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<36608259760016
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Bayer. Staatsbibliothek
Unterfucfjungett
' übet 6ie
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Stebft einer Senfut
&erMenjtttcl)jten SBemuJjungen um tiefe
SBiffenfc^aft,
fcorjüglidj in bm neuem %eltm, >
* * *
Sfrwcn&ungen fcerßlben auf fpecieUere
Dvecfctffragen ,
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t>on
3o&aitn (EljriftDfcl) JP)off6auer,
4? A lXt*^
b | p dar if« »^«ir^t Ä ü ih m c 1.
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\S3 o r r e t e.
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• -
J^er £auptgea.enjfanb bicfcr Unretfurf;utt*
gen b>c 6eretf« mehrere 3a§re mefrt
9Tad>benfen fafr ununterbrodjen befd)5ftigti
«Meine "Hufmerffamfeir ift auf benfei6en ntyt
erft burd; jene aufierorbenrHd;en SBege&en&eli
fen gelenft, »efc&e in,bien leften Safcret?
niemanben ofyne S&etma&me : laflen fonnten>
unb bie ein allgemeines 3nfcrrfle f ihr Unter*
fudjungen bieferTirt werfen mußten. @d;oii
geraume Seif mos jenen bepfpiellbfen £reig#
niflen, meiere fajljeben tag berief ren Safc>
re 6ejeid;n*f*n, forjtyre id; »6er bie grager»
nad), bie fonf* faß jebe berfelben §5«e ber*
aniaflen muffen.
a i Biel*
iv ... VPtttbe. > .:.
Sßielfeitfjt barf id) bafcer fcoffen, mit ei»
Mt Unbefangenheit ju meinen Unterfucbum
$en gefommen ju fenn, roeidje nirgenb«
notfcroenbiger , jiber aud) bietleicbt nirgenb*
fd;roerer ip*, W bet> ©egenflanben biefer
%tt. 2>enn »et roe$ el nia)t, wie leidjt
unf« Urteil Über einjelne «Begebenheiten
bec Maren (Srfenntmj? bet ^>rtncipieit , burdj
»eldje ed nur gerechtfertigt werben fann,
»orfptingt? Sßet roei$ nWjt, wie feiten
«ir geneigt finb, unfere juworgefagten Ur«
tfceile fcinterfcer, nac^ ^rincipten ju prüfen
unb nbt&igtnfaü'd ju 6ericbtigen, fonber«
t>a§ reit bMmebr unfere (Srfeontnig bec
$rineipien jenen Urteilen anjtipafien fu»
eben? (Es fottec fretjlicb gerabe umgefefcrt
fegn. Allein wir glauben un*. unferer ©a«
d;c fc^ron im Sßorau* geroig, unb fueben,
inbem wir unfere Urteile auf <p«neipieh
iuruef fuhren rooilen, nitbt ben unparfegü
Digitized
fc^ett Stifter, btr unfere ©«ret&ffdmfe un*
terfuc&en ; fonbwn ben SfowAfb , b« fie *tw
t&tibiaen folL
• i •
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/
£>ie SXefulf ate ber gegenwärtigen, unb
anberer, naturred)fKd)en Unterredungen fea»
6e id; fdjon in meinem iefcriudje be* Statur*
tec^tf niebergetegf. SOBenn i$ ble erftertt
bafel&ft gleid) itt Sßer6tnbung mit ifcreit
©rfinben aufgehellt ju (Fatol gfau&e, fb
fc^ien mit eine au$fä(>rKd)e (Erläuterung eU
niget fünfte berfef&en, fefcon 6et> ber fyu
ouögö&e jene« Söuc^ö um fo nötiger, ba
um ben JBcgrtff beä 9ted>tö, t>on bt«
bad ganje Dtaturrec^t au*ge$t, ju 6eftinw
men, einen ganj neuen 3Beg eingelagert
war. ©oüte biefer gleich geraber unb ge>
tarntet, a\6 jebet btefcer betretene 5Beg
fegn, fo war er bod) nidjt ber alte 2Beg;
auf ben fiefo bie meijten ju fefcr gewohnt &a*
a 3 &**V
VI VOtttbc.
6*n, um nkl)t tf)ne i&r aBtffcn unbetmetft
auf t^tr jur/tcf ju fommetu
3* 9toufrte bafcer, um bie<pimFfe, tt>el*
<$e swifdjen t^nett unb mir ffreitig f« 9n fonn*
tfB/- mifö bcfe ju erläutern, $eigen ju mup
* fen, t*ie td> auf meinen 5Beg gefommen bin..
SBie tonnt* tcf> biefcd a6er 6ejTer, aü wenn
id) ben @ang bcr Unferfudjung fdbft fror*
$etd>nete , wenn tcf> bie Unterfut&ung fo mlu
tfceilf e, xok tc£ f?e gfaub* ongefküt ju fca6cn ?
,:, SDie SJiet&obe ber tlnterfuc&yng iß bi*
«ttOlpti#)e, bieSJlcf$obe be* lefcrborfragl
feie font^ctrfd>C. 3ene ae§r bon ben SoI#
$en 411 ifcren (Er? euntaiforiSnben juruef, bief«
hingegen 9<ty bon ben ©rdnben ju ben $öli /
forf.
• 3n ben gegenwärtigen 3(uffÄ£en fcafce
id; meine ©ebanfen bafcer mcfcr anatytifdj
ate fyntfcefifd; an einanber gereift. Sßott
feem erflen bis ju bem feef;ßen iß biefe*, tn*
v : / auf
Digitized by Google
«uf eine3fu*nö$m«, but^sartgffl gtf^ett^
3n b*n fönten Huffäen tfl ber Sßorttaji
äbwedjfelnber/ 6alb me(jr önafytifc&, fcalb
tnefct fgntjjetifcf) / ja ofc ganj fi>nt^etifc^ #
wenn e$ Moö barauf anfam, toon auase*
mochten $rincipien unmittelbare Tlnxow
btind i« magern :
tflat&xlid) mußten <icf; mit/ tabem trf>
ju meinen Unterfudjunöen jurficf f am , obec
fcefonbete 3tnn>enbungen toon tfcren SRefulta*
fr ten berfucfjte, bie SSemÄfcungen bei? twir*
fcfeen Scanner, welche ^orjöglic^ in beut
festen 3afcraefcenb in ba* 3fa£urrecf)t ein
rteue* Üd)t flebrac&t/ toon neuem bergegetw
»artigen, unb ic^ mußte tni$ ifcret um f>
Ub^after erinnern/ mit je innigem* 35anfe
ic& au* t&rem Unterrichte gefd)&pft fcatfe*
J&atten i§re95e§auptunsen jleid^ nit^t ö6eraU
weine S&epflimmung, fo fcatten (ie boc^ ti&et*
all micf) jum weitem gorfd;en unb jur $rü*
o v a 4 im
Digitized by Google
futtfl 6wfif6«t aufeeforbtf e. 3<f> $feft mW» gu
ber feiten um fo me$r f6i? toerpfri^t^t, je miß*
trattifd)er ber SBiberfprwf) mit fofc&en ÜRÄro
jiern mt^geg*« meine eigene S&efcauptungetf
£atte madjen fonnen/ wenn id) mtrf> biefe«
fotgfafttgern $rt f tfung (jatte 66erfce6en motten;
3cf> gfau6e fte mit einer Unparteplicfjfett Mb
©orgfalt angefMt ju §öben, bag icf> feiftSSe*
benPen trogen barf , jte witjuf Reifen. <Sto
©trett, ber nur bon 2Ba§r$ritdlieb* geleite!
foirb, unb bon aller SKecfjt^abere^ entfernt
tfl, ftfirf ftJf bie (Erferinfmrber SBa&r&eU
mcfjt anberg afe nä§ttc$ feijn. Um fo (frei*
ten^u f&nnen, unb btt »c&miptungen <m*
berer 9fläturrerf>t5fc^ rer mit ber grofjtm&glidf*
fteri ©ettattigfefe bariujtelfcti , §a6e kfc tmtf
jleni i&re ttgmeit «©orte mitgrt&eHf.
TfofänftUc^ »at icf> 5Bi(Wö, ettfe tootf*
ßänbigeSenfur ofleö beSjtnigen ju berfucfcen;
tt>a* Hl bem ; lef ten 3o§rje§enb im Statur*
fe*%t . r ^ .. rechte
Digitized
•
utyu&Ui$tt ^ Mein bad ?03eifau«fe$ctw
be biefe* Unternehmen* fdjrecfte mic$ 6db
juriSrf , unb in feinem ganjen Umfange wat
triefe* @ef<$<fft aucf) mit meinem J&auptjwecf«
unvereinbar. 3rf) fd&ranfte micf) bafcer lieber
auf ba« Sßottrefflicfjere ein/ «nb prüfte e$
*a, wöbet ©an$ meiner Unferfuctyung mir
ttarürltc^e SSeranfaffuna baju gab. <£$ war
mir um eine unbefangene «pfüföng ünb Se#
tirt^eifuns aufgehellter JBe^auptungen, unb
tüd;t bar um ju t£un, bie STOanner , bon
fcenen jene 25e$aupfungen famen, jü loben,
öber ju tabefn. ®iefeö fet> meine «ntfcfjufi
bigung, wenn icf> nicf>t bie Ölamen aller bet
Scanner nannte , welche icf? 411 nennen ©e>
Jegen&tfc &atfe.* ' r
SKeine Wjtc&t war feinesweö* ein toofl*
ftänbiged @9(iem be* DiafurrecfK«. JDe*#
fcalb fonnte icf> fciefe SWaterien ganj iiberge*
$en, bie felbjl in einem ie£rbud)e nidjt fe§#
' a 5 . Im
■
Im btfifen. 2fof bet <mbertT@ette gaSe itf>
2toroenbungen bon naturted)rticf)en $tincU
fien auf fpecieüere SiecfjtSftagen gemad;f,
ttelc&e man jum ifcetl bectiad)lcifiigt $at>
tventi fte gleid; jmi fcf>crt nod; fpeciellem
Stedjttftagen , bte jeber ber genaueren ttn*
tetfu<$ung für tmtrbtg erfennt, tmb ben fcfc
fcern ^rincipten in bec ÜJNffc Wegen. 3$
rechne ba§in fo$6efonbere me§tete 9lecf>td*
fragen bon ben ®efeflftf>aften, welche tn bem
allgemeinen ©taat*ret&te fe!6jl ifcre Tfomen*
bung finben mäfien. Die Untetfudjung We*
fer lefctern friert mir nocf> um.f* not$»enbi*
jer, ba ba* fogenannfe gemeine SRed^t übet
fte nid)f$ 6efKmmf. . v
33*9 mehreren ©egenjtänben $af man
motalijtye fragen mit JRec&töfnigin berwdp
i
• i *
feit nnb ftd) baburd) bte Uncerfud;ung berfef* *
ben unnötiger SBeefe erfdjwerf. 3n$6e*
fbnbece tjl blefe* 6ei> bem 93Äc&ernac&brucf
Digitized by
Vettere. jjj
unb nod) meftr beo ber &\td> e 0 rf^e^rt.
3<& staube bafcer auf bie Sßerjei&una mein«
irfrr 2fofprucfe mac&en ju fonnen, wenn i$
Ut) ber ttd)tti(t>tn Unterfutbuna ber tffaf;«
Äurwi/w in bas ©e biet ber SWoral abaefcbweifc
bin. SDeraleicben 2tbfa>effunaen (üb feine
SBerirrun 8 en, ba icb mein gftf &,» j$ nm
itfc&t au6 ben Tlujen toerto£ren, unö (Ve mit
fluten tfjtüi nur ertaubte, um ©nwdrfe,
bie nut au» einet $ßerw«a)fefuna eigentliche*
3tcd;t$fragen mit gragen auö ber ©itten»
lefcre entfhmben fe 9 n fonnfen, au* bem 20»
fle ju räumen.
. 3c() babe fd)on aefaaf , baß id) mid) hf,
ttt ber anafyifcben al* ber ftntfcetifcben fSJlt*
trotte bebient 6abe. 3$ bitte ben Uf n bie,
f«$ nicbt 4 u totrgefien, wen» er auf ©a| e
flogen fotite^bie an bem Orte, wo fie t> 0 r*
fommen, neefc unbewiefen finb. 3$ fl/<m ,
be i&m im tooraus »erfpred)en jU bürfen, bag
«r, wenn anbere ein fofdjer @a$ tiatt
»eifr» bebarf , ntdjt «ergeben« in bem Job
flenben naa) bemfelben fud;en würbe, 3d>
habe
XII Vottch«
§abe jttwetfen ben lefer 6ci> cirtjetncrt Unter*
fucfjungen über Umnxgc geführt, wetdje td>
felbft Dörfer gegangen war. (E$ wäre mit
leicfjt gewefen, ben ftirjeffen 2Beg jtatü bie*
fer Umwege einjufdjlagen, wenn icf> ntcf>t
äbjtdjtltd) einen Umweg gegongen wäre, weW
td) eß für nit^ltc^ , wenn aud) nidjt gerabe
für notfcwenbig, §telt, ben lefer auf Singe
cufmerf fam $u machen , welche wir auf bem
ftürjeffrn 9ß5ege nid)t angetroffen fcatten.
(Es jtnb au#er ben fcier unterfuhren nod>
mehrere übrig , wefd;e einer genau*
ern Unterfudjung eben fo wertfc finb, al$ et*
ttt fo($e Unterfurfjung nid;t unnötig feijtt
mb$te. 3d; behalte fie einem jwegf en tyoilt
bor* SBann biefer erfdjeinen mogte, tatin
ich je£c um fo weniger beflfmmen, ba anber*
weitige ©efrfjafte mir fo6a(b ni^t 9)hi£e jur
Ausarbeitung beffelben Ia(fen mogten.
JJaHe , ben ifan $fta\) 1795.
>il.i,L* t tu
3 n f) a t t
I. »iwlytifäet Vttfiub über oen 2*sriff oe*
Sftotfrwenbfgfeit, ben Öegriff be* SRetft* *u btfiimt
men. ©. i* <£rflarungen roecben auf an>ei; 21rrcn
funöen. 0. 2. Lockerungen ber 2ogtf an <5rNärun*
gen. 0. 3. 0ct)iütettc?Fett bei) ber Jgrftätnng be$
feegriff* t>on einem iKecfete. <2>. 3. (grfläruiig imb
tf>r &en*i$. £>. 4 — 7. <£in}imrfe merken gehoben*
7. folg. S>eurrf>eüimgen anderer drrftärnngen,
t»n CfÖolf, ®. 9. 1D?enbeföfof>n, ®. 12. Jg>6pf^
ner, 0. 13. ^ufefanb, 9tein{)ülb/e.- 15. Jg>ei*
benreiefc, @. 16. SRocft eine ordere (&ftörung n>irb
beurteilt Ä. 18. 9fa><& eine ©djroterigfeit, n>eid>e
len (*rf (ärungen vom SKedjte entgegenlief. 0. 10.
IL Ättalptifcber X>e*fud> öbet oen &egriflr oce
«■ ; - Swangawerbmolicbifeit,
»er ^eciriff 6er 3n>ang^ccNnMicf)fett muß gum
95ef>ufe ber $rflnruna eine* SKedjtö entit>iefe(t n>er*
ben. e. 2i. 5Die 3iüong^erbinblrd)feit fann nidjt
bur* eine foicfce ttttfat mvben, Deren Erfüllung er*
gmungen werben barf. €>. 22. — niefet burefr eine,
Deren Erfüllung id; ju entringen ein 9ied>t (>abe, —
au^nkfo du cd) eine foldje, n>eld>e äugen id> erjimin*
gen roerben oarf. »3. £rfiärung ber 3nxmg*
wrbmblidjfeu, e. 25. ber ä>en>i(Tenil\)crbinb(i4reic.
0. 25. 20.
in.
1
t
i
»
XIV
III. Uebcr Den <Bmnr> ocs UrtfctfAieöc« ixt
$wan$a * ttno Der (Btwiffcnsvctbinrticbteiten.
©on btm 0itfengefefce überhaupt. 0.27. 2111*
gemeine Söefdjaffcn&ett f«»*r forbecungen. ©♦ 29.
Äoüiflon jmijcften fTttlid)en ©efefcm. 0. 30. S80Ö1
fommeue unb tim>oüfommenc iöerbinblwfcfcit. ©,31.
3ftce 1>rincipien , vorläufig nacfc bem moraltfctyeii
©inne befrimmt. 0. 33. €;rf)ern6are £oünlonT>ou>
fommnec 33ertunbl(d)feitcn. 34. Smangcvecbrnbr
(td)fetten (jaben mit Den oollfommcnen , unb ©etöiff
fenövcr(unb(id)fcitcn mit Den unvollkommenen Serbin fc*
Itcfjf citcn einerlei; ^rinnp. 0. 35. SRectprocität bie;
fer begriffe. 0. 36. 3mww unb äugere S3crbinb(id)s
feiten. 0. 39. 3f)t Unterfcfcteb liegt in feiner Um
6eftimmtf>eit bed eittengefefce*. 0. 39. 3^re ^rini
eipiem 0. 40.
IV« liebet »ctfcfeicOenc Ißmtbeflttnejen Oet 2Cec&t|»
. £>ic <£int(jeUung beriete in wüfommene imb.
tmuoQfommene i\t fel)Urb«fc. 0, 4t. 0ie faim
tuefrt gerettet werben, wenn man SKecftt burd) eilt
moralififr* Vermögen erflar t. 0. 42. Xfcolfa <£vt
f lärung von einem »oüfommenen unb unvoUfommeneit
«Redjte. 0. 42. SBie ber Öegriff b« SKeiijta etflott
tt>erben mufft , tuenn man »oUfommene unb um>o(U
fommene SKecfote unterfctyiben roifl, 0. 43. tPte bec
begriff bc& unooütommcnen SHedjti. ebenb. Mntt
&e[)rU<tfeit be« legten ©cgriflfö in ber SDtoal unb bem
Slöturr'e*te. 0, 44. 3roang*re$t« , 0. 46. (Inb
m$t mit Siebten überhaupt j u t>er»e*fe(n # 0. 47.
tvie 6fter gefftften* 0. 48» >nete unb aaßete
SKe«te. 0. 49.
V. liebet Den <£frtmt>fa* &ct 9ttt!icb?efc«
2>er mora(if<$e 0inn fe&t$fogcfnwfrau*.0.5r,
G5egen(ram> fce* ©tttengefefcc*. ebenb. ©ein Unten
Digitiz
föfeb wn anbern Regeln für fret)e $cmMun$«n. (3.
52. 9J?oralifd) mfcgUd) , unm6o.lid) , nott>n>enöig,
6(o3 erlaubt. @. 53. 'Praf tifQc 93emunft ^54.
3t)c SJerW Itmfj &ur r(>eorctifc$en. 55* Ö«te unb
3u>tdma$i$Uit Der Jpanölungen, unD if>rc Analogie
mit Jtonfequen& unb 3Ba&rf)eit in» 2>ent>n. 0. 56.
u. f. öBarum handeln tvir Den ©efc&cn be$ $BiUcn$
jiwiber? 0. 59. ®ittengefe& im eigentlichen fcin*
nf ebenb. Witfct, *8erbinDlid)feit. ©. 60. Üftarii
men. 3t)r Unterföicb von Rttfkftcn ©efefccn. ebenb.
9ßon n>eld>er SÖefcfcaffenbeit (mb ©icrcnge^c altf 3tta*
rimen gebadjf. 6 c» 9fad)t jeDe ÜRarime, roeldje
tiefe Cfgenftaffc f)at/ i(l ein ®ittengefefe.
ÖBeldje fin& ^ittengcfefee. ebenb. SNeij;
fpicle. ®. 73. SUgel, nacb n>clcf>cc auß btefcr Tsou
tnel bie ®itt(id>(cic einer «$anb(una, $u bcuctycilcn
i(t» e. 64. 65,
« • • « . *.
VI# Ucbcr Den etfien <B>rtm&fa$ tot Xeefcte» 4
9tea>t£fa$e. €>. 64« natürliche unb pofttiüC
67. ÖBa« ein f)fcd)ftcr <Ked)tafai} ()eigt. ebenb.
dt fann nur einen ljod)frcn Siebte fhfe geben , meiert
6er @runb|af3 aller SReajte tfr. ebenb. Ceine gon
me(. ©. 68. i|t ö«3 Oer Jormtl 5er gman^oerf
binblidtfeitc« abgeleitet. 0. 68* 69. SScuipiete
tjon ber ötfupatton. ®. 69. ben ^öerrrdgen. ©»
70. Cfin (Rnrourf gecien Me(e formet wirb §et)o*
ben. 0. 71. (Einwurf , ben £err 3«rob gtaen fle
gemacht r>at, unb feine Hu flofung. 74» SRed)t«i
formein werben beurteilt von ®ct)malj, &. 74.
«fcufelanb, 75. SReinl)olb. 0. 76. Jpciocm
reicr)« formet bec Smanqeret^rc , 78. unb Jpufe;
(anM* & 79, $Raatj formet für bie vofltommenert
foroo()( Ott unwUrommenen -Kectjte. ^. 80. 8r.
5De fiel ben Jormel ber toUfemmc-mn S>i<a)ce. <3. 8 w
9vea)tf*
xvi 9mfrat$
SRed)ttfomdn ~*on Safofr. <5. 82; Änmerfimj
u6er bell 2fa$brucf: ein tjcrn&nftictes tiefen ij?
3a?c<£ , unb ea inufj al« 2fa>ecE befcanOelt u>et*
t>en* 0. 86.
VII. liebet t>en J5c$riff t>es tTattirrecbts unO
fcea pofitiven Äecbts , unö oen Sufammenfang
beyOer*
• *•■*•' ' * *. . "
SÖebeurungen 2Bort$ 2vcd?t» 0. 88* *Po*
fittoe* 3led)t unb poftttre ©efefce im weitem €innc,
88. 89. SRegent im Staate. ©. 89. 'pofitiüe
©efefce unb pofittveö SRedjt in bem engern ®innt.
\2. 9a £in n>ie \.>telfad>c^ • poftttueß SHecbt läßt fic&
»nterfdKtben ? ebenb. 9)odj anbae &ebeutungen
2tu$brucf* pofitive* £Recbt. 0. 90. $tt&glicf)fejfc
^oflttvec @efe|e. @, 91, berufte*. Auf bet ^tUctgfetc
ber ©ertrage , mithin jule&t auf bem Stoturredjte -r
au* biefem fann aber niebe bie SÖtrflidjf-eit irgenb ei*
nee pofitiwn (Sefefcei bargetl)an werben. 91.92.
<Pöjttit?e$ Stedjt unb pofuiwe ©efe&e im weitem <5\tu
Ite , unb ir>r 33erl)nltnifj *u bem 9ftaturre<$te. 0. 93.
2Bic weit fangen alle mocjlidje 9ied)te von bem 91a;
turreefrte ab. 0. 94. begriff bed Sfamirrecfcr*.
0. 9+. 3üe SKec&te fangen $ule|t twn bem t)6o)|lcn
©tttengefe&c ab. ©. 95. . <
VIII. Uebec pen <0ntntfa$ Ocb SZtttarrecbts,
©a* ber ©runbfafc bc* 3}aturre<&t$ fep. ©. 95.
©e|(*affcn^eit frefa Iben, ebenb. €r ift ni#r ba* 'Pein*
eip ber 3n>ang*uerbinblid)feit , @. 96/ m«t ba*
«Princip Der 3ronng<}red>te. ebenb. Fleins <&runbfa|
be* Sftaturrec&ts, unb Beurteilung Deflelben. 0.96.
97. (Srflarung be* afaiturrecfrt* bur* bie SBüTew
fdjaft ber 3n>angdre*te. ©. 97. ©elbft ©ü>riftfttf'
ler, n>eld)e ee* fi> erflärrm, fmb biefem ©egrt/fe ni$t
treu geblieben. ©.98. «£ufelanb, J&eibenreicfc. ebeno.
- . £>iefc
• / • ' • Digitized by G6
Sn&öft xvii
5Dfefe (Erftärung roirb nidjt babuxd) gerechtfertigt, bag
3roangtfrcrf)te anbere !Ked)te öorauäfefcen. 99,
Erfolg biefer §rflarung für bat* Dbturrecht , unb n>a.r*
um Jpufeianb fcaö 'Princip bei SwwgäreiUc* |b genau
gefagt. ebenb.' &er ©runbfafc beä Sttattirred)t$ i(t
bad ^riuciptum ber SKcdjtc. 0. 100. 93eut>eifung
auf bat vorfjergehenbe. ebenb.
IX. lieber öen Safämmenbang öes Sedbta mic
Oer pfliebt tmö Der Sittenlehre mit öem XTatar*
reebte,
OTe 9?ed>te entfpringen $u(e|t au* bem 'prinefc
pium aller SHe d;rc — unb öaljer aud) au* betn l)6tfj<
fren Stttengefefce. ©. ioi. $Bolffd)e £)arftellung be*
Sufammenhangtf jroifchen SRed)t unb Pflicht. S. ior.
102. wirb be|lritten. ebenb. 21 nbere ^Weitung fceä
gufammenhang* jroifchen SKed>t unb <Pflid)t. S. 102.
103. JDiefe tjr aud? von ilobel unb ^eioenreteb
terfucht. 0. 103. £>afj ber $8erf. fte nic^r »on ffj
tien entlehnt Oabe. ®. 105 106. Unterfdjteb ber
reinen unb an^manbttti praftifdjeit 'pbilofüphie. 0«
107. ber Sittenlehre unb SÄed)Mtel)re. ©.108. (Ml
be ftafteli einen reinen unb angeroanbten $ heil, ebenb.
Su)ammen(;ang ber Sittenlehre unb M 8toturre$ti.
ebenb» . . k ,
X. deines tuto Atigeaxutates tTAtarredjr«.
fffOthroctttögfrft, bte reine ton ber angeroanbten
Sittenlehre ju fonbern. ©♦ 109. tmgleutyet* ba* vHs
m von bem- angeroanbten Sttaturre^te. ebenb. 2)et
Sftenfd) hat nur im uneigentuchen Sinne 93er6inb*
IfcMcften gegen $ faere. ©♦ 1 id. Steine* fttatür*
red* unb Ütaturredjt ber *9taifd#n. ffrenb. Sdfma%
Unter Reibung be^ reinen mb< fiitdetoaitoten Xl&*
turreebts tffc nißt einerlei? mit ber rttemfgen. & : xx* 9
JDa* reine Statumett ifi ein $hei! tot #erap&üfif b«?
XVIII
Malt-
bitten. Sl**** 93erfd)i*benee Umfang,. mr$i
Jbat Sflafurrectot bt6 Ü3?cnfcf)cn bemäntelt t(h 0.'ii2.
<§Jrünbe bavou. 0. 112 — 114.
XI. XCciutc (fentwicfclmt^ Des Schiffs von ti*
\ ■ '' nem Äedne* ö
£)er öeanjf fceä SKecbtS mu| weiter entmtcMt
tt>erbeu, um Die wrfd)tcbencn Birten beftelben ju be;
^mmen. 0. 115. 5Ba* e$ f>eißt , eine 9ßetbtnMid>*
"feit cntfpricfjt einem Dvcdjre. ebeftb» ungemeine unb
fcefonbere Söerbinblidtfeit. 0. 116. 33erpfud)tete
Herfen, ebenb. 3ebem SHcdK« ent|pricf)t eine aUge*
meine, wenn ajeid) (eine befonbecr ^er&inblictjfeit*
cbenö. Qfcgenßanb eineö 9tecfct$«. .0. 117. ^eti
fionlidje unb bingü.cbe SKedjtc. ebenb. Sßarum etrca$
•nad) romifebem fKcd)te ein bingticfye* SJiedJt feint fann,
«to* eö nid)t uacf> bem 9)aturred)te ijt. 0.
«5Die Unterfdjeiömtg bec perf6nlid>en unb bina,Uc&e{t
SUd)te ifl (eine (£intf)eitan<) &er .jfted)te r 0. ik>
Sftectelblabt glaubt fte fo einteilen SU fönnen. SÖeur*
.toeüung biefer Cgmcbettung. 0. 119. 3afob^ Sßer;
tbeibiauna, biefer v^intfyeilung» 0» 120» Urfpruug;
ltd)e unb erworbene SKedjte. 0. 120, (Swcr&una,
unb 23ecaußecun9. eilte* 9ted;t$. ebenb*
XII. Urfptuncjlicbe Rechte.
©egenflanb ber urfptunajicften SKcdjtc. 0. 120*
(Einzelne uifpriüiglidje SHedKe für ein vernünftige**
SSefen ü&erf)aupt r 0. 120. 121.
XIII. (geworbene Redbte,
&ic . (Ertuerbung einti SHecfetö gefcft'teftt vernut;
4c1(t einer £f)at)a$e. 0» 124. ©er örunb a6cc,
Tüarum veruutteljl einer ^bat|'ad)e ein SHccftt envor*
ben werben fann, ließt im 3?aturrcd;r. ebenb. £9
Weröart — (Ewer&ticef. ebenb. • SSßf((^evUi; Jrajje«
t Digitized UyJ^OOgl
3n$alf. XIX
in Enfefjuns b«r erworbenen föchte beantwortet bat
Siatucrea)t ? <2>. 125. $r|te unb nachfolge nbe $r<
Werbung, ebenb. £>emertung, biefen tarnen betreff
fcnb. e. 125* 3««3«««fl- ©• i^6. 3&re Srfon
berniffe. ebenb. unb 127. Itebertragnng , Äegriff
jberfelben, unb bamir verbunotne begriffe, ebenb*
S55ie ttit(ftf>en fcetft* ouö einet Uebertragung. e. 12$.
129. Öie entfpringt burd> Uebertragung eine aü<te/
meine f8erbinblicf>feit gegen Denjenigen, beut ein tte^t
«Vertragen wirb ? 0. 130. 3">*V ^rten von Ueber*
fragung. 0. 131. Uebertragung muß Situ
toiOigung vorauögefefct werben. 0. 132. golgett
ftierau*. 0. 132- 133. »«bingungen , an weldje
eine Uebertragung gebunben ifh 0. 134. SÖeteibii
jungen im weitern unb engern 0inne. — SßmtyU
biqung unb «Prävention ijt gegen jebe Sbeleibigung
recOtmdfcig. 0. 135- We*t nur <Sntfd>aoig»ng
(>nbe i$ nur bei) einer S&eleibigung im enqern einne*
136. €ntf$äbigung finbet eigentu* toi nicbc
wo id) mid) wieJW in betx SBeft^ menier eacfcr
, ^ 9 au« weftfter i« »erbrängt bin. 0 ttf. 138.
3« welcbem einne bat SHecbt be« fcefoibigten unenb?
lief) ift. 0. 139. 8« n«r &«P erpe (Srwerk
orten. 0. 140. 3af ob*« fcefcauptung , bog 9ted)te
au« $&e(ewigungen feine erworbene ftnb, wirb gei
XIV* liebet: &m 3ttfammenbMt$ &e* erwerbe*
,,/... , nen mrx ttdpt&ngiicben Kecbte. • |
•* 5 Äffe erborg SRe*te ff Jen urfprung(i'd>e wri
au«, e. 142. 3n«befbnbere bie SKecf)te # welche bur<fl
Suetgnung erworben werben. 0. 144. fmgfeid>ert
bie buteft Uebertragung erworben werben. 0: 144,
145. unb bie aufr Befeibigungen. 0. 145. Sbep
Jeber (Sfrweromtg wetten SRedKe an Urredjte gefmipffc
0. 144. £>a* 3l«cht au« S&eUibigungen |M etwecl
■ v b 4 Gen,
0
Bett, ift WS$t&WWrt, Waefu bat Medjr w£%
ner 23e|«bfgung fetojr , ein crttötfcne*« ©. 145; - >
XV. Uebcrgancj von beht reinen £7aturrecftte"*tt
oem XTatutttcbti bcs IHcnfcbcii*
£aS S*nturrecf)t M 9D?enfd)cn entfprin^C attf
2(ntt>enbung be£ reinen D?aturred>tö auf bie Statut
be* Sttenfc&en. ©* 146. Stf fegt ba* SBertyUtnif»
be$ Sttenfdjen &um SRcnföeti vorauf @. 147. (£•$
gic&t in ber Partie betf Üttenfd)en SSeftimmungen,
roelc&e auf feine SRecOte ©tifUijj f>a6en, unb aubere,
rcek&e e* m#t f><i6en. efenb.. Kimmungen in ber
STCatur be^ S&enföet», wrt melden feine SKec&te. ab*
Rängen. ©. 147* ' : « ! " f *» * 1
XVI. Urfpr&ngltAe oder öncjebo&rneXecbte bes
menfeben;
^orerinnerung. @. 149. £a$ Stecht be$
SRerifdjieii^ auf feine Statue 149. welche $jer*
bmblidjfeite» i(>m entfpredjeit,. welc$e nic&t. eßeu&
S)atf9ted)t beö ©Jensen auf feine -J&anMuttgen. fknb.
<£$ ge(jt auf Unterlalfungen uromgefd>ränft ajer,
nid)t 5a$ Sftec&t auf Segeftunaen. ©. 150, SKec&'t
bt$ 9D?enfc§en jum @e6raüc&e ber ISDinge, e6enb. bejr
natürlichen Srey&eic. ebene*. Sted)t ber guten ®d;a*
fcrnig. ©; jgo. 151. twiii dTbefre&t unb^id^tbei
(tef)t; i(l ein angfbof)rne^. & 15 r. ec&mafj'*
©rüube gegen t>aflT«l6t. ®. 152. 2>i* Eutfbrucfe:
Ummern Als ein u?iUHu(>rU'cbeB ttTittel aebrati*
eben, unb ti>n fo bebanbeln, (Inb ni«t gtei^bebeu^
tenb. Ä / SÖert&eibigung be* fKec&tö ber guten ©cfcd*
fcung gegen Jperrn ecbmafj* nTsa£ Öe^auptung
mx tm ftf*t ber guteu .e44ftund wirb/ftejlrtueh.
XVJI.
# »
• * *
I
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3n$aff. .XXI
XVII. Von X>et OWapation uns *<an «igen*
begriff ber £>etmion. 0. 155. £ie fanrt
titelt burd) bat pl)0d)t ^ermeqcti erffart ©erben,
über eine ©ad)e $u verfügen, ebenb. (frflärung betf
&*fü>e$. @. 156. £in (finrourf gegen btefc <£rflä#
nni.; roirb gehoben, ebenb. Offupation , Cf t^cju(>iun
tinb tic (Jrroerbung beflelben burd) Offupation. 0»
156. 157. Öffupation i|t Jormatton. 158»
SSori ber ©üftigfeit öec Off upatton f)ängt 6ie *D76g*
lccf>feit C'Cö (£igentf>umä nb. <§. 159. ©en>6fjnltd)e
<£tflärung vom £igentljnme urtb il)re £&erid>tigung,
®* 158» 159« Einwurf gegen beä 93erfnfl"erö (£rfläi
tung. 0. 160. wirb gehoben. 0. 160. diu an*
fceree Einwurf unb feine iluffyebung. 161. Uni
voUftanbigetf (Eigentum ift fein (£igent()um. ebenb.
Oktheüteö Qrigentf)um mit) ©emeinfdjaft be$ (£igen?
ti)um$. iör. 162. SÖegriff beä unw>II[ränbigen
<£ig*m()um6. 162.
XVIII, Verträge,
2fUe Übertragung jroifdjm Sftenfdjen gefdn'efjt
burefc Vertrage. €5. 163. SSerfpredjen , Vertrag.
0. 164. 3afo6'$ (Eiurcenbungcn gegen eine (ErftaV
rung 6c4J $krfpred)enö. ebenb. Allgemeinheit ber
Oier gegebenen (Erflärung eine$ 93erfpred)en$. 165.
©ebeutung biefetf SBortä im gemeinen ©pr arfjgebrau*
<&e. 0. 165. TUftenroalfS (grftörung eineö 93erfpre<
d)enö, unb eine anbete wirb beurtljeilt. €5. 166.
33erbinblid)fett ber Verträge. 0. 166. 167. <Sitt
Vertrag brauet, um &u üerbinben, nidn von einem
{ &er SJertragfctyicßcnben $l)eile erfüllt ju fetm, roie
.Jpcrr ©$mal;* behauptet. 0. 167. ^beine ©rünb«
werben geprüft. 0» 167 — 173. ^fteorte be$ 93er*
falfer^ be* S3en trage u. f. ro. unb i()re S&eurtfycfttmg«
©♦ 173 — 179» 3u einem Vertrage mir* nf$t ber
b 3 wirf/
XXII . M&u.
r
wirfucfte ©ille Selber «Pacefcenten erforbeet. B. *8a
wie £6pfner unb <B?cnbet*fo()n »ollen. ©. 180. 181.
2>ie burcb ein ©erfprccften erregte Erwartung an fi$
i(l nidjt bec @tunb ber 93erbinMtd>fett ber ©ertrage.
c$. i8*. 182. 3ftenbcl6fol)n* ^beoric bec ©ertrage.
0 t jg^-^i^j. <£$ i(l md)t bewtefen, ba§ burcft
jeben Vertrag eine unvollkommene ©erbtnbtidjfeit $m?
fcollfommenen erhoben werbe. 0. 185 — 187»
XIX. 2tt80töcflid>e ano fitUfcfoweicjenOc Va*
• trage*
• 2fu$bru<f lic&e unb fttüfdjweigenbe 3Biflen*er!lai
tung. ©. 180. S2>ie auebrücflicfce SBHlen«erHaruncj
6cftef)t in natürlichen, bie jttllföweigenbe in will*
fttyrlicfan Seiten, e. 189. 9*atürlid>e unb Willi
fityrlic&e Setzen, ebenb. 2Cu$brücf(id)e unb (titt*
fc&weigcnbe ©ertrage. 0. 190» (Kflfi&twfgen&e
<*in willigung wirb buref) Jpanblungen erflärt, bie )ei
manb o(>ne SBtberfpru* mit ftd) felbft nid&t wrnef)*
wen fonnte, wenn er nid>t einwilligte. ©. 190.
imgleic&cn burefr Jjanblungen, bie jemanb niefct »or#
nehmen ober unterlafien fann, o&ne batf SRecfet eine«
onbern ju verlern, wenn er nid)t einwilligt. ©.191,
etiüföweigenbe ©ertrage (Inb eben fo »erbinbenb a($
mrtbrücf Itc&e , unb au* bemfelben ©runbe. ^. 195.
196. $in ftillfcftweigenb abgelegte« ©erfprec&en mug
angenommen feijn, wenn t$ t>erpPicf>teti fo«, ©. 193»
Unterfd)ieb berfetben, ber *on ber 21« abfangt, wie
M ©erfpred>en ftilifc&weigenb abgelegt ift. ©. 193*
194* 2>e» einem au*brüeflid)en ©ertrage fann bic
3lnna&me M ©erfprecfcen* itjm felbfl oor&erge&em
e. 194.
XX. tlcfaer tas Äecfct fces »clefotcttein
giebt fein natürlid>e$ etrafrecfct. e. 195.
196* «eibenrei«* «tnwenbungen gegen einen «w
v wew
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3n(jalf. " XXI«
weis jene$ 0afce$ werben g*f>oSen. 0. 196. 197,
©c^maCj behauptet bat natürlich* 0trafred)t, Söe*
urtheüung feinet 33emeifcö. 0. 197. 3afo6$ Söe*
bauptung be* natürltdjert 0trafred)t$. 0. 197. S&tf
urtf>eilung feinet &eweife$ für baflel6e. 0.198» 199.
SBeim «in ttarurlid)e* 0trafred)t gä6e*, fo föiinte
boeh feine »Proportion* $wifd)en 0trafe unb Söeleibf*
gung beftimmt werben. 0. 199 — cor. Stecht
6fr 33ertr>eibigung unö <£ntfchäbtgung i(t uneribltch int
0inne'ber alten ^aturrechtSlehrer unb beö S8erfof#
fer$ $fti<beutunqen biefe* 0afce$. 0« 201. 202.
«Jafob* Grünbe gegen ba* unenbfid)e 9\ed)t Deö 93erf
leibigten werben beurteilt. 0. 202. fWg.' •»
XXI. (Befeüfcbaft überhaupt*
©efcflfcbaft in jwtefachcr 9>ebeutum> 0. 206»
@efeUfd>aft im wettern unb im weiteften 0imte. 0»
205. 206. ©efeüfchaftlicher 3wecf. efcenb. 33erei*
nigungSoerttag, 2lufnahmc*ertrag. 0.207. &$fcwc
hat für jeben, ber burch ihn in bie ©efellfchaft fommr,
biefelbe SBirfung, M e6 er ben SBereinigungtfwrtracj
eingegangen wäre, ebenb. SBirfungen be$ Vereint«
gungtoertraged. ebenb. ©runbaerhaltnig jwtfd>en <3u
|"elifd)aft unb ihren ©liebem. 0. 208. Sterte an
ber ©efellfd)aft. ebenb. Sollen au* bem S3ereinii
gungtoertrage. 0. 208. 209. Erläuterung burefr
ba* SSeyfpiel einer Cefegefeüfcbaft. 0. 209. aio.
; ' XXII. retfafiana einet (BefeUfcbafc*
©efeüfchaftlidje Angelegenheiten. 0. 2ri. Stl
wie fern finb gefcllfchaftliche Angelegenheiten burd>
ihren gweef beftimmt, in wie fern nicht. 0. nu
212. SBiUeber@efeHfd)aft; rechtlicher* 2BiUe berfel6en.
0. 2 r 2. SSerfafiung im weitem unb engem 0inne. et».
©leid>e, ungleiche, unb @efellfd>aften »on jufammertt
gefegter »erfaflimg. 0* 213. 2>ie SJerfaffung einet
b 4 ©e;
xxiv Stielt.
Qfefeflföaft tatin nur burd> ben SBiffen Affer iftrer
Sftitglieber lefiimmt »erbe». @. 213. 214. ©tim*
me. 0. 214. Urfprünglidj fann in feiner gleiten
©efeüfc&aft, ober einer ©efeUfdEjaft von jufammengei
fester SBerfaffung eine £>timmenme()r()eit gelten. 0«
215. ©djlettweinä 93eweiö für ben entgegengeht
ten 0afc wirb geprüft, ebenb. Sie tDM)r()eit ifl
nid)t an ftd> gültig , weil oljne biefe* nid>t* entfäiei
ben werben tonnte, aud) nid)t wegen ber & leid; t>c It-
ter rechtlichen Stimmen oder Sftitglieber. @. 216.
golqen aus bcm ndd?(tüorf)ergc()cnben. ebenb» Söer*
faffungtoertrag. 0. 2t6. t>erfd>iebene 2lrt, wie et
abgefd)lofien werben fann. £>. 217. £Ser in eine
©efellfc&aft tritt, williget in i^re SBerfaffung. ebenb.
2>te 93erfaffung fann nur butd) ben ^Biüen oder ©e*
feflfdjaftSglieber geänbert ober aufgehoben werben»
<§. 218. Unferfdjicb bes ^Bereinigung^ < unb Söen
faflungäwtrag* , wenn gleich beibe suglcid) eingegan*
gen fepn tonnen, ebenb.
: XXIII. <BtW<baft8&wcdu
©efcllföafttfgewalt in bem engern , im wettern
unb weiteren (Sinne. @. 220. Sie ©ewalt berget
feüfd)aft im engfien "Sinne enthalt nicht bie iufäflig
erworbenen ftccfcte ber Felben, aud> md)t bie SKedjte,
weiche bat @runbverl>ältni& ber ©efellfdjaft ju il)rett
©liebern betreffen. 2>. 220. 221. ©ewalt ber ©e*
feüfc&aft im weitern €>inne enthalt äße SRec&te ber*
fefben , außer benen, weldje il)r @runbverl)ä(tnig
|u iftren ©fiebern betreffen. 2>. 222. 2ßie weit
fann t>erfaflung*ma|jig über jufällige Siebte einer ©et
felifdjaft verfüget werben ? £>. 222. 223. 2Bie weit
fann eine ©efeüfcfcaft SHecfetc erwerben , unb 93erbino*
«dj/feften übernehmen. 6. 224. 225.
XXIV.
Digitized
3.«Sa!fc xxv
XXIV. Obetbtttföaft in einet (BefcUfcbaft,
Regierung einer ©efeüfd)aft. ©♦ 226.« erfkeeft
(ic& nic&t auf i(>rc iBerfaflung. ebenb. #uf (Te be*ic()t
fid) bie <£int&eilung tri gleite , ungleiche, unb Qjefeu".*
fd;aften von gcmifdjter 33erfaflung. ebenb. Obergern
fd>aft im tveitttn unb engern ©inne — 2tbl)dngigfetf fc
©. 226. 227. 06ed)ercfcf>aft unb 21bf)dngfgfeit i|t
nur in einer ©efeUföaft , n>e(d)e eine SÖerfaflung bat,
iijog(id). ©. 227. 228. ober beäfcalb niefr immer
tvirtlid). & 228. SBenn unb wie wirb Oberf)err/
Woft in einer @ercUfdi)<ift roirfud). ©. 228. 229.
£>ber()errfd)aft ifi foivobl in einer g(eid>en ate ungleu
d)en ©efeliföaft mogltd). ©. 229. Sffiie fle in ber
erflen unb le&tern ausgeübt wirb. ©. 229. 230»
Oberhaupt, Obcr()crr unb Unteriverfungövmrag. ©.
230. ?ld)emvall$ unb einiger anberer 35e()auptung,
ba(j in einer gleiten <$5cfellfd)aft feine Öbcrl)errfd>aft
feim fönne, unb Urfadje biefer S&e&auptung. ebenb.
2lb(>dugigfeit unb l\nab\)cm$iQUit fcüren von £infd)rdm
fung unb ftreu&eit unterfdjieben werben. e6eub. $8er<
fud) biefen UntevtyUb nd()cr ju beflimmen. 0. 23L
u. folg, ©efefee unb $8cfe()le, ©. 233. Grforben
ntfle i&rtt ©ultigfeit, ©. 233. 234.
•
XXV. Gleichförmige tmt> angleicfoformi^c <Bte
fellfcbaften,
3n einer gleichen fotvoty ate in einer ungfeidjett
©efeüfdjaft fönnen bie SDtttgficoer ungleiche 93erbinb*
lidtfeiten gegen bie ©efeüTd)aft (>aben. ©. 235. @e*
meinfame unb eigent&ümlidje gefellfd)aftud)e $8erbinb#
ltd)feitem ebenb* Urfprung ber erflen unb (efeten. ©.
2 35» 2 3^. £Die legten fe&eu immer befonbere Ver-
trage be* «Diitglieb* gegen bie ©cfeUfdJaft vorauf. &
*3<*. 237. ®(eid)f6rmige unb ungleid)f6rmige ©efeU;
fätfun, mb Medjtmdfjigreit ber U&ten. ©. 237.
XXVI.
■V- ■ » »•
3CXVI Sttfcalt.
XXVI. •»cöff^r tmt> unfecfcirtgtrt tTatttrflanö
tm*> bürgerlicher Sitffcno*
3eber tann nur burd) einen Vertrag Sauget
be« ©taoWfepn. ©. 238* (Sinwenbung hiergegen
wirb aufgehoben. ©. 238. 239. <&en fo fann ber
SRenfd) nur burd) eilten Vertrag in eine ©cfellfebaft
gefommen feyn. 0. 339. ©ebingter unb unbebings
ter Sßaturjuftanb untr bürgetUcftec Sujlaitb. 0. 239»
240. ^tnjefeftranftec Ülaturjufranb. ©. 240. 3e*
ber SKenfd) i)at irgenb einmal cm un6cbingten uneim
gcfdjränften iftaturftu|tanbe gelebt. ©. 24t. $Beite*
rer Söemeiä biefer *5efjauptung. ebenb. £>er Statur;
ju(tanb ift bober feine £i)poti)efe, wie J?ufelanb will,
unb fein ^beal, wie ©efeaumann will. ©. 241. 242.
<Dte Jrage vom 3*atnr|Ianbe im ve<S)Xiid)t\\ ©inne
ntuf mit ber Jrage über ben iftaturftanb im antfyro*
pologlfdjen €>inne m$t t>erwed)felt werben. €5. 242.
SBenn jeber Sftenfd) glcid) einmal im Sttatursuftanbe
leben imhjte, fo folgt boct) nid*, ba§ irgenb einmal
alle jugleidj (ebenben Sftenfc&en ftd> in bemfc(6en b#
fanben. 0. 253. ^
XXVII. Stzybtit nnö (Bleiefcbeit
^ 3tn unbebingten Sttaturftanbe i|t jeber Sftenfd)
;fret> ©. 244. ittur burtfj feinen 5Siüen wirb ber
«menfd) abhängig, ebenb. 3« weld)em ©inne e*
n>al)r fei; , baß ber SKenfrf) nur eigenen ©efefcen ge*
f)ord>c. ©. 244. in n>eld>em nt*t. ©. 245. Sfta*
turltdje ®leid)l>eit. ©. 246. ©lei#f)eit berjütten*
föen in SKütffidjt auf alle SRedjte, fowol)l per ur;
fprüngucfcett aß erworbenen. €>. 247. Einwürfe ba;
gegen werben gehoben. 0. 248. Me Sttenfc&cn ba#
ben ober nid)t biefelbe« erworbenen $Ked)te. ©. 248.
Sie <&tetd)l)eit ber $?enfd>en in tfnfeljuug aller Stcdj*
te mac&t Me Ung(eicf?()cit ifjrer wirf liefen SRcc^te^ ui6<j#
lieh ©.249.
w +y XXVIII.
Digitized by
3n$alt. XXVU
XXVIII. t?«änf?edi*e tit» tm»er5offcrfi<fce
Xecbte.
S8eräugetlt«e un5 unveräußerliche ftecfcte. 0.
250. ©ie weit fft jebe* SRec&t verau$eruc& und im*
wrdugerlid)? e6enb. rote mcit nrfbefonbere ein er;
roo?6eneo\ 0. 2<r. Ju* perfonaliffimum. ebenb*
50er 2>a$ : Urfprtuiglicfre SRed)te (tnb veräußert unS
unveräu6erlic&, fann einen mtf>rfacfcen 0tnn (>aben.
©. 252—254.* 3n meiern €trtne tfl er roa&r,
unb in roeUbem niebt rocht. ©. 255. 3n roelc&ero
einn« i(l bie naturlic&e gre^eit tnäbefonbere unven
äuferlfefr? 0.256.
XXIX. Utfpttws Oed i£icjentfcttms ans t>er
fupatton.
UrfprüngUc&e unb abgeleitete Erwerbung be« <ZU
gentium*. €>. 257. ©ie.erfte fann niefct burd? bie
Erwerbung einer fjerrenlofen ©aefce erflärt merben,
©♦ 257. 258. 9Bie aüe* £tgentf)utn Off upation vori
airtfefct. 0. 258. tlrfprunglid>e @euieinfa)aft. ©.
259. ©rotiirf fa(f*e ?8orfteüung von bemfelben wen
rotcfelt ifen in 0d)tmerigfeiten. ©. 259. 260. 2l((e*
GEfgentljum faun na* ibm nur burefc Verträge einqei
füfcrt »erben, ©. 260. Unftatrl)afrigfett btefp Sri
flärung. ©. 260. 261. «pufenborfe richtiger $5e#
griff biefer @emeinf*aft. 0. 262. »Pufenborf mac&tt
tfdj unnötige €>c&rotertgfeiten ber «infityrung
be* <£igent(>um*. 0. 262.
XXX. 2Cc#tmaf5icjer tmt> tmreArro40itjcr (EtPiU
befirj.
Sivtlbeflfe unb natürlicher &efl|. 0. 263. SKec&t/
m>ger unb unrechtmäßiger natürlicher &ctffc unb
Stvilbeflfc. ebenbaf. 9teblid>er unb unreblidjer 55c*
fifc. eoenb. SDer (£igentl)ümer fann feine ^aefte von
jebem unrechtmäßigen Sfccftfcer jurücf forbern — J£erc
©<&malj leugnet ba* le|te. ebenb. Prüfung fetner
'I
xxvni Snfcalf.
fcefauptmtg unb feine* Steife* berfeffcn. 6. 266
— 268.
XXXI. 0mö Cefiamente «ad? &em Hrtturrccbu
S3e(timnuing b^r $rage. 0. 269. begriff M
Seflamemö. ebenb. Sßenn ba$ pojjttoe Stecfct if)tl
flld^na^er 6e(bmmt; fo fommctj biefe nähern Zbtt
ßünmungen ()ier bod) in feine &etrnd;fung. 0. 270»
feetuei* bei: Ungültige« ber Sefhmcnte — ©rünbe,
tut rochen ^etbenrei* iftre @üitigfeit behauptet.
@. 271. fein S&eroetö if)rer GhÜtigfeit roirb geprüft.
0, 272, u. folg. tfeine einfeitige Verfügung fantt
ein SKedjt ge6en. 273. «u* fein 93erfpred>en,
n*nn e* nicr)t angenommen ift j aber nidjt, weit Der
mfprecbenbe $(>eil bie Hmia&me forbert. e. 273.
Ob ed allgemein roaf)t ifr, bog bie 2J6mefen^ett bec
annähme bet ©ültigfeit eine« 93erfpred>enö mdjtiföo*
tot , gefegt aud) , ba§ (le vor einer gciuiffen 3eit ni#C
erfolgen foC. 0. 274. , 2>ie flngultigfeit ber 2fcri
trnge ftreitet nt*t mit bem ffietfte/ 93etfügungert
Aber ba* feinige mad>en, meiere über ba* fiebert
r)innu$gef)en. ©. 275. ed>enf ungen auf ben Sobefc
n • &. 275. 3f)ce Beljnlidtfeit mit ben Sefiamen*
V ten unb 93erfdjfebehf)eit von benfe(6en unb i(>re ©tili
ttgfeit. ebenb. £)ie (Mltigfeit ober Ungältigfctt ber
/ £e{tamente fangt m*d)t von if)rer 2Biberruftid)feit ob..
276. Erbfolge ab inteßäto, wie weit fte ftatt*
findet , n>ie weit nietjt. ebenö . (f 3 gieüt feine in
baö gefammte Vermögen eine* Sftenfdjen. 277.
^d)lettn>ein$ ©rünbe , mit roeld)en er bie 3nte(l«t*
etbfolge für bie Äinber »ectl>eibigt. .0* 277. roew
ben geprüft. 0. 277. 278» ©elegentlicjje *pru*
fwng bet ^djlettroeinfc&en $öef)auptung , bag ber93a#
tec ein SRe^t auf ba$ animaliföe Ceben feiner iUnbe*
* fabu \
r * Digitized by Google
3<t$air. ; XXIX
XXXIL Kirdblidn (BzfcUfdy*fu
SBenu bic £ird)e g(eid) alt eine ©efeuTdjnft
ton befbn&crcr 21rt iljre eiacnr^ilinftcftcn «Dtofmak
(>ar; fo muß bod) von tf;r gelten, nxitf doh jeber ©ä
feüfdjaft ü(>er&iiupr gilt. @. - 79 . $R an f, at Wf -,^
wrgefleu, ujtb \id) unnkhiQt €d>roierigfeiten ben
ber llnterfud;uug berfelben gemalt. ©. 280. Jpim
berni/fc, meld)c ber redjtlidjenUuteiFudmng ber Grefte
«rir^egcn(?c(;ci?. ©. 2gr. 282. Eeranfafliing m&n
ridnung einer ftrcf>ttdf>€n ©efeHftfaft; e. 283 — 280.
Sieligion. ©. 283. ©otteSbienfr, unb ^erbinblidjfcfc
311 5ecn|c(6en. e. 284. £>tefe i|t eine innere, e.285.
^n n)eld)em (Sinne rtap von SJcrtnnMidjWren gegen
©ort reben f6nue, ob fTc g(eid> eigentfrfj ^Brrbittte
Ikfjfciten gegen im« felbfr finb. ebenb. tSeranlaffuttd
einem augern gemetnfd>aftlid)etr©otte$bien|r. feg
286. doppelter GJnbjiuecf bei Äußern öffentlichen
©otce$bieii|le$. 0. 287. tfirrfjficfte (Gemeine —
eine ehemalige (^rffnrung bc« SJcrfaflrrö n>irb 6eur';
t()eilf. ®. 288. 25a« beißt e«, eine Äird>e i(t m>
Itd). @. 289. 290. $eroei« ber ^6gltd;feit einet
£trc&e. 0. 290. Sie ^ird;e ift nur mogfid; burd>
einen ^ertrag, e. 29 r. imb. gemein}^aft(t*e
Itgioneubcrjeugungrn berer , unter luelc^en jTe etrtö
tet nrirfc c6cnb. £>ogmen, eptrbo! einer £ird;e>
i&re 37otf)menbigfeit. ebenb. <£imtuirfe bngegen nn*
tyre 2fuf(6fung. e. 292. 293. enmbcll irt
nur eine SHorm beö augerrt ©ottesbienfte«. 0. 293.
294. <£« fd)ranft bie ©crmjVenSfreybeit ber ©lieber
einer tfirdje nitf ; t ein. ©. 294. 295. tfann jeman6
SDiitgfieb einer £ird;e bleiben , roenn ferne 9ieltgien*<
uberjeugungen ftd^ änbem. e. 295. u. folg. SKea>
te ber £ird;e gegen i&re ©lieber, im» biefer gegen
bie ßtrdje. 296. Unterfd;ieb smifaen bemSmeef
ber tfirtfje uub beul 3n>ecfe ibrer ©lieber, ebenbaf.
Warn Jenlati» to'&tqt Jar # in einer m^ti
mein/
XXX Staate
fid) anbew foütcn. ©• 297- * mit ein« 33er*
«tn6Ud)fett gegen mi* felbft (freitet, in einer Sirc&en*
S emeinfd>aft ju bleiben, von bercn 2ef>rbegriffe meine
itefcerjeugungen abgeben. ©. 297. 298. 34 tan«
felb(l bie innere 33erbinMid)feit b«jn (>aben. ©. 299»
«Sann id) ni«t meOr bie fte«te eine* 9}}itgliebeS ge*
fließe. 0. 300. Ä&nnen an ttebet$eugungen Siebte
gefnupft werben, e. 300— 303. tfann ic& eine
^irdjengemeinfebaft verlaffen, wenn meine «fklv
gtoneuberaeugungen änbern. ©. 303 — 307. Siv$
engewalt. ©. 307. 308.- ^ir*enge»alt im eng*
fön ©inne. ©. 308. ©ie erffreeft fid) niefct auf
Daö ©ymM. ©. 309. aud) ßtyt ouf ben Mottete
tienjt ber Äirdje, in fo fern er burd) ba$ ©t;mbol
Geftiromt i(t. ebenb. 9Berf)altniß ber litü)M)m 2tfy
uz jum ©ymbol. ©. 309. u. folg. 2>er £cl>rer
fann nic&t* lehren , wae bem ©ymbol n>iberfprid)t»
0. 310. Ob biefe« (&ewifl<nß*wang i(i ebenbaf«,
£ann ber SReligion*lel)rer fein ämt beibehalten, wenrt
feine Ueberjeugungen vom firdjlic&en £el>rbegriff ab*
$el>en. ©. 311. -^«n» ber&brer »ine beffern lieber*
Beugungen gar nidjt mitteilen? ©. 312. £amt
t>er £el>rer feine Ueberfteugung mitteilen, wenn bie
.&ird)e einwilligt, ebenb. ® a* e* l)et|t , bie ßirc&e
willigt ein. efrenb. Einwürfe gegen bat bisherige
S$erf)ä(tm6 be* 2ef)rer* ftii ferner ©emeine unb i&re
Aufhebung. ©. 3*3-3 ® e * ReKaJondebrer
fann ba ni*t eingefdjränft werben, wo ber 2e(>r begriff
fcer £ird)e i&m greybett ld§t. ©. 316. Äircbenge*
mit im weitern ©inne. ©.316. u. f. Äann bie
^ird)e^igentf)um unb anbete Red>te baben? © 316.
SÄcnbeWfo&n«. entgegengefefcte S&ebaupttmg wirb ge>
j>tüft. 0. 317. u. folg. 3n ber #ird>engewatt im
weitern ©inne i(t fein SHed)t enthalten , ©umbole
fepjufe&en unb ab a uanbern. ®, 3 &
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1
«*4. • v
«itfgeqciideftfetcn 23e(jauptun3. ©. 319. Qüue ^in
d)t m\iH md)t oiefelbe bleiben , wenn, ifyr ^\)nt;
tof Gilberte. 0. 320. • Jpufelanbs (&runbe ba^cn
wabcu beurteilt. 320 — 322. V&tdjticjfcit bec
$i<uje, 06 eine ^trdf>e üiefef6e bleibt, loenn.ft'e ifjp
©ymool änbert. 0. 320 — 324. Äircßc im engem
©inne. ©. 324. Rubere Söebeutimijen beö Sßovt^
■ftirdje. efcenb. ü^ocO einige go^en miö bem 6i$l)eri*
gen begriffe »on ber 4tird)e. ©. 326. u. fof$. 51ti
ftcf) fann jemanb 'ittBtgfieb mehrerer kirnen |ei;n. ©.
327. 3d> f)a6e fe(6jl bie Söcrötnblicfjfeig an ber
Öttüoüfominnung meiner Uebe^en^nngtn ju arOct;
teil, fbüte iefe bnburrt) auef) von bem frrc5licf?en&f)cbef
Ii* o»ermd^
.... J5e(timmutifj 6er jfragr. @. 330 ; erfCdrniti
Wlfflgtm. fye\iW<t)M Mni)i:td)t$ vom 93erfo$*rec$
te. e6enb. Barum (ie ()ier nic^t jnm ©runbeV^St
werben fano. «benb. ' <Jin $9udj verlegen im* weitem
©inhe. 6. 331. Verleger im engtnf ©innc, un6
Sfacflbrucfer. ©♦ 332. $öen>ei$, bajj ber.3M>btuc6
ni*; wiberrec&tli* fcy. ©. 33^—334-
iphjfunfl aacr ©rftnbe, u>eld)c 4e<jen brn &ücfrer*
tiac&brucf öe6rad)t finb, nü^(ic^ fe^h rouVbrv<t&.335 #
Jpinbernifle, weldje biefer ttnterfucfmng im SBegc flehen.
©. 336. <*in 93en>ei$ für bie 2Biberre*tlicf)feit be*
9?ad)brucf$, tritt lelnr $Mkfung. ^-338. 11. folg.
lieber ba* £igentljum be$ ©c&riftfreUera <m feinem
&ud>e. ©, 339' 34 r. $rempfar eineö S&ucfc*
wtcb nic&t unter ber (liUf^weigcnben SMingung, a
ntcf)t nae&jubrucfen, »erfatift. ©.341 — 342.
te'4 SÖemeitf gegen bie SSiberredjtfic&feit betf Waty
truef*. ©» 344. wirb geprüft. ©. 345- "«ertrag
XXXII
an>ifd)ctt «OerfnfRr im* SSerfeger. ®. 345 — 347-
JSiefer fonn fein ©rittet binben. ©. 347. <pofun>e
©efcfce wiber ben 9*ad)bru<f tuerben burd) nic&t* mel)C
tlö babnrd), bag man feine äußere ftec&t;
itcit bartljut. 0. 348.
—
• ■ « * .14" »* .
r> --
... • • £ . •
E r r s..t a. .1 *jj
&• 42. 3« 5* un& 6- u * ^ att : ^ or1 liefen 2(rtm
eines Äcdbts fcurdj frilacangett Unterfcfnept
findet Uet: Oiefe 2(rten öefi 2tecfcts Outcf? ffitr^
f lärmigen tinterfcbiet>en findet
80. 3. 3. v. u. (I. jemand I. niemand
0. 118. 3- 3« ff- 3 ebe t l>« be *
®. 119. 3. 18. ff» decitur 1. dicitur
e 134. 3. f*< ». u. ft. um£e!eiöi fl tm 3 crt L au*
: Äcleioi^ungen
<B. 137. 3- 2 - % meiner ft feinet
€>r i54- 3- 4* > «• P- t dem Wen*
fcbeit .
®. 175» 3- H- v * ft *•
e^r.^S.^ ff- jeder xnenfcö (. dafl /ed**
.:^ÄiH'Twv* •••.«"•. '. i.v: r. *• ' •
. ; >i.'»ft*j.o v j — >i •'• - • •
. Strf»
'Vi
f
I. Unat
* *
. Digitized by Googfe
A&er
fcen begriff t>e* 9ted)t$>
* . i »
■
(So tonö« * cc Segriff *>e$ SKed&fS nid&t t)5fli$
tetfutmit if*, mu§ ba$ 3latmed)t nof&roenbigec
gßeife 2ücfen De&affen. Senn auf tiefem ®e#
griffe muffen öfle Sefaupfunflen t>eflelben nti((rl#
tac ofcec unmtffelbac fceru&em 2)a$ fc^einf audj
£erc ^)ufcfanb erfannf $u baten , roenn et itt
feinem* fd^rfimmgen 2Berfe: über Den ©rtmi)*
jafc Deö 9iattirccd)t$ , ben 95egcijf beö SJecfctd
anber$ $u erflaren attfuc&t, alö ed Don feinett
«Borgern gefc&e&en i(l SCOein fo glfirflicfr
biefec ©elbffoenfec üu# bie gcflirungen feinec
SBorgängec jum Jfjeil befreitet, fo wenig f>at ec
t>en «eöcijf be* Kec&t* f«lb|i frefriebigenb erflict.
/ ©enn
»
Senn bielletcht m6gte jtc& unten ergeben, bog bre
«inmttrfe, weld;e tiefer ^bifofopb jenen grfla*
runden fo fd)arfjtnnig entgegeufteflt , bie feinige
bem gr>en £beile nach felbfl treffen, ©o tteni$
£err #ufe(anD , in einer »Mlig rid)tigen &H4#
rung be6 SegrtffS »Ott einem fechte, bem £aupf#
l»eburfniffe beö Vtatuvvttytö abgeholfen bat, fo
tbenig ift e$ irgenb einem oott ben»tvurbigen VRan*
ttertt gelungen, bie nach ihm ftd) in biefer SEiflen*
fc^afr bwwrgetban haben, jtch btefeS Serbien^
um fft jft erwerben! $i#t um bie SSeKbienfte je*
wer SWaunec berab$ufc&et>, fonbern um mich im
jßorauä bor bem Vorwurfe $u rechtfertigen, eine«
unn6fhigen Serfad) gemalt au haben, mugte tefc
e$ mir ertauben , btefcd $u erinnern.
SRan fann auf sn?tefad?e 2lrt $u bergtflarttng
eines Begriffes gelangen. (Einmal inbem man
ben Segriff felbft auö anberu ^Begriffen fmbef,
tatb bann auch, mentt biefec ©egrtff felbft fchon ge*
geben iff, tnbem man ihn in ferne Sbeiloorßeltun*
gen aufl&fet, ober, tvaS eben bafielbe fagt, wen«
man in ben £)bje?fen, »eiche unter ihm enthalten!
ftnb, bie berfchiebenen SJJerfmale unterfd;eibet;
um berentroitlen fte unter ihm enthalten ftnb. 3luf
bie erffe 3ct ©erfahrt man, wenn man ein <St)/
fiem bon griffen fucht, unb auf bie lefcte, roemi
ein fd)on vorgegebener, b. b* ftbou Aar gebachter,
begriff beutlid) *u machen ober $u enfroitfeln ifh
2>iefe* ifi ber gaO, wmi mir bie <?rfförung m
1 ,
Digitized by
ibev fcen f&e$x\ff bei 9lecf)fj. 3
SSegrip Cinc6 9ved)t$ futfjen. SDer 9Se$riff
braucfct feibfl nic^t erfl erzeugt $u werten; fbnbern
»ir bürfen if>n nur entraicfehu 2Bann roir biefe*
»erfud>t baben ; fo »oOett n>ir bie oorjualicWett
fi5emuf)un$en ber Xcd)t$Uf)vn unb SRoralijleu i&tt
$u ettliren, naber beurtlteüctn
2)ie SStctyficjfcit beS @e<jenf!anbe6 ttioc&t un*
bie ftrenatfe Seoba^tung ber SSecf)obe um fo
mebr jur ^fKd?f* 8Bir »ollen ba&er, um befto
(teuerer $u gebn , $uerft un$ bte 2lnforberunflen bec
8o0i£ an (JrflArutiflen vergegenwärtigen. Sott
uufece (gcflatuttg t>on bem griffe eine« 3Re$t*
-»al>c fet>n , fo muffen , •
j; ofle SBerfmafe, »erd)e fte angieDf, febem
, " benfbaren Sved&fe jufommcn.
2) bftrfen biefe SUferfmafc feinem anbern ©e#
gen/ranbe jufomtnen, unb
3) barf feineö berfel6en oon irgenb einem atu
bern SRerfmale etttdefc^foflen »erben»
£enr $ufcfonb bewerft febr ric&% Ml
(Erflarung oon einem föecbte fefcon baburtfc er*
f#»ert »erbe, bog ba$ SOort, »elcfced tyn hu
iei^net, fo»o&t eine fubfiantioe ate objefribe 95e^
beutung hak. 3Ran oerrced)feff ba&er teic^t $tvcr>
^Begriffe mit einanber unb erfldrt ben einen ffatt
be$ anbern , ober man wirft oieOeidfet beibe ®e>
griffe $ufammeu, unb finbet eine grf lärung, tvelc^e
fo »eni« auf Jben einen als ben anbern pafft» Um
» % Ii*
4 < Znaltjtifött Sßetfud)
» .
tiefer ©d&wierfgfeit auSjuwetc&en bemerfe k&
tag ter aSe^ctff, bcffen grflarung »« fucfeen, fein
ernteter fep, als ter, jvelc^ett wir benfett, mens
»ir fagen: 3cmant> tyabe ein Siecke auf
ctn>aö , ober ScmanDen fct> ein JKed&t über*
tragen. — Sßqm wir in tiefem ©tone t>o«
einem 9Je#te reten; fo erteilet fogfcicfr > tag wie
tarunter nichts für ftd) bef!e&enbe$ , fontern tm#
mer nur ein gewiffe$ SRerfmal, ter(te&en. 3>mi
wir tenfen un$ $u jetem würfligen 3!ed?te ein 2Be*
fen , tem e$ $uf omtfit. ©n 9)?erfmal in 8$ejie#
N fcung auf ein SBefen , welkem cd jufommt ge*
taefrt, wirt mm ein ^ratif at genannt. JSec^te
ftnt alfo $)k<ltif ate. — ©ieSrage, mx mU
d)er 2ltf tie Sßefcn jmb , welchen wir 9ied)te t>et>^
legen, oter tie nafrere 93eftimmung ted ©ubjefteS
tem Üiedjfe jufommen Wimen, Wirt fi'cty fd;on auS
tem übrigen in tie (Erflarung aufaune&mcntett
SJferfmale ton felbfi- beantworten.
& entfiel nun nätfirlicfr tie grage : woburefr
Unterseiten ftd) 9?ec!>ee son antern ^rätifaren?
2ßenn wie, einem ©ub/efte 9?ed;te beilegen; fo
tenfen wie e$ immer in 85e$tct)uug auf ftttlicöe
SSBefen, welche, in ütöcfft*t auf jenes ©ubjeff,
aJerbintlcctfeiten Gaben, ©iefe 3Scrbinblid>feiten
ni8gen nun auf tie Segeftuttg , oter auf tie Un*
(erlaffung gewiffer £anWuugeif geben. SBenn un>
fctSegciff, fo weit wir i&n bi$ jefct entwickelt &a*
ben, ri^tig entwitfeit iflj fo muffen wir be$ Jetem
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• ibtt bm Begriff bf 6 tRefyi. $
m&glic&ett 9fcc*te ofle tfe TOerfmale triebet ftttbctt,
n>eld>e n>ic tbm fei* jefct bepödegt baben. > JDec
©laubiger, ber eine ©cbulbfocberung an mkfr
Ijat, bat -ein Stecht, i# babe bie SSerbinMidjfeit
iftn *u bejablen. ©er SBenfd), bec mit feine
©ietiffr Werbungen bat, ifl berbunben (ie n»ir ju
Uifttn, unb i# babe im ajerbaitnifle ifcm ein
JXecfct* 3« ben Sollen bec angegebenen 3tct i(l
e* unmittelbar «inleudjtenb , baß ein üJedpt, ba*
jemanben auflebe« foü, immer 2?erbinbli#feiten
ton 'Seiten eine* anbetn borauefefce , ober ba§
einem 9ved)te eine 2&ecbinbUct)f ett entfprecfce , obec
ßegenuber ffebe, 3« aüen biefen §aöen (lebt ber,
welchem nMr ein SXecfjt benlegen , mit trgpib eu
tmn anbern, mie $. 95* bec ©laubige mit bem
@d;ulbner, in einer befonbecn Sejtebung, o$ne
tteldK fein SXecb* gar nidjt gebaut »erben ffinnte.
Slöein e* giebt 9Jed)te, meiere obne biefe be*
fonbece Sejiebung mirflicfr fwb. 3* bin Sigen*
ferner be*j5ucb*, roelcbe* «oc mir liegt, mic
femmt in fo fern ein 9Jed)t $u, entfpcicfct biefem.
SKec&te in irgenb jemanben eine 23ecbinbUcbf ett? —
3eber, ber in mir ba* ®gentbum*red)t jene*
85ucb* jugejtebt, mu§ e* einräumen, baß er nu*
bec meinen 2öKlen ntd* ben minbeflen ©ebrau*
Don bemfelben machen burfe, ober ma* eben baf*
felbe fagt, tym liegt bie SBerbinblic&feit ob, in
9tu(f fiebt meiner eine* jeben ©ebrauefc* , meldte»
iä) tbm nidjt getfatte, ft# $u entöltem Sle&mett
3 i tolt
6 3foatyttfcf>et <B«fud)
. *
ttnt et« anbeceS SKe^f, 95» baö SSed&t meine«
Jffapec §u bewegen ; fo eutfpcic&t biefem eben fo*
tvohl eine Serbmblicbfeit in einem anbem / bie
Setbinblic&feit, biefe gSeweguu^ tu*f ju btnbenu
äüen Siechen , n>eld)e id) habe, entfpreeben
olfo SJerbinblicbfeiten in onbeiti ; aber niebf jebe
SerbtnbJidfrfcit, welcbe einem onberen gegen mid>
oblieget, fefct ein betfimmteS SKecbt auf meiner
eeife oorau*. SKetn begüterter greunb f>at, wenn
tcbSÄanget leibe, bie *8erbinbli#eeit, mir sott
feinem Ueberftoffe mitjutbeilen ; i* babe abec
fein SKecfct auf feinen Ucberflug* ©enn menn mir
jebermann gleicb bie gegrtmbetffen 2lnfprud)e auf
bie Oute meines greunbeS einräumen mu§te; fo
würbe bemtoefc jeber S^ang , burd) welcbett \$
SKobltbaten von tf>m erprefien wellte , bem ®tf>
U ugefr&e wibcrfprecfcen, SRittjm bat jemanb nuc
tn fo fern ein SKecbt, als ein auberereine3tt)ang$>
üecbini)li(J)fctt gegen ibn bat. ©er ©loubigec
bat ein 3ied>t auf bie gablung feineö ©cbulbner*,
»eil biefec ibm 3ablutig ^ leiflen eine 3wang6oer*
binblic^feit bat ; ber ©gentlnmter alö gigentl)iV
mer bat ein SRecbt, in fo fern febeemann gegen
ibn eine 3wangöoerbinblicbf eit bat
äBenn e$ mir biä jefct gelungen tfl , ben 95e*
griff eines 9vc*tö richtig ju entwicfeln ; fo iflt ein
Oiec&t, öa$ ^räöifat, n>elcf>eö einem (Sub*
jefte in fo fern jufomtut, als eine 3roa«9*'
t>erbmt>li$feit gegen Daffcfbc tmljanDen ift.
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i6er bm begriff bo$ 9Ud)t5. 7
6ofl bicfec ®afc bie richtige grttärung eines
SvecbtS angeben , fo muffen nad) ben oben aufge*
Petiten JKe<|e(n ffir Me Kicbfigfeit einer (Srftäruna;
t\xd)t allein t>ie bier angegebenen OTerfmale einem
ft*ben 3?ed?fe jufommen, wie biefcö unfere bifyt*
rige Unferfucbung bargetfjan bat; fonbern ade
fciefe SRerfmale muffen jufammencjenominen auefr
htm 3led)te etgentl/umficb femt. £ieoon aber
fiberjeugt un$ ber bieg flare Segriff beg ftecbtS,
fcer allem ber ^ruffrein unferer Srflarung femt
fann. Denn jeber, roeldjer e£ $♦ 33» toeig, bag
einem anbern gegen mid) eine 3wflnö£oerbmbüd)*
feit obliege, wirb mir ein fted)t belegen* (£$
fommr alfo nod) einzig barauf an, ob bie 3)?err>
male, rocfdje unfere ffrflarung eufbaff, titelt
etwa fd)on in einanber eufbaltcu fttib , ober ob bic
(grflarung aud) einen befHmmtcn begriff gebe*
Säucb biefem grforberniffe fbuf unfere Srflärung,
tt>ie obne allen roeirern 93eroeiö in bie Sfugen fallt,
©einige. 3d) babe biefe (JrHarung oon einem
Siedle feben in meinem 9ftaturred)fe gegeben *)„
3>n SQSunfd) mehrerer fd;arfftnnigen SRämier, fo
weit e$ mir m&glid) mar, $u erfüllen, babe ic& tbn
bier auSfubrlicber $u rechtfertigen gefud?t. JJiefleic&t
babe id) t>ieleö gefagf , roa£ für fte uberftögig ijt,
tvaö icb aber anberer ?efer wegen fagen mugte.
@>e id> einige anbere (grftärungen beö 8&
firtffö oon einem SXec^tc prüfe, »erbe t# einige
St 4 Sin*
r
Ifaalntijtyer Sßetfucfr
©nwärfe, wetc&e bec meinten entgegengefefct (inb,
$u beantworten fud>etu
guerfr bat man tiefet Srflarung entgegenge*
fegt 7 bag fte, fo riebtig fte aud> übrigens fen, e*
unmittelbar »Oraußfefce , einem jeben Kecbte ent#
fpre#e eine Öerbtnblicbfeit, ©iefe* Dürfe abec
ntc&t gegeben, ba c$ unter ben 3Raturred)t6*
leerem noeb flreitig fen. Siefer Sinmurf faü(
aber weg; fobalb bie 9iid)tigfcU ber grflirung in
»erbergebenben nur geb&rig bewiefen ifr.
5&an bat uberbem gegen biefe grflarung ctti#
gewanbt, bag baö Sföerfmal Ctncö @tibjcEt$,
welcbeä in i&c gebraust itf, ju unbeftimmt fen,
inbem ed naber bitte beflimmt werben foüeiu
Diefer ginwurf bebt ftcb aber fo letebt alö ber oor«
bergebenbe, SSon melier Hirt ba6 ©ubjeft eine$
Ovecbtö fenn ftnne, folgt nemlicb OOttfelbfi au$
ben SRerf malen, «welcbe bie Srflarung angiebt.
©enn ein SBefen fann nur in fo fern 2Re<$te ba*
ben, als SwangSoetbinblicbfeiten gegen bafl*elbc
aotbanben jthb, Q3erbinblid)feiten wberbaupt, U nb
alfo aueb Swangöscrbinbltcbfetten f 5nnen nur ge*
gen ein oernunfttgeS 2Befen oorbanben fenn» SS
erbeUet bierauS nic&t allein, baß bie grflarung md)t
beöbalb feblerbaft fei> , weil biefeS ©ubjeft in ibc
niebt benimmt if!; fonbern aueb bag jiie feblerbaft
fenn würbe , wenn btefeS ©ubjeft nabec betfimrat
Ware; benn alöbenn würbe' e$ ibc an ber nbfyi*
gen ^räcifton gefeblt ^at>en.
2ßolf
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übet teil aSegriff bed 9led)t$, 9
SGßolf *) er! farte juerjl t>Ct$ SKed&t butd)
Hi mora(ifc&c Vermögen ju banbcln, nnb
bie meiften £ef>rcc beS mtmtd)t& folgten iftm*
@o riesig biefe x grftärung in fo fem ift, alt ßc
ba$ SKed)t in eine Seftimmung einer iperfon fe|f;
fo ift ftc Doc& auf ber anbero (Seife fel)Ier(>aft, in*
bem jtc ju enge ifl. DJacfc btefer (2rfl<kuug^ würbe
«entließ O erforberf, tag jebeö Diec^t nur 41s
Jhanblungen befyenigen, bem e$ $uftc[?t, fiatffuu
ben fennte unb 2) bag irf) nur cuf moralifdjttrtg*
liebe £anblungen ein Diecfct haben 1 5nne. Allein
beibed i{l falf#. eefcet §. 95. ben gall, mein
flftacfcbar f)abe fiefc gegen mid) antyeifcfcig gemadtf,
meinem £aufe baä fcictyt ntd)f $u oerbauen* £iec
ift bec (Scgenftanb meines 9icd)fe$ nid)f eine
Jpanblung bou meiner Seife, fonbern eine £anN
iung oon Seiten meines JRacfcbarS (bie Unterlaß
fung$banblung, mir baSficfrt ni#t$u ©erbauen)*
Ober, um ein aubereS SSepfpiel $u nehmen, bei)
bem 9Jecf>fe, n>el#e$ i<& einem SÄenfcfcen auf feU
nen gufen dornen $ugefiebe, fann feineöroegS bic
ffiebe bon £anbluugen biefeö SWenfcfoen felbfl fet)0,
auf meiere ibm biefeS Svectyt auffegen foüte, fon*
bem ber (Segenffanb biefeö SKecbfS ift nicfyfö an#
tere , als eine UnterlaffungSbanblung üou (Seiten
aller feiner SRümenfcfcen* Jfeiner berfelben barf
nemlicfr mtcfc abft#tlUt> $u fallen Urteilen ubec
ben fittüdjen SBerty jene* SDIenfcfcen be|Timmen.
« 5 33tet
•) Theol. nat. tom, i. f. 954, *
io T(nafnttfcf)et ©erjucfy
* * *
©teffeid&f ift e$ nid&t uberftößig «tt 2torau$ eine«
ffinrontf ju beantworten , roeldw tc& sott matt*
cbem meiner Sefer gewärtigen muß,' SSan ftnnte
ttemltd) fagen, baßtd}, wenn cd meinem 9Rad)#
, tat einfallen foHfe, mir baö Etdjt ju ©er&auen,
icfc mit iKecfct biefcS bnrd) ©eroalt würbe Serbin*
bern f innen, unb baß biefeS, ein 9?ed)t auf eigne
£«nb(ungen, auf ben ©ebraud) serotfler SwangS*
MM fen* £>iefe$ gebe i* pj allein eS beweu
fet nidjtf gegen mi#. SDetm ba$ 3ve*r, weld)e$
td> jefct aueubte, ift im ©nmbc cht anbereS al$ 1
fca§, t>on bem t>orf>er bie DJebe war* 8« ttf ba$
SKedjt jum (gebrauche *on 3wangSmitte(n, ba$
id) nur tyaben famt, um ein anbcrcS geitenb $u
* - madjen, unb baö niefct efier al£ möglich gebaut »
. '* . treiben famt, als ein anbereS t>erle$t ift.
©efefct audj baß jebeö 9lecr;t, welche* \<b
fcate, auf meine eigene £cmblungen gtettge, fo
fcraud)* id> bo$ J« biefen J^anblun^en fein mora/
lifcfceS 33erm6gen ju f>aben , wie biefe grflacung
forbert* Senn ein moralifdjee 93erm5gctt i(! nuc
in fo fern fttr mid) oorljanbcn, alö ic^> gcwtfl*e
J^anblungen moralifd) m&ölid?cr^eife t)ornebmcn
famt *) , ober alf> biefe £anbluugcn bem ©üten*
gefefce titele wiberfpredjcu. 3* & al > e <* ec eitt
Kerbt, £anbluttgen oorjunebmen, welche bem
6tttengefefje bemungeaefctet wiberfpre^etu ©efcet
ben
•) ihid.$.. 9s i. Facultas ogendi moratis eft potentia
agendi , quod morttliter poffibile cft. N
* • *
ft , , ' ' Digitized by Google
56er ben SSeottff brf 9t«$tt. 1 1
ben ftall, tcb falte einen bitrffiaen ©djulbner juc
Sfcjabluujj an, ob td> gleid) im Ucberfluffe lebe,
unb mein ®en>iffen von mir forbert, meinem
ödmlbnet feiner 2>er&mblic&fett ju entlaffen, fo
tturbe memanb mir ba$ SKccbt abfpreeben, auf
ber QJe^aMuna ben meinem ©cbulbncr $u befielen;
a6er roer fonnte behaupten, bag icb moralifcb
m&cjlicb Ijanbele? 3d) fann felbfl, tt>enn es nodj
n5tl)i$ fenu fottte, eine fo ffare gad&e bureb me§/
rerc Senfpicle $u erläutern, ju £anblungcn ein
9?ed)t baben, bureb welche td) öerbmblicbfeitett
$e<jeu mtd) felbft oerlcfcen würbe, JÖiefe tonnten
aber ntd;t moralifcb m$3lid) fenn. 3fd) fann $.25*
fcurd) Uebermaag im ©enuffe bc8 ftnnltcbeti 93er>
gnti^etiö an mit felbft fünbtjjen, unb boeb fann
tiiemanb mir baö iXecbt $u biefem ©enufle be5
ftnnlicben 3?ercjnu<jenö abfp*ecbcn. — ©olltef
tbr cturoeuben , baß eine #anblung, $u ber icb ein
3ved;t haben fo0, an ftd> CfimpiiciteO moralif*
niSglid) fenn muffe; fo ifl biefeä atferbincjS malft,
aHein biefem i(l titelt $ureid?enb ben SSegrijf ju be*
frtmmcn , inbem kb tudjt umcjef cfyrt $u jeber an
(icb moralifd) mocjltcben £anbluticj ein 3£ecbt foabe*
€ine folebe £anblnncj foimte burd) bte Umfränbe,
unter beleben icb ftc sornebmen »eilte, niebf allein
bedingt (Tecundum quid) moralifcb unm5ßücb,
fonbern fetbft roiberrecbtlid) , »erben* 2(n fid) ift
t& moralifcb nu^licb, meinem Slebenmenfcben
flemtflfe 2)icnf*c ju oerfaflen» SDennod; n>urbc icb
.: . baju
•
:
i * i . TfooMfct»« «Oer fudj *•
t*ju M £Ke#t ni#t faben, tvenn i# tttt* *u
brefen Dienten gegen ihn burefc einen gültigen
Vertrag anljeifcfcig gemacht l)Atte,
SDie ^ßolfifc^C gcfl^rung t>on einem SKecfcte
i(l olfo ju enge, ba fte einem SKec^te Werf male '
fcenlcgt, roeldje nur jufallig (inb, bte benfelbett
alfo niefot in einem jeben gaüe jufommen. Sftad)*
bem roir tiefe grflarung unterfud)t haben, fann
fcie 55euctbei!ung mehrerer onbecn Srttarungen,
welche biefer ft# me&r ober minbec nabern, feines
©c&mierigfeit unterworfen fentu 9)JcnMsfol)tt
erfürt*), bae $Kcd)t bureb bie 58efugn$ (Da* "
ftttlicljc 93crm6gen), f(* cineö Singcö al*
SKtttdä j(u feiner ©lürffcßflPcit ju bcöicncn.
- 55a er »efugni§ felbft burd; ein fttflicfce »erm&*
gen, ober ein foldjeö erflart, bag mit bem ®t* *
fege ber SBetöfyeit nnb (Sitte (b,e£ DolKommenflen
SBiflenS) befreien t ann ; fo j|l biefe grf l4run$,
ben Sufafc: ft# CU1CÖ ©tngcS u. f. n>, abgc*
rennet, mit ber beurteilten SSolftjtycri einer*,
Ut). ©iefer 3 u f rt Ö fd)cint aber jene Srflärung
iio(l) mehr ctn$ufd)iantcn , wenn er ni d)t etwa fa* •
gen foö, bag id) bei) bem ©ebraudje einer @acbc
fte nur als Wittel $u meiner ©lucffeltgfcit bc*
trauten ftnne. ©enn td) f>abc felbtf ein 9Jed)f,
einen folgen ©ebraueb von Singen $u mad;cn,
fcer meine ©lutffeligfctt fctnberte. SBenn £crc
3erufalem ©ette 29.
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Met bm SSegtiff tea Stents. 1 3
$6pfnct *) ein sscdöt *ur# eine moralifc&e
Sßefugmfc, ba$ Mft eine €0?6glt4>feit &u
tyanbeln , ol>ne ein ©efe£ ju fibertreten , er*
fläct; fo ift feine «rflarnng eben biefelbe, meiere
2Bolf gab,, unb ba$, n>a8 gegen tiefe öflärung
gefagf i/f> trifft auefe bie feinige* £etr 4Dufe#
fclllD t# m ber neuen Angabe feine« SRaturrecbtö
einen rtnbern 2Beg gegangen» <?r erfiart nent#
Fi* **; Das 5Xecf>t burd> Das btird) Da* fttt>
Itcf>e ©efeije. betfimmte SBcrm&gen De«
4banDelnDen, eine #anbtungbor*uncl)men,
n>el$e erlaubt unb yi ber Der ^anbelube
befugt ifh Um biefe €rflarung aber richtig be#
tirtyeUeii ju f&nnen , inftflen n>ic roifien, wie bie«
fec pbitofupbifc^e SfafttMfftm beu begriff be*
Ertaubten unb bei: SBefiignifi benimmt. <&*
kuibfe Jf>anbfungeu merben ***) burc^foteße erffarf,
rceldtK burdf) Das (Sittengefcfc nid)t t>erbo*
ten fülb, - unb SÖefugni§ f) ift btcfenr
fd)arf(tnnigen Wanne : £©ÖÖ btirdt) bie anbetl!
9J?enfd)cn obltcgenbe Q5erbinblicl)feit be*
grfinbetc Sßerm&gen etwas n)tUfül)t(idE> ju
tl)un ober ju begehren» giu 3ied)t roötbe
alfo ba$ btfrd) fttflidje ©efefce beflimnrte 23ertuf*
öen feijn, eine £anbjung t>or$une&meti , wehbe
. ■ • - um
•J *Raturvec!)t $. i9> %•
£^rf^« *<« *natiirred?t$ J. ai.
f) eben*. -
i4 ^natyifcfjet Sßerfu^ .
fcera Stttengefefce ni#t rciberfpridjt unb t>on an#
bern nid)( gebinbert weben Dorf. 3d) fcabe c$
mit erlaubt, biefc (Jrflärung ju umfefcreiben , um -
mit bem »urbigen SRann ni*t bloö über 5 2Borte
ju (freiten* Ueberjeugt, baß meine 2(ufrtd)ttflfeit
Hut nid)t beleibigen fann/fonime id; obne meitern
timfc&roeif $ur 33eurtf>eüung jener (frfarung. 3*
muß 1) baä ©efUubniß aHegen, baß e$ mit
tiiebt o2Mg beutlid) $, n>aö unter bem bur* ba«
i ©ilfengefefc befummteu 2*erm5gen oerffanben neu
ben fofl* Uebecbem fd)r4nft 2) tiefe SrHarun^
alle Siedle auf erlaubte ober moralifd) nt5glic&e
£anbluugen eitu 6ie ijl alfo tu fo fern eben ben
Einwürfen au$gefe$t, roelcbe, wie oben gezeigt
ift, se^en bie 2öolftfc^e grflaruug gemacht tver*
ben f&nnen. 3uleQt 3) enthalt fte au* ein über*
f!ußige$*$D?erfma(, welches $mar ben begriff niebf
fälfcfctiä) ehifd)ranft, ba$ aber $ur $caci|ton be|V
fclben fetueSroegeä erforbert nnrb, ©enn e$ \>tu
flebt ftcb oon felbfl, baß id& $u einer £anbluna;
befugt fenn muffe ioemt ffe mir erlaubt tfh
Sßenh £err 4?ufefott& f#ou fru&er *) ritt
£Kcd^t burd) bie Sßefc&affen&eit einer £aubluna
erflart, oermige bereu fte erlaubt unb ber ^an#
belnbe ba$u befugt tff, fo laßt.ft* außerbem, n>a$
gegen bie eben beurteilte grflarung gefagt ifcT
, gegen biefe^to* erinnern, baß na* u)c baö Dfcdtf
1 eme
. ..»-,.»■»••
•) lieber ben ®rmtbfa$ be$ «ft. ff. fciftig 1785- -
£el;rfa$e bei «. «r(U «uff. }. 4*
I
eine Seftimmung einer £anblu«a unb nicfct einet
9)ccfon fei)n würbe.
