baceio Bigio und Raffaello da 
Moutelupo ausgefulbrt wurden. (BeideGrabmiiler 
definden sich in S. Maria sopra Minerva zu 
Rom.) 

In Floronz war os der Heraog Cosimo 1., 
an dem sich B. nun einen neuen Glnner ver- 
sehaffte. Im Auftrag dossclben arbeitete er 
das Monument Giovanni's dello bande nere (des 
Vaters von Cosimo), das, urspriinglich flir die 
Kirche San Lorenzo bestimmt, gogenwirtig in 
ciner Ecke des Platzes vor der Kirche aufgestellt i 
ist; die halbfertigo Statue Giovanni's, cine 
plumpe, unbedeutende Figur, die lango Zeit im 
grossen Saal des Palazzo veechio stand, wurde 
erst 1850 auf das Postament gebracht; das letz- 
tere ist reich ornamentirt und trigt ein Relief 
Giovanni, von einer Schaar Gefangoner um- 
geben), das zu Bandinelli’s besseren Arbeiten 
gebdrt und in cinem cinfacheren Geschmack 
durehgeftthrt ist, als die meisten Werke der da- 
maligen, immer entschiedener .in’s Malerische 
susartonden Reliofplastik. 

Obschon ihm dic Architektur cin ziemlich 
fremdes Gebiet war, hatte er doch den Ehrgeiz, 
auch hior sich hervor zu thun. Er legte dem 
Herzog den Plan zu einem Umbau des Palazzo 
veechio vor, den er mit Giuliano di Baecio Bigio 
eatworfen hatte, der aber glticklicherwoise nur 

Mayer, Konstlertesikon. i. 






























































‘um goringsten Theil, i einer Resturation des 
grossen Sales, zur Ausfithrang kam; spiiter, im 
J. 1558, bot er sich der Herzogin von Pisa zur Er- 
bauung eines Palastes an, ohne jedoch mit dem 
Antrag Erfolg au haben, Fur die Wan 
in jenem Saal des Palazzo veocki 
cine Anzahl noch jetzt dort befindlicher Portrit- 
fguren, dio in den Kipfen eine gowisso Grisso 
der Auffassung zeigen: cine eweite Statue des 
Giovanni delle bande nere und die Statuen des 
Herzogs Alessandro und Leo's X. Die des letz~ 
teren wurde nach Bandinelii's Tode von Vincenzio 
Rossi vollendet; dio in demselben Saal aufice- 
stellte Gruppe der Krdnung Karl's V. durch 
Clemens VIL. ist wol auch nur zum Theil von B. 
ausgefithrt. 

Noch withrend er mit diesen Arboiten be- 
schiftigt war, wusste er Cosimo au einer nenen 
Unteruchmung zu beatimmen. Im J. 1540 hatte 
der Herzog an die Dombauverwaltung die Ver- 
‘ordnung erlassen, dass von ihr keine Arbe 
vorgenommen werden solle obne sein und Bandi- 
nelli's Vorwissen (Gaye, IT. 495). Auf Antrieb des 
letateren beschloss er jetzt die Herstellung der 
von Brunellesco projeltirten marmornen Chor- 
schranken vor dem Hauptaltar des Doms. Der 
plastiseho Schmuck derselben wurde von B. aus 
geflthrt; er besteht aus 68 halberhabenen Figu- 
ten, Propheton-, Apostel- und anderen Heiligen- 
gestalten, die ohne Zweifel die bedeutendsten 
Arbeiten des Kiinstlers sind. In Stellung und 
Bewegung grossentheils sehr glticklich erfunden 
und durchgehends, namentlich in den klar und 
in grosson Massen angeordneten Gewiindern, cin- 
fach behandelt, zeigen sie am reinsten, was 
Bandinelli vermochte. Fir don Hanptaltar des 

itete er zuniichst dio Figur eines Adam, 
ter, weil sie ihm missfiel, xu einem 
Bacchus umgostaltete jetzt im Palast Pitti, im 
Vestibul des ersten Stockes); das Seitenstiick 
dazu, eine Eva, verwandelte er in eine Cores, 
die er nebst einem Apoll der Herzogin schenkte 
Jetzt im Garten Boboli zu Florenz). Zwei andre 
Statuen von Adam und Eva, unschiine, aber 
inzelnen ‘Theilen mit auffilliger natura- 
cher Strongo durchgefiihrte Figuren (bez. 
1951), fanden an der Riickseite des Altars ihren 
Platz, von wo sio 1722 wegen ihrer Nacktheit 
entfernt und in den Salone des Palazzo vecehi 
gebracht wurden. (Jetat im Bargello zu Flo- 
Fonz; im Dom befindet sich an ihrer Stelle seit 
1722 dio Krouzabnahme Michelangelo's). Die 
brigen von B. flr den Altar ausgeflihrten Skulp- 
turon, eine Pieta (der todte Christus, von einem 
Engel unterstltzt) und die Statue eines Gott- 
vater, beide in Komposition und Ausfitbrung 
sehr geting, gelangten nicht an den flr sie be- 
stimmten Platz; jene kam in dio Kapolle Baron- 
celli yon 8. Croce au Florenz, diese in den 
Klosterhof derselben Kirche, wo sie noch jetat 
stehn. 

Um die Angriffe, die er sich durch seine letzten 

85 










































Bartolommeo Bandinelli. 











, wenig beklimmert, ar- 
beitete B. mit hartniickiger Kraft und stetsauf die 
‘Vermehrung seines grossen Vermiigens bedacht, 
bis ins hohe Alter. Noch kurz vor seinem ‘Todo 
trug er sich mit dem Plan zu einer neuen grossen 
Arbeit, der Ansfilhrung einer Kolossalstatue des 
Noptun fir den Brunnen auf der Piazza del 
Granduca, und erlangte vom Herzoge, nicht ohne 
die ihm gewohnten Mittel der Intrigue, auch 
noch den Auftrag dazu ; die Statue wurde spiter 
von Ammanati ausgefilirt (s. dieson). Ein merk- 
wlirdiges, Denkmal seines _verhiingnissvollen 
Wetteifers mit Michelangelo ist scine letzte At- 
beit. Er hatte gehirt, dass Michelangelo cine 
Kreuzabnahme (das oben genannte Werk) flr 
sein Grabmal ausfiihre; cin ihnliches Werk, be- 
schloss B., solle auch das seinige zieren. ‘Se 
natitrlicher Sohn Clemente, der ihm hiiufig bei 
seinen Arbeiten unterstiltzteund inRom injungen 
Jahren starb, hatte cine Gruppe des todten 
Christus und Nikodemus begonnen; diese voll- 
endete B. und liess sie in einer Kapelle vou 8. 
Annunziata zu Florenz, die er flr sich und seine 
Familie zur Begribnissstitte erschen, aufstellen. 
Bald nachhor starb er, 72 Jabre alt, den 7. Febr. 
1560 (nach florentinischem Stil 1559). Das Grab- 
mal triigt dio Reliefbildnisse Bandinelli und 
seiner Gattin und die Inschrift: D. 0. M. Baecius 
Bandinel. Divi Jacobi Eques sub ae servatoris 
imagine a 50 expressa cum Jacoba Donia uxore 
quiescit. An. 8. MDLIX. 

Noch sind nachtriiglich Bandinellt’s Zeichnun- 
gen zu erwiihnen, in denen er oft bedeutender 
und weit weniger manicrirt erscheint, als i 
seinen Skulpturen. Er hatte sich als Zeichner 2u- 
erst Anerkennung verschafft und war als solcher 
auch spiiterhin unausgesetzt und vielfach thiitig. 
Einige seiner frithesten Blatter (cine Kleopatr 
Gli scheletri u, a.) wurden von Agostino Veno- 
ziano, cine Darstellung des Kindormordes von 
Marco da Ravenna, die Marter des hl. Laurentius, 
cine Komposition, fitr die er von Clemens VII. 
den St, Petersorden erhielt, von Marcanton ge- 
stochen (s. u.). Noch in den letzten Jabren 
zeichnete er zwei grosse Kartons, die Sehdpfung. 
der Eva und die Austreibung aus dem Paradies, 
die er fiir die Herzogin von Florent von Andrea. 
del Minga als Oclgemilde ausfithren liess (die! 
letateren befinden sich jetat im Prometheussaal 
des Palast Pitti). Zicmlich zahlreich sind die! 
kleineren, mit Feder oder Rothstift ansgefithrten 
Handzeichnungen Bandinelli's, meist eiuzelne 
Figuren, bauptsiichlich Akto, in der Regel derb 
und breit, zuweilen aber auch mit einer an| 
Donatelio erinnernden Strengo behandelt. Die! 
‘Sammlung des Louvre bewahrt von seiner Hand 
cine Reihe ‘Thierstudien, die sich besonders: 
durch Naturtreue und cine tiberraschende An- 
apruchslosigkeit der Behandlung auszeichnen. 

Boi Lebzeiten Bandinelli’s war die Verur- 
theilung seiner Werke zum Theil cine Folge 
des Hasses gegen seine Persinlichkeit.  Va- 

























































sari’s Kritik ist zlemlich objektiv. Spiterhin, 
in der cigontlichen Barockzeit, zu welcher das 
Zeitalter Bandinell’s nur erst den Uebergang 
bildet, stand or in grossem Ansebn und sehoo 
Borghipi (Ende des 16. Jahrh.) spricht von ihm 
in den Ausdrlicken entschiedner Bewunderung 
Bottari (18. Jabrh,) stelite das Relief am Socke! 
‘des Denkmals von Giovanni delle bande nere 
noch der Antike an die Seite und selbst vot 
Cicognara wird B. noch in mancher Beziehung 
liborschitat. Er ist, wie Burekharde sagt, ein 
sonderbares Gemisch vou angeborenem Talest, 
Reminisconzen_ der ilteren Schule und einer 
falschon Genialitit, die bis ins Gewissenlose und 
Rohe geht. 

Die Kunstformen Michelangelo's wirkten wie 
ein Bann auf die nachfolgenden Talente; unver- 
migend, das tibermiichtige Vorbild zu erreichen, 
waren sie doch gezwungen, es nachauabmen. 
Bandinelli vor allen, der Michelangelo's Grosse 
asste, war in der Hauptsache nichts anderes, 
als cin Nachahmer desssibes. Mit dem Ehrgeit 
|joncr falschen Genialitit trachtete or danach, 
‘hnzu Uberbieten, mit einer Anstrengung, dieseia 
‘Vatent nicht selten vollstiindig liihmte tnd seive 
bedeutenden  kiinstlerischen  Kenntnisse 
Frucbt energischer und ausdauernder Studies, 
loft geradezu nutzlos machte. Am deutlichstes 
bekundet sich sein machtloses Ringen mit den 
[Geiste Michelangélo’s in der Gruppe des Herku- 
les und Cacus. An die Stelle jener Formen- 
‘grisse, die in Michelangelo's Werken als de 
nothwendige Ausdruck eines gewaltigen Lebens 





























lerscheint, ist hier das nur Kolossale getreten, 
cine prablerische Grossartigkeit, die fast oor 
noch in der ritumlichen Vergrisserung der Ver- 





hiiltnisse besteht, rob und leer in den Former, 

in der Bewegung der Ge- 
stalten. Nur in den Fallen, wo er sich, wie i 
den Figuren derChorschranken, des krankhaftes 
Wetteifers mit Michelangelo entsehligt, kommt 
sein Talent zur Geltung; zuweilen finden sich 
dann, wie in den Staten von Adam und Eva, 
‘Ankliinge an den straffon Naturalismus det 
frilheren Schule, Alle tibrigen Skulpturwerke 
Bandinelli’s zeigon nichts anderes als den Ver- 
fall der Kunst. 












Bildnisee des Kanstler 


1) Angebliches Selbstportrit, Kniestiick, von Skulp- 
turen umgeben, in den Uffzien zu Florent. Gest 
von N. della Casa, In: Museo Fiorentino. Fol. 

Das Portrit im Louvre (No, 519), das lance 
Zeit Irntiimlicherwelse {Or ein Selbstbiliniss 
Bandineli’s gegolten, wird von Mandler (Ess 
dune analyse critique ete.) fir ein andres Por~ 
(rit und eine Arbelt des Veroneser Gior. Fran 
cesco Caroto erklirt. 

bild, von dor Gegensolte gest, zur Port 

von Odieuvre, Obne Namen des Ste- 























Bortolommeo Bandinelli. 


675 














Iviatip. G. B. Cocchi tc. 
Serie degli uomini illustri ete. 4. 













5) Brust, Gez. von Traballesi, gest. von Al~ 
Tegrint. 
6) Ganze Figur, sitzond; mit der Linken fasst B. 


‘eine kleine Statue des Herkules, li 
Hobe mit letzterer stchon 2wo 
Fasen liegt ein Liwe, Ber. A. 


in gleicher 
‘ihm 20 





7) Brust, Gio, 
Pomarede scalp, 


Dom, Campigita dis. 
jacclo Bandinelli pittoro 
ftrenze anno 1487 mord 








IL, Mit demselben, dem Namen des Zeichners 
1, der oben angegebenen Untersehri 
(Us Gruner.) 





a) Nach thm gestochen, lithographirt 
u, in Holz geschnitt 





1. Skulptaren, 


1) Die Statuen Adam und Es 
Bre gor, 

2) Das angeblich von A. Sansovino begounene und 
von B, vollondete Itelief an der Santa casa in der 
Kirche von Loreto (die Geburt der Maria). Gest, 
yon einem unbekannten Schiller Mare Anton's, 

ich Ottley wabrscheinlich von GG. Caraglio. 

it det Adrosso des Ant, Salamanca, 1540, gr. 
qu. Fol. 

Gleick. gromse 





Gost. von Ferd, 















_lelcheltige Kopi 
aia Original, nobel 





3) — Dasselbe, Bacius Florentinus 
fcolaus Reatricius Lotharingus restituit et 
formis suis exe. Gr. qu. Fol. 

4) Die Retieffguren an den Chorschranken im Dom 
am Florenz (Propheten, Apostel cte.). Gest. von 
Fil. Morghen und seinen Schilern; 8 Bll. sind 
Jugendarbelten son Raf, Morghen, dem Sohne 
Fulippo's (s. Catalogo deli’ opere d'Intaglio di Raff. 
Morghen). Fol. 

5) — Dieselben, Im Umriss gest. von Lasinio 

a: La Metropolitana Fiorentina illustrat 

6) 3 Figuren derselben. im U 
‘cognara, La Storia della 
a. LXV. 

7) Die Gruppe des Herkules und Cacus, Im Un 
riss abgebildet in: Denkiler der Kunst. Atlas 
mu Koglers Mandb. der Kunstgesch, Taf. 72. 

$) Das Relic am Sockel des Denkials von 

wi delle bande nere zu Florenz (6 
von elner Schaar Gefangener umgeben). 
von Ferd. Gregori qu. Fol. 

— Dassolbe, Im Umriss abgobildet in Cicog- 

‘Storia della Scultura, II, Tay, LXIV 




















Tax, LXIY 




















TI, Zalchnangen, 
tritt Noah's in dio Arche. Feder. Bou 

teillier lith. (Denon, Monuments 78). 

2) Simson und Delila, Feder u. Bistor. N. Strix- 





ner del, (Minchner Handzeichnungework. 331), 
48) Abigail bringt dem David Geschenke. Gest, von 
einem ungenannten Italiener 1543. B. 8. qu. Fol. 











4) Die hl. Familie mit Elisabeth und Johannes, 


N, Strixner del. (Minchner 

sworke 3132), 

5) Der Kindermord, Gest. vo 
vei Rechts: Bacius Flo 
Monogr. des. Stechers. Mit der Adres 
Lafrery und Rossi 

Kopist von N. Beatrizet. Bit 

6) Dersetbe Gegenstand, —Gegenseitiger Stich, 
Links: Bacius Florentinus und das Monogr. Mar- 
co's da ftavonns. BR. No. 21. Cop. B. 








B. No, 21. Gr. qu. Fol, 








7) Derselbe Gogonstand, mit Verindorung (erodes 
sitet auf einer Tribiine). G. B. de Cavallerijs 
se. 1561. gr. qu. Fol. 

I. Mit der Adresse 8: 
TI, Mit dor Adr, Rosst 

58) Derselbe Gogenstand 

qu. Fol. 





Gest, von Phil, Tho- 

9) Derselbo Stich mit dem Monogr. 
invax. Von Bartsch (XIV. 21.) dem Sanuti 
zugeschrleben, gr. qu, Fol. 

10) Dezselbe Gegenstand. Von einem alton Meister 
n Holz geschnitten (Sternberg. 3062). 

11) Dic Preligt des Johannes. Feder, ©. Seulp 
(Coylus, Cabinet du Moy.) Ml. Fol, 

12) bie Grablegung Christ” Rothstitt, Zu einem 
Relief. (Maeé, Cabinet Jabsch.) 

18) Die Grablegung Christ, Federsklzze, N. Strix- 
ner feel, (Minehener Handzeichnungawerk 15.) 

14) Die M1, ‘Frauen ‘und die Jinger trauernd an 
































der Leiche Christi, othstift.(Macé, Cabinet 
Iabach.) 

15) Petrus und Johannes im Tempel Kranke hei- 
Tend, Feder. Tn Prestel’s Manie 








16) Die Marter 
Gest. von Mare-Anto 
Kopi 


bl, Laurentlus (#14 Graticolae), 
gr. qu. Fol. B, 104, 







D. Gish 1892. gr Pel, 
Ropie von Mich: L-ueweats Mit dem Me- 
‘ou Laftori, ol. 








Lat 





16a) Derselbo Gegonstand in Aiichtigor Zeichnung, 
‘ermutlich eine orste Skizzo, von der ausgefibr 
ten Kompostion sehr abweichend, (Im Louvte.) 
Gest, von Caylus. 

160) Der ganze obere Theil und Anderes der Kom- 
‘position, nach einer Aichtigon Skize zu einer 
‘Auferstsbung des Lazarus verwendet, C.* sealp, 
(Coplus, Cabinet du Roy") 











(L. Gruner.) 

17) Apollo und divin einen Lorbeerbaum verwanilelte 
Daphne. Agostino Veneziano fec. 1515, Fol 
B.3I7. 

18) Der junge Herkules (Bandinelli), G 
Ag. Veneziano, Fol. Le BL. 52. 
19) Jupiter oder Bacchus als Kind bei den Nympher 
Feder. J. Pillzottt lith. (Lithogr. 

Zeichnungen der Albertina), 

20) Orpheus von den Nymphen zerrisson. Kreide. 
J. Pilizocei lith, (Lithogr. nach Zefchnungen 
der Albert 

21) Thaten des Herkules. Feder. 
(Chabert, Galerie des Peintres.) 

22) Der sterbende Merkules. Federstudie, J. V1- 
vares sc, (Ottley, The italian school 38), 

85° 


. von 

















Jourdy ith, 


676 


Bartolommeo Bandinolli. 








28) Urthell des Paris. Feder. St. Morys se. 1783 
(St, Morys, Chofx de Dessins 5.) 

24) Der Raub’ der Helena (2). Feder und Bister 
'N. Strixnor del. (Minchner Handzeichnung: 








wat 
25) Tus Upter der Iphigenia, Gest, won Agostino 
Vehetlane, Ber ay vei. Fae te 1 





26) Die Gitter des Olymp an einer Tafel, vor thnen 
cine woibliche Gostalt mit der Trompete (die 
Fama). Gest. von Ag. Veneziano. Bez.: 
A.V. 1516. A. Salam. excud. Kl. Fol. B. 241. 

21) Die Hochzeit des Vertumnus und der Pomon: 

J.P, Florentin, Orefl, F. M.D. NLM. 










XV. p. 502, 
5; auf dem Boden sitzend und an einen 
(Nach Bandinelli?) Gest. von 











Ber: A.V. 1515. kl. qu. 
(Nagler, Monogr.) 
29) Dig Sablnerinnen. "A 
‘oder Rosso. Gest, vor 
qu. Fol 





30) Kicopatra, stehend. die S 
legend. Gest. von Ag. Veneziano, Bez. 
A.V. 1515, Bacio Fiorentino inventor. kl. Fol, 

31) Der Kampf der Vernunft und der Liebe, 
Beatrizet se. Ant, Salmne, excudeb, Roma 
1545. gr. qu. Fol. B. 444, 

32) Amor spielt ‘mit einer Frau Warfel (Allego- 

je auf dio Liebe). B. Bandinelli inv. Unbe- 

kannter Stecher. gr. qu. Fol. B. 11. 











33) Bin rubender Held, nackte J 
Pillzotti lth, (Albertins.) 
34) Fin sich umarmendes junges P: w. 





W. Ryland se. (Rogers, Collec 

435) DorMann mitzwel Trompeton, Mare mton sc. 
qu. 8. B. 356. 

Koplet vouJ. Hop for. qu. Fol B.A 

36—40) 5 BIL. mit verschiedenen Figaren (Hetlige, 
Kople nach der Antike ete.). Gest. von Joh 
Episcopius. In dessen Paradigmata graphices 
sariorum artiftcum, (No, 29. 32. 34. 35, 38) 8. 

AL) Dio betien Philosophen. (est. von Ag. Vone~ 
ziano, 8. B. 439. 

42) Der Philosoph, am Fenster sitzend, Gest. von 
Dems, Bet: A. V. 8.3, 447, 

49) Ein Mann, der einem andern aufstehe 
Gest, von Dems. 8. B. 40. 

44) Dor Mann mit der Leier, G 
ALY. 1515. 8.0, 454, 
43) Bin ‘sitzender nackter Mann mit gebundenen 

Armen wird von einem JOngeren Manne mit 
‘elnem Mantel bedeekt. Holzschnite in Braun auf 
rithlichem Papier yon J. Skippe. Bee. auf 
tinem Steine: Typum hune ab ofiginall Scheda 
Bac. Bandinelli Joan. Skippo in Ligno eclavit 
tc. 1752. gr. Fol. (Skippe, Holzschnittwerk 25). 
46) Kampf nackter Manner mit Lowen (oder der sies- 
ralche Herkules). Feder, Aus Knight's Samm 
lung. Metz se. (Metz, Tmitations of drawings). 
47) Drei Frauen, Studienbl. Feder. F. Viloty del 
(Minehner 
48) Zwol an cinor Siulesitz 
nt. Mothstit (Macé, Cabinet 
49) Zwel nackte Miner, die Lelehen 
Aritter folgtthnen. (Sfacé, Cabinet Ja 
50) Vior kimpfene Gladiatoren mit Sehwertera und! 
Sehilden, Feder. C.* seulp. (Caylus, Cabinet 
du Roy.) 
51) Hin junger Mann trigt einen Gret 
b mit Laterne, vielleicht de 














ate, 








von Doms, Bez. : 



































ibm folgt 
uebt des: 











4. Hothstift. B. V. 2, Febr. 1794 (Sainte 







it Mites, Fe- 

der. (Saint-Morys, Disegni original.) 

53) Kopf eines Greises mit grossem Bart. Kreide 
(Saint-Morys, Disegnt original.) 

yes nit Bart (angebl. Portit 

Feder. G. Lewis se. (Chin- 

Derlaino, Orig. Designs 64.) 

55) Ein Mann, der sich auf einen Tisch statet voi 
est, Feder. N. Strixner fec. (Minebser 
Handzelchnungswerk.) 

56) Leichendffnung. Komposition von 37 Figures, 
Fedor. C.* scuip. (Caylus, Cabinet du Boy.) 

87) Entwurf za dem Grabmal Clemens’ VIL. Feie. 
.* seulp. (Caslus, Cabinet du Roy.) 

58) Entwurf au einem Relief mit vielen’ weiblckes 
Fi Krelde, Bouteillier lith, (Denos, 
Monuments, 79.) 

459) Gli Schelete! (Anatomische Zeichnunzen) Ges. 
‘von Agostino Veneziano. Bez.: A. V. 1518 
qu. Fol 


























elben. 
venma, qu. Fol. 
G1) Die leinere Zeichenschule (die Akademie) 
Gest, von Ag. Veneziano. Bez: A. V. 1531 
qu. Fol. B. 418, 
Kople, ome A. V.w 
62) Die grdssere Zelchensehule. Ei 
Homae Petros Paulus Palumbus forms, 
Fol. B. 49, 


60) Gest. 








von Mareo da Iti 














Vico « 
Fr qh 








Links oben auf einem Paplerstreifen: 


Baciu Band 
* inel 
1544 





iter dem Ring der Medicl, auf einer 


Cosmus 
medices 
loront 
Dux 








Unten auf einer 





vusternmuschel 
Dib 
CASA PF, 
Aut, Lafrery Roma 
(CE. Grune) 








b) Photographien nach Zeichnungen 


1) Handzeichnungen in den Ufzien 2u Florent 

photoge. von Braun in Dornach, 1869. Fol 
Die Geburt der Maria, — Maria mit dem Kird.— 

i Einzug in Jerusalem, — Ecce Hoa». — 

in Evangelist. — Die Gruppe des Herkule = 

Cacus, — Akte und Gewandfguren, 

2) Handzeichnungen in der Accademia delle ele 
arti ru Venedig, photogr. von Brann 
tomlsche Studien, Akte und Gewandfigures. 

Finer Sun: 

. Karyatien ait 

‘und ein minnlicher ‘Kopf mit Bar. 
photogr. (Marville, Collection & 

Turin, 52. 58). 
























Bartolommoo Bandinelli 


‘Hieronymus Bang. 677 








4) Handzelehoungen in der Albertina zu Wien , 
photoge. von Braun: Dio Schipfung des Men 
sehen. — Das Opfer Abrahams. — Herkules als| 
Kind, — Kampf eines Liwen und eines Pferdes. 
— Alte u. Gowandfiguron, 

5) Mandzeichnang im Resitz des GroBherzogs von 
Weimar, photogr. von Braun: Kopie nach 

Michelangelo's Jingstem Gerich 
}) Mandzetchnung in der Dresdner Kupferstich- 
sammlung: Stehende Ku. Reproduzirt in den 
yon Gruner herausgegebenen Photogr. der} 
Drosdner Handzeichnungen. 
ndzeichnungen im Louvre zu Paris, photogr. 
. Fol.: Hellige Familie, 

Grablegung Christi. — Piet. — BildniB der 

Jacopa Doni, Gattin Bandinelli’. — Akte, Ge- 
‘wandfiguren, elnzeln und in Grappen. — Steben- 
dor Ochse. — Stehender Esel. 

8) Mandzeichnung in der Ermitage 2 St. Po~ 
tersburg: Die drei Marien am Grabe Christ 
und 2wel Engel. Photogr, in: Klynder, Des 
sins de YErmitago No. 38, 

ri, ed. Le Monnier. X. 293345. XIV. 
wenuto Cellini, Vita di Rem 
passim. — Borghini, Il Riposo. pp. 

S99 MT.'— Hottari, Raccolta di Lettere ete. I. 

—Baldinucel, Opp. VIL. — Landi, Pitt, Te 

Ea. 4. 1 134. ‘Viagel per 

‘Toscana, 68 (hier das Gedicht 
‘ra, Storia della Scul. 

tura, HL. 304, — Gayo, Cartoggio. 11, 276 ff. 
49S, UL. 4. — Perkins, Tuscan sculptors 

I. 143. — Grimm, Leben Michelangelo's. 

4. Aufl. 412-414. IL Aff, — Burekhardt, 

Cicerone, 3. Aufl. p. 741, —Reumont, Bel- 

trige zur ital. Geschichte, IIL, 439—441. 444. 

Aas. 














































Herm, Liteke. 

Clemente Bandinelli, Bildhauer, der na-' 
tirliche Sohn Baccio Bandinelli’s. 8. den vor. 
Art. 


Michelangelo Bandinelli, Maler, Noffe 
Baceio Bandinelli. Einige seiner mittelmiis- 
n Bilder befinden sich in 8. Maria Novella zu| 
Floronz. 

5 Za 


d 











ntuzzi, Guida di Firenze. 


Bandinelli. Francesco Bandinelli 
Imola, Maler zu Anfang des 16. Jabrh. Er wird 
yon Malvasia unter don Schitlern Lorenzo Co- 
sta’s aufgeflthrt. 
alvasia, Fel 
1.50. — 








s. pittrice, Ausg. von 1811. 


1, Enetel. 





Bandinelll, Marco Bandinelli, genannt 
Marchino di Guido Reni, Maler in Bologna, erste 
Halfte des 17. Jahth. Er war gleichzeitig Die- 
ner, Koch, Hausmeister und Sehiiler Guido Re- 
nis, Von seinen Bildern erwihnt Malvasia cin 
Altarsttick im Oratorium der Briidersehaft von 
8. Gincomo in Bologna. 








5. Malvasta, Felsina plttrce, Ausg. 1841, 1, 
42 410 ete - 
Bandini, Giovanni Bandini, florentini- 





Baccio Bandinelli’, mit dem Befnamen Giovanni 
dail’ Opera (del Duomo), weil or immer in einer 
Werkstatt des Dombauplatzes arbeitete. Er war 
bei der Ausfihrung von Bandinolli's Relieftigu- 
ron an den Chorschranken im Florentiner Dom 
detheiligt und arbeitete spiter filr den Dom die 
Statuen der bh. Phitippus und Jakobus d. j., die 
sich in jener Zeit des beginnonden Barock durch 
eine gewisse Schlichtheit der Bebandiung aus: 

zeichnen (abgebildet bei Cicognara,II. Tay.LX1); 
fur die Kirche 8. Maria novella in Florenz 
ferto or die Altarroliefs in der Kapelle Gaddi 
(eines derselben abgebildet bei Cicognara, II. 
"Tay. LX.), fiir das von Vasari entworfeno Grab- 
mal Michelangelo's in 8. Croce zu Florenz die 
allegorische Figur der Baukunst, gleichfalls eine 
tliehtige, an die Muster der frithoren poche er- 
innernde Arbeit (abgebildet bei Cicognara, TI. 
‘Tay. LXV). Die Portriitbiisten Bandini’s, deren 
Baldinucei wehrere erwidhut, waren schr ge: 

schiitzt. 

















Fi, el. Le Mounier. XH, 295. 299. 310. 

feet, Opp. 1X. 534. —Cieognars, 
Storia della Seultura, Il. 309. — Perkins, 
‘Tuscan sculptors. II. 156. — Burckhardt, 
Cicerone. 3. Aufl, pp. 671. 743. 











Bandini (oder Bandino), 8. Dino Nello. 





Bandrigeen. 5. Baudrighom. 


Banducel. Bandueci, italienischer Gold- 
schmied und Kupferstecher 2u Ende des 16.Jahrh. 
(2), von dem sich folgenderStich erwiihnt findet 


Nach Lod, Caracel. 





Der bl, Hieronymus. 
s. Heineken, Diet. 
W. Engelmann, 
Bani, Girolamo Banfi, Maler, in der 
1, Hiilfte des 18. Jahth. in Maitland. thitig. 
Gemiilde desselben finden sich in verschiedenen 
Kirchen dieser Stadt. 
s. Latuada, Deser. di Milano, 








Banfl, Antonio Banfi, Maler 
In den zwanziger und dreissiger Jahren des 
19, Jahrh. sah man Historien- und Genrebilder 
dossolben auf don Kunstausstellungen der Brera 
in Mailand. (Diomedes, Orest und Iphigenie, 
Francesca da Rimini, Kaiser Joseph IL. am Kran- 
kenbett einer Wittwe, rimische Osteri 

+. Kunstblatt. 1825. p. 256, — 182 


5. p. 398, 
A"S30, p. 397, — 1851. pp. 199. 200 






























Bang. Bang, der Name einer in der 2. Hiilfte 
des 16. und im Anfang des 17. Jabrh. in Nilrn- 
berg lebonden Kinstlerfamilie, Bekauut sind 
folgende zwei Mitglieder derselben 


Hicronymus Bang, geb. 1553, + 1630, ur- 
spriinglich Goldschmied, dann Kupferst 
als solcher auch Kunatbiindler, der namentlich 











scher Bildhauer, geb. 1940, + um 1600, Sebiiler 


mit Musterblittern fiir Gold- und Silberschmiede 





_ Hicronymus Bang 


Banken, 














handelte. In seinen Stichen abmte er anfiinglich 
den Virgilius Solis nach, spiter verfiel er in die 
verblasene und schwillstige Manier, die bei den 
Hollindern um das Ende des 16. Jabrh. aufkain. 
Es ist ungewiss, ob alle die unten angefithrten 
Kupferstiche von seiner Hand herrilhren ; viel- 
leicht sind einige von Anderen angefertigt und 
von ihm nur im Kunsthandel vertrieben worden. 

Sein Bildniss, gest. von J. F. Leonart, 

Schwarzkunst, 


‘Vou thin gestochen : 
—10) Die Helden der alten Romer; erschienen 
{in Buchform unter dem Titel: Rémisches Hel- 
jeblein, KIS. Auf einem BI. UH. B. Fecit. 
sm andern ein aus C und F bestchendes 
wogt., vielleicht das des Zeichners oder eines 
hiiifen, der an dem Werke mitarbeitete, Ko- 
pien nach Goltelus' Memorabilia aliquot Roma- 
hae strenuitatis exempla 1586. 


































Grunde. 





i Wale, Mustkinstcmenten,Fuhern, W 

serkrug u. s. w. Folge von 12 numerirten Bl. : 

Auf det Mironimus Bang Fecit. HM. 122 

illim, br, 94. 

28—37) Ornamentvorlagen 
Folge von 10 numericten Bil, HL 
br, 11, 

‘36—43) Friee(Grmigo Verzforungen aus Laub- und 
Bluinenwork, in dem sich Figuren und phi 
itisehe Thiere bewegen. Folge von 6 Bll 





it Kleinen Thieren, 
71 millia. 











‘Thieren 
9 BIL, Auf dem ersten zu den Fissen eines Mai 
der einen Falken auf der Hand hilt: wtxwo- 
maxo. H. 50 millim, br. 160, 
3—62) 10 Bil, numerirter Ornamentvorlagen, 
HW. 21—47 maillim, br. 121. 
74) 12 BLL numerister” Orn 
6 millim. br. 108. 
75—60) 6 BIL. Ornamentvorlagen. 
br. 66. 
dem handschriftlichen Verzeichniss von 
ichen und Holzschnitten aus dem Bo- 
ul Beheim (verfasst 
‘ersten Viertel des 17. Jabrh 
ne Folge von Kupferstichen von Hl Ii, autg 
fOhet, die sonst nirgends erwahnt ist 
Mandiwercker in ircr Tracht stehendt, 8.« 
8. Nagler, Monogr. Ul. 678. 714, — Le Blane, 
Manuel, 








vorla 





e 





1H, 93 millim, 





Kup! 

















‘Theodor (Dietrich) Bang, Goldschmied’ 
d Kupferstecher in Niimberg, Iebte etwa um 
dieselbe Zeit wie Hieronymus, bis in das erste 
Viertel des 17, Jabrh. hinein. 





‘Yon ihm gestochen : 


12) Kine Folge. von 12 Bi Stickmuster. 
n mit Vogela, Blumen und Frichten 











tn Friesorm, Theodor Bang fect. Baltaar 
Canmox (Covimox) excud. If, 79 il 22 

1s) Anstehe vou Bamberg. G11. ge. qu, Fa. ~ 
Be ellen sich auch Dll, mit een ate T eo B 
eeblldeten Mouogr. tne 

=21)'$ i, Darteilungen der 7 freien Kunst, 
Tm etafachen Oval-Rahmen, und das teleb se 
derteTitelbl oun vir auttg uxerm. Mit des 
Zelehen: ff, NUrmberg. Hieronymus Bange 
excul. 8, 

+ Nagler, Monogr, I, $50, 











A. Roventery 

Bang. Jens Bang, dinischer Architekt und 
Kupferstecher, geb. 1735 in Kopenhagen, 
selbst 1808, Arzt, Professor der Anatomie a0 
der Kunstakademie und eine Zeit lang Biinger- 
‘meister in Kopenhagen, betrieb er die Kunst nur 
als Liebhaber. Fur ei then Ent- 
1765 die goldene Medaille vo 
hagener Akademie und war seit 1788 
ied derselben. Die Kupfer zu seinen 
ischen Arbeiten sind von ihm selbst ge~ 


















; | stochen, 

Weinwich, Kunstnertex. p14. 

1, Dietriehson 

Banhelning. Cornelis Banheining, Ma- 

ler in Haarlem, Mitte des 17. Jabrh. Suider- 
hoof hat mehrere Portrits desselben gestoch 

unter anderen das Bildniss von 8. Ampsing 
5. Immerzeel, De levens en werken et 


Bank, s. Banck, 


Banke, Johannes Bankel, Kupfer 
echer, geb. 1837 in Niirnberg. Er besuchte die 
Akademie in Mlinchen und wurde dann Schiller 
seines Schwagers, des Kupferstechers Schult- 
hiss, dessen freie malerische Art der Be 
lung er sich mit Gliick aneignete. Nach 
Aufenthalt in Paris in den Jahren 1866 und 67 
kehrte er nach Mifuchen zurlil e Bil, 
dig er fiir die von Fr. Pecht bei Broc 
Leipzig herausgegebene Lessing- und Shake- 
spearegalerie stach (Marwood, Sarah Sampson, 
der Klosterbruder in der ersteren, 
und »Was ihr wollt: in der zweiten), zeigen iha 
bereits als feinfiihligen, gewandtcn Stecher. Ei 
grdBeres 

stige Fahrt, welches dio Eigentiimlichkeit des 
Malers klar und energisch wiedergiebt, ist noch 
freier behanielt, In neuester Zeit 1574) hat B. 



































cine Reihe von Portrits, die Bilduisse Mozart's 
Miindel's, Richard Wagner's und J. von Libis 
‘gestochen, die auf's neue cinen schr erheblicies 





Fortscbritt zeigen und ihn den besten Stechera 
der Minchener Shute anreihen. 





Fr. Peet 

Banken. Quirinus van Banken (oder vat 
Banquy), Maler, der von 1618—1610 in Avi 

non arbeitete und daselbst starb. Sein 

scheint auf flamiindische Herkunft hinzuweisea 














1640 malte er ein grosses Altarbild filr die Chs- 
pelle du Refuge in Avignon, Sein Grab be- 





Banks — 


——_Bannormann. 




















findet sich in der dortigen Kirehe Saint Agricol 
(Chapelle des femmes). 

's. Archives de Wart frangais, Documents. 1V. 185. 

—Harjavel, Diet. biogr. de la Vaucluse. 
Guiffrey. 

Banks. Thomas Banks, englischer Bild- 
hauer und Raditer, geb. 1735 zu Lambeth, + 180: 
zu London als Mitglied der kinig!. Akademie 
der Ktinste. Von seinen ziemilich manierirten Wer- 
ken befinden sich mohrere in der Westminster- 
abtei und in der Paulskirche zu London; 
in der letatorn die Statue des Marquis von Corn- 
wallis und das Monument des an Nelson's Seit 
gefallnen Kapitiin Blaydon Westcott. Bekannt 
sind ferner zwei Reliefs von seiner Hand : Shake- 
speare 2wischen der trazischen und komischen 
Muse und ein gestlirater Gigant, im Hintorgrand 
flilchtonder Satyr, Hund u. Ziege (8. u.) 

















Bildnisse des Kiinstler: 
Medaillon, Se ipse fecit. J. Condé se, 





1. 8. 
stbild, G. Dance del. 1793. W, Daniell se. 





1a) Nach hm gestochen 


der tragischen und komi- 
mith, Ti 





1) Shakespeare zwiseh 
chen Muse, Relief. Gest, von B. 
‘der Boydell'schen Shakesp 








Gest, von John Stow, fiir die kleine 


der Boydell'schen Shake 








b) Von hin gestochen : 

1) A falling Gigant, Nach dem von hn 
gefihrten Relief. (Nach Le Blane, Mai 

yon Will. Bond.) qu. Fol. 

2) Edw, Henry earl of Warwick and Holland, Jord 
of bedchamber to Georg I. + 1721. Nach seinem 
Monumente in der Kirche zu Ken 

3) W. Thorpe, Verfasser von »Dostinies of the Bri~ 
tish Empires, + 1833. 4. (Zwelfelhaft.) 



















Bannerman, Alexander Bannerman, 
Kupferstecher, geb. in Cambridge um 1730, in 
London bis gegen 1750 thiitig. Er stach mebrere 
BU. fiir Boydel’s Collection (s. unter No. 1, 2 
und 3) und eine Reike von Bildnissen fiir Wal 
pole’s Anecdotes of Painting (s. No. 4—68). Sci 
nen Ruf begriindete er mit dem sorgfiltig aus- 
gefilhrten Stich nach Velazquez. (No. 2). 











‘Von ihm gestochen : 


1) Josep, Pharao’s Traum deutend. Nach Ribera, 

gr. qu. Fol. 
I, Vor der Schrift. 

2) Der ‘Tod des hi, Josoph. Nach Velazquez, 
qu. Fol. 

3) Tanzende Kinder. Nach Le Nain, qu. Fol. 

4) Jakob A. Backer, mit dem Bildniss von Charles 
Boit auf einer Platte. Brustb. in Medaillon, 4, 

5) Banck, s. Vaillant. 











6) Beckett, s. While. 
7) John von Beleamp, Mit Getdorp auf einer Platte. 


4 








8) C. Gabriel Cibber, Bildhauer, $17 
in Medaillon. 4. 

9) Sir Ralph Coli, 6. Ricel. 
10) Adrian Van Diest, Maler, 
11) Will. Dobson, Mater Karl 

in Medaillon, 4, 

12) Dorigny, s. Winstanley. 

13) Simon Dubois, Maler, + 1708, das Porteat von 
H. Cooke in der Hand haltend.'Brustb. 

14) A. van Dyck, Nach thm selbst. 4. 

15) Edema, s. Soest. 

16) Elder, 's. While, 

17) John Evelyn, 4. 

18) Will, Faithorne. Se ipse p. Brust. 4. 

19) Gaspars, s. Greenbill. 

20) Marcus Georards, Maler, gob. zu Tri 
+1635. Brustb. Se tpse p. 1627 
Mollar. 4. 

21) Geldorp, 

22) John 


+1704, s. Piper. 
‘1, 1647, Brust, 

















ce 1561, 





Kopie nach 


Beleamp. 

|B, del. et se. 4. 

3) John Greenhill, +1696. Brustb. 8: 
J.B, Gaspars anf einer Platte. 4. 

24) Grithare, 6. 8 

25) H. Gyles.” Rrustb. 
Platte, 

26) A. Hanneman, Brust, Nach Van Dyok. 4. 

27) Egbert Hemskirk, Kuustschriftsteller, Mit John 
Riley auf einer Platte. 4. 

28) G. Hoefnagel. Halbag. 4. 

29) Howard, s. Wren. 

30) Jamesone, Maler, mit Frau und Kind. Nach 
thi selbst. 4. 

31) Inigo A, Jones, Architekt, Brust. Nach A. van 
Dyck 

82) Jowel, s. Gyles. 

) Will Kent, Atchitekt. Brastb. 4. 

BA) Louis Laguerre. Brust, Mit Jervas und Lens 
auf einer Platte, 4. 

85) Georg Lambert, Landschaftsmaler. 4 
) Lens, s. Laguerre. 

37) Habert Lesueur. Giirtelbild. 4, 

8) Lodge, s. Vaillaut. 

}) J. van Mabuse, Gartelb. 














Mit J. Jowel aut einer 























40) Matthews, s. Petitot. 
AL) Peter van der M 
42) Mytens der Acltere, 


en, Brustb, 
Hatbig. Nach A. van 





4M) E. Pierce sen. 

Pierce jun.) auf einer Platte. 4, 
1. Vor der Schrift. 

45) Francis le Piper, Maler. Giirtelb. Mit a. van 
Diest auf einer Platte, 4. 

46) Place, 5. Vaillant. 

47) Marco Ricei, Brustb, Mit R Colll und W. Tal~ 
‘man auf einer Platte. 4, 

48) Peter Roestraten, Giirtelb, 4. 

49) Anth. Schoonfans. Brustb. Se ipse p. Mit Her- 
bert Tuer auf einer Platte. 4, 

450) G. Soest, Brusth, Mit J, Griefire d, Aett. und 

G., Edema auf einer Platte. 4. 

51) Somer, s. While. 

52) Paul van Son, Maler rustb. 4, 

53) Thom, Southerne, Dramatiker. Nach Wors~ 
dell, 8. 

54) Hl. Steenwyek d. Jiingere. Malblg. Nach A, 
van Dyck, von dor Gogenseite, 4. 

55) Henry Stone. Gaztelb. Nach J. Levy. 4. 

156) Robert Streater. Brust. Se ipse p. 4. 


























680 Bannerman 

57) Sturt, 5. While 

58) Talman, s. Ricci. 

BH Torenton, Petit 

60) Tuer, s. Schoonians. 

61) W. Vaillaut, Gortelb. Mit P. van der Banck, 
F. Place and W. Lodge auf einer Platte. 4. 

62) Anth, Verrio, Brustb, 4. 

63) Rob, While, Brustb. Mit P. van Somer, J. Bek- 
kett, J. Sturt und W. Elder auf einer Platte. 4. 

64) Hamlet W:  Halbtig. Mit N. Dorizny 
‘auf einer Platte. 

65) Francis Wouters, Maler Kat's 1, $1659. Nach. 
thmselbst. 4. 

66) Jan Wyek. Brust, Mit ‘Thom, Wyek auf einer 
Platte. 4. 

67) Christopher Wren, Architekt u. Mathematiker. 

1723, Mit Hugh Howard auf einer Platte. 4. 

68) F, Zuccaro, rust. 4, 

Me , Dict. Huber u. Rost, Hand- 
buch, X. 217, —Le Blane, Manuel. —Dryan- 
Stanley, Dictionary. 

































