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Full text of "Untersuchungen über die Wichtigsten Gegenstände des Naturrechts. Nebst einer Censur der verdienstlichsten Bemühungen um diese Wissenschaft, vorzüglich in den neuern Zeiten, und Anwendungen derselben auf speciellere Rechtsfragen"

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Bayer. Staatsbibliothek 



Unterfucfjungett 

' übet 6ie 

a t « r r e t ö 

■'*■ * " — ■ 

< 

Stebft einer Senfut 

&erMenjtttcl)jten SBemuJjungen um tiefe 

SBiffenfc^aft, 

fcorjüglidj in bm neuem %eltm, > 

* * * 

Sfrwcn&ungen fcerßlben auf fpecieUere 
Dvecfctffragen , 

> 

* 

■ 

t>on 

3o&aitn (EljriftDfcl) JP)off6auer, 



4? A lXt*^ 

b | p dar if« »^«ir^t Ä ü ih m c 1. 

. - 



\S3 o r r e t e. 

* 

• - 

J^er £auptgea.enjfanb bicfcr Unretfurf;utt* 
gen b>c 6eretf« mehrere 3a§re mefrt 
9Tad>benfen fafr ununterbrodjen befd)5ftigti 
«Meine "Hufmerffamfeir ift auf benfei6en ntyt 
erft burd; jene aufierorbenrHd;en SBege&en&eli 
fen gelenft, »efc&e in,bien leften Safcret? 
niemanben ofyne S&etma&me : laflen fonnten> 
unb bie ein allgemeines 3nfcrrfle f ihr Unter* 
fudjungen bieferTirt werfen mußten. @d;oii 
geraume Seif mos jenen bepfpiellbfen £reig# 
niflen, meiere fajljeben tag berief ren Safc> 
re 6ejeid;n*f*n, forjtyre id; »6er bie grager» 
nad), bie fonf* faß jebe berfelben §5«e ber* 
aniaflen muffen. 

a i Biel* 



iv ... VPtttbe. > .:. 

Sßielfeitfjt barf id) bafcer fcoffen, mit ei» 
Mt Unbefangenheit ju meinen Unterfucbum 
$en gefommen ju fenn, roeidje nirgenb« 
notfcroenbiger , jiber aud) bietleicbt nirgenb* 
fd;roerer ip*, W bet> ©egenflanben biefer 
%tt. 2>enn »et roe$ el nia)t, wie leidjt 
unf« Urteil Über einjelne «Begebenheiten 
bec Maren (Srfenntmj? bet ^>rtncipieit , burdj 
»eldje ed nur gerechtfertigt werben fann, 
»orfptingt? Sßet roei$ nWjt, wie feiten 
«ir geneigt finb, unfere juworgefagten Ur« 
tfceile fcinterfcer, nac^ ^rincipten ju prüfen 
unb nbt&igtnfaü'd ju 6ericbtigen, fonber« 
t>a§ reit bMmebr unfere (Srfeontnig bec 
$rineipien jenen Urteilen anjtipafien fu» 
eben? (Es fottec fretjlicb gerabe umgefefcrt 
fegn. Allein wir glauben un*. unferer ©a« 
d;c fc^ron im Sßorau* geroig, unb fueben, 
inbem wir unfere Urteile auf <p«neipieh 
iuruef fuhren rooilen, nitbt ben unparfegü 



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fc^ett Stifter, btr unfere ©«ret&ffdmfe un* 
terfuc&en ; fonbwn ben SfowAfb , b« fie *tw 
t&tibiaen folL 

• i • 

. * ■ ' • ' • ' ' * *- g 1 * * 

/ 

£>ie SXefulf ate ber gegenwärtigen, unb 
anberer, naturred)fKd)en Unterredungen fea» 
6e id; fdjon in meinem iefcriudje be* Statur* 
tec^tf niebergetegf. SOBenn i$ ble erftertt 
bafel&ft gleid) itt Sßer6tnbung mit ifcreit 
©rfinben aufgehellt ju (Fatol gfau&e, fb 
fc^ien mit eine au$fä(>rKd)e (Erläuterung eU 
niget fünfte berfef&en, fefcon 6et> ber fyu 
ouögö&e jene« Söuc^ö um fo nötiger, ba 
um ben JBcgrtff beä 9ted>tö, t>on bt« 
bad ganje Dtaturrec^t au*ge$t, ju 6eftinw 
men, einen ganj neuen 3Beg eingelagert 
war. ©oüte biefer gleich geraber unb ge> 
tarntet, a\6 jebet btefcer betretene 5Beg 
fegn, fo war er bod) nidjt ber alte 2Beg; 
auf ben fiefo bie meijten ju fefcr gewohnt &a* 

a 3 &**V 



VI VOtttbc. 

6*n, um nkl)t tf)ne i&r aBtffcn unbetmetft 
auf t^tr jur/tcf ju fommetu 

3* 9toufrte bafcer, um bie<pimFfe, tt>el* 
<$e swifdjen t^nett unb mir ffreitig f« 9n fonn* 
tfB/- mifö bcfe ju erläutern, $eigen ju mup 
* fen, t*ie td> auf meinen 5Beg gefommen bin.. 
SBie tonnt* tcf> biefcd a6er 6ejTer, aü wenn 
id) ben @ang bcr Unferfudjung fdbft fror* 
$etd>nete , wenn tcf> bie Unterfut&ung fo mlu 
tfceilf e, xok tc£ f?e gfaub* ongefküt ju fca6cn ? 
,:, SDie SJiet&obe ber tlnterfuc&yng iß bi* 
«ttOlpti#)e, bieSJlcf$obe be* lefcrborfragl 
feie font^ctrfd>C. 3ene ae§r bon ben SoI# 
$en 411 ifcren (Er? euntaiforiSnben juruef, bief« 
hingegen 9<ty bon ben ©rdnben ju ben $öli / 
forf. 

• 3n ben gegenwärtigen 3(uffÄ£en fcafce 
id; meine ©ebanfen bafcer mcfcr anatytifdj 
ate fyntfcefifd; an einanber gereift. Sßott 
feem erflen bis ju bem feef;ßen iß biefe*, tn* 

v : / auf 



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«uf eine3fu*nö$m«, but^sartgffl gtf^ett^ 
3n b*n fönten Huffäen tfl ber Sßorttaji 
äbwedjfelnber/ 6alb me(jr önafytifc&, fcalb 
tnefct fgntjjetifcf) / ja ofc ganj fi>nt^etifc^ # 
wenn e$ Moö barauf anfam, toon auase* 
mochten $rincipien unmittelbare Tlnxow 
btind i« magern : 
tflat&xlid) mußten <icf; mit/ tabem trf> 
ju meinen Unterfudjunöen jurficf f am , obec 
fcefonbete 3tnn>enbungen toon tfcren SRefulta* 
fr ten berfucfjte, bie SSemÄfcungen bei? twir* 
fcfeen Scanner, welche ^orjöglic^ in beut 
festen 3afcraefcenb in ba* 3fa£urrecf)t ein 
rteue* Üd)t flebrac&t/ toon neuem bergegetw 
»artigen, unb ic^ mußte tni$ ifcret um f> 
Ub^after erinnern/ mit je innigem* 35anfe 
ic& au* t&rem Unterrichte gefd)&pft fcatfe* 
J&atten i§re95e§auptunsen jleid^ nit^t ö6eraU 
weine S&epflimmung, fo fcatten (ie boc^ ti&et* 
all micf) jum weitem gorfd;en unb jur $rü* 

o v a 4 im 



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futtfl 6wfif6«t aufeeforbtf e. 3<f> $feft mW» gu 
ber feiten um fo me$r f6i? toerpfri^t^t, je miß* 
trattifd)er ber SBiberfprwf) mit fofc&en ÜRÄro 
jiern mt^geg*« meine eigene S&efcauptungetf 
£atte madjen fonnen/ wenn id) mtrf> biefe« 
fotgfafttgern $rt f tfung (jatte 66erfce6en motten; 
3cf> gfau6e fte mit einer Unparteplicfjfett Mb 
©orgfalt angefMt ju §öben, bag icf> feiftSSe* 
benPen trogen barf , jte witjuf Reifen. <Sto 
©trett, ber nur bon 2Ba§r$ritdlieb* geleite! 
foirb, unb bon aller SKecfjt^abere^ entfernt 
tfl, ftfirf ftJf bie (Erferinfmrber SBa&r&eU 
mcfjt anberg afe nä§ttc$ feijn. Um fo (frei* 
ten^u f&nnen, unb btt »c&miptungen <m* 
berer 9fläturrerf>t5fc^ rer mit ber grofjtm&glidf* 
fteri ©ettattigfefe bariujtelfcti , §a6e kfc tmtf 
jleni i&re ttgmeit «©orte mitgrt&eHf. 

TfofänftUc^ »at icf> 5Bi(Wö, ettfe tootf* 
ßänbigeSenfur ofleö beSjtnigen ju berfucfcen; 
tt>a* Hl bem ; lef ten 3o§rje§enb im Statur* 
fe*%t . r ^ .. rechte 



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• 

utyu&Ui$tt ^ Mein bad ?03eifau«fe$ctw 
be biefe* Unternehmen* fdjrecfte mic$ 6db 
juriSrf , unb in feinem ganjen Umfange wat 
triefe* @ef<$<fft aucf) mit meinem J&auptjwecf« 
unvereinbar. 3rf) fd&ranfte micf) bafcer lieber 
auf ba« Sßottrefflicfjere ein/ «nb prüfte e$ 
*a, wöbet ©an$ meiner Unferfuctyung mir 
ttarürltc^e SSeranfaffuna baju gab. <£$ war 
mir um eine unbefangene «pfüföng ünb Se# 
tirt^eifuns aufgehellter JBe^auptungen, unb 
tüd;t bar um ju t£un, bie STOanner , bon 
fcenen jene 25e$aupfungen famen, jü loben, 
öber ju tabefn. ®iefeö fet> meine «ntfcfjufi 
bigung, wenn icf> nicf>t bie Ölamen aller bet 
Scanner nannte , welche icf? 411 nennen ©e> 
Jegen&tfc &atfe.* ' r 

SKeine Wjtc&t war feinesweö* ein toofl* 
ftänbiged @9(iem be* DiafurrecfK«. JDe*# 
fcalb fonnte icf> fciefe SWaterien ganj iiberge* 
$en, bie felbjl in einem ie£rbud)e nidjt fe§# 
' a 5 . Im 



■ 

Im btfifen. 2fof bet <mbertT@ette gaSe itf> 
2toroenbungen bon naturted)rticf)en $tincU 
fien auf fpecieüere SiecfjtSftagen gemad;f, 
ttelc&e man jum ifcetl bectiad)lcifiigt $at> 
tventi fte gleid; jmi fcf>crt nod; fpeciellem 
Stedjttftagen , bte jeber ber genaueren ttn* 
tetfu<$ung für tmtrbtg erfennt, tmb ben fcfc 
fcern ^rincipten in bec ÜJNffc Wegen. 3$ 
rechne ba§in fo$6efonbere me§tete 9lecf>td* 
fragen bon ben ®efeflftf>aften, welche tn bem 
allgemeinen ©taat*ret&te fe!6jl ifcre Tfomen* 
bung finben mäfien. Die Untetfudjung We* 
fer lefctern friert mir nocf> um.f* not$»enbi* 
jer, ba ba* fogenannfe gemeine SRed^t übet 
fte nid)f$ 6efKmmf. . v 

33*9 mehreren ©egenjtänben $af man 
motalijtye fragen mit JRec&töfnigin berwdp 

i 

• i * 

feit nnb ftd) baburd) bte Uncerfud;ung berfef* * 
ben unnötiger SBeefe erfdjwerf. 3n$6e* 
fbnbece tjl blefe* 6ei> bem 93Äc&ernac&brucf 



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Vettere. jjj 

unb nod) meftr beo ber &\td> e 0 rf^e^rt. 
3<& staube bafcer auf bie Sßerjei&una mein« 
irfrr 2fofprucfe mac&en ju fonnen, wenn i$ 
Ut) ber ttd)tti(t>tn Unterfutbuna ber tffaf;« 
Äurwi/w in bas ©e biet ber SWoral abaefcbweifc 
bin. SDeraleicben 2tbfa>effunaen (üb feine 
SBerirrun 8 en, ba icb mein gftf &,» j$ nm 
itfc&t au6 ben Tlujen toerto£ren, unö (Ve mit 
fluten tfjtüi nur ertaubte, um ©nwdrfe, 
bie nut au» einet $ßerw«a)fefuna eigentliche* 
3tcd;t$fragen mit gragen auö ber ©itten» 
lefcre entfhmben fe 9 n fonnfen, au* bem 20» 
fle ju räumen. 

. 3c() babe fd)on aefaaf , baß id) mid) hf, 
ttt ber anafyifcben al* ber ftntfcetifcben fSJlt* 
trotte bebient 6abe. 3$ bitte ben Uf n bie, 
f«$ nicbt 4 u totrgefien, wen» er auf ©a| e 
flogen fotite^bie an bem Orte, wo fie t> 0 r* 
fommen, neefc unbewiefen finb. 3$ fl/<m , 
be i&m im tooraus »erfpred)en jU bürfen, bag 
«r, wenn anbere ein fofdjer @a$ tiatt 
»eifr» bebarf , ntdjt «ergeben« in bem Job 
flenben naa) bemfelben fud;en würbe, 3d> 

habe 



XII Vottch« 

§abe jttwetfen ben lefer 6ci> cirtjetncrt Unter* 
fucfjungen über Umnxgc geführt, wetdje td> 
felbft Dörfer gegangen war. (E$ wäre mit 
leicfjt gewefen, ben ftirjeffen 2Beg jtatü bie* 
fer Umwege einjufdjlagen, wenn icf> ntcf>t 
äbjtdjtltd) einen Umweg gegongen wäre, weW 
td) eß für nit^ltc^ , wenn aud) nidjt gerabe 
für notfcwenbig, §telt, ben lefer auf Singe 
cufmerf fam $u machen , welche wir auf bem 
ftürjeffrn 9ß5ege nid)t angetroffen fcatten. 

(Es jtnb au#er ben fcier unterfuhren nod> 
mehrere übrig , wefd;e einer genau* 

ern Unterfudjung eben fo wertfc finb, al$ et* 
ttt fo($e Unterfurfjung nid;t unnötig feijtt 
mb$te. 3d; behalte fie einem jwegf en tyoilt 
bor* SBann biefer erfdjeinen mogte, tatin 
ich je£c um fo weniger beflfmmen, ba anber* 
weitige ©efrfjafte mir fo6a(b ni^t 9)hi£e jur 
Ausarbeitung beffelben Ia(fen mogten. 

JJaHe , ben ifan $fta\) 1795. 

>il.i,L* t tu 



3 n f) a t t 



I. »iwlytifäet Vttfiub über oen 2*sriff oe* 

Sftotfrwenbfgfeit, ben Öegriff be* SRetft* *u btfiimt 
men. ©. i* <£rflarungen roecben auf an>ei; 21rrcn 
funöen. 0. 2. Lockerungen ber 2ogtf an <5rNärun* 

gen. 0. 3. 0ct)iütettc?Fett bei) ber Jgrftätnng be$ 
feegriff* t>on einem iKecfete. <2>. 3. (grfläruiig imb 
tf>r &en*i$. £>. 4 — 7. <£in}imrfe merken gehoben* 
7. folg. S>eurrf>eüimgen anderer drrftärnngen, 
t»n CfÖolf, ®. 9. 1D?enbeföfof>n, ®. 12. Jg>6pf^ 
ner, 0. 13. ^ufefanb, 9tein{)ülb/e.- 15. Jg>ei* 
benreiefc, @. 16. SRocft eine ordere (&ftörung n>irb 
beurteilt Ä. 18. 9fa><& eine ©djroterigfeit, n>eid>e 
len (*rf (ärungen vom SKedjte entgegenlief. 0. 10. 

IL Ättalptifcber X>e*fud> öbet oen &egriflr oce 
«■ ; - Swangawerbmolicbifeit, 

»er ^eciriff 6er 3n>ang^ccNnMicf)fett muß gum 

95ef>ufe ber $rflnruna eine* SKedjtö entit>iefe(t n>er* 

ben. e. 2i. 5Die 3iüong^erbinblrd)feit fann nidjt 

bur* eine foicfce ttttfat mvben, Deren Erfüllung er* 

gmungen werben barf. €>. 22. — niefet burefr eine, 

Deren Erfüllung id; ju entringen ein 9ied>t (>abe, — 

au^nkfo du cd) eine foldje, n>eld>e äugen id> erjimin* 

gen roerben oarf. »3. £rfiärung ber 3nxmg* 

wrbmblidjfeu, e. 25. ber ä>en>i(Tenil\)crbinb(i4reic. 
0. 25. 20. 

in. 



1 

t 



i 
» 



XIV 



III. Uebcr Den <Bmnr> ocs UrtfctfAieöc« ixt 
$wan$a * ttno Der (Btwiffcnsvctbinrticbteiten. 

©on btm 0itfengefefce überhaupt. 0.27. 2111* 
gemeine Söefdjaffcn&ett f«»*r forbecungen. ©♦ 29. 
Äoüiflon jmijcften fTttlid)en ©efefcm. 0. 30. S80Ö1 
fommeue unb tim>oüfommenc iöerbinblwfcfcit. ©,31. 
3ftce 1>rincipien , vorläufig nacfc bem moraltfctyeii 
©inne befrimmt. 0. 33. €;rf)ern6are £oünlonT>ou> 
fommnec 33ertunbl(d)feitcn. 34. Smangcvecbrnbr 
(td)fetten (jaben mit Den oollfommcnen , unb ©etöiff 
fenövcr(unb(id)fcitcn mit Den unvollkommenen Serbin fc* 
Itcfjf citcn einerlei; ^rinnp. 0. 35. SRectprocität bie; 
fer begriffe. 0. 36. 3mww unb äugere S3crbinb(id)s 
feiten. 0. 39. 3f)t Unterfcfcteb liegt in feiner Um 
6eftimmtf>eit bed eittengefefce*. 0. 39. 3^re ^rini 
eipiem 0. 40. 



IV« liebet »ctfcfeicOenc Ißmtbeflttnejen Oet 2Cec&t|» 

. £>ic <£int(jeUung beriete in wüfommene imb. 
tmuoQfommene i\t fel)Urb«fc. 0, 4t. 0ie faim 
tuefrt gerettet werben, wenn man SKecftt burd) eilt 
moralififr* Vermögen erflar t. 0. 42. Xfcolfa <£vt 
f lärung von einem »oüfommenen unb unvoUfommeneit 
«Redjte. 0. 42. SBie ber Öegriff b« SKeiijta etflott 
tt>erben mufft , tuenn man »oUfommene unb um>o(U 
fommene SKecfote unterfctyiben roifl, 0. 43. tPte bec 
begriff bc& unooütommcnen SHedjti. ebenb. Mntt 
&e[)rU<tfeit be« legten ©cgriflfö in ber SDtoal unb bem 
Slöturr'e*te. 0, 44. 3roang*re$t« , 0. 46. (Inb 
m$t mit Siebten überhaupt j u t>er»e*fe(n # 0. 47. 
tvie 6fter gefftften* 0. 48» >nete unb aaßete 
SKe«te. 0. 49. 

V. liebet Den <£frtmt>fa* &ct 9ttt!icb?efc« 
2>er mora(if<$e 0inn fe&t$fogcfnwfrau*.0.5r, 
G5egen(ram> fce* ©tttengefefcc*. ebenb. ©ein Unten 



Digitiz 



föfeb wn anbern Regeln für fret)e $cmMun$«n. (3. 
52. 9J?oralifd) mfcgUd) , unm6o.lid) , nott>n>enöig, 
6(o3 erlaubt. @. 53. 'Praf tifQc 93emunft ^54. 
3t)c SJerW Itmfj &ur r(>eorctifc$en. 55* Ö«te unb 
3u>tdma$i$Uit Der Jpanölungen, unD if>rc Analogie 
mit Jtonfequen& unb 3Ba&rf)eit in» 2>ent>n. 0. 56. 
u. f. öBarum handeln tvir Den ©efc&cn be$ $BiUcn$ 
jiwiber? 0. 59. ®ittengefe& im eigentlichen fcin* 
nf ebenb. Witfct, *8erbinDlid)feit. ©. 60. Üftarii 
men. 3t)r Unterföicb von Rttfkftcn ©efefccn. ebenb. 
9ßon n>eld>er SÖefcfcaffenbeit (mb ©icrcnge^c altf 3tta* 
rimen gebadjf. 6 c» 9fad)t jeDe ÜRarime, roeldje 
tiefe Cfgenftaffc f)at/ i(l ein ®ittengefefe. 
ÖBeldje fin& ^ittengcfefee. ebenb. SNeij; 

fpicle. ®. 73. SUgel, nacb n>clcf>cc auß btefcr Tsou 
tnel bie ®itt(id>(cic einer «$anb(una, $u bcuctycilcn 

i(t» e. 64. 65, 

« • • « . *. 

VI# Ucbcr Den etfien <B>rtm&fa$ tot Xeefcte» 4 

9tea>t£fa$e. €>. 64« natürliche unb pofttiüC 
67. ÖBa« ein f)fcd)ftcr <Ked)tafai} ()eigt. ebenb. 
dt fann nur einen ljod)frcn Siebte fhfe geben , meiert 
6er @runb|af3 aller SReajte tfr. ebenb. Ceine gon 
me(. ©. 68. i|t ö«3 Oer Jormtl 5er gman^oerf 
binblidtfeitc« abgeleitet. 0. 68* 69. SScuipiete 
tjon ber ötfupatton. ®. 69. ben ^öerrrdgen. ©» 
70. Cfin (Rnrourf gecien Me(e formet wirb §et)o* 
ben. 0. 71. (Einwurf , ben £err 3«rob gtaen fle 
gemacht r>at, unb feine Hu flofung. 74» SRed)t«i 
formein werben beurteilt von ®ct)malj, &. 74. 
«fcufelanb, 75. SReinl)olb. 0. 76. Jpciocm 
reicr)« formet bec Smanqeret^rc , 78. unb Jpufe; 
(anM* & 79, $Raatj formet für bie vofltommenert 
foroo()( Ott unwUrommenen -Kectjte. ^. 80. 8r. 
5De fiel ben Jormel ber toUfemmc-mn S>i<a)ce. <3. 8 w 

9vea)tf* 



xvi 9mfrat$ 

SRed)ttfomdn ~*on Safofr. <5. 82; Änmerfimj 
u6er bell 2fa$brucf: ein tjcrn&nftictes tiefen ij? 
3a?c<£ , unb ea inufj al« 2fa>ecE befcanOelt u>et* 
t>en* 0. 86. 

VII. liebet t>en J5c$riff t>es tTattirrecbts unO 
fcea pofitiven Äecbts , unö oen Sufammenfang 

beyOer* 

• *•■*•' ' * *. . " 

SÖebeurungen 2Bort$ 2vcd?t» 0. 88* *Po* 
fittoe* 3led)t unb poftttre ©efefce im weitem €innc, 

88. 89. SRegent im Staate. ©. 89. 'pofitiüe 
©efefce unb pofittveö SRedjt in bem engern ®innt. 
\2. 9a £in n>ie \.>telfad>c^ • poftttueß SHecbt läßt fic& 
»nterfdKtben ? ebenb. 9)odj anbae &ebeutungen 

2tu$brucf* pofitive* £Recbt. 0. 90. $tt&glicf)fejfc 
^oflttvec @efe|e. @, 91, berufte*. Auf bet ^tUctgfetc 
ber ©ertrage , mithin jule&t auf bem Stoturredjte -r 
au* biefem fann aber niebe bie SÖtrflidjf-eit irgenb ei* 
nee pofitiwn (Sefefcei bargetl)an werben. 91.92. 
<Pöjttit?e$ Stedjt unb pofuiwe ©efe&e im weitem <5\tu 
Ite , unb ir>r 33erl)nltnifj *u bem 9ftaturre<$te. 0. 93. 
2Bic weit fangen alle mocjlidje 9ied)te von bem 91a; 
turreefrte ab. 0. 94. begriff bed Sfamirrecfcr*. 
0. 9+. 3üe SKec&te fangen $ule|t twn bem t)6o)|lcn 
©tttengefe&c ab. ©. 95. . < 

VIII. Uebec pen <0ntntfa$ Ocb SZtttarrecbts, 

©a* ber ©runbfafc bc* 3}aturre<&t$ fep. ©. 95. 
©e|(*affcn^eit frefa Iben, ebenb. €r ift ni#r ba* 'Pein* 
eip ber 3n>ang*uerbinblid)feit , @. 96/ m«t ba* 
«Princip Der 3ronng<}red>te. ebenb. Fleins <&runbfa| 
be* Sftaturrec&ts, unb Beurteilung Deflelben. 0.96. 
97. (Srflarung be* afaiturrecfrt* bur* bie SBüTew 
fdjaft ber 3n>angdre*te. ©. 97. ©elbft ©ü>riftfttf' 
ler, n>eld)e ee* fi> erflärrm, fmb biefem ©egrt/fe ni$t 
treu geblieben. ©.98. «£ufelanb, J&eibenreicfc. ebeno. 

- . £>iefc 



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Sn&öft xvii 



5Dfefe (Erftärung roirb nidjt babuxd) gerechtfertigt, bag 
3roangtfrcrf)te anbere !Ked)te öorauäfefcen. 99, 
Erfolg biefer §rflarung für bat* Dbturrecht , unb n>a.r* 
um Jpufeianb fcaö 'Princip bei SwwgäreiUc* |b genau 
gefagt. ebenb.' &er ©runbfafc beä Sttattirred)t$ i(t 
bad ^riuciptum ber SKcdjtc. 0. 100. 93eut>eifung 
auf bat vorfjergehenbe. ebenb. 

IX. lieber öen Safämmenbang öes Sedbta mic 
Oer pfliebt tmö Der Sittenlehre mit öem XTatar* 

reebte, 

OTe 9?ed>te entfpringen $u(e|t au* bem 'prinefc 
pium aller SHe d;rc — unb öaljer aud) au* betn l)6tfj< 
fren Stttengefefce. ©. ioi. $Bolffd)e £)arftellung be* 
Sufammenhangtf jroifchen SRed)t unb Pflicht. S. ior. 

102. wirb be|lritten. ebenb. 21 nbere ^Weitung fceä 
gufammenhang* jroifchen SKed>t unb <Pflid)t. S. 102. 

103. JDiefe tjr aud? von ilobel unb ^eioenreteb 
terfucht. 0. 103. £>afj ber $8erf. fte nic^r »on ffj 
tien entlehnt Oabe. ®. 105 106. Unterfdjteb ber 
reinen unb an^manbttti praftifdjeit 'pbilofüphie. 0« 

107. ber Sittenlehre unb SÄed)Mtel)re. ©.108. (Ml 
be ftafteli einen reinen unb angeroanbten $ heil, ebenb. 
Su)ammen(;ang ber Sittenlehre unb M 8toturre$ti. 
ebenb» . . k , 

X. deines tuto Atigeaxutates tTAtarredjr«. 

fffOthroctttögfrft, bte reine ton ber angeroanbten 
Sittenlehre ju fonbern. ©♦ 109. tmgleutyet* ba* vHs 
m von bem- angeroanbten Sttaturre^te. ebenb. 2)et 
Sftenfd) hat nur im uneigentuchen Sinne 93er6inb* 
IfcMcften gegen $ faere. ©♦ 1 id. Steine* fttatür* 
red* unb Ütaturredjt ber *9taifd#n. ffrenb. Sdfma% 
Unter Reibung be^ reinen mb< fiitdetoaitoten Xl&* 
turreebts tffc nißt einerlei? mit ber rttemfgen. & : xx* 9 
JDa* reine Statumett ifi ein $hei! tot #erap&üfif b«? 



XVIII 



Malt- 



bitten. Sl**** 93erfd)i*benee Umfang,. mr$i 
Jbat Sflafurrectot bt6 Ü3?cnfcf)cn bemäntelt t(h 0.'ii2. 
<§Jrünbe bavou. 0. 112 — 114. 

XI. XCciutc (fentwicfclmt^ Des Schiffs von ti* 
\ ■ '' nem Äedne* ö 

£)er öeanjf fceä SKecbtS mu| weiter entmtcMt 
tt>erbeu, um Die wrfd)tcbencn Birten beftelben ju be; 
^mmen. 0. 115. 5Ba* e$ f>eißt , eine 9ßetbtnMid>* 
"feit cntfpricfjt einem Dvcdjre. ebeftb» ungemeine unb 
fcefonbere Söerbinblidtfeit. 0. 116. 33erpfud)tete 
Herfen, ebenb. 3ebem SHcdK« ent|pricf)t eine aUge* 
meine, wenn ajeid) (eine befonbecr ^er&inblictjfeit* 
cbenö. Qfcgenßanb eineö 9tecfct$«. .0. 117. ^eti 
fionlidje unb bingü.cbe SKedjtc. ebenb. Sßarum etrca$ 
•nad) romifebem fKcd)te ein bingticfye* SJiedJt feint fann, 
«to* eö nid)t uacf> bem 9)aturred)te ijt. 0. 
«5Die Unterfdjeiömtg bec perf6nlid>en unb bina,Uc&e{t 
SUd)te ifl (eine (£intf)eitan<) &er .jfted)te r 0. ik> 
Sftectelblabt glaubt fte fo einteilen SU fönnen. SÖeur* 
.toeüung biefer Cgmcbettung. 0. 119. 3afob^ Sßer; 
tbeibiauna, biefer v^intfyeilung» 0» 120» Urfpruug; 
ltd)e unb erworbene SKedjte. 0. 120, (Swcr&una, 
unb 23ecaußecun9. eilte* 9ted;t$. ebenb* 

XII. Urfptuncjlicbe Rechte. 

©egenflanb ber urfptunajicften SKcdjtc. 0. 120* 
(Einzelne uifpriüiglidje SHedKe für ein vernünftige** 
SSefen ü&erf)aupt r 0. 120. 121. 

XIII. (geworbene Redbte, 

&ic . (Ertuerbung einti SHecfetö gefcft'teftt vernut; 
4c1(t einer £f)at)a$e. 0» 124. ©er örunb a6cc, 
Tüarum veruutteljl einer ^bat|'ad)e ein SHccftt envor* 
ben werben fann, ließt im 3?aturrcd;r. ebenb. £9 
Weröart — (Ewer&ticef. ebenb. • SSßf((^evUi; Jrajje« 



t Digitized UyJ^OOgl 



3n$alf. XIX 

in Enfefjuns b«r erworbenen föchte beantwortet bat 
Siatucrea)t ? <2>. 125. $r|te unb nachfolge nbe $r< 
Werbung, ebenb. £>emertung, biefen tarnen betreff 
fcnb. e. 125* 3««3«««fl- ©• i^6. 3&re Srfon 
berniffe. ebenb. unb 127. Itebertragnng , Äegriff 
jberfelben, unb bamir verbunotne begriffe, ebenb* 
S55ie ttit(ftf>en fcetft* ouö einet Uebertragung. e. 12$. 
129. Öie entfpringt burd> Uebertragung eine aü<te/ 
meine f8erbinblicf>feit gegen Denjenigen, beut ein tte^t 
«Vertragen wirb ? 0. 130. 3">*V ^rten von Ueber* 
fragung. 0. 131. Uebertragung muß Situ 

toiOigung vorauögefefct werben. 0. 132. golgett 
ftierau*. 0. 132- 133. »«bingungen , an weldje 
eine Uebertragung gebunben ifh 0. 134. SÖeteibii 
jungen im weitern unb engern 0inne. — SßmtyU 
biqung unb «Prävention ijt gegen jebe Sbeleibigung 
recOtmdfcig. 0. 135- We*t nur <Sntfd>aoig»ng 

(>nbe i$ nur bei) einer S&eleibigung im enqern einne* 
136. €ntf$äbigung finbet eigentu* toi nicbc 
wo id) mid) wieJW in betx SBeft^ menier eacfcr 
, ^ 9 au« weftfter i« »erbrängt bin. 0 ttf. 138. 
3« welcbem einne bat SHecbt be« fcefoibigten unenb? 
lief) ift. 0. 139. 8« n«r &«P erpe (Srwerk 
orten. 0. 140. 3af ob*« fcefcauptung , bog 9ted)te 
au« $&e(ewigungen feine erworbene ftnb, wirb gei 

XIV* liebet: &m 3ttfammenbMt$ &e* erwerbe* 

,,/... , nen mrx ttdpt&ngiicben Kecbte. • | 

•* 5 Äffe erborg SRe*te ff Jen urfprung(i'd>e wri 
au«, e. 142. 3n«befbnbere bie SKecf)te # welche bur<fl 
Suetgnung erworben werben. 0. 144. fmgfeid>ert 
bie buteft Uebertragung erworben werben. 0: 144, 
145. unb bie aufr Befeibigungen. 0. 145. Sbep 
Jeber (Sfrweromtg wetten SRedKe an Urredjte gefmipffc 
0. 144. £>a* 3l«cht au« S&eUibigungen |M etwecl 
■ v b 4 Gen, 




0 

Bett, ift WS$t&WWrt, Waefu bat Medjr w£% 
ner 23e|«bfgung fetojr , ein crttötfcne*« ©. 145; - > 

XV. Uebcrgancj von beht reinen £7aturrecftte"*tt 

oem XTatutttcbti bcs IHcnfcbcii* 

£aS S*nturrecf)t M 9D?enfd)cn entfprin^C attf 
2(ntt>enbung be£ reinen D?aturred>tö auf bie Statut 
be* Sttenfc&en. ©* 146. Stf fegt ba* SBertyUtnif» 
be$ Sttenfdjen &um SRcnföeti vorauf @. 147. (£•$ 
gic&t in ber Partie betf Üttenfd)en SSeftimmungen, 
roelc&e auf feine SRecOte ©tifUijj f>a6en, unb aubere, 
rcek&e e* m#t f><i6en. efenb.. Kimmungen in ber 
STCatur be^ S&enföet», wrt melden feine SKec&te. ab* 
Rängen. ©. 147* ' : « ! " f *» * 1 

XVI. Urfpr&ngltAe oder öncjebo&rneXecbte bes 

menfeben; 

^orerinnerung. @. 149. £a$ Stecht be$ 
SRerifdjieii^ auf feine Statue 149. welche $jer* 
bmblidjfeite» i(>m entfpredjeit,. welc$e nic&t. eßeu& 
S)atf9ted)t beö ©Jensen auf feine -J&anMuttgen. fknb. 
<£$ ge(jt auf Unterlalfungen uromgefd>ränft ajer, 
nid)t 5a$ Sftec&t auf Segeftunaen. ©. 150, SKec&'t 
bt$ 9D?enfc§en jum @e6raüc&e ber ISDinge, e6enb. bejr 
natürlichen Srey&eic. ebene*. Sted)t ber guten ®d;a* 
fcrnig. ©; jgo. 151. twiii dTbefre&t unb^id^tbei 
(tef)t; i(l ein angfbof)rne^. & 15 r. ec&mafj'* 
©rüube gegen t>aflT«l6t. ®. 152. 2>i* Eutfbrucfe: 
Ummern Als ein u?iUHu(>rU'cbeB ttTittel aebrati* 
eben, unb ti>n fo bebanbeln, (Inb ni«t gtei^bebeu^ 
tenb. Ä / SÖert&eibigung be* fKec&tö ber guten ©cfcd* 
fcung gegen Jperrn ecbmafj* nTsa£ Öe^auptung 
mx tm ftf*t ber guteu .e44ftund wirb/ftejlrtueh. 

XVJI. 



# » 

• * * 

I 

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3n$aff. .XXI 



XVII. Von X>et OWapation uns *<an «igen* 

begriff ber £>etmion. 0. 155. £ie fanrt 
titelt burd) bat pl)0d)t ^ermeqcti erffart ©erben, 
über eine ©ad)e $u verfügen, ebenb. (frflärung betf 
&*fü>e$. @. 156. £in (finrourf gegen btefc <£rflä# 
nni.; roirb gehoben, ebenb. Offupation , Cf t^cju(>iun 
tinb tic (Jrroerbung beflelben burd) Offupation. 0» 
156. 157. Öffupation i|t Jormatton. 158» 
SSori ber ©üftigfeit öec Off upatton f)ängt 6ie *D76g* 
lccf>feit C'Cö (£igentf>umä nb. <§. 159. ©en>6fjnltd)e 
<£tflärung vom £igentljnme urtb il)re £&erid>tigung, 
®* 158» 159« Einwurf gegen beä 93erfnfl"erö (£rfläi 
tung. 0. 160. wirb gehoben. 0. 160. diu an* 
fceree Einwurf unb feine iluffyebung. 161. Uni 
voUftanbigetf (Eigentum ift fein (£igent()um. ebenb. 
Oktheüteö Qrigentf)um mit) ©emeinfdjaft be$ (£igen? 
ti)um$. iör. 162. SÖegriff beä unw>II[ränbigen 
<£ig*m()um6. 162. 

XVIII, Verträge, 

2fUe Übertragung jroifdjm Sftenfdjen gefdn'efjt 
burefc Vertrage. €5. 163. SSerfpredjen , Vertrag. 
0. 164. 3afo6'$ (Eiurcenbungcn gegen eine (ErftaV 
rung 6c4J $krfpred)enö. ebenb. Allgemeinheit ber 
Oier gegebenen (Erflärung eine$ 93erfpred)en$. 165. 
©ebeutung biefetf SBortä im gemeinen ©pr arfjgebrau* 
<&e. 0. 165. TUftenroalfS (grftörung eineö 93erfpre< 
d)enö, unb eine anbete wirb beurtljeilt. €5. 166. 
33erbinblid)fett ber Verträge. 0. 166. 167. <Sitt 
Vertrag brauet, um &u üerbinben, nidn von einem 
{ &er SJertragfctyicßcnben $l)eile erfüllt ju fetm, roie 
.Jpcrr ©$mal;* behauptet. 0. 167. ^beine ©rünb« 
werben geprüft. 0» 167 — 173. ^fteorte be$ 93er* 
falfer^ be* S3en trage u. f. ro. unb i()re S&eurtfycfttmg« 
©♦ 173 — 179» 3u einem Vertrage mir* nf$t ber 

b 3 wirf/ 



XXII . M&u. 

r 

wirfucfte ©ille Selber «Pacefcenten erforbeet. B. *8a 
wie £6pfner unb <B?cnbet*fo()n »ollen. ©. 180. 181. 
2>ie burcb ein ©erfprccften erregte Erwartung an fi$ 
i(l nidjt bec @tunb ber 93erbinMtd>fett ber ©ertrage. 
c$. i8*. 182. 3ftenbcl6fol)n* ^beoric bec ©ertrage. 
0 t jg^-^i^j. <£$ i(l md)t bewtefen, ba§ burcft 
jeben Vertrag eine unvollkommene ©erbtnbtidjfeit $m? 
fcollfommenen erhoben werbe. 0. 185 — 187» 

XIX. 2tt80töcflid>e ano fitUfcfoweicjenOc Va* 

• trage* 

• 2fu$bru<f lic&e unb fttüfdjweigenbe 3Biflen*er!lai 
tung. ©. 180. S2>ie auebrücflicfce SBHlen«erHaruncj 
6cftef)t in natürlichen, bie jttllföweigenbe in will* 
fttyrlicfan Seiten, e. 189. 9*atürlid>e unb Willi 
fityrlic&e Setzen, ebenb. 2Cu$brücf(id)e unb (titt* 
fc&weigcnbe ©ertrage. 0. 190» (Kflfi&twfgen&e 
<*in willigung wirb buref) Jpanblungen erflärt, bie )ei 
manb o(>ne SBtberfpru* mit ftd) felbft nid&t wrnef)* 
wen fonnte, wenn er nid>t einwilligte. ©. 190. 
imgleic&cn burefr Jjanblungen, bie jemanb niefct »or# 
nehmen ober unterlafien fann, o&ne batf SRecfet eine« 
onbern ju verlern, wenn er nid)t einwilligt. ©.191, 
etiüföweigenbe ©ertrage (Inb eben fo »erbinbenb a($ 
mrtbrücf Itc&e , unb au* bemfelben ©runbe. ^. 195. 
196. $in ftillfcftweigenb abgelegte« ©erfprec&en mug 
angenommen feijn, wenn t$ t>erpPicf>teti fo«, ©. 193» 
Unterfd)ieb berfetben, ber *on ber 21« abfangt, wie 
M ©erfpred>en ftilifc&weigenb abgelegt ift. ©. 193* 
194* 2>e» einem au*brüeflid)en ©ertrage fann bic 
3lnna&me M ©erfprecfcen* itjm felbfl oor&erge&em 

e. 194. 

XX. tlcfaer tas Äecfct fces »clefotcttein 

giebt fein natürlid>e$ etrafrecfct. e. 195. 
196* «eibenrei«* «tnwenbungen gegen einen «w 

v wew 



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3n(jalf. " XXI« 

weis jene$ 0afce$ werben g*f>oSen. 0. 196. 197, 
©c^maCj behauptet bat natürlich* 0trafred)t, Söe* 
urtheüung feinet 33emeifcö. 0. 197. 3afo6$ Söe* 
bauptung be* natürltdjert 0trafred)t$. 0. 197. S&tf 
urtf>eilung feinet &eweife$ für baflel6e. 0.198» 199. 
SBeim «in ttarurlid)e* 0trafred)t gä6e*, fo föiinte 
boeh feine »Proportion* $wifd)en 0trafe unb Söeleibf* 
gung beftimmt werben. 0. 199 — cor. Stecht 
6fr 33ertr>eibigung unö <£ntfchäbtgung i(t uneribltch int 
0inne'ber alten ^aturrechtSlehrer unb beö S8erfof# 
fer$ $fti<beutunqen biefe* 0afce$. 0« 201. 202. 
«Jafob* Grünbe gegen ba* unenbfid)e 9\ed)t Deö 93erf 
leibigten werben beurteilt. 0. 202. fWg.' •» 

XXI. (Befeüfcbaft überhaupt* 

©efcflfcbaft in jwtefachcr 9>ebeutum> 0. 206» 
@efeUfd>aft im wettern unb im weiteften 0imte. 0» 
205. 206. ©efeüfchaftlicher 3wecf. efcenb. 33erei* 
nigungSoerttag, 2lufnahmc*ertrag. 0.207. &$fcwc 
hat für jeben, ber burch ihn in bie ©efellfchaft fommr, 
biefelbe SBirfung, M e6 er ben SBereinigungtfwrtracj 
eingegangen wäre, ebenb. SBirfungen be$ Vereint« 
gungtoertraged. ebenb. ©runbaerhaltnig jwtfd>en <3u 
|"elifd)aft unb ihren ©liebem. 0. 208. Sterte an 
ber ©efellfd)aft. ebenb. Sollen au* bem S3ereinii 
gungtoertrage. 0. 208. 209. Erläuterung burefr 
ba* SSeyfpiel einer Cefegefeüfcbaft. 0. 209. aio. 

; ' XXII. retfafiana einet (BefeUfcbafc* 

©efeüfchaftlidje Angelegenheiten. 0. 2ri. Stl 
wie fern finb gefcllfchaftliche Angelegenheiten burd> 
ihren gweef beftimmt, in wie fern nicht. 0. nu 
212. SBiUeber@efeHfd)aft; rechtlicher* 2BiUe berfel6en. 
0. 2 r 2. SSerfafiung im weitem unb engem 0inne. et». 
©leid>e, ungleiche, unb @efellfd>aften »on jufammertt 
gefegter »erfaflimg. 0* 213. 2>ie SJerfaffung einet 

b 4 ©e; 



xxiv Stielt. 



Qfefeflföaft tatin nur burd> ben SBiffen Affer iftrer 
Sftitglieber lefiimmt »erbe». @. 213. 214. ©tim* 
me. 0. 214. Urfprünglidj fann in feiner gleiten 
©efeüfc&aft, ober einer ©efeUfdEjaft von jufammengei 
fester SBerfaffung eine £>timmenme()r()eit gelten. 0« 
215. ©djlettweinä 93eweiö für ben entgegengeht 
ten 0afc wirb geprüft, ebenb. Sie tDM)r()eit ifl 
nid)t an ftd> gültig , weil oljne biefe* nid>t* entfäiei 
ben werben tonnte, aud) nid)t wegen ber & leid; t>c It- 
ter rechtlichen Stimmen oder Sftitglieber. @. 216. 
golqen aus bcm ndd?(tüorf)ergc()cnben. ebenb» Söer* 
faffungtoertrag. 0. 2t6. t>erfd>iebene 2lrt, wie et 
abgefd)lofien werben fann. £>. 217. £Ser in eine 
©efellfc&aft tritt, williget in i^re SBerfaffung. ebenb. 
2>te 93erfaffung fann nur butd) ben ^Biüen oder ©e* 
feflfdjaftSglieber geänbert ober aufgehoben werben» 
<§. 218. Unferfdjicb bes ^Bereinigung^ < unb Söen 
faflungäwtrag* , wenn gleich beibe suglcid) eingegan* 
gen fepn tonnen, ebenb. 

: XXIII. <BtW<baft8&wcdu 

©efcllföafttfgewalt in bem engern , im wettern 
unb weiteren (Sinne. @. 220. Sie ©ewalt berget 
feüfd)aft im engfien "Sinne enthalt nicht bie iufäflig 
erworbenen ftccfcte ber Felben, aud> md)t bie SKedjte, 
weiche bat @runbverl>ältni& ber ©efellfdjaft ju il)rett 
©liebern betreffen. 2>. 220. 221. ©ewalt ber ©e* 
feüfc&aft im weitern €>inne enthalt äße SRec&te ber* 
fefben , außer benen, weldje il)r @runbverl)ä(tnig 
|u iftren ©fiebern betreffen. 2>. 222. 2ßie weit 
fann t>erfaflung*ma|jig über jufällige Siebte einer ©et 
felifdjaft verfüget werben ? £>. 222. 223. 2Bie weit 
fann eine ©efeüfcfcaft SHecfetc erwerben , unb 93erbino* 
«dj/feften übernehmen. 6. 224. 225. 

XXIV. 



Digitized 



3.«Sa!fc xxv 

XXIV. Obetbtttföaft in einet (BefcUfcbaft, 

Regierung einer ©efeüfd)aft. ©♦ 226.« erfkeeft 
(ic& nic&t auf i(>rc iBerfaflung. ebenb. #uf (Te be*ic()t 
fid) bie <£int&eilung tri gleite , ungleiche, unb Qjefeu".* 
fd;aften von gcmifdjter 33erfaflung. ebenb. Obergern 
fd>aft im tveitttn unb engern ©inne — 2tbl)dngigfetf fc 
©. 226. 227. 06ed)ercfcf>aft unb 21bf)dngfgfeit i|t 
nur in einer ©efeUföaft , n>e(d)e eine SÖerfaflung bat, 
iijog(id). ©. 227. 228. ober beäfcalb niefr immer 
tvirtlid). & 228. SBenn unb wie wirb Oberf)err/ 
Woft in einer @ercUfdi)<ift roirfud). ©. 228. 229. 
£>ber()errfd)aft ifi foivobl in einer g(eid>en ate ungleu 
d)en ©efeliföaft mogltd). ©. 229. Sffiie fle in ber 
erflen unb le&tern ausgeübt wirb. ©. 229. 230» 
Oberhaupt, Obcr()crr unb Unteriverfungövmrag. ©. 
230. ?ld)emvall$ unb einiger anberer 35e()auptung, 
ba(j in einer gleiten <$5cfellfd)aft feine Öbcrl)errfd>aft 
feim fönne, unb Urfadje biefer S&e&auptung. ebenb. 
2lb(>dugigfeit unb l\nab\)cm$iQUit fcüren von £infd)rdm 
fung unb ftreu&eit unterfdjieben werben. e6eub. $8er< 
fud) biefen UntevtyUb nd()cr ju beflimmen. 0. 23L 
u. folg, ©efefee unb $8cfe()le, ©. 233. Grforben 
ntfle i&rtt ©ultigfeit, ©. 233. 234. 

• 

XXV. Gleichförmige tmt> angleicfoformi^c <Bte 

fellfcbaften, 

3n einer gleichen fotvoty ate in einer ungfeidjett 
©efeüfdjaft fönnen bie SDtttgficoer ungleiche 93erbinb* 
lidtfeiten gegen bie ©efeüTd)aft (>aben. ©. 235. @e* 
meinfame unb eigent&ümlidje gefellfd)aftud)e $8erbinb# 
ltd)feitem ebenb* Urfprung ber erflen unb (efeten. ©. 
2 35» 2 3^. £Die legten fe&eu immer befonbere Ver- 
trage be* «Diitglieb* gegen bie ©cfeUfdJaft vorauf. & 
*3<*. 237. ®(eid)f6rmige unb ungleid)f6rmige ©efeU; 
fätfun, mb Medjtmdfjigreit ber U&ten. ©. 237. 

XXVI. 




■V- ■ » »• 



3CXVI Sttfcalt. 

XXVI. •»cöff^r tmt> unfecfcirtgtrt tTatttrflanö 
tm*> bürgerlicher Sitffcno* 
3eber tann nur burd) einen Vertrag Sauget 
be« ©taoWfepn. ©. 238* (Sinwenbung hiergegen 
wirb aufgehoben. ©. 238. 239. <&en fo fann ber 
SRenfd) nur burd) eilten Vertrag in eine ©cfellfebaft 
gefommen feyn. 0. 339. ©ebingter unb unbebings 
ter Sßaturjuftanb untr bürgetUcftec Sujlaitb. 0. 239» 
240. ^tnjefeftranftec Ülaturjufranb. ©. 240. 3e* 
ber SKenfd) i)at irgenb einmal cm un6cbingten uneim 
gcfdjränften iftaturftu|tanbe gelebt. ©. 24t. $Beite* 
rer Söemeiä biefer *5efjauptung. ebenb. £>er Statur; 
ju(tanb ift bober feine £i)poti)efe, wie J?ufelanb will, 
unb fein ^beal, wie ©efeaumann will. ©. 241. 242. 
<Dte Jrage vom 3*atnr|Ianbe im ve<S)Xiid)t\\ ©inne 
ntuf mit ber Jrage über ben iftaturftanb im antfyro* 
pologlfdjen €>inne m$t t>erwed)felt werben. €5. 242. 
SBenn jeber Sftenfd) glcid) einmal im Sttatursuftanbe 
leben imhjte, fo folgt boct) nid*, ba§ irgenb einmal 
alle jugleidj (ebenben Sftenfc&en ftd> in bemfc(6en b# 
fanben. 0. 253. ^ 

XXVII. Stzybtit nnö (Bleiefcbeit 
^ 3tn unbebingten Sttaturftanbe i|t jeber Sftenfd) 
;fret> ©. 244. ittur burtfj feinen 5Siüen wirb ber 
«menfd) abhängig, ebenb. 3« weld)em ©inne e* 
n>al)r fei; , baß ber SKenfrf) nur eigenen ©efefcen ge* 
f)ord>c. ©. 244. in n>eld>em nt*t. ©. 245. Sfta* 
turltdje ®leid)l>eit. ©. 246. ©lei#f)eit berjütten* 
föen in SKütffidjt auf alle SRedjte, fowol)l per ur; 
fprüngucfcett aß erworbenen. €>. 247. Einwürfe ba; 
gegen werben gehoben. 0. 248. Me Sttenfc&cn ba# 
ben ober nid)t biefelbe« erworbenen $Ked)te. ©. 248. 
Sie <&tetd)l)eit ber $?enfd>en in tfnfeljuug aller Stcdj* 
te mac&t Me Ung(eicf?()cit ifjrer wirf liefen SRcc^te^ ui6<j# 
lieh ©.249. 

w +y XXVIII. 



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3n$alt. XXVU 

XXVIII. t?«änf?edi*e tit» tm»er5offcrfi<fce 

Xecbte. 

S8eräugetlt«e un5 unveräußerliche ftecfcte. 0. 
250. ©ie weit fft jebe* SRec&t verau$eruc& und im* 
wrdugerlid)? e6enb. rote mcit nrfbefonbere ein er; 
roo?6eneo\ 0. 2<r. Ju* perfonaliffimum. ebenb* 
50er 2>a$ : Urfprtuiglicfre SRed)te (tnb veräußert unS 
unveräu6erlic&, fann einen mtf>rfacfcen 0tnn (>aben. 
©. 252—254.* 3n meiern €trtne tfl er roa&r, 
unb in roeUbem niebt rocht. ©. 255. 3n roelc&ero 
einn« i(l bie naturlic&e gre^eit tnäbefonbere unven 
äuferlfefr? 0.256. 

XXIX. Utfpttws Oed i£icjentfcttms ans t>er 

fupatton. 

UrfprüngUc&e unb abgeleitete Erwerbung be« <ZU 
gentium*. €>. 257. ©ie.erfte fann niefct burd? bie 
Erwerbung einer fjerrenlofen ©aefce erflärt merben, 
©♦ 257. 258. 9Bie aüe* £tgentf)utn Off upation vori 
airtfefct. 0. 258. tlrfprunglid>e @euieinfa)aft. ©. 
259. ©rotiirf fa(f*e ?8orfteüung von bemfelben wen 
rotcfelt ifen in 0d)tmerigfeiten. ©. 259. 260. 2l((e* 
GEfgentljum faun na* ibm nur burefc Verträge einqei 
füfcrt »erben, ©. 260. Unftatrl)afrigfett btefp Sri 
flärung. ©. 260. 261. «pufenborfe richtiger $5e# 
griff biefer @emeinf*aft. 0. 262. »Pufenborf mac&tt 
tfdj unnötige €>c&rotertgfeiten ber «infityrung 
be* <£igent(>um*. 0. 262. 

XXX. 2Cc#tmaf5icjer tmt> tmreArro40itjcr (EtPiU 

befirj. 

Sivtlbeflfe unb natürlicher &efl|. 0. 263. SKec&t/ 
m&gtger unb unrechtmäßiger natürlicher &ctffc unb 
Stvilbeflfc. ebenbaf. 9teblid>er unb unreblidjer 55c* 
fifc. eoenb. SDer (£igentl)ümer fann feine ^aefte von 
jebem unrechtmäßigen Sfccftfcer jurücf forbern — J£erc 
©<&malj leugnet ba* le|te. ebenb. Prüfung fetner 



'I 

xxvni Snfcalf. 

fcefauptmtg unb feine* Steife* berfeffcn. 6. 266 

— 268. 

XXXI. 0mö Cefiamente «ad? &em Hrtturrccbu 

S3e(timnuing b^r $rage. 0. 269. begriff M 
Seflamemö. ebenb. Sßenn ba$ pojjttoe Stecfct if)tl 
flld^na^er 6e(bmmt; fo fommctj biefe nähern Zbtt 
ßünmungen ()ier bod) in feine &etrnd;fung. 0. 270» 
feetuei* bei: Ungültige« ber Sefhmcnte — ©rünbe, 
tut rochen ^etbenrei* iftre @üitigfeit behauptet. 
@. 271. fein S&eroetö if)rer GhÜtigfeit roirb geprüft. 
0, 272, u. folg. tfeine einfeitige Verfügung fantt 
ein SKedjt ge6en. 273. «u* fein 93erfpred>en, 
n*nn e* nicr)t angenommen ift j aber nidjt, weit Der 
mfprecbenbe $(>eil bie Hmia&me forbert. e. 273. 
Ob ed allgemein roaf)t ifr, bog bie 2J6mefen^ett bec 
annähme bet ©ültigfeit eine« 93erfpred>enö mdjtiföo* 
tot , gefegt aud) , ba§ (le vor einer gciuiffen 3eit ni#C 
erfolgen foC. 0. 274. , 2>ie flngultigfeit ber 2fcri 
trnge ftreitet nt*t mit bem ffietfte/ 93etfügungert 
Aber ba* feinige mad>en, meiere über ba* fiebert 
r)innu$gef)en. ©. 275. ed>enf ungen auf ben Sobefc 
n • &. 275. 3f)ce Beljnlidtfeit mit ben Sefiamen* 
V ten unb 93erfdjfebehf)eit von benfe(6en unb i(>re ©tili 

ttgfeit. ebenb. £)ie (Mltigfeit ober Ungältigfctt ber 

/ £e{tamente fangt m*d)t von if)rer 2Biberruftid)feit ob.. 

276. Erbfolge ab inteßäto, wie weit fte ftatt* 
findet , n>ie weit nietjt. ebenö . (f 3 gieüt feine in 
baö gefammte Vermögen eine* Sftenfdjen. 277. 
^d)lettn>ein$ ©rünbe , mit roeld)en er bie 3nte(l«t* 
etbfolge für bie Äinber »ectl>eibigt. .0* 277. roew 
ben geprüft. 0. 277. 278» ©elegentlicjje *pru* 
fwng bet ^djlettroeinfc&en $öef)auptung , bag ber93a# 
tec ein SRe^t auf ba$ animaliföe Ceben feiner iUnbe* 

* fabu \ 




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3<t$air. ; XXIX 

XXXIL Kirdblidn (BzfcUfdy*fu 
SBenu bic £ird)e g(eid) alt eine ©efeuTdjnft 
ton befbn&crcr 21rt iljre eiacnr^ilinftcftcn «Dtofmak 
(>ar; fo muß bod) von tf;r gelten, nxitf doh jeber ©ä 
feüfdjaft ü(>er&iiupr gilt. @. - 79 . $R an f, at Wf -,^ 
wrgefleu, ujtb \id) unnkhiQt €d>roierigfeiten ben 
ber llnterfud;uug berfelben gemalt. ©. 280. Jpim 
berni/fc, meld)c ber redjtlidjenUuteiFudmng ber Grefte 
«rir^egcn(?c(;ci?. ©. 2gr. 282. Eeranfafliing m&n 
ridnung einer ftrcf>ttdf>€n ©efeHftfaft; e. 283 — 280. 
Sieligion. ©. 283. ©otteSbienfr, unb ^erbinblidjfcfc 
311 5ecn|c(6en. e. 284. £>tefe i|t eine innere, e.285. 
^n n)eld)em (Sinne rtap von SJcrtnnMidjWren gegen 
©ort reben f6nue, ob fTc g(eid> eigentfrfj ^Brrbittte 
Ikfjfciten gegen im« felbfr finb. ebenb. tSeranlaffuttd 
einem augern gemetnfd>aftlid)etr©otte$bien|r. feg 
286. doppelter GJnbjiuecf bei Äußern öffentlichen 
©otce$bieii|le$. 0. 287. tfirrfjficfte (Gemeine — 
eine ehemalige (^rffnrung bc« SJcrfaflrrö n>irb 6eur'; 
t()eilf. ®. 288. 25a« beißt e«, eine Äird>e i(t m&gt 
Itd). @. 289. 290. $eroei« ber ^6gltd;feit einet 
£trc&e. 0. 290. Sie ^ird;e ift nur mogfid; burd> 
einen ^ertrag, e. 29 r. imb. gemein}^aft(t*e 
Itgioneubcrjeugungrn berer , unter luelc^en jTe etrtö 
tet nrirfc c6cnb. £>ogmen, eptrbo! einer £ird;e> 
i&re 37otf)menbigfeit. ebenb. <£imtuirfe bngegen nn* 
tyre 2fuf(6fung. e. 292. 293. enmbcll irt 

nur eine SHorm beö augerrt ©ottesbienfte«. 0. 293. 
294. <£« fd)ranft bie ©crmjVenSfreybeit ber ©lieber 
einer tfirdje nitf ; t ein. ©. 294. 295. tfann jeman6 
SDiitgfieb einer £ird;e bleiben , roenn ferne 9ieltgien*< 
uberjeugungen ftd^ änbem. e. 295. u. folg. SKea> 
te ber £ird;e gegen i&re ©lieber, im» biefer gegen 
bie ßtrdje. 296. Unterfd;ieb smifaen bemSmeef 
ber tfirtfje uub beul 3n>ecfe ibrer ©lieber, ebenbaf. 
Warn Jenlati» to'&tqt Jar # in einer m^ti 

mein/ 



XXX Staate 

fid) anbew foütcn. ©• 297- * mit ein« 33er* 
«tn6Ud)fett gegen mi* felbft (freitet, in einer Sirc&en* 
S emeinfd>aft ju bleiben, von bercn 2ef>rbegriffe meine 
itefcerjeugungen abgeben. ©. 297. 298. 34 tan« 
felb(l bie innere 33erbinMid)feit b«jn (>aben. ©. 299» 
«Sann id) ni«t meOr bie fte«te eine* 9}}itgliebeS ge* 
fließe. 0. 300. Ä&nnen an ttebet$eugungen Siebte 
gefnupft werben, e. 300— 303. tfann ic& eine 
^irdjengemeinfebaft verlaffen, wenn meine «fklv 
gtoneuberaeugungen änbern. ©. 303 — 307. Siv$ 
engewalt. ©. 307. 308.- ^ir*enge»alt im eng* 
fön ©inne. ©. 308. ©ie erffreeft fid) niefct auf 
Daö ©ymM. ©. 309. aud) ßtyt ouf ben Mottete 
tienjt ber Äirdje, in fo fern er burd) ba$ ©t;mbol 
Geftiromt i(t. ebenb. 9Berf)altniß ber litü)M)m 2tfy 
uz jum ©ymbol. ©. 309. u. folg. 2>er £cl>rer 
fann nic&t* lehren , wae bem ©ymbol n>iberfprid)t» 
0. 310. Ob biefe« (&ewifl<nß*wang i(i ebenbaf«, 
£ann ber SReligion*lel)rer fein ämt beibehalten, wenrt 
feine Ueberjeugungen vom firdjlic&en £el>rbegriff ab* 
$el>en. ©. 311. -^«n» ber&brer »ine beffern lieber* 
Beugungen gar nidjt mitteilen? ©. 312. £amt 
t>er £el>rer feine Ueberfteugung mitteilen, wenn bie 
.&ird)e einwilligt, ebenb. ® a* e* l)et|t , bie ßirc&e 
willigt ein. efrenb. Einwürfe gegen bat bisherige 
S$erf)ä(tm6 be* 2ef)rer* ftii ferner ©emeine unb i&re 
Aufhebung. ©. 3*3-3 ® e * ReKaJondebrer 
fann ba ni*t eingefdjränft werben, wo ber 2e(>r begriff 
fcer £ird)e i&m greybett ld§t. ©. 316. Äircbenge* 
mit im weitern ©inne. ©.316. u. f. Äann bie 
^ird)e^igentf)um unb anbete Red>te baben? © 316. 
SÄcnbeWfo&n«. entgegengefefcte S&ebaupttmg wirb ge> 
j>tüft. 0. 317. u. folg. 3n ber #ird>engewatt im 
weitern ©inne i(t fein SHed)t enthalten , ©umbole 
fepjufe&en unb ab a uanbern. ®, 3 & 



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1 



«*4. • v 



«itfgeqciideftfetcn 23e(jauptun3. ©. 319. Qüue ^in 
d)t m\iH md)t oiefelbe bleiben , wenn, ifyr ^\)nt; 
tof Gilberte. 0. 320. • Jpufelanbs (&runbe ba^cn 
wabcu beurteilt. 320 — 322. V&tdjticjfcit bec 
$i<uje, 06 eine ^trdf>e üiefef6e bleibt, loenn.ft'e ifjp 
©ymool änbert. 0. 320 — 324. Äircßc im engem 
©inne. ©. 324. Rubere Söebeutimijen beö Sßovt^ 
■ftirdje. efcenb. ü^ocO einige go^en miö bem 6i$l)eri* 
gen begriffe »on ber 4tird)e. ©. 326. u. fof$. 51ti 
ftcf) fann jemanb 'ittBtgfieb mehrerer kirnen |ei;n. ©. 
327. 3d> f)a6e fe(6jl bie Söcrötnblicfjfeig an ber 
Öttüoüfominnung meiner Uebe^en^nngtn ju arOct; 
teil, fbüte iefe bnburrt) auef) von bem frrc5licf?en&f)cbef 

Ii* o»ermd^ 

.... J5e(timmutifj 6er jfragr. @. 330 ; erfCdrniti 
Wlfflgtm. fye\iW<t)M Mni)i:td)t$ vom 93erfo$*rec$ 
te. e6enb. Barum (ie ()ier nic^t jnm ©runbeV^St 
werben fano. «benb. ' <Jin $9udj verlegen im* weitem 
©inhe. 6. 331. Verleger im engtnf ©innc, un6 
Sfacflbrucfer. ©♦ 332. $öen>ei$, bajj ber.3M>btuc6 
ni*; wiberrec&tli* fcy. ©. 33^—334- 
iphjfunfl aacr ©rftnbe, u>eld)c 4e<jen brn &ücfrer* 
tiac&brucf öe6rad)t finb, nü^(ic^ fe^h rouVbrv<t&.335 # 
Jpinbernifle, weldje biefer ttnterfucfmng im SBegc flehen. 
©. 336. <*in 93en>ei$ für bie 2Biberre*tlicf)feit be* 
9?ad)brucf$, tritt lelnr $Mkfung. ^-338. 11. folg. 
lieber ba* £igentljum be$ ©c&riftfreUera <m feinem 
&ud>e. ©, 339' 34 r. $rempfar eineö S&ucfc* 
wtcb nic&t unter ber (liUf^weigcnben SMingung, a 
ntcf)t nae&jubrucfen, »erfatift. ©.341 — 342. 
te'4 SÖemeitf gegen bie SSiberredjtfic&feit betf Waty 
truef*. ©» 344. wirb geprüft. ©. 345- "«ertrag 



XXXII 



an>ifd)ctt «OerfnfRr im* SSerfeger. ®. 345 — 347- 
JSiefer fonn fein ©rittet binben. ©. 347. <pofun>e 
©efcfce wiber ben 9*ad)bru<f tuerben burd) nic&t* mel)C 
tlö babnrd), bag man feine äußere ftec&t; 
itcit bartljut. 0. 348. 




— 



• ■ « * .14" »* . 

r> -- 

... • • £ . • 



E r r s..t a. .1 *jj 

&• 42. 3« 5* un& 6- u * ^ att : ^ or1 liefen 2(rtm 
eines Äcdbts fcurdj frilacangett Unterfcfnept 
findet Uet: Oiefe 2(rten öefi 2tecfcts Outcf? ffitr^ 
f lärmigen tinterfcbiet>en findet 
80. 3. 3. v. u. (I. jemand I. niemand 

0. 118. 3- 3« ff- 3 ebe t l>« be * 

®. 119. 3. 18. ff» decitur 1. dicitur 

e 134. 3. f*< ». u. ft. um£e!eiöi fl tm 3 crt L au* 

: Äcleioi^ungen 

<B. 137. 3- 2 - % meiner ft feinet 

€>r i54- 3- 4* > «• P- t dem Wen* 

fcbeit . 

®. 175» 3- H- v * ft *• 
e^r.^S.^ ff- jeder xnenfcö (. dafl /ed** 

.:^ÄiH'Twv* •••.«"•. '. i.v: r. *• ' • 
. ; >i.'»ft*j.o v j — >i •'• - • • 




. Strf» 



'Vi 

f 



I. Unat 



* * 

. Digitized by Googfe 



A&er 

fcen begriff t>e* 9ted)t$> 

* . i » 

■ 

(So tonö« * cc Segriff *>e$ SKed&fS nid&t t)5fli$ 
tetfutmit if*, mu§ ba$ 3latmed)t nof&roenbigec 
gßeife 2ücfen De&affen. Senn auf tiefem ®e# 
griffe muffen öfle Sefaupfunflen t>eflelben nti((rl# 
tac ofcec unmtffelbac fceru&em 2)a$ fc^einf audj 
£erc ^)ufcfanb erfannf $u baten , roenn et itt 
feinem* fd^rfimmgen 2Berfe: über Den ©rtmi)* 
jafc Deö 9iattirccd)t$ , ben 95egcijf beö SJecfctd 
anber$ $u erflaren attfuc&t, alö ed Don feinett 
«Borgern gefc&e&en i(l SCOein fo glfirflicfr 
biefec ©elbffoenfec üu# bie gcflirungen feinec 
SBorgängec jum Jfjeil befreitet, fo wenig f>at ec 
t>en «eöcijf be* Kec&t* f«lb|i frefriebigenb erflict. 

/ ©enn 



» 

Senn bielletcht m6gte jtc& unten ergeben, bog bre 
«inmttrfe, weld;e tiefer ^bifofopb jenen grfla* 
runden fo fd)arfjtnnig entgegeufteflt , bie feinige 
bem gr&gten £beile nach felbfl treffen, ©o tteni$ 
£err #ufe(anD , in einer »Mlig rid)tigen &H4# 
rung be6 SegrtffS »Ott einem fechte, bem £aupf# 
l»eburfniffe beö Vtatuvvttytö abgeholfen bat, fo 
tbenig ift e$ irgenb einem oott ben»tvurbigen VRan* 
ttertt gelungen, bie nach ihm ftd) in biefer SEiflen* 
fc^afr bwwrgetban haben, jtch btefeS Serbien^ 
um fft jft erwerben! $i#t um bie SSeKbienfte je* 
wer SWaunec berab$ufc&et>, fonbern um mich im 
jßorauä bor bem Vorwurfe $u rechtfertigen, eine« 
unn6fhigen Serfad) gemalt au haben, mugte tefc 
e$ mir ertauben , btefcd $u erinnern. 

SRan fann auf sn?tefad?e 2lrt $u bergtflarttng 
eines Begriffes gelangen. (Einmal inbem man 
ben Segriff felbft auö anberu ^Begriffen fmbef, 
tatb bann auch, mentt biefec ©egrtff felbft fchon ge* 
geben iff, tnbem man ihn in ferne Sbeiloorßeltun* 
gen aufl&fet, ober, tvaS eben bafielbe fagt, wen« 
man in ben £)bje?fen, »eiche unter ihm enthalten! 
ftnb, bie berfchiebenen SJJerfmale unterfd;eibet; 
um berentroitlen fte unter ihm enthalten ftnb. 3luf 
bie erffe 3ct ©erfahrt man, wenn man ein <St)/ 
fiem bon griffen fucht, unb auf bie lefcte, roemi 
ein fd)on vorgegebener, b. b* ftbou Aar gebachter, 
begriff beutlid) *u machen ober $u enfroitfeln ifh 
2>iefe* ifi ber gaO, wmi mir bie <?rfförung m 



1 , 



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ibev fcen f&e$x\ff bei 9lecf)fj. 3 

SSegrip Cinc6 9ved)t$ futfjen. SDer 9Se$riff 
braucfct feibfl nic^t erfl erzeugt $u werten; fbnbern 
»ir bürfen if>n nur entraicfehu 2Bann roir biefe* 
»erfud>t baben ; fo »oOett n>ir bie oorjualicWett 
fi5emuf)un$en ber Xcd)t$Uf)vn unb SRoralijleu i&tt 
$u ettliren, naber beurtlteüctn 

2)ie SStctyficjfcit beS @e<jenf!anbe6 ttioc&t un* 
bie ftrenatfe Seoba^tung ber SSecf)obe um fo 
mebr jur ^fKd?f* 8Bir »ollen ba&er, um befto 
(teuerer $u gebn , $uerft un$ bte 2lnforberunflen bec 
8o0i£ an (JrflArutiflen vergegenwärtigen. Sott 
uufece (gcflatuttg t>on bem griffe eine« 3Re$t* 
-»al>c fet>n , fo muffen , • 

j; ofle SBerfmafe, »erd)e fte angieDf, febem 
, " benfbaren Sved&fe jufommcn. 

2) bftrfen biefe SUferfmafc feinem anbern ©e# 
gen/ranbe jufomtnen, unb 

3) barf feineö berfel6en oon irgenb einem atu 
bern SRerfmale etttdefc^foflen »erben» 

£enr $ufcfonb bewerft febr ric&% Ml 
(Erflarung oon einem föecbte fefcon baburtfc er* 
f#»ert »erbe, bog ba$ SOort, »elcfced tyn hu 
iei^net, fo»o&t eine fubfiantioe ate objefribe 95e^ 
beutung hak. 3Ran oerrced)feff ba&er teic^t $tvcr> 
^Begriffe mit einanber unb erfldrt ben einen ffatt 
be$ anbern , ober man wirft oieOeidfet beibe ®e> 
griffe $ufammeu, unb finbet eine grf lärung, tvelc^e 
fo »eni« auf Jben einen als ben anbern pafft» Um 

» % Ii* 



4 < Znaltjtifött Sßetfud) 

» . 

tiefer ©d&wierfgfeit auSjuwetc&en bemerfe k& 
tag ter aSe^ctff, bcffen grflarung »« fucfeen, fein 
ernteter fep, als ter, jvelc^ett wir benfett, mens 

»ir fagen: 3cmant> tyabe ein Siecke auf 
ctn>aö , ober ScmanDen fct> ein JKed&t über* 

tragen. — Sßqm wir in tiefem ©tone t>o« 
einem 9Je#te reten; fo erteilet fogfcicfr > tag wie 
tarunter nichts für ftd) bef!e&enbe$ , fontern tm# 
mer nur ein gewiffe$ SRerfmal, ter(te&en. 3>mi 
wir tenfen un$ $u jetem würfligen 3!ed?te ein 2Be* 
fen , tem e$ $uf omtfit. ©n 9)?erfmal in 8$ejie# 
N fcung auf ein SBefen , welkem cd jufommt ge* 
taefrt, wirt mm ein ^ratif at genannt. JSec^te 
ftnt alfo $)k<ltif ate. — ©ieSrage, mx mU 
d)er 2ltf tie Sßefcn jmb , welchen wir 9ied)te t>et>^ 
legen, oter tie nafrere 93eftimmung ted ©ubjefteS 
tem Üiedjfe jufommen Wimen, Wirt fi'cty fd;on auS 
tem übrigen in tie (Erflarung aufaune&mcntett 
SJferfmale ton felbfi- beantworten. 

& entfiel nun nätfirlicfr tie grage : woburefr 
Unterseiten ftd) 9?ec!>ee son antern ^rätifaren? 
2ßenn wie, einem ©ub/efte 9?ed;te beilegen; fo 
tenfen wie e$ immer in 85e$tct)uug auf ftttlicöe 
SSBefen, welche, in ütöcfft*t auf jenes ©ubjeff, 
aJerbintlcctfeiten Gaben, ©iefe 3Scrbinblid>feiten 
ni8gen nun auf tie Segeftuttg , oter auf tie Un* 
(erlaffung gewiffer £anWuugeif geben. SBenn un> 
fctSegciff, fo weit wir i&n bi$ jefct entwickelt &a* 
ben, ri^tig entwitfeit iflj fo muffen wir be$ Jetem 




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• ibtt bm Begriff bf 6 tRefyi. $ 

m&glic&ett 9fcc*te ofle tfe TOerfmale triebet ftttbctt, 
n>eld>e n>ic tbm fei* jefct bepödegt baben. > JDec 
©laubiger, ber eine ©cbulbfocberung an mkfr 
Ijat, bat -ein Stecht, i# babe bie SSerbinMidjfeit 
iftn *u bejablen. ©er SBenfd), bec mit feine 
©ietiffr Werbungen bat, ifl berbunben (ie n»ir ju 
Uifttn, unb i# babe im ajerbaitnifle ifcm ein 
JXecfct* 3« ben Sollen bec angegebenen 3tct i(l 
e* unmittelbar «inleudjtenb , baß ein üJedpt, ba* 
jemanben auflebe« foü, immer 2?erbinbli#feiten 
ton 'Seiten eine* anbetn borauefefce , ober ba§ 
einem 9ved)te eine 2&ecbinbUct)f ett entfprecfce , obec 
ßegenuber ffebe, 3« aüen biefen §aöen (lebt ber, 
welchem nMr ein SXecfjt benlegen , mit trgpib eu 
tmn anbern, mie $. 95* bec ©laubige mit bem 
@d;ulbner, in einer befonbecn Sejtebung, o$ne 
tteldK fein SXecb* gar nidjt gebaut »erben ffinnte. 

Slöein e* giebt 9Jed)te, meiere obne biefe be* 
fonbece Sejiebung mirflicfr fwb. 3* bin Sigen* 
ferner be*j5ucb*, roelcbe* «oc mir liegt, mic 
femmt in fo fern ein 9Jed)t $u, entfpcicfct biefem. 
SKec&te in irgenb jemanben eine 23ecbinbUcbf ett? — 
3eber, ber in mir ba* ®gentbum*red)t jene* 
85ucb* jugejtebt, mu§ e* einräumen, baß er nu* 
bec meinen 2öKlen ntd* ben minbeflen ©ebrau* 
Don bemfelben machen burfe, ober ma* eben baf* 
felbe fagt, tym liegt bie SBerbinblic&feit ob, in 
9tu(f fiebt meiner eine* jeben ©ebrauefc* , meldte» 
iä) tbm nidjt getfatte, ft# $u entöltem Sle&mett 

3 i tolt 



6 3foatyttfcf>et <B«fud) 

. * 

ttnt et« anbeceS SKe^f, 95» baö SSed&t meine« 
Jffapec §u bewegen ; fo eutfpcic&t biefem eben fo* 
tvohl eine Serbmblicbfeit in einem anbem / bie 
Setbinblic&feit, biefe gSeweguu^ tu*f ju btnbenu 
äüen Siechen , n>eld)e id) habe, entfpreeben 
olfo SJerbinblicbfeiten in onbeiti ; aber niebf jebe 
SerbtnbJidfrfcit, welcbe einem onberen gegen mid> 
oblieget, fefct ein betfimmteS SKecbt auf meiner 
eeife oorau*. SKetn begüterter greunb f>at, wenn 
tcbSÄanget leibe, bie *8erbinbli#eeit, mir sott 
feinem Ueberftoffe mitjutbeilen ; i* babe abec 
fein SKecfct auf feinen Ucberflug* ©enn menn mir 
jebermann gleicb bie gegrtmbetffen 2lnfprud)e auf 
bie Oute meines greunbeS einräumen mu§te; fo 
würbe bemtoefc jeber S^ang , burd) welcbett \$ 
SKobltbaten von tf>m erprefien wellte , bem ®tf> 
U ugefr&e wibcrfprecfcen, SRittjm bat jemanb nuc 
tn fo fern ein SKecbt, als ein auberereine3tt)ang$> 
üecbini)li(J)fctt gegen ibn bat. ©er ©loubigec 
bat ein 3ied>t auf bie gablung feineö ©cbulbner*, 
»eil biefec ibm 3ablutig ^ leiflen eine 3wang6oer* 
binblic^feit bat ; ber ©gentlnmter alö gigentl)iV 
mer bat ein SRecbt, in fo fern febeemann gegen 
ibn eine 3wangöoerbinblicbf eit bat 

äBenn e$ mir biä jefct gelungen tfl , ben 95e* 
griff eines 9vc*tö richtig ju entwicfeln ; fo iflt ein 

Oiec&t, öa$ ^räöifat, n>elcf>eö einem (Sub* 
jefte in fo fern jufomtut, als eine 3roa«9*' 
t>erbmt>li$feit gegen Daffcfbc tmljanDen ift. 



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♦ 

i6er bm begriff bo$ 9Ud)t5. 7 



6ofl bicfec ®afc bie richtige grttärung eines 
SvecbtS angeben , fo muffen nad) ben oben aufge* 
Petiten JKe<|e(n ffir Me Kicbfigfeit einer (Srftäruna; 
t\xd)t allein t>ie bier angegebenen OTerfmale einem 
ft*ben 3?ed?fe jufommen, wie biefcö unfere bifyt* 
rige Unferfucbung bargetfjan bat; fonbern ade 
fciefe SRerfmale muffen jufammencjenominen auefr 
htm 3led)te etgentl/umficb femt. £ieoon aber 
fiberjeugt un$ ber bieg flare Segriff beg ftecbtS, 
fcer allem ber ^ruffrein unferer Srflarung femt 
fann. Denn jeber, roeldjer e£ $♦ 33» toeig, bag 
einem anbern gegen mid) eine 3wflnö£oerbmbüd)* 
feit obliege, wirb mir ein fted)t belegen* (£$ 
fommr alfo nod) einzig barauf an, ob bie 3)?err> 
male, rocfdje unfere ffrflarung eufbaff, titelt 
etwa fd)on in einanber eufbaltcu fttib , ober ob bic 
(grflarung aud) einen befHmmtcn begriff gebe* 
Säucb biefem grforberniffe fbuf unfere Srflärung, 
tt>ie obne allen roeirern 93eroeiö in bie Sfugen fallt, 
©einige. 3d) babe biefe (JrHarung oon einem 
Siedle feben in meinem 9ftaturred)fe gegeben *)„ 
3>n SQSunfd) mehrerer fd;arfftnnigen SRämier, fo 
weit e$ mir m&glid) mar, $u erfüllen, babe ic& tbn 
bier auSfubrlicber $u rechtfertigen gefud?t. JJiefleic&t 
babe id) t>ieleö gefagf , roa£ für fte uberftögig ijt, 
tvaö icb aber anberer ?efer wegen fagen mugte. 

@>e id> einige anbere (grftärungen beö 8& 
firtffö oon einem SXec^tc prüfe, »erbe t# einige 

St 4 Sin* 



r 



Ifaalntijtyer Sßetfucfr 



©nwärfe, wetc&e bec meinten entgegengefefct (inb, 
$u beantworten fud>etu 

guerfr bat man tiefet Srflarung entgegenge* 
fegt 7 bag fte, fo riebtig fte aud> übrigens fen, e* 
unmittelbar »Oraußfefce , einem jeben Kecbte ent# 
fpre#e eine Öerbtnblicbfeit, ©iefe* Dürfe abec 
ntc&t gegeben, ba c$ unter ben 3Raturred)t6* 
leerem noeb flreitig fen. Siefer Sinmurf faü( 
aber weg; fobalb bie 9iid)tigfcU ber grflirung in 
»erbergebenben nur geb&rig bewiefen ifr. 

5&an bat uberbem gegen biefe grflarung ctti# 
gewanbt, bag baö Sföerfmal Ctncö @tibjcEt$, 
welcbeä in i&c gebraust itf, ju unbeftimmt fen, 
inbem ed naber bitte beflimmt werben foüeiu 
Diefer ginwurf bebt ftcb aber fo letebt alö ber oor« 
bergebenbe, SSon melier Hirt ba6 ©ubjeft eine$ 
Ovecbtö fenn ftnne, folgt nemlicb OOttfelbfi au$ 
ben SRerf malen, «welcbe bie Srflarung angiebt. 
©enn ein SBefen fann nur in fo fern 2Re<$te ba* 
ben, als SwangSoetbinblicbfeiten gegen bafl*elbc 
aotbanben jthb, Q3erbinblid)feiten wberbaupt, U nb 
alfo aueb Swangöscrbinbltcbfetten f 5nnen nur ge* 
gen ein oernunfttgeS 2Befen oorbanben fenn» SS 
erbeUet bierauS nic&t allein, baß bie grflarung md)t 
beöbalb feblerbaft fei> , weil biefeS ©ubjeft in ibc 
niebt benimmt if!; fonbern aueb bag jiie feblerbaft 
fenn würbe , wenn btefeS ©ubjeft nabec betfimrat 
Ware; benn alöbenn würbe' e$ ibc an ber nbfyi* 
gen ^räcifton gefeblt ^at>en. 

2ßolf 



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übet teil aSegriff bed 9led)t$, 9 
SGßolf *) er! farte juerjl t>Ct$ SKed&t butd) 

Hi mora(ifc&c Vermögen ju banbcln, nnb 

bie meiften £ef>rcc beS mtmtd)t& folgten iftm* 
@o riesig biefe x grftärung in fo fem ift, alt ßc 
ba$ SKed)t in eine Seftimmung einer iperfon fe|f; 
fo ift ftc Doc& auf ber anbero (Seife fel)Ier(>aft, in* 
bem jtc ju enge ifl. DJacfc btefer (2rfl<kuug^ würbe 
«entließ O erforberf, tag jebeö Diec^t nur 41s 
Jhanblungen befyenigen, bem e$ $uftc[?t, fiatffuu 
ben fennte unb 2) bag irf) nur cuf moralifdjttrtg* 
liebe £anblungen ein Diecfct haben 1 5nne. Allein 
beibed i{l falf#. eefcet §. 95. ben gall, mein 
flftacfcbar f)abe fiefc gegen mid) antyeifcfcig gemadtf, 
meinem £aufe baä fcictyt ntd)f $u oerbauen* £iec 
ift bec (Scgenftanb meines 9icd)fe$ nid)f eine 
Jpanblung bou meiner Seife, fonbern eine £anN 
iung oon Seiten meines JRacfcbarS (bie Unterlaß 
fung$banblung, mir baSficfrt ni#t$u ©erbauen)* 
Ober, um ein aubereS SSepfpiel $u nehmen, bei) 
bem 9Jecf>fe, n>el#e$ i<& einem SÄenfcfcen auf feU 
nen gufen dornen $ugefiebe, fann feineöroegS bic 
ffiebe bon £anbluugen biefeö SWenfcfoen felbfl fet)0, 
auf meiere ibm biefeS Svectyt auffegen foüte, fon* 
bem ber (Segenffanb biefeö SKecbfS ift nicfyfö an# 
tere , als eine UnterlaffungSbanblung üou (Seiten 
aller feiner SRümenfcfcen* Jfeiner berfelben barf 
nemlicfr mtcfc abft#tlUt> $u fallen Urteilen ubec 
ben fittüdjen SBerty jene* SDIenfcfcen be|Timmen. 

« 5 33tet 
•) Theol. nat. tom, i. f. 954, * 



io T(nafnttfcf)et ©erjucfy 

* * * 

©teffeid&f ift e$ nid&t uberftößig «tt 2torau$ eine« 
ffinrontf ju beantworten , roeldw tc& sott matt* 
cbem meiner Sefer gewärtigen muß,' SSan ftnnte 
ttemltd) fagen, baßtd}, wenn cd meinem 9Rad)# 
, tat einfallen foHfe, mir baö Etdjt ju ©er&auen, 
icfc mit iKecfct biefcS bnrd) ©eroalt würbe Serbin* 
bern f innen, unb baß biefeS, ein 9?ed)t auf eigne 
£«nb(ungen, auf ben ©ebraud) serotfler SwangS* 
MM fen* £>iefe$ gebe i* pj allein eS beweu 
fet nidjtf gegen mi#. SDetm ba$ 3ve*r, weld)e$ 
td> jefct aueubte, ift im ©nmbc cht anbereS al$ 1 
fca§, t>on bem t>orf>er bie DJebe war* 8« ttf ba$ 
SKedjt jum (gebrauche *on 3wangSmitte(n, ba$ 
id) nur tyaben famt, um ein anbcrcS geitenb $u 

* - madjen, unb baö niefct efier al£ möglich gebaut » 

. '* . treiben famt, als ein anbereS t>erle$t ift. 

©efefct audj baß jebeö 9lecr;t, welche* \<b 
fcate, auf meine eigene £cmblungen gtettge, fo 
fcraud)* id> bo$ J« biefen J^anblun^en fein mora/ 
lifcfceS 33erm6gen ju f>aben , wie biefe grflacung 
forbert* Senn ein moralifdjee 93erm5gctt i(! nuc 
in fo fern fttr mid) oorljanbcn, alö ic^> gcwtfl*e 
J^anblungen moralifd) m&ölid?cr^eife t)ornebmcn 
famt *) , ober alf> biefe £anbluugcn bem ©üten* 

gefefce titele wiberfpredjcu. 3* & al > e <* ec eitt 
Kerbt, £anbluttgen oorjunebmen, welche bem 
6tttengefefje bemungeaefctet wiberfpre^etu ©efcet 

ben 

•) ihid.$.. 9s i. Facultas ogendi moratis eft potentia 
agendi , quod morttliter poffibile cft. N 

* • * 

ft , , ' ' Digitized by Google 



56er ben SSeottff brf 9t«$tt. 1 1 



ben ftall, tcb falte einen bitrffiaen ©djulbner juc 
Sfcjabluujj an, ob td> gleid) im Ucberfluffe lebe, 
unb mein ®en>iffen von mir forbert, meinem 
ödmlbnet feiner 2>er&mblic&fett ju entlaffen, fo 
tturbe memanb mir ba$ SKccbt abfpreeben, auf 
ber QJe^aMuna ben meinem ©cbulbncr $u befielen; 
a6er roer fonnte behaupten, bag icb moralifcb 
m&cjlicb Ijanbele? 3d) fann felbfl, tt>enn es nodj 
n5tl)i$ fenu fottte, eine fo ffare gad&e bureb me§/ 
rerc Senfpicle $u erläutern, ju £anblungcn ein 
9?ed)t baben, bureb welche td) öerbmblicbfeitett 
$e<jeu mtd) felbft oerlcfcen würbe, JÖiefe tonnten 
aber ntd;t moralifcb m$3lid) fenn. 3fd) fann $.25* 
fcurd) Uebermaag im ©enuffe bc8 ftnnltcbeti 93er> 
gnti^etiö an mit felbft fünbtjjen, unb boeb fann 
tiiemanb mir baö iXecbt $u biefem ©enufle be5 
ftnnlicben 3?ercjnu<jenö abfp*ecbcn. — ©olltef 
tbr cturoeuben , baß eine #anblung, $u ber icb ein 
3ved;t haben fo0, an ftd> CfimpiiciteO moralif* 
niSglid) fenn muffe; fo ifl biefeä atferbincjS malft, 
aHein biefem i(l titelt $ureid?enb ben SSegrijf ju be* 
frtmmcn , inbem kb tudjt umcjef cfyrt $u jeber an 
(icb moralifd) mocjltcben £anbluticj ein 3£ecbt foabe* 
€ine folebe £anblnncj foimte burd) bte Umfränbe, 
unter beleben icb ftc sornebmen »eilte, niebf allein 
bedingt (Tecundum quid) moralifcb unm5ßücb, 
fonbern fetbft roiberrecbtlid) , »erben* 2(n fid) ift 
t& moralifcb nu^licb, meinem Slebenmenfcben 
flemtflfe 2)icnf*c ju oerfaflen» SDennod; n>urbc icb 

.: . baju 



• 



: 



i * i . TfooMfct»« «Oer fudj *• 

t*ju M £Ke#t ni#t faben, tvenn i# tttt* *u 
brefen Dienten gegen ihn burefc einen gültigen 
Vertrag anljeifcfcig gemacht l)Atte, 

SDie ^ßolfifc^C gcfl^rung t>on einem SKecfcte 
i(l olfo ju enge, ba fte einem SKec^te Werf male ' 
fcenlcgt, roeldje nur jufallig (inb, bte benfelbett 
alfo niefot in einem jeben gaüe jufommen. Sftad)* 
bem roir tiefe grflarung unterfud)t haben, fann 
fcie 55euctbei!ung mehrerer onbecn Srttarungen, 
welche biefer ft# me&r ober minbec nabern, feines 
©c&mierigfeit unterworfen fentu 9)JcnMsfol)tt 
erfürt*), bae $Kcd)t bureb bie 58efugn$ (Da* " 
ftttlicljc 93crm6gen), f(* cineö Singcö al* 
SKtttdä j(u feiner ©lürffcßflPcit ju bcöicncn. 

- 55a er »efugni§ felbft burd; ein fttflicfce »erm&* 
gen, ober ein foldjeö erflart, bag mit bem ®t* * 
fege ber SBetöfyeit nnb (Sitte (b,e£ DolKommenflen 
SBiflenS) befreien t ann ; fo j|l biefe grf l4run$, 
ben Sufafc: ft# CU1CÖ ©tngcS u. f. n>, abgc* 
rennet, mit ber beurteilten SSolftjtycri einer*, 
Ut). ©iefer 3 u f rt Ö fd)cint aber jene Srflärung 
iio(l) mehr ctn$ufd)iantcn , wenn er ni d)t etwa fa* • 
gen foö, bag id) bei) bem ©ebraudje einer @acbc 
fte nur als Wittel $u meiner ©lucffeltgfcit bc* 
trauten ftnne. ©enn td) f>abc felbtf ein 9Jed)f, 
einen folgen ©ebraueb von Singen $u mad;cn, 
fcer meine ©lutffeligfctt fctnberte. SBenn £crc 

3erufalem ©ette 29. 



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Met bm SSegtiff tea Stents. 1 3 

$6pfnct *) ein sscdöt *ur# eine moralifc&e 
Sßefugmfc, ba$ Mft eine €0?6glt4>feit &u 
tyanbeln , ol>ne ein ©efe£ ju fibertreten , er* 

fläct; fo ift feine «rflarnng eben biefelbe, meiere 
2Bolf gab,, unb ba$, n>a8 gegen tiefe öflärung 
gefagf i/f> trifft auefe bie feinige* £etr 4Dufe# 
fclllD t# m ber neuen Angabe feine« SRaturrecbtö 
einen rtnbern 2Beg gegangen» <?r erfiart nent# 

Fi* **; Das 5Xecf>t burd> Das btird) Da* fttt> 
Itcf>e ©efeije. betfimmte SBcrm&gen De« 
4banDelnDen, eine #anbtungbor*uncl)men, 
n>el$e erlaubt unb yi ber Der ^anbelube 

befugt ifh Um biefe €rflarung aber richtig be# 
tirtyeUeii ju f&nnen , inftflen n>ic roifien, wie bie« 
fec pbitofupbifc^e SfafttMfftm beu begriff be* 
Ertaubten unb bei: SBefiignifi benimmt. <&* 
kuibfe Jf>anbfungeu merben ***) burc^foteße erffarf, 

rceldtK burdf) Das (Sittengefcfc nid)t t>erbo* 

ten fülb, - unb SÖefugni§ f) ift btcfenr 
fd)arf(tnnigen Wanne : £©ÖÖ btirdt) bie anbetl! 

9J?enfd)cn obltcgenbe Q5erbinblicl)feit be* 
grfinbetc Sßerm&gen etwas n)tUfül)t(idE> ju 
tl)un ober ju begehren» giu 3ied)t roötbe 

alfo ba$ btfrd) fttflidje ©efefce beflimnrte 23ertuf* 
öen feijn, eine £anbjung t>or$une&meti , wehbe 

. ■ • - um 

•J *Raturvec!)t $. i9> %• 

£^rf^« *<« *natiirred?t$ J. ai. 

f) eben*. - 



i4 ^natyifcfjet Sßerfu^ . 



fcera Stttengefefce ni#t rciberfpridjt unb t>on an# 
bern nid)( gebinbert weben Dorf. 3d) fcabe c$ 
mit erlaubt, biefc (Jrflärung ju umfefcreiben , um - 
mit bem »urbigen SRann ni*t bloö über 5 2Borte 
ju (freiten* Ueberjeugt, baß meine 2(ufrtd)ttflfeit 
Hut nid)t beleibigen fann/fonime id; obne meitern 
timfc&roeif $ur 33eurtf>eüung jener (frfarung. 3* 
muß 1) baä ©efUubniß aHegen, baß e$ mit 
tiiebt o2Mg beutlid) $, n>aö unter bem bur* ba« 
i ©ilfengefefc befummteu 2*erm5gen oerffanben neu 
ben fofl* Uebecbem fd)r4nft 2) tiefe SrHarun^ 
alle Siedle auf erlaubte ober moralifd) nt5glic&e 
£anbluugen eitu 6ie ijl alfo tu fo fern eben ben 
Einwürfen au$gefe$t, roelcbe, wie oben gezeigt 
ift, se^en bie 2öolftfc^e grflaruug gemacht tver* 
ben f&nnen. 3uleQt 3) enthalt fte au* ein über* 
f!ußige$*$D?erfma(, welches $mar ben begriff niebf 
fälfcfctiä) ehifd)ranft, ba$ aber $ur $caci|ton be|V 
fclben fetueSroegeä erforbert nnrb, ©enn e$ \>tu 
flebt ftcb oon felbfl, baß id& $u einer £anbluna; 
befugt fenn muffe ioemt ffe mir erlaubt tfh 
Sßenh £err 4?ufefott& f#ou fru&er *) ritt 
£Kcd^t burd) bie Sßefc&affen&eit einer £aubluna 
erflart, oermige bereu fte erlaubt unb ber ^an# 
belnbe ba$u befugt tff, fo laßt.ft* außerbem, n>a$ 
gegen bie eben beurteilte grflarung gefagt ifcT 
, gegen biefe^to* erinnern, baß na* u)c baö Dfcdtf 

1 eme 

. ..»-,.»■»•• 

•) lieber ben ®rmtbfa$ be$ «ft. ff. fciftig 1785- - 
£el;rfa$e bei «. «r(U «uff. }. 4* 





I 

eine Seftimmung einer £anblu«a unb nicfct einet 

9)ccfon fei)n würbe. 