£err 3veinl)0l$ unterfdjetbef , in feinen bor*
<teffü*en Briefen über Die ^anttfct>e *)3l)i!o*
fopl)ie, b«eJ)tccf)t in weiterer unb in engeree
fßebeutung. £)at er(!e *) erflart er burd> ba$
fittlidje #ernt*gen, unb bn$ fitt(td)e Qtom6*
geil **) burety ba6 <Berm6gen be* SBillenS, n>el#
cfce$ tue* baö ©efefc ber prafttfdjjen 9}ermmf<
fceffimmt i(l. 23on bem 9tect)te in engeret
»ebeutung, giebt biefer^tlofcpl) folgeube <£rf lä#
rungt »Die burd) ba$®efe$t*6 unetgeun&fei#
„ geu Sriebeö (burd) ba3 @efe£ ber praf tifefcen
Vernunft ***) ) „beftimmte 9Jftglid>fett ber fren>
„roHKgen Sefriebigung be* eigennn&igen Jriel'e*
fteißt ein Siedet „ f). ©a ein bur* bie praf tu
febe Vernunft be|lcmmfe6 SJerm&gen , ju gemifien
jfwnblungen, nun in nicfctä änbepö beffeljt ff), a(d
in ber SDttgltcfcfeit fte ,$u t&un, ofrne ba* (Sitten*
gefe&e ju beriefen; fo errettet, bog £err 3i. un#
ter iKecbt im weitem ginne efcenbaffelbe *erfrel)f,
tt?aö 2ßolf unter bemfelben baebte, unb bag ein-
3fed)t im engern (Sinne ibm titct)tö anberö fet) #
«1$ ba$ 93erm5gen eine £anbiung »orjune&men,
Welche bon bem ©ittengefefce fo wenig geböte«
*) Briefe über bie Ä. 9>&U. s. 55. Hr. *|, @cite l*v
••) cbenb.
ebenb. ®ette 184. 1
tf) oaf. Seite 300. nr. ig. f _ , ^
1
■
«
dt mUttn ifi, c&nc bem ®t«enaefe&e jumibec
gu r>anblett« — Slflein rooju foflen roit btefen -
SSegriff enger ctttförfaf cn , als i&n jeber benf e, .
ber oon Ofccbfen rebet? 3$ t>abe fo 311t baSKecty
bcm SRotljleibenben bön meinem 2?ermtgen mit^u*
tf>eilenr weil t# miefy für »erpfliebtet erfenne tynt
beruft efcen , al$ e$ ö««Ä meinem SBergtiuaeti
$u oewenben. Ueberbem jtnb wir noeb ntebt
(iberjeugt , ob ein fol#e$ SKec^t in bem engten
©inne beö äßottä mb&lid) fetj* SDenn ein folcfceS
9\e*t fonnfe id) nuc $u ^anblungen fcaben, Die
Weber gebogen noefc oerbotett waren ; bag e£ aber
bergleid)en gebe, iji noefc md)t beriefen , obgleid)
baß ©egembeU biß jefcc no# of>ne eigen gAttü*
gen Semeid behauptet iff. SRit ber 2Öolfl>
f<^>cu €rf lärmig t>on einem Dichte jtimmt $n>ar in
SBortcu, allem ittc&t in ber ©aefcc/ bie t)on
£errn #CVÖ<ntCi# gegebene gtflarung uberein*
DiCCl>t / fagt tiefet ^fulofopf) *), brfiefe baß
SBev^aUntg gewifier. £anblungen $ut moraUfcfrea
Sßccnuitfc aus, naefr welcbem (te burefc btefejuge*
lafien werben unb moralif* mJglicb (tnb, SBenti
#err fcier gleicfc ntc^r außbrucflidj ccflarf,
tt>aä er unter einer moralifd) m5g lieben £anb#
luuvj, unb unter einer £anbfang, welche burefr
bie moralifebe SJermmft $ugelafien wirb, oerfiebe,
fo erfüllet bo# auß bem folgenben **Xt
mo,
•) ©ttfem fce* ttaturve*t*. Seipj, I7P4. ®< 4-
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übet bett Sgegtiff bei Sied)«.
ntoraliföe STObglubfett, ober tief« Suttffigfeit bet
£anblung doii Der moraliföen »ernunft i&m nic^t*
anberäfe?, als ba* Sferbalfnig t>et Jf>anblunc? $u
anbera, oernrtge befflro e* tynen tnoralifö utu
ta^licfc ifl fte ju Zubern» — @en>ig f>ätte ber
SBortrag an ©euflic&feU unb an Simplicüät d e#
momien, wenn e$ £errn gefallen, uns bie*
fe« aje^riff fo o&ne Umfcbweife barjtnMen , unb :
m*t erft bem 8u$brucfe: tnoralifd) m&gltd),
eine anbere «ebeutung als bie gen>6bnlicfce untere
Rieben* — Mein wenn biefe grflarung gletcft
bann richtiger ifc aldbieSBolfifcbe, bag bie£anb#
lung, auf rcelcfce ein Dfrc&c babenfoll, nftbt
»on meiuem eigenen ©eroiffcn brause äfft niora*
lif* tni&glicb anerfannt *u »erben; fo bleibe |te
bo« in an>ei> ©(liefen mangelbaft. ©emt t) ifi
ifc jufolge ba* £t«d)t immer eine SefKrmrnmg eu
nec £anblung unb niefct einer ^Jerfon, unb über*
bte« 2) i(l ber ®egen(lanb eine« jeben 3le*f$ au$
eine£anblung, »elcbeS, n>ie oben gezeigt iff,
niebr genau ri#tig ifh 3nbeg oerbienef biefe
Crftf rung oor alle« bieder beurteilten einen tnU
föiebenen atorjug, ba e$ bureb ffe mftglicb wirb,
bae SRafurrecbf oon ber Siffenlebre abjufonbern!
SRttbiefer grflärung föeinr eine anbere uberehv
$u(ttmmtn , melcbe oon meiern eclbftbenfern ge*
geben ©iefe erf laren nemlicb : ba* «ecbf burefi
Jk Sretyit ba« jirtljun, n>as nieman» mit
.©Walt l)tn&«n Darf- «o einleuchtet* biefe
i8 . 7tnatptifcf)et Sßerfucfj . .'
grftärung Ut) bem erflett MnMicfe ju fenn fd&einf,
fo fcfyroanfenb mug man fte ftnben, wenn man
ficfc Don bec Sebeutuug beö SBortS gtei)l)eit,
tveicbeö in betfelben wrfommt, SKecbenfdjaft ge#
feen will. 3(t biet bie geengt be$ 2BiütnS, obec
tjl biec bie pf)t)ftfcbe gcenbeit gemeint, obec bat
entließ bicfeS 2öott eine anbete Sebcutunc^ 2Bic
wollen ade biefe Sebeutungen in bie gcflacung
ein$upaffcn »eefueben, unb nnc werben trieüeic&t
ffoben, ba§ eetne fid)-iu biefelbe fügen n^gte.
@oflte 0 8cen()eU ()iec ba$ Secmfcgen be3
®t(len£ fenn , jtd> $u einet £anblung obec ju ft*
rem ©egentbeil unabhängig t)on Sciebfebern bec
<gmnlid)feit ju beftimmen, obec ba$ SBerm&gett
bec unbebingten eelbfttljatigteir; fo gefiel id),
biefe gtflacung nid)C {U faflem ©enn jie fefcte
ba$ 9ve#t in ein pbnftfcbeä a3erai5gen, obec in
ciuSecmt>gen, etwas oecmittefjl einec Äraft n>tck
$u raadjetn SQBoÜte man 2) bie pf>nfifd)e
geenbett, obec benguftaub, in weitem meine
£anMungeu mcfct bucd> pl)nfifd)e £inbecnifle auf*
gehalten werben , «erfie&cw ; fo würbe biefe 3e*
Deuten* abermals »i*t paffen. & Weibt un*
alfo «id)t* übrig, als un* na* einec anbecn 95e#
beutung be$ obigen SBortS umjufeben. 9lußec
ben biSbec angefii&rten $cbeutungen , fann ba3
Söoct 5cct)l)eit nuc jwenerlen anzeigen. Sin*
mal fefcen wie bie geeiert bec »bbangigteit enf#
gegen, unb wftetjen bacuntec ba* SXecfct, W>
na$
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$&er bctt abgriff to Dtecf;«. 1 9
i
nad) eigner 2Btüfuf?r au einer £aubfung, ober $it
H>rem ®egentl)eilc $u beftimmen, unb anbern
Stetig f5nute man unter gren-fteit ja ()anbeln, ba$
3Jerm5gen $u banbeln, ofnie bem @ittengefefce
rotberfprectaf, oerffeben. SBorau^fe^en , bäß ett
ber grflarung bie erfte biefer iöebeutungen ge#
meint fei), gegebenen, meiere fte aufhellen , eU
nen Girfel im grfldren auf Ourben, befreit foldje
SSanuer gewiß ui*t fäbig fmb* ©ollte gret)'
l)eit in ber jmenten Sebeutung genommen mer*
ben; fo wäre bie obige Srflarung eines SKcd)tS
to&fltg einerlei) mit ber oben beurteilten 3Boljv
fd)en, 2)cnn baä Vermögen eine Jfmnblung gu
tlnin, obne ba$ ©ittengefefc $u oerlefcen, fatttt
itid;tS cmber5 fenn, als baS ajermfcjen ju mora#
Üfd> rnftgltcften £anbIungeH, ober ein moraliftye*
Sfetm&gein
@emig mürbe bie richtige 53e(?immung be4
35egriff$ oon eutfm JXedjte niebt fo oiclcn fd)arf#
fcenfenben $?auncrn @d)mieiigfeiten oerurfaebt
fjaben , menn ntebt <tüe £anblungen , j;u mcld>ett
jenianb ein iKcc^t Reiben folf, in gett)i|fcr SKilC?'
ftd)t erlaub mären. 3* fage in gcwiffci'9ificfr
ftd)t ; bertn eine unb eben biefelbe £aubluug f anti
in ber einen 3{ücfjt$t erlaubt, unb in ber anbern
utierl aubt fenn»
erlaubt nennen mir uemlicfc in einem weite«!
(ginne eine {Mutblung, in fo fern fte gefebeöett
f ann , cf;we Kegeln ju oerlc^cn , meiere ber S)<xw
55 2 belnbe
N
no 2faafnttfcf>*t Söerfuc^ übet im ©egtiff ic.
fcefobe f uc jtcb atfr gültig anerfe nnen mu§. @o
reben wir oon bem bürgertet) erlaubten, unb
*er|!eben barumer Hiebt* anberS , al* ba«, tt>a$
ber S5öra«c t^utt fann, o&ue bie ©efefce feines
©taaj* *u ubertreten; ingleicbeu reben »ic bon
bem, n>a$ bem AunfMer erlaubt \ft, unb benfett
un6 md?t6 anber* bar unter , alt taB , n>a* bec
S&nfUer tbun fann, obne feine Äunffcegetn $u t>er*
lefcetn ©elbfl in SJejiebung auf bte ©ittengefefce,
bat baö SBort ertaubt mehrere Sebeutungett»
3m ftrengfien (Sinne nennen tvir nur bad erlaubt,
aa* obne ®erle$ung irgenb eines ©ittengefe*
fceS gefebeben fann , im »eitern (Sinne bingegea
beißt atteö baS febon erlaubt, n>a« gcfcbe&en fann,
obne einer bejtimmten ©attung bon Sittengefefcett
jurotber ju banbeln, e$ mag ben übrigen gemäß
fenn ober niebt. 3« Nefem ©tnue ift jebe £anb#
hing, $u melcber icfc ein flteebt babe, in fo fem er*
laubt, fte feinem 3roang6gefeQe juwiber iff,
ober fte ift , toie man e$ genannt 1>at, äu&erlicty
erlaubt* 2Ba* aber iußerlicb erlaubt ift, tfl be$#
balb noeb ni*t erlaubt in bem engem ©inne,
Dber moralifcb mSgiicb, tnbem barauS, baß eine
£anblung einer beßtmmten ©attung von ©efefcea
triebt »iberfpriebt, «oeb feineöroegeS folgt, baß
fte gar feinem Stttengefefce »iberfprecfce, pbec
baß ber £anbetobe em moraltföe* 2Jerm5gen
torfelben b<*be*
\
• 7 .
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IL
ü&er
btn ^Begriff einer 3manfi$t>er&inb'
ltdtfeit*
«^jn bera t>orf)ergebenben Serfucbe fjaben !*lr ein
8fcd)t burd) ba$ qkäbtfat erflirt, treibe« einem
(gubjeftc in fo fem jufommt, al* eine SwanQfr
»erbinblic&feit gegen baflclbe oorbanben iß. ©off
biefer Segriff ooOfWmb ig entmicfelt merben; fo
jnug bei: Segrijf einec groang^üerbinblicbfett, »eU
eben jene (Erklärung üorauSfefct, beflimmt roeebetn
SSBir rcdtten biefen Segriff <ro* giflen abrieben
oerfud&en, ton benen jebec eingebt ,< ba§ fte
unter i&m enthalten ftnb.
3ebec fagt , bog i* bie 3mangt*«rbinbü#£ett
%<&t, einen göltigen ©ertrag/ ben i* eingegatw
gen bin/ $11 baltcn, ober bag id> bie 3n>ang$oer#
binbUcfcfeit &abe, ba$ ©gentium meine« 9»it>
menfeben um>erlefct ju lafien. — 2Ba* iflalfoeine
3»ang*t>erbtnbtt*feit? — 3Ran erftärt fte ge#
tttynlicfc bur* „eine aJerf>tnbii*fcit ; beren du
95 3 »f&fc
% z 3fnalt)äfdE)*t 9ßerfud>
„föffung erjtouwgen werben tatfr# fBep
einer genauem Prüfung m6d)te tiefe gtflärung
ober unbefriebigenb befimben wertem Denn:
bie Erfüllung einer 23erbinbiid)feit fcarf etStDUll^
gen werben, beißt bod> tüdjts anberS, bec
Sroang, burd) , tteldjen jemanb $uc grfuüung ber*
fdben gen&tbtgt »erben foü, roiberfprictyt bem
©ittengefege nidjt. 2füein biefeö ifr uici)t äljge*
mein n>abr, e$ fann alfo fein allgemeines 3Serf*
mal ber SwangSoerbinblidtfeif abgeben. 2fW>met
$. 2?. einen be'gftferfen ©läubiger unb einen bftrf*
ttgen gcfcultner, tton bem jener eine unbetr<rd&t*
liefre tfleinigfeit pi forbern fjafte. <?efcet überbem
baß ber ©läuluger/ wenn er ber Stimme feinet
eignen ©ercificmS ©ef)5r geben wollte, tiefen fet*
tier SBecbiublicbfeit entladen mußte; fo rcurbe.bei
ßcftulbner utd)tS weniger eine 3tt)atrgöüecbinbli$#
feit gegen feiuen ©läubiger l^abetn 2lllein tarffe
fcer ©laubiger feinen ©cfyulbner rcobl burd)3waus
$ur 35ejaf)lut!g anhalten, ober fSnnte er o&ne&er*
lefcung beß ©iftengefefceS tiefen 3n>ang auSftben %
©ie t>orb in gegebene Srflarung roflrbe alfo
ttemgflen* nic&t auf alle gMe gef>en , welche bec
erHarfe SSegriff unter ftcfc befaßt, unb baber $ti
enge fenm • SWeiu rote Ware e$ , roenn man eine
3n?ang$öerbmblidtfett bur# eine SSerbinblicbfeit
ecflaren rooüte, Ruberen Srfußung id) jeben, bem
fie gegen mid; oblieget, $u fingen ein iÄed&t
$abe, metm berfeJbc jte nic^t frejmiöis erf<ai
trotte
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ö6et ben Sejt. einst 3flan$mtbm\)ü<fyf. 2 3
toofffe? — 9Riemanb tt>icb 95. in bem t>crf>ec
angenommenem §afle,..bem reichen ©laubiger ba$
Ovecfct abfocec&en, feinen Dürftigen 6*u(Miec juc
gablung $u jwtngen , wenn biefer fty 3<*Wung $u
leijlen weigern foüte* 3eue grflarung fc^ctiit alfo
tiicfct $u enge $u fe.911, bie SRerfmale, meiere fte
angtebf, fommen jeber 3»öng6üerl>inblid)fcit ;u,
n?ie ftcfc f#on au$ unferm oben fetfgefMten S5e*
griffe oon einem SCec&fe folgern liege, ©ie fantt
eben fo wenig $u weit fenn. Denn, wenn id) ein
SSed)* baben föß, einen onbern jur gtfuüung einet
SJerbtnblicfofeit gegen m\d> fingen, fo mu§
tiefe atobhftlictftit eine SwangöoecbinMicbfeit
fenn. Slüein ba biefe (Srflarung ben QJegrijf eines
SRerfmalS, beflen mir und gut Sefiimmuug beö
35egrijfe$ oon einem SXecbfe bebienfen, beuflicfc
machen, fott; fo fall* oon felbf* in bic Olugen, baß
n>ic fte ni#* gebrauten ttnnetu mt muffen biefe
Srflarung baber aufgeben.
Qluö gleichem ©rnnbe fann eine 3n>ang$t>ee*
fcmblicbfett auefr nid)* burd) eine folebe erflar*
»erben, becen (Erfüllung, wenn fte oerweigert
Wirb, augerlid) errungen. werben barf. Denn
ctwaS ift außer lid) erlaubt, haut utebrö anbcrS, al£
e$ fann gefebeben, obne ein 3'*angSgefe§ $u oer*
lefcen. Sin 3n>ang§gefefc ifr aber ein fold)c6, wel*
d)e$ eine 3roangöoerbinblid;feit benimmt. Diefe
Srflarung würbe alfo mieberum burd) einen Girfel
auf ben $u erflarenben Segriff jurücffu&ren*
SSteflet#t gtebt und biejuerfi berfuc&fe gtftf* .
v . rttttö einen 9fu*meg an , tnbem bieöetc&t nur emu
ged in i&r geinbert werben barf, um jte $u bc#
. ctf&figen» 3ene grflarung verwarfen wir be$#
fcalb , weil t(fc nt$t in jebem gatte , wo mir bie
firfööung einer 3n>ang$pfl verweigert wirb, fle
ergingen barf, <?$ fcfceint ba&cr, als ob berfe*
«ige, von bem id) unter ber angenommenen QSor*
. «uSfefcung, bie Erfüllung einer 3n>angöpflidjt er*
Idingen wellte, meinem Spange mit ©ewalt tt>ü
berffe&en bfofte; allein in bec Sbat oer&alt e* ftcfr
«nber** 3n bem angenommenen galle be$ ®läu*
. Dimers nnb be$ ©djulbnerS wirb jeber jwar etuge*
. flehen, ba§ ber ©laubiger bem ©cfeulbner feine »
•. \ ©cfeulb Ijitte erlaffen foffen, allem aletdjwo&f
wftrbc e$ niemanb für erlaubt fjaltetj, wenn ber
«ot&leibenbe ©*ulbner feinem reiben ©laubiger
bie 35e$al)lung gerabefjfo verweigern , ober wenn
| «r gar, fatlö biefer it>n burdfo 3ro<M8 ^r 3a&lung
anhalten wtflfte, biefem 3*vange felbf? Swang enf#
gegenfefcen wollte. SBemi wir in biefem gaffe
Den ©läu.btger gegen feinen ©cfculbner 9*"$ un *
gärig nennen mftflen; fo mögten wir boefr ben
<S#ulbner felbft ungerecht nennen* SS iftabet
tttöt jeber gläubiger , welker mit ©ewalt bet>
feinem ®*ulbner auf Salbung bringt, ungiitlg;
. ' vb gleid) ber ©c^uibner in jebem gafle , wo ec ■
bem ©laubiger feine $al)lung verweigern , ober
bem 3»ange beflelben gar fclbfc gmatid entgegenfe*
6en
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4Ut bm 35*9** ettttr 3»ötiga>erbtnbü<§r. 2 5
m
*|en »offte, burcbaua unerlaubt banbeln »örbe, —
gmangSDcrbmbltd&f Ctt ifl bemnacb eine fohfre,
»elcbe femanben bergeftalt oblieget, bag er ju bet
€rfu0ung berfeföen, im gafle er (?* berfelben
»eigerte , gezwungen werben fann, efjne ba§ er
tiefem 3»ange »iberjteben bftrfte,
fällt 0011 felbft in bie 8ugen, »oburcfr
*tefe grftärung fftb Don ber wrbin beurteilten
iinterfcbeibet. SRacb jener €rflJrung wäre e« benu
femgen, gegen welchen ein anberer eine 3»ang$i»
*er&inblic#eit bot, erlaubt, tyn burcb 3»ang «uc
CtfMfatug berfelben |u befiimmen , n>e un tiefer
f e nicbt freiwillig erfüllen »ftrbe; nacb unferet
^fb eben aufgehellten ©rflarung bleibt boftin gefteBt,
i>b ber , gegen »elcben td> eine 3n>nng$&erbinb*
«d&fettbabe, auf ibrer grfftBung erlaubter SKeife
begeben fbnne ober niebf, ®ie benimmt nurfo
»tel, bog ibre grföflung mir in feinem gaüe *er*
»eigert »erben börf*, wenn ub fte forbere.
2)en 3»ang$oerbinblicbfeiten ftnb bie@ett)if/
- fcn^ecbtnMi^fcitenentgegengefe^, beren €r*
föUung lebiglicb bem ®e»iffen Wenigen öberlaflen
bleiben m ug, »elcb em fte obliegein £>b* id; qjfttcb*
ten gegen mi<b felbfl erfüllen, ob ttb 5. ©♦ 2fnla#
gen, toelc^e mir oieöeiebt oerlieben ftnb, außbiU
ben, ober ob tc& biefe* (Seffent ber 9?atur unbe# \
trofct loflen »ifl, »er Darf barin meinem Urt&eÜe
- vorgreifen ? — £>ber »er barf mieb $»ingen, oon
meinem et»amgen Ueberflufifc, meinem börfrigen
» 5 9ie,
•
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fßebenmenfc&ett ttiifjutbetlenf 2Bwn i# mir mcM
ticrSecbmMtctfein^uglctd) betrugt bin; fo bm
mir bod) au* berougf, bag mein 9M>enmetif$
hierin meiner SBiöfübr miefc ju uberlafien fdjlecfc
jerbmaä perbunDe« fct>* 3ft doji einer 3n>ana>
»erbinbltcWett,. bie id) gegen j«nanben &abeu
#0, totmr, fo wttlt eö fi* um^elelKt. 3*
mag e$ immerhin baoon überzeugt fepn, bag ec
»erpfli^teffetj, ttitet) tbrer $u entiaflen; fo fc&rt
fie bennoctf für mid& ntc&e auf / n>e*wi er auf feine):
gorbecung befte^ £iec mug j$ dfe$ feinem
©etvifT^u ibedaflen; fo n>ie in enfgegengefefc*
ten galfe, wenn oon ber Srfüüung meiner @ennf»
fenöoerbuibIic$feif bie Siebe tfl, mit alle« übe**
laflen bleibeu ntug*
III.
; . ~ Digitized by
«==3===? .3 27
in. :
Üe6er bett (Srutttv t>e$ Unterfd)iebe$ ber
3w^rt3^wrßtnDlic^feitcn ttnö Der ®e*
" . tt>iffenfi>«6u*Ii(5f eitert. m
«*l$emt aleicfc bie ^cnietne uueutroirtelte <8er*
mtnft fcl)on bei* Unterfdneb ber 3n>an9$tKrbinb*
lidtfcit«n unb : .bcc ■.©en>i'fi€«ö\)ccbiiibl!d)f eiten ancr#
tenntj fo mug unä btefer Unteifdrieb bod) auffaU
Icn> fo lange tQit ifjn ncdtf auf feine erfien örtmbe
$uriicffu&rcn fSnnenv ' ©eibe 5(rten f Stuten, wie
<iüe anbere 2lrta* o^^Jcrbmbli^fcUen,. rcelcfoe
e$ auger ifwtn ho# Affeln mag, für unö nur au£
beut ©iffeflgefe^e cntfprtngcn. 3n biefem f5nncn
tt>tr bafrer aud) nur b$« Srunb jenes fo. auffallen*
ben UtUerfc&tebcd fudjen, 3Bir beuten uuö ba*
<Sttfeti<jcfe$ al6 eine Ovegel, metdje für bie frenen
j£>anb(ungen eines jeben gültig iff , feine Swecfe
nt5^ett übrigen^ fenu tvelcfye (te roollen, ja roir
galten unö fogar überzeugt, bag jeber bie 3roecfe
aufgeben feilte, bereu (?cretd)uug xüdn mit einer
burd)gingigeu 55cobad;mng beä Stttengcfefceö be>
jle&cn fönntc*, 3ebermatm tjl fmter überzeugt,
bag baö ©Utcngefcfc für i(;n nur als eitt t>enumf>
* 2 8 lieber ben ©runb taa Unterfe^icbeö
ifge$ ffiefen gelten ftmte. Denn Jebfofen SBeffÄ
ober felbfl Jbieren 8Serbinbliftfeiten beizulegen,
mitcbe ec ungereimt fttibcn , obec wa$ eben baf#
felbe fagt, ec würbe e$ ungereimt finben, wenn
mau ba$ ©ittengefefc fär oecnunfffofe SBefen al*
gültig benfett wollte, ©er @runb bec ©ülttgf eit
be$ ©iftengefefce* fann bafyec nur in bec Secnünft
ol* Secuunft Vi gen» 3tUe$, wa* btefe aber fpr#
fcect, mu§ miglift fetjn.
aiüein eS ffteint boft , <\U ob ba$ ©if f enge*
fcfe in manchen Sailen etwa 6 forbere, WaS niftt ,
m6glift tff. 3* foO meinem heftigen .Weben*
menfften bepffe&en , unb tft fofl auft für meine
©elbfterfjaltung forgen. SDie ntofrige ®orge ffic
meine @elbf!ecbaltung fann aber in triefen gdHen
meine SBoblt&ättgf eit befftranfen , ober wenn icf)
btefe in gewiffen gaHen üben weflte, fo wftrbe
umgefebrt meine ©clDjier&alfung leiben muffen;
Jfft würbe genSib^t f^9«/ wtt t>iefleid)( ba$ noft#
ttienbige $u entheben, um meinen l;ftlf*bebörftigeti
SRebenmenfftcn be^jufleben* — 3f! bier fein
©freit jwtfften ben gorberungen ; weifte ba$
©ittengefe$ an mift maftt?
©er Streit ift, nur bem ©fteine traft; abec
niftt wirf lieb, ba; eben beSbalb, weil bter ©ort
mir etwa* unnrtglifteö geforbert würbe, ©ic
burfen nur einen SMtcf auf ba£ oorberge&enbe ju*
rutf werfen, um biefe* mit bec graten Älacbeit
cinjufeben.
- gßeil
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«Seil ba$ ©iftengefefc in ber Sernunft feinen
@runb bat ; fo erbeöet
1) bafj e$ afle$, was e$ forberf, *on oflen
wrn&iiftigen 2Befen o&ne Unterfc&ieb t>er#
langen mufle.
2) Sfffe feine gorbernngen, bie e$ an ein ber#
nönftiged Siefen mac&t , fann e$ nur in fo
.fern mad;en, al$ ü?re Erfüllung mbg,\id) i(l.
2fu$ biefmt legten ®a$e erbeüet, bag jebe*
©efceig be$ ©itfengefefce* auf etwa« an fidf>
(Timpliciter) m&ölicfreä/ ober auf etroaS geben,
muffe , roelcbeö nur burcb Umfraube , unter roeU
eben e6 veiztlid) gemacht »erben foöte , unm&glicfr
»erben fann, n>aö aber in einem folgen galle
titelt oon mir geforbert »erben fann. Denn tu
»a$, ba$ abfolut ober an ftd) mogdcf) ift,
fann unter bestimmten Utnjuhiben ober bcDtngt
(fecundum quid) unmSglicb »erben, än jtcfr
t(l e$ miglicb, ba§ ein SSetifd) fxcb gegen ben an*
bern »oljltbätig ermeife; allein wenn mir un£ ben
erften felbft in biirftigen Umftänben benfen, fo
l>5rr biefe ©ttglicbfeit für tbn auf, bem anbern
SBo<&aten au erweifen* Dag ©tttengefefc fann
mitbin in biefem gaUe nid)t SBobltbatigfeit to»
il)m f orbertu 5W an fagt nun , ba§ ein (giften*
gefefc mit einem anbern f OÜlDtrc , »enn bie £r*
füüung beflelben bie Erfüllung be$ anbern unmftg*
li<fy mad;t, unb in eben bem (Sinne fagt man
/
3 o liebet bm (Srunb be$ Unferfcfjtebe*
»
au*, bag mehrere SerbhibliAfeifen folli&irctt,
$. 95« meine 9??rbinb(tcf)fett, eine @d>uto al'sufrct^
gen, foüibirt, mit ber 2>ecl>tnbüc^ectt, tttjcb mec*
ue$ burffigen SRac&barö an$unefn»en, fceuu leibe
*u erfüüe« mir unrofglfcfr Sie Äottifton fami
md)t in einem ?öibecfprud)e beilegen, in bem bie
gorberung eines ©ifiengefefcetf mit einer gorbe*
rung eineo anberu an ftcj> fÜnbe, fonbern nur in
bem Ser&altnific, worin ein 6ub;eft beibe au$#
üben fotlte , n>enn i&re beiberfeirige SßefoJguna;
m5glid> mare, fatin Ujr ©runb liefen, mitbin
immer nur in einzelnen fafümmteu gaüen. 3«.
foicbeu gatfen muß nutt roenigfienl bic Serbin**-
lidjfeit beö einen ber follibirenben @efe§e aafl?5*
ren , ober eigentlid)er $u reben , baö eine feiefec
©efefce fatm fäc einen gall ber 2lrt gar mdjt ber*
■ pflid)tcnb fenn , weit bie Sebingung , unterweis
c&er jebc6 ©itfengefefc nur gültt^ fenn foun, bic
€JR&t5lt4>feit feiner SefoKmng feblf.
& bangt ober in bem gaöe, roenn mehrere
©efefce fiir niid) foüibiren, feineetoegg bon mir
ab, roc1d>e$ ©efefc id) befolgen , uub n>eld)es ic&
md)t befolgen n>iü; fonbern au* l)ier giebt bad
©tttcngefefc eine Siegel. 3 c ber weiß tfv *> a ß e O
um bie ^riid)t ber 2Bof>ltbatigfeit $u üben, jtc&
nirf)t ©ngriffc in ba* ©gentium eincS anberu er*
laubrn, ober feinem roenn gleicfc retdjen ölaubi*
ger bie 3Je$ablung ooreiUbalten burfe, um einen
Surfern benjujie^em 3ct>er meig e$ eben fo,
ba§
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tmg feine jfoflifton feine Serbinblidtfeif , einen an*
fcern tü#t $u beftcljlen, aufgeben Wnne*
€d ßiefct bemnacfr $n>ei) 3frfen t>on 93ertunb*
fcd&feiteu, nemlid) folcfce, Die in feinem jfoflu»
fanSfalle aufeef^fcen roerben tonnen, unb anbere,
fcie in einem AoUtjtonftfaUe auf()6ren ffcnnen; bie
erften nennt man fcoUfütttmcnc, unb bte lefcfett
«nöOllfommene 9SctbinMtc^fciten. 2Wein, wel*
#e$ i|l ber (Srunb ber »Mfonrntönen, unb wefefce*
iß ber ©runb ber unooOfommenen SBerbinblidjfei*
ftn ? 23ieUetd)t ftnben wir Wrh fd)tMi in ben 2iuö*
fprücfyen ber ßemeinen moralifdmi Vernunft. — -
3ebcr f)Ält e§ für eine tHvflfommene SSerbiuMtd;*
feit, niemanbeu burd) fdfd)e SJerfprec&uncjen ju
faufdjeu; er mürbe mir, twtm er f\ä) t>on mir
(tnterlt|iigcc SBejfc burd) fte ^inferjjangen fcfje,
»ortferfen, . bag iü) tyn aB ein roiUEübrlidjeS .
SRttrel meiner gmeefe be&anbele, ober alö ein 2Ee*
fen, n>ek()e3 alle feine 3n>e<fe ben meinigen u\u
lerorbnen mußte» hingegen jeber fyält e6 für eine
I>Ioß unoodfemmene öecbinblidjfeit, bem anbertt
belüftetem ©er 3lrme glaubt, auf bie 2Bof)fc«
fljatigfeit beß hieben rennen $u bürfen, meil bie*
fer bie 2?erbinbii#feU fjat ju feinen 3roecfen mit*
lunritfem , ,
©odten biefe 2(u6fprud&e M moralifdjett
©inneä noa^r femi, unb fid) julefct auö ^rineipien
aWeifen taflen , an welchen j«ber groeifel uum^
ja lieber bett Qtmtb be$ Untetfc^tebe*
lieb ifly fo mug tcb; »ie jebec anbete auger mir,
eine jraiefacbe SBerbinblicbfeit aneefennen*
1) gtne 2Jerbtnblicbf cit , fein anbere* bet*
nunftigeö 2Befen al* ein »iUf ftbtlicbed WiU
ttl meinet groeefe $u bebanbeln, obet al*
ein folcbeS bebanbeln , baß blas um mei*
ner groeefe n>iöen t>or&anben »are*
2) Die 3»ecfe ©ernunftiaet 2Befen auger mir
gu bef&cbern.
©elcbe biefe gweefe fttib , n>irb ftcb et(l »eU
(et. unten ergeben* Sßir wollen inbeg uuterfueben,
ob alle ooüfommene 33erbinblicbfeiten ftcb au$ bet
erjien , unb alle unootlf ommene ftcb auö* ber jroe^
ten ^cöcI ableiten laffen.
3ebe2tobinblicbfett, »elcbe mir febon Mt
balb oblieget, »eil icb fein oernunftigeS SBefen
als ein n>iflfubrltcbe$ «Kittel meiner grcecfe bu
banbeln barf, ift eine ooüfommene üBerbmbücb*
fein ©enn eine »erbinblicbfeit biefer Qlrt fann
bureb feine Äoüifton aufoeboben »erben* Denn
bie eine Serbinblicbfeit biefer Slrt fann jufirberfl
niebt mit einer anbern Scrbinblicbfeit oon eben
berfelben Slrt in Äofltfton fommen, tnbem bec
Sali t[id>t benfbar ift, bag icb tin bernunffige*
Sßefen alo* ein »ilKubrlicbe* Littel meiner gtveef e .
bebanbeln mftgte, um ein anberee* niebt auf biefe
Slrt }u bebanbeln* ©ann fatm aueb Werbern eint
»er*
J •
m
\
I
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2?ecDtnMtcbfeit . bte leb fefion bed&alb Bäte t**it
id) ein oernünftigeS SBefen tiidjf olö ein miflfÄbr*
lt<$e6 Wittel meiner grveefe be&anbeln fcarf , in
feinem gafle, »o fte mir einer 93erbinblic&feit toU
Wittt, melcfre mir nur in fo fern oblieget, M id)
bie gweefe anberer ttrnftnftigec 2Befen bef&rbertt
fotf, lucd) bie lefcte aufgehoben »erben» Senn bte
ledere 9Jerbinblicfcf eit wflebe id) mir gar tüd;t ein*
mal al* mbglicfr benten f innen, wenn bie erfte
«uferen follte,
fflu* bem bi*&er gefagfen er^ettef fc&on, bag
eine 23er binblicfc feit, bie mir nur in fo fern oblie*
$et, afc id) bie 3roecfe anberer oernünfttger SBe/
fen rftarig befördern foO, nur eine unooflfommene
ferjn tfane , ba fte , wenn fte mit einer Serbtnto
Üc&feit foflibirt, »efefce icfr fdjon beSbalb babe,
»eil id) fein oernfinff ige« SBefen al* ein roiOffi&r*
üd&e* ÜÄitrel meiner groeefe bebanbeln fofl, biefec
»eiefcen mu§* Ueberbem fann meine fflerbinb*
lidtfett, bie groeefe eine« bernönffigen SEBefen* ja
JefJrbern, mit ber SBerbtoblic&feir, gu ben gmeefen
eine« onbern vernünftigen flßefen* mifjuroirfen, in
©freit fommen, weil meine Grifte niefct ju reiben
ieibe ju erfüllen*
SDa jebe BerWnblitffetf, n>el*e mir f*on
fcelbalb oblieget, recil id) fein oernunfrige* 8Be>
fen aU ein n>iM&rii*eS mtul meiner gwede hu
fcanbeln batf, eine ©ollfommene, unbjebe, bie
Ufr nur &ab</ mtil i* bie gwerfe anbewr wrritof#
€ ligen
34 Uekt txn ©tunb ta Uirterfcf}tel)«
figen SBcfeii befJrbern foU, eine
3}erbinblic#eit i(i ; fo folgt aud) umgefebrt
1) t>a§ jebe t>oflfommene ajerbinblic&feit eine
fol#e feijn mfifie, bie wie fc&on be*bal&
oblieget , »eil td) fein vernünftiges 2Befeit
c 13 ein raiflf uf>r ( icfpeö Littel , meiner 3roecfe
tebanbeln barf. JDemt foflte fte auö tiefte
Siesel ntc^t folgen, fo roörbe i* fte nur
in fo weit baben f6nnen, als icb oerbun*
fcen bin bie §roecfe anberer $u bcf6rbenu
©ne folebe QSerbinblidbfeit würbe aberteine
fcollfommene, fonbern eine unwtffommerii
fepn* / '
2) SDag jebe unöoflfommene nur eine folebe
JBerbinblic^feit fetjn f 6nne , welcbe icb nur
in fo fem f>abe, als id> oerbunben bin bie
Sroecfe anberer $u befirbern. Denn füllt e
(te mir febon be^balb obliegen , weil id>
fein oern&nftige* SBefen als ein »illfu&rlu
cfce* SRittel meiner 3»ecfe be&anbeln barfj
fo mußte fte eine »oUComment fepm
€$ Weinet jtoar, bajj eine poBfommene 2?er*
binblidtfeit mit etner anbew in getoifFen Sitten
folltbiren fonnte; nebmet $, ®. ben Sali, bag .
jtW9 ©laubiger an mieb eine SJnforberung baben,
bag aber mein gegenwärtige* 58erm6gen niebt $11
beiber SÖefriebigung $urei#e. Slllein n>enn i* in
tiefem Äugenblicf e gleich unoerm&genb toive meine
, A ©lau*
•
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■ ter g»on9«t»erbtnWid^A«n *fc $|
©Üubtget beibe $u fceftiebigen, fonbetn tmt bet*
tn&aenb, mid) meiner <5<$ulb gegen ben einen
berfelben $u entlebigen ; fo »örbe meine 23erbinb*
Kc&feit gegen ben anbetn boefc niefct auf&Jren, fon*
bern bleiben b\& \d) fte erfüllt fjdtte» Jj)iet &6tte
clfo meine WecbinblidjUit gegen meinen ©läubigec
burd) ifoütfiton mit einet anbem x\id)t auf. — •
fflfit ben fflerbmbltc&f eiten , meiere i* jur 35efJt #
fcerong bec Sroecfe anbetet babe, oer&ilt ft* bie*
fe£ anberS, STOeine Serbtnblicfrfeit, bem Siemen
iei>|ufle^ett , $5rt auf, wenn id) uc jefct nid) t er*
füllen tarnt. ©enn ju einet anbetn Seit, wo id)
bie *pfU*t bet SBobltltftigfeit gegen Um üben
f&nnte, fcat et t>tet!ei*t febon ben »ettfanb an*
*etet gefroiben, ober »egen feinet eignen Sermfc
jenöumflanbe bewarf et meinet SSübf^figfeit
sticht me&t.
2>ie oben aufgeben ©tunbffye beßimmen
ben ©trnib bet ooflfpmmenen unb bet unooßfom*
tnenen 2}erbinblicbfeiten. €$ beruftet eben fo auf
i&nen bet Untetfc^ieb bet ^toangSoetbinblicbreiten,
unb bet ©ewiffettfoetbinblicbfeiten* Öenn jebc
»etbinblitffeit, bic i* &abe, »eil id> fein oet#
»finftige* SBefen äuget mit al* ein »iHf ufjrlicfced
«Kittel meinet Sroecfe bef;anbeln barf , muß eine
§n>ang*oerf>inblicbfeit fenn. Denn foüre fte eine
®eroi(Te«^erbinbli*teit fepn, fo mftgfe id) bem
groange, burd> tvelcben ic&, »enn id) fte ni#<
frepro iOffd «rfuflen rootlte, |u $tft «rfuOung bu
€ a fiimmt
I
3 6 Mit Den ©runb iti UntrfdjÜM
(limmt tt*tben fbffte, moratif« m&glicfcer SBeife
ituberfreben fötmeiu Diefeu SBibetflaub abec
I5tmle t$ In fetner anbecn 2(bft<bt t (>un , a I« um
eist oemutif tigeö SBefen augec mir als ein ttiOfubt»
tic&rt SJiltel meinet gweefe ju gebrauchen, ©ie*
fe$ mugte mithin erlaubter 2Betfe gefd)e()en f6nnen,
trenn jene 93erbinMtd?feit feine 3wangöDerbinb#
Iu# eit fenn fottte. Sie £erbinMici)feif , welc&e
td) gegen anbete nur in fo fetn habe, al$ id) tyte •
gweefe Oef&tbern foll, fann aber nut eine ®en>if*
fenSoerbinblidjfeit fe$n; benn fonfl mu§te e$ mo#
raltf* uumSgli* fenn bem 3n>ange gu »ibecfle^
I)en, butefc roeld?en mtd) jemanb jur bloßen 33«*
f&tbetung feinet %w<ft beftitntneu wollte, ober
eö m>e moraltfd) unm&glicb fenn , mid> felbtf,
al« Sßefen $u bettac&teu, n>el*c$ oon anbettr
titebt ulö ein tvilf(uf)rii$e* Wittel it>rer greeefe
bebanbeft werben barf. © mug nunmebr t)on
felbfl folgen , ba§ umgefe&rt jebe Swangdoetbinb*
liebfeit gegen anbete mit fefcon beäbalb obliege,
»eil id) ftc nid)t al$ willf öbrli#e Wittel meinet
Srnecfe bebanbeln foll, unb jebe ©eroiffenSoetbtnb*
liebfeit mit btf&alb, weil tefr i&ce3n>ecfe felbfl
befSrbem fott*
JDie SmangSoetbinblic&feiten unb bie oo&
fommenen SJerbinblicbfeiten gegen anbete, werten
atfo butcb ein unb eben baflelbe fttilicfce ®efe$ bt*
flimmf. 3ebe ooOfommene 93etbinblid>fett gegen
anbete i|ibafcet eine 3nHUtg*oecbinblicbNit, unb
• . . * V jebe
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jebe 3tttöug£oetbinblicf;feit ifl eine ttoflfommene
23etbinblid)feit gegen anbere. 3nbe§ fmb beibe
Atomen md)t al$ oMig fynontjm $u betrauten,
intern fit jrcar einerlei) Sae&e, abet boef; in oet*
fd)iebenen 9Wi<fftd)ten be$eid)nem
9£an r>af t>ic 3tt>ctngdt>erbinMtd;feifcii auefc
ÄU^erc, unb bte ©eroifTenSoerbiublidjfeitett in*
nere 2?erbinblid)feiten genannt» Allein td> glaube)
bag man biefe 2ltt6brucfe $ur 35ejeid)nung eine*
gan$ anbern Untetfd)icbe$ anrcenbet ftnne. Un*
fet einer äußern 93etbinblid?feit nemlicf) oetfiebc ,
td) eine folcfce , oon ber jebet anbete äuget mit itt
einem beftimmten galle es etfennen fann , ob fte
mit oblieget, obet nicl)f; eine innere hingegen
nenne tef) btejenige, oon ber niemanb äuget mit mif
@ewif?t>eit e$ etfennen fann, ob fte mit oblieget,
obet md)U ©et ©runb biefe$ UntetfcfciebeS fallt
tttt Qfffgemeinen Ietd>e in bie 5lugem ©enn ba$
(gittengefefc mit nemlicfc eine £anblung gebietet;
obet oerbietet, fo fann e$ fte nut untet einet ge*
ttiffen 3$orau$fefcung oetbieren, obet gebieten»
©iefe 9Sorau$fe£ung fann nun ein anbetet augec
rptr entroeber eben fo geroig, al6 id) felbft erfen*
«en, obet einet folgen (Jrfennfnig ift äuget mic
niemanb fabig. Set ©runb biefeS Unterfd)iebeS ,
lieget alfo feineSroegeä in einet Unbeftimmfljeit
eine« ftftlidjen ©efe^eö felbft; fonbetn einzig unb s
«Hein in bet «jR5glid)f eit , obet Unm&glicfcfetf, bett
gall feinet 2fomenbung (cafus legis) $u etfennen.
€ 3 3e,
t
38 Uefct bat ©nmb be« Untetfötebe*
3rbet »ei« e« fo gut i* WM», bog idfr,
tc& im Uebetflufle lebe, meinem batbenben SReben#
tnenföen oon meinem UeberfUiffe mtt$utl>etlen oet*
Imttben (in. £)b td> aber getabe jefct, gcrabe
gegen tiefen SRenfcben meine ©obltbätigteit be#
toeifen, ob id) ifcm getabe ba«, ma* ec oon mir
bittet, getva&ten fofl, ba$ fann in bcm 9fugett<
blicfe niemanb »iffen, bet. nicbt meine gan$e Sage
)u ubecfefjen im ©tanbe iß, niemanb,/ als mec
eStoeig, »elcbe ooOfommene SJetbmMtc&feiteit
mit obliegen, bie>mit tiefet in Äolfifum fomme«
Minen, bete*»eig, bag nic&t anbete Dficf (ige
Huf meine 2Boblt&atcgf ett gfgtunbefece 2Infptud>c
fcaben, alö biefcr. SBo ift abet tiefet SRenfc^
«mget mit felbfl? 3J?an fann mir »i#t entgegen*
fefcen, bag »feie meinet Sfcbenmenfcben t6 mit
2Bal)t fc&c inlic&f cit etfenuen t bmtn. S3abt*
föeinlictfeit ifl nicfct ©emig&cit, unb ton bcc
toat bod) bie SXebe.
©et entgegcngefefcte gaff tt>irb biefe* beurtfc
#et machen, ^enn eS no# me&tetet Deutlic&teit
lebatf* SReine SBerbinbltcbfeif , roeld;e mit am)
einem 2$et£age oblieget, fann jebet äuget mit
etfennett^ »eil bet aJetttag, bie 2}otau$fe|ung,
tmtet mefcfret jie ba* ©ittengefefc mit aufetlegt,
ton jebem anbern äuget mit mit ©eroigbeit et#
fannt toetben famu SRebt batf et abet \ud)t
ttiffen, um mit ©ewigbeit p erlernten, tag mit
rfne 93ecbinbli$fett obliege.
• - 3ebe
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3febe uut>oflfö»mene !Berbmbltc$fett ge^ctt
anbere i(! ein« innere, unb jebe innere eine un*
tjoflfommene. 2>enn eine unt>o0fomraene 58er*
binblidtfeit famt bürg JtoOtjton aufgeboten toer*
ben, ob eine fold?e Jfoffijton oorf>anben ifr , ober
trigl, ba$ fann niemanb auger bem £anbetnbett
enffgetben. & fann mithin niemanb , al£ ig
felbfl, A>iffeii, <* einem bejiimmren gafle mic
eine folge SJerbinbligfeit obliegt, ober nid? f.
©ie mug bafcer eine innere fepn* Sfebe innere
SSerbrabltgfeit fann toieberura nur eine unoolf*
Jommene ajerbinbligfett fepn. £>eun folfte fic
eine »oUf ommene fenti , fo mägfe jeber auger nur
in einem befftmmten gaüc ju erfennen fäfytg fet)n,
bag fte bürg feine ÄoHifton für mid) aufgehoben
twbe, bann toflrbe (te aber felbft eine äugere
SerbmbHgfei* fetjn.
& folgt au$ bem bisherigen bon fefbfl, bag
jebe augere Serbinbligfeit gegen anbere eine
«oflfommene, unb jebe oollfommene 93erbtnbligj
Uit gegen anbere aug eine augere fenn muffe»
©n iprmctpium einer befonbern 2irt t)on
2Jer6inbligfeiten ifl eine Segel, au$ »elger er*
fannt werben fann, ob eine aSerbmbUgfett jfi
ilir ge&5re ober nigf. 9fu6 bem btö&erigen tu
Hiebt ftg, bag ba$ SJJrincipium ber oollfomme*
nenSBerbinbligfeiten, ingleigen ber SroangSoer*
tynbligfetten unb ber äugern äJerbtnbiigfeiten
$egen anbere ber ®afc fei) :
€ 4 33e*
58el>dnMe fein toentfinftige* SJBefen
a« ein ttnflffit)tlic&eö SJltttel Deiner
Sroecfe*
hingegen ba6 ^cfoctp bec ©etoiflFenSöetbtob'
lid&feiten, bec inner r, unb unooüfommcaen 23cu
Wnblk&fefcen gegen anbere: . . •<
S5ef5rt>ere &te gtt>ecfe Dernftnfttgec
<2Bcfen äuge* ©ir,
©fc fcitfen bie beibeti legten Üfrfeti ber Wer*
• ttnblic&feüen bitf ni#t na&et: unfftfuc&en bftrfen,
- trenn mau auf fte ntrf)t t>erfd>teb€ ne Sint^eilm^f n
ton SKed&fen ju begt&nben geglaubt f>4tte*
t.
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V
IV.
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H«W H M in »
• * •
'IV.
% •
t e le c
Dfrf^t^eite Einteilungen ; fccr fJtetfjk;
» . ■ < •
ttte matt sotMommene unb 3wang6t)erbinbi
lidit eiten ton unüoltfommenen unb ©eroififenäoer*
bino lief) feiten unterfcfcteb; fo glaubte man aud)
tooüfommene Jftcftte unb untollfommenc
u»tecf#eiben ju muftett. SGBenn un$ aber t>ce
.ßntrctcfelung beä Segriffö fcon einem 2fad;te nid?f
mißlungen ift, fo fami nic&tö letd^tcc fer?n, all
biefec ©ttt^eüuriii barittt^ti* ' .
meinem toeüfomraenen JKec&fc foO etoe »o&
fümmene unb 3roang$oecbinb liefet t, unb einem
uiwoltf ommenen blo§ cin$ unt>ottf ommene übe?
<3en>ifren$t>eebinblk&feU entforeebem äfletn wen*
lttifet oben aufaeftetttec 35cgriff oon einem 8{e*te
ric^fiö befttrowt i|i; fo erbeUet, ba§ ein foa>
nannte* unooUf ommene* Stecht gar fein SXecfyt ge*
namrt »erben titttic , fetbfl noefr Wttlüc^er , al#
jrt, anbetet $u gefdjroeigen , t>örtj?&ble* *),
^©Unt)lm9 amfc neuecli* j»4 fe&t föarfr
1*7 . v. rr\ • € k 5 . v v \ fnm$
•) Exercitat. jurii inturalis f. 77 j,
jus namrac Cap-L f.
4* UtUv tottfd^tebttte (gfot&eUimgett
finnig von £etr 3Mlnct^> %atg«ftan Ifr i $m
»enbe ^ieftcgfn ni#t ein, ba§ biejenigen, ttelc&e
bte 9ie#te in t>efleotmmne nnb unocüforamene
t&eilten, ben Q5egtiff be* SKec&td ni#t fo, wie i#,
|>e(!tmmt miffen moflten, fmitfcrn bag fte ein 3lecW
tut* cm motaUfäeS ©ermSgen Ijanbefa 4*
Harten, ©entt biefe gefiatungbött einem ÖW*fc
Knute jene gintljeilmig nÖ(ß&T»eiilgec tec&tfettigen,
clö bie raeinige. Denn jene gie&t einen engen*
SSegtiff ton einem SXed&tc, att t>«fe/ tnbenrifc
|u golge jebe* «e*t ein motaltfc&e* SBecmJgei
ju banbeln fet^ti foB, 9Wn f*f«gt bet «egrtff
ton einem 9fc#te ftbet&anp*, tt>enn man ihn, f*
ttie e$ ton nnt gefcfce&en tji; 6e|limmt, olle« fo*
Cmfe ttnüottfbmmene Sttc&t an$, tvie t>ielme&c
t bet 55egtiff, wenn et no# enget beftibmt
twtben fötfte, alle* unooOfömmcne SXecfct *V9*
fliegen* l ©etta nadj *met betennten logifcfeeit
Siegel, fannba*, n>a$ unteeefoerii WenitBe*
griffe niebt entfalten tff , weniger untet ei*
«em niebrtgew entfalten («»tu '
SJfom batf ftd) ba&et nt<&t munbetn , n>enn
*i ft n t>on btffen Sitten eineä SKcc&tf bur* Srfla*
tungen Unwtfcbttbe ftnbet/ bie baS am wentgfle*
ieutlid) macben, m* fte beutlicfc machen fööen**
i fflemt?lBi>(f5.g5.badt)oUE«>mmmeJKcc|)t
tnt* ein fcelcfa* mii bem 3Ie«te , eindt
«nbetn jur Srfudung einet *BerbinMt$fett |it
r - ...
f3 tleto 9R«*beW»* !2MW<m. Q5eVf. ir«4- e.*x^ .
>
*
t *
-r
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• ttt Staate. ..:' ... 43
aMnyn *)',< irat> b«a unttoflfommene fKed^c
fcucch ein folcheö erflikt, tt)eld)f£ mit feinem
Stoffe einen anbern $ur (Srfütfung einer Serbin^
Itchfcit ju jrotngen oerbunben ift?*); fo rotrb fufr
jebem gleich bte geage aufbringen: ij~t biefe*
«/«vvy» pivunv)viiiiuciii , jvi nyiv um t iiicm vüu»
fommenen OJechfe oerbanben fenn foll, em twfl*
fommenet, ober ift eö ein unöoüfommeneg?
©ottte ba* erfte femi, fo enfh< bieerUirüng be*
ÄoBfommenen «e*« einen ©rftf? foßte ba*
*n>em*e fepn, fo »ftebe gar tein wMommene*
Svecht üoc&anben fepn* />? . . . » Vi
2BiÜ man einmal ben SBegrif bcö 9Std?t3 fo
toeit machen, baß er bie eigentlich fogenannten
Stechte unb biefogenannten unooBforamenen Siebte
unter fufc befaflenfoO; fo muß man bie «rHarun*
fcamif jebe ber Reiben üitten mttt fte gebrach*
»erben f inne, anbeed faflen. ©er 95egriff, ben
tttr in bem erfren ©erfuche t>on einem eigentlich
fogenannten «echte gefunben haben, farni un* fehc
leicht *u biefer grflarung f&bcen , ba ber »egriff,
»eichen fte angeben fofl, at* ein allgemeinerer auf
ftiefem bucd> äbflraftion fleh mag ftnben loflen.
JDa* eigentliche ober fogenannte m>0f ommene SKecfc
fleht mir *u, in fo fern eine gnKmg*oetbtnblichfei<
flehen mich oorl)anben tfi; ein ttnnoQforamene^
4n fo fern jemanb gegen »ich ©etoijfentoew
t .* twfr
' •) Phil, pract. univ. F«n x. f. 33 * '
4* Uefi et twjkftebate ©nf fcetfartgeti
■Jinbficfifeif faf. SWbe Sfrfen t>on Stedten fottfc
men atfo toatin über ein, bag ifjnen Serbinblicfc
feite« enrffaec&w, unb nnfecfcfteibeu ftd> bon ein,
«totbec but# bie %tt bec ®erttttbli*teit/ bie BM
*ntfprt<ftr» £)aö Stecht überhaupt tofirbe alfo baf
SRerfmal fetjn, baS mir in fo fern jufommr, affc
eine Ser&inbli*f«it gegen mid) oocbanben ift.
5fft biefe SBerbinbit djfeir eine unvollkommene, unb
■«e»iffett*öertinbr.i*hit ; fo ift mein ftedjt ein
ttntoOllf Ommetteä ; ifl 4te hingegen eine gmangfr
t>erbinblid)r"eit, unb baber aud) eine oottrommene
SBerbinblicfrfeir; fo i(i mein fbty'tto> tontomm*
Htt , ober eigentlich fo genannte*,
3tflein bet IBegciff von einem fo genannten um
'öoüfommenen SleAte i(! oon bec <Zcf>eblt*fett
nicbt, bag mir beö()alb eine bem gemeinen
(sspracfygebrauefyc abgefyenbe Terminologie einf&ljfc
iren fo0ten* iöem ^Bearbeitet cht«* ®iflenfcbdft
iimg eft allerbingS fren ff eben, $uc 93e$e Innung
Steuer ^Begriffe fefcon oor&anbenen ®brten neue
ißebeut ungen px geben, ®ein oerffcinbigee Eefer,
*et e* n>iit> bäfl jener bur# feine grtfirung nictrt
a>en 55egriff, «xld)en ein fofcfced ©Orr nad) bem
gemeinen ©pcad)gebraud?e be$e<cf)ner, ecflacen
soode, toirtuft* babur* titelt icreffl&ren taflet*
«unb über $u wette ober ju enge Erklärungen fd)renetu
Allein biefe grenfwrit , alte «Sorte §ut IS^eic^nung
«neuer Segriffe ju gebrauchen , foUte immer bo d)
mit toeifee ÜR^uitg genügt »erben* 3fm *e*
- - : tlig*
•
/
■
ttiofffen foflfe man b<t ton ifjr <9<#rattd& mad&en;
tt>o ein fokber Segriff, gefefct ati#, ba§ e* ihm
an innerer &Baf>r&eit nfc&t feblte,. bo* t>on UU
ttem SRtffcen fftc bie SGBiflenfdjaft wäre. JDiefe*
tft aagenf$ecnft# ber gaü mit bcm Segriffe be#
fogenannten mtwflfommenen ftecfrts, 3n bem
«Raturrecbte, »elcfce« ft« b(o§ mit eigentU^en
ober ooOfommenen iXedjfeti befcbc'ijftigf , fann Mfl
bcm felbcn nid;t bie 9tcbe fenn, uub in bec ^scal,
ttclc&e bie kroem ^ftiebten unterfuebt, ift biefec
»egriff t>M«9 uberftögig. ©eim bog ic& gegen
einen anbern unter geroiffen Uttnfiänben eine litt*
twflf ommene tyttebt , unb er gefeit mieb ein un*
»oUfommeneS SSecbt habe, bad fagt t>50ig ein unb
eben baffelbe. 9Bir Knnen bobet nie eine unoofl*
fommene ^eebinbiiebfeit eines Wengen gegen ben
anbern auf baS uiftoOfornmene Wed^t beö ledern
begrunben, ob wir gleid> ba $ unooßfommene
8ta$t M legten, trenn einmal bie SKebe baoMtf
f*9« foll, ber ipflicbt be* ertfen ableiten muffen«
Sa »ir ben ©egrif M> utwoOfornmenin
SKecfctd entbehren ftnnenj fo erljeüet e* »on fefofl,
bafl wit auety ber SRotbroenbtgf tit uberftoben finb,
baö Sßort: SRcc^t, baturd) *ielbeuttg $u ma*
d>en, ba§ »tr tym außer ber SJebeutung, n>el#e
e$ fc^on in bem gemeinen ©prac&gebraudbe &af,
tmct> eine neue besiegen* %
SJton bat bie eigentlichen 8JedS>fe, im ©egen*
f«|e bet fogewattnfcn nno^W tommenen SRectfe,
oud) Smangfted^tC aenannt, »eil ibtren ein«
gitHWgöocrbinblicbfeU entfpridjt* SlUein befler tft
«$ »ob l , wenn man biefeß SS ort juc 8e je i ebnung
einer befonbern ?Mct et^ent lieber ^Kec^te, rodebe e$
nadb afler ©pracbanalogie fo ric&tia anzeigt, se#
Jrauc&t, wenn man barunrer 9Secfcte jum ©e#
trauc&e ©on 3»an9$nuttdn t>erfier>et , toie biefed
fcereii* fc&on ip*nia(ten$ oon 5v6l)(« unb
tio* i&m oon Jj>ercn #ufelanb **)/ # ccrtl
9Wnl)0tt> a. m. flefc&eben ©er Un*
ferfaieb j»tf*m eigentlichen Otec&ten fibee&aupf,
unb SioangSred&ten inSbefonbere, tft fo Hat, e$
i (I fo ein leuc&f enfc , baß aUe SroangSrectyte jmac
eigentliche unb fogenannte pollfommene Steckte
finb, ebbtet* ntc&* umgefebrt aDe eigentliche unb
fogenamite ©oflfornmene SRecbte SroangSrecfcte ftnb»
€in SroansSretbt, ober baß SXecbt oon 3roaiiö«*
mitteln ®ebraucb ju macben, fann nemlicb f«*
mid; nic^t efcec n>CrC(tct> fepn, al* ein andere* mei«
f) Exercitathnet juris nat. }{. 77$. 775. j. 77*.
Jus copulatum eft cum jure cogendi alterum , ut
officio nobis debito fatisfaciat. Cum jure ergo no-
itro connexum eft in genere jus cogendi alterum,
ad officii ftricti cu ftodiam. — $ . 7f6. Jus cogendi
{Ziuakgrtckt') eft faculns utendi malo efcterno,
quod aptum eft, ad com uefeen dum cum, qui officio
* lege ftricra , Uli injuocto non vulc fatlsfactre.
Heber ben Qrnnbf. be* Slatitrredjtt ®. 44. «nb
&&rf. be* Sfortiirr. j. 28. neue Stuf.
f)JBriefe übet bie «antike W&V* *k *
Seite dl).
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«er Sterte bittet ifl, ober aU jeraanb einer S5er#
ttablicbfett $un>iber gebanbelf, meiere einem ani
Dem 9Je*te, welche« i# babe, entfpcic&r. 3*
fann titelt e&er gegen Wenigen, ber mie mir tu
tien Vertrag eingegangen i(!, auf eine rec&tdgc*
mäße Seife Stoang gebrauchen, a(* er feiner
23erfrrtgöoer6inbli<t)fetf entgegen fcanbelf. SReiti
«e<# au tiefem @ebrauc&e t>on 3n>angSmi«efn ifl
fca&er um meinem SSecfre au* bem Verträge oer#
Rieben. «Kein gigent&um$rec&e ifl ebenfalls
fein SroangSretfct; attein, menn jemanb e* ©er*
lefct; fo babe i* ba* Dtefy gegen tyn gwang
gebrauc&etu
■*
(Ed gtebt alfo ändertet) SRed&(e, 3rcang*rec$fe ,
«nbSßic&fjtvangörecbfe, tnbem au* jebem SKecfcfe,
toelc&e* nkbt felbfl ein 3rcang*red;e ifi, wenn e*
i*rie§t wirb, ein 3n>angörecbf enfffe&f. ättem,
ßic&t attein au« ber Stolefcung eine« SRicbfjroang*
recfcteö; fonbern auä) au* ber Serlefcnng eine*
Sroangrec&fe* enffpringt ein neues 3mang*re*f.
3#an fefce ben gall, baß jemanb $ur 95ebaupfung
feine* 9?ec&f* genMjigt fei> , gegen einen anbei:«
Sroang $u gebraueben, unb baß ein tri fror ifm
hierin geroaltfam binbern wolle, fo würbe er aud)
gegen biefen brüten ba* 3{ec&t &aben 3wang*mtfc
W *u gebraueben.
©er Unterfcbieb imiföen Qwantfctütm mb
«nbern ifl fo beutlty, tag 1* unbegretfltc^ fepti
» »
4» Ütttt t>etf#tb«te (güi^eHuttgett
ttorbe, n>ie meutere ber borjuglicfrjten Je&ret be$
Sftaturred^S i(>n uberfc&en tarnten, reit feI6jl
twebbem tiefet Unterfdfrieb fo beflimtm bon SM)*
lec *) augegeben war, fein eben fo fc&arfjtnnig*t
Äommenfatot % ©. 33aumgarten **) befjaüj»
len fonnte, jebeä ifad)i fei) ein 3n>öngöre#t; unb
tbie felbfi 2ldt>enn>aU ***) jebe* $e#t Dur* ein
woralifc&e* 2?erro8gen *u fingen erfiaren fonnte,
mnu biefe »ielbeutigfeit be$ S5fort$ |te ni#t ju
tiefer 2}er»irrung oerlettet fyätte. Denn j>§t batf
kf> wol)! nid)t gegen bie 95ef>auj>tung bed erffcti
ttoä erinnern, bag em SXec&t uicfrt beS&alb ein
g«angdred&t fen , bag e$ nic&t be*f>alb ben ©c*
teaueb bon Sroangömifteln jum ©egenflanbe &abe,
»eil feine SJerlefcung ein %m*tßU$t begrftnbef,
ttod) gegen ShbenroaO'* Scflärung, bog fie, an*'
flatt ben Segriff be* <Ke#t$ überhaupt *u ecflären,
Hoö auf ben ©egriff befl 3*bang$recbt$ gebe.
3»an unterfdjeibet eben fo innere unb ätl*
fere 3tafcte, unb »erbinbet mit biefen SMbrft*
den berfc&iebene Sebeutungem Sfd^cntvaQ t>er*
jlefjt unter bem inneren Rechte ju einer _£anb#
Jung ba$ HJerm&gen fit wrjune&men, o&ne ein
g5tt#
Jui ntturae. HtUe 1761. { t$6. ( ©ef amtf lieb
enthalt biefe* Su* müti, a\i »mnetfuns««
unb €vöÄn i ungen ju Äobler* Söt rft. ) s
••*) übfemtionet jur. nat. Spec. III. f. U.
1
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&httlid)c& *), ober hm* ibm eben bafielbe fagt •*),
irgenb ein fittlicbeö ©cfefe j u t>erlefcen, unb unter eU
ttem äußeren ein SJermägen eine £anblung t c r ju*
«ebmen, ebne einem äußeren ob*r grcangSgefefce
luwiber $u banbefcn © f ttt aber in bie »ugen,
tag wir biefer Unterfc&eibung fäg(i# jum 95ebufe
teö Otoüirrec&f* entbehren fonnetn SDenn 06
eine ^anlAmg, ju meldet id& mi# berecbtigl
«taube , einem 6ittengefefce n>iberfi>re<&e ebec
niebt, wenn t* nur feine 3»ön&$t>erbfobltcbfet*
gegen anbete baburd) uedefce, i\i In recbtltd&ec
«£>inftcbt einerlei), JDiefe Unterfcbeibung, fo über*
flu§ig fte au* an ftcb ifl , batte inbe§ bie Sebrec
M 3Raturte<bt$ auf bie gebler ber gemibnlicbett
grflärung ecneö 9tecbt$ aufmerffam tnac&en foBem,
JDenn trenn mir ein SRed)t bureb ein ftftlicbeS %ev*
m6gen erHacen; fo fann, wie fid) auö unferec
erften Unterfucbung ergiebt, nur baS fogenannte
innere 8}ecb< 3tnft>ru<b auf ben »amen eines
3vec&tf macben, 3fn ber Sbat fabe »cbenwatf bie*
fe$ f<bon ein, inbem er fagfe, baß äußere SXecbt
Derbiene in vielen gaflen nid;( ben »amen eine*
tnoralifcbeu 25ermigen$ ♦**;, ob er gletcb felbfl
ein «e#t auf bie angefahrte 2{rt erflarte £)♦
£ers
*) Ejusdem Proleg. juris nat. $. 114.
ebenb. f. 112. unb ObCjur.aac. Bergt ObfcAr»
III. $. II. Schol. IV.
*••) Proleg. jur, nac U * ■
t) »bid. }. 44-
SD
$x> Uriet wtfctytoÄte '(gtntfce'tf. bet SRee$te. .
£ert ©tfcmalj *) unferf#eibet burd& bie 2fu**
trucfc augereö unb inneres Stecht ctrcaö anberö
<ü$ 2td)en»alf* gm äu§ete$ SXecfct Ijabe i#;
ttacfc £err 6d>mal$ , $u einer £anblung , in fo
fern jie wrne&men f ann , o&ne eine $fli#t
gegen anbete, ttttb ein mncrctf, in fo fern xd)
fie oorn^men fawi, o&ne eine $flid)f tfegen micf>
feltfl beriefen* 2Iuc& biefe*ffint*Äfong fnntt
fo wenig bem SRoturredjKe, ai$ ber ÜJforal reellen
SJlufcen gettSfjmu
« *
( Beine* 9fofurrc*t ff. 26. 27.
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V.
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Urtev ton <3runt>fö| tw 0iftK<$fWt'
faBen Bereits in Dem bor&erge&enben me$*
me arten \>otr$ßtrbit\t>tid)Uittn unterfcbieben unb
fprtuctpien berfelben aufgehellt. <Hüein btefe
^Jrincipien r>ot>e« mit oorerff nur auf ben # u $,
fpru* beö moraltföen «inne« a(* ma&r öorau*.
gefefct; n>ir Daten ba&er bie 2>erbmbltd)ff it , f?e
felbft no# au$ bbbttn (SrAnben ableiten. Denn
moralifae @eful;le fefcen fel&fl Die «eurtfretluna
ton £anblungen na* «Kegeln t>orau$, mitbin bie,
wenn gleicfc ntc&t Immer Hare, aJorjWluna von
Siegeln fel&f?. J
•
9Bir (?effen und baS @ittengefe($, n>te ftfon
Oor&in bemerft t(!, als eine Kegel n>tflföf>rlict>ei:
£anblungen t>oc, n>elct>e für jebe* bernönftige
Siefen gültig ifh ®ittengefe(je unterfc&eiben f?#
bafar t>on onbem Kegeln iDtUfu&rltcDer £anblun#
8«n, meiere nur für biefen unb jenen, unb
«ur in fo fern t>on i&m als gftlfig betrautet tve*
ben möflen , als er ft« biefe ober jene groeefe *or#
öefefct bat, bereit fcoflflanbige grreieftung oftne bie
©efolgung jener Kegeln ni«t miglwfr fepn^örbe*
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5* Ueber t>en ©nrobjbf fct ©t«lid;feit. .
SDie JKegeln iinec Spröde ftnb föc mtcfc mir guk
tig, »eil icfr, t>ermitteljt i6rer # onbern meine @e*
fconfen ntitt&eUen nriü, olfo nur, »eil id) mic tu
nen Sroecf zufälliger 28eife oorgefefct f)obe* ©ie*
fer Sroecf ift aber eine 23orau$fe$ung, melcfce on
ft# tt>i(lfuMi# ift. Wngt »on mir: ob, ob
i# miefc biefer ober jener Sprache jur SJfitfbcu
Jung meiner ©ebanfen bebienen totüY ober nieji*
©ittengefefce gelten mithin ffir oernänftige 2Be*
fen, unter 2Jorau$fe$ungen, welche niebt blo$ will*
fubrltcfc für ffe ftnb ; fonbern unter einer notiert*
fcigen 9Jorau$fefcung , ober behalt, bloS weil
fte oernunftige- SBefen ftnb. ©ittengefefce foflen
ober and) ©efefce be$ freien SBtücnö fenu , b. fj*
©efefccj naefc welchen n>ir etroaS ober fein ©egen*
t&eil WOUert foOetn 9HIe gorberungen be$ ©itten*
gefe^eö, ober olle einzelne ftttltcfce ©efefce, muffen
fi'cf) ober ouf eine einige, ober ouf ein erffeö Sßrin*
eip juruef fuhren (offen , beffen 2Babrl>eit entroebec
unmittelbar für ftcfr f lar ift , ober bo« »entgjien*
ÄUi feinem onbern ftttlic&en ©efefce barget&o«
»erben fonn. 'i
<£be wir btefefl $rinctp felb(! beftimmen, n>ol*
len ttir unter ber 23orau*fefcung , bog e$ ein fof*
cfce*, uub mitbin ou* ©tttengefefce gebe, oorl)Ct
timfl* QJegriff^ beffiwmem
(Sine £onblung , midjt um beö ©ittengefc*
(cd tütüen notbrnenbig ift, i>eigt moralifei) notl)*
»enötg., unb tyre SRot&tpenbigfeit eine moralu
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UeBer t>eit ©nmbfaf bcc ©ifflidjfetf. 5»
fcf)e ; eine Jjwnblung , welc&e bem Sit tengefefce
tvibcrfpcic&t (obec bei) feinet burebgängigen 95e#
folgung nicbt mftgltc^ fenn mürbe), beißt eine
woraUfc^uitra^Üc^eJ&anblung, fo wie etne£anb#
luttg, bce bem ©itfengefefce niefct toiberfpricfy,
moraltfcb nrtglicb, obec erlaubt, unb bloS ttlO'
ralifty mSglicfc, ober bfoS erlaubt genannt
toirb, roetm fte bem Sitfengefefte fo wenig toibet*
fprtcfcf, alt fte um befielbenSBiflen notbtoenbig ift.
Sßenu e$ tjiefletcbt teme einzelne in allen Siejie*
bungen befitmmte £anblung gtebt, mid)t bloG ■
moralifd) moglid) wäre, ober rceld)e roeber mo*
raltfeb notbwenbtg, noeb moralifd unm5glid>
n>are ; fo tarnt eine £anblung , bloe im aflgemei*
nett betrachtet, wenn wir oon getoiffen tnnertt
obec äugern ÜRerfmalen berfelben , in Mnfebung
beren fte fo obec auberö befftmmt fenn fann, ab*
firabiren, blotf ertaubt fenn, ob fte gleid) in
jebem galle, t*o fte toirfUcft metben foH, eben
jener S5eftimmungen wegen, entmebec moralifefr
notbroenbig, ober moralifd) ummVjlid) werben
mußte. SDet ©ebraud) , we($en tcb oott mehtent
€tgentl)ume maefce, t(l an jub blo$ erlaubt, fein^
ffttlicbe* ©efefc ©erbietet i&n mit, aber Htjebettt
einzelnen §afle fann ec geboten obec oerboten
»erben»
Die Sermmft ifl alfo bec @runb oon bec
©filtigfeit be« ©ittengefefce* , unb roirb in fo fem
btt praftiftye SBecnunft genannt, bec wie bie
© 3 tfreb*
■
tfcoretifd&e SSemuuft ober bie SBernunft al* eht
6rfemifnigt>crm5gen entgegenfefcen. Sllfo nid;e
unfece grfenntmg ber ftMicben ©efefce; fonbern
bie ©Mfigfeit berfelben itf in ber praf<tfd)en 23er#
tmnff gegrfinbet* 3enc fann nur rote jebe anbete
ßcfenntoig, »clc&e nic&t gcfa&cung iff, bag SStoE
ber tbeoretifc&en Secnunft fenn*
SDte f&eoretiftye unb bie praffifcßc SSecnunft
fmb aber nicfcf t>erf$iebene 93erm5gen; fonbem
ein unb eben baflelbe 2Jerm6gen , nuc in ttecftto
tonen gelungen befraget. Sie ©efefce,
toeldje bem t&eoretifcfcen SBernunffgcbraudtje $um
©cunbe liegen , fuhren und bafjcc bieüeicbl auf
ta« erfte praftif#e ©efefc, »elfte* ba* $rincip
Ofler übrigen (tttliften ©efefce rft
93er> bem tbeowifften SBernunffgebraufte
liegen bren ©runbfafce, t>on benen (einer auö tr*
$enb einem anbern abgeleitet »erben fanti, wie .
Ift anberroittS glaube erliefen ju baten *) , nenu
Ii* ber ©afc be$ SBBiberfpruftS, ber @afc bec
3bentt*af, unb ber 6afc ber 2(u$fftltegung Cpnn-
eipium exelufi tertü), jum ©runbe, QJecm&ge
beö erffcn biefer ©runbjäfce ttnnen n>ir niftfS ben#
fen, roa* fift wibeefpriftt, oecmSge be$ jroenfett
f innen roir einem jeben ©egenflanbe bie SKecfmale
tenlegen, welche ihm jufommen, unb t>erm!>ge beS
teilen , muffen wir einem ©egenßanbe ein SRerfc
mal, beflen ©egent&eit i&m miberfpriftf, belegen.
^ : Sie
*) f. meine 2ogtf {. ah
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tU6et ben €tambfa£ ber ©itfltcfcfeft 5$
25te Vernunft mug nun buccfe i&ren fiinflug
auf Den mütn, ober in fo fern jte praftifd) ifl,
für benfeiten ifjnlic&e Regeln be|Ummen. ©a&c*
1) fann \$ md)tß motten, toaS ftcf> roibec*
fpcid)f , ober ber Sßiüe fann auf tüd)tö ge#
richtet fenn, »aö ettoa* anWrn , auf nxl#
efteö er gerietet iß, »iberfpractye.
SBenn eS ßleicfc 6ftccd ber gaü ifl , bog ÜJen#
fdftn ftdj in bem, n?a$ jie wollen, »iberfpreeben;
fo. lagt ft* biefer 2öiberfpruc& eben fo erflareti,
a(6 bie ©tbecfprucfce in ben Meinungen eineö unb
eben beflfelben SRenfcfcen, welche niefct mb$[\d> fepts
tourben , n>enn er \id> tyrer berougt toare*
SDem ©tunbfafce ber 3nbenti*ie entfpric^t ffa
»en ©iöen ber ®a$ :
2) 2Ba* tcf> n>iü, ba* toiU id).
60 ibentif* biefer @afc, fo i|1 er bo# eitt
Crfennfmggrunb, um ben erjlen unb ben brittert
©cunbfafc in ber 2(nn>eiibung ju oerfnäpfen.
Sem ®runbfa&e ber 2lu6f^liegung entfpric&t
ein anberer ©runbfafc* ©enn
3) baSjenige, bellen ©egent&eil id&, ofae miefc
j ju roiberfptecfcen / nt$t rooljen fann, mug
icf> wollen.
©iefe 6afce beftimtneu bie gorm M 2Botlen$,
ober ber £twttgfeir be$ SÖUlenä; fo wie bie ibnen
entfpreebenben t&eoretiftyett ©runbfage bie gorm
fcer (Erfenntmg bejtimmen.
., • 5Ö4. 3$cfr
56 Otter ben ©runbf<a& ber ©t«lic§f«fe
©tefc @nÄib(3§c t>e$ tbeorerifcben SJernutiff^
gebrauch auf 2Ba!>rf>eit angeroanbt, f6nnen nur
|ur SBabrbett fu&rem Sßenben nur fte auf etroaS
«11, roaö ii&tiett felbfl jutoiber lauft ; fo fann unfere
grfenntnig jtoar auf Jfonfequenj SJnfprucb machen,
olletn (le ifl bcSbalb nod> nicbt roabr, eol! cht
©ebaube tum Srf cnntniflen SBabrbeit baben j fo
muß eö auf Sffia&rbeit geflrfinbct unb cid;riß fr#
tauet fenn, ober, um eigentKct) |ü reben , ainfere
erfenntnig raug aus, trafen ©rünben xtytiQ ge*
f<*loflTen fenn.
%8a& 1?et) ber (frfenntntg ©abrbeit ifi, ba$
ifr Det> freien £anblungen abfolute ©ute / unb
n?a& in ber Serfnüpfung oon grfenntnifien Äon*
fequen$ if! , ba$ ift groeef magigf eit ober relatioe
©ute bet> £anbfongen*
Soll eine £anblung abfolut gut fcpn, fo muß
fte ttid)t allein bem %mdt entfpreeben, um bef*
fentmillen fte oorgenommen wirb; fonbern biefec
groeef muß fefbft gut fenn. ©er £&rgei$ige 5- 35.
fann mit ber bürd)bacbte|Ten Jflugbeit an ber Sr*
reidjung feine* groeefeö arbeiten* SBenn iä) tiefen
billige; fo m'ug id) feine £anblu«g$»eife gut beu-
gen, wenn fie ganj burd) ibn beftimmt ifh ©emt
er banbelt gerabe fo unb nicbt anberS , toeil bic
entgegentfebenbe £anblunggtoeife nicbt mit feinem
gtoeefe begeben ttnnte. Der €brgei$ige b^nbefe
flug, ciütin niebt abfolut gut, roeil er jtoar unter
SSorauSfe&ung feiueS gnxcfe* ben ©efefcen, rcelcbe
bie
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Ue6etb«n©ruttbfo|bet'@tffIt^Mt. 57
bie ©ecnunff bem SBiflen giebt> gemig banbelt,
penec 3mccf aber biefen ©efefcen felbfl titelt gemag
ift* — €6en fo oer^äfe eö $0 mit bem ©elb#
.geizigen, wenn ec mit Jffug&eit ff ine Seibrtifcbaft
|u befetebi^en fuc&t, SBenn wir i&n feinen Jroerf
«13 gut einräumen ; fo ttnnen wir e$ niebt fabeln,
bag ec jeben ©enug beS gjeegnugenS, ben auefr
nur ec mit bem minbeften 2lufroanbe feinet SJec#
ttrigen« ecfanfrn mugfe, fid) oerfagt, QSBtc f&n#
»ett i&n untec bec angenommenen SorauSfefcun^
«tc^t oerbammen , wenn er flehen ba* <2ienb feU
tieg 3Ritmenfd)en taub , nur ffic ftcb felbfl glaube
leben $u möffen, (Denn ec banbelt ben ©efefcen,
Ivette bie33epumft feinen £anbfougen twrfcbrejbf,
t>Mlig gemag , wenn fein 3mecf i&neti ntcfrt »iber*
fpriebt. allein wie fSnnen bie £mi Mutten, 411
Denen it)n feine Sribenfcbaft reigt, nieftf gut beißen,
»e« fein 3wecf biefen ©efe&en felbfl wtberfpcic&k
Sollte bec Stile bed ©ewigen fclbff gut fepn,
fo mftgten wie in bec 2Baf>! be* Swecfe* felbft,
»eichen ec ftc& oorgefefct bat, eben bie Uebereiu/
ftfmmung finben, wcldje n>ic jefct blo* jwtfc&en
€D?itccl unb 3wecf antreffen» Dann wfttbett wie
feinen bitten unb feine £anbtungen, bie au* ib#
tien folgten, innerlich unb abfolut gut nennen,
welcbewic jefet jwac jwecfraagtg, flug — allein
titelt abfolut gut ober weife nennen»
©iefe ^Betrachtungen beftötigeit bie Slnafogie
|Wtfdj>en bem tljeocetifcbcn unb bim praftifebett
• . © 5 - See*
- ♦
✓
5 8 Uefcer b«t ©tunbfaf bet ©i«fi^f eif,
. «
SJernunftgebraucbe , toelcfce tt>tc titelt fogleicfc ttne*
fcec auö ben Stufen verlieren moüau
SBenn id) au$ 2}orau6fefcungen , gleichet
ob wahren ober fallen, in ber gorm fmtner
tid&ttg fortfliege j fo Jami meine grfenntnig auf
Äonfequen$ 2lnfprud> machen, rceil baS ©egeu*
#etl b-eflen, n>a$ id) folgere, meinen 2>orau$fe#
jungen roiberfprec&en ttmrbe; aber beSbalb bin
td> nod) nidjt ber 2Ba&rI>eU meinet grfenntnifie
oerftd&ert , wenn icfr gleid) feinen ©tberfprud) mt*
meinen Soraulfefcungen felbfl befbrgen barf. Um
aber »Ott ber SBa^c^eit beflen, n>a$ i« ßcfd^tof*
fen, getoigjufegn, muffen bte SSorauöfefeungen
felbft, au* rcelc&en t# fc&lieg*, oom 2Bibecfpru*e .
mit jebet SBabrbeit ftet) fepn ; ober , foO meine
grfenntnig ben ©efefcen, an rcclcfee ifcre SBabrbeit
gebunben ifi, burefcaud gemag fepn, fo mug i#
tu*t allein au6 meinen. 93orau$fefcungen riefctia
fdblicgen ; fonbero bie Sorauöfefcungen felbft beti
©efe&en ber 2öafMeit gemag fetjn.
2luf a()nli*c Mrt vergalt e* ft# mir ben £anb*
lungett, »dd)e ber SBille befcbliegt, ffc ttnnen
§n>ecf mägig fepn, oljnc gut *u fepu, weil ber Sroecf,
au6 roeldjen fie erfolgen , felbtf ni*t gut ifi , o&
ftc gleid) mit biefem ni*t im 2Biberfpruct>e flehen*
Um alfo gut ju fet)n , muffen fie niefct aüetn fre^
t>on SSiberfpruebe mit Siefen f c 9 l V roelc&e
mir t>orgefefct babe ; foubern fie muffen aud) fei*
wem SioccEe tvtberfpre^en, beffen ©egentbeil ic^
nic^t
m a
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lle&et ben ©tunbfaf fet ©iftfic&Fett. S9
Hiebt ohne 2Biberfpruch mit mir felbff treffen fonn,
ober fie muß tnftgltc^ fcpn, obnet>ag bureb fic ein
SBiberfpruch in meinem Hilfen felb/l entjtaiibe.
SBärbe in jebem golle, wo »ir banbeln, un*
fer 5ötöe Mo* Dur* Die «Bernunft fcetfimmt; fo
n>«rben unfere £anbfungen mägefame ben (Sefefcc»
t>er 2?ernunfe unausbleiblich gemäg fenn, eben fo roie
eine 95eroegung nach ftaturgefefceu erfolgen mug.
SfUein mit anberc Urfadjeu in unfern SBtSrn ein*
fliegen , über »Mmefcr n>cU fie un$ ©erleiten , ba*
für ternunftmägig $u haften, rnaö- e$ md;t ift;
fo ifr nichts natürlicher, als bog ber febroaebe
SÄenfch baS ©efe^, fcaö bie Vernunft feinen £anb*
Iungen t>orfchrcibt, bennobe fo oft üerlefct, als
er cS befolgt* gitr ben Wengen ift biefeS (gefefc
alfo fein ©efefc ber £eiligfeie, fonbern ein eigene*
liehe* ©ittengefe^ gine ©itte nemlicb fmbec
fleh uneec gleichartigen freien £anblungeu eine«
©ubjefts, in fo fern fie nach einer unb eben berfel*
ben Segel millfu&rlid) fo benimmt werben, bog, an
fleh betrachtet, bera banbelnben ®ubjef tt bie entge*
gengefefcfe £anblung möglich geroefen roire, Da*
©efefc be* SBiüenS ^eigt beSbalb alfo ein (Sitten*
S e f*Ö / »«tt n>ic unfere £anblungSnmfe burebaue
«a* U)m bcjtimmen foHen, nicht weil mir fic
toirflieb nac^ tfjm ohne SluSnabme betfimmen*
£anbluugen, »eiche für ein Sßefen, baS bem
©ittengefege an (ich jumiber banbeln fonn, fittlich
uothtvenbig fmb, heißen ^fliefrten treiben, unb
ihre
60 Ue6«t b«t ©tunbfaf itt @iftficf>frif.
ifcte ftftli#e 9*ot&tt>enbigfett, QSetbinWic&fett.
gär bcm 0Renfd)en gtebt e$ jpfticfet en , unb alfo
auc&23erbinbiid?feiten; oOem titele furbte@ott&eit,
»eil fte bcm ©itfen^efefee barau* gemäg franbelt*
©ö« eitfengefefc t(l alfo begf>al6 gftltfg f«r
uns, weil rott e$ noti&roenbig wollen muffen 6&er#
etoftimmig mit und felbft ju &anbe(m 2)iefe tle#
bere infHmmung unferer £anblungen fann aber nur
bdburcfc erreicht werbe«, bag mir fte an Regeln
Jnnben, beren "allgemeine Befolgung toxi uns t>or#
fefcem 'Kegeln, welche fid& jemanb btt) wilfe
fuljrlidjen £anblungen einet gewtffen 2(rt felbfl
$u befolgen oorfefct, fceigen nun SJtajrtmeil
beffelben..
*Ü?ajimen imt ^ittengefefce ftnb alfo an ftcfr
Wrfc&tcben* ginc SKegel meiner freien £anblun#
gen ifr ein ©iftengefefe, in fo fern fte fur'meine
Jfranblungen an ftcfc gültig ift, steine Swecfe mo*
genfemt, welche fte »ollen ; fte iff ein« CDiajcime,
wenn id) fte f&r miefc <il$ gültig betrachte, fte ma$
nun an ftd> gültig fet>n ober niefet. 2Ber eS ftd>
f. 35. jur Kegel mad&te, feinen SRitraenfdjen
überall, wo eö fein 23ort(jeil forberfe, ju Ijinter*
ge&ett, würbe eine QRäjtme f|aben, welche abec
feineSwegd ein @ittengefefc femt würbe,
©tttengefefce ffcnnen inbeg felbft SDfajrimett
fretjljanbclnber Siefen femt, tiemlid) in fo fem,
al$ biefe fte für ftdj al* gültig anerfennen, unb
tyre 95efolgung ftcf> ttorfefcen* <JS entfielt ba&er
bie
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fr
UeS«: b«v©rurtbfa| ber CittltyML 61
*ie grase : t>en meldet Sefcfraffen&eie muß ein
©itteugefefc fenn, wenn e$ de SNajime gebacW
Wirb? ©ittengefefce a& ©tttengefefce jinb für alte
vernünftige 2Befen allgemein gültig, ©etin ber
©runb iforer Sulttgfeit liegt in ber 2Seamnft felbjh
«ine ÖKajdme aber fantl (fubjeftiiO allgemein
fenn/ wenn i&re burdjgingige Befolgung »on je*
bem 6ubjefte ol>ne äBiberfprud) gesollt »erben
tarn. ®ott eine SRajrime aljec (fubjefriö) allge*
mein fegn f6nnen; fo wirb iweperle^ erforbert:
1) ©ag bic allgemeine ^Befolgung berfelben
bei) einem Subjcf tc nid)t felbft aufbebe»
a) SDa§ bic Befolgung berfelben non Seiten
be$ einen @ut>jeft$, bie »efolgung berfe{>
ben t>on ©eiten feine$ anbern ©ubjeft*
nnm5glid& mac&e.