W. Engelmann. 

Bannes. Edmond Bannes du Port dePont- 
charra Puygiron, Maler, geb. 1824 zu Strassburg, 
Schiller von Jobbé Duval. Seine Bilder, meist| 
Szenen aus den Kriegen der Franzoson in China 
und Russland, waren seit 1863 in den Pariser 
Salons ausgestellt. Eins dersolben, Abend nach 
der Einnahme des Forts ‘Ta-Kow in China, bo- 
fand sich auf der rheinischen Ausstellung von. 
1865 und wurde mit Auszeichnung erwihnt. 

8. Bellier, Dict. : 











Bannols. Bannois, englischer Kupferste- 
cher. J, Strutt (Biographical Dictionary of En- 
gravers) erwithnt ein von ihm gestochenes Bild- 
niss der Kiinigin Elisabeth yon England. 










Banquy. s, Banken. 





Bansis. Giambattista Bansis, s. Bat- 
tista Pensior. 





Bantel. Joh. Konrad Bante! (oder Ban- 
del}, Mednilleur und Miinzmeister in Kassel 








17441765, dann in Detmold 1765-1769. Er 
bereichnete seine Arbeiten: I. C. B. 
s. Nagler, Monogr. 111. 2091, 





Banti. Domenico Banti, s. Cirinco, 


BanuZureik, eine berthmte 
e unter den Abbasiden Chali- 
fen zu Bagdad, welche dort ausser anderen Bau- 
ten auch die groBe Briicke Uber den Kanal el 
Rufeil oder Nahr'Isa aufftihrte, die nach ihnen 
den Namen Cantara Banu Zureik erhielt, 

8 Jakut, 





E P, Wastenfetd, 

Banu el Muallim. Banu el Mw’allim, der 
arabische Name eines Stammes oder einer Fs 
milie in Aegypton, welche, wie es scheint, dio 
Malerei aunitmiissig Detrich. Als die Moscheo 
am groBen Karifa-Berge bei Kairo im Stadt- 









theile des Stammes el Ma‘air im J. 97 
a. IL) durch die verwittwete Fiirstin Deraia, 
jemalin des Mu'jzz lidin allah und Mutter des 
"Aniz billab, nach dem Vorbilde der groBen Mo- 
Jschee el Azhar in Kairo umgebaut und in eine 
Hauptmoschee verwandelt wurde, schmiicktes 
dic Banu el Mwallim gemeinschaftlieh mit deo 
Basrensern (s. dicse) das Innere der Moschee, 
Wiinde, Decken, Bogen und Pfeiler mit reiches 
Malereien; von den 14 Thoren wurde das Haupt- 
thor unter dem groBen Thurmo und vor dem sie- 
benten Thore ein Briickenbogen 2u belden Sei- 
ten mit bemalten Tapeten geziert, die je nach 
den verschiedenen Standpunkten wie erhabene 
Arbeit oder wie eine Fliche erschienen. Diese 
Malereien, die groBe Berilhmtheit erlangtet, 
waren one Zweifel Dekorationen im Charakter 
Jjoner hauptsichlich auf mathematisehen Formea 
beruhenden, an den Dekorationsstil der Byzan- 
tiner ankntipfenden Ornamentik,, die spiiterbia 
bei den Arabern zur hichsten Ausbildung ge- 
langte. Zur Schule der Banu cl Mu'allim ge- 
horen Al-Kutami und El-NazOk, von denen der 
Erstere auch als Maler mensehlicher Figuren be- 
kant war (8. den Art. Al-Kutimi). 

8. Makrizi, Gesch, von Acgypten, Ausg. von Bue 

Jak, HL 318, 
Ferd. Wistenfeld u. Fr. W. Unger. 

Banzo. Antonio Banzo, 
pferstochor, Schiller von P. Betteli 
des 19, Jabrh, in Rom thiitig. 




















‘Von ihm gestochen : 
1) Die Ambetung der Kénige (unter den «Arti 
della seuola nuovar) von Itafacl. Gee. von len 
Bodio. »Procedentes . . . Myrtham, Matth, (3p 
2. Me, Roma, Caleograta camerale, Roy. 
Fol 











Spltere Abdrtcke sind gesehieht etait. 

2) Madonna del velo von Rafael. (Maria be¥t des 
Scheer vom schlafenden Jesuskind, neten tha 
Johannes.) "Nach dem Blide bel Brocea tn Mai- 
land. Mit Nadelschritt. Rund, gr. Fol. 

3) Madonna della Sedia von Rafael. 8. 

4, 8) 2M, Maria mit dem Kind und Jobumns, 
‘und Christus, die Kinder segnend. Nach do 
eliefs on Thorwaldsen. kl. Fol. 

6—17) 12 BM, nach Fresken Rafaei's in ex 
Stanzen des’ Vatlkan (Le Pitture di Ratuele 
Sanzio esistont! nelle Stanze del Vatican, di 
nuovorineisy di A. Banzl): Die Disputa. — Die 
Schule von Athen, — Der Parnas. — Telit 
— Die Betretung des Petrus. — Die Messe vor 

— Attila, — Dor Burgbrand. — Die 
i 















tt qu. Fol 
18) Quadretti depintt a fresco da Raffaele Sato 
Urbing nelle volte della Galleria del Vatian 
Roma 1817, Groflentheile gest, von Bano. ¢& 


Fol. 
19) Der ML. Petrus, dle SehLassel emptangen. > 
Roma, Caleogra eater Fl 








Nie. Poussi 








20) Die Kommunion des hl. Hieronymus, Nach Do- 
. Fol, 


























Antonio Bango _————_ Martin Sylvestre Baptiste. 681 
21) La Carith, Halbfg. aus Rafael"s Predelie zur] 4) Titelbl. 2u: Desiderit Erasmi Roterodam! Opera 
Grablegung (in der Galerie des Vatikans). Roma, omnia, Batas, 1706. He xan. 
Calcografla camerale. Rund. gr. Fol. der Aa inv. W. v. Mieris del, Fol, 
22) Papst Pius VII. und Kardinal Consalvi, von den} 5) Franz Burman, Orientalist. Brustb, gr. 4. 
allegorischen Gestalten der Frethelt, des Frie-| 6) Rudolf August, Herzog von Braunschwelg-Wol- 


dens, der Gerechtigkelt ete. umgeben. Fran, 
Manno inv. er. qu. Fol. 

2345) 23 BIl,, nach den Metopen des Parthenon. 
Mit Angelo Te sta gest. qu. Fol. 

46) BL. in: Canova's Werke, gest, von B., Pi- 
roll, Merz, Fontana. A. gt. qu. Fol. 

AT) Prancesco Petrarca, P. Ermint del. Fol. 

che B. 

I, Nur mit den KGnstlemamen, 

11, Mit angelegter Schrift. 

LIL. Mit xollendeter Sehritt 


s. Le Blane, Manuel. 





W. Engelmann. 
Baour. F. Baour, Kupferstecher zu Tou 
louse, in der ersten Hilfte des 18. Jabrh. 


‘Von ihm gestochen 

1) Joseph de Caulet, Prisident Jes Parlaments von 
Toulouse. 

2) P. Gondelin, Nach 
Ger. von Despax. 1 

3) Perreol de Lafage, Historiker. 

8. Hetneken, Diet. — Zant, 





. Kneiel 
'W. Engelmann, 
Baptist, Baptist Malare, s, Uther. 


Baptist. Joh. Caspar Baptist, Maler, 
geb. in Antwerpen, +1691 in London. Er wat 


ein Schiller des Antwerpener Meisters Thomas 





Jand ging er nach Loudon und trat in die Dienste 
des General Lambert. Nach der Restauration 
ward er Gebilfe in den Ateliers von Peter Lely 
und Gottfried Kneller. Als Zeichner von Tape- 
tenmustern hatte er besonderen Ruf, Kin Bild- 
niss Karl's 11. malte er flir Painter's Hall, ein 
aweites fiir St. Bartholomew's Hospital in Lon- 
don. 

s. Flas, Kinstlerlex, — Bryan-Stanley, 

Diet, re 

Baptist. Jacob Baptist, Kupferstecher, 
geb. zu Deutekom, arbeitete um 1700 zu Am= 
sterdam. Die Familie, aus der er stammte, war 
veriputlich franzisischer Herkunft. Er stach 
hauptsiichlich Platten flir Schriftwerke, sog. 
Bucbplatten; die bekanntesten derselben sind 
die Stiche flir die Bibel von Mortier und das 
‘Vtelbl. file die Werke des Erasmus (3. u. No. 
sud. 











‘Von ihm gestochen 

1) Die Ermordung Abel's, Nach Gerael Hoet 
a4. 

2)'Die Vision des Ezerbie 
a4, 

3) Eine Anzahl Bu, 
Nouv. Testament 
Goeree na. 

2 Thle, Fol 

Meyer, KuastorLex 


Nach J, Goeree. 


Histoire du Vieux et du 
Nach Zeichnung 














fenbiittel. Brustb., in Ristung mit Relwerk. 
Ov. 4, 

7) Paul Rapin, Herr von Thoyras, Ingenieur, HI- 
storiker ete. (1661—1735.) 4. 








8) M. Geier, Musikschriftsteller (1604—80). S. 
Bottschild del, J. Baptista se. Fol 
9) W. van Foegnenbroch , hollindischer Aret, Ti- 





telbl, zu seinen Werken, J, Goeree del. 8. 

410) Roger de Rabutin. 8. 

11) Rhyns Berek. Fol. 

12) Die Stadt Gravo. Fol 

13) Ostende, Amstelodami Harmannus Allardi exeu. 

102, Fol 

1415) Ansichten der Insel St. Helena, 2 BIL. von 

sdener Grifle, Oben Kartuschen mit Or- 

















Stadt der Insel ‘Tercera, Fol. 
17-19) Folge von 3 BIL. Vasen mit Blomenbou- 











quets. xr. Fol. 
5. V. Eyndenu, A. van der Willigen, Geseh, 
der Vaderl, Schilderk. 1. 266, — Le Blanc, 
Manel, 
W, Engelmann. 


Baptista. Johann Baptista, Hofwaler des 
Kurflirsten Joachim I. zu Berlin, der erste be- 
soldete Hofmaler daselbst. 1571 malte er das 
Bildniss der Kurfiratin Katharina, um dieselbe 
Zeit das Portrit Thurneissen's in Kiistrin, von 
dem in einem Briefe die Rede ist, in welchem 
i B. sflirstlich Pommer’scher Konterfaitmalere 
unterschreibt. Er wird schon 1524 erwihnt 

. Nicolai, Nachrichten von Kiinstlern Berlin's, 
p12, 























Baptista. Luiz Baptista, Architektur- 
und Dekorationsmnaler in Lissabon, 41785 ge- 
gen 60 Jahr alt. Er empfing kiinstierische An- 
Ieitung vou Thomas Gomez, spiiter von Fran- 
cisco de Moura. Mit letzterem arbeitete er an 
der Deckenmaleret in den Kapellen der Karme- 
literkirche zu Lissabon; dann wurde er bet 
Lourengo da Cunha bei dem Theater Bairro 
Alto beschiiftigt. Um 1781 matte er mit José 
‘Thomas Gomez und Anderen den Plafond in der 
Pfarrkirche von Pena. Seine Sehitler waren die 
Briider Manoel und Eusebio Lopes Maca: 

s. Cyr. Volkmar Machado, Coll, de mn 

p. 206. 





















Fe. W. Unger 
Baptiste, Sr. Baptiste, s. Feret. 
Baptiste, s. Monnoyer. 


Baptiste de Cany, s. Cam 


Baptiste. Martin Sylvestre Baptiste, 
Maler und Lithograph, geb. 1808 2u Paris, + da- 
selbst 1859, Schiller vou Guérin. Er’ alte 
hauptsieblich Genrebilder, die in den Pariser 
Salons ausgestellt waren; in der Galerie von 
Versailles belindet sich ein Gemiilde von thm: 














86 


682 





Die Belagerung von Namur (1692). Tn Litho 
graphic veriiffentlichte er eine Folge von Dar- 
stellungen zur Geschichte des Gil-Blas und eine 
Reihe von Volksszenen (die letateren bei Engel- 
mann in Paris 

+. Gabot, Diet, — Rellter, Dict, 





Baquoy. Die Baquoy, fram 
stecherfamilie, deren Arbeiten hanptsi 
Stichen fiir Sehriftwerke bestehn. 





Maurice Baquoy der Vater, geb. um 1680, 
arbeitete in Paris 1710"—1740, + 6. Aug, 1747. 


‘Von ihm gestochen : 

1) Das Seegefecht bei Manqouss zwischen dem Vor- 
trab der russischen Galeeren und dem schwedi- 
sehen Geschwader unter dem Kommando des| 
Admirals Enschield, 27. Jull 1714. Nach P, D. 

junior. Mit russischer Unterscbrift. qu. 

den vier groen Sehlacht- 

stUeken, dle nach Martin far Peter den GroBen| 
1m Paris gestochen warden, 

2) Kine Folge von Vignetten fOr die Histotre de 
France von Gabriel Daniel, Paris 1713, 3 Bde, 
Fol 

3) Vignetten fir die Histoire de Vabbaye de St, 
Germain-des-Prez, von D, Jacq. Boulllart, Parls| 
1124, Fol. 




















Jean-Charles Baquoy, der illteste Sohn| 
des Vorhegahenden, gob, in Pars 16. dul 1721, 





Finalstieke us, w. fl verschiedene Kupfer” 
werke, nach Zeichnungen von Eisen, Gravelot, 
Moreau junior und ander beliebten franzisi~ 
sehen Kleinmetstern des 18. Jahrh, Er unter- 
zeichuete: C. Baquoy se. 


‘Yon ihm gestochen 













1) Erato. Nach Fr. Boucher, qu. Fol, 

2) Armand Thomas Hue, Marguls de Miroménit, 
Brosth., nach rechts profit. Oval auf einen 
Sockel mit Wappen unl Insebrit, kl. Fol 

3) be Contract de Mariage. Nach J. Steen. qu. 





Fol, 
1, Vor Schrift und Wappen; unbeendigt, 
coup de V'étrier. Nach Ph, Wouwerman, 
qu. Fol, 
1, Aetzdruck, 
HE Vor der Schrift, aber mit Wappen u. Kiinst- 
lernamen. 
5) Les Baigneuser. Nach J. Vernet, Fol.. An 
n von P, Martin\, 17 
jeuses. Nach Dems, Fol. 
Nach A. Watteau. qu. Fol. 
‘Les Plaisirs Va- 





aL 
1 

















‘rd. Seitensticke, qu, Fol. 
I. Aetzilenek, 

II, Mit Schrift 

TIL, Mie Sebrit und V 
11) Le Pensez y bien. 








legeradresse, 
‘Le Repos du lende-| 











main, Zwel Landschaften init Figuren- und 
‘Thierstattge, nach Dems. Seitenstiicke. qu. 
4 








1, Actedruck, 








1, Mit Titel und vier vierzelligen Strophes, 
UL. Mit Sebrist und Verlegeradresse. 
IV. Ausserdem noch mit Anzeige des Druck- 
privilogiums. C. P. R. 
12) Grofe Wiese mit drei Ochsen. 
















Ecke von 1 bis 6 nammeritt, und iw Un 
Frontin — Le Soldat — La Rissole — 1! 
Poupin — Le Musicien — Le Mendiant. $, 








Vignetten: 
19) Christus am Kreuz, Nach Corn, Bloemaert 
Vignette far Missale p. 325, Pol 
20) Marina und andere Frauen werden dem Ferdi- 
id Cortes geschenkt, Nach dem Jngern Co- 

















Vignetten (2) 
Humblot. qu. Fol. Lebl. 106—107, 
23) Allegorisches Bl, au die Ver 
phin (Ludwig XV). Vignette 
Séve. Fol. Lebl, 110, 
24) Expérience sur Tlectrieité naturelle. 
M. Morean junior. Oten die An 
No. XXXIV, 4, 
1. Aetzdruck 
TT Blose mit dem Kinstlernam: 
ME. Mit diesen Namen und Seh 
25) Siebenzig Platten fir die Histoire Ni 
Buffon. Paris, Imprimerle Nations 
26 u. 27) Zwel Platten fur Tralté des Feox Cort 
flee. Paris 1747. 8, Lebl. 77. 78 
28) Feferliche Gerichtasiteung in Sachen des 
fable von Rourbon, 1577, Nach eigener Er 



































dung. Vignette? (Kuber.) 
29) LTeonologle. Vignette nach J. de Seve, 12. 
30) Titetkupter far WArt dalmer. C, Baquoy sep. 





1775, 12. 

531) Platten fir dio von Basan verlegte franz 
Uebersetzong der Metamorphosen Ovid 

92) Vignetten far die Aventures de Té émaque. Sark 
A. Mumblot. 4, 1 

39) EM Platten (No, 5. 15. 21, 36. 
185, 198 u, 200 bis). Nach'J. B. 
dle Fables de Lafontaine, Paris 
MI. Fol, 

1. Actzdruck. 

Mit der Sehrit, 

34) Vignetten for Les quatre parties du Jo 
ieht von Abbé Aleaume, Paris 1773. 8. Nxt 
Ch. Eisen. 9 Bi, 

35) Vignetten fiir die franzdsische Usborsetzung 108 
‘Thompson's Seasons, Paris 1759. kL 8. 

36) Probeblatt fir eine ungedruckt gebllebene Aus 
gabe von Arlosto's Orlando furioso, oben mit eine! 
Vignette far den ersten Gesang. Nach L. J. Le 
Lorrain, Fol. 

1, Aotedrack, 

37) Platten fiir die Voyage en Sibérie von Abbé 
Chappe de Hanteroche, Paris 1768, 4, NachJ 
B. Leprince, 
































Pierre Charles Baquoy, Sohn und Schi- 
ler des Vorhergehenden, geb. iu Pat ds 
selbst 4. Febr. 129, Seine BIl. sind grilter- 





Piorre Charles Baquoy 








theils filr Kupferwerke und Prachtausgaben ge- 
stochen. Er unterzeichnete: p. naqvoy scvi.r. 


~&- 
‘Yon ihm gestochen: 


1) Der Sturz Lucifers, Nach N, A. Monstan, 





Fol. 
2) La Vierge au linge. Nach Rafael. kl. 8. 
39 S. Je et Jésus. Nach @. Reni, Fol, 










cals 
und Protasius welgern sicb, 

Nach E. Le 
Fol. max. — Hanptwerk des 





sueur. 1817. qu 
Melsters. 
1. Vor der Schrift 
II, Mit offener Schrift. 





TIT, Mit geseblossener Sehr. 

'5) Der hl. Vineenz von Panla rettet die im Winter 

yon ihren Mattern ausgesetzten Kinder. Nach 
Die Ds 







tenstiick zu 
T, Im Unterrande: saint VINCENT DE PAYEE, 
in offener weisser Schrift, u. die Adresse : 

a Paris, chez T , Rue St, Hyacinthe 








2. 
1, Imp Untertande:. sarwt vinenxt bm Pav, 
in geschlossener schattirter Sehti 
darunter: Ge Hétos de Hu 
leurs meres 
6) Dieselbe Darstellung in Kleinerem Format, Nach 
Dems. KI. Fol, — Die Darstellung ist mit 
einem doppelten Randstrich eingefasst. Seiten 
a No, 














7) Die hl. Genovefa, 
Nach C. Vantoo, 
von Baléehou. 


hutzpatronin von Paris 
rkleinerte Kople des Stichs 





ch N, Poussin, 








8) Der Tod des Adoni que 
Fol., far das Musée Frangais. 

9) Diana, Nach der Autike. Fol,, fr das Musée 
Francais 

10) Die Krankhett des Antioc G. Lal 





tease. qu, Fol, fir das Musée Royal. 
igne besucht Torquato Tasso in sel~ 
nem Gefingniss zu Ferrara, Nach L. Ducts, 
er, Fol. 
1, Vor dor Sebritt, 
12) Fredrieh der GroBe besucht Voltaire in seinem 
Arbeitsziumer. Nach Monsiau. gr. Fol, 
1, Vor der Sehritt 











er Seritt, 

W. Engelmann.) 
jon empfangt und verpflegt in seinem Hau 
der Scblacht bel Malplaquet verwundet 

Soldaten, Nach Evar, Fragonard, 1922. gr. 

Fol. Mit verziertom Rahmen, Seitenstiick 2 

5. 

1. Im Unterrande: réxfiox, in wolsser un 
schattirter Schrift, nnd die Adresse: A Pa- 
rs, cher Auteur, rue St. Hyacinthe, St 
Michel, No. 2. 

Ai, Der Name in schattirtor Schrift, und da- 




















unter der Zusatz: Ce Vé 
panser lui-méune 
14) Dieseibe Darstellung tn hleinerem Format, Nach 














Dems. Wl. Fol. Mit doppeltom Randstrich, Sel- 
tenstick zu No. 6. 
1. Vor der Schrift, 

15) Napoleon T. anf St. Helena diktirt dem Grafen 
Las Cases seine Memoiren. Nach Ch. Chase 
Vat. gr. Fol. 

1, Vor det Schrift, 

16) Le Rain, franzislscher Schavspleter 

Brnstbild'in einem Oral mit Namen 
nterrande auf einem Sockel vier franz. 
J.B. Lenoir. 4. 

17) J. J. Rousseau, Nach Bertaux. 1 
Leth. 24, 

18) La Famille en goguette. Nach $, Frouden- 
berger. Mit vier franz, Versen, qn, Fol. 

1. Actzdruck, 
TL, Mit der Sehite 

19) aa Ruse @’Amour. 
franz, Versen. qu, Fol 








fg links, 
ehtife. Im 
Verse. 











8. 8. 





Borel. Mit vier 





1s de la fin du 18m¢ Siécle et 
dn commencement du 19% Sidcle, Band X11 
XVIII = Jaheg. 1812—1817. Gehirt 20 dem. 
von P. de La Mésangire herausgegebenen Mode- 
: Le Journal des Dames et des Mou 

















) Platten 

der Oeustes de Rav 

1805, 3 Bde. gr. Fol 

122) Vignetten far die Oeuvres de J. Delile, 
Michaud, 1824. 16 vol. gr. 8. 

23) Vignetten nach Lebarbier 
de Gessner. Paris, Barrots Tal 
3 Bae, 4. 

24) Vignetten nach Moreau junior fOr die Oeuvres 
de Voltaire. Kehl, Reaumarchais, 1784—1789. 


Kupfer der Prachtausgabe 
P. Didot Paing, 1801— 








Paris, 


ir die Oeuvres 
1786-1793, 








Louise-Sebastienne, gen. Henriette 
Baquoy, Tochter dea Vorhorgehonden, geb. in 
Paris 2. Ang. 1792, stach ebenfalls viele Vig- 
netten 





‘Von ihr gestochen 

1) Die Ohmmacht der hl. Jungfra. 
4. qu. Fol 

2) Cyparisens, Nach Albrter. Fol 

1. Mit masirter Schrift. 

2) Vignetten fiir das von dor Wittwe Filhol ver- 

Jegte und nach ihr benannte Musée Royal de 
France. Paris 1827. 10 Bde. gr. 5. 


Nach Annib, 














Angélique -Rosalie-Adéle Baquoy, 
 jtingste Tochter von Pierre-Ch 











‘zu Paris 29. Juli 1796, stach Vignetten nach A. 
Devériaw. A 
5, Heineken, D —Wuber und 
Rost, Handb. 3. — Le Blane, 
Manuel, 1. 138. 1 
F, Kolloff 


Bar. Fra Nicolas de Bar, franzisischer 
Maler und Zeichner, in der zweiten Hilfte des 
17. Jabrh. Siret gibt an, dass er der Familie 
der Jeanne WAre angehirt habe, in Italien un- 
ter dem Namen Niccoletto als Madonnenmaler 
bokannt gewesen und in Rom gestorben 

Sein Sohn, mit dem Beinamen Du Lys, gleieh- 
falls Malet, sei in Lothringen 1752 gestorben. 

86° 














684_____Fra Nicolas de Bar_— 


Pierre Alexandre de Bar. 








Sehr wahracheinli ener Niccoletto derselbe 
Klinstler, wie +Niccolai Lorense« ‘von Lothrin- 
xen), der nach 1650 verschicdne rimische Kir- 
chen mit Altartafeln schmlickte (8. Marin delta] 
Vittoria, 8, Niecolo de’ Lorinesi, 8. Antonio de 
Porthogesi, S, Andrea de’ Scozzeri). — Bekannt| 
ist ein Stich von G. Valot nach einer von Ni- 
colas fiir cin rémisches MeBbueh entworfenen 
Zeichnung, die in figurenreicher Komposition 
e Dreicinigkeit und die Madonna vontHleiligen 
des alten und neuen Testaments umgeben dat 
stellt (La Gloire du Paradis) 

s. Titi, Ammaestramento ete. nelle Chiese ai 
Roma ete, Roma, 1686, pp. 265.302, 369, 380.— 
Gueudeville, Atlas histori 

65, IL. 154. — Marolles, 
peintres et graveurs. — Du. 
Aistes frangais 2 T'Etranger. p. 
Winckler. Ee. frangaise, 19 

J.J. Guiffeey. 

Bar. Bonaventure de Bar, frnnzisischer 
Maler, geb. 1700, +1. Sept. 1725, Er war 
Nachahmer Watteau’s; 1728 wurde er in die Aca- 
démie de Peinture aufgenommen; seine Rezep- 
tionsarbeit befindet sich gegenwitrtig imLouvre 
zu Paris: Féte champatre (nach D’Argenville 
La Foire de Bezon). —Zuweilen wird B. unrich- 
tig Desbarres genannt, 

5. Archives de Tart francais, Documents 1, 382. 
11.369. — D'Argenville, Doser. des onvrages 
exp. dans les alles de F'Arademte, 1728, 

3.3. Cuiffrey. 


















































Bar. Jacques Charles Ba; 
Zeielmer und Radirer, geb. vermutlich um 
arbeitete zu Paris 1777-1800. Seine BIL. sind 
zum Theil in Tuschwanier ausgeflthrt, In der 
Vorrede 21 den Mascarades monastiques ete. 
(s. u. No. 3), die in Paris 1793 (im 2. Jahr der 
franz. Republik) erschienen, sagt der Heraus- 
geber Giac. Carlo Rabelli, dass hm Bar die Er- 
laubniss gegeben, seine Costumes religienx (s. u. 
No. 2) fiir dieses Werk zu benutzen. Nach 
Brunet (Manuel du Libraire) ist der Herausgeber 
der Mascarades kein andrer, als Jacques Charles 
B. selbst, der seinen Namen bei diesem Werk, 
welches den Gegenstand der Costumes religieux 
im Sinne der Revolutiouszcit satirisch behandelt, 
unter dem italienisirten Anagram Rabelli ver- 
steckte. 














‘Von thin radirt 


ch Odoardo Fla 
Prima Prova| 





1) Paolo (ai 8.) primo eremita, 
Lett 
CPR. 





Bar fecit 2 
H. 158 
Re 





ell de t 
litaites aveo un abrégé historiqne 
Paris, Lamy, 1778 — 1708, 












8) BIL, fir: Masearades monastiques et religieuses 
ites les nations du globe, 











‘ordre et Vorigine de ces plescee foes, par lac, 
Carlo Kabel. Paris, an IT (1793). 8. 





4) Epithalame pour le mariage de Louts XV. 

5) Le Repos de chasse, 

1) Le Bain de village, Gest. gemeinsehafed it 

‘A Paris chez Chereau, Graven 

180. M158 mite Bras 

1) Allegorie auf den Tod Friedrich’s 11, 

5 Huber und Rost, Handb, VIII, 323, — Le 
Blane, Manuel, 











W. Engelmann, 


Bar. Clémentine de Bar, Malerin, geb 
1807 in Paris, + 1956 zu Martincourt (in den Vo- 
gesen). Sie war Schilerin von Paulin Guéria; 
ihre Bilder, die in den Pariser Salons von 1836 
= 1819 bekannt warden, gebirten theils dem 
Portritfach, theils der en und der Geore- 
malerei an.’ (Liaum@ne de Ste. Elisabeth. Ste. 
Perpétue dans sa prison. Le Mois de Marie 
Ste. Genevieve, patronne de Paris 














Nach ihr gestochen 
Le Mots de Marie, »Nous offrons a Marle notre 
fencens et nos feurse, Gest. von N, Desmadrs! 


sr. Fol, 
» Bell 





Di 





W. Engelmann 


Bar. Pierre Alexandre de Bur, Land- 
schaftamaler und Radirer, geb. 14. Juli 1821 20 
Montreuil-sur-Mer, Schiller von Alexis de Fon: 
tenay. Landschaftegemilde, Zeichnungen und 
Radirungen desselben waren in den Pariser Sa- 
Tons seit 1818 auszestellt. 


‘Von ium radirt: 
1) Ansieht von Lillebs Bet. : A. de Bar de 
‘et se, Agua forti 1845. 1, 123 millim, Br. 161 
1. Vor der Sehritt, 








lie, Landschaft mit elnem 
wisser und einer Hitte zwischen zvel 
Ber: de Bar. -H, 148 allio. 





Br. 235. 
3) Gegend 
‘Adve, de Bar pinx. et 


us dem Berner Oberland, 1845, Ber 





tistes, 


gekommen die Insehrifts Vue prise 
és de Ste, Maure. Salon de 1816. 
'5) Abbaye dos Roches. H. 150 millim, Hr. 237 

1, Der Hagel im Hittergrunde rechts mit 4 
Ranmen, Bez,: Are de Bar, Aqua fort 
1846. Titel: Ruines de V’Abbaye de Roches 
appartenant A Mr, Le Cle, de ly Villa 
mols, 

U1, Der Himmel und der Hiigel 
beitet, letaterer hat 6 Baume. 
UANBAYE DES RoCITES. 

6) Une ferme. In: Journal 
‘A. de Bar, Aqua forti 1846. 1H. 
Br. 234, 
1, Ohne den Titel. 
M1, Mit demselben, 














ud Gers 
Titel 








les Artistes, Ber 
144 milli. 



































Pierro Aloxandro de Bar _ Johan Bara. 685 
7) Intérieur de forét, Bee.: Ade do Bar aqua forti | zabl von Zeugnissen aus den J. 1625, 1630, 1632 
1845. H1. 123 miliim. Br. 14, —33, 1637 — 1646 u, 1650—60 erhalten: und 


1. Obne den Titel, 
II, Mit demselben, 
8) Intérieur de forét. Bez. 
1847. Oben gerundet, H. 133. mil 
1. Vor dem Titel. 
II, Mit demselben. 
er 






Adee de Bar aqua forti 
108. 








AL, Mit demeelben. 

10) Studienbl. Im Mittelgrunde einige Baume, 
‘Vordergrunde Felsstiicke, Gebtsch wud ein klei- 
nes Gewasser. Bez.: A, de Bar 1847, H. 74 
milli, Br. 118, 

11) Le premier rogret. Landschatt mit 
‘mal, vur demselben die verhillte Gestalt eines 
Mannes, Bor.: Adre do Bar del, ot sc. aqua 
forti 1848. Im Rand vier Verse von Lanuartine. 
4H. 143 miillim, Br. 104, 

1. Vor dem Titel 
HI Mit demselben 

12) Entrée de bois. Bei 

‘aqua forti 1848. 1 
I. Vor dem Titel: 
IT, Mit demselben, 

Bez, 


ta) be Suit ISH 
hy 
213 mili, Br. 288. 


15) IMustrationen fiir: Le Lac de Lamartine, Paris, 

Curmer. 1861, 
16) Calvaire. 1565, 
3. Le Blane, 





em Gi 














+ Adre de Bar del, et seulp, 
Br, 105, 















uel, — Bellier, Diet. 
W. Engelmann, 

Bara. Johan Bara (Barra oderdela Barre), 
Zeichner und Kupferstecher, nach Ed. er Brug- 
gen (s.u.) 1581 geb. 2u Herzogenbusch, 1625 als 
Meister in die Lukasgilde von Antwerpen auf- 
genommen, seit dem 1. August desselben Jahres 
Bilrger dicser Stadt, + ebenda 1668 — nach dem 
Urkundenbuch der Antwerpener Lukasgilile, 
(Die biographischen Daten bei Walpole, Heino- 
ken, Huber und Rost, Le Blaue, Nagler, Bryan- 
Stanley demnach unrichtig.) Liingoro Zeit und 
vermutlich zit verschiedenen Malen hat sich B. 
in London aufgebalten. (8. die Bezeichnung 
von No.2 und 52—63 der unten. aufgefiihrten 
BIL.) Seine Stiche sind yroBentheils mithsam 
gearbeitot und ziemlich hart; die ersten datir- 
ten Bil. des Meisters sind am niichsten den 
jbstichelarbeiten der Goltzius'schen Schiller 
Clock, Braeu etc. verwandt, withrond die Orna- 
monte (No. 53—6s) im franaiisischen Gesehmack 
eines G. Legaré oder N. Cochin radirt sind. 

Unaweifelhatt ist dies dersclbe Kilnstler, der 
als Jan de Labar, do la Barro und do Labaer 
— wie ersich selbst in urkundlichen Quittingen 
unterachreibt — in verschiedenen Kirchlichen 
Rechoungsbitchern und dem Urkundenbuche der 
Lukasgilde 2u Antwerpen vorkommt: umd zwar 
bald als Stecher, bald als Glasmalor, wie er 
sich denn auch selbst (nach Huber und Rost 
civige Malo vi i 
Ueber seine Thiitigkeit in letatrer 
sind uns in jenen Kirchenreetnungen cine Au- 
































zum Theil bestehen diese Arbeiten — gemalte 
Kirehenfenster — noch heute. So im Haupt- 
schiffe der Jakobskirche der hl. Martin seinen 
Mantel mit den Armen theilend, in der fritheren 
Dominikanerkirche der Einzug Christi in Joru- 
salem; der bekannte Maler ‘Theodorus van 
‘Tulden machte im J. 1656 die Zeiehnungen zu 
den Glasmalereien, mit donen B. ftir die Kapelle 
Unserer Lieben Frau in der Michaols-und Gudula- 
kirche zu Brilsse! beauftragt war. Fiir jeue 
erstgenannten Malereien empfing B. Zahluagen 
‘von 200 und 230 Gulden. 

B. zeichnete auch die Fassade der Jesuiten- 
kirche 2u Antwerpen, die er zugleich auf die 
Platte brachte (s. das Verz, soinor Bll. No. 52.) 











Vou ihm gestochen: 


1) Susanna und dle belden Alton, HG 
Barra se. 1508, Fol. 

2) Susanna und die belden Alten in 
sehaft. Joh. Barra fect Londini 1627. Fol 

iy Bathsoba im Bad. ‘Nach G. W. (G. Weyer.) 
Joann Basra seulpt 1603. A. de Later ex. Ful 

1. Mit des Stechers Adresse 

11, Mit der Adr. von A. de Later. 

UL, Mitder Adr. von A. de Later u.H Focken. 

1—1) 4 BI. Dio Geschichte des Tobias. Jo 
fecit et excudebat. Nach Giov. Dom. Zapp 
Br, 256 — 267 milli. Hl 188 — 194 ili 
(ine Rand.) 

Die Bil. haben folgende Unterschr 
«ium viarum peritum sibi querit Tobi 
Dias Mate suao valediit. ) Tobias prodi 
coaite Divino, d) Tobias agell fussu piscem 
ete. 

8) Merodias mit dem Haupte des Jobannes. Quid 
mater mall ete, Jobat! barea sculptor. Joh 
ab Ach Inventor (J.von Achen). H. 178 mil, 
Bi, 126 mill. (Ohne Rand.) s. Ba. 1.41. No 



























9-21) Folge von 13 BI. Christus und die Apostel 
Das ersto BI, hat cine vierzcili 
BI. 







ben elt 
Das BI. mit Cbrist 
fibrigen BI, sin 
aut No, 12 
ramen: Joan bara seulp., im I 
Winge tnventor. 4. 





Dh. van dee Kellen, 
22) Christus und die Jainger auf dem Wey 
‘Emmaus. Links im Vordergrumd xwei Mit 
‘le einen Baumstamm tragen, Joann barra fe. 
qu. Fol, 
1. Yor dor Adr. von A. do Later. 
U1, Mit der Adr. desselben. 
23) Dio bl. Magdalena betend. Joh. Barra foc. ot 
excud, kl. Fol, 


iach 



























24) Das jiingste Gericht. J Bara fecit in no- 
rim, 1599, Oben im Rande: Hora est 
de somo ete.; unten: Congregabuntu 
omnes gentes etc, H. 2 

25—28) Folge von 4 Bll. Szoncen aus der Geschichte 
‘des verlornen Sohnes. Joan. Bara fecit. B, Cal- 
hiox exeud. kl. qu. Fol. ¢ 

29) Das Gleichnlss vom Siemann. Abr. Bloemacrt 
inv, Jo. Bara se, qu. Fol. 























930) Landschaft, in der Luft Phaeton und Apollo, 
Jo, Barra fe: Tm Rand: Vebiculum Solis Phae- 
ton regere requirit. qu. Fol. 

31) Jupiter und Juno. B. Spranger inv. Fol. 
(Katal.von Weigel’s Kunstauction. 14. Juli 1870.) 

32) Justitia, auf cinem Piedestal ; im Hintergrunde 
Gerichtsexekutionen, Joannes bara fecit 1599. 

H.121 mm. Br. 147, 

‘Vor der Adresse von Baltasar Caimox 

33-87) Folge von 5 Bil, Die finf Sinne, durch 
‘mannliche und weibliche Halbiguren dargestell 
H, 100 millim. Br. 73, 

4) Das Gesicht. Phiitra velut coeco succedi 
ete. Johannes Barra fe. H. Allatdt exc, 

») Das Gehir. Dulel sonis avidas demauleeo 
ocibus ete, Job, Barra fe. 

©) Der Geruch. “Qui ridente datur formo: 
virginis ote. Johan Barra fo. 

4) Dor Goschmack. Ut Baccht ‘reereant pre- 
stantia ete. Jo, Barra feclt, 

¢) Das Gefubl. A votitis cobibeo manus con- 
tractibus ete. Joban Barra fecit, 

Simmtliche 5 BIL 

I, Mit des Stechers Adrosse. 

3841) Die vier Jabresteiten, 
Oben die Zeichen des Thierkrei 
Jedem BI. 4 lateinische Verse, in der Mitte d 
selben der Name der Jaheszeit. Joann Barra sc 
et exc. Fol. (Katal. Winckler. HI, No, 8579.) 

42) Der Tod als Ueberwinder. Er stirzt, in der 
Luft schwebend, einen Krieger von seinem Pferd 
lund erhebt gleichzeitig dic Sense gegen drei 
tanner (einen Kénig, Gelebrten und Bauer) und 

ceine nackte Frau, die scblafend am Boden sitzen 

und legen. Unten rechts: J, Barra fe. Br. 157 

milli. H. 112 anillim, 




















































Ph. van der Kellen, 
‘Zwei Herren und z¥el 
LL. Inuentor; rechts: 
95 mm, Br. 134. In: 


43) Das Konzert im Waldo, 
Damen. 











Brustbild, mit Veraierungen 
Oval, nebst 2wel allegor. Figuren, welche di 
Malerel nnd die Wissenschaft darstellen, 1622. 
46) Christian M1. , Kurfarst von Sachson, "J. Bara 
foc. et oxe. 1605. 4. 
‘Auf cen ersten Drucken sAuguat I.s benanat. 
47) Henry Falkland, Lord Viscount, 
s Henrlette Marie, Konigin von Ki 











49) Joachim, Graf von Orteuburg. 4 
50) Lodowiek, Duke of Richmond and Lenox. P.V.S. 
(Baul van'Somer), 1624. Fol 
51) Pring Morir won Nasaau-Oranien. Fol 
52) Dio Fassade der Jesnltenkircho ou Anterpe 
Mit der Inseheitt: Nobiisimis Amplissimisque Ds 
minis D. Gregorio del Plano ete, ete, hoc august 
simi eelebersimique tomph domus profeesue Soe, Jo 
0, frontispicium debith ebsequii ergo Jou 
Labarre D. C. Q. — Das Blatt it ber. Pettus 
Huywons Bragen ‘Jou. “Atchitectatus est, 
= Soannes do Ia Barro imaginwan p'tor delineasit 
in aere sculpt ot Fa. 
'93-64) Folge von 12 Bll, Ornaments. (Sehr lang 
Nieulue Rowsseel 


























dischen Meistern flir die Histo 
Charles Blane 
mit Gerard gemeinschaftlich ausgefibrten Bll 
sind bezeichnet: B.G. Auf Holzschnitten Bara’s 
findet sich das obige Monogramm. Ausserdem 








eel ornativsimo generosissima alg. variarum ar- 
tim peritivsimo iro: Domino G. Heriot. 
Dis Bu. 
‘Titel HL 122 ith 
ait 1 elim 







i 
he 







iyctenkonal hanteren, 
ius Rowsseet gedruckt by J. 
8 Nagler, Monogr, II. No, 1903, IV. No. 135, 

|. Fer Bruggen, Histoire métallique et 
histolre de la gravure d'Auvers. — Ph. Rom- 
bouts en Th, van Lerlus, De Liggeren et. 
der Antwerpsche Sint Lucasgtide. 1, 608 ff I 


82, 
W, Drugutin u. W, Engelmann, 

Bara. Jean Bara, Kupferstechor und Holz- 
schneider in Paris, geb. um 1812. Er ar- 

BB witeto sfters in Verbindung mit Gerard, 
unter anderen die Holzschnitte nach hollii 
des peintres vou 

und 2). Manche der 


‘Kam. Jo. 1686 

















unter Ne 





ignirte er auch: J. B. oder in weisser Sebrift 


auf schwarzem Grund: Hi 


Von ihm gestochen oder geschnitten 


1) La vache qui se miro, Nach P. Potter. Dau- 
bigny del. Bara-Gerard sculp. H. 160 mil- 
Jim. Br. 134. Tn: Histoire des peintres, par Ch. 
Bano. 1848. 

2) Les Muletiers. Nach F. Moucheron, Dau- 
bigny del. Bara et Gerard sc. bends, H.133 
millim, Br. 107. 

3) Les Economies du Portior. Bara- 
HL. 146 millim, Br. 230, 

4) Les trois Ages, 1793, 1812, 
Pottin. H. 145 millit, Br. 

5) Les Sapeurs sous la lol. . do garde nationle. 
Nach Doms. H. 155 milli, Br. 230. 

6) La Mode d'anjourd’hai. 1847, Nach Dems 
-H, 150 millim. Br. 231. 

Le Blane, Manuel, — 

No. 1936. 1987. 








rd ee. 





1846. Nuh Hl. 











ager, Monogr. It 


W. Engelmenn 

Barabis, Michaol (nach Andcren Niko- 
laus) Barabas (oder Barabahach), Maler 
Jgeb. 1810 xu Markosfalva im Szeklerland. In 
dirftigen Verhiltnissen aufgewacheen und vou 
‘Vater zum geistlichen Stando bestimmt , folgte 
er dennoch frilhzeitig seinor Neigang zur Kunst 
‘Nach cinem kurzen Aufenthalt in Hermanastult 
und Klausonburg, wo ihn cin Haliener im Oel- 
alen unterrichtete, fand or in Wien Rath und 
Unterstittzung bei seinem Landsmann, dem Ma- 
lor Marko, und erhielt, neunzehn Jahre alt, Zt- 
‘tritt zur Kunstakademie. 1831 wieder in Klau- 





senburg, malto or das Portrit Kaiser Fran Il. 
in Lebensgrisso filr das dortige Lyceum, reiste 
dann nach Bukareat und lies sich spkter, nach 





_Miohsol Barabis_—— 





Gregorio Barambio. 687 

















demer Italien besucht, in Pest nieder (1834), woer 
um Mitglied der Ungarischen Akademie ernannt 
wurde. Unter den zablreichen Portrits, die er 
hier, in Griifenberg und Erlau maite, finden sich 
die Bildaisse vieler hervorragender Perstnlich- 
keiten, die des Grafen Steph. Széchenyi, Ladis- 
laus Pyrker’s u. A. Auf einer Rundreise durch 
Europa (1847) malte er die Portrits des Palatin 
Joseph, Fr. Lisat’s a. A. Fiir Almanache und 
Modebliitter, sowie fiir Mailith’s Taschenbuch 
lieferte er zahlreiche Bildnisse (GUrgey, Klapka) 
und ideale Képfe, die er zum Theil selbst auf 
Steine zeichnete. A. Ug. 




















Nach ihm lithographirt: 

5) Ludwig Kossuth; fast Kniestick. Barabas fecit 
1848t 4. 

2) Das ungariseho Ministorium von 1848. gr. 90. 
Fol 





438) Ira Aldridge (Neger), Schauspicler. Hartbild. 
ile. gr. Foi. 
ai Haset = Barth, Singer (ged. 
1813). Kuiestick, Mit Facsimile, 1852. Fol 
W. Engelmann, 
Barabé. Barabé, Architekt und Radirer in 
der ersten Hilfte des 18. Jabrh., gob. zu Rouen, 
‘um 1730 in Paris und Versailles thiitig. Er war 
einer der ersten, dio in Aquatintamanier (Gra- 
vure dans le gotit du Invis) arbeiteten. 








‘Von ihin radirt 


1. 2) Studienkopte 
2 Rouen chee I 

3. 4) Studienkipfe. 
a Rouen chez Pauteur. ge. Fol. 

3—10) 6 Bil. fOr: Recueil de plusieurs parties 
a’Architecture de differents maitres, herausg. 
von Dumont, 4. 

11) Coupe ot Plan d'un Temple Antique . . & Nocera 
‘de Pagani, entre Naples et Salernes. Fir: Vo- 
yage pittoresque de Naples et de Sicile. 1M. 171. 
Dioses Bl. ist bex.: Barnabé (sie). 

12 u, 13) 2 BI, Temple de Paestom. Paris. 11. 298 

lim. Br. 366. 

5. Fiorillo, Geschichte der Malerel. 111. 

Le Blanc, Manuel. 





