£err 3veinl)0l$ unterfdjetbef , in feinen bor* 

<teffü*en Briefen über Die ^anttfct>e *)3l)i!o* 
fopl)ie, b«eJ)tccf)t in weiterer unb in engeree 

fßebeutung. £)at er(!e *) erflart er burd> ba$ 
fittlidje #ernt*gen, unb bn$ fitt(td)e Qtom6* 
geil **) burety ba6 <Berm6gen be* SBillenS, n>el# 
cfce$ tue* baö ©efefc ber prafttfdjjen 9}ermmf< 
fceffimmt i(l. 23on bem 9tect)te in engeret 
»ebeutung, giebt biefer^tlofcpl) folgeube <£rf lä# 
rungt »Die burd) ba$®efe$t*6 unetgeun&fei# 
„ geu Sriebeö (burd) ba3 @efe£ ber praf tifefcen 
Vernunft ***) ) „beftimmte 9Jftglid>fett ber fren> 
„roHKgen Sefriebigung be* eigennn&igen Jriel'e* 
fteißt ein Siedet „ f). ©a ein bur* bie praf tu 
febe Vernunft be|lcmmfe6 SJerm&gen , ju gemifien 
jfwnblungen, nun in nicfctä änbepö beffeljt ff), a(d 
in ber SDttgltcfcfeit fte ,$u t&un, ofrne ba* (Sitten* 
gefe&e ju beriefen; fo errettet, bog £err 3i. un# 
ter iKecbt im weitem ginne efcenbaffelbe *erfrel)f, 
tt?aö 2ßolf unter bemfelben baebte, unb bag ein- 
3fed)t im engern (Sinne ibm titct)tö anberö fet) # 
«1$ ba$ 93erm5gen eine £anbiung »orjune&men, 
Welche bon bem ©ittengefefce fo wenig geböte« 

*) Briefe über bie Ä. 9>&U. s. 55. Hr. *|, @cite l*v 
••) cbenb. 

ebenb. ®ette 184. 1 
tf) oaf. Seite 300. nr. ig. f _ , ^ 

1 

■ 



« 

dt mUttn ifi, c&nc bem ®t«enaefe&e jumibec 
gu r>anblett« — Slflein rooju foflen roit btefen - 
SSegriff enger ctttförfaf cn , als i&n jeber benf e, . 
ber oon Ofccbfen rebet? 3$ t>abe fo 311t baSKecty 
bcm SRotljleibenben bön meinem 2?ermtgen mit^u* 
tf>eilenr weil t# miefy für »erpfliebtet erfenne tynt 
beruft efcen , al$ e$ ö««Ä meinem SBergtiuaeti 
$u oewenben. Ueberbem jtnb wir noeb ntebt 
(iberjeugt , ob ein fol#e$ SKec^t in bem engten 
©inne beö äßottä mb&lid) fetj* SDenn ein folcfceS 
9\e*t fonnfe id) nuc $u ^anblungen fcaben, Die 
Weber gebogen noefc oerbotett waren ; bag e£ aber 
bergleid)en gebe, iji noefc md)t beriefen , obgleid) 
baß ©egembeU biß jefcc no# of>ne eigen gAttü* 
gen Semeid behauptet iff. SRit ber 2Öolfl> 
f<^>cu €rf lärmig t>on einem Dichte jtimmt $n>ar in 
SBortcu, allem ittc&t in ber ©aefcc/ bie t)on 
£errn #CVÖ<ntCi# gegebene gtflarung uberein* 
DiCCl>t / fagt tiefet ^fulofopf) *), brfiefe baß 
SBev^aUntg gewifier. £anblungen $ut moraUfcfrea 
Sßccnuitfc aus, naefr welcbem (te burefc btefejuge* 
lafien werben unb moralif* mJglicb (tnb, SBenti 
#err fcier gleicfc ntc^r außbrucflidj ccflarf, 
tt>aä er unter einer moralifd) m5g lieben £anb# 
luuvj, unb unter einer £anbfang, welche burefr 
bie moralifebe SJermmft $ugelafien wirb, oerfiebe, 
fo erfüllet bo# auß bem folgenben **Xt 

mo, 

•) ©ttfem fce* ttaturve*t*. Seipj, I7P4. ®< 4- 



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übet bett Sgegtiff bei Sied)«. 



ntoraliföe STObglubfett, ober tief« Suttffigfeit bet 
£anblung doii Der moraliföen »ernunft i&m nic^t* 
anberäfe?, als ba* Sferbalfnig t>et Jf>anblunc? $u 
anbera, oernrtge befflro e* tynen tnoralifö utu 
ta^licfc ifl fte ju Zubern» — @en>ig f>ätte ber 
SBortrag an ©euflic&feU unb an Simplicüät d e# 
momien, wenn e$ £errn gefallen, uns bie* 
fe« aje^riff fo o&ne Umfcbweife barjtnMen , unb : 
m*t erft bem 8u$brucfe: tnoralifd) m&gltd), 
eine anbere «ebeutung als bie gen>6bnlicfce untere 
Rieben* — Mein wenn biefe grflarung gletcft 
bann richtiger ifc aldbieSBolfifcbe, bag bie£anb# 
lung, auf rcelcfce ein Dfrc&c babenfoll, nftbt 
»on meiuem eigenen ©eroiffcn brause äfft niora* 
lif* tni&glicb anerfannt *u »erben; fo bleibe |te 
bo« in an>ei> ©(liefen mangelbaft. ©emt t) ifi 
ifc jufolge ba* £t«d)t immer eine SefKrmrnmg eu 
nec £anblung unb niefct einer ^Jerfon, unb über* 
bte« 2) i(l ber ®egen(lanb eine« jeben 3le*f$ au$ 
eine£anblung, »elcbeS, n>ie oben gezeigt iff, 
niebr genau ri#tig ifh 3nbeg oerbienef biefe 
Crftf rung oor alle« bieder beurteilten einen tnU 
föiebenen atorjug, ba e$ bureb ffe mftglicb wirb, 
bae SRafurrecbf oon ber Siffenlebre abjufonbern! 

SRttbiefer grflärung föeinr eine anbere uberehv 
$u(ttmmtn , melcbe oon meiern eclbftbenfern ge* 
geben ©iefe erf laren nemlicb : ba* «ecbf burefi 

Jk Sretyit ba« jirtljun, n>as nieman» mit 

.©Walt l)tn&«n Darf- «o einleuchtet* biefe 



i8 . 7tnatptifcf)et Sßerfucfj . .' 

grftärung Ut) bem erflett MnMicfe ju fenn fd&einf, 

fo fcfyroanfenb mug man fte ftnben, wenn man 

ficfc Don bec Sebeutuug beö SBortS gtei)l)eit, 

tveicbeö in betfelben wrfommt, SKecbenfdjaft ge# 

feen will. 3(t biet bie geengt be$ 2BiütnS, obec 

tjl biec bie pf)t)ftfcbe gcenbeit gemeint, obec bat 

entließ bicfeS 2öott eine anbete Sebcutunc^ 2Bic 

wollen ade biefe Sebeutungen in bie gcflacung 

ein$upaffcn »eefueben, unb nnc werben trieüeic&t 

ffoben, ba§ eetne fid)-iu biefelbe fügen n^gte. 

@oflte 0 8cen()eU ()iec ba$ Secmfcgen be3 

®t(len£ fenn , jtd> $u einet £anblung obec ju ft* 

rem ©egentbeil unabhängig t)on Sciebfebern bec 

<gmnlid)feit ju beftimmen, obec ba$ SBerm&gett 

bec unbebingten eelbfttljatigteir; fo gefiel id), 

biefe gtflacung nid)C {U faflem ©enn jie fefcte 

ba$ 9ve#t in ein pbnftfcbeä a3erai5gen, obec in 

ciuSecmt>gen, etwas oecmittefjl einec Äraft n>tck 

$u raadjetn SQBoÜte man 2) bie pf>nfifd)e 

geenbett, obec benguftaub, in weitem meine 

£anMungeu mcfct bucd> pl)nfifd)e £inbecnifle auf* 

gehalten werben , «erfie&cw ; fo würbe biefe 3e* 

Deuten* abermals »i*t paffen. & Weibt un* 

alfo «id)t* übrig, als un* na* einec anbecn 95e# 

beutung be$ obigen SBortS umjufeben. 9lußec 

ben biSbec angefii&rten $cbeutungen , fann ba3 

Söoct 5cct)l)eit nuc jwenerlen anzeigen. Sin* 

mal fefcen wie bie geeiert bec »bbangigteit enf# 

gegen, unb wftetjen bacuntec ba* SXecfct, W> 

na$ 



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$&er bctt abgriff to Dtecf;«. 1 9 

i 

nad) eigner 2Btüfuf?r au einer £aubfung, ober $it 
H>rem ®egentl)eilc $u beftimmen, unb anbern 
Stetig f5nute man unter gren-fteit ja ()anbeln, ba$ 
3Jerm5gen $u banbeln, ofnie bem @ittengefefce 
rotberfprectaf, oerffeben. SBorau^fe^en , bäß ett 
ber grflarung bie erfte biefer iöebeutungen ge# 
meint fei), gegebenen, meiere fte aufhellen , eU 
nen Girfel im grfldren auf Ourben, befreit foldje 
SSanuer gewiß ui*t fäbig fmb* ©ollte gret)' 
l)eit in ber jmenten Sebeutung genommen mer* 
ben; fo wäre bie obige Srflarung eines SKcd)tS 
to&fltg einerlei) mit ber oben beurteilten 3Boljv 
fd)en, 2)cnn baä Vermögen eine Jfmnblung gu 
tlnin, obne ba$ ©ittengefefc $u oerlefcen, fatttt 
itid;tS cmber5 fenn, als baS ajermfcjen ju mora# 
Üfd> rnftgltcften £anbIungeH, ober ein moraliftye* 
Sfetm&gein 

@emig mürbe bie richtige 53e(?immung be4 
35egriff$ oon eutfm JXedjte niebt fo oiclcn fd)arf# 
fcenfenben $?auncrn @d)mieiigfeiten oerurfaebt 
fjaben , menn ntebt <tüe £anblungen , j;u mcld>ett 
jenianb ein iKcc^t Reiben folf, in gett)i|fcr SKilC?' 
ftd)t erlaub mären. 3* fage in gcwiffci'9ificfr 
ftd)t ; bertn eine unb eben biefelbe £aubluug f anti 
in ber einen 3{ücfjt$t erlaubt, unb in ber anbern 
utierl aubt fenn» 

erlaubt nennen mir uemlicfc in einem weite«! 
(ginne eine {Mutblung, in fo fern fte gefebeöett 
f ann , cf;we Kegeln ju oerlc^cn , meiere ber S)<xw 

55 2 belnbe 



N 



no 2faafnttfcf>*t Söerfuc^ übet im ©egtiff ic. 

fcefobe f uc jtcb atfr gültig anerfe nnen mu§. @o 
reben wir oon bem bürgertet) erlaubten, unb 
*er|!eben barumer Hiebt* anberS , al* ba«, tt>a$ 
ber S5öra«c t^utt fann, o&ue bie ©efefce feines 
©taaj* *u ubertreten; ingleicbeu reben »ic bon 
bem, n>a$ bem AunfMer erlaubt \ft, unb benfett 
un6 md?t6 anber* bar unter , alt taB , n>a* bec 
S&nfUer tbun fann, obne feine Äunffcegetn $u t>er* 
lefcetn ©elbfl in SJejiebung auf bte ©ittengefefce, 
bat baö SBort ertaubt mehrere Sebeutungett» 
3m ftrengfien (Sinne nennen tvir nur bad erlaubt, 

aa* obne ®erle$ung irgenb eines ©ittengefe* 

fceS gefebeben fann , im »eitern (Sinne bingegea 
beißt atteö baS febon erlaubt, n>a« gcfcbe&en fann, 
obne einer bejtimmten ©attung bon Sittengefefcett 
jurotber ju banbeln, e$ mag ben übrigen gemäß 
fenn ober niebt. 3« Nefem ©tnue ift jebe £anb# 
hing, $u melcber icfc ein flteebt babe, in fo fem er* 
laubt, fte feinem 3roang6gefeQe juwiber iff, 
ober fte ift , toie man e$ genannt 1>at, äu&erlicty 
erlaubt* 2Ba* aber iußerlicb erlaubt ift, tfl be$# 
balb noeb ni*t erlaubt in bem engem ©inne, 
Dber moralifcb mSgiicb, tnbem barauS, baß eine 
£anblung einer beßtmmten ©attung von ©efefcea 
triebt »iberfpriebt, «oeb feineöroegeS folgt, baß 
fte gar feinem Stttengefefce »iberfprecfce, pbec 
baß ber £anbetobe em moraltföe* 2Jerm5gen 
torfelben b<*be* 

\ 

• 7 . 



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IL 
ü&er 

btn ^Begriff einer 3manfi$t>er&inb' 

ltdtfeit* 



«^jn bera t>orf)ergebenben Serfucbe fjaben !*lr ein 
8fcd)t burd) ba$ qkäbtfat erflirt, treibe« einem 
(gubjeftc in fo fem jufommt, al* eine SwanQfr 
»erbinblic&feit gegen baflclbe oorbanben iß. ©off 
biefer Segriff ooOfWmb ig entmicfelt merben; fo 
jnug bei: Segrijf einec groang^üerbinblicbfett, »eU 
eben jene (Erklärung üorauSfefct, beflimmt roeebetn 
SSBir rcdtten biefen Segriff <ro* giflen abrieben 
oerfud&en, ton benen jebec eingebt ,< ba§ fte 
unter i&m enthalten ftnb. 

3ebec fagt , bog i* bie 3mangt*«rbinbü#£ett 
%<&t, einen göltigen ©ertrag/ ben i* eingegatw 
gen bin/ $11 baltcn, ober bag id> bie 3n>ang$oer# 
binbUcfcfeit &abe, ba$ ©gentium meine« 9»it> 
menfeben um>erlefct ju lafien. — 2Ba* iflalfoeine 
3»ang*t>erbtnbtt*feit? — 3Ran erftärt fte ge# 
tttynlicfc bur* „eine aJerf>tnbii*fcit ; beren du 

95 3 »f&fc 



% z 3fnalt)äfdE)*t 9ßerfud> 

„föffung erjtouwgen werben tatfr# fBep 
einer genauem Prüfung m6d)te tiefe gtflärung 
ober unbefriebigenb befimben wertem Denn: 
bie Erfüllung einer 23erbinbiid)feit fcarf etStDUll^ 
gen werben, beißt bod> tüdjts anberS, bec 
Sroang, burd) , tteldjen jemanb $uc grfuüung ber* 
fdben gen&tbtgt »erben foü, roiberfprictyt bem 
©ittengefege nidjt. 2füein biefeö ifr uici)t äljge* 
mein n>abr, e$ fann alfo fein allgemeines 3Serf* 
mal ber SwangSoerbinblidtfeif abgeben. 2fW>met 
$. 2?. einen be'gftferfen ©läubiger unb einen bftrf* 
ttgen gcfcultner, tton bem jener eine unbetr<rd&t* 
liefre tfleinigfeit pi forbern fjafte. <?efcet überbem 
baß ber ©läuluger/ wenn er ber Stimme feinet 
eignen ©ercificmS ©ef)5r geben wollte, tiefen fet* 
tier SBecbiublicbfeit entladen mußte; fo rcurbe.bei 
ßcftulbner utd)tS weniger eine 3tt)atrgöüecbinbli$# 
feit gegen feiuen ©läubiger l^abetn 2lllein tarffe 
fcer ©laubiger feinen ©cfyulbner rcobl burd)3waus 
$ur 35ejaf)lut!g anhalten, ober fSnnte er o&ne&er* 
lefcung beß ©iftengefefceS tiefen 3n>ang auSftben % 
©ie t>orb in gegebene Srflarung roflrbe alfo 
ttemgflen* nic&t auf alle gMe gef>en , welche bec 
erHarfe SSegriff unter ftcfc befaßt, unb baber $ti 
enge fenm • SWeiu rote Ware e$ , roenn man eine 
3n?ang$öerbmblidtfett bur# eine SSerbinblicbfeit 
ecflaren rooüte, Ruberen Srfußung id) jeben, bem 
fie gegen mid; oblieget, $u fingen ein iÄed&t 
$abe, metm berfeJbc jte nic^t frejmiöis erf&ltai 

trotte 



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ö6et ben Sejt. einst 3flan$mtbm\)ü<fyf. 2 3 

toofffe? — 9Riemanb tt>icb 95. in bem t>crf>ec 
angenommenem §afle,..bem reichen ©laubiger ba$ 
Ovecfct abfocec&en, feinen Dürftigen 6*u(Miec juc 
gablung $u jwtngen , wenn biefer fty 3<*Wung $u 
leijlen weigern foüte* 3eue grflarung fc^ctiit alfo 
tiicfct $u enge $u fe.911, bie SRerfmale, meiere fte 
angtebf, fommen jeber 3»öng6üerl>inblid)fcit ;u, 
n?ie ftcfc f#on au$ unferm oben fetfgefMten S5e* 
griffe oon einem SCec&fe folgern liege, ©ie fantt 
eben fo wenig $u weit fenn. Denn, wenn id) ein 
SSed)* baben föß, einen onbern jur gtfuüung einet 
SJerbtnblicfofeit gegen m\d> fingen, fo mu§ 
tiefe atobhftlictftit eine SwangöoecbinMicbfeit 
fenn. Slüein ba biefe (Srflarung ben QJegrijf eines 
SRerfmalS, beflen mir und gut Sefiimmuug beö 
35egrijfe$ oon einem SXecbfe bebienfen, beuflicfc 
machen, fott; fo fall* oon felbf* in bic Olugen, baß 
n>ic fte ni#* gebrauten ttnnetu mt muffen biefe 
Srflarung baber aufgeben. 

Qluö gleichem ©rnnbe fann eine 3n>ang$t>ee* 
fcmblicbfett auefr nid)* burd) eine folebe erflar* 
»erben, becen (Erfüllung, wenn fte oerweigert 
Wirb, augerlid) errungen. werben barf. Denn 
ctwaS ift außer lid) erlaubt, haut utebrö anbcrS, al£ 
e$ fann gefebeben, obne ein 3'*angSgefe§ $u oer* 
lefcen. Sin 3n>ang§gefefc ifr aber ein fold)c6, wel* 
d)e$ eine 3roangöoerbinblid;feit benimmt. Diefe 
Srflarung würbe alfo mieberum burd) einen Girfel 
auf ben $u erflarenben Segriff jurücffu&ren* 



SSteflet#t gtebt und biejuerfi berfuc&fe gtftf* . 
v . rttttö einen 9fu*meg an , tnbem bieöetc&t nur emu 

ged in i&r geinbert werben barf, um jte $u bc# 
. ctf&figen» 3ene grflarung verwarfen wir be$# 
fcalb , weil t(fc nt$t in jebem gatte , wo mir bie 
firfööung einer 3n>ang$pfl verweigert wirb, fle 
ergingen barf, <?$ fcfceint ba&cr, als ob berfe* 
«ige, von bem id) unter ber angenommenen QSor* 
. «uSfefcung, bie Erfüllung einer 3n>angöpflidjt er* 
Idingen wellte, meinem Spange mit ©ewalt tt>ü 
berffe&en bfofte; allein in bec Sbat oer&alt e* ftcfr 
«nber** 3n bem angenommenen galle be$ ®läu* 
. Dimers nnb be$ ©djulbnerS wirb jeber jwar etuge* 
. flehen, ba§ ber ©laubiger bem ©cfeulbner feine » 

•. \ ©cfeulb Ijitte erlaffen foffen, allem aletdjwo&f 

wftrbc e$ niemanb für erlaubt fjaltetj, wenn ber 
«ot&leibenbe ©*ulbner feinem reiben ©laubiger 
bie 35e$al)lung gerabefjfo verweigern , ober wenn 
| «r gar, fatlö biefer it>n burdfo 3ro<M8 ^r 3a&lung 

anhalten wtflfte, biefem 3*vange felbf? Swang enf# 
gegenfefcen wollte. SBemi wir in biefem gaffe 
Den ©läu.btger gegen feinen ©cfculbner 9*"$ un * 
gärig nennen mftflen; fo mögten wir boefr ben 
<S#ulbner felbft ungerecht nennen* SS iftabet 
tttöt jeber gläubiger , welker mit ©ewalt bet> 
feinem ®*ulbner auf Salbung bringt, ungiitlg; 
. ' vb gleid) ber ©c^uibner in jebem gafle , wo ec ■ 
bem ©laubiger feine $al)lung verweigern , ober 
bem 3»ange beflelben gar fclbfc gmatid entgegenfe* 

6en 




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4Ut bm 35*9** ettttr 3»ötiga>erbtnbü<§r. 2 5 

m 

*|en »offte, burcbaua unerlaubt banbeln »örbe, — 
gmangSDcrbmbltd&f Ctt ifl bemnacb eine fohfre, 
»elcbe femanben bergeftalt oblieget, bag er ju bet 
€rfu0ung berfeföen, im gafle er (?* berfelben 
»eigerte , gezwungen werben fann, efjne ba§ er 
tiefem 3»ange »iberjteben bftrfte, 

fällt 0011 felbft in bie 8ugen, »oburcfr 
*tefe grftärung fftb Don ber wrbin beurteilten 
iinterfcbeibet. SRacb jener €rflJrung wäre e« benu 
femgen, gegen welchen ein anberer eine 3»ang$i» 
*er&inblic#eit bot, erlaubt, tyn burcb 3»ang «uc 
CtfMfatug berfelben |u befiimmen , n>e un tiefer 
f e nicbt freiwillig erfüllen »ftrbe; nacb unferet 
^fb eben aufgehellten ©rflarung bleibt boftin gefteBt, 
i>b ber , gegen »elcben td> eine 3n>nng$&erbinb* 
«d&fettbabe, auf ibrer grfftBung erlaubter SKeife 
begeben fbnne ober niebf, ®ie benimmt nurfo 
»tel, bog ibre grföflung mir in feinem gaüe *er* 
»eigert »erben börf*, wenn ub fte forbere. 

2)en 3»ang$oerbinblicbfeiten ftnb bie@ett)if/ 

- fcn^ecbtnMi^fcitenentgegengefe^, beren €r* 
föUung lebiglicb bem ®e»iffen Wenigen öberlaflen 
bleiben m ug, »elcb em fte obliegein £>b* id; qjfttcb* 
ten gegen mi<b felbfl erfüllen, ob ttb 5. ©♦ 2fnla# 
gen, toelc^e mir oieöeiebt oerlieben ftnb, außbiU 
ben, ober ob tc& biefe* (Seffent ber 9?atur unbe# \ 
trofct loflen »ifl, »er Darf barin meinem Urt&eÜe 

- vorgreifen ? — £>ber »er barf mieb $»ingen, oon 
meinem et»amgen Ueberflufifc, meinem börfrigen 

» 5 9ie, 



• 



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fßebenmenfc&ett ttiifjutbetlenf 2Bwn i# mir mcM 
ticrSecbmMtctfein^uglctd) betrugt bin; fo bm 
mir bod) au* berougf, bag mein 9M>enmetif$ 
hierin meiner SBiöfübr miefc ju uberlafien fdjlecfc 
jerbmaä perbunDe« fct>* 3ft doji einer 3n>ana> 
»erbinbltcWett,. bie id) gegen j«nanben &abeu 
#0, totmr, fo wttlt eö fi* um^elelKt. 3* 
mag e$ immerhin baoon überzeugt fepn, bag ec 
»erpfli^teffetj, ttitet) tbrer $u entiaflen; fo fc&rt 
fie bennoctf für mid& ntc&e auf / n>e*wi er auf feine): 
gorbecung befte^ £iec mug j$ dfe$ feinem 
©etvifT^u ibedaflen; fo n>ie in enfgegengefefc* 
ten galfe, wenn oon ber Srfüüung meiner @ennf» 
fenöoerbuibIic$feif bie Siebe tfl, mit alle« übe** 
laflen bleibeu ntug* 




III. 




; . ~ Digitized by 



«==3===? .3 27 

in. : 

Üe6er bett (Srutttv t>e$ Unterfd)iebe$ ber 
3w^rt3^wrßtnDlic^feitcn ttnö Der ®e* 
" . tt>iffenfi>«6u*Ii(5f eitert. m 



«*l$emt aleicfc bie ^cnietne uueutroirtelte <8er* 
mtnft fcl)on bei* Unterfdneb ber 3n>an9$tKrbinb* 
lidtfcit«n unb : .bcc ■.©en>i'fi€«ö\)ccbiiibl!d)f eiten ancr# 
tenntj fo mug unä btefer Unteifdrieb bod) auffaU 
Icn> fo lange tQit ifjn ncdtf auf feine erfien örtmbe 
$uriicffu&rcn fSnnenv ' ©eibe 5(rten f Stuten, wie 
<iüe anbere 2lrta* o^^Jcrbmbli^fcUen,. rcelcfoe 
e$ auger ifwtn ho# Affeln mag, für unö nur au£ 
beut ©iffeflgefe^e cntfprtngcn. 3n biefem f5nncn 
tt>tr bafrer aud) nur b$« Srunb jenes fo. auffallen* 
ben UtUerfc&tebcd fudjen, 3Bir beuten uuö ba* 
<Sttfeti<jcfe$ al6 eine Ovegel, metdje für bie frenen 
j£>anb(ungen eines jeben gültig iff , feine Swecfe 
nt5^ett übrigen^ fenu tvelcfye (te roollen, ja roir 
galten unö fogar überzeugt, bag jeber bie 3roecfe 
aufgeben feilte, bereu (?cretd)uug xüdn mit einer 
burd)gingigeu 55cobad;mng beä Stttengcfefceö be> 
jle&cn fönntc*, 3ebermatm tjl fmter überzeugt, 
bag baö ©Utcngefcfc für i(;n nur als eitt t>enumf> 



* 2 8 lieber ben ©runb taa Unterfe^icbeö 

ifge$ ffiefen gelten ftmte. Denn Jebfofen SBeffÄ 
ober felbfl Jbieren 8Serbinbliftfeiten beizulegen, 
mitcbe ec ungereimt fttibcn , obec wa$ eben baf# 
felbe fagt, ec würbe e$ ungereimt finben, wenn 
mau ba$ ©ittengefefc fär oecnunfffofe SBefen al* 
gültig benfett wollte, ©er @runb bec ©ülttgf eit 
be$ ©iftengefefce* fann bafyec nur in bec Secnünft 
ol* Secuunft Vi gen» 3tUe$, wa* btefe aber fpr# 
fcect, mu§ miglift fetjn. 

aiüein eS ffteint boft , <\U ob ba$ ©if f enge* 
fcfe in manchen Sailen etwa 6 forbere, WaS niftt , 
m6glift tff. 3* foO meinem heftigen .Weben* 
menfften bepffe&en , unb tft fofl auft für meine 
©elbfterfjaltung forgen. SDie ntofrige ®orge ffic 
meine @elbf!ecbaltung fann aber in triefen gdHen 
meine SBoblt&ättgf eit befftranfen , ober wenn icf) 
btefe in gewiffen gaHen üben weflte, fo wftrbe 
umgefebrt meine ©clDjier&alfung leiben muffen; 
Jfft würbe genSib^t f^9«/ wtt t>iefleid)( ba$ noft# 
ttienbige $u entheben, um meinen l;ftlf*bebörftigeti 
SRebenmenfftcn be^jufleben* — 3f! bier fein 
©freit jwtfften ben gorberungen ; weifte ba$ 
©ittengefe$ an mift maftt? 

©er Streit ift, nur bem ©fteine traft; abec 
niftt wirf lieb, ba; eben beSbalb, weil bter ©ort 
mir etwa* unnrtglifteö geforbert würbe, ©ic 
burfen nur einen SMtcf auf ba£ oorberge&enbe ju* 
rutf werfen, um biefe* mit bec graten Älacbeit 
cinjufeben. 

- gßeil 



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«Seil ba$ ©iftengefefc in ber Sernunft feinen 
@runb bat ; fo erbeöet 

1) bafj e$ afle$, was e$ forberf, *on oflen 
wrn&iiftigen 2Befen o&ne Unterfc&ieb t>er# 
langen mufle. 

2) Sfffe feine gorbernngen, bie e$ an ein ber# 
nönftiged Siefen mac&t , fann e$ nur in fo 

.fern mad;en, al$ ü?re Erfüllung mbg,\id) i(l. 

2fu$ biefmt legten ®a$e erbeüet, bag jebe* 
©efceig be$ ©itfengefefce* auf etwa« an fidf> 
(Timpliciter) m&ölicfreä/ ober auf etroaS geben, 
muffe , roelcbeö nur burcb Umfraube , unter roeU 
eben e6 veiztlid) gemacht »erben foöte , unm&glicfr 
»erben fann, n>aö aber in einem folgen galle 
titelt oon mir geforbert »erben fann. Denn tu 

»a$, ba$ abfolut ober an ftd) mogdcf) ift, 

fann unter bestimmten Utnjuhiben ober bcDtngt 
(fecundum quid) unmSglicb »erben, än jtcfr 
t(l e$ miglicb, ba§ ein SSetifd) fxcb gegen ben an* 
bern »oljltbätig ermeife; allein wenn mir un£ ben 
erften felbft in biirftigen Umftänben benfen, fo 
l>5rr biefe ©ttglicbfeit für tbn auf, bem anbern 
SBo&lt&aten au erweifen* Dag ©tttengefefc fann 
mitbin in biefem gaUe nid)t SBobltbatigfeit to» 
il)m f orbertu 5W an fagt nun , ba§ ein (giften* 
gefefc mit einem anbern f OÜlDtrc , »enn bie £r* 
füüung beflelben bie Erfüllung be$ anbern unmftg* 
li<fy mad;t, unb in eben bem (Sinne fagt man 



/ 



3 o liebet bm (Srunb be$ Unferfcfjtebe* 

» 

au*, bag mehrere SerbhibliAfeifen folli&irctt, 
$. 95« meine 9??rbinb(tcf)fett, eine @d>uto al'sufrct^ 
gen, foüibirt, mit ber 2>ecl>tnbüc^ectt, tttjcb mec* 
ue$ burffigen SRac&barö an$unefn»en, fceuu leibe 
*u erfüüe« mir unrofglfcfr Sie Äottifton fami 
md)t in einem ?öibecfprud)e beilegen, in bem bie 
gorberung eines ©ifiengefefcetf mit einer gorbe* 
rung eineo anberu an ftcj> fÜnbe, fonbern nur in 
bem Ser&altnific, worin ein 6ub;eft beibe au$# 
üben fotlte , n>enn i&re beiberfeirige SßefoJguna; 
m5glid> mare, fatin Ujr ©runb liefen, mitbin 
immer nur in einzelnen fafümmteu gaüen. 3«. 
foicbeu gatfen muß nutt roenigfienl bic Serbin**- 
lidjfeit beö einen ber follibirenben @efe§e aafl?5* 
ren , ober eigentlid)er $u reben , baö eine feiefec 
©efefce fatm fäc einen gall ber 2lrt gar mdjt ber* 
■ pflid)tcnb fenn , weit bie Sebingung , unterweis 
c&er jebc6 ©itfengefefc nur gültt^ fenn foun, bic 
€JR&t5lt4>feit feiner SefoKmng feblf. 

& bangt ober in bem gaöe, roenn mehrere 
©efefce fiir niid) foüibiren, feineetoegg bon mir 
ab, roc1d>e$ ©efefc id) befolgen , uub n>eld)es ic& 
md)t befolgen n>iü; fonbern au* l)ier giebt bad 
©tttcngefefc eine Siegel. 3 c ber weiß tfv *> a ß e O 
um bie ^riid)t ber 2Bof>ltbatigfeit $u üben, jtc& 
nirf)t ©ngriffc in ba* ©gentium eincS anberu er* 
laubrn, ober feinem roenn gleicfc retdjen ölaubi* 
ger bie 3Je$ablung ooreiUbalten burfe, um einen 
Surfern benjujie^em 3ct>er meig e$ eben fo, 

ba§ 



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tmg feine jfoflifton feine Serbinblidtfeif , einen an* 
fcern tü#t $u beftcljlen, aufgeben Wnne* 

€d ßiefct bemnacfr $n>ei) 3frfen t>on 93ertunb* 
fcd&feiteu, nemlid) folcfce, Die in feinem jfoflu» 
fanSfalle aufeef^fcen roerben tonnen, unb anbere, 
fcie in einem AoUtjtonftfaUe auf()6ren ffcnnen; bie 
erften nennt man fcoUfütttmcnc, unb bte lefcfett 
«nöOllfommene 9SctbinMtc^fciten. 2Wein, wel* 
#e$ i|l ber (Srunb ber »Mfonrntönen, unb wefefce* 
iß ber ©runb ber unooOfommenen SBerbinblidjfei* 
ftn ? 23ieUetd)t ftnben wir Wrh fd)tMi in ben 2iuö* 
fprücfyen ber ßemeinen moralifdmi Vernunft. — - 
3ebcr f)Ält e§ für eine tHvflfommene SSerbiuMtd;* 
feit, niemanbeu burd) fdfd)e SJerfprec&uncjen ju 
faufdjeu; er mürbe mir, twtm er f\ä) t>on mir 
(tnterlt|iigcc SBejfc burd) fte ^inferjjangen fcfje, 
»ortferfen, . bag iü) tyn aB ein roiUEübrlidjeS . 
SRttrel meiner gmeefe be&anbele, ober alö ein 2Ee* 
fen, n>ek()e3 alle feine 3n>e<fe ben meinigen u\u 
lerorbnen mußte» hingegen jeber fyält e6 für eine 
I>Ioß unoodfemmene öecbinblidjfeit, bem anbertt 
belüftetem ©er 3lrme glaubt, auf bie 2Bof)fc« 
fljatigfeit beß hieben rennen $u bürfen, meil bie* 
fer bie 2?erbinbii#feU fjat ju feinen 3roecfen mit* 
lunritfem , , 

©odten biefe 2(u6fprud&e M moralifdjett 
©inneä noa^r femi, unb fid) julefct auö ^rineipien 
aWeifen taflen , an welchen j«ber groeifel uum^ 



ja lieber bett Qtmtb be$ Untetfc^tebe* 

lieb ifly fo mug tcb; »ie jebec anbete auger mir, 
eine jraiefacbe SBerbinblicbfeit aneefennen* 

1) gtne 2Jerbtnblicbf cit , fein anbere* bet* 
nunftigeö 2Befen al* ein »iUf ftbtlicbed WiU 
ttl meinet groeefe $u bebanbeln, obet al* 
ein folcbeS bebanbeln , baß blas um mei* 
ner groeefe n>iöen t>or&anben »are* 

2) Die 3»ecfe ©ernunftiaet 2Befen auger mir 
gu bef&cbern. 

©elcbe biefe gweefe fttib , n>irb ftcb et(l »eU 
(et. unten ergeben* Sßir wollen inbeg uuterfueben, 
ob alle ooüfommene 33erbinblicbfeiten ftcb au$ bet 
erjien , unb alle unootlf ommene ftcb auö* ber jroe^ 
ten ^cöcI ableiten laffen. 

3ebe2tobinblicbfett, »elcbe mir febon Mt 
balb oblieget, »eil icb fein oernunftigeS SBefen 
als ein n>iflfubrltcbe$ «Kittel meiner grcecfe bu 
banbeln barf, ift eine ooüfommene üBerbmbücb* 
fein ©enn eine »erbinblicbfeit biefer Qlrt fann 
bureb feine Äoüifton aufoeboben »erben* Denn 
bie eine Serbinblicbfeit biefer Slrt fann jufirberfl 
niebt mit einer anbern Scrbinblicbfeit oon eben 
berfelben Slrt in Äofltfton fommen, tnbem bec 
Sali t[id>t benfbar ift, bag icb tin bernunffige* 
Sßefen alo* ein »ilKubrlicbe* Littel meiner gtveef e . 
bebanbeln mftgte, um ein anberee* niebt auf biefe 
Slrt }u bebanbeln* ©ann fatm aueb Werbern eint 

»er* 

J • 



m 

\ 

I 



Digitized 



2?ecDtnMtcbfeit . bte leb fefion bed&alb Bäte t**it 
id) ein oernünftigeS SBefen tiidjf olö ein miflfÄbr* 
lt<$e6 Wittel meiner grveefe be&anbeln fcarf , in 
feinem gafle, »o fte mir einer 93erbinblic&feit toU 
Wittt, melcfre mir nur in fo fern oblieget, M id) 
bie gweefe anberer ttrnftnftigec 2Befen bef&rbertt 
fotf, lucd) bie lefcte aufgehoben »erben» Senn bte 
ledere 9Jerbinblicfcf eit wflebe id) mir gar tüd;t ein* 
mal al* mbglicfr benten f innen, wenn bie erfte 
«uferen follte, 

fflu* bem bi*&er gefagfen er^ettef fc&on, bag 
eine 23er binblicfc feit, bie mir nur in fo fern oblie* 
$et, afc id) bie 3roecfe anberer oernünfttger SBe/ 
fen rftarig befördern foO, nur eine unooflfommene 
ferjn tfane , ba fte , wenn fte mit einer Serbtnto 
Üc&feit foflibirt, »efefce icfr fdjon beSbalb babe, 
»eil id) fein oernfinff ige« SBefen al* ein roiOffi&r* 
üd&e* ÜÄitrel meiner groeefe bebanbeln fofl, biefec 
»eiefcen mu§* Ueberbem fann meine fflerbinb* 
lidtfett, bie groeefe eine« bernönffigen SEBefen* ja 
JefJrbern, mit ber SBerbtoblic&feir, gu ben gmeefen 
eine« onbern vernünftigen flßefen* mifjuroirfen, in 
©freit fommen, weil meine Grifte niefct ju reiben 
ieibe ju erfüllen* 

SDa jebe BerWnblitffetf, n>el*e mir f*on 
fcelbalb oblieget, recil id) fein oernunfrige* 8Be> 
fen aU ein n>iM&rii*eS mtul meiner gwede hu 
fcanbeln batf, eine ©ollfommene, unbjebe, bie 
Ufr nur &ab</ mtil i* bie gwerfe anbewr wrritof# 

€ ligen 



34 Uekt txn ©tunb ta Uirterfcf}tel)« 



figen SBcfeii befJrbern foU, eine 
3}erbinblic#eit i(i ; fo folgt aud) umgefebrt 

1) t>a§ jebe t>oflfommene ajerbinblic&feit eine 
fol#e feijn mfifie, bie wie fc&on be*bal& 
oblieget , »eil td) fein vernünftiges 2Befeit 
c 13 ein raiflf uf>r ( icfpeö Littel , meiner 3roecfe 
tebanbeln barf. JDemt foflte fte auö tiefte 
Siesel ntc^t folgen, fo roörbe i* fte nur 
in fo weit baben f6nnen, als icb oerbun* 
fcen bin bie §roecfe anberer $u bcf6rbenu 
©ne folebe QSerbinblidbfeit würbe aberteine 
fcollfommene, fonbern eine unwtffommerii 
fepn* / ' 

2) SDag jebe unöoflfommene nur eine folebe 
JBerbinblic^feit fetjn f 6nne , welcbe icb nur 
in fo fem f>abe, als id> oerbunben bin bie 
Sroecfe anberer $u befirbern. Denn füllt e 
(te mir febon be^balb obliegen , weil id> 
fein oern&nftige* SBefen als ein »illfu&rlu 
cfce* SRittel meiner 3»ecfe be&anbeln barfj 
fo mußte fte eine »oUComment fepm 

€$ Weinet jtoar, bajj eine poBfommene 2?er* 
binblidtfeit mit etner anbew in getoifFen Sitten 
folltbiren fonnte; nebmet $, ®. ben Sali, bag . 
jtW9 ©laubiger an mieb eine SJnforberung baben, 
bag aber mein gegenwärtige* 58erm6gen niebt $11 
beiber SÖefriebigung $urei#e. Slllein n>enn i* in 
tiefem Äugenblicf e gleich unoerm&genb toive meine 
, A ©lau* 



• 



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■ ter g»on9«t»erbtnWid^A«n *fc $| 

©Üubtget beibe $u fceftiebigen, fonbetn tmt bet* 
tn&aenb, mid) meiner <5<$ulb gegen ben einen 
berfelben $u entlebigen ; fo »örbe meine 23erbinb* 
Kc&feit gegen ben anbetn boefc niefct auf&Jren, fon* 
bern bleiben b\& \d) fte erfüllt fjdtte» Jj)iet &6tte 
clfo meine WecbinblidjUit gegen meinen ©läubigec 
burd) ifoütfiton mit einet anbem x\id)t auf. — • 
fflfit ben fflerbmbltc&f eiten , meiere i* jur 35efJt # 
fcerong bec Sroecfe anbetet babe, oer&ilt ft* bie* 
fe£ anberS, STOeine Serbtnblicfrfeit, bem Siemen 
iei>|ufle^ett , $5rt auf, wenn id) uc jefct nid) t er* 
füllen tarnt. ©enn ju einet anbetn Seit, wo id) 
bie *pfU*t bet SBobltltftigfeit gegen Um üben 
f&nnte, fcat et t>tet!ei*t febon ben »ettfanb an* 
*etet gefroiben, ober »egen feinet eignen Sermfc 
jenöumflanbe bewarf et meinet SSübf^figfeit 
sticht me&t. 

2>ie oben aufgeben ©tunbffye beßimmen 
ben ©trnib bet ooflfpmmenen unb bet unooßfom* 
tnenen 2}erbinblicbfeiten. €$ beruftet eben fo auf 
i&nen bet Untetfc^ieb bet ^toangSoetbinblicbreiten, 
unb bet ©ewiffettfoetbinblicbfeiten* Öenn jebc 
»etbinblitffeit, bic i* &abe, »eil id> fein oet# 
»finftige* SBefen äuget mit al* ein »iHf ufjrlicfced 
«Kittel meinet Sroecfe bef;anbeln barf , muß eine 
§n>ang*oerf>inblicbfeit fenn. Denn foüre fte eine 
®eroi(Te«^erbinbli*teit fepn, fo mftgfe id) bem 
groange, burd> tvelcben ic&, »enn id) fte ni#< 
frepro iOffd «rfuflen rootlte, |u $tft «rfuOung bu 

€ a fiimmt 



I 



3 6 Mit Den ©runb iti UntrfdjÜM 

(limmt tt*tben fbffte, moratif« m&glicfcer SBeife 
ituberfreben fötmeiu Diefeu SBibetflaub abec 
I5tmle t$ In fetner anbecn 2(bft<bt t (>un , a I« um 
eist oemutif tigeö SBefen augec mir als ein ttiOfubt» 
tic&rt SJiltel meinet gweefe ju gebrauchen, ©ie* 
fe$ mugte mithin erlaubter 2Betfe gefd)e()en f6nnen, 
trenn jene 93erbinMtd?feit feine 3wangöDerbinb# 
Iu# eit fenn fottte. Sie £erbinMici)feif , welc&e 
td) gegen anbete nur in fo fetn habe, al$ id) tyte • 
gweefe Oef&tbern foll, fann aber nut eine ®en>if* 
fenSoerbinblidjfeit fe$n; benn fonfl mu§te e$ mo# 
raltf* uumSgli* fenn bem 3n>ange gu »ibecfle^ 
I)en, butefc roeld?en mtd) jemanb jur bloßen 33«* 
f&tbetung feinet %w<ft beftitntneu wollte, ober 
eö m&gte moraltfd) unm&glicb fenn , mid> felbtf, 
al« Sßefen $u bettac&teu, n>el*c$ oon anbettr 
titebt ulö ein tvilf(uf)rii$e* Wittel it>rer greeefe 
bebanbeft werben barf. © mug nunmebr t)on 
felbfl folgen , ba§ umgefe&rt jebe Swangdoetbinb* 
liebfeit gegen anbete mit fefcon beäbalb obliege, 
»eil id) ftc nid)t al$ willf öbrli#e Wittel meinet 
Srnecfe bebanbeln foll, unb jebe ©eroiffenSoetbtnb* 
liebfeit mit btf&alb, weil tefr i&ce3n>ecfe felbfl 
befSrbem fott* 

JDie SmangSoetbinblic&feiten unb bie oo& 
fommenen SJerbinblicbfeiten gegen anbete, werten 
atfo butcb ein unb eben baflelbe fttilicfce ®efe$ bt* 
flimmf. 3ebe ooOfommene 93etbinblid>fett gegen 
anbete i|ibafcet eine 3nHUtg*oecbinblicbNit, unb 
• . . * V jebe 



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jebe 3tttöug£oetbinblicf;feit ifl eine ttoflfommene 
23etbinblid)feit gegen anbere. 3nbe§ fmb beibe 
Atomen md)t al$ oMig fynontjm $u betrauten, 
intern fit jrcar einerlei) Sae&e, abet boef; in oet* 
fd)iebenen 9Wi<fftd)ten be$eid)nem 

9£an r>af t>ic 3tt>ctngdt>erbinMtd;feifcii auefc 
ÄU^erc, unb bte ©eroifTenSoerbiublidjfeitett in* 
nere 2?erbinblid)feiten genannt» Allein td> glaube) 
bag man biefe 2ltt6brucfe $ur 35ejeid)nung eine* 
gan$ anbern Untetfd)icbe$ anrcenbet ftnne. Un* 
fet einer äußern 93etbinblid?feit nemlicf) oetfiebc , 
td) eine folcfce , oon ber jebet anbete äuget mit itt 
einem beftimmten galle es etfennen fann , ob fte 
mit oblieget, obet nicl)f; eine innere hingegen 
nenne tef) btejenige, oon ber niemanb äuget mit mif 
@ewif?t>eit e$ etfennen fann, ob fte mit oblieget, 
obet md)U ©et ©runb biefe$ UntetfcfciebeS fallt 
tttt Qfffgemeinen Ietd>e in bie 5lugem ©enn ba$ 
(gittengefefc mit nemlicfc eine £anblung gebietet; 
obet oerbietet, fo fann e$ fte nut untet einet ge* 
ttiffen 3$orau$fefcung oetbieren, obet gebieten» 
©iefe 9Sorau$fe£ung fann nun ein anbetet augec 
rptr entroeber eben fo geroig, al6 id) felbft erfen* 
«en, obet einet folgen (Jrfennfnig ift äuget mic 
niemanb fabig. Set ©runb biefeS Unterfd)iebeS , 
lieget alfo feineSroegeä in einet Unbeftimmfljeit 
eine« ftftlidjen ©efe^eö felbft; fonbetn einzig unb s 
«Hein in bet «jR5glid)f eit , obet Unm&glicfcfetf, bett 
gall feinet 2fomenbung (cafus legis) $u etfennen. 

€ 3 3e, 



t 



38 Uefct bat ©nmb be« Untetfötebe* 

3rbet »ei« e« fo gut i* WM», bog idfr, 
tc& im Uebetflufle lebe, meinem batbenben SReben# 
tnenföen oon meinem UeberfUiffe mtt$utl>etlen oet* 
Imttben (in. £)b td> aber getabe jefct, gcrabe 
gegen tiefen SRenfcben meine ©obltbätigteit be# 
toeifen, ob id) ifcm getabe ba«, ma* ec oon mir 
bittet, getva&ten fofl, ba$ fann in bcm 9fugett< 
blicfe niemanb »iffen, bet. nicbt meine gan$e Sage 
)u ubecfefjen im ©tanbe iß, niemanb,/ als mec 
eStoeig, »elcbe ooOfommene SJetbmMtc&feiteit 
mit obliegen, bie>mit tiefet in Äolfifum fomme« 
Minen, bete*»eig, bag nic&t anbete Dficf (ige 
Huf meine 2Boblt&atcgf ett gfgtunbefece 2Infptud>c 
fcaben, alö biefcr. SBo ift abet tiefet SRenfc^ 
«mget mit felbfl? 3J?an fann mir »i#t entgegen* 
fefcen, bag »feie meinet Sfcbenmenfcben t6 mit 
2Bal)t fc&c inlic&f cit etfenuen t bmtn. S3abt* 
föeinlictfeit ifl nicfct ©emig&cit, unb ton bcc 
toat bod) bie SXebe. 

©et entgegcngefefcte gaff tt>irb biefe* beurtfc 
#et machen, ^enn eS no# me&tetet Deutlic&teit 
lebatf* SReine SBerbinbltcbfeif , roeld;e mit am) 
einem 2$et£age oblieget, fann jebet äuget mit 
etfennett^ »eil bet aJetttag, bie 2}otau$fe|ung, 
tmtet mefcfret jie ba* ©ittengefefc mit aufetlegt, 
ton jebem anbern äuget mit mit ©eroigbeit et# 
fannt toetben famu SRebt batf et abet \ud)t 
ttiffen, um mit ©ewigbeit p erlernten, tag mit 
rfne 93ecbinbli$fett obliege. 

• - 3ebe 



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3febe uut>oflfö»mene !Berbmbltc$fett ge^ctt 
anbere i(! ein« innere, unb jebe innere eine un* 
tjoflfommene. 2>enn eine unt>o0fomraene 58er* 
binblidtfeit famt bürg JtoOtjton aufgeboten toer* 
ben, ob eine fold?e Jfoffijton oorf>anben ifr , ober 
trigl, ba$ fann niemanb auger bem £anbetnbett 
enffgetben. & fann mithin niemanb , al£ ig 
felbfl, A>iffeii, <* einem bejiimmren gafle mic 
eine folge SJerbinbligfeit obliegt, ober nid? f. 
©ie mug bafcer eine innere fepn* Sfebe innere 
SSerbrabltgfeit fann toieberura nur eine unoolf* 
Jommene ajerbinbligfett fepn. £>eun folfte fic 
eine »oUf ommene fenti , fo mägfe jeber auger nur 
in einem befftmmten gaüc ju erfennen fäfytg fet)n, 
bag fte bürg feine ÄoHifton für mid) aufgehoben 
twbe, bann toflrbe (te aber felbft eine äugere 
SerbmbHgfei* fetjn. 

& folgt au$ bem bisherigen bon fefbfl, bag 
jebe augere Serbinbligfeit gegen anbere eine 
«oflfommene, unb jebe oollfommene 93erbtnbligj 
Uit gegen anbere aug eine augere fenn muffe» 

©n iprmctpium einer befonbern 2irt t)on 
2Jer6inbligfeiten ifl eine Segel, au$ »elger er* 
fannt werben fann, ob eine aSerbmbUgfett jfi 
ilir ge&5re ober nigf. 9fu6 bem btö&erigen tu 
Hiebt ftg, bag ba$ SJJrincipium ber oollfomme* 
nenSBerbinbligfeiten, ingleigen ber SroangSoer* 
tynbligfetten unb ber äugern äJerbtnbiigfeiten 
$egen anbere ber ®afc fei) : 

€ 4 33e* 



58el>dnMe fein toentfinftige* SJBefen 
a« ein ttnflffit)tlic&eö SJltttel Deiner 
Sroecfe* 

hingegen ba6 ^cfoctp bec ©etoiflFenSöetbtob' 
lid&feiten, bec inner r, unb unooüfommcaen 23cu 
Wnblk&fefcen gegen anbere: . . •< 

S5ef5rt>ere &te gtt>ecfe Dernftnfttgec 
<2Bcfen äuge* ©ir, 

©fc fcitfen bie beibeti legten Üfrfeti ber Wer* 
• ttnblic&feüen bitf ni#t na&et: unfftfuc&en bftrfen, 
- trenn mau auf fte ntrf)t t>erfd>teb€ ne Sint^eilm^f n 
ton SKed&fen ju begt&nben geglaubt f>4tte* 



t. 



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Dfrf^t^eite Einteilungen ; fccr fJtetfjk; 



» . ■ < • 



ttte matt sotMommene unb 3wang6t)erbinbi 
lidit eiten ton unüoltfommenen unb ©eroififenäoer* 
bino lief) feiten unterfcfcteb; fo glaubte man aud) 

tooüfommene Jftcftte unb untollfommenc 

u»tecf#eiben ju muftett. SGBenn un$ aber t>ce 
.ßntrctcfelung beä Segriffö fcon einem 2fad;te nid?f 
mißlungen ift, fo fami nic&tö letd^tcc fer?n, all 
biefec ©ttt^eüuriii barittt^ti* ' . 

meinem toeüfomraenen JKec&fc foO etoe »o& 
fümmene unb 3roang$oecbinb liefet t, unb einem 
uiwoltf ommenen blo§ cin$ unt>ottf ommene übe? 
<3en>ifren$t>eebinblk&feU entforeebem äfletn wen* 
lttifet oben aufaeftetttec 35cgriff oon einem 8{e*te 
ric^fiö befttrowt i|i; fo erbeUet, ba§ ein foa> 
nannte* unooUf ommene* Stecht gar fein SXecfyt ge* 
namrt »erben titttic , fetbfl noefr Wttlüc^er , al# 
jrt, anbetet $u gefdjroeigen , t>örtj?&ble* *), 
^©Unt)lm9 amfc neuecli* j»4 fe&t föarfr 
1*7 . v. rr\ • € k 5 . v v \ fnm$ 

•) Exercitat. jurii inturalis f. 77 j, 
jus namrac Cap-L f. 



4* UtUv tottfd^tebttte (gfot&eUimgett 

finnig von £etr 3Mlnct^> %atg«ftan Ifr i $m 
»enbe ^ieftcgfn ni#t ein, ba§ biejenigen, ttelc&e 
bte 9ie#te in t>efleotmmne nnb unocüforamene 
t&eilten, ben Q5egtiff be* SKec&td ni#t fo, wie i#, 
|>e(!tmmt miffen moflten, fmitfcrn bag fte ein 3lecW 
tut* cm motaUfäeS ©ermSgen Ijanbefa 4* 
Harten, ©entt biefe gefiatungbött einem ÖW*fc 
Knute jene gintljeilmig nÖ(ß&T»eiilgec tec&tfettigen, 
clö bie raeinige. Denn jene gie&t einen engen* 
SSegtiff ton einem SXed&tc, att t>«fe/ tnbenrifc 
|u golge jebe* «e*t ein motaltfc&e* SBecmJgei 
ju banbeln fet^ti foB, 9Wn f*f«gt bet «egrtff 
ton einem 9fc#te ftbet&anp*, tt>enn man ihn, f* 
ttie e$ ton nnt gefcfce&en tji; 6e|limmt, olle« fo* 

Cmfe ttnüottfbmmene Sttc&t an$, tvie t>ielme&c 
t bet 55egtiff, wenn et no# enget beftibmt 
twtben fötfte, alle* unooOfömmcne SXecfct *V9* 
fliegen* l ©etta nadj *met betennten logifcfeeit 
Siegel, fannba*, n>a$ unteeefoerii WenitBe* 
griffe niebt entfalten tff , weniger untet ei* 
«em niebrtgew entfalten («»tu ' 

SJfom batf ftd) ba&et nt<&t munbetn , n>enn 
*i ft n t>on btffen Sitten eineä SKcc&tf bur* Srfla* 
tungen Unwtfcbttbe ftnbet/ bie baS am wentgfle* 
ieutlid) macben, m* fte beutlicfc machen fööen** 

i fflemt?lBi>(f5.g5.badt)oUE«>mmmeJKcc|)t 

tnt* ein fcelcfa* mii bem 3Ie«te , eindt 

«nbetn jur Srfudung einet *BerbinMt$fett |it 

r - ... 
f3 tleto 9R«*beW»* !2MW<m. Q5eVf. ir«4- e.*x^ . 

> 



* 

t * 

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• ttt Staate. ..:' ... 43 

aMnyn *)',< irat> b«a unttoflfommene fKed^c 

fcucch ein folcheö erflikt, tt)eld)f£ mit feinem 
Stoffe einen anbern $ur (Srfütfung einer Serbin^ 
Itchfcit ju jrotngen oerbunben ift?*); fo rotrb fufr 
jebem gleich bte geage aufbringen: ij~t biefe* 

«/«vvy» pivunv)viiiiuciii , jvi nyiv um t iiicm vüu» 

fommenen OJechfe oerbanben fenn foll, em twfl* 
fommenet, ober ift eö ein unöoüfommeneg? 
©ottte ba* erfte femi, fo enfh&lt bieerUirüng be* 
ÄoBfommenen «e*« einen ©rftf? foßte ba* 
*n>em*e fepn, fo »ftebe gar tein wMommene* 
Svecht üoc&anben fepn* />? . . . » Vi 
2BiÜ man einmal ben SBegrif bcö 9Std?t3 fo 
toeit machen, baß er bie eigentlich fogenannten 
Stechte unb biefogenannten unooBforamenen Siebte 
unter fufc befaflenfoO; fo muß man bie «rHarun* 
fcamif jebe ber Reiben üitten mttt fte gebrach* 
»erben f inne, anbeed faflen. ©er 95egriff, ben 
tttr in bem erfren ©erfuche t>on einem eigentlich 
fogenannten «echte gefunben haben, farni un* fehc 
leicht *u biefer grflarung f&bcen , ba ber »egriff, 
»eichen fte angeben fofl, at* ein allgemeinerer auf 
ftiefem bucd> äbflraftion fleh mag ftnben loflen. 
JDa* eigentliche ober fogenannte m>0f ommene SKecfc 
fleht mir *u, in fo fern eine gnKmg*oetbtnblichfei< 
flehen mich oorl)anben tfi; ein ttnnoQforamene^ 
4n fo fern jemanb gegen »ich ©etoijfentoew 
t .* twfr 

' •) Phil, pract. univ. F«n x. f. 33 * ' 



4* Uefi et twjkftebate ©nf fcetfartgeti 

■Jinbficfifeif faf. SWbe Sfrfen t>on Stedten fottfc 
men atfo toatin über ein, bag ifjnen Serbinblicfc 
feite« enrffaec&w, unb nnfecfcfteibeu ftd> bon ein, 
«totbec but# bie %tt bec ®erttttbli*teit/ bie BM 
*ntfprt<ftr» £)aö Stecht überhaupt tofirbe alfo baf 
SRerfmal fetjn, baS mir in fo fern jufommr, affc 
eine Ser&inbli*f«it gegen mid) oocbanben ift. 
5fft biefe SBerbinbit djfeir eine unvollkommene, unb 
■«e»iffett*öertinbr.i*hit ; fo ift mein ftedjt ein 
ttntoOllf Ommetteä ; ifl 4te hingegen eine gmangfr 
t>erbinblid)r"eit, unb baber aud) eine oottrommene 
SBerbinblicfrfeir; fo i(i mein fbty'tto> tontomm* 
Htt , ober eigentlich fo genannte*, 

3tflein bet IBegciff von einem fo genannten um 
'öoüfommenen SleAte i(! oon bec <Zcf>eblt*fett 
nicbt, bag mir beö()alb eine bem gemeinen 
(sspracfygebrauefyc abgefyenbe Terminologie einf&ljfc 
iren fo0ten* iöem ^Bearbeitet cht«* ®iflenfcbdft 
iimg eft allerbingS fren ff eben, $uc 93e$e Innung 
Steuer ^Begriffe fefcon oor&anbenen ®brten neue 
ißebeut ungen px geben, ®ein oerffcinbigee Eefer, 
*et e* n>iit> bäfl jener bur# feine grtfirung nictrt 
a>en 55egriff, «xld)en ein fofcfced ©Orr nad) bem 
gemeinen ©pcad)gebraud?e be$e<cf)ner, ecflacen 
soode, toirtuft* babur* titelt icreffl&ren taflet* 
«unb über $u wette ober ju enge Erklärungen fd)renetu 
Allein biefe grenfwrit , alte «Sorte §ut IS^eic^nung 
«neuer Segriffe ju gebrauchen , foUte immer bo d) 
mit toeifee ÜR^uitg genügt »erben* 3fm *e* 

- - : tlig* 



• 

/ 

■ 



ttiofffen foflfe man b<t ton ifjr <9<#rattd& mad&en; 
tt>o ein fokber Segriff, gefefct ati#, ba§ e* ihm 
an innerer &Baf>r&eit nfc&t feblte,. bo* t>on UU 
ttem SRtffcen fftc bie SGBiflenfdjaft wäre. JDiefe* 
tft aagenf$ecnft# ber gaü mit bcm Segriffe be# 
fogenannten mtwflfommenen ftecfrts, 3n bem 
«Raturrecbte, »elcfce« ft« b(o§ mit eigentU^en 
ober ooOfommenen iXedjfeti befcbc'ijftigf , fann Mfl 
bcm felbcn nid;t bie 9tcbe fenn, uub in bec ^scal, 
ttclc&e bie kroem ^ftiebten unterfuebt, ift biefec 
»egriff t>M«9 uberftögig. ©eim bog ic& gegen 
einen anbern unter geroiffen Uttnfiänben eine litt* 
twflf ommene tyttebt , unb er gefeit mieb ein un* 
»oUfommeneS SSecbt habe, bad fagt t>50ig ein unb 
eben baffelbe. 9Bir Knnen bobet nie eine unoofl* 
fommene ^eebinbiiebfeit eines Wengen gegen ben 
anbern auf baS uiftoOfornmene Wed^t beö ledern 
begrunben, ob wir gleid> ba $ unooßfommene 
8ta$t M legten, trenn einmal bie SKebe baoMtf 
f*9« foll, ber ipflicbt be* ertfen ableiten muffen« 

Sa »ir ben ©egrif M> utwoOfornmenin 
SKecfctd entbehren ftnnenj fo erljeüet e* »on fefofl, 
bafl wit auety ber SRotbroenbtgf tit uberftoben finb, 
baö Sßort: SRcc^t, baturd) *ielbeuttg $u ma* 
d>en, ba§ »tr tym außer ber SJebeutung, n>el#e 
e$ fc^on in bem gemeinen ©prac&gebraudbe &af, 
tmct> eine neue besiegen* % 

SJton bat bie eigentlichen 8JedS>fe, im ©egen* 
f«|e bet fogewattnfcn nno^W tommenen SRectfe, 



oud) Smangfted^tC aenannt, »eil ibtren ein« 
gitHWgöocrbinblicbfeU entfpridjt* SlUein befler tft 
«$ »ob l , wenn man biefeß SS ort juc 8e je i ebnung 
einer befonbern ?Mct et^ent lieber ^Kec^te, rodebe e$ 
nadb afler ©pracbanalogie fo ric&tia anzeigt, se# 
Jrauc&t, wenn man barunrer 9Secfcte jum ©e# 
trauc&e ©on 3»an9$nuttdn t>erfier>et , toie biefed 
fcereii* fc&on ip*nia(ten$ oon 5v6l)(« unb 
tio* i&m oon Jj>ercn #ufelanb **)/ # ccrtl 
9Wnl)0tt> a. m. flefc&eben ©er Un* 

ferfaieb j»tf*m eigentlichen Otec&ten fibee&aupf, 
unb SioangSred&ten inSbefonbere, tft fo Hat, e$ 
i (I fo ein leuc&f enfc , baß aUe SroangSrectyte jmac 
eigentliche unb fogenannte pollfommene Steckte 
finb, ebbtet* ntc&* umgefebrt aDe eigentliche unb 
fogenamite ©oflfornmene SRecbte SroangSrecfcte ftnb» 
€in SroansSretbt, ober baß SXecbt oon 3roaiiö«* 
mitteln ®ebraucb ju macben, fann nemlicb f«* 
mid; nic^t efcec n>CrC(tct> fepn, al* ein andere* mei« 



f) Exercitathnet juris nat. }{. 77$. 775. j. 77*. 
Jus copulatum eft cum jure cogendi alterum , ut 
officio nobis debito fatisfaciat. Cum jure ergo no- 
itro connexum eft in genere jus cogendi alterum, 
ad officii ftricti cu ftodiam. — $ . 7f6. Jus cogendi 
{Ziuakgrtckt') eft faculns utendi malo efcterno, 
quod aptum eft, ad com uefeen dum cum, qui officio 
* lege ftricra , Uli injuocto non vulc fatlsfactre. 

Heber ben Qrnnbf. be* Slatitrredjtt ®. 44. «nb 
&&rf. be* Sfortiirr. j. 28. neue Stuf. 

f)JBriefe übet bie «antike W&V* *k * 
Seite dl). 



1 

1 



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«er Sterte bittet ifl, ober aU jeraanb einer S5er# 
ttablicbfett $un>iber gebanbelf, meiere einem ani 
Dem 9Je*te, welche« i# babe, entfpcic&r. 3* 
fann titelt e&er gegen Wenigen, ber mie mir tu 
tien Vertrag eingegangen i(!, auf eine rec&tdgc* 
mäße Seife Stoang gebrauchen, a(* er feiner 
23erfrrtgöoer6inbli<t)fetf entgegen fcanbelf. SReiti 
«e<# au tiefem @ebrauc&e t>on 3n>angSmi«efn ifl 
fca&er um meinem SSecfre au* bem Verträge oer# 
Rieben. «Kein gigent&um$rec&e ifl ebenfalls 
fein SroangSretfct; attein, menn jemanb e* ©er* 
lefct; fo babe i* ba* Dtefy gegen tyn gwang 

gebrauc&etu 

■* 

(Ed gtebt alfo ändertet) SRed&(e, 3rcang*rec$fe , 
«nbSßic&fjtvangörecbfe, tnbem au* jebem SKecfcfe, 
toelc&e* nkbt felbfl ein 3rcang*red;e ifi, wenn e* 
i*rie§t wirb, ein 3n>angörecbf enfffe&f. ättem, 
ßic&t attein au« ber Stolefcung eine« SRicbfjroang* 
recfcteö; fonbern auä) au* ber Serlefcnng eine* 
Sroangrec&fe* enffpringt ein neues 3mang*re*f. 
3#an fefce ben gall, baß jemanb $ur 95ebaupfung 
feine* 9?ec&f* genMjigt fei> , gegen einen anbei:« 
Sroang $u gebraueben, unb baß ein tri fror ifm 
hierin geroaltfam binbern wolle, fo würbe er aud) 
gegen biefen brüten ba* 3{ec&t &aben 3wang*mtfc 
W *u gebraueben. 

©er Unterfcbieb imiföen Qwantfctütm mb 
«nbern ifl fo beutlty, tag 1* unbegretfltc^ fepti 



» » 



4» Ütttt t>etf#tb«te (güi^eHuttgett 

ttorbe, n>ie meutere ber borjuglicfrjten Je&ret be$ 
Sftaturred^S i(>n uberfc&en tarnten, reit feI6jl 
twebbem tiefet Unterfdfrieb fo beflimtm bon SM)* 
lec *) augegeben war, fein eben fo fc&arfjtnnig*t 
Äommenfatot % ©. 33aumgarten **) befjaüj» 
len fonnte, jebeä ifad)i fei) ein 3n>öngöre#t; unb 
tbie felbfi 2ldt>enn>aU ***) jebe* $e#t Dur* ein 
woralifc&e* 2?erro8gen *u fingen erfiaren fonnte, 
mnu biefe »ielbeutigfeit be$ S5fort$ |te ni#t ju 
tiefer 2}er»irrung oerlettet fyätte. Denn j>§t batf 
kf> wol)! nid)t gegen bie 95ef>auj>tung bed erffcti 
ttoä erinnern, bag em SXec&t uicfrt beS&alb ein 
g«angdred&t fen , bag e$ nic&t be*f>alb ben ©c* 
teaueb bon Sroangömifteln jum ©egenflanbe &abe, 
»eil feine SJerlefcung ein %m*tßU$t begrftnbef, 
ttod) gegen ShbenroaO'* Scflärung, bog fie, an*' 
flatt ben Segriff be* <Ke#t$ überhaupt *u ecflären, 
Hoö auf ben ©egriff befl 3*bang$recbt$ gebe. 

3»an unterfdjeibet eben fo innere unb ätl* 
fere 3tafcte, unb »erbinbet mit biefen SMbrft* 
den berfc&iebene Sebeutungem Sfd^cntvaQ t>er* 
jlefjt unter bem inneren Rechte ju einer _£anb# 
Jung ba$ HJerm&gen fit wrjune&men, o&ne ein 

g5tt# 

Jui ntturae. HtUe 1761. { t$6. ( ©ef amtf lieb 
enthalt biefe* Su* müti, a\i »mnetfuns«« 
unb €vöÄn i ungen ju Äobler* Söt rft. ) s 

••*) übfemtionet jur. nat. Spec. III. f. U. 

1 



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&httlid)c& *), ober hm* ibm eben bafielbe fagt •*), 
irgenb ein fittlicbeö ©cfefe j u t>erlefcen, unb unter eU 
ttem äußeren ein SJermägen eine £anblung t c r ju* 
«ebmen, ebne einem äußeren ob*r grcangSgefefce 
luwiber $u banbefcn © f ttt aber in bie »ugen, 
tag wir biefer Unterfc&eibung fäg(i# jum 95ebufe 
teö Otoüirrec&f* entbehren fonnetn SDenn 06 
eine ^anlAmg, ju meldet id& mi# berecbtigl 
«taube , einem 6ittengefefce n>iberfi>re<&e ebec 
niebt, wenn t* nur feine 3»ön&$t>erbfobltcbfet* 
gegen anbete baburd) uedefce, i\i In recbtltd&ec 
«£>inftcbt einerlei), JDiefe Unterfcbeibung, fo über* 
flu§ig fte au* an ftcb ifl , batte inbe§ bie Sebrec 
M 3Raturte<bt$ auf bie gebler ber gemibnlicbett 
grflärung ecneö 9tecbt$ aufmerffam tnac&en foBem, 
JDenn trenn mir ein SRed)t bureb ein ftftlicbeS %ev* 
m6gen erHacen; fo fann, wie fid) auö unferec 
erften Unterfucbung ergiebt, nur baS fogenannte 
innere 8}ecb< 3tnft>ru<b auf ben »amen eines 
3vec&tf macben, 3fn ber Sbat fabe »cbenwatf bie* 
fe$ f<bon ein, inbem er fagfe, baß äußere SXecbt 
Derbiene in vielen gaflen nid;( ben »amen eine* 
tnoralifcbeu 25ermigen$ ♦**;, ob er gletcb felbfl 
ein «e#t auf bie angefahrte 2{rt erflarte £)♦ 

£ers 

*) Ejusdem Proleg. juris nat. $. 114. 

ebenb. f. 112. unb ObCjur.aac. Bergt ObfcAr» 

III. $. II. Schol. IV. 
*••) Proleg. jur, nac U * ■ 
t) »bid. }. 44- 

SD 



$x> Uriet wtfctytoÄte '(gtntfce'tf. bet SRee$te. . 

£ert ©tfcmalj *) unferf#eibet burd& bie 2fu** 
trucfc augereö unb inneres Stecht ctrcaö anberö 
<ü$ 2td)en»alf* gm äu§ete$ SXecfct Ijabe i#; 
ttacfc £err 6d>mal$ , $u einer £anblung , in fo 
fern jie wrne&men f ann , o&ne eine $fli#t 
gegen anbete, ttttb ein mncrctf, in fo fern xd) 
fie oorn^men fawi, o&ne eine $flid)f tfegen micf> 
feltfl beriefen* 2Iuc& biefe*ffint*Äfong fnntt 
fo wenig bem SRoturredjKe, ai$ ber ÜJforal reellen 
SJlufcen gettSfjmu 



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( Beine* 9fofurrc*t ff. 26. 27. 



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Urtev ton <3runt>fö| tw 0iftK<$fWt' 

faBen Bereits in Dem bor&erge&enben me$* 
me arten \>otr$ßtrbit\t>tid)Uittn unterfcbieben unb 
fprtuctpien berfelben aufgehellt. <Hüein btefe 
^Jrincipien r>ot>e« mit oorerff nur auf ben # u $, 
fpru* beö moraltföen «inne« a(* ma&r öorau*. 
gefefct; n>ir Daten ba&er bie 2>erbmbltd)ff it , f?e 
felbft no# au$ bbbttn (SrAnben ableiten. Denn 
moralifae @eful;le fefcen fel&fl Die «eurtfretluna 
ton £anblungen na* «Kegeln t>orau$, mitbin bie, 
wenn gleicfc ntc&t Immer Hare, aJorjWluna von 
Siegeln fel&f?. J 

• 

9Bir (?effen und baS @ittengefe($, n>te ftfon 
Oor&in bemerft t(!, als eine Kegel n>tflföf>rlict>ei: 
£anblungen t>oc, n>elct>e für jebe* bernönftige 
Siefen gültig ifh ®ittengefe(je unterfc&eiben f?# 
bafar t>on onbem Kegeln iDtUfu&rltcDer £anblun# 
8«n, meiere nur für biefen unb jenen, unb 
«ur in fo fern t>on i&m als gftlfig betrautet tve* 
ben möflen , als er ft« biefe ober jene groeefe *or# 
öefefct bat, bereit fcoflflanbige grreieftung oftne bie 
©efolgung jener Kegeln ni«t miglwfr fepn^örbe* 



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5* Ueber t>en ©nrobjbf fct ©t«lid;feit. . 

SDie JKegeln iinec Spröde ftnb föc mtcfc mir guk 
tig, »eil icfr, t>ermitteljt i6rer # onbern meine @e* 
fconfen ntitt&eUen nriü, olfo nur, »eil id) mic tu 
nen Sroecf zufälliger 28eife oorgefefct f)obe* ©ie* 
fer Sroecf ift aber eine 23orau$fe$ung, melcfce on 
ft# tt>i(lfuMi# ift. Wngt »on mir: ob, ob 
i# miefc biefer ober jener Sprache jur SJfitfbcu 
Jung meiner ©ebanfen bebienen totüY ober nieji* 
©ittengefefce gelten mithin ffir oernänftige 2Be* 
fen, unter 2Jorau$fe$ungen, welche niebt blo$ will* 
fubrltcfc für ffe ftnb ; fonbern unter einer notiert* 
fcigen 9Jorau$fefcung , ober behalt, bloS weil 
fte oernunftige- SBefen ftnb. ©ittengefefce foflen 
ober and) ©efefce be$ freien SBtücnö fenu , b. fj* 
©efefccj naefc welchen n>ir etroaS ober fein ©egen* 
t&eil WOUert foOetn 9HIe gorberungen be$ ©itten* 
gefe^eö, ober olle einzelne ftttltcfce ©efefce, muffen 
fi'cf) ober ouf eine einige, ober ouf ein erffeö Sßrin* 
eip juruef fuhren (offen , beffen 2Babrl>eit entroebec 
unmittelbar für ftcfr f lar ift , ober bo« »entgjien* 
ÄUi feinem onbern ftttlic&en ©efefce barget&o« 
»erben fonn. 'i 

<£be wir btefefl $rinctp felb(! beftimmen, n>ol* 
len ttir unter ber 23orau*fefcung , bog e$ ein fof* 
cfce*, uub mitbin ou* ©tttengefefce gebe, oorl)Ct 
timfl* QJegriff^ beffiwmem 

(Sine £onblung , midjt um beö ©ittengefc* 

(cd tütüen notbrnenbig ift, i>eigt moralifei) notl)* 
»enötg., unb tyre SRot&tpenbigfeit eine moralu 



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UeBer t>eit ©nmbfaf bcc ©ifflidjfetf. 5» 

fcf)e ; eine Jjwnblung , welc&e bem Sit tengefefce 
tvibcrfpcic&t (obec bei) feinet burebgängigen 95e# 
folgung nicbt mftgltc^ fenn mürbe), beißt eine 
woraUfc^uitra^Üc^eJ&anblung, fo wie etne£anb# 
luttg, bce bem ©itfengefefce niefct toiberfpricfy, 
moraltfcb nrtglicb, obec erlaubt, unb bloS ttlO' 
ralifty mSglicfc, ober bfoS erlaubt genannt 
toirb, roetm fte bem Sitfengefefte fo wenig toibet* 
fprtcfcf, alt fte um befielbenSBiflen notbtoenbig ift. 
Sßenu e$ tjiefletcbt teme einzelne in allen Siejie* 
bungen befitmmte £anblung gtebt, mid)t bloG ■ 
moralifd) moglid) wäre, ober rceld)e roeber mo* 
raltfeb notbwenbtg, noeb moralifd unm5glid> 
n>are ; fo tarnt eine £anblung , bloe im aflgemei* 
nett betrachtet, wenn wir oon getoiffen tnnertt 
obec äugern ÜRerfmalen berfelben , in Mnfebung 
beren fte fo obec auberö befftmmt fenn fann, ab* 
firabiren, blotf ertaubt fenn, ob fte gleid) in 
jebem galle, t*o fte toirfUcft metben foH, eben 
jener S5eftimmungen wegen, entmebec moralifefr 
notbroenbig, ober moralifd) ummVjlid) werben 
mußte. SDet ©ebraud) , we($en tcb oott mehtent 
€tgentl)ume maefce, t(l an jub blo$ erlaubt, fein^ 
ffttlicbe* ©efefc ©erbietet i&n mit, aber Htjebettt 
einzelnen §afle fann ec geboten obec oerboten 
»erben» 

Die Sermmft ifl alfo bec @runb oon bec 
©filtigfeit be« ©ittengefefce* , unb roirb in fo fem 
btt praftiftye SBecnunft genannt, bec wie bie 

© 3 tfreb* 



■ 

tfcoretifd&e SSemuuft ober bie SBernunft al* eht 
6rfemifnigt>crm5gen entgegenfefcen. Sllfo nid;e 
unfece grfenntmg ber ftMicben ©efefce; fonbern 
bie ©Mfigfeit berfelben itf in ber praf<tfd)en 23er# 
tmnff gegrfinbet* 3enc fann nur rote jebe anbete 
ßcfenntoig, »clc&e nic&t gcfa&cung iff, bag SStoE 
ber tbeoretifc&en Secnunft fenn* 

SDte f&eoretiftye unb bie praffifcßc SSecnunft 
fmb aber nicfcf t>erf$iebene 93erm5gen; fonbem 
ein unb eben baflelbe 2Jerm6gen , nuc in ttecftto 
tonen gelungen befraget. Sie ©efefce, 
toeldje bem t&eoretifcfcen SBernunffgcbraudtje $um 
©cunbe liegen , fuhren und bafjcc bieüeicbl auf 
ta« erfte praftif#e ©efefc, »elfte* ba* $rincip 
Ofler übrigen (tttliften ©efefce rft 

93er> bem tbeowifften SBernunffgebraufte 
liegen bren ©runbfafce, t>on benen (einer auö tr* 
$enb einem anbern abgeleitet »erben fanti, wie . 
Ift anberroittS glaube erliefen ju baten *) , nenu 
Ii* ber ©afc be$ SBBiberfpruftS, ber @afc bec 
3bentt*af, unb ber 6afc ber 2(u$fftltegung Cpnn- 
eipium exelufi tertü), jum ©runbe, QJecm&ge 
beö erffcn biefer ©runbjäfce ttnnen n>ir niftfS ben# 
fen, roa* fift wibeefpriftt, oecmSge be$ jroenfett 
f innen roir einem jeben ©egenflanbe bie SKecfmale 
tenlegen, welche ihm jufommen, unb t>erm!>ge beS 
teilen , muffen wir einem ©egenßanbe ein SRerfc 
mal, beflen ©egent&eit i&m miberfpriftf, belegen. 
^ : Sie 
*) f. meine 2ogtf {. ah 



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tU6et ben €tambfa£ ber ©itfltcfcfeft 5$ 

25te Vernunft mug nun buccfe i&ren fiinflug 
auf Den mütn, ober in fo fern jte praftifd) ifl, 
für benfeiten ifjnlic&e Regeln be|Ummen. ©a&c* 

1) fann \$ md)tß motten, toaS ftcf> roibec* 
fpcid)f , ober ber Sßiüe fann auf tüd)tö ge# 
richtet fenn, »aö ettoa* anWrn , auf nxl# 
efteö er gerietet iß, »iberfpractye. 

SBenn eS ßleicfc 6ftccd ber gaü ifl , bog ÜJen# 
fdftn ftdj in bem, n?a$ jie wollen, »iberfpreeben; 
fo. lagt ft* biefer 2öiberfpruc& eben fo erflareti, 
a(6 bie ©tbecfprucfce in ben Meinungen eineö unb 
eben beflfelben SRenfcfcen, welche niefct mb$[\d> fepts 
tourben , n>enn er \id> tyrer berougt toare* 

SDem ©tunbfafce ber 3nbenti*ie entfpric^t ffa 
»en ©iöen ber ®a$ : 

2) 2Ba* tcf> n>iü, ba* toiU id). 

60 ibentif* biefer @afc, fo i|1 er bo# eitt 
Crfennfmggrunb, um ben erjlen unb ben brittert 
©cunbfafc in ber 2(nn>eiibung ju oerfnäpfen. 

Sem ®runbfa&e ber 2lu6f^liegung entfpric&t 
ein anberer ©runbfafc* ©enn 

3) baSjenige, bellen ©egent&eil id&, ofae miefc 
j ju roiberfptecfcen / nt$t rooljen fann, mug 

icf> wollen. 

©iefe 6afce beftimtneu bie gorm M 2Botlen$, 
ober ber £twttgfeir be$ SÖUlenä; fo wie bie ibnen 
entfpreebenben t&eoretiftyett ©runbfage bie gorm 
fcer (Erfenntmg bejtimmen. 

., • 5Ö4. 3$cfr 



56 Otter ben ©runbf<a& ber ©t«lic§f«fe 

©tefc @nÄib(3§c t>e$ tbeorerifcben SJernutiff^ 
gebrauch auf 2Ba!>rf>eit angeroanbt, f6nnen nur 
|ur SBabrbett fu&rem Sßenben nur fte auf etroaS 
«11, roaö ii&tiett felbfl jutoiber lauft ; fo fann unfere 
grfenntnig jtoar auf Jfonfequenj SJnfprucb machen, 
olletn (le ifl bcSbalb nod> nicbt roabr, eol! cht 
©ebaube tum Srf cnntniflen SBabrbeit baben j fo 
muß eö auf Sffia&rbeit geflrfinbct unb cid;riß fr# 
tauet fenn, ober, um eigentKct) |ü reben , ainfere 
erfenntnig raug aus, trafen ©rünben xtytiQ ge* 
f<*loflTen fenn. 

%8a& 1?et) ber (frfenntntg ©abrbeit ifi, ba$ 
ifr Det> freien £anblungen abfolute ©ute / unb 
n?a& in ber Serfnüpfung oon grfenntnifien Äon* 
fequen$ if! , ba$ ift groeef magigf eit ober relatioe 
©ute bet> £anbfongen* 

Soll eine £anblung abfolut gut fcpn, fo muß 
fte ttid)t allein bem %mdt entfpreeben, um bef* 
fentmillen fte oorgenommen wirb; fonbern biefec 
groeef muß fefbft gut fenn. ©er £&rgei$ige 5- 35. 
fann mit ber bürd)bacbte|Ten Jflugbeit an ber Sr* 
reidjung feine* groeefeö arbeiten* SBenn iä) tiefen 
billige; fo m'ug id) feine £anblu«g$»eife gut beu- 
gen, wenn fie ganj burd) ibn beftimmt ifh ©emt 
er banbelt gerabe fo unb nicbt anberS , toeil bic 
entgegentfebenbe £anblunggtoeife nicbt mit feinem 
gtoeefe begeben ttnnte. Der €brgei$ige b^nbefe 
flug, ciütin niebt abfolut gut, roeil er jtoar unter 
SSorauSfe&ung feiueS gnxcfe* ben ©efefcen, rcelcbe 

bie 



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Ue6etb«n©ruttbfo|bet'@tffIt^Mt. 57 

bie ©ecnunff bem SBiflen giebt> gemig banbelt, 
penec 3mccf aber biefen ©efefcen felbfl titelt gemag 
ift* — €6en fo oer^äfe eö $0 mit bem ©elb# 
.geizigen, wenn ec mit Jffug&eit ff ine Seibrtifcbaft 
|u befetebi^en fuc&t, SBenn wir i&n feinen Jroerf 
«13 gut einräumen ; fo ttnnen wir e$ niebt fabeln, 
bag ec jeben ©enug beS gjeegnugenS, ben auefr 
nur ec mit bem minbeften 2lufroanbe feinet SJec# 
ttrigen« ecfanfrn mugfe, fid) oerfagt, QSBtc f&n# 
»ett i&n untec bec angenommenen SorauSfefcun^ 
«tc^t oerbammen , wenn er flehen ba* <2ienb feU 
tieg 3Ritmenfd)en taub , nur ffic ftcb felbfl glaube 
leben $u möffen, (Denn ec banbelt ben ©efefcen, 
Ivette bie33epumft feinen £anbfougen twrfcbrejbf, 
t>Mlig gemag , wenn fein 3mecf i&neti ntcfrt »iber* 
fpriebt. allein wie fSnnen bie £mi Mutten, 411 
Denen it)n feine Sribenfcbaft reigt, nieftf gut beißen, 
»e« fein 3wecf biefen ©efe&en felbfl wtberfpcic&k 

Sollte bec Stile bed ©ewigen fclbff gut fepn, 
fo mftgten wie in bec 2Baf>! be* Swecfe* felbft, 
»eichen ec ftc& oorgefefct bat, eben bie Uebereiu/ 
ftfmmung finben, wcldje n>ic jefct blo* jwtfc&en 
€D?itccl unb 3wecf antreffen» Dann wfttbett wie 
feinen bitten unb feine £anbtungen, bie au* ib# 
tien folgten, innerlich unb abfolut gut nennen, 
welcbewic jefet jwac jwecfraagtg, flug — allein 
titelt abfolut gut ober weife nennen» 

©iefe ^Betrachtungen beftötigeit bie Slnafogie 
|Wtfdj>en bem tljeocetifcbcn unb bim praftifebett 

• . © 5 - See* 

- ♦ 



✓ 



5 8 Uefcer b«t ©tunbfaf bet ©i«fi^f eif, 

. « 

SJernunftgebraucbe , toelcfce tt>tc titelt fogleicfc ttne* 
fcec auö ben Stufen verlieren moüau 

SBenn id) au$ 2}orau6fefcungen , gleichet 
ob wahren ober fallen, in ber gorm fmtner 
tid&ttg fortfliege j fo Jami meine grfenntnig auf 
Äonfequen$ 2lnfprud> machen, rceil baS ©egeu* 
#etl b-eflen, n>a$ id) folgere, meinen 2>orau$fe# 
jungen roiberfprec&en ttmrbe; aber beSbalb bin 
td> nod) nidjt ber 2Ba&rI>eU meinet grfenntnifie 
oerftd&ert , wenn icfr gleid) feinen ©tberfprud) mt* 
meinen Soraulfefcungen felbfl befbrgen barf. Um 
aber »Ott ber SBa^c^eit beflen, n>a$ i« ßcfd^tof* 
fen, getoigjufegn, muffen bte SSorauöfefeungen 
felbft, au* rcelc&en t# fc&lieg*, oom 2Bibecfpru*e . 
mit jebet SBabrbeit ftet) fepn ; ober , foO meine 
grfenntnig ben ©efefcen, an rcclcfee ifcre SBabrbeit 
gebunben ifi, burefcaud gemag fepn, fo mug i# 
tu*t allein au6 meinen. 93orau$fefcungen riefctia 
fdblicgen ; fonbero bie Sorauöfefcungen felbft beti 
©efe&en ber 2öafMeit gemag fetjn. 

2luf a()nli*c Mrt vergalt e* ft# mir ben £anb* 

lungett, »dd)e ber SBille befcbliegt, ffc ttnnen 

§n>ecf mägig fepn, oljnc gut *u fepu, weil ber Sroecf, 

au6 roeldjen fie erfolgen , felbtf ni*t gut ifi , o& 

ftc gleid) mit biefem ni*t im 2Biberfpruct>e flehen* 

Um alfo gut ju fet)n , muffen fie niefct aüetn fre^ 

t>on SSiberfpruebe mit Siefen f c 9 l V roelc&e 

mir t>orgefefct babe ; foubern fie muffen aud) fei* 

wem SioccEe tvtberfpre^en, beffen ©egentbeil ic^ 

nic^t 

m a 



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lle&et ben ©tunbfaf fet ©iftfic&Fett. S9 

Hiebt ohne 2Biberfpruch mit mir felbff treffen fonn, 
ober fie muß tnftgltc^ fcpn, obnet>ag bureb fic ein 
SBiberfpruch in meinem Hilfen felb/l entjtaiibe. 

SBärbe in jebem golle, wo »ir banbeln, un* 
fer 5ötöe Mo* Dur* Die «Bernunft fcetfimmt; fo 
n>«rben unfere £anbfungen mägefame ben (Sefefcc» 
t>er 2?ernunfe unausbleiblich gemäg fenn, eben fo roie 
eine 95eroegung nach ftaturgefefceu erfolgen mug. 
SfUein mit anberc Urfadjeu in unfern SBtSrn ein* 
fliegen , über »Mmefcr n>cU fie un$ ©erleiten , ba* 
für ternunftmägig $u haften, rnaö- e$ md;t ift; 
fo ifr nichts natürlicher, als bog ber febroaebe 
SÄenfch baS ©efe^, fcaö bie Vernunft feinen £anb* 
Iungen t>orfchrcibt, bennobe fo oft üerlefct, als 
er cS befolgt* gitr ben Wengen ift biefeS (gefefc 
alfo fein ©efefc ber £eiligfeie, fonbern ein eigene* 

liehe* ©ittengefe^ gine ©itte nemlicb fmbec 

fleh uneec gleichartigen freien £anblungeu eine« 
©ubjefts, in fo fern fie nach einer unb eben berfel* 
ben Segel millfu&rlid) fo benimmt werben, bog, an 
fleh betrachtet, bera banbelnben ®ubjef tt bie entge* 
gengefefcfe £anblung möglich geroefen roire, Da* 
©efefc be* SBiüenS ^eigt beSbalb alfo ein (Sitten* 
S e f*Ö / »«tt n>ic unfere £anblungSnmfe burebaue 
«a* U)m bcjtimmen foHen, nicht weil mir fic 
toirflieb nac^ tfjm ohne SluSnabme betfimmen* 
£anbluugen, »eiche für ein Sßefen, baS bem 
©ittengefege an (ich jumiber banbeln fonn, fittlich 
uothtvenbig fmb, heißen ^fliefrten treiben, unb 

ihre 



60 Ue6«t b«t ©tunbfaf itt @iftficf>frif. 

ifcte ftftli#e 9*ot&tt>enbigfett, QSetbinWic&fett. 
gär bcm 0Renfd)en gtebt e$ jpfticfet en , unb alfo 
auc&23erbinbiid?feiten; oOem titele furbte@ott&eit, 
»eil fte bcm ©itfen^efefee barau* gemäg franbelt* 

©ö« eitfengefefc t(l alfo begf>al6 gftltfg f«r 
uns, weil rott e$ noti&roenbig wollen muffen 6&er# 
etoftimmig mit und felbft ju &anbe(m 2)iefe tle# 
bere infHmmung unferer £anblungen fann aber nur 
bdburcfc erreicht werbe«, bag mir fte an Regeln 
Jnnben, beren "allgemeine Befolgung toxi uns t>or# 
fefcem 'Kegeln, welche fid& jemanb btt) wilfe 
fuljrlidjen £anblungen einet gewtffen 2(rt felbfl 
$u befolgen oorfefct, fceigen nun SJtajrtmeil 
beffelben.. 

*Ü?ajimen imt ^ittengefefce ftnb alfo an ftcfr 
Wrfc&tcben* ginc SKegel meiner freien £anblun# 
gen ifr ein ©iftengefefe, in fo fern fte fur'meine 
Jfranblungen an ftcfc gültig ift, steine Swecfe mo* 
genfemt, welche fte »ollen ; fte iff ein« CDiajcime, 
wenn id) fte f&r miefc <il$ gültig betrachte, fte ma$ 
nun an ftd> gültig fet>n ober niefet. 2Ber eS ftd> 
f. 35. jur Kegel mad&te, feinen SRitraenfdjen 
überall, wo eö fein 23ort(jeil forberfe, ju Ijinter* 
ge&ett, würbe eine QRäjtme f|aben, welche abec 
feineSwegd ein @ittengefefc femt würbe, 

©tttengefefce ffcnnen inbeg felbft SDfajrimett 
fretjljanbclnber Siefen femt, tiemlid) in fo fem, 
al$ biefe fte für ftdj al* gültig anerfennen, unb 
tyre 95efolgung ftcf> ttorfefcen* <JS entfielt ba&er 

bie 



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* 



fr 



UeS«: b«v©rurtbfa| ber CittltyML 61 

*ie grase : t>en meldet Sefcfraffen&eie muß ein 
©itteugefefc fenn, wenn e$ de SNajime gebacW 
Wirb? ©ittengefefce a& ©tttengefefce jinb für alte 
vernünftige 2Befen allgemein gültig, ©etin ber 
©runb iforer Sulttgfeit liegt in ber 2Seamnft felbjh 
«ine ÖKajdme aber fantl (fubjeftiiO allgemein 
fenn/ wenn i&re burdjgingige Befolgung »on je* 
bem 6ubjefte ol>ne äBiberfprud) gesollt »erben 
tarn. ®ott eine SRajrime aljec (fubjefriö) allge* 
mein fegn f6nnen; fo wirb iweperle^ erforbert: 

1) ©ag bic allgemeine ^Befolgung berfelben 
bei) einem Subjcf tc nid)t felbft aufbebe» 

a) SDa§ bic Befolgung berfelben non Seiten 
be$ einen @ut>jeft$, bie »efolgung berfe{> 
ben t>on ©eiten feine$ anbern ©ubjeft* 
nnm5glid& mac&e. 