Sa bie Sernunft als Vernunft nic&tö utu
xnb&l\d)rt f orbern fannj fo erhelle* oon felbff,
(gitfengefefee, al$ SÄayimen betrautet, muflen
allgemein feijn t&nnen. ifi }. 85. ein Sitten*
fiefefc, ni#tS $u oerferedjen, n>aö i# ni*t galten
fann, ic& fann e$ mir aber benfen, ba§ jebe«
' vernünftige SßBefen, ftd> bie ^Befolgung biefe* ®efe<
fee*, allgemein unb ohne 3lu$nafcme o 0 r frfcen f 6nne ♦
9ttlein forbert ba« ©itfen ö efeö oon mir jebe
#anblung, beren SRajime allgemein fenji fann,
ober if* be^alb f$on eine £anblung notfe*
rvenbtg? —
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A
2 UeUt bm ©rtmbfaf bet Gif dicfcFeif,
#etne$iwge$* ©etin, <m ftc& betrauter, foäre
cSm&gfid), bag eine £anbfong , fomo&l als i&r
IT*
tlfll
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(
1 1
t ö i-y 3. <^ ^UC
«Kenten nwfften e* ft# $ur Seget machen, fld>
te3 (Schraub getotfier 3fca&rung6mtttet ganjKcfr
gu cntfialtcn; fo rourbe btebur* fein SBiberfprucfc
gwtfcben ben £anblungen eine* »ernunftigen 2£e*
fend mit fuft felbfl, unb jtvifeften ben £anblungen
t»eö einen üeennnfttgen Sßefenö unb ben £anbfun*
gen be$ anbern enffpringen, unb gleid;rooI>l bin
id> an ft# ni*t t>ecpflid>tet, ben ©enug biefe*
Slafcmtfmitttl* mit ju »erfagen, 2gir muflett
olfo ba6 Werf mal .eint* <5itte«äefe|}e$ felbfi na#
$ er befummelt. — ©tttiicöe @efefce (innen,
41* ®iajrtmen gebaut, (eine atibere als folcfce
*fenn, burefc n>eld)c td) mtr£anblungen oorfeftreibe,
beren ©egentbei! i# unter ber »ocaudfefcung, un<
Ut mldw td& banble, obne ÜBiberfprucfc ntc&f
ungemein rooflen (amn Die SOtyrime 5. 95., nie
etroa* 511 oerfpreeben , alä n>a* tefc auf ba* ge#
nauefle uberjeugt Riti/ Ralfen ju (6nnen, tfi'efn
fiMicbe* @efe§. Denn unter (einer »OrauSfefcung,
unter weldjer i<b ein 2Jerfprect>en ablege, (an«
id) »ollen , bag e* eine allgemeine Segel roerbe,
ein Sfrrfprec&cn ju geben, obgleicb berjenige, bec
e6 ableget, nod) ber 3Roglid>(elt feiner grfuflun£
ntd)t genug i(L gebergroetf, ben id) ben einem ab-
gelegten 2?et fp redjen (jaben f Snnte, würbe m c t te iu
>■ 2>a*
■
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Hebet ben ©runbfof ber ©itfttcfjfeit. 63
25a$ Sittengefefe: <Stiel)( mc&t, ift, M
SÄajime gebaut, »on eben berfelben ©efcfcajfen*
$eit; Der ©teb, welcher ba$ gigentfjura anberec
eigenmächtig an jt# reift, fann eS, obne ftcfc feJbf!
ju miberfprecfcen, nid)t moOen, tag ber Öiebffa&l
allgemein »erbe* ©enn atebann mörbe er ttt
SBiberfprucfc mit ftcfc felbft fommen. gr ftieblt,
um fein gi gentium $u oermebreti, unb burei) ben
SMebftabl, welker an i&m felb|f ©eräbt mörbe,
ftnnte fein gigentbum oerminbert »erben,
' bin t>erpflid)fet, Don meinem Ueberffoflfc
fcem ©ftrfttgen mitjutbeilen , roeil tcb niety tooüen
fann, baß e$ eine angemeine SXegel märe, bag jebec
einem anbern, ber feiner SGBofjftWf igfeif bebörfte, ffc
ibm uerfagte* 3* f&nnte bem 9*ot&leibenben mei*
tien Sentfanb nur »erfagen, meÜ in bem ©eftge
t>e$ meinigen bleiben »ifl, aber eben behalt mug
icfr au* motten, bog dnbere mir mit tyrAit 23erm6*
$en benffe&en, menti iä) i&re$ 35en|!anbe$ bebarf.
gin bernitnfftgeS SBefen mug ju& Smerfe t>or#
fegen* gin gweef beigt aber bannige , befielt
SBorfMung mic& benimmt e6 tt>irfli<# $u machen,
ßbne 3»e<fe fann ber SQBitfe niefet tbätig fenn, un&
einSEBifle, ber gar nic&t tbätig fenn fonnte, mfirbe
fein 2BiUe fetjn* 2fÜe fttfltc&e ©efefce ftnb bafjer nur
in mä (t#t auf m8glt#e gmeefe für ein »ernunfti*
ge$ 2öefen gültig* gin bernunftigeS SÖSefen beige
nun ^Jctfon, in fo fern e$ jtc$ felbft groeef e oorfe*
|en fann, unb mc$t blod um ber Stvecfe anberec
toiOen *or&anb*n & ifi ba$er em fm(i#e*
64 Ucfot bett ©ttmbfaf ber ©ittfic^fetf.
©rffft: SÖefyanMe jefce* vernünftige SBcfert
al$ ^erfön, ober alö ein SBefen, we(«e$ jicfr
felbfl gwecfe »orfe&en fann* Denn t« fann e$
tu«t woüen, bag Die ffityrime, na« wel«er ein
aerounfttgeS SBefeu auf bie entgegengefefcteQIrt be*
fcanbelt würbe, allgemein befolgt würbe* Sa fto
Ji«e®efefce nur in 3üidfjt«t auf3wecfe gültig fepti
tonnen; fo ift biefe gormel au« ein Siuebrucf bcö
tyo«ften ©ittengefefceö* 3« bin ba&er oerbunben
i) fein vernünftige^ SOBefcn a(* ein n)illfüt)t*
licfyeö Littel meiner Sroecfe jij betyanfccln,
über ale ein SBefen, ba$ i« auf jebe mir beliebige
Sßeife, au« wiber feinen SCBiÜen, $ur grrei«un$
tneinec Beerte gebrau«en f&mite. Dann bin
i« 2) au* »erbunben, gtDccfe anberer &er*
n&nftiger 2Befen ju bef6rbern. Denn in*
tem i« biefeS tfjue, fce&anbele t« ein t>ernänfti'
ge3 Siefen alä Sperfon. Qfüein ni«t jeben Jtvecf
ternönftiger liefen auger mir bin i« $u bef5rbem
t>erpftf«tet; fonbern nur biejenigen, wel«e eS
ft« »orfefcen fann, oljne ein anbere* ©ernfinflifle*
sffiefen, als ein n>itlfu&rli«e$ SRülel feiner 3»ccfe
$u be&anbefru
9tflein wie fann t« e6 erfennen, tag i« eine
£anblun&, unter ber 23orau$fe$ung, unter mU
4)er i« (te t>orue&me, ni«t allgemein wollen fann?
4Dlefe$ fann nur au$ ber Sffarur ber ^atitlnn^
felbfl erfannt werben. SQBenn uemli« bte £anb*
lung wn ber 35ef«a|fen&eü iU, bag (te in bem
gafle, bag (Je^Ügemem tver&en follte, entwebec
im
■
• * * s
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Ue6er ben ©nmbfaf bet ©tWic^f efc 6 s
fetoft unm&gli# werben, ober bod& ber 3wd/
ben jeber J£>anbelnbe bet) tbt haben follte, im*
nuVjlid) werten mußte; fo fann tcf> md)t xvoU
Jen, bag bie SRa/rime meiner £anbfong allgemein
»erben foB» SRitfjin bie Sollen, welche bie off*
gemeine ©efofgung ber Segel baben mägte, aus
wefci?er meine £anblung enrfptingt, unb nid&t
bie goigen biefer inbioibueüen Jgtanbfoug felbfl
beftimmen e$, ob fie gut ober ui#t gut i|t Sie
grfutfung eineS einzelnen 23erfpre#en$, mel<t>e$
id> abgelegt Ijabe, fann mir felbfi fcWbli* wer*
ben; allein beäbafc banble icb niebt gut, wenn
td) mein 23crfpred)en breche« Senn bie aflge*
meine Befolgung ber Segel, fein SSerfprec&en ju
fcreeben, würbe t>o\x Solgen tegleitet fc»n, nxlc&c
i$ mfy wollen f&nne*
■
— tm.m'_i nmu
VI.
Ue&er t>cn crflcn 8runt>fa| bec Sickte.
VJ/ö entfiel natudtd) bie gra^c : sieSt c$ einen
©runbfaft, au$ welchen ftd) aöe Dfcc^te aMeitett
laflen; f° e * citien gte^t, auö roek
d)en (td) alle $erbmbltc&feifen uber&aupt, unb fo
aud) einen ©runbfafe, auö bem ft$ bie Swattg**
t)erbinbltd)fetten> unb einen, au$ bem ft* bie ©e*
tt>ifTenööerl>mblid;feifeu tnSbefonbere ernennen Caf^
| cl1 ? — ©je na^fotgenbe Unterfud)ung wirb nidtf
allein erfleben, bag e$ ein fol#e$ <Princip gebe;
fonbecn au*, bag ed auf bem ©runbfafte bei:
3roan8$t>er6tnMtd)fetfen becufye*
gin 5Kcc&Wfafc iß ahn eht <3afc, ft>eltf)et
auSfagf, bag jemanben ein D2ed)t wflel)t, $♦ 95*
ber (Saft : 3emanb bat ein SKed)l auf baSjenige,
tvaS if>m giUfiger 2Beife buvd) einen »erfrag t>er>
fprod)en ifh 3cber2fed)f6faft i|tmitl)inem(£rfennf#
nißgrunb fleroitlcr &ed)tt. ®o fann td) aus bem
eben angeführten ©afce, toemi mir efrca$ burd)
einen »ertrag i>erfprod;en erfennen, bag mit
ein üved;t <mf bafiel&e $ujW)e.
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lieber ben erften ©runbfag ber Steife. 67
•
«ecbtffafee beigen nun natfirJtt&e , menn jtc
»on aller SMfubr unabhängig gt'tlria fab; pofu
MC , wenn ber @runb i&rer ©ölrigfeir in bem bv
fiimmttn SBiOen eine* aernnufttgen äBefeu* (iegcf.
2fHe tiöturli^e 3Cccb*$fa> fftnnen nur bur<b
bie aSernuttft erfannf merben* gin SKecbtöfo^,
ber au* feinem anbern mehr abgeleitet tverben
famt, tDi'trbc ein t)6d;|tcr %cftff^ fetm, »Xu*
btefen mug jeber onbere died)t$fa$ erfannf merbeit
ftmten. Denn , woraus mifl icb eö $. ©. erf en#
«en, bog i<b au$ einem «Bertrage ein Oiecbr auf
ba$ habe, n>a$ mit oerfproeben ifi, n>enn tcb
bcefett @afc niebt au* irgenb einem onbern SKecbtö,
fa&e erfenne« fonnfe. Webten oon einanber un#
abbangige trffc Sircftttfäfte fann e* tiic&t geben*
SDetiti julefct mug bo* ein @runb borbanben fenn
toorau* kb ht jebem gälte eilt Bfafcf, n?e!cbe^
ttiein ifr, mittelbar ober unmittelbar erfmnen fann.
jDtefer &6d>ftc &ecbf*fa& mug aber ber ®runb<
ft& «Her ftecfcfe Jemn ©enn ber ©runbfafc affec
SKecbfe fann fein anberer fetfn, al$ ein <?a£, au«
Nelcbem in jeben galle erfannc rcerben fann,. 06
ein betfimmte* ffieebr oorbanben ifr, ober niebr
borf>anben ifr, ©er ©runbta§ alfer SÄecbte famt
# fein fofeber femt, tveleber v nid;f felbf! ein
3?e*«fa^ n>ate , n>emt gleicb auf bemfelben bec
hmfte SRecbtßfafc, unb mitbin au« Affe abgeleire*
«», berufen foölen. <? 0 uberflngrg tiefe Sinmer,
tan« biet: febeiuen tonnte; fo tvirb jte M bod)
■ 8 * »am
*8 Uferten itfttttötnvtofä tot Steife.
ta^u btenett, einige SKec&Wpttacipien , welche oou
meiern 9toturred}(6le&rern aufgeteilt finb , ge/
nauer ju beurteilen*
«in 3ted&t labe i* «ur in fo fern, als ein
«anbetet eine 3n>aug«ocrbinblic&fett gegen mid) f>af»
gine 3rcang$ocrbinblid;feif l)0t aber jemanb nur
in fo fem gegen tniety, als er mid) md;t als ein
tmflful)rlid(>e$ SSitfel feiner Sroecf e gebraud;cn baef*
£Rttf>ra<f>abe t* nur in fo fern ein £Kcd?f auf tu
m$, att icfr ntc^t Don einem anbent atö loüif&fytf
lidijeS SKidel feiner S^ccfe gebraucht werben barf ;
unb umgefeljrt, in fo fern id> md)toon einem an*
bern alö ein miltfu&rlidjeö Wittel feiner 3«>ecfe
gebraust werben barf, habt id) ein 9ied)t. $ku
auö erhellet , ba§ ber ©runbfafc aller Diec^te fid)
auf folgenbe 2lrt auSbrudfen lafle: * \
©u l>a(l ein 3ve#t auf etwas , in
, fern Da oljne biefe* 5)ved>t, t>on einem
anDcrn auf irgenD eine «iBeife als ein
n>illfül>rlic6cö Littel feiner gmeefe
gebraucht werben öurftefl;
©u I)a(l ein Svec&t auf etwas , wenn
. Saraus, baß bu biefeS Dvcd>t hid&t,
bdttefi:, folgen xohx$t, ba§, bu Dort
trgenb jemanb als ein " »iflf fibrlic&c$
bittet feiner Qmtft bejubelt mx?
t>cn Ouvftcft. . .... ,.
... i 3 SDa
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Ue&cr bm erftat (Snmbfatj tec Stecfjto; 6g
©a btcfec @cunbfa§ /eben gaff beffimmt, it»
welchem nüc ein Stecht $ujfel)t, uttb feine SBo(>c«>
beit aus bem Seanffe beö Okc&tS fclbfi erfjeiret*
fo fcebaef eö feiueS weitern 35eroeife3 me&r, baf
ec ber t>5c0ffe @runbfa§ atter SRetfytt fen» SBemt
gleicf) feine 2Öa&rf)eit noef) auf anbecn ©äfcett,
nnb inSbefonbcre auf bem ©runbfafce ber 3wang$*
»erbmblicftfeifen beruft; fo fann ec boefc t)oti
feinem anbern 9Jcd;töfa§c abgeleitet werben*
Snbeg i(t es oicaeicfct niefct uberftögig, ifjn fcur#
ein Settel $u erläutern. ;
3* *>abe bad <2igentf>um6red)t einer ©ad&e,
»cld^c id; offuptrt babe, unb wcfd&e alfo ©orljec
ttiemanben gef>&cte* Sollte icfc biefe* ©gentfjumfr
teefct mcfct &aben; fo f5nnfe fte jeber nad) wie oon
für fiefc gebrauten* Öfcne meine einwtfligun$
würbe er ater Den jebem ©ebraud;e, ben ec ooti
berfelben mad&te, mi(& al* ein wiUfu&rlidM
SRittel feiner Swecfe, ober alö ein SÖBefen be&an#
beln, welches niefct um fein felbfl; fonbern um
eines anbern 2Bißen »orbanben wäre* ©enn t#
Ijaffe bie ©aefce oKuptrt, um fte $u meinen eige*
tien gwetfen gu »erwenben, ©oflfe iefr ba$ €i*
$entl)umSrec&t ber tnm mir offupirten ©ac&e ni#t
Gaben, fo würbe ein anberer fte gebrauchen, unb
mi# als eht wiafityrlic$e$ SRittel feiner gweefe
be&anbeln burfem
©efcet ben Satt, jemanb fen mit mir einen
»ertrag eingegangen. 3$ ^tte i&n von meiner
<2 3 ©eite
70 Uc&e« bctt erftett ©runbfaf ber
Gtite erfüllet; fo bitte i* et« 9fed>f auf t>te <£u
füüung feine* ©egenoerfprecbenS. (Sollte tcb bte^
fe& nicbt baben; fo rourbe er mir bte Srfnlfung
beffelben t>erroetgern , unb mid) als ein roillfubrlu
<be$ Littel feiner 3***^* bebanbeln f5nnen. %<fy
mar ben Vertrag um meinetwillen eingegangen.;
. |* baffe ibm ba$ oon meiner Seife üerfproc&ene
geleiflet, unter ber ©ebingung, fein ©egenoenr
• fpred)en erfüllt $u feben* Die $erroeigerung ber*
felben fcbltegt eine 95ebanblung meiner, alö eines
miltfubrlicben Wittel* $u ben Sroecfen meinet »Kit*
. pactfcenten ein*
£atfe mir jemanb ein unbebingfeS ffierfpre* .
dben abgelegt, roeld)e$ td> oon ibm angenommen
batte ; fo to&ttt tcb ebenfalls ein SSecbt auf ben
perfprocbenen @egen|ianb baben* Oer Sßitte
meine« üRitpacifcenten matfct e$ mir m&glicb , beti
tecfprocbenen ©egenftanb, alö ben meinigen $u be#
fragten, ohne ihn al« ein miüfubrlicbeS bittet
meiner gmecfe ju bebanbeln. 2Boüte er mir bie
grfuöung beö Vertrages oerroeigern ; fo mürbe et
- mid> als em wiöfubtlicbeS Wittel feiner %mdt
bebanbeln, ober td) mürbe oon ibm fo bebanbelt,
als ob td) meine Smecfe ben feinigen naefcfefcen
mußte.
& perflebf ffcfc »on felbfl, baß mir, um auS
biefem @runbfa§e micflicbe 9te#te erfenneti ja
tbunen , Soraitffefcungen gegeben fenn muffen,
permiffel|l beren jte aus il;m folgen» 3$ mürbe
aus
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lieber lüftet ©runbfaf ber Stedjte. 71
«u3 ber obigen SKecjel ttid^t erf ernten f innen, bag
ict> (Eigentümer biefer ober jener ©acfce bin, wenn
id) mc# wägte, bag t# f?e offupicf, ober bag
id) fie burd) einen Vertrag oon i&rem oorbe"rge*
fjenben (Eigentümer ober auf eine anbete SBeife
l)abe*
©em erffen 2fnfeben nadfr ffcnnfe man gegen
bfc oben aufgeßefle gormel einen bebeutenben <£tn*
Wurf mad?etn S$ ffcnnfe nemltcfc fd)einen, bag
auö biefem ©runbfafce ftd) felbjt ein 9Rc$t $u wu
berrec&tUc&en £anblungen ableiten liege* €0?a«
m!>gte g. 25. fagen , ber ©ieb f 6nne bacauf ein
SXed)t auf bie gefüllte ®ad)e begriutben, inbem
td) , wenn id) ba$ wir geflofilne t>on iftm $ucüc&
forbete, will, bag er einen feiner Sroecfe ben tuet*
tugen unterorbne* 2lflein biefer Einwurf ber*
fd>wmbcf; . fobalb wir nur ba$ ÜSigoerftanbitig
fceben, aus weldjen er entfprungen i(t. ©er
©teb wirb nemlid) in bem angegebenen gaffe md)t
t>on mir aB ein ttiHfö&rliC&eS Littel metner
gweefe bebanbelt. ©enn td) forbere meine @acf>e
t>on ibm nur jurficf, um nid)t t>on i&m als ein
«Witter fetner 3wecfc befjanbelt ju werben» ©enn
burd) Jj>anblungen , burd) welc&e id) jwar gweefe
eines anbern ben meinigen unterorbne, allein nur
tyftrum unterorbne , um bon biefen uid)t als ein
wtllruf)riid)e$ sjRittel feiner gwetfe gebraust ju .
werben , t ann id) biefen bod) nic^t aB ein wilfc
fu^rlt^ SKittel meiner 3»>erfe be^anbein, \ •
« 4 ■ V*>
1 2 Ut6«f bot «ffen Önmbfag bct «Redjtt.
* <
«£teburcb glaube id& aucfc einen gintourf ge*
$oben $u baben, ben Jg>err 3afpb jeuer Slecbtä*
formel gemocht bat* gr glaubt nemlicb, „bog
eine* JbetlS ber tnbirefte äuSbrucf biefer gormel
ibre Slmoenbung erfc&mere, unb anbern 5beil$,
tag e$ triefe £anbfüngen gebe, burcb toelcbe id&
einen anbern gar ntcfyt als ein trvtUfuf>rltcf>c^ STO if^
fei meiner Sroecfe, fonbecn in ber Zfyat als abfo#
Juten S^ecf bebanbele, unb too$u i* bennocb fein
Sfccbt babe* — Dbne mit meinem fcbarfftnni*
gen greunbe über ben erfftn $|Junft $u fireiten,
unb obne jekf $u unterfucben, ob eö ibm gelungen
iß, n>a$ jene gormel iiuSjugt, nne er glaubt öt*
rette fagltcfcer barjufMen , bemerfe t# blüS, bag
ftd) f eineömegeS bebaupten latfe , e$ gebe £anb*
lungen, burd) welcbc td) niemanben / als ein roilU
fufjclkbeS ^Kittet meiner Swtf * bebanbeln , unb
auf bie i# gletcfcroobl fein 3Re*t baben foüte* 3$
fcarf nur ben einem ber SBenfpiele, roclcbe £cre
3af ob gegen midb als 3n(ianj gebraucht bat , ei*
nen Qlugenblicf (leben bleiben, um oiefleicfct bar*
$utbun, bag £err 3afob bloS babureb, bag
er in jenem ©enfpiele ettoaS uberfeben bat, $u
tiefer xBcbauptung oerleitet fet). £err 3afob be>
trient M beS ißenfpiclS ber SRcfilonarien , toclcbe
ofr Uncftrißen mit ©etoalt &u ihrer Religion baben
Itoingen wollen* — 2>o# t# toifl feine eigene
2Bor/
•) «pfofofopbifcbe SKecbtSlebrc ober sftaturtec&t. Vop
- • rebe e. Vll-VW,
v ; . ■ *
/
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tieftet im etjfcn ©tunbfaf* bet 9tecf>fe. 7 3
©orte attfuftren» „ Die «Kifftonancti, „ fa^t et,
y, haben oft bie Und&ttjlen mit ©eroalt $u ibcec
„SReltgion gelungen, rooben fte in ber Sba*
3 ,ni<$t ibten JÖortbeif, öber irgenb einen 3">ec£
„für fiefc, fonbecn blo$ ba$ unb bie ntora*
„üfc&e SMfommen&eit, tiefet t>eimeintlid> Un>
„ajueffteben jum grcecfe batten, unb bennoeb bat*
„ten fte fein Siedjt, andere $u einer guten 9CelU
gion $u $n>tngeru „ — - 3* ubergebe eine an*
fcere 3fnf!an$ , unb fuge nur noefc ben 3ufa§ |in|« 4
tt>eld)er ftd) foroobl auf biefeS, aß auf jenes an*
gefubrte Q5et)f?>iel begebt» — « SRacfo jenem
„Sprincip f hinten aber bie SD?enfd)en niebt ba$
• ? , äußere 9\ecbt baben nacb t'bter Söeife gliicflid),
„ ober abergldubifd) $u lebett, Senn wen« fte
„auefc ein anberer $um ©egentljeile anhinge, n>ör*
„ben jie bodj ntc^t al$ mittf «bringe* Hirtel t>oti
„ibm bebanbelt, »eil biefer t'bre eigene 2Mfcm*
„ntenbett beabfidH'uytn tbnntt, nub fie wirf lieb um
„tbrer felbfr, nietyrum fetnetrottten $roange. „ —
2Jtr »ollen bem SKifilonar bie frfonmfte, bie
tt>obfa>oflenb|!e <Hbjt#t geben. , SBenn er feiuer Sie*
ligion mieb $ufubren will; fo ift e$ boeb immec
fein 3roec£ / unb n id)t ber meinige* ben er i>iud>
groang erreichen n>i(I» 3nbem er mieb mit @e*
»alt n&tbigen Witt, »iefleieb* ben ©otteöbienf!
meiner «Bäter $u wrlaflen, um ben feinigen ju
folgen; fo will er, bag icö einen meiner grveefe
fcem feinden unterorbnen fctL <£ä tagt fid; ba her
€ 5 öu*
7 4 Ue6cr ben erfteit ©runbfafbet Steckte.
öuö ber öon mir aufgelegten gormel ganj f(ar be#
weifen, O bag ber #?iflionar nid)t ba$ 3fcd>t ba>
ben fiWe, mieb bureb 3"> rt «0 i u feiner Religion
|u befcljren. Denn wenn td) jeneö OCec^t tf>n ab*
fpred)Cj fo folgt ndcb feineöwegS, baß ecaufic
genb eine $3eife alö ein wiltfubrlicbeS £0?tffei bec
Swecfe eines anbern be&anbelt werben tfirfte,
Cben fo beutlicb folgt 2) baß icb ba$ SXecbt babe,
mtcb nid&t bureb Swang feine DCeltoton aufbringen
$u (äffen« Senn fonft würbe icb auf irgenb eine
Steife alö ein miOfu^rlicbeö Wittel bec Swecfe eU
ne$ anbern be&anbelf »erben bürfen.
3n ber ©efumung unferö SRifllcnirö liegt
fe(6(! etwas wtbcrfpred)eube$* ©enn er will mieb
als ein wiüfubrltcbeS Kittel feiner Swedfe be&an*
beln, um meinen gwetf $u erreieben. #terau$
wirb a, bimtt mtcb, allein begreift, wie ein
®ami, t>on £errn 3afob$ eebarfftnne, einen
Sali biefer #rt, ber jene gormel gerabe fo leidet
erläutert, als 3nflan$ gegen ftc ge&raucben fännem.
SDenn man barf in einer wiberfpreebenben 2?or*
auSfefcung, eben beßbalb, weil fte etwa* wibec*
fprecbenbeS enthalt, nur bie eine Seite überfein,
um etwaß bur# fte ju beweifen, wa$ (tcb bureb
fte gerabe wiberlegen lagt.
£err ©cfrntaf j *) giebt ba$ *)3rincipium bec
iugern 9ved)fe auf fblgenbe 2(rt an : SBefyatlölC
Die SDtcnjcbbeit in anbern nie alö ein bloße«
*) ftetnel ^aturre*t |. 31. v
■
1 •
t
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Ue6et bett ttfkm ©tunbfaf ber 9te<f)te. 7 5
Littel* ÖUfein, fo genau biefer ®afc au* ba*
sprinetp aller oollfommenen menfcbltcben pflichte«
gegen anbere, mir ber bem £errn ®cbmal$ eige*
nen ^raetfton bezeichnet; fo t(! er ein <PfKcbtgebof
unb fein eigentlicher Üfabtfafc, uno biefee* mußte
er hoch fenn, roenn er ben @mnbfaö aller 3fed;tc
angeben foüte,
£err ^)ltfe(atlt) bat $tt>ar in ber neuen (Huf*
laac feiner fcehrfafce be* ttaturrecbtf *) einc3fo?chl$>
formet aufgehellt, allein biefer mfcgte e$ an bec
Iptingen 2Wgemeinbeit fehlen. „2)er @runbfa§
„aller ötebte, „ beißt e$ a. a. D., » ift bemnach:
„Sebcc 9Rcnfd) l>at ein 9vecf)t, alles $u
„roolien, roaä ntc|>t altf verboten nacl> alU
>, gemein gültigen ©efe^en gct>acl;t werben
„UlU§.v> ®o toabr e$ if?, ba§ jeber SRcnfch
auf ba£ bter angegebene ein $echt' haben muffe;
fo roabr t|t eö auch/ bag er noch $u mehrern ein
«Recht bat, Oenn biefe gocmel feheänft alle*
Stecht blo$ auf ba$ moratifcl) rnftglkbe ein. Denn
nur biefeo muß, alö nicht buccb allgemein gültige
©efefce oerboten gebacht werben, öie etgenfuu
«ige Verweigerung einer ©efalligf ett, welche je*
manb oou einem anberu ftu einem erlaubten Swecfe
fit erhalten wunfebt, faun gerotg nicht, irad) att^
gemein gültigen ©efefcen, att utd)t ©erboten ge*
baebt weeben, unb boch hat jeber ein 9fed)t ba$u»
©iefe gormel ij| alfo mc$< richtig , ob fte gleich
bem
76 XUUtbm crflcrt 6umbfa$.ter Stec^tt.
Um üon £errtt Jfmfelanb auf&ejlellten ^Begriffe bed
üiecbtä, uad) treiben tcb nur erlaubten £anb*
lungcu bereit fenn tann , t>Mlig fonfcquctrt iff»
SDenn roemt man ben begriff be£ SKecl)tö fo be*
(titnmt, als e$ oon £ecrn Jfmfelanb gefcbebcti
ifl; fo 6ann ba§ $)rtncip bec Siechte Uit\ anbereS,
alt ba$ öicc aufteilte fenn*
£ecr Jgmfelanb be&auptet bagba$obi<je
SJJrinctp aueb fo au#öcbrucfr werben f &nne : 3>c*
ber 3J?cnfct) bat ein. Siecht alles ju molicn,
womit bie 2Bürbe öcr menfcf)(i<$)en SJatur,
bic ^Jcrfonltc^feit Dcö 9D?cnfd)cn befieljett
f ann , wöbe» ber SOIcnfd) nid)t aU Littel
ju etwas anbern beljanbelt wirb, aiücm
beibe gormcln , biefe unb bic oorbtti beurteilte,
ftnb nicr)t fo gleicbacltenb , afa £crr £ufelanb
glaubt, ©emt biefe gormel gtebt mir $u afleti c
{fenUmtgcn ein 0Jecr)t, burcr) roefebe tcb niemand
ben als ein roÜtffibrlicbeS Littel meiner %mdt
beljanbele, jte ntftgen mit ®eroifien$t>erbhiblicbfeu
tax gegen if>n (Iceifen ober niefct; jene ^tngegeti
nur $u foleben , rcelebe burcl;au£ erlaubt ftnb, -
£erc JRetntjOtb bat $n>at ***) feinen <?>runb*
fa§ bec OJecbfe uberbaupf, abec boeb einen ©runb*
fag bec %toati&ötcd)tt überbaupt aufgehellt, welche
er, tvie bereite oben (©. 46.) bemerft t|i, genau
t>on
•) £efjrtf&c be* sftaturreebr* $. **. «. SCufc
**) Stttm. 1. iu 94. a. a. £>.
*••) «riefe über btc Äauttföe Wtfofepf>ie 3. £fc
©cite 217. n. 41.
. Digitized by Google
liebet im er jfett ©rtmbfafj bet Sterte. 7 7
Don ben übrigen nnterfcbeibet. SHtein and) <tbge#
reebnet , baß ein ^rineip tum gnxmgSrecbten,
triebt, wie £err SKeinbolb will, bett ©runbfafc bc$
0laturrecbt$ abgeben Kmte, ba niebf bie 3wang$#
reebte aflein, fonbern aueb t>te übrigen Siebte/
wie ba$ eigenem, »ed;fe aus »ertrugen u.f, w,
in l>a$ ftaturreebt geb&ren; fo i(l biefe* spriueip
niebt abiquaf. £err SKetubofb bat e$ auf foU
genbeSirt abgefaßt: ,,©u t>arf|t feenjenigen,
,Mt bief) jur b(o§en SöefricDigung feinet et*
„gemuifcigen Triebes srctngt, öurc^S^ang
„ abgalten „ *)• erfaüet leicfjt, beiß Die Sor#
tnel tyetl* *u weit, unb t^ctB ju enge tft ©cnw
j) Darf icb niebt immer benjenigen bureb 3wan$
cbHUtn, ber mieb $ur bloßen Sefriebigung feinet
*igennu§igen £riebe$ fingen wifl, 3$ finnte
mieb nemlicb felbfl, 9?» bureb einen Vertrag,
gegen ibn 31t einer £anblung anfaifebig gemacb*
baben, welebe er bloß $ur 35efr*ebigung feineö ei*
geunufcigen JriebeS, ober feineö 2}ergnugenö wegen
Äon mir forberte* ©cum 2) babe icb aueb auf bec
anbern Seite Swangörccbte, auf wefebe icb, nacb
biefem ^Jrincip, niebt Mnfprucb tnacben ffcunte*
3d> faun felbfl jemanben $ur bloßen SSefricbiguncj
meines eigenufi§igen JriebeS $wtngen, weil er ftcf>
£anbfungen gegen mieb t>erpfliebfet bat. Sin
fol^ee^cebtwfirbeabemicbtbenrbarfepn, ba ber*
yenige, welcben icb jwingen woüfe, naeb bem obigen
fkinctp befugt wäre, mir grouig entgegenkam
* v ^#crr
•3 «liefe u&er *ie flaut, 9>(;if. *. @. *i 7 .
78 lieber im erjteit ©tunbfof ber 9tecf)te.
£err 4Dcit)enrei^ bat in« feinem fcbafebarro
ßnftcme be$ Ofaiturrecbtö $n>ar fem ^rincipium
- aller d£e$tC/ aber ein qjrincipium bec 3wangfe
rechte gegeben , bag mir ewiger aieranberuna, be*
burft bafte, um ©MJia, befrtebiflenb ju fenn. £*cc
jpeibenreieb mag e$ befftmmt gebaefct baben; aber
genau be$cid)«ct bat et e$ nid)*, „ Darfffc
aller &el)anblung Deiner fclbft al* 4>Io§ett -
ÖRitfel* für &en beliebigen 3n>ecf eine* $ln<
Dem ©ewalt entgegenfefcen *), i|l nad> £erru
ber ©runbfafc ber 3n>ana,*red)Ce, Sttlein \u
tnanb t'amt , mtei) atö ein blofieS Littel eines? be* .
liebigen $\»?dö bebaute In, ebne bag tcf> ihm
Swang entgegen fefcen buefte, Denn id> tan«
jmd) jur gtreubung gmifftt 3«>etfe etneö anbecn,
welche er beliebig tvablen fann, oerpfliebtet babetu
3nbcm er mt# $ur (£rreid)ung tMCfec^ SroecfeG n&*
tbigt/ bebanbelt ec mieft atö ein bloßee SKittel et*
. «es fetner beliebigen 3roecfe, J£>atte- £err £. feine
Sormel fo gefaßt: ©U DÜrflt aller Sßel)anfe*
fang Seiner felbft , alö bloßen SRitteW für
feben beliebigen Stt>ecf einetf J2lnDern (ober
tt>enn biel) jentanb fo bebanbelt , alt uwft bu ein
WoßeS Littel eine* jeben belieben SrcetfeS , tvet
dj>en er jufr oorfe&en mag,; gttning entgegenfe*
^en; fo roücbe er aHerbingö ben @runbfa& ber %
3n>ang$re<&te angegeben b^ben. — ©od) id)
, •) £eibenmc& ©pftem 9*atwrre*t$ ®«Jtc 94^
16.
• - 1 f ' • • .4 "8 1
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lieber bm erften ©runbfaf bet SHetye. 79
mit £*rrn £eibenreic& oieffeicbt Mos {\btt
Den SJuSbrucf ; tnbem kb nid^e glaube, ba§ (£c
ben obigen ©runbfafc ntd;e auf tut oben ange*
gebene 2fr* foUtt »erflanben toiflen wollen*
SQBemi £err inbeg behauptet, in biefem ©afce
ba$ naebffe tytwcipiixm beö 9*afurrecbt$ angege*
$en $u [;aben; fo m>e biefeS, wie jtcb weifet
uitfen ergeben wirb, woftf niebf ber gaO fenn,
inbem, tote f#ön oor&in bemerft ifl, bat 3to
toreebt tud)t alfein 3">öng6cecbfe; fonbern äffe
fogenannfe oottfommene üieebte, in einer Stöcfr
jtebt, weld)e mir in einem ber n&bfffolgcnben
Skrfucbe n&jer bestimmen werben, $um Öegetu
flanbe bat*
( £err #ufefonö hat, tote icfc bier bentäufk
$u bemerfen ntcbf unferfafien fann, ben @runb
ber S^öngörecb^e mit einer (Senauigfeif unb ©im*
plictraf gewugf, toelcbe niebtf *u wünfeben übrig
Ifa, inbem er fagr fj: 3ei>er 3)?cn{$ l>at
öaä yiedtf, feine an$ anDerer Dollfommcne
0{ccl)te Durd[) Smang ju chatten.
2)a £err jebe$ eigemlicb fogenamife ÜCec^e
ein oofffornmeneS OJecbt nenut**); fo wörbe e$
ein ©freit uDer ein blogeö 2ßort femi, wenn man
biefer gormel oormerfen wollte, baß bureb fte nur
mit einer gemiflen #rt oon DJecbten ein JwangS*
rec(;t oerbunben fen, 3cb barf e* tvobl faum er*
. nr innern,
•) £e&rf. be^üturr. % % j, ,05.
•0 tttitt. |. 7h
80 Ue6« beti erjim ©cunbfaf bec «Htdjfe.
innern', bag e8 J£>erm £ufe(anb unmogUdb
fen fenn renroe, fo bcftintmt tiefe gormel an$uge#
Ben, wenn er nicbt , rote bereit« oben *J bewerft
ift, fo genau jroifcben 3mana,6rectyfen unb anbertt
Weiten untergeben hafte.
2Betm mein rcurbiger greunb, £err SÜtoflf,
ba$ ^rinciptum oder 9vecf)te ( ber üoöfonmtcneti
unb unooüfommfcnetu Senn Jf>err SB. unterfc&eu?
bet Doflfommene unb unoollfornmene SXedtfe **).)'
fo ftirtbtfttft: r>abe ein 9iedf)t auf Die
„^Beförderung ((Haltung unD QSermel)*
tung) „meiner gefamten SRealität ; fo toett
^id) fein wn&nfttgeS «SSefen, als ein will*
Jül)xtitf)t$ Littel, &a$u gebrauche,, ***);
fo m5a,te er biefe gormel nicbt mit ber il)m fon(l
3ett>obnlcd)en ©enauigfeit gefaßt baben. ©emt
ttiebt allein jur Seforberuna, meiner SKealitff; fon«»
bern $u jebem anbern groeefe, babe tcb unter bec
in ber gormel felbff befrtmmte ©nfcbräiifung, ein
9fcd)f. ßiefe gormel ift alfo in fo fern enge.
3<# babe ein 9Jecbt, meine Ärafte unbenugt $ti
laffen, tvenn etwa jemanb ein Stecht bat, einen
beftimmten ©ebraueb berfelben t>on mir $u for*
bern; tcb babe eben fo ein SKec&f, mieb bem @e*
»ttfle be$ 93er<jnugenö blmblina,$ $u überlaffen;
bur#
•) @ette 28.
*•) ®. lTIaafl tiber Siechte unb *Derbtnbltdrfeit«t
öber&aupt/ M ub bu &«raerlitt>tu inSbefonbeie,
£aüc 1794. 28.
eben*. ©. M.
* •
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uigitizeo uy
Uthtt bat «tffcn ©tantfaf tet 9t«$«. g t
1 k
turd) beibe* Bef orber e td) aber meine DfcalitJ*
ntd)t. — 2Wein aud> noeb in einer anbern ötöcfc»
ftbt tft jene gormei ju enge; fte giebf nur ooH*
fommene, unb ntd)t unno0fommene 9k#te an;
«in ©runbfafc atfer 9fc*te mug ober, nenn hian>
töte £err ÜSödg bod> miü , ooflf ommene unb un*
4>oüf ommene iKedjte unter Weib et, für bie einen f»
Sut, afe für bie anbern gelten, — %
( SJefler als bie eben beurt*eifce, unb, meiner
Ueberaeuguna na«, oiflig ri*%, ifl bie anbete
gormei, t*el«e £err Ü»aag, al* ben oberfrett
ÜSrunbfafc aQer, ber t>oüfommenen foroobf, alt
fcer unooflfommenen, 3fe«te aufhellt: „3$ foabe
„ein Ofr«t <iuf etwa«, fo fern anbere, bie tnic
^baflelbe ©erwehren rooflten, na« einer 3»a;irae
.»Ijanbelu mürben, beren allgemeine Sefofgung auf
Ä> einen «©tberfpru« f ft&rt „ 2>en» in fo fern ift
f eber entmeber t>oü7 ommen, ober unooüf emmen oei*
tunben, mir eine foldttf J£>anb(ati0 tofcty ja Anbern*
©erfelbe ©nrourf, »elcfrer fieb gegen bie erffe
#er aufgehellte gormei, be* @ruubfa&e* aOec
SKecbte, machen lagt, trifft au« ben ©runbfaf
fcer t>oflfommenen §Ked)te, reellen Jherr 2Raaß
«uf folgenbe 9irt anäbrueft: 3d) Ijabe et»
9iect>t auf alle*, obne n>efd»e$ id[> tx>n an*
Dem afö ein roillföbrlicM bittet t^ret
SKealttät bc&anDett rofaDe ©enn biefc
1- §
82 Uefot ben erfletr ©tünbfaf bet SHec^fe.
gormel ijl tmebecuttt }u ende, inbem icb nidjf
allein ein SXecfct auf <t(leg &abe, obne welche« ict>
alö ein »itKubrlicbe* «Kittel bec SKealität anbetet
fcefjanfcelt »erben f&nnte; fonbecn ein jKed;f auf
die* Mecbaupt, a&ne n>el#e$ i# als ein »taföfc»
ftc^ed «Wittel bec 3»ecfe anbecec überhaupt be#
hantelt »erben fönnte* ffienn wir biefe gürmel
babureft ü er allgemeinen!, bag »ir ben Aberfttgt*
$en Sufafc «tf i&c »egne&men , fa tfl fte einerlei ,
mit bec eben tton un$ aufteff eilten, i
£erc 3af Ob 6 at in feinem fc&en oben, eroabtu
tett fd;a(jbaren SRatuccecbte , bai qSrincip aüet
S?ed)te auf mefjcfacbe 9lct aufyubcucfen gefügt,
atiein bep allem gleige, welken er hierauf ge>
-toanbt bat, glaube ig bog, bag e$ feinem
(ggarfftnne nigt bueggebenb* gelungen ifo
gueef* befltmmt ec ba$ oberjle SXegtsprincip 'auf
folgtnbe 2lct: M 90Ba$ in einem ©vfteme
freier 2Befen nad) allgemeinen ©efefceti
, gewollt werben f ann, bag e$ gefeiert
iurfe, tfUKe$t; n>a* mdjt nacf> allgemein
nen ©efefcen gesollt werben fann, Dag es
$efd),el)en burfe, tjl Unrecht, i|t roiberrecfyt* -
lieb* „ Supirbecß faOl e* gl cid) m bie äugetfy
bag biefe gocmel jmep ©ä&e entfalte , nemlig*
SEßa* in einem (Spjteme u. f. ». tfl 9Jed)t,
jinb: 2Ba$ nid)t nad) allgemeinen ©efefcen
»♦ (♦ UM oon betten bec ^tve^te aus bem ecftoi
folgt , oocaitfgefefct, bag biefec jeben gallangiebt,
in
* « •
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Uefctt tm «fett ©rttobfaf Ut Steift. 83
In tteld)em id) ein JKed&t fjabe, ffiir bAtfett b<u
free nur ben crflen btefec 0<S$e unter fudjen, n>eil
*on bemfelben bie 9ii#tiflfeit ober Unncfcttgfeif
tiefet ebenen 8tetf«princip f * aMAn*!» &
fcfreinf aber ben betreiben , bog bie SSielbeufiafetf
*e$ SBort* Siedet/ Upen föarfitnmgen 33erfafl*ec
t>er(eitef babe, ffatt eine* r>5#ften atecfcfcfh&e*,
ein ^Jrincip bec'® ittltyttit aufouffefletu Denn
£He4)t bejei*net ni*t oflein ben »esriff , votU
$er in unferm er(fen Serfutfce cnfroicfelr ij?; fon*
isern rote nennen in einem weitem (Sinne aud? ba$
tcd)t, tvaö tegenb eince Siegel gemäß ifl, wenn
n>ir $♦ 05. fagen , bec flimftler fyanble red)f, roerni
tt ben «egeln feiner Stnnft getnag berfito, unb
in einem befonbecn Sinne nennen roir .ftanbluna
$en rcd>t , wenn (Je bem (Sittengefege gemag
ft'nb. SB«r fagen g. 35. berjenige tbue reeftt, bec
jtd> bec leibenben Unfd?ulb annimmt, berjenige
tffue unrecht, bec feinem SRebenmenfc&en eigen*
finniger 2ßeife ©ienf?e oermeigert , md)t um bei»
ertfen ein SXecbt, $u bem, road er tfcut, ben$u#
legen, unb bem legten einJXecfrt, roelc&e* i&m
Suflebt, abjufpredjen; fonbern um baö betragen
beö ecllew in ftuliebec £infi#t gut *u feigen, tut»
SSetcagen be* legten $u mifjbiaigeu.
e*tt?eclic(> babe id) fcgenb einem meiner &4
fet in biefer Mnmerfung etroaö gefagt, roa* tönt
unbekannt geroefen roare ; fonbern Dielme&r ettvai
öanj gemeine*. 9tyec eben belegen , »eil ei
. 8 » gemein
84 UB^m ^ert.©tfi^(a|bet!Re^»
gemein ifl, (ann eS öieflettft titelt }u oft gefaßt
»erbeut ©emt »aö verlieren rote leistet aud
Um Staden , al* ba* gemein befannte , au d) fei of*
fcaf, »o »tt e$ am niibigften kaueren, . um
®$H>ieä&f eilen, welche fonji unaufl&Wi# ftnb,
fcuf bie leic&tefte Strt »on ber SßBelt ju beben ?
. : 3* «fe&re Jeftt $u bet obigen gormel $urucC
©aäfenige, woüou in einem ®n|teme ftenet 2Be>
fß0ywUt »erben f onn , Dag e* gegeben • *Arfe,
fgtfcr)ebtn»fönne, eftne einet ^fiie^t jn »ibeifpee^
cr/en,) mnß aud; roirflid) gefd;eben burfett, ober,
gefc&eben tonnen , ebne einer ^3 fliegt $u »iberfpre*
$et»; ©enn nurt>e$balb ifl etwa* $fU<$ ,. »eil
f#<ni*t »oflen fann, tag bie SKajime ber enfr
öe^engefe^ten J^anbiung aUgemein fein, ober
gemein befolgt »erbe, mitbin muß ctroaS feinet
fyf\\d)t roiberfpreeben , »emi in einem ©n|remc
fettpt ®efen gewollt »erben fann, ;bägi<* ge*
febeben bärfe, ©iefec ■ ©runbfa % beftünmt batyec
tiid)t ba3, »oju id) eta-SNecr)t babe; fonbern er
benimmt baä, »ad mit erlaubt, moraiifrb m&g*
li# ifl; ' bw j»ente hingegen baSjeuiöe^ »»a* un*
erlaubt if*, ui*t ba* SBttercc*rti*e. 85eib*
ftebtmtafcc ein ^ttneip bet <SittUcr;«etf fiber*
$aupt, nid)£ ein eigenrbümlid;eg ^rineip bet
flfec&le. . «Der erjTe ©runbfae iß fut ein
prineip ju enge, unb ber$»et/te fftr ein tytoctp)
tu* toele&en bie ®tberte*tlidbfeit etnec jebeti
cec&tswibrigen £a«bton$ erfawnt »erben feilte,
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- JUe6erbettet|lm ©runbf4bet9le4>tft g|
%MtK\t, tenti -vMbtrttß unerlaubte ift tttyttoU
fcrig, Ob gleicb alle* Siccbtörotbrige unerlaubt
fcnn mug* 3" rtw Coffeine frentc SßBefeti
$. 95. f ann nic^t getvoüt »ecben , bog jebec einem
anberu feigen 95enflanb au$ bloßen (gigenfrine
oerweigern Durf«. bec obigen Kegel
magfe t$ atfo »iberrccbtltcb banbeln, wenn i$
einem anbern eine 3Bo(>le&ae , bie tcb tbm erwef*
fen fbnnte, oerfagen wollte; afletn gleicbwobl ifl
weine Öebloftgfett . ni#t wibecrecbtltcb, , 3*
f&nnte, na* bem obigen ©runbfa&e, twc ein
Sfod&t $u einem fol#en (gebrauche mtmtß gigen*
tbumö feaben, bec mit bec «&fuüung free $flicb#
len gegen mid> felbft, unb bec Mnoollfommene^
gegen meinen S&ebenmenfcben begeben ßnnti,
imb boeb gebe mein fRed)t weiter,
. £ätfe £err 3«fob bie obige gpcmel fo gefagf :
€in fRtd)t ijt &a$u für mic& Dorl>anDcr^
n>o&on in einem ©9(1? m frepet 2ßcfen nidf)t
gewollt roer&en Fann , öa§ es nn&et meine»
SOBiUen gel)int>ert werben b&rfe; fo wärt*
gegen biefe gocmel ftd& nichts weiter etowenbett
laflen, als bag fic mein Sfccbt nup auf meine eige#
nen £anblungen emfebranfe.
J£»erc 3- tfeüt in bem folgenben eine »ec&tfc
forme! alö bWen SKecbtffaö auf, gegen welcben
ft<t> weniger b&cfte einwenben lafien. 9icd)t>
fagt i(t fcaö, wobep alle wrofinftige
%6 VLeUt fcen etffot ©tunbfafc bet SRedjfo
SBefen alt ©elbjljraccfe gebaut werten
f&nncn, ober O pojttto: 3et>et t)at ein
SRcdE)t alles ju tbun, rcobep alle anöere
Detnfinftige <2Befen a($ <Selbft$n>ecfe befle^
lyen f&nnen; 2; negati*: SRiemanö bat ein 1
Stecht, irgenö etroaS ju tl>un, noobep ir*
gcnD ein anöeret, wenn es allgemeine*
©efefc roäre, nfc&t <At (Selbjtjmecf be|ie#
()en f&nnte. (Segen tiefe SKecfcfSformel, bunft
tiiicf>, lagt ftd) ntcbeö anber* einroenben, als
ftften*, ba§ na# ü>r jebe* SKecbt, welche* icfr
Ijafce, mir auf meine eigene £ an Mutigen geben
tarnt. & tf! abee bereits oben (Seife 9. 10.)
gezeigt, baß id> au$ SKecfcte auf efma* anbete;
Ali auf eigene £anblungen foaben tbtrnt. Sann
f&nnte biefer gormel <hidj> entgegengefefct »erben,
fcaf e« tuofcl flicht genau gerebet wenn man
fagt, ein wmftftige* 2Befen fct> (gelbffyroecf,
3eber roeig e$ , bec mit ben glöcf liefen t>er>
fcienftooflen SSemft&ungen bcS qtyilofopfjen *on -
Ä6nig$ber9 um bie moraüfc&en 2ßiffenf#aften,
unb mehrerer anbecn »ftrbigen SJtönner, welc&e
ftd> nac& il)m in benfelben cü&mlid; beroorgetljati
$aben, befamtt tfl, baß bie 9lu$brötfe: ein
»ernfinfttge« SBefen tjl 3 wef /■ obec : e * rt
twnfmjtige* SZBefen afe S«>ecf bel)anöeln,
fe&c bduflg ton t&nen gebraust »erben; abec
nichts bef?oroem<pc ftnb fie richtig. SDernt
»M&t jebtr Sefitmmungtyninb mein«: £anblun#
Digitized by Google
§enifigroe<f; fonbern nur ein folget, bec bnrdfr
tiefe »faflicfc gemalt werben foO» SBenn icfr
tut* jetnanben , »eil et |t# öfitig gegen tmc& tu
triefen bat/ banfbac bereifen tviOj fo tfl feine
©ftte «OerbingS ein SeftimmungSgrunb meinet
JExmblungen, aber fein Srcecf berfelben* SQBer
es* roeig, n>te leicht baö ©djroanfenbe in einem
Sftrtbrutfe in bie SBorfleflungen felbfl iib ergebe
n>etcf>e man burtfc ibn bejeiebnen triff, -wirb e$
mit fc&merlid) »erbenfen , biefeä 6et> ber gegebe#
nen SBeranlaflung bewerft $u baben.
SDie $roet>te *ow £errn 3<*fob aufgefleflte
8ted&t$formel if!, obec feincSttegeS, trie bec
qj^ilofopb bemerff, mit bec erjlen gleicbgeJtenb,
trie (t* f#tm au* unfern obigen SJetratyutigeti
wgiebt. ...... {
14 * vir.
i f I I I I Ii) I 11 1 *1 1 1 I I i i-H-H»
vir. . - *
ließ« ben 25c9riff t*$ 3taumd>ti tittt>
&e* poftttoen SÄec^te, unb Den 3ufam«
menfjcma betber.
• - *
nfer einem SKed&fe berfte&t man nicfa allein ba$,
fceffen 35egci(f in bem erffen Serfucfre entmitfelt
Üi; fonbern oft nennen wir ein 9lec&e au* eine«
Sn&eariff oon ©efefeen, in fo fern bur# fie iRec&fc
in jener ertfen $ebeutun$, unb SerbüiblicWeUen,
trelcfce i&nen entfprecben, befttmmt werben. 3n
tiefer Sßebeutung reben wir t>on bem 9l6mtfc&en,
SDeutfcfren, ober oon bem naturltc&en 9?e*te u. f. »♦
3n6befonbere rebee man oon bem Otaeurrec&tc
unb einem pofotoen «e*te; ~
€in pofttfoe* SKedjt benfen mir un* immer als
ein ©anjeS t>on ©efefcen , meld&e bur# bie 2BilI*
tö&r eine« freien Sßefen, eS fep eine« 3nbcoibui,
ober me&rer, *erbmbli# fe?n foüen. — 3*
fage &erbinO(ic& fepn follcn ; meil i# in biefem
Sfuflenblitfe e$ no# bafrin gefielU laflen n>i(f, cb
e$ folebe pofttioe ©efefcc gebe. Oenn baju roftrbe
tticfrt aOein erforberr, bag femanb getviffc SKe#
#Jn befofot wiffen wollte, bie ofcne biefeö ni#e
fr •* *er>
■
-
Digitized
• tmb M pojifhten SHec^te %t. 89
t>erBtnbItd> fet)tt würben; fonbern aucb, bag biefe
fcitrdj feinen Hillen oerbinbltcfc werben. SDer*
gleiten Regeln Reißen nun pofltw ©efefce, im
wettern (Sinne*
3fn bem befonbern ©tnne nettnen wir pofiffoe
©efefce Kegeln, mel#e burefc bie jffiiflfu&r be*
Regenten im Staate feflgefefct fuib, um Diente
unb Serbinbltyfeiten ber «ärger im ©taafe *u
teffimm'en»
* €6e ic& weiter ge&e, Bemecfe id>, bag id>
unter bem Regenten bed (Staate ba* ©ubjeft t>er*
flebe, weldjeel aüe SKec&te beflelben unabl)Angi$
auäubt. ©iefeö fen nun ein gmjelner, n>ie tu
einem monarcbtfc&cn (Staate, ober eine @efetXf
feftafe, wie in ber Slrifiofratie unb ©emofratie;
pbec ein 3nbegri|f mehrerer ©ubjefte, welc&e,
einzeln genommen, jur Regierung mitwirken, »Ott
freuen aber feine* bie gefamte Staatsgewalt gatlj
ausübt, obgleich oon allen jufammengenommen,
in gewtflen unter i&nen befle&enben »erbaltniflen,
bie Staatshalt unabbÄngig ausübt wirb*
Jj« biefem ©inne beö 2Borrö fann alfo ein foge*
ttannter emgefcl)rdn£ter Dtegent, für ftcfc allein ge*
fwmmen, ntefet Olegent genannt werben* 3#
temeefe biefe*, t)am\t man bem obigen begriffe
tiic^t gewiffe SSerfaflungen entgegen fegen ju tbn*
pen glaube , in welken bie ©efefcgebung pcj> nicfjt
in ben £anben be* Regenten bejinbe,
w 8 5 $o#
/
$o|ttitte ©efefce in bem engern 6inne bett^
feit toxi un« bucdj ben SBiflen be« Renten fäc
ben Stieget: be« Staate toetbinblid) , ec mag in
(te einroittisen, ober nid)t einroifli$en* gilt
©anjeö folget po|ttibec ©efefce nennen wxt ein
poftttoeä Dvec|)t.
«in po|ifit>e« Stecht fann an ftei) fo Decfc^ie^
ben fegn, al« bie giu&eit wföieben angenom*
wen »erben fann, burdfr »elcfce mehrere poftiioe
gefege $u einem ©anjen wbunben fepn tonnen«,
tan fam ba&ec nt*t allein ein poftitoe« 3?ed)t
be« einen (Staate bon bem poftttoen $Xed}te eine«
ittbern untefc&eiben; fonbecn felbfl, na# t8er#
f$ieben&ett bec ©egenßanbe poffttoee ©efefee,
meiere pofifibe Sed&fe, ein ÖW!re*f, GcimU
tialre*t u,J, »♦ eine« unb efcen befielben <8taat*,
unb in febent betreiben me&cece befonbece unferge*
oebnefe pofttoe £Ked>ee, al« J&eite unterftyeiben*.
SÖie biefe ginlbeüung am arcecfmagigften ju ma*
#eu fet;, mug bec itfatföldliQUit be« &&rec*
eine« po|ttit>en SXed)t« öocbe&aUen bleiben. 3ff>m
fibetlafle td) aueft bie änmetfun$, bag pofaioe*
Stecht, augec bec biMjec ericterfen 95ebeutun$,
tiocfc jwep anbete fca&e, inbem e« eine« ?f>eil*
t>aöjent9e fceigf , wa« buc* po(tCit>e ©efefce be#
ßimmt i|t, unb anbern t&etl« W W Wifftw
fetpoft poftftoec ©efefce unb tötet «nrcenbuna,
, 3fcb &abe bttfyz ben gSegciff be« poftttoeti
SRec&t« ju enftpirfeln gefugt, ofjne ju &eflimmett,
cb
Digitized by Go6gle
• «Hb pojiflb« SU^tt tc. 91
mtgte atfo roobl nid>t fo fArcer fan, ttl*n©$
«euli$ tin qWlofopf» •) glaubte.
©a ein pofitioe* 9Je*t in pofttiücn ®efefcett
tefle^t; fo &eruf>e* bie $S»Mi*feit befielben auf
iu#t$ anbern , al* worauf bie W6ölt*f ett tiefet
teru&ef* ©ofl ein pofttioed @efe§ fite nu* uor*
Tanten feljn, fo muß raic ni#t allein enrariberte
* eine »egel weinet J&aublunam oorf#reü>en; fon*
fcern biefe mug f&r mi$ au* giMtig fepm 2>a$
erfle t ann u& nur auö nnt fcf afjruna, baS lefcte afcec
nur au$ ganj anbern ®runben ernennen. 2Bemt _
femanb Sroeifel an bec ©uWgfeit, ober ber ©er*
* tunbenben tfraft, ber pofttioen ©efefce &egtc, unb
Der Sef>rer be$ allgemeinen Staatsrecht* i&nt
fagte: S)a§ pafittoe ©efefcc bcel>alb für tl)tt
gültig fepn müfpn, weil ber Üiegent be* ; v
©tao« ba* 9ic<#t l)abe, il>m ©efefce Jtt
• ' geben, fo wärbe er bie grage aufwerfen: . '
2Bo&ur* l>at t)cc fKc^cnt biefe* 9tcc&t?
' aufworfele ber £ebrer M etaattee*« : bur<J>
fcen (Staat; fo würbe jener natürlich weiter fr<M , ;
gen: rcobutd) l>at ber <&twt btefeS 9v<*t/
tsnb rcoburd) i)l ber (Staat t>orl)anben? .„ .
antwortete tiefer: 2lu* ^ertragen; fo wör* i
ten wir auf bie grage (logen ; Wie f onnen au*
; . dtiem
•) aetnboTb «riefe üfrer bie Äantifäe «p&ilofop&ie,
* «. £&. ®. 135-
% .. • • •
I
. ****** - « i ,
.... 1 •• - - -vi
' * ' . Digitized by Google
9 % Ue&et bat SSegtiff ie* Olöf ur*d)t$
*iticm Vertrage SKec&te imö 93erbinWi^
feiten entfptingen?
SDie Slntwort auf tiefe grage mag nun aufc
fallen wie fte wolle; fo fann fte tte ©ulttgf eit tec
»erfrage tii*e au* pofttioen ©efefeen abreiten.
SDenn eben batmr$, tag mir tie ©ültigfeit tiefet
fceweffen wollten, würben wie auf jene graa«
aeföbrt* ©ollen pojtttoe ©efefce gültig femi, fo
trnig e$ alfo tKed? f Regeln geben , welcfce t? on aüec
twen/c&lic&en gSBtllffibc mtabbingtg ftnb. SDiefe*
fmt bienatfirli*en3ie*«(a^e, teren3nbegrtff Da«
9fcitUtfC(f>t ift, fo wie man turd) tiefen SRamen
aucl; tte SBiflenfc^aft jener SXed^fafce oerftebt*
Dur* unfere bi^erigen ^Betrachtungen ifl
and) tie grage aufgel&fet : 3n welchem 9Jerbält#
niffe flehet ba$ <Raturrec&t mit tem pofttioen
Sitzte ?
f ffienn gleicb ntc&t tie SBirflic&feit urgent tu
tteS poftttoen ©efefceS aus tem 9&atucre#te tar#
getban werten fann; fo mug toefc tie ©älrtgfeit
ieineä jeteu poftttoen <5>efefceS auf tem Sftaturrec&te
terubem SaS SRaturrecfct entbalt alfo tie te&tew
©rtmbe, titelt tec 2öirflicbfeit tiefe* oter jenen/
fontern tec SMgüW ^ pojttioec ©efefce,
tont tec ©uftigfett tec roirfli* oorbanbenen* £>b~
etwa* pofttioen SKecbtenS fer>, bangt taoon ab,
ob tec pofttioe ©efefcgebec e* gewollt babe, tag e$
nbec als fokbeS oerbintlicfc fer;, tjon ©r&nten, tie
t>*n aüec metifölityn Wm^t unab^ngtg fmb*
I
Digitized by
: }xni M pofttiMt 9ted>W ic. 9 j
l flBtt nehmen bie StuÄbrucfe : pojltfoe* ©e*
fe^ 7 unb pojittocS SXed^t, noefr in einem toei*
lern Sinne , <d$ ber, melc&er eben erftört iß*
3n bem meinen Sinne uem 1 1 d) nennen mir po\ü
Itoe ©efefce, otte Regeln freier J£>anblungen, melcfrc
tmrcfc menft&licfce 2ßi(tführ ate oerf>inblic& feffcje*
fefctjtnb; fte mJgeti in bem SQBitten einca jD&cnv
•ber in ber Uebereinhmft mehrerer urnrnttettar ge#
grunbet fepn, unb in einer engetn SJebeutuna
(rceld;e ober immer noefc meieer iß/ aB bie juetfl
crflacte,) alle SSorfe&riften, meiere jememb bei) fei*
«etr feepeu £anbfungen |u befolgen oerbunben ift,
»entterftefc gleich niefct auSbrucflic&ju ihrer SBeofo
achtung burd; einen Vertrag unmittelbar <mhet#
fd?tg ßemad&t hat, SDie j. 95» ©efefce, meldet»
einer ©efeUfcftaff, t>erfaflung$mä§ig, burefr eine
Stimmenmehrheit, ober fon ff gültiger 2Beife, be*
ftimmt jtnb , jtnb in biefem »eitern Sinne pojttioe
©efefce, €$ erhellet leicht auf eben bie 21rt y mit
cd in ben oorhergehenben oon ben pefuioen @efe#
$en eine* Staats bemiefeu ift, bag auch in biefem
»eitern Sinne pofüioe @cfe£e, nur ihrer 2Birflic&#
feit naeft, au$ ber (Erfahrung bemiefen merb« Um
tien, ba§ ober ihre ©filttgfeit blo* aus ©rimbe*
M 3toturre#tS bärget!) an merben f&nne;
€$ roürbe mir gegenwärtig leidet fenn, bie
»ergebenen Segriffe, meiere mir mit bem 2lu$#
trudf: pojtttoe* «e#t bejeic&nen, orbne»,
wenn mein 3mec£.biefeS forberte* Sftir fennte
r .
5 4 Uete*«nSBt«jjFbtf ' SRotiittogtt tc;
nur t>aran gelegen fcpn $u befi Immen J In meinem
gufammenbange bad SRaturrccfct mit jebem pofiü*
t>en SKecbje tfebe* x .•
Stile fteebte, mef*e wir aufleben, babe fcf>
tmn etttroeber bur* ein pofttfoeS ©efeg, aber i$ ■
f>a&e (ie t>on allen pofuioen @efefcen unabhängig*
»Die legten SKecbfe fann icf? nur burd; ba$ fliatm*
te#t haben, Slber aueb bie erjlen. SDenn wenn
(te glet* bur* poftttoe @efefcc beffimmt ffab, fp
teruben biefe ©efe^e bo# felb|?, i&rer ©ultigfeit
sta$ , auf bem SRaturrecbte.
9IHe ga§e be* 3*aturre#t$ beffimmen aber
widfrt, ffir ftd? allein geuoramen ; fonbern tmme*
in Sfnmenbung auf gewifle SorauSfefcungen 3le*te«
URitinn beruhen afle $e#te, i&cer,aR6gnd>fett tiarf;,
<Mf natun fdulirf>en ©rönben, üllle 9ted)t&(tyt
fceS SRaturrecbtS muffen ft# aber auf /inen kbty
ffen SKecbtffafc $uriicf fuhren lafien, roelc&er bie
legte iBebingung aüer SKecbte anhiebt, tiftit biefec
fangen nun Diente sufammen, in fo fern f?i
fcurdj biefelbe roirfli* werben* SDJitbin tbimm
tok ba« <Raturre#t, au* burefc bie ©tflenfebafi
t)on bem gufammenbange ber 0Je*te mit tyrec
legten Sebingung erflaren.
Der l>6cbfte ftecbtffag beruftet aber auf bem
$&d)tfen (Sirtengefegr; mitbin beruhen $ulegt alle
öftere auf bem bb^jlen ^ittengefege felbjj, t&w
fiX&gli^feit na*»
.. ..»/ . •
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VIII.
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I
95
VIIL
UtUt t>eit ©nmfcfag bei 9totum<fjtS.
»
Ä/et ©runbfafc beö gflafurred)f$ fann fein ante*
rer fetjn, olö ein @ag, au$ melden ade Se*
^ auptunflen tiefer 2Biffenfc$aft mittelbar ober un#
tnittetöar abgeleitet werben ttnnen , unb bec biefec
SBifienfc&aft ef ö entWmli« if*. 3* entölte mirf>
tiefet roettiauffi^ec $u er6rter«, ba e« fefcon t><Ht
meiern altem Dtotucredjtälefjrecn, unter anbertt
•on ©riebt! W *), Ä6l)(er**), unb neuere
no# t)on £err 4>uf*fonÖ ***.) fo auSfu&clicfr
tarßeftan tfc
JDer ©cunbfafc be$9fjafurred&t$ fonn b.emnatft
fein anberer, alt ber ©runbfafc aOer SKecfcte, obes
fcer (hW* 9Jed&t6fafc fepm 3eber ©afc, auf
bem biefec fetöfl neefy berufen mag , I>5rt bafjec
$ar uic&t in ba« 2Raturrecl;>t* ©enn mit biefem
©afce fann baö 3Ratucred)t ecfl anfangen^ sj
£ierau$ er&eflet, baff biejettia,en ben ©runN
fafc beS 3laturre<#t$ n>irfü<$ nic&t aufeeffetft luv
ben,
•) Principiörum jurisprudentiae naturalis Libri IV. erf,
III. Vitcmb. 1783. pag. 22. $. 12.
••) Exercit. jur. nat. $.353.
Wer t>en emnbfot M SRaturr, lu, Wf*ii»
96 liebet beit ©ytmbfaf be6 9ftafuttecf>fc.
Jen, »elcfce ffotefettter cm $rtnciptum bet 3»angfc
aerbinblicbfeiten aufjle0ten* Demi wenn tiefe«
Ut b&#(te$Xecbt*fafc gletd> felbft jum ©cunbe
liegt; fo tfi er bocb tiefer Kecfctafafc nicfct felbfh
♦^ Sben -ffr wenig baben biejemgen bad ^Jrmei*
ytum beä SRaturrccbtS ricbtig angegeben, treldje
fcaffelbe in bem qjrtncipium ber gwangSrec&te,
Ober bem 3?e#te ja fingen, Cwie t# um beient*
t&jüen binfcufe&e , »eldbe groangSred&te oon anbeai
titelt gebJrig unterfebeiben,) gu ftnben oermeinten,
{Denn ba£ 9Raturred?t fofl nicht aßet« Spangs*
reebte, fonbern oüe SKecbte äberbaupt, tbrer SRtp
liebfeit na*, iebren.
* • • •
2lug biefem @runbe f mm icb aueb mit £errtt
5v(ein ntebt einig fenn, wenn er ben ©runbfnfc
Ut 3iafurre#te auf folgenbe 2frt befiimtnf *)i
„€in SD?cnfcf>, ber feine« Q3er|tcinbeö m&d)*
tig rjl, barf in Der SKcgel nid)t jjejttmnflC»
iDcr&cn.^ Denn biefe gormel giebt feinen btcfr
ften 9Sed>t$fa|; fonbern einen negativen 3n>angS*
reebtsfafe an* 6ie fügt ni#t, wann icb ein
Kecbt überhaupt habe ; fonbern nur , Kamt mit
ein SJecbt gu fingen feblt»
■
©efefct aueb, baß £err 5?fein$ gormel btefef
Beflimmt angäbe; fo mürbe fie be$f)alb boeb niebl
$um ©runbfaße be$ 3laturrecbt6 brauchbar fenn*
•) Diflertations für l'autorit* paternelle. Berl. i]$t*
©citego. i
V
I
Digitized by Go
ü&et bell ©runbfag be* 9ftafutte$tt, 97
Söera ftc benimmt baö ntcftt, rcaS fte unmittelbar
befltmmen fett» Senn n>a* tjl bie Siegel, auf
tvelcfyc bie gocmel ftcfc bejie&t ?
£erc Aictn fügt jroac &tn$u *); „5fa«nafc
wen (inb: O QOBemi Der gmang jur g^al*
tung eine* #?enf#en gereift. 2) SBentt
fcer SWenfcfc ft# feiner ^repbett berluftig ge*
in vi rf> t tyat.„ Mfletn &iebur4 roirb ber Unbe*
fltmmtbett jener gormel ntcfct abgeholfen.' ©enti
fobalb bie gortnel felbf! tuMlig genau gefagt tt>are,
wüßte au$ thr.felblt erf annt werben f$nnen, bag
in biefen, ald SluSnafmien angegebenen gaflen,
jemanb gelungen werben ftnne, anffaft bag jefct
bie gorwel fclbfl burcf> tiefe 3Iu$na&m#n Ufximmt
wirb.
34 rnugfe ba* Snferefie be$ pfrtlofopfHfd;en
£Kedtptefel>rerß für baS ittaturredjf, ba£ feinem
6<&acffuine fo ©tele* wbanft, nerfennfn, wenn
itf beforgen börffe, ihn bur<& weine gtepmftt&igi»
fett ja beletbigeu. 2Hlein man ttnnte mir eitu
wenben , bog mehrere 2ef>rer be$ SRatar rechts bte*
fe$ bureb bte 2Biflenft&aft ber %tt><m$&ttibtt erf!«#
reu* ©tefeö t|t aflerbtngS roahr. äbec haben
btefe ecbriftfletter Mo« 9»ang*re*te aufgefietff,
ober haben fte nicht bte übrigen 9ved)fe mitgetionv
wen? 3^ wenigsten* teune feinw «efrifffiefler,
ut
•) ibid* Seit« tu . - .
98 MAtt Un <5)nmbfa$ be$ Slatutrecf)»,
btt ba$ ganje SRaturredbt bearbeiten wolle«, Hüb
jtc& auf bie gmanaSredbte etnaefc&ranft W«e f
wenn er ba$ <Raturcecbt gleich burcb feine gcflä/
tuns auf 3»anö«ce*te t>attc einfcbranfen muffen.
Obgleicb £err £ufelanb ba6 SRaturrecbt bucc^
fcieOßiffcnf^aft erfiart *), roelc&e öte Oied^te,
Dorjftgüdt) tue 3icct>te öc6 SDJcnfc&cn, im
^ßaturftanbe (ei)«; fo if* ec mit tiefen Swans**
testen fcoeb nuc in bem f leuiflen Steife feinet 2Berf$
tef^affftflt, @r banbelt eben fotwbt, afö irßent)
«in anderer, SRafurrec&tele^ter/ Dorn €igentbumt
imb anbecn Siebten , bie boefc nie unter fernen
SJegrijf b*S 3tt>ang$recbt$ gebraut werben £5mten;
34) wtfl mieb Up bec Unbeftimmtbeit jener Är*
flarung niebt anfbalten, bie uns niebt bfoS hhitt
fagen foflen, bag ba* SRaturre^t DOlCifigd'c^
Snxw^recbte lebre; fonbern in tt>fe mit ba*
3Raturre<bt gmangSrecbte, unb *>ie weit e$ an#
fcere SXecbte lebre; iinb lieber £errn ^ufelanb
fcanfen, ba§-*t un$ webe gegeben Wt abbitte
<eben tfttfte, wenn er in ber Sluäfubrung feinet
jffier« jenen Segriff oor »ugen Matten W**
nadb bec etflarung, welcb« er t>on bemfelbeti
fiiebt **), auf groangSrecbte eingefebranff wiflen,
Slüetn in • ber Slueföbruna fein** SBerfS nimmt e<?
auc
. •) £ebrf^<e fce* «ftaturr. n, SCufl. t,
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UtUx bcn ©runbfaf Itt Matumtys, 99
öfle anbern SKetfetc mit Unfrrci^ roücfcen tvic
*ie(e* oerlo&rew l)a&en, fcenn er ftci) feiner ©efw
' tution nacft 6lo^ auf 3n>ang^rec^te fcatte cmfd)rdn#
fen rooUen» « /
216er (>6re id> mfc einmenben : S^anaßrec^te
f innen mdU o&ne 3tf{fctymana,öred)fe gelehrt tter*
ben; alfo muß baö Iftafurrec&t biefe mitnehmen.
SBer roirb e$ leugnen, baß 3roang$red)fe anbere
Steche üorauöfefceu, aber »er ift beöfralb öen&*
l&igt biefeG 2l(fo ^umgeben, ©ie gefcre von bett
fibrtgen iKedjten roiirben bem SRatur redete, in jenem
Umfange genommen , nur ald 23orbereifung$»if#
fenfefcaft jum ©runbe liegen, unb fein 2l)etl bef*
felben fepn fSnnen*
-
3n btefem ^Begriffe beS 0?afurrcc6fö fann nur
ber @runb liegen, warum ber @runbfci§ bec
3roang$re#te ber ®runbfo$.beö Sttafurred)t$ mx*
*en folffe. 3ener ©runbfafc fefct eiuen fj&ljem,
ben ©runbfafc aller SXcd>ec »orauö* ^Diejenigen,
ttelcfce i&n mit SBorbe^gefwng be$ legten auffiel*
len wollten, tonnten in «brem 85emö&en bafjet
ntdbt glüeftiet) fenn. & erteilet &ierau* aud),
baß e6 barum £err Jfmfelanb gelingen mußte, ben
©runbfafc ber gwangöred^e mit folc&er Senantg*
feit aufjnfteOen, wie tereitS ofcen (Seite 46O
fcemerft ifh
© 3 Sie*
too Uebet*en ©tunbfaf* be* £»afumcf)tö.
SDtejemge« , welche bew ©runbfafc be$ Sfte#
furocbt* in bem ©runbfafce aücr SKec&te fugten,
!>aben Hfftt bcti ®eft*t6punft bet grage genau
gefaßt Ob ibc SJerfud) Ujnen gelungen ober
migcat^en i|t, bangt bafjet lebtgficb baoon ab,
tob e* ifjnen gelungen tfl, ft# tiefe« ©ronbfafceS
ju *erjt<$ern, obec nic&t
* *
SDa tcb bie borjuglicblf en 95emö$ttngen , ba$
*Princijrium bec SKecbte $» beffimmen, fcfcon in
bem borfjergebenben (Unterf, VI.) näfyer beutf&eilt
babe; fo famt mity auf ba6 bafelbjl gefagtc
begießet?»
»
>
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JX.
He6er t>en Sufamnwnfjang , t>e$ fütefyt
mit t>er W¥> unl> bec «Sittenlehre
mit bem f^aturrec^te.
31«. SXed&fe entfremden $u(efcf auS bem fjic&flfen
©cunbfafce aller 2fce#te. £>crm wenn fte $lc i tf)
au* einem abgeleiteten natürlichen 9fc#töfafce,
ober felbft au* einem pofltitjen ©efefce folgen ffbfo
ten; fo flnb boefc biefe n>ie jene , t&rer ©ulttgfeh)
nac&, m bem @mnbfa&e affer Siecke gegrAnbef,
toie in bem öorbecgefcenben (Unterf. V.) Mti$t
ifh ©er ©runbfafc aller SKed&te bem&ee aber auf
bem fc*#ften eittengefefce. S&it&m fmb bur#
btefW alle Steche »or&anbem 9Hfem baö f>M>fle
©ittengefefc benimmt bo# , n>entoflen* für SSBefew
unferec »rt, $fit#teu. — SBeld>e* ift olfo bec
3ufamment>ana jwiföen 3Je*ten unb WhMni?
3u allem, tvojni* nerbunben bin, mugid)
ein SKedjt Gaben , fagte f#on 2fiolf
n>abr unb fo einleucfctenb biefee ©afc if!, mtfcm
jebc J^anblun ö/ toel^e um be* ©itfengefefctf Mb
& 3
'*) fchfl. prtet. univ. pars I. {.'15t. -Inftv jor. nat; ,
«.45-46.
tot gufammett^ beft Steegs mit bet$fficf;t,
fett noitjmenbtg iftfc f moralifd) m&gltd) fegu muff,
unb ttb alfo au# ein IKec&t ju i&c baben muß;
fo wenig i(l bet umgefebrte ®afc wafjr , bog icfr
)u jeber £anblung, $u'ber tcb ein SKecfct fjabe,
dueb oecpfltd>tet fe$n muffe* 3* Hht ein $Xed)f,
in jebem gafle auf bte gcfuUung eine« 2?ecfpre#
d&enS $u bringen, welc&eö mir gültiger ©eife ab#
gelebt tfh fflbec gleic&wobl f mm td> barauf uiebe
jebe$mal erlaubtet: SBeife befielen, unb alfo nod>
weniger fann c6 jcbeflmal meine $pflid)t fet)n,
barauf $u befielen. £ett SXetn&olb bät biefe*
fefcon barget&an, wenn man Ujm ßlei* föwerltd)
barin bei>(limmen m5gte , baf? niemanb ein Sfed;t
§u «nee £anblung fyaben f 6nne , $u ber er oer*
pfflcfc tet tft, will man anberö tüd)t ben ©egriff
M Stec&tS fo enge ernföranfen , alö eö *on bem
^Uofop()en .(«ie&e L Unfrrf, Seite 15- *6J
gegeben iff*
9Bir muffen alfo einen anbern 9ßeg gefyen,
ben. und ttnfere oben aufgehellte grfttrung t>on eu
»em SKe^te felbfl geigr*
25a« ©ittengefefc, al* ein für jebeS bernfinf.
(ige Siefen gültige« ©efeft , befltmmt tuebt allein
für mieb Siebten; fonbern aud; für jebeö auger
tmr.wr&anbene oeritunftige 9B&efen, SRein 3?ecfc|
fft<ri**i«f m einer f», weltfe mir fclbjt;
fonbern tu yfltcftteit-, unb $war in gwangSpfUcfr
I«, wej<$e anbern oewftnff igen SBefen gegen mieft
©Wiegen* flegrunbef* «Rein SXec^t auf bie (fofuU
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tmb bet ©ittentefcte mit bem Dlatutt. 103
■
lung eines 2}erfpce#en$, foeld&e$ mit tum einem
anbern gegeben iß, täte id) barum, tveil bec
«promiüent eine 3man^t>er{»lnblcd^{eie gegen mt$
übernommen Ijat; baö ®gent(jum einer offtiptr*
len ©a#e &abe id) Defalt, »eil but# bic£)f*
fujxuion jebermann augec mir t>ie 2>erbmbli#feie
ttfäit, fid> eine$ jeben ©efcrauc&g jenen ©a$e
|u «it&alten , ben id) ifjm \\id)t fceroiüige.
Unfer oben fetfgefefctec 95egrijf wtt einem
Siebte, als bem tyztoitatt, trelcfee^ mir in fo
fern jufommt, als eine 3n>ang$betbinblicbfeit ge*
gen niirf) t>od)<mben ift, tbut tiefes mit einer
©eutlid)(cit tat, an metc&et man fd;roccIid; no$
fcaä minbeffe üermiffen f5nnte.
SflBoöte man ben Segriff be* SJec&tS mit auf
bie ^genannten unboflfommenen SSec^te au*be&#
wen ; fo »ficöe etetifattS bet ®a§ allgemein ma&c
fepn , baß mein Ofccbt in ber 2Jeri>inblic$f eit be$
anbern gegen mid; feinen (Srnnb täte; mein un*
eollfommeneö, in feiner unwüfommenen, unb .
mein DöltfommeneS 9le$t, in feiner SroangSöer*
tinblic&feit gegen mtd),
g$ muß fefcr fcbmeü&eUjaft für mi# fegn,
baß £err D. Sobcl unb £err ^eibetweicty in
ibrec Ableitung be$ SBegtip bon einem 5Xe$fe
eben benfelben SGÖeg gegangen ftnb , ben Jdf> fc^ott
»optec betreten fcatte. £ert £eibenrei# geunbet,
$roar unmittelbar nur ba$ 3»ang6rec&t be$ Wen*
ftyen, auf bie $ftt$t afler lUcigen 3Renf$en, ftcfr
© 4 9^»
i©4 3ufammen§. bed SKec^te mit bet^fficfjf,
*
gegen jenen aüeö Unred&tS $u ent^atfen ; afcer in *
bem ec btefed t&ut, mug et ben »egtiff bed üitd)t*
flbetl>aupt, auf bie ipflic&t anbetet gegen ben,
bem biefed SSec^t jujhben folf, begrönben. ©ettn
Unrec&e tfl i&m „ |'et>e <£mfd)ränfung öer$rep*
l>eir eine« anbem gegen feinen ßmtf tmD
SBiflen, aitf welken 9SJ?otit>en fie mic() gc
- ftye&e. „ ©ri SXecfrt fann icfc affo nur in fo fern
baben, ato niemanb meine grenheit b cfd) rauf cn
tauf, unb ba6 Stecht eines Wenfcfcen fann babet
nur in bet ©erbinbltc$feü anberet gegen tyn feU
tien @runb fabeiu
®#on bor £errn £eibenretc& bafte £err 26>
be( ben begriff be$ SRtQtä n id) t auf bie ffierbinb*
Jtdtfeit be$ iKecfcfbabenben felbf!; fonbern auf bie
SJerpfKt&fung aller übrigen QRenfcften gegrunbef.
£err tyßeld fc&arfftnniger Sfcffafc beftnbef ft* in
(Sdjmiyg ^tlofop&iföen 3ouroale HL 95.
2» ©lud, 3en. 1794» £ert £eibenreicfr lyat
ten begriff be3 SKecfctS auf bie obige SBeife juerft
in feinem @i;jtem t)CÖ 9?atlltred)t$, 2etp|td
1794, anb nacfcmal* in einem 3uffa|e in bec \
fBerlinet SRonatSfcbrift (©epf. 1794O, «
^ernao> in feine örtginaltbeen *) aufgenommen
bat, fcefhmmt; t>en mir mar biefe* aber febon
, in meinem Statorrec&fe, #aUe 1793, gegeben»
3n,
. •) Heber bie ©renjen ber «PfütbtenTebre unb be*9*a#
tuvrcct)tb, naa> einer »erfuhren neuen 3>ebucnon
Ui grifft M SXecfct* in €. 4). 4)ett>enretcb*
Öriginaltbeen # äber bie tittcreffattteften <5«gen=
Wnbe ber ty&ttofopbic £etp*, 17?*
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. tmb bet <&tttettte$re mit bem Sfiafutr. i o 5
3nbem i* e« fage, bag t« f#on bor Jfierc
£etbenreicb ben begriff be* 3?ecbt* auf bie obige
2Irt bebucirt fabe, fefte id> mid> stellet d)t beut
Serbacbfe auö, mir frembeö Serbtenf* juetgnen $ts
fro«em 3* bin et mir ba&er fdbfl Wulbig, ba*
gefaxte fc genau ttacbjumeifen , al$ etroaö nac&ge#
tviefen werben t amu gum @lucf e barf icb nur
einige ©f eilen meine* 3la turreebf ö felbfl i>e rfefcen.
I. Da* qjcm eip tum ber ooüf om mene n SBerbinb«
«pfeifen ifl: 33et>anDle fein bernünftu
ge* «SÜSefen alä ein tt>ilif ubrtictyeä 9Rfu
tel betner 3«>ecfe, (3*aturre#t §. 39.)
n. «ine 3roang$t>etbmi)lid)feit *>«et eine
folge, gu beren (Erfüllung ein (Subjeff,
n>enn e* fte ntrtt t>ou felbft erfüllt, ge#
jtoungen »erben farni, o&ne btefem groange
tmberffe&en $u burfem 3ebe anbete 83er*
binblicbfeif ifl eine ©emiflenöoerbtnblicbfeif»
GRaturr, §. 45.) ^J:#P?
m. ©ie3toang$oerbinblic&feiten gegen anbere
baben alfo mit ben Doflfommenen ißerbtnb*
(t$fetten ben §. 39. i, angegebenen
<3runbfa$ (Sefjanble fein u, f. ».) gemein.
(9*attirr* §♦ 49J
IV. 9lcd>t (jus) faigtba« SjJribif at, ba* et*
einem ©ubjef t e in fo fern juf ommt , al*
eine 3roang*oerbinblic&feit j u einer ( beja*
benben ober oerneinenben) £anblung gegen
baflWbe oorfcanben ifr. (ftaturr, §. 51.) '
©5 V.
i o 6 3ufammet4 beö 9t<d)tö nrif bet ^jfo&f,
V. ©o* ^rincipium atlec 3Jed&fe iß: £5lt
fcafi cm 9>cd)t auf ctroaö, wenn S)u
obne öaficlbc auf irgenb eine 2Betfe
aM ' ein ttMÜfül)r{kt)e$ Littel fcet
< Sroccfe eines anöern bel)anDe(t mx*
Den fcfirftejt- (SRatucc, §♦$$..), . .
Die 3ufammenfiellun$ tiefet ga&e unb 35e>
griffe jeigt , O baß ** f*on in meinem £ebrbu*e
t>e$ 9Ratürre*t$ ben 95egciff bed 9fc*te auf bett
SJegriff bec 3tt>ang$t>ecbmbli*£eit , unb eben ba#
$ec au*, 2) ade SKe*te eine« SubjeftS, ni*f
<m$ einer 2JerbinMi*feit, »elcbe tym felbft; fon#
bern au$ bec Serbinbli*feit, welche anbere gegen
fcaflelbe baben, ableitete. 3* jroeifU, bog
£eun £&bel mein 9Rafucce*t, t>oc bec 2H>faflan$
feine« oben ecrcabnten fluffafce* , be&mnt gewefen
fenn mag, ba er »enige TOonate na* meinem
S5u*e crf*ien, unb jtocifele um fo liebet Utatt,
mil mir ni*t$ ecnmnfätf« fenn fönnte, al$ einen
fo f*atfftnntgcnIRantt in bec £auj>tfa*e mit mic
einig *u fe&en , o& ni &te*u au* nuc bie entfern*
tetfe Seranlafliing gegeben ju fcaben. Sen £ecctt
£cibenrei* baef i* mi* beflen »enigec f*mei#
*eun Senn ganj fann tfjm mein 9iaturce*t
tii*t unbefannt geroefen fenn , ba ec e$ ni*t al#
lein rae&rmais anfubet*); fonbern , einmal we«
ttigffen*, wie i* mi* ecinnece, mi* bereitet
SÖBeU
*) £eibenreUb Aftern M ^latucrec^td # ©. 58- 7*»
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. imb bct ©ittenlefcte mit bfln Olafutt, 107
SBeld&e$ ifl nun aber ba$ äta$ä((m'8 ber €if*
lenlefcre unb M Starurrec&t$? — Seite ftnb
SfceUe ber praftiftfen ^(Mlofop&ie* Sie prafriföe
9Wlofop&ie ifi bie SBifTenfc&afr beffen, n>a* burcfr
bie praf tifc^e »ernunft befiimmt ifl. 3n 95ejie#
$ung auf eine fceftimmfe ©atfutta. aernunftiget
SBefen Befracftref ; fann man bie reine unb bie
ÄtigemanötC praftifefte $&ilofop6ie unterfcfceiben*
3etie tft bie 2Bifienf#aft beflen, »a$ burefc bie
peaffiföe 93eruuufl für ftrf? allein keßmimt ift;
tiefe b ingegen bie SBiflTenfcfcaft beffen , roa$ -für
tiefe ©attung t>ernunfttger 28efen bur d> bie praf ty
f$e SSeenuuft inS&efonbere beftimmt tf!» jene ifl
eine SQBiffenfc&aft, welche i&re 95ef>auprungen rein
unb *MKg a priori aufhellt, unb wirb bafjer auc&
tie 93Jetapl)pfif Der (Sitten genannt; tiefe bitu
gegen tft eine angemanbte 2Biffenfd?aft, bereu 35c*
Jjaupfungen, auS ^rineipien ber ÜRetap &i;fiS bec
©ttten, in Slnwenbung auf bie SRatur einer hu
fKmraten ©attung bernunftigec SSBefen, afcgeleu
©ie angettanbfe prafrifd&e *JMjilofop&ic Beru#
fyt $um i&eil auf ©nmben , rccld;e nur burd) bie
Erfahrung gegeben fenn t innen, Sermittelfl bie#
(et »enbei fte bie ^rineipien ber reinen praftifefcen
$ty(ofop6te auf eine befiimmte ©atfung oernänf#
f iget Söefen an. Die reine fon>o&l , als bie an*
geroanbte praf (ifd)e fp&i i ofopf) ie , jer f 5 flt in $n>ei)
Steile, in bie ©Utenle&re, unb in bie Stents,
io8 3tifamm«^.b^lK«^wmttt)i»c5>flt^t>c
fefjre. ©ie ©ttfenfe&re befrae&fef , ein fcettranftfc
$e« SBefett im SerWtonfl i« Dem pcaftifcfcen ®e>
fefce, in fo fern rf föc feine £anblungen gültig
ift; bie SKecfcfMebre, m fo fern anbere üern&nffr
tige SBefen, gegen ba$ erffe, 3n>ang$pfli#te»
fcaben* ©ie erfte benimmt, tva$ ba* (Sittenge*
fe& überhaupt forberf, unb bie legte, maß bem
Oemtflen eine* /eben überladen Weiten mug.
£ierau$ erfreflet ber 3ufattmien&ang ber€>tt#
lenfe&ce unb beä sftaturrecbtS. 2*e(be leiten tfyc*
93ehaup(uno(cn auö ben f^cbflen ©cunbf&gen be$
*caftif#eu <Bernunftgebrau*$ pb. 2>a$ 3Rahn>
red)t tätigt mit bec «ittcniebce burcfr ba* <princi#
pinm bec 3^atu^j>crbiuMid)feitct; $ufammen, &et(
auf biefem bec b&d&fle 9ve*t$fa& felbß, unb ml*
i^m o(fe abgeleiteten Kccbt^fafee berufen» . , - *
& ift bereit« in bem t>oe&ergef>enben 6e»te#
fen morben, bag ba« SRaturrec&t, in fc fftn e*
^Jrüicipien meinec SXedjte befctmmt, nid>( t>ait
bem ^rinctpuim- ber 3«>«n^»«binMtc^fetten/ Itf
fo fern e£ miefc fdbft; fonbern in fo fern e* an*
bere gegen tut* tterpflic&tef, Abtf age. ©ag
heraus aber teineöroegö folge, baß ba* $rinoi#
ptum bec 3roang$*ctbinblic&feiten baft eigentb&mV
Itc&e $priucipium be$ SRafurrec&tö fe», etgiebt ff<#
f$on <m$ bem ser&ergebenben. (Unterf* VHU .
. •»
X.