W. Engelmann 
Barabbino, Simone Barabbino, Maler aus 
Polcevera im Genuesischen, in der ersten Hilfte 
des 17. Jabrh. in Genua und Mailand thiitig. E: 
lernte bei Bernardo Castello, der, wie Soprani 
hit, auf sein Talent ciferstichtig warde und 

in deshalb aus seiner Werkstatt verwies. Von 
Barabbino’s selbstindigen Arbeiten in Genus 
hebt Soprani besonders ein Gemiilde in der Au- 
nunziata del Guastato hervor: Der hi. Diego, 
ein Kind heilend. Die goringo: Anerkenmung, 
die B. in seiner Heimat fand, veranlasste seine 
Uebersiedelung nach Mailand, wo er rasch 2u 
Anselien gelangte. Fur die dortige Kirche 8. Gi- 
rolamo malte er cin Altarbild, Die Madonna mit 
dem Leichnam Christi und zwei Hoiligen, das 
von Lanzi als eine sehr tilchtige Leistuny be- 
acichnet wird. Spiiter begann B. einen Handol 


























init Farben, der sehlochton Erfolg hatte; er ver- 
Jor sein Vermigen md starb im Sehuldge- 
fin 
s Soprant, Le Vite de’ pittorl ete. genovest, 
p. 88. — Lanzi, Pitt. It, V, 256, — Bossi, 
Guida di Milano, 











Barabino. Carlo Francesco Barabino, 
Architekt, geb. zu Genua den 11. Febr. 1765, 
+ daselbst den 3. Sept. 1835. Er gehirte au den 
Ktinstlern, welche uninittelbar vor und mit der 
franzisischen Revolution von der Kunstweiso 
des Rokoko sich vollstindig ab- und einem stren- 
‘gen Studium der Antike zuwendeten. In Rom 
unter der Leitung des Giuseppe Barberi gebildet, 
erhielt er 1759 bei einem Konkurrenz- Ausschrei- 
ben der Akademie von 8. Luca fiir einen Thea- 
terentwurf den Preis und beschiiftigte sich min 
namentlich noch mit dem Studium der klasei- 
schen Ueberreste. Nach Genua zurlickgekebrt, 
wurde er zum Stadthaumeister ernannt, durch 
Untriebo dieser Stelle zwar bald eutsetat (1798), 
nachher jedoch vou der Gemeinde zum Entwurf 
vou Fest-Dekorationen (zur Krinung Bowa- 
parte’s) ete. wieder verwendet. Auch wurde inn 
die Restauration und der Ausbau von Paliisten 
(z. B. Brignole Sale in Albaro} , sowie die An- 
lage neuer Strassen ete. Ubertragen. Im J. 1818 
‘wurde ihm vom Kinige von Sardinien das Stadt 
baumeister-Amt wieder anvertraut; damit fiel 
ihm der Entwurf und die Ausfiihrng aller 
Sffontlichen Bauten zu, sowie aller baulichen 











.| Erweiterungen und Verschinerungen der Stadt. 


Indessen blieben viele seiner umfassenden Pline, 
denen man Hinnelgung zu allzugrosser Pracht vor- 
warf, unausgeflibrt. Auch der Entwurf zu dem 
newen grossen Friedhofe riitrte von hm her; 
doch starb B. iiber dessen Ausarbeitung an der 
Cholera. Seine Biiste wurde zur Ehre seines 
Andenkens in der Akadewie aufyestelt, 

8. F. Ali zert, Notizie dei Professor! del Disexno 

in Liguria, til. 717, 

138 ebonda in Hole geschnitten von 














Barabino, Nicol Barabino, Maler 20 
Genua, geb. dasclbst um 1833. Er machte sich 
1859 mit einem grossen Gemilde.» Consotatrix 
aftiictoram« fiir das Hospital zu Savona be- 
Kannt und fand spiter grossen Beifall mit einer 
Darstellung des Todes Bonifazius’ VIN. (im Be- 

tzo des Consuls Schmidt zu Livorno, 

+. F. Alizeri, Notizio ote. 11. 440, 441 








Barambio, Fray Gregorio Barambio, 
spanischer Ménch aus dem Orden della Merced 
Calzada, der in der ersten Hilfte des 18. Jabrh. 
im Kloster se ie Male- 
ci fibte, 1738 malte er fiir die Kirche dieses 
Klosters einen hl. Pedro Nolasco. 

ni, Eneiel, 















5, Hermudez, Dice, — 








688 Glykeri Baraneski_ : 


Giovanni Battista Baratta. 

















Baranerki. Glykeri Baranezki, Form- 
schneider des 18. Juhrh, 2u Kijew. 


‘Von ibm geschnitten : 


1) Das Titelblat in dem Buche: sMbeayoeaom 
Kien 1718+ (Kalender, Kijow 1718): Christus 
in. ertbischéflicher Klcidung; zu Seiten die 
Muttorgottes und der hl, Johannes: im Rab- 

dig Datstllong von drelssgTellg 

ten die Ansieht des Kijew'sehen TUhI 
die bh, Antonius. und Theodosius 
terschrift: sTankep, 

2) Bbond. BI. 264. Die Ge 

3) BL. 57 im Biche: 
1722. Kijew: Der Ay 
























} Potrus, sitzend, 
sGrapenn cet. 


ie 





5. Ponmwenil, Pycex. pan. (Rowinskl, 
Huss. Gray.) Moskau 1870. p. 155. 





Eid, Dobbert. 
Baranin, Rados Baranin, Architekt des 
44. Jahrh., geb. zu Antivari in Albanien, Im 





J. 1336 fthernahin er, laut eines noch vorhande- 
non sebriftlichen Kontraktes mit dem Steinmetz 
Peter von Cattaro, den Bau des schiinen Bene- 
diktinerklosters von Cattaro in Dalmation, 
welches er auch vollendete. Andere Arbeiten 
desselben sind nicht bekannt. 








J, Kukuljevie 
Baranow. Nikolaus von Baranow, 
Porteit- und Genremaler, geb. 1610 in Esthland, 
taubstumm. Er kam als Pensioniir des Kaisers 
von Russland 1829 nach Berlin in das Atelier 
des Prof. Wilh. Wach; spiiter lebte er in St. Pe- 
tersburg. Von Genrebildern des Ktinstlers sind 
dekannt: Der Waffenherold, Jiiger am Brunnen 
unter seinen Povtrits eine groBe Rethe von 
\dnissen russischer Schauspieler und Schau- 














ows, der Stemjonows, Pouomarew's, Botechen- 
s Raczynski, jeueren deutschen 
Kunst. 11, 37 ows Artikel: 
sEinige Briefe 8. F, Sehtsehedrin'se in der Kunst 
zeitsehe, der Gosellsch. der Kunstfreunde zu 
Moskau, red. vom Grafen A. 8. Uwarow, p. 185. 














Barata, Lazart Barata. Kramm (s. u.) 
zitirt ein Notariatsprotokoll vom 19. Okt. 1629, 
in welchem ein Maler dieses Namens, in Utrecht 
wobnhaft, als Schuldner eines Biirgers von 
Utrecht, David Symonsz, aufgefthrt wird. Ob 
dieser Maler, bemerkt Kramm, mit Laurens Ba- 
ratta (6, diesen, verwandt gewesen, bleibt un- 














Famim, De Levens en Werken ete, 
Barata, 5. Baratta. 

Baraterio, 5. Barattiero. 
Baratieri, ». Barattioro, 


Baratta, Francesco Baratta, Bildhauer, 


| ziemlich gemiissigt auftritt. 


Sobn eines Steinmetzen in Massa di Carrara, 
$1666 2u Rom. Er war einer der geschicktestes 
Schiller Bernini's und arbeitete lingere Zeit als 
dessen Gehilfe. Im Auftrag desselben filbrte er 
fiir den Altar der Kapelle Raimondi in 8. Pietro 
in Montorio zu Rom ein Relief aus: der hi. Fran- 
iskus, die Wundenmale empfangend ; fir dea 
von Bernini entworfenen Hauptbrunnen auf der 
Piazza Navona in Rom die Statue des einrt 
Fiussgottes, der in der Gestalt eines Molen ea 
La-Plata- Strom darstellt, cineder besten Figurea 
des Kilnstlers, in welcher die Sanicr Bernini 
In 8. Nicolo di 
‘Tolentino zu Rom arbeitete B. an dem nach 
Algardi’s Pliinen (6. diesen) ertichteten Haupt- 
altar die Engelfiguren im Frontispiz. Von deo 
Uubrigen sohr zablreichen Arbeiten des Klinstlers 
wurden mehrere von August II. fiir Dresden 
erworben ; Herkules, Marsyas, Kleopatra, 
kretia, Herkules und Omphale. 














Nach ihm gestochen 
1) Statue vom Brunnen auf der 
Hom, Rio della Plat 
din: Raccolta di Statue 
Maffei. Roma 1704. Fol. 
2) Herkules, Marsyas, Kleopatra. Lakrotia, Het 
ales und Omphale, 5 RM. in: Le Plat, La eu 
Torte du Roy de Pologne. Vrresde t 
8. Bellort, Le Vite etc. ». 
Le Vite ete. pp. 360— 
de’ Pittort ote, I. 43) — Cicognats 
Storia della seultura. Ii ani, Fncicl 
— Campori, Memotic Biogratiche, 1873 
p.m 


iazza Nasoua i 



















“415. 





1 


Giovanni Battista Baratta, der ilteste 
Bruder des Vorigen, nach Zani Architekt und 
Schriftsteller, und nach Cean Bermudez eben- 
falls Schiller ‘Algardi’s. Titi (s. unten’ schreibt 
diesem B. die Ausfitbrung der Kirche 8. Nicols 
di Tolentino zu, die aber nach Baglione’s und 
Pascoli’s Zeugniss das Werk des jtingsten Bri 
ders, Giov. Maria B. den folg. Art) 
Ein Sohn desselben war Bildhauer und wurde 
aus Carrara nach Spanien berufon , wo er t¥i- 
schon 173) und 1740 am Palast S. Ildefonso die 
Karyatiden und sonstigen plastischen Dekora 
tionen der Fassade auf der Gartenseite ust 
Zeiebnungen des Yabarra ausflhrte. 















2, Vinge de Espaii, X. 122 
Fr. W. Unger 


Giovanni Maria Baratta, derjtingste Bot 
derdesVorigen, Bildhauer und Architekt, Scht! 

Algardi’s. Im Auftrag seines Gdnners, des Prin 
‘cipe Camillo Panfili, erbauto er nach dem Tole 
Algardi’s (s. diesen} dio Fassade der Kirche 8 
‘Nicolo da Tolentino in Rom (nach Pascoli auch 
dio Kirche selbst). Fir S. Agostino daselbs 
fertigte er dic Statue des hl. Tommaso. Alganti 











Dodiente sich seinor HUlte bei verschiedenen 


Carlo Barats _ 








Bauten, insbesondere bei dem Bau der Villa 
Pamfili vor dem Thore 8. Panerazio. 
Bellet a. ie 
Le Vite ei 61. — Pa 
tort ele. I 4i8,—- Campor, Meworle Blo- 
srafiche. 1873. p. 17. 














Baratta. Carlo Baratta, Malcr und Ra- 
direr aus Genus, Anfang des 17. Jahr 





Yon ihm radirt 
mit dem Kind, welches einem Bischof eine 
Feder reicht; vor letztorem ein Engel, der Buch 











und Tintenfass halt, Rechts unten: Carlo Ba- 
rata, In der Manter des Rieel,-H, 118 m 
br. 87, 

s Zant, Enciel, Wessely. 





Baratta, Alussandro Baratta, Zeichn 
und Stecher, zuNeapel thiitig in der ersten Hillfte 
des 17. Jahrh 


‘Von ihm gestochen : 
1) Vero dissegno della nobilissima cavaleata etc 
nzug des Herzogs von Alcala in Neapel 
ug. 1629. 6 Bil, fricsartig. qu. Fol. 
ig: D. Ferdin 
Alcala ete. 

















2) La Citta di Napoli com la nobilissima Cavaleata 
dembre ne} 1630 nell’ uscita 
Fante D. Mari 





ina d'Vngaria. 6 BIL, 

» Le Blane, Manuel, 
W. Enyetma 
Baratta. Laurens Baratta oder Barata 
genannt Baratta Romanus), Landschaftsmaler 
und Radirer der holliindischen Schule, in der er- 
sten Hiilfte des 17, Jahth., vermutlich in Floren 
geboren. Er lebte liingere Zeit in Rom und 
wurde 1629 als Meister in dic Malergilde vou 

Utrecht aufgenommnen. 














Von ihm radirt 
1) 12 NI. italienisehe Kui 





latdshafton wt 












Staffage, In Niculant’s Manior. Auf de 
BL: L. Barata in, scul. et ex. qu. Fol 
1322) 100. 
Numerirt, Auf dem ersten Bi 
et ex. Die BIL 1, 5 
C. Dankests excuait. (V 





sandio B. augeschrieben.) 
». Van Eynden en van der Willigen, 
schiedents ete, — Ie Blane, Manuel, 
W. Engelmann, 
ni Baratta und sein Bru- 
der Francesco, Maler, in der zweiten Hilfte 
des 17. Jabrh. in Berlin thitig. Der orstere hatte 
die Aufsicht tiber die kurfiirstliche Gemiildoga- 
lerie und starb 1687, der letztero 1700, Ob die- 
selben zu den vorher genannten Kilnstlera in 
verwandtschaftlichen Bezichungen standen, ist 
unbekaont. 
8. Nicolai, Nachr, von Kiinstlem Berlins, p. 41, 





Gee 





Baratta, Giova 











Meyer, Kasstler-Losikos. I, 











Baratte. Giovanni Jacopo Baratts, 
Maler von Carrara im 17. Jabrh. Er soll 
grosse Tafel des Hauptaltars in der Kirche S. 
Giacomo daselbst gemalt haben, 

s. Repetti, Sopra VAlpe Apu 

p. 86. — Campori, Mei 
1873. p. 18, 





Firenze 1820, 
ie Biograttche : 











Baratta. Conte Giovanni Baratta, Bild- 
hauer, geb. zu Carrara 13. Mai 1670, + daselbst 
21. Mai 1747, Unter der Leitung der florentini- 
sehen Bildhauer Fogxini und Soldani ausgebil- 
det und in Rom dureh einen Preis ausgezeichnet, 
erhielt erbald fiir Gen ua und Turin zabireiche 
Bestellungen: und zwar sowol flir yornehme 
Private als fir Kitchen. Darunter sind hervor- 
zuheben in Gena: zwei Statuen der Kleopatra 
und Artemisia fllr den Palast Durazzd {jetat 
Keaigh, Schon); die Grabuilor dee Giulio und 
ancesco Spinola in der Kirche 8. Caterina; 
in Turin: die Statuen an der Kirche 8. Teresa, 
die Statuen an der Fassade des kinigl. Palastes 
(1720), die Statuen der vier Kirchenviter in der 
Kirche deila Veneria. Fiir Livorno atbeitete 
er don Altar del Sacramento im Domo, sowie 
das Bildwerk flir den Hauptaltar in 8, Ferdi 
nando. Auch Florenz, Pistoja, Pisa und 
Lucca ethielten Werke von seiner Hand, Flo- 
renz die Gruppe des Tobias und Raphael fiir 
S. Spirito ete., Pistoja den Hauptaltar mit 
awei Statuen filr 8. Giovanni Battista, Lucea 
don Altar de! Sacramento fiir S. Ponziano. Die 
Leichtigkeit, mit der er im Geschmack s 



































sogat im J. von Seiten des Konigs einen 
Ruf nach England, dem er aber nicht gefolgt 2a 
scheint. Als Auszeichnung fitr seine Werke 
verlich ihm der Herzog von Massa den Grafon- 
titel 
8. Soprans, Vite de’ pittori ete, 
3 — Ratti, Istruzione per 








= Ausge IV 
1. 6, 







pori, Memorie Biographiche. pp” 20. 
Baratta, Andrea Baratta, Bildhauer von 
Carrara in der zweiten Hillfte ‘des 17. Jahrh. 
Er fiilrte verschiedene Arbeiten insbesondere 
fiir Modena aus: die Biste des Herzogs Franz 
IL. Getzt im Treppenhause der kénigl. Galerie’, 
2 allegorische Figuren fiir die grosse Treppe des 
herzoglichen Palastes, Neptun und Amphitrite 
fir den Brunnen im Hofe Iben (1690) und 
zusammen mit Andrea Vaunueci den Altar fiir 
dic Kirche del Voto. Ueber das letatere Werk 
erschien die Monograph 
G. Angoltini, 1 marmi santifieati alla gloria 
«di Gesu Croceflss, in un altare eretto nella chiosa 
della Madonna del Voto ete. ete. In Modena 1694. 
s Campori, Memorie Biografiche, 1 
pp. 19.380. 























Pietro Beratta 





Baratta, Pietro Baratta, Bildhauer in 
Carrara um 1695. Thm schreibt Ratti ‘s. unten) 
das Denkinal der Kardiniile und Piipste mit En- 








geln in der Kapelic Casoni des Domes au) 
Sarzana zu, 
s Ratt) delle pitture ete, della 
Riviera di Genova. p. 47 
Baratta, sich folgende 2wei Bild- 





hauer dieses Namens, gleichfalls von Carrara, die 
woi wie auch die fritheren einer weitveraweig- 
ten Familie angehiren, angeflrt 

Giovanni Gi 
fithrte mit Hutte 
statuen des Day 
am_ Marienaltar 
aufgestellt warden. 

5. Ronchini, 














|. Er 
eines Bruders zwei Kolossal- 
und Joachim aus, die 1722 
in der Steceata zu Parma 













ihm sind folgende Werke : der Altar in der Kirche 
der Madonna delle tacrime in Carrara (Vertrag 
vom 23, Juli 1722); Statue des Castagnola. fiir 
das Hospital degli Incurabili in Genua (Ver- 
trag vom 24. Oktober 1724); die boiden allego- 
rischen Figuren der Jungfriulichkeit und der 
Demuth flr die Steceata zu Parma (bestellt 
4726, vollendet 1736) 

s, Varn, Elenco di document! artistiet. Genova 
1861. p. 16. — Ronchini, La Steccata di 
Parma. 

Baratta. PietroBaratty, Bildhauer in Ve- 
nedig, in der orsten Hilfte dos 1 
beite fir die Fassaden der Jes 
derjenigen von S. Eustachio und den Altar der 














Kirche 8. Sebastiano (fiir letztoren zwei Statuen, 
Joseph und Anna). Als Hauptwerk des Kiinst- 
lors gelten die Statuen u, Basreliefs am Grabmal 





des Dogen Bertucei Valier in der Kirche 8. Gio- 
vanni e Paolo in Venedig. Mebrere seiner 
zopfigen, sehr unbedeutenden Skulpturen, di 
allegorischen Figuren des Ruhms, der Stirke, 
der Pracht und der GroBmuth, kamen zur Zeit 
August's IT, nach Dresden. 








Nach ihm gestochen 
La Renommée, la Magnificonce, la Dravoure, la 
Magnanimité. Gest. von Chr. Ph. Lindemann, 
Fol, 
5. Cleognara, La Stor 








dolla Senttura, TI, 105. 






ico, Sulla Archi 
in Venezia, p. 445. — Fr. Zanotto, 
Guia di Venezia, 1863. pp. 265. 309, 





128, 


Giuseppe Antonio Barattad J., geb.in 
der awoiten Hilfte des 18. Jahrh., lebte noch 1816. 
Von ihm ist namentlich zu bemerken, dass 
er dem franzisischen Bildhauer L. Gayard bei 
der Ausfilbrung des Denkmals fiir den bl. Bern- | 





Antonio Baratta. 


hard in der Abtei von St. Clairvaux behillflch 
war und nach dessen Tode (1758) den Auftray 
zur Vollondung erhielt, die tibrigens durch die 
Revolution unterbrochen wurde. 

5. Giornale Romano delle belle arti, 1784 

Baratta, Antonio Baratta (oder Ba- 
ratti), Kupferstecher aus Florenz, in der zwei- 
ten Hailfte des 18. Jahrh. 








Von ihm gestochen 
1) Maria mit dem Kind, Nach 0. Mar: 
Liktruria pittrice, Oval. gr. Fol. 
2) Der hi, Joseph, das Kind haltend. Nach Guido 
Reni. Fol 





He In: 








58) Der dornengekrénte Christus, Baste, Nach Fr 
Matotto, Oval, 

4) Der Sturz der Verdammten, Nach Scorsi 
qu. Fol 

5) Verziickung dos bl. Franz von Assis}, Nach F. 
Yanni, Fol 





mit gefesselten Hinder, 

Nach Fr. Maiotto. Oval 

7) Sanctus “Hieronymus Acmilianus. Halbf 
Nach J.B, Plazetes, 4. 

8) Die hl. Theresia. Nach Dems. Fo 

9) Leben’ und Martyriam der hl. Ursula, 
Vine, Carpaceio. Fol. 

1015) 6 Bl. Religionsgebriuche der Juden, PA 
Novelli inv. qu, Fol 

1621) 6 BN. Religionsgebriuche der Kaern. P. 8. 
Novelli inv. qu. Fol. 

22) Marcia de’ Giudiel @Armi (Aufeug der Kampt- 
rider). A. Pett tot inv, Dom. M 
‘Ant, Barat ne. Zu: este celebrate in Farms 
per le nozze del Infante Don Ferdinando elle 
‘Archidachessa Marla Amalia, Pants, 176! 
Roy. Fol, 

23) Dessin du epectaclo — donné par decret du 
Senat au Grand Due et & la grande Duchease de 
Russie dans Je Théitro 4 8. Benoit d Venise le 
22 Janvier 1782. J.B, Canale del, A. Be 
rattlso. gr. qu. Fol. 

24. 25) Hin alter Fischer am Meerosstrand. — in 
Fleischer, der eine Kuh getddtet hat. Nich 
Giorgio Gia codoni. Fol. 

26) Bildniss des Papstes Benedikt XIV. Fol 

27) Bildniss des Malers G. B. Cignarol, 
DellaRosa. Kl. 4. 





Nach 




















Nach 





28) Bildniss des Rechtsgelehrten P. Giannone. 4 
20) Bildniss des F. M. Giovanelli, Patriarchen von 
‘Vonedig. Nac! Angeli. a1. Fol 





30) Bildni Contarenus Secimdus, Equcs 
ete, Halbflg, Nach Ludov. Gallina, Fol 
31) BI furdie italienische Uebersetzung des Diction- 
‘alee imythologique von Declaustre, —Venedis 
1758. 

82) BI. fOr: Recueil d’ostampos d'aprés les meilleur 
tableaux du cabinet du Marquis de Gerial, 

38) BU, fe: Antiquissimt Virgillani codicis - 
ita et Pleturae; accedumt ex insigniorbns 

Pinacothecis Picturae allae, vetares gemoee. 

















Anaglypha, Romae apud Vincentium Momldl- 
num, Fol 

s. Heineken, Dict. — Haber and Rost, 
Handbuch. IV, 166. — Le Blane, Manwel 





W. Engelmann, 


Marcantonio Barattori 


Genesio del Barba. 694 











Beratterl. Marcantonio Baratteri (oder 
Barattero), Ingenieur, geb. in Lodi, um 1500 
thiitig. 

Nach ihm gestochen 
La gran Citth di Milano. Gest. von Gio. Paolo, 
Bianchi, 1638 und 1664. Gr. qu. Fol. 

5. Zaui, Encicl. — Le Blane, Manuel. 

W. Engelmann. 
ta Baratte 
, im dor 2. 





Baratteri; Giambut! 
Architekt und Ingenieur, geb. in Lov 
Hiilfte deo 17. Jabrhanderts. 








Seine Sebrift: Architettura d'scque, divisa in VIII 
libel. Piacenza 1650; in zwel Thellen 1653 w. 
1699, Fol. 


1, — Mazzuchelli, Serittori 





Barattl, s, Baratta, 


Barattiero. Niccolo Barattioro (Neuere 
schreiben Barattieri, was nicht richtig 20 
scheint), Banmeister und Ingeniour aus der Lom- 
bardei, der in der zweiten Hilfte des 12. Jahrh. 
in Venedig thitig war. Auf der Piazzetta daselbst 
hat er die beiden Granitsiulen aufgerichtet, wel- 
che der Doge Domenico Michele 1125 von sei 
nem siegreichen Zuge gegen den griechischen 
Kaiser mitbrachte. Ob diesolben aus Syrien, 
‘oder aus Konstantinopel stammen, ist ungewiss, 
‘Wabracheinlich sind sie Trophiien der Unterwer- 
fung von Rhodus. Eine dritte Siule soll beim 
Landen in Venedig in’s Meer xefallen sein; jene 
zwei lagen mehrere Jahre, ohne dass jemand 
wagte ihre Aufrichtung zu unternehmen. Erst 
unter Sebastiano Zani, dem Nachfolger des Do- 
menico Michele (1172— 1177) erbot sich Barat 
tiero dazu, der seit einigen Jahren in Venodig, 
lebte. Er verlangte daflr, ausser einer ans 
igen Belohnung, das Privilegium, awischen den 
Stiulen Spietbanken errichton zu diirfen (die letz~ 
teren wurdon erst 1529 vom Dogon Andrea Gritti 
Jacopo Sansovino beseitigt) 
ieses Privilegiums ethiclt Meister Ni- 
colo vermmutlich den Namen Barattiero (Tau 
scher, auch Tituscher). 

Vou der Autrichtung der Siulen, die B 
J. 1172 bowerkstolligte, eraihlt man die niim- 







































liche Anekdote wie von der Aufrichtung des 
Obelisken auf dem Petersplatze zu Rom: sic 
seien erst dadurch, dass man die zu stark 





ausgedehnten Stricke mit Wasser bespritzt habe, 
zum Stehen gebracht worden. Die Sockel und 
Kapitelledor Siulen warden wahrscheinlich nicht 
mit aus dem Orient heriibergebracht, sondern 
von Baratticro hinzugefllgt; sie sind im byzan- 
tinischen Stil gehalton, jedoch schr eigentiim- 
lich behandelt, (8, die ausfthrliche Beschrei- 
bung bei Mothes und die Abbildung eines der 
Kapitelle bei Solvatico.) Erst viel spiiter sind 
der bronzeno Markus-Liwe und die Marmorsta- 
tue des hi. Theodorus auf die Spitzo dieser Sin- 
Jen gestellt worden. 














Von B. wird ausserdem beriehtet, dass er Ma- 
thomatiker und Baumeister gebildet, Maschinen 
um Heraufschaffen des Baumaterials auf den 
Campanile erfunden und ein Modell zu der Rialto- 
Brlicke gemacht habe. Nach diesem Modell kam 
die Briicke, aus Holzbalken bestehend, die iber 
cine Anzaht Barken gelegt wurden, 1180 aur 
Ausfthrung. Es war wol dieselbe hilzerne Rial 
tobriicke, die noch im J. 1252 eine Restauration 
erfubr. Erst 1264 trat an thre Stelle eine auf 
eingerammten Pfihlen errichtete Briicke. 

5. Franc, San sovino, Venetia descritta (Venetia 
1581), p. 116, — Selvatico, Snlla Archit. © 
sulla scult. in Venezia, p. Mothes, 
schichte der Baukunst a. Bildhaueret Venedigs. 

















1 








p. 137. — Fr, Zanotto, Gulda di Venez 
1863. pp, 108, 112. 372, 
Fr. W. Unger. 
Barattini. Francesco Barattini. Einem 





Meister dieses Namens schreibt Nagler (8. w.) 
ohne nithere Begriiudung die mit dem Buchs 
ben & bezeichneten Holzschnitte in Marozzo's 
Feehtbuch zu, das 156 ir Modena, in neuer Be- 
arbeitung 1568 in Venedig erschien; das dem 6 
uf eluigen BMttern beigeigte-R soll nach sei- 
Ansicht’ Romanus bedeuten. Wabrscheinlich 
rihren diese frei und malerisch in vene 
Weise behandelten Holzschnitte von! 
her. 

'. Nagler, Monogr. 1. No. 1612, 2040. 

WW. Drugulin. 

Barattini, Francesco Barattini, Formen- 
schneider, Holzbildhauer w 
geb. in Bologna, um 
gabe Nagler’s 's. u.) zeichnete er als Stempel- 
schneider mit den Buchstaben F. B. F. — Er- 
wihnt werden zwei Holzschnitte, 8. Crispin mit 
Crispian und S. Ali, die bezeichnet sind: F. 
B. BOL. (der erstore 36 em. br. 25 em. h., der 
letatere 6 em. br. 1 cm. h.) Méglicl 
sind diese Schnitte Arbeiten Barattini's 

8. Nagler, Monogr. Il. No, 196 
































W. Drugulin. 
Barba, Juan Sanchez Barba, s. Sanchez. 
Barba, Boiname des Galeazzo Rivelli. 


Barba, Jacopo dolla Barba, Kunstgies- 
ser in Florenz, Mitte des 16. Jahrh. s, den Art 
Baccio Bandinelll. 





Barba. Genesio del Barba, Maler, 
don 17. Okt. 1691 zu Massa di Carrara 
noch 1736. Er malte hauptsiichlich ‘Tapeten 
‘Nachahmngen von Arazzi) und war mit sol- 
chen Arbeiten in Rom fiir die Paliste Corsini, 
Odescalchi, Pamfili u. a. vielfuch beschiiftigt. 
Bildniss des Kanstlers: Se ipse p. PLA. Pazzt 











s. Pazzi, 


Hie Blogratieho, 187; 


Sorie ete, 1. 35. — Cam port, Memo 
pp. S1. 85, 








sve 


692 _Alonso Barba 






Barba. Alonso Barba, spanischer Archi- 
tekt, in der aweiten Hillfte des 18. Jahrh. Er 
wurde von Andres de Val 
stamente vom 16. April 1575 
folger als Oberbaumeister der Kathedrale von 
Jaen empfohlen, da er seit mehr als 20 Jahren 
unter ihm an derselben gearbeitet hatte. Das 
Kapitel stellte ihn als solchen an, doch blieb der 
Baw nach wenigen Jahren, nachdem Barba den 
Bau der Sakristei 1577 zu Ende gefilhrt hatte, 
aus Mangel an Geldmitteln liegen, und wurde 
erst 1634 wieder aufgenommen. 











s Llaguno, 1. 132, 1.191, 11, 36, — Cean 
Bermudez, Diccionario, V. 100. 
Fe. W. Unger. 


Barbabin. Francois Barbabin, Land- 
schaftsmaler und Radirer, in der ersten Hilfte 
des 18. Jahrh. thitig, wahrscheinlich Franzose. 
Seine Arbeiten orinnern an dic Art Abraham 
Genvels’, dessen Schiller er vielleicht gewesen. 








‘Von ihm radirt 

1) Wasserfall mit doppeltem Sturz. 
in ot fecit 1710. 

2) Bin m 

3) Hotes 





P. Barbabin 





Bez. FP. B, 








4) FelMge Landebai Bex. F. Jedes Bi 
8 matn.y be, 62 mm. 
cRoune » Le Peintre-Graveur. 11. 313. 





= Nagler, Monogr. 2, No. 1944. 








Barbaglia, Giuseppe Barbaglia, Genre- 
maler der Gegenwart in Mailand. Von seinen 
Gomiilden auf den Kunstausstellungen daselbst 














fand namentlich =die Trauunge wegen der wit- 

kungavollen Einfachheit der Bohandlung Beifall. 

8. Liltzow, Zeltsehr. f, bildende Kunst (1869). 
1, 22, 


Barbalonga. Juan de Barbalonga, Bei- 
name des J. Corn. Vermeyen, 


Bs 





‘balonga, Beinaine des Antonio Riccl. 





Barbalonga. Antonio Barbalonga, aus 
der ealen Familie der Alberti (hiiufig verwech- 
selt mit Ant. Ricci), geb. 1600 zu Messina, + da- 
selbst 1649. Er studirte die Malerei int seiner! 
Vaterstadt bei Simone Comandé, dana in Rom, 
der Schule des Dominichino, dessen Manicr| 
sich vollkommen zu eigen machte, wie 
die Himinelfabrt der Maria in $. Andrea’ del 

Valle zu Rom und noch mehr das groGe Altar- 
bild, die hh, Gaetano und Andrea Avellino in 
einer Engelglorie, in 8. Silvestro a Monto Ca- 
vallo beweisen, Tin J. 1631 kebrte er nach Mes- 
sina zuriiek. Das erste Bild, das er hier malte, 
war der hl. Filippo Neri in der dortigen Kirche 
dell Oratorio; cin anderes Gemiilde in der niim- 
lichen Kirche, cine Pieti,, hat die Insehrift: An- 
tonius Aliberti Barbalonga 1634. Als das Haupt- 
werk unter den zablreichen ilbrigen Gomilden, 
‘tie er flr verschiedone Kirehen Messina’s aus- 




































fubrte, gilt die Bekehrung des Paulus in der 
Klosterkirche der bl. Anna. Fur die dffentlicke 
Galerie in Messina malte er eine Anzahl Bilder, 
ie vom Conte di 8. Stefano nach Spanien ge- 
bricht wurden. (Eines derselben, die -Signors 
della Letterar, ist in der Ieonologia Samperi 
sgestochen.) Einige Bilder des Kiinstlers werden 
alsin Palermo befindlich erwibnt (in der Ga- 
lerie des Principe di Belmonte und in der Com- 
pagnia dol Sangue di Cristo). Tm Museo del 
Prado au Madrid ist yon ihm eine bl. Agathe 
(Im Katalog Madrazo’s (8. unten! wird er mit 
Ant. Ricci verwecbselt). In seiner Vaterstadt 
griindeto B. cine Materschule, dic lange Zeit in 
Bltite stand, 

Ueber scinein Messina noch vorhandenen Ge- 
tmiilde — im Ospedale della Picté, 8. Gregori 
S. Filippo Nero, 8. Paolo, S. Andrea Avellieo 
S.Gioachiro — 5. unten die Guida vom J. 1541 























coli, Le Vite ote, I. 46. — Passeri, Vite 
de’ Pitt, etc. p. 47. — Lanzi, Storia’ Pitt 
4. Ed. iI, 165, (Mit Ant. Rieet identiseirt,) — 
Memorie de” Pittori Messinesi p. 1 

Samper, Iconologia. p. 137. — Madrazo 
Catalogo del Musoo del Prado de Madrid. 1. 13 
— Guida por la citta di Messina. 1841. pp. 10. 

4, 77. 88, 














Barbaran, Louis Barbaran, franzisiseher 
Zeichner und Stecher in der 2. Hilfte des 
17, Jahrhunderts. Er gebirte dem Priimonstra- 
tenserorden an und war im J. 1673, nach seiner 
cignen Angube (s. u. No. 3), ordentlicher Kavo- 
nikus von 8. Martin de Laon und Prior vor 
Mi 








‘Von ihm gestochen 

Y) Auftiss und perspectivische Ansicht der 

Primonstratenser Abtel, Letztere mit det Jab- 
roszabl 1656, b. 316 mm. br. 412; einige Ab- 
rlicke derselben mit einer vierzeiligen erlautern- 
den Unterschrift. 

3) Solssons. Plan Do la Celebre Et Royale Abbaye 
de St, Jean des Vignes de Soistons, Delié 
‘A Messicurs Les Prieurs, Senteurs, B 














Laon Ordre de Praomonsteé Ht Prieur Curé de 
Missy. Links onton: f,. Ludovicus, Barbar 
Delincasit Bt sculpsit Anno 1673. 11,455 mm. 
br, 522, — Eine. verkleluerte’ Wiederbolutg 
dieses Bi, gest, von Etienne de Laplante. 

s. Zant, Enclel, —Le Blane, Manuel, 
Barbarelli. Giorgio Barbarelli, genaust 

Giorgione, geb. um 1476, wabrscheinlich 

‘Vedelago bei Castelfranco, 5; 1511 in Venedig, 

neben Tizian der hervorragendste Meister der 

venezianischen Malorschule des 16, Jabrhur- 
derts. Er war vermutlich cin illegitimer Spriss- 
ling der Familie Barbarella, die in der Gegend 
von Castelfranco ihren Sitz hatte, seine Mutter 
wahrscheinlich ein Bauermiidchen in Vedelagy. 














Giorgio Barbarelli. 


693 

















Luigi Pescari, in seiner Festschrift Per le Nozze 
Pappati-Fabeni (s. u.) macht als Argumente fllr 
diese Annahme geltend, dass in den Taufregistern 
die Namen der Aeltern Glorgioue’s nicht ge-| 
nannt sind und die Familie Barbarella erst 1636 
die sterblichen Ueberreste des Kiinstlers, viel- 
leicht um das Unrecht zu stilnen, dessen sich 
die Vorfahren gegen ihn schuldig gemacht, vach 
Castelfranco bringon und hier in der.alten Kirehe 
S. Liberale beisetzen lie 














Um die Zeit, wo Antonello von Messina durch | N 


Einfiihrang der Ocltechnik die venezianische 
Malweise umgestaltete, kam B. nach}Venedig, 
in die Werkstatt Giovanni Bellini’s, wo er mi 
dem viellefcht um ein Jabr jlingeren 'Tizian eine 
Zeit lang gemeinschaftlich studirte. Sein selb- 
stiindiges Auftreten bezeichnet den Anfang einer 
neuen Epoche, den Beginn der hichsten Bliite 
der venerianischen Malerei; die Befangenheit, 
die bis duhin auch den voraliglichsten Leistungen 
derselben noch anbaftete, hat B. xuerst villig 
Tberwunden und so fitr ‘die Entwicklung der 
venezianischen Schule eine idhnliche Bedeutung 
xewonnen, wie Lionardo da Vinei fiir die der 
Hlorentinischen. Bei Giovanni Bellini, dem 
bedeutendsten Kilustler des venezianischen 
Quattrocento, lisst sich in der letzten Periode 
seiner kilustlerischen Entwicklung die befreiende 
Wirkung, die sein grosser Schiiler auf ihn aus- 
libte, deutlich erkennen, Tizian, nachdem er 
Bellini’s Werkstatt verlassen, arbeitete mit B. 
e Zeit lang gemelnschaftlich; er empfing von 
ihm entacheidende Einflisse, und war e3 seinem 
miehtigen Genie auch verginnt, den jung- 
verstorbenen Meister spiter zu ‘Uberfligeln, 
20 bleibt diesem doch der Ruhm , der grosse 
und freien Stilentwieklung der vewezianischen 
Malerei des 16. Jabrhunderts zwerst Balm ge- 
brochen au haben. Bei den Zeltgenossen war et 
hoch gefeiert und der Glang des ‘Tizian'schen 
Namens hat den Rubin Giorgione’s nicht zu ver- 
Fingern verinocht, 

Nur sehr wenige V 
erhalten; die Wandmalereien, die einen selit be- 
trichtlichen Theil derselben ausmachten , sind 
simmtlich, bis auf ganz geringe, kaum ne 
werthe Ueberreste 2u Grunde xegangen, von der 
grossen Menge von Bildern, die in den verschie- 
denen Galerien Europa’s seinen Namen tragen, 
werden ihm die weisten, wie die jlingsten For- 
sehangen dargethan haben, mit’ Unreeht. 2u- 
xeschrieben. Die wenigen Gemilde aber, deren 
Echtheit nicht in Frage gestellt werden kann, 
sind hinreichende Dokumente fiir die hohe Be- 
dentung des Meisters und zeigen die Merkmale, 
die von jeher als dic eigentiimlichsten seines 
Kunsteharaeters bezeichnet worden sind, in voll- 
Kommener und prignanter Weise, 

Das koloristische Prinzip der malerischen Dar- 
stellung,, das in der venezianischen Schule zur 
cigentlichen Herrachaft gelangte, tritt bekaunt- 
lich schon in den Werken Gio. Bellini’ be- 













































































stimmnt hervor; schon bei ihm istdie farbige Wir- 
kung in einem Grade betont, wie sonst nitgends 
in den Bildern gleichzeitiger Italiener. Die gestei 
gerte Accentuirang des Kolorits, die Erhohung 
und Verfeinerung des Farbenreizes ist es denn 
hon Vasari an den Werken Barba~ 
hhst und vor allem hervorhebt. In 
der Biographie Tizian’s geht er sogar so weit, 
au behaupten, dass diese Ausbildung des Kolo- 
rits bereits bei Giorgione und soine1 

















nung 2ur Folge gehabt, dass sich schon bet ihnen 
der Mangel der Zeichnung unter dem Reize der 
Farbe verborgen habe, Die Biographie Tizi 
findet sich erst in der 2. Ausg. der Vasari'schen 
Lebensbeschreibungen (v. J. 1568); das Leben 
Giorgione’s, das bereitsin der ersten Ausg. (1550) 
erschien, enthilt noch keine kritischen Acusse- 
rungen im Sinne der angefilhrten, Von Part 
lichkeit der venezianischen Malerei_gegeniiber 
war Vasari auf seinem florentinischen Standpunkt 
awar schon dainals nicht fret; viellefcht aber war 
 jenerscharfe'Tadel inder Bioge.Tizian’shervorge- 
rufen durch die Polemik im Dialog Lodovieo Dol- 
ce’s (L'Aretino), der 1557 ersehien und die aus- 
driickliche Absicht hatte, den Widersachern der 
venezianischen Malerei entgegewzutreten. Gior- 
gione gegentiber ist der Tadel Vasari jedenfalls 
nichts weniger als gerechtfertigt. Die 

heit des Formengeftibles gohiirt zu den 
deutendsten und xrissten Vorziigen Giorgio- 
ne's, Dass die Zeichnung als Begriinzung der 






































e des Kiinstlersind uns} il 


Formen, die Linie als solche bei einer 
heren Ausbildung der koloristischen Elemente, 
insbesondere des Lufttons, an Strenge vi 
liert, ist mit Nothwendigkeit in der Natur der 
die Z 
n Durehfithrungzwar 















Mig 
a Is Grundlage dersel~ 
ben von hidchster Vollendung. Ihre Vollkommen- 
heitgehiirtsosehr: teristischenMerk- 








Eehtiettsprechen. Ts Leben Glorione’s ribat 
ibrigens Vasari selbst die Feinheit der Modelli- 
rung, das Relief, die plastische Rundung der Ge- 
stalten des Kiinstlersmitbesonderem Nachdruck ; 
cer behauptet, dass in dieser Hinsicht die Kunst 
Lionardo’s da Vinci, das feine Sfumato seiner 
Licht~ und Schattenbehandlung auf Giorgione 
von Einfluss gewesen, was durch den Umstand 
Jan Wahrscheinlichkeit gewinnt, dass Lionardo 
sich im J. 1500 eine Zeit lang in Venedig 
In jeder andern Beziehung ist der Stil 

von dem des gros 
, dem der Formenausdruck doch immer 
iieb, allerdings auf's wesent- 





















694 


_Giorgio Barbarelli. 











sich eine cigentiiwliche Verbind 
weise der Bellini mit der Antonelto's vou Mes- 
sina; namentlich das Vorbild dos lotztere 
der feinen gussartigen Verschmelzung der Fur- 
benmassen, in der fast metallischen Glitte der 
Flichen deutlich wabraunehmon. Bald aber trat 
an die Stelle dieser ersten, noch etwas spriden 
Manier jene Weichheit der Behandlung, jene 
tiefe und glithende Wiirme der Farbentine, mit 
der min erst der volle und ganze Schein des Le- 
ens erreicht ward. Vasari sagt, dass die au 
gezeichnetsten Meister jener Zeit vou Giorgione 
bekannten «lui esser nato per metter lo spirito 
nelle figure e contraffar In freschezza della carne 
viva pili che nessuno che dipingese non solo in 
Venezia, ma per tutto Bel ihm zuerst zeigt 
sich, vor allem in der vielgerithmton Weiehheit 
der Karnation, jene feine malerische Charakteri- 
jrung des Stofflichen, die zu den hervorragend- 
sten Merkmalen der venezianischen Schule der 
Bilitezeit geliirt, sugleich aber, mit dem voll- 
entwickelten Reize dos Lebens, jene reiche 
Schiinheit des Kolorits, die dem’ Auge eine 
hichste Befriedigung gewilhrt, indem sie die 
Sele poetisch stimmt. Niemals vorher, sagt 
Burckhardt (s. d. Lit.), war das menschliche 
Auge liber seine Reizfihigkeit, ber Alles, was 
ihm Wolgefallen erregt, so genau befragt wor- 
den. Dio Rilcksicht auf dieses Wolgefallen, die 
feine Erwiigung der kiinstlerischen Bedingungen, 
aus denen dasselbe resultirt, war aufdas entschie- 
denste maaGgebend flirdie venesianische Malerei 
dieser Epoche, die mit Recht eine Malerei det 
hichsten Angenlust genaont werden kann. Zu- 
gleich aber war die klinstlerische Auschauung 
der Venezianer, ihre koloristische Empfindung, 
wie ibre Formenauffassung in den Werken 
dieser Bliiteperiode durchaus von einem idecl- 
Jen Zuge beherrseht. Sie nidhern sich zwar nur 
ersten Gedankenregionen der floren- 
Smischen Kunst, sie sehildern mit Vor- 
ye Szenen eines weltlich heiteren, genuss- 
m Daseins, welches gleichsam in der 
Mitte liegt zwischen den Huhen und Tiefen des 
geistigen Lebens. Aber in diesen Schilderungen 
entfalten sie cinen Reichtum pootischer {Em- 
pfindung, eine Fulle malerischer Sehinheit, die 
bei aller Lebenswitrme und sinnlichen Glut ein 
entschieden ideelles Geprige trigt. Im be- 
stimmtesten Gegensatze zu dem sogonaunten 
Realismus spiterer Koloristen, spiegelt diese Ma- 
erei die Welt der Erscheinungen in einer gereinig- 
ton Kraft und leuchtenden Verklirrang der Farbe, 
die man als Poesie des Kolorits bezeichnen kann. 
‘Was den gegenstiindlichen Inhalt der Gemilde 
Barbarelii’s betrift, x0 hielt er sich anfangs au's| 
Merkiwmliche. Vasari erwint als frliheste Ar- 
‘veiten desselben ohne nihero Bezeichmung eine 
Anzahl Madonnenbilder, von denen sich, wie es 
scheint, keines erhalten hat. Das bedeutends 




































































Bellinesken Stils schon die ganze 
it seines malerischon Genius erkennen 
isst, ist die beruhmte Madonna mit den bh. 
Franziskus und Liberale in der Pfarrkirehe 2u 
Castel franco (s. u.). Jedenfalls aber hatte B 
bereits vor der Ausfuhrung diesea Gemilldes den 
Kreis der traditionellen Stoffe der religidsen 
Malerei zuwellen verlassen, angeregt durch jene 
genreartigen Schilderungen aus Gio. Bellini's 
spiterer Zeit, in denen eine anmutige land- 
schafiliche Szenerie den Sctauplatz legenden- 
hafter oder mythologischer Vorginge bildet. 
Ein ihnliches Darstellungsgebiet war es, auf 
dem sich B. spiter mit besonderer Vorliebe be- 
wegte, auf dem er seine originellsten und eigen- 
tiimlichsten Werke schuf. Schon bei seinen 
Zeitgenossen, deren Geschmack sich immer ent- 
sehiedener von den Werken der ilteren religi 
‘sen Malerei abwandte, war er vornebinlich ge- 
schiitzt und bewundert ala Schilderer jener no- 
v then Szenen, fiir welche sein Name 
spiiterhin geradezu typische Bedeutung erlangte. 
Yon manchen solcher Darstellungen, wie vou 
den besonders beliebten »Concertens, in denen 
er dic Poosie des huheren Gesellachaftslebens 
jenes glinzenden Zeitalters, musikalische Unter- 
haltungen in freier Landschaft oder prachtvollen 
Giirten sehilderte, sind nur noch freie Nach- 
bildungen oder Variationen von spiiterer Hand 
erhalten, die lango Zeit fiir Originalwerke Giorgi- 
‘one's gegolten haben. In anderen Bildern dieses 
Genres, die man dem Meister mit Recht zuschrei- 
ben dart, hat der Gegenstand trotz seiner Einfach- 
heit, die Bezichumg der Gestalten au einander, oft 
cinen eigentiimlich geheimnissvollen Character, 
der die Phantasie des Betrachters lebhaft besehiif- 
tigt und zu immer neuen Deutungsversuchen 
aulockt. In der Auffassung ist dem Klinstler 
Uberall eine Grisse und Vornehmbeit eigen, 
die auch solche Darstellungen, die ihrem In- 
halte nach dem Genrehaften sehr nahe stehn, 
in cine hidhere Region erhebt. Das Landschaft- 
liche, das schon Gio. Bellini in jenen genre- 
fartigen Schilderungen schr entschieden betout 
hatte, erscheint hier noch reicher eutwickelt, 
und yon noch bedeutenderem Einguss auf die 
kiinstlerische Stimmung des Ganzen. Die Mo- 
tive, die B. fllr seine landschaftlichen Szenerien 
jam liebsten benutzt, waren offoubar der Natur 
seiner Heimat, den iyllisch anmutigen Uo- 
gebungen von Castelfranco entlehnt. 