Sa bie Sernunft als Vernunft nic&tö utu 
xnb&l\d)rt f orbern fannj fo erhelle* oon felbff, 
(gitfengefefee, al$ SÄayimen betrautet, muflen 
allgemein feijn t&nnen. ifi }. 85. ein Sitten* 
fiefefc, ni#tS $u oerferedjen, n>aö i# ni*t galten 
fann, ic& fann e$ mir aber benfen, ba§ jebe« 
' vernünftige SßBefen, ftd> bie ^Befolgung biefe* ®efe< 

fee*, allgemein unb ohne 3lu$nafcme o 0 r frfcen f 6nne ♦ 
9ttlein forbert ba« ©itfen ö efeö oon mir jebe 

#anblung, beren SRajime allgemein fenji fann, 

ober if* be^alb f$on eine £anblung notfe* 

rvenbtg? — 



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A 



2 UeUt bm ©rtmbfaf bet Gif dicfcFeif, 

#etne$iwge$* ©etin, <m ftc& betrauter, foäre 
cSm&gfid), bag eine £anbfong , fomo&l als i&r 





IT* 


tlfll 


i 


( 




1 1 



t ö i-y 3. <^ ^UC 

«Kenten nwfften e* ft# $ur Seget machen, fld> 
te3 (Schraub getotfier 3fca&rung6mtttet ganjKcfr 
gu cntfialtcn; fo rourbe btebur* fein SBiberfprucfc 
gwtfcben ben £anblungen eine* »ernunftigen 2£e* 
fend mit fuft felbfl, unb jtvifeften ben £anblungen 
t»eö einen üeennnfttgen Sßefenö unb ben £anbfun* 
gen be$ anbern enffpringen, unb gleid;rooI>l bin 
id> an ft# ni*t t>ecpflid>tet, ben ©enug biefe* 
Slafcmtfmitttl* mit ju »erfagen, 2gir muflett 
olfo ba6 Werf mal .eint* <5itte«äefe|}e$ felbfi na# 
$ er befummelt. — ©tttiicöe @efefce (innen, 
41* ®iajrtmen gebaut, (eine atibere als folcfce 
*fenn, burefc n>eld)c td) mtr£anblungen oorfeftreibe, 
beren ©egentbei! i# unter ber »ocaudfefcung, un< 
Ut mldw td& banble, obne ÜBiberfprucfc ntc&f 
ungemein rooflen (amn Die SOtyrime 5. 95., nie 
etroa* 511 oerfpreeben , alä n>a* tefc auf ba* ge# 
nauefle uberjeugt Riti/ Ralfen ju (6nnen, tfi'efn 
fiMicbe* @efe§. Denn unter (einer »OrauSfefcung, 
unter weldjer i<b ein 2Jerfprect>en ablege, (an« 
id) »ollen , bag e* eine allgemeine Segel roerbe, 
ein Sfrrfprec&cn ju geben, obgleicb berjenige, bec 
e6 ableget, nod) ber 3Roglid>(elt feiner grfuflun£ 
ntd)t genug i(L gebergroetf, ben id) ben einem ab- 
gelegten 2?et fp redjen (jaben f Snnte, würbe m c t te iu 

>■ 2>a* 



■ 



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Hebet ben ©runbfof ber ©itfttcfjfeit. 63 

25a$ Sittengefefe: <Stiel)( mc&t, ift, M 
SÄajime gebaut, »on eben berfelben ©efcfcajfen* 
$eit; Der ©teb, welcher ba$ gigentfjura anberec 
eigenmächtig an jt# reift, fann eS, obne ftcfc feJbf! 
ju miberfprecfcen, nid)t moOen, tag ber Öiebffa&l 
allgemein »erbe* ©enn atebann mörbe er ttt 
SBiberfprucfc mit ftcfc felbft fommen. gr ftieblt, 
um fein gi gentium $u oermebreti, unb burei) ben 
SMebftabl, welker an i&m felb|f ©eräbt mörbe, 
ftnnte fein gigentbum oerminbert »erben, 
' bin t>erpflid)fet, Don meinem Ueberffoflfc 

fcem ©ftrfttgen mitjutbeilen , roeil tcb niety tooüen 
fann, baß e$ eine angemeine SXegel märe, bag jebec 
einem anbern, ber feiner SGBofjftWf igfeif bebörfte, ffc 
ibm uerfagte* 3* f&nnte bem 9*ot&leibenben mei* 
tien Sentfanb nur »erfagen, meÜ in bem ©eftge 
t>e$ meinigen bleiben »ifl, aber eben behalt mug 
icfr au* motten, bog dnbere mir mit tyrAit 23erm6* 
$en benffe&en, menti iä) i&re$ 35en|!anbe$ bebarf. 

gin bernitnfftgeS SBefen mug ju& Smerfe t>or# 
fegen* gin gweef beigt aber bannige , befielt 
SBorfMung mic& benimmt e6 tt>irfli<# $u machen, 
ßbne 3»e<fe fann ber SQBitfe niefet tbätig fenn, un& 
einSEBifle, ber gar nic&t tbätig fenn fonnte, mfirbe 
fein 2BiUe fetjn* 2fÜe fttfltc&e ©efefce ftnb bafjer nur 
in mä (t#t auf m8glt#e gmeefe für ein »ernunfti* 
ge$ 2öefen gültig* gin bernunftigeS SÖSefen beige 
nun ^Jctfon, in fo fern e$ jtc$ felbft groeef e oorfe* 
|en fann, unb mc$t blod um ber Stvecfe anberec 
toiOen *or&anb*n & ifi ba$er em fm(i#e* 



64 Ucfot bett ©ttmbfaf ber ©ittfic^fetf. 
©rffft: SÖefyanMe jefce* vernünftige SBcfert 

al$ ^erfön, ober alö ein SBefen, we(«e$ jicfr 
felbfl gwecfe »orfe&en fann* Denn t« fann e$ 
tu«t woüen, bag Die ffityrime, na« wel«er ein 
aerounfttgeS SBefeu auf bie entgegengefefcteQIrt be* 
fcanbelt würbe, allgemein befolgt würbe* Sa fto 
Ji«e®efefce nur in 3üidfjt«t auf3wecfe gültig fepti 
tonnen; fo ift biefe gormel au« ein Siuebrucf bcö 
tyo«ften ©ittengefefceö* 3« bin ba&er oerbunben 

i) fein vernünftige^ SOBefcn a(* ein n)illfüt)t* 
licfyeö Littel meiner Sroecfe jij betyanfccln, 

über ale ein SBefen, ba$ i« auf jebe mir beliebige 
Sßeife, au« wiber feinen SCBiÜen, $ur grrei«un$ 
tneinec Beerte gebrau«en f&mite. Dann bin 

i« 2) au* »erbunben, gtDccfe anberer &er* 
n&nftiger 2Befen ju bef6rbern. Denn in* 

tem i« biefeS tfjue, fce&anbele t« ein t>ernänfti' 
ge3 Siefen alä Sperfon. Qfüein ni«t jeben Jtvecf 
ternönftiger liefen auger mir bin i« $u bef5rbem 
t>erpftf«tet; fonbern nur biejenigen, wel«e eS 
ft« »orfefcen fann, oljne ein anbere* ©ernfinflifle* 
sffiefen, als ein n>itlfu&rli«e$ SRülel feiner 3»ccfe 
$u be&anbefru 

9tflein wie fann t« e6 erfennen, tag i« eine 
£anblun&, unter ber 23orau$fe$ung, unter mU 
4)er i« (te t>orue&me, ni«t allgemein wollen fann? 
4Dlefe$ fann nur au$ ber Sffarur ber ^atitlnn^ 
felbfl erfannt werben. SQBenn uemli« bte £anb* 
lung wn ber 35ef«a|fen&eü iU, bag (te in bem 
gafle, bag (Je^Ügemem tver&en follte, entwebec 

im 

■ 

• * * s 

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Ue6er ben ©nmbfaf bet ©tWic^f efc 6 s 

fetoft unm&gli# werben, ober bod& ber 3wd/ 
ben jeber J£>anbelnbe bet) tbt haben follte, im* 
nuVjlid) werten mußte; fo fann tcf> md)t xvoU 
Jen, bag bie SRa/rime meiner £anbfong allgemein 
»erben foB» SRitfjin bie Sollen, welche bie off* 
gemeine ©efofgung ber Segel baben mägte, aus 
wefci?er meine £anblung enrfptingt, unb nid&t 
bie goigen biefer inbioibueüen Jgtanbfoug felbfl 
beftimmen e$, ob fie gut ober ui#t gut i|t Sie 
grfutfung eineS einzelnen 23erfpre#en$, mel<t>e$ 
id> abgelegt Ijabe, fann mir felbfi fcWbli* wer* 
ben; allein beäbafc banble icb niebt gut, wenn 
td) mein 23crfpred)en breche« Senn bie aflge* 
meine Befolgung ber Segel, fein SSerfprec&en ju 
fcreeben, würbe t>o\x Solgen tegleitet fc»n, nxlc&c 
i$ mfy wollen f&nne* 

■ 



— tm.m'_i nmu 




VI. 



Ue&er t>cn crflcn 8runt>fa| bec Sickte. 



VJ/ö entfiel natudtd) bie gra^c : sieSt c$ einen 
©runbfaft, au$ welchen ftd) aöe Dfcc^te aMeitett 
laflen; f° e * citien gte^t, auö roek 

d)en (td) alle $erbmbltc&feifen uber&aupt, unb fo 
aud) einen ©runbfafe, auö bem ft$ bie Swattg** 
t)erbinbltd)fetten> unb einen, au$ bem ft* bie ©e* 
tt>ifTenööerl>mblid;feifeu tnSbefonbere ernennen Caf^ 
| cl1 ? — ©je na^fotgenbe Unterfud)ung wirb nidtf 
allein erfleben, bag e$ ein fol#e$ <Princip gebe; 
fonbecn au*, bag ed auf bem ©runbfafte bei: 
3roan8$t>er6tnMtd)fetfen becufye* 

gin 5Kcc&Wfafc iß ahn eht <3afc, ft>eltf)et 
auSfagf, bag jemanben ein D2ed)t wflel)t, $♦ 95* 
ber (Saft : 3emanb bat ein SKed)l auf baSjenige, 
tvaS if>m giUfiger 2Beife buvd) einen »erfrag t>er> 
fprod)en ifh 3cber2fed)f6faft i|tmitl)inem(£rfennf# 
nißgrunb fleroitlcr &ed)tt. ®o fann td) aus bem 
eben angeführten ©afce, toemi mir efrca$ burd) 
einen »ertrag i>erfprod;en erfennen, bag mit 
ein üved;t <mf bafiel&e $ujW)e. 



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lieber ben erften ©runbfag ber Steife. 67 

• 

«ecbtffafee beigen nun natfirJtt&e , menn jtc 
»on aller SMfubr unabhängig gt'tlria fab; pofu 
MC , wenn ber @runb i&rer ©ölrigfeir in bem bv 
fiimmttn SBiOen eine* aernnufttgen äBefeu* (iegcf. 

2fHe tiöturli^e 3Cccb*$fa> fftnnen nur bur<b 
bie aSernuttft erfannf merben* gin SKecbtöfo^, 
ber au* feinem anbern mehr abgeleitet tverben 
famt, tDi'trbc ein t)6d;|tcr %cftff^ fetm, »Xu* 
btefen mug jeber onbere died)t$fa$ erfannf merbeit 
ftmten. Denn , woraus mifl icb eö $. ©. erf en# 
«en, bog i<b au$ einem «Bertrage ein Oiecbr auf 
ba$ habe, n>a$ mit oerfproeben ifi, n>enn tcb 
bcefett @afc niebt au* irgenb einem onbern SKecbtö, 
fa&e erfenne« fonnfe. Webten oon einanber un# 
abbangige trffc Sircftttfäfte fann e* tiic&t geben* 
SDetiti julefct mug bo* ein @runb borbanben fenn 
toorau* kb ht jebem gälte eilt Bfafcf, n?e!cbe^ 
ttiein ifr, mittelbar ober unmittelbar erfmnen fann. 

jDtefer &6d>ftc &ecbf*fa& mug aber ber ®runb< 
ft& «Her ftecfcfe Jemn ©enn ber ©runbfafc affec 
SKecbfe fann fein anberer fetfn, al$ ein <?a£, au« 
Nelcbem in jeben galle erfannc rcerben fann,. 06 
ein betfimmte* ffieebr oorbanben ifr, ober niebr 
borf>anben ifr, ©er ©runbta§ alfer SÄecbte famt 
# fein fofeber femt, tveleber v nid;f felbf! ein 
3?e*«fa^ n>ate , n>emt gleicb auf bemfelben bec 
hmfte SRecbtßfafc, unb mitbin au« Affe abgeleire* 
«», berufen foölen. <? 0 uberflngrg tiefe Sinmer, 
tan« biet: febeiuen tonnte; fo tvirb jte M bod) 

■ 8 * »am 



*8 Uferten itfttttötnvtofä tot Steife. 

ta^u btenett, einige SKec&Wpttacipien , welche oou 
meiern 9toturred}(6le&rern aufgeteilt finb , ge/ 
nauer ju beurteilen* 

«in 3ted&t labe i* «ur in fo fern, als ein 
«anbetet eine 3n>aug«ocrbinblic&fett gegen mid) f>af» 
gine 3rcang$ocrbinblid;feif l)0t aber jemanb nur 
in fo fem gegen tniety, als er mid) md;t als ein 
tmflful)rlid(>e$ SSitfel feiner Sroecf e gebraud;cn baef* 
£Rttf>ra<f>abe t* nur in fo fern ein £Kcd?f auf tu 
m$, att icfr ntc^t Don einem anbent atö loüif&fytf 
lidijeS SKidel feiner S^ccfe gebraucht werben barf ; 
unb umgefeljrt, in fo fern id> md)toon einem an* 
bern alö ein miltfu&rlidjeö Wittel feiner 3«>ecfe 
gebraust werben barf, habt id) ein 9ied)t. $ku 
auö erhellet , ba§ ber ©runbfafc aller Diec^te fid) 
auf folgenbe 2lrt auSbrudfen lafle: * \ 

©u l>a(l ein 3ve#t auf etwas , in 
, fern Da oljne biefe* 5)ved>t, t>on einem 
anDcrn auf irgenD eine «iBeife als ein 
n>illfül>rlic6cö Littel feiner gmeefe 
gebraucht werben öurftefl; 

©u I)a(l ein Svec&t auf etwas , wenn 
. Saraus, baß bu biefeS Dvcd>t hid&t, 
bdttefi:, folgen xohx$t, ba§, bu Dort 
trgenb jemanb als ein " »iflf fibrlic&c$ 
bittet feiner Qmtft bejubelt mx? 
t>cn Ouvftcft. . .... ,. 

... i 3 SDa 



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Ue&cr bm erftat (Snmbfatj tec Stecfjto; 6g 

©a btcfec @cunbfa§ /eben gaff beffimmt, it» 
welchem nüc ein Stecht $ujfel)t, uttb feine SBo(>c«> 
beit aus bem Seanffe beö Okc&tS fclbfi erfjeiret* 
fo fcebaef eö feiueS weitern 35eroeife3 me&r, baf 
ec ber t>5c0ffe @runbfa§ atter SRetfytt fen» SBemt 
gleicf) feine 2Öa&rf)eit noef) auf anbecn ©äfcett, 
nnb inSbefonbcre auf bem ©runbfafce ber 3wang$* 
»erbmblicftfeifen beruft; fo fann ec boefc t)oti 
feinem anbern 9Jcd;töfa§c abgeleitet werben* 
Snbeg i(t es oicaeicfct niefct uberftögig, ifjn fcur# 
ein Settel $u erläutern. ; 

3* *>abe bad <2igentf>um6red)t einer ©ad&e, 
»cld^c id; offuptrt babe, unb wcfd&e alfo ©orljec 
ttiemanben gef>&cte* Sollte icfc biefe* ©gentfjumfr 
teefct mcfct &aben; fo f5nnfe fte jeber nad) wie oon 
für fiefc gebrauten* Öfcne meine einwtfligun$ 
würbe er ater Den jebem ©ebraud;e, ben ec ooti 
berfelben mad&te, mi(& al* ein wiUfu&rlidM 
SRittel feiner Swecfe, ober alö ein SÖBefen be&an# 
beln, welches niefct um fein felbfl; fonbern um 
eines anbern 2Bißen »orbanben wäre* ©enn t# 
Ijaffe bie ©aefce oKuptrt, um fte $u meinen eige* 
tien gwetfen gu »erwenben, ©oflfe iefr ba$ €i* 
$entl)umSrec&t ber tnm mir offupirten ©ac&e ni#t 
Gaben, fo würbe ein anberer fte gebrauchen, unb 
mi# als eht wiafityrlic$e$ SRittel feiner gweefe 
be&anbeln burfem 

©efcet ben Satt, jemanb fen mit mir einen 
»ertrag eingegangen. 3$ ^tte i&n von meiner 

<2 3 ©eite 



70 Uc&e« bctt erftett ©runbfaf ber 

Gtite erfüllet; fo bitte i* et« 9fed>f auf t>te <£u 
füüung feine* ©egenoerfprecbenS. (Sollte tcb bte^ 
fe& nicbt baben; fo rourbe er mir bte Srfnlfung 
beffelben t>erroetgern , unb mid) als ein roillfubrlu 
<be$ Littel feiner 3***^* bebanbeln f5nnen. %<fy 
mar ben Vertrag um meinetwillen eingegangen.; 
. |* baffe ibm ba$ oon meiner Seife üerfproc&ene 
geleiflet, unter ber ©ebingung, fein ©egenoenr 
• fpred)en erfüllt $u feben* Die $erroeigerung ber* 
felben fcbltegt eine 95ebanblung meiner, alö eines 
miltfubrlicben Wittel* $u ben Sroecfen meinet »Kit* 
. pactfcenten ein* 

£atfe mir jemanb ein unbebingfeS ffierfpre* . 
dben abgelegt, roeld)e$ td> oon ibm angenommen 
batte ; fo to&ttt tcb ebenfalls ein SSecbt auf ben 
perfprocbenen @egen|ianb baben* Oer Sßitte 
meine« üRitpacifcenten matfct e$ mir m&glicb , beti 
tecfprocbenen ©egenftanb, alö ben meinigen $u be# 
fragten, ohne ihn al« ein miüfubrlicbeS bittet 
meiner gmecfe ju bebanbeln. 2Boüte er mir bie 
grfuöung beö Vertrages oerroeigern ; fo mürbe et 
- mid> als em wiöfubtlicbeS Wittel feiner %mdt 
bebanbeln, ober td) mürbe oon ibm fo bebanbelt, 
als ob td) meine Smecfe ben feinigen naefcfefcen 
mußte. 

& perflebf ffcfc »on felbfl, baß mir, um auS 

biefem @runbfa§e micflicbe 9te#te erfenneti ja 

tbunen , Soraitffefcungen gegeben fenn muffen, 

permiffel|l beren jte aus il;m folgen» 3$ mürbe 

aus 



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lieber lüftet ©runbfaf ber Stedjte. 71 

«u3 ber obigen SKecjel ttid^t erf ernten f innen, bag 
ict> (Eigentümer biefer ober jener ©acfce bin, wenn 
id) mc# wägte, bag t# f?e offupicf, ober bag 
id) fie burd) einen Vertrag oon i&rem oorbe"rge* 
fjenben (Eigentümer ober auf eine anbete SBeife 
l)abe* 

©em erffen 2fnfeben nadfr ffcnnfe man gegen 
bfc oben aufgeßefle gormel einen bebeutenben <£tn* 
Wurf mad?etn S$ ffcnnfe nemltcfc fd)einen, bag 
auö biefem ©runbfafce ftd) felbjt ein 9Rc$t $u wu 
berrec&tUc&en £anblungen ableiten liege* €0?a« 
m!>gte g. 25. fagen , ber ©ieb f 6nne bacauf ein 
SXed)t auf bie gefüllte ®ad)e begriutben, inbem 
td) , wenn id) ba$ wir geflofilne t>on iftm $ucüc& 
forbete, will, bag er einen feiner Sroecfe ben tuet* 
tugen unterorbne* 2lflein biefer Einwurf ber* 
fd>wmbcf; . fobalb wir nur ba$ ÜSigoerftanbitig 
fceben, aus weldjen er entfprungen i(t. ©er 
©teb wirb nemlid) in bem angegebenen gaffe md)t 
t>on mir aB ein ttiHfö&rliC&eS Littel metner 
gweefe bebanbelt. ©enn td) forbere meine @acf>e 
t>on ibm nur jurficf, um nid)t t>on i&m als ein 
«Witter fetner 3wecfc befjanbelt ju werben» ©enn 
burd) Jj>anblungen , burd) welc&e id) jwar gweefe 
eines anbern ben meinigen unterorbne, allein nur 
tyftrum unterorbne , um bon biefen uid)t als ein 
wtllruf)riid)e$ sjRittel feiner gwetfe gebraust ju . 
werben , t ann id) biefen bod) nic^t aB ein wilfc 
fu^rlt^ SKittel meiner 3»>erfe be^anbein, \ • 

« 4 ■ V*> 



1 2 Ut6«f bot «ffen Önmbfag bct «Redjtt. 

* < 

«£teburcb glaube id& aucfc einen gintourf ge* 
$oben $u baben, ben Jg>err 3afpb jeuer Slecbtä* 
formel gemocht bat* gr glaubt nemlicb, „bog 
eine* JbetlS ber tnbirefte äuSbrucf biefer gormel 
ibre Slmoenbung erfc&mere, unb anbern 5beil$, 
tag e$ triefe £anbfüngen gebe, burcb toelcbe id& 
einen anbern gar ntcfyt als ein trvtUfuf>rltcf>c^ STO if^ 
fei meiner Sroecfe, fonbecn in ber Zfyat als abfo# 
Juten S^ecf bebanbele, unb too$u i* bennocb fein 
Sfccbt babe* — Dbne mit meinem fcbarfftnni* 
gen greunbe über ben erfftn $|Junft $u fireiten, 
unb obne jekf $u unterfucben, ob eö ibm gelungen 
iß, n>a$ jene gormel iiuSjugt, nne er glaubt öt* 
rette fagltcfcer barjufMen , bemerfe t# blüS, bag 
ftd) f eineömegeS bebaupten latfe , e$ gebe £anb* 
lungen, burd) welcbc td) niemanben / als ein roilU 
fufjclkbeS ^Kittet meiner Swtf * bebanbeln , unb 
auf bie i# gletcfcroobl fein 3Re*t baben foüte* 3$ 
fcarf nur ben einem ber SBenfpiele, roclcbe £cre 
3af ob gegen midb als 3n(ianj gebraucht bat , ei* 
nen Qlugenblicf (leben bleiben, um oiefleicfct bar* 
$utbun, bag £err 3afob bloS babureb, bag 
er in jenem ©enfpiele ettoaS uberfeben bat, $u 
tiefer xBcbauptung oerleitet fet). £err 3afob be> 
trient M beS ißenfpiclS ber SRcfilonarien , toclcbe 
ofr Uncftrißen mit ©etoalt &u ihrer Religion baben 
Itoingen wollen* — 2>o# t# toifl feine eigene 

2Bor/ 

•) «pfofofopbifcbe SKecbtSlebrc ober sftaturtec&t. Vop 
- • rebe e. Vll-VW, 

v ; . ■ * 



/ 



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tieftet im etjfcn ©tunbfaf* bet 9tecf>fe. 7 3 

©orte attfuftren» „ Die «Kifftonancti, „ fa^t et, 
y, haben oft bie Und&ttjlen mit ©eroalt $u ibcec 
„SReltgion gelungen, rooben fte in ber Sba* 
3 ,ni<$t ibten JÖortbeif, öber irgenb einen 3">ec£ 
„für fiefc, fonbecn blo$ ba$ unb bie ntora* 
„üfc&e SMfommen&eit, tiefet t>eimeintlid> Un> 
„ajueffteben jum grcecfe batten, unb bennoeb bat* 
„ten fte fein Siedjt, andere $u einer guten 9CelU 
gion $u $n>tngeru „ — - 3* ubergebe eine an* 
fcere 3fnf!an$ , unb fuge nur noefc ben 3ufa§ |in|« 4 
tt>eld)er ftd) foroobl auf biefeS, aß auf jenes an* 
gefubrte Q5et)f?>iel begebt» — « SRacfo jenem 
„Sprincip f hinten aber bie SD?enfd)en niebt ba$ 
• ? , äußere 9\ecbt baben nacb t'bter Söeife gliicflid), 
„ ober abergldubifd) $u lebett, Senn wen« fte 
„auefc ein anberer $um ©egentljeile anhinge, n>ör* 
„ben jie bodj ntc^t al$ mittf «bringe* Hirtel t>oti 
„ibm bebanbelt, »eil biefer t'bre eigene 2Mfcm* 
„ntenbett beabfidH'uytn tbnntt, nub fie wirf lieb um 
„tbrer felbfr, nietyrum fetnetrottten $roange. „ — 
2Jtr »ollen bem SKifilonar bie frfonmfte, bie 
tt>obfa>oflenb|!e <Hbjt#t geben. , SBenn er feiuer Sie* 
ligion mieb $ufubren will; fo ift e$ boeb immec 
fein 3roec£ / unb n id)t ber meinige* ben er i>iud> 
groang erreichen n>i(I» 3nbem er mieb mit @e* 
»alt n&tbigen Witt, »iefleieb* ben ©otteöbienf! 
meiner «Bäter $u wrlaflen, um ben feinigen ju 
folgen; fo will er, bag icö einen meiner grveefe 
fcem feinden unterorbnen fctL <£ä tagt fid; ba her 

€ 5 öu* 



7 4 Ue6cr ben erfteit ©runbfafbet Steckte. 

öuö ber öon mir aufgelegten gormel ganj f(ar be# 
weifen, O bag ber #?iflionar nid)t ba$ 3fcd>t ba> 
ben fiWe, mieb bureb 3"> rt «0 i u feiner Religion 
|u befcljren. Denn wenn td) jeneö OCec^t tf>n ab* 
fpred)Cj fo folgt ndcb feineöwegS, baß ecaufic 
genb eine $3eife alö ein wiltfubrlicbeS £0?tffei bec 
Swecfe eines anbern be&anbelt werben tfirfte, 
Cben fo beutlicb folgt 2) baß icb ba$ SXecbt babe, 
mtcb nid&t bureb Swang feine DCeltoton aufbringen 
$u (äffen« Senn fonft würbe icb auf irgenb eine 
Steife alö ein miOfu^rlicbeö Wittel bec Swecfe eU 
ne$ anbern be&anbelf »erben bürfen. 

3n ber ©efumung unferö SRifllcnirö liegt 
fe(6(! etwas wtbcrfpred)eube$* ©enn er will mieb 
als ein wiüfubrltcbeS Kittel feiner Swedfe be&an* 
beln, um meinen gwetf $u erreieben. #terau$ 
wirb a, bimtt mtcb, allein begreift, wie ein 
®ami, t>on £errn 3afob$ eebarfftnne, einen 
Sali biefer #rt, ber jene gormel gerabe fo leidet 
erläutert, als 3nflan$ gegen ftc ge&raucben fännem. 
SDenn man barf in einer wiberfpreebenben 2?or* 
auSfefcung, eben beßbalb, weil fte etwa* wibec* 
fprecbenbeS enthalt, nur bie eine Seite überfein, 
um etwaß bur# fte ju beweifen, wa$ (tcb bureb 
fte gerabe wiberlegen lagt. 

£err ©cfrntaf j *) giebt ba$ *)3rincipium bec 
iugern 9ved)fe auf fblgenbe 2(rt an : SBefyatlölC 

Die SDtcnjcbbeit in anbern nie alö ein bloße« 

*) ftetnel ^aturre*t |. 31. v 

■ 

1 • 



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Ue6et bett ttfkm ©tunbfaf ber 9te<f)te. 7 5 

Littel* ÖUfein, fo genau biefer ®afc au* ba* 
sprinetp aller oollfommenen menfcbltcben pflichte« 
gegen anbere, mir ber bem £errn ®cbmal$ eige* 
nen ^raetfton bezeichnet; fo t(! er ein <PfKcbtgebof 
unb fein eigentlicher Üfabtfafc, uno biefee* mußte 
er hoch fenn, roenn er ben @mnbfaö aller 3fed;tc 
angeben foüte, 

£err ^)ltfe(atlt) bat $tt>ar in ber neuen (Huf* 
laac feiner fcehrfafce be* ttaturrecbtf *) einc3fo?chl$> 
formet aufgehellt, allein biefer mfcgte e$ an bec 
Iptingen 2Wgemeinbeit fehlen. „2)er @runbfa§ 
„aller ötebte, „ beißt e$ a. a. D., » ift bemnach: 

„Sebcc 9Rcnfd) l>at ein 9vecf)t, alles $u 
„roolien, roaä ntc|>t altf verboten nacl> alU 
>, gemein gültigen ©efe^en gct>acl;t werben 

„UlU§.v> ®o toabr e$ if?, ba§ jeber SRcnfch 
auf ba£ bter angegebene ein $echt' haben muffe; 
fo roabr t|t eö auch/ bag er noch $u mehrern ein 
«Recht bat, Oenn biefe gocmel feheänft alle* 
Stecht blo$ auf ba$ moratifcl) rnftglkbe ein. Denn 
nur biefeo muß, alö nicht buccb allgemein gültige 
©efefce oerboten gebacht werben, öie etgenfuu 
«ige Verweigerung einer ©efalligf ett, welche je* 
manb oou einem anberu ftu einem erlaubten Swecfe 
fit erhalten wunfebt, faun gerotg nicht, irad) att^ 
gemein gültigen ©efefcen, att utd)t ©erboten ge* 
baebt weeben, unb boch hat jeber ein 9fed)t ba$u» 
©iefe gormel ij| alfo mc$< richtig , ob fte gleich 

bem 



76 XUUtbm crflcrt 6umbfa$.ter Stec^tt. 



Um üon £errtt Jfmfelanb auf&ejlellten ^Begriffe bed 
üiecbtä, uad) treiben tcb nur erlaubten £anb* 
lungcu bereit fenn tann , t>Mlig fonfcquctrt iff» 
SDenn roemt man ben begriff be£ SKecl)tö fo be* 
(titnmt, als e$ oon £ecrn Jfmfelanb gefcbebcti 
ifl; fo 6ann ba§ $)rtncip bec Siechte Uit\ anbereS, 
alt ba$ öicc aufteilte fenn* 

£ecr Jgmfelanb be&auptet bagba$obi<je 
SJJrinctp aueb fo au#öcbrucfr werben f &nne : 3>c* 

ber 3J?cnfct) bat ein. Siecht alles ju molicn, 
womit bie 2Bürbe öcr menfcf)(i<$)en SJatur, 
bic ^Jcrfonltc^feit Dcö 9D?cnfd)cn befieljett 
f ann , wöbe» ber SOIcnfd) nid)t aU Littel 
ju etwas anbern beljanbelt wirb, aiücm 

beibe gormcln , biefe unb bic oorbtti beurteilte, 
ftnb nicr)t fo gleicbacltenb , afa £crr £ufelanb 
glaubt, ©emt biefe gormel gtebt mir $u afleti c 
{fenUmtgcn ein 0Jecr)t, burcr) roefebe tcb niemand 
ben als ein roÜtffibrlicbeS Littel meiner %mdt 
beljanbele, jte ntftgen mit ®eroifien$t>erbhiblicbfeu 
tax gegen if>n (Iceifen ober niefct; jene ^tngegeti 
nur $u foleben , rcelebe burcl;au£ erlaubt ftnb, - 

£erc JRetntjOtb bat $n>at ***) feinen <?>runb* 
fa§ bec OJecbfe uberbaupf, abec boeb einen ©runb* 
fag bec %toati&ötcd)tt überbaupt aufgehellt, welche 
er, tvie bereite oben (©. 46.) bemerft t|i, genau 

t>on 

•) £efjrtf&c be* sftaturreebr* $. **. «. SCufc 
**) Stttm. 1. iu 94. a. a. £>. 
*••) «riefe über btc Äauttföe Wtfofepf>ie 3. £fc 
©cite 217. n. 41. 



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liebet im er jfett ©rtmbfafj bet Sterte. 7 7 

Don ben übrigen nnterfcbeibet. SHtein and) <tbge# 
reebnet , baß ein ^rineip tum gnxmgSrecbten, 
triebt, wie £err SKeinbolb will, bett ©runbfafc bc$ 
0laturrecbt$ abgeben Kmte, ba niebf bie 3wang$# 
reebte aflein, fonbern aueb t>te übrigen Siebte/ 
wie ba$ eigenem, »ed;fe aus »ertrugen u.f, w, 
in l>a$ ftaturreebt geb&ren; fo i(l biefe* spriueip 
niebt abiquaf. £err SKetubofb bat e$ auf foU 

genbeSirt abgefaßt: ,,©u t>arf|t feenjenigen, 
,Mt bief) jur b(o§en SöefricDigung feinet et* 
„gemuifcigen Triebes srctngt, öurc^S^ang 

„ abgalten „ *)• erfaüet leicfjt, beiß Die Sor# 
tnel tyetl* *u weit, unb t^ctB ju enge tft ©cnw 
j) Darf icb niebt immer benjenigen bureb 3wan$ 
cbHUtn, ber mieb $ur bloßen Sefriebigung feinet 
*igennu§igen £riebe$ fingen wifl, 3$ finnte 
mieb nemlicb felbfl, 9?» bureb einen Vertrag, 
gegen ibn 31t einer £anblung anfaifebig gemacb* 
baben, welebe er bloß $ur 35efr*ebigung feineö ei* 
geunufcigen JriebeS, ober feineö 2}ergnugenö wegen 
Äon mir forberte* ©cum 2) babe icb aueb auf bec 
anbern Seite Swangörccbte, auf wefebe icb, nacb 
biefem ^Jrincip, niebt Mnfprucb tnacben ffcunte* 
3d> faun felbfl jemanben $ur bloßen SSefricbiguncj 
meines eigenufi§igen JriebeS $wtngen, weil er ftcf> 
£anbfungen gegen mieb t>erpfliebfet bat. Sin 
fol^ee^cebtwfirbeabemicbtbenrbarfepn, ba ber* 
yenige, welcben icb jwingen woüfe, naeb bem obigen 
fkinctp befugt wäre, mir grouig entgegenkam 

* v ^#crr 

•3 «liefe u&er *ie flaut, 9>(;if. *. @. *i 7 . 



78 lieber im erjteit ©tunbfof ber 9tecf)te. 

£err 4Dcit)enrei^ bat in« feinem fcbafebarro 
ßnftcme be$ Ofaiturrecbtö $n>ar fem ^rincipium 
- aller d£e$tC/ aber ein qjrincipium bec 3wangfe 
rechte gegeben , bag mir ewiger aieranberuna, be* 
burft bafte, um ©MJia, befrtebiflenb ju fenn. £*cc 
jpeibenreieb mag e$ befftmmt gebaefct baben; aber 
genau be$cid)«ct bat et e$ nid)*, „ Darfffc 

aller &el)anblung Deiner fclbft al* 4>Io§ett - 
ÖRitfel* für &en beliebigen 3n>ecf eine* $ln< 
Dem ©ewalt entgegenfefcen *), i|l nad> £erru 

ber ©runbfafc ber 3n>ana,*red)Ce, Sttlein \u 
tnanb t'amt , mtei) atö ein blofieS Littel eines? be* . 
liebigen $\»?dö bebaute In, ebne bag tcf> ihm 
Swang entgegen fefcen buefte, Denn id> tan« 
jmd) jur gtreubung gmifftt 3«>etfe etneö anbecn, 
welche er beliebig tvablen fann, oerpfliebtet babetu 
3nbcm er mt# $ur (£rreid)ung tMCfec^ SroecfeG n&* 
tbigt/ bebanbelt ec mieft atö ein bloßee SKittel et* 
. «es fetner beliebigen 3roecfe, J£>atte- £err £. feine 
Sormel fo gefaßt: ©U DÜrflt aller Sßel)anfe* 

fang Seiner felbft , alö bloßen SRitteW für 
feben beliebigen Stt>ecf einetf J2lnDern (ober 

tt>enn biel) jentanb fo bebanbelt , alt uwft bu ein 
WoßeS Littel eine* jeben belieben SrcetfeS , tvet 
dj>en er jufr oorfe&en mag,; gttning entgegenfe* 
^en; fo roücbe er aHerbingö ben @runbfa& ber % 
3n>ang$re<&te angegeben b^ben. — ©od) id) 

, •) £eibenmc& ©pftem 9*atwrre*t$ ®«Jtc 94^ 

16. 

• - 1 f ' • • .4 "8 1 



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lieber bm erften ©runbfaf bet SHetye. 79 



mit £*rrn £eibenreic& oieffeicbt Mos {\btt 
Den SJuSbrucf ; tnbem kb nid^e glaube, ba§ (£c 
ben obigen ©runbfafc ntd;e auf tut oben ange* 
gebene 2fr* foUtt »erflanben toiflen wollen* 
SQBemi £err inbeg behauptet, in biefem ©afce 
ba$ naebffe tytwcipiixm beö 9*afurrecbt$ angege* 
$en $u [;aben; fo m&gte biefeS, wie jtcb weifet 
uitfen ergeben wirb, woftf niebf ber gaO fenn, 
inbem, tote f#ön oor&in bemerft ifl, bat 3to 
toreebt tud)t alfein 3">öng6cecbfe; fonbern äffe 
fogenannfe oottfommene üieebte, in einer Stöcfr 
jtebt, weld)e mir in einem ber n&bfffolgcnben 
Skrfucbe n&jer bestimmen werben, $um Öegetu 
flanbe bat* 

( £err #ufefonö hat, tote icfc bier bentäufk 
$u bemerfen ntcbf unferfafien fann, ben @runb 
ber S^öngörecb^e mit einer (Senauigfeif unb ©im* 
plictraf gewugf, toelcbe niebtf *u wünfeben übrig 

Ifa, inbem er fagr fj: 3ei>er 3)?cn{$ l>at 
öaä yiedtf, feine an$ anDerer Dollfommcne 
0{ccl)te Durd[) Smang ju chatten. 

2)a £err jebe$ eigemlicb fogenamife ÜCec^e 
ein oofffornmeneS OJecbt nenut**); fo wörbe e$ 
ein ©freit uDer ein blogeö 2ßort femi, wenn man 
biefer gormel oormerfen wollte, baß bureb fte nur 
mit einer gemiflen #rt oon DJecbten ein JwangS* 
rec(;t oerbunben fen, 3cb barf e* tvobl faum er* 

. nr innern, 
•) £e&rf. be^üturr. % % j, ,05. 
•0 tttitt. |. 7h 



80 Ue6« beti erjim ©cunbfaf bec «Htdjfe. 

innern', bag e8 J£>erm £ufe(anb unmogUdb 
fen fenn renroe, fo bcftintmt tiefe gormel an$uge# 
Ben, wenn er nicbt , rote bereit« oben *J bewerft 
ift, fo genau jroifcben 3mana,6rectyfen unb anbertt 
Weiten untergeben hafte. 

2Betm mein rcurbiger greunb, £err SÜtoflf, 
ba$ ^rinciptum oder 9vecf)te ( ber üoöfonmtcneti 
unb unooüfommfcnetu Senn Jf>err SB. unterfc&eu? 
bet Doflfommene unb unoollfornmene SXedtfe **).)' 

fo ftirtbtfttft: r>abe ein 9iedf)t auf Die 
„^Beförderung ((Haltung unD QSermel)* 
tung) „meiner gefamten SRealität ; fo toett 
^id) fein wn&nfttgeS «SSefen, als ein will* 
Jül)xtitf)t$ Littel, &a$u gebrauche,, ***); 

fo m5a,te er biefe gormel nicbt mit ber il)m fon(l 
3ett>obnlcd)en ©enauigfeit gefaßt baben. ©emt 
ttiebt allein jur Seforberuna, meiner SKealitff; fon«» 
bern $u jebem anbern groeefe, babe tcb unter bec 
in ber gormel felbff befrtmmte ©nfcbräiifung, ein 
9fcd)f. ßiefe gormel ift alfo in fo fern enge. 
3<# babe ein 9Jecbt, meine Ärafte unbenugt $ti 
laffen, tvenn etwa jemanb ein Stecht bat, einen 
beftimmten ©ebraueb berfelben t>on mir $u for* 
bern; tcb babe eben fo ein SKec&f, mieb bem @e* 
»ttfle be$ 93er<jnugenö blmblina,$ $u überlaffen; 

bur# 

•) @ette 28. 

*•) ®. lTIaafl tiber Siechte unb *Derbtnbltdrfeit«t 
öber&aupt/ M ub bu &«raerlitt>tu inSbefonbeie, 
£aüc 1794. 28. 
eben*. ©. M. 



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Uthtt bat «tffcn ©tantfaf tet 9t«$«. g t 

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turd) beibe* Bef orber e td) aber meine DfcalitJ* 
ntd)t. — 2Wein aud> noeb in einer anbern ötöcfc» 
ftbt tft jene gormei ju enge; fte giebf nur ooH* 
fommene, unb ntd)t unno0fommene 9k#te an; 
«in ©runbfafc atfer 9fc*te mug ober, nenn hian> 
töte £err ÜSödg bod> miü , ooflf ommene unb un* 
4>oüf ommene iKedjte unter Weib et, für bie einen f» 
Sut, afe für bie anbern gelten, — % 
( SJefler als bie eben beurt*eifce, unb, meiner 
Ueberaeuguna na«, oiflig ri*%, ifl bie anbete 
gormei, t*el«e £err Ü»aag, al* ben oberfrett 
ÜSrunbfafc aQer, ber t>oüfommenen foroobf, alt 
fcer unooflfommenen, 3fe«te aufhellt: „3$ foabe 
„ein Ofr«t <iuf etwa«, fo fern anbere, bie tnic 
^baflelbe ©erwehren rooflten, na« einer 3»a;irae 
.»Ijanbelu mürben, beren allgemeine Sefofgung auf 
Ä> einen «©tberfpru« f ft&rt „ 2>en» in fo fern ift 
f eber entmeber t>oü7 ommen, ober unooüf emmen oei* 
tunben, mir eine foldttf J£>anb(ati0 tofcty ja Anbern* 
©erfelbe ©nrourf, »elcfrer fieb gegen bie erffe 
#er aufgehellte gormei, be* @ruubfa&e* aOec 
SKecbte, machen lagt, trifft au« ben ©runbfaf 
fcer t>oflfommenen §Ked)te, reellen Jherr 2Raaß 
«uf folgenbe 9irt anäbrueft: 3d) Ijabe et» 

9iect>t auf alle*, obne n>efd»e$ id[> tx>n an* 
Dem afö ein roillföbrlicM bittet t^ret 
SKealttät bc&anDett rofaDe ©enn biefc 

1- § 



82 Uefot ben erfletr ©tünbfaf bet SHec^fe. 

gormel ijl tmebecuttt }u ende, inbem icb nidjf 
allein ein SXecfct auf <t(leg &abe, obne welche« ict> 
alö ein »itKubrlicbe* «Kittel bec SKealität anbetet 
fcefjanfcelt »erben f&nnte; fonbecn ein jKed;f auf 
die* Mecbaupt, a&ne n>el#e$ i# als ein »taföfc» 
ftc^ed «Wittel bec 3»ecfe anbecec überhaupt be# 
hantelt »erben fönnte* ffienn wir biefe gürmel 
babureft ü er allgemeinen!, bag »ir ben Aberfttgt* 
$en Sufafc «tf i&c »egne&men , fa tfl fte einerlei , 
mit bec eben tton un$ aufteff eilten, i 
£erc 3af Ob 6 at in feinem fc&en oben, eroabtu 
tett fd;a(jbaren SRatuccecbte , bai qSrincip aüet 
S?ed)te auf mefjcfacbe 9lct aufyubcucfen gefügt, 
atiein bep allem gleige, welken er hierauf ge> 
-toanbt bat, glaube ig bog, bag e$ feinem 
(ggarfftnne nigt bueggebenb* gelungen ifo 
gueef* befltmmt ec ba$ oberjle SXegtsprincip 'auf 

folgtnbe 2lct: M 90Ba$ in einem ©vfteme 
freier 2Befen nad) allgemeinen ©efefceti 
, gewollt werben f ann, bag e$ gefeiert 
iurfe, tfUKe$t; n>a* mdjt nacf> allgemein 
nen ©efefcen gesollt werben fann, Dag es 
$efd),el)en burfe, tjl Unrecht, i|t roiberrecfyt* - 

lieb* „ Supirbecß faOl e* gl cid) m bie äugetfy 
bag biefe gocmel jmep ©ä&e entfalte , nemlig* 

SEßa* in einem (Spjteme u. f. ». tfl 9Jed)t, 
jinb: 2Ba$ nid)t nad) allgemeinen ©efefcen 

»♦ (♦ UM oon betten bec ^tve^te aus bem ecftoi 
folgt , oocaitfgefefct, bag biefec jeben gallangiebt, 

in 

* « • 



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Uefctt tm «fett ©rttobfaf Ut Steift. 83 

In tteld)em id) ein JKed&t fjabe, ffiir bAtfett b<u 
free nur ben crflen btefec 0<S$e unter fudjen, n>eil 
*on bemfelben bie 9ii#tiflfeit ober Unncfcttgfeif 
tiefet ebenen 8tetf«princip f * aMAn*!» & 
fcfreinf aber ben betreiben , bog bie SSielbeufiafetf 
*e$ SBort* Siedet/ Upen föarfitnmgen 33erfafl*ec 
t>er(eitef babe, ffatt eine* r>5#ften atecfcfcfh&e*, 
ein ^Jrincip bec'® ittltyttit aufouffefletu Denn 
£He4)t bejei*net ni*t oflein ben »esriff , votU 
$er in unferm er(fen Serfutfce cnfroicfelr ij?; fon* 
isern rote nennen in einem weitem (Sinne aud? ba$ 
tcd)t, tvaö tegenb eince Siegel gemäß ifl, wenn 
n>ir $♦ 05. fagen , bec flimftler fyanble red)f, roerni 
tt ben «egeln feiner Stnnft getnag berfito, unb 
in einem befonbecn Sinne nennen roir .ftanbluna 
$en rcd>t , wenn (Je bem (Sittengefege gemag 
ft'nb. SB«r fagen g. 35. berjenige tbue reeftt, bec 
jtd> bec leibenben Unfd?ulb annimmt, berjenige 
tffue unrecht, bec feinem SRebenmenfc&en eigen* 
finniger 2ßeife ©ienf?e oermeigert , md)t um bei» 
ertfen ein SXecbt, $u bem, road er tfcut, ben$u# 
legen, unb bem legten einJXecfrt, roelc&e* i&m 
Suflebt, abjufpredjen; fonbern um baö betragen 
beö ecllew in ftuliebec £infi#t gut *u feigen, tut» 
SSetcagen be* legten $u mifjbiaigeu. 
e*tt?eclic(> babe id) fcgenb einem meiner &4 
fet in biefer Mnmerfung etroaö gefagt, roa* tönt 
unbekannt geroefen roare ; fonbern Dielme&r ettvai 
öanj gemeine*. 9tyec eben belegen , »eil ei 

. 8 » gemein 



84 UB^m ^ert.©tfi^(a|bet!Re^» 

gemein ifl, (ann eS öieflettft titelt }u oft gefaßt 
»erbeut ©emt »aö verlieren rote leistet aud 
Um Staden , al* ba* gemein befannte , au d) fei of* 
fcaf, »o »tt e$ am niibigften kaueren, . um 
®$H>ieä&f eilen, welche fonji unaufl&Wi# ftnb, 
fcuf bie leic&tefte Strt »on ber SßBelt ju beben ? 
. : 3* «fe&re Jeftt $u bet obigen gormel $urucC 
©aäfenige, woüou in einem ®n|teme ftenet 2Be> 
fß0ywUt »erben f onn , Dag e* gegeben • *Arfe, 
fgtfcr)ebtn»fönne, eftne einet ^fiie^t jn »ibeifpee^ 
cr/en,) mnß aud; roirflid) gefd;eben burfett, ober, 
gefc&eben tonnen , ebne einer ^3 fliegt $u »iberfpre* 
$et»; ©enn nurt>e$balb ifl etwa* $fU<$ ,. »eil 
f#<ni*t »oflen fann, tag bie SKajime ber enfr 
öe^engefe^ten J^anbiung aUgemein fein, ober 
gemein befolgt »erbe, mitbin muß ctroaS feinet 
fyf\\d)t roiberfpreeben , »emi in einem ©n|remc 
fettpt ®efen gewollt »erben fann, ;bägi<* ge* 
febeben bärfe, ©iefec ■ ©runbfa % beftünmt batyec 
tiid)t ba3, »oju id) eta-SNecr)t babe; fonbern er 
benimmt baä, »ad mit erlaubt, moraiifrb m&g* 
li# ifl; ' bw j»ente hingegen baSjeuiöe^ »»a* un* 
erlaubt if*, ui*t ba* SBttercc*rti*e. 85eib* 
ftebtmtafcc ein ^ttneip bet <SittUcr;«etf fiber* 
$aupt, nid)£ ein eigenrbümlid;eg ^rineip bet 
flfec&le. . «Der erjTe ©runbfae iß fut ein 
prineip ju enge, unb ber$»et/te fftr ein tytoctp) 
tu* toele&en bie ®tberte*tlidbfeit etnec jebeti 
cec&tswibrigen £a«bton$ erfawnt »erben feilte, 



Digitized by 



- JUe6erbettet|lm ©runbf4bet9le4>tft g| 

%MtK\t, tenti -vMbtrttß unerlaubte ift tttyttoU 
fcrig, Ob gleicb alle* Siccbtörotbrige unerlaubt 
fcnn mug* 3" rtw Coffeine frentc SßBefeti 
$. 95. f ann nic^t getvoüt »ecben , bog jebec einem 
anberu feigen 95enflanb au$ bloßen (gigenfrine 
oerweigern Durf«. bec obigen Kegel 

magfe t$ atfo »iberrccbtltcb banbeln, wenn i$ 
einem anbern eine 3Bo(>le&ae , bie tcb tbm erwef* 
fen fbnnte, oerfagen wollte; afletn gleicbwobl ifl 
weine Öebloftgfett . ni#t wibecrecbtltcb, , 3* 
f&nnte, na* bem obigen ©runbfa&e, twc ein 
Sfod&t $u einem fol#en (gebrauche mtmtß gigen* 
tbumö feaben, bec mit bec «&fuüung free $flicb# 
len gegen mid> felbft, unb bec Mnoollfommene^ 
gegen meinen S&ebenmenfcben begeben ßnnti, 
imb boeb gebe mein fRed)t weiter, 
. £ätfe £err 3«fob bie obige gpcmel fo gefagf : 

€in fRtd)t ijt &a$u für mic& Dorl>anDcr^ 
n>o&on in einem ©9(1? m frepet 2ßcfen nidf)t 
gewollt roer&en Fann , öa§ es nn&et meine» 
SOBiUen gel)int>ert werben b&rfe; fo wärt* 

gegen biefe gocmel ftd& nichts weiter etowenbett 
laflen, als bag fic mein Sfccbt nup auf meine eige# 
nen £anblungen emfebranfe. 

J£»erc 3- tfeüt in bem folgenben eine »ec&tfc 
forme! alö bWen SKecbtffaö auf, gegen welcben 
ft<t> weniger b&cfte einwenben lafien. 9icd)t> 

fagt i(t fcaö, wobep alle wrofinftige 




%6 VLeUt fcen etffot ©tunbfafc bet SRedjfo 

SBefen alt ©elbjljraccfe gebaut werten 
f&nncn, ober O pojttto: 3et>et t)at ein 
SRcdE)t alles ju tbun, rcobep alle anöere 
Detnfinftige <2Befen a($ <Selbft$n>ecfe befle^ 
lyen f&nnen; 2; negati*: SRiemanö bat ein 1 
Stecht, irgenö etroaS ju tl>un, noobep ir* 
gcnD ein anöeret, wenn es allgemeine* 
©efefc roäre, nfc&t <At (Selbjtjmecf be|ie# 

()en f&nnte. (Segen tiefe SKecfcfSformel, bunft 
tiiicf>, lagt ftd) ntcbeö anber* einroenben, als 
ftften*, ba§ na# ü>r jebe* SKecbt, welche* icfr 
Ijafce, mir auf meine eigene £ an Mutigen geben 
tarnt. & tf! abee bereits oben (Seife 9. 10.) 
gezeigt, baß id> au$ SKecfcte auf efma* anbete; 
Ali auf eigene £anblungen foaben tbtrnt. Sann 
f&nnte biefer gormel <hidj> entgegengefefct »erben, 
fcaf e« tuofcl flicht genau gerebet wenn man 
fagt, ein wmftftige* 2Befen fct> (gelbffyroecf, 

3eber roeig e$ , bec mit ben glöcf liefen t>er> 
fcienftooflen SSemft&ungen bcS qtyilofopfjen *on - 
Ä6nig$ber9 um bie moraüfc&en 2ßiffenf#aften, 
unb mehrerer anbecn »ftrbigen SJtönner, welc&e 
ftd> nac& il)m in benfelben cü&mlid; beroorgetljati 
$aben, befamtt tfl, baß bie 9lu$brötfe: ein 

»ernfinfttge« SBefen tjl 3 wef /■ obec : e * rt 
twnfmjtige* SZBefen afe S«>ecf bel)anöeln, 

fe&c bduflg ton t&nen gebraust »erben; abec 
nichts bef?oroem<pc ftnb fie richtig. SDernt 
»M&t jebtr Sefitmmungtyninb mein«: £anblun# 



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§enifigroe<f; fonbern nur ein folget, bec bnrdfr 
tiefe »faflicfc gemalt werben foO» SBenn icfr 
tut* jetnanben , »eil et |t# öfitig gegen tmc& tu 
triefen bat/ banfbac bereifen tviOj fo tfl feine 
©ftte «OerbingS ein SeftimmungSgrunb meinet 
JExmblungen, aber fein Srcecf berfelben* SQBer 
es* roeig, n>te leicht baö ©djroanfenbe in einem 
Sftrtbrutfe in bie SBorfleflungen felbfl iib ergebe 
n>etcf>e man burtfc ibn bejeiebnen triff, -wirb e$ 
mit fc&merlid) »erbenfen , biefeä 6et> ber gegebe# 
nen SBeranlaflung bewerft $u baben. 

SDie $roet>te *ow £errn 3<*fob aufgefleflte 
8ted&t$formel if!, obec feincSttegeS, trie bec 
qj^ilofopb bemerff, mit bec erjlen gleicbgeJtenb, 
trie (t* f#tm au* unfern obigen SJetratyutigeti 
wgiebt. ...... { 




14 * vir. 



i f I I I I Ii) I 11 1 *1 1 1 I I i i-H-H» 

vir. . - * 

ließ« ben 25c9riff t*$ 3taumd>ti tittt> 
&e* poftttoen SÄec^te, unb Den 3ufam« 
menfjcma betber. 

• - * 



nfer einem SKed&fe berfte&t man nicfa allein ba$, 
fceffen 35egci(f in bem erffen Serfucfre entmitfelt 
Üi; fonbern oft nennen wir ein 9lec&e au* eine« 
Sn&eariff oon ©efefeen, in fo fern bur# fie iRec&fc 
in jener ertfen $ebeutun$, unb SerbüiblicWeUen, 
trelcfce i&nen entfprecben, befttmmt werben. 3n 
tiefer Sßebeutung reben wir t>on bem 9l6mtfc&en, 
SDeutfcfren, ober oon bem naturltc&en 9?e*te u. f. »♦ 
3n6befonbere rebee man oon bem Otaeurrec&tc 
unb einem pofotoen «e*te; ~ 

€in pofttfoe* SKedjt benfen mir un* immer als 
ein ©anjeS t>on ©efefcen , meld&e bur# bie 2BilI* 
tö&r eine« freien Sßefen, eS fep eine« 3nbcoibui, 
ober me&rer, *erbmbli# fe?n foüen. — 3* 
fage &erbinO(ic& fepn follcn ; meil i# in biefem 
Sfuflenblitfe e$ no# bafrin gefielU laflen n>i(f, cb 
e$ folebe pofttioe ©efefcc gebe. Oenn baju roftrbe 
tticfrt aOein erforberr, bag femanb getviffc SKe# 
#Jn befofot wiffen wollte, bie ofcne biefeö ni#e 

fr •* *er> 

■ 

- 



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• tmb M pojifhten SHec^te %t. 89 

t>erBtnbItd> fet)tt würben; fonbern aucb, bag biefe 
fcitrdj feinen Hillen oerbinbltcfc werben. SDer* 
gleiten Regeln Reißen nun pofltw ©efefce, im 
wettern (Sinne* 

3fn bem befonbern ©tnne nettnen wir pofiffoe 
©efefce Kegeln, mel#e burefc bie jffiiflfu&r be* 
Regenten im Staate feflgefefct fuib, um Diente 
unb Serbinbltyfeiten ber «ärger im ©taafe *u 
teffimm'en» 

* €6e ic& weiter ge&e, Bemecfe id>, bag id> 
unter bem Regenten bed (Staate ba* ©ubjeft t>er* 
flebe, weldjeel aüe SKec&te beflelben unabl)Angi$ 
auäubt. ©iefeö fen nun ein gmjelner, n>ie tu 
einem monarcbtfc&cn (Staate, ober eine @efetXf 
feftafe, wie in ber Slrifiofratie unb ©emofratie; 
pbec ein 3nbegri|f mehrerer ©ubjefte, welc&e, 
einzeln genommen, jur Regierung mitwirken, »Ott 
freuen aber feine* bie gefamte Staatsgewalt gatlj 
ausübt, obgleich oon allen jufammengenommen, 
in gewtflen unter i&nen befle&enben »erbaltniflen, 
bie Staatshalt unabbÄngig ausübt wirb* 
Jj« biefem ©inne beö 2Borrö fann alfo ein foge* 
ttannter emgefcl)rdn£ter Dtegent, für ftcfc allein ge* 
fwmmen, ntefet Olegent genannt werben* 3# 
temeefe biefe*, t)am\t man bem obigen begriffe 
tiic^t gewiffe SSerfaflungen entgegen fegen ju tbn* 
pen glaube , in welken bie ©efefcgebung pcj> nicfjt 
in ben £anben be* Regenten bejinbe, 

w 8 5 $o# 



/ 



$o|ttitte ©efefce in bem engern 6inne bett^ 
feit toxi un« bucdj ben SBiflen be« Renten fäc 
ben Stieget: be« Staate toetbinblid) , ec mag in 
(te einroittisen, ober nid)t einroifli$en* gilt 
©anjeö folget po|ttibec ©efefce nennen wxt ein 

poftttoeä Dvec|)t. 

«in po|ifit>e« Stecht fann an ftei) fo Decfc^ie^ 
ben fegn, al« bie giu&eit wföieben angenom* 
wen »erben fann, burdfr »elcfce mehrere poftiioe 

gefege $u einem ©anjen wbunben fepn tonnen«, 
tan fam ba&ec nt*t allein ein poftitoe« 3?ed)t 
be« einen (Staate bon bem poftttoen $Xed}te eine« 
ittbern untefc&eiben; fonbecn felbfl, na# t8er# 
f$ieben&ett bec ©egenßanbe poffttoee ©efefee, 
meiere pofifibe Sed&fe, ein ÖW!re*f, GcimU 
tialre*t u,J, »♦ eine« unb efcen befielben <8taat*, 
unb in febent betreiben me&cece befonbece unferge* 
oebnefe pofttoe £Ked>ee, al« J&eite unterftyeiben*. 
SÖie biefe ginlbeüung am arcecfmagigften ju ma* 
#eu fet;, mug bec itfatföldliQUit be« &&rec* 
eine« po|ttit>en SXed)t« öocbe&aUen bleiben. 3ff>m 
fibetlafle td) aueft bie änmetfun$, bag pofaioe* 
Stecht, augec bec biMjec ericterfen 95ebeutun$, 
tiocfc jwep anbete fca&e, inbem e« eine« ?f>eil* 
t>aöjent9e fceigf , wa« buc* po(tCit>e ©efefce be# 
ßimmt i|t, unb anbern t&etl« W W Wifftw 
fetpoft poftftoec ©efefce unb tötet «nrcenbuna, 
, 3fcb &abe bttfyz ben gSegciff be« poftttoeti 
SRec&t« ju enftpirfeln gefugt, ofjne ju &eflimmett, 

cb 



Digitized by Go6gle 



• «Hb pojiflb« SU^tt tc. 91 

mtgte atfo roobl nid>t fo fArcer fan, ttl*n©$ 
«euli$ tin qWlofopf» •) glaubte. 

©a ein pofitioe* 9Je*t in pofttiücn ®efefcett 
tefle^t; fo &eruf>e* bie $S»Mi*feit befielben auf 
iu#t$ anbern , al* worauf bie W6ölt*f ett tiefet 
teru&ef* ©ofl ein pofttioed @efe§ fite nu* uor* 
Tanten feljn, fo muß raic ni#t allein enrariberte 
* eine »egel weinet J&aublunam oorf#reü>en; fon* 
fcern biefe mug f&r mi$ au* giMtig fepm 2>a$ 
erfle t ann u& nur auö nnt fcf afjruna, baS lefcte afcec 
nur au$ ganj anbern ®runben ernennen. 2Bemt _ 
femanb Sroeifel an bec ©uWgfeit, ober ber ©er* 
* tunbenben tfraft, ber pofttioen ©efefce &egtc, unb 
Der Sef>rer be$ allgemeinen Staatsrecht* i&nt 

fagte: S)a§ pafittoe ©efefcc bcel>alb für tl)tt 

gültig fepn müfpn, weil ber Üiegent be* ; v 

©tao« ba* 9ic<#t l)abe, il>m ©efefce Jtt 

• ' geben, fo wärbe er bie grage aufwerfen: . ' 

2Bo&ur* l>at t)cc fKc^cnt biefe* 9tcc&t? 

' aufworfele ber £ebrer M etaattee*« : bur<J> 
fcen (Staat; fo würbe jener natürlich weiter fr<M , ; 

gen: rcobutd) l>at ber <&twt btefeS 9v<*t/ 
tsnb rcoburd) i)l ber (Staat t>orl)anben? .„ . 

antwortete tiefer: 2lu* ^ertragen; fo wör* i 
ten wir auf bie grage (logen ; Wie f onnen au* 

; . dtiem 

•) aetnboTb «riefe üfrer bie Äantifäe «p&ilofop&ie, 
* «. £&. ®. 135- 

% .. • • • 

I 

. ****** - « i , 

.... 1 •• - - -vi 

' * ' . Digitized by Google 



9 % Ue&et bat SSegtiff ie* Olöf ur*d)t$ 

*iticm Vertrage SKec&te imö 93erbinWi^ 
feiten entfptingen? 

SDie Slntwort auf tiefe grage mag nun aufc 
fallen wie fte wolle; fo fann fte tte ©ulttgf eit tec 
»erfrage tii*e au* pofttioen ©efefeen abreiten. 
SDenn eben batmr$, tag mir tie ©ültigfeit tiefet 
fceweffen wollten, würben wie auf jene graa« 
aeföbrt* ©ollen pojtttoe ©efefce gültig femi, fo 
trnig e$ alfo tKed? f Regeln geben , welcfce t? on aüec 
twen/c&lic&en gSBtllffibc mtabbingtg ftnb. SDiefe* 
fmt bienatfirli*en3ie*«(a^e, teren3nbegrtff Da« 
9fcitUtfC(f>t ift, fo wie man turd) tiefen SRamen 
aucl; tte SBiflenfc^aft jener SXed^fafce oerftebt* 

Dur* unfere bi^erigen ^Betrachtungen ifl 
and) tie grage aufgel&fet : 3n welchem 9Jerbält# 
niffe flehet ba$ <Raturrec&t mit tem pofttioen 
Sitzte ? 

f ffienn gleicb ntc&t tie SBirflic&feit urgent tu 
tteS poftttoen ©efefceS aus tem 9&atucre#te tar# 
getban werten fann; fo mug toefc tie ©älrtgfeit 
ieineä jeteu poftttoen <5>efefceS auf tem Sftaturrec&te 
terubem SaS SRaturrecfct entbalt alfo tie te&tew 
©rtmbe, titelt tec 2öirflicbfeit tiefe* oter jenen/ 
fontern tec SMgüW ^ pojttioec ©efefce, 
tont tec ©uftigfett tec roirfli* oorbanbenen* £>b~ 
etwa* pofttioen SKecbtenS fer>, bangt taoon ab, 
ob tec pofttioe ©efefcgebec e* gewollt babe, tag e$ 
nbec als fokbeS oerbintlicfc fer;, tjon ©r&nten, tie 
t>*n aüec metifölityn Wm^t unab^ngtg fmb* 



I 



Digitized by 



: }xni M pofttiMt 9ted>W ic. 9 j 

l flBtt nehmen bie StuÄbrucfe : pojltfoe* ©e* 
fe^ 7 unb pojittocS SXed^t, noefr in einem toei* 
lern Sinne , <d$ ber, melc&er eben erftört iß* 
3n bem meinen Sinne uem 1 1 d) nennen mir po\ü 
Itoe ©efefce, otte Regeln freier J£>anblungen, melcfrc 
tmrcfc menft&licfce 2ßi(tführ ate oerf>inblic& feffcje* 
fefctjtnb; fte mJgeti in bem SQBitten einca jD&cnv 
•ber in ber Uebereinhmft mehrerer urnrnttettar ge# 
grunbet fepn, unb in einer engetn SJebeutuna 
(rceld;e ober immer noefc meieer iß/ aB bie juetfl 
crflacte,) alle SSorfe&riften, meiere jememb bei) fei* 
«etr feepeu £anbfungen |u befolgen oerbunben ift, 
»entterftefc gleich niefct auSbrucflic&ju ihrer SBeofo 
achtung burd; einen Vertrag unmittelbar <mhet# 
fd?tg ßemad&t hat, SDie j. 95» ©efefce, meldet» 
einer ©efeUfcftaff, t>erfaflung$mä§ig, burefr eine 
Stimmenmehrheit, ober fon ff gültiger 2Beife, be* 
ftimmt jtnb , jtnb in biefem »eitern Sinne pojttioe 
©efefce, €$ erhellet leicht auf eben bie 21rt y mit 
cd in ben oorhergehenben oon ben pefuioen @efe# 
$en eine* Staats bemiefeu ift, bag auch in biefem 
»eitern Sinne pofüioe @cfe£e, nur ihrer 2Birflic&# 
feit naeft, au$ ber (Erfahrung bemiefen merb« Um 
tien, ba§ ober ihre ©filttgfeit blo* aus ©rimbe* 
M 3toturre#tS bärget!) an merben f&nne; 

€$ roürbe mir gegenwärtig leidet fenn, bie 
»ergebenen Segriffe, meiere mir mit bem 2lu$# 
trudf: pojtttoe* «e#t bejeic&nen, orbne», 
wenn mein 3mec£.biefeS forberte* Sftir fennte 

r . 



5 4 Uete*«nSBt«jjFbtf ' SRotiittogtt tc; 

nur t>aran gelegen fcpn $u befi Immen J In meinem 
gufammenbange bad SRaturrccfct mit jebem pofiü* 
t>en SKecbje tfebe* x .• 

Stile fteebte, mef*e wir aufleben, babe fcf> 
tmn etttroeber bur* ein pofttfoeS ©efeg, aber i$ ■ 
f>a&e (ie t>on allen pofuioen @efefcen unabhängig* 
»Die legten SKecbfe fann icf? nur burd; ba$ fliatm* 
te#t haben, Slber aueb bie erjlen. SDenn wenn 
(te glet* bur* poftttoe @efefcc beffimmt ffab, fp 
teruben biefe ©efe^e bo# felb|?, i&rer ©ultigfeit 
sta$ , auf bem SRaturrecbte. 

9IHe ga§e be* 3*aturre#t$ beffimmen aber 
widfrt, ffir ftd? allein geuoramen ; fonbern tmme* 
in Sfnmenbung auf gewifle SorauSfefcungen 3le*te« 
URitinn beruhen afle $e#te, i&cer,aR6gnd>fett tiarf;, 
<Mf natun fdulirf>en ©rönben, üllle 9ted)t&(tyt 
fceS SRaturrecbtS muffen ft# aber auf /inen kbty 
ffen SKecbtffafc $uriicf fuhren lafien, roelc&er bie 
legte iBebingung aüer SKecbte anhiebt, tiftit biefec 
fangen nun Diente sufammen, in fo fern f?i 
fcurdj biefelbe roirfli* werben* SDJitbin tbimm 
tok ba« <Raturre#t, au* burefc bie ©tflenfebafi 
t)on bem gufammenbange ber 0Je*te mit tyrec 
legten Sebingung erflaren. 

Der l>6cbfte ftecbtffag beruftet aber auf bem 
$&d)tfen (Sirtengefegr; mitbin beruhen $ulegt alle 
öftere auf bem bb^jlen ^ittengefege felbjj, t&w 
fiX&gli^feit na*» 

.. ..»/ . • 

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VIII. 



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I 



95 




VIIL 

UtUt t>eit ©nmfcfag bei 9totum<fjtS. 



» 



Ä/et ©runbfafc beö gflafurred)f$ fann fein ante* 
rer fetjn, olö ein @ag, au$ melden ade Se* 
^ auptunflen tiefer 2Biffenfc$aft mittelbar ober un# 
tnittetöar abgeleitet werben ttnnen , unb bec biefec 
SBifienfc&aft ef ö entWmli« if*. 3* entölte mirf> 
tiefet roettiauffi^ec $u er6rter«, ba e« fefcon t><Ht 
meiern altem Dtotucredjtälefjrecn, unter anbertt 
•on ©riebt! W *), Ä6l)(er**), unb neuere 
no# t)on £err 4>uf*fonÖ ***.) fo auSfu&clicfr 
tarßeftan tfc 

JDer ©cunbfafc be$9fjafurred&t$ fonn b.emnatft 
fein anberer, alt ber ©runbfafc aOer SKecfcte, obes 
fcer (hW* 9Jed&t6fafc fepm 3eber ©afc, auf 
bem biefec fetöfl neefy berufen mag , I>5rt bafjec 
$ar uic&t in ba« 2Raturrecl;>t* ©enn mit biefem 
©afce fann baö 3Ratucred)t ecfl anfangen^ sj 

£ierau$ er&eflet, baff biejettia,en ben ©runN 
fafc beS 3laturre<#t$ n>irfü<$ nic&t aufeeffetft luv 

ben, 

•) Principiörum jurisprudentiae naturalis Libri IV. erf, 
III. Vitcmb. 1783. pag. 22. $. 12. 

••) Exercit. jur. nat. $.353. 

Wer t>en emnbfot M SRaturr, lu, Wf*ii» 



96 liebet beit ©ytmbfaf be6 9ftafuttecf>fc. 



Jen, »elcfce ffotefettter cm $rtnciptum bet 3»angfc 
aerbinblicbfeiten aufjle0ten* Demi wenn tiefe« 
Ut b&#(te$Xecbt*fafc gletd> felbft jum ©cunbe 
liegt; fo tfi er bocb tiefer Kecfctafafc nicfct felbfh 

♦^ Sben -ffr wenig baben biejemgen bad ^Jrmei* 
ytum beä SRaturrccbtS ricbtig angegeben, treldje 
fcaffelbe in bem qjrtncipium ber gwangSrec&te, 
Ober bem 3?e#te ja fingen, Cwie t# um beient* 
t&jüen binfcufe&e , »eldbe groangSred&te oon anbeai 
titelt gebJrig unterfebeiben,) gu ftnben oermeinten, 
{Denn ba£ 9Raturred?t fofl nicht aßet« Spangs* 
reebte, fonbern oüe SKecbte äberbaupt, tbrer SRtp 
liebfeit na*, iebren. 

* • • • 

2lug biefem @runbe f mm icb aueb mit £errtt 
5v(ein ntebt einig fenn, wenn er ben ©runbfnfc 
Ut 3iafurre#te auf folgenbe 2frt befiimtnf *)i 

„€in SD?cnfcf>, ber feine« Q3er|tcinbeö m&d)* 
tig rjl, barf in Der SKcgel nid)t jjejttmnflC» 

iDcr&cn.^ Denn biefe gormel giebt feinen btcfr 
ften 9Sed>t$fa|; fonbern einen negativen 3n>angS* 
reebtsfafe an* 6ie fügt ni#t, wann icb ein 
Kecbt überhaupt habe ; fonbern nur , Kamt mit 
ein SJecbt gu fingen feblt» 

■ 

©efefct aueb, baß £err 5?fein$ gormel btefef 
Beflimmt angäbe; fo mürbe fie be$f)alb boeb niebl 
$um ©runbfaße be$ 3laturrecbt6 brauchbar fenn* 

•) Diflertations für l'autorit* paternelle. Berl. i]$t* 
©citego. i 

V 

I 



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ü&et bell ©runbfag be* 9ftafutte$tt, 97 

Söera ftc benimmt baö ntcftt, rcaS fte unmittelbar 
befltmmen fett» Senn n>a* tjl bie Siegel, auf 
tvelcfyc bie gocmel ftcfc bejie&t ? 

£erc Aictn fügt jroac &tn$u *); „5fa«nafc 

wen (inb: O QOBemi Der gmang jur g^al* 
tung eine* #?enf#en gereift. 2) SBentt 
fcer SWenfcfc ft# feiner ^repbett berluftig ge* 

in vi rf> t tyat.„ Mfletn &iebur4 roirb ber Unbe* 
fltmmtbett jener gormel ntcfct abgeholfen.' ©enti 
fobalb bie gortnel felbf! tuMlig genau gefagt tt>are, 
wüßte au$ thr.felblt erf annt werben f$nnen, bag 
in biefen, ald SluSnafmien angegebenen gaflen, 
jemanb gelungen werben ftnne, anffaft bag jefct 
bie gorwel fclbfl burcf> tiefe 3Iu$na&m#n Ufximmt 
wirb. 

34 rnugfe ba* Snferefie be$ pfrtlofopfHfd;en 
£Kedtptefel>rerß für baS ittaturredjf, ba£ feinem 
6<&acffuine fo ©tele* wbanft, nerfennfn, wenn 
itf beforgen börffe, ihn bur<& weine gtepmftt&igi» 
fett ja beletbigeu. 2Hlein man ttnnte mir eitu 
wenben , bog mehrere 2ef>rer be$ SRatar rechts bte* 
fe$ bureb bte 2Biflenft&aft ber %tt><m$&ttibtt erf!«# 
reu* ©tefeö t|t aflerbtngS roahr. äbec haben 
btefe ecbriftfletter Mo« 9»ang*re*te aufgefietff, 
ober haben fte nicht bte übrigen 9ved)fe mitgetionv 
wen? 3^ wenigsten* teune feinw «efrifffiefler, 

ut 

•) ibid* Seit« tu . - . 



98 MAtt Un <5)nmbfa$ be$ Slatutrecf)», 

btt ba$ ganje SRaturredbt bearbeiten wolle«, Hüb 
jtc& auf bie gmanaSredbte etnaefc&ranft W«e f 
wenn er ba$ <Raturcecbt gleich burcb feine gcflä/ 
tuns auf 3»anö«ce*te t>attc einfcbranfen muffen. 
Obgleicb £err £ufelanb ba6 SRaturrecbt bucc^ 

fcieOßiffcnf^aft erfiart *), roelc&e öte Oied^te, 
Dorjftgüdt) tue 3icct>te öc6 SDJcnfc&cn, im 

^ßaturftanbe (ei)«; fo if* ec mit tiefen Swans** 
testen fcoeb nuc in bem f leuiflen Steife feinet 2Berf$ 
tef^affftflt, @r banbelt eben fotwbt, afö irßent) 
«in anderer, SRafurrec&tele^ter/ Dorn €igentbumt 
imb anbecn Siebten , bie boefc nie unter fernen 
SJegrijf b*S 3tt>ang$recbt$ gebraut werben £5mten; 
34) wtfl mieb Up bec Unbeftimmtbeit jener Är* 
flarung niebt anfbalten, bie uns niebt bfoS hhitt 
fagen foflen, bag ba* SRaturre^t DOlCifigd'c^ 
Snxw^recbte lebre; fonbern in tt>fe mit ba* 
3Raturre<bt gmangSrecbte, unb *>ie weit e$ an# 
fcere SXecbte lebre; iinb lieber £errn ^ufelanb 
fcanfen, ba§-*t un$ webe gegeben Wt abbitte 
<eben tfttfte, wenn er in ber Sluäfubrung feinet 
jffier« jenen Segriff oor »ugen Matten W** 

nadb bec etflarung, welcb« er t>on bemfelbeti 
fiiebt **), auf groangSrecbte eingefebranff wiflen, 
Slüetn in • ber Slueföbruna fein** SBerfS nimmt e<? 

auc 

. •) £ebrf^<e fce* «ftaturr. n, SCufl. t, 



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UtUx bcn ©runbfaf Itt Matumtys, 99 

öfle anbern SKetfetc mit Unfrrci^ roücfcen tvic 
*ie(e* oerlo&rew l)a&en, fcenn er ftci) feiner ©efw 
' tution nacft 6lo^ auf 3n>ang^rec^te fcatte cmfd)rdn# 
fen rooUen» « / 

216er (>6re id> mfc einmenben : S^anaßrec^te 
f innen mdU o&ne 3tf{fctymana,öred)fe gelehrt tter* 
ben; alfo muß baö Iftafurrec&t biefe mitnehmen. 
SBer roirb e$ leugnen, baß 3roang$red)fe anbere 
Steche üorauöfefceu, aber »er ift beöfralb öen&* 
l&igt biefeG 2l(fo ^umgeben, ©ie gefcre von bett 
fibrtgen iKedjten roiirben bem SRatur redete, in jenem 
Umfange genommen , nur ald 23orbereifung$»if# 
fenfefcaft jum ©runbe liegen, unb fein 2l)etl bef* 

felben fepn fSnnen* 

- 

3n btefem ^Begriffe beS 0?afurrcc6fö fann nur 
ber @runb liegen, warum ber @runbfci§ bec 
3roang$re#te ber ®runbfo$.beö Sttafurred)t$ mx* 
*en folffe. 3ener ©runbfafc fefct eiuen fj&ljem, 
ben ©runbfafc aller SXcd>ec »orauö* ^Diejenigen, 
ttelcfce i&n mit SBorbe^gefwng be$ legten auffiel* 
len wollten, tonnten in «brem 85emö&en bafjet 
ntdbt glüeftiet) fenn. & erteilet &ierau* aud), 
baß e6 barum £err Jfmfelanb gelingen mußte, ben 
©runbfafc ber gwangöred^e mit folc&er Senantg* 
feit aufjnfteOen, wie tereitS ofcen (Seite 46O 
fcemerft ifh 

© 3 Sie* 



too Uebet*en ©tunbfaf* be* £»afumcf)tö. 

SDtejemge« , welche bew ©runbfafc be$ Sfte# 
furocbt* in bem ©runbfafce aücr SKec&te fugten, 
!>aben Hfftt bcti ®eft*t6punft bet grage genau 
gefaßt Ob ibc SJerfud) Ujnen gelungen ober 
migcat^en i|t, bangt bafjet lebtgficb baoon ab, 
tob e* ifjnen gelungen tfl, ft# tiefe« ©ronbfafceS 
ju *erjt<$ern, obec nic&t 

* * 

SDa tcb bie borjuglicblf en 95emö$ttngen , ba$ 
*Princijrium bec SKecbte $» beffimmen, fcfcon in 
bem borfjergebenben (Unterf, VI.) näfyer beutf&eilt 
babe; fo famt mity auf ba6 bafelbjl gefagtc 
begießet?» 



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JX. 

He6er t>en Sufamnwnfjang , t>e$ fütefyt 
mit t>er W¥> unl> bec «Sittenlehre 
mit bem f^aturrec^te. 



31«. SXed&fe entfremden $u(efcf auS bem fjic&flfen 

©cunbfafce aller 2fce#te. £>crm wenn fte $lc i tf) 
au* einem abgeleiteten natürlichen 9fc#töfafce, 
ober felbft au* einem pofltitjen ©efefce folgen ffbfo 
ten; fo flnb boefc biefe n>ie jene , t&rer ©ulttgfeh) 
nac&, m bem @mnbfa&e affer Siecke gegrAnbef, 
toie in bem öorbecgefcenben (Unterf. V.) Mti$t 
ifh ©er ©runbfafc aller SKed&te bem&ee aber auf 
bem fc*#ften eittengefefce. S&it&m fmb bur# 
btefW alle Steche »or&anbem 9Hfem baö f>M>fle 
©ittengefefc benimmt bo# , n>entoflen* für SSBefew 
unferec »rt, $fit#teu. — SBeld>e* ift olfo bec 
3ufamment>ana jwiföen 3Je*ten unb WhMni? 

3u allem, tvojni* nerbunben bin, mugid) 
ein SKedjt Gaben , fagte f#on 2fiolf 
n>abr unb fo einleucfctenb biefee ©afc if!, mtfcm 
jebc J^anblun ö/ toel^e um be* ©itfengefefctf Mb 

& 3 

'*) fchfl. prtet. univ. pars I. {.'15t. -Inftv jor. nat; , 
«.45-46. 



tot gufammett^ beft Steegs mit bet$fficf;t, 

fett noitjmenbtg iftfc f moralifd) m&gltd) fegu muff, 
unb ttb alfo au# ein IKec&t ju i&c baben muß; 
fo wenig i(l bet umgefebrte ®afc wafjr , bog icfr 
)u jeber £anblung, $u'ber tcb ein SKecfct fjabe, 
dueb oecpfltd>tet fe$n muffe* 3* Hht ein $Xed)f, 
in jebem gafle auf bte gcfuUung eine« 2?ecfpre# 
d&enS $u bringen, welc&eö mir gültiger ©eife ab# 
gelebt tfh fflbec gleic&wobl f mm td> barauf uiebe 
jebe$mal erlaubtet: SBeife befielen, unb alfo nod> 
weniger fann c6 jcbeflmal meine $pflid)t fet)n, 
barauf $u befielen. £ett SXetn&olb bät biefe* 
fefcon barget&an, wenn man Ujm ßlei* föwerltd) 
barin bei>(limmen m5gte , baf? niemanb ein Sfed;t 
§u «nee £anblung fyaben f 6nne , $u ber er oer* 
pfflcfc tet tft, will man anberö tüd)t ben ©egriff 
M Stec&tS fo enge ernföranfen , alö eö *on bem 
^Uofop()en .(«ie&e L Unfrrf, Seite 15- *6J 
gegeben iff* 

9Bir muffen alfo einen anbern 9ßeg gefyen, 
ben. und ttnfere oben aufgehellte grfttrung t>on eu 
»em SKe^te felbfl geigr* 

25a« ©ittengefefc, al* ein für jebeS bernfinf. 
(ige Siefen gültige« ©efeft , befltmmt tuebt allein 
für mieb Siebten; fonbern aud; für jebeö auger 
tmr.wr&anbene oeritunftige 9B&efen, SRein 3?ecfc| 
fft<ri**i«f m einer f», weltfe mir fclbjt; 
fonbern tu yfltcftteit-, unb $war in gwangSpfUcfr 
I«, wej<$e anbern oewftnff igen SBefen gegen mieft 
©Wiegen* flegrunbef* «Rein SXec^t auf bie (fofuU 



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tmb bet ©ittentefcte mit bem Dlatutt. 103 

■ 

lung eines 2}erfpce#en$, foeld&e$ mit tum einem 
anbern gegeben iß, täte id) barum, tveil bec 
«promiüent eine 3man^t>er{»lnblcd^{eie gegen mt$ 
übernommen Ijat; baö ®gent(jum einer offtiptr* 
len ©a#e &abe id) Defalt, »eil but# bic£)f* 
fujxuion jebermann augec mir t>ie 2>erbmbli#feie 
ttfäit, fid> eine$ jeben ©efcrauc&g jenen ©a$e 
|u «it&alten , ben id) ifjm \\id)t fceroiüige. 

Unfer oben fetfgefefctec 95egrijf wtt einem 
Siebte, als bem tyztoitatt, trelcfee^ mir in fo 
fern jufommt, als eine 3n>ang$betbinblicbfeit ge* 
gen niirf) t>od)<mben ift, tbut tiefes mit einer 
©eutlid)(cit tat, an metc&et man fd;roccIid; no$ 
fcaä minbeffe üermiffen f5nnte. 

SflBoöte man ben Segriff be* SJec&tS mit auf 
bie ^genannten unboflfommenen SSec^te au*be&# 
wen ; fo »ficöe etetifattS bet ®a§ allgemein ma&c 
fepn , baß mein Ofccbt in ber 2Jeri>inblic$f eit be$ 
anbern gegen mid; feinen (Srnnb täte; mein un* 
eollfommeneö, in feiner unwüfommenen, unb . 
mein DöltfommeneS 9le$t, in feiner SroangSöer* 
tinblic&feit gegen mtd), 

g$ muß fefcr fcbmeü&eUjaft für mi# fegn, 
baß £err D. Sobcl unb £err ^eibetweicty in 
ibrec Ableitung be$ SBegtip bon einem 5Xe$fe 
eben benfelben SGÖeg gegangen ftnb , ben Jdf> fc^ott 
»optec betreten fcatte. £ert £eibenrei# geunbet, 
$roar unmittelbar nur ba$ 3»ang6rec&t be$ Wen* 
ftyen, auf bie $ftt$t afler lUcigen 3Renf$en, ftcfr 

© 4 9^» 



i©4 3ufammen§. bed SKec^te mit bet^fficfjf, 

* 

gegen jenen aüeö Unred&tS $u ent^atfen ; afcer in * 
bem ec btefed t&ut, mug et ben »egtiff bed üitd)t* 
flbetl>aupt, auf bie ipflic&t anbetet gegen ben, 
bem biefed SSec^t jujhben folf, begrönben. ©ettn 

Unrec&e tfl i&m „ |'et>e <£mfd)ränfung öer$rep* 
l>eir eine« anbem gegen feinen ßmtf tmD 
SBiflen, aitf welken 9SJ?otit>en fie mic() gc 

- ftye&e. „ ©ri SXecfrt fann icfc affo nur in fo fern 
baben, ato niemanb meine grenheit b cfd) rauf cn 
tauf, unb ba6 Stecht eines Wenfcfcen fann babet 
nur in bet ©erbinbltc$feü anberet gegen tyn feU 
tien @runb fabeiu 

®#on bor £errn £eibenretc& bafte £err 26> 
be( ben begriff be$ SRtQtä n id) t auf bie ffierbinb* 
Jtdtfeit be$ iKecfcfbabenben felbf!; fonbern auf bie 
SJerpfKt&fung aller übrigen QRenfcften gegrunbef. 
£err tyßeld fc&arfftnniger Sfcffafc beftnbef ft* in 
(Sdjmiyg ^tlofop&iföen 3ouroale HL 95. 
2» ©lud, 3en. 1794» £ert £eibenreicfr lyat 
ten begriff be3 SKecfctS auf bie obige SBeife juerft 
in feinem @i;jtem t)CÖ 9?atlltred)t$, 2etp|td 
1794, anb nacfcmal* in einem 3uffa|e in bec \ 
fBerlinet SRonatSfcbrift (©epf. 1794O, « 
^ernao> in feine örtginaltbeen *) aufgenommen 
bat, fcefhmmt; t>en mir mar biefe* aber febon 
, in meinem Statorrec&fe, #aUe 1793, gegeben» 

3n, 

. •) Heber bie ©renjen ber «PfütbtenTebre unb be*9*a# 
tuvrcct)tb, naa> einer »erfuhren neuen 3>ebucnon 
Ui grifft M SXecfct* in €. 4). 4)ett>enretcb* 
Öriginaltbeen # äber bie tittcreffattteften <5«gen= 
Wnbe ber ty&ttofopbic £etp*, 17?* 



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. tmb bet <&tttettte$re mit bem Sfiafutr. i o 5 

3nbem i* e« fage, bag t« f#on bor Jfierc 
£etbenreicb ben begriff be* 3?ecbt* auf bie obige 
2Irt bebucirt fabe, fefte id> mid> stellet d)t beut 
Serbacbfe auö, mir frembeö Serbtenf* juetgnen $ts 
fro«em 3* bin et mir ba&er fdbfl Wulbig, ba* 
gefaxte fc genau ttacbjumeifen , al$ etroaö nac&ge# 
tviefen werben t amu gum @lucf e barf icb nur 
einige ©f eilen meine* 3la turreebf ö felbfl i>e rfefcen. 
I. Da* qjcm eip tum ber ooüf om mene n SBerbinb« 

«pfeifen ifl: 33et>anDle fein bernünftu 
ge* «SÜSefen alä ein tt>ilif ubrtictyeä 9Rfu 
tel betner 3«>ecfe, (3*aturre#t §. 39.) 
n. «ine 3roang$t>etbmi)lid)feit *>«et eine 

folge, gu beren (Erfüllung ein (Subjeff, 
n>enn e* fte ntrtt t>ou felbft erfüllt, ge# 
jtoungen »erben farni, o&ne btefem groange 
tmberffe&en $u burfem 3ebe anbete 83er* 
binblicbfeif ifl eine ©emiflenöoerbtnblicbfeif» 
GRaturr, §. 45.) ^J:#P? 

m. ©ie3toang$oerbinblic&feiten gegen anbere 
baben alfo mit ben Doflfommenen ißerbtnb* 
(t$fetten ben §. 39. i, angegebenen 
<3runbfa$ (Sefjanble fein u, f. ».) gemein. 
(9*attirr* §♦ 49J 

IV. 9lcd>t (jus) faigtba« SjJribif at, ba* et* 
einem ©ubjef t e in fo fern juf ommt , al* 
eine 3roang*oerbinblic&feit j u einer ( beja* 
benben ober oerneinenben) £anblung gegen 
baflWbe oorfcanben ifr. (ftaturr, §. 51.) ' 

©5 V. 



i o 6 3ufammet4 beö 9t<d)tö nrif bet ^jfo&f, 

V. ©o* ^rincipium atlec 3Jed&fe iß: £5lt 

fcafi cm 9>cd)t auf ctroaö, wenn S)u 
obne öaficlbc auf irgenb eine 2Betfe 
aM ' ein ttMÜfül)r{kt)e$ Littel fcet 
< Sroccfe eines anöern bel)anDe(t mx* 
Den fcfirftejt- (SRatucc, §♦$$..), . . 

Die 3ufammenfiellun$ tiefet ga&e unb 35e> 
griffe jeigt , O baß ** f*on in meinem £ebrbu*e 
t>e$ 9Ratürre*t$ ben 95egciff bed 9fc*te auf bett 
SJegriff bec 3tt>ang$t>ecbmbli*£eit , unb eben ba# 
$ec au*, 2) ade SKe*te eine« SubjeftS, ni*f 
<m$ einer 2JerbinMi*feit, »elcbe tym felbft; fon# 
bern au$ bec Serbinbli*feit, welche anbere gegen 
fcaflelbe baben, ableitete. 3* jroeifU, bog 
£eun £&bel mein 9Rafucce*t, t>oc bec 2H>faflan$ 
feine« oben ecrcabnten fluffafce* , be&mnt gewefen 
fenn mag, ba er »enige TOonate na* meinem 
S5u*e crf*ien, unb jtocifele um fo liebet Utatt, 
mil mir ni*t$ ecnmnfätf« fenn fönnte, al$ einen 
fo f*atfftnntgcnIRantt in bec £auj>tfa*e mit mic 
einig *u fe&en , o& ni &te*u au* nuc bie entfern* 
tetfe Seranlafliing gegeben ju fcaben. Sen £ecctt 
£cibenrei* baef i* mi* beflen »enigec f*mei# 
*eun Senn ganj fann tfjm mein 9iaturce*t 
tii*t unbefannt geroefen fenn , ba ec e$ ni*t al# 
lein rae&rmais anfubet*); fonbern , einmal we« 
ttigffen*, wie i* mi* ecinnece, mi* bereitet 

SÖBeU 

*) £eibenreUb Aftern M ^latucrec^td # ©. 58- 7*» 



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. imb bct ©ittenlefcte mit bfln Olafutt, 107 

SBeld&e$ ifl nun aber ba$ äta$ä((m'8 ber €if* 
lenlefcre unb M Starurrec&t$? — Seite ftnb 
SfceUe ber praftiftfen ^(Mlofop&ie* Sie prafriföe 
9Wlofop&ie ifi bie SBifTenfc&afr beffen, n>a* burcfr 
bie praf tifc^e »ernunft befiimmt ifl. 3n 95ejie# 
$ung auf eine fceftimmfe ©atfutta. aernunftiget 
SBefen Befracftref ; fann man bie reine unb bie 
ÄtigemanötC praftifefte $&ilofop6ie unterfcfceiben* 
3etie tft bie 2Bifienf#aft beflen, »a$ burefc bie 
peaffiföe 93eruuufl für ftrf? allein keßmimt ift; 
tiefe b ingegen bie SBiflTenfcfcaft beffen , roa$ -für 
tiefe ©attung t>ernunfttger 28efen bur d> bie praf ty 
f$e SSeenuuft inS&efonbere beftimmt tf!» jene ifl 
eine SQBiffenfc&aft, welche i&re 95ef>auprungen rein 
unb *MKg a priori aufhellt, unb wirb bafjer auc& 

tie 93Jetapl)pfif Der (Sitten genannt; tiefe bitu 

gegen tft eine angemanbte 2Biffenfd?aft, bereu 35c* 
Jjaupfungen, auS ^rineipien ber ÜRetap &i;fiS bec 
©ttten, in Slnwenbung auf bie SRatur einer hu 
fKmraten ©attung bernunftigec SSBefen, afcgeleu 

©ie angettanbfe prafrifd&e *JMjilofop&ic Beru# 
fyt $um i&eil auf ©nmben , rccld;e nur burd) bie 
Erfahrung gegeben fenn t innen, Sermittelfl bie# 
(et »enbei fte bie ^rineipien ber reinen praftifefcen 
$ty(ofop6te auf eine befiimmte ©atfung oernänf# 
f iget Söefen an. Die reine fon>o&l , als bie an* 
geroanbte praf (ifd)e fp&i i ofopf) ie , jer f 5 flt in $n>ei) 
Steile, in bie ©Utenle&re, unb in bie Stents, 



io8 3tifamm«^.b^lK«^wmttt)i»c5>flt^t>c 

fefjre. ©ie ©ttfenfe&re befrae&fef , ein fcettranftfc 
$e« SBefett im SerWtonfl i« Dem pcaftifcfcen ®e> 
fefce, in fo fern rf föc feine £anblungen gültig 
ift; bie SKecfcfMebre, m fo fern anbere üern&nffr 
tige SBefen, gegen ba$ erffe, 3n>ang$pfli#te» 
fcaben* ©ie erfte benimmt, tva$ ba* (Sittenge* 
fe& überhaupt forberf, unb bie legte, maß bem 
Oemtflen eine* /eben überladen Weiten mug. 

£ierau$ erfreflet ber 3ufattmien&ang ber€>tt# 
lenfe&ce unb beä sftaturrecbtS. 2*e(be leiten tfyc* 
93ehaup(uno(cn auö ben f^cbflen ©cunbf&gen be$ 
*caftif#eu <Bernunftgebrau*$ pb. 2>a$ 3Rahn> 
red)t tätigt mit bec «ittcniebce burcfr ba* <princi# 
pinm bec 3^atu^j>crbiuMid)feitct; $ufammen, &et( 
auf biefem bec b&d&fle 9ve*t$fa& felbß, unb ml* 
i^m o(fe abgeleiteten Kccbt^fafee berufen» . , - * 
& ift bereit« in bem t>oe&ergef>enben 6e»te# 
fen morben, bag ba« SRaturrec&t, in fc fftn e* 
^Jrüicipien meinec SXedjte befctmmt, nid>( t>ait 
bem ^rinctpuim- ber 3«>«n^»«binMtc^fetten/ Itf 
fo fern e£ miefc fdbft; fonbern in fo fern e* an* 
bere gegen tut* tterpflic&tef, Abtf age. ©ag 
heraus aber teineöroegö folge, baß ba* $rinoi# 
ptum bec 3roang$*ctbinblic&feiten baft eigentb&mV 
Itc&e $priucipium be$ SRafurrec&tö fe», etgiebt ff<# 
f$on <m$ bem ser&ergebenben. (Unterf* VHU . 




. •» 
X. 