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ir fennen jtoar empirifcf) feine anbete Slrt
»eraönftiger SGBefen, als ben Sföenfc&en. $ebe
angeroanbte €KoraIp&i(ofo^ie i|t babec t>ic SRo*
cnip^ttofop^te be* SBenfcbew* ©emiocfc war bec
©ebanfe, bie reine oon bet angemanbien ©üten#
lefcte *u trennen; eine$ jfant* ro&rbig, ©emt
ber ?Äenfd) fann nur s p fliegen Ijaben, toetl ec
SBernunft fcat. ©er (e$re ©runb ber pvaf t ifd&en
©efefce fann ba&er nur in ber Serounft liegen^
unb nur bur* eine Mnroenbung biefer Aftern ©e*;
fefce auf bie SRatur teö äSenfcfccn fann bie SSoraU
jpDUofop&ie befielben $ur htyfitn ©eutlic&feit unb
©ewig&eit erhoben »erben* f>
• ©er sRenfty fann au* nur DJetfte fcafcett,
toeil er ein oernunftigeö 2Befen iß* Denn cm
9ved?t auf metner Seite, fegt äferbtubttebfeiten
«nberer gegen mid) oorauä, ober Serbinblicbfet*
len, n>el$e i&nen um meiner felbft mi8*n obliegen*.
SJer&inblicfrfeiten laflen ftd) aber nur gegen oer*
©ernänftige SQBefen benfen, tote jicfc au* ben ttftm
©rfinbm ber ©iuli^f eil ergietf* |
iio SJWncß tmb attgcwanbtcd *flatumd)L
SBic reben $mar ©on SSeriUiblk&fetten gegen
tie Jbtere, aber genau genommen, reben tmr
nur uneigentli* baoon. BBir (tnb jroar im 9Ser*
fcÄltnifle ju gieren , attein niefrt um fcer Sbicrc
felbft rotUett $u geroiflen £anbUingen uetpfttdjtef.
3mmec i|l e£ enfroeber mein SRebenmenfcfc, ober
id> fel&ft, gegen ben ic& eine fefefre yflify habe..
fcU j. S. fein ?f>ier mutfetwUig t&btai, meif
ich baburä) ben föufcen unmöglich tnac^e 7 ben e£
für mic^ ober anbere ttrnftnfrige SBcfen bef5vbem
f&nnfe,
60 jwetf tnagig bie 2fl>ff)eiftmg : bec «Koral^U
lofcpljie in reine unb angcttanbfe ijt, eben fo
gtreefmagig mug au$ bie 2tt>fbcilung be$ Sßatur*
recttfS hl XtilUi nnb angeroanbfeö fei)n* 3ene*
Befrachtet ein oernänfttge* Siefen uber&aupt all
ein ©ubjeft üon iKccfren , unb fleflt bie $Kec&t$fSfcc -
*i i&ter größten 5ttlgcmein&eit auf* ©tefeS f>uv
gegen trenbet t>ie ?ef>ren beg reinen Sftafurred)f$
<rof bie menfd?lic&e Statur an, unb fünbef au$ ben*
felbeti 9fad>f$fäfee, weld&e nur für ben $?e»fc&en,
als ©enföen gültig fepn ttnnen, beten ©filtigfett
aber \\\d)t$ beflo weniger auf bec sernunftigen
SRatur be$ SRenfcbeu beruftet, gin »erfrag fann
nur in Ote&ftoerftfltniflen eine« SÄenfcfcen $u tu
nim 5D?enf*en t>orf ommen , ober er fefct terrnmf*
ttge SBefen oorau« , t>on benen eines ben SBitten
be£ anbern nur »ecmittelff roitlfabr lieber Jetten
|u eefenuen fäfjig iji» Sine* Ueberfragung t>on>
#
Digitizech&r^oogle
«ReirttS unb atigewanWtö Otaüutttty. j 1 1
i
£Ke<&teti im 9taa,emeintn hingegen tfc benfbar unte*
ftentunfttgest 2Befen überhaupt, n>o ba6 eine burefc
tcu 5Bißen be$ anbern, ben ce» afö ©orfjanbe»
Dorauöfefyn barf , ein Siecht ttkÜU >
SDet frier erläuterte Untecfcfyicb beö reinen unt
«ngemaubten Sftaturrecfytö ifl feme^wegö einerlei)
«lit ber oon £erm ©Ctymalj gemadtfen
hing be* föatnrrecbt* , n>ci#e ec mit eben benfel*
ken tarnen be$eid)net ftat, wenn id) gleicfc gern
geffcfee, burd; tiefen fdjarfftnnigen Wann ju jener
4lnterfd?eibung t>ec<mlagl ju fenn. £err@d)tnal$*)
tiemlid) mitetfefretbet bue# bte tarnen reinem unb
ongewaiiöte^ SRaturre*t »ergebene Xhtiit be$
SRaturrec&tß beö 3Senfcfcen* jene* iff iljm bie
SBifienfc&aft ber SKecftee, welche au$ bec fltatuc
i>e$ Stfenfcfyen an ftd> fliegen; bi*je$ bteSBifiWu
ftyaft, welche au$ bec eigentümlichen 25ef#ajfen*
*eit gewiffet Ser&altnifle fliegt < 3* frabe bie#
fen Unterfctyieb, ber $unad |1 mit baö bebingte
9iaturrec$t betrifft # felbjl aufgenommen; aber ifytt
fd)idli<ptt butdj bie tarnen allgemeines unb be#
fonbete* «ttaturrecfrt $u bejeidjnen ablaute ;
r J 2>a$ reine SRaturrec&t ijT, »eil e$ afle feine
Behauptungen a priori aufhellt, unbnic&tS, als
fcen Segriff be$ vernünftigen SBefenö, al$ eines
©ubjeft* x>on SKecfcten, aorauäfefct, einteiltet
y •) €nc^fepdtie fce« gemeinen SKea>«, 15* •
2Kein Saturn f, 15*
H2 Steine* '«nb angewandte* Slatumfy.
* - *
ITOetapbnftf bet ©Wen. Die ©efaj>tyftf bec ©tfc
fett nemli* ifl bie 2Biflenf*oft alleö beflen, wai
bur* bie praftifcbe iBernunft uber&aupt btßmmt
i ft ; bei* reine iRaturrecftt aber begreift nur bie
SKeAtöfäfce utib 3«e*f$begrijfe in ft*, in fo fern
(ie &MKg a priori erfannt »erben.
Da« angeroanbfe «Raturrecbt if! bon berföie»
benen Sebrern beS 3Rafurre*t$ in ganj cerfebtebe*
ttem Umfange bebanbett tborben. ginige berfefc
ben fügten J heile beS SRafurrecbtd auf, roekftc
onbere nid)r einmal bem tarnen na* fennen tootb
fern Die erfren rebeten t>on einem natürlichen
8ebnre*te, natürlichen Ätr*enre*fe, inbem bie
ledern glaubten, ba§ bic @afce, welc&e in biefe*
Steilen aufgehellt würben , gar nid) t in baS :9?a*
lurre*t geftfren, ob fte glei* felbfl <3egenf!attbe
in bem SRaturrecbte auffüllen, n>el*en fte au *
g(ei*etn <8runbe feinen ^lafc in bcmfelben batten
terjiatten ttnnen. Oenn att* tt>el*em ©runbe
fann i* in bem 9iaturre*te be* 3»enf*en j. 85*
' *om Äaufoertrage b^nbeln, wenn i* glaube, bäf
bad SRaturrecbt niebtö com £ebuoertrage tviffen
burfe? golgenbe ^Betrachtungen führen un* biet
leigt auf ben ®runb biefer 2}erf*tebenbett, in 2fn*
febung be$ UmfangS , melden man bem 3latur#
te*te beö S&?enf*en anwieg. . '
Wie 3?e*te fceö 9Benf*en ftnb bon ^tt>teftu
*er 3tr*, fte (tob entweber in ber menf*li*en
i • «» t , *• • • * i -
<
* . « •
Digitiz oei ' b y G oogle
Stalte* unb angewanbfe* Statum^L iij
giiifur ffir ff* genommen, tr>rer SBirflfcbfeif na#,
geqnmbet, b. b. ber SRmfcft bat fle, fo weit et
flä> ifucc nidE>t entäußert bat, ober er bat fte er|l
jufoJge einer tbaffacbe* Die SKecbte ber erflett
Strt ftnb abfoltite ober ttti6ebin 0 ie, unb bieSXecbte
ber legten 2frf eworbene, betätigte 9Ked)te*
Otbütgtt »Kecbte fe^en immer eine jufaflige Jbat*
facbe worauf , in welcher fte i&rer SjBirflicbfeiC
• ttöd) ge^rönbet ftnb» 2>tefe, mag eine «C^tllC^e
93orau*fe£ung t>et§cn*
rv r ... .....
95ei> einer red)tü<&en SÖorduöfefcung muß
jroenerlen untcrfcbiebetY werben, ibre Materie
unb ibre Sortm Die gorm berfelben ift ba*,
tvobureb fte überhaupt SKecbte begrunbet, unb bie
Watcrie, mobureb fte gerabe biefe nnb feine an#
bere 3?ecbte beroorbrmget; eber bfe ©aterte In
einer reebilicben SorauSfefcung iß ftatf, mobur*
fte ein fteebt auf einen ©egenfranb biefer beftimm*
fen 2(rt begrfinbet, nnb bie gorm bafyenige, toa*
fie *u einer redjtlicben 9?orauefefcung überhaupt
mad)t. 95ew bem geifoeoertrage $♦ S. befielt bie
SKaterie barjn , bag i* bureb tbn ein Stab* au
bem ©ebrauebe ber @acbe eine« anbern erbatte,
feine gorm barin, bag auö tym überhaupt ein
Svecbt entfrebf*
Da* bebingte SRatnrrecbt, toelcbeS bie hu
bingfen Sfabte be* SÄenfcben, unb mitbin 1 bfe
33orau$fefcungen unterfu<bf / unterfuebt
H4 Steine* unb attgematjbteß Watmtifc
fte enftbebec bloß bet gotm, ober mid> bec SSa*
terte nac& SDaß erfie tfl baß ©eföafft beß aöge#
weinen, unb baß le|te baß ©eföäfft beß befow
betn anaercanbten 3latottt$t$. €ß erteöet t>ott
felbfl, bag biefeß fcefonberc betonte diatumfy
in fc&r betriebenem Umfange beOanbeft werbe»
f&nne, inbem cß nic&fß alß Sfatvenbungen be$
allgemeinen Sfiafutrfcbtß beß Stfenfcben cnf^afc
Saß man f)iec tnß Unenblid&e ae&en f&mie, fäflt
t)on fclbf: in bie SJucjen; aber eben fo ifr eß autf)
fuc ftcfc ffac, bog tiefe Slnroenbunaen bem arJßteti
jtyelfc'natf uterflugia tfnb.
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XI:
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xr.
SSJeitere gntitncfefona t>e$ 33egrtff$ öotr
* ' einem Üiecf)te*
>ic baben tmt ben Begriff beS Xec&tf bereite
tu Dem »orbergebenben erflact, mir muffen ihn
öbet weitet setfolgen, um biebuteft bie ©etfebte*
benennten, bU ec unfei: jub befaft, befiimmeti
§u f&nnen* •
gin 9?cd&f, welcM tc& ba&«t fofl, fefcf in
einem anbern ober in mebrern wnbern SBerbmb*
lidtfetten t>orau$, o&ne roefefre mein SKecbt \nd)t
benfbar fenn würbe* Sergfeicben 2Jerbmblicbfei#
len entfpred^en meinem iRccbfe* Dem üiecbfe
be* (gläubiger* enffpricbf'fo bte SBerbinblicbfeU
beö (gcbulbnerä, tbm Sa^ung ju leiflen; bent
SRecbte be$ ® genfb&ro«* einer @ad)e t>ie 2>er#
binMidtfeit eines jeben anbern, ftcb eines jeben
@ebraud;ö biefer <?a$e gu entbafretu
3n ben fo eben gebrauten 95eni>ielen geilet
jicb fd)on eiue ftcbtbare 2>erfd;iebenbetf, (Segen
ben Sicjentbumet einer @ad>e bat jet^ermann bie
SJerbrnbli^feit, jt#'bes @et>KW$S feiner ©acbe
1x6 Söeitett gntmitfelung
m
(u entfaltet!, in ben jenen »iä&t ettitöm^cf ; «tieft
Ö^en ben ©laubtcjer bat niemanb, feingcbulb*
ner, bie 23erbinblid)feit, tf>m gabfuna, $n leifletu
(?5 gicbt alfo imt) SIrten *on $erbtnblicbfeiten,
freldje Einern 3Sed)le entfprec^ett ttncen; ' aflge>
meine, unb befonbere, ©ne a^ßcmcme ^cr*
binfcltc&fcit ift eine foldje, mclcfee ;
benjeniflett, bent ein Sle#if aujlefjf, bTTlfegef, unb
eine bcfoilöerC/ welche ni#t jebernumn cbliegef»
SDie legte* fegt tamw ein fcefonbereö «öetbaltnig
5n>if*en bemjenigen, bec ein SKecbt bat, unb ei*
nem anbcrn t?ocau<5* SR&mifdje SRecbt nennt
baljec ben legten inöbefonbere eine Verpflichtete
^>crfon / unb feine 2>erbinblid)feit eine Stobtnty
li^fcit im pori&slic^cn ©intie.
. siebt £Eed)fe, benett feitte befonbere SJcrV
btuMid}! cit emfprtd)* , tvic fdjon b<l$ Oor()tu $e*
broud)te 85ej?fpiel twm ^entbume beircifet;
S2ed)te aber, betien feine aKgeJtneiut 2?erbinblid;*
jfeit cntfprac&e, ftnb umn&alicb. jDemi roentt
meinem SKecbte aucft eine befonbere ©ecbinblid^
feit entfpricbt; fo hat jebec boc& überbem bie
SSecbinblicbfeit gefeit iuicft r bie «ecpflicbtete $er*
fon n'ityt roiberrectytlic&ec Söeife in bec €cffitlung
jberfelbeh $u (intern*' ©ec @e0enflanb meinet
SKcdile . Wimen £anbfungen von meinec <2eife,
[äanMungen einef anbecn, e£ f fnnen Dinge außer
mir fepn; enblid) fann bec ©eflenjianb meine*
N I
I
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be$ 93*ötiff$ toon cifteni Steckte • 117
Stofcfö auc& efroaS fet>tt , n>a$ ein ©effrtnbfbeil
meiner Statut i|t. Der ©cßetiflanb eines 9ftcf)f$
jfr aifo im aügemeinen efwaS, in jb fern bte atf*
gemeine 2krbinbHcbfete, meiere meinem Oiedtfe
entfprecfccu foü, o&ne baflelbe md;t gebaefc* »er*
be» fann. (Sagen 4 ber ©egenfranb .-c ined 3icc^t5
fei) ba^enige, worauf id) ba$ ££ed;t fcabe, beigf
einen 2lu$brucf an bic Stelle beö anbern fegen,
toelcfcer ben Segriff nic^t beutlictycr mac&f.
©n 9led?t, bem eine befenbete 93erbinblid&feif
entfpriebt , ^ci§t ein perf onÜC^CÖ Cjus ad rem),
<£in 3ved)t auf eine ©ad)e , bem feine befonbete
«Berbinbltcbfcit enffprkH hingegen »irb ein Ding*
ItdjCÖ Ofed)* (jus J * n rc O öenannfc 3n$befonbere
fcat e£ biefen Dtamett tu fo fem, a($ eö gegen /eben
3nf>akc ber @ad)e verfolgt werben fann» S$ t(l
fciefeS ber nemlic&e Unterfd)ieb, »eichen baß
roifc&e 9fod?r , wenn gfeid; nid)t unter biefen <fla*
men, ma$t; fo balb mir oon allem, roaö blos
poftffo tfl bei) benfelbeu, abtfraf>irem ©enn
tiad) bem 9v5mifd)en Sterine fann tc& ein perf&nlu
cbeß &ed>t nur gegen eine befttmmte ^erfou burefc
läge »erfolgen ; ein bingfidjeä hingegen gegen
jeben, ber eine @ac$e, auf melcfce mir ein SXecfct
|u|U&t, betenirf* ;
3Ran fann gegen ba$ eben behauptete titd&t
einroenben, bag id) Dielen Sailen, tvo ba$ JB<u
£ 3 turrec&t
*iS SEßetfete (gntoncfeltmj
furrecfcf mir nacb ben fo eben nufgeftetffen $5e#
griffen ein bmglidjeö 9ied>t giebt / na* bem
SWmifcben 9te*fe nur ein perfJnlid>e$ SXecbt gebe»
Senn biefeä änberf md>t6 in ben ©«griffen felbft;
fonbern nur in ihrer 5(mvenbbarfeit auf beftimmte
©egenflanbe. gin ^fpiel wirb tiefet in ba*
$etfpe £i*t fegen*
SGBenn j'emanb mir bttrd) einen gültigen 2ftr#
frag baö gigentbum einer oMlig befttmmten ®ad)C ,
terfpriebt; fo »erbe id) ©gentb&mer biefer @ad>e,
eud) ehe fte mir übergeben roorben ift , n>enn aud>
ibre Uebergabe n5rt)ig tvare, um mein gigen*
IbumSrecbt auf fte ausüben ju fernen; na* bem
SK&mifcbcn Üvec^te mu§ ju biefem Serfrage no*
feie Uebergabe ber Sacbe felbfr fommen, wmm
id) ©gentbumer fetjn fott» SRa* bem SRatur*
rechte erbalte id) alfo ba ein binglicbeS Oiecbt, ro*
i<& na* bem JKSimf*en Steckte nur ein perfSnlU
cbe$ erbalte» 2lugenf*einli* liegt bieiin bec
©runb einzig barin, ba§ baö sX&mifc&e DSecfct, bie
Erwerbung be$ g tgentbum$ nod) an ein anbereS
Crforberniö binbet, als baß ftaturreebt*
»
3* babe bfoS öon einer Unterfcbeibung beS
>er(5ulid>en unb beö bingli*en SKecbtä gerebef,
Hiebt ton einer ©ntbeilung ber Siebte in bie an*
gegebenen Alaflen» 55enn eine fol*e gintbetluna;
tm'trbe, tnbem fte unüottftanbig n>are, fo wenig
- fo bem iJfaturred^e, ale in bem pofüiwn Stocbte
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t
\ be$ SSeariff* toott einem Stocke, 1 1 9
tic&tig fenn; bemr, «uget perfonfiefren utib bing*
liefen &e#ten, giebt eö no# anbete $ed)te,
tpelcfce fo wenig ja bec einen , als bet anbern bec
angegebenen Meten gerechnet werben {innen. ©0
t(l $. 35» ba$ JXecfct auf ben frenen ©ebrau* mei#
nec Äcafre, fo wenig ein pecfcnli^tf, al$ eilt
Dinglich dlt$h .
Jp(e Ratww&t« to&ro , wcM;e tiefe ©nt&cU
fang auffalten, mußten ba&ec, wenn jte ba*
«nfe^en bec aSotlflanbigfeit geben wetteen , in i&C
WenigffrnS 'ein £l)eilung*gUeb falfc(> ertiacen^
5fiCttdbtat)t , ben id) »011 meutern attein anffti*
ten wiü, tragt biefe Smtf>cilung auf folgenbe QIrt
t>Oc: „Dicitur vefo^us toties in re, quoties
jusnoflrum, rem ita concernit, ut obligatio
juri refpondens fit penes, quemlibet alium,
praefertim quemlibet ejus detentorem. Quo-
ties vero jus tale non eft, dteitur jus ad
rem „ *). ÖWti ifS biefe lefete ftf tärunft be$
pecfonli^ai SKecfrtf richtig. i(l jebc* 9ve«t, wefc
cfceS mic niefct auf eine 6a*e auf bie angegebene
Stet $ujic&t, ein petfonlidjee 9ved)t*
SRo« neuerlich fcat bie eBen oejfcittene <Snv
Teilung einen f«arfiinnigen SJect^eibigec gefun*
ben. .nen: Safob nemli« erflart ein perjon*
ma 3?ed;t: „!Duc# ein SXec&t auf ©ac&en,
$4 ttcfc
•) Settelb!ad$ Syftema dement.
nat. ed. Vi
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f*9 ?EB«kerf ©iftBtcfefuna
ml<bt mit anbern ^erfoneit burefcs JJJcd&f t)er*
fnöpft finb (»or&er anbern getreu), unb cm
2>itl9{idbe^ bard> ein SKcc&t auf eine eacbe,
tt>eld?e mit einer ^crfon burd>3 9?c$t fcerfuiipft
f|i*), unb be&auptet **) , bag bie gmtbeilung
$an$ ricbftg fety, roenn man ben 95egriff bec
©acbe nur mit unn&tbiger SSJetfe einfcbranfett
tüoffe* „ £err 3. bat aber eigentlich nicbt bie
abige Sintbeilung als recr/tig beriefen, er &at uns
(ine ganj neue £int&ei(ung gegeben. — £crc
3- roüTben 55cgriff ber Saefce auf aHeS auäge*
bebnt roiflen, n>a$ mdtf <perfon tfl ***}. £ie*
burd) er&alf ber Segriff bed bingltcbeu 3Je*tS
einen roeitern Umfang , als er bi$bcr batte , unb
es ifi alöbamt aDerbtngS irabc, bag ade ange*
tobrnen 9fcd?fe ju ben btnglic&en fechten ge&6>
ren würben, SMern biefe <Einrf>eilwtg ift tum
$m 3- nicbt tmt ber QJefitmmtycit vorgetragen,
tteldje man bei) iftm gewohnt ift. Denn id? fann
felbfr ein bingltcbeS 9Sed)t auf v5ad>en haben, bic
mit anbern burd; ba$ üfrdjt oerfnupft ftnb, 95»
«in ^fanbredjt, ©eroitutem 3* »«rbe J^errtt
3, Unrec&t tftun, wenn i# t)orau^fe§en roollte,
la% fem Segrtff t>on einem btngli#en &ed)tc
faifd) fety, ob er ibn gleich, nicbt befltmmt be^icty»
•tet fyau 2>emi in ber Sfomerfung fagt £ecr 3*
•) %aMi pfjifof. StecbWfcbre f. 149.
**) Smnerfmtg }it Um angefu&rtcn f.
♦••) a. a. £>.
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6cä 23«$riff$ bott «tum IKefye. i Zl
■
es fclbtf , baß einem pecf6nl t cf>en SRedtfe eine be*
fonbere > einem binalicbeti aber nur eine allgemeine
33erbinblid;teit obliege.
Sine anbere Q3erfcf>iefcciiT>cit ftubef (tcf> $ww
(eben ben nrfprung lieben unb ben erworbenen
SKecbten. ©n urfprunglidje* DCecbe itf ein foU
cbe$, n>elcbeö obne eine jmfaü*ige Jbatfa:l>e in
einem ©ubjefre wirf Ii* ift; ein erworbene* SRecbt
ein folcbeS, weld?ed burd> eine juifaüige Jbatfad)c
mein SKed)t wirb, uwb ber Urfprung beffelben feine
€?TU)Ctbun(j; fo wie eine abftd)tlicbe $anbluug,
fcureb weld>e tcb ein SRed)f , welcbeö bifyn mit
*utfanb, aufbebe , bie Veräußerung biefeö
CHc^)tÖ im weifern ©inne genannt wirb. Denn
i>ie Serougcrun^ eine* SKccbtf in bem engem
©inne \ft eine fol#e, bureb welche e$ <mf einen
anbern &berge(et, . .
XII.
* 5
■ »
V |
XII.
tUfprunglidje fXe$te»
, - •
jttrfprun$tW()c 9ve$fe ftnnen nur auf etwas fle*
fcen , toelc&eg mit einem '©ufy'ef fe fo oerf m'ipft ifr
tag jeber anbere, ber ficb auf bafteibige ein 3ffed&t"
anmaßen recUte , btefeö Sutyeft als ein willfahr*
licfccS SRittel feiner S^ede. fceljaubeln tourbe*
gRitytn bat jebe$ oemuuftige SSBefen
— «
1) ein Siecht auf aflcö , n>a$ $u feinet Sfafut
gel^rf, ober auf afleS, c&ne n>eld)c6 e$
ntc^t wktiid) fet)n tarnt» @o &at au# ein
t>ecnunftia.e$ SBefm i
2) ein föec&t auf atte £anbfui?aen, in fo fern
e§ ftc üoene^men fatm, of)iie ein anbereä
vernünftiges SBefen al$ ein roittföMic&e*
SRitfel feiner gwerfe ju beftanDcbu SDar*
aus fofot
3) auety ein 02e#f $u bem SebraucOe einer je*
ben ®ad>e, auf welchen noefr niemanb eitt
auSfdtfießenbeS Ked;t erworben &at; fo*
fcalb biefec ©ebrauefy ber ©ac^en nur ni#*
• •• • ■
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UrfptÄrtgtic^e Steche* 123
Don ber ^cfcfeoffen&eit .tfT, bag ir^etib cm
anbercr aH ein n>iüffibrltd>ed SÄitfcl bec
3n>ecfe beejeniqen, ber if>n mad)t, fcefian* .
belf n>trb. Sann ein jebec, wer if>m btc#
fett hintun t»eöte, würbe i£u als ein n>iu>
fü&rficfce* Wittel feiner Smecte (eftanbeln.
3$ fjafce <tn einem anbern Drte bon bfefett
Äecbten auefufytticbec gcfyanbeft, unb (te au«
einem ctgentt&tnltcbeii tyctnctp abgeleitet 3$
fc&ranfe mid) bafjer jefct auf baö eben gefaxte ein,
tveil i# mebe md)t $u bem fol^cubcu brauche.
3d> l^abe luer, fo wie- in bem angeführten Drte,
jbloß ein vernünftige^ SSefen a!3 ein (Sutyeft von
SKedjten t>orau$a.efe§t, unb baljec fcine^roegS
*on ben eia.cnfyuralic&ett Kenten bc$ SRenföe*
$crebet.
(Bein ^laturre*t ®. 50/53.
«
sau.
i v
* t
xiu.
t • * *
'ie ©Werbung eines 3\ed;ti fegt immer etue
Sbaffacfee corauS, welcfcfc jeneö Üicd)f feinet
mtiliüUit nad) b?3ritabet! ©cn ©runb aber,
warum au$ einer fcköett Jbatfadje ein 9tot)t enfc .
fprincjt, famt nur ba$ SRaturrec&t enthalten»
2Benn id) $. 9?» burd) einen Vertrage ba$ Sigen^
fttttti einer ©a#e erworben ijabe; fo enthalt bie*
fer Vertrag, afö ein gaftum, ben ©runb »ort
fcct wtrflic&en €rwerb|ius biefeS OvcdJfS, ober
tvarum baä 9led)t mein ift SMem ber ©runb,
warum au3 fo einem Vertrage ein SKecfrt ent*
fpringt, enthalt eine Oiedj^regef, ©ne SKecfcfS*
rcgcl, in fo fem bermitfelft i&rer burefc <jewtfl*e
Snatfacfcen 9tcd)re erworben werben, fjeißt eitt
SriDCrbtitCl, unb eine fotdpe Sljaffac&e fel6(r,
burd) weld)e, t>ermittel|t einer JKed;f6regel, cm
d\td)t erworben wirb, l)ei$t bie QxtMXbüXt
(modus adquirendi.).
( £)a$ 3Rafurred)t fann niefcf bie grage untere
fu*en : tt>elc(K erworbene Övcd)te ftnt> mxU
lief) ÜOtl)an0cn ? Senn ba$ ©afcpn eine« er*,
wor*
4
V
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* ©tweritoe SKec^fÄ 1 2 5
fcortjenen Äed)t* Mngt jebeSmal »ritt ber SGBirfc
liebfeif gereifter Jf>atfad>en ab, tt>elcÖe eine 25er*
nunftwifienfcbaff' nie tf?rer fffitcfCtct?fetr 110* erfen#
hen, aber woljl ibter $?6glid>feit nad) vorauf
$en f ann. ©a$ Vimmd)t muß aber befttmmen,
weldje J&atfac&en grreerbarfen ftnb, ober bur#
foefcbe trirfli^ DCec^fc erworben werben, unt^
toarmti tütd) fte OWcfke erworben werbe«.
Durd> ehrt Jfyalfacbe fann td> mm auf $wie*
fad&e 2Jrt ein SKedjf erwerben, emhtdlan fu&,
Mb iatrn auefr aufolge eines fdjbn oorTjer »on mit
irworbenen 9Red>t$. £>ec SSaum, welcben id)
SB eine berrerilofe ©ad)e effupire, ffl fcnrtf) bie
£>tfupation/ fite tfd) genommen , täeta; bie
gräd)te, weldje et in bem folgenben 3?a&re brin#
gef, erwerbe id) burd) eine Sbatfad&e, Weil ftt
Huf bem IBaumf <nw*fen : Mein m*f btwcfc bie
£f>atfad)e an unb'^e fttft allein; fonbernimr $u#
folge meineä fd)on oortjer auf biefett £ ; m:m er*
borbenen StgentfmmSrecfrteS erwerbe i$ fte.
H ' <?hte grwerbartyiteldje fein mibe*** bereif*
Erworbene« 3fad)t oen meiner @eite 'WiauSfel^
inag eine etjtc bei§en , nnb eine antieie, eine
nacf)fo(gcni>e Srwerbart. f iebec würbe t$
frenli* eine erffc (grwerbarf eltfe urfprfingfidje,
nnb eine nadtfolgenbc eine abgeleitete nennen ;
Wenn biefe «uSbrncfe ni#t bereit* bürd> ben
gpracfrgebrauc&e 1 eine ganj anbete 85ebeirtun$
erhalten ty&fem ; . - - ri : . . . . . 4
%26 (gmoxUm Stockte,
3u ben erjlen (Erwerbungen stritt mm i) bia
giincigung.- ©iefe bejtebt in ber 51l>pd>t , et#
n>aS auefd)üegenb $u meinen Steden $u getrau*
etyen, wrbunben mit einer £anblung, tue* meiere
jeber anbete auger 6fanb gefegt wirb, baflfclbe
$u gebrauten, töne mt$ <*fc$ ein n>iÜfuf)rltd)eS
SRittel feiner $mdt * u bejubeln. 28enn ic§
auS einer Sftaterie, tt>elcfce no# tiiemanben ge#
ty&rt, 2Berf$eug tterfertigej fo fann ftd> nie*
manbofnie meinen Hillen einen ©ä>raud) befleU
ben aumagen :/ ebne mi# al$ ein ttHÜfubrlicfceS
Sftittel fetner gtwefe $u J>ebanbehu £>enn idj>
fcabe bie «Rater ie &u meinen, unb ni#t ju ferne«
grcetfeu bearbeitet gr be&anbeh mi* alfo al*
ein 3Rittel, unb $roar als ein wiBfiu)rUdje$ SRifc»
tei feiner 3&>etfe. -v.:id <, . v..-
3ebe (Erwerbung cined SKetfjt* fatm naturli*
c&ec SScije nur in fo fern, nu^H* fenn, al$ t#
bur* fte nid&t felbfi ein anbereis aernuuftigeS SOBe*
fett a(3 ein roi(lfu&rlid)e$ Wittel meiner Smecfe
teftanbele; benn niemaqb fann bie &erbinbltd)fet*
Salden, fi* al6 ein u>tafftfcli«e* SRitte! meinet
Smecfe bcbanbeln Raffen. £ierau$ f o! 9</ ba ff
t* bui;* bie Sueignung fo wenig ein 9Re#t auf
tejafjenbe £anblungen eines anbew, al* auf feine
$erfon er&alten ttnne. Senn fouf! mftgte er bie
JBerbinblicbfcit baben, feine 3»ecfe, au* ttiöec
feinen 2Men , ben meinige« unterauotbnen* SLnf
meine ^erfon fann i* eben fo fytuig imb au*
meine
# »
■
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«eine Jfmnbtunaen ein 9fcd;t erwerfcetu Senn
m$ fdjon ba i(t,. fann nid)t erworten werben.
See einige X3egenffanb , auf mld)en id) burd)
tie 3ueicniung ein SXcc&t erwer&en fami, ftub mit*
gun @ad)en fi ,210cm nic^t alle unt> jebe 6ad)en;
fonbecn nur^c&eit, auf welche je$t niemanb ein
auör*negciibeö3Ied&ic f;af, fonnen auf tiefe 5ta er*
«?or&en werte», »ie fä>on fel&ft ert)etle(«
Eßen fo cr^eaet, tag niemanb burd) Sueignmuj
«in SKec^t auf eine ©acfyc erwerfcen f&nne , wenn
fciefe bic 3w.«fe/ «cld;e et bur<& jie für ji# er*
reUben* will, fuc jeben anbem ebenfowol)l errei*
#en fann» Senn alebann fami' Jbie @ad;e t>on
jeben anbem auger tym gebraust werben, e()nc
$a£ er baburc& f ,alö ein tviaf%li^eÄ t ?D?i«el be*
iefcicrn fce&anbel* würbe» 5 .j ,
Sie Sefjre ' twi ber 2rmer6unö ber JKec^fe
taxd&"3«^3n"n3 er&alt ceff tyre ^e 2lnwenb#
tarfeit in bem 3iaforrec()te M'SXtn^gf^.. Senn
bie Dftupation i\l nifytö anber$ A aß eine, 3u>
eigmutg einer ©aelje/
' Sluger ber 3ne^nung if! bic Uefcerfraauna
eine er(ie Srwerbart* 3emanb ubertragt mir cm
SKed;t, wenn er eine ^anbum^cornimmt, bur#
Ivette er mir ein Kcd;t ejeben will» 2Ber $♦ Q5 t
mir eine Sadje fc&enft, u&crtrcgt mir ba$ eigen*
Iftuin tbiefer <3ac$e> , #
. . Sei> |cber Uebertrajjung fommen .ba&cr ^we^
qjerfonen iw, bep tfctofraaenbc unb bie : ajme&#
* nwibe
i2g Cwotbettt Stockt*
menbe Sjkrfon > b. E. biejenige , ttelc&e burdfr bce
ilebertragttng ein SKecbt erhalten fo0*
'* SBic bte lefcte burtb bie Ueberfragung ei«
5Ked;t crfjaltm f 5mie , folgt unroitieibat and bettt
Ö5egriffe, ben mir t>erbin oon einenr SXecbte ge?
fimben babm. ©enn roenn icb mir in fo fem eht
8fcd)t Gaben fann , als gfp mieb eine Jroang**
üerbtnbUcbfett twrbanben ift; fa muß berjemge-
bec mit ein 9Cecbt überfragen nnfl, eine folcb*
ffierbinbltc&feif -gegen mieb übernehmen, wenti
anberS tt» ibm ein Äe*(*rn>etben fo«; 3fl
btefed Stockt ein perfinlic&eS Sfcctft, fo tttuß ei
tfne befonbere; bingegen ifl e§ fein per{5rtltdj>$
Kecbt, eine allgemeine Serbinblicbfeit gegen mic&
fibernebmen, 2Bie barauS , tiajf jemanb geget|
mieb eine befonbere »erbinbfifefeit lUernimmt;
iin perftafietyfl 9?cd>t für mt* ewfpringen fbnne,
t(t für ftcb felbff emleucbtenb; tvie aber einanberW
9Red>t bwx$ Ueberfragung entfpringeu f6nne, wirb
ft# in bem* Verfölge unfererltnferfütbimg ergeben;
©iegrage: wie tonnen burd) Ueberfragung
ffied;teentfpringen? ijl mitbin beanfroorter, wenn
foir angeben , wie du* ber Ueberrragung eine 2*er*
binbHcbfert entfpHnge, öiefeö if! aber ber gatf,
t*enn jemanb »16% baß mir efroaö jur grreid>un$
töeiner Swecfe nfcerfaflen fenn fotfe, unb tcb e$
baju babenroilf, oorauSgefefcf, baß roirunfertt
ÄnfJmmitgeVffiillen ernennen/ Unb biefem m$f
ia$ Kec^t eine* brüten itttWbetijt^ ^Seito^efc*
fanti
v
*
♦ •
-
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<gr*»or6me 9fecr)fe\ <i2p
fantt icfc ba$, worauf er mir ein 9Jfd)f aeben mifl,
o(ö ein «Wittel meiner 3n>e<fe gebrauten, of)ne
fl[m, ober irgehb einen -anbere, alt ein roillfubri
lic^eö Wittel meiner groecfe |u be&anbeln. (Er
hingegen würbe med; al£ ein roifffuOrfidjeg Wittel
fefnep S^etft Manbeln , wenn er mid> (jicrin hin>
tern wörbe,' ober etwad tfjun ober unter lafien
wollte, woburcfc mir ba6 unm6a.fid> gemalt
Wiicfce. * €e$et j. 95. ben gall, jemanb wollte,
Id) fotl ®a,entbftmer einer 6a#e werben, weldje
tym flefo&rt, mein 2Bitte ftimmte mit bem feinigctt
fifcerein, unb ic^ erfennte feinen, unb er ernennte
weinen ©illen. €ef>e i* jefct bie (Sacfce a(0
meine an, unb fcebauble jte ale g^entbiimer; fo
tctracbte irf> jenen mclu als ein wiürubrlidKä $l\t*
U\ metner S^ecfe , unb eben fo wenig ircjeub tu
nett anberth 3rber, wer mid) in meinem (2t*
$entf>um$re#te fttren wollte, mußte micfc felbjt
Mi ein wiüfitljrlicfce* Wittel feiner 3wcfe betraf*
ten. Wein ffigenflmmSredjt auf bie ®acr)e i(f
clfo 00 1 Rauben. ffben fo erlittet, n>ie id) burcty
Uebertraauna, ein pecffcnlicbeS SXecbt auf einen an*
tern erbalten ffcnne. Denn roenn jemanb eine
£anbluna. ju meinen 3wetfcn oornehmen will; fo
fann icfc fle o'on iljm fordern , ofme if>n felbfl all
ein roillrubrlid^eä Wittel meiner '3wecfe 511 bebau*
teln. (2r hingegen würbe miefc alä ein wi0fubrlt#
Qrt Wittel feiner 3we<Se bebanbeln, wenn er mir
jene ^anblung verweigern wollte* ;
3 5f«*
x 3 d $w*Um 9Ud)t*.
9lu* bem W«$c.t gefagten errettet aud& , tti*
bie Uebertragung eine allgemeine Serbinb;;
lid&feit gegen benjenigen, bem ein SKcc^t uber^a«
aen tvieb, entfpriugen f5nne* 2>emi wenn ic&
Duc* Uebertragung ein 9fcd)t ccwcrbc, erbalte i#
cd nur baburefc , bag ber Uebertragenbe toW'ß. bag
icb eine ©aefce $u raeinen gweefen »erwenben foHj
3(1 nun, wie ^iec ttorauögefefcf wirb, bie Heber*
tragung gegen JftiemanbeS SKccfct» fo fann icfr
Wenige, worauf i* ein 3ie*t baten foll, a\&
fca*, mehlige betrauten, obne trgenb jemanben
clö ein wiflfubrlicb^ Littel meiner Sweefe ju bc«
fymbehu SGBer mir biefeS binbern wollte, würbe
nti* att ein wiBfubrltcfce* Littel feiner SM *
tebanbehu :j
Unfer Segriff be* Sfed&t* lufef no* eine an*
bere grage auf ehte ganj natürliche SBeife, bie
grage neralicb : wie tc& bureb Uebertalgmig *» nc ?
anbern ein 2Xe#t geben fann, welcbe* ic& nieb*
felbfl babe? ©enn babureb, bag icb gegen i&n
eine Serbinbli*feit ubernebme, fann für i&n <«|
SJecbt entfpringen, welc&c* t# nufct felbft babeti
f6mtte. ©efefct, tcb WP(W*f? miefc gegen eineti
anbern , bep gewiffeu £anblungen feine 23orfcbrif#
len |u befolgen; fo erb«* er über mieb eine Ober?
berrfebaft- Biefe ifl aber ein 9fed;t, welche icfr
felbfl über mieb niebt batte. <
g£ fann baljer eine gwiefa^e Uebertragung
tinterfebüben werben: eint fotyc, bur^el*'
- - « »
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<£moricnt 9ti#«< . «31
fc& jemanben ein 2fad)t a,cbe, n>eld^e6 icf) t>orf)cc
fclbft nicl)t hafte ; unb eine anbere, burefc welche
*in9tafct, baö id> oodKr felbfl Hatte, auf i&n
fibergebt. Sie lefcte fann eine Uebertragung in
*em engem (Sinne genannt wertem
g$ folgt unmittelbar au* Der 3lrt unb SBeife,
lote Steckte burd; Uebertragung erworben werben,
tag ber; berfelben nid;t allem ber 2Bitte fceö lieber*
Iragenbenj fonberu and? ber SBilie beejeuigen,
kern jener ein SKecbt geben n>i(f, biefe* Stoßt *u
$aben »orauägefefct »erben muffe, wenn ber lefcte
tiefes 3ied)t wirflieb erwerben feü. IDenn wellte
er baö iXed;t titd>t baben, welche* ibm übertrat
gen werben foflte; fo würbe ibn niemanb, wel*
gerfym btcfeä Dvedjt niebt jugefteben vodUte, al*
ein »iflfubrlic&e* Littel feiner gmeefe bebanbeln.
3d) babe gefagC/ flWiftben bem lieber tragen*
ben unb bemjenigen, weld)em er ein OJecbt über*
fragen will; muffe eine (Einwilligung Dorau^
gejefct merDen , ni*t baß eine «inwiüigung in
ööen Siöen wirflicfc oorbanben fenn muffe* ©ie
(Einwilligung $ wer) er fann Dorbanben fei>n, unb
es erwirbt botb feiner beefelben ein SXedjt *ou bem
anbertn Sö fann aber aud) bie Einwilligung
feblen, unb boeb ber eine ein Kecbt »on bem an*
fceru erwerben, «efcef ben gall, jemahb woöt*
binterlifliger ffieife mi<b bureb ein falfcbt* ffier#
fpreeben biniergcbcn, i* glaubte ihm, unb nähme
fein 5Berfpred;eti an 5 wenn id; auf «rfMung
n& 3 a bef*
t$i (grwörbene SHecf^
beflelben bringe, fefcfeet mit entgegen: et l>abe
gwat ferne CEinwiüigung etflärt , allein feine 1 8r>
f förmig fen niebt watjr; fo würbe td) nictyeVbeffo
Weniger ba§ 9ved)t, weldjc-S et mit übertragen
$u »ollen erflarte, al$mein Stecht befragten f&n*
«en, beim icb f onnte feine (Einwilligung al$ »otban*
bett oorauSfefeem hingegen fefeet : jemanb topVe
mit ein &ed)t butdj Uebertragung geben, icfc
»unfcfcfe biefeS SXecbt aueb ju baben, allein feinet
wugte ben Hillen be$ anbetn ; fo würbe id) bod)
biefeS SKec&t niebt erwerben» ©enn wenn glet*
eine ginwiüigung jwifeben uns wirf Ii* ttorbatt*
ben wäre; fo fann jte t>o# feiner t>on un$ al<
aorbanfcen befracktem SQBollte icb bemungead)tet
mit biefeS £Xed)t anmaßen; fo würbe icb jenen
alö ein wUlfufjrUd&eä 5Ritfel meiner 3wecf e be&an*
beim Denn bag er in eine folc&e Erwerbung bef
aiecbfS t)on meinet 6eite einwillige, f onnte tef
niebt als wabt üorauSfefcen ; icb rou# c fcie ®w
Willigung alfo al* nic^t ootbanben betrautem
ergebt ft* bierauö, bag in einem ®n* *
(lerne wtnunftiget Sffiefen, bon benen eint» bie,
€inwiöigung be6 anbern au* o&ne S5ajwif*en*
fünft oon 3ci*en etfennen f&nnte, ein 9fe4)t t)0H
bem einen auf baö anbere, obne aUe «t^uns
bet Einwilligung , ubetgeben. wArbe, . ©ewt biee
wite (te oillig unnfttytg, ba jebet ben SBilleube*
anbern «mvtftelfar erfemw timtu . , *
<?ben
• *
4
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(Erworbene Siecke, J33
*
€ben fo fof^t auö bem obigen, bag hingegen
tn einem ©nflem oon oernunftigen Sffiefen , bereit
jebeö ben 2Bi(Ien bc$ anbern nur »ermtttelfl ge#
wiffer 3eid>en erf ennen f ann , $u aller Uebertra/
gung, igejeic&nung be$ fffiillenS erforbert werbe.
Senn oljne btefe f5nnte niemanb »orauSfefcen,
bag eine (Einwilligung ^voi)d)m iljn unb einen an*
bern üorbanben fen* 9Run nennt man bie £anb* ,
. lung, burefr welcfee jemanb erflilrt, bag er ba$
n>oÜc, wooori er tjoramsfcfct, bag ein anberer e$
nnü, bie (Srflarung feiner (Einwilligung; mithin
t»irb unter oernunftigen 2Befen, beren cineg ben
füllen bes anbern urljt unmittelbar erf ennen
tann, (£rflätung ber ©nwilligung erforbert,
wenn baö eine bcrfelben oon bem anbern burefr
Uebertragung ein Svecfct erwerben foU. 2(ber tiefe
&■ f lärmig ber (Einwilligung ift, wenn fte anberS
$uret#enb ift, ber o6llig gewiflen (Einwilligung $wb
fd)en beiben J&eilen gleicfc m fefcen. gureic&enb
ift nemiid) bie (Einwilligung atebann erflärt, wenn
fein ©runb oor&anben i(!, fie aß nic&t t>orf>anben
»orauß ju fefcen,
Diefeö ooramSgefefct, fann bie ©ultigfeit bec
Sertrage unum(16§lid> bürgerten werben, unb aU
jeS, wa$ man ifmen fonft glaubt entgegenfefcen ju
fonnen, fällt über ben Raufen. — 2)od) bie
2tnwenbung baoon mug id) mir fiir einen anbern
£rt oorbebalten , ba bie je£t angepeilten 95etra#*
tunken in ba$ reine 5Raturred?t gel^rem ;
3 3 SD«
134, (Erwotfone Steife*
Da ntXc Erroertuns eine« SKed&tS burdf) Ue*
Befragung nur in fo fem gefdjie&t, als jwifebett
bem Uebertrageuben unb $n>tf($en bem/enigen,
bem ein SKecbt übertragen werten fett, eine ©n*
tviUi^ung üorauögefefct n>icb ; fo folgt, bag fte
«utb nur unter ben Sebingungen gefäe&en ftnne,
t)on benen »orauögefefct »erben muß, bag beibe,
ber uOertragenbe tbetl foroobl al« bet jenige, bem
baS SRecbt übertragen werben foll, in 9fafef)un$
ifjrer itberemgefommen fmb*
2Ba« t)on ber Srfliruug ber ©nttnfligung int
tJorlKrgefjenben überhaupt gefagt ift, gilt, au« gier*
eben ©runben, aud) oon ber Srflarung ber etnxu»
Higen 93ebingungen , an toelebe eine Uebertragung
$ebunben fenu fofl. Atanen biefe nid)t o(me 3ei*
eben erfannt Serben; fo muffen fte erftart »erben,
unb if)re $ureid)enbe grflarung gilt an bie Stelle
ber gemiflen fJBa^r^eif.
£u ben erflen grroerbarten geWrt 3) bte 8r*
n>erbung eine* Siecbtß an 25eleibigungem 95elei*
fcigung ifl eine £anblung, bureb roclcbe jemanb
• ein 3bc&t, roelcbel td> fiabe, t>erlefct, gin SKecbt,
ttelcbeS icb fjabe, n>irb aber &on beut jenigen t>er*
legt, roelcbee einer SScrbinblicbf eit , bie t&m ob*
lieget, unb meinem SKecbfe entfpeiebt, junribec
tyanbelt*
©ne ©erlefcung meine« SKed&tö ifT eine 55cleu
bigung in bem engem (Statte, in fo fern fte bem
Beleibiger al$ eineSSeleibigungjugerecfmef »erben
famn
V
* « .
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* • *
.&mt. ©er ba« metnige mit wiffentfkö enttoett*
bet, beleibigt mid) in bem engem ©inne; wer
aber eine ©acbe, welche wie geb&rt, obue e$
tttflen $u Ernten, bag fte mein ift, gebrauebf,
fugt nur $»ar eine ©efeibigung in bem wettern
©inne be$ SBoctS ^u; allein feine £anMung tann
feine 55eleibigung tti bem engern ©inne genannt
tterbem — SluS Q5eletbigungen in bem engem
©inne be$ 2Bort$ entfpringen SKecbte, wetebe au$
einer Seleibigung überhaupt für (tcb m#f fliegen»
2)e$balb mußten (te wn ben übrigen miterlebe*
»erbetu ,
21 u5 einer (eben Seletbigung, ftc fei> nun eine
SSeletbigung in bem engern, ober ttur eine 35elei*
bigung in bem »eitern ©inne beö 2Bor<S, erb&l
derjenige, ben (te trifft, ba$3Jecbt, (iemit@e*
mit ju binbern» Senn ben 3raa*i0/ ben ber 3to
leibigte anraenbet, bie Seleibiguug abjuwebren,
wenbet er nur an , um ft* baS $u ecbalten , n>or>
auf et ein üfccb* bat. £>er 3mang f arm alfo ben*
jenigen niebt beleibigen, gegen welken ec ge*
beauebt wirb* 55iefer 3»ang fann nun bie 21b*
fiebt baben, bie gortfefcung einer bereite ange*
fangenen Seleibigung $u binbew , unb wirb al$*
bann gSmljei&igung genannt; ober ber gtoang
fott eine als gewiß beoorflebenbe 95eleibigung bin*
bew. 3« bem legten gaüe wirb ber 3wan$
^yä&CMion genennt*
34 »h
I
j 3 6 Crn)or6cnc 3ted;t^
Die grage: »flim mit eine 95eletbtgung afe
.öewig beoorjlelje? ober t>ielmef)r, wann teufte
als eine fcl*e befrad&ten f&nne? gefc&rt ntd?t &te*
ber; fonbern fann er# weifet unten unterfud&t
Werbern 21ttein oorauggefefct, baß etneSeleibi*
$ung mir als gewig beoorftebt; fo fann tcb fte *
mit ©ewaft reebfmagiger SSeife &inbern, eben fo/
woM, als tcb bie gortfefcung einet bereite flehen
mtcb angefangenen 95eleibigung mit gwang fnn*
bern fann. .Der ©eleibigte I? a f alfo gegen ben
Seleibiget fowoftf ein 3?cc^t jur Spraoentton, al$
|uc 5£frt&eibtgung*
3l? wir eine ©eleibtgung bereits t&ibetfafyren;
fo Ijabe icb, wenn fte eine 35efetbrgung in bem
engern ©inne beö 293ort$ ifl, ober wenn fte bem
SSeletbiger als 95efetbtgung zugerechnet werben
fann, baS 3te&t, gntfc&abigung ju foebern, ober
tcb fann forbern, bag ber Seleibiger ben @cba>
ben , ber für miety aus feiner Seleibigung erwadj'
fen ifi, aufgebe* Der ®runb i(I augenfcbetnltcb*
Denn ber SBcleibtger würbe mid) als eht wiUfu&r*
ItcbeS Wittel feiner 3wecf e be&anbeln burfen, wenn
er bieju niebt oerbunben fenn foüte. 2fflein bie*
feS sKecbt, (gntfebibigung $u forbern, flcty mic
titelt gegen jeben 95eleibiger, fonbern nur gegen
einen SBelcibtget in bem engern (Sinne beS 2ßortS -
|u. Denn auS einer £anMung, welche jemand
ben nkbt jugereebnet werben fann , fann für ben*
felben feine »erbinblictyfeit entfptingcn, <£r bat
bur#
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•
fcurcfr «ine folc&e £cmblung mi<# ut<&t als ein
tt>iafuf)rtid)eS Wifffl meiner Sroedfc be&anbeta
(innen, uub mein OCecbt $ur gnrfc&abigutig feunte
%<fy nur Ijaben, in fo fern er und) burefr Me mit
luaefögee QWeibigung al* ein tviHfulKii^eö
Hl feiner Srcecfe bef;anbelt l)äffe,
SR« bem Äecftfe, gntfd)abtgung forbern),
fcarf ein anbereg iKec^t mdjt wrroec&fflt »erben.
fcaöDSec&t, meine ©aefce oon bemjenigen $urücf*
fuforbern, ber fid> i&rer auf eine n>iberred?rlid)$
»et bemächtigt bat. Senn bae $cd)t auf mein*
©aefce bkibt mir, roenn fte glcid) auf eine rotoer*
red)tlid)e 2ßeife in bie £anbe cineä anbern gcfomf
tnen ifL «Kein 0ied)t auf meine ®a#e feit jenec
mit niefct nehmen tbntieti, wenn er niicfc gleich
öuö bem Seftfce berfelben »erbrängen fonnte.
Sßenn tcö fte mir ©emalt nsieber in meinen SÖeftfc
bringe, übe td> nur ein Dvcc&t au6 A n>e!$e$ i#
fcjjon beöbalb f>abe, mit bie mir entroenbete
<3acfa nod) meine ift. %d) fatin e$ ausüben;
berjemge, ttelcfjer |tc& in ben 33ejfy meiner eaefcc
$efe§f bat, mag l)ier auf eine fretje, ober titelt
frepe 2trt rciber mein 3fod)t gc&anbelt Gaben*
3n bem angenommenen gaHe feebre ic& eigentlich
mfyt gntfcfcabtgung von meinen Q5cleibiger, es
fofl mir nic&tf leiften , , tveil er mid> bcleibigt Ijat;
fonbern tefo fe§e miefc nur lieber in baö £er(?al(*
tiiß $u meiner <?ad)e, in welchem ic& mi$ mi*
&walt ju behaupten ein DSec&t f;nbe. 3fl bec
3 5 ' @ei
tzt (SmotUnt Steche. , .
©eflenfhnb meines 3te#t3 «ber nid)t mefa m*
, fjmtben; fo fann ber Seleibiger mir nur entfd;k
fcigung tue* eine £aublunö feiften, burd) wel*e
fcer ©c&aben, ber füc mic& au$ jener 95eleibtaun$
eutfprungen i|t, aufhoben wirb; wenn jemanb
Niberrec&tlic&er Seife $. 55* eine ©a#e, bie mit ■
' fce&irte, t>erni#tct, nur babutefc, bag et mufr
lieber in ben Sujtanb »erfefcet, wcld&en t# ttt
SKtcfftd&t auf bie gofgen , bie er ffic miefc W,
eben dB ben »Otiten fcetratfcten tarnt* £ier$u
lüicb eine neue ^anblung bon feiner Seite erfor*
Uli, aufweise id) nur in fo fern etn3te*t*abeit
f ann , al§ feine ertfe ^nnbluns frei) war.
SSeewei^eet ber Sefeibiger in bem %<&t, WO
tc& SutWabiaung *on t&m forbern tarnt, mir.
tiefe; fo fann id; mit 3fc#t Smanfl ^en ü>n $t*
fceauc&en. 2>enn bie gjewecsecuns ber SntfAa*
tigung, welche icfr oon ibm forbere, würbe eine
tteuc Seleibigung fepn, welche id) oon ihm erfu&re.
Slbcr wit weit flel>t baö 9Je<#t be$ 25eletbi9teit
(jeejen ben 35eleibi$er? SBeläe 3wang*mitfel fann
er gegen i&n gebrauten , ünb wie weit gebt fein
v ' ÜCe*t $ur gntfc&abigung? — ©a$ Sta&t ju .
gttangSmttteln &at ber Seleibigte nur gegen ben
ffieleibi^er, um fein föec&t $ü behaupten, e$ mug
Ijter oB feinem grmeflen uberlaflcn bleiben. ©er
S5eleibiger fann ibn ni*t be|timmen , unb eben fo
Wenig irgenb ein Dritter, ©n gleite* gilt t>on m
Um $ec&te ber entfc&äbigung, weun biefe* ftatt*
fiubef»
<
*
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finbef* ©ie ©c&gc be$ 23erfufteS, beti tcfc au*
fcet 95eeinträ$tfgung eine* SXcc&tö erfeite, »es
tarnt (te anberö afo id> beurfbeffeu? SGBer roei§ e$
außer mir, wie weif i# im ©ranbe gewefen fet>tt
ttrfirbe, gemlfle Jmecfe ju erreichen, wenn mir
fcte SBtfeibtguug, um bereturoiüett i# ffcbabfofo
Raffung förbere, nicfyt roiberfabren roSre? ©a3
SKe$t be6 35eleibigten gegen ben 95eletbiget n?trt>
olfo febiglidj burd) ba$ Urteil be$ 33e(eibigteti
tejlimmt, ober es ifi, wie bie frljrer be« 3iafur*
re#t$ e$ nennen, ein unent>ftd)C$ Sfocbf.
Ätnnte bie ©r&ße beö Uebels, n?eld>e& fite
tnic^ au$ einet 95eleibtgung erttacfcff, allgemein
unb genau t>on einem anbern benimmt »erben;
fo »urbe e$ nid&t tjon meinem Urteile abfangen,
wie groge €ntfd)äbigung id) forbern foff: uub
f&nnte bie ©r6ße beö 3wang6, n>e!d)e binreidjf,
«ine 35eleibigung $u fyinbern, im allgemeinen ge*
11 au beflimmt werben, unb tväre e$ mir m&glicfc,
<tc in jebem gafle beflimmt $u erfennen ; fo würbe
id) fel&fi wiberredjtlicb banbeln, wenn id) (te über*
fc&ritte, — föod? neuerlich bat £*rr 3<rfob P#
febc nac&briicfttd> gegen ba$ unenbUdjc :Hecöt be$
SSeleibigten erflart *)• Sie ©runbe, welche bet
fd)arf(inntge SRattn bagegen gebrauch bat, f innen
fuglidjer an einem anbern Drte beurff>ctlt »erben*
©urd) eine erfte (Srwerbart fann ein 8\c<f)t
nun überhaupt auf eine brenfaefce 2lct erworben
wer*
f) fjapfipW*! 9le*Mte6re Borrebe @.XVI.
J49 ©»«rtcne mtdp.
gerben» guecfl burd) eine einfeitige £anbfun§
Sei Seroerberi , fobann burcb bte einfeitige £anb*
lung eineö anbern / unb $ulefct burcb eine jrxmb*
fang beS grwcrberS felbfc; oerbunben mit einer
£anbfung eines anberm Denn burefc £anbfon#
gen anberer, als oernüuftiger SBefen, ober Met*
Ijaupi burd) greignifle, ivelc&e titebf bureb Oer*
tiunfttge Siefen enfffe&en, fann für micS) fein
Oiecbt auf irgenb etmaö entfpringen, auger in fo
fern eS unreine* fd)on erworbenen 9!ed)t$ wiOeti
mein £Red)t werben muß»
Öucd) eine einfeitige £anMung, tvetd)c tcf>
fclbft oornebme, fann tcb aber nur ein9fed)t burefc
Sueignung, bureb bie einfeitige £anblung eine*
ianberu, nur wenn er tnid> bcletbigt, unb burefc
meine £anbfung, oerbunben mit ber J£>anblung tu
ncö britten , nur t>ermitfel|l ber Uebertragung, ein
9?ed;t erwerben. 1 •
#err 3afob bat neuerfirf) noc& bebaupfet, bag
?Kcd;te auö SBeleibigun'gen feine erworbene SKed&te
fepn* Siüetn ber ©runb, »eichen er bafftr anfubrt
beweifet baö nidjt, wa£ er beweifen fofffe» „gtoar
„pflegt man, fagt er *)/ aueb noc& bie35eleibigung
„olö cine2trt anjufü&ren, wo bureb grenfoett Ofccbte
„untergeben, ober erworben werben fönnen, inbem
„fccrScleibigte bureb bie 25elcibigung ein 9led)t ejr*
„balt, gegen ben Sefeibiger gwangömütel ge*
„brauchen, unb b.erSeleibtgcr fein Stecht, nidbf ge*
„$wun>
•) Safobö. pf tiofopbifcbe 9t<4tt|tfrf J. 170.
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'l $wwigcn$d tbetbto, verlieft; (äflein baS $ti<t)t,
„Sroangömitfel gegen ben unrechtmäßigen SÖiber*
„tfanb, folglich auef) ge^ti t»en Seleibiger $u ge*
„braud&en, ift f#on in febem diente (rcelcßeS burefc
„unb barf mc&f erfl erroor&en »etben. „ — '3$
l)abe ffir »ft^rg gebaffen, £etnr3fafobS (Srunbe
mit feinen eignen. SBorfen anzuführen , um tfyrec
etroanigen ©tarfe nic^td 511 »ergeben» — Slffer*
bingS foabe tefr burd) jebeä meiner 9?ed)fe, n>entf
jiemanb el'ietKgt, auä) ba$ 9!e<fct tfcn $u $n>in*
gen ; afleht biefe* ftetto barf nidjt uberfeben wer*
*em @ott bae 3»anggred?t n>irfltc$ t>orf>anbett
fenn, fofl e$ fein btoS m&gficM/ t>on einem Hofen
523enn abfjangigeS 9Ced)t bfeiben, fo mug eine&e*
feibigung Wrfjanben fenn ; feiner 2BMli*fei( na*,
fann e$ affo nur in einer t&ätfatifit, in ber WixU
lief) mir sugeffigfen Seleibigung gegrönbet fenn»
• 95en ber girage: ob ein beflimmfeS SJec&e ein
erworbenes, ober ein urfprungltcfceä 2ffec$t t&
fommt e$ aber einzig unb c0ein ftferauf an. Sfeit
eben bem ®runbe ließe ftd? ermeifen, bag ftecfcte
auö einem Vertrage nid)t ermorben , fonbern ur*
fprunglid) <tnb. , Denn fdfron, t>erm5ge meiner
eernunftigen Statur, l)abe id) eiriUicd)t auf etoaS,
tt>enn c$ mir oerfprodjen iff.
, ©0* *i*fta mirb meöeicfy nod& einUuctyenbf c
burefc bie na^folgenbe Unferfuc&un$ t
. ' * XIV.
,4» « e 6ec böi 3«fammen^tt§.
» Hl Hill I I 1 *W-H-B
V
XIV.
/ «
nen unt> uifprünsU^en Siebte,
Sfüc ewürbenen «etfte $at ein wminftl»!
g&fm mir bur*. feine urfpciü ö U*eti »ecfcte,
Sief* fommen tyra fd)on, »ermbse ferner ötotur,
bie erworbenen 8fvc#te, w&en einet $bat<
fa$e. ®oU eine tboifa^e ober in mic eilt ffiet^t
Jamben, n>el#e* i* oorber nt«t Gatte; fo
fann fte tiefe* nur in fo fern, M i* obne jene*
SKefy *on irgenb jemanbeu ald ein rotflfubrlicfee*
SKittel feinet 3n>etfe be&anbefc »erben börfte,
ober als t:$enb ein anbere* 9ved)t, »elc&eS tefr
r)abf , Derlei »erben »ftrbe. 3ebe* erworbene
9te#t fefct baf)er f*on irflenb ein anbete* 8fec$f,
bc? bem, bet e$ erwarb; wrauS* • .
»• « • ♦
• ■
SGir »ollen tte »lifcenbüna auf bie etajelnm
'Cr»«rbarten wachen, bie »ir bnrcfc bie borberge*
$cttbe Unterftt^iwö fytben fennen lernen
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itx erwogen w«. «tfpt^9li^m 9U$te. l4a
, ; J5e\j ber$ueiöUnä ertttrfcicft eut duöfölieji
getibef DCcc&t auf bte v^a^&c, Wefcfce td? mir ju#
ttattfr/ berjeniße, . ber mein ÜU$t nic&t
öP«r£?pnen unt) (tc^_ einen @e6r<tuc& ber @acfcc
emmaßen woüfe, nüd) alö ein anUfuI)rIid)e^ SNU*
fei feiner Sroedfe be&anbeln würbe* 2(ber warum
üirb^er e$ t&nn? ©ett idj) bad fljecfct fcatfe,
tiefe ©ae&e ju gebraut, unb fo {u. gebraut
#f»» ba§ ein anderer mid> af* ein SWiuel feiner
3 werfe bcljaubcln mügfe, wenn er f?d> einen ©e*
fcraud) jener (Sachen ebne meine ginwifliguna
^umagen weflie* Sr wärbe midfy alö ein n>iU^
fiUrltcSiee Littel feiner Swetfe be&anbeln, »eil
fß bte ©ac^e, in ber 2ß>jid)t jie für midj $u fco*
l>z\\f fo befcanbeln tonnte, wie id) fte beljanbelfe,
oljne ilnt, fo n>enicj aU einen mtberty, als ein
ttiafufjrttc$e$ Littel meiner Swecfe ju befjanbehr*
3# Wtt a(fo baä Ke#t ju bem, woburd; bie
(gaefce meine ©aefce würbe, £>iefe$ 3ied;t war
her ein urfprunglicfceS s Xtd)U
auf buötfl. gleiche Q(rt er&cflc* , baß tdj> burofr
Uebeftragunö / n F t>ermi«elft *w* <mbern fd)on
aor&twbeneti SXedjfS, ein neues erwerben ftnne«
£>enn bur* Uebertraguna erwerbe td> ein Olecbt
t>cn einen anbern, weü ul) baS/eiiige, worauf
tnir ein fRe^e gegeben werben feil , al^ ba$ ntei*
tiiße befragten (Spitt , o&ne irgenb ein ternfinfftf
ge* ©efen ale ein wiltfu^tye* SRiHel meiner
144
ainntcni
groecfe Jtf B^belm-^!.^''^ 1 ^^ W «lies,
n>aS turd^Ucbertraguti^wintv^b, gufolge met*
tieS- 3tf*te- j« aflen |mnMun<jen , -^urcfe twl^
td> niemanben als ein wi«w)rH$e* «Kittel meines
95et> bem ÜZed&Ce aus Q5eletbi3un<jen dfteffef
U nod) unmittelbarer > r ba : iTfte iti tan Setöbigtö
fc&on vtnbete SXed&fc oorattSfefeten. ZMmTtiQ
f 6nnte gat triefet beleibigt werben , wennn iefe m$f
Bereits fcfton anbere dtecftte batte, 3# bas burefc
eine 95eleibi$ung unmittelbar oerle^te SKeefy felbf*
ein erworbenes &ed)f; fo ntug eS bocb gute^t thif
einem urtyrrnigKcben IKed&fe aufammen bÄnflen,
trab wrmittelft beflen mit meinen urfprönglicbett
SRedjten oerfnöpft femt, ober ber ©egenflanb met#
tieS ftecfctS wirb, mit £err @cl)mal} *) ju re*
ben , an meine Urrecfcfe gefnfipft* £err <g>. \%
meines ©iflenS, ber erfte, ber biefen ®afc iu
pimmt aufgeteilt bat* , *'
34 lenfe jefct wiber in baS ©eleife ein, mU
4eS t* in bem »orber^ebenben wrlaflen bafte*
Slüe SKec&te aus »eleibigungen finb erworbene,
»eil fie eine Seletbigun^ als J&atfacbe frorauS*
fefcen, allein aus einer QJeleibiguna, fann ich nur/
jufolge eines onbern fäon porbanbenen SRecfttS;
eitf
# ) ©cbmatj reine* *ftaturrec&t, J. 104. u»b
fanft an niedrem Orten»
>
DigitizÄJ by Google
bct ttmtUnm u. urfpräitalic^en Steife. 1 4$
ein SKecbt erwerben/ eben fo wie jebe« 9te#t, fca$
tcb t u cd) einen Vertrag erwerbe , $war ein er*
worbene* fRed)t ift, aber nur, $ufbfge eines fcboit
oorbanbenen Kecbr*, erworben werben fonnte*
©a« ffiec&f, au$ einem Vertrage ju crmerben , f<t
wie baöDfecbf, wenn icfr beleibt^ werben fallt?,
m icb $u oertbetbigen u . f. w. , ifl baber ein an*
gebobniel 92ed)t; allein ba$ Strebt aus einem
wirflieb abgefcbloffenen SBerfrage, fo wie bat
Se«t au« einet wirflieb empfunbenen S5eleibv
Sung , immer ein erworbene* fRttyU
V
/ 1
f
> 1 . 1
I .
.1
I
f
• I
ä * ! xvi
146 Ue6ergang bon bem teilten Slatumfyt
XV.
i\tbtv$&n$ »on bem reinen ftfoturretfjte
ju bem 9?atumd)te be$ Slenfc^en.
'öS Sflaturrecfct be$ SÄenfften tfl ein dn^e*
tt><mt>te$ Slmmd}t, unb eticfpringt mithin aus
ber Sfaroenbuna fceö reinen D^atuircdjtö auf bie
ctaent¨tdfre Diatur be$ Sföenfcfccn*
Steckte «nnen einem t>ernftnftigen Sffiefen nut
im SSerfcdfoufle $u anbern »ernunfftgen Siefen,
unb jn>ac nur im 23etf)alhiifTc $u folgen jufom*
wen, beren J^anblungen auf feinen guffemb ein*
fliegen f 6nnem Denn alle meine SJecbte fabe ic&
nur in fo fern, d* id? »on anbern nidjt als ein
wiüföbrlic&e* SRiffel fym gtveefe be&anbelt rw*
freu barf*
SBic fennen nun feine bernftnffige 2Befen,
teren £anblungen in ben gujfanb be$ QRenfcf>ett
einfließen f Jnnten , aB ben (Neuffen fel&jt £>a$
32aturred)t be$ Wengen fegt ba&er immer bad
2?erl)ältnig be$ 3Renf#en jum ©enfc&en voraus,
ober e$ betrachtet ben SKenfc&en im Sßerftflmifie
$u SSJefen feiner Slrf#
Digitized
Beruht, fcöon berm5ge feine* 95egrijf*§,
auf ^emeipien, Die au* ber tfennfnig ber menfö*
liefen 9iafur gef*6pft ftnb. 8ftfein niefcf alle«,
n>a8 juc menf$ft$en Katar gef>6rt, Bat in bic
S5e(limmung bec Sec&te be$ Sföenfcfcen <Slnf[ugF«.
£>b bec ÜRcnfc^ biefe ober jene &tftatt f)a6e , cö
fein Sebcn in bec Siegel oon biefer, obec bon einec
Untern ober fördern Sauer feo, ifl für baS ange*
ttanbte fßafurrec&f gletdbgiittig. Senn biefe* (jat
in bie Kec&fe be$ SKenfcfcen fdbfi nic^c ben min*
betfen gmfUiß.
'Unferc t>ocf>ergeljenben Unferfud&ungen fefcett
un$ in ben @fanb, oUcd, jur tfenntniß beSSSen*
fefeen geft&rige, tt>obon bie 35eflimmung fetner
Steckte abbatet, oon bem übrigen abiufonbero*
3* glaube, baß ba$ n>i$tig|Ie in fölgenben ©a*
$en erf$&j>ff fetj,
1) ©er Wenfcfr ^al/ a(* ein bernönffige« Sße,
fen, $n>ar gefennfnifle; atfetn, in »nfe&unj
tieler ©egenftönbc feWU&m bie gefennfniß,
»nb in 2lnfe&ung anberec baff er baö galfcfte
für ma&r : ober feine grfennfmß i(! bucefc Utu
toiffcnfjeU unb bur$ 3rrt&um eingeft&ranfr*
2) SDaS 2Btrfli$e alt rofrflicfce fann bec
SRenfcfc nur bermiffelft ber (Erfahrung er*
f ennen* & fe$ nun , baß er e$ unmittel*
6ar burdfc bie gcfa&rung erfennf , obec au*
Qit enntniffen , toelAe i&m burefc bie ©tfafc
tting gewiß fiub , f# ließt.
*48 Urtetaattg toon ban retnett Dtafutt. ic.
2
3) aSecdn^ttttttde« ber Beel* eine* anbent
f ann bafar ber ÜRenfcfc nur burcfc feie gr*
fa&rung erf ernten, aber nur mittelbarer/
n i d) t unmittelbarer SBeife. sDenn fold>
eine grfenntnig wäre nur bureb ben innertt
®inn für i&n mJgli*. SDur* beti inner»
€>inn fann aber jeber nur äJeranberungett
feiner felbjt erfemien* ,
JDurc& biefe Sage erraffen bte ©runbfafce be$
reinen 3Raturred?f$ , m Sfntpenbung auf ben 9tt eiu
fcfcen, n%re 95eftimmungem 2(n8 bem.jmen(eti
unb britten $. 95» entfpruicjen befonbere SBebin*
gungen für bie Uebertragung t>on SKedjtcn, unb
<iu3 bem er|!en uberbem noch befonbere 35e|ltm*
mutigen, in Slufefnmg be$ rechtlichen 93er^a(tntffe$
imtfchen SSeleibiger unb Seleibigten.
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149
XVI.
Urfprüttglicfje ober angebo^rtte Steckte
4Jie urfprunstitfjen 3Re#te be« SRenfcfcen fofflett
au$ bcm, n>a6 in t>em öorfjeraebenben (XII.) von
ben urfprfinglidjen 3Red>ten überhaupt gefagt tfl,
fo unmittelbar, ba§ e$ (einer befonbern Unterfu#
<&uug berfetben beburffe, wenn nid)t ba* befon*
tere Serbaltnig M 9Reuf#en $um SRenföen hierin
cfroaS naf>er befftmmfe* <£$ errettet ba&er,
1) bag ber ÜRenfcfc ein SKe*t auf afle« &af,
tt>a$ $u feiner SHafuc, fomo&l auf ba$, tva$ $u
feiner geoltgen , att was $u feiner f 6rperli#en
Statur geftfrf, SIffein jufefge biefeö SKcc^fö öaf
fein anberer gegen it>n bie «öecbmbUc&feü $u einer
bejaljenben £anb(ung ; fonbern bfo* bie 93erbinb#
liefert, afle £anbluugen $u mrterlaffen, bur<fr
tt>eld)e etwa«, ba* ju feiner Statur öc&Srt, be*
fc&ibtgt würbe* .
2>er «Renfcfc fat 2) uefpröngtiefc ein SXed^l
$u allen £anbtungen , bur<f> welche er niemanbeu,
af* ein n>iaföf>tit*eft »Rittet feiner 3»ecfe bef>an#
beif. ©a&er folge (O «in DScc^t auf alle Unfer*
Ä 3
top
iSo tltfprängtidje ober angebohrte 9lecf>te
laffungen , (i) auf alle 95egel)uug$f)aoblunge&,
twlcfce in ben Swjtanb eines anbern feinen ffinftof
haben. Denn fcurdf) £ anbiungen biefer 2Xrt fantt
t# memauben «16 ein totOf&^clid^ed SRitte! meinet
groerfe be&anbeltn
3) £at ber 3Renfc& ein SKec&e $u bem ©e*
brauche einec jeben (Srftfce, auf weifte no# nie*
manb ein au$f#liegenbeö &e#t &at, ©iefe$ folg*
fcfoon aud bem jwetjteu SXectye.
JDtefe OUc^ee begtfmbeu aber necfe mehrere
anbere. föemlid? aus bem 3Rcd)tc auf meine
freien J£>anblungen folgt ba$ fogetiannte 3vcd)t bec
natürlichen grep^ctt, unb au« bcm 9ied)t auf ba$,
wa$ |u feinem guflanbe geb&rt, au* ba$ öie*t
auf feinen augern guten tarnen. 3ebe$ biefec
teiben Siebte ©erbient eine ndöere Srfaferuug.
2Beil bec 3£enfc& ein SKccbt fa 95egebung$*
tanblungen bat, wenn ec burd) ftc feinen anbern,
als ein wt0fubrlt#e* mtni feiner Swerfe be&an*
fcelt, unb $u allen UnterlaflungSbaublungen o&ne
Unterföteb; fo folgt t>on felbtf, bag ber «Kenfcfr
£aublmigen tiefet Mrt oornebmen, ober unter*
Jaffa! fatm, wie er n>tCf, ober bag er ba$ sXecbe
l)at, ftcO in 5lnfebung iferec na* eigenem SßBiüV
ffi&c $u beiTimmcm ©teft* DCec&t wirb ba$
Sfitec&t ber natürlichen Jrcpbcit genannt Un#
tet ber ©cl)ä$ung eine$ SRenfcfcen (exilHma.
tio) »erfUbt man ba$ Uctbeil, welcfccS anbere
*on feinet moraliföen 2}ottfommen&eit ober Un#
ooll*
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be* SMenfcfjen, at
«oflf ommenficit fiden , unter fluten <£?$äfcung
eine« SBenfcfcen, ba$ Urt&eil anberer, burefc Ml*
<fceö t&m ein geroifier ©rab ber moraliföert Q3ott>
fommenbeit beigelegt roirbj unter bec au§em
guten @d|)ä&ung, ober bem guten tarnen
M Wenfcfcen, bie gute ©djafcung, welche er itt
fo fern geniegf, ata mant>on if>m urteilt, bag
er nic&ti* gegen ba$ Svecfct eine« anbern tfcue.
Daö SKed)t auf meinen guten Manien ift ba$
SKe$t ; .oermfcge bejfen tüemanb einen anberit
fMjtylid) ju bem Urteile bejlimmen barf , bog idj>
meinen Äugern guten SRamen verwirft ^abe, —
©ag e$ wirf Ii* ein fol#e$ ffietft gebe, errettet
leidet* ©enn mein guter SRame gefj&rt 5a ben
SJerfyättnifFen in ber SBelt, burd; tveld;e id) int
©taube bin, meine gtreefe $u erreichen. 2£ec
tmdft Sterin frinbert, befjanbclf mid) atä ein n>tO>
f u&rlic&e* Wittel feiner groeefe. 3* Ijabe biefe«
fliegt and) of)tie vorhergegangene J&affac&en.
& ift ba&et ein angebogenes uub fein erroorbene*
SXec&t. 5D?an muß biefeö SRzd)t ftd) nidn als ein
folc&eS benfen , Kernige beflen id) oon jemanben
f orbern Wnnte, fo ober «nberä oon mir ju ben#
fen, ober als ein SKec&f, »erm5ge beflen jemanb
oerbunbett wäre, anbete $u einem groifien be*
ßimmten Urteile über mid) ju befümmen« Senn
ein fo ld)eö 2Red)t »iirbe felbft unmöglich fenn , auf
bie ©ebanfen eine* anbern fann i# fein SKec&t
fcen; fo baß er auf eine beftimrate 2Beife Afcrt
9 4
* 5 * UrfptÄtiglic$e ober angefco^rne fftefyt
mid) $u urfljeifen oerbunben toire. 3* tarnt titn
fo wenig cht öfecfcf Gaben oon ibm *u forbern, an*
fcece $u biefem ober jenem Urteile u6cc mieb ju
befttmmen, n>ec( burd) eine bloge UnterlaflungS*
fcanblung niemanb ein urfpcungli$e$ RÖftt i»
wie »erleben fann.
2Beil nicmaitb einen anbern abftcbtfi* *u ei*
tiem falfcben Urteile ubec meinen tnoralifcfcK
flBertl) befttmmen baef; fo baef niemanb mir
J{>anblungen falfc<cb beple^cn , beten Urheber icf)
nid)* bin , tveiut jte bem fechte emeö anbem juroi*
Ut laufen mürben, ©ie dltcm föaturtecbtSiebtei: I
. faßten bafcec riebfig : nemo natura infamis *).
Daö 9}ed>* auf ben gutett tarnen ift noefc
neuerlich oon j£>ecw ©dt)mal$ **) geleugnet j
soeben; unb jmac au$ bem (Btunbe, meil betje*
«ige, toeldjec miefc oertoumbet, mi# ni*t al§
CTOieteC gebrauch ®o emleucbfenb biefer ©tunb
aud) bei) bem erffen Abliefe flehten fftnnfe; fo
inftgfe ftd> boeb bep einer genauem Erwägung
be(Telben ergeben , bä§ er baS tiicbe beweifet , »a$
ft bewetfen foflte. ©enn bte 21u*brurfe: je*
manöcn aß Littel gebrauten , ünb jeman*
&en SJKttef betjanbeln, unb fo au* bte
ffluöbriicfe: jemanben als liMÜfÜI)rliCf)C$ SOJtttcl
gebrauchen, unb if>n a(* ein folebe* beljanöcln,
finb feiueäseg* gleu&bebeutenb* fffienn id> je*
man;
: •) Koehler exercit. }« Ion.
SKeinctf giatuwcftt f. 43- 8«m.
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tnatiben *U Wittel gefcrauc&e, fo bebönbefe id& ibu
öud) alö Wittel , aber md)t umkehrt , wenn t#
Ibn al* Wittel fcebanbele, gebrau#e c* ihn notft*
toewbiger 2öeifc a(* Wittel, «ben fo erbe«*,
*ag id> jebe*mal, ibo ic& jemanben ald ein will*
f übrlidEje* Wittel Jheiner groecfe gebraucbe , tbn
aiub eben fb be&anbeln möfle , ob t# gleicfc »nt#
gefc&rt, ba n>o t* jemanben als ein n>iflfu&rlt<be*
Wittel meiner Smecfe bebanbele, tbn nicbt immer
fo gebrauc&e, JDenn tc& bebanbele jemanben al*
♦ein n>iöfuf>tlid>e$ Wittel meiner gmecfe , wenn td)
fo ftdnbele, als ob er feine 3*oecf e ben metntgen ge#
rabebin unterorbnen mußte; td) gebraucbe U)n als
ein tviüfabrltcbeS Wittel meiner Stoecfe, n>enn i$
termittelft feiner, Smecfe, roelcbe id> mir »orgefe&t
fcabe, erreteben tviff, unb fo erretrben rot0: al$
oU er in jebem gaOe alle feine Jroccfe bett meini*
gen unferorbnen mugle* SBenn icb bureb ©cbmk
lerung bei guten SfcamenS gleicb einen dnbern nicbt
oB ein Wittel meiner 3n>ecfe gebraute, fo be<
Jnnbele td> ibn bod) als ein folcbeS, U ub befyalb
ift meine £anblung t*Dtt>crrcdt>tÜC|> , unb er bat
*fca$ iXecbt auf feinen guten SRamen.
Do# £err ©d;mal$ geffebt biefeS felbf? etH,
»ftm er binjufugt: „a^ Wittel ju gelben, »er*
bietet ba$ SEaturrecbt, bie Serläumbung (bie
SJerlefcung beä guten 8temen$.) aber baoon to
tem bnpotbetifeben 3caturrec&te. „ — Sltlem,
frage t#, tote fann ba$ jttaturrcc&t bie gSerlaunu
. Ä 5 bung
* * *
»54 Utfptöttäfi^e ob«: <m$&t>fynttKeö)tt «.
fcung tit rbieten , wenn \<b tt{d&t e in 3Red)t auf tttth
pen guten SRamen b abe ? ® od 23cr ldumbuu<j fuc
tmcb eine SSeletbtgung fc 9 n ; fo mug id) fd;o n ein
Siecht auf meinen guten tarnen babetu
SDaS SJecbt auf meinen guten tarnen fo ber#
ftanben, Um b<*ber nicb* befiritten werben, ob
id) gleidb jugebe, baß icl> auf ba$ Urteil eine«
«nbertf felbfi fein SSed&t haben fonn , baß id) gleich
ton il>m felbft niebt forbern fann , bielmebr fo atö
<mber$ fron mir $u benferu 3* tarababec mit
£ettn SKaa§ ni*t einig fe^n , wenn et biefeS al*
ein angebobrne* Olecbt behaupten will *). £ert
Sftaag festlegt : „ SBenn jemanb nad) Setieben
eine £anbfong tum mit alö unrecht betraebten
fcutfte; fo b&rfte er Mo* nad& feinet 2BiMubr©e#
Walt gegen mid) gebraueben» }) Slflein biefe* be*
Weifet nicbe , wa$ cö beweifen fö0te; benn nub*
jebeS Urteil, bued) melcbeä id) Unrecbt ju etfetu
«en gfaube, berechtigt mid) $um ©ebraudje t>on
gwangömittehn Urfpr&nglitbe «ec&fe (tub mit
benfelben fogfeic& wirf lieb, fte »erben baber att^
gebobrnc 9vec&fe beffelben genannt»
« TOebrere gtagen," welcbe biefe betreffen, fit*
neu er(l weiter unten bequemer unterfuebt werben*
•) tieftet flteebte unb ©erbinMtc&fettett ®. 42.
• - .
■ . v ■'
XV«.
* » t
. ■
« . . .
Digitized by
155
XVII.
SSoit t>ec Offupattott mt> t>em <£tgm*
tfjume ü&er&aupt.
►
3Renfä> I)Ot eine 6ad&e fane, übet bete*
Hirt jte ; toenn er in bem SBerfjaltnifTe $u tyr jlebf,
tag er auSfcbliefilid) unmittelbar auf fte rcirfen
famu SBenn icfc ben Qfyfel in fcer £anb ^ate;
fo fann in tiefem 2lugenblicfe niemanb augcc nur
unmittelbar auf i&n rotrfem ©ie Detention tfl
olfo ein pbnftfäjcS SJecbalmig $u einer @ad;e, in
mld;eni id) nur oermitteI|t meiner Äraffe mit ibt
flebe, unb jroar nur in fo fern, al& ftd> meine
Jf raffe in Slnfefjuns iOrer unmittelbar augern , ty*
reu Jutfanb oeranbern Wimen»
SBeuit' man bie ©efention, wie gen>5bnlic&,
fcued) ba$ pbnltfdje QSecm&aen erfWrf , über eine
©aefce juüerfugen; fo ift biefe Srflärunß oielju
mit. ©a6 pbnftjcfre ©erm^en über eine <gad)e
$u oerfugen, babe id), wenn id) Jfraffe babe, über
fte $u oerfugen , ober in it>rem 3 u ß all *>* SJcrinbe*
cungen $u benmfeu; aber U&fyalb bin id) mit i(>e
tiod) nid&t in einem Secbaltnifle, mein 9Serm6gen
unmittelbar <uif fte augern $u f innen« 3d; babe
1 5 6 Sßott fccr Dffitpafio»
35« ba^ SBerntf gen fibet eine SSaf erie ju Derfft*
gen, toctm meine Äraft binreic&t, in tiefer ©acfce
ffieritoberungen *u bewirten, oorauSgefefct, tag
in einem folgen SBer^ltniQe $u i&r jle&e, ba§
meine Äraft fid> in 9Jnfe&ung tbrer äugern Ebnnteu
3f! meine 2>etention einer ©a*e mit ber 2(bftcbe
oerbunben, ein SKecfjt auf fte aafyufiben, ober ftc
fo ju belfäribefo, all menn i# ein SKeflt auf fte
tffte; fo beflnbe ig mi# in i&rem $8eft$e.
SOfan tbenbe mir titd&t ein, bag bie fo eben
gegebene (Srflarung bcs Sc(tf e teö auf viele 5(cten
beffelben nicbt paffe, welcbe ba$ pofüioc Dud>t
unterfcbeibet* ©enn biefem Smwurfe glaube ufr
lefcbt begegnen $u ttimcsu 3>a$ pofttit>e OEecöt
nemlicb tnftpft an ben SSeft^ geroifle SKecbte, biefe
Kecbfe fnupff eß uberbem aber aucb an mebrere
SBerbalfnifie, in »eld)en itb $u einer ©acbe ffebe,
unb nennt ein folc&eö SBerbältnig meiner ju einer
6a#e fel&fl, Sßcft^, unb micfc benSeftfter berfefc
ben. — ©ocb gefefct aucb , bag biefe 2Jnta>or*
bem griffen nicbt genügte ; fo wäre e$ mir
meiner 2H>ficbt binreicfcenb/ ben 25ejtfc «i bem eng*
ffen unb eigentlichen 6inne erflart ju l)aben«
3* gebe bal>er auf meinem betretenen SBege weiter*
©ie ©eftfcergretfung i(! bie £anblung , burdfr ,
belebe icb eine ©acbe in meinem QScftft .bringe
2>ie 25eftfcergretfung einer berrenlofen ®a<be, bie
in ber 3Jbft$t gefegt, tyr Sigent&ume* $u »et*
ben,
«
■ f
u - ; 1 Digitizeti
unb bem (Eigentfcumt Ä6er|aupt. i 5 7
tett, fjetfit OffupatiOrt- gigent&um ifl abet
toaö audfd^iiegenbe sttccbt auf jeben ©ebraud) einet
©ad)e, unb bcmnloä eine ©aefre, t>ie (fc&tn
tncmanbeS Eigentum beftnbet. ©urd) £)f£upa*
tton wirb nun aber ba$ ©gentlmmareät einec
(Sac&e erworben. Denn bei) ber Dffupatton
1>abe tc& bie 2fbfM)t, bie @acf>c &u ber meinigen
gu machen, uhb fjabe $u biefem gnbe fte in meu
«en «eftfc gebrac&t- 3* «««te biefe* auf eine
rec&Wgemäge 2lrt t&mu Denn bie Dffupatton
Kl eme'gueigmmg. 3# fcabe bie Sfbftc&t, bie
©aefce ju meinet ©aefce ju wachen; i<$ nebme
mit ibt eine £atiblung t>or, bie eö einem anbent
rnimbgUA maefct, fte $u gebrauten, ofme mi*
M ein Wittel feiner Swecfe $u be&anbeln, ober
meine £anblung $u feinem Swecfe ju serwenben,
SBeil i$ ba$ SXecfct, bie ®a#e, rcelcfce t>or bec
Dffupation herrenlos war, in meinen Seftfc ja
bringen fcatte; fo fann niemanb bie ©ac&e, wibec
meinen SBiflen, $u feinen gwetfen »erwenben, ofme
mid) ate ein wiUfurjrlic&e* «Kittet feiner 3n>«f*
jn be&anbeln.
*
3nbem id> auf biefe 9(rt bereife, ba§ id) burdfr
bie Öffupation ein ©gentfmm$rec&t erwerbe,
glaube icfr in ber <§a#e felb(l ni*t unein* mif
einem neuern fc&arfftnnigen ©cbriftffeOer $u fetm,
weiter bie Erwerbung be* ©gentium* auf bie
SonnatW», ober bie »Übung eine« ©inge*
burefy
i58 Sßott itt Öffupattotf
• 4 • • * *
tur$ meine eigene tfraft grfinbet *)♦ Denn bie
SBtrfunö meiner 95eft§cr^retfun^ xoafyit burety alle
tiadtfolgenbe Juflaube ber ©aefce, auf eine me&c
ober tninbec (tc&fbare 3rt fort, unb me&r tvoUte
jener ©ctyriftffcfler geroig m#t fagem
SBetfer unten tvirb ftcf> ergeben, baß atteS
(Sigentfjum julefcf nur buc<<) £)ffupafion mflglicö
ober, ba§ wenn id) gigentfjiüner einer ©aefce
fepn foö, enfroeber i<& felbjl, ober ein anberer (Tc
offupict baben mißt, wenn i&r ©gentium mdfcit
, au6 einem anbern fcljcn t>orf)ec erworbenen gigen*
Ifjtume enftfanben ifh ©ie grage ton ber ©ftU
tigfeit ber Dffupafion tft ba&er eine grage über
fcie 3Wglic&feit fce$ gigent&um* überhaupt.
©o* id& fef)re $u meinen oben auf^efleOem
Begriff oon bem gtgentfjume jurücf* 3* »efff
e$ $roar, ba§ man biefen SSegriff gen>6l>nltcfr an*
fcerä faßt, unb baä <?tgenrf)um bureft, ba$ 9fed)t
über bi* ©ubffanj einer ©ac&e $u oerfäge« er*
tlacf; t* t>abe aber ben &ier aufgehellten Segriff
für riesiger* Denn, gebrauche id)nic£t eine ©aefce,
wenn ii> über if>ri ©ubfcanj oerföge, ober £anb#
lungen oornebme, burd) meiere tyr innerer 3^
jianb oeränbert wirb? ©enn tiefe £anblungett
lann ic& boefc nur in 85ejtel;ung auf geroifle 3n>ecf e
oor*
•) IBc&trag nur ©euebtiamta ber ttrtbetle M tyuMt*
htmi übet bie franj&ftföc S3ic9ctution, utt*
@. 132.