‘ine noch andere Gruppe von Gewilden Bar- 
barelli’s besteht aus Halbfigurenbildern, in dever 
diese Gattung von Darstellungen , die schon iu 
der religidsen Malerei der vorangehenden Epocke 
ejnon ansehnlichen Platz eintabm, zu eigen- 
tilmlicher Bedeutung gelangte. Au die Stelle 
der typischen religidsen Figuren traten hier por- 
tritartige Gestalten, bald einzeln, bald gruppen- 
formig cusammengestellt und durch das Interet- 
saute, Geistreiche und Bedeutende der Aufias- 










































Jugendwerk desKiinstlers, dasin der freien Voll- 


sung gewissermaBen zu poetischen Charakteren 


Giorgio Barbérelli. 




















gesteigert. Dass B. auch als eigentlicher Por- 
‘triitmaler des hichsten Ansehens genoss, ist 
durch maonigfache Zeugnisse verbiirgt. Vasari 
und Ridolfi . d. Lit.) berichten, dass er schon 
friibzeitig Auftrag erhielt, die Bildnisse hervor- 
ragender PersUnlichkeiten zu. walen; Katharina 
Cornaro, die damals in Asolo bei Castelfranco 
ihren Wohnsitz hatte, die Dogen Barberigo und 
Leonardo Loredan u. A. liossen sich von ihm 
portritiren. 

Der nachfolgenden Besprechung der wichtig- 
ten unter Giorgione’s Namen bekannten Ge- 
iwiilde sind durchgehends die Resultate der For- 
scbungen von Crowe und Cavaleaselle, zu 
Grande gelegt (6.d.Lit.) IhreKritik hatdas grosse 
Verdienst, den ktinstlerischen Charakter Gior- 
one’s, iiber den sich im Laufe der Zeit die un- 
sichersten Vorstellungen verbreitet hatten, 2t- 
erst wieder in klarer Bestimmtheit festgestellt 
au haben, Das parteiische Urtheil Vasari’s war 
nicht ohne Wirkung geblieben, Nachdem eine 
Menge Bilder aus spiterer Zeit, namentlich aus 
der spiiteren venezianischen Schule unter Gi 
gione’s Namen gangbar gewordcn, war man 2u- 
letzt dahin gekommen, in ihm einen Maler 21 er- 
blicken, der mit der Feinheit der Form zugloich 
auch den seelischen Ausdruck dem bloss sinn- 
lichen Reizeder Farbe geopfert habe. Paul Mantz 
in den »Chefs doeuvre de Ia Peinturox (s. u.) 
sagt von G. : »A ces brillantes fétes de Ia couleur, 
se donnait a lui méme, il oubliait dinviter 
Vame.« Flir die Kritik, welehe Crowe u. Caval- 
caselle, nach Massgabe der am besten beglaubig- 
ten Bilder Giorgione’s an den iibrigen, thm zu- 
geschriebenen Arbeiten tibton, ist bosonders be- 
awicbnend, dass sie das unter Giorgione’s Namen 
heriihinte »Coneerts im Louvre aus der Reihe sei- 
ner Originalwerke atrichen (s. das Nithere un- 
ten). Vonden Uebertreibungen des koloristischen 
Prinzips, von den Flitchtigkciten der Formenbe- 
handiung, die in der spiiteren venezianischen 
Maleroi hervortraten, war B. noch villig rei, der 
geistige Ausdruck steht in seinen Werken 
der sinnlichen Macht der Farbenwirkung noch im 
schiinsten Einklang. 

Unter den dem Klinstler zugeschriebenen Bil- 
dern, die auf Echtheit Anspruch haben, ditrfen 
awei kleine Gewiilde in der Uffizien zu Flo- 
renz als dio frilhesten gelten: das Wunder des 
Kleinen Moses und das Urtheil Salomo's. Ein 
drittes Bild, welehes zugleich mit diesen beiden 
aus der Mediceischen Sammlung in Poggio Im- 
periale in die Uffizien gelangte, wird daselbst 
gleichfalls als ein Werk Giorgionc’s bezeichnet, 
rilhrt aber nach C. u. C. von Gio, Bellini her und 
t cin besondors characteristisches Beispiel fiir 
Jenc Kategorie novellistisch legendenhafter 
Sehilderungen, der auch die zwei andern Bilder 
angebdren. Auf einer Terrasse am Seogestade 
kniet vor der Jungfrau cine weibliche Gestalt 
ischen zwei Heiligen, hinter einer Balustrade 
sieht man Joseph und Paulus, in dew Hiigelland 







































































it] 








Jenseits des Sees cine Heerde 
Kentauren und einen Einsiedler in 
Diesom reizvollen Bilde gegentiber, 
dureh eine entschieden klinstleri 





das sich 
che Reife aus- 
zeichnet, haben die beiden andern in Zeichnung, 








und Ausdruck etwas 
verrathen die Hand ¢i 
der Entwicklung begriffen ist. Tn dem 
cinen ist cine rabbinische Legende aus dem Le- 
en des Moses dargestellt : Pharao inmitten sei- 
nes Hofstaats, yor ihm zwei Engelknaben, die 
awei mit Gold. und Feuer gefillte Schalen dem 
Kleinen Moses reichen, der spielend in die Flam- 
men greift; den Hintergrund bildct eine waldige 
Gegend im Charakter der Umgebungen von 
Castelfranco, In dem zweiten Bild, dem Urtheil 
jalomo’s, zeigt sich dasselbe landschaftliche 
Motiv mannigfaltiger und reicher entwickelt. 
Beide haben in der allgemoinen tmalerischen 
Stimmung Bellinesken Charakter, in der Be- 
handlungsweise, in der Schiirfe der Umrisse und 
der ebenmiissigen Gitte der Farbenfliche © 
innert namentlich das erste schr bestimmt 
Antonello vou Messina. — Zwei andre Bilder, 
eine Geburt Christi in der Sammlung Beaumont 
zu London (frither in der Galerie Fesch) und 
das Epiphaniabild in der Sammlung Sir William 
Miles in Leigh Court sind breiter und weicher 
Vehandelt, erscheinen aber im Uebrigen jenen 
frithen Bildern Giorgione's nahe verwandt. Das 
Gomiilde in Leigh Court gilt in der Regel fir 
cine Arbeit Gio, Bellini’s 

Durch historische Zeugnisso als Werk Barba- 
rell's auf das entschiedenste beglaubigt ist das 
oben bereits genannte Altarbild in der Kirche 
zm Castelfranco. Giorgione malte dasselbe 
im Auftrag des Condottiere Tuzio Costan 
um jene Zeit, oachdem er seine Lebnsfiirs 
Katharina Coruaro aus Cypern nach 
donz in Asolo zurllekbegleitet hatte, 
franco wohnte. Es wird erzihlt, dass er nach 
dein Todo seines Sohues Matteo (1501) die Be- 


ugendlich Unterti- 



































































der Kapelle und die Ausfithrung 
stiickes vermutlich in die Zeit vor 
nannten Jahre, da es wahrscheinlicher ist, 
die Kapelle bereits vollendet war, als Matteo 
derselben bestattet wurde. Die Kirche wurde 
spiiter abgebrochen und an der Stelle derselben 
eine noue errichtet, in deren Chor das Altar- 
sgemiilde Barbarell befindet 
Auch in diesem Bilde sind noch Einwirkungen 
der Schule Bellin's und der Malweise Anto- 
nello’s von Messina ersichtlich, im Landschaft- 
lichen erinuert Manches an die kleinen Bilder 
der Uffizien, wihrend sich im Stil des Ganzen 
die individvelle Eigenart des Kiinstlers. schon 
in vollkommen typiseher Weiso und damnit. zu- 
gleich der Geist des 16, Jahrhunderts in prig- 




















nanten Zilgen 2u erkennen gibt. Auf einem 
hohen, reich mit Teppichen geschmtickten 
‘Throne, dessen Unterbau das Wappen der Co- 
stanzi thigt, sitet die Madonna mit dem Kind 
uf dem Schooss, eine blonde Jungfrauengestalt, 
jumend vor sich hinschauend ; zur Rechten 
des Thrones steht der hl. Franziskus, jugendlich 
und bartlos, thm gegentiber zur Linken die rit 
terliche Jtinglingegestalt des hl. Liberale, mit 
einem Stablharnisch angethan, in der Linken 
cine michtige Lanze. Za belden Seiten des 
‘Thrones, bis zur HUhe des Sockels, wird der 
Vorderraum dureh eine mit dunklem Purpur be- 
Kleidete Schrauke geschlossen, liber welcher 
h, rechts und Tinks yon dem Vorhang an der 
Riickseite des Thrones, die Aussicht in eine 
reiche, weitriumige Landschaft erbffuet. Mit! 
der reizvollaten und edelaten Naivitit der Em- 
pfindung zeigt dieses herrliche Jugendwerk des 
Meisters eine freie SehUnheit der Formen ver- 
bunden, die in der vorangehenden Epoche noch 
nirgends erreicht war. Die zart und grazita ge- 
zeichneten Figuren der cinfachen, echt monu- 
mental gehaltenen Komposition sind in der 
venezianischen Malerei die ersten, die das Stil- 
xeprige des Cinquecento tragen. ‘In speritisch 
inalerischer Hinsicht berubt der eigentiimliche 
Reis des Bildes vor allem auf dem wirkungs- 
vollen Kontrast zwischen dem milden Goldton, 
der im oberen ‘Theil sich iiber dio Landschaft 
Dreitet und die Gestalt der Madonna umgibt, 2u 
dem feingestimmten Helldankel in der unteren 
Partie, dew abgeschlossenen Raum mit den bei- 
den Heiligengestalten. An der feierlichen Wir- 
kung des Ganzon hat die Poesio dieses maleri- 
selin Koutrastes den wesentlichsten Anthell 
Die Usbermalungen, die das Bild wiederholt an 
verschiedenen Stellen erdulden musste, sind in 
neuerer Zeit zum ‘Theil beseitigt worden 
den unberlibrten Partien, besonders in einigen 
Pleischthetlen, in dew Stabtharnisch und dew 
‘Veppichschmuck zeigt sich die meisterhafteste 
Feinheit der Durehfihrung. Auf der Rilckseite 
der Holztafel, auf welche das Bild gemalt ist, 
standen mit Rothstift geschrieben folgende Verve, 
dio seit der letzten Ausbesverung der Tafel ver 
schwanden sind 
Vient 0 Cectia 
Vent ¢aftreta 
tao taspetta 
orgie. « 

Man glaubt, dass diese Verse aut Giorgiono's 
Geliebte Bezug hatten ; miglich, dass sie es war, 
dieinderMadonna des Bildes, deren Zilge auch in 
andern Frauengestalten desK tinstlers wiederkeh- 
ren, vonilm verewigt wurde. Diebeidenunteren 
hhat man dfters fiir Bild- 
und seines Bruders 
Eine geistreiche Oclskizze i 
der Nationalgalerie zu London, die lange Zeit 
Rafael zugeschricben wurde, unzweifelhatt aber 
als Giorgione’s Studie zum h. Liberate zu gelten 















































kenommen. 








Giorgio Barbarelii. 















hat, bestitigt die Annahme, dass Matteo Co- 
stanzo in diesem Heiligen dargestellt ist. Der 
wahrscheinlich unmittelbar nach dem Leben ent- 
worfenen Skizze gleicht fast vollstindig eine 
noch jetzt auf dem Friedhof vou Castelfranco 
vofindliche, in Stoin gehauene Ritterfigur, die 
vermutlich zum Grabimal des Matteo Costanzo 
gobirte. 

‘Von den sonstigen Malereien in Castelfranco, 
die man dort fiir Arbeiten Giorgione’s ausgibt, 
haben lediglich die Reste eines friesartigen 
Wandschmuckes in dem Hause, welches der 
Ktinstler bei seiner Anwesenheit in der Stadt in 
der Regel bewohnt haben soll , Giorgioneskeu 
Charakter: eine phantastische Rethe von Por- 
tritkipfen, Gorgonenhiuptern  Schiideln, Mas- 
ken, Heluen, Sehildern, astronomischen Instru- 
menten, Cymbeln, Geigen u. 8. w. 

Nach Barbarelli’sRckkehrnachV enedig, 
um das Jahr 1504 erfolgt sein mag, begaun die 
Periode seines hichsten Ruhmes und seiner vol- 
endeten Meisterschaft. In dieser Zeit entstan- 
den seine zahlreichen Werke jener Gattung mo- 
numentaler Dekorationen, fiir die man in der 
reichen Handelsstadt damals eine besoudere 
in Oel und Fresko 
mnwiinden von Paliisten und dffent- 
iden Venedigs, von denen wir fait 
nur noch aus Beschreibungen Kenntuiss haben. 
Offonbar war es zumeist der zersttirende Einfluss 
der salzigen Ausdiinstungen der Lagunen, unter 
welchem diese Gemiilde 2n Grunde gingen. Schon 
Vasari, der sie J. 1544 sah, spricht vou ibrew 
Verfall. Die Fassade 
Venedig (am Campo di San Silvestro, versah B. 
mit derartigen Dekorationen, den Palast Soranz0 
an der Piazza di San Paolo schmiickte er wit 
einem Bildercyklus und phantastisehen Figures 
in Freako und Oel, den Palast les Andrea Lore- 
ddan befS. Ermagora mit Wappenschildern, stein 
farbigen Liwenktipfen und allegorisehen Dar- 
stellungen der'Tagenden, von denen die heroische 
Gestalteinet Fortitudo bei Zanetti (s.d.Vert.c-4 
abgobildet ist, die Casa Flangini mit einem gras 
in grau gemalten Fries und Halbfiguren des Bac- 
clus, der Venus, des Mars und Merkur. Die be- 
‘deutendsten Arbeiten dieser Art waren die Fre 
ken, die er in der Zeit von 1506—7 auf Staats 
kosten an der Hauptfassade des damals, nach 
dem Brande von 1504, newerbauten deutscher 
Kaufhauses in Venedig, des Fondaco de’ Te- 
deschi, ausfithrte. Die obere Wandfliche war 
it Einzelfiguren in nischenftrmiger Eintassucg, 
die untere mit Reiterfiguren in einem gewaltes 
Silulengange geachulickt, die Wandstreifen 2¥i 
schen den Stockwerken mit Trophiien , nackter 
Gestalten und steinfarbigen Kipfen. Zavetti, 22 
dessen Zeit (in der Mitte des vorigen Jabrhu- 
derts) diese Fresken schon zum grisseren Theil 
zerstirt waren, hat drei Figuren der oberet 
Wandtliche in dem Zustand, in dem 
mals befauden, in Stichen publizirt 













































Giorgio Barbarelli. 











c-t,):einestatuenartige weibliche Figur,aufrecht- 
stehend, eine aweite sitzond und cine sitzende 
uiiunliche Figur, alle drei fast vollig nackt. Nur 
von der ersten ist gegonwirtig am Gebiiude noch 
cine sehwache Spur vorhanden, alles Uebrigo ist 
verschwunden. Gleichzeitig mit Giorgione, sehr 
wahrscheinlich als Gehilfe desselben, war 1 
an der Ausschilickung des Fondaco beschi 
er malte die Fresken an der Seitenfassade nach 
der Mercerin. Nachdem Beide die Arbeit be- 
endigt, entstand tiber den Werth derselben, wie 
esscheint, ein lebhafter Streit ; Giorgione’s Gieg- 
ner liessen es sich, wie erzihlt wird, angelegen 
sein, diejenigen Figuren als seine besten Leistun- 
gen zu riihmen, von denen man wol wusste, dass 
sie von'Tizian herribrten. Den Preis seiner Ar- 
beiten fand man zu theuer, so dass er sich ge- 
nitigt sah, an das Urtheil von Kunstgenossen 
zu appelliren, die sich zu seinem Gunsten ent 
sehieden. Dass es zwischen ihm und Tizian in 
folge dieser Vorgiinge zu einem Bruche gekom- 
men, ist nach don Borichten Vasari's, Dolce's 
und Ridolfi’s wahrscheinlich. Ohne Zweifel aber 
ward das Uffentliche Ansehn’ Giorgione’s durch 
Jene Angriffe nicht becintriichtigt. 
Jedenfalls, dass Tizian, so lange Gi 
vom Staat nicht beschiiftigt wurde, dieser da- 
gegen gleich nach Beendigung der Fresken am 
Fondaco den Auftrag zur Ausfithrung eines gro- 
ssen Leinwandgemiildes fiir das Audienzzimmer| 
des Gran Consiglio im Dogenpalast erhielt. Viel- 
leicht ist es dasselbe, welches sich gegenwiirtig 
in der Sammlung von Kingston Lacy. befindet 
und das Urtheil Salomo’s darstellt (8. u.) Nach 
den Vorschlissen zu urtheilen, die dem Kilnstler 
den bei Guatandi (s. d. Lit.) verdffentlichten Ur- 
Kunden zufolge fir das Gemiilde.gezahit wurden, 
war es jedenfalls von betriichtlichem Umfang. 
Ridolfi erwihnt, dass B. ein Gemilde fiir die 
Sala del Gran Consiglio angefangen, welches den 
Fusskuss Friedrich’sBarbarossa dargestellt habe. 
‘Was den kiinstlerischen Charakter von Gior- 
gione’s Fresken am Fondaco betrifft, so rithimt 
Vasari vor allem die lebensvolle Kraft der Be- 
handlung, setzt aber hinzu, die Bedeutung der 
Gestalten sei weder ihm, noch irgend Jemandem 
der sie geschen, klar geworden; die eine Figu 
ein sitzendes Weib mit erhobenem Schwert, 2 
ihren Fiissen das abgeschlagene Haupt eines 
Riesen, habe vielleicht. eine Judith, vielleicht 
auch eine Germania sein sollen. r 
gleichfalls bei Zanetti abgebildet, ohne Zweifel 
cine Justitia, befand sich an der Seite der Mer- 
ceria und war nicht von B., sondern von Tizian.) 
Bemerkenswerth ist sodann das Urtheil des eben 
genannten Zanetti, dass sich in den Fondacofres- 
ken Giorgione’s die Glut und Urspriinglichkeit 
einer aus den gewohnten Bahnen heraustreten- 
den schdpferischen Kraft, in denen Tizian's die 
Griese eines ruhizoren und maaBvolleren Geistes 
. (eNelle pitture di Giorgione si mostra un 































































volando fuori dell’ usata via, altra no calea tutta 
nuova espaziosa, enongii con una semplice favil- 
lucia, ma con una Incida face fa lume a chi vuole 
jo. In quelle di Tiziano & da vedersi un 
genio pit grande, pid tranguillo e prudente, che 
svogtiato appena dal’ altro, cammina con ui del 
[pari ¢ camminando oltrepassa, accostand 
quell’ alta meta, dove mai piit’non giunse 'in- 
gegno o Vindustrin d'aleuno imitatore della bella 
natura.s) Dass ‘Tizian yon dem Einflusse Gior- 
gione’s cine Zeit lang sehr entschieden beherrscht 
war, geht aus allem hervor, was wirfiberdas Ver- 
hiltniss der beiden Meisterwissen, Vasari sagtvon 
dem Bildniss eines Barbarigo, welches er selbst 
gesehn, dass man es zweifellos, wire es nicht mit 
‘Tizian's Namen bezcichnet gewesen, fiir cin Werk 
jorgione’s wilrde gehalten haben. Das Gemilde 
eines krouztragonden Christus, das er im Leben 
Giorgione’sunter dessen Arbeiten auffllrte, spi 
teraber in der Biographie'Tizian’s diesem zurtick- 
gab, existirt noch jetzt in 8. Rocco in Venedig 
und zeigt, obschon es arg gelitten hat, 50 ent 
schieden den Typus und die Behandlungsweise 
Giorgione’s, dass manes diesem unbedenklich 
schreiben wiirde, wenn nicht jene Notiz Vasari’s 
dagegen spriiche. In den Fondacofresken seheint 
/Vizian zuorst selbstiindig geworden zu scin, je- 
denfalls ging er von da an seinen eignen Weg. 

‘Niichst der Madonna von Castelfranco sind fol- 
gende drei Bilder die bedeutendsten,w 
nen Werke Giorgione’s: die soy. 
gione (bis vor kurzem in der Gal. Manfrin zu Vene- 
dig, jetzt im Besitz des Principe Giovanelli zu 
Florenz), diedrei Astrologen in der Belvedere 
Gal. 2u Wien und dasConeert in der Gal. Pitti zu 
Florenz, alledrei hichst priignanteBeispicle fir 
diejenige Gattung von Darstellungen, als deren 
cigentlichen Erfindor man den Kiinstler von jeber 
betrachtet, von der man den Begriff des Giorzio~ 
nesken vornemlich abgeleitet hat. Von den bei- 
den 2uerst genannten Bildern befind sich, 
der Anonymus des Morelli anzibt (3. d. 
Famiglia im J. 1530 im Hause des Gabriel Ven: 
dramin zu 8. Fosea, das Gemillde mit den drei 
5 bei Taddeo Contarin 































































Astrologen im J. 





ersteren, wo die Figuren, ‘so interessant und 
fesseind ‘sie sind, beinahe schon wie Staffnge- 
figuren erscheinen. Beiden ist jenes geheimniss- 
volle Stimmungselement eigen, das ein so we- 
sentliches Merkmal der Kunst Giorgione's aus- 
macht. In dem Bild der sog- Famiglia, auf dem 
sonnigen Rasenhiigel im Vordergrund rechts 
sitzt ein jugendiiches nacktes Wetb, nur den 
Kopf und die Schultern mit einem Tuch bedeckt, 
ander Brust ein Kind, den ernsten triumerischen 
Blick nach dem Beschauor gerichtet. Links, auf 
der gegeniiberliegenden Seite des schnnaten 
Baches, der in der Mitte des Vordergrundes don 
Fass des Hiigels bespiilt, steht ein Jiingling, in 





























genio fervidoc originale, che uscendo o piuttosto 
Mey or, Kénstier-Lerikon. 1 


offaem Wamms und Knichosen, an seinen Stab 


698 


Giorgio Barbarelli. 











gelehnt, den Kopf nach der Seite des Hiigels go- 
wendet, aber wie in Sinnen verloren ins Weite 
Dlickend, Im Bittelgrund rechts an der Ritck- 
seite des Hiigels erhebt sich eine Gruppe hoher 
ime, links ihr gegenliber dic Ruine eines an- 
tiken Gebiiudes, in der Ferne zeigen sich, an 
Castelfranco erinnernd, die Hituser und Thiirme 
einer Stadt, fiber welcher bleigraue Gewitter- 
wolken aufsteigen, aus denen ein Blitzstrahl 
niederfihrt. Fir die Deutung des Bildes ist der 
Phantasie cin weiter Spielrautn gegeben; in der 
Gestalt des Jtinglings wird man Giorgione selbst, 
in der weiblichen Gestalt, die mit der Madonna. 
von Castelfraneo eine gewisse Verwandtsehatt 
hat, die Geliebte des Kiinstlers vermuten diir- 
fen. Das Kolorit des Bildes, das an einigen 
Stellen leider stark ibermalt und verputzt ist, 
hatinderachiinen, sounigen Klarheitdes Vorder- 
grunds, in den dister verschwimmenden Ténen 
der Forne durchaus das, was im priiguanten 
Sinne malerische Stimmung genannt wird und in 
diesem Sinne in der italienischen Malerci bei 
Giorgione, streng genommen, zuerst vorkommt. 
Das zweito Bild, »dio drei Astrologen« in der 
‘Wiener Belvedere-Galerie ist in landschaftlicher 
Hinsicht nicht weniger interessant, als das vo- 
rige. Die Figurengruppo im Vordergrund rechts| 
hat sebr verschiedene Deutungen erfahren, Ein 
Siingling, im Prof nach links gewendet, mit 
Zickel und WinkelmaaG in der Hand, sitzt am 
Boden, den Blick sinnend in die Huhe gerichtet; 
mehr nach rechts und ganz von vorn gosehen, 
steht cin birtiger Manu in orientalischer Tracht, 





























Greisengestalt, cine Zirkel ‘und cine’ aufge- 
rollte Sternenkarte in der Hand hilt. Hinter 
ser Gruppe ragen hohe Baumstiimme auf, die 
ich dunkel gegen den Himmel absetzen ; auf der 
gegenilberliegenden Seite des Vordergrunds er- 
hebt sich eine tiefbeschattete Anhihe, withrend 
sich in der Mitte des Bildes ein Durchblick in 
die Ferne eriffaet, auf ein waldiges ‘Thal, in 
dem ein Dorf mit spitzem Kirchthurm und Muh- 
Jen gelegen ist; an den Hiigeln des Horizonts 
sinkt eben die Sonne hinab. Die drei Manner, 
dio man bald Chalditer, Astrotogen, bald Feld 
‘mosser genannt hat, erscheinen wie Reprisen- 
tanten jener halb pootischen, halb philosophi- 
schon Art der Naturbetrachtung, die flr das 
Zcitalter der Renaissance charakteristisch ist 
Unmittelbar fiir das Geftihl verstindlich ist der 
aligemein poetische Zusammenhang zyvischen 
der abendlichen Stimmung der Landschaft und 
der contemplativen Stimmung dieser drei Go- 
stalten. Die kriiftige Farbe des Bildes ist stel- 
lenweise sehr nachgedunkelt. (Vergl. C. v. Lil- 
tzow's Text zu Unger’s Radirungen nach Gem. 
der K. K. Gemildegal. in Wien. 1876, p. 13.) 
Das bedeutendsto jener drei Gemiilde ist das 
Concert in der Gal, Pitti, welehes Leopold von 
‘Toscana im 17. Jahrh, von Paolo del Sera kaufte, 

































Komposition — cine Zusammenstellung von 
drei Halbfiguren — ist die einfachste, die sich 
denken in Minch im Augustinerkleid sitzt 
am Spinett, dessen Tasten er mit beiden Hiinden 
beriihrt, indem er den Kopf nach dem iilteren 
rechts stehenden Geistlichen auriickwendet, det 
in dor einen Hand eine Laute halt und die andere 
leicht auf der Schulter des vor ihn Sitzenden 
ruhen lisst, aufmerksam den angeschlagenen 
‘Tinen folgend ; links steht ein Jtingling inritter- 
licher Tracht, den Federhut auf dem Kopf, mit 
dor Mione simenden Zubdrens. Die geistige 
Feinheit im Ausdruck der bedeutenden Kupfe, 
der malerische Reiz in der Lichtfihrung und der 
Stimmung der Farben, die freie Sicherheit des 
Vortrags bet der vollendetsten Durebfthrung 
alles Einzelnon machen das Gemiilde zu einem 
der hervorragendsten Werke der Venezianischen 
Malorei des Cinquccento. Leider hat auch dieses 
ld durch Verputzen und Uebermalen an eini- 
gen Stellen nicht unerheblich gelitten. 

Am niichsten steht den drei eben genannten 
Gemilden das oben schon erwithnte »Urtheil Sa 
lomo’s in der Gal. von Kingston Lacy (bei 
Wimborn in England). Die 
Rmische iibersetzt, Salom 
apsisfirmigen Tribuna hat die Tracht eines Pri- 
tors; vonden tibrigen Figuren ister Vollstreeker 
des Urtheils nur erst skizzirt. Obschon sich das 
Bild in ziemlich schadhaftem Zustande befindet 
und partienweise sehr stark retuschirt ist, 
scheint es, namentlich durch die GrUsse und Ein- 
fachheit der Zeichnung, doch immer noch vou 
bedeutender Wirkung. "(Vergl. Waagen, Trea- 
sures etc. Suppl. pp. 377. 37). 

Bei den hierniichst zu nennenden Bildern ist, 
wie es scheint, vornebmlich der Charakter des 
Gogenstands der Grund gewesen, wesbalb sie 
dem B. rugeschrieben wurden.” Entschieden 
Giorgionesk im Gegenstand sind folgende zwei: 
das Concert im Louvre zu Paris und das sog. 
Horoskop in der Gal. zu Dresden (frither in 
der Gal. Manfrin zu Venedig, dann in der Bar- 
kker'schen Sammlung). Die Art der Behandlung 
und Ausfiihrung aber, namentlich dio Vernach- 
lissigung der Form in beiden Bildern, lisst stark 
bezweifeln, dass sie von Giorgione’s eigener 
Hand herriihren. Das Concert im Louvre zeigt 
einen weiten, von Hligelrethen und einzelnen 
Biiumen umschlossenen Wiesenplan ; in der Mitte 
desselben sitzt ein junger Mann in ritterlichem 
Zoitkostiim, die Laute spielond, ihm zur Seite 
tin Bursche in diirftiger Kleidung, vor Beiden 
cin jugendliches nacktes Weib, vom Rilcken ge- 
fscha, eine Fldte in der Hand; im Vordergrund 
links steht eine zweite nackte Frauengestalt, auf 
den Rand eines Brunnens gestlitzt, ans dem sie 
Jgeschipft hat. Dio Szene wird durch felsiges 
Meeresufer begriinzt. Tm Gegensatz mu der 
Noblesse dor Gestalten, der feinen Naturempfin- 
dung und yollendeten Zeichnung in den bisher 
‘erwibaten Bildern zeigt sich hier eine Derbheit 



























































Giorgio Barbarelli. 

















dor Formon, eine Unklarheit der Umrisso, in der| 
man schwerlich die Hand Giorgione’s wieder- 
erkennen kann, Der tiefe goldige Ton der Fiir- 
bung, die Wirne der Karnation ist allerdings 
von ungew0hntichem Reiz. Nach C.u, C. hat das 
Bild wahrscheinlich einen Nachahmer Sebastian's 
det Piombo zum Urheber.— Was den Gegenstand 
ddes Dresdner Gemiildesbetrifft, so hatmanin dem 
Knaben, dem hier das Horoskop gestellt wird, 
den Sohn der Lucrezia Borgia vermutet, wegen 
des weissen Adlers, des Wappens der Este, das 
unten in der rechten Ecke reliefartig an einem 
Stein angebracht ist. Im Vordergrund des Bil- 
des sitzt cine junge weissgekleidete Frau, den 
Biiek zu dem vor ihr am Boden liegenden nack- 
ten Knaben gewendet; indem verfallenen Mauer 
werke zurReehten, in dessen Nische eine Venus- 
statue steht, sitzt der Astrolog, cin bitrtiger Alter, 
mit Zirkel und Himmelsscheibe ; ein junger Mann 
in ritterlicher Tracht, das Federbarett in der 
Hand, steht an das Gemiiuer getehnt und scheint, 
wie die Frau, den astrologischen Ausspruch zu 
erwarten. Den Mittel- und Hintergrund zur Lin- 
ken bildet eine parkartige Gegend, die von einem 
Schiffer mit seiner Heerde und anderen kleinen 
Figuren belebt ist, In diesem Bilde ist der Mange! 
an Foinheit der Zeichnung und der Modellirang, 
noch auffilliger, als im vorigen. In den reichen, 
gesiittigten, prachtvajlen Farben vermisst mand 
vingestimmte Harmonie, die dem Kolorit Gior- 
gione’s eigen ist; das Braun der Flcischpartien 
erscheint etwas monoton. Vielleicht ist das Bild 
dem Girolamo Pennacchi zuznweisen, 
Einanderes Gemilde des Dresdner Museums, 
das unter Giorgione’s Namen bekaunt ist und 
wit Recht bedeutenden Ruf hat, die Begegnung 
Jakobs mit Rahel, eine anmutige, idyllische 
Szene in reich entwickelter poctischer Land- 
sehaft, gibt gleichfalls zu Echtheitsbedenken 




















Anlass. “Die cigentiimliche Lockerheit  der| 
Pinselfihrung, die einen Schiller Palma’s 
vermuten fiisst, und die vorherrschenden 






braunen, inden Schatten ifters undu 
‘Téne machen dic Urheberschatt Catiani 
Bergamo (Giovanni Busi’s) walirscheinlich. Auch 
derCharakter der Landschaft, der an die waldige 
Umgebung von Bergamo erinnert, scheint fiir 
diese Annahme zu sprechen. Die Buelistabon 
G.B.F., mit denen das Bild, auf dem im Vorder- 
grund liegenden Sack bezeichnet ist, Mitten s 
nach statt: -Giorgio Barbarelli fecite Giovanni 
Busi feeite zu bedeuten. 

Ebenso machen sich bei einem vierten, sehr 
bertthmten Gemiilde, das man in der Regel fiir 
in Werk Giorgione’s ansieht, bei der sog. Sturm 
beschwirang in der Akademie zu Venedig, 
Zweifel an der Echtheit geltend, Die Darstellung 
scheint sich auf die Legende von der wunder- 
baren, dureh die hl. Markus, Georg und Nikolaus 
bewirkten Errettung Venedig’s bet der Sturm 
fluth vom J.1310 zu bezichn. Neben dei Sehiffe, 
das mit den Diimonen des Sturmes bemaunt ist, 



























Kimpft ein von nackten Minnern geruderter 
‘Nachen gegen die wildbewegten Wogen, with 
rend der Kahn mit den Heiligen, die den Sturm 
durch das Zeichen des Kreuzes beschwiret 
heranfiihrt. Die Aufgeregtheit der ganzen Schil- 
derung, der schwiirzlich diistere ‘Ton der zi 
lich rohen ‘Firbung deutet auf einen spiiteren 
Meister des 16. Jahrh, Schon in fritherer Zeit 
waren die Ansichten ttber den Urheber dieses 
Bildes, das tibrigens starke Uebermalungen er- 
fahren hat, seht verschieden ; Vasari schrieb es 
dem Palma Veeehio zu, Zanetti dem Giorgione, 
Sansovino (8. d. Lit.) glefchfalls dem Pala, 
wihrend es Andere , wie letzterer bomerkt, ftir 
cin Werk Paris Bordone’s hielten, eine Ansicht, 
die das meiste fitr sich hat. 

Unter den religiésen Bildern, die man B. zu- 
schreibt, wird dem kreuztragenden Christus 
(Brustbild) in der Casa Losehi zu Vicenza, 
der griisste Anspruch auf Echtheit zuerkannt. 
Im Ausdruck des Sehmerzes yon edelster Sel 
heit, hat das Gemillde, nach einer Acuss 
0. Miindler’s, bei fester und strenger Modellirung 
der Formen, die an Lionardo erinnert, ein 
Schmelz, eine Durchsichtigkeit und Kraft der 
























ig 











nicht zweifelhaft erseheinen lassen. — Die Ma- 
donna mit dem Kind zwischen der hl. Bi 
und einem biirtigen Heiligen im Museo del Prado 
au Madrid, dic daselbstden Namen Barbarelli's 
fiihrt, ein kostbares Werk, das von der ganzon 
Frische der venezianischen Blitezeit erfillt ist, 
wird man flir eine Jugendarbeit Tizian’s halten 
Ailrfen, dessen Gepriige vor allem die Madonnen- 
gestalt an sich trigt; die hl. Brigitte ist der 
‘Violante Palma’s im Wiener Belvedere sehr thin 
lich. (Die in Einzelheiten veriinderte Wieder- 
holung des Bildes in Blenh, gland 
hat nach C. u, C. Palmesken Cl 
der bertihmten Pieti in Treviso (Monte 
die von Ridolfi und Bosehini (s.d. Lit.) 
auerst fir ein Werk Barbarell’s erkliirt wurde, ist 
neuerdings gleichfalls yon verschiedenen Sei 
in Frage gestellt worden. Der Leichnam Christi 










































knaben gestiitzt, auf der Deckplatte des zt sei 
ner Aufhahme bestinniten Sarkophags, die quer 
h 





Skelter Vor rung dessslien, das AD- 
sichtliche des Kraftausdrucks und die Miinget 
der Zeichnung, die namentlich in den Patten 








schaft Barbarelli's. Die Durehifiihrung, soweit 
sich dieselbe bei dem schadhaften Zustand des 
Bildes beurtheilen fisst, scheint nieht in allen 
‘Theilen von derselbe: 
herrschond ist eine virtuose Bravour der Behand- 
lung, die ebenfalls mit Barbarelli’s Art wenig 
gemein hat. Nach Crowe und Cavaleaselle ist 

















das Werk in der Hauptsache walseheinlich vou 
8s 





709 


Giorgio Barbarelli. 














Pordenone, (Eine kleine Copie desselben aus 
neueror Zeit, auf Kupfer gemalt, die sich gletch~ 
falls auf Monte di Pieta in Treviso befindet, wird 
dort filr die Originalskiaze zu dem Gemiilde aus- 
‘geben}. — Ein dem B. zugeschriebenes Ge- 
i der chemaligen Sammlung North- 
Ehebrecherin vor Christus (vermuth- 
Bild, das sich feither im Palast der 
Pesari zu Venedig befand) scheint eine Arbeit 
Sebastian's del Piombo aus dessen fritherer Zeit 
sein. 
Unter den zahlreichen, B. zugeschriebenen 
Dfigurenbildern nennen wir zuniichst 
die Sibylion. Ridolti erwiihnt eine solehe Dar- 
stellung unter dem ‘Titel Zigeunerin 
Sammlung des G. B. Sunuti gehirig. Vielleicht 
es diesolbe, die sich jetzt im Besitz des Sig. 
rio zu Marostica (in der Nihe vou Vicenza) 
Vofindet: ein jugendiiches Woib, in rothem Ge- 
wand, wit einem griinen Shaw! tiber der Brust| 
umd einem turbanartig gewundenen Sehleier um 
len Kopf, die rechte Hand auf einen offenen Fo- 
lianten gestiltzt. Die starke Uebermaling des 
ing in der Auffassung, in dem sinnenden 
uck des anmutigen Kopfes viel von der 
one’s hat, gestattet bezilglich seines 
aprungs kein sicheres Urtheil. (Abgebildet bei 
Rosini TV. 168, und daselbst aufgefiihrt al 












































ich die cine in 8. Francesco di Paolo zu 
andre in der Pinakothek zu Miin- 
n Bildern ist der Foliant mit 
new Rundspiegel vertauscht, in welchem sich 
das Reffexbild eines spinnenden alten Weibes 
t; auf der Miinchner Replik, die den ‘Titel 
elkeite fithrt, hat die Sibylle in der rechten 
Mand eine Kerze. Dor Ursprung beider Gemiilde 
ist zweifelhatt: das Mlinchner, in einigen Thei- 
len ibermalte, im anderen dure Verputzen be- 
schiidigte Exemplar, das bald Giorgione, bald 
‘Tizian, bald dem iteren Palma zugeschrieben 
wurde, erinnert im ‘Typus des Kopfes an Por- 
denone. 

‘Yon anderen, unter Giorgione’s Namen be- 
kannten Halbfigurenbildern, Kompositionen von 
zwei oder mehreren Gestalten, ist eines der inter~ 
cessantesten und reizvollsten das im Buekiughau- 
Palast zu London befindliche Gemilde: ein 
Edelmann, der ein ohnmicchtiges Weib in den 
Armen hilt, Nach C. u.C. gehiirt dieses Bild, das. 
sehon zur Zeit Karl's I. fitr ein Werk Giorgione 
xalt, ohueZweifel der lithendsten Epoche der ve- 
nezianischen Schulean. (Eine Wiederholung des- 
selben in der Sammlung Buonarroti zu Flo- 
renz, cine eweite im Privatbesitz zu Pesaro, 
frither in der Sammlung Kini Wilheln's 11. von 
Holland im Haag.) Offenbar sind interess 
Motive ihulicber Art sehr hidulig der Anlass ge- 









































wesen, Darstellungen mit dem Namen des Ktinst- 
Jers zu belegen, die im Uebrigen mit seiner Eigeo- 
tlimlichkeit wenig gemein haben. Fr eine 
Reihe thm zugesehriebener Gemiilde, in denen 
der niimliche Gegenstand — ein Ritter mit dew 

nappen zur Seite — mit einigen Variationen 











wiederkehrt, mag ein,verloren gegangenes Werk 
Eines 





Barbarelli's ‘das Vorbild gewesen sei 
dieser Gemilde befindet sich 
Wien (der Knappe legt dem 
an), in der Art des Andrea Sel 
Vecchia; ein zweites in Cusa Alfori in Turin, 
wahrscheinlich von derselben Hand ; ein drittes 
Castle Howard, sorgfiltig gemalt in flandri- 
scher Manier; ein viertes im Museum zu Stutt- 
gart der Knappe legt dem Ritter den Mantel 
um), angeblich Portrit des Gaston de Foix; ein 
flinftes im Besitz des Grafen Redern in Berlin, 
bezeichnet: Georg Pens verg!. Waagen, Kunst- 
denkmiiler in Wien, p. 45), siimumtlich Brustbil- 
der, die beiden zulétzt genannten von grésserem 
Umfang, als die drei ersten. — Das effektvoll, 
namentlich durch Beleuchtungseoutraste wirk- 
same Halbtigurenbild im Belvedere su Wien, 
welches einen jungen, wit Weinlaub bekrinzten 
Mann darstelit, der’ von einem Landsknecht 
meuchlings angefallen wird, scheint aus der 
Schule Palma Vecchio’s hervorgegangen ; Waa- 
gen, Denkmler in Wien, p. i ist genegt, + 
Giorgione zuzuschreiben. (Vg. Boschini, Carta 
ete. 38. 39, Ridolfi , 128.) 

Schliesslich sind noch einige Portritiguren, 
die unter dem Namen Giorgione’s gel, xu new- 
non: zuniichst der Malteser in den Uffizien 20 
Florenz, ein Gemillde von bestechender Wir- 
kung, boi'dem aber fraglich se! 
durch spiitere Retuschen alterirtes Original Gior- 
gione’s oder nur das Werk eines talentvollen 
Nachahmers ist. Von 0. Miindler in Burck- 
harde's Cicerone} wird es dem della Vecchia xu- 
geschriebon. — Das Doppelportrit im Museu 
zu Berlin, zwei schwarzgekleidete Miiuner, 
der eine im’ Profil, der andre in der Vorderat 
at eines der Giorgionesken Werke, die 
der geistigen Auffassung der Hhe des Meisters 
am niichsten kommen. Das Bildniss in der Pinak 
zu Miinchen, angebl. Portrit eines Fugger, 
hat Palmesken Charakter. Das miinoliche Brust- 
Dild in der Sammlung Ajata zu Crespano et- 
innert an den Jugendstil Giorgione’s, wihreud 
cin andores in der Galerie 21 Rovigo, das 
Portrit eines Mannes wit langem schwarzen 
Haar, in der Meisterhaftigkeit der Behandlung 
den reifsten Werken des Kiinstlers sebr nabe 
steht. 

Die wichtigsten der ihm irrtitmlich 2uge- 
schriebnen Werkelassensich nachCrowe und Car. 
in folgende Gruppen theiten: die eine umfasst Bil 
der, welche dem Sebastian del Piombo, 
Palma Vecchio und dessen Nachfolgera ud 
dem Bergamasken Ca suzuschreiben 
eine andre wird durch die Namen Pordenoue $ 



















































Giorgio Barbarelli. 