Digitized by 



ir fennen jtoar empirifcf) feine anbete Slrt 
»eraönftiger SGBefen, als ben Sföenfc&en. $ebe 
angeroanbte €KoraIp&i(ofo^ie i|t babec t>ic SRo* 
cnip^ttofop^te be* SBenfcbew* ©emiocfc war bec 
©ebanfe, bie reine oon bet angemanbien ©üten# 
lefcte *u trennen; eine$ jfant* ro&rbig, ©emt 
ber ?Äenfd) fann nur s p fliegen Ijaben, toetl ec 
SBernunft fcat. ©er (e$re ©runb ber pvaf t ifd&en 
©efefce fann ba&er nur in ber Serounft liegen^ 
unb nur bur* eine Mnroenbung biefer Aftern ©e*; 
fefce auf bie SRatur teö äSenfcfccn fann bie SSoraU 
jpDUofop&ie befielben $ur htyfitn ©eutlic&feit unb 
©ewig&eit erhoben »erben* f> 

• ©er sRenfty fann au* nur DJetfte fcafcett, 
toeil er ein oernunftigeö 2Befen iß* Denn cm 
9ved?t auf metner Seite, fegt äferbtubttebfeiten 
«nberer gegen mid) oorauä, ober Serbinblicbfet* 
len, n>el$e i&nen um meiner felbft mi8*n obliegen*. 
SJer&inblicfrfeiten laflen ftd) aber nur gegen oer* 
©ernänftige SQBefen benfen, tote jicfc au* ben ttftm 
©rfinbm ber ©iuli^f eil ergietf* | 



iio SJWncß tmb attgcwanbtcd *flatumd)L 

SBic reben $mar ©on SSeriUiblk&fetten gegen 
tie Jbtere, aber genau genommen, reben tmr 
nur uneigentli* baoon. BBir (tnb jroar im 9Ser* 
fcÄltnifle ju gieren , attein niefrt um fcer Sbicrc 
felbft rotUett $u geroiflen £anbUingen uetpfttdjtef. 
3mmec i|l e£ enfroeber mein SRebenmenfcfc, ober 
id> fel&ft, gegen ben ic& eine fefefre yflify habe.. 

fcU j. S. fein ?f>ier mutfetwUig t&btai, meif 
ich baburä) ben föufcen unmöglich tnac^e 7 ben e£ 
für mic^ ober anbere ttrnftnfrige SBcfen bef5vbem 
f&nnfe, 

60 jwetf tnagig bie 2fl>ff)eiftmg : bec «Koral^U 
lofcpljie in reine unb angcttanbfe ijt, eben fo 
gtreefmagig mug au$ bie 2tt>fbcilung be$ Sßatur* 
recttfS hl XtilUi nnb angeroanbfeö fei)n* 3ene* 
Befrachtet ein oernänfttge* Siefen uber&aupt all 
ein ©ubjeft üon iKccfren , unb fleflt bie $Kec&t$fSfcc - 
*i i&ter größten 5ttlgcmein&eit auf* ©tefeS f>uv 
gegen trenbet t>ie ?ef>ren beg reinen Sftafurred)f$ 
<rof bie menfd?lic&e Statur an, unb fünbef au$ ben* 
felbeti 9fad>f$fäfee, weld&e nur für ben $?e»fc&en, 
als ©enföen gültig fepn ttnnen, beten ©filtigfett 
aber \\\d)t$ beflo weniger auf bec sernunftigen 
SRatur be$ SRenfcbeu beruftet, gin »erfrag fann 
nur in Ote&ftoerftfltniflen eine« SÄenfcfcen $u tu 
nim 5D?enf*en t>orf ommen , ober er fefct terrnmf* 
ttge SBefen oorau« , t>on benen eines ben SBitten 
be£ anbern nur »ecmittelff roitlfabr lieber Jetten 
|u eefenuen fäfjig iji» Sine* Ueberfragung t>on> 

# 



Digitizech&r^oogle 



«ReirttS unb atigewanWtö Otaüutttty. j 1 1 

i 

£Ke<&teti im 9taa,emeintn hingegen tfc benfbar unte* 
ftentunfttgest 2Befen überhaupt, n>o ba6 eine burefc 
tcu 5Bißen be$ anbern, ben ce» afö ©orfjanbe» 
Dorauöfefyn barf , ein Siecht ttkÜU > 

SDet frier erläuterte Untecfcfyicb beö reinen unt 
«ngemaubten Sftaturrecfytö ifl feme^wegö einerlei) 
«lit ber oon £erm ©Ctymalj gemadtfen 
hing be* föatnrrecbt* , n>ci#e ec mit eben benfel* 
ken tarnen be$eid)net ftat, wenn id) gleicfc gern 
geffcfee, burd; tiefen fdjarfftnnigen Wann ju jener 
4lnterfd?eibung t>ec<mlagl ju fenn. £err@d)tnal$*) 
tiemlid) mitetfefretbet bue# bte tarnen reinem unb 
ongewaiiöte^ SRaturre*t »ergebene Xhtiit be$ 
SRaturrec&tß beö 3Senfcfcen* jene* iff iljm bie 
SBifienfc&aft ber SKecftee, welche au$ bec fltatuc 
i>e$ Stfenfcfyen an ftd> fliegen; bi*je$ bteSBifiWu 
ftyaft, welche au$ bec eigentümlichen 25ef#ajfen* 
*eit gewiffet Ser&altnifle fliegt < 3* frabe bie# 
fen Unterfctyieb, ber $unad |1 mit baö bebingte 
9iaturrec$t betrifft # felbjl aufgenommen; aber ifytt 
fd)idli<ptt butdj bie tarnen allgemeines unb be# 
fonbete* «ttaturrecfrt $u bejeidjnen ablaute ; 

r J 2>a$ reine SRaturrec&t ijT, »eil e$ afle feine 
Behauptungen a priori aufhellt, unbnic&tS, als 
fcen Segriff be$ vernünftigen SBefenö, al$ eines 
©ubjeft* x>on SKecfcten, aorauäfefct, einteiltet 

y •) €nc^fepdtie fce« gemeinen SKea>«, 15* • 
2Kein Saturn f, 15* 



H2 Steine* '«nb angewandte* Slatumfy. 

* - * 

ITOetapbnftf bet ©Wen. Die ©efaj>tyftf bec ©tfc 
fett nemli* ifl bie 2Biflenf*oft alleö beflen, wai 
bur* bie praftifcbe iBernunft uber&aupt btßmmt 
i ft ; bei* reine iRaturrecftt aber begreift nur bie 
SKeAtöfäfce utib 3«e*f$begrijfe in ft*, in fo fern 
(ie &MKg a priori erfannt »erben. 

Da« angeroanbfe «Raturrecbt if! bon berföie» 
benen Sebrern beS 3Rafurre*t$ in ganj cerfebtebe* 
ttem Umfange bebanbett tborben. ginige berfefc 
ben fügten J heile beS SRafurrecbtd auf, roekftc 
onbere nid)r einmal bem tarnen na* fennen tootb 
fern Die erfren rebeten t>on einem natürlichen 
8ebnre*te, natürlichen Ätr*enre*fe, inbem bie 
ledern glaubten, ba§ bic @afce, welc&e in biefe* 
Steilen aufgehellt würben , gar nid) t in baS :9?a* 
lurre*t geftfren, ob fte glei* felbfl <3egenf!attbe 
in bem SRaturrecbte auffüllen, n>el*en fte au * 
g(ei*etn <8runbe feinen ^lafc in bcmfelben batten 
terjiatten ttnnen. Oenn att* tt>el*em ©runbe 
fann i* in bem 9iaturre*te be* 3»enf*en j. 85* 
' *om Äaufoertrage b^nbeln, wenn i* glaube, bäf 
bad SRaturrecbt niebtö com £ebuoertrage tviffen 
burfe? golgenbe ^Betrachtungen führen un* biet 
leigt auf ben ®runb biefer 2}erf*tebenbett, in 2fn* 
febung be$ UmfangS , melden man bem 3latur# 
te*te beö S&?enf*en anwieg. . ' 

Wie 3?e*te fceö 9Benf*en ftnb bon ^tt>teftu 
*er 3tr*, fte (tob entweber in ber menf*li*en 

i • «» t , *• • • * i - 

< 

* . « • 



Digitiz oei ' b y G oogle 



Stalte* unb angewanbfe* Statum^L iij 



giiifur ffir ff* genommen, tr>rer SBirflfcbfeif na#, 
geqnmbet, b. b. ber SRmfcft bat fle, fo weit et 
flä> ifucc nidE>t entäußert bat, ober er bat fte er|l 
jufoJge einer tbaffacbe* Die SKecbte ber erflett 
Strt ftnb abfoltite ober ttti6ebin 0 ie, unb bieSXecbte 
ber legten 2frf eworbene, betätigte 9Ked)te* 
Otbütgtt »Kecbte fe^en immer eine jufaflige Jbat* 
facbe worauf , in welcher fte i&rer SjBirflicbfeiC 
• ttöd) ge^rönbet ftnb» 2>tefe, mag eine «C^tllC^e 

93orau*fe£ung t>et§cn* 

rv r ... ..... 

95ei> einer red)tü<&en SÖorduöfefcung muß 
jroenerlen untcrfcbiebetY werben, ibre Materie 
unb ibre Sortm Die gorm berfelben ift ba*, 
tvobureb fte überhaupt SKecbte begrunbet, unb bie 
Watcrie, mobureb fte gerabe biefe nnb feine an# 
bere 3?ecbte beroorbrmget; eber bfe ©aterte In 
einer reebilicben SorauSfefcung iß ftatf, mobur* 
fte ein fteebt auf einen ©egenfranb biefer beftimm* 
fen 2(rt begrfinbet, nnb bie gorm bafyenige, toa* 
fie *u einer redjtlicben 9?orauefefcung überhaupt 
mad)t. 95ew bem geifoeoertrage $♦ S. befielt bie 
SKaterie barjn , bag i* bureb tbn ein Stab* au 
bem ©ebrauebe ber @acbe eine« anbern erbatte, 
feine gorm barin, bag auö tym überhaupt ein 
Svecbt entfrebf* 

Da* bebingte SRatnrrecbt, toelcbeS bie hu 
bingfen Sfabte be* SÄenfcben, unb mitbin 1 bfe 




33orau$fefcungen unterfu<bf / unterfuebt 



H4 Steine* unb attgematjbteß Watmtifc 

fte enftbebec bloß bet gotm, ober mid> bec SSa* 
terte nac& SDaß erfie tfl baß ©eföafft beß aöge# 
weinen, unb baß le|te baß ©eföäfft beß befow 
betn anaercanbten 3latottt$t$. €ß erteöet t>ott 
felbfl, bag biefeß fcefonberc betonte diatumfy 
in fc&r betriebenem Umfange beOanbeft werbe» 
f&nne, inbem cß nic&fß alß Sfatvenbungen be$ 
allgemeinen Sfiafutrfcbtß beß Stfenfcben cnf^afc 
Saß man f)iec tnß Unenblid&e ae&en f&mie, fäflt 
t)on fclbf: in bie SJucjen; aber eben fo ifr eß autf) 
fuc ftcfc ffac, bog tiefe Slnroenbunaen bem arJßteti 
jtyelfc'natf uterflugia tfnb. 



' ■ • • • * «4« • 

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\ * • . ; ^ • 1 ► * * ■ * '* .•- j , 



XI: 



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xr. 



SSJeitere gntitncfefona t>e$ 33egrtff$ öotr 
* ' einem Üiecf)te* 




>ic baben tmt ben Begriff beS Xec&tf bereite 
tu Dem »orbergebenben erflact, mir muffen ihn 
öbet weitet setfolgen, um biebuteft bie ©etfebte* 
benennten, bU ec unfei: jub befaft, befiimmeti 
§u f&nnen* • 

gin 9?cd&f, welcM tc& ba&«t fofl, fefcf in 
einem anbern ober in mebrern wnbern SBerbmb* 
lidtfetten t>orau$, o&ne roefefre mein SKecbt \nd)t 
benfbar fenn würbe* Sergfeicben 2Jerbmblicbfei# 
len entfpred^en meinem iRccbfe* Dem üiecbfe 
be* (gläubiger* enffpricbf'fo bte SBerbinblicbfeU 
beö (gcbulbnerä, tbm Sa^ung ju leiflen; bent 
SRecbte be$ ® genfb&ro«* einer @ad)e t>ie 2>er# 
binMidtfeit eines jeben anbern, ftcb eines jeben 
@ebraud;ö biefer <?a$e gu entbafretu 

3n ben fo eben gebrauten 95eni>ielen geilet 
jicb fd)on eiue ftcbtbare 2>erfd;iebenbetf, (Segen 
ben Sicjentbumet einer @ad>e bat jet^ermann bie 
SJerbrnbli^feit, jt#'bes @et>KW$S feiner ©acbe 



1x6 Söeitett gntmitfelung 

m 

(u entfaltet!, in ben jenen »iä&t ettitöm^cf ; «tieft 
Ö^en ben ©laubtcjer bat niemanb, feingcbulb* 
ner, bie 23erbinblid)feit, tf>m gabfuna, $n leifletu 
(?5 gicbt alfo imt) SIrten *on $erbtnblicbfeiten, 
freldje Einern 3Sed)le entfprec^ett ttncen; ' aflge> 
meine, unb befonbere, ©ne a^ßcmcme ^cr* 
binfcltc&fcit ift eine foldje, mclcfee ; 
benjeniflett, bent ein Sle#if aujlefjf, bTTlfegef, unb 
eine bcfoilöerC/ welche ni#t jebernumn cbliegef» 
SDie legte* fegt tamw ein fcefonbereö «öetbaltnig 
5n>if*en bemjenigen, bec ein SKecbt bat, unb ei* 
nem anbcrn t?ocau<5* SR&mifdje SRecbt nennt 
baljec ben legten inöbefonbere eine Verpflichtete 
^>crfon / unb feine 2>erbinblid)feit eine Stobtnty 
li^fcit im pori&slic^cn ©intie. 

. siebt £Eed)fe, benett feitte befonbere SJcrV 
btuMid}! cit emfprtd)* , tvic fdjon b<l$ Oor()tu $e* 
broud)te 85ej?fpiel twm ^entbume beircifet; 
S2ed)te aber, betien feine aKgeJtneiut 2?erbinblid;* 
jfeit cntfprac&e, ftnb umn&alicb. jDemi roentt 
meinem SKecbte aucft eine befonbere ©ecbinblid^ 
feit entfpricbt; fo hat jebec boc& überbem bie 
SSecbinblicbfeit gefeit iuicft r bie «ecpflicbtete $er* 
fon n'ityt roiberrectytlic&ec Söeife in bec €cffitlung 
jberfelbeh $u (intern*' ©ec @e0enflanb meinet 
SKcdile . Wimen £anbfungen von meinec <2eife, 
[äanMungen einef anbecn, e£ f fnnen Dinge außer 
mir fepn; enblid) fann bec ©eflenjianb meine* 

N I 



I 



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be$ 93*ötiff$ toon cifteni Steckte • 117 

Stofcfö auc& efroaS fet>tt , n>a$ ein ©effrtnbfbeil 
meiner Statut i|t. Der ©cßetiflanb eines 9ftcf)f$ 
jfr aifo im aügemeinen efwaS, in jb fern bte atf* 
gemeine 2krbinbHcbfete, meiere meinem Oiedtfe 
entfprecfccu foü, o&ne baflelbe md;t gebaefc* »er* 
be» fann. (Sagen 4 ber ©egenfranb .-c ined 3icc^t5 
fei) ba^enige, worauf id) ba$ ££ed;t fcabe, beigf 
einen 2lu$brucf an bic Stelle beö anbern fegen, 
toelcfcer ben Segriff nic^t beutlictycr mac&f. 

©n 9led?t, bem eine befenbete 93erbinblid&feif 
entfpriebt , ^ci§t ein perf onÜC^CÖ Cjus ad rem), 
<£in 3ved)t auf eine ©ad)e , bem feine befonbete 
«Berbinbltcbfcit enffprkH hingegen »irb ein Ding* 
ItdjCÖ Ofed)* (jus J * n rc O öenannfc 3n$befonbere 
fcat e£ biefen Dtamett tu fo fem, a($ eö gegen /eben 
3nf>akc ber @ad)e verfolgt werben fann» S$ t(l 
fciefeS ber nemlic&e Unterfd)ieb, »eichen baß 
roifc&e 9fod?r , wenn gfeid; nid)t unter biefen <fla* 
men, ma$t; fo balb mir oon allem, roaö blos 
poftffo tfl bei) benfelbeu, abtfraf>irem ©enn 
tiad) bem 9v5mifd)en Sterine fann tc& ein perf&nlu 
cbeß &ed>t nur gegen eine befttmmte ^erfou burefc 
läge »erfolgen ; ein bingfidjeä hingegen gegen 
jeben, ber eine @ac$e, auf melcfce mir ein SXecfct 
|u|U&t, betenirf* ; 

3Ran fann gegen ba$ eben behauptete titd&t 
einroenben, bag id) Dielen Sailen, tvo ba$ JB<u 

£ 3 turrec&t 



*iS SEßetfete (gntoncfeltmj 

furrecfcf mir nacb ben fo eben nufgeftetffen $5e# 
griffen ein bmglidjeö 9ied>t giebt / na* bem 
SWmifcben 9te*fe nur ein perfJnlid>e$ SXecbt gebe» 
Senn biefeä änberf md>t6 in ben ©«griffen felbft; 
fonbern nur in ihrer 5(mvenbbarfeit auf beftimmte 
©egenflanbe. gin ^fpiel wirb tiefet in ba* 
$etfpe £i*t fegen* 

SGBenn j'emanb mir bttrd) einen gültigen 2ftr# 
frag baö gigentbum einer oMlig befttmmten ®ad)C , 
terfpriebt; fo »erbe id) ©gentb&mer biefer @ad>e, 
eud) ehe fte mir übergeben roorben ift , n>enn aud> 
ibre Uebergabe n5rt)ig tvare, um mein gigen* 
IbumSrecbt auf fte ausüben ju fernen; na* bem 
SK&mifcbcn Üvec^te mu§ ju biefem Serfrage no* 
feie Uebergabe ber Sacbe felbfr fommen, wmm 
id) ©gentbumer fetjn fott» SRa* bem SRatur* 
rechte erbalte id) alfo ba ein binglicbeS Oiecbt, ro* 
i<& na* bem JKSimf*en Steckte nur ein perfSnlU 
cbe$ erbalte» 2lugenf*einli* liegt bieiin bec 
©runb einzig barin, ba§ baö sX&mifc&e DSecfct, bie 
Erwerbung be$ g tgentbum$ nod) an ein anbereS 
Crforberniö binbet, als baß ftaturreebt* 

» 

3* babe bfoS öon einer Unterfcbeibung beS 
>er(5ulid>en unb beö bingli*en SKecbtä gerebef, 
Hiebt ton einer ©ntbeilung ber Siebte in bie an* 
gegebenen Alaflen» 55enn eine fol*e gintbetluna; 
tm'trbe, tnbem fte unüottftanbig n>are, fo wenig 
- fo bem iJfaturred^e, ale in bem pofüiwn Stocbte 




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t 



\ be$ SSeariff* toott einem Stocke, 1 1 9 

tic&tig fenn; bemr, «uget perfonfiefren utib bing* 
liefen &e#ten, giebt eö no# anbete $ed)te, 
tpelcfce fo wenig ja bec einen , als bet anbern bec 
angegebenen Meten gerechnet werben {innen. ©0 
t(l $. 35» ba$ JXecfct auf ben frenen ©ebrau* mei# 
nec Äcafre, fo wenig ein pecfcnli^tf, al$ eilt 
Dinglich dlt$h . 

Jp(e Ratww&t« to&ro , wcM;e tiefe ©nt&cU 
fang auffalten, mußten ba&ec, wenn jte ba* 
«nfe^en bec aSotlflanbigfeit geben wetteen , in i&C 
WenigffrnS 'ein £l)eilung*gUeb falfc(> ertiacen^ 
5fiCttdbtat)t , ben id) »011 meutern attein anffti* 
ten wiü, tragt biefe Smtf>cilung auf folgenbe QIrt 
t>Oc: „Dicitur vefo^us toties in re, quoties 
jusnoflrum, rem ita concernit, ut obligatio 
juri refpondens fit penes, quemlibet alium, 
praefertim quemlibet ejus detentorem. Quo- 
ties vero jus tale non eft, dteitur jus ad 
rem „ *). ÖWti ifS biefe lefete ftf tärunft be$ 
pecfonli^ai SKecfrtf richtig. i(l jebc* 9ve«t, wefc 
cfceS mic niefct auf eine 6a*e auf bie angegebene 
Stet $ujic&t, ein petfonlidjee 9ved)t* 

SRo« neuerlich fcat bie eBen oejfcittene <Snv 
Teilung einen f«arfiinnigen SJect^eibigec gefun* 
ben. .nen: Safob nemli« erflart ein perjon* 
ma 3?ed;t: „!Duc# ein SXec&t auf ©ac&en, 

$4 ttcfc 



•) Settelb!ad$ Syftema dement. 



nat. ed. Vi 



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f*9 ?EB«kerf ©iftBtcfefuna 

ml<bt mit anbern ^erfoneit burefcs JJJcd&f t)er* 
fnöpft finb (»or&er anbern getreu), unb cm 
2>itl9{idbe^ bard> ein SKcc&t auf eine eacbe, 
tt>eld?e mit einer ^crfon burd>3 9?c$t fcerfuiipft 
f|i*), unb be&auptet **) , bag bie gmtbeilung 
$an$ ricbftg fety, roenn man ben 95egriff bec 
©acbe nur mit unn&tbiger SSJetfe einfcbranfett 
tüoffe* „ £err 3. bat aber eigentlich nicbt bie 
abige Sintbeilung als recr/tig beriefen, er &at uns 
(ine ganj neue £int&ei(ung gegeben. — £crc 
3- roüTben 55cgriff ber Saefce auf aHeS auäge* 
bebnt roiflen, n>a$ mdtf <perfon tfl ***}. £ie* 
burd) er&alf ber Segriff bed bingltcbeu 3Je*tS 
einen roeitern Umfang , als er bi$bcr batte , unb 
es ifi alöbamt aDerbtngS irabc, bag ade ange* 
tobrnen 9fcd?fe ju ben btnglic&en fechten ge&6> 
ren würben, SMern biefe <Einrf>eilwtg ift tum 
$m 3- nicbt tmt ber QJefitmmtycit vorgetragen, 
tteldje man bei) iftm gewohnt ift. Denn id? fann 
felbfr ein bingltcbeS 9Sed)t auf v5ad>en haben, bic 
mit anbern burd; ba$ üfrdjt oerfnupft ftnb, 95» 
«in ^fanbredjt, ©eroitutem 3* »«rbe J^errtt 
3, Unrec&t tftun, wenn i# t)orau^fe§en roollte, 
la% fem Segrtff t>on einem btngli#en &ed)tc 
faifd) fety, ob er ibn gleich, nicbt befltmmt be^icty» 
•tet fyau 2>emi in ber Sfomerfung fagt £ecr 3* 

•) %aMi pfjifof. StecbWfcbre f. 149. 
**) Smnerfmtg }it Um angefu&rtcn f. 
♦••) a. a. £>. 



Digitized by 



6cä 23«$riff$ bott «tum IKefye. i Zl 

■ 

es fclbtf , baß einem pecf6nl t cf>en SRedtfe eine be* 
fonbere > einem binalicbeti aber nur eine allgemeine 
33erbinblid;teit obliege. 

Sine anbere Q3erfcf>iefcciiT>cit ftubef (tcf> $ww 
(eben ben nrfprung lieben unb ben erworbenen 
SKecbten. ©n urfprunglidje* DCecbe itf ein foU 
cbe$, n>elcbeö obne eine jmfaü*ige Jbatfa:l>e in 
einem ©ubjefre wirf Ii* ift; ein erworbene* SRecbt 
ein folcbeS, weld?ed burd> eine juifaüige Jbatfad)c 
mein SKed)t wirb, uwb ber Urfprung beffelben feine 
€?TU)Ctbun(j; fo wie eine abftd)tlicbe $anbluug, 
fcureb weld>e tcb ein SRed)f , welcbeö bifyn mit 
*utfanb, aufbebe , bie Veräußerung biefeö 
CHc^)tÖ im weifern ©inne genannt wirb. Denn 
i>ie Serougcrun^ eine* SKccbtf in bem engem 
©inne \ft eine fol#e, bureb welche e$ <mf einen 
anbern &berge(et, . . 




XII. 



* 5 



■ » 

V | 

XII. 

tUfprunglidje fXe$te» 



, - • 

jttrfprun$tW()c 9ve$fe ftnnen nur auf etwas fle* 
fcen , toelc&eg mit einem '©ufy'ef fe fo oerf m'ipft ifr 
tag jeber anbere, ber ficb auf bafteibige ein 3ffed&t" 
anmaßen recUte , btefeö Sutyeft als ein willfahr* 
licfccS SRittel feiner S^ede. fceljaubeln tourbe* 
gRitytn bat jebe$ oemuuftige SSBefen 

— « 

1) ein Siecht auf aflcö , n>a$ $u feinet Sfafut 
gel^rf, ober auf afleS, c&ne n>eld)c6 e$ 
ntc^t wktiid) fet)n tarnt» @o &at au# ein 
t>ecnunftia.e$ SBefm i 

2) ein föec&t auf atte £anbfui?aen, in fo fern 
e§ ftc üoene^men fatm, of)iie ein anbereä 
vernünftiges SBefen al$ ein roittföMic&e* 
SRitfel feiner gwerfe ju beftanDcbu SDar* 
aus fofot 

3) auety ein 02e#f $u bem SebraucOe einer je* 
ben ®ad>e, auf welchen noefr niemanb eitt 
auSfdtfießenbeS Ked;t erworben &at; fo* 
fcalb biefec ©ebrauefy ber ©ac^en nur ni#* 



• •• • ■ 

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UrfptÄrtgtic^e Steche* 123 

Don ber ^cfcfeoffen&eit .tfT, bag ir^etib cm 
anbercr aH ein n>iüffibrltd>ed SÄitfcl bec 
3n>ecfe beejeniqen, ber if>n mad)t, fcefian* . 
belf n>trb. Sann ein jebec, wer if>m btc# 
fett hintun t»eöte, würbe i£u als ein n>iu> 
fü&rficfce* Wittel feiner Smecte (eftanbeln. 

3$ fjafce <tn einem anbern Drte bon bfefett 
Äecbten auefufytticbec gcfyanbeft, unb (te au« 
einem ctgentt&tnltcbeii tyctnctp abgeleitet 3$ 
fc&ranfe mid) bafjer jefct auf baö eben gefaxte ein, 
tveil i# mebe md)t $u bem fol^cubcu brauche. 
3d> l^abe luer, fo wie- in bem angeführten Drte, 
jbloß ein vernünftige^ SSefen a!3 ein (Sutyeft von 
SKedjten t>orau$a.efe§t, unb baljec fcine^roegS 
*on ben eia.cnfyuralic&ett Kenten bc$ SRenföe* 
$crebet. 

(Bein ^laturre*t ®. 50/53. 



« 



sau. 



i v 



* t 



xiu. 

t • * * 




'ie ©Werbung eines 3\ed;ti fegt immer etue 
Sbaffacfee corauS, welcfcfc jeneö Üicd)f feinet 
mtiliüUit nad) b?3ritabet! ©cn ©runb aber, 
warum au$ einer fcköett Jbatfadje ein 9tot)t enfc . 
fprincjt, famt nur ba$ SRaturrec&t enthalten» 
2Benn id) $. 9?» burd) einen Vertrage ba$ Sigen^ 
fttttti einer ©a#e erworben ijabe; fo enthalt bie* 
fer Vertrag, afö ein gaftum, ben ©runb »ort 
fcct wtrflic&en €rwerb|ius biefeS OvcdJfS, ober 
tvarum baä 9led)t mein ift SMem ber ©runb, 
warum au3 fo einem Vertrage ein SKecfrt ent* 
fpringt, enthalt eine Oiedj^regef, ©ne SKecfcfS* 
rcgcl, in fo fem bermitfelft i&rer burefc <jewtfl*e 
Snatfacfcen 9tcd)re erworben werben, fjeißt eitt 
SriDCrbtitCl, unb eine fotdpe Sljaffac&e fel6(r, 
burd) weld)e, t>ermittel|t einer JKed;f6regel, cm 
d\td)t erworben wirb, l)ei$t bie QxtMXbüXt 
(modus adquirendi.). 

( £)a$ 3Rafurred)t fann niefcf bie grage untere 

fu*en : tt>elc(K erworbene Övcd)te ftnt> mxU 

lief) ÜOtl)an0cn ? Senn ba$ ©afcpn eine« er*, 

wor* 



4 

V 



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* ©tweritoe SKec^fÄ 1 2 5 

fcortjenen Äed)t* Mngt jebeSmal »ritt ber SGBirfc 
liebfeif gereifter Jf>atfad>en ab, tt>elcÖe eine 25er* 
nunftwifienfcbaff' nie tf?rer fffitcfCtct?fetr 110* erfen# 
hen, aber woljl ibter $?6glid>feit nad) vorauf 
$en f ann. ©a$ Vimmd)t muß aber befttmmen, 
weldje J&atfac&en grreerbarfen ftnb, ober bur# 
foefcbe trirfli^ DCec^fc erworben werben, unt^ 
toarmti tütd) fte OWcfke erworben werbe«. 

Durd> ehrt Jfyalfacbe fann td> mm auf $wie* 
fad&e 2Jrt ein SKedjf erwerben, emhtdlan fu&, 
Mb iatrn auefr aufolge eines fdjbn oorTjer »on mit 
irworbenen 9Red>t$. £>ec SSaum, welcben id) 
SB eine berrerilofe ©ad)e effupire, ffl fcnrtf) bie 
£>tfupation/ fite tfd) genommen , täeta; bie 
gräd)te, weldje et in bem folgenben 3?a&re brin# 
gef, erwerbe id) burd) eine Sbatfad&e, Weil ftt 
Huf bem IBaumf <nw*fen : Mein m*f btwcfc bie 
£f>atfad)e an unb'^e fttft allein; fonbernimr $u# 
folge meineä fd)on oortjer auf biefett £ ; m:m er* 
borbenen StgentfmmSrecfrteS erwerbe i$ fte. 
H ' <?hte grwerbartyiteldje fein mibe*** bereif* 
Erworbene« 3fad)t oen meiner @eite 'WiauSfel^ 
inag eine etjtc bei§en , nnb eine antieie, eine 
nacf)fo(gcni>e Srwerbart. f iebec würbe t$ 
frenli* eine erffc (grwerbarf eltfe urfprfingfidje, 
nnb eine nadtfolgenbc eine abgeleitete nennen ; 
Wenn biefe «uSbrncfe ni#t bereit* bürd> ben 
gpracfrgebrauc&e 1 eine ganj anbete 85ebeirtun$ 
erhalten ty&fem ; . - - ri : . . . . . 4 



%26 (gmoxUm Stockte, 



3u ben erjlen (Erwerbungen stritt mm i) bia 
giincigung.- ©iefe bejtebt in ber 51l>pd>t , et# 
n>aS auefd)üegenb $u meinen Steden $u getrau* 
etyen, wrbunben mit einer £anblung, tue* meiere 
jeber anbete auger 6fanb gefegt wirb, baflfclbe 
$u gebrauten, töne mt$ <*fc$ ein n>iÜfuf)rltd)eS 
SRittel feiner $mdt * u bejubeln. 28enn ic§ 
auS einer Sftaterie, tt>elcfce no# tiiemanben ge# 
ty&rt, 2Berf$eug tterfertigej fo fann ftd> nie* 
manbofnie meinen Hillen einen ©ä>raud) befleU 
ben aumagen :/ ebne mi# al$ ein ttHÜfubrlicfceS 
Sftittel fetner gtwefe $u J>ebanbehu £>enn idj> 
fcabe bie «Rater ie &u meinen, unb ni#t ju ferne« 
grcetfeu bearbeitet gr be&anbeh mi* alfo al* 
ein 3Rittel, unb $roar als ein wiBfiu)rUdje$ SRifc» 
tei feiner 3&>etfe. -v.:id <, . v..- 

3ebe (Erwerbung cined SKetfjt* fatm naturli* 
c&ec SScije nur in fo fern, nu^H* fenn, al$ t# 
bur* fte nid&t felbfi ein anbereis aernuuftigeS SOBe* 
fett a(3 ein roi(lfu&rlid)e$ Wittel meiner Smecfe 
teftanbele; benn niemaqb fann bie &erbinbltd)fet* 
Salden, fi* al6 ein u>tafftfcli«e* SRitte! meinet 
Smecfe bcbanbeln Raffen. £ierau$ f o! 9</ ba ff 
t* bui;* bie Sueignung fo wenig ein 9Re#t auf 
tejafjenbe £anblungen eines anbew, al* auf feine 
$erfon er&alten ttnne. Senn fouf! mftgte er bie 
JBerbinblicbfcit baben, feine 3»ecfe, au* ttiöec 
feinen 2Men , ben meinige« unterauotbnen* SLnf 

meine ^erfon fann i* eben fo fytuig imb au* 

meine 



# » 

■ 



i- 



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«eine Jfmnbtunaen ein 9fcd;t erwerfcetu Senn 
m$ fdjon ba i(t,. fann nid)t erworten werben. 
See einige X3egenffanb , auf mld)en id) burd) 
tie 3ueicniung ein SXcc&t erwer&en fami, ftub mit* 
gun @ad)en fi ,210cm nic^t alle unt> jebe 6ad)en; 
fonbecn nur^c&eit, auf welche je$t niemanb ein 
auör*negciibeö3Ied&ic f;af, fonnen auf tiefe 5ta er* 
«?or&en werte», »ie fä>on fel&ft ert)etle(« 
Eßen fo cr^eaet, tag niemanb burd) Sueignmuj 
«in SKec^t auf eine ©acfyc erwerfcen f&nne , wenn 
fciefe bic 3w.«fe/ «cld;e et bur<& jie für ji# er* 
reUben* will, fuc jeben anbem ebenfowol)l errei* 
#en fann» Senn alebann fami' Jbie @ad;e t>on 
jeben anbem auger tym gebraust werben, e()nc 
$a£ er baburc& f ,alö ein tviaf%li^eÄ t ?D?i«el be* 
iefcicrn fce&anbel* würbe» 5 .j , 

Sie Sefjre ' twi ber 2rmer6unö ber JKec^fe 
taxd&"3«^3n"n3 er&alt ceff tyre ^e 2lnwenb# 
tarfeit in bem 3iaforrec()te M'SXtn^gf^.. Senn 
bie Dftupation i\l nifytö anber$ A aß eine, 3u> 
eigmutg einer ©aelje/ 

' Sluger ber 3ne^nung if! bic Uefcerfraauna 
eine er(ie Srwerbart* 3emanb ubertragt mir cm 
SKed;t, wenn er eine ^anbum^cornimmt, bur# 
Ivette er mir ein Kcd;t ejeben will» 2Ber $♦ Q5 t 
mir eine Sadje fc&enft, u&crtrcgt mir ba$ eigen* 
Iftuin tbiefer <3ac$e> , # 

. . Sei> |cber Uebertrajjung fommen .ba&cr ^we^ 
qjerfonen iw, bep tfctofraaenbc unb bie : ajme&# 
* nwibe 



i2g Cwotbettt Stockt* 

menbe Sjkrfon > b. E. biejenige , ttelc&e burdfr bce 
ilebertragttng ein SKecbt erhalten fo0* 
'* SBic bte lefcte burtb bie Ueberfragung ei« 
5Ked;t crfjaltm f 5mie , folgt unroitieibat and bettt 
Ö5egriffe, ben mir t>erbin oon einenr SXecbte ge? 
fimben babm. ©enn roenn icb mir in fo fem eht 
8fcd)t Gaben fann , als gfp mieb eine Jroang** 
üerbtnbUcbfett twrbanben ift; fa muß berjemge- 
bec mit ein 9Cecbt überfragen nnfl, eine folcb* 
ffierbinbltc&feif -gegen mieb übernehmen, wenti 

anberS tt» ibm ein Äe*(*rn>etben fo«; 3fl 
btefed Stockt ein perfinlic&eS Sfcctft, fo tttuß ei 
tfne befonbere; bingegen ifl e§ fein per{5rtltdj>$ 
Kecbt, eine allgemeine Serbinblicbfeit gegen mic& 
fibernebmen, 2Bie barauS , tiajf jemanb geget| 
mieb eine befonbere »erbinbfifefeit lUernimmt; 
iin perftafietyfl 9?cd>t für mt* ewfpringen fbnne, 
t(t für ftcb felbff emleucbtenb; tvie aber einanberW 
9Red>t bwx$ Ueberfragung entfpringeu f6nne, wirb 
ft# in bem* Verfölge unfererltnferfütbimg ergeben; 

©iegrage: wie tonnen burd) Ueberfragung 
ffied;teentfpringen? ijl mitbin beanfroorter, wenn 
foir angeben , wie du* ber Ueberrragung eine 2*er* 
binbHcbfert entfpHnge, öiefeö if! aber ber gatf, 
t*enn jemanb »16% baß mir efroaö jur grreid>un$ 
töeiner Swecfe nfcerfaflen fenn fotfe, unb tcb e$ 
baju babenroilf, oorauSgefefcf, baß roirunfertt 
ÄnfJmmitgeVffiillen ernennen/ Unb biefem m$f 
ia$ Kec^t eine* brüten itttWbetijt^ ^Seito^efc* 

fanti 

v 

* 

♦ • 

- 

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<gr*»or6me 9fecr)fe\ <i2p 

fantt icfc ba$, worauf er mir ein 9Jfd)f aeben mifl, 
o(ö ein «Wittel meiner 3n>e<fe gebrauten, of)ne 
fl[m, ober irgehb einen -anbere, alt ein roillfubri 
lic^eö Wittel meiner groecfe |u be&anbeln. (Er 
hingegen würbe med; al£ ein roifffuOrfidjeg Wittel 
fefnep S^etft Manbeln , wenn er mid> (jicrin hin> 
tern wörbe,' ober etwad tfjun ober unter lafien 
wollte, woburcfc mir ba6 unm6a.fid> gemalt 
Wiicfce. * €e$et j. 95. ben gall, jemanb wollte, 
Id) fotl ®a,entbftmer einer 6a#e werben, weldje 
tym flefo&rt, mein 2Bitte ftimmte mit bem feinigctt 
fifcerein, unb ic^ erfennte feinen, unb er ernennte 
weinen ©illen. €ef>e i* jefct bie (Sacfce a(0 
meine an, unb fcebauble jte ale g^entbiimer; fo 
tctracbte irf> jenen mclu als ein wiürubrlidKä $l\t* 
U\ metner S^ecfe , unb eben fo wenig ircjeub tu 
nett anberth 3rber, wer mid) in meinem (2t* 
$entf>um$re#te fttren wollte, mußte micfc felbjt 
Mi ein wiüfitljrlicfce* Wittel feiner 3wcfe betraf* 
ten. Wein ffigenflmmSredjt auf bie ®acr)e i(f 
clfo 00 1 Rauben. ffben fo erlittet, n>ie id) burcty 
Uebertraauna, ein pecffcnlicbeS SXecbt auf einen an* 
tern erbalten ffcnne. Denn roenn jemanb eine 
£anbluna. ju meinen 3wetfcn oornehmen will; fo 
fann icfc fle o'on iljm fordern , ofme if>n felbfl all 
ein roillrubrlid^eä Wittel meiner '3wecfe 511 bebau* 
teln. (2r hingegen würbe miefc alä ein wi0fubrlt# 
Qrt Wittel feiner 3we<Se bebanbeln, wenn er mir 
jene ^anblung verweigern wollte* ; 

3 5f«* 



x 3 d $w*Um 9Ud)t*. 

9lu* bem W«$c.t gefagten errettet aud& , tti* 
bie Uebertragung eine allgemeine Serbinb;; 
lid&feit gegen benjenigen, bem ein SKcc^t uber^a« 
aen tvieb, entfpriugen f5nne* 2>emi wenn ic& 
Duc* Uebertragung ein 9fcd)t ccwcrbc, erbalte i# 
cd nur baburefc , bag ber Uebertragenbe toW'ß. bag 
icb eine ©aefce $u raeinen gweefen »erwenben foHj 
3(1 nun, wie ^iec ttorauögefefcf wirb, bie Heber* 
tragung gegen JftiemanbeS SKccfct» fo fann icfr 
Wenige, worauf i* ein 3ie*t baten foll, a\& 
fca*, mehlige betrauten, obne trgenb jemanben 
clö ein wiflfubrlicb^ Littel meiner Sweefe ju bc« 
fymbehu SGBer mir biefeS binbern wollte, würbe 
nti* att ein wiBfubrltcfce* Littel feiner SM * 

tebanbehu :j 
Unfer Segriff be* Sfed&t* lufef no* eine an* 
bere grage auf ehte ganj natürliche SBeife, bie 
grage neralicb : wie tc& bureb Uebertalgmig *» nc ? 
anbern ein 2Xe#t geben fann, welcbe* ic& nieb* 
felbfl babe? ©enn babureb, bag icb gegen i&n 
eine Serbinbli*feit ubernebme, fann für i&n <«| 
SJecbt entfpringen, welc&c* t# nufct felbft babeti 
f6mtte. ©efefct, tcb WP(W*f? miefc gegen eineti 
anbern , bep gewiffeu £anblungen feine 23orfcbrif# 
len |u befolgen; fo erb«* er über mieb eine Ober? 
berrfebaft- Biefe ifl aber ein 9fed;t, welche icfr 
felbfl über mieb niebt batte. < 
g£ fann baljer eine gwiefa^e Uebertragung 

tinterfebüben werben: eint fotyc, bur^el*' 

- - « » 



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<£moricnt 9ti#«< . «31 

fc& jemanben ein 2fad)t a,cbe, n>eld^e6 icf) t>orf)cc 
fclbft nicl)t hafte ; unb eine anbere, burefc welche 
*in9tafct, baö id> oodKr felbfl Hatte, auf i&n 
fibergebt. Sie lefcte fann eine Uebertragung in 
*em engem (Sinne genannt wertem 

g$ folgt unmittelbar au* Der 3lrt unb SBeife, 
lote Steckte burd; Uebertragung erworben werben, 
tag ber; berfelben nid;t allem ber 2Bitte fceö lieber* 
Iragenbenj fonberu and? ber SBilie beejeuigen, 
kern jener ein SKecbt geben n>i(f, biefe* Stoßt *u 
$aben »orauägefefct »erben muffe, wenn ber lefcte 
tiefes 3ied)t wirflieb erwerben feü. IDenn wellte 
er baö iXed;t titd>t baben, welche* ibm übertrat 
gen werben foflte; fo würbe ibn niemanb, wel* 
gerfym btcfeä Dvedjt niebt jugefteben vodUte, al* 
ein »iflfubrlic&e* Littel feiner gmeefe bebanbeln. 

3d) babe gefagC/ flWiftben bem lieber tragen* 
ben unb bemjenigen, weld)em er ein OJecbt über* 

fragen will; muffe eine (Einwilligung Dorau^ 

gejefct merDen , ni*t baß eine «inwiüigung in 
ööen Siöen wirflicfc oorbanben fenn muffe* ©ie 
(Einwilligung $ wer) er fann Dorbanben fei>n, unb 
es erwirbt botb feiner beefelben ein SXedjt *ou bem 
anbertn Sö fann aber aud) bie Einwilligung 
feblen, unb boeb ber eine ein Kecbt »on bem an* 
fceru erwerben, «efcef ben gall, jemahb woöt* 
binterlifliger ffieife mi<b bureb ein falfcbt* ffier# 
fpreeben biniergcbcn, i* glaubte ihm, unb nähme 
fein 5Berfpred;eti an 5 wenn id; auf «rfMung 
n& 3 a bef* 



t$i (grwörbene SHecf^ 

beflelben bringe, fefcfeet mit entgegen: et l>abe 
gwat ferne CEinwiüigung etflärt , allein feine 1 8r> 
f förmig fen niebt watjr; fo würbe td) nictyeVbeffo 
Weniger ba§ 9ved)t, weldjc-S et mit übertragen 
$u »ollen erflarte, al$mein Stecht befragten f&n* 
«en, beim icb f onnte feine (Einwilligung al$ »otban* 
bett oorauSfefeem hingegen fefeet : jemanb topVe 
mit ein &ed)t butdj Uebertragung geben, icfc 
»unfcfcfe biefeS SXecbt aueb ju baben, allein feinet 
wugte ben Hillen be$ anbetn ; fo würbe id) bod) 
biefeS SKec&t niebt erwerben» ©enn wenn glet* 
eine ginwiüigung jwifeben uns wirf Ii* ttorbatt* 
ben wäre; fo fann jte t>o# feiner t>on un$ al< 
aorbanfcen befracktem SQBollte icb bemungead)tet 
mit biefeS £Xed)t anmaßen; fo würbe icb jenen 
alö ein wUlfufjrUd&eä 5Ritfel meiner 3wecf e be&an* 
beim Denn bag er in eine folc&e Erwerbung bef 
aiecbfS t)on meinet 6eite einwillige, f onnte tef 
niebt als wabt üorauSfefcen ; icb rou# c fcie ®w 
Willigung alfo al* nic^t ootbanben betrautem 

ergebt ft* bierauö, bag in einem ®n* * 
(lerne wtnunftiget Sffiefen, bon benen eint» bie, 
€inwiöigung be6 anbern au* o&ne S5ajwif*en* 
fünft oon 3ci*en etfennen f&nnte, ein 9fe4)t t)0H 
bem einen auf baö anbere, obne aUe «t^uns 
bet Einwilligung , ubetgeben. wArbe, . ©ewt biee 
wite (te oillig unnfttytg, ba jebet ben SBilleube* 
anbern «mvtftelfar erfemw timtu . , * 

<?ben 



• * 



4 



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(Erworbene Siecke, J33 

* 

€ben fo fof^t auö bem obigen, bag hingegen 
tn einem ©nflem oon oernunftigen Sffiefen , bereit 
jebeö ben 2Bi(Ien bc$ anbern nur »ermtttelfl ge# 
wiffer 3eid>en erf ennen f ann , $u aller Uebertra/ 
gung, igejeic&nung be$ fffiillenS erforbert werbe. 
Senn oljne btefe f5nnte niemanb »orauSfefcen, 
bag eine (Einwilligung ^voi)d)m iljn unb einen an* 
bern üorbanben fen* 9Run nennt man bie £anb* , 
. lung, burefr welcfee jemanb erflilrt, bag er ba$ 
n>oÜc, wooori er tjoramsfcfct, bag ein anberer e$ 
nnü, bie (Srflarung feiner (Einwilligung; mithin 
t»irb unter oernunftigen 2Befen, beren cineg ben 
füllen bes anbern urljt unmittelbar erf ennen 
tann, (£rflätung ber ©nwilligung erforbert, 
wenn baö eine bcrfelben oon bem anbern burefr 
Uebertragung ein Svecfct erwerben foU. 2(ber tiefe 
&■ f lärmig ber (Einwilligung ift, wenn fte anberS 
$uret#enb ift, ber o6llig gewiflen (Einwilligung $wb 
fd)en beiben J&eilen gleicfc m fefcen. gureic&enb 
ift nemiid) bie (Einwilligung atebann erflärt, wenn 
fein ©runb oor&anben i(!, fie aß nic&t t>orf>anben 
»orauß ju fefcen, 

Diefeö ooramSgefefct, fann bie ©ultigfeit bec 
Sertrage unum(16§lid> bürgerten werben, unb aU 
jeS, wa$ man ifmen fonft glaubt entgegenfefcen ju 
fonnen, fällt über ben Raufen. — 2)od) bie 
2tnwenbung baoon mug id) mir fiir einen anbern 
£rt oorbebalten , ba bie je£t angepeilten 95etra#* 
tunken in ba$ reine 5Raturred?t gel^rem ; 

3 3 SD« 



134, (Erwotfone Steife* 

Da ntXc Erroertuns eine« SKed&tS burdf) Ue* 
Befragung nur in fo fem gefdjie&t, als jwifebett 
bem Uebertrageuben unb $n>tf($en bem/enigen, 
bem ein SKecbt übertragen werten fett, eine ©n* 
tviUi^ung üorauögefefct n>icb ; fo folgt, bag fte 
«utb nur unter ben Sebingungen gefäe&en ftnne, 
t)on benen »orauögefefct »erben muß, bag beibe, 
ber uOertragenbe tbetl foroobl al« bet jenige, bem 
baS SRecbt übertragen werben foll, in 9fafef)un$ 
ifjrer itberemgefommen fmb* 

2Ba« t)on ber Srfliruug ber ©nttnfligung int 
tJorlKrgefjenben überhaupt gefagt ift, gilt, au« gier* 
eben ©runben, aud) oon ber Srflarung ber etnxu» 
Higen 93ebingungen , an toelebe eine Uebertragung 
$ebunben fenu fofl. Atanen biefe nid)t o(me 3ei* 
eben erfannt Serben; fo muffen fte erftart »erben, 
unb if)re $ureid)enbe grflarung gilt an bie Stelle 
ber gemiflen fJBa^r^eif. 

£u ben erflen grroerbarten geWrt 3) bte 8r* 
n>erbung eine* Siecbtß an 25eleibigungem 95elei* 
fcigung ifl eine £anblung, bureb roclcbe jemanb 
• ein 3bc&t, roelcbel td> fiabe, t>erlefct, gin SKecbt, 
ttelcbeS icb fjabe, n>irb aber &on beut jenigen t>er* 
legt, roelcbee einer SScrbinblicbf eit , bie t&m ob* 
lieget, unb meinem SKecbfe entfpeiebt, junribec 
tyanbelt* 

©ne ©erlefcung meine« SKed&tö ifT eine 55cleu 
bigung in bem engem (Statte, in fo fern fte bem 
Beleibiger al$ eineSSeleibigungjugerecfmef »erben 

famn 



V 

* « . 

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* • * 

.&mt. ©er ba« metnige mit wiffentfkö enttoett* 
bet, beleibigt mid) in bem engem ©inne; wer 
aber eine ©acbe, welche wie geb&rt, obue e$ 
tttflen $u Ernten, bag fte mein ift, gebrauebf, 
fugt nur $»ar eine ©efeibigung in bem wettern 
©inne be$ SBoctS ^u; allein feine £anMung tann 
feine 55eleibigung tti bem engern ©inne genannt 
tterbem — SluS Q5eletbigungen in bem engem 
©inne be$ 2Bort$ entfpringen SKecbte, wetebe au$ 
einer Seleibigung überhaupt für (tcb m#f fliegen» 
2)e$balb mußten (te wn ben übrigen miterlebe* 
»erbetu , 

21 u5 einer (eben Seletbigung, ftc fei> nun eine 
SSeletbigung in bem engern, ober ttur eine 35elei* 
bigung in bem »eitern ©inne beö 2Bor<S, erb&l 
derjenige, ben (te trifft, ba$3Jecbt, (iemit@e* 
mit ju binbern» Senn ben 3raa*i0/ ben ber 3to 
leibigte anraenbet, bie Seleibiguug abjuwebren, 
wenbet er nur an , um ft* baS $u ecbalten , n>or> 
auf et ein üfccb* bat. £>er 3mang f arm alfo ben* 
jenigen niebt beleibigen, gegen welken ec ge* 
beauebt wirb* 55iefer 3»ang fann nun bie 21b* 
fiebt baben, bie gortfefcung einer bereite ange* 
fangenen Seleibigung $u binbew , unb wirb al$* 
bann gSmljei&igung genannt; ober ber gtoang 
fott eine als gewiß beoorflebenbe 95eleibigung bin* 
bew. 3« bem legten gaüe wirb ber 3wan$ 
^yä&CMion genennt* 

34 »h 



I 

j 3 6 Crn)or6cnc 3ted;t^ 

Die grage: »flim mit eine 95eletbtgung afe 

.öewig beoorjlelje? ober t>ielmef)r, wann teufte 
als eine fcl*e befrad&ten f&nne? gefc&rt ntd?t &te* 
ber; fonbern fann er# weifet unten unterfud&t 
Werbern 21ttein oorauggefefct, baß etneSeleibi* 
$ung mir als gewig beoorftebt; fo fann tcb fte * 
mit ©ewaft reebfmagiger SSeife &inbern, eben fo/ 
woM, als tcb bie gortfefcung einet bereite flehen 
mtcb angefangenen 95eleibigung mit gwang fnn* 
bern fann. .Der ©eleibigte I? a f alfo gegen ben 
Seleibiget fowoftf ein 3?cc^t jur Spraoentton, al$ 
|uc 5£frt&eibtgung* 

3l? wir eine ©eleibtgung bereits t&ibetfafyren; 
fo Ijabe icb, wenn fte eine 35efetbrgung in bem 
engern ©inne beö 293ort$ ifl, ober wenn fte bem 
SSeletbiger als 95efetbtgung zugerechnet werben 
fann, baS 3te&t, gntfc&abigung ju foebern, ober 
tcb fann forbern, bag ber Seleibiger ben @cba> 
ben , ber für miety aus feiner Seleibigung erwadj' 
fen ifi, aufgebe* Der ®runb i(I augenfcbetnltcb* 
Denn ber SBcleibtger würbe mid) als eht wiUfu&r* 
ItcbeS Wittel feiner 3wecf e be&anbeln burfen, wenn 
er bieju niebt oerbunben fenn foüte. 2fflein bie* 
feS sKecbt, (gntfebibigung $u forbern, flcty mic 
titelt gegen jeben 95eleibiger, fonbern nur gegen 
einen SBelcibtget in bem engern (Sinne beS 2ßortS - 
|u. Denn auS einer £anMung, welche jemand 
ben nkbt jugereebnet werben fann , fann für ben* 
felben feine »erbinblictyfeit entfptingcn, <£r bat 

bur# 



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• 

fcurcfr «ine folc&e £cmblung mi<# ut<&t als ein 
tt>iafuf)rtid)eS Wifffl meiner Sroedfc be&anbeta 
(innen, uub mein OCecbt $ur gnrfc&abigutig feunte 
%<fy nur Ijaben, in fo fern er und) burefr Me mit 
luaefögee QWeibigung al* ein tviHfulKii^eö 
Hl feiner Srcecfe bef;anbelt l)äffe, 

SR« bem Äecftfe, gntfd)abtgung forbern), 
fcarf ein anbereg iKec^t mdjt wrroec&fflt »erben. 
fcaöDSec&t, meine ©aefce oon bemjenigen $urücf* 
fuforbern, ber fid> i&rer auf eine n>iberred?rlid)$ 
»et bemächtigt bat. Senn bae $cd)t auf mein* 
©aefce bkibt mir, roenn fte glcid) auf eine rotoer* 
red)tlid)e 2ßeife in bie £anbe cineä anbern gcfomf 
tnen ifL «Kein 0ied)t auf meine ®a#e feit jenec 
mit niefct nehmen tbntieti, wenn er niicfc gleich 
öuö bem Seftfce berfelben »erbrängen fonnte. 
Sßenn tcö fte mir ©emalt nsieber in meinen SÖeftfc 
bringe, übe td> nur ein Dvcc&t au6 A n>e!$e$ i# 
fcjjon beöbalb f>abe, mit bie mir entroenbete 
<3acfa nod) meine ift. %d) fatin e$ ausüben; 
berjemge, ttelcfjer |tc& in ben 33ejfy meiner eaefcc 
$efe§f bat, mag l)ier auf eine fretje, ober titelt 
frepe 2trt rciber mein 3fod)t gc&anbelt Gaben* 
3n bem angenommenen gaHe feebre ic& eigentlich 
mfyt gntfcfcabtgung von meinen Q5cleibiger, es 
fofl mir nic&tf leiften , , tveil er mid> bcleibigt Ijat; 
fonbern tefo fe§e miefc nur lieber in baö £er(?al(* 
tiiß $u meiner <?ad)e, in welchem ic& mi$ mi* 
&walt ju behaupten ein DSec&t f;nbe. 3fl bec 

3 5 ' @ei 



tzt (SmotUnt Steche. , . 

©eflenfhnb meines 3te#t3 «ber nid)t mefa m* 
, fjmtben; fo fann ber Seleibiger mir nur entfd;k 
fcigung tue* eine £aublunö feiften, burd) wel*e 
fcer ©c&aben, ber füc mic& au$ jener 95eleibtaun$ 
eutfprungen i|t, aufhoben wirb; wenn jemanb 
Niberrec&tlic&er Seife $. 55* eine ©a#e, bie mit ■ 
' fce&irte, t>erni#tct, nur babutefc, bag et mufr 
lieber in ben Sujtanb »erfefcet, wcld&en t# ttt 
SKtcfftd&t auf bie gofgen , bie er ffic miefc W, 
eben dB ben »Otiten fcetratfcten tarnt* £ier$u 
lüicb eine neue ^anblung bon feiner Seite erfor* 
Uli, aufweise id) nur in fo fern etn3te*t*abeit 
f ann , al§ feine ertfe ^nnbluns frei) war. 

SSeewei^eet ber Sefeibiger in bem %<&t, WO 
tc& SutWabiaung *on t&m forbern tarnt, mir. 
tiefe; fo fann id; mit 3fc#t Smanfl ^en ü>n $t* 
fceauc&en. 2>enn bie gjewecsecuns ber SntfAa* 
tigung, welche icfr oon ibm forbere, würbe eine 
tteuc Seleibigung fepn, welche id) oon ihm erfu&re. 

Slbcr wit weit flel>t baö 9Je<#t be$ 25eletbi9teit 
(jeejen ben 35eleibi$er? SBeläe 3wang*mitfel fann 
er gegen i&n gebrauten , ünb wie weit gebt fein 
v ' ÜCe*t $ur gntfc&abigung? — ©a$ Sta&t ju . 
gttangSmttteln &at ber Seleibigte nur gegen ben 
ffieleibi^er, um fein föec&t $ü behaupten, e$ mug 
Ijter oB feinem grmeflen uberlaflcn bleiben. ©er 
S5eleibiger fann ibn ni*t be|timmen , unb eben fo 
Wenig irgenb ein Dritter, ©n gleite* gilt t>on m 
Um $ec&te ber entfc&äbigung, weun biefe* ftatt* 

fiubef» 



< 

* 

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finbef* ©ie ©c&gc be$ 23erfufteS, beti tcfc au* 
fcet 95eeinträ$tfgung eine* SXcc&tö erfeite, »es 
tarnt (te anberö afo id> beurfbeffeu? SGBer roei§ e$ 
außer mir, wie weif i# im ©ranbe gewefen fet>tt 
ttrfirbe, gemlfle Jmecfe ju erreichen, wenn mir 
fcte SBtfeibtguug, um bereturoiüett i# ffcbabfofo 
Raffung förbere, nicfyt roiberfabren roSre? ©a3 
SKe$t be6 35eleibigten gegen ben 95eletbiget n?trt> 
olfo febiglidj burd) ba$ Urteil be$ 33e(eibigteti 
tejlimmt, ober es ifi, wie bie frljrer be« 3iafur* 
re#t$ e$ nennen, ein unent>ftd)C$ Sfocbf. 

Ätnnte bie ©r&ße beö Uebels, n?eld>e& fite 
tnic^ au$ einet 95eleibtgung erttacfcff, allgemein 
unb genau t>on einem anbern benimmt »erben; 
fo »urbe e$ nid&t tjon meinem Urteile abfangen, 
wie groge €ntfd)äbigung id) forbern foff: uub 
f&nnte bie ©r6ße beö 3wang6, n>e!d)e binreidjf, 
«ine 35eleibigung $u fyinbern, im allgemeinen ge* 
11 au beflimmt werben, unb tväre e$ mir m&glicfc, 
<tc in jebem gafle beflimmt $u erfennen ; fo würbe 
id) fel&fi wiberredjtlicb banbeln, wenn id) (te über* 
fc&ritte, — föod? neuerlich bat £*rr 3<rfob P# 
febc nac&briicfttd> gegen ba$ unenbUdjc :Hecöt be$ 
SSeleibigten erflart *)• Sie ©runbe, welche bet 
fd)arf(inntge SRattn bagegen gebrauch bat, f innen 
fuglidjer an einem anbern Drte beurff>ctlt »erben* 
©urd) eine erfte (Srwerbart fann ein 8\c<f)t 
nun überhaupt auf eine brenfaefce 2lct erworben 

wer* 

f) fjapfipW*! 9le*Mte6re Borrebe @.XVI. 



J49 ©»«rtcne mtdp. 

gerben» guecfl burd) eine einfeitige £anbfun§ 
Sei Seroerberi , fobann burcb bte einfeitige £anb* 
lung eineö anbern / unb $ulefct burcb eine jrxmb* 
fang beS grwcrberS felbfc; oerbunben mit einer 
£anbfung eines anberm Denn burefc £anbfon# 
gen anberer, als oernüuftiger SBefen, ober Met* 
Ijaupi burd) greignifle, ivelc&e titebf bureb Oer* 
tiunfttge Siefen enfffe&en, fann für micS) fein 
Oiecbt auf irgenb etmaö entfpringen, auger in fo 
fern eS unreine* fd)on erworbenen 9!ed)t$ wiOeti 
mein £Red)t werben muß» 

Öucd) eine einfeitige £anMung, tvetd)c tcf> 
fclbft oornebme, fann tcb aber nur ein9fed)t burefc 
Sueignung, bureb bie einfeitige £anblung eine* 
ianberu, nur wenn er tnid> bcletbigt, unb burefc 
meine £anbfung, oerbunben mit ber J£>anblung tu 
ncö britten , nur t>ermitfel|l ber Uebertragung, ein 
9?ed;t erwerben. 1 • 

#err 3afob bat neuerfirf) noc& bebaupfet, bag 
?Kcd;te auö SBeleibigun'gen feine erworbene SKed&te 
fepn* Siüetn ber ©runb, »eichen er bafftr anfubrt 
beweifet baö nidjt, wa£ er beweifen fofffe» „gtoar 
„pflegt man, fagt er *)/ aueb noc& bie35eleibigung 
„olö cine2trt anjufü&ren, wo bureb grenfoett Ofccbte 
„untergeben, ober erworben werben fönnen, inbem 
„fccrScleibigte bureb bie 25elcibigung ein 9led)t ejr* 
„balt, gegen ben Sefeibiger gwangömütel ge* 
„brauchen, unb b.erSeleibtgcr fein Stecht, nidbf ge* 

„$wun> 

•) Safobö. pf tiofopbifcbe 9t<4tt|tfrf J. 170. 



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'l $wwigcn$d tbetbto, verlieft; (äflein baS $ti<t)t, 
„Sroangömitfel gegen ben unrechtmäßigen SÖiber* 
„tfanb, folglich auef) ge^ti t»en Seleibiger $u ge* 
„braud&en, ift f#on in febem diente (rcelcßeS burefc 

„unb barf mc&f erfl erroor&en »etben. „ — '3$ 
l)abe ffir »ft^rg gebaffen, £etnr3fafobS (Srunbe 
mit feinen eignen. SBorfen anzuführen , um tfyrec 
etroanigen ©tarfe nic^td 511 »ergeben» — Slffer* 
bingS foabe tefr burd) jebeä meiner 9?ed)fe, n>entf 
jiemanb el'ietKgt, auä) ba$ 9!e<fct tfcn $u $n>in* 
gen ; afleht biefe* ftetto barf nidjt uberfeben wer* 
*em @ott bae 3»anggred?t n>irfltc$ t>orf>anbett 
fenn, fofl e$ fein btoS m&gficM/ t>on einem Hofen 
523enn abfjangigeS 9Ced)t bfeiben, fo mug eine&e* 
feibigung Wrfjanben fenn ; feiner 2BMli*fei( na*, 
fann e$ affo nur in einer t&ätfatifit, in ber WixU 
lief) mir sugeffigfen Seleibigung gegrönbet fenn» 
• 95en ber girage: ob ein beflimmfeS SJec&e ein 
erworbenes, ober ein urfprungltcfceä 2ffec$t t& 
fommt e$ aber einzig unb c0ein ftferauf an. Sfeit 
eben bem ®runbe ließe ftd? ermeifen, bag ftecfcte 
auö einem Vertrage nid)t ermorben , fonbern ur* 
fprunglid) <tnb. , Denn fdfron, t>erm5ge meiner 
eernunftigen Statur, l)abe id) eiriUicd)t auf etoaS, 
tt>enn c$ mir oerfprodjen iff. 
, ©0* *i*fta mirb meöeicfy nod& einUuctyenbf c 
burefc bie na^folgenbe Unferfuc&un$ t 

. ' * XIV. 



,4» « e 6ec böi 3«fammen^tt§. 
» Hl Hill I I 1 *W-H-B 

V 

XIV. 



/ « 




nen unt> uifprünsU^en Siebte, 



Sfüc ewürbenen «etfte $at ein wminftl»! 
g&fm mir bur*. feine urfpciü ö U*eti »ecfcte, 
Sief* fommen tyra fd)on, »ermbse ferner ötotur, 
bie erworbenen 8fvc#te, w&en einet $bat< 
fa$e. ®oU eine tboifa^e ober in mic eilt ffiet^t 
Jamben, n>el#e* i* oorber nt«t Gatte; fo 
fann fte tiefe* nur in fo fern, M i* obne jene* 
SKefy *on irgenb jemanbeu ald ein rotflfubrlicfee* 
SKittel feinet 3n>etfe be&anbefc »erben börfte, 
ober als t:$enb ein anbere* 9ved)t, »elc&eS tefr 
r)abf , Derlei »erben »ftrbe. 3ebe* erworbene 
9te#t fefct baf)er f*on irflenb ein anbete* 8fec$f, 

bc? bem, bet e$ erwarb; wrauS* • . 

»• « • ♦ 

• ■ 

SGir »ollen tte »lifcenbüna auf bie etajelnm 
'Cr»«rbarten wachen, bie »ir bnrcfc bie borberge* 
$cttbe Unterftt^iwö fytben fennen lernen 



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itx erwogen w«. «tfpt^9li^m 9U$te. l4a 

, ; J5e\j ber$ueiöUnä ertttrfcicft eut duöfölieji 
getibef DCcc&t auf bte v^a^&c, Wefcfce td? mir ju# 
ttattfr/ berjeniße, . ber mein ÜU$t nic&t 
öP«r£?pnen unt) (tc^_ einen @e6r<tuc& ber @acfcc 
emmaßen woüfe, nüd) alö ein anUfuI)rIid)e^ SNU* 
fei feiner Sroedfe be&anbeln würbe* 2(ber warum 
üirb^er e$ t&nn? ©ett idj) bad fljecfct fcatfe, 
tiefe ©ae&e ju gebraut, unb fo {u. gebraut 
#f»» ba§ ein anderer mid> af* ein SWiuel feiner 
3 werfe bcljaubcln mügfe, wenn er f?d> einen ©e* 
fcraud) jener (Sachen ebne meine ginwifliguna 
^umagen weflie* Sr wärbe midfy alö ein n>iU^ 
fiUrltcSiee Littel feiner Swetfe be&anbeln, »eil 
fß bte ©ac^e, in ber 2ß>jid)t jie für midj $u fco* 
l>z\\f fo befcanbeln tonnte, wie id) fte beljanbelfe, 
oljne ilnt, fo n>enicj aU einen mtberty, als ein 
ttiafufjrttc$e$ Littel meiner Swecfe ju befjanbehr* 
3# Wtt a(fo baä Ke#t ju bem, woburd; bie 
(gaefce meine ©aefce würbe, £>iefe$ 3ied;t war 
her ein urfprunglicfceS s Xtd)U 

auf buötfl. gleiche Q(rt er&cflc* , baß tdj> burofr 
Uebeftragunö / n F t>ermi«elft *w* <mbern fd)on 
aor&twbeneti SXedjfS, ein neues erwerben ftnne« 
£>enn bur* Uebertraguna erwerbe td> ein Olecbt 
t>cn einen anbern, weü ul) baS/eiiige, worauf 
tnir ein fRe^e gegeben werben feil , al^ ba$ ntei* 
tiiße befragten (Spitt , o&ne irgenb ein ternfinfftf 
ge* ©efen ale ein wiltfu^tye* SRiHel meiner 



144 



ainntcni 



groecfe Jtf B^belm-^!.^''^ 1 ^^ W «lies, 
n>aS turd^Ucbertraguti^wintv^b, gufolge met* 
tieS- 3tf*te- j« aflen |mnMun<jen , -^urcfe twl^ 
td> niemanben als ein wi«w)rH$e* «Kittel meines 



95et> bem ÜZed&Ce aus Q5eletbi3un<jen dfteffef 
U nod) unmittelbarer > r ba : iTfte iti tan Setöbigtö 
fc&on vtnbete SXed&fc oorattSfefeten. ZMmTtiQ 
f 6nnte gat triefet beleibigt werben , wennn iefe m$f 
Bereits fcfton anbere dtecftte batte, 3# bas burefc 
eine 95eleibi$ung unmittelbar oerle^te SKeefy felbf* 
ein erworbenes &ed)f; fo ntug eS bocb gute^t thif 
einem urtyrrnigKcben IKed&fe aufammen bÄnflen, 
trab wrmittelft beflen mit meinen urfprönglicbett 
SRedjten oerfnöpft femt, ober ber ©egenflanb met# 
tieS ftecfctS wirb, mit £err @cl)mal} *) ju re* 
ben , an meine Urrecfcfe gefnfipft* £err <g>. \% 
meines ©iflenS, ber erfte, ber biefen ®afc iu 
pimmt aufgeteilt bat* , *' 

34 lenfe jefct wiber in baS ©eleife ein, mU 
4eS t* in bem »orber^ebenben wrlaflen bafte* 
Slüe SKec&te aus »eleibigungen finb erworbene, 
»eil fie eine Seletbigun^ als J&atfacbe frorauS* 
fefcen, allein aus einer QJeleibiguna, fann ich nur/ 
jufolge eines onbern fäon porbanbenen SRecfttS; 

eitf 



# ) ©cbmatj reine* *ftaturrec&t, J. 104. u»b 
fanft an niedrem Orten» 



> 



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bct ttmtUnm u. urfpräitalic^en Steife. 1 4$ 

ein SKecbt erwerben/ eben fo wie jebe« 9te#t, fca$ 
tcb t u cd) einen Vertrag erwerbe , $war ein er* 
worbene* fRed)t ift, aber nur, $ufbfge eines fcboit 
oorbanbenen Kecbr*, erworben werben fonnte* 
©a« ffiec&f, au$ einem Vertrage ju crmerben , f<t 
wie baöDfecbf, wenn icfr beleibt^ werben fallt?, 
m icb $u oertbetbigen u . f. w. , ifl baber ein an* 
gebobniel 92ed)t; allein ba$ Strebt aus einem 
wirflieb abgefcbloffenen SBerfrage, fo wie bat 
Se«t au« einet wirflieb empfunbenen S5eleibv 
Sung , immer ein erworbene* fRttyU 



V 



/ 1 

f 



> 1 . 1 

I . 



.1 

I 



f 

• I 



ä * ! xvi 



146 Ue6ergang bon bem teilten Slatumfyt 



XV. 



i\tbtv$&n$ »on bem reinen ftfoturretfjte 
ju bem 9?atumd)te be$ Slenfc^en. 



'öS Sflaturrecfct be$ SÄenfften tfl ein dn^e* 
tt><mt>te$ Slmmd}t, unb eticfpringt mithin aus 
ber Sfaroenbuna fceö reinen D^atuircdjtö auf bie 
ctaent&umltdfre Diatur be$ Sföenfcfccn* 

Steckte «nnen einem t>ernftnftigen Sffiefen nut 
im SSerfcdfoufle $u anbern »ernunfftgen Siefen, 
unb jn>ac nur im 23etf)alhiifTc $u folgen jufom* 
wen, beren J^anblungen auf feinen guffemb ein* 
fliegen f 6nnem Denn alle meine SJecbte fabe ic& 
nur in fo fern, d* id? »on anbern nidjt als ein 
wiüföbrlic&e* SRiffel fym gtveefe be&anbelt rw* 
freu barf* 

SBic fennen nun feine bernftnffige 2Befen, 
teren £anblungen in ben gujfanb be$ QRenfcf>ett 
einfließen f Jnnten , aB ben (Neuffen fel&jt £>a$ 
32aturred)t be$ Wengen fegt ba&er immer bad 
2?erl)ältnig be$ 3Renf#en jum ©enfc&en voraus, 
ober e$ betrachtet ben SKenfc&en im Sßerftflmifie 
$u SSJefen feiner Slrf# 



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Beruht, fcöon berm5ge feine* 95egrijf*§, 
auf ^emeipien, Die au* ber tfennfnig ber menfö* 
liefen 9iafur gef*6pft ftnb. 8ftfein niefcf alle«, 
n>a8 juc menf$ft$en Katar gef>6rt, Bat in bic 
S5e(limmung bec Sec&te be$ Sföenfcfcen <Slnf[ugF«. 
£>b bec ÜRcnfc^ biefe ober jene &tftatt f)a6e , cö 
fein Sebcn in bec Siegel oon biefer, obec bon einec 
Untern ober fördern Sauer feo, ifl für baS ange* 
ttanbte fßafurrec&f gletdbgiittig. Senn biefe* (jat 
in bie Kec&fe be$ SKenfcfcen fdbfi nic^c ben min* 
betfen gmfUiß. 

'Unferc t>ocf>ergeljenben Unferfud&ungen fefcett 
un$ in ben @fanb, oUcd, jur tfenntniß beSSSen* 
fefeen geft&rige, tt>obon bie 35eflimmung fetner 
Steckte abbatet, oon bem übrigen abiufonbero* 
3* glaube, baß ba$ n>i$tig|Ie in fölgenben ©a* 
$en erf$&j>ff fetj, 

1) ©er Wenfcfr ^al/ a(* ein bernönffige« Sße, 
fen, $n>ar gefennfnifle; atfetn, in »nfe&unj 
tieler ©egenftönbc feWU&m bie gefennfniß, 
»nb in 2lnfe&ung anberec baff er baö galfcfte 
für ma&r : ober feine grfennfmß i(! bucefc Utu 
toiffcnfjeU unb bur$ 3rrt&um eingeft&ranfr* 

2) SDaS 2Btrfli$e alt rofrflicfce fann bec 
SRenfcfc nur bermiffelft ber (Erfahrung er* 
f ennen* & fe$ nun , baß er e$ unmittel* 
6ar burdfc bie gcfa&rung erfennf , obec au* 
Qit enntniffen , toelAe i&m burefc bie ©tfafc 
tting gewiß fiub , f# ließt. 



*48 Urtetaattg toon ban retnett Dtafutt. ic. 

2 

3) aSecdn^ttttttde« ber Beel* eine* anbent 
f ann bafar ber ÜRenfcfc nur burcfc feie gr* 
fa&rung erf ernten, aber nur mittelbarer/ 
n i d) t unmittelbarer SBeife. sDenn fold> 
eine grfenntnig wäre nur bureb ben innertt 
®inn für i&n mJgli*. SDur* beti inner» 
€>inn fann aber jeber nur äJeranberungett 
feiner felbjt erfemien* , 

JDurc& biefe Sage erraffen bte ©runbfafce be$ 
reinen 3Raturred?f$ , m Sfntpenbung auf ben 9tt eiu 
fcfcen, n%re 95eftimmungem 2(n8 bem.jmen(eti 
unb britten $. 95» entfpruicjen befonbere SBebin* 
gungen für bie Uebertragung t>on SKedjtcn, unb 
<iu3 bem er|!en uberbem noch befonbere 35e|ltm* 
mutigen, in Slufefnmg be$ rechtlichen 93er^a(tntffe$ 
imtfchen SSeleibiger unb Seleibigten. 




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149 



XVI. 



Urfprüttglicfje ober angebo^rtte Steckte 



4Jie urfprunstitfjen 3Re#te be« SRenfcfcen fofflett 
au$ bcm, n>a6 in t>em öorfjeraebenben (XII.) von 
ben urfprfinglidjen 3Red>ten überhaupt gefagt tfl, 
fo unmittelbar, ba§ e$ (einer befonbern Unterfu# 
<&uug berfetben beburffe, wenn nid)t ba* befon* 
tere Serbaltnig M 9Reuf#en $um SRenföen hierin 
cfroaS naf>er befftmmfe* <£$ errettet ba&er, 

1) bag ber ÜRenfcfc ein SKe*t auf afle« &af, 
tt>a$ $u feiner SHafuc, fomo&l auf ba$, tva$ $u 
feiner geoltgen , att was $u feiner f 6rperli#en 
Statur geftfrf, SIffein jufefge biefeö SKcc^fö öaf 
fein anberer gegen it>n bie «öecbmbUc&feü $u einer 
bejaljenben £anb(ung ; fonbern bfo* bie 93erbinb# 
liefert, afle £anbluugen $u mrterlaffen, bur<fr 
tt>eld)e etwa«, ba* ju feiner Statur öc&Srt, be* 
fc&ibtgt würbe* . 

2>er «Renfcfc fat 2) uefpröngtiefc ein SXed^l 
$u allen £anbtungen , bur<f> welche er niemanbeu, 
af* ein n>iaföf>tit*eft »Rittet feiner 3»ecfe bef>an# 
beif. ©a&er folge (O «in DScc^t auf alle Unfer* 




Ä 3 



top 



iSo tltfprängtidje ober angebohrte 9lecf>te 

laffungen , (i) auf alle 95egel)uug$f)aoblunge&, 
twlcfce in ben Swjtanb eines anbern feinen ffinftof 
haben. Denn fcurdf) £ anbiungen biefer 2Xrt fantt 
t# memauben «16 ein totOf&^clid^ed SRitte! meinet 
groerfe be&anbeltn 

3) £at ber 3Renfc& ein SKec&e $u bem ©e* 
brauche einec jeben (Srftfce, auf weifte no# nie* 
manb ein au$f#liegenbeö &e#t &at, ©iefe$ folg* 
fcfoon aud bem jwetjteu SXectye. 

JDtefe OUc^ee begtfmbeu aber necfe mehrere 
anbere. föemlid? aus bem 3Rcd)tc auf meine 
freien J£>anblungen folgt ba$ fogetiannte 3vcd)t bec 
natürlichen grep^ctt, unb au« bcm 9ied)t auf ba$, 
wa$ |u feinem guflanbe geb&rt, au* ba$ öie*t 
auf feinen augern guten tarnen. 3ebe$ biefec 
teiben Siebte ©erbient eine ndöere Srfaferuug. 

2Beil bec 3£enfc& ein SKccbt fa 95egebung$* 
tanblungen bat, wenn ec burd) ftc feinen anbern, 
als ein wt0fubrlt#e* mtni feiner Swerfe be&an* 
fcelt, unb $u allen UnterlaflungSbaublungen o&ne 
Unterföteb; fo folgt t>on felbtf, bag ber «Kenfcfr 
£aublmigen tiefet Mrt oornebmen, ober unter* 
Jaffa! fatm, wie er n>tCf, ober bag er ba$ sXecbe 
l)at, ftcO in 5lnfebung iferec na* eigenem SßBiüV 
ffi&c $u beiTimmcm ©teft* DCec&t wirb ba$ 
Sfitec&t ber natürlichen Jrcpbcit genannt Un# 
tet ber ©cl)ä$ung eine$ SRenfcfcen (exilHma. 
tio) »erfUbt man ba$ Uctbeil, welcfccS anbere 
*on feinet moraliföen 2}ottfommen&eit ober Un# 

ooll* 



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be* SMenfcfjen, at 

«oflf ommenficit fiden , unter fluten <£?$äfcung 
eine« SBenfcfcen, ba$ Urt&eil anberer, burefc Ml* 
<fceö t&m ein geroifier ©rab ber moraliföert Q3ott> 
fommenbeit beigelegt roirbj unter bec au§em 

guten @d|)ä&ung, ober bem guten tarnen 

M Wenfcfcen, bie gute ©djafcung, welche er itt 
fo fern geniegf, ata mant>on if>m urteilt, bag 
er nic&ti* gegen ba$ Svecfct eine« anbern tfcue. 
Daö SKed)t auf meinen guten Manien ift ba$ 
SKe$t ; .oermfcge bejfen tüemanb einen anberit 
fMjtylid) ju bem Urteile bejlimmen barf , bog idj> 
meinen Äugern guten SRamen verwirft ^abe, — 
©ag e$ wirf Ii* ein fol#e$ ffietft gebe, errettet 
leidet* ©enn mein guter SRame gefj&rt 5a ben 
SJerfyättnifFen in ber SBelt, burd; tveld;e id) int 
©taube bin, meine gtreefe $u erreichen. 2£ec 
tmdft Sterin frinbert, befjanbclf mid) atä ein n>tO> 
f u&rlic&e* Wittel feiner groeefe. 3* Ijabe biefe« 
fliegt and) of)tie vorhergegangene J&affac&en. 
& ift ba&et ein angebogenes uub fein erroorbene* 
SXec&t. 5D?an muß biefeö SRzd)t ftd) nidn als ein 
folc&eS benfen , Kernige beflen id) oon jemanben 
f orbern Wnnte, fo ober «nberä oon mir ju ben# 
fen, ober als ein SKec&f, »erm5ge beflen jemanb 
oerbunbett wäre, anbete $u einem groifien be* 
ßimmten Urteile über mid) ju befümmen« Senn 
ein fo ld)eö 2Red)t »iirbe felbft unmöglich fenn , auf 
bie ©ebanfen eine* anbern fann i# fein SKec&t 
fcen; fo baß er auf eine beftimrate 2Beife Afcrt 

9 4 



* 5 * UrfptÄtiglic$e ober angefco^rne fftefyt 

mid) $u urfljeifen oerbunben toire. 3* tarnt titn 
fo wenig cht öfecfcf Gaben oon ibm *u forbern, an* 
fcece $u biefem ober jenem Urteile u6cc mieb ju 
befttmmen, n>ec( burd) eine bloge UnterlaflungS* 
fcanblung niemanb ein urfpcungli$e$ RÖftt i» 
wie »erleben fann. 

2Beil nicmaitb einen anbern abftcbtfi* *u ei* 
tiem falfcben Urteile ubec meinen tnoralifcfcK 
flBertl) befttmmen baef; fo baef niemanb mir 
J{>anblungen falfc&ltcb beple^cn , beten Urheber icf) 
nid)* bin , tveiut jte bem fechte emeö anbem juroi* 
Ut laufen mürben, ©ie dltcm föaturtecbtSiebtei: I 
. faßten bafcec riebfig : nemo natura infamis *). 
Daö 9}ed>* auf ben gutett tarnen ift noefc 
neuerlich oon j£>ecw ©dt)mal$ **) geleugnet j 
soeben; unb jmac au$ bem (Btunbe, meil betje* 
«ige, toeldjec miefc oertoumbet, mi# ni*t al§ 
CTOieteC gebrauch ®o emleucbfenb biefer ©tunb 
aud) bei) bem erffen Abliefe flehten fftnnfe; fo 
inftgfe ftd> boeb bep einer genauem Erwägung 
be(Telben ergeben , bä§ er baS tiicbe beweifet , »a$ 
ft bewetfen foflte. ©enn bte 21u*brurfe: je* 

manöcn aß Littel gebrauten , ünb jeman* 
&en SJKttef betjanbeln, unb fo au* bte 

ffluöbriicfe: jemanben als liMÜfÜI)rliCf)C$ SOJtttcl 

gebrauchen, unb if>n a(* ein folebe* beljanöcln, 
finb feiueäseg* gleu&bebeutenb* fffienn id> je* 

man; 

: •) Koehler exercit. }« Ion. 

SKeinctf giatuwcftt f. 43- 8«m. 



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tnatiben *U Wittel gefcrauc&e, fo bebönbefe id& ibu 
öud) alö Wittel , aber md)t umkehrt , wenn t# 
Ibn al* Wittel fcebanbele, gebrau#e c* ihn notft* 
toewbiger 2öeifc a(* Wittel, «ben fo erbe«*, 
*ag id> jebe*mal, ibo ic& jemanben ald ein will* 
f übrlidEje* Wittel Jheiner groecfe gebraucbe , tbn 
aiub eben fb be&anbeln möfle , ob t# gleicfc »nt# 
gefc&rt, ba n>o t* jemanben als ein n>iflfu&rlt<be* 
Wittel meiner Smecfe bebanbele, tbn nicbt immer 
fo gebrauc&e, JDenn tc& bebanbele jemanben al* 
♦ein n>iöfuf>tlid>e$ Wittel meiner gmecfe , wenn td) 
fo ftdnbele, als ob er feine 3*oecf e ben metntgen ge# 
rabebin unterorbnen mußte; td) gebraucbe U)n als 
ein tviüfabrltcbeS Wittel meiner Stoecfe, n>enn i$ 
termittelft feiner, Smecfe, roelcbe id> mir »orgefe&t 
fcabe, erreteben tviff, unb fo erretrben rot0: al$ 
oU er in jebem gaOe alle feine Jroccfe bett meini* 
gen unferorbnen mugle* SBenn icb bureb ©cbmk 
lerung bei guten SfcamenS gleicb einen dnbern nicbt 
oB ein Wittel meiner 3n>ecfe gebraute, fo be< 
Jnnbele td> ibn bod) als ein folcbeS, U ub befyalb 
ift meine £anblung t*Dtt>crrcdt>tÜC|> , unb er bat 
*fca$ iXecbt auf feinen guten SRamen. 

Do# £err ©d;mal$ geffebt biefeS felbf? etH, 
»ftm er binjufugt: „a^ Wittel ju gelben, »er* 
bietet ba$ SEaturrecbt, bie Serläumbung (bie 
SJerlefcung beä guten 8temen$.) aber baoon to 
tem bnpotbetifeben 3caturrec&te. „ — Sltlem, 
frage t#, tote fann ba$ jttaturrcc&t bie gSerlaunu 

. Ä 5 bung 

* * * 




»54 Utfptöttäfi^e ob«: <m$&t>fynttKeö)tt «. 

fcung tit rbieten , wenn \<b tt{d&t e in 3Red)t auf tttth 
pen guten SRamen b abe ? ® od 23cr ldumbuu<j fuc 
tmcb eine SSeletbtgung fc 9 n ; fo mug id) fd;o n ein 
Siecht auf meinen guten tarnen babetu 

SDaS SJecbt auf meinen guten tarnen fo ber# 
ftanben, Um b<*ber nicb* befiritten werben, ob 
id) gleidb jugebe, baß icl> auf ba$ Urteil eine« 
«nbertf felbfi fein SSed&t haben fonn , baß id) gleich 
ton il>m felbft niebt forbern fann , bielmebr fo atö 
<mber$ fron mir $u benferu 3* tarababec mit 
£ettn SKaa§ ni*t einig fe^n , wenn et biefeS al* 
ein angebobrne* Olecbt behaupten will *). £ert 
Sftaag festlegt : „ SBenn jemanb nad) Setieben 
eine £anbfong tum mit alö unrecht betraebten 
fcutfte; fo b&rfte er Mo* nad& feinet 2BiMubr©e# 
Walt gegen mid) gebraueben» }) Slflein biefe* be* 
Weifet nicbe , wa$ cö beweifen fö0te; benn nub* 
jebeS Urteil, bued) melcbeä id) Unrecbt ju etfetu 
«en gfaube, berechtigt mid) $um ©ebraudje t>on 
gwangömittehn Urfpr&nglitbe «ec&fe (tub mit 
benfelben fogfeic& wirf lieb, fte »erben baber att^ 
gebobrnc 9vec&fe beffelben genannt» 

« TOebrere gtagen," welcbe biefe betreffen, fit* 
neu er(l weiter unten bequemer unterfuebt werben* 

•) tieftet flteebte unb ©erbinMtc&fettett ®. 42. 

• - . 

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XV«. 

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« . . . 



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155 



XVII. 

SSoit t>ec Offupattott mt> t>em <£tgm* 



tfjume ü&er&aupt. 



► 



3Renfä> I)Ot eine 6ad&e fane, übet bete* 
Hirt jte ; toenn er in bem SBerfjaltnifTe $u tyr jlebf, 
tag er auSfcbliefilid) unmittelbar auf fte rcirfen 
famu SBenn icfc ben Qfyfel in fcer £anb ^ate; 
fo fann in tiefem 2lugenblicfe niemanb augcc nur 
unmittelbar auf i&n rotrfem ©ie Detention tfl 
olfo ein pbnftfäjcS SJecbalmig $u einer @ad;e, in 
mld;eni id) nur oermitteI|t meiner Äraffe mit ibt 
flebe, unb jroar nur in fo fern, al& ftd> meine 
Jf raffe in Slnfefjuns iOrer unmittelbar augern , ty* 
reu Jutfanb oeranbern Wimen» 

SBeuit' man bie ©efention, wie gen>5bnlic&, 
fcued) ba$ pbnltfdje QSecm&aen erfWrf , über eine 
©aefce juüerfugen; fo ift biefe Srflärunß oielju 
mit. ©a6 pbnftjcfre ©erm^en über eine <gad)e 
$u oerfugen, babe id), wenn id) Jfraffe babe, über 
fte $u oerfugen , ober in it>rem 3 u ß all *>* SJcrinbe* 
cungen $u benmfeu; aber U&fyalb bin id) mit i(>e 
tiod) nid&t in einem Secbaltnifle, mein 9Serm6gen 
unmittelbar <uif fte augern $u f innen« 3d; babe 



1 5 6 Sßott fccr Dffitpafio» 

35« ba^ SBerntf gen fibet eine SSaf erie ju Derfft* 
gen, toctm meine Äraft binreic&t, in tiefer ©acfce 
ffieritoberungen *u bewirten, oorauSgefefct, tag 

in einem folgen SBer^ltniQe $u i&r jle&e, ba§ 
meine Äraft fid> in 9Jnfe&ung tbrer äugern Ebnnteu 
3f! meine 2>etention einer ©a*e mit ber 2(bftcbe 
oerbunben, ein SKecfjt auf fte aafyufiben, ober ftc 
fo ju belfäribefo, all menn i# ein SKeflt auf fte 
tffte; fo beflnbe ig mi# in i&rem $8eft$e. 

SOfan tbenbe mir titd&t ein, bag bie fo eben 
gegebene (Srflarung bcs Sc(tf e teö auf viele 5(cten 
beffelben nicbt paffe, welcbe ba$ pofüioc Dud>t 
unterfcbeibet* ©enn biefem Smwurfe glaube ufr 
lefcbt begegnen $u ttimcsu 3>a$ pofttit>e OEecöt 
nemlicb tnftpft an ben SSeft^ geroifle SKecbte, biefe 
Kecbfe fnupff eß uberbem aber aucb an mebrere 
SBerbalfnifie, in »eld)en itb $u einer ©acbe ffebe, 
unb nennt ein folc&eö SBerbältnig meiner ju einer 
6a#e fel&fl, Sßcft^, unb micfc benSeftfter berfefc 
ben. — ©ocb gefefct aucb , bag biefe 2Jnta>or* 
bem griffen nicbt genügte ; fo wäre e$ mir 
meiner 2H>ficbt binreicfcenb/ ben 25ejtfc «i bem eng* 
ffen unb eigentlichen 6inne erflart ju l)aben« 
3* gebe bal>er auf meinem betretenen SBege weiter* 

©ie ©eftfcergretfung i(! bie £anblung , burdfr , 
belebe icb eine ©acbe in meinem QScftft .bringe 
2>ie 25eftfcergretfung einer berrenlofen ®a<be, bie 
in ber 3Jbft$t gefegt, tyr Sigent&ume* $u »et* 

ben, 

« 



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u - ; 1 Digitizeti 



unb bem (Eigentfcumt Ä6er|aupt. i 5 7 

tett, fjetfit OffupatiOrt- gigent&um ifl abet 
toaö audfd^iiegenbe sttccbt auf jeben ©ebraud) einet 
©ad)e, unb bcmnloä eine ©aefre, t>ie (fc&tn 
tncmanbeS Eigentum beftnbet. ©urd) £)f£upa* 
tton wirb nun aber ba$ ©gentlmmareät einec 
(Sac&e erworben. Denn bei) ber Dffupatton 
1>abe tc& bie 2fbfM)t, bie @acf>c &u ber meinigen 
gu machen, uhb fjabe $u biefem gnbe fte in meu 
«en «eftfc gebrac&t- 3* «««te biefe* auf eine 
rec&Wgemäge 2lrt t&mu Denn bie Dffupatton 
Kl eme'gueigmmg. 3# fcabe bie Sfbftc&t, bie 
©aefce ju meinet ©aefce ju wachen; i<$ nebme 
mit ibt eine £atiblung t>or, bie eö einem anbent 
rnimbgUA maefct, fte $u gebrauten, ofme mi* 
M ein Wittel feiner Swecfe $u be&anbeln, ober 
meine £anblung $u feinem Swecfe ju serwenben, 
SBeil i$ ba$ SXecfct, bie ®a#e, rcelcfce t>or bec 
Dffupation herrenlos war, in meinen Seftfc ja 
bringen fcatte; fo fann niemanb bie ©ac&e, wibec 
meinen SBiflen, $u feinen gwetfen »erwenben, ofme 
mid) ate ein wiUfurjrlic&e* «Kittet feiner 3n>«f* 
jn be&anbeln. 

* 

3nbem id> auf biefe 9(rt bereife, ba§ id) burdfr 
bie Öffupation ein ©gentfmm$rec&t erwerbe, 
glaube icfr in ber <§a#e felb(l ni*t unein* mif 
einem neuern fc&arfftnnigen ©cbriftffeOer $u fetm, 
weiter bie Erwerbung be* ©gentium* auf bie 
SonnatW», ober bie »Übung eine« ©inge* 

burefy 



i58 Sßott itt Öffupattotf 

• 4 • • * * 

tur$ meine eigene tfraft grfinbet *)♦ Denn bie 
SBtrfunö meiner 95eft§cr^retfun^ xoafyit burety alle 
tiadtfolgenbe Juflaube ber ©aefce, auf eine me&c 
ober tninbec (tc&fbare 3rt fort, unb me&r tvoUte 
jener ©ctyriftffcfler geroig m#t fagem 

SBetfer unten tvirb ftcf> ergeben, baß atteS 
(Sigentfjum julefcf nur buc<<) £)ffupafion mflglicö 

ober, ba§ wenn id) gigentfjiüner einer ©aefce 
fepn foö, enfroeber i<& felbjl, ober ein anberer (Tc 
offupict baben mißt, wenn i&r ©gentium mdfcit 
, au6 einem anbern fcljcn t>orf)ec erworbenen gigen* 
Ifjtume enftfanben ifh ©ie grage ton ber ©ftU 
tigfeit ber Dffupafion tft ba&er eine grage über 
fcie 3Wglic&feit fce$ gigent&um* überhaupt. 

©o* id& fef)re $u meinen oben auf^efleOem 
Begriff oon bem gtgentfjume jurücf* 3* »efff 
e$ $roar, ba§ man biefen SSegriff gen>6l>nltcfr an* 
fcerä faßt, unb baä <?tgenrf)um bureft, ba$ 9fed)t 
über bi* ©ubffanj einer ©ac&e $u oerfäge« er* 
tlacf; t* t>abe aber ben &ier aufgehellten Segriff 
für riesiger* Denn, gebrauche id)nic£t eine ©aefce, 
wenn ii> über if>ri ©ubfcanj oerföge, ober £anb# 
lungen oornebme, burd) meiere tyr innerer 3^ 
jianb oeränbert wirb? ©enn tiefe £anblungett 
lann ic& boefc nur in 85ejtel;ung auf geroifle 3n>ecf e 

oor* 

•) IBc&trag nur ©euebtiamta ber ttrtbetle M tyuMt* 
htmi übet bie franj&ftföc S3ic9ctution, utt* 

@. 132. 