I
» »
% t
Digitized by
ttornefjmen. 9Rad& tiefem begriffe entölt baljet
baö igi gentium \üd)t allein bic Proprietät , ober.
ba$ Oiccfet , fo über bie ©acfce $u oerfugen, ' tag
fle burd> tiefen ©ebraiid) innerltd) oeranberttoirb;
jbnbern aud) ba$ SBenufcungSrecbr, ober baö Stecht
$u jebem ©ebrancbe, ber gefc&ejJen fann, ofuie
bie @ub(?anj ber ©ad)e $u oerinbenu Der fibru
gen Siebte , roefdje man bem gigent&umer ben*
legf, i> be$ 3itd)t6 bie ©ad>? ju befentteir,
gefcfctoeige id), roeil fte aud ben angegebenen
ÖÄerfmaten beö ©gentbumd oon felbfi folgen»
3$ babe baber big obige <£ ctfarung t>on mebmn
meiner 93ocganger, oon Ä5l)ler , Qlcfcentoaü **)
unb ©c&malj ***) mit einer ((einen äbanberung
aufgenommein ©ie erflaren mmliä) ba$ ©gen*
*bum burd) ba$ SKecfcf, eine @ad?e audfc&Iiegenb
$u gebrauchen) ich, burd) baä au^fc^liegenbe ditd)t
$u jeöcm ©ebrauc&e einer ©a4>e* ©iefe ®e*
frinunung ift atterbingä notljroenbig, um ba$ 2*
gentium oon meiern anbern Kenten ja unter*
fcfyeibcn, Denn id) fann felbjt ein Kedbt $u ei*
»em auSfc&liegenben (gebrauche ber ®acfce eine*
anbern Ii a b en , wenn er fie ®. mir oerm ietyef,
©ber geliehen fyattt.
► •
SRan finnte glauben , auSbem, toa* i#fo
tben *ur Stec§tfertigung meiner Srflarung oon
btm
Exercitatkme9 J. N. J. 1484. f
! Jus natuwc 117; '
- ?••) Beine! 9toturrc$t }. 55»
*6a> Sßoit b« OffMpotiort
• *
bem gegen f!> um e gefaxt &abe, fte felbjl bereiten
$t f&nncn. €D?an f&nttte* rtemlid) fagert , n>en«
ber gtgenrTjfimer mir einen geroiffen ©ebraud) fei*
nec &ad)t stattet; fo b&rt ber gigent&fime*
ttad& jener grflärung auf gigentb&mer ju feijm,
SDenn je&t Ijabc id) t>a& ouefd) liegende SXec&t &u
tiefem mir gematteten $ebraud)e c bec gigent&u#
mer alfo fann ni#t ba* 9ie#f 5U jebem @ebrauct)e
feinet 6a#e baben*
Sfffetn, naber Uttai)ttt, tilgte tiefet gin#
ttmrf ft$ feid;t beben, 3fl e* mc&i ber gigetu
fbumer, ber mit ben ©ebraud) ber ®ad)e betvilV
Itget? i(l e6 titc&t fein Sroecf , bag ic^> ben ®e#
braycfc tum ber ©ad)e machen Jann , ben er mir
$tftatttt* £ierif*alf<>/ redjrftcb betrachtet, bec
©ebraud), ben id> t>on ber ©aetye eines anbern
mit fetner SJernMÜtgung madje, ein ©ebraueb,
ben er felbtf mafyt Senn etwas gebrauten
tfeigt ja niebts anber* , als sernuttelf! bcflelbeii
einen grcecf erreiebem ©ein £Äe<J>f $u bem auä#
fcblteg^nben ©ebrauefee ber ©ad)* übte baber bec
©gentbumec au«, inbem er mir i&ten ©ebrauefr
0e|tatte(e»
JDod& nod> ein ginmurf f5nnfe mir Segen bte
öufgedeXltegrflarunggemad^roerben, ber meUeicfrt
febe anbete grflärung, welche jefct oon bem gigem»
tf)ume gegeben ift , ober je gegeben werben ra>e,
eben fowo^l treffen würbe, al* bie meinige, wntt
. - •
Digitizecl by Gc
unb bem (Ecgenfgume ibeifyaupL t&i
er anberl ein wahrer. ffinttmrf i(f. 9Äan m6gfe
.mir nemlicb einroenben, Dag unter biefe ©rflaruna
bal unoollftlnbige ©gentium tirc^t gebrad)t roer*
bea finne* 3* gebe btefel $u, unb fanu el
$ugeben, ba el nicbtl gegen mid) betoeifef*
£)enn bal, ' mal mau un»ollffanbigel ©genföunt
tiennr , iß fo wenig ©gentium, all bec 2lbfd)nict
einelgirfell eiaCirW, ober all ber J&eil bal
©anje iß, SBetm gleid) itt meiern 8?brbud>ertt
bei 3fotturrecbte unb bei pofttioen üKecbtl eine
ffintyeilung bei ©geut¨ in ein oollfanbigel
anb.unooUft^igel öorfommen mag, fo beroeifec
biefel nicbtl gegen mid); fo lange bie logifebe
«iebtigfeit biefec ©nt&eilungen niebt bargetban ifl»
*
SOJan rann jene begriffe inbeg jtaett bem t>or>
.berge&enben fe&r leiebt befrimmein ©enn obgleich
jebel ©gentbum, wenn el niebt aufboren- jolf,
©gentbum ju fenn, oo(F}?ant>ig fenn mug; fo
braueb* boeb ber ©geurbumer einer @acbe niebr
notbweubiger ößelfe ein einzelner inbioibueüec
SRenfcb ju fenn ; fonbern mebrere $»enfd>en }U*
fammcngetiommen 1 Jnnen ber ©genfbumer einer
©acbe fepn. ffienn $♦ » # 21 unb $5 ejn @runb*
fftuf jufammen bureb ©:bfd)aff , ober, aufweise
SHSeife es fonfr fen, erwerben, fo ift weber 21
noeb 58 ©gent&umer , aber beibe jufammen ge*
ttommen ftnb fowobl ber ©gentbumer, all ein
emjelnet el fenn würbe, wetm er fiatt tfcrer ba*
2 @runb#
x6a Sßen ber öffupotion tt;
©runbftöcf ertvorbttt bitte* 3(1 nun in bem atu
genommenen gatfe ba$ gisentbumSrecbt fo unter
iljnen wrtbeilt, ba§ feber t>on t^nett an allen $f
tfanbtbeUen beö giflentl)um«red;t$ eben fo Jfjeil
bat r ol« ber anbere, fo i(t eine ©emem(tyaft
teS gigen tfjum« ; tfl hingegen baö gigentfcum bec
© a cb e , nacb feinen ucrfd) tebenen ©ef^anbf^eüen,
unter iftneti oer f foeilt, batte ber eine 5» 9}» au(?fd>lie*
genb ba* S&enu&ungärecbt, fo ttire unter i&nen efct
geteiltes ©gentium jene« ©runbjtöde*, unb bec
SJntfjetl , ben jeber an tiefem aoüjtanbigeu gigen*
t&um bitte, noare fein UtWOlljtän&igeg gigen*
tl)Uttl. 3<b tonn mxd) ber »eitern gntwicfelung
tiefer ^Begriffe um fb e&er fi&erbeben , ba idf> <ie
febon bofljttnbig an einem anbern Ort* tfgt'
Jen bftbe V.
V
. XVIII.
1 * fbtv ™i
Digifized b'y Google
XVIII.
UebnMüut\$ aon Siedjfen fatm jmifc&ett
CKenfd^en nur burcf> Verträge gefd)e&en. Die
t>erpflid)fenbe Ätaft ber »ertrage lägt ftcr) baf>ec
fe(>c letebe au$ ben oben aufgetfeflten ®runbfä6en
t>on ber Uebertragung bart&mu
£)od? id> miß in einer SRaterie, tto einzig*
»erfranbnig fo leid)f ifx, aud) ni<bt einmal bett
Segriff be$ »erfrage* , »nb anbere , oon beneit
tiefer $unad)jt a&fjangf, alt bttatmt oorattffefcem
SJ3enn id) gletd) für einen J&eil meiner £efer ettpa*
tUerflögigeö tljun folffe; fo roiü id? fte bod) oortyec
Befrimmen. Die SBidjtigfeit be$ Öegenflanbe*
wirb miefc tet> benjenigen entföulbigen , bet> »et
: ^eti i d) biefe ©egriffe fefoon *orau*fefcen f 6nnte.
' Sin g8erfi>re#en ift bie grf lärung , n> c l d? c i tf?
jemanben gebe, eine groangSoerbinblicbfrit gegen
t&n &bernefrmen $u wollen. Oiefer ftat mein »er*
fprecfcen angenommen, tbenft it erftart f>at, bog
id) bie 3»augöoerbinbIidj feit gegen ihn babev. fette,
unb ber ^Ctttag ift bor&anbetu ©iefer i(r alffc
ttityS anber*, atö ein angenommene* SJerfpredben.
164 • Sßerttag*.
3* höbe tiefen «Begriff M ©ertrage* unt
fce* 2Jerfprechen3 fchon anbertoartS gegeben *).
3* weiß nicht, ob £err 3afob tiefen SJegcijf
fceä S3erfprechen$ befreiten roottte, wenn ec fagt:
„Sie gtflärung, tag ein 23erfprechen Die fren*
„toittige Uebernahme einer 3mang$oerbinblich?ett
»f<9/ pößt «ttf IHrfen ber SJerfprechen,
„ unb ift überhaupt ein fytuherifcheö Urteil, fca£
„erfl einen 95en>ei8 ti&rf>t^ bat, unt baber in fet*
„ner oorlaufitgen <Srf larung oorfommen tqrf„
3d) würbe meinem greunbe aufrichtig banfen,
wenn gr hier auf meine grtlärung hatte 9Räcf{td>t
nehmen woflen, wenn gleich fem* Einwurf meine ,
«rflarung eine* SJerfprecbenS nicht trifft SDemt
ein SBerfprecben, turd) tie OTiflenSerflarung eine
3wang£oe|:binb(icbfeit übernehmen $u motten ; heißt
titelt, eä burety tie frenwittige Uebernahme einec
groangSoecbinblichfeit erflaren* 93on biefer 23er*
binbltcbfcit, unb t>on jener 2ßitten6erfl5rung v u«t
nicht oon biefer Uebernahme einer Swangöoerbinb*
liebtot, rebet bie SDefinition. (Sie fefct eben fo
wenig oorauS, baß auä einem SBerfprecben eine
ffierbinblicbfett entfpringe, wennbiefcS, wie mit
tit unten erretten wirb, ftcb gleich au$ ihr ergieß
©och ein Stnwurf , ben £err 3- bec oon if>m
gerügten <£rf tärung macht, febemt auch bie meinte
gu treffen , wenn er gleich nicht auf tfe jielen fpBte*
• — »
•) Tatunrecht {. 171. *
9>hilofcphifd?e SKechttfefjre f. 291. 3fam.
' > . " ' Digitized by Google
Vertrage. 165
6$ fSnnfe ttem(M) fcbemeu, bag bte bon mir ge*
gebene Definition ju enge fen , tag i# ntc^t in
jebem galfe, n>o icb etroa* aerfprecbe, eine
3roang$oerbmMid?fcit übernehmen 41s iveüert er*
tfire. Slflein man muß ben Segriff ber 3n><mgg*
t>erbinblicbfeit nur in feiner geheißen Slüflemein*
beif nehmen, unb ifjn nid)t blog auf befonbert
SediinMic&feifen (XI. @. 11 60 etnfebranfen,
aläbenn fann man gewig biefer (Erffärung jenen
(Sinmurf niebt machen. SBenn jemanb mir eine
träUig befiimmte @a#e anbietet; fo oeefpriebt ec
mir ttroaö. €*r ubernimmt feine befenbere; fon*
fcern nur eine afl^emeine ^erbinblicbfeit gegen
mid), bie Serbmblicbfeit, bie angebotene ©aefcc
al£ meine $u befragten.
Der gemeine ©peaebgebrauefc nimmt ben2(u$*
bruef Serfprecben nod> in einem engern ©inne»
Stfan jie&t nemlid) 2?erfprcd)en im gemeinen ?ebeit
immer auf etroa* gufunftige*. 3Jttein biefeS i(l
etmaS 3ufaflige$,.unb ber grfigern 2fflgemeinbeit
roegen fann man ben 35egrijf beß SSerfprecbenö fo
tteit faffen, als e$ bier gefebe^en ifl. SUbenroaüV
ber biefeö niebt tfyat, fonnte baber natftrlicb niebt
mit ber (Erftärung eines Sertrage*, als eine* an*
genommenen S3erfpred)en«/ aufrieben fenn *).
©od) ben Siebenmal! fomme icb auf eine an*
bere Definition eines 93erfprecben$* Slcbemoall
nemli# erf lact ein 23erfpred)en burefc eine JCBiUcn^
; « £ 3 etttä*
•) Achenwall jus natura« $. 171, . .
i66 Sßfttraae;
erffaruncj, btird& tvcld&c jemanb ble 91 tyfafct bat,
ftcb einen anbern $u uerpfliebten *). fflüein 06
jemanb bte 9lbftc^f n>tcflt<t> babeg bat, ober ntcb*,
ba$ fommt biebet) niebt in Setracbtung; fbnber«
tat Gefeit be$ SBcrfprecbenS befreit blo6 in betf ;
^rflarung be6 2ßiflen$, eine fokbe3erbinblit#eit
ftbernebmen j|u rooflen. ]
(Sine anbere ©eftnition, tmcb ber ein 3ta*
fpreeben eine SBiÜenöerf lacunß tf! , einem anber»
etroaS $u lei|fen, roelcbe mit ber Uebertragung be$
SKeebtS biefe2etfhing ju forbern, t>erbunben ift **)/
i(l be$b<M feblerbaft, roeil fie ba$' feboa untec
t>ie Werf male beß erflärten ©egenftanbeS auf»
nimmt, n>a$ au§ ben öbrtaen er(i gefot^ert »er-
ben foüte.
©oeb icb fomme auf bie öerbinbenbe Jfraft
Der Vertrage jüröcf. ©er mir etwa* t>erfpricbt/
erflart, ba£ er $u etroaö gegen mkb*t>oflfommeit
verpflichtet fetjn wolle. 9M;me icb fein 2>erfpre*
eben an; fö erfoke icb, ba§ kb wolle, ba§ ec
f^ene aSetblnMic^feit gegen mieb baben feile. 3ft
feine grllirung unb bie meinige jurcidjenb; fo
itiug unfere ginmilligung al$ borbanben befragtet
werben. Dann erbäte icb aber bureb feinen er*
Harten ©iüen ein ÖCecbf,
@o ftnb, glaube icb, äff* ©ebtmerigfetfett
*crf$munben, tvelcbe man Utf ber graje ton bee
• >> : ii S3ec#
•) Achenwuil jus nsttiraü }. 17t.
Wolf, inftit. juris aaiur. J. 37$. .
' Digitized by Google
Serbtnblicfrfett ber Verträge ffnbef, 3fc& Fattit
denjenigen, ber erfldrf, gegen miefr eine &erbmb#
fcebtat l^aben ju Wolfen, wenn id) feine grttäruna
annehme, al$ gegen mieb t>erpfii<bfet befrachten,
b. b. fo fjanbcln, als ob er gegen mieb ©erpflicb*
lef »äre, obne fön, ober fouff jemanben, als ein
H>jllfu&rJi#e6 Wittel meiner S^ecfe $u betraten,
tut eben be$baH> mu§ icfr ein SXec^C baben*
8m »erfrag i(l baber au* obne bie tturfc
liebe geiftung be$ einen $beil$ üerbtnbenb* £ert
<Sd>ttial$ leugnet biefe*. „(Siebt mir, fagt er *),
„ bie Slnnebmung eine* Qfcrfprecbeitö ein 4u§ereS
„rcüfcmmeneö fRed)t q . 2Boburd)'? 20 ie gebt
„babureb etwas in mein 9ied;t über? gtroa ba»
„bur#, ba§ tc& meinen 2Men erftare* ©ie»
„fer fann ja niemanb anber* ein ©efefc aufer#
i legen. £)ber er&alt bie 2Jnnebmting fcurd; ba$
„t>orbergebenbe Serforec&en be$ anbern meb*
„Äraft? metf efma ber »erfprec&enbe bie ©acbe
,-^reiuiqutrf? Sf)ut er baö mdlid) buref) bie
„ grf lärmig feine* SMenS , ober erfl burd) feinen
„S&lfeu fel6ft? ffißie wenn er biefen inbert? SSBtv
i,t# ba$ äußere üoöfömntene ®efefc, welcbeS mit$
„verbinbet , meinen einmal erflarfen 2BilIen niebt
„roieber anbern $u f&nnen? © Kgf jtcb fein
5 *@rnnb entbetfen, anjunebmeh, baß bureb ba$.
„bloße SRicbtbnffen, t)on Seifen be* äJerfprecfcetu
*,ben, ber Qlsmebmenbe al* bloße* SKiffel ge^
<• « - ' : 8 4 ' „brauch
1 *) fteine* ftrttarrecbt {. ic+. $nnu . .
i6g • {Beitragt '
„ brauest wirb*. SEBenn matt im afcfofufen
5> tucree^Cc ein 9Recfrt auf SBa&rbett annimmt ; fb
„t(! frepltcb bte ©erbinblictfeit aßer SBertc^e —
„ erfcblccfctu », A «• '-' '^»>
3* babe ed nitbtg gehalten, tyefe (Stelle
gan$ berjufefcen, Da fte ben jfeim einer Jbcorte t>o»
^ertragen enthalt, meiere gdn$ ric&ttg au$ bett
bier t>orau*gefc$fen <Prineipien folgt, na* bee
aber jeber SJeir trag nur fo lange befielen f 6nnte,
ale» eö mein etroa bem einen ober b cm anbecn bec
Vertrage fcbließeubcn Steile eingefallen tf*, t>ott
fönt abzugeben, ©od) i* will biefe Sbeocie.
nod> niefct au« ibren folgen bereiten, bereu
2öaf)rbeit ober galfcbbeit an biefem Drte nod).
mfyt auögemacbt i|t, unb mi# wrerfl nur un*
mittelbar an £erw galten*
- 5Kcin 2Me , ein SRtdtt auf bte ®a#e eine*
anbern ?u haben , fann frenlid; , biefem allein ge*
nommett,. fein ©efefc auferlegen, allein mein er*
Harter fiSSOe, in 95e$tebung auf baS »orbin abge*
legte unb in biefem 21ugenblitfe no* triebt turhd*
genommene 2?erfpred)etu IMefeS. gilt rairieBeit
fo oiel, alä fem ©5Uig geroifler äBille. Söarc
mir fein 2Bi0e 'oiMIig gewiß; -fo Knute idb ba$
9ied>t, n>clcbeö etmir AbertragetMDiü, al$ mein
3{ecbt anfef)«^ £>enn ic& mürbe baburefc niemaiw
ben als ein milifubrlicfoeö Wittel metner 3n>e(fe
bebanbeltt» SRienianb mürbe raiefc baber ^tcriti
binbern burfett , o^ne jnt* als ein müJfiilirliebe*
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f
I
Sßerfräge. r6y
5Rttfel feiner S^ecfe $u bebanbem, <5o erbeflei
bag aud), ol)ne bag einer oon beiben Xbeilert
»irflicfc etroaö geleitet bat, burd) ben QSerfraa;
fcfyon cttx>aö an meine tlrrecbre gefimpft werbe,
unb baS ifl e$ bpd) nur , woburd? ein ©ertrag
Siebte beroorbringen fann.
mogre fd;cinen, ate wollte icl) gewiflett
©c&wiengfeiten au$ bem 2Bege flehen, welche
fid), nad) ber oon mir aufgehellten Jb^rie, oott
flrlbft beben; besfoalb erlaube man mir nod) einige
Slugenblicfe ben biefer (Stelle (leben $u bleiben» —
SBenn £err ©♦ fragt: „ob ber 2?erfpred)enbe
„feine ^ad;e berelinquirt babe'* „ fo fann man
antworten: ob er fte berelinquirt bat, ober nftfct;
baö tyut nichts $ur ©ad)e, wenn er fernen dßiüeti
binreic&etib erflart, fie bem ^romiffar $u geben;
fo fann biefer fte alö berelinquirt betradjten, unb
mitbin in 35eft£ nebmen, weil er burd) biefe^anb*
hing ntd)( benjeuigen , ber fte ibm ubertragen £ts
wollen erflarte, alä ein millfubrlicbeö Littel fei*
ner 3wecfe bebnubclte, biefer' bftrfe it>n babec
hierin niebt binbern. öie folgenbe #rage: „3Bo
„iß baö oollfommeue äugere @efe§, bag mid)
binberte, meinen einmal er Hat ten SDtOen $u au*
„bem 4 ? ,, beantwortet ftd) oon felbjt, ober oieU
mebr, wir wifien, bag fein @efefc mid) bmbere,
meinen Hillen ju anbern ; fo lange burd) ibn nod>
(ein 9ved)t auf ben anbern ubergegangen if?,
SBewi biefe* aber gegeben ift; fo fann id; burefr
2 5 ^vi ,{ • miß
iy» Verträge.
«tchten aBÄeit allein, bremse, mt td& beht *ti*
bern febon übertragen hatte,, fo wenig triebet $u*
ntef er&altett ; old.ee e$ burefc feinen einfeirtgett
SBiflen bitte oon mir ertpetben f&nnen* SJenbere
id) hingegen eben ftwoljl meinen 2öiücn , al$ ec
ben feinden; fo erbelfef, baß mtfer erfler Settrag
mifgege&en, -ober eS eben fo gut iß, alö ob ec
gar nic^t abgefc&loflrn rnate. — ffefct brauchet
tcb faum no# $u bem ®cbfufl*e jener ©teffe $u er*
tnnern, bogman f eineämege* genJt&igt^^ tv»
8vecbt im abfoluten Slaturfhmbe auf SBabrbaftig*
fett anjunebraen, um bie SJerbinblic&feit bec 93er*
träge $u be&aupten, »enn biefem Siebte,, auf
faBabrfafttgfeit, in anbern bie »erbbibJK&feif, m
jebem ga8e »abr ju reben, entfprec&en fofl«,
©oll biefe* Oecbf auf äBabrbaftigfett aber ttt
niefetf anbem befieben, als in njeinem SKed&te, bie
SBilfenäerffarung eines anbern beg einem Vertrage
«B mabr wrau$$ufe&eu j fo glaube Ufr, ifi e&
burefc ba$ uorbergcfjenbe beriefen* — JDocfr
biefeö trntg Jjter ©♦ felbff wraugfegen, mbem et
beroeifen rotff, bag, roenu bet) einem einfetfigetr
»ertrage bie Seifiung, ober in einem arpepfeitigett
©ertrage beibe Stiftungen gegeben (mb; fo #9
ter Vertrag röKg binbeub« 2>er Seroete, bea
#err ©♦ *ou biefem Safce siebt, ift folgenber *
„ SÖBenn bie JeifJung burefr eine £anblung , obue
„S5e)ie&ung auf eine @a$e, gefc^e^n tfo fo ift
: i ; • ,. • ) .. . „tft
>
*
* .
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*7*
,,t$ $9flf# uttm&gltd), Den ©erfrag $u ammüu
i) ren* 3tf aber eine 6acfce gegeben roorben, ba*
„bec 23erfprcd)enbe fte rottfltcb abgetreten, 1>cd
„2lnnebmeube ftc roirflicb offupirf , unb fo au
„fei» Urrect/t gef ti&pft ; fa ifl c* moraÜfc& im*
„mbgiid) oon bem »ertrage abzugeben. „
r. ©iefer 8et»ei$ wirb, wie jebec jtc&f/ bureft
eine Sfobuftton geführt» J£>erc ©djroalj unterfebei*
bei jrce». gatte; O mic ift blo$ eine JfauMung
ßeleitfef, 2) mit i|t eine 6ac&e gegeben* 3*
bleibe be» bera kfet«« gaöe fteben , um |tf jetgen,
bag er bej) biefem bafyenige fclbji alö roabt vor*
«uSfefc*/ n>aö er t>orber beitritt, um ben ©afc
teftujWlen , bag t?oc ber mirfiitfeen £eiftnug fein
»ertrag oerbinbenbiqu 3* frage tifttUi* : roie
tft eine Abtretung mJglicb, unb wie Jann ber %\u
ttebtitertbe bie @ad;ß, wclcbe id> ibm , abtreten
und, offupiren? £err ® t tvurbe antwortet! ;
babur.cb, bag itbjt ibra erlaube, bie ©aefce ja
eirofrben *). Stbec mober roeig e$ ber 3lnneb*
menbe, faöre cd) fort $u fragen, bag id? it>rt bie
(Erwerbung ber ©aefce erlaube, unb bag babe$
meinSifle roegfafle, bie@ad)e langer $u bebak
len? 2l«ftvortete ^err @.: bpg er biefeS au*
meiner grflarung roiffeu ftroie; fo tvurbe icb i&m
feine eigene grage entgegenfegen, id) würbe fra#
gen : tl)ue tc& biefeS burd) meinen 2Bi0en felbjf,
*ber tbue id> & bur* bie grf larung beflelbe«?
©Ott
, •) ebe«b- f. 7fc ; /
s
5
i7 * SÖertrage;
Soll meine grflÄrung ^tet nnrffam fe^tt / fbB ber
Sfnne&menbe bureb jte roirflid) ein Siecht erhoffen;
fo mug er jte, ber wirf Uc&en gewiffen einrrtöu
gung , gleid) btttadjttn f Minen , unb fo m>e
£ere Scbmafj fel&fi baS 3?ecbt auf SBa^r(>affc^
feit, fo weit wie e$ oben benimmt fjaben, jugebetu
SDod) £err 6d)maf$ fefet biefed SKecfee an einem
anbern Orte felbfl auäbrucf lief) t>orau0 , menn ec
ben <Safc: bag berjenige t>on jmenen «paeifeentov
ber babureb (Serben leibef , bag bec anbere ©on
bem Vertrage flbge&f, ben (e(jn?n $um Sc&aben*
erfafc jwingen fönne, barauö ern>eifen n>itt, bag
jener ein SXec&t babe, bem Sßocte be$ anbeen |ü>
glauben *)♦ 3f! biefeä SKec&f aber $ugegeben , ftr
fann bie 2Jerbmbltc&feit einefc Vertrages, auefr
ebe ec t>on einem ober »on beiben SJerfragfd&lie*
genben Sftefbn eefädt ift, feinem Smeifel me&c
unterworfen fenm Senn roenn tö) meinen SSillen
*cftäre, einem anbeen ein Stecht $u geben, unb
biefer erflar* ba§ SKed)f baben $u wollen ; fo fämt
tmb mug jeber ben SQSilfen be$ anbern als »orban# /
ben t>orau$fe|etn Sö *rbe0et leubf, bagnidM*
tnicfc binbern fftnne meinen 2Biden ja anbeen,
wenn mein Ü)?ttpacifcent ifjn änberf; aber in bem .
enfgegengefefcten gaOe fann id) fljn nic&t anbern*
JDurd& meinen 2Bi0en würbe e* t&m m&glic&, ba$
if)m angetragene SKecbt $u erwerben; burd) feinen *
SBillen würbe biefer Srwerb wirf li# j burefc 2len#
. . berung
•) e&enb. f. 10«. -
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9ßertr5ge* ,173
berung fernes ffiiflena einfeittg fann et eben fo
wenig ftcfc oon fetner 23erbinDücbfcU frer; machen,
olö id) burd) meinen einfeitigen iSStOen baö Oied^t
ton tym erwerben fonnte*
(Ein neuerer ©cbriftflefler, ber bie UebetfW
gung ber 9ted?te au$ ©ertragen gleichfalls auf bie
wirflicfce ©nwilfigung ber 9}ertragf*liefienbett
w
TT
IE
ftnne. 55oc& id> Witt, um feinen Sebauptungen
tud&tä ju »ergeben, U>n felbft reben lafjetu ,,2BaS
„ i(l c* , f«gt er , ba§ $tn , (fcemjentgen , ber eU
tien ©ertrag eingebt,) „biefe ©erbinbli*feit auf,
„leget? ®ein2Bi(le; benn nichts ücebiribet , wo
„baö ©itfengefcl'fdjmeigf, als unfer eigner §ffiiöe*
„3Rein3fcd?t grünbet ftcfc auf feine Serbinblicbfeif,
„mitbin julefct auf feinen Vitien, auf ben tiefe (t*
„gränbet. £at er ben 2Biüen nic&t; fo befomme
„tefc ba* 9fed)t nid;t, ein lugenbafte^ ©erfprec&ett
„ gtebt fein £Kcd>t. „ — SMfommen fonfequent,
aber boefy ni#t wabr , wie ba$ oben angeführte
bemeifet. — «ben fo richtig fd>lie§t ber. ©erf*
auö feiner 93orau6fefcung : » @elbf* burdj bie 2eU
„ftung oon meiner ©eife befomme i* feip Diecfct
„auf bie Seitfung be$ 3(nbero, wenn nid)t fein
„fretjeiaßiUe, beflen Sichtung t« nidjt f ernte,
„mir biefee SKed&t gegeben bat, unb fortgiebt „ *).
2lBem
• ♦) Septraa jur 95eri(bti<*uttg ber Urtbeile bei $uWk
fum* über fcie fran*. 9Up. ®.
174 53etfrSgfc
Öfleitt jetgt feiefer ©d&riftjfcfl« feurcfcgÄngig Mi
iRonfequen$ , bie jeber, roer fein 95uch mit Stuf*
hierffamftit gelefen hat, an ihm, in D« Siegel
futDen n>irb ? SäSir rooüen fehen* 2)er ©etf,
fahrt fort, um bie ©chroicrigfett gu Ufen> welch*
für bie Unftd)crfccit ber 93ertr4ge entferingeti
ttfirbe. „3* habe geleiftet, fngt er, tts bec
i, Meinung , ber anbere habe eiu föecht auf meine
3>?eifhmg; fte fep ntd^t mein, fie fer> fein, meine
^Ärafte, bie ich babei) ©ertvanbte, bie gr&chte
„biefer Äraftanmenbungen, fepen ein ©genthum
5) beö änbem. 3$ höhe mt* bar in geitret, fte
5 , waren mein, ba ber Sfobere fein Siecht auf tmd>
3, hatte, ba er mir feines auf ftch gab; «—
»25er SKnbere leitfet nicht, unb nun wirb, roa*
„bocher nur bem oherflen dichter befaunt mar,
»auch in ber SBelt ber grfchetuungen flar. Durc^
feine Unferlaftung mirb nicht etwa meine Cecftung
3>rcieber mein; fte n>ar e$ bon Slnfange am e$
i5 n>irb nur befannt, bag fte mein ifh 3# be*
3, halte mein ©genthum — ba* ^5robuff meiner
„?ci|Tungen i(* mein* 2Juch ba$ t>on meiner
„ Äraftanmenbung , was auf reinen ffierlufl t>er#
»lo&cqj gegangen ijt, t(l mein ©genthum; Sag
J3 e$ berühren ift, geht mir nicht* an; e$ foöte
» nicht wrlohrenfe^n* 3n ben Gräften be6 aiu«^
„bem ifl e$ $n -frohen, (SBaS heigtbaö?) auf
3, fte habe ich eine Slnroeifung* 3$ fann ihn jum
5> t> Jfligen Ctyafcenerfafc fingen >, — Slher,
•) a. a. £>. 123. 1*4«
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Ümtt bet anbere fragen : wpbec bUfeö SRec^f $um
«c&abenSerfaöc? 2Bcr bieg btcfc ba$ $u tfjun,
ttaö bu mir ju leiften glaubte)!? JDu fannfi auf
weine Äraffe tti$t bie nermeinte 2(nweifung 6abcn v
©agfi bu : „ SBir flnb beibe itt ben Sufidnb,
„bor unfererffierabrebung, jurflcf t>erfe&f; alle«
5,1(1 nngefcbeben geriiad)*;,, fd fand biefeS nid;t£
cmberö Ocigcn, al$ atte$, WaS bü ifutcfr, tf{
eben fo anjufeben, al$ obbü eS ebne meinen
2Bi(Iett ö^bati fannft e$ »on mit
Jurucfncbmen , aber büfe btcb, baß bu t>on betü
tneinigen nichts baju ntmtnfh 2We6 muß biet*
fcen, wie e$ t^oc unferer SJbrebe war, ober tiel*
inebr, wie eß fepn Würbe, wenn e$ bic niebt ein*
gefallen wärt, ba$ $u rtmn, wdS bu mir $u feb
f?en bid) einbilbefef?. — ffioflre unfe* Serfaflee
jur 93erfbeibigung be$ erflen runb berauS fagen,
tag er ba* 3?ecfcf gefjabt batfe, bie SBiffenSerHi*
tung beä etffen alö ernftfid[> »oraufyufeöen , unb
fcoBte et barauf ba$ SXec^t beflelben $ur gntfcb^
bigung grfwbcn ; nun fo mag er ben ©runb an*
geben, warum icb nur tn biefem gafle, unb nid;*
<mcb foml ben SffiiOen beä anbern , ber mit mic
einen »ertrag at>f<*!tegee, als wa&r »orauSfegett
(ann / warum nur 4>ty einem gegenfeifigen, nid)*
I>ei> einem einfeitigen Vertrage* (S6 ifl wabr,
fcep einem gegenfeifigen Serfrage Werbe icb, wenn
id) ben SStUert meines SRilpacifcenfen a!3 ttnffr
lid; wauefe&c, unb ftibji c^Ud) beute, |u cinec
Sßfttvage.
£etffung gegen i&n »erteitet. ©eine 2Biffen&rf Ii»
rang I>at alfo auf meinen 3«(*anb einen ginfltoß.;
allein, »erhielte* ficb Dep Dem etnfeitigen 2er*
frage anber6? — beflimmet mieb bte (Erwartung,
welche baß, wenn gleid) einfettige, 93erfprecbeti
fce$ anbern erregt, nidjt aueb ju £aublungen, unb
$u £anblungen, welche meinen 3t»f!anb wiber meu
wen QSBillen verÄnbern würben, wenn mein SKifr
paeifeent nid)t äBort (nette 8
2>e$ 2*erfafier$ Sbeorie wdC alfo: O Sin
SSetträg begruttbet nur ein Okdjt bureb ben SMett
Leiber ^aeifeehtem i) Daä btoge SSerfprecben
Unb bie 2fanal)me beffelben fanh feinem Sfacifceiu
len ein Stecht geben unb eine SßerbinbUcbfeit auf*
erlegen» 3.) (Eben fo wenig fann biefeS ben tu
ttem gegenseitigen »ertrage bie cinfeittge geifrung
bestimm ^aeifeenten. ©emungeaebtet leibet
tuvd) bie £eiligfett ber »ertrage «iebt. Senn
wenn ben einem gegeufeitigln Vertrage ber eine
von Cejben #äcifeenten, in ber ÜSeinung, ba*
JBerfpredjen be$ anbem fen ebrlicb gewefen, bat
©einige geleiftet bat/ fo fann er e$ juruefforbern.
€$ fen mir erlaubt, $uth Ueberftufie oielleic&f,
biefe Zfyotie auf einen Dott bem 93erfa(fcr ge*
trauerten gafi anjuwenben. £at tfen ber 9Jerf,
3lei# ju einem anbehi gweefe al$ Senfpiel ge*
brauch, fo fann er un£ boeb au# §u ber unfrigen
«öfter«. „3$ gebe, fagt er *)# «w ©tuef ©olb,
T> «. «. £>- 6. 145«
„ welche« id& recbf magig, eä fei) t>urd& eigene
„ ^Bearbeitung , ober burcb 95errrag befifce, an
„ einen ©olbfdbmib , mit bem auftrage , mir zu
„nen SSecber barau* $u magern 3c& babe if;m
„einen geroiflen Softn baför oerfprocben ; jroifcben
„ nn* f*cinf ein »erfrag $u fet^ti^ Gr bringt bett
„®ecber, unb id) gebe ibm feinen £obn niebr. g$
«war fein »erfrag jwifeben un$: feine »rbeie
„war fein unb bleibt fein. — «ber ba$ @oU>
ja wein? — «Rag i* e$ $urucFne&mett,
„wenn icb fann, obne ben Secbcr mitjunebmen,
„ober ibn ju $ertf6ren, $©ffl er mic& fftr meinen
„»erlujl entfc&äbigen, fo ift ba$ re#t unb gut;
„aber einen recbdic&en »nfprucfc auf feinen »edfrec
„babe id> niebf. er iff red;tmä|?tger eeftyet
„ ber lefefen gorm ; benn er baf meinem ©olbe
„mit meiner Bewilligung ©eine gorm gegeben.
„ ®are er unre«fmagtger 95e(t$er berfelben, baffe
„er, o&ne meine ginwiffigüng, mein ©olb juro
„8e*er gemacbf; fo m>e er, mit, oberobne
„feine gorm, mir ba$ ©olb juröefgebem „ — .
3B4r* biefem fo, fo würbe ber ©olbfcbmfb freilieft
gut gegen bie 2Bortbrud)igfeit be^eni'gen gefiebert
fet)n, ber feine Arbeit Werbungen barte; er fonnfe
P* mit bem ©olbe be* ©ecber* be*ablf matben.
Sfber r wie, wenn biefer be$ gJerfaflerS oben auf*
geseilten ©runbfafc benufcre, wenn er ben treu*
beengen ©olbfebnub fragte : ©ober meigt bu e*
beim, tag i* e$ bir berotOigt babe, meinem
®* ©olb*
i78 SßerttSge.,
@olbe biefe Sorm $u ert&eilen? Sßoljet tteigt bu
fcemi, Dag bu recbtmagiger 53eftfcer bets legten
gorm meines ®elbe$ bift, ba bu bein SXecbt nur
<mf meine ^Bewilligung grunben fannft? Db biefe
torbauben ift, fannft bu gar nicfct mifien» 3$
gab bir $war mein @o!b , oerfpra* bir für beine
arbeit einen So&n, aber nur bem Mlfwiflenben
fonnteeS befannt fepn, ob idj> eö fo meinte. g$
war ntcbt mein £DiQe, bu foattefi atfo fein dfccfyt,
fcem @olbe bie gorm be$ 95ed>er$ $u geben»
©ieb eö mir alfo mit biefcr gorm, ober o&ne jtc
gurftcf. — 3* tt>enigffen$ weig nic&t, wie bec
cljcücbe ©ofbfcfomib fein 9}e$t behaupten foüfe,
wenn ibm feine anbete SBajfen , als be6 93crfaf*
(erhoben aufgefleflte ©runbfäfee gegeben wären. —
£atte ber Eerfafler biefeS 33enfpicl nid)t in einer
cnbern 5ibftd>t gewiblt, als um $u geigen; bag
Wir für bie #eiligfeit ber Verträge niebt beforgt
fenn burfen ; fo würbe i<& ben Slrgwobn. niebt un*
terbruefen finnen , bag er un$ babe taufeben wol*
len. — 3* würbe fragen: SBarum wä&It bec
ÜBerfaffer gerabe einen ©olbfdjmib, ber fub freies
ltd) leiebt be;ab!t macben f&nnte, wenn er mit bec
gorm, welcbe er ber ©aterie M Setr&gerd ge#
geben, bie Materie felbfl näbme? SBarum fefct
er ben gall vid)t anberä, warum lagt er nid)t et*
nen Aanfiler eine Materie bearbeiten , ber nur
ibre gorm, bie er tbr ert&etlt, einen SBertfc ge*
*«if tonte? Stwa behalt m$t, weilbieferftcfr
in
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Sßerf rSge, 179
in Bieten gaffen, menn er, n>ie ber @oIbf<#roib,
argumenfiren trollte, ftcfjL fdjlec^t be$al)lt magert
fSmite? — Do<& e£ fep ferne oon mir, ®opf>t*
fferepen bot) einem ®anne $u roifjnen, ber feinen
db+vatttt burcfc nid)t$ oerbäcbtig gemac&t f)af #
Schimpft ft gleitfc einen onbern ad)tuna$roörbU
gen ©*rtf<(?effer eitKti Sophien ; fo n?iü icf> lie*
(er n^uben , ba§ fein Oifec für eine enfgegenge*
fefcte Meinung ü>n $u bicfer ilebereilung (jingerif*
fen frabe, fo wie au*, bag ber SJerfafler tfcfr
felbfl getaufd)t, al$ bag fr feinen ©d>arfjum g.e*
mißbraucht fcabe, um unö ju fjmterge&eiu
©et Sefer toirb e$ mir oerjeiben, fo fange
fcen einer S&eorie oerroeilt $u fenn, welker il)t
llr&cber genug buref) feinen @d)arffmn einen
©cfyein $u geben wußte, ber oielleicfyt tiidbf für bett
Ungeübten allein bitte oeefttyrerifet) fenn f5nneu*
!EBaö pir *u feoffen ober $u furchten Ijatten,
wenn jene J&eorie allgemeinen gingaug fanbe,
fcdtfe ber 2?erfafler felbf! burd) bie Slnroenbung,
n>eld>e er tum i&r madjt , beriefen , wenn tiefe*
«0* anberS eine« »eroeife* beburft Gatte* SWein
e? f&nute febeinen, ich wolle ba$ jRüfclic&e obec
®d)4bli*e $um 9>rufefiein beS SBabren ober gafc
fcfcen ergeben, ütbem icfc bier baS 28a&re a\6
nfifefieb, unb ben 3crr^um al« fc&abli* barflede.
3* fe&re bafjer ju ber 3?er6inblid?feit bep
{Berlage jurtd, JDiefe beruhet nity auf bem
180 Sßtftcage.
-
SB iflen be8 SBetfpcec&enben allem , nidjt auf bem
SBilUn be$ 2lnn ebmcnben allein , unb eben fo tot*
tiig in ber fimbeWgfeit M SBtüenö beibec; fon* .
becn in bec juteiefcenben gBiflenSetflatung beibec*
3ebec oon beiben tnu§, wenn bec anbete feinen
SBiüen jucetdjenb ecftöct, biefen SBillen alt t>oc#
fcanben oocauSfefcen, unb in 9töcfftc&f auf bie,
ton einec folgen SBiöenöecHärung ab&angenben
SKecbte unb 23 crlunMid; feiten, tft aöct5 eben fo
enjufeben, als ob bucefc jie bec Sffiitle be* anbec»
2beil6 *Mlig gen>i§ «>«r^
' 3* eann babec £eccn £5pfnet ni$t bettfiim*
inen, wenn ec bie Serbinblidtfeit bec SBectcagc
auf ben roirflicben Sßiflen be$ Spromittenten unb
be3 $romiffac$ gtnnbet *)♦ ÖiefeS wfiebe auf
alle bie golgen fübcen n>cld;e bec SJetfaflec be*
S5ei)trag6 $uc 35eci<btigung u* f. n>» aujueef ernten
(Eonfequenj genug bat*
2lud) bec oerercigte SD?ent)etöfol>tt gefinbefe
tet) feinec Öttbanblung oon ben 23ettt4gen, tbcc
SJecbinbltAfeit auf ben wicflicben SBillen beibec
2}ectcagfd)lie6euben Jbetle , wenn ec fagt : „ ©e*
„ balb bec UnabbÄugige ein Uttbeil gefaflt hat,
„mu8 e$ gültig fetjn* £abe id) ben galt enfc
„febieben, wem, wenn unb rote otel td) oon bem
„Peinigen überladen will/ unb tiefet bat ba$
,,©ut in (Empfang genommen; fo mug bie £anb#
„lung Äcaft unb SBitfung Ijaben, wenn mein
f) £&pfncr* ftatumty f. 6*.
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s.
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- . Digitized by Google
Sßettrag*. igi
„«ntfd&eibung$red&t etwas bebeuten foB *)♦ fyizt
n>irb alfo bec »trflic&e 2Me ber ilebertragenbett
nid n>a&r 'toormtögefegf. Es gilt baber aud) ge#
Qen biefe Jbeorie ber Verträge, ma$ fdjon oorbm
gegen einige andere erinnere tfh 3* meirec
unten ©elegen&eit baben, 3»enbeldfobn$ J&eoric
tio# »on einer andern ©ctfe $u beurteilen*
2Benn gleicty mein 3ied&f au« einem ©ertrage
ftc& barauf grunbet, bag id) bic gumMlfcgung mit
meinen SÄitpactfcenten al$ n>af)r t>orau$fefcett
fann ; fb ift fein ©runb boefc titelt bie <Sm>arfung,
an fid) allein genommen, welche ber 93erfpre#
d)enbe bet> mir, ba xd) fein SJerfprecben annahm,
erregte, wie uon einigen Jefjrertt be$ 9?aturre#t$
unb ber SRoral **; betupfe* ift. ©enn bie <S>
Wartung fann eines ?betl$ au« blo* fub/efNoeti
©runben t>on mir gebegt werben ; ber anbere fann
jte wiber feinen SSiden bep mir erreget Gaben,
ober oielleic&t au* glauben, bag ic& jte gar mebt
erfftflt ju feben wfinföe, 3n feinem biefer gälle
würbe ber/enige, ber jte erregte unb unerfälff
liege , mic$ aB ein wiöfübrlic&eö Littel feiner
grcecfe jMjanbelm 3* roitrbe alfo in feinem bie*
fer galle ein Sfledjt auf fte begruuben ttnnwu
*) 3erufatem <&. 47. 48.
**) 3er$ufon ®runbfä$e ber $eorafpf>irofopbie> uSer«
fc£t -unb mit &tmierfun$en ©eiferen pon Oarpe,
|ctpj. 1772. @. 117. ©an>cn 5 21 nni erfinde«
C 417. *-> iDcfleteen SCnmerfungcn 411 Cicero
»onbeti $fltd?ten, 1. 55. ©.5)5.
I
I
v
3* leugne feineSmegcä bie ^flid&f , fwfefcfid& ttt
regte ©Wartungen , bie mein 3f}ebcnmenfd) erfüllt
feftett roifl, $u feiebt^cn , roenn tf>re Sßefriebi*
gung ni#t an jtcfr unerlaubt t|t, unb eben fo ntc&f
fcie tyflid)t, ftcfr befnitfam aöet £anblungen $u
( enthalten, bie ©Wartungen be* anbern erregen
f innten; biefe*<Pflid)fen ger>6reti aber in bie Wo*
tat, ntebt in bie $erf)t$lel)re* SBenn jemanb
wir ein ©erfpreeben ablege, fo erflarc er titelt
atfein etwas, n>aö ben mir eine (Srroartung erre*
gen fann; fonbern crflart aud>, $u etroaS gegen,
intcb verpflichtet fetjn $u reellen» Dbne biefed i(l
für miefr fein 3?e*t twr&anben* Sllfo md)t, wie
#err @art>e behauptet : bie ©Wartung, bie bec
»erfprec&enbe Sbeil erregt, für fid) aüein genom*
tnen, i(t ber ©runb meiueö 9icd)fä auf baö »er*
fproebene. ©efefct, £crr ©aroe r>affe bem $J}ubU*
fum Hoffnung $u einem neuen 2Bcrfe gemacht,
ntebrere hätten i&m Won im oorauö ibre febulidje
geeube auf baö neue SSerf feines pbifofopbifd)en
@eif!e$ banfbar bezeugt; f&nnten fte gletc&roo&l
ein SKecW $u Ijaben behaupten ?
v 3* fomme enblid) auf bie gKenbcfcfo&nfcfce
S&eorie, beren id) fefcon sorbin erroafntfe, nacb
tseldjer bucefr aüe Vertrage eine unüoflfommene
$u einer ttoflfommenen aSerbtnbli#feit erhoben
toirb* 3* erlaube (te mir t>orf)er in ber ^urje
fcarjufletten, um mein Urteil über ftef uvjer hu
fegen ju tttraen»
J) »3«t
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Sßerf rage* 183
V
0 „3m Sfanbe ber föafur ifl ber SRenfö
uttabbatigig/ unt) ihm allein fonrntf ba$
SKed)t ju, bie ÄoOtfiotrtfaae jmifebett
x <Se(Df7gebrauc^ unb äSo^mollen $u enfc
febeiben.
2) ©ie Unabbangigfeit ge&5rt $u ben eigen*
tbftmlicben ©ufern beS SKenfcbetn
3) <Zr ifl im ©tanbe ber^atur, &tt über
ba$ ©einige, über ben freien ©ebrauefc
feiner Gräfte, über ben frenen ©ebraud)
oüeS beffen, fo er burefc biefelben l>eroor#
gcbrad)f.
4) <g$ bangt oon ibm ab, ttrieoiel, wenn,
unb $um Sßeflen toeflen , ton feinen Sfteben*
tnenfeben, er einiges oon biefen (Rufern,
ba$ i&m entbebrli* ifl, (Mafien »ifl.
5) äffe feine SRebenmenfcben fjaben auf feinen
Ueberfiug ein unooltfommeneS SKed)f, ec
tragt bte ©eroifienepfliebt, einen Sbeil fei*
tier ©ufer bem 5 2Bobln>oöen $u roibmen*
3a bitoetfen ifl er oerbunben, feinen (£U
$engebrau# fogar bem äEBoblmoüen $tt
opfern, in fo weit nemlicb bie 5lu$ubuna;
« be$ SBotyrooden* gtäctficfcer maefct, al*
gigennu^
*6) 6obalb ber Unabhängige einmal ein Ur<
tbeil gefallt bat; fo mu§ ed gültig fenn*
®onfl enthielte fein SKecbt ja entfcfoeiben
einen offenbaren 3Biberfpru$«,
SR 4 7) 2)«*
i84 Söetttage.
7> Da* <8uf , ttoüott btc SÄebe i|t, tttug ba*
bec ba$ @ein k be$>emgen »erben, bera id)
cä geben will (wenn er eö baben will),
mit» bad öorbec unooüf ommene 3vecf?t mei*
*e* föäcbjten ifl ein üoDfommeneö*
8) 3» fo ftw ba$ SXecbt, bie ÄotfifwnSfafle
$u.entfd)eiben, ein unf&rperlict)e$ ©Ut
beö unabbiti<ji0W Üftenfcbcti ifi, weil e$
ein Wittel ju feiner ©töcffeltgfeit werbet'
fann , bat jeber SWenfcb auf beti @enug bie*
fe§ @ut6 ein uoüfommeneö , unb fein 3fc*
fcenmenfcb ein utwoflfommeneö SRecbt*
, 9) 2>er ©enug tiefe« 9!ecbt$ i(t, wenigen« Ut '
fielen giüen , jur grljattung nid)t wnmu
.gänglid) notbwenbig* Ö ifl baber ein
tntbebrftc&eft @ut, weld)eö abgetreten, unb,
t>ermittelf* einer binlangiicben 2öiÜen$erttö*
rung, einem mtbern überladen weeben fann.
10) (Sine £anblung, wobureb tiefe« gefc^te^f,
beigt ein SJerfpredjen , unb wenn oou bec
•„ onbern 6eite bie Mmiabme bi"3« ** mmt '
fo entflebt ein »ertrag.
. Ii) Demna« ifi ein «ertrag niebt* anberS,
al$ oon bec einen 6eite bie Ueberlaffung,
unb üor bec anbeett (Seite bie ÖInnabmc
m 3?' M, in SJbficbt auf getrifle bem
ffierfpr cbec entbehrliche ©itcr bie Jfotti*
(tonefaUe ju entleiben/ ,.
12) ©a
• -
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Verträge. 135
12) Da et« SJerfcaa, t>erm5a.e be8 erliefe*
»en, galten »erben mug, fo wirb ba«
<gntf$eibung$recbr, n>eld>e$ oor&in einen
SbeU meiner ©utec ausmachte, baS @uf
meinet S?ad)f?en*. @ein Swfprud), ben
auf ben ©ebrauefc tiefer meiner Unab*
tangtgfeie baue, ifl in ein wOfommeneft
Siecht uber$atia,eu „
3# bin t>crfcfi(td> in biefem SXu^uge tvetfj.
läuffifler a,eroefen, al«3 t* oteüeicbt nfabtjj geroefe«
wäre, allein iti) n>ollte bem ^tniofcpbeu niefct ba$
tntnbefle t>era,ebe>!. 3ft ober bei) allen bem
<gd)arffün!e, ber in tiefem Siafonnctnent beroor*
leud)fet, burefc afleä btcfeö baö bensiefen, roaS
beriefen werben foUte : baß aus einem ^erfrage
auf ber einen @eife eine unoollfommene Stoben**
lid;feit tu einer oeüfommenen, unb auf ber a«#
bern ein fogemmufee unbolIfommeneS ffied?* ju ei#
nem Wfttomraenen erhoben werbe? — - ©iefeS ift
jrnac bei; einicjai Stofragen unlau^bar ber gafl,
aber r.ic(jt bei) allen. Senn id) fami jemanbeit
Iwcd) einen Vertrag efmaS wrfprecben , roaS td>
1) in Md (td)t auf tnid) felbft, uub 2) in Duicfr
fw&t auf ibn felbft nic&t baife nerfprec&en foflen;
cberwaS id), bie ©ewifTeneoerbinblicbfeit beute,
tnd;t ju ocrfprec&en* £abei# e$ aber einmal
tmed) einen Stolraa üerfprocfcen; fo bin ti$ e$
*) 3erufa!em 45 '55.
i86 Sßetfräge.
leiffen berbunben* ©efcet ben gafl, fd& babe mit
jemanben einen Vertrag abgefcfcloflen , burcfc roeU
c&en icfr ibm etwas uberlaflen l)abe, n>a$ et &u
feinem eigenen Schaben gebrauten n>irt> ; tcfc
tyabe eö ©orber gefeben , ef;e id) ben ©erfrag ein*
ging. 3$ e $ *w meinen ©eroifien nidtf
Derantroörten, btefen ©ertrag eingegangen $u fenn ;
allein ber Vertrag ifl einmal gefc&Iofien, unb id>
mug ibn baten, giebt alfo iroenerlen spfiid)*
ten, in Ütöcfjtcfct auf bie ©ertrage: spfliebten,
treibe mir ben ber Eingebung berfelben obliegen,
»nb <Pf*ict)tcn, roeldje für rm<# auä bem Sertrage
evfl entfpringen* $etbe fmb bon bem Spbüefo*
pb*n mit einander ©erroecbfelf, rote eine genauere
35<ftad>tung fcineS 3{dfonnement$ beroeifet*
Denn fc roabr e$ ift, baß burdb meine natura
Jidbe grenbeit nur ©erfrage mJglid? werben, unb
fo pbtlofopbifd) e$ ifi, oon biefer ben bem 35e*
tveife ibrer (Sulfigfeit ausgeben; fo wenig famt
t»orau6gefefcf werben, bag icb ben/ebem ©erfrage,
burd) w*ld>en id> mtd) verpflichte , ben öebraud)
ton meiner natürlichen grepbett mac^e, ber bem
(Stftengefefce gemag iff. ©iefed fefct aber CKen*
bettfoQn oorauS , wenn er bebauptet , bag burc^ »
ben ©ertrag für ben ©erfpredjer eine ttnooflCom*
rnene ©erbinblic&feit $ur Doüfommenen erboben
»erbe* 3u biefer iBebaupfung wirb cc aber ba#
fcurcfc oerleitet, bag er behauptet, burd; jeben
» *
s
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©ertrage. 9 187
©ertrag »erbe ba$ SKecbt , öfliftonSfäfle ju <nU
fcfceiben, ubertragen C$r. 80. Sto" gW#
ttabr ift, baß id> tmrd* einen jeben Vertrag einen
folgen jMiftonöfall entfctmbe; fo folgt t>oc^ fei*
neöwegS, tag burd) if>n ba$ $ed>t, einen Sotti*
ftongfaü ju entfc^eiben, übertragen werbe. Denn
tt>ie triefe Vertrage giebt e$ ni#t, ben n>el#en
fciefeö nitft gebaut werben fann, wenn id)
mi<b gegen jemanben $u einer einzelnen £ahb#
lung ©erpflid)te. — erbeöet feafcer »011
felbfl, baö tiefe 5beorie t>aö unn5tbta.er SBeife
auf bie Uebertraaung De* OlecbtS , olhftonSfalle
$u entfebeiben, einfaranft, n>a$ t>on aller lieber*
ttagung überhaupt gilt*
1 8 8 ÄrtbrÄcffic&e
XIX. .
2fo6brütflid)e imt> fltttfc^tt>et9ent>c
SSertrdge*
^5c6 b«tfe mi* «t<*e baten auf, bie €rforbec#
nifle $ur @ä(tigfett eine* »ertrage* am gegeuwar*
ttgen Drte airöfutjrlicfy anzugeben, ba bicfeS au*
berroärtS t>on mit gefcbefren ift *); fonbern
fc&cänfe micf) barauf ein, ben Unterfcfcieb bec
auöbrucflidjcn unb tfiafötveigenben Vertrage jtt
bejimtmem
S5en einem »erfrage mug bie @mtt>iaigung
eines jeben, bec »ertragfcblicgenben S&eile $n>ac
erfläre fenn ; allein fte fann outtrfttf K* ober (KU*
fcbrceigcnb erflact fenm Sluöbrucfli* wirb bie
Einwilligung erflärt, wenn jie buc# £aublungett
<tn ben £ag gelegt trieb , bie man in ber SXegeJ
al6 n)iaeubrlicl;e 3ei*en, bur# welfo jemanb
abfi*tlid) feinen Ritten ju erf ennen giebt, anfiel ;
flitlft&roeigeiib , wenn (te au$ £anblungen gefcblof*
fett wirb, t>on welchen in bec OJegel nietyt wtauö*
gefe|t werben fann, baf fte .bec £anbelnbe $uc
95e$ei#nung feiner «inwifligung abjW&tlicfr t>or>
nel;me,
*) *ftaturre*t J. 478. unb folgende,
■
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I
ttttb jttflfct)weigenb* ©erfrage. 189
uet)me* ©ebe id> munblicfc ober föriff H4 feman*
teil , ber mid) um etwa« gebeten bat , gerabebin
$u tKrftcfjen, baß id) tbm feine 5Siftc geroabren
tmtt, fo erfläre id) ihm meine Sinroifligung auS*
fcntcftid;; hingegen jrißfcfcmeigenb rofirbe bei*
©lÄu&igec Dem @#ufbner feine ©urciüiguug, tbm
tue ©cbulb $u erlaflen, erflieen, wenn er fönt
feine £anbfl#rift tvieber gäbe» 5Ran fann babec
nuefc lagen, bei) ber auöbrucf liefen (äianüt^unjj
»erbe ber 2Me beiber Jbeüe burefc »iüfübrlic&e,
hingegen bei) bec ftiafärcetgenben gimoiOigung
fcurd) «atörlicfce §eid>en erftärt. Seiten aber
»erben wiüfubrüd) genannt, »enn ftc ba$, roaö
fic be$etcbuen> mir burefc menfd;üd)e SBiltfityr an*
geben; natfirlicfr bingegett /wenn aus ben 3eicfcen
Don aller 2Biüfuf>r tmabbangig baS 95ejeid)nete
trfannt »erben famu g$ fann baber eine £anb*
Inng felbft njillfiibrUd), unb boeb ein naturlid)ed
Seichen oon etroaö fetjn, 2Benn jemanb |, 95. t>iel
t>on einem ©egenftanbe reber ; fo i|r ba$ ein na*
törlicbeS 3eicben, ba$ er för tiefen ©egenjranb
ein gr&|}ere$ 3ntereffe babe , ob gleicb jebe$ ein*
jetne SBort, n>eld)e6 er über ibn berootbriebte,
burd) eine fretje 2lrt t)on ibm au*3a,efpco#en »urbe*
€in Vertrag, bei) »elcben bie ginmifiigung beiber
Sbeile auöbriicfltd) Crflarf ift, betfit ein aüäf
fcrücf Ud)er ; bingegen ein folc&er, bet) roekbem
betöe Jbeile, ober n>emgfien* einer , feine 2m#
Willigung (iiUfcbweigenb erflart, ein Itlllltyroei*
flen*
gcnbcr Vertrag. 2Benn id) $. 25. mir fcon einem
Äaufmanne gen?uje SBaaren oerabfolgcn loffe; fo
erflare id) fliüf*rDctQcut> , tag id) jte bejablett
tt>of!e, nenn id) micb aucb ni*t augbrucfftcö bajii
önbetfcbtg gemalt babe. Um bie 2Jrten ber fKfl*
fd)n>eigenben Verträge genauer bcjttmmen $u fttu
nen, muffen n>tr befümmen, auf rote üielfadje
Srt jemanb fttflfcbroeigenb feine ginwilligung $u
erfennen geben f6nne t
• ' . •« : • .
jDtefcö gefefetebf nun
« • -
i) bureb aüe biejenigen #anblungen, weld&c
id) niebt oornebmen tonnte, ebne mir offenbar
felbftju nMoerfpredw, wenn icb nid)t einwilligte*
SSBenn mein <£d)ult>ner mid) um bie SrlafiTung
meiner gorberung bitter, unb tcb t>ernid)te »oc
feineu 2lugen ben Sdnübfcbein , ben er mir au&»
geftelft b<*Ne, ober id? gebe ibm ein qjfanb wteber,
weldjeS er mir $ur 25erftd>erung meiner ©cfculfcfor*
berung gegeben baffe ; fo fanit er biefe $atiMuitg
alö ein §ei<ben meiner Stnwifligung befragten,
benn obne einen offenbaren 2Biberfprucb mit mit
felbfl (onnte id) ba$ niebf f^un , n>eun id) tvittlity
ttic&t einwilligte*
©ie Sinwifligung wirb aber aueb 2) (Hfl*
fd&weigenb tmreb £anblungeh ettl&vt, welcbe bec
£anbetobe, wenn er niebt einwilligt, etmuwtttf«
gen ntebt tbun ober unterlagen ftnnte, ebne bag
SSec&t be^emgen, ber feine <£imvttligung t>orau&»
Digiti'zed by
tinb jftafc^weigenbe ©ertrage, 1 9 x
fefet, $u oerlefcem ©efe^f , id) gebe einen Jfönj!#
ler ben Auftrag, mit eine geroifle ®ad)t $u Oer*
fertigen, tcfc bebinge feinen Selm; fo totüige id)
fcod) fltlffc&wetgent) ein, tfynt feine Arbeit be*
$a&len, toeil ic& e$ toeig, bag ber ÄunfHet nicfce
Dbne Eofm arbeiten roiirbe* <£ben biefeS erläutert
ein aubereä ©enfpiel, welches in biefcr SRaterie
fdjon oftc gebraucht iff, 2Ba6 id) mir in einem
@a(tyofe reiben lafle, oerpflid)te icfc mk& (lifo
fdjtoetgenb ju bellen, weil id) toeig, baß e$ mir
nur unter tiefer 95ebingung geleitet roirb; rcofltc
id) e$ nid)t entrichten, fo tvuebe id) gegen ba$
Siecht eines anbern ijanbehu
t>erpftt#tenb , als auöbrütfltd) abgefcblotjene?
Sßir birfen nur auf ben ©runb (iscfcfgeben, bureft
toeldjen auäbrücfüct* abgesoffene Verträge oer*
jtfidtfenb ftnb, um biefen aud) ber? ben flillfAroei*
genben toieber $u fiinben. ©er audbrucflidje 2Ser*
trag oerpfttefotet ben SBerfprcdjenben , weil ber2(n#
ttebmenbe ben ©egenflanb beö SBecfprecftenö al$
fcaä ©einige anfeben famt, obne ben ^erfprecfyen*
ben att ein toiOfiUrlu&e* Wittel fetner §toecfe ju
tebanbchu öiefe* i(l aud) ben einem tfiüfcfctoei/
genben Vertrage ber gafl. 2Benn jemanb #anb#
lungen tbut , ober unterlagt, roeldje er, ebne of*
fenbaren SEBiberfprud) mit ftcfc felbf!; niebt ttjutt
ober muerlaffen fonnte, fade er mfy eintoifligte;
192 *ilu$btMlid)t~
»• •
fo fann td& btefe feine einmifligung eben fomoM
alt oorbanben t>ocau6fe$en, al$ wenn ec (te autS*
brüeflid) erflätte* £iegt bie ftiUjlc&röeigenbe gr*
flarung ber ©nrotüigung in einer #anblung, n>eld>e
jemanb gar niebt »ornebmen formte, ol)ne miefr
a(i* ein miüfubrticbeö Littel feiner Sroecfe $u be#
^anbeln , falte er niebt etmvitfi&fe; fo babe td>
ba$ ÜvCet t, feine ginmtüigung alß MrOanben t>or#
eu$$ufe§en. JDoty batf bie ginmilligung rnc&f
äberall ßillfcbmeigenb t>orau$gefcfct werben , n>o
nur trgenb ©runbe; fle al$ wabr an$unebmett, '
ttorbanben fwb. SDenn ntct>t jcbeämal fann td)
bie ginnnlJigung be$ anbern bgrauöfefcen, ofene
i()n Alf ein miüföbrlicfceS Wittel meiner %wdt $u
fcebanbelm ©efeet ben galf , ein greunb fyat mit
$u bunbertmalen geroiffe 2et(iungen gewahret; tefr
fem auf ba6 einleucbtenbjle oon feiner ÖJerettmiflig'
fett, mir $u bienen,' «bezeugt, td) fann im
t>orau$ mit jiemltcber 2BnF»rfd>einfi*feit ermatten,
baß er mir biefen ßienft menn i$ feiner bebörfte,
twtjt wrfagen merbe; fatw td) ibn gletcbmobl als
eine ®d)ulbigfett forbeta? Seineöroegal SDemt
mein ftreunb t otmte bunbertmale gegen mid) ge*
fällig fetjn, ohne finjuttnlligen, in jebem Salle mic
ben geleiteten. Jötenft ermetfem
23 erbellet für ft*, bag etn fliüfc&meigenb
abgelegte* SJerfprecfcen , t>or gegebener SJnnaljme
beffelben, ferne 58ecbinblict)feit beibringen
f}nne«
'4a-
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un b jViflfcrjweigmbe ©erfrage. 193
ISnne. £ierau$ ergtebt fub oon fettfl, bag ic$,
trenn id) btircb eine £anblung, n>e($e irf), ohne
tni* felbft $11 wtberfprecben , aicfr rfmn tonnte,
fad* id? niebt einroilugfe, jemauben meine ginmit
figung erflare, aue> ihr titelt eher ein Äecbt für if>ti
entfpringe, als fte Um befannt Korten ift , unb
bag icb btt ba&m mein bur<b fic abgelegte« 3?er*
fpreeben jurüefnebmen fann, ©efefct , id) jerreige
eine ®cbulbt)erfcbre«bimg, n>eil id) meinen ßcbulb*
ner feiner 9?erbinMid)feit entlüften n>iü , oljne bag
tiefer ed tt>eig> fo fann icb meinen 2Bilfeii ned)
$urucf nehmen. Denn biö jefct n>ar feine gjnnabme
meiner ffiiflenSerfiarung mäglicb..
hingegen erfläre id) j'cmanben meine Sintoiffu
gung friflfcbtpeigenb burd) eine Jpanbltmg, meiere id),
wenn teb mit i&m ntc^t einwilligte, niebt borneb*
men finnte, ofcne ihn atö ein wiUfu&rlicbe* SRifr
tel meiner groeefe 5« befrachten ; fo ift e$ niebf
ti6tbtg, bag tiefe i|m borljer befannt fe», um
mieb ju berpfliebten* Stiebt weil be» einem foleben
Vertrage eine 2fonabme umuV&ig ift; fonbern
»eil bie 2lnnaf>me meinen jtiüfcbtveigenb fo abge*
legten SBerfprecben frfjon oorfjer ge&t, SBeun icb
$. 95. baä Serritorium eineä frembeu (Staats bu
reife, fo berpfliebte id> mieb b^bureb felbft , mieb
feinen ©efefcen ju unterwerfen, weil icb obne bie*
fe$ niebt mit ber $en>i0igung biefed ®taat& fein
©ebict bereifen ftnnte. jd; fann mie$ in bem*
31 feiten
194 3fu$btäcff ♦ tmb fiillfc^w. SßetttSge^
felbcn t>Jfltö unbefattut aufhatten , unb bodfr toal)*
*enb btefe* meines 2tufent&alt$ in bemfelben feU
wen ©efefcen unterworfen fenn. ©ie Ölnnabme
meines fttüfötoeigenb abgelegten SSetrfpred&en^
liegt fc&on in bem atfgemeinen SBiflen be8 ®taat&,
tiiemanben in feinem Serritorium 2fcifent&alt jis
geflatten, al* wer fi# feinen ©efefcen unterwirft»
* . «
<£$ fann niemanben auffallen, bog Ken tfifc
fd)tt>eigtnbeu SScctragen biefer 2lrt bie Annahme
fcem SSerfprec&en t>örf>ergeben ffcnne. SOenn eben
fcaffelbe ijl ben einem ttu8brürflidj abgesoffenen
Verträge m&glick / ©efefct jemanb bittet mtd)
ttm etroaS, unb td& faeje cö ifjm $u; fo tfl ein
SSerfrag $n>ifc$en uns ' abgesoffen, aber bie
Sfmtaftme gc[;t bem SBecfprec&en fclbft Mtfytv,
benn fte liegt in ber Sitte felbft*
»
»
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. "95
• - •
i
* 0
XX.
Med)te be$ 95eleibigten ftnb fd&ott in
bcm oorbergebenben befiimmj. 5)ie Qtnroenbung;
bcr bort aufgehellten ©eljauptungen , auf bte 93er*
Ijättnifife be$ §D?enfd)cn, finb fo leicbt, ba§ l)iec
nur einige befonbere gragen einet nähern Untere
fudjung bebürfen*
Kugec ben oben fefcon angegebenen 9Jed;teri
jur 2Jert&eibigung unb Snffdjabtgung, &at man
bcm Seleibigtett nod) ein 6trafrec6t,' ober eilt
SKedit, ben Seleibiger wegen einer zugefügten tycU
ienbeten Seleibtgung Schaben $ujufügen, benle*
gen rooflen. Sifleiti biefeö SKedjt befl Seteibigten
gegen ben Seletbtger finbet nt<t>t ftatr. Seim
tiefet fogenannte ©teafreefct roärbe ein 3n>ang^
redjt, ober ein 9Jecbf $u SwatigSmffteta fenn;
baö öied)t $u bem @ebraud>e oon Sroangdttitttehi
fann tef) nur in fo fern fyaten, als id) Seleibigun*
gen ober Verlegungen meiner Sc*tc burefc tfjrc
Ausübung f>i"beru fann. ~2Bie ifi biefrS aber betj
bem fogenannten ©trafreebte moglid) t Sie t>er*
gaugtne Sclcibiauofi fann td> burd; bie 2lu$tfbuug
9? a »fr
196 Ue&et bat, 3t«d;t beö *&e\eWi$t cm
t
t>etjelben ntcbt btnbern, unb eben fo wenig eine *u«
funftige, 3* babe b ic f en 25*roet$ febon anberdwo
gegen biefc* uermeinte 8Red)t be$ Seleibigten ge*
f&brt *)♦ £err ^)eit)cnreid) ft&it bieten mic
gebrauchten ©r&nbe fir titelt entfc&eibenb **.)♦
öber mid) b&nft, bog baSjenige, wa6 btefer *PbU
lofopb öegen fte $u fagen glaubt, fte üielmefjr be*
ftartgt* Sc fagt nemlid): »1) Uebel, gegen
„ eine im SBerf e fetjenbe »eleibtgung , f 5nnfen gar
„nidjt ©träfe genannt werben ; 2) and) wenn
„ ©träfe wirf Jidj m6glid)e$ fAnfftge^ Uebel üer*
„binbern Wnnte, burfte bec Sföenfcb bennod? beit
„SKenfcben ntd&t flrafen „ ***). ©ad lefcte Witt
icb einteilen jugeben — allein, was bewerfet
■ " f* gegen mieb? Denn id) glaube, e$ i(! für jtd)
((ar, ba§ burdjj eine Strafe, Dbec ein liebet,
welches jemaub bon mir/ Wegen einer ©ergangen
tien Seleibigung, (eiben foO, feine gufunfttge ge*
tynbert werben ffcnne* £teburcb wäre alfo bec
SSecbtSgrunb berjenigen aufgeboben, welche bem
SBeleibigten ein @trafred)t beilegen , um fici) ge#
gen finftige $8eleibigungen \>on bem SBeleibigec
ftber ju tfeüen* ©ie f)5bere Äecbtßregel, welche
jbiefe* 9?ed;t begrönben fotfte, mag wabr, obec •
fte mag falfdb fetjn, bad fommt bierbep nid)t in
^Betrachtung, wemt nur bargetfcan i|t, bag fie in
i • / * * • ' bem
•) SRcin *ftattirr«cbt $. 205.
©vflem M ^fltwvr. f. 191»
w ) eben*, j. i«> Jf
V
Digitized by Google
llc&ec ba$ 9tetf)£ be$ SSeletbigfett. 197
bem flreitigen feine Sfnwenbung ftnbe. 9(1*
lein, gefegt ba§ ein Uebel, welc&eö td) meine«
35eleibiger, wegen einec »on t&m erfahrnen 35e*
leibigung zufügte, mid) »or jufinftigen, wenn
gleicb no<# ntdbt im Sßerfe ferjenben 95eleibigungen,
gegen if>n ftc&er |Men fftnnfe; fo tiourbe tc& ba$
SKec^f , i&n $u tfrafen, eben fomobl fjaben, als
id) ba$ *Ke#t ber SBert&eibigung unb ber ^räoen*
licn gegen t Ii n habe.
2Benn £err @C^maIj ein natürliches ©traft
red;t aus bem ©runbe berffteibigen will, weil ber*
jenige, welcher tjorfäfclid) mid) bcleibigt, ftc|> utu
ter bie SBurbe vernünftiger SBefen berabfefct, unb
id), ber id) burd) biefe 95eleibigung t>ec(e^t werbe,
tefugt fei) , i&n tttt ein üewunftlofeö Sffiefen £u be*
^anbete *)\ fo beweifet fem@runb jir oiel* ©etm
hieraus würbe uicfct allein folgen, bag ic& jeben,
bee midj) beleibigt; fonbern /eben uber&aupt, ber
wiberredjtlid) hanbelf , als ein bernunftlofeS 5öe#
fen, b, f>. nad> meiner 2Bi0fii(jr, beljanbeln fSnne,
fobalb biefe £anb(ung nur ni#t gegen baö 9vecbt
eines brüten geftyie&f. Denn jeber , weiter wt/
bcrrechtlicfc fcanbelt, w&rbigt fid) in fo fern unter
bie vernünftige SRatur fjerab,
£erc 3>aEob &at baS naturlic&e ©trafreefct
<m$ anbern als ben bisher angegebenen ©rünben
Rauptet, „©er Sßeleibigte, fagt er, fcat ein
»Siec&t, feinen SSeleibiger na* rechtlichen sprinte
»3 „picit
•) ecjmflli ret»«^ 9iaturredrt |, 12.
• 1 9 8 XUUt bat Siecke bes SSeletotgtetu
„pien $u betrafen, ober ifjm baö angetane Unred&t
„auf eine red)tmagige 3irt ju vergelten, „ Seitt
SeroeiS i|i foigenber: „3eber 95eletbtgte ^ert ein
^ 9£ed>t/ gegen Den 35eleibiger rc#muigige3mang&r
„ mittel ju gebrauten. fötm ift bie (Strafe ein red)t*
„magige$ groangömittel j alfo fß bec SSe^eibigtc
„berechtigt, feinen Seleibiger fltafen. „ *J —
mein id) ameifk, man roerbe eö £errn Satob
3ugeben, .bag ©träfe ein ^roanggmttfef fetj, unb
eben ba&er au*, bag fte ein red?fmdgige$ 3mang$#
mittel fep. Denn £err % erflar* ben 3n>an$
felbft buicfc bie Setfimmung «ineS frepen 2BefenS
$ur £aublung, burefc eine augere Ucfad) **), unb
ein Srcang&iiMel „ butefc baö , roobuscfc jemanb
«gelungen mirb „ ***;. £>bnc miefc auf tiefe
Segriffe felbfl. weiter einjulaffai^ fo behaupte i#,
bag jeber 3n>ang, unb fo aud; jebeS gmangömit*
tel, eine #anblung t>orau$fe|t , rooju jemanb ge*
imungen roerben fo0. %tt) einem recbtmagigeti
gmange fann btefeö nur eine £anblung fet)n, $u
ber jemanb eine SwangSoerbinblicbfeit bot, 'unb
beten Sifüllung er pecroeigert, ©iefeö fann abec
Un bem natürlichen @tcafred;te nic&t ber Sali
fegn, ba bie t>oübrad)te £<u»blung nicht, mebc
tingefcbe&en gemalt tveeben tatun £err 3afo&
Uimptet et. aber, m5gte man mir enfgegenfe&en,
» bajf
•) WWopW<t>e %tä>mt$xe J. 41S,
•*) ebenb. f. 61/
•*•) ebenfc. }. 417,
Digitized by 0(
•
t>ag baö 3wan3$red&r ein formale* SXecft «1, tag
e£ ein 3wanfl$recht elme allen materialen 5 ro ed!
giebf, wtt> tag eö bei; Dem SKe$te $u {«Dingen gar
iüd)t batauf anfomttUf ob man eine toßimmte
SMbftcf>t tmburet) erreic&e, ober nid;t *), 3$
Würbe hierauf antworten : tag baä Sivan^redjt
fein formales OJecfct fen, inbem ba$ formale :Xcd)(
iuct)f$ anberö i)?, als ba^jenige, ma$ üi>tig bleibf,
tvenn man Don ber SKaterie jebe* beliebigen
SJectptf abfrage, ober baö SKecfct bloö ,al$ et>
folctyeö gebaut, tt>elcfccä ein ©egenftanb überhaupt
tyat, ofcne il;n trgenbS ju bcffcmmen, biec wirb
aber ein in gennfiec SKu<f ftc&t beftimmter ©egen*
ftonb gebaut werben t nemlid; bec ©ebraudj oon
gmanflSmitfeln , wegen einer jugeffigten Seleibu
gütig, Set; einem i'eben imperialen Steckte mag
td) mir aber immer einen gtveef als m5glicft ben*
fen, um befienfwiflen tdj> ba$ 3Je*t gebrauchen
will, ob ber gweef Don mir baburefc tviälid) er*
reich* n>erbe / ober nicht, ba$ tlmt nid;l$ suc
<Sad;e; er mug nur baburch erreich* werben
fönnett, Sa« ijl aber ben bem ©frafrechte
»ich* ber gall-
£crr 3afob behauptet nich* allein ba$ natfir/
liehe ©*rafred;t; fonbern<wch, bag eine $ropor#
<ion $n>ifchcn Strafe mit SSeleibigung beobachtet
werben muffe- 2>a , ich ; bargetbau & h$ben
glaube i bageS fein natürliches Strafrecht gebe;
% 4 , { .fP
•) 9Wofoj>&if$e R«W'Uta f. 4is. 3lnm A / , -
fo brannte td> micfc gar nitft in bie grage bon
t>ec Proportion ber 95cleibigungen unb ber ®tra>
fe n einjulaflen , wenn £err 3af ob fciebur* ni#t
au* $uglei# bie Proportion jroifdjen 95eleibigun$
unb bem 3»«"9«/ fyinbern foll, benimmt
}U (jaben glaubte.
Um biefe Proportion (u beftimmen, fagt £ert
3-z eme ©träfe fei) geredet, welche bem SJeleu
biget ein föt i&n eben fo ^roged @ut nimmt, al$
er bem SSeleibiger entzogen '*). allein, »et
fann biefe* beftimmen? gin unb eben baffelbe
@ut m meinen £anben, fonnte für einen anbem
einen nrigfeid) grSgern 3®ertf> baben*
SDftm erlaube mit bie Mnroenbung auf einen
einzelnen gafl. — „ SBer be$ einen Ä6rper rotber*
„ re#tli<b oerlefct, oerbient eine 23erlefcung bon gleu
„cbec gmpfinblicfrfeit an bem feinigen ju erfaf)/
» cen; „ fagt £err % **) 2lber uicfct allein bie gr&*
fjere ober Heinere @mpftnblidjfett einer ajerle&un$
tft e$, n>a$ bie ©r6ge be$ SSerlufteS, roelcben icfc
bar* fte erleibe, belftmmt; fonbern aud> anterroeu
fige folgen, welc&ejte für mi* bat. 3* fann, 95.
bureb bie JBerlefcung eine« ginger« , auger ©tanb
gefegt »erben , bur* eine #uhft , bie id) biöbec
auöftbte, meinen Unter&alf ferner $u errcerben; ,
tnbeg biefe Verlegung fär einen anbem faum me&e
al$ einen t6rperli*en ®#merj jur golge fyatte.
- ■ JDa^
Wifof. Xtütmtt f. 425-
•*) eben*, f 4*6* 5. a$6.
lUUt fcaS Siecht bed SBeteibrgfett. *o*
3>aö £Kecf>t be$ Seleibigten gegen ben SBeleibt*
$cr gebt , ba e* fein natürliche* ©trafredtf giebf,
Daf>ec lebiglicft auf Settbeibigung unb gntfc&ibU l
$ung. ©tc föaturrecbtsleljrer be&aupten, bag
fciefeö Kerbt ein unenblfdje* Stecht fet> , ober ein
fo Uftes, bem im allgemeinen feine Stenden be*
flimmt werben f Innen *J; kb ge&e felbft weiter,
unb behaupte, bag biefeS *Ked)t in fo fern ein
unenblicbeö genannt werben muffe, als e$ bem
Urtrjeile be§ 95eleibigten ubertaffen bleiben muß,
Wie groft ber @d>aben \ft, ber für Ujn au$ eince
©eletbigung erwadrfen ifl, unb wie Diel 3»an$
|u feiner 23ertl)eibigung nlt&ig i|t*
©3 erhellet alfo, in welkem ®inne baöjKed&t
be$ Seleibtgten gegen ben 95rfeibiger ein unenblid)e$
9vcd)t fep, unb bag biefeS nid;t fo öiel beige, bec
SSeleibtgte finne ben Q5eleibigcr befyanbeln wie er
wolle ; fonbern bag bem Seleibiger bie ©cSge bec
gmangömittef, weld&e $ur 25ebauptung [eine*
SSeebtö erforbertiefc ftnb, $u beurteilen überladen
(leiben muffe, unb bag baber ntemanb als er, wenn
er baö SKecfyt bat (gntfdbäbigung $u forbern, bie
@rlge biefer gntföäbigung beftimmen f6nne*
SRan fcergeffe eS nid>f, bag r)ier 6I0S üon bent
flrengen 3?ed?t bie Rebe if!, unb bag wir, wenn
Wir biefeS behaupten, feineSwege* leugnen, ba*
9? 5 ®uv
•) Wolf inftit. juris nat, f. 94. Achenwtll jus nat.
a o 2 UtUt bö$ 9te# b«a Söeleibigf m..
Giffeugefeft t)erpflid)fe l>en 25eleibi0ten felbjl juc
©u(e <K9Ctt ben 55elett%er*
2ta$ unenMidfre öEecfet be$ «Beleibten fat att
£errn 3afpt> einen föarfen 3Bibcrfac^ec gefunbeu*
SwangSmittel $ur SSertfjetbigung, fagt er, *
a ,muffm Der Seleibigung , welche öerweljrt n>er#
„bett foa, propertionirlicfc feijn, unb bie liebet,
„toeld&e gebraust werben, bftrfen n>em#en$
«titd;t gr&ger fenn, afö bie geregte Strafe, rcefdje
»bie ©eleibtcjung »erbienf* Denn «Oer red&tata*
„giger 3»an^ tft burefc bie Scleibißuna befiimmr,
„fiofetieft barf er au* nie gc&ger fenn, alö i&c.
„ v ©runb erforber*>, *). 3* nnlf e$ mit (gtitt*
fämckjeu übergeben, bag £err 3afob bte@r6ge
be$ 3n>anc3$, t>ec jur Ser^etbigung gebrauch
n>erbe:i fcW, ' burefr Die <8r5ge Der recfcfmagtgett
©träfe befrittunen tvitf; ba id) tym biefeS Strafe
red&t titelt $ucjeben fann, unb nur bemerfen, bag
ber @afe : bie ©rege be$ gmangd merbe burefr
bie ©rfcge ber SSefetbiflung befrimmf, $menerfet>
fcebeufen fSnne. Senn einmal fmm biefer @a§
ben €inn faben, bte ftttlicfje SÄiVicfcfeit bec
@r5ge beö 3wang$ Gangt; t>on ber @r6g* ber 35e>
leibiflung ab, unb bann au<$; baä dicd)t $u bem
@ebraud)e eines StMUöämtttete / um «ine Seiet*
bi9un<j $u w&tnbeai, Oancjt oon ber @rige be$
UebelS ab, rceldjeS mir bur# eine 95eleibi3un$
rri ^ w ü . j k . . .- ^ '..^^- -u . a EU» Wed b^Google
I
Hebet fca$ Siecke be$ SSefeibigfctt. 203
jageffigt töurbe* 3« bem erffen ©inne wirb nie*
manb ben ©afc leugnen, aber fo genommen fantt
er niebt in baä aiaturre*t geb&ren; tu bem aroet)*
leu ©inne ifi er aber feine^rocgeS »abr. Den«
mein SKecb* jur iBertbeibicjuna, babe tcb, um meine
Secbte al* ütabte befjaupfen $u finnen. 3$
roug mirbtn ein 9Jed;t $u fo üielen Spange baben,
olö $ur Sebaupfung meinet 9?ed)f$ n5tf)ig itf/
imb ba icb niemaubeS anbern, al6 meinem eige#
tten Urtbeife hierin folgen t ann ; fo muß tcb eilt
ffieebt gu fo Dielem groange baben , al$ mir $uc
Sßertbeibiguna, meines Dtabtö n&tbtg fd;etnt* Docfc
£err 3. »tU für beten Sebauptunfl noeb einen
anbern QSeroetö f&breiu „Die $ertljeibigung fei*
3) ner SXed>te , fagt er, t|t ntebt abfolut 9?ecbf
(uneingefd)ranft SKecbO> »fonbecn nur fo roeiC
„fte nacb einem allgemeinen ©efefce gewollt mu
„ben tantt, „ &ucb biefer Sa& ift einer jmiefa*
dien 2Ju£legung fabig. Demi erftenö f ann e$ fjeu
§en , bie SBcrtbeibigung eines :\oJ.-.- ifi niebt mu
etugefebränff jtttlicb moglieb, ober m&glieb, obne
irgenb ein ©itfengefefc $u »erleben; unb jmentenö,
fte ift niebt uuehtgefebränft recbfSaemaß; fonbertt
ttuc in fofecn (te nacb einem allgemeinen ©efefce
gewollt werben fann* SHMe« mir ben ©afc auf
bie erjie f&zt nebmen ; fo gebort er niebt in ba*
Slaturrecbt, fonbern in bie ©ittenlebre; foU er
aber auf bie jmente 2lrt oerfknben »erben, fo
würbe er niebt n>abr fepn* Denn tcb (jabe $uc
SBc*
■
2 o 4 tte6cc baö Stecht be6 Sßetcibigfett:
33ettf)?ibtaunq meinet 9fe*te in fo weit ein 3Ked&f,
ö($ f i* na* einem aflejemeinen ©efefce »oUen mug,
tag i* ba$u ein 9tc*t babe* SRun mng i* aber
na* einem aflaemeinen ©efefce wollen, baß jebet
jut Erntjeibiguns feineö Oicc^td $u fo t>iel Sroana;
ein 3?e*t babe, als nad) feinem Urteile ba$u nö#
tfjigitf , intern id; raid, bag mein SXe*t unöet*
le^t bleiben foB. SRUbin mug tiefe« 9ie*t be$ s
S3e(eibtgten unenbli* fenn. ©enn t* mug twU
len , eö fen em affa,ememej3 ©efefj , bag niemanb
ben anbecn beleihe, unt> tag niemand bem ,
groanae, but* n>el*en et oon einet Seteibiauna;
abgebalfcn roetben foü, ttiberfieben bftefe. SRit*
bin mug cm* na* einem allgemeinen ©efefce a,e*
tvollt raetben f 5nnen , bag t>a$ 9ve*t be$ SSelep*
t>i$ten ein unenblt^eS fe».
XXL
XXI.
f
©efcttföaft ü&er&aupt
395enn meiere $ut grreic&ung eine* gemein*
ftyaftfkßen SroecfS gegenfeitig gegen emanbet t>oü%
fommen berpflid)tet jtnb; fo ifl ftne ©cfcllfd^aft
unter ifnten» Sftan nennet a&t biefe ©ubjefre ju*
fammengenommen au* in einet anbern$ebeutuna
eine @efeüfd)aft, unb jeben einzelnen ein 9}}it*
glict) berfelfcen,
£)ft nennt man fefbff mehrere ^erfonen, xotU
A)t $ut grreic&ung eines gemeinfcfcaftficOett Swecf $
tödttö tfnb, wenn gletcfc feinet oon benfel&en, in
SKürfjicfct auf btefeti 3n>etf , eine befonbere dü(1*
f ommene 23etbinblic(tfeit gegen bie ubrißen batte,
eine ©efcflfc&aft* SKe^cere ^erfonen, bie, um
t>a$ Vergnügen be$ Umgangs $u geniegen , an ei#
nem Drfe uerfammlet jtnb, machen in biefem
Sinne eine ©efellfctyaft aus, roenn eö gfeicfc einet
jeben berfelbcu iiberlafien ift, ob unb rcieüiel fte
$u bem Setgnügen bet übrigen fcenf tagen »HL
3a in einem noefc roeifetn Sinne machen felbft
mebtete SKenfc&en eine ©efctffc&af* aus, wenn fie
l»urc& geit unb Ort in folgen aSerbalüufien fie&en,
in wfc&en fie gewifle 3n>ecfe, wenn fie jicfr biefel*
ben
ao6 ©efeÜfd)nf£ tö«$«Upt.\
fceh gemeütfdjaftticb t>orgefe$f ba&en, Uiä)t eeret*
cfcenf6nnen, fle m6gen fte nun baben , oberuid?*
baben* Slüein tiefe legten 25egriffe geben miefc
bier md?t$ Ott« SDenn folc^e @efeüfd)aften f5n*
nen feine Siedle unb feine aSerbmblidjfeiten be*
grunben/ Unter ©efeüfcftaft »erftebe i<* baber üt
fcem golgenben immer einen 3nbegriff t>on 5J?cn#
feben, rcelcbejtd), in 3?ucfft*t auf bie ffrrei*un0
eines $n>ecf$, wOfommen gegen einauber oer*
p flicket ^aten»
©erSmecf, um befienfttiflen eine ©efeüfdjaft
crri*te( itf, t>eif?t ber gefeUfcbafrticbe 3*\>e<f. gc
ift, in Sücffidjt auf bie ganje ©efctifd)aft, al* bec
ft&c^fce $u befrackten, wenn c\!cid> jebeS einzelne
SRitglieb für fiefc beföttberc Srcecfc baben mag, $u
bereit <2rreicbung ibm bie grretdmng be$ gefetU
fc&aftücben StvecfcS felb|1 bef&rberlid) femi fofl.