71 








und Pollogrino’s undspiterer, von diesen al 
hiingigerMaler, wie Calderara, Gr 
bezeichnet; cine dritte durch Lotto und 
Schule; eine vierte durch die Brescianer More 
to,Romanino, Savoldo, CalistodaLod 
eine flinfte endlich durch:’ Andrea Schia- 
rone, Rocco Marcone und Della Vee- 
chia. — Unter der grossen Menge ver lorencr: 
Bilder, die unter Barbarell’s Namen erwibnt 
werden, ist dio Zahl der unechten ohne Zweifel 
nicht minder bedentend gewesen. Eines dieser 
Bilder, die bet Crowe und Cavaleaselle vollstiin- 
ig aufgefllbrt sind, hatte nach Vasari den Ruf 
einer besonderen Merkwlirdigkeit; B. hatte da- 
rin eine nackte, vom Riicken goschene, miinn- 
liche Figur dargestelit, deren Reflexbild sich in 
einem Spiegel, einom blanken Harnisch und einer 
Wassertliche, in der Vorderansicht und den b 
den Profilen, zeigte. Vasari erziihlt, cin Streit 
liber die damals hiinfig verhandelte Frage der 
Rangstellung von Malerel und Plastik sei der 
Anlass zur Entstehung dieses Gemildes gowe- 
sen, mit welchem B. habe beweisen wollen, dass| 
die Malerei die Plastik dain tibertreffe, dass sie 
im Stande sei, eine Figur auf einmal in verse! 
denen Ansichten zu zeigen. 

Wie das Bild von Giorgione’s kilnstlerischem 
Charakter unter dem Eindruck der zahllosen 
Werke untergeordneten Ranges, die unter sei- 
nem Namen gingen, in der Vorstellung der Nach- 
welt vielfach verwirrt und verdunkelt wurde, 80 
ist auch das Bild seiner Persinlichkeit nicht un- 
entatellt geblieben. Der novellistisch rithsel- 
hafte Charakter mancher seiner Bilder gab den 
Biographen schon Anlass genug zu romanhaf- 
ten Erfindungen. Der Charakter jener vor- 
iegend sinnlichen Darstellungen , die man ibm 
auschrieb, schien die Erziihlungen von dem 
aligellosen und genussstichtigen Leben, das er 
gefilhrt haben sollte, xu bestitigen. | Bereits 
bei Vasari findet sich die Andeutung, er sci 
seinen Ausschweifungen zum Opfer gefallen; 
Ridolfi erklirt diesen Verdacht fllr unbegriindet 
und erdihlt, dass er an gebrochnem Herzen 
xestorben, weil ihim einer seiner Schiller, Luzzi, 
die Goliebte cntfilhrt habe. War auch sicher 
eine starke Siunlichkeit die Grundlage seines 
iniiehtigen Talents, sogeben doch alledie Werke, 

durehgehends 
von der Grdsse eines edeln und wahr- 
ss. Von der Lockerheit. 
der spiteren venez. Malerel, von ihrer 
vorwiegond dekorativen oder auf bloss sinnliche 
Befriedigung ausgehenden Richtung ist, wie be- 
merkt, in Giorgione’s Bildorn noch keino Spur. 
Erist neben Tizian dorHauptvertreterdes ci 



















































lich klassischen Stils der venczianischen Schule. 
her begiaubigte Portrits des Meisters sind 






Giorgio) nannte man ihn, wie Vasari sagt, 
wohl seiner kirperlichen Gestalt, wie seines 





.| herrschenden Pest. 








grossen Geistes wegen Im J, 1511 starb er, 








schr wahracheinlich an der damals in Venedi 


Angebliche Bildnisse des Kinstlors 
1) Brusth, Holzschn. in der 1. Ausg. dé 
sehen Lebensbeschreibungen: dasselbe gost, int 

‘der Ausg. desselben von Della Valle. 
Se ipse p. MOA. Corsi se. Mus. 




















3) Brusth, Photogr. von Alinari in Florenz, 

4) Brust, Se ipso p. In Calamata's Atalior 
gestochen. Kl. Fol 

5) Brustb, mit der Untersehr.: Glorgione da Ca- 





stelfranco pit, Viniziano, Baron F. 

6) Gartelb. Se ipse p. W. Flachenecker, lith 
Tondruek. Fol 

faurin, lith, Fol. 

— Se ipse p. Gest. 

¥.Montmoriilon. 1817. 4. 

9) Halbag., als David mit dem Ha 
Se'ipse p. W. Hollar se, 1650. Fol 

10) Hatbag., Titian p. Corn, ¥, Dalen se. gr, Fol 














) Verzeichniss der von ihm vorhan- 
denon Gemilde. 


In Castelfranco, Pfarrkirehe. 











1) Madonna mit dem Kind, thronend zwischen 
den lib, Liberate und Franziskus. Auf Holz 
8. Text. 


InFlorenz, Uffizien. 

2) Das Wunder des kleinen Moses. 
8. Text. 

38) Das Urthell Salomo’s. Holz. 8. Text. 


Leinw, 





Ebenda, Gal. Pitti. 
4) Das sog. Concert. Leinw. 8. Text 





InKingston-Lacy (bei Wimbornin England. 
5) Das Urtheil Salonio's. Leinw. S. Text, 





In Leigh Court (bei Bristol. 
6) Anbetung der Kinige, Holz, 8. Text 





In London, Sammlung Beaw 
7) Geburt Christi. Holz, 8. Text. 





In Viewnza, Casa Loschi. 

8) Krowztragender Christus, Brustb. 
8. "Text. 

In Wien, 

9) Die drei Astrologe 


Holz. 








Belvedere-Galerie 
Leinw. 8. Text 








b) Verzeichniss thm zugeschriebener, 
zweifelhafter oder unechter Geriilde. 
In Aluwick Castle. 

1) Gruppe von drei Figuren: eine Frauen- 
an die »Maitresse du ‘T 









Nach Crowe und Cavateaselle vielleieht von 
Roeco Marconc. 

1. Loch is- Carrara. 
ngen Edehinanns (angeblich 





In Bergamo, 
2) Brustb. eines j 


Giorgio Barbarelli. 

















des Cesare Borgia). Nach C. u. C. aus der 
Schule Romanino’s (Calisto da Lodi). 

3) Brustb. eines Mannes in schwarzer Klei- 
dung. Nach C. u. C. vermutii 
Cremonesor Altobello Melone. 














4) Doppelportrit._S. 
5) Bildniss eines Manne: 
und Pelz. Nach C. 

Veechio's. 
6) Brusth, eines venezianisehen Edelmanns, 
im Hintergr. rechts neben einor Ni 
Nach C. u. C. von einem Nacl 
's und Pordonone’s, vielleicht von Ze- 









Y 
Totti 
In Blonheim (inEngland), Schlossgalerie. 
7) Maria mit dem Kind, zwischen der hl. Bri- 
gitta und einem biirtigen, geharnischten 
Hciligen, in Einzelheiten veriinderte Wie 
derholung des Gem. im Museo del Prado au 
Madrid. Nach C. u. C. in der Art Palma 
Veechio's 





In Braunschweig, Museum. 

5) Adam und Eva mit dem Apfel. Nach C. u. 
C. in der Art Palma Vecchio’s. 

9) Ein Concert, in der Komposition dem unter 
‘Tizian's Namen in dor Nat. Gal. zu London 
No. 3 befindlichen Bilde ihnlich. Nach C. 
u. C. von einem spiiten Venezianer. 











In Brescia, Duomo Veechio. 
10) Anbetung der Hirton, Nach C. u. C. von 
Bernardino Licinio. 





41) Heiligo Familie, dieselbo Composition, wie 
in dem Bild des Lord Elcho in London.’ Von 
dom Broscianer Maler Calisto,da Lodi. 


In Cambridge, Museum Fitzwilliam. 

12) Anbetung der Hirten. Nach C. u. C. in der| 
Art des Brescianer Savoldo. Waagen, 
‘Treasures ete. III. 446 findet das Bild dem 
Dresdener Gem. Jakob und Rahel verwandt. 
8. Text, 





In Cobham Halle, bei Lord Darnley. 
ar empfiingt das Haupt des Pompejus, 
Nach C. a. F ler 















pano, Sammlung Ajata, 
Brustb., erinnert nach C. u. C. 
8. Text. 


In Dresden, Museum. 

15) Begegmung Jakobs mit Rahel, Nach C. u. 
C. von Cariani von Bergamo (Giovanni Busi). 
8. Text. 

16) Das sog. Horoskop. Nach C. u, C. vermut- 
lich von Girolamo Pennachi. 8. ‘Text. 





17) Anbetung der Hirten, In der Art des Bosi- 
fazio. 

18) Ein Mann, der ein junges Weib umarnt. 
trocken und hart, nach C. u. C. bresciani- 
schen Ursprungs. 

19) Minn}. Brustb, Nach C. u. C. 
von Paris Bordone. 


vielleieht 


In Dulwich, Galerie. 
20; Musikalische Gesellschaft. Nach C. u. C. 
aus der Schule des Lotto oder Savoldo. 


In Ediuburg, Nat.-Gal. 

21) Brustb. eines jungen Manes, in groBem 
Hut mit Feder, cine Flite in der Hand. 
Nach C. u. C. schiine Arbeit des Delis 
Vecchi 

22) Ein junger Mann, an dessen Schulter sich 
cin Mlidehen lent. Halbfig. In der Art der 
des Della Vecchia. 








In Florenz, Gal. Pitti. 

23) Nympho, von einem Satyr verfolgt, Brust. 
Nach C.'u. C. in der Art Romanino's und 
Savoldo's 

24) Findung Mosis. Von Bonifazio. 

25) Johannes der Taufer, Halbfig. Nach C. u 
C. in der Art der Dossi 

26) Bildniss einer Dame. Nach C. u. C. waht- 
scheinlich von Bissolo. 











Ebenda, Uffizien. 

21) Der Maltoser. S. Text. 

28) Angebliches Selbstbildniss des Giorgione. 
Nach C. u. C. eine geringe Arbeit im Stil 
des Becearruzsi. 


In Forli, Galerie. 
)) Bildniss der »Duca Valentinos. Nach C. v 
C. von Rondinello. 





InFrankfurt aM, Stidel’sches Museum. 

430) Der hl. Mauritius in Riistung, Halbf. Nach 
C. u. G. deutschen oder Bandrischen Ur- 
sprungs. (Eine Wiederholung in der Belve- 
dere-Gal. in Wien: ser hl. Wilhelm voo 
Joh. Homessone 





In Glasgow, Museum, 

) Christus und die Ehebrecherin, Nach C. v 

C. wahrscheinlich von Cariani, (In der 

Stadtgal. von Bergamo dieselbe, von Ca- 

riani gemalte Composition.) 

32) Maria mit dem Kind thronend, mit 3 Engela 
und 4 Heiligen. Nach C. und C. in dee Art 
des Roceo Marcone, Nach Waagen, K. 
Ketw. in England II. 7. u. Treasures et. 
Suppl. 460 ein Werk von Giorgione. 








“Ebenda, Samml. J. Graham Gilbert 

33) Zwei Minner auf einer Rasenfliche, mus- 
zirend. Nach C. u. C. in der Art des Rocco 
‘Murcone oder Andrea Schiavone. 


Giorgio Barbarolli. 


703 











Ebenda, Schloss Hamilton. 
34) Atalanta auf dem Knie des Hippomenes, 
unbedeutend. Nach C. u.C. in der Art des 
Beccaruzzi. 





In Hampton-Court. 

35) Hl. Familie mit 3 Engeln und 3 Schliifern. 
Nach C. u. C. in der Art des Cariani. 

36) Mannl. Brustb. (irrtiimlich als Selbstpor- 
triit Giorgione’s bezeichnet). Nach C. u. C. 
in der Art des Cariani. 

37) Brustb. eines Mannes in schwarzor Miitzo. 
Nach C. u. C. aus der Schule Pellegrino’s. 

38) Gaston de Foix, Kopie nach dem Originale 
von Savoldo im Louv: 

39) Ein nacktes Weib (im Hintorgr. der Land- 
sehaft eine Jagd). Nach C. u. C. wahr- 
scheint. von Paris Bordono. 

40) Ein Edelmann und eine Dame mit einem 
Musikinstrument. Nach C. u. C. moderne 
Nachahmung in der Art des Honthorst. 

41) Brustb. eines Mannes in langem Haar und 
Bart, in schwarzer vorn eckig ausgesch 
tener Kloidung, angebl. Selbstportriit Gior- 
gione’s. Sebr stark Ubermalt. 

42) Ganze Figur eines Mannes mit Nimbus 
und einem Palmenzweig in der Hand, neben 
einer Siule stehend, auf weleher die ge- 
failschte Inschrift steht: GIORGIO BAR- 
BARELLI A. D. MDI. F. 8. XX. Aus| 
‘Tizian’s Schule. 














In Hannover, Sammi. Hausmann. 

43) sLiebeserkliirungs (oin Jtingling , im Profil 
gesehen, zu einem Midehen gewandt, wel-| 
ches dieLaute hilt), sorgfltig durehgeftihrt. 
Nach C. u. C. vielleicht von Domenico C: 
priolo von Treviso. 





In Castle Howard (England). 

44) Ritter mit Page. 8. Text. 

45) Zwei Frauenkipfe, in schadhaftem Zu- 
stand. Nach. u. C: viellefcht ans der let 
ten Zeit des Gio. Bellini. 





In London, royal Academic. 

46) Eino jugondliche Frauengestalt, in ganzer 
Figur, fast lebensgr., neben einem Brunnen, 
cin Geftiss mit Wasser in der Hand. Nach 
G.u. C. in der Art des Pellegrino und Ca- 
riani. 





Ebenda, Bath House. 

47) Dio Tochter der Herodias mit dem Haupte| 
des Tiufers, bald Tizian, bald Giorgione zu- 
geschriebon. Nach C. u.C. aus der Schule 
des Pordenone. 


Ebonda, Buckingham: Palast. 


48) Ein Edelmann, der ein ohnmichtiges Weib 
in den Armen hiilt, S. Text. 








Ebenda, bei Lord Eleho. 

49) Hil. Familie, klein (arsprling!. in Casa Litta 
in Mailand). Die Inschrift: »Georgius B: 
barellie modern. Nach C. u, C. aus der 
Schule Romanino’s. 





Ebenda, Sammi. Holford. 

50) Bildniss einer Dame, mit einem Blatt in der 
Hand, auf welchem Lucretia mit dem Dolcho 
dargestellt ist. Kuiestlick. Nach C. u. C. 
von Lotto. 

51) Eine Frau, mit cinor Burse in der Hand und 
ein Mann in ritterlicher Tracht. Nach C. w, 
C. in der Art des Schiavone. 

52) Die Tochter der Herodias mit dem Haupte 
des Tiufers; an das Bild in Bath House er- 
innernd (8. 0.), aber schwache Arbeit. (C. 
uC). 

Ebenda, bei Mrs. Butler Johnstone 
(chem. Sammi. Munro). 

53) HI. Familie mit dem kl. Johannes. 
€.u. C. von Schiavone. 

51) Hl. Familie, Joseph neben einem Baum. 
Viclleicht von Beocuruzzi. 


Ebenda, 





Nach 





Samml. der Marquise Lands- 

downe. 

55) Ein Concert (frither in der Gal. North 
Ein Jiingling mit Lorbeerkranz, sitzt an 
einen Baum gelehnt, eine Geige im Schoo8, 
vor ihm zwei Miidchon, die eine mit dem 
Notenbuch. Von Waagen, ‘Treasures ete. 
IIL. 202. dem Palma Vecchio cugeschric- 
ben. Nach C. u. C. wabrscheinlich von dem 
Friauler Grassi. 




















Ebenda, Samml. der Lady Malmesbury. 
56) Urtheil des Paris, nicht identisch mit dem 
von Ridolfi_ unter Giorgione’s Werken er 
wibnten Paris-Urtheil (vergl. die Abbildung 
im Katal. des Andrea Vendramin: De 
ris in museis ete,). Von Waagen, ‘I 
reseete. I. 4 auugeschricben. 
Nach C. u. C. von bolognesischem Charak- 
ter, in der Art des P. Frane, Mola. 








Ebenda, Nat-Gal. 
57) Der Tod des Petrus Martyr. Arbeit eines 
spiiteren Venezianers. 





Ebenda, bei Miss Rogors. 

55) Ein Ritter und eine Dame, Ein Bild der 
Bologneser Schule. 

Inderehemaligen Samml. Barker in London. 

Frauengestalt in gelbem Turban, im 
Hintergrund cin Reiter mit einem Pagen. 
Nach C. u. aus Palina’s Schule. 

60) Dame in gelbem Turban, init einer Laute 
Hintergr. Landschaft mit einem Reiter. 
Nach G. u. C. von einem Nachfolger Pal- 

















ma’. 


























In Longford Castle. 
61) Dame im Staatskleid. Nach 
Paris Bordone. 





a. G. von 


In Lovere, Samml. des Grafen Tadini. 
62) Ein Ritter, der die Linke auf-eine Krone 
legend, wit der Rechten nach der im Hin- 


tergr. am Himmel erscheinenden Jungfrau 
deutet. Nach C. u. C. aus der Schule, 
Lotto’ 





In Madrid, Museo del Prado. 

63) Madonna mit dem Kind, zwischen der hi. 
Brigitte u. einem biirtigon Hei 
scheinlich ein Jugendwerk Tizian’ 

64) David mit Kopf und Schwert Goliaths, hin- 
tor ihm Saul im Harnisch. Aus der Verfall- 
zeit der venezianischen Schule. 








In Mailand, Ambrosiana. 

65) Joseph mit dem Kind, welchem Maria 
Fritchte reieht, daneben der kl. Johannes u 
‘Tobias mit dem Engel. Von 0. Mlindler in 
Burekhardt’s Cicerone dem Romanino zu- 
geschrieben, Nach C. u. C. das Werk eines 
untergeordneten Kilnstlers, vielleicht des 
Calderara, 


Ebenda, Brera. 

66) Findung Mosis. Von Bonifazio. 

67) Wiederholung des Brustb. in der Nat.-Gal. 
au Edinburg (s. 0.), unter Lomazzo's Namen 
u. fir desson Bildniss gohalton. 

68) Der hl. Sebastian. Nach C. u. 
der Doss. 








. vou einem 





Manchester, Samml. Humphrey de 
Trafford. 
69 Christus u. die Samariterin. Nach C. u. C. 
vielleicht von Roceo Murcone. 





71) Brusth, eines Mannes 


Fuchspelz, angebl. 
u. C. von Palma 
jer unmittelbaren 





eines Fugger. Nach 
Vecchio oder einem sei 
Nachfolger. 


Neapel, Musean 
72) Wiederholung des Brustb. in der Nat -Gal 
sechia's Manier, an- 
lirsten Antonello’ von 







Palermo. 


Oldenburg, Grossherz. Museum 
78) Zwei Frauen, zwischen ihnen eine miiuul 
Gestalt in Haibdunkel, Halbf. 





Oxford, Christehurch Hall 
74) Pan und ein Satyr, nebst zwei anderen Fi- 








guren. Sebr schadhaft. 


Padua, Casa Giustiniani Cavalli. 
75) Die Musen, Bildercyklus (frither im Palast 
Barbarigo in Venedig, wabracheinlich die- 
selben Bilder, die Waagen im Kunstbl. 1516 
No. 2. p.6 als Werke Giorgione’s erwihat) 


Ebenda, Casa Maldura 
76) Wiederholung des Brustb in der N 
mu Edinburg (5. 0.)- 











Gal. 





Paris, Louvre. 

77) Das sog. Concert. Nach C. u. C, wahr- 
scheinlich von einem Nachabuncr des Seba- 
stian del Piombo. 8. Text 


Pat (awischon Belluno u. Foltre’, Sammi. 
Manzoni. 

78) Halbig. cines Mannes mit Gui 
C. uw. C. im Stil Lotto's 


re. Nach 





Pavia, 8. Francesco di Paola 
79) Sibylle, 8. Text. 


Petersburg, Gal. Leuchtenberg. 

80) Die Tochter der Herodias mit dem Hanpte 
des Titufers. Nach C. u.C. von Bernantivo 
Licinio. 

81) Maria mit dem Kind. 
scheinlich von Moretto, 

$2, Anbetung der KUnige. 
inuthlich von Savoldo. 





Nach C. u. C. wabr 





Nach C. uC ver 


Rom, Gal. Borghese. 

83) KUnig Saul im Harnisch, den Kopf Gotiaths 
vor sich auf der Brilstung, hinter ihm David 
im Pagenkostlim. Nach in der Art 
des della Vecchia. 








Ebenda, Gal. des Capitols. 

$1) Halbf. einer Dame, zu ihrer Seite ein Un- 

geheuer (hi. Margarethe). Nach €. u. C. in 
der Art Sayoldo' 

85) Halbf. eines Ménche: 

86) Halbf. cines Mannes mit Armbrust. Nach 

iu schiines veneziauisches Portrat, 















$7) Hl, Familie. 


Ebenda, Gal. Colonna 

88) Giacomo Sciarra mit dem Feldherrustab, 

Kniestlick. Nach C. u. C. von einem unter- 
geordneten Friauler. 





Ebenda, Gal. Corsini. 

81) Miinnl. und weibl. Brustb, mit Heiliges- 
seheinen. 

90) Bildniss eines Manes in schwarzer Klei- 
dung. Nach C. u. C. von einem Nachfolger 
des Sebastian del Piombo. 





Ebenda, Gal. Doria. 
91) die Tochter der Herodias mit dem Haupte 
des Tiiufers. Halbf. Von Pordenone. 





Giorgio Barbarelli. 


705 














92) Miinnl. Brustb., sorgfiltige Arbeit. 


Rovigo, Stadtgalerie 
93) Minnl. Brustb. 8. Text. 
94) Geiselung Christi. Nach C. u. C. in der Art 
dos Bonifazio (in einzelnen Theilen an Seb. 
del Piombo erinnernd). 


Stuttgart, Museum. 

95) Ritter mit dem Pagen, Brusth. (Angebl. 
Gaston do Foix). 8. Text. 

96) Bildniss des Francesco Contarini 
FRANC. CONTARn1). Nach C. u. C. 
Lotto, aus dessen Tizianesker Periode. 

97) Saul u. David mit dem Haupte des Goliath, 
Wiederholung des Bildes in Gal. Borghese 
zu Rom, s. 0. 


(bez. 
von 





Treviso, Monte di Pieti. 
98) Die Pieté. S. Toxt. 
Ebenda, Casa Perazzolo. 


99) Kreuztragung. Nach C. u. C. schwache Ar- 
beit des Della Vecchia. 


Turin, Casa Alfieri. 
100) Ritter mit dem Knappen. 8. Text. 











Venedig, Akademie. 
101) Die Sturmbeschwirung. 8. Text. 
102) Minnl. Brust. Unbedeutend. 


Ebenda, 8. Roceo. 
103) Kreuztragender Cristus. 8. Text 





Ebrada, Seminario. 
104) Apollo u. Daphne. Nach C. u. C. wahr- 
scheinlich vou Andrea Schiavone. 








Wien, Belvedere-Galeric 

405) Ritter mit dem Knappen. 8. Text. 

106) Ein junger mit Weinlaub  bektiiuater 
Mann, von einem Landsknecht angefallen 
. Text. 

107) Johannes der Evangelist, Halbf. Nach C. 
u. C. aus Palma’s Schule. 

108) Miiunl. Brustb. Nach C. uC. an Pelle- 
grino oder Morto da Fel:re erinnernd. 

109) Saul und David, Wiederholung des Bildes 
in Gal. Borghese zu Rom, s. 0. 

110) Auferstehung Christi. Nach C. u. C. i 
der Art Schiavone's. 

111) Ein Mann, der dic Laute stinmt, Nach C. 
uu, C. in der Art des Domenico Mancini. 
112) Krieger in Riistung mit Lorbeerkranz, 
HUfth., halb vom Riicken xeschn. Nach C: 
u. C. ‘von einem schwachen Maler des 

17, Jahrh, 


c) Nach ihm gestochen, in Holz geschnitten und. 
Photogeaphirt: 

1) Das Wunder des einen Moses. ( 
UMiten zu Florenz, Photogr. nach d 
von Alinari, 18%1. Fol. 

Meser, Kertier-Larton 

















In de 
Origin, 








2) Das Urthell Salomo’s. Gemiilde ebenda. Photo- 
graphirt von Dems. 1871. Fol. 

3) Madonna thronend, zwischen dem bl Franziskus 
‘und Liberale. Gomilde in der Pfarrkirche 70 
Castelfranco, Photoge. von Naya. Vonedig. 
1872, Fol. 

4) Figuren aus den Fresken des Fondaco in Vene- 
dig. 3 BI, gest. u. Kolorirt. In: Zanett, Vario 
Pitture 1 fresco. Venozia. 1760. Fol. u. 8. — 
Gost, ebenda: Fortitudo am Pal, Loredan. 

5) Das Concert (3 Halbfg.), Gemilde in der Gate- 
se Pit. C. F, Stélzel se. qu, Fol. 

6) — Dass, Gest. von T. Ver Crnys, 


















7) — Dass. Gee. von Chasselat. Gest. von Le 
Villain, Jn: Musée Napoléon, par Fil- 
hol. Tt. 

18) Die drel‘Astrologen,Gem. in der Belvederc- 





m Wien. F, Troyen se. qu. Fol. 

9) — Dass. (Die Feldmesser). ‘est. von Pon- 

heimer. in: Haas, Belvedere. I. qu. 4. 

9a) — Dass. Rad. ‘von W. Unger. Fol. 

10) Die sogen. Familie Giorgione’s, Gem. aus der 
Galette Manfrin in Venedig (jetzt im Besitz 
des Principe Giovanelli zu Florenz). Pho- 
togr. von Naya in Venedig. 

11) — Dass. Gez, von H. Reinhart. In Holz 

gesebnitten von Klitzsch & Rochlitzer. In 
Liitzow's Zeitechr, fir bildende Kunst, 1. Bd. 











4) Stiche und Photographien nach ihm 
augeschriebenen, unechten oder zweifelhaften 
Bildern: 
mmilde in der Brera (stibor 
.) 2 Mailand. Vou Boui~ 
P. Aveline, Cabinet Crozat. 


1) Findung Mosis. 









2) Findung Mosis. A. Bestoghi del. Gact. Bo- 
atti se. qu. Fol, 
3) Jakob und Rahel. Gem. in der Dresdoner 


rie. Nach Crowe u, Cavale. von (Giovanni 

































Basi (Cariani), Lith, von F. Hanfstangl. 
1842, Roy. Fol, 
3a) — Dass. Gest, von Th, Langer, far das 
Dresdner Galeriewerk. qu. Fol. 
4) — Dass. Photogr, von der Photogr. Gesellsch. 
tn Berl 
5) David mit dom Haupt des Goliath. (Bild von 
Pordenone.) Gest. von Maviez. Galerie du 
Palais Royal. Kl. Fol. 
a) David mit dem Hi R, Lens 
Tee, et exe. Tuschn 
5b) David mit dem Haupt des Goliath, Malbg. 


L. Vorsterman jun. fe. 

16) Susanna im Bad, ‘von don beiden Alten aber- 
rascht. Holzschnitt von Vieceri in Venetia, 
2 Platten. gr. qu. Fol. 
7) Madonna’ mit dem Kind, zwischen der hl. Bri- 
gitta und cinem birtigen Helligen. Gomalde ii 
Museo del Prado zu Madr 
Gavale. Jugend werk Tiaia 
Origin, vou Laurent 

'8) Ruho auf der Flucht 
‘Theol. v. Kessel. 

9) Johannes der Taufer. Gemalde in der Galerie 
Pittl 2u Florenz. Nach Crowe u. C. in der Art 
dor Dossi, Photogr. nach dem Origin. vou A1i- 
nari in Florenz, 1871. Fol. 

10) Horodias empfangt das Haupt des Johannes, 
Resmon se. gr. 


















8a 


706 Giorgio Barbarolli 





11) Christus und die Samariterin, Gest. von Gil, 
Campagnola, qu. Fol. B. 2 

12) Christus bei Simon dem Pharisier, Gest. 
‘Theod. x, Kessel. qu. Fol. 

13) Christus mit der Dornenkrone an der Marter~ 
siule, Halbfigur. Corpus meum ete, Gest, von 
Jean Morin. gr, Fol, 

14) Eece homo (Christus mit Dornenkrone). Gem. 
in der Speck-Sternburg’schen Sammlung. Gest, 

C, Rabi, 2 Mal: 4. und Fol. 

15) Die Krouztragung. Halbg. F. Horthemels 

ci 














in Treviso, (ez. von A. Woll. 

v Klitzseh u. Rochiitzer. 

16) Der bi, Sebastian, Gemilde in der Brera zu Mai- 
land Nach Crowe u. C. von einem der Doss 
Gest. son Mich. Bist. (In: Pin, del Pal, reale 
di Milano, 1542), 

17) Dor hi. Sobastian. Gest. von Abr. Bosse u. 
Jérome David (son lotztorom beendigt). Fol. 

18) Dor I. Scbastian an der Martersbule, Gost, von 
Jerome David. Fol, (Mit dem vorigen iden- 
tisch?) 

18a) The martyrdom of St. Peter the Domeniean, 
‘Gem. tn der Nat, Gal, 20 London (s, Vers. b. 
57). Geet. von W. T. Fry. In: The National 
Galery of pictures te. London. s, a. Il 

19) Secsturm, von den bh. Marcus, Georg und Ni- 
‘olaus boschwiehtigt. Gem. in der Akademie zu 
Venedig. Nach Crowe u. C. in der Art des Dor- 
dione. Sasso del, A. Viviant se, qu, Fol, In 
“Zanotto, Pinacoteca Veneta. Fase. XI 

che Sibylle. J. Bossi se. f 
ston de Foix macht sich fertig zur Schla 
ton Jer. Turdon, Fol. 
ide im Louvre(2 mustcirende 


































de Ia vie pastorale, Nach Crowe und Ca 
valeaselle niebt von B, 8. den Text. Nic. 
Gabr. Dupuis te. Cab, Crozat. qu. Fol 

A. Blooteling exe. (et sc.) qu. 





Gest, von Jae, VaiNlant. qu. Fol 
Gest, von Jer, Falek (Cabinet de 
Reynst). gr. qu. Fol 
Dass. Ger. on 
Chataign 
U1. Fol. 
}) Mustkalisehe Unterhaltung. Gemilde tn der 
Sammlung des Marquis Landsdowne (fviher in 
dor Galerie Northwick) in London. Nach Crowe 
1. C. wahrscheialch von Grassi, Photogr. von 
Caldesi u. Montocchs. 1888. gr. Fol 
28) Hin mit Weinlaub bekranzter Mann, von einem 
Soliatep anzefallen, Gemilde in der Belvedere 
Galerie Wien, Nach Crowe vu, Cav. aus der 
Schule Pala Vecebio's, Gest. von Jak. Mann, 
er. Fol, 
Io 





ie Rol, gest, von Al. 
, In: Musée Napoléon per Filhol, 








Py 


























29) do chant. L.A. Claessens. 
Napoléon, Ra 1 Bol. 

30) Der Ritier mit dem’ Dolch vor einer nackten 
Frau, in Landschaft. Gest. von Cor. Boel. 
Thetize des peintures de Day, Teniers. 1670, 
u, 1688. 

1) Fin Mann, welcher eine Frau umarmt, Gemilde 
der Dresdener Galerie. Photogr. von der phot. 
Gesellsch, in Berlin, 

82) Ein sich umarmondes Ps 
Fal, 


. Musée 

















G, Cunogo se 








Jacopo det Barbar. 











83) Der Soldat mit Lanze und Schild, Gest. v. Prine 


Rupert von der Pfalz, nvr. r. ¥. 1658. Fol 

34) Der Vogelheerd des: Tode: Bartsch vou 
‘Torbido del Moro. Rad. v. Gov. Paolo Cimer- 
lini, Roy. gr. Fol. B. 36. 

36) Zwei Genien, die ein groBes offencs Buch hal- 
ten, worin ein Bildniss; unten: Cralgnez Dieu 
ete., oben: Tableau de Yancfenne constitution 
francaise, Gorgione Barbarelli ping. 1511. 
J. Wertheim se. 1793. 4. 

86) La Musica (Portrit der Tochter Palma Vecchio's:) 
Gal, Manfrin in Venedig. G. Fusinati sc. 1832. 

Fol. 

}) Dio sEitolketts. Gemilde in der Minchener 

Pinakoth, Photgr von Piloty & Lote, 1869, 























38) Zvel miinnliche Halbnguren, Wiener Galerie 
Gest. von Ant. Jos. v. Prenmer d, A. (Radirt 
tu, goschabt.) kl. Fol. 

89) Brustb. eines Mannes und einer Frau. D. Cu- 

ego se. In: Hamilton's Schola ftalica. 








40) Portrit des Pietro Aretino, Gemilde der Dres- 
donor Galerle, Photogr. der photogr. Gesellsc. 
in Berlin, 1873. Imp. Fol. 

Al) Portrit des Erasmus Gattamelata, Gemilde in 
‘den Uffizion 2u Florenz, Nach Cnowe w. C. vo0 
Torbido. Photogr. der photogr. Geeellech. in 
Berlin, 1870, Fol. 

42) C. lnuscius (7), Gest, von Ley bold. In: Haas, 
Bildergalerie des Belvedere. 1821. 4. 

43) Biiste eines Dichtors, Gest. von Jos. Gott. 
Bartseb. 

44) Biiste eines Kriegers mit Hut u, Schwert Gest. 
von Fel. Polanzani, 1770. 4. 

45) Bildniss elnes Alten mit Bart und Federmatee. 
Gest. von Joh. P. de Frey. 1796. 4 Fol 
46) Dildnise cines Mannes mit Federhut auf den: 
Kopfe, nach links, stehend. Gest, von Wil. 

Pother. 1768. gr. Fol. 

47) Groppe von Bisten einer jungen Frau u. eines 
‘Mannes. Galerie Borghese in Rom. D. Cunego 
se. 1773, gr. 8 In: Seuola Ttalfea. 

48) 4 BIL Biston von Heiligen und andera Figuren. 
Wiener Galerie, Vorstorman sc. gr. . 

49) 3 BIL, Biston von Krieger a. A. Wiener Ga- 
Terie. Troyen se. gr. 8. 

Vasari, Ed, L.-Monnier. VII 80—87 — Lod. 

Dole, Diaiogo della Pittnra 1557. (Deutsche 

‘Ausg. in d, Quellenschr, von Eitelberger, pp.’ 

6001, 98.) — Boschini, Le Miniere dels 

Pitt, di’ Venezia, 1661. — Ridolfi, Le Man- 

iglie doll arte ete. 1618. — Lomazzo, Tat. 

tato della Pitt, passim, — Sansovino, Ven. 
descr, pp, 56%, 135%. — Zanetti, Varie pit- 
ture ete, 1760, — Zanotto, Storia della Pit. 

1837. —Waagen, K.u. Kw. in Englant: 

‘Treasures ete. passim. — Burekbardt, Cie 

rone, IIT. Aud. p. 1059, — Peseari, Per le 

nozze Puppati-Faben!. 1860, — Crowe & Ca 
valeaselle, Gesch. der ital, Malerei (deutsc) 
von M, Jordan). VI, 151—218. — Crowe 
4 Cavalcaselle, Titian, bisllfe and tines 
London 1877. 1. 37. 44. 85. 404. 141. 206, 1. 
Herm. Like 


) Jacopo de’ Barbari, italic 
scher Mater und Kupferstecher, chemals nur als 


















































“Der pachfolgonde Artikel bestreitet die Ientitit we 








Sacopo dy” Batbatl und ducob Walch, ‘Zuakehet ead bt 





Kupforstocher gekanat und wogen des Zalchens, 
das er auf seine Kupferstiche zu setzen 

, Pflogte, der »Moistor mit dem Schlangen- 

’ staber, von den Franzosen »Le Maltre 

ww caduaee genannt, Uebor das Geburts- 

land und die Lebensverhiiltnisse dieses 
Kiinstlers, ja sogar iiber seinen Na- 

men wussto man sonst nichts Zuverlissiges, und 
ist noch jetzt dariber im Streit. Heineken hicit 
ihn fiir einen Italioner, weil der Stil seiner Ki 
pforstiche mehr Italienisches als Deuts. 
sich habe. Bartsch, obgleich derselben Meinung, 
verzoichnete dennoch, wie er sagt, nach her- 
kimmlicher Weise, soine Blittor untor den Wer- 
‘ken der doutschen Meister. Huber und Rost 








machten ibn zu einem Landsmann von Lucas 
van Leyden, obwol or, nach ihrer eigenon An- 
gabe, eben so gut zu den deutschen oder italie- 
nischen Kupferstechern geziiblt werden ktnne. 
Zani vermutete in ihm einen Franzosen oder! 
Niederlinder, and Ottley mefato, er sal von Fer- 



















et fabetdativGmra dor a 
eettecen tihng Wach (2 Wateoc), Sedan ie 
Hebtintelt, dare be iy der betrefonden Stel 





NWS aes arate 
sdieklich 


Name hich ale 


selteny ie Anuahiee 
iden Durer womitel 

. erschedat in esttattiache Hi 
st ‘i Ucbrigen lava sich fur 








‘aut weleben 
hte, Dass 


ialweise angen 
ron deutschen Bi 











nungen verschiedon. Ma 
Sammlung, unter den Kupferstichen von diesem 
Meister, zwei Exemplare, wo auf der Ricksoite 
bei dem einen Catuche, bei dem andern Luca 
Catutie von alter Hand aufgeschricben war; er 
vermutete, dass dies der Name des Kiinstlers 
‘und das Zeichen des Caduceus eine Anspielung 
auf denselben sci. Der Professor Christ in sei- 
ner «Anzeige und Auslegung der Monogramma- 
tume (1747) sagt: der Meister mit dem Schlan- 
genstabe soll, wie Einige wollen, Franz vou Ba- 
bylon geheissen haben, setzt aber sogleich hinzu. 
man wisse keinen Grund und positiven Anhalt 
fil diese Benennung. Reguault-Delalande, 
seinen Auktionskatalogen, nennt ihn Georg Huf- 
nagel. Seitdem haben sich an verschiedenen 
Orten Gemiildeaufgefunden, die nicht bloss den- 
selben Schlangenstab wie die Kupferstiche des 
darnach benannten Meisters, sondern auch den 
vollen Namen des Malers Inc. de’ Barbari 
filhren. Aus weiteren Nachsuchungen ergab sich, 
dieser Jacopo de’ Burbari derselbe Maler 
hen der Anonyimus des Morelli (s. unten 
Jacopo ino Veneziano und 
Geldenhauer (Vita Philippi Burgundi Episcopi 
Ultraj. in Freher, Rerum Germanicorum Serip- 
tores, III. p. 187, Argentor. 1717) Jacobus Ve- 

tus nennt. Das Inventarium der Kunstgegen- 



























| stiinde, welche die Erzherzogin Margarethe von 


csterreich, Statthalterin der Nicderlande (1506 

30) besass (in der Sammlung der Société de 
Vhistoire de France, und im Cabinet de Tama- 
teur, von E. Piot, 1. 215 ff.) meldet, dass sich 
darunter mehrero Gemilde und fiir den Ab- 








er| druck auf Papier gestochene Kupferplattens vou 


Maistre Jacques de Barbarise befanden ; — dazu 
kommt endlich noch eine in italienischer Sprache 
ausgestellte Quittung, die mit dem Schlangen: 
stab bezeichnet und Jacobus de Barbaris unter 
sehricben ist (8, Gazette des Beaux-Arts, 187 
Ba. VIM. 223%.) 

‘Nach diesen Aufschliissen hiitte man glauben 
sollen, dass der Streit Uber Namen und Hei- 
math des Meisters mit dem Schlangenstabe ge- 
sehlichtet sei; dies war jedoch keineswegs 
der Fall. Ein tibermiissig’ auffindsamer For- 
scher, Harzen (s. Naumann’s Archiv, I. 210%) 
macht aus Jacopo de’ Barbari und dem Ni 
berger Maler Jakob Walch eine Person. Er 
griindet seine Meinung auf eine Stelle in A. Dii- 
rer's niederlindischem Reisctagebuch, wo es 
heist: -den Freitag (7. Juni 1521) zei 
Frau Margarethe (in Mecheln) alle Ihre sebiinen 
Sachen; darunter sah ich gute Werke yon Jo- 
hanes ‘und Jacob Walch. Ich bat die hohe 
Frau um Meister Jacobs. Blichlein |(Skizzen- 
Duch), aber sie sagte, sfe hitte es Ihrem Maler 
(Bernhard van Orley) versprochene. In dem In- 
ventarium der Erzherzogin ist nurj von, Maistre 







































Jacques und Maistre Jacques ‘de Barbaris die 
3° 


708 


Rede; aber Harzen hiilt fiir unzweifelhaft, dass 
mit Beiden nur ein Meister und damit kein and- 
rer gomeint sei, als der in A. Diirer’s Tagebuch 
erwihnte Jacob Walch, der wegen seiner An- 
siissigkeit in Italien von seinen Landsleuten 
Waleh, d. h. der Wiilsche oder Italiener genannt) 
worden und unter diesem Namen dem A. Diirer 
bekannter gewesen, als unter dem ausliindischen 
Namen Jacopo de’ Barbari. Diesen letzteren Na- 
men, womit der Meister selbst seine Bilder be- 
zeichinet, habeerals Giinstling derPatrizierfamilic 
Barbari in Venedig angenommen und, weil or 
sich darunter withrend seines dortigen Aufent- 
haltes in guten Ruf gebracht, in Flandern b 
behalten; deshalb werde er auch von dem Ano- 
nymus des Morelli Veneziano, von Geldenhauer: 
YVenetus genannt und sei noch kein mit Walch 
bexeichnetes Gemiilde bekannt geworden. Da 
Walch ein geborener Nitrnberger gewesen, habe 
A. Diirer an dem Skizzenbuche seines spezicllen 
Landsmannes so groBes Wohigefallen gehabt, 
dass or die Statthalterin darum gebeten. Zu 
gleich liege am Tage, warum seine .vaterstidti- 
schon Kunstgeschichtsehreiber, die ihn als Ja- 
cob Waich unter den Niirnbergischen Kitnstlera 
auffilhren, von seinen Lebensumstiinden $0 we- 
nig 2u berichten wissen, weil er unter fremdem 
Namen ihrer Kunde entgangen sei. 

Mit derlet Konjekturen lisst sich jede Ktinst- 
lerbiographio, zu der die Nachrichten feblen oder 
spiirlich fliessen, in einen Roman umgestalten, 
und Harzen hat es bei Jacopo de’ Barbari, eben 
so wenig bei dem Meister yon 1466 und B. Zeit- 
bloom, daran mangeln lassen. Nach allem Un- 
geahnten und Absonderlichen , was Harzen 
bringt, bliebe der eigentliche Name unseres Mei- 
stors noch immer ein Gcheimniss, denn wir wer- 
den nur yon seinem Spitznamen und dem Namen 
seines Génners in Kenntniss gesotzt. Waleh 
meines Wissens, nicht gleichbedeutend mit| 
Th, Wahl oder Wiilsch, und ich habe 
keine Ahnung davon, worauf sich die Versiche- 
rung einer solchen Synonymitit stiitat. A. Dil- 
rer schreibt nicht auf heutige Manier Wiilsch , 
sondern nach damaligem Branch Welsch, und 









































iitte also Jacob Welsch oder der Welsche 
Jacob gesagt, wie er an einer andern Stelle, wo 
von seinem neuen italienischen Anzuge die Rede 
ist, mein swelscher Rocks sagt. Bekanntlich 
ist Walch ein in Deutschland, zumal in Franken 





Niirnberg treffen wir Maler und Kupferstecher| 
eben dieses Namens. Ein von Georg Jamnitzer 
xeschabtes Bildniss fithrt die Unterschrift: Ja- 
cob Walch, Maler in Nurnberg, der von 
Neuddrffor und Doppelmayr als cin geschickter, 
au seiner Zeit (1436—1500) berthmnter Portrit 
maler erwihnt wird. Harzen will freilich dio 
Lebenszeit des Jacob Wach verliingern und er- 
klirt das angegebene Sterbejahr aus cigner 
Machtvollkommenheit fli falech ; weil es zu sei- 
ner Vermutung nicht passen will und Jacob 








Jacopo de’ Barbari. 








Walch, wenn ar schon 1500 gestorben war, nicht 
Tacopo de" Barbari sein kann, von dem wir wis- 
sen, dass er zehn Jahre spiiter noch lebte. Zar 
Bestiirkung seiner Meinung, welche Jacopo de 
Barbari mit Jacob Waleh identifizirt, beruft sich 
Harzen noch auf folgende Stelle in A. Diirer 
aweitem Briefe aus Venedig an Pirkheimer, von 
»Samstag nach Lichtmess, 7. Februar 1506 
»Auch lass ich Euch wissen, dass viele bessere 
Maler hier sind, wie da draussen (ausserhalb Ita- 
lien's) Meister Jacob ist; aber Anthoni Kolb 
schwlire einen Eid, es lebe kein besserer Maler 
auf Erden denn Jacob. Die Andern spotten sei- 
‘ner und sprechen, wire er gut, so bliebe er hier 
u, 8. w.« Nach Harzen’s Auslegung hatte A. Dil- 
rer bei dieser Stelle ebenfalls den von Niimnberg 
nach Venedig tibergesiedelten Jacob Walch im 
inne und beantwortete damit cine Erkundigung 
Pirkheimer’s nach dem abtriinnigen Landsman. 
Auf diese ganz unerwiesone ersto Voraussetzung 
griindet Harzen cine zweite, welche den Jacopo 
de’ Barbari, genannt Walch, 2um Zeichner und 
Formschneider des flir den Niimberger Anton 
‘Kolb ausgeflibrten grossen Prospekts von Vene- 
dig (s. Vere. Holzsehn. No. 1) macht. Das Unter- 
nohmen war ein eintrigliches Geschift fiir den 
Verleger, welchem aus dem merkantilischen 
Standpunkto eines glticklichen Spekulanten der 
Urheber des Prospekts fliglich als der beste Ma- 
ler auf Erden erscheinen konnte, und letzterer 
nahm von dem guten Abgange seines Werkes 
Veranlassung, das Symbol des Schlangenstabes 
in den Hiinden des darauf abgebildeten Handels- 
gottes fortan als Zeichen auf seine Bilder ond 
Kupferstiche xu setzen. Fiir alles das haben wit 
froilich keine andere Buirgschaft, als die Aus- 
‘sage von Harzen, der aussordem vermutet, dass 
der Kiinstler nach Beendigung einer 0 milhe- 
vollon Arbeit noch einige Jahre in Venedig 2- 
gebracht und sich ctwa um 1506 nach den 
derlanden begeben habe, wie die ohne Zwei 
seine Lebensverhiltnisse betreffendo Stelle it 
A. Diirer’s Briefe anzudeuten schei 
Seitdem A. v. Zahn A. Diirer’s handschrift- 
lichen Nachlass im Britischen Museum bekannt 
gemacht, wissen wir, dass jene Stelle nicht anf 
Jacob Walch von Niimborg, sondern anf Ju 
de’ Barbari von Venedig Bezug hat. In einer 
ungedruckt gebliebenen Einleitung 2ur »Propor- 
jonslebro» sagt Dilrer niimlich, er habe Niewand 
gefunden, ater da etwas beschrieben hiitte von 
menschlicher MaG zu machen, als einen Mann 


















































ter, lieblicher Maler! Der wies mir, so fibrt 
Diirer fort, Mann und Weib, die er aus der Mab 
gemacht hatte, so dass ich'in dieser Zeit lieber 
sehen wollte, was seine Meinung gewesen wir, 
denn cin neu Kinigreich. Und wenn ich’s bite 
s0 wollte ich’s ihm zu Ehren in Druck bringen, 
kemeinem Nutzen zu gute, Aber ich war zu der- 
selben Zeit noch jung und hatte nie yon solchen 
Dingen gebrt. “Doch die Kunst ward mir gat 


Jacopo de’ Barbari. 