I 

» » 

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ttornefjmen. 9Rad& tiefem begriffe entölt baljet 
baö igi gentium \üd)t allein bic Proprietät , ober. 
ba$ Oiccfet , fo über bie ©acfce $u oerfugen, ' tag 
fle burd> tiefen ©ebraiid) innerltd) oeranberttoirb; 
jbnbern aud) ba$ SBenufcungSrecbr, ober baö Stecht 
$u jebem ©ebrancbe, ber gefc&ejJen fann, ofuie 
bie @ub(?anj ber ©ad)e $u oerinbenu Der fibru 
gen Siebte , roefdje man bem gigent&umer ben* 
legf, i> be$ 3itd)t6 bie ©ad>? ju befentteir, 
gefcfctoeige id), roeil fte aud ben angegebenen 
ÖÄerfmaten beö ©gentbumd oon felbfi folgen» 
3$ babe baber big obige <£ ctfarung t>on mebmn 
meiner 93ocganger, oon Ä5l)ler , Qlcfcentoaü **) 
unb ©c&malj ***) mit einer ((einen äbanberung 
aufgenommein ©ie erflaren mmliä) ba$ ©gen* 
*bum burd) ba$ SKecfcf, eine @ad?e audfc&Iiegenb 
$u gebrauchen) ich, burd) baä au^fc^liegenbe ditd)t 
$u jeöcm ©ebrauc&e einer ©a4>e* ©iefe ®e* 
frinunung ift atterbingä notljroenbig, um ba$ 2* 
gentium oon meiern anbern Kenten ja unter* 
fcfyeibcn, Denn id) fann felbjt ein Kedbt $u ei* 
»em auSfc&liegenben (gebrauche ber ®acfce eine* 
anbern Ii a b en , wenn er fie ®. mir oerm ietyef, 
©ber geliehen fyattt. 

► • 

SRan finnte glauben , auSbem, toa* i#fo 
tben *ur Stec§tfertigung meiner Srflarung oon 

btm 

Exercitatkme9 J. N. J. 1484. f 
! Jus natuwc 117; ' 

- ?••) Beine! 9toturrc$t }. 55» 



*6a> Sßoit b« OffMpotiort 

• * 

bem gegen f!> um e gefaxt &abe, fte felbjl bereiten 
$t f&nncn. €D?an f&nttte* rtemlid) fagert , n>en« 
ber gtgenrTjfimer mir einen geroiffen ©ebraud) fei* 
nec &ad)t stattet; fo b&rt ber gigent&fime* 
ttad& jener grflärung auf gigentb&mer ju feijm, 
SDenn je&t Ijabc id) t>a& ouefd) liegende SXec&t &u 
tiefem mir gematteten $ebraud)e c bec gigent&u# 
mer alfo fann ni#t ba* 9ie#f 5U jebem @ebrauct)e 
feinet 6a#e baben* 

Sfffetn, naber Uttai)ttt, tilgte tiefet gin# 
ttmrf ft$ feid;t beben, 3fl e* mc&i ber gigetu 
fbumer, ber mit ben ©ebraud) ber ®ad)e betvilV 
Itget? i(l e6 titc&t fein Sroecf , bag ic^> ben ®e# 
braycfc tum ber ©ad)e machen Jann , ben er mir 
$tftatttt* £ierif*alf<>/ redjrftcb betrachtet, bec 
©ebraud), ben id> t>on ber ©aetye eines anbern 
mit fetner SJernMÜtgung madje, ein ©ebraueb, 
ben er felbtf mafyt Senn etwas gebrauten 
tfeigt ja niebts anber* , als sernuttelf! bcflelbeii 
einen grcecf erreiebem ©ein £Äe<J>f $u bem auä# 
fcblteg^nben ©ebrauefee ber ©ad)* übte baber bec 
©gentbumec au«, inbem er mir i&ten ©ebrauefr 
0e|tatte(e» 

JDod& nod> ein ginmurf f5nnfe mir Segen bte 
öufgedeXltegrflarunggemad^roerben, ber meUeicfrt 
febe anbete grflärung, welche jefct oon bem gigem» 
tf)ume gegeben ift , ober je gegeben werben ra&gte, 
eben fowo^l treffen würbe, al* bie meinige, wntt 



. - • 




Digitizecl by Gc 



unb bem (Ecgenfgume ibeifyaupL t&i 

er anberl ein wahrer. ffinttmrf i(f. 9Äan m6gfe 
.mir nemlicb einroenben, Dag unter biefe ©rflaruna 
bal unoollftlnbige ©gentium tirc^t gebrad)t roer* 
bea finne* 3* gebe btefel $u, unb fanu el 
$ugeben, ba el nicbtl gegen mid) betoeifef* 
£)enn bal, ' mal mau un»ollffanbigel ©genföunt 
tiennr , iß fo wenig ©gentium, all bec 2lbfd)nict 
einelgirfell eiaCirW, ober all ber J&eil bal 
©anje iß, SBetm gleid) itt meiern 8?brbud>ertt 
bei 3fotturrecbte unb bei pofttioen üKecbtl eine 
ffintyeilung bei ©geut&uml in ein oollfanbigel 
anb.unooUft^igel öorfommen mag, fo beroeifec 
biefel nicbtl gegen mid); fo lange bie logifebe 
«iebtigfeit biefec ©nt&eilungen niebt bargetban ifl» 

* 

SOJan rann jene begriffe inbeg jtaett bem t>or> 
.berge&enben fe&r leiebt befrimmein ©enn obgleich 
jebel ©gentbum, wenn el niebt aufboren- jolf, 
©gentbum ju fenn, oo(F}?ant>ig fenn mug; fo 
braueb* boeb ber ©geurbumer einer @acbe niebr 
notbweubiger ößelfe ein einzelner inbioibueüec 
SRenfcb ju fenn ; fonbern mebrere $»enfd>en }U* 
fammcngetiommen 1 Jnnen ber ©genfbumer einer 
©acbe fepn. ffienn $♦ » # 21 unb $5 ejn @runb* 
fftuf jufammen bureb ©:bfd)aff , ober, aufweise 
SHSeife es fonfr fen, erwerben, fo ift weber 21 
noeb 58 ©gent&umer , aber beibe jufammen ge* 
ttommen ftnb fowobl ber ©gentbumer, all ein 
emjelnet el fenn würbe, wetm er fiatt tfcrer ba* 

2 @runb# 



x6a Sßen ber öffupotion tt; 

©runbftöcf ertvorbttt bitte* 3(1 nun in bem atu 
genommenen gatfe ba$ gisentbumSrecbt fo unter 
iljnen wrtbeilt, ba§ feber t>on t^nett an allen $f 
tfanbtbeUen beö giflentl)um«red;t$ eben fo Jfjeil 
bat r ol« ber anbere, fo i(t eine ©emem(tyaft 
teS gigen tfjum« ; tfl hingegen baö gigentfcum bec 
© a cb e , nacb feinen ucrfd) tebenen ©ef^anbf^eüen, 
unter iftneti oer f foeilt, batte ber eine 5» 9}» au(?fd>lie* 
genb ba* S&enu&ungärecbt, fo ttire unter i&nen efct 
geteiltes ©gentium jene« ©runbjtöde*, unb bec 
SJntfjetl , ben jeber an tiefem aoüjtanbigeu gigen* 
t&um bitte, noare fein UtWOlljtän&igeg gigen* 
tl)Uttl. 3<b tonn mxd) ber »eitern gntwicfelung 
tiefer ^Begriffe um fb e&er fi&erbeben , ba idf> <ie 
febon bofljttnbig an einem anbern Ort* tfgt' 
Jen bftbe V. 



V 



. XVIII. 



1 * fbtv ™i 



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XVIII. 



UebnMüut\$ aon Siedjfen fatm jmifc&ett 
CKenfd^en nur burcf> Verträge gefd)e&en. Die 
t>erpflid)fenbe Ätaft ber »ertrage lägt ftcr) baf>ec 
fe(>c letebe au$ ben oben aufgetfeflten ®runbfä6en 
t>on ber Uebertragung bart&mu 

£)od? id> miß in einer SRaterie, tto einzig* 
»erfranbnig fo leid)f ifx, aud) ni<bt einmal bett 
Segriff be$ »erfrage* , »nb anbere , oon beneit 
tiefer $unad)jt a&fjangf, alt bttatmt oorattffefcem 
SJ3enn id) gletd) für einen J&eil meiner £efer ettpa* 
tUerflögigeö tljun folffe; fo roiü id? fte bod) oortyec 
Befrimmen. Die SBidjtigfeit be$ Öegenflanbe* 
wirb miefc tet> benjenigen entföulbigen , bet> »et 
: ^eti i d) biefe ©egriffe fefoon *orau*fefcen f 6nnte. 

' Sin g8erfi>re#en ift bie grf lärung , n> c l d? c i tf? 
jemanben gebe, eine groangSoerbinblicbfrit gegen 
t&n &bernefrmen $u wollen. Oiefer ftat mein »er* 
fprecfcen angenommen, tbenft it erftart f>at, bog 
id) bie 3»augöoerbinbIidj feit gegen ihn babev. fette, 
unb ber ^Ctttag ift bor&anbetu ©iefer i(r alffc 
ttityS anber*, atö ein angenommene* SJerfpredben. 



164 • Sßerttag*. 

3* höbe tiefen «Begriff M ©ertrage* unt 
fce* 2Jerfprechen3 fchon anbertoartS gegeben *). 
3* weiß nicht, ob £err 3afob tiefen SJegcijf 
fceä S3erfprechen$ befreiten roottte, wenn ec fagt: 
„Sie gtflärung, tag ein 23erfprechen Die fren* 
„toittige Uebernahme einer 3mang$oerbinblich?ett 
»f<9/ pößt «ttf IHrfen ber SJerfprechen, 
„ unb ift überhaupt ein fytuherifcheö Urteil, fca£ 
„erfl einen 95en>ei8 ti&rf>t^ bat, unt baber in fet* 
„ner oorlaufitgen <Srf larung oorfommen tqrf„ 
3d) würbe meinem greunbe aufrichtig banfen, 
wenn gr hier auf meine grtlärung hatte 9Räcf{td>t 
nehmen woflen, wenn gleich fem* Einwurf meine , 
«rflarung eine* SJerfprecbenS nicht trifft SDemt 
ein SBerfprecben, turd) tie OTiflenSerflarung eine 
3wang£oe|:binb(icbfeit übernehmen $u motten ; heißt 
titelt, eä burety tie frenwittige Uebernahme einec 
groangSoecbinblichfeit erflaren* 93on biefer 23er* 
binbltcbfcit, unb t>on jener 2ßitten6erfl5rung v u«t 
nicht oon biefer Uebernahme einer Swangöoerbinb* 
liebtot, rebet bie SDefinition. (Sie fefct eben fo 
wenig oorauS, baß auä einem SBerfprecben eine 
ffierbinblicbfett entfpringe, wennbiefcS, wie mit 
tit unten erretten wirb, ftcb gleich au$ ihr ergieß 

©och ein Stnwurf , ben £err 3- bec oon if>m 
gerügten <£rf tärung macht, febemt auch bie meinte 
gu treffen , wenn er gleich nicht auf tfe jielen fpBte* 

• — » 
•) Tatunrecht {. 171. * 

9>hilofcphifd?e SKechttfefjre f. 291. 3fam. 



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Vertrage. 165 



6$ fSnnfe ttem(M) fcbemeu, bag bte bon mir ge* 
gebene Definition ju enge fen , tag i# ntc^t in 
jebem galfe, n>o icb etroa* aerfprecbe, eine 
3roang$oerbmMid?fcit übernehmen 41s iveüert er* 
tfire. Slflein man muß ben Segriff ber 3n><mgg* 
t>erbinblicbfeit nur in feiner geheißen Slüflemein* 
beif nehmen, unb ifjn nid)t blog auf befonbert 
SediinMic&feifen (XI. @. 11 60 etnfebranfen, 
aläbenn fann man gewig biefer (Erffärung jenen 
(Sinmurf niebt machen. SBenn jemanb mir eine 
träUig befiimmte @a#e anbietet; fo oeefpriebt ec 
mir ttroaö. €*r ubernimmt feine befenbere; fon* 
fcern nur eine afl^emeine ^erbinblicbfeit gegen 
mid), bie Serbmblicbfeit, bie angebotene ©aefcc 
al£ meine $u befragten. 

Der gemeine ©peaebgebrauefc nimmt ben2(u$* 
bruef Serfprecben nod> in einem engern ©inne» 
Stfan jie&t nemlid) 2?erfprcd)en im gemeinen ?ebeit 
immer auf etroa* gufunftige*. 3Jttein biefeS i(l 
etmaS 3ufaflige$,.unb ber grfigern 2fflgemeinbeit 
roegen fann man ben 35egrijf beß SSerfprecbenö fo 
tteit faffen, als e$ bier gefebe^en ifl. SUbenroaüV 
ber biefeö niebt tfyat, fonnte baber natftrlicb niebt 
mit ber (Erftärung eines Sertrage*, als eine* an* 
genommenen S3erfpred)en«/ aufrieben fenn *). 

©od) ben Siebenmal! fomme icb auf eine an* 
bere Definition eines 93erfprecben$* Slcbemoall 
nemli# erf lact ein 23erfpred)en burefc eine JCBiUcn^ 

; « £ 3 etttä* 

•) Achenwall jus natura« $. 171, . . 



i66 Sßfttraae; 

erffaruncj, btird& tvcld&c jemanb ble 91 tyfafct bat, 
ftcb einen anbern $u uerpfliebten *). fflüein 06 
jemanb bte 9lbftc^f n>tcflt<t> babeg bat, ober ntcb*, 
ba$ fommt biebet) niebt in Setracbtung; fbnber« 
tat Gefeit be$ SBcrfprecbenS befreit blo6 in betf ; 
^rflarung be6 2ßiflen$, eine fokbe3erbinblit#eit 
ftbernebmen j|u rooflen. ] 
(Sine anbere ©eftnition, tmcb ber ein 3ta* 
fpreeben eine SBiÜenöerf lacunß tf! , einem anber» 
etroaS $u lei|fen, roelcbe mit ber Uebertragung be$ 
SKeebtS biefe2etfhing ju forbern, t>erbunben ift **)/ 
i(l be$b<M feblerbaft, roeil fie ba$' feboa untec 
t>ie Werf male beß erflärten ©egenftanbeS auf» 
nimmt, n>a$ au§ ben öbrtaen er(i gefot^ert »er- 
ben foüte. 

©oeb icb fomme auf bie öerbinbenbe Jfraft 
Der Vertrage jüröcf. ©er mir etwa* t>erfpricbt/ 
erflart, ba£ er $u etroaö gegen mkb*t>oflfommeit 
verpflichtet fetjn wolle. 9M;me icb fein 2>erfpre* 
eben an; fö erfoke icb, ba§ kb wolle, ba§ ec 
f^ene aSetblnMic^feit gegen mieb baben feile. 3ft 
feine grllirung unb bie meinige jurcidjenb; fo 
itiug unfere ginmilligung al$ borbanben befragtet 
werben. Dann erbäte icb aber bureb feinen er* 
Harten ©iüen ein ÖCecbf, 

@o ftnb, glaube icb, äff* ©ebtmerigfetfett 
*crf$munben, tvelcbe man Utf ber graje ton bee 
• >> : ii S3ec# 

•) Achenwuil jus nsttiraü }. 17t. 
Wolf, inftit. juris aaiur. J. 37$. . 



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Serbtnblicfrfett ber Verträge ffnbef, 3fc& Fattit 
denjenigen, ber erfldrf, gegen miefr eine &erbmb# 
fcebtat l^aben ju Wolfen, wenn id) feine grttäruna 
annehme, al$ gegen mieb t>erpfii<bfet befrachten, 
b. b. fo fjanbcln, als ob er gegen mieb ©erpflicb* 
lef »äre, obne fön, ober fouff jemanben, als ein 
H>jllfu&rJi#e6 Wittel meiner S^ecfe $u betraten, 
tut eben be$baH> mu§ icfr ein SXec^C baben* 

8m »erfrag i(l baber au* obne bie tturfc 
liebe geiftung be$ einen $beil$ üerbtnbenb* £ert 
<Sd>ttial$ leugnet biefe*. „(Siebt mir, fagt er *), 
„ bie Slnnebmung eine* Qfcrfprecbeitö ein 4u§ereS 
„rcüfcmmeneö fRed)t q . 2Boburd)'? 20 ie gebt 
„babureb etwas in mein 9ied;t über? gtroa ba» 
„bur#, ba§ tc& meinen 2Men erftare* ©ie» 
„fer fann ja niemanb anber* ein ©efefc aufer# 
i legen. £)ber er&alt bie 2Jnnebmting fcurd; ba$ 
„t>orbergebenbe Serforec&en be$ anbern meb* 
„Äraft? metf efma ber »erfprec&enbe bie ©acbe 
,-^reiuiqutrf? Sf)ut er baö mdlid) buref) bie 
„ grf lärmig feine* SMenS , ober erfl burd) feinen 
„S&lfeu fel6ft? ffißie wenn er biefen inbert? SSBtv 
i,t# ba$ äußere üoöfömntene ®efefc, welcbeS mit$ 
„verbinbet , meinen einmal erflarfen 2BilIen niebt 
„roieber anbern $u f&nnen? © Kgf jtcb fein 
5 *@rnnb entbetfen, anjunebmeh, baß bureb ba$. 
„bloße SRicbtbnffen, t)on Seifen be* äJerfprecfcetu 
*,ben, ber Qlsmebmenbe al* bloße* SKiffel ge^ 
<• « - ' : 8 4 ' „brauch 

1 *) fteine* ftrttarrecbt {. ic+. $nnu . . 



i6g • {Beitragt ' 

„ brauest wirb*. SEBenn matt im afcfofufen 
5> tucree^Cc ein 9Recfrt auf SBa&rbett annimmt ; fb 
„t(! frepltcb bte ©erbinblictfeit aßer SBertc^e — 
„ erfcblccfctu », A «• '-' '^»> 

3* babe ed nitbtg gehalten, tyefe (Stelle 
gan$ berjufefcen, Da fte ben jfeim einer Jbcorte t>o» 
^ertragen enthalt, meiere gdn$ ric&ttg au$ bett 
bier t>orau*gefc$fen <Prineipien folgt, na* bee 
aber jeber SJeir trag nur fo lange befielen f 6nnte, 
ale» eö mein etroa bem einen ober b cm anbecn bec 
Vertrage fcbließeubcn Steile eingefallen tf*, t>ott 
fönt abzugeben, ©od) i* will biefe Sbeocie. 
nod> niefct au« ibren folgen bereiten, bereu 
2öaf)rbeit ober galfcbbeit an biefem Drte nod). 
mfyt auögemacbt i|t, unb mi# wrerfl nur un* 
mittelbar an £erw galten* 
- 5Kcin 2Me , ein SRtdtt auf bte ®a#e eine* 
anbern ?u haben , fann frenlid; , biefem allein ge* 
nommett,. fein ©efefc auferlegen, allein mein er* 
Harter fiSSOe, in 95e$tebung auf baS »orbin abge* 
legte unb in biefem 21ugenblitfe no* triebt turhd* 
genommene 2?erfpred)etu IMefeS. gilt rairieBeit 
fo oiel, alä fem ©5Uig geroifler äBille. Söarc 
mir fein 2Bi0e 'oiMIig gewiß; -fo Knute idb ba$ 
9ied>t, n>clcbeö etmir AbertragetMDiü, al$ mein 
3{ecbt anfef)«^ £>enn ic& mürbe baburefc niemaiw 
ben als ein milifubrlicfoeö Wittel metner 3n>e(fe 
bebanbeltt» SRienianb mürbe raiefc baber ^tcriti 
binbern burfett , o^ne jnt* als ein müJfiilirliebe* 



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f 

I 

Sßerfräge. r6y 

5Rttfel feiner S^ecfe $u bebanbem, <5o erbeflei 
bag aud), ol)ne bag einer oon beiben Xbeilert 
»irflicfc etroaö geleitet bat, burd) ben QSerfraa; 
fcfyon cttx>aö an meine tlrrecbre gefimpft werbe, 
unb baS ifl e$ bpd) nur , woburd? ein ©ertrag 
Siebte beroorbringen fann. 

mogre fd;cinen, ate wollte icl) gewiflett 
©c&wiengfeiten au$ bem 2Bege flehen, welche 
fid), nad) ber oon mir aufgehellten Jb^rie, oott 
flrlbft beben; besfoalb erlaube man mir nod) einige 
Slugenblicfe ben biefer (Stelle (leben $u bleiben» — 
SBenn £err ©♦ fragt: „ob ber 2?erfpred)enbe 
„feine ^ad;e berelinquirt babe'* „ fo fann man 
antworten: ob er fte berelinquirt bat, ober nftfct; 
baö tyut nichts $ur ©ad)e, wenn er fernen dßiüeti 
binreic&etib erflart, fie bem ^romiffar $u geben; 
fo fann biefer fte alö berelinquirt betradjten, unb 
mitbin in 35eft£ nebmen, weil er burd) biefe^anb* 
hing ntd)( benjeuigen , ber fte ibm ubertragen £ts 
wollen erflarte, alä ein millfubrlicbeö Littel fei* 
ner 3wecfe bebnubclte, biefer' bftrfe it>n babec 
hierin niebt binbern. öie folgenbe #rage: „3Bo 
„iß baö oollfommeue äugere @efe§, bag mid) 
binberte, meinen einmal er Hat ten SDtOen $u au* 
„bem 4 ? ,, beantwortet ftd) oon felbjt, ober oieU 
mebr, wir wifien, bag fein @efefc mid) bmbere, 
meinen Hillen ju anbern ; fo lange burd) ibn nod> 
(ein 9ved)t auf ben anbern ubergegangen if?, 
SBewi biefe* aber gegeben ift; fo fann id; burefr 

2 5 ^vi ,{ • miß 



iy» Verträge. 

«tchten aBÄeit allein, bremse, mt td& beht *ti* 
bern febon übertragen hatte,, fo wenig triebet $u* 
ntef er&altett ; old.ee e$ burefc feinen einfeirtgett 
SBiflen bitte oon mir ertpetben f&nnen* SJenbere 
id) hingegen eben ftwoljl meinen 2öiücn , al$ ec 
ben feinden; fo erbelfef, baß mtfer erfler Settrag 
mifgege&en, -ober eS eben fo gut iß, alö ob ec 
gar nic^t abgefc&loflrn rnate. — ffefct brauchet 
tcb faum no# $u bem ®cbfufl*e jener ©teffe $u er* 
tnnern, bogman f eineämege* genJt&igt^^ tv» 
8vecbt im abfoluten Slaturfhmbe auf SBabrbaftig* 
fett anjunebraen, um bie SJerbinblic&feit bec 93er* 
träge $u be&aupten, »enn biefem Siebte,, auf 
faBabrfafttgfeit, in anbern bie »erbbibJK&feif, m 
jebem ga8e »abr ju reben, entfprec&en fofl«, 
©oll biefe* Oecbf auf äBabrbaftigfett aber ttt 
niefetf anbem befieben, als in njeinem SKed&te, bie 
SBilfenäerffarung eines anbern beg einem Vertrage 
«B mabr wrau$$ufe&eu j fo glaube Ufr, ifi e& 
burefc ba$ uorbergcfjenbe beriefen* — JDocfr 
biefeö trntg Jjter ©♦ felbff wraugfegen, mbem et 
beroeifen rotff, bag, roenu bet) einem einfetfigetr 
»ertrage bie Seifiung, ober in einem arpepfeitigett 
©ertrage beibe Stiftungen gegeben (mb; fo #9 
ter Vertrag röKg binbeub« 2>er Seroete, bea 
#err ©♦ *ou biefem Safce siebt, ift folgenber * 
„ SÖBenn bie JeifJung burefr eine £anblung , obue 
„S5e)ie&ung auf eine @a$e, gefc^e^n tfo fo ift 

: i ; • ,. • ) .. . „tft 



> 

* 

* . 

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*7* 



,,t$ $9flf# uttm&gltd), Den ©erfrag $u ammüu 
i) ren* 3tf aber eine 6acfce gegeben roorben, ba* 
„bec 23erfprcd)enbe fte rottfltcb abgetreten, 1>cd 
„2lnnebmeube ftc roirflicb offupirf , unb fo au 
„fei» Urrect/t gef ti&pft ; fa ifl c* moraÜfc& im* 
„mbgiid) oon bem »ertrage abzugeben. „ 
r. ©iefer 8et»ei$ wirb, wie jebec jtc&f/ bureft 
eine Sfobuftton geführt» J£>erc ©djroalj unterfebei* 
bei jrce». gatte; O mic ift blo$ eine JfauMung 
ßeleitfef, 2) mit i|t eine 6ac&e gegeben* 3* 
bleibe be» bera kfet«« gaöe fteben , um |tf jetgen, 
bag er bej) biefem bafyenige fclbji alö roabt vor* 
«uSfefc*/ n>aö er t>orber beitritt, um ben ©afc 
teftujWlen , bag t?oc ber mirfiitfeen £eiftnug fein 
»ertrag oerbinbenbiqu 3* frage tifttUi* : roie 
tft eine Abtretung mJglicb, unb wie Jann ber %\u 
ttebtitertbe bie @ad;ß, wclcbe id> ibm , abtreten 
und, offupiren? £err ® t tvurbe antwortet! ; 
babur.cb, bag itbjt ibra erlaube, bie ©aefce ja 
eirofrben *). Stbec mober roeig e$ ber 3lnneb* 
menbe, faöre cd) fort $u fragen, bag id? it>rt bie 
(Erwerbung ber ©aefce erlaube, unb bag babe$ 
meinSifle roegfafle, bie@ad)e langer $u bebak 
len? 2l«ftvortete ^err @.: bpg er biefeS au* 
meiner grflarung roiffeu ftroie; fo tvurbe icb i&m 
feine eigene grage entgegenfegen, id) würbe fra# 
gen : tl)ue tc& biefeS burd) meinen 2Bi0en felbjf, 
*ber tbue id> & bur* bie grf larung beflelbe«? 

©Ott 

, •) ebe«b- f. 7fc ; / 

s 

5 



i7 * SÖertrage; 

Soll meine grflÄrung ^tet nnrffam fe^tt / fbB ber 
Sfnne&menbe bureb jte roirflid) ein Siecht erhoffen; 
fo mug er jte, ber wirf Uc&en gewiffen einrrtöu 
gung , gleid) btttadjttn f Minen , unb fo m&gte 
£ere Scbmafj fel&fi baS 3?ecbt auf SBa^r(>affc^ 
feit, fo weit wie e$ oben benimmt fjaben, jugebetu 
SDod) £err 6d)maf$ fefet biefed SKecfee an einem 
anbern Orte felbfl auäbrucf lief) t>orau0 , menn ec 
ben <Safc: bag berjenige t>on jmenen «paeifeentov 
ber babureb (Serben leibef , bag bec anbere ©on 
bem Vertrage flbge&f, ben (e(jn?n $um Sc&aben* 
erfafc jwingen fönne, barauö ern>eifen n>itt, bag 
jener ein SXec&t babe, bem Sßocte be$ anbeen |ü> 
glauben *)♦ 3f! biefeä SKec&f aber $ugegeben , ftr 
fann bie 2Jerbmbltc&feit einefc Vertrages, auefr 
ebe ec t>on einem ober »on beiben SJerfragfd&lie* 
genben Sftefbn eefädt ift, feinem Smeifel me&c 
unterworfen fenm Senn roenn tö) meinen SSillen 
*cftäre, einem anbeen ein Stecht $u geben, unb 
biefer erflar* ba§ SKed)f baben $u wollen ; fo fämt 
tmb mug jeber ben SQSilfen be$ anbern als »orban# / 
ben t>orau$fe|etn Sö *rbe0et leubf, bagnidM* 
tnicfc binbern fftnne meinen 2Biden ja anbeen, 
wenn mein Ü)?ttpacifcent ifjn änberf; aber in bem . 
enfgegengefefcten gaOe fann id) fljn nic&t anbern* 
JDurd& meinen 2Bi0en würbe e* t&m m&glic&, ba$ 
if)m angetragene SKecbt $u erwerben; burd) feinen * 
SBillen würbe biefer Srwerb wirf li# j burefc 2len# 
. . berung 

•) e&enb. f. 10«. - 



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9ßertr5ge* ,173 

berung fernes ffiiflena einfeittg fann et eben fo 
wenig ftcfc oon fetner 23erbinDücbfcU frer; machen, 
olö id) burd) meinen einfeitigen iSStOen baö Oied^t 
ton tym erwerben fonnte* 

(Ein neuerer ©cbriftflefler, ber bie UebetfW 
gung ber 9ted?te au$ ©ertragen gleichfalls auf bie 
wirflicfce ©nwilfigung ber 9}ertragf*liefienbett 



w 


TT 




IE 



ftnne. 55oc& id> Witt, um feinen Sebauptungen 
tud&tä ju »ergeben, U>n felbft reben lafjetu ,,2BaS 
„ i(l c* , f«gt er , ba§ $tn , (fcemjentgen , ber eU 
tien ©ertrag eingebt,) „biefe ©erbinbli*feit auf, 
„leget? ®ein2Bi(le; benn nichts ücebiribet , wo 
„baö ©itfengefcl'fdjmeigf, als unfer eigner §ffiiöe* 
„3Rein3fcd?t grünbet ftcfc auf feine Serbinblicbfeif, 
„mitbin julefct auf feinen Vitien, auf ben tiefe (t* 
„gränbet. £at er ben 2Biüen nic&t; fo befomme 
„tefc ba* 9fed)t nid;t, ein lugenbafte^ ©erfprec&ett 
„ gtebt fein £Kcd>t. „ — SMfommen fonfequent, 
aber boefy ni#t wabr , wie ba$ oben angeführte 
bemeifet. — «ben fo richtig fd>lie§t ber. ©erf* 
auö feiner 93orau6fefcung : » @elbf* burdj bie 2eU 
„ftung oon meiner ©eife befomme i* feip Diecfct 
„auf bie Seitfung be$ 3(nbero, wenn nid)t fein 
„fretjeiaßiUe, beflen Sichtung t« nidjt f ernte, 
„mir biefee SKed&t gegeben bat, unb fortgiebt „ *). 

2lBem 

• ♦) Septraa jur 95eri(bti<*uttg ber Urtbeile bei $uWk 
fum* über fcie fran*. 9Up. ®. 



174 53etfrSgfc 

Öfleitt jetgt feiefer ©d&riftjfcfl« feurcfcgÄngig Mi 
iRonfequen$ , bie jeber, roer fein 95uch mit Stuf* 
hierffamftit gelefen hat, an ihm, in D« Siegel 
futDen n>irb ? SäSir rooüen fehen* 2)er ©etf, 
fahrt fort, um bie ©chroicrigfett gu Ufen> welch* 
für bie Unftd)crfccit ber 93ertr4ge entferingeti 
ttfirbe. „3* habe geleiftet, fngt er, tts bec 
i, Meinung , ber anbere habe eiu föecht auf meine 
3>?eifhmg; fte fep ntd^t mein, fie fer> fein, meine 
^Ärafte, bie ich babei) ©ertvanbte, bie gr&chte 
„biefer Äraftanmenbungen, fepen ein ©genthum 
5) beö änbem. 3$ höhe mt* bar in geitret, fte 
5 , waren mein, ba ber Sfobere fein Siecht auf tmd> 

3, hatte, ba er mir feines auf ftch gab; «— 

»25er SKnbere leitfet nicht, unb nun wirb, roa* 
„bocher nur bem oherflen dichter befaunt mar, 
»auch in ber SBelt ber grfchetuungen flar. Durc^ 
feine Unferlaftung mirb nicht etwa meine Cecftung 
3>rcieber mein; fte n>ar e$ bon Slnfange am e$ 
i5 n>irb nur befannt, bag fte mein ifh 3# be* 
3, halte mein ©genthum — ba* ^5robuff meiner 
„?ci|Tungen i(* mein* 2Juch ba$ t>on meiner 
„ Äraftanmenbung , was auf reinen ffierlufl t>er# 
»lo&cqj gegangen ijt, t(l mein ©genthum; Sag 
J3 e$ berühren ift, geht mir nicht* an; e$ foöte 
» nicht wrlohrenfe^n* 3n ben Gräften be6 aiu«^ 
„bem ifl e$ $n -frohen, (SBaS heigtbaö?) auf 
3, fte habe ich eine Slnroeifung* 3$ fann ihn jum 
5> t> Jfligen Ctyafcenerfafc fingen >, — Slher, 

•) a. a. £>. 123. 1*4« 



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Ümtt bet anbere fragen : wpbec bUfeö SRec^f $um 
«c&abenSerfaöc? 2Bcr bieg btcfc ba$ $u tfjun, 
ttaö bu mir ju leiften glaubte)!? JDu fannfi auf 
weine Äraffe tti$t bie nermeinte 2(nweifung 6abcn v 
©agfi bu : „ SBir flnb beibe itt ben Sufidnb, 
„bor unfererffierabrebung, jurflcf t>erfe&f; alle« 
5,1(1 nngefcbeben geriiad)*;,, fd fand biefeS nid;t£ 
cmberö Ocigcn, al$ atte$, WaS bü ifutcfr, tf{ 
eben fo anjufeben, al$ obbü eS ebne meinen 
2Bi(Iett ö^bati fannft e$ »on mit 

Jurucfncbmen , aber büfe btcb, baß bu t>on betü 
tneinigen nichts baju ntmtnfh 2We6 muß biet* 
fcen, wie e$ t^oc unferer SJbrebe war, ober tiel* 
inebr, wie eß fepn Würbe, wenn e$ bic niebt ein* 
gefallen wärt, ba$ $u rtmn, wdS bu mir $u feb 
f?en bid) einbilbefef?. — ffioflre unfe* Serfaflee 
jur 93erfbeibigung be$ erflen runb berauS fagen, 
tag er ba* 3?ecfcf gefjabt batfe, bie SBiffenSerHi* 
tung beä etffen alö ernftfid[> »oraufyufeöen , unb 
fcoBte et barauf ba$ SXec^t beflelben $ur gntfcb^ 
bigung grfwbcn ; nun fo mag er ben ©runb an* 
geben, warum icb nur tn biefem gafle, unb nid;* 
<mcb foml ben SffiiOen beä anbern , ber mit mic 
einen »ertrag at>f<*!tegee, als wa&r »orauSfegett 
(ann / warum nur 4>ty einem gegenfeifigen, nid)* 
I>ei> einem einfeitigen Vertrage* (S6 ifl wabr, 
fcep einem gegenfeifigen Serfrage Werbe icb, wenn 
id) ben SStUert meines SRilpacifcenfen a!3 ttnffr 
lid; wauefe&c, unb ftibji c^Ud) beute, |u cinec 



Sßfttvage. 

£etffung gegen i&n »erteitet. ©eine 2Biffen&rf Ii» 
rang I>at alfo auf meinen 3«(*anb einen ginfltoß.; 
allein, »erhielte* ficb Dep Dem etnfeitigen 2er* 
frage anber6? — beflimmet mieb bte (Erwartung, 
welche baß, wenn gleid) einfettige, 93erfprecbeti 
fce$ anbern erregt, nidjt aueb ju £aublungen, unb 
$u £anblungen, welche meinen 3t»f!anb wiber meu 
wen QSBillen verÄnbern würben, wenn mein SKifr 
paeifeent nid)t äBort (nette 8 

2>e$ 2*erfafier$ Sbeorie wdC alfo: O Sin 
SSetträg begruttbet nur ein Okdjt bureb ben SMett 
Leiber ^aeifeehtem i) Daä btoge SSerfprecben 
Unb bie 2fanal)me beffelben fanh feinem Sfacifceiu 
len ein Stecht geben unb eine SßerbinbUcbfeit auf* 
erlegen» 3.) (Eben fo wenig fann biefeS ben tu 
ttem gegenseitigen »ertrage bie cinfeittge geifrung 
bestimm ^aeifeenten. ©emungeaebtet leibet 
tuvd) bie £eiligfett ber »ertrage «iebt. Senn 
wenn ben einem gegeufeitigln Vertrage ber eine 
von Cejben #äcifeenten, in ber ÜSeinung, ba* 
JBerfpredjen be$ anbem fen ebrlicb gewefen, bat 
©einige geleiftet bat/ fo fann er e$ juruefforbern. 

€$ fen mir erlaubt, $uth Ueberftufie oielleic&f, 
biefe Zfyotie auf einen Dott bem 93erfa(fcr ge* 
trauerten gafi anjuwenben. £at tfen ber 9Jerf, 
3lei# ju einem anbehi gweefe al$ Senfpiel ge* 
brauch, fo fann er un£ boeb au# §u ber unfrigen 
«öfter«. „3$ gebe, fagt er *)# «w ©tuef ©olb, 

T> «. «. £>- 6. 145« 



„ welche« id& recbf magig, eä fei) t>urd& eigene 
„ ^Bearbeitung , ober burcb 95errrag befifce, an 
„ einen ©olbfdbmib , mit bem auftrage , mir zu 
„nen SSecber barau* $u magern 3c& babe if;m 
„einen geroiflen Softn baför oerfprocben ; jroifcben 
„ nn* f*cinf ein »erfrag $u fet^ti^ Gr bringt bett 
„®ecber, unb id) gebe ibm feinen £obn niebr. g$ 
«war fein »erfrag jwifeben un$: feine »rbeie 
„war fein unb bleibt fein. — «ber ba$ @oU> 
ja wein? — «Rag i* e$ $urucFne&mett, 
„wenn icb fann, obne ben Secbcr mitjunebmen, 
„ober ibn ju $ertf6ren, $©ffl er mic& fftr meinen 
„»erlujl entfc&äbigen, fo ift ba$ re#t unb gut; 
„aber einen recbdic&en »nfprucfc auf feinen »edfrec 

„babe id> niebf. er iff red;tmä|?tger eeftyet 

„ ber lefefen gorm ; benn er baf meinem ©olbe 
„mit meiner Bewilligung ©eine gorm gegeben. 
„ ®are er unre«fmagtger 95e(t$er berfelben, baffe 
„er, o&ne meine ginwiffigüng, mein ©olb juro 
„8e*er gemacbf; fo m&gte er, mit, oberobne 
„feine gorm, mir ba$ ©olb juröefgebem „ — . 
3B4r* biefem fo, fo würbe ber ©olbfcbmfb freilieft 
gut gegen bie 2Bortbrud)igfeit be^eni'gen gefiebert 
fet)n, ber feine Arbeit Werbungen barte; er fonnfe 
P* mit bem ©olbe be* ©ecber* be*ablf matben. 
Sfber r wie, wenn biefer be$ gJerfaflerS oben auf* 
geseilten ©runbfafc benufcre, wenn er ben treu* 
beengen ©olbfebnub fragte : ©ober meigt bu e* 
beim, tag i* e$ bir berotOigt babe, meinem 

®* ©olb* 



i78 SßerttSge., 

@olbe biefe Sorm $u ert&eilen? Sßoljet tteigt bu 
fcemi, Dag bu recbtmagiger 53eftfcer bets legten 
gorm meines ®elbe$ bift, ba bu bein SXecbt nur 
<mf meine ^Bewilligung grunben fannft? Db biefe 
torbauben ift, fannft bu gar nicfct mifien» 3$ 
gab bir $war mein @o!b , oerfpra* bir für beine 
arbeit einen So&n, aber nur bem Mlfwiflenben 
fonnteeS befannt fepn, ob idj> eö fo meinte. g$ 
war ntcbt mein £DiQe, bu foattefi atfo fein dfccfyt, 
fcem @olbe bie gorm be$ 95ed>er$ $u geben» 
©ieb eö mir alfo mit biefcr gorm, ober o&ne jtc 
gurftcf. — 3* tt>enigffen$ weig nic&t, wie bec 
cljcücbe ©ofbfcfomib fein 9}e$t behaupten foüfe, 
wenn ibm feine anbete SBajfen , als be6 93crfaf* 
(erhoben aufgefleflte ©runbfäfee gegeben wären. — 
£atte ber Eerfafler biefeS 33enfpicl nid)t in einer 
cnbern 5ibftd>t gewiblt, als um $u geigen; bag 
Wir für bie #eiligfeit ber Verträge niebt beforgt 
fenn burfen ; fo würbe i<& ben Slrgwobn. niebt un* 
terbruefen finnen , bag er un$ babe taufeben wol* 
len. — 3* würbe fragen: SBarum wä&It bec 
ÜBerfaffer gerabe einen ©olbfdjmib, ber fub freies 
ltd) leiebt be;ab!t macben f&nnte, wenn er mit bec 
gorm, welcbe er ber ©aterie M Setr&gerd ge# 
geben, bie Materie felbfl näbme? SBarum fefct 
er ben gall vid)t anberä, warum lagt er nid)t et* 
nen Aanfiler eine Materie bearbeiten , ber nur 
ibre gorm, bie er tbr ert&etlt, einen SBertfc ge* 
*«if tonte? Stwa behalt m$t, weilbieferftcfr 

in 



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Sßerf rSge, 179 

in Bieten gaffen, menn er, n>ie ber @oIbf<#roib, 
argumenfiren trollte, ftcfjL fdjlec^t be$al)lt magert 
fSmite? — Do<& e£ fep ferne oon mir, ®opf>t* 
fferepen bot) einem ®anne $u roifjnen, ber feinen 
db+vatttt burcfc nid)t$ oerbäcbtig gemac&t f)af # 
Schimpft ft gleitfc einen onbern ad)tuna$roörbU 
gen ©*rtf<(?effer eitKti Sophien ; fo n?iü icf> lie* 
(er n^uben , ba§ fein Oifec für eine enfgegenge* 
fefcte Meinung ü>n $u bicfer ilebereilung (jingerif* 
fen frabe, fo wie au*, bag ber SJerfafler tfcfr 
felbfl getaufd)t, al$ bag fr feinen ©d>arfjum g.e* 
mißbraucht fcabe, um unö ju fjmterge&eiu 

©et Sefer toirb e$ mir oerjeiben, fo fange 
fcen einer S&eorie oerroeilt $u fenn, welker il)t 
llr&cber genug buref) feinen @d)arffmn einen 
©cfyein $u geben wußte, ber oielleicfyt tiidbf für bett 
Ungeübten allein bitte oeefttyrerifet) fenn f5nneu* 

!EBaö pir *u feoffen ober $u furchten Ijatten, 
wenn jene J&eorie allgemeinen gingaug fanbe, 
fcdtfe ber 2?erfafler felbf! burd) bie Slnroenbung, 
n>eld>e er tum i&r madjt , beriefen , wenn tiefe* 
«0* anberS eine« »eroeife* beburft Gatte* SWein 
e? f&nute febeinen, ich wolle ba$ jRüfclic&e obec 
®d)4bli*e $um 9>rufefiein beS SBabren ober gafc 
fcfcen ergeben, ütbem icfc bier baS 28a&re a\6 
nfifefieb, unb ben 3crr^um al« fc&abli* barflede. 

3* fe&re bafjer ju ber 3?er6inblid?feit bep 
{Berlage jurtd, JDiefe beruhet nity auf bem 



180 Sßtftcage. 

- 

SB iflen be8 SBetfpcec&enben allem , nidjt auf bem 
SBilUn be$ 2lnn ebmcnben allein , unb eben fo tot* 
tiig in ber fimbeWgfeit M SBtüenö beibec; fon* . 
becn in bec juteiefcenben gBiflenSetflatung beibec* 
3ebec oon beiben tnu§, wenn bec anbete feinen 
SBiüen jucetdjenb ecftöct, biefen SBillen alt t>oc# 
fcanben oocauSfefcen, unb in 9töcfftc&f auf bie, 
ton einec folgen SBiöenöecHärung ab&angenben 
SKecbte unb 23 crlunMid; feiten, tft aöct5 eben fo 
enjufeben, als ob bucefc jie bec Sffiitle be* anbec» 
2beil6 *Mlig gen>i§ «>«r^ 

' 3* eann babec £eccn £5pfnet ni$t bettfiim* 
inen, wenn ec bie Serbinblidtfeit bec SBectcagc 
auf ben roirflicben Sßiflen be$ Spromittenten unb 
be3 $romiffac$ gtnnbet *)♦ ÖiefeS wfiebe auf 
alle bie golgen fübcen n>cld;e bec SJetfaflec be* 
S5ei)trag6 $uc 35eci<btigung u* f. n>» aujueef ernten 
(Eonfequenj genug bat* 

2lud) bec oerercigte SD?ent)etöfol>tt gefinbefe 
tet) feinec Öttbanblung oon ben 23ettt4gen, tbcc 
SJecbinbltAfeit auf ben wicflicben SBillen beibec 
2}ectcagfd)lie6euben Jbetle , wenn ec fagt : „ ©e* 
„ balb bec UnabbÄugige ein Uttbeil gefaflt hat, 
„mu8 e$ gültig fetjn* £abe id) ben galt enfc 
„febieben, wem, wenn unb rote otel td) oon bem 
„Peinigen überladen will/ unb tiefet bat ba$ 
,,©ut in (Empfang genommen; fo mug bie £anb# 
„lung Äcaft unb SBitfung Ijaben, wenn mein 

f) £&pfncr* ftatumty f. 6*. 

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Sßettrag*. igi 

„«ntfd&eibung$red&t etwas bebeuten foB *)♦ fyizt 
n>irb alfo bec »trflic&e 2Me ber ilebertragenbett 
nid n>a&r 'toormtögefegf. Es gilt baber aud) ge# 
Qen biefe Jbeorie ber Verträge, ma$ fdjon oorbm 
gegen einige andere erinnere tfh 3* meirec 
unten ©elegen&eit baben, 3»enbeldfobn$ J&eoric 
tio# »on einer andern ©ctfe $u beurteilen* 

2Benn gleicty mein 3ied&f au« einem ©ertrage 
ftc& barauf grunbet, bag id) bic gumMlfcgung mit 
meinen SÄitpactfcenten al$ n>af)r t>orau$fefcett 
fann ; fb ift fein ©runb boefc titelt bie <Sm>arfung, 
an fid) allein genommen, welche ber 93erfpre# 
d)enbe bet> mir, ba xd) fein SJerfprecben annahm, 
erregte, wie uon einigen Jefjrertt be$ 9?aturre#t$ 
unb ber SRoral **; betupfe* ift. ©enn bie <S> 
Wartung fann eines ?betl$ au« blo* fub/efNoeti 
©runben t>on mir gebegt werben ; ber anbere fann 
jte wiber feinen SSiden bep mir erreget Gaben, 
ober oielleic&t au* glauben, bag ic& jte gar mebt 
erfftflt ju feben wfinföe, 3n feinem biefer gälle 
würbe ber/enige, ber jte erregte unb unerfälff 
liege , mic$ aB ein wiöfübrlic&eö Littel feiner 
grcecfe jMjanbelm 3* roitrbe alfo in feinem bie* 
fer galle ein Sfledjt auf fte begruuben ttnnwu 

*) 3erufatem <&. 47. 48. 

**) 3er$ufon ®runbfä$e ber $eorafpf>irofopbie> uSer« 
fc£t -unb mit &tmierfun$en ©eiferen pon Oarpe, 
|ctpj. 1772. @. 117. ©an>cn 5 21 nni erfinde« 
C 417. *-> iDcfleteen SCnmerfungcn 411 Cicero 
»onbeti $fltd?ten, 1. 55. ©.5)5. 



I 

I 

v 

3* leugne feineSmegcä bie ^flid&f , fwfefcfid& ttt 
regte ©Wartungen , bie mein 3f}ebcnmenfd) erfüllt 
feftett roifl, $u feiebt^cn , roenn tf>re Sßefriebi* 
gung ni#t an jtcfr unerlaubt t|t, unb eben fo ntc&f 
fcie tyflid)t, ftcfr befnitfam aöet £anblungen $u 
( enthalten, bie ©Wartungen be* anbern erregen 
f innten; biefe*<Pflid)fen ger>6reti aber in bie Wo* 
tat, ntebt in bie $erf)t$lel)re* SBenn jemanb 
wir ein ©erfpreeben ablege, fo erflarc er titelt 
atfein etwas, n>aö ben mir eine (Srroartung erre* 
gen fann; fonbern crflart aud>, $u etroaS gegen, 
intcb verpflichtet fetjn $u reellen» Dbne biefed i(l 
für miefr fein 3?e*t twr&anben* Sllfo md)t, wie 
#err @art>e behauptet : bie ©Wartung, bie bec 
»erfprec&enbe Sbeil erregt, für fid) aüein genom* 
tnen, i(t ber ©runb meiueö 9icd)fä auf baö »er* 
fproebene. ©efefct, £crr ©aroe r>affe bem $J}ubU* 
fum Hoffnung $u einem neuen 2Bcrfe gemacht, 
ntebrere hätten i&m Won im oorauö ibre febulidje 
geeube auf baö neue SSerf feines pbifofopbifd)en 
@eif!e$ banfbar bezeugt; f&nnten fte gletc&roo&l 
ein SKecW $u Ijaben behaupten ? 

v 3* fomme enblid) auf bie gKenbcfcfo&nfcfce 
S&eorie, beren id) fefcon sorbin erroafntfe, nacb 
tseldjer bucefr aüe Vertrage eine unüoflfommene 
$u einer ttoflfommenen aSerbtnbli#feit erhoben 
toirb* 3* erlaube (te mir t>orf)er in ber ^urje 
fcarjufletten, um mein Urteil über ftef uvjer hu 
fegen ju tttraen» 

J) »3«t 



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Sßerf rage* 183 

V 



0 „3m Sfanbe ber föafur ifl ber SRenfö 
uttabbatigig/ unt) ihm allein fonrntf ba$ 
SKed)t ju, bie ÄoOtfiotrtfaae jmifebett 

x <Se(Df7gebrauc^ unb äSo^mollen $u enfc 
febeiben. 

2) ©ie Unabbangigfeit ge&5rt $u ben eigen* 
tbftmlicben ©ufern beS SKenfcbetn 

3) <Zr ifl im ©tanbe ber^atur, &tt über 
ba$ ©einige, über ben freien ©ebrauefc 
feiner Gräfte, über ben frenen ©ebraud) 
oüeS beffen, fo er burefc biefelben l>eroor# 
gcbrad)f. 

4) <g$ bangt oon ibm ab, ttrieoiel, wenn, 
unb $um Sßeflen toeflen , ton feinen Sfteben* 
tnenfeben, er einiges oon biefen (Rufern, 
ba$ i&m entbebrli* ifl, (Mafien »ifl. 

5) äffe feine SRebenmenfcben fjaben auf feinen 
Ueberfiug ein unooltfommeneS SKed)f, ec 
tragt bte ©eroifienepfliebt, einen Sbeil fei* 
tier ©ufer bem 5 2Bobln>oöen $u roibmen* 
3a bitoetfen ifl er oerbunben, feinen (£U 
$engebrau# fogar bem äEBoblmoüen $tt 
opfern, in fo weit nemlicb bie 5lu$ubuna; 

« be$ SBotyrooden* gtäctficfcer maefct, al* 
gigennu^ 

*6) 6obalb ber Unabhängige einmal ein Ur< 
tbeil gefallt bat; fo mu§ ed gültig fenn* 
®onfl enthielte fein SKecbt ja entfcfoeiben 
einen offenbaren 3Biberfpru$«, 

SR 4 7) 2)«* 



i84 Söetttage. 



7> Da* <8uf , ttoüott btc SÄebe i|t, tttug ba* 
bec ba$ @ein k be$>emgen »erben, bera id) 
cä geben will (wenn er eö baben will), 
mit» bad öorbec unooüf ommene 3vecf?t mei* 
*e* föäcbjten ifl ein üoDfommeneö* 

8) 3» fo ftw ba$ SXecbt, bie ÄotfifwnSfafle 
$u.entfd)eiben, ein unf&rperlict)e$ ©Ut 
beö unabbiti<ji0W Üftenfcbcti ifi, weil e$ 
ein Wittel ju feiner ©töcffeltgfeit werbet' 
fann , bat jeber SWenfcb auf beti @enug bie* 
fe§ @ut6 ein uoüfommeneö , unb fein 3fc* 
fcenmenfcb ein utwoflfommeneö SRecbt* 
, 9) 2>er ©enug tiefe« 9!ecbt$ i(t, wenigen« Ut ' 
fielen giüen , jur grljattung nid)t wnmu 
.gänglid) notbwenbig* Ö ifl baber ein 
tntbebrftc&eft @ut, weld)eö abgetreten, unb, 
t>ermittelf* einer binlangiicben 2öiÜen$erttö* 
rung, einem mtbern überladen weeben fann. 
10) (Sine £anblung, wobureb tiefe« gefc^te^f, 
beigt ein SJerfpredjen , unb wenn oou bec 
•„ onbern 6eite bie Mmiabme bi"3« ** mmt ' 
fo entflebt ein »ertrag. 
. Ii) Demna« ifi ein «ertrag niebt* anberS, 
al$ oon bec einen 6eite bie Ueberlaffung, 
unb üor bec anbeett (Seite bie ÖInnabmc 
m 3?' M, in SJbficbt auf getrifle bem 
ffierfpr cbec entbehrliche ©itcr bie Jfotti* 
(tonefaUe ju entleiben/ ,. 

12) ©a 

• - 



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Verträge. 135 

12) Da et« SJerfcaa, t>erm5a.e be8 erliefe* 
»en, galten »erben mug, fo wirb ba« 
<gntf$eibung$recbr, n>eld>e$ oor&in einen 
SbeU meiner ©utec ausmachte, baS @uf 
meinet S?ad)f?en*. @ein Swfprud), ben 
auf ben ©ebrauefc tiefer meiner Unab* 
tangtgfeie baue, ifl in ein wOfommeneft 
Siecht uber$atia,eu „ 

3# bin t>crfcfi(td> in biefem SXu^uge tvetfj. 
läuffifler a,eroefen, al«3 t* oteüeicbt nfabtjj geroefe« 
wäre, allein iti) n>ollte bem ^tniofcpbeu niefct ba$ 
tntnbefle t>era,ebe>!. 3ft ober bei) allen bem 
<gd)arffün!e, ber in tiefem Siafonnctnent beroor* 
leud)fet, burefc afleä btcfeö baö bensiefen, roaS 
beriefen werben foUte : baß aus einem ^erfrage 
auf ber einen @eife eine unoollfommene Stoben** 
lid;feit tu einer oeüfommenen, unb auf ber a«# 
bern ein fogemmufee unbolIfommeneS ffied?* ju ei# 
nem Wfttomraenen erhoben werbe? — - ©iefeS ift 
jrnac bei; einicjai Stofragen unlau^bar ber gafl, 
aber r.ic(jt bei) allen. Senn id) fami jemanbeit 
Iwcd) einen Vertrag efmaS wrfprecben , roaS td> 
1) in Md (td)t auf tnid) felbft, uub 2) in Duicfr 
fw&t auf ibn felbft nic&t baife nerfprec&en foflen; 
cberwaS id), bie ©ewifTeneoerbinblicbfeit beute, 
tnd;t ju ocrfprec&en* £abei# e$ aber einmal 
tmed) einen Stolraa üerfprocfcen; fo bin ti$ e$ 

*) 3erufa!em 45 '55. 



i86 Sßetfräge. 

leiffen berbunben* ©efcet ben gafl, fd& babe mit 
jemanben einen Vertrag abgefcfcloflen , burcfc roeU 
c&en icfr ibm etwas uberlaflen l)abe, n>a$ et &u 
feinem eigenen Schaben gebrauten n>irt> ; tcfc 
tyabe eö ©orber gefeben , ef;e id) ben ©erfrag ein* 
ging. 3$ e $ *w meinen ©eroifien nidtf 
Derantroörten, btefen ©ertrag eingegangen $u fenn ; 
allein ber Vertrag ifl einmal gefc&Iofien, unb id> 
mug ibn baten, giebt alfo iroenerlen spfiid)* 
ten, in Ütöcfjtcfct auf bie ©ertrage: spfliebten, 
treibe mir ben ber Eingebung berfelben obliegen, 
»nb <Pf*ict)tcn, roeldje für rm<# auä bem Sertrage 
evfl entfpringen* $etbe fmb bon bem Spbüefo* 
pb*n mit einander ©erroecbfelf, rote eine genauere 
35<ftad>tung fcineS 3{dfonnement$ beroeifet* 

Denn fc roabr e$ ift, baß burdb meine natura 
Jidbe grenbeit nur ©erfrage mJglid? werben, unb 
fo pbtlofopbifd) e$ ifi, oon biefer ben bem 35e* 
tveife ibrer (Sulfigfeit ausgeben; fo wenig famt 
t»orau6gefefcf werben, bag icb ben/ebem ©erfrage, 
burd) w*ld>en id> mtd) verpflichte , ben öebraud) 
ton meiner natürlichen grepbett mac^e, ber bem 
(Stftengefefce gemag iff. ©iefed fefct aber CKen* 
bettfoQn oorauS , wenn er bebauptet , bag burc^ » 
ben ©ertrag für ben ©erfpredjer eine ttnooflCom* 
rnene ©erbinblic&feit $ur Doüfommenen erboben 
»erbe* 3u biefer iBebaupfung wirb cc aber ba# 
fcurcfc oerleitet, bag er behauptet, burd; jeben 

» * 



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©ertrage. 9 187 



©ertrag »erbe ba$ SKecbt , öfliftonSfäfle ju <nU 
fcfceiben, ubertragen C$r. 80. Sto" gW# 
ttabr ift, baß id> tmrd* einen jeben Vertrag einen 
folgen jMiftonöfall entfctmbe; fo folgt t>oc^ fei* 
neöwegS, tag burd) if>n ba$ $ed>t, einen Sotti* 
ftongfaü ju entfc^eiben, übertragen werbe. Denn 
tt>ie triefe Vertrage giebt e$ ni#t, ben n>el#en 
fciefeö nitft gebaut werben fann, wenn id) 

mi<b gegen jemanben $u einer einzelnen £ahb# 
lung ©erpflid)te. — erbeöet feafcer »011 
felbfl, baö tiefe 5beorie t>aö unn5tbta.er SBeife 
auf bie Uebertraaung De* OlecbtS , olhftonSfalle 
$u entfebeiben, einfaranft, n>a$ t>on aller lieber* 
ttagung überhaupt gilt* 




1 8 8 ÄrtbrÄcffic&e 

XIX. . 

2fo6brütflid)e imt> fltttfc^tt>et9ent>c 

SSertrdge* 



^5c6 b«tfe mi* «t<*e baten auf, bie €rforbec# 
nifle $ur @ä(tigfett eine* »ertrage* am gegeuwar* 
ttgen Drte airöfutjrlicfy anzugeben, ba bicfeS au* 
berroärtS t>on mit gefcbefren ift *); fonbern 
fc&cänfe micf) barauf ein, ben Unterfcfcieb bec 
auöbrucflidjcn unb tfiafötveigenben Vertrage jtt 
bejimtmem 

S5en einem »erfrage mug bie @mtt>iaigung 
eines jeben, bec »ertragfcblicgenben S&eile $n>ac 
erfläre fenn ; allein fte fann outtrfttf K* ober (KU* 
fcbrceigcnb erflact fenm Sluöbrucfli* wirb bie 
Einwilligung erflärt, wenn jie buc# £aublungett 
<tn ben £ag gelegt trieb , bie man in ber SXegeJ 
al6 n)iaeubrlicl;e 3ei*en, bur# welfo jemanb 
abfi*tlid) feinen Ritten ju erf ennen giebt, anfiel ; 
flitlft&roeigeiib , wenn (te au$ £anblungen gefcblof* 
fett wirb, t>on welchen in bec OJegel nietyt wtauö* 
gefe|t werben fann, baf fte .bec £anbelnbe $uc 
95e$ei#nung feiner «inwifligung abjW&tlicfr t>or> 

nel;me, 

*) *ftaturre*t J. 478. unb folgende, 

■ 



Digitized 



I 

ttttb jttflfct)weigenb* ©erfrage. 189 

uet)me* ©ebe id> munblicfc ober föriff H4 feman* 
teil , ber mid) um etwa« gebeten bat , gerabebin 
$u tKrftcfjen, baß id) tbm feine 5Siftc geroabren 
tmtt, fo erfläre id) ihm meine Sinroifligung auS* 
fcntcftid;; hingegen jrißfcfcmeigenb rofirbe bei* 
©lÄu&igec Dem @#ufbner feine ©urciüiguug, tbm 
tue ©cbulb $u erlaflen, erflieen, wenn er fönt 
feine £anbfl#rift tvieber gäbe» 5Ran fann babec 
nuefc lagen, bei) ber auöbrucf liefen (äianüt^unjj 
»erbe ber 2Me beiber Jbeüe burefc »iüfübrlic&e, 
hingegen bei) bec ftiafärcetgenben gimoiOigung 
fcurd) «atörlicfce §eid>en erftärt. Seiten aber 
»erben wiüfubrüd) genannt, »enn ftc ba$, roaö 
fic be$etcbuen> mir burefc menfd;üd)e SBiltfityr an* 
geben; natfirlicfr bingegett /wenn aus ben 3eicfcen 
Don aller 2Biüfuf>r tmabbangig baS 95ejeid)nete 
trfannt »erben famu g$ fann baber eine £anb* 
Inng felbft njillfiibrUd), unb boeb ein naturlid)ed 
Seichen oon etroaö fetjn, 2Benn jemanb |, 95. t>iel 
t>on einem ©egenftanbe reber ; fo i|r ba$ ein na* 
törlicbeS 3eicben, ba$ er för tiefen ©egenjranb 
ein gr&|}ere$ 3ntereffe babe , ob gleicb jebe$ ein* 
jetne SBort, n>eld)e6 er über ibn berootbriebte, 
burd) eine fretje 2lrt t)on ibm au*3a,efpco#en »urbe* 
€in Vertrag, bei) »elcben bie ginmifiigung beiber 
Sbeile auöbriicfltd) Crflarf ift, betfit ein aüäf 
fcrücf Ud)er ; bingegen ein folc&er, bet) roekbem 
betöe Jbeile, ober n>emgfien* einer , feine 2m# 
Willigung (iiUfcbweigenb erflart, ein Itlllltyroei* 

flen* 



gcnbcr Vertrag. 2Benn id) $. 25. mir fcon einem 
Äaufmanne gen?uje SBaaren oerabfolgcn loffe; fo 
erflare id) fliüf*rDctQcut> , tag id) jte bejablett 
tt>of!e, nenn id) micb aucb ni*t augbrucfftcö bajii 
önbetfcbtg gemalt babe. Um bie 2Jrten ber fKfl* 
fd)n>eigenben Verträge genauer bcjttmmen $u fttu 
nen, muffen n>tr befümmen, auf rote üielfadje 
Srt jemanb fttflfcbroeigenb feine ginwilligung $u 
erfennen geben f6nne t 

• ' . •« : • . 

jDtefcö gefefetebf nun 

« • - 

i) bureb aüe biejenigen #anblungen, weld&c 
id) niebt oornebmen tonnte, ebne mir offenbar 
felbftju nMoerfpredw, wenn icb nid)t einwilligte* 
SSBenn mein <£d)ult>ner mid) um bie SrlafiTung 
meiner gorberung bitter, unb tcb t>ernid)te »oc 
feineu 2lugen ben Sdnübfcbein , ben er mir au&» 
geftelft b<*Ne, ober id? gebe ibm ein qjfanb wteber, 
weldjeS er mir $ur 25erftd>erung meiner ©cfculfcfor* 
berung gegeben baffe ; fo fanit er biefe $atiMuitg 
alö ein §ei<ben meiner Stnwifligung befragten, 
benn obne einen offenbaren 2Biberfprucb mit mit 
felbfl (onnte id) ba$ niebf f^un , n>eun id) tvittlity 
ttic&t einwilligte* 

©ie Sinwifligung wirb aber aueb 2) (Hfl* 
fd&weigenb tmreb £anblungeh ettl&vt, welcbe bec 
£anbetobe, wenn er niebt einwilligt, etmuwtttf« 
gen ntebt tbun ober unterlagen ftnnte, ebne bag 
SSec&t be^emgen, ber feine <£imvttligung t>orau&» 



Digiti'zed by 



tinb jftafc^weigenbe ©ertrage, 1 9 x 



fefet, $u oerlefcem ©efe^f , id) gebe einen Jfönj!# 
ler ben Auftrag, mit eine geroifle ®ad)t $u Oer* 
fertigen, tcfc bebinge feinen Selm; fo totüige id) 
fcod) fltlffc&wetgent) ein, tfynt feine Arbeit be* 
$a&len, toeil ic& e$ toeig, bag ber ÄunfHet nicfce 
Dbne Eofm arbeiten roiirbe* <£ben biefeS erläutert 
ein aubereä ©enfpiel, welches in biefcr SRaterie 
fdjon oftc gebraucht iff, 2Ba6 id) mir in einem 
@a(tyofe reiben lafle, oerpflid)te icfc mk& (lifo 
fdjtoetgenb ju bellen, weil id) toeig, baß e$ mir 
nur unter tiefer 95ebingung geleitet roirb; rcofltc 
id) e$ nid)t entrichten, fo tvuebe id) gegen ba$ 
Siecht eines anbern ijanbehu 



t>erpftt#tenb , als auöbrütfltd) abgefcblotjene? 
Sßir birfen nur auf ben ©runb (iscfcfgeben, bureft 
toeldjen auäbrücfüct* abgesoffene Verträge oer* 
jtfidtfenb ftnb, um biefen aud) ber? ben flillfAroei* 
genben toieber $u fiinben. ©er audbrucflidje 2Ser* 
trag oerpfttefotet ben SBerfprcdjenben , weil ber2(n# 
ttebmenbe ben ©egenflanb beö SBecfprecftenö al$ 
fcaä ©einige anfeben famt, obne ben ^erfprecfyen* 
ben att ein toiOfiUrlu&e* Wittel fetner §toecfe ju 
tebanbchu öiefe* i(l aud) ben einem tfiüfcfctoei/ 
genben Vertrage ber gafl. 2Benn jemanb #anb# 
lungen tbut , ober unterlagt, roeldje er, ebne of* 
fenbaren SEBiberfprud) mit ftcfc felbf!; niebt ttjutt 
ober muerlaffen fonnte, fade er mfy eintoifligte; 




192 *ilu$btMlid)t~ 

»• • 

fo fann td& btefe feine einmifligung eben fomoM 
alt oorbanben t>ocau6fe$en, al$ wenn ec (te autS* 
brüeflid) erflätte* £iegt bie ftiUjlc&röeigenbe gr* 
flarung ber ©nrotüigung in einer #anblung, n>eld>e 
jemanb gar niebt »ornebmen formte, ol)ne miefr 
a(i* ein miüfubrticbeö Littel feiner Sroecfe $u be# 
^anbeln , falte er niebt etmvitfi&fe; fo babe td> 
ba$ ÜvCet t, feine ginmtüigung alß MrOanben t>or# 
eu$$ufe§en. JDoty batf bie ginmilligung rnc&f 
äberall ßillfcbmeigenb t>orau$gefcfct werben , n>o 
nur trgenb ©runbe; fle al$ wabr an$unebmett, ' 
ttorbanben fwb. SDenn ntct>t jcbeämal fann td) 
bie ginnnlJigung be$ anbern bgrauöfefcen, ofene 
i()n Alf ein miüföbrlicfceS Wittel meiner %wdt $u 
fcebanbelm ©efeet ben galf , ein greunb fyat mit 
$u bunbertmalen geroiffe 2et(iungen gewahret; tefr 
fem auf ba6 einleucbtenbjle oon feiner ÖJerettmiflig' 
fett, mir $u bienen,' «bezeugt, td) fann im 
t>orau$ mit jiemltcber 2BnF»rfd>einfi*feit ermatten, 
baß er mir biefen ßienft menn i$ feiner bebörfte, 
twtjt wrfagen merbe; fatw td) ibn gletcbmobl als 
eine ®d)ulbigfett forbeta? Seineöroegal SDemt 
mein ftreunb t otmte bunbertmale gegen mid) ge* 
fällig fetjn, ohne finjuttnlligen, in jebem Salle mic 
ben geleiteten. Jötenft ermetfem 

23 erbellet für ft*, bag etn fliüfc&meigenb 
abgelegte* SJerfprecfcen , t>or gegebener SJnnaljme 
beffelben, ferne 58ecbinblict)feit beibringen 

f}nne« 



'4a- 



Digitized'by Oc 



un b jViflfcrjweigmbe ©erfrage. 193 

ISnne. £ierau$ ergtebt fub oon fettfl, bag ic$, 
trenn id) btircb eine £anblung, n>e($e irf), ohne 
tni* felbft $11 wtberfprecben , aicfr rfmn tonnte, 
fad* id? niebt einroilugfe, jemauben meine ginmit 
figung erflare, aue> ihr titelt eher ein Äecbt für if>ti 
entfpringe, als fte Um befannt Korten ift , unb 
bag icb btt ba&m mein bur<b fic abgelegte« 3?er* 
fpreeben jurüefnebmen fann, ©efefct , id) jerreige 
eine ®cbulbt)erfcbre«bimg, n>eil id) meinen ßcbulb* 
ner feiner 9?erbinMid)feit entlüften n>iü , oljne bag 
tiefer ed tt>eig> fo fann icb meinen 2Bilfeii ned) 
$urucf nehmen. Denn biö jefct n>ar feine gjnnabme 
meiner ffiiflenSerfiarung mäglicb.. 

hingegen erfläre id) j'cmanben meine Sintoiffu 
gung friflfcbtpeigenb burd) eine Jpanbltmg, meiere id), 
wenn teb mit i&m ntc^t einwilligte, niebt borneb* 
men finnte, ofcne ihn atö ein wiUfu&rlicbe* SRifr 
tel meiner groeefe 5« befrachten ; fo ift e$ niebf 
ti6tbtg, bag tiefe i|m borljer befannt fe», um 
mieb ju berpfliebten* Stiebt weil be» einem foleben 
Vertrage eine 2fonabme umuV&ig ift; fonbern 
»eil bie 2lnnaf>me meinen jtiüfcbtveigenb fo abge* 
legten SBerfprecben frfjon oorfjer ge&t, SBeun icb 
$. 95. baä Serritorium eineä frembeu (Staats bu 
reife, fo berpfliebte id> mieb b^bureb felbft , mieb 
feinen ©efefcen ju unterwerfen, weil icb obne bie* 
fe$ niebt mit ber $en>i0igung biefed ®taat& fein 
©ebict bereifen ftnnte. jd; fann mie$ in bem* 

31 feiten 



194 3fu$btäcff ♦ tmb fiillfc^w. SßetttSge^ 

felbcn t>Jfltö unbefattut aufhatten , unb bodfr toal)* 
*enb btefe* meines 2tufent&alt$ in bemfelben feU 
wen ©efefcen unterworfen fenn. ©ie Ölnnabme 
meines fttüfötoeigenb abgelegten SSetrfpred&en^ 
liegt fc&on in bem atfgemeinen SBiflen be8 ®taat&, 
tiiemanben in feinem Serritorium 2fcifent&alt jis 
geflatten, al* wer fi# feinen ©efefcen unterwirft» 

* . « 
<£$ fann niemanben auffallen, bog Ken tfifc 
fd)tt>eigtnbeu SScctragen biefer 2lrt bie Annahme 
fcem SSerfprec&en t>örf>ergeben ffcnne. SOenn eben 
fcaffelbe ijl ben einem ttu8brürflidj abgesoffenen 
Verträge m&glick / ©efefct jemanb bittet mtd) 
ttm etroaS, unb td& faeje cö ifjm $u; fo tfl ein 
SSerfrag $n>ifc$en uns ' abgesoffen, aber bie 
Sfmtaftme gc[;t bem SBecfprec&en fclbft Mtfytv, 
benn fte liegt in ber Sitte felbft* 




» 

» 



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. "95 

• - • 

i 

* 0 

XX. 



Med)te be$ 95eleibigten ftnb fd&ott in 
bcm oorbergebenben befiimmj. 5)ie Qtnroenbung; 
bcr bort aufgehellten ©eljauptungen , auf bte 93er* 
Ijättnifife be$ §D?enfd)cn, finb fo leicbt, ba§ l)iec 
nur einige befonbere gragen einet nähern Untere 
fudjung bebürfen* 

Kugec ben oben fefcon angegebenen 9Jed;teri 
jur 2Jert&eibigung unb Snffdjabtgung, &at man 
bcm Seleibigtett nod) ein 6trafrec6t,' ober eilt 
SKedit, ben Seleibiger wegen einer zugefügten tycU 
ienbeten Seleibtgung Schaben $ujufügen, benle* 
gen rooflen. Sifleiti biefeö SKedjt befl Seteibigten 
gegen ben Seletbtger finbet nt<t>t ftatr. Seim 
tiefet fogenannte ©teafreefct roärbe ein 3n>ang^ 
redjt, ober ein 9Jecbf $u SwatigSmffteta fenn; 
baö öied)t $u bem @ebraud>e oon Sroangdttitttehi 
fann tef) nur in fo fern fyaten, als id) Seleibigun* 
gen ober Verlegungen meiner Sc*tc burefc tfjrc 
Ausübung f>i"beru fann. ~2Bie ifi biefrS aber betj 
bem fogenannten ©trafreebte moglid) t Sie t>er* 
gaugtne Sclcibiauofi fann td> burd; bie 2lu$tfbuug 

9? a »fr 



196 Ue&et bat, 3t«d;t beö *&e\eWi$t cm 

t 

t>etjelben ntcbt btnbern, unb eben fo wenig eine *u« 
funftige, 3* babe b ic f en 25*roet$ febon anberdwo 
gegen biefc* uermeinte 8Red)t be$ Seleibigten ge* 

f&brt *)♦ £err ^)eit)cnreid) ft&it bieten mic 

gebrauchten ©r&nbe fir titelt entfc&eibenb **.)♦ 
öber mid) b&nft, bog baSjenige, wa6 btefer *PbU 
lofopb öegen fte $u fagen glaubt, fte üielmefjr be* 
ftartgt* Sc fagt nemlid): »1) Uebel, gegen 
„ eine im SBerf e fetjenbe »eleibtgung , f 5nnfen gar 
„nidjt ©träfe genannt werben ; 2) and) wenn 
„ ©träfe wirf Jidj m6glid)e$ fAnfftge^ Uebel üer* 
„binbern Wnnte, burfte bec Sföenfcb bennod? beit 
„SKenfcben ntd&t flrafen „ ***). ©ad lefcte Witt 
icb einteilen jugeben — allein, was bewerfet 
■ " f* gegen mieb? Denn id) glaube, e$ i(! für jtd) 
((ar, ba§ burdjj eine Strafe, Dbec ein liebet, 
welches jemaub bon mir/ Wegen einer ©ergangen 
tien Seleibigung, (eiben foO, feine gufunfttge ge* 
tynbert werben ffcnne* £teburcb wäre alfo bec 
SSecbtSgrunb berjenigen aufgeboben, welche bem 
SBeleibigten ein @trafred)t beilegen , um fici) ge# 
gen finftige $8eleibigungen \>on bem SBeleibigec 
ftber ju tfeüen* ©ie f)5bere Äecbtßregel, welche 
jbiefe* 9?ed;t begrönben fotfte, mag wabr, obec • 
fte mag falfdb fetjn, bad fommt bierbep nid)t in 
^Betrachtung, wemt nur bargetfcan i|t, bag fie in 
i • / * * • ' bem 

•) SRcin *ftattirr«cbt $. 205. 

©vflem M ^fltwvr. f. 191» 
w ) eben*, j. i«> Jf 



V 



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llc&ec ba$ 9tetf)£ be$ SSeletbigfett. 197 

bem flreitigen feine Sfnwenbung ftnbe. 9(1* 
lein, gefegt ba§ ein Uebel, welc&eö td) meine« 
35eleibiger, wegen einec »on t&m erfahrnen 35e* 
leibigung zufügte, mid) »or jufinftigen, wenn 
gleicb no<# ntdbt im Sßerfe ferjenben 95eleibigungen, 
gegen if>n ftc&er |Men fftnnfe; fo tiourbe tc& ba$ 
SKec^f , i&n $u tfrafen, eben fomobl fjaben, als 
id) ba$ *Ke#t ber SBert&eibigung unb ber ^räoen* 
licn gegen t Ii n habe. 

2Benn £err @C^maIj ein natürliches ©traft 
red;t aus bem ©runbe berffteibigen will, weil ber* 
jenige, welcher tjorfäfclid) mid) bcleibigt, ftc|> utu 
ter bie SBurbe vernünftiger SBefen berabfefct, unb 
id), ber id) burd) biefe 95eleibigung t>ec(e^t werbe, 
tefugt fei) , i&n tttt ein üewunftlofeö Sffiefen £u be* 
^anbete *)\ fo beweifet fem@runb jir oiel* ©etm 
hieraus würbe uicfct allein folgen, bag ic& jeben, 
bee midj) beleibigt; fonbern /eben uber&aupt, ber 
wiberredjtlid) hanbelf , als ein bernunftlofeS 5öe# 
fen, b, f>. nad> meiner 2Bi0fii(jr, beljanbeln fSnne, 
fobalb biefe £anb(ung nur ni#t gegen baö 9vecbt 
eines brüten geftyie&f. Denn jeber , weiter wt/ 
bcrrechtlicfc fcanbelt, w&rbigt fid) in fo fern unter 
bie vernünftige SRatur fjerab, 

£erc 3>aEob &at baS naturlic&e ©trafreefct 
<m$ anbern als ben bisher angegebenen ©rünben 
Rauptet, „©er Sßeleibigte, fagt er, fcat ein 
»Siec&t, feinen SSeleibiger na* rechtlichen sprinte 

»3 „picit 
•) ecjmflli ret»«^ 9iaturredrt |, 12. 



• 1 9 8 XUUt bat Siecke bes SSeletotgtetu 

„pien $u betrafen, ober ifjm baö angetane Unred&t 
„auf eine red)tmagige 3irt ju vergelten, „ Seitt 
SeroeiS i|i foigenber: „3eber 95eletbtgte ^ert ein 
^ 9£ed>t/ gegen Den 35eleibiger rc#muigige3mang&r 
„ mittel ju gebrauten. fötm ift bie (Strafe ein red)t* 
„magige$ groangömittel j alfo fß bec SSe^eibigtc 
„berechtigt, feinen Seleibiger fltafen. „ *J — 
mein id) ameifk, man roerbe eö £errn Satob 
3ugeben, .bag ©träfe ein ^roanggmttfef fetj, unb 
eben ba&er au*, bag fte ein red?fmdgige$ 3mang$# 
mittel fep. Denn £err % erflar* ben 3n>an$ 
felbft buicfc bie Setfimmung «ineS frepen 2BefenS 
$ur £aublung, burefc eine augere Ucfad) **), unb 
ein Srcang&iiMel „ butefc baö , roobuscfc jemanb 
«gelungen mirb „ ***;. £>bnc miefc auf tiefe 
Segriffe felbfl. weiter einjulaffai^ fo behaupte i#, 
bag jeber 3n>ang, unb fo aud; jebeS gmangömit* 
tel, eine #anblung t>orau$fe|t , rooju jemanb ge* 
imungen roerben fo0. %tt) einem recbtmagigeti 
gmange fann btefeö nur eine £anblung fet)n, $u 
ber jemanb eine SwangSoerbinblicbfeit bot, 'unb 
beten Sifüllung er pecroeigert, ©iefeö fann abec 
Un bem natürlichen @tcafred;te nic&t ber Sali 
fegn, ba bie t>oübrad)te £<u»blung nicht, mebc 
tingefcbe&en gemalt tveeben tatun £err 3afo& 
Uimptet et. aber, m5gte man mir enfgegenfe&en, 

» bajf 

•) WWopW<t>e %tä>mt$xe J. 41S, 
•*) ebenb. f. 61/ 
•*•) ebenfc. }. 417, 



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• 

t>ag baö 3wan3$red&r ein formale* SXecft «1, tag 
e£ ein 3wanfl$recht elme allen materialen 5 ro ed! 
giebf, wtt> tag eö bei; Dem SKe$te $u {«Dingen gar 
iüd)t batauf anfomttUf ob man eine toßimmte 
SMbftcf>t tmburet) erreic&e, ober nid;t *), 3$ 
Würbe hierauf antworten : tag baä Sivan^redjt 
fein formales OJecfct fen, inbem ba$ formale :Xcd)( 
iuct)f$ anberö i)?, als ba^jenige, ma$ üi>tig bleibf, 
tvenn man Don ber SKaterie jebe* beliebigen 
SJectptf abfrage, ober baö SKecfct bloö ,al$ et> 
folctyeö gebaut, tt>elcfccä ein ©egenftanb überhaupt 
tyat, ofcne il;n trgenbS ju bcffcmmen, biec wirb 
aber ein in gennfiec SKu<f ftc&t beftimmter ©egen* 
ftonb gebaut werben t nemlid; bec ©ebraudj oon 
gmanflSmitfeln , wegen einer jugeffigten Seleibu 
gütig, Set; einem i'eben imperialen Steckte mag 
td) mir aber immer einen gtveef als m5glicft ben* 
fen, um befienfwiflen tdj> ba$ 3Je*t gebrauchen 
will, ob ber gweef Don mir baburefc tviälid) er* 
reich* n>erbe / ober nicht, ba$ tlmt nid;l$ suc 
<Sad;e; er mug nur baburch erreich* werben 
fönnett, Sa« ijl aber ben bem ©frafrechte 
»ich* ber gall- 

£crr 3afob behauptet nich* allein ba$ natfir/ 
liehe ©*rafred;t; fonbern<wch, bag eine $ropor# 
<ion $n>ifchcn Strafe mit SSeleibigung beobachtet 
werben muffe- 2>a , ich ; bargetbau & h$ben 
glaube i bageS fein natürliches Strafrecht gebe; 

% 4 , { .fP 

•) 9Wofoj>&if$e R«W'Uta f. 4is. 3lnm A / , - 



fo brannte td> micfc gar nitft in bie grage bon 
t>ec Proportion ber 95cleibigungen unb ber ®tra> 
fe n einjulaflen , wenn £err 3af ob fciebur* ni#t 
au* $uglei# bie Proportion jroifdjen 95eleibigun$ 
unb bem 3»«"9«/ fyinbern foll, benimmt 
}U (jaben glaubte. 

Um biefe Proportion (u beftimmen, fagt £ert 
3-z eme ©träfe fei) geredet, welche bem SJeleu 
biget ein föt i&n eben fo ^roged @ut nimmt, al$ 
er bem SSeleibiger entzogen '*). allein, »et 
fann biefe* beftimmen? gin unb eben baffelbe 
@ut m meinen £anben, fonnte für einen anbem 
einen nrigfeid) grSgern 3®ertf> baben* 

SDftm erlaube mit bie Mnroenbung auf einen 
einzelnen gafl. — „ SBer be$ einen Ä6rper rotber* 
„ re#tli<b oerlefct, oerbient eine 23erlefcung bon gleu 
„cbec gmpfinblicfrfeit an bem feinigen ju erfaf)/ 
» cen; „ fagt £err % **) 2lber uicfct allein bie gr&* 
fjere ober Heinere @mpftnblidjfett einer ajerle&un$ 
tft e$, n>a$ bie ©r6ge be$ SSerlufteS, roelcben icfc 
bar* fte erleibe, belftmmt; fonbern aud> anterroeu 
fige folgen, welc&ejte für mi* bat. 3* fann, 95. 
bureb bie JBerlefcung eine« ginger« , auger ©tanb 
gefegt »erben , bur* eine #uhft , bie id) biöbec 
auöftbte, meinen Unter&alf ferner $u errcerben; , 
tnbeg biefe Verlegung fär einen anbem faum me&e 
al$ einen t6rperli*en ®#merj jur golge fyatte. 

- ■ JDa^ 

Wifof. Xtütmtt f. 425- 
•*) eben*, f 4*6* 5. a$6. 



lUUt fcaS Siecht bed SBeteibrgfett. *o* 

3>aö £Kecf>t be$ Seleibigten gegen ben SBeleibt* 
$cr gebt , ba e* fein natürliche* ©trafredtf giebf, 
Daf>ec lebiglicft auf Settbeibigung unb gntfc&ibU l 
$ung. ©tc föaturrecbtsleljrer be&aupten, bag 
fciefeö Kerbt ein unenblfdje* Stecht fet> , ober ein 
fo Uftes, bem im allgemeinen feine Stenden be* 
flimmt werben f Innen *J; kb ge&e felbft weiter, 
unb behaupte, bag biefeS *Ked)t in fo fern ein 
unenblicbeö genannt werben muffe, als e$ bem 
Urtrjeile be§ 95eleibigten ubertaffen bleiben muß, 
Wie groft ber @d>aben \ft, ber für Ujn au$ eince 
©eletbigung erwadrfen ifl, unb wie Diel 3»an$ 
|u feiner 23ertl)eibigung nlt&ig i|t* 

©3 erhellet alfo, in welkem ®inne baöjKed&t 
be$ Seleibtgten gegen ben 95rfeibiger ein unenblid)e$ 
9vcd)t fep, unb bag biefeS nid;t fo öiel beige, bec 
SSeleibtgte finne ben Q5eleibigcr befyanbeln wie er 
wolle ; fonbern bag bem Seleibiger bie ©cSge bec 
gmangömittef, weld&e $ur 25ebauptung [eine* 
SSeebtö erforbertiefc ftnb, $u beurteilen überladen 
(leiben muffe, unb bag baber ntemanb als er, wenn 
er baö SKecfyt bat (gntfdbäbigung $u forbern, bie 
@rlge biefer gntföäbigung beftimmen f6nne* 

SRan fcergeffe eS nid>f, bag r)ier 6I0S üon bent 
flrengen 3?ed?t bie Rebe if!, unb bag wir, wenn 
Wir biefeS behaupten, feineSwege* leugnen, ba* 

9? 5 ®uv 

•) Wolf inftit. juris nat, f. 94. Achenwtll jus nat. 



a o 2 UtUt bö$ 9te# b«a Söeleibigf m.. 

Giffeugefeft t)erpflid)fe l>en 25eleibi0ten felbjl juc 
©u(e <K9Ctt ben 55elett%er* 

2ta$ unenMidfre öEecfet be$ «Beleibten fat att 
£errn 3afpt> einen föarfen 3Bibcrfac^ec gefunbeu* 

SwangSmittel $ur SSertfjetbigung, fagt er, * 
a ,muffm Der Seleibigung , welche öerweljrt n>er# 
„bett foa, propertionirlicfc feijn, unb bie liebet, 
„toeld&e gebraust werben, bftrfen n>em#en$ 
«titd;t gr&ger fenn, afö bie geregte Strafe, rcefdje 
»bie ©eleibtcjung »erbienf* Denn «Oer red&tata* 
„giger 3»an^ tft burefc bie Scleibißuna befiimmr, 
„fiofetieft barf er au* nie gc&ger fenn, alö i&c. 
„ v ©runb erforber*>, *). 3* nnlf e$ mit (gtitt* 
fämckjeu übergeben, bag £err 3afob bte@r6ge 
be$ 3n>anc3$, t>ec jur Ser^etbigung gebrauch 
n>erbe:i fcW, ' burefr Die <8r5ge Der recfcfmagtgett 
©träfe befrittunen tvitf; ba id) tym biefeS Strafe 
red&t titelt $ucjeben fann, unb nur bemerfen, bag 
ber @afe : bie ©rege be$ gmangd merbe burefr 
bie ©rfcge ber SSefetbiflung befrimmf, $menerfet> 
fcebeufen fSnne. Senn einmal fmm biefer @a§ 
ben €inn faben, bte ftttlicfje SÄiVicfcfeit bec 
@r5ge beö 3wang$ Gangt; t>on ber @r6g* ber 35e> 
leibiflung ab, unb bann au<$; baä dicd)t $u bem 
@ebraud)e eines StMUöämtttete / um «ine Seiet* 
bi9un<j $u w&tnbeai, Oancjt oon ber @rige be$ 
UebelS ab, rceldjeS mir bur# eine 95eleibi3un$ 




rri ^ w ü . j k . . .- ^ '..^^- -u . a EU» Wed b^Google 



I 

Hebet fca$ Siecke be$ SSefeibigfctt. 203 

jageffigt töurbe* 3« bem erffen ©inne wirb nie* 
manb ben ©afc leugnen, aber fo genommen fantt 
er niebt in baä aiaturre*t geb&ren; tu bem aroet)* 
leu ©inne ifi er aber feine^rocgeS »abr. Den« 
mein SKecb* jur iBertbeibicjuna, babe tcb, um meine 
Secbte al* ütabte befjaupfen $u finnen. 3$ 
roug mirbtn ein 9Jed;t $u fo üielen Spange baben, 
olö $ur Sebaupfung meinet 9?ed)f$ n5tf)ig itf/ 
imb ba icb niemaubeS anbern, al6 meinem eige# 
tten Urtbeife hierin folgen t ann ; fo muß tcb eilt 
ffieebt gu fo Dielem groange baben , al$ mir $uc 
Sßertbeibiguna, meines Dtabtö n&tbtg fd;etnt* Docfc 
£err 3. »tU für beten Sebauptunfl noeb einen 
anbern QSeroetö f&breiu „Die $ertljeibigung fei* 
3) ner SXed>te , fagt er, t|t ntebt abfolut 9?ecbf 
(uneingefd)ranft SKecbO> »fonbecn nur fo roeiC 
„fte nacb einem allgemeinen ©efefce gewollt mu 
„ben tantt, „ &ucb biefer Sa& ift einer jmiefa* 
dien 2Ju£legung fabig. Demi erftenö f ann e$ fjeu 
§en , bie SBcrtbeibigung eines :\oJ.-.- ifi niebt mu 
etugefebränff jtttlicb moglieb, ober m&glieb, obne 
irgenb ein ©itfengefefc $u »erleben; unb jmentenö, 
fte ift niebt uuehtgefebränft recbfSaemaß; fonbertt 
ttuc in fofecn (te nacb einem allgemeinen ©efefce 
gewollt werben fann* SHMe« mir ben ©afc auf 
bie erjie f&zt nebmen ; fo gebort er niebt in ba* 
Slaturrecbt, fonbern in bie ©ittenlebre; foU er 
aber auf bie jmente 2lrt oerfknben »erben, fo 
würbe er niebt n>abr fepn* Denn tcb (jabe $uc 

SBc* 

■ 



2 o 4 tte6cc baö Stecht be6 Sßetcibigfett: 



33ettf)?ibtaunq meinet 9fe*te in fo weit ein 3Ked&f, 
ö($ f i* na* einem aflejemeinen ©efefce »oUen mug, 
tag i* ba$u ein 9tc*t babe* SRun mng i* aber 
na* einem aflaemeinen ©efefce wollen, baß jebet 
jut Erntjeibiguns feineö Oicc^td $u fo t>iel Sroana; 
ein 3?e*t babe, als nad) feinem Urteile ba$u nö# 
tfjigitf , intern id; raid, bag mein SXe*t unöet* 
le^t bleiben foB. SRUbin mug tiefe« 9ie*t be$ s 
S3e(eibtgten unenbli* fenn. ©enn t* mug twU 
len , eö fen em affa,ememej3 ©efefj , bag niemanb 
ben anbecn beleihe, unt> tag niemand bem , 
groanae, but* n>el*en et oon einet Seteibiauna; 
abgebalfcn roetben foü, ttiberfieben bftefe. SRit* 
bin mug cm* na* einem allgemeinen ©efefce a,e* 
tvollt raetben f 5nnen , bag t>a$ 9ve*t be$ SSelep* 
t>i$ten ein unenblt^eS fe». 