@efe§( mehrere ^erfonen erciebtett um eines ge#
roemfcbaftltc& fru mad)eubeti ©ewhmßeö tviflen
- eine ©efeUfcbaft; fo ift biefer $u nmcbenbe @e*
»innfl ber 3»ecf ber ©efel W , ob glei* jebec
*on rt>nen bep bem Sintberte, ben er an biefem
gemeinfcbaftHcben ©ewinnfte bat, befonbereSroecfe
jjjaben mag, um berenttt>iücn er in bie ©efeDfcbaft
getreten ifh
3d> glaube e$ nieb* fyer ttft errceifen $u bfir*
fen, bag jebe @efeflfd)aft nur burd) einen Vertrag
entheben fSnue; benn wenn biefe* ffd) au$ nid&C
<m$ unfern t>orbcrö«b^«n'U«terfuct)ungeu ergäbe,
. fo
• Digitizecfby Google
©efeflfc^aff ftetgaupt* ä o 7
fo t fctrnfe td) ben gefer , bem hieran ein greife!
ubrtg bliebe, auf meine« anberSwo baoon gefüfjr*
ten 95en>ei$ *) üerrceifctu
SDicfer »erfrag bet§t ber ^WCimgimgÄtor*
trag ber ©efettfdjaft, unb jeber, welcher ifjtt
Hiebt felbfi mit eingegangen iß, fonn nur burefc
einen befonbern Vertrag , welker ber 2fufhaf)ine#
Dertrag genannt wirb, SRitglieb ber ©efeBföafe
weroen*
2Bir burfen nur bie recMicfcen golgen be*
SJereinigungSwertrageö «äbet befrimmen, ©etm
roeiter unten wirb ftd) ergeben, ba§ aus bemOJuf*
ttabmeöertrage för jebe«, Der burd) benfelben
fföitglieb einer ©efcflföaft geworben ift, biefelbett
SBirfungen entfpringen, nie. wenn er ben 2?erei*
tiigungöoertrag felbf* mit eingegangen wäre,
£)urd) ben SBereinigung^ertrag t>erpflid)tet fid>
febeS aSifgÜeb gegen bie @efeBfd)aft auf eine be#
ßimmte SBeife, *u bem t>erabrebeten gweefe mifc»
juwirfen; jebe$ anbere SRitgfieb t>erpfltc^fct ftc^
cuf gleiche jSeife gegen alle übrigen, unb mitlitt
<m# gegen jeneö, Surd/ ben 33ereinigung$t>er#
trag erhalt aifo jebe* SRitglieb bie SBerbinblt^
feit , auf eine beff immte 2lrt ju bem gweefe bec
©efeflfebaft mif$uwirfen, unb baö SXecfct, t>on
ben übrigen eine gletc&magige 3Kifwirfung ju bie*
fem $wetfe ju forbern , unb ba&er auefc ein SKec&t
an bem gefellfct>afrti*en Jwecfe felb(U
• JDfl* v
208 €kfeüj#öft täetfyaupL
SDaö red) 1 1 id) e »erbalrnig, n>el$e£ bucd) b ert
SBecetnigungSoerirag $n>ifd)en ber @efeflfd)aft unb
1 ibren SOHtgltebern benimmt ifr, mag ba$ ©runD*
Dcrl)dltntf bec ©efeOfc&aft genannt werben*
SDa biefe$ burefr einen Vertrag, welchen jcfccS
einzelne ©cfeÖf^aftgCtcb mit jebem anbern einge#
gangen ijt, benimmt ift; fo ecljeüet, bag in bem#
felben nid)t$ bur# ben äBiflen eine$ ober mehrerer
©Heber geanbert werben tunne. Denn eine jebe
?{ertberung, welche man in bemfel&en gegen beit
SMen aud) nur eincä einigen bec @efeüfd)af(6*
glieber machte, würbe gegen ba6 5Xed)t laufe«,
welc&eä tiefer aud ben SBereinigungSocrtrage fcat; t
Sa* OcunbDecftaltmg eined SftirgHebeä $ur @e#
feüfc&aft beft mtm t nun auf bec einen Seite 9£ed)f e,
unb auf bec anbern ©eite ÖerbüiMidtfetfen befiel*
ben. 3ene Wolfen wie SKecbte an bec @efeüf*aft
nennen» © ergiebr fufc ba&er t>on felbft: i) ©ag
feinem SRifglicbe einer ©efellfcfcaft aSerbrnblKbret*
ttn wiber feinen SBilleit auferlegt werben fön neu,
weldje nid)t fefoon burd? baä @runboerbalfmg fce*
fiimmt jtnb. 2) ©ag ir)m t>on ber ©efeüfc&aft
etnfeitigec ©eife fein DJedjt endogen werben bäcfe,
ttelc&eä ihm bittet juftaub; biefeS 3\ed)t mag nun
ein £Kect>e an ber ©efeüfcbaft ferjn, ober eö mag bie*
fed S^ec&l aus einem anbern ©runbc baben, Sentt
Die erftenföe#te fawt i$m bie©efeöfcfcaft nic&t ente
Rieben , tnbem jie burd) ben Vertrag gebunben i fr ;
*ic<uibecn Siebte fann fte ntc^t in 2{nfpru$ ne&men,
fle 16c nicfet burcfr ben 2Jereintgmig*&erftaa
übertragen finb« - 3# »ill tiefet auf einen einjel*
tten gafl anmenben* 3ebe* ©e^fpiel ifi guf,
n>enn e$ bemjenigen, för ben,e$ gebraucht wirb,
flarec i|t, al$ bie J&eorie, n>elc&e e* erlaufertt
folf, ®an edaub« mir bal>er ein ©epfpiel, mU
cfce* niemanben unbefannfer fcpn fann, alt bie a(T^
gemeine S&eorie, n>el#e e* erläutern folf.
©efefct mehrere greunbe ber Sefräre treten auf
«ine gewifle Jett in ein« ©efeUfc&aft, SXomane auf
eine leidere 2trt lefen ju f 5nnen, ©tefe foflten oort
^tragen, $n benen ft* bie einzelnen SRitglte*
wpfKcfctet bitten, «mgefcfcafff, unb t>on ibnen in
einer geroiffen Drbmmg gelefen »erben. 2Bdre id)
einSKitglieb biefer@eMföafo fo würbe icfc juerfi
bie ajerbinblicfcfeit baben, meinen »erfrrod&ene»
©ertrag *u entrichten; i# würbe aber au* ba*
SKecfct Gaben, bie auf oflen ber @efe(Jfc&aft ange* *
fcfcafften 25ucbec in ber fefeefe^en £rbtjung $u Je*
feiu £ie$u iß mit bie ©efeöfc&aft berpflic&fef*
©efefct nun bie ©efelfföaft wUtt, ftatt be* Utyu
rigen ©eytrag* , einen gr&geren baben ; fo Ginge
es einzig son mir ab, ob id) iim i&r bemiüige»
»olltc, fflBottte ic& niebt, fo bitte jte fein fficcfcf,
rot* baju $u sroingen; um ju feinem anbem,
ate meinem bisherigen »ertrage/ fratte icfr tri*
«erpflic&tet, unb *u nicbtS anbern bin ic& ber @e#
feöfefraf* *erpflt4>tet, alö n>oju i# mi* gegen fte
wcbinblic^ gemalt babe* Rbnnr bie ©efelfföaff
£ flicht
wo ©efeüfcfjaft überhaupt
tücbt ferner befreit, wenn ibre SRitglieber nicht
9r6gcce Sen trage geben wollten, nun fo m6gte fit
«uferen , benn $ur grretebung be$ gefeflfcbaftli*
eben Swecf« b«< fleh jebe* SKitglteb nur unter beit
terabrebeteu Q5ebingungen unb (Jinfd>ranfun^n,
tücbt ofjnc alle SBebingungen unb ©nfebranfungen,
verpflichtet, ©efefct aber alle SRitglieber, außer
mir, wären be$ SKomanenlefend fatt; jtewunfcb*
ten fftc ibreSBeptrage fleh jefct eine biftorifebe, ober
irgenb eine anbere ttttikit , wäre ich öerbunbett
mir btefe* gefallen &u laflen, flatt ber SKotttane ©e#
febiebf e &u lefen ? Jteine$weg$. ©enn tiefe* wä$e
,»iber ba« Siecht, welche* ich, oerm&ge bt$@cunb#
*erbaltnifle$, worin bie ©efeüfcbaft mit ibren ©Ue*
Dem feebt, habe, ©ie ©efeUfcbnft ift ibrer Seit«
fo gut oerbunbeti, mir batyentge $u leifren , wa5
ich mir Don ibr oerfpreeben (aflen, al$ icb miefr
anbeifebtg gemacht b*be, meine 35et)träge $u
entrichten« SBoffen bie übrigen SRitglieber auger
tnir ju biefem SJebufe in eine neue ©efeflfebaft tre#
<en, fo (ann ich jbnen nicht webren; «ber bie
bi6ber eingegangene ©efetlfcbaft fSnnen jte be«batb
t>or ber Seit nicht ©ertoflto — benn wir haben
angenommen, bag bie ©efeflfebaft auf eine be*
jlimmte Seit errichtet fer> — ober wa$ eben taf»
felbe fügt, fte tonnen jtcb oon ibrer Serbinblicbfeit
gegen mich eben fo wenig freisprechen, ale icb
mich *on meiner JBerbiublichfeit gegen fle*
. Y ' . » ■
XXII.
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- ,1 m SS —
XXII.
Söerfaffung einer ©efetfföaft.
•SSon bem eigentlichen ©efeflföaftfjtoedfe, b.
bemjenigen, ju beffen €rrei#ung bie ©efeflfcfoaft
ecrid&tct »urbe, mftflen bie gefeUfdjaftlU&en Singe*
legenljeiten unterfefcteben »erben, ©iefed ftnb
grcecfc , welche bem gefeöftyaftlic&en 3»ecf e un#
tergeorbnet (inb, bie alfo erreicht »erben foOen,
um burefc biefelben bert ©efellföaftfyroecf ganj,
ober $um J^eil felbff $u erretten» SÖ?ati erlaube
mit tiefen Segriff bur# bie ©efelffcbaft bei: die»
wanenlefec $u erläutern* 3&r ©efettfc&aftSjwecf
ift bie £eftftre einer ge»iflett 2(rt oon 33ü#ertu
SBaren biefer fo oieU/ tag man auf eine 9lu$*
»af>l berfelben benfen, ober bad gefeaf#aftlic&e s
58erm6gen (ie anjuftfaffett, ober bie Seit ber mu
alieber, fte $u iefen, ni*t jureicfcte; fo »&rbe
Diefe 3luS»al>t eine Angelegenheit ber ©efelffc&aft
feptr. Angelegenheiten ber ©efellfchaft jtnb j»ar
fcorefc ben3roecf berfelben als fol#e beftimmt, obec
ber Smecf ber @efeüf*aft bringet e$ mit fty/ bog
bie ©efellföaft gerabe biefe unb feine anbere 3ln*
Gelegenheiten habe ; afleitt pe »erben bur<$
0 2 ben>
ziz Sßetfaffimj einet ©efetlfcfjaft.
*
Vendetten t>Mli& entfc&ijbeti* SÖentt e$ öftidfr bet
gwect einer Sefeaefeüfcbaft, weld;e (t* unter bett
«naenommenen Umtfanben Deccinidt, mit fuf> brin*
get, baß (te unter SBerfen, meiere j?e # lefen wiff,
eine 2tu8wabl treffe* fo tfl bo$ bie Stewafrl noefc
" nit&t felbf! gemalt*
3n ber eigentlichen 95ebeutun$ tft ber SOBiffc
einer ©efellfcfcaft nidjtö anbetS, alö ber SQßiüe ify
ter ©lieber; im rechtlichen Sinne i(i ber ffiiffc
fcer ©efeflfebaft baSjeniae, wa$ ade SRießUebcc
• als ben Hillen ber ©efeÜfdjAft anjuertennen t>cc^
fcunben flnb, e$ mag nun ber fffirUc jebeä einzelnen
fet)n, ober nid)t* ©efefct in einer @efeüfd)aft ( j
würbe afleö , wa$ au^emac&t werben fofl, reebt*
magia burd) eine @timmenmef|r&eit entfcfyieben;
fo würbe baä , was f ine ©timmenmelj rbeit woße> j
ier re#tltd?e Sitte einer folgen ©efeflfc&aft fepn. !
SDie 2trt unb 2Beife nun, wie ber recfctlidje
®tfle einer ©cfe0fd>aft beftimmt wirb, wirb bie
^erfafiung Der ©Cfellfchaft genannt; jte ut
tiefen JRamett in ber engem unb eigentlcc^en Q5e*
fceutuna, in fo fern bur# jte etwa* ber re*tfi*e -
® itte ber ©efe0fcf)aft werbe« f ann , ob e$ glei^
ni#t ber SBilfe a0er einzelnen ©lieber ift —
©efefct in einer «efeaefeOfdjaf* mfigfe jebeö
$Ueb au$brucflic& in bie 2lnfcbaffung eineß jebeit
SBerfS wiUigen; fo w&rbe eine fol#e ©efeOfd&rtft
jwar eine 93erfofiun9 in bem weitern, aber feine
Stefaffuna in bem entern ©inne tyabnu $iw
fien
V
\
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fteif affytt» einet ©efetlföaft z 1 3
ö«t in einer 2efec>efe(Ifd&aff , »o bie ©a&l bec an*
gufd&affeuben SB&cfcer bureft ben SBillen bec meinen
rSföifaliebec, ,pb$c eine« 9lu$fc&u(fe$ t>on SRifölie*
*ern, be|«mm*fenn follte, mürbe eine ffierfaflima
in bem en^eru unb etaeiitltc&en 6inne oor&anbeti
jenn; benn -jeftt f6nnfe efrna* *u bem rec&tlic&ett
SBiUen ber ©efeflföflft er&oben »erben, »elc&e*
•md;f bec SBetfe aller einzelnen äSifatieber xtitt*
m ©ne ®efeaf*aft beißt in fo fern gleid) , af$
Ätte gftifälieber berfelben $uc SBefttmmunö t&cc*
rec&rttcfcen fiBtden* mitrairfen Knnen; hingegen
-Migfetcfr , in fo fem mcfct alle SDWalieber tiefe*
SJe*t fca&en. Sine ®efeüfd>aft fann afcer audj>
tljetl* eine Qletc&e, l&eitö ejnc unaieiefce fenn*
SDenn e$ ift ro&dü#, bag ber rec&tltd;e 2Me bec
«efedfefcaft in aittfeftun^ einiger gefeflf*aftiic|>en
fflnödegenfteifen^tme bure^ ben 2Bt0en aller einjefe
neu ^ifcjliebcc befctnmit »erben f5nne, unb tu
öttfefjuwa onberer auf eine anbere Wtt. Sine 23er*
rfaffun$ tiefer 2lrt mag eine jufammenaefefcfe f)ti*
gen. 35en ber SJerfafiuna einer % @efeafcbaft tnU
fM)en natürlich jrcet) grasen;. *) SOßtC fatm
^eine Sßcrfafiimg öcc ®cfellf$aft entfteljeti
imö fcetönbect nwöen? uub 2) n>a$ Caiut
öutd[) bie <23erfafiug beftenmt rceröen ?
Sitte 2Jerfa(fung einer @cfeflfc&aft in bem tU
gentlidjen ©inne fann nur burefc ben ^Bitten aller
( QRitölieber beflimmt »erben» ©enn fein SRifglieb
ber ©efeöföaft tann bie SerMnblicfcfeit Ijaben, tu
0 3 »«*
<* 1 4 Sßetfaffutig rittet @<fetlfcf>affc
s '• . .
toaS in ben Angelegenheiten fftr ( ben BBiflen bet
©efeflfcfeaff anjuerfennen, toaS tttd^t fein eigener:
Sßifle tft, alö in fo fern e$ fufr baju wpflid>t*t
fcat. SDenn ftiflige i* gleich in ben groecf einet
©efeÖfd>aft hUvliaupt ein; fo tottige i* botfc be$*
fcalb nod) iüd)t ein, tag biefe ober jene, Ober gat
«tte Angelegenheiten ber ©efeHfc&aff, auf ft>ld&
eine, ober auf eine anbere 5lrt entfc&ieben »erben
foflen, wenn i&re ©tffc&eibung gleich meinem
SBiffen jumiber wäre» N
3n einer gleiten ©efeflfc&aft, ober in einer
®efeflf#*ft oon einer $ufammengefe|ten SJerfaf*
fung, in fo fern fte eine gftid&e ijl, &ctgt nun bec
erflarte 2Bi0e eine* SRtfgliebeS, bog eftoa« bet
red&tlic&e ffiilfe ber ©efeflfd&aft fenn foU, feilte
(Stimme, unb ber fftr einen 'ehtjelnen goü 6e*
flimmte rec&tlic&e 29Bifle ber ©efeOfaaft ein 93e*
f*tu§ berfel&en. > einer gleiten ©efeflfc&aft,
obe? einer oon $ufammengefe§fer SJerfaffung, in fo
fern fte al$ eine gteic&e $u befragen iff; tonn ba*
>r feine etimmenmeWett, an ft# einen f&t*
'fcblug heroorhingen, trenn t&r btefe* SfMt ni*t
bur* ben SBiflen oder SDfifgltebcr erteilt ijt.
SDenn bie überjltmmfen flffifglieber fann ntd)t*
»erpfitcbten , ba$ für ben 2Btflen ber ©efeOf#aft
}u erf ernten, »aß ein grJgerer ?f)eU nMfl. SDenn
foO fein SBtüe oerpfli#tenb fftr alle «Ri^liebec
»erben ; fo nwg eine SBerfaffimö wrfjanbcn fepn» .
©iefe
»i
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ffitffopig einet ©efeßfc^ff? itf
ßtefe tarn aber nidjt anbers, als burdfr bie Situ
ruiCIi^ung aüer fceflimmt ferm.
3* tx>ei§ el , bag felbfl t>ott me&rerern 5Ra#
furcccbfölcbrern ba* ©eaentbeil biefeö ©afceS be*
Rauptet t fr. £>b icfr glei(f> f*on anberwjirt* *)
liefe Sefjauptung keßritten fjabe; fo fep e* mit
tod) erlaubt, auf fte juräcfjufommetn £trt
<gd)fetttt>em fagt: „»He ©lieber ber @efett#
»fcfcaft fa&en in 2lnfebung bec gefettfc&aftlid&ett
„ ©egenflanbe nur einen ^Bitten, SBenn nun me$#
»rere ©lieber wtber wenigere jlimmen; fo i(t of*
„fenbar in bem ©efettfd;aft6tt>itten auf ber (Seite,
„wo bie tne&reflen ©Heber ftnb, ein Ueberge*
r xt>id)t„ **). Sugegeben, bag bet> alleu©egen*
(Tauben bie ©lieber ber ©efeüfc&aft nur einen
SBiüen Oaben f innen; fo f?eigt ba$ bo# nichts
anbecS , att in 2lnfel)ung ber gefeflfc&aftlidjen 2ltu
flelegen&eiten fann jebeömal nur etneg als bet
SBille ber ©efeflfc&af* btttafitet »erben. SSBemt
nun aber ber $£iüt ber ©efeüfd?aft$mitglieber ge*
mit iü; fo folgt gar ni#t, bag bie ©efeflföaf*
trgenb etwa* trotte, unb alfo aucfc nic^t, bag fk
l>a$jenige wolle, wel*e* ber «Bitte ber meinen
fbrer ©lieber tff ♦ «inen anbern Seweia, weisen
£etr Schlettwein ***) fft^ct, l)dbe jtyon bei)
einer «nberit ©elegenfjett beurteilt f)* • ^
^ 0 4 ; - - «bec,
•) ftatnrreAtf. 419. v ' 5.^ : u -« I
••*) <Xed>te *eg teäjen a. a. O. '
f) «Katurredjt a. a. £>.
it6 SDetf ojfuitö einer ©efeHföafc
Wbtt, tbtmte man emmenben, wenn (eine
©timmenmefjr&eit etwa* aitfmac&en tann , ma$
(bH atebdnn entfc&eibeu ? — 2t(fein , . mug bemi
immer unb in jebem gafle entfcfrteben »erben"?
G tann ja bei), bcm 3fUen Werben , n>etra tw&t
üUt SRitgHebet ein* fmb* ' -
9Ran fann ff* aud& ttidfri auf bie ted&rtic&e
©leicb&eit ber Stimmen berufen, um barauS efr
tten 95erx>ctö ju boten , bag bie metf!en ©timtneit
gelten, ©enn ben biefer rec^ffic^en ©leic&bett
fcer (Stimmen beffe&t e$ boßfommen, ba§ feine
tierfelben ber recbtltc&e SCBifle ber ©efetiföaft wirb,
ttetm i&r trgenb eine tmberfpricbt, unb bag lein
SWitglieb ber ©efeflföaft etwa« fftr ben bitten ber
©efeflfctyaff erfennen barf , worin e$ nu&t §m\U
leget bat, — . ©>e in einer gleiten ©efeHfc^aft
eine 2Jerfaflung eingeführt i(l , f ftnnen baf>er
i^re 2%efeaenf)eiten nur burefr bie Uebereinfunffc
iaffer ©efeüfdSjaffööliebec ftutym'age »erben*
2?or «infu&rung einer SBerfafiung tff babe*
tine jebe ©efeUfc&aft eine gleite, unb einegfeidfee
©efeflWap, tnntjelcber mcfcta ob«e bie ginwiflt*
öung ber einzelnen SSitgliebec befdjloflen twbejt
fann. ©er »ertrag alfer SKitglieber, bürdet*
<$en bie ffierfaffung ber @efetlf#aft beftimmt mir*,
)&cif t ber SBcrfafiutifl^ertras- p erbtet för
tfcf; , bag bie Serfafiung emec ©efeflfc&aft bur<&
webt aWmm$ittva^ bepimmt fe$n tttme.
«» • •» . . bann~
•
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tatin fknen aber alfc tiefe Stefrafle *ufa«tmcw
genommen al* ein einiget betrachtet tvettetr«.
SBenn bec aSerfaffun^öertrag , n>ie au$ ben &bi*
\ $en er&eflef, glei* ttuc burd) Den 9Btücti aüer SRiU
^lieber bec @efetlfcr;aft abgefcblcfien t»«*«
fo folaLbo* feineSrceaeS, bag jebe$ SRit^Ueb bec
©eftüfc&aft ju bcmfelben unmittelbar muffe emge*
fofOSget &aben. £)eun eö i|t m^Iicfc, bag afle
x 3&ir3(ieber ber ®efeOfd;aft einen Sfleit berfelben,
*ber inedetdjt aud) ein ciitji^ea bebolhttfdjtiaett,
. tk 2Jerfa(Tunvj $u bejftmmen. 3" *> ie f cm 5 a ö c $
jroar md)t burefr bie unmittelbare <£inröi{ligun<j bec
'einzelnen ©efeOfdxtfff^ticbec bie SScrfaffung emg*#
'f&^tt, abec bie 15bottma*tiöten f onnten beeb nuc
*tmvd) M SKecfef, »el*ed jte, t>erm8<je b*S SötÜcnS,
l>er einjefnen ©efe(ffd;aft6glicber ^af ireit, bec @e*
fedfc&aft eine SSerfaffttn^ geben. £)re SÖecföflun^
fann baber aud) in biefem gettte nur bor* ben
SÖitlen ber «injelnett gültig fenn* <2bert fb etljefc
* let, bag jeber, wldjn fld> in eine ©efcflfdjaft
,(*ufinf fernen lägt, jiiöfcfrroeigenk ii% bie^rfafinng
x fcec @efeüfd>afr willige* SDenn burd) ben «uf*
.iw&meoertcag ermtebt er aüe Se^tf tineS
^liebes ber öefeöfdjaft, unb crroivty fa aud) bur#
<t>enfdbcn aöe ffierbüiblidtfetten btfielbeiu Sföitl)in
t>erpftt*et er fidj and) alieä ba£j«ni# für ben
len ber @cfeflfd)afl anjuerfenneu, wa$ »erfafiung**
r.w4giö ausgemacht i(t»
£►5 ««tt
*i8 9Ö«fafftmg einet ©^feÄfcf^afß
• *
« ©eil bie IBerfaflung einet ©efeljfd&aft tmt
t>urt& einen Vertrag oOer i&rer SRitgliebet be*
pimttie »erben fann; fo erhellet, frag ftc uicfcfc
anberS, alä mit bec (Einwilligung if>rer fdnuIU
cfeen ©liebet aufgeboten ober serinberf »erbe«
f6nne»
©er 58erfafi"ung$ttertrag einet ©efetfföaft
fann felbfl au# mit bem 2}ereinigungSt>ertrage
ju^lcid) eingegangen werben* Seibe muffen inbeg
ibreö 3" Wfö unb ihrer gölten wegen unterfcfyie*
ben werben. Der 93ercin igungäüer trag beflimmt »
ben legren 3wecf ber ©efellfc&aft im allgemeinen,
ber 2Jerfaffüng$&ertrag aber nur bie 9(tt unfr
SBeife , n>ie in Slnfefjung ber gc feil fd)af fliegen 2liu
gclegenbeiten ber red)tlid;e QBiüe ber ©efellfdjaft
beftimmt werben fülle. 85eibe jufammen genom*
wen beflimmen ben gweef ber ©efellftfaft ttoHjtätf
big, unb bie Siechte unb 25erl>inblic&feitcn tyrer
©lieber. . v. '
} 3* t»W P> rten gefagfc bur# ba* o&etr
gewählte 5?et)fpiel ju erläutern fuc&en. ©efefcf,
bte ©efellfc&aft t>on greunben ber 9fomanenlef tftre,
t>on benen jeber (t* ju einem be/limmten &t)trage
t>erpflid?fet bitte, befltwmre unter bag bur#
eine jebeSmalige ©timmenmebrfteff bie 2Baf>l ber
$u lefenben SMc&er; bie Orbnung, in wetzet
jebe* einzelne SRitglieb ftc lefen, unb alle fon(lig*t
Mngelegen^citcn ber ©cfefljtyaft entföieben wer* '
ben
* *
*
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SSerfafliins mit ©efeüjtyaff. * 1 9
tett foffeeir, fo 'toliMf'ttt DoVdiiibfse gwedf bief#c
©efeflföaft bie 8ef tftce ber {Romane 11 fegn , in fo
fern auf bie fo eben angegebene Met aQea in 9fnfcv
$ung berfelben benimmt werben foüte,
* \ ; • . J
SDie gn>€t>te oben aufgeworfene gra$e war :
Wa* fann bur# bie SBerfafFuug ber ©efeüföaf*
entfc&ieben werben? Um btefe grage aber beant*
Worten $u Wunen, tnfifle« wir bie (JJewaft einer
©efeUfc^aft juoor ni&er unterfucfcetu V [
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1
Unter ber @e»öft einer ©efefffcftaft beirrt man
in beut entern Sinne ben. afnbeariff berjeniäett
Siedle, a>el#e burcfc bie ^erfaffung bcr ©efetl*
fd>aft au^eubt werben Wnnen, ünb mit bet @e*
feüfcbaft felbf! wirf Ii* fuib; in bem »eitern Sinne
ten 3nbe ö riff oöer i&rer Steckte, welche bur$ bic
SBerfafiung ntSgli* ftnb, uub in bem atfcwcitflen
Sinne ift bie ©ewaft bec ©cfeOfc&aft ber3nbeariff
<ider t&rer SKec&te, fte m&flen fetm t>on tt>el#ec
Slrr fte tDoQeiu '
Der ®i#ti$feit biefer griffe mm, «ÄfS».
wir fte genftuer untecftyeiben , unb jeben berfel*
ten weiter entmiefehn v 1
£)a bie ©emalt einer @efcafcf;aft in bem en^
flfett (Sinne nur biejeni^en &ed)te befagt, fteldje
mit ber ©efeKföaft fe4b(l mittW fmb , unb bie
uerfaffungömagia cm^cäbt »erben f innen ; fo er/
fceüet fftr ftc& felbff , bnf? bie &tmlt einer ©efefc
fdjaft in bem engfien Sinne beö SBottö i) mdjt
biejenigen Oe*te mit in ftc& befafle , weldje $u*
fallifl oon t&r erworben {inb* 3* 35« wenn eine
1 * @e#
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«efillföaft ba* Sigent&um biefec ober jene* 6ac&e
ewouben t>at; fo ge&6rt biefeg £igentljum*rec&l
nid?t $u bec ©eroalt ber ©efellföaft mbem cnglieti
imb eidentltc^^ei^ 6itme* ©enn biefe« 3ve#t ifl
»t<$t mit bet ©efellftfaft felbfl tbirfliek 6ia
tomtt »or&anbeti fe^tt, o&nc biefe* «eefct ju ba#
*em l) SlKe Sfyifytt, roel#e ba$ ©runb&er*
Mffoig bec @efellfa)aft $u ifccen ©liebem felbß,
mtb baöer auc& bic ätefaflung bec ©efellfdjaft,
©bec einzelne SefianbtOeile becfelben jum ©egen*
flanbe ^abett , ftnb eben fo t>on ber ©eroalt bec
©efellfcbaft im engften «itwe auägefcbloffen*
SDenn äbec biefe SKed)te fann üecfaffungSmagig
toi$t3 benimmt werben* Sitte ©efcllfcbaft tann
fid) eine Secfafiung geben, eine »orfjanbene gan$
©bec $um Sfcü aufgeben, obec mobifteicen j allein
6te rann biefeS ni$t buc# i&re «Berfaffung fettji,
fonbecn nuc bm'cl) ben einhelligen Hillen ihrer
aSir^liebcc. Denn es ift fcboit oben gejetgef,
baß bie »erfaffung einer ©efellfc&aft, fo roce,i&s
gefamte* @ronbt>er&altm§, nur burefr einender*
trag aller ©lieber mit allen beftimmt fet>n f6mte*
3ebe Slbanberung, roelcbe biecin e^ne bie befon*
bere €iriroilligung eine* SRitgltebe« gemalt fcer*
Im follte, rourbe gegen ba$ O&cbt laufen, roeU
cf>e* biefe« CKifglieb au$ jenem SSerfcage fcdtte*
Sie ©erpalt einet ©efellföaf t in bec roeiteett
SSebeutung befagt alle SXecfcte in fiel; , übte roeld)e
fct* <$efeUf<$aft occfa(fmig«ma§ig verfügen fann,
%i% @efcUfc^aftögett>aff %
fte raigen nun urfprunglitfc, obet er»örbene
JRec&te ber ©efeUfaaft fegn- 3, ba$ gigen*
ibum einer ©efcllfcbaft, m fo fern SBerfugun*
gen über baffelbe , wie bie übrigen 2(ngelegettbeu
fen ber ©efettfcbaft, beflimmt werben fftnnen,
su ber ©e»alt ber ©efeöfcbaft in bem tttffc
. lern (ginm\ Son tbr ftnb aber aud; ade 3ved;tc
ber ©efeüfcbaff, belebe tbr ©runboerb&tnig 511
ibren ©liebertt, unb mitbin aud) bie SSerfaffung
felbtf betreffen, auSgeföloffen, »eil fiber biefc •
niebt tjerfaffungomagig t>on ber ©cfcllfcbaft oerfiu
get »erben tann« hingegen cjebtaeu ju ber ©e*
»alt einer ©efellfctyaft in bem mettern ©tnne atte
diejenigen JKec&te, »el#e *on ibr lufäüigeroetfe
erworben ftnb , in fo fern fiber fte t>erfaffung*roä#
§ig wrfftgt »erben fann , »te biefed febfln in berii
$orbergebenben burefc ba$ gigembum ber ©efelfc
fcfcaft erläutert ifh .
tytt entflebt natärltd) bie $age t »te »et*
' f ann oerf aflungSmaßig über bie ^ufalli^en 9?ecbte
einer ©efeüfctyaft t>on ibr v er füget »erben? g3
verfielt flc& oon felbjl, baf biefe grage nnr tn fo
»eit aufgeworfen »erben ttnne, «16 btoubec
v ntc&tS auSbrftcflicb fefigefe&t i(f*
gö ergebt ficb t?on felbfl / ba0 tiefe* nur in
fo fern gefebeben famt/ alö bergleicben SSerfugutu
gen nkty bem ©runbnerbaltniffe ber ©efeUWafl
au tbren ©ifgliebern juwiber ftnb , ober fo »eil
^ieburty 1) nietet bie Siecht ber SRitglieber an ber , ,
0fr
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©efeHfc^ftegewaff. n$
■
©efellfäaft, uo# au# 2) t&ce übrigen dlefyt
»erlefct werben*
3* fe&re ju bem fcßott oben gewa&lfen 95er)/
fpielc jurucf , um meine ©efjauptungen babucd)
anfc^aultcl) $u machen. SBenn t>te ÜRifglieber un«
ferec Megefe(lfcbaff ftc& ju einem gewifien 95et)*
trage, $ur 2lnfd&affung ber Sö#ec, bte, bent
©erfrage ber ©efellfcfcaft jufülge, oon i&netj gele*
fen werben fSnufen, »erpflic&fef, unb fef!gefefc(
gärten ^ bog alte atn^elecjenfteifen ber ©efellfc^afC
burcfc eine ©ttmmenmebrfrcit enffebteben werben
foüfen ; fo w&rben buccb tiefe 5. ©♦ feine SBecf e
Qtvohtyt werben Wimen , $u beren 2(nfct)affung bie
einmal beflimmfen Sehnige ber SRitglieber bec
©efcllfc&aft titelt foinreiebfen, benn biefe ©tim*
ntenmefjr&eit würbe niemanben, weld&er nic&t mic
in i&r begriffen wäre, bie ajecbinblic&feif auferle*
gen, mehr $u bem gefellfd)aftlicl;cn gweefe bet^u*
tragen , ald moju er ftc& felbfl berpfttc&fet fjaf*
' gbeft fo, wenn wir ben enfgegengefefcten ga(J
annehmen, wenn wir t>ordu$fefcen , ba§ nk&t al#
leö (Selb, wel*eö burd) bie Beiträge ber SSifgKe*
ber ber ©efeüfcfcaft $ufammcngebrac&t tff , erfor*
fcertw&rbe, um för bie @efeOfc^aft S5fi4)er anju*
ftyaffen; fo würbe eben fo wenig über ben lieber«
fcfcug biefe* ©elbed etwad burefc eine Stimmen*
mefjr&eif befitmmt werben f innen» Senn eine
foldje JBerfögung würbe wiber bie SKecbte feijn,
tvelc&e jebe* gftfgiie» an ber ©efellfc&af* f**U
" v ©enn
Ä24 ©efetffcfjaftSgewaft*
SDenn bie <3ejH(f#aft $at bie 2?erbinbtid&feif gegeil
bte einzelnen Sftfgttrbee nur $u btefera 3n>ccfe /
ta* jufamraenge brac&te @elb *u berweuben*
t
2tu« bem o&igen lagt (tcfo aucfr bie gtage hi*
emtworrcu : wie weit fann bie ©efellfcfcaft SKed&te
erwerben unb Serbinblidtfeiteti ubernebuten, obn*
bog jcbeö eingehe ÜJfttglieb be/felben ummftel&at
tarin willigte? ©ie ©efellfdjaft fann biefeä, in
fc fern bie (Erwerbung fold>er 3Jecfcte unb bie Ue*
fcerna&me folc&er äJerbkiblicbfeiten eine angelegen*
beit berfelben i(f, unb bte Uebernabme foldjer 25er*
binbltcbfeiten geföebeu farni* ebne ba$ @runb*
t>erb<Utnt§ bec ©efellfcbaft ju ihren ©liebern $u
»erleben» 2?erbtnblie{>feiteu t>on einer aubern 2{tf,
welche obne bic Einwilligung aller 53?itglieber ein*
gegangen jtnb , ftnb niefee £&erbtnbU$feiten bee
©efellfc&aft felbff ; fonbern ffierbinblicbfeircn bet*
jentgen SWcfglieber, ober be^jenigen SRitgliebeS,
f&elcfc* bureb feine Einwilligung (te ber ©efelt*
febaft aufzuerlegen glaubte» Q(uf gleicbe 2lrf wer*
ben £^ed;tc / beren Erwerbung niebt eine Slngefe*
genbeit ber ©efellfdjaft ijt, wenn in i&re Crroer*
fcung ni*t jebe* ©lieb ber ©efellfd;aft wüligf,
md)t t>on ber ©efellfcbaft felbfi ; fonbern nur bot*
benen erworben , welche unmittelbar in ihre Er*
Werbung einwilligen* & fann bicr natürlich nue
*9it einer foldjen Uebernabnie t>ou SJerbinblic^fei*
len, «üb fo au$ nur wu folcfr einer (Er Werbung
b*
■
* Vi ✓
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eefeUffyfttyimU. aas
Oer JKed&fe bie SKebe feptt, fiter tveldfr« ni$f* au*#
bnicflid) beflimmc ift.
(£6 fann v teile id.) f memanb an bem, n>ad fo
eben oon bec Uebernabme ber äJerbinblicbfeiren föc
eine ©efeUfdjaft gefagf tft, |tt>eif ein , aber t>a«,
n>aä ic& oon ber ©Werbung oon 9ied)fen für eine
©efelffcbaff bebaupfet babe, ttnnte einigen gmeü»
fein unterworfen fc&ewen. ©enn wenn gleich eine
©efelffcbaft obne ibre Sinwiatgung fein SXecbt er#
toerbenfann; fo fonnte man fragen , warum foll
in biefem gal(e bie gtnwifligung aller Wifglieber,
aud> wenn fie »on ibnen ntebt erflart ift, ntc^f
f&nnen oorauSgefefct werben, wenn, wie bier an*
öenommen wirb, bie ©efellfcbaff ein SXecbf erwer#
ben foll, oftne babep eine 93erbiiiblicbfeit ju fiber*
tiebmen? ©te SSnfworf ift Uidbti e$ (ftnnte bec
©efellfc&aff bie Senufcung eine9 folgen Sfecbtf
länger att ©orfbeilbaft femt, unb wenn biefe*
aueb niebt wäre; fo fäme e$ hiebet) beeb etn;t£
unb allein auf ba$ Uatml eine* /eben einielnett
©liebet ber ©efcllföaft an»
. ♦
i ■ . >
1 ' • t
V XXIV.
►
: XXIV.
ö&er$ewfd)aft in einer ©efeöf^ftft
SRtegietung einer ©efeüföaf* &eigf bie aerfafV
fungSmägige 2Ju$ul>ung ber ©efcCfc^afr^enxtlt int
Nettem (md&t im »eitfteiO Sinne. 2We$, rcaS
t>ie Secfoflung ber ©efeflföaft fetbjt $um ©egcn*
ßanbe f>at, i|i beißet; t>on ber 9vegierung auSge*
fcfrtoflen*
2>ic 2lu$u6ung ber ©efeflfc&affSgemalt fefct
DörauS ; bag bec rec&Clid&e SBille ber ©efeflfd&aft
in 3lnfef>ung i&rer fce|!immet »erbe ; auf bie SRu
$ierung bejie&t fid^ mit&in bie fdjon fcorfjm ange*
Sebene gmtöe'ttung ber ©efeflfc&affen in gleite,
ungleiche unb ©efeaföaffen t>on einer $uf<mtmen*
gefegten aSerfafTun^
SBenn in einer ©efeflfdjaft eine a?erfaflimg itt
t>en> engern Sinne be$ ffiort$ eingeführt t(t , fo
t(l eine Dber&errfcfoaft in bem engern ©inne in il)c
tn&giicfc, OberI)crrfd^aft in ber »eitern $e#
Deutung ifi bad SXecfof, jemanben burefr weinen
SBiflen $u gewifien £anblungen, welche $ur ®r>
reietyung eine* geroiffert JwecfS vorgenommen wer/
t>m foHen, ju oerpfKcfcten; in bem engem (Sinne
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06er$etrfc$aft in einer ©efeKfc^ft %%j
€fl Ö6er&errfct>aft M SCed&t, ble SRifgfieber tu
ner ®cfeOf*aft $um «Sefjufe be* gefeafc&aftiic&eit
3n>ecf$ ju ge.&iffen J£>anbluugen gu berpflicfcfen.
&on bemjenigen, ber eine jDberfterrfcfcaff öbec
mid) fear, bin ict> abl)dnfltfl, unb meine SSer*
fcinblicbfeif, ' welcfcc bec jDberberrföaft entferne^
&eig* 5lbl)ängiflfeit. , .
3ine Bbbängigfert ifl alfo nufy überaß bor*
fcanben, tot jemanb gegen einen anbern eine be*
fonbere 33erbinbUd?feit bat; fonbern nur ba, »o
et gegen t&n bic befonbere a3erbrablic&fett bat,
feine £anblungen nad) n>iUe^t:ttc^ctt $orföriften,
n>eld)e i&m oon bemfelben gegeben »erben, einju*
nettem Son £)bcr&errfd?aft in bem engern (Sinne,
unb mitbin oon 2lbbangigfeif, fann nur bie SKebe
fenn, roenn burefc ben redt>tlid;eii bitten einer @e*
feflfc&aft ibren SDttfgliebern befonbere a?erbinblt#*
feiten jum S5ct>ufc betf gefellfcbafrtic&en g^cfö
auferlegt werben fimten. öcefeä \fi aber nur uv
einer ®e\c1l\d)aft , welche eine Serfaflung in tern
engern ©inne bat, m5gltc&, Senn nur in einec
folgen <3efeUfd)aft fann etn>a* ber recbflicfce 2Biffe
ber ©efeflföaft fer,n , ob e$ gleich niefct ber fflßilfe
eine* jeben einzelnen #?itg!iebe$ i|? t J?ann jenec
nun ben einzelnen 2Ritgliebern befonbere ÜBerbinb*
liebfeiten gegen bie ©efellfctiaft auferlegen; fo hat
bie ©efeüfcftafe eine jOberljerrfcbaft, unb bie ein*
Seinen SRitglieber ftnb t>oh ibr abbängig,
hingegen eine ©efelljtyafc feine Sfrfaffung;
fann,
2*8 D&ertjenfcfjaft in einet ©efcUfrf>aft.
fann, recbrttd) Uttaüttt, nic&ts ber 9Bi0c bec
ganjen ©efcüfd?aft fepn, »ad nicfct aucfc berSBitte
eines jefccn einzelnen ijt , unb niemanben fann t>ott
ber ©efeüftbaft, al6 uecnuttelf! feiner unmittelbar
ren <£mn>tQi9Uti9 / eine SSerbinblicfcfeit auferlege
toerben* SIHein ni#t in jeber ©efetlfcbaft, »elcbe
eine Serfaflung in bem engem Sinne bot, tfl
beS&alb eine £>berberrfcfcaft* ©enn eS wäre m6g*
lieb , ba§ t>erfaflung$tnäßig ben £Ritgltebern feine
tefonbere SJerbinbltcbfeiten auferlegt »erben f8nn#
*en, »enn gleicfc fiber bie gefellf*af(li*en Sfngele*
genbeiten et»a6 benimmt »erben ffcmnte, »a$
triebt ber SBide eines jeben einzelnen ÜRttgUebefc
»are. 3n biefem Sode f&nnten burd) ben recbtli*
<3&en ffitüen ber @efeflfcbaft ben Sftifgliebew $»ac
SSerbinblicbfetfen auferlegt »erben, nemlicfc bie
S3erbinblid)feit, ba§ als gültig an$uerfennen, »ad
terfaffungSttiaßig benimmt ifl ; aüein biefe 23er*
tinblid)feit tfl feine befonbere, fte iff eine allge*
meine »elcberjeber anbere, ber niebt Witglieb
ber ©efellfcbaft ifi, fo »enig ju»iber banbeln barf,
4l* ein sJÄifglieb ber ©efellfcbaft felbfh
©od in einer ©efellfe&aft eine Dberberrfcfcaft
ttirfltcb fepn; fom&flfen, burd) ben oerfaflungä*
mäßig bejttmmten 2Bi0en ber ©efeüfcbaft, if)ren
SRitgliebern befonbere «Berbinblicbfeiten auferlegt
werben f&nnen, »elcbe außerbem tbnen md)t ch
liegen »ürbeu* ©iefe* ift aber nur in fo fern
tn&gli#, al* bie SKitglieber jty jum«et;ufe be*
flefeli*
Ohetfyttföafi in einet ©efetffcfjöft, -229
öefeflfc&afriitfren Broedfe wcpflid&fet baben, ba$ $u
*bun, ebec $u unfeclaflen, n>a6 bur# ben 2Bitten
ber ©efellföaft uon tfcnen geforbert ttärbe. Sitte
£>berberrfd?aft f ann bafjer nur bucefr einen Vertrag
in einer ©efelffcfcaft emgefö&rt fepn, bur# roelcbeti
bat ©runboerbiltaig bec ©efellfcbaft $u i&een@üe*
*ern näOer befiimmtif?, e$ fep nun, bag biefec
SSerfrag mit htm 2?eremigunget>erfrage unb mit
fcem a3erfaflung$t>ertrage jugletcfc, ober bag et
ttac& ibnen abgefcbloflfen roorben.
3fn einer gleichen foroobl als in einer unjjlet*
d&en ©efellfcfcaf* fann eine Dbfrberrfcbaft jlattftn*
t>en, nur Wirb jte in beiben auf »erfebiebene 2(rt
ausgeübt. 3n ber gleichen ©efellfcfcaft bat jebe$
©lieb ba$ Siecbf, bureb feine (Stimme $ur 3uS#
fibung ber jDbecberrfcbäft mirjumirfen; in bec
angleichen ©efeflfebaft ifi biefeS niefrt txr gaff,
fonbern &tcr flebt einem ober me&rern 2Rifgliebeni
aufamrnengenommen bie £>ber&errf#aft t>cr SfoÄ?
ubtmg nadf> $u* ©emt bieDberberrfcbaft ift ein
Siec&t ber ©efeflfefraff, 2>ie »ecbfe ber ©efettfdjaft
f Snnen aber nur bureb ben red?rtid&en SSBiUen ben»
felben ausgeübt werben* 3fn einer gleichen ©efett
fd;aft wirb nun ber red;f liebe Sitte burefe bie £ tinu
wen aller i&rer ©lieber benimmt; in einer gleu
eben ©efeOfcfraf* baben bafoer alle SR ttglieber an ber
SluSubung ber Dber&errfcbaft Jbetl ©er rec&fc
liebe 2Bitte einer ungleicben ©efeUfc&aft hingegen
tvirb nur bur$ ben SBittett einiger, ober tnetteicfc*
1 • • /
P ■ m
eine« (Einigen beftimmt, tiefet öbt baher ir>re
©ercalt unb mithin au# ihre Öbetferrfchaft au$„
©a$ 6ub/ef t , welches in einer ungleichen ©efeff*
febaft bie unabhängige MuSöbung Der gefcflfdjaff*
flehen ©emalt bat, beHH ba* überhaupt, unb
In fo fern ef bie 2lu$öbung ber Dberberrfchaft bec
©efeOf*«ft bat, ber £>betl)Crr berfelben. (2*
tttyMet, baß biefer foroohl eine moralifebe tynfon,
t>. h. ein felUftioeG ©ubjeft mehrerer ^erfonetr,
<tlö ein einzelner SRenfch fe$n f inne*
©er Vertrag, burch roelc&en in einer unglet*
d&en ©efellfchaft jemanben bie Öberberrfcbaft &ber*
tragen wirb , b"8t ber Unterrotffungöbertrag,
SBenn einige 3Raturrecttf$lcbrer $. 95* 2lc!)cn*
IDöU *> c$ glei# leugnen , bajj in einer gleiten
©cfeüfchaft eine Dbcrberrfchaft fetjn fimte; fo
tibrt btefeS blo$ baher, bag ftc ben 85egrijf bet
Oberhecrfchaft $u enge erflarem ©ie jDberbetr*
fd)aft wirb nemud) von ihnen bureb baö Siecht
«ineß ©efeüf#aft$gtiebed erftörf, ba#jentge x*i\U
t tytlid) $u beflimmen , n>a$ oon anbern ÖefcU*
ftyafragliebew gesehen fofl «■).
v ©er 5Jbhängigfeit i(c bie Unabbingigfeit enfc
flegengefefef. ©iefe ift ba$ SRtd)t, eint £anblung
ju tbun , ober $u unterlagen, ohne babei; an bie
SBorfchriften eines anbern gebunben ju fepn* OTan
nennt
•) Achcnwall jus naturte p. *, §. aa # .
••) ffccnb«
OUxfyttfd)aft iit mm ®efeil{d)tft. 231
tiftinr biefetlnabhangigfett auch bie Angcrr, ingteu-
chen bie cechtliche grepöeif* SJeffec , glaube ich,
ijl ed , bette Sludbcürf e nicht fo gletchbebeutenb
ftu 0 cD raupen ; fonbecn fte t>ichucf?c $uc Sejeid);
tmng eine* Unterfchiebeö $u bemigen , bec in unfe*
tec Jheocie »on SBichttgfeit ifi.
<Ön enteret nemlich i|i bie jDbec&cccfchaft
felbfl, unb ein anbereS bie 2Ju$übung berfelbeu.
3» SKucfftd^t auf bie erffc ifl jemanb abljangig, in
fo fern ec bucch fte $u gerotflen #anbluttgen oec
pflichtet werben f an n ; bucch bie legte hingegen
Wieb jemanb eingefchränft, in fo fern ec |u ciiiec
^muffen £anblung burch fte verpflichtet, unb'
ihm bahec ba$ Stecht ju bec entgegeugefefcten
#anblung genommen trieb» 2Bic muffen bafjec
red)tlic^egi , cnl)eit unb£iufd)ranfung auf bec einen
<geite, unb auf bec anbecn 2lbh«igigfeit unb Un#
<ibhängigfett unteefcheibetn
geetj bin ich in fo fern, als eine ttTiflfu&tlid&e
ffioefchrift eineö anbecn, welche ich als gültig an*
juerfennen veebunben roäce, mich nicht $u bem
©egentfjeile einec £anblung verpflichtet ; unabhän*
fiig hingegen in fo fecn, als niemanb baS SXecht
hat, mich &u genrifien J&anblungen $u oecpflichten*
* • *
SBec in bem angegebenen Ciune unabhängig;
tjt, ift audh in bem bejtimmten ©inne frei), allein
ui*t umgefehet, n>ec feet) iß, ift unabhängig*
Sben fo ift jeher, welchec rechtlich eingefchränff
* 4 ift,
132 D&tt$ettfcf>oft in «itt«t ©efettföaft,
fll, abhängig, *aM* «»« *>« mfomttit,
för ftct> genommen , »0$ feine beftimmte Sin*
Set gj&rdcc be* (gtaa« tfl abf>$n$t3 t)ott
bem ®radfe, in fo fern Der Staat burd> ©efefcc
i&n terpftfebten fann; cc i(! eingefefcranft, in fo
fern Der ©faat ibn burd) feine föon oor&anbenett
©efefce, fo ober anber* gu fcanbefn, t>ecpflt*fet
tat. €r ift in bem t>orf)in beflimmten @inne
fret>, m fo fern »eine SBorfc&rift, bie um be*
®taat& mitten fftr ihn t>erbtnbli# fet)n mirbe, ifjit
trielmebr fo M anberS ju Rubeln t>crpfli*tct , cc
ff! in fo fem unabhängig , als ber &taat if>n vou
ter fo als anberS $u Ijanbeln oerpfltcbteu fann* •
©nfebrinfung berbält (t* alfo jut Sltty&ngtd*
feit, wie 3Birfli#feit juc 9R&9li#feif* ©ie 31b
Wngigfeit eine* SRitaltebe* unb bie Dber&crr*
febaft einer @efeOf#aft trirb , t&rer «HuSbebnuna
«nb ibcen ©renken na*, burd? ben Vertrag lt*
flimmt, bur* melden bie Dber&errfcbaft ber @e* »
feüfcbaft eingefügt iß. ®ic erfhetft jtc& O auf
alle £anblungen, oon benen jebeö SRitgtieb, wenn
e* ftcb ni*l miberfprecben mitt, »ollen muß, bag
fte allgemein ber Öber&ecrfcbaft ber ©efellfcbaft '
unterworfen fe^n. hingegen fann ft« 2) niebt auf
folc&e £anblungen auägebebnt »erben , oon beneti
fein fflWgfieb ber ©efeflfd>aft motten fann , baff -
fe bei: £b*r&errfcW ber ©efcöfc&aft allgemein
»
* ' Digitizedfcy Google
06<t§errföaft in einet ©efeUfdjafif. 233
unterworfen fet)n. g3 «bellet bierau*, baß bie
Öberfyerrfctyaft ftd) auf tüd)t^ auebebnen f5nne,
»elcfceS mit bem Sroede bet ©efcüfcbaft nidjt in
SJerbinbung f!el)t, nodj au*, bog ben ©itglie*
Dero ber ©efeöfcfcaft bttrcfr biefetbe Serbinblicbfei*
ten auferlegt werben ftnnen, bie mit iijmx SHtty
len an ber ©cfeflftyaft freiten würben»
Sie Öber&errfdjaft in einer ©efeOfcbaft au*
fert ftcfc in jmetjerlet) SBorfcfcriften, in ®efel)lett
unb ©efefcetu QSefeble ftnb Sorfcbriften für ei*
tien einzelnen §afl, ©efefee, im ©egenfafce t>on 95e*
fehlen, 2?orfd)riften, welche in aücu gaüen einet
gereiften 2lrt t>erbi«Mid) ftu&. 2ßenn man in bent
gemeinen ©prac&gebraucfoe ^letd> unter i>Sefc l)(cit
jebe Auferlegung einer Serbinblidtfeit burcö beti
SQBiflen eines anbern t>erffef>f ; fo fSnnen wir ba$
2öort, wie e$ &tcc gefcbeben i(t, bod> lur 55e*
geicfcnung eines beff immtern 33egrijf$ gebrauchen»
ergtebt ftc^ au* bem obigen oon felbff,
lt)ie n>eit ©efefce unb Scfcble gültig ftnb« (£in
©efefc ift aber gültig, in fo fern jebeö üftttglteb bec
©efeöfc^ft um feines SKec^tö an ber ©efeUfc&aft
Sölden wollen muß, ba§ ein jebeS ©efefc, oon ber/
felben 2lrt t>on jebem SKitgliebe ber ©efellfcbaff,
als allgemein gültig anerkannt werbe. 95efeöle
hingegen ftnb gültig; in fo fern jcbeS 3Rttglieb, um
fceS 3wecfe$ ber ©efeüTdjaft, feine ©ultigf eit für
(eben, bem er gegeben mürbe, wollen muß.
2 3 4 Ofatfyntyaft in eirtet ©efet(fcf>üfh
£teran$ ergieöt ftc& , bag i) ein fctd^ed ©e#
f<$ n$t* fortern ftmte, wa$ gegen bie 3ied)fe an
- fcec ©efeflfdjaft beriefen würbe, unb 2; eben fo
wenig, bafj burd> ein fold>e* ©efefc etwa* gegen
Die übrigen 3Iect>te eine* abliebe* ber ©efelU
fc^apgef^c^feate.
- ©n ©efefc ober 95efeW mag mit Um^nteteffe
biefeö ober Jenen SRitgliebe* in fo fern firetten,
Ol* eS felbfl üon ihm befolgt werben füll; allein,
wenn, ba* ©efefc gültig fetjn foll, fo faun fein
SRitglieb ber ©efellfcfcaft wollen, bag niemanb
ein fof$e* Öefefc a(6 gültig an juerf enneu betfmn*
ton fet>*
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* %
XXV. .
©lei^fÄrmtae unt> uttsleic^firmige
©efeüfcfjaffttu
i
Quitte ©efeflfd&aff wag eine gteiebe, ober att#
gletdje fepn, fo ffotnen bod) ifjcc Sftifglicber, in
2(nfet)ung tt>rer 23erbinblid)feiten , gegen bic @e*
feflfdjaft ungleich fetm. Da* eine fann ^egcti btc
©efeüfcfcaf* Qtebinblicfcfeiten fcaben, »eld)e ba$
anbete nid;t f>af. £6 fallt von felbfl in bie 2(u#
gen, bag biefer Unterfctyieb nuc in Slnfe^un^ bee
tefonbem SBerbinblicfcfeiten gegen bie ©efeflfaaft
ttidjt in 9lnfcftang ber allgemeinen flalffinbcn Hnne»
SJenn biefe ftnb Ben allen gleid), tmb liegen tiidrt
00c in ben SSttgliebern, fonbern and) jebeii ätibern
gegen bie ©efeflfeftaft ob. Serbinblic&Nteti,
toeldje gett)iflen SRitgUebern au$fd)liegenb gegen
Die ©efeüfc&aft obliegen, m5gen cigcntl)ümltc&e,
fo rcie biejenigen, n:eld)c aüen SRitgitebew ebne
Un(erf*ieb obüegen, gemeillfamc gefeUfcfaftlic&e
SBerbinblic^feiren feigen.
2We gememfamen 33erbinblid;fcifen ftber#
nimmt jebe$ SDtttglteb burd) feinen Eintritt in bie
©efeflftyafo M« cigent&ttmlu&e» hingegen finnen
m
236 ©{einförmige
I \ r
nur <lti0 ftnetn ücjonocrn \f)ruttoc juc etn 21/uigitfo
torljanten fenn. g$ entfielt bafjer bie grage:
rote entfielen bie eigentümlichen 93erbinbli3)feifett
eine* ÜRtfgltebe* gea*» bie ©efeüfaaft?
: guerft * ami cin SRifglieb gegen bie ©efeflfdaft
eigentümliche 93erbinblicfcfeit*n bur# einen 2$er* *
trag uberne&men, bur# »elcfren et mit bec ®e*
fellfcbaft in ein befonbereS 2Jerf;alfnig triff* 3* 25*
.«in Sföitglieb, tvelc^cd ein Slmt be» bec @efcO>
fd)aff ubermumu, frtnn bie 2>ccbuiMid)feiten unt>
Siebte, »elcfce e$ in fo fern f)at, nur au$ einem
SSerfrage &aben.
3»e»ten£ fann ein SKifglieb «ueb ben feinem
Eintritte in bie ©efeflfebaft eigent¨ic&e 2?ec* •
iinblicbfeiten gegen fte übernehmen. 25enn jebec
lann nur fcurd) einen ©ertrag , cö fen nun bec
.SBereinigungöoertrag , ober bec SJufnebmeoertrag,
JBRifgiieb bec ©efeüföaft »erbetn ©iefec 2Jer#
*cag fann abec untec einec befonbern 85ebingung,
tmccb »elcbe bemjenigen, bec CKcfgüeb ber @cfe(U
fdjaff »erben fofl , ge»tffe etgent¨ic&e $erbtnb*
liebfeifen gegen bie ©efeüfc&aft auferlegt »erben,
©rittenS f&nnen einem SKifgfiebe and) eigen/
l&fimlic&e Serbinblic&feifen gegen bie (Sefeßfctyaft
burefr ©efefce auferlegt f:»n. ©ollen abec einem
SRifgliebe eigentlnimlicbe Serbmblicfcfetten bnrcfr
©efefce bec @efeBfc^afl auferlegt »erben f6n*
nen;
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nen; fo mug e$ enfnxber 6ct> feinem einliefe,
ober nactymalö burefc einen Vertrag mit ber ©e/
feOfcbaft in ein eigcntljumlidKö 2?erf)4(fniß getreu
fen fenn* Denn fonft mifien natürlicher 2Beife
äffe *Ked)fe unb äffe 23erbinbli*feiten äffet SRit*
^lieber gegen bie ©efeffftyaft gleich fenn*
€me ©efefffefcaft mag nun eine g(eid)f6rmige
feigen, in melcfoec äffe SRifylteber gleite urfprfing*
li*e Serl>inbli$feiten Ijaben ; hingegen eine Utt*
glCtd>f6rtntge / in ber bie urfprunglicfcen $er*
tinblidjfeiten affec S^itglict^c nidfrt gleich ftnb»
&te SKecfctmagtgfeit ber legten ergiebt ft<$ au6 bem
t>orf)m gefagten, ba jebe <5efeilfd)aft nuc burd)
einen ©ertrag ser&anben i(l, unb jeber nur but#
einen Vertrag SRifglieb einer ©efeüjtyaft werbe«
tarnt.
« « .
*
» -
XXVI.
3 8 Unfcebmgttt unb Scbtnßtet Sflatm juffonb
m-H | | 1 I I 1 I
xxvi. ;
Unbetiittgtet unb* bebtagter 9*atut$u*
. jtanb, unb büraedicfjer Sujtanb.
■
Öbne ni« auf bcn «Begriff M QM* »eifft
einjulafien, fefce i* biec ni*t6 weitet borauS,
<tl$ bag bec etaat eine ©efellfdjaft fei) , unb c£
erteilet für ft* , bag jeber , bec im Staate , obcc
*t$ SRitglicb befleißen lebt, nur buc# einen %tv
ftag in benfelben gefommen fepn f6nne. ^ £>bne
alle twbergegangene Sbatfacfcen fann alfo mc#
roanb im <g>taatt leben*
s»an wenbe biegen nicftt ein , bag wir alle
im Staate gebobren, unb alfo niemanb burd) eine
fcepe £anblung, wel#e er vorgenommen batte,
«görgec bc6 Staats geworben fep* t0 if* aller/
bingö mabt, bag t« t>on 9leltecn gebobren bitr,
XotW »urgec eine* Staats (tnb , bag id> burcfr
meine ©ebuct mitten unter 2Renf#eu *erfefc*
würbe, welAe in einem ®mtt oereinigt leben*
2lbec bin kfc be$balb f*cn SRifglieb biefec ©efcO»
baft? babe t* Sfaäte an ibc, unb liegen mir bc>
fonbece ©erbinblicbfetten gegen tfe ob? 2lugen*
f$cinli$ famt biefe* nur crji bann fepn, Wim f*
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Mtib bdrgetfidjer 3«|f <*nb. 239
nttefc burcb einen auöbrftcf Heben ober jlitffcbroeigen*
ben ©ertrag gegen ben @ta$t anbeifcbig gemalt
tinb t>on tfnn Secbte erworben habe
28aö Ijier t>on bem 2Jer&alfuifie beß 3)?en#
feben $um ©raate gefagt ifi, gilt tum ibm im
JBer&altniffe ju einer jeben onbern ©efellfcbaff, be#
ren SBif jlieb er fenn mag. Sc tonn nur burcb
einen ©erfrag in biefe ©efettfebaft gelangem
SBir muffen und baber jeben. SÄenfcben erf!
augerbalb M Staate, unb augerbalb jeber an*
bern ©efcüfcbaft benfen, ebe n>ir tyn als ein
SJtttglteb berfelben betrachten f&nnen*
® clb fc, cl) e mir ben SD?cnfd;en überhaupt $ero ifie
beflimmte erworbene 9{eebte, ober übernommene
fflerbinblicbfeiten, b* b. Wfe wtld)t au$ eigenen
£anblungen für ibn entfpringen , benfegen f innen,
muffen n>tr ihn in einem gufraub e benfen, in me(cben
er (eine anbeen, al$ bie urfprfinglicben Siebte bat«
£)cnn alle erworbenen Diecbte ftnb nör burd; Sbafr
facben i»irf lieft, ©iefe S&affac&en aber feibft ftnb
»iebt aueb bem SKenfcben roirf lieb / ober »irflkfc
Neil ber SRenfcb roirflicb i(t.
©ie SRaturrecbJälebrer [>aben bnbec mit 3?ecbt
ben 3Ratur$u|tanb unb ben bürgerlichen 3uffanb,
unb fo aud) ben bebiugftn unb unbebingten 9i<u
tuquftanb unterfebieben*
2 inen 3uf!anb in red;r(id)er 25ebeutung legen
toxt bem SRcnfcben ben , in fo fern wir tfjn a($
ein ©ubjeft gercifler 3fc#te unb wllfommenen
2 40 Un6ebmgf et unb bebingfet SWafutjupanb, ,
»erbtnblicbfci^n betrachten* ffiie ttetitten 9?a*
tur^Uftant), ben 3ufianb be* 3Kenfcben aufec
bem etaatt, unb bürgerlichen gufanb, ben j
guflanb be$ SKenfcben im Staate* ©er 9ßatur*
juflanb tft bebingf , in fo fem ber SÄenfcb blo$
al* €ubjeft erworbener fechte befrachtet wirb,
ohne ©itglieb be$ @raaf^ ju fenn; unbebingt, in ,
fo fern ber TOenfcfr in bemfelben blo$ alB ein @ub# j
jdt urfprunglicber Ovcdbtc befrachtet wirb.
2lber ber SDicnfcb fann , wenn er gleich 9ü\U
glieb einer bürgerlichen ©efedfebaft iji, boeb noch
in ©erbaltuiflen leben , in welken feine SXecbte, |
tt>eld)e er ald Börger be$ ©tantö hat, unb bie
2?erbmblicbfeifen , welche ihm alt folchen »oblie*
gen, in feine Betrachtung fommem 2fof gleiche
21rt fann ber SRenfcb , ber ftch feben Siechte et*
worbni bat, unb bahec nicht mehr uneingefebranft
als im SKaturjufTanbe lebenb betrachtet werbe« \
fann, (tch boch in gemiflen 2Jerb4ltntflht btftnben,
wo Jene nicht in Betrachtung fommen*
SSan unterfcheibet büher ben uneingefebränfe
ten unb ben eingefcbrmiften, fomohl bebingteu al$ '
unbebmgteti 9ftatur$uftanb* 3m eingefebranffett i
9Rafur*uf!anbe lebt ber Sföenfcb, ber SRttgüeb eu
ner bürgerlichen ®efeüfcbaft ifl, in fo fem er fich
in folchen 93erhältniffen bepnbef , m welchen feitt
SScrhiltnig jum 6taafe nicht in Betrachtung
fommt, unb in bem eingefebrinften unbebingfeit
Slaturjujhmbe, in fo fern et erworbene »echte
unb
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unb übernommene Serbinblit&feiten üttf ftdfr bat,
fcie aber in getoifien ©erbaltmffen *u anbern 3Keti#
ftyen nicbt in 35etracf>tung fommen;
i * •
Sag jeber 3)?enfcb ta einem eingefc&ranffett
{Ratur$u|!anbe lebe, erbeflet ffic ftcb; bag fffetc
SRenfcb in bem uneingefcbranften unbebingten Sßa*
turjufltonbe trgenb einmal muffe gelebt baben, ba#
ber, bag jeber anbere gutfanb, in ben er jtd>
beftnben fofl, nur au5 einer Jbatfad&e für ibn
cntfprmgen tonnte, roelcber ber unbetonte 3Ra*
furjuflanb oorber geben mugte*
3cb roiu* bierbet) einen 2lugenblicf fielen fclei*
it\u 2lu*e erworbenen Siedle fanu ber Sftenfcfr
nur ocrmiftcljt feiaer urfpriwglicbeu 3lcd)tc burefc
eine Jbatfac&e erwerben, wie bereit oben gezeigt
ijl. ffiir mäße« ben 9»enf#en juoor al*
ein ©ubjeft angebobrner £Kec&re oorauafefccn , t^e
wir ihn irgenb ein erworbenes SKecbt beilegen
f&unrn; ober erfl ibn in bem unbebingten Statut*
untanbe benfen, ebe wir ibn m bem bebingten
6enfen f innen, unb eber in bem natürlichen, als
bürgerlichen Sutfanbc* . Oer unbebingte 9ia*ur#
tfanb tft baber feine bloge £ppotbefe, tote ein
neuerer fflaturrecbtölebrer behauptet *), uod) ein
3beal, wie ein anberer £ebrer b.e$ 3?afarrecbt$
" t»i&
•) -gufelattb ä6e9 ben ©runbfafc Ui 3iatiirr<c&t#
-
2 4* Un&fcingfet tmb fcebingfet Sftotutjuftonb,
ibtfl *)♦ SBd* foflten toxi and) mit £i>poihefen «I
etnet ffiiffenfchaft machen , welche feine ©rfcheu
ttungen ecflaceh, fonbern ^Behauptungen a priori
miffteüen. foU ? £ine £npetbefe fann, wenn (te
WaS Deflereö a!6 ein ©ebanfenfpiel fet)n fofl, uut
Da an ihrem £>rte fenit, wo nach bem ©runbc
• t>on etwa$ für jtch aetviffen gefragt rcirb, mithin
tmc ba, wo wir etwa* eefennen , ohne feine 23er*
tinbung mir feinem Orunbe $u roifTen, olfo nuc
Ben ©egcnfWnben, beten 2Bicflid)tett mir au* bec
(Erfahrung eefennen, beren ®cunb bie Srfahruna
und aber. nicht unmittelbar anhiebt*
9)?an bergefle nic6t / bog Ijiec bom SRa*
futffanbe nur tm rechtlichen, nicht im antfjropo*
logifchen ©inne, bie SKebe tf! A bag nicht bie grage
„ * ift, wie lebten bie SBenfchen , ehe ir)re geizigen
unb f&rperlichen aSermJgen eine ^6r>ere tlmbilbung
gewannen? wie urteilten fte oon Stecht unb
Pflicht/ wenn anber* ihre Segriffe t>on beti
©egenftanben ^inlatidtich erhebet waren? 91ffe ' /
.tiefe gcageu gehen bem 3laturrecht$lehrer nichts
cri* 3hte ^Beantwortung magauSfaflen wie (te
wolle; fo f innen hiebon feine Stechte be$ SRen*
fchen, fo wenig ttt biefem ungehilbeten Suflante,
als bem 3n|fa«&* t>ec Äultur, abhängen, !Die
% ttntecfuchung tiefer gragen if! bem SRaturrecht**
Uljm fo unnufc, als ihm bie Unterfuchung bei
rea> •
•) Schaumana Diff. de ptincipio juris nat. Halae mi.
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rtcfitlidjcn guffanfceö unem&e&rli# if?. 9?ur tveif
man fcetbeö mit einanber oerroecbfelte, ober gae
aermengcfe *.), fleüte man uns im 3?atai;rec^e
©entarte oon biefera Suftatite auf, bie ber 2ln#
tropofoge, wenn er jte geirojfen finbet, fcemi*
$en mag* ;
2Bemt gle(d) jeber SJÄenfd) suerf! tm unbebing*
len SRafurffanbe, in bec rechtlichen 9Jebeutun$
be$ 2Bort$, leben muß ; fo folgt bocfc (eineSroegS,
ba§ {u trgenb einer 3*Ü/ wo meiere SKenfdjett
»or&anben waren , ade biefe aufamittengenommen,
im unbebingten ©tanbe ber SRatur fid) beflnbett
mußten* QSieOeid>e bat aucft biefcS mehrere 9*a#
<urced) sichrer oer leitet, ftd) gegen ben 3ßatur*
ffanb $u erdären, wenn gleich föon 95ufcnborf bte
*btgc Sfnmerfung wachte **).
•) Pufendorf jus nat. et gent. libr. u.'f
*•) ibid. $. IV. De off. hom. et civ, libr» II. cap. I»
*. VII.
»
fi: '. XXVII.
• i
XXVII.
, Srcpfjett unt> ÖUic^fjett
g^Jm unbebinaten Sfiafurffanbe , ifc Der QÄetifc&
*Mlifl fr«), ober, wie td) lieber fa^en nu^^e,
unabbmißia* SRiemanb fjat ba$ 2U$t, iljm eine
ttnltfu&rlidje SXecjel feinde .panblungen aor&ufd)teu
fcen, twlcfce et $u befofoen wbunben'ttare. 2Ruc
fcurc& fernen eigene« ^Bitten fann t*r SRenf* «6#
gängig t>on ; anbern, unb feiner mttärlic&en gret)*
Seit t>etfojlia nperben; fep, b<tg er in eine @e*
fcüfd>aft tritt, welche eine £>berf>errfci>aft i\Ut
tfjte <8lf ebec nu$ubt , ober ba§ er jicfc ju gemiffen *
3roecfen eines anbern feiner jDber&errfc$af* unter*
Wirft*
i(l bafcer atterben*** in einem flemiffen
Sinne raabr, ba§ niewanb (Sefefccn $u ge&orc&eti
tterb unten ijt, welche er fub nlcfct fclbft d^ebett
hau 3* fas* cin^m gemiflTcn ©inne. ©en«
in einem nnbera ginne m^te e$ eben be$b«lb,
»eil e$ in Jenem ©inne n>a&r ifl, falfcfc fei)n.
$cr; n>ilf mieb beutlic&er erf Inren»
mümilid)* <8tfäe , benen ber SSenfcfr mu
feroerfeti fepn foll, Wnnen nur wn j»iefo*ec
m
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Slrf ftytu €rften*: ©efe|e, ft>elc&e er felbfl
burd> einen Jßertrog mit anbern unmittelbar fefl#
gefegt ∾ unb jroenteng , ©efefce, benen erjtt
Schorfen ttetbunben ifl, trctl er unter einer Dber/
berrfebaft lebt. 2ton ben erflen <3efc£en fällt e$*
für fiel) in bie 3ugen, baß ber Sföenfcfc (te ftd>
felbft gegeben f>afce , -unb t>on beu legten erbeüef,
tag jeber, ben jtc verpflichten fotfen, ftd> tJotr
t>ec Überberrfcbaft, burd> »eiche fte vorbanbett
finb, abhängig gemacht haben muffe, unb baß er
mithin in ein fctlcbeS ©efefc roenigflenS mtttelbarec
2£eife muffe gemittet haben. Srete ich in bett
®taat, fo verpflichte ich mich nicht allein beit
febon »orbanbenetr; fonbern ich verpflichte midj
and), jebent jufönftigen rechtmäßig gegebene»
©efe^e $u gehorchen, wenn id) gleich fclbß nicht
unmittelbar in baffelbe einwilligen foüte* .
2$ett für ben Wenfcben ©efefce verbinblicfc
fenn ffrttaen, menn er gleich ttic^e unmittelbar $u
ihnen eingewilligt -hälfe, aber ber SKenfcb nur
fcureb feine (Sinwifftg'uug in 93erbaltnifl5?n lebett
fanu, »0 ein fclcfeeö öefe^ für ibn gültig i(!; fo
erhellet , baß jener ©a& fetne$n>ege$ fo viel fage,
jeber SRenfcb muffe unmittelbar bureb feinen mu
len ein @efe$ al$ öertinblid) feflgefefct haben,
wenn c£ für ihn gültig fenn fotfj fonbern nur,
baß ber SSenfd) blo$ bureb feine mittelbare ober
lUtmitteTbare ginttHdigung ein w«ttfu^(icl;ea @efe§
ffir ftch gültig machen ffotne* • /.'- : v- >
& 3 " • JDie
«4
*46 Jce^eU unb ©Jeic^^if.
Die urfpr&nglicbcn Dted^Ce be$ SWenfcben tvct*
fcen burd? feine 3?atuc befiünmf» Die meufct)lict)c
Storur tft aber bet) allen unb jeben SRenfAen eine
unb eben biefelbe, e$ muffen baber aüe Sftenfcbett
jxtfptxmQÜd) gleite 9ved)te baben, ober ber eine
SRenf* mug eben bie Steckte baben , weldje jebec
anbere f)at; fo laueje feiner oon ibuen ein £Ke*t
©eraugert, ot>er ein neues SXecbt erworben b«f*
hierin befielt bie urfprÜngOdje re#tf!Cf)C;
C3(ctc()l)Cit/ ober, wie man e$ au* nennt, bie
natürliche @lcid)l)cit ber 3Renf*nu Die
9»enf*en jtnb ni*t allein urfp.ruugli* re*tli*
glei*, fonbern alle Wenfc&en jinb au*, in Üvücf *
ftd)t auf alle Diente, einanbee ölei*; ober
auger ber ©lei*beit ber wirf lieben Siebte , in
ber alle STOenfcben urfprungli* (leben, gilt, in
Ölnfebung ber .©Werbung t>er bedingten SRecfcce,
ton bem einen 3)?enf*en , wa$ oon jebem anbecn
&iU, b, b. unter eben ber SßoramSfefcuna, wo ber
eine $?enf* ein 9ve*t erwerben würbe, erwirbt
au* ber anbere eben baflelbe SXe*f, Denn alle
erworbeneu SSecbre ftnb nur bureb bie urfprun^
etyen 3ie*te m&sli*. Diefe jinb aber ben allen
SXenf*en biefelben, unb fo iff au* ber ©runb,
tt>te ber eine SKenf*, t>er mitte 1(1 feiner mfpr&nglb
*en {Regte, neue erwirbt, eben berfelbe, warum
6er anbere, oerraitteltf berfelben, neue 3le*te
erwirbt» Uni« eben ber »orauSfejfeuna, unter
n>ef*er i* ein 3le*t erwerbe, muß baber jebee
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f
anbete äuget wie baffelbe Siege etwetben , unb
nutet eben b er fc Iben ^ocau^ung, tvo et e$ et*
totebf , etwetbe ig e*,
<Ridj)t$ toitb mangem leistet fgeinen, als
fcen fo eben behaupteten ©afc tut* bfe etfte befle
3n|tan$ n>tberle^en $u fSnnem SRan tt>itb gleig
iroen §affe be» bet £anb ju haben oetmeinen,
n>o untet obigen 2}otau$fefcungen nigt etnetlep
3Jegte etrootben werten. 2lüein, bep na&etec
Untetfugung einet folgen 3n(tanj rcutbe ftg et*
geben, ba§ fig nigt untet beiben gaOen nog im*
tnet eine IBctfgiebenbeit fürtet , auf roelgc matt,
tügt ge&itig aufmetffam roat, unb ba§ fie ba&ec
«igt alö 3nfian$ gege* aufgefaßte SSe&aup*
tm gebtaugt aetben Wunen* ,
gBottfe man & fagen, ig, al« SJutget be$
©taat$, fbnne butg einen Setftag biefeS ober
jene« Siegt nigt etmetben, welgeS ein anbetet,
bet nigt 35ötget bes &taat$ if!, etmetben ttnnte;
fo mfttbe biet bie JBotauöfcfeung, untet bet btefec
Anbete ein Siegt etmetben mutbe, mit bet, im*
fet n>elget ig biefeS Siegt nigt etmetbe, Jtt>ac
in fo fetn emetle» fenn, ba§ ig eben ben 33etttfl£
eingebe, ben et abfgtiegt; abet eben batth , bog
ig 35fitget be$ ®t*at& bin, tinb et nigt, ifl
fftt uns beibe nigt etoerlep fBotauSfefcung m*
Rauben» v : - r: " ' ' : ; * '
2 ö 4 OtVfi
248 . unb ©teic^eit.
Öb«, wie wollen annehmen, fä unb 55/
jwe? »ftrger tute* unb eben bffTciben @taa«*
aber t>on jwetj t>erfd>iebenen ©täuben, geben ge# •
»au ehten unb eben betreiben Vertrag mit eitteitt
britfen ein, bie (Jlefefce tiefet <&m$ billigen ei»
tien foteben ©ertrag f&c ben «taub, worin 5t lebt,
in bem ®tanbe be* © erttaren jie ifcn fär nichtig;
fo i|t in beiben gaüen jwar in fo fern einerlei;
Sorou^fe|ung botbanben , afc Öf unb 35 , jebec
mit einem briftetj einen unb eben benfelben 2er*
frü0 eingebt; allein bie 9Borau*fefcung t(l bennoefr
in beiben fallen ntd)t genau ein unb eben biefelbe,
weil 5t in einem anbem ©tanbc lebt, als
' 2(0e3»enf*en ftnb baber, in Mnfebung «Der
Slecbfe, glei*; (te baten äfle ein unb eben btefel*
fcen urfrr&ngltd&en Sved&te, unb erwerben untes
einerlei aSorauSfefcttng einerlei 9?ecfete* \
£ierau« folgt aber feineSwege* efoe fSIeicfc
tylt eine* jebett Sftenföen mit jebem anbem SKen*
f#eu, in Slnfebmtg tbcer tt)itflid)en Kec&te, obec
% c* folgt fetne^eg*,,ba§ ber eineSföenf* genau
eben biefelüen SKecbte babe, wel#e ber anbere bat*
SDemt ber eine f5nnte DJed&te erworben &aben,
n>elcbe bet albere titelt erworben fönt* JDec
etne ftnnfe au* Otetyte, n>el#e er. urforunglicfc
Satte, wrauffert&aben, ttt anbere x&tyu ,
»
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Jtei^rit tmb ©leicf^eif • 249
* z TO« biefer Qlädftcif aller ÜJ?cnfc^«t , in 2ta
febung aller Siebte, fann babet bie Ungletc&beit
ihrer whtlid) oorljanfccnen 2fad)fe auf baS ooll*
fommenfte befielen , ja tiefe roitb bureb jeneerfl
möglich «Ran «ebme ttgenb gwep 3»enfcb«rr,
»011 Denen feiner genau töefelbcn SKecbte bat, als
bet anbete y fo fann f)ieoou nur bann ber ©runb
liegen , bag ber eftie berfelben oon feinen urfpruug*
lieben SXecbten ettoa* oeräußect bat, n>a* ber am»
t*te noefr bat; bet eine SKecbte etmorben bat, bie
ber anbete ftcb ni*t erroatb. SMefeS f onnfe aber
nur bureb Sftatfacben au6 SKerfuSregeln gefcbef)ett/
toeldje für ben einen fo gültig ftnb, alö für bett
onbetw, otjer uteitbesbe, in bem oben beßimmtett
«itine, 'cecbdtcb {M* fai f ber eine ber*
felben butcb £&atfocben Stocke ertverben, biebec
if.-'j « ' jjol n ✓ . •.
»•:• * . ij'M *» '* . t . : " •
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s nS\ 0 5 XXVIIL
^ • « • » * . r
» *
xxvm.
a3erauj?erficf)e ttnb un&crdufjerlt#e
3*e$te.
V % /
Sin 3fe«t tft unt>erau§erfi#, mm e* im
wettern etttne nt#t oeraugerf werten fann, utrtt
un&bertra0bar> wenn c$ burcfc Uebertraaun$
Mnter^enJamu - h .
* SBeldje SRedtfe fmb tjeraugeäufc, tmb welc&e
flnb ttnotrJugerlt*?
3* &abe fito'ftanpf eitj 9!cd&^; in fo fem i<$
t>on niemanben als ein wiüfü&rfic&eS Wittel feiner'
gwecfe bef>anbelf werben barf , unb jebe$ befon*
bere JXec&t t>abe ic& nur in fo fern , als oftne baf*
felbe jene« rrfie SEec^r-'fHUP ;tfc9 mir aufgehoben
würbe*
3febe* SKecfr* tarnt nur in fo fern oon mir Der*
augect werben, als burdj biefe Seraugerung, fo
wenig tc&, als cht anberer auger mir, als ein
wttttöfjrlic&eS SRirrel ber 3wetfe eine* anbern ho
Rubelt werben burfte, ober in fo fern jebes t>er#
n&nftige SBefen, wenn eine folcfce SJeräugerung
8&lfia fepn föae, al* Sperfon, tfber als ein 3Be*
i \
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unb tmMugerlicbe IK*cf>fe. % $ *
fett, wel#e* um Mm felbfl äBitlen t>ot&anbm
tfi befielen tarnt.
£ieraug fdfgf unmittelbar, baß jcbeö erwor*
bene SKecfct ocraugerticb fet), wenn tiefe Serauße*
rung tmr nidbf gegen ba$ 9tcd;t eines britten lauft*
«Denn ein erworbene* 9«e*t fmw mit an tfd> fehlen,
iefc tarni affb o&ne btefeö £Kecfrt, an ftcfc genommen
älä Sperfon, in bem angenommenen ©tnne be$
SBorfS beffe&etn 2öenn bie SerSüferung befiel*
ben imn ftberbieS bent SXecbte etneS brüten nicty
Wtberfi>ri*t; fo wirb burd> fte niemanb als eitt
ft>iÖfu&tli#e$ SRittel meiner Smecfe fce&anbelf.
hingegen wenn trie Veräußerung eines, wemt
gleich erworbenen , 8ied)te$ gegen baS 3led>t eine$
Griffen laufen würbe; fo würbe fte tn fo fern un*
gültig, unTTba* gjecfrt, »elcfce* ffc waüßerc wer*
fcen foflte, unveräußerlich fenn* ä *
• • * '» im)- > * 'ü { ' : * *
©n erworben^ 9ie#t, wefc&e* .»on jeman*
fcen, wegen be£ tXecbrs eines britten, tii#t W>.
äußert, unb bah er mut einem anbern niebt über*
fragen werben fynn, beißt ein gan$ per(on(iC&Cf
Siecht (jus perfonaliOimum;, , . ,. t< ,; f
J$ierau$ trgiebt fic& , wie* weit erworbene;
£Kt$(e üeraugerlid) ober un&eraußerlicf; ftnb* OIU
tytn, wie oerfoalt eä ft# mit ben angebobrnenSfycfc,
ten, fwb |um SKiLoeräußerltcb, ober byrc&aufr
tuweeaußerlicfc? g$ giebtföaturrec&tfle&rer, welche
.45* &eraugetttc$e i
fea* ttftt *)> uttb anbete, tvefd&e hat U%tt fa*
gen **). ®o ftymittfradfe betbe^nanbet $u mibec*
frechen febeinen; f 0 einig mogle» <ie in ber@acf;e
fcib(l fepn. Denn bec ©afc : bie angcbol)m**t
Siecke b<tf 9£enfd)en ftnö untwäuf erlief;,
unb fk finb mmetlid) , timm. einen me&rfa*
c&cn ginn fabem SWan muß ben einen t>on bett*
anbent genaii unfecfcfceiben, um utc&l* roatyreS ja
teftmtm, ober nidjts falfd;e$ $u twfec&ten,
2Bic nwflen bie t»rfcbiebene SJebeurung jenec
©aftc ndöec ju befiimmen fuefcn, ffiir woffea
fefcen, ein s&enfö lebe no* in bem unbebingtea
(granbe bei: Katur, eine S3ocau^w^ f beten
m$ii<bh\t jebec jugeben mug, 'batfe f&c jeben
SKenf^en n>ent0fleud einmal —tpte tätige obec
ttie fueje gett.t^ nfatyt <Sac&e ~- ipirHkfr
fepn mug.
Siefec gj?enf* M febcS ange&o&me 3Red;t
nod) in feJher ä%Ii(*ett SfaftctoiutQ. €c fcangt
ttott nietttÄttbcu aD> uiemanb fann f&n t>erpflic#* : -
<«r/fo mi anbecä ^ ^anbeut,* fcemi ba* ®e/
genffKil ehrtr £anMuiig, meiere tyttt befce&ett
tnftgfe, nur ntd^ an ftct> refyttttfbtfg tfh 85
^e&t i^tur txifeec bec ©ebrauefc einer jeben ®ad;e
fre^, bie noefc wemanben gebfttt, roenn bie £a«b*
Jung, welche et mit etttec fot^m©a*c twnimmf,
nur met* an jicfc cec^tdix>ibcig fflj. f 0 Rubelt ee>
• SÄaaf u&er «Xec&tc unb 35crbinbn*feitcn e. 46.
e«mafa reine* ftaturfeftt }. 47* <? >'
tiicht baburd) rechtswibrig , bog er gerate tiefe
unb feine anbete Sache ö^roud>e, ober bag ec
fuh- nicht aÖe£ ©ebraud?* einer folgen Sache ent*
halt, jfttemaub bot t\M Stecht, ibu ju fcefebabiaen,
(einen 3«l^anb $u oeraubern* jfurj, ber SKetifd;,
von bem bie Dtebe jft, im t feie natürlich ^ven^
heif , bag £Krct?c auf alle Ijerrenlofe Singe u* f. w*
ttöfltg unemgefebränfr* 2Bir wollen ben ben julefct
genannten Siechten einen 2lugenblicf flehen bleiben*
23erm$ge be$ üieebts ber natürlichen Scepbeif,
fann er nid)t allein biefe Jgtanbhing tbun ober
•Klaffen; fonbern er bat ein gleid;e3 SKec^t, tu
Slufebung unenblicb vieler .franblungen. Sßaö
wir alfo natürliche grenfjeit nennen, ift nich/ö an>
t>*r$, all ein 3nbegri|f unenblicb vieler auberit
{Regte, welche wir un$ als gleichartige SefranN
fbeile eine* ©anjen benfen, 23oÖcg biefelbe S5e#
wanbntg bat eö mit bem SJechte auf alle ©tage*
©er ^Renfd), ben -wir un$ in bem unbebingteu 3Ra*
turflanbe benfen, fann nicht allein biefe fonbern
er fann jebe anbere berrenlofe Sache gebrauchen.
Oer ÜÄenfch/ ben wir und noch immer in bem
abfoluten 3Ratur$u|taube benfen , fann nun einige
t>on biefen Statten* welche er, üerm&ge ber neu
ffirlid)en grenljeit hat, aufgeben, er fatm fich
»on anbern , in SWtcfftchi auf gewiffc £anblmu
gen, abhängig machen, wie biefe* bereif* in
bem wrbergebenben gezeigt iß* & fann eteu
t>al;er auch fein 35ed;t auf ben ©ebraug tiefet
ober
i$4 5$et5u^r%
ober jeher ©inge aufhoben rcerben* — Slffeitt/
fann td) ein febeS ber SKccfefe , reelles kl), oer*
tnJ>ge bet nat&rltdben grep^dt, unb oerm5<je be$
SRecfotS, $um @ebraud)e berreulofer @acben (jabe,
prangern? S»td> in MnfeOung aller meinet £anb*
Jungen ab&Angig von bem SOBitfen eines anbent
machen, &ie§e mieb fe£6ff $u einem SBefen berabfe*
$en ; baS niebt feltff gn>ecfe baben fonnfe; fon#
fceru welc&eS nur um bie 3»ecfc eines anbern roiU
Jen oorbanben fenn ttnnte. eine ßÄnjHd&e S?er*
üugcrunfl metner natürlichen gcct)^eU , ober eine
SBerau&erung aller meiner 9Red>te, ttetd>e id),
t>erm6öe ber natürlichen gretfteU, &abe, i|t bol>ec
tec^tli* unm&glic&.
Die gragc: ftnb bie angebobrtten OJec^fe be$
$Ü?enfcbeu t>eräu§erltc&? fann eiuen jroiefacbeti
©um &aben. (Sie fann juoiV&erlt fo oiel beigen :
^ann id) mid> ectieö jeben meiner urfpr&ttg* ,
liefen SKecftte fo abftcbtltcfc begeben, baj? ,
mir oon benfel&en nichts Mjrtg bUibt*
6te fann qber aud) ben Sinn baben :
Äann td) Sbeile eiltet 5Xed)tS/ NelcfceS id>
urfprunglid) babe, oeraugern, b. b. ein/
$elne Siecke aufgeben , roelcbe id> als 95e#
(tanbtbetle eines angebobrnen 3fccfrfS babe ?
2luS bem oorbergebeuben erbeflet, bag bie
Sfröije, tem erfien Sinne genommen/ fcerneu
nenb,
»
Uigitizeo by
«nb unfcetauf erliefe 9tccf>te. 25$
ttetijb, unb in bem fehlen bejaDenb beantwortet
»erben mufle* ift biefeS jwar juuactyjl mn?
in 9fctcf(td)f auf ba$ Oied^t ber natftrlidjen gret)#
beit unb bem OJec&te $um (gebrauche berrenlofetf
@adjen Hör; aÜein e$ erfjeffet fufrftcfc, ba§ ba$
bieten gefaxte ftc& <mf bie öbrigen angebofjrnetr
Svectye glcie&faflö anwenben lafie. >
2Benn bie angebo&rnen Sterte gfctcfc, fo töte.
e$ frier benimmt iß, wraugerlicfc jtnb; fp ftnb
fte e$ bocfr nidjt unetngefc&ranff. 3$, fann Qtd^t
jeben beliebigen S&rit meinet naförlkben gretjbeit
veräußern; fonbern id).fann "ur fo weit meinet
tiaturiid;en grepbeit mid) begeben , alfr icfc noefc
immer, au* nacb biefer Seraugerung etneS Zweite
berfelben, als ^erfon im fwlicfyen (ginne betrad)s
tet werben* fann. Sin unbebingteS Oied;t auf
mein Beben fann id) niemanben übertragen , obec
id) fann mein Siecht auf mein leben tüd;t mibe*
Wngt oeraußenu
Les hommes naiflent et demeurent libres
jle&t an ber 6pifce ber franjbftfcfcen £onfittutton<.
t>on 1791* ©aß ber *JRenfdj frei) gebo&ren
werbe erbeflef au$ bem oor&erge&enben* SBtc
ober ber SWenfcfc frei) bleiben , feine urfpröngltcbc
greijbeit behalten finne, wenn er im ®taatt le*
ben fofl, i(l ferner» ju begreifen, wenn wie bie*
fem @afce nid;( nod) einen anbern Sinn geben
burfen*
6«
a 5 6 $e^ugetlid)<! a, unWtaufctfi^« Steife*
60 Diel un&eflimttifeS unb falftyeS bie erfÜU
tung ber SKeufc&en* unb SJttrgerred&fe aud) tx\U
f)hit *); fo wenig fann id> midfr bodfc uberrebeft,
tag biefer @afc in bem angegebenen Sinne ba fle*
tyen foOfe* Der 2Biberfprud) mir jebem, aud) bem
ternunftigffen unb wo&üfjatigfien ©efejje, W&rbe
gu unmittelbar fepn, atö bag er irgenb jemanbett
entgegen tbnutt* Der Sag fann nid)t& weifec
fagen, al$ jeber Sföcnfd) ffrnne nur in fo weit ab*
ijangig fepn, al$ ec fid) abhängig gemac&t &af*
60 genommen, ifl bec @afc atlctbingS wal>r unb
unfireUtg* SDenn bec SDJenfcfc lebe, in welchen
©erbaltnifien ec wolle, in welcher 2lbl)angigfetf •
aud) fer>, fo ifl unb bleibt er in biefem Sinne
fcc$* Senn Dber&errfd&aft unb Slbbangigfeit tbtiß
tten nur fut tyn burd) feinen eignen SDttfen t>ar#
Danben fcptt, SlatixtUftt grepbeit fo oerffanbeti/ .