709 














lieb und ich setzte mir in den Sinn, wie man 
solebe Dinge kiinte xu Wege bringen. Denn 
amir wollte dieser zuvorgemeldete Jacobus seinen 
Grand nicht klirlich anzeigen, das merkte ich 
ihm wohl an. Doch nahm ich mein eigen Ding 
vor mich und las den Vitruvium, der besehreibt 
ein wenig von der Gliederma® eines Mannes. 
Von oder aus den zweien obengenannten Miin- 
nern also habe ich meinen Anfang genommen 
und babe danach meinem Yorsatze gewiiss ge- 
ht von Tag 2u Tage. Zufolge der Bemerkuny 
Diirer’s, dass er damals noch jung gewesen 
und von theoretischen Dingen nichts gewusst 
habe, dirfen wir flir seine Berithrang mit Jaco- 
bus von Venedig, worunter kein anderor als Ja- 
copo de’ Barbari verstanden werden kann, die 
Zeit seines ersten dortigen Aufenthalts am Ende 
seiner Wanderschaft 1494 ansetzen. Auch ist 
Jacobus von Venedig sicherlich derselbe Meister 
Jacob, um »Bilehleine Diirer bei seinem 
Besuche in Mecheln die Statthalterin but, weil 
er hoffen konnte, daraus nihere Kunde zu ge- 
winnen iiber das, was joner Meister in Betreff 
des regelrechten menschlichen Kirpermabes x 
wusst und verheimticht hatte. Das treue An- 
denken, welches A. Dilrer von seinem friiheren 
Verkehr mit einem flr thn so speziell merkwtir- 
digen Manne gewisstich bewahrt hatte, mochte 
in ebenfalls dazu veranlassen. Durch’ so tri 
tige Beweggrlinde erklirt sich jeno Bitte jeder 
falls einfacher und wabrscheialicher, als dureh 
das lebhafte patriotisehe Interesse, welches A. 
Diirer, wie Harzen glaubt, an dem Zeichenbuche 
eines obskuren Nurmberger Malers genommen 
n ist, dass geschiitete und 
toriker die Harzen'schen An- 
sichten als Resultat ernster Forschung angese- 
hen und in Umlauf gebracht haben; de 
nicht zu strenge geurtheilt, wen 
summt und sonders in das Bereich der Mutmas- 
sungen und grundiosen Hypothesen verweist. 
‘Beim Lichte betrachtet wissen w 
heit aur so viel : Jacopo de’ Barbari 
cher Maler und Kupferstecher, gebliti 
enedig, von wo er in den ersten Jahron des 
sechszchnten Jalrhunderts nach den Niederlan- 
den auswandert. A. Diirer in seine! 
venezianischen Briefe vom 7. Februar 1506 sagt, 
dass Meister Jacob um diese Zeit sehon »draus- 
sene, also nicht mehr in seiner Geburtsstadt ist. 
Der’ Graf Philipp von Burgund, Bischof von 
Utrecht, wenn wir der Angabe 'Geldenlauer's 
trauen diirfe wuf der Heimreise aus Ita 
lien nach den 
nen Dienst genominen,, wm gem 
Mabuse sein Schloss Zuytborch mit Matereien 
auszuschmlieken, die nicht zu Stande gekommen 
zu sein scheinen, wenigstens ist uns daritber 
jichts borichtet. 1510 finden wir Jacopo de’ Bar- 
bari als +Kammerdiener und Hofwaler« der 
herzogin Margarcthe, Statthaiterin der Nieder- 






















































































lisst, um sich damit cin Sammetwamms und 
einen mit schwarzem Lammfell geflitterten 
Tuehrock 2u kaufen. Von demselben Jahre da- 
tirt das obencrwiihmte Aktenstiick mit dem 
Schlangenstabe und der Untersehritt sJacobu 
do Barbarise, welcher in italienischer Sprache 
eine von dem Schatzmeister der Statthalterin 
empfangene Zalung bescheinigt. Das folgende 
Jahr, 1. Mire 1511, unterzeichnet die Erzherzo- 
gzin folgende Verordnung: »In Betracht der gu- 
ten, gofilligen und bestiindigen Dienste, welche 
Unser vielgeliebter Maler Jacques de Barbaris 
Uns zuvor als Besagter Maler und sonst gel 
hat, in Riicksicht auf seine zunehmende Ge- 
Drechlichkeit und sein hohes Alter, wie darauf, 
dass er von Uns keine Besoldung hat, und auch 
damit er hinfltro in Unsern Diensten in seinen 
alton Tagen gemiichlicher leben und. fiir seinen 
‘Unterbalt sorgen kiinne, verwilligen wir demsel- 
en einen Jahrgchalt von 100 Livress. Die hier 
gebrauchten Ausdrlicke von der 
und Altersschwiiehe des Kilustlers, wit 
von ihm 1472 gemaite Portrit, welches der Aut 
nymus des Morelli bei dem Kardinal Bembo sah, 
lassen annehmen, dass er vor 1450 geboren 
wurde. Das Datum seines ‘Todes ist auch nicht 
‘genan bekannt, muss aber zwischen 1511 
1515 gesotzt werden, weil in dem Invontarim 
welches die Erzherzogin von ihrem Mobiliar 
Mecholn am 17. Juli dieses letzteren Jahres auf- 
nehmen lies, Gewiilde von dem »verstorbenen 
Meister Jacques de Barbaris« erwiihnt sind. 
You A. Diirer wird J. de’ Barbari sein guter, 
licblicher Maler« genannt, und die von dem Ano= 
nymus des Morelli gebrauchte Koseform seines 
Namens “Barberino, wie auch das in den Tnveu- 
rien dor Erzherzogin auf seine Bilder bezilg- 
liche Priidikat +kistlich, exquise, sche 



















































sebreibung von Kunstsel 
schen Sammhingen de 
Jalrh, hinterlassen , erwil 
seres Klinstlers: zwei Port 
das andere von 1481, bi Kardinal Bembo; 
vier nicht weniger als 40 Dukaten geschiitate 
Miniaturen auf den vier ersten Blittern eines 
Gebetbuehes in der Bibliothek des kunstl 
den und mit Pietro Aretino befrewudoten Zvan 
el, und mehrere Gemilde im Hause des 
chen Patriarchen Domenico Grimani 
dor Statthalterin der Niederlande be- 
fanden sich, laut des am 17. Juli 1516 anfigenom- 
monen Inventariums folgondo Stticke von J. de 
Barbati 

groGes Bild, einen Hirschkopf und einen 





























Kleines Bild mit dom Kopf cines Portu- 
sgiesen, ohne Farbe (grau in grau?) geualt, 
in Crucifix, geschiitzt 10 Livres. 








lande, die ihm 76 Livres 6 Deniers: schenken 





in hi. Antonius, auf Leinwand gemalt. 

















gent 


sehiitzen, hier besehrieben »ein Mann mit einem 
Hirsehkopf, einen Schniipper in der Mitte und 
die Spannwippe, kistliches Stiicke, das Crucifix 
mit dem Zusatz, dass am Fusse des Kreuzes 
zwei Todtenschiidel und ein Pferdekopf liegen; 
Md, niimlich das Por- 
trit der Statthalterin, vein kistliches Gemiildes, 
iach der Aussage des Inventariums. 
Die Anzahl der auf unsere Zeit gekommenen 
und bisher bekannt gewordenen Bilder des J. de" 











Der Heiland, Brustbild , unter LebensgriiBe, 
Auf dunklem Grunde, bezcichnet : TA DB, zwi- 
sehen den beiden ersten und den zwei letzten 
Buchstaben der Caduceus. Aus dem Praun'schen 
Kabinet in Niimberg; gegonwirtig im Museum 
au Weimare. 

Fin hnlicher Christuskopf, ebenfalls bezeich- 
net. Im Privathesitz des Herrn Friedrich Lipp- 
mann in Wi 

*Bin drittes Bild ihnlicher Art, Christus mit 
seguender Handbewegung, in der Gal. 2u Dres. 
den, Ebenda: Die hl. Katharina und die hl. 
Barbara, in halber Figur, vermeintlich Seiten- 
fliigel eines Altarsehreins.« 
in alter Mann im Gespriich mit einer jungen 
Frau, Bezeichnet: 1A pA nannatt pit und 
mit dem Schlangenstab. In der Sammlung des 
Rathes Kretz 2u Regensburge, 

iIm Berliner Museum (Geschenk von Herm 
Robinson in London 1577, noch nicht anfgestellt) 
Maria im Grilnen sitzend, das nackte Kind auf 
dem Schoosse, zu ihren Filssen die verehrenden 
Donatoren, empfoblen von den hh. Johannes und 
Barbara, Br. 0,86. H. 0,68, Stark verpntat und 
beschiidigt. Die reich Landschaft hat. grosse 
Verwandtachaft mit derjenigen im Bilde bei Ga- 
lichon ; ebenso zeigen die Typen, die knitterige 
Gewandung, die diinn aufgetragene, fitissige und 
hell leuchtende Farbe durchaus die Charakter- 
aiige, die Jacopo als Mater eigen sind. — Dass 
Ubrigens Jacopo's Malerei auf deutsche Mei 
von entschiedenem Einfluss gewesen ist, beweist 
am itherzeugendsten Hans von Kulmbach, den 










































em zweiten Inventarium der Kunstge- | Barbari ist gering; ich habe yon denselben nur 
inde der Erzherzogin, vom J. 1524, treffen| di 
wir wieder den bl, Antonius, den Armbrust-| Ps 





in der Sammlung des Herrn Galichon zn 
befindliche geschen ‘8. unten), die iibrigen 
ind folgende. 

»Ein Stillicben, in der Galerie 2u Aug sburg 
Ein todtes Rebhuhn, ein Paar Eisenhandschuhe, 
zwei stiihlerne Armbinder und ein Pfeil (oder 
Bolzen), am Nagel einer Holzwand hiingend, 
von deren gelblich grauem Grand sich diese 
aussorordentlicher Zartheit und Bestimmtheit 
durchgeftibrten Gegenstiinde fein und’scharf ab- 
heben. Das Bild ist auf Holz und Kreidegrand 
‘remalt und hat folgende Bezetebnung. 


| 
Py 


15)04 | 























man in koloristischer Beziehung als seinen 
‘Schiller ansehen michte.] 

Das in der Sammlung des Herm Galichon 
au Paris befindliche Gemilde ist eine Madonna 
mit Heiligen. Maria, auf einen Baumstump? 
gestlitat, "sieht mit freundlichem Blick auf 
den hl. Antonius, der ihr zur Reehten steht; 
‘mit ihrem rechten Arm hilt sie das auf ih- 
rem SchooBe stehende Kind, welches sich zu 
Johannes dem Tiinfer auf der linken Seite 
hinwendet. Die halben Figuren der Binsiedler 
stehen in einem verticften Terrain hinter dem 
Hligel, auf welchem die Maria in hocken- 
dor Stollung sitet. Dor Hintergrund bietet 
dio Aussicht auf eine von hohen, steilen Ber- 
gen begrenzte und yon einem Flusse durch- 
strimte Landschaft; im Vordergrunde links ein 
bobliimter Ragen, und rechts ein Brunnen mit 
ciner hilzernen Rinne, ans welcher ein Stieglitz 
trinkt, Ein an den Brunnenfuss gelebntes Tifel- 
chen enthilt cine finfreilige Inteinische Insehrift 

















‘und darunter die Bezeichnung: 1A pa 


Dieses Bild, das wichtigste von allen bisher 
aufgefundenen, ist villig in der Weise der 
Bellinischen Schule gemalt; man erkennt sie 
im Charakter der Figuren, in dem holten, klaren 
und harmonisehen Ton der Fatbe, in der iusserst 
feinen, mininturartigen Behandlung des Details, 
wie sie flr Cima da Conegliano und andere iltere 
venczianische Meister bezeichuend ist. (Die Farbe 
des Bildes ist diinn, aber glinzend. In den 











Jacopo de’ Barbari, 


mu 











. and im Faltenwurt der Gewiinder hat 
> grosse Uebereinstimmung mit den Sti- 
Saris. 0. Mindler.] 
ie oben angefthrten wenigen Gemilde 
ingenilgenden Bogritf von des Kiinst- 
gung zu geben vermigen, so lassen 
tie Kupferstiche , obglefch auch nur in 
wer Anzahl vorhanden, doch schon etwas) 
wehr in sein Wesen hinefnblicken und offenba- 
ren bereits don Einfluss des sogenannten Re- 
naissancestils, d. h. der auf freie Nachahmung 
antiker Vorbilder begriindeten Kunstweise. J. de’ 
Barbari hat einen ontschioden ausgesprochenen, 
tnverkennbar italienischen Charakter. Der} 
geistige Gchalt seiner Blitter ist gering; die 
Erfindungen sind mehr seltsam ale glitcklich und 
verrathen eine armo Phuntasie, die sich mebr 
zur Darstellung einzolner Personen oder einfa- 
cher Szenen als zur Bohandiung mannichfaltiger 
Gruppen und Kompositionen hinneigt. Von Zu- 
sammensetzing, Anordntmg wnd Ausdruck hatte 
er nur schwacho Bogriffe. Seino Auffassung der 
Natur hat augleich etwas Absonderliches und 
Naives, Feines und Plumpes, Seino Art zu zeich- 
nen ist wenig odel und korrekt, aber individuell 
und so eigentitmlich, dass man seine Arbeiten 
mit den Werken anderer Kilnstler nicht ver- 
wechseln kann. Seine minntichen Figuren ha 
ben oft wunderliche, verzerrte Gesichtsziige und 
entweder zu groBe dicke oder auffallend kleine 
hochstirnigo Kipfe auf einem Rumpf mit tiber- 
iissig langen und magern Armen und Beinen. 
Die Frauen sind schlanke Gestalten mit schma- 
len Kipfen auf fleischigem Halse und Nacken; 
aber ein schmachtender, empfindsamer Gesichts- 
ausdruek und ein niedlicher Haarputz geben 
sen Gestalten etwas Anzichendes. Dic manic- 
rirten umd verzwickten Stellingen erinnern 
schon an den Hang zur Usbertreibung. wic or 
spliter Dei Parmoggianino und andern Meistern 
der angehenden Verfallzeit hervortritt, und im 
Allgemeinen erkennt man einen Ktinstler, dem 
es in seinen Darstellungen hauptsiichlich um 
Weichen Linionschwung, schlankes Kérpermad, 
grazidse Bewegung und zierliche Halting zu thun 
war. Ein besonders charakteristisches Merkmal 
ist, dass alle seine Gowiinder wie nase Wise! 
aussehen. Auch ist bemerkenswert, dass 
seinen Darstellungen aus der heiligen Geschichte 
weder die Madonna und das Jesuskind, noch die 
andern heiligen Porsonon beider Geschlechter 
einen Nimbus um den Kopf haben. 

Seine Art zn stechen hat Achnlichkeit mit der 
deutschen Manier, die sich fast alle italienischen 
Kupferstecher zu Anfang des 16. Jahrh. zn Nutze 
‘oder zu eigen zu machen suchten. Er hat viel 
von A. Dilrer gelernt, one jedoch seiner Selbst- 

\digkeit 2u viel zu vergeben*). Seine feinen, 












































++) Ueber dle weehsolzoitigen Boriehungen 2wi- 
sehen Diirer und B. vergl. Thausing, Direr, p. 











leichten und schmiegsamen Strichlagen richten 
sich ungezwungen nach den Formen der Gegen- 
stiinde, dio or wiedergeben will; sic kriimme 

und kreuzen sich in den Seliattenpartien, die 
niewals stark betont sind, und der Ueborgang 
vom Dunkeln in's Helle ist durch kleine fvinere 
oder kilrzere Punkte ausgedriiekt, dio sich in's 
Licht verlicren und einen Halbton bilden. Selte 

versetat er seine Figuren in eine ansfilh 
Landschaft; die Stelle dorselben vertreten die! 
knorrige, unbelaubte Baumstimme und bloss 
dureh starke, wellenférmige Parallelstriche an- 
gedeutete Terraintheile. Dic Hintergrlinde, von 
welchen sich die Figuren abheben, sind meistens 
ganz woiss gelaasen oder mit einfachen schriigen 
Linien schattirt. 

Die von den Kunstschiitzen der Erzherzogin 
Margarethe in den Jahren 1515 und 1516 anfige~ 
nommenen Tnventarien verzcichnen »23 groBe, 
mittlere und kleine Kupferplatten, von dem ver- 
storbenen Maistre Jacques de Barbaris flir das 
Abdrucken auf Papior gestochen und in einer 
hhilzernen Kiste verwahrts. Galichon schliesst 

















daraus, dass die Platten auf Bestellung der Erz~ 
herzogin ausgefiihrt worden, und J. de’ Barbari 
nicht cher 2 stechen angefangen habe, als bis 
er in den Dienst der Statthalterin getreten sei; 
ebenso miglich ist jedoch, dass er die Platten 
Statt- 


schon aus Venedig mitbrachte wnd an di 
halterin verschenkte oder verkaufte 
‘and, der um so mehr Wahrachei 
sich hiitte, wenn, wio man mir vorsichert, von 
dem »Brandopfer ftir Priaps (Verz. der Kupferst 
No. 26) cin orster Abdruck mit dem Datum 
4501 vorhanden ist. Wie es sich damit auch 
verhalten mag, iiber das J. 1500 reichen seine 
Kupferstiche schwerlich zurlick, weil mit der 
griBten Evidenz daraus hervorleuchtet, 
er dic Werke aus A. Diirer’s erster 
hat und davon in. technisel 
Bezichung beeinflusst und angeregt worden. 

Bartach beschreibt von J. de’ Barbari 24 Ku- 
pferstiche, zu welchen seitdem noch etliche 
andoro hinzugehommon sind. In den 
Drucken ist die Farbe kriiftig und seh 
die Glite der Abdriicke verschwindet rasch 
den spiteren Plattenzusinden, weil diese feine 
Sticholarbeit keine groBe Anzahl guter Abdritcke 
vertrigt. 

Ebenso wie manche anilere seiner Kunst- und 
Zeitgenossen hat J. de’ Barbari kein ai 
schliesslich gleichmiissige Bezeiehnungsweise 
soiner Werke angenommen. Auf dem Stillleben 
in Augsburg steht sein ganzer Name, nebst Da- 
tum und Seblangenstab, Andere Bilder tragen 
die Anfangsbuchstaben sctnes Tauf- und Fami 
Hiennamens, mit dem Schlangenstabe dazwischen, 
Seine Kupferstiche sind nur mit dem Sehlangen- 
stabe bezeichnet und immer ohne Datum. Di 
thm irrititlich zugesehriebenen  Holzschnitte 
finden sich am Schluss unseres. Verzeichnisses 






































‘UGlg. und Ephenssi (a, d. 





aufgefilhre. 








Jacopo de" 


Barbari. 








4) Kupferstiche: 

1) Judith stehend,, in der Rechten das Haupt de 
Holofernes, in der Linken ein Schwert, ait d 
Spltze am Roden. “Ganze Figur auf’ w 
Grand, Unten rechts das Zeichen, H. 189 mill 
Br. 121. — B. und Ot, 1. — Gal, 2. — An 
xeblich existirt von dlesem BI, eine schlecht r 
dirte und anonyme verkebrtseitige Kopie, mit 
celner hinzugesetzten bl. Katharina, die irriger- 
‘welse manchmal dem J. de’ Barbari zugeschrie- 
ben worden (Pass. UI. 8. 140, No, 25). Ich habe 
diese Kopie niemals gesehen und vermute cine: 
Verwochselung mit dem BI. von 1, Hopfer (B. 
20), auf welchem jene zwei Figuren zusammen-| 
estellt und mit Zusitzen nachgedijdet sind; 
Jede derselten hat um den Kopf einen Heiligen- 
fchein, und diel Katharina stehtaufeinem Rade. 

2) Anbetung der Welsen, Maria, das Kind auf den 
Armen und die hi, Anna zur Selte, steht rechts 
inter einem Geminer und neigt sich gegen die 
‘rel KOnige, von welchen der vorderste das Kind 
knieend, mit erhobenen Hinden anbetet. Sie 
sind von zwei Pagen begleitet; der eine trigt 
einen Henkelkorb, der andere eine brennende 
Fackel, zur Andeutung, dass ber, ausnahms- 
else zu damaliger Zeit, der Vorgang tn die! 
Nacht verlegt ist. 8 Figuren auf schattirtem 

Grund. Oben links das Zetchen H. 215 mill, 
Br. 193, — B, und Ottl, 2. — Gal 

9) Marla, tm Vordergrande einer Landschaft, 
Fuss eines grofen Baumes sitzend,, siugt das 
Kind, das sle auf den Armen hat. Unten links 
das Zetchen, M. 175 mill, Br. 233. — B. und 
Ott. 6. — Gal. 1, der mit Unrecht auf diesem 
Blatte keine Madonna, sondern eine Hagar in 
der Waste vorgestellt melnt. 

4) Hellige Famille, Marla sitzend und mit dem 
Minken Eenbogen auf einen Baumstumpt go- 
stitet, Billt das vor thr stebende und sich an le 

Ie 









































links gewendet, blickt aber nach rechts 
‘wo Joseph steht, Drei halbe Figuren auf weit 
sem Grund. Oben links das Zelchen, H. 100 
mill. Br. 119. — Nicht bel B., aber beschrieben. 
von Ottl, Il, 8. 502. — Pass, 26. — Gal. 5. 
5) Hellige Famille, In der Mitte Marla mit dem 
Kinde neben der Elisabeth , die ebenfalls tbren 
Sohn, den Kleinen Jobannes, bel sich hat. Relde. 
Matter sitzen an der Erdo unter Kiumen in 
einer Art Laube, Links, ausserlalb der Lanbe, 
auf eine Zaunstange gestitet, steht Joseph, 
5 Figuren im Vordergrunde einer Tandschatt. 
Unten reehts das Zeichen, H. 130 mill, Br, 165, 
— B. und Old. 4. — Gai. 6. Niedliches Blatt 
6) Hellige Familie. Maria, in der Mitte am Fuss 
eines Baumes sitzend, legt ihre rechte Hand aut | 
ein Buch und hilt mit der Linken das neben thr] 
stehende Kind. Hinter der Bank, auf der das 
Buch liegt, kniet die hi, Anna mit gefalteten 
Hinden. Im Vordergrunde rechts steht der Apo- 
stel Paulas (nicht Joseph , wie Bartsch angibt), 
lund stitst belde Hinde suf den Griff cin 
Schwertes, deasen Spitze den Boden berihrt. 
er linken Selte, bei einem fiessenden Ge- 
wisser, sitet ein Engel, welcher dle Lante splelt. 
5 Figuren im Vordergrande einer Landsehatt. 


















































(Oven links das Zelehen, H, 159 mill. Br. 185 
= B. und Ott, 5. — Gal. 7. — Die Kompost- 


tion dieses Biattes erinnert sebr . 
sitz des eren Gallcbon xa Ps 
Gemilde des Meisters, AUF belden nu 
im Vordergrunde derselbe lindliche Bronnen 
Jedoch feblt auf dem Kupferstiche der Stieglitz, 
der auf dem Bilde aus der Bronnenrinne triakt 

7) Christus als verherrlichter Erliser, stohend, das 
Haupt mit drei Strablenbindeln umgeben die 
Slegesfahne in der Linken und mit der Rechten 
segnend. Ganze Figur anf welssem Grund, Ui 
ton rechis das Zeichen. 1H 194 mill. Br. 93. — 
Be und Out, 3. — Gal. 4, 

8) Der hl, Hieronymus, am offenen Fenster seiner 
Zellesitzend, schreibt in ein Buch, das auf dem 
Palte vor thm aufgeschlagen und sn ein Cracitx 
angelehnt ist. Am Pulte inks das Zeichen, H. 94 
mill. Br. 60. — B, und Ot. 7. — al, 8 — 
Verkehriseitig ko pit von elnem Ungenannten 

9) Der hl. Sebastian, von vor gesehen, dle Augen 
sen Himmel gerieMtt, dio Arme Uber dem Kopf 
init einem Strick zosemmengebunden und an 
cinen Baometamm gefesselt, an welcbem unten 
rechts elnige Epheublitter Kinaufranken. Knie- 
‘igur auf welssein Grond, Ohne Zelchen. 1. 225 
alll, Br. 110, 

Nicht bel B. — Pass. 27. — Gal. 9. — Repro- 
ddncirt in den Héiogravares von Amand Durand. 
Ba. 1V. PI. 7. — Obschon unbezeichnet , wird 
ieses Bl, jotztallgemein dem J. de Berbari zu- 

seschrleben, und dle Benennang ist allerdings 

Zalissg, Jedoch nicht absolut gewiss, Aus dem 

Umstande, dass es auf einem Papler mit dem 

Wasserzaichen des burgundisehen P gedruckt ist, 

glaubt Gal. scbilesson au diirfen, sel in d 

Nledotlanden ausgefahrt, 24 einer Zeit, wo d 

Melster soine volle kinsilerische Starke erreicht 
hatte, "Wenn dieses Bl. dem J. B. angehire, so 

Ist os tn der That als seli Meisterstiek 20 be- 
trachten und kein anderer seiner Kupferstiche 
In tochnlicher wie in asthetischer Hinsleht da- 
mit au vergletchen. Der dle Seelenausdrack 
des Kopfes und dio felne Modellirung des Kus- 
pfes lasen nichts 20 winschen abrig. 

10) Die hi. Katharina, stehend, tn der einen Hand 
‘ine Paime, In der andern sin blankes Schwert, 
dlessen Spitze gegen den Boden gekehrt ist. Un- 
ten links ein Stick des Rades und rechts des 
Zolchen des Stechers. Ganze Figur auf welssen 
Grund. H.192 mill. Br. 124, —"B, und Ou. 
— Gal. 10, — Von 1. Hopfer kopirt, aber 
bgeindert und mie sJudithe aut etme m Matte 

iammengestelt, S. oben No. 1. 

11) Bin Engel, zur Linkenstehendlegt die and auf 



























































don Kopf elnes sitzenden alten 
Lesen eines Buches elngeschlafen Ist. Oben 
etwas nach rechts dle Aufsehrift: crstopt xos 


vonsrnacrns, und iber dem Kopfe des alten Man- 
Zeichen, Fignren auf schattirtem Grund 
mill. Br, 159, —B, und Otel. 9, — Gal. 11 
12) Venus beschaut sich in einem Spiegel, den sie 
‘in threr linken Hand halt; langes Lockenbaar 
‘umwallt thren Ricken und thre Schultern, Kaie- 
Unten rechts dis 
1. — B, und Out. 













in der Gazette det 
Beaux-Arts, 1873, Bd. VIII. 8. 224, und bier 
ohne allen Grund als Niell angegeben, 

13) Mars in reicher Ristung begleitet Venus, die 





Jacopo de’ Barbari. 


13 








beinshe nackt zur Rechten steht und den klel- 
nen Amor auf dem linken Arm trigt. Ganze 
Figuren auf schattirtem Grund. In halber Hohe 
inks das Zeichen, H. 297 mili. Br. 180. — B. 
und Ott, 20. — Gal. 13, — Hauptblate, 

14) Apollo, ganz von einem Strablenkranz umgeben 
und auf einem Krelsausschnitt des Sternenbim- 
mels stebend,, sehnollt einen Pfeil vom Bogen; 
‘unten rechts Diana, rlcklings und bloss mit bal- 
dem Leibe sichtbar, in Begleltung ihrer Hirsch- 
kuh, Figuren auf weissem Grand. Oben links 
das Zeichen. Hf. 160 mill Br. 100. — B, und 
Ott, 16, — Gal. 16. — Originalseitig kopirt 
von I, Hopfer. (B, 23) und abgebildet in der 
Gazette des Beaux-Arts, 1873, Bd. VILL. 228, 

15) Pogasns, ein stattliches Pferd mit beschnitte- 
‘nen Fligeln, nach rechts hin trabend und den 
Kopf nach links gewendet; die Hinterbeine sind 
nicht sichthar. Oben rechts das Zeichen. HI. 230) 
mill, Br. 154. — B, und Out, kannten das Orl- 
ginal nicht, — Pass. 29. — Gal. 15. — Gute, 
originalseitige Kopie darnach vonN. Wilborn, 
mit der Aufschrift: m1. taro Giber dem Kopf des 
Pferdes und mit dem Monogeamm des Kopisten 
anf einem oben links hingenden Tifelchen, 

16) Ein Triton, nach rechts hin schwimmend, teigt 
anf seinem Ricken eine Furie, die mit der Rech- 
ten elne Schlange schwingt und als Peitsche ge- 

wueht. Links ein Seepferd, Oben links das 
en HALT mill. Br. 105, — B. und Ottl 

. — Gal. 18. 

17) Die Satyrfamilie. Links steht der Satyrvater, 
Hicklings an einen Baumstawm gelebnt, und 
spielt die Bratsche, wahrend die in eit 
teften Terrain zur Rechten sitzende Satys 
thr Kind siugt und der Musik zuhirt. Fi 




























































13, — Gal, 
ber mit Zusitzen kopirt 





19) Zwel Satyrn, Der ei 
stumpf sitzend, t 
der andere sitzt zur Rect 
pfeife. Figuren auf weissem Grund. Oben rechts 
das Zeichen. I. 88 mill. Br. 78. — B. und 
— Gal. 1 


inks auf einem Baum- 
einem Weinseblaueh ; 
bidst die Sack? 














30. 
19) »Bine Conta 





+ von Drachen und Scblangen 
igefallen , entficht nach der Rechten zu; ein 






sntaur folgt ihr auf dem Fusse. Links oben das 
H. 130 mill, Br. 128.¢ So beschrieben 
Haren, in Naumann's Atchiy, 1. 220. — 





20) Das antike Rom, in Gestalt et 
Helm und Riistung, am Fuss eines dirren Bau- 
‘mes, ton Trophiien umgeben, vor einem Triumph- 
Dogen sitzt; sie hat in der Rechten die Statuette 
ciner gefiigelten Siegesgittin, die ihr mit einer 
Hand eine Palme und mit der andern einen Lar- 
beerkranz berreicht. 

Ein mir anbekanntes Blatt, erwihnt yon Thau- 
sing, in Direr 8. 216, In einer Anmerkung 
_ daselbst helst es: »Passavant, IIL. 139 hilt die= 
ses unbezeichnete Blatt ganz irrtimlich far] 
-eine froie Kopie nach der »Victoriae (B. und 
‘Ottl, 23). — Kopie darnach mit Ve 
vow 1. Hopfer (B, 37) 
Moyer, Kanstler-Lexik on. I 


Frau, die i 































tts dol Foto (Pes 160, No.7, — Gal 

nL 

21) Die Siegesgittin, eine iegonde nackte und go- 
‘igelto weibiche’ Figur, umgeben von antiken 
Trophien. Links oin Panzer, ein Sebild, cin 
Speer und eine Hellebarde an sinen Baumstaram 
selchnt. In der Mitte oben das Zeichen, 1 139 
mill, Br. 195. — B. und Ot. 23, — Verkehrt- 
seltige Kopio darnach von 1. Hopfer (B. 36) 
in serdleinerter Dime 














22) Vietoria und Fama, 
Frauen; die vordere,' zur Linken, vom Ricken 
gesehen, ist mit Lorber bekrinzt und hilt elne 





Palme; die andere, zur Rechten, von 
sehen, hat Flagel. “Ganze Figuren 
tem Grund, Rechts unten das Zeieben, H. 182 
mill. Br. 124. — B, und Ot 18, — Gal, 24. 
— Hauptblatt. — Kopie darnach von N. WII 
born, dessen Monogramm unten rechts auf 
einem 'Tifelehen angebracht ist. 

ton und Nereide. Ein birtiger Triton legt 
seine rechte Hand auf die Schulter einer vor thm 
bettnilichen, vom Ricken geschenen Nereide, 

‘dic mit ihrer Rechten sein Zougungsglied be- 

ribrt. Links ist Triton’s Dreizack in den Mee- 

resgrund gesteckt. Figuren auf welssem Grund. 

Oven rechts das Zetehen. I, 132 mill. Br. 190. 

= B. und Ott 24. — Gal. 17, 

‘Verkehrtseitige Kopie vonN, Wilbon, aber 
nicht wie Bartsch angibt, mit Verinderungen, 
welche das Obseine der’ Darstellung mildern, 

s dieser Minsicht dem Original getrou 

nnacbgebildet. Der Hintergrund ist schattirt, Auf 

dem Wasser rechts schwimme das Tafelehen mit 
dem Monogramm des Kopisten, Eine andere ver- 

Kehrtecltige Kopie dieses BI. hat man von I 

Wopfer (B. 30); hier sind Verinderun, 

gebracht, welche das flschschwinzige Li 

paar feelich noch in sehr zwangloser, xwotd 

tiger, aber nicht mehr in so offenbar indecens 
ter Haltung zelgen: der alte Meergott legt 

seine beiden Hande auf die Schultern der N 

reide, welche in der Linken einen Drelzack 
; thre Roehte ist nicht sichtbar. Im Minter- 

ebenfalls landschaftliches und seoun- 

Bcheuerliches Detail hinzugesetzt. 

24) Allegorie, Bin Mann und eine Frau, elnander 
gegenberstehend, Die Frau, bekleidet 4 
Rieken gesehen, halt in der rechten 
Kugel; der Mann, nackt und birt 
riff, ‘mit seiner linkon Hand das Gosicht der 
Frau’ zum Kusse an seine Lippen 2u zichen. 
Belde Iehnen sich mit dem Ellenbogen an 
Postament, auf welchem sich ein Todtensehadel 
und elne 
tirtem Grund. Ohne Zeichen, Oben abgerundet. 
H. 131 mill, Br. 64 (nach einem stark beschnit= 
‘tenen Abdruck gomessen). — Erwihnt bel Nag- 
ler, Monogramm. IIL. p. 773, No. 30.  Dioses 

ubezeichnete Blatt beflndet’ sich 2u Paris in 
‘dem Werke des J, de’ Barbari, zu dessen Kupfer- 
stichen es schwerlich gehirl, Ks erlonert an 
Aieselben nur im Allgemeinen, und die Art, wie 
‘lo welbliche Figur modellit” und der Hintar- 
grund mit engen Krovzschraffrungen schattirt 
Ist, unterseheidet sich wes 
handlungsweise Barbart’s, 

25) Die verlassene Ariadne, in 
Vordergrunde einer Landschaft an einem Felsen 
sitzend und schlafend, das linke Bein Uber das 


90 





23) 
































































74 











Jacopo de’ Barbari. 











rochte gelegt, wibrond sie mit der linken Hand 
thr Gowand hilt. Neben ihrem Kopfe si 
clo Schlange in eine Felsentitze hineinkriechen. 
Rechts oln dizrer Baum, dessen Zoveige an dei 
oberen Rand des Blattes hinanreiehen. 1H, 175 
mill. Br. 118, — Obwol dieses BI. nleht das ge~ 
wohnliche Zeichen {ahrt, win es jedoch, gla 
ch, mit allem Recht dem Meister mit dem, 
Seblangenstabe zugeschrieben , auf welchen das 
Ueberschlanke der Figur, das Gekritzelte der} 
Schraffirang, die Feinbeit der ganzen Austih- 
rung genizend hinweisen. Mit der Darstellung 
ist, nach Ott, Hl, 593 und Pass. I, No. 28, 
kleopatrac, mach Gal, 12 »Ariadnes  gemeint, 
id diese Ietztere Henownung ist, wenn a 
nicht gewits die richtige, jedenfalls 
sener. Bei Nagler, Mouogramm. 1, 7 
778 wird dieses Matt zweimal aufgefGhrt und 
verschieden benannt; es helsst unter No, 13 die 
ssterbenide Kleopatrae und unter No, 3% di 
sBadendes. 
26) Das Brandopfer fir Priap. In der Mitte die 
‘Herme des Gattes. Eine rechts danebenstehende 


























































Frau hat a, wel- 
he: darbringt, 

andere Frau, aur Linken stehenid, den rechten 
Arm auf ein mit Kor efiltes. Hor 





des Ueberfsses gestiit2t, verbre 
ken Myrtenzweige in der Gl auf den 
Altar gestellten Koblenbeckens ; durch den auf- 
stelgenden Rauch wird das Zeugungeslied an der 
Herme verhdlit, Zwei Matronen (iin Mittel- 
srunde) sind bet der Opferbandlang zugeg 
Ganze Figaren auf einem halb schattirten, bi 
welssen ( 
aufgehingt, ef 
‘chen. H. 240 mill. Br. 168. — Hauptblatt. B- und 
Abgebildet in den Hetio- 
Awand Durand, I. Pl. 20. — 
m 1501. Dieser Abdruck ist mir 
nschanung bekannt, aber, we 
ich allen Grund habe zu glauben, wirklich vorhan= 
don.) — Bartsch hilt dieses I 
ctlichen Abinderungen nach 
pferstich des Agostino Veneziano( 1. 
abgesehen davon, dass der letztge 
stleh bel weltem der jfingere ist, gestattet auch 
ie Verschledenheit in der Darstellung des Ge- 
genstandes nicht wobl diese Annabme, Barbari 
zeigt eine Opferhandiung im Freien; be 
stino Venez 
pel (son den belden jungen 
das charakteristisehe Glied 





















Out. 19, — Gal. 21 
gravures. ¥ 
















36) ; aber] 









doch haben belde Darstellungen viel Aebnliches 
in der Anordnung der Figuren und vermutlich 
liegt denselben as nimliche Vorbild 

Reliefs mu Grunde, das 






dert wurde. 


2D nkopfer fa Die Opferhandiung, 





Priap, 
eschieht in einem Gehilz, wo die Herme des 





Priap von finf Frauen umgebon ist. Wahrend 
in einem Raucherfass auf dem Altar der a 
ziindete Weihrauch dampft, schiittet ein 











lied des ( 
welchen sie in der Linken hilt, herabmiesst; ste] 
hat 2ur Beglelterin eine andere Matrone, und ne- 








ben beiden sitzt auf einem Baumstumpf ein Aite- 


Dlasender Satyr. Auf der linken Seite, am Foss 
nes hohen Rauimes, sitzt eine Junge Frau, die 
4he Kind vor sich stehen hat; elae andere neten 
ie Knicende jungo Frau und inter dieser eine 
ritte, stehend, leobachten den Vorgang. Aa 
Sockel des Altafs das Zeichen. 1.97 mill. br 
13, — B. und Out, 21. — Gal. 22. 












essen Monogram anf ein 
in der Beke links angobracht ist. Die acht Figuret 









sind nicht in einem Gehdlz, sondern im Vordet- 
sgrunde einer bergigen Landsehaft. Auch unter- 
cheidet sich die Kopie vom Original dadure 
‘dass sie hoher, als breit ist. H, 154 mill. Br. 110 





28) Die Gefesselten. Drei nackte Manner an einen 
‘iekstimmigen Baum im Walde festgebunden 
finer, in der Mitte stehend, mit aufgehobenen 

‘Armen ; ein zweiter, Knieen, ron 

gesehon ; der dritte Rechten uni 

igt den Hiicken, Unten in der Keke reehts di 

Zelehen. 1. 160 mill. Br. 100. B. und Ott 1 

= Gal, 26. — Verkehrtseitig und in verkleine 





















im Mantel; er hat sor sich ein 
offenes Buch und wendet den Kopf nach einem 
andern grisstenthells unbebleideten alten Man 
der hoher als er vor einem Pulte sitzt und de 
reehte Hand auf ein darauf Megenides offenes 
Buch Iogt. Oben rechts das Zeicben. H. 133 
mill. Br. 109. — B. und Otel, 15. — Gal. 25, 

}) Mann und Frau. Der Mann, im Spit- 

trigt auf der Sch! 








ter eine KorbfOrmige Wiege und hat in der Rech- 







— Die Frau, mit Tisker- 
Kind auf dem Arm 

‘Napf und aut deo 
we Kunkel. Auf weissem Grund. Uotex 
rechts das Zeichen. Zwel Seitensticke. U.S) 
‘nil De, 48,—B. und OU, U1 und 10, — Ga. 2 
And 28, — Kopirt von I. Hopfer (B.A), we 
cher die beiden Figuten auf einem Blate, uni 
tnd wie der Glorienseheln um den Kopf der Frat 
ud dex dariber schwebende bl. Geist anzeigen, 
SJoseph dargestellt hat. Barb 
han dieses hellige Past ebet 
slauben, dass er Adam und Kvage- 


























meint habe, 

52) Fine Mutter in_sitzender Stellang, mit dem 
rechten Arm cin Kind an die Hroat schliesen! 
Bin Mann steht zur Rechten, links oben der C3- 
ducens, H.177 mill, Br. 101. — Sobesehrieber 
von Harzen, in Naumann's Archiv, T. 216 ond 
Del Nagler, Monogram. 11. 773, No. 29. 

33) Kine nackte Fran, in Federbut, stehent wd 
von vorn gesehen, hilt mit beiden Handa cise 
Schirpe vor ibrer Scham. — Ein schlechter Ke- 
pferstich, abgebildet in der Gazette des Besst- 
Arts, 1873, Bd. VIL, 225; hier dem J. de 
Barbari zugeschrieben und obendrein fir €in 
Niell ausgegeben.. 

34) Die Badestube, “Minner and Frauen baden 10° 
sammen in einer Marmorwanne, — Zieaie) 
frei behandelte Composition von eilf Figste® 


























715 














ach Bonasone, der an solchen unsauberon 

sgenstinden Gefallen fand, und selbst mehrero, 
fast alle von seiner ErGndung gestochen hat, In 
der Mitte, beinalic , dichtam Rande 













der Badewanne, liest man: bo Un 
ten Tinks der Merkurstab mit gefl ellan= 
gen. H. 280 mill, Br. 353. (1h, 177.) 