XXL 



XXI. 

f 

©efcttföaft ü&er&aupt 



395enn meiere $ut grreic&ung eine* gemein* 
ftyaftfkßen SroecfS gegenfeitig gegen emanbet t>oü% 
fommen berpflid)tet jtnb; fo ifl ftne ©cfcllfd^aft 
unter ifnten» Sftan nennet a&t biefe ©ubjefre ju* 
fammengenommen au* in einet anbern$ebeutuna 
eine @efeüfd)aft, unb jeben einzelnen ein 9}}it* 
glict) berfelfcen, 

£)ft nennt man fefbff mehrere ^erfonen, xotU 
A)t $ut grreic&ung eines gemeinfcfcaftficOett Swecf $ 
tödttö tfnb, wenn gletcfc feinet oon benfel&en, in 
SKürfjicfct auf btefeti 3n>etf , eine befonbere dü(1* 
f ommene 23etbinblic(tfeit gegen bie ubrißen batte, 
eine ©efcflfc&aft* SKe^cere ^erfonen, bie, um 
t>a$ Vergnügen be$ Umgangs $u geniegen , an ei# 
nem Drfe uerfammlet jtnb, machen in biefem 
Sinne eine ©efellfctyaft aus, roenn eö gfeicfc einet 
jeben berfelbcu iiberlafien ift, ob unb rcieüiel fte 
$u bem Setgnügen bet übrigen fcenf tagen »HL 
3a in einem noefc roeifetn Sinne machen felbft 
mebtete SKenfc&en eine ©efctffc&af* aus, wenn fie 
l»urc& geit unb Ort in folgen aSerbalüufien fie&en, 
in wfc&en fie gewifle 3n>ecfe, wenn fie jicfr biefel* 

ben 



ao6 ©efeÜfd)nf£ tö«$«Upt.\ 

fceh gemeütfdjaftticb t>orgefe$f ba&en, Uiä)t eeret* 
cfcenf6nnen, fle m6gen fte nun baben , oberuid?* 
baben* Slüein tiefe legten 25egriffe geben miefc 
bier md?t$ Ott« SDenn folc^e @efeüfd)aften f5n* 
nen feine Siedle unb feine aSerbmblidjfeiten be* 
grunben/ Unter ©efeüfcftaft »erftebe i<* baber üt 
fcem golgenben immer einen 3nbegriff t>on 5J?cn# 
feben, rcelcbejtd), in 3?ucfft*t auf bie ffrrei*un0 
eines $n>ecf$, wOfommen gegen einauber oer* 
p flicket ^aten» 

©erSmecf, um befienfttiflen eine ©efeüfdjaft 
crri*te( itf, t>eif?t ber gefeUfcbafrticbe 3*\>e<f. gc 
ift, in Sücffidjt auf bie ganje ©efctifd)aft, al* bec 
ft&c^fce $u befrackten, wenn c\!cid> jebeS einzelne 
SRitglieb für fiefc beföttberc Srcecfc baben mag, $u 
bereit <2rreicbung ibm bie grretdmng be$ gefetU 
fc&aftücben StvecfcS felb|1 bef&rberlid) femi fofl. 
@efe§( mehrere ^erfonen erciebtett um eines ge# 
roemfcbaftltc& fru mad)eubeti ©ewhmßeö tviflen 
- eine ©efeUfcbaft; fo ift biefer $u nmcbenbe @e* 
»innfl ber 3»ecf ber ©efel W , ob glei* jebec 
*on rt>nen bep bem Sintberte, ben er an biefem 
gemeinfcbaftHcben ©ewinnfte bat, befonbereSroecfe 
jjjaben mag, um berenttt>iücn er in bie ©efeDfcbaft 
getreten ifh 

3d> glaube e$ nieb* fyer ttft errceifen $u bfir* 
fen, bag jebe @efeflfd)aft nur burd) einen Vertrag 
entheben fSnue; benn wenn biefe* ffd) au$ nid&C 
<m$ unfern t>orbcrö«b^«n'U«terfuct)ungeu ergäbe, 

. fo 



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©efeflfc^aff ftetgaupt* ä o 7 

fo t fctrnfe td) ben gefer , bem hieran ein greife! 
ubrtg bliebe, auf meine« anberSwo baoon gefüfjr* 
ten 95en>ei$ *) üerrceifctu 

SDicfer »erfrag bet§t ber ^WCimgimgÄtor* 
trag ber ©efettfdjaft, unb jeber, welcher ifjtt 
Hiebt felbfi mit eingegangen iß, fonn nur burefc 
einen befonbern Vertrag , welker ber 2fufhaf)ine# 
Dertrag genannt wirb, SRitglieb ber ©efeBföafe 
weroen* 

2Bir burfen nur bie recMicfcen golgen be* 
SJereinigungSwertrageö «äbet befrimmen, ©etm 
roeiter unten wirb ftd) ergeben, ba§ aus bemOJuf* 
ttabmeöertrage för jebe«, Der burd) benfelben 
fföitglieb einer ©efcflföaft geworben ift, biefelbett 
SBirfungen entfpringen, nie. wenn er ben 2?erei* 
tiigungöoertrag felbf* mit eingegangen wäre, 
£)urd) ben SBereinigung^ertrag t>erpflid)tet fid> 
febeS aSifgÜeb gegen bie @efeBfd)aft auf eine be# 
ßimmte SBeife, *u bem t>erabrebeten gweefe mifc» 
juwirfen; jebe$ anbere SRitgfieb t>erpfltc^fct ftc^ 
cuf gleiche jSeife gegen alle übrigen, unb mitlitt 
<m# gegen jeneö, Surd/ ben 33ereinigung$t>er# 
trag erhalt aifo jebe* SRitglieb bie SBerbinblt^ 
feit , auf eine beff immte 2lrt ju bem gweefe bec 
©efeflfebaft mif$uwirfen, unb baö SXecfct, t>on 
ben übrigen eine gletc&magige 3Kifwirfung ju bie* 
fem $wetfe ju forbern , unb ba&er auefc ein SKec&t 
an bem gefellfct>afrti*en Jwecfe felb(U 

• JDfl* v 



208 €kfeüj#öft täetfyaupL 

SDaö red) 1 1 id) e »erbalrnig, n>el$e£ bucd) b ert 
SBecetnigungSoerirag $n>ifd)en ber @efeflfd)aft unb 
1 ibren SOHtgltebern benimmt ifr, mag ba$ ©runD* 
Dcrl)dltntf bec ©efeOfc&aft genannt werben* 
SDa biefe$ burefr einen Vertrag, welchen jcfccS 
einzelne ©cfeÖf^aftgCtcb mit jebem anbern einge# 
gangen ijt, benimmt ift; fo ecljeüet, bag in bem# 
felben nid)t$ bur# ben äBiflen eine$ ober mehrerer 
©Heber geanbert werben tunne. Denn eine jebe 
?{ertberung, welche man in bemfel&en gegen beit 
SMen aud) nur eincä einigen bec @efeüfd)af(6* 
glieber machte, würbe gegen ba6 5Xed)t laufe«, 
welc&eä tiefer aud ben SBereinigungSocrtrage fcat; t 
Sa* OcunbDecftaltmg eined SftirgHebeä $ur @e# 
feüfc&aft beft mtm t nun auf bec einen Seite 9£ed)f e, 
unb auf bec anbern ©eite ÖerbüiMidtfetfen befiel* 
ben. 3ene Wolfen wie SKecbte an bec @efeüf*aft 
nennen» © ergiebr fufc ba&er t>on felbft: i) ©ag 
feinem SRifglicbe einer ©efellfcfcaft aSerbrnblKbret* 
ttn wiber feinen SBilleit auferlegt werben fön neu, 
weldje nid)t fefoon burd? baä @runboerbalfmg fce* 
fiimmt jtnb. 2) ©ag ir)m t>on ber ©efeüfc&aft 
etnfeitigec ©eife fein DJedjt endogen werben bäcfe, 
ttelc&eä ihm bittet juftaub; biefeS 3\ed)t mag nun 
ein £Kect>e an ber ©efeüfcbaft ferjn, ober eö mag bie* 
fed S^ec&l aus einem anbern ©runbc baben, Sentt 
Die erftenföe#te fawt i$m bie©efeöfcfcaft nic&t ente 
Rieben , tnbem jie burd) ben Vertrag gebunben i fr ; 
*ic<uibecn Siebte fann fte ntc^t in 2{nfpru$ ne&men, 



fle 16c nicfet burcfr ben 2Jereintgmig*&erftaa 
übertragen finb« - 3# »ill tiefet auf einen einjel* 
tten gafl anmenben* 3ebe* ©e^fpiel ifi guf, 
n>enn e$ bemjenigen, för ben,e$ gebraucht wirb, 
flarec i|t, al$ bie J&eorie, n>elc&e e* erlaufertt 
folf, ®an edaub« mir bal>er ein ©epfpiel, mU 
cfce* niemanben unbefannfer fcpn fann, alt bie a(T^ 
gemeine S&eorie, n>el#e e* erläutern folf. 

©efefct mehrere greunbe ber Sefräre treten auf 
«ine gewifle Jett in ein« ©efeUfc&aft, SXomane auf 
eine leidere 2trt lefen ju f 5nnen, ©tefe foflten oort 
^tragen, $n benen ft* bie einzelnen SRitglte* 
wpfKcfctet bitten, «mgefcfcafff, unb t>on ibnen in 
einer geroiffen Drbmmg gelefen »erben. 2Bdre id) 
einSKitglieb biefer@eMföafo fo würbe icfc juerfi 
bie ajerbinblicfcfeit baben, meinen »erfrrod&ene» 
©ertrag *u entrichten; i# würbe aber au* ba* 
SKecfct Gaben, bie auf oflen ber @efe(Jfc&aft ange* * 
fcfcafften 25ucbec in ber fefeefe^en £rbtjung $u Je* 
feiu £ie$u iß mit bie ©efeöfc&aft berpflic&fef* 
©efefct nun bie ©efelfföaft wUtt, ftatt be* Utyu 
rigen ©eytrag* , einen gr&geren baben ; fo Ginge 
es einzig son mir ab, ob id) iim i&r bemiüige» 
»olltc, fflBottte ic& niebt, fo bitte jte fein fficcfcf, 
rot* baju $u sroingen; um ju feinem anbem, 
ate meinem bisherigen »ertrage/ fratte icfr tri* 
«erpflic&tet, unb *u nicbtS anbern bin ic& ber @e# 
feöfefraf* *erpflt4>tet, alö n>oju i# mi* gegen fte 
wcbinblic^ gemalt babe* Rbnnr bie ©efelfföaff 

£ flicht 




wo ©efeüfcfjaft überhaupt 

tücbt ferner befreit, wenn ibre SRitglieber nicht 
9r6gcce Sen trage geben wollten, nun fo m6gte fit 
«uferen , benn $ur grretebung be$ gefeflfcbaftli* 
eben Swecf« b«< fleh jebe* SKitglteb nur unter beit 
terabrebeteu Q5ebingungen unb (Jinfd>ranfun^n, 
tücbt ofjnc alle SBebingungen unb ©nfebranfungen, 
verpflichtet, ©efefct aber alle SRitglieber, außer 
mir, wären be$ SKomanenlefend fatt; jtewunfcb* 
ten fftc ibreSBeptrage fleh jefct eine biftorifebe, ober 
irgenb eine anbere ttttikit , wäre ich öerbunbett 
mir btefe* gefallen &u laflen, flatt ber SKotttane ©e# 
febiebf e &u lefen ? Jteine$weg$. ©enn tiefe* wä$e 
,»iber ba« Siecht, welche* ich, oerm&ge bt$@cunb# 
*erbaltnifle$, worin bie ©efeüfcbaft mit ibren ©Ue* 
Dem feebt, habe, ©ie ©efeUfcbnft ift ibrer Seit« 
fo gut oerbunbeti, mir batyentge $u leifren , wa5 
ich mir Don ibr oerfpreeben (aflen, al$ icb miefr 
anbeifebtg gemacht b*be, meine 35et)träge $u 
entrichten« SBoffen bie übrigen SRitglieber auger 
tnir ju biefem SJebufe in eine neue ©efeflfebaft tre# 
<en, fo (ann ich jbnen nicht webren; «ber bie 
bi6ber eingegangene ©efetlfcbaft fSnnen jte be«batb 
t>or ber Seit nicht ©ertoflto — benn wir haben 
angenommen, bag bie ©efeflfebaft auf eine be* 
jlimmte Seit errichtet fer> — ober wa$ eben taf» 
felbe fügt, fte tonnen jtcb oon ibrer Serbinblicbfeit 
gegen mich eben fo wenig freisprechen, ale icb 
mich *on meiner JBerbiublichfeit gegen fle* 
. Y ' . » ■ 

XXII. 



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- ,1 m SS — 



XXII. 

Söerfaffung einer ©efetfföaft. 



•SSon bem eigentlichen ©efeflföaftfjtoedfe, b. 
bemjenigen, ju beffen €rrei#ung bie ©efeflfcfoaft 
ecrid&tct »urbe, mftflen bie gefeUfdjaftlU&en Singe* 
legenljeiten unterfefcteben »erben, ©iefed ftnb 
grcecfc , welche bem gefeöftyaftlic&en 3»ecf e un# 
tergeorbnet (inb, bie alfo erreicht »erben foOen, 
um burefc biefelben bert ©efellföaftfyroecf ganj, 
ober $um J^eil felbff $u erretten» SÖ?ati erlaube 
mit tiefen Segriff bur# bie ©efelffcbaft bei: die» 
wanenlefec $u erläutern* 3&r ©efettfc&aftSjwecf 
ift bie £eftftre einer ge»iflett 2(rt oon 33ü#ertu 
SBaren biefer fo oieU/ tag man auf eine 9lu$* 
»af>l berfelben benfen, ober bad gefeaf#aftlic&e s 
58erm6gen (ie anjuftfaffett, ober bie Seit ber mu 
alieber, fte $u iefen, ni*t jureicfcte; fo »&rbe 
Diefe 3luS»al>t eine Angelegenheit ber ©efelffc&aft 
feptr. Angelegenheiten ber ©efellfchaft jtnb j»ar 
fcorefc ben3roecf berfelben als fol#e beftimmt, obec 
ber Smecf ber @efeüf*aft bringet e$ mit fty/ bog 
bie ©efellföaft gerabe biefe unb feine anbere 3ln* 
Gelegenheiten habe ; afleitt pe »erben bur<$ 

0 2 ben> 



ziz Sßetfaffimj einet ©efetlfcfjaft. 

* 

Vendetten t>Mli& entfc&ijbeti* SÖentt e$ öftidfr bet 
gwect einer Sefeaefeüfcbaft, weld;e (t* unter bett 
«naenommenen Umtfanben Deccinidt, mit fuf> brin* 
get, baß (te unter SBerfen, meiere j?e # lefen wiff, 
eine 2tu8wabl treffe* fo tfl bo$ bie Stewafrl noefc 
" nit&t felbf! gemalt* 

3n ber eigentlichen 95ebeutun$ tft ber SOBiffc 
einer ©efellfcfcaft nidjtö anbetS, alö ber SQßiüe ify 
ter ©lieber; im rechtlichen Sinne i(i ber ffiiffc 
fcer ©efeflfebaft baSjeniae, wa$ ade SRießUebcc 
• als ben Hillen ber ©efeÜfdjAft anjuertennen t>cc^ 
fcunben flnb, e$ mag nun ber fffirUc jebeä einzelnen 
fet)n, ober nid)t* ©efefct in einer @efeüfd)aft ( j 
würbe afleö , wa$ au^emac&t werben fofl, reebt* 
magia burd) eine @timmenmef|r&eit entfcfyieben; 
fo würbe baä , was f ine ©timmenmelj rbeit woße> j 
ier re#tltd?e Sitte einer folgen ©efeflfc&aft fepn. ! 

SDie 2trt unb 2Beife nun, wie ber recfctlidje 
®tfle einer ©cfe0fd>aft beftimmt wirb, wirb bie 
^erfafiung Der ©Cfellfchaft genannt; jte ut 
tiefen JRamett in ber engem unb eigentlcc^en Q5e* 
fceutuna, in fo fern bur# jte etwa* ber re*tfi*e - 
® itte ber ©efe0fcf)aft werbe« f ann , ob e$ glei^ 
ni#t ber SBilfe a0er einzelnen ©lieber ift — 
©efefct in einer «efeaefeOfdjaf* mfigfe jebeö 
$Ueb au$brucflic& in bie 2lnfcbaffung eineß jebeit 
SBerfS wiUigen; fo w&rbe eine fol#e ©efeOfd&rtft 
jwar eine 93erfofiun9 in bem weitern, aber feine 

Stefaffuna in bem entern ©inne tyabnu $iw 

fien 



V 

\ 



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fteif affytt» einet ©efetlföaft z 1 3 

ö«t in einer 2efec>efe(Ifd&aff , »o bie ©a&l bec an* 
gufd&affeuben SB&cfcer bureft ben SBillen bec meinen 
rSföifaliebec, ,pb$c eine« 9lu$fc&u(fe$ t>on SRifölie* 
*ern, be|«mm*fenn follte, mürbe eine ffierfaflima 
in bem en^eru unb etaeiitltc&en 6inne oor&anbeti 
jenn; benn -jeftt f6nnfe efrna* *u bem rec&tlic&ett 
SBiUen ber ©efeflföflft er&oben »erben, »elc&e* 
•md;f bec SBetfe aller einzelnen äSifatieber xtitt* 
m ©ne ®efeaf*aft beißt in fo fern gleid) , af$ 
Ätte gftifälieber berfelben $uc SBefttmmunö t&cc* 
rec&rttcfcen fiBtden* mitrairfen Knnen; hingegen 
-Migfetcfr , in fo fem mcfct alle SDWalieber tiefe* 
SJe*t fca&en. Sine ®efeüfd>aft fann afcer audj> 
tljetl* eine Qletc&e, l&eitö ejnc unaieiefce fenn* 
SDenn e$ ift ro&dü#, bag ber rec&tltd;e 2Me bec 
«efedfefcaft in aittfeftun^ einiger gefeflf*aftiic|>en 
fflnödegenfteifen^tme bure^ ben 2Bt0en aller einjefe 
neu ^ifcjliebcc befctnmit »erben f5nne, unb tu 
öttfefjuwa onberer auf eine anbere Wtt. Sine 23er* 
rfaffun$ tiefer 2lrt mag eine jufammenaefefcfe f)ti* 
gen. 35en ber SJerfafiuna einer % @efeafcbaft tnU 
fM)en natürlich jrcet) grasen;. *) SOßtC fatm 

^eine Sßcrfafiimg öcc ®cfellf$aft entfteljeti 
imö fcetönbect nwöen? uub 2) n>a$ Caiut 
öutd[) bie <23erfafiug beftenmt rceröen ? 

Sitte 2Jerfa(fung einer @cfeflfc&aft in bem tU 
gentlidjen ©inne fann nur burefc ben ^Bitten aller 
( QRitölieber beflimmt »erben» ©enn fein SRifglieb 
ber ©efeöföaft tann bie SerMnblicfcfeit Ijaben, tu 

0 3 »«* 



<* 1 4 Sßetfaffutig rittet @<fetlfcf>affc 

s '• . . 

toaS in ben Angelegenheiten fftr ( ben BBiflen bet 
©efeflfcfeaff anjuerfennen, toaS tttd^t fein eigener: 
Sßifle tft, alö in fo fern e$ fufr baju wpflid>t*t 
fcat. SDenn ftiflige i* gleich in ben groecf einet 
©efeÖfd>aft hUvliaupt ein; fo tottige i* botfc be$* 
fcalb nod) iüd)t ein, tag biefe ober jene, Ober gat 
«tte Angelegenheiten ber ©efeHfc&aff, auf ft>ld& 
eine, ober auf eine anbere 5lrt entfc&ieben »erben 
foflen, wenn i&re ©tffc&eibung gleich meinem 
SBiffen jumiber wäre» N 

3n einer gleiten ©efeflfc&aft, ober in einer 
®efeflf#*ft oon einer $ufammengefe|ten SJerfaf* 
fung, in fo fern fte eine gftid&e ijl, &ctgt nun bec 
erflarte 2Bi0e eine* SRtfgliebeS, bog eftoa« bet 
red&tlic&e ffiilfe ber ©efeflfd&aft fenn foU, feilte 
(Stimme, unb ber fftr einen 'ehtjelnen goü 6e* 
flimmte rec&tlic&e 29Bifle ber ©efeOfaaft ein 93e* 
f*tu§ berfel&en. > einer gleiten ©efeflfc&aft, 
obe? einer oon $ufammengefe§fer SJerfaffung, in fo 
fern fte al$ eine gteic&e $u befragen iff; tonn ba* 
>r feine etimmenmeWett, an ft# einen f&t* 
'fcblug heroorhingen, trenn t&r btefe* SfMt ni*t 
bur* ben SBiflen oder SDfifgltebcr erteilt ijt. 
SDenn bie überjltmmfen flffifglieber fann ntd)t* 
»erpfitcbten , ba$ für ben 2Btflen ber ©efeOf#aft 
}u erf ernten, »aß ein grJgerer ?f)eU nMfl. SDenn 
foO fein SBtüe oerpfli#tenb fftr alle «Ri^liebec 
»erben ; fo nwg eine SBerfaffimö wrfjanbcn fepn» . 

©iefe 



»i 



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ffitffopig einet ©efeßfc^ff? itf 
ßtefe tarn aber nidjt anbers, als burdfr bie Situ 

ruiCIi^ung aüer fceflimmt ferm. 

3* tx>ei§ el , bag felbfl t>ott me&rerern 5Ra# 
furcccbfölcbrern ba* ©eaentbeil biefeö ©afceS be* 
Rauptet t fr. £>b icfr glei(f> f*on anberwjirt* *) 
liefe Sefjauptung keßritten fjabe; fo fep e* mit 
tod) erlaubt, auf fte juräcfjufommetn £trt 
<gd)fetttt>em fagt: „»He ©lieber ber @efett# 
»fcfcaft fa&en in 2lnfebung bec gefettfc&aftlid&ett 
„ ©egenflanbe nur einen ^Bitten, SBenn nun me$# 
»rere ©lieber wtber wenigere jlimmen; fo i(t of* 
„fenbar in bem ©efettfd;aft6tt>itten auf ber (Seite, 
„wo bie tne&reflen ©Heber ftnb, ein Ueberge* 
r xt>id)t„ **). Sugegeben, bag bet> alleu©egen* 
(Tauben bie ©lieber ber ©efeüfc&aft nur einen 
SBiüen Oaben f innen; fo f?eigt ba$ bo# nichts 
anbecS , att in 2lnfel)ung ber gefeflfc&aftlidjen 2ltu 
flelegen&eiten fann jebeömal nur etneg als bet 
SBille ber ©efeflfc&af* btttafitet »erben. SSBemt 
nun aber ber $£iüt ber ©efeüfd?aft$mitglieber ge* 
mit iü; fo folgt gar ni#t, bag bie ©efeflföaf* 
trgenb etwa* trotte, unb alfo aucfc nic^t, bag fk 
l>a$jenige wolle, wel*e* ber «Bitte ber meinen 
fbrer ©lieber tff ♦ «inen anbern Seweia, weisen 
£etr Schlettwein ***) fft^ct, l)dbe jtyon bei) 
einer «nberit ©elegenfjett beurteilt f)* • ^ 

^ 0 4 ; - - «bec, 

•) ftatnrreAtf. 419. v ' 5.^ : u -« I 

••*) <Xed>te *eg teäjen a. a. O. ' 
f) «Katurredjt a. a. £>. 



it6 SDetf ojfuitö einer ©efeHföafc 

Wbtt, tbtmte man emmenben, wenn (eine 
©timmenmefjr&eit etwa* aitfmac&en tann , ma$ 
(bH atebdnn entfc&eibeu ? — 2t(fein , . mug bemi 
immer unb in jebem gafle entfcfrteben »erben"? 
G tann ja bei), bcm 3fUen Werben , n>etra tw&t 
üUt SRitgHebet ein* fmb* ' - 

9Ran fann ff* aud& ttidfri auf bie ted&rtic&e 
©leicb&eit ber Stimmen berufen, um barauS efr 
tten 95erx>ctö ju boten , bag bie metf!en ©timtneit 
gelten, ©enn ben biefer rec^ffic^en ©leic&bett 
fcer (Stimmen beffe&t e$ boßfommen, ba§ feine 
tierfelben ber recbtltc&e SCBifle ber ©efetiföaft wirb, 
ttetm i&r trgenb eine tmberfpricbt, unb bag lein 
SWitglieb ber ©efeflföaft etwa« fftr ben bitten ber 
©efeflfctyaff erfennen barf , worin e$ nu&t §m\U 
leget bat, — . ©>e in einer gleiten ©efeHfc^aft 
eine 2Jerfaflung eingeführt i(l , f ftnnen baf>er 
i^re 2%efeaenf)eiten nur burefr bie Uebereinfunffc 
iaffer ©efeüfdSjaffööliebec ftutym'age »erben* 

2?or «infu&rung einer SBerfafiung tff babe* 
tine jebe ©efeUfc&aft eine gleite, unb einegfeidfee 
©efeflWap, tnntjelcber mcfcta ob«e bie ginwiflt* 
öung ber einzelnen SSitgliebec befdjloflen twbejt 
fann. ©er »ertrag alfer SKitglieber, bürdet* 
<$en bie ffierfaffung ber @efetlf#aft beftimmt mir*, 

)&cif t ber SBcrfafiutifl^ertras- p erbtet för 

tfcf; , bag bie Serfafiung emec ©efeflfc&aft bur<& 
webt aWmm$ittva^ bepimmt fe$n tttme. 

«» • •» . . bann~ 



• 



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tatin fknen aber alfc tiefe Stefrafle *ufa«tmcw 
genommen al* ein einiget betrachtet tvettetr«. 
SBenn bec aSerfaffun^öertrag , n>ie au$ ben &bi* 

\ $en er&eflef, glei* ttuc burd) Den 9Btücti aüer SRiU 
^lieber bec @efetlfcr;aft abgefcblcfien t»«*« 
fo folaLbo* feineSrceaeS, bag jebe$ SRit^Ueb bec 
©eftüfc&aft ju bcmfelben unmittelbar muffe emge* 
fofOSget &aben. £)eun eö i|t m^Iicfc, bag afle 

x 3&ir3(ieber ber ®efeOfd;aft einen Sfleit berfelben, 
*ber inedetdjt aud) ein ciitji^ea bebolhttfdjtiaett, 

. tk 2Jerfa(Tunvj $u bejftmmen. 3" *> ie f cm 5 a ö c $ 
jroar md)t burefr bie unmittelbare <£inröi{ligun<j bec 
'einzelnen ©efeOfdxtfff^ticbec bie SScrfaffung emg*# 
'f&^tt, abec bie 15bottma*tiöten f onnten beeb nuc 
*tmvd) M SKecfef, »el*ed jte, t>erm8<je b*S SötÜcnS, 
l>er einjefnen ©efe(ffd;aft6glicber ^af ireit, bec @e* 
fedfc&aft eine SSerfaffttn^ geben. £)re SÖecföflun^ 
fann baber aud) in biefem gettte nur bor* ben 
SÖitlen ber «injelnett gültig fenn* <2bert fb etljefc 

* let, bag jeber, wldjn fld> in eine ©efcflfdjaft 
,(*ufinf fernen lägt, jiiöfcfrroeigenk ii% bie^rfafinng 
x fcec @efeüfd>afr willige* SDenn burd) ben «uf* 
.iw&meoertcag ermtebt er aüe Se^tf tineS 
^liebes ber öefeöfdjaft, unb crroivty fa aud) bur# 
<t>enfdbcn aöe ffierbüiblidtfetten btfielbeiu Sföitl)in 
t>erpftt*et er fidj and) alieä ba£j«ni# für ben 
len ber @cfeflfd)afl anjuerfenneu, wa$ »erfafiung** 
r.w4giö ausgemacht i(t» 

£►5 ««tt 




*i8 9Ö«fafftmg einet ©^feÄfcf^afß 

• * 

« ©eil bie IBerfaflung einet ©efeljfd&aft tmt 
t>urt& einen Vertrag oOer i&rer SRitgliebet be* 
pimttie »erben fann; fo erhellet, frag ftc uicfcfc 
anberS, alä mit bec (Einwilligung if>rer fdnuIU 
cfeen ©liebet aufgeboten ober serinberf »erbe« 
f6nne» 

©er 58erfafi"ung$ttertrag einet ©efetfföaft 
fann felbfl au# mit bem 2}ereinigungSt>ertrage 
ju^lcid) eingegangen werben* Seibe muffen inbeg 
ibreö 3" Wfö unb ihrer gölten wegen unterfcfyie* 
ben werben. Der 93ercin igungäüer trag beflimmt » 
ben legren 3wecf ber ©efellfc&aft im allgemeinen, 
ber 2Jerfaffüng$&ertrag aber nur bie 9(tt unfr 
SBeife , n>ie in Slnfefjung ber gc feil fd)af fliegen 2liu 
gclegenbeiten ber red)tlid;e QBiüe ber ©efellfdjaft 
beftimmt werben fülle. 85eibe jufammen genom* 
wen beflimmen ben gweef ber ©efellftfaft ttoHjtätf 
big, unb bie Siechte unb 25erl>inblic&feitcn tyrer 
©lieber. . v. ' 

} 3* t»W P> rten gefagfc bur# ba* o&etr 
gewählte 5?et)fpiel ju erläutern fuc&en. ©efefcf, 
bte ©efellfc&aft t>on greunben ber 9fomanenlef tftre, 
t>on benen jeber (t* ju einem be/limmten &t)trage 
t>erpflid?fet bitte, befltwmre unter bag bur# 
eine jebeSmalige ©timmenmebrfteff bie 2Baf>l ber 
$u lefenben SMc&er; bie Orbnung, in wetzet 
jebe* einzelne SRitglieb ftc lefen, unb alle fon(lig*t 
Mngelegen^citcn ber ©cfefljtyaft entföieben wer* ' 

ben 

* * 



* 



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SSerfafliins mit ©efeüjtyaff. * 1 9 

tett foffeeir, fo 'toliMf'ttt DoVdiiibfse gwedf bief#c 
©efeflföaft bie 8ef tftce ber {Romane 11 fegn , in fo 
fern auf bie fo eben angegebene Met aQea in 9fnfcv 
$ung berfelben benimmt werben foüte, 

* \ ; • . J 

SDie gn>€t>te oben aufgeworfene gra$e war : 
Wa* fann bur# bie SBerfafFuug ber ©efeüföaf* 
entfc&ieben werben? Um btefe grage aber beant* 
Worten $u Wunen, tnfifle« wir bie (JJewaft einer 
©efeUfc^aft juoor ni&er unterfucfcetu V [ 



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1 



Unter ber @e»öft einer ©efefffcftaft beirrt man 
in beut entern Sinne ben. afnbeariff berjeniäett 
Siedle, a>el#e burcfc bie ^erfaffung bcr ©efetl* 
fd>aft au^eubt werben Wnnen, ünb mit bet @e* 
feüfcbaft felbf! wirf Ii* fuib; in bem »eitern Sinne 
ten 3nbe ö riff oöer i&rer Steckte, welche bur$ bic 
SBerfafiung ntSgli* ftnb, uub in bem atfcwcitflen 
Sinne ift bie ©ewaft bec ©cfeOfc&aft ber3nbeariff 
<ider t&rer SKec&te, fte m&flen fetm t>on tt>el#ec 
Slrr fte tDoQeiu ' 

Der ®i#ti$feit biefer griffe mm, «ÄfS». 
wir fte genftuer untecftyeiben , unb jeben berfel* 
ten weiter entmiefehn v 1 

£)a bie ©emalt einer @efcafcf;aft in bem en^ 

flfett (Sinne nur biejeni^en &ed)te befagt, fteldje 

mit ber ©efeKföaft fe4b(l mittW fmb , unb bie 

uerfaffungömagia cm^cäbt »erben f innen ; fo er/ 

fceüet fftr ftc& felbff , bnf? bie &tmlt einer ©efefc 

fdjaft in bem engfien Sinne beö SBottö i) mdjt 

biejenigen Oe*te mit in ftc& befafle , weldje $u* 

fallifl oon t&r erworben {inb* 3* 35« wenn eine 
1 * @e# 



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«efillföaft ba* Sigent&um biefec ober jene* 6ac&e 
ewouben t>at; fo ge&6rt biefeg £igentljum*rec&l 
nid?t $u bec ©eroalt ber ©efellföaft mbem cnglieti 
imb eidentltc^^ei^ 6itme* ©enn biefe« 3ve#t ifl 
»t<$t mit bet ©efellftfaft felbfl tbirfliek 6ia 
tomtt »or&anbeti fe^tt, o&nc biefe* «eefct ju ba# 
*em l) SlKe Sfyifytt, roel#e ba$ ©runb&er* 
Mffoig bec @efellfa)aft $u ifccen ©liebem felbß, 
mtb baöer auc& bic ätefaflung bec ©efellfdjaft, 
©bec einzelne SefianbtOeile becfelben jum ©egen* 
flanbe ^abett , ftnb eben fo t>on ber ©eroalt bec 
©efellfcbaft im engften «itwe auägefcbloffen* 
SDenn äbec biefe SKed)te fann üecfaffungSmagig 
toi$t3 benimmt werben* Sitte ©efcllfcbaft tann 
fid) eine Secfafiung geben, eine »orfjanbene gan$ 
©bec $um Sfcü aufgeben, obec mobifteicen j allein 
6te rann biefeS ni$t buc# i&re «Berfaffung fettji, 
fonbecn nuc bm'cl) ben einhelligen Hillen ihrer 
aSir^liebcc. Denn es ift fcboit oben gejetgef, 
baß bie »erfaffung einer ©efellfc&aft, fo roce,i&s 
gefamte* @ronbt>er&altm§, nur burefr einender* 
trag aller ©lieber mit allen beftimmt fet>n f6mte* 
3ebe Slbanberung, roelcbe biecin e^ne bie befon* 
bere €iriroilligung eine* SRitgltebe« gemalt fcer* 
Im follte, rourbe gegen ba$ O&cbt laufen, roeU 
cf>e* biefe« CKifglieb au$ jenem SSerfcage fcdtte* 

Sie ©erpalt einet ©efellföaf t in bec roeiteett 
SSebeutung befagt alle SXecfcte in fiel; , übte roeld)e 
fct* <$efeUf<$aft occfa(fmig«ma§ig verfügen fann, 



%i% @efcUfc^aftögett>aff % 

fte raigen nun urfprunglitfc, obet er»örbene 
JRec&te ber ©efeUfaaft fegn- 3, ba$ gigen* 
ibum einer ©efcllfcbaft, m fo fern SBerfugun* 
gen über baffelbe , wie bie übrigen 2(ngelegettbeu 
fen ber ©efettfcbaft, beflimmt werben fftnnen, 
su ber ©e»alt ber ©efeöfcbaft in bem tttffc 

. lern (ginm\ Son tbr ftnb aber aud; ade 3ved;tc 
ber ©efeüfcbaff, belebe tbr ©runboerb&tnig 511 
ibren ©liebertt, unb mitbin aud) bie SSerfaffung 
felbtf betreffen, auSgeföloffen, »eil fiber biefc • 
niebt tjerfaffungomagig t>on ber ©cfcllfcbaft oerfiu 
get »erben tann« hingegen cjebtaeu ju ber ©e* 
»alt einer ©efellfctyaft in bem mettern ©tnne atte 

diejenigen JKec&te, »el#e *on ibr lufäüigeroetfe 
erworben ftnb , in fo fern fiber fte t>erfaffung*roä# 
§ig wrfftgt »erben fann , »te biefed febfln in berii 
$orbergebenben burefc ba$ gigembum ber ©efelfc 
fcfcaft erläutert ifh . 

tytt entflebt natärltd) bie $age t »te »et* 

' f ann oerf aflungSmaßig über bie ^ufalli^en 9?ecbte 
einer ©efeüfctyaft t>on ibr v er füget »erben? g3 
verfielt flc& oon felbjl, baf biefe grage nnr tn fo 
»eit aufgeworfen »erben ttnne, «16 btoubec 

v ntc&tS auSbrftcflicb fefigefe&t i(f* 

gö ergebt ficb t?on felbfl / ba0 tiefe* nur in 
fo fern gefebeben famt/ alö bergleicben SSerfugutu 
gen nkty bem ©runbnerbaltniffe ber ©efeUWafl 
au tbren ©ifgliebern juwiber ftnb , ober fo »eil 
^ieburty 1) nietet bie Siecht ber SRitglieber an ber , , 

0fr 



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©efeHfc^ftegewaff. n$ 

■ 



©efellfäaft, uo# au# 2) t&ce übrigen dlefyt 
»erlefct werben* 

3* fe&re ju bem fcßott oben gewa&lfen 95er)/ 
fpielc jurucf , um meine ©efjauptungen babucd) 
anfc^aultcl) $u machen. SBenn t>te ÜRifglieber un« 
ferec Megefe(lfcbaff ftc& ju einem gewifien 95et)* 
trage, $ur 2lnfd&affung ber Sö#ec, bte, bent 
©erfrage ber ©efellfcfcaft jufülge, oon i&netj gele* 
fen werben fSnufen, »erpflic&fef, unb fef!gefefc( 
gärten ^ bog alte atn^elecjenfteifen ber ©efellfc^afC 
burcfc eine ©ttmmenmebrfrcit enffebteben werben 
foüfen ; fo w&rben buccb tiefe 5. ©♦ feine SBecf e 
Qtvohtyt werben Wimen , $u beren 2(nfct)affung bie 
einmal beflimmfen Sehnige ber SRitglieber bec 
©efcllfc&aft titelt foinreiebfen, benn biefe ©tim* 
ntenmefjr&eit würbe niemanben, weld&er nic&t mic 
in i&r begriffen wäre, bie ajecbinblic&feif auferle* 
gen, mehr $u bem gefellfd)aftlicl;cn gweefe bet^u* 
tragen , ald moju er ftc& felbfl berpfttc&fet fjaf* 
' gbeft fo, wenn wir ben enfgegengefefcten ga(J 
annehmen, wenn wir t>ordu$fefcen , ba§ nk&t al# 
leö (Selb, wel*eö burd) bie Beiträge ber SSifgKe* 
ber ber ©efeüfcfcaft $ufammcngebrac&t tff , erfor* 
fcertw&rbe, um för bie @efeOfc^aft S5fi4)er anju* 
ftyaffen; fo würbe eben fo wenig über ben lieber« 
fcfcug biefe* ©elbed etwad burefc eine Stimmen* 
mefjr&eif befitmmt werben f innen» Senn eine 
foldje JBerfögung würbe wiber bie SKecbte feijn, 
tvelc&e jebe* gftfgiie» an ber ©efellfc&af* f**U 
" v ©enn 



Ä24 ©efetffcfjaftSgewaft* 

SDenn bie <3ejH(f#aft $at bie 2?erbinbtid&feif gegeil 
bte einzelnen Sftfgttrbee nur $u btefera 3n>ccfe / 
ta* jufamraenge brac&te @elb *u berweuben* 

t 

2tu« bem o&igen lagt (tcfo aucfr bie gtage hi* 
emtworrcu : wie weit fann bie ©efellfcfcaft SKed&te 
erwerben unb Serbinblidtfeiteti ubernebuten, obn* 
bog jcbeö eingehe ÜJfttglieb be/felben ummftel&at 
tarin willigte? ©ie ©efellfdjaft fann biefeä, in 
fc fern bie (Erwerbung fold>er 3Jecfcte unb bie Ue* 
fcerna&me folc&er äJerbkiblicbfeiten eine angelegen* 
beit berfelben i(f, unb bte Uebernabme foldjer 25er* 
binbltcbfeiten geföebeu farni* ebne ba$ @runb* 
t>erb<Utnt§ bec ©efellfcbaft ju ihren ©liebern $u 
»erleben» 2?erbtnblie{>feiteu t>on einer aubern 2{tf, 
welche obne bic Einwilligung aller 53?itglieber ein* 
gegangen jtnb , ftnb niefee £&erbtnbU$feiten bee 
©efellfc&aft felbff ; fonbern ffierbinblicbfeircn bet* 
jentgen SWcfglieber, ober be^jenigen SRitgliebeS, 
f&elcfc* bureb feine Einwilligung (te ber ©efelt* 
febaft aufzuerlegen glaubte» Q(uf gleicbe 2lrf wer* 
ben £^ed;tc / beren Erwerbung niebt eine Slngefe* 
genbeit ber ©efellfdjaft ijt, wenn in i&re Crroer* 
fcung ni*t jebe* ©lieb ber ©efellfd;aft wüligf, 
md)t t>on ber ©efellfcbaft felbfi ; fonbern nur bot* 
benen erworben , welche unmittelbar in ihre Er* 
Werbung einwilligen* & fann bicr natürlich nue 
*9it einer foldjen Uebernabnie t>ou SJerbinblic^fei* 
len, «üb fo au$ nur wu folcfr einer (Er Werbung 

b* 



■ 

* Vi ✓ 

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eefeUffyfttyimU. aas 

Oer JKed&fe bie SKebe feptt, fiter tveldfr« ni$f* au*# 

bnicflid) beflimmc ift. 

(£6 fann v teile id.) f memanb an bem, n>ad fo 
eben oon bec Uebernabme ber äJerbinblicbfeiren föc 
eine ©efeUfdjaft gefagf tft, |tt>eif ein , aber t>a«, 
n>aä ic& oon ber ©Werbung oon 9ied)fen für eine 
©efelffcbaff bebaupfet babe, ttnnte einigen gmeü» 
fein unterworfen fc&ewen. ©enn wenn gleich eine 
©efelffcbaft obne ibre Sinwiatgung fein SXecbt er# 
toerbenfann; fo fonnte man fragen , warum foll 
in biefem gal(e bie gtnwifligung aller Wifglieber, 
aud> wenn fie »on ibnen ntebt erflart ift, ntc^f 
f&nnen oorauSgefefct werben, wenn, wie bier an* 
öenommen wirb, bie ©efellfcbaff ein SXecbf erwer# 
ben foll, oftne babep eine 93erbiiiblicbfeit ju fiber* 
tiebmen? ©te SSnfworf ift Uidbti e$ (ftnnte bec 
©efellfc&aff bie Senufcung eine9 folgen Sfecbtf 
länger att ©orfbeilbaft femt, unb wenn biefe* 
aueb niebt wäre; fo fäme e$ hiebet) beeb etn;t£ 
unb allein auf ba$ Uatml eine* /eben einielnett 
©liebet ber ©efcllföaft an» 



. ♦ 

i ■ . > 



1 ' • t 

V XXIV. 

► 



: XXIV. 

ö&er$ewfd)aft in einer ©efeöf^ftft 



SRtegietung einer ©efeüföaf* &eigf bie aerfafV 
fungSmägige 2Ju$ul>ung ber ©efcCfc^afr^enxtlt int 
Nettem (md&t im »eitfteiO Sinne. 2We$, rcaS 
t>ie Secfoflung ber ©efeflföaft fetbjt $um ©egcn* 
ßanbe f>at, i|i beißet; t>on ber 9vegierung auSge* 
fcfrtoflen* 

2>ic 2lu$u6ung ber ©efeflfc&affSgemalt fefct 
DörauS ; bag bec rec&Clid&e SBille ber ©efeflfd&aft 
in 3lnfef>ung i&rer fce|!immet »erbe ; auf bie SRu 
$ierung bejie&t fid^ mit&in bie fdjon fcorfjm ange* 
Sebene gmtöe'ttung ber ©efeflfc&affen in gleite, 
ungleiche unb ©efeaföaffen t>on einer $uf<mtmen* 
gefegten aSerfafTun^ 

SBenn in einer ©efeflfdjaft eine a?erfaflimg itt 
t>en> engern Sinne be$ ffiort$ eingeführt t(t , fo 
t(l eine Dber&errfcfoaft in bem engern ©inne in il)c 
tn&giicfc, OberI)crrfd^aft in ber »eitern $e# 
Deutung ifi bad SXecfof, jemanben burefr weinen 
SBiflen $u gewifien £anblungen, welche $ur ®r> 
reietyung eine* geroiffert JwecfS vorgenommen wer/ 
t>m foHen, ju oerpfKcfcten; in bem engem (Sinne 



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06er$etrfc$aft in einer ©efeKfc^ft %%j 

€fl Ö6er&errfct>aft M SCed&t, ble SRifgfieber tu 
ner ®cfeOf*aft $um «Sefjufe be* gefeafc&aftiic&eit 
3n>ecf$ ju ge.&iffen J£>anbluugen gu berpflicfcfen. 
&on bemjenigen, ber eine jDberfterrfcfcaff öbec 
mid) fear, bin ict> abl)dnfltfl, unb meine SSer* 
fcinblicbfeif, ' welcfcc bec jDberberrföaft entferne^ 

&eig* 5lbl)ängiflfeit. , . 

3ine Bbbängigfert ifl alfo nufy überaß bor* 
fcanben, tot jemanb gegen einen anbern eine be* 
fonbere 33erbinbUd?feit bat; fonbern nur ba, »o 
et gegen t&n bic befonbere a3erbrablic&fett bat, 
feine £anblungen nad) n>iUe^t:ttc^ctt $orföriften, 
n>eld)e i&m oon bemfelben gegeben »erben, einju* 
nettem Son £)bcr&errfd?aft in bem engern (Sinne, 
unb mitbin oon 2lbbangigfeif, fann nur bie SKebe 
fenn, roenn burefc ben redt>tlid;eii bitten einer @e* 
feflfc&aft ibren SDttfgliebern befonbere a?erbinblt#* 
feiten jum S5ct>ufc betf gefellfcbafrtic&en g^cfö 
auferlegt werben fimten. öcefeä \fi aber nur uv 
einer ®e\c1l\d)aft , welche eine Serfaflung in tern 
engern ©inne bat, m5gltc&, Senn nur in einec 
folgen <3efeUfd)aft fann etn>a* ber recbflicfce 2Biffe 
ber ©efeflföaft fer,n , ob e$ gleich niefct ber fflßilfe 
eine* jeben einzelnen #?itg!iebe$ i|? t J?ann jenec 
nun ben einzelnen 2Ritgliebern befonbere ÜBerbinb* 
liebfeiten gegen bie ©efellfctiaft auferlegen; fo hat 
bie ©efeüfcftafe eine jOberljerrfcbaft, unb bie ein* 
Seinen SRitglieber ftnb t>oh ibr abbängig, 
hingegen eine ©efelljtyafc feine Sfrfaffung; 

fann, 



2*8 D&ertjenfcfjaft in einet ©efcUfrf>aft. 

fann, recbrttd) Uttaüttt, nic&ts ber 9Bi0c bec 
ganjen ©efcüfd?aft fepn, »ad nicfct aucfc berSBitte 
eines jefccn einzelnen ijt , unb niemanben fann t>ott 
ber ©efeüftbaft, al6 uecnuttelf! feiner unmittelbar 
ren <£mn>tQi9Uti9 / eine SSerbinblicfcfeit auferlege 
toerben* SIHein ni#t in jeber ©efetlfcbaft, »elcbe 
eine Serfaflung in bem engem Sinne bot, tfl 
beS&alb eine £>berberrfcfcaft* ©enn eS wäre m6g* 
lieb , ba§ t>erfaflung$tnäßig ben £Ritgltebern feine 
tefonbere SJerbinbltcbfeiten auferlegt »erben f8nn# 
*en, »enn gleicfc fiber bie gefellf*af(li*en Sfngele* 
genbeiten et»a6 benimmt »erben ffcmnte, »a$ 
triebt ber SBide eines jeben einzelnen ÜRttgUebefc 
»are. 3n biefem Sode f&nnten burd) ben recbtli* 
<3&en ffitüen ber @efeflfcbaft ben Sftifgliebew $»ac 
SSerbinblicbfetfen auferlegt »erben, nemlicfc bie 
S3erbinblid)feit, ba§ als gültig an$uerfennen, »ad 
terfaffungSttiaßig benimmt ifl ; aüein biefe 23er* 
tinblid)feit tfl feine befonbere, fte iff eine allge* 
meine »elcberjeber anbere, ber niebt Witglieb 
ber ©efellfcbaft ifi, fo »enig ju»iber banbeln barf, 
4l* ein sJÄifglieb ber ©efellfcbaft felbfh 

©od in einer ©efellfe&aft eine Dberberrfcfcaft 
ttirfltcb fepn; fom&flfen, burd) ben oerfaflungä* 
mäßig bejttmmten 2Bi0en ber ©efeüfcbaft, if)ren 
SRitgliebern befonbere «Berbinblicbfeiten auferlegt 
werben f&nnen, »elcbe außerbem tbnen md)t ch 
liegen »ürbeu* ©iefe* ift aber nur in fo fern 
tn&gli#, al* bie SKitglieber jty jum«et;ufe be* 

flefeli* 



Ohetfyttföafi in einet ©efetffcfjöft, -229 

öefeflfc&afriitfren Broedfe wcpflid&fet baben, ba$ $u 
*bun, ebec $u unfeclaflen, n>a6 bur# ben 2Bitten 
ber ©efellföaft uon tfcnen geforbert ttärbe. Sitte 
£>berberrfd?aft f ann bafjer nur bucefr einen Vertrag 
in einer ©efelffcfcaft emgefö&rt fepn, bur# roelcbeti 
bat ©runboerbiltaig bec ©efellfcbaft $u i&een@üe* 
*ern näOer befiimmtif?, e$ fep nun, bag biefec 
SSerfrag mit htm 2?eremigunget>erfrage unb mit 
fcem a3erfaflung$t>ertrage jugletcfc, ober bag et 
ttac& ibnen abgefcbloflfen roorben. 

3fn einer gleichen foroobl als in einer unjjlet* 
d&en ©efellfcfcaf* fann eine Dbfrberrfcbaft jlattftn* 
t>en, nur Wirb jte in beiben auf »erfebiebene 2(rt 
ausgeübt. 3n ber gleichen ©efellfcfcaft bat jebe$ 
©lieb ba$ Siecbf, bureb feine (Stimme $ur 3uS# 
fibung ber jDbecberrfcbäft mirjumirfen; in bec 
angleichen ©efeflfebaft ifi biefeS niefrt txr gaff, 
fonbern &tcr flebt einem ober me&rern 2Rifgliebeni 
aufamrnengenommen bie £>ber&errf#aft t>cr SfoÄ? 
ubtmg nadf> $u* ©emt bieDberberrfcbaft ift ein 
Siec&t ber ©efeflfefraff, 2>ie »ecbfe ber ©efettfdjaft 
f Snnen aber nur bureb ben red?rtid&en SSBiUen ben» 
felben ausgeübt werben* 3fn einer gleichen ©efett 
fd;aft wirb nun ber red;f liebe Sitte burefe bie £ tinu 
wen aller i&rer ©lieber benimmt; in einer gleu 
eben ©efeOfcfraf* baben bafoer alle SR ttglieber an ber 
SluSubung ber Dber&errfcbaft Jbetl ©er rec&fc 
liebe 2Bitte einer ungleicben ©efeUfc&aft hingegen 
tvirb nur bur$ ben SBittett einiger, ober tnetteicfc* 

1 • • / 



P ■ m 



eine« (Einigen beftimmt, tiefet öbt baher ir>re 
©ercalt unb mithin au# ihre Öbetferrfchaft au$„ 
©a$ 6ub/ef t , welches in einer ungleichen ©efeff* 
febaft bie unabhängige MuSöbung Der gefcflfdjaff* 
flehen ©emalt bat, beHH ba* überhaupt, unb 
In fo fern ef bie 2lu$öbung ber Dberberrfchaft bec 
©efeOf*«ft bat, ber £>betl)Crr berfelben. (2* 
tttyMet, baß biefer foroohl eine moralifebe tynfon, 
t>. h. ein felUftioeG ©ubjeft mehrerer ^erfonetr, 
<tlö ein einzelner SRenfch fe$n f inne* 

©er Vertrag, burch roelc&en in einer unglet* 
d&en ©efellfchaft jemanben bie Öberberrfcbaft &ber* 
tragen wirb , b"8t ber Unterrotffungöbertrag, 

SBenn einige 3Raturrecttf$lcbrer $. 95* 2lc!)cn* 
IDöU *> c$ glei# leugnen , bajj in einer gleiten 
©cfeüfchaft eine Dbcrberrfchaft fetjn fimte; fo 
tibrt btefeS blo$ baher, bag ftc ben 85egrijf bet 
Oberhecrfchaft $u enge erflarem ©ie jDberbetr* 
fd)aft wirb nemud) von ihnen bureb baö Siecht 
«ineß ©efeüf#aft$gtiebed erftörf, ba#jentge x*i\U 
t tytlid) $u beflimmen , n>a$ oon anbern ÖefcU* 
ftyafragliebew gesehen fofl «■). 

v ©er 5Jbhängigfeit i(c bie Unabbingigfeit enfc 
flegengefefef. ©iefe ift ba$ SRtd)t, eint £anblung 
ju tbun , ober $u unterlagen, ohne babei; an bie 
SBorfchriften eines anbern gebunben ju fepn* OTan 

nennt 

•) Achcnwall jus naturte p. *, §. aa # . 

••) ffccnb« 




OUxfyttfd)aft iit mm ®efeil{d)tft. 231 

tiftinr biefetlnabhangigfett auch bie Angcrr, ingteu- 
chen bie cechtliche grepöeif* SJeffec , glaube ich, 
ijl ed , bette Sludbcürf e nicht fo gletchbebeutenb 
ftu 0 cD raupen ; fonbecn fte t>ichucf?c $uc Sejeid); 
tmng eine* Unterfchiebeö $u bemigen , bec in unfe* 
tec Jheocie »on SBichttgfeit ifi. 

<Ön enteret nemlich i|i bie jDbec&cccfchaft 
felbfl, unb ein anbereS bie 2Ju$übung berfelbeu. 
3» SKucfftd^t auf bie erffc ifl jemanb abljangig, in 
fo fern ec bucch fte $u gerotflen #anbluttgen oec 
pflichtet werben f an n ; bucch bie legte hingegen 
Wieb jemanb eingefchränft, in fo fern ec |u ciiiec 
^muffen £anblung burch fte verpflichtet, unb' 
ihm bahec ba$ Stecht ju bec entgegeugefefcten 
#anblung genommen trieb» 2Bic muffen bafjec 
red)tlic^egi , cnl)eit unb£iufd)ranfung auf bec einen 
<geite, unb auf bec anbecn 2lbh«igigfeit unb Un# 
<ibhängigfett unteefcheibetn 

geetj bin ich in fo fern, als eine ttTiflfu&tlid&e 
ffioefchrift eineö anbecn, welche ich als gültig an* 
juerfennen veebunben roäce, mich nicht $u bem 
©egentfjeile einec £anblung verpflichtet ; unabhän* 
fiig hingegen in fo fecn, als niemanb baS SXecht 
hat, mich &u genrifien J&anblungen $u oecpflichten* 

* • * 

SBec in bem angegebenen Ciune unabhängig; 
tjt, ift audh in bem bejtimmten ©inne frei), allein 
ui*t umgefehet, n>ec feet) iß, ift unabhängig* 
Sben fo ift jeher, welchec rechtlich eingefchränff 

* 4 ift, 



132 D&tt$ettfcf>oft in «itt«t ©efettföaft, 
fll, abhängig, *aM* «»« *>« mfomttit, 

för ftct> genommen , »0$ feine beftimmte Sin* 

Set gj&rdcc be* (gtaa« tfl abf>$n$t3 t)ott 
bem ®radfe, in fo fern Der Staat burd> ©efefcc 
i&n terpftfebten fann; cc i(! eingefefcranft, in fo 
fern Der ©faat ibn burd) feine föon oor&anbenett 
©efefce, fo ober anber* gu fcanbefn, t>ecpflt*fet 
tat. €r ift in bem t>orf)in beflimmten @inne 
fret>, m fo fern »eine SBorfc&rift, bie um be* 
®taat& mitten fftr ihn t>erbtnbli# fet)n mirbe, ifjit 
trielmebr fo M anberS ju Rubeln t>crpfli*tct , cc 
ff! in fo fem unabhängig , als ber &taat if>n vou 
ter fo als anberS $u Ijanbeln oerpfltcbteu fann* • 

©nfebrinfung berbält (t* alfo jut Sltty&ngtd* 
feit, wie 3Birfli#feit juc 9R&9li#feif* ©ie 31b 
Wngigfeit eine* SRitaltebe* unb bie Dber&crr* 
febaft einer @efeOf#aft trirb , t&rer «HuSbebnuna 
«nb ibcen ©renken na*, burd? ben Vertrag lt* 
flimmt, bur* melden bie Dber&errfcbaft ber @e* » 
feüfcbaft eingefügt iß. ®ic erfhetft jtc& O auf 
alle £anblungen, oon benen jebeö SRitgtieb, wenn 
e* ftcb ni*l miberfprecben mitt, »ollen muß, bag 
fte allgemein ber Öber&ecrfcbaft ber ©efellfcbaft ' 
unterworfen fe^n. hingegen fann ft« 2) niebt auf 
folc&e £anblungen auägebebnt »erben , oon beneti 
fein fflWgfieb ber ©efeflfd>aft motten fann , baff - 
fe bei: £b*r&errfcW ber ©efcöfc&aft allgemein 

» 

* ' Digitizedfcy Google 



06<t§errföaft in einet ©efeUfdjafif. 233 

unterworfen fet)n. g3 «bellet bierau*, baß bie 
Öberfyerrfctyaft ftd) auf tüd)t^ auebebnen f5nne, 
»elcfceS mit bem Sroede bet ©efcüfcbaft nidjt in 
SJerbinbung f!el)t, nodj au*, bog ben ©itglie* 
Dero ber ©efeöfcfcaft bttrcfr biefetbe Serbinblicbfei* 
ten auferlegt werben ftnnen, bie mit iijmx SHtty 
len an ber ©cfeflftyaft freiten würben» 

Sie Öber&errfdjaft in einer ©efeOfcbaft au* 
fert ftcfc in jmetjerlet) SBorfcfcriften, in ®efel)lett 
unb ©efefcetu QSefeble ftnb Sorfcbriften für ei* 
tien einzelnen §afl, ©efefee, im ©egenfafce t>on 95e* 
fehlen, 2?orfd)riften, welche in aücu gaüen einet 
gereiften 2lrt t>erbi«Mid) ftu&. 2ßenn man in bent 
gemeinen ©prac&gebraucfoe ^letd> unter i>Sefc l)(cit 
jebe Auferlegung einer Serbinblidtfeit burcö beti 
SQBiflen eines anbern t>erffef>f ; fo fSnnen wir ba$ 
2öort, wie e$ &tcc gefcbeben i(t, bod> lur 55e* 
geicfcnung eines beff immtern 33egrijf$ gebrauchen» 

ergtebt ftc^ au* bem obigen oon felbff, 
lt)ie n>eit ©efefce unb Scfcble gültig ftnb« (£in 
©efefc ift aber gültig, in fo fern jebeö üftttglteb bec 
©efeöfc^ft um feines SKec^tö an ber ©efeUfc&aft 
Sölden wollen muß, ba§ ein jebeS ©efefc, oon ber/ 
felben 2lrt t>on jebem SKitgliebe ber ©efellfcbaff, 
als allgemein gültig anerkannt werbe. 95efeöle 
hingegen ftnb gültig; in fo fern jcbeS 3Rttglieb, um 
fceS 3wecfe$ ber ©efeüTdjaft, feine ©ultigf eit für 
(eben, bem er gegeben mürbe, wollen muß. 



2 3 4 Ofatfyntyaft in eirtet ©efet(fcf>üfh 

£teran$ ergieöt ftc& , bag i) ein fctd^ed ©e# 
f<$ n$t* fortern ftmte, wa$ gegen bie 3ied)fe an 
- fcec ©efeflfdjaft beriefen würbe, unb 2; eben fo 
wenig, bafj burd> ein fold>e* ©efefc etwa* gegen 
Die übrigen 3Iect>te eine* abliebe* ber ©efelU 
fc^apgef^c^feate. 

- ©n ©efefc ober 95efeW mag mit Um^nteteffe 
biefeö ober Jenen SRitgliebe* in fo fern firetten, 
Ol* eS felbfl üon ihm befolgt werben füll; allein, 
wenn, ba* ©efefc gültig fetjn foll, fo faun fein 
SRitglieb ber ©efellfcfcaft wollen, bag niemanb 
ein fof$e* Öefefc a(6 gültig an juerf enneu betfmn* 
ton fet>* 




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* % 

XXV. . 

©lei^fÄrmtae unt> uttsleic^firmige 

©efeüfcfjaffttu 


i 

Quitte ©efeflfd&aff wag eine gteiebe, ober att# 
gletdje fepn, fo ffotnen bod) ifjcc Sftifglicber, in 
2(nfet)ung tt>rer 23erbinblid)feiten , gegen bic @e* 
feflfdjaft ungleich fetm. Da* eine fann ^egcti btc 
©efeüfcfcaf* Qtebinblicfcfeiten fcaben, »eld)e ba$ 
anbete nid;t f>af. £6 fallt von felbfl in bie 2(u# 
gen, bag biefer Unterfctyieb nuc in Slnfe^un^ bee 
tefonbem SBerbinblicfcfeiten gegen bie ©efeflfaaft 
ttidjt in 9lnfcftang ber allgemeinen flalffinbcn Hnne» 
SJenn biefe ftnb Ben allen gleid), tmb liegen tiidrt 
00c in ben SSttgliebern, fonbern and) jebeii ätibern 
gegen bie ©efeflfeftaft ob. Serbinblic&Nteti, 
toeldje gett)iflen SRitgUebern au$fd)liegenb gegen 
Die ©efeüfc&aft obliegen, m5gen cigcntl)ümltc&e, 
fo rcie biejenigen, n:eld)c aüen SRitgitebew ebne 
Un(erf*ieb obüegen, gemeillfamc gefeUfcfaftlic&e 
SBerbinblic^feiren feigen. 

2We gememfamen 33erbinblid;fcifen ftber# 
nimmt jebe$ SDtttglteb burd) feinen Eintritt in bie 
©efeflftyafo M« cigent&ttmlu&e» hingegen finnen 

m 



236 ©{einförmige 

I \ r 

nur <lti0 ftnetn ücjonocrn \f)ruttoc juc etn 21/uigitfo 
torljanten fenn. g$ entfielt bafjer bie grage: 
rote entfielen bie eigentümlichen 93erbinbli3)feifett 
eine* ÜRtfgltebe* gea*» bie ©efeüfaaft? 

: guerft * ami cin SRifglieb gegen bie ©efeflfdaft 
eigentümliche 93erbinblicfcfeit*n bur# einen 2$er* * 
trag uberne&men, bur# »elcfren et mit bec ®e* 
fellfcbaft in ein befonbereS 2Jerf;alfnig triff* 3* 25* 
.«in Sföitglieb, tvelc^cd ein Slmt be» bec @efcO> 
fd)aff ubermumu, frtnn bie 2>ccbuiMid)feiten unt> 
Siebte, »elcfce e$ in fo fern f)at, nur au$ einem 
SSerfrage &aben. 

3»e»ten£ fann ein SKifglieb «ueb ben feinem 
Eintritte in bie ©efeflfebaft eigent&umlic&e 2?ec* • 
iinblicbfeiten gegen fte übernehmen. 25enn jebec 
lann nur fcurd) einen ©ertrag , cö fen nun bec 
.SBereinigungöoertrag , ober bec SJufnebmeoertrag, 
JBRifgiieb bec ©efeüföaft »erbetn ©iefec 2Jer# 
*cag fann abec untec einec befonbern 85ebingung, 
tmccb »elcbe bemjenigen, bec CKcfgüeb ber @cfe(U 
fdjaff »erben fofl , ge»tffe etgent&umlic&e $erbtnb* 
liebfeifen gegen bie ©efeüfc&aft auferlegt »erben, 

©rittenS f&nnen einem SKifgfiebe and) eigen/ 
l&fimlic&e Serbinblic&feifen gegen bie (Sefeßfctyaft 
burefr ©efefce auferlegt f:»n. ©ollen abec einem 
SRifgliebe eigentlnimlicbe Serbmblicfcfetten bnrcfr 
©efefce bec @efeBfc^afl auferlegt »erben f6n* 

nen; 



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nen; fo mug e$ enfnxber 6ct> feinem einliefe, 
ober nactymalö burefc einen Vertrag mit ber ©e/ 
feOfcbaft in ein eigcntljumlidKö 2?erf)4(fniß getreu 
fen fenn* Denn fonft mifien natürlicher 2Beife 
äffe *Ked)fe unb äffe 23erbinbli*feiten äffet SRit* 
^lieber gegen bie ©efeffftyaft gleich fenn* 

€me ©efefffefcaft mag nun eine g(eid)f6rmige 
feigen, in melcfoec äffe SRifylteber gleite urfprfing* 
li*e Serl>inbli$feiten Ijaben ; hingegen eine Utt* 
glCtd>f6rtntge / in ber bie urfprunglicfcen $er* 
tinblidjfeiten affec S^itglict^c nidfrt gleich ftnb» 
&te SKecfctmagtgfeit ber legten ergiebt ft<$ au6 bem 
t>orf)m gefagten, ba jebe <5efeilfd)aft nuc burd) 
einen ©ertrag ser&anben i(l, unb jeber nur but# 
einen Vertrag SRifglieb einer ©efeüjtyaft werbe« 
tarnt. 

« « . 

* 

» - 




XXVI. 



3 8 Unfcebmgttt unb Scbtnßtet Sflatm juffonb 
m-H | | 1 I I 1 I 



xxvi. ; 

Unbetiittgtet unb* bebtagter 9*atut$u* 
. jtanb, unb büraedicfjer Sujtanb. 

■ 

Öbne ni« auf bcn «Begriff M QM* »eifft 
einjulafien, fefce i* biec ni*t6 weitet borauS, 
<tl$ bag bec etaat eine ©efellfdjaft fei) , unb c£ 
erteilet für ft* , bag jeber , bec im Staate , obcc 
*t$ SRitglicb befleißen lebt, nur buc# einen %tv 
ftag in benfelben gefommen fepn f6nne. ^ £>bne 
alle twbergegangene Sbatfacfcen fann alfo mc# 
roanb im <g>taatt leben* 

s»an wenbe biegen nicftt ein , bag wir alle 
im Staate gebobren, unb alfo niemanb burd) eine 
fcepe £anblung, wel#e er vorgenommen batte, 
«görgec bc6 Staats geworben fep* t0 if* aller/ 
bingö mabt, bag t« t>on 9leltecn gebobren bitr, 
XotW »urgec eine* Staats (tnb , bag id> burcfr 
meine ©ebuct mitten unter 2Renf#eu *erfefc* 
würbe, welAe in einem ®mtt oereinigt leben* 
2lbec bin kfc be$balb f*cn SRifglieb biefec ©efcO» 
baft? babe t* Sfaäte an ibc, unb liegen mir bc> 
fonbece ©erbinblicbfetten gegen tfe ob? 2lugen* 
f$cinli$ famt biefe* nur crji bann fepn, Wim f* 




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Mtib bdrgetfidjer 3«|f <*nb. 239 



nttefc burcb einen auöbrftcf Heben ober jlitffcbroeigen* 
ben ©ertrag gegen ben @ta$t anbeifcbig gemalt 
tinb t>on tfnn Secbte erworben habe 

28aö Ijier t>on bem 2Jer&alfuifie beß 3)?en# 
feben $um ©raate gefagt ifi, gilt tum ibm im 
JBer&altniffe ju einer jeben onbern ©efellfcbaff, be# 
ren SBif jlieb er fenn mag. Sc tonn nur burcb 
einen ©erfrag in biefe ©efettfebaft gelangem 

SBir muffen und baber jeben. SÄenfcben erf! 
augerbalb M Staate, unb augerbalb jeber an* 
bern ©efcüfcbaft benfen, ebe n>ir tyn als ein 
SJtttglteb berfelben betrachten f&nnen* 

® clb fc, cl) e mir ben SD?cnfd;en überhaupt $ero ifie 
beflimmte erworbene 9{eebte, ober übernommene 
fflerbinblicbfeiten, b* b. Wfe wtld)t au$ eigenen 
£anblungen für ibn entfpringen , benfegen f innen, 
muffen n>tr ihn in einem gufraub e benfen, in me(cben 
er (eine anbeen, al$ bie urfprfinglicben Siebte bat« 
£)cnn alle erworbenen Diecbte ftnb nör burd; Sbafr 
facben i»irf lieft, ©iefe S&affac&en aber feibft ftnb 
»iebt aueb bem SKenfcben roirf lieb / ober »irflkfc 
Neil ber SRenfcb roirflicb i(t. 

©ie SRaturrecbJälebrer [>aben bnbec mit 3?ecbt 
ben 3Ratur$u|tanb unb ben bürgerlichen 3uffanb, 
unb fo aud) ben bebiugftn unb unbebingten 9i<u 
tuquftanb unterfebieben* 

2 inen 3uf!anb in red;r(id)er 25ebeutung legen 
toxt bem SRcnfcben ben , in fo fern wir tfjn a($ 
ein ©ubjeft gercifler 3fc#te unb wllfommenen 



2 40 Un6ebmgf et unb bebingfet SWafutjupanb, , 

»erbtnblicbfci^n betrachten* ffiie ttetitten 9?a* 
tur^Uftant), ben 3ufianb be* 3Kenfcben aufec 
bem etaatt, unb bürgerlichen gufanb, ben j 
guflanb be$ SKenfcben im Staate* ©er 9ßatur* 
juflanb tft bebingf , in fo fem ber SÄenfcb blo$ 
al* €ubjeft erworbener fechte befrachtet wirb, 
ohne ©itglieb be$ @raaf^ ju fenn; unbebingt, in , 
fo fern ber TOenfcfr in bemfelben blo$ alB ein @ub# j 
jdt urfprunglicber Ovcdbtc befrachtet wirb. 

2lber ber SDicnfcb fann , wenn er gleich 9ü\U 
glieb einer bürgerlichen ©efedfebaft iji, boeb noch 
in ©erbaltuiflen leben , in welken feine SXecbte, | 
tt>eld)e er ald Börger be$ ©tantö hat, unb bie 
2?erbmblicbfeifen , welche ihm alt folchen »oblie* 
gen, in feine Betrachtung fommem 2fof gleiche 
21rt fann ber SRenfcb , ber ftch feben Siechte et* 
worbni bat, unb bahec nicht mehr uneingefebranft 
als im SKaturjufTanbe lebenb betrachtet werbe« \ 
fann, (tch boch in gemiflen 2Jerb4ltntflht btftnben, 
wo Jene nicht in Betrachtung fommen* 

SSan unterfcheibet büher ben uneingefebränfe 
ten unb ben eingefcbrmiften, fomohl bebingteu al$ ' 
unbebmgteti 9ftatur$uftanb* 3m eingefebranffett i 
9Rafur*uf!anbe lebt ber Sföenfcb, ber SRttgüeb eu 
ner bürgerlichen ®efeüfcbaft ifl, in fo fem er fich 
in folchen 93erhältniffen bepnbef , m welchen feitt 
SScrhiltnig jum 6taafe nicht in Betrachtung 
fommt, unb in bem eingefebrinften unbebingfeit 
Slaturjujhmbe, in fo fern et erworbene »echte 

unb 



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unb übernommene Serbinblit&feiten üttf ftdfr bat, 
fcie aber in getoifien ©erbaltmffen *u anbern 3Keti# 
ftyen nicbt in 35etracf>tung fommen; 

i * • 

Sag jeber 3)?enfcb ta einem eingefc&ranffett 
{Ratur$u|!anbe lebe, erbeflet ffic ftcb; bag fffetc 
SRenfcb in bem uneingefcbranften unbebingten Sßa* 
turjufltonbe trgenb einmal muffe gelebt baben, ba# 
ber, bag jeber anbere gutfanb, in ben er jtd> 
beftnben fofl, nur au5 einer Jbatfad&e für ibn 
cntfprmgen tonnte, roelcber ber unbetonte 3Ra* 
furjuflanb oorber geben mugte* 

3cb roiu* bierbet) einen 2lugenblicf fielen fclei* 
it\u 2lu*e erworbenen Siedle fanu ber Sftenfcfr 
nur ocrmiftcljt feiaer urfpriwglicbeu 3lcd)tc burefc 
eine Jbatfac&e erwerben, wie bereit oben gezeigt 
ijl. ffiir mäße« ben 9»enf#en juoor al* 
ein ©ubjeft angebobrner £Kec&re oorauafefccn , t^e 
wir ihn irgenb ein erworbenes SKecbt beilegen 
f&unrn; ober erfl ibn in bem unbebingten Statut* 
untanbe benfen, ebe wir ibn m bem bebingten 
6enfen f innen, unb eber in bem natürlichen, als 
bürgerlichen Sutfanbc* . Oer unbebingte 9ia*ur# 
tfanb tft baber feine bloge £ppotbefe, tote ein 
neuerer fflaturrecbtölebrer behauptet *), uod) ein 
3beal, wie ein anberer £ebrer b.e$ 3?afarrecbt$ 

" t»i& 

•) -gufelattb ä6e9 ben ©runbfafc Ui 3iatiirr<c&t# 



- 

2 4* Un&fcingfet tmb fcebingfet Sftotutjuftonb, 

ibtfl *)♦ SBd* foflten toxi and) mit £i>poihefen «I 
etnet ffiiffenfchaft machen , welche feine ©rfcheu 
ttungen ecflaceh, fonbern ^Behauptungen a priori 
miffteüen. foU ? £ine £npetbefe fann, wenn (te 
WaS Deflereö a!6 ein ©ebanfenfpiel fet)n fofl, uut 
Da an ihrem £>rte fenit, wo nach bem ©runbc 
• t>on etwa$ für jtch aetviffen gefragt rcirb, mithin 
tmc ba, wo wir etwa* eefennen , ohne feine 23er* 
tinbung mir feinem Orunbe $u roifTen, olfo nuc 
Ben ©egcnfWnben, beten 2Bicflid)tett mir au* bec 
(Erfahrung eefennen, beren ®cunb bie Srfahruna 
und aber. nicht unmittelbar anhiebt* 

9)?an bergefle nic6t / bog Ijiec bom SRa* 
futffanbe nur tm rechtlichen, nicht im antfjropo* 
logifchen ©inne, bie SKebe tf! A bag nicht bie grage 
„ * ift, wie lebten bie SBenfchen , ehe ir)re geizigen 
unb f&rperlichen aSermJgen eine ^6r>ere tlmbilbung 
gewannen? wie urteilten fte oon Stecht unb 
Pflicht/ wenn anber* ihre Segriffe t>on beti 
©egenftanben ^inlatidtich erhebet waren? 91ffe ' / 
.tiefe gcageu gehen bem 3laturrecht$lehrer nichts 
cri* 3hte ^Beantwortung magauSfaflen wie (te 
wolle; fo f innen hiebon feine Stechte be$ SRen* 
fchen, fo wenig ttt biefem ungehilbeten Suflante, 
als bem 3n|fa«&* t>ec Äultur, abhängen, !Die 
% ttntecfuchung tiefer gragen if! bem SRaturrecht** 
Uljm fo unnufc, als ihm bie Unterfuchung bei 

rea> • 

•) Schaumana Diff. de ptincipio juris nat. Halae mi. 



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rtcfitlidjcn guffanfceö unem&e&rli# if?. 9?ur tveif 
man fcetbeö mit einanber oerroecbfelte, ober gae 
aermengcfe *.), fleüte man uns im 3?atai;rec^e 
©entarte oon biefera Suftatite auf, bie ber 2ln# 
tropofoge, wenn er jte geirojfen finbet, fcemi* 
$en mag* ; 

2Bemt gle(d) jeber SJÄenfd) suerf! tm unbebing* 
len SRafurffanbe, in bec rechtlichen 9Jebeutun$ 
be$ 2Bort$, leben muß ; fo folgt bocfc (eineSroegS, 
ba§ {u trgenb einer 3*Ü/ wo meiere SKenfdjett 
»or&anben waren , ade biefe aufamittengenommen, 
im unbebingten ©tanbe ber SRatur fid) beflnbett 
mußten* QSieOeid>e bat aucft biefcS mehrere 9*a# 
<urced) sichrer oer leitet, ftd) gegen ben 3ßatur* 
ffanb $u erdären, wenn gleich föon 95ufcnborf bte 
*btgc Sfnmerfung wachte **). 

•) Pufendorf jus nat. et gent. libr. u.'f 
*•) ibid. $. IV. De off. hom. et civ, libr» II. cap. I» 
*. VII. 



» 



fi: '. XXVII. 



• i 

XXVII. 

, Srcpfjett unt> ÖUic^fjett 



g^Jm unbebinaten Sfiafurffanbe , ifc Der QÄetifc& 
*Mlifl fr«), ober, wie td) lieber fa^en nu^^e, 
unabbmißia* SRiemanb fjat ba$ 2U$t, iljm eine 
ttnltfu&rlidje SXecjel feinde .panblungen aor&ufd)teu 
fcen, twlcfce et $u befofoen wbunben'ttare. 2Ruc 
fcurc& fernen eigene« ^Bitten fann t*r SRenf* «6# 
gängig t>on ; anbern, unb feiner mttärlic&en gret)* 
Seit t>etfojlia nperben; fep, b<tg er in eine @e* 
fcüfd>aft tritt, welche eine £>berf>errfci>aft i\Ut 
tfjte <8lf ebec nu$ubt , ober ba§ er jicfc ju gemiffen * 
3roecfen eines anbern feiner jDber&errfc$af* unter* 
Wirft* 

i(l bafcer atterben*** in einem flemiffen 
Sinne raabr, ba§ niewanb (Sefefccn $u ge&orc&eti 
tterb unten ijt, welche er fub nlcfct fclbft d^ebett 

hau 3* fas* cin^m gemiflTcn ©inne. ©en« 

in einem nnbera ginne m^te e$ eben be$b«lb, 
»eil e$ in Jenem ©inne n>a&r ifl, falfcfc fei)n. 
$cr; n>ilf mieb beutlic&er erf Inren» 

mümilid)* <8tfäe , benen ber SSenfcfr mu 
feroerfeti fepn foll, Wnnen nur wn j»iefo*ec 

m 



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Slrf ftytu €rften*: ©efe|e, ft>elc&e er felbfl 
burd> einen Jßertrog mit anbern unmittelbar fefl# 
gefegt &ac; unb jroenteng , ©efefce, benen erjtt 
Schorfen ttetbunben ifl, trctl er unter einer Dber/ 
berrfebaft lebt. 2ton ben erflen <3efc£en fällt e$* 
für fiel) in bie 3ugen, baß ber Sföenfcfc (te ftd> 
felbft gegeben f>afce , -unb t>on beu legten erbeüef, 
tag jeber, ben jtc verpflichten fotfen, ftd> tJotr 
t>ec Überberrfcbaft, burd> »eiche fte vorbanbett 
finb, abhängig gemacht haben muffe, unb baß er 
mithin in ein fctlcbeS ©efefc roenigflenS mtttelbarec 
2£eife muffe gemittet haben. Srete ich in bett 
®taat, fo verpflichte ich mich nicht allein beit 
febon »orbanbenetr; fonbern ich verpflichte midj 
and), jebent jufönftigen rechtmäßig gegebene» 
©efe^e $u gehorchen, wenn id) gleich fclbß nicht 
unmittelbar in baffelbe einwilligen foüte* . 

2$ett für ben Wenfcben ©efefce verbinblicfc 
fenn ffrttaen, menn er gleich ttic^e unmittelbar $u 
ihnen eingewilligt -hälfe, aber ber SKenfcb nur 
fcureb feine (Sinwifftg'uug in 93erbaltnifl5?n lebett 
fanu, »0 ein fclcfeeö öefe^ für ibn gültig i(!; fo 
erhellet , baß jener ©a& fetne$n>ege$ fo viel fage, 
jeber SRenfcb muffe unmittelbar bureb feinen mu 
len ein @efe$ al$ öertinblid) feflgefefct haben, 
wenn c£ für ihn gültig fenn fotfj fonbern nur, 
baß ber SSenfd) blo$ bureb feine mittelbare ober 
lUtmitteTbare ginttHdigung ein w«ttfu^(icl;ea @efe§ 
ffir ftch gültig machen ffotne* • /.'- : v- > 

& 3 " • JDie 

«4 



*46 Jce^eU unb ©Jeic^^if. 



Die urfpr&nglicbcn Dted^Ce be$ SWenfcben tvct* 
fcen burd? feine 3?atuc befiünmf» Die meufct)lict)c 
Storur tft aber bet) allen unb jeben SRenfAen eine 
unb eben biefelbe, e$ muffen baber aüe Sftenfcbett 
jxtfptxmQÜd) gleite 9ved)te baben, ober ber eine 
SRenf* mug eben bie Steckte baben , weldje jebec 
anbere f)at; fo laueje feiner oon ibuen ein £Ke*t 
©eraugert, ot>er ein neues SXecbt erworben b«f* 
hierin befielt bie urfprÜngOdje re#tf!Cf)C; 
C3(ctc()l)Cit/ ober, wie man e$ au* nennt, bie 

natürliche @lcid)l)cit ber 3Renf*nu Die 

9»enf*en jtnb ni*t allein urfp.ruugli* re*tli* 
glei*, fonbern alle Wenfc&en jinb au*, in Üvücf * 
ftd)t auf alle Diente, einanbee ölei*; ober 
auger ber ©lei*beit ber wirf lieben Siebte , in 
ber alle STOenfcben urfprungli* (leben, gilt, in 
Ölnfebung ber .©Werbung t>er bedingten SRecfcce, 
ton bem einen 3)?enf*en , wa$ oon jebem anbecn 
&iU, b, b. unter eben ber SßoramSfefcuna, wo ber 
eine $?enf* ein 9ve*t erwerben würbe, erwirbt 
au* ber anbere eben baflelbe SXe*f, Denn alle 
erworbeneu SSecbre ftnb nur bureb bie urfprun^ 
etyen 3ie*te m&sli*. Diefe jinb aber ben allen 
SXenf*en biefelben, unb fo iff au* ber ©runb, 
tt>te ber eine SKenf*, t>er mitte 1(1 feiner mfpr&nglb 
*en {Regte, neue erwirbt, eben berfelbe, warum 
6er anbere, oerraitteltf berfelben, neue 3le*te 
erwirbt» Uni« eben ber »orauSfejfeuna, unter 
n>ef*er i* ein 3le*t erwerbe, muß baber jebee 



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f 

anbete äuget wie baffelbe Siege etwetben , unb 
nutet eben b er fc Iben ^ocau^ung, tvo et e$ et* 
totebf , etwetbe ig e*, 

<Ridj)t$ toitb mangem leistet fgeinen, als 
fcen fo eben behaupteten ©afc tut* bfe etfte befle 
3n|tan$ n>tberle^en $u fSnnem SRan tt>itb gleig 
iroen §affe be» bet £anb ju haben oetmeinen, 
n>o untet obigen 2}otau$fefcungen nigt etnetlep 
3Jegte etrootben werten. 2lüein, bep na&etec 
Untetfugung einet folgen 3n(tanj rcutbe ftg et* 
geben, ba§ fig nigt untet beiben gaOen nog im* 
tnet eine IBctfgiebenbeit fürtet , auf roelgc matt, 
tügt ge&itig aufmetffam roat, unb ba§ fie ba&ec 
«igt alö 3nfian$ gege* aufgefaßte SSe&aup* 
tm gebtaugt aetben Wunen* , 

gBottfe man & fagen, ig, al« SJutget be$ 
©taat$, fbnne butg einen Setftag biefeS ober 
jene« Siegt nigt etmetben, welgeS ein anbetet, 
bet nigt 35ötget bes &taat$ if!, etmetben ttnnte; 
fo mfttbe biet bie JBotauöfcfeung, untet bet btefec 
Anbete ein Siegt etmetben mutbe, mit bet, im* 
fet n>elget ig biefeS Siegt nigt etmetbe, Jtt>ac 
in fo fetn emetle» fenn, ba§ ig eben ben 33etttfl£ 
eingebe, ben et abfgtiegt; abet eben batth , bog 
ig 35fitget be$ ®t*at& bin, tinb et nigt, ifl 
fftt uns beibe nigt etoerlep fBotauSfefcung m* 
Rauben» v : - r: " ' ' : ; * ' 

2 ö 4 OtVfi 



248 . unb ©teic^eit. 

Öb«, wie wollen annehmen, fä unb 55/ 
jwe? »ftrger tute* unb eben bffTciben @taa«* 
aber t>on jwetj t>erfd>iebenen ©täuben, geben ge# • 
»au ehten unb eben betreiben Vertrag mit eitteitt 
britfen ein, bie (Jlefefce tiefet <&m$ billigen ei» 
tien foteben ©ertrag f&c ben «taub, worin 5t lebt, 
in bem ®tanbe be* © erttaren jie ifcn fär nichtig; 
fo i|t in beiben gaüen jwar in fo fern einerlei; 
Sorou^fe|ung botbanben , afc Öf unb 35 , jebec 
mit einem briftetj einen unb eben benfelben 2er* 
frü0 eingebt; allein bie 9Borau*fefcung t(l bennoefr 
in beiben fallen ntd)t genau ein unb eben biefelbe, 
weil 5t in einem anbem ©tanbc lebt, als 

' 2(0e3»enf*en ftnb baber, in Mnfebung «Der 
Slecbfe, glei*; (te baten äfle ein unb eben btefel* 
fcen urfrr&ngltd&en Sved&te, unb erwerben untes 
einerlei aSorauSfefcttng einerlei 9?ecfete* \ 

£ierau« folgt aber feineSwege* efoe fSIeicfc 
tylt eine* jebett Sftenföen mit jebem anbem SKen* 
f#eu, in Slnfebmtg tbcer tt)itflid)en Kec&te, obec 
% c* folgt fetne^eg*,,ba§ ber eineSföenf* genau 
eben biefelüen SKecbte babe, wel#e ber anbere bat* 
SDemt ber eine f5nnte DJed&te erworben &aben, 
n>elcbe bet albere titelt erworben fönt* JDec 
etne ftnnfe au* Otetyte, n>el#e er. urforunglicfc 
Satte, wrauffert&aben, ttt anbere x&tyu , 



» 



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Jtei^rit tmb ©leicf^eif • 249 

* z TO« biefer Qlädftcif aller ÜJ?cnfc^«t , in 2ta 
febung aller Siebte, fann babet bie Ungletc&beit 
ihrer whtlid) oorljanfccnen 2fad)fe auf baS ooll* 
fommenfte befielen , ja tiefe roitb bureb jeneerfl 
möglich «Ran «ebme ttgenb gwep 3»enfcb«rr, 
»011 Denen feiner genau töefelbcn SKecbte bat, als 
bet anbete y fo fann f)ieoou nur bann ber ©runb 
liegen , bag ber eftie berfelben oon feinen urfpruug* 
lieben SXecbten ettoa* oeräußect bat, n>a* ber am» 
t*te noefr bat; bet eine SKecbte etmorben bat, bie 
ber anbete ftcb ni*t erroatb. SMefeS f onnfe aber 
nur bureb Sftatfacben au6 SKerfuSregeln gefcbef)ett/ 
toeldje für ben einen fo gültig ftnb, alö für bett 
onbetw, otjer uteitbesbe, in bem oben beßimmtett 
«itine, 'cecbdtcb {M* fai f ber eine ber* 
felben butcb £&atfocben Stocke ertverben, biebec 

if.-'j « ' jjol n ✓ . •. 

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xxvm. 

a3erauj?erficf)e ttnb un&crdufjerlt#e 

3*e$te. 



V % / 



Sin 3fe«t tft unt>erau§erfi#, mm e* im 

wettern etttne nt#t oeraugerf werten fann, utrtt 
un&bertra0bar> wenn c$ burcfc Uebertraaun$ 
Mnter^enJamu - h . 

* SBeldje SRedtfe fmb tjeraugeäufc, tmb welc&e 
flnb ttnotrJugerlt*? 

3* &abe fito'ftanpf eitj 9!cd&^; in fo fem i<$ 
t>on niemanben als ein wiüfü&rfic&eS Wittel feiner' 
gwecfe bef>anbelf werben barf , unb jebe$ befon* 
bere JXec&t t>abe ic& nur in fo fern , als oftne baf* 
felbe jene« rrfie SEec^r-'fHUP ;tfc9 mir aufgehoben 
würbe* 

3febe* SKecfr* tarnt nur in fo fern oon mir Der* 
augect werben, als burdj biefe Seraugerung, fo 
wenig tc&, als cht anberer auger mir, als ein 
wttttöfjrlic&eS SRirrel ber 3wetfe eine* anbern ho 
Rubelt werben burfte, ober in fo fern jebes t>er# 
n&nftige SBefen, wenn eine folcfce SJeräugerung 
8&lfia fepn föae, al* Sperfon, tfber als ein 3Be* 



i \ 



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unb tmMugerlicbe IK*cf>fe. % $ * 

fett, wel#e* um Mm felbfl äBitlen t>ot&anbm 
tfi befielen tarnt. 

£ieraug fdfgf unmittelbar, baß jcbeö erwor* 
bene SKecfct ocraugerticb fet), wenn tiefe Serauße* 
rung tmr nidbf gegen ba$ 9tcd;t eines britten lauft* 
«Denn ein erworbene* 9«e*t fmw mit an tfd> fehlen, 
iefc tarni affb o&ne btefeö £Kecfrt, an ftcfc genommen 
älä Sperfon, in bem angenommenen ©tnne be$ 
SBorfS beffe&etn 2öenn bie SerSüferung befiel* 
ben imn ftberbieS bent SXecbte etneS brüten nicty 
Wtberfi>ri*t; fo wirb burd> fte niemanb als eitt 
ft>iÖfu&tli#e$ SRittel meiner Smecfe fce&anbelf. 
hingegen wenn trie Veräußerung eines, wemt 
gleich erworbenen , 8ied)te$ gegen baS 3led>t eine$ 
Griffen laufen würbe; fo würbe fte tn fo fern un* 
gültig, unTTba* gjecfrt, »elcfce* ffc waüßerc wer* 

fcen foflte, unveräußerlich fenn* ä * 

• • * '» im)- > * 'ü { ' : * * 

©n erworben^ 9ie#t, wefc&e* .»on jeman* 

fcen, wegen be£ tXecbrs eines britten, tii#t W>. 
äußert, unb bah er mut einem anbern niebt über* 
fragen werben fynn, beißt ein gan$ per(on(iC&Cf 
Siecht (jus perfonaliOimum;, , . ,. t< ,; f 

J$ierau$ trgiebt fic& , wie* weit erworbene; 
£Kt$(e üeraugerlid) ober un&eraußerlicf; ftnb* OIU 
tytn, wie oerfoalt eä ft# mit ben angebobrnenSfycfc, 
ten, fwb |um SKiLoeräußerltcb, ober byrc&aufr 
tuweeaußerlicfc? g$ giebtföaturrec&tfle&rer, welche 



.45* &eraugetttc$e i 

fea* ttftt *)> uttb anbete, tvefd&e hat U%tt fa* 
gen **). ®o ftymittfradfe betbe^nanbet $u mibec* 
frechen febeinen; f 0 einig mogle» <ie in ber@acf;e 
fcib(l fepn. Denn bec ©afc : bie angcbol)m**t 

Siecke b<tf 9£enfd)en ftnö untwäuf erlief;, 

unb fk finb mmetlid) , timm. einen me&rfa* 

c&cn ginn fabem SWan muß ben einen t>on bett* 

anbent genaii unfecfcfceiben, um utc&l* roatyreS ja 

teftmtm, ober nidjts falfd;e$ $u twfec&ten, 

2Bic nwflen bie t»rfcbiebene SJebeurung jenec 

©aftc ndöec ju befiimmen fuefcn, ffiir woffea 

fefcen, ein s&enfö lebe no* in bem unbebingtea 

(granbe bei: Katur, eine S3ocau^w^ f beten 

m$ii<bh\t jebec jugeben mug, 'batfe f&c jeben 

SKenf^en n>ent0fleud einmal —tpte tätige obec 

ttie fueje gett.t^ nfatyt <Sac&e ~- ipirHkfr 
fepn mug. 

Siefec gj?enf* M febcS ange&o&me 3Red;t 
nod) in feJher ä%Ii(*ett SfaftctoiutQ. €c fcangt 
ttott nietttÄttbcu aD> uiemanb fann f&n t>erpflic#* : - 
<«r/fo mi anbecä ^ ^anbeut,* fcemi ba* ®e/ 
genffKil ehrtr £anMuiig, meiere tyttt befce&ett 
tnftgfe, nur ntd^ an ftct> refyttttfbtfg tfh 85 
^e&t i^tur txifeec bec ©ebrauefc einer jeben ®ad;e 
fre^, bie noefc wemanben gebfttt, roenn bie £a«b* 
Jung, welche et mit etttec fot^m©a*c twnimmf, 
nur met* an jicfc cec^tdix>ibcig fflj. f 0 Rubelt ee> 

• SÄaaf u&er «Xec&tc unb 35crbinbn*feitcn e. 46. 
e«mafa reine* ftaturfeftt }. 47* <? >' 



tiicht baburd) rechtswibrig , bog er gerate tiefe 
unb feine anbete Sache ö^roud>e, ober bag ec 
fuh- nicht aÖe£ ©ebraud?* einer folgen Sache ent* 
halt, jfttemaub bot t\M Stecht, ibu ju fcefebabiaen, 
(einen 3«l^anb $u oeraubern* jfurj, ber SKetifd;, 
von bem bie Dtebe jft, im t feie natürlich ^ven^ 
heif , bag £Krct?c auf alle Ijerrenlofe Singe u* f. w* 
ttöfltg unemgefebränfr* 2Bir wollen ben ben julefct 
genannten Siechten einen 2lugenblicf flehen bleiben* 

23erm$ge be$ üieebts ber natürlichen Scepbeif, 
fann er nid)t allein biefe Jgtanbhing tbun ober 
•Klaffen; fonbern er bat ein gleid;e3 SKec^t, tu 
Slufebung unenblicb vieler .franblungen. Sßaö 
wir alfo natürliche grenfjeit nennen, ift nich/ö an> 
t>*r$, all ein 3nbegri|f unenblicb vieler auberit 
{Regte, welche wir un$ als gleichartige SefranN 
fbeile eine* ©anjen benfen, 23oÖcg biefelbe S5e# 
wanbntg bat eö mit bem SJechte auf alle ©tage* 
©er ^Renfd), ben -wir un$ in bem unbebingteu 3Ra* 
turflanbe benfen, fann nicht allein biefe fonbern 
er fann jebe anbere berrenlofe Sache gebrauchen. 

Oer ÜÄenfch/ ben wir und noch immer in bem 
abfoluten 3Ratur$u|taube benfen , fann nun einige 
t>on biefen Statten* welche er, üerm&ge ber neu 
ffirlid)en grenljeit hat, aufgeben, er fatm fich 
»on anbern , in SWtcfftchi auf gewiffc £anblmu 
gen, abhängig machen, wie biefe* bereif* in 
bem wrbergebenben gezeigt iß* & fann eteu 
t>al;er auch fein 35ed;t auf ben ©ebraug tiefet 

ober 



i$4 5$et5u^r% 

ober jeher ©inge aufhoben rcerben* — Slffeitt/ 
fann td) ein febeS ber SKccfefe , reelles kl), oer* 
tnJ>ge bet nat&rltdben grep^dt, unb oerm5<je be$ 
SRecfotS, $um @ebraud)e berreulofer @acben (jabe, 
prangern? S»td> in MnfeOung aller meinet £anb* 
Jungen ab&Angig von bem SOBitfen eines anbent 
machen, &ie§e mieb fe£6ff $u einem SBefen berabfe* 
$en ; baS niebt feltff gn>ecfe baben fonnfe; fon# 
fceru welc&eS nur um bie 3»ecfc eines anbern roiU 
Jen oorbanben fenn ttnnte. eine ßÄnjHd&e S?er* 
üugcrunfl metner natürlichen gcct)^eU , ober eine 
SBerau&erung aller meiner 9Red>te, ttetd>e id), 
t>erm6öe ber natürlichen gretfteU, &abe, i|t bol>ec 
tec^tli* unm&glic&. 

Die gragc: ftnb bie angebobrtten OJec^fe be$ 
$Ü?enfcbeu t>eräu§erltc&? fann eiuen jroiefacbeti 
©um &aben. (Sie fann juoiV&erlt fo oiel beigen : 

^ann id) mid> ectieö jeben meiner urfpr&ttg* , 
liefen SKecftte fo abftcbtltcfc begeben, baj? , 
mir oon benfel&en nichts Mjrtg bUibt* 

6te fann qber aud) ben Sinn baben : 

Äann td) Sbeile eiltet 5Xed)tS/ NelcfceS id> 
urfprunglid) babe, oeraugern, b. b. ein/ 
$elne Siecke aufgeben , roelcbe id> als 95e# 
(tanbtbetle eines angebobrnen 3fccfrfS babe ? 

2luS bem oorbergebeuben erbeflet, bag bie 
Sfröije, tem erfien Sinne genommen/ fcerneu 

nenb, 



» 

Uigitizeo by 



«nb unfcetauf erliefe 9tccf>te. 25$ 



ttetijb, unb in bem fehlen bejaDenb beantwortet 
»erben mufle* ift biefeS jwar juuactyjl mn? 
in 9fctcf(td)f auf ba$ Oied^t ber natftrlidjen gret)# 
beit unb bem OJec&te $um (gebrauche berrenlofetf 
@adjen Hör; aÜein e$ erfjeffet fufrftcfc, ba§ ba$ 
bieten gefaxte ftc& <mf bie öbrigen angebofjrnetr 
Svectye glcie&faflö anwenben lafie. > 

2Benn bie angebo&rnen Sterte gfctcfc, fo töte. 
e$ frier benimmt iß, wraugerlicfc jtnb; fp ftnb 
fte e$ bocfr nidjt unetngefc&ranff. 3$, fann Qtd^t 
jeben beliebigen S&rit meinet naförlkben gretjbeit 
veräußern; fonbern id).fann "ur fo weit meinet 
tiaturiid;en grepbeit mid) begeben , alfr icfc noefc 
immer, au* nacb biefer Seraugerung etneS Zweite 
berfelben, als ^erfon im fwlicfyen (ginne betrad)s 
tet werben* fann. Sin unbebingteS Oied;t auf 
mein Beben fann id) niemanben übertragen , obec 
id) fann mein Siecht auf mein leben tüd;t mibe* 
Wngt oeraußenu 

Les hommes naiflent et demeurent libres 
jle&t an ber 6pifce ber franjbftfcfcen £onfittutton<. 
t>on 1791* ©aß ber *JRenfdj frei) gebo&ren 
werbe erbeflef au$ bem oor&erge&enben* SBtc 
ober ber SWenfcfc frei) bleiben , feine urfpröngltcbc 
greijbeit behalten finne, wenn er im ®taatt le* 
ben fofl, i(l ferner» ju begreifen, wenn wie bie* 
fem @afce nid;( nod) einen anbern Sinn geben 
burfen* 

6« 



a 5 6 $e^ugetlid)<! a, unWtaufctfi^« Steife* 



60 Diel un&eflimttifeS unb falftyeS bie erfÜU 
tung ber SKeufc&en* unb SJttrgerred&fe aud) tx\U 
f)hit *); fo wenig fann id> midfr bodfc uberrebeft, 
tag biefer @afc in bem angegebenen Sinne ba fle* 
tyen foOfe* Der 2Biberfprud) mir jebem, aud) bem 
ternunftigffen unb wo&üfjatigfien ©efejje, W&rbe 
gu unmittelbar fepn, atö bag er irgenb jemanbett 
entgegen tbnutt* Der Sag fann nid)t& weifec 
fagen, al$ jeber Sföcnfd) ffrnne nur in fo weit ab* 
ijangig fepn, al$ ec fid) abhängig gemac&t &af* 
60 genommen, ifl bec @afc atlctbingS wal>r unb 
unfireUtg* SDenn bec SDJenfcfc lebe, in welchen 
©erbaltnifien ec wolle, in welcher 2lbl)angigfetf • 

aud) fer>, fo ifl unb bleibt er in biefem Sinne 
fcc$* Senn Dber&errfd&aft unb Slbbangigfeit tbtiß 
tten nur fut tyn burd) feinen eignen SDttfen t>ar# 
Danben fcptt, SlatixtUftt grepbeit fo oerffanbeti/ . 
»ftrbc ein burd>au*HUweräugerlic&ed Siecke fe^n«. 