»ftrbc ein burd>au*HUweräugerlic&ed Siecke fe^n«.
5J?an wenbe nid)* ein, wa$ fotf bec (gafc,
fo Mrflanben, an bem £rte, wo er ffefjt? Den«
tiefe grage würbe idfc jeber anbern Auslegung bef*
felben entgegenjleüen Matten*
•) Dcdaration de» droits de l'horrime et du citoyen,
M (Einleitung unb »or^eblicfee $aft* ber Äon»
fittution wn 1791*
XXIX,
♦
» • -
I
"^V r , Di^itized by Google
XXIX.
ttrfprmtd t>e6 ©gentf>um$ au* fce*
Offupattoin
^SDie 9irtfurred&f$Iel)rer öaben jtwtj grroerbarfen
be$ fiigent&umS tmferföieben, bie utfprunglidje,
unb abgeleitet £>iefe ift bie grroerbung einer
fremden @<u£e, jene bie (gcroerbung einer Sac^c,
welche t>ot!>ec noety niemanben gef)6rfe. _
3* ftfcergefte tt mit gfifffdweigen, baff,
öuger ber Of.fupafion, nod; bic Beugung ber
grudue unb bie SIccefiTton eine urfprimgficfce gr*
Werbung, beö SigeutbumS fei;, ba biefe* in jebem
Jcbrbud>e be6 Dtafurred)f6 gefag* roirb, unb be#
werfe nur, baö bafcer eine urfprunglicbe grmer*
iwng beä gtgenfbumS, n>ie e$ oon einigen 3?a*
lurrcd)f$lebrern gefeftebett *), niefct burefr bie gr*
Werbung einer berrenlofen @ad;e erflärt werben
finne, Denn bie «Werbung ber $rü$fe meiner
©acte \{t *war eine urfprimgfic&e grroeebarf, aU
lein eö roirb bi« feine berrenlofe £ad)e erworben
tnbem biegcucOf, fo wie fte entfiel, jtyon mein i(i!
*) Wolfc inftit. juris nat. et gent. f. aio.j
3?
* 5 S Utfpruns be$ © gentium*
3<& fomme auf ben ©afe jurticf , um beti e$ wir
jefct $u t^uti i|t, bag alle* ©gentium mir bur#
Offupation tjorbanben fcpn f onue.
3ebe abgeleitete (Srroerbuncj einer <2>a#e fefce
immer trgenb eine anbere (Erwerbung beS ©gen*
fbumS oorau*. ©enn foü id> pon einem anbern
ba$ gigentbum irgenb einer ©acbe erwerben; fo
mug biefeS borber t>on tbm felbß erworben fepn^
Sföetne Srrcerbung ber ©acbe eines anbern, fefct
alfo eine anberc ©Werbung beS Siaentbumö unb
jtvar einer tmb eben berfelben ©acbe &orau$»
(grroerbe id) ba$ ©gentbum ber größte meiner
@ac^e, ober and) ber Sfccefforien ; fo erbedet eben*
falte , bag biefe ©Werbung fdjon bie ©tverbroi$
einer anbern ©acbe ooraußfefce.
3ebe ©trerbung be$ ©gentbumS auger bec
jöffupation fefct immer eine anbere oorauä. Sie
£>ffupation bingegen niebf; weil ic&, um eine
©acbe offupiren $u ttnnen, weber felbfl ba$ ©#
ccnrlumt irgenb einer (?ad;e brauche erroorben $u
baben; nod) aueb irgenb ein ©gentbum ttneS an*
bern baju netbig QXOeö ©gentbum bebt ba*
ber mit ber Dffupation an»
JDie erflen Sebrer be$ üRaturreebt* festen tttd&e
allein oorauä , bag jeber CD? cnfcb irgenb einmal m
bem unbebingten SRaturjuftanbe gelebt babe; fon#
bern fie bebaupfeten aueb, bag ju irgenb einer gett
aüe $ugleid) lebenben SRenfcben ftd> in biefem Sftatur*
juftanbe befunben* SDiefen urfpcunglicfcen SKatur*
. jMßanb,
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Ott* btt ÖFftipation. 159
juflanb, in SSötfftcbf <iuf biefe ©inge, ttannfeti
fie Die urfp*unqltct)c ©emem|cl)aft-
ift fcfcon Dornet bewerft, bag ftd> burefr
ttubtä temeifen Joffe, ein folefcer allgemeiner iRafur*
ftanb — fo will bte SJorauäfefcung beteiligen uetu
tien, welc&e behaupteten, bag trgenb einmal afle
juajetcfclebenben äÄenfdjen im unbebingkn Natur*
franbe lebten — fei) $u trgenb einer 3*it wirflicfc
öewefen* ©oefc wenn tiefet auefc gewefen wäre;
fo ma*ten ftd) bie altern Sefcrer be$ 9laturred)t*
burefc tbre falfae SBortfeOungen oon biefem aöge*
meinen föaturtfanbe felbjl Schwierigkeiten , weld)t
in ber Sfpat unaufltelid) femt würben, nnb bit
Dauer natürlich aud; t>on ihnen unaufgelbfet bleU
ben mußten»
©rotiuS •) lagt ba* menfc^ltd^e @ef#lec$f
fcurd) bie ©ottbeif mit aOen Dingen befebenfen.
©a$ ganje SKenfcbeugefcfcfecbt tft ihm €igent&umec
öüer ©inge unb jebe$\ein$efoen* 3eber SNenfcfr
hat feinen Slntbeil an bem ©efamtetgentbume jebe$
©tngeä. SRiemanb tonnte fid) ba&er ein (Eigen*
tbum trgenb einer ®a#e, ohne bte gtnwUKgun*
<tller SRenfcfcen erwerben, ©enn bad ©gentium
einer ©aefee für ft# erwerben , bieg ben 2fntbetl
aller übrigen an biefem ©efamteigentbume aufbe*
ben. @rotiu$ fonnte baber nur auf einen auä*
brucfltcben ober ftiüfd)weigenben Vertrag bte (£iit*
fübrung be$ Sigentbumd grunben*
8« JDff
•) De jure belli et Paci« Ubr. II, cap. % 9
2 6o Utfpturtg b«e (Eigentum»
JDie (Sdjwieriafeit , bie <$rottu6 ftc& ungl/icf*
lid&ec ®«f* machte, ifl eben fo un^turfttd) t>on
tym aeroben* (Scben mir ibm bie @emeiufd?aft,
fo wie er fte benft, ju; fo fann freplieb fein gU
gentium anberS, alö burd) einen Vertrag aflec
SKenfd&en mit allen SRenfcfcen eingeführt werben»
SUlein, wo i(l biefer 2Jertraa aßer 2>?enfd;en mit
allen SRen Wen %
2?on ber SBirflicfcfeit M ®&nfym& auf bte*
fen SJertraa $u fd;liegen, f innen wir uns tiid)t er*
lauben. Senn unter ben aSorauöfefcmtöen , wo
(SrottuS ju biefem Serfrage feine Sufludn nabm,
f 6nnen wir e$ nodb %üd)t rolflen , t>afl irgenb ein
gigenfljimt ttorbanben i|?. SBtr tonnen alfo nic&t
ton ber §oJ$c auf ben Orunb juruef fliegen, wie
<$ fon(! bei) Jg»t)pc(fecfen erlaubt tf?. — 3$
. tviü mid) au6fuörlicöer erflaren*
SDag (Stgentbum tjorljanben ijl, fann i# mtc
aus ber grfa&rung, aber niefct unmittelbar, fon*
bern nur mittelbarer SBeife erfennen* .«Rur ba#
burd) fann ic^ wifle«/ jemqnb fep ©cjenr&umec
einer @a#e, ba§ t* bur* grfabrung bie Zfyau
faefce erf enne , bur* welcbe er bae gißentbum er#
woeben* £>aß aber bureb eine folebe Sbatfad&e
gtgent&um erworben »erbe, fann id> nur a priori»
erfennetn Sittel (gigeutbum ift aber nur bur#
Offupation m&aüd), ober wenn burd) Dffupattort
fein ©gent&um erworben werben fann; fo fann
e$ au# auf feine anbere Slrt erworben werben.
SHf*
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, . aus Ut ÖFfttpatietn ? 261
SWfo nur unter ber 25orau$fe$ung , bag bur# £>U
fupation ©genrtmm erworben werben t5nne, famt
ict> t>ccmitfe!(l ber grfabrung erfcnneir, bag tr*
flenb ©genü)um$red)t twebanben ifh
©rotiuS mug alfo fcfcoti baö afe ml)t annelj*
imen, was er buc# feine 23orau£fefcimg beweifen
wifl, £r mug oocauäfefcen, bag bureft Öffupa*
fion Staenfftum entließe, um »ermittclfi biefep
2Jorau$fe(jung e$ berceifen ju ffinnen* ©iefec
«uSbrficflic&e ober jiiüfc&weigenbe Vertrag tjt alfo
ecbtdjtef*
fflKctn angenommen , bag irgenb einmal ein
fotefcer Vertrag rotrf Ii* eingegangen fetj , würbe
er bie <Sc&wierigfec£ beben, wetc&e er fjeben fofl?
€r wäre bod) mir jwifc&en SKenfcfcen einer @cnc#
tafiou abgcfdjIofTen , er mögte aber niefct atlettt
ftber 9?ed)te biefer SÄenfcfcen , fönbern aud& über
t>te Siebte aller 'SRetifdfrett in alfen nac&fofgenbeti
geifaltern abgefc&Iofleu fepn, wenn er ju bem 95e>
$ufe, fooju ©cofiuei tf)tt nu^en »ifl, braud;bac
fei)n füllte* Stllein, mit weitem gug f8nnten biefe
SJ?enfcfceu über JKcc^fe , bie Stfenfc&en jeber $ufunf#
Üger ©eneration eben fowol)l, als pe fel&ft fyatyn
mftfien, SBettcage abfliegen? %m Staate, ober
iu jeber anberu ®efeflfd;aff, f5nnen Verträge ber
JBorfa&ren beu 3?ad&fömmeu berpfttd&tat, toeil alle
©runboerfrage einer ©efeöföaft opn febem, ber
in fte aufgenommen wirb, fttfffdiweigcnb ange*
wemmen werben» SIHein S3crrraac über Siecke
mm " «3 eine*
■
I
' a6* Urfpr-brt ©gent^ouibetOffupatiort.
chic6 anbern , bte er gan$ unabhängig oon mte
$af, fann td> feinen ©ertrag eingeben.
^>ufcnöorf batte oon tiefer urfprungfc*
c&en ®emeinfd>aft einen gan$ richtigen 95egriff>
JRiemanb bafte in ihn ein au$fd;Uegenbe$ 3?cd)t
auf irgenb eine ®ad)t, |Ct>ec fonnte fcaber jebe
©ad&e nacfc 25e!teben gebrauten, (fr nannte biefc
©emetofcfcaft, fo mie ec fte ftcfr badne, eine ne*
gattoc, unb bie ©emetnföaft, wie ©rotiuö fte
DorfMte, eine poftttM.
<2ö i(! unbegreiflich , ttie ein SKann t>cm «ßu*
fenborfä jfonfequeuj au$ feinem rtdtfigen ^Begriffe
t>on biefer urfprungüc&en ©emeiufcbaft fc&liegeti
fonnte, afle$ t£igenti)um f5«ne nur burd> einen
öiwbrncf lidjeu Vertrag aller mit allen eingegangen
fenn, Sie golge, welche ®rotiu$ au$ feinem
begriffe richtig ableitet, bietete ^ufenboef bei»
(einigen am
3cb ba&e biefe 2?orau$fe$ung fc&ott in bem
torbergebenben beurteilt, unb baef miefc bafcee
I c § t niefct mebr babet) auffalten.
•) De jure nat. et gent. iibr. IV. cap. IV. f. 3.
« ■ *
. 1
XXX.
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xxx. • '
SKed)tmafjt$er unt> unr<cf)tmdj?i9et
«4Jec 95cöciff beä SeftfceS überhaupt tfi f*on tu
bem tjocftersebenben bcfrimmt. 3Ran unterfd;ei#
bet ben Giotlbeftfc unb ben natürlichen, 3enec tfl
wie bec 3lbjtcbt ein gigentfjumSrecbt auf bie @acfce
<m$$uuben, biefec mit einec anbecn Slbjtc^t mc#
biinben»
3ebe biefec Reiben Slrten beS S5ep§eÄ famt
' rechtmäßig ober uncec&ttnägig fenn; ecfiece*,
roenn bec 35e{tfcec baö 9tec&t, welches ec auf bte
@ad>e ausüben n>ifl, roicflicfr &at/ unb lefttere*,
in bem entgeflenaefefcten gafle* ,
3fi bec Seft? unrechtmäßig, fo fann ec ceb#
U# ober unrebücb fenn, je naebbem bem 33eftfcec
feine 9ied?tmaßicjfeU unbefannt ober befannt tfi.
See giaetirfnimee fann feine ®a$e t>on \t*
bem unrechtmäßigen Sejtfcer juruefforbern, ba ec
ba$ 9ied)t bat, bie <5ad)e $u befeniren, unb jebec
anbece nuc in fo weit ein Siecht jur Öetention bec
©ache haben fann , al$ e$ tym bon bem ©gen/»
tfjümec übertragen ijl.
«4 «
a 64 Sta^mafiä«!
& Um mub, auger bem €tgen<&&ttt€r # nto
man* red)tmägiger ©oilbefifeec t>on ber @ac&e
befielbeu femi. ©eun fonfl mttgte bie ©actye
jroen vfigentfiiimer fjaben f6miett*
Sag ber gigentlj&mer feine ©aefce jmar t>on
jebem unredrtmägigen SSefi&er jurueff orbern, abec
nur ©on bem unreblicben S5eft|?r Sct>aMe$baf#
lung roegen tiefet QJefi&eS forbern fjnne, &a&e
t<& anbmwtf bemiefen *)♦ 1 -
©er unrec&tmagige 35ejt& meiner <3a#c farnt
tum, in feiner ganzen Dauer genommmen, tfyettö
reblid) , tbeiia unreblic& fenn* folgt oott
felbtf, bag alöbann ber gigent&umer bag 2Red)t
ber ©^abloö^altuncj gegen ben tmre*tmagigen
Sefifcer nur megen ber Seit auö&ben f6nne, wo
fein ißejifc tym als unrec&tmagig befannt würbe*
tuc&t wegen ber oorbergefjenben*
£err ®#maf$ **) leugnet ben börtjin aufge*
fleflfcn @a§, bag ber ffigenf&ömer fa«* ©aefce
von jebem unreefrtmagigen $eftfcer jururfforbern
finne r ,unb behauptet , fein ©gentium gebe t>ei>
fo&ren, wenn bie @ad)e an einen nnred)tmSgigett
aber rebüc&en $5f<t$er fomme, ober wenn fte,
tüte er jt<& auSbrurft, jemanb ftcfr retf>tlt# eigen
tnadjt, o&ne e* ju wiflen, bag fte fornbe* <£i*
Senium war» 2>en @a&, fo »ie t&n £erc
*) *ßaturr«c&t $. 320.
0Cetue^ sftaturreebt }. 79*
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6#mal$ Vitt, (tütbtiidt, tühtlid) wflanben,
roürbe geroig memanb in 3n>eifel $ie&en ffcnnen,
roenn tie ä}orau$fe$ung, unfec roelcfcer er auSge*
fe§t roicb, tag mir bie ©acfce eines anbern
aud) roiber feinen SBiden $u eigen machet! t htm*,
nur m6glid> mar» Denn roenn id) mir bie ©ad;e
etneS anbern $u eiaen maebe, fo nwg natürlich
fca$ ©gentium beffciben auftfcren*
K ...
£err ©♦ ffifert für feine 95etjau|><ung folgen*
ten Seroeid: „2£enn gleid) ber rcbüc^c 35eftfcec
3 ,bem anbern ein SKed^t entjeg, fo gefdjabe biefe$
„bod> nur unrotfienb, (lifo titelt gegen äugere
„t)OÜ£ommene $Pfltd;t; ber bi^ettge (£igctu&u*
„mec roörbe aber roi{]*enf(id) bem teblidjeu Q3ejt#
,>§er feine <Srroer6ung6f>anblung $er(I&ren, ober
„für fi'd) berroenbem „ ©iefer $eroei6 fefct aber
baS oorauS, roa$ er bart&un feilte, roie (id; auö
einer na&ern $J3iufung beficlben ergeben roirb*
©enn i) fann tiid&t borauSgefefct roerben, rote
£err ®cf>ma($ fagt, bag ber reblid;e 35eftfcer bem
@tgenf(mmer fein 5Kcd)t entgehe, ©eint biefeS
ijl ja eben ber juberoeefenbe ©afc* konnte bie#
fe$ t>orau$gefe|t roerben; fa rourbe afler 33croei$
tre$ ©afceS unn5ff)tg fepn. 2) 3(1 e$ feinet
roegS roa&rf rote .biefer Seroetö DorauSfefct, bag
ber btS&erige gigenffyumer bie t&roerbungä&anb*
Jung be$ reblic&en 95eft§erö für ftd) öerroenben,
ober jte jer(Wcen tnufle, roenn er feine ©ac&e
JX 5 lurficfc
I
•
$urutfforberfe, ©etm bte ®rmer6ung«l>anbfun£
eine* anbera f&r mtd) wrtvenbeti, beißt bod>
nid)t$ anberS, als oermitteifl bec £anblung, nuv
buafc ein anberer eine ©acbe ermorben, ober $u
bec feinigen gemalt bat, fte $u bec metmgett
machen» ©aö fefcte aber fdf)on oorauä, bog baS
fcfcon gewiß wäre, wad £err @. bier beweifeti
will, <£6en fo wenig bat £err ©cfcmafe ein SXec&t
£u fagen, bog bie grwecbungöfjanMung be$ reb*
liefen 25eft&erS jerfttrt »erbe, ©enn fofl biefe
bie £anbhtng fenn, burc& welche bec rebltd&e 5Je*'
ftßer bie ©aefce erworben Ijat, fo ifi ja nod) bic
grage: ob eine fofd?e £anblung t>on i&m Borge*
nommen i(l? ober e* ifi bte grage: ob ec bic
©aefce erworben &at? ©ofl aber bie grwerbungS*
Unblutig bie £anblung fenn, burefc meiere je*
ntanb eine ©adjc erwerben tt>tü ; fo m6gte biefc
in fo fern, wenn U>r redjtmagiger ©genffuV
mer fte juruefforberf, tmmerbin $erf!5rf »erben,
©enn td) ftnbe i&re abfolufe UttjerfWrbarfeii bur#
nic&f$ oon £errn ©♦ beriefen. ,
£err ©cbmafy glaube jwar beriefen ju &a*
ben , „ bag eine ©ac§e mein »erbe , wenn t# fte
'„in eine ?age bringe, bag ein anberer, bec fte
„gebrauten wollte, bieg nidjt f&mite , c^ne bte
, „Sßtrfung meiner £anblung $u oerftbren» *.);
inglcic&en au#, „wenn ein anberer fte nic&t ge#
„brau*
s
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tmb vmtefymafaet etoU6ejt§. 267
brauchen tarn, ohne bie SBirfuna. metner £anb#
„ lung fftr ftc|> |u oerwenben „ *) , unb fo aud) :
„wenn Die @a#e burefr gufali in eine U$t
„fommt, bag ein anberer, ohne bie 5Birfmi$
„meiner {ttnbfung <in biefec ober einer anbern
j)©ad)e, fte enfweber fftfc ftc& oerwenbe, ober $er*
„fl&re **), unb hat au# bewtefen, ober nicht
fo, wie biefe ©4ge ohne afle ginfd)ranfun<j ba
flehen ; fonbern ben nur unter ber 2Sorau*fe$ung.,
fcag t(ie ©ad)e ^treulos ©iefeS erbeffet fe!bft
au$ benen t>on £errn ©. gebrauchen @nmben.
JDemt, um nur ben bem erflen ®afee flehen $u
Weihen , n>enn jemanb meine @ad)e in eine fofebe
£age fefcf, burcl) welche e£ mir unm&gltd) wirb,
fte als meine @a$e $u bebanbeln; fo würbe er
felbfl bie aßirfung meiner £anblung •jerflJrett
fSnnen* ' *'
2ßdce e$ mir einjig barum $u t&un, hen £err
©c&malj recht $u behalten ; fo f 5nnte ich unmif*
tel&ac / mSiucf ficht auf bie gegenwartige grage,
liefen ©afc aufffeflen, id) f tarnte fo argumenta
ten. ©er rebltcfte 2$e(t$er wollte jwar meine &>
werbungShaubluug t\id)t jerftören. gr wugte e$
ntcfyt bag bie @aa;e, welche er higher als feine
eigene attfahe, mir geborte. Siber in bem 2{u#
genhlicfe, wo tefc $0 beweife, baß er feine her*
tm
•) «Keine* 9*aturrea)t }. 6%.
?*> c&cnb. J. 63.
2 68 Übermäßiger u. unte$tma$wt £hri(6ef.
#
tenlofe; fonbecn eine @ad)e, tic wie ge^tef^
im 35efi£ genommen, rouebe ec weine Scroet*
bunäsf)anMun$ abftdjtlidj $erft5ceh toeflen,' tvemt
ec Die ßaefcc ferner , roibec weinen SBiüen, d*
feine betrafen woüu. SSatum ftffl meine Sc*
u>er(mng6()ant>(ung t>on tfjm aerfrott werben böc*
fen, ba icfo bod) bie fetnige nie^t $erßjren fofl? ~
3(le tiefe 2Sibecfprud)e xnfäwitibtn j fo&alb tyfe
bie oon #erc ©♦ aufeefUüten @afce mit i&cec n6*
t()ißen Süifcfyränfung verfielen* SUSbann tan«
aber ba$ md)t au3 ihnen bemiefeii roeeben , wa*
£ecc ©♦ au$ t^nen tu fcewifcn twmemfc*
A- ' Digimed by Googl
269
XXXI
V » f
Ctttt> Sejlamettfe nacfj Dem Vlatmufye
©1« Scagc Ifl nid&t: ftnk Jeframenfe, ofjne
©ajaufc^cirfunft pofüfoec @efefce, red;tf widrig ?
fceriefct berjenige, ber ein Seßament mact)f , bun#
tiefe feine aSerfnaumj, bct3 Xedtf eine* anbein*
fonbern, enffpeingen au$ einem Jeftamente fuc
Denjenigen, ju fceflen @un(Ien eS gemad;t if?,
SKecfcfe, nnb »cm ©eifen bec ufcrigen Wenfdjen
Söflfommene aSertunOlicOfeifcn, aud; o&ne bag ein
pofrtit>e$ @efe§ i&nen biefe Sßirfung belegte ?
Uttfec Scjkmenre wrtfelje i# l)ier ober jebe
etafeUige^erfügung eines SDJenfcfcen, burd) welc&e
e c jemanben ein <m6fd)Uegenbcö Oiec^t guc gewee*
ig feineö 2Jecm5gen$, obec eined 2l)eitö befiel*
Jen, nad; feinem Sobe geben wiö,
3$ weig, bag txt§ pofüwe Siecht ben 25e*
öeiff be6 SefiamenfS ttoclj mfyec beftimmf ; aüetti
tiefe triftet» Scfttmmuogen braud)en wie niebt in
SSettadjrung ju $te&em Senn wenn jebeö Jejfa*
tnent, fd)im in bem weiten Umfange, wie fein
ffiwff f)itt twauSgefefct wirb, imgiiftfe ifi; fo
. tonn
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*7o ©tob Stftom. n. b, OTatut*. gfittig?
t ann nic&t mcfcr bi* grage fepn: ff! ein teflontfm
tn bem entern Sinne , wie ba$ pofüioc SKed^t tyn
beflimmf, gültig, ober nicfck
3d> ent&aUe mid) bec weitem Sntwicfelnna
be$ QJegiiffö ooti einem Jeftamente, unb auberer,
weld)e mit ifjm nifjer jufammen&angen, ba id)
biefe fd>on anberßwo *> gegeben Ijabe.
9Ran fjat bie ©ölfigfeit ber Jeffamenfe frei)*
fidf) $um £f>eil mit eben fo fallen ©runben be#
* ftrif ten ; alö womit man ftc ju behaupten glaubte«
SDen fefer, bem baran gelegen fei)n mag, jene
} pi fernen, t>erweife t<ft an ^rn ^etbenrei^
bec fte mit bemfelben ©djarfftnn gewutbigt faf,
mit bem ec bfe ©ultigfett bec £efiamenfe ju w
l&eibigen fucfcte •*%
3* balte midj nod& immer aus bem ©runbe,
baß her) £eb$eiren be$ SeffatorS niemanben ein
Srbfolgececfct übertragen wirb, unb bag biefeS
burdj ben Job be6 £eftator$ ntd;t gefc$e&en f8nne,
t>on bec Ungultigfeit bec Seftamenre iibcrjeugf*
gcflSct gleid) bec Jeftator bei) feinem geben, wec
tljn beerben foll; fo tfl biefe gcUacung boefc trac
einfeitig* 2Benn ber eingefefcre (Scb'e fte aud) atu
na^me; fo i(l biefe annähme boefc ced>tlic&, alö
nid)t oorfcanben atyufe&en* S5er> bem geben be$
Sefta*
* « ■
*) Sftahirredjt $. a8a * 2I5.
•5 £eibcnrcicb e#cm te$ ftaturreebt* 239*26*
unb »orber in feinen iDriamalibeen 1. Et),
1
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€mb Jeff am. tt. t>. Olafutx. g&tig? 271
Stflatotö i(l alfo bem etngefeften grben nocb fem
<grbfolgerect;t ftbertrac$en / mit bem Sobe be$ Je*
flatorS tritt bie tlnmuglidtfett einer folgen Ue#
tertragung ein, benn nun fann ber Jefratoc
titelt« meljr übertrafen , unb bec eingefefcte ®rbe
fein 9ie*t mel)r oon it)m erwerben*
S$ fJnnte fd&etnen, al$ rooflte i* bie (Sränbe,
fcurd) roef*e £err £etbenrei* bie Scflamentt
aertbeibigt, überfeben, be$balb fep mir eine n4*
&erc Prüfung berfelben erlaubt
£erc £eibenret* glaub* , bafl bie 95eant*
Hortung biefer grage t>on brep anbern gragen
abfange* O £at ein gtgentbftmer d!8 foldjec
t>a$ 9Je*t *u beflimmen , auf men na* feinem
2obe baß Sigentbum ferner ©fiter ubergeben fofle,
unt> begrunbet eine fold)e grflärung t>on ©eitet*
fceS jenigen, $u befien 25e|?en jte gefebiebt, ein
grcangSrec&t, unb üoflfommene sjjffic&ten -für
Die übrigen g»enf*en? 2) $at eine einfeitige
lücfyt aeeeptirte Srflärung, bag man ein SU
gentbum einem anbern überlaffen wolle, @uU
tigfeit? 3) «ne 2BiUen$erf.arung , wemt
man ft* bie gretjbeit oorbebalt, feinen SGBiüen
no* finbern $u finnen , no* (Sültigf ett *) i —
StÜein bie lefcte biefer gragen tbut gar ni*tö $uc
©a*e , wie jtd) unten ergeben wirb» — ©ie
erfie biefer gragen beantworte i* mit 3a, bie
* $wep#
•) £eifcenr«icb @pft*m t>e* «ftaturrccbW ®. 240,
*
%1% <3inb Seffern, it. b. 9taf utr. gfiff ig ?
%mt)\t mit Stein, -r- SDocf) icf> wiff £err $cim
benreicfyS ä5en>etö, fftr bie @u!jiv»fcit ber Jeffa*
tnente, mit feinen eignen ® orten mitteilen»
<£r ifr in furjett folgeubrr: „3n bem SKeefcte auf
„<£igeiityum ift eutbaUeu ein dteehe ber t>6Qi0
„freien Serfftgung über ba$ Seine, twld)e§
„burd; feine ©renken ber 3eit etngefcbriuft ift *)♦
„3eber (£tgcm&ümer barf baber aueb einfeirig er#
„Haren, auf wen feinem Jobe ba$ £<gen*
, 3 tl)imi feiner ©uter ubergeben foü, unb e£ enfc?
„ßebett 3rc<M0Sred)te für ben, ben bie Srflarim^j
„betrifft, unb ©oBfotamene 2?erbtnbUd)feiten fuc
„bie übrigen SKenfcben , roenU p* ftcb jeigen lagt,
„baß bie (Ermangelung ber Sinwifligung bic
„©ultigfeit ber grflarung xüdjt aufgebt **).
JDiefeS glaubt nun £err betviefen $u- ^aben,
unb fd;ließf bafjer : „ 2Benn ein (Jigeutlnimer ein*
„feitig erflart, auf n>en nad) feinem Jpbe fein
„ ©gentbumSrecbf übergeben foüY, auf ben galf,
„baß er bann gefofincn fet> e$ anjunebmen; fo
„bat ber Seftator ein t>oflfommene$ SKed;t be#
„grfinbef.,,
5öenn ber jmet)te @a§: baß bie einfettt^e
Verfügung be$ gigentbömer*, auf wem nad> feinem
Sobe feingigentbum ubergeben fcüe, rid)tig wäre;
fo würbe fiefc nicbfS mebr gegen ben Q3enyei$,
tvie £err tb» geführt f>at, etmvenben lafFen«
i£iuc
•} £eibenrei<b (BpfUm fce* 9?aturrec^t^ @,^6a.
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©Ii* f*I*e eiofttffee M}*^,,** tut* wei*
nm ?*&c (Sigcntfjtoerttfeintt ©a*c twrbft| r folti
tmn aber feine 2BtrfuiJ$ fjaben ,.»<i(, ftfcec&aujjt
Genommen* fcinc cinffi^y ®iaeu$er«acuna. ein
mm Wftmr- t*§ ein anbmc ctit;9fc#t ;
feab^rfoll, Cann ec nidjf babett, trenn fei«
f^^i^e^ w^<m^eri(! A efl $u ^ate«, ba niemand,
- cia»W&trH$e* SÄitfcl fet W gftftff br»
Ijanbeltt würbe, (Sinrmtfujuna. t ff .baber jur £r*
er buncj eines 9&fe|8 -Ojtf einem ^erfprecfrfii nid) t
ttdftajfe ^öroenbis ?: rote £erc £♦ t
tpeilD^^erfpre*^ (te ; alß eine Sebtnsw be*
(gufciäf eii fei|if0...Sßf(fAi3e(6<|id anftft; it fonbeni,
t»eii , tpeun bie i£in»illiött«3 beä/emgeu, bem man
tin %r#rec$eit #l«^*#|t corbanben . jtfce, i#j
eilt Piecjtf auf ihn übe^efjen ruimre, gefegt au^
pa$1># $^pre#e»bf ^ufrSitUPiüiaiMTj ^ar nid&t-
♦#)«M '^Möl^/^fftft^eii feine$ 2J«fpre*
bw$6& fittm 5ktfptec&etr gilf/ tttufjf *ik#
ton ber 93erfuguna be$ JeftatOrtrgettenjMit gäp
wii "wn oeuenjen ^ar jtf noey rewe Utfttrung»
©iw&feiron ftfeffcftfi fie feine roe&r flutten, t
i A m s 'V:'*' t mir] ott.Ov S£iii3].ih -jw^
**?«*S$! ^Ä** s%K"W nimm^'-i
£err £eibenrei# föeintbtefent Einwurfe fetbfi
tegegtien wollen. „2Benn ober, fagt er, bec
3 ,93erfpred)enbe felbft bie Einwilligung ooc einem
„gewifien 3 eif ^ ut,he erfolgt whjen wilf,
„unb bieg erflart, tag, im ^aüe $u felbigen
>? 3eitpunffe ter anbere einwilligen werbe, ba$
3 , ©g*ntbnm$ted)t über einen gewiffen @egenftanfr f
„auf ibn übergeben fotle; fo bebt bit grmange*
„lung ber (Einwilligung ©or btefem 3eitpunfte b#
„©ültigfeit tiefer Srflarung beö SBerfprecbenben»
„niefct auf. „ — 93orau$gefe{$t , bag $u biefem
Qeitpuhfte ber 93erfpred&enbe noeb t>orbanben ift,
fcag er feinen 2Biflen titelt juruefgenommen bat,
tfi biefeä aUerbingd wabr, roetl aläbann $wifd)en
fcem SSerfprecbenben unb biefem attbern ein wirf lü
d)tt SSerttag abgefcbloflen iff , ntc^t aber i(l biefe*
th bem gade be$ JeflamentS wabr, wenn bec
Ctgentbumer erflart, bag efraaö ba$ (Eigentum
eine« anberu »erben folle, wenn er e$ nad) benr
Sobe be$ Senator* erwerben triff. £ter tfl fei»
©erfrag jwiftöen bem 2eftator unb bem erben
torbanbeu* SDenn wenn ber Srbe ba$ (Ögenfbunr
bec eacbe baben wtU, ifi ber SBifle be$ Senator*
. roefct mebr oorbanbtn* * > •< r :»«r
. © tfi alfo immer ^tern»t em einfkitiger Sßiflc
U& Senators, $u ©unften ttft emgtfefefen &fau
SDiefec einfetftge SBifle fann aber/ wie in bem
torberge&enbeit gejeigt ij!, ben.gr ben feinmeßt
geben»
<
- »
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©inb Seftom. n. b. flfiofutt. gfltög ? « 7 j .
; SDtefe* (kettet <ra$ feineSrcegS mit bent
«ec&te, n>el#e$ jemoub bat, 2kef&atmaen fibee i
fein St^nt^tttn |U wachen , meiere fiber fein 2ebett
ftin au* ' ge&en fottetu Senn eö t>etfle&t ft d) t> on J
felbfi, bog tiefe Secfußmißcn bie »eföaffenbeit
fabelt «dflen, obne n>el#e überhaupt feine fBcci 1
fftgungen Aber öiec&tc m&gli* ftnb*
SßitMdbt bat man bie Stage: übet tue @uf#
ttgfeie ber Jeflamente naefr bem SRaturrec&te, nuc
W&alb fo f#n>ier<$ aefunben, metl man te|ia#
wenee ntc^e 3eb6ri$ einer beftimmten 2(rt »0*;
(?cbt>ec(r4öen , t>on ben ®<t>enfun<jen auf ben
befall, unterfäieb* Otefe ftnb »tberruflicfce:
ßrboecteaae , bie nur auf ben gaU jemanben ein
grbfolaere** ertbeäeu , wenn fte emfeif i§ ;
own öffator jurftcfgenoimncn »erben.
<5 efeenf un^en auf ben Jobeäfall t oramen b arm
nrit bett Sefiaroentat ftberero , bat ft* »iberrufli(fr
finb* M0etu bewuttdeo^et fob (te oerbinbenb^
Kernt jene t$ %U\d> wi*e (inb* 2>ur* eine?
e*enf un^ auf ben SofceSfaÜ erbalt berjenige , $u
treffen Stoetbeil ftc 8ttoa*e ifl, (*on ben 8eb|ew»
Hu be*jenfgen, ber fiber feine »erlaflenf*aft
•wfuflt, »er entwebee gouj, ober bo<fri
jum JMl etti JRe*!/ n>el#e* mir an bie fufpettA
fltoe ®ebingung be* $obe$ be$ erßen gelnmben ift
9?en einem ?e(!«niente (ingegiftift biefe$ ni#t
gaO- ©erjenise, ber jum <grbert:einge(e$t worbe»;
f}<[t bie SrMe4n(f)uu0 ntcfct anmOmen ttnuen*
*
•
476-^mbtSejtom. tt. & Sffotwtf/
' 9* fa&e t)Ot^ti gefai&t;; bag bte @&lKgfeif,
ober llngultigfeit ber Seftamcntc oon tötet 9Btber^'-
wfttcbfett mtabbängtg fty. (Diefe* erbellet lei*t ?
baber, ba§ bie ®<igfeit berfelben beSbalb
fallt, iv eil ber eingefe&te (?rbe bet) Jeb&eifen bes
Sefraforö nocf> fein SKec&f jnr Erbfolge bat, unb
burefc feinen Sob feine* erbaten tbtmtt, tttpiii-
gleich ber Sejiafoc jte als unn^etrufiid)
teti trollte.
SBcnn 6ct> Sefyeifen eine* SRenfcben nodb nie*;
. watib üuf feine ©axben eitt Erbfolgeted&t erbalfem
tfcXy \o tverpen oteic narurttep pertewoft»
fann baber feint gefc^licbe Erbfolge, ober feine
Erbfolge ab Inteftato geben, ab nur in fo fettt
iTiiu buccb beo Sob eine« anbern fein Mntbeil eil
bem ©cfamteigent&ume einer ©a#e, weltfe mif
betten guffanb, juroaebfi , ober aueb al* icb burd&
Den £ob eitted nnbern ba$ oottftönbige Eigent&imt
einer © acbe erwerbe , n>el d) cö bet) feinem 8eb$et#
ren jtt>ifcbett mir unb ibm geseilt mar* ©en»
eine fol#e ©atbe wirb bur*benSob tetjeri*
<\en, welcbcr fcörbee alö SÄiteigenfbfimer, ober
otö untJoUtfanbiger Eigentümer ein Dved)t an U>a
batte, niebt bmenlo*. ©ureb feinen £ob Um
nemiieb meinüJecbC an beeSad&e niebt untergeben
Öbn* meinen SBiüen fann aber ein brütet, ,fc
wenig ein un&ott(Wnbtge$ Eigentbum, ab eine*
Stetbeil am ©efamteigent&ume biefet ©ac&e ewer*
ben, mithin mug id; tye alleiniger Eigenrtjfimer
f s ^ »er*
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• twtkn. $ttr «ämalj &at b«t frtfen bief«©a*e
ftyon 6e^<mpt«f , : obgleich mcfrt bemfefen •).
Sine anbere 3fntefiatfuccefltcn giebt e$ affb
% ttitff, affb au« feine m ba* ganje 2?erm&gcn ei#
* iter ^erfon , woju noch twuetlicfc £err @<#(etf*
tt)ein bie Jttnber, th Sfafeljmig be$ SSermbgetl*
♦ i&cec »eitern, Uwbti$t glaubt **).
3dM&erge&e bie ©riinbe, mit weltben ältere
SRaturrecfctflebrec «wie folc&e 3utef*atfueceflton t>er#
'tfcib'tgen wollten, unb bleibe einen Slugenblrä
< Ut) £emi Schlettwein (leben» ; ;i
öftere €>. ntmlt$ legt ben JHnbern ein 3JKfr
eigentftum an beut dornigen bcrSfeltern bep
unb ba wörbe bjeftf aflerbing* folgfn. 9Wei«
fciefeS SOIiteigentfjnm wirb niemanb £errn ©cfclett*
wein $ugeben* gr gr&nbet eö auf bie Sefriuptung,
baß bie flmber mit jue gjerfonalitat ber Settern
gelten; biefed it« fcümif , bag Ätnber bur*
Beugung unb @eburt twn ben Seifern berwrge*
tracfct werben f). 3« glaube, mt<& einer au**
fu&rlic&en Prüfung ber berorifenben Äraft btefe*
©runbeS um fo eber fiberbeben ju fSnnen, ba eS
für jtdfr einleuchtet, ba§ Äinber fowobl als tfrc
Leitern eine abgefonberfe qjerfonalität fcaben, bag
63^ Die
•) SKeine* sftat«rre<bt }. 75- Snmerfung,
' SKec&te ber ftenfebbeit i- 24a.
•••) ebenb. f. w .
■.$).*benb. f. 240.
feie «Am »war itbtt anatbobmt Ütabf mit auf
bie fSelt bringen, bog fte aber jebeö anbete Ken)*
■ f imeeben muffen. Die 3* u fl mi 3 »nb ©ebuef bott
ibcen Metern tarnt iljnen b af> et (ein fol$e* 9Ru>
. etgenfbam an bem 3?ecm6gen berfelben geben,
»elcfceS füc fte eine 3ntefiatetbfoläe begefinbef.
©eil Äinbec mit aflen nrfprunallc&en Sec&feti
beS 9Renf$en geborten traben; fo fdür aud>
#ert ©cfclettroeinö 95e&auptuu^, bag ber 2?a(ec
-*a* ©gentium Wer bad animaltf*e geben bec
Äinber habe *) . njea. Cfltan verleibe mit biefeS
gelegentlich gu bemerken, tten« e£ gleich ctn>a$ ,
außer meinem 2Bege liegen foflte, H
•) fRtdftt ber SStenfttett J. «40. *
xxxn.
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*Vf . . . . ,
Xjie Kitfye ifl eine ©efeflföaff, utib e3 muß
t>a&er tum i&r olle* geben , tt><t* *on jeber @efefc
f#«ft »a&r if?> äBenn glet*, ber eisent&fimüc&c
3feecf, bur# »eichen eine Jfircfre ufar&aupt wm
lebet anbecn ©eftöfc&af* ft# unterft&eibet, jene
^Höemeinen Sebren nä&et benimmt; fo tann er
^c* nic&t* Den tynen aufleben* £i«e man jene
JBrniterfung nic^t aus ben 2togen t>erlo&ren , ge>
ttig man rcürbe md)t fo oiele ©cfcwieriafcitfn 6et>
SSeftjmmuna ber 3kd>te )>et Ätr*e wb i&rer Sföit*
iSUfber gefimben baten, ober etaentli#er, man
toftrbe fte fttfc nid;t gemalt &abem ©er 3Bunf#,
fciefe* ober jene« als JKcfuUa* linferer Unterfucfcung
tuabc ju jinben, leitet und unoermerft oon beut
graben SBege ber Unterfuc&una ab, meit ba$,
toa* Kit $u ftnben ttänfgen, auf bem fe Iben tü*t
anzutreffen tjt» £at ber f onfequcnf e Senfer ein*
mal ben 2Beg beriefen; fo nrtrb.e« i&m fernere*
ter n>iebec barauf $ttrkf*ufommen, a(* einem an-
dern, wenn er m^.gf^i^smft ftner SJer#
irrung inne mirb. €c ©erfolgt einen falfcbert
8Beg, auf bin ;et bureft «neti ungtfkcflic&en SufaB
* , Ö' 4 " * gera*
jädft«, triiV eBeii bet «i*err>ctt; tttit itoctr
d?ec ec ben rechten ffieg ju selben serooljnt tflL
' ffin 3ufaU n>tcb $n . taf^'föroerltg auf biefett
furftcf fftfaen / n>enti ec tl>n einmal tjerlaflen bak
©erinjfonfequentere Detter aleic&t bem SBanbe*
rcr m einer unbefatmten ©egenb*, ber ben cecfctett
SPeg butcb ben f Ictnflen gufrtll sediert, unb cfinc ,
fein* SBtfleit bur* ben Sufaff wieber barauf §ur«if*
f Dmmt. Dbne 95Hb px teben , ba$ ©ec&Mtnil
t>er 8\tä)t ju ? tyren (Biebern mug jebem, bem
JKelißion eine ^n^cte^enheit i|f , ju roi$ti$ fepn,
. ilÜ baß er bemfelben titct>t fein ernf!licfce$ 3ia#*
tenfen wibmen foflte> 3eber Übt in bemfelben,
unb feat üieüeicfrt ein befbnbered ^ntereffe, äuget
t>em hflgeitfeirteri 3nferefft, welche« ©ittlidtfeif,
unb baber antfc jfa$e unb SÄclißton fftr jebeft
fraben m*ffc«*< 2Bie teufoi ifie*, tag tiefe*
'$n in feiner Ünferfudjuna mteleitet, unb tmt
fo mefjc mteletfet, je metyt 2d>en e£ &at? £at
fceu fonfequenfern ©enfer btefeS 3nfereffe einmal
für eine falfcfce 8cf>auplmtg gemonnen; fo finbet
er aBc ©efauptungen wa&r, bit au* tiefer fotoetu
£ierau$ tfl e* mir affetn be$reifUc&, wie felbfi
SRinner bom anerf<mnten@*arf(tnne ber einfach
flen ©rimbft^e Oerzen, wie fte Über ba$ 25er*
j&ilrnig ber tfirebe *u ibren ©lieberh »e&auphm*
gen aufhellen fonnten, bie mit jenen unvereinbar
jmb, wie lfmen bief*$ unbemetft 'bleiben fonnte,
fcenn ienei 3nter'eff?ircb ntt^t l^cer flanjen 8fuf#
\ 9 mctU
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iWtffanlf tif Ärttfc^Äist f>ktti. ^th ttefött , öuf
ttn anfere Stttn» 'tiMA ftol* Wei&cn txtff, »*
Sfieflinn unb^tHbenj, tvte ©ieHetcbt fetn anberet
in feinen SBerfen $u Bereinigen nwfjte, butfte ntfc
flfffigüm tnif jttrcbe* tttoecftfefa ; unbbie Äirc&e
'trieb i&m effoä*, mä* gar feine«efeüf$aft fe^ *J,
IHm'(RMVlr9a6e*lto * * - -i /■ : :«
•*•..* * »'*•»• * ( # • jf
©cd& ttttt ef hodE> fciec ni#t atö au$gi*
,lttac&t wrau«fe^m f .' t«g bte ÄirdjeiSecbte £ab$,
unb a!fo aucf) md)t unter jucken , wetdje SKccljtc fie
£<At, n>el#e fie ntc&t babe/ober pieBeictyt gac
,tii*t J&abcn f&nne; fonbecn Hebet 0^1^
$en, »a$ aflen SRa^focfd&anöen übet J)iefe ^rtu
~gen £tubecm{Te in ben 2Beg legen, o$er fte miö#
,Je$n tonnte. , . ,,; H . , }
i - gefrens oermed&felte mau $itd)t mit SKcIt^Con
■ iwb Serbinbüd) feiten, bie jebec nur burd) feine
ifubjettioc, ma&te ober ©ermeinte grfennfm§ Mit
:Ut <&*tWt hat, mit aSecbwbii^leiten gegen 5 bie
..$trd)e. äJocau$gefe|t «,i ba§ eine Äirc&e m6gli$
ifl , mfiffen biefe unb jene genau untergeben n>et#
jfcem ©ie etfien-futb notbroenbig innere ^ffcäbten,
tte jebem föon um fein felbff willen obliegen n>ur*
fcen, wenn au* äuget iljm fein SRenfö uorbanben
Watt; bie legten hingegen ftnb Spflidjten gegen an/
toere. fie finuen fotvobl äußere« alö innere fenn»
h SÄehbeWfo^tti 3erufalem i. 2(bt^ ©.58. finb fofc
genbe.
nur in Stftcffidtf auf tiefe ober jene beflimrote
jī*e <wfeen> Wfn wrben tonnen , < mit Stagcn
♦46«: bie Ättcfre Mbtrtanpk J .
a ©ritten*, ©lauDtc nun gemifle Q3ebaupfttt*
gen für bie ©ewiflendfrepbeit gefd^clic^, unb
glaubte alfo aud) naturitd) ifjnen raiberfpeeeben &u
muffen* (Eifer f&c ©ewifienSfrenbetf tft fftfer für
«Dtoralitat, nnb alfo tntraec efrw&rbtö, »eil ec
ebne ba3, rcaö bem 5)?enfc^eti abelt, obne S(f#
tun0 für eittlfdtfett, nic&tiirttfU* fenn fbnnte.
*<um biefer ©fer fuc ©*tt)i<|hidfifen^it «Jet*
ebne jene Mcbtung ntcbf roirfCtcf) fenn; fo enf#
fp ringt et boef) niebt einzig auö U)r, Unterfaßt
v «Ifo / cbe ibr €uck> t>on euren ©fec bforetflen laft,
ob et geregt ifh äflerbtn$* tamr titdt>tö »obt
fentt, fead €ucc ©emiffen$fre»bett aufheben, ober
:.«tnfct>tan8en foflte; allein baraue tolgt niefct, bog *
ifcbe «ebanptun$ , mek&e ber ©ewiffenöftenbett
ßefabrlicfa fdjeint, cd aueb fen. (Ed fann bata:
^tecauö «icfet auf i&re galfcbbeit gefd)lo|Ten »erben,
JDa$ Sntereffe Jaun unfern Untecfucbung best ©e*
,fien|ianb annxifen, tmb raug ef tbmt, »enn wie
fte *u einem 9n>e<fc «nMen* ©obalb biefca
f ebenen, muffen mir e* gänjficb oer^effen. 3#
bitte baber teben £efer, bet; meine (gebauten mit
ebjtn bergen ilBabrbeitöHeÄfe liefet , roitfaelrtic
id) #e feinet ^cAfung mittt>eite, e$ niebt $u t>er#
geflen, baf alles, »a$ bebanptet »icb , tot Mi
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.Äit^lt^f©«fetlfcf»<^. jäte
jjflbflj efnfad&eti Sfcgcbt beurteilt werben imrff,
roenn ferne 2Ba&r&eü nid;t unmittelbar fftc ftd^> gt*
tt»Wfa n«*m, *t> ** tt*ti0 ^f0(gfct> unb ob ,
t>ie (grunbe , aus n>elcf)en e* gefolgert ifl, aisl*
- gemachte; 2öal>r &eUeit fmb. j
<- Die erfiengragen natürlicher meife ftnb : toa$
.«erffc&en »tc imter Jtir«e.?>t(l#m^li*? im*
stwe 4fl ffe miafefr* ©oHte bte etfie grage *eja#
fcenb beanfmortet Serben, mtb baburefc bie 3nttf#
*ffe8eit ber fluten etfjeBen; fo Utmtn SSBtc erfl
t*a# beit Kenten ber Jfit<&* ü*b tytef ©Hebte
* fragen» i- '.
3Betm ber 9D?enfcf) ju einet ®rf enntnig bec
■ (Softfjcit gelangt i)~t, ffcfc in einem fBer&ataiifle |u
ffcetfelben benft, mtb in btefet «rfenntnifStafriebe
-px £anblungen , »el*e er für $ffi#ten ff alt , *fto*
i b e t ; f o ift b t efc (eine & f enntnig Staig io tu ftefr
C Öf öti ift alfo feilte tobte bfo* fpefulattoe; fon# -
t>m bit pwftifae, lebenbrge QMenntnig ®otte*.
* ^anMutt^en , jn benen fte ben S&enf^n beflimmf, ■<
tnug ec alä Pflichten anetftmten. '
©efe|t utK^inbe in mipetne foftfre «tfenntniff;
* fo bin id> mir <inec neuen $ftid>t betongt , *ec
i $fU#t biefer ©rf enntnig , in Stötf jt#f iln eft «Ät*
fiuffeö/ ben fte auf meinen fflföllen f>at , bie gr5§te
ffloBfommen^eit §u geben* ©tefr ^fli*t Ikgt
mir hnmer «o* einjig'tmb allein gegen mi*
felbflok ©eil i* oerbunben bin, meine
fpi^tcnittÄf&aen, MW Ufy wtomben, aufgebe
*84 < Stirpe ©^eöf^off.
SBeife ntäm ^mttn ttc griffe 2Btc!f<mtfeif
tfi oetfc&affedi ' »;rV . r::;cr?
3* Öabc babcr nid) t «Hein fcie ^f*td)t > wehte
ffieliaionöecf>muni§ (beocettfd) $u üert>oltfoqjmneit,
fonbern tftr auc& bte ftfc#e ^irffanrteit mtf mec*
^««i SBcffett ju geben* Sa3 leiste, tote fär ftcfr
er^eQet; tmb ba$ erfce, um nid)t ^anbluncjen,
■ -tt>cld)c nid)t ^fUd)fett jtnb, ober »o&l gar bcc
5PflidS>t tmberfprec&etj, al* fold&e ju ä&en* 4
8rf ernte id) nun , ba§ £anblungen einer
töifTen 3Crt nüd) beut einen ober bem anbecn bteftc
gmecfe r»al>et fuhren; fo bin id) $u ifyuen oerbun*
: tren, roenn fte übrigen 6 ntdjt in einer anbetn SRucf*
i jt*t p*ü*tmibr^ ftnb, 3fa* n>irHi#e Siu^&buw«
s fceigi ©ottCÖötetlfl in bem engem @inne, uöb
bie Secbinblicttfeit ^um ©otteäbienfle eine tt\U
gi&fe. JD*t®tfl«*bienf*, in fr) ferner in augertt
» £anblunge* begangen wirb, beißt *m itofym.l
Axt fo fern er im Innern begangen wirb , ein iWlf*
UV. 3n ^>dttblungen be* iugern gJottedbienfteS
figt fVd> nur um M innern Hilfen eine SBerbinb*
, tidtttit benfetu flffie biefer turc&^eneit, beförbert
:*t>erbe, mte tnrt^OÄbere weine »or&anbene «r#
femtfmg ©ofteö buc$ fcigere £anbtangen 2ebm
gemimten finne, bUfed mag ber ^ft^olcg erfla*
un* i(i genug ju rciflen, bag biefe* ftcfr auf
&t« atigegebene SKreoerbalte, um eingeben , bag
9«fC-atenM-|n tiefen iugetn gotte6btenfMM>eti
^frntimtpn eine.SBerWnbU^cit §«fe
I • . Digitized by Google
-SSecBmMicfcfcit ift necfr immer eine nmete, ftetflf-
Wt>$ eine 2?erbinblitfrfeit, bie ec gegen jtcfc felbf*
(Tat/ in fo fern er ftdj in biefem über jenen 2?er#
fcaltnig $ur (Botf&eit benft, unb fic&r Äbeqeugt
glaubt, biefer feiner gcfennfnig @otte$ burcfr jene
mifrre ^aublungen mebc Sßirffamfeit auf fernen
SöiHen ju geben, ober bie oorbanbene *u erholten.
<£r f?ae baju feine 2?erbinblid;feit gegen föotf in beut
(Sinne, als er gegen feinen 9W>emnenfd)en 9Ser*
l)iuMicl;feifen tragt* @otte$ 3n?ccfe bebutfen fei*
tter Unterfh'ifcung nid;f , unb fönnettt>on ibm nid)*
gebtubert roerbem SRur in beto Sitme mögen,
jene QScrbinb («Reiten fo genannt werben, al$ ffe,
nid;t anberfl, al* unter ber 2?oraufcfe$un$, baß
fcer COJcnfcf? jtcf) in einem gemiffen {Bet$tttn(& juc
(Bottbeit oortfcür, oon ibm gebaut werben f6npeiu>
SDiefe #erbinbtid)feit ifl aud) nod) feiue flSer*
fctablicfcfcit gegen anbete Sftenfcben, 3bre grfuU,
lung beliebt ftd) auf feinen gtt>ccf einc$ anbeen ;
feiern bloß auf einen Swecf , ber tiefen, STOen*,
fd)en eigenffjümlicl) ift. ©p genommen fann biefe,
93ecbinblicbfeit aud) nie eine mi^ere ooüfommene
toerben. 2Wein, ift gar feine äußere »oüfommene.
SJerbinblidtfcit $u Jf>anJIungen beä äußeren- .@ot*
fctfbtenfreä m&glic&? f Junen feine $ed;te auf bie*
felbe gebad)t merbeu ?
£>cr Cföenfdj, bem wir gewitfe SXeliftionöubei^
$eugutjgen — fo wollen mir feine tvalue ober ver*
meinte (SrfemUnig oon bei: ©ottl;ctf ynb feinem
:M 2Jer*
>
ffinfißcfa ©c&Hfdjaft. .
«ertftfntflfe J» ü)c timwn fiegeKn Mttf^
am b*m tttt boranSfefcteii, er »tfie e* bag ge/
ttifie äagtce J^anblangen feine SReltgionSerfenntnig
ptaftifd?er mache . bag er raitbitt au ibuen t> erbau*
Den fep,.- tiefte ®*™f# f° u nun w * wre attba *
(toben, lotlc^einit tbm etncö SMattben* fab, ^
mie er , {t$ S tt gemifTen au gern £anbfonaen aus
Siethen «rfinben jt* becpflw&fet kalten, äffe-
biefe 3Renftf en aUmbe«, tag gewifle biefer angerif
SXeßcjion^KibUin 9 en *»ecfmagieec *ffentU#m
einer 3ufamweufunft attee t>erci#tet würben, *t»t
woran bo# afle tbeil nehmen f innen; fie ttÜfett
^eüif*afWd>e 23erantfaltun ö en jn biefem 3B*t
flufe, |U btnen jebec t>b« ib*en M* @eima.e bet>*
tragen, «nb an benw ec o«f *et anbern ©etttf
feinen ttntfteil -Mfen foOte; ffe fe&ten mü eitlen*
©orfe einen fcffent«d>cn ®rtte«tien|* ein. Slffe
au^r^J^hblungett, tietiefftf in ff* befaffen fotf,'
ftnnen fret)lid) nur um be* inneren (Sotteöbienf?**
fbiOen oorhanben fepn ; allein fte fttib nid)( blt Iii*
ttere @otte$bientf felbfl. Sfofer 4(1 immer
bie q>ri*atangeleaen&eit jcbeS etlijefoen; ber &u>
gere ©ofteebienft fjtngeaen ba$ 2Berf ärgeret 9?ec#
anfWftMKjr ©en Ointbeifc, welken jebec tütttt
ttimuitv' tdntttt mt nehmen , am babur* fetöett
innern ©etteöbienft au bef&rbero, feine eigene «e«
liajonöerknntnig, voo mtyid>, §tt berttbtiaw unb
$u beleben. S8ern>enbet # fie Tjieju md>t; ffc
nta$ te A ^feinem eigenen Qetf tflen bewntftH*'
* vk ten„
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f
4MÜP Oefefl^ ig*
r> bie Sacfre (face a»lf|}tnoflett,
aJÄflrtftaltunfl«!, bie fic mit t^m S tS
li# «etteffm, ntdjrtfrJc^ ©bet anbere
nicbt Ijinber«', bafr fte «inen teffetn @ebtou# ewt'
jenen 2?etmiffnltungen machen ; fo belcibt^t er nie>
er f»m>i<jt mit an ftcb felbjl, ss
■vi;
iOc bie,eniaen, »elc&e.ju einem taget*
^pnceoientic, in JBetbinbun« gebeten jtnb, ibr
3U>f«b«i auf alle ' Au§ete ^flnbiungen^eritbte/
b,u«& bie auf jeb« SEBeife i&r inwtet @«>Wbien|t"
untetflufct »itb^mouen |?e ; i» bem, 4ffe«rti*<«
©otteSbtenfl* mebt allein mm m «tjtanung;
fbubetn autb.JSele&runa. finben. , ©ie etile .beflegt
in innetn^onbluBj^i},. roelcbe baifau/j. abwerfen,
«inet wtbanbenen ^i,w«if ffife^Mifa
au geben, obet i&n p »etjiorten. ©ieft
«t>, um jene.^tfenntnig alS..|£tf«nntniß a x>tu
»oüfommen. ^Deuten nie im* tiefe >Ü?eiifd)en ut
ibcem gefonue» 4ugetli*en (SottWbieufte totinn
@efeüfc^ttftv obtt in einem aSeebaimifle »eteiniatt
wo jebet gegen bitsubttgen, in mdfiipt auf b^f
fen gemeiufcbaftIi$M 3««*, 3ro«ng*t>etl>iub!id),
feiten fcttej. fo »ueben mit ,«ine Mlübe @e*
»eine, unb aud; eine %cbe muwejfera &etf?anb*
baben. p«en me&teje licc^it^ ©erneuten, in
iKuef ftd)t auf jenen flemeinftbaftlicbe« grocef , ju«
fammen getttlen; fo träte eine Äitctie im enget«
einne be* mw* bwbanben.
mitj *or Ut £anb bet> einet f ire&lidjen-
Gemeine flehen bleiben* 3Ba* roir »oti biefee
fjnteti, niegte fwfy fcicfyt auf eine £ird)e im engem
<g>iitne anmengen la(Tet?« SDiffe fja.be id) fc^nt
anbemniriS, burefy «ine religiife ÖefeÜfcfcaft mcl^
rerer SKeligiou&oermanbten $u einem, gefamten au*
gern GjotteSbienffe erflart *)♦ 3<^> erinnere mich,
ftgcnbwo ben öftffltnirf gegen biefe Svflitun^ ge(e*
ffn ju^aOcn, bag eine ffrd;Ud)c ©efeOfc^aft fei#
ne&vegö au$ Äligioneoeroanbtcn bcftcljcn "Wurfe ;
(iflein ttffcr ©trrcürf , glaube icb , hebt fid) tW
fclbft au$ unfern nad;folgcnbeh 95etrad)tungcn*
^d) mit! aber roemgfteuG nid)t aus :fted)tl)abetet)
mit meinem SeurtfjeÜer ff retten , unb frep gefte
Ijen, bag meine Gcffarung tt?irFfid) einen ^roiefd^
ä;en gehler brtbe. Denn eä t?er|teljt |tcf) t>ott
fflbff , bag jebe £ird>e eine religtffe ©efeOf#«f*
tft, unb bag fle nur unter 3Reitg{onöt>ern>anbteti
ßetfeben fJnne, tvtrb ftdj twiter unten ergebene
äDurd? btefen gebler tyabe icf> alfo ber $ird;e feint
falfcfccd SKerfmal beigelegt, ob er gleich immerf
ein gebiet gegen bie ^rÄcifton t(T. lieber mü id>
äffo jefct bie fircl)M}C ©cmeüic, ober wie ic^
(fe im ftlgenben ber tfurje wegen nennen will, btcf
J?ir#e , burd) eine ©efelifebaft, bie $u bem gefamij
<en äußeren ©offeebien/le ibw SRifflliebet errief*
Ut ift, erftöretn
• # •
9iafiirre*t j.
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Jftc<pcf>e ©efeüftyaft 289
3fcb babe 6t$&er nur bte SJeranfaffung $ur <gr*
ritfttung einer ftedjlicben ©efellfäaft bargefteHf,
tmb fcine^rocgeS i()rc 9)?c<jlid;feit beliefern 51bec
oieUcidn barf td> hoffen, tat ?efer baburefc auf
einiges aufmerffam gemacht $u haben, wooon fcie
€ntf#eibung ber grage über Die 8Rb$U$U\t obe*
Wnmcglicbfeif ber Äircbe ab&attgf*
*' guerf! muffen nur ben ®inn btefer grage 6*'
ffimmen. 3ft eine Äirc^e möglich, o&cr ijl
fte nid)t m&glid)-? beiß' nid)t: f&nnen *Ken*
ftyen auf t>ie oben bargeffellte 2Beife ju* einem ge#
ftoetnfcbaftliAen äußern ©otteäbienfle $ufammen*
treten; fonbern ber ©imt tiefer grage i(l fein
Ruberer, att:
JtJnuen SRenfcben, in 3iucfftc&t auf Sfnffafc
len jutri 93ebufe eine* gemeinjebaftlicben
äußern ®btte$bienf?e6, ftcb fo mit einanbec
»erfeintgen, bag jeber gegen bie übrigen,
in Stöcfftc&t auf benfriben, groangSoerbinb*
lidtfeiten, unb a0e roieberum gegen biefen
* SroangSoerbfnbücbfeiten baben? .
* 2>iefe grage ijl mit ber obigen xnd)t einerlei
SDenn wenn mehrere gleich gememfcbaftlicfc einen
iugern ©ottefcbienjl wrnebme^ unb in fo fern
ibre J^anblungen bemfeiben be^tügej r fiumen j
fo folgt bod) niefet., bag fte feettytih Sftec&te uub
23er bmolid)f en ge^jcti ciiuinbcr l)abeu, ba^ fte itt
einer ©efetlföaft (©. lotf/'tö*^ ^
*
JDte gracje t(l titele «on bec SBerpflic&tung ju
einem außem ©otteflbtenjte ; fonbern nur »on bec
Berbinblic&feit §um SSefcufe eine* äußern ©otteS*
fcienjteö* JDtefe* bitte id) jeben, nt#t au* bett
Slugen ju oedie&ren , um nic&tS in tie grage
(ragen , n>aö f einedroege* in ihr lieget»
<Ri*t6 fann bec SD»gIic&feit einer folgen
ffierpflU&tttng entgegen fte&en; nic&t eine Serbinb*
lidjfeit gegen mid) felbft, benn id) acl>e biefe ^er*
linblicbfeit ein, um meines SfcMft Sfaftalten jtt
unterflit&en , welche id> felbfl jur Srleidjtecuns
trat 93ef6rberung meiner tnnern SKeligionSfaub*
lungen bef fabern rotO; au$ md)t tyfii elften gegen
anbete* SDenu fotl id) überhaupt bie 2}erbinblid)#
feit baben, i&re S»e<fe $u befSrbern; fo muß icfr
aud) ifjre angelegentlichen 3n>e£e, ober bie e$ '
l&entgftatt fenn feilten , ibre religtöfen ju unter*
jtugen t>erpflid?tet fet;n , unb bann fann t)on bec
SWglidtfeit einer folgen SerpfU<$tung ntc$f me&c
fcie grage fepn*
21 üe SBcrpflidbtung gegen ünbere ju Kfh'mm»
len Siefen fann nun nur au« Verträgen entfernt*
gen. (E* erhellet ba&er bon feit/*, frag i# burdj>
einen Vertrag mid) au* $um 85ebufe etne* äußern
©ötteSbienfte* gegen anbere verpflichten, unb mit
if)nen in eine fir$li$e ®emeinfc&aft treten Wime,
<tu* felbf! bennoefo, n>ennbordS> einen JBerfrag nur
eine umollf eminent |uir,w>af0mmenen $Pflic&t er*
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*
■
«" löte SMgficfjf eit ber Äircbe glaube iä> alfo
fcargetfjan ju ijaben. 3$ fomme alfo jef^t ja fcec
jwepten grage:
€$ fallt t>on felbfl in bie 2lugen, tag äffe«,
tta* jur €D?69li<t>fett einer ©efcüWaff überhaupt
erforbert wirb , aud) jur üRöglicfcfeit ber Äirc&e
ctforbert werbe* 3ebe @efeflfc&aft, fiefepauefr
tvelcfce fte wolle, famt uur aus einem Verträge
entspringen, fcwn ftdO biefeS bep ber flirdje
Hiebt anberd oei halten, (Sofl biefec Vertrag abec
w&gücfc fepn ; fo muffen nod) anbete 93ebingungett
fcinjufommen* Sollen mehrere $um 95ebufe eine«
tffentlicben <Sotteöbienfle£ $ufammentreten ; fo
muffen fte natürlich geroifle aicligtonSlcbrcn al«
Waftr oorauäfefeen. Jebei faun nur ben (Sottet
fctenfl fiir ftd) wollen, berju feinen 9leligion$u*
Bezeugungen 4>agt, <£$ muffen alfo jwiföen be*
tien, »on weldjen eine Äirdje errietet wirb, ge*
luiffe gemeinfd)aftlicl)e 9ieltgton$ü(>er$eugungett
»orauägefefct werben. 3 et * berfelben fteigt ein
S)ogmä, unb ifjr abgriff baö (Symbol bec
J?icd;e. £ieraud folgt alfo , bag nur unter 5Ke*
ligionäoerwanbfen eine Sirc&e errietet werben
fSnne. 9Jeligton6t>erwanbte feigen Sßerfonen, in fo
fern fte einerlep iXeligion*uberjeugungen taten.
gbe id) weiter gebe, wiü id) $wet) ginwurfen
ju tegegnen fuefren* SRan f innte nemlicfc fragen :
S 2 „SBo
»9* £trcf>ftcf>e ©efeüfdjaff,
1
y,3Bo fnb m'ebrerc «S»enfd>en, wefcfce buwfan* in
s&ren jftetfajojiömetmmgen uüereintfimmen ? wie
ffi biefe« ben ber großen, bennabe unenWicbett
SJerfdjiebenbeie uienfc^iic^ef jBorfteflungäatten m6$*
lieb ? „ antworte : biefe burcbgan#ge lieber*
fcinftfmmuna; in ben 9Wtgion$uber$eua,una,en me&*
fctrer, bic feiner, au# bec gcringften 2fbweicbun$
lt$ einen t>on bem anbera, 9ioum liefe; wir&
triebt erforberf, 9Rur in einigen, gleicboiel, ob
inmebrem, ober wenige Ueberjeugungen , mftf* *
fen bie (Stifter einer Ätrd)e einig fenn, wemgjfend
in fo weit , als fit al$ 9}orm be$ augern @otteS*
fcienfle* befragtet werben. 23ielfeicfct um fo bef*
fer für bie ©lieber ber tfirctye, wenn biefir nue
wenige jtnb, wenn e$ nut folc&e ftnb, hl benen
tiic^t leidet eine 2(bwei$ung unter Sßenföen m5g>
Ii#ifr.
«in Center ©u wurf f^eint ttnc&tiger* „ Der
Jwetf, um bcflentwülen me&rere eine firdjlictye
©emeinfebaft erriebten, gebt aueb auf bie 5Ber>
fcoöfommnung ibrer SSeltgionöerfennfnig, wie
fann biefer erreicht werben, wenn gewifle fReli*
ajon&e&ren ald au*gemad>f t>orau$gefefct wer*
fcen? — Dem ber tfirc&e wiberfpricfot alfo;
atfeS, tt>a0 Symbol beigen mag.,,, — ©iefec
©cbfuß würbe oiel ju rafcb fenn. Denn einmal,
wo ifl baS <?nmbol, baö über jebe 3Seligton$frage '
etwas entfebiebe, ba6 allen 3un>acfyö an üielu
öionefennm#nattafc^l5fle? ©aib, tpemt aWtfc
• ^ me&*
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«totere €>S fce in einem Symbol entfalten ftnb, biefl
fetner mettern 8ntwicfelung, ifl eure Ueberjeuguna;
fetner Serflärf ung , unb wenn fte irrig fenn fo0#
len, fetner «ertcöfigung fabtg* — m* icft bie#
feg legte ben Dem 3n?ecfe ber Äircfa wollen f5nne,
biefeS fann erfi weiter unten gezeigt werben* *
3febe tfircfa muff ein @nmbol faben, un&
toenn et md) nur in $wet) Sagen entfalten märe,
CS ift notbwenbig, um ba$ Serbalttiiß ber tficcfa
JU ihren ©liebem $u befttmmen , um bejtfmmen gu
f innen: rofei jebe« SRinjüeb oon bertfircbe $u for#
bern berechtigt, unb wa# jene tbm ja leiflen üerburn»
ben \% ©efe^f, id> wäre «Wtfglteb trgenb einer f irdj#
Itcben ©emeinbe. öiefe fegte oorauä, bag in biefem
*ber jenem 95ucfa bem SDtatfcfcen bie ©ottfteit eine
Offenbarung »erltefan fabe* 3* fabe ba$ SRec^e
an einem Jjfentlic&en ©otteSbienfle , ber ber wa&#
reu über falfcfcen grfenntnig, welche jeneS 23ud)
entfalten fott, ftemag tf?; bie Strebe fat ihn mit
gelobt, unb i# fabe mi* in iXhdfät auf ifa
gegen bie Äirc&e oerpflicbtet. Sollte, wiber beii
SBiflen aud) nur eine« einzigen 3)fifgltebe$ bet
Sirene, ein anberer als biefer ©etteSbtenfl, t>ec#
tnittelfl jener fircblidjen Anfallen, gefenert wer*
ben ; fo würbe ba$ SKecfrf tiefe« SRitgliebe* an ber
JJircfa al* einer ©efeüfcfaft Verlegt. SEire ein
folcfceS ©pmbolnic&t oorbanben; fo würbe jwi*
fcfcen Ättcbe unb ibren ©liebern gar fein beff imm*
M 5Xe#t uwb feine iefiimmte »rtmbli^eit ge>
% 9 * 9Sx6ßi)t ©efeÜfdf>afr #
badrt merben f&nnen. ifl alfo nid&f« rnefa of$
eine äRorm, welcbe ber 95eftimmung biefer 3U#tc
unb 23erbtnblid)feiren jum ©runbe liegen foH.
Da* @pmbol enthält alfo teine Sorfäriff,
foaS id) glauben , unb maß icl> nicht glauben fod*
©ergießen 2*ecpfKd)tung fann id) mit felbfl ntcfc*
auferlegen, unb nijd? weniger fann e$ ein anberer.
©aö ©tauben unb SSertoerfen gcrotffer 2<hrcn bange
triebt oon meiner greybeit ab» 8$ roirb burefc
meine roabre ober oermeinte ©nfidjt in ©runbe
unb ben 3ufammenbang biefer mit jenen bejliramf»
{Rur baö ernjtticfee reblidjeggtreben nad> 2Bal)tbeit
bÄngt Don metner gretjbeit ab/ niebt ob id) n>trf#
lieb SBabrbeit finbe, ober ob icb biefe* ober jene*
cl 3 SBabrbeit finben werbe* SRur ba$ gorfebe«
nacb 2Babrbeit fann <pflidn fepn, nic&t ba$@(ats*
ben ober iöermerfen ^eirifTcc Sebauptungen. Sc*
fülle i* jene ^fltcfy ; fo fann tefr be$ legten wegen
P&ne Sorgen femu
Sttfetn »oju alles biefe*, »oru6er jeber 2efec
getttß mit mir einig i(l? 34 »unfebte nur beits
reblidjen gorfc&er nacb SBafjrbett Jtt überzeugen,
tag bie Äircbe bep allen ©Embolen, n>eld)e
jum ©runbe legen mag, fein 9vecbt auf feine Ue#
berjeuguug ei'balfen fbmte, bag feine ®laubenö*
fretjljeit t>urc& fte unbefefcranft bleibe. 3$ »er*
e&re bie ©eftmiung, bei) rrelc&er nur bie gurc&t
»or®en>iflen^wange2Bur|el faflfen fann, $u innig,
al* bag id; ntc^l jebec, aud; ber f (einten Seforg*
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5tfoW$t ©efellftyaff; * 9 S
nlg bwr, ju Beinen ffc Welte. Sttftf
um eure Ueberfteugungen &u fefleln , ober um jebec
SSectcfctiawig berfetben ben S^ang 5« »erföliegen;
foubem um bie aSeranfialtunaen , »elcfcc ©on bec
Ätrcfoe *um SJeljufe eineö 5ffentli#en ©otteäbien*
fieS getroffen »erben foflen, bem 3»ecfe eines je*
ben gemag > ae&aucfcen, tuug ein ©prabol
t>orfranben fenn*
2lber wie, wenn fu$ weine SKeliaionS&berjeu*
jungen anbern* wenn t« ba* nicfct me&r filau&e,
tpa& ba$ ©ijmbol ber Äirc&e als »abr sorauS*
fefct, fann SKitslieb ber Äirc&e bleiben, obec
tüd)t* ©te gra$e «I* teinec gemeinen SSeant*
»ortung fä^ig. & »NT« W« Salle
tmterfc&ieben werben* Um biefe* $u t&nnen, lagt
nn« juoor baS 2Ject)ältmß ber Äird&e ju iljreti
©liebem naber be(timttten»
2)ie jtirc&e ifl eine ©efetlföaft, bie $u einem
gewiflen 3»etfe rec&tli* vereinigt tjt ©ie bat
gegen i&ce SRitglieber Siebte* JDiefe feaben abec
nid)t allein 58erbinbli*f eiten ; fonbero fte ftaben
i&rer ©eifS audj 2fed?te gegen bie ©efellfcbaft.
gßir »ollen biefe SRedjte unb Serbinbltcbfeüett
$uerfl im allgemeinen unterfuc&em ©enn f&nnen
bie 3?e*te $»tf#en Äirc&e unb ibren ©lieberti
ö leic& na* ä&erfc&ieben&eit berfelben in* Unenbltcb*
*erf#ieben fepn; fo mug biefe Berftfiebenbeit
fcocfr auf et»a$ allgemeines $urucfgef&brt »erben
(fernen, 3* W< ****** *
$ 4 ,
a 9 * Itejr^ ©efettfc^aftL
ftliebcr glettfeSKecbte <m bet Äirc&e, unb bietfird&e
»ieberum gleiche äfad)fe gegen ftc babe, unb $iel>e
alfo gegenwärtig tiod) bie eigentf)umlid)en 33er#
binbltdrfeiten (©. 235.)/ 9Ritgltebec
jegen bie Äird&e &aben tonnten, in feine 33e*
frac&tung. " . .
1) ZMe Äircfre hat Mo* bie SBerbinMicbfetf;
ben üerabrebeten augero ©otteSbienff g u oeranffali
fen; ftc hat biefe 23erbinblidjfeit gegen >ebe$ ein*
{eine i&rer SRitglieber. ©iefe tyaben t&ter ©ei(S
ba8 Stecbt, on allen biefcn gotteäbjenfilic&ett
#anblungen Jfjeil ju nehmen, fte $u tyrem3n>e<fe
)u ©erroenbetu
2) Sa« einjejue *3Rttglieb fcat bie JBer&inb*
Uä)Uit, $u ben gemcmfdjaftltdjen 2Jnff alten, bie
|um Sef)ufe beö Ctrd>(ic^en ©otteebienffeS getrof*
fen füib , bef)$utrageiu Sä fet> nun burcfo £anb*
Jungen, obec bur# anberroeitige gelungen, je
nacbbem fte buc# ben gefellftyaftlic&m 2Jertra$
terabrebet jtnb. «
©et gefeflföaftlic&e 3»ecl einet Äircfce befiel
immer nur tu bem wabrebeten äugern 6ffentlic&ett
@otte$bien|!*, ber groecf jebe$ einzelnen, iljn fuc
ftd> *u benufcetu SJenufct er i&n nicfct, obec
benufct er i&n ni#t ouf bie pfli*mtagtge %tt;
fo ift biefe« md;t bie ©a$e ber Ätrc&e, eSifl
feine eigene ©ad)e* Sr beleibigt nid)t bie Ä icdje,
er ©erlefct nur eine Spflic&t gegen ft# fetf>(i, unb,
tvcnti
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mm tmr# iuftce Jf anblutiaen fltfe&lefcf, eine
innere <Pflic&t gegen anbete , bte ^flicbt gu t^reit
reltgi&fen Steden tmccb fein SJetjfpiel mifyumtrf en.
£at bi^Sirc&e jemanben al* Ü»tt0Ueb nic&t
<uif bte au3brutfUcbe Sebmgung , tag et t>on §e*
»tflen Sebrmeinunflen überzeugt fepn foll, aufge#
«ommen; fo bat er es« fKed^C in berÄtr#e |u blefr
fcen, roenn gleicb feine Ueberjeugunaen ntctjht me&c
mit bem fcrc&llcben 2ebrbe<jriffe 9(fojlic& jufarn*
tnenfltmmten* j@eine ^erbtublicbfeifett, bie bem
Stecbte bec Äittfce entfpreeben, geben ja mir auf
ffieptrage $ur gc&almna be« äugern foc&ütfcen
@o«eöbien{!e$ , auf «Berbmblic&feiten ju augern
Jfxtnbluncjen , < bte burd) ©eben ober £huu erfüllt
{oerfeat. (Erfiflt er biefe; fo fann er md)t oon
fcet ©emeinfc&aft auSgefc&toffen roerbem ,
Sber ftreim eö aud) in bem angenommenen
gatte ntefet mit ber qjflic&t gegen midj felbfl, meine
SJerbinbung mit einer Äirc&e bet)$ubebalten, ob*
fefcon meine Ueberjeugungen oon i&rem ge&rbe*
griffe abweichen ?
£ier fommt atfeö auf Umffanbe an, aber auf
Umftdube, toelcbe ftd? genau beftimmen (äffen*
& t ommt b ar auf an , 411 welc&en £etf!ungen bie
Äirc&e ibre ©lieber oerpfiicfyet, ,ob $u einer au#
fern Jljeilnabme an ibrem ©otteäbienjle, ober
nid.it ; unb in b|m erjien gaüc, ob nad) meinem
Urtbeüe meine ©emiffenafre^eit babe? in« @e#
bränge fomrat, ober ni*n
£ 5 S5in
j
■
• *
r - -—
*9* SRr$ic$e Ötfeflföaff.
Sin id> gegen bie #irrf)c felbft nid)t notffom*
nten ja einer S&eilnabme an t&rem bffentCt$ett
©otteSbtenfte oerburibtn , fonbern ift mit ftberlaf*
fen f ob unb n>ie n>ttt id? Jl>etf an beinfeiben ite&#
tnen tviü ; fo fann mid? feine SerbmMidrteit
gegen nud) feibfl nötigen, bie tftrcfce ju oerlafien»
hingegen fcabe t* jene »erbinblidtfeit; fo fomrot
aüeö auf meine fubjef tioe Ueberjeugung an» Jpin*
bert bie ?beilnal)me an einem lagern Qotteß*
bienfte , ber nid) t burd)gef>enb$ na# meinen 9ta*
Iigion«nberieugungen angeorbnet ifl , meinen ttu
ttern ®ofte$bienft; fo tann td) niefrt ferner 9Rtt*
öltet) ber Äircbe bleiben» JDte Sird;e f ann audv
trenn t<$ b iefeg erf lart ftabe / (ein fernere* died)t
auf mid> Ijaben** 3* f ornite nur auf fo lange,
alö td) in ihren SBeranftalfungen ©ittel |ur 23e*
ffteberung Vnemer religtöfen Sroecfe jtnbe, mid)
gegen fte an&eifdEMg machen, SJfeine SKeligtotuS*
Überzeugungen (tnb oe&Snberltcfr, jie (tnb einet ^ip
tia&me unb »erkfrtigung fi&ig. ®ie ttnnen ftd>
fo änbern , bag (tc e* mir ferner öier nic&t erlau*
Ben, in einet Jtird&engememfe^aft bleiben, bie
äugete SKeligionS&anblungen als $fti$ten ton mit
fbrberf* 2)a$ tonnte nub mugte bie Äir*e al*
ttaftr oorauöfefcen , inbem jie mkt) aufnahm ; fte
mugte mid) a(fo nur auf bie Seit gegen fte »er*
pflidjtet fenn, mo meine Ueberjeugungen biefel&ett
bleiben» »enbern fte ftd), unb glaube icfo in mei#
neu @ett>hjen mi$ ^erpfltc^fef / bie Jtic*enge#
w . mW»
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meinfd&afe fu miaftm ; fo l)at bie Äird&e f eitt
ferneres 9led}t auf rnidb»
SWein, glaube icb an bem äußern ©otteäbienffe
«wer tfircbe Sbeil nebmen $u t&nnen, ob er gleiß
meinen 3!eligton$uber$eugungen nii&f gan$ ange*
pa§t i(l; fo fann tc|> in gemiffen galfcn fogac
jur Jbeilnabme an benfelben um htectier felbft oer#
|>flicbtet fet>n. gs fann ber Sotte*bien(l biefet
Ätcc^e, wenn er aucb $um Sbeil auf gebrmeinmtr
$en gebaut t(l, t>on benen weine Ueberjeugungeu
abweisen, mir uo* immer »eranlaflun^ genu$
gur SJerooHforamnung meiner 9kligion$er£enntmfle
geben» 3d> taim nod) immer gebauung in ibn*
fmbem @efct er öielleicbt biefeS ober jenes ©or#
<iu$, roa$ id) jefct als 3rrrbum erfenne, ober
fco* al$3rrtbum $u f ernten glaube; fo ba6e id>
tuelfetcbt ben 3rrfl)um tragen gelernt» 3$ nufce
tnit Danf gegen bie Socfebung ba$ Siebt bec
SBa&rbeit, melcbeS mir feuebtet , o&ne meinen iu
renben Sruber gu baffen, ober Siergernig an ibm
Jii nebmen. SSieaetc^t bin id) in meiner lieber
$eugung aueb genug befeßtgf , um burd) ben 3cri»
tbum be$ anberß benfenben niebt t>ern?irrt roer*
fcen, unb nu|e ibren @ottcöbicn(I, fo weit er, meU
tien Ueberjcugungen gemäß ifh SBiefleicbt) e*
tnu§te jeber, beffen 3icltgion$uber$eugungen bic
gruebt einer gewtffenbrtften Unterfud>ung ftnb*.
feine eigene Jfircfce baben, n>enu burdjgängige gi*
lugfeit in 2Wtaiou*uber$eugungen eine notf;roen*
«
Wgc 95etvtofluti3 roire, uuter toelc&e'r rttefirer* ftf
einer Jftrcfce oeremtgt leben Wmietn 3$ feig*
tiefe* oon einet Dutdjgdngtgcn Uebereinfttm*
tttung in Ueberjeuaunaen. £teröu* fol 3 t alfo fet>
tieäroeg* , bdg ein gemeinfdxtftlid)er ©otteSbietiff
md)t toeniaflen* einige Ueberjeugunaen als gc#
tneinfcbaftli* oocauäfefck
3 2Benn eine Jfttc&e bteUctcrjeußun^ oon tbrett?
£ebrbe<jriffe als eine ißebingutrg apijefeben toifletr
ttitf,. unter ber nur femanb in ?>rcc ®emein#
f*aft fenn fann; fo fann frenli* berjemge, bef*
fen Ueberscugungen oon jenen abgeben , nitfct fet*
tier bie Siecke eineS $?ttg(iebe§ ber #irc&e genier
fen/ ©ie fiivty ift xii<bt »tthtmbtn , t^n finget
afö tbr SDüfglieb anjuerf ernten , tvenn e$ gerüig i|r,
^«6 feine Ueberjeugung oon ibrem 2ebrbegriffe ab*
lt>ei(t>r» J)enn nur unter ber üBebingung ber Ue#
fcereinffrmmung mit benfelben roaren if>m bie
Kec&fe eineß 3»ifgliebe$ ber Äircfce oerKie ben.
kirnen ober an Uebeqeugungen 2Red)te $u
t nfipft toerben , ober ifl biefe& unm6gnd) ? *T?en#
telöfobn behauptet ba$ lefcte *)♦ ©o gtunblicfr
twb einleucfctenb £err 38lfoer biecauf geantwortet,
unb baö ©egentbeil beioiefen bat fo fen e*
wir erlaube, auf S?enbelfobnS 25ebauptung unb
fbren Setoei* jurucfjufommen. St Qt&mt ftc
auf .
*) Serufafem 182. 2l6fc&nttt. \
•*J Ucbcr SfanfceUfoM 3crufalcm ©. $p, unb fcf/
3ettbe*
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«uf beti @afc* big bur* (eben »ertrag «in un,
fcoUfommeneö :Xedn $u einem tollfornmen erf)o#
bttx »erbe ("©♦ *45«)» fcfcliegf er : giebf
eS, in9üucffi*t auf Eebrmeimroaen , leine JMW
ftoti^ftiac i u ettffotet Ben , f o 1 9 ( i* feine un 0 cü f c m#
mene €?e$f!p; r mithin Tonnen, "ift ÖÜicfftcbt ouf
fle, feine aoHfornmene -Stecfefe- ftbcMagen m*ri
t>en *)♦ SWeiw ao# eingeräumt/ ba| burefr ßf
ben Q3erfrag ein unooUf ommenee SXed>f< $u einem
t>o(!fommenen erhoben »erbe, roet$*6 bod? Cefa
»e^roe^S n>obr ift, mar um fotfeu fTct> feine StoU
ÜtfonöfaUe tu 9RÜCfftd>t auf £er>rmewiinaen ben*.
fen laflen? "Db id> aleid) fiber Sefjrmeiuuugen be*
«nbern nichts entfd)eiben fann, roeim biefeä fo oiet
beigen fcO, afö ftc burd) meine <£rtffd}eibung roa&c
*ber fa(f* machen ; fo (offen ft# bod> ÄofltftonSi
fAtte, in 3vödf)tc&t ouf 2ebrmeinungeii, benfen^
JfoüiftonSfoffe , bie ouf biefe ft# bejieljen, um>*
worüber entfefcieben roerben mug* SDiefeö ifl ber
gafl; unter ber angenommenen 2Jorou$fe&ung bec
J?ir#c, 5>te S\td)t ift nic&tf anter*, al* bec
Inbegriff aller ber «Wetifcften, welche jur 33ege#
bung eine« gemeinfctyofflicfcen äugeru ©cffeäbiettr
jte* recbtli* fcereimget ftnb. 3eber betfelben baf
bie SBerbinblic&f eit, jebero onbern in bec Srrei*
<t)ung feiner re(igt&fen Jroecfe befjulffcc& $u femv
gr f>aC aber auety bie Serbinblicfyfeif, feine eigene«
religi&fen 3roecfe m(atic^ $u erreichen, ©ie grrei/
302
Ätrptfc ©efellföaff ,
c&mig 6« ** n * n tw n mit *> cr Screidjutt j ber citu
becu fheiten* £icr tfi olfo Äcöijum «mtföm «Pflicht
unb <pftt*t m&gli#, $roif4)e» betriebt nie <£r*
reicbuncj meiner eigenen rcligiofen SwecEe, unb ber
SJef&rberung reltgi&fec §we<fe anberer. ©efefcf,,
1* bin mit mehreren inline ficd)Hd)e ©emeitr*
fc^aft getreten* . ffiir Ratten bafitr, baß ber 3nxcE
»nferer ©efedfefcaft nur fo lange am beflen erreiche
werben tbnm, al$ fein SXifglieb oen unfern jefci*
gen gemcinfdjaftlic&en Ueberjeugungen abge&f»
S5i$ jefcf, wo wie noefc eines ©iaubeuS ftnb, bat
jebec feine Steckte an ber ©efeflfeftaft , ec becjtd)*
*et barauf, in bem gafle, bafi feine Ueberjeugun*
gen eine 2Jenbcru:ig erfuhren, wenn ec gleid) felbfl
überzeugt ifr, mitfc «cd; bann, wenn feine Uebec*
jeugungen ftd> antreten, ©ermitfefft ber titd)lid)en
Slnjtalten feine religiifen gweefe bef&rbero gu f5n#
»en, was tbut ec ^ter anberS, als ec entfcfceibef
tinen 5?£>aifwn*fall jwiföen ^flie^t gegen jtcfr, unb
$Pflid)t gegen anbere ?
Die 95ebingung ifl alfo rec6l(lc& mJgu'cfj,
felbft bann nod), wenn jeber Vertrag ein unooff#
tommene* ju einem oottfommenen 9ied)te machen
fofl; ob es weife, ob e$ jroeef mäßig i(t, eine
folcfce Sebingung fejtyufefcen , ba8 ifl eine anbere
Scage. ©efefct nun, eine ftr*K#e ©efeOföaft
fcat ibren üRitgliebecn einmal biefe Bebitrgung ge*
maefcf; fo l)at jte ifjnenaud) $ugleic& ba$ SXe*t
eingeräumt, bie ©efe
/
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mW ««WM* to»
ifrr* UfBcntuaunaen ficb aeanbett Babeti* -"• JDenn
füllte biefeö ni$t fepn; fo mißte bie J?ircfcc ein
£Ked)t auf bie Ue(>er$eu<)ungen ihrer ©liebet felbfi
fcaben; fte tti&gCe t>oiv tfmen forbern formen, bie#
fe$ ju glauben, unb jene« Hl^tmiöUiiien; ein
folcfce* 3ie#t ijl aber unnu»gl id) , roeü e» eine 3}e*
btnMicbfeit eiwaS twauefefef, n*aö wn nie*
man be $ 7 gre 9h cit ab ban g t : benn (Stauben unb
jBerrcerfen ifl ilod. bad Sßerf teö ftgtMbf«.