Der Schlangenstab in solcler Form tindet sich 
anf keinem Kupferstich des J. de’ Barbari, hat 
Anlass gegeben, das obige Blatt diesem 
zusehreiben, mit welche es gar nichts 
zu sebaffen hat. 











b) Holzsebnitte 


Ansi 





1) Pros 
fst aus der Vogelperspektive aufgenomnmen, © 
einer jenseits der Insel gio Maggiore 
elegenen Stelle; oben ist der Rand des Fest- 
andes und unten die Giudecea und Sane E 

sehen, 

















jum ihn berum ist fol- 
YAVSTE BMFORIIS 1vsTno, und darunter der 
Stadtname und ie Jahrzabl: ¥ aM Bb. 
Die Stadt mit ihren 
ganze Blatt, und n 
Kranzen, erkennt man San Secondo, San Cristo- 
foro della Pace, San Micholo und Murano 
Fischerbote und Sehiffe aller Art durehkrenzen 
die See. Bei ‘der Mitte unten 
tun auf einem Delphin; an seinen 
angt eine Tafel mit folgender Insehrite 
Dicht am Rande Leruim vertheilte Kipfe von 
_grierer Proportion, die I tellewd 
‘und mit beigeschriebenen 
gen die geograpblsehe Lage an und dienen als 
Verrlerungen. Bel allen Kigehen und a 
edentenden Gebiuulon ist der Nate mit kleinen 
gothischen Huchstabon verzeichnet, Die ande- 
ren Inschriften sind in groBen romischen Buch~ 
staben. Sechs Holesticke v 
Dimensionen (drel fiber einanuder vind dte 
‘einander) bilden das Ganze dieses 2 Meter 
hoken und 1 Meter 36 anill, brett 
1, Mitder Jahrzahl: wb. Auf de 
thurm dex Markuspiatzes sieht man das 
abgestumpfte hélzerne Nothdach, welches 
vorlinflg aufgesetzt wurde, als die Thuem= 
spitze Im J. H1S9, vom Illtze getroft 
abbrannte, 
oekenthurm zelgt sich hier mit 
































































und noch jetzt. yo 
Pyramide. Die 
Aeshalb beseitiat 
aicke, 
IIL, ‘Das prosisorische Nothdaeh nd die 
ingliche Jabraabl a. », sind wle 
stellt, und die abgeinderten Stellen 
fan der rohen Ausfihrung 2 erkenn 
In ‘olchem Zustande werden die vom 
it besebidigten Holzsticke 
im Museo Correr 2u Venedig aufbewabrt, 
und Hef nur noch ganz 
seblechte. Abdricke. 












































berger Kaufmann der deut~ 
orei im Fondaco del Tedesehi, Namen 
Anton Kolb, welcher diesen Prospekt auf seine 
Kosten anfertigen liess und auf sein Ansuchen 















en Staats und ein vierjibriges Pri 
ileginn gegen Nachdruck bewilligt und 20ge~ 
sichert erhielt, In Italien wurde dieses histo 
risch und artistisch merkwirdige Holzschnitt- 














rer Zeit Harzen,, nachdem er 
‘ten Jacopo de’ Harbari mit dem Nileberger Ma- 
ler Jacob Waleh identitzirt und 2m einem ser- 
tranten Freunde Kolb's gestempelt hatte, 2wi- 
schen den Stichen jenes Meisters und diesem 
we solche Stilverwandtschatt 

erkennen melnte, dass er denselben far dew 
Meister mit dem’ Schlangenstabe in Auspruch 
teh glaubte, Die groBe Sorgfalt 
tund malerische Freihelt der Ausfabrang,. die 
sehr abweichend von der Manier gleichzeitiger 
her Formsebneider, in dicht geschlos-~ 

senen und mebefach gekreuzten Schraft 
ewerkstelligt sei, Derechtige xu der At 
dlass der Meister selber Hand an die 
legt und also den Plan nicht blos gezeichnet, 
sondern auch gosehnitten habe, In den Figuren 
des Merkur und Neptun, we in den Kapfen der 
‘Winde sei J. de’ Barbari durchaus nicht 20. ver- 
kennen, und auch in inzelnbeiten 
herrsche eine angensehelnliche Uebereinstim- 
mung mit selnen fbrigen Blittern , namentlich 
mit den Holrschnitten, Meines Wiasens existi- 
ron con J. de’ Barbari Keine sicher boglaubigten 
Holzschnitte, Passavant ist mit der obigen An= 
sicht nur halb elnserstanden, indem er meint, 
Schnitt der groBen Holzsticke 
voller Sicherheit, ‘nung der- 
Vingt dea J, de’ Barbark 2u= 
e. — Die darauf betindlichen Fi- 
rachtens, eine 
Wieeite und Energie der 
, welche dee Meister mit dem Sehlan- 
genstabe nie gekannt hat, und die grofle Ver- 
Schiedenbeit zwisehon diesen Holeschnitten und 
den Kupferstichen des genannten Meisters, in 

technischer Bezichung,, wie in Rlicksieh 
































eke geo 































































Rarbari herstammen kann, 
an{t ber die sinnliehe Be- 
heidigt sich in 








folgend 
sind: ask. 
sidetur). 1. 386 
1) Der Sieg der Tagend fiber die Habgier, darge- 
stellt durch einen Greis, der auf einem Wage 
steht, welchen die Sirenen nach dem Tempel 
des guten Andenkens binfibren, Am Giebel- 
felde des Tempels links lest man: m . rarivice. 
Der alte Mann anf dem Wagen hilt eine Tafel 
90¢ 














__Jacopo de’ Barberi _ 


Frans Barberini. 








116 





mit den Buchstaben: a.n.7.m,v. Zwei Leute 
seines Gefelges tragen Sticke, mit Seblangen 
umwunden ; andere tragen eine Art Banner mit 
folgender Inscbrift: vinTys axcKLAA cvFIDINKM 
‘Tax boat. H. 204 mill, Br, 1,268. 











Hotbibliothek in Wien, S. 36, No. 366 u. 367, 
{rt diose 2wel siusserstseltenen« Blatter als Re~ 
Tiefsehnitte von Metall an; doch existiren neuere} 
Abdticke mit hiuflgen Spuren des Wurmfras- 
ses, eln Bewels, dass dle Sticke aus Holz be- 
standen, Sie haben nieht die geringste Aehn- 
ichkeit mit Stil und Manier des Barbari. Dic 
tae, welche in dem letzten Blatte 
x tragen, honnen nicht fOglich for 
cine Anspiclung auf das Abzeichen des Kinst- 
lers gebalten werden. 

Huber und Rost, Handbuch (1801), V. 6: 
— Bartsch (1808), VIL. 516827. — 1 
Loy, Inquiry ete. (1816), I, 585—593. — Le 


























Blane, Manuel (1854), 1. 143. 
N 






Archis (1855), E. 210, 
Gr, (1862), HH. 134 —143 
Ter, Monogr. (1863), 111. 766, — Gatiebi 
(Emile), Jacopo de’ Barbar), Paris 1861. 

















—Thausing, Durer. p.216—241,— Eph- 
russi, Gazette des Reaux Arts, 2. Pér. XII. 
E, Koliofl 

Barbari, Nicolo do Barbari, Maler aus 





Vonedig, Zeitgenosse des vorher besprochnen 
Jacopo de’ Barbari, Im Palast Mocenigo 2u 
Venedig befand sich im J. 1855 ein Gemiilde, 
die Ehebrecheri vor Christus, mit folgender 








Johne die Akademie 2u besuchen 


Inro Gestalten sind mager, die K5pfe von einer 
Hisslichkeit, wie man sie zuweilen bei Meistern 
der oberschwiibischon Schule findet. — Andre Ar- 
deiten des Ktinstlers sind nicht bekannt. Zu Js 
copode’B. stand er sehr wahrscheinlich in naher, 
vielleicht verwandtschaftlicher Bezichung. Das 
Zeichen, dessen er sich bediente , der Dreizack 
(s. d. obige Inschrift), scheint eine ithnliche Be- 
deutung 2u haben, wie der Merkurstab des Ja- 
copo (s. vorigen Art.). Vermutlich wollten sich 
die Klinstler durch diese Symbole des Handels 
und der Herrachaft zur See als Birger Venedigs 
kennzeichnen. 

5. Gazette des Beaux-Arts, 1 

312319, 445. 
otis aus O, Miindlers handschriftichem Nacht. 


Barbarini, Franz Barbarini, italienischer 
‘Abkunft, Landschaftsmaler und Kupferiitzer, 
geb. 1804 zu Znaim; + in Wien 20. Jan. 1873. 
Er trat sehr jung bei dem Bildhauer Jos. Kem- 
pel zu Wien in die Lehre; dann widmete er sich, 
der Land- 
schaftamalerei, und beschiiftigte sich nebenber, 
des Erwerbs wegen, eine Zeit lang mit Graveur- 
Arbeiten fir Gold- und Silberwaarenfabrikanten. 
Von seinen epiteren Reisen in das Salzkammer- 
lgut, nach Salzburg, Tirol und der Schweiz 
brachte er reiche Studienausbeute mit, die er in 
‘zahlreichen, sehr ansprechenden Oclgemilden, 
‘Aquarellen und Radirungen verwertete. — Vou 





Pér, XL 





Bezeichnung: 


. & NICHOLAVS 4 
d barbabis vA 
1 | 








Der malerische Charakter dieses Bildes 
lisst erkennen, dass der Urheber desselben 
cinerseits in der Schule des Gio. Bellini sich 
Dildete, andrerseits aber cinen starken Einfluss 
nordischer Malerschulen erfuhr; vermutlich hielt 
cer sich , wie Jacopo de’ B., mit’dessen Malweise 
die scinige grosso Verwandtschaft hat, cine Zeit 
lang in Deutschland und den Niederlanden auf. 
Das Bild hat Halbfiguron und ist aufHolz gomalt, 
95 Centim. br. und 78h. lebreeherin steht 
verschiimt mit gebundnen Armen, die Hinde 
liber der Brust gekreuzt. Christus’ wendet sich 
nach der entgegengesetzton Seite, gogen zwei 
ihrer Ankliiger, von denen der jiingere lebhaft 
mit den Hiinden demonstrirt. Hintor der Frau 
stehen zwei andere Pharisier , der cine mit lan- 
om weissen Bart, der andere unbirtig. Simmt- 
liche vier Schriftgelehrte haben lange mit hebrii- 

cher Schrift verschene Rollen an den Miitzen 
stecken, die wie Federn in der Luft flattern, 


























ac 


seinen fiinf Séhnen haben sich zwei gleiehfalls 
der Landschaftetnalerei gewidmet. 


1) Von ihin gezeichnet und radirt 


1) Oesterrelchische  Gebirgsgesend 
Fr: Barbarinl. qu. 4. 

2) Die awe jungen Relsenden. Fr 
Barbarini se. qu. 4. 

3) Der Weiler im Gebirge. Fr: Bare 
Darin sep. qu. 4 

4) Der Selinceberg et Wi 
stadt, Fr: Batbarini fect. ge. qu. 

5) Das Landhaus. Fr: Barbarini fet. qu. 4 

6) Au der Strasse nach Schénbrunn.” (Titel des 
B,) Br. Barbarini fee: 1827 ad Naturam. 4. 

1. Reine, sehr zarte Aetzdrucke vor aller 
Schrift. 
11, Wie oben bescheieben. 

7) Seddnbrann, (Titel des BI.) Franz Barbasin fe. 
1827. qu. 4. 

8) Mlezing. (Titel des BI.) Fr, Barbarint fee. de 
Nat, 1827. qu. 4 

9) In Penzing. (tel des BL.) Fr. Barbarini fe: 
ad Nat: 1827. 4, 

10) Bei Breitensee. (Titel dos BI.) Fr. Darbarini 
































feo: ad Naturam (827. 4. 

11) Bet Hatteldorf, (Titel des BL.) Fr: Barbatiat 
fee: ad Naturam 1827. 4. 

12) Bei St. Velt. (Titel des Bl.) Fr, Barbarini fee 
1827. 4. 

13) Unter St. Veit. (Titel des BI.) Links unten in 
Vordergrunde: F, Barbarini ¢. $27 und im 


Plattenrande auf derselben Seite: FP, Rarbariat 
feet: 1927. qu. 4 








Bernardino Barbatellt UT 

















I, Ohne letztere Bezeichnung und ohne obi- 
gen Titel. 
14) Ober St, Veit, (Titel des BI.) Fr. Barbarini 
fee. ad Nat, 1827. qu. 4. 
15) In Ober St. Veit. (Titel des BI.) Fr. Barbarint 
fee, 1827 ad Nat. gr. qu. 4 
16) Unweit der Einsiedlerey, boy ober St. Veit (Ti- 
tol des Bl.) F: Barbarini f, 1827, 4. 
Tei Perchtoldadorf. (Titel des BI.) Fr. Barbarint 
‘ad Nat: fet. qu. 4. 
18) Pass Fernstein bei Nassereit in Tirol. Fr. Bar- 
barlol. 4. 
1, Aetadruck. Vor den Strichlagen auf der 
Strasse und vor don Arbeiten ander 
Schiirzo und dem RockschooB des. Rei- 
senden, 
19) Das Wetterhorn in der Schweiz. 
1827. qu. 4. 
20) Marishilfor Linte, (Titel des BI.) Fr. Barbarini 
1828, 4. 
21) Die Karthause, Fr, Barbarini seulp. 1828. 
‘au. 4. 
22) Die Stickerin, Nach dem Leben gezeichnet und 
radirt von Fr. Barbarini 1828. 4 
23) Aus dem Prater bei Wien, Fr. Barbarini fd. 
1829. qu. 8. 
24) Die Landschaftszetchnor. Fr. Barbarini ad Nat: 
del. ot fot. 1829. kl. 8. 
125) Das Stift Klosterneuburg. Fr. Barbarint del 
fe: 1829. qu. 8. 
1, Im rechten Plattenrande sebr zart mit der’ 
Nadel gerissen nur: Fr. Barbarini del: 














Fr: Barbarini 








26) Médling bei Wien, Fr. Barbarint ad Nat. fet: 
1829, qu. 8. 
27) 4 Bil, Hemiorama, nach der Natur aufgenom- 


‘men auf dem Gaisberge 
qu. Fol. 

28) Der Schafberg bel St. Wolfgang. Ohne den Na- 
‘mon des Kinstlers, 4. 

29) Der gothischo Altar zn St. Wolfgang bet Ischl. 
(1481 von Michael Pacher aus Bruneken im Auf 
trag des Abtes Benedikt von Monsce verfertigt.) 
Fr, Darbarini 1842. 1. Fol. 

I. Actzdruck, Dio Gewilbcbogen Uber dem 
Altar ete, sind nur im Umriss angedeutet. 
M1, Beondet, i 
IIT. Mit folgender zweizell 
‘Benedictus abbas ju wonfee boc 
pee maglfram 
migatlem pager de prannecde anno Dut m-ccccteer|. 

30) Aigen bel Salzburg, von der Stdsette. Fr. Bar- 
Barin! 1857. qu. 4. 

31) Bei Hallein, Fr. Barbarini fot: 1857. qu. 4. 

32) Die Klausenbach-Mible. Fr. Barbarini. qu. 4. 

33) Die Kirche in Gumpoldskirchen. Fr: Barbarini 
1857. gr. qu. 4. 

34) Kirchberg am Weehsel. Fr. Barbarint 1859. qu. 
Fol. 


ichst Salzburg. 1835. 









1b) Von ihm radirt: 

35) Der Mostwagen. Gegenseitige Kopie des von 
J. A. Klein radirten und unter vorstehendem 
Titel ben 
7 millim, 













36) Das gesattelto Pford im Freien, im Prof 
rechts stehend. Nach J. A. Kloin, Links un-! 
ten AK del.; rechts: Fr, Barbarini se. 4. 








-|Muse gonannt), Maler, geb. 1542 {nach Bal 





87) Gegend aus dom Borner Oberland mit der 
‘Untersehrift: Moulin pres de Brienz Canton do 
Berne. Links: Villemouve del. rechts: Fr. 
Barbarini se. gu. 4 

38) Folge von 17 Bli., einschliessiich des Titelbl, 
Landschaftssammlung, nach der Natur gezeleh- 
net von Rothm aller. Radirt von Franz Bar- 
barini, Wien, im Verlag dos Anton Paterno ete. 
4. und qu. 4. 








©) Von ihm lithographirt 


39) Die Aetzer (Rtzer)-Milble bei Berchtesgaden. 
Fol, 


4) Nach seinen Zoichnungen lithographirt: 

1) 15 BIL, Ansichten aus Oberistorroich, Salzburg 
‘und Berchtesgaden, aus dom Verlag ‘von L. T. 
Neumann in Wien. kl. Fol, und kl. qu. Fol 
Auf simmtlichen BI, unten links: N. d. Ni 
gez. von Barbarini, rechts: Lith, von Sand- 










mann. 
2) Dio Schmiode bei Berchtesgaden, Nach einem 
alors. Unten rochts: Barba~ 
‘ndmann lith, qu. Fol 
Biogr. Lexikon, Wi 
1856. ‘I. 152. — Wiener Kunstausste 
lungskatalog der Jaro 1832, 1834—1837, 
1840—1843, 1846, 1848. 
F. K, Zimmermann. 
Barbs, Geronimo Barbas, Bildhauer von 
Cadix, Anfang des 18. Jahrh. Er arbeitete 1709 
das kostbare, aber geschmacklos tiberladene Al- 
tartabornakel in der Sakristei der Kathedrale zu 
Sevilla, das lange Zeit bewundert und von den 
Dichtern besungen wurde und den dortigen 
Kiinstlern zum Vorbilde diente. Die Kolossal- 
Statuen daran gehiiren noch zu den besten Ar- 
beiten des Pedro Duque Cornejo, Barbis ter- 
tigte vermutlich auch die Tabernakel der Seiten- 
altiro, die weniger ausschweifend barock sind. 
8, Coan Bermudez, Dice. 1. 92 
FY. W. Unger. 
Barbatelli. Bornardino Barbatelli, be- 
kanntunter dem Namen Poecetti (auch Bernar- 
dino dalle Grottesche, dalle Facciate oder dalle 























nueel) oder 1548 (nach Moreni) zu Florenz, 
Yebenda 9. Nov. 1612. Er erhielt seine erste 
Ausbildung durch Michele di Ridolfo Ghirlan- 
dajo und zeigte frithzeitig ein entschiedenes 
‘Talontin Wandverzierungen, Grottesken u. drgl- 
Seine spiteren derartigen Arbeiten gehiren 20 
den besten Leistungon der damaligen Ornament 
malerei, in welcher die Renaissanceformen 
bereits ‘in don Barockstil bergingen. Binige 
derselben zeigen neben einer reichen Fille 





prichtiger Einzelmotive in der Anordnung noch 





eine gewisse architektonischo Gesctzmissig- 
keit, die gegen die phantastische Willktir in 
anderen gleichzeitigen dekorativen Kompositio- 
nen der nimlichen Gattung vortheilhaft absticht, 
0 namentlich die Deckenfresken in der Sakra- 
mentskapelleundS.Antoniuskapellozu 8. Marco, 
die Malereien in der Halle des linken Seitenhofes 








118 Bernardino Barbatelli 














im Pal. Pitti, das mittlere Gewolbefeld in der Vor- 
In 


Flore nz. 
der Erfindung besonders reich sind die Deck 
arabesken Barbatelli's im ersten Gang der Ut 
zien daselbst ; viele der besten Deke 
des Palazzo vecel 
falls you 
dere, zum Theil 
reien iiholicher Art 
Fass 
























Arbeiten aus; ir dig Perlautter-Inkrustation in 
der Tribuna der Uffizien lieferte er die Entwiirte. 
Ein Zeit lang hielt sich B. 
tudien besonders du 
gefiirdert wurde. 
auriickgekehrt, schloss er sich a 
an und gelangte nun auch als Historieumaler 21 

bedeutendem Ansehn. Seine Fresken, die vo 

den Einflissen der Bologneser Kunstrestaura- 
tion nicht unberithrt blieben, aber auch dirckte 
Nachklinge aus der Bitithezeit der florentini- 
schen Malerei wahrachmen lassen, sind in Flo- 
renz ziemlich zahlreich: im Klosterhof von 
8. Marco malte er Geschichten aus dem Leben 
des hi. Antonius, im ersten Hofe der 8, Annun- 
ziata 14 Lilnettenfresken, Szenen aus dem Leb 
der Griinder des Servitenklosters, in denen dic 
Beweglichkeit seines ‘Talents in besonder 
schlagender Weise hervortritt; dic drei Darstel- 
lungen dieses Cyklus, die sich zuniichst an An- 
drea del Sarto's Madonna del Sacco anschliessen, 
zeigen cine auffallende Annitherung an den Stil 
dieses Meisters, nur freilich nicht in der Compo- 
sition, die bei dem Seicentisten, im Vergleich 
mit der schdnen Einfachheit der Anorduung im 
Bilde Andrea's, Uberladen erscheint. Andere 
Fresken Barbatellis finden sich im Chiostro 
grande bei S. Maria Novella, im Hofe der Gon- 
fraterniti di S. Pietro Martiro zu Floren und 
in der Certosa in der Nithe der Stadt (in der 
lotztoren Szonon aus dem Leben des hl. Bruno 
und eine Kreuzabnahme); den grossen Saal im 
Pal, Pitti schmilckte 1. mit Darstellungen aus 
dem Leben Cosimo’s 1. — Unter den Freskobil- 
dern im Klosterhof von 8. Mareo ist das eine 
von besonderom Interesse, sofern das Stiick 
der Fassade des Florentiner Domes, das nach 
Giotto’s schiimem Entwurf ausgefithrt war und 
1588 beseitigt wurde, theilweise darin darge- 



























































































clbstbildniss des Kiinstlers, gest. son Came 





pana, Museo Fiorentino. Fal, — Dasselbo, 
gest. von C, Colombini, Serie degli uomini 
ete. 4. 


a) Nach ih gestochen 
1)Der Gruss des Engels. Nach einer 
ari. 1780, Fol, 
Grabo 
2 1, Recuetl. 
3) Maria mit dem Kind, dem hi’ Berubard erschel-| 





gost. von St. Mull 













Rad. Bet Pai 
6) Die Kr 
7) Das 








Fol, 
S) Das Leben der bik. Neteo und Achilles, 14 
BI, .B. Betti, C. Faucei, P. 


Gregor Harighetts ge. Fal, 








9) Dante's Halle. “ABU, Gest, von Callot. gr. 
au. Fol 
10) Dasselbe. Gest, von Phil, Thomassin, Fol, 





b) Nach ihm photographirt 
1) Die Krewzabnaline. Eresko in der Certosa 
bei Florenz. Phot. von Alinari. 1869, 
2) Der Tod des hi. Bruno, Fresko eben. 
von Doms, 1876. Fol. 
58) Das Parailies. Fresko ebenda, 
1876, Fol. 
4) Der bl. Antonius 
‘ny Kloster 
186! Fo. 
izeichnungen in den Ufizien 2a Florenz 
Phot. von Braun, 1869, Fo. 
6) Mandzeichnungen im Louvre 2u Paris, 
yon Dems. 1869, Fol. 
s. Baldinucet, Opp. X1. (Ihler_ auch der Ver~ 
aufMorent).—Iean i, Storia Pitt. 4. 
1 — Zani, Es 
corone. 3, Aufl. pp. 143, 298, 
Nevzen aus 0. Minders handschriftichem 








Phot. 





Phot. von Dems. 





in den Dom eintretend. 
sf von 8. Marco, Phot. von 





Phot. 











Barbatus. Barbatus de Sulmona, italie- 
nischer Goldschmied in der ersten Tilfte des 
14. Jahrh, Er fertigto 1340 cin schines silbernes 
Reliquiar fiir den Schiidel des hl. Nikander, das 

der Kath 
Unsehrift bei Ughelli, Tali 
Cotugno, memorie stor. 














Yenafro, Nap. 
1824, p. 158 und Sehulz, Denkm. von Unter 





11. 130, Der Name des Bischofs 
liquiar machen Tiess, lautet in diesen Wiederga- 
ben der Inschrift Verschieden: Johannes de 
Gocco, Goveo und oreo.) Vermutlich war die- 
ser Kilustler dersetbe Barbatus Sulmoncusis in 
Neapel, der zu Petrarka in freundschaftlicher 
Bezichung stand und in den Briefen desselben 
mebrfach erwihnt wir 
Nach dem ‘Tode des Kiinigs Robert verliess B. 
Neapel (13413) und kehrte in seine Heimat nach 
Sulmona zuriick, 
5. Petrarea, Ep. fam. V. 1. 10; 
Rer, senil. Het. I. 3. XV. 1. 
Fr. W. Unger. 
Barbault, Joan Barbault, franzisischer 
Maler und Kupferiitzer, geb. um 1705, ¢ zu Rom 
1765 oder 1766, Ererhielt das Studienstipendium 
fir den Aufenthalt in der franzisischen Akademie 
zu Rom, wo er den grdssten Theil seines Lebens 
zubrachte und sich vorztiglich mit Zeichuen und 
Radiren antiker Architektur- und Skulpturiiber- 
reste beschiiftigto. Seine illustrirten Werke ent- 


der das Re- 























Var. ep. 25; 


























end. Nach einer Risterzeichnung gest. von 
A. Seacctath, gr. Fol. . 


halten zahtreiche Radirungen nach eigenen Zeich- 


Jean Barbault 


Jean-Baptiste Barbé, 9 




















nungen, und haben, obschon die Abbildungen der 
Denksmiiler mehr materisch als archiiologiseh ge- 
nau und die Erliiuterungen dazu veraltet sind, 
immer noch Interesse fiir den gelehrten Forscher. 
Ausserdem radirte B. etlicho groBe Bliitter, di 

in der kecken, effektvollen Manier des Tiepolo 
behandelt sind 


a) Von ihm radirt und gestochen 


1) Loth, die Engel empfangend, die, thn aus Sodom 
abbolen sollen. (Kleines radirtes Blatt, erwahnt 





Barbault del. et seulp, Rom: 
Schrift und darunter: papi 
Fol., oben abgerundet. 

8) Ankunft des Christoph Columbus in Amerika 
Nach F. Solimena, 1799. Barbault del. et 


er. 





seulp. gr. Fol 
|. Im Unterrande drei Zeilen Schrift 
AI, Unter dieten Zeilen ist 






DEDIE A MADE La rin 
4) Les plus beaux mo 








‘ow Recueil des plus beaux morceaux de Van 
tiguité romaine qui existent encore. Rome, 
ae. bec. uxt, 128 Kupfer, darunter $5 von B. 


eigenhindig gozeichnet und radirt, Vignetten w, 
Enlauterungen. gr. Fol. 

15) Recueil de divers monumens ancien: 
en plusieurs endroits de. 1'Italie. 
Mt. Dee. LXX. Fortsetzung des vorbergehi 
Werkes, mit 166 Kupfern, dle, mit Ausnahme 
von 4, nach den Zcichnungen des damals schon 
gestorbenen Kiinstlers radirt und mit erlautern-| 
‘dem Text bogleitet sind. gr. 

ns antiques ou Collection choisie a’ 
els ot fragmens éeyptiens, grees, 
romains et étrusqu se qui contient 
doux cents planches, avec leur explication, la 
plupart dessinéos ot gravées par M*. Barbault. 
Rome, xpccixxxam. Als Titelkupfer das Por- 
trit von Pius VI. Obschon das Titelblatt dieses 
Werkes 200 Kupfer anzeigt, enthilt der Band 
nur 44 groBo und 21 kleine Radirungen in Vig- 
nettenform, die simmitiich braun gedruekt sind, 
gr. Fol. 

7) Vues des plus beaux restes des antiquités ro- 
‘maines, telles qu’elles subsistont encore & Rome 
et cn divers endrolts de I'Italie. Rome, 
aocuxxxvn, Mit Kupfer, die sehon in de 
1761 und 1770 herausgegedenen Werken ge- 
braueht sind. gr. Fol, 



































b) Nach ihm gestochen: 
1) u, 2) Cittadina di Bolognese und Contadina dt 
Calabrese. 

Seitensticko, gost. von A. Mottte. Im 
Unterrande Htalfentscho und franzisteche Sebeitt, 
n auf dem ersten: 11, auf dem 

Tnteressante Kostimbilder” kl. Fo 
48) Los plus beaux eiifees de Rome modemo, dev 
 peintro, et gravés en 











_ | Sebastiano wol fiilsehlich deo Serlio meinte) 








Barbazelll. ‘T. Barbazelli, italienischer 
Kupferstecher, zu Rom um 1750 thitig. 
‘Von ihm gestochen 
omen (angebl 
‘ault) xu Zabaglia’s We , 
con aleune ingeniose pratiche ¢ con la deseri- 
ione del trasporto dell obeliseo vaticano ¢ di 
altri, del Ca¥. Dom, Fontana, Koma 1743, 
ar. Fol 
«Le Blane, Manuel (Art, Bianchi) 
W, Engelmann. 
Sebastiano Barbazza, Fest- 
Er war 


rm 

















Barbazza 
ungsbaumeister zu Modena um 15: 





; | damals vom Herzog Alfonso I. von Ferrara nach 


Modena gesandt, wn die Vergrisserung der 
Stadtbofestigung zu entwerfen und zu betreiben, 
Derselbe 
von Alfonso I. in gleicher Absicht nach Florenz 
geschickt wurde faye, der unter dit 











stand offenbarim Diensteder Herzige vonFerrara, 
mpori, Gli Artisti Haliani ete. p. 
ye, Catteggio ete. Il. 70, 





Barbazza, Antonio Giuseppe Bar- 
bazza, Maler und Radirer, geb. 1722 2u Rom; 
Todesjahr unbekannt. Nach Heineken war er 
Mitglied der Akademie von Bologna und ging 
1771 nach Spanien. Seino Radirungen, beson- 
ders die unter No. 1-4 aufgeflihrte Folge, wa~ 
ren schr geschiitzt. 


Yon ihm radirt 
1—4) Kipfo, nach der Natur gezcichnet und in 
Federzeiclinungsmanter radirt 
5) BIL zu Blanchint' 
6) BU. 20 Monaldini 
7) Medaillon mit einem 
wendeten Kopfe im P 
GENIO. P. 1 F. Barbazza ine, 8.” 
8) Ein Trupp Musikanten, komische iguren, 4. 
# Zani, Encicl. — Heineken, Diet. — Hu- 
ber und Rost, Handbuch. 1V. 158. — Le 
Blanc, Manuel. W. Engelmann. 
Barbazza. Francesco Barbazza, Kupfe 
stecher, geb. zu Rom und daselbst tm 1780 0 
Ob or mit dem Vorigen verwandt war, 
unbekannt, 

















ntiken , nach rechts ge- 
il, mit der Umsebritt 

















‘Von ihm gestochen 


tis aquarum quae colitur civitate 






+ Inneres von 8. Giovanni in Laterano, 

Marla Maggiore, Inneros und 
Fassado von S. Paolo sulla Via’Ostienso, die 
Siatinische Kapelle im Vatikan, das Cortile des 











Vatikans, die Bibliothek im Vatikan, Piazza Co 
Jonna. Nach Franc. Pannint. In der Caleo- 
ratla Kom Gr, Fol, 

a Zani, Le Blane, Manuel. 








Engelmann. 
Barbé, Joan-Baptiste Barbé, Zeichner, 
Kupferstecher und Kupferstichverleger, geb. in 
Antwerpen. (Als sein Geburtajahr wurde friiher 


720 


Jean Baptiste Barbé. 

















von Einigen 1582, von Anderen 1585 u. 1590 
angegeben. Den in der Biogr. nat. de Belgique 
(6. u) von L. de Burbure mitgetheilten For- 
sehungen zufolge ward er 1578 geboren und am 
28. Juli desselben Jahres in der Kathedrale zu 
Antwerpen getauft. Sein Vater war der Musiker! 
Antoine Barbé. Im J. 1505 kam er als Schiiter 

‘des Kupferstechers Philippe Galle, 
iter ward or als Meister in dio St. 
Lukas-Gilde aufgenommen. Bald darauf ver-| 
th ging er nach Italien, nach seiner Riick- 
kehr nach Antwerpen vermilte er sich mit] 
Christine Wiericx, einer Tochéer oder Nichte des 
Kupferstechers Anton Wicricx d. J. Er starb| 
1649 und ward in der Notre-Damekirche zu 
Antwerpen begraben. *,*] 

Seine Blitter zeigen dieselbe Manier, wie dic| 
der Galleund Wiericx, dienimliche ausserordent- 
lich feineund sorgsame Behandlung, die zuweilen 
in’s Trockene und Harte fillt, aber durch die ge- 
schickte Arbeit des netton und sauberen Stiches 
certriglich, ja sogar gefillig wird. Man hat von 
diesem fleissigen Kilnstler eino Mongo sowol 
nach seiner eigenen Erfindung, als nach andern 
Meistern gestochener Heiligen- und Andachts- 
bildchen dio, im Geist und Geschmack der grob- 
sinnlichen jesuitischen Religiositit gedacht, zu 
seiner Zeit sehr gosucht waren. 

Bildniss des Kupferstechers, halbo Figur mit 
blossom Kopfe, fast von vorn gosehen, stehend, 
dio linke Hand anf der Brust. Gest. von Sch 
van Bolswert, nach A. van Dyck. Ml. Fol, 
In der Ieonographie von Van Dyck, No. 3. 

1. Vor der Schrift. 
. Mit einer 





























efer, links: Anton van Dyck pinatt und 
> Yechts: Mart. van dn Enden exeudit Gum 





prlullegio. 
MIL, Ebenso, “doch mit dem Zusstz: 8, a 
Bolswert sculp. unter dem Namen van 


Dyck’s, und mit dem Accent auf dem E 
(£) im'Namen des Kupferstechers, 
IV. Mit zwel Zeilen Schrift im Unter 
JOANNRS BAPTISTA, HARI 
(CALCOGRAPHYS ANTWHRETA, 
Hofer links: Ant. van Dyck pinsit 8. a 
Bolswert seulp. und rechts: Cum priui- 
legi 
'YV. Ebenso, aber in der Mitte unten mit dem 
Zusatz! G, H. (Gilles Hendrick), 


‘Von ihm gestochen : 

1) Die Geburt Christi, Dor bh. Joseph, der kl. Jo- 
bannes, die h. Anna und cin Engel, walcher die 
Marterinstrumente halt, umgeben den Neugebo- 
renen, Hieronymus Wiers exe. Unton 4 lat, 
Verse. KL. 8. L. Gruner. 

Ja) Maria, unter einer Arkade anf elner Bank sitz- 
end, auf threm Schoole das Kind, das nach 
elnem Vogel auf dem Knio der Mutter blickt, 
Nach dem ilteren Frans Franck. Im Unter- 
rando vier latein, Verse, Kinstler- und Verle-_ 























Um sie 
erum musizirende und anbetende Engel. Oen 
Gott Vater. Im Unterrande zwei Iatein, Verse 
und darunter: I. Bapt. Barbé fecit et excud. 8. 

4) Maria, das Kind anf den Armen, hilt einen Ro- 
senkranz. Halbf. in ciner Glorie. 12. 

5) Maria, auf den Armen das Kind, welches von 
der Magdalena angebetet wird. 12. 

[5a) Maria mit dem stehenden ‘Kind tm Schooss 
auf einem Thron, zu dessen Fuss ein musieiren- 
der Engel. Rechts und links zwei Ordenshellige. 
Lat, Dedikation an Christoph von Wittingen, 
M6. Le Gruner.) 

6) Hellige Familie. Maria, an einem verfallenen 
Gomuer sitzond, hat auf ihrem SchooBe das 
Kind, welehem Joseph eine Frucht releht. Nach 
G. B. Paggi. Im Unterrande vier latein. Verse 
und dte Kanstlernamen. kl. Fol, 

7) Mellige Famille. Maria kilsst das Kind, das 
auf ihrem Schoofe sitzt; daneben rechts Joseph, 
das Kinn auf die rechto Hand gestitzt, Nach 























Rubens. Im Unterrande zwei lat, Verse. 4. 
. Hier ist nur der Stecher genannt, Gis, 
Batt. Barbé f. 


1, Mit dom Namen des Stechers und Verle- 
gers: Theodor. Gall. exeud. 

IIL, Die Adresse des Verlegers 
fon und dafir der Name des 
Rubens ina. hingesetat, 

8) Heltige Familie. Maria auf einer Bank sitzend, 
halt in der Linken eine bithende Lille, nach 
welcher das sor thr sitzende Kind sein Hind- 

trockt; dahinter rechts Joseph und 

8 dor Kleine Johannes. Im Unterrande eine 

Zeilo und darunter: I, Bapt, Barbé fecit et 

exeud, 12, 

9) Meilige Familie. Maria hat vor sich den Kleinen 
Johannes, welchen das auf dem SchooBe der 
‘Mutter sitzende Jesuskind aus einem Napfe trin- 
en lisst. Im Hintergrande recta Joseph. Im 
Untorrande cinzeiliges latein, Zitat aus To. 4, 
vu. darunter: T, Baptista Barbé fecit ot exeud. 12 

[9a) Hl, Familie, Marla mit dem Kind sitet am 
Eingang eines Gartens unter einem Laubthor, 
‘Engel bringen dem Kinde Friichte, der hi. Josey 

feht hinter der Gruppe nach rechts. Zwei Oi 
gende Engel strouen Blumen. J. Bapt, Barbé 
fecit et excad. Unten zwof lat, Verse, kL 6. 
L. Gruner.) 

10) u. 11) Maria betrachtot den Leichnam Christ, 
— die drei Marien auf dem Wege nach dem 
Grabe. In zwei Ovalen von gleicher GriBe. 12. 

12-18) Holga von leben Biter it eben rw 
ten Darstellangen aus dem Leben Christi, 
cckige Matter von gleicher Griese; jedes hat als 
Unterschrift cin zwelzeiliges lateln, Zitat a 
dom alten oder neuen Testament und daranter: 
I, Haptista Barbé fecit et excud. 12, 

4) Ankunft Joseph's mit der schwangeren Ms- 
ria In Betlehem, vor der Horberge zum Halb- 
mond. b) Das Gebet im Garten. ¢) Die Geisse- 
Ing. d) Die Dornenkronung. ©) Christus wird 
dom Volke gezcigt. £) Dic Kreurtragung. g) Dle 
Auferstohung. 

19—24) Sechs Blatter in: Vita, Passio et Resur- 
reetio Jesu Christ, Folge von 51 Blattern, eln- 
schlieslich des Titelblattes. Nach M. de Vos. 
(Adr. und J. Collaert, J. de Bio und Cor. 
Galle haben dio ubrigen 45 gestochen.) qu, Fol. 





ausgeschlif- 
alers: P,P. 









































4) Anbetung der Kénige. (No. 6.) ) Flucht 
ch Acgypten. (No. 8.) 6) Christus und die 

5) d) Christus und dle Ehe- 
Ddrecherin. (No. 28.) ¢) Christus. vor Pilatns 
Go 38) 9 Chater wie dom Volks greet 


Samariterin. (No. 15 








(No. 43. 

25) Himmolfahrt der Marla. Gott Vater empfangt 
‘die Maria, dle, auf der Mondsichel und auf Wol- 
kon sitzend, Yon Cherubim umgoben ist. Unten 
‘rochts die Apostel am Grabo. Im Uuterrande 
ine latein, Zeile und darunter: 1. Bapt, Barbs 
fecit et excud, 8. 

26) Krénung der Maris, 12. 

27) Maria fm Himmel wird von den alligonver- 
htt. Nach N. van dor Hors! 

28) Maria als Himmelskinigis rabaaie i 
Oval. 12, 

29) Der leidende Christus und dio Schmerzensmut- 
ter. Brustbilder in Ovalen auf einer Platte, 8. 

30) Der leidende Christus, derselbe noch einmal 
die Schmerzensmutter und das ledende Ange- 

vier Brustbilder auf etner 

















31) Das Jesuskind in hatber Figur, mit einem Wap- 
penschilde, auf dem die Passlonswerkzeuge ab- 
gebildet sind, und cin anderes Josuskind, das 
Knieend diesclbon Werkzoago betrachtet. In 

jralon auf einer Platte, 12. 

92) Die Schmerzonsmuttor, an der Erde sitzend 
‘und von den Passionswerkzeugen umgeben; drei 
Engol halten das ausgebreitete Schweisstuch mit| 
dem Angesicht des leidenden Christus. Im Un- 
terrande, eln lat. Zitat aus Ps. 17, und darunter: 
1. Baptista Rarbé fecit et excud.” 8 

33) Maria hat auf ihrem Schoosso das Jesushind, 
welches die Armo nach den Passlonswerkzeugen 
ausstreckt. 12. 




















34) Christus am Kreuz; — der todte Christus, von 
einem Engel gehalten, Zwei Ovale von gleicher 
Grosse. 12. 


35) Der todte Christus, an der Erde lieger 
ein Engel, der eine Fackel hilt. 12. 

96) Jesus nimmt Besitz vou einer 
und sebligt darin seine Wohnun 

}) Das Christuskind mit dor Siogestahne an die} 

Herzensthir einer frommen Soole klopfend. Im| 
Unterrande G lat. Verse, und darunter: Tosn, 
Baptista Barbé focit et oxeud. 12. 

98) Jesus, Besicger dor Welt, des Teufels und des 
‘Todes.. 12. 

89) Christus am Krouz, auf einem Altar, wird vou 
der Christenhelt angobetet. Im Vordergrunde| 
Knieen Kinig und Papst. “An der Altarstufe: 
Barbé f. Mit lat. Umscbrift und Unterschrift; 
‘unter der letzteren, rechts: C. Galle exe. 8. 

40) Die fanfzehn Gebelmnlsso des Rosenkranzes, 
dargostellt in 15 kleinen Ovalen. 8. 

A1—A4) Vier Sticke 20 einerFolge von 2wolf Rit 
tern, welcho in Achtecken mit emblomatischer 
Figureneinfassuug den Ursprung der Siinde und 
thre Sthnung darstellen, und theils von Ch. 
de Mallery, theils von J.B. Barbé und Corn 
‘do Galle nach Mart, de Vos gestochen sind. 8. 





5 dabel 























Jean Baptiste Barbé. 





4) Moses empfangt dle Gesetztafeln (No.2) 
Moyer, Ktnster-Lesiton. I 





721 








b) Anbetung der Hirton (No.6). c) Anbetung 
der Kénige (No. 7). d) Auferstehung Christi 
(No. 11), 

Ich Yonge nur & BlAter dieser Poy 
sutakanat gebtibe 
Folge fuigenden ateTiel kagepoben 
vingala poona eda 

45—64) S,S, Apostolorum et Evangelistorum Ieones, 
Christus, Maria, Joseph, dio 12 Apostol und die 
4 Evangolisten.” Halbfigaren in reich verzierten 
Oralon. Folge von 20 Blittern und einem Titel- 
kupfer. Nach Ch. van Loon. To, Bapt, Barbé 
fet exend, 8, 

65) Der hl. Aloysius Gonzaga, Josult, umarmt cin 
Kruzifix. 12. 

66) Der hi. Antonius von Padua und dio Haupttha- 
ton solos Lebens, auf einem Blatt, In dom 
sgroseen Mittelfelde steht der Heilige, als Frantis- 
Kaner gekleldet, im Vordergrunde einer Land- 
schaft und trigt in der Rechten eine Monstranz, 
in der Linken ein Buch, auf welchem ein nacktex 
Kind sitzt, Zu seinen Fissen, links ein Del- 
phin, rechis cin Escl. Unten links: P. de Jode 
fguravit; nach der Mitte zu: 1. Barbé Seulp. 
sgegen rechts: ©. de Mallery excud. Rund hei 
tm, in elf kleineren Abtheilungen, eben s0 viele 
Wolderwerke des Helligen, kl. Fol. Hauptblatt. 

67) Der bl. Bernhardin von Siena und die vornehm- 
sten Thaten seines Lebens, auf cinem Blatt. 
Jn dem grossen Mittelfelde steht der Helge, a 
Franziskaner gekloidet, im Vordergrunde einer 
Landschaft, nach reehts profit; neben ihm an 
dor Erde liegen, rochts und links, dret Bischofs- 
miitzen und drei Hirtenstibe. Unten: P. di 
Jode fguravit, I, Barbs sculpsit. C. de Mal- 
ery excudit. Rund herum, in elf kleineren Fel- 

eben so viele Wunderwerke des Hoilige 
cl, Hauptblatt, Seitenstiiek zu dem vorher 
schendon, 

68) Der hl. Dominikus und zwet andere Domint= 
kaner verthetlen dem christlichen Volke Rosen- 
krinze, die ihnen vom Himmel gebracht werden. 
Gest. 1617 in Antwerpen. 8. 

69) Der hl, Felix von Cantalice ; ein Engel bringt 
‘thm Brod und Wein, Halbfigarin einem Oval. 12. 

70) Der bl. Franz von Assist und der bi, Antonios 
von Padua, am Fusse eines Kruzifixes, 12. 

11) Der hl, Franz von Assis, knleend vor der Er- 
scheinung der Maria mit dem Jesuskinde. ImUn- 
terrande zwei lat. Zeilen und darunter: I, Bap- 
tista Barbs fecit et exond, 12, 

72) Der hl. Franz von Paula, in einer Strablenglorie 
stehend und in der Luft schwebend. Aus seinem 
Mundo geht ein Spruchband mit der Inschrift: 
(vis wm sHYARARIT A cHARITATE cmmistt, Un- 
ten in halben Figuren, links, Ludwig XI. 
von Frankreich und selue Gemalin Anna von 
Oestreich , beide im Kronornat, begleitet von 
‘ier Hofleuten und drei Kleinen Madchen  rechts, 









‘eceat fomes 

























































Krlegsleute mit Hellebarden und Speeren. Im 
Unterrande: #,YRANCISOYS DR PAYLA ons rxo 
sons, I, Bapt. Barbé fecit, XI. Fol, Trefflichos 
Blatt. 


73) Der bl. Franz Xaver, knleend Im Vordorgronde 
‘einer Landschaft; eln Strahl vom Himmel tritt 
sein Haupt and trigt die Inscbrift: Sat est Do- 
imine, sat est. Unten in der Keke links: 1. Bapt. 


on 





722 


Jean Baptiste Barbé. 

















Barbé fecit ot excud. Um diese in der Mitte de: 
Blattes eingerahinte Hauptilgur sind in vierzcki 
Kleinen Kartuschen dle wichtigsten 
aus dem Leben des Heiligen abgebildet, Unter- 
Schrift: K6XIs rusy CHRISTI ArOsToLIS. SANCTO 
XAVERIO INDORYM, ET IAPONYSE; EY SOCIIS RIVE. 
1.1. mann pp" gr. Fol. Hauptblatt, Seiten- 
stick zum bl, Ignatius von Loyola (No. 79). 

7A) Der bi. Hyacinth, dic Jungfrau Maria als Er- 
‘scheinung vor sich, 12. 












[74a) 8. Walterus in reicher Landschaft, ganze 
Figar, in dor Linkon ein Buch, in der Rechte 
den Abtestab, Kornahro und Weintraubo. In 





den Wolken zwei Engelkinder, Blumen streuend. 

Unterschr. kI8, L, Gruner.) 

75) Der hl. Ignatius von Loyola, Brustbild in cinem 
‘Oval. 

76) Derselbo Heilige, von der Liebe des heiligen 
‘Namons Jesu durchdrungen. 12. 

77) Dersetbe Hellige erscheint dem kélnischen Je- 
suitenrektor. 12. 

78) Derselbe Heilige und der bi, Franz Xaver halten, 
ein Crucifx. In einem Oval, 12. 

79) Derselbe Heilige, knieend im Vordergrunde 

inks, Gott Vater und 

in dor Mitte der hi. Geist; rechts, 

Maria mit dem Jesuskinde, Unten rochts: I. 