5J?an wenbe nid)* ein, wa$ fotf bec (gafc, 
fo Mrflanben, an bem £rte, wo er ffefjt? Den« 
tiefe grage würbe idfc jeber anbern Auslegung bef* 
felben entgegenjleüen Matten* 

•) Dcdaration de» droits de l'horrime et du citoyen, 
M (Einleitung unb »or^eblicfee $aft* ber Äon» 
fittution wn 1791* 



XXIX, 

♦ 



» • - 

I 

"^V r , Di^itized by Google 



XXIX. 

ttrfprmtd t>e6 ©gentf>um$ au* fce* 

Offupattoin 



^SDie 9irtfurred&f$Iel)rer öaben jtwtj grroerbarfen 
be$ fiigent&umS tmferföieben, bie utfprunglidje, 
unb abgeleitet £>iefe ift bie grroerbung einer 
fremden @<u£e, jene bie (gcroerbung einer Sac^c, 
welche t>ot!>ec noety niemanben gef)6rfe. _ 

3* ftfcergefte tt mit gfifffdweigen, baff, 
öuger ber Of.fupafion, nod; bic Beugung ber 
grudue unb bie SIccefiTton eine urfprimgficfce gr* 
Werbung, beö SigeutbumS fei;, ba biefe* in jebem 
Jcbrbud>e be6 Dtafurred)f6 gefag* roirb, unb be# 
werfe nur, baö bafcer eine urfprunglicbe grmer* 
iwng beä gtgenfbumS, n>ie e$ oon einigen 3?a* 
lurrcd)f$lebrern gefeftebett *), niefct burefr bie gr* 
Werbung einer berrenlofen @ad;e erflärt werben 
finne, Denn bie «Werbung ber $rü$fe meiner 
©acte \{t *war eine urfprimgfic&e grroeebarf, aU 
lein eö roirb bi« feine berrenlofe £ad)e erworben 
tnbem biegcucOf, fo wie fte entfiel, jtyon mein i(i! 

*) Wolfc inftit. juris nat. et gent. f. aio.j 

3? 



* 5 S Utfpruns be$ © gentium* 



3<& fomme auf ben ©afe jurticf , um beti e$ wir 
jefct $u t^uti i|t, bag alle* ©gentium mir bur# 
Offupation tjorbanben fcpn f onue. 

3ebe abgeleitete (Srroerbuncj einer <2>a#e fefce 
immer trgenb eine anbere (Erwerbung beS ©gen* 
fbumS oorau*. ©enn foü id> pon einem anbern 
ba$ gigentbum irgenb einer ©acbe erwerben; fo 
mug biefeS borber t>on tbm felbß erworben fepn^ 
Sföetne Srrcerbung ber ©acbe eines anbern, fefct 
alfo eine anberc ©Werbung beS Siaentbumö unb 
jtvar einer tmb eben berfelben ©acbe &orau$» 
(grroerbe id) ba$ ©gentbum ber größte meiner 
@ac^e, ober and) ber Sfccefforien ; fo erbedet eben* 
falte , bag biefe ©Werbung fdjon bie ©tverbroi$ 
einer anbern ©acbe ooraußfefce. 

3ebe ©trerbung be$ ©gentbumS auger bec 
jöffupation fefct immer eine anbere oorauä. Sie 
£>ffupation bingegen niebf; weil ic&, um eine 
©acbe offupiren $u ttnnen, weber felbfl ba$ ©# 
ccnrlumt irgenb einer (?ad;e brauche erroorben $u 
baben; nod) aueb irgenb ein ©gentbum ttneS an* 
bern baju netbig QXOeö ©gentbum bebt ba* 
ber mit ber Dffupation an» 

JDie erflen Sebrer be$ üRaturreebt* festen tttd&e 
allein oorauä , bag jeber CD? cnfcb irgenb einmal m 
bem unbebingten SRaturjuftanbe gelebt babe; fon# 
bern fie bebaupfeten aueb, bag ju irgenb einer gett 
aüe $ugleid) lebenben SRenfcben ftd> in biefem Sftatur* 
juftanbe befunben* SDiefen urfpcunglicfcen SKatur* 

. jMßanb, 




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Ott* btt ÖFftipation. 159 

juflanb, in SSötfftcbf <iuf biefe ©inge, ttannfeti 

fie Die urfp*unqltct)c ©emem|cl)aft- 

ift fcfcon Dornet bewerft, bag ftd> burefr 
ttubtä temeifen Joffe, ein folefcer allgemeiner iRafur* 
ftanb — fo will bte SJorauäfefcung beteiligen uetu 
tien, welc&e behaupteten, bag trgenb einmal afle 
juajetcfclebenben äÄenfdjen im unbebingkn Natur* 
franbe lebten — fei) $u trgenb einer 3*it wirflicfc 
öewefen* ©oefc wenn tiefet auefc gewefen wäre; 
fo ma*ten ftd) bie altern Sefcrer be$ 9laturred)t* 
burefc tbre falfae SBortfeOungen oon biefem aöge* 
meinen föaturtfanbe felbjl Schwierigkeiten , weld)t 
in ber Sfpat unaufltelid) femt würben, nnb bit 
Dauer natürlich aud; t>on ihnen unaufgelbfet bleU 
ben mußten» 

©rotiuS •) lagt ba* menfc^ltd^e @ef#lec$f 
fcurd) bie ©ottbeif mit aOen Dingen befebenfen. 
©a$ ganje SKenfcbeugefcfcfecbt tft ihm €igent&umec 
öüer ©inge unb jebe$\ein$efoen* 3eber SNenfcfr 
hat feinen Slntbeil an bem ©efamtetgentbume jebe$ 
©tngeä. SRiemanb tonnte fid) ba&er ein (Eigen* 
tbum trgenb einer ®a#e, ohne bte gtnwUKgun* 
<tller SRenfcfcen erwerben, ©enn bad ©gentium 
einer ©aefee für ft# erwerben , bieg ben 2fntbetl 
aller übrigen an biefem ©efamteigentbume aufbe* 
ben. @rotiu$ fonnte baber nur auf einen auä* 
brucfltcben ober ftiüfd)weigenben Vertrag bte (£iit* 
fübrung be$ Sigentbumd grunben* 

8« JDff 
•) De jure belli et Paci« Ubr. II, cap. % 9 



2 6o Utfpturtg b«e (Eigentum» 

JDie (Sdjwieriafeit , bie <$rottu6 ftc& ungl/icf* 
lid&ec ®«f* machte, ifl eben fo un^turfttd) t>on 
tym aeroben* (Scben mir ibm bie @emeiufd?aft, 
fo wie er fte benft, ju; fo fann freplieb fein gU 
gentium anberS, alö burd) einen Vertrag aflec 
SKenfd&en mit allen SRenfcfcen eingeführt werben» 
SUlein, wo i(l biefer 2Jertraa aßer 2>?enfd;en mit 
allen SRen Wen % 

2?on ber SBirflicfcfeit M ®&nfym& auf bte* 
fen SJertraa $u fd;liegen, f innen wir uns tiid)t er* 
lauben. Senn unter ben aSorauöfefcmtöen , wo 
(SrottuS ju biefem Serfrage feine Sufludn nabm, 
f 6nnen wir e$ nodb %üd)t rolflen , t>afl irgenb ein 
gigenfljimt ttorbanben i|?. SBtr tonnen alfo nic&t 
ton ber §oJ$c auf ben Orunb juruef fliegen, wie 
<$ fon(! bei) Jg»t)pc(fecfen erlaubt tf?. — 3$ 
. tviü mid) au6fuörlicöer erflaren* 

SDag (Stgentbum tjorljanben ijl, fann i# mtc 
aus ber grfa&rung, aber niefct unmittelbar, fon* 
bern nur mittelbarer SBeife erfennen* .«Rur ba# 
burd) fann ic^ wifle«/ jemqnb fep ©cjenr&umec 
einer @a#e, ba§ t* bur* grfabrung bie Zfyau 
faefce erf enne , bur* welcbe er bae gißentbum er# 
woeben* £>aß aber bureb eine folebe Sbatfad&e 
gtgent&um erworben »erbe, fann id> nur a priori» 
erfennetn Sittel (gigeutbum ift aber nur bur# 
Offupation m&aüd), ober wenn burd) Dffupattort 
fein ©gent&um erworben werben fann; fo fann 
e$ au# auf feine anbere Slrt erworben werben. 

SHf* 



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, . aus Ut ÖFfttpatietn ? 261 

SWfo nur unter ber 25orau$fe$ung , bag bur# £>U 
fupation ©genrtmm erworben werben t5nne, famt 
ict> t>ccmitfe!(l ber grfabrung erfcnneir, bag tr* 
flenb ©genü)um$red)t twebanben ifh 

©rotiuS mug alfo fcfcoti baö afe ml)t annelj* 
imen, was er buc# feine 23orau£fefcimg beweifen 
wifl, £r mug oocauäfefcen, bag bureft Öffupa* 
fion Staenfftum entließe, um »ermittclfi biefep 
2Jorau$fe(jung e$ berceifen ju ffinnen* ©iefec 
«uSbrficflic&e ober jiiüfc&weigenbe Vertrag tjt alfo 
ecbtdjtef* 

fflKctn angenommen , bag irgenb einmal ein 
fotefcer Vertrag rotrf Ii* eingegangen fetj , würbe 
er bie <Sc&wierigfec£ beben, wetc&e er fjeben fofl? 
€r wäre bod) mir jwifc&en SKenfcfcen einer @cnc# 
tafiou abgcfdjIofTen , er mögte aber niefct atlettt 
ftber 9?ed)te biefer SÄenfcfcen , fönbern aud& über 
t>te Siebte aller 'SRetifdfrett in alfen nac&fofgenbeti 
geifaltern abgefc&Iofleu fepn, wenn er ju bem 95e> 
$ufe, fooju ©cofiuei tf)tt nu^en »ifl, braud;bac 
fei)n füllte* Stllein, mit weitem gug f8nnten biefe 
SJ?enfcfceu über JKcc^fe , bie Stfenfc&en jeber $ufunf# 
Üger ©eneration eben fowol)l, als pe fel&ft fyatyn 
mftfien, SBettcage abfliegen? %m Staate, ober 
iu jeber anberu ®efeflfd;aff, f5nnen Verträge ber 
JBorfa&ren beu 3?ad&fömmeu berpfttd&tat, toeil alle 
©runboerfrage einer ©efeöföaft opn febem, ber 
in fte aufgenommen wirb, fttfffdiweigcnb ange* 
wemmen werben» SIHein S3crrraac über Siecke 
mm " «3 eine* 



■ 



I 



' a6* Urfpr-brt ©gent^ouibetOffupatiort. 

chic6 anbern , bte er gan$ unabhängig oon mte 
$af, fann td> feinen ©ertrag eingeben. 

^>ufcnöorf batte oon tiefer urfprungfc* 
c&en ®emeinfd>aft einen gan$ richtigen 95egriff> 
JRiemanb bafte in ihn ein au$fd;Uegenbe$ 3?cd)t 
auf irgenb eine ®ad)t, |Ct>ec fonnte fcaber jebe 
©ad&e nacfc 25e!teben gebrauten, (fr nannte biefc 
©emetofcfcaft, fo mie ec fte ftcfr badne, eine ne* 
gattoc, unb bie ©emetnföaft, wie ©rotiuö fte 
DorfMte, eine poftttM. 

<2ö i(! unbegreiflich , ttie ein SKann t>cm «ßu* 
fenborfä jfonfequeuj au$ feinem rtdtfigen ^Begriffe 
t>on biefer urfprungüc&en ©emeiufcbaft fc&liegeti 
fonnte, afle$ t£igenti)um f5«ne nur burd> einen 
öiwbrncf lidjeu Vertrag aller mit allen eingegangen 
fenn, Sie golge, welche ®rotiu$ au$ feinem 
begriffe richtig ableitet, bietete ^ufenboef bei» 
(einigen am 

3cb ba&e biefe 2?orau$fe$ung fc&ott in bem 
torbergebenben beurteilt, unb baef miefc bafcee 
I c § t niefct mebr babet) auffalten. 

•) De jure nat. et gent. iibr. IV. cap. IV. f. 3. 

« ■ * 

. 1 



XXX. 



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xxx. • ' 

SKed)tmafjt$er unt> unr<cf)tmdj?i9et 



«4Jec 95cöciff beä SeftfceS überhaupt tfi f*on tu 
bem tjocftersebenben bcfrimmt. 3Ran unterfd;ei# 
bet ben Giotlbeftfc unb ben natürlichen, 3enec tfl 
wie bec 3lbjtcbt ein gigentfjumSrecbt auf bie @acfce 
<m$$uuben, biefec mit einec anbecn Slbjtc^t mc# 
biinben» 

3ebe biefec Reiben Slrten beS S5ep§eÄ famt 

' rechtmäßig ober uncec&ttnägig fenn; ecfiece*, 

roenn bec 35e{tfcec baö 9tec&t, welches ec auf bte 
@ad>e ausüben n>ifl, roicflicfr &at/ unb lefttere*, 
in bem entgeflenaefefcten gafle* , 

3fi bec Seft? unrechtmäßig, fo fann ec ceb# 
U# ober unrebücb fenn, je naebbem bem 33eftfcec 
feine 9ied?tmaßicjfeU unbefannt ober befannt tfi. 

See giaetirfnimee fann feine ®a$e t>on \t* 
bem unrechtmäßigen Sejtfcer juruefforbern, ba ec 
ba$ 9ied)t bat, bie <5ad)e $u befeniren, unb jebec 
anbece nuc in fo weit ein Siecht jur Öetention bec 
©ache haben fann , al$ e$ tym bon bem ©gen/» 
tfjümec übertragen ijl. 

«4 « 



a 64 Sta^mafiä«! 



& Um mub, auger bem €tgen<&&ttt€r # nto 
man* red)tmägiger ©oilbefifeec t>on ber @ac&e 
befielbeu femi. ©eun fonfl mttgte bie ©actye 
jroen vfigentfiiimer fjaben f6miett* 

Sag ber gigentlj&mer feine ©aefce jmar t>on 
jebem unredrtmägigen SSefi&er jurueff orbern, abec 
nur ©on bem unreblicben S5eft|?r Sct>aMe$baf# 
lung roegen tiefet QJefi&eS forbern fjnne, &a&e 
t<& anbmwtf bemiefen *)♦ 1 - 

©er unrec&tmagige 35ejt& meiner <3a#c farnt 
tum, in feiner ganzen Dauer genommmen, tfyettö 
reblid) , tbeiia unreblic& fenn* folgt oott 
felbtf, bag alöbann ber gigent&umer bag 2Red)t 
ber ©^abloö^altuncj gegen ben tmre*tmagigen 
Sefifcer nur megen ber Seit auö&ben f6nne, wo 
fein ißejifc tym als unrec&tmagig befannt würbe* 
tuc&t wegen ber oorbergefjenben* 

£err ®#maf$ **) leugnet ben börtjin aufge* 
fleflfcn @a§, bag ber ffigenf&ömer fa«* ©aefce 
von jebem unreefrtmagigen $eftfcer jururfforbern 
finne r ,unb behauptet , fein ©gentium gebe t>ei> 
fo&ren, wenn bie @ad)e an einen nnred)tmSgigett 
aber rebüc&en $5f<t$er fomme, ober wenn fte, 
tüte er jt<& auSbrurft, jemanb ftcfr retf>tlt# eigen 
tnadjt, o&ne e* ju wiflen, bag fte fornbe* <£i* 
Senium war» 2>en @a&, fo »ie t&n £erc 

*) *ßaturr«c&t $. 320. 

0Cetue^ sftaturreebt }. 79* 



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6#mal$ Vitt, (tütbtiidt, tühtlid) wflanben, 
roürbe geroig memanb in 3n>eifel $ie&en ffcnnen, 
roenn tie ä}orau$fe$ung, unfec roelcfcer er auSge* 
fe§t roicb, tag mir bie ©acfce eines anbern 
aud) roiber feinen SBiden $u eigen machet! t htm*, 
nur m6glid> mar» Denn roenn id) mir bie ©ad;e 
etneS anbern $u eiaen maebe, fo nwg natürlich 
fca$ ©gentium beffciben auftfcren* 

K ... 

£err ©♦ ffifert für feine 95etjau|><ung folgen* 
ten Seroeid: „2£enn gleid) ber rcbüc^c 35eftfcec 
3 ,bem anbern ein SKed^t entjeg, fo gefdjabe biefe$ 
„bod> nur unrotfienb, (lifo titelt gegen äugere 
„t)OÜ£ommene $Pfltd;t; ber bi^ettge (£igctu&u* 
„mec roörbe aber roi{]*enf(id) bem teblidjeu Q3ejt# 
,>§er feine <Srroer6ung6f>anblung $er(I&ren, ober 
„für fi'd) berroenbem „ ©iefer $eroei6 fefct aber 
baS oorauS, roa$ er bart&un feilte, roie (id; auö 
einer na&ern $J3iufung beficlben ergeben roirb* 
©enn i) fann tiid&t borauSgefefct roerben, rote 
£err ®cf>ma($ fagt, bag ber reblid;e 35eftfcer bem 
@tgenf(mmer fein 5Kcd)t entgehe, ©eint biefeS 
ijl ja eben ber juberoeefenbe ©afc* konnte bie# 
fe$ t>orau$gefe|t roerben; fa rourbe afler 33croei$ 
tre$ ©afceS unn5ff)tg fepn. 2) 3(1 e$ feinet 
roegS roa&rf rote .biefer Seroetö DorauSfefct, bag 
ber btS&erige gigenffyumer bie t&roerbungä&anb* 
Jung be$ reblic&en 95eft§erö für ftd) öerroenben, 
ober jte jer(Wcen tnufle, roenn er feine ©ac&e 

JX 5 lurficfc 



I 

• 

$urutfforberfe, ©etm bte ®rmer6ung«l>anbfun£ 
eine* anbera f&r mtd) wrtvenbeti, beißt bod> 
nid)t$ anberS, als oermitteifl bec £anblung, nuv 
buafc ein anberer eine ©acbe ermorben, ober $u 
bec feinigen gemalt bat, fte $u bec metmgett 
machen» ©aö fefcte aber fdf)on oorauä, bog baS 
fcfcon gewiß wäre, wad £err @. bier beweifeti 
will, <£6en fo wenig bat £err ©cfcmafe ein SXec&t 
£u fagen, bog bie grwecbungöfjanMung be$ reb* 
liefen 25eft&erS jerfttrt »erbe, ©enn fofl biefe 
bie £anbhtng fenn, burc& welche bec rebltd&e 5Je*' 
ftßer bie ©aefce erworben Ijat, fo ifi ja nod) bic 
grage: ob eine fofd?e £anblung t>on i&m Borge* 
nommen i(l? ober e* ifi bte grage: ob ec bic 
©aefce erworben &at? ©ofl aber bie grwerbungS* 
Unblutig bie £anblung fenn, burefc meiere je* 
ntanb eine ©adjc erwerben tt>tü ; fo m6gte biefc 
in fo fern, wenn U>r redjtmagiger ©genffuV 
mer fte juruefforberf, tmmerbin $erf!5rf »erben, 
©enn td) ftnbe i&re abfolufe UttjerfWrbarfeii bur# 
nic&f$ oon £errn ©♦ beriefen. , 

£err ©cbmafy glaube jwar beriefen ju &a* 
ben , „ bag eine ©ac§e mein »erbe , wenn t# fte 
'„in eine ?age bringe, bag ein anberer, bec fte 
„gebrauten wollte, bieg nidjt f&mite , c^ne bte 
, „Sßtrfung meiner £anblung $u oerftbren» *.); 
inglcic&en au#, „wenn ein anberer fte nic&t ge# 

„brau* 




s 



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tmb vmtefymafaet etoU6ejt§. 267 

brauchen tarn, ohne bie SBirfuna. metner £anb# 
„ lung fftr ftc|> |u oerwenben „ *) , unb fo aud) : 
„wenn Die @a#e burefr gufali in eine U$t 
„fommt, bag ein anberer, ohne bie 5Birfmi$ 
„meiner {ttnbfung <in biefec ober einer anbern 
j)©ad)e, fte enfweber fftfc ftc& oerwenbe, ober $er* 
„fl&re **), unb hat au# bewtefen, ober nicht 
fo, wie biefe ©4ge ohne afle ginfd)ranfun<j ba 
flehen ; fonbern ben nur unter ber 2Sorau*fe$ung., 
fcag t(ie ©ad)e ^treulos ©iefeS erbeffet fe!bft 
au$ benen t>on £errn ©. gebrauchen @nmben. 
JDemt, um nur ben bem erflen ®afee flehen $u 
Weihen , n>enn jemanb meine @ad)e in eine fofebe 
£age fefcf, burcl) welche e£ mir unm&gltd) wirb, 
fte als meine @a$e $u bebanbeln; fo würbe er 
felbfl bie aßirfung meiner £anblung •jerflJrett 
fSnnen* ' *' 

2ßdce e$ mir einjig barum $u t&un, hen £err 
©c&malj recht $u behalten ; fo f 5nnte ich unmif* 
tel&ac / mSiucf ficht auf bie gegenwartige grage, 
liefen ©afc aufffeflen, id) f tarnte fo argumenta 
ten. ©er rebltcfte 2$e(t$er wollte jwar meine &> 
werbungShaubluug t\id)t jerftören. gr wugte e$ 
ntcfyt bag bie @aa;e, welche er higher als feine 
eigene attfahe, mir geborte. Siber in bem 2{u# 
genhlicfe, wo tefc $0 beweife, baß er feine her* 

tm 

•) «Keine* 9*aturrea)t }. 6%. 
?*> c&cnb. J. 63. 



2 68 Übermäßiger u. unte$tma$wt £hri(6ef. 

# 

tenlofe; fonbecn eine @ad)e, tic wie ge^tef^ 
im 35efi£ genommen, rouebe ec weine Scroet* 
bunäsf)anMun$ abftdjtlidj $erft5ceh toeflen,' tvemt 
ec Die ßaefcc ferner , roibec weinen SBiüen, d* 
feine betrafen woüu. SSatum ftffl meine Sc* 
u>er(mng6()ant>(ung t>on tfjm aerfrott werben böc* 
fen, ba icfo bod) bie fetnige nie^t $erßjren fofl? ~ 
3(le tiefe 2Sibecfprud)e xnfäwitibtn j fo&alb tyfe 
bie oon #erc ©♦ aufeefUüten @afce mit i&cec n6* 
t()ißen Süifcfyränfung verfielen* SUSbann tan« 
aber ba$ md)t au3 ihnen bemiefeii roeeben , wa* 

£ecc ©♦ au$ t^nen tu fcewifcn twmemfc* 




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269 



XXXI 



V » f 

Ctttt> Sejlamettfe nacfj Dem Vlatmufye 



©1« Scagc Ifl nid&t: ftnk Jeframenfe, ofjne 
©ajaufc^cirfunft pofüfoec @efefce, red;tf widrig ? 
fceriefct berjenige, ber ein Seßament mact)f , bun# 
tiefe feine aSerfnaumj, bct3 Xedtf eine* anbein* 
fonbern, enffpeingen au$ einem Jeftamente fuc 
Denjenigen, ju fceflen @un(Ien eS gemad;t if?, 
SKecfcfe, nnb »cm ©eifen bec ufcrigen Wenfdjen 
Söflfommene aSertunOlicOfeifcn, aud; o&ne bag ein 
pofrtit>e$ @efe§ i&nen biefe Sßirfung belegte ? 

Uttfec Scjkmenre wrtfelje i# l)ier ober jebe 
etafeUige^erfügung eines SDJenfcfcen, burd) welc&e 
e c jemanben ein <m6fd)Uegenbcö Oiec^t guc gewee* 
ig feineö 2Jecm5gen$, obec eined 2l)eitö befiel* 
Jen, nad; feinem Sobe geben wiö, 

3$ weig, bag txt§ pofüwe Siecht ben 25e* 
öeiff be6 SefiamenfS ttoclj mfyec beftimmf ; aüetti 
tiefe triftet» Scfttmmuogen braud)en wie niebt in 
SSettadjrung ju $te&em Senn wenn jebeö Jejfa* 
tnent, fd)im in bem weiten Umfange, wie fein 
ffiwff f)itt twauSgefefct wirb, imgiiftfe ifi; fo 

. tonn 



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*7o ©tob Stftom. n. b, OTatut*. gfittig? 

t ann nic&t mcfcr bi* grage fepn: ff! ein teflontfm 
tn bem entern Sinne , wie ba$ pofüioc SKed^t tyn 
beflimmf, gültig, ober nicfck 

3d> ent&aUe mid) bec weitem Sntwicfelnna 
be$ QJegiiffö ooti einem Jeftamente, unb auberer, 
weld)e mit ifjm nifjer jufammen&angen, ba id) 
biefe fd>on anberßwo *> gegeben Ijabe. 

9Ran fjat bie ©ölfigfeit ber Jeffamenfe frei)* 
fidf) $um £f>eil mit eben fo fallen ©runben be# 
* ftrif ten ; alö womit man ftc ju behaupten glaubte« 
SDen fefer, bem baran gelegen fei)n mag, jene 
} pi fernen, t>erweife t<ft an ^rn ^etbenrei^ 

bec fte mit bemfelben ©djarfftnn gewutbigt faf, 
mit bem ec bfe ©ultigfett bec £efiamenfe ju w 
l&eibigen fucfcte •*% 

3* balte midj nod& immer aus bem ©runbe, 
baß her) £eb$eiren be$ SeffatorS niemanben ein 
Srbfolgececfct übertragen wirb, unb bag biefeS 
burdj ben Job be6 £eftator$ ntd;t gefc$e&en f8nne, 
t>on bec Ungultigfeit bec Seftamenre iibcrjeugf* 
gcflSct gleid) bec Jeftator bei) feinem geben, wec 
tljn beerben foll; fo tfl biefe gcUacung boefc trac 
einfeitig* 2Benn ber eingefefcre (Scb'e fte aud) atu 
na^me; fo i(l biefe annähme boefc ced>tlic&, alö 
nid)t oorfcanben atyufe&en* S5er> bem geben be$ 

Sefta* 

* « ■ 

*) Sftahirredjt $. a8a * 2I5. 

•5 £eibcnrcicb e#cm te$ ftaturreebt* 239*26* 
unb »orber in feinen iDriamalibeen 1. Et), 




1 



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€mb Jeff am. tt. t>. Olafutx. g&tig? 271 

Stflatotö i(l alfo bem etngefeften grben nocb fem 
<grbfolgerect;t ftbertrac$en / mit bem Sobe be$ Je* 
flatorS tritt bie tlnmuglidtfett einer folgen Ue# 
tertragung ein, benn nun fann ber Jefratoc 
titelt« meljr übertrafen , unb bec eingefefcte ®rbe 
fein 9ie*t mel)r oon it)m erwerben* 

S$ fJnnte fd&etnen, al$ rooflte i* bie (Sränbe, 
fcurd) roef*e £err £etbenrei* bie Scflamentt 
aertbeibigt, überfeben, be$balb fep mir eine n4* 
&erc Prüfung berfelben erlaubt 

£erc £eibenret* glaub* , bafl bie 95eant* 
Hortung biefer grage t>on brep anbern gragen 
abfange* O £at ein gtgentbftmer d!8 foldjec 
t>a$ 9Je*t *u beflimmen , auf men na* feinem 
2obe baß Sigentbum ferner ©fiter ubergeben fofle, 
unt> begrunbet eine fold)e grflärung t>on ©eitet* 
fceS jenigen, $u befien 25e|?en jte gefebiebt, ein 
grcangSrec&t, unb üoflfommene sjjffic&ten -für 
Die übrigen g»enf*en? 2) $at eine einfeitige 
lücfyt aeeeptirte Srflärung, bag man ein SU 
gentbum einem anbern überlaffen wolle, @uU 
tigfeit? 3) «ne 2BiUen$erf.arung , wemt 
man ft* bie gretjbeit oorbebalt, feinen SGBiüen 
no* finbern $u finnen , no* (Sültigf ett *) i — 
StÜein bie lefcte biefer gragen tbut gar ni*tö $uc 
©a*e , wie jtd) unten ergeben wirb» — ©ie 
erfie biefer gragen beantworte i* mit 3a, bie 

* $wep# 

•) £eifcenr«icb @pft*m t>e* «ftaturrccbW ®. 240, 

* 



%1% <3inb Seffern, it. b. 9taf utr. gfiff ig ? 

%mt)\t mit Stein, -r- SDocf) icf> wiff £err $cim 
benreicfyS ä5en>etö, fftr bie @u!jiv»fcit ber Jeffa* 
tnente, mit feinen eignen ® orten mitteilen» 
<£r ifr in furjett folgeubrr: „3n bem SKeefcte auf 
„<£igeiityum ift eutbaUeu ein dteehe ber t>6Qi0 
„freien Serfftgung über ba$ Seine, twld)e§ 
„burd; feine ©renken ber 3eit etngefcbriuft ift *)♦ 
„3eber (£tgcm&ümer barf baber aueb einfeirig er# 
„Haren, auf wen feinem Jobe ba$ £<gen* 
, 3 tl)imi feiner ©uter ubergeben foü, unb e£ enfc? 
„ßebett 3rc<M0Sred)te für ben, ben bie Srflarim^j 
„betrifft, unb ©oBfotamene 2?erbtnbUd)feiten fuc 
„bie übrigen SKenfcben , roenU p* ftcb jeigen lagt, 
„baß bie (Ermangelung ber Sinwifligung bic 
„©ultigfeit ber grflarung xüdjt aufgebt **). 
JDiefeS glaubt nun £err betviefen $u- ^aben, 
unb fd;ließf bafjer : „ 2Benn ein (Jigeutlnimer ein* 
„feitig erflart, auf n>en nad) feinem Jpbe fein 
„ ©gentbumSrecbf übergeben foüY, auf ben galf, 
„baß er bann gefofincn fet> e$ anjunebmen; fo 
„bat ber Seftator ein t>oflfommene$ SKed;t be# 
„grfinbef.,, 

5öenn ber jmet)te @a§: baß bie einfettt^e 
Verfügung be$ gigentbömer*, auf wem nad> feinem 
Sobe feingigentbum ubergeben fcüe, rid)tig wäre; 
fo würbe fiefc nicbfS mebr gegen ben Q3enyei$, 
tvie £err tb» geführt f>at, etmvenben lafFen« 

i£iuc 

•} £eibenrei<b (BpfUm fce* 9?aturrec^t^ @,^6a. 



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©Ii* f*I*e eiofttffee M}*^,,** tut* wei* 
nm ?*&c (Sigcntfjtoerttfeintt ©a*c twrbft| r folti 
tmn aber feine 2BtrfuiJ$ fjaben ,.»<i(, ftfcec&aujjt 
Genommen* fcinc cinffi^y ®iaeu$er«acuna. ein 

mm Wftmr- t*§ ein anbmc ctit;9fc#t ; 

feab^rfoll, Cann ec nidjf babett, trenn fei« 
f^^i^e^ w^<m^eri(! A efl $u ^ate«, ba niemand, 

- cia»W&trH$e* SÄitfcl fet W gftftff br» 
Ijanbeltt würbe, (Sinrmtfujuna. t ff .baber jur £r* 
er buncj eines 9&fe|8 -Ojtf einem ^erfprecfrfii nid) t 
ttdftajfe ^öroenbis ?: rote £erc £♦ t 
tpeilD^^erfpre*^ (te ; alß eine Sebtnsw be* 
(gufciäf eii fei|if0...Sßf(fAi3e(6<|id anftft; it fonbeni, 
t»eii , tpeun bie i£in»illiött«3 beä/emgeu, bem man 
tin %r#rec$eit #l«^*#|t corbanben . jtfce, i#j 

eilt Piecjtf auf ihn übe^efjen ruimre, gefegt au^ 
pa$1># $^pre#e»bf ^ufrSitUPiüiaiMTj ^ar nid&t- 
♦#)«M '^Möl^/^fftft^eii feine$ 2J«fpre* 

bw$6& fittm 5ktfptec&etr gilf/ tttufjf *ik# 
ton ber 93erfuguna be$ JeftatOrtrgettenjMit gäp 
wii "wn oeuenjen ^ar jtf noey rewe Utfttrung» 
©iw&feiron ftfeffcftfi fie feine roe&r flutten, t 

i A m s 'V:'*' t mir] ott.Ov S£iii3].ih -jw^ 

**?«*S$! ^Ä** s%K"W nimm^'-i 



£err £eibenrei# föeintbtefent Einwurfe fetbfi 
tegegtien wollen. „2Benn ober, fagt er, bec 
3 ,93erfpred)enbe felbft bie Einwilligung ooc einem 
„gewifien 3 eif ^ ut,he erfolgt whjen wilf, 

„unb bieg erflart, tag, im ^aüe $u felbigen 
>? 3eitpunffe ter anbere einwilligen werbe, ba$ 
3 , ©g*ntbnm$ted)t über einen gewiffen @egenftanfr f 
„auf ibn übergeben fotle; fo bebt bit grmange* 
„lung ber (Einwilligung ©or btefem 3eitpunfte b# 
„©ültigfeit tiefer Srflarung beö SBerfprecbenben» 
„niefct auf. „ — 93orau$gefe{$t , bag $u biefem 
Qeitpuhfte ber 93erfpred&enbe noeb t>orbanben ift, 
fcag er feinen 2Biflen titelt juruefgenommen bat, 
tfi biefeä aUerbingd wabr, roetl aläbann $wifd)en 
fcem SSerfprecbenben unb biefem attbern ein wirf lü 
d)tt SSerttag abgefcbloflen iff , ntc^t aber i(l biefe* 
th bem gade be$ JeflamentS wabr, wenn bec 
Ctgentbumer erflart, bag efraaö ba$ (Eigentum 
eine« anberu »erben folle, wenn er e$ nad) benr 
Sobe be$ Senator* erwerben triff. £ter tfl fei» 
©erfrag jwiftöen bem 2eftator unb bem erben 
torbanbeu* SDenn wenn ber Srbe ba$ (Ögenfbunr 
bec eacbe baben wtU, ifi ber SBifle be$ Senator* 
. roefct mebr oorbanbtn* * > •< r :»«r 

. © tfi alfo immer ^tern»t em einfkitiger Sßiflc 
U& Senators, $u ©unften ttft emgtfefefen &fau 
SDiefec einfetftge SBifle fann aber/ wie in bem 
torberge&enbeit gejeigt ij!, ben.gr ben feinmeßt 
geben» 

< 



- » 



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©inb Seftom. n. b. flfiofutt. gfltög ? « 7 j . 

; SDtefe* (kettet <ra$ feineSrcegS mit bent 
«ec&te, n>el#e$ jemoub bat, 2kef&atmaen fibee i 
fein St^nt^tttn |U wachen , meiere fiber fein 2ebett 
ftin au* ' ge&en fottetu Senn eö t>etfle&t ft d) t> on J 
felbfi, bog tiefe Secfußmißcn bie »eföaffenbeit 
fabelt «dflen, obne n>el#e überhaupt feine fBcci 1 
fftgungen Aber öiec&tc m&gli* ftnb* 

SßitMdbt bat man bie Stage: übet tue @uf# 
ttgfeie ber Jeflamente naefr bem SRaturrec&te, nuc 
W&alb fo f#n>ier<$ aefunben, metl man te|ia# 
wenee ntc^e 3eb6ri$ einer beftimmten 2(rt »0*; 
(?cbt>ec(r4öen , t>on ben ®<t>enfun<jen auf ben 
befall, unterfäieb* Otefe ftnb »tberruflicfce: 
ßrboecteaae , bie nur auf ben gaU jemanben ein 
grbfolaere** ertbeäeu , wenn fte emfeif i§ ; 
own öffator jurftcfgenoimncn »erben. 

<5 efeenf un^en auf ben Jobeäfall t oramen b arm 
nrit bett Sefiaroentat ftberero , bat ft* »iberrufli(fr 
finb* M0etu bewuttdeo^et fob (te oerbinbenb^ 
Kernt jene t$ %U\d> wi*e (inb* 2>ur* eine? 
e*enf un^ auf ben SofceSfaÜ erbalt berjenige , $u 
treffen Stoetbeil ftc 8ttoa*e ifl, (*on ben 8eb|ew» 
Hu be*jenfgen, ber fiber feine »erlaflenf*aft 
•wfuflt, »er entwebee gouj, ober bo<fri 
jum JMl etti JRe*!/ n>el#e* mir an bie fufpettA 
fltoe ®ebingung be* $obe$ be$ erßen gelnmben ift 
9?en einem ?e(!«niente (ingegiftift biefe$ ni#t 
gaO- ©erjenise, ber jum <grbert:einge(e$t worbe»; 
f}<[t bie SrMe4n(f)uu0 ntcfct anmOmen ttnuen* 







* 












• 



476-^mbtSejtom. tt. & Sffotwtf/ 

' 9* fa&e t)Ot^ti gefai&t;; bag bte @&lKgfeif, 
ober llngultigfeit ber Seftamcntc oon tötet 9Btber^'- 
wfttcbfett mtabbängtg fty. (Diefe* erbellet lei*t ? 
baber, ba§ bie ®&ltigfeit berfelben beSbalb 
fallt, iv eil ber eingefe&te (?rbe bet) Jeb&eifen bes 
Sefraforö nocf> fein SKec&f jnr Erbfolge bat, unb 
burefc feinen Sob feine* erbaten tbtmtt, tttpiii- 
gleich ber Sejiafoc jte als unn^etrufiid) 
teti trollte. 

SBcnn 6ct> Sefyeifen eine* SRenfcben nodb nie*; 
. watib üuf feine ©axben eitt Erbfolgeted&t erbalfem 
tfcXy \o tverpen oteic narurttep pertewoft» 
fann baber feint gefc^licbe Erbfolge, ober feine 
Erbfolge ab Inteftato geben, ab nur in fo fettt 
iTiiu buccb beo Sob eine« anbern fein Mntbeil eil 
bem ©cfamteigent&ume einer ©a#e, weltfe mif 
betten guffanb, juroaebfi , ober aueb al* icb burd& 
Den £ob eitted nnbern ba$ oottftönbige Eigent&imt 
einer © acbe erwerbe , n>el d) cö bet) feinem 8eb$et# 
ren jtt>ifcbett mir unb ibm geseilt mar* ©en» 
eine fol#e ©atbe wirb bur*benSob tetjeri* 
<\en, welcbcr fcörbee alö SÄiteigenfbfimer, ober 
otö untJoUtfanbiger Eigentümer ein Dved)t an U>a 
batte, niebt bmenlo*. ©ureb feinen £ob Um 
nemiieb meinüJecbC an beeSad&e niebt untergeben 
Öbn* meinen SBiüen fann aber ein brütet, ,fc 
wenig ein un&ott(Wnbtge$ Eigentbum, ab eine* 
Stetbeil am ©efamteigent&ume biefet ©ac&e ewer* 
ben, mithin mug id; tye alleiniger Eigenrtjfimer 
f s ^ »er* 



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• twtkn. $ttr «ämalj &at b«t frtfen bief«©a*e 
ftyon 6e^<mpt«f , : obgleich mcfrt bemfefen •). 

Sine anbere 3fntefiatfuccefltcn giebt e$ affb 
% ttitff, affb au« feine m ba* ganje 2?erm&gcn ei# 

* iter ^erfon , woju noch twuetlicfc £err @<#(etf* 
tt)ein bie Jttnber, th Sfafeljmig be$ SSermbgetl* 

♦ i&cec »eitern, Uwbti$t glaubt **). 

3dM&erge&e bie ©riinbe, mit weltben ältere 
SRaturrecfctflebrec «wie folc&e 3utef*atfueceflton t>er# 
'tfcib'tgen wollten, unb bleibe einen Slugenblrä 
< Ut) £emi Schlettwein (leben» ; ;i 

öftere €>. ntmlt$ legt ben JHnbern ein 3JKfr 
eigentftum an beut dornigen bcrSfeltern bep 
unb ba wörbe bjeftf aflerbing* folgfn. 9Wei« 
fciefeS SOIiteigentfjnm wirb niemanb £errn ©cfclett* 
wein $ugeben* gr gr&nbet eö auf bie Sefriuptung, 
baß bie flmber mit jue gjerfonalitat ber Settern 
gelten; biefed it« fcümif , bag Ätnber bur* 
Beugung unb @eburt twn ben Seifern berwrge* 
tracfct werben f). 3« glaube, mt<& einer au** 
fu&rlic&en Prüfung ber berorifenben Äraft btefe* 
©runbeS um fo eber fiberbeben ju fSnnen, ba eS 
für jtdfr einleuchtet, ba§ Äinber fowobl als tfrc 
Leitern eine abgefonberfe qjerfonalität fcaben, bag 

63^ Die 

•) SKeine* sftat«rre<bt }. 75- Snmerfung, 
' SKec&te ber ftenfebbeit i- 24a. 
•••) ebenb. f. w . 
■.$).*benb. f. 240. 



feie «Am »war itbtt anatbobmt Ütabf mit auf 

bie fSelt bringen, bog fte aber jebeö anbete Ken)* 
■ f imeeben muffen. Die 3* u fl mi 3 »nb ©ebuef bott 

ibcen Metern tarnt iljnen b af> et (ein fol$e* 9Ru> 
. etgenfbam an bem 3?ecm6gen berfelben geben, 

»elcfceS füc fte eine 3ntefiatetbfoläe begefinbef. 

©eil Äinbec mit aflen nrfprunallc&en Sec&feti 
beS 9Renf$en geborten traben; fo fdür aud> 
#ert ©cfclettroeinö 95e&auptuu^, bag ber 2?a(ec 
-*a* ©gentium Wer bad animaltf*e geben bec 
Äinber habe *) . njea. Cfltan verleibe mit biefeS 
gelegentlich gu bemerken, tten« e£ gleich ctn>a$ , 
außer meinem 2Bege liegen foflte, H 

•) fRtdftt ber SStenfttett J. «40. * 




xxxn. 



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*Vf . . . . , 

Xjie Kitfye ifl eine ©efeflföaff, utib e3 muß 
t>a&er tum i&r olle* geben , tt><t* *on jeber @efefc 
f#«ft »a&r if?> äBenn glet*, ber eisent&fimüc&c 
3feecf, bur# »eichen eine Jfircfre ufar&aupt wm 
lebet anbecn ©eftöfc&af* ft# unterft&eibet, jene 
^Höemeinen Sebren nä&et benimmt; fo tann er 
^c* nic&t* Den tynen aufleben* £i«e man jene 
JBrniterfung nic^t aus ben 2togen t>erlo&ren , ge> 
ttig man rcürbe md)t fo oiele ©cfcwieriafcitfn 6et> 
SSeftjmmuna ber 3kd>te )>et Ätr*e wb i&rer Sföit* 
iSUfber gefimben baten, ober etaentli#er, man 
toftrbe fte fttfc nid;t gemalt &abem ©er 3Bunf#, 
fciefe* ober jene« als JKcfuUa* linferer Unterfucfcung 
tuabc ju jinben, leitet und unoermerft oon beut 
graben SBege ber Unterfuc&una ab, meit ba$, 
toa* Kit $u ftnben ttänfgen, auf bem fe Iben tü*t 
anzutreffen tjt» £at ber f onfequcnf e Senfer ein* 
mal ben 2Beg beriefen; fo nrtrb.e« i&m fernere* 
ter n>iebec barauf $ttrkf*ufommen, a(* einem an- 
dern, wenn er m^.gf^i^smft ftner SJer# 
irrung inne mirb. €c ©erfolgt einen falfcbert 
8Beg, auf bin ;et bureft «neti ungtfkcflic&en SufaB 
* , Ö' 4 " * gera* 



jädft«, triiV eBeii bet «i*err>ctt; tttit itoctr 
d?ec ec ben rechten ffieg ju selben serooljnt tflL 

' ffin 3ufaU n>tcb $n . taf^'föroerltg auf biefett 
furftcf fftfaen / n>enti ec tl>n einmal tjerlaflen bak 
©erinjfonfequentere Detter aleic&t bem SBanbe* 
rcr m einer unbefatmten ©egenb*, ber ben cecfctett 
SPeg butcb ben f Ictnflen gufrtll sediert, unb cfinc , 
fein* SBtfleit bur* ben Sufaff wieber barauf §ur«if* 
f Dmmt. Dbne 95Hb px teben , ba$ ©ec&Mtnil 
t>er 8\tä)t ju ? tyren (Biebern mug jebem, bem 
JKelißion eine ^n^cte^enheit i|f , ju roi$ti$ fepn, 

. ilÜ baß er bemfelben titct>t fein ernf!licfce$ 3ia#* 
tenfen wibmen foflte> 3eber Übt in bemfelben, 
unb feat üieüeicfrt ein befbnbered ^ntereffe, äuget 
t>em hflgeitfeirteri 3nferefft, welche« ©ittlidtfeif, 
unb baber antfc jfa$e unb SÄclißton fftr jebeft 
fraben m*ffc«*< 2Bie teufoi ifie*, tag tiefe* 
'$n in feiner Ünferfudjuna mteleitet, unb tmt 
fo mefjc mteletfet, je metyt 2d>en e£ &at? £at 
fceu fonfequenfern ©enfer btefeS 3nfereffe einmal 
für eine falfcfce 8cf>auplmtg gemonnen; fo finbet 
er aBc ©efauptungen wa&r, bit au* tiefer fotoetu 
£ierau$ tfl e* mir affetn be$reifUc&, wie felbfi 
SRinner bom anerf<mnten@*arf(tnne ber einfach 
flen ©rimbft^e Oerzen, wie fte Über ba$ 25er* 
j&ilrnig ber tfirebe *u ibren ©lieberh »e&auphm* 
gen aufhellen fonnten, bie mit jenen unvereinbar 
jmb, wie lfmen bief*$ unbemetft 'bleiben fonnte, 
fcenn ienei 3nter'eff?ircb ntt^t l^cer flanjen 8fuf# 

\ 9 mctU 



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iWtffanlf tif Ärttfc^Äist f>ktti. ^th ttefött , öuf 
ttn anfere Stttn» 'tiMA ftol* Wei&cn txtff, »* 
Sfieflinn unb^tHbenj, tvte ©ieHetcbt fetn anberet 
in feinen SBerfen $u Bereinigen nwfjte, butfte ntfc 
flfffigüm tnif jttrcbe* tttoecftfefa ; unbbie Äirc&e 
'trieb i&m effoä*, mä* gar feine«efeüf$aft fe^ *J, 

IHm'(RMVlr9a6e*lto * * - -i /■ : :« 

•*•..* * »'*•»• * ( # • jf 

©cd& ttttt ef hodE> fciec ni#t atö au$gi* 
,lttac&t wrau«fe^m f .' t«g bte ÄirdjeiSecbte £ab$, 
unb a!fo aucf) md)t unter jucken , wetdje SKccljtc fie 
£<At, n>el#e fie ntc&t babe/ober pieBeictyt gac 
,tii*t J&abcn f&nne; fonbecn Hebet 0^1^ 
$en, »a$ aflen SRa^focfd&anöen übet J)iefe ^rtu 
~gen £tubecm{Te in ben 2Beg legen, o$er fte miö# 
,Je$n tonnte. , . ,,; H . , } 

i - gefrens oermed&felte mau $itd)t mit SKcIt^Con 
■ iwb Serbinbüd) feiten, bie jebec nur burd) feine 
ifubjettioc, ma&te ober ©ermeinte grfennfm§ Mit 
:Ut <&*tWt hat, mit aSecbwbii^leiten gegen 5 bie 
..$trd)e. äJocau$gefe|t «,i ba§ eine Äirc&e m6gli$ 
ifl , mfiffen biefe unb jene genau untergeben n>et# 
jfcem ©ie etfien-futb notbroenbig innere ^ffcäbten, 
tte jebem föon um fein felbff willen obliegen n>ur* 
fcen, wenn au* äuget iljm fein SRenfö uorbanben 
Watt; bie legten hingegen ftnb Spflidjten gegen an/ 
toere. fie finuen fotvobl äußere« alö innere fenn» 

h SÄehbeWfo^tti 3erufalem i. 2(bt^ ©.58. finb fofc 
genbe. 



nur in Stftcffidtf auf tiefe ober jene beflimrote 
jī*e <wfeen> Wfn wrben tonnen , < mit Stagcn 
♦46«: bie Ättcfre Mbtrtanpk J . 
a ©ritten*, ©lauDtc nun gemifle Q3ebaupfttt* 
gen für bie ©ewiflendfrepbeit gefd^clic^, unb 
glaubte alfo aud) naturitd) ifjnen raiberfpeeeben &u 
muffen* (Eifer f&c ©ewifienSfrenbetf tft fftfer für 
«Dtoralitat, nnb alfo tntraec efrw&rbtö, »eil ec 
ebne ba3, rcaö bem 5)?enfc^eti abelt, obne S(f# 
tun0 für eittlfdtfett, nic&tiirttfU* fenn fbnnte. 
*<um biefer ©fer fuc ©*tt)i<|hidfifen^it «Jet* 
ebne jene Mcbtung ntcbf roirfCtcf) fenn; fo enf# 
fp ringt et boef) niebt einzig auö U)r, Unterfaßt 
v «Ifo / cbe ibr €uck> t>on euren ©fec bforetflen laft, 
ob et geregt ifh äflerbtn$* tamr titdt>tö »obt 
fentt, fead €ucc ©emiffen$fre»bett aufheben, ober 
:.«tnfct>tan8en foflte; allein baraue tolgt niefct, bog * 
ifcbe «ebanptun$ , mek&e ber ©ewiffenöftenbett 
ßefabrlicfa fdjeint, cd aueb fen. (Ed fann bata: 
^tecauö «icfet auf i&re galfcbbeit gefd)lo|Ten »erben, 
JDa$ Sntereffe Jaun unfern Untecfucbung best ©e* 
,fien|ianb annxifen, tmb raug ef tbmt, »enn wie 
fte *u einem 9n>e<fc «nMen* ©obalb biefca 
f ebenen, muffen mir e* gänjficb oer^effen. 3# 
bitte baber teben £efer, bet; meine (gebauten mit 
ebjtn bergen ilBabrbeitöHeÄfe liefet , roitfaelrtic 
id) #e feinet ^cAfung mittt>eite, e$ niebt $u t>er# 
geflen, baf alles, »a$ bebanptet »icb , tot Mi 



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.Äit^lt^f©«fetlfcf»<^. jäte 

jjflbflj efnfad&eti Sfcgcbt beurteilt werben imrff, 
roenn ferne 2Ba&r&eü nid;t unmittelbar fftc ftd^> gt* 
tt»Wfa n«*m, *t> ** tt*ti0 ^f0(gfct> unb ob , 
t>ie (grunbe , aus n>elcf)en e* gefolgert ifl, aisl* 
- gemachte; 2öal>r &eUeit fmb. j 
<- Die erfiengragen natürlicher meife ftnb : toa$ 
.«erffc&en »tc imter Jtir«e.?>t(l#m^li*? im* 
stwe 4fl ffe miafefr* ©oHte bte etfie grage *eja# 
fcenb beanfmortet Serben, mtb baburefc bie 3nttf# 
*ffe8eit ber fluten etfjeBen; fo Utmtn SSBtc erfl 
t*a# beit Kenten ber Jfit<&* ü*b tytef ©Hebte 

* fragen» i- '. 

3Betm ber 9D?enfcf) ju einet ®rf enntnig bec 
■ (Softfjcit gelangt i)~t, ffcfc in einem fBer&ataiifle |u 
ffcetfelben benft, mtb in btefet «rfenntnifStafriebe 
-px £anblungen , »el*e er für $ffi#ten ff alt , *fto* 
i b e t ; f o ift b t efc (eine & f enntnig Staig io tu ftefr 
C Öf öti ift alfo feilte tobte bfo* fpefulattoe; fon# - 
t>m bit pwftifae, lebenbrge QMenntnig ®otte*. 

* ^anMutt^en , jn benen fte ben S&enf^n beflimmf, ■< 
tnug ec alä Pflichten anetftmten. ' 

©efe|t utK^inbe in mipetne foftfre «tfenntniff; 

* fo bin id> mir <inec neuen $ftid>t betongt , *ec 
i $fU#t biefer ©rf enntnig , in Stötf jt#f iln eft «Ät* 

fiuffeö/ ben fte auf meinen fflföllen f>at , bie gr5§te 
ffloBfommen^eit §u geben* ©tefr ^fli*t Ikgt 
mir hnmer «o* einjig'tmb allein gegen mi* 
felbflok ©eil i* oerbunben bin, meine 
fpi^tcnittÄf&aen, MW Ufy wtomben, aufgebe 



*84 < Stirpe ©^eöf^off. 

SBeife ntäm ^mttn ttc griffe 2Btc!f<mtfeif 
tfi oetfc&affedi ' »;rV . r::;cr? 

3* Öabc babcr nid) t «Hein fcie ^f*td)t > wehte 
ffieliaionöecf>muni§ (beocettfd) $u üert>oltfoqjmneit, 
fonbern tftr auc& bte ftfc#e ^irffanrteit mtf mec* 
^««i SBcffett ju geben* Sa3 leiste, tote fär ftcfr 
er^eQet; tmb ba$ erfce, um nid)t ^anbluncjen, 
■ -tt>cld)c nid)t ^fUd)fett jtnb, ober »o&l gar bcc 
5PflidS>t tmberfprec&etj, al* fold&e ju ä&en* 4 

8rf ernte id) nun , ba§ £anblungen einer 
töifTen 3Crt nüd) beut einen ober bem anbecn bteftc 
gmecfe r»al>et fuhren; fo bin id) $u ifyuen oerbun* 
: tren, roenn fte übrigen 6 ntdjt in einer anbetn SRucf* 
i jt*t p*ü*tmibr^ ftnb, 3fa* n>irHi#e Siu^&buw« 
s fceigi ©ottCÖötetlfl in bem engem @inne, uöb 
bie Secbinblicttfeit ^um ©otteäbienfle eine tt\U 
gi&fe. JD*t®tfl«*bienf*, in fr) ferner in augertt 
» £anblunge* begangen wirb, beißt *m itofym.l 
Axt fo fern er im Innern begangen wirb , ein iWlf* 
UV. 3n ^>dttblungen be* iugern gJottedbienfteS 
figt fVd> nur um M innern Hilfen eine SBerbinb* 
, tidtttit benfetu flffie biefer turc&^eneit, beförbert 
:*t>erbe, mte tnrt^OÄbere weine »or&anbene «r# 
femtfmg ©ofteö buc$ fcigere £anbtangen 2ebm 
gemimten finne, bUfed mag ber ^ft^olcg erfla* 
un* i(i genug ju rciflen, bag biefe* ftcfr auf 
&t« atigegebene SKreoerbalte, um eingeben , bag 
9«fC-atenM-|n tiefen iugetn gotte6btenfMM>eti 
^frntimtpn eine.SBerWnbU^cit §«fe 



I • . Digitized by Google 



-SSecBmMicfcfcit ift necfr immer eine nmete, ftetflf- 
Wt>$ eine 2?erbinblitfrfeit, bie ec gegen jtcfc felbf* 
(Tat/ in fo fern er ftdj in biefem über jenen 2?er# 
fcaltnig $ur (Botf&eit benft, unb fic&r Äbeqeugt 
glaubt, biefer feiner gcfennfnig @otte$ burcfr jene 
mifrre ^aublungen mebc Sßirffamfeit auf fernen 
SöiHen ju geben, ober bie oorbanbene *u erholten. 
<£r f?ae baju feine 2?erbinblid;feit gegen föotf in beut 
(Sinne, als er gegen feinen 9W>emnenfd)en 9Ser* 
l)iuMicl;feifen tragt* @otte$ 3n?ccfe bebutfen fei* 
tter Unterfh'ifcung nid;f , unb fönnettt>on ibm nid)* 
gebtubert roerbem SRur in beto Sitme mögen, 
jene QScrbinb («Reiten fo genannt werben, al$ ffe, 
nid;t anberfl, al* unter ber 2?oraufcfe$un$, baß 
fcer COJcnfcf? jtcf) in einem gemiffen {Bet$tttn(& juc 
(Bottbeit oortfcür, oon ibm gebaut werben f6npeiu> 

SDiefe #erbinbtid)feit ifl aud) nod) feiue flSer* 
fctablicfcfcit gegen anbete Sftenfcben, 3bre grfuU, 
lung beliebt ftd) auf feinen gtt>ccf einc$ anbeen ; 
feiern bloß auf einen Swecf , ber tiefen, STOen*, 
fd)en eigenffjümlicl) ift. ©p genommen fann biefe, 
93ecbinblicbfeit aud) nie eine mi^ere ooüfommene 
toerben. 2Wein, ift gar feine äußere »oüfommene. 
SJerbinblidtfcit $u Jf>anJIungen beä äußeren- .@ot* 
fctfbtenfreä m&glic&? f Junen feine $ed;te auf bie* 
felbe gebad)t merbeu ? 

£>cr Cföenfdj, bem wir gewitfe SXeliftionöubei^ 
$eugutjgen — fo wollen mir feine tvalue ober ver* 
meinte (SrfemUnig oon bei: ©ottl;ctf ynb feinem 
:M 2Jer* 



> 



ffinfißcfa ©c&Hfdjaft. . 

«ertftfntflfe J» ü)c timwn fiegeKn Mttf^ 
am b*m tttt boranSfefcteii, er »tfie e* bag ge/ 
ttifie äagtce J^anblangen feine SReltgionSerfenntnig 
ptaftifd?er mache . bag er raitbitt au ibuen t> erbau* 

Den fep,.- tiefte ®*™f# f° u nun w * wre attba * 
(toben, lotlc^einit tbm etncö SMattben* fab, ^ 
mie er , {t$ S tt gemifTen au gern £anbfonaen aus 
Siethen «rfinben jt* becpflw&fet kalten, äffe- 
biefe 3Renftf en aUmbe«, tag gewifle biefer angerif 
SXeßcjion^KibUin 9 en *»ecfmagieec *ffentU#m 
einer 3ufamweufunft attee t>erci#tet würben, *t»t 
woran bo# afle tbeil nehmen f innen; fie ttÜfett 
^eüif*afWd>e 23erantfaltun ö en jn biefem 3B*t 
flufe, |U btnen jebec t>b« ib*en M* @eima.e bet>* 
tragen, «nb an benw ec o«f *et anbern ©etttf 
feinen ttntfteil -Mfen foOte; ffe fe&ten mü eitlen* 
©orfe einen fcffent«d>cn ®rtte«tien|* ein. Slffe 
au^r^J^hblungett, tietiefftf in ff* befaffen fotf,' 
ftnnen fret)lid) nur um be* inneren (Sotteöbienf?** 
fbiOen oorhanben fepn ; allein fte fttib nid)( blt Iii* 
ttere @otte$bientf felbfl. Sfofer 4(1 immer 
bie q>ri*atangeleaen&eit jcbeS etlijefoen; ber &u> 
gere ©ofteebienft fjtngeaen ba$ 2Berf ärgeret 9?ec# 
anfWftMKjr ©en Ointbeifc, welken jebec tütttt 
ttimuitv' tdntttt mt nehmen , am babur* fetöett 
innern ©etteöbienft au bef&rbero, feine eigene «e« 
liajonöerknntnig, voo mtyid>, §tt berttbtiaw unb 
$u beleben. S8ern>enbet # fie Tjieju md>t; ffc 

nta$ te A ^feinem eigenen Qetf tflen bewntftH*' 
* vk ten„ 



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f 











4MÜP Oefefl^ ig* 

r> bie Sacfre (face a»lf|}tnoflett, 
aJÄflrtftaltunfl«!, bie fic mit t^m S tS 
li# «etteffm, ntdjrtfrJc^ ©bet anbere 
nicbt Ijinber«', bafr fte «inen teffetn @ebtou# ewt' 
jenen 2?etmiffnltungen machen ; fo belcibt^t er nie> 
er f»m>i<jt mit an ftcb felbjl, ss 

■vi; 

iOc bie,eniaen, »elc&e.ju einem taget* 
^pnceoientic, in JBetbinbun« gebeten jtnb, ibr 
3U>f«b«i auf alle ' Au§ete ^flnbiungen^eritbte/ 
b,u«& bie auf jeb« SEBeife i&r inwtet @«>Wbien|t" 
untetflufct »itb^mouen |?e ; i» bem, 4ffe«rti*<« 
©otteSbtenfl* mebt allein mm m «tjtanung; 
fbubetn autb.JSele&runa. finben. , ©ie etile .beflegt 
in innetn^onbluBj^i},. roelcbe baifau/j. abwerfen, 
«inet wtbanbenen ^i,w«if ffife^Mifa 
au geben, obet i&n p »etjiorten. ©ieft 
«t>, um jene.^tfenntnig alS..|£tf«nntniß a x>tu 
»oüfommen. ^Deuten nie im* tiefe >Ü?eiifd)en ut 
ibcem gefonue» 4ugetli*en (SottWbieufte totinn 
@efeüfc^ttftv obtt in einem aSeebaimifle »eteiniatt 
wo jebet gegen bitsubttgen, in mdfiipt auf b^f 
fen gemeiufcbaftIi$M 3««*, 3ro«ng*t>etl>iub!id), 
feiten fcttej. fo »ueben mit ,«ine Mlübe @e* 
»eine, unb aud; eine %cbe muwejfera &etf?anb* 
baben. p«en me&teje licc^it^ ©erneuten, in 
iKuef ftd)t auf jenen flemeinftbaftlicbe« grocef , ju« 
fammen getttlen; fo träte eine Äitctie im enget« 
einne be* mw* bwbanben. 



mitj *or Ut £anb bet> einet f ire&lidjen- 
Gemeine flehen bleiben* 3Ba* roir »oti biefee 
fjnteti, niegte fwfy fcicfyt auf eine £ird)e im engem 
<g>iitne anmengen la(Tet?« SDiffe fja.be id) fc^nt 
anbemniriS, burefy «ine religiife ÖefeÜfcfcaft mcl^ 
rerer SKeligiou&oermanbten $u einem, gefamten au* 
gern GjotteSbienffe erflart *)♦ 3<^> erinnere mich, 
ftgcnbwo ben öftffltnirf gegen biefe Svflitun^ ge(e* 
ffn ju^aOcn, bag eine ffrd;Ud)c ©efeOfc^aft fei# 
ne&vegö au$ Äligioneoeroanbtcn bcftcljcn "Wurfe ; 
(iflein ttffcr ©trrcürf , glaube icb , hebt fid) tW 
fclbft au$ unfern nad;folgcnbeh 95etrad)tungcn* 
^d) mit! aber roemgfteuG nid)t aus :fted)tl)abetet) 
mit meinem SeurtfjeÜer ff retten , unb frep gefte 
Ijen, bag meine Gcffarung tt?irFfid) einen ^roiefd^ 
ä;en gehler brtbe. Denn eä t?er|teljt |tcf) t>ott 
fflbff , bag jebe £ird>e eine religtffe ©efeOf#«f* 
tft, unb bag fle nur unter 3Reitg{onöt>ern>anbteti 
ßetfeben fJnne, tvtrb ftdj twiter unten ergebene 
äDurd? btefen gebler tyabe icf> alfo ber $ird;e feint 
falfcfccd SKerfmal beigelegt, ob er gleich immerf 
ein gebiet gegen bie ^rÄcifton t(T. lieber mü id> 
äffo jefct bie fircl)M}C ©cmeüic, ober wie ic^ 
(fe im ftlgenben ber tfurje wegen nennen will, btcf 
J?ir#e , burd) eine ©efelifebaft, bie $u bem gefamij 
<en äußeren ©offeebien/le ibw SRifflliebet errief* 
Ut ift, erftöretn 

• # • 

9iafiirre*t j. 



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Jftc<pcf>e ©efeüftyaft 289 



3fcb babe 6t$&er nur bte SJeranfaffung $ur <gr* 
ritfttung einer ftedjlicben ©efellfäaft bargefteHf, 
tmb fcine^rocgeS i()rc 9)?c<jlid;feit beliefern 51bec 
oieUcidn barf td> hoffen, tat ?efer baburefc auf 
einiges aufmerffam gemacht $u haben, wooon fcie 
€ntf#eibung ber grage über Die 8Rb$U$U\t obe* 
Wnmcglicbfeif ber Äircbe ab&attgf* 
*' guerf! muffen nur ben ®inn btefer grage 6*' 

ffimmen. 3ft eine Äirc^e möglich, o&cr ijl 

fte nid)t m&glid)-? beiß' nid)t: f&nnen *Ken* 
ftyen auf t>ie oben bargeffellte 2Beife ju* einem ge# 
ftoetnfcbaftliAen äußern ©otteäbienfle $ufammen* 
treten; fonbern ber ©imt tiefer grage i(l fein 
Ruberer, att: 

JtJnuen SRenfcben, in 3iucfftc&t auf Sfnffafc 
len jutri 93ebufe eine* gemeinjebaftlicben 
äußern ®btte$bienf?e6, ftcb fo mit einanbec 
»erfeintgen, bag jeber gegen bie übrigen, 
in Stöcfftc&t auf benfriben, groangSoerbinb* 
lidtfeiten, unb a0e roieberum gegen biefen 

* SroangSoerbfnbücbfeiten baben? . 

* 2>iefe grage ijl mit ber obigen xnd)t einerlei 
SDenn wenn mehrere gleich gememfcbaftlicfc einen 
iugern ©ottefcbienjl wrnebme^ unb in fo fern 
ibre J^anblungen bemfeiben be^tügej r fiumen j 
fo folgt bod) niefet., bag fte feettytih Sftec&te uub 
23er bmolid)f en ge^jcti ciiuinbcr l)abeu, ba^ fte itt 

einer ©efetlföaft (©. lotf/'tö*^ ^ 

* 



JDte gracje t(l titele «on bec SBerpflic&tung ju 
einem außem ©otteflbtenjte ; fonbern nur »on bec 
Berbinblic&feit §um SSefcufe eine* äußern ©otteS* 
fcienjteö* JDtefe* bitte id) jeben, nt#t au* bett 
Slugen ju oedie&ren , um nic&tS in tie grage 
(ragen , n>aö f einedroege* in ihr lieget» 

<Ri*t6 fann bec SD»gIic&feit einer folgen 
ffierpflU&tttng entgegen fte&en; nic&t eine Serbinb* 
lidjfeit gegen mid) felbft, benn id) acl>e biefe ^er* 
linblicbfeit ein, um meines SfcMft Sfaftalten jtt 
unterflit&en , welche id> felbfl jur Srleidjtecuns 
trat 93ef6rberung meiner tnnern SKeligionSfaub* 
lungen bef fabern rotO; au$ md)t tyfii elften gegen 
anbete* SDenu fotl id) überhaupt bie 2}erbinblid)# 
feit baben, i&re S»e<fe $u befSrbern; fo muß icfr 
aud) ifjre angelegentlichen 3n>e£e, ober bie e$ ' 
l&entgftatt fenn feilten , ibre religtöfen ju unter* 
jtugen t>erpflid?tet fet;n , unb bann fann t)on bec 
SWglidtfeit einer folgen SerpfU<$tung ntc$f me&c 
fcie grage fepn* 

21 üe SBcrpflidbtung gegen ünbere ju Kfh'mm» 
len Siefen fann nun nur au« Verträgen entfernt* 
gen. (E* erhellet ba&er bon feit/*, frag i# burdj> 
einen Vertrag mid) au* $um 85ebufe etne* äußern 
©ötteSbienfte* gegen anbere verpflichten, unb mit 
if)nen in eine fir$li$e ®emeinfc&aft treten Wime, 
<tu* felbf! bennoefo, n>ennbordS> einen JBerfrag nur 
eine umollf eminent |uir,w>af0mmenen $Pflic&t er* 



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> 

* 

■ 

«" löte SMgficfjf eit ber Äircbe glaube iä> alfo 
fcargetfjan ju ijaben. 3$ fomme alfo jef^t ja fcec 
jwepten grage: 

€$ fallt t>on felbfl in bie 2lugen, tag äffe«, 
tta* jur €D?69li<t>fett einer ©efcüWaff überhaupt 
erforbert wirb , aud) jur üRöglicfcfeit ber Äirc&e 
ctforbert werbe* 3ebe @efeflfc&aft, fiefepauefr 
tvelcfce fte wolle, famt uur aus einem Verträge 
entspringen, fcwn ftdO biefeS bep ber flirdje 
Hiebt anberd oei halten, (Sofl biefec Vertrag abec 
w&gücfc fepn ; fo muffen nod) anbete 93ebingungett 
fcinjufommen* Sollen mehrere $um 95ebufe eine« 
tffentlicben <Sotteöbienfle£ $ufammentreten ; fo 
muffen fte natürlich geroifle aicligtonSlcbrcn al« 
Waftr oorauäfefeen. Jebei faun nur ben (Sottet 
fctenfl fiir ftd) wollen, berju feinen 9leligion$u* 
Bezeugungen 4>agt, <£$ muffen alfo jwiföen be* 
tien, »on weldjen eine Äirdje errietet wirb, ge* 
luiffe gemeinfd)aftlicl)e 9ieltgton$ü(>er$eugungett 
»orauägefefct werben. 3 et * berfelben fteigt ein 

S)ogmä, unb ifjr abgriff baö (Symbol bec 

J?icd;e. £ieraud folgt alfo , bag nur unter 5Ke* 
ligionäoerwanbfen eine Sirc&e errietet werben 
fSnne. 9Jeligton6t>erwanbte feigen Sßerfonen, in fo 
fern fte einerlep iXeligion*uberjeugungen taten. 

gbe id) weiter gebe, wiü id) $wet) ginwurfen 
ju tegegnen fuefren* SRan f innte nemlicfc fragen : 

S 2 „SBo 



»9* £trcf>ftcf>e ©efeüfdjaff, 

1 

y,3Bo fnb m'ebrerc «S»enfd>en, wefcfce buwfan* in 
s&ren jftetfajojiömetmmgen uüereintfimmen ? wie 
ffi biefe« ben ber großen, bennabe unenWicbett 
SJerfdjiebenbeie uienfc^iic^ef jBorfteflungäatten m6$* 
lieb ? „ antworte : biefe burcbgan#ge lieber* 
fcinftfmmuna; in ben 9Wtgion$uber$eua,una,en me&* 
fctrer, bic feiner, au# bec gcringften 2fbweicbun$ 
lt$ einen t>on bem anbera, 9ioum liefe; wir& 
triebt erforberf, 9Rur in einigen, gleicboiel, ob 
inmebrem, ober wenige Ueberjeugungen , mftf* * 
fen bie (Stifter einer Ätrd)e einig fenn, wemgjfend 
in fo weit , als fit al$ 9}orm be$ augern @otteS* 
fcienfle* befragtet werben. 23ielfeicfct um fo bef* 
fer für bie ©lieber ber tfirctye, wenn biefir nue 
wenige jtnb, wenn e$ nut folc&e ftnb, hl benen 
tiic^t leidet eine 2(bwei$ung unter Sßenföen m5g> 
Ii#ifr. 

«in Center ©u wurf f^eint ttnc&tiger* „ Der 
Jwetf, um bcflentwülen me&rere eine firdjlictye 
©emeinfebaft erriebten, gebt aueb auf bie 5Ber> 
fcoöfommnung ibrer SSeltgionöerfennfnig, wie 
fann biefer erreicht werben, wenn gewifle fReli* 
ajon&e&ren ald au*gemad>f t>orau$gefefct wer* 
fcen? — Dem ber tfirc&e wiberfpricfot alfo; 
atfeS, tt>a0 Symbol beigen mag.,,, — ©iefec 
©cbfuß würbe oiel ju rafcb fenn. Denn einmal, 
wo ifl baS <?nmbol, baö über jebe 3Seligton$frage ' 
etwas entfebiebe, ba6 allen 3un>acfyö an üielu 
öionefennm#nattafc^l5fle? ©aib, tpemt aWtfc 

• ^ me&* 



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«totere €>S fce in einem Symbol entfalten ftnb, biefl 
fetner mettern 8ntwicfelung, ifl eure Ueberjeuguna; 
fetner Serflärf ung , unb wenn fte irrig fenn fo0# 
len, fetner «ertcöfigung fabtg* — m* icft bie# 
feg legte ben Dem 3n?ecfe ber Äircfa wollen f5nne, 
biefeS fann erfi weiter unten gezeigt werben* * 
3febe tfircfa muff ein @nmbol faben, un& 
toenn et md) nur in $wet) Sagen entfalten märe, 
CS ift notbwenbig, um ba$ Serbalttiiß ber tficcfa 
JU ihren ©liebem $u befttmmen , um bejtfmmen gu 
f innen: rofei jebe« SRinjüeb oon bertfircbe $u for# 
bern berechtigt, unb wa# jene tbm ja leiflen üerburn» 
ben \% ©efe^f, id> wäre «Wtfglteb trgenb einer f irdj# 
Itcben ©emeinbe. öiefe fegte oorauä, bag in biefem 
*ber jenem 95ucfa bem SDtatfcfcen bie ©ottfteit eine 
Offenbarung »erltefan fabe* 3* fabe ba$ SRec^e 
an einem Jjfentlic&en ©otteSbienfle , ber ber wa&# 
reu über falfcfcen grfenntnig, welche jeneS 23ud) 
entfalten fott, ftemag tf?; bie Strebe fat ihn mit 
gelobt, unb i# fabe mi* in iXhdfät auf ifa 
gegen bie Äirc&e oerpflicbtet. Sollte, wiber beii 
SBiflen aud) nur eine« einzigen 3)fifgltebe$ bet 
Sirene, ein anberer als biefer ©etteSbtenfl, t>ec# 
tnittelfl jener fircblidjen Anfallen, gefenert wer* 
ben ; fo würbe ba$ SKecfrf tiefe« SRitgliebe* an ber 
JJircfa al* einer ©efeüfcfaft Verlegt. SEire ein 
folcfceS ©pmbolnic&t oorbanben; fo würbe jwi* 
fcfcen Ättcbe unb ibren ©liebern gar fein beff imm* 
M 5Xe#t uwb feine iefiimmte »rtmbli^eit ge> 



% 9 * 9Sx6ßi)t ©efeÜfdf>afr # 



badrt merben f&nnen. ifl alfo nid&f« rnefa of$ 
eine äRorm, welcbe ber 95eftimmung biefer 3U#tc 
unb 23erbtnblid)feiren jum ©runbe liegen foH. 

Da* @pmbol enthält alfo teine Sorfäriff, 
foaS id) glauben , unb maß icl> nicht glauben fod* 
©ergießen 2*ecpfKd)tung fann id) mit felbfl ntcfc* 
auferlegen, unb nijd? weniger fann e$ ein anberer. 
©aö ©tauben unb SSertoerfen gcrotffer 2<hrcn bange 
triebt oon meiner greybeit ab» 8$ roirb burefc 
meine roabre ober oermeinte ©nfidjt in ©runbe 
unb ben 3ufammenbang biefer mit jenen bejliramf» 
{Rur baö ernjtticfee reblidjeggtreben nad> 2Bal)tbeit 
bÄngt Don metner gretjbeit ab/ niebt ob id) n>trf# 
lieb SBabrbeit finbe, ober ob icb biefe* ober jene* 
cl 3 SBabrbeit finben werbe* SRur ba$ gorfebe« 
nacb 2Babrbeit fann <pflidn fepn, nic&t ba$@(ats* 
ben ober iöermerfen ^eirifTcc Sebauptungen. Sc* 
fülle i* jene ^fltcfy ; fo fann tefr be$ legten wegen 
P&ne Sorgen femu 

Sttfetn »oju alles biefe*, »oru6er jeber 2efec 
getttß mit mir einig i(l? 34 »unfebte nur beits 
reblidjen gorfc&er nacb SBafjrbett Jtt überzeugen, 
tag bie Äircbe bep allen ©Embolen, n>eld)e 
jum ©runbe legen mag, fein 9vecbt auf feine Ue# 
berjeuguug ei'balfen fbmte, bag feine ®laubenö* 
fretjljeit t>urc& fte unbefefcranft bleibe. 3$ »er* 
e&re bie ©eftmiung, bei) rrelc&er nur bie gurc&t 
»or®en>iflen^wange2Bur|el faflfen fann, $u innig, 
al* bag id; ntc^l jebec, aud; ber f (einten Seforg* 



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5tfoW$t ©efellftyaff; * 9 S 

nlg bwr, ju Beinen ffc Welte. Sttftf 
um eure Ueberfteugungen &u fefleln , ober um jebec 
SSectcfctiawig berfetben ben S^ang 5« »erföliegen; 
foubem um bie aSeranfialtunaen , »elcfcc ©on bec 
Ätrcfoe *um SJeljufe eineö 5ffentli#en ©otteäbien* 
fieS getroffen »erben foflen, bem 3»ecfe eines je* 
ben gemag > ae&aucfcen, tuug ein ©prabol 

t>orfranben fenn* 

2lber wie, wenn fu$ weine SKeliaionS&berjeu* 
jungen anbern* wenn t« ba* nicfct me&r filau&e, 
tpa& ba$ ©ijmbol ber Äirc&e als »abr sorauS* 
fefct, fann SKitslieb ber Äirc&e bleiben, obec 
tüd)t* ©te gra$e «I* teinec gemeinen SSeant* 
»ortung fä^ig. & »NT« W« Salle 
tmterfc&ieben werben* Um biefe* $u t&nnen, lagt 
nn« juoor baS 2Ject)ältmß ber Äird&e ju iljreti 
©liebem naber be(timttten» 

2)ie jtirc&e ifl eine ©efetlföaft, bie $u einem 
gewiflen 3»etfe rec&tli* vereinigt tjt ©ie bat 
gegen i&ce SRitglieber Siebte* JDiefe feaben abec 
nid)t allein 58erbinbli*f eiten ; fonbero fte ftaben 
i&rer ©eifS audj 2fed?te gegen bie ©efellfcbaft. 
gßir »ollen biefe SRedjte unb Serbinbltcbfeüett 
$uerfl im allgemeinen unterfuc&em ©enn f&nnen 
bie 3?e*te $»tf#en Äirc&e unb ibren ©lieberti 
ö leic& na* ä&erfc&ieben&eit berfelben in* Unenbltcb* 
*erf#ieben fepn; fo mug biefe Berftfiebenbeit 
fcocfr auf et»a$ allgemeines $urucfgef&brt »erben 

(fernen, 3* W< ****** * 

$ 4 , 



a 9 * Itejr^ ©efettfc^aftL 

ftliebcr glettfeSKecbte <m bet Äirc&e, unb bietfird&e 
»ieberum gleiche äfad)fe gegen ftc babe, unb $iel>e 
alfo gegenwärtig tiod) bie eigentf)umlid)en 33er# 
binbltdrfeiten (©. 235.)/ 9Ritgltebec 
jegen bie Äird&e &aben tonnten, in feine 33e* 
frac&tung. " . . 

1) ZMe Äircfre hat Mo* bie SBerbinMicbfetf; 
ben üerabrebeten augero ©otteSbienff g u oeranffali 
fen; ftc hat biefe 23erbinblidjfeit gegen >ebe$ ein* 
{eine i&rer SRitglieber. ©iefe tyaben t&ter ©ei(S 
ba8 Stecbt, on allen biefcn gotteäbjenfilic&ett 
#anblungen Jfjeil ju nehmen, fte $u tyrem3n>e<fe 
)u ©erroenbetu 

2) Sa« einjejue *3Rttglieb fcat bie JBer&inb* 
Uä)Uit, $u ben gemcmfdjaftltdjen 2Jnff alten, bie 
|um Sef)ufe beö Ctrd>(ic^en ©otteebienffeS getrof* 
fen füib , bef)$utrageiu Sä fet> nun burcfo £anb* 
Jungen, obec bur# anberroeitige gelungen, je 
nacbbem fte buc# ben gefellftyaftlic&m 2Jertra$ 
terabrebet jtnb. « 

©et gefeflföaftlic&e 3»ecl einet Äircfce befiel 
immer nur tu bem wabrebeten äugern 6ffentlic&ett 
@otte$bien|!*, ber groecf jebe$ einzelnen, iljn fuc 
ftd> *u benufcetu SJenufct er i&n nicfct, obec 
benufct er i&n ni#t ouf bie pfli*mtagtge %tt; 
fo ift biefe« md;t bie ©a$e ber Ätrc&e, eSifl 
feine eigene ©ad)e* Sr beleibigt nid)t bie Ä icdje, 

er ©erlefct nur eine Spflic&t gegen ft# fetf>(i, unb, 

tvcnti 



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mm tmr# iuftce Jf anblutiaen fltfe&lefcf, eine 
innere <Pflic&t gegen anbete , bte ^flicbt gu t^reit 
reltgi&fen Steden tmccb fein SJetjfpiel mifyumtrf en. 

£at bi^Sirc&e jemanben al* Ü»tt0Ueb nic&t 
<uif bte au3brutfUcbe Sebmgung , tag et t>on §e* 
»tflen Sebrmeinunflen überzeugt fepn foll, aufge# 
«ommen; fo bat er es« fKed^C in berÄtr#e |u blefr 
fcen, roenn gleicb feine Ueberjeugunaen ntctjht me&c 
mit bem fcrc&llcben 2ebrbe<jriffe 9(fojlic& jufarn* 
tnenfltmmten* j@eine ^erbtublicbfeifett, bie bem 
Stecbte bec Äittfce entfpreeben, geben ja mir auf 
ffieptrage $ur gc&almna be« äugern foc&ütfcen 
@o«eöbien{!e$ , auf «Berbmblic&feiten ju augern 
Jfxtnbluncjen , < bte burd) ©eben ober £huu erfüllt 
{oerfeat. (Erfiflt er biefe; fo fann er md)t oon 
fcet ©emeinfc&aft auSgefc&toffen roerbem , 

Sber ftreim eö aud) in bem angenommenen 
gatte ntefet mit ber qjflic&t gegen midj felbfl, meine 
SJerbinbung mit einer Äirc&e bet)$ubebalten, ob* 
fefcon meine Ueberjeugungen oon i&rem ge&rbe* 
griffe abweichen ? 

£ier fommt atfeö auf Umffanbe an, aber auf 
Umftdube, toelcbe ftd? genau beftimmen (äffen* 
& t ommt b ar auf an , 411 welc&en £etf!ungen bie 
Äirc&e ibre ©lieber oerpfiicfyet, ,ob $u einer au# 
fern Jljeilnabme an ibrem ©otteäbienjle, ober 
nid.it ; unb in b|m erjien gaüc, ob nad) meinem 
Urtbeüe meine ©emiffenafre^eit babe? in« @e# 
bränge fomrat, ober ni*n 

£ 5 S5in 

j 

■ 

• * 

r - -— 



*9* SRr$ic$e Ötfeflföaff. 



Sin id> gegen bie #irrf)c felbft nid)t notffom* 
nten ja einer S&eilnabme an t&rem bffentCt$ett 
©otteSbtenfte oerburibtn , fonbern ift mit ftberlaf* 
fen f ob unb n>ie n>ttt id? Jl>etf an beinfeiben ite&# 
tnen tviü ; fo fann mid? feine SerbmMidrteit 
gegen nud) feibfl nötigen, bie tftrcfce ju oerlafien» 
hingegen fcabe t* jene »erbinblidtfeit; fo fomrot 
aüeö auf meine fubjef tioe Ueberjeugung an» Jpin* 
bert bie ?beilnal)me an einem lagern Qotteß* 
bienfte , ber nid) t burd)gef>enb$ na# meinen 9ta* 
Iigion«nberieugungen angeorbnet ifl , meinen ttu 
ttern ®ofte$bienft; fo tann td) niefrt ferner 9Rtt* 
öltet) ber Äircbe bleiben» JDte Sird;e f ann audv 
trenn t<$ b iefeg erf lart ftabe / (ein fernere* died)t 
auf mid> Ijaben** 3* f ornite nur auf fo lange, 
alö td) in ihren SBeranftalfungen ©ittel |ur 23e* 
ffteberung Vnemer religtöfen Sroecfe jtnbe, mid) 
gegen fte an&eifdEMg machen, SJfeine SKeligtotuS* 
Überzeugungen (tnb oe&Snberltcfr, jie (tnb einet ^ip 
tia&me unb »erkfrtigung fi&ig. ®ie ttnnen ftd> 
fo änbern , bag (tc e* mir ferner öier nic&t erlau* 
Ben, in einet Jtird&engememfe^aft bleiben, bie 
äugete SKeligionS&anblungen als $fti$ten ton mit 
fbrberf* 2)a$ tonnte nub mugte bie Äir*e al* 
ttaftr oorauöfefcen , inbem jie mkt) aufnahm ; fte 
mugte mid) a(fo nur auf bie Seit gegen fte »er* 
pflidjtet fenn, mo meine Ueberjeugungen biefel&ett 
bleiben» »enbern fte ftd), unb glaube icfo in mei# 
neu @ett>hjen mi$ ^erpfltc^fef / bie Jtic*enge# 

w . mW» 



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meinfd&afe fu miaftm ; fo l)at bie Äird&e f eitt 
ferneres 9led}t auf rnidb» 

SWein, glaube icb an bem äußern ©otteäbienffe 
«wer tfircbe Sbeil nebmen $u t&nnen, ob er gleiß 
meinen 3!eligton$uber$eugungen nii&f gan$ ange* 
pa§t i(l; fo fann tc|> in gemiffen galfcn fogac 
jur Jbeilnabme an benfelben um htectier felbft oer# 
|>flicbtet fet>n. gs fann ber Sotte*bien(l biefet 
Ätcc^e, wenn er aucb $um Sbeil auf gebrmeinmtr 
$en gebaut t(l, t>on benen weine Ueberjeugungeu 
abweisen, mir uo* immer »eranlaflun^ genu$ 
gur SJerooHforamnung meiner 9kligion$er£enntmfle 
geben» 3d> taim nod) immer gebauung in ibn* 
fmbem @efct er öielleicbt biefeS ober jenes ©or# 
<iu$, roa$ id) jefct als 3rrrbum erfenne, ober 
fco* al$3rrtbum $u f ernten glaube; fo ba6e id> 
tuelfetcbt ben 3rrfl)um tragen gelernt» 3$ nufce 
tnit Danf gegen bie Socfebung ba$ Siebt bec 
SBa&rbeit, melcbeS mir feuebtet , o&ne meinen iu 
renben Sruber gu baffen, ober Siergernig an ibm 
Jii nebmen. SSieaetc^t bin id) in meiner lieber 
$eugung aueb genug befeßtgf , um burd) ben 3cri» 
tbum be$ anberß benfenben niebt t>ern?irrt roer* 
fcen, unb nu|e ibren @ottcöbicn(I, fo weit er, meU 
tien Ueberjcugungen gemäß ifh SBiefleicbt) e* 
tnu§te jeber, beffen 3icltgion$uber$eugungen bic 
gruebt einer gewtffenbrtften Unterfud>ung ftnb*. 
feine eigene Jfircfce baben, n>enu burdjgängige gi* 
lugfeit in 2Wtaiou*uber$eugungen eine notf;roen* 



« 

Wgc 95etvtofluti3 roire, uuter toelc&e'r rttefirer* ftf 
einer Jftrcfce oeremtgt leben Wmietn 3$ feig* 
tiefe* oon einet Dutdjgdngtgcn Uebereinfttm* 
tttung in Ueberjeuaunaen. £teröu* fol 3 t alfo fet> 
tieäroeg* , bdg ein gemeinfdxtftlid)er ©otteSbietiff 
md)t toeniaflen* einige Ueberjeugunaen als gc# 
tneinfcbaftli* oocauäfefck 

3 2Benn eine Jfttc&e bteUctcrjeußun^ oon tbrett? 
£ebrbe<jriffe als eine ißebingutrg apijefeben toifletr 
ttitf,. unter ber nur femanb in ?>rcc ®emein# 
f*aft fenn fann; fo fann frenli* berjemge, bef* 
fen Ueberscugungen oon jenen abgeben , nitfct fet* 
tier bie Siecke eineS $?ttg(iebe§ ber #irc&e genier 
fen/ ©ie fiivty ift xii<bt »tthtmbtn , t^n finget 
afö tbr SDüfglieb anjuerf ernten , tvenn e$ gerüig i|r, 
^«6 feine Ueberjeugung oon ibrem 2ebrbegriffe ab* 
lt>ei(t>r» J)enn nur unter ber üBebingung ber Ue# 
fcereinffrmmung mit benfelben roaren if>m bie 
Kec&fe eineß 3»ifgliebe$ ber Äircfce oerKie ben. 

kirnen ober an Uebeqeugungen 2Red)te $u 
t nfipft toerben , ober ifl biefe& unm6gnd) ? *T?en# 
telöfobn behauptet ba$ lefcte *)♦ ©o gtunblicfr 
twb einleucfctenb £err 38lfoer biecauf geantwortet, 
unb baö ©egentbeil beioiefen bat fo fen e* 
wir erlaube, auf S?enbelfobnS 25ebauptung unb 
fbren Setoei* jurucfjufommen. St Qt&mt ftc 

auf . 

*) Serufafem 182. 2l6fc&nttt. \ 

•*J Ucbcr SfanfceUfoM 3crufalcm ©. $p, unb fcf/ 
3ettbe* 



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«uf beti @afc* big bur* (eben »ertrag «in un, 
fcoUfommeneö :Xedn $u einem tollfornmen erf)o# 
bttx »erbe ("©♦ *45«)» fcfcliegf er : giebf 
eS, in9üucffi*t auf Eebrmeimroaen , leine JMW 
ftoti^ftiac i u ettffotet Ben , f o 1 9 ( i* feine un 0 cü f c m# 
mene €?e$f!p; r mithin Tonnen, "ift ÖÜicfftcbt ouf 
fle, feine aoHfornmene -Stecfefe- ftbcMagen m*ri 
t>en *)♦ SWeiw ao# eingeräumt/ ba| burefr ßf 
ben Q3erfrag ein unooUf ommenee SXed>f< $u einem 
t>o(!fommenen erhoben »erbe, roet$*6 bod? Cefa 
»e^roe^S n>obr ift, mar um fotfeu fTct> feine StoU 
ÜtfonöfaUe tu 9RÜCfftd>t auf £er>rmewiinaen ben*. 
fen laflen? "Db id> aleid) fiber Sefjrmeiuuugen be* 
«nbern nichts entfd)eiben fann, roeim biefeä fo oiet 
beigen fcO, afö ftc burd) meine <£rtffd}eibung roa&c 
*ber fa(f* machen ; fo (offen ft# bod> ÄofltftonSi 
fAtte, in 3vödf)tc&t ouf 2ebrmeinungeii, benfen^ 
JfoüiftonSfoffe , bie ouf biefe ft# bejieljen, um>* 
worüber entfefcieben roerben mug* SDiefeö ifl ber 
gafl; unter ber angenommenen 2Jorou$fe&ung bec 
J?ir#c, 5>te S\td)t ift nic&tf anter*, al* bec 
Inbegriff aller ber «Wetifcften, welche jur 33ege# 
bung eine« gemeinfctyofflicfcen äugeru ©cffeäbiettr 
jte* recbtli* fcereimget ftnb. 3eber betfelben baf 
bie SBerbinblic&f eit, jebero onbern in bec Srrei* 
<t)ung feiner re(igt&fen Jroecfe befjulffcc& $u femv 
gr f>aC aber auety bie Serbinblicfyfeif, feine eigene« 
religi&fen 3roecfe m(atic^ $u erreichen, ©ie grrei/ 



302 



Ätrptfc ©efellföaff , 



c&mig 6« ** n * n tw n mit *> cr Screidjutt j ber citu 
becu fheiten* £icr tfi olfo Äcöijum «mtföm «Pflicht 
unb <pftt*t m&gli#, $roif4)e» betriebt nie <£r* 
reicbuncj meiner eigenen rcligiofen SwecEe, unb ber 
SJef&rberung reltgi&fec §we<fe anberer. ©efefcf,, 
1* bin mit mehreren inline ficd)Hd)e ©emeitr* 
fc^aft getreten* . ffiir Ratten bafitr, baß ber 3nxcE 
»nferer ©efedfefcaft nur fo lange am beflen erreiche 
werben tbnm, al$ fein SXifglieb oen unfern jefci* 
gen gemcinfdjaftlic&en Ueberjeugungen abge&f» 
S5i$ jefcf, wo wie noefc eines ©iaubeuS ftnb, bat 
jebec feine Steckte an ber ©efeflfeftaft , ec becjtd)* 
*et barauf, in bem gafle, bafi feine Ueberjeugun* 
gen eine 2Jenbcru:ig erfuhren, wenn ec gleid) felbfl 
überzeugt ifr, mitfc «cd; bann, wenn feine Uebec* 
jeugungen ftd> antreten, ©ermitfefft ber titd)lid)en 
Slnjtalten feine religiifen gweefe bef&rbero gu f5n# 
»en, was tbut ec ^ter anberS, als ec entfcfceibef 
tinen 5?£>aifwn*fall jwiföen ^flie^t gegen jtcfr, unb 
$Pflid)t gegen anbere ? 

Die 95ebingung ifl alfo rec6l(lc& mJgu'cfj, 
felbft bann nod), wenn jeber Vertrag ein unooff# 
tommene* ju einem oottfommenen 9ied)te machen 
fofl; ob es weife, ob e$ jroeef mäßig i(t, eine 
folcfce Sebingung fejtyufefcen , ba8 ifl eine anbere 
Scage. ©efefct nun, eine ftr*K#e ©efeOföaft 
fcat ibren üRitgliebecn einmal biefe Bebitrgung ge* 
maefcf; fo l)at jte ifjnenaud) $ugleic& ba$ SXe*t 



eingeräumt, bie ©efe 




/ 



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mW ««WM* to» 

ifrr* UfBcntuaunaen ficb aeanbett Babeti* -"• JDenn 
füllte biefeö ni$t fepn; fo mißte bie J?ircfcc ein 
£Ked)t auf bie Ue(>er$eu<)ungen ihrer ©liebet felbfi 
fcaben; fte tti&gCe t>oiv tfmen forbern formen, bie# 
fe$ ju glauben, unb jene« Hl^tmiöUiiien; ein 
folcfce* 3ie#t ijl aber unnu»gl id) , roeü e» eine 3}e* 
btnMicbfeit eiwaS twauefefef, n*aö wn nie* 
man be $ 7 gre 9h cit ab ban g t : benn (Stauben unb 
jBerrcerfen ifl ilod. bad Sßerf teö ftgtMbf«. 
&<ma mein SESiUe biefem glei* auf eine frene 
ffttt feinen @eg*nftanb attroeifeti; fo fann er tfntt 
bod> nicfct gebieten, et»a$ wa&r,. ober fatfcfr 
gu ftnbcn», . i.'i . .> < . 