&<ma mein SESiUe biefem glei* auf eine frene
ffttt feinen @eg*nftanb attroeifeti; fo fann er tfntt
bod> nicfct gebieten, et»a$ wa&r,. ober fatfcfr
gu ftnbcn», . i.'i . .> < .
SHIein , Itonfe man fragen, forte ic& nicbf
in jeber fircfclicben (gcfcllfcflaft b«$ Oved)t, fte &u
beclafien, menn meine tkberaeugungeir üe»- t&rent
Eefrr&egttffe ft# entfernen ? Äann Denn jrgenb eine
JEir*e ein StecW auf meine Ueberjeugungcnbaben?
, jBin folcfce* Sfejfct fatw, mie efcen gezeigt iff,
leine jticcfee Gaben, Sibec bieroitf folgt nic&f,
baß icb audb afcbami, megen meiner oerinberteri
«eligionööberieugunge«, eine Stif&t *u oerlafle»
gefugt fepn foüte, tt*n« ic& nicfcf 4inter>i>er 2Jor*
auefeöuug biefer ober -jener bc|limmtcn lieber*
leugung in jte aufgcnwmen bin* Jagt und bit
6a*e ein wenig twber betrautem
. ©arf i* ew @efeflf*aft betfaßen? bief«§
fann ni$t* anber* heijjcn, Mi fann id) mi#
tum ben 93erbinblid)feit<n# bie icb alä ihr ©lieb
30* JMiicfc ©efeÜföftft
gegen fte ifwbe, lo$fpre*en , anb s»flt 6ä (fr«
©oüfommenen, bie id) gegen fte babz'i 2ßelcl;e
(inb biefe gegctf eroe ©efeüfcboft? 5feine onter^
dfc tne aJerbiffbU*feit $u gelungen , welche *un*
S5ef>uf^ b#r \0«<ticirtf*(iftl«*eii Swecfe t>on mt*
übernommen ftnb. 0>gen eine £ir*e bat ein
SRitgtfe* nur" bie SBerbinblidrteit ftu ben «öernn*
ffaltungen beantragen/ fcurcfr welche bec äuge«
©offeSbtaifl «et Äitd)e ftyerlfcfc begangen nurfc;
tif*f not&toenbig , bie ajerbmMicfrfeit an bkfem
felbft tWt $u nehmen, ©efefct ntra, bet augere
©otteöbientf einet Äiwfrt tfl mir ba§ ni#t meftv
n>a$ er bet> t&rer ©rric&tMig, ober bep meinem
Cinfrttt in biefelbe mar, ^cfe^C aud>, et märe
mit meinen gegenwärtigen 8ieligfpu$uber$eugungeii
unoerftftgNcfr'/ t# würbe in i&m fefct 2(ergerm£
finben, obfdjon et mir t>orljer€tbatiung gehörte $
fo würbe frenlicfc niemanb mid> gmingen f innen,
Sf» c i( an ihm ja nehmen ; Atteln auber mei tige -2?er'
btnblic&feiten, jfcberi äugecn SewnflaJtuttgen mit*
gamtten, ftnb fce^alb Hicfrt not&wenbtg aiifee*
* oben, «irtt> fle föc miefr nieftt raef;r Mittel jum
3wecf*; ft> fitib fte e* bod) noc^ beit anbecn , mW
fcenen i# bl^er in tot itMtfkbfa ®emeiwf*af»
ftbte. %$if)attt gu bief*m 3mecfe mfcjuwniett
nnd) anbeiföig gemalt, fo weit id> midb $u btttU
fplben anlmfd>i(j ma$en totmh; <<f> binnod) im*
mer baju »erpflic&tefv menn ji* nieftt geigen tfgr/
fco§ biefcö nur auf $k fftllfdjweigenbe 35ebingato$
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j '
4
aefAeben tft, bog meine Ueberjengungen biefelbett
Metben, ober bag i#, als SWitglieb bec Äirc&e,
$uc J^eilmi^me an ibrem @otte$bienffe oerpfUdjtef
bin* Uneec ben angenommenen <8ortiuefeöungett
tnogte biefe* aber fiefc fdjwerlicfc bartbun lafien;
fonbern baö ©egentbeit tnelmebc leicht $u beweis
fen fe$n* /
tfi alferbtngS twraufyufeien, bag jebe*
©itglieb, n>elct)cc Sfircbe es au* fer;, ftcfr bec
SJeranberlic&feit feinec 9veUgion$abec$eugungen hu
wug< kt); aCfcitt / inug be$batb audj> ©oraaS#
gefegt werben, baß eg eine Seranberung Werfet
fcen wirf lid^warten werbe? 3* rebe tti*t t>ott
einer etwaigen ©Weiterung unb fonftigen SewoH*
t ommnung ber Ueber&eugungen. ©o^u biefe*,
Wirb ftd) gteid) ergeben.
angenommen alfo, baß /emanb; ber ju einet
jefct errichteten , ober fd;on oorbanbenen j?trcf>en#
senreinfd)aft tritt, eine wirflid)e SSeranberung fei#
«er religrtfen Ueberjeugungen nid)t erwartet, we#
nigfrenS eine fdd)e niebt, welche ibn in feinet»
©ewiffen biriberte, ferner an bem ©otteSbtenfle
fcer j?ird)e tyeil $u nebmen; fo mug er nattrrlitf
wollen, bag biefe SBeranflalfungen immer für ibn
forrwübten, 2öa$ er oon jid> felb|t oorauSfegf,
mug er aud> t>on ben anbern t)0rau6fefcen, mitbin,
tag jeber wolle, bag biefe fird)licben-$eranfial#
lungen fortwähren* ßiefe f6nnen aber niebf an#
ber* befielen, afe bur# bie SRttwitfung bec ©Hei»
U bec
So6 ©efeüjtyaff;
*et bet <5efeflf#aft* gebet muff ba&et natürlich
»oflen, bog jebet anbete äuget tym. au* batm
nod) ju biefem SroecFe mit$utt>itfen »etbun^en fept?
folle, wenn bet unma&tfdjeinlic&ete gatt t'mttcten
fölfte, bag feine Uebetjeugungen ft* änbetfetu
€c mug babet au* biefe* ffe ftc& felbfi tt>oU
Jen. — SKan »etgeffe nic$f, baß fciet nut t>oit
fcem gaffe bie Siebe ijt, »o ba$ SWfgtieb gegett
*ie JJitc&e nut ju folcfceu £anbfungen augerltcfr
ttetpflic&tet. ifl, *u welchen e6 gegen jebe anbere
©efeOfct)aft eben fo gut t>erj>fUd)tet fet)n finnte,
unb ni*t $ut 2(s>eilna$me an ibrem ©otteSbienfi
felbfl; unb man Wieb ferne (Scbmietigfeit ftnben,
mit Mugefle&en, baß in biefem #alle ein Wit'
glieb ft* gegen bie J?itd&e au* fut bie Seit t>etv
pflic&te, n?o e$ ben ©otteSbienfl betfelben nic^t
tner)t olö ben feinigen befrachten ISnnte* Ob eS md)t
teflet iff, bag bie Äitcfce ein folc&c* gRifglieb fei>
«et SBecbinblicbfeit entlafle, obet bag fte e$ geta#
fcefcin feinet 2Bilffü&t ftep lafie, ifjre @emeinfc&aft
ju aetlaflen, ijt eine gtagt, n>eld)e unä nic&ts an*
gebt* ©enug, wenn biefe* nt*t fo mm
eö fuf> in bem angenommenen gafle mit bet Ättc&e,
ttie mit jebet anbetn ©efeflfc&aft, welche entroebec
tiicbt auf eine bejlimmte Seit eingegangen, ober
beten 3»ecf niebt t>on bet Sefc&affen&eit ifi, bag
et ttgenb einmal gan$ öoflffanbig erreicht metbett
fantn 3n biefem gafle &5tt bie 5BetbinbIict)feit
eine* mtilitttf gegen bie ©efeflföaft nic^t t>on
fefö/1 ■
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ftbgfcgt ©efeßfc^aft- so?
fefbfl auf, unb e$ fann fte nid&t »iflEfi$rfi$ t>er*
Iaffeti , wenn e$ tiefe« 3?ed)t ft$ nidtf t>or&e&alteii
Ijat, £at e$ mit bem Smecfe ber ©efeüfcbaft Die
angenommene ©ewanbnig; fo fft nemlid) t>orau$#
jufefcen, bag jebeS SKitglieb iljn auf immer wofle,
2Benn fein £öiüe gleich an ftd> w$nberlic& ifl;
fo ift eine fold;e Seranberung befielen böd> mc&e,
<m jtd; genommen, rba^rfd&etnlt^ <2$ mug
bafyer naturlid) wollen , tag febeä SRitglieb, $uc
grreid;ung beS gefe(lfc&aftlid;en gwecf*, auf tot*
mer t>crpflict>fcr fcnn wolle, mitbin mug e$ biefc
SPflicbf für ftd? and) anerfennen, ober e$ i(l t>or*
au^ufe^en, bog e$ ftd^ auf immer $u fetefent
gwetf e babe t>ecpflid;ten wollen,. «
31! ein SRitglieb ber Äird&e gegen ffe juc
S^eilnatjme an bem augern @o«eöbten(le fefl&fl
t>erpfUd;tet; fo mug ei ibm, wie fc&on twber ge#
jeigtift, frei) (leben , jte, wenn feine Ueberau/
gangen jtd) öeiänbern, $u oerlaflem .Sein 2?ertra$
fann hierüber etwa£ abanbern. SOenn ein folcfyec
SSctfcag würbe gegen bic ©ewiflenöfrenbeit fepn*
63 fann baber ba$ t>orf>in behauptete nic&t au$
für biefen gatl gelten»
©er MuSbrutf, Ätrc&engemafc, wirb in fo
fctelfadjem ©inne genommen, als ber SluSbrucf
@ewa(t eiuer ©efeüfcbaft überhaupt 220.)
in einem weitßen, wettern, unb engern 95er>
(tanbe.
1
je*, , Sircpcf>e ©efelfjtyaff.
, 3fm meinen «Berffanbe entbalt fte alle 9?e#fe,
ftelcbe einer Äircbe aufleben m&ge«, im engem
ade bfe, über roelcbe fte tjcrfafiu«ö^^i9 eerfü*
gen fann, unb im engten ©inne nur bie nrtfentH*
eben 9Je*te» 2Bec Die «rtlarungcn üon btefett
aSegcijfcn fuc&t, wirb fte ft$ fc^c leic^l au$ ben
obigen ableiten fftnnetn
©a§ cd eine 8itd)tn$tmlt in bem en^ftm
©irnte be$ 2Bortö geben muffe , er&elfet jebem *ott
felbifl, bec bie 3R5gli*fei( einer Äircbe jugieb^
©ie Ätrcbe nemlicb mu§, n>ie j'ebe (Sefeüfcbaff,
tyre 2ln^e(egenf)eiten fyaben (XXI.)* Um tiefe
ab$umacben, fann tu i&c, töte in jeber anbern
(Sefellfcbaft, eine Serfaffung eincjefu&rt fenn; in
fo fem biefe 2ltt0eleaenb*iten bureb ben 3»ecf ber
3? ird>e felbfl febon beftimmt ftub, ijl alfo eine $iv*
cbetiaetvalt in bem engten Sinne be$ SBoct*, obec
ein Sobe^riff t>on SKed&ten, bie burd) ten %md
bec Ätrcfce beftimmt jtub, unb t>erfaflung6ma£t<)
<a\&$tiibt werben f onnen , t>orbanben, ©te ein*
jelnen Siccbte, n>eld^e fte entbot, f&mten, nad>
SSerfcbiebenljeit bec einzelnen Streben felbff , tn$
Unenblicbe wrfebieben fei)tn ©emungeaebtet lagt
ftcb ibre 2lu$be(muti3, unb (äffen ftcb ibce©cen*
jen im 2%emeinen bejttmmen*
Die Jfircbengewalt in bem entern ©inne fatm
ttaturltd) ftcb auf nidjts erflrecfen, roaS ba$ ©nm#
bol felbfl betrifft; fte fann nid)t$ $um ©nmbole
fegen, unb nichts t>on bem Symbole rce$ne&mem
2>aS
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5tirc$(u$t ©efef(fcf;aft *o 9
SDa* (ggm&ol tf! ttetnli*, wie in bem tmftrgefc*
ben gezeigt ifi, nid&t$ mefjr unb nitf)t3 weniger, ort
ein 3nbegriff t>on £efyrmeinungen (gleid&tnel, o&
wabren ober fallen), welcher bie ffiorm be$ ge*
titemfd>aftüc^en ©otteSbienfteS abgeben fett, atff
ben bie firdjlicben 23eranßaltungen abfielen; 3^
Symbole ber Ätrcfce etwaS' abanbern , ^etgr in
i&rem ©runböerbaftnifie $u tbren ©liebem tu
wa$ anbern, Sine fold)e 2?eränberuug fan« m
feiner @efe8fd>aft t>erfaflung$magtg gefcfyefjen,
mithin au# titele in einer Äircfce*
Sben fo wenig fann , t>ermit reff! ber $ird?eu*
gemalt, in bem 6|fentli*en ©ofteäbienfie etwa*
tefttmmt werben , was mit bem Symbole (trifte*
JDenn alöbann wfirbe ber 5jfentlid)e ©otte^bienfE
fein folefcer mefjr fet)n, wie baS ©flmbpl tfctt be*
fiimmt, unb um beflentwitten ftnb a0e SRifglitber
nur in eine f trdftlidje ©emcinfc&aft getreten»
Stiles fibrtge iß t>e^ Äird)engewalt unf erfror*
fen , bie iugern SKeligionSfjanbfungeu , in fo fern
fte bureft baS ®t)mbot ntdjt benimmt pnb, unb afle
fird)lid>e Einrichtungen , wenn fte nur ntd&t gefeit
bie Siebte laufen, weld&e jebe$ einjelne ©liefc
iinabbdagig rou ber Äircfcr^ i
£at bie j?ir#e 9ieligton$le&rer angefleflt, b*
tten ba$ ©eftyajft ber Seleljrurig'iinb (Erbauung
Abertragen tfi; fo erbettet, bag.biefe nic^t tfete
pfUc&tet fe^n tSrnten, Mjren t>or$utragen , welche
jenem fir^lic&en 2ct;rbegriffe wiberfpre<f>enV • 5Dfc
tt 3 ©lie*
.t . . .
' $i6 Stixd)Üfy ©«feflfc^ijt
©lieble bec Äicd&e tbmm nur bett OiettgfonS*
MtttW forbern, bec jenem gemag ift
& oerfiebt ficfr t>on felbft, bag ber 9{eligion$*
lebrec, auefr wenn er nidjt auäbrikfJicb baju t>ec#
J>fK#tet id, nic&t SKeligionSlebren »ortragen burfe,
ttelcfce mit jenem tir$lid>en «ebrbegriffe im
fcerfprucfce jinb. SDenn tiefe* würbe gegen bie i
Spflic&t laufen , belebe if>m als 0ieIigion$[ebrer bec
Jtirc&e oblieget* €c bat ftcfr gegen feine Grefte
terpflicbtef, in if>r biefen, unb feinen anbern OJefc
ÖtonSunterric&t $u erteilen, als ben §z ifytbc
griff beftimmt*
allein, beigt ba* nidf)t bie Ueberjeugung unb
t>ie ©ewiflenSfrepbeit be* SKeligionSlebrerS bin*
ten? — Sebroorfcbiiften ftnb niefct ©laubenSooiV
fd;riften, 3ene jmb not&menbig , als iRorm be$
Äugern ©otteSbienfleS, tief« ftnb unmJglicb*
SJber auefr ber ©ewiflenSfretjbeit be$ iefrtt*
fcec Äirc^e »erben niebt geffeln angelegt* 2Sec
fann if>n ju bem 3lmtc fingen, ba$ ibn t>er# .
|>fli#tete, mit bem 9Kunbe Seiten »orjutragen,
ju benen fein J^erj m#t befemtt? 2Ber f>at
ka& Siecht, jur Setjbebaltung eines SlmtS ifou ju
jwingen , welches feine Ueberjeugungen unb 8ef)r*
»ortrage in SBiberfprucb fe|en mugte, wenn fein
©ewiffen eö ibm *erb6te? — ®ec »ertrag tnU
feiner ©emeine ift flillfcbrceigenfrs auf bie 95ebin#
Ö«ng gefefct, bag er i&n aufrieben f&mte, wenn ec
mit feiner ©cwiffenSfce^eit in 6treit fommt. ■
■ ;
■
* I
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•Ältere ©efelffifjöft %it
1 ' «bet du* m : bem rityiajten ©ett>tflen bed
Sebter* fanit e*, bftntt mi«, befiel, fein 2Jmt
betftubebolfen , wenn feine Ueber$eü3ung' in bem
f ircblicben Se^t&eflt iffe au* 3rcf ferner f anbe*
g$ ifl ni*t baS 3nterefie einer einttaglicbe»
OJfrinbe, fttofttefte, ober $u befäen fthft*
fcaS mieb f* uttöräen läge. Wa* *6re weine
©riinbc unb beurteile fte*
« ©er ftbtet barf ü* t>te0et*t 2ebttt>eiSbei<
trog jutrauen, au* bem 3crtf>ume Seiebruns unt>
grbauung für feine ©emeine $u f*&pfnu 3«'
Ibum Um freplicb «i*t au$ 2BaW)eit fliegen, .
ober er fanu felbff $ur SSabrbeit fuhren *}. 2Ba$
fcinbert ben 2e#fr, tbn baju $u berni^en* SSug er
fleb bieju ni*t felbfl in feinem ©ewifien oerpfttebte*
erfennen, wenn er fty W f«« e * *n«
umo&rbid faben tt>iO? — »iefleiebt toare fcblecbt
für bie «meine gefor^, »enn einem «nbew ba*
gekramt übertraf«« n>urbe, ber oietfetebt nieb* beti
geringen Jtoeifel an bem £el)cbegriffe ber Äirdje
bea,te, bem aber niebt bie £e!)nt>ei$f>ett beö erflen
ju Jfjeil geworben ttwre. ✓
" i 2(&er foll ber tir<bU*« feine beflere
fennfnig nid;t mitteilen börfen, gefefce, bagfte
au* biet: ober ba t>on bem f irc&lictyen &brbea,riffe
U 4 *
^'•5 SteimaruS S8ernunft(et>re {.209. Mit. 3# »er*
weife auf tiefe« $ucfr , unter atte« anbern, bte
id) wallen tonnte, »eil H am befanuteflen jtf,
wenn td> biefc ®äf}e no# ben traenb einem met*
1 ner £efer a(* unbefannt verau*}«^ barf.
• <
st* ßwm
itbnMcfcc? <Ri$f* fann tftn Iji&bern > feine heffett
Ccfemrtmß bem $u eröffnen, roelcfcer Selebrims
fäety, nuc mcfetaWgcbcecfcmccÄtcc&e, in fcem
<So«e$bien(!e, ber buref) tyn gefeiert wirb , fantj
er e3; in biefem fcanbdt er als ißeooümÄcfytigfec
feiner (Semetnbe* ©er SBoflmacfot, welche i^m
erteilt roorben, würbe er nic^t allein nicfyt nac&#
f o mitten ; fonbeen ec würbe ü)r juwiber Rubeln/
trenn ec fiel; erlauben tvoütc feiner Äircl;e Sortudijc
fu galten/ bie oon ihrem Ee&rbegrijfe ab und; ein
&6er, m&ateman einwenben, wenn bie ttr<$fi(fre
©emeinbe l)teju felbfi: einwilligt, ober e$ gar for*
t>ect? SJlöbann ift bie Sad)e (einem 3tt>cifct mel>c
unterworfen* (£$ij?jefct, genau ju reben, nid;t
we&r eine nnb eben biefelbe firc&Ucfce ©efeflföaf*
*or&anben, als oorfjer; fottbern e$ if* eine neue
errid&tef , wenn gleicfy oieüeidjt unter ein unb ebeii
benfclben ® en fd) en , rodeoe oot h er in t er airern
Äirdje oereinjgf Übten, 9*unmel>r ftebt bem Ste^
tigionäle&rer me&r feine alte 2Mma($t ent# .
gegen; jje ifi bued) eine neuere aufgeboten»
SKan übereile fuh aber md)t in ber Sfnweiu
bung biefe* Safceä* JDie ßirdje willigt ein , bag
ibr anbere £eforen vorgetragen werben fernen,
Iteigt nid;t, biefef ober jene SRitglieb willigt
baju ein, aud) iüd;t ber $r5ßfe £l)eii ber SSRiu
^lieber williget ein ; fonbeen biefeS ift eine ^a>
cfce, wo bie ginwittigung jebeS einzelnen, be$
$ecingften wie be$ ar5©en, erforbeel wirb;
■
I
«
i
«
. ". Digitized by Go
&iv4)W Qefeüföaft. .313
mtkbtt mitbin biejewgen fdbji ntc&fS beflimmen
fi&nneu, welken bic Jftrc&engemalt tu bte £anbc
gegeben ijt, Sie Äiix^c i(I immer; ja SKucf(td)t
un b unter 25 0 rauofe^uu^ eines St)nibol£ , t>erei#
ftigt , alle ifjre Oiecfctc unb SBecbiuMkbleifeu finb
tun;, in $ucfjtd[>t auf tiefe S8orau$fefcung, oor^
fcanben. hierüber fann mitbin feine jiird)etige#
todt oeefugetn SBeitec unten roerbe id) (Seiegen*
&eit baben, wenn t>ie ©adjc nod) irgeub einem
gmeifel unterworfen fcfceinen f&nnte, bierübei:
nie ii i' ju fagen. Uber, finnte mau eutgegenfefcen ;
ft>eld)c beficre @clegenf>eit tbmxtt ber£ebrer tyetben,
fei«et richtiger« Ueberjeugung ben weitlauftgfien
Eingang gu oerfefcaffen , als bie J?ird)e felb|Vf —
ßjut, w c tut er feine jtferpfUd) rutig erf erntet , feitte
©ruber $u erleuchten. Der 3»ecf abelt beäbalfr
nid;t jebeS Littel, jener fann gut, er fann fclbji
ebel fetjn, wenn biefeö gletcfc ni4>t ju billigen
wäre, £aß ®itjengefe(} maebt mir gewifle 3wecfe
|ur Pflicht; e£ erlaubt mir bcebalb aber nicW
jebe beliebige »rt, ifcn $u erreichen; e$ febreibe
mir fclbß'etue befiimmte 2(rt t>ot, «ie fetebf
Swecfe erreid;t werben foflen. SDiefeS giebt jebec
, gleic&woftl babc id) ben ber Mnwenbung be$
®afce$ anf b«n gegenwärtigen gatl giuwurfe biV
renmüffen, bie e$ mir jur ^»*t machen, etwaö
fcabep $u üermetlen»
r ;Det Sekret: einer Äirc&e, ber bie gubrung
feine* %mt# benufcen wollte, feine Sprwafc
U 5 fiter*
3 1 4 Stitfflfy -©«jeBf^aff.
uSerjeuauna feinen JubSree mtfjii^etfm, ttiörfce
(td) immer einen frommen 95etrug erlauben , um
feiner (Semeinbe nu(jlid& $u »erben; er rouebe eine
©ertrastyfltc&t abftd)tlic& »erlefcen, um eine un*
voHfommene ya erfüllen* SS flin^t barf , roentt
td) fo(d) einen üXeliaconSlebrer be§ frommen 93e#
frugS befc^ulbi^c, aber e$ if* nic&t bart, gromi
tner Setrug ttf SSetrug au$ irrendem @eit>iflTen>
ben man för erlaubt, ober n>ob! gar für tyf\id)t
f)a\U <£r fefct immer ©emtffenbaftigfeit twauS,
th er gleicfy nur auö einem irrenben ©eroiffen flie#
gen t ann. 33on ber ertfen ©eüe t>erbient er felbfl
unfere Sichtung, wenn mir glei* ben 3rrtbum be*
©eroiflenfl niebt biöicjeit Wunen, ber ifjm jurit
©cunbe Hegt/ fo t>ei$eif;li# er un$ in Dielen gät*
!eu aud> fepn tinif*
3* fege t>orau$, bag jebe $ftfd&f au« einem
©erfrage, wenn anberS über fefnen ©egenfranb
ein Vertrag m&glid/roar , eine üoflfommene fei; }
bie Wid)t anbere $u äber$eugen iwb $u belehre»,
«öit ftd> eine um>oüf ommene , unb f#merltcb »irb
jemaitb ben fir*li*en KeiigionSUbw, meldet
Die lefcte %fVtä)t mit-Serlefcung ber erflen erfüllt,
t>om frommen 25etruge frep fprecbctt* 25oä> matt
erlaube mir cS no# auf ehfe dnbWe 2lrt barju#
Ibun, bag nur ein ©emiffenSirrtbum ben firc&fo
d)en ftJcltgionSlebrer verleiten famt, feine Ucbtt*
$emjung, toettu fte mit bem firdjli^en £ebrbegriffe
fireitet, Wiutcaflen* Öefefct ein 2ebrer, beflen
, * ■ Ue*
SvOfiSp ©efetffcfaff. 3 1 5
4lebec$eugungen öo« bem £ef>rbegriffe fein« 5fird&e
abgeben , wallte e$ ftdj erlauben, fie in ber Äircb*
-fcorjutragen ; fo würbe er unter biefer 3Jorau6fe#
fcung nid): aüem ftcfr, fonbecn mid> jebem anber$
fcenfoiben Sebrer erlauben, feine 9ieligion6uber$etu
gungen, biefelbin m>en nun mit bem ftrcblicbeti
Sebrbegriffe «bereinftimraen, ober mit ibm fiter»
ten, fetner (Semeine oorjutragen ; mitbin mußte
er biefeö au# bemjenigen $ugefieben, beflen Dielt-»
gionäuberjeugungen ben feinigen fcbnurfltacfS t\\U
gegengefefct waren* 2)iefe @eftnnung, bie au£ bem
SBunfcbe, Söabcbeitjuoerbreiten, fließt/ mürbe ba*
ber bec äJerbrettttng beö 3crtbum$ eben fo gnnfltg
fet)tt, at* ber SBabrbeit felb^ — Allein, aueb i«
mtberer SKftcffi<|>fiti>firbe bie aflgemeine Sefolgung
fcer SKajrinie, nad) meiner jener SJeltgionölebrer
banbelte, fid) felbjf wiberfpmben. Sine Ätrcb*,
bie oiclleicbt um bie ^rioat&berjeugungen eine*
2cl>rerö unbefummett fet>n fJmtte, fo balb, fte e$
fid) oou ibnr t>erfebett burfte, bag er feinen £ebf*
t>erbinblid)f eiten natf)fame, würbe uiemanben>
atö benjenigen , beflen spriüatuberaeugungen i^em
«Symbole o&Hig gemSg waren, ju ibrem Sebcfuttfe
laflen* T . ^
. - ' SlBein, beudjelt ber Sebrec bec Äird&e' tiid&t,
bec anberö benft unb anberö lebrt? 3* glaube,
gegen biefen Vorwurf ibn auf baö genauffe reebt*
fertigen $n f innen» 9iur derjenige beucbelt,uibep
mit bem SKunbe, ober fonft bur# fugere £anb#
< t
516
Äir^Iic^e ©efeüfdjaff.
fanden <lc& ju reKgt&fen Ucber^euöungcn ober <5e*
ftnnungen befemrt, t>on benen fein Seiftanb un*
fein £er$ tmbts weiß; nietet fo bec SJeligionäleb*
rec, bec tiic^t ferne eigenen Ueberjeuflunaen antern
tnifjutbeifen irab fic jte $u entmicfeltt ; foubecn bec
einen äSeligiondnnterrjcöe, bec her} ben fir#U#
dEjen Uebeqeugunaen Ufltfytn faiut, $u geben gev
lobt bat ;
©0 bec ficc&fidje Sebtbegctff bem (Religion**
lebree gcet#eit la§f, ba fann feint Äircfcengeroalt
ihn einfc&cinfen. JDenn jebe SBerfucjung tiefer
SIcC roücbe ju bem ©t)mbole etoafr binjuf&gen,
©bec baoon nehmen* Öiefe* fann aber feine Jtic*
^engeroalt.
9W$bec habe td> nur bie tficcbengemalt im
tngften ®inne beS SBocfS, obec Mejemgen Oiec^fe
fcefrac&tef, welche au« bem 3»ecfe jebec Sirc&e
t>*n felbfi beroocgeben, nod> titele bie ^ufaDi^en^.
bie, an fiä) betuvfytet , ton bec Äircbe $»ac ec#
twtben werben f6nnen, welcbe t&c abfc bennoc^
ittytwn felbfl {»fielen» ©iefe 9ve*fe, mm
tterglet$eti ubeebaupt m&glicb ftnb , tbnnett na#
»ecfc&iebenbeit bec Umflänbe nub bec Äicc&cn
felbfl t>ec fc^ieben fci)n. . x ;
; * IDtaibelsföbn leugnete überhaupt, bag bie
JJicd&e Kecbte baben funne, unb au^bcurfltd^ bog
ibrau* Serlcagen fein Stgentbum$recb( erroadtfett
«nne *). SBenn wie feinen ©egtiff um Äicd&e
• ••».« , * »
1 ») 3crufaf<m t» StMf?. @. «r.
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Witten, fb W bie &ad)t feine (Sdjtoierigfeitj
n>tr möffen jugeben , btc Ätrctye f Snnc fibecbaupt,
itttt) alfo nud) feine jufäücgen SKccfefc haben.
„Deffentlic^eSKnfloJren, fagt SR., $ur 35Übung be*
„ «Renten, bie ftd> auf SBerbaltnifle be$ SRen*
„Wen $u @ott bejietjen, nenne id> Äircbe,, %
»dein nicfct biefe Sfnftaltett; fonbern bie ©efelU
fctoaft, melc&e, in 3Wicfftc&t aufjte, Bereinigt iff,
jinb bie flirre* . ©ie ©efeüföaft iji aber ein
Snbegriff &ow fflfenfcfcen. ©iefer fotm aüerbing*
9ved)te baben, wenn gleidb 93eran|Ialfungen als
SJcrbattnifle feiner SKecbte fo&t^ jinb, fo wenig
als ein £auö, ober ein ©runbfföcf / wenn wir
tbm gteicf) SXecfcte beplecjen, »eil fte mit bem 33e*
ftfce befielben oerbunben fmb*
»
©ne @efeüfd)aft bat CKed&te beige uberbmipt
tiicbtS anberS , als mebrere SRenfcfcen , bie $u ei*
nem Qwecfe Bereinigt ftnb, baben SKecbte, in SXücf*
ficbt auf benfelbem ©ie Äircbe bat SXecbte, fagt
alfo nic&tS mebr , afö mebrere ÜRenfcben, welebe
flum Seljufe eine« gemeinfcbaftlicben augern ®of*
teSbienftc* 23eranflaJtungen getroffen baben, in
SKucf (übt auf biefe 2fad)te, ©arum fcü nun bie
$ird)e nicbt Sigentbum , ober anbere jufÄÜig er*
»orbene 3ie*te baben f&nnen? 3Barum foO fie
biefe nicbt au$ Verträgen inSbefonbere erwerben
f&nnen? „2Beil fie feine inwollfommenen SKeebte
, bar,
*) 3«rufal«m i. $fttb. ®» ao.
» «
318 . Äirdjfidje ©efellftyafr..
■
fcat, „ fagt SttenbeBfo&n *)♦ Wein aud& eiha**
räumt/ tclß |ebeö 3Sed)f , weites au$ einem 23cr#
tra^e enttfeben fann, t>orf>er fd)on al* ein ttn&off*
lemmeneö ba fepn mugte, warum fann tue Jtirdje
tiefe mwoüfommenen 3tec(>te niebt Gaben? ©ie.
Äircfcc bat um>oUfommene 9ved)fe beigt nid?f$ '
mefyr ünb tuc&td weniger; af$ bte SXenfcben, Die
mit il)r oereinigt finb, (>abcn, in 9fütff7cbf auf ge#
tneinfcbaftlictye unter i^nen beftefjenbe 2fnffafteu,
tnwoöfommeue SKecbte, sber anbere SNenfcben ba*
fcen, in SXucffW&t auf tiefe, unboflfommeue 23er*
binblicbf etten gegen fite* 2ßarum foden biefe abec
tuc&t uorbauben fet)n? 95in icb fäwn berbunben,
$u ben 3rt>ccfen eines ein|efaen mifyuwirfen; fo büt
iil) wol)( um fo melK oerbunben, wenn allrS übrige
gletd) ifi, gu beu Siefen nitfjuwirfeu, welche
mehrere ft$ gemeinfc^aftlicfc borgefefct baben*
'•' ' ' ' ' *
SBciut wir nun ber «Jfirdbc auger tett wefentlu
#en Steckten, bie bureb ibren gweef bestimmt wer*
ben, noefc anbere SSed&te, wenn wir ibr $. 25. €ir
gentium geben, befien 2fu$ubung M ein Wittel ju , -
i()rem 3»«* bttta^tet witb ; fo Gaben wir eine
j?ird)engewalt im wettern (?inne, bie aüe 9ved)te
ber tfirdje in |tc& befagf, außer benen, welche
baS ©runbüerbaltniß berfelben $u ibren ©liebcett
ietreffem 2We jufäöige 3te*te, wtlcbe bie Äir#
4>engewalt in bem weitern ©inne befaßt , f innen
«ur,
•) ebenb. <5. 6u
Digitize^y Google
Stirpe ©efettföaffc 3 1 9
imr, jum95el)ufe beS fir#(i#en3w«fe, tterfafr
(ttnsisnagia ausgeübt »erben* ©tte jebe andere
SJuS&buns berfelben mörbe gegen *> Ä * Slec&t jebe$
einzelnen SRUgliebe* bet ßirc&e fepn. —
eebeOet t>on felbft, bog in bet tfirtfengewatt im
heitern ©inne fein SEecfct entbaKen fepu einne,
cm ©pmbol feftjufegen , 2Jenberungen in einem
ftyön twrbanbenen wrjunebmen*
3# weig jmat, bag man ber fiitd) e ein 9Ied&t
jugeflebt, i()t ©jpmbol ju bestaunen, ju aubertt
u. f. n>. ; allein au$ bem oorbergebenben cra, ich t
ftd), bag fb em9iecbf niebt inberÄircbengetoalt im
eigentlichen (ginne enthalten feijn f 5nne« ©enn eine
Sirene, mtä)t ibt ®t)mbol anberte, »nebe titelt
wefjt biefelbe tfitc&e bleiben* ©ie @efeflfd)aft ifl
nur bur# ibren beftimmfen %tot& biefe unb feine,
anbete; beranbert fte biefen, fo bleibe ftc m<t)t
ntebc biefelbe, raelc&e jte wc&ec mar, ©ag bie*
fe6 ber gall mi* bet SBeranberung beg ©pmbol$
fetjn mürbe, lagt ft# leid&t barfbun*
9)?an nebme, mehrere 9Renfd)en maren btebec
ju einem gemeinfcbaftlidjen ©otteSbienffe t\ad) ei*
nem £ebtbegrtffe 21 oerbunben gemefen ; feüfc t)ön
nun an ibrem gemeinfctyaffUc$en ©offeSbienfte eilt
emberet Sebrbegriff 35 jum (Srunbe gelegt werben ;
fo märe, genau gerebee, tiic^t mebr bie erfte ®e#
feUfc^oft tjorbanbem ©ie erj!e mar eine (Befett*
febaft ju bem ©offeäbienffe, n>ie er bureb ben 2ebr>
fcegriff %, tmb bie $met>fe ju bem @orte*bienffe,
• *«•••« ,
• mie
5Kk&!k$« ©efeüfc^aff:
i
wie er bur* Den Se&rbegriff ® bejtimmf ift*
ölet* bie jwente ©efeüfcfcaft auS eben benfetfretf
SRetgliebern bejlebt, au$ welken bie erfte beftanfry
ebglei* triellei*t biefe , in SR&dfät auf ü)ren $e*
genwarfigen gemetnf#aftlid(>en Swecf, biefelbe
SSerfafiung eingefu&rl bi«e; fo if* fte bo# md>f
ttefelbe, eben fo wenig ate me&rere, welche, $tm?
©elmfe einer gewiflen 8efture, biß je%t in einer
©efeüfäaft gelebt fcatten , tiefe fortfefcen würben,
wenn fte fiatt ibeer beengen 2cft&rc eine anbete
tollten; (te würben, genau ja reben, eine <ut*
bere SefegefeOf^aff errieten, unb nid)t bie alte
fortfefcen , weil fie m#t me&r *u eben bemfelben
Swecfe bereinigt »Stert) alfr&orber*
r
£err £ufelanb leugnet biefc£% & folge eigene
Ud) nic&t, fagt er, weun man gerabeju föliefit *) :
„ (gobalb trgcnb eine 2?erinberung in ,bent @lau*
„benSfnfreme einer Ätrc&e gemac&t würbe, bie we*
„ nigfieuß nic^t gletc^fSrmig angenommen würbe,
„fybtt bie Äircfce auf biefelbe $u fenn, JDicfe«
„folgt bet) weitem neefc nid)t barauS* Senn,
„wenn biefeö am ol)nc Trennung »WM,
„unb wenn uoefc biefelben SRifglieber in ibrer aU
„ten Setbinbung ju gememf$aftlid)cn Mi*
„gionöubungen bleiben; fp &at bie Äiccbe niebt
„aufgefj&rt biefelbe $u fenn* „ — Sßenn £err $.
•) lieber ba* SUcbt ber proteftauttfebett Surften, WM
abanber1td>c £ef>rwrf*nfa« fefoufeBen. 3ena
•
1
■
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ÄfaSfiAe ©efeüfcfiaff. 1 2 1
• *
%itt öleid) bött bec Jf trcf>c im eigentlichen ©inne,
ttnb nidjt ton ber fird)lid?en ®emeine gu rebeti
fcbeint ; f 0 roür bc feine 35ef)aupf ung f;cb bec& aucb
auf tiefe anroenben laffen , rcenn e$ anber* mit
ihr feine SXicfctiafeit Ijatte* ©iefed m^fe inbeg
nid) t fentu Senn roa*5 foll e$ feigen : „ Sie
„SKifd lieber ber Äirdje bleiben; naefc einer 93er#
„anberung i(>re$ ©(aufcen$fn(iemd, in i&rer otten
*,3?erbinbun0 $u öemeinfcbafrü^en SXeHgiongubun*
„Ben?,, fitroa fo otel: ftc fmÖ nad) fciefec
^Beränberung , in dxütf fidf>t auf il)t gegen*
tt>ärttge$ ©lauben6fy|lem , eben fo t>erbun*
fcen , als ftc toorfjet, in 9vücf fid)t auf t>a$
alte, twbunbm maren? «nein, bann tfr
ntd)t hiebe bie alte @efeüfd;aft ooc&anben, tveil
bec alte 3«ecf m$t mebr erreicht werben fott;
5 ©oüfe bie obige ©feUe ben 6inn baben:
Dörfer n>at eine ©efeilfc&aft ju gemein/
fd>aftlid)en SKeligionSubtingen t>orl)anben,
eine fi>l^>e tjt nod) - unter benfelben SRit*
flftCöern; fo »fybe ber ecbN^.ben £err
tnac&t, niebt bet, Jura biefer entgegengefefct wirb,
triebt bad beroeifen, roaö er betoeifen fott ; fonberti
nur, bagbie (efcte ©efeflfdjaft mit ber etflen in
tinat öbereinfomrae, m<f)t, baghfu eine unb
eben biefelbe mit tbr fei>* :
(£tne gemeinfd)aftlicbe2ef)rborfc6riff be&üupfet
£err bep einer einzelnen ©emeine felbfl als
■tiotbroenbwu Manien Mi üRitalicber in ihrer 21b*
inbetW ftbecekt; fo Knnte uns bie $cotfe fe&c
gleicfccjultig fepn: ob bte ©emehtc, nacb einer
foleben SBerinberung i^red 2ebrbegr iff$ , no# eben
Wefelbe ©efeUfcbaft bleiben mürbe?
Wein, gefegt in einer ficc&lic&en ©emefnt
ent (taube eine JBerfcbiebenbeit in Meinungen,
welche tbceu ehemaligen ©itgltebern nicht mel>c
erlaubte, einen unb eben benfelben augern @of*
Mbicnfl $u fepecn- JDec eine ?&e« bliebe be?
tem alten, ein anbeten wollte einen neuen Gpo
tedbienfh SBenn nun and; bec legte gegen bett
ecflen $u niebtö weitec verpflichtet / wenn (eine
Ätrcbengeraeüifcbaft mit ibttt o5tUg aufhöbe«
wäre; fo würbe, falls bic AJtece Ätrcbe gewi^e
jufaflige £Rerf>tc , wenn fie $. gigentbura et*
woeben hatte, bodfr bie grage fetjn: weflfen tflfc
cS? 95ebilt e* bec oielfeicbt Heinere Sbeil, bec
untec ftcb bie ebemalige Jficcbengemetnfcbaft forfr
fegt, obec fommt es auf ben anbern, ober bat bec
eine wie bec anbete £&etl ein SKecbf barauf ? 2>i*
Sfotwort auf biefe grage fann , bunftmtcb, fei»?
mm gweifel unterworfen ftyn. ©er bte ©efefl*
febaft oerlagt, gtebt aOe SKecbte auf, bie ec ald
SRitglieb bec ©efellfcbaft batte , unb babec aud>
feinen 3lntbeil an bem (Eigentbume, obec anbete
weitigen $ufa(ligen SXe*ten jener ©efellfcbafo
wenn nid)t bieeübec etwad befonbec* in ben @efe*
gen bec ©efellfcbaft benimmt ifh ©enn atlcS
<?igent&um war von ber^efeOfc^aft nur jum »es»
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frufe iöced öcmeinfcbafrficöen grcerf* ectborfcen,
rnib jcbcö SRifglieb ber ©efellfc&aft fjafte nur in
fo fern Sfotfjeil an bemfelben ; alö e* ju bem ge*
meinföaf fliegen gmetfe twwenbef »erben fo0le #
©o0te e$ eine onbere fBeftimmung er&alten; f*
tfl biefeS nur burd) bie ginwiffi^una aöer SKifßlic*
Der bec ©efe0f#aft mSgficfk
QBenn nun au* in bem gafle > melden mit *
<mnel)men , ba§ biejentgen , welche bte&er in einec
fird&Kd&en ©emeine bereiniflt lebten, fafc trennten,
«ur ber f(eine.re £&eU ben alten ©otttfbienf* fort*
fefeen wollte ; fo würbe in i&m bie ehemalige f ircfr*
It*e ©efeOfcfraft fortmi&ren, unb ntcfct in bem
SrS§ern J&eile. 2>er Heinere 5&eil bat al(b ni#t
üffein ba« SXecfrf, ftd^ bon bem flrtßttn $u trennen, >
ttie £erc £nfelanb *) De&aupfet; fönbern \bm>
ttetben audb ade $ufafli$e 9ied;te, reelle bor her
fcie ganje ©efeüftyaft Wtt^ menn er nicfcf, $ts
©unflen be6 großem S&eW/ frenmittig jte auf*
©äff e* in %erc ttmöefcfjrfen gafle W umge^
fe^rt t>erbalte, baf, menn ein fleinerer 3*eil 00»
|>er Jtir*engem«nf#aft ab&ht, t*»ttK«jet bec*
$r5§ere bldbt, aKbamt aud) tiefer in bem 35^
ft^e ber $ufilfia bon ber Äir^e cwwrfreneti.
ae#tcWeU>t, erM^ ^ ^ t ; .
•) UeBer \><xi 5Ke<f>t Ur proteftmttWeVf äfften', tt'nV*
«b<fa*erli*e «c&rwrf*rift«i ftfauf«*««. ©. 58.
3 2 4; ftrctytyt ©efeflfc^aff/
, SSas id) hüfyt t>on ber f trdE)Itc&en (Semeftte
gefaßt fjabe, gilt au* uon ber Äirc&e im engern
©inne, wenn wir barunter eine $ufammeti$efefefe
©efeOfc&aft mehrerer f ir#licben ©emeinben t>ez{u*
$en , welche in 9Jftrfft*t auf tyren gemeinfc&aftli*
©otttfbienf! tweinigt finb*
3n einem anbeut (Sinne mfittyt man frer>Iid>
unter Äirdte, im ©egenfa^t>ou ©enteilte, aud)
einen 3nbearf ff meieret ©erneuten , rcefc&c em
0emeittfc&aftUci)e$ , ober b*# n?emäiten$ a&nUdf)e$
@Jaubeu$befenntnt§ $um ©ruube legen , wenn fte r
gleich itr (einem eigetttltd&en 9ej>öf#aftli*en 9Jer*
#lltnifie (leben ; fo reben mir pon ber lutbcrif$ett
unb *ci(Ui*en flirc&e* 3n biefem ®inue fftnnett
aber bec Äitcfre feine SXedjte unb;$erbtnblid)feiten . !
tet^etegt werben» SDeS&alb Weibe i# ni#t lan#
$er bep i&r flehen» j ; ^ !j
3n meiner bisherigen Unferfud&ung t>on bet:
Ätr*etmb #r*m te*tli*eii jS^c^UntfiV |» törc«
aSSfeliebetni, Wti t# auf SKefuÜate gefommeit f ;
t»e!*e btfjretnbJicb f*ei«en >tknw* 3* glaube
fie afle btnlangli* erwiefen unb erläutert $u fcaben,
um f%> *Uim ^t§oer(t<mb< *u fiebern. ^
<S* ifl meine Slrt nicbt , golden abzuleugnen,
oie <w* meinen Se&onptungen fliegen; foflfen fie
# W <imt «^^rten, a fr
1 »
fenne tc& btefe <*te falfdb ; fo nebme tcb Heber meine
er |tc Sebauptung juräcf , ald bog tcf> eigenftnnig
• auf ibr Marren foOte» 2lllein nid^t alle* iff
falfcb, n>a$ fafl burcbgäugig Dafür gebalten n>irb #
»Detfealb (rage tcb fein Siebenten, einige Solgen
ou6 meinen ©feigen @afcen ju behaupten, nett i$
tiefe glaube ernoiefen $u baben*
3* bebauptete »orbm, bie flirdje babe blöd ;
ba$ Mectyt t>on ibren 3Riffllicbern ju forbern , bag
fte (ts berr Seranftaltungen, n>eld)e jum 35ebufe
be$ f ireblicben ©DUcöbicnfleö getroffen jmb , ba§
ibrige beitragen, unb ein SSifglieb ber jfirebe babe
fein anbereS SXecbf, als an tiefen gememfcbafflt*
cfyert SBeranffaltungen ?beü ju nebmen.* 3* frt
gerte bterauS, bag jemanb in geroiflen gällett felbfl
SKitglieb einer Äirc&e bleiben f6nne, tvenn feine
SJeligionguberjeugungen aueb mit bem ftrtblicben
Jebrbegriffe niebt flufammen ftimmten; ja noefc 1
webt; tcb bebauptete, bag e$ in gereiften gaOeti
tbm felbjl niebt einmal freo pefte, bie Äird)e $tt
aerlaffen , b. b» ftcf) t>on ber Serbinbltcbtett lo$ju#
fpreeben, $u ben f ireblicben 93eranftaltungen/ h um
SBebufe be* augern @otre$t>ienfte£, bag feinige
beizutragen, t>orau$gefe§t, bag biefe 8ei(!ungen
nur niebt t>on ber Srt jtnb , bag fte feinem @en>if*
fen Smang anlegen {innen f ober feinen religi&fen
SSerbinblicbfeiten felbfl juwiber ftnb. SDenn ob
ec bur* Jbeilnabme an bem äugern ®ottc6bienffe
ber Äir^c feine religi6fen 3»ec£e nac& feiner ^J3rU. ;
■
i
*
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3 16 &\t$üd)t ©tfeflfdjaft.
tat&Berjeugung beftcbern ttnue unb wolle/ ta* ifl
feine @ad?e. £ier f innte man mir etnwenbeti :
Wie , wenn td) mt$ in meinem ©e wiflen für ber*
Jbunben hielte , in eine anbere Ättcbengemeinfdjaft
gu treten , foüfe icb benn nocty berbunben fepn in
ber alten $u bleiben; fo muß tcl> ja in jwep ftccb* ,
ltcf)en@efe(lfcf)aften jugleicfr nnd; befmben f innen?
3* gebe bie golge $u , allein nicfrt bte Ungereimt*
fceif, raelcbe man barin ju finben bermetnen mb$te+
SBarum fcS i$ ntd>t SBttgltcb bec einen för$e
fowobl, al* ber anbern jugleicb feg« filmen?
SBenn tcb gegen jebe berfelben meine $8etbmblid>#
feiten erfüllen tarnt, obne meine ©ewiffen*&erbmb#
1 i pfeifen $u beriefen/ was binbert nüd) benn,
wenn id) ber erflen nur baSjenige leifien fann,
Wa$ tcfr ifjr $u letjlen berfprod&en habe, micb au#
$egen eine anjbere berpflid&ten $u f innen ? 2Bel#e
grüd&fe i$ für meine religiife 93erboHfommnung
aus biefer ober jener Ätrc^ngemetnfcbaft ernbten
Will, fann lebigli* meinem ©ewifien fiberlafien
bleiben» ffiobl ber flirc&e, wenn pe Siener bat,
benett bie Erfüllung tyrer ^flicbfen am #er$eti
liegt, bie and) weiter, ötö ein augered ©efefc fte
uerbinben fann, ibre 95rüber $u beleb ren, $u be#
rubtgen , ju triff en unb $um ©uten aufoumuntent
ftdj für beepfliebtet erfennen , bie ibren £ebren unb
ffiermabnungen ©ngang ju geben wiflen! 9Wero
bie dugere 23erpflicbtung ber Grefte gebt auf
tw$t* weiter, aW auf Seranfialtunflen jum au*
■ -
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jttrdf>licf)e ©efeßjcfjaft 32?
•
gern ©otfeäbienfJ, ttnb meine, auf Jeiflungm $u
benfelbem
21 ll ftcf) , faßte ttf> , i (l e$ m 63 Ii* , ÜÄttsIicb
tttf^rcirec Äitc&en &u fepn* £ierau$ folgt abet
tiidjt , bag jemanb, bec ÜRifgfteb tiefet ober fu
tter befWmmten £ird>e if?, au* jagtet* SJWglieb
einet anbem fo ober fo fcefftmmten ÄirAe fei>n
ttnne* Denn etwa*, ba* an ftd; nriglid; iß,
fonnte bcDmgt unmi^it* fenn.
3* gebe eben fo ju , bog id) felb(i ben SReIi#
gionaunterricfct eitiec Ätrcbe bcnußen tonne, gefegt
aud), tag et ettvaö alö roabc t?orauefefcf, t>on
beut id? nod; md&t fiberjeugt bin. See fi:4li$e
JKeltgionäunterric&t fann mein 3iad)benfen werfen,
unb roenn e$ noa* bemfelben SRabrung geben,
inbem et bie <präfung tiefet obet jener £el>reft er#
leidbtert. 3# mag burefc ernffc geroiffen&afte
Prüfung ba$ roa&r fmben, roa$ bet ttrd>Icc&e
Je&tbegriff als wa&r oorauSfefct, obet mag bur#
fte eined antern belehrt werten; fo &abe id) in
betten gaüen für meine (?rf enntnig gleicfc geroon*
nen. ©enn tefc fuefce SBafjrfc eit , unb will niefct
fcloS uberrebet fepn, biefe* obet jene* n>a&r ju
fmben*
3a tefr behaupte, bag id) felbfl, bec Sperfeffi*
b ilüat meinet lieber jeugung mit betrugt, nie bie
Prüfung meinet teligi6fen Ueber$eugungen aufge*
ben tarf , lo lange id) fte uod; itgenb einet 93efe#
jiigung fafjig f)alte, gefegt aud), tag i<$ bet; bem
3E 4 gegen.
3*S Ähr<$ftdje ©cfellfcf>ajt
•
gegetmjirftgen gujlanbe berfelben atleS glaubte,
tta$ bie Jtircbe glaubt,
Stint 5Berb«iMi*feif gegen bie Ätrd&e fati»
mu& üon tiefer $fii*( loSfprecfcen , ober fit mit
gar tmterfagen, ©egen bie .fticebe J>abc id) tm$
iugeclid) nur verpflichtet, $u ihrem bffentlic&en
<?otte$bienf!e , auf bie wrabrebete SBeife, mtrjtu
ttirfen; alle fibrigeSerbinbUgfetten gegen fte finb
innere SBerb inMidtf ciren , bie religi6fen groeef e t ^
ter ÜRitglicber aud; in fo fern $u bef orbern ; al$ |
id? burd) feinen Vertrag roid; ba$u anbeifebig maß
eben tonnte; jmt btefen fann bie »erbmbUcbfeif,
meine eigene Ueber$euguug ju beriebttgen, unb tyt \
ttaebiuleben, in feinen g freit fommen» Qattt
id) mkb gegen bie j?ircbe felbft $u £eif!ungen an*
beifdjig gemoebt, bie id? ben ©eroberten miß ,
atonSiiberjeugungen ihr nt$t tne&r geroa&ren
ttunte; fo b&rt biefer üBertrag , rote in Um vor*
bergebenben gejeige ift, von felbfi auf, fo balb !
meine Ueberjeugungen fteb Anbern,
©efefct aueb, bag tnebrere, n>elc$e in einet
f ird)lid)en ©emeinfebaft leben, ftd) auf bag fefte/fe
ton bem Eebrbegriffe berfelben überzeugt glaubten ;
fo binbert ber 3n>ecf t ben jeber al* 3Ritglieb bec
Äircbe bat, ibn ni*t an ber Berichtigung feinet
Ueberjeugung $u arbeiten , n>enn er ben ber fort*
gefegten ^Bearbeitung berfelben in tf>r 8öcfen unb
SRangel entbeef en follte. 25er $rioat$roecf , n>ef#
0en ec aid Öftitglieb ber Äircfce Jjat, tfi feinen
reli*
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i
celiörtfett S^etfeti unferseorbne*) ttil! ben
fe^bteufl ber tftrcfce, um buc* ifcn feine religityett
Sroccfe ju bef6rbew, feine gefenntnig ju oen>otti
fommen, unb feine Erbauung £U.bef6cbern, uify
ttmßefe&rt &a* er jtd> bie lefrfth Sroecfe äorgefefct,
»eil er ben 3toedf ber Äircfcey bie Unfer&alfunfj
eine* UfimmUnM**" ©oKe&MU* »i0. 25c»
fcem Sroecfe, ben i# alö SKitölieb einec 8kd)t
toiff, tarnt mit&hr immer no* fta'6 cm|tli#e 35*#
ftreben be(lef>en , meine Ueber&euaunsen ju berief
Ilgen, gefeftt aud), bag i# »ou öem ^rbe^riffe
fcec Strebe , $u bem id) mteft ,biM)cr befatmfe,
tuf b«S Dpflfommenjie iberjeugt ivar. 3a biefed
niug felbj! fo fer)n, «>enn t* au* bem imfa
4*ten SJemeaunöSgrunbe, meiner reli^fen 93er*
«oflfommuna, in bie Ätrc&enöemeinfc&aff gettc*
teil bin,
, ..... 1 ■ *
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: • j s xxxni.
3 3© Sft t>«r S5Ä^«m<i(^bmrf ttfo«ttcf)tli4>
*+♦+++♦++■+♦+»•►
XXXIII. 1
t>et 8u$ernacf)t>rutf »tt>errec§tKcf>
, ober md)t?
43 tc 5?r önc tfr nicbt , ot> bec Siicbenmcfcbrutf
ftalicfe erlaubt t(i, obermcfet; fonbern, ob bur#
fcenfelben jemanbe* 0Je*t »erlefct »erbe, obec
ntd)t. tiefe graije i(l mit bet crftcn nicfyt et»
nerfep. Denn et»aS f ann un ftttKcfc fe^n , ob e6
glei* ni#t »iberre*M# t(h
3* fabe e* ffic nbtbt$ gebaUen , bte gcage
fo genau bejtitnmen, »eil ibre 23er»edjfelung
mit jener gtage bte Beantwortung berfelben er*
fc^noect *u baben fcfcetnt. -
3* bin »eber Verleger noc& SRac&brucfer,
aud) bin id) mit fetner StarÜebe für Sparabojrieti
Gewußt* SBiefletcfct tann i* baber boffen , bur#
lein 3n(mfie mt§lettet ju »erben*
Sinnten »tr mit einem ©efefcbm&e ba« ©er*
Utfttd)t burd) bte ®efucjni§ erf liren , einlud)
burcb ben Dcucf aufliegen t> $u oemielfdlttgeit
um e$ abjufefcen *) ; fo würbe ber JBerleger berje*
nige
*) 2>tefe*, glaube \<bt ift bte €rftäruti$ , n>et<be Da*
EUqememc PreutJtfcbc üanbrecfct oon bem 9Ber*
lfl9*re$te 9tebt# ob fle gleiffc fo wie fte in bem*
feU
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t»ige fet)tt , bee biefe* auöf*(ieg«tibc SGted&t böf,
unb bte 2Bibecced)tud)fcit be$ 33üd;eniad;t>iucf£
„tväre wn feibft bargefban.
2UIein jene (ZrJtörung flebt in einem poftrtoeit
©efefcbucbe* £in pofüioee ©efefc fann SKecbte
unb 93erbinblicbfeiten mit 2?orauifefcungen ©er*
fnöpfen, meldte an ftcfc nid)t Dur* fte beftimmt
toitbttt. 2Benn mir oon aöec Sejiebung auf po#
ftfioe @efe§c f welche etroaS über Serlagärecfc*
öerfigen, abflrabicen; fo i(l e$ nod? eine grage,
Db e$ Verleger* unb 23erlag$recbte in bem angege*
benen @inne be£ 2Bort$ gebe, ob jetnanfc fca$
auäfcbliegenbe SKec^l baben f5nne, ein Q5ud) burcfr
bro ßrucf $u üeroielfaltigen , um c6 abjufefcen.
Sin 85ucfr verlegen fofl im weitern Sinne nid)f$
weitet beigen, al* e$ burd) ben Srucf oeroielfäU
eigen, um (Jjremplare beflelben abjufefcen.
£)iefe Erflarung pagt nod) fo gut auf bett
Siacbbrucfec, als auf einen gemSljnlkb fo genannt
ten Verleger. SDIan glaube ni$t, bag id) burd)
jtebem 9ta#brucfec etroaä einräumen roitt, n>a&
tbm
fcT&cn audaebrutft ift nocfc mrbr jit faaen ftteint.
„So« SBe'rIag*red?t (f>ei§t e* i. £b. @. 399.
996.) „bef*ef>t in ber Q5efuani§ , eine ©ebrift
w „burd> ben 2)rucf $u t>ert>ie(fa(ti^ett f unb fie
„auf ben Neffen unter bte SBucbbänMer unb fouft
„ auslief enb afyufefcen , SDenn wärt allein
ber 93edea,er einer @cbvift; fonbern jeber anbere
55ud)banbler bat ba$ tflecfot, <£j:emp(are berfelben
abjufe$en,. wenn er fu auf eine veetymäfiae 3lrt
erworben i?at.
-3 32 3fl t>cr 233$emöcf>t>tticf mbenedftfvfy
•tf>m ©Ott SXecfcfS roegen nidjt jtrfommt 3Jur tmt
^Begriffe orbnttv unb fte för^er bejeidjnen $u f&u*
tten, mußte tcfc e« mit erlauben, liefern Sorte
eilte roeitere SSebeufung. 5» *
3* unterfcfceibe ba&et ten Serleger in bes
eigentlichen Sebeutung, unb ben 3fla#brurfer«>
©er Serleger im eigentlic&en ©inne ift berj'enige,
fcer mit be$ Serfafler* SBiflen eine ©cfcrift befFel*
Jen burd) ben 2)rud seroielfaltigt, um fie abju*
fe$en; ben 9lad)brucfer ben)enigen, ber eine oott
einem anbern ©erlegte Schrift; trüber beflen unb
fceS SBerfafier« äSBilfen in gleichet Stbftc^t oermet
faltigt. SBenn id> in bem folgenben com Serie*
$er, im ©egenfafce be« SRacfcbrücferS, rebe; fo
*er|te&e i# immer ben Serleger im engern Sinne*
©er 3iacfebru<fer fann, ofwe ein Somplar
^einet <5d>riff $u baben, fte nic&t nacfcbrucfen«.
3^ ^fe|e oorauä, bag er biefeä auf eim^reefct*
mäßige 2Beife erworben babe, unb gegen ^e ä u#
gerli#e gclaubt&eit ("©♦ 20.) be$ 5Ra#brucf$ '
lägt j?c& nid)t$ me&r fagen* — DcefeS ift ba$
Siefultat meiner Unterfadjung , auf roelc^ee; id>
turefc folgenbe ^ramtflen gefü&rt bin , Ob fie e$
tetoeifen, ober mty, fibcrlafle i<& ber ^r&fung
eines jeben«. , .
1) ©n Sing bertieffälfigen beigt md&t§ an*
ber$, als mehrere ©inge berfelben Slrt ma*
$ftt* £in S5wc^ oeroielfaltigen, oberriefc
<
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etet n\d)t? > ■■ 333
• • • V
tigtt, em gjrempkr beffel&en, &ecßf dfo
titc&t$ anberS , als mehrere (gjcetnplare befV
felben machen.
2) <Efn>«$ machen ^ecge ater «ittei; Wrfjanbe* ,
nen SRaferie eine aewifle g ocm erf&eileu,
über weniger abftroff, eine borfjänbene 3Ra*
tecie ju einem getmflen Se&ufe trennen, ober*
mit ettfer onbern «Materie serbinben* 1
3) 3eber htm, t>erm6se bec natürlichen Jfren/
faxt, nun machen, »riefte ©aefce er tt>tO, »o#*
fern^ie SWaterii; welche er tterar&eitet, nie*
wdnb anfrern ge&Srt , unb bte £ert>orl>rin* r
J flung bet ©ö#e niebt bur* J&anbfonßen ge#'
: > WW,ltäd)t<tnfl$ fehte ^efeibcgungeti ftn^i
4) 3eber fann rntt^in au# unter ber (©♦ 3.) :
k andenotrimimen ®orau^fe§ättä eint ©äc&e'
terüielfäMgeW r \ > i ' >V< r f f
5) ®«e fo-getthi f «fe ©ad&e $ fein ei^nftnm/
; n)el*e6 ermiÖffiHf* oeräuf ern t Hmu* *
6) ©er ma&tu&t *i*kWm 'ffW'Sirf
fa 9 ti^iefe« r ..cbtie
Vi.« ir^enb jeraanbe* giaent&mn $u\p*rleöm*
er fann e$ burd) J^anbtungen, burd; rocld)c
tiiemanbe* 95e#t »erlefct n>irb ¥ jfo gut, als.
fcer fflerle^er e$ fantu <£r ift fo gut (£iQcn#j
■ , Börner ber ©remplare, bie er Mt beuefe»
laflen, afe b*r afcrlegec Siflen^unier ber,*
i v ton tym, ober auf feine SJeranffaltuaa,
bruefcen Somplar* ijk, < lm V \ ;
■77® 7) SD«
3 3-4 3f* i>et fÜ&fytnafyVüd wftem^fficp
7) Oer 3ßad&brutfec f>at bafar ba* SKcc&f , fxe
eben foroo&l $u öerfaufen, al6 bec Seriem
ger. — ©ein SBerfauf biefec €jremplace
f amt bo^er gegen memanbe* SXed^e laufen*
9D?an glaube nutf, tag idj, tüenn id) be#
Raupte, ber Sucbernac&brucf fei; augerltc^ erlaubt,
fcen ^acl)örucfcrn felbfi ba$ 2Bort reben wolle..
SDeun eine JpauMung fann augetlid) erlaubt unb
inner lieb unerlaubt, ja fte fann felbji fcbanbficfc
feptn 3* fuc wem £&eil glaube, baß gegen
neun unb neunzig 3tacbfcrutfer r .»eld&e au8 bec
triebrigfieu ©eroinufudn Sud)ec bruefen unb »er*
faufen, unb auf bi* unbiltigtfe SQBeije biefen Sr#
tverb*n>eig ergreifen, faum £inec gefimbe« tafybe,
ten fein ©erotflen oen>*qi 2>i>rn>urfe ber niebrig*
flen £abfud/t frep fprecfyen tarnt*, ©iefe £ab*
fu#t mag efjwergeffen , (t$ mag verworfen fepn,
beMjalb finb bie £anblun#p, in benen fie jic$
flert, ni#t notfetvenbig unger^ x
«JRah batf /baWi* ntd^f beforgeit, bäg bte
JBebauptuug, ber gjad&bruct fep ängerlt* eriaubf,
benfelben nod) mebr verbreiten werbe* ©enn ge*
fefct au* , bie ffiiberrecbtlidtifett be$ SRatftbrucf«
liege fid) fb fonttenf lac bartbun , ata id) feine au*
fiere gclaußt&ctt glaube errotefen ju baben; roaS
tt>ftrbe ein foleber Semeid gegen SWenfcbett tyU
feit, beren (Seroifien »on £abfud)t unauftSrlicfr
fiberförien foirb ? fRtnftycn, wllcfce nic$t bec
1 , * 9?ec*
♦ *
*
■
» -
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r -Z:^ tibi! md)(? ' £ 3 S>
95erfrtflVc be* ßiegfrieb t)on Sintfeiltog *) , titelt
bie gptflel an ©obtjötö **) fe&mt!retf> jü tna#
c^en reugfe, fann roafjclidj bk reine 3Bal)rI)eit
3er) muffte ein fcefonbercS 55ud> fibec ben
SRadbbcucf fcfereiDen, wenn i#atfe j /5rimbe wibec
eber für benfelben, bie t>on einem *püttCtf ,
öer, ewert, fallt, Sickte, g&töiier, ©räfy
Ärmife,. SicimartlS unb anbern Scannern ge#
trauet ftnb , prüfen woflfe* (gine fcld&e ^ru#
funö f&nnfe dlferbrngS fe&r n&gltc&'fepnj'lte würbe
$uc Unterfucf)üng mancher Aftern grölen fuhren,
ober gegenwärtig fäutt id) mid? auf fte n;d)t ein*
laflfen , weil icr) bie <?cr)riften f#tiec Banner übet
biefen ©eger^fanb, bie meiftenS in %ät{d)t\fttn
$erfireut ftnby'tiicr)t juc £anb l)abe* 3*b*ff einig*
S5emerfungen biefen ©freit/ unb bfe ; 2Benbun*
öen, weldjc man babetj genommen, ingleic&eu aud)
Aber bie@runbe, burd) welche man bie SOßiber*
ted;flid)(eit bei 3?ad)bfucf$ bartfyun wollte, m5*
gen r)ier nid&t am unrechten Drfc fepn* 1
<?ine3 t&eitö I?at eine Setjjvecr^lung beß in/
ncrlid) erlaubten mttbem äußerlicr) erlaubten, bie
, Ur) meiern $t<\$m biefer 2lrt nur ju gew&&n(id)
/ iß, ben eigentlichen ©egenßanb be$ (Streift t>er*
• , ff©- "' ' " V. .Vi wSff v.
•) ©ieafueb« eon £inbenbera, 5. 2Uin\ £f>eil.
*•) (fpiftel an Sofeiaä (^obfoarb , über eine anf <jof>.
Sbrift. £>tetria> in (Sottinaen befannt gemachte
rucff. 2>a$ ffttltcfce ©efuljl, n>eld&e« unfern ffa
ren unb auf iljre ®rfinbe $uru<fgefüf)rten Urweiler
Aber £anblungen fo oft oorbergefor, fpric&t $u (au l
gegen ben flßadbbrucfer , n>ie n>ir ifjn fennen, unt
gegen bi$ Stbftc&t beffelben, ed verwirft tiefe ate
unftttlid), ade<n tyäbalb ucd> nid)t als roiber;
re#tlic&. JÖte 6tärfe biefeS ©efü&r^ fann föc
feinen üprlaufigen @runb f)er SBiberrec^tltcfefeit
|>eö Sftac&brucfe gelten* ©enn ba$ ftfrtid&e <ge^
fft&I regt oft ftarfer gegen £at\blungen bec
Sifbloftgtett, UnbiOigfeit, afö felbß gegen £an&^
Jungen bfp Ungececfettgfetf. ....$aii glaubt aber &is
leic&t, ba§ ba* jtttlidje ben 33udS>ernac&*
bruef ate ungerecht »erroerfe, weil e$ ; fut> fo lauf
gegen i&« erflarf , unb eben fo UidJt: glaubt matt
(feine 9ß#erred}tlid)feit au$ ©rönben, barjutfjuri,,
tt>elc&e ba£ jiid&t bereifen, n>a$ (te^ttjeifen foßten«>
Dann fommt aber nqdj> baS 3«tetcffe bec
S?cf)riftjMer, unb wenigffc n* bei> einem berfelbw
<M# ba$ Snfereffe be$ $erfeger$ baju, unb t>er[e^
let fte, wenn »an i^nen bet ©reifpunftauefr rtd>t\&
gefagt ift, ju fallen ätorauSfefcungen , ober faU
fc&en Sftluffen. ©iefeö 3ntereffe i|1 oft fo f\d)t,
tar, bag man e$ roafjrlicfr md)t oeefennen fann.
£jn £errn ©täffö neuerlicher ©c&rffe Icucfcfe*
&te#
•) ©erf«* einer etnfeuätenben ^arfteflun^ beö (Fi*
<*entbum$ unb ber €ifltntf)Mn*rca>tc beä^dyrfft*
heitert unb ^crlcc^er* > unb i&vcr geitenfcirijuit
Sickte unb ?Berbmblidff«;tttt, Sföit" wv $epfa/
gen, Seipj. im* .
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■ •bernic^t? .337
tiefe* unter anbern du* bem SJorttutfe hertrcr,
fcett mehrere SQWnner, »eiche ben 35üchernach'
fcruef in rechtlicher ^infidu t>etl^eit>tgt haben/
öftren möfien, bag fie feine richtige 95egrijfe
von ber Sache halben *). mein ich migte totf*
fen, i*a$ hieju für eine befonbere Äetmtnig er#
forbert merbe. £)en ©erfrag, ber arcifcheu
^Schrift/leffer unb Serleger gen>6hnlw& gefchloflen
n>irb, glaube ich, fcnntjeber, ber für ober»!*
t>er ben ©u#ernachbrucf gefchriebrn hat, fo gut
c\v £crr ©räjf , unb mel>r teirb boch n>ohl «ich*
erforbert, um aus SKechtftprtnctpien bie vorgelegte
grage ju beantworten. £>b biefe £errn <3rSff,
ober ben 2*ertf>eibtgern beS 5Rachbrucf$ hetanntec
gett>efen (tnb, ba$ mag jeber entfehetben* Slber
ich furchte, ich furchte , ba§ biefe €ntfcheibung
»icht ju £errn ©raffä 2?ort&eife augfallen mJgte*
mein ich muß für mich fefltf beforgt fepit*
©enn »er fie&t mir bafür, bag £err ©räff midh
nicht $um SRachbrucf er , $um ötoebbruef $oertr&b#
ler, ober, ©ottmeig, n>o$u fonf* macht? SBoti
einem Spanne, ber fuh gegen einen, ber nicht
an au$f#liegenbe SerlagSrecbte glaubt, feiere ge#
WfT«9* 3nftnuationen erlaubt, als £err ©raff
gegen £errn Äraufe, fann man ftch gewig feine«
heflern oerfefcem „SBtcöeicht,,, hat £err @. bie
/ y »cet<
«3 baf. J. 95. «48« fi>. 333-
3 38 3(1 bet $tyetnad)btuä mbtttttyty
2>reif«ofetfgtt fagen, „fat £err St. fftc ferne
M Herfen aud) ju vielen ©erotnti t?on bem 9lad&*
„brucfe erlang, al$ bag er nic&t «Den S5*ruf &<u*
„ben follte, ibn befimiglic&fl $u ttetf&eibigen „ *)♦
Flinte £err ©raff be* £errn St. ©jaräfter; fo
hatte ein folc&er «erbaue ntd&f bep iFjnt auffielen
fönnett, wo nic&f, fo &<$ffe er fid) fclty, ein
QJieUfcidfjt gegen ifjn aufyufprecOen, nid;f erlatu
Ixn bärfen. Slffein , wo$u biefcS , %a £err fö.
fct>n>erlicf) £errn ®. einer «mwott murbigeit
tn5gfe, woju biefeä anbets, als um $n geigen,
wie fe&r ba$ Snfefefie, wenn e$ ft# in eine ©a$c
tuifc&f , un$ mitfpielf*
g»an i|l 6aupefad>ttct> einen jwiefac&en fffie^
eingefcblagen, um bie 2Biberrec&tficfcfeit MSlad),
brucf* barjurtjun, 3)?an fagfe; ber ©djrifffiel*
ler if* gigenfftfuner feine* SBer&j er r>at al$ fol>
<&er ba$ Diec&t *u allem m&glicfcen ©erainne aü*
bemfelben, er mann aber aucb fein gigent&um
»eräugew, wie er wifl, unb an wen er w&
5D«rd> ben Vertrag mit feinem Server triff ec
biefem feine SKecfrfe ab* ©iefer erhalt baljer ba$
auSfcfcftegenbe 0lec&*, aus bem ©rucf ünb 58er*
fauf ber ©c&rtft allen nur mJglic&en ©ewinn ju
jieljen*
®a* ifl a&er M ©genf&um M ed&rtff*
(lelle^ am 95ucfce? ©*t| e* baün fojie&ett,
bag
r
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• . ..ofcr'nic&t? 339
tmg er unb fein anberer SSerfaffer befleißen
tflj fo fann ifjtn niemanb baffelbc nehmen, er
tonn e*juemanben oeriugern, mtb ttiemanb tarnt
e& öerlefcen* äßenn $ebn 3*ad)bcucfer ba3 Q5ud&
nad/frrutfen, fo rfout fetner berfelben ctroaö <jc#
gett biefeö (ftgemljum be$ ®c&riflficlto$« Gell
t>ec aScrfofiec ©genfMmer be* £ik&$ i» bem
(Sinne fenn, in roelc&em matt gigentbumer
einer f4rpertid)en @ac^e tft; fo ßCfttfc icb,
tmc niebtö ben bem (Eigensinne M 55ud;£
teufen ju ffcnnen, 2113 gi<jentf>imiee einer
fbrperlicben ^acbe ^abc id) ein auSfcbltegenbeS
SSecfct $um (Sebraucfce biefer ©ad;e* SRetn 3ied)t
ffr nur au$fcbltegenb, in fo fern ber ©ebrand?,
tuelcben ein anberer t>on meiner ©aefce madtf,
weinen eigenen ©ebrauefc auf irgenb eine SBeife
fctnbern forntfe* 3* f«ntt niemanben einen foU
dben ©ebraud? meiner ©acte buibern , turcl; ro c(»
dfcen mein ©ebraud) ber ®a<f>e ntcfct eingekauft
wirb- 3* fr™ niemanben wehren, meine
<gadje ju befe&eu , n>enn (te feinen 2(ugen au$*
gefegt iftf ob t$ fte g(eid) feinen 3(ugeu cnU
Rieben famu 2lber gebraucht benn ber meine
@a*e, welcher fie befiel)*? SlderbingS, menn
,er b«bur* einen Sroecf $u erreichen toeigj ben*
etwas gebrauchen hei^t bo<# nichts anberä, atö
^cmittelfl feiner, einetj groeef ^anj ober jura
Sfjeit erregen*
3 4o 3$ bet £%rnac§i>rucf ttHbettecfjtltd)
3tt biefem Sinne giebt e$ fernen atsdfc<egeiij
ben ©ebtautf) oon einem ®u$e» 3d) ocrfle^c
hierunter ober wic&W antec« , ate eine 9?ct&c tum
2Joc|telIuttgem ©iefe (ann natürlich tum niemand
ben a(3 ton bemjenigen, tcr fte Derfnupft fjaf,
gebraust n*rben, ebe er fte bnrcfc 3«i*en mtf^
t^eilC bat; ift tiefe* aber gefc&eben, fo f*Itege
ber ©ebcatf* be* etnetf ben ©ebrau* be$ anbetn
x\id)t au$. £ter fann alfo oon feinem ©gen*
Ibume, rote bep einer J5q>er liefen Sacfcc, t>ce
Rebe fegn*
» V
SÖenn ber S#*iftflefler fein SOBerf jemanbm
in 2?erlag gegeben bat ; fo bat er , $ufofge be$
Dorbergebenben, ibm fein ati6f<b(i*ßenbe$ 9to#*
geben tonnen, ober ein SXecbt, feine ©ebrift auf
eine gemiffe Seit auSfcbliegenb $u t>ert>ieffältigetk
fo lange ec ffcb beffen webt triebet begeben balte«.
(So fange ber Verleger bie ©ebrift tiicbf burefj
ben ©rutf in« «publifum gebraut bat, fann fz*$*
Ii* niemanb fte toermetfaltigen , ift bie ©cbrtf*
«ber einmal in&^ubltfum gefommen; fo Wp*
bec Sigentbömer, t>erm5ge feiner tiat&rUd^en
gret)beif, wie oben gezeigt i|t, ba* Siecbt, fte
fo oielemate er Will/ $u oeroielf Altigen, unb biefe
t>en>ielfaltigten ffijcemplare )u veräußern, wenn
ftcb niebt bartbun ligt, bajj er biefeS JXe^ ft$
felbfi begeben babe*
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£*rr @r<5jf *) tt>tff jtt>öt ben Jt^alt eine*
85ücb* al* ba$ gtgetrt&um be* aSerle^er* betraf
M wiflhu Silber n>o tjl ba$ ®aentbum beffelben
<mjber$, als in bem jjppfe be$ ©cbrifcjieaer*,
pber eines /eben anbern , ber ben 3»&alt befieibe»
in ben feinden aufeunebmen aemugt* äßa* ftnb
tiefe* tt>iebec anbete ate uneigentH^ Ausbruch
mit benen man tncbto gewinnt* £iec muß icb in.
t>t$ »ieber auf mei*er #utb ffyn, ;um t>on Jperr«
Äriff *#! *«me©pWic«, ober i« etwa* argerm
gemacbt $u ngttot* - ; ' *, <: v ... s
_ Sföan tjtogte Die (ScfaHerigfeU empftnben,
<ittf tiefe ?(rt bte &iberrecbtlicbfeit be$3iacbbrutf#
erroeijen ju f&nnen, unb febtug babec ejnen anbeim
5Beg ein* SKan behauptete, ber Serleger terfaufe
/ebeö (fremplac mir unter ter ®etingüng, tag
el U)m uicty naebgebrueft »erben fotfe* JDa biefe
Sebingung niebt au^bcftcfltc^ bei) bem 93erfaufe
eine* 25ucb$ bmjugef> wirb ; fo mu§ e$ natfle*
lieb eine fttUfcbmeigcnbe fer)tn @ut, wenn tiefem
nur fo tvare ; fo bat ten mir feine ©dbroierigfeif,
bte 2Btberred)t(tcbfetf be$ SßacbbrütfS ju bemeife^
Sflöbann batte ftc& frepltcb jebec bei) bem ßaufe
eines (^remplarS bon einem ©uebe be$ SKecbtS be*
geben, roeiebe* er $ufolge bec naturltcben gret)*
beit 05* 333* ®a(j 4O batte* SfHein, genauer
unterfuebt, nt>e e$ n>oftt mit tiefet: (iiüfcbrceU
SP 3 aenbeit
•) a. a.O. u.f.
34* ^^fß^tma^btuärolbetfred^i
genben Sebtngtmg feine SKid&figteü mcfct &a6cn,
SBorauS foflte tiefe 93ebingung et f annt roe
Wnnen? gtroa barau«, tag bec 9?arf>brurf
Snfeceffe be* SBerlegerS juwibet tfl, weit er
tiicf)t me&r ben ©ewtmt au$ bet 3Jert>teIf&tt3
fcer «remptote beS 23ud)§ jie&ett famt, bev
uorljec erljob? 2H$bann faufe idr> ati$ je
f8\x<S) t)o« bem Serfegec audjj mifer bec 95*t
$ung, eS ni#t ju Mclet&en , ebec *u vetmietf)
SDemi biefe* 4fl bem 3nfereffe be$ SBcrfegcttf ei
fbn>o^I $uwibec, al$ bec 3lac^ucf*
3$ miÜ midfo \\\d)t begn&geti, bttfe* 2?or^
Jett bucefc eine 3fnf!an| tpibertegt $u &a&etu 3
ttetg, bag man biefe 3nflan$ felb|Hat beftveiti
wollen ; allein o&ne allen ®runb , n>ie jebec eu
fe&en titug, bem bie logifc&en SXegeht befam
fmb, na# tteld&en ^nffattjen teuct&eifc werbe;
ntöffe«* 3# wiff mid) lieber na&er an bie (Sacfr
Ralfen , unb burefc einen anbern 35eroei$ bartfjim,
tag . eine folc&e jftflfdjraeigenbe Se&ingung niety
torfanben fcpn ,f&mic, SDtefe jttUfc&meigenbe
IBebingung , ju bemerfen, tbmtt nur bem*
jenigen gemad)f »erben , bec fel6(l t>on bem SBer*
leger fauff, ttnb feinem anbern. (Sefefcf, bec
Verleger machte jte feinett Käufern ; fo f innre e$
tttit berfelben nac eine smiefac^e $efoanbnig
fcen* gnttvebe*
• * * i) mty
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*) mad&fe ffe bec SSerlegec jebem, bec t>on
tbm felbfl fauff, bergf fiaft baß e$ biefem
«ic&t eclaubt fepn follte, ba$ S3uc& nad)*
gubcucfen, tfjne tag ec bem JBerlegec
Raffte baften muffe, toemi ein britter,
tecmittelft eine* <g?empkft, meld&eö ec
Don ißm getauft b&te, einen 9?ac£bcucf
twanflalfete, £>bec
2) ^Derjenige, bec wn einem SJerlegec ein*
^emplac fauff, wpflidntt fub , tbm fuc
«den SRad&brucE *u faf**«, bec mitfelf!
eine« (Sjremplat* gemacht n>örbe € n>el$e$
tt felbfl oom JBerlegec stftuft baffe»
«
ffltöcc ba* erfle; fo foäce bec ©erleget bur#
«ine folc^e Sebingung niebt gefebufcf. 1 ©enn bec
Siadbbrucfec brauste ja fei« €jemplac niebf von
fcem Berlegec felbfl gefauft $u babem ©ottfe
«* mit bec fli0fcb»eigenben 35ebmguna bie legte
Seroanbniß baben, n>ec in «llec 2Belf n>urbe un*
<*c folebec SJebingung tfd) entfcbliegen f&nnen, tum
kern 93erlegec ein 35udj ju taufen? ®o genug e*
tfl/ bag bec SJlacbbruct bem 3nfeceffe be$ 2?erfe*
fiec« jumibec ifl, eben fo getvt§ unb uod& gemiffec
ifi e$, bag folcfc eine S3ebingung fein Äaufec mit
ibm eingeben n>urbe, unb niefct eingegangene fßu
»ingiwgen jwb gac feine Sebingungen,
9* '•' 3*
3fö ftaBc £errn $id)fc'$ oorfrefflicfcen 5Tuf>
faß 0" tec35crütitf*engRona(^rifO, in fcero
*r bte SBiberrecfcilidtfett be$ 25nd>erna<&brucf$ $u
6en?fif«n futfcf, nid)t ben ber £anb* @o t>tef
td) mi# tnbeflen erinnere , ift fein 3nf>alt folgen*
t>er: £err gtd)fe unferfc^etbet , bep bem ®ud)e,
tttdjt einem gjeraplare beflWben, jrcenerlep, bic
Sffiaterie, unb bie Sorot* 3 ene $ p nb ^ e ^
banfen, bte e$ enrtjatt, biefeß bie eig«ifböm(tc&e
flirr i&rer SSerbinbung, il>reS SSortragS, ifoet
gutroicfclung u. f. to. 3ene jrob nid)t notfjmen*
big ba$ auifcfrliegenbe ©gentium be$ SerfafferS,
ober tiefe famt niemaribeä onbirn gigentbunt
»erben, roeil niemand fte ft# jueignen fann,
©f)ne tbre gorm $u wrdnbertu ©et Sdm'fiv
fleüer fann alfo nid)* QßtÜenS fenti, feine gorm
ber ©ebanfen gemein mad)en $u wollen* (£c
fann ba&er feinem Verleger tiitytö, ate einen tf>
lutffen Sfttegbraud) berfelben geben mollen, in bec
gefalteten 2tooielfaltigung t?on <£remplaren jener
©d)rift. Ser 3l«c^bruder bema^figt pcb, mie
£err gid)te richtig fagt, niefct beß gigent&um^ be$
©d)riftjieller$, be$ gfgentlmmS feiner ©ebanfen ;
fonbern eine$ 9Jiegbraud)ß feinet Eigentbumö, U nb
jturt ben SSerfafler in ber 3lu$ibung feines die<bt$ ¥
Slffein, n>enn td) aus bem @ebäd)fnifie Gerrit
g. 3been richtig mitgeteilt Itabe ; - fo ifi eö feinem
@$arfjwne nid)t gelungen, bat? $u bereifen, read
- ■* . ep
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. . ober tud)tt ~ ■ " Ms
er bemeifen tootite. SBaö tfl ber 3Jieg6raud) eU
ner Öacbe ? iKicfrt aller ^ufcett , ben fte mittelbat
ober unmittelbar ins t 1 (entließe getoa&ren mag;
fonbern ber >ftugen, ben tefr unmittelbar au$ bet
©acfje fo erbebe, bag jte in i&rer Slrt nodj un*
»eranbert bleibt, ober, wie bie 3ied)t$le&rer fa#
gen, bag ibre (gubffanj utc&f oeranbert wirb* ,
2)er SRacbbrucfer brauebf, um na^ubrucfeii,
feinen jRiegbraucb oon bec ©ebanfenform be*
SBecfaffccd; fonbern er braud&t nur fcf$ SHieg*
fcraueba eine* gjremplar* beS 53u$$, toeiefce* et
tiacfcbrucfen toiU» .
2Benn ber SRacfcbrucf augerlidfr erlaubt iji; ff
f 5nn(e e$ fc&emen , ber 23erfafl*er f Snne eine unfc *
eben biefelbe (gdjrtft me&rern SSerlegern geben/
uub als ob jeber SBerleger ein Sßucfr, beflfen SBerlag
t&m gegeben i(l, fo oft auflegen finne, al$ es
Nolle, tiefer SdMn betfc&toinbet aber, fobal|
mau erroaget, bag innren SJerfaflec unb 2}er>
leger ein Vertrag oor&anben tfh
Siefen näfyer gu betrauten , iß oiettei$ md)t
uberflugig, ba au$ ihm, wenn uidn alle, boeft
b*r grbgte £&eil ber ÜRtgüerfldnbtiific geflojfyi ijt,
»el*e ben (Streit iUt biefen @egen(lan^
»errcirrt ftafecn.
S> 5
i46 Sft bet SMtyrtMcfjfotuc! wtb«t<c^(tt^
Der JBerf äffet t>craugect bem Sßerleger bie
j£>anbfcfrriff eine« 35ucb« , um mehrere Qfremplar*
fceffelben abbrutfen ju (aflem ©er SBerleger unb
SJerfafler futb bei) tiefem aSectrage an bie 93ebtn>
fiungen gebunben, »e$e fte einten; fte mb
gen au*trficflid) fefoefefct fet)n, ober ftcfr i>on
felbf* t>erfleben, JDer Stauer mug tiat&rii*
Dem SBerfaffer ta« leiffen, »o*u er ffd> flehen ibtt
anbetfebig maefct, unb alle €infc&rdt?fut?0en ftd)
gefallen laffVw, $u betten er ftd) mfabu ©et
JBerfaffer ifl feiner ©*it$ }u eben bemalten tw*
j) flicktet»
. " S5et) j'ebem 58erlacj$fenfraf<e ifl ftillfötoetgenb
•oraufyufe&cn, wenn e« aud) titc^f auSbrficflicb
fcerabrebet nnrb, tag ber SJerfafier feinen an*
tern tureft €0?iU^ei(un^ einer Jfranbfcbrif* eben
fcefielben 35ud&$ in ben @tanb fefcen wolle, baf'
felbe abjubrurfen; benn fonfl wftebe ber 2?erle>
ger mit tf>m tiefen ©erfrag ntdr>t eingeben* 3fi
f*9 einem SBerlagSfontrafte felb/t oon nachfolgend
fcen «Kuflagen bie SXebe; fo tjetftebt jtcfT tiefe«
ttoeft unmittelbarer* gbenfo, roenu eine 2ln$abl
ton Sfcemplaren t>erabretet wirb, bie ber 58erle*
ger ju macben berechtigt feptt foll, ifl fkuty, tag
er tfd& fKllfcbrceigenb uerpflichte, wenn er e*
oueb uid)t auöbröcflid) »er fp riebt, feine« ftbec bie
gabt ju mad&en, SDenn rooju brauste fonjl cü
ntt bfjiimmten 2taja&l grtva&nung ju gejtye&en?
3*
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*betm#? * - 347
Sebcc öoti Setbeti S&eilett r t>er um ein Saarbrett
von biefen 3>eftimmungen abweic&t, toirb ein *8e#
tröget an bem mtbenu £en Sßacfcbrucfer aber
fann tiefet ©ertrag nidjt Decpflicbtett. <2r brauet*
fein ffiec&e nad>$ubrucfen m#t t>on bem 6d)rtft*
fleüer , unb eben fo wenig t>on bem ©erleget yx
l)aben, er &at e$ jufolge feiner nat&rii#en §ret^
fjeit, wenn er W beflelben niö)t begeben fcat*
Ob e* f&c ba$ gemeine Sefie ju t»&»fd&en ift,
bag bem Stac^brucfe bur# poftwc ©efe|e ge*
(feuert »erbe, ijl eine anbere §rage, wcl # e att '
ger bem gelbe meiner Unterfucfcung liegt»
©otlien, wie micfc Äberjeugt glaube, ©efefce
fibet ba$ ©erlagSroefen unb reibet *en Sßadjbrucf,
»elc&e auf ba$ 3ntereffe ber Sßerleger unb ©c&riffc
(ieüer fon>obl als bei fibrtgen SpublifumS glei#
unparter>if«e3iucffi*t nähmen, mcfctbeilfara fe 9 n;
fo fann man fte burcfc nic&tö mefjr befSrbern , att
baburcfc, bag man bie äußere 9Ie#tmagigfeit be*
85uc$eruacf)brucf$ tazttjuU Äein poftttoeS ©efefc
brauet oerromftiger SBeife ba$ ju »erbieten, »a*
an ficfc wiberrec^tU* fonbern fann c$ nur mit
beftimmten ©trafen belegen ; ein pofttioe^ ©efefc
fann aber £anblungen, - welche an ftcfr augerlicfr
erlaubt finb, unter gemiflen Umpänben »erbiet
teu , wenn ber Sroerf ber bürgerlichen ©efeOföaft
es forbern a3irilei#t, bag nur be^alb fo »entj
»ofuroe ©efefce taibec ben ®ödE)ernad>btucf t>or#
ftünben finb, weil mah ib« metffen* fuc ficf>
n)iberred)tlid) I)alt* 2ibcc roaö föntun SBerfeget
nnb anbete, roelcbe fokfce ©efe$e rcunf#en , l> ie*
*et> geimmieii? 2Benn poftitoe @efe$e fc&rociöcn,
fo fann ber Statte nur na* bem ftaturrcd?fe
fprecf>en j unb wenn er anberä atö bet ©efefcgebec
urteilt, bet ben 8J&d>erna#drurf nic^r für nnt>etv
recfotUcfc ^alf , fo tonn et ntety gtgen ben 3?ac#*
Surfet enffefreeben* * »
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