Bapt. Barbs fecit et excud, Um dieso in dor 

Mitte des Blattcs eingerahmte Haupttigur sind 
























In vierzehn Lleinen Kartuschen eben 0 viele 
‘wunderbare Vorginge aus dem Leben des Heill- 
‘gen dargestellt. Unton, innerhalb dos Eintas 
‘sungsstriches 
Bor nEoYM csTO . 6 
YF  TONATIO RT sOCIIS BIY 
at. Fol, Hauptblatt, Setter 
Naver (No, 73). 
ie vier Haupthelligen des Jesultenordens (Ig 
iatlus von Loyola, Franz Xaver, Aloysius Gon- 
zaga und Franz Borgia), zu beiden Seiten cines 
1d; jeder tragt eln Krouz auf 
vier krouz- 
tragende Engel. Im Unterrande, ein zweizeiliges 
Jat. Zitat aus Luc. 9, und darunter: Ioan, Bap- 
tista Barbé fectt et excud. 12. 
81) Dicselben vier Hoiligen und der gekreuzigte 
Weiland; aus der Seitenwunde Crist Mlesst ein 









2a. MARL, 
To nauae. DD. 
ick Zam bl, Fr 






80) 


























Strahl von Blut in ein doppeltes Becken. Im 
Unterrande, zwel lat, Zellen, und darunter 
Toan, Baptista Barbé fecit et excud. 12. 


82) Dieselben vier Heiligen, Brustbilder, und die 
Jungfrau Marla, auf einem Blatt. 1 

83) Dieselben vier Helligen, Brustbilder in vier 
Kartuschen, und dazwiscien, in der Mitte, der 
bi. Name Jesu, 12, 

$4) Der bl, Johannes der Taufer, ein Lamm tragend, 
HalbOgur in einem Oval. 12, 

85) Der hi. Johannes Chrysostomus, Patriarch von 
Konstantinopel. Halbtigur in einem Oval. 12. 

86) Der hl. Josopb, Kanonikus von Steinfeld, Pri- 
monstratonser, ganze Fig., im Vordergrunde eluer| 
Landschaft, auf dem recliton Arm das Christ 

















Kind, und’in der Iinken Hand efne Lilfe, mit! 
einer Schriftrolle umwunden. Er steht auf elnem 
Drachen; inter thm an der Erde liegen dic 








Weltlust, als vornehme Dame porsonifizirt, und 


‘Amor mit verbundenen Augen. Untem recbts 
{o, Bapt, Barbé fecit et excud. Im Unterrande, 
vier lat. Verse und der Name des Dargestelt- 
ten, 8. 

87) Der bl. Ludwig von Frankreich, im Kronornat 
am Meeresufer stebend ; an der Erde, links, das 
franz, Wappen nebst Schwert und Szepter, und 
rochts: P. de Jode iguravit. 1. Barbé sculpsit. 
©. do Malicry ox. Um diese im grossen Mittel- 
felde angebrachte Hauptfgur sind in elf Kleine 
ren Seitenabthellungen eben 40 viele Vorging: 

us dem Leben des bl. Konigs abgebildet. 41 
Fol. Mauptblatt 

$8) Der bl. Ludwig Bertrand vom Dominikaner- 
‘orden, als Missionar unter den Indianern; 20 
seinen Fassen ein Drache, den er todtet, indem 
fr den aus elnem Kelch geschldrften Wein ant 
thn ausspeit, Achteck in einem  viereckigen 
Rahmen, in dessen Eeken Szenen aus der Le- 
gende dos Heiligen dargestellt sind. Unten in 
seiner Kartuscho: loan. Baptista Barbs fecit et ex- 
cudit. 8. Seltenstick eur bl. Agnes (No. 96) 

$9) Der hl. Mauritius, Anfibrer der Thebalsches 
Legion. Halbtigur in einem Oval. 12. 

90) Der hi. Petrus, welchem Christus in der Nabe 
‘on Rom erscheint. 12. 

91) Der hl. Simon Stock empfangt das. Skapulier 
Halbagar in einem Oval. f 

92) Der hl, Stanislaus Kostk 
ovalen Kartusche, 12, 

93) Der bl. Stephanus wird vonden Juden gestetnig. 
In einem Oval. 12, 

94) Die bl, Agatha, Halbfigur in einem Oval. 

05) Die bl. Agnes. 1. Bapt. Barbé fe. et ex. 6. 

106) Die bl. Agnes von Montepulelano kniet tor der 
Erecheinung der Maria mit dem Jesuskinde 
Achteck in einem Viereck, in dessen Ecken vier 
‘Vorginge aus der Legende der Heiligen abge- 
Dildet sind. Unten in der Mitte: oan. Baptista 
Tarbé feet et excudit. 8. Seitenstick zum 
Ludwig Bertrand (No, 88). 

97) Die Bl. Aldegunde, ganze Figur, stohend; der 
Mi, Gelst, in Gestalt einer Taube, bale thr den 
Nonnenschleter; sie liest in der hl. Sebritt, die 
fhr von einem Engel erklirt wird. Im Unter- 
rande dret lat. Zellon, und tnnerhalb des Rand- 
striches, in der Mitte: 1, Bapt. Barbé fecit et 
excud. ‘12. 

98) Dicselbe Heilige, als Abtissin, bit in der Lin- 
‘ken den Krummstab und stitzt dic Rechte aut 
cin geschlossenes Buch; neben thr links, ein 
Engel. Halbfigurin cinem Oval. Nach Rubens 
Ohne den Namen des Stechers. Unten in einer 
aufgerolten Kartusehe dreizehn lat, Zeiten, w 
darunter links: Th. Galle excud. In der Mitte 
dle Jahreszahl 1619 und in den Eeken des 
lattes vier Hleine Runde mit eben so vielen 
Darstellungen wunderbarer Ereignisse aus dem 
Leben der Heiligen. kl. Fol. 

99) Dieselbe Heilige wird von der ihr aus dem Him- 
‘mel entgegenkommenden Maria empfangen. 12. 

100) Die hl. Apollonia. Malbfg. in einem Oval. 12, 

101) Die bl, Elisabeth von Hessen, im Vordergrunde 
‘incr Landschaft stehend, reicht einem an der 

‘ride liegenden Bettler ‘ein Almosen. Unter 
links: P, do Jode figuravit, nach der Mite zu 


























Halbtigur in einer 


























__Jean Baptiste Barbé. 














¥. Barbé sculp., und rechts: ©, de Mallery ex. 
Um die Hauptigur i 

befinden sich in elf le! 
So viele Darstellungon der vornehmsten Ereig- 
nnisse aus dem Leben der Heiligen, kl. Fol. 
2) Die bi. Hiltrudis, in der Linken eine bren 
‘nende Lampo und in der Rechten ein aufge 




















sehlagenes Buch, worin sie liest, Ua 
Oval. Unten in einer Kartusche zebn 

+ und darunter, reehts: P. P. 
Fubbens inv.; inder Mitte, die Jabreszahl 
1617, und ‘Theod, Galle excud. Der 


Stechier ist nicht genannt, In den Eeken des 

Blattes sier Kleine Runde mit eben so vielen 

Darstellungen wunderbarer Ereigniste aus dem 

Leben der Hetligen. Kl. Fol. 

) Die bl. Kunigundo und Heinrich der Hellige, 

im Vordergrunde einer Landschaft stehend, mit 
Kronen auf dem Haupte und mit farstliche 
Insignien und bldhenden Lilien in der Hand, 
Im Hintergrundo links Kunigunde, ihre Un-| 
Schuld gegen dic Anklage ehelicher Untreue be- 
weisend, indem sie mit nackten Fissen ‘ber 
eine gluhende Pugschar geht; rechts das vot 
einem voraufficgenden Engel angefibrte kal 
iche Heer, die Sarazenen besiegend. Oben in 
einer Wolkenglorie, zwei Engel mit Lilien. Unten 
an der Erde links: I. Bapt. Barbé feelt ot exeud. 
Imm Unterrande: raw coxtvavat vinotNva, und 
tacht Kleingeschriebene lat. Zeilen in zwei Spal- 
ten. 8 

104) Die hi. Lutgardis umarmt 

105) Dio hi, Magdalena, als Biisserin 
ie 























Kruzitx, 12, 
n der Wiiste, 





106) Die tl. Prisca oder Priscilla und thr Gem: 
der bl. Aquila, vom Apostel Paulus getautt, 12 

107) Die M1, Rosa vou Lima, Schutepatronin von 
Peru, Halbdgur, 

105) Die bl. Susanna, betend, 12. 

109) Die bl. Therese von Jesu, in der Kleidung. 
des von ihr eschubeten 
Karmeliterinnen, knicend ; eit Engel durchsticht| 
ir das Herz mit dem Pfeil der gittlichen Lebo. 
Tm Unterrande vier lat, Zellen, und darunter 
Joan. Baptista Barbs fecit et oxcud. Cum priut- 
egio Jools. 12. 

110) Dieselbo Hellige, und der hl, Johannes vor 
Kreuz, spanischer Barfiisser Katmeliter, in Ver- 
alickung. 12. 

111) Johannes Berchmans, belgischer Jesult, halbe 
Figur, /4 links, ein Keuzifia, elnen Rosenkranz 
und ¢in Getetbueh in den gofalteten Hinden, 
im Unterrande, vier lat, Zeilen, und darunter! 
Joan. Bapt, Barbé fecit et excud. 12, 

112) Benedetto Capello, Minorit, Brustb, 4/4 rechts, 
in der Reehten ein’ Buch. Oval, Ganz unten 
rechts: barbé feeit. 12. 

113) Fra Seraftino, Cappot 
‘inch, halbo Figur, 34 rechts, die rechte Hand 
auf der Brust, in der Linken ‘ein Kruzitix, Im 
Unterrando finf lat. Zeilen, und darunter 
Joan. Bapt. Barbé fecit ot exeud, Cum priul- 
legio Jools. 12. 

114—137) Theatram vitam, virtutes, mizacula Ro}, 
P. Gabrielis Maria ord. Minorum eg. obs... 
per XXIV sconas repracsentans, Leben and. 
‘Wunder dos Minoritenpaters Gabriel Maria, ab- 











































n einer Folge von 24 mit rémischen 
nummerirten Blattern ; vorauf gehen ein 
Nach 


gebildet 
ern 

itelkupfor und ein Portrit des 

A. von Dieponbock. 1642. 
excud. 6, Priuilegio, 8. Saubere, 
Stiche 

138) Ludwig XIN, von Frankreich 
Oestreich, als neuvermihltes und 
ikrontes Furstenpaar (1615), halbe Figur im Vor- 
dorgrande eluer Kapello; laks der junge Konig, 
ie oine Hand auf der Brust, rechts seine Gemalin, 
die 





Barbé sculp. et 
niedliche 











ths bebleidote Jesuakind, welches die ge 

aberstzende. bi 

‘Armie 2u nohien. Oben In der Eke, inks 

Techts, franz Konlgerappen,, ton Unterrande: 
PVLCHER EST DILECTVS MEVS 
DECORVS ERCTVS EX MILLIBVS. 

Dedié A la REYNE. Par Anne Moncornet. 4 

Teh habe von diesem schénen und nicht hiulg 

orkommenden Bl. nur zwei Abdricko gescben, 

Tel welchen das tn dem Worte auacron in det 

zwolten Zeile dot Unterschrif nachtrglich ol 

gexchobono m auf einen fraheren Plattenrusta 

Bineudeuten echelnt, Heide Abdricke waren, 

zumal im Untorrando, stark beschniten, 30 dass 

ich ungowiss bin, ob. der Namo des Stochers 
datauf angegoben war oder nicht. 

}) Marcello Francesco Mastrilli, Jesuit, Brusth. 

{Yq rechts, in clnem Oval, Nach Nic. van der 

Horst. 12. 

140) Ansbrogio Sansedo 
Goist inspire, halbe 
Hand aut eln Bucty die like auf der Brust. To 
Unterrande font iat. Zeiten, und darunter: 
Toan. Bapt. Barbe fort ot excud. 12, 

HL) Zeromonie der Helligsprechung elnes Verstor~ 
tenon. ‘Nach Rubens. Io. Bapt, Tarbe fect 
et excai 12, Hibeches Kleines Hiatt, 

142—147. Sechs Vignetten, ohne Kiinstlernamen 
fir: Francisel Aguilonl 
um Libri sox. axtvanitat at. bo 30, ( 
IG18), Fol. Mit inom Titeikupfor, gestochen 
von Corn. Galle, nach einer Zeichnung, die 
von Tbens herziliron sol. "Die Kompostion 
der vor den sechs Bichern betindlichen Vignet- 
ten werden ebenfalls Rubens. zugeschriebe 

1) Bin eltzender Mathematiber, das Kinn aut 
dic Hand gestitzt, in der Reehten eine Schrelb- 
feet, wogeben von 5 Genten, dle mit optsche 
Experimonten beschiftgt sind. 

athomatier beobachtet det Koloss 
des Sonmongettes 20. Rhodus; inter ihn 





‘Anna tn Bogrif ist, in ihre 
nd 


























131 





, Dominikaner, vom ht. 




























‘mit mathematischen Instrumenten, 

©) Fin einiugigot Mathematiker stitzt cine 
Hand auf scinen Lohnstubl und bedrobt mit der 
andern drei Genten, dic seino Erklirungon zu 
verepotten scheinen, Neben thm cin Pult mit 
Globus und Bachern, 

a) Bin Mathematiker, 
Tische, an dessen Ende sich elne Camers- 
obscura betindet, beobachtet mit deel Genlen 
‘le Breehungon des Lichts, 

©) Bin Mathematiker, die Hinde auf einen 


ot 








knieend vor einem 





724 Joan Baptiste Barbé. 


J, 'T, Barber 














Tisch gestitat, auf dem el 
runterrichtot zwei 
1) Atlas, knfeend, und die Himmelskugel auf} 

den Sebultern tragend. Ein Ober shin schweben- 
der Gentus hilt eine brennende Fackel, welche 
den Schattonriss der Sphire ander Erdober- 
fiche abzeichnet. Zwei andore Genten betrach-| 
ton das Phinomen 

148) Der Evangelist Johannes schretbt die Apoka- 
lypso; neben thm der Adler, und oben in der 
Loft, rechts, dic Jungfrau auf der Mondsichel. 
Vignette vor dem ersten Kapitel des Evangeli- 
tums dieses Erangelisten, Ganz unten rechts: 
To, Bapt, Barbé f, et exe. 12. 

s. Huderu. Rost, Handb. V.332. — Le Blanc, 
‘Manuel. T. 145. B. Kolteff. 


Barbé. Antoino Barbé, franzisischer Bau- 
meister, der 1696 unter den zur Erhaltung des 
Louvre ‘angegtellten Architekton erwihnt wird. 
Er ompfing als solcher 50 Livres Gehalt. Wei- 
tero Nachrichten Uber sein Leben und seine 
‘Werke fehlen. 


5, Nouvelles Archives do Art franc 























P.9 
Guiffey. 

Barbedienne. Barbedionne, Bronzefabri- 
kant in Paris. Er gobbrt gegenwirtig zu den 
ausgezeichnetsten Vertretern der franzUsischen 
Bronzeindustrie und zwar derjenigen Richtung 
derselben, die im Anschluss an die neueren Re- 
formbestrebungen auf kunstgowerblichem Ge- 
Diet vou den Willkurlichkeiten moderner Orna- 
mentik auf strengero Stilformen zurtickgeht. 
Neben den eigentlich kunstgeworblichen Ar- 
beiten, neben Geritschaften und Luxusge- 
genstiinden verschiedener Art sind es nament- 
ich Arbeiten von ktinstlerischer Bedeutung in 
engerem Sinn, insbesondre Figuron, in denen 
sich das Atelier Barbedienne’s auszeichnet. 
Seine Kopicen antiker Statuen, der Sklaven 
Michelangelo's und der Thiiren Ghiberti’s gehir- 
ten auf der Wiener Weltausstellung von 1873 
zu den hervorragendsten Leistungen der fran- 
wisischen Bronzeindustrie. Sowobl der Guss der: 
Bronze, wie dio Ciselirung, dic Bearbeitung des. 
‘egossenen Stilckes mit Meissel, Feile und Bun- 
zen, ist in diesen Werken von seltener Vorzlig- 
lichiceit. 

‘Nicht minder bemerkenswerth ist bef an-| 
deren Bronzearbeiten Barbedienne’s die An- 
wendung inkrustirten Emails. Den Anstoss zur! 
Wiederaufoshme dieser seit dem 16. Jahrh. fast 
ganz in Vergessenheit gerathenen Technik gaben 
‘namentlich die altchinesigchen Emailarbeiten, die 
seit der Eroborung von Peking in grosser Menge 
nach Europa kamen ; doch hat B. die letzteren 
eigentlich nur im Glanz und Reichtum des Kolorits| 
imitiré, in der technischen Behandlung folgt er 
nicht der chinesischen, sondern der altlimoneser 
und altktiner Art, indem er die Schmelzmasso 
nicht wie jene, in Zellen (zwischen Gold- oder! 
Kupferstreifen, die auf die zu verzierende Fliiche 
aufgelitet sind), sondern in Verticfungen, die 

















beim Guss der Bronze hergestellt werden, ein- 
lisst. Seine Emails sind nicht cloisonnés (Zellen- 
schmelz), sondern champlevés (Grubenschmelz). 


Holzschnitt-AbDi1dungen von Arbelten Bar- 
‘edienne's in: Kunst und Kunstgewerbe aut 
der Wiener Weltaustellang. von 1873 (s. w.); 
zwei Leuchtor p. 261, cin Metallspiegel p. 349, 
Zackerdoee mit Email champleé p. 441 


s, Gazette des Beaux-Arts, I. Pér. XI, 
420. 422, 423. 425. 428. 430. XXIV, 76. 78 
— Tacod Falk strie der 















pp. 
Kunst und Kunstgewerboanf der Wii 
ner Weltausstellung von 1873. Heraus- 
gegeden von C. v. Litzow. Leipzig, 1875. 
pp. 146, 147. 327. = 





Barbee. 


William Randolph Barbee, 
+ im Juni 1868, in 





jon. Ausser Biiston kennt man cinige Statuen 


von ihm, darunter Die Kokette, ein etwas ex- 





iaches Werk, Das Fischermiidchen und Die 


verlorene Plejade. 


8, Tuckerman, Book of the Artists, New-York 
1867. — p. 59! -Y. Herald vom 21. Juni 
1868, 








S. R. Koehler. 
Barbell, Giovanni Giacomo Barbella 


(oder Barbello), Maler, geb. in Cremona 1590, 
+1656, hauptsiichlich in Bergamo thitig. Pasta 
(s.u.) rithmt von don dortigen Altarbildera des- 
selben besonders cinen 8. Lazzaro in der Kirche 
dieses Heiligen. In Brescia findet sich von ihm 
in dor Kircho S. Francesco cine Darstellung des 





jlarheiligen im Paradies. Zani (s. a.) erwahnt 


eine Zeichnung des Ktinstlers (eine Heilige , die 
durch ihre Furbitte Seelen aus dem Fegfeuer 
befreit) mit der Aufschrift: Gio. Giacomo Bar- 
bella D. 





‘Von thm gestochen : 

Zwol Helge rufen dle Madonna an, dic Uber fbnen 
“in einer Glorie schwebt. Mit Zuelgnong an S 
Conti Ponzoni ete. Unten links: Jac. Barbell 
pins, ot se. 1643. Fol. 

s. Averoldo, scat pitt, di Brescia. 1700. — 
Pasta, Lo pitt notabili di Bergamo. 1775. — 
Brognoli, Guide por la itt di Brescia. 1826. 
= Lanai, Storia Pitt. 4, Ba. TH. 250. 











Barb 





+ J.T. Barber, englischer Portrit- 
London thitig zu Endo des 18. und 


Anfung des"19. Jahrh. (Fiorillo, Gesch. der 


x. K, V. 529, erwiihnt einen englischen Portrit 





und Miniaturmaler Barber, als dessen Todesjabr 
er 1767 angibt.) 


Nach ihm gestochen: 
1) George Anson. Gest, von Young. Fol. 

2) Win. Anson, General. Gest, von Dems. Fal 
3) Robert Bisset, Gest, von Heath. 4, 

4) T. W. Coke, Gest. von Turner, Fol 


J. Barber. 


_Johann Barbet. 725 














5) J. B. Cramer. Gest. yon Thomaon. 4. 

6) Mrs. Davison (Miss Duncan), Schauspielorin, 
Gest. von Cardon. 4. 

7) Disbrowe, Gest. von Gajugain, Fol. 

8) G. Harrison, Gest. von C. Turner. Fol 








9) G. tacladon, Singer, West, von J. Vendra- 
mini 4. 


W. Engelmann, 





um 1830 in London 


‘Yon ihm gestochen: 
1) BIL, in Picturesque Views of the 
5 from drawings by @. F. Robs 
1826. 4. 
Picturesque Ilustrations of the Isle of Wight, 
‘Views of every object of the Island engraved 
from original drawings; accompanied by histo- 
ical and topographical descriptions, London 8. 
3) BU. in: Schottland, nach Zelchnungen_ von 7. 
Allom und W.H. Bartlett, London, 1836. 4. 
4) BML fn: Holland und Belgien , nach Zeichnun- 
gen von W. Il, Bartlett, London, 1836. 4, 
8. Le Blane, Manuel, 





2 











W. Engelmann. 


Barberi. Antonio Barberi, identisch mit 
Antonio Barbey. 8. diesen. 


Barberl. Giovanni Barberi, Architekt 
und Architekturmaler in Rom in der 2. Hiilfte 
des 18, Jahth. 1786 entwarf er den Prospekt der| 
neuen Sakristel der Peterskirche. 


s. Zant, Bnelel. 





Barberl. Miche! Angelo Barberi, Mo- 
saicist in Rom, 19. Jabrh, Seine Arbelten ge- 
hiren zu den’ vorziglichsten Leistungen der 
modernen itallenischen Mosaikkunst. 1843 
vollendete er flr den Kaiser von Russland zwei 
grosso Mosaiktafeln, welche die Stadt Rom in| 
den 4 Hauptepochen ihrer Geschichte darstellen, 
1954 im Auftrage des Fiirston Domidoffin Floren 
cin Mosaikbild, das Forum romanum, das wegen 
seiner harmonisehen Farbenwirkung bosonders 
geriihmt wird. Ein anderes Mosaik desselben, 
den Triumph der Liebe darstellend, wird unter 
den Kunstwerken des kaiser!. Muscums in St. 
Petersburg erwihnt. Unter seiner Leitung stand 
ein in Rom im J. 1847 gogriindetos Atolier, in 
welchem russische Mosaicisten, die hauptsiichlich 
flr die innere Ausschmllckung der Isaakskirche 
in St. Petersburg erforderlich waron, gebildot 
warden, Nach Aufhebung des Ateliers im J. 
1951 warden die Arbeiten desselben in dem neu- 
gegrlindeten kaiserlichon Mosaik Institut zu St, 
Petersburg fortgesetzt. 

s. Kunstblatt, 1843, p. 308; 1854, pp. 
450, — Herpors, Kpatkoe o6oap. woaam 
Abia oc06. we Poecia (Petrow, kurze Usbor- 
Sicht der masivischon Kunst, 








| Bronzegiesser im 15. Jabrh. 


Barberini. Giovanni Battista Bar- 
berini, Bildhauer, geb. zu Como, + zu Cro- 
‘mona 1666, Er war hauptalichlich, meist in Ge- 
meinschaft mit einem seiner Brilder, mit orna- 
mentalon Arbeiten beschiftigt. In der Capolla 
‘Maggiore der Kirchedeshl. Petroniusin Bologna 
sind von seiner Hand die plastischen Verzieran- 
gen der Orgel und des Sakramenthauses. 
neoni, Guida per la elttd di Bolo 
jp A, 











Barbery. Louis Barbery, mittelmistiger 
franz. Kupferatecher, nach Zani aus Savoyen 
gebilrtig, arbeitete 1670—1690 in Paris. 


Von ihm gestochen : 

1) Esther vor Ahasverus. Barbery sculpsit. Ru 
des Noyez — Qu. Fol. 

15) Maria refeht dem Kinde die Brast; halbe Figur. 
Nach G1. Simpol. kl. Fol. 

2) Marta gibt dem Kinde 2a essen; halbe Figur. 
Nach Demselben, kl. Fol, 

3) Maria mit dem sehlafenden Kindo auf den Ar- 
men; halbe Figur, Nach Demaetben. kl, Fol 

4) Rickkehr der Ml. Familie aus Agypten. Nach 
Demselben, Fo 

5) Der Apostel Panlos landet nach einem Sehift- 
bruch in Malta. Nach Ant. Diew, Fol. 

6) Paulus und Silas zu Philippl im Geféngniss und 
die Bekebrung des Kerkermelsters. Nach Nic. 
Plattemontagne. qu, Fol, max. 

7) Die hi. Gertrudis von Nivelle, Benediktiner- 
none, betend, Nach Cl. Simpol. kl. Fol. 

8) Alexandre Le Ragols de Bretonvilliers,2/, links 
Halbfigur in einem Oval. Nach N. Plattemon- 
tagne. Fal. 


























9) Madame de Miramion, 3/4 rechts, Halbagur in 
elnem Oval, suf einem Sockel mit dem Namen 
dor Dargestellten. Nach P. Mignard. Fol. 





I. Vor der Inschrift der vier franz. Verse 
‘dem Sock 

10) Anna Maria Orléans, Herzogin von N 
Gemalin Heinrich’s II: von Savoye 
Erwahnt bel Lo BI. 3. 

11) Plan der Stadt Paris, in awei Blittern, Bel 
Le Bl. 4, 

12) Der hl. Carlo Borromeo, knteend, mit dem 
Strick um den Hals, begleltet von 6 Chorknaben, 
Nach Ch. Lebrun, A Paris chez L, Barbery 
Tue 8, Jacqs. Titelbl. fdr die theologische Thosis 
von Charles René do Brinon an der Pariser Sor- 
bonne. 1. Juni, 2 BI, 1713, Fol. max, 

13) Christus predigt dio Lehre von der Demut, 
Titelbl, der thoologlschen, von Jean Louis 
de Gontaut de Biron an dor Pariser Sorbonue, 


ut 




















31. Mirz 1718, Links unten: E, V. D, Bar- 
bery fecit & Paris cher Barbery rue 8, Jique. 
2B, Fol, max. 

* Le Blanc, Manuel, 1, 146, 

E. Koltof. 


Barbet. Johan Barbet, franzisischer 
Von ihm ist die 








jgrosso bronzene Engelfigur ausgeflibrt, die 
auf dem Schloss Lude als Wetterfahne dient, 


J, Barbot. 





126 




















‘Auf dem einen Fiige!derselben findet sich dio In- 
schrift: Jehan Barbet dit de Lion 1475. Sie war 
in der Exposition universelle zu Paris im J. 18¢ 
ausgestellt 
otte des Beanx-Arts, 1, Pér, XXII, 
316, we 
Barbet. J. Barbet, franzisischer Ar 
in der ersten Hilfte des 17. Jahrh. 
wilrfe fir Altire und Kamine (s. u.) sind el 
teristische Beispiele des Renaissancestils 
Zeit Ludwigs XUT. 














Nach ihm gestochen: 
Liste d'Architecture d'Autels et de Cheminges. 
18 BIL, gest, von Abr. Aubry. 1685, Fol. (In 
der Teonographie des hommes illustres da XVI. 
‘Amsterdam 1759, I. irrtiimlich unter 
den Stichen J. B, Barbé's erwabnt.) 
s. Destailleur, Notices sur 
Brangals, Architectes, Dessi 
. an XVIII, Sita 
s Beaux-Arts. 











te 
Paris. 












Barhetta, Paolo Barbetta, Baumeister 
‘Venedig, dernach Sansovino (Venetia deser. fol. 
Job.) den $12 begonnenen Bau der dortigen Kir- 
che 8, Maria formosa 1075 nach dem Vorbild des 
mittleren Theils der Markuskirche zum Abschtuss 
brachte. Die Fassade von istrischem Stein ist 
Jedoch erst durch den Senator Vineenzo Capello 
(f 1541) hinzugeftigt. 

Jedenfalls ist nicht richtig, wonn Mothes (Ge- 
schichte der Bauk. u. Bildh. Vened. 1. 129) bo- 
richtet: die Kirche sef 1350 durch Barbetta re- 
staurirt worden, Er ligt hingu: im 15. Jabrh. 
habe ‘Turin Tonon die Kirche neu bauen lassen, 
nachdem der Blitz eingeschlagen, und spitere 
Ausschtntickung habe jede Spur der alten Form 








vertilgt. Seine Quellen hat Mothes, wie ge-| 


wibnlich, nicht angegoben. 
sa Fe. W. Unger. 


Barbettes Josias Barbette, Em 
Miniaturmaler, von Strassburg gebiirti 
filichtete 1685 nach Kopenhi 












Definden. 

reformirten Kirche ernannt. 

5. J.C. Spengler, Artistike Eftorretninger ete, 
Kopenbagen 1818. 

Barbettl. Cavaliere Angiolo Barbetti 
von Siena, Holzschnitzer in Floreng, im 19. Jabrh. 
Er ist mit unermlidlichem Fleiss bemiiht gewe- 
sen, die alte Kunstindustrie der Holzschneiderei 
wieder in’s Leben zu rufen, und war noch 1873, 
einige 60 Jabr alt, in seiner Werkstitte thiitig, 
in der er zahlreiche treffliche Schiiler erzogen 
hhat. Unter den letzteren ist vor Allen Professor 
Pietro Giusti von Siena zu nennen. 

s.MArte In Italia, 112(Art. von Finoechietti), 

die von B. geschnitzte innere Thiir der ros- 
sischen Kapelle in 8. Donato bel Florent. abge- 
Bild is Fr. W. Unger. 
































I- und 
Er| 
n, wo sich.in den 
Akdnig!. Sammlungen noch einige Werke von ihm 
1700 ward er dort zum Vorstand der 





Barboy. Antonio Barbey,, Kupferatecher 
in Rom, in der 2. Hilfte des 17. Jahrh., vielleieht 
‘wie L. de Burbure in der Biogr. nat. de Belgi- 
que (8. u,) vermutet , niederliindischer Herkunft 
und ein Verwandter des Jean Baptiste Barbe 
Der unter No. 2 genannte Plan von Rom wir! 
bei Heineken unter dem Namen Antonio Barberi 
angeflihrt ; schr wahrscheinlich rithrt dieser Ir- 
tum lediglich daher, dass das y im Namen Bar- 
bey (in Kursivsehrift) rj gelesen warde. 








Von ihm gestochen 

1) 36 BN, fir: Studlo @Architettura efvile sopr: 
sll ornamenti di porte, finestre, tratti da aleune 
fabbriche insi Roma, ersusgegeben © 
Domenico Rossi. 1. Theil, 1702, 

2) Nuova Pianta della Citta di Roma coll indice 
de templ} palazzl  ., e divisa nell soot XIII 
rioni, 1697. 

3) Palazzo Gott 

ella Pigna). Fa 
+: (Rossi,) Nuov! Disegni, 
lazzl di Roma, Tay. 51. 

5. Le Blane, Manuel. — Biographie natio 
nale de Relgique, Art, Jean Baptiste Ba 
(lrrtimlicherweise wind hier J. Barbe 
Architecture ete, dem Barbey rugeschrieber.) 








ed alla Piazza di 8, Marco (Kone 
ide, Nach Arcucei, qu. Fol 
Libr. MI der Pe 

















Barbiant, Giovanni Battista Barbi 
Maler in Ravenna in der ersten Hiilite des 
17. Jahth, Nach Lanzi haben seine mehr oder 
‘minder manieristischen Arbeiten eine besondere 
Achnlichkeit mit denen des Cesi. Zu Ravennt 
‘sind yon ihm in der Kirche 8. Francesco z¥ci 
Altarbilder: der hl. Andreas und der hl. Joseph 
in der Kirehe 8. Agata der hi. Petrus (ach 
Lanai ein Bild der Titnlarheiligen) , im Dom a> 
der Kuppel der Kapolle der Madonna del Sudore 
ein Freskogemiilde, die Himmelfabrt der Maris, 
welches als sein Hauptwerk gilt. 


‘Nach ihm photographirt : 
2 Anbetungen, Handzeichnungen In den Uff 
photogr. von Brann, 1869 
el, — Lanczl, Pitt, It, 4. BAY 
“152. ~ (Pr. Manni) 11 Forestiere in Ravens 
pp. 6, 55. 

















Andrea Barbiani, Maler aus der Fat 
/des Vorigen, gob. zu Ravenna yim 1680, + ebenls 
1754, vermutlich ein Schiller Cesare Prontis. In 
Ravenna tnd Rimini sind in Kirchen uti 
‘fentlichen Gebiiuden seine Bilder sehr xb 
reich, Tm Dom zu Ravenna malte er in det 
Kapelle der Madonna del Sudore an den Tras: 
steinen der Kuppel die vier Evangelisten 





Fresko. Nach Zani war B. auch Bildnisswalet 
und Ornamontist 
s. Zant, Enelel, — Lanai, Pitt, It. 4. Bl 





Vv. 152 “f 
Nach ihm gestochen 
neliter verkiindet dem bi. Fant 
ser jenem das Martyr 
‘tum. Gest. von Fil. Morghen. Fol. 
W. Engelmann, 





Jaques Barbié, 


Domenico del Barbiero. 











Barbié. Jacques Barbié, franzisischer 
Kupforstecher in Punktir- und Grabstichelma- 
nier, arbeitete 1755—1779 2u Paris. Auf ei 
gen Blittern ist sein Name auch Barbier ge- 
schrieben. 

1) Katharina IL, Kafserin von Russland, Brustb, 
/a inks, mit einem Brillantendiadem’ auf dem 
eitel.” Nach J.C. de Mailly. Oval auf 
‘einem Sockel mit ffanzis. Schrift und rnssischem 
Kronwappen  daranter die Kiinstlemamen und 


















noch dret franzés. Zeilen in Kleiner Schrift. 

2) Frangots de Nieutenant, 
Brustb. 9% Hake, iperriicke und 
Harnisch. Oval, NachJ.Tiseh bein, Unterks 








Ovals, in einem viereckigen Rahmen, 
Szone aus seinem Kriegsleben in kleinen Fi 
yen nach der Komposition von Moitte. Unter| 
dem Einfassungsstrich links und rechts die 
Kinstlernamen. 1m Unterrande drei franzis. 
Zeilen, darunter: A Paris chez Isabey 
‘weiter unten noch 7 fransis, Zellen, 4. 











Ge- 
Brust. 3/, 


3) Charles Henri, Graf von Estaing, franz 
nerallientenant und Viceadmtral. 
rechts, mit Perriicke wad Hasrbeutel 
einem Sockel, Nach D'Haisne. 12. 


1. Yor der Sehrift auf dem Sockel und im 
Unterrande, 

HT, Mit Namen und Titel auf dem Sockel, mit 
den Kiinstlemamen unter dem Etnfas 
sungsstrich und mit der Verlegeradress 
‘A Paris chez Isabey ..... im Unterrande. 

4) Dertelbe, Hrusth., 3/4 rechts in elnem Ov 
darnnter in einem viereekigen Rahmen in kl 
nen Figuren die Darstellung eines Vorfalls a 
seinem Leben bel der Einnahme von Granad 








Oval auf| 































Ohne Kinstlernamen. Im Unterrande 3 franz, 
Zeiten. 4. 

5) Joseph I1., Kaiser von Oesterretch, Brust, 3/ 

ks, in einem Oval. Nach der Natur bel sels 





nem Aufenthale zu Paris tm Mal 1777 
dem Oval in einer Kartusche 

Reichswappen. Noch welter unt 
Kupferstechers (Barbier sculp.), 
tel des Kaisers und: A Paris chés Tsabey 








‘nix von Spanien, Brustb, in Pro= 
ach links, mit einem Lorbeerkranz. 
sn’ Sockel mit, 


ricke. Gval auf el 

‘and Titel (fan 

et scalp, A 

pilly. 12. 

7) Pasquier (Pasa 
Paris, Brusth. 9/4 
aut einem Sockel mit der Inseheift des Name 
tund Titels, Unter dem Eintassungestrich recht: 
I. Barbié seulp. Im Unterrande: A Paris chen 

sathenr es... 12, 

§) James Wolfe, englischer General, Brustb, in 
Proflansicht nach Links, mit Hut ant dem Kopf 
‘und Gewehr auf der Schulter. Nach J. Rey~ 
nolds. Unter dem Oral, in einem viereckigen 
Rahmen, Ist in kleinen Figuren sein Tod bei der 
Rielagerting. von Quebec vorgestellt, Unter dem 
Binfassungssrich links und rechts die Kinstler- 


ri 


































1, Vor der Untorsehritt, 








Ry 
und darunter die Verle 





E, Kolloff. 
Barblé. 


jer, 8. Lebarbiers 


Barbier. Jacques Barbier, 
Barbier. Le Bar 





Barbler. Nicolas Frangois Barbier, 
Stecher, Architekt und Giseleur, gob. 1768 xn 
Namur, + daselbst 1826, Tn Antwerpen, wohin 
er sich in jngendlichom Alter begab, empfing er 
den Unterricht Verbere’s und besuchte die Aka~ 
demic. Nach seinor Rilekkohr in dio Vaterstadt 

wchte er sich zuerst durch mebrere fein ausge- 
filhrte Terracotta- Arbeiten bekannt. Am vor- 
iglichston war er in getriebencn Metallarbeiten, 
deren verschiedene auf der Industrie-Ansstellung 
au Harlem 1825 lebhafte Anerkennung fanden. 
(Medaitien nach der Antike, eine Vestalin, 
ein Christus u. A.). Im J. 1816 war ihm in 
Namur das Amt des Stadtbaumeisters iibertragen 
worden, das er jedoch bald niederlegte, um aur 
plastischen Kunst zuriickzukehren. 

8. Biographie nationale de Belgique. 

1. 208. * 




















Barbier-Walbonne. Jaques Luc Bar- 
bier- Walbonne, Maler, geb. 1709 zu Nimes, 
+1860 au Passy (Seine). Er war ein Schiiler 

fd's. Im J. 1797 othielt er flir sein Ge- 
le: Sone morale d'un pére a son fils« einen 
Preis von 3000 Fr. ; 1827 waren im Pariser Salon 
von ihm ausgestelit: Der ‘Tod des Aemili 
Paulus in der Schlacht bei Cannii und Numa 
bei der Nymphe Egeria. In der Galerie von 
Versailles sind von ihm die Bildnisse Moreau 
und Money's. 

8. Bellier, Diet, 




















Barbier, Nicolas Alexandre Barbier, 
Maler, gob. 1789 2u Paris, + 1864 zu Secaux 
(Seine). Anfangs vornchmlich Architekturmaler, 
schloss er sich spliter der realistischen Schule 
der franziisischen Landschaftsmalerei, der Rich- 
tung Courbet's und Daubigny’s an. Bellier 
(s. u,) macht eine grosse Zahl von Werken des- 
selben namhaft, die in den Pariser Salons von 
1824 bis 1861 ausgestellt waren. 

s Bellier, Diet. — J. Meyer, Geschichte der 

rmolernen franzisischen Materei, p. 788. 














Barblere. Alessandro Barbiere, s. Fel. 


Barblere. Domenico del Barbiere, 
Maler, Kupferstecher, Bildhauer und Architekt, 
Jgeb. um 1506 au Florenz (genannt Domenico 
Fiorentino). Er war ein Schiller des Rosso, den 
jer nach Frankreich begleitete, als dieser 1540 





728 


| 


Domenico del Barbiere. | 














von Franz I, dorthin berufen wurde, um an der} 
Ausschmlickung des neuen Schlosses in Fon- 
tainebleau Theil zu nehmen. Hier und im Palast 
‘von Meudon war B. unter Rosso's und Primatic- 
elo’s Leitang vornehmlich mit Stuckarbeiten 
beschiiftigt, in denen er sich, wie Vasari in den 
Biographien jener beiden Kilustler rihmt, be- 
sonders auszeichnete. (In friheren Ausgaben 
des Vasari findet sich im Leben Primaticeio's 
die irrtiimliche Benennung Damiano del B., die 
dei verschiedenen Schriftstellera — Fétibien, 
Zani u. A. — wiederkehrte.) Bei De Laborde 
(s. uj, in den Ausaligen aus den Rechoungs- 
biichern von Fontainebleau, sind Zablungen fiir 
verschiedeno Arbeiten Barbiere's withrend des 
Zeitraums vou 1540—1562 aufgeftibrt. Spiiter 
liess er sich in ‘Troyes nieder und arbeitete 
mebrere Bildwerko fiir dortigeKirehen. Ebenda, 
in St. Pantaleon, liegt er begraben. 

Am meisten bekannt machtesich B. als Kupfer- 
stecher. Seine Blitter sind mit zierlichem Grab- 
stichel und sicherer Hand ausgeflbrt; der Stil 
seiner Zeichnung ist aber ganz in der manierirten 
Geschmacksrichtung des Rosso befangen. Er be- 
zeichnete seine Platten zuweilen: Domenico 
Fiorentino, Domenico del Barbiere, zuweik 
wit den Buchstaben : p. vr. — Frither ist B. nicht 
selten mit dem franzisischen Kupferstecher 
Dominique Barriére (¢ 1678) verwechsolt worden. 

‘Von plastischen Arbeiten desselben wird das 
Modell zur Bronze-Vase am Grabimonument, 
Heinrieh's Hl. von Frankreich erwiihnt ; die Vase, 
in welcher das Herz des Kinigs aufbewahrt 
wurde, ging 2u Grunde, die drei allegorischen 
Gestalten von Germain Pilon, die sie trugen, be- 
finden sich jetzt im Louvre 2u Paris. 


‘Von ihm gestochen : 

1) Buho der bi, Familie auf der Flucht. Ber: 
». ¥. H. 365 mm, Br, 266 (Heineken, Dict. 
UL, 163). 

2) Die Stelnigung des hl. Stephanns, Bez : vox 
vionextiNo, Hl. 273 mm, Br, 155. (B. 1.) 

43) Die biissende Magdalen 
Tie, inve, (Tiziano inventd), reehts: v. v. H 
428 mm, Br, 307. (Katalog Malaspina, IT, 135.) 

4) Gruppe von Helligen aus dem Jungsten Gericht. 
Michelangelo's. Links oben: areuntaNazoLo, 1xv- 
‘Tun. IN OMA, NHLA. CHAPBLA. DELPAPA, unten 

‘sixo. HI. 365 mm. Br. 221, 












































Michelangelo's. Links unten: aicumtaxaro1o| 
YIONRNTINO INVENTORE IN ROMA. NRLA. CARLA, 
a) 


5) Gropp von §Fngla aus dem ngston = 


DML FARA, Teehts: DOMRSICO FIORKNTINO. 
193 mum, Be. 392. (Bh. 3.) 

6) Venus, Mars und Amor. Nach Rosso, Untea} 
beer p. FH 67 mm. Be, 108.(B. 5.) | 

7) Amphlaraos strat mit Ross und Wagen in den 
Avgtund. Nach Dews, Links oben axrnse| 
340, unten: powrsico aL manatee, II. 325) 
mm, Br, 230, (B. 4.) | 

8) Klcopaira, stehend’an einem Sarkophag. Rez 
b, 7. HL 261 mn, Be, 120,” (Brulllot, Diet. 1 
587) 

9) Gastmal, von Alexander a. Gr. nach der 
Einnabine yoo Babylon seinen Feldherrn gegen. 
Gem. im Alexandersaal 2u Fontainebleau. Nach 
Primaticcto und Niccolo dell’ Abbate 
Unten links: voxtxtco.riowswTixo, recta: & 
roxta, mni0, nol, H, 248 mm. Br. 396. (B. 6.) 

10) Der Huhm, gefigelte welbliche Gestalt auf 
‘einem Globus stehend. Nach Rosso, Links 
hen : oxonia, reehts unten: voxsico uxt 
autem siomextixo, “H. 264 ma, Br. 220, 
(BT) 

11) Anatomische Figuren: zwei minnliche Ge- 
stalten, dle eine von vorn, die andre vom Ricken 

‘und. die enteprechenden Skelete. 
Unten Tinks: vossico rioKss- 
mm, Br, 331. (B. 8.) 
Verlcinerle Ko pie is Holtchalt te: Chow 
Tamettehie vod Bitlogsplie 

Atdiyalschen "AboilJung: Lepr. 18 

me 

12) 10 nackte minnliche Figuren in. verschiedenen 
Stellungen. (Katalog Malaspina, 11-135. — Bei 
Zanetth, Kabinet Cleognars, No, 1483 und im 
Katalog der Sammlung des Dr. Petzold, VIL 
No. 62 als Darstellung der Wirkung des Zones, 
bexelebnet.) Ohne Namen und Zeichen, U.291 
vom, Br. 433, 

13) Kartusche mit Ormamenten, daria ein Zug 00 
Soldaten mit dem Pabrer 2u Pferd. Nach Rosse. 
Bez... 1, 171 mm, Br, 185. (B. 9.) 


s.Vasari-Lemonnier. 1X, 80, XI, 7. 
Heineken, Dict. — Bartsch, Peintre-Gr 
veur, XVI, 855, — Le Blanc, Manuel — 
Archives de Art frangals, Il (Abeceds9 
de P, J. Mariette ete. T. 1), p. 61. — Nagler 
Monoge. I. No, 1088. — De Laborde, Li 
Renaissance des arts & Ia cour de France. 1 

Peintre-Graseur. V1 
on den Att, Nic. de 






















































Berichtigungen und Zusitze 


uu Liof. 22, 


Z. 13 vs, les wlae statt adie, 

= 18 v.0, = sAvellinos statt *Avellteos, 

= 19 ¥.0, = »Gloacchino« statt »Gioachiros, 

- Avo, = sMescarle statt »Pescarie. 

= 13 v,0, - adas Mangelhafter statt ader Mangels, 
= 26 vu, - =Poloe statt »Paoloe, 

= 29 vu, - »Paolae statt »Paolow 


= 9 v.u, Hes sToscarie atatt 





¥.u, zwischen sdere und sihme einzuschalten : »brigens. 
= 8 ¥.0, nach »Della Veechian ein 
¥. 0, vor ain Longford Castlew einzuschalten: “Ebendas, 








ten: (5, Verz. b.)s. 


scare, 


Zu dem Literaturnachweis zum Art. Barbarelli (8. 706) nachzutragen : 


Andrea Vendrami 
estetico-crities 





De Picturis in Musels ete, Vé 





ledig (17, Jabth.). — Selvatico, Storia 


1, 526. — Gualandi, Memorie originall ete, HII. 88. 99. 





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