SHIein , Itonfe man fragen, forte ic& nicbf 
in jeber fircfclicben (gcfcllfcflaft b«$ Oved)t, fte &u 
beclafien, menn meine tkberaeugungeir üe»- t&rent 
Eefrr&egttffe ft# entfernen ? Äann Denn jrgenb eine 
JEir*e ein StecW auf meine Ueberjeugungcnbaben? 

, jBin folcfce* Sfejfct fatw, mie efcen gezeigt iff, 
leine jticcfee Gaben, Sibec bieroitf folgt nic&f, 
baß icb audb afcbami, megen meiner oerinberteri 
«eligionööberieugunge«, eine Stif&t *u oerlafle» 
gefugt fepn foüte, tt*n« ic& nicfcf 4inter>i>er 2Jor* 
auefeöuug biefer ober -jener bc|limmtcn lieber* 
leugung in jte aufgcnwmen bin* Jagt und bit 
6a*e ein wenig twber betrautem 
. ©arf i* ew @efeflf*aft betfaßen? bief«§ 
fann ni$t* anber* heijjcn, Mi fann id) mi# 
tum ben 93erbinblid)feit<n# bie icb alä ihr ©lieb 



30* JMiicfc ©efeÜföftft 

gegen fte ifwbe, lo$fpre*en , anb s»flt 6ä (fr« 
©oüfommenen, bie id) gegen fte babz'i 2ßelcl;e 
(inb biefe gegctf eroe ©efeüfcboft? 5feine onter^ 
dfc tne aJerbiffbU*feit $u gelungen , welche *un* 
S5ef>uf^ b#r \0«<ticirtf*(iftl«*eii Swecfe t>on mt* 
übernommen ftnb. 0>gen eine £ir*e bat ein 
SRitgtfe* nur" bie SBerbinblidrteit ftu ben «öernn* 
ffaltungen beantragen/ fcurcfr welche bec äuge« 
©offeSbtaifl «et Äitd)e ftyerlfcfc begangen nurfc; 
tif*f not&toenbig , bie ajerbmMicfrfeit an bkfem 
felbft tWt $u nehmen, ©efefct ntra, bet augere 
©otteöbientf einet Äiwfrt tfl mir ba§ ni#t meftv 
n>a$ er bet> t&rer ©rric&tMig, ober bep meinem 
Cinfrttt in biefelbe mar, ^cfe^C aud>, et märe 
mit meinen gegenwärtigen 8ieligfpu$uber$eugungeii 
unoerftftgNcfr'/ t# würbe in i&m fefct 2(ergerm£ 
finben, obfdjon et mir t>orljer€tbatiung gehörte $ 
fo würbe frenlicfc niemanb mid> gmingen f innen, 
Sf» c i( an ihm ja nehmen ; Atteln auber mei tige -2?er' 
btnblic&feiten, jfcberi äugecn SewnflaJtuttgen mit* 
gamtten, ftnb fce^alb Hicfrt not&wenbtg aiifee* 
* oben, «irtt> fle föc miefr nieftt raef;r Mittel jum 
3wecf*; ft> fitib fte e* bod) noc^ beit anbecn , mW 
fcenen i# bl^er in tot itMtfkbfa ®emeiwf*af» 
ftbte. %$if)attt gu bief*m 3mecfe mfcjuwniett 
nnd) anbeiföig gemalt, fo weit id> midb $u btttU 
fplben anlmfd>i(j ma$en totmh; <<f> binnod) im* 
mer baju »erpflic&tefv menn ji* nieftt geigen tfgr/ 
fco§ biefcö nur auf $k fftllfdjweigenbe 35ebingato$ 



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j ' 

4 

aefAeben tft, bog meine Ueberjengungen biefelbett 
Metben, ober bag i#, als SWitglieb bec Äirc&e, 
$uc J^eilmi^me an ibrem @otte$bienffe oerpfUdjtef 
bin* Uneec ben angenommenen <8ortiuefeöungett 
tnogte biefe* aber fiefc fdjwerlicfc bartbun lafien; 
fonbern baö ©egentbeit tnelmebc leicht $u beweis 
fen fe$n* / 

tfi alferbtngS twraufyufeien, bag jebe* 
©itglieb, n>elct)cc Sfircbe es au* fer;, ftcfr bec 
SJeranberlic&feit feinec 9veUgion$abec$eugungen hu 
wug< kt); aCfcitt / inug be$batb audj> ©oraaS# 
gefegt werben, baß eg eine Seranberung Werfet 
fcen wirf lid^warten werbe? 3* rebe tti*t t>ott 
einer etwaigen ©Weiterung unb fonftigen SewoH* 
t ommnung ber Ueber&eugungen. ©o^u biefe*, 
Wirb ftd) gteid) ergeben. 

angenommen alfo, baß /emanb; ber ju einet 
jefct errichteten , ober fd;on oorbanbenen j?trcf>en# 
senreinfd)aft tritt, eine wirflid)e SSeranberung fei# 
«er religrtfen Ueberjeugungen nid)t erwartet, we# 
nigfrenS eine fdd)e niebt, welche ibn in feinet» 
©ewiffen biriberte, ferner an bem ©otteSbtenfle 
fcer j?ird)e tyeil $u nebmen; fo mug er nattrrlitf 
wollen, bag biefe SBeranflalfungen immer für ibn 
forrwübten, 2öa$ er oon jid> felb|t oorauSfegf, 
mug er aud> t>on ben anbern t)0rau6fefcen, mitbin, 
tag jeber wolle, bag biefe fird)licben-$eranfial# 
lungen fortwähren* ßiefe f6nnen aber niebf an# 
ber* befielen, afe bur# bie SRttwitfung bec ©Hei» 

U bec 



So6 ©efeüjtyaff; 

*et bet <5efeflf#aft* gebet muff ba&et natürlich 
»oflen, bog jebet anbete äuget tym. au* batm 
nod) ju biefem SroecFe mit$utt>itfen »etbun^en fept? 
folle, wenn bet unma&tfdjeinlic&ete gatt t'mttcten 
fölfte, bag feine Uebetjeugungen ft* änbetfetu 
€c mug babet au* biefe* ffe ftc& felbfi tt>oU 
Jen. — SKan »etgeffe nic$f, baß fciet nut t>oit 
fcem gaffe bie Siebe ijt, »o ba$ SWfgtieb gegett 
*ie JJitc&e nut ju folcfceu £anbfungen augerltcfr 
ttetpflic&tet. ifl, *u welchen e6 gegen jebe anbere 
©efeOfct)aft eben fo gut t>erj>fUd)tet fet)n finnte, 
unb ni*t $ut 2(s>eilna$me an ibrem ©otteSbienfi 
felbfl; unb man Wieb ferne (Scbmietigfeit ftnben, 
mit Mugefle&en, baß in biefem #alle ein Wit' 
glieb ft* gegen bie J?itd&e au* fut bie Seit t>etv 
pflic&te, n?o e$ ben ©otteSbienfl betfelben nic^t 
tner)t olö ben feinigen befrachten ISnnte* Ob eS md)t 
teflet iff, bag bie Äitcfce ein folc&c* gRifglieb fei> 
«et SBecbinblicbfeit entlafle, obet bag fte e$ geta# 
fcefcin feinet 2Bilffü&t ftep lafie, ifjre @emeinfc&aft 
ju aetlaflen, ijt eine gtagt, n>eld)e unä nic&ts an* 
gebt* ©enug, wenn biefe* nt*t fo mm 
eö fuf> in bem angenommenen gafle mit bet Ättc&e, 
ttie mit jebet anbetn ©efeflfc&aft, welche entroebec 
tiicbt auf eine bejlimmte Seit eingegangen, ober 
beten 3»ecf niebt t>on bet Sefc&affen&eit ifi, bag 
et ttgenb einmal gan$ öoflffanbig erreicht metbett 
fantn 3n biefem gafle &5tt bie 5BetbinbIict)feit 
eine* mtilitttf gegen bie ©efeflföaft nic^t t>on 

fefö/1 ■ 



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ftbgfcgt ©efeßfc^aft- so? 



fefbfl auf, unb e$ fann fte nid&t »iflEfi$rfi$ t>er* 
Iaffeti , wenn e$ tiefe« 3?ed)t ft$ nidtf t>or&e&alteii 
Ijat, £at e$ mit bem Smecfe ber ©efeüfcbaft Die 
angenommene ©ewanbnig; fo fft nemlid) t>orau$# 
jufefcen, bag jebeS SKitglieb iljn auf immer wofle, 
2Benn fein £öiüe gleich an ftd> w$nberlic& ifl; 
fo ift eine fold;e Seranberung befielen böd> mc&e, 
<m jtd; genommen, rba^rfd&etnlt^ <2$ mug 
bafyer naturlid) wollen , tag febeä SRitglieb, $uc 
grreid;ung beS gefe(lfc&aftlid;en gwecf*, auf tot* 
mer t>crpflict>fcr fcnn wolle, mitbin mug e$ biefc 
SPflicbf für ftd? and) anerfennen, ober e$ i(l t>or* 
au^ufe^en, bog e$ ftd^ auf immer $u fetefent 
gwetf e babe t>ecpflid;ten wollen,. « 

31! ein SRitglieb ber Äird&e gegen ffe juc 
S^eilnatjme an bem augern @o«eöbten(le fefl&fl 
t>erpfUd;tet; fo mug ei ibm, wie fc&on twber ge# 
jeigtift, frei) (leben , jte, wenn feine Ueberau/ 
gangen jtd) öeiänbern, $u oerlaflem .Sein 2?ertra$ 
fann hierüber etwa£ abanbern. SOenn ein folcfyec 
SSctfcag würbe gegen bic ©ewiflenöfrenbeit fepn* 
63 fann baber ba$ t>orf>in behauptete nic&t au$ 
für biefen gatl gelten» 

©er MuSbrutf, Ätrc&engemafc, wirb in fo 
fctelfadjem ©inne genommen, als ber SluSbrucf 
@ewa(t eiuer ©efeüfcbaft überhaupt 220.) 
in einem weitßen, wettern, unb engern 95er> 
(tanbe. 



1 



je*, , Sircpcf>e ©efelfjtyaff. 



, 3fm meinen «Berffanbe entbalt fte alle 9?e#fe, 
ftelcbe einer Äircbe aufleben m&ge«, im engem 
ade bfe, über roelcbe fte tjcrfafiu«ö^^i9 eerfü* 
gen fann, unb im engten ©inne nur bie nrtfentH* 
eben 9Je*te» 2Bec Die «rtlarungcn üon btefett 
aSegcijfcn fuc&t, wirb fte ft$ fc^c leic^l au$ ben 
obigen ableiten fftnnetn 

©a§ cd eine 8itd)tn$tmlt in bem en^ftm 
©irnte be$ 2Bortö geben muffe , er&elfet jebem *ott 
felbifl, bec bie 3R5gli*fei( einer Äircbe jugieb^ 
©ie Ätrcbe nemlicb mu§, n>ie j'ebe (Sefeüfcbaff, 
tyre 2ln^e(egenf)eiten fyaben (XXI.)* Um tiefe 
ab$umacben, fann tu i&c, töte in jeber anbern 
(Sefellfcbaft, eine Serfaffung eincjefu&rt fenn; in 
fo fem biefe 2ltt0eleaenb*iten bureb ben 3»ecf ber 
3? ird>e felbfl febon beftimmt ftub, ijl alfo eine $iv* 
cbetiaetvalt in bem engten Sinne be$ SBoct*, obec 
ein Sobe^riff t>on SKed&ten, bie burd) ten %md 
bec Ätrcfce beftimmt jtub, unb t>erfaflung6ma£t<) 
<a\&$tiibt werben f onnen , t>orbanben, ©te ein* 
jelnen Siccbte, n>eld^e fte entbot, f&mten, nad> 
SSerfcbiebenljeit bec einzelnen Streben felbff , tn$ 
Unenblicbe wrfebieben fei)tn ©emungeaebtet lagt 
ftcb ibre 2lu$be(muti3, unb (äffen ftcb ibce©cen* 
jen im 2%emeinen bejttmmen* 

Die Jfircbengewalt in bem entern ©inne fatm 
ttaturltd) ftcb auf nidjts erflrecfen, roaS ba$ ©nm# 
bol felbfl betrifft; fte fann nid)t$ $um ©nmbole 
fegen, unb nichts t>on bem Symbole rce$ne&mem 

2>aS 



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5tirc$(u$t ©efef(fcf;aft *o 9 



SDa* (ggm&ol tf! ttetnli*, wie in bem tmftrgefc* 
ben gezeigt ifi, nid&t$ mefjr unb nitf)t3 weniger, ort 
ein 3nbegriff t>on £efyrmeinungen (gleid&tnel, o& 
wabren ober fallen), welcher bie ffiorm be$ ge* 
titemfd>aftüc^en ©otteSbienfteS abgeben fett, atff 
ben bie firdjlicben 23eranßaltungen abfielen; 3^ 
Symbole ber Ätrcfce etwaS' abanbern , ^etgr in 
i&rem ©runböerbaftnifie $u tbren ©liebem tu 
wa$ anbern, Sine fold)e 2?eränberuug fan« m 
feiner @efe8fd>aft t>erfaflung$magtg gefcfyefjen, 
mithin au# titele in einer Äircfce* 

Sben fo wenig fann , t>ermit reff! ber $ird?eu* 
gemalt, in bem 6|fentli*en ©ofteäbienfie etwa* 
tefttmmt werben , was mit bem Symbole (trifte* 
JDenn alöbann wfirbe ber 5jfentlid)e ©otte^bienfE 
fein folefcer mefjr fet)n, wie baS ©flmbpl tfctt be* 
fiimmt, unb um beflentwitten ftnb a0e SRifglitber 
nur in eine f trdftlidje ©emcinfc&aft getreten» 

Stiles fibrtge iß t>e^ Äird)engewalt unf erfror* 
fen , bie iugern SKeligionSfjanbfungeu , in fo fern 
fte bureft baS ®t)mbot ntdjt benimmt pnb, unb afle 
fird)lid>e Einrichtungen , wenn fte nur ntd&t gefeit 
bie Siebte laufen, weld&e jebe$ einjelne ©liefc 
iinabbdagig rou ber Äircfcr^ i 

£at bie j?ir#e 9ieligton$le&rer angefleflt, b* 
tten ba$ ©eftyajft ber Seleljrurig'iinb (Erbauung 
Abertragen tfi; fo erbettet, bag.biefe nic^t tfete 
pfUc&tet fe^n tSrnten, Mjren t>or$utragen , welche 
jenem fir^lic&en 2ct;rbegriffe wiberfpre<f>enV • 5Dfc 

tt 3 ©lie* 



.t . . . 



' $i6 Stixd)Üfy ©«feflfc^ijt 

©lieble bec Äicd&e tbmm nur bett OiettgfonS* 
MtttW forbern, bec jenem gemag ift 

& oerfiebt ficfr t>on felbft, bag ber 9{eligion$* 
lebrec, auefr wenn er nidjt auäbrikfJicb baju t>ec# 
J>fK#tet id, nic&t SKeligionSlebren »ortragen burfe, 
ttelcfce mit jenem tir$lid>en «ebrbegriffe im 
fcerfprucfce jinb. SDenn tiefe* würbe gegen bie i 
Spflic&t laufen , belebe if>m als 0ieIigion$[ebrer bec 
Jtirc&e oblieget* €c bat ftcfr gegen feine Grefte 
terpflicbtef, in if>r biefen, unb feinen anbern OJefc 
ÖtonSunterric&t $u erteilen, als ben §z ifytbc 
griff beftimmt* 

allein, beigt ba* nidf)t bie Ueberjeugung unb 
t>ie ©ewiflenSfrepbeit be* SKeligionSlebrerS bin* 
ten? — Sebroorfcbiiften ftnb niefct ©laubenSooiV 
fd;riften, 3ene jmb not&menbig , als iRorm be$ 
Äugern ©otteSbienfleS, tief« ftnb unmJglicb* 

SJber auefr ber ©ewiflenSfretjbeit be$ iefrtt* 
fcec Äirc^e »erben niebt geffeln angelegt* 2Sec 
fann if>n ju bem 3lmtc fingen, ba$ ibn t>er# . 
|>fli#tete, mit bem 9Kunbe Seiten »orjutragen, 
ju benen fein J^erj m#t befemtt? 2Ber f>at 
ka& Siecht, jur Setjbebaltung eines SlmtS ifou ju 
jwingen , welches feine Ueberjeugungen unb 8ef)r* 
»ortrage in SBiberfprucb fe|en mugte, wenn fein 
©ewiffen eö ibm *erb6te? — ®ec »ertrag tnU 
feiner ©emeine ift flillfcbrceigenfrs auf bie 95ebin# 
Ö«ng gefefct, bag er i&n aufrieben f&mte, wenn ec 
mit feiner ©cwiffenSfce^eit in 6treit fommt. ■ 

■ ; 

■ 

* I 

/ 



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•Ältere ©efelffifjöft %it 

1 ' «bet du* m : bem rityiajten ©ett>tflen bed 
Sebter* fanit e*, bftntt mi«, befiel, fein 2Jmt 
betftubebolfen , wenn feine Ueber$eü3ung' in bem 
f ircblicben Se^t&eflt iffe au* 3rcf ferner f anbe* 

g$ ifl ni*t baS 3nterefie einer einttaglicbe» 
OJfrinbe, fttofttefte, ober $u befäen fthft* 
fcaS mieb f* uttöräen läge. Wa* *6re weine 
©riinbc unb beurteile fte* 
« ©er ftbtet barf ü* t>te0et*t 2ebttt>eiSbei< 
trog jutrauen, au* bem 3crtf>ume Seiebruns unt> 
grbauung für feine ©emeine $u f*&pfnu 3«' 
Ibum Um freplicb «i*t au$ 2BaW)eit fliegen, . 
ober er fanu felbff $ur SSabrbeit fuhren *}. 2Ba$ 
fcinbert ben 2e#fr, tbn baju $u berni^en* SSug er 
fleb bieju ni*t felbfl in feinem ©ewifien oerpfttebte* 
erfennen, wenn er fty W f«« e * *n« 
umo&rbid faben tt>iO? — »iefleiebt toare fcblecbt 
für bie «meine gefor^, »enn einem «nbew ba* 
gekramt übertraf«« n>urbe, ber oietfetebt nieb* beti 
geringen Jtoeifel an bem £el)cbegriffe ber Äirdje 
bea,te, bem aber niebt bie £e!)nt>ei$f>ett beö erflen 
ju Jfjeil geworben ttwre. ✓ 
" i 2(&er foll ber tir<bU*« feine beflere 
fennfnig nid;t mitteilen börfen, gefefce, bagfte 
au* biet: ober ba t>on bem f irc&lictyen &brbea,riffe 

U 4 * 

^'•5 SteimaruS S8ernunft(et>re {.209. Mit. 3# »er* 
weife auf tiefe« $ucfr , unter atte« anbern, bte 
id) wallen tonnte, »eil H am befanuteflen jtf, 
wenn td> biefc ®äf}e no# ben traenb einem met* 

1 ner £efer a(* unbefannt verau*}«^ barf. 

• < 



st* ßwm 

itbnMcfcc? <Ri$f* fann tftn Iji&bern > feine heffett 
Ccfemrtmß bem $u eröffnen, roelcfcer Selebrims 
fäety, nuc mcfetaWgcbcecfcmccÄtcc&e, in fcem 
<So«e$bien(!e, ber buref) tyn gefeiert wirb , fantj 
er e3; in biefem fcanbdt er als ißeooümÄcfytigfec 
feiner (Semetnbe* ©er SBoflmacfot, welche i^m 
erteilt roorben, würbe er nic^t allein nicfyt nac&# 
f o mitten ; fonbeen ec würbe ü)r juwiber Rubeln/ 
trenn ec fiel; erlauben tvoütc feiner Äircl;e Sortudijc 
fu galten/ bie oon ihrem Ee&rbegrijfe ab und; ein 
&6er, m&ateman einwenben, wenn bie ttr<$fi(fre 
©emeinbe l)teju felbfi: einwilligt, ober e$ gar for* 
t>ect? SJlöbann ift bie Sad)e (einem 3tt>cifct mel>c 
unterworfen* (£$ij?jefct, genau ju reben, nid;t 
we&r eine nnb eben biefelbe firc&Ucfce ©efeflföaf* 
*or&anben, als oorfjer; fottbern e$ if* eine neue 
errid&tef , wenn gleicfy oieüeidjt unter ein unb ebeii 
benfclben ® en fd) en , rodeoe oot h er in t er airern 
Äirdje oereinjgf Übten, 9*unmel>r ftebt bem Ste^ 
tigionäle&rer me&r feine alte 2Mma($t ent# . 
gegen; jje ifi bued) eine neuere aufgeboten» 

SKan übereile fuh aber md)t in ber Sfnweiu 
bung biefe* Safceä* JDie ßirdje willigt ein , bag 
ibr anbere £eforen vorgetragen werben fernen, 
Iteigt nid;t, biefef ober jene SRitglieb willigt 
baju ein, aud) iüd;t ber $r5ßfe £l)eii ber SSRiu 
^lieber williget ein ; fonbeen biefeS ift eine ^a> 
cfce, wo bie ginwittigung jebeS einzelnen, be$ 
$ecingften wie be$ ar5©en, erforbeel wirb; 

■ 

I 

« 

i 



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&iv4)W Qefeüföaft. .313 

mtkbtt mitbin biejewgen fdbji ntc&fS beflimmen 
fi&nneu, welken bic Jftrc&engemalt tu bte £anbc 
gegeben ijt, Sie Äiix^c i(I immer; ja SKucf(td)t 
un b unter 25 0 rauofe^uu^ eines St)nibol£ , t>erei# 
ftigt , alle ifjre Oiecfctc unb SBecbiuMkbleifeu finb 
tun;, in $ucfjtd[>t auf tiefe S8orau$fefcung, oor^ 
fcanben. hierüber fann mitbin feine jiird)etige# 
todt oeefugetn SBeitec unten roerbe id) (Seiegen* 
&eit baben, wenn t>ie ©adjc nod) irgeub einem 
gmeifel unterworfen fcfceinen f&nnte, bierübei: 
nie ii i' ju fagen. Uber, finnte mau eutgegenfefcen ; 
ft>eld)c beficre @clegenf>eit tbmxtt ber£ebrer tyetben, 
fei«et richtiger« Ueberjeugung ben weitlauftgfien 
Eingang gu oerfefcaffen , als bie J?ird)e felb|Vf — 
ßjut, w c tut er feine jtferpfUd) rutig erf erntet , feitte 
©ruber $u erleuchten. Der 3»ecf abelt beäbalfr 
nid;t jebeS Littel, jener fann gut, er fann fclbji 
ebel fetjn, wenn biefeö gletcfc ni4>t ju billigen 
wäre, £aß ®itjengefe(} maebt mir gewifle 3wecfe 
|ur Pflicht; e£ erlaubt mir bcebalb aber nicW 
jebe beliebige »rt, ifcn $u erreichen; e$ febreibe 
mir fclbß'etue befiimmte 2(rt t>ot, «ie fetebf 
Swecfe erreid;t werben foflen. SDiefeS giebt jebec 
, gleic&woftl babc id) ben ber Mnwenbung be$ 
®afce$ anf b«n gegenwärtigen gatl giuwurfe biV 
renmüffen, bie e$ mir jur ^»*t machen, etwaö 
fcabep $u üermetlen» 

r ;Det Sekret: einer Äirc&e, ber bie gubrung 
feine* %mt# benufcen wollte, feine Sprwafc 

U 5 fiter* 



3 1 4 Stitfflfy -©«jeBf^aff. 

uSerjeuauna feinen JubSree mtfjii^etfm, ttiörfce 
(td) immer einen frommen 95etrug erlauben , um 
feiner (Semeinbe nu(jlid& $u »erben; er rouebe eine 
©ertrastyfltc&t abftd)tlic& »erlefcen, um eine un* 
voHfommene ya erfüllen* SS flin^t barf , roentt 
td) fo(d) einen üXeliaconSlebrer be§ frommen 93e# 
frugS befc^ulbi^c, aber e$ if* nic&t bart, gromi 
tner Setrug ttf SSetrug au$ irrendem @eit>iflTen> 
ben man för erlaubt, ober n>ob! gar für tyf\id)t 
f)a\U <£r fefct immer ©emtffenbaftigfeit twauS, 
th er gleicfy nur auö einem irrenben ©eroiffen flie# 
gen t ann. 33on ber ertfen ©eüe t>erbient er felbfl 
unfere Sichtung, wenn mir glei* ben 3rrtbum be* 
©eroiflenfl niebt biöicjeit Wunen, ber ifjm jurit 
©cunbe Hegt/ fo t>ei$eif;li# er un$ in Dielen gät* 
!eu aud> fepn tinif* 

3* fege t>orau$, bag jebe $ftfd&f au« einem 
©erfrage, wenn anberS über fefnen ©egenfranb 
ein Vertrag m&glid/roar , eine üoflfommene fei; } 
bie Wid)t anbere $u äber$eugen iwb $u belehre», 
«öit ftd> eine um>oüf ommene , unb f#merltcb »irb 
jemaitb ben fir*li*en KeiigionSUbw, meldet 
Die lefcte %fVtä)t mit-Serlefcung ber erflen erfüllt, 
t>om frommen 25etruge frep fprecbctt* 25oä> matt 
erlaube mir cS no# auf ehfe dnbWe 2lrt barju# 
Ibun, bag nur ein ©emiffenSirrtbum ben firc&fo 
d)en ftJcltgionSlebrer verleiten famt, feine Ucbtt* 
$emjung, toettu fte mit bem firdjli^en £ebrbegriffe 
fireitet, Wiutcaflen* Öefefct ein 2ebrer, beflen 

, * ■ Ue* 



SvOfiSp ©efetffcfaff. 3 1 5 

4lebec$eugungen öo« bem £ef>rbegriffe fein« 5fird&e 
abgeben , wallte e$ ftdj erlauben, fie in ber Äircb* 
-fcorjutragen ; fo würbe er unter biefer 3Jorau6fe# 
fcung nid): aüem ftcfr, fonbecn mid> jebem anber$ 
fcenfoiben Sebrer erlauben, feine 9ieligion6uber$etu 
gungen, biefelbin m&gten nun mit bem ftrcblicbeti 
Sebrbegriffe «bereinftimraen, ober mit ibm fiter» 
ten, fetner (Semeine oorjutragen ; mitbin mußte 
er biefeö au# bemjenigen $ugefieben, beflen Dielt-» 
gionäuberjeugungen ben feinigen fcbnurfltacfS t\\U 
gegengefefct waren* 2)iefe @eftnnung, bie au£ bem 
SBunfcbe, Söabcbeitjuoerbreiten, fließt/ mürbe ba* 
ber bec äJerbrettttng beö 3crtbum$ eben fo gnnfltg 
fet)tt, at* ber SBabrbeit felb^ — Allein, aueb i« 
mtberer SKftcffi<|>fiti>firbe bie aflgemeine Sefolgung 
fcer SKajrinie, nad) meiner jener SJeltgionölebrer 
banbelte, fid) felbjf wiberfpmben. Sine Ätrcb*, 
bie oiclleicbt um bie ^rioat&berjeugungen eine* 
2cl>rerö unbefummett fet>n fJmtte, fo balb, fte e$ 
fid) oou ibnr t>erfebett burfte, bag er feinen £ebf* 
t>erbinblid)f eiten natf)fame, würbe uiemanben> 
atö benjenigen , beflen spriüatuberaeugungen i^em 
«Symbole o&Hig gemSg waren, ju ibrem Sebcfuttfe 
laflen* T . ^ 

. - ' SlBein, beudjelt ber Sebrec bec Äird&e' tiid&t, 
bec anberö benft unb anberö lebrt? 3* glaube, 
gegen biefen Vorwurf ibn auf baö genauffe reebt* 
fertigen $n f innen» 9iur derjenige beucbelt,uibep 
mit bem SKunbe, ober fonft bur# fugere £anb# 



< t 



516 



Äir^Iic^e ©efeüfdjaff. 



fanden <lc& ju reKgt&fen Ucber^euöungcn ober <5e* 
ftnnungen befemrt, t>on benen fein Seiftanb un* 
fein £er$ tmbts weiß; nietet fo bec SJeligionäleb* 
rec, bec tiic^t ferne eigenen Ueberjeuflunaen antern 
tnifjutbeifen irab fic jte $u entmicfeltt ; foubecn bec 
einen äSeligiondnnterrjcöe, bec her} ben fir#U# 
dEjen Uebeqeugunaen Ufltfytn faiut, $u geben gev 
lobt bat ; 

©0 bec ficc&fidje Sebtbegctff bem (Religion** 
lebree gcet#eit la§f, ba fann feint Äircfcengeroalt 
ihn einfc&cinfen. JDenn jebe SBerfucjung tiefer 
SIcC roücbe ju bem ©t)mbole etoafr binjuf&gen, 
©bec baoon nehmen* Öiefe* fann aber feine Jtic* 
^engeroalt. 

9W$bec habe td> nur bie tficcbengemalt im 
tngften ®inne beS SBocfS, obec Mejemgen Oiec^fe 
fcefrac&tef, welche au« bem 3»ecfe jebec Sirc&e 
t>*n felbfi beroocgeben, nod> titele bie ^ufaDi^en^. 
bie, an fiä) betuvfytet , ton bec Äircbe $»ac ec# 
twtben werben f6nnen, welcbe t&c abfc bennoc^ 
ittytwn felbfl {»fielen» ©iefe 9ve*fe, mm 
tterglet$eti ubeebaupt m&glicb ftnb , tbnnett na# 
»ecfc&iebenbeit bec Umflänbe nub bec Äicc&cn 
felbfl t>ec fc^ieben fci)n. . x ; 

; * IDtaibelsföbn leugnete überhaupt, bag bie 
JJicd&e Kecbte baben funne, unb au^bcurfltd^ bog 
ibrau* Serlcagen fein Stgentbum$recb( erroadtfett 
«nne *). SBenn wie feinen ©egtiff um Äicd&e 



• ••».« , * » 
1 ») 3crufaf<m t» StMf?. @. «r. 



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Witten, fb W bie &ad)t feine (Sdjtoierigfeitj 
n>tr möffen jugeben , btc Ätrctye f Snnc fibecbaupt, 
itttt) alfo nud) feine jufäücgen SKccfefc haben. 
„Deffentlic^eSKnfloJren, fagt SR., $ur 35Übung be* 
„ «Renten, bie ftd> auf SBerbaltnifle be$ SRen* 
„Wen $u @ott bejietjen, nenne id> Äircbe,, % 
»dein nicfct biefe Sfnftaltett; fonbern bie ©efelU 
fctoaft, melc&e, in 3Wicfftc&t aufjte, Bereinigt iff, 
jinb bie flirre* . ©ie ©efeüföaft iji aber ein 
Snbegriff &ow fflfenfcfcen. ©iefer fotm aüerbing* 
9ved)te baben, wenn gleidb 93eran|Ialfungen als 
SJcrbattnifle feiner SKecbte fo&t^ jinb, fo wenig 
als ein £auö, ober ein ©runbfföcf / wenn wir 
tbm gteicf) SXecfcte beplecjen, »eil fte mit bem 33e* 

ftfce befielben oerbunben fmb* 

» 

©ne @efeüfd)aft bat CKed&te beige uberbmipt 
tiicbtS anberS , als mebrere SRenfcfcen , bie $u ei* 
nem Qwecfe Bereinigt ftnb, baben SKecbte, in SXücf* 
ficbt auf benfelbem ©ie Äircbe bat SXecbte, fagt 
alfo nic&tS mebr , afö mebrere ÜRenfcben, welebe 
flum Seljufe eine« gemeinfcbaftlicben augern ®of* 
teSbienftc* 23eranflaJtungen getroffen baben, in 
SKucf (übt auf biefe 2fad)te, ©arum fcü nun bie 
$ird)e nicbt Sigentbum , ober anbere jufÄÜig er* 
»orbene 3ie*te baben f&nnen? 3Barum foO fie 
biefe nicbt au$ Verträgen inSbefonbere erwerben 
f&nnen? „2Beil fie feine inwollfommenen SKeebte 

, bar, 

*) 3«rufal«m i. $fttb. ®» ao. 

» « 



318 . Äirdjfidje ©efellftyafr.. 

■ 

fcat, „ fagt SttenbeBfo&n *)♦ Wein aud& eiha** 

räumt/ tclß |ebeö 3Sed)f , weites au$ einem 23cr# 

tra^e enttfeben fann, t>orf>er fd)on al* ein ttn&off* 

lemmeneö ba fepn mugte, warum fann tue Jtirdje 

tiefe mwoüfommenen 3tec(>te niebt Gaben? ©ie. 

Äircfcc bat um>oUfommene 9ved)fe beigt nid?f$ ' 

mefyr ünb tuc&td weniger; af$ bte SXenfcben, Die 

mit il)r oereinigt finb, (>abcn, in 9fütff7cbf auf ge# 

tneinfcbaftlictye unter i^nen beftefjenbe 2fnffafteu, 

tnwoöfommeue SKecbte, sber anbere SNenfcben ba* 

fcen, in SXucffW&t auf tiefe, unboflfommeue 23er* 

binblicbf etten gegen fite* 2ßarum foden biefe abec 

tuc&t uorbauben fet)n? 95in icb fäwn berbunben, 

$u ben 3rt>ccfen eines ein|efaen mifyuwirfen; fo büt 

iil) wol)( um fo melK oerbunben, wenn allrS übrige 

gletd) ifi, gu beu Siefen nitfjuwirfeu, welche 

mehrere ft$ gemeinfc^aftlicfc borgefefct baben* 

'•' ' ' ' ' * 

SBciut wir nun ber «Jfirdbc auger tett wefentlu 

#en Steckten, bie bureb ibren gweef bestimmt wer* 

ben, noefc anbere SSed&te, wenn wir ibr $. 25. €ir 

gentium geben, befien 2fu$ubung M ein Wittel ju , - 

i()rem 3»«* bttta^tet witb ; fo Gaben wir eine 

j?ird)engewalt im wettern (?inne, bie aüe 9ved)te 

ber tfirdje in |tc& befagf, außer benen, welche 

baS ©runbüerbaltniß berfelben $u ibren ©liebcett 

ietreffem 2We jufäöige 3te*te, wtlcbe bie Äir# 

4>engewalt in bem weitern ©inne befaßt , f innen 

«ur, 

•) ebenb. <5. 6u 



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Stirpe ©efettföaffc 3 1 9 

imr, jum95el)ufe beS fir#(i#en3w«fe, tterfafr 
(ttnsisnagia ausgeübt »erben* ©tte jebe andere 
SJuS&buns berfelben mörbe gegen *> Ä * Slec&t jebe$ 
einzelnen SRUgliebe* bet ßirc&e fepn. — 
eebeOet t>on felbft, bog in bet tfirtfengewatt im 
heitern ©inne fein SEecfct entbaKen fepu einne, 
cm ©pmbol feftjufegen , 2Jenberungen in einem 
ftyön twrbanbenen wrjunebmen* 

3# weig jmat, bag man ber fiitd) e ein 9Ied&t 
jugeflebt, i()t ©jpmbol ju bestaunen, ju aubertt 
u. f. n>. ; allein au$ bem oorbergebenben cra, ich t 
ftd), bag fb em9iecbf niebt inberÄircbengetoalt im 
eigentlichen (ginne enthalten feijn f 5nne« ©enn eine 
Sirene, mtä)t ibt ®t)mbol anberte, »nebe titelt 
wefjt biefelbe tfitc&e bleiben* ©ie @efeflfd)aft ifl 
nur bur# ibren beftimmfen %tot& biefe unb feine, 
anbete; beranbert fte biefen, fo bleibe ftc m<t)t 
ntebc biefelbe, raelc&e jte wc&ec mar, ©ag bie* 
fe6 ber gall mi* bet SBeranberung beg ©pmbol$ 
fetjn mürbe, lagt ft# leid&t barfbun* 

9)?an nebme, mehrere 9Renfd)en maren btebec 
ju einem gemeinfcbaftlidjen ©otteSbienffe t\ad) ei* 
nem £ebtbegrtffe 21 oerbunben gemefen ; feüfc t)ön 
nun an ibrem gemeinfctyaffUc$en ©offeSbienfte eilt 
emberet Sebrbegriff 35 jum (Srunbe gelegt werben ; 
fo märe, genau gerebee, tiic^t mebr bie erfte ®e# 
feUfc^oft tjorbanbem ©ie erj!e mar eine (Befett* 
febaft ju bem ©offeäbienffe, n>ie er bureb ben 2ebr> 

fcegriff %, tmb bie $met>fe ju bem @orte*bienffe, 

• *«•••« , 

• mie 



5Kk&!k$« ©efeüfc^aff: 

i 

wie er bur* Den Se&rbegriff ® bejtimmf ift* 

ölet* bie jwente ©efeüfcfcaft auS eben benfetfretf 

SRetgliebern bejlebt, au$ welken bie erfte beftanfry 

ebglei* triellei*t biefe , in SR&dfät auf ü)ren $e* 

genwarfigen gemetnf#aftlid(>en Swecf, biefelbe 

SSerfafiung eingefu&rl bi«e; fo if* fte bo# md>f 

ttefelbe, eben fo wenig ate me&rere, welche, $tm? 

©elmfe einer gewiflen 8efture, biß je%t in einer 

©efeüfäaft gelebt fcatten , tiefe fortfefcen würben, 

wenn fte fiatt ibeer beengen 2cft&rc eine anbete 

tollten; (te würben, genau ja reben, eine <ut* 

bere SefegefeOf^aff errieten, unb nid)t bie alte 

fortfefcen , weil fie m#t me&r *u eben bemfelben 

Swecfe bereinigt »Stert) alfr&orber* 
r 

£err £ufelanb leugnet biefc£% & folge eigene 
Ud) nic&t, fagt er, weun man gerabeju föliefit *) : 
„ (gobalb trgcnb eine 2?erinberung in ,bent @lau* 
„benSfnfreme einer Ätrc&e gemac&t würbe, bie we* 
„ nigfieuß nic^t gletc^fSrmig angenommen würbe, 
„fybtt bie Äircfce auf biefelbe $u fenn, JDicfe« 
„folgt bet) weitem neefc nid)t barauS* Senn, 

„wenn biefeö am ol)nc Trennung »WM, 

„unb wenn uoefc biefelben SRifglieber in ibrer aU 

„ten Setbinbung ju gememf$aftlid)cn Mi* 

„gionöubungen bleiben; fp &at bie Äiccbe niebt 
„aufgefj&rt biefelbe $u fenn* „ — Sßenn £err $. 

•) lieber ba* SUcbt ber proteftauttfebett Surften, WM 
abanber1td>c £ef>rwrf*nfa« fefoufeBen. 3ena 

• 

1 

■ 

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ÄfaSfiAe ©efeüfcfiaff. 1 2 1 

• * 

%itt öleid) bött bec Jf trcf>c im eigentlichen ©inne, 
ttnb nidjt ton ber fird)lid?en ®emeine gu rebeti 
fcbeint ; f 0 roür bc feine 35ef)aupf ung f;cb bec& aucb 
auf tiefe anroenben laffen , rcenn e$ anber* mit 
ihr feine SXicfctiafeit Ijatte* ©iefed m^fe inbeg 
nid) t fentu Senn roa*5 foll e$ feigen : „ Sie 
„SKifd lieber ber Äirdje bleiben; naefc einer 93er# 
„anberung i(>re$ ©(aufcen$fn(iemd, in i&rer otten 
*,3?erbinbun0 $u öemeinfcbafrü^en SXeHgiongubun* 
„Ben?,, fitroa fo otel: ftc fmÖ nad) fciefec 

^Beränberung , in dxütf fidf>t auf il)t gegen* 
tt>ärttge$ ©lauben6fy|lem , eben fo t>erbun* 
fcen , als ftc toorfjet, in 9vücf fid)t auf t>a$ 
alte, twbunbm maren? «nein, bann tfr 

ntd)t hiebe bie alte @efeüfd;aft ooc&anben, tveil 
bec alte 3«ecf m$t mebr erreicht werben fott; 
5 ©oüfe bie obige ©feUe ben 6inn baben: 

Dörfer n>at eine ©efeilfc&aft ju gemein/ 
fd>aftlid)en SKeligionSubtingen t>orl)anben, 
eine fi>l^>e tjt nod) - unter benfelben SRit* 

flftCöern; fo »fybe ber ecbN^.ben £err 
tnac&t, niebt bet, Jura biefer entgegengefefct wirb, 
triebt bad beroeifen, roaö er betoeifen fott ; fonberti 
nur, bagbie (efcte ©efeflfdjaft mit ber etflen in 
tinat öbereinfomrae, m<f)t, baghfu eine unb 
eben biefelbe mit tbr fei>* : 
(£tne gemeinfd)aftlicbe2ef)rborfc6riff be&üupfet 
£err bep einer einzelnen ©emeine felbfl als 
■tiotbroenbwu Manien Mi üRitalicber in ihrer 21b* 



inbetW ftbecekt; fo Knnte uns bie $cotfe fe&c 
gleicfccjultig fepn: ob bte ©emehtc, nacb einer 
foleben SBerinberung i^red 2ebrbegr iff$ , no# eben 
Wefelbe ©efeUfcbaft bleiben mürbe? 

Wein, gefegt in einer ficc&lic&en ©emefnt 
ent (taube eine JBerfcbiebenbeit in Meinungen, 
welche tbceu ehemaligen ©itgltebern nicht mel>c 
erlaubte, einen unb eben benfelben augern @of* 
Mbicnfl $u fepecn- JDec eine ?&e« bliebe be? 
tem alten, ein anbeten wollte einen neuen Gpo 
tedbienfh SBenn nun and; bec legte gegen bett 
ecflen $u niebtö weitec verpflichtet / wenn (eine 
Ätrcbengeraeüifcbaft mit ibttt o5tUg aufhöbe« 
wäre; fo würbe, falls bic AJtece Ätrcbe gewi^e 
jufaflige £Rerf>tc , wenn fie $. gigentbura et* 
woeben hatte, bodfr bie grage fetjn: weflfen tflfc 
cS? 95ebilt e* bec oielfeicbt Heinere Sbeil, bec 
untec ftcb bie ebemalige Jficcbengemetnfcbaft forfr 
fegt, obec fommt es auf ben anbern, ober bat bec 
eine wie bec anbete £&etl ein SKecbf barauf ? 2>i* 
Sfotwort auf biefe grage fann , bunftmtcb, fei»? 
mm gweifel unterworfen ftyn. ©er bte ©efefl* 
febaft oerlagt, gtebt aOe SKecbte auf, bie ec ald 
SRitglieb bec ©efellfcbaft batte , unb babec aud> 
feinen 3lntbeil an bem (Eigentbume, obec anbete 
weitigen $ufa(ligen SXe*ten jener ©efellfcbafo 
wenn nid)t bieeübec etwad befonbec* in ben @efe* 
gen bec ©efellfcbaft benimmt ifh ©enn atlcS 

<?igent&um war von ber^efeOfc^aft nur jum »es» 




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frufe iöced öcmeinfcbafrficöen grcerf* ectborfcen, 
rnib jcbcö SRifglieb ber ©efellfc&aft fjafte nur in 
fo fern Sfotfjeil an bemfelben ; alö e* ju bem ge* 
meinföaf fliegen gmetfe twwenbef »erben fo0le # 
©o0te e$ eine onbere fBeftimmung er&alten; f* 
tfl biefeS nur burd) bie ginwiffi^una aöer SKifßlic* 
Der bec ©efe0f#aft mSgficfk 

QBenn nun au* in bem gafle > melden mit * 
<mnel)men , ba§ biejentgen , welche bte&er in einec 
fird&Kd&en ©emeine bereiniflt lebten, fafc trennten, 
«ur ber f(eine.re £&eU ben alten ©otttfbienf* fort* 
fefeen wollte ; fo würbe in i&m bie ehemalige f ircfr* 
It*e ©efeOfcfraft fortmi&ren, unb ntcfct in bem 
SrS§ern J&eile. 2>er Heinere 5&eil bat al(b ni#t 
üffein ba« SXecfrf, ftd^ bon bem flrtßttn $u trennen, > 
ttie £erc £nfelanb *) De&aupfet; fönbern \bm> 
ttetben audb ade $ufafli$e 9ied;te, reelle bor her 
fcie ganje ©efeüftyaft Wtt^ menn er nicfcf, $ts 
©unflen be6 großem S&eW/ frenmittig jte auf* 

©äff e* in %erc ttmöefcfjrfen gafle W umge^ 
fe^rt t>erbalte, baf, menn ein fleinerer 3*eil 00» 
|>er Jtir*engem«nf#aft ab&ht, t*»ttK«jet bec* 
$r5§ere bldbt, aKbamt aud) tiefer in bem 35^ 
ft^e ber $ufilfia bon ber Äir^e cwwrfreneti. 
ae#tcWeU>t, erM^ ^ ^ t ; . 

•) UeBer \><xi 5Ke<f>t Ur proteftmttWeVf äfften', tt'nV* 
«b<fa*erli*e «c&rwrf*rift«i ftfauf«*««. ©. 58. 



3 2 4; ftrctytyt ©efeflfc^aff/ 

, SSas id) hüfyt t>on ber f trdE)Itc&en (Semeftte 
gefaßt fjabe, gilt au* uon ber Äirc&e im engern 
©inne, wenn wir barunter eine $ufammeti$efefefe 
©efeOfc&aft mehrerer f ir#licben ©emeinben t>ez{u* 
$en , welche in 9Jftrfft*t auf tyren gemeinfc&aftli* 
©otttfbienf! tweinigt finb* 

3n einem anbeut (Sinne mfittyt man frer>Iid> 
unter Äirdte, im ©egenfa^t>ou ©enteilte, aud) 
einen 3nbearf ff meieret ©erneuten , rcefc&c em 
0emeittfc&aftUci)e$ , ober b*# n?emäiten$ a&nUdf)e$ 
@Jaubeu$befenntnt§ $um ©ruube legen , wenn fte r 
gleich itr (einem eigetttltd&en 9ej>öf#aftli*en 9Jer* 
#lltnifie (leben ; fo reben mir pon ber lutbcrif$ett 
unb *ci(Ui*en flirc&e* 3n biefem ®inue fftnnett 
aber bec Äitcfre feine SXedjte unb;$erbtnblid)feiten . ! 
tet^etegt werben» SDeS&alb Weibe i# ni#t lan# 
$er bep i&r flehen» j ; ^ !j 



3n meiner bisherigen Unferfud&ung t>on bet: 
Ätr*etmb #r*m te*tli*eii jS^c^UntfiV |» törc« 
aSSfeliebetni, Wti t# auf SKefuÜate gefommeit f ; 
t»e!*e btfjretnbJicb f*ei«en >tknw* 3* glaube 
fie afle btnlangli* erwiefen unb erläutert $u fcaben, 
um f%> *Uim ^t§oer(t<mb< *u fiebern. ^ 

<S* ifl meine Slrt nicbt , golden abzuleugnen, 
oie <w* meinen Se&onptungen fliegen; foflfen fie 
# W <imt «^^rten, a fr 

1 » 



fenne tc& btefe <*te falfdb ; fo nebme tcb Heber meine 
er |tc Sebauptung juräcf , ald bog tcf> eigenftnnig 
• auf ibr Marren foOte» 2lllein nid^t alle* iff 
falfcb, n>a$ fafl burcbgäugig Dafür gebalten n>irb # 
»Detfealb (rage tcb fein Siebenten, einige Solgen 
ou6 meinen ©feigen @afcen ju behaupten, nett i$ 
tiefe glaube ernoiefen $u baben* 

3* bebauptete »orbm, bie flirdje babe blöd ; 
ba$ Mectyt t>on ibren 3Riffllicbern ju forbern , bag 
fte (ts berr Seranftaltungen, n>eld)e jum 35ebufe 
be$ f ireblicben ©DUcöbicnfleö getroffen jmb , ba§ 
ibrige beitragen, unb ein SSifglieb ber jfirebe babe 
fein anbereS SXecbf, als an tiefen gememfcbafflt* 
cfyert SBeranffaltungen ?beü ju nebmen.* 3* frt 
gerte bterauS, bag jemanb in geroiflen gällett felbfl 
SKitglieb einer Äirc&e bleiben f6nne, tvenn feine 
SJeligionguberjeugungen aueb mit bem ftrtblicben 
Jebrbegriffe niebt flufammen ftimmten; ja noefc 1 
webt; tcb bebauptete, bag e$ in gereiften gaOeti 
tbm felbjl niebt einmal freo pefte, bie Äird)e $tt 
aerlaffen , b. b» ftcf) t>on ber Serbinbltcbtett lo$ju# 
fpreeben, $u ben f ireblicben 93eranftaltungen/ h um 
SBebufe be* augern @otre$t>ienfte£, bag feinige 
beizutragen, t>orau$gefe§t, bag biefe 8ei(!ungen 
nur niebt t>on ber Srt jtnb , bag fte feinem @en>if* 
fen Smang anlegen {innen f ober feinen religi&fen 
SSerbinblicbfeiten felbfl juwiber ftnb. SDenn ob 
ec bur* Jbeilnabme an bem äugern ®ottc6bienffe 
ber Äir^c feine religi6fen 3»ec£e nac& feiner ^J3rU. ; 

■ 

i 

* 



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3 16 &\t$üd)t ©tfeflfdjaft. 

tat&Berjeugung beftcbern ttnue unb wolle/ ta* ifl 
feine @ad?e. £ier f innte man mir etnwenbeti : 
Wie , wenn td) mt$ in meinem ©e wiflen für ber* 
Jbunben hielte , in eine anbere Ättcbengemeinfdjaft 
gu treten , foüfe icb benn nocty berbunben fepn in 
ber alten $u bleiben; fo muß tcl> ja in jwep ftccb* , 
ltcf)en@efe(lfcf)aften jugleicfr nnd; befmben f innen? 
3* gebe bie golge $u , allein nicfrt bte Ungereimt* 
fceif, raelcbe man barin ju finben bermetnen mb$te+ 
SBarum fcS i$ ntd>t SBttgltcb bec einen för$e 
fowobl, al* ber anbern jugleicb feg« filmen? 
SBenn tcb gegen jebe berfelben meine $8etbmblid># 
feiten erfüllen tarnt, obne meine ©ewiffen*&erbmb# 
1 i pfeifen $u beriefen/ was binbert nüd) benn, 
wenn id) ber erflen nur baSjenige leifien fann, 
Wa$ tcfr ifjr $u letjlen berfprod&en habe, micb au# 
$egen eine anjbere berpflid&ten $u f innen ? 2Bel#e 
grüd&fe i$ für meine religiife 93erboHfommnung 
aus biefer ober jener Ätrc^ngemetnfcbaft ernbten 
Will, fann lebigli* meinem ©ewifien fiberlafien 
bleiben» ffiobl ber flirc&e, wenn pe Siener bat, 
benett bie Erfüllung tyrer ^flicbfen am #er$eti 
liegt, bie and) weiter, ötö ein augered ©efefc fte 
uerbinben fann, ibre 95rüber $u beleb ren, $u be# 
rubtgen , ju triff en unb $um ©uten aufoumuntent 
ftdj für beepfliebtet erfennen , bie ibren £ebren unb 
ffiermabnungen ©ngang ju geben wiflen! 9Wero 
bie dugere 23erpflicbtung ber Grefte gebt auf 
tw$t* weiter, aW auf Seranfialtunflen jum au* 



■ - 

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jttrdf>licf)e ©efeßjcfjaft 32? 

• 

gern ©otfeäbienfJ, ttnb meine, auf Jeiflungm $u 
benfelbem 

21 ll ftcf) , faßte ttf> , i (l e$ m 63 Ii* , ÜÄttsIicb 
tttf^rcirec Äitc&en &u fepn* £ierau$ folgt abet 
tiidjt , bag jemanb, bec ÜRifgfteb tiefet ober fu 
tter befWmmten £ird>e if?, au* jagtet* SJWglieb 
einet anbem fo ober fo fcefftmmten ÄirAe fei>n 
ttnne* Denn etwa*, ba* an ftd; nriglid; iß, 
fonnte bcDmgt unmi^it* fenn. 

3* gebe eben fo ju , bog id) felb(i ben SReIi# 
gionaunterricfct eitiec Ätrcbe bcnußen tonne, gefegt 
aud), tag et ettvaö alö roabc t?orauefefcf, t>on 
beut id? nod; md&t fiberjeugt bin. See fi:4li$e 
JKeltgionäunterric&t fann mein 3iad)benfen werfen, 
unb roenn e$ noa* bemfelben SRabrung geben, 
inbem et bie <präfung tiefet obet jener £el>reft er# 
leidbtert. 3# mag burefc ernffc geroiffen&afte 
Prüfung ba$ roa&r fmben, roa$ bet ttrd>Icc&e 
Je&tbegriff als wa&r oorauSfefct, obet mag bur# 
fte eined antern belehrt werten; fo &abe id) in 
betten gaüen für meine (?rf enntnig gleicfc geroon* 
nen. ©enn tefc fuefce SBafjrfc eit , unb will niefct 
fcloS uberrebet fepn, biefe* obet jene* n>a&r ju 
fmben* 

3a tefr behaupte, bag id) felbfl, bec Sperfeffi* 
b ilüat meinet lieber jeugung mit betrugt, nie bie 
Prüfung meinet teligi6fen Ueber$eugungen aufge* 
ben tarf , lo lange id) fte uod; itgenb einet 93efe# 
jiigung fafjig f)alte, gefegt aud), tag i<$ bet; bem 

3E 4 gegen. 



3*S Ähr<$ftdje ©cfellfcf>ajt 

• 

gegetmjirftgen gujlanbe berfelben atleS glaubte, 
tta$ bie Jtircbe glaubt, 

Stint 5Berb«iMi*feif gegen bie Ätrd&e fati» 
mu& üon tiefer $fii*( loSfprecfcen , ober fit mit 
gar tmterfagen, ©egen bie .fticebe J>abc id) tm$ 
iugeclid) nur verpflichtet, $u ihrem bffentlic&en 
<?otte$bienf!e , auf bie wrabrebete SBeife, mtrjtu 
ttirfen; alle fibrigeSerbinbUgfetten gegen fte finb 
innere SBerb inMidtf ciren , bie religi6fen groeef e t ^ 
ter ÜRitglicber aud; in fo fern $u bef orbern ; al$ | 
id? burd) feinen Vertrag roid; ba$u anbeifebig maß 
eben tonnte; jmt btefen fann bie »erbmbUcbfeif, 
meine eigene Ueber$euguug ju beriebttgen, unb tyt \ 
ttaebiuleben, in feinen g freit fommen» Qattt 
id) mkb gegen bie j?ircbe felbft $u £eif!ungen an* 
beifdjig gemoebt, bie id? ben ©eroberten miß , 
atonSiiberjeugungen ihr nt$t tne&r geroa&ren 
ttunte; fo b&rt biefer üBertrag , rote in Um vor* 
bergebenben gejeige ift, von felbfi auf, fo balb ! 
meine Ueberjeugungen fteb Anbern, 

©efefct aueb, bag tnebrere, n>elc$e in einet 
f ird)lid)en ©emeinfebaft leben, ftd) auf bag fefte/fe 
ton bem Eebrbegriffe berfelben überzeugt glaubten ; 
fo binbert ber 3n>ecf t ben jeber al* 3Ritglieb bec 
Äircbe bat, ibn ni*t an ber Berichtigung feinet 
Ueberjeugung $u arbeiten , n>enn er ben ber fort* 
gefegten ^Bearbeitung berfelben in tf>r 8öcfen unb 
SRangel entbeef en follte. 25er $rioat$roecf , n>ef# 
0en ec aid Öftitglieb ber Äircfce Jjat, tfi feinen 

reli* 




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i 

celiörtfett S^etfeti unferseorbne*) ttil! ben 
fe^bteufl ber tftrcfce, um buc* ifcn feine religityett 
Sroccfe ju bef6rbew, feine gefenntnig ju oen>otti 
fommen, unb feine Erbauung £U.bef6cbern, uify 
ttmßefe&rt &a* er jtd> bie lefrfth Sroecfe äorgefefct, 
»eil er ben 3toedf ber Äircfcey bie Unfer&alfunfj 
eine* UfimmUnM**" ©oKe&MU* »i0. 25c» 
fcem Sroecfe, ben i# alö SKitölieb einec 8kd)t 
toiff, tarnt mit&hr immer no* fta'6 cm|tli#e 35*# 
ftreben be(lef>en , meine Ueber&euaunsen ju berief 
Ilgen, gefeftt aud), bag i# »ou öem ^rbe^riffe 
fcec Strebe , $u bem id) mteft ,biM)cr befatmfe, 
tuf b«S Dpflfommenjie iberjeugt ivar. 3a biefed 
niug felbj! fo fer)n, «>enn t* au* bem imfa 
4*ten SJemeaunöSgrunbe, meiner reli^fen 93er* 
«oflfommuna, in bie Ätrc&enöemeinfc&aff gettc* 
teil bin, 

, ..... 1 ■ * 

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3 3© Sft t>«r S5Ä^«m<i(^bmrf ttfo«ttcf)tli4> 

*+♦+++♦++■+♦+»•► 



XXXIII. 1 

t>et 8u$ernacf)t>rutf »tt>errec§tKcf> 
, ober md)t? 



43 tc 5?r önc tfr nicbt , ot> bec Siicbenmcfcbrutf 
ftalicfe erlaubt t(i, obermcfet; fonbern, ob bur# 
fcenfelben jemanbe* 0Je*t »erlefct »erbe, obec 
ntd)t. tiefe graije i(l mit bet crftcn nicfyt et» 
nerfep. Denn et»aS f ann un ftttKcfc fe^n , ob e6 
glei* ni#t »iberre*M# t(h 

3* fabe e* ffic nbtbt$ gebaUen , bte gcage 
fo genau bejtitnmen, »eil ibre 23er»edjfelung 
mit jener gtage bte Beantwortung berfelben er* 
fc^noect *u baben fcfcetnt. - 

3* bin »eber Verleger noc& SRac&brucfer, 
aud) bin id) mit fetner StarÜebe für Sparabojrieti 
Gewußt* SBiefletcfct tann i* baber boffen , bur# 
lein 3n(mfie mt§lettet ju »erben* 

Sinnten »tr mit einem ©efefcbm&e ba« ©er* 
Utfttd)t burd) bte ®efucjni§ erf liren , einlud) 
burcb ben Dcucf aufliegen t> $u oemielfdlttgeit 
um e$ abjufefcen *) ; fo würbe ber JBerleger berje* 

nige 

*) 2>tefe*, glaube \<bt ift bte €rftäruti$ , n>et<be Da* 
EUqememc PreutJtfcbc üanbrecfct oon bem 9Ber* 
lfl9*re$te 9tebt# ob fle gleiffc fo wie fte in bem* 

feU 



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t»ige fet)tt , bee biefe* auöf*(ieg«tibc SGted&t böf, 
unb bte 2Bibecced)tud)fcit be$ 33üd;eniad;t>iucf£ 
„tväre wn feibft bargefban. 

2UIein jene (ZrJtörung flebt in einem poftrtoeit 
©efefcbucbe* £in pofüioee ©efefc fann SKecbte 
unb 93erbinblicbfeiten mit 2?orauifefcungen ©er* 
fnöpfen, meldte an ftcfc nid)t Dur* fte beftimmt 
toitbttt. 2Benn mir oon aöec Sejiebung auf po# 
ftfioe @efe§c f welche etroaS über Serlagärecfc* 
öerfigen, abflrabicen; fo i(l e$ nod? eine grage, 
Db e$ Verleger* unb 23erlag$recbte in bem angege* 
benen @inne be£ 2Bort$ gebe, ob jetnanfc fca$ 
auäfcbliegenbe SKec^l baben f5nne, ein Q5ud) burcfr 
bro ßrucf $u üeroielfaltigen , um c6 abjufefcen. 
Sin 85ucfr verlegen fofl im weitern Sinne nid)f$ 
weitet beigen, al* e$ burd) ben Srucf oeroielfäU 
eigen, um (Jjremplare beflelben abjufefcen. 

£)iefe Erflarung pagt nod) fo gut auf bett 
Siacbbrucfec, als auf einen gemSljnlkb fo genannt 
ten Verleger. SDIan glaube ni$t, bag id) burd) 
jtebem 9ta#brucfec etroaä einräumen roitt, n>a& 

tbm 

fcT&cn audaebrutft ift nocfc mrbr jit faaen ftteint. 

„So« SBe'rIag*red?t (f>ei§t e* i. £b. @. 399. 
996.) „bef*ef>t in ber Q5efuani§ , eine ©ebrift 
w „burd> ben 2)rucf $u t>ert>ie(fa(ti^ett f unb fie 
„auf ben Neffen unter bte SBucbbänMer unb fouft 
„ auslief enb afyufefcen , SDenn wärt allein 
ber 93edea,er einer @cbvift; fonbern jeber anbere 
55ud)banbler bat ba$ tflecfot, <£j:emp(are berfelben 
abjufe$en,. wenn er fu auf eine veetymäfiae 3lrt 
erworben i?at. 



-3 32 3fl t>cr 233$emöcf>t>tticf mbenedftfvfy 

•tf>m ©Ott SXecfcfS roegen nidjt jtrfommt 3Jur tmt 
^Begriffe orbnttv unb fte för^er bejeidjnen $u f&u* 
tten, mußte tcfc e« mit erlauben, liefern Sorte 
eilte roeitere SSebeufung. 5» * 

3* unterfcfceibe ba&et ten Serleger in bes 
eigentlichen Sebeutung, unb ben 3fla#brurfer«> 
©er Serleger im eigentlic&en ©inne ift berj'enige, 
fcer mit be$ Serfafler* SBiflen eine ©cfcrift befFel* 
Jen burd) ben 2)rud seroielfaltigt, um fie abju* 
fe$en; ben 9lad)brucfer ben)enigen, ber eine oott 
einem anbern ©erlegte Schrift; trüber beflen unb 
fceS SBerfafier« äSBilfen in gleichet Stbftc^t oermet 
faltigt. SBenn id> in bem folgenben com Serie* 
$er, im ©egenfafce be« SRacfcbrücferS, rebe; fo 
*er|te&e i# immer ben Serleger im engern Sinne* 

©er 3iacfebru<fer fann, ofwe ein Somplar 
^einet <5d>riff $u baben, fte nic&t nacfcbrucfen«. 
3^ ^fe|e oorauä, bag er biefeä auf eim^reefct* 
mäßige 2Beife erworben babe, unb gegen ^e ä u# 
gerli#e gclaubt&eit ("©♦ 20.) be$ 5Ra#brucf$ ' 
lägt j?c& nid)t$ me&r fagen* — DcefeS ift ba$ 
Siefultat meiner Unterfadjung , auf roelc^ee; id> 
turefc folgenbe ^ramtflen gefü&rt bin , Ob fie e$ 
tetoeifen, ober mty, fibcrlafle i<& ber ^r&fung 
eines jeben«. , . 

1) ©n Sing bertieffälfigen beigt md&t§ an* 
ber$, als mehrere ©inge berfelben Slrt ma* 
$ftt* £in S5wc^ oeroielfaltigen, oberriefc 



< 



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etet n\d)t? > ■■ 333 

• • • V 

tigtt, em gjrempkr beffel&en, &ecßf dfo 
titc&t$ anberS , als mehrere (gjcetnplare befV 
felben machen. 

2) <Efn>«$ machen ^ecge ater «ittei; Wrfjanbe* , 
nen SRaferie eine aewifle g ocm erf&eileu, 
über weniger abftroff, eine borfjänbene 3Ra* 
tecie ju einem getmflen Se&ufe trennen, ober* 
mit ettfer onbern «Materie serbinben* 1 

3) 3eber htm, t>erm6se bec natürlichen Jfren/ 
faxt, nun machen, »riefte ©aefce er tt>tO, »o#* 
fern^ie SWaterii; welche er tterar&eitet, nie* 
wdnb anfrern ge&Srt , unb bte £ert>orl>rin* r 

J flung bet ©ö#e niebt bur* J&anbfonßen ge#' 
: > WW,ltäd)t<tnfl$ fehte ^efeibcgungeti ftn^i 

4) 3eber fann rntt^in au# unter ber (©♦ 3.) : 
k andenotrimimen ®orau^fe§ättä eint ©äc&e' 

terüielfäMgeW r \ > i ' >V< r f f 

5) ®«e fo-getthi f «fe ©ad&e $ fein ei^nftnm/ 
; n)el*e6 ermiÖffiHf* oeräuf ern t Hmu* * 

6) ©er ma&tu&t *i*kWm 'ffW'Sirf 

fa 9 ti^iefe« r ..cbtie 
Vi.« ir^enb jeraanbe* giaent&mn $u\p*rleöm* 
er fann e$ burd) J^anbtungen, burd; rocld)c 
tiiemanbe* 95e#t »erlefct n>irb ¥ jfo gut, als. 
fcer fflerle^er e$ fantu <£r ift fo gut (£iQcn#j 
■ , Börner ber ©remplare, bie er Mt beuefe» 
laflen, afe b*r afcrlegec Siflen^unier ber,* 
i v ton tym, ober auf feine SJeranffaltuaa, 
bruefcen Somplar* ijk, < lm V \ ; 

■77® 7) SD« 



3 3-4 3f* i>et fÜ&fytnafyVüd wftem^fficp 

7) Oer 3ßad&brutfec f>at bafar ba* SKcc&f , fxe 
eben foroo&l $u öerfaufen, al6 bec Seriem 
ger. — ©ein SBerfauf biefec €jremplace 
f amt bo^er gegen memanbe* SXed^e laufen* 

9D?an glaube nutf, tag idj, tüenn id) be# 
Raupte, ber Sucbernac&brucf fei; augerltc^ erlaubt, 
fcen ^acl)örucfcrn felbfi ba$ 2Bort reben wolle.. 
SDeun eine JpauMung fann augetlid) erlaubt unb 
inner lieb unerlaubt, ja fte fann felbji fcbanbficfc 
feptn 3* fuc wem £&eil glaube, baß gegen 
neun unb neunzig 3tacbfcrutfer r .»eld&e au8 bec 
triebrigfieu ©eroinufudn Sud)ec bruefen unb »er* 
faufen, unb auf bi* unbiltigtfe SQBeije biefen Sr# 
tverb*n>eig ergreifen, faum £inec gefimbe« tafybe, 
ten fein ©erotflen oen>*qi 2>i>rn>urfe ber niebrig* 
flen £abfud/t frep fprecfyen tarnt*, ©iefe £ab* 
fu#t mag efjwergeffen , (t$ mag verworfen fepn, 
beMjalb finb bie £anblun#p, in benen fie jic$ 
flert, ni#t notfetvenbig unger^ x 

«JRah batf /baWi* ntd^f beforgeit, bäg bte 
JBebauptuug, ber gjad&bruct fep ängerlt* eriaubf, 
benfelben nod) mebr verbreiten werbe* ©enn ge* 
fefct au* , bie ffiiberrecbtlidtifett be$ SRatftbrucf« 
liege fid) fb fonttenf lac bartbun , ata id) feine au* 
fiere gclaußt&ctt glaube errotefen ju baben; roaS 
tt>ftrbe ein foleber Semeid gegen SWenfcbett tyU 
feit, beren (Seroifien »on £abfud)t unauftSrlicfr 
fiberförien foirb ? fRtnftycn, wllcfce nic$t bec 
1 , * 9?ec* 



♦ * 

* 

■ 

» - 

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r -Z:^ tibi! md)(? ' £ 3 S> 

95erfrtflVc be* ßiegfrieb t)on Sintfeiltog *) , titelt 
bie gptflel an ©obtjötö **) fe&mt!retf> jü tna# 
c^en reugfe, fann roafjclidj bk reine 3Bal)rI)eit 

3er) muffte ein fcefonbercS 55ud> fibec ben 
SRadbbcucf fcfereiDen, wenn i#atfe j /5rimbe wibec 
eber für benfelben, bie t>on einem *püttCtf , 

öer, ewert, fallt, Sickte, g&töiier, ©räfy 

Ärmife,. SicimartlS unb anbern Scannern ge# 
trauet ftnb , prüfen woflfe* (gine fcld&e ^ru# 
funö f&nnfe dlferbrngS fe&r n&gltc&'fepnj'lte würbe 
$uc Unterfucf)üng mancher Aftern grölen fuhren, 
ober gegenwärtig fäutt id) mid? auf fte n;d)t ein* 
laflfen , weil icr) bie <?cr)riften f#tiec Banner übet 
biefen ©eger^fanb, bie meiftenS in %ät{d)t\fttn 
$erfireut ftnby'tiicr)t juc £anb l)abe* 3*b*ff einig* 
S5emerfungen biefen ©freit/ unb bfe ; 2Benbun* 
öen, weldjc man babetj genommen, ingleic&eu aud) 
Aber bie@runbe, burd) welche man bie SOßiber* 
ted;flid)(eit bei 3?ad)bfucf$ bartfyun wollte, m5* 
gen r)ier nid&t am unrechten Drfc fepn* 1 

<?ine3 t&eitö I?at eine Setjjvecr^lung beß in/ 
ncrlid) erlaubten mttbem äußerlicr) erlaubten, bie 
, Ur) meiern $t<\$m biefer 2lrt nur ju gew&&n(id) 
/ iß, ben eigentlichen ©egenßanb be$ (Streift t>er* 

• , ff©- "' ' " V. .Vi wSff v. 

•) ©ieafueb« eon £inbenbera, 5. 2Uin\ £f>eil. 

*•) (fpiftel an Sofeiaä (^obfoarb , über eine anf <jof>. 
Sbrift. £>tetria> in (Sottinaen befannt gemachte 



rucff. 2>a$ ffttltcfce ©efuljl, n>eld&e« unfern ffa 
ren unb auf iljre ®rfinbe $uru<fgefüf)rten Urweiler 
Aber £anblungen fo oft oorbergefor, fpric&t $u (au l 
gegen ben flßadbbrucfer , n>ie n>ir ifjn fennen, unt 
gegen bi$ Stbftc&t beffelben, ed verwirft tiefe ate 
unftttlid), ade<n tyäbalb ucd> nid)t als roiber; 
re#tlic&. JÖte 6tärfe biefeS ©efü&r^ fann föc 
feinen üprlaufigen @runb f)er SBiberrec^tltcfefeit 
|>eö Sftac&brucfe gelten* ©enn ba$ ftfrtid&e <ge^ 
fft&I regt oft ftarfer gegen £at\blungen bec 
Sifbloftgtett, UnbiOigfeit, afö felbß gegen £an&^ 
Jungen bfp Ungececfettgfetf. ....$aii glaubt aber &is 
leic&t, ba§ ba* jtttlidje ben 33udS>ernac&* 

bruef ate ungerecht »erroerfe, weil e$ ; fut> fo lauf 
gegen i&« erflarf , unb eben fo UidJt: glaubt matt 
(feine 9ß#erred}tlid)feit au$ ©rönben, barjutfjuri,, 
tt>elc&e ba£ jiid&t bereifen, n>a$ (te^ttjeifen foßten«> 
Dann fommt aber nqdj> baS 3«tetcffe bec 
S?cf)riftjMer, unb wenigffc n* bei> einem berfelbw 
<M# ba$ Snfereffe be$ $erfeger$ baju, unb t>er[e^ 
let fte, wenn »an i^nen bet ©reifpunftauefr rtd>t\& 
gefagt ift, ju fallen ätorauSfefcungen , ober faU 
fc&en Sftluffen. ©iefeö 3ntereffe i|1 oft fo f\d)t, 
tar, bag man e$ roafjrlicfr md)t oeefennen fann. 
£jn £errn ©täffö neuerlicher ©c&rffe Icucfcfe* 

&te# 

•) ©erf«* einer etnfeuätenben ^arfteflun^ beö (Fi* 
<*entbum$ unb ber €ifltntf)Mn*rca>tc beä^dyrfft* 
heitert unb ^crlcc^er* > unb i&vcr geitenfcirijuit 
Sickte unb ?Berbmblidff«;tttt, Sföit" wv $epfa/ 
gen, Seipj. im* . 



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■ •bernic^t? .337 

tiefe* unter anbern du* bem SJorttutfe hertrcr, 
fcett mehrere SQWnner, »eiche ben 35üchernach' 
fcruef in rechtlicher ^infidu t>etl^eit>tgt haben/ 
öftren möfien, bag fie feine richtige 95egrijfe 
von ber Sache halben *). mein ich migte totf* 
fen, i*a$ hieju für eine befonbere Äetmtnig er# 
forbert merbe. £)en ©erfrag, ber arcifcheu 
^Schrift/leffer unb Serleger gen>6hnlw& gefchloflen 
n>irb, glaube ich, fcnntjeber, ber für ober»!* 
t>er ben ©u#ernachbrucf gefchriebrn hat, fo gut 
c\v £crr ©räjf , unb mel>r teirb boch n>ohl «ich* 
erforbert, um aus SKechtftprtnctpien bie vorgelegte 
grage ju beantworten. £>b biefe £errn <3rSff, 
ober ben 2*ertf>eibtgern beS 5Rachbrucf$ hetanntec 
gett>efen (tnb, ba$ mag jeber entfehetben* Slber 
ich furchte, ich furchte , ba§ biefe €ntfcheibung 
»icht ju £errn ©raffä 2?ort&eife augfallen mJgte* 

mein ich muß für mich fefltf beforgt fepit* 
©enn »er fie&t mir bafür, bag £err ©räff midh 
nicht $um SRachbrucf er , $um ötoebbruef $oertr&b# 
ler, ober, ©ottmeig, n>o$u fonf* macht? SBoti 
einem Spanne, ber fuh gegen einen, ber nicht 
an au$f#liegenbe SerlagSrecbte glaubt, feiere ge# 
WfT«9* 3nftnuationen erlaubt, als £err ©raff 
gegen £errn Äraufe, fann man ftch gewig feine« 
heflern oerfefcem „SBtcöeicht,,, hat £err @. bie 
/ y »cet< 

«3 baf. J. 95. «48« fi>. 333- 



3 38 3(1 bet $tyetnad)btuä mbtttttyty 

2>reif«ofetfgtt fagen, „fat £err St. fftc ferne 
M Herfen aud) ju vielen ©erotnti t?on bem 9lad&* 
„brucfe erlang, al$ bag er nic&t «Den S5*ruf &<u* 
„ben follte, ibn befimiglic&fl $u ttetf&eibigen „ *)♦ 
Flinte £err ©raff be* £errn St. ©jaräfter; fo 
hatte ein folc&er «erbaue ntd&f bep iFjnt auffielen 
fönnett, wo nic&f, fo &<$ffe er fid) fclty, ein 
QJieUfcidfjt gegen ifjn aufyufprecOen, nid;f erlatu 
Ixn bärfen. Slffein , wo$u biefcS , %a £err fö. 
fct>n>erlicf) £errn ®. einer «mwott murbigeit 
tn5gfe, woju biefeä anbets, als um $n geigen, 
wie fe&r ba$ Snfefefie, wenn e$ ft# in eine ©a$c 
tuifc&f , un$ mitfpielf* 

g»an i|l 6aupefad>ttct> einen jwiefac&en fffie^ 
eingefcblagen, um bie 2Biberrec&tficfcfeit MSlad), 
brucf* barjurtjun, 3)?an fagfe; ber ©djrifffiel* 
ler if* gigenfftfuner feine* SBer&j er r>at al$ fol> 
<&er ba$ Diec&t *u allem m&glicfcen ©erainne aü* 
bemfelben, er mann aber aucb fein gigent&um 
»eräugew, wie er wifl, unb an wen er w& 
5D«rd> ben Vertrag mit feinem Server triff ec 
biefem feine SKecfrfe ab* ©iefer erhalt baljer ba$ 
auSfcfcftegenbe 0lec&*, aus bem ©rucf ünb 58er* 
fauf ber ©c&rtft allen nur mJglic&en ©ewinn ju 
jieljen* 

®a* ifl a&er M ©genf&um M ed&rtff* 
(lelle^ am 95ucfce? ©*t| e* baün fojie&ett, 

bag 



r 

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• . ..ofcr'nic&t? 339 

tmg er unb fein anberer SSerfaffer befleißen 
tflj fo fann ifjtn niemanb baffelbc nehmen, er 
tonn e*juemanben oeriugern, mtb ttiemanb tarnt 
e& öerlefcen* äßenn $ebn 3*ad)bcucfer ba3 Q5ud& 
nad/frrutfen, fo rfout fetner berfelben ctroaö <jc# 
gett biefeö (ftgemljum be$ ®c&riflficlto$« Gell 
t>ec aScrfofiec ©genfMmer be* £ik&$ i» bem 
(Sinne fenn, in roelc&em matt gigentbumer 
einer f4rpertid)en @ac^e tft; fo ßCfttfc icb, 
tmc niebtö ben bem (Eigensinne M 55ud;£ 
teufen ju ffcnnen, 2113 gi<jentf>imiee einer 
fbrperlicben ^acbe ^abc id) ein auSfcbltegenbeS 
SSecfct $um (Sebraucfce biefer ©ad;e* SRetn 3ied)t 
ffr nur au$fcbltegenb, in fo fern ber ©ebrand?, 
tuelcben ein anberer t>on meiner ©aefce madtf, 
weinen eigenen ©ebrauefc auf irgenb eine SBeife 
fctnbern forntfe* 3* f«ntt niemanben einen foU 
dben ©ebraud? meiner ©acte buibern , turcl; ro c(» 
dfcen mein ©ebraud) ber ®a<f>e ntcfct eingekauft 
wirb- 3* fr™ niemanben wehren, meine 
<gadje ju befe&eu , n>enn (te feinen 2(ugen au$* 
gefegt iftf ob t$ fte g(eid) feinen 3(ugeu cnU 
Rieben famu 2lber gebraucht benn ber meine 
@a*e, welcher fie befiel)*? SlderbingS, menn 
,er b«bur* einen Sroecf $u erreichen toeigj ben* 
etwas gebrauchen hei^t bo<# nichts anberä, atö 
^cmittelfl feiner, einetj groeef ^anj ober jura 
Sfjeit erregen* 



3 4o 3$ bet £%rnac§i>rucf ttHbettecfjtltd) 



3tt biefem Sinne giebt e$ fernen atsdfc&ltegeiij 
ben ©ebtautf) oon einem ®u$e» 3d) ocrfle^c 
hierunter ober wic&W antec« , ate eine 9?ct&c tum 
2Joc|telIuttgem ©iefe (ann natürlich tum niemand 
ben a(3 ton bemjenigen, tcr fte Derfnupft fjaf, 
gebraust n*rben, ebe er fte bnrcfc 3«i*en mtf^ 
t^eilC bat; ift tiefe* aber gefc&eben, fo f*Itege 
ber ©ebcatf* be* etnetf ben ©ebrau* be$ anbetn 
x\id)t au$. £ter fann alfo oon feinem ©gen* 
Ibume, rote bep einer J5q>er liefen Sacfcc, t>ce 
Rebe fegn* 

» V 

SÖenn ber S#*iftflefler fein SOBerf jemanbm 
in 2?erlag gegeben bat ; fo bat er , $ufofge be$ 
Dorbergebenben, ibm fein ati6f<b(i*ßenbe$ 9to#* 
geben tonnen, ober ein SXecbt, feine ©ebrift auf 
eine gemiffe Seit auSfcbliegenb $u t>ert>ieffältigetk 
fo lange ec ffcb beffen webt triebet begeben balte«. 
(So fange ber Verleger bie ©ebrift tiicbf burefj 
ben ©rutf in« «publifum gebraut bat, fann fz*$* 
Ii* niemanb fte toermetfaltigen , ift bie ©cbrtf* 
«ber einmal in&^ubltfum gefommen; fo Wp* 
bec Sigentbömer, t>erm5ge feiner tiat&rUd^en 
gret)beif, wie oben gezeigt i|t, ba* Siecbt, fte 
fo oielemate er Will/ $u oeroielf Altigen, unb biefe 
t>en>ielfaltigten ffijcemplare )u veräußern, wenn 
ftcb niebt bartbun ligt, bajj er biefeS JXe^ ft$ 
felbfi begeben babe* 

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£*rr @r<5jf *) tt>tff jtt>öt ben Jt^alt eine* 
85ücb* al* ba$ gtgetrt&um be* aSerle^er* betraf 
M wiflhu Silber n>o tjl ba$ ®aentbum beffelben 
<mjber$, als in bem jjppfe be$ ©cbrifcjieaer*, 
pber eines /eben anbern , ber ben 3»&alt befieibe» 
in ben feinden aufeunebmen aemugt* äßa* ftnb 
tiefe* tt>iebec anbete ate uneigentH^ Ausbruch 
mit benen man tncbto gewinnt* £iec muß icb in. 
t>t$ »ieber auf mei*er #utb ffyn, ;um t>on Jperr« 
Äriff *#! *«me©pWic«, ober i« etwa* argerm 
gemacbt $u ngttot* - ; ' *, <: v ... s 

_ Sföan tjtogte Die (ScfaHerigfeU empftnben, 
<ittf tiefe ?(rt bte &iberrecbtlicbfeit be$3iacbbrutf# 
erroeijen ju f&nnen, unb febtug babec ejnen anbeim 
5Beg ein* SKan behauptete, ber Serleger terfaufe 
/ebeö (fremplac mir unter ter ®etingüng, tag 
el U)m uicty naebgebrueft »erben fotfe* JDa biefe 
Sebingung niebt au^bcftcfltc^ bei) bem 93erfaufe 
eine* 25ucb$ bmjugef&gt wirb ; fo mu§ e$ natfle* 
lieb eine fttUfcbmeigcnbe fer)tn @ut, wenn tiefem 
nur fo tvare ; fo bat ten mir feine ©dbroierigfeif, 
bte 2Btberred)t(tcbfetf be$ SßacbbrütfS ju bemeife^ 
Sflöbann batte ftc& frepltcb jebec bei) bem ßaufe 
eines (^remplarS bon einem ©uebe be$ SKecbtS be* 
geben, roeiebe* er $ufolge bec naturltcben gret)* 
beit 05* 333* ®a(j 4O batte* SfHein, genauer 
unterfuebt, nt&gte e$ n>oftt mit tiefet: (iiüfcbrceU 

SP 3 aenbeit 

•) a. a.O. u.f. 



34* ^^fß^tma^btuärolbetfred^i 

genben Sebtngtmg feine SKid&figteü mcfct &a6cn, 
SBorauS foflte tiefe 93ebingung et f annt roe 
Wnnen? gtroa barau«, tag bec 9?arf>brurf 
Snfeceffe be* SBerlegerS juwibet tfl, weit er 
tiicf)t me&r ben ©ewtmt au$ bet 3Jert>teIf&tt3 
fcer «remptote beS 23ud)§ jie&ett famt, bev 
uorljec erljob? 2H$bann faufe idr> ati$ je 
f8\x<S) t)o« bem Serfegec audjj mifer bec 95*t 
$ung, eS ni#t ju Mclet&en , ebec *u vetmietf) 
SDemi biefe* 4fl bem 3nfereffe be$ SBcrfegcttf ei 
fbn>o^I $uwibec, al$ bec 3lac^ucf* 

3$ miÜ midfo \\\d)t begn&geti, bttfe* 2?or^ 
Jett bucefc eine 3fnf!an| tpibertegt $u &a&etu 3 
ttetg, bag man biefe 3nflan$ felb|Hat beftveiti 
wollen ; allein o&ne allen ®runb , n>ie jebec eu 
fe&en titug, bem bie logifc&en SXegeht befam 
fmb, na# tteld&en ^nffattjen teuct&eifc werbe; 
ntöffe«* 3# wiff mid) lieber na&er an bie (Sacfr 
Ralfen , unb burefc einen anbern 35eroei$ bartfjim, 
tag . eine folc&e jftflfdjraeigenbe Se&ingung niety 
torfanben fcpn ,f&mic, SDtefe jttUfc&meigenbe 
IBebingung , ju bemerfen, tbmtt nur bem* 
jenigen gemad)f »erben , bec fel6(l t>on bem SBer* 
leger fauff, ttnb feinem anbern. (Sefefcf, bec 
Verleger machte jte feinett Käufern ; fo f innre e$ 
tttit berfelben nac eine smiefac^e $efoanbnig 
fcen* gnttvebe* 

• * * i) mty 



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*) mad&fe ffe bec SSerlegec jebem, bec t>on 
tbm felbfl fauff, bergf fiaft baß e$ biefem 
«ic&t eclaubt fepn follte, ba$ S3uc& nad)* 
gubcucfen, tfjne tag ec bem JBerlegec 
Raffte baften muffe, toemi ein britter, 
tecmittelft eine* <g?empkft, meld&eö ec 
Don ißm getauft b&te, einen 9?ac£bcucf 
twanflalfete, £>bec 

2) ^Derjenige, bec wn einem SJerlegec ein* 
^emplac fauff, wpflidntt fub , tbm fuc 
«den SRad&brucE *u faf**«, bec mitfelf! 
eine« (Sjremplat* gemacht n>örbe € n>el$e$ 
tt felbfl oom JBerlegec stftuft baffe» 

« 

ffltöcc ba* erfle; fo foäce bec ©erleget bur# 
«ine folc^e Sebingung niebt gefebufcf. 1 ©enn bec 
Siadbbrucfec brauste ja fei« €jemplac niebf von 
fcem Berlegec felbfl gefauft $u babem ©ottfe 
«* mit bec fli0fcb»eigenben 35ebmguna bie legte 
Seroanbniß baben, n>ec in «llec 2Belf n>urbe un* 
<*c folebec SJebingung tfd) entfcbliegen f&nnen, tum 
kern 93erlegec ein 35udj ju taufen? ®o genug e* 
tfl/ bag bec SJlacbbruct bem 3nfeceffe be$ 2?erfe* 
fiec« jumibec ifl, eben fo getvt§ unb uod& gemiffec 
ifi e$, bag folcfc eine S3ebingung fein Äaufec mit 
ibm eingeben n>urbe, unb niefct eingegangene fßu 
»ingiwgen jwb gac feine Sebingungen, 

9* '•' 3* 



3fö ftaBc £errn $id)fc'$ oorfrefflicfcen 5Tuf> 
faß 0" tec35crütitf*engRona(^rifO, in fcero 
*r bte SBiberrecfcilidtfett be$ 25nd>erna<&brucf$ $u 
6en?fif«n futfcf, nid)t ben ber £anb* @o t>tef 
td) mi# tnbeflen erinnere , ift fein 3nf>alt folgen* 
t>er: £err gtd)fe unferfc^etbet , bep bem ®ud)e, 
tttdjt einem gjeraplare beflWben, jrcenerlep, bic 
Sffiaterie, unb bie Sorot* 3 ene $ p nb ^ e ^ 
banfen, bte e$ enrtjatt, biefeß bie eig«ifböm(tc&e 
flirr i&rer SSerbinbung, il>reS SSortragS, ifoet 
gutroicfclung u. f. to. 3ene jrob nid)t notfjmen* 
big ba$ auifcfrliegenbe ©gentium be$ SerfafferS, 
ober tiefe famt niemaribeä onbirn gigentbunt 
»erben, roeil niemand fte ft# jueignen fann, 
©f)ne tbre gorm $u wrdnbertu ©et Sdm'fiv 
fleüer fann alfo nid)* QßtÜenS fenti, feine gorm 
ber ©ebanfen gemein mad)en $u wollen* (£c 
fann ba&er feinem Verleger tiitytö, ate einen tf> 
lutffen Sfttegbraud) berfelben geben mollen, in bec 
gefalteten 2tooielfaltigung t?on <£remplaren jener 
©d)rift. Ser 3l«c^bruder bema^figt pcb, mie 
£err gid)te richtig fagt, niefct beß gigent&um^ be$ 
©d)riftjieller$, be$ gfgentlmmS feiner ©ebanfen ; 
fonbern eine$ 9Jiegbraud)ß feinet Eigentbumö, U nb 
jturt ben SSerfafler in ber 3lu$ibung feines die<bt$ ¥ 

Slffein, n>enn td) aus bem @ebäd)fnifie Gerrit 
g. 3been richtig mitgeteilt Itabe ; - fo ifi eö feinem 
@$arfjwne nid)t gelungen, bat? $u bereifen, read 

- ■* . ep 



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. . ober tud)tt ~ ■ " Ms 

er bemeifen tootite. SBaö tfl ber 3Jieg6raud) eU 
ner Öacbe ? iKicfrt aller ^ufcett , ben fte mittelbat 
ober unmittelbar ins t 1 (entließe getoa&ren mag; 
fonbern ber >ftugen, ben tefr unmittelbar au$ bet 
©acfje fo erbebe, bag jte in i&rer Slrt nodj un* 
»eranbert bleibt, ober, wie bie 3ied)t$le&rer fa# 
gen, bag ibre (gubffanj utc&f oeranbert wirb* , 
2)er SRacbbrucfer brauebf, um na^ubrucfeii, 
feinen jRiegbraucb oon bec ©ebanfenform be* 
SBecfaffccd; fonbern er braud&t nur fcf$ SHieg* 
fcraueba eine* gjremplar* beS 53u$$, toeiefce* et 
tiacfcbrucfen toiU» . 

2Benn ber SRacfcbrucf augerlidfr erlaubt iji; ff 
f 5nn(e e$ fc&emen , ber 23erfafl*er f Snne eine unfc * 
eben biefelbe (gdjrtft me&rern SSerlegern geben/ 
uub als ob jeber SBerleger ein Sßucfr, beflfen SBerlag 
t&m gegeben i(l, fo oft auflegen finne, al$ es 
Nolle, tiefer SdMn betfc&toinbet aber, fobal| 
mau erroaget, bag innren SJerfaflec unb 2}er> 
leger ein Vertrag oor&anben tfh 

Siefen näfyer gu betrauten , iß oiettei$ md)t 
uberflugig, ba au$ ihm, wenn uidn alle, boeft 
b*r grbgte £&eil ber ÜRtgüerfldnbtiific geflojfyi ijt, 
»el*e ben (Streit iUt biefen @egen(lan^ 
»errcirrt ftafecn. 

S> 5 



i46 Sft bet SMtyrtMcfjfotuc! wtb«t<c^(tt^ 

Der JBerf äffet t>craugect bem Sßerleger bie 
j£>anbfcfrriff eine« 35ucb« , um mehrere Qfremplar* 
fceffelben abbrutfen ju (aflem ©er SBerleger unb 
SJerfafler futb bei) tiefem aSectrage an bie 93ebtn> 
fiungen gebunben, »e$e fte einten; fte mb 
gen au*trficflid) fefoefefct fet)n, ober ftcfr i>on 
felbf* t>erfleben, JDer Stauer mug tiat&rii* 
Dem SBerfaffer ta« leiffen, »o*u er ffd> flehen ibtt 
anbetfebig maefct, unb alle €infc&rdt?fut?0en ftd) 
gefallen laffVw, $u betten er ftd) mfabu ©et 
JBerfaffer ifl feiner ©*it$ }u eben bemalten tw* 
j) flicktet» 

. " S5et) j'ebem 58erlacj$fenfraf<e ifl ftillfötoetgenb 
•oraufyufe&cn, wenn e« aud) titc^f auSbrficflicb 
fcerabrebet nnrb, tag ber SJerfafier feinen an* 
tern tureft €0?iU^ei(un^ einer Jfranbfcbrif* eben 
fcefielben 35ud&$ in ben @tanb fefcen wolle, baf' 
felbe abjubrurfen; benn fonfl wftebe ber 2?erle> 
ger mit tf>m tiefen ©erfrag ntdr>t eingeben* 3fi 
f*9 einem SBerlagSfontrafte felb/t oon nachfolgend 
fcen «Kuflagen bie SXebe; fo tjetftebt jtcfT tiefe« 
ttoeft unmittelbarer* gbenfo, roenu eine 2ln$abl 
ton Sfcemplaren t>erabretet wirb, bie ber 58erle* 
ger ju macben berechtigt feptt foll, ifl fkuty, tag 
er tfd& fKllfcbrceigenb uerpflichte, wenn er e* 
oueb uid)t auöbröcflid) »er fp riebt, feine« ftbec bie 
gabt ju mad&en, SDenn rooju brauste fonjl cü 
ntt bfjiimmten 2taja&l grtva&nung ju gejtye&en? 

3* 



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*betm#? * - 347 

Sebcc öoti Setbeti S&eilett r t>er um ein Saarbrett 
von biefen 3>eftimmungen abweic&t, toirb ein *8e# 
tröget an bem mtbenu £en Sßacfcbrucfer aber 
fann tiefet ©ertrag nidjt Decpflicbtett. <2r brauet* 
fein ffiec&e nad>$ubrucfen m#t t>on bem 6d)rtft* 
fleüer , unb eben fo wenig t>on bem ©erleget yx 
l)aben, er &at e$ jufolge feiner nat&rii#en §ret^ 
fjeit, wenn er W beflelben niö)t begeben fcat* 

Ob e* f&c ba$ gemeine Sefie ju t»&»fd&en ift, 
bag bem Stac^brucfe bur# poftwc ©efe|e ge* 
(feuert »erbe, ijl eine anbere §rage, wcl # e att ' 
ger bem gelbe meiner Unterfucfcung liegt» 

©otlien, wie micfc Äberjeugt glaube, ©efefce 
fibet ba$ ©erlagSroefen unb reibet *en Sßadjbrucf, 
»elc&e auf ba$ 3ntereffe ber Sßerleger unb ©c&riffc 
(ieüer fon>obl als bei fibrtgen SpublifumS glei# 
unparter>if«e3iucffi*t nähmen, mcfctbeilfara fe 9 n; 
fo fann man fte burcfc nic&tö mefjr befSrbern , att 
baburcfc, bag man bie äußere 9Ie#tmagigfeit be* 
85uc$eruacf)brucf$ tazttjuU Äein poftttoeS ©efefc 
brauet oerromftiger SBeife ba$ ju »erbieten, »a* 
an ficfc wiberrec^tU* fonbern fann c$ nur mit 
beftimmten ©trafen belegen ; ein pofttioe^ ©efefc 
fann aber £anblungen, - welche an ftcfr augerlicfr 
erlaubt finb, unter gemiflen Umpänben »erbiet 
teu , wenn ber Sroerf ber bürgerlichen ©efeOföaft 
es forbern a3irilei#t, bag nur be^alb fo »entj 



»ofuroe ©efefce taibec ben ®ödE)ernad>btucf t>or# 
ftünben finb, weil mah ib« metffen* fuc ficf> 
n)iberred)tlid) I)alt* 2ibcc roaö föntun SBerfeget 
nnb anbete, roelcbe fokfce ©efe$e rcunf#en , l> ie* 
*et> geimmieii? 2Benn poftitoe @efe$e fc&rociöcn, 
fo fann ber Statte nur na* bem ftaturrcd?fe 
fprecf>en j unb wenn er anberä atö bet ©efefcgebec 
urteilt, bet ben 8J&d>erna#drurf nic^r für nnt>etv 
recfotUcfc ^alf , fo tonn et ntety gtgen ben 3?ac#* 
Surfet enffefreeben* * » 